Points of View

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Points of View
01 2014
Points of View
ZKZ 66811 – individual price Einzelpreis 6 €
01 2014
Points of View
Es gibt Menschen, die beklagen, dass ihnen nichts mehr Neues widerfährt. Alles, was ihnen
angeboten wird, glauben sie schon irgendwo gesehen zu haben. Gemeint ist hier nicht das
pathologische Déjà-vu-Erlebnis, sondern eher die resignative Kulturkritik vieler Zeitgenossen, die
einen Niedergang der kreativen Leistung heutiger Designschaffender für diesen Befund verantwortlich machen.
Doch vielleicht liegt dieser Eindruck der Gleichförmigkeit gar nicht an den Dingen, die uns heute
angeboten werden, sondern an der Unverrückbarkeit unseres Standpunktes dieser Kritiker und
damit auch an ihrem allzeit gleichen Blick auf die Welt. Nur wer bereit ist, diesen Blick immer
wieder zu verändern, erlebt wie verrückt und damit spannend die Dinge werden können, die ihm
täglich angeboten werden.
Es dürfte nicht zu weit hergeholt sein, wenn man das Konzept der im November vom Oberflächenspezialisten Interprint veranstalteten Möbeltage als ein flammendes Plädoyer für eine variable Sichtweise auf die Dinge interpretiert. Ein Denkansatz der eine ganze frank.stein-Ausgabe
wert ist.
There are some people who complain that nothing new happens to them anymore. Everything
that is presented to them, they believe they have already seen before, somewhere. Here, we
do not mean pathological déja-vu experiences; rather we are referring to the resigned cultural
criticism expressed by many contemporaries who blame the reduction of creative achievement by
present-day designers for this situation.
Yet perhaps this impression of uniformity does not lie in the things which are presented to us
today, but in the immutability of our point of view of these critics, and hence in their permanently
unchanged view of the world. Only those who are willing to constantly change this viewpoint
can experience how crazy - and hence, how exciting - can be the things which are presented to
them every day.
It ought not to be too far-fetched to interpret the concept of the “Furniture Days“ organized in
November by the surface materials specialist Interprint as a passionate plea for a variable view of
things – an approach to which an entire issue of frank.stein is dedicated.
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01 2014
Übersicht
Overview
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Trailer
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Übersicht + Impressum / Overview + Imprint
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Tales of taste - tastes of time
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Eine neue Sicht der Dinge / A New View of Things
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Mut, Offenheit und Ideen! Interview mit Salvatore Figliuzzi /
Courage, honesty and ideas! Interview with Salvatore Figliuzzi
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Mit dem „Six Pack“ auf der ZOW 2014 /
With the “Six Pack“ at ZOW 2014
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From Dusk till Dawn – Versuch einer Interpretation /
From Dusk till Dawn – attempt at an interpretation
Impressum / Imprint
Herausgeber und Chefredakteur / Publisher and Editor-in-Chief
Frank Stein, frank.stein@stein-publishing.de
Layout / Layout
Tocologo Kommunikationsdesign
Redaktion / Editorial staff
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Frank Stein, frank.stein@stein-publishing.de
Leonard Stein, info@stein-publishing.de
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200 €. Einzelheft 6 €. Each issue is available as free PDF-file. Printed version (50 issues) 200 €.
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Fotos: Interprint
Eine neue Sicht der Dinge.
Auf der ZOW 2014 // Halle 22-2, Stand B32.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Interprint. Inspiring People.
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01 2014
Tales of taste
– tastes of time
Text: Frank Stein
fotos: INTERPRINT
Wenn es um Fragen des aktuellen oder des zukünftigen Zeitgeschmacks geht, sprechen mehr oder weniger alle von „Trends“ oder gar „Megatrends“. Der folgende
Artikel ist ein Plädoyer für einen sehr sparsamen Umgang mit dem Wort „Trend“
und erklärt warum frank.stein lieber von „tales of taste“ spricht.
Whenever the question of current or future tastes arises, more or less everyone
talks about ”trends” or even “megatrends.” The following article is a plea for
careful use of the word “trend” and explains why frank.stein prefers to use the term
“tales of taste.”
Es scheint als würden täglich neue Trends ausgerufen. Immer mit dem Anspruch auf Allgemeingültigkeit versuchen die Verkünder ihre Botschaft durchzusetzen. Es ist eine Mischung aus naturwissenschaftlichem Anspruch, religiösem Missionsdrang und totalitärem Säbelrasseln. Wer sich
dem gerade Ausgerufenen oder besser diagnostizierten Trend verschließt, ist „out“ und „hat den
Schuss nicht gehört“. Als Endverbraucher läuft man bei Nichtberücksichtigung des Trends Gefahr
in der Gosse der gesellschaftlichen Ausgrenzung zu landen und als Hersteller oder Anbieter von
Artikeln, die den Zeitgeschmack reflektieren müssen, droht die Bedeutungslosigkeit und damit
der wirtschaftliche Niedergang.
It seems as if new trends are being announced every day. The proclaimers try to enforce their
message by means of claims to universal validity. It is a mixture of pseudo-natural science, religious missionary activity and totalitarian sabre-rattling. Those who turn their backs upon the
trend which has just been announced or, better, diagnosed, are “out” and have “missed the
boat.” As end-users, by ignoring the trend, we run the risk of landing in the gutter of social exclusion; while manufacturers or suppliers of articles which must reflect the taste of the time, feel
the threat of meaninglessness and, consequently, economic decline.
Vielleicht ist alles ganz anders
Doch möglicherweise ist alles ganz anders. Vielleicht kann nur der, der sich diesem System zu
widersetzen vermag und seinen ganz eigenen Weg geht, nachhaltig erfolgreich sein. Gemeint ist
hier nicht eine starrsinnige Verweigerungshaltung, die die Augen vor den offenkundigen Entwicklungen in der Gesellschaft verschließt, sondern die Eröffnung eines pluralistischen Diskurses, der
an einer neuen Angebotskultur mitarbeitet, bei der Phantasie, Plausibilität und Charme immer
neue Nischen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Überlebens schaffen. Hier werden keine
neuen Dogmen oder unverrückbare Naturgesetze verkündet, sondern es werden Geschichten erzählt, Geschichten, die wenn sie plausibel und nah an den Adressaten sind, wahre Wunder bewirken können, und jedem, der sich in dem Angebot an Geschichten nicht wiederfindet, die Möglichkeit lässt, mit einer neuen, mit seiner eigenen Geschichte das Angebot an solchen Geschichten
noch etwas reicher zu machen und so sich bzw. seinem Produkt die Akzeptanz zu verschaffen, die
das nachhaltige Überleben sichert. Doch was ist das Geheimnis guter Geschichten?
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Everything may be quite different
But perhaps everything is quite different. Perhaps only those who are able to resist this system
and go their own individual way can enjoy sustainable success. By this we mean not a stubborn
attitude of resistance – closing one´s eyes to the obvious developments in society – but to the
opening of a pluralistic discourse, which cooperates in a new offer culture, in which fantasy,
plausibility and charm are continually creating new niches of economic and social survival. Here,
no new dogmas or immutable laws of nature are announced; instead, stories are told, stories
which, when they are plausible and pertinent to the addressee, can work genuine miracles and
give everyone who cannot come to terms with the range of stories offered the opportunity of
making the range of such stories somewhat richer with a new story or his own story, and thus
winning for himself or his product the acceptance which ensures sustainable survival. But what
is the secret of good stories?
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Gute Geschichten können Leben retten
Gute Geschichten können die Welt verändern, oder zumindest Leben retten. Wem fällt da nicht
Scheherazade ein. Sie soll einer persischen Überlieferung nach die Erzählerin der Geschichten
von Tausendundeiner Nacht sein. Sie ist die Tochter des Wesirs des persischen Königs Schahrayâr.
Dieser wurde einst von seiner Frau mit einem Sklaven betrogen. Verbittert beschließt er jeden
Tag eine neue Frau zu heiraten, um diese bereits nach einer gemeinsamen Nacht töten zu lassen.
Doch Scheherazade akzeptiert ihr Schicksal nicht und erzählt dem König in der Nacht eine Geschichte, deren Handlung am nächsten Morgen abbricht. Neugierig auf das Ende der Geschichte
lässt König Schahrayâr sie am Leben. Nach 1001 Nacht ist der König von der Treue Scheherazades
überzeugt und lässt seinen mörderischen Plan gänzlich fallen.
Good stories can save life
Good stories can change the world, or at least save life. Who can forget Sheherazade? According
to Persian tradition, she is the authoress of the “Tales of a Thousand and One Nights.” She is the
daughter of the Vizier of the Persian King Sharayar, whose wife was unfaithful to him with a slave.
Filled with bitterness, he determines to take a new wife every day and then, after their wedding
night together, to have her killed and then marry a new wife that day.
But Sheherazade refuses to accept her fate; that night, she tells the king a story whose end is
interrupted next morning. Curious as to how the story will end, King Sharayar spares her life.
After 1001 nights, the king is convinced of Sheherazade´s faithfulness and decides to abandon
his murderous intention.
... oder die Welt verändern
Wenn man den Überlieferungen bezüglich der letzten Lebenstage des griechischen Philosophen
Sokrates Glauben schenken will, so sind es die von seinen Schülern festgehaltenen Erzählungen
ihres Meisters, die die abendländische Philosophie begründet haben und deren Einfluss auf unser
Denken und unsere Wertvorstellungen bis heute spürbar ist. Man erzählt sich, dass als er bereits
wegen seiner kritischen Gedanken zum Tode verurteilt, in der Todeszelle saß, seinen Schülern
mittels in Dialogform erzählten Geschichten die wichtigsten seiner Ideen vermittelte, die diese
dann zu Papier brachten. Diese wie auch die Geschichte von Scheherazade zeigen welch positive
Wirkungen Erzählungen haben. Aber auch inspirierende Geschichten, die unerwartete Zusammenhänge und Perspektiven zum aktuellen und zukünftigen Zeitgeschmack bieten, haben das
Zeug etwas zu bewegen.
... or change the world
If we can believe the traditions concerning the last days of the Greek philosopher Socrates, it was
their master´s stories as recorded by his disciples which formed the basis of Western philosophy,
and whose influence upon our thinking and our values may be felt to this day. It is related that,
while in his prison cell, having been condemned to death for his critical ideas, he conveyed the
most important of his precepts as stories in dialogue form to his disciples, who put them down
on paper. These, like the stories told by Sheherazade, demonstrate what positive effects stories
may have. In addition, inspiring tales which provide unexpected angles and perspectives to the
present and future taste have the power to bring about change.
Ob eine gute Geschichte erfunden ist oder nicht, ist egal!
Ob eine Trendprognose zutrifft oder nicht, ist entscheidend. Ob eine Geschichte erdacht ist oder
sich wirklich wie erzählt zugetragen hat, ist unerheblich, wenn sie nur ihre Aufgabe erfüllt. Eine
Geschichte will gar nicht wahr sein. Sie will die Menschen bewegen. Sie bietet Interpretationsfreiräume und lädt zum Weiterdenken und Weitererzählen ein. Es gibt unendlich viele Geschichten, die man zu einem neuen Produkt oder einer neuen Kollektion erzählen kann. Wer eine
gute Geschichte erzählen kann, braucht keine Erfolgsprognosen mehr zu geben. Wer von solch
einer Geschichte ergriffen wird, will dabei sein, will das Produkt haben. „Tales of Taste“ sind
weder Welterklärung noch vermeintlich wissenschaftlich fundierter Blick in die Zukunft. Es sind
Interpretationen und Inspirationen zum Thema Zeitgeschmack als ein möglicher aber hoffentlich
spannender Blick auf die Dinge.
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Whether a good story is pure fiction or not – doesn´t matter!
Whether a trend forecast comes true or not, is what makes a difference. Whether a story is fiction
or really happened, is of no importance, as long as it fulfills its purpose. A story is not intended
to be true. It is intended to move people´s hearts. It offers scope for interpretation, inviting listeners to think further and share it with other people. There are countless stories which can be
told about a new product or product range. Anyone who can tell a good story does not need
to present any forecasts of success. Anyone who is moved by such a story wishes to be on the
scene, wishes to possess the product. “Tales of taste” are neither cosmology nor a supposedly
scientifically based view of the future. They are interpretations and inspirations relating to the
theme “taste of the time” as a possible but hopefully exciting view of things.
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Es gibt nicht jedes halbe Jahr einen neuen Trend
Es ist unseriös jedes halbe Jahr einen neuen Trend auszurufen. Aber immer mehr Branchen
erwarten genau das von den Trendforschern. So werden vermeintlich unterscheidbare Prognosen
in immer kürzeren Abständen auf den Markt gebracht. Obwohl die Inflation von Trendprognosen
zunehmend deren Aussagekraft relativiert, verharren die meisten dieser Vorhersagen im Dogmatismus.
A new trend does not arise every half-year
It is irresponsible to proclaim a new trend every half-year. However, more and more branches of
industry expect precisely that from the trend researchers. As a result, supposedly distinguishable
forecasts are put onto the market at increasingly shorter intervals. Although the inflation of trend
forecasts increasingly relativises their importance, most of these forecasts persistently remain
caught in dogmatism.
Der Begriff „Trend“ offenbart schon, um was es sich im Grunde handelt. Es ist eine Einbahnstraße,
oder wie bei einem alten Song von Jethro Tull, ein Zug, der ungebremst in eine Richtung fährt.
The word “trend” clearly reveals what it basically is: a one-way street or, as revealed in an old
song by Jethro Tull, a train which travels unchecked in one direction.
Tales of Tastes wollen keine Einbahnstraße sein. Sie reflektieren die Welt und entwickeln einen
möglichen Sinnzusammenhang in dem sich eine Produktpräsentation bewegen kann. Sie erzeugen Bilder und regen zum Miterzählen an.
“Tales of taste” are not intended to be a one-way street. They reflect the world, developing a
possible context of meaning within which a product presentation can move. They create images,
inspiring the teller to relate actively.
Möbeltage von Interprint machen „Tales of Taste“ erlebbar.
Events wie die Möbeltage von Interprint machen den Begriff „Tales of taste“ erlebbar. Sie erzählen an den verschieden Stationen der Präsentation ihre Geschichten und der Besucher ist unversehens mitten in der Gedankenwelt des Veranstalters. Das Motto „Points of View“ unterstreicht
zu dem den pluralistischen und undogmatischen Ansatz der Designabteilung. Die Produkte werden in der Präsentation „Points of View“ zu plausiblen Protagonisten der dargebotenen Erzählungen.
The Interprint “Furniture Days“ make “tales of taste” come to life.
Events like the Interprint “Furniture Days“ make the concept of “tales of taste” come to life.
They tell their stories at the various stations of the presentation, and the visitors unexpectedly
find themselves in the organiser´s world of thought. Furthermore, the motto “Points of View” underscores the pluralistic and undogmatic approach of the design department. In the presentation
“Points of View”, the products become credible protagonists of the stories told.
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aus ganz Europa und sogar aus Südamerika
nach Arnsberg. Das diesjährige Motto „Points
of View“ inspirierte mit ungewöhnlichen und
neuen Perspektiven.
Kann man die Welt mit anderen Augen sehen?
Man kann, wenn man bereit ist, seinen Blickwinkel - seinen „point of view“ - zu ändern.
Salvatore Figliuzzi, Leiter Dekorentwicklung &
Marketing, Maurizio Burrato und Daniel Heitkamm aus dem Design- und Marketingteam
nahmen die Besucher der diesjährigen „Interprint Möbeltage“ mit auf einen visuellen Trip.
Das Ziel der „Reisegruppen“ war es, neue
Sichtweisen kennenzulernen. Insgesamt sechs
Stationen gab es zu erleben: die Veränderung
der Märkte, Offenheit für Innovationen und Inspirationen, besondere Stimmungen, das Licht
und die Zeit.
Einfach und komplex
Der Weg vom Walkman zum MP3 Player
dokumentiert die rasante Entwicklung im
Industrie-Design. So einfach und schlicht das
Design eines MP3 Players nach außen wirkt,
so komplex ist die Technologie dahinter. Ähnlich in unserer Branche: Dekore wirken auf den
ersten Blick „nachvollziehbar“, bergen aber
vielschichtige Prozesse in sich.
Auch Märkte werden zunehmend komplexer
und vielschichtiger – sie verändern sich, neue
Marktplätze entstehen. Einer ist das Internet.
Um in neuen Einkaufswelten Erfolg zu haben,
müssen Anbieter ihre potentiellen Kunden
emotional ansprechen und ihnen Orientierung
bieten. Less is more – weniger ist mehr.
Eine neue Sicht der Dinge
A New View of Things
Text: INTERPRINT
fotos: INTERPRINT
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„Points of View“ hieß es auf den „Interprint Möbeltagen 2013“. Der Workshop
eröffnete seinen Teilnehmern viele Perspektiven.
“Points of View“ was the motto of the
“Interprint Furniture Days 2013“. The
workshop gave its participants many
perspectives.
Es war bereits die 7. Ausgabe der „Interprint
Möbeltage“, zu denen sich wieder zahlreiche
Besucher aus aller Welt einfanden. Von Ende
Oktober bis Mitte November nahmen mehr
als 230 Entscheider aus über 130 Unternehmen an dem trendorientierten Workshop des
internationalen Dekordruckers teil. Die Partner
der Holzwerkstoff- und Möbelindustrie kamen
The already 7th “Interprint Furniture
Days“workshop was attended by numerous
visitors from all over the world. From the end
of October to mid-November, more than 230
decision-makers from more than 130 companies participated in the trend-oriented workshop of the international decor printer. The
partners of the derived timber product and
furniture industries came from all over Europe and even from South America to Arnsberg.
This year’s “Points of View“ motto inspired
with unusual and new perspectives.
Can you see the world with different eyes?
You can if you are prepared to change your
point of view. Salvatore Figliuzzi, Decor Development & Marketing Manager, Maurizio
Burrato and Daniel Heitkamm from the Design
and Marketing Team took the visitors of this
year’s “Interprint Furniture Days“ on a visual
trip. The objective of the “group tour“ was to
get to know new points of view. A total of six
stops could be experienced: the change in the
markets, openness to innovations and inspirations, special moods, light and time.
Simple and Complex
The path from the Walkman to the MP3 Player
documents the rapid development in industrial
design. However simple and plain the design
of an MP3 Player may look from the outside,
the technology behind it is extremely complex.
It is the same in our industry: Decors appear to
be “understandable“ at first sight but involve
multi-layered processes.
„Insgesamt sechs Stationen gab
es zu erleben: die Veränderung
der Märkte, Offenheit für
Innovationen und Inspirationen,
besondere Stimmungen, das Licht
und die Zeit.“
“A total of six stops could be
experienced: the change in the
markets, openness to innovations
and inspirations, special moods,
light and time.“
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eine digitale Sofortbildkamera. Und aus digitalen Bildern macht man mittlerweile wieder
Fotobücher, die an das gute alte Album erinnern. Ein Phänomen, ähnlich wie die Entwicklung von Holzdekoren.
„Jenseits der Eiche“ entstehen aus vielen
natürlichen Elementen neue Holzdekore mit
starkem Charakter. Der Trend zu Used- und
Repair-Looks, Textil- und Steinoptiken – das
ist die Lust auf Echtheit. Die Farbpalette der
neuen Holz-Interpretationen geht von natürlichen über weißlich-grauen bis hin zu dunkleren Tönen. Salvatore Figliuzzi und sein Team
zeigten im Workshop sowohl Dekorneuheiten
als auch aktuelle Dekor-Beispiele, die bereits
erfolgreich von Holzwerkstoff- und Möbelherstellern umgesetzt wurden.
„Ist die Zukunft heute
wirklich so, wie man sie sich
früher ausgemalt hat?“
“Did yesterday’s future,
i.e. the present, really
come true as imagined
in the past?“
Die Zukunft von gestern
Ist die Zukunft heute wirklich so, wie man sie
sich früher ausgemalt hat? Die 60er-Jahre gehörten der Raumfahrt. Also stellte man sich
vor, im Jahr 2000 Klassenfahrten zum Mond
zu machen und mit dem eigenen Auto durch
die Stadt zu fliegen. Doch es kam ganz anders.
Was wirklich kam, war noch vor 50 Jahren
unvorstellbar: das Computerzeitalter und die
Digitalisierung der Technik.
Analog und digital
Aller Digitalisierung zum Trotz gibt es eine
spürbare Rückbesinnung auf „das Echte“.
Das ist bei Interprint nicht anders. Dekorentwicklung beginnt analog, beim Holz-Fachmann, der mit „analogem Werkzeug“, Hobel
& Co., die authentische Vorlage schafft. Dann
erst kommt der Repro-Fachmann mit seinen
digitalen Werkzeugen und arbeitet das Dekor visuell aus, damit am Ende wieder etwas
„authentisches, analoges“ daraus hergestellt
werden kann. Ebenso paradox wie genial ist
es, wenn man „Altbekanntes“ mit innovativen
Technologien neu inszeniert. Wer erinnert sich
nicht an die Polaroid-Kamera?! Aus ihr wurde
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Markets are also becoming increasingly complex and multi-layered – they change and new
markets emerge. One of them is the Internet.
To be successful in new worlds of commerce,
sellers must address their potential customers
emotionally and offer them orientation. Less
is more!
Farbe macht Stimmung
Besonders interessiert waren die Besucher an
Farbstimmungen, die sich mit den Holzdekoren optimal kombinieren lassen. Die neuen
Uni-Farben von Interprint leben durch die
Idee „From Dusk till Dawn“. Das sind sanfte,
graue und gelbliche Töne – vom Abend bis zur
Morgendämmerung. „Echt“ wirken auch die
Oberflächen von metallischen Werkstoffen,
wie z.B. Stahl, Messing, Kupfer oder Zinn – die
Trendfamilie „Cosmic Sparkle“. Und aus dem
Fashion und Interieur Design wurde ein ganz
besonders eigener Farbton für die InterprintDekore adaptiert: „Jade“, der Edelstein mit
dem magischen Grünton.
tools“, like plane and chisel. It is only thereafter that the repro expert starts his work
with digital tools and visually processes the
décor so that in the end something “authentic
and analogue“ can be produced from it. It is
equally paradox and brilliant when something
old and familiar is reinvented with innovative
technologies. Who does not remember the Polaroid Camera?! It was superseded by the digital instant camera. And today, digital photos
are used to compile photo books that remind
of the good old photo albums of the past. A
phenomenon similar to that of the development of wood decors.
“Beyond the oak“, new wood decors with a
strong character are being created from many
natural elements. The trend towards used and
repaired looks, textile and stone looks reflects
the desire for authenticity. The colours of the
new wood interpretations range from natural
and whitish-grey to darker colours. During the
workshop, Salvatore Figliuzzi and his team
showed both new decors and current decor
examples that had already been successfully
implemented by derived timber product and
furniture manufacturers.
Yesterday’s Future
Did yesterday’s future, i.e. the present, really
come true as imagined in the past? The 1960’s
were the era of space flight. It was therefore
thought that school trips to the moon and flying through the town in your own car would
be possible in the year 2000. But everything
turned out differently. What did come was something still inconceivable 50 years ago: the
computer era and the digitisation of technology.
Analogue and Digital
Despite all digitisation, there is a noticeable
return to “the real thing“. That is no different
at Interprint. Décor development starts in
the analogue way, at the wood expert, who
creates the authentic artwork with “analogue
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zur Freude: „Bereits im letzten Jahr hatten
wir schon sehr viele Besucher. Dass wir in
diesem Jahr noch mehr Anmeldungen – sogar aus Übersee – hatten, ist einfach klasse.
Gemeinsam mit unseren Partnern der Branche
konnten wir Produkte und Märkte aus vielen
verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Wir
freuen uns auf ein Wiedersehen auf der ZOW
2014.“
„Gemeinsam mit unseren
Partnern der Branche konnten
wir Produkte und Märkte
aus vielen verschiedenen
Blickwinkeln betrachten.“
“Together with our industry
partners, we were able
to look at products and
markets from many different
perspectives.“
Salvatore Figliuzzi
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Licht aus anderen Perspektiven
Mit Licht kann man genial gestalten – sowohl
im Raum als auch im Möbel. Auch deshalb,
weil farbige Flächen Licht reflektieren. Die
indirekte Kombination von Unifarben mit
weißen Möbeloberflächen sorgte bei den Besuchern für ein kreatives Aha-Erlebnis. Aber
Licht macht in Zukunft noch mehr Karriere –
in der Datenübertragung: Wird Wi-Fi vielleicht
zu Li-Fi?
Ansichten und Ausblicke
Die Teilnehmer des „Point of View“ Workshops erlebten den Höhepunkt ihrer visuellen
Reise im Atrium des Interprint Design Centres.
Dort hieß es „Atem anhalten!“. „Parkourläufer“ setzten mit einer atemberaubenden
Performance in Szene, wie unterschiedlich die
Sichtweisen der Menschen sein können. Wo
wir im urbanen Raum Mauern, Geländer und
Treppen eher als Hindernisse wahrnehmen,
nutzen sie diese Objekte in der Fortbewegung.
Das gute Feedback der Besucher der „Interprint Möbeltage 2013“ ist für Salvatore Figliuzzi und das gesamte Interprint-Team Grund
Views and Outlooks
The participants of the “Points of View“
workshop experienced the highlight of their
visual tour in the atrium of the Interprint Design Centre. There, it was time to “hold one’s
breath“! Parkour runners showed in a breathtaking performance how different the points
of view of people can be. Where we see walls,
handrails and stairs as obstacles in urban
space, they use these items for motion.
The positive feedback of the visitors of the “Interprint Furniture Days 2013“ is good reason
for Salvatore Figliuzzi and the entire Interprint
Team to be pleased: “We already had a very
large number of visitors last year. And that we
had even more registrations this year – even
from overseas – is really great. Together with
our industry partners, we were able to look
at products and markets from many different
perspectives. We are looking forward to a reunion at ZOW 2014.”
Mood-Setting Colours
The visitors were particularly interested in
mood-setting colours that can be ideally
combined with wood decors. The new single
colours from Interprint originated from the
“From Dusk till Dawn“ idea. These are soft,
grey and yellowish colours – from dusk till
dawn. The surfaces of metallic materials like
for example steel, brass, copper or tin, i.e. the
“Cosmic Sparkle“ trend series, also look authentic. And Fashion and Interior Design got
its own very special and adapted colour for
the Interprint decors: “Jade“, the gem with
the magic green colour.
Light from Different Perspectives
Light can be used for innovative design –
both in the room and on furniture. Particularly
because coloured surfaces reflect light. The
creative indirect combination of single colours
with white furniture surfaces provided the visitors with a persuasive experience. But light
will be even more successful in future – in
data transmission. Will Wi-Fi perhaps be superseded by Li-Fi?
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Lorem ipsum dolor
Mut, Offenheit und Ideen!
Courage, honesty and ideas!
Interview: FRANK STEIN
fotos: INTERPRINT
Interview mit
Salvatore Figliuzzi
Interview with
Salvatore Figliuzzi
Vor sechseinhalb Jahren haben Sie ein
Interview gegeben. Damals waren Sie
noch recht neu bei Interprint. Was hat
sich seitdem getan?
Da ist unheimlich viel passiert. Mir war von
Anfang an klar, dass Dekorentwicklung und
Design allein nicht alles für mich sein kann.
Genauso wichtig wie ein gutes Dekor sind
die Emotion und die Geschichte. Damals, vor
sechseinhalb Jahren, entwickelte sich die Vermarktung unabhängig vom Design. Irgendwann kamen die beiden Bereiche dann zum
Glück doch zusammen, so dass heute die Story
und die Emotion den gleichen Stellenwert haben wie das Design. Ich bin davon überzeugt,
dass über die Emotion viele auf das Label
Interprint aufmerksam geworden sind. Traditionell waren und sind unsere Beziehungen
zur Holzwerkstoffindustrie immer schon sehr
ausgeprägt gewesen. Wir wollen aber auch
die Möbelhersteller erreichen. Nicht alle Möbelhersteller hatten eine wirkliche Vorstellung
von Interprint. Diese sind dann schließlich
nicht nur wegen der Dekore zu uns gekommen, sondern auch wegen der Geschichte.
Das positive Feedback bestätigt unseren Weg.
Am Anfang war ich der „Underdog“. Heute
bin ich total dankbar, dass ich die Marke Interprint aktiv mitgestalten darf.
You last gave us an interview six and a
half years ago. At that time, you were
still new with Interprint. What has happened in the meantime?
A great deal has happened. From the very beginning, it was clear to me that decor development and design alone cannot be the whole
world for me. The emotion and the history are
just as important as a good decor. At that time,
six-and-a-half years ago, marketing developed
independently from the design. Fortunately,
at some time or other, the two areas came
together, so that today the history and the
emotion have the same value as the design. I
am convinced that it was via the emotion that
many people became aware of the Interprint
label. Traditionally, our relationships with the
woodbased panels industry have always been
very strong. But we also aim to reach the furniture manufacturers. Not all furniture manufacturers had a correct picture of Interprint. In
the end, they came to us not only because of
the decors but also because of the history. The
positive feedback received confirms that our
way was the right way. In the beginning, I was
the “underdog”. Today, I am very grateful that
I am able to participate in actively shaping the
Interprint brand.
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„Die ‚interzum‘ ist eine
Geschichte der Branche.
Die Möbeltage sind die
Geschichte von Interprint.“
“The Interzum is the history
of the industry.
The ‘Furniture Days’ are
the history of Interprint.“
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Auf der Visitenkarte steht sicher so etwas wie „Marketing- und Dekorverantwortlicher“. Wie nennen Sie sich selbst?
Ich würde gerne eine Bezeichnung dafür erfinden. Die Bezeichnungen, die es gibt, treffen
es nie so ganz. Man müsste eine Postbox auf
Ihrem Heft anbringen, so dass alle, die mich
kennen, einen Vorschlag machen können.
On your business card, it probably says
something like “Marketing & Decor Management.” What is your official title?
I wish I could think up a suitable description.
The descriptions that exist never quite meet
the mark. You ought to include a postbox in
your magazine so that all those who know me
can submit a suggestion.
Welche Rolle spielen die Möbeltage bei
Interprint?
Auf jeden Fall eine genauso große wie die „interzum“. Mein Herz sagt eher mehr. Denn das
sind WIR. Die „interzum“ ist eine Geschichte der Branche. Die Möbeltage sind die Geschichte von Interprint.
What role is played by the Interprint
“Furniture Days“?
At any rate, exactly as important as the role
played by the Interzum. But my heart tells me,
more important. Because that is what we are.
The Interzum is the history of the industry. The
“Furniture Days“ are the history of Interprint.
Wenn das jetzt der ein oder andere liest,
wird er einwenden: „Die sind doch gar
nicht auf der interzum!“
Ja, das stimmt. Wir stellen nicht auf dem Messegelände aus. Dennoch fühlen wir uns mit
unserer Präsentation in der Design Post als
Teil dieses Branchen-Events.
Anyone who reads that, will probably
object, saying “They don´t take part in
the Interzum!”
Yes, that´s true. We don´t exhibit at the official
exhibition centre. But still, with our presentation in the Design Post, we feel ourselves as
part of this industry event.
Haben die Möbeltage das Geschäft von
Interprint erfolgreicher gemacht?
Sie haben auf jeden Fall dazu beigetragen,
dass wir international gesehen Marktanteile
dazu gewonnen haben. Wir haben Ziele erreicht, die wir vielleicht auch ohne die Möbeltage erreicht hätten, aber der Weg wäre
schwieriger gewesen. Wir können hier während der Möbeltage, Dekoren einen erfolgreichen Weg bahnen. Diese Chance bietet sich
sicherlich nicht mit jedem Event.
Wie ist das Motto „Points of View“
entstanden?
Eigentlich ist Leo Bisping dafür verantwortlich.
Ihm ist bei einem Spaziergang durch Münster
bewusst geworden, dass man Dinge in der
Welt aus verschiedenen Perspektiven betrachten kann. Er hat die Geschichte dann in die
Runde geworfen. Danach ist das Motto zum
Schneeball geworden.
20
Have the “Furniture Days“ made
Interprint´s business more successful?
At any rate, they have contributed to our having gained market shares on an international level. We have achieved goals which we
perhaps might have achieved without the
“Furniture Days“, but the road would have
been a more difficult one. Here, during the
“Furniture Days“, we can create a successful
path for our decors. This opportunity is not
available with every event.
How did the motto “Points of View”
originate?
In fact, Leo Bisping is the one responsible.
While taking a walk through Münster, he realized that one can observe things in the world
around us, from different perspectives. He
then put the matter up for consideration – and
then, the motto became a snowball.
Gibt es nur einen richtigen Standpunkt?
Nein, es gibt nicht nur einen richtigen Standpunkt. Es gibt viele richtige Standpunkte. Auch
das ist es, was wir uns wünschen, dass es auf
einer „imm“ mehr verschiedene Standpunkte, im Sinne von unterschiedlichen Dekoren
gibt. Auch Mitbewerber machen gute Dekore.
Es würde der Möbelbranche gut bekommen,
wenn die verschiedenen Standpunkte, wie ein
Möbel aussehen kann, auch auf den Messen
und im Handel sichtbar wären.
Is there only one correct point of view?
No, there isn´t only one correct point of view
– there are many correct points of view. That,
too, is what we want – that at the “imm”
there should be more different viewpoints, in
the sense of different decors. Our competitors
also create good decors. It would be good for
the furniture industry if the various points of
view, as to how an item of furniture can look,
could be seen at trade fairs and in the retail
business.
Wären die Themen oder Trends unter
anderen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen andere gewesen?
Natürlich sind die Themen nicht unabhängig
vom aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld. Sie entstehen aus dem,
was gerade so um uns passiert. Wir haben ja
nicht nur Dekorentwickler, die in Deutschland
leben, sondern die, wie unser Kollege Maurizio Burrato, zum Beispiel aus Italien kommen
und somit anderen Einflüssen ausgesetzt sind.
Maurizio, der an den Möbeltagen mitgearbeitet hat, lieferte andere Beiträge als wir.
Would the themes or trends have been
different under other economic outline
conditions?
Naturally, these themes are not independent
of the current economic and social environment. They develop from what is happening
around us. After all, we don´t only have decor
developers living in Germany; but also others
who, like our colleague Morizio Burrato, come
from Italy, for example, and are hence exposed
to other influences. Maurizio, who cooperated
with us on the “Furniture Days“, made contributions that were different from ours.
Wie aufnahmefähig ist die Möbelindustrie?
Wir haben während unserer Möbeltage festgestellt, dass die Besucher definitiv an
How receptive is the furniture industry?
During the “Furniture Days“, we realized
that the visitors are definitely interested in
new ideas and the history behind them.
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01 2014
01 2014
neuen Ideen interessiert sind und an der Geschichte dahinter. Gemeinsam mit unseren
Kunden haben wir eine große Chance, den
Markt zu verändern. Die aktuelle Gleichförmigkeit des Angebotes hier in Deutschland
stößt bei vielen Kunden auf Unbehagen. Das
ist aber ein rein nationales Thema. International gibt es dieses Phänomen nicht.
... der Möbelhandel?
Auch der Möbelhandel ist auf der Suche nach
neuen Ideen. Diese findet er bei uns.
„Es würde der Möbelbranche
gut bekommen, wenn die
verschiedenen Standpunkte,
wie ein Möbel aussehen kann,
auch auf den Messen und im
Handel sichtbar wären.“
“It would be good for the
furniture industry if the various
points of view, as to how an
item of furniture can look,
could be seen at trade fairs
and in the retail business.“
22
... der Konsument?
Wir versuchen tatsächlich, wenn wir unsere
Dekore entwickeln, die Welt aus der Endverbrauchersicht zu sehen. Das ist für uns alle
in der Branche am Ende die entscheidende
Sichtweise.
Und was für Erkenntnisse haben Sie
über den Endverbraucher?
Der Endverbraucher hat, wenn ihm Geld zur
Verfügung steht, nicht in erster Linie „Möbel“
im Kopf. Viele andere Dinge interessieren ihn
mehr. Die Leidenschaft unserer Branche sind
Möbel. Diese Leidenschaft müssen wir auf den
Endverbraucher übertragen. Das Ding haben
wir „noch nicht gerockt“.
Hätte Ihr Team für ein bekanntes Modehaus „Modetage“ veranstaltet, hätten
diese viel anders ausgesehen?
Auf jeden Fall ähnlich. Auf „YouTube“ kann
man bereits unser aktuelles Video über die
Möbeltage sehen. Die bisher schon getätigten
Klicks, zeigen das allgemeine Interesse. Man
erkennt dort, dass unsere Story nicht auf das
Thema „Möbel“ beschränkt ist, sondern dass
sie das allgemeine Umfeld reflektiert. Also das,
was die Menschen gerade interessiert. Unsere
Geschichte hätte für ein anderes Produkt ähnlich ausgesehen.
Together with our customers, we have a tremendous opportunity of changing the market.
The current uniformity of the range of products on offer here in Germany makes many
customers uneasy. But that is a purely national
theme. This phenomenon does not exist on an
international level.
Was sind Sie? Dogmatiker oder eher
Relativist?
Was für eine Frage?! Als Romantiker bin ich
Relativist. Andererseits müssen wir im Geschäftsleben auch ein Stück weit dogmatisch
sein, weil wir nur Erfolg haben werden, wenn
unsere Kunden erfolgreich sind.
… and the furniture retail sector?
The furniture retail trade also is on the lookout for new ideas, and can obtain them from
us.
Kann ein Drucker Ideen verkaufen?
Wenn wir das tun würden – ich bin mir sicher,
das wäre ein gut laufender Geschäftsbereich.
Neue Ideen entwickeln ist unsere Leidenschaft. Natürlich erfordert unser Alltag, dass
wir unsere Kreativität fokussieren, um ans Ziel
zu gelangen.
… and the consumer?
In developing our ideas, we really try to see
the world from the point of view of the enduser. When all is said and done, for all of us in
the industry, that is the deciding point of view.
And what are your findings with regard
to the end-user?
When he has money to spend, the end-user
does not have “furniture” in mind ahead of
all other things. There are many other things
which interest him more. The passion of our
industry is furniture. We have to transfer this
passion to the end-user. We still have not
“cracked it.”
Verschenken die innovativen Drucker
nicht ihre Alleinstellungsmerkmale und
verkaufen ihre Austauschbarkeit?
Diese Frage lasse ich mal im Raum stehen.
Welche Botschaft will Interprint über
die Möbeltage transportieren?
Mut, Offenheit und Ideen!
What are you? Dogmatic? Or relativist ?
What a question! As a romantic, I am a relativist. On the other hand, in the business world
we also have to be somewhat dogmatic,
because we can only be successful when our
customers are successful.
Can a printer sell ideas?
If we were to do that – I am sure that would
be a successful business area. Developing new
ideas is our passion. Of course, our every-day
existence demands that we should focus our
creativity in order to reach our goal.
Aren´t the innovative printers throwing
away their unique selling points and selling their interchangeability?
That´s a question I prefer to leave unanswered.
Which message does Interprint wish to
communicate via the “Furniture Days“?
Courage, honesty and ideas!
If your design team had organized
“Fashion Days“ for a famous fashion
house, would they have been much
different?
At any rate, similar. On “YouTube“, you can
already see our latest video about the “Furniture Days“. The number of clicks made up
till now demonstrates the level of general interest. There, you can see that our history is
not limited to the theme “Furniture”, but that
it reflects the general environment – namely,
what people are interested in at that moment.
Our history would have been similar for another product.
23
01 2014
01 2014
Die Anhänger von gutem Design werden eine
neue Range von „Visual Perfect“ Unifarben
finden, die sich sehr gut mit den aktuellen
Holzdekoren kombinieren lassen. Das Thema
der Unifarben „From Dusk Till Dawn“ umfasst
angesagte graue und gelbliche Töne, die geschickt mit den Farbnuancen der Holzdekore
spielen. Jetzt schon ein Star unter den Farben
ist der neue Trendton „Jade“, ein edler Grünton, der sich in der Fashion- und InterieurWelt großer Beliebtheit erfreut. Innovationen
verspricht auch die „Pearl Perfect“-Familie
von Interprint und mit „Cosmic Sparkle“ ist
eine ganz neue Trendrichtung am Start. Das
sind metallische Effekte und Anmutungen,
die „von cool bis warm“ wirken und auf den
Trend „natürliche Materialien“ einzahlen.
Mit dem „Six Pack“ auf der ZOW 2014
With the “Six Pack“ at ZOW 2014
TEXT: INTERPRINT
24
Der Austausch und das produktive Feedback
der diesjährigen Workshopteilnehmer wurde
als Basis für die Entwicklung der Präsentation
genutzt, die in Kürze vom Interprint Team auf
der ZOW 2014 inszeniert wird. Zu sehen und
erleben gibt es neue Holz-, Stein- und KreativDekore mit starkem Charakter und von unfassbarer Authentizität. Als besonders bemerkenswert werden die Holzdekore „jenseits der
Eiche“ gehandelt.
The exchange of information and the productive feedback from this year’s workshop allowed for participants to be used as a basis for
the development of a presentation that will
shortly be staged by the Interprint Team at
ZOW 2014. New wood, stone and creative décors with a strong character and incredible authenticity can then be seen and experienced.
The wood decors “beyond the oak“ will be a
special focal point.
Neue Ansichten und spannende
Perspektiven:
Im intensiven Gespräch mit allen WorkshopTeilnehmern kristallisierte sich heraus, welche
Dekore das größte Potenzial besitzen, am
Markt erfolgreich zu sein. Das Ergebnis wird
sich auf der ZOW vom 10. bis zum 13. Februar
sehen lassen, denn dort wird das neue „Six
Pack 2014“ – die sechs favorisierten Dekore
– präsentiert. Aber nicht nur optisch bekommen die Besucher des Interprint-Standes viel
geboten. Die neuen Haptiken unterstützen die
verblüffend echte Anmutung der Dekore. Hier
ist Anfassen erwünscht.
New Points of View and Exciting
Perspectives:
Intensive talks with all workshop participants
revealed which decors have the greatest potential for market success. The result can be
seen at ZOW because the new “Six Pack
2014“ – the six favourite decors – will be
presented there. But the visitors of the Interprint stand will not only be offered a lot from
a visual point of view. The new haptic effects
support the amazingly authentic look of the
decors. Touching is desired here.
The supporters of good design will find a new
range of “Visual Perfect“ single colours that
Ein Highlight der Präsentation werden wieder
die Exponate der Xelio Finishfolie sein. Sie
glänzen mit beeindruckenden optischen und
haptischen Effekten wie z.B. der „optischen
Pore“. Das Produktmanagement des internationalen Dekordruckers stellt auf der ZOW
technische Innovationen vor, die ganz neue
Aspekte für die Weiterverarbeitung mit sich
bringen.
Das Standkonzept:
Auf jeden Fall sehr ungewöhnlich. Das Team
von Interprint hat das Motto „Points of View“
wörtlich genommen, um den Besuchern ganz
neue Perspektiven zu eröffnen. Mehr wird
aber nicht verraten. Salvatore Figliuzzi und das
Team von Interprint machen es lieber spannend: „Unser Stand auf der ZOW 2014 wird
auf jeden Fall ein Hingucker. Wir freuen uns
schon sehr auf die Reaktionen und Ansichten
unserer Besucher. So entstehen wieder neue
‚points of view’.“
can be very well combined with the current
wood decors. The theme of the single colours,
“From Dusk Till Dawn“, covers trendy grey
and yellowish shades that skilfully match the
colour nuances of the wood decors. The new
“Jade“ trend colour, a fine shade of green, is
very popular in the fashion and interior furnishing worlds and already a superstar among
the colours. The “Pearl Perfect“ series of Interprint also promises innovations and a completely new trend direction is in the starting
blocks with “Cosmic Sparkle“. These are metallic effects and looks that give an impression
ranging from cool to warm and pay tribute to
“natural materials“.
A highlight of the presentation will again be
the exhibits of the Xelio Finish Foil. They excel with impressive visual and haptic effects,
like for example the “visual pore“. The Product Management of the international decor
printer will introduce technical innovations at
ZOW that provide completely new opportunities in further processing.
The stand concept:
Definitely very unusual. The Interprint Team
took the “Points of View“ motto literally in order to open up completely new perspectives to
the visitors. But more will not be revealed. Salvatore Figliuzzi and the Interprint Team prefer
to make it exciting: “Our exhibition stand at
ZOW 2014 will definitely be an eye-catcher.
We very much look forward to the reactions
and views of our visitors. That is how new
‘points of view‘ will be gained again.“
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01 2014
From Dusk till Dawn
– Versuch einer Interpretation
– attempt at an interpretation
Text: Frank Stein
Die Welt jenseits der Sonne rückt bei Kreativen
unterschiedlicher Branchen ins Zentrum ihres
Schaffens. Die von Musikkennern hochgeschätzte
nordamerikanische Independent-Gruppe „Arcade
Fire“ hat im Grunde ihre gesamte gerade herausgebrachte CD „Reflector“ mehr oder weniger
diesem Thema gewidmet.
Among creative members of different branches,
the world on the other side of the sun shifts
its focus into the centre of its work. American
independent group “Arcade Fire”, highly esteemed
by music experts, has more or less dedicated its
recently published CD “Reflector” to this theme.
26
Interprint verortet die kommenden
Unifarbtöne jenseits des Sonnenlichts.
Wo kein direktes Sonnenlicht mehr hinreicht, entstehen besondere Farbtöne.
Mit „From Dusk till Dawn“ hat das Designteam um Salvatore Figliuzzi ein TopThema aufgriffen, das zur Zeit selbst in
der Independent-Musik-Szene von anspruchsvollen Künstlern bedient wird.
Es muss mehr dahinter stecken.
Interprint localizes the future solid colour tones beyond sunlight. Where direct
sunlight is unable to penetrate, special
colour tones are created. With “From
Dusk till Dawn”, the design team headed
by Salvatore Figliuzzi has seized upon a
focus theme which, at the present time,
is used even in the independent music
scene by discriminating artistes. There
must be more to it than that.
Es ist undenkbar, dass das für die Möbeltage
verantwortliche Interprint Designteam, die
noch nicht veröffentlichte Colourroadbroschüre 2014/15 des Folienspezialisten Renolit
kannte. Sie war erst im Entstehen. Auch umgekehrt lässt sich nichts konstruieren. Möglich ist
vielmehr, dass beide Teams aus ganz und gar
unterschiedlichen Impulsen heraus ihre Themen entwickelt haben. Umso frappierender
sind die Überschneidungen der Ergebnisse.
Beide ordnen die kommenden Unifarben den
Lichtverhältnissen vom Abend bis zur Morgendämmerung zu. Unter den Titeln „From
Dusk till Dawn“ (Interprint) und „Interplays of
Light“ (Renolit) stellen sie Unifarbtöne in den
Focus, wie Sie nur zwischen Sonnenuntergang
und Sonnenaufgang zu finden sind.
Bei den neuen Uni-Farben von Interprint handelt es sich konkret um sanfte, graue und
gelbliche Töne. Aus dem Fashion und Interieur
Design wurde ein ganz besonderer Farbton für
die Interprint-Dekore adaptiert: „Jade“, der
zur dominierenden Gestaltungskomponente
der Interprint-Präsentation wurde.
It is inconceivable that the Interprint design
team responsible for the “Furniture Days“
knew the not yet published ColourRoad brochure 2014/15 from the foil specialists Renolit
– the brochure was still in course of preparation. The converse is also true. Instead, it is
possible that both teams developed their themes acting from completely different motives.
The overlapping of the result was all the more
astonishing. Both teams assign the coming solid colours to the light conditions ranging from
evening to dawn. Under the titles “From dusk
to dawn” (Interprint) and “Interplays of light”
(Renolit), the focus is upon solid colour tones
such as are only to be seen between sunset
and sunrise.
The new solid colours from Interprint are, to
be precise, soft gray and yellowish tones. For
the Interprint decors, a very particular colour
tone from the worlds of fashion and interior
design was adapted: “Jade”, which became
one of the dominating design components of
the Interprint presentation.
Doch nicht nur innerhalb der Branche findet
Interprint Gesinnungsgenossen. Auch in der
But it is not only within the industry that Interprint finds allies; in the music scene too,
striking parallels are to be seen. The North
Das neue Interprint-Dekor „Cody“
The new Interprint decor “Cody“
Musik-Szene gibt es signifikante Parallelen.
Die von Musikkennern hochgeschätzte nordamerikanische Independent-Gruppe „Arcade
Fire“ hat im Grunde ihre gesamte, gerade herausgebrachte CD „Reflector“ mehr oder weniger diesem Thema gewidmet. Die Welt jenseits
der Sonne rückt bei Kreativen unterschiedlicher Branchen ins Zentrum ihres Schaffens.
Es soll im Folgenden gezeigt werden, dass
dieses Phänomen erstes Anzeichen für eine
signifikante Verschiebung im Designangebot
sein könnte, bei der Einiges über Bord geworfen und Neues entstehen wird.
„Used- und Repair-Look“ löst „Vintage“ ab
Wer glaubt, dass die von Interprint auf den
Möbeltagen präsentierten Holzdekore nichts
mit dem oben beschriebenen Unithema „From
Dusk till Dawn“ zu tun haben, könnte sich irren. Denn es soll gezeigt werden, dass auch
die von Interprint neu entwickelten Holzdekore auf einen signifikanten Wandel im zukünftigen Designangebot hinweisen.
Unter dem Stichwort „Jenseits der Eiche“
zeigte Interprint Hölzer im „Used- und RepairLook“. Der „Used- und Repair-Look“ scheint
das Potential zu haben, das mittler-
American independent group “Arcade Fire”,
highly esteemed by music experts, has more
or less dedicated its recently published CD
“Reflector” to this theme. Among creative
members of different branches, the world on
the other side of the sun shifts its focus into
the centre of its work.
The following thoughts are intended to show
that this phenomenon could be an initial sign
of a significant shift in the design range, by
which some things are thrown overboard and
new ideas are born.
The “Used-and-repair look” replaces
“Vintage”
Anyone who believes that the woodgrain decors presented by Interprint at the “Furniture
Days“ have nothing at all to do with the solid
colour theme “From Dusk till Dawn” described
above, could well be mistaken. Because the intention is to show that the woodgrain decors
also indicate a significant change in the range
of designs for the future.
Under the heading “Beyond oak”, Interprint
presented woodgrains in “Used-and-repair
look.” The “Used-and-repair look” seems
to have the potential to push aside the
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01 2014
„Polar Lights“ , eine der drei neuen Farbkonzepte des Renolit-Colour Road Teams
„Polar Lights“ , one of the. three new colour
concepts from the Colour Road
“Vintage” theme which has meanwhile been
dominating the industry for years.
weile seit Jahren die Branche beherrschende
„Vintage“-Thema zu verdrängen.
Die ganze „Vintage“-Thematik referiert auf
die alten Werte. Angesichts der Schnelllebigkeit der heutigen Zeit, vermittelt der „VintageLook“ die Rückbesinnung auf eine Zeit, in der
die Dinge noch einen Wert, einen Charakter
haben. Gebrauchsspuren dokumentieren hier
die Alterung wertvoller Materialien. Man
spricht von Patina. Der „Vintage-Hype“ steht
für die Emotionalisierung der Dinge angesichts einer immer anonymeren Welt. Über die
guten alten Dinge vergewissert sich der Besitzer seiner Einzigartigkeit.
Der Schritt vom „Vintage-Look“ zum
„Used- und Repair-Look“ scheint auf
den ersten Blick unbedeutend. Aber
er ist dramatisch.
Vergleichbares ist in der Bekleidungsbranche
zu beobachten. Natürlich werden auch hier in
den kommenden Jahren weiterhin Retro- bzw.
Vintage-Produkte angeboten. Vor allem der
US-amerikanische Markt wird immer eine Affinität für das „Vintage“-Thema behalten. Aber
Modedesigner wie Marc Jacobs haben schon
sehr früh das Thema „Repair-Look“ entdeckt,
und eigentlich nicht zusammenpassende unterschiedliche Muster und Stoffe miteinander
kombiniert.
28
The entire “Vintage” question harks back to
the old values. In view of the fast pace of life
today, the “Vintage” look inspires a feeling
of nostalgia for a period in which things still
had value and character. Here, traces of wearand-tear demonstrate the ageing of valuable
materials. People talk of “Patina.” The “Vintage-hype” stands for the emotionalisation of
things in the face of an increasingly anonymous world. The owner becomes conscious of
his uniqueness as defined by the “good old
days.”
At first glance, the step from the “Vintage
look“ to the “Used-and-repair look” seems
unimportant. But it is a dramatic one.
We can observe a comparable situation in the
clothing industry. Naturally, retro- or vintage
products will continue to be offered here in
the coming years also. Particularly the USAmerican market will always retain an affinity
for the “Vintage” question. But fashion designers such as Marc Jacobs have already at
an early stage discovered the theme “Repairlook”, and combined different patterns and
materials which in reality are not compatible.
In this connection, referring to furniture and
construction elements, the designer Gerd Ohlhauser also speaks of “Upcycling.”
Geben auch Sie
Ihrem Thema einen
würdigen Rahmen...
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worthy setting...
16 2014
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01 2014
Der Designer Gerd Ohlhauser spricht in diesem Zusammenhang bezogen auf Möbel und
Bauelemente auch von „Upcycling“.
Der „Repair-Look“ sorgt für eine Entemotionalisierung der Dinge. Er reduziert im ersten
Schritt das Design zur Notlösung. Ich verwende, was ich zur Verfügung habe. Gebrauchsspuren vermitteln jetzt nicht mehr Charakter
und Werthaftigkeit, sondern sind im Gegenteil
Ausdruck mangelnder besserer Alternativen.
Analog zu Brechts Erkenntnis, dass erst das
„Fressen“ und dann die „Moral“ kommt, folgen hier die Regeln des Designs der Verfügbarkeit der Ressourcen. Entsprechend bricht
das Design des Notstandes alle Regeln, und
entfesselt im zweiten Schritt – erst einmal aller Tabus entbunden – ein enormes kreatives
Potential.
Was vom Tage übrigbleibt
Angesichts der Folgen weltweiter Wirtschaftskrisen scheint es genügend Menschen zu geben, die damit auskommen müssen, was andere für sie übrig gelassen haben. Die Kreativität
der Improvisation scheint aber auch die zu faszinieren, die diese nicht nötig haben. Bis in die
Haute Couture findet sich der „Repair-Look.“
„Repair-Look“ from dusk till dawn
Zu dieser Welt des „Repair-Looks“, der Improvisation gehört nicht das direkte Sonnenlicht.
Ihre Protagonisten beginnen aktiv zu werden, wenn die Sonne untergeht. In der neuen
„Colourroad-Broschüre“ von Renolit heißt
es dazu: „Auf der Schattenseite drehen sich
alle zu dem Licht, das noch den Weg in die
Dunkelheit findet, abgeschwächt und vielfach
gebrochen. Was sich vom Tag hinüber gerettet hat, spiegelt sich in den Oberflächen der
Nacht in neuen Farben und Formen. Es ist eine
eigene Welt, die hier für einige Stunden zum
Leben erwacht. Sie zeigt sich von einer berauschenden Vielfalt. Es ist die neue Opulenz, die
Opulenz der Improvisation und der Anarchie.
Es ist die Kreativität der knappen Ressourcen.
Wo die verfügbaren Mittel begrenzt sind, fallen die Limits einer ästhetischen Dogmatik.
Formen und Kombinationen sind möglich,
die bisher tabu waren. Die Farb- und Materialtrends der kommenden Saison schlagen
mit ihrem Nonkonformismus möglicherweise
einen Pfad in eine neue Designwelt.“ (Red.:
Ausführlicher Bericht in der übernächsten
frank.stein - Ausgabe)
30
The “Repair-look” ensures de-emotionalisation of things. In the first step, it reduces design to a stop-gap solution. I use what I have
available.Traces of wear-and-tear no longer
convey character and defensive potential,
but on the contrary are also an expression
of a lack of better alternatives. Analogous to
Brecht´s statement, “First comes food, then
ethics,” here the rules of design follow the
availability of resources. Accordingly, design
inspired by necessity breaks all taboos and, in
the second step, now freed from all taboos,
releases an enormous creative potential.
How much of the day remains
Considering the results of worldwide economic crises, there seem to be enough people
who are obliged to live on what others have
left over for them. Yet the creativity of improvisation also appears to fascinate those who do
not need these remnants. The “Repair-look” is
found even in haute couture.
“Repair-look” from dusk till dawn
This world of “Repair-look” and improvisation
does not include direct sunlight. Its protagonists begin to become active when the sun
goes down. In the new “Colourroad brochure”
from Renolit we read: “On the dark side, everyone turns towards the light which still finds
a way into the darkness, diluted and frequently refracted. What remains of the day is reflected in the surfaces of the night in new forms
and colours. It is a world of its own, which for
a few hours awakes here to life. It reveals itself in bewitching variety. It is the new form of
opulence, the opulence of improvisation and
anarchy. It is the creativity of scarce resources.
Where the available resources are limited, the
limits of an aesthetic dogmatism fall aside.
Forms and combinations which were until now
taboo, are now possible. With their nonconformism, the colour trends and material trends of
the approaching season may possibly tread a
path into a new world of design.“ (Editorial
note: detailed report to appear in one of the
next issue of frank.stein)