April - sculpture network
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Newsletter sculpture network Newsletter April 2007 Inhalt A Editorial 2 B Vorankündigung Symposium in Barcelona Mai 2007 C Berichte In Situ Art Center (PL) Verleihung des „Kunstpreises Berlin“ 2007 (D) Green Light for Antony Gormley's “Another Place” in South Sefton (UK) Galerie-Szene in Zürich (CH) boomt! Bericht über die Kunstmesse „art Karlsruhe“ (D) Ausblick Kunstmesse „fine art fair frankfurt“ (D) D Ausstellungen und Veranstaltungen Deutschland Frankreich Irland Italien Österreich Polen Spanien In eigener Sache: Ein neues Team-Mitglied Ralf Kirberg Heinrich-Knote-Str. 13 D- 82343 Pöcking Germany Tel.: 08157 / 9979015 Fax: 08157 / 9979020 Ralf.Kirberg@sculpturenetwork.org 3 4 5 Hartmut Stielow Gut Erichshof D- 30989 Gehrden Germany Tel.: +49 5108 3489 Fax: +49 5108 7356 Hartmut.Stielow@sculpturenetwork.org 6 7 8 8 9 10 11 12 11 11 12 12 12 nonprofit organisation Berlin Chairman: Ralf Kirberg Internet http://www.sculpturenetwork.org Redaktion Newsletter : Bernd Stieghorst Isabelle Henn Gisela Gärtner Fotos Newsletter: Bernd Stieghorst Oben von links: Rebecca Horn «L`estel ferit“, 1992/ Eduardo Chillida „Topos“, 1986 Unten von links: Luftaufnahmen vom Torre AGBAR und von Frank O. Gehrys „Peix“, 1992 Barcelona erwartet uns! Unter dem Titel „ESCULTURA EN LA CALLE“ wird am 4. + 5. Mai 2007 („Warming up“ am 3. Mai) unser großes internationales Symposium in Barcelona stattfinden. Lesen Sie mehr über das aktualisierte Tagungsund das spannende Zusatz-Programm. Reservieren Sie sich diesen Termin und melden sich an. Wir freuen uns auf Ihr Kommen! 1 Newsletter sculpture network A Editorial Liebe Mitglieder, das I. Quartal des Jahres 2007 hat den Trend fortgesetzt und die Aufmerksamkeit für das Thema „Skulptur“ weiter gefestigt. Sichtbares Ergebnis ist der Erfolg der „art Karlsruhe“, die seit ihrem Beginn die Skulptur immer besonders gefördert hat. Mit der Einrichtung von 18 „Skulpturenplätzen“ wurde ein deutliches und auch erfolgreiches Zeichen gesetzt – lesen Sie dazu den Bericht auf Seite 8. Gespannt sind wir auf die Kunstmesse „fine art fair frankfurt“, die vom 13. bis 15. April stattfinden wird, die erste Messe, die sich ausschließlich der Skulptur widmet. Der Veranstalter verspricht eine sehr hohe Qualität und eine außergewöhnliche Präsentation der Werke, für die eine spezielle Ausstellungsarchitektur entwickelt wurde – lassen wir uns überraschen. Wenn Sie die Messe besuchen, interessiert uns natürlich Ihr Urteil und wir bitten Sie herzlich um Ihre Kommentare. (Vorbericht S. 8) Nun konzentrieren wir uns auf unsere nächsten beiden Veranstaltungen, bevor ab Juni der Reigen der internationalen Groß-Veranstaltungen beginnt: Am Samstag, dem 21. April 2007, findet in Berlin ein Colloquium statt, dass wir zusammen mit dem Freundeskreis der Bernhard-Heiliger-Stiftung und unserem Gastgeber, dem Georg-Kolbe-Museum, veranstalten, es ist gleichzeitig auch ein Regional-Members-Meeting. Es erwarten Sie Vorträge und eine Podiumsdiskussion zum Thema „Skulptur im aktuellen Kunstbetrieb“ mit Journalisten, Galeristen und Künstlern. Beachten Sie bitte die Ankündigung auf S. 9. Und natürlich erfahren Sie auch weitere Details über das Programm unseres internationalen Symposiums in Barcelona, über die Referenten und auch über die Sponsoren. Denn ohne diese wäre so eine internationale Veranstaltung nicht möglich. Es gibt noch mehr Erfreuliches zu berichten: Wir freuen uns, dass wir eine weitere Verstärkung für unser Mitarbeiter-Team gewinnen konnten: lesen Sie das Porträt unseres neuen Team-Mitglieds Heike Endemann aus Freiburg, die seit Mitte Februar die englische Website betreut. Sie kümmert sich auch um unser großes Projekt, eine umfassende Linksammlung der Skulpturenparks und –gärten aufzubauen (S. 12). Anlässlich unseres Symposiums in Barcelona wird am 5. Mai auch die nächste Mitgliederversammlung stattfinden (Versand der Einladungen am 30.03.07). Dort werden wir über bisher Geleistetes und unsere Pläne für die Zukunft berichten, aber auch über unsere Finanzsituation. Sie alle wissen: Wir könnten künftig unsere Arbeit wesentlich intensivieren, wenn wir unsere finanzielle Ausgangslage verbessern können. Wir haben besondere finanzielle Großzügigkeit in ganz kleinem Kreis genießen dürfen. In diesem Sinn bitten wir diejenigen unter Ihnen, die mehr leisten wollen als den normalen Mitgliedsbeitrag, um ein besonderes Zeichen ihrer Förderung unserer Idee. Ich freue mich auf unsere Begegnungen in Berlin und Barcelona. Ihr Ralf Kirberg Mail: ralf.kirberg@sculpture–network.org Tel.: +49 8157 997 9016 30. März 2007 2 Newsletter sculpture network B Vorbericht Barcelona Barcelona, die temperamentvolle, wirbelnde „Hauptstadt der Architektur“, ist Ziel unseres nächsten internationalen Symposiums (s. auch: http://www.bcn.es/) Inzwischen haben Sie das gedruckte Programm unseres Symposiums in Barcelona erhalten – und Sie können es auch von unserer Website herunterladen. Immerhin ist es die 6. große Veranstaltung, die sculpture network durchführt. Das Programm ist wahrhaft international - mit Referenten aus Liverpool (GB), Basel (CH), Cumbria (UK), Andorra (AND), Warschau (PL), Berlin (D), Bayside + Bomoseen (USA) sowie natürlich aus Barcelona (E). Auch das Spektrum der Referenten ist breit Barcelona, die Stadt am Meer, erwartet uns! gefächert: Bildhauer und Architekten, Wissenschaftler von Universitäten, Stadtverwalter und –planer, AusstellungsKuratoren und Museumsleiter. Das alles verspricht ein spannendes Programm mit interessanten Themen und vielen Gelegenheiten zu intensiven Gesprächen und Diskussionen. Wir sind erfreut, über den regen Zulauf, den das Symposium bereits hat. Wie attraktiv unser Symposium ist, haben ebenfalls eine Reihe von Sponsoren und Kooperationspartner erkannt und unterstützen uns – mit einigen weiteren sind wir noch im Gespräch. Aber schon jetzt können Sie sich auf die köstlichen „Mini Blacks“ von Freixenet freuen, die am Freitagabend auf der Terrasse des CaixaForum serviert werden – oder auf die LINDOR-Kugeln der Maîtres Chocolatiers von Lindt, die es während der Kaffee-Pausen gibt. Wie formulierte schon Marcel Proust? „Mein Geschmack ist ganz einfach. Von allem nur das Beste!“ Auch unser optionales Zusatzprogramm am 2./3. Mai kann mit neuen spannenden Programmpunkten aufwarten: so werden wir z.B. am Vormittag des 3. Mai einen Sammler besuchen, der eine einzigartige Privatsammlung von u.a. 700 Skulpturen besitzt. Diese Sammlung wird später der Grundstock eines Museums sein, dessen Gebäude gerade restauriert werden und das 2009/2010 eröffnet werden soll. Anfang April werden wir den angemeldeten Teilnehmern noch weitere Informationen zukommen lassen. Zum Beispiel eine Literaturliste mit Hinweisen auf Publikationen und Websites und auch eine Übersicht, welche interessanten Ausstellungen Anfang Mai in Barcelona stattfinden werden. Hier eine Übersicht unserer bisherigen Sponsoren und Kooperationspartner, denen wir für ihr Engagement danken. 3 Newsletter sculpture network C Berichte „IN SITU ART CENTER“ - ein neues spannendes Projekt unseres polnischen Mitglieds, der Modern Art Foundation In Situ (PL) Zu Beginn des Jahres 2007 hat unser polnisches Mitglied, die Modern Art Foundation In Situ beschlossen, ein neues und eigenständiges Kunst-Projekt unter dem Namen „In Situ Art Center“ zu entwickeln. Dazu hat die Foundation einen großen Gebäudekomplex aus dem 19. Jahrhundert gekauft, der umgeben ist von einem alten und historisch bedeutsamen, sieben Hektar großen Park. Das Objekt liegt im idyllischen Dorf Sokolowsko in Ober-Schlesien, das man früher das „Polnische Davos“ nannte. Dank seiner wunderbaren Lage in den Bergen, den eleganten Sanatorien und den außergewöhnlich schönen Parks wurde der Kurort Sokolowsko im Das Sanatorium auf einer alten Aufnahme gleichen Atemzug genannt wie andere große Kurorte in ganz Europa. Die Geschichte des Gebäudes und des Parks begann im Jahre 1854 mit dem deutschen Arzt Herman Brehmer. Er nutzte das Potential der Naturschönheit des malerischen Dorfes in den Bergen, um ein Kur-Sanatorium zu errichten, das in ganz Europa berühmt wurde. Mit allen weiteren Sanatorien und Erholungsparks dehnte sich dieses historische „Health Resort“ über eine Fläche von mehr als 70 Hektar aus. Der Park von Brehmer`s Sanatorium ist der dabei älteste und größte von den zwei Parks, die nach 1850 angelegt wurden. Das neogotische Hauptgebäude von Brehmer`s Sanatorium – nach dem Krieg in „Grünwald“ umbenannt – ist zugleich der Eingang des Parks, über den die Spezialisten der damaligen Zeit urteilten: „(…) kein anderer Park in Europa ist so perfekt angelegt“. Nach dem Krieg wurde der ganze Komplex verstaatlicht, behielt aber glücklicherweise seine alten Funktionen. Mit dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes und der folgenden Privatisierung brachen neue Zeiten für das Sanatorium und den Park an. Im Laufe der kommenden Jahre verschlechterte sich der Gebäudezustand fast täglich. Im Jahre 2005 zerstörte ein Feuer das ganze Dach, die Holzdecken und Teile der hölzernen Orangerie. Unversehrt blieben zum Glück viele wertvolle Teile des Gebäudes wie die Ziegelsteindecken, die schmiedeeisernen Stücke, die Treppen und die Wandmalereien. Mit der Gründung des „In Situ Art Center“ im Jahr 2007 beginnt nun in Sokolowsko ein neues Kapitel in der Geschichte des Sanatoriums und dessen grüner Umgebung. Die Idee des neuen „In Situ Art Center“ ist es, die große Vergangenheit des Ortes wiederzubeleben. Dazu wird das gesamte Objekt total restauriert und angepasst an seine neue Funktion: es soll ein Der heutige Zustand nach dem großen Brand – die großartige Backsteingotik ist noch zu erkennen unabhängiges, internationales und und der Phantasie über das zukünftige Aussehen multifunktionales, zeitgenössisches Kultursind keine Grenzen gesetzt! Zentrum inmitten eines Skulpturenparks und offen für neue kreative Ideen sein. Das „In Situ Art Center soll eine hochprofessionelle Einrichtung für Kunst und Kultur in Schlesien werden, das sich vergleichen lassen kann mit anderen großen Kulturzentren in ganz Europa. Das „In Situ Art Center“ hat eine vielfältige Bedeutung für die Foundation und wird verschiedene Funktionen ausfüllen: Einerseits wird es zu einem zeitgenössischen 4 Newsletter sculpture network Museum mit einer internationalen Kunstsammlung und einem großen Skulpturenpark aufgebaut. Andererseits soll es ein internationales Zentrum für Ausstellungen, „Artist-in-residence“- und Atelier-Programme und ein Ort für künstlerische und kulturelle Veranstaltungen werden. Und es wird auch ein Forum für Konferenzen und Tagungen aus den Bereichen Kunst, Kultur und Wissenschaft. Das „In Situ Art Center“ wurde gegründet in der heute attraktivsten Region Polens, was die Bereiche Architektur, Tourismus, Kultur und Wirtschaft anbelangt. Es hat eine überaus günstige geographische Lage an den Hauptverkehrswegen PragBreslau/ Liegnitz-Kattowitz, nahe der Deutschen (100 km) und Tschechischen (6 km) Grenze und nahe der internationalen Flugplätze Breslau/Wroclaw, Krakau/Kraków und Kattowitz/Katowice. Nicht zuletzt aufgrund dieser attraktiven Lage und der interessanten Historie des Ortes wird diese neue Initiative von Modern Art Foundation ihr Ziel erreichen: Erfolg zu haben für die Kunst! Weitere Informationen: http://www.insitu.pl/ Wir werden die weitere Entwicklung aufmerksam begleiten und über den Fortschritt des Projektes berichten. Die Leiterin der Foundation In Situ, Elwira Kozlowska, hatte bereits in Graz über die Foundation selber berichtet. Wir erwarten sie auch als Teilnehmerin bei unserem Symposium in Barcelona. Elwira und auch wir freuen uns schon auf die Gespräche und Diskussionen mit Ihnen! Verleihung des „Kunstpreises Berlin“ 2007 (D) Unserem Mitglied Matthäus Thoma wurde am 18.März 2007 der Förderpreis des "Kunstpreises Berlin" der Akademie der Künste Berlin auf dem Gebiet "Bildende Kunst" zuerkannt. Der Preis wurde gemeinsam vom Regierenden Bürgermeister Berlins und dem Präsidenten der Akademie der Künste verliehen. Anlässlich der Verleihung hat Matthäus Thoma die dreiteilige Skulptur "Schwindel" in die Betonbrücke im Gebäude am Pariser Platz installiert Eine weitere Skulptur von ihm ist zur Zeit im Kolbe-Museum im Rahmen der Ausstellung "Die Macht des Dinglichen" zu sehen. Der „Kunstpreis Berlin“ 2007 wurde an das berühmte Tokioter Architektenduo Sanaa Kazuyo Sejima (geb. 1956) und Ryue Nishizawa (geb. 1966) verliehen. Das 1995 Die Akademie der Künste am Pariser Platz in gegründete Büro ist international erfolgreich Berlin mit der Skulptur „Schwindel“ von tätig und errichtete in den vergangenen Matthäus Thoma Jahren u.a. Museen in Kanazawa, Toledo und New York. In Deutschland wurde ihnen 2006 für das Gebäude Zollverein School of Management and Design in Essen große Anerkennung zuteil. In Berlin hat Sanaa den Wettbewerb für die Erweiterung des Bauhaus-Archivs gewonnen, dessen Realisierung bis 2010 vorgesehen ist. Der Kunstpreis Berlin wurde 1948 vom Land Berlin in Gedenken an die MärzGefallenen des Jahres 1848 gestiftet und wird seither immer am 18. März verliehen. 5 Newsletter sculpture network Green Light for Antony Gormley's “Another Place” in South Sefton (UK) Antony Gormley's 'Iron Men' are set to stay on Crosby beach after councillors granted permanent planning permission for the art installation. Last October, proposals for a four-month extension for the statues were refused by the planning committee amid concerns for wildlife and public safety. The revised plans will see 13 of the 100 life-size statues moved to new locations away from the River Alt mouth which is used by small sailing craft. A further three figures will be re-sited away from known bird feeding areas to address concerns that the extra visitors might affect wildlife patterns. “Another Place” consists of 100 cast-iron, life-size figures spread out along three kilometers of the foreshore, stretching almost one kilometre out to sea. Contractors spent three weeks lifting the figures into place and driving them into the beach on the-metre-high foundation piles. The artwork has been brought to the area by South Sefton Development Trust, a new organisation set up by South Sefton Partnership to continue its regeneration work in the area. Development Trust chiefs say that “Another Place” has already attached a huge amount of interest in the area with large numbers of people - including families and school parties - visiting the beach to see the statues. The “Another Place” figures - each one weighing 650 kilos - are made from casts of the artist's own body and are shown at different stages of rising out of the sand, all of them looking out to sea, staring at the horizon in silent expectation. The work is seen as a poetic response to the individual and universal sentiments associated with emigration - sadness at leaving, but the hope of a new future in another place. The artwork is being exhibited in the UK for the first time. It has been previously been seen in Cruxhaven in Germany, Stavanger in Norway and De Panne in Belgium. In November 2006 the statues were expected to move to New York but after a successful appeal they will remain. Further information: http://www.antonygormley.com/ Man mag es ja nicht glauben, aber der Yahoo! -Nachrichtendienst meldete über diesen Sachverhalt mit Datum vom 9. März 2007, 20:21 Uhr wie folgt: Nackte an englischem Strand bekommen endlich Aufenthaltserlaubnis (von AFP) Nach langem Streit haben hundert nackte Männer im britischen Crosby eine Aufenthaltserlaubnis für den Strand bekommen. Die Gemeinde im Nordwesten Englands gab am Mittwoch ihr Einverständnis, dass die Skulpturen nackter Männer des Künstlers Antony Gormley am Strand bleiben können, wie am Freitag bekannt wurde. Gegner der seit Juli 2005 gezeigten Installation hatten sich über die unbekleideten Figuren empört. Die Küstenwache warnte zudem davor, Spaziergänger, die die jeweils 700 Kilogramm schweren Statuen näher betrachten wollten, könnten von der Flut überrascht werden. Tierschützer fürchteten, durch die Zunahme der Strandbesucher wegen der ausgestellten Kunst könnten Vögel aus ihrem Lebensraum vertrieben werden. (Da erübrigt sich jeder Kommentar!) 6 Newsletter sculpture network Galerie-Szene in Zürich (CH) boomt! Zürich wird immer attraktiver für ausländische Galeristen. Insider werten die Stadt an der Limmat mittlerweile zusammen mit London als den wichtigsten Marktplatz für Kunst des 20. Jahrhunderts in Europa. Schon Ende 2004 eröffnete die Berliner Galerie Arndt & Partner eine Dépendance in Zürich, ein Jahr später folgte die Kölner Galerie Gmurzynska mit Räumen am prestige-trächtigen Paradeplatz. Und letzten Monat eröffnete der Münchner Galerist Wolfgang Häusler mit dem „Paukenschlag“ James Turrell (s. Bericht im März Newsletter). Neben den bisherigen bekannten „Gemengelagen“ bilden sich neue GalerieZentren, die sich an der rasanten städtebaulichen Veränderung der Stadt orientieren. Die galt noch vor einigen Jahren als „verschlafen“ – doch das hat sich inzwischen gründlich geändert! Direkt gegenüber dem größten Schweizer Bauvorhaben, dem trendigen Komplex „Sihlcity“, haben nun drei Galerien in einem Industriebau ein neues Zentrum gebildet und eine gemeinsame Vernissage veranstaltet. Matthias Arndt (Arndt & Partner Berlin), der „Senior“ im Haus, eröffnete mit einer sehr interessanten Skulpturen-Ausstellung des Berliner Künstlers Karsten Konrad (s. Bild). Konrad hat bei David Evison und Marina Abramovic an der Hochschule der Künste Berlin und am Royal Collage of Art London studiert. Seine Arbeiten aus zumeist hölzernen Fundstücken zeichnen die Ambivalenz zwischen Objekt und Architektur skulptural nach. Seine bildhauerische Vorstellungskraft bringt immer eine ausgesprochene planerische Andeutung mit sich, dass alles ganz anders sein könnte, hätte sein können oder noch werden könnte. Konrad nennt seine Ausstellung „Zig Zag Zürich“ und deutet damit an, wo und wie es langgeht in Zürich Neu in der 3er-Runde ist der Genfer Edward Mitterand (Galerie Mitterrand + sanz), der sich der jüngeren Schweizer und internationalen Gegenwartskunst verschrieben hat und mit einer großen Video-Installation der New Yorker Künstlerin Amy Granat eröffnet. Ende 2005 hatte die Galerie Haunch of Venison die Galerie Judin AG samt Galerieräumen und Jürg Judin als Galerieleiter übernommen. Hier setzt man auf internationale Zugpferde, nämlich auf Tony Cragg. In seiner ersten Ausstellung bei Haunch of Venison Zürich zeigt er 50 Zeichnungen und Aquarelle neben neuen skulpturalen Werken in Bronze und Stein. Die Eröffnung erregte viel Aufmerksamkeit, hat doch die französische Auktionsfirma Christie's gerade die Galerie Haunch of Venison gekauft und ist damit ins „Retail-Geschäft“ eingestiegen. Und damit hat François Pinault, zu dessen Finanzimperium Christie's gehört, einen weiteren und innovativen Schritt zur Ausdehnung seiner Sphäre im globalen Kunstmarkt getan: Denn die einflussreiche Galerie vertritt lebende Künstler mit ihren Arbeiten. Haunch of Venison wurde vor fünf Jahren in London gegründet von Harry Blain und Graham Southern – neben Zürich unterhält man noch einen Ausstellungsraum in Berlin. Zum Programm gehören international wichtige und hoch bezahlte zeitgenössische Künstler, darunter Richard Artschwager, Anton Henning, Richard Long, Tobias Rehberger, James Rosenquist, Bill Viola oder auch Wim Wenders. Ende März wurde im bekannten Löwenbräu-Areal ein weiterer Zuzug gemeldet: Francesca Pia aus Bern. Sie hat sich im Lauf ihrer 15-jährigen Tätigkeit als Entdeckerin von jungen Talenten einen Namen gemacht. So zeigte sie etwa die ersten Ausstellungen von Thomas Hirschhorn in der Schweiz. Vieles deutet darauf hin, dass diese hier genannten Namen nicht die letzten Zugänge in Zürich sein werden! 7 Newsletter sculpture network Bericht über die Kunstmesse „art Karlsruhe“ (D) Kein Zweifel: die art Karlsruhe (22.-25. März 2007) mausert sich! Im vierten Jahr ihres Bestehens ist wiederum ein deutlicher Qualitätssprung bei Teilnehmern und Angebot festzustellen. Es gibt zwar immer noch Kojen, bei denen man besser schnell die Augen schließt – aber das sind nur noch Relikte aus der Gründerzeit. Inzwischen hat man sich der wachsenden Bedeutung angepasst und einen professionellen 5-köpfigen Beirat berufen. So muss man heute genauer hinschauen. In Karlsruhe sind keine avantgardistischen „shooting stars“ zu entdecken; das ist dem „art forum“ in Berlin oder der „freeze“ in London vorbehalten. Aber so etwas will Karlsruhe auch gar nicht. Hier bewegt sich der Besucher auf bewährtem Terrain, so wie es der aufgeklärten und offenen, aber doch bodenständigen Gegend entspricht. Ein deutliches Schwergewicht bei den 161 Galerien aus 9 Ländern bildet die Klassische Moderne mit bewährten Eckpfeilern wie Henze & Ketterer, Ludorff, Maulberger, Ariel Moscovici und Maria Villalba mit „En tete“ Nothelfer oder Vömel – aber auch dem jungen Thole Rotermund, der ein starkes Angebot zeigt. Unser Augenmerk gilt natürlich der Positionierung der Skulptur. Dies nicht nur im Angebot einzelner Galerien – so zum Beispiel Michael Schultz mit der raumfüllenden eindrücklichen Installation „Bon Voyage“ von Saulis Vaitiekunas sondern vor allem auch wegen der Einrichtung von 18 „Skulpturenplätzen“, die der sowieso luftigen Atmosphäre der Hallen zusätzliche Offenheit geben. Da sind unsere drei teilnehmenden Galerie-Mitglieder gut positioniert: Der KunstRaum Bernusstrasse /Marina Grützmacher aus Frankfurt zeigt (in Kooperation mit Galerie Kasten) die balancierenden Figuren von Hubertus von der Goltz und blaue Pappeln von Stefan Pietryga. Das Fritz Winter Atelier/Michael Gausling aus Diessen am Ammersee stellt wuchtige Holz-Skulpturen von Joseph Lang neben die holistischen Objekte von Gabriele Pöhlmann. Und auch unser langjähriges Mitglied Maria Villalba aus Barcelona hat wieder einen Skulpturenplatz belegt. Dieses Jahr zeigt sie Ramón Cerezo, Sylvie Rivillon und Ariel Moscovici mit großen Bodenskulpturen. Mit über 35.000 Besuchern (+ 10%) und guten Umsätzen waren alle Beteiligten zufrieden. Bei solch optimistischen Zahlen freuen wir uns schon aufs nächste Jahr! Kunstmesse „fine art fair frankfurt“ (D) 13.-15.April 2007 Mitte April erwartet uns die zweite fine art fair frankfurt, die einzigartig als eine reine Skulpturenmesse konzipiert ist und rund 50 deutsche und internationale Galerien präsentiert. Dank der Fokussierung auf das brandaktuelle Thema „Skulptur“ und eine eigens entwickelte Stand-Architektur wird uns eine „unvergleichbare Messe“ versprochen. Die fine art fair frankfurt will sich mit ihrem Konzept der kuratierten Themenmesse als „Zierfisch“ im großen Becken der Kunstmessen positionieren. Dabei setzt die Messe auf hohe Qualität und deren angemessene Präsentation. Dafür hat Wilfried Kühn, Chef des Architekturbüros Kühn / Malvezzi, Berlin, eine spezielle Ausstellungsarchitektur entwickelt. Den Besucher erwarten beim Gang durch die Halle stets wechselnde Ein- und Ausblicke. Eine art Karlsruhe: bühnenartige Ausleuchtung der einzelnen Kojen soll für Eberhard Fiebig mit Ausblick auf sein “Tor der Freude“ zusätzliche Effekte sorgen. Schon jetzt sind wir gespannt auf diese Ein- und Ausblicke! 8 Newsletter sculpture network D Ausstellungen und Veranstaltungen (Mitglieder von sculpture network sind mit einem * markiert) DEUTSCHLAND Berlin Die Macht des Dinglichen – Skulptur heute! ACHTUNG – Bitte vormerken! Georg-Kolbe-Museum 11. Februar – 28. Mai 2007 Am Samstag, dem 21. April 2007 von 15-19 Uhr findet ein Colloquium in Zusammenarbeit mit sculpture network statt. Vorträge von Prof. Dr. Matthias Bleyl, Kunsthochschule Berlin-Weißensee und Dr. Jessica Ullrich, UdK Berlin. Podiumsdiskussion mit Gerd Harry Lybke, Eigen+Art, und Sebastian Preuss, Berliner Zeitung sowie den teilnehmenden Künstlern Birgit Dieker und Thomas Rentmeister. Bitte geben Sie uns bis zum 10. April Bescheid, ob Sie an der/den Veranstaltungen teilnehmen. Sie können dies auch bequem online tun, indem Sie uns eine E-Mail zu senden unter: anmeldung@sculpture-network.org Weitere Informationen: http://www.die-macht-des-dinglichen.de Madeleine Dietz* Galerie Georg Nothelfer, Berlin Tiergarten März bis Ende April 2007 Weitere Informationen: http://www.galerie-nothelfer.de Ronald Bladen - Skulptur. Werke der Sammlung Marzona Neue Nationalgalerie 22. März – 06. Mai 2007 Weitere Informationen: http://www.neue-nationalgalerie.de/ Diessen am Ammersee Gabriele Pöhlmann* Galerie im Fritz Winter Atelier* 01. April – 29. April 2007 Weitere Informationen: http://www.fritz-winter-atelier.de Frankfurt Hans Scheib - „Figuren“ KunstRaum Bernusstrasse/ Marina Grützmacher* Bernusstraße 18, 60487 Frankfurt am Main 12. April - 26. Mai 2007 Weitere Informationen: http:// www.kunstraum-bernusstrasse.de Hamburg Erwin Wurm Retrospektive 1986 - 2006 Deichtorhallen Hamburg 27. April – 02. September 2007 Weitere Informationen: http://www.deichtorhallen.de/ Bogomir Ecker Man ist nie allein Hamburger Kunsthalle Glockengießerwall 01. April – 29. Juli 2007 Weitere Informationen: http://www.hamburger-kunsthalle.de 9 Newsletter sculpture network Mainz Knopp Ferro* drawing beyond gravity - Skulptur und Zeichnung BERGNER+JOB GALERIE Grosse Bleiche 47 , D - 55116 Mainz 3. April - 26. Mai 2007 Weitere Informationen: httw://www.bergnerplusjob.net/ Mannheim Christoph Böllinger* - Plastik Rainer Nepita – Malerei Galerie Keller, 68163 Mannheim 31. März – 5. Mai 2007 Weitere Informationen: http://www.galeriekeller.de Ruppertsheim Alexander Heil*, Danda Hesselmann, Erwin Pleines, Luigi Mule, Jutta Hoffmann-Kleinlein Zauberberg, Robert-Koch-Str. 120, 65779 Ruppertshain 21.+ 22. April von jeweils 13.00 bis 18.00 Uhr Weitere Informationen: http://www.skulpturundgarten.de/index.htm Alexander Heil*, Danda Hesselmann Maschinenhäuschen in der Eppenhainer Str. 1a, 65779 Ruppertshain 21. April - 19. Mai immer Di-Sa, 14.00 bis 19.00 Uhr, Eintritt frei Weitere Informationen: www.dandahesselmann.de oder www.julia-koenig.de Schwabach Angelika Summa * 30.3.2007 - 22.4.2007 Gabriele Pöhlmann * 27.4.2007 - 20.5.2007 Galerie im Bürgerhaus Am Marktplatz , 91126 Schwabach Weitere Informationen: http://www.kuenstlerbund-schwabach.de/ Sürth Robert Schmidt-Matt*, Hank Beelenkamp, Ingrid Breuers, Florian Flierl, Pavel Zamikhovsky Helga Neef . Skulpturengarten Sürth 1. April - 17. Juni 2007 Weitere Informationen: http://www.skulpturengarten-suerth.de/ FRANKREICH Paris Le Nouveau Réalisme - Klein, Hains, Villeglé, Tinguely, César, Arman, Spoerri, Raysse, Dufrêne, Rotella, Niki de Saint Phalle, Deschamps, Christo Galeries nationales du Grand Palais Avenue du Général Eisenhower 3, 75008 Paris 28. März - 2. Juli 2007 Weitere Informationen: http://www.grandpalais.fr/programme.html#realisme 10 Newsletter sculpture network IRLAND Dublin Miró und Calder Irish Museum of Modern Art 04. April - 08. Juli 2007 Weitere Informationen: http://www.modernart.ie/en/subnav_2.htm ITALIEN Mestre-Venice Brigitte Kowanz Galleria Contemporaneo, Piazzetta Mons. Olivotti 2 (via Piave), 30172 Mestre-Venezia 1. April – 26. Mai 2007 Weitere Informationen: http://www.galleriacontemporaneo.it und http://www.kowanz.com Bergamo Enzo Cucchi - SCULPTURES GAMeC - Galleria d´Arte Moderna e Contemporanea di Bergamo Via San Tomaso, 53, 24121 Bergamo 4. April - 27. Mai 2007 Weitere Informationen: http://www.gamec.it/ ÖSTERREICH Admont Michael Kienzer, Tobias Pils, Markus Wilfing Stift Admont. Museum für Gegenwartskunst Admont 1, 8911 Admont 1. April - 24. Juni 2007 Weitere Informationen: www.stiftadmont.at Wien Tom Burr Secession 28. April - 24. Juni 2007 Weitere Informationen: http://www.secession.at/art/2007_d.html Galerie Robert Drees* at Viennafair - Wiener Kunstmesse mit den Künstlern: Jürgen Jansen, Sun-Rae Kim, Michael Laube, Markus Linnenbrink, Julia Mangold, Stefanie Schneider, Venske & Spänle 26. April - 29. April 2007 Weitere Informationen: http://www.galerie-robert-drees.de oder http://www.viennafair.at 11 Newsletter sculpture network POLEN Lublin “Energy of Communication. Mikolajczyk, Robakowski, Rytka” Modern Art Foundation In Situ* BWA Gallery - Biuro Wystaw Artystycznych w Lublinie 22. März - 22. April 2007 Weitere Informationen: http://www.insitu.pl SPANIEN Barcelona Jean Suzanne - Esculturas y Pinturas Galeria Maria Villalba Badia Art Contemporani* Bailèn 110, 08009 Barcelona 08. März – 28. April 2007 Weitere Informationen: http://www.galeriamariavillalba.com In eigener Sache Eine neue Mitarbeiterin im Team Unser Mitglied Heike Endemann aus Freiburg arbeitet seit Februar in unserem Team mit. Sie betreut die englische Website und auch unser großes Projekt, eine umfassende Linksammlung der Skulpturenparks und –gärten aufzubauen. Heike ist in Duisburg (D) geboren und hat Biologie studiert. Nach ihrer Promotion war sie tätig für wissenschaftliche Redaktionen. Eine mehrjährige Forschungszeit in New York nutzte sie zur Verwirklichung ihres Traumes und begann mit der Bildhauerei. Mehrere Jahre besuchte sie das Sculpture Center of New York City und belegte Kurse in Holzbildhauerei und Steinbildhauerei in Deutschland. Und sie sammelte internationale Erfahrungen als „Artist-in-Residence“ in Finnland und der Schweiz. Als Bildhauerein und Biologin ist es für Heike wichtig, dass ihre Arbeiten trotz der verschiedenen Oberflächen und Formen immer noch das natürliche Ausgangsmaterial erkennen lassen. Sie wählt Heike in voller Montur bei ihrer vorwiegend Holz, weil es lebendig ist, was gerade bei Lieblingsbeschäftigung. Ein Porträt werden Sie auf frisch gefällten Bäumen fühl- und riechbar ist. Die unserer Website sehen! unterschiedlichen Farben, Strukturen, Oberflächen, Gerüche der verschiedenen Holzarten beim ersten Kontakt sind entscheidend für Beziehungen, die zu den einzelnen Holzstücken entstehen. Sie können sich mit Heike wunderbar über Materialien unterhalten – und natürlich auch über Biologie. Wer interessiert ist: sie hat promoviert mit der Arbeit „Analyse der Topographie von Bindungsstrukturen der Wirtserkennungsproteine filamentöser Bakteriophagen“ – alles klar? Sie erreichen Heike unter: heike.endemann@sculpture-network.org Herzlich Willkommen im Team! Für die persönliche Ansprache gilt natürlich auch weiterhin die E-Mail unserer Business Managerin Isabelle Henn unter isabelle.henn@sculpture-network.org Vielen Dank! 12