Ausgabe 10 / Dezember 2011 BeagleFriends

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Ausgabe 10 / Dezember 2011 BeagleFriends
BeagleFriends - DAS Magazin
Picasso
Ausgabe 10 / Dezember 2011
Foto © Cecily Vogelsteller
Inhalt:
S. 3
Nachruf
S. 4 - 5
Kolumne
S. 6 - 8
Trauerarbeit
S. 9
Was es bedeutet...
S. 10 - 12
Dummytraining Teil 2
S. 13 - 16
Leinensalat
S. 17 - 18
Oldie - Fit
S. 19 - 27
Stress bei Hunden
S. 28 - 29
Bachblüten
S. 30 - 33
Tellington - Touch
S. 34 - 36
Pflege des Beagles
S. 37 - 39
Winterkrankheiten bei Hunden
S. 40 - 41
Dogdance
S. 42 - 43
Revierpflege
S. 44 - 46
Winterwanderung
S. 47 - 48
Basteltipp: Adventskalender
S. 49 - 50
Beaglegedicht
S. 51
Buchtipp
S. 52
Schlemmerecke
S. 53
Weihnachtsurlaub
S. 54 - 57
Silvesterangst
S. 58
Informatives
S. 59
Impressum
Seite 3
BeagleFriends - DAS Magazin
Mit Malo verlieren wir ein äußerst engagiertes Redaktionsmitglied. Sie war mit
Leib und Seele in der Redaktion tätig und brachte stets neue Ideen ein. Malo
pflegte einen sehr guten Kontakt zu unseren Autoren. Nie hörten wir, das geht
nicht… das kann ich nicht… alles war machbar für sie. Selbst als Malo schon
schwerkrank war, erkundigte sie sich nach der aktuellen Ausgabe unseres
Magazins und machte sich Gedanken.
Auch im BeagleFriends-Forum war Malo für viele Beagler nicht nur eine
Forumsbekanntschaft, sondern eine stets hilfsbereite und herzliche Freundin.
Wir alle werden Malo als einen wertvollen, lieben Menschen in Erinnerung
behalten und uns stets gern und mit einem Lächeln an sie erinnern.
Menschen treten in unser Leben
und begleiten uns eine Weile.
Einige bleiben für immer,
denn sie hinterlassen ihre Spuren in unseren
Herzen.
Verfasser unbekannt
BeagleFriends - DAS Magazin
Fragen
Jutta Fritzsche
Vor einiger Zeit wurde ich gefragt, ob ich nicht etwas aus meinem Leben für das Magazin schreiben
könnte. Eine sehr große Ähre für einen einfachen Ährenbeagle wie mich.
Nun, dachte ich mir, eigentlich bist du ja ein ganz lustiger Typ, mit `nem Hang zum Wahnsinn, wie man
sagt – da wird sich schon was erzählen lassen. Aber denkste. Ich saß und saß (wirklich still gesessen
hab‘ ich natürlich nicht, wer mich kennt, weiß, dass das einfach nicht geht), aber die richtige Stimmung
für `ne ordentliche Schlumpf-Geschichte kam einfach nicht auf. Alles zu traurig. Die Jutta (ist mein
Frauchen) war traurig, in unserem Forum war’s traurig…
Den Grund für all diese Traurigkeit habe ich bald herausgefunden (meine Jutta erzählt mir ja immer
ziemlich viel). Eine ganz liebe Frau aus unserem Forum war plötzlich sehr, sehr krank. Auch zwei
Hundekumpels von mir ging es sehr schlecht. Jetzt weiß ich ja, dass bei „krank“ die Jutta immer etwas
die Contenance verliert, aber normalerweise wird sie dann unangenehm aktiv, aber nicht so traurig,
dass es sogar mich ansteckt. Doch die Jutta hat mich oft gedrückt und mir erzählt, dass sie so krank
sind, dass auch die Weißbekittelten ihnen nicht mehr helfen können.
Schluck! Wie, „nicht mehr helfen“? Sollten sie etwa bald nicht mehr bei uns sein? Nein, Moment, dass
geht doch nicht, das würde ja unsere Welt verändern! Ich wurde auch ganz traurig und ich tat, was ich
angeblich viel zu selten tue – ich dachte nach. Richtig krank sein ist wirklich schlimm, dass wissen wir
alle, oder können es uns zumindest vorstellen. Es ist schlimm für den, der leidet, und es ist schlimm für
die, die ihn lieben und nicht helfen können. „Nicht mehr helfen können“ bedeutet Abschied nehmen.
Einen endgültigen Abschied?
Du kannst Tränen vergießen,
weil sie gegangen sind,
oder Du kannst lächeln, weil sie gelebt haben.
So ein kleiner Satz, und – besonders menschlich gesehen – solch ein großes Problem. Ersetzen wir
doch das oder durch ein und, oder? Vielleicht wäre das ein realistischer Wunsch? Kann ich nicht auch
gleichzeitig traurig sein, weil ich etwas vermisse und glücklich sein, dass ich es hatte? Es mag
unlogisch klingen, aber zumindest könnte ich mir das vorstellen.
Du kannst Deine Augen schließen und beten,
dass sie wiederkehren,
oder Du kannst die Augen öffnen und all das sehen,
was sie hinterlassen haben.
Auf etwas hoffen, warten, was ich nicht ändern kann? Oder freue ich mich über das, was mir keiner
mehr nehmen kann? Hat nicht jeder, den ich geliebt habe, auch in mir eine ganze Menge hinterlassen?
Etwas, was in mir weiterlebt, was also gar nicht wiederkehren muss?
Dein Herz kann leer sein,
weil Du sie nicht mehr sehen kannst,
oder Du kannst voll der Liebe sein, die ihr geteilt habt.
Die Jutta erzählt mir manchmal, was ein guter Freund ihr mal gesagt hat. Das war wohl, als mein
ältester Bruder starb und es der Jutta richtig schlecht vor Traurigkeit ging. „Was willst du lieber? Ein
enges, vertrautes Leben miteinander, und viel Trauer beim Abschied oder ein Leben miteinander,
nebeneinander ohne diese große Trauer?“ Jutta sagt, die Antwort ist klar und da sind wir uns
ausnahmsweise mal einig.
Seite 4
Seite 5
BeagleFriends - DAS Magazin
Du kannst Dich am Morgen abwenden
und im Gestern leben,
oder Du kannst morgen glücklich sein
wegen des Gestern.
Gestern war. Gestern kann man nicht erleben, nicht genießen, nicht verändern. Aber man hat es doch
erlebt, genossen, verändert – für das Morgen. Stellt man nicht das Gestern in Frage, wenn man
Morgen nicht glücklich ist?
Du kannst dich an sie erinnern,
nur daran, dass sie gegangen sind,
oder du kannst ihr Andenken bewahren
und es weiterleben lassen.
Muss, ich finde, da muss ein „muss“ dazu. Eigentlich sogar zwei, denn zum Andenken gehört, dass
jemand gegangen ist, gehen musste. Was wäre das für eine Liebe und Zuneigung gewesen, wenn
Erinnerung sich alleine auf die Trennung beschränkt und die vielen Gestern und Vorgestern vergisst?
Du kannst weinen und dich verschließen,
leer sein und Dich abwenden,
oder Du kannst tun, was sie gewollt hätten:
Wieder lächeln lernen, deine Augen wieder öffnen,
lieben und leben.
Bedeutet leer sein, die Liebe nicht mehr oder zu viel davon zu spüren? Wenn es ein zu viel wäre,
könnte es doch helfen, wieder lächeln zu lernen, zu lieben und zu leben. Ich glaub` aber, dafür braucht
man ziemlich viel Kraft, zu schauen, aus was die eigene Traurigkeit und Trauer besteht. Eine Sache
weiß ich jetzt ganz sicher. Mir ist klar geworden, warum ich das mit dem Nachdenken so selten tue. Je
mehr man denkt, desto mehr Fragen kommen auf – anstrengend und eigentlich unlogisch.
Und bei einer Sache bin ich mir nicht ganz sicher… Aber vielleicht haben unsere Menschen uns
Beagles und Ährenbeagles ja, damit sie jemanden haben, der nicht nachdenkt – der einfach nur fühlt,
fühlt und Tränen ableckt, wo sie wichtig sind, aber trotzdem nicht hingehören???
In Gedanken bei allen, die trauern und vermissen,
mit ganz lieben Wuffs von eurem Ährenbeagle
Aiden
——————————————————————————————————————————————————Copyright Foto: Jutta Fritzsche
BeagleFriends - DAS Magazin
Seite 6
Leni Schlüter
Bevor ich mit dem für mich sehr aufwühlendem Thema beginne, möchte ich mich kurz vorstellen. Ich
bin 52 Jahre, seit 25 Jahren verheiratet, Mutter von zwei fast erwachsenen Kindern und mehr wie
mein halbes Leben zuerst als Krankenschwester, dann als Fachschwester für Anästhesie und
Intensivmedizin tätig. Neben Familie und Beruf war mir das Laufen als Ausgleich sehr wichtig. Mein
größtes Ziel, einen Marathon unter 4 Stunden vor meinem 50. Lebensjahr zu laufen, ist leider im
Jahr 2010 nicht in Erfüllung gegangen.
Amy
Amy war ein absoluter Wunschhund. Seit meiner Ausbildung zur Krankenschwester wünschte ich
mir einen Hund als Begleiter. Die Rassefrage war schnell geklärt, denn für mich gab es sowieso nur
den Beagle. Es sollte ein Beagle aus dem Labor sein, aber wie das Leben so spielt, kam alles ganz
anders. Viele Jahre vergingen, ich hatte Mann und Kinder, aber noch immer keinen Beagle.
Die Kinder wurden größer, meine Tochter wünschte sich zum Geburtstag einen Hund und da war er
wieder, der Wunsch nach einem Vierbeiner.
Irgendwann habe ich einmal zu meinem Mann gesagt: „Wenn du mal tot bist, bekomme ich einen
Beagle und ein Wohnmobil.“
Ob er jetzt Angst um sein Leben oder um mein Wohl hatte, weiß ich nicht, aber er war der
Anschaffung eines Hundes nicht mehr ganz so abgeneigt. Passend dazu hatte ein Freund aus dem
Lauftreff einen Wurf Beagle. Weil ich nie so spontan bin und mir immer einen Kopf um alles mache,
war am Ende nur noch die kleine Amy da.
Bei unseren Besuchen merkte ich jedoch, dass Amy sehr gut zu uns passte und sie auch den
Kontakt zu uns suchte. Die Chemie schien also zu stimmen. So kamen wir zu Amy.
Sie war ein kleines Etwas, aber für
uns war sie die Größte.
Im Oktober 2004 kam sie zu uns. Aus
ihrer Welpenzeit habe ich besonders
die Stunden um Mitternacht, bei minus
12 Grad im Schlafanzug auf der
Kuhwiese hinter dem Haus, in
Erinnerung.
Schnell merkten wir, dass Amy etwas
anders war als andere.
Amy
Bewegen war so gar nicht ihr Ding. Eigentlich wollte ich sie zum Joggen mitnehmen, aber nachdem
sie mehrmals ihren “Ich-muss-jetzt-schnüffeln-Anker“ ausgeworfen hatte, habe ich es bei einer 10
km-Laufrunde wöchentlich belassen.
Konnte Amy jedoch ihre Nase einsetzen, machte ihr Laufen riesigen Spaß und plötzlich war sie
schneller als jeder Marathon-Gewinner.
In der Hundeschule, besonders in Prüfungen, war sie natürlich immer absolut verlässlich… ein
Schmetterling oder eine Gruppe Pferde waren immer interessanter als das blöde Sitz, Platz oder
Bleib.
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BeagleFriends - DAS Magazin
Wir haben viel mit ihr gemacht. Seminare,
Hundeschule, Agility, aber wirklich gefallen hat
ihr nur die Fährtenarbeit. Durch ihren frühen
Tod haben wir dies aber nicht weiter
ausbauen können.
Alles in allem war Amy schon eine
Herausforderung für mich, aber ich denke,
gerade deshalb hatte ich eine so enge
Bindung zu ihr.
Das Jahr 2010 sollte mein ganzes Leben
durcheinander bringen.
Einfach nur Amy
Da ich schon 30 Jahre auf einer Intensivstation arbeite, wollte ich mir ein neues Arbeitsfeld im Bereich
der Palliativmedizin schaffen, ohne zu wissen, dass eine liebe Tante meine erste Patientin sein sollte.
Zeitgleich hatte ich im Mai letzten Jahres einen Unfall im Haushalt, der mein ganzes Leben verändern
sollte. Während ich meine Tante Tag und Nacht auf ihren letzten Weg begleitete, habe ich das Wohl
des Hundes auf meine Familie abgewälzt und war danach eigentlich sehr damit beschäftigt, wieder in
mein altes Leben zu kommen.
Erst 12 Wochen nach dem Sturz über die Katze wurden die Unfallfolgen bei mir erkannt, leider viel zu
spät. Trotz Operation sind die Folgeschäden nicht unerheblich.
Amy hatte auf ihrer rechten Schulter eine kleine Erhebung. Zuerst dachte ich an einen Mückenstich,
später an eine nicht sauber gezogene Zecke. Da dieser Knubbel jedoch größer wurde, sind wir mit ihr
zum Tierarzt gegangen. Innerhalb kurzer Zeit kamen neue Hautveränderungen dazu und noch bevor
wir die Histologie des ersten Tumors hatten, wusste ich, dass uns nicht mehr so viel Zeit blieb.
Das Leben eines Hundes ist kurz, das weiß man von Anfang an. Die Zeit aber, die Amy noch hatte,
war für uns alle viel zu kurz. Zwei Wochen nachdem wir den Befund hatten, haben wir sie hier bei uns
im Kreise ihres menschlichen Rudels einschläfern lassen. Sie hat mir mit ihren wunderschönen Augen,
die immer in meine Seele schauten, mitgeteilt, dass sie nicht mehr kann.
Eine Stunde später ist sie über die Regenbogenbrücke gegangen. Wir haben sie auf ihrer geliebten
Kuhwiese unter einem Magnolienbaum beerdigt. Von unserem Wohnzimmer aus können wir die Stelle
immer sehen.
Jetzt sind es schon 11 Monate, dass Amy nicht
mehr bei uns ist. Ihr Verlust ist für mich immer
noch aktuell. Kein Tag, an dem ich nicht an sie
denke.
Amys letzte Ruhestelle
In den ersten Tagen nach Amys Tod veränderte
sich mein Alltag und das Leben von Grund auf. Da
ich durch den Unfall meinen Fuß nicht belasten
durfte, war ich jetzt bis zum Nachmittag alleine zu
Hause. Vieles was früher wichtig war, verlor an
Bedeutung. Ich hatte keine Lust mehr auf Kontakte
nach außen (Telefon). Alle guten Gewohnheiten
von früher konnte oder wollte ich nicht mehr
fortsetzen. Soziale Kontakte, die mir viel
bedeuteten, habe ich nicht mehr gepflegt.
Durch den Tod von Amy und den Verlust meiner Beweglichkeit (diese zwei Sachen sind miteinander
verknüpft), habe ich das Gleichgewicht zwischen Arbeit, Freizeitaktivität und Erholung total verloren.
Ich saß nur noch zu Hause, machte den Haushalt und trauerte um Amy. Meine Gedanken waren
immer die gleichen: „Habe ich zu lange mit dem Einschläfern gewartet? Hätte ich die Schwere der
Erkrankung eher feststellen können?“
BeagleFriends - DAS Magazin
Ich rutschte immer tiefer in eine handfeste Krise. Ich konnte nicht mehr schlafen, war traurig und habe
viel geweint. Ich tat jedoch vor anderen so, als ob es mir relativ gut ginge.
Anfang Dezember war ich dann völlig am Ende. So konnte es nicht weiter gehen. Meine ganze Familie
sorgte sich um mich. Sie lenkten mich ab, versuchten mich aus meiner Isolation zu holen. Sie machten
Termine mit Vermittlungsstellen für Beagle aus. Alles nur, damit ich aus meiner Lethargie komme. Aber
ich war noch nicht so weit, ich wollte noch nicht. Ein neuer Hund wäre ein Verrat an Amy gewesen. Man
ersetzt einen toten Hund nicht durch einen Neuen. Irgendwie fühlte ich mich schuldig an Amys Tod.
Dann kam der 17.12.2010. Ich stöberte im Internet und sah plötzlich Yara auf einer Seite. Ich wusste
sofort, das ist unser neuer Hund. Beagle, weiblich, aber vom Aussehen und von den Anlagen ganz
anders als Amy. Ich hatte sofort ein ganz gutes Gefühl. Gesagt, getan. Am einzigen schneefreien Tag
sind wir nach Melsungen gefahren, um uns Yara anzuschauen. Wir hatten immer die Option, den Hund,
falls wir nicht zurechtkommen, zurück zu bringen.
Aber Yara ist einfach Yara. Komplikationslos, liebenswert, für uns einfach der perfekte Begleiter.
In dem Moment, in dem Yara einzog, konnte ich mit der Trauerarbeit beginnen. Anfangs sind mein
Mann und meine Kinder viel mit Yara spazieren gegangen. Nach und nach bin ich dann auch dazu
gekommen. Sie hat mich wieder auf die Beine gebracht.
Raus in die Natur, raus in den Wald und Hundemenschen treffen. Trübsal und Kummer vergessen.
Beruflich bin ich auch wieder aktiv. So langsam geht es wieder aufwärts.
Aber es gibt immer noch die Momente, in denen ich sehr um Amy trauere. Trauer ist keine Krankheit,
aber sie kann eine Krankheit werden.
Trauer ist ein Schutz, der die Möglichkeit schafft, sich auf ein Leben nach dem Verlust des geliebten
Tieres vorzubereiten.
Wenn ich nach 10 Stunden Nachtdienst mit Yara unterwegs bin, bin ich eigentlich mit zwei Hunden
unterwegs. Morgens, zu ganz früher Stunde, fühle ich mich Amy sehr verbunden. Aber Amy ist tot und
Yara bereichert unser Leben.
Sie ist unser Sonnenschein und für mich noch viel mehr. Für mich ist die Trauerarbeit noch nicht
abgeschlossen. Ich merke, dass ich noch sehr nah am Wasser gebaut bin, wenn der Name unserer
Amy fällt.
Ich habe den Schmerz, die Leere und den Verlust von Amy sehr schnell und intensiv gespürt. Sie fehlte
mir schon, als sie tot in meinen Armen lag.
Ich denke, dass mit diesen Zeilen wieder ein Stück Trauerarbeit geschafft ist. Mit der Hilfe meiner
Familie und Yara glaube ich, dass ich auf einem guten Weg bin.
—————————————————————————————————————————————————–—-Copyright Fotos: Leni Schlüter
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BeagleFriends - DAS Magazin
… mit einem Beagle sein Leben zu teilen
Kerstin Guckel
Was es bedeutet mit einem Beagle zu leben, hat mich bewogen noch einen zweiten zu uns ins Haus
einzuladen, in der Hoffnung er möge bleiben. Und tatsächlich halten es unsere beiden Beaglejungs
duldsam mit uns aus.
Natürlich sind sie nicht mit allem einverstanden, was wir so als Menschen anzubieten haben. Aber mit der
für Beagle typischen Beharrlichkeit, versuchen sie uns mit liebevoller Konsequenz zu erziehen. Wer also
noch den richtigen Schliff benötigt, kommt mit einem Beagletier als Hausgenosse wunderbar klar.
Einige Besonderheiten zum Beagle habe ich einmal in Worte gefasst, obwohl man manchmal sprachlos
ist über einen Beagle.
Essenreste gehören schon aus hygienischen Gründen beseitigt. Auch wenn sie sich noch auf dem Teller
der Menschen befinden. Da überwindet der Beagle jeglichen Ekel und zeigt sich von seiner extrem
hilfsbereiten Seite.
Hochgezüchtete Pflanzenkulturen hält der Beagle für überflüssig, da sie die Menschen nur Geld kosten,
das womöglich am Futter für`s Hundi gespart werden könnte. Also: ........ alles raus aus dem Boden, was
bunt und exotisch anmutet. Selbst der Rasen scheint ein wenig zu grün und gehört ordentlich vertikutiert.
So entsteht eine biologisch, natürlich bearbeitete Fläche, in warmen Brauntönen und mit lebendigen
Kraterlandschaften. Künstlerisch wertvoll!
Gerne zeigt sich der Beagle auf Trainingsplätzen und in Hundeschulen von seiner unzweifelhaft
hochbegabten und lernwilligen Seite. Sämtliche Übungen sind für ihn fast lächerlich einfach. Um die
Spannung ein wenig zu erhöhen, steigert er bei Spaziergängen durch Wald und Flur den
Schwierigkeitsgrad. Wer braucht denn da eine Schleppleine? Der Beagle kennt immer den besten Weg.
Wohin, erfährt der Begleiter schon noch früh genug.
Der Beagle hat ein sehr sensibles Gemüt. Bei lautem Geschrei, schrillen Pfeiftönen oder gar
unangenehm tiefen Stimmlagen, muss er schon aus Gründen des Selbstschutzes die Ohren ganz fest
verschließen. Erst, wenn der Mensch sich beruhigt hat, mit einem geeigneten Leckerchen vor der Nase
wedelt und zusätzlich den Beagle freundlichst anspricht, könnte er sich geneigt fühlen, die
Kommunikation wieder aufzunehmen.
Dem Beagle reichen einfache Schlaf - und Liegeplätze, ohne viel Schnick-Schnack. Das Sofa mit einem
kleinen Kissen und das sowieso vorhandene Bett von Herrchen und Frauchen bieten dem Beagletierchen
eine angemessene Ruhestätte, die er ohne großes Aufhebens bescheiden annimmt.
Es sollte stets darauf geachtet werden, dass der Beagle nicht von fremden Menschen berührt wird, es sei
denn, es handelt sich selbst um stolze Beaglebesitzer! Gerade in ländlichen Gebieten führen
unbeaufsichtigte Misthaufen, aufgebrachte Gülle und biologische Überreste aller Art zu einer
eigenwilligen Duftnote des Hundefells, die der Beagle selbstständig aufzutragen in der Lage ist. Es
empfiehlt sich stets Feuchttücher bei sich zu tragen.
Und ein letztes sei hier noch erwähnt, obwohl diese Liste sicher schier endlos erweiterbar wäre. Wer von
den Lesern dieser mehr als subjektiven Seite bis hier her vorgedrungen ist, beweist den wahren
"Beaglegeist"!
So wie er für uns Freund, Zuhörer, Clown, Jungbrunnen und treuer Begleiter ist, seine ganze Zuneigung
seinen Menschen schenkt, und bis auf ein paar unbedeutende Kleinigkeiten nichts einfordert, so hat er
ein Recht respektiert, beachtet, geknuddelt, beschäftigt, gefüttert, gelobt und geliebt zu werden.
BeagleFriends - DAS Magazin
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Teil 2: Das Markieren
Christine Frei
Nachdem ich in der letzten Ausgabe des BeagleFriendsMagazins bereits über die erste Säule des
Dummytrainings, nämlich dem Apportieren, geschrieben
habe, möchte ich mich nun dem Markieren und dem
Einweisen widmen.
Bei dieser Übung geht es darum, dass sich unser Hund,
wie bei der Jagd, die Stelle merkt, wo die geschossene
Ente gefallen ist und so auf dem direktesten Weg dorthin
läuft, um sie zurück zu bringen.
Direktes Zurückbringen des Dummys
Dafür suchen wir uns für unser Training Motivationsmittel aus, welche für den Hund besonders
interessant sind. Dabei kann es sich um ein Spielzeug oder auch um verpackte Leckerlies, z.B. aus
dem Futterbeutel handeln. Schon die Auswahl der Farbe dieser Gegenstände kann unserem
Vierbeiner helfen, das Objekt „der Begierde“ leichter zu finden, denn ein weißer oder blauer
Gegenstand ist für den Hund einfacher zu erkennen. Bei den ersten Übungen ist es zudem sehr
hilfreich, „Sichthilfen“ in Form von Pylonen, Stangen oder ähnlichem zu verwenden und zudem beim
Werfen des Dummys stets ein Geräusch zu machen. Wir haben uns zum Beispiel eine Art „Brrrrt“
angewöhnt.
Zu Anfang geht es vorerst auch nur darum, dass unser Vierbeiner zu dem geworfenen Gegenstand
läuft und alleine dies wird von uns schon belohnt. Es ist also noch gar nicht so wichtig, dass er auch
apportiert! Wird uns dies von unserem Hund erst einmal angeboten, wird das natürlich besonders
belohnt und weiter ausgebaut, indem wir die „Wurfstrecke“ verlängern oder aber auch in einem nicht
so übersichtlichen Gelände trainieren.
Da wir allerdings auch unter Ablenkung und mit Helfern arbeiten werden, ist es wichtig, dass wir
unseren Schnüff auch gut unter Kontrolle haben. Er darf wirklich erst dann starten, wenn wir ihm das
Signal dazu geben.
Dies kann man sehr gut in einer Gruppe üben. Während die anderen Trainingsteilnehmer
irgendwelche Gegenstände werfen, üben wir, mit unserem Hund an lockerer Leine nebenher zu
laufen.
Startritual
Gehen an lockerer Leine, trotz Ablenkungsobjekten
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BeagleFriends - DAS Magazin
Eine ähnliche Übung folgt nach erfolgreichem Training, nur dass unser Hund dann im Sitz bleiben
sollte, d.h. „steady“ sein… Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es viel Geduld und eine große
Anzahl an Übungseinheiten braucht, bis das wirklich gefestigt ist. Ist dies der Fall, kann man mit dem
Markieren durch einen Helfer auch schon beginnen. Da für manche Hunde ein großer Unterschied
darin besteht, von wem der Dummy geworfen wird, vereinfachen wir die Suche erst einmal wieder und
üben auf einem überschaubaren Gelände, in dem unser Vierbeiner das geworfene Apportel auch
noch sehen kann. Ganz wichtig erscheint mir dabei, dass die Aufmerksamkeit unseres Hundes dabei
auf dem Dummy liegt und nicht bei uns Hundehaltern verweilt. Deswegen sollte auch dies durch ein
Signal wie „watch“ oder „schau nach vorn“ geübt werden.
Eine weitere Herausforderung für das Mensch–Hund-Team ist es dann, den eigenen Hund absitzen
zu lassen, während ein anderer Vierbeiner arbeitet… diese Übung schult besonders die
Impulskontrolle unseres Schnüffs. Und nun sind den weiteren Übungen keine Grenzen mehr gesetzt.
Wir können unter Ablenkung wieder die Entfernung des geworfenen Dummys aufbauen, auch evtl. die
Entfernung der Helferperson, wir können ein eher unüberschaubares Gelände suchen oder aber
anstelle der künstlichen Sichthilfe eine natürliche, wie einen Erdhügel o.ä. einbauen, um dann noch
einen Schritt weiter zu gehen:
Dummy versteckt im hohen Gras...
… wird von Peach gefunden.
Nun soll es nämlich darum gehen, dass sich unser vierbeiniger Freund die Fallstelle des Dummys
auch über eine gewisse Zeit hin merkt! Dazu reicht es aus, mit unserem Hund nach dem Wurf, den er
natürlich genau beobachten soll, erst ein paar Übungen zur Unterordnung zu machen, bevor wir mit
ihm an den Ausgangspunkt zurück kehren und ihn zu seinem Objekt losschicken.
Eine weitere Abwandlung und neue Herausforderung ist dann das Werfen von zwei Gegenständen.
Dabei werden von uns oder unserer Helferperson zwei Gegenstände geworfen, die aus Sicht unseres
Hundes mindestens 90° auseinander liegen. Wichtig ist dabei, dass wir unseren Vierbeiner so neben
uns ausrichten, dass er genau auf die Fallstelle der geworfenen Objekte sieht, um dann mit dem
eingeübten Kommando losgeschickt zu werden und im zweiten Anlauf dann zu dem zuletzt
geworfenen Apportel. Unser Schnüff soll natürlich, wie bei allen Markierungsübungen, nicht mit der
Nase suchen, sondern zielgerichtet auf seinen Dummy zulaufen.
Dass dies bei Entfernungen über 30 Metern sehr schwierig ist und einige Übung erfordert, haben wir
im Training erlebt, denn Peach hat irgendwann doch ihre Nase einsetzen müssen.
Das Einweisen
Auch diese Aufgabe stammt ursprünglich aus dem Jagdbereich, denn der Jäger möchte seinen Hund
ganz gezielt an die Stelle schicken, an dem z.B. eine geschossene Ente gefallen ist. Der Vierbeiner
sollte sich dabei aber auch noch in eine andere Richtung korrigieren lassen. Wie aber können wir das
unseren vierbeinigen Freunden beibringen? Erlernen kann man hierfür:



Hand bzw. Körpersignale
Wortsignale
Pfeifsignale
Alle drei Arten haben bestimmte Vor- und auch Nachteile: Hand und Körpersignale lernt unser Hund
im Grunde am schnellsten, da er leicht unsere Körpersprache lesen kann. Schwierig wird dies nur auf
größere Distanz. Das gilt auch für Wortsignale, bei denen unser Schnüff zudem auch noch größere
Probleme hat, sie zu erlernen.
BeagleFriends - DAS Magazin
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Pfeifsignale haben dagegen den größten Vorteil, da sie auch aus der Distanz für unseren Vierbeiner
vernehmbar sind… allerdings bedeutet das auch ein gewisses Training für den Hundeführer. Da ich
mit Peach das Dummytraining nur als Hobby betreibe, habe ich mich auf die beiden erstgenannten
Signale beschränkt.
Als ersten Übungsschritt haben wir also das „Vorausschicken“ geübt. Dabei geht es darum, den Hund
und den eigenen Körper so zu positionieren, dass der zu suchende Gegenstand in eben genau
dieser Richtung liegt. Nun können wir unseren Vierbeiner mit einem ganz bestimmten, gesprochenen
Signal - in unserem Fall „Voraus“ oder „Apport“ losschicken. Da dies vielleicht noch nicht
aussagekräftig genug ist, haben wir uns angewöhnt, auch noch mit einem Körpersignal zu arbeiten
und geben so mit unserer Körper- und Armhaltung die exakte Richtung vor. Das bedeutet, dass sich
unser Hund an unserer linken Seite im „Sitz“ befindet und wir uns in Richtung des zu suchenden
Dummys beugen und unser linker Arm entlang des Hundekopfes exakt zu diesem Dummy zeigt.
Selbstverständlich wird dieser erste Schritt wieder in
ganz kurzen Entfernungen geübt, die dann nach und
nach ausgebaut werden. Ein weiteres Hilfsmittel ist
eine Pylone, die als Sichthilfe genutzt werden kann.
Später kann auch eine natürliche Sichthilfe eingesetzt
werden, wie z.B. ein kleiner Sandhügel oder ein
Busch…
Auch scheint es ratsam, diese Übung auf ganz
unterschiedlichen Untergründen zu trainieren, denn es
ist für unseren Vierbeiner ein großer Unterschied, ob er
in hohem Gras oder aber auf einem gepflügten Acker
das Apportel holt.
Vorausschicken
Wenn unser Hund das Einweisen „Voraus“ gut beherrscht, können wir eine weitere Schwierigkeit
einbauen, nämlich das „Stoppsignal“. Dieses sollte anfangs unabhängig vom Dummytraining und
durch einen Pfiff eingeübt werden. Ziel ist dabei, dass sich unser Schnüff auf besagtes Signal sofort
setzt. Peach kannte natürlich das Sichtzeichen zum Sitz-Machen, eben den erhobenen Zeigefinger.
Um diesen auch in größerem Abstand deutlich zu machen, habe ich meinen Arm immer weiter nach
oben ausgestreckt und sie durch einen Ruf auf mich aufmerksam gemacht, damit sie mich und
meine Armhaltung auch sehen kann. Natürlich ist es einfacher, auf größerer Entfernung mit einem
Pfiff zu agieren, doch an diesem Punkt sind wir noch nicht und wir üben bisher ja auch nur
Entfernungen von ca. 10 Metern!
Das „Stoppen“ während des „Einweisens“ hat zum Ziel, dass sich unser Hund noch einmal an uns
orientiert und sich dann in eine andere Richtung schicken lässt, also entweder nach rechts oder aber
nach links…
Dies lernt er wieder durch unsere Körperhaltung - und zu Anfang mit Hilfe von zwei weit auseinander
stehenden Pylonen.
Das war es erst einmal von uns und wir wünschen
allen ganz viel Spaß beim Üben
Christine Frei & Peach von Hellerbeck
Einweisen nach links
————————————————————————————————————————————————–—-—
Copyright Fotos: Christine Frei
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BeagleFriends - DAS Magazin
Mareike Stolpmann
Laufleine, Schleppleine, Trainingsleine, Kurzführer…?
Nylon, Leder oder doch Biothane?
Gibt es die eine richtige Leine? Die Antwort lautet: Nein!
Letztlich hängt es von den Anforderungen ab, die man als Hundehalter an die Leine stellt, den
Zweck, wofür man die Leine einsetzt, sowie den eigenen Vorlieben. Im Folgenden stelle ich die
gängigen Leinenarten und - materialien sowie deren Einsatzgebiete vor.
Die Standardleine
Die normale Standardleine ist in der Regel 2m lang, mit einer
Handschlaufe versehen oder mittels Karabiner und Ösen
mehrfach verstellbar. Diese Leine gibt es in allen erdenklichen
Farben und Materialien und ist die am häufigsten verwendete
Leinenart.
Diese Leine wird meistens auch von Hundetrainern für das
normale Training und Erziehungsarbeiten bevorzugt, da diese
dem Hund eine definierte Länge vorgibt, was u.a. das
Leinenführigkeitstraining erleichtert.
Diese Leine würde ich auch immer für Welpen empfehlen oder Hunde, die lernen müssen, an einer
lockeren Leine zu gehen. Wichtig hierbei ist, dass man die Länge der Leine festlegt. Ständiges
Variieren, insbesondere Verkürzen, führt zu Irritationen beim Hund, da er sich nicht darauf einstellen
kann, wie viel Freiraum ihm zur Verfügung steht. Wichtig ist: Je länger diese Leine, umso größer sind
die Chancen, die der Hund hat, sich richtig zu verhalten. Sprich, kürze ich die Leine auf 1m oder
sogar 0,5m ein, so ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass der Hund daran zieht.
Abwandlungen dieser Leine sind z.B. Leinen ohne Verstellmöglichkeit oder ohne Handschlaufe
(diese kann man dann auch als verkürzte Schleppleine (s.u.) einsetzen) oder in anderen Längen z.B.
1m, 1,5m oder 2,5m.
Verwendung: Für den alltäglichen Gebrauch sowie Hundeschule und Training mit dem Hund. Zur
Absicherung im Straßenverkehr.
Vorteile: Definiert einen bestimmten Leinenspielraum und damit Aktionsradius für den Hund an der
Leine, sichert den Hund ab z.B. im Straßenverkehr. Kann im „Notfall“ wie z.B. Hundekontakt einfach
fallen gelassen werden, und der Hund kann freier agieren und kommunizieren.
Nachteile: Relativ geringer Radius. Menschen verwenden die Leine häufig als Korrekturmittel. Die
Leine bietet dem Hund nicht genügend Freiraum, um sich bei Spaziergängen auszutoben, daher
sollte immer auch Freilauf gewährleistet werden.
Worauf man achten sollte: Die Leine sollte gut in der Hand liegen und an die Größe des Hundes
angepasst sein. Dabei bitte auch immer auf die Größe des Karabiners achten!
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Die Schleppleine
Die Schleppleine ist eine lange (ab 3m aufwärts)
Leine, deren Namen daher rührt, dass der Hund diese
Leine hinter sich herzieht, d.h. schleppt. Der
Variabilität sind hier keine Grenzen gesetzt, sowohl
was das Material betrifft als auch die Länge und
Ausführung. Auch hier kann man wählen zwischen
Leinen mit oder ohne Handschlaufe. Gerade wenn der
Hund die Leine hinter sich herziehen soll, ist in der
Regel die Ausführung ohne Handschlaufe praktischer,
da diese nirgendwo hängen bleiben kann.
Verwendung: Im Training, zum Einüben des sicheren Abrufs; auf alltäglichen Spaziergängen, wenn
der Hund (noch) nicht frei laufen kann/darf, um ihn einen größeren Radius zu ermöglichen; bei der
Arbeit mit dem Hund, z.B. Mantrailing, Fährten.
Vorteile: Bei der Arbeit mit Schleppleine liegt der Vorteil darin, dass Hunden, die nicht ohne Leinen
laufen können (da sie nicht über den erforderlichen Grundgehorsam verfügen), in einem größeren
Radius ihre Umgebung erkunden und daher mehr Umwelterfahrung sammeln können. Dies betrifft
auch den Kontakt mit anderen Hunden.
Es liegt kein ständiger Zug auf der Leine wie z.B. bei der Flexileine (s.u.).
Des weiteren verwendet man diese Leine, um den sicheren Rückruf zu trainieren, aber auch z.B. beim
Apportiertraining, Fährten und Mantrailing ist eine Schleppleine von Vorteil bzw. notwendig.
Beim konsequenten Einsatz einer Schleppleine mit definierter Länge, lernt der Hund mit der Zeit,
einen gewissen Radius einzuhalten. Viele Hunde übertragen diesen Radius auch in den Freilauf.
Nachteile: Je nach Länge der Leine ist die Schleppleine manchmal nicht mehr gut händelbar (bzgl.
Aufnahme der Leinenschlaufen).
Hinzu kommt, dass die Leine unter gewissen Witterungs- und Umgebungsbedingungen durch die
Aufnahme von Nässe und Schmutz sehr schwer werden kann. Dies ist abhängig vom Material und
Länge der Leine (Leder-, Biothane-, kunststoffummantelte und spezielle Nylonleinen nehmen eher
weniger an Gewicht zu). Es hat zur Folge, dass der Hund ein großes Gewicht ziehen muss, was für
die Erziehung von Leinenführigkeit eher unproduktiv ist (jeder kann ja mal seine Schleppleine wässern
und eine Weile hinter sich über einen Feld- oder Waldweg herziehen).
Es passiert relativ häufig, dass die Schleppleinen verhaken (Grasbüschel, Äste, Sträucher,
Baumstämme usw.) und dann ein abrupter Ruck auf den Hund erfolgt (passiert z.B. auch, wenn der
Mensch auf die Leine tritt). Mit ein bisschen Übung hat man den Dreh aber relativ schnell raus. Auch,
wie man das Verletzungsrisiko für Mensch und Tier verringert.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass Schleppleinen nicht immer eine saubere Sache sind, was die
menschliche Kleidung betrifft.
Worauf man achten sollte: Bei der Schleppleine ist das Material sehr wichtig. Relativ günstig erhält
man sehr dünne Schleppleinen aus einem runden Nylonseil im Handel oder man kann dies als
Meterware im Baumarkt erwerben und selber mit einem Karabiner versehen. Diese Leinen
verursachen schwere Brandverletzungen, wenn sie mal sehr schnell durch die Hand gezogen werden,
d.h. wenn man z.B. einen durchstartenden Hund versucht, mit der Hand festzuhalten. Ich empfehle
die Verwendung von a) breiteren und flacheren Leinen, die b) aus Leder, gummierten Nylon oder
Biothane bestehen (zu den einzelnen Materialien später) oder c) die Verwendung von Handschuhen,
möchte man das Verletzungsrisiko mit Nylonleinen minimieren.
Meiner Meinung nach sollten Schleppleinen grundsätzlich nur zusammen mit einem gut sitzenden
Brustgeschirr verwendet werden, um das Verletzungsrisiko für den Hund relativ gering zu halten. Man
stelle sich vor, wie ein Hund an einer 10m Schleppleine am Halsband abrupt aus vollem Lauf gestoppt
wird…
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Die Laufleine oder auch Flexileine (benannt nach der Marke)
Laufleinen sieht man relativ häufig im Alltag. Es gibt sie als 5m-Gurtbandleine oder 8m-Seilleine,
sowie für schwerere Hunde auch eine 8m-Gurtbandleine. Allen gemein ist, dass sich die Leinen
aufgerollt in einem Kunststoffgehäuse befinden, durch den Zug des Hundes sich aus dem Gehäuse
abrollen und automatisch wieder aufrollen, wenn sich die Distanz zwischen Mensch und Hund
verringert, d.h. durch die Leine wirkt ein ständiger (Rück-) Zug auf den Hund. Die Leinen können
allerdings auch auf eine gewünschte Länge arretiert werden.
Verwendung: auf den täglichen Spaziergängen
Vorteile: Die Hunde haben einen gewissen Radius, den sie nutzen können, um ihre Umgebung zu
erkunden. Der Spaziergang ist flüssiger als z.B. bei einer 2m-Leine, weil man nicht bei jedem
Schnüffelstopp anhalten muss.
Nachteile: Der ständige Rückzug, der auf den Hund wirkt. Bei Hunden, die nie gelernt haben, an einer
lockeren Leine zu laufen, unterstützt die Flexileine das an der Leine ziehen. Die Leine ist nicht
geeignet für Trainingsstunden, da sich der Hund auf keine Leinenlänge einstellen kann. Einen
weiteren Nachteil sehe ich darin, dass die Leine bei etwaigen Hundekontakten nicht einfach mal fallen
gelassen werden kann, um dadurch die Situation zu entspannen.
Bei den Seil-Flexileinen besteht ein relativ hohes Verletzungsrisiko, durch das dünne Seil, was auch
leicht übersehen wird.
Worauf man achten sollte: Ob man eine Flexi verwenden möchte oder nicht ist Geschmackssache;
auch, ob man eine Gurtband oder Seilleine bevorzugt. Ich verwende grundsätzlich eine Flexi für die
nächsthöhere Gewichtsklasse für meine Hunde, da sie, wenn sie mal eine Fährte aufnehmen, eine
ganz schöne Kraft aufbringen.
Der Kurzführer
Der Kurzführer sei hier nur kurz vorgestellt. Hierbei handelt es sich um eine Handschlaufe, die am
Halsband oder Geschirr angebracht wird. Für Beagles ist die Verwendung eher nicht angebracht,
möchte man nicht immer gebückt gehen. Kurzführer werden i.d.R. bei größeren Hunden verwendet.
Verwendung: auf täglichen Spaziergängen, wenn der Hund Freilauf haben kann.
Vorteile: Kurzführer kann im Freilauf am Hund verbleiben, man muss keine Leine an- und abmachen.
Nachteile: Der Hund hat keinen Freiraum, daher ungeeignet für abwechslungsreiche Spaziergänge
ohne Freilauf.
Worauf man achten sollte: Der Hund sollte eine gewisse Größe haben.
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Abschließend noch ein paar Worte zu Leinenmaterialien. Die gängigsten sind Nylon als flaches
Gurtband, rundes Seil oder gummiert, Leder und inzwischen auch Biothane. Es gibt auch Leinen
aus Ketten. Alle Materialien haben Vor- und Nachteile, aber letztlich hängt es von den Vorlieben
des Nutzers ab, für welches Material man sich entscheidet.
Nylon hat den Vorteil, dass es relativ günstig ist und zudem auch leicht zu pflegen (einfach in der
Waschmaschine waschen). Der Nachteil ist, dass bestimmte Formen, wie z.B. Schleppleinen, ein
hohes Verletzungsrisiko bergen und zudem auch bei Nässe und Schmutz sehr viel an Gewicht
zulegen. Es gibt allerdings z.B. auch gummierte Nylonleinen, die auch als Schleppleinen sehr gut in
der Hand liegen und nicht durchrutschen, oder Hightech-Nylon-Leinen, die weniger Schmutz und
Wasser aufnehmen.
Lederleinen sind ebenso wie Biothane-Leinen relativ teuer. Beide haben vom Händling her die
gleichen Eigenschaften, Biothane ist allerdings weniger pflegebedürftig und erfreut sich daher
immer größerer Beliebtheit. Vorteil ist hier, dass sie als Schleppleinen weniger Schmutz und
Wasser aufnehmen und dabei gut zu handhaben sind. Das Verletzungsrisiko ist relativ gering,
zumindest was Brandblasen angeht.
Bei normal langen Leinen ist das Material reine Geschmackssache. Man sollte allerdings auf gute
Qualität achten, denn eine gerissene Leine verfehlt ihren Zweck. Außerdem sollte der Karabiner
der Größe des Hundes angepasst sein, damit das Gewicht den Hund nicht irritiert.
———————————————————————————————————————————————————-Copyright Fotos: Mareike Stolpmann / www.hundewesen.com
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Und Beschäftigung für ältere Vierbeiner
Nicole Perbandt (THP, Tierpsychologin und Osteopathin für Hunde)
Im Rahmen meiner Tätigkeit habe ich speziell für meine älteren, bewegungseingeschränkten
Hundepatienten ein Konzept für ein Gesunderhaltungstraining entwickelt: die Oldie-Fit-Gruppe.
Im Vordergrund steht hierbei das Absolvieren eines Parcours mit unterschiedlichsten Geräten, dazu
gehören beispielsweise Slalomstangen, Hürden/Cavaletti, Wackelbrett, Stern, Tunnel, Wippe oder
Reifen.
Im Gegensatz zur Hundesportart Agility geht es hier nicht um Schnelligkeit beim Überwinden der
Hindernisse; alle Geräte werden zusammen mit dem Besitzer ruhig und bewusst abgegangen.
Trainiert wird immer mit dem Hund abwechselnd auf der linken und rechten Seite des Besitzers. So wird
eine einseitige Belastung der Muskulatur vermieden. Die zum Einsatz kommenden Geräte werden in
Bezug auf Höhe und Abstand an die Hundegröße angepasst. Auf vorhandene Krankheitsbilder der
Teilnehmer wird bei den Übungen individuell eingegangen. Denn nicht immer eignen sich alle
Bestandteile des Parcours uneingeschränkt für jeden Hund.
Die einzelnen Übungen dienen als Bewegungstraining für den Hund, aber auch die Konzentration wird
gefördert und die Bindung zum Halter verstärkt.
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Ziele / Oldie-Fit-Training





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Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit
Gezielter Muskelaufbau (auch als Reha-Maßnahme nach Operationen)
Verbesserung des Gangbildes und der Mobilität
Aktivierung der Nervenbahnen
Stärkung von Koordination und Kondition
Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit und Lernbereitschaft
Trainiert wird grundsätzlich in kleinen Gruppen von 4-6 Mensch-Hund-Teams. Auf schon bestehende
allgemeine gesundheitliche Einschränkungen und/oder Erkrankungen des Bewegungsapparates kann
so individuell eingegangen werden. Zwischen den einzelnen Übungen hat jeder Hund genügend
Pausenzeiten, um sich zu erholen. Dabei ist häufig zu beobachten, dass viele Hunde ihren Kumpels
sehr interessiert beim Üben zuschauen.
Abgerundet wird die Gruppenstunde durch Übungen für die geistige Fitness. Hier kommen
Intelligenzspiele (z.B. „Doggy Brain Train“) zum Einsatz, aber gerne mache ich mit meinen „Oldies“
auch leichte Clicker-Übungen, an denen alle Hunde immer viel Freude haben.
Übrigens: die Oldie-Fit-Gruppe richtet sich zwar – wie der Name schon sagt – in erster Linie an ältere
Hunde, aber es können besonders auch ängstliche und unsichere, ja sogar unruhige oder aggressive
Hunde sehr vom Training profitieren. Das Absolvieren der Übungen im Parcours baut ein gesundes
Selbstvertrauen auf und festigt die Bindung zum Besitzer. Außerdem lernen die Hunde, sich zu
konzentrieren, denn jedes Hindernis muss langsam und in Ruhe bewältigt werden. Das erfordert vom
Hund natürlich auch ein gewisses Maß an Selbstkontrolle und Orientierung am Besitzer. Das ruhige
Zusammensein mit anderen Hunden wirkt sich ebenfalls sehr positiv aus.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei der Oldie-Fit-Gruppe das Zusammenarbeiten von
Mensch und Hund, die gemeinsam erreichten Erfolgserlebnisse und eine große Portion Spaß im
Vordergrund stehen. Die positiven Auswirkungen auf Körper und Psyche folgen ganz automatisch.
Kontakt und Info:
Nicole Perbandt
www.thp-rellingen.de
—————————————————————————————————————————————————–
Copyright Fotos: Silke Köther
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Peter Wendelmuth
Stress hat im Zusammenhang mit Tieren und insbesondere bei Hunden in neuerer Zeit ein breites
öffentliches Interesse gefunden.
Beim Menschen ist der Begriff Stress schon in den allgemeinen Sprachgebrauch aufgenommen
worden und wird dort häufig als Synonym dafür verwendet, dass Probleme im Alltag oder Beruf nicht
mehr bewältigt werden können.
Die Verwendung des Begriffes Stress im Sprachgebrauch hat dort fast einen inflationären Charakter
bekommen und wird in vielen Lebensbereichen verwendet, so dass es nicht verwundern kann, dass
der Begriff Stress auch Einzug in die Hundehaltung gefunden hat.
Es gilt mithin zunächst eine Definition für Stress zu finden.
Umgangssprachlich bezeichnet Stress eine körperliche oder seelische
Belastung, die bei längerer Dauer zur Beeinträchtigung des körperlichen
Wohlbefindens oder sogar zu Erkrankungen führen kann.
Was aber ist Stress im Sinne der Verhaltensbiologie ?
Im wesentlichen werden drei Stresstheorien vertreten, die nachfolgend
dargestellt werden.
I. Stresstheorie nach Walter Cannon
Walter B. Cannon hat den Begriff Stress 1932 erstmals eingeführt und als einen störenden Einfluss
auf das innere Milieu eines Menschen beschrieben
Nach dieser Theorie reagiert unser Stammhirn reflexartig auf alles Neue und Überraschende und
eröffnet die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten, nämlich:
Die Entscheidung zwischen den Alternativen Flucht oder Kampf wird nach dieser Theorie innerhalb
des Bruchteils einer Sekunde getroffen.
Stress wird dabei als ein automatisch ablaufender Mechanismus gesehen, der das Leben in einer
bedrohlichen Situation sichert, da komplex dauernde Denkprozesse, wie man sich am besten in der
Gefahrensituation verhalten solle, im Ernstfall zu einer verspäteten Reaktion führe.
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Die Entscheidung zwischen den Alternativen Flucht oder Kampf wird nach dieser Theorie innerhalb
des Bruchteils einer Sekunde getroffen.
Stress wird dabei als ein automatisch ablaufender Mechanismus gesehen, der das Leben in einer
bedrohlichen Situation sichert, da komplex dauernde Denkprozesse, wie man sich am besten in der
Gefahrensituation verhalten solle, im Erstfall zu einer verspäteten Reaktion führe.
Beispiel:
Bei einem lebensbedrohlichen Angriff eines körperlich überlegenden Angreifers lange zu überlegen,
ob überhaupt und in welche Richtung geflüchtet werden soll, wird die Chancen, dem Angreifer zu
entkommen, nicht erhöhen.
Diese Theorie berücksichtigt hingegen nicht, wieso und warum Stress als Krankheits- und
Überforderungsverursacher Bedeutung gewinnen kann.
II: Stresstheorie nach Hans Selye
Der Mediziner Hans Selye wies im
Krankheitsverursachung durch Stress hin.
Jahre
1936
erstmals
auf
den
Umstand
von
Nach Seyle ist Stress eine charakteristische physiologische Reaktion eines Organismus, wobei
zwischen Eustress, Distress und den sogenannten Stressoren zu unterscheiden sei.
Eustress ist nach dieser Theorie die adäquate Verhaltensveränderung auf Belastungszustände, die
der Steigerung der Leistungsfähigkeit und zur Verbesserung der Anpassungsfähigkeit beitrage.
Distress bezeichnet hingegen den Eintritt von Schäden, die mit Verhaltensstörungen einhergehen
und durch ein Übermaß an Belastungen oder Dauerbelastungen verursacht werden.
Umgangssprachlich wird Distress als negativer Stress bezeichnet.
Spricht man im Alltag von Stress, ist in den meisten Fällen Distress im Sinne der Theorie von Selye
gemeint.
Eustress führe, so wie es die Definition darlegt, zu einer Anpassungsreaktion des Organismus und
somit zu keiner Belastung.
Dieser Umstand dürfte zu der Verwendung des Begriffes „positiver“ Stress geführt haben, da diese
Art von Stress zu einer Aufrechterhaltung der Funktionstüchtigkeit des Organsystems und zur
Steigerung der Leistungsfähigkeit führt.
Erst ein Übermaß an Belastungen oder Dauerbelastungen führe zu schädigenden Wirkungen auf
Körperfunktionen und schließlich zu einer physischen und/oder psychischen Beeinträchtigung.
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Stressoren sind nach dieser Theorie alle stressauslösenden Reize, die durch ein Sinnesorgan
wahrgenommen werden. Der Körper schütte bei der Wahrnehmung von Stressoren Hormone aus, die
als Stresshormone bezeichnet werden.
Nach Selye`s Theorie erfolgt eine charakteristische physiologische Reaktion des Körpers auf Stress,
so dass er das Konzept des Allgemeinen Adaptionssyndrom (AAS) entwickelt hat.
Das AAS besagt, dass ein Stressor, der längere Zeit auf einen Organismus einwirke, zu einer
Reaktion des Körpers führe, die in drei charakteristischen Phasen aufgeteilt werden könne.
Diese drei Phasen sind:

Alarmreaktion
In dieser Phase werde der Organismus, ausgelöst durch einen plötzlichen Reiz, in eine
Alarmbereitschaft versetzt. In Bruchteilen von Sekunden würden Energiereserven mobilisiert, der
Kreislauf aktiviert und die Sinne mit anschließenden Anpassungsmechanismen geschärft.

Widerstandsphase
Während der zweiten Phase werde der Widerstand gegen den Stressor erhöht
passe sich gegenüber dem Stressor optimal an.

und
der
Körper
Erschöpfungsphase
Bei länger andauerndem Stress sei eine Anpassung des Organismus nicht mehr möglich, so dass es
zu einem Zusammenbruch des Anpassungsverhaltens mit körperlichen und/oder psychischen
Symptomen komme, die bis zum Tode führen können.
Feli von Elke Vorländer
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III. Stresstheorie nach Lazarus
Lazarus (1974) beschäftigt sich mit der Frage, ob und wann ein Stressor wirklich Stress auslöst
und welche psychischen Mechanismen dabei eine Rolle spielen.
Im Gegensatz zu Selye, der annimmt, dass auf einen Stressor mit hoher Intensität eine
Stressreaktion folgen müsse, geht Lazarus davon aus, dass es persönlichkeitsabhängige
Faktoren gebe, die zu einer individuellen Antwort auf Stress führen.
Da manche Menschen in Lebenssituationen mit hohem Stressniveau besser zurechtkommen als
andere, spielen nach Lazarus Persönlichkeitsvariablen bei der Situationsbewertung, also ob
Stress ausgelöst wird, eine erhebliche Rolle.
Ein positives und stabiles Selbstbild, hohe Kontrollüberzeugung und Aktivität führten dazu, dass
die Person Lösungsversuche einleiten könne. Nicht die Situation an sich sei für eine positive
Stressverarbeitung maßgebend, sondern die Gedanken und individuellen Empfindungen einer
Person. Die erste Reaktion auf einen Stressor nennt man nach dieser Theorie Primärbewertung,
die wiederum aus unbewussten Reflexen entstehe.
Primärbewertungen bestünden aus einer Überprüfung, um welchen Reiz es sich handele und ob
dieser als gefährlich einzustufen sei.
Die Sekundärbewertung hänge mit der Beurteilung des Organismus zusammen, also ob
Handlungsmöglichkeiten vorhanden seien, um dem Stress zu entkommen.
Danach schließe sich eine Neubewertung an, bei der überprüft werde, ob die Handlung zum
gewünschten Ziel geführt habe.
Diese Theorie kommt zu dem Schluss, dass es bei der Frage von Stressverhalten darauf
ankomme, welche Lernerfahrungen ein Lebewesen, somit auch der Hund, in seinem Umfeld
mache und inwiefern er lerne, seine Umwelt beeinflussen zu können.
Wie reagiert der Körper auf Stress ?
Die wesentlichen körperlichen Reaktionen auf Stress sind:






Erhöhung des Herzschlages
Anstieg des Blutdruckes
Verstärkung der Durchblutung
Verschlechterung der Blutversorgung des Magen – Darmbereiches
Verbesserung der Sauerstoffaufnahme
Zunahme der Gerinnungsfähigkeit des Blutes
Diese körperlichen Reaktionen sind Folge der Ausschüttung der Stresshormone und verändern
das innere Gleichgewicht (sog. Homöostase).
Um eine Stressreaktion des Körpers und somit eine Veränderung feststellen zu können, muss
zunächst der Normalzustand des Organismus betrachtet werden.
Um den Organismus in einem stabilen Normalzustand halten zu können, also die Homöostase
aufrechtzuerhalten, verfügt der Organismus des Hundes über einen Regelkreis mit
Rückkoppelung.
Bei Hunden und allen anderen Wirbeltieren ist der Hypothalamus die wichtigste Region des
Gehirns zur Beibehaltung des inneren Gleichgewichtes.
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Nach der Stresstheorie von Walter Cannon führt Stress zu einer Ausschüttung von Adrenalin und
Noradrenalin. Wie bereits dargelegt, wird dies als Kampf-Flucht-Reaktion oder als SympathicusNebennierenmark-Achse beschrieben.
Die Sympathicus-Nebennierenmark-Achse wird durch den Mandelkern (Amygdala) aktiviert und löst
eine Verteidigungsreaktion aus. Dies ist der Grund, warum diese Achse auch als Kampf-FluchtReaktion bezeichnet wird. Bei einer Aktivierung dieser Achse werden im Nebennierenmark je nach
Situation und Einschätzung des Hundes die Hormone Adrenalin (sog. Fluchthormon) und Noradrenalin
(sog. Wuthormon) vermehrt ausgeschüttet.
Nach der Theorie von Selye, der auf die allgemeine Anpassungsreaktion abstellt, ist die HypothalamusHypophysen-Nebennierenrinden-Achse als Hormon- bzw. Stressachse zu Grunde zu legen.
Diese Achse wird durch den Hypothalamus aktiviert und löst eine allgemeine Anpassungsreaktion aus.
Dabei wird die Glucocorticoidproduktion (Ausschüttung der Hormone Cortisol, Cortison, Corticosteron)
erhöht. Bei einer Aktivierung dieser Achse ist die oben dargelegte Allgemeine Anpassungsreaktion
(Alarm- Widerstands- und Erschöpfungsphase) von Bedeutung.
In der Alarmphase kommt es zu einer sympathikotonen Reaktion und einer vermehrten Ausschüttung
der Hormone Adrenalin und Noradrenalin
Dadurch werden im Körper folgende Reaktionen ausgelöst:




Verengung der peripheren Blutgefäße, somit wird Schutz vor Verletzungen erreicht,
Aktivierung des Herz- und Kreislaufsystems (Blutdruck und Herzfrequenz steigen),
Bereitstellung von Energie (Glykolyse und Lipolytische Energie),
Verbesserung der Sauerstoffzufuhr.
Das freigesetzte Adrenalin wirkt auf die Hypophyse, so dass vermehrt Botenstoffe ausgeschüttet
werden. Als Reaktion hierauf kann es zur Absetzung von Kot und Harn kommen. Darüber hinaus wird
die vermehrte Ausschüttung von Sexualhormonen dafür verantwortlich gemacht, dass die Aggressionsund Verteidigungsbereitschaft bei Tieren steigt.
In der Widerstandsphase versucht sich der Organismus auf die in der Alarmphase ausgelöste
Belastung durch eine Vergrößerung der Nebennierenrinde und stärkere Hormonproduktion einzustellen
(sog. Mobilisierung körperlicher Anpassungsmechanismen).
Konnte aufgrund einer Handlung das stressauslösende Ereignis unter Kontrolle gebracht werden, so
kommt es unter diesen Umständen durch eine Rückkoppelung wieder zu einer Rückbildung des
Hormonspiegels und der „Soll“zustand kann wieder hergestellt werden.
Probleme entstehen jedoch dann, wenn Stressreize häufig oder lang anhaltend auf den Organismus
einwirken, denn das kann schnell zu einem dauerhaft erhöhten Hormonspiegel führen. In der
Erschöpfungsphase wird durch das Hormon Cortisol das Immunsystem geschwächt und es kann
häufiger zu Infektionskrankheiten kommen. Auch die ständige erhöhte Kreislaufaktivierung bleibt meist
nicht ohne schädliche Auswirkungen. In dieser Phase versagen dann alle Anpassungsreaktionen und
es kommt zu Problemen in der Energiebereitstellung und der Immunabwehr.
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Ferner werden die Fortpflanzungsprozesse eingestellt.
Als unmittelbare körperliche Auswirkungen können z.B. Vergrößerung der Nebennierenrinde,
Fettleibigkeit, Leukozyten- und Thrombozytenwerte, Schrumpfung der Thymusdrüse,
Ulcusbildung, Störungen des Darmbereiches, Gewichtsverlust und psychosomatische Störungen
auftreten.
Mittelbare Langzeitfolgen können u.a. Hypertonie, Herz- und/oder Nierenerkrankungen oder auch
Allergien sein.
Mein Hund hat Stress oder wie erkenne ich Stressverhalten?
Folgende beispielhaft aufgeführte Verhaltensweisen können Anzeichen dafür sein, das sich der
Hund in einer Stresssituation befindet, wobei jedes dieser Symptome im Gesamtzusammenhang
mit der jeweiligen Situation zu betrachten ist.
Gero von Gabriele Wasmer


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sog. Beschwichtigungssignale
Unsauberkeit (Urin- und/oder Kotabsatz in der Wohnung)
Übersteigertes oder erloschenes Sexualverhalten
Ständiges Lecken
Störungen bei der Futteraufnahme (Appetitlosigkeit, Übermäßige Futteraufnahme)
Lautäußerungen (übertriebenes Bellen, Jaulen, Fiepen, Winseln)
Durchfall
Erbrechen
Allergien
Zittern
Erweiterte Pupillen
Stereotypen
Obzessiv Compulsive Störungen
Übersprungshandlungen
Unruhig Herumlaufen
Zerstörung von Gegenständen beim Trennungsstress
Erhöhte Herz- und Atemfrequenz
Ein häufiges Stressproblem mit dem sich Hundehalter auseinanderzusetzen haben, ist die
Trennungsangst.
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Was aber hat Trennungsangst mit Stress zu
tun?
Der Neurobiologe Jaak Panksepp hat in
Untersuchungen nachgewiesen, dass für die
Emotionen Angst und Stress unterschiedliche
Strukturen im Gehirn vorhanden sind, so dass
es gerechtfertigt sein dürfte, den Begriff
Trennungsstress statt Trennungsangst zu
verwenden.
Rex von Ute Fröhls
Wie können Hund und Halter Stress bewältigen?
Ein Konzept zur Bewältigung von Stress und/oder Angstverhalten ist die sog- Copingstrategie.
Bei den Copingstrategien unterscheidet man 4 Untergruppen (die sog. 4 F`s), die im Tierreich als
erfolgreiches Bewältigungsverhalten auf Stressoren eingesetzt werden.
Die Beschwichtigungssignale (Calming Signals) können dabei als weitere Untergruppe eingeordnet
werden.
Die Copingstrategien sind bei den Tierarten unterschiedlich stark ausgebildet. Als soziale
Lebewesen, die untereinander und mit dem Menschen kommunizieren, zeigen Hunde in
Stresssituationen oftmals Beschwichtigungsgesten, um durch das Zeigen dieser Gesten die
Situation zu entspannen.
Aus diesem Grund können die Calming Signals (Beschwichtigungsgesten) als Untergruppe der 4F`s
eingeordnet werden.
Zu den Calming Signals zählen u.a. folgende Verhaltensweisen:












Kopf wegdrehen (wegschauen)
Körper wegdrehen (Seite zeigen)
Blinzeln
Gähnen
Pföteln
Hinsetzen
Hinlegen
Langsame Bewegungen
Vorderkörper Tiefstellung
Bogen laufen
Schnüffeln
Splitten
Ronja von Bettina Richter
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Ist eins der mit 4 F`s umschriebene Verhalten erfolgreich, kann der Hund den Stress kompensieren.
Sind alle Strategien nicht erfolgreich kommt es zu Anpassungsschwierigkeiten und somit zu Stress.
Ist hingegen eine Strategie nicht erfolgreich, wird der Hund eine andere Strategie ausprobieren.
Hierbei ist zu beachten, dass Hunde situationsbedingt lernen, mithin in den Situationen, die durch das
Zeigen von Beschwichtigungssignalen zu keinem Erfolg geführt haben, Bewertungsprozesse mit
einbeziehen. Hunde können dann zukünftig in der gleichen Situation ein anderes Verhalten zeigen.
Dies kann dazu führen, dass der Hund, der eine Beschwichtigungsgeste erfolglos gezeigt hat,
zukünftig Angriffsverhalten zeigt.
Da ein gewisses Maß an Stress sinnvoll ist und vom Hund kompensiert werden kann, ohne dass
schädliche Folgen eintreten, ist:
Ein allgemeingültiges Konzept oder eine Methode zur erfolgreichen Stressvorbeugung oder/und
Stressvermeidung kann es meiner Meinung nach nicht geben, so dass immer auf den jeweiligen
Einzelfall (jeweilige Situation, Persönlichkeit des Hundes, Vorerfahrung, genetische Disposition)
abzustellen ist.
Einige grundlegende Möglichkeiten zur Stressreduzierung sollen jedoch an dieser Stelle
aufgezeichnet werden.
Die ersten Wochen und Monate im Leben des Hundes (sog. sensible Phase) können als Möglichkeit
zur Stressvorbeugung genutzt werden.
Besonders in diesem Lebensabschnitt ist darauf zu achten, dass der Welpe ausreichend an die
verschiedenen Umweltreize herangeführt und gewöhnt wird. Wachsen Welpen in einer reizarmen
oder sogar völlig isolierten Umgebung auf, so können vielfältige Entwicklungsstörungen auftreten.
Den Welpen fehlt es oftmals an Lernerfahrungen und somit auch an Copingstrategien zur
Bewältigung von Stress.
Eine gesunde Welpenentwicklung ist somit ein wesentlicher Aspekt zur Stressprävention.
Ein weiterer wichtiger Aspekt zur Stressvermeidung sind die Haltungsbedingungen des Hundes.
Hunde sind äußerst soziale Wesen, die in einer vom Menschen geschaffenen ökologischen Nische
leben. Die natürliche Umgebung des Haushundes ist somit die Umwelt, in der der Mensch lebt. Allein
die Domestikation, Evolution oder Zucht von Hunden kann nicht dazu führen, dass Hunde
stressresistent sind. Somit ist jeder Hundehalter gefordert, möglichst optimale Haltungsbedingungen
für ein stressfreies oder stressreduziertes Leben zu schaffen.
Optimale Haltungsbedingungen werden nicht allein dadurch erreicht, dass die grundlegenden
Bedürfnisse des Hunden (Futter, Wasser, Gesundheitsfürsorge, Ausscheidungen zu ermöglichen)
befriedigt werden.
Vielmehr hat jeder verantwortungsvolle Hundehalter darauf zu achten, dass die Bedürfnisse nach
Sozialkontakten, ausreichende Beschäftigung und Bewegung, Sicherheit und Liebe ebenfalls
befriedigt werden.
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Ist der Hund dennoch einmal gestresst, so gibt es viele Möglichkeiten den Stress zu reduzieren.
Die wohl wichtigste Möglichkeit Stress zu mindern ist, den Hund ausreichende Lernerfahrung sammeln
zu lassen, um z.B. durch ausreichende Sozialkontakte den Umgang mit anderen Hunden lernen zu
können.
Hundehalter selbst
Entspannungssignal.
können
ihren
Hund
Coping-Strategien
lehren,
so
z.B.
durch
ein
Auch ein Verhalten, welches an sich nicht mit Stress in Verbindung gebracht werden kann, sollte durch
den Hundehalter gezielt eingesetzt werden. So tritt insbesondere Komfortverhalten (Aktivitäten der
Körperpflege) nur dann auf, wenn der Hund nicht gestresst ist. Dies sollte sich der Hundehalter zu
Nutze machen, indem er auf ausreichende Ruhephasen achtet, in denen der Hund seinem
Komfortverhalten nachgehen kann.
Ein Spiel von Hunden untereinander oder ein ausgelassenes gemeinsames Spiel des Halters mit
seinem Hund lässt sich ebenfalls nicht mit Stress in Verbindung bringen. Aber auch hier gibt es
natürlich Ausnahmen. So können z.B. Jagd-, Renn- oder Ballspiele zu einer zu hohen emotionalen
Belastung des Hundes führen, so dass ein Spiel im jeweiligen Einzelfall zu Stress werden kann.
Die Erziehung des Hundes sollte vom Hundehalter nicht im Sinne des Wortes „Ziehen“ aufgefasst
werden. Harte Ausbildungsmethoden sind zu vermeiden, da diese den Hund stressen können.
Hilfreich zur Bewältigung von Stressproblemen ist eine gute Erziehung des Hundes, die in einem
entspannten Umfeld und ohne Zwang oder Gewalt oder Strafe erfolgen sollte. Insbesondere
allgemeine Platz- und Bleib-Übungen lehren den Hund, dass ruhiges, abwartendes Verhalten
erwünschte Verhaltensweisen sind, die ihn zum Erfolg führen. Allgemeine Übungen zur Erhöhung der
Frustationsgrenze helfen Stress zu vermeiden, denn Frustration führt häufig zu Stress.
Hierzu könnte z.B. folgende Übung verwendet werden:
Man steckt sich 5 Leckerchen (eine andere Anzahl geht selbstverständlich auch) in seine Hosentasche
und setzt sich auf einen Stuhl. Der Hund sollte in unmittelbarer Nähe vor dem Halter sitzen. Jetzt wird
ein Signalwort zum Beginn der Übung gegeben. Nach und nach greift man für den Hund gut sichtbar in
die Hosentasche, legt Leckerchen für Leckerchen auf die andere geöffnete Hand oder ein Bein. Sobald
sich alle Leckerchen in der Hand/auf dem Bein befinden, wird ein Signalwort gegeben und das erste
Leckerchen fällt direkt neben dem Hund zu Boden. Erst wenn der Hund nach dem Fressen des
Leckerchens wieder Blickkontakt aufnimmt, wird noch einmal das gleiche Signalwort verwendet und
das zweite Leckerchen fällt auf den Boden. Dies wird solange wiederholt, bis alle Leckerchen
aufgebraucht sind.
Sollte der Hund während der Übungseinheit aufstehen, weggehen, versuchen an die Leckerchen zu
kommen, wird ein Signalwort für das unerwünschte Verhalten gegeben (z.B. Schade) und die
Leckerchen verschwinden in der Hosentasche. Gegebenenfalls beginnt man die Übung wieder von
vorn oder setzt sie zu einem späteren Zeitpunkt fort.
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Copyright Fotos: Ute Fröhls (Foto Rex), Beatrix Hertling (Foto Maja), Bettina Richter (Foto Ronja), Elke Vorländer (Foto Feli),
Gabriele Wasmer (Foto Gero)
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Frauke Sommer - Tierheilpraktikerin
Die Bachblütentherapie geht auf den Begründer Edward
Bach zurück.
Dr. Bach hat von 1886-1936 in England gelebt und als Arzt
gearbeitet. Dr. Bach war es in seiner aktiven Zeit als Arzt
immer sehr wichtig sich mit seinen Patienten zu
beschäftigen. Er versuchte zu ergründen, warum der
Mensch krank geworden ist. Für ihn stand immer
unumstößlich fest, dass „Krankheit nur ein Werkzeug der
Seele ist, um den Menschen auf Irrtümer in seiner
Lebensweise aufmerksam zu machen“.
Edward Bach wurde selbst schwer krank, gab seine Praxis auf und verließ seine Familie. Er zog aufs
Land und begann mit seiner intuitiven Suche nach seinen Heilpflanzen. Er träumte von den
Pflanzen, suchte sie und wenn er fündig wurde, machte er den emotionalen Zustand, für den diese
Pflanze stand, am eigenen Körper und Seele durch.
Bach war auch ein Anhänger der Homöopathie, aber er fand die Mittelfindung, Zubereitung und
Potenzierung zu kompliziert. Er entwickelte ein neues, einfaches Verfahren um die Heilwirkung
seiner Bachblüten allen zugängig zu machen. Er wollte vor allem damit die Laien erreichen und
hoffte, dass sich jeder mit seiner Methode gesund erhalten kann.
Die Herstellung
Das einfache Potenzierungsverfahren zur Herstellung der Bachblüten ist mit der Homöopathie nicht
vergleichbar.
Es werden zwei unterschiedliche Verfahren angewendet:
1. Die Sonnenmethode:
Pflanzen, die im Sommer ihre volle Kraft entwickeln, werden an einem sonnigen und
wolkenlosen Tag geerntet und sofort in eine Glasschüssel mit Quellwasser gelegt. Die Glasschüssel
bleibt in der Sonne stehen und die Energie der Pflanze geht in das Quellwasser über.
2. Die Kochmethode:
Diese Methode wird für Pflanzen gewählt, die im Frühjahr geerntet werden, wenn die Sonne noch
nicht genügend Energie aufbringt. Bei der Kochmethode werden die Pflanzenteile auch an einem
sonnigen, wolkenlosen Tag gesammelt und dann in Quellwasser ausgekocht und gefiltert.
Die Wirkungsweise
Mit der Bachblütentherapie kann man keine Körper- oder Geisteskrankheiten heilen. Seelisch
disharmonische Zustände sind das Behandlungsspektrum bei der Bachblütentherapie. Dr. Bach war
der Meinung, dass jeder Krankheit ein negativer Seelenzustand vorausgeht. Bachblüten eignen sich
zur Prophylaxe und Unterstützung anderer Therapieformen.
Die richtige Bachblüte finden
Es gibt eine Vielzahl von guten Fragebögen für die Auswahl der richtigen Bachblüte. Aber wie immer
bei solchen Fragebögen, muss man sehr ehrlich zu sich selbst sein. Wer das von sich sagen kann,
kann mit Hilfe eines solchen Fragebogens sein Tier gut selbst behandeln. Wer sich unsicher ist,
kann eine Tierheilpraktikerin zu Rate ziehen.
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Hat man die richtige Blüte gefunden, ist die Behandlung nicht schwer.
Bei ihrem Haustier reicht meist eine Behandlung von 3 bis 10 Tagen, in denen man das Mittel 4x
am Tag 4 Tropfen verabreicht. Es ist möglich mehrere Mittel zu kombinieren, aber nicht mehr als 5
in einer Mischung. In jeder ersten Mischung sollte die Bachblüte „Star of Bethlehem“ dabei sein.
„Star of Bethlehem“ gibt man bei Folge von körperlichen und seelischen Stresssituationen.
Wie verabreiche ich die Blüten?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Hunde die Blütenessenz gut annehmen. Ich gebe 4
Tropfen in meine hohle Hand und halte diese dem Tier zum Auflecken unter die Schnauze.
Sollte es nicht so einfach gehen, ist es möglich, die Tropfen mit einer 2ml Spritze vorsichtig in die
Maulhöhle zu geben.
Viele Apotheken bieten das Mischen von Bachblüten an. So kann man für wenige Euro (nicht mehr
als 5 €) seine individuelle Mischung anfertigen lassen. Die Mischung wird in der Apotheke mit
wenigen Tropfen Alkohol konserviert.
Kleiner Überblick
Die Bachblüten werden gerne in Gruppen eingeteilt. Das wichtigste und bekannteste Mittel zuerst.
Rescue - Die Notfalltropfen
Jeder, der schon mal von Bachblüten gehört hat, kennt auch die Notfalltropfen.
Die schon fertige Mischung besteht aus 5 Einzelmitteln:
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



Star of Bethlehem: gegen Schreck und seelischen Schock
Rock Rose: gegen Panikgefühl
Impatiens: gegen mentale Spannung
Cerry Plum: gegen die Angst vor Kontrollverlust
Clematis: gegen eine drohende Ohnmacht
Die Notfalltropfen helfen einen energetischen Schock zu vermeiden. Der Begriff „Schock“ ist nicht zu
verwechseln mit dem schulmedizinischen Ausdruck. Notfalltropfen eignen sich, wenn eine Stress
geladene Atmosphäre entsteht: Wenn ihr Hund z.B. große Angst vor dem Tierarztbesuch hat, wenn
es eine Auseinandersetzung mit Artgenossen gab oder der Hund einen Schreck durch einen lauten
Knall bekommen hat. Notfalltropfen sollten aber nicht zur Dauermedikation werden.
Weitere Einteilungen der Bachblüten sind:





Blüten bei Interessenlosigkeit
Blüten bei Unsicherheit
Blüten bei Empfindlichkeit gegen äußere Einflüsse
Blüten gegen Angst
Blüten gegen eigene Überforderung
Viele Hundebesitzer haben mit Hilfe der Bachblütentherapie ihren Tieren geholfen. Ob es tatsächlich
die Blütentherapie war, die Erleichterung gebracht hat oder ob es die Tatsache war, dass der
Mensch sich mit seinem Hund intensiver auseinander gesetzt hat, weiß ich nicht zu sagen.
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Copyright Foto: Jutta Ambach
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Renate Janisch
Linda Tellington-Jones machte ein Studium bei Dr. Moshe Feldenkrais und im Laufe ihrer Arbeit mit
der Feldenkraismethode bei Pferden entwickelte sie ihr Tellington-Training. Zuerst nur an Pferden
angewandt, übertrug sie es dann auf Hunde und andere Tiere und schließlich auch auf den
Menschen.
„Linda Tellington-Jones entwickelte eine einzigartige Kombination von Berührungen und
Bewegungen - einen ganzheitlichen Ansatz, der sich positiv auf das Verhalten, die
Gesundheit, die Leistungsfähigkeit sowie die Beziehung zu Tieren auswirkt.“
Ich selbst habe das Tellington-Training für Hunde bei Filmaufnahmen für einen Fernsehbericht
kennengelernt, Lena war eines der „Vorführtiere“. Nachdem ich gesehen hatte wie die TTouches
(ausgeführt von einer TTouch-Lehrerin) auf Lena gewirkt haben, wollte ich gerne mehr darüber
erfahren und nahm an einem Wochenendseminar teil.
Das Tellington-Training für Hunde umfasst drei Bereiche.
1.) Die TTouches
2.) Die Körperbandagen
3.) Die Boden- und Führarbeit im Lernparcours
1.) Es gibt drei verschiedene Arten von TTouches: Kreisende, streichende und hebende und
Körperteil-TTouches. Bei den kreisenden Touches wird die Haut in einem 1 ¼ Kreis verschoben. Wie
bei einer Uhr beginnt man bei der 6 (also unten) und bewegt die Haut einmal im Uhrzeigersinn herum
und dann weiter bis auf 9 Uhr. Der Touch wird immer nur einmal an einer Stelle ausgeführt, dann
gleitet die Hand etwas weiter und der nächste Kreis folgt so dass die Touches miteinander verbunden
sind. Lediglich bei Verletzungen und Schmerzen werden die Touches nicht miteinander verbunden.
Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Griffen und jeder kann in verschiedenen Stärken und in
unterschiedlicher Geschwindigkeit durchgeführt werden. Bei den streichenden TTouches gleitet die
Hand über das Fell und bei den Körperteil-Touches wird der betreffende Körperteil (z.B. Rute oder
Bein) in Kreisen bewegt.
2.) Bei den Körperbandagen handelt es sich um verschiedene Verbände in unterschiedlichen
Breiten und Farben.
Auch hier gibt es verschiedene Wickeltechniken mit unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten. Durch
die Wickeltechnik und die gewählte Farbe wird die Wirkung auf den Hund bestimmt.
Es können aber auch enganliegende T-Shirts oder Bodys verwendet werden.
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„Wenn ihr Hund Ängstlichkeit, Schüchternheit,
Reaktivität oder Überregtheit zeigt und dies ihr
Leben erschwert, kann ein T-Shirt helfen, diese
Verhaltensweise zu verändern. Es kann bei
Geräuschempfindlichkeit, Verlassensängsten oder
Angst beim Autofahren hilfreich sein.
Auch unkontrolliertes Bellen und Ziehen an der
Leine kann verändert werden. Der Hund kann
seinen Körper durch den stofflichen „Rahmen“
besser spüren“.
3.) Bei der Boden- und Führarbeit im Lernparcours handelt es sich um die Arbeit an verschiedenen
Hindernissen mit dem Hund. Der Hund trägt ein Halti und wird langsam und mit nur ganz leichten
Signalen durch oder über die Hindernisse geführt.
Teilweise wird der Hund auch von 2 Personen geführt, was ihm mehr Sicherheit geben soll.
„Hierbei steigern sich die Aufmerksamkeit, Koordination, Kooperation und körperliche,
emotionale und mentale Balance auffallend.“
Ich möchte nun meine Erfahrungen mit dem TTouch und den Bandagen schildern.
Als Lena zu uns kam, war sie oft unsicher und schreckhaft. Wir wollten sie von Anfang an an neue
Dinge heranführen, aber Lena reagierte stets ängstlich und dieses Verhalten verstärkte sich immer
mehr. Die größte Angst hatte Lena, wenn es irgendwo knallte, dann hing sie nur noch panisch in der
Leine und wollte weg, um sich zu verstecken. Alles Neue und unbekannte Situationen überforderten
sie.
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Den ersten Kontakt mit dem Tellington Touch hatten wir dann bei den Fernsehaufnahmen und ich
war total erstaunt, wie ruhig Lena da auf einem Tisch lag und je länger sie die Touches bekam um
so entspannter wurde sie. Ich war begeistert und meldete mich zum nächsten Seminar an. Hier
lernte ich die Methode dann richtig kennen und übte die Touches gleich an Lena. Die
Seminarleiterin ging auf jeden Teilnehmer und seine Probleme ein und so erfuhr ich, welche
Touches für Lena ganz besonders wichtig waren und ich übte mich im Anlegen eines Körperbandes.
Für uns waren das Körperband, der Maul-Touch, der Ohren-Touch und der Ruten-Touch von
besonderer Bedeutung. Waren die Berührungen, besonders am Maul, zu Beginn für Lena noch
unangenehm, so zeigte sich schon bald, dass sie sich immer mehr dabei entspannen konnte. Das
Körperband legte ich ihr nun täglich, zuerst nur wenige Minuten an. Als sie sich daran gewöhnt hatte
und keine Angst mehr zeigte, trug sie das Band immer so lange bis sie sich ganz entspannt
hinlegte. Zeigte Lena wegen eines Knalls oder Gewitter Angst und wollte sich verkriechen, legte ich
ihr das Band auch an.
Lenas Verhalten änderte sich, ganz langsam merkte man es ihr im Alltag an. Sie wurde insgesamt
ruhiger und selbstsicherer und ihre Ängste besserten sich. Sie zuckte nicht mehr bei jedem lauteren
Geräusch zusammen und ihre Abwehr vor neuen Dingen legte sich. Hatte sie zum Beispiel früher
Angst, wenn beim Morgenspaziergang, im Dunklen etwas auf der Wiese stand und sie wollte
flüchten, so ging sie nun langsam mit mir gemeinsam auf das Ding zu und beschnüffelte es. Beim
lauten Knall wollte sie zwar immer noch nach Hause, aber sie hing nicht mehr nur in der Leine,
sondern war ansprechbar. Im Laufe der Zeit hatte Lena immer weniger Ängste und sie wurde ein
neugieriger und aufgeschlossener junger Hund. Einzig ihre Angst bei einem lauten Knall oder bei
Gewitter konnten wir nicht ganz lösen, aber heute ist es so, dass Lena beim Spaziergang dann
Schutz bei uns sucht und nicht mehr nur flüchten will.
Die TTouches sind mir heute so in Fleisch und Blut übergegangen dass sie ganz automatisch
kommen. Egal, ob Lena beim Tierarzt ängstlich unter dem Stuhl sitzt, Daisy total überdreht ist, weil
lieber Besuch da ist, Anja Schmerzen wegen ihrer Arthrose hat oder ob ich die Hunde einfach „nur“
streichele, immer bekommen sie automatisch ein paar TTouches und sie genießen es. Die
Bodenarbeit habe ich in dem Seminar nur ganz kurz kennen gelernt, war aber überrascht, wie sanft
und feinfühlig der Hund geführt wird und wie groß die Auswirkung der feinen Signale auf den Hund
ist. Leider hatte in unserer Gegend keine Hundeschule die Führ- und Bodenarbeit nach Tellington in
ihrem Programm, so dass ich diese nicht weiter verfolgen konnte.
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Vor einigen Jahren hat Linda Tellington-Jones ihre Methode auch auf den Menschen übertragen und an
einem Seminar „TTouch for You“ habe ich dann auch teilgenommen.
Ich wende die Touches heute ganz oft bei mir selbst an. Ich kann dabei gut entspannen, löse
Verspannungen und lindere meine Schmerzen. Ideal wäre es, wenn auch der Partner diese Technik
anwenden könnte, deshalb sind Paare bei den Seminaren gern gesehen.
Für mich war es einfach, diese Seminare zu besuchen, da sie immer in meiner Nähe angeboten
wurden. Die für Deutschland führende Tellington-Practitionerin, Karin Petra Freiling ist eine ehemalige
Nachbarin und leitete die Seminare. Linda Tellington-Jones durfte ich bei meinem zweiten Seminar und
bei Fotoaufnahmen zum neuen Buch persönlich kennenlernen, dabei entstanden fast alle Bilder des
Beitrages. Sie ist eine Frau mit großem Charisma, man spürt ihre Freude an der Arbeit mit den Tieren
und ihren Menschen.
Für mich und unsere Hunde ist der TTouch ein fester Bestandteil in unserem Alltag, täglich wird er
angewandt und bereichert unser Zusammenleben. Ich finde diese Methode eine leicht zu erlernende
Technik, mit ihr kann ich den Hunden in vielen Situationen helfen sich in unserem Alltag zurecht zu
finden, sich angemessen zu verhalten, ihr Wohlbefinden zu steigern oder sie auch einfach nur
verwöhnen. Mir gibt es ein „Werkzeug“ an die Hand in kritischen Situationen nicht nur hilflos zu sein
sondern etwas für meine Hunde tun zu können.
„Tellington-Training - Das Ziel
Die Tellinton TTouch-Methode fördert Geist und Seele jedes Hundes. Dabei sind Gesundheit,
Freundschaft, Zusammenarbeit und positives Verhalten das Ziel; Lernfähigkeit und Intelligenz
sind das Ergebnis.“
Ich hoffe ich konnte euch etwas über das Tellington-Training informieren und eure Neugierde wecken,
sich vielleicht etwas näher mit dieser schönen Art der Kommunikation zwischen euch und eurem Hund
zu beschäftigen.
Weitere Infos unter http://www.viasolaris.de/
Quelle:
„Tellington-Training für Hunde von Linda Tellington-Jones, Kosmos Verlag“
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Copyright Fotos: Renate Janisch
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Silke Köther
Man sollte meinen, dass ein Beagle nicht wirklich
pflegeaufwändig ist. Er muss nicht getrimmt oder oft
gebürstet werden, sein Fell ist irgendwie
selbstreinigend.
Trotzdem gibt es einige Dinge, die man auch bei
einem Beagle in Sachen Pflege beachten sollte.
Gehen wir unseren Beagle doch mal von vorne bis
hinten durch:
Die Zähne:
Die Zahnpflege sollten wir auf keinen Fall vergessen! Viele Beagles neigen zu Zahnstein. Daraus kann
schnell eine Zahnfleischentzündung mit Taschenbildung werden, die sehr schmerzhaft ist. Nicht
rechtzeitig behandelt, kann das unseren Beagle einige Zähne kosten. Bei den meisten Beagles reicht
es, wenn sie täglich eine harte Knabberei (z.B. eine Straußensehne, ein Rinderohr o.ä.) bekommen.
Von den extra für die Zahnreinigung angebotenen Zahnpflege-Stix sollten wir eher Abstand nehmen, da
sie meist Konservierungsstoffe und Zucker beinhalten. Bei manchen Beagles reichen harte
Knabbereien leider nicht aus und dann sollten wir doch zu Zahnbürste und Zahnpasta greifen (bitte
keine herkömmliche Zahnpasta sondern Hundezahnpasta benutzen!). Es gibt spezielle
Hundezahnbürsten, die man sich über den Finger stülpen kann oder wir benutzen eine weiche
Kinderzahnbürste.
Da der Zahnstein aus dem Zahnbelag entsteht und dieser erst nach zwei bis drei Tagen fest wird,
sollten wir auch alle zwei bis drei Tage die Beagle-Zähne putzen.
Die Augen:
Sie sind eines der empfindlichsten Körperteile unseres Beagles, weshalb wir sie sehr vorsichtig
behandeln sollten. Morgens sollte der Augenwinkel mit einem fusselfreien Tuch ausgewischt werden.
Am besten ist es, wenn wir das Tuch vorher mit lauwarmem Wasser anfeuchten. Im Sommer sollten
wir das Auge auch nach dem Spaziergang auswischen, um Staub und/oder Pollen zu entfernen.
Einige Beagles neigen ohne erkennbaren Grund zu tränenden Augen. Hier sollten wir auch
zwischendurch die Augen reinigen. Auch Zugluft sollten wir vermeiden, da unser Beagle davon schnell
eine Bindehautentzündung bekommen kann. Eine Reizung der Augen, die durch Zugluft entsteht,
können wir gut mit z.B. „Euphrasia“ Augentopfen oder „Bepanthen“ Augensalbe selber behandeln.
Sollte unser Beagle aber gelbliches Sekret aus den Augen absondern, ist ein Tierarztbesuch
unumgänglich.
Ein wenig „Bepanthen“ Augensalbe können wir unserem Beagle auch gut im Winter vor dem
Spaziergang ins Auge geben, um einer Reizung durch den kalten Wind vorzubeugen.
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Die Ohren:
Da unser Beagle die von uns allen geliebten Schlappohren besitzt und diese durch das
Herunterhängen nicht sehr gut belüftet sind, sollten wir mindestens 2 x in der Woche auch die Ohren
überprüfen und reinigen. Dazu können wir ein weiches Taschentuch nehmen und das Ohr vorsichtig
auswischen. Bitte niemals mit einem Wattestäbchen in die Beagle-Ohren gehen! Die
Verletzungsgefahr ist viel zu groß! Zum Auswischen können wir das Taschentuch mit warmen Wasser
oder verdünnter „Calendula“-Lösung anfeuchten. „Calendula“ beruhigt gerötete Ohren und hilft bei
kleinen Verletzungen.
Wenn das Beagletier schläft, ist es auch hilfreich, die Ohren nach oben zu klappen. So kann die Luft
besser zirkulieren und die Ohren werden belüftet. Sollte das Ohr seltsam riechen und/oder einen
Ausfluss zeigen, bitte den Tierarzt aufsuchen. Es könnte sich um einen Fremdkörper oder einen
Bakterien-/Pilz- oder Milbenbefall handeln.
Die Krallen/Pfoten:
Normalerweise laufen unsere Beagles ja auf vielen unterschiedlichen Untergründen und kürzen so
ihre Krallen ganz automatisch. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen wir die Krallen mit einer
Krallenschere kürzen. Dabei müssen wir darauf achten, dass wir nicht zu kurz schneiden, denn der
untere Teil der Krallen sind (wie unsere Fingernägel) gut durchblutet und es ist sehr schmerzhaft,
wenn man dort hinein schneidet.
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Im Winter müssen unsere Beagles häufig über gesalzene oder gelaugte Gehwege laufen, was die
Ballen angreift, sie trocken und spröde macht. Deshalb sollten wir nach jedem Spaziergang die Pfoten
mit klarem, lauwarmem Wasser abspülen und die Ballen mit einem Pfotenpflegemittel (Melkfett,
„Propolis“-Creme o. ä.) eincremen. Manche Beagles haben extrem langes Fell zwischen den Ballen,
welches wir im Winter recht kurz schneiden sollten, damit sich dort keine Eisklümpchen bilden
können, die die Pfoten verletzen können und sehr schmerzhaft sind.
Das Fell:
Die Haut und das Fell sind Ausscheidungsorgane, an denen man erkennen kann, wenn im
Organismus etwas nicht stimmt. Daher ist es wichtig, das Fell gut zu pflegen. Einmal pro Woche
sollten wir unseren Beagle bürsten, um abgestorbene Haare oder lose Unterwolle zu entfernen. Es
gibt spezielle Gummibürsten, die die Haut beim Bürsten massieren und so die Produktion der
Hautfette anregt. Diese rückfettenden Substanzen braucht das Fell, um wasserabweisend zu sein,
damit unser Beagle auch bei extremer Nässe nicht auskühlt. Ist unser Beagle im Fellwechsel, ist es
empfehlenswert, eine spezielle Bürste (z.B. „Furminator“) zu benutzen, um möglichst viele
abgestorbene Haare zu entfernen.
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Copyright Fotos: Silke Köther
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Vorbeugen und Erkennen
Karin Schreiner
Viele Hundebesitzer wissen, dass im Winter die Wahrscheinlichkeit eines Tierarztbesuches steigt. Für
die meisten ist das ein notwendiges Übel, viele glauben nämlich, dass das unvermeidlich ist. Doch
das ist falsch! Wenn man als Hundehalter im Winter einige Dinge beachtet, spart man sich oft den
Tierarztbesuch und damit auch einiges an Geld und Sorge.
In den folgenden Absätzen werde ich kurz, die am häufigsten auftretenden Erkrankungen im Winter
erklären, wie man sie rechtzeitig erkennt und vor allem wie man sie verhindert.
Wenn die Außentemperatur auf um die 0 Grad sinkt, weiß man, dass der Winter Einzug hält. Wenn
es kalt ist blühen viele Hunde auf, sie tollen im Schnee herum und auch ältere Hunde springen durch
den tiefen Schnee wie junge Welpen.
Wenn Schnee liegt, haben viele Hunde die „Unart“
Schnee zu fressen und aus kalten Gewässern zu
trinken.
Man kann noch so sehr schimpfen und üben, in
unbeobachteten Momenten schnappt sich der
Hund wieder einen Bissen Schnee. Die Folge ist oft
unvermeidlich: Halsweh und Husten.
Doch warum sind die Hunde so versessen darauf, Schnee zu fressen? Die Erklärung ist einfach: Im
Winter und bei kalten Außentemperaturen ist der Wasserverbrauch von Hunden um einiges höher als
im Sommer. Die kalte, trockene Luft muss beim Einatmen in der Luftröhre angewärmt und
angefeuchtet werden, dadurch wird viel Flüssigkeit verbraucht. Bei längeren Spaziergängen muss
der Hund also auf irgendeine Art und Weise Wasser zu sich nehmen, um die Verluste auszugleichen,
also frisst er Schnee und trinkt aus kalten Bächen. Wenn man immer eine Flasche warmes Wasser
bei sich hat und dem Hund ab und zu daraus zu trinken anbietet, wird er nicht dazu verleitet sich
kaltes Wasser zu suchen – Halsentzündungen wird dadurch vorgebeugt.
Und solange die Atemwege immer gut angefeuchtet sind, haben auch Bakterien und Viren geringere
Chancen in den Körper einzudringen.
Doch nicht nur das Fressen von kaltem Schnee nach dem Herumtollen stellt ein Problem für viele
Hunde dar. Liegt Schnee und sind die Tage zwischendurch wieder etwas wärmer, taut die obere
Schneeschicht an und friert nachts wieder. Auf der Schneeschicht liegt nun eine dünne Eisplatte, die
bricht, sobald die Hunde darauf steigen. Das gebrochene Eis ist so scharf, dass sich die Hunde die
Pfoten aufschneiden und die Krallen abwetzen (vor allem die Daumenkrallen). Das führt oft zu stark
blutenden Wunden, die sich erneut öffnen, sobald der Hund wieder in den Schnee steigt.
Vorbeugend kann man schon vor der Wintersaison beginnen die Krallen des Hundes über das Futter
zu stärken. Verschiedene Vitamine sind hierfür besonders gut geeignet. Diese Vitamine sind in Eigelb
und Bierhefe enthalten, man kann sie vor dem ersten Schnee kurweise ins Futter mischen. Auch
Kieselerde enthält Stoffe, die die Krallen festigen.
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Verletzungen der Krallen sind besonders
blutig, meist aber nicht sehr schmerzhaft.
Diese Kralle wird bei jeder Belastung erneut zu bluten beginnen.
Außerdem sollte man schon im Sommer darauf achten, dass die Krallen (vor allem die
Daumenkrallen) nicht zu lang werden. Wenn man viel auf weichem Boden spazieren geht, laufen sich
die Krallen des Hundes schlecht ab – sie werden länger. Und je länger die Krallen im Winter,
desto eher steigt die Gefahr, dass die Hunde sie sich aufreiben.
Wenn es dann soweit ist und der erste Schnee die Landschaft verschönert, sollte man darauf achten,
dass man den Hund nicht zu viel auf gefrorenem Schnee spielen lässt. Ist es doch passiert und der
Hund hat sich eine Pfote aufgeschnitten oder Krallen aufgerieben, dann kann man mithilfe von
Hundeschuhen verhindern, dass sich die Wunden wieder öffnen. Es gibt verschiedene Arten von
Schuhen, manche übersteigen sogar die Preise von
hochwertigen Menschenschuhen. Am
günstigsten (und genauso gut geeignet) sind Laufschuhe für Schlittenhunde. Die Hunde akzeptieren
diese sehr gut und da sie extrem billig sind, ist es nicht so schlimm, wenn mal einer im tiefen Schnee
verloren geht. Diese Schuhe sind übrigens auch für jede Hundeapotheke super geeignet!
Die Pfoten mit verschiedenen Cremes vorbeugend einzureiben macht sie übrigens oft weich und
daher anfälliger für Schnittverletzungen.
Das dritte Hauptproblem, weswegen der Tierarzt im Winter öfter aufgesucht werden muss, betrifft
hauptsächlich Hündinnen-Besitzer. Wenn es draußen kalt ist, haben vor allem Hunde zu leiden, die
wenig Unterwolle besitzen. Einige Beagles neigen generell dazu, wenig bis keine Unterwolle
auszubilden und mit ihren kurzen Haaren, besonders am Bauch sind sie besonders anfällig für
Blasenentzündungen.
Wenn die Blase längere Zeit Kälte ausgesetzt ist, wird vereinfacht gesagt, ihre Abwehrkraft
herabgesetzt. Da bei Hündinnen anders als beim Rüden, der Weg von der Außenwelt bis hin zur
Blase anatomisch sehr kurz ist, können Bakterien leichter eindringen. Normalerweise stellt das kein
Problem dar, der Körper wird damit fertig. Im Winter ist das Immunsystem der Hunde aber oft schon
ein bisschen gestresst und Bakterien haben dann leichtes Spiel.
Als Hundebesitzer erkennt man eine Blasenentzündung daran, dass der
Hund häufig kleine Mengen Harn absetzt. Oft ist die Farbe des Harns
verändert (im Schnee besonders gut erkennbar). Normalerweise sollte
die Farbe hell- bis dunkelgelb sein. Wenn man den Verdacht hat, dass
etwas nicht stimmt, kann man sich in der Apotheke Harnstreifen
besorgen. Damit kann man auch zuhause ganz schnell erkennen, ob
man zum Tierarzt sollte oder nicht.
Mit einem Streifen-Test erkennt
m a n
f r ü h z e i t i g
Blasenentzündungen
Vorbeugend achtet man darauf, dass der Hund der Kälte nicht zulange
ausgesetzt ist. Solange er sich bewegt und herumläuft, besteht keine
Gefahr, aber sobald er steht und dann womöglich noch nass vom
Schnee ist, könnte es gefährlich werden. Unterordnungsübungen sollte
man am besten nur auf einer Thermodecke durchführen, wenn man
nicht in einen warmen Raum ausweichen kann.
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Über das Futter kann man den Hund mit Kürbiskernöl oder Preiselbeeren in verschiedenen Formen
unterstützen.
Zum Schluss noch ein Wort an diejenigen die einen älteren Hund mit Wehwehchen im
Bewegungsapparat zuhause haben: In der kalten Jahreszeit ist es gerade für Hunde mit Arthrosen
besonders wichtig, dass sie gut aufgewärmt und nicht nass werden. Vor jedem Spaziergang
erstmal 5 Minuten an kurzer Leine und im Schritt schmiert die Gelenke und ernährt die Knorpel
optimal, Verletzungen wird so vorgebeugt.
Ein Hundemantel kann außerdem einiges an Problemen verhindern. Vor allem, wenn Hunde im
kalten Auto warten müssen, sollten sie immer eine Thermodecke und/oder einen warmen Mantel
an haben, der sie nicht auskühlen lässt.
Ältere Hunde, die im tiefen Schnee spielen, sollten immer gut aufgewärmt sein oder einen Mantel anziehen.
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Copyright Fotos: Karin Schreiner
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Nicht bloß eine Sportart mit Funfaktor
Carmen Mayer
Dogdance wird ja immer noch gern belächelt, aber damit habe ich als Beaglehalterin echt kein
Problem, man nimmt ja vieles im Leben mit Humor, wenn man Beagles hält. Ich wusste aber schon
längst, dass da mehr hinter Dogdance steckt und jetzt wurde mir das von professioneller Seite
bestätigt. Aber von vorne:
Mein älterer Rüde Lou litt unter undefinierten Beschwerden, die sich vor allem auf sein Gemüt
auswirkten und nicht direkt zu lokalisieren waren. Glücklicherweise konnten wir nach einer langen
Odyssee herausfinden, dass sie ihren Ursprung in Lous schlechter Hüfte hatten. Bei ihm wurde eine
mittelschwere HD diagnostiziert, die rechts schwerer als links war. Ich machte mir natürlich Vorwürfe.
Bis vor kurzem hatte Lou noch an Turnieren teilgenommen und auch regelmäßig trainieren dürfen. Bis
eben diese merkwürdigen Ausfallerscheinungen und seine schlechte Laune sich breitmachten. Meine
Selbstzweifel wurden mir aber von mehreren Physiotherapeuten und Tierärzten genommen. Ich hätte
mit dem Dogdance-Training sogar positiv dazu beigetragen, dass Lous Beschwerden erst jetzt zu
Tage kommen. Wieso?
Durch das behutsame Training vieler Muskelgruppen beim Dogdance bzw. Tricktraining wäre Lou
extrem gut bemuskelt. Viel wichtiger jedoch, er wäre ausgewogen bemuskelt. Da ich immer Wert
darauf gelegt hatte, Tricks beidseitig zu üben, und ggf. die Seite besonders zu fördern, die Lou nicht
von sich aus anbot, war er eben schön ausbalanciert. Lou konnte und kann eben nicht nur links Fuß
gehen oder eine Drehung nach rechts, sondern auch andersherum. Dieses Fördern von beiden
Seiten und die damit verbundene Stärkung der Seite, die tendenziell schwächer war, habe Lou vor
einem früheren Auftreten von Schmerzen bewahrt. Ich war zunächst baff und musste natürlich
nachfragen, ob es denn nicht besser gewesen wäre, ich hätte gar keinen Sport mit Lou betrieben? Die
Antwort der Experten war eindeutig. Die HD wäre früher oder später aufgetreten, entweder durch
Lous frühe Lebensumstände (wir haben ihn aus zweiter Hand, er kommt vom Massenzüchter) oder
durch seine Genetik. Unser Glück war eben, welchen Sport wir gemacht haben. Auf der Skala
unseres Osteopathie-Tierarztes rangiert Dogdance, sofern sinnvoll betrieben, ganz vorne auf der
Skala der Sportarten, die dem Körper des Hundes sehr gut tun. Obedience ist auch weit vorne mit
dabei, durch das einseitige Fusslaufen können jedoch eher Fehlbelastungen entstehen, und dass
Agility sehr belastend ist, versteht sich von selbst.
Natürlich ist es wichtig, Dogdance in Maßen zu betreiben, denn nur dann kann es gesund sein. Das
bedeutet eine beidseitige Ausbildung, keine unnatürlichen Elemente und kein übertrieben langes
Zeigen von Elementen. Der Übungsaufbau spielt natürlich zusätzlich eine immens wichtige Rolle. Ein
Hund, der blind einem Leckerlie hinterher geiert und nicht selbst nachdenkt, welche Muskelgruppen er
gerade bewegt, kann nicht mehr Körpergefühl und Balance erlangen. Und es geht ja nicht nur um die
Muskeln. Ich weiß von einem Fall, bei dem das gut ausgebildete, weil sehr gut verknüpfte Gehirn
eines Hundes diesen vor lang bleibenden Schäden nach einer Kopfverletzung schützte. Dieser Hund
wurde viel über Shaping ausgebildet, hatte also gelernt, sich Dinge selbst zu erarbeiten und seine
Synapsen schienen dadurch besser miteinander verbunden zu sein, was es ihm ermöglichte, die
Beeinträchtigungen durch die Verletzung aufzufangen.
Und was bringt Dogdance dem Menschen? Naja, abgesehen von hoffentlich ähnlichen Effekten auf
dessen Muskulatur, kommt dann ja noch die Musik ins Spiel. Laut einer Studie des Psychologen und
Neurowissenschaftlers Dr. Daniel J. Levitin können bestimmte Arten von Musik chemische
Reaktionen im Gehirn aktivieren, die in neuronalen Netzen die Produktion von Dopamin, dem so
genannten Glückshormon, anregen. Musik funktioniert also ähnlich wie Schokolade oder Drogen. Ob
das bei Hunden genauso ist, konnte ich bisher noch nicht herausfinden, wenn ich meine Jungs beim
Anschalten der Musik fröhlich wedeln sehe, bin ich mir jedoch fast sicher. Wenn da nicht die
klassische Konditionierung wäre, die sie vielleicht einfach gelehrt hat: Musik = Training = Futter/Spiel.
Aber wer weiß?
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Ein gesundes Training wünschen Euch
Carmen, Lou & Darwin
——————————————————————————————————————————————––-—–—Copyright Fotos: Carmen Mayer
BeagleFriends - DAS Magazin
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Anja Schöffel
Die Vorbereitungen für den Winter beginnen bereits im Herbst, eigentlich sogar schon im
Spätsommer, denn da werden bestehende Wildwiesen gemäht, damit vor dem Winter noch einmal
frisches Futter nachwächst. Außerdem werden Wildäcker mit einjährigen Winterfutterpflanzen (z.B.
Winterraps, Winterrübsen, Stoppelrübe) neu angesät.
Im Oktober beginnt bei uns dann die Einlagerung des Winterfutters. Da wir hauptsächlich Rehwild im
Revier haben, welches sehr wählerisch ist in Sachen Futter, verwenden wir Apfeltrester
(Pressrückstand aus der Apfelsaftpressung) als Grundlage. Dieser wird in großen Fässern luftdicht
abgeschlossen gelagert. Öffnet man im Winter ein solches Fass strömt ein leckerer Duft durch den
Winterwald. Wer Rotwild im Revier hat, sollte sich bereits im Sommer einen Vorrat an gutem Heu
anlegen, da Hirsche im Gegensatz zum Rehen gerne auch Rauhfutter nehmen.
Meine Beagles lieben den Herbst
besonders, da wir uns viel im
Revier aufhalten und die beiden
sind natürlich immer mit von der
Partie.
Neben den Vorbereitungsarbeiten
für die Winterfütterung wird im
Herbst noch intensiv gejagt, um
den vorgeschriebenen Abschuss
möglichst vor dem Winter noch
zu erledigen.
Futterstelle mit Salzlecke
Gegen Mitte/Ende Dezember sollte dann der Abschuss möglichst erledigt sein, damit das Wild zur
Ruhe kommt, auch wenn die gesetzlichen Jagdzeiten je nach Bundesland die Jagd im Januar noch
erlaubt. Im Dezember/Januar fährt nämlich das Wild den Stoffwechsel gegen null um Energie
einzusparen.
Es ist in dieser Zeit besonders empfindlich gegen Störungen (z.B. durch freilaufende Hunde). Auch
wenn der Beagle nur mal kurz im Gebüsch verschwindet, ohne wirklich zu wildern, wird das Wild
aufgeschreckt, flüchtet und verbraucht dabei jede Menge Energie, die es in dieser Zeit nicht ersetzen
kann. Im Dezember/Januar nimmt das Wild durch den verminderten Stoffwechsel nämlich kaum
Nahrung auf.
Im Januar ist beim weiblichen Reh die sogenannte Eiruhe beendet, d.h. der Fötus des Rehkitzes
beginnt sich zu entwickeln. Gegen Ende Januar kommt dann auch der Stoffwechsel langsam wieder
in Gang. Da im Februar und teilweise noch im März bei uns mit extremen Schneelagen zu rechnen ist,
kommt nun unsere Winterfütterung erst richtig zum Einsatz. Für die Rehe verwenden wir den
eingelagerten Apfeltrester, vermischt mit Getreide und ggf. ergänzt durch Mineralstoffbeimischungen.
Im Rotwildrevier gibt es zusätzlich Heu und Rüben (z.B. Zuckerrüben).
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Da lt. Gesetz nur in Notzeiten gefüttert werden darf
(also in einer Zeit, in der das Wild wegen der
Schneelage keine natürliche Nahrung mehr
erreicht), ist die Winterfütterung oft eine
anstrengende Angelegenheit.
Das Revier ist in solchen Zeiten meist auch mit dem
Geländewagen nicht mehr befahrbar und wir
müssen oft zu Fuß mit dem Futter durch den Schnee
stapfen. Die Beagles sind natürlich auch da wieder
dabei und am Ende des Tages sind wir alle
zusammen meist rechtschaffen müde und genießen
den Glühwein in der Jagdhütte.
Rotwildfütterung mit Heuraufe
Hüttengemütlichkeit
Anmerkung zu den Bildern: Normalerweise dürfen die Beagles nicht direkt mit an die Futterstellen,
um das Wild nicht zu vergrämen. Sie werden in einiger Entfernung abgelegt und warten bis wir
zurückkommen. Für die Fotos habe ich mal eine Ausnahme gemacht.
——————————————————————————————————————————————––-—–—Copyright Fotos: Anja Schöffel
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Cecily Vogelsteller
Der Wecker auf meinem Nachtschränkchen zeigt kurz nach neun, als mich irgendetwas recht
unsanft aus dem Schlaf reißt. Es ist Oskar, der mir mit seiner Pfote in meinem Gesicht zu
verstehen geben will, dass es Zeit ist, endlich aufzustehen. Picasso, der hektisch Schwanz
wedelnd neben dem Bett steht, scheint das gleiche zu denken. Nach der alltäglichen,
morgendlichen Begrüßungszeremonie pelle ich mich aus den Federn und lasse meinen Blick aus
dem Fenster schweifen. Schnee und strahlend blauer Himmel! Schon seit Tagen sind die höheren
Lagen des Vogelsberges in eine dicke Schneeschicht gehüllt. Die täglichen Spaziergänge
gestalten sich mittlerweile recht beschwerlich, da die Wald- und Wiesenwege auf Grund der
weißen Pracht schon lange nicht mehr ohne größeren Kraftaufwand begehbar sind.
Während des Frühstücks überlege ich, was ich mit
meinem freien Tag mitten unter der Woche und
solch herrlichem Wetter anfangen könnte.
Ein kurzer Blick ins Internet auf die Webseite
www.hoherodskopf.net überzeugt mich zu einem
ausgiebigen Winterspaziergang auf dem
Hoherodskopf, dem größten bereits erloschenen
Vulkan in Europa. Wie ich den Informationen
entnehme, herrscht auch dort oben klare Sicht bei
zum Teil über 90 Zentimetern Schnee.
Winterlandschaft Hoherodskopf, Richtung Niddaquelle
Bereits eine halbe Stunde später sitze ich mit Kamera, Leckerlies und beaglegerechter
Leinenausstattung in meinem Auto und fahre Richtung Hoherodskopf. Der Hoherodskopf ist mit
dem Auto bis zum oberen Plateau befahrbar und bereits ab dem Luftkurort Schotten
ausgeschildert. Nach nicht ganz 10 Minuten Fahrt rollen wir auf dem Parkplatz „Taufsteinhütte“ ein,
der sich als Ausgangspunkt für Wandertouren sehr gut eignet. Der Parkplatz ist kostenlos und
bietet ausreichend Parklücken. Wie zu Erwarten haben wir den Parkplatz unter der Woche ganz
für uns, nur zwei Autos haben sich nach hier oben verirrt. Oskar kann es kaum erwarten endlich
auszusteigen und tut dies mit lautem Gebelle kund. Wir starten unsere Tour in Richtung
Forellenteiche bzw. Niddaquelle, was ab dem Parkplatz ausgeschildert ist. Wir lassen das
Restaurant „Taufsteinhütte“ links liegen und betreten den märchenhaft verschneiten Wald. Nun
heißt es Leinen los! Tipp: Wer einmal einen Hund hatte, der den kleinsten Augenblick von
Unachtsamkeit ausnutzte, um dann durch den Hintereingang in die Restaurantküche zu
verschwinden, sollte bis mindestens zum Beginn des Waldes abwarten.
Die beiden Chaoten sind in ihrem Element. Flitzen, rennen und durch den Schnee toben. Oskar ist
besonders gut drauf und rempelt Picasso lautstark um, der sich gefühlte hundertmal überschlägt.
Ich beobachte die beiden, die den Schnee offensichtlich genießen.
Nach einigen Minuten verlassen wir den Wald und gelangen an den oberen Forellenteich. Der
Blick über den mit Schnee bedeckten See hinüber zu den dick vereisten Tannen ist jedes Mal toll.
Wir nehmen den dammähnlichen Wanderweg, der direkt entlang des oberen Forellenteiches führt.
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BeagleFriends - DAS Magazin
Die beiden Chaoten schnüffeln hier und da und als ich
mich nach ein paar Metern umdrehe, ist Picasso
plötzlich verschwunden. Leichte Nervosität macht sich
in mir breit - bis auf den See und die danebenliegende
große Wiese sind wir ringsherum von Wald umgeben.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Beagle gleich eine
Wildspur aufnehmen und dann für alle hörbar laut
keifend durchs Unterholz sprinten wird, ist hier oben in
etwa 700 Meter Höhe gar nicht so gering. Und während
ich mich suchend umblicke, entdecke ich ihn etwas
abseits von mir beim Kampf mit einer Schneewehe
bzw. beim Versuch, dieser zu entkommen. Ich muss
beim Anblick des wild strampelnden Hundes lachen
und feure ihn tatkräftig an, noch einmal alle Kräfte
zusammenzunehmen, um sich zu befreien.
Dammweg, oberer Forellenteich
Nachdem wir den Teich passiert haben, gelangen wir an eine T-Kreuzung, in die wir rechts einbiegen
(Richtung Niddaquelle, siehe Beschilderung). Vor uns liegt ein breiter Weg, der wie viele andere
Wege im Oberwald auch, in den schneereichen Wintermonaten oft geräumt ist und das Laufen
angenehmer macht. Wir folgen dem Weg bis vor zur Ringstraße. Etwa 20 Meter vor der Ringstraße
führt ein schmaler Pfad nach links, über den wir nach weiteren 20 Metern zum Parkplatz
„Niddaquelle“ gelangen. Nicht ein einziges Auto hat sich hierher verirrt. Als Hundehalter genieße ich
solche menschenleeren Gebiete, da ich dadurch nicht ständig dazu angehalten bin, meine Hunde
heran zu rufen und gegebenenfalls anzuleinen. Natürlich begegnet man an Wochenenden, vor allem
bei solch tollen Wetter, weitaus mehr Menschen. Wie der Taunus und die Rhön bietet auch der Hohe
Vogelsberg bzw. das gesamte Gebiet um den Hoherodskopf neben dem Skibetrieb zahlreiche
Wanderwege und das mitten im schönen Hessenland. Nichtsdestotrotz ist der Hohe Vogelsberg bis
jetzt ein Geheimtipp und selbst an den Wochenenden noch nicht ganz so überlaufen wie andere
Regionen.
Nachdem ich meine Hunde angeleint habe, überqueren wir am Parkplatz „Niddaquelle“ die
Ringstraße und folgen dem gegenüberliegenden Weg in Richtung Niddaquelle. Links neben uns
schlängelt sich der Niddagraben entlang des Weges. Rechts erhascht man immer wieder einen tollen
Blick auf die verschneiten Wiesen des Hochmoors. Oskar und Picasso sind bereits wieder offline, als
Oskar in einer Affengeschwindigkeit nach vorne durchstartet. Mit einem Urschrei versuche ich den
Chaoten zu stoppen, da ich Wildsichtung vermute. Picasso, durch mein Geschrei angestachelt,
schließt sich seinem Kumpanen an und gibt Vollgas. Wie ich diese Hunde hasse! Mein Puls rast und
ich versuche das Tier der Begierde ausfindig zu machen. Kein Hase, kein Fuchs, kein Reh. Während
ich mich noch frage, was sie nur gesehen haben könnten, legt Oskar eine Vollbremsung ein, vollführt
eine etwas ungesund aussehende Kehrtwendung und nimmt in enormen Tempo Kurs auf mich.
Oskar hat sich kurzerhand eine weiße Augenfarbe und tollwutähnliche Verhaltensweisen zugelegt.
Von wegen Wildsichtung – der Herr hat einen Flitz! Auch Picasso wird bewusst, dass es hier
wildmäßig nichts zu holen gibt und geht fortan in Deckung. Oskar wird in den kommenden Sekunden
alles mitnehmen, was sich ihm in den Weg stellt.
Wir folgen dem geschlängelten Weg, den immer
wieder hohe Bäume säumen und gelangen
irgendwann an die Niddaquelle. Völlig
unspektakulär liegt sie vor uns – eine Pfütze …
ähm, die Niddaquelle. Weitaus spektakulärer ist
dagegen das Ehepaar, das sich uns nähert. Wer
hätte gedacht, dass wir heute tatsächlich noch
einmal einer Menschenseele begegnen. Einen
kurzen Moment legen wir eine Pause ein, setzen
dann aber unsere Wanderung fort. Wir folgen dem
schmalen Weg weiter bis zur nächsten T-Kreuzung,
an der wir nach rechts abbiegen.
Der Spaß der Hunde kommt nicht zu kurz.
BeagleFriends - DAS Magazin
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Wir wandern gemütlich den waldigen Weg entlang, der irgendwann automatisch nach rechts führt.
Zwar ist hier nicht unbedingt geräumt, aber die Fußgänger vor uns haben bereits einen Pfad
getrampelt, so dass man recht angenehm vorwärts kommt. Wir folgen dem Weg nun immer
geradeaus, bis sich rechts neben uns eine der großen Hochmoorwiesen auftut. Weit hinten am
Waldrand entdecke ich zwei Rehe, die anscheinend nach Fressbarem suchen. Schnell rufe ich
Picasso ran, um ihn anzuleinen – sicher ist sicher. Am Ende der Wiese führt ein schmaler Pfad nach
rechts in den Wald ab (Erkennungsmerkmal ist eine Infotafel und eine zur Wiese gerichtete Bank).
Leider ist dieser nicht geräumt und wirklich viele Wanderer scheinen hier auch noch nicht
vorbeigekommen zu sein. So stiefeln wir durch den Tiefschnee, wobei sich der Beagle auf Grund
seiner Größe am meisten abrackern muss. Oskar dagegen kämpft mit den Schneebommeln, die sich
mittlerweile in Massen an sein Fell geheftet haben. Seine Strategie, sie durch im Schnee-Wälzen
wieder loszuwerden, geht nicht wirklich auf. Vielmehr erinnert er mich nun an einen Yeti. Ich befreie
seine Augenpartien von den Schneeklumpen, damit er für den Rest der Tour freie Sicht hat. Nach
einigen Minuten gelangen wir wieder an die Ringstraße, überqueren diese schnellen Schrittes und
folgen dem gegenüberliegenden Weg, der über eine längere Strecke hinweg geradeaus führt.
Langsam ziehen neue Schneewolken auf. Picasso schiebt sich noch einmal inbrünstig durch den
Schnee und robbt einmal quer über den Weg. So ein Spinner!
Nach einer Weile gelangen wir automatisch zum oberen Forellenteich, an dem wir zuvor schon einmal
entlang gekommen waren. Ein Skilangläufer schiebt sich laut schnaufend an uns vorbei. Irgendwie
bekomme ich Lust, auch mal wieder auf die Bretter zu steigen. Warum eigentlich nicht? Neben den
Wanderwegen befinden sich im Gebiet des Oberwaldes etliche Loipen mit unterschiedlichen Längen
und Schweregraden. Wer es etwas rasanter mag, nutzt eine der zwei Abfahrten auf dem
Hoherodskopf. Skier können beim Skiverleih am Parkplatz „Taufsteinhütte“ ausgeliehen werden.
Ab dem Forellenteich folgen wir der Beschilderung Richtung Taufsteinhütte bzw. Hoherodskopf. Auf
bereits bekanntem Weg laufen wir durch den Wald zum Parkplatz zurück. Kurz vor dem Auto drehen
die Chaoten noch einmal richtig auf und liefern sich ein heißes Duell. Keine Ahnung, wo sie jetzt noch
die Energie hernehmen. Durch die Bäume schillert bereits das Restaurant „Taufsteinhütte“. Genau wie
auf dem Hinweg sichere ich Oskar und Picasso mit der Leine ab, um einen ungewollten Besuch in der
Restaurantküche zu verhindern. Mittlerweile hat es wieder angefangen zu schneien und ich bin froh,
als wir mein Auto erreichen. Ich rubbel die Hunde mit einem Handtuch trocken, wobei sich die
Schneebommel in Oskars Fell als äußerst widerspenstig erweisen.
Langsam rollen wir mit dem Auto bergab in Richtung Tal. Winterausrüstung ist für das Befahren des
Hoherodskopf in den Wintermonaten, vor allem bei Schnee, dringend erforderlich! Aus der Autobox
höre ich ein tiefes, zufriedenes Grunzen. Oskar und Picasso sind sichtlich geschafft. Ich beschließe,
bald wieder einen Spaziergang rund um die Niddaquelle zu unternehmen. Dann vielleicht in
Begleitung der Familie oder lieben Hundebekanntschaften, mit denen man den Spaziergang auch bei
einem anschließenden Kakao und einem leckeren Stück Kuchen im Restaurant „Taufsteinhütte“
ausklingen lassen könnte. Schön am warmen Kamin sitzend, während die Hunde zufrieden unterm
Tisch schlummern…
Infos:
Informationen Naturpark Hoher
www.vogelsberg-touristik.de
Vogelsberg:
Informationen Hoherodskopf:
www.hoherodskopf-info.de
Informationen Luftkurort Schotten:
www.schotten.de
Webcam und Schneehöhen:
www.hoherodskopf.net
Beagle im Schnee
Restaurant „Taufsteinhütte“:
www.taufsteinhuette.de
——————————————————————————————————————————————––-—
Copyright Fotos: Cecily Vogelsteller
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BeagleFriends - DAS Magazin
Selbstgebastelter Adventskalender für Hunde
Kai Starke
Es gibt im Handel ja durchaus schon viele fertige Adventskalender für Hunde zu kaufen. Wer aber
möchte, dass der Hund jeden Tag selbst aktiv wird, um an seine Überraschung zu kommen, der
muss entweder lange suchen oder selber etwas basteln.
Ohne viel Aufwand habe ich nachfolgenden Kalender gebaut, wo der Hund an einer Schnur ziehen
muss und dafür jeden Tag ein oder mehrere Leckerlis bekommt.
Für die Herstellung benötigt man:





Papier
Paketschnur
Kleber
Schere
Etwas Küchenkrepp
Als Papier habe ich buntes Tonzeichenpapier gewählt, weil das etwas stärker ist. Der ganze Kalender
wird dadurch ein wenig stabiler. Wenn ausreichend vorhanden, könnt ihr genauso gut fertige
Papprollen nehmen, die im Haushalt übrig sind.
Als erstes fängt man an, Rollen zu kleben. Mit dem Klebestift lässt es sich am besten arbeiten. Das
geht schnell und man muss nicht lange warten, bis der Kleber trocken ist. Die Rollen solltet ihr auf
unterschiedliche Längen kürzen, damit später die Bänder unten nicht alle auf gleicher Höhe enden.
Damit alle Rollen denselben Durchmesser erhalten, habe ich die Blätter um eine Papprolle gerollt und
jeweils am Ende verklebt.
Nachdem alle Röhren zusammengeklebt
sind, fängt man an, die Bänder zu basteln.
Am unteren Ende habe ich einen Papierrest
geknotet. Das erleichtert dem Hund das
Finden und Festhalten des Bandes. Am
oberen Bandende wird ein Knäuel aus
Küchenpapier geknotet. Dieses immer von
unten in die Rolle stopfen, damit der Inhalt
nicht herausfällt.
BeagleFriends - DAS Magazin
Nachdem alles verklebt, verknotet und mit Lekerlis bestückt ist, wird der Kalender auf einer
hundgerechten Höhe befestigt. Dazu einfach mit dem Klebestift normales Papierklebeband mit der
Rückseite ankleben. Den fertigen Kalender habe ich dann so bestückt an die Küchentheke geklebt.
Das ist nicht nur eine sichere und feste Variante, sondern hinterlässt beim späteren Entfernen auch
keine unerwünschten Spuren oder gar Beschädigungen.
Der Hund versteht eigentlich recht schnell, worum es geht. Am Band ziehen, Leckerli fällt raus und gut.
Da Duke immer etwas ungestüm ist, habe ich eine „Reserverolle“ mehr gemacht. Diese habe ich
übungsweise einzeln in der Hand gehalten. So sollte der Hund lernen, nur unten am Band zu ziehen
und die Rollen in Ruhe zu lassen. Das hat nach zwei bis drei Versuchen auch wunderbar geklappt.
Viel Spaß beim Basteln.
——————————————————————————————————————————————––-—–——-Copyright Fotos: Kai Starke
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BeagleFriends - DAS Magazin
Morgens früh, der Schnee fällt leise.
Der Beagle, jung, noch gar nicht weise,
hält die Nase in den Wind.
Wo wohl die and´ren alle sind?
Die schlafen, schön warm zugedeckt.
Nur Beagle hat Herrchen früh geweckt.
Nun stapfen beide durch den Schnee.
Weihnachtsmorgen. Doch - oh weh!
Spur entdeckt, Reh gewittert,
der Beagle schreit, der Beagle zittert!
Die Leine gespannt, das Herrchen bangt ob alles hält? Ja, Gott sei Dank!
Die Wurzel hat er nicht geseh´n.
Das Herrchen fliegt, der Hund bleibt steh´n.
Herrchen am Boden, den Schnee im Gesicht.
Beagle springt auf ihn, ihn kümmert das nicht.
Und er denkt: "Ein lustiges Spiel!"
Hüpft, wedelt, bellt - das wird nie zuviel.
"Von unten der Schnee, von oben der Hund",
denkt Herrchen, "Nein, das ist nicht gesund!"
Mit Mühe ist er vom Beagle befreit
und rappelt sich auf - ja, schön, dass es schneit.
Herrchen klopft seufzend den Schnee sich vom Po:
"´s ist ein Beagle, der ist nun mal so!"
Sie gehen nach Hause, der Beagle vergnügt,
das Herrchen verfroren und nass und besiegt.
Frauchen war fleißig, hat Frühstück gemacht für Beagle zu spät, es ist schon fast Acht!
Er quengelt, er jammert, er bellt und er lungert.
Nun aber schnell, sonst ist er verhungert!
Der Napf ist schnell leer, doch das heißt nicht viel.
Ein stets voller Magen - das ist sein Ziel.
Betört seine Leute, er bettelt und schaut
mit Beagleblick, der uns allen vertraut.
Die Kerzen am Frühstückstisch leuchten warm.
Herrchen nimmt Frauchen verliebt in den Arm.
Es duftet nach Kerzenwachs und nach Kaffee.
Drinnen ist´s warm, draußen fällt Schnee.
Beaglechen sabbert, er schaut und er schluckt
und - da! - jetzt hat er über die Tischkante geguckt!
Ein Stückchen Käse, ein Brötchen vielleicht...?
"Ach, heut´ ist doch Weihnachten - hier!" --- JA!!! Ziel erreicht!
Er soll doch nicht betteln, das weiß er genau,
es weiß auch der Mann und es weiß auch die Frau.
Kraulen im Nacken- klar, fressen macht froh.
"´s ist ein Beagle, der ist nun mal so!"
BeagleFriends - DAS Magazin
Mittag, es klingelt, Besuch ist da.
Familie versammelt und Weihnachten nah.
Braten im Ofen, die Klöße sind gar,
auch Rotkohl und Grünkohl duften wunderbar.
Beagle springt freudig hin und her.
Streicheln hier und da, und dort noch mehr!
Na klar, ihm hat jeder was mitgebracht.
" ´s ist doch nur´n Stückchen!" - Zusammen sind´s acht.
Er schleicht Richtung Küche - "NEIN!! Denk nicht dran...!"
Der Ofen steht offen, zieht den Hund in den Bann.
Der Braten kühlt ab, Beagle hat ihn im Blick.
Er muss ihn haben, es gibt kein Zurück.
Die Rute steht senkrecht, die Nase bebt,
so einen Duft hat er selten erlebt.
Plötzlich rennt er zur Tür, er knurrt, scharrt und bellt.
Frauchen denkt, es hat wieder geschellt.
Beagle macht kehrt, dreht ab - schnell zurück
in die Küche, die ist jetzt leer, er hat Glück.
Ein herzhafter Biss hinein in den Braten!
Ein spitzer Schrei - "Der war so gut geraten!"
Davon eilt der Hund, die Frau hinterher.
Ihr folgt der Mann, das Fleisch zu retten wird schwer.
Rettung vergeblich - der Hund hat gewonnen.
In der Pfanne nun Würstchen, Frau erklärt alles besonnen.
Die Gäste überrascht, verwundert: "Ach so..."
" ´s ist ein Beagle, der ist nun mal so!"
Musik erklingt zur stillen Stunde.
Familie sitzt in heil´ger Runde
friedlich um den Tannenbaum.
Weihnachtsduft weht durch den Raum.
Es duftet nach Weihrauch und nach Kerzen.
Freude zieht in alle Herzen.
Romantisch und schön sind die Lichter im Dunkeln.
Man sieht ihren Schein in den Beagleaugen funkeln.
Sein Atem geht tief, sein Atem geht warm.
Er liegt eng bei Frauchen in ihrem Arm.
Gerade noch hat er heftig und wild
bei der Bescherung mit Geschenkpapier gespielt.
Hat es zerrupft und zerfetzt und zerkaut
und hat doch tatsächlich ein Päckchen geklaut!
Diesmal war Herrchen jedoch wieder schneller,
und auch der Süßigkeitenteller
steht weit oben, unerreichbar für den Hund.
Besonders Schokolade wär´ nicht gesund.
Jetzt krabbelt Beagle auf Herrchens Schoß,
rollt sich zusammen und schnarcht leise los.
Er lässt durch Gespräche im Raum sich nicht stören.
Er schlummert, nur fressbares würde er hören.
Die Gäste entzückt, bewegt, andächtig der schlafende Hund berührt sie mächtig.
"Ach, wie niedlich!" - Frau und Herrchen sehr froh:
" ´s ist ein Beagle, der ist nun mal so!"
——————————————————————————————————————————————––-—
Copyright: Chr. Wolff
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Seite 51
BeagleFriends - DAS Magazin
Der Gassimann
Über das Buch:
Wer viel zu Fuß unterwegs ist wie Henning Wiese und sein Hund Rosine, für den gehören sie zum
Alltag: Hundebegegnungen mit außergewöhnlichen Vier- und Zweibeinern. Unglaubliche Dinge
gibt es dabei zu erleben und noch unglaublichere Geschichten zu erfahren. Die Treffs am
Wegesrand sind nicht nur Bühne und Nachrichtenbörse, sie führen manchmal zu einer ganz neuen
Sicht der Dinge. Was Rosine zum Beispiel immer schon wusste, beginnt auch ihr Herrchen
langsam zu ahnen: Die Hunde sind die Normalen!
Aus dem Inhalt:
Eines Tages, Henning und Rosine waren gerade erst nach Hause gekommen, klingelte es an der
Haustür.
Rosine bellte. »Gehst du?« rief Isabelle aus dem Wohnzimmer, wo sie einem Schüler nach der
Stunde noch etwas erklärte.
Henning ging auf seinen Socken zur Tür und öffnete. Draußen stand ein großer, kräftiger Mann mit
Bart und sichtbar schlechter Laune. Henning kannte ihn vom Sehen, man begegnete sich
gelegentlich beim Ausführen der Hunde. Wenn er es richtig im Kopf hatte, war es ein
Schnauzerrüde.
»Ihr Hund hat vorgestern an meinem geschnüffelt«, begann der Mann ohne Einleitung. »Erinnern
Sie sich daran? Es war an der Ecke Hasenkamp - Sandholter Weg.« »Also, das kann schon sein«,
antwortete Henning vorsichtig. Er hatte keine blasse Ahnung, was der Mensch wollte. »Ja, ich
glaube, Sie haben recht. Das muss am Dienstag gewesen sein.« »Aha. Gut. Das geben Sie schon
mal zu. Dann wird es Sie sicher interessieren, dass mein Hund die Flöhe hat.«
»Die Flöhe? Das ist... lästig, wie ich mir vorstellen kann.« Er fragte sich, worauf das Gespräch
hinauslaufen sollte. Der Mann machte nicht den Eindruck, als sei er gekommen, um davor zu
warnen, dass Rosine welche von den unbequemen Tierchen abbekommen haben könnte.
»Das«, polterte dieser, »kann man wohl sagen. Und ich bin nicht hier, um mich dafür zu
bedanken!«
Allmählich schwante Henning etwas.
Der Gassimann
Jörg Schröder
10,00 €
ISBN 978-3-981-41290-1
www.schroeders-hundeleben.de
BeagleFriends - DAS Magazin
Trockenobst
Svenja Hoop
Zutaten:

2 Äpfel

2 reife Bananen

2-4 Eigelb

Ca. 200g Paniermehl oder Brötchenkrümel
Zubereitung:
Schneidet die Äpfel in möglichst dünne Scheiben, evtl. geht das auch mit einer Küchenreibe (aber
passt auf eure Finger auf!). Die Bananen schneidet ihr ebenfalls in Scheiben, diese können ruhig
etwas dicker sein. Bereitet nun das Backblech vor und legt Backpapier aus; dies muss vor dem
nächsten Schritt bereits erledigt sein. Haltet ebenso weiteres Paniermehl bzw. noch
Brötchenkrümel bereit, um ggf. jederzeit nachgeben zu können.
Nun wendet ihr jeweils die Apfel- und die Bananenscheiben erst in dem Eigelb und anschließend in
dem Paniermehl bzw. den Brötchenkrümeln. Es gibt etwas schmierige Finger, daher habt am
besten Papiertücher oder einen Wasserhahn in der Nähe.
Backen:
Den Backofen auf 100°C mit Umluft bei leicht geöffneter Tür stellen. Das Backblech auf die mittlere
Schiene schieben und nach ca. 50-60 Minuten die panierten Obststückchen nochmals wenden.
Schaut am besten gelegentlich nach, wie weit die Obststücke bereits getrocknet sind und dass
nichts anbrennt. Die Apfelstücke werden als erstes trocken sein, doch die Bananenscheiben
müssen evtl. noch etwas nachtrocknen. Dies könnt ihr ganz prima mit geringer Hitze (z.B. 50°C) für
weitere 20 Minuten machen.
Backzeit insgesamt ca. 60-70 Minuten, evtl. Nachbacken auf geringer Hitze. Zubereitungszeit
vorher ca. 20 Minuten.
——————————————————————————————————————————————––-—
Copyright Foto: Svenja Hoop
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Seite 53
BeagleFriends - DAS Magazin
Elisabeth Döll-Helfrich
Im Jahr 2005 bin ich im Alter von 4 Jahren aus der wissenschaftlichen Tätigkeit (3 Jahre Labor und
ein Jahr sogenannter Blutspendehund an der Veterinärklinik) ausgeschieden und lebe seitdem bei
Elisabeth und Axel. Viele ehemalige Laborbeagle-Kollegen sind relativ schnell fit für das Leben
draußen. Ich brauche zugegebenermaßen für alles etwas länger. Zum Beispiel habe ich volle 9
Monate gebraucht, bis ich mich traute, zu Elisabeth auf die Couch zu kommen. Heute bedauere ich
diese lange Sofa-lose Zeit, denn natürlich weiß ich inzwischen, dass es nicht gefährlich ist, mit
meinen Menschen auf einer Ebene zu sitzen.
Ich hatte nie gebellt. Frauchen sagte immer, sie würde so gerne mal meine Stimme hören. Wenn
ich bellen würde, würde sie mich auf den Arm nehmen und ich dürfte mir ein Teil aus dem
Kühlschrank aussuchen. Monate bellte ich nicht, also vom 30. März 2005 bis 24. Dezember 2006
wurde meine Stimme nie gehört. Elisabeth und Axel machten gerne Winterurlaub über Weihnachten
und Silvester in den Bergen, in einem kuschligen Wintersportort. Wie schon meinen BeagleVorgänger Henry nahmen sie mich selbstverständlich mit. Bei meinem ersten Urlaub dort im Jahr
2005 war alles problemlos. Schöner Winterurlaub, lange Spaziergänge, Sonne und Schneefall.
Menschen und ich waren glücklich.
Ein Jahr später war Schluss mit lustig. Morgens hatte ich mit Elisabeth schon eine Runde gedreht,
bekam Frühstück und dann gingen die beiden in den Frühstücksraum. Unten angekommen, hörten
sie einen Hund laut und kräftig bellen. „Unserer bellt nicht“ dachten sie und bedienten sich am
Büffet. Da das Bellen nicht aufhörte, ging Herrchen zurück zum Hotelzimmer, um sich zu
vergewissern, dass es mir gut geht. Schöne Bescherung am Weihnachtsmorgen! Ich hatte das
Bellen entdeckt und konnte das ganze Hotel mit meiner kräftigen Stimme unterhalten. Herrchen
nahm mich an die Leine und ich durfte mit in den Frühstücksraum. Mein erster kleiner Sieg! Am
nächsten Tag folgte das gleiche Spiel und von da an war klar, dass sie mich keinen Moment alleine
im Hotelzimmer lassen können. Für die beiden waren in der Folge alle gemeinsamen
Unternehmungen gestrichen: Kein Kirchgang an Weihnachten, kein Konzert, keine Veranstaltung
am Urlaubsort. Wenn sie mich im Auto zurücklassen, belle ich nicht, aber bei Minustemperaturen
lassen sie mich nicht im Auto. Für mich war es ein perfekter Urlaub, denn immer war entweder
Elisabeth oder Axel bei mir. Blöd ist nur, dass wir seitdem nicht mehr in den WinterWeihnachtsurlaub fahren. „Warum nur?“ fragt sich Euer Happy
Ach übrigens, Elisabeth hat ihr Versprechen, dass ich mir was aus dem Kühlschrank nehmen dürfte,
nicht gehalten. Ich finde das nicht in Ordnung.
——————————————————————————————————————————————––-—–
Copyright Fotos: Elisabeth Döll-Helfrich
BeagleFriends - DAS Magazin
Oder: Ist die Menschheit verrückt geworden?
Clarissa v. Reinhardt
„Alle Jahre wieder...“ kommt leider nicht nur das Christkind, sondern pünktlich eine Woche später
auch die große Knallerei. Weihnachten gilt als stilles und besinnliches Fest, an dem es gar nicht
ruhig genug sein kann, selbst unser altes deutsches Liedgut preist die „Stille Nacht, heilige
Nacht...“ , aber nur sieben Tage später scheint die Menschheit regelmäßig verrückt zu werden. Es
kann gar nicht laut und grell genug werden – ganz gleich, einen wie hohen Preis wir dafür zahlen.
Ebenfalls fragt sich alle Jahre wieder der gesunde Menschenverstand, wie es sein kann, dass
angesichts (ver)hungernder Menschen und Tiere, einer kriselnden Weltwirtschaft und scheinbar
nicht lösbarer Umweltprobleme, die uns irgendwann alle miteinander mit einem ganz großen Knall
ins Jenseits befördern könnten, überhaupt ein Mensch so verrückt sein kann, Geld für Raketen,
Böller und Tischfeuerwerk auszugeben?! Ja wissen die Leut` denn wirklich nichts Besseres damit
anzufangen? Für die ganz Ideenlosen wüsste ich da ein paar Umwelt- und
Tierschutzorganisationen, die um jeden Cent dankbar wären. Auch das Frauenhaus, die
Welthungerhilfe und Aktion Mensch hätten sicher einen besseren Verwendungszweck für die
Milliarden, die da alljährlich in die Luft gepulvert werden.
Und nun möge mir bloß keiner mit der Tradition kommen! Ach, so vieles wird unter dem
Deckmäntelchen der Tradition fortgeführt, so vieles, das man lieber bleiben lassen sollte: Der
Stierkampf, die Treibjagd, Pferderennen oder auch die Unterdrückung der Frau, die nach wie vor in
vielen Ländern dieser Erde zur guten (?) alten Tradition gehört. Na ja, manchmal ist die Tradition
halt auch mehr alt als gut und gehört einfach abgeschafft. Es lohnt, darüber nachzudenken.
Als Tierhalterin habe ich mir die Knallerei schon als Jugendliche abgewöhnt. Zu sehr taten mir die
Hunde (und Katzen!) leid, wenn sie sich zitternd unter der Eckbank verkrochen und tagelang nicht
mehr aus dem Haus trauten. Ich dachte an die Wildtiere, die ebenfalls voller Angst und Schrecken
flüchten und Schutz suchen vor einer nicht benennbaren und nicht verstehbaren Gefahr. In meiner
Hundeschule mehren sich jetzt wieder die Anrufe der Verzweifelten, die fragen, ob ich Tipps hätte,
wie man mit dem geliebten Vierbeiner die Jahreswende halbwegs schadlos übersteht. Immer
wieder stellt man mir die Frage, ob ich mich da auskenne. Oh ja, da kenne ich mich sogar sehr gut
aus, denn drei meiner sieben Hunde haben schreckliche Angst und zwei fürchten sich zumindest
etwas. Mit den folgenden, jahrelang im Ernstfall erprobten Tipps kommen wir ganz gut über die
Runden:
Die einfachste Lösung zuerst: Hauen Sie mit Ihrem Hund einfach für ein paar Tage ab. Buchen Sie
eine einsame Berghütte irgendwo im Nirgendwo. Das müssen Sie allerdings rechtzeitig tun, denn
einsame Berghütten gibt`s bei weitem nicht so viele wie genervte Hundehalter, die diese zur
Jahreswende händeringend suchen. Reisen Sie schon ein paar Tage vor Silvester ab und bleiben
Sie auch etwas länger, denn wie wir alle wissen, beginnt die Knallerei schon Tage vor dem ganz
großen Spektakel und zieht sich auch noch bis zum zweiten oder dritten Januar hin.
Wenn diese Lösung nicht möglich ist, wäre mein wichtigster Tipp, dass Sie Ihrem Hund so viel
Ruhe wie möglich vermitteln und durch Idolfunktion vorleben, dass Ihnen der ganze Rummel gar
nichts ausmacht. Für mich ist dies zugegeben der schwierigste Part, denn tatsächlich könnte ich
jedem, der da draußen rumknallt, ebenfalls eine knallen – kleine Kinder, die noch nicht wissen, was
sie tun, ausgenommen. Durch die Stimmungsübertragung beeinflussen wir unsere Hunde ganz
enorm, je gelassener Sie also sind, desto eher kann Ihr Hund sich zumindest etwas beruhigen.
Aber erwarten Sie bitte nicht, dass Ihr Hund keine Angst mehr hat, nur weil Sie keine haben, denn
ganz so einfach läuft es nicht. Es ist etwa wie bei einem bevorstehenden Besuch beim Zahnarzt,
der Ihnen große Angst macht: Ein Partner, der Ihnen Mut zuspricht und Gelassenheit ausstrahlt,
hilft zumindest etwas – einer der glaubt, man brauche doch keine Angst haben, weil er/ sie ja
schließlich auch keine Angst hat, hilft überhaupt nicht, sondern nervt einfach nur.
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BeagleFriends - DAS Magazin
Tipp Nummer zwei steht in direktem Zusammenhang mit Tipp Nummer eins: Haben Sie Zeit für
Ihren Hund, stehen Sie ihm durch Anwesenheit zur Verfügung und ermöglichen Sie ihm das
Kontaktliegen, wenn er es wünscht. Hierbei müssen Sie aber sehr präzise arbeiten, damit es nicht
zu einer so genannten unbewussten Bestätigung kommt. Keinesfalls heißt dies nämlich, dass Sie
Ihren Hund auf den Arm nehmen, herumtragen oder auf den Schoß setzen sollen, während Sie ihn
streicheln und in endlosen Litaneien bedauern, denn dieses Verhalten würde die Angst Ihres
Hundes nur verstärken. Allerdings sollten Sie andererseits auch keinesfalls – wie von manchen
Trainern empfohlen – Ihren Hund ignorieren, wenn er Angst hat. Dieser Tipp, der die oben
genannte „unbewusste Bestätigung“ verhindern soll, ist weit über das Ziel hinaus geschossen, denn
wenn Sie Ihren Hund ignorieren, wenn er Angst hat, was vermitteln Sie ihm dann?! Dass Ihnen
seine Angst vollständig egal ist und er sich an jemand anderen wenden muss, wenn er
Unterstützung und Schutz braucht – und das ist für eine gute Bindung und ein angestrebtes
Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Halter das reinste Gift! Deshalb haben wir seit Jahren ein
Ritual eingeführt, das bestens funktioniert:
Unser Wohnzimmer wird zu einer Liegelandschaft umgebaut. Zugegeben, bei nur einem Hund oder
zweien ist das nicht nötig, es reicht ein bequemes Sofa, aber wir haben ja sieben... Einer von uns
hält sich die meiste Zeit über auf der „Liegewiese“ auf, meistens lesen wir oder telefonieren mit
Freunden. Die Hunde kommen ganz von selbst und suchen den Körperkontakt, wenn die Knallerei
losgeht. Sie legen sich mit hin, dürfen sich ankuscheln und unsere Nähe spüren. Einem von ihnen
hilft es besonders, wenn wir ihn mit einer Decke so zudecken, dass nur noch sein Kopf rausschaut
– er fühlt sich so eingehöhlt sicherer. Wenn die, die besonders große Angst haben, anfangen zu
hecheln oder uns anzupföteln, reagieren wir darauf nur geringfügig und sagen einfach nur kurz „Ist
schon o.k.“ oder Ähnliches und strahlen weiterhin heitere Gelassenheit aus. Um diese Stimmung zu
erzeugen, helfen übrigens Bücher des Dalai Lama ausgesprochen gut!
Zusätzlich läuft bei uns der Fernseher in einer Lautstärke, die gut erträglich ist, aber doch den Lärm
von draußen zumindest teilweise abmildert. Diese Geräuschkulisse kann die Knallerei natürlich
nicht übertönen, dann würden uns – und besonders unseren Hunden, deren Gehör viel feiner ist –
ja die Ohren weh tun. Aber sie verhindert eine allzu starke Fokussierung auf die Knallgeräusche.
Der besondere Tipp: Auf 3 SAT laufen jedes Jahr ab 11.00 Uhr vormittags bis weit nach Mitternacht
Mitschnitte von tollen Live-Konzerten der vergangenen Jahre. Echte Sahnestücke der
Musikgeschichte, von Phil Collins über U2, Michael Jackson, Pink oder Tina Turner, es ist für so
ziemlich jeden Musikgeschmack etwas dabei. Sehr hilfreich ist auch eine CD, die es als Beigabe zu
dem Buch „Mit den Ohren eines Hundes“ (sehr zu empfehlen!) gibt. Die auf ihr zu hörende Musik
wurde nach jahrelangen Forschungen auf dem Gebiet der Psycho-Akustik arrangiert und ist
speziell auf das akustische Wahrnehmungsvermögen von Hunden abgestimmt. Sie wirkt
beruhigend und wird bereits erfolgreich in Tierheimen, Hundepensionen und Tierkliniken
eingesetzt.
Sobald es am Nachmittag auch nur ansatzweise dämmrig wird, machen wir überall im Haus das
Licht an, um die von draußen kommenden Lichtreflexe zu mildern. Sollten Sie Gardinen oder Rollos
haben, sollten Sie diese schließen. Manchmal hört man den Tipp, mit dem Hund am besten in den
Keller zu gehen, im Idealfall in einen Keller ohne Fenster. Dies ist allerdings nur dann sinnvoll,
wenn Sie das nicht ausschließlich zu Silvester tun – sonst kann es schnell passieren, dass der
Hund bereits das Heruntergehen in den Keller fürchtet, weil es für ihn in direktem gedanklichen
Zusammenhang mit der Knallerei steht. Sollten Sie aber eine Art eingerichteten Hobbyraum haben,
den Sie regelmäßig nutzen, kann es tatsächlich hilfreich sein, Silvester dort unten zu verbringen,
bis gegen 2.00 oder 3.00 Uhr nachts zumindest die schlimmste Knallerei vorbei ist.
Die Gassi-Runden reduzieren wir auf kurze Gänge in der Nähe des Hauses, damit die ängstlichen
Hunde das Gefühl haben, jederzeit auf dem schnellsten Weg wieder nach Hause zu können. Ist
„die Fluchtburg“ in kürzester Zeit erreichbar, fühlt sich so mancher Hund zumindest etwas besser.
Wenn Sie einen Garten haben, können Sie das Rausgehen auch auf diesen beschränken. Wir
gehen am 31. Dezember immer eine ganz lange Runde sehr früh am Morgen, so gegen 6.00 Uhr –
da ist es noch weitgehend ruhig. Danach bleiben wir mit den ängstlichen Hunden auf unserem
Grundstück.
Wenn Sie einen Hund haben, der in Panikattacken verfällt, wenn er es – selbst in größerer
Entfernung – knallen hört, dann führen Sie ihn an den Tagen rund um Silvester mit doppelter
Leinensicherung und bleiben Sie in der Nähe Ihres Hauses oder Ihres offen stehenden (!) Autos,
denn für diese Hunde ist das Erreichen „der Fluchtburg“ eine Frage des Überlebens.
BeagleFriends - DAS Magazin
Von der häufig empfohlenen Gabe von Medikamenten möchte ich dringend abraten! Zunächst
einmal ist wichtig zu wissen, dass jedes Psychopharmaka eine so genannte Umschlagwirkung
zeigen kann. Das bedeutet in diesem Fall, dass der Hund nicht beruhigt, sondern ganz im
Gegenteil, jetzt erst richtig hoch gefahren wird. Der Kreislauf wird aktiviert, der Puls rast wie
verrückt, der Hund kommt nicht mehr zur Ruhe und der so gestresste Organismus nimmt die
Außenreize durch die Adrenalinausschüttung noch stärker wahr. Vor ein paar Jahren wurde ich am
Silvesterabend von einer völlig verzweifelten Hundehalterin angerufen, bei deren Eurasier-Rüden
genau das passiert war. Der Hund drehte völlig durch, speichelte, raste fieberhaft nach
Unterschlupf suchend durch das Haus und war kaum noch ansprechbar. Die Tierärztin, die das
Mittel verschrieben hatte, empfahl am Telefon, den Hund in die Praxis zu bringen, was vollkommen
ausgeschlossen war für die Halterin, weil er sich nicht einmal mehr anfassen ließ, ohne deutlich
drohend zu fletschen – was er übrigens sonst nie tat! Als ich nach halbstündiger Fahrt dort ankam,
war der Hund bereits so durchgedreht, dass ich einen Kreislaufkollaps befürchtete. Uns blieb also
nichts anderes übrig, als uns auf den Hund zu stürzen, ihn – halb im Würgegriff – ins Auto zu
zerren und in die Klinik meines Vertrauens zu bringen. Dort wurde er in Narkose gelegt, um ihn erst
einmal ruhig zu stellen. Dann wurde er an den Tropf gehängt, um die Wirkstoffe in seinem Körper
möglichst schnell auszuschwemmen. Es dauerte mehr als 14 Tage, ehe dieser Hund sich halbwegs
erholt hatte und sein Frauchen und mich wieder vertrauensvoll an sich heran ließ. Er war damals
fünf Jahre alt und ich kannte ihn seit seiner Welpenzeit. Er hatte uneingeschränktes Vertrauen zu
mir und seiner Halterin bis zu diesem Abend gehabt…
In einem anderen Jahr rief mich am 05. Januar eine Dame an, deren Hund sich seit Silvester völlig
verändert hatte. Er zitterte, sobald er nur angesprochen wurde und reagierte extrem auf jegliche
Außenreize, die mit Geräuschen oder Licht zu tun hatten. Er flüchtete zum Beispiel in Panik unter
den Küchentisch, als vor dem Haus die Straßenlaterne anging. Beim Beratungsgespräch stellte
sich dann heraus, dass auch dieser Hund auf Anraten eines befragten Tierarztes Medikamente
verschrieben bekommen hatte. Er wählte ein Mittel aus, das hauptsächlich auf der Basis eines
Muskelrelaxans wirkte, das Bewusstsein aber kaum beeinflusste. Im Klartext bedeutete dies, dass
dieser arme Hund, der schon immer große Angst vor Silvester hatte, alles um sich herum
mitbekam, aber unfähig war, sich zu bewegen. Gefangen im eigenen Körper konnte er weder
hecheln, noch herumlaufen oder sich verkriechen, so wie er es sonst immer getan hatte. Die
Folgen waren fatal – dieser Hund erlitt ein Trauma, von dem er sich nie mehr richtig erholte. Er
hatte für den Rest seines Lebens Probleme und die Halterin verfluchte den Tag, an dem er das
„Beruhigungsmittel“ bekommen hatte.
Ich könnte noch einige solcher Beispiele nennen, die ich im Laufe der Jahre miterlebt habe. Es
waren weit mehr als nur diese beiden und aus diesem Grund würde ich die Gabe von
Medikamenten nicht empfehlen. Ich kenne keinen einzigen Hund, der sich nicht über kurz oder lang
wieder erholt hätte nach der Knallerei – aber einige, die durch Medikamentengabe traumatisiert
wurden. Selbstverständlich gibt es auch Hunde, die die Medikamentengabe gut vertragen – nur
weiß man vorher nicht, ob es so sein wird und mir ist das Risiko für die mir anvertrauten Tiere
definitiv zu groß, falls es nicht so sein sollte.
Hingegen macht eine Kollegin von mir recht gute Erfahrungen mit der Gabe von Bach-Blüten.
Suchen Sie sich einen seriösen Therapeuten, der eine individuelle Mischung für Ihren Hund
zusammenstellt. Die im Handel erhältlichen, fertigen Mischungen möchte ich Ihnen nicht
empfehlen, da sie der eigentlichen Lehre Bach`s und seinem Verständnis über die Wirkung der
Blütenmittel nicht entsprechen. Eine Umschlagwirkung ist hier nicht bekannt, es soll aber nicht
verschwiegen werden, dass es in seltenen Fällen zu einer Erstverschlimmerung der Symptome
kommen kann, ähnlich wie wir sie aus der Homöopathie kennen. Sollte diese gerade an Silvester
auftreten, wäre das natürlich fatal. Deshalb ist eine vorherige Gabe zum Ausprobieren empfohlen.
Einigen Hunden hilft auch der D.A.P.-Stecker recht gut, der im Fachhandel erhältlich ist. D.A.P. ist
die Abkürzung für Dog Appeasing Pheromone. Diese Pheromone sind Duftstoffe, die eine
Mutterhündin während der Laktationsphase zwischen der Milchleiste absondert und die beruhigend
auf die Welpen wirken. Man fand heraus, dass diese Wirkung auch noch bei erwachsenen Hunden
eintritt und schließlich gelang es, diese Pheromone zu synthetisieren. Steckt man nun diesen
Stecker in die Steckdose, wird der Geruch der Pheromone ausgeströmt. Wichtig ist hierbei
allerdings, dass Sie dem Hund die Gelegenheit geben, den Raum zu verlassen, wenn er das
wünscht, denn nicht alle Hunde mögen diesen Geruch und nicht auf alle wirkt er beruhigend!
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Beobachten Sie Ihren Hund, ob er sich freiwillig in die Nähe des Steckers begibt und tatsächlich
ruhiger wird oder ob ihm dieser Geruch völlig egal zu sein scheint oder er sogar den Raum verlässt.
Auch hier ist es sinnvoll, nicht erst am Silvesterabend auszuprobieren, welche Reaktionen Ihr Hund
zeigt, fangen Sie ruhig schon ein bis zwei Wochen vorher damit an. Auf gar keinen Fall sollten Sie
die ebenfalls erhältlichen D.A.P.-Halsbänder verwenden, denn einmal angelegt kann der Hund sich
eben nicht mehr frei entscheiden, ob er den Geruch sucht oder meidet, sondern ist ihm
ausgeliefert. Interessant ist, dass der Hersteller anfangs, als es nur die Stecker gab, selbst
ausdrücklich darauf hinwies, wie wichtig es ist, dem Hund die Möglichkeit zum Ausweichen zu
geben. Trotzdem hat er dann die Halsbänder und auch noch ein Spray auf den Markt gebracht.
Man macht sich so seine Gedanken, was hinter diesem Sinneswandel steckt…
Für viele Menschen ist übrigens unklar, warum Hunde gerade vor Silvester so große Angst haben.
Manchmal sogar solche, die zum Beispiel keine Probleme mit Schüssen oder Gewitter haben. Der
Grund liegt wahrscheinlich darin, dass durch die Knallerei gleich mehrere Sinne deutlich
überstrapaziert werden: Der Gehörsinn durch den Lärm, der Gesichtssinn (die Augen) durch die
ungewohnten und in großer Anzahl auftretenden Lichtreflexe und der Geruchssinn durch den
Gestank, den die Böller verursachen und der ebenfalls ungewohnt ist für den Hund.
Abschließend wünsche ich Ihnen und Ihrem Hund (oder Ihren Hunden) eine möglichst ereignislose
Silvesternacht und hoffe, dass die hier zusammengefassten Tipps helfen, mit möglichst viel Ruhe
und Frieden ins neue Jahr zu kommen!
——————————————————————————————————————————————––-—
Copyright Foto: Susanne Blank
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Liebe Beaglefreunde und Leser!
Das Redaktionsteam wünscht allen Lesern eine ruhige, erholsame
Weihnachtszeit und einen glücklichen Start in das neue Jahr.
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