Gemeinschafts-PACS für Klinikverbünde - Medizin-EDV

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Gemeinschafts-PACS für Klinikverbünde - Medizin-EDV
Ausgabe 4/2011
Therapie
Gemeinschafts-PACS für Klinikverbünde
Data Center in Multi Site-Anwendungen
Radiologen achten verstärkt darauf, übergreifende Lösungen zu installieren, um nicht
als Insel im Krankenhaus zu agieren. Teleradiologische Kommunikationsplattform für
Schlaganfall Patienten und Konsolidierung
der Archivierung von Krankenhäusern einer
Region sind neue Anwendungsfelder. MultiSite- und Zentralarchivkonstellationen können dabei PACS und Archiv-Installationen
verschiedener PACS-Hersteller verbinden.
Aktuell finden sich in der Agfa-Kundenbasis über 35 Regional Health- und über 100
Multisite-Projekte in unterschiedlichsten Ländern. Das Healthcares Regional Health-Produktportfolio bietet eine perfekte Integration
aller Bilddokumente in die Elektronische Patientenakte an. Agfa listet dafür Kernpunkte auf: Die Einbindung aller bildgebenden
Abteilungen und aller bildproduzierenden
Kliniken eines Verbundes in ein einheitliches
DataCenter mit einer tiefen Integration in die
EPA inklusive Single-Sign-On. Die Konsolidierung aller Bilder über sämtliche klinische
Abteilungen und Einrichtungen hinweg. Integration aller Abteilungen auch außerhalb
der Radiologie und Kardiologie. Weiterhin
zählt die sichere Bild- und Befundeinsicht
für alle Benutzer innerhalb und außerhalb
der Kliniken dazu, ebenso die Integration von
PACS-Installationen verschiedener Hersteller über verschiedene Patientendomänen
(Nummernkreise) hinweg. Dabei werden
DICOM-Archive direkt ohne Schnittstellen
adressiert. IDC/Xero unterstützt native
DICOM Nachrichten.
Außerdem ist für die EPA-Integration
das performante Bildviewing auch über
schmalbandige Netze wichtig, zusammen
mit einer schlanken Webviewing-Lösung,
die auch Mobile Devices unterstützt. Dabei
besteht keine Notwendigkeit für Citrix serverfarmen oder andere aufwendige Serverstrukturen. Diese Lösung benötigt zudem
ein Minimum an Serverhardware. Schließlich ist die sichere Kommunikation durch
entsprechende Authentifizierung, Verschlüsselung und vollständige Protokollierung aller Vorgänge gegeben.
Die Browser- und Betriebssystem-unabhängige Viewing-Lösung besteht in neuester Web 2.0- Technologie, die ohne jede Softwareinstallation innerhalb jedes Webbrowsers
funktioniert. Es besteht die vollständige Unterstützung der IHE-Profile: XDS und XDS-I.
Neben dem Federated Model wird das „Hub&
XDS und XDS-I: Neben dem Federated Model wird das „Hub&SpokeModel“
mit den Agfa HealthCare-Lösungen umgesetzt.
SpokeModel“ mit den Agfa HealthCareLösungen umgesetzt. Diese Middleware unterstützt die Konsolidierung der Archivierung. Sie ermöglicht den Zugriff auf die bestehenden Daten aus auch lokal verteilten
Quellen, entweder als Zusammenschluss von
einzelnen Systemen oder in einer zentralisierten Struktur. Dabei bleibt das vorhandene Equipment im Einsatz, Hardware-Neuinvestitionen sind nicht nötig.
Schnittstellen-Kosten
für Krankenhäuser
Bei der Integration von PACS-Installationen
verschiedener Hersteller beziffert Agfa die
Kosten für Krankenhäuser entsprechend Projekt und Kundenanforderung. Wegen der
zahlreichen Installationen weltweit verfügt
Agfa über eine standardisierte Integration.
So nutzen ca. 2.600 Krankenhäuser AGFA
IMPAX-Lösungen, ca. 20 Installationen von
IDC/Xero mit rund 200 Radiologien/Kardiologien, davon 50 bis60 nicht-AGFA PACS
Lösungen, sind in Betrieb.
Kosten werden projektspezifisch festgestellt. Auf Wunsch erledigt Agfa die Altdatenübernahme. Das derzeit größte Projekt
dazu läuft in den USA in der Cleveland Clinic Foundation, bei dem 17 Krankenhäuser
auf AGFA-IMPAX und AGFA IDC/Xero umgestellt werden.
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Therapie
Service- und Support-Aufgaben bei Schnittstellen zu Fremdsystemen wickelt Agfa zu
100 % über die eigene Support-Organsation
ab. Falls notwendig, übernehmen Kooperationspartner sowie Fremd-PACS-Anbieter wie
GE, Siemens, CareStream etc. den 2nd und
3rd Level-Support.
Anwendungsfelder
der Integration
Zu den Anwendungsfällen der Integration
aller Bilddokumente in die Elektronische
Patientenakte in Deutschland gehört die
„Teleradiologische Kommunikationsplattform
für Schlaganfall-Patienten“. Große Kliniken
mit Spezialisierung z. B. in der Neurochirurgie bieten ihren Zuweisern den Service an,
dass die von Zuweisern erstellten Bilddaten
durch Spezialisten ein Zweitbefundung erfahren und die Entscheidung getroffen wird,
ob der Patient umgehend zur neurochirurgischen Behandlung in das Klinikum transferiert werden muss.
Das Teleradiologieportal der Agfa
HealthCare bietet dafür eine PACS-unabhängige Kommunikationsplattform, über die
Bilddaten datenschutzrechtlich abgesichert
ausgetauscht werden können. Die Anforderung sowie der Zweitbefund werden ebenso
über diese Plattform kommuniziert. Die Berechtigungsmatrix sowie das Potential alle
Kommunikationen statistisch auszuwerten
geben dem Portal eine hohe Flexibilität
und einen messbaren Nutzen für die Anwender. Konsolidierung der Archivierung
von Krankenhäusern einer Region ist ein
weiteres Anwendungsfeld der Integration aller Bilddokumente in die Elektronische Patientenakte.
Uniklinken und Häuser der Maximalversorgung einer Region, die unterschiedliche
PACS-Lösungen im Einsatz haben, können über
IMPAX Data Center eine zentralisierte gemeinsame Archivierungslösung nutzen. Die
Möglichkeit, mit verschiedenen Patientennummernkreisen umzugehen und Daten eindeutig nach verschiedenen Mandanten zu trennen, macht es möglich, in heterogenen
Umgebungen eine gemeinsame Archivierungsplattform zu etablieren. Bei Bedarf können die Kliniken durch einfache Rechtezuweisungen die Daten der Plattform
untereinander austauschen bzw. über eine zentrale Bildverteilung die Bilder webbasiert einsehen. Letztendlich werden die bestehenden
PACS-Installationen durch diese Lösung „cloudifiziert“ und finden damit Eingang in ein modernes und zukunftssicheres Konzept.
wdl
Ausgabe 4/2011
Krebszellen identifizieren per
Mikrochip und Software
Für Forschung, klinische Studien und Therapiemanagement
Eine innovative Methode identifiziert Krebsstammzellen und soll den Krankheitsverlauf
prognostizieren sowie eine gezielte Therapie ermöglichen. Kernpunkt ist ein Mikrochip und ein spezielles Computerprogramm.
Lassen sich einzelne Zellen aus einer vorangereicherten Probe erkennen, gezielt bewegen und schließlich isolieren? Bleiben die
Zellen intakt und frei von Kontamination?
Und können die isolierten Zellen molekular
analysiert und genetisch charakterisiert werden? Bis vor kurzen gab es für diese Fragen
vor allem bei der Krebszellenidentifikation
keine Lösungen.
Experten des Istituto Scientifico
Romagnolo per lo Studio e la Ricerca dei
Tumori im italienischen Meldola entwickelten ein Verfahren, durch das Krebszellen im Blut mit hundertprozentiger Sicherheit identifiziert werden können. Die
innovative Methode soll den Verlauf der
Krankheit prognostizieren und somit eine
gezielte Therapie ermöglichen.
Herzstück des Instrumentariums ist ein
Mikrochip, der von dem Startup-Unternehmen Silicon Biosystems aus Bologna entwi-
ckelt wurde. Der Dep-Array-Mikrochip besteht aus einem Fluoreszenzmikroskop und
einem speziellen Computerprogramm. Nachdem die Krebszelle von diesem erkannt wurde, wird sie durch die vom Rechner erzeugten Elektrophoresegitter umhüllt und kann
dann gezielt weitergeleitet werden.
Strukturanalyse der Zellen
Nun eröffnen sich für das Therapiemanagement zwei Wege. Zum einen kann die
Tumorzelle mit gesunden Zellen in Kontakt
gebracht und in Vitrokultur auf ihre Pharmaresistenz untersucht werden. Ein
anderer Prüfungsansatz ist ihre Reaktion mit
anderen Krebszellen oder mit krebszerstörenden Zellen wie beispielsweise T-Lymphozyten. „Damit besteht die Möglichkeit,
auch die Molekularstruktur der Zellen und
ihre Herkunft zu analysieren“, so die italienischen Wissenschaftler.
Die vollständig mit italienischem Knowhow entwickelte Krebszellenidentifikation ist
erstmals auf dem Kongress der American
Association of Cancer Research (AACR) in Orlando im April 2011 vorgestellt worden. wdl
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