Indian Summer
Transcription
Indian Summer
360° Kanada 360° Kanada – Das Magazin mit der Rundum-Perspektive für Urlauber, Auswanderer und Professionals Fliegen mit besten Aussichten. 360° Kanada D, A, Europa: 6,50 € Schweiz: 12,80 CHF Das Magazin mit der Rundum-Perspektive für Urlauber, Auswanderer und Professionals Indian Summer in Québec Farbenprächtiges Schauspiel S. 14 Reise mit dem „Canadian“ Per Bahn quer durch Kanada S. 8 Haida Gwaii Wanderungen auf den Queen Charlotte Islands S. 28 is plettpre m o K y n. One-wa d Meile n u e c i v r inkl. Se Ahornsirup Zuckersüßes Gold Kanadas S. 50 03 | 2010 757 (0,14 €/Min. aus ondor.com, 01805 -767 Buchen Sie jetzt: www.c r in Ihrem Reisebüro. unk max. 0,42 €/Min.) ode bilf Mo tz, tne Fes dt. dem www.360Grad-Kanada.de 03 2010 Lebenswerte Metropolen – 360° – Die Rundum-Perspektive Kanada Weite Grandiose Landschaft für – Große a p s t n e – lehnen n ßen e i n e g – nen … Ottawa, , o t n o r o l, T l Montréa h c a n Montréa t r h u c f a k n n a n r nnerhalb p von F Münc he i o n t n s o e n v g o n e i n u ind sow Täglich lussverb ghäfen. ncouver h u a c l V s F n d n A n e u n h c e ts mal Calgary allen deu mit opti b – a o n t e n g o ü r rf l klusive! e n i g n e i und To s r i b e r u ge P sowie Z d günsti n u t Kanadas f a h ndsc G a s t f re u e h c s i d Ka n a ter Mehr un Zurüc k Vorschau Editorial 02/2008 line Bestellhot 100 3 0761 / 70 RoadSide Magazine 2 KANADA € 7,50 [D] € 7,80 [A] € 8,70 [I] www.roadside-magazine.de Magazine 02/2008 RoadSide Preview € 8,60 [NL] sfr 14,80 Sommer 2010 West Die faszinierenden Highways in British Columbia - Alberta - Yukon Liebe Leserinnen, liebe Leser, knapp zwei Monate ist es her, dass die erste Ausgabe unseres Magazins 360° Kanada auf der weltgrößten Touristik-Messe, der ITB in Berlin, seine Premiere gefeiert hat. Das große Interesse an unserem ersten Heft und vor allem die vielen, vielen positiven Rückmeldungen, die uns erreicht haben, haben uns gezeigt, dass sich der Start gelohnt hat. Die kanadischen Highways tragen klangvolle Es istwie schön zutosehen, dass„Top das bewährte Konzept, mit dem wir vor etwa zwei Jahren mit unserem ersten Magazin 360° NeuNamen „Sea Sky“ und of the World“. seeland gestartet sind, auch Kanada-Fans auf offene Ohren, Augen und Herzen gestoßen ist. am Klondike River Goldrausch Erleben Sie die Nationalparks undbei dieden Metropolen Weinanbau im Okanagan Valley Vancouver und Calgary, die zu den lebenswertesallemder möchten wir unsund beitauchen unserenSie zahlreichen Abonnenten und KioskkäufernTop der „ersten recht herzlich of theStunde“ Worldganz Highway Alaska tenVor Städten Welt zählen, ein bedanken. So viel Vertrauensvorschuss hatten wir nicht erwartet. Dies wird uns ein Ansporn sein, Ihnen auch in den komin die Kultur dieses traumhaften Naturparadieses! Die Nationalparks menden Ausgaben mit spannenden Themen die Zeit bis zur (nächsten) Reise nach Kanada zu verkürzen. Rocky Mountains u.v.m. Bestellnr. 9101 – € 7,50 Dank gilt auch unseren Partnern der ersten Stunde, vor allem der Canadian Tourism Commission (CTC) in Düsseldorf, die uns die Präsenz auf der ITB in Berlin ermöglicht hat, und der Deutsch-Kanadischen Gesellschaft e. V., die wir in unserer nächsten Ausgabe vorstellen werden. Viele Gespräche mit und Hinweise von Kanada-Experten aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln haben uns neue Perspektiven eröffnet und zu neuen Ideen für Themen und Beiträge geführt, von denen Sie, liebe Leser, in den kommenden Ausgaben profitieren werden. Gewünschte Zahlungsweise bitte ankreuzen: Bestellschein Auch in dieser Ausgabe spannen wir den Bogen wieder von Osten nach Westen und von Süden nach Norden. Unsere AutoRechnung Versandkosten q mit Menge Preis/€ den Indian ren Bestellnr. fahren mitTitel dem Canadian quer durch Kanada, besuchen Summer in zzgl. der Provinz Québec, wandern auf den einen Verrechnungsscheck über €____________________ q Queen Charlotte Islands, um uns einzigartige Kunstwerke der First Nations, speziell der Haida Indianer, näher zu bringen RoadSide Magazine 2: WestKanada 7,50 Neu und 9101 habezu ichberichten. beigefügt. (portofrei in Deutschland) frieren bei fast minus 50° Celsius, um über die Fulda Challenge 2010 Sie blicken zurück auf das Olym9100 Magazine 1: Route 66 Ahornsirup7,50 portofrei Sie bis auf WiderrufHandwerk alle fälligen auf pische Dorf inRoadSide Vancouver, bringen uns den näher undqzeigen uns,und wiebuchen erfolgreich deutsches Rechnungsbeträge von meinem Konto ab. kanadischem Boden Fuß fassen kann. 9102 RoadSide Magazine 3: Südstaaten (nur von deutschen Konten möglich) erscheint Frühjahr 2011 7,50 Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und all‘ denjenigen, die ihren Sommer (wieder) im zweitgrößten und für viele 490 Kalender Route 66 – 2011 einen traumhaften Urlaub mit vielen einzigartigen Erlebnissen. Lassen Sie uns teilschönsten Land der Erde verbringen, Vorname /Nachname 1.8.10 die € 16,80 – erscheint August 2010 14,80 haben an denab Dingen, Sie erlebt haben, sei es in Form von Fotos oder Berichten. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht an redaktion@360grad-medien.de. 494 Kalender WestKanada – 2011 Straße / PLZ / Ort ab 1.8.10 € 16,80 – erscheint August 2010 Ihre Redaktion q ABO RoadSide Magazine ab Ausgabe _____ 14,80 Abopreis € 6,80 pro Ausgabe (Einzelpreis € 7,50) jederzeit kündbar Bankleitzahl Kontonummer Geldinstitut Datum / Unterschrift 98 02 | 2009 © 360° Neuseeland EK-Verlag GmbH · Lörracher Straße 16 · 79115 Freiburg 99 3 Tel. 07 61 / 70 310 - 0 · Fax 07 61 / 70 310 - 50 · info@roadside-magazine.de · Homepage: www.roadside-magazine.de Neuseeland 02 | 2009 © 360° Kanada 03 | 2010 Contents Contents Impressum Verlag: 360° Kanada erscheint alle drei Monate in der 360° medien GbR, Bilker Allee 216, 40215 Düsseldorf, Tel.: 0211 / 86 28 989, Fax: 0211 / 86 28 991, E-Mail: info@360grad-medien.de www.360grad-medien.de Geschäftsführung: Andreas W. Lopinsky, Christine Walter Chefredaktion (V.i.S.d.P.): Christine Walter, E-Mail: ch.walter@360grad-medien.de Redaktionsadresse: Nachtigallenweg 1, 40822 Mettmann, E-Mail: redaktion@ 360grad-medien.de, Tel.: 0172 / 18 88 83 0 Mitarbeiter dieser Ausgabe: Birgit-Cathrin Duval, Gottfried Glass, Martin Häußermann, Monika Hamberger, Fabienne Knöpfel, Sarah Köthur, Petra Lanzenhofer, Marc Lautenbacher, Québec, Dr. Kerstin Lötzerich-Bernhard, Susan Musgrave, Erich Pfefferle, Jens Rosenthal, Mona Szyperski. Mit der Bahn durch Kanada 8 Farbenfroher Herbst in Québec 14 Haida Dunedin Gwaii – ein schottisches Erlebnis 44 Kein guter Tag für Beau Hill: Beim Rodeo entscheiden acht Sekunden über Ruhm und Ehre Travelogues 8 Nächster Halt – Sioux Lookout: Als Eisenbahnpassagier durch Kanada Erich Pfefferle hat seinen langjährigen Traum wahr gemacht: mit dem „Canadian“ quer durch Kanada. Von Toronto über Winnipeg und die Rocky Mountains reist er in das 4.500 Kilometer entfernte Vancouver. 14 Farbenfrohe Herbstzeit in der Belle Provence Calgary Stampede 44 Mit seinen sonnigen Tagen und klaren Nächten ist der Altweibersommer die schönste Reisezeit in der Provinz Québec. Die Natur verwandelt sich in ein Farbenmeer: Blutrot und in leuchtendem Orange strahlen Ahorn und Hartriegel in den Wäldern, dazwischen schimmern Birken und Eichen in satten Ocker- und Gelbtönen. Ein unglaubliches Schauspiel. Monika Hambergers Bericht ist eine Hommage an die Natur. Where to sleep 50 Eine Reise zum zuckersüßen Gold Kanadas Die Inseln nördlich von Vancouver und westlich von Prince Rupert, Britisch Columbia, sind eng verbunden mit der Kultur der Haida Indianer, die sich hier schon vor rund 8.000 Jahren ansiedelten. Ihre einzigartigen Kunstwerke sind weltberühmt. Kerstin Lötzerich-Bernhard hat hier mehrere Wanderungen unternommen und berichtet von der Schönheit der Landschaft. Emigration & Working Holidays 56 Dabei sein ist alles: Fulda Challenge 2010 Sie haben es „geschafft“: Mona Szyperski stellt sechs Auswanderer vor, die in Kanada Fuß gefasst haben und erfolgreich ihren Berufstraum verwirklichen. Bei der Frage, was muss ich alles beachten, wenn ich nach Kanada auswandern will, stellt sich auch schnell die Frage: Kann ich das allein organisieren? Bekomme ich alle Informationen, die ich brauche? Oder benötige ich doch Hilfe? Gottfried Glass wägt ab, wann es besser ist, die Einwanderung selbst vorzubereiten, und wann es sinnvoll ist, auf professionelle Hilfe zurückzugreifen. 03 | 2010 © 360° Kanada Nur etwas für ganz Harte: Bei bis zu minus 50 Grad laufen, Autos oder mit Reifen beladene Schlitten ziehen, Holz sägen, schwimmen und kajaken: Martin Häußermann berichtet über die zehnte Fulda Challenge. Where to wine and dine 62 La Girolle, Québec City, Québec Report 64 Rückblick auf Olympia: Arbeiten im Olympischen Dorf Report 4 Ahornsirup – wer kennt ihn nicht? Zu Pancakes oder Waffeln gehört das flüssige Gold einfach dazu. Aber wissen Sie auch, wie der Sirup hergestellt wird? Petra Lanzenhofer besucht eine Ahornsirupfarm und erklärt in ihrem Bericht, wie der Saft gewonnen wird und welche Bäume dafür geeignet sind. Event 42 Einwandern in Kanada: Brauche ich einen Einwanderungsberater oder einen Rechtsanwalt? 62 Gourmet Travelogues 49 Crazy for Michael Bublé Where to stay 37 Erfolgsgeschichten: Deutsches Handwerk auf kanadischem Boden Where to wine and dine Music 54 Crystal Waters Guest Ranch, Bridge Lake, British Columbia 56 Birgit-Cathrin Duval war beim größten Rodeo Festival der Welt dabei: dem Calgary Stampede. Sie lernt Beau und Fred kennen, die sich ein Leben ohne Rodeoreiten nicht vorstellen können, und fängt in ihrem Bericht die Atmosphäre der über Sieg und Niederlage entscheidenden acht Sekunden des Ritts auf dem Bullen ein. 26 ,O Canada‘ House, Vancouver, British Columbia 28 Magisches Haida Gwaii – Zauberhafte Ursprünglichkeit im Pazifik: Queen Charlotte Islands Fulda Challenge 2010 Anzeigen: Europa: Anzeigenleitung Reiner Igl, 360° medien GbR, Bilker Allee 216, 40215 Düsseldorf, Tel.: 0211 / 86 28 989, Mobil: 0171 / 82 53 282, Fax: 0211 / 86 28 991, E-Mail: r.igl@360grad-medien.de, anzeigen@360grad-medien.de, www.360grad-medien.de Event Travel & Outdoors 26 28 Culture & Lifestyle 3 Editorial 6 News Aktuelles rund um Kanada 74 Preview Themen der nächsten Ausgabe Design und Layout: S3 ADVERTISING KG Sarah Köthur will in Vancouver arbeiten – was bietet sich im Frühjahr 2010 mehr an als ein Job rund um Olympia? Als Disponentin im Bereich Housekeeping ist sie für die Athleten, die Bewohner des Olympischen Dorfes zuständig. Zuerst aber müssen alle Betten bezogen werden … 67 Kanada aus einer anderen Perspektive: Iglu, Tipi, GoldschürferZelt, Baumhaus-Kugel, Gefängnis Wollten Sie schon immer Abenteuer erleben, sich ganz wie ein Goldschürfer fühlen, auch nachts? Oder testen, wie gut man in Iglus oder Tipis schlafen kann? Oder einfach mal etwas anderes als Hotels oder überhaupt Betten ausprobieren? Lassen Sie sich inspirieren: Susan Musgrave stellt originelle Übernachtungsmöglichkeiten vor. Pinboard 70 Websites 73 Books & DVDs © 360° Kanada 03 | 2010 www.cleverwomen.de 5 Kanada und USA: Anzeigenrepräsentanz: Armin Portele, takeoff-group, 3025 West 34th Avenue, Vancouver B.C. V6N 2K1 Canada, Tel.: +1 604 / 72 68 077, E-Mail: ap@ takeoff-group.com Marketing und Vertrieb, Leserservice: Andreas Lopinsky, Tel.: 0211 / 86 28 989, E-Mail: a.lopinsky@360grad-medien.de ISSN: 1869-8328 Aboservice: 360° Kanada Abonnementservice E-Mail: abo@360grad-medien.de Bezugsbedingungen: Einzelpreise: Im Handel: Deutschland / Österreich / Italien: 6,50 €, Schweiz 12,80 CHF, Kanada 14 CAD. Über den Verlag: Bei Einzelheftbestellungen über den Verlag werden zusätzlich zu den Einzelpreisen die Versandkosten berechnet. Abonnements: Jahresabonnement: Deutschland 24 €, Ausland EU 32 €, Ausland Welt 40 €, Schweiz 50 CHF. Kanada 44 CAD. Ein Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf gekündigt wird. Die Bezugspreise für das Jahresabonnement enthalten die Versandkosten und – soweit erforderlich – die gesetzliche Mehrwertsteuer. Das Jahresabonnement umfasst 4 Ausgaben. Sämtliche Informationen sind nach bestem Wissen und mit Sorgfalt zusammengestellt. Eine Gewährleistung für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Der Verlag übernimmt keine Haftung für unverlangte Einsendungen. Zuschriften an die Redaktion sind erwünscht, Rücksendungen nur gegen beigefügtes Rückporto. Die Rücksendung von Fotos, Büchern, Manuskripten etc. erfolgt auf Gefahr des Einsenders. Es gelten die Geschäftsbedingungen des Verlages. Beiträge, Fotos und grafische Darstellungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, Vervielfältigung auf fotomecha nischen und anderen Wegen sowie Nutzung auf Datenträgern bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Verlages. Bildnachweise: CTC S. 69 unten; Birgit-Cathrin Duval S. 4 links oben, 44–48, 74 oben links; Gottfried Glass S. 43; Nicole Gütler S. 54–55; Martin Häußermann S. 4 links Mitte, 56–61; Monika und Rainer Hamberger S. 16 unten, 17, 20 unten, 22 / 23, 24; Sarah Köthur S. 64–66; Petra Lanzenhofer S. 50–53; Marc Lautenbacher S. 4 links unten, 62-63; Dr. Kerstin Lötzerich-Bernhard S. 28, 29, 30 Mitte, 34 oben, 34 unten links, 35, 36 unten, 49; Ministère du Tourism du Québec: Cécile Benoit S. 14, Jean Francois Bergeron S. 19 oben, Pierre-Philippe Brunet S. 19 unten, Mathieu Dupuis S. 67, Édiphoto S. 1, Marcel Gignac S. 6, Jean-Pierre Huard S. 20 / 21 oben, 22, 69 unten, Albert Normandin S. 68 oben, 68 Mitte, Photoplainciel S. 21 unten, Edgar Robin S. 15, Linda Turgeon, S. 16 oben, Heiko Wittenborn S. 18/19, 20/21 unten, Arthus-Bertrand Yann S. 4 oben rechts, 20 oben; Mandatory Ottawa Tourism S. 42; Reinhard Pantke S. 3; Erich Pfefferle S. 4 oben links, 8–13; Claudia Steiner S. 74 links unten; Mona Szyperski S. 26–27, 37-41; Tourism British Columbia: S. 30 oben, 30/31, 34 unten rechts, 74 links oben, Jean Francois Bergeron S. 36, Tom Ryan S. 5, 31 oben, 32 /33; T ourism Manitoba: S. 69 oben; Tourism Ontario: Opiola S. 71 unten; Yukon Government: J. Archbould S. 68 unten, D. Crowe S. 71 oben, 74 oben rechts. News News Travel 20 Jahre Rocky Mountaineer in Westkanada Nature Natu re Schneebedeckte Gipfel, türkis blaue Gletscherseen und tosende Wasserfälle: Auf vier spektakulären Bahnstrecken erleben Passagiere die atemberaubenden Landschaften Westkanadas und der kanadischen Rockies. Die kürzeste Route zwischen Vancouver und Whistler dauert drei Stunden, die längste elf Tage. Ergänzt wird das Portfolio durch Themenreisen: die „GoldLeaf Themed Experiences“ kombinieren perfekt eine Zugreise mit dem Rocky Mountaineer mit verschiedenen Aktivitäten, wie zum Beispiel Weinproben oder Golfen. Im Jahr 1990 übernahm der Unternehmensgründer Peter Armstrong den strauchelnden Zugservice aus Regierungsbesitz und machte ihn zu einem luxuriösen Erlebnis auf Schienen. Das Unternehmen gehört mittlerweile zu den führenden touristischen Anbietern Kanadas und feiert mit Stolz dieses Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. Bereits zum 4. Mal wurde der Rocky Mountaineer mit dem World Travel Award in der Kategorie „Beste Zugreise weltweit“ ausgezeichnet. Die Route der „First Passage to the West“ verläuft zwischen der wunderschönen Küstenstadt Vancouver und der Rocky Mountain Stadt Banff oder Calgary in Alberta. Die Reise „Journey through the Clouds“ führt Gäste von Vancouver nach Jasper im Bundesstaat Alberta. Auf der „Rainforest to Goldrush“ Route lernen Gäste die Regionen Cariboo und Chilcotin in British Columbia kennen. Alle drei Routen sind mehrtägig angelegt. Auf der vierten Route „Whistler Sea to Sky Climb“ erleben Passagiere Kanada im Schnelldurchlauf: in nur drei Stunden von Vancouver nach Whistler. Die Preise für die Bahnfahrten beginnen ab rund 160 Euro (Whistler Sea to Sky Climb) bis zu rund 2.100 Euro für eine elftägige Fahrt (Northern Rockies at Leisure). In Hinblick auf die Umwelt gehört der Rocky Mountaineer zu den ökologischen Alternativen des Reisens. Alle Lokomotiven des Unternehmens sind mit einer innovativen Technologie ausgestattet, die die Leerlaufzeiten der Maschinen reduzieren. Diese Technik hilft, den Benzinverbrauch und die Luftverschmutzung zu senken. Das ist ein bedeutender ökologischer Fortschritt. Society Kanadier leben länger und gesünder Die Lebenserwartung der Kanadier liegt im Durchschnitt bei fast 81 Jahren und ist damit in den letzten Jahren um 0,2 Jahre gestiegen. Noch vor zehn Jahren lag die Lebenserwartung bei 78,4 Jahren. Die Menschen lebten nicht nur länger, sie sind auch gesünder als früher, sagte der Demograf Alain Bélanger, Professor am National Institute of Scientific Research in Montréal. Während früher eine längere Lebenserwartung auf den Sieg über Infektionskrankheiten zurückzuführen gewesen sei, so 6 Society Weltweit größter Biber-Da mm im Norden Kanadas entdeckt Ein kanadischer Forscher hat den weltweit größten Biberdamm in einer unzugä nglichen Region im Norden Albertas entdeckt. Die Kon struktion ist so mächtig, dass sie sogar aus dem Weltall erkennbar ist. Aufgefallen ist Jean Thie das tierisch e Bauwerk über Satellitenbilder sowie Google Earth. Der Damm ist etwa 850 Me ter lang und befindet sich im nördlichen Ende des Wo od Buffalo National Park (ca. 190 Kilometer nordös tlich von Fort McMurray). Üblicherweise haben Biber-D ämme eine Länge von 10 bis 100 Metern und erreiche n nur äußerst selten eine Länge von mehr als 500 Me tern. Im Oktober 2007 wurde das Bauwerk, dessen Bau wohl Mitte der 1970er-Jahre beg onnen worden ist, erstmals gesichtet. Mehrere Generation en von Bibern haben an dem Damm gebaut, der imm er noch wächst. en mm ist vom Weltall aus zu seh Fleißiger Biber – ein Riesenda Nature Zoo Hannover „Yukon Bay“ eröffnet die Themenwelt Seit dem 22. Mai liegt Kan ada mitten in Denn der Zoo Hannover. Hannover hat mit der „Yukon siebte Themen Bay“ seine welt eröffnet . Auf 22.000 tern wurde ei Quadratmene große Kan adalandschaf Eisbären, Bis t errichtet, mit ons und Karib us, insgesam von 15 Arten t 100 Tieren . Verschiedene Attraktionen wurden auf de aufgebaut. So m Gelände können die B esucher beis vom Rumpf de pielsweise r Yukon Queen einen Blick in wasserwelt w die Untererfen und Eisb ären oder Ping ihren Ausflüge uinen bei n unter Wasse r beobachten . Der Zoo Hanno ver ist als eins tiges Expo-Pro halb von 15 Ja jekt innerhren von eine m Stadtzoo in der Zukunft“ einen „Zoo verwandelt w orden. Rund nen Besuche 1,2 Millior verzeichnet der Zoo in de sischen Land r niedersächeshauptstadt jährlich. 03 | 2010 © 360° Kanada lägen die gewonnen Jahre jetzt daran, dass die älteren Leute gesünder seien. Herzprobleme und Krebs beispielsweise kämen seltener vor. Einwanderungsantrag endet mit Lotteriegewinn Nicole, eine Deutsche, die im Rahmen des ManitobaEinwanderungsverfahrens und des damit verbundenen Interviews mit der Einwanderun gsbehörde und einer vorgeschriebenen Informationsrei se in die Region ihrer Wahl, nach Rossburn in der Par kland Region gereist ist, konnte ihr Glück kaum fass en. Nachdem sie bei der örtlichen Lotterie ein Los gekauft hatte erfuhr sie wenige Tage später, dass sie den Hauptpreis in Höhe von 100.000 CAN$ gewonnen hatte. Damit ist das Startkapital für die Familie, die sich in Rossburn niederlassen wird, ges ichert. Weiterer positiver Nebeneffekt: Die Gewinne rin und Neubürgerin ist bereits bekannt, bevor sie in den Ort zieht. Education ional Business Kurzstudiengang „Internat ter ieb bel er imm Management“ Berufsumsteiger, die ihre Abiturienten, Studenten oder Wirtschaft und Business berufliche Zukunft im Bereich immer häufiger die MögManagement sehen, nutzen Bereich der internationalichkeit des Kurzstudiums im alten so einen wertvollen erh Sie . len Betriebswirtschaft dienrichtung. Die intenEinblick in die gewünschte Stu ressenten u.a. an staatlich sive Ausbildung können Inte adischen Vancouver bzw. anerkannten Colleges im kan ) absolvieren. Sie vermitToronto (Greystone College praktische Grundlagentelt fundierte theoretische und die über sehr gute Engkenntnisse. Die Teilnehmer, ten, halten bereits nach lischkenntnisse verfügen soll ma in International Busi12 Wochen mit dem „Diplo tvolle Zusatzqualifikation ness Management“ eine wer erworbene Fachwissen im in den Händen. Wer das neu anwenden will, dem verAnschluss daran in der Praxis auch entsprechende tren Cen rg mitteln die Carl Duisbe bination mit einem vorPraktika vor Ort. Auch die Kom glich. geschalteten Sprachkurs ist mö Kurzstudium als eine „Viele Abiturienten nutzen das können sie herausfinden, Art ‚Schnupperstudium‘ . So g liegt, bevor sie sich in ob ihnen die Studienrichtun ein Betriebswirtschaftsfür ihrer Heimat zum Beispiel n nach ein oder zwei studium einschreiben und dan ihnen nicht gefällt“, so Semester abbrechen, weil es tmanagerin für KurzstuAnne-Kathrin Bauer, Produk Kurs „International Busidiengänge und Praktika. Der chen Greystone College ness Management“ am kanadis zum Beispiel Introducsetzt Themenschwerpunkte wie und Business Law. Die tion to Business Management Universitätsniveau. auf Studieninhalte bewegen sich marbeit stehen dabei im Praxisorientierung und Tea . Marketingpläne erstellt Vordergrund. So werden u. a en dem beschriebenen und Fallstudien behandelt. Neb College auch Kurse in ne Programm bietet das Greysto ement an. Tourism & Hospitality Manag © 360° Kanada 03 | 2010 Zwar können Frauen immer noch mit einem längeren Leben rechnen als Männer. So wird eine Kanadierin im Durchschnitt 83 Jahre alt, während die Männer im Land nur 78,3 Jahre leben. Aber der Abstand zwischen den Geschlechtern verringert sich, die Lebenserwartung der Männer ist in den letzten Jahren stärker als die der Frauen gestiegen. Emigration Arbeiten in Kanada: Informationstage der ZAV im September Können Sie sich vorstellen, eine Zeit lang in einem Land zu leben und zu arbeiten, das für viele deutsche Urlauber ein Traumziel ist? Sind Sie daran interessiert, mehr über die Arbeitswelt in diesem Land zu erfahren? Die Informationsveranstaltungen der Zentralen Auslandsund Fachvermittlung (ZAV) rund um das Thema Kanada geben Ihnen hierzu Gelegenheit. Neben Arbeitsmöglichkeiten und -bedingungen werden die kanadische Kultur und Lebensweise nähergebracht. In Vorträgen und persönlichen Beratungsgesprächen haben Sie die Möglichkeit, sich zu grundlegenden Themen zu informieren: • • • • • • Persönliche Voraussetzung für die Arbeitsaufnahme Arbeitsgenehmigung und Einwanderungsverfahren Arbeitsmarktbedingungen Stellensuche Hintergrundinformationen zum Arbeitsleben Serviceangebot der ZAV-Auslandsvermittlung Die Veranstaltungen richten sich vornehmlich an Bewerberinnen und Bewerber, die über eine abgeschlossene Berufsausbildung oder langjährige Berufserfahrung verfügen. Eine wichtige Voraussetzung sind zudem gute Englischkenntnisse. Die Informationstage finden statt in: • Dortmund 13.09.2010 • Nürnberg 15.09.2010 • Dresden 17.09.2010 Als Ansprechpartner stehen Ihnen zur Verfügung: • Vertreter der Einwanderungsabteilung der kanadischen Botschaft • Beratungsorganisationen im Netzwerk des Bundesverwaltungsamtes (Raphaels-Werk e. V., Evangelische Auslandsberatung) • Vertreter kanadischer Provinzregierungen sowie • Berater der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) Aktuelle Informationen im Info-Center der ZAV, Tel: 0228 / 713 1313, ZAV-auslandsvermittlung@arbeitsagentur. de, www.ba-auslandsvermittlung.de/kanada 7 Travel & Outdoors Travelogues Travelogues Farbenfrohe Herbstzeit in der Belle Provence ren und Felle zu lagern. 1833 ging es in das Eigentum der Hudson‘s Bay Company über. Heute zeigt man in dem einzigartigen Lager interaktive Ausstellungen, die dem Besucher ein besseres Verständnis über den Pelzhandel, der so wichtig für das Wachstum Kanadas war, vermitteln. 360° Info Nain Kuujjuaq Quirliges Leben am großen Strom Die Reise in den spürbar europäisch geprägten Teil Kanadas beginnt am Oberlauf des Sankt-Lorenz-Stromes in der größten Stadt Québecs, in Montréal, im südwestlichen Teil der Provinz. Das Stadtgebiet liegt vollständig auf der Île de Montréal im Hochelaga-Archipel, am Zusammenfluss von Ottawa River und Sankt-Lorenz-Strom. Beeindruckend thront über der Stadt das Massiv des Mont Royal, ein 233 Meter hoher Berg im Zentrum der Insel, der diesem Ort auch seinen Namen verlieh. Hier endete zur Zeit der Pelzhändler die Schifffahrt. Jacques Cartier, der im 16. Jahrhundert den Sankt-Lorenz-Strom erforschte, nannte die großen Stromschnellen oberhalb des heutigen Montréal „la Chine“, weil er dahinter China vermutete. Montréal, vom Mount Royal Park aus gesehen Im gesamten Einzugsgebiet der Stadt leben 3,7 Millionen Kanadier. Berühmt ist Montréal für seine Untergrundstadt. Diese umfasst ein circa 32 Kilometer langes Tunnelnetz und reicht über zwölf Quadratkilometer. Exklusive Boutiquen und weitläufige Einkaufszentren laden den Besucher zum Bummeln ein; Behörden sind hier angesiedelt. Diese Stadt unter der Stadt kann während eines kalten Wintertages endlos durchstreift werden, ohne dass man jemals mit den Außentemperaturen konfrontiert wird. Hier im Osten des Landes ist der Winter sehr schneereich und mit teilweise bis zu minus 40° Celsius auch sehr kalt. In der dritten Jahreszeit ist der Lebensrhythmus etwas langsamer und beschaulicher. Man genießt einen Bummel Travel & Outdoors Chruchill Falls St. John´s Sept-Îles Québec Québec New Montréal Brunswick Nova Scotia Ottawa Toronto Northwest Territories Nunavut British Columbia Alberta Saskatchewan Manitoba Québec Ontario durch die engen Gassen der Altstadt und die gerade noch wärmenden Strahlen der Herbstsonne bei einer Tasse Kaffee im Freien. Montréal ist ein Verkehrsknotenpunkt. Die meisten Rundreisen durch Québec beginnen hier. Große Frachtschiffe schlagen im Hafen ihre Ladung um, am Stadtrand verbinden zwei internationale Flugplätze den Standort mit dem Rest der Welt und anderen kanadischen Provinzen. Sehenswert bei einem Rundgang ist die Notre-Dame-Basilika, eine römisch-katholische Basilika in der Altstadt. Die Bauarbeiten an der neugotischen Kirche begannen im Jahr 1824. Architekt war der aus Irland eingewanderte New Yorker James O’Donnell, ein Protestant. Kurz vor seinem Tod im Jahr 1830 trat er zum Katholizismus über und wurde daraufhin in „seiner“ Basilika begraben. Bei Fertigstellung der Außenarbeiten im Jahre 1843 war sie die größte Kirche Nordamerikas. Den Titel Basilica minor erhielt die Kirche 1982 durch Papst Johannes Paul II. 360° Autorin: Monika Hamberger Monika A. Hamberger ist Rei sejournalistin mit Schwerpunkt Kanada. Nach einem fünfjährigen Kanadaaufenthalt hat sie eine umfassende Kenntnis von Land und Leuten. Sie schreibt in führenden Zeitungen zahllose Kanada reportagen und ist Textautorin unter anderem bei Baedeker. 14 In Montréal ist auch das berühmte Zirkusunternehmen Cirque du Soleil beheimatet. Es zeigt eine moderne Form von Zirkus. Dabei wird bewusst auf klassische Zirkuselemente wie Tiernummern und Sägemehl verzichtet, und man bietet stattdessen eine Mischung aus Artistik, Theaterkunst und Livemusik. Sehr exotisch geht es in Chinatown, in der Rue de la Gauchetière zu. Ausstellungen und Festivals locken Gäste aus aller Welt ganzjährig in die quirlige Metropole. B iberfelle, Pulver und Brot“. Im Krämerladen ist alles erhältlich, was zum damaligen Leben notwendig war. Für ihre lange Reise ins Landesinnere mussten die Voyageure Vorräte für mehrere Monate in ihren Kanus verstauen. Im Museum erhält man auf sehr realistische Weise Einblick in die Zeit vor 200 Jahren. Französische Abenteurer wurden ausgeschickt, um den wachsenden Bedarf an Pelzen in Europa aus diesem noch weithin unerforschten Land zu decken. Die „Fur Trade National Historic Site“ befindet sich westlich von Montréal, entlang des Lake Saint-Louis. Das alte Lagerhaus aus Stein wurde im Jahr 1803 von Alexander Gordon von der North West Company erbaut, um deren Handelswa- 03 | 2010 © 360° Kanada Die Basilika Notre -Dame © 360° Kanada 03 | 2010 „Salut!“ Die Gläser klingen, dann wird vom frisch gepressten Apfelsaft gekostet. Gerade in den ländlichen Regionen Québecs ist der Herbst auch eine Zeit der Feste. In den großen Obstanbaugebieten südlich von Montréal werden Äpfel geerntet und süßer Most gekeltert. Nach guter französischer Tradition wird hier „Cidre“ ausgeschenkt. 15 Travel & Outdoors Travelogues Travelogues Über den Fluss in die Wälder Nördlich der Millionenstadt verlieren sich Siedlungen mehr und mehr zwischen sanften Hügellandschaften, die unvermittelt in die Wildnis übergehen. Mischwälder so weit das Auge reicht, rote Ahornbäume in starkem Kontrast zu dunk len Nadelgehölzen. Es ist Mitte September und für eine Kanutour schon recht herbstlich – eine ruhige Zeit. Vielleicht empfindet man die unglaublichen Rot- und Gelbtöne des Indian Summer gerade deshalb besonders intensiv. Sähe man die Farben nicht mit eigenen Augen, würde man hinter den bekannten Fotos des herbstlichen Schauspiels Farbmanipulationen vermuten. Tatsächlich verfügt der kanadische Ahorn über mehr Farbintensität als sein deutscher Bruder. kommen. Zum Glück hat die Mehrzahl der Besucher verstanden, dass ein Bär kein freundlich brummender Teddy ist, den man mit Leckereien füttert. Wird Nahrung mit dem Menschen in engen Zusammenhang gebracht, prägt sich dieses Verhaltensmuster bei dem Tier ein. Das bedeutet: Er wird als Problembär erschossen. „Unser“ Bär war noch nicht verdorben, er kehrte wieder in seine natürliche Heimat zurück. Travel & Outdoors Beim morgendlichen Angeltrip Noch jemand scheint uns den Schlafplatz nicht zu gönnen. In der morgendlichen Dämmerung knallen in regelmäßigen Abständen Tannenzapfen auf die Zeltplane, dazwischen aufgeregtes Gemecker. Trotz ihres goldigen Aussehens können einen kanadische Eichhörnchen gehörig nerven, wenn sie ihr Revier verteidigen. Nach einem ausgiebigen Frühstück wird eingepackt. Es liegen noch viele Wasserkilometer vor uns. Unterwegs im weit verzweigten Seen- und Flusssystem des Naturschutzgebietes des Mont-Tremblant lässt sich das Ausklingen des Sommers besonders gut erleben. Teils wilde, teils sanfte Flüsse verbinden zahlreiche Seen miteinander. Vom Wasser aus gewinnt man einen völlig anderen Eindruck der Landschaft. Um diese Zeit wird man auch nicht mehr von Stechmücken geplagt. Apfelernte für den Cidre Bereits Mitte, spätestens Ende September zeigt sich eine leichte Rötung des Laubes. Mit Einsetzen der ersten Nachtfröste im Oktober kann nichts mehr die Farborgie stoppen. Zwanzig verschiedene Ahornbäume und neunerlei Eichen zeigen sich in ganz unterschiedlichen Farbschattierungen. In dieser Zeit des Indian Summer findet am zweiten Montag im Oktober auch das traditionelle Truthahnessen in den Familien statt, eine Art verspätetes Erntedankfest. Auf die Füllung kommt es an. Rezepte werden von Generation zu Generation weiter vererbt. Wichtige Beilage sind vor allem die den Preiselbeeren ähnlichen Cranberries. Noch ein letzter prüfender Blick auf das im Kanu verstaute Gepäck. Nichts vergessen? Ein kräftiger Schubs weg vom sandigen Ufer und unser Boot kommt in Fahrt. Mit der wasserdichten Plastiktonne in der Mitte des Gefährtes und den fest verschnürten Rucksäcken liegen wir gut im Wasser. Die anfänglich unregelmäßigen Paddelschläge finden bald ihren Rhythmus. Am späten Nachmittag heißt es Ausblick halten nach einem geeigneten Übernachtungsplatz. Nicht nur im Osten Kanadas gibt es zahlreiche Campingplätze in landschaftlich herrlichen Lagen. Meist verfügen sie über ein Toilettengebäude, Strom und Brennholz. Um diese Jahreszeit findet sich leicht ein Stellplatz. Im Sommer gilt es rechtzeitig da zu sein, sonst wird man gnadenlos abgewiesen, wenn es keinen „Overflow“ gibt, der eine gewisse Zahl von Nachzüglern aufnimmt. Um keinen Interessenkonflikt mit den motorisierten Campern zu provozieren, steht den Zeltern ein eigenes Areal zu Verfügung. Das prasselnde Lagerfeuer wärmt. Um diese Jahreszeit ist es schon empfindlich kalt am Abend. Noch braucht es Geduld, bis sich die Glut gebildet hat, die Tee- und Suppenwasser zum Kochen bringt. Es ist unglaublich, wie gut so eine simple Mahlzeit nach einem Tag auf dem Wasser schmeckt. Dick eingepackt in Daunenschlafsäcke überwältigt uns schnell der Schlaf. Doch die Ruhe ist nicht von langer Dauer. Intensive Schnaufgeräusche an der Zeltwand und ein penetranter Geruch schrecken uns auf. Jetzt heißt es Ruhe behalten. Unsere Essensvorräte sind vorschriftsmäßig in den vom Campingplatz vorgesehenen Schließfächern verstaut. Riecht der ausgezogene Pullover am Fußende doch noch zu verlockend? Etwas weiter weg knacken Äste: Der nächtliche Besucher hat wohl das Interesse an uns verloren. Es bleibt ruhig. g Spaziergan Herbstlicher 16 Unterwegs in der kanadischen Wildnis scheucht man schon mal einen Schwarzbären auf. Ein gesundes Tier ist zwar neugierig, aber auch sehr scheu. Die allermeisten Begegnungen verlaufen glimpflich. Dringt jedoch jemand in ein von Rangern gesperrtes Gebiet ein, in dem eine Bärin mit ihrem Nachwuchs unterwegs ist, kann es zu gefährlichen Zwischenfällen 03 | 2010 © 360° Kanada Farbintensives Herbstlaub Europäisch geprägte Eigenständigkeit Unterwegs auf dem Wasser in wilder Natur zu sein, gehört zu den beliebtesten Aktivitäten von Europäern, die Québec besuchen. Zahlreiche Wasserwanderrouten sind ausgewiesen, Picknick- und Übernachtungsplätze liegen an aussichtsreichen Ufern. Was heute als Vergnügen gilt, war während des 17. und 18. Jahrhunderts ein nicht ungefährliches Unternehmen, mit dem abenteuerliche Burschen versuchten zu einem bescheidenen Wohlstand zu gelangen. Pelzhändler und ihre Voyageure paddelten zwischen Mai und Ende Oktober fluss auf und flussab mit schweren Lasten, die unter größter Mühe an Wasserfällen und Stromschnellen vorbei getragen werden mussten. Dabei waren die seit Jahrtausenden dort heimischen Ureinwohner den Neuankömmlingen nicht immer friedlich gesonnen. Es bestand Misstrauen auf beiden Seiten. Die frühe Besiedelung Québecs geht zurück bis zur letzten Eiszeit vor circa 12.000 Jahren. Die Menschen ließen sich vorwiegend am Wasser, dem heutigen Sankt-Lorenz-Strom, beziehungsweise am Meer nieder. Mit der Jagd auf Robben, dem Fischfang und dem Ernten von wildem Gemüse bestritt man seinen Lebensunterhalt. Im Jahr 1497 landete an einer nicht sicher bestimmbaren Stelle an der Ostküste der erste, in den Quellen genannte Europäer. Sein Name war Giovanni Caboto (bekannt als John Cabot, Namen gebend für den Cabot Trail, die berühmte Küstenstraße in Nova Scotia). © 360° Kanada 03 | 2010 17 Travel & Outdoors Travelogues Travelogues Travel & Outdoors Der Monroe See Herbstliche Idylle … …in der Nähe von 18 03 | 2010 © 360° Kanada © 360° Kanada 03 | 2010 Mont Tremblant 19 Travel & Outdoors Travelogues Travelogues Travel & Outdoors Im Laufe der kommenden Jahrhunderte machten sich ständig Engländer und Franzosen die Vormachtstellung im Osten Kanadas streitig. In der entscheidenden Schlacht 1759 auf den Plains of Abraham bei Québec City kapitulierten die Franzosen schließlich vor der Belagerung durch die Engländer. Bis heute scheinen die Franko-Kanadier dies nicht ganz verwunden zu haben. Wie in Kanada üblich, zieren kurze Sprüche die Autokennzeichen. „Je me souviens“ – ich erinnere mich – auf dem Schild von Québec bedeutet nicht, dass es unvergesslich schön in dieser Provinz war, nein, es erinnert an die Niederlage, die nie vergessen werden soll. Nein, in Wahrheit sind sie nicht besiegt. Ihre sprudelnde Lebensfreude, der verschmitzte Charme und ihre lautstark vertretenen Meinungen sind für den Besucher erfrischend, der sich aus dem zurückhaltenden, britisch orientierten Westen Kanadas in Québec auf Erkundungsreise begibt. Über die Seen in die Wälder Hauptstadt mit französischem Charme Schneegänse sammeln sich… …um am Fluss innezuhalten Golfen in klarer Herbstluft An einer Straßenecke stehen Passanten und lauschen der sich zur Musik wiegenden Flötenspielerin. Wunderbar klingen die Töne von Bachs Partita unter freiem Himmel. Schwung kommt in die Zuschauer, als bekannte Volkslieder erklingen. Es wird geklatscht und kräftig mitgesungen. Joie de vivre wohin man sich wendet. Gleich beim ersten Eindruck überrascht Québec City (siehe zu Québec City auch den Beitrag von Monika Fuchs, 360° Kanada, Ausgabe 2 / 2010, S. 10 ff.): Stadttore und Kopfsteinpflaster, schmale Gassen mit gemütlichen Cafés und uralte Mauern, über die zur Herbstzeit farbenprächtiges Laub rankt. Die Hauptstadt der größten Provinz Kanadas ist die älteste des ganzen Landes und sehr stolz darauf. Mit der völlig intakten Altstadt aus dem 18. Jahrhundert wurde sie von der UNESCO zum internationalen Weltkulturerbe erklärt, eine wohl einzigartige Auszeichnung in Nordamerika. Man würde diese Altstadt so gar nicht in der Neuen Welt vermuten, eher in Heidelberg oder Rothenburg. Denn was da so trutzig über dem Sankt-Lorenz-Strom aufragt, eine mächtige Zitadelle mit gealtertem Kupferblech gedeckten Giebeln, entspricht überhaupt nicht den üblichen, hochmodernen Glas- und Stahlpalästen nordamerikanischer Metropolen. Der erste europäische Entdecker, der ins Innere Québecs gelangte, war der Franzose Jacques Cartier. Er erreichte 1534 Gaspé und befuhr im darauf folgenden Jahr den Strom. Pierre Chauvin gründete 1600 einen ersten Handelsposten in Tadoussac an der Mündung des Flusses Saguenay. Angetrieben von der Gier nach scheinbar sagenhaften Schätzen wurden Stationen eingerichtet und mit den dort ansässigen Ureinwohnern Tauschgeschäfte betrieben. Während die Indianer wertvolle Pelze anboten, wurden sie oftmals mit Gewehren, verdorbenem Schnaps und billigem Tand entschädigt. 1608 gründete Samuel de Champlain die Stadt Québec mit 31 Siedlern, von denen jedoch nur neun den ersten Winter überlebten – und das auch nur mithilfe der umwohnenden Indianer. Die Nachfrage nach den bei der Damenwelt Europas beliebten Biberpelzen trieb die Expeditionen immer weiter ins Land. Unsägliche Mühen nahmen die sogenannten Voyageure auf sich, um in ihren Birkenrinden-Kanus ins Innere der kanadischen Wildnis vorzudringen. Von den Europäern eingeschleppte Krankheiten dezimierten die einheimische Bevölkerung gravierend. Besonders verhängnisvoll waren die Pocken, gegen die die Eingeborenen keinerlei Abwehrkräfte hatten, was beinahe zur gesamten Ausrottung dieser Völker führte. 20 renz-Strom Québec City am Sankt -Lo 03 | 2010 © 360° Kanada © 360° Kanada 03 | 2010 21 Travel & Outdoors Travelogues Travelogues lassen. Vielleicht findet man bei der Gelegenheit das richtige Mitbringsel für daheim. Von hier aus führt eine landschaftlich attraktive Route Richtung Chicutimi am Lac Saint-Jean. Man fährt entlang der Laurentian Mountains nach Norden. Hier begegnet uns Kanada, wie wir es uns außerhalb der Städte vorstellen: Seen, kleine Flüsse, endlose Wälder, die nur von einsamen Straßen unterbrochen werden. Der Fluss Saguenay ist Abfluss des Saint-Jeans-Sees. Die Landschaft um den See gilt als Natur- und Erholungsgebiet schon längst nicht mehr als Geheimtipp. Der gleichnamige Fjord ist 100 Kilometer lang, bis zu 278 Meter tief und bis zu drei Kilometer breit. Er mündet bei Tadoussac in den Sankt-Lorenz-Strom. Der Name bedeutet in der Montagnais-Sprache „Wo das Wasser heraus kommt“. Gerade für Wale ist die Vermischung von kaltem Süß- und Salzwasser durch die Gezeiten in der Fjordmündung ein wichtiges Nahrungsgebiet. Von BaieSainte-Catherine fahren Forschungsboote zur Beobachtung der Buckelwale hinaus. Das Boot schwankt beträchtlich. Gespannt starren wir auf die Wasserfläche. Dann, mit einer Urgewalt richtet sich der Wal auf, um gleich darauf in einem eleganten Bogen Travel & Outdoors ins Wasser zurück zu gleiten. Das Schauspiel wiederholt sich noch einige Male. Man ist von der Größe der Tiere genauso überwältigt wie von der Leichtigkeit, mit der sie sich in ihrem Lebenselement bewegen. Unten am Boot sind Unterwassermikrophone befestigt, die, wenn man Glück hat, die Sprache der sanften Riesen wiedergeben. Bei den Buckelwalen singen ausschließlich die Männchen zur Paarungszeit. Man weiß jedoch nicht, ob sie damit einen akustischen Rivalenkampf führen oder einfach nur den auserwählten Weibchen imponieren möchten. Infolge der guten Schallleitfähigkeit des Wassers und der niedrigen Frequenz der ausgesandten Schallwellen sind die Gesänge noch aus y Walbeobachtung am Saguena Unter den Bewohnern finden sich viele Individualisten. Auch ist man sehr stolz auf seine französisch geprägte Vergangenheit. Eine englisch geäußerte Frage nach dem Weg, wird höflich mit einem „Excusez-moi, je ne comprends pas“ pariert. Wird die gleiche Frage mit französischen Wortfragmenten gestellt, erhält man eine freundliche englische Antwort. Zweimal scheiterte eine Abstimmung über die Selbstständigkeit der Provinz. Ein dritter Versuch wird wohl nicht gewagt. Die Konsequenzen einer Abspaltung vom restlichen Teil Kanadas wären unübersehbar negativ. Kosmopolitische Stadt und intakte Natur liegen am SanktLorenz-Strom nahe beieinander. So findet im Oktober nur eine halbe Fahrstunde östlich der Hauptstadt ein eindrucksvolles Naturschauspiel statt. Am Cap Tourmente versammeln sich rund 300.000 Schneegänse, um sich vor ihrem Flug nach Süden an dem saftigen Gras der Marschen nochmals zu stärken. Einer für Menschen unverständlichen Aufforderung folgend steigen sie zum Himmel. Das augenscheinliche Chaos weicht schnell einer geometrischen V-Formation, wo jeder Vogel seinen Platz hat. Walbeobachtung am Saguenay Folgt man dem Ufer des sich ständig erweiternden Flusses nach Osten, gelangt man in die Region Charlevoix, mit dem Ort Baie St. Paul, wo alljährlich Ende September ein Künstlerfest statt findet unter dem Motto: „Rêves d´Automne Festival“ – das Fest der herbstlichen Träume, die sich meist um die Farbenpracht des Indian Summer ranken. Die Hauptstraße ist gesäumt von Malern vor ihren Staffeleien, die sich mit den Passanten gerne auf eine Diskussion über Kunst ein- 22 03 | 2010 © 360° Kanada © 360° Kanada 03 | 2010 23 Travel & Outdoors Travelogues großer Entfernung wahrzunehmen. Hierbei werden mehrere Hundert Kilometer als mögliche Distanz zwischen singendem Tier und Empfänger angegeben. Der SaguenayFjord ist Teil des Meeresparks Saguenay-Saint-Laurent. Die Ufer des Fjords und die umliegenden Hügel bilden den Nationalpark Saguenay. Auf Schienenwegen mit Gesang Eine Fähre bringt uns über die Trichtermündung des SanktLorenz-Stromes hinüber nach Rivière du Loup am Südufer. Der pittoreske Ort ist gleichzeitig Bahnstation der kanadischen VIA Rail. Die Straße folgt dem Strom. In Mont Joli verlassen wir das Ufer, die Strecke führt jetzt quer durch die Halbinsel der Gaspésie. Sie soll zu den schönsten Buchten der Welt zählen: die Baie des Chaleurs, ein Seitenarm des Sankt-Lorenz-Golf, der gleichzeitig die Grenze der kanadischen Provinzen Québec und New Brunswick bildet. Taufpate der Chaleur-Bucht war der Franzose Jacques Cartier. Ihr Name Baie des Chaleurs bedeutet soviel wie „warme und trockene Bucht“. Percé – der Name deutet schon auf das Besondere dieser Landschaft hin. In der tosenden Brandung steht der Rocher Percé, ein fast 90 Meter hoher Felsen, in den das Meer im Laufe der Jahre ein Loch ausgeschliffen, „durchbohrt“, hat. Während der Ebbe lässt sich das Felsmassiv zu Fuß erreichen. Bei Flut gibt es keine Ausweichmöglichkeit mehr. Wieder einmal sind wir mit dem Boot unterwegs. Einige Kilometer vor der Küste liegt die Île de Bonaventure, ein Vogelschutzgebiet mit großen Kolonien von Papageientauchern und Basstölpeln. Der Geruch und das Geschrei tausender Vögel sind beeindruckend. Im Ort machen wir Station und lassen uns Zeit beim Bummeln, weil all die liebevoll dekorierten Geschäfte, die Kunsthandwerk anbieten, einen Besuch wert sind. Geschmiedete Kerzenständer, Lampen aus buntem Glas und Handgestricktes für den Winter, für welches Souvenir soll man sich da entscheiden? Noch eine kurze Strecke und Gaspé ist erreicht, das Ende unserer Autoroute. Die Aussicht ist fast unbeschreiblich. Am Fuße des Leuchtturmes, oben auf den Klippen des Nationalparks Forillon, überblickt man die Nordküste der Gaspésie, die wild und zerklüftet ist. Hoch über der Brandung windet sich die Straße durch den landschaftlich dramatischsten Teil der Halbinsel. 360° Info www.bonjourquebec.com; der Indian Summer in Québec währt in der Regel zwischen Mitte September und Anfang Oktober. Lufthansa fliegt täglich im Codeshare mit der Air Canada von München bzw. Frankfurt nach Montréal, www.lufthansa.de Generalagent für Bahnreisen mit der kanadischen VIA Rail ist CRD International in Hamburg, www.crd.de Herbststimmung In Gaspé hat auch der Zug der VIA Rail von Montréal kommend sein Ziel erreicht, bevor es wieder zurück geht. Der Chaleur bringt uns zurück in die Metropole. Fröhliches Singen mit dem Zugbegleiter ist zu hören, als wir uns dem Aussichtswaggon nähern. Mit Hallo empfängt man die Neuzugestiegenen. Dann folgt das allgemeine Bekanntmachen, wie es in Nordamerika üblich ist. Vor einer halben Stunde brachte ein freundlicher Zugsteward unsere Koffer in eine der Kabinen des Waggons, die für diese Reise unser Zuhause sein wird. Eine Sitzgruppe vor dem Fenster, ein Toilettenraum, Stockbetten, die tagsüber hoch geklappt werden, alles sehr zweckmäßig. Doch die etwas altmodische Ausstattung vermittelt auch einen Hauch von gemütlicher Nostalgie. Dieser Stil soll im Laufe der dieses Jahr erfolgenden Modernisierung der VIA Rail jedoch gewahrt bleiben. Entspannt genießen wir die Rückfahrt mit den anderen Reisenden. Nochmals breitet sich die schier endlose Bucht des Sankt-Lorenz-Stromes vor unseren Augen aus, bevor der Zug sich gen Westen wendet. Der Blick aus dem Aussichtswaggon in die Farbenpracht ist beruhigend, sie macht schläfrig. Dann entdeckt ein aufmerksamer Beobachter eine Elchkuh mit ihrem fast erwachsenen Kalb in einer Waldschneise. Jeder will einen Blick auf das Paar erhaschen. Danach kehrt wieder Ruhe ein. Der Zugbegleiter verkündet auf den Gängen: Das Abendessen steht bereit. Das Flair des Speisewagens unterscheidet sich nicht von einem sehr guten Restaurant in der Stadt. Gespeist wird fürstlich mit allem was dazugehört: Spargelsuppe, Ceasar Salat und Seeteufel auf Ananas müssen von einem Sternekoch zubereitet worden sein. Hier trifft man auch die „alten Bekannten“ aus dem Aussichtswaggon wieder. Die bilinguale Unterhaltung gibt viel Anlass zum Lachen. Die dem Meer abgewandte Seite schwelgt in verschwenderischem Rot und Gelb. Die leuchtenden Farben der Ahornbäume begleiten uns auch noch am nächsten Morgen bis nach Montréal. Wieder zuhause in Deutschland liefern unsere Bilder den Beweis: Die unglaublichen Farben des Indian Summer gibt es wirklich. Wer es trotzdem nicht glaubt, muss sich selbst auf den Weg machen. Die besten Perspektiven im Abo Ja, ich möchte 360° Kanada im Abonnement bestellen! Sie erhalten das alle drei Monate erscheinende Magazin 360° Kanada… … im Abonnement für 1 Jahr (4 Ausgaben) zum Vorzugspreis von nur 24 € (innerhalb Deutschlands. Außerhalb Deutschlands gelten folgende Preise: Ausland / Europa: 32 €, Ausland / restliche Welt: 40 €; Schweiz: 50 CHF. Alle Preise inkl. Versand und – soweit erforderlich – inkl. MwSt.). … im Abonnement für 2 Jahre (8 Ausgaben) zum Vorzugspreis von nur 43,20 € (innerhalb Deutschlands. Außerhalb Deutschlands gelten folgende Preise: Ausland / Europa: 48 €, Ausland / restliche Welt: 61,20 €; Schweiz: 93,60 CHF. Alle Preise inkl. Versand und – soweit erforderlich – inkl. MwSt.). Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf gekündigt wird. Einfach ausfüllen und zusenden: Ich zahle per: Firma Konto-Nr. Name, Vorname BLZ / Geldinstitut Straße, Nr. Datum PLZ, Ort, Land Widerrufsrecht: Die Bestellung kann innerhalb von zwei Wochen (rechtzeitige Absendung genügt) bei 360° medien GbR, Bilker Allee 216, 40215 Düsseldorf, E-Mail: info@360grad-medien.de) widerrufen werden. 03 | 2010 © 360° Kanada Bankeinzug Unterschrift E-Mail Datum Telefon, Telefax +49 (0) 2 11 / 86 28 989 24 Rechnung +49 (0) 2 11 / 86 28 991 2. Unterschrift info@360grad-medien.de 360° medien GbR Bilker Allee 216 40215 Düsseldorf Travel & Outdoors Where to sleep Where to sleep ,O Canada‘ House, Vancouver, BC ,O Canada’ House, Vancouver, BC Was die Unterkunft von anderen Pensionen unterscheidet? Wohnzimmer fühlt man sich auf Anhieb geborgen: Ohrensessel auf flauschigen Teppichen, ein offener Kamin und das Interieur im viktorianischen Stil laden zum Verweilen ein. Das Haus bietet sieben verschiedene Zimmer auf drei Etagen – von der Master Suite im Erdgeschoss bis zur Penthouse Suite im Giebelzimmer des Gebäudes. Besonders beliebt sind Übernachtungen im liebevoll eingerichteten Gartenhaus, der Cottage Suite, die für zwei Personen konzipiert ist und neben einem kleinen Kamin auch eine eigene Terrasse bietet. Der antike Einrichtungsstil, der das denkmalgeschützte Haus so authentisch wirken lässt, findet sich konsequent in jeder Ecke des Hauses. Dass die Inneneinrichtung den Stil der Zeit um die Jahrhundertwende imitiert, ist vor allem den Renovierungsarbeiten aus dem Jahr 1996 zu verdanken. Auf modernen Luxus muss der Gast daher im historischen ‚O Canada’ House trotz aller Detailtreue nicht verzichten. Susanne ist interessiert an den Geschichten der Reisenden, sie lernt gerne ein paar Worte in den Landessprachen ihrer Gäste und stellt sich auf jeden individuell ein. Als Betreiberin des ‚O Canada’ House legt sie Wert auf den Kontakt mit ihren Gästen, wahrt aber auch die nötige Distanz. Daher sind Angestellte für die Gäste immer erreichbar, die Betreiberin selbst wohnt aber nicht mit im Haus. Das Bed & Breakfast ist keinesfalls eine verstaubte Pension, sondern erweckt eher den Eindruck einer erwachsenen, gehobenen Jugendherberge. Reisende sollen sich zu Hause fühlen, sich in lockerer Atmosphäre untereinander austauschen können und dennoch genügend Freiraum haben. chgeschoss bietet Die Penthouse Suite im Da 26 Fazit: Egal, ob Sie zu ersten Mal in Vancouver sind oder die Stadt bereits kennen wie Ihre Westentasche: Schauen Sie einmal vorbei im Bed & Breakfast ‚O Canada’ House und lassen Sie sich ein auf ein Stück kanadische Geschichte. Ruhe, gemütliches Ambiente, individuelle Betreuung und ein wunderbares Frühstück erwarten Sie. Übrigens: Die Namensgebung des ,O Canada’ House ist nicht zufällig, sondern beruht auf einem historischen Ereignis. Das Gebäude wurde 1897 erbaut und diente als privates Wohnhaus von Ewing Buchan, dem damaligen Präsidenten der Hamilton Bank und angesehenen Bürger der Stadt Vancouver. Im heutigen Bed & Breakfast verfasste er im Jahr 1909 seine englische Textversion zur Nationalhymne „O Canada“. Am 9. Februar 1910 wurde sie erstmals öffentlich in Vancouver vorgetragen. (Mona Szyperski) ,O Canada’ House, 1114 Barclay Street, Vancouver, BC, V6E 1H1, Tel: 604 / 688 0555, Fax: 604 / 488 0556, info@ocanadahouse.com, www.ocanadahouse.com – ANZEIGE – Kleinod inmitten der Stadt Etwas versteckt gelegen, umrahmt von einem gepflegten Garten, befindet sich dort eines der ältesten Häuser Vancouvers: das ‚O Canada’ House. Mit Betreten des Grundstücks in der Barclay Street 1114, auf dem der grün-weiße Holzbau seit 1897 steht, taucht man ein in eine andere Welt. Ein bisschen scheint hier die Zeit stehengeblieben zu sein. Schon im Eingangsbereich sowie im angrenzenden, offenen Platz für vier Personen Seit Susanne das Bed & Breakfast im Jahr 2007 übernommen hat, ist sie mit ihrem Team für den gesamten Service zuständig und gibt gerne Empfehlungen zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Niemand soll sich in Vancouver allein gelassen fühlen oder gar die schönsten Ecken der Stadt verpassen. Als zentraler Treffpunkt im Haus dient daher die kleine Teeküche, in der Snacks zubereitet werden können und in der täglich frischer Kuchen bereitsteht. Ein Computer mit Internetanschluss bietet neben den ausgelegten Stadtplänen, Veranstaltungsmagazinen und Flyern aus der Umgebung eine gute Möglichkeit, sich über aktuelle Events zu informieren – oder um Freunden und Bekannten die besten Urlaubsbilder direkt per E-Mail nach Hause zu schicken. Auch bei Regenwetter soll sich kein Gast langweilen: Eine Auswahl an Büchern, Spielen, DVDs und Zeitschriften liegt im Wohnzimmer aus – ein beliebter Treffpunkt auch zur Nachmittagszeit, wenn am Kamin ein Glas Sherry gereicht wird. Ansicht auf das denkmalgeschützte ,O Canada House‘ in der Barclay Street Wer an Downtown Vancouver denkt, den Stadtkern der Pazifikmetropole, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit folgende Bilder im Kopf haben: großzügig angelegte Straßenzüge, Glas- und Stahlfassaden, in denen sich bei gutem Wetter das geschäftige Treiben spiegelt, sowie Hotels, Geschäfte und moderne Bankgebäude, die hoch in den Himmel ragen. In der Barclay Street, unweit des Kunstmuseums „Vancouver Art Gallery“ und der Shoppingmeile Robson Street bietet sich ein anderes Bild. Travel & Outdoors Beliebter Aufentha ltsraum: das Woh nzimmer mit Ka min Besonders am Herzen liegen der Betreiberin Susanne MunroCondon die gemütliche Atmosphäre im Haus und der Kontakt der Gäste untereinander. Zu diesem Zweck serviert sie im heimeligen Speiseraum ein Frühstücksangebot, das so variantenreich und international ist wie die Gäste selbst: Waffeln oder Pfannkuchen, Brot, Konfitüre und Aufschnitt gehören ebenso zur täglichen Auswahl wie Rührei, gebratener Speck oder Baked Beans. Ausgefallene Wünsche werden nach vorheriger Absprache ebenso gerne erfüllt. Und nicht selten finden sich beim ausgiebigen Kaffee am Morgen Interessengruppen und Teilnehmer von Tagesausflügen zusammen. 03 | 2010 © 360° Kanada © 360° Kanada 03 | 2010 27 Culture & Lifestyle Event Event Kein guter Tag für Beau Hill: Beim Rodeo entscheiden acht Sekunden über Ruhm und Ehre Acht Sekunden bestimmen sein Leben Beau Hills Gesichtsmuskeln zucken. Sein ganzer Körper ist angespannt. Vollste Konzentration. Nur noch wenige Sekunden, bevor die Box geöffnet wird. Unter seinen Schenkeln befinden sich 800 Kilogramm pures Adrenalin. Fleisch, Sehnen und Knochen. Bereit, sich in urwüchsiger Kraft zu entladen und den Fremdkörper auf seinem Rücken abzuwerfen. Urplötzlich springt der braune Bulle mit Namen „Payback“, Culture & Lifestyle seiner Karriere als Bullrider, der Königsdisziplin unter den Rodeo-Cowboys. Für diese Leidenschaft ließ Beau Hill sogar ein College-Stipendium sausen. Es geht um acht Sekunden, solange muss er sich – einhändig – auf dem Rücken des Bullen halten, um nicht disqualifiziert zu werden. Acht Sekunden, die über eine Menge Geld und Ruhm entscheiden. Zwei Helfer öffnen das Gatter und mit einem gewaltigen Satz wirft der Bulle die Hinterhufe in die Luft. Um seinen Leib Die Calgary Stampede ist ein Großereignis und zieht jedes Jahr rund eine Million Zuschauer an. kunden lang wboy acht Se r Co f dem sich de Adrenalin, au m pures 800 Kilogram n muss. lte ha g einhändi Beau Hill bei seinem Bullenritt, der nur noch zwei Sekunden dauert, bevor er vom Bullen abgeworfen wird. S ie heißen „Blackjack Dealer“, „Judgement Day“, „Break Dance“, „Blast Off“, „Mad Money“, „Mr. Unsocial“ oder „Exploding Rocket“. Die meiste Zeit des Jahres grasen sie friedlich auf den saftigen Weiden der knapp 9.000 Hektar großen „Stampede Ranch“. Sie liegt inmitten endloser Prärielandschaften in der kanadischen Provinz Alberta, eine gute Autostunde von den Rocky Mountains entfernt. Seit 1961 werden hier die „Rodeo-Superstars“ gezüchtet. Bullen und Wildpferde, die nur eine Aufgabe haben: Bocken was die Hufe hergeben, wenn während der „Calgary Stampede“, dem größten Rodeo-Festival der Welt, ein Cowboy auf ihren Rücken steigt. 44 auf Deutsch „Ich zahl’s dir heim“, in die Höhe und wuchtet seinen massiven Schädel über das Gatter. Nur mit Mühe können die Helfer den Bullen zurück in die Box zerren, während ein anderer den athletischen Amerikaner auf dem Bullen hält. Die 20.000 Zuschauer in der voll besetzen Arena halten den Atem an. Glanz und Glitter bei der feierlichen Eröffnungszeremonie 03 | 2010 © 360° Kanada Gefährliche Situationen gehören zum Leben des Rodeoreiters aus Montana. Dafür lebt er und dafür zahlt sein Körper Tribut: Unzählige Knochenbrüche am Fuß, Brustbein, Knöchel, Bänderrisse sowie ein ausgekugeltes Schulterblatt zeugen von © 360° Kanada 03 | 2010 schließt sich ein Ledergurt, dessen sich das Tier mit aller Macht und Mitteln entledigen will. Beau Hill reißt den Arm nach oben und verlagert seinen Oberkörper. Wie von einer Sprungfeder aufgezogen, wuchtet der Bulle seine massige Statur in die Höhe, als gelte für ihn das Gesetz der Schwerkraft nicht mehr. Er bäumt sich auf, bockt, doch der hünenhafte Cowboy bleibt wie Kaugummi auf seinem Rücken kleben. „Payback“ dreht sich, Beau kippt links zur Seite, verliert das Gleichgewicht und landet hart im Staub der Arena. Blitzschnell rappelt er sich auf, um den schlagenden Hufen des wütenden Bullen zu entgehen. Die Zuschauer johlen. Kein guter Tag für Beau Hill. Statt zu Punkten steht auf der Ergebnisliste BO für „Bucked Off“. 45 Culture & Lifestyle Event Event Bucked off - abgeworfen Zweiter. Wie auch am Vortag, da ritt er auf „Blackjack Dealer“ und das obwohl es ein Freitag, der 13. war. Der 31-jährige mit den wässrig-blauen Augen hat seinen Hut in den Nacken geschoben. Sein kariertes Hemd ist mit Sponsorenaufdrucken versehen, am Gürtel trägt er eine große Silberschnalle. „8. Go Champion“ steht drauf. „Das war in Las Vegas“, sagt Boettcher. „Da gibt es gutes Geld zu gewinnen.“ Fred Boettcher ist drahtig, hat einen leicht schiefen Mund und kaut immerzu Tabak. Ein typischer Cowboy. Aufgewachsen auf einer Ranch. Sein Vater war sein größtes Vorbild, erzählt er und spuckt den Kautabak aus dem Mundwinkel in einen Plastikbecher. Der ritt nämlich auch Rodeo. Mit vier saß er dann zum ersten Mal auf einem Kalb. Seit zwölf Jahren ist er professioneller RodeoReiter. Das ist sein Ding. „Dazu bin ich geboren“, sagt Boettcher. Einmal hat er es mit einem vernünftigen Job versucht. Als Fahrer beim UPS. Einen Monat später tauschte er das Lenkrad wieder gegen den wilden Ritt auf den Bullen. „Die Gefahr und Angst, die machen das Ganze halt interessant,“ sagt Boettcher und spuckt wieder in den Becher. Als Cowboy, der sein Leben beim Bullenreiten riskiert, wird er respektiert. Feierliche Eröffungszerem o nie noch leben, Guy Weadick wäre sicherlich beeindruckt, was aus dem 1912 von ihm initiierten Rodeo-Festival geworden ist: Eine Millionenmetropole feiert ihre Western-Tradition mit Kutschen-Umzügen, Paraden, Western-Shows, Indianerdorf, Steakbuden, Bierzelt mit Country-Musik, Kitsch und Tand bis hin zu Kinderkarussell und waghalsigen Bungee-Sprüngen. Sogar eine Rodeo-Königin gibt es: Amanda Kochan und ihre beiden Begleiterinnen Caia Morstad und Amanda Byrne wirken mit ihren weißen Cowboyhüten und dem pinkfarbenem Glitzermantel ein bisschen so, als hätte man Barbie-Puppen in ein Western-Outfit gesteckt. Rodeo-Reiter messen sich in gefährlichen Disziplinen ll . owboy werden wi as ein rechter C Früh übt sich, w Vergnügen für die ganze Familie Es ist „Calgary-Stampede“, und beim größten Rodeo-Festival der Welt kämpfen die besten Cowboys der Welt auf wilden Pferden und Bullen um eine Million Dollar Preisgeld. Für zehn Tage Mitte Juli verwandelt sich ganz Calgary in eine einzige Western-Freilichtbühne. Jede Hausfrau, jedes Kind, jeder Banker ist jetzt Cowgirl- und Cowboy. Weiße Hüte und Westernstiefel prägen das Stadtbild. Würde er 46 Wer zur „Stampede“ geladen wird, hat es geschafft. Denn hier dürfen nur die besten Rodeo-Reiter antreten, die jährlich von einem Komitee ausgewählt werden. Jeweils 20 Reiter treten in sechs Disziplinen an, darunter das „Saddle Bronc“ und „Bareback“, dem klassischen Rodeo auf Pferden, „Tie-DownRoping“, das Lasso-Werfen und Einfangen von Rindern, sowie „Steer-Wrestling“, bei dem sich der Cowboy direkt vom Pferd aus auf das Rind stürzt und das Tier zu Boden reißen muss, bis zur gefährlichsten Disziplin, dem „Bull-Riding“. Auch Frauen dürfen sich in der Arena messen: Beim „Barrel-Racing“, einem Pferderennen, bei dem es um Schnelligkeit und Geschicklichkeit geht. Und es geht um eine Menge Geld: insgesamt werden 1,75 Millionen Kanadische Dollar an Preisgeldern vergeben. Wer als Tagessieger vom Platz schreitet, kann sich 12.500 Dollar in die Tasche stecken. Der beste Rodeo-Reiter der Stampede erhält 100.000 Dollar Preisgeld. UPS oder Rodeo? Fred Boettcher aus Rice Lake in Wisconsin ist zufrieden. Er ritt den Bullen „Wizard“, holte sich 86 Punkte und wurde 03 | 2010 © 360° Kanada Culture & Lifestyle Sie darf bei der Stampede nicht fehlen: Die Rodeo-Queen mit ihren beiden Begleiterinnen. wie bockt er? Denn nicht auf jedem Bullen kann man gewinnen. Die Bullen werden per Los zugeteilt. „Wizard“ war ein guter Bulle, sagt Fred Boettcher. Einer, der seinen Reiter wie eine Waschmaschine im Schleudergang herumwirbelte. Je höher und wilder das Tier bockt, desto besser. „Auf dem kannst du richtig Geld machen.“ Jetzt hofft Fred Boettcher, dass er es am Sonntag bis ins Finale schafft. Die Chancen stehen gut. Er muss aber einen guten Bullen erwischen. Fred Boettcher reit et lieber auf dem Bullen als Päckc hen auszufahre n. Ein Fred Boettcher in brauner UPS-Uniform der Päckchen ausliefert? Das passt einfach nicht. Inzwischen verdiene er auch richtig gut, sagt er mit einem breiten Grinsen. „An die 200.000 Dollar pro Jahr.“ Dafür nimmt er einiges in Kauf. Verstauchungen, Brüche, die Knie sind kaputt. Einmal rasselte er sogar mit dem Schädel eines Bullen zusammen. „Er hat gewonnen“, sagt Boettcher mit einem schiefen Lächeln. Zwei Wochen musste er Zwangspausieren. Als er danach das erste Mal wieder einen Bullen ritt, trug er einen Hockeyhelm, wie es einige der Reiter tun. „Entweder reite ich wieder richtig oder ich kann gleich wieder zurück zu UPS“, erzählt er grinsend. Boettcher reitet nur noch mit Cowboyhut. Kameradschaft unter den Reitern Boettcher schwärmt von der Kameradschaft unter den Reitern. „Wir treten gegen die Bullen an, nicht gegeneinander.“ Dazu gehört es auch, dass sich die Reiter Tipps geben. In welche Richtung bewegt sich der Bulle, welche Kicke macht er, © 360° Kanada 03 | 2010 Auch Dustin Thompson ist ein typischer Cowboy. Der 25-jährige Kanadier hat sich auf „Saddle Bronc“ spezialisiert, ist seit fünf Jahren Profi und kann ebenfalls „ganz gut davon leben.“ Und: „Man lernt viele Frauen kennen. Die behandeln dich hier wie Rockstars. Jedes Mädchen hat doch ein weiches Herz für einen Cowboy“, ist sich Dustin sicher. Er liebt die Show, zieht von Event zu Event. Und das, obwohl vor fünf Jahren einer seiner Freunde beim Bullriding tödlich verletzt wurde. „Man weiß, dass man bei jedem Ritt sein Leben riskiert.“ Deshalb entspannt er sich am liebsten zu Hause auf der Familienranch beim Golfen. 360° Autorin: Birgit-Cathrin Duval Mit Belugas schwimmen, abgelegene Trails in den Rocky Mountains mit dem Mountainbike erkunden oder Rinder treiben auf einer Ranch in Alberta – Birgit-Cathrin Duval ist unsere Spezialistin für Geschichten „off the beaten track”. Seit über 18 Jahren bereist sie Kanada, dabei haben es ihr der Westen und der Norden besonders angetan. Die Kanada-Reportagen der freien Journalistin und Fotografin erscheinen regelmäßig in Tageszeitungen und Magazinen. Über ihre Reisen und Projekte berichtet sie auf ihrem Blog www.takkiwrites.com 47 Preview& Lifestyle Culture 02/2008 Event Music le , hlimme Unfäl jedes Jahr sc n. n de re ie en ss de pa er n Pf ne r Planwagenren it dem Tod de m m t ei of B e h: di lic hr Nicht ungefä Unfällegibtesimmerwieder Es ist Samstagabend und die Arena der Calgary Stampede ist bis auf den letzten Platz besetzt. Alle warten gespannt auf den Höhepunkt der Woche: das Finale des „ChuckwagonRace“. Ein Rennen, das an die alten Tage der Planwagen erinnert. Je vier Gespanne kämpfen nach dem Startsignal um den Sieg. Dabei müssen die Lenker erst Zeltstangen und einen Ofen aufladen und dann anschließend eine Runde um die Arena jagen. Es ist ein wildes Durcheinander von Hufen und Rädern. Das Donnern der Hufe ist von Weitem zu hören, die Zuschauer jubeln. 360° Info www.calgarystampede.com www.travelalberta.com In diesem Jahr findet das Festival vom 9. bis 18. Juli statt. Es passiert beim vorletzten Rennen des Abends: Die Pferdegespanne sind eben um die Kurve geprescht, als plötzlich zwei Wagen kollidieren. Ein nachfolgendes Gespann, das nicht ausweichen kann, rast direkt in die Wagen hinein. Abrupt bricht die Live-Übertragung auf dem Live-Monitor in der Arena ab. Der Stadionsprecher erzählt irgendwas, was mit der Schreckensszene nichts zu tun hat, Schaulustige laufen rechts an den Tribünenrand um zu gaffen. Jeder spürt, dass hier etwas Schreckliches passiert sein muss. Aber das Rennen ist noch im vollen Gang, die ersten Gespanne laufen über die Zielgerade. Danach wird die Veranstaltung unterbrochen. Ein Krankenwagen fährt vor. Eine Viertelstunde später rollt ein großer Pferdeanhänger vorbei. Der Moderator erzählt, dass der Fahrer Tyler Heimig ins Krankenhaus gebracht wurde, er schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt ist. Gary Gorst, Fahrer des kollidierten Wagens, sei unverletzt. Den Pferden gehe es gut, sagt der Sprecher. 02/2008 &Vorschau Culture Lifestyle Crazy for Michael Bublé A uch für Michael Bublé waren die erst wenige Monate zurückliegenden XXI. Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver etwas ganz Besonderes. Ist Kanada doch schließlich die Heimat des sympathischen Sängers und Schauspielers. Und so tauchte er während der olympischen Berichterstattung immer wieder im öffentlichrechtlichen, deutschen Fernsehen auf, um den TV-Teams und ausländischen Gästen stets gut gelaunt und freudestrahlend die Schönheiten seines Landes zu präsentieren und näher zu bringen. Am nächsten Morgen wird auf der Titelseite des Calgary Herald groß und fett zu lesen sein, dass bei diesem Unfall zwei Pferde starben. Im vorigen Jahr waren es vier. Aber die Show muss weitergehen. Bereits eine halbe Stunde später findet das nächste Rennen statt, danach eine große Parade, bei der der „Spirit des Rodeo“ gefeiert wird. Deshalb protestieren Tierschützer gegen derartige Rodeo-Veranstaltungen. Zwar überwacht der Professional Rodeo Cowboy Association die Veranstaltungen, doch wirft die Tierrechtsorganisation PETA den Veranstaltern vor, die Reglementierungen nicht effektiv umzusetzen, wenn es um die Vermeidung von Verletzungen geht. „Das ist eben unsere Tradition, unser WesternLebensstil, den wir hier feiern“, erklärt Jim Dunn, der als Punkterichter bei der Calgary Stampede arbeitet. discher Musikpreis), drei Canadian Smooth Jazz Awards und zwei Canadian Radio Music Awards eingeheimst, und auch in diesem Jahr war er in insgesamt sechs Kategorien (soviel wie kein anderer Künstler bei der diesjährigen Verleihung) für den Juno-Award 2010 nominiert und gewann den „Fan Choice Award“ und zusätzlich die Kategorien „Album of the Year“, „Pop Album of the Year“ und „Single of the Year“. Geboren wurde Michael Steven Bublé am 9. September 1975 in Burnaby, einer Stadt mit knapp 203.000 Einwohnern im Südwesten der kanadischen Provinz British Columbia, östlich, direkt vor den Toren Vancouvers gelegen. Er wuchs mit zwei jüngeren Schwestern und – was lebens- und berufsprägend werden sollte – der Jazz-Plattensammlung seines Großvaters auf. Diese Musikrichtung ließ ihn nicht mehr los, wurde und ist seine Passion, bis heute! Im vergangenen Oktober kam Michael Bublés viertes Studioalbum „Crazy Love“ auf den Markt, welches neben elf ausgesuchten Standards und allseits bekannten Songs (zum Beispiel von Van Morrison) aus unterschiedlichsten Epochen auch wieder zwei Eigenkompositionen des Sängers enthält. Daneben veröffentlichte er bis heute mehr als zehn Singles und zwei Live-DVDs, die allesamt die Charts stürmten. Ein großes Feuerwerk bildet den Abschluss der Stampede. Da sind „Blackjack Dealer“, „Judgement Day“ und „Wizard“ schon längst wieder zurück auf ihren saftigen Weiden in der Prärie. blé Sympatischer Typ – Michael Bu DieGrandstandShow,eineMischungausMusical,ActionundTheater,bildetdenAbschlussderStampede. Viele von Ihnen erinnern sich bestimmt auch noch an die Abschlussfeier der Olympischen Winterspiele, bei der Michael Bublé erst als in rot gekleideter kanadischer Ranger und später im edlen, weißen Smoking gewohnt lässig, mitreißend und als Hommage an Kanada die Swing-Version von „The Maple Leaf Forever“ performte. Beobachtet man Michael Bublé, kommen dem geneigten Betrachter unweigerlich Worte wie Strahlemann, Sonnyboy, hoffnungsloser Romantiker in den Sinn, aber man tut gut daran, diesen überaus charmanten Sänger nicht auf die genannten Begriffe zu reduzieren, denn Michael Bublé ist ein echter, unwiderstehlicher Entertainer und seit Erscheinen seiner ersten Studio-CD „Michael Bublé“ im Jahre 2003 mit weltweit über 22 Millionen verkauften Alben ein Superstar, der sich mit Herz, Seele und voller Leidenschaft dem Swing und Jazz verschrieben hat, keinerlei Angst vor der Interpretation erfolgreicher, überaus berühmter Klassiker an den Tag legt und sich auch mit wunderbaren eigenen Kompositionen immer wieder neu definiert. Mit seiner Musik hat Michael Bublé mittlerweile zwei Grammys, einen Echo, sechs Juno-Awards (wichtigster kana- 98 48 02 | 2009 © 03 | 2010 © 360°360°Kanada Neuseeland Neuseeland 02 | 2009 © 360° Kanada 03 | 2010 Wer sich in Swing- und Jazz-Manier mitreißen lassen möchte, und wer zudem ein Faible für leidenschaftlich gesungene Stücke über die Liebe, aber auch gebrochene Herzen hat, der kann sich auf der Homepage des Künstlers www.michaelbuble.com ausführlich informieren, die ein oder andere CD erwerben oder sich gleich während Michael Bublés „Crazy Love“-Welttournee, die ihn Ende Mai, Anfang Juni und aufgrund der großen, ungebrochenen Nachfrage nochmals im Oktober 2010 auch nach Deutschland führen wird, verzaubern lassen. (Dr. Kerstin Lötzerich-Bernhard) 99 49 Pinboard Pinboard Website Wie weiblich ist Kanada? Verführung auf der ganzen Linie Website www.cleverwomen.de Website Währung ist stabil. Seitdem ist das Reisen in Kanada kein absolutes Schnäppchen mehr, aber dennoch aufgrund des Preis-/Leistungs-Verhältnisses eine Traumdestination. Es hängt einfach immer vom jeweiligen Standpunkt ab – was möchte ich vor Ort machen, welche Unterkunftsart ist für mich die richtige, wie hoch ist mein Reisebudget für drei Wochen Urlaub? Und dann heißt es vergleichen, mit anderen Destinationen und mit dem, was man in Kanada für das Urlaubsbudget machen kann. Die Entscheidung fällt am Ende positiv für Kanada aus, wenn der Film im Kopf schon begonnen hat, wenn sich die Faszination Kanada gegen austauschbare Einheits-Destinationen durchgesetzt hat. 3. Kanada ist menschenleer Jein. Natürlich ist das Land riesig, im Yukon beispielsweise leben 32.000 Menschen auf einer Fläche, die so groß ist wie Deutschland, Österreich und die Schweiz zusammen, davon leben sogar noch 24.000 Menschen in Whitehorse, 2.000 im Sommer in Dawson City, der Rest ist verteilt. Doch sind es gerade die Menschen, die in Kanada häufig den Unterschied machen, da sie Fremde willkommen heißen und immer eine Geschichte im Gepäck tragen, die spannend ist. Es sind die besonderen Begegnungen abseits des Erwartbaren, die einen Kanada-Urlaub auch interessant machen, die große Herzlichkeit, die Gastlichkeit, die jedem das Gefühl geben, heimzukehren in die Wärme, die man so häufig vermisst. Mit gutem Gewissen: Kanada ist reich an Menschen und Lebensläufen, es gibt mindestens 32 Millionen Gründe nach Kanada zu reisen. 360° Info www.cleverwomen.de, Reise- und Lifestyleportal Kanadas für moderne Frauen mit vielen interessanten Informationen, Geheimtipps, unterhaltenden Elementen und maßgeschneiderten Reiseangeboten, die keine Wünsche offen lassen. 4. Kanada ist kalt Jein. Kanada hat immer noch vier Jahreszeiten, was für die meisten Länder so nicht gilt. Der Verlust an Unterschieden im Klima ist nicht nur naturgegeben, sondern wohl auch abhängig vom Klimawandel, der von Experten und Menschen in aller Welt in Nuancen oder deutlich empfunden wird. Kanada ist dagegen immer noch eine MusterDestination, in der Winter Winter und Sommer Sommer ist, in der der Frühling liebreizend daher kommt und der Herbst bunteste Farben anzubieten hat. Natürlich ist es auch kalt in Kanada, aber der Sommer bietet Temperaturen, die man in Europa eher in Italien oder Spanien findet. Die einzelnen Destinationen bieten dabei ganz unterschiedliche Witterungen auch im Frühling und Sommer an. Wie man Kanada erleben möchte, ob heiß, warm oder eiskalt, hängt immer von den Wünschen des Reisenden ab. www.cleverwomen.de www.cleverwomen. de Auf einer Skala von 1 bis 10 – für wie weiblich halten Sie persönlich die Reise-Destination Kanada? Betrachtet man es platt, ist Kanada auf jeden Fall kurvig, legt im Herbst eine Menge Rouge auf und verzaubert durch Sinnlichkeit und Wohlgefallen. Doch wie sehen es die Frauen selbst? Ist die Destination Kanada bildlich gesprochen eher „halb voll“ oder „halb leer“ – wenn Frauen darüber nachdenken, ob Kanada eine Reise lohnt?! Fakt ist, dass Frauen über 80 Prozent der Reise-Entscheidungen treffen. Und wenn es gegenüber einer ReiseDestination unerklärliche, aber vorhandene Vorurteile gibt, dann muss man etwas dagegen unternehmen. Kanada hat dies vor sechs Jahren getan und aufgrund einer Rückentwicklung feminin getriebener Buchungen ein Reise- und Lifestyleportal mit dem Namen CLEVER WOMEN ins Leben gerufen, um alle möglicherweise bestehenden Vorurteile von Frauen gegenüber Kanada abzufedern, bestenfalls auszuräumen. 1. Kanada ist teuer Jein. In der Vergangenheit hat sich der kanadische Dollar immer weiter „verbessert“ – für die Kanadier selbst, die 70 2. Kanada ist langweilig Traute Zweisamkeit im Yu kon 5. Kanada hat keine Strände Niemals. Es hängt natürlich von den Vorstellungen ab, aber Kanada als langweilig zu bezeichnen zeugt von Unkenntnis oder Desinteresse. Zehn Provinzen und drei Territorien überzeugen vor allem durch eins: Vielfalt. Im zweitgrößten Land der Welt kann man mindestens 13 vollkommen unterschiedliche Welten wahrnehmen. Es wird alles geboten, was eine moderne Destination ausmacht – und es geht nicht immer nur um Stereotypen, die in der Öffentlichkeit schnelle Verbreitung finden, zum Beispiel die vom Holzfäller, der in der Einsamkeit seiner Hütte Bären erlegt und diese roh verspeist. Das Leben in Kanada entspricht dem einer modernen Nation, die Bildung der Menschen erreicht jedes Jahr neue Höchststände, die Städte sind multikulturell, weltoffen und stehen Metropolen in anderen Ländern in nichts nach, die Natur liegt immer gleich um die Ecke und fasziniert durch vielfältige Ausprägungen. Kanada hat endlos viel zu bieten, sowohl kulturell als auch natürlich. Langeweile ist während einer Reise durch das zweitgrößte Land der Erde mehr als ein Fremdwort. 03 | 2010 © 360° Kanada Unwahr. Wahrscheinlich gibt es kein Land auf der Welt, das soviel Strandkilometer aufzuweisen hat wie Kanada. Kanada hat mit 202.800 Kilometern die längste Küstenlinie der Welt. Nicht nur an den Küsten in Atlantic Canada (Atlantischer Ozean) und British Columbia (Pazifischer Ozean) finden sich dabei absolute Traumstrände in Weiß, auch an den über 1.000.000 Seen und Gewässern im Land gibt es wilde, saubere und unerwartete Strände, an denen man die schönste Zeit des Jahres genießen kann. Gerade rund um die Großen Seen in Ontario finden sich Strände, die kein Mensch in Kanada erwartet. Der Vorteil: Noch sind die meisten kanadischen Strände leer, man findet immer einen Platz für sein Handtuch und muss sich nie mit anderen Urlaubern um Quadratzentimeter balgen. Dies sind nur fünf Vorurteile, die Frauen in vielen Ländern, so auch Deutschland, gegenüber Kanada haben, die durch die Website www.cleverwomen.de ausgeräumt werden (sol- © 360° Kanada 03 | 2010 Sandbanks Provincial Park len). Dort präsentieren sich die kanadischen Destinationen seit sechs Jahren als der schönste Lidstrich Kanadas (Rocky Mountains), als buntester Farbkasten (Ontario), als Perle am 71 Pinboard Pinboard Website Books Pazifik (British Columbia), als atlantische Erfrischungskur (Atlantic Canada), mit dem, WAS FRAUEN WOLLEN: Gold & Diamanten (Yukon, Northwest Territories) und in diesem Jahr als Verjüngungsbecken durch Savoir Vivre (Québec). Clever Women ermuntert Frauen jeden Alters mit Familie, mit Partner oder auch allein ins schönste Land der Welt zu reisen. Bedrohung im Naturparadies Hierfür werden auf Clever Women maßgeschneiderte Reiseangebote diverser Veranstalter beworben, die den weiblichen Der Westen Kanadas ist eines der beliebtesten Reiseziele für deutschsprachige Outdoor- und Naturfreunde. Mithilfe informativer Texte und spektakulärer Farbfotos lässt ,,Der Regenwald der weißen Bären“ von Klaus Pommerenke seine Leserinnen und Leser in diese atemberaubend schöne Welt eintauchen. 360° Info „Star for a Day“ – Berühmt für einen Tag Sie möchten sich auch einmal wie ein Star fühlen? „Star for a Day“ ist ein neues Projekt der Canadian Tourism Commission (CTC) auf Clever Women, der Online Reise- und Lifestyle-Site für moderne Frauen (www.cleverwomen.de). Im Mittelpunkt der Promotion steht der Besuch eines Top-Events in Kanada mit einer bekannten deutschen Persönlichkeit. Durch ein Casting wird die glückliche Gewinnerin für diese Reise nach Kanada ausgewählt. Dann geht das Duo gemeinsam mit einem Medienteam auf eine mehrtägige Städte- und Eventreise. Interessierte Kanadafreunde können bereits im Juni beim zweiten Casting für das Comedy-Festival „Just for Laughs“ in Montréal im Juli – mit Schauspielerin und Comedian Sonja Kling – teilnehmen. Diesmal heißt es für die Reisewilligen beim Casting: Bringt Sonja zum Lachen! In den angesagten Metropolen Kanadas, die von atemberaubender Natur umgeben und zum Teil von deutschen Verbrauchern noch völlig unentdeckt sind, bieten sich unzählige Weltklasse-Events, wie das Toronto International Filmfestival, das Rodeo-Festival Calgary Stampede (vgl. den Beitrag von Birgit-Cathrin Duval, S. 44 in diesem Heft), die JUNO Music Awards, die Toronto Fashion Week, das Montréal Jazzfestival oder das Banff Mountain Filmfestival an, die durch das neue Projekt ein zeitgemäßes mediales Schaufenster und mehr Aufmerksamkeit erhalten sollen. „Star for a Day“ fokussiert auf soziale Medien – Blogs, Fotos und Videos von Prominenten und Verbrauchern – in Kombination mit touristischen Komplettangeboten. Das Casting und die Reise werden auf Clever Women, Facebook und Youtube dokumentiert. In einem Weblog berichten die Reisenden und „ihre Prominenten“ über ihre Erlebnisse in Kanada. Pro Jahr plant die CTC die Umsetzung von zwei bis vier „Star for a Day“ Events. 360° Web Info www.cleverwomen.de www.cleverwomen.de/index.php?page=star_for_a_day www.facebook.com/pages/Star-for-aDay/124211017590230?ref=ts 72 www.cleverwomen.de Gast im Auge haben: Hier wird gelockt mit Zusatzangeboten NUR für Frauen, für die Männer extra zahlen müssen, beispielsweise eine Massage oder ein Einkaufsgutschein. Darüber hinaus finden viele interessante Aktionen auf Clever Women statt, die einzelne Zielgruppen innerhalb der Weiblichkeit ansprechen sollen: „Blind Date in Kanada“ wirbt um Single-Reisende, die einen Platz innerhalb einer SingleGruppenreise gewinnen können, mit „Ja! in Kanada“ eröffnet Clever Women denjenigen die Chance auf eine Traumhochzeit beispielsweise in einem kanadischen Leuchtturm, die sich ungewöhnlich das Ja-Wort geben möchten, mit „Star for a Day“ eröffnet das Portal die Hoffnung, ein kanadisches Top-Event zusammen mit einem deutschen Prominenten zu erleben, mit „200% Kanada“ stellt man immer wieder kanadische Berufsgruppen in den Fokus, die für eine besondere Reiseform stehen und sich selbst als „Preis“ anbieten – die Gewinner der jeweiligen 200%-Aktionen reisen schluss endlich zu einem Charakter der dargestellten Berufsgruppe und verleben eine besondere Zeit beispielsweise mit einem kanadischen Skilehrer, Naturführer oder Chefkoch. Um Frauen die letzten Bedenken hinsichtlich einer KanadaReise zu nehmen führt Clever Women jedes Jahr eine Reise mit Prominenten durch, die auf der Website ein Reisetagebuch hinterlassen. Susanne Fröhlich, Kati Wilhelm, Sarah Wiener, Anna Thalbach oder Ulrike Kriener sind in der Vergangenheit nach Kanada gereist, um die weiblichsten Seiten der verschiedenen Destinationen kennen zu lernen. Teils begeisternde, schwärmende, teils auch kritische Töne sind hierbei zu lesen, die sich jedoch am Ende immer in einem eindeutigen Chor wieder finden: Kanada ist wunderbar, auch, oder besser: vor allem für reisende Frauen. 03 | 2010 © 360° Kanada Der letzte Küstenregenwald der gemäßigten Zone steht an Kanadas Pazifikküste – eine Wildnis, die alle Besucher verzaubert. Im Meer vor der Küste leben Wale, Robben und Seeotter, und der Urwald mit tausendjährigen Bäumen ist der Lebensraum von Bären, Wölfen, Pumas, Elchen und Weißkopfseeadlern. Nicht zuletzt ist es die Heimat einer der seltensten Bärenarten, die es auf der Welt gibt: des weißen Schwarzbären. Mit wunderbaren Bildern zeigt Pommerenke die Schönheit dieses Naturparadieses, erzählt von den weißen Schwarzbären und Wolfsrudeln, von Lachsen und ihrer Bedeutung für das Ökosystem. Und er beschreibt, wie die indianische Bevölkerung gemeinsam mit Umweltschutzorganisationen versucht, gegen die zerstörerische Entwicklung durch Bergbau-, Öl- und Holzkonzerne und Trophäenjäger anzukämpfen. Denn das vermeintliche Naturparadies ist in Gefahr: Flächendeckende Abholzung bedroht dieses einmalige Ökosystem, und Überfischung, Bergbau sowie Trophäenjagd setzen Tieren und Pflanzen zu. Klaus Pommerenke Der Regenwald der weißen Bären Haupt Verlag, Bern 232 S., 180 Farbfotos, Karten, Grafiken, gebunden, 29,90 € ISBN 978-3-258-07476-4 Die Autoren Kurt J. Ohlhoff und Ole Helmhausen sind ausgewiesene Kanada-Experten. So wundert es nicht, dass sie dem Besucher mehr schildern können, als nur die touristischen Highlights. Der Leser ist mit ihnen auch unterwegs zu überraschenden Plätzen wie z. B. die ursprünglichen Cape Breton Highlands, Biberteiche und Wasserfälle nahe der Bay of Fundy oder auf Paddel-Tour im Algonquin Provincial Park. Und von wo aus lässt sich ein fantastischer Panoramablick auf die Altstadt von Québec genießen? Auch das verraten die Autoren. Einfach das Drehrestaurant Astral des Hotels Loews Le Concorde hoch über der Stadt besuchen und Québec liegt einem zu Füßen. Zu allen Städten, Regionen und herausragenden Sehenswürdigkeiten gibt es praktische Hinweise zu Öffnungszeiten und Anreisewegen sowie die Adressen der jeweiligen Tourismusbüros, empfehlenswerten Hotels, Restaurants mit den entsprechenden Internetlinks. Konzentriert in einem eigenen Kapitel sind wissenswerte Fakten für die Organisation und Gestaltung einer Ostkanada-Reise, etwa zum Einkaufen und Ausgehen, zu sportlichen Aktivitäten sowie ein Sprachführer. Hinzu kommt Hintergrundwissen über Natur und Kultur, Geschichte und Politik in einem allgemeinen einführenden Teil. Ausgesprochen unterhaltsam zu lesen sind die eingestreuten Themenseiten: kurzweilige Storys über die Eigenarten und Besonderheiten des Reiseziels, u. a. über die farbenfrohen Pow Wows der Ojibwe-Indianer, das „unter irdische“ Montréal, die altertümlichen Sitten der Alt-Mennoniten und eine gemächliche Zugfahrt mit dem Polar Bear Express. Die brillanten Fotos bieten atmosphärisch dichte und die Geschichte des Landes erzählende Bilder von Menschen und Landschaften der ostkanadischen Provinzen: Flammend rot leuchten beispielsweise Quebecs Wälder im Indian Summer. Und in der Iceberg Alley vor Newfoundland steuern Kanupaddler auf einen weißen Riesen zu. Wer möchte da nicht sofort packen und losfahren? Kanada – Der Osten Wo gibt es das sonst noch auf der Welt? Nur 20 Autominuten von Québec sagen sich Elche und Wölfe Gute Nacht. Zwei Stunden nördlich von Toronto können Wanderer auf Schwarzbären treffen. Und nur 90 Minuten vom frankophilen Montréal entfernt gibt es sensationelle Reviere für Kanufahrer. Pulsierende Weltstädte und menschenleere weite Wildnis – kein Wunder, dass der Osten Kanadas mit seinen gleichermaßen bedeutsamen Kultur- und Naturhighlights bei individuellen Urlaubern als Reiseziel ungemein beliebt ist. © 360° Kanada 03 | 2010 Kurt-Jochen Ohlhoff / Ole Helmhausen Kanada – Der Osten Dumont Reiseverlag, Ostfildern 2. aktualisierte Auflage 2009, 488 S., 133 Abb., 38 farbige Karten und Pläne, 24,95 € ISBN 978-3-7701-7644-1 73 Preview 02/2008 02/2008 Preview 04/2010 * Kunst der First Nations Eislaufen in Ottawa Weitere Themen Arbeiten in Kanada Interview mit der ZAV Beförderung auf kanadische Art Schlitten, Kanu, Kajak, Helikopter… Column Well ey, was ist anders in Kanada? 98 74 Die Ausgabe 04/2010 erscheint am 16.09. 2010 Travel & Outdoors Culture & Lifestyle Travelogues Report Winterlude in Ottawa – Riesiger Eisspielplatz für Groß und Klein Bei minus 25 Grad Schlittschuhlaufen, nicht irgendwo, nein: auf dem Rideau Canal, der im Winter zur Skateway in Ottawa wird, der mit 7,8 Kilometern Länge größten natürlichen Eislaufbahn der Welt. Viele Touristen zieht es in der kalten Jahreszeit in die Hauptstadt Kanadas, um an dem berühmten Spektakel rund um den, oder besser auf dem Kanal, der „Winterlude“, teilzunehmen – Eislaufen, Wettrennen, Tanzen. Und dazwischen die Studenten und Manager, die den Kanal als willkommene Abkürzung zur Uni oder ins Büro nehmen. Aber in und um Ottawa gibt es noch mehr: Im Gatinau Park gibt es ausgewiesene Schneeschuh-Wanderwege, in der Innenstadt hervorragende Restaurants und Freizeitangebote. Claudia Steiner berichtet. Die Kunst der First Nations Monika Hamberger führt in die Welt der Indianerkunst ein: Sie entstand aus der Kultivierung von Gebrauchsgegenständen sowie als Ausprägung des Glaubens der First Nations. Die Autorin stellt Gebrauchskunst für den Alltag vor, die hauptsächlich aus dem immer zur Verfügung stehenden Holz hergestellt wird, und erläutert die Bedeutung der darstellenden Kunst: Totempfähle, Kostüme, Beadwork (Perlenstickerei), Kopfschmuck, Zeremonien mit Masken. Sie stellt die Webkunst der Westküstenindianer (Salish Weavers) und die Malerei und Literatur vor, die hauptsächlich aus Ostkanada kommen, sowie Tanzformen, Musik und die Bedeutung der Trommeln. Busfahrt durch die Atlantikprovinzen Petra Lanzenhofer bereist die östlichen Provinzen Kanadas mit dem Bus: Von Toronto geht es zunächst über Québec City nach Fredericton, der Hauptstadt von New Brunswick. Die nächste Station ist Saint John, wo sie in der Bay of Fundy den Gezeitenunterschied und die Reversing Falls beobachtet. Auf Brier Island sieht sie den Buckelwalen zu, in Halifax besucht sie das Emigration Museum Pier 21; Charlottetown bietet ihr eine Radtour auf dem Confederation Trail, Hopewell BlumentopfFelsen. Auf ihrer weiteren Reise trifft sie auf Sammy, the Salmon, und auf ein Märchenschloss. Aber lassen Sie sich überraschen – Petra Lanzenhofers Reise geht noch weiter! a p s t n e – lehnen n ßen e i n e g – nen Vorschau … Ottawa, , o t n o r o l, T l Montréa h c a n Montréa t r h u c f a k n n a n r nnerhalb p von F Münc he i o n t n s o e n v g o n e i n u ind sow Täglich lussverb ghäfen. ncouver h u a c l V s F n d n A n e u n h c e ts mal Calgary allen deu mit opti b – a o n t e n g o ü r rf l klusive! e n i g n e i und To s r i b e r u ge P sowie Z d günsti n u t Kanadas f a h ndsc G a s t f re u e h c s i d Ka n a Zurüc k Mehr un ter Eisbären an der Hudson Bay Jedes Jahr im Herbst wird es eng in Churchill, Manitoba: Das kleine Städtchen mit normalerweise rund 1.000 Einwohnern, die selbsternannte Eisbärenhauptstadt, „Polar Bear Capital of the World”, wird von fast 10.000 Naturliebhabern besucht, die die Eisbären beobachten wollen. Die Polarbären warten hier in Churchill auf das Zufrieren der Hudson Bay, ihrem natürlichen Jagdrevier. Birgit-Cathrin Duval war in Churchill und beschreibt neben der Faszination, die von den Bären ausgeht, den Alltag in der kleinen Stadt – wie die Menschen mit der Gefahr leben und welche Schutzmaßnahmen ergriffen werden. * Änderungen vorbehalten 02 | 2009 © Neuseeland 03 | 2010360° © 360° Kanada © 360° Neuseeland 02 | 2009 99 360° Kanada 360° Kanada – Das Magazin mit der Rundum-Perspektive für Urlauber, Auswanderer und Professionals Fliegen mit besten Aussichten. 360° Kanada D, A, Europa: 6,50 € Schweiz: 12,80 CHF Das Magazin mit der Rundum-Perspektive für Urlauber, Auswanderer und Professionals Indian Summer in Québec Farbenprächtiges Schauspiel S. 14 Reise mit dem „Canadian“ Per Bahn quer durch Kanada S. 8 Haida Gwaii Wanderungen auf den Queen Charlotte Islands S. 28 is plettpre m o K y n. One-wa d Meile n u e c i v r inkl. Se Ahornsirup Zuckersüßes Gold Kanadas S. 50 03 | 2010 757 (0,14 €/Min. aus ondor.com, 01805 -767 Buchen Sie jetzt: www.c r in Ihrem Reisebüro. unk max. 0,42 €/Min.) ode bilf Mo tz, tne Fes dt. dem www.360Grad-Kanada.de 03 2010