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puls 01 | 2010 DER BUSCH-WÄCHTER® PRÄSENZTECH SORGT IN ALLEN RÄUMEN FÜR EINE OPTIMALE BELEUCHTUNGSSTEUERUNG BEI MINIMALEM ENERGIEEINSATZ. ERLEBEN SIE ES. // www.BUSCH-JAEGER.de MAGAZI N FÜ R BEWEGU NG I N DER ARCH ITEKTU R Zu Wasser und zu Luft Intelligent, bedienerfreundlich und vielseitig. Ein neuer Terminal für Peking von Foster + Partners Flughafen BBI – Zu Besuch bei gmp Architekten Busch-Wächter® Präsenztech Begegnung mit dem Airport 2.0 Fliegender Teppich: Terminal 5 in London Heathrow Die Gesichter des Terminals www.BUSCH-JAEGER.de 01 | 2010 » Editorial FOA / Valerie Bennett „Die Gesichter des Terminals“ – eine Bestandsaufnahme der Flughafenarchitektur > S. 14 Peking und Terminal 3 – ein Tor zur neuen Welt > S. 20 Heathrows fliegender Teppich > S. 24 So schön kann Warten sein > S. 28 Architektur im Rausch der Elemente > S. 32 „Ein Optimum an Offenheit, Freiheit und Übersichtlichkeit schaffen.“ Der Bau des Osanbashi Pier in Yokohama bedeutete für die Londoner Architekten von FOA den internationalen Durchbruch. Zur Sache: Zu Wasser und zu Luft puls im Gespräch mit Farshid Moussavi und Alejandro Zaera Polo, FOA Wo liegt für einen Architekten der Reiz, einen diese neuen Gateways niemals nur durch ihre Dabei hat es der Architekt bei der Planung Flughafen zu gestalten? internen Funktionen bestimmt, sondern tra- von Großprojekten mit einer Vielzahl von Flughäfen und Shopping Malls sind in Wahr- gen in sich die Verbindung zwischen einer Größen zu tun – Logistik, Sicherheit, Komfort heit die neuen öffentlichen Räume der zeitge- lokalen Sphäre einerseits und der Welt ande- und Ökologie beispielsweise. Ein großes nössischen Großstadt. Leben wir doch in einer rerseits. So sollte man als Architekt auch die Puzzle-Spiel, das einem letztlich kaum Platz Kultur, die mehr und mehr von der Globalisie- Frage der Identität eines Ortes in einen größe- für Kreativität lässt? rung geprägt ist und in der Entfernungen ren Zusammenhang stellen und nicht nur auf Im Gegenteil: Wir arbeiten ausgesprochen immer schneller überbrückt werden müssen. die Region und ihre Kultur Bezug nehmen. gern mit festen Vorgaben und glauben, dass Daher wird an logistischen Knotenpunkten Bei der Arbeit an dem Osanbashi Pier spielte diese Vorgaben das Projekt unterstützen, die wie Flughäfen oder Fährterminals das öffentli- das Element Wasser eine große Rolle, welche Linie vorgeben und vielleicht zu Lösungen bei- che Leben der Zukunft stattfinden. Im Gegen- Anforderungen stellt es an den Architekten? tragen, auf die wir niemals gekommen wären, satz zu den traditionellen Zentren großstädti- In Yokohama haben wir den Pier auch als Ana- wenn wir mehr Freiheiten genossen hätten. schen Lebens sind diese Orte keineswegs eth- logie an die Form einer Welle gestaltet. Insge- Die Vorgaben sehen wir nicht als Einengungen, nisch oder kulturell homogen. samt hat das Gebäude ja einen sehr flüssigen sondern als Möglichkeiten, etwas Anspruchs- Können Sie den Trend, der Flughäfen immer Charakter. Wenn man diese ästhetische Ent- volles zu entwickeln, das seinen Reiz gerade in mehr zu Visitenkarten eines Landes werden scheidung einmal außen vor lässt, gibt es selbst- der Komplexität entwickelt. Wir sprechen zum lässt, bestätigen? verständlich viele Gemeinsamkeiten zwischen Beispiel sehr gerne mit Verkehrsingenieuren, Die Identität eines Ortes spiegelt sich doch Fährterminals und Flughäfen. Die Einrichtun- einfach weil diese einen mit Fragen konfron- heute in einem Flughafen oder einem Termi- gen, die Logistik und die Sicherheitsanforderun- tieren, die wir letztlich über das Design und nal für Hochgeschwindigkeitszüge. Dabei sind gen ähneln sich sehr stark. die Ästhetik lösen müssen. 02 04 puls 01 | 2010 10 14 20 24 Titelbild: Nigel Young / Foster + Partners. Bildbearbeitung: Raphael Pohland / stilradar Macro Die Gesichter des Terminals – Geschichte und Trends. Von Koos Bosma Micro Begegnung mit dem Airport 2.0. Von Dagmar Hohnecker Praxis I Tor zur neuen Welt – Terminal 3 des Pekinger Flughafens von Foster + Partners Praxis II Terminal 5, London Heathrow Praxis III Die First Class Lounges der Lufthansa 28 32 38 40 42 43 Visionen Neue Architektur zu Wasser und zu Luft Zu Besuch Interview mit Meinhard von Gerkan und Hans-Joachim Paap, gmp Architekten Rückblende Die Geschichte des Fahrstuhls Einblicke Informationen über Produkte aus dem Hause Busch-Jaeger Denkanstoß Die Preisfrage zum aktuellen Thema Impressum 03 » Editorial FOA / Valerie Bennett „Die Gesichter des Terminals“ – eine Bestandsaufnahme der Flughafenarchitektur > S. 14 Peking und Terminal 3 – ein Tor zur neuen Welt > S. 20 Heathrows fliegender Teppich > S. 24 So schön kann Warten sein > S. 28 Architektur im Rausch der Elemente > S. 32 „Ein Optimum an Offenheit, Freiheit und Übersichtlichkeit schaffen.“ Der Bau des Osanbashi Pier in Yokohama bedeutete für die Londoner Architekten von FOA den internationalen Durchbruch. Zur Sache: Zu Wasser und zu Luft puls im Gespräch mit Farshid Moussavi und Alejandro Zaera Polo, FOA Wo liegt für einen Architekten der Reiz, einen diese neuen Gateways niemals nur durch ihre Dabei hat es der Architekt bei der Planung Flughafen zu gestalten? internen Funktionen bestimmt, sondern tra- von Großprojekten mit einer Vielzahl von Flughäfen und Shopping Malls sind in Wahr- gen in sich die Verbindung zwischen einer Größen zu tun – Logistik, Sicherheit, Komfort heit die neuen öffentlichen Räume der zeitge- lokalen Sphäre einerseits und der Welt ande- und Ökologie beispielsweise. Ein großes nössischen Großstadt. Leben wir doch in einer rerseits. So sollte man als Architekt auch die Puzzle-Spiel, das einem letztlich kaum Platz Kultur, die mehr und mehr von der Globalisie- Frage der Identität eines Ortes in einen größe- für Kreativität lässt? rung geprägt ist und in der Entfernungen ren Zusammenhang stellen und nicht nur auf Im Gegenteil: Wir arbeiten ausgesprochen immer schneller überbrückt werden müssen. die Region und ihre Kultur Bezug nehmen. gern mit festen Vorgaben und glauben, dass Daher wird an logistischen Knotenpunkten Bei der Arbeit an dem Osanbashi Pier spielte diese Vorgaben das Projekt unterstützen, die wie Flughäfen oder Fährterminals das öffentli- das Element Wasser eine große Rolle, welche Linie vorgeben und vielleicht zu Lösungen bei- che Leben der Zukunft stattfinden. Im Gegen- Anforderungen stellt es an den Architekten? tragen, auf die wir niemals gekommen wären, satz zu den traditionellen Zentren großstädti- In Yokohama haben wir den Pier auch als Ana- wenn wir mehr Freiheiten genossen hätten. schen Lebens sind diese Orte keineswegs eth- logie an die Form einer Welle gestaltet. Insge- Die Vorgaben sehen wir nicht als Einengungen, nisch oder kulturell homogen. samt hat das Gebäude ja einen sehr flüssigen sondern als Möglichkeiten, etwas Anspruchs- Können Sie den Trend, der Flughäfen immer Charakter. Wenn man diese ästhetische Ent- volles zu entwickeln, das seinen Reiz gerade in mehr zu Visitenkarten eines Landes werden scheidung einmal außen vor lässt, gibt es selbst- der Komplexität entwickelt. Wir sprechen zum lässt, bestätigen? verständlich viele Gemeinsamkeiten zwischen Beispiel sehr gerne mit Verkehrsingenieuren, Die Identität eines Ortes spiegelt sich doch Fährterminals und Flughäfen. Die Einrichtun- einfach weil diese einen mit Fragen konfron- heute in einem Flughafen oder einem Termi- gen, die Logistik und die Sicherheitsanforderun- tieren, die wir letztlich über das Design und nal für Hochgeschwindigkeitszüge. Dabei sind gen ähneln sich sehr stark. die Ästhetik lösen müssen. 02 04 puls 01 | 2010 10 14 20 24 Titelbild: Nigel Young / Foster + Partners. Bildbearbeitung: Raphael Pohland / stilradar Macro Die Gesichter des Terminals – Geschichte und Trends. Von Koos Bosma Micro Begegnung mit dem Airport 2.0. Von Dagmar Hohnecker Praxis I Tor zur neuen Welt – Terminal 3 des Pekinger Flughafens von Foster + Partners Praxis II Terminal 5, London Heathrow Praxis III Die First Class Lounges der Lufthansa 28 32 38 40 42 43 Visionen Neue Architektur zu Wasser und zu Luft Zu Besuch Interview mit Meinhard von Gerkan und Hans-Joachim Paap, gmp Architekten Rückblende Die Geschichte des Fahrstuhls Einblicke Informationen über Produkte aus dem Hause Busch-Jaeger Denkanstoß Die Preisfrage zum aktuellen Thema Impressum 03 » Macro Spektakuläres Beispiel eines Schalendaches: Mit dem TWAEmpfangsterminal in New York begründete Eero Saarinen eine völlig neue Flughafenarchitektur. Die Formgebung erinnert an einen Greifvogel. Die Gesichter des Terminals Die Luftfahrt hat sich zu einem weltweiten Transfersystem ausgeweitet. Um die Jahrtausendwende reisten jährlich etwa eineinhalb Milliarden Menschen mit dem Flugzeug, im Jahr 2025 sollen es neun Milliarden sein. Wir befinden uns inmitten eines Beschleunigungsvorgangs, den die Architektur zu meistern hat. Die Architektur des Terminals ist eine Antwort, die sich auch in anderen Bereichen wie dem des Fährschiffverkehrs durchgesetzt hat. Von Koos Bosma Als in den 50er- und 60er-Jahren das Fliegen zum Massen- tonischen Stils, der Bauweise, des Materials, des Bauplans phänomen wurde und große Objekte mit Düsenmaschinen und der Bauvorschriften mussten mit einem Stolz der Bür- den Luftraum füllten, veränderten sich die Flughäfen in ger auf ihre Flughafenstadt, mit Verkehrsfluss, Alarmvor- wahrhaftige Megastrukturen. Der Preiswettbewerb zwischen richtungen, Treibstofflagerung, Klimatisierung, Ausschil- Linienflügen und billigen Charterflügen hatte anfangs der derung und Akustik in Einklang gebracht werden. Denn 1960er-Jahre auf die regulären Fluggesellschaften überge- letztlich würde die Öffentlichkeit den Erfolg eines Flugha- griffen. Hier wurden nun die Flugzeuge in Economy Class fens nach seiner Effektivität beurteilen, der Reibungslosig- und Business Class unterteilt. Als die Propellermaschinen keit und Geschwindigkeit, mit der man vom Land in die durch Düsenjets abgelöst wurden und dadurch höhere Luft befördert wird. Ezra Stoller/Esto Geschwindigkeiten möglich waren und entfernteste Ziele auf der Welt innerhalb überschaubarer Zeit erreichbar wur- Die zentralisierte Umschlagmaschine den, begann eine neue Ära des Flugreisens. Die Flugzeuge Die Gestaltung und Einrichtung der modernen Flughäfen transportierten 500 und mehr Passagiere, die sich in einem begann wie die Vorausplanung einer realen Stadt auszuse- unberechenbaren Strom in den Terminal ergossen. In die- hen. Das Besondere an diesem Typ war die bewusste ser neuen Ära grübelten Planer und Architekten etwa über Fokussierung auf das Auto, dem ausgedehnte Parkflächen ideale Start- und Landebahnkonfigurationen, Erfordernisse zugewiesen wurden. Den Parkraum integrierte man an der von Flugzeugbewegung, -wartung, Passagier- und Fracht- Zufahrtsseite im runden oder vieleckigen Terminalgebäu- versorgung, Post, Kontroll- und Umsteigeprozeduren. de. Damit wurde das Flughafengebäude in einen Kreisver- Obwohl man die Transfermaschinerie des Flughafens kehr sowie mit Hilfe von Aufzügen und Rolltreppen in ein bereits früh als wesentliche Aufgabe regionaler Infrastruk- vertikal ausgerichtetes Parkhaus verwandelt. Dieses Kon- turplanung begriffen hatte, sollte es Jahrzehnte dauern, bis zept bildete die Grundlage für mehrere europäische Flug- Bus, Metro, Bahn und das Straßennetz in geeigneter Weise häfen wie Genf Cointrin (1968), Köln-Bonn (1970), Berlin- mit dem Terminal verknüpft wurden. Fragen des architek- Tegel (1969-1974) und Roissy 1 Charles de Gaulle (1968-1972). 05 » Macro Spektakuläres Beispiel eines Schalendaches: Mit dem TWAEmpfangsterminal in New York begründete Eero Saarinen eine völlig neue Flughafenarchitektur. Die Formgebung erinnert an einen Greifvogel. Die Gesichter des Terminals Die Luftfahrt hat sich zu einem weltweiten Transfersystem ausgeweitet. Um die Jahrtausendwende reisten jährlich etwa eineinhalb Milliarden Menschen mit dem Flugzeug, im Jahr 2025 sollen es neun Milliarden sein. Wir befinden uns inmitten eines Beschleunigungsvorgangs, den die Architektur zu meistern hat. Die Architektur des Terminals ist eine Antwort, die sich auch in anderen Bereichen wie dem des Fährschiffverkehrs durchgesetzt hat. Von Koos Bosma Als in den 50er- und 60er-Jahren das Fliegen zum Massen- tonischen Stils, der Bauweise, des Materials, des Bauplans phänomen wurde und große Objekte mit Düsenmaschinen und der Bauvorschriften mussten mit einem Stolz der Bür- den Luftraum füllten, veränderten sich die Flughäfen in ger auf ihre Flughafenstadt, mit Verkehrsfluss, Alarmvor- wahrhaftige Megastrukturen. Der Preiswettbewerb zwischen richtungen, Treibstofflagerung, Klimatisierung, Ausschil- Linienflügen und billigen Charterflügen hatte anfangs der derung und Akustik in Einklang gebracht werden. Denn 1960er-Jahre auf die regulären Fluggesellschaften überge- letztlich würde die Öffentlichkeit den Erfolg eines Flugha- griffen. Hier wurden nun die Flugzeuge in Economy Class fens nach seiner Effektivität beurteilen, der Reibungslosig- und Business Class unterteilt. Als die Propellermaschinen keit und Geschwindigkeit, mit der man vom Land in die durch Düsenjets abgelöst wurden und dadurch höhere Luft befördert wird. Ezra Stoller/Esto Geschwindigkeiten möglich waren und entfernteste Ziele auf der Welt innerhalb überschaubarer Zeit erreichbar wur- Die zentralisierte Umschlagmaschine den, begann eine neue Ära des Flugreisens. Die Flugzeuge Die Gestaltung und Einrichtung der modernen Flughäfen transportierten 500 und mehr Passagiere, die sich in einem begann wie die Vorausplanung einer realen Stadt auszuse- unberechenbaren Strom in den Terminal ergossen. In die- hen. Das Besondere an diesem Typ war die bewusste ser neuen Ära grübelten Planer und Architekten etwa über Fokussierung auf das Auto, dem ausgedehnte Parkflächen ideale Start- und Landebahnkonfigurationen, Erfordernisse zugewiesen wurden. Den Parkraum integrierte man an der von Flugzeugbewegung, -wartung, Passagier- und Fracht- Zufahrtsseite im runden oder vieleckigen Terminalgebäu- versorgung, Post, Kontroll- und Umsteigeprozeduren. de. Damit wurde das Flughafengebäude in einen Kreisver- Obwohl man die Transfermaschinerie des Flughafens kehr sowie mit Hilfe von Aufzügen und Rolltreppen in ein bereits früh als wesentliche Aufgabe regionaler Infrastruk- vertikal ausgerichtetes Parkhaus verwandelt. Dieses Kon- turplanung begriffen hatte, sollte es Jahrzehnte dauern, bis zept bildete die Grundlage für mehrere europäische Flug- Bus, Metro, Bahn und das Straßennetz in geeigneter Weise häfen wie Genf Cointrin (1968), Köln-Bonn (1970), Berlin- mit dem Terminal verknüpft wurden. Fragen des architek- Tegel (1969-1974) und Roissy 1 Charles de Gaulle (1968-1972). 05 als von der Leichtigkeit des Flugzeitalters durchdrungen erscheinen zu lassen. Transparenz im wahrsten Sinne des Wortes, Helligkeit und die Begeisterung für Licht suggerieren die Überwindung von Barrieren und versprechen ein reibungsloses Abheben und Landen. Arkaden und Bahnhofshallen In den USA der 1950er-Jahre entstanden zahlreiche Entwürfe, die eine Überspannung der Terminalbereiche mit Betonschalendächern vorsahen. Das dominante architektonische Prinzip war nicht mehr die egalitäre Transparenz, sondern eine unverwechselbare Skulptur mit einer klaren Silhouette. Darüber hinaus ermöglichten die geschwungenen Formen des Schalendaches ein reizvolles Licht- und Schattenspiel im Innern des Terminals. Das wohl spektakulärste Exemplar dieses Genres ist das TWA-Gebäude in Idlewild, Timothy Hursley New York. Eero Saarinen wollte den Terminal als einen Ort der Bewegung gestalten, indem er die Rituale der Passage überhöhte. Seine Entscheidung, Schalendächer zu verwenden, um die gewünschte symbolische Figur („Vogel im Flug“) artikulieren zu können, ermöglichte ein faszinierendes Interieur, das keine einzige gerade Linie aufweist. Die Architektur der 1960er- und 1970er-Jahre stand unter dem Zeichen von Eleganz, Geschwindigkeit, Licht und Luft, aber die neuen Monolithen wie Roissy und Berlin-Tegel brauchLineare Konfiguration sprechend in sichere und weniger sichere Areale eingeteilt, Die Linearität dieses Flughafentyps wird diktiert von der die durch streng überwachte schmale Durchgänge vonein- Autobahn als logistischem Rückgrat. Links und rechts ander getrennt waren. Längere Fußwege und einge- dehnt sich eine Reihe von Modulen aus, durch die Passagie- schränkte Transparenz waren das Ergebnis. Neuerungen in re und Flugzeuge näher zueinander gebracht werden. Der den 1980ern und 1990ern bezogen sich in erster Linie auf Dallas-Fort Worth International Airport (1965-1973) und die Architektur bereits bestehender Flughafentypen. Das Tampa International (1970) waren die ersten amerikani- „Gesicht“ des Flughafens sollte verschönert werden – man durch ein Moment innerer Einkehr heraufbeschworen schen Beispiele, die mit einer Schwebebahn ausgestattet ließ den Flughafen mit architektonischen Mitteln hochle- wird. Die Leere wird durch Rolltreppen durchkreuzt, die die wurden, die es den Passagieren ermöglichte, zwischen den ben. Das geschah durch die Integration der Parkflächen abreisenden Fluggäste durch den freien Raum vom Dunkel verschiedenen Terminals und den Parkflächen hin- und und Ladenstraßen in das Innere des Gebäudes, was die ins Licht befördern. Oben sehen sie den offenen Himmel herzupendeln. Für Roissy 2 A-D baute man ein parallel zur wirtschaftliche Bedeutung von Besuchern, die gar nicht und unter sich eine sprudelnde Fontäne. Angesichts zahl- Schnellstraße gelegenes, erweitertes längliches Gebäude, fliegen wollten, unterstrich. Flughäfen sind flüchtige Orte, reicher Forderungen nach einem elementaren, leichten, in dem die Autos der Fluggäste unterirdisch auf Höhe des bei denen Komfort und ein Sicherheit ausstrahlendes transparenten und flexiblen Terminalgebäude (als Skelett Gates geparkt werden können, an dem ihr Flugzeug wartet. Design ausschlaggebend für die Stressminderung sind. Die oder offene Konstruktion) war zu erwarten, dass sich die Das lineare System verbindet in einer einzigen Reihe alle Verweildauer im Flughafen ist wirtschaftlich genauso sogenannten Hightech-Architekten intensiv dem Flugha- Transportarten miteinander und verteilt Passagiere und wichtig wie die disziplinierte Bewegung in Richtung Flug- fenbau zuwenden wurden. In den 1980er- und 1990er-Jah- Ladung auf verschiedene, mit speziellen Funktionen ausge- steig – beides bedarf der Planung durch einen Architekten. ren wurde die bauliche Komposition von Flughafengebäu- stattete Ebenen. Das logistische Regime fordert Symbole und eine gewisse den an zwei beliebten Bautypen zelebriert: die Arkade und ten ein eigenes Konzept, wobei der Charakter des Flughafens als Transportmaschinerie Ausgangspunkt war. Roissy 1 stellt den anschaulichsten Prototyp dieser Art Terminal dar. Der Rundbau als zylindrische Raumorganisation ist ein Kondensator ohne Fassade, der Menschenmassen schluckt und wieder ausspuckt. Die Mitte des Zylinders ist hohl, wo- emotionale „Gleichschaltung“ in ein geradezu stoisches die Bahnhofshalle, beides Mischformen aus Straße und Design und Stressminderung Ambiente. Klienten und Architekten gehen davon aus, dass Innenraum. Im Bezug auf die Fährterminals, für die gleich- In den 1970er-Jahren ergaben sich Veränderungen im Flug- der Reisende im Unterbewusstsein die Flugreise mit sam in puncto Logistik und Sicherheit die Anforderungen hafentypus im Wesentlichen aus der allmählichen Auflö- Geschwindigkeit, Licht, Himmel, Komfort und einem effi- stetig wachsen und die in ihrer Form auf immer größer sung der bestehenden klaren Entwurfsprinzipien. Die Wel- zienten Service verknüpft. Der Architekt bestätigt diese werdende Passagier- und Kreuzfahrtschiffe reagieren müs- le von Flugzeugentführungen und Terroranschlägen in Assoziationen mit Glas, hellen Farben, bequemem Mobiliar sen, ist eine ähnliche Entwicklung ablesbar. Die Passagiere jenen Jahren verlangte höhere Sicherheitsstandards im sowie einem reibungslosen und effizienten Passagier- bewegen sich durch längere, unverstellte Räume, die einer Flughafengebäude. Der Raum im Terminal wurde dement- Abfertigungssystem. Sein Ziel besteht darin, alle Objekte transparenten Arkade oder Bahnhofshalle ähneln. Die 06 puls 01 | 2010 Satoru Mishima Spiel mit nautischer Symbolik: Der Ein- und Ausgangsbereich ist im Buffalo Niagara International Airport als Reminiszenz an eine Windrose angelegt. Den prämierten Bau vollendeten Kohn Pedersen Fox Architekten 1997. Empfangsstation, die die Aura des Besonderen umgibt: Der 2002 von FOA in Yokohama realisierte Fährterminal Osanbashi Pier sorgt für ein interessantes Spiel mit den verschiedenen Logistik-Ebenen und zieht dazu urbane Spaziergänger an. 07 als von der Leichtigkeit des Flugzeitalters durchdrungen erscheinen zu lassen. Transparenz im wahrsten Sinne des Wortes, Helligkeit und die Begeisterung für Licht suggerieren die Überwindung von Barrieren und versprechen ein reibungsloses Abheben und Landen. Arkaden und Bahnhofshallen In den USA der 1950er-Jahre entstanden zahlreiche Entwürfe, die eine Überspannung der Terminalbereiche mit Betonschalendächern vorsahen. Das dominante architektonische Prinzip war nicht mehr die egalitäre Transparenz, sondern eine unverwechselbare Skulptur mit einer klaren Silhouette. Darüber hinaus ermöglichten die geschwungenen Formen des Schalendaches ein reizvolles Licht- und Schattenspiel im Innern des Terminals. Das wohl spektakulärste Exemplar dieses Genres ist das TWA-Gebäude in Idlewild, Timothy Hursley New York. Eero Saarinen wollte den Terminal als einen Ort der Bewegung gestalten, indem er die Rituale der Passage überhöhte. Seine Entscheidung, Schalendächer zu verwenden, um die gewünschte symbolische Figur („Vogel im Flug“) artikulieren zu können, ermöglichte ein faszinierendes Interieur, das keine einzige gerade Linie aufweist. Die Architektur der 1960er- und 1970er-Jahre stand unter dem Zeichen von Eleganz, Geschwindigkeit, Licht und Luft, aber die neuen Monolithen wie Roissy und Berlin-Tegel brauchLineare Konfiguration sprechend in sichere und weniger sichere Areale eingeteilt, Die Linearität dieses Flughafentyps wird diktiert von der die durch streng überwachte schmale Durchgänge vonein- Autobahn als logistischem Rückgrat. Links und rechts ander getrennt waren. Längere Fußwege und einge- dehnt sich eine Reihe von Modulen aus, durch die Passagie- schränkte Transparenz waren das Ergebnis. Neuerungen in re und Flugzeuge näher zueinander gebracht werden. Der den 1980ern und 1990ern bezogen sich in erster Linie auf Dallas-Fort Worth International Airport (1965-1973) und die Architektur bereits bestehender Flughafentypen. Das Tampa International (1970) waren die ersten amerikani- „Gesicht“ des Flughafens sollte verschönert werden – man durch ein Moment innerer Einkehr heraufbeschworen schen Beispiele, die mit einer Schwebebahn ausgestattet ließ den Flughafen mit architektonischen Mitteln hochle- wird. Die Leere wird durch Rolltreppen durchkreuzt, die die wurden, die es den Passagieren ermöglichte, zwischen den ben. Das geschah durch die Integration der Parkflächen abreisenden Fluggäste durch den freien Raum vom Dunkel verschiedenen Terminals und den Parkflächen hin- und und Ladenstraßen in das Innere des Gebäudes, was die ins Licht befördern. Oben sehen sie den offenen Himmel herzupendeln. Für Roissy 2 A-D baute man ein parallel zur wirtschaftliche Bedeutung von Besuchern, die gar nicht und unter sich eine sprudelnde Fontäne. Angesichts zahl- Schnellstraße gelegenes, erweitertes längliches Gebäude, fliegen wollten, unterstrich. Flughäfen sind flüchtige Orte, reicher Forderungen nach einem elementaren, leichten, in dem die Autos der Fluggäste unterirdisch auf Höhe des bei denen Komfort und ein Sicherheit ausstrahlendes transparenten und flexiblen Terminalgebäude (als Skelett Gates geparkt werden können, an dem ihr Flugzeug wartet. Design ausschlaggebend für die Stressminderung sind. Die oder offene Konstruktion) war zu erwarten, dass sich die Das lineare System verbindet in einer einzigen Reihe alle Verweildauer im Flughafen ist wirtschaftlich genauso sogenannten Hightech-Architekten intensiv dem Flugha- Transportarten miteinander und verteilt Passagiere und wichtig wie die disziplinierte Bewegung in Richtung Flug- fenbau zuwenden wurden. In den 1980er- und 1990er-Jah- Ladung auf verschiedene, mit speziellen Funktionen ausge- steig – beides bedarf der Planung durch einen Architekten. ren wurde die bauliche Komposition von Flughafengebäu- stattete Ebenen. Das logistische Regime fordert Symbole und eine gewisse den an zwei beliebten Bautypen zelebriert: die Arkade und ten ein eigenes Konzept, wobei der Charakter des Flughafens als Transportmaschinerie Ausgangspunkt war. Roissy 1 stellt den anschaulichsten Prototyp dieser Art Terminal dar. Der Rundbau als zylindrische Raumorganisation ist ein Kondensator ohne Fassade, der Menschenmassen schluckt und wieder ausspuckt. Die Mitte des Zylinders ist hohl, wo- emotionale „Gleichschaltung“ in ein geradezu stoisches die Bahnhofshalle, beides Mischformen aus Straße und Design und Stressminderung Ambiente. Klienten und Architekten gehen davon aus, dass Innenraum. Im Bezug auf die Fährterminals, für die gleich- In den 1970er-Jahren ergaben sich Veränderungen im Flug- der Reisende im Unterbewusstsein die Flugreise mit sam in puncto Logistik und Sicherheit die Anforderungen hafentypus im Wesentlichen aus der allmählichen Auflö- Geschwindigkeit, Licht, Himmel, Komfort und einem effi- stetig wachsen und die in ihrer Form auf immer größer sung der bestehenden klaren Entwurfsprinzipien. Die Wel- zienten Service verknüpft. Der Architekt bestätigt diese werdende Passagier- und Kreuzfahrtschiffe reagieren müs- le von Flugzeugentführungen und Terroranschlägen in Assoziationen mit Glas, hellen Farben, bequemem Mobiliar sen, ist eine ähnliche Entwicklung ablesbar. Die Passagiere jenen Jahren verlangte höhere Sicherheitsstandards im sowie einem reibungslosen und effizienten Passagier- bewegen sich durch längere, unverstellte Räume, die einer Flughafengebäude. Der Raum im Terminal wurde dement- Abfertigungssystem. Sein Ziel besteht darin, alle Objekte transparenten Arkade oder Bahnhofshalle ähneln. Die 06 puls 01 | 2010 Satoru Mishima Spiel mit nautischer Symbolik: Der Ein- und Ausgangsbereich ist im Buffalo Niagara International Airport als Reminiszenz an eine Windrose angelegt. Den prämierten Bau vollendeten Kohn Pedersen Fox Architekten 1997. Empfangsstation, die die Aura des Besonderen umgibt: Der 2002 von FOA in Yokohama realisierte Fährterminal Osanbashi Pier sorgt für ein interessantes Spiel mit den verschiedenen Logistik-Ebenen und zieht dazu urbane Spaziergänger an. 07 aneinandergereihten Läden, Bars und Cafés sind von Licht durchflutet. Wie die Flugterminals versprühen auch die Empfangs- und Abfahrtsbereiche der maritimen Bahnhöfe eine Aura von Erhabenheit, Transparenz und Komfort. Fixierung auf Zukünftiges In einer stilbewussten Atmosphäre auf den Abflug warten: Im Virgin Clubhouse am Flughafen Heathrow schufen die Architekten von Softroom eine extravagante Club-Landschaft. Die größere mediale Beachtung wird allerdings den neuen Flughäfen zuteil: Das Dach im internationalen Hamburger Flughafen (1993-1994) stützen zwei Reihen von je sechs massiven Stahlbetonpfeilern, aus denen jeweils vier diagonale, schmale Stahlverstrebungen erwachsen. Der Terminal ist offen und hell erleuchtet und ähnelt einem einfachen Raumtragwerk. Der imposanteste, in Prinzip unendlich erweiterbare Hightech-Flughafen ist Stansted (1986-1991). Eine helle Konstruktion – ein gigantisches Dach – beherbergt alle öffentlichen Einrichtungen auf derselben Ebene. Die Haupthalle ist zugleich Ankunfts- und Abflugsbereich. Young Chea Die technischen Einrichtungen sowie die Parkplätze sind im Sockel des Gebäudes untergebracht. Das ausgreifende, verstrebte Dach und die verzweigten, baumähnlichen Pfeilergruppen folgen einem vorgegebenen Muster und modu- Das voluminöse Stahl-Glas-Gewölbe des 2001 vollendeten Incheon-Transportation-Center in Seoul (oben) stammt vom britischen Büro Terry Farrell. Zum größten Teil aus Containern besteht der von RHW-Architekten entworfene temporäre Cruise Terminal 1 in Hamburg (Mitte). Kleinen Städten auf den Ozeanen ähneln heutige Kreuzfahrtschiffe, die aufwendig ausgestattet werden – die in Papenburg gefertigte „AIDA Luna“ unter anderem mit Produkten von Busch-Jaeger. lieren das einflutende Licht. Stansted wirkt einerseits wie ein minimalistischer, eckiger Glaskasten, andererseits wie eine Feier des Lichts. Das Flughafen-Management muss in einer turbulenten Umgebung fungieren, die nicht nur durch einen mörderischen Wettbewerb bestimmt ist, sondern auch auf Zukünftiges fixiert ist – auf Wechsel und Adaption. Aus diesem Grund werden bestimmte Teile von Flughafenstädten ohne Bedenken aufgegeben oder sogar ausradiert. Ein typologischer oder architektonischer Purismus wird immer wieder kompromittiert. Auch wenn der große Flughafen als solcher in einem dauernden Status der Veränderung lebt, kann man immer doch eine große Konsistenz seiner sichtbaren Form erkennen. Die Kontinuität dieser Flughafenstädte basiert nicht so sehr auf ihrer Gestalt als vielmehr auf der Präsenz von Strukturen. Um Probleme Christoph Gebler zu umgehen, sucht man nach einer Ordnung der Funktionen, der Rituale und des Gebrauchs. Dies führt wiederum zur intelligenten Konstruktion, zum entsprechenden Maßstab und Rhythmus der Räume, zur Gestaltung eines klaren und attraktiven Innenraumes sowie zum Dirigieren von Menschenmassen. Diese Art des Strukturierens wird durch ideal vorgestellte Gebäude und durch Marketing-Konzepte unterstützt. Bemerkenswert ist, dass die gestalterischen Virgin Atlantic/Richard Davies Ingrid Fiebak Disziplinen am längsten Bestand haben. Koos Bosma lehrt als Architekturhistoriker an der Freien Universität Amsterdam. Gemeinsam mit Helma Helinga war er Herausgeber des Ausstellungskatalogs „Mastering the City. North European City Planning, 1900-2000“, Rotterdam 1997. Der hier vorliegende Text ist eine Adaption von Bosmas Beitrag im Ausstellungskatalog „Airworld“, herausgegeben vom Vitra Design Museum. puls 01 | 2010 aneinandergereihten Läden, Bars und Cafés sind von Licht durchflutet. Wie die Flugterminals versprühen auch die Empfangs- und Abfahrtsbereiche der maritimen Bahnhöfe eine Aura von Erhabenheit, Transparenz und Komfort. Fixierung auf Zukünftiges In einer stilbewussten Atmosphäre auf den Abflug warten: Im Virgin Clubhouse am Flughafen Heathrow schufen die Architekten von Softroom eine extravagante Club-Landschaft. Die größere mediale Beachtung wird allerdings den neuen Flughäfen zuteil: Das Dach im internationalen Hamburger Flughafen (1993-1994) stützen zwei Reihen von je sechs massiven Stahlbetonpfeilern, aus denen jeweils vier diagonale, schmale Stahlverstrebungen erwachsen. Der Terminal ist offen und hell erleuchtet und ähnelt einem einfachen Raumtragwerk. Der imposanteste, in Prinzip unendlich erweiterbare Hightech-Flughafen ist Stansted (1986-1991). Eine helle Konstruktion – ein gigantisches Dach – beherbergt alle öffentlichen Einrichtungen auf derselben Ebene. Die Haupthalle ist zugleich Ankunfts- und Abflugsbereich. Young Chea Die technischen Einrichtungen sowie die Parkplätze sind im Sockel des Gebäudes untergebracht. Das ausgreifende, verstrebte Dach und die verzweigten, baumähnlichen Pfeilergruppen folgen einem vorgegebenen Muster und modu- Das voluminöse Stahl-Glas-Gewölbe des 2001 vollendeten Incheon-Transportation-Center in Seoul (oben) stammt vom britischen Büro Terry Farrell. Zum größten Teil aus Containern besteht der von RHW-Architekten entworfene temporäre Cruise Terminal 1 in Hamburg (Mitte). Kleinen Städten auf den Ozeanen ähneln heutige Kreuzfahrtschiffe, die aufwendig ausgestattet werden – die in Papenburg gefertigte „AIDA Luna“ unter anderem mit Produkten von Busch-Jaeger. lieren das einflutende Licht. Stansted wirkt einerseits wie ein minimalistischer, eckiger Glaskasten, andererseits wie eine Feier des Lichts. Das Flughafen-Management muss in einer turbulenten Umgebung fungieren, die nicht nur durch einen mörderischen Wettbewerb bestimmt ist, sondern auch auf Zukünftiges fixiert ist – auf Wechsel und Adaption. Aus diesem Grund werden bestimmte Teile von Flughafenstädten ohne Bedenken aufgegeben oder sogar ausradiert. Ein typologischer oder architektonischer Purismus wird immer wieder kompromittiert. Auch wenn der große Flughafen als solcher in einem dauernden Status der Veränderung lebt, kann man immer doch eine große Konsistenz seiner sichtbaren Form erkennen. Die Kontinuität dieser Flughafenstädte basiert nicht so sehr auf ihrer Gestalt als vielmehr auf der Präsenz von Strukturen. Um Probleme Christoph Gebler zu umgehen, sucht man nach einer Ordnung der Funktionen, der Rituale und des Gebrauchs. Dies führt wiederum zur intelligenten Konstruktion, zum entsprechenden Maßstab und Rhythmus der Räume, zur Gestaltung eines klaren und attraktiven Innenraumes sowie zum Dirigieren von Menschenmassen. Diese Art des Strukturierens wird durch ideal vorgestellte Gebäude und durch Marketing-Konzepte unterstützt. Bemerkenswert ist, dass die gestalterischen Virgin Atlantic/Richard Davies Ingrid Fiebak Disziplinen am längsten Bestand haben. Koos Bosma lehrt als Architekturhistoriker an der Freien Universität Amsterdam. Gemeinsam mit Helma Helinga war er Herausgeber des Ausstellungskatalogs „Mastering the City. North European City Planning, 1900-2000“, Rotterdam 1997. Der hier vorliegende Text ist eine Adaption von Bosmas Beitrag im Ausstellungskatalog „Airworld“, herausgegeben vom Vitra Design Museum. puls 01 | 2010 » Micro Vom Tower bis in den Bistrobereich: Ein funktionierendes, einheitliches Gebäudemanagement ist nötig, um das komplexe System „Flughafengebäude“ zu beherrschen. Fotos: Einrichtungen des Frankfurter Flughafens Begegnung mit dem Airport 2.0 Bei der Steuerung der ungemein komplexen Gebäudetechnik eines Flughafens kommt es darauf an, die Zuordnung von Funktionen und Zonen möglichst effizient zu organisieren. Dabei sollten immer die Wünsche und Anforderungen der Gebäudenutzer im Vordergrund stehen. Verbesserte, homogene Gesamtlösungen sorgen nicht nur für mehr Komfort, sondern führen auch zu mehr Kosten- und Energieeffizenz. Der Airport 2.0 ist also machbar und mehr als nur Zukunftsmusik. Von Dagmar Hohnecker In der Welt der Flughäfen haben wir es mit den unter- haltszonen sollen möglichst energieeffizient ausgerüstet schiedlichsten Fluggästen zu tun: Dem anspruchsvollen werden. Intelligente Lösungen für Heizungs- und Lüftungs- Geschäftsmann, der Wert auf Informations- und Kommuni- regelung können an die aktuellen Anforderungen der Zo- kationstechnik legt, um seine Bürokorrespondenz vom nen angepasst werden. Dazu bedarf es intelligenter Senso- Mobiltelefon, PDA oder am Laptop zu erledigen. Dem Urlau- ren für zum Beispiel CO2-Gehalt, Temperatur oder Lichtein- ber, der eine Einstimmung durch Spaß und Spiel auf sein fall, die die aktuellen Daten an das Gebäudeleitsystem rück- Reiseziel erwartet. Dem Vielflieger, der preiswert und koppeln. Diese Sensoren können über Funknetze (EnOcean, schnell von A nach B kommen will, oder dem behinderten ZigBee) in vorhandene KNX- oder BACnet-Systeme inte- oder kranken Menschen, der bei seinem Flug womöglich griert werden. Ebenso vorteilhaft erweist sich ein intelli- ärztliche Betreuung benötigt. Alle Altersklassen sind ver- gentes Leitsystem für den Fluggast, angefangen bei den treten, und die Ansprüche im Umgang mit technischen Parkmöglichkeiten bis hin zur Boardingzone. Intelligente Lösungen unterscheiden sich zum Teil stark. Einfach zu Tags (Tickets), die mit RFID (Radio Frequence Identification) bedienende Systeme für Information, Kommunikation und oder Funkchips ausgestattet sind, können eine Hilfe sein, Unterhaltung können hier zu einem Komfortvorteil werden. den richtigen Weg zu finden. Das bedingt allerdings ein Dies gilt nicht nur für die An- und Abreise oder die Aufent- drahtloses Overlay-Netzwerk, ein Netzwerk also, das auf haltszonen, sondern auch für Funktionsbereiche wie Toilet- ein bestehendes Netzwerk aufgesetzt ist (zum Beispiel Zig- ten, dem Check-In-Bereich oder die Boardingzonen. Bee) und über das gesamte Flughafengebäude installiert Fraport AG wird. Der Vorteil: Auch die Personen- oder Gepäcksuche Mehr Funktionalität durch Gebäudeautomation kann damit wesentlich vereinfacht werden. Ein wesent- Im Rahmen der Gebäudeautomation darf und soll der Flug- licher Aspekt in Flughafengebäuden ist das Thema Sicher- gast nicht in die Regelung eingreifen. Nichtsdestoweniger heit. Auch für den Fluggast. Intelligente Videoüberwa- soll ihm eine angenehme Atmosphäre bereitet werden. Kli- chung im Netzwerk stellt heute bereits eine umfassende matisierung, Beschallung und Beleuchtung in den Aufent- Bildauswertung mit Szenarienerkennung zur Verfügung, 11 » Micro Vom Tower bis in den Bistrobereich: Ein funktionierendes, einheitliches Gebäudemanagement ist nötig, um das komplexe System „Flughafengebäude“ zu beherrschen. Fotos: Einrichtungen des Frankfurter Flughafens Begegnung mit dem Airport 2.0 Bei der Steuerung der ungemein komplexen Gebäudetechnik eines Flughafens kommt es darauf an, die Zuordnung von Funktionen und Zonen möglichst effizient zu organisieren. Dabei sollten immer die Wünsche und Anforderungen der Gebäudenutzer im Vordergrund stehen. Verbesserte, homogene Gesamtlösungen sorgen nicht nur für mehr Komfort, sondern führen auch zu mehr Kosten- und Energieeffizenz. Der Airport 2.0 ist also machbar und mehr als nur Zukunftsmusik. Von Dagmar Hohnecker In der Welt der Flughäfen haben wir es mit den unter- haltszonen sollen möglichst energieeffizient ausgerüstet schiedlichsten Fluggästen zu tun: Dem anspruchsvollen werden. Intelligente Lösungen für Heizungs- und Lüftungs- Geschäftsmann, der Wert auf Informations- und Kommuni- regelung können an die aktuellen Anforderungen der Zo- kationstechnik legt, um seine Bürokorrespondenz vom nen angepasst werden. Dazu bedarf es intelligenter Senso- Mobiltelefon, PDA oder am Laptop zu erledigen. Dem Urlau- ren für zum Beispiel CO2-Gehalt, Temperatur oder Lichtein- ber, der eine Einstimmung durch Spaß und Spiel auf sein fall, die die aktuellen Daten an das Gebäudeleitsystem rück- Reiseziel erwartet. Dem Vielflieger, der preiswert und koppeln. Diese Sensoren können über Funknetze (EnOcean, schnell von A nach B kommen will, oder dem behinderten ZigBee) in vorhandene KNX- oder BACnet-Systeme inte- oder kranken Menschen, der bei seinem Flug womöglich griert werden. Ebenso vorteilhaft erweist sich ein intelli- ärztliche Betreuung benötigt. Alle Altersklassen sind ver- gentes Leitsystem für den Fluggast, angefangen bei den treten, und die Ansprüche im Umgang mit technischen Parkmöglichkeiten bis hin zur Boardingzone. Intelligente Lösungen unterscheiden sich zum Teil stark. Einfach zu Tags (Tickets), die mit RFID (Radio Frequence Identification) bedienende Systeme für Information, Kommunikation und oder Funkchips ausgestattet sind, können eine Hilfe sein, Unterhaltung können hier zu einem Komfortvorteil werden. den richtigen Weg zu finden. Das bedingt allerdings ein Dies gilt nicht nur für die An- und Abreise oder die Aufent- drahtloses Overlay-Netzwerk, ein Netzwerk also, das auf haltszonen, sondern auch für Funktionsbereiche wie Toilet- ein bestehendes Netzwerk aufgesetzt ist (zum Beispiel Zig- ten, dem Check-In-Bereich oder die Boardingzonen. Bee) und über das gesamte Flughafengebäude installiert Fraport AG wird. Der Vorteil: Auch die Personen- oder Gepäcksuche Mehr Funktionalität durch Gebäudeautomation kann damit wesentlich vereinfacht werden. Ein wesent- Im Rahmen der Gebäudeautomation darf und soll der Flug- licher Aspekt in Flughafengebäuden ist das Thema Sicher- gast nicht in die Regelung eingreifen. Nichtsdestoweniger heit. Auch für den Fluggast. Intelligente Videoüberwa- soll ihm eine angenehme Atmosphäre bereitet werden. Kli- chung im Netzwerk stellt heute bereits eine umfassende matisierung, Beschallung und Beleuchtung in den Aufent- Bildauswertung mit Szenarienerkennung zur Verfügung, 11 die auffällige eigenhändig abgestellte Gepäckstücke, ver- sowie Dienstleistungsunternehmen, die temporär oder dächtige Personen oder einen Brandherd erkennt und auch kontinuierlich im Gebäude beschäftigt sind, brau- Alarmmeldungen an die Sicherheitsabteilung, die Feuer- chen für die ihnen zugewiesenen Bereiche eine dezidierte wehr, den Rettungsdienst oder Servicetechniker sendet. Zugangsberechtigung. Vernetzte Zeiterfassungs- und Zutrittsterminals bieten dabei eine breite Palette an Iden- Die intelligente Gebäudetechnik eines Flughafens vereinigt die herkömmliche Gebäudeautomation für Heizung, Klima und Lüftung mit Bereichen wie Sicherheitstechnik, Beleuchtung, Verschattung und Multimediaanwendungen. gar eine Verkabelung für die Stromversorgung. Sie bezie- bedienbare Systeme abzubilden, die von einem kompeten- hen ihre Energie aus der Umgebung und können diese eigen- ten und übersichtlichen Mitarbeiterstab kontrolliert und ständig speichern. Der jährliche Batterietausch entfällt. verwaltet werden können. Die intelligente Gebäudetechnik eines Flughafens vereinigt die herkömmliche Gebäu- Homogene Gesamtlösungen deautomation für Heizung, Klima, Lüftung mit den Berei- Die Vernetzung der Gewerke bedingt eine weitere und chen Sicherheitstechnik, Beleuchtung und Verschattung, nicht zu unterschätzende Planungsanforderung: Das The- Multimediaanwendungen, Informations- und Kommuni- Vernetzte Zeiterfassungs- und Zugangsterminals tifizierungsmöglichkeiten. Vom Fingerabdruck, der Adern- Flughafenverwaltung und Servicemannschaften sind in erkennung bei Handinnenflächen über die Irisanalyse bis Bürobereichen mit einer entsprechenden EDV-Versorgung hin zu elektronischen Schlüsseln (KeyCards) besitzen diese ma „Systemintegration“ und damit einhergehend ein kationstechnik, Zutrittskontrolle, Fördertechnik, Point-of- und Telekommunikation untergebracht. Um dennoch im Systeme einen wesentlichen Vorteil: Benutzerprofile kön- umfassendes und ganzheitliches Gebäudemanagement, Sales-Stationen (Kassenautomaten oder der Check-In- gesamten Gebäude oder dem Gelände erreichbar zu sein, nen kurzfristig angelegt oder gelöscht werden. Eine um das komplexe System „Flughafengebäude“ im Blick zu Schalter der Fluggesellschaften) und Leitsysteme. Die sollten diese zum Beispiel über DECT (digitale, verbesserte Anbindung der Zutrittsterminals an die Gebäudeautoma- haben und im Fehlerfall schnell reagieren zu können. Zuordnung von Funktionen und Zonen zu definieren ist und schnurlose Telekommunikation) oder drahtlose VoIP- tion (insbesondere für Heizung, Klimatisierung und Grundsätzlich gilt: Eine qualifizierte Planung erspart im die Aufgabe einer guten Planung. Doch die heimliche Füh- Systeme (Telefonie über ein Datennetz) sowie über WLAN- Beleuchtung) kann helfen, die Energiekosten des Gebäu- Nachhinein wesentliche Kosten. Um aus dem Infrastruk- rungsgröße einer solchen Planung sind die Gebäudenut- Lösungen zugänglich sein. Jedoch immer getrennt von den des weiter zu senken. Entweder durch hinterlegte Zeitplä- turbereich zu sprechen: Ein vergessenes Kabel nachzuzie- zer, ihre Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen. Tech- Kommunikationsdiensten, die den Fluggästen angeboten ne, wann ein Raum oder eine Zone genutzt wird, oder durch hen kann um bis zu Faktor 10 teurer werden. Aber um eine nische Highlights beweisen, clevere Lösungen sind mög- werden, um die notwendige Sicherheit zu gewährleisten. konkrete An- und Abmeldung der Personen in einem vergessene Komponente in ein System einzubinden, reicht lich und werden eingesetzt. Weitere Innovationen im Die Einsatzleitstellenausrüstung erfolgt heute im Allge- Raum. Erst bei Anwesenheit geht ein solcher Raum auf sei- dieser Wert beileibe nicht aus. Mehrkosten bis zu Faktor Bereich der Kommunikationstechnologien, der Unterhal- meinen mit einer eigenen Kommunikationsinfrastruktur: nen „Betriebszustand“ und kann einen energetisch niedri- 100 sind keine Seltenheit, da wir uns hier im Softwarebe- tungselektronik und bei der Sicherheit werden die Gebäu- Dem BOS-System, einem eigenständigen, nicht öffent- geren „Ruhezustand“ einnehmen, wenn er nicht genutzt reich mit den zugehörigen Stundensätzen bewegen. Nicht detechnik zunehmend bereichern. lichen mobilen Funkdienst für Behörden und Organisatio- wird. Um die Arbeit des Betriebspersonals zu vereinfachen nur jedes Gewerk sollte einzeln detailliert geplant werden, nen mit Sicherheitsaufgaben. Das Personal der Fluggesell- und damit Wartungskosten zu senken, empfehlen sich auch die Interaktion der Gewerke bedarf gründlicher Ana- schaften, Sicherheitsdienste, technisches Personal, Ange- Lösungen wie zum Beispiel Rauchmelder mit EnOcean- lyse und Planung. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, das stellte der Verwaltung oder der Restaurants und Shops Technologie. Diese benötigen keinen Batteriewechsel oder Gebäudemanagement auf möglichst wenige, einfach 12 puls 01 | 2010 Dagmar Hohnecker ist als Fachjournalistin seit 20 Jahren im Bereich Daten- und Kommunikationsnetze tätig. Sie ist außerdem Vorstandsmitglied des Innovationsnetzwerkes Gebäudeautomation INGA e.V. sowie Mitglied der Benutzergruppe Netzwerke BGNW. 13 die auffällige eigenhändig abgestellte Gepäckstücke, ver- sowie Dienstleistungsunternehmen, die temporär oder dächtige Personen oder einen Brandherd erkennt und auch kontinuierlich im Gebäude beschäftigt sind, brau- Alarmmeldungen an die Sicherheitsabteilung, die Feuer- chen für die ihnen zugewiesenen Bereiche eine dezidierte wehr, den Rettungsdienst oder Servicetechniker sendet. Zugangsberechtigung. Vernetzte Zeiterfassungs- und Zutrittsterminals bieten dabei eine breite Palette an Iden- Die intelligente Gebäudetechnik eines Flughafens vereinigt die herkömmliche Gebäudeautomation für Heizung, Klima und Lüftung mit Bereichen wie Sicherheitstechnik, Beleuchtung, Verschattung und Multimediaanwendungen. gar eine Verkabelung für die Stromversorgung. Sie bezie- bedienbare Systeme abzubilden, die von einem kompeten- hen ihre Energie aus der Umgebung und können diese eigen- ten und übersichtlichen Mitarbeiterstab kontrolliert und ständig speichern. Der jährliche Batterietausch entfällt. verwaltet werden können. Die intelligente Gebäudetechnik eines Flughafens vereinigt die herkömmliche Gebäu- Homogene Gesamtlösungen deautomation für Heizung, Klima, Lüftung mit den Berei- Die Vernetzung der Gewerke bedingt eine weitere und chen Sicherheitstechnik, Beleuchtung und Verschattung, nicht zu unterschätzende Planungsanforderung: Das The- Multimediaanwendungen, Informations- und Kommuni- Vernetzte Zeiterfassungs- und Zugangsterminals tifizierungsmöglichkeiten. Vom Fingerabdruck, der Adern- Flughafenverwaltung und Servicemannschaften sind in erkennung bei Handinnenflächen über die Irisanalyse bis Bürobereichen mit einer entsprechenden EDV-Versorgung hin zu elektronischen Schlüsseln (KeyCards) besitzen diese ma „Systemintegration“ und damit einhergehend ein kationstechnik, Zutrittskontrolle, Fördertechnik, Point-of- und Telekommunikation untergebracht. Um dennoch im Systeme einen wesentlichen Vorteil: Benutzerprofile kön- umfassendes und ganzheitliches Gebäudemanagement, Sales-Stationen (Kassenautomaten oder der Check-In- gesamten Gebäude oder dem Gelände erreichbar zu sein, nen kurzfristig angelegt oder gelöscht werden. Eine um das komplexe System „Flughafengebäude“ im Blick zu Schalter der Fluggesellschaften) und Leitsysteme. Die sollten diese zum Beispiel über DECT (digitale, verbesserte Anbindung der Zutrittsterminals an die Gebäudeautoma- haben und im Fehlerfall schnell reagieren zu können. Zuordnung von Funktionen und Zonen zu definieren ist und schnurlose Telekommunikation) oder drahtlose VoIP- tion (insbesondere für Heizung, Klimatisierung und Grundsätzlich gilt: Eine qualifizierte Planung erspart im die Aufgabe einer guten Planung. Doch die heimliche Füh- Systeme (Telefonie über ein Datennetz) sowie über WLAN- Beleuchtung) kann helfen, die Energiekosten des Gebäu- Nachhinein wesentliche Kosten. Um aus dem Infrastruk- rungsgröße einer solchen Planung sind die Gebäudenut- Lösungen zugänglich sein. Jedoch immer getrennt von den des weiter zu senken. Entweder durch hinterlegte Zeitplä- turbereich zu sprechen: Ein vergessenes Kabel nachzuzie- zer, ihre Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen. Tech- Kommunikationsdiensten, die den Fluggästen angeboten ne, wann ein Raum oder eine Zone genutzt wird, oder durch hen kann um bis zu Faktor 10 teurer werden. Aber um eine nische Highlights beweisen, clevere Lösungen sind mög- werden, um die notwendige Sicherheit zu gewährleisten. konkrete An- und Abmeldung der Personen in einem vergessene Komponente in ein System einzubinden, reicht lich und werden eingesetzt. Weitere Innovationen im Die Einsatzleitstellenausrüstung erfolgt heute im Allge- Raum. Erst bei Anwesenheit geht ein solcher Raum auf sei- dieser Wert beileibe nicht aus. Mehrkosten bis zu Faktor Bereich der Kommunikationstechnologien, der Unterhal- meinen mit einer eigenen Kommunikationsinfrastruktur: nen „Betriebszustand“ und kann einen energetisch niedri- 100 sind keine Seltenheit, da wir uns hier im Softwarebe- tungselektronik und bei der Sicherheit werden die Gebäu- Dem BOS-System, einem eigenständigen, nicht öffent- geren „Ruhezustand“ einnehmen, wenn er nicht genutzt reich mit den zugehörigen Stundensätzen bewegen. Nicht detechnik zunehmend bereichern. lichen mobilen Funkdienst für Behörden und Organisatio- wird. Um die Arbeit des Betriebspersonals zu vereinfachen nur jedes Gewerk sollte einzeln detailliert geplant werden, nen mit Sicherheitsaufgaben. Das Personal der Fluggesell- und damit Wartungskosten zu senken, empfehlen sich auch die Interaktion der Gewerke bedarf gründlicher Ana- schaften, Sicherheitsdienste, technisches Personal, Ange- Lösungen wie zum Beispiel Rauchmelder mit EnOcean- lyse und Planung. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, das stellte der Verwaltung oder der Restaurants und Shops Technologie. Diese benötigen keinen Batteriewechsel oder Gebäudemanagement auf möglichst wenige, einfach 12 puls 01 | 2010 Dagmar Hohnecker ist als Fachjournalistin seit 20 Jahren im Bereich Daten- und Kommunikationsnetze tätig. Sie ist außerdem Vorstandsmitglied des Innovationsnetzwerkes Gebäudeautomation INGA e.V. sowie Mitglied der Benutzergruppe Netzwerke BGNW. 13 » Praxis Tor zur neuen Welt Nicht nur während der Olympischen Spiele 2008 sollte der Pekinger Flughafen als Aushängeschild der aufstrebenden Wirtschaftsmacht China fungieren. Mit der Gestaltung des Terminal 3 bringen Foster + Partners Tradition und hohes technisches Know-how in Einklang. Von Lasse Ole Hempel „Die romantische Idee vom Fliegen, die lässt mich nicht mehr los“, hat Norman Foster 2008 in einem Interview der Wochenzeitung „Die Zeit“ anvertraut. Schließlich war er es, der einst in einer Umfrage unter Architekten eine Boeing 747 als das weltweit „schönste Stück Architektur“ bezeichnete. Auch das mittlerweile vielfach zitierte Diktum von Tempelhof als der „Mutter aller Flughäfen“ geht auf den vielfach geehrten, unlängst zum Sir geadelten britischen Architekten zurück. Mittlerweile hat er nicht nur einige große Internationale Flughäfen gebaut, sondern auch ein eigenes Flugzeug entworfen, einen Business-Jet der Fluggesellschaft Najets, den Foster auch für seine eigenen Geschäftsreisen nutzt. Ein gigantischer Flügel Peking fertiggestellt wurde, bezeichnet Foster als „Hommage an den Reiz und die Poesie des Fliegens“. Wenn man bedenkt, dass sein Büro erst im November 2003 den Wettbewerb für den Umbau und die Erweiterung des Flughafens gewonnen hatte, kann man schon von einem architektonischen und logistischen Abenteuer sprechen, das ein 14 Nigel Young / Foster + Partners Den neuen Terminal 3, der zu den Olympischen Spielen in » Praxis Tor zur neuen Welt Nicht nur während der Olympischen Spiele 2008 sollte der Pekinger Flughafen als Aushängeschild der aufstrebenden Wirtschaftsmacht China fungieren. Mit der Gestaltung des Terminal 3 bringen Foster + Partners Tradition und hohes technisches Know-how in Einklang. Von Lasse Ole Hempel „Die romantische Idee vom Fliegen, die lässt mich nicht mehr los“, hat Norman Foster 2008 in einem Interview der Wochenzeitung „Die Zeit“ anvertraut. Schließlich war er es, der einst in einer Umfrage unter Architekten eine Boeing 747 als das weltweit „schönste Stück Architektur“ bezeichnete. Auch das mittlerweile vielfach zitierte Diktum von Tempelhof als der „Mutter aller Flughäfen“ geht auf den vielfach geehrten, unlängst zum Sir geadelten britischen Architekten zurück. Mittlerweile hat er nicht nur einige große Internationale Flughäfen gebaut, sondern auch ein eigenes Flugzeug entworfen, einen Business-Jet der Fluggesellschaft Najets, den Foster auch für seine eigenen Geschäftsreisen nutzt. Ein gigantischer Flügel Peking fertiggestellt wurde, bezeichnet Foster als „Hommage an den Reiz und die Poesie des Fliegens“. Wenn man bedenkt, dass sein Büro erst im November 2003 den Wettbewerb für den Umbau und die Erweiterung des Flughafens gewonnen hatte, kann man schon von einem architektonischen und logistischen Abenteuer sprechen, das ein 14 Nigel Young / Foster + Partners Den neuen Terminal 3, der zu den Olympischen Spielen in Fu Xing gutes Ende fand. Schließlich handelt es sich bei dem Termi- der westlich gelegenen Schwinge, wo Anschlussflüge und nal 3 mit seiner Grundfläche von etwa 1,3 Millionen Qua- nationale Flüge starten und landen, dem gegenüber liegt dratmetern um das derzeit größte Gebäude der Welt. 3B, der ausschließlich internationalen Flügen vorbehalten Peking rüstete sich für die Olympischen Spiele und wollte bleibt. T3C bedient als mittig dazwischenliegender Satellit im Sommer 2008 den Besucher sogleich beim Verlassen des ausschließlich nationale Flüge. Zwischen den beiden außen Fliegers von architektonischer Bauleistung überwältigt gelegenen Polen pendelt im Minutentakt ein sogenannter sehen. Um den Fluggast sogleich mittels einer attraktiven „automated people mover“ (APM), der eine Spitzenge- Aussicht für sich zu gewinnen, verabschiedete sich Foster schwindigkeit von 80 Stundenkilometer erreichen kann. Die gewölbte, mit großzügigen Glasflächen durchsetzte Dachkonstruktion lässt genügend Tageslicht bis tief in das langgestreckte Gebäude vordringen (oben). Die chinesischen Nationalfarben dominieren den Innenraum und kehren auch an den Stützen der Glasfenster wieder (rechts). gar von einer gängigen Aufteilung: Die ankommenden Rei- Farbgebung an die Dächer der Verbotenen Stadt erinnern. um hier den intimeren, ruhigen Abflug- und Ankunftsberei- Als Orientierungshilfe kommt das reiche Farbspektrum zum chen Platz zu bieten. Die nationalen Farben Rot, Orange und Tragen, das in 16 Stufen unterteilt ist: Rot dominiert den Ein- Gelb kehren auch an den Stützen der großzügigen Glasfron- gang im Bereich A, das in Richtung C immer mehr zu Orange ten wieder und fügen sich in ein Konzept, das die traditionel- verläuft, um schließlich in seinem satten Gelb im Bereich B le chinesische Kultur mit der von Rationalität und Effizienz zu enden. Diese Farbentwicklung spiegelt sich auch im Dach- geprägten Welt eines Flughafens versöhnt. gewölbe. Als wiederkehrendes Element säumen die zentralen Achsen des Gebäudes die charakteristischen roten Säu- Sonnenkraft und Energieeffizienz len, die in ihrer schier grenzenlosen Reihung die giganti- Derzeit benutzen jährlich 35 Millionen Passagiere den Flug- senden betreten zunächst die obere Ebene, wo die breiten Tageslicht reicht bis tief ins Gebäude schen Ausmaße des Gebäudes unterstreichen und dazu als hafen, für das Jahr 2012 gehen die Planer von 50 Millionen Glasfronten eine majestätische Aussicht auf die umgeben- Wer sich entschließt, den Terminal 3 von Nord nach Süd zu Stilelement Assoziationen zum Inneren eines chinesischen Passagieren aus. Auf diese Prognose reagiert Terminal 3 den Rollbahnen garantieren. Wer Peking wieder verlässt, durchqueren, muss eine Strecke von 3,25 Kilometern zurück- Tempels wecken. Das Dach ist eine Stahlkonstruktion; seine bereits mit seinen Ausmaßen, die Kapazität ist auf bis zu 60 muss sich mit der unteren Ebene begnügen. Aus der Luft legen. Begleitet wird der wandernde Passagier auf Schritt zur Mitte hin zunehmende Wölbung weckt Assoziationen zu Millionen Passagiere ausgelegt. Gerade bei dieser Größe betrachtet erinnert der Terminal an zwei gigantische Flü- und Tritt durch das tief bis in das Innere des Gebäudes vor- einer Kathedrale. Auf dem Boden spiegelt sich die Dachkon- müssen ökologisch-nachhaltige Kriterien eine bedeutende gel, die einander symmetrisch gegenüberstehen und in dringende Tageslicht. Hierzu wurde die Dachkonstruktion struktion, und durch das von oben einströmende Tageslicht Rolle spielen: So legte bereits der Entwurf fest, dass alle Räu- ihrer Mitte durch einen angedeuteten Strang verbunden mit Dachfenstern perforiert, die in der Aufsicht mittels gewinnt der Raum optisch an zusätzlicher Größe. In Rich- me von Tageslicht erreicht werden. Ein Teil der Fassade wur- werden. Der Eingangsbereich befindet sich in Terminal 3A, Formgebung an die Schuppen eines Drachens und in der tung der Ränder verjüngt sich die Dachkonstruktion stark, de bewusst in süd-östlicher Richtung ausgerichtet, um in 16 puls 01 | 2010 17 Fu Xing gutes Ende fand. Schließlich handelt es sich bei dem Termi- der westlich gelegenen Schwinge, wo Anschlussflüge und nal 3 mit seiner Grundfläche von etwa 1,3 Millionen Qua- nationale Flüge starten und landen, dem gegenüber liegt dratmetern um das derzeit größte Gebäude der Welt. 3B, der ausschließlich internationalen Flügen vorbehalten Peking rüstete sich für die Olympischen Spiele und wollte bleibt. T3C bedient als mittig dazwischenliegender Satellit im Sommer 2008 den Besucher sogleich beim Verlassen des ausschließlich nationale Flüge. Zwischen den beiden außen Fliegers von architektonischer Bauleistung überwältigt gelegenen Polen pendelt im Minutentakt ein sogenannter sehen. Um den Fluggast sogleich mittels einer attraktiven „automated people mover“ (APM), der eine Spitzenge- Aussicht für sich zu gewinnen, verabschiedete sich Foster schwindigkeit von 80 Stundenkilometer erreichen kann. Die gewölbte, mit großzügigen Glasflächen durchsetzte Dachkonstruktion lässt genügend Tageslicht bis tief in das langgestreckte Gebäude vordringen (oben). Die chinesischen Nationalfarben dominieren den Innenraum und kehren auch an den Stützen der Glasfenster wieder (rechts). gar von einer gängigen Aufteilung: Die ankommenden Rei- Farbgebung an die Dächer der Verbotenen Stadt erinnern. um hier den intimeren, ruhigen Abflug- und Ankunftsberei- Als Orientierungshilfe kommt das reiche Farbspektrum zum chen Platz zu bieten. Die nationalen Farben Rot, Orange und Tragen, das in 16 Stufen unterteilt ist: Rot dominiert den Ein- Gelb kehren auch an den Stützen der großzügigen Glasfron- gang im Bereich A, das in Richtung C immer mehr zu Orange ten wieder und fügen sich in ein Konzept, das die traditionel- verläuft, um schließlich in seinem satten Gelb im Bereich B le chinesische Kultur mit der von Rationalität und Effizienz zu enden. Diese Farbentwicklung spiegelt sich auch im Dach- geprägten Welt eines Flughafens versöhnt. gewölbe. Als wiederkehrendes Element säumen die zentralen Achsen des Gebäudes die charakteristischen roten Säu- Sonnenkraft und Energieeffizienz len, die in ihrer schier grenzenlosen Reihung die giganti- Derzeit benutzen jährlich 35 Millionen Passagiere den Flug- senden betreten zunächst die obere Ebene, wo die breiten Tageslicht reicht bis tief ins Gebäude schen Ausmaße des Gebäudes unterstreichen und dazu als hafen, für das Jahr 2012 gehen die Planer von 50 Millionen Glasfronten eine majestätische Aussicht auf die umgeben- Wer sich entschließt, den Terminal 3 von Nord nach Süd zu Stilelement Assoziationen zum Inneren eines chinesischen Passagieren aus. Auf diese Prognose reagiert Terminal 3 den Rollbahnen garantieren. Wer Peking wieder verlässt, durchqueren, muss eine Strecke von 3,25 Kilometern zurück- Tempels wecken. Das Dach ist eine Stahlkonstruktion; seine bereits mit seinen Ausmaßen, die Kapazität ist auf bis zu 60 muss sich mit der unteren Ebene begnügen. Aus der Luft legen. Begleitet wird der wandernde Passagier auf Schritt zur Mitte hin zunehmende Wölbung weckt Assoziationen zu Millionen Passagiere ausgelegt. Gerade bei dieser Größe betrachtet erinnert der Terminal an zwei gigantische Flü- und Tritt durch das tief bis in das Innere des Gebäudes vor- einer Kathedrale. Auf dem Boden spiegelt sich die Dachkon- müssen ökologisch-nachhaltige Kriterien eine bedeutende gel, die einander symmetrisch gegenüberstehen und in dringende Tageslicht. Hierzu wurde die Dachkonstruktion struktion, und durch das von oben einströmende Tageslicht Rolle spielen: So legte bereits der Entwurf fest, dass alle Räu- ihrer Mitte durch einen angedeuteten Strang verbunden mit Dachfenstern perforiert, die in der Aufsicht mittels gewinnt der Raum optisch an zusätzlicher Größe. In Rich- me von Tageslicht erreicht werden. Ein Teil der Fassade wur- werden. Der Eingangsbereich befindet sich in Terminal 3A, Formgebung an die Schuppen eines Drachens und in der tung der Ränder verjüngt sich die Dachkonstruktion stark, de bewusst in süd-östlicher Richtung ausgerichtet, um in 16 puls 01 | 2010 17 » Praxis Grundriss Schnitte Chinas nationale Farben Rot, Orange und Gelb durchziehen Terminal 3 und sorgen für eine bessere Orientierung in dem weltweit größten zusammenhängenden Gebäude. idealer Weise von der Sonnenkraft zu profitieren, ohne übermäßig Klimatechnik einsetzen zu müssen. Hinzu kommt ein Kontrollsystem, das den Energieverbrauch steuert und mini- Projektbeteiligte miert und einmal mehr dem Ziel dient, Terminal 3 den Ansprüchen einer Passivbauweise gerecht werden zu lassen. Bei der Konzipierung des Terminals ging es darum, Funktio- Bauherr nen und Logistik auf begrenzter Fläche effizient zu verdich- Beijing Capital International Airport ten, um einer Zersiedelung entgegenzuwirken. Dabei nimmt der gesamte Terminal immer noch 17 Prozent mehr Architekten Fläche ein als alle fünf Heathrow-Terminals zusammen. Bei Foster + Partners der Auswahl der Materialien spielte das Kriterium der lokalen Verfügbarkeit und das Zurückgreifen auf lokale Fähig- Fachplaner keiten und Dienstleistungen eine große Rolle. Die Beleuch- Arup Fu Xing tung des Terminals steuern EIB-Sensoren von Busch-Jaeger und ABB Stotz-Kontakt, die auf Basis eines KNX-Systems Integrierte Produkte von Busch-Jaeger arbeiten und so Informationen und eventuelle Störmeldun- KNX-System, Busch-Jaeger KNX-Sensoren zur gen direkt weiterleiten. Unmerklich für die Fluggäste tragen energieeffizienten Steuerung der Beleuchtung im die Sensoren, die im gesamten Flughafengebäude zum Ein- gesamten Gebäude sowie zur Weitergabe eventuell satz kommen, auch zur Energieeffizienz bei. auftretender Störmeldungen. 19 » Praxis Grundriss Schnitte Chinas nationale Farben Rot, Orange und Gelb durchziehen Terminal 3 und sorgen für eine bessere Orientierung in dem weltweit größten zusammenhängenden Gebäude. idealer Weise von der Sonnenkraft zu profitieren, ohne übermäßig Klimatechnik einsetzen zu müssen. Hinzu kommt ein Kontrollsystem, das den Energieverbrauch steuert und mini- Projektbeteiligte miert und einmal mehr dem Ziel dient, Terminal 3 den Ansprüchen einer Passivbauweise gerecht werden zu lassen. Bei der Konzipierung des Terminals ging es darum, Funktio- Bauherr nen und Logistik auf begrenzter Fläche effizient zu verdich- Beijing Capital International Airport ten, um einer Zersiedelung entgegenzuwirken. Dabei nimmt der gesamte Terminal immer noch 17 Prozent mehr Architekten Fläche ein als alle fünf Heathrow-Terminals zusammen. Bei Foster + Partners der Auswahl der Materialien spielte das Kriterium der lokalen Verfügbarkeit und das Zurückgreifen auf lokale Fähig- Fachplaner keiten und Dienstleistungen eine große Rolle. Die Beleuch- Arup Fu Xing tung des Terminals steuern EIB-Sensoren von Busch-Jaeger und ABB Stotz-Kontakt, die auf Basis eines KNX-Systems Integrierte Produkte von Busch-Jaeger arbeiten und so Informationen und eventuelle Störmeldun- KNX-System, Busch-Jaeger KNX-Sensoren zur gen direkt weiterleiten. Unmerklich für die Fluggäste tragen energieeffizienten Steuerung der Beleuchtung im die Sensoren, die im gesamten Flughafengebäude zum Ein- gesamten Gebäude sowie zur Weitergabe eventuell satz kommen, auch zur Energieeffizienz bei. auftretender Störmeldungen. 19 » Praxis Heathrows fliegender Teppich „Heathrow Hassle“ wurde im London der achtziger Jahre zu einer geflügelten Redewendung, um die chaotischen Zustände im Flughafen zu umschreiben. Der von Richard Rogers entwickelte und 2008 eingeweihte Terminal 5 entlastet den gebeutelten Knotenpunkt London-Heathrow entscheidend. Dabei bietet der prämierte Bau dank seiner gläsernen Dachkonstruktion attraktive Aussichten und lichtdurchflutete Innenräume. Von Britta Rohlfing Dem Himmel etwas näher ten sich im Jahr 2007 67 Millionen Passagiere durch die vier Zum Markenzeichen des Terminals avanciert das wellenför- Hallen der zu London-Heathrow gehörigen An- und Abflug- mige Dach des Kerngebäudes, bei dem es sich um das größte terminals. Schon kleinste Unregelmäßigkeiten konnten freistehende Gebäude Europas handelt. Die von Glasflächen eine Kette von Verspätungen nach sich ziehen. Unvor- dominierte Fassade geht in Terminal 5 nahezu nahtlos in die hergesehene Ereignisse wie die Bruchlandung einer Boeing 37 Meter hohe Dachkonstruktion über, die dem Fluggast das 777 Mitte Januar 2008 oder die Festnahme von Terrorver- Gefühl vermittelt, bereits dem Himmel etwas nähergekom- dächtigen im selben Jahr legten den Flugbetrieb kurzerhand men zu sein. Ob der Wellenform des mit gläsernen Berei- lahm. Bereits 1989 hatte British Airways den Entschluss chen durchzogenen Dachs zieht Rogers gerne den Vergleich gefasst, einen Terminal in Auftrag zu geben, über den 90 mit einem „fliegenden Teppich“ heran, der über den Köpfen Prozent der eigenen Flüge abgewickelt werden sollten. Den der Reisenden zu schweben scheint. Seine Konstruktion dazugehörigen Wettbewerb gewann Richard Rogers, doch es beruht auf einem System aus unter der Decke verankerten dauerte nahezu 20 Jahre, bis der britische Architekt seine Bögen und hohen baumartig verzweigten Trägern, die die Planung verwirklicht sehen konnte. Die zuständigen Kom- Ränder des Gebäudes dominieren, wo Passagier- und Shop- missionen hatten viele Auflagen erwirkt, sodass die gewal- pingareale auf zwei Ebenen verteilt sind. Die Abfertigung tigen logistischen und räumlichen Anforderungen in einem funktioniert im Terminal 5 nach dem „Single-Level-Prinzip“: begrenzteren Areal umgesetzt werden mussten als ur- Alle Bewegungen der Fluggäste wurden auf einer Ebene kon- sprünglich vorgesehen. Terminal 5 ist Teil eines Master- zentriert, Technik, Gepäckabfertigung und andere Funktio- plans: Zwei Flüsse wurden für seinen Bau umgeleitet, ein nen sind auf der darunterliegenden Ebene untergebracht. neuer Autobahnanschluss wurde gebaut, zwei U-Bahnli- Das Einchecken in Terminal 5 ist als eine einzige Vorwärtsbe- nien erweitert. Dabei bietet das vollendete Konzept viel wegung angelegt. In der Abfertigung kommen in großem Flexibilität für zukünftige Erweiterungen und Umbauten. Stil Automaten zum Einchecken und sogenannte „Bag drop“- 20 Die Dachkonstruktion beruht auf baumartigen Stützen an den Rändern des Terminals. Hier erstrecken sich über zwei Ebenen Passagier- und Shoppingareale. Katsuhisa Kida Ursprünglich auf 40 Millionen Passagiere ausgelegt, zwäng- puls 01 | 2010 » Praxis Heathrows fliegender Teppich „Heathrow Hassle“ wurde im London der achtziger Jahre zu einer geflügelten Redewendung, um die chaotischen Zustände im Flughafen zu umschreiben. Der von Richard Rogers entwickelte und 2008 eingeweihte Terminal 5 entlastet den gebeutelten Knotenpunkt London-Heathrow entscheidend. Dabei bietet der prämierte Bau dank seiner gläsernen Dachkonstruktion attraktive Aussichten und lichtdurchflutete Innenräume. Von Britta Rohlfing Dem Himmel etwas näher ten sich im Jahr 2007 67 Millionen Passagiere durch die vier Zum Markenzeichen des Terminals avanciert das wellenför- Hallen der zu London-Heathrow gehörigen An- und Abflug- mige Dach des Kerngebäudes, bei dem es sich um das größte terminals. Schon kleinste Unregelmäßigkeiten konnten freistehende Gebäude Europas handelt. Die von Glasflächen eine Kette von Verspätungen nach sich ziehen. Unvor- dominierte Fassade geht in Terminal 5 nahezu nahtlos in die hergesehene Ereignisse wie die Bruchlandung einer Boeing 37 Meter hohe Dachkonstruktion über, die dem Fluggast das 777 Mitte Januar 2008 oder die Festnahme von Terrorver- Gefühl vermittelt, bereits dem Himmel etwas nähergekom- dächtigen im selben Jahr legten den Flugbetrieb kurzerhand men zu sein. Ob der Wellenform des mit gläsernen Berei- lahm. Bereits 1989 hatte British Airways den Entschluss chen durchzogenen Dachs zieht Rogers gerne den Vergleich gefasst, einen Terminal in Auftrag zu geben, über den 90 mit einem „fliegenden Teppich“ heran, der über den Köpfen Prozent der eigenen Flüge abgewickelt werden sollten. Den der Reisenden zu schweben scheint. Seine Konstruktion dazugehörigen Wettbewerb gewann Richard Rogers, doch es beruht auf einem System aus unter der Decke verankerten dauerte nahezu 20 Jahre, bis der britische Architekt seine Bögen und hohen baumartig verzweigten Trägern, die die Planung verwirklicht sehen konnte. Die zuständigen Kom- Ränder des Gebäudes dominieren, wo Passagier- und Shop- missionen hatten viele Auflagen erwirkt, sodass die gewal- pingareale auf zwei Ebenen verteilt sind. Die Abfertigung tigen logistischen und räumlichen Anforderungen in einem funktioniert im Terminal 5 nach dem „Single-Level-Prinzip“: begrenzteren Areal umgesetzt werden mussten als ur- Alle Bewegungen der Fluggäste wurden auf einer Ebene kon- sprünglich vorgesehen. Terminal 5 ist Teil eines Master- zentriert, Technik, Gepäckabfertigung und andere Funktio- plans: Zwei Flüsse wurden für seinen Bau umgeleitet, ein nen sind auf der darunterliegenden Ebene untergebracht. neuer Autobahnanschluss wurde gebaut, zwei U-Bahnli- Das Einchecken in Terminal 5 ist als eine einzige Vorwärtsbe- nien erweitert. Dabei bietet das vollendete Konzept viel wegung angelegt. In der Abfertigung kommen in großem Flexibilität für zukünftige Erweiterungen und Umbauten. Stil Automaten zum Einchecken und sogenannte „Bag drop“- 20 Die Dachkonstruktion beruht auf baumartigen Stützen an den Rändern des Terminals. Hier erstrecken sich über zwei Ebenen Passagier- und Shoppingareale. Katsuhisa Kida Ursprünglich auf 40 Millionen Passagiere ausgelegt, zwäng- puls 01 | 2010 Katsuhisa Kidag Lageplan Das wellenförmige Dach avancierte schnell zum Markenzeichen von Terminal 5. Das Einchecken ist als eine einzige Vorwärtsbewegung angelegt, die durch eine äußerst effiziente Abfertigung geprägt ist. Der Übergang zwischen dem Hauptgebäude und den Parkbereichen ist in Terminal 5 ungewöhnlich angelegt: Die hellen, schattenspendenden Dächer sind nicht nur Blickfang, sondern auch förderlich für eine verbesserte Energieeffizienz. Schalter zur Gepäckabgabe zur Auswahl. Dank neuer Hightech-Geräte müssen weder Schuhe ausgezogen noch Gürtel abgelegt werden, und Laptops können verpackt bleiben. Grüne Piazza als Teil des Gesamtkonzepts Projektbeteiligte Zum ökologischen Gesamtkonzept gehören ein speziell entwickeltes Belüftungssystem, das sich an die gegenwärtige Auslastung der Räume anpasst, sowie schattenspendende Bedachungen. Ein dem Terminal vorgelagerter Garten bildet ein wichtiges Puzzlestück im nach ökologischen Gesichts- Bauherr punkten ausgerichteten Gesamtkonzept und sorgt für eine British Airways Spur Leichtigkeit im nüchternen Flugbetrieb. Bepflanzt mit Bäumen, die einmal eine stattliche Größe erreichen sollen, Architekt fungiert die „Piazza“ als Übergangsstation zwischen Park- Richard Rogers Partnership Katsuhisa Kida, Morley Von Sternberg (o.) haus und Flughafenterminal. Hier findet sich auch ein logistischer Knotenpunkt, in dessen unmittelbarer Nähe U-Bahn- Fachplaner und Buslinien sowie Taxifahrten enden. Schlagzeilen Arup machte Terminal 5 gleich nach der Eröffnung, als das Gepäckabfertigungsprogramm versagte und Zehntausende Integrierte Produkte von ABB Koffer über die Bänder irrten. Diese Panne, die sich seitdem KNX-Schaltaktoren, DALI-Gateway zur allgemeinen nicht wiederholt hat, sollte nicht vergessen machen, dass der Beleuchtungssteuerung Terminal 5 für sein Konzept mit einer ganzen Reihe von Preisen überschüttet wurde und in seinem Klima-, Beleuchtungs- und Umweltkonzept Maßstäbe setzt. 23 Katsuhisa Kidag Lageplan Das wellenförmige Dach avancierte schnell zum Markenzeichen von Terminal 5. Das Einchecken ist als eine einzige Vorwärtsbewegung angelegt, die durch eine äußerst effiziente Abfertigung geprägt ist. Der Übergang zwischen dem Hauptgebäude und den Parkbereichen ist in Terminal 5 ungewöhnlich angelegt: Die hellen, schattenspendenden Dächer sind nicht nur Blickfang, sondern auch förderlich für eine verbesserte Energieeffizienz. Schalter zur Gepäckabgabe zur Auswahl. Dank neuer Hightech-Geräte müssen weder Schuhe ausgezogen noch Gürtel abgelegt werden, und Laptops können verpackt bleiben. Grüne Piazza als Teil des Gesamtkonzepts Projektbeteiligte Zum ökologischen Gesamtkonzept gehören ein speziell entwickeltes Belüftungssystem, das sich an die gegenwärtige Auslastung der Räume anpasst, sowie schattenspendende Bedachungen. Ein dem Terminal vorgelagerter Garten bildet ein wichtiges Puzzlestück im nach ökologischen Gesichts- Bauherr punkten ausgerichteten Gesamtkonzept und sorgt für eine British Airways Spur Leichtigkeit im nüchternen Flugbetrieb. Bepflanzt mit Bäumen, die einmal eine stattliche Größe erreichen sollen, Architekt fungiert die „Piazza“ als Übergangsstation zwischen Park- Richard Rogers Partnership Katsuhisa Kida, Morley Von Sternberg (o.) haus und Flughafenterminal. Hier findet sich auch ein logistischer Knotenpunkt, in dessen unmittelbarer Nähe U-Bahn- Fachplaner und Buslinien sowie Taxifahrten enden. Schlagzeilen Arup machte Terminal 5 gleich nach der Eröffnung, als das Gepäckabfertigungsprogramm versagte und Zehntausende Integrierte Produkte von ABB Koffer über die Bänder irrten. Diese Panne, die sich seitdem KNX-Schaltaktoren, DALI-Gateway zur allgemeinen nicht wiederholt hat, sollte nicht vergessen machen, dass der Beleuchtungssteuerung Terminal 5 für sein Konzept mit einer ganzen Reihe von Preisen überschüttet wurde und in seinem Klima-, Beleuchtungs- und Umweltkonzept Maßstäbe setzt. 23 » Praxis So schön kann Warten sein Dass modernes Fliegen nicht nur aus lästigen Sicherheitsvorkehrungen und Billigfliegermentalität bestehen muss, beweisen die First Class Lounges der Lufthansa in Frankfurt und München. Das Designkonzept, das die Lounges in verschiedene Zonen unterteilt und dabei Exklusivität, absoluten Komfort und Übersichtlichkeit garantiert, lieferte das Frankfurter Büro Hollin + Radoske. Von Sandra Hofmeister Fotos Bernd Hollin „Unsere Gäste sind regelmäßig hier, manche sogar täglich“, Durchgängiges Farbkonzept verrät die Dame am Empfang. Ihr Alltag beim Lufthansa- Eine trapezförmig zulaufende Treppe führt von der Lobby in Bodenpersonal gleiche deshalb dem in einem Büro. Sie tref- die Lounge-Räume ein Stockwerk höher. Ihr Gepäck haben fe regelmäßig dieselben Fluggäste, kenne ihre Zeiten und die Fluggäste bereits an der Rezeption abgegeben. Einreise- Vorlieben, habe über die Jahre einen persönlichen Bezug zu und Ausreisemodalitäten werden wie sämtliche Sicher- ihnen aufgebaut. Solche Rituale sind am Flughafen nicht heitskontrollen innerhalb der Lounge abgewickelt. Deshalb selbstverständlich, doch in der 2007 eröffneten Münchener ist der Zu- und Ausgang von zwei Ebenen aus möglich, für Lufthansa First Class Lounge zählen sie zur täglichen Routi- Abflüge in die Europäische Union und außerhalb. In der ne. Der Zutritt zu den exklusiven Räumen im Terminal 2 ist oberen Etage angekommen öffnet sich ein großzügiger nur den Mitgliedern des HON-Circle gestattet. Wer dazuge- Raum, der in verschiedene Zonen gegliedert ist, die lose mit- hört, hat mehr als 600.000 Flugmeilen gesammelt – ein Sta- einander verbunden und dennoch voneinander separiert tus, der sich deutlich auch von den anderen Vielflieger-Klas- sind. Das durchgängige Farbkonzept aus warmen Erdtönen sen unterscheidet. Zu den Gästen gehören Vorstandsvorsit- sorgt für eine emotionale, aber doch dezente Grundstim- zende, Aufsichtsräte und andere regelmäßige Reisende der mung. Dabei ergänzen sich zurückhaltende Naturmateria- obersten Luxusklasse, die sich von der Ankunft bis zum Start lien wie weiches Leder und raumhohe Wandfurniere aus ihres Flugs in der Premium-Lounge aufhalten. München hat Eichenholz, die durch indirekte Lichtbänder und dunkle, die höchste HON-Dichte weltweit. Seit zwei Jahren emp- patinierte Bleche durchsetzt werden. Das innenarchitekto- fängt die Airline mit dem Kranich ihre besten Kunden in nische Konzept des First Class Interiors haben die Architek- einem ruhigen und ausgewogenen Ambiente, das vom lau- ten Bernd Hollin und Alexander Radoske bereits für den ten Trubel im Abflugbereich abgeschottet ist, dennoch zen- 2005 eröffneten Premium-Terminal in Frankfurt am Main tral liegt und jede Menge Vorzüge bietet – den Shuttle-Ser- entwickelt. „Lufthansa macht die Wartezeit zur Hauptattrak- vice in der Limousine über das Rollfeld zum Abflug inbegriffen. tion“, schrieb damals das Magazin „Elle“ und auch die Fach- 24 Ein Luxus, der Selbstverständlichkeit und Gelassenheit versprüht: In der First Class Lounge in Frankfurt sorgen die Raumteiler aus beidseitig bespannten Bronzerahmen für Privatheit, ohne zu isolieren. puls 01 | 2010 » Praxis So schön kann Warten sein Dass modernes Fliegen nicht nur aus lästigen Sicherheitsvorkehrungen und Billigfliegermentalität bestehen muss, beweisen die First Class Lounges der Lufthansa in Frankfurt und München. Das Designkonzept, das die Lounges in verschiedene Zonen unterteilt und dabei Exklusivität, absoluten Komfort und Übersichtlichkeit garantiert, lieferte das Frankfurter Büro Hollin + Radoske. Von Sandra Hofmeister Fotos Bernd Hollin „Unsere Gäste sind regelmäßig hier, manche sogar täglich“, Durchgängiges Farbkonzept verrät die Dame am Empfang. Ihr Alltag beim Lufthansa- Eine trapezförmig zulaufende Treppe führt von der Lobby in Bodenpersonal gleiche deshalb dem in einem Büro. Sie tref- die Lounge-Räume ein Stockwerk höher. Ihr Gepäck haben fe regelmäßig dieselben Fluggäste, kenne ihre Zeiten und die Fluggäste bereits an der Rezeption abgegeben. Einreise- Vorlieben, habe über die Jahre einen persönlichen Bezug zu und Ausreisemodalitäten werden wie sämtliche Sicher- ihnen aufgebaut. Solche Rituale sind am Flughafen nicht heitskontrollen innerhalb der Lounge abgewickelt. Deshalb selbstverständlich, doch in der 2007 eröffneten Münchener ist der Zu- und Ausgang von zwei Ebenen aus möglich, für Lufthansa First Class Lounge zählen sie zur täglichen Routi- Abflüge in die Europäische Union und außerhalb. In der ne. Der Zutritt zu den exklusiven Räumen im Terminal 2 ist oberen Etage angekommen öffnet sich ein großzügiger nur den Mitgliedern des HON-Circle gestattet. Wer dazuge- Raum, der in verschiedene Zonen gegliedert ist, die lose mit- hört, hat mehr als 600.000 Flugmeilen gesammelt – ein Sta- einander verbunden und dennoch voneinander separiert tus, der sich deutlich auch von den anderen Vielflieger-Klas- sind. Das durchgängige Farbkonzept aus warmen Erdtönen sen unterscheidet. Zu den Gästen gehören Vorstandsvorsit- sorgt für eine emotionale, aber doch dezente Grundstim- zende, Aufsichtsräte und andere regelmäßige Reisende der mung. Dabei ergänzen sich zurückhaltende Naturmateria- obersten Luxusklasse, die sich von der Ankunft bis zum Start lien wie weiches Leder und raumhohe Wandfurniere aus ihres Flugs in der Premium-Lounge aufhalten. München hat Eichenholz, die durch indirekte Lichtbänder und dunkle, die höchste HON-Dichte weltweit. Seit zwei Jahren emp- patinierte Bleche durchsetzt werden. Das innenarchitekto- fängt die Airline mit dem Kranich ihre besten Kunden in nische Konzept des First Class Interiors haben die Architek- einem ruhigen und ausgewogenen Ambiente, das vom lau- ten Bernd Hollin und Alexander Radoske bereits für den ten Trubel im Abflugbereich abgeschottet ist, dennoch zen- 2005 eröffneten Premium-Terminal in Frankfurt am Main tral liegt und jede Menge Vorzüge bietet – den Shuttle-Ser- entwickelt. „Lufthansa macht die Wartezeit zur Hauptattrak- vice in der Limousine über das Rollfeld zum Abflug inbegriffen. tion“, schrieb damals das Magazin „Elle“ und auch die Fach- 24 Ein Luxus, der Selbstverständlichkeit und Gelassenheit versprüht: In der First Class Lounge in Frankfurt sorgen die Raumteiler aus beidseitig bespannten Bronzerahmen für Privatheit, ohne zu isolieren. puls 01 | 2010 Schnitt Schnitt presse lobte die Fluggesellschaft für ihren Mut zu stilsiche- ben. Neben abgeschlossenen Büroräumen können sich die rem Luxus. Die strengen Vorgaben aus Frankfurt kamen in Gäste auch in eigene Zimmer mit bezogenen Betten zurück- München in Form eines Design-Manuals zur Anwendung, ziehen. Die loftartige Lounge selbst ist in einen Bar- und an das sich die ausführenden Aachener Architekten vom Restaurant-Bereich sowie sogenannten Komfort- und Relax- Büro K2 gehalten haben: Farbkonzept, Materialien und zonen unterteilt. Die Gäste bedienen sich am Büffet oder Möblierung sind fester Teil einer Corporate Identity, die bei- essen à la Carte. Sie entspannen sich auf einem der einla- de Lounges in München und Frankfurt auszeichnet und bis denden Loungesessel vor dem knisterndem Kaminfeuer, in Details wie die Bodenplatten aus Grauwacke und die Inseln aus handgetufteten Teppichböden festgelegt wurde. Die Sitzbereiche der „Comfort-Zone“ sind um die aus Edelstahl und weißem Marmorwerkstein gestaltete Bar gruppiert (oben). Die Bäder haben die Innenarchitekten mit minimalistischen Badarmaturen von Antonio Citterio ausgestattet (rechts). Lamellen sorgt für ein angenehmes Klima, Lichtstrahler in der Decke setzen dezente Spots. Gemeinschaftliche Zonen und Kommunikationsorte sind hell ausgeleuchtet, konsequent setzten die Architekten hier auf weiße, glänzende Projektbeteiligte Materialien. In den Rückzugszonen herrscht ein gedämpftes, indirektes Licht, graue und warme Erdtöne dominieren hier die Szenerie. Dabei lässt sich die jeweilige Beleuch- Bauherr das auf einem großen Flachbildschirm lodert, oder nehmen tungssituation zentral durch ein Busch-Jaeger Touchpanel Deutsche Lufthansa AG in einer der zeitlos geometrischen Sitzgruppen Platz, die steuern. Dank einer vollkommenen Schallisolierung gibt es Ein ebenso nobles wie wiedererkennbares Interior, das auf sich um flache Sofatische mit einladenden Schokoladenkon- keine Störgeräusche. Stattdessen herrscht eine gedämpfte Innenarchitekten schrille Töne verzichtet und ebensoviel Komfort wie Privat- fekts reihen. Im hinteren Bereich des Raums befindet sich und gelassene Atmosphäre, die an alles andere als eine Hollin + Radoske, Frankfurt am Main sphäre möglich macht. eine Zigarren-Lounge samt Humidor-Angebot – mit einer Wartezone am Flughafen erinnert. Eher fühlt man sich in Glaswand vom restlichen Bereich getrennt. Die Sanitärzone ein luxuriöses Design-Hotel versetzt. Dem architektoni- Haustechnik Die aufwendige Technik bleibt unsichtbar entpuppt sich als komfortables Wellness-Areal: Abgetrennte schen Konzept entsprechend, wird das lästige Warten vor Ingenieurbüro A. Zitnik (Frankfurt), Mehrere 100 Gäste halten sich täglich in der insgesamt 860 Marmor-Duschbäder und Jacuzzis stehen zur Verfügung, dem Flug zum entspannenden Aufenthalt – in einer der Bachner Elektro GmbH & Co. KG (München) Quadratmeter großen Lounge in München auf. Genaue Zah- auf Wunsch können auch Masseure gerufen werden. Die Ruhezonen, im Restaurant oder in einem der Büros. Manche Integrierte Produkte von Busch-Jaeger: len nennt Lufthansa nicht – die Diskretion gehört mit zum aufwendige Technik bleibt wie in der gesamten schallge- Mitglieder des HON-Circles, verrät die Dame vom Empfang Touchpanel Colour zur zentralen Steuerung der Luxus der Premium-Reisenden. Kaum einer ihrer Wünsche dämmten Lounge unsichtbar, dabei hat die Lounge in dieser zum Abschied, kommen absichtlich früher zum Flughafen, Beleuchtung im gesamten Lounge-Bereich dürfte beim Warten auf den Abflug unberücksichtigt blei- Hinsicht einiges zu bieten: Eine Kühldecke mit dunklen um möglichst lange in der Lounge zu verweilen. 26 puls 01 | 2010 27 Schnitt Schnitt presse lobte die Fluggesellschaft für ihren Mut zu stilsiche- ben. Neben abgeschlossenen Büroräumen können sich die rem Luxus. Die strengen Vorgaben aus Frankfurt kamen in Gäste auch in eigene Zimmer mit bezogenen Betten zurück- München in Form eines Design-Manuals zur Anwendung, ziehen. Die loftartige Lounge selbst ist in einen Bar- und an das sich die ausführenden Aachener Architekten vom Restaurant-Bereich sowie sogenannten Komfort- und Relax- Büro K2 gehalten haben: Farbkonzept, Materialien und zonen unterteilt. Die Gäste bedienen sich am Büffet oder Möblierung sind fester Teil einer Corporate Identity, die bei- essen à la Carte. Sie entspannen sich auf einem der einla- de Lounges in München und Frankfurt auszeichnet und bis denden Loungesessel vor dem knisterndem Kaminfeuer, in Details wie die Bodenplatten aus Grauwacke und die Inseln aus handgetufteten Teppichböden festgelegt wurde. Die Sitzbereiche der „Comfort-Zone“ sind um die aus Edelstahl und weißem Marmorwerkstein gestaltete Bar gruppiert (oben). Die Bäder haben die Innenarchitekten mit minimalistischen Badarmaturen von Antonio Citterio ausgestattet (rechts). Lamellen sorgt für ein angenehmes Klima, Lichtstrahler in der Decke setzen dezente Spots. Gemeinschaftliche Zonen und Kommunikationsorte sind hell ausgeleuchtet, konsequent setzten die Architekten hier auf weiße, glänzende Projektbeteiligte Materialien. In den Rückzugszonen herrscht ein gedämpftes, indirektes Licht, graue und warme Erdtöne dominieren hier die Szenerie. Dabei lässt sich die jeweilige Beleuch- Bauherr das auf einem großen Flachbildschirm lodert, oder nehmen tungssituation zentral durch ein Busch-Jaeger Touchpanel Deutsche Lufthansa AG in einer der zeitlos geometrischen Sitzgruppen Platz, die steuern. Dank einer vollkommenen Schallisolierung gibt es Ein ebenso nobles wie wiedererkennbares Interior, das auf sich um flache Sofatische mit einladenden Schokoladenkon- keine Störgeräusche. Stattdessen herrscht eine gedämpfte Innenarchitekten schrille Töne verzichtet und ebensoviel Komfort wie Privat- fekts reihen. Im hinteren Bereich des Raums befindet sich und gelassene Atmosphäre, die an alles andere als eine Hollin + Radoske, Frankfurt am Main sphäre möglich macht. eine Zigarren-Lounge samt Humidor-Angebot – mit einer Wartezone am Flughafen erinnert. Eher fühlt man sich in Glaswand vom restlichen Bereich getrennt. Die Sanitärzone ein luxuriöses Design-Hotel versetzt. Dem architektoni- Haustechnik Die aufwendige Technik bleibt unsichtbar entpuppt sich als komfortables Wellness-Areal: Abgetrennte schen Konzept entsprechend, wird das lästige Warten vor Ingenieurbüro A. Zitnik (Frankfurt), Mehrere 100 Gäste halten sich täglich in der insgesamt 860 Marmor-Duschbäder und Jacuzzis stehen zur Verfügung, dem Flug zum entspannenden Aufenthalt – in einer der Bachner Elektro GmbH & Co. KG (München) Quadratmeter großen Lounge in München auf. Genaue Zah- auf Wunsch können auch Masseure gerufen werden. Die Ruhezonen, im Restaurant oder in einem der Büros. Manche Integrierte Produkte von Busch-Jaeger: len nennt Lufthansa nicht – die Diskretion gehört mit zum aufwendige Technik bleibt wie in der gesamten schallge- Mitglieder des HON-Circles, verrät die Dame vom Empfang Touchpanel Colour zur zentralen Steuerung der Luxus der Premium-Reisenden. Kaum einer ihrer Wünsche dämmten Lounge unsichtbar, dabei hat die Lounge in dieser zum Abschied, kommen absichtlich früher zum Flughafen, Beleuchtung im gesamten Lounge-Bereich dürfte beim Warten auf den Abflug unberücksichtigt blei- Hinsicht einiges zu bieten: Eine Kühldecke mit dunklen um möglichst lange in der Lounge zu verweilen. 26 puls 01 | 2010 27 » Visionen Giancarlo Zema: Trilobis 65 Der Klimawandel und der steigende Meeresspiegel erfordern ungewöhnliche Lösungsansätze: Wo soll der Mensch leben, wenn das Land knapper wird? Der Entwurf Trilobis 65 gibt zu bedenken, ob man sich nicht gleich auf den Ozeanen häuslich einrichten sollte. Vier Etagen Luxus mit traumhaften Ausblicken sollen Langeweile vorbeugen: Unter der Kommandozentrale befinden sich Wohn- und Schlafebene für sechs Personen. Drei Meter unter der Wasseroberfläche wartet die eigentliche Attraktion: Eine Aussichtsplattform, die zur Erforschung zellen versorgen die Bordelektronik, die beiden Motoren werden mit Wasserstoff betrieben. Bisher herrscht noch Skepsis auf Seiten der Im Rausch der Elemente Investoren, Architekt Giancarlo Zema aber ist zuversichtlich. Gestalterisch orientiert sich das futuristische Gefährt an Gliederfüßlern der Urzeit, sogenannten Trilobiten, die hier auch namensgebend waren. Statistiker zählen derzeit vier Milliarden Flugreisen im Jahr. 2025 könnten es bereits neun Milliarden sein. Die Menschheit wird immer mobiler – eine Entwicklung, die sich auch auf den Seewegen niederschlägt. Mit reichlich Fantasie finden Architekten für die weltweit prognostizierten Menschenströme äußerst reizvolle Lösungen. Giancarlo Zema Design Group von Korallen und Meeresgetier auf dem Meeresgrund einlädt. Solar- Fuksas: Shenzhen Bao’an Airport Offenbar haben auch die italienischen Architekten Massimiliano und Doriana Fuksas bei der maritimen Tierwelt Inspiration gesucht: Über ihr Konstruktionsgerippe legten sie eine helle Haut, die einen durchaus an einen gigantischen Manta-Rochen erinnern mag und die so die aufstrebende, rasand wachsende chinesische Großstadt Shenzhen in der Welt berühmt machen soll. Heute leben 12 Millionen Menschen in der südchineischen Stadt, die nur durch einen Fluss von Hongkong getrennt ist. Luftig und leicht möchte sich die Metropole durch ihren Flughafen präsentieren: Seine feine Netzstruktur soll leicht beweg- OMA: New Jeddah International Airport lich sein und durch die Auflösung der Trennung zwischen Wand und Decke im Inneren futuristisch anmutende Gewölbe entstehen lassen. Der neue Flug- Zwei Millionen islamische Pilger reisen jedes Jahr nach Mekka. Durch diesen Ansturm wäh- hafen, dessen Fertigstellung im Jahr 2035 erwartet wird, soll eine weitere Drehscheibe im regionalen und weltweiten Flugverkehr bilden. An die 40 Milli- rend der sogenannten Hadsch-Periode befindet sich die gesamte Region um die heilige Stadt onenstädte liegen nur dreieinhalb Flugstunden entfernt – als Zwischenhalt und Umsteigeplatz liegt der Flughafen Shenzhen Bao’an also ideal. einen Monat lang im Ausnahmezustand. Um der Menschenmassen logistisch Herr zu werden, wurden Rem Koolhaas und sein Büro OMA beauftragt, für die 30 Kilometer entfernte Hafenstadt Jeddah einen Flughafen zu entwerfen. Die Architekten reagierten mit einer konzentrischen Organisation des Flughafens und entwarfen zwei unterschiedlich große ringförmige Gebäude für den Flugverkehr. Der größere öffentliche Flughafen misst an seiner höchsten Stelle 80 Meter und setzt sich aus zwei Geschossen zusammen. Im oberen Teil werden Abflug und Ankunft abgewickelt, da die Bauherren Wert darauf legen, die Bedeutung der Ankunft in Mekka mit der des Abfluges gleichzusetzen. Zur kurzfristigen Bewältigung der pilgernden Menschenmassen wird das Erdgeschoss dazugeschaltet. Der kleinere Bau ist der saudischen Königsfamilie vorbehalten. Architektonisch soll der königliche Hangar dem großen Bruder jedoch in nichts nachstehen. Im Gegenteil: Eine gemustert perforierte Betonhaut wird das eingedrückte Mulden sind hier die Anlegestellen für die vier Terminals konzipiert. In beiden OMA Ringen verkürzen Grünflächen, sogenannte „Oasen“, die Wartezeit und lassen die Passagiere kurzfristig vergessen, dass sie sich mitten in der saudischen Wüste befinden. 28 puls 01 | 2010 Studio Fuksas Gebäude überziehen und erinnert damit folgerichtig an ein königliches Gewand. Wie sanft » Visionen Giancarlo Zema: Trilobis 65 Der Klimawandel und der steigende Meeresspiegel erfordern ungewöhnliche Lösungsansätze: Wo soll der Mensch leben, wenn das Land knapper wird? Der Entwurf Trilobis 65 gibt zu bedenken, ob man sich nicht gleich auf den Ozeanen häuslich einrichten sollte. Vier Etagen Luxus mit traumhaften Ausblicken sollen Langeweile vorbeugen: Unter der Kommandozentrale befinden sich Wohn- und Schlafebene für sechs Personen. Drei Meter unter der Wasseroberfläche wartet die eigentliche Attraktion: Eine Aussichtsplattform, die zur Erforschung zellen versorgen die Bordelektronik, die beiden Motoren werden mit Wasserstoff betrieben. Bisher herrscht noch Skepsis auf Seiten der Im Rausch der Elemente Investoren, Architekt Giancarlo Zema aber ist zuversichtlich. Gestalterisch orientiert sich das futuristische Gefährt an Gliederfüßlern der Urzeit, sogenannten Trilobiten, die hier auch namensgebend waren. Statistiker zählen derzeit vier Milliarden Flugreisen im Jahr. 2025 könnten es bereits neun Milliarden sein. Die Menschheit wird immer mobiler – eine Entwicklung, die sich auch auf den Seewegen niederschlägt. Mit reichlich Fantasie finden Architekten für die weltweit prognostizierten Menschenströme äußerst reizvolle Lösungen. Giancarlo Zema Design Group von Korallen und Meeresgetier auf dem Meeresgrund einlädt. Solar- Fuksas: Shenzhen Bao’an Airport Offenbar haben auch die italienischen Architekten Massimiliano und Doriana Fuksas bei der maritimen Tierwelt Inspiration gesucht: Über ihr Konstruktionsgerippe legten sie eine helle Haut, die einen durchaus an einen gigantischen Manta-Rochen erinnern mag und die so die aufstrebende, rasand wachsende chinesische Großstadt Shenzhen in der Welt berühmt machen soll. Heute leben 12 Millionen Menschen in der südchineischen Stadt, die nur durch einen Fluss von Hongkong getrennt ist. Luftig und leicht möchte sich die Metropole durch ihren Flughafen präsentieren: Seine feine Netzstruktur soll leicht beweg- OMA: New Jeddah International Airport lich sein und durch die Auflösung der Trennung zwischen Wand und Decke im Inneren futuristisch anmutende Gewölbe entstehen lassen. Der neue Flug- Zwei Millionen islamische Pilger reisen jedes Jahr nach Mekka. Durch diesen Ansturm wäh- hafen, dessen Fertigstellung im Jahr 2035 erwartet wird, soll eine weitere Drehscheibe im regionalen und weltweiten Flugverkehr bilden. An die 40 Milli- rend der sogenannten Hadsch-Periode befindet sich die gesamte Region um die heilige Stadt onenstädte liegen nur dreieinhalb Flugstunden entfernt – als Zwischenhalt und Umsteigeplatz liegt der Flughafen Shenzhen Bao’an also ideal. einen Monat lang im Ausnahmezustand. Um der Menschenmassen logistisch Herr zu werden, wurden Rem Koolhaas und sein Büro OMA beauftragt, für die 30 Kilometer entfernte Hafenstadt Jeddah einen Flughafen zu entwerfen. Die Architekten reagierten mit einer konzentrischen Organisation des Flughafens und entwarfen zwei unterschiedlich große ringförmige Gebäude für den Flugverkehr. Der größere öffentliche Flughafen misst an seiner höchsten Stelle 80 Meter und setzt sich aus zwei Geschossen zusammen. Im oberen Teil werden Abflug und Ankunft abgewickelt, da die Bauherren Wert darauf legen, die Bedeutung der Ankunft in Mekka mit der des Abfluges gleichzusetzen. Zur kurzfristigen Bewältigung der pilgernden Menschenmassen wird das Erdgeschoss dazugeschaltet. Der kleinere Bau ist der saudischen Königsfamilie vorbehalten. Architektonisch soll der königliche Hangar dem großen Bruder jedoch in nichts nachstehen. Im Gegenteil: Eine gemustert perforierte Betonhaut wird das eingedrückte Mulden sind hier die Anlegestellen für die vier Terminals konzipiert. In beiden OMA Ringen verkürzen Grünflächen, sogenannte „Oasen“, die Wartezeit und lassen die Passagiere kurzfristig vergessen, dass sie sich mitten in der saudischen Wüste befinden. 28 puls 01 | 2010 Studio Fuksas Gebäude überziehen und erinnert damit folgerichtig an ein königliches Gewand. Wie sanft » Visionen Waterstudio.NL: Cruise Terminal 360 Meter misst der momentan größte Luxusliner der Welt und ist dabei so hoch wie ein 19-geschossiges Gebäude. Angesichts solcher Dimensionen fragen sich viele, ob es in den Häfen bald eng werden wird. Die Architekten von Waterstudio.NL entwickelten in diesem Zusammenhang einen der spektakulärsten Entwürfe: Gemeinsam mit der Entwicklungsfirma Dutch Docklands planten sie ein schwimmendes Kreuzfahrtterminal, das ausreichend Platz bietet, um drei der weltgrößten Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig einen sicheren Anlegeplatz zu bieten. Über 700 Meter erstrecken sich die Schenkel des umlaufenden dreieckförmigen Rings des Terminals. Eine Ecke löst sich von der Meeresoberfläche, kragt aus und macht die Anlegestelle schon von Weitem sichtbar. Unter diesem gigantischen Torbogen entsteht ein spektakulärer Zugang zum innenliegenden Hafen. Der Terminal ist in Leichtbauweise konstru- IGH d. d. kollektoren überzogen. Die Lage auf dem offenen Meer wird IGH d.d.: Flughafen Zagreb über Abspannseile, die in einem Fundament im Meeresboden Der Wettbewerb um den neuen Passagierterminal des vor den Toren der kroatischen Hauptstadt Zagreb gelegenen Flughafens Pleso verankert sind, gehalten. Im Inneren bleibt sogar Platz für ein endete mit einer Überraschung: Nicht architektonische Schwergewichte wie Foster Partners setzten sich durch, sondern ein bis dato Hotel, einen Konferenzzenturm und Gewerbeflächen. Außer- unbekannter Zusammenschluss aus kroatischen Architekten, die sich auf den sperrigen Namen IGH d.d. geeinigt haben. Das Team dem bekäme man von dem Restaurant in der Auskragung entwarf ein neues Passagierterminal, das Zagrebs Bedeutung als wichtigen Verkehrsknotenpunkt zwischen Mitteleuropa und dem einen atemberaubenden Blick über das Meer. Das Projekt soll Adriatischen Meer erhöhen soll. Optisch wird Bezug zur nahegelegenen Küste genommen: Geschmeidig wogt der langgezogene glä- bis 2014 vor der künstlich angelegten Inselgruppe Palm Jebel serne Baukörper im Wellenrhythmus auf und ab. Neben den bekannten nachhaltigen Energiegewinnungsmethoden planen die Ali in Dubai realisiert werden. Architekten mit einer sogenannten Trigeneration, einer Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung, nach deren Prinzip aus einer Primärenergie drei sekundäre Energieträger (Strom, Wärme und Kälte) erzeugt werden. Die Fertigstellung des Flughafens ist für 2012 geplant. BRT: Living Bridge Die Stadt Hamburg findet einen neuen Zugang zum naheliegenden Element Wasser, der sich in einer selbstbewussten Rückbesinnung auf historische Vorbilder materialisiert: der bewohnbaren Brücke. In Anlehnung an den berühmten Ponte Vecchio in Florenz soll die stolze Hansestadt eine neue Attraktion erhalten, die den Bezirk Wilhelmsburg mit der Hafencity verbindet. Das Architekturbüro BRT um Hadi Teherani hatte bereits 2005 Pläne des 700 Meter langen und 66 Meter breiten Bauwerkes vorgestellt. In einem intensiven Beteiligungsprozess wurde der Entwurf von Hamburgs Bürgern kommentiert, diskutiert und für gut befunden. 1000 bezahlbare Wohnungen sollen auf dem überdimensionalen Steg entstehen, der auch von flanierenden Passanten angesteuert werden kann. Die bewohnte Brücke könnte in anderen Städten Schulen machen, bietet sie doch ungeahnte Möglichkeiten für wassernahen urbanen Wohnraum mit interessanten Ausblicken. Gärtner und Christ Waterstudio.NL and Dutch Docklands iert und mit bläulich gefärbten Aluminiumtafeln und Sonnen- 31 » Visionen Waterstudio.NL: Cruise Terminal 360 Meter misst der momentan größte Luxusliner der Welt und ist dabei so hoch wie ein 19-geschossiges Gebäude. Angesichts solcher Dimensionen fragen sich viele, ob es in den Häfen bald eng werden wird. Die Architekten von Waterstudio.NL entwickelten in diesem Zusammenhang einen der spektakulärsten Entwürfe: Gemeinsam mit der Entwicklungsfirma Dutch Docklands planten sie ein schwimmendes Kreuzfahrtterminal, das ausreichend Platz bietet, um drei der weltgrößten Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig einen sicheren Anlegeplatz zu bieten. Über 700 Meter erstrecken sich die Schenkel des umlaufenden dreieckförmigen Rings des Terminals. Eine Ecke löst sich von der Meeresoberfläche, kragt aus und macht die Anlegestelle schon von Weitem sichtbar. Unter diesem gigantischen Torbogen entsteht ein spektakulärer Zugang zum innenliegenden Hafen. Der Terminal ist in Leichtbauweise konstru- IGH d. d. kollektoren überzogen. Die Lage auf dem offenen Meer wird IGH d.d.: Flughafen Zagreb über Abspannseile, die in einem Fundament im Meeresboden Der Wettbewerb um den neuen Passagierterminal des vor den Toren der kroatischen Hauptstadt Zagreb gelegenen Flughafens Pleso verankert sind, gehalten. Im Inneren bleibt sogar Platz für ein endete mit einer Überraschung: Nicht architektonische Schwergewichte wie Foster Partners setzten sich durch, sondern ein bis dato Hotel, einen Konferenzzenturm und Gewerbeflächen. Außer- unbekannter Zusammenschluss aus kroatischen Architekten, die sich auf den sperrigen Namen IGH d.d. geeinigt haben. Das Team dem bekäme man von dem Restaurant in der Auskragung entwarf ein neues Passagierterminal, das Zagrebs Bedeutung als wichtigen Verkehrsknotenpunkt zwischen Mitteleuropa und dem einen atemberaubenden Blick über das Meer. Das Projekt soll Adriatischen Meer erhöhen soll. Optisch wird Bezug zur nahegelegenen Küste genommen: Geschmeidig wogt der langgezogene glä- bis 2014 vor der künstlich angelegten Inselgruppe Palm Jebel serne Baukörper im Wellenrhythmus auf und ab. Neben den bekannten nachhaltigen Energiegewinnungsmethoden planen die Ali in Dubai realisiert werden. Architekten mit einer sogenannten Trigeneration, einer Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung, nach deren Prinzip aus einer Primärenergie drei sekundäre Energieträger (Strom, Wärme und Kälte) erzeugt werden. Die Fertigstellung des Flughafens ist für 2012 geplant. BRT: Living Bridge Die Stadt Hamburg findet einen neuen Zugang zum naheliegenden Element Wasser, der sich in einer selbstbewussten Rückbesinnung auf historische Vorbilder materialisiert: der bewohnbaren Brücke. In Anlehnung an den berühmten Ponte Vecchio in Florenz soll die stolze Hansestadt eine neue Attraktion erhalten, die den Bezirk Wilhelmsburg mit der Hafencity verbindet. Das Architekturbüro BRT um Hadi Teherani hatte bereits 2005 Pläne des 700 Meter langen und 66 Meter breiten Bauwerkes vorgestellt. In einem intensiven Beteiligungsprozess wurde der Entwurf von Hamburgs Bürgern kommentiert, diskutiert und für gut befunden. 1000 bezahlbare Wohnungen sollen auf dem überdimensionalen Steg entstehen, der auch von flanierenden Passanten angesteuert werden kann. Die bewohnte Brücke könnte in anderen Städten Schulen machen, bietet sie doch ungeahnte Möglichkeiten für wassernahen urbanen Wohnraum mit interessanten Ausblicken. Gärtner und Christ Waterstudio.NL and Dutch Docklands iert und mit bläulich gefärbten Aluminiumtafeln und Sonnen- 31 » Zu Besuch „Karl Friedrich Schinkel ist unsere Analogie.“ 1965 überraschten die Gründer des Büros von Gerkan Marg und Partner mit ihrem Entwurf für den Flughafen Berlin-Tegel die Branche und ergatterten ihren ersten großen Auftrag. Mittlerweile haben gmp Architekten in Stuttgart, Frankfurt und Hamburg Terminals gebaut. puls traf sich mit Meinhard von Gerkan und Projektleiter Hans-Joachim Paap zu einem Gespräch über Flughafenarchitektur und ihr aktuelles gemeinsames Projekt: Berlin Brandenburg International. Von Lasse Ole Hempel Seit 13 Jahren entwickeln gmp Architekten gemeinsam Sie etwa die Agora des Alten Museums in Berlin, die in sei- mit dem Büro JSK den neuen Großflughafen für Berlin und ner weitläufigen Charakteristik den Übergang zwischen Brandenburg, der im November 2011 eröffnet werden soll. dem angrenzenden Lustgarten und der Eingangsrotunde Durch eine Auftragserweiterung ist gmp nicht nur für das markiert. Gerade auf die Übergänge kommt es uns beim Flughafengebäude, sondern auch für die betriebsspezifi- Flughafen BBI an, auf die Schwelle zwischen zwei Berei- schen Gebäude verantwortlich. Der Terminal ist der Nukleus chen, zum Beispiel zwischen Vorfahrt und Terminal. Bei eines Areals, das qua Architektursprache aus einem Guss uns ist so ein Vorfahrtssystem, das andernorts oftmals an erscheinen soll. eine Autobahnbrücke erinnert, großzügig in die Szenerie Meinhard von Gerkan entwarf bereits vor über vierzig Jahren den Flughafen Berlin-Tegel, heute ist er gemeinsam mit Projektleiter und Partner Hans-Joachim Paap für das Gesicht des neuen Flughafens Berlin Brandenburg International verantwortlich. eingebettet. Die Vorfahrt ist unter anderem durch KoloFlughäfen sind heute Aushängeschilder einer Stadt oder naden und eine Kassettendecke geprägt – ein Stück Archi- einer Region. Wie versuchen Sie mit Ihrem Konzept Ber- tektur an einem Ort, an dem eine Metamorphose stattfin- lin und Brandenburg gerecht zu werden? det. Die sensible Markierung von Übergangsbereichen PAAP: Uns war es wichtig, dass der Flughafen die Identität sorgt dafür, dass sich der Flugreisende geborgen fühlt und der Region widerspiegelt. Wir stellten uns daher unter behutsam in Richtung Terminal geführt wird. architektonischer Sicht stehen können? So manchem fal- Mit welchen Mitteln sind diese Übergänge gestaltet? len da sicherlich die Schlösserarchitektur und die Land- PAAP: Unsere Konzeption der Übergänge besteht aus schaftsparks ein – eine Verbindung von Architektur und raumgreifenden Gesten, die Landschaft und Architektur Landschaft mit Weltgeltung, die an keinem anderen Ort so als ebenbürtige Größen behandeln. Um innerhalb des perfekt erhalten ist wie in Brandenburg. Dabei ist Karl Gebäudes Übergänge zwischen zwei Zonen – etwa zwi- Friedrich Schinkel als Rationalist für uns als gmp-Archi- schen Ankunftsbereich und Sicherheitscheck – sichtbar zu tekten eine feste Größe, da auch wir in der Tradition einer machen, haben wir Einheiten entwickelt, die durch feste rationalen und funktionalen Architektur stehen. Nehmen Betonstrukturen geprägt sind. In diesem Sinne ist auch die 32 Gunnar Geller anderem die Frage, wofür Brandenburg und Berlin in puls 01 | 2010 » Zu Besuch „Karl Friedrich Schinkel ist unsere Analogie.“ 1965 überraschten die Gründer des Büros von Gerkan Marg und Partner mit ihrem Entwurf für den Flughafen Berlin-Tegel die Branche und ergatterten ihren ersten großen Auftrag. Mittlerweile haben gmp Architekten in Stuttgart, Frankfurt und Hamburg Terminals gebaut. puls traf sich mit Meinhard von Gerkan und Projektleiter Hans-Joachim Paap zu einem Gespräch über Flughafenarchitektur und ihr aktuelles gemeinsames Projekt: Berlin Brandenburg International. Von Lasse Ole Hempel Seit 13 Jahren entwickeln gmp Architekten gemeinsam Sie etwa die Agora des Alten Museums in Berlin, die in sei- mit dem Büro JSK den neuen Großflughafen für Berlin und ner weitläufigen Charakteristik den Übergang zwischen Brandenburg, der im November 2011 eröffnet werden soll. dem angrenzenden Lustgarten und der Eingangsrotunde Durch eine Auftragserweiterung ist gmp nicht nur für das markiert. Gerade auf die Übergänge kommt es uns beim Flughafengebäude, sondern auch für die betriebsspezifi- Flughafen BBI an, auf die Schwelle zwischen zwei Berei- schen Gebäude verantwortlich. Der Terminal ist der Nukleus chen, zum Beispiel zwischen Vorfahrt und Terminal. Bei eines Areals, das qua Architektursprache aus einem Guss uns ist so ein Vorfahrtssystem, das andernorts oftmals an erscheinen soll. eine Autobahnbrücke erinnert, großzügig in die Szenerie Meinhard von Gerkan entwarf bereits vor über vierzig Jahren den Flughafen Berlin-Tegel, heute ist er gemeinsam mit Projektleiter und Partner Hans-Joachim Paap für das Gesicht des neuen Flughafens Berlin Brandenburg International verantwortlich. eingebettet. Die Vorfahrt ist unter anderem durch KoloFlughäfen sind heute Aushängeschilder einer Stadt oder naden und eine Kassettendecke geprägt – ein Stück Archi- einer Region. Wie versuchen Sie mit Ihrem Konzept Ber- tektur an einem Ort, an dem eine Metamorphose stattfin- lin und Brandenburg gerecht zu werden? det. Die sensible Markierung von Übergangsbereichen PAAP: Uns war es wichtig, dass der Flughafen die Identität sorgt dafür, dass sich der Flugreisende geborgen fühlt und der Region widerspiegelt. Wir stellten uns daher unter behutsam in Richtung Terminal geführt wird. architektonischer Sicht stehen können? So manchem fal- Mit welchen Mitteln sind diese Übergänge gestaltet? len da sicherlich die Schlösserarchitektur und die Land- PAAP: Unsere Konzeption der Übergänge besteht aus schaftsparks ein – eine Verbindung von Architektur und raumgreifenden Gesten, die Landschaft und Architektur Landschaft mit Weltgeltung, die an keinem anderen Ort so als ebenbürtige Größen behandeln. Um innerhalb des perfekt erhalten ist wie in Brandenburg. Dabei ist Karl Gebäudes Übergänge zwischen zwei Zonen – etwa zwi- Friedrich Schinkel als Rationalist für uns als gmp-Archi- schen Ankunftsbereich und Sicherheitscheck – sichtbar zu tekten eine feste Größe, da auch wir in der Tradition einer machen, haben wir Einheiten entwickelt, die durch feste rationalen und funktionalen Architektur stehen. Nehmen Betonstrukturen geprägt sind. In diesem Sinne ist auch die 32 Gunnar Geller anderem die Frage, wofür Brandenburg und Berlin in puls 01 | 2010 Mit einem raumgreifenden, Landschaft und Architektur verbindenden Konzept gestalten gmp in Berlin einen Flughafen für das 21. Jahrhundert. Für Berlin-Tegel (r.) haben die Architekten ein eigenes Nachnutzungskonzept erarbeitet. Fassade aufgebaut: Die äußere Tektonik aus Betonfertigteilen setzt sich im Inneren des Gebäudes fort. Über allem schwebt eine große Dachscheibe, die die Land- und Luftseite räumlich miteinander verbindet, die Vorfahrt als Eingangsgeste überdacht und nicht von ungefähr an die Neue Nationalgalerie erinnert. Ludwig Mies van der Rohe sagte sich damals: Ich habe den Platz, bilde einen Ort mit einer großen Dachscheibe und sage: Darunter findet etwas statt, das sich wandelt, ein Museum für moderne Kunst. Damals entschied man sich eben bewusst, Räume nicht vorab zu definieren. Wie tragen Sie dem gesteigerten Bedürfnis nach Geborgenheit und Sicherheit Rechnung? PAAP: Hier kommen beispielsweise die Raumproportionen ins Spiel: Dort, wo der Fluggast am ehesten Unsicherheit dem die Anforderungen an die Architekten verändert? und Ängste verspüren könnte, sind die Räume sehr hoch VON GERKAN: Damals gab es nur ein ganz normales angelegt. Auch der Tageslichteinfall ist hier besonders Check-In und keinerlei Kontrolle am Gate. Das hat ja alles deutlich und die Aufenthaltsqualität somit maximal. nur mit dem Hijacking und den Sicherheitskontrollen zu tun, die ja zu dem Zeitpunkt, als Tegel gebaut wurde, noch VON GERKAN: All dies kann selbstverständlich erst so rich- nicht einmal diskutiert wurden. Es gab damals noch keine tig seine Wirkung entfalten, wenn man voraussetzt, dass einzige Flugzeugentführung, kein Mensch hat daran ge- nachher nicht alles mit Werbung zugestellt wird. Ich habe dacht, dass jemals jemand auf die Idee kommen würde, den neuen Flughafen in Hongkong sehen dürfen, kurz sich selbst in der Luft in Gefahr zu bringen, indem man ein nachdem er fertiggestellt war. Ich war so angetan von die- Flugzeug entführt. ser Leichtigkeit und Übersichtlichkeit. Später wurde ein Shopping Centre daraus, man weiß nicht, wo vorne und Es gab damals also auch keinerlei Metalldetektoren? hinten ist. Die Informationen über Gates sind untergeord- VON GERKAN: Man gab das Gepäck auf, das war alles. Ein- net, man wird ertränkt in Werbung. Die originelle Struktur zig der Zoll kontrollierte die ankommenden Reisenden – des Gebäudes wird ignoriert, alles wird kreuz und quer lächerlich im Vergleich zu dem, was heute in den Termi- kombiniert. Das einzige, was von Norman Fosters Ideen nals auf der Tagesordnung steht. geblieben ist, sind die Deckenstruktur und das Licht. In PAAP: Dabei wurde der Flughafen Tegel ja auch als reiner allen Bereichen, die auf Augenhöhe liegen, regiert das Cha- Originär-Flughafen angelegt. Das heißt, die Alliierten os. Das hat mit Fliegen kaum noch etwas zu tun. durften dort fliegen, mittels der dazugehörigen Airlines Pan Am, British Airways und Air France. Es wurden ledig- Wie wollen Sie eine ähnliche Entwicklung in Berlin ver- lich Passagiere hingebracht und wieder abgeholt, nie- hindern? mand ist in Tegel umgestiegen. Im BBI geht man dagegen PAAP: Wir haben frühzeitig im Planungsprozess mit den davon aus, dass 20 Prozent der Passagiere in Berlin umstei- Vertretern des Non-Aviation-Bereichs gesprochen, der ja gen werden – Tendenz steigend. Das System Flughafen nicht ganz unwesentlich ist an Flughäfen. Schließlich wird gewinnt unter diesen Umständen natürlich an Wirtschaft- mittlerweile mehr Geld mit Non-Aviation-Prozessen wie lichkeit, weil der Passagier den Komplex nutzt, ohne lands- Gastronomie, Parken, Shopping oder Werbung verdient als eitige Facilities zu betreten, im Terminal womöglich ein- mit dem eigentlichen Flugbetrieb. Einige Bereiche sollen in kauft und weiterfliegt. Die Stunden, in der er im Flughafen Berlin vom Non-Aviation-Bereich möglichst unberührt verweilt, wird er auf der Luftseite verbringen. Dieser bleiben, damit die Orientierung nicht zu sehr leidet. In der Umstand kreiert natürlich auch neue Gebäudeformen. gmp Architekten / Björn Rolle Mitte der Markthalle bleibt Platz, um die Aufenthaltsqualität des hohen Raums nicht nur wahrzunehmen, sondern VON GERKAN: Die Bedingungen wären in Tegel vermut- auch genießen zu können. lich nicht andere gewesen, wenn man sie damals bereits Herr von Gerkan, 1965 wurden Sie als junger Architekt entdeckt hätte. Ich war ja in der Zeit, als wir an Tegel nach gewonnenem Wettbewerb damit beauftragt, den arbeiteten, so vermessen, zu behaupten, dass sich das gan- Flughafen Berlin-Tegel zu gestalten. Wie haben sich seit- ze Retailing – früher sprach man von Duty Free – bald tot- 35 Mit einem raumgreifenden, Landschaft und Architektur verbindenden Konzept gestalten gmp in Berlin einen Flughafen für das 21. Jahrhundert. Für Berlin-Tegel (r.) haben die Architekten ein eigenes Nachnutzungskonzept erarbeitet. Fassade aufgebaut: Die äußere Tektonik aus Betonfertigteilen setzt sich im Inneren des Gebäudes fort. Über allem schwebt eine große Dachscheibe, die die Land- und Luftseite räumlich miteinander verbindet, die Vorfahrt als Eingangsgeste überdacht und nicht von ungefähr an die Neue Nationalgalerie erinnert. Ludwig Mies van der Rohe sagte sich damals: Ich habe den Platz, bilde einen Ort mit einer großen Dachscheibe und sage: Darunter findet etwas statt, das sich wandelt, ein Museum für moderne Kunst. Damals entschied man sich eben bewusst, Räume nicht vorab zu definieren. Wie tragen Sie dem gesteigerten Bedürfnis nach Geborgenheit und Sicherheit Rechnung? PAAP: Hier kommen beispielsweise die Raumproportionen ins Spiel: Dort, wo der Fluggast am ehesten Unsicherheit dem die Anforderungen an die Architekten verändert? und Ängste verspüren könnte, sind die Räume sehr hoch VON GERKAN: Damals gab es nur ein ganz normales angelegt. Auch der Tageslichteinfall ist hier besonders Check-In und keinerlei Kontrolle am Gate. Das hat ja alles deutlich und die Aufenthaltsqualität somit maximal. nur mit dem Hijacking und den Sicherheitskontrollen zu tun, die ja zu dem Zeitpunkt, als Tegel gebaut wurde, noch VON GERKAN: All dies kann selbstverständlich erst so rich- nicht einmal diskutiert wurden. Es gab damals noch keine tig seine Wirkung entfalten, wenn man voraussetzt, dass einzige Flugzeugentführung, kein Mensch hat daran ge- nachher nicht alles mit Werbung zugestellt wird. Ich habe dacht, dass jemals jemand auf die Idee kommen würde, den neuen Flughafen in Hongkong sehen dürfen, kurz sich selbst in der Luft in Gefahr zu bringen, indem man ein nachdem er fertiggestellt war. Ich war so angetan von die- Flugzeug entführt. ser Leichtigkeit und Übersichtlichkeit. Später wurde ein Shopping Centre daraus, man weiß nicht, wo vorne und Es gab damals also auch keinerlei Metalldetektoren? hinten ist. Die Informationen über Gates sind untergeord- VON GERKAN: Man gab das Gepäck auf, das war alles. Ein- net, man wird ertränkt in Werbung. Die originelle Struktur zig der Zoll kontrollierte die ankommenden Reisenden – des Gebäudes wird ignoriert, alles wird kreuz und quer lächerlich im Vergleich zu dem, was heute in den Termi- kombiniert. Das einzige, was von Norman Fosters Ideen nals auf der Tagesordnung steht. geblieben ist, sind die Deckenstruktur und das Licht. In PAAP: Dabei wurde der Flughafen Tegel ja auch als reiner allen Bereichen, die auf Augenhöhe liegen, regiert das Cha- Originär-Flughafen angelegt. Das heißt, die Alliierten os. Das hat mit Fliegen kaum noch etwas zu tun. durften dort fliegen, mittels der dazugehörigen Airlines Pan Am, British Airways und Air France. Es wurden ledig- Wie wollen Sie eine ähnliche Entwicklung in Berlin ver- lich Passagiere hingebracht und wieder abgeholt, nie- hindern? mand ist in Tegel umgestiegen. Im BBI geht man dagegen PAAP: Wir haben frühzeitig im Planungsprozess mit den davon aus, dass 20 Prozent der Passagiere in Berlin umstei- Vertretern des Non-Aviation-Bereichs gesprochen, der ja gen werden – Tendenz steigend. Das System Flughafen nicht ganz unwesentlich ist an Flughäfen. Schließlich wird gewinnt unter diesen Umständen natürlich an Wirtschaft- mittlerweile mehr Geld mit Non-Aviation-Prozessen wie lichkeit, weil der Passagier den Komplex nutzt, ohne lands- Gastronomie, Parken, Shopping oder Werbung verdient als eitige Facilities zu betreten, im Terminal womöglich ein- mit dem eigentlichen Flugbetrieb. Einige Bereiche sollen in kauft und weiterfliegt. Die Stunden, in der er im Flughafen Berlin vom Non-Aviation-Bereich möglichst unberührt verweilt, wird er auf der Luftseite verbringen. Dieser bleiben, damit die Orientierung nicht zu sehr leidet. In der Umstand kreiert natürlich auch neue Gebäudeformen. gmp Architekten / Björn Rolle Mitte der Markthalle bleibt Platz, um die Aufenthaltsqualität des hohen Raums nicht nur wahrzunehmen, sondern VON GERKAN: Die Bedingungen wären in Tegel vermut- auch genießen zu können. lich nicht andere gewesen, wenn man sie damals bereits Herr von Gerkan, 1965 wurden Sie als junger Architekt entdeckt hätte. Ich war ja in der Zeit, als wir an Tegel nach gewonnenem Wettbewerb damit beauftragt, den arbeiteten, so vermessen, zu behaupten, dass sich das gan- Flughafen Berlin-Tegel zu gestalten. Wie haben sich seit- ze Retailing – früher sprach man von Duty Free – bald tot- 35 » Zu Besuch worden. Insofern ist es nicht übertrieben, wenn man in diesem Zusammenhang von Einzigartigkeit spricht. Im Pariser Flughafen Charles de Gaulle entschied man sich ungefähr zeitgleich für eine zumindest äußerlich verwandte Lösung: ein zentrales, rundes Terminal. VON GERKAN: In Paris befindet sich die Abfertigung an Hamburgs attraktive Visitenkarte: Im Terminal 2 (links) fasst das große geschwungene Dach Abflugebene mit Restaurant- und Besucherebenen zu einem räumlichen Kontinuum zusammen. Terminal 1 (rechts) setzt die gestalterische Linie fort. der Peripherie und in der Mitte der Check-In. Das Problem ist dort ähnlich gelagert wie in Tegel. Aber man fährt nicht in das Gebäude hinein, in dem sich auch das dazugehörige Gate befindet. Vielmehr muss der Fluggast immer die zentrale Trommel durchqueren, um sein Abflug-Gate Klaus Frahm zu erreichen. Deswegen gibt es auch in der Mitte diese Rampen. Letztlich brachte der Pariser Flughafen auch keine Verkürzung, sondern eher eine Maximierung der Wege. PAAP: Interessant ist natürlich ein Konzept der TeilDezentralität, wie es in Stuttgart zum Tragen kam: Wir laufen würde. Weil ich mir gesagt habe: Was soll es für haben mehrere Terminals, die aber durch ein logistisches eine Veranlassung geben dafür, dass ein Passagier auf Netzwerk verbunden sind. Sodass zum Beispiel alle aufge- einem Flughafen ein Produkt kauft, das er überall auf der gebenen Koffer ein zentrales Kontrollsystem durchlaufen. Welt auf einem Flughafen bekommt? Schließlich handelt Tegel ist noch nach dem Prinzip der Dezentralität entstan- es sich dabei nicht immer um besonders exotische Produk- den: Zu jedem Gate gehört auch ein Warteraum – mit dem te. entsprechenden Stauraum. Tegel hat 15 Stationen und somit 15 Sicherheitskontrollen und Gepäcksortierstellen. Gab es Vorbilder für Tegel? Im neuen Flughafen BBI dagegen werden wir eine zentrale VON GERKAN: Nein, das Sechseck ist nur die geometrische Gepäcksortierstelle finden, was eine weitaus höhere Wirt- Fixierung einer an sich rein funktionalen Konzeption, die schaftlichkeit bedeutet. Dazu kommt ein sogenanntes nach einem Weg sucht, die Entfernung vom Autoverkehr – „One-Roof-Konzept“: Alle Airlines sind in einem Terminal sei es Taxi, PKW oder Bus – zum Flugzeug und umgekehrt Zu Hause. Das bedeutet: Common use. In Hamburg hat so kurz wie möglich zu machen. Das impliziert ein langge- man wiederum drei Terminals. Alle hängen an dem glei- strecktes Gebilde, oder eines, das stangenförmig ist. Das chen System, befinden sich aber in gesonderten Gebäu- Stangenförmige kann sich lang ausdehnen, dann gibt es den, und die Lufthansa verfügt über ihr eigenes Terminal. aber Enden. In dem Moment, in dem ich die Enden zusam- VON GERKAN: Das sind separate Einheiten, nur dass der menbinde, bekomme ich einen Kreis, und dann verkürze Größte im Verbund – in Deutschland ist dies derzeit die ich die mittlere Wegentfernung. Dabei ist der Kreis, rein Lufthansa – es vorzieht, über ein eigenes Haus zu verfü- bautechnisch betrachtet, eine sehr komplizierte Figur, die gen. Das Primärmotiv ist, dass es von einer gewissen Grö- viel Geld kostet. Deswegen ist das Sechseck im Grunde ßenordnung an sinnvoll ist, die Dinge in einzelne Teile zu genommen eine geometrisierte Kreisfigur, die die Stange zerlegen, um nicht alles insgesamt immens groß werden zu einem Ring schließt. Ins Innere führten wir die Autos, zu lassen. Da bietet sich solch eine Teilung in Unterberei- außen warteten die Flugzeuge. Benötigen die Flugzeuge che an. Geometrie, den Flächenbedarf auf selbständige Art und Die Gestaltung von Flughäfen ist heute mehr denn je ein Weise zu lösen und die Wege kurz zu machen. Dies alles Spiel mit Analogien. Nachdem Sie in Hamburg das Abfer- unter einer Voraussetzung, die heute nicht mehr gilt: Dass tigungsgebäude einer Tragfläche nachempfunden es reicht, den Passagier vom Auto zum Flugzeug zu trans- haben, steht Berlin also im Zeichen von Schinkel? portieren und ihm nur das Gepäck abzunehmen und mit VON GERKAN: Wenn man so will, ja. Im BBI werden wir einer Bordkarte zu versorgen. In dem Moment, in dem auf jede futuristische Attitüde verzichten und eher tradi- man Sicherheitskontrollen einführt, wird das System tionell vorgehen. Wir begnügen uns damit, mit einfachen obsolet. Weil bei einer Dezentralisierung an jeder Stelle die und klaren Strukturen ein Optimum an Offenheit, Freiheit Kontrolle stattfinden muss, das ist personalintensiv und und Übersichtlichkeit zu schaffen. Ansonsten gilt das Prin- deswegen seitdem auch nie wieder auf der Welt realisiert zip der Reduktion. 36 Oliver Heissner doch viel und die Autos wenig Platz. Insofern erlaubt diese puls 01 | 2010 » Zu Besuch worden. Insofern ist es nicht übertrieben, wenn man in diesem Zusammenhang von Einzigartigkeit spricht. Im Pariser Flughafen Charles de Gaulle entschied man sich ungefähr zeitgleich für eine zumindest äußerlich verwandte Lösung: ein zentrales, rundes Terminal. VON GERKAN: In Paris befindet sich die Abfertigung an Hamburgs attraktive Visitenkarte: Im Terminal 2 (links) fasst das große geschwungene Dach Abflugebene mit Restaurant- und Besucherebenen zu einem räumlichen Kontinuum zusammen. Terminal 1 (rechts) setzt die gestalterische Linie fort. der Peripherie und in der Mitte der Check-In. Das Problem ist dort ähnlich gelagert wie in Tegel. Aber man fährt nicht in das Gebäude hinein, in dem sich auch das dazugehörige Gate befindet. Vielmehr muss der Fluggast immer die zentrale Trommel durchqueren, um sein Abflug-Gate Klaus Frahm zu erreichen. Deswegen gibt es auch in der Mitte diese Rampen. Letztlich brachte der Pariser Flughafen auch keine Verkürzung, sondern eher eine Maximierung der Wege. PAAP: Interessant ist natürlich ein Konzept der TeilDezentralität, wie es in Stuttgart zum Tragen kam: Wir laufen würde. Weil ich mir gesagt habe: Was soll es für haben mehrere Terminals, die aber durch ein logistisches eine Veranlassung geben dafür, dass ein Passagier auf Netzwerk verbunden sind. Sodass zum Beispiel alle aufge- einem Flughafen ein Produkt kauft, das er überall auf der gebenen Koffer ein zentrales Kontrollsystem durchlaufen. Welt auf einem Flughafen bekommt? Schließlich handelt Tegel ist noch nach dem Prinzip der Dezentralität entstan- es sich dabei nicht immer um besonders exotische Produk- den: Zu jedem Gate gehört auch ein Warteraum – mit dem te. entsprechenden Stauraum. Tegel hat 15 Stationen und somit 15 Sicherheitskontrollen und Gepäcksortierstellen. Gab es Vorbilder für Tegel? Im neuen Flughafen BBI dagegen werden wir eine zentrale VON GERKAN: Nein, das Sechseck ist nur die geometrische Gepäcksortierstelle finden, was eine weitaus höhere Wirt- Fixierung einer an sich rein funktionalen Konzeption, die schaftlichkeit bedeutet. Dazu kommt ein sogenanntes nach einem Weg sucht, die Entfernung vom Autoverkehr – „One-Roof-Konzept“: Alle Airlines sind in einem Terminal sei es Taxi, PKW oder Bus – zum Flugzeug und umgekehrt Zu Hause. Das bedeutet: Common use. In Hamburg hat so kurz wie möglich zu machen. Das impliziert ein langge- man wiederum drei Terminals. Alle hängen an dem glei- strecktes Gebilde, oder eines, das stangenförmig ist. Das chen System, befinden sich aber in gesonderten Gebäu- Stangenförmige kann sich lang ausdehnen, dann gibt es den, und die Lufthansa verfügt über ihr eigenes Terminal. aber Enden. In dem Moment, in dem ich die Enden zusam- VON GERKAN: Das sind separate Einheiten, nur dass der menbinde, bekomme ich einen Kreis, und dann verkürze Größte im Verbund – in Deutschland ist dies derzeit die ich die mittlere Wegentfernung. Dabei ist der Kreis, rein Lufthansa – es vorzieht, über ein eigenes Haus zu verfü- bautechnisch betrachtet, eine sehr komplizierte Figur, die gen. Das Primärmotiv ist, dass es von einer gewissen Grö- viel Geld kostet. Deswegen ist das Sechseck im Grunde ßenordnung an sinnvoll ist, die Dinge in einzelne Teile zu genommen eine geometrisierte Kreisfigur, die die Stange zerlegen, um nicht alles insgesamt immens groß werden zu einem Ring schließt. Ins Innere führten wir die Autos, zu lassen. Da bietet sich solch eine Teilung in Unterberei- außen warteten die Flugzeuge. Benötigen die Flugzeuge che an. Geometrie, den Flächenbedarf auf selbständige Art und Die Gestaltung von Flughäfen ist heute mehr denn je ein Weise zu lösen und die Wege kurz zu machen. Dies alles Spiel mit Analogien. Nachdem Sie in Hamburg das Abfer- unter einer Voraussetzung, die heute nicht mehr gilt: Dass tigungsgebäude einer Tragfläche nachempfunden es reicht, den Passagier vom Auto zum Flugzeug zu trans- haben, steht Berlin also im Zeichen von Schinkel? portieren und ihm nur das Gepäck abzunehmen und mit VON GERKAN: Wenn man so will, ja. Im BBI werden wir einer Bordkarte zu versorgen. In dem Moment, in dem auf jede futuristische Attitüde verzichten und eher tradi- man Sicherheitskontrollen einführt, wird das System tionell vorgehen. Wir begnügen uns damit, mit einfachen obsolet. Weil bei einer Dezentralisierung an jeder Stelle die und klaren Strukturen ein Optimum an Offenheit, Freiheit Kontrolle stattfinden muss, das ist personalintensiv und und Übersichtlichkeit zu schaffen. Ansonsten gilt das Prin- deswegen seitdem auch nie wieder auf der Welt realisiert zip der Reduktion. 36 Oliver Heissner doch viel und die Autos wenig Platz. Insofern erlaubt diese puls 01 | 2010 » Rückblende 1: ThyssenKrupp Elevator; 2: Fotolia; 4: Otis Den Weg nach oben geöffnet Der Aufzug ist als beweglicher Ort der Moderne untrennbar mit der Metropole verbunden. Erst durch ihn konnte sich die Stadt in die Vertikale öffnen. Selbstverständlich kann deshalb nur Amerika der Ort seiner Erfindung sein. Unser Autor stellt das Kulturgut Fahrstuhl vor. 1 Von Wilhelm Klauser 2 Rein etymologisch betrachtet entspricht der Aufzug nicht startet. Aber an der grundsätzlichen Struktur des Trans- den Erwartungen: Schließlich pflegt man in dem beweg- portsystems hat sich nur wenig geändert: Eine Kabine, die lichen Vehikel zu stehen als dass man im Fahrstuhl sitzen in einem Schacht aufwärts- und abwärtsgleitet. Tatsächlich würde. 1854 kappt der Maschinenbauer Elisha Graves Otis aber ist die moderne Stadt ohne diese Erfindung nicht ein Stahlseil, um den erstaunten Zuschauern im New Yor- denkbar. Dabei stellt das Auto gewissermaßen den Antipo- ker Kristallpalast seine neueste Erfindung, eine Auffang- den zum Aufzug dar: Während dieses die Ausbreitung der einrichtung, vorzustellen: „All safe, Ladies and Gentlemen! Stadt in der Horizontalen ermöglichte, kondensierte jener All safe!“ ruft er, als die Plattform, auf der er steht, wider sie auf der Stelle, trieb sie in die Höhe. Erst seit es den Auf- Erwarten nicht 15 Meter in die Tiefe rauscht. Erst als die zug gibt, lebte man nicht mehr auf der Belle-Etage, nahe Absturzsicherung entwickelt ist, beginnt der Siegeszug des am Straßenlärm. Jetzt residiert man im Penthouse. Dort, mechanischen Aufstiegs. Zunächst noch geht es dampfge- wo früher Dienstboten hausten, lassen sich die neuen Rei- trieben oder hydraulisch in die Höhe, seit 1889 dann elek- chen nieder. Hotel-Suiten werden in den obersten Etagen trisch. Anfangs begleitet von Personal, das die Kabinen auf eingerichtet, die Konzernleitung richtet sich im höchsten der gewünschten Etage zum Stehen bringt. Erst seit 1907 wird Geschoss ein. Es ist kein Wunder, dass ein großer Hochstap- der Mensch immer mehr durch den Knopf ersetzt: Die Ver- ler der Literatur seine Karriere als Liftboy beginnt. Thomas feinerung im Lauf der Jahrzehnte konzentriert sich auf die Mann hat ihn Felix Krull genannt und ihm eine gewisse Regeltechnik. Ziel ist es, für jeden Gebäudetyp optimale Sehnsucht nach dem Aufstieg eingepflanzt. Im Schnitt Verkehrsleistungen mit einem Minimum an Aufzügen und überwindet die Kabine heute zwei oder drei Meter in der Schachtvolumen in Übereinkunft zu bringen. „Auf“- und Sekunde. Eine Transportmechanik, die einmal ausschließ- „Ab“-Knöpfe sind das Resultat einer radikalen Vereinfa- lich den Lasten vorbehalten war, hat die moderne Stadt erst chung. Am Ende steht die Selbstbedienung: Der Aufzug ist möglich gemacht. Es ist kein Wunder, dass es solch ein Ge- idiotensicher, nur manchmal noch geht ein kollektives Rau- rät zum Kulturgut schaffen konnte, auch wenn es in seiner nen durch die Kabine, wenn sie in die falsche Richtung los- Allgegenwart im Lauf der Jahrzehnte unsichtbar wurde. 38 1 | 2003 bringt ThyssenKrupp die Twin-Technologie auf den Markt: In einem Schacht verkehren zwei unabhängige Aufzugskabinen – mit zum Teil unterschiedlichen Geschwindigkeiten und gegenläufigen Fahrbewegungen. Die Technik führt zu einer Reduzierung der Fahrstuhlschächte und verringert den Materialaufwand. Über eine Zielauswahl wird dem Benutzer ein Aufzug zugeteilt, das Foto zeigt die beiden parallel laufenden Gegengewichte. 2 | 1986 wurde das Lloyds Building von Richard Rogers in London fertiggestellt. Berühmt wurde das wegweisende Versicherungsgebäude auch wegen der außenliegenden Panoramaaufzüge, die den futuristischen Charakter unterstrichen. 3 | Fahrstuhlkabine um 1900 4 | 1854 präsentierte Elisha Graves Otis während der New Yorker Industrieausstellung im Kristallpalast seine Absturzsicherung für Lastenaufzüge: Nachdem das Seil durchtrennt wurde, ließ eine Wagenfeder mehrere Bolzen nach außen schnellen, die wiederum in die Zähne einer Führungsschiene griffen. Mit den Worten „All safe, Gentlemen, all safe“ wendete sich Otis nach überstandener Vorführung an seine Zuschauer. Seit diesem Zeitpunkt wurde die ein Jahr zuvor gegründete Otis Elevator Company zum Inbegriff für Sicherheit, die ersten Aufträge ließen nicht lange auf sich warten. 3 puls 01 | 2010 4 39 » Rückblende 1: ThyssenKrupp Elevator; 2: Fotolia; 4: Otis Den Weg nach oben geöffnet Der Aufzug ist als beweglicher Ort der Moderne untrennbar mit der Metropole verbunden. Erst durch ihn konnte sich die Stadt in die Vertikale öffnen. Selbstverständlich kann deshalb nur Amerika der Ort seiner Erfindung sein. Unser Autor stellt das Kulturgut Fahrstuhl vor. 1 Von Wilhelm Klauser 2 Rein etymologisch betrachtet entspricht der Aufzug nicht startet. Aber an der grundsätzlichen Struktur des Trans- den Erwartungen: Schließlich pflegt man in dem beweg- portsystems hat sich nur wenig geändert: Eine Kabine, die lichen Vehikel zu stehen als dass man im Fahrstuhl sitzen in einem Schacht aufwärts- und abwärtsgleitet. Tatsächlich würde. 1854 kappt der Maschinenbauer Elisha Graves Otis aber ist die moderne Stadt ohne diese Erfindung nicht ein Stahlseil, um den erstaunten Zuschauern im New Yor- denkbar. Dabei stellt das Auto gewissermaßen den Antipo- ker Kristallpalast seine neueste Erfindung, eine Auffang- den zum Aufzug dar: Während dieses die Ausbreitung der einrichtung, vorzustellen: „All safe, Ladies and Gentlemen! Stadt in der Horizontalen ermöglichte, kondensierte jener All safe!“ ruft er, als die Plattform, auf der er steht, wider sie auf der Stelle, trieb sie in die Höhe. Erst seit es den Auf- Erwarten nicht 15 Meter in die Tiefe rauscht. Erst als die zug gibt, lebte man nicht mehr auf der Belle-Etage, nahe Absturzsicherung entwickelt ist, beginnt der Siegeszug des am Straßenlärm. Jetzt residiert man im Penthouse. Dort, mechanischen Aufstiegs. Zunächst noch geht es dampfge- wo früher Dienstboten hausten, lassen sich die neuen Rei- trieben oder hydraulisch in die Höhe, seit 1889 dann elek- chen nieder. Hotel-Suiten werden in den obersten Etagen trisch. Anfangs begleitet von Personal, das die Kabinen auf eingerichtet, die Konzernleitung richtet sich im höchsten der gewünschten Etage zum Stehen bringt. Erst seit 1907 wird Geschoss ein. Es ist kein Wunder, dass ein großer Hochstap- der Mensch immer mehr durch den Knopf ersetzt: Die Ver- ler der Literatur seine Karriere als Liftboy beginnt. Thomas feinerung im Lauf der Jahrzehnte konzentriert sich auf die Mann hat ihn Felix Krull genannt und ihm eine gewisse Regeltechnik. Ziel ist es, für jeden Gebäudetyp optimale Sehnsucht nach dem Aufstieg eingepflanzt. Im Schnitt Verkehrsleistungen mit einem Minimum an Aufzügen und überwindet die Kabine heute zwei oder drei Meter in der Schachtvolumen in Übereinkunft zu bringen. „Auf“- und Sekunde. Eine Transportmechanik, die einmal ausschließ- „Ab“-Knöpfe sind das Resultat einer radikalen Vereinfa- lich den Lasten vorbehalten war, hat die moderne Stadt erst chung. Am Ende steht die Selbstbedienung: Der Aufzug ist möglich gemacht. Es ist kein Wunder, dass es solch ein Ge- idiotensicher, nur manchmal noch geht ein kollektives Rau- rät zum Kulturgut schaffen konnte, auch wenn es in seiner nen durch die Kabine, wenn sie in die falsche Richtung los- Allgegenwart im Lauf der Jahrzehnte unsichtbar wurde. 38 1 | 2003 bringt ThyssenKrupp die Twin-Technologie auf den Markt: In einem Schacht verkehren zwei unabhängige Aufzugskabinen – mit zum Teil unterschiedlichen Geschwindigkeiten und gegenläufigen Fahrbewegungen. Die Technik führt zu einer Reduzierung der Fahrstuhlschächte und verringert den Materialaufwand. Über eine Zielauswahl wird dem Benutzer ein Aufzug zugeteilt, das Foto zeigt die beiden parallel laufenden Gegengewichte. 2 | 1986 wurde das Lloyds Building von Richard Rogers in London fertiggestellt. Berühmt wurde das wegweisende Versicherungsgebäude auch wegen der außenliegenden Panoramaaufzüge, die den futuristischen Charakter unterstrichen. 3 | Fahrstuhlkabine um 1900 4 | 1854 präsentierte Elisha Graves Otis während der New Yorker Industrieausstellung im Kristallpalast seine Absturzsicherung für Lastenaufzüge: Nachdem das Seil durchtrennt wurde, ließ eine Wagenfeder mehrere Bolzen nach außen schnellen, die wiederum in die Zähne einer Führungsschiene griffen. Mit den Worten „All safe, Gentlemen, all safe“ wendete sich Otis nach überstandener Vorführung an seine Zuschauer. Seit diesem Zeitpunkt wurde die ein Jahr zuvor gegründete Otis Elevator Company zum Inbegriff für Sicherheit, die ersten Aufträge ließen nicht lange auf sich warten. 3 puls 01 | 2010 4 39 » Einblicke Licht, Lüftung oder Heizung immer nur dann, wenn sich jemand im Büro oder im Wohnhaus aufhält – der Busch-Wächter® Präsenz tech erkennt Bewegungsaktivität, schaltet angeschlossene Verbraucher zuverlässig und regelt auch die Klimatisierung von Räumen. Wachsam und vielseitig Der Busch-Wächter® Präsenz tech zeichnet sich durch Intelligenz, Bedienfreundlichkeit und Vielseitigkeit aus. Er sorgt in Räumen aller Art für eine optimale Beleuchtungssteuerung bei minimalem Energieeinsatz. Nicht nur Beleuchtungssysteme, sondern auch Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen lassen sich durch den Präsenzmelder intelligent und bedarfsorientiert steuern. Seine Erfassungspräzision ist jedem konventionellen Bewegungsmelder überlegen. Vier Sensoren und ein optimiertes Spiegel-Linsen-System garantieren höchste Erfassungsdichte. Der Busch-Wächter® Präsenz tech wird bereits bei geringster Bewegung aktiv. Das heißt: Angeschlossene Verbraucher stehen immer dann zur Verfügung, wenn sie benötigt werden, ohne dass dabei die individuellen Nutzungsgewohnheiten oder Arbeitsabläufe vorher fest Busch-Wächter® Präsenz tech – Energieeffizienz und optimierter Komfort definiert werden müssen. Bei der Inbetriebnahme des BuschWächter® Präsenz tech können die Helligkeitswerte sowie die gewünschte Nachlaufzeit über Einstellmöglichkeiten den Gegebenheiten angepasst werden. Eine nachträgliche 40 Eine intelligente und damit energieeffiziente Gebäudetechnik beinhaltet Räume, die nur dann Anpassung oder Regulierung dieser Werte ist problemlos beleuchtet werden, wenn sie auch wirklich genutzt werden. So können sich Bewegungsmelder möglich. Dazu wird der aktuelle Wert mittels einer Infrarot- als effektive Komponenten in nachhaltig geprägten Bauprojekten auszeichnen. Im Wohnhaus, Fernbedienung überschrieben und neu gespeichert. Über Büro oder im Hotel sorgen die Busch-Wächter® sowohl für wertvolle Energieeffizienz als auch für konventionelle Taster oder eine Infrarot-Fernsteuerung kön- mehr Sicherheit und Lebensqualität. Die Bewegungsmelder von Busch-Jaeger reagieren schnell nen die automatischen Funktionen unterbrochen und ange- und zuverlässig, sobald sie Wärme registrieren, und lassen auch in weitläufigen Treppenhäusern schlossene Verbraucher direkt ein- oder ausgeschaltet wer- und großen unübersichtlichen Räumen niemanden im Dunkeln stehen. Busch-Wächter® begrü- den. Der große Erfassungswinkel reicht seitlich bis zur ßen Besucher mit Licht, weisen ihnen den Weg und warnen vor ungebetenen Gästen. In Büros Wand. Der Aktionsradius von vier Metern unterhalb des und Besprechungsräumen sorgen sie für wohltuenden Komfort. Dabei sind Busch-Wächter® montierten Geräts lässt sich jederzeit kostengünstig erwei- nicht nur für die Beleuchtung verantwortlich, so regelt der Busch-Wächter® Präsenz tech auch tern. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, über einen die Klimatisierung von Räumen. Außerdem lässt sich der Präsenzmelder problemlos in ein Dimmer das Licht stufenlos der jeweiligen Situation indivi- umfassendes System der Gebäudetechnik einbinden. duell anzupassen. puls 01 | 2010 Sensor eines anderen Herstellers Vier Sensoren und Spiegel-Linsen System des Busch-Wächter® Präsenz tech Das aus vier Sensoren und einem Spiegel-Linsen-System bestehende Erfassungssystem des Busch-Wächter® Präsenz tech ist herkömmlichen Bewegungsmeldern, die lediglich über einen Sensor verfügen, weit überlegen. 41 » Einblicke Licht, Lüftung oder Heizung immer nur dann, wenn sich jemand im Büro oder im Wohnhaus aufhält – der Busch-Wächter® Präsenz tech erkennt Bewegungsaktivität, schaltet angeschlossene Verbraucher zuverlässig und regelt auch die Klimatisierung von Räumen. Wachsam und vielseitig Der Busch-Wächter® Präsenz tech zeichnet sich durch Intelligenz, Bedienfreundlichkeit und Vielseitigkeit aus. Er sorgt in Räumen aller Art für eine optimale Beleuchtungssteuerung bei minimalem Energieeinsatz. Nicht nur Beleuchtungssysteme, sondern auch Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen lassen sich durch den Präsenzmelder intelligent und bedarfsorientiert steuern. Seine Erfassungspräzision ist jedem konventionellen Bewegungsmelder überlegen. Vier Sensoren und ein optimiertes Spiegel-Linsen-System garantieren höchste Erfassungsdichte. Der Busch-Wächter® Präsenz tech wird bereits bei geringster Bewegung aktiv. Das heißt: Angeschlossene Verbraucher stehen immer dann zur Verfügung, wenn sie benötigt werden, ohne dass dabei die individuellen Nutzungsgewohnheiten oder Arbeitsabläufe vorher fest Busch-Wächter® Präsenz tech – Energieeffizienz und optimierter Komfort definiert werden müssen. Bei der Inbetriebnahme des BuschWächter® Präsenz tech können die Helligkeitswerte sowie die gewünschte Nachlaufzeit über Einstellmöglichkeiten den Gegebenheiten angepasst werden. Eine nachträgliche 40 Eine intelligente und damit energieeffiziente Gebäudetechnik beinhaltet Räume, die nur dann Anpassung oder Regulierung dieser Werte ist problemlos beleuchtet werden, wenn sie auch wirklich genutzt werden. So können sich Bewegungsmelder möglich. Dazu wird der aktuelle Wert mittels einer Infrarot- als effektive Komponenten in nachhaltig geprägten Bauprojekten auszeichnen. Im Wohnhaus, Fernbedienung überschrieben und neu gespeichert. Über Büro oder im Hotel sorgen die Busch-Wächter® sowohl für wertvolle Energieeffizienz als auch für konventionelle Taster oder eine Infrarot-Fernsteuerung kön- mehr Sicherheit und Lebensqualität. Die Bewegungsmelder von Busch-Jaeger reagieren schnell nen die automatischen Funktionen unterbrochen und ange- und zuverlässig, sobald sie Wärme registrieren, und lassen auch in weitläufigen Treppenhäusern schlossene Verbraucher direkt ein- oder ausgeschaltet wer- und großen unübersichtlichen Räumen niemanden im Dunkeln stehen. Busch-Wächter® begrü- den. Der große Erfassungswinkel reicht seitlich bis zur ßen Besucher mit Licht, weisen ihnen den Weg und warnen vor ungebetenen Gästen. In Büros Wand. Der Aktionsradius von vier Metern unterhalb des und Besprechungsräumen sorgen sie für wohltuenden Komfort. Dabei sind Busch-Wächter® montierten Geräts lässt sich jederzeit kostengünstig erwei- nicht nur für die Beleuchtung verantwortlich, so regelt der Busch-Wächter® Präsenz tech auch tern. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, über einen die Klimatisierung von Räumen. Außerdem lässt sich der Präsenzmelder problemlos in ein Dimmer das Licht stufenlos der jeweiligen Situation indivi- umfassendes System der Gebäudetechnik einbinden. duell anzupassen. puls 01 | 2010 Sensor eines anderen Herstellers Vier Sensoren und Spiegel-Linsen System des Busch-Wächter® Präsenz tech Das aus vier Sensoren und einem Spiegel-Linsen-System bestehende Erfassungssystem des Busch-Wächter® Präsenz tech ist herkömmlichen Bewegungsmeldern, die lediglich über einen Sensor verfügen, weit überlegen. 41 » Denkanstoß Ausfüllen, kopieren und faxen an: +49 (0)1805-66 99 09 E-Mail an: pulse@de.abb.com Wie hoch ist das gewellte Dach von Heathrows Terminal 5, der auch „fliegender Teppich“ genannt wird? Ja, ich will. Bitte senden Sie mir „puls“ künftig regelmäßig frei Haus zu. Vorschau puls 02/2010: Energieeffizienz Moderne energetische Gebäudeplanung in der Antwort architektonischen Praxis – puls 02/2010 zeigt Die Dachkonstruktion umhüllt in Heathrow Terminal 5 in einer Höhe von gelungene und ästhetisch reizvolle Lösungen. Metern. puls stellt in jeder neuen Ausgabe eine Preisfrage. Die Gewinner erhalten eine Belohnung in Form eines Buchpreises. Name Büro istock Straße PLZ/Ort Impressum Telefon puls Zeitschrift für Bewegung in der Architektur Fax Herausgeber: Busch-Jaeger Elektro GmbH Freisenbergstr. 2 58513 Lüdenscheid www.busch-jaeger.de E-Mail Zu gewinnen: Unter allen richtigen Einsendungen verlost Busch-Jaeger je ein Maximilian Meisse (u.) Teague/Vitra Design Museum (o.) Katsuhisa Kida Exemplar der Bücher Tempelhof aus dem Wasmuth Verlag sowie Airworld, den Ausstellungskatalog des Vitra Design Museums. Einsendeschluss: 15. März 2010. Der/die Gewinner/in wird in der nächsten Ausgabe veröffentlicht. Gewinner des letzten Preisrätsels: Reinhard Menne, Dortmund, und Dieter Gubernatis aus Bad Malente. Verlag: Gesellschaft für Knowhow-Transfer in Architektur und Bauwesen mbH 70771 Leinfelden-Echterdingen www.gkt-publishing.de Redaktionsteam Busch-Jaeger: Dieter Lautz, Tobias Schlitzer, Christiane Schulte, Mirko Simon Redakteure Gesellschaft für Knowhow-Transfer: Lasse Ole Hempel, Britta Rohlfing Printed in Germany – Imprimé en Allemagne © by Busch-Jaeger Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere das Recht auf Verbreitung, Nachdruck von Text und Bild, Übersetzung in Fremdsprachen sowie Vervielfältigung jeder Art durch Fotokopien, Mikrofilm, Funk- und Fernsehsendung für alle veröffentlichten Beiträge einschließlich aller Abbildungen. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. » Denkanstoß Ausfüllen, kopieren und faxen an: +49 (0)1805-66 99 09 E-Mail an: pulse@de.abb.com Wie hoch ist das gewellte Dach von Heathrows Terminal 5, der auch „fliegender Teppich“ genannt wird? Ja, ich will. Bitte senden Sie mir „puls“ künftig regelmäßig frei Haus zu. Vorschau puls 02/2010: Energieeffizienz Moderne energetische Gebäudeplanung in der Antwort architektonischen Praxis – puls 02/2010 zeigt Die Dachkonstruktion umhüllt in Heathrow Terminal 5 in einer Höhe von gelungene und ästhetisch reizvolle Lösungen. Metern. puls stellt in jeder neuen Ausgabe eine Preisfrage. Die Gewinner erhalten eine Belohnung in Form eines Buchpreises. Name Büro istock Straße PLZ/Ort Impressum Telefon puls Zeitschrift für Bewegung in der Architektur Fax Herausgeber: Busch-Jaeger Elektro GmbH Freisenbergstr. 2 58513 Lüdenscheid www.busch-jaeger.de E-Mail Zu gewinnen: Unter allen richtigen Einsendungen verlost Busch-Jaeger je ein Maximilian Meisse (u.) Teague/Vitra Design Museum (o.) Katsuhisa Kida Exemplar der Bücher Tempelhof aus dem Wasmuth Verlag sowie Airworld, den Ausstellungskatalog des Vitra Design Museums. Einsendeschluss: 15. März 2010. Der/die Gewinner/in wird in der nächsten Ausgabe veröffentlicht. Gewinner des letzten Preisrätsels: Reinhard Menne, Dortmund, und Dieter Gubernatis aus Bad Malente. Verlag: Gesellschaft für Knowhow-Transfer in Architektur und Bauwesen mbH 70771 Leinfelden-Echterdingen www.gkt-publishing.de Redaktionsteam Busch-Jaeger: Dieter Lautz, Tobias Schlitzer, Christiane Schulte, Mirko Simon Redakteure Gesellschaft für Knowhow-Transfer: Lasse Ole Hempel, Britta Rohlfing Printed in Germany – Imprimé en Allemagne © by Busch-Jaeger Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere das Recht auf Verbreitung, Nachdruck von Text und Bild, Übersetzung in Fremdsprachen sowie Vervielfältigung jeder Art durch Fotokopien, Mikrofilm, Funk- und Fernsehsendung für alle veröffentlichten Beiträge einschließlich aller Abbildungen. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. puls 01 | 2010 DER BUSCH-WÄCHTER® PRÄSENZTECH SORGT IN ALLEN RÄUMEN FÜR EINE OPTIMALE BELEUCHTUNGSSTEUERUNG BEI MINIMALEM ENERGIEEINSATZ. ERLEBEN SIE ES. // www.BUSCH-JAEGER.de MAGAZI N FÜ R BEWEGU NG I N DER ARCH ITEKTU R Zu Wasser und zu Luft Intelligent, bedienerfreundlich und vielseitig. Ein neuer Terminal für Peking von Foster + Partners Flughafen BBI – Zu Besuch bei gmp Architekten Busch-Wächter® Präsenztech Begegnung mit dem Airport 2.0 Fliegender Teppich: Terminal 5 in London Heathrow Die Gesichter des Terminals www.BUSCH-JAEGER.de 01 | 2010