Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK)
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Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK)
Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 1 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Stadt Ludwigsfelde Rathausstraße 3 14974 Ludwigsfelde Erarbeitung/Ansprechpartner: Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde Fachbereich II Stadtentwicklung Sachgebiet Bauleitplanung Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Tel. 03378/827-216 Fachliche Begleitung/Ansprechpartner: B.B.S.M. Brandenburgische Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung Behlertstraße 3 a, Haus B 14467 Potsdam Tel. 0331/28997-0 Wolfgang Wüntsch/Ludger Schmitz Stand: Selbstbindungsbeschluss der Stadtverordnetenversammlung 14.07.2009 Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 2 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Inhaltsverzeichnis 1. EINFÜHRUNG 7 2. AUSGANGSSITUATION 9 2.1. Lage und Funktion der Stadt im Land und in der Region 2.2. Bevölkerungsentwicklung 10 2.3. Entwicklung der Alters- und Haushaltsstruktur 11 3. 3.1. 4. BEVÖLKERUNGSPROGNOSE 9 13 Demographischer Wandel in Ludwigsfelde bis 2020/2030 13 STÄRKEN – SCHWÄCHEN – ANALYSE DER STADT 15 4.1. 4.1.1. 4.1.2. Stadtstruktur und Wohnen Entwicklung der Kernstadt und der Ortsteile Wohnungsmarkt 15 15 16 4.2. 4.2.1. 4.2.2. 4.2.3. Wirtschaft und Beschäftigung Wirtschaftsentwicklung Gewerbeflächenausweisungen Arbeitsmarktstruktur 19 19 20 23 4.3. 4.3.1. 4.3.2. 4.3.3. 4.3.4. Bildung Schulen Kindertagesstätten Außerschulische Betreuung Sonstige Betreuungsangebote 24 24 25 25 26 Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 3 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 4.3.5. 4.3.6. 4.3.7. Maßnahmen der Stadt zu Kindertagesstätten- und Schulentwicklung Berufsbildende Schulen Berufsausbildung 26 26 26 4.4. 4.4.1. 4.4.2. Kultur, Freizeit und Tourismus Kulturlandschaft, Sport- und Freizeitangebote Tourismus 27 27 31 4.5. Soziale- und Gesundheitsinfrastruktur 33 4.6. 4.6.1. 4.6.2. 4.6.3. Verkehrliche Infrastruktur Überregionales Verkehrsnetz Innerörtlicher Verkehr ÖPNV 34 34 35 36 4.7. 4.7.1. 4.7.2. Energie, Stadttechnik und Umwelt Energie und Stadttechnik Umwelt 38 38 39 4.8. Stadtmarketing/Zivilgesellschaftliches Engagement 42 4.9. 4.9.1. 4.9.2. 4.9.3. 4.9.4. 4.9.5. Netzwerke/Interkommunale Kooperation Gemeinsames Strukturkonzept Flughafenumfeld Berlin Brandenburg International (GSK FU BBI) und Dialogforum Flughafenumfeld Arbeitsgruppe Süd Netzwerk Mittelstand Teltow-Fläming Tourismusverband Fläming e. V. Städte- und Gemeindebund Brandenburg (Planungs- und Bauausschuss) 44 44 45 45 45 45 4.10. Kommunalfinanzen 46 5. ZUSAMMENFASSUNG DER STÄRKEN – SCHWÄCHEN – ANALYSE 49 5.1. Stärken der Stadt Ludwigsfelde 49 5.2. Schwächen der Stadt Ludwigsfelde 49 Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 4 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 5.3. Chancen und Risiken der Stadt Ludwigsfelde 50 5.4. Schlussfolgerung 51 6. LEITBILDER UND ENTWICKLUNGSZIELE 2020 52 6.1. Übergeordnetes Leitbild – „Ludwigsfelde bewegt!“ 52 6.2. Leitbild Stadtstruktur/räumliches Leitbild 54 6.3. Leitbild Wirtschaft, Beschäftigung, Tourismus 58 6.4. Leitbild Wohnen, Soziales, Kultur, Freizeit, Sport 59 6.5. Leitbild Freiraum, Umwelt, Verkehr 59 6.6. Leitbild Stadtmarketing/Zivilgesellschaftliches Engagement 60 7. KONZEPT – ABLEITUNG VON HANDLUNGSSTRATEGIEN UND MAßNAHMEN 62 7.1. Zielgerichteter Einsatz von Förderprogrammen 62 7.2. 7.2.1. 7.2.2. Vorranggebiete Wohnen und Konsolidierungsgebiete des Mietwohnungsbaus Vorrangebiete Wohnen Konsolidierungsgebiete des Mietwohnungsbaus 66 67 70 7.3. 7.3.1. Handlungsstrategien und Maßnahmenübersicht Handlungsstrategie I: Funktionsstärkung der Innenstadt mit Stadtzentrumsentwicklung Handlungsstrategie II: Sicherung und Ausbau des Industrie- und Gewerbestandortes Handlungsstrategie III: Ludwigsfelde als lebenswerter Wohnort für alle Generationen 72 72 72 87 87 97 7.3.2. 7.3.3. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 5 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 8. SCHLÜSSELMAßNAHMEN 113 9. UMSETZUNGSSTRATEGIEN 129 9.1. Stärkung der Partizipation und der Beteiligungsstrukturen 129 9.2. Abstimmung und Steuerung in Verwaltung und Politik 130 9.3. Monitoring und Evaluation 131 9.4. Fachlich-inhaltliche Vertiefung und Fortschreibung 133 9.5. Akquirierung von Fördermitteln und Finanzierungsstrategie 133 10. GLOSSAR 137 11. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 138 12. ANLAGEN 141 Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 6 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 1. Einführung Im Jahre 2005 wurde durch die Landesregierung Brandenburg die grundsätzliche Umsteuerung und Neuausrichtung der Landesförderpolitik eingeleitet. Intention der Landesregierung ist es, Fördermittel zukünftig gezielt in den Städten, Standorten und Branchen einzusetzen, die bereits vorhandene Stärken aufweisen und in denen Synergieeffekte für die angrenzende Region zu erwarten sind. Die Landesregierung hat sich mit dem Kabinettsbeschluss „Stärkung der Wachstumskräfte durch räumliche und sektorale Fokussierung von Landesmitteln – Zweiter Bericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe Aufbau Ost zur Sitzung der Landesregierung am 22. November 2005“ dazu bekannt, regionale Wachstumskerne, die in besonderer Weise zur Wirtschaftskraft des Landes beitragen, stärker als bisher zu fördern. Damit wird das Ziel verfolgt, durch die Konzentration der Mittel auf Erfolg versprechende Potenziale im Sinne eines „Stärken stärken“ die Effizienz und Zielgenauigkeit des Mitteleinsatzes zu erhöhen und nachhaltig die wirtschaftliche Entwicklung zu unterstützen. Mit dem Masterplan „Starke Städte - Stadtumbau“ wurden Anfang 2006 die strategischen Ansatzpunkte für die Neuausrichtung der Stadtentwicklungs-, Stadtumbau- und Wohnungspolitik der kommenden Jahre durch das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung (MIR) mit folgenden 10 Punkten formuliert: 1. Stärkung der Innenstädte 2. Stärkung der Städte als Wirtschaftsstandort und als Basis für Wissen 3. Konsequente Fortführung des Stadtumbaus 4. Förderung familiengerechten Wohnens und von Wohnen im Alter 5. Infrastrukturausstattung im Rahmen der Stadtentwicklung integrativ sichern 6. Aktivierung bürgerschaftlichen Engagements und lokaler Netzwerke 7. Anregung und Unterstützung interkommunaler Kooperation 8. Klare Fördersystematik 9. Erschließung von EU-Programmen für Aufgaben der Stadtentwicklung und des Stadtumbaus im Rahmen des EFRESchwerpunktes „Städtische Dimension“ 10. Integrierte Stadtentwicklungskonzepte als Basis für eine situationsgerechte Unterstützung der Städte und einfache Förderverfahren. Die Stadt Ludwigsfelde wurde als einer von 15 Regionalen Wachstumskernen durch die Landesregierung benannt. Damit profitiert sie als Mittelzentrum und Regionaler Wachstumskern von der neuen Prioritätensetzung des Landes Brandenburg. Entsprechend den Vorgaben des Landes wurde von der Stadt das wirtschaftliche Entwicklungskonzept Ludwigsfelde 2006 erarbeitet und als Standortentwicklungskonzept für Ludwigsfelde am 30.06.2006 bei der Staatskanzlei eingereicht. Die darin erarbeiteten Maßnahmen, insbesondere die Schlüsselmaßnahmen, wurden und werden in der IMAG-Ost in turnusmäßigen Abständen durch die Stadt vorgestellt, im Rahmen der Arbeitsgruppe diskutiert, den Entwicklungen in der Stadt angepasst und weiterentwickelt. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 7 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Die im vorliegenden INSEK enthaltene umfangreiche SWOTAnalyse aus dem Jahre 2007 baut auf den im Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept (SEK) erarbeiteten Grundlagen und den beiden wichtigsten Planwerken der vergangenen Jahre, dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2002 (ISEK) und dem Flächennutzungsplan der Stadt Ludwigsfelde, 1. Änderung und Ergänzung 2006 (FNP), auf. Das im Rahmen des Bundeswettbewerbes „Stadtumbau Ost“ bereits erarbeitete Integrierte Stadtentwicklungskonzept 2002 (SEK) bezog sich auf die Entwicklung des Wohnungsmarktes in der Stadt und beinhaltete einen detaillierten Maßnahme-/Zeitplan zum Stadtumbau in Ludwigsfelde. Dieser wurde in den letzten Jahren schrittweise umgesetzt, ohne dass Ludwigsfelde in das Förderprogramm „Stadtumbau Ost“ aufgenommen und damit vom Land gefördert wurde. Neben der SWOT-Analyse wurden darüber hinaus auch erste Handlungsansätze und Maßnahmen benannt und dem Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung zum 29.06.2007 als Erarbeitungsstand übergeben. Aufbauend auf den Ergebnissen der SWOT-Analyse des Jahres 2007 wurde der INSEK-Prozess danach insbesondere im Jahre 2008 intensiviert. Die in dieser Zeit entstandenen Beteiligungsstrukturen trugen in großem Maße zur Entwicklung eines Leitbildes der Stadt sowie zur Erarbeitung der Handlungsstrategien und Maßnahmen bei. Damit steht das INSEK der Stadt Ludwigsfelde auf der Basis einer breiten Öffentlichkeit. zum anderen eine Grundlage für die Diskussion mit den Kommunalpolitikern der Stadt zum künftigen Handlungsbedarf vorgelegt werden. Der Entwurf des INSEK wurde in einer Gesamtberatung im Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung am 10.02.2009 positiv bewertet. Darauf aufbauend stimmte das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung in einem Termin am 23.04.2009 dem Ziel der Stadt Ludwigsfelde zu, in das Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ (ASZ) aufgenommen zu werden. Für ein zentrales INSEK-Projekt, der energetischen Sanierung des Kultur- und Bürgerhauses der Stadt im Programm Investitionspakt, wurde ebenfalls in diesem Termin vereinbart, die Bewerbung forcieren zu können. Das INSEK versteht sich als informelles Planwerk mit der ergebnisorientierten Ableitung von Handlungsstrategien und konkreten Projekten aus einer breit angelegten Analyse in den Jahren 2007 und 2008. Die Seitdem erfolgten Veränderungen sowohl in der Stadt Ludwigsfelde (z. B. im Schul- und Kitabereich) als auch in der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung wurden teilweise berücksichtigt. Die im fortlaufenden INSEK-Prozess abgeleiteten Handlungsstrategien und Ziele gelten auch unter den veränderten Voraussetzungen und Rahmenbedingungen. Im Text wird auf die ausgewerteten Daten und Planwerke nur im Grundsatz hingewiesen, ohne detaillierte Quellenangabenverzeichnisse zu führen. Ziel des vorliegenden INSEK 2009 ist es, die Perspektiven für die Stadtentwicklung von Ludwigsfelde bis 2020 darzustellen und die Schlüsselmaßnahmen für die Stadt- und Wirtschaftsentwicklung sowie die dazu unterstützenden Fördermöglichkeiten herauszuarbeiten. Damit soll zum einen dem Land der Förderbedarf der Stadt Ludwigsfelde für die kommenden Jahre signalisiert werden und Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 8 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 2. Ausgangssituation Grundlagen Flächennutzungsplan der Stadt Ludwigsfelde, 1. Änderung und Ergänzung 2006 Wirtschaftliches Entwicklungskonzept Ludwigsfelde 2006 Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2002 2.1. Lage und Funktion der Stadt im Land und in der Region Die Stadt Ludwigsfelde besteht aus der Kernstadt und ihren 11 Ortsteilen Genshagen, Löwenbruch, Groß Schulzendorf, Wietstock, Kerzendorf, Gröben, Mietgendorf, Schiaß, Jütchendorf, Ahrensdorf und Siethen. Ludwigsfelde liegt zentral im Land Brandenburg im südlichen Berliner Umland. Die Landeshauptstadt Potsdam ist von der Kernstadt etwa 16 km, die Berliner Stadtmitte 26 km, die Stadtgrenze jedoch nur 11 km entfernt. Innerhalb des Landkreises Teltow-Fläming liegt Ludwigsfelde im nordwestlichen Randbereich, der zugleich Teil des engeren Verflechtungsraumes Berlin-Brandenburg ist. Das Stadtgebiet wird im Nordwesten von der Kreisgrenze zu Potsdam-Mittelmark, im Nordosten von der Gemeinde Großbeeren, im Osten von BlankenfeldeMahlow, Rangsdorf und Zossen, im Süden von Trebbin begrenzt. Ludwigsfelde nimmt im Zentrale-Orte-System des gültigen Landesentwicklungsplanes für den Gesamtraum Berlin-Brandenburg die Stelle eines Mittelzentrums im engeren Verflechtungsraum ein. Damit übernimmt die Stadt nicht nur Versorgungsfunktionen für die Bürgerinnen und Bürger der Kernstadt, sondern auch für ihr ländliches Umland. Dieses ländliche Umland wurde größtenteils mit der Fusionierung mit der Kernstadt in den Jahren 1998, 2001 und 2003 Bestandteil des Gemeindegebietes und stellt den Hauptversorgungsraum der Stadt dar. Daneben werden die Funktionen der Stadt auch von den anliegenden Nachbargemeinden genutzt. Als Arbeitsplatzstandort ist Ludwigsfelde jedoch auch für Arbeitnehmer im gesamten Landkreis Teltow-Fläming aber auch in der Landeshauptstadt Potsdam und der Bundeshauptstadt Berlin gefragt. Insbesondere die Nähe zur Bundeshauptstadt Berlin und der Landeshauptstadt Potsdam sowie den Mittelzentren Wildau/Königs Wusterhausen und Luckenwalde/Jüterbog bietet neben der Konkurrenzsituation auch positive Nebeneffekte. Seit Ende 2005 ist die Stadt Ludwigsfelde auch als Regionaler Wachstumskern mit den Branchenschwerpunkten Automotive, Luft-/Raumfahrttechnik und Logistik durch die Landespolitik definiert. Damit gilt sie als eine von 16 Kommunen als Wachstums- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 9 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) motor im Land Brandenburg und genießt die grundsätzliche Prioritätensetzung des Landes insbesondere auch bei der Vergabe von Fördermitteln. Mit dem Abschluss des Planfeststellungsverfahrens zum Großflughafen Berlin Brandenburg International und dem Beginn seines Baus rückt die Stadt Ludwigsfelde auch in den Fokus der Flughafenumfeldentwicklung. + Stärken + • Lagegunst – Nähe zur Bundeshauptstadt Berlin und zur Landeshauptstadt Potsdam sowie zu Mittelzentren Wildau/Königs Wusterhausen und Luckenwalde/Jüterbog • Mittelzentrum im engeren Verflechtungsraum • Regionaler Wachstumskern mit Branchenschwerpunkten Automotive, Luft/Raumfahrttechnik und Logistik • Versorgungsfunktionen für ländliches Umland (Ortsteile und Nachbargemeinden) • Teil des Flughafenumfeldes BBI • landschaftliche Einbindung - Schwächen - • Lagekonkurrenz durch Versorgungsfunktionen der Bundeshauptstadt Berlin und der Landeshauptstadt Potsdam sowie der Mittelzentren Wildau/Königs Wusterhausen und Luckenwalde/Jüterbog • teilweise fehlende Versorgungsausstattung eines Mittelzentrums • über Wirtschaftsstandort hinaus gering ausgeprägtes Stadtimage bzw. -marketing 2.2. Bevölkerungsentwicklung Am 31.12.2006 hatte die Stadt Ludwigsfelde 24.371 Einwohner. Neben der Kernstadt Ludwigsfelde gehören der Stadt seit 2003 insgesamt 11 Ortsteile an. Von 6.200 Einwohnern im Jahr 1946 wuchs der Ort (ohne die später eingemeindeten Ortsteile) bis 1988 auf 22.720 Einwohner. Diese Entwicklung beruhte – wie in anderen DDREntwicklungsstädten – auf dem Standort des Industrieunternehmens „IFA“, das aus dem ehemaligen Flugzeugmotorenwerk von Daimler-Benz hervorgegangen war. Bis 1997/1998 verlor die heutige Kernstadt 2.500 Einwohner (11 % gegenüber 1988). Danach setzte eine Konsolidierung der Einwohnerzahlen ein. Mit der Eingemeindung von zunächst 6 ländlichen Ortsteilen zum 31.12.1997, von denen drei Ortsteile Einwohnerzuwachs durch Eigenheimbau und Wohnungsneubau in kleinen Mehrgeschossern zu verzeichnen hatten, konnte vorübergehend insgesamt ein leichter Umkehrtrend erreicht werden. (ISEK 2002) Im Zeitraum zwischen 1999 und 2004 sind die beiden Ortsteile Ahrensdorf (2001) und Groß Schulzendorf (2003) hinzugekommen, so dass ein absoluter Vergleich der Einwohnerzahlen zwischen 1999 und 2004 nicht möglich ist. Es fällt jedoch auf, dass ohne die neuen Ortsteile ab 2001 ein leicht rückläufiger Trend der Einwohnerzahl erkennbar ist. Bei der natürlichen Bevölkerungsbewegung ergibt sich für die Jahre 1998 bis 2004 ein geringer Sterbeüberschuss von insgesamt 97 Personen, wobei die Jahre ab 2001 nicht stärker betroffen sind als die Jahre 1998 bis 2000. Von 2001 bis 2004 ergibt sich ein Wanderungsverlust für Ludwigsfelde ohne Ahrensdorf und Groß Schulzendorf von insgesamt 150 Einwohnern. Die Wanderungsgewinne in Ahrensdorf und Groß Schulzendorf kompensieren den Wanderungsverlust in der Kernstadt. Im Ortsteil Ahrensdorf wuchs die Einwohnerzahl in den Jahren 2001 bis 2004 um 108 Einwohner, das ist angesichts der Wohnbaupotenziale (2200 WE laut Bebauungsplan) sehr wenig. Im Jahre 2004 war eine leichte Belebung zu beobachten. Ahrens- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 10 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) dorf hat ein Wachstumspotenzial durch die Wohnbauprojekte. Es gibt jedoch deutliche Hinweise auf eine begrenzte Nachfrage, die, 1 wenn überhaupt, nur vorübergehend anziehen dürfte . werbstätigen Alter verringern sich nach 2001 um einen Prozent. Der Anteil der Personen über 65 Jahre erhöht sich um 6 Prozent. Die Analyse der Altersdaten lässt darauf schließen, dass der Anteil der Kinder (bis 14 Jahre) ab 2007 vorläufig nicht weiter sinken wird. Aus der Gruppe der Personen im erwerbsfähigen Alter, die in den letzten Jahren schon rückläufig war, sind im Jahre 2004 die starken Jahrgänge noch nicht „herausgealtert“, während die schwachen Kinderjahrgänge noch nicht in diese Gruppe hineingewechselt sind. Aber schon in den nächsten Jahren werden starke Jahrgänge in die Altersgruppe der über 65jährigen wechseln, während die schwachen Jahrgänge der Jugendlichen ins erwerbsfähige Alter kommen, so dass der Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter deutlich zurückgehen wird. Das kann schon in 5 Jahren bis zu 4 Prozentpunkte ausmachen oder absolut fast 1.000 Personen umfassen. Relevant ist hierbei besonders der deutliche Rückgang der jungen Erwerbsfähigen. Der Anteil der Personen über 65 Jahre, der schon in den letzten Jahren erkennbar zunahm, wird sich weiter prägnant erhöhen. Für die Stadtentwicklung ist es von großer Bedeutung, wie sich die urbane Kernstadt im Verhältnis zu den ländlichen Ortsteilen entwickelt. Es zeigt sich, dass vor allem die Kernstadt Bevölkerungsrückgänge trotz Modernisierung des Wohnungsbestandes zu verzeichnen hat. Bemerkenswert ist, dass der Bevölkerungsrückgang in der Kernstadt nach 2001 zunimmt. Es muss davon ausgegangen werden, dass aus dem Mietwohnungsbestand mehr Fortzüge erfolgen, als Personen in modernisierte Wohnungen und Häuser einziehen, weil nach wie vor von einem steigenden Wohnflächenverbrauch pro Person auszugehen ist (allein schon aufgrund der Haushaltsverkleinerung s. u.). Der Trend der verstärkt sinkenden Einwohnerzahl in der Kernstadt hat ernsthafte Konsequenzen für die Wohnungspolitik, für die Bauwirtschaft als auch für die Innenstadtgestaltung und die Infrastrukturentwicklung. Eine Analyse der Altersstruktur der Zu- und Abwanderer aus den Jahren 1999 und 2000 lässt vorsichtige Schlüsse über die Veränderung der Altersstruktur durch die Wanderungsbewegung zu: 2.3. Entwicklung der Alters- und Haushaltsstruktur Hinter der sich bis 2004 wenig verändernden Einwohnerzahl in Ludwigsfelde verbirgt sich schon eine gravierende Veränderung der Altersstruktur. Der Anteil der Kinder verringert sich durch den Geburtenrückgang nach der Wende innerhalb der Jahre von 1996 bis 2004 deutlich um ca. 5 Prozent. Die Anteile der Bevölkerungsgruppe im er- 1 Räumliches Wanderungsverhalten der Abwanderer aus Berlin, siehe Bevölkerungsprognose des LDS 2003; Faktoren weiterhin: Entwicklungstrend von Mobilitätskosten und Wohnnebenkosten durch Energiepreisentwicklung, wenig Spielraum für wachsende Einkommen durch demographischen Wandel • Es zeigt sich, dass das Ausmaß der Wanderungen eine Rolle spielt, da anteilig mehr Fortzüge als Zuzüge in der Altersgruppe 15 bis 45 Jahre zu verzeichnen sind (bei Frauen zwischen 20 und 30 Jahren!). Die Zuwanderungen erfolgen zu 6 bis 7 Prozent von Menschen über 65, bei den Abwanderungen sind es nur 3 bis 4 Prozent. • Selbst ein geringer positiver Wanderungssaldo kann deshalb noch nicht zu einer Verbesserung des Verhältnisses von Geburten und Sterbefällen führen. Nur ein deutlicher positiver Wanderungssaldo in den Ortsteilen führt zu einer Stabilisierung oder Erhöhung der Zahl der geburtenstarken Jahrgänge in der Gesamtstadt. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 11 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) • Vor allem in der Kernstadt gibt es mehr junge Menschen bei den Wegziehenden. Ein deutlich höherer Anteil Älterer besteht dagegen bei den Zuziehenden gegenüber den Wegziehenden. Insgesamt ist die Zahl der Wegziehenden zudem größer als die der Zuziehenden. Anders ausgedrückt: Je größer der negative Wanderungssaldo der Kernstadt, die immer noch vier Fünftel der Einwohner ausmacht, desto schneller schrumpft die Stadt. Die durchschnittliche Haushaltsgröße hat sich in Ludwigsfelde seit 1998 deutlich verringert. Im Jahre 2003 wird durch die GfK eine durchschnittliche Haushaltsgröße von 2,14 ausgewiesen. Die Haushaltsverkleinerung verlangsamt sich, so dass die Zahl der Haushalte im Verhältnis zur Einwohnerzahl zurzeit kaum noch zunimmt. Noch geringfügig erhöhte sich die Zahl der Mehrpersonenhaushalte ohne Kinder, wohingegen die Haushalte mit Kindern um 6 Prozent zurückgingen. Das unterstreicht die Bedeutung des familienfreundlichen Eigenheimbaus in den Ortsteilen. Auf Grund der wachsenden Lebenserwartung sowie der wachsenden Anteile älterer Personen erhöht sich aber der Anteil der SingleHaushalte in Zukunft wieder stärker, während sich der Rückgang der Anteile der jungen und mittleren Jahrgänge in sinkenden Anteilen der Mehrpersonenhaushalte niederschlägt. 2003 sind mehr als 36 Prozent aller Haushalte Single-Haushalte. Mit der Zunahme der Single-Haushalte und dem positiven Wanderungssaldo älterer Personen korreliert auch die enorme Zunahme junger und alter Haushaltsvorstände. Diese Splittung der Single-Haushalte in junge und alte – beide mit Wachstumstrend – ist für die Wohnungspolitik von besonderer Bedeutung. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 12 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 3. Bevölkerungsprognose 3.1. Demographischer Wandel in Ludwigsfelde bis 2020/2030 Grundlagen Bevölkerungsprognose 2007 bis 2030 des Landes Brandenburg, Amt für Statistik Berlin-Brandenburg vom April 2008 (Berechnungen Basisjahr 2006) In die Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2020 bzw. 2030 sind die regional bestimmenden Zukunftstrends sowie die übergeordneten Entwicklungstrends einzubeziehen. Die in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten zunehmende Alterung der Bevölkerung führt zu einem wachsenden Sterbeüberschuss, der die Bevölkerungszahl verringert. Kurz- und mittelfristig kann dies auch durch eine ansteigende Geburtenrate nicht aufgehalten werden. Im Land Brandenburg kommen negative Wanderungssalden dazu, welche in allen neuen Bundesländern zu verzeichnen sind. Die aktuelle Prognose des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg (AfS BB) mit dem Basisjahr 2006 geht gegenüber der vorangegangenen Prognose gemäß der tatsächlichen Entwicklung von größeren Abwanderungen ins alte Bundesgebiet, weniger Zuzügen aus Berlin und generell vorsichtigeren Annahmen bei den Zuwanderungen sowie weniger optimistischen Zuwächsen bei der Geburtenhäufigkeit aus. Bei insgesamt deutlich sinkenden Einwohnerzahlen für das Land wird für den engeren Verflechtungsraum zumindest bis 2015 jedoch noch ein geringer Zuwachs angenommen. Für Ludwigsfelde ergibt sich sogar gegenüber der vorherigen Prognose eine leicht positivere Entwicklung: Bis 2015 wird demnach die Bevölkerungszahl mehr ansteigen als angenommen. Die nach 2015 vom AfS BB angenommenen Zuwanderungsgewinne werden die Sterbeüberschusse zwar nicht mehr ausgleichen können, fallen aber doch noch etwas höher aus. Für Ludwigsfelde wird bei einem Basiswert im Jahre 2006 von 24.370 Einwohnern von einer Einwohnerzahl von 24.720 im Jahre 2010, von 25.010 im Jahre 2015, von 24.600 im Jahre 2020 und von 22.870 im Jahre 2030 ausgegangen. Unkalkulierbar bleibt weiterhin die Zahl der Abwanderungen aus der Kernstadt. Sie wird sehr stark von der Wohn- und Lebensqualität in der Stadt sowie der Arbeitsmarktentwicklung in der gesamten Region abhängig sein. Im Prognosezeitraum bis 2020 erhöht sich der Anteil der Kinder weiter, jedoch wird ab 2015 der Rückgang einsetzen (2006: 2.620 Kinder und Jugendliche bis unter 15 Jahren; 2020: 2.920). In der Altersgruppe der 15- bis unter 65jährigen wird ein Rückgang der Personen im erwerbsfähigen Alter vorausberechnet: Die Zahl beträgt 2006 17.200 Personen, 2010 16.640, 2015 16.360, 2020 15.550 und 2023 13.230 Personen in dieser Altersgruppe. Bei Fortsetzung des realen Trends verkleinert sich die einkommenserwirtschaftende Bevölkerungsgruppe noch stärker. Dagegen wächst bei insgesamt sinkender Bevölkerungszahl ab 2015 der Anteil der Fünfundsechzigjährigen deutlich: Absolut wird es 2020 1.570 und 2030 fast 3.000 ältere Menschen mehr geben als im Jahre 2006 mit 4.560 Personen dieser Altersgruppe. Folgen des demographischen Wandels werden ein insgesamt steigender Druck auf die in der Region erzielten Einkommen (negativer Struktureffekt: mehr Rentner, weniger Erwerbstätige) und damit auf die lokale Nachfrage, weniger Erwerbsfähige, die ein deutlich höheres Durchschnittsalter haben (Problem bei Fachkräften, Rolle der Schulabgänger wächst, Problem der Innovationsfreudigkeit) und völlig neue Nachfragestrukturen für soziale Infrastruktur und Dienstleistungen (Ge- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 13 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) sundheit, Altenbetreuung, weniger jugendliche Sport- und Freizeitnachfrage...) sein. + Stärken + • Wachstumspotenzial in Ahrensdorf • Stabilisierung der Geburtenzahlen - Schwächen • trotz Modernisierung des Wohnungsbestandes rückläufige Einwohnerentwicklung in der Kernstadt • Überalterung der Bevölkerung, wachsender Sterbeüberschuss • Abnahme der Einwohner im erwerbsfähigen Alter • mehr Zuzüge älterer Menschen (über 65 Jahre) • mehr Wegzüge jüngerer Erwerbsfähiger (15 bis 45 Jahre) Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 14 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 4. Stärken – Schwächen – Analyse der Stadt 4.1. Stadtstruktur und Wohnen Grundlagen • • • Flächennutzungsplan der Stadt Ludwigsfelde, 1. Änderung und Ergänzung 2006 Stadtentwicklungskonzept 2002 (ISEK) Wirtschaftliches Entwicklungskonzept Ludwigsfelde 2006 4.1.1. Entwicklung der Kernstadt und der Ortsteile Von der Sommerfrische der Berliner in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts hat sich die Stadt Ludwigsfelde zum grünen Mittelzentrum und wirtschaftlich starken Regionalen Wachstumskern entwickelt. Mit ihrer zunehmenden Bedeutung als Wohn- und Arbeitsort ist auch die Stadtentwicklung und die Prägung des Gesichtes der Stadt eng verbunden. Und so ist ein charakteristisches Merkmal der Stadt Ludwigsfelde, dass sich seine Geschichte in den einzelnen Stadtgebieten ablesen lässt. Wurden in den 20er Jahren noch Wochenendgrundstücke für die Berliner parzelliert (Flussviertel, Neue Gartenstadt), entstand in den 30er Jahren die Werkssiedlung für die Ingenieure des damals größten und modernsten Flugzeugmotorenwerkes Daimler-Benz einschließlich der ersten Schule. Nach dem II. Weltkrieg entstand im Jahre 1952 das Industriewerk Ludwigsfelde (IWL) und mit ihm das so genannte „Dichterviertel“ mit neoklassizistisch beeinflusstem Kulturhaus für die herbeiziehenden Arbeitskräfte und die zweite Schule am Ort. Beide Gebiete befinden sich im Süden der in den 30er Jahren erbauten Autobahn BAB A 10. Mit dem Ausbau des späteren IFA–Automobilwerkes auf dem ehemaligen Daimler-Benz Gelände und zum Zeitpunkt der Wende ca. 10.000 dort arbeitenden Menschen entstanden auch die Stadtteile Ludwigsfelde-West, Ludwigsfelde Nord I und Nord II in industrieller Fertigung (Plattenbau). Nach der Wende wurden Grundstücke an der Potsdamer Straße durch Geschosswohnungsbau und in anderen Teilen der Kernstadt durch Lückenbebauung oder Nachverdichtung (überwiegend Einfamilienhäuser) bebaut. Neue Wohnbaugebiete entstanden in der Kernstadt hauptsächlich im Einfamilienhaussektor. Der vorhandene Wohnungsbestand wurde zu großen Teilen saniert oder modernisiert. Auch im Sanierungsgebiet „Werkssiedlung“ der Stadt Ludwigsfelde ist die Sanierung der Wohnblöcke weitestgehend abgeschlossen. Eine nach dem Abriss von 7 Wohnblöcken brachgefallene Fläche soll mittels Bauleitplanung für den Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern vorbereitet werden. Daneben entstanden neue Wohn- und Geschäftshäuser vor allem an der Hauptverkehrsachse der Stadt (Potsdamer Straße). So konnte die Stadt in den 1990er Jahren über fast alle marktansässigen Discountmärkte vor Ort verfügen. Mit der Ansiedlung des Kauflandes wurden jedoch die Discountmärkte im höherpreisigen Warensegment vom Markt verdrängt. Trotzdem verfügt die Stadt insbesondere im Bereich der Grundversorgung über ein breites Angebot. Darüber hinaus wird Ludwigsfelde jedoch nur begrenzt ihrer Funktion als versorgendes Mittelzentrum gerecht. Schwächen des Einzelhandels liegen vor allem in der Angebotsbreite und Angebotsqualität. Hier ist eine Funktionsstärkung des Einzelhandels im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung dringend notwendig. Durch die Ansiedlung der meisten Einzelhändler entlang der Potsdamer Straße hat sich hier im Bereich zwischen der Autobahn und dem Anton-Saefkow-Ring die „Einkaufsmeile“ der Stadt entwickelt. Die Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 15 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Konkurrenz der nahe liegenden Bundes- und Landeshauptstadt zieht jedoch nach wie vor Kaufkraft ab. sind der Stadt bereits einige Meilensteine hin zu einem attraktiveren Lebens- und Wohnort gelungen. Mit dem Bau des neuen Rathauses, der Dresdner Bank und der Stadtwerke GmbH, dem Umbau eines Wohnblocks der Werkssiedlung an der Potsdamer Straße/Ernst-Thälmann-Straße für den Verwaltungssitz der städtischen Wohnungsgesellschaft „Märkische Heimat“ mbH und dem bestehenden Kulturhaus mit Musikschule entstand um den Rathausplatz das Verwaltungs- und Kulturzentrum der Stadt. Die räumliche Bündelung der Funktionen kann jedoch nicht über ein bislang fehlendes Stadtzentrum hinweghelfen. Die Errichtung eines Factory-Outlet-Centers (FOC) unter der Autobahn als Baustein eines bis zur Aufstelzung der Autobahn durch deren Dammlage nicht vorhandenen und nun möglichen Stadtzentrums kam mangels potentieller Investoren nicht zustande. Auch die Alternative der Errichtung eines klassischen Einzelhandelszentrums konnte bislang nicht umgesetzt werden und würde zudem eine Anpassung der vorhandenen Planungen erfordern. Das Kulturhaus der Stadt Ludwigsfelde stellt innerhalb dieses Ensembles eine herausragende, Identität stiftende Rolle dar. Der Bedarf an einem solchen Veranstaltungshaus in der Stadt für Vereine, Schulen, Bildungseinrichtungen, etc. ist hoch. Das Gebäude selbst hat einen hohen Sanierungsrückstand, der sich in verstärktem Maße auf die Höhe der durch die Stadt zu erbringenden Betriebskosten auswirkt. Daneben haben sich die gestalterischen und funktionalen Anforderungen an das Haus seit Inbetriebnahme im Jahre 1959 stark verändert und entsprechen nicht mehr den heute üblichen Standards. Auch die bisherigen Nutzungskonzepte müssen an die Bedürfnisse, die sich aus dem demographischen Wandel ergeben, angepasst werden, um ein Haus für alle Generationen offen zu halten. Als weicher Standortfaktor für die Stadt Ludwigsfelde können die Angebote dieses Hauses aber u. a. auch ausschlaggebend für die Ansiedlung neuer Einwohner sein. Das Kulturhaus sowie die II. Grundschule und das gesamte Dichterviertel stehen unter Denkmalschutz. Daneben wurde die Holzhaussiedlung aus den 30er Jahren durch eine örtliche Bauvorschrift geschützt. Mit der Aufständerung der Autobahn im Zentrum, der Sanierung und dem Umbau des Bahnhofes Ludwigsfelde zum Museum und dem Bau des Sport- und Gesundheitszentrums mit Saunatherme Über Alternativen zur Gestaltung eines Stadtzentrums, die nicht nur im privatwirtschaftlichen Bereich, sondern im Bereich von PPP-Projekten oder im öffentlichen Sektor angesiedelt sind, ist bei der Festlegung von Maßnahmen nachzudenken. Die Ortsteile haben eine oftmals Jahrhunderte alte Geschichte. Sie haben sich jedoch nach Ende des II. Weltkrieges städtebaulich und räumlich kaum weiterentwickelt. Lediglich nach der Wende entstanden in einigen Ortsteilen Neubaugebiete für den Einfamilienhausbau oder kleine Mehrgeschosser. 4.1.2. Wohnungsmarkt Ludwigsfelde hat laut LDS 2004 einen Wohnungsbestand von 12.690 WE erreicht und weist damit einen überdurchschnittlichen Wohnungszuwachs auf. Unter Berücksichtigung des vorhandenen Bestandes in den eingemeindeten Ortsteilen kamen im Saldo zwischen 2000 und 2004 jährlich mehr als 150 Wohnungen zum Bestand hinzu. Der rege Neubau von Wohnungen erfolgte dabei in einem deutlich höheren Maße als 2002 im ISEK formuliert und für angemessen erachtet wurde. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 16 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Charakteristisch für den Wohnungsbestand ist die Dominanz von Block- (Baujahre 1940-1959) und Plattenbauten (1960-1989), die überwiegend aus kleineren Wohnungen bestehen und zu mehr als 95 % unter der Regie der beiden großen Wohnungsgesellschaften (Märkische Heimat, Ludwigsfelder Wohnungsgenossenschaft) stehen. Der aktuelle Leerstand liegt bei der Ludwigsfelder Wohnungsgenossenschaft bei ca. 5,5 % und wird als normale Fluktuation eingeschätzt. Der Sanierungsstand des Wohnungsbestandes beträgt ca. 65 % im sanierten Bereich und ca. 35 % im teilsanierten Bereich. Die letzte geförderte Maßnahme der LWG wurde vor ca. 3 ½ Jahren mit der Gestaltung des Innenhofes in der Toni-StemmlerStraße/Anton-Saefkow-Ring realisiert und von der Stadt kofinanziert. Bereits seit einiger Zeit wird jedoch auch durch die Ludwigsfelder Wohnungsgenossenschaft die Abwanderung vor allem junger Menschen und die zunehmende Überalterung der verbleibenden Mieter wahrgenommen. Hauptziel der LWG ist daher die Vollsanierung des kompletten Gebäudebestandes bis zum Jahre 2013. Mit der Vollsanierung des Komplettbestandes setzt man auf die Konkurrenzfähigkeit der Genossenschaft gegenüber anderen Wohnungsanbietern. Rückbaubedarf wird damit auch in Zukunft von Seiten der LWG nicht gesehen. Überlegungen werden aber auch zur der Schaffung von Barrierenfreiheit in angebotenen Wohnungen und zum nachträglichen Einbau von Aufzügen insbesondere für ältere und behinderte Personen angestellt. Eine räumliche und zeitliche Einschätzung der Realisierung dieser Überlegungen gibt es derzeit noch nicht, da das Augenmerk zunächst auf die Vollsanierung des Komplettbestandes gerichtet ist. als nicht immer nachfragegerecht eingeschätzt werden. Betroffen sind dabei vor allen Dingen 2½-, 2 2/2- und 3-Raum-Wohnungen. Zurückzuführen ist dies hauptsächlich auf die von Hartz-IVRegelungen betroffenen Mieter, für die diese Wohnungen zu groß oder zu teuer sind. Besonders ab dem 4. Obergeschoss sind im Segment der Plattenbauten verstärkt Leerstände zu verzeichnen. Hier spielt auch die Überalterung der Mieter eine Rolle. Für diese Geschosse wird über Rückbau durch Abtreppungen der Gebäude und im Zusammenhang damit über Grundrissveränderungen nachgedacht. Ab 2009 könnte auch die Ausstattung von Gebäuden mit Aufzügen in Betracht gezogen werden. Ein wichtiges Angebotssegment stellt das denkmalgeschützte Dichterviertel aus den 50er Jahren mit fast 1.000 WE dar, welches sich direkt nördlich und östlich an das Rathaus anschließt. Allerdings wurden teilsanierte Bestände (Zentralheizung mit Warmwasser statt Ofen, wärmedämmende Isolierverglasung mit Schallschutz und teilweise Badmodernisierung) von ca. 626 WE im Jahre 2007 an ein privates Wohnungsunternehmen (GAGFAH GmbH) verkauft. Der mit 326 WE bei der Wohnungsgesellschaft „Märkische Heimat“ verbleibende Teil an Wohnungen weist qualitativ einen höheren Sanierungsstand auf (zusätzlich Dachneueindeckung, Dachdecken- und Kellerdeckenisolierung, Fassadenneuputz und Anstrich sowie Mauerwerksisolierung im Kellerbereich). Allerdings stellt dieser Bestand auch weiterhin ein wichtiges Potenzial zur Diversifizierung und Profilierung des Wohnungsbestandes dar und bedarf deshalb zukünftig einer Analyse des zu akquirierenden Marktsegmentes. Trotz der Herausnahme zahlreicher Wohnungen durch Modernisierungsmaßnahmen (z. B. der städtischen Wohnungsgesellschaft „Märkische Heimat“) fand kaum ein Rückbau statt. Damit weist Ludwigsfelde einen deutlich zu hohen Wohnungsbestand im Verhältnis zu den Einwohnern auf. Die städtische Wohnungsgesellschaft „Märkische Heimat“ mbH hat derzeit einen Wohnungsleerstand von ca. 8 %. Der Bestand muss Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 17 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Durch das LDS wurde ermittelt, dass 90 % aller neu geschaffenen Wohnungen nach 2000 in Ein- und Zweifamilienhäusern entstanden. Damit verbesserte sich die qualitative Struktur des Wohnungsbestandes deutlich, auch wenn das für die Akteure vor Ort schwer nachvollziehbar ist. Ohne den eigentlich erforderlichen Rückbau erhöhte sich zwangsläufig die Leerstandsquote von 5,7 Prozent im Jahre 2001 auf 10,2 Prozent im Jahre 2006. Derzeit liegt die Leerstandsquote, wie bereits erwähnt, bei der Wohnungsgesellschaft „Märkische Heimat“ bei ca. 8 % und bei der Ludwigsfelder Wohnungsgenossenschaft bei ca. 5,5 %. Noch im Verlauf der Erarbeitung des ISEK 2002 wurde die weitere Modernisierung und Schaffung von attraktiven Wohnangeboten im alten Wohnbestand als Strategie zur Stabilisierung des Wohnungsmarktes angeregt. Zu dem Zeitpunkt wurden vor allen Dingen größere Wohnungen nachgefragt. Diese Entwicklung wurde jedoch durch eine durch Hartz IV entstehende neue Nachfragestruktur nach eher preiswerten Ein- bis Zweiraumwohnungen und durch unterschiedliche Berechtigungsgrenzen für Wohngeld fast konterkariert. Eine solch einseitige Ausrichtung an Hartz-IVEmpfängern ist aber nicht Interesse einer ausgewogenen sozialen Entwicklung der Stadt. + Stärken + • ausreichend verfügbare und planerisch gesicherte Flächen für Einfamilienhausbau • verkehrsgünstige Lage der Stadt • hohe Durchgrünung der Wohngebiete • Sport- und Gesundheitszentrum als Anziehungspunkt • denkmalgeschütztes Kulturhaus mit Nutzungspotenzial - Schwächen • erhöhter Leerstand von Wohnungen trotz Modernisierungsmaßnahmen • Rückbaubedarf von Wohnungen • Angebots- und Funktionsdefizite im Bereich Einzelhandel • Verlärmung der Stadt durch Nähe der Industrie/Gewerbeparks, Fluglärm, Verkehrslärm der Autobahn und Hauptverkehrsstraßen • Autobahnbrücke als Barriere zwischen Handels- und Verwaltungszentrum • Dominanz des Wohnungsangebots durch Block- und Plattenbauten, fehlendes höherwertiges Mietangebot Trotz der Schaffung neuer Arbeitsplätze durch die Ansiedlung von Unternehmen oder die Erweiterung von vorhandenen Standorten konnte keine große Nachfrage nach Wohnungen ausgelöst werden. Zwar werden von ansässigen Unternehmen die Bemühungen der Stadt zur Aufwertung der Lebensqualität gewürdigt. Manager und Ingenieure bevorzugen jedoch eher Berlin, Potsdam und attraktive Umlandgrundstücke als Wohnort. + Stärken + • breites Wohnungsangebot - Schwächen • fehlendes Stadtzentrum als Identitätspunkt der Stadt Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 18 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 4.2. Wirtschaft und Beschäftigung Grundlagen • • Wirtschaftliches Entwicklungskonzept Ludwigsfelde 2006 GSK FU BBI 2007 4.2.1. Wirtschaftsentwicklung Die Stadt Ludwigsfelde ist traditionell ein gewachsener Industriestandort. Auch nach der Wende konnte sie durch die Wiederansiedlung bzw. Neuansiedlung der Mercedes-Benz Ludwigsfelde GmbH, MTU Maintenance Berlin-Brandenburg und MTU Aero Engines München, Thyssen Umformtechnik, Franke Aqua Rotter GmbH usw. den Wirtschaftsstandort sichern. Der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung liegt in den Branchen Automotive und Luft- und Raumfahrttechnik sowie der Logistik. Der Standort entwickelt sich also vor allen Dingen im verarbeitenden Gewerbe und Verkehr und nähert sich damit dem Ziel einer Standortprofilierung als Kompetenzzentrum Transport und Logistik. Gleichzeitig werden damit die vom Land Brandenburg definierten Branchenkompetenzfelder Luftfahrttechnik, Logistik und Automotive angesprochen, die es zu stärken gilt. Noch ungenügend entwickelt ist der Dienstleistungssektor einschließlich Gastgewerbe und das Handwerk. Im Dienstleistungsbereich ist die ungünstige Entwicklung zu einem Großteil auf die Konkurrenz durch das hochspezialisierte, vielfältige Angebot in Berlin und Potsdam zurückzuführen. Die insgesamt stagnierende Entwicklung ist jedoch auch ein Resultat aus erstens durchaus wachsenden wirtschaftsnahen Dienstleistungen, zweitens stagnierender Inanspruchnahme konsumnaher Leistungen als Ausdruck einer stagnierenden lokalen Nachfrage und drittens der fehlenden finanziellen Mittel für den öffentlichen Bereich. Da die Industrie in Deutschland den Export trägt und der Export seit Jahren Wachstumsmotor ist, ist der hohe Anteil der Beschäftigten im exportintensiven Fahrzeugbau in Ludwigsfelde ein wichtiger Wachstumsfaktor für das Land Brandenburg. Mit knapp 35% liegt der Anteil des verarbeitenden Gewerbes in Ludwigsfelde an der Beschäftigtenstruktur deutlich über dem Anteil von 22% im Land Brandenburg. Neben den drei großen Schlüsselunternehmen mit zusammen cirka 2.700 Beschäftigten gibt es bis auf wenige Ausnahmen vor allem sehr kleine Unternehmen, die weniger als 20 Beschäftigte aufweisen. Sie gehören überwiegend zur Metall- und Elektrobranche oder zur Baustoffproduktion. Neue Technologien und damit verbundene technische, technologische und wirtschaftliche Entwicklungspotenziale versprechen die ansässigen Firmen Krauss GmbH Aviation Technologies im Bereich Materialveredlung, die andere innovative Metallbearbeiter heranziehen könnte, und die ENRO GeothermieEntwicklungs GmbH, die die Errichtung eines Geothermie-Kraftwerkes beabsichtigt. Damit ist der Anfang gemacht, lokal den Strukturwandel zur Nutzung erneuerbarer Energien zu vollziehen. Damit könnten sich Potenziale für zwei weitere Branchenkompetenzfelder des Landes Brandenburg (Energiewirtschaft/Energietechnologie und Metallerzeugung, Metallbeund –verarbeitung/Mechatronik) in der Stadt Ludwigsfelde entwickeln. Dies würde dem gleichermaßen verfolgten An- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 19 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) spruch einer Diversifizierung der lokalen Wirtschaftsstruktur zur Verringerung der Konjunkturanfälligkeit entsprechen und Synergieeffekte über innovative Impulse in die vorhandenen Unternehmen befördern. In der Logistikbranche gibt es differenzierte Entwicklungsbedingungen. Abhängig ist die Branche in erster Linie vom potentiellen Auftragsvolumen. Wachstumspotenziale liegen vor allen Dingen in der Kontraktlogistik. Profitieren können die Logistikunternehmen von der günstigen zentralen und verkehrstechnischen (in absehbarer Zeit auch vom Großflughafen) und zukünftig vor allem vom noch wachsenden osteuropäischen Warenaustausch. Dennoch geht der Trend hier mehr und mehr zur komplexen Dienstleistung hinsichtlich Zwischenlagerung, Umschlag, Abwicklung von finanziellen Transaktionen, zeitpunktgenaue Lieferungen usw. Diese Anforderungen können oftmals nicht von kleineren Unternehmen geleistet werden, da sie nicht über räumliche Netzwerke, ITSoftware, einen flexiblen Fuhrpark usw. verfügen, die ein hohes Maß an Know-how und Investitionen erfordern. Wachsende Kraftstoffkosten, wachsende Konkurrenz durch ausländische Billiglöhne und Preisdumping führen zu einer hohen Insolvenzquote in diesem Bereich. Damit sind mittelfristig keine positiven Beschäftigungsund Einkommenseffekte zu erwarten. Das Handwerk wird in Ludwigsfelde überdurchschnittlich durch Kfz-Werkstätten, Bauunternehmen, Metall- und Elektrohandwerk getragen. Es fehlen jedoch Wachstumsimpulse. Der Boom bei Handwerksgründungen seit 2004 konzentrierte sich auf Ich-AGs, die zu einem Preisdumping geführt haben. Eine Belebung am Arbeitsmarkt durch dieses Angebot wird seitens des Handwerks nicht gesehen. Der Handel wird in Ludwigsfelde vor allem durch den Großhandel geprägt. Großhandelsfirmen versuchen sich hinsichtlich eines erwarteten Wachstums des osteuropäischen Markts rechtzeitig zu positionieren. Gleichzeitig stehen sie unter starkem Druck ange- sichts zunehmender Rohstoffpreise und geringer Nachfrage im Konsumgüterbereich, so dass sie verstärkt mit modernen Dienstleistungen aufwarten sowie Arbeitskosten senken müssen, um im Wettbewerb zu bestehen. Es ist eine stärkere Annäherung von Großhandel und Transportlogistik zu beobachten. Die Entwicklung der Branche wird einerseits von den Konkurrenzangeboten an Gewerbeflächen für Logistik und Großhandel in der gesamten Region Berlin Süd beeinflusst, andererseits von den tatsächlichen Wachstumsprozessen der zu bewegenden Waren, die sehr stark von der Entwicklungsdynamik der Metropolenregion und der Handelsströme mit Osteuropa abhängen. Angesichts der starken gewerblichen Orientierung des Standortes ist die Entwicklung der unternehmensbezogenen Dienstleistungen seit 1999 vorsichtig positiv einzuschätzen. Sie ist zwar noch unbefriedigend, hebt sich aber erkennbar von der stagnierenden bis rückläufigen Entwicklung der konsumorientierten Dienstleistungen ab. Vor allem im Bank- und Kreditgewerbe gab es eine deutliche Aufstockung der Angebote. In Ludwigsfelde entwickelten sich Unternehmen im Entsorgungsbereich, Reinigungsgewerbe, für die Vermietung von Maschinen, Baugeräten und Fahrzeugen aller Art sowie im Sicherheitsbereich. Die weitere Entwicklung des Sektors wird sehr stark von der Entwicklung der anderen Branchen am Standort bestimmt. Eine starke Konkurrenz, insbesondere im Bereich Informationstechnik, Software und Reparaturen, aber auch Medien, Übersetzungen, bleiben die Angebote aus Berlin und Potsdam. 4.2.2. Gewerbeflächenausweisungen Die Stadt Ludwigsfelde kann ein hohes Angebot an noch freien Gewerbeflächen vorweisen. Derzeit stehen ca. 150 ha Fläche in den Industrie- und Gewerbeparks der Stadt zur Verfügung. Probleme ergeben sich insbesondere bei den beiden Industrieparks Ost Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 20 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) und West durch die räumliche Nähe zur Wohnbebauung und zum Krankenhaus mit Einschränkung der zulässigen Lärmemission (Lärmkontingente), durch das Fehlen zusammenhängender größerer Flächen, durch Altbaubestand und Schadstoffbelastungen der Böden. Angesichts der dargestellten Probleme sind die Entwicklung und Vermarktung unbefriedigend. Weitere Probleme bei der Befriedigung von Nachfragen können sich durch ganz spezifische Standortanforderungen von Unternehmen ergeben. So war für die Ansiedlung des VWLogistikcenters die Neuausweisung einer Gewerbefläche erforderlich. Dazu kommt, dass im Ballungsraum von einem Überangebot an Gewerbeflächen ausgegangen werden kann, das teilweise zu Dumpingpreisen führt. Besonders öffentlich geförderte Gewerbegebiete ziehen die Nachfrage auf sich. Das größte Potenzial an vermarktbaren Gewerbeflächen gibt es nach wie vor im Brandenburg Park und im Preußenpark. Es kann prinzipiell davon ausgegangen werden, dass diese Flächen in beiden Parks auch die Ansiedlung von weiterem produzierenden Gewerbe ermöglicht, sofern es nicht mit besonderen Verschmutzungen und Lärmemissionen verbunden ist. Auch Logistikdienstleistungen sind je nach kleinräumiger Standortlage möglich. Seit 1998 gab es kaum Neuansiedlungen von Unternehmen. Diese konzentrieren sich auf den Baumarkt Hornbach im Brandenburg Park, auf das VW-Logistikcenter im Preußenpark sowie eine überschaubare Zahl von kleinen Unternehmen in allen Gewerbeparks. Dabei siedelten sich vor allen Dingen Speditionen und Logistikunternehmen an. In allen Gewerbegebieten kamen vor allem unternehmensorientierte Dienstleister sowie kleine Großhandelsfirmen neu hinzu. Besonders hervorzuheben sind die Ansiedlungen von Automotive Zulieferern für die Mercedes-Benz Ludwigsfelde GmbH (Niederlassungen von Kroschu, Issringhausen) in Ludwigsfelde (Industriepark), sowie die Planung einer weiteren Ansiedlung eines Automotive Zulieferers (Alcoa). Um den Standort zu sichern, ist in jedem Fall dafür Sorge zu tragen, dem bereits jetzt räumlich an seine Grenzen stoßenden Mercedes-Benz Ludwigsfelde GmbH Konzern eine Entwicklung seines Standortes in Ludwigsfelde zu ermöglichen. Zwar hat die Herstellung der Nordanbindung des IndustrieparkesOst dazu beigetragen, die logistisch notwendigen zwei Zufahrten zu sichern, jedoch stößt trotzdem die Optimierung der innerbetrieblichen Transporte an objektive Grenzen. Dadurch entstehen dem Unternehmen leicht höhere Kosten, die sich im Wettbewerb mit anderen Standorten durchaus negativ auf den Standort Ludwigsfelde auswirken können, zumal die Konzernleitung über die Entwicklung der Standorte unter Abwägung aller Rahmenbedingungen entscheidet. Die Generalentwicklungsplanung des Unternehmens kalkuliert mögliche Kapazitätserhöhungen am Standort ein und geht dabei in ihrem Masterplan von einer theoretischen Produktionserweiterung auf das Dreifache der jetzigen Produktion aus. Eine solche Entwicklung ist mit den derzeitigen Flächen definitiv nicht zu realisieren. Selbst bei teilweiser Bestandssäuberung und Neubebauung müssen weite Teile der Logistik nach außen verlegt werden. Auf Grund der Standortvorteile von Ludwigsfelde gegenüber den Standorten in den alten Bundesländern, die vor allem in den günstigeren Arbeitskosten gesehen werden, hätte der Standort Ludwigsfelde theoretisch gute Chancen, eine mögliche Erweiterung in der Nutzfahrzeugproduktion zu übernehmen. Da aber prinzipiell ein Neubau auf der grünen Wiese den Vorteil einer optimalen innerbetrieblichen Logistik hat und damit kostengünstiger ist, ist es von Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 21 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) immenser Bedeutung, für den Mercedes-Benz Ludwigsfelde GmbH-Standort Ludwigsfelde die besten Flächenangebote zu bieten, um eine optimale Planung zu gewährleisten. Auch Thyssen Umformtechnik sieht für sich wenig Möglichkeiten für eine Expansion in unmittelbarer Nachbarschaft. Allerdings werden noch Alternativen für Flächenerweiterungen im Industriepark gesehen, obwohl auch hier logistische Nachteile erwartet werden. Vorteilhaft war bisher der unmittelbare Gleisanschluss. Der Bahnverkehr ist allerdings aus Sicht der Thyssen Verlader zeitlich unzuverlässig und so wird der Gleisanschluss im Industriepark nur von ihnen genutzt. Die Stadt hat sich bereits dem Thema des Standorterweiterungsbedarfes der beiden Großunternehmen sowie der Ausweisung großer zusammenhängender Flächen für die Neuansiedlung von flächenintensiven Unternehmen angenommen. Bereits in der Erarbeitungsphase für das Gemeinsame Strukturkonzept Flughafenumfeld Berlin Brandenburg International (GSK FU BBI) hat sich die Stadt Ludwigsfelde für die Ausweisung von Potenzialflächen zur Stadtentwicklung und daneben für einen gewerblich industriellen Vorsorgestandort eingesetzt. Diese Flächen wurden mit dem Abschlussbericht zum GSK FU BBI am 18.12.2006 in einer gemeinsamen Erklärung paraphiert und mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 08.05.2007 bestätigt. In derselben Sitzung wurde der Beschluss für die vorbereitenden Untersuchungen für die Festlegung eines Städtebaulichen Entwicklungsbereiches zur Ausweisung neu zu entwickelnder Gewerbe- und Industrieflächen gefasst. Damit wurde der erste Schritt zur Standortsicherung mittels Bauleitplanung gemacht, der die Machbarkeit einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme auf der Fläche I „An der Eichspitze“ und der Fläche II „Am Autobahnkreuz BAB A 10“ prüft. Ludwigsfelde bietet den ansässigen Wirtschaftsunternehmen Flächen, Bauleitplanung, Infrastruktur und Wohnungen für Beschäftigte, dies alles über eine als flexibel und offen empfundene Verwaltung. Ansonsten sind die Standorte der Unternehmen Teil der Region, d. h. des südlichen Berliner Umlandes, versorgt mit Dienstleistungen, einem breit qualifizierten Arbeitskräftepool sowie – wenn erforderlich – auch Forschungs- und Entwicklungskapazitäten, z. B. aus Potsdam, Berlin-Adlershof bzw. im weitesten Sinne Wildau, Cottbus. Das ist ein Standortvorteil für diese Unternehmen, den sie bei aktiven Bemühungen in der Region finden. Damit nimmt die Stadt selbst – im Vergleich zur Region – nur eine begrenzte Rolle wahr, sie schafft die Rahmenbedingungen, die auf den Bedarf der Wirtschaft reagieren. Sie ist nicht in der Lage, eigene Anreize für neue wirtschaftliche Entwicklungen zu realisieren, da sie die Voraussetzungen nicht mitbringt. Es gibt keine Forschungseinrichtungen und keine Bildungseinrichtungen, die über das Gymnasium, das Oberstufenzentrum oder die ZAL als Weiterbildungszentrum (vorwiegend für Facharbeiterberufe) hinaus gehen, es gibt keine Gründerszene, keine Messen, mangels Träger auch keine wissenschaftlichen Veranstaltungen. Damit fehlt der Wirtschaft jegliche innovative Befruchtung von außen. Aufgrund dieser Defizite stehen für das wirtschaftliche Wachstum von ansässigen bzw. noch anzusiedelnden Unternehmen nur die Mindestvoraussetzungen zur Verfügung. Das zeigt sich seit Mitte der neunziger Jahre besonders darin, dass es der Stadt weder gelungen ist, Manager und Ingenieure an die Stadt als Wohnort zu binden noch das Wirtschaftspotenzial stärker zu diversifizieren, neue innovative Existenzgründungen anzuregen und neue technologisch anspruchsvolle Unternehmen zu gewinnen. Im Ergebnis dessen wird das Wirtschaftswachstum der Stadt primär Sache der schon bestehenden Unternehmen bleiben. Dabei kommen zusätzlich – auf Grund der demographischen Entwicklung – kaum Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 22 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Marktimpulse aus der Stadt selbst (z. B. lokal agierendes Handwerk, Dienstleistungen, Einzelhandel). Ohne Veränderungen, die durch die Schaffung eines kreativen Potenzials in der Stadt ausgelöst werden, hat die Stadt es schwer, neue Impulse als innovativer Wachstumskern zu setzen. 4.2.3. Arbeitsmarktstruktur Die Zahl der Arbeitsplätze (sozialversicherungspflichtige Beschäftigung) ist in Ludwigsfelde nach 2000 mit leichten Schwankungen auf den Wert von ca. 11.500 Arbeitsplätzen Ende des Jahres 2008 angestiegen. Problematisch für die Stadt Ludwigsfelde ist der Umstand, dass diese Arbeitsplätze in zunehmendem Maße durch Einpendler besetzt werden. Die Zahl der Beschäftigten aus der Stadt nimmt seit 2002 (bis 2005 statistisch erfasst) kontinuierlich ab: sowohl innerhalb des Stadtgebiets als auch generell. 2005 arbeiteten 9333 Ludwigsfelder in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. 2002 waren es noch 9760. Auspendler finden Beschäftigung vor allem in Berlin und im übrigen Landkreis sowie in Potsdam. Zwischen den Jahren 2002 und 2004 war der größte Zuwachs jedoch bei den Auspendlern in die westlichen Bundesländer gegeben. Ludwigsfelder Erwerbssuchende nehmen in den letzten Jahren größere Entfernungen in Kauf, um eine adäquate sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu erreichen. Ihre Chancen liegen offensichtlich immer weniger in den neuen Bundesländern und nur begrenzt in Berlin und Potsdam. Die Analyse ergab, dass vom Bedarf abweichende Qualifikationsstrukturen der Einheimischen eine nennenswerte Rolle für den Rückgang der Beschäftigtenzahlen in der Stadt Ludwigsfelde spielen, da das Arbeitsplatzangebot stark industriell geprägt ist. Weiterhin nimmt die Erwerbsbeteiligung der Ludwigsfelder, die in vorangegangenen Jahren vergleichsweise hoch war, kontinuierlich weiter ab, während die Arbeitslosigkeit zunahm. Zurückzuführen ist der Rückgang der Beschäftigtenzahlen in der Stadt Ludwigsfelde nicht nur auf vom Bedarf abweichende Qualifikationsstrukturen, sondern auch auf den nicht begrenzten lokalen Arbeitsmarkt. Der Einzugsbereich eines Arbeitsplatzes ist relativ groß. Das ist insoweit von Bedeutung für Ludwigsfelde, als die Abhängigkeit des Standortes von der Gesamtentwicklung in der Region (südlicher Bereich des engeren Verflechtungsraums) deutlich wird, insbesondere was die Erwerbstätigenquote und die Arbeitslosigkeit betrifft, aber auch die soziale Struktur der Einwohner, die Wohnungsmarktentwicklung oder den Einzelhandel. In Ludwigsfelde drangen im Jahre 2004 noch mehr junge Ludwigsfelder auf den Arbeitsmarkt, als ältere Ludwigsfelder aus dem Berufsleben ausscheiden. Dies führte dazu, dass selbst ausgebildete Facharbeiter häufig keinen Arbeitsplatz fanden. Dieses Verhältnis wird sich in den nächsten Jahren auf Grund der Überalterung der Bevölkerung und der niedrigen Geburtenraten nach der Wende dramatisch umkehren. Bereits im Jahr 2010 kann schon jeder vierte freiwerdende Arbeitsplatz unter der Voraussetzung der Erhaltung der bisher vorhandenen Arbeitsplätze nicht durch einen jungen Menschen neu besetzt werden. Problematisch ist dieser Gesichtspunkt vor allen Dingen durch die prognostizierte Beschäftigungssituation in der Region, die von einem weiteren Wachstum ausgeht. Wenig optimistisch war bisher auch die Entwicklung der offenen bzw. gemeldeten Stellen in der Agentur für Arbeit, Geschäftsstelle Zossen, die bis 2005 fast um die Hälfte zurückging. + Stärken + • Ausgeprägtes Wirtschaftsprofil in den 3 Branchen- - Schwächen • hoher Anteil von Kleinstunternehmen Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 23 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) + Stärken + kompetenzfeldern Automotive, Luft-/Raumfahrttechnik und Logistik • verstärkte Ansiedlung von Betrieben des verarbeitenden Gewerbes mit hoher Exportrate • Flächenvorsorge durch Ausweisung neuer Gewerbeflächen und deren planerischer Sicherung • hocheffiziente Verwaltung zur Unterstützung ansiedlungswilliger Unternehmen • Ansiedlungsfördernde und –begleitende Wirtschaftsförderung • positive Arbeitsplatzentwicklung - Schwächen • kaum bis keine Neuansiedlungen von innovativen Unternehmen und Gründern • zunehmender Fachkräftemangel (insbesondere auch Ingenieure) • wachsende Arbeitslosigkeit verbunden mit Abwanderung fördert soziale Probleme der Stadt • aktueller Mangel an nachfragegerechten Flächenangeboten (große zusammenhängende, industriegeeignete Flächen) • fehlende Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen am Standort verbunden mit fehlenden Anreizen und Impulsen für innovative wirtschaftliche Entwicklung • fehlende höhere Bildungseinrichtung (FachHochschule, Universität) • fehlende Einbeziehung der Bildungsstätten zur Bindung der Heranwachsenden an die Unternehmensstandorte 4.3. Bildung Grundlagen • • Projekt „Entwicklung der Schullandschaft und Kindertagesbetreuung in der Stadt Ludwigsfelde ab 2006“ Wirtschaftliches Entwicklungskonzept Ludwigsfelde 2006 Eine lebendige Stadt braucht eine verlässliche, gut funktionierende Betreuung für ihre Kinder. Ziel muss eine nachfrage- und bedarfsgerechte Bereitstellung eines hochwertigen und differenzierten Betreuungs- und Erziehungsangebots unter Beibehaltung einer breiten Trägervielfalt sein. 4.3.1. Schulen Wie auch in anderen Bereichen unterliegt die Schullandschaft in der Stadt Ludwigsfelde dem demographischen Wandel. Die Schülerzahlen im Sekundarbereich I sind seit dem Schuljahr 2002/03 rückläufig und werden sich mittelfristig stabilisieren. Im Grundschulbereich sowie im Bereich der außerschulischen Kinderbetreuung ist eine Steigerung der Kinderzahlen seit Mitte 2000 zu verzeichnen, die in den nächsten Jahren anhält und sich mittelfristig stabilisieren wird. Die Stadt war Träger von vier Grundschulen und zwei Oberschulen. Die Oberschulen waren bis zum Schuljahr 2005/2006 noch in zwei Schulformen, Gesamt- und Realschule, gegliedert. Der Landkreis ist Träger des im Stadtgebiet befindlichen Gymnasiums und der Förderschule. Die Grund- und Oberschulen verteilten sich in der Stadt auf vier Standorte. Dabei befanden sich an zwei Standorten jeweils eine Grundschule und an den weiteren zwei Standorten jeweils eine Grund- und Oberschule. Die Prognose wies ei- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 24 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) nen Anstieg der Schülerzahlen in Grundschulen aus. Dennoch wurden die verfügbaren Räume nicht in vollem Umfang benötigt. Die Auslastung der Schulstandorte lag bei ca. 70 %. werden, als auch den Aufbau einer kontinuierlichen Zusammenarbeit zwischen der Schule und der Kindertagesstätte. Die Qualität der Betreuung wird nicht von allen Eltern als optimal angesehen. In Ludwigsfelde besteht eine Förderschule für die Jahrgangsstufen 1 bis 10. Im Bereich der Förderschulen wird im Planungszeitraum des Schulentwicklungsplanes des Kreises von einer annähernd konstanten Schülerzahl ausgegangen. Aus diesem Grunde wurde das Gebäude der 3. Grundschule vor Jahren vom Landkreis zur Nutzung übernommen. Durch den bestehenden Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz werden rund 60 % aller Kinder erst ab dem dritten Lebensjahr in einer Kindertageseinrichtung betreut. Die Beschulung der Schüler mit einer geistigen Behinderung erfolgt durch die Förderschule für geistig Behinderte in Groß Schulzendorf. Damit können prinzipiell alle Kinder der Stadt innerhalb des Ortes mit Wahlalternativen bis zu einem Schulabschluss geführt werden. 4.3.3. Außerschulische Betreuung Die Inanspruchnahme der Hortbetreuung schwankt zwischen den Grundschulen zwischen 39 % und 62 %. Grundsätzlich ist der Anteil der Hortkinder in den ersten 2-3 Schuljahren hoch und nimmt dann rapide ab. Zurückzuführen ist dies zum einen auf den Wegfall des Rechtsanspruchs und häufig auch auf einem nicht ausreichenden finanziellen Hintergrund der Familien, zum anderen können die Angebote in den Horteinrichtungen nicht allen Kindern gerecht werden. 4.3.2. Kindertagesstätten In der Kernstadt befinden sich fünf Kindertagesstätten, darunter eine integrative, mit einer Kapazität von 78 bis 260 Betreuungsplätzen. Weitere fünf Kindertagesstätten mit einer Kapazität von 18 bis 56 Betreuungsplätzen befinden sich in den Ortsteilen der Stadt. Die außerschulische Betreuung für die Grundschulkinder erfolgt in drei Grundschulen und einer in Grundschulnähe befindlichen Horteinrichtung. Bei freier Kapazität bietet diese Einrichtung eine Betreuung für Kinder vom Übergang in die Schule an. Die Auslastung der Kapazität der Kindertagesstätten liegt bei 95 %. In den Kindertageseinrichtungen werden jährlich rund 180 Kinder auf den Übergang in die Schule vorbereitet. In neun Einrichtungen werden bis zu 15 Kinder und in zwei Einrichtungen zwischen 45 und 55 Kinder betreut. Dies erschwert sowohl die erforderliche Kontaktaufnahme seitens der Schule mit der Kindertagesstätte, aus der die Kinder in die jeweils zuständige Schule übergeben Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 25 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 4.3.4. Sonstige Betreuungsangebote Seit dem Herbst 2004 wird in der Stadt die Tagespflege ausgebaut. Derzeit befinden sich in der Stadt acht Tagespflegestellen. Hier wird die Betreuung für ca. 30 Kinder, überwiegend bis zum dritten Lebensjahr, übernommen. 4.3.5. Maßnahmen der Stadt zu Kindertagesstätten- und Schulentwicklung Die vorgenannte Entwicklung hat die Stadt Ludwigsfelde bereits vor Jahren erkannt und damit begonnen, gegenzusteuern. So wurde die Hortbetreuung an die Grundschulen verlagert. Im Zuge der freigewordenen Kapazität im Bereich der Kindertagesbetreuung und der Zusammenlegung von zwei Kindertagesstätten, konnte ein Gebäude aufgegeben, Betriebskosten eingespart und eine andere Kindertagesstätte komplett modernisiert werden. Anstatt zwei Kindertagesstätten zu modernisieren, entschloss sich die Stadt zum Neubau einer Integrationseinrichtung. Damit konnte neben dem wirtschaftlichen Aspekt auch die Qualität des Angebotes gesteigert werden. Eine Angebotserweiterung wurde auch durch die Übertragung von Aufgaben im Bereich der offenen Jugendarbeit an einen freien Träger und deren Umstrukturierung der Arbeit und der Standorte erreicht. Seit dem Schuljahr 2007/2008 erfolgt die Umsetzung der durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossenen und danach beim Ministerium für Bildung, Jugend und Sport beantragten Maßnahmen zur Zusammenlegung der beiden Oberschulen, zur schrittweisen Auflösung einer Grundschule und zur Einrichtung einer verlässlichen Halbtagsgrundschule in der 1. und 4. Grundschule. Seit Januar 2007 wurde bereits die Unterbreitung von alternativen Betreuungsangeboten für die Grundschulkinder als Maßnahme umgesetzt. Die eingeleiteten Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Schullandschaft und der Kindertagesbetreuung werden kontinuierlich weiterge- führt. Dazu zählt auch die Gewährleistung einer hohen Flexibilität der Kinderbetreuung durch das Angebot einer mehrtägigen Betreuung. 4.3.6. Berufsbildende Schulen In Ludwigsfelde befindet sich die Abteilung 4 des Oberstufenzentrums des Landkreises Teltow-Fläming. Unterrichtet werden die Berufsfelder Metalltechnik sowie Bautechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung, Elektrotechnik, unter Einschluss von Bildungsgängen der Berufsschule und Förderlehrgängen. Der Schulentwicklungsplan des Landkreises Teltow-Fläming geht von einer Konzentration der theoretischen Berufsausbildung auf die Standorte Luckenwalde und Ludwigsfelde aus. Begründet wird diese Konzentration unter anderem mit den guten Standortbedingungen und der erwarteten weiteren Konsolidierung der Industrieund Gewerbegebiete in Ludwigsfelde sowie mit der guten verkehrlichen Anbindung. 4.3.7. Berufsausbildung Ausbildungsangebote im Stadtbereich mit der Option einer zukünftigen Beschäftigung in der Stadt sind primär von den großen ansässigen Arbeitgebern zu erwarten. Das Ausbildungsangebot hat seinen Schwerpunkt im gewerblichtechnischen Bereich. Ein fester Ausbildungspool ist bei größeren Unternehmen (Mercedes-Benz Ludwigsfelde GmbH, MTU, Thyssen Umformtechnik, Franke Aqua Rotter GmbH) überwiegend im technischen Spektrum und ergänzend im kaufmännischen Bereich zu finden. Ausbildungsangebote bei kleineren Unternehmen sind im Bereich Industrie, Verkehr und Großhandel in den klassischen Industrieberufen, Kfz-Berufen, im kaufmännischen Bereich der Speditionsbranche und Großhandelsbranche sowie in der Lageristik angesiedelt. Einzelne Angebote sind auf die verschiedensten Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 26 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Dienstleistungs- und Handwerksberufe verstreut. Für jeweils Klassen von 16 bis 20 Lehrlingen gibt es für einige Berufe Angebote im kooperativen Modell (OSZ, ZAL). Die betriebliche Ausbildung ist dabei stark auf männliche Interessenten fokussiert, die technisch interessiert sind und körperlich arbeiten wollen. Das Angebot an Ausbildungsstellen für Mädchen insbesondere im kaufmännischen Bereich und dem Spektrum der Dienstleistungsberufe ist begrenzt. Lediglich im Sektor des kooperativen Modells orientiert man sich verstärkt auf weibliche Auszubildende. Trotzdem sind Mädchen auch hier durch die fehlende Entlohnung der Ausbildung und die fehlende Anbindung zukünftiger Arbeitgeber benachteiligt. Höhere Bildungseinrichtungen, wie z. B. eine Fachhochschule gibt es in Ludwigsfelde nicht. + Stärken + • breites schulisches Bildungsangebot • gelungene Reaktion auf demographischen Wandel durch frühzeitig eingeleitete Maßnahmen zur ökonomischen Auslastung der Einrichtungen unter gleichzeitiger Sicherstellung der Betreuungsqualität • hoher Betreuungsgrad der Kinder durch Kitas und Tagespflege abgesichert • überregional anerkannter Ausbildungsort - Schwächen • fehlende höhere Bildungseinrichtung (Fachhochschule/Hochschule/Universität) mit wirtschaftsorientiertem Profil • fehlende Vernetzung der Bildungseinrichtungen mit den ansässigen Unternehmen • Fokussierung der betrieblichen Ausbildung auf männliche Auszubildende 4.4. Kultur, Freizeit und Tourismus Grundlagen: • • Flächennutzungsplan der Stadt Ludwigsfelde, 1. Änderung und Ergänzung 2006 Wirtschaftliches Entwicklungskonzept Ludwigsfelde 2006 4.4.1. Kulturlandschaft, Sport- und Freizeitangebote Zu den über Ludwigsfelde hinaus wirksamen Kultureinrichtungen zählen das Kulturhaus, in dem sich auch die Stadtmusikschule befindet, sowie die Stadtbibliothek und das Stadtmuseum im ehemaligen Bahnhofsgebäude. Daneben wird auch das sozio-kulturelle Zentrum Ludwigsfelde „Waldhaus“ durch eine Reihe von sozial und kulturell aktiven Vereinen und Gruppen genutzt. Kulturhaus und Musikschule Zentrum des kulturellen Lebens der Stadt ist das Kulturhaus. 1959 eröffnet, steht das Gebäude heute unter Denkmalschutz. Im großen Saal finden bei Konzertveranstaltungen ohne Bestuhlung bis zu 600 - bei Reihenbestuhlung und gleichzeitiger Rangnutzung bis zu 497 sowie bei Tanzveranstaltungen bis zu 300 Gäste Platz. Er eignet sich wegen seiner variablen Bestuhlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten und des Vorhandenseins einer Theaterbühne mit versenkbarer Orchesterbühne, professioneller Beleuchtungsund Tontechnik, Musikeraufenthaltsraum sowie Künstlergarderoben im Bühnenhaus u. a. für Theater- und Ballettaufführungen, Konzerte, Multivisionsvorträge, Tanzveranstaltungen, Tagungen, Seminare, Ausstellung und Präsentationen unterschiedlicher Art und Größe. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 27 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Das Vestibül mit einer Sitzplatzkapazität von bis zu 88 Plätzen eignet sich besonders für Veranstaltungen mit Kleinkunstcharakter, Lesungen, Kammerkonzerte oder Ausstellungen. In Abhängigkeit vom jeweiligen Charakter der Veranstaltung bzw. auf Wunsch der Nutzer sorgen langjährige Partner des Hauses für das leibliche Wohl der Besucher und Gäste. Für eine individuelle gastronomische Betreuung vor oder auch nach den Veranstaltungen stehen darüber hinaus das Personal und die Räumlichkeiten des Restaurants im Seitenflügel des Kulturhauses zur Verfügung. Im Jahre 2008 fanden 155 Veranstaltungen (davon 56 Fremdveranstaltungen und 75 Eigenveranstaltungen) im Kulturhaus statt. Die Bildungseinrichtungen und Kindereinrichtungen der Stadt sowie die große Bandbreite der sozial, kulturell und sportlich engagierten Vereine und Initiativen der Kernstadt und der Orteile nutzen das Haus und den Saal wegen sonst fehlender Raumkapazitäten und –nutzungsmöglichkeiten vielfältig. So werden alljährlich Jugendweihen, Abschlussprüfungen der Schulen, Märchenaufführungen von Grundschulen, Zeugnisausgaben des Gymnasiums, Sommerfest der Vereine, Mathematikwettbewerbe, themenbezogene Bildungsveranstaltungen z. B. der Friedrich-Ebert-Stiftung, Weihnachtsfeiern für bedürftige Kinder, usw. im Haus durchgeführt. Insgesamt konnten damit trotz eines hohen Sanierungsrückstandes des Gebäudes, der sich auf das Ambiente des Hauses nachteilig auswirkt, und trotz überalterter Veranstaltungstechnik 33.715 Besucher angelockt werden. Dies zeigt den hohen Stellenwert des Hauses im gesellschaftlichen Leben der Stadt und spiegelt den Identifikationscharakter der Veranstaltungsstätte für die Ludwigsfelder Bürgerinnen und Bürger wider. Auf Grund der kontinuierlich steigenden baulichen Probleme (z. B. marodes Dach, veraltete Heizungsanlage, schadhafte Steigleitungen, nicht nutzbarer Transportaufzug) kann durch die Stadt trotz der außerordentlichen Bedeutung des Kulturhauses in der öffentlichen Wahrnehmung die dauerhafte Zugänglichkeit dieses Identität stiftenden Hauses für die Öffentlichkeit ohne die erforderliche umfassende, vor allem energetische Sanierung nicht gewährleistet werden. Die Nutzungsdichte könnte entscheidend erhöht und der Nachfrage gerecht werden, wenn logistisch die Zeiten für die Herrichtung für andere Nutzungen verkürzt werden könnten (Bestuhlung, Tische, Veranstaltungstechnik). Die Musikschule der Stadt Ludwigsfelde vermittelt nicht nur musikalische Lehrinhalte. Sie bildet mit ihrem Anspruch an Kontinuität, Zuverlässigkeit, Konzentration, Erfolgs- und Misserfolgskompensation und die öffentliche Präsentation von Leistungen, die Grundlage für eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung. Ein unschätzbarer und vor allem dauerhafter Wert für Kinder und Jugendliche. Seit dem 20. Juni 2001 kann sich die Musikschule der Stadt Ludwigsfelde "Anerkannte Musikschule im Land Brandenburg" nennen. Dies ist nach dem Musikschulgesetz des Landes Brandenburg Grundvoraussetzung, um Fördermittel in Anspruch nehmen zu dürfen. Die Musikschule ist ein beliebter und zuverlässiger Partner für das kulturelle Leben der Stadt Ludwigsfelde und deren Ortsteile. Konzerte im Kulturhaus, Rathaus, Rahmenprogramme für Veranstaltungen der verschiedensten Einrichtungen der Stadt wie z. B. Bibliothek, Museum, Schulen, Kitas, Kirchen, Kleintierzüchter, Seniorenwohnanlage/-treff, Waldhaus, Stadtwerke, Ludwigsfelder Wohnungsgenossenschaft, die Märkische Heimat etc. Auch ortsansässige Firmen treten immer häufiger mit dem Wunsch nach einer musikalischen Umrahmung an die Musikschule heran. (z. B. Mercedes-Benz Ludwigsfelde GmbH, Thyssen, ENRO, WARL) Die Musikschule ist hauptsächlich im Bühnenhaus des Kulturhauses untergebracht. Für eine anfängliche Bedarfshoffnung auf 200 Schüler (1991) war das ausreichend. Als jedoch ein Jahr später bereits 500 Schüler ihren regelmäßigen Unterricht in der Musik- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 28 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) schule in Anspruch nahmen, war klar, dass die Raumkapazität längst nicht mehr ausreicht. Seit dem Jahr 2000 nutzt die Musikschule den ehemaligen Kinoraum im Seitenflügel des Kulturhauses, ohne den die Chor-, Ensembleproben und Klassenvorspiele nicht stattfinden können. niggelbe Backsteinbau wurde im Jahre 1886 erbaut und ist eines der ältesten Gebäude der Stadt. Anlässlich des Weltmuseumstages am 18.05.2003 wurde ein neuer Schriftzug enthüllt, der die Besucher und Reisenden in altdeutschen Lettern empfängt. Sein Profil wird durch drei Säulen bestimmt: Seit zehn Jahren wird die Arbeit der Musikschule durch ihren gemeinnützigen Förderverein unterstützt. Hinzu kommen Sach- und Finanzspenden von einer Reihe Unternehmen und Privatpersonen in und um Ludwigsfelde. Seit der Inbetriebnahme des Kulturhauses haben sich die gestalterischen und funktionalen Anforderungen wie Brandschutz, Akustikanforderungen, klimatische Anforderung, Barrierefreiheit an eine solche Veranstaltungsstätte stark verändert. Auch die Auswirkungen des demographischen Wandels werden zukünftig bei der Nutzung des Kulturhauses zu berücksichtigen sein. Hier sind neue Nutzungskonzepte gefragt, die speziell auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten sind und ein großes Spektrum an Übungsräumen und Veranstaltungen für alle Generationen bieten. Eine umfassende Sanierung des Gebäudes ist zwingend notwendig, um einerseits den vorgenannten Anforderungen der Zeit gerecht zu werden und andererseits die bislang hohen Betriebskosten des Kulturhauses durch geeignete Maßnahmen zu mindern. • • • Technik- und Industriegeschichte klassische Heimatgeschichte regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen Die Technik- und Industriegeschichte und die klassische Heimatgeschichte vom Mittelalter bis in die vorindustrielle Zeit sind in einer ständigen Ausstellung zu sehen und werden durch regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen im stimmungsvollen Dachgeschoss ergänzt. Führungen durch das Museum werden nach Vereinbarung angeboten. Ansehenswert sind auch das neu gestaltete Bahnhofsumfeld und ein zum Standesamt umfunktionierter Salonwagen in unmittelbarer Nähe. Bibliothek Museum Bereits am 12. Oktober 1948 wurde die Stadtbibliothek aus Restbeständen der Daimler-Benz-Motoren-GmbH gegründet. Damit ist sie die älteste Kultur- und Bildungseinrichtung der Stadt. Im November 1996 konnten nach mehreren Standortwechseln im Laufe der Geschichte die Haupt- und Zweigbibliothek gemeinsam ins neue Rathaus ziehen. Die Stadtbibliothek hat seitdem hier ihr Domizil. Das Stadt- und Technikmuseum Ludwigsfelde gibt es seit Mai 1994. Das Museum der Stadt Ludwigsfelde öffnete am 28. September 2002 im neuen Domizil in dem in mehrjähriger Arbeit umgebauten Bahnhofsgebäude seine Pforten. Der repräsentative ho- Auf Grund der sehr zweckmäßigen Räumlichkeiten, des qualifizierten Fachpersonals und des Einsatzes von zeitgemäßer Informationstechnik konnten die Leistungen zwar gesteigert werden, blieben aber noch hinter dem ständig steigenden Bedarf zurück. Gleichzeitig fehlen bislang ein Kulturentwicklungsplan sowie eine Vernetzung der einzelnen kulturellen Angebote und deren Vermarktung. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 29 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Die Bibliothek entwickelte sich zum bürgernahen Ort des Wissens, der Information und des lebenslangen Lernens. Wegen der zwingend notwendigen Sparpolitik über fast ein Jahrzehnt und der nach 1996 wegbrechenden Landesförderung konnte der bis dahin kontinuierliche Bestandsaufbau, gerade auch im Bereich Naturwissenschaften, Technik und neue Medien, nicht weitergeführt werden. Große Bestandslücken in diesen Bereichen können auch durch den Leihverkehr der Bibliotheken nicht kompensiert werden. Die Unterstützung der beruflichen Aus- und Weiterbildung, des lebenslangen Lernens und der naturwissenschaftlichen-technischen Grundbildung können nur noch bedingt gewährleistet werden. Auch Medien zur Berufsfindung und Berufsorientierung sind veraltet und müssen dringend aktualisiert werden. Im Durchschnitt besuchen 180 Bürger an jedem Öffnungstag diese Einrichtung. 2.400 Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind als eingetragene Leser registriert. 600 bis 800 Medien (Bücher, Zeitschriften, CD-Rom, Tonträger, DVD ...) werden täglich entliehen. 2 Internetplätze können von den Lesern kostenlos genutzt werden. Vorschulgruppen und Schulklassen werden entsprechend der Rahmenpläne des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg und im Rahmen der bestehenden Kooperationsvereinbarungen mit den Schulen mit den Angeboten der Bibliothek vertraut gemacht. Ebenso finden Veranstaltungen für Berufsschulklassen, Lehrerkollegien und Eltern in der Bibliothek statt. Die Palette reicht von Informationsveranstaltungen zu den Möglichkeiten, die die Stadtbibliothek bietet, über Projekttage, Bibliotheksunterricht bis hin zu thematischen Elternversammlungen und Veranstaltungen der Familienbildung. Sport- und Gesundheitszentrum Das im Jahre 2006 neu eröffnete Sport- und Gesundheitszentrum befindet sich im städtischen Eigentum und wurde an einen privaten Betreiber verpachtet. Mit seiner Saunatherme erhöht es das Spektrum an Freizeit- und Sportangeboten in der Stadt. Das Bade-, Sauna- und Wellnessangebot ist umfangreich: zwei ThermalsoleBecken mit bis zu 5% Solegehalt und 33-36 °C Wasser temperatur im Innenbereich, Thermalsole-Außenbecken mit Strömungskanal, Unterwassermassageeinrichtungen, 26 °C Süßwasserbec ken, umfangreicher Saunapark mit großzügigen Ruhebereichen, zahlreiche Fitness-, Massage- und Wellnessangebote. Die Therme hat, auch aufgrund des überwiegend textilfreien Betriebes und der moderaten Eintrittspreise, mittlerweile ein festes Stammpublikum aus der Region für sich gewinnen können. Die räumlich abgetrennte Sportschwimmhalle mit 25-MeterBahnen bietet eine ideale Grundlage für Schwimmkurse, Aquajogging, Vereins- und Schulschwimmen und sportliche Veranstaltungen. Hier finden auch regelmäßig Wettkämpfe statt. Im Sommer ist die Halle seitlich zu öffnen und bietet eine kleine Liegewiese im Freien. Mit durchschnittlich 1.100 Besuchern am Tag verfügt sie über ein bisher ungenutztes Besucherpotenzial, das in der Regel Ludwigsfelde nach dem Besuch der Therme wieder verlässt. Bisher gibt es nur vereinzelt Versuche, die Gäste vor Ort für weitere Angebote zu binden, z. B. werden gegen Vorlage einer aktuellen Quittung der Saunatherme Besuchern auf dem Ludwigsfelder Wochenmarkt bei teilnehmenden Händlern Rabatte in Höhe von 5 bis 10 Prozent gewährt. Stadtsporthalle/Spiel- und Sportparks Nicht weniger gefragt als das Waldstadion ist bei Sportbegeisterten die Stadtsporthalle, die 1997 eingeweiht wurde. Verschiedene Sportvereine fanden hier ihre Heimstatt. Regelmäßig finden in der Stadtsporthalle Turniere in den Sparten Handball, Basketball, Vol- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 30 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) leyball, Tischtennis und Judo mit und vor überregionalen Vereinen und Publikum statt. Daneben zielen die Angebote der vorhandenen Spiel- und Sportparks auf die Gruppe der Kinder und Jugendlichen und der Sportvereine ab. Waldstadion Zu den Sportstätten mit Tradition gehört das Ludwigsfelder Waldstadion. In den 1940er Jahren wurde es als Sportplatz für die Beschäftigten von Daimler-Benz auf dem damaligen Werkgelände angelegt. Obwohl auf dem einzigen Rasenplatz im Sommer fast täglich trainiert wurde, befand sich das Waldstadion im Gegensatz zu anderen Sport- und Freizeitstätten nach der Wende noch in annehmbarem Zustand. Deshalb wurde mit der Sanierung des Geländes auch erst 1998 begonnen. Das Stadion erhielt einen Kunstrasentrainingsplatz mit Flutlicht, Umzäunung und eine komplette Leichtathletikanlage. 1999 wurde dann der Hauptrasenplatz überholt und 2000 ein zweiter Rasenplatz angelegt. Beide sind mit Unterflurberegnungsanlagen ausgestattet. Das Waldstadion ist Trainingsstätte der Sportvereine und Austragungsort sportlicher Wettkämpfe, wobei es nie an sportbegeistertem Publikum fehlt. Zwingend notwendig war und ist zum Teil jedoch hier die Erneuerung des Kunstrasenplatzes und die Realisierung eines zweiten Kunstrasenplatzes, die Erneuerung der Rundlaufbahn für die Leichtathleten sowie die Sanierung der Sanitär- und Umkleideräume. Festplatz Nahe des Bahnhofs in Ludwigsfelde befindet sich ein größerer Festplatz, der vor allem für Veranstaltungen von Dritten genutzt wird (Zirkus, Rummel). Freiluftveranstaltungen der Stadt finden auch auf dem Rathausplatz statt. Über die Grenzen der Stadt hinaus hat sich das Brückenfest unter der aufgestelzten Autobahn etabliert. Ortsteile In den Ortsteilen widmet sich die Kirche/Lesestube in Gröben u. a. dem Thema Theodor Fontane. Soweit vorhanden werden in den Ortsteilen die Kirchen, Gemeinschaftshäuser oder Feuerwehrhäuser als Veranstaltungsorte genutzt. Die Dorfanger sind die Festplätze der Ortsteile. Die Stadt unterstützt im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten die kulturelle und sportlichen Angebote. Trotz des zunächst umfangreich erscheinenden Angebots im Bereich Kultur, Sport und Freizeit ist vor allen Dingen ein Mangel an Angeboten zu sehen, die sich an die Gruppe der Jugendlichen richten. Wachsende Probleme in den Milieus arbeitsloser Familien und Familien mit prekärem Einkommen wirken sich zunehmend auf die Heranwachsenden aus, die verstärkt sich selbst bzw. der Schule oder anderen Treffpunkten überlassen sind. Hohe Anforderungen sind deshalb insbesondere an die Unterstützung der Kinder- und Jugendarbeit zu stellen, um die Entstehung sozialer Brennpunkte zu verhindern. 4.4.2. Tourismus Der Tourismussektor ist in der Stadt Ludwigsfelde noch unzureichend ausgebildet. Obwohl die Stadt Ludwigsfelde über ein gut ausgebautes Radwegenetz verfügt, besonders die Ortsteile durch ihre reizvolle Landschaft Potenziale für den Tourismus bieten und mit dem Lückenschluss der Anhalter Bahn eine überdurchschnittlich gute Anbindung an die Bundeshauptstadt besteht, konnten diese Potenziale bislang nur wenig genutzt werden. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 31 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Mit der Eröffnung des Sport- und Gesundheitszentrums wurde ein erster Schritt in Richtung Aufwertung des Tourismusstandortes gemacht. Sonderangebote bzw. Thementage locken verstärkt auch Menschen aus den Großstädten Berlin und Potsdam, sowie dem Land Brandenburg. Seit Mai 2007 haben Besucher der Stadt die Möglichkeit, den Weg vom Bahnhof zum Sport- und Gesundheitszentrum in einer Fahrradrikscha zurückzulegen oder andere Touren durch die Stadt zu genießen. Auch das ist ein Schritt mehr in Richtung Tourismus. Die Industriegeschichte der Stadt Ludwigsfelde bietet ebenfalls ein Tourismuspotenzial, welches es gilt, durch realisierbare Projekte auszufüllen. Erste Ansätze gibt es dazu im Museum am Bahnhof. Auch die landschaftlich reizvolle Einbindung der Ortsteile bietet Gästen der Stadt Erholung. Große Teile befinden sich in Landschafts- oder Naturschutzgebieten sowie in Regional- oder Naturparks. Hier kann man die Zeit zum Angeln, Baden oder Fahrradfahren nutzen. Neben gastronomischen Einrichtungen gibt es in den Ortsteilen selbst auch Bau- und Kulturdenkmäler wie z. B. die Gröbener Dorfkirche mit dem ältesten Kirchenbuch der Mark Brandenburg oder der Grabstein des Ernst von Stubenrauch auf dem Genshagener Friedhof, der als Landrat des Kreises Teltow und als „Vater“ des Teltowkanals in die Geschichte einging. Das Schloss Genshagen ist weit über die Grenzen des Landes Brandenburg als Sitz der Stiftung Genshagen, Berlin-Brandenburgisches Institut für Deutsch-Französische Zusammenarbeit in Europa e. V. bekannt und war bereits Veranstaltungsort für die erste Kabinettsklausur der großen Koalition im Jahre 2006. Die immer weiter ausgebauten Radwege verbinden die Kernstadt mit den Ortsteilen und schaffen so eine Vernetzung von städtischem Leben und naturnaher Freizeitgestaltung und Erholung für die Bürger und Gäste der Stadt Ludwigsfelde. Die Stadt hat die Aufgabe, mit geeigneten Maßnahmen die Verweildauer der Gäste zu erhöhen und andere attraktive Angebote zu entwickeln, die einen zusätzlichen Magneten bilden. Diese Maßnahmen müssen neben der Anwerbung potentieller Investoren im wirtschaftlichen Bereich auch auf die Akquise von Gästen abzielen. Daneben ist auf eine stärkere Vernetzung unterschiedlicher Akteure im Kultur- und Tourismusbereich hinzuwirken. Die Anbindung an die Fläming Skate durch den Bau einer Radwegeverbindung nach Blankensee ist ein weiteres Projekt, welches den Radius der Angebote der Stadt Ludwigsfelde erweitert und auch Angebote in den Ortsteilen anspricht. Die ansässigen Unternehmen sind mehr in die Unterstützung der Kulturarbeit einzubeziehen. + Stärken + • reizvolle Landschaft in zum großen Teil geschützten Gebieten (LSG, NSG, Naturpark, Regionalpark) • geschichtliche und baukulturelle Denkmäler • Sportstätten mit Wettbewerbsniveau und regionaler Bedeutung • Industriegeschichte der Stadt • Vereinskultur und bürgerschaftliches Engagement z. B. bei der Gestaltung des Brückenfestes oder dem Fest der Vereine • innovatives, sehr qualifiziertes Fachpersonal in Stadtbibliothek, Museum, - Schwächen • fehlende Kulturkonzeption, unzureichende Profilierung des Kulturhauses • unzureichende Vernetzung der einzelnen Kulturangebote und deren Vermarktung • fehlende Tourismuskonzepte • Kulturhaus mit großem Sanierungsbedarf und hohen Betriebeskosten • Industriegeschichte der Stadt wird noch unzureichend präsentiert • starke Defizite an Print- und neuen Medien im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 32 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) + Stärken + Musikschule und Kulturhaus und sehr enge Kontakte zu den Schulen - Schwächen - 4.5. Soziale- und Gesundheitsinfrastruktur Grundlagen: • Flächennutzungsplan der Stadt Ludwigsfelde, 1. Änderung und Ergänzung 2006 Zur Gesundheitsvorsorge stehen das Evangelische Krankenhaus als Krankenhaus der Grundversorgung sowie die Praxen niedergelassener Ärzte zur Verfügung, die sich zum Teil in den zwei vorhandenen Ärztehäusern befinden. Die Stadt verfügt weiterhin über eine Nebenstelle des Gesundheitsamtes des Landkreises. Hinzu kommen die stationären und ambulanten Einrichtungen der Altenpflege. Zuhause auf Zeit in familiennaher Betreuung und Erziehung finden. Die Älteren werden in Wohngemeinschaften auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereitet. Schwerpunkte der Arbeit sind die Entwicklung der Selbständigkeit der Kinder und Jugendlichen, intensive Elternarbeit und Förderung familiärer Kontakte. Das Waldhaus als sozio-kulturelles Zentrum beherbergt Vereine und Initiativen (Begegnungsstätte für Zuwanderer und Deutsche – Esperanca, Frauenstammtisch, Akademie 2. Lebenshälfte, Treff der Arbeitslosen, Spätaussiedler, Mittagstisch – SpAS e. V., Seniorenbeirat, Kontaktstätte für Selbsthilfe und Selbsthilfegruppen, Lokale Agenda 21 für Ludwigsfelde, Schachclub, Schuldnerberatung, Hyperaktive) unter einem Dach und trägt damit entscheidend zur Erhaltung des sozialen Netzes durch einen effektiveren Einsatz der Mittel und der Erhöhung der Qualität der Arbeit durch verbesserte Koordinierung und Anleitung bei. Träger der Einrichtung ist der „Waldhaus e.V.“. Das Waldhaus spielt heute Dank des sozialen Engagements der Vereine und das enge Miteinander der Ludwigsfelder/innen in diesen Vereinen eine wichtige Rolle. Ein differenziertes Netz von Einrichtungen der sozialen Infrastruktur von Pflegeeinrichtungen, Freizeitstätten und Sozialstationen über sozio-kulturelle Beratungs- und Begegnungsstätten, eine Förderschule für geistig Behinderte, Integrationskindergarten und Integrationsschule bis hin zur Frühförderberatungsstelle und Suchtberatungsstelle befinden sich in der Stadt. Hervorzuheben sind hier das städtische Frauenhaus, die Bürgerküche, das Haus der Familie und das Haus der kleinen Preise. Durch die bis heute stark gestiegenen sozialen und kulturellen Aktivitäten sowie den Anstieg der Zahl der Vereine und Gruppen im Waldhaus findet jedoch ein Großteil dieser Aktivitäten in den Räumlichkeiten des ehemaligen Wirtschaftsbereiches statt. Diese entsprechen allerdings weder von der Raumgröße noch von der Belichtung den heutigen Mindestanforderungen. Die Gebäudesubstanz des Waldhauses ist darüber hinaus stark sanierungsbedürftig und energetisch unzureichend gedämmt. Neben einer Grundsanierung des Gebäudes ist die bedarfsgerechte Anpassung und Neugliederung, die Schaffung neuer Räumlichkeiten sowie eine behindertengerechte Erschließung notwendig. Das Märkische Kinderdorf war das erste im Land Brandenburg, das am 20. Dezember 1991 eingeweiht wurde. 1996 kamen zwei neue Häuser hinzu, so dass nun 52 Kinder und Jugendliche ein Fehlende Einrichtungen der Regelausstattung werden in benachbarten Gemeinden angeboten. So befindet sich eine Erziehungsberatungsstelle in Zossen und das Jugendamt in Luckenwalde. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 33 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Besondere Anforderungen an das Gesundheits- und Sozialsystem sind durch die zunehmende Zahl älterer Menschen in der Stadt zu erwarten. Es muss daher Sorge dafür getragen werden, dass weitere Flächen für Pflegeheime und betreutes Wohnen zur Verfügung stehen und die Infrastruktur der Stadt auch alten- und behindertengerecht angepasst wird. + Stärken + - Schwächen • wachsender Bedarf an • gute Gesundheitsversorbetreuten Wohnformen gung • breites Betreuungs-, Pfle• wachsender Bedarf an ge- und Sozialnetz mit Betreuungs- und Pflegekomplexen Versorgungsstätten insbesondere Demenzkranker strukturen für unterschiedliche Zielgruppen 4.6. Verkehrliche Infrastruktur Grundlagen: • • Wirtschaftliches Entwicklungskonzept Ludwigsfelde 2006 Flächennutzungsplan der Stadt Ludwigsfelde, 1. Änderung und Ergänzung 2006 4.6.1. Überregionales Verkehrsnetz Die Stadt Ludwigsfelde, vor allen Dingen die Kernstadt, ist überdurchschnittlich gut an das überregionale Verkehrsnetz angebunden. Die Verbindung mit dem übergeordneten Straßennetz erfolgt in Ost-West-Richtung vorrangig über die Autobahn BAB A 10 Berliner Ring mit den Anschlussstellen Ludwigsfelde-West und Ludwigsfelde-Ost und Genshagen. Die Nord-Süd-Verbindung der Bundesstraße B 101 neu von Berlin über Luckenwalde und Jüter- bog in Richtung Dresden wurde zwischen der Berliner Stadtgrenze und Kerzendorf anbau- und kreuzungsfrei vierstreifig fertig gestellt und entlastet die Ortsteile Genshagen, Löwenbruch und Kerzendorf. Anschlüsse an das örtliche Straßennetz bestehen im Bereich des Brandenburg-Parks, des Preußenparks sowie an der Zossener Straße. Der Verkehr in Richtung Potsdam erfolgt über die Landesstraßen L 79 durch die Kernstadt und L 795 durch den Ortsteil Siethen. Durch den erfolgten Ausbau und die neue Anschlussstelle in Potsdam-Drewitz wurde eine schnelle Verbindung mit den westlichen Bezirken Berlins geschaffen. Auch die Verbindungen in Richtung Teltow, Zossen und Beelitz sind inzwischen gut ausgebaut. Die durch die Stadt neu gebaute Nordanbindung ermöglicht die direkte Anbindung der Industrieparks Ost und West an die B 101 und BAB A 10. Vor allem für die Mercedes-Benz Ludwigsfelde GmbH verbessert sich mit der Verfügbarkeit über eine Süd- und eine Nordeinfahrt die innerbetriebliche Logistik deutlich, außerdem gewinnen alle Transportprozesse Zeit und sind somit kostengünstiger. Nicht zuletzt verringert sich das Verkehrsaufkommen am Birkengrund, damit z. B. auch die Lärmbelastung für das Oberstufenzentrum. Insbesondere durch den Ausbau der B 101 neu bis zur Stadtgrenze rückten Berlin und das Güterverkehrszentrum in der Nachbargemeinde Großbeeren zeitlich näher heran. Durch die günstigen Anbindungen erhöht sich die Standortgunst Ludwigsfeldes erheblich. Vor allen Dingen die gute Anbindung der Gewerbegebiete wirkt sich positiv auf die Ansiedlungen von Logistikunternehmen und Industrie- und Gewerbebetrieben aus. Als entscheidender Mangel wird weiterhin das Fehlen einer Westanbindung des Industrieparkbereiches empfunden. Das Verkehrsaufkommen in Richtung Westen muss bisher über die Bran- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 34 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) denburgische Straße und die Potsdamer Straße durch den innerstädtischen Bereich geleitet werden. größeres Auftragsvolumen für die heimische Bau- und Ausrüstungsindustrie geben. Mit der verkehrsgünstigen Lage der Stadt Ludwigsfelde und der bislang positiven wirtschaftlichen Entwicklung ist jedoch auch ein wachsendes Konfliktpotenzial zur vorhandenen Wohnbebauung und insbesondere zum Krankenhausstandort zu sehen. Hier gilt es deshalb gezielt Maßnahmen zu finden, die sowohl dem Schutz der Wohnbebauung dienen als auch den Wirtschaftsstandort sichern bzw. stärken. 4.6.2. Innerörtlicher Verkehr Mit einer Westanbindung des Industrieparkes West entstünde ein nördlicher Straßengürtel außerhalb des Stadtbereiches, der dazu beitragen könnte, die städtische Lebensqualität durch weniger Lärm und Immissionen zu verbessern. Die Verringerung der Lärmbelastung im Stadtbereich durch umgeleitete Verkehrsströme erhöht theoretisch den Spielraum für die Unternehmensansiedlungen in den Industrieparks, die auch im günstigsten Fall mit geringen Lärmemissionen verbunden sind. Der Standortvorteil der Gleisanschlüsse in den Industrieparks, am Birkengrund sowie östlich des Bahnhofs (insgesamt 9 Anschlüsse) wird nach wie vor nicht optimal genutzt, da Flexibilität und Zuverlässigkeit des DB-Güterverkehrs aus Sicht der Verlader zu wünschen übrig lassen. Der Ausbau des Flughafens Schönefeld zum Großflughafen BerlinBrandenburg International wird der regionalen Wirtschaft Impulse geben. Ganz besonders betrifft das die Luft- und Raumfahrtbranche, was sich über die Entwicklung des Branchenclusters direkt auf Ludwigsfelde auswirken kann. Durch die Ansiedlung einer größeren Zahl von Unternehmen aller Branchen wird auch die Logistikbranche gestärkt. Die Entwicklung des wirtschaftlichen Umfeldes des Flughafens wird auf Ludwigsfelde ausstrahlen und kann auch hier zu positiven Ansiedlungseffekten führen. Zeitweilig wird es ein Der innerörtliche Verkehr konzentriert sich zusammen mit dem überörtlichen Verkehr der Landesstraße L 79 auf der Potsdamer Straße, die zugleich eine wichtige Verbindung des Fußgänger- und Radverkehrs und das strukturelle „Rückgrat“ der Stadt ist. An ihr befinden sich fast alle zentralen Einrichtungen, vom Bahnhof über das Rathaus und das Kulturhaus bis zu den verschiedenen Einzelhandelsstandorten nördlich der Autobahn. Die Immissionsbelastungen und die Trennwirkung stellen ein wachsendes Problem dar. Unter den innerörtlichen Haupterschließungsstraßen nimmt die Brandenburgische Straße eine Sonderrolle ein, da sie neben der Erschließung von Wohngebieten auch als wichtige Zufahrt zum Industriegebiet dient und einen erheblichen LKW-Verkehr aufnehmen muss. Für die Gewerbegebiete östlich der Bahn hat die Genshagener Straße eine ähnliche Funktion. Bedeutung für die Erschließung von Wohngebieten haben darüber hinaus die August-Bebel-Straße und die Karl-Liebknecht-Straße, die AlbertSchweitzer Straße und die Ernst-Thälmann-Straße. Zur besseren Erschließung des südwestlichen Stadtgebietes unter Umgehung von Wohnstraßen ist die Anbindung des Westverbinders, der bereits heute die Potsdamer Straße entlastet, an die Siethener Straße unter Berücksichtigung sowohl des verkehrlichen Bedarfs als auch der damit verbundenen Eingriffe in Natur und Landschaft zu prüfen. Die Ortsteile sind untereinander, mit der Kernstadt und mit dem übergeordneten Netz durch ein ausreichend dicht verknüpftes Straßennetz verbunden, das jedoch abschnittsweise noch verkehrssicher ausgebaut werden muss. Mit dem Bau der B 101 neu hat sich das Problem in den Ortsteilen Genshagen, Löwenbruch und Ker- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 35 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) zendorf deutlich entschärft, da die Ortsdurchfahrten hierdurch stark zurückgingen. Durch den Durchgangsverkehr stark belastet ist nach wie vor der Ortskern von Siethen, da sich hier die Landesstraßen L 793 in Ost-West-Richtung und L 795 als Verbindung aus dem südlichen Kreisgebiet in Richtung Berliner Autobahnring und weiter nach Potsdam kreuzen. Der durchgehende Verkehr, einschließlich abbiegender Verkehrsströme zwischen Ludwigsfelde und dem Autobahnanschluss, hat hier einen Umfang erreicht, der sich in der Ortslage kaum noch verträglich abwickeln lässt. nötigen mehr als 30 Minuten. Auf einigen der in Frage kommenden Verbindungen sind die Bedingungen für den Radverkehr jedoch eher ungünstig, mit einer dichten Verkehrsbelegung und einem hohen LKW-Verkehrsanteil (zumindest auf Teilstrecken) bei einem noch nicht vollständig ausgebauten Radwegenetz und wenig gut fahrbaren Alternativrouten abseits der Hauptstraßen. Insbesondere im Einkaufs- und Schülerverkehr der Ortsteile spielt das Fahrrad daher eine geringere Rolle, als von den Entfernungsverhältnissen her denkbar. Zu klären ist in Zukunft, ob eine Entlastung der Ortsdurchfahrt mittels des Baus einer Ortsumgehung über die vorhandene Anschlussstelle Ludwigsfelde-West im Norden an den Berliner Autobahnring und über die bereits fertiggestellte Umgehung Ahrensdorf aus dem südlichen Kreisgebiet in Richtung Potsdam erreicht werden kann. Aufgabe der Stadtentwicklung wird hier der weitere Ausbau des Radwegenetzes zwischen den Ortsteilen und zur Kernstadt hin sein, um diese Potenziale zu nutzen. Weiterhin ist die Anbindung des Radwegenetzes an die Fläming-Skate angedacht, die neben der Anbindung an das überörtliche Radwegenetz auch eine Belebung des Tourismus mit sich bringen kann. Die Kernstadt von Ludwigsfelde weist eine günstige Entfernungsstruktur für den Radverkehr und überwiegend auch für den Fußgängerverkehr auf. Die Lage der Wohngebiete zu den Einkaufsgelegenheiten, Arbeitsstättenschwerpunkten, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen erfordert nur wenige Wege, die über Fahrrad- oder sogar Fußgänger-Reichweite hinausgehen. Der Anteil dieser Verkehrsarten am innerstädtischen Verkehr ist daher vergleichsweise hoch. Rad- und Fußgängerverkehr bündeln sich entlang der Potsdamer Straße, die beidseitige Radwege und ausreichend breite, teilweise eingegrünte Gehwege aufweist; die Nutzungsqualität ist während der Spitzenzeiten jedoch durch die vom Individualverkehr ausgehenden Belastungen beeinträchtigt. Im Übrigen können Fußgänger- und Radverkehr relativ problemlos auch über weniger befahrene Nebenstraßen abgewickelt werden. Die Entfernungen zwischen den Ortsteilen und der Kernstadt liegen zwischen 4 und 9 km. Etwa die Hälfte der Einwohner der Ortsteile kann Ziele in der Kernstadt in weniger als 20 Minuten mit dem Fahrrad erreichen (Genshagen, Siethen) und nur wenige be- 4.6.3. ÖPNV Eine deutliche Verbesserung für den Personenverkehr besteht seit 2006 mit dem Lückenschluss der Anhalter Bahn zwischen Lichterfelde Süd und Ludwigsfelde, der die durchgängige Bahnverbindung vom Bahnhof Ludwigsfelde zum neuen Berliner Hauptbahnhof ermöglicht. Ein zusätzlicher Haltepunkt befindet sich am Birkengrund, der sich in relativ kurzer Entfernung zu den Gewerbestandorten und dem Oberstufenzentrum befindet. Diese Verbindung verkürzt die Fahrt nach Berlin auf weniger als 20 Minuten. Damit erhöht sich jedoch auch die Verflechtung des Berliner und des Ludwigsfelder Arbeitsmarktes. Auf Grund des deutlich größeren Berliner Arbeitsmarktes (Vielfalt an Fachkräften) wird der Konkurrenzdruck von Bewerbern bei der Ludwigsfelder Wirtschaft erkennbar zunehmen und sich das Pendleraufkommen weiter erhöhen. So müssen sich Ludwigsfelder Beschäftigte mehr und mehr mit dem Gros der Berliner Beschäftigten und deren Qua- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 36 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) lifikation messen. Gleichzeitig erhöhen sich aber die Beschäftigungsalternativen bei entsprechender Qualifikation. Angesichts der breiten Ausbildung von Ludwigsfeldern in Dienstleistungsberufen ergeben sich aber auch Chancen, um die Arbeitslosigkeit zu mindern. Vor allen Dingen Frauen profitieren davon, da sie häufig Dienstleistungsberufe ausüben. Durch die bessere Erreichbarkeit von Berlin erweitert sich ihr Suchradius. Für die Unternehmen ergeben sich entsprechend bessere Bedingungen, ihre Fachkräftenachfrage auch in Zukunft decken zu können. Der Einzugsbereich des regionalen Arbeitsmarktes wird deutlich erweitert. Die verbesserte Bahnverbindung nach Berlin hat aber auch negative Aspekte. Der Konkurrenzdruck des Berliner Einzelhandels wird für den Einzelhandel der Stadt weiter zunehmen. Es ist nicht auszuschließen, dass sich bei Beibehaltung des gegenwärtigen Angebots der Kaufkraftabfluss nach Berlin erhöht, da Ludwigsfelder Bürger noch häufiger die Metropole Berlin oder die Landeshauptstadt Potsdam ansteuern. Auf der anderen Seite kann diese Bahnverbindung den Gästestrom in das neue Sport- und Gesundheitszentrum (Saunatherme) erhöhen und damit zu dessen Wirtschaftlichkeit beitragen. Inwieweit diese Berliner Gäste auch zusätzliche Kaufkraft nach Ludwigsfelde bringen werden, bleibt angesichts des im Vergleich kaum konkurrenzfähigen Angebots in der Stadt fraglich. Darüber hinaus wird das Stadtgebiet von Ludwigsfelde über den Berliner Außenring mit dem Bahnhof Genshagener Heide bedient, der eine stündliche Verbindung in Richtung Schönefeld (ca. 13 min.) und mit Potsdam (ca. 47 min.) hat. Der Bahnhof Ludwigsfelde liegt dezentral im Osten der Kernstadt, ist aber vom Stadtzentrum und den Wohngebieten südlich der Autobahn noch gut zu Fuß erreichbar. Die Verbindung mit den nördli- chen Stadtteilen, mit dem Industriegebiet und den Ortsteilen wird durch Buslinien hergestellt, die vor dem Bahnhof halten. Obwohl die Potsdamer Straße als „Rückgrat“ der Kernstadt in unmittelbarer Bahnhofsnähe verläuft, ist die Stadtstruktur kaum auf den Bahnhof bezogen, der durch einen breiten begrünten Vorplatzbereich von den nächstgelegenen Siedlungen getrennt ist. Die Verbindung mit dem östlichen Teil der Kernstadt (Preußenpark) ist zudem wenig attraktiv. Eine Stellplatzanlage (Park & Ride) ist vorhanden. Der Haltepunkt Birkengrund und der Bahnhof Genshagener Heide bedienen traditionell das Industriegebiet im Norden von Ludwigsfelde, Birkengrund daneben auch das Oberstufenzentrum und das betriebliche Bildungszentrum der Mercedes-Benz Ludwigsfelde GmbH. Trotz guter Erreichbarkeit einer großen Zahl von Arbeitsplätzen im Einzugsbereich ist die Nutzerfrequenz gering und konzentriert sich auf wenige Tagesstunden. Beide Zugangsstellen liegen peripher zu den Siedlungsgebieten, sind nicht in die Siedlungsstruktur eingebunden und von den Wohngebieten aus schwer erreichbar, das Umfeld ist in beiden Fällen nutzerunfreundlich und wenig einladend. Parkmöglichkeiten (Park & Ride) sind vorhanden, werden jedoch wenig genutzt. Die Stadt Ludwigsfelde weist in ihrem Flächennutzungsplan, 1. Änderung und Ergänzung einen zusätzlichen geplanten Haltepunkt für das Bebauungsplangebiet „Ahrensdorfer Heide“ aus. Busse verkehren im Stundentakt zwischen Ludwigsfelde und der Berliner S-Bahn (Teltow Stadt und Buckower Chaussee über Genshagen), sowie mehrmals täglich zwischen Ludwigsfelde und Zossen (über Wietstock, Kerzendorf), Blankenfelde (über Genshagen) und Potsdam (über Ahrensdorf). Die Kernstadt wird durch eine wochentags tagsüber im Stundentakt verkehrende „Stadtlinie“, die in Schleifen durch die Wohngebiete fährt, sowie durch mehrere Linien entlang der Potsdamer Straße erschlossen, so dass insgesamt von einem recht guten, Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 37 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) wenn auch nicht vollständig vertakteten Angebot ausgegangen werden kann. Nur durch wenige Fahrten angebunden sind das Industriegebiet sowie die Ortsteile im Westen der Kernstadt und Löwenbruch und Kerzendorf im Osten. Hier besteht ein erhöhter Bedarf an zusätzlichen Verbindungsmöglichkeiten, um auch die Einwohner der Ortsteile an den Versorgungs-, Freizeit- und Kulturangeboten der Kernstadt teilhaben lassen zu können. Zentraler Busknoten ist der Vorplatz des Ludwigsfelder Bahnhofs, wo ein unmittelbarer Anschluss an die Regionalbahn besteht. Ein Bus-Betriebshof befindet sich im Gewerbegebiet östlich des Haltepunktes Birkengrund. + Stärken + • regionale Erreichbarkeit über Autobahn, Bundesstraße und Schiene • durch Lückenschluss der Anhalter Bahn direkte Verbindung an Berliner Hauptbahnhof in weniger als 20 min von Bhf. Ludwigsfelde • Anbindung an Autobahn über drei Anschlussstellen • mehrere Anbindungen an B 101 neu insbesondere von den Industrie- und Gewerbeparks • Nähe zum Flughafenstandort BBI • gut ausgebautes Bahnhofsumfeld in Rathausnähe • gut ausgebauter ÖPNV in der Kernstadt - Schwächen • hohe Verkehrs- und Verkehrslärmbelastung an der Potsdamer Straße und entlang der Autobahn • fehlende Nord-WestAnbindung der Industrieparks zur Großbeerener Straße • fehlende direkte Verbindung des Westverbinders zur Siethener Chaussee • fehlende Anbindung des Radwegenetzes an die Fläming-Skate • unzureichender Ausbauzustand der Anlieger- oder Sammelstraßen im Flussviertel und der neuen Gartenstadt in der Kernstadt • unzureichender Ausbau des ÖPNV-Netzes zu den + Stärken + - Schwächen Ortsteilen 4.7. Energie, Stadttechnik und Umwelt Grundlagen: • • • Struktur- und Ansiedlungskonzept zum Industriepark Ost/West und Birkengrund Süd (2006) Lärmminderungsplan Ludwigsfelde 1995 diverse Bebauungspläne der Stadt Ludwigsfelde 4.7.1. Energie und Stadttechnik Bis zum Jahre 2020 sollen im Land Brandenburg mindestens 20 Prozent der Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen gespeist werden. Dies entspricht der Strategie der Europäischen Union, die Steigerung der Energieeffizienz zu unterstützen und einen deutlichen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Aus dem Gedanken der Nachhaltigkeit erwächst gleichzeitig eine wirtschaftliche Chance für den Energiesektor, der sich in den Städten zu einer zukunftsfähigen Branche entwickeln kann. Die Stadtwerke GmbH als Hauptanbieter von Strom, Gas und Fernwärme in der Stadt Ludwigsfelde sichert die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger. In den letzten Jahren hat sich das Unternehmen auch der Umweltthematik angenommen. So entstanden neben der bestehenden Fernwärmeversorgung auch ein Blockheizkraftwerk, eine umweltfreundliche Nahwärmeversorgung und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Geschäftshauses der Stadtwerke GmbH gegenüber dem Rathaus der Stadt. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 38 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Daneben versorgt die ENRO Ludwigsfelde Energie GmbH zurzeit eine Vielzahl von Industriekunden mit Fernwärme, Elektroenergie, Erdgas und Wasser und entsorgt Abwässer. Kernstück der energietechnischen Anlagen bildet das moderne und umweltfreundliche Heizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung. Die Anlagen ermöglichen es ENRO, den gesamten Wärme- und Elektroenergiebedarf des Industrieparkes sowie den Fernwärmebedarf der Stadt Ludwigsfelde für die folgenden Jahre zu decken. Abwärme aus GasDieselmotoren wird ressource- und umweltschonend genutzt und in das Fernheiznetz zugeführt. Bei niedrigen Außentemperaturen werden die Heißwassererzeuger der Kesselanlage mit Öl oder Gas beheizt, um den erhöhten Wärmebedarf zu decken. Der mit der Errichtung der neuen Anlage mögliche ökonomische und zugleich ökologisch sinnvolle Einsatz der Primärenergieträger findet seinen Niederschlag in der deutlichen Verringerung der Emission. Im Birkengrund Süd entsteht derzeit ein Biomasse-Kraftwerk der Firma ENRO, welches neben Strom auch Fernwärme produziert. Die ansässigen Versorgungsunternehmen leisten damit bereits jetzt einen umfangreichen Beitrag zur Senkung des CO2Ausstoßes und der Steigerung der Energieeffizienz. Auch zukünftig werden sie an der Umsetzung neuer Technologien arbeiten. Das zukunftsträchtige Feld der erneuerbaren Energien birgt technisch, technologisch und wirtschaftlich enorme Entwicklungspotenziale und wird angesichts steigender Energiepreise immer viel versprechender. Mit den vorgenannten Beispielen ist der Anfang gemacht, lokal den Strukturwandel zur Nutzung erneuerbarer Energien zu vollziehen. Im Gegensatz zu anderen Kommunen stand bislang der Rückbau von Wohnungen auf Grund des noch moderaten Leerstandes nicht im Mittelpunkt der Betrachtung. Über Zusammenlegung von Wohnungen und damit verbundenen veränderten Grundrisslösungen konnte trotzdem ein ständig steigender Leerstand von Mietwohnungen in den vergangenen Jahren nicht verhindert werden. Der stetige Zuwachs an Einfamilienhäusern führte jedoch nicht zu einer sinkenden Kapazitätsauslastung der Versorgungsmedien. Die Potenziale an bereits planungsrechtlich gesicherten Flächen für den Eigenheimbau (z. B. Ahrensdorfer Heide mit insgesamt 2.200 WE) werden nach und nach genutzt und führen damit auch weiterhin zu einer adäquaten Auslastung der Medien. 4.7.2. Umwelt Trotz der Dominanz der Wirtschaft in der Stadt Ludwigsfelde ist diese in eine landschaftlich reizvolle Umgebung eingebettet. Insbesondere in den Ortsteilen wird dies deutlich. Große Teile ihrer Gemarkungen sind durch Verordnungen geschützt (LSG, NSG) oder liegen im Naturpark Nuthe-Nieplitz bzw. im Regionalpark Teltow. Diese Gebiete sind die grüne Lunge der Stadt und haben neben ihren natürlichen Funktionen auch einen großen Stellenwert als Erholungsraum für die Bürgerinnen und Bürger von Ludwigsfelde sowie den Menschen der Nachbargemeinden und den Gästen der Stadt als Raum für Freizeitgestaltung. Als Lebensgrundlage gilt es, die Natur und ihre Landschaftsbestandteile zu pflegen, zu schützen und weiterzuentwickeln. Hier wird intensiv mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Teltow-Fläming, dem Landschaftspflegeverein Mittelbrandenburg e. V. und anderen Trägern, wie z. B. der Unteren Forstbehörde zusammengearbeitet. Ein Großprojekt der Stadt ist dabei die „Komplexe Kompensation der Löwenbrucher Teiche“ im Ortsteil Löwenbruch. Diese sind durch die jahrzehntelange Einleitung von Industrieabwässern zu DDR-Zeiten stark belastet und können daher nur unzureichend als Erholungsraum genutzt werden. Daneben gibt es zahlreiche Flächen, die der Flächennutzungsplan der Stadt als Flächen für die Entwicklung von Natur und Landschaft ausweist. Im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen für städtebauliche Vorhaben können diese Flächen eine Aufwertung erfahren. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 39 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Auch die Landwirtschaft, die in den Ortsteilen ihren festen Sitz hat, trägt zur Pflege der Landschaft bei. Unter den ansässigen Landwirtschaftsbetrieben gibt es im Ortsteil Siethen bereits zwei ökologisch zertifizierte Unternehmen, welche sich strengen Standards unterwerfen und damit einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Große Teile der Waldflächen vor allen Dingen im Ortsteil Siethen werden durch die Berliner Forsten gepflegt und bewirtschaftet. Die Berliner Forsten haben sich vertraglich verpflichtet, ihren Wald künftig nach durch den Forest Stewardship Council (FSC) und den Naturland-Verband festgelegten Richtlinien zu bewirtschaften und sich regelmäßig durch externe Prüfer kontrollieren zu lassen. Das bedeutet vor allem eine nachhaltige Entwicklung des Waldes unter Berücksichtigung der sozialen, ökologischen und ökonomischen Interessen, Nutzung der Naturkräfte und Lernen von der Natur, Dokumentation der Waldentwicklung für alle Interessierten und optimale Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz. Die Berliner Forsten sind damit ein FSC und Naturland zertifizierter Betrieb. Nicht zuletzt gibt es zahlreiche Kleingarten- und Wochenendhausgebiete, deren Nutzer mit der Bewirtschaft ihrer Gärten das Bild der Stadt und ihrer Ortsteile prägen und neben der Erholungsnutzung auch ein Stück Natur erhalten. Da Ludwigsfelde seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Industriestandort ist, gibt es jedoch auch Konflikte, deren Bewältigung sich die Stadt stellen muss. So gilt die Stadt durch die Industriebetriebe, die Landesstraße L 79 sowohl in der Kernstadt als auch in den Ortsteilen, die Durchschneidung der Kernstadt durch die Autobahn sowie auf Grund der Anflugrichtung der Flugzeuge auf den Flughafen Schönefeld als verlärmt. Besonders betroffen ist hierbei das evangelische Krankenhaus der Stadt Ludwigsfelde, welches sich in unmittelbarer Nähe zu den Industrieparks Ost und West befindet. Aber auch große Teile der Wohnbebauung und der sozialen Einrichtungen, Schulen, Kitas etc. entlang der Autobahn, der Hauptverkehrsstraßen und in Nähe der Industriegebiete sind belastet. Wesentliche Aufgabe ist hier, mittels geeigneter Maßnahmen, vorhandenen Lärm zu mindern und weitere Lärmentstehung zu verhindern, um sowohl den Wohnstandort zu erhalten als auch den Industrie- und Gewerbestandort weiter entwickeln zu können. Bereits der im Jahre 1995 erarbeitete Lärmminderungsplan der Stadt Ludwigsfelde analysierte die verschiedenen Lärmquellen und stellte ihre Auswirkungen auf die Stadt in Konfliktplänen dar. Die im Konzept dargestellten Maßnahmen zielten auf die Vermeidung, Verringerung und Verlagerung von Lärmemissionen sowie die Verringerung von Lärmimmissionen. Seitdem wurden bereits eine Großzahl der damals empfohlenen Maßnahmen umgesetzt. So wurden Gehwege weiter saniert oder ausgebaut, das Radwegenetz zur Anbindung der Ortsteile an die Kernstadt erweitert oder eine Park+Ride-Anlage am Bahnhof realisiert und auch für die Fahrradfahrer eine Park+Bike-Anlage gestaltet. Die auf 330 m aufgestelzte 6-streifige Autobahn BAB A 10 erhielt 3 Lärmschutzwände im Bereich der Kernstadt und auch das neu entstandene Wohngebiet „Preußenpark-Süd“ ist durch einen Lärmschutzwall mit Lärmschutzwand weitestgehend vor dem Lärm der angrenzenden Anhalter-Bahn geschützt. Durch den Bau des Ostverbinders und des Westverbinders konnte die Hauptverkehrsachse der Stadt, die Potsdamer Straße, entlastet werden. Der Bau der Nordanbindung des Industrieparkes-Ost an die B 101 neu und die Anbindung-Süd über die Straße am Birkengrund stellen die direkte Verbindung der Industrie- und Gewerbeparks an die B 101 neu sowie an die Autobahn BAB A 10 dar und nehmen den Großteil des Schwerlastverkehrs in diese Gebiete auf. Damit wird neben den verkürzten Wegen auch eine Lärmminderung für die Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 40 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Wohngebiete in der Stadt erreicht. Die Anbindung der Genshagener Straße über die den Ludwigsfelder Damm ergänzt das Straßensystem, um auch den durch die Gäste des Sport- und Gesundheitszentrums (Therme) induzierten Verkehr aus der Innenstadt herauszuhalten. In den großen Plattenbausiedlungen gilt größtenteils die Ausweisung von Tempo-30-Bereichen/Zonen. Sammelstraßen in anderen Gebieten wurden verkehrsberuhigt. Das im Jahre 2006 erarbeitete Struktur- und Ansiedlungskonzept zum Industriepark Ost/West und Birkengrund Süd untersucht die heutige Situation der Lärmproblematik hinsichtlich des verursachten Industrie- und Gewerbelärms intensiv und schlägt deshalb eine angemessene Geräuschkontingentierung der Industrie- und Gewerbeflächen durch technische Maßnahmen an den Lärmquellen sowie die Schaffung einer Pufferzone zwischen den Industrieparks und den empfindlichsten Wohnnutzungen als sinnvollste Lösung vor. Dabei ist ein wichtiger Aspekt, die gesetzlich notwendigen Ausgleichsmaßnahmen einzelner Industrie- und Gewerbebetriebe in einem größeren Kontext („Gesamtkonzept Pufferzone Ludwigsfelde“) umzusetzen, so dass die Maßnahmen und Finanzmittel zukünftig gebündelt zur Realisierung der Bausteine der Pufferzone und damit zur Minderung des Konfliktpotenzials beitragen können. Die Stadt Ludwigsfelde hat in ihrem Flächennutzungsplan zusätzlich zu den vorhandenen Straßen eine Verbindung vom Industriepark-West zur Großbeerener Straße ausgewiesen, um den Schwerlastverkehr aus Richtung Potsdam aus den Wohngebieten an der Potsdamer Straße/Brandenburgische Straße herauszuführen. Durch diese Maßnahme können weitere Effekte bei der Lärmvermeidung bzw. Lärmverlagerung in weniger belastete Bereiche der Stadt erzielt werden. In sämtliche Bauleitplanungen der Stadt Ludwigsfelde fließt die Lärmproblematik ein. Mit der Festsetzung geeigneter Maßnahmen wird bereits vor der Entstehung neuer Wohngebiete Lärm vermieden oder verringert. Die durch die Europäische Union verabschiedete EUUmgebungslärmrichtlinie stellt auch die Bundesrepublik, ihre Länder und insbesondere ihre Kommunen vor neue Aufgaben. So waren durch das Landesumweltamt Brandenburg sowie das Eisenbahnbundesamt bis zum 30.06.2007 Lärmkarten für Hauptverkehrsstraßen und Haupteisenbahnstrecken mit hoher Verkehrsbelastung zu erstellen. Die Stadt Ludwigsfelde arbeitete hier intensiv mit dem Landesumweltamt Brandenburg zusammen, stellte Kartenmaterial und Daten zur Verfügung und nahm erneut am Internationalen Aktionstag gegen Lärm teil. Die Ergebnisse aus der Lärmkartierung bilden die Grundlage für die nächste Phase der Umsetzung der EU-Umgebungslärmrichtlinie – die Lärmaktionsplanung. Die ermittelten Daten werden allen betroffenen Städten und Gemeinden zugänglich gemacht und bilden dort die Grundlage für die Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Minderung des Umgebungslärms. Die Stadt Ludwigsfelde war damit verpflichtet, bis zum 18.07.2008 einen Aktionsplan gegen Lärm zu erstellen und stellt sich gegenwärtig dieser Aufgabe. + Stärken + • hohe Auslastung der Stadttechnik durch bislang moderaten Leerstand und Kapazitätsausgleich durch Einfamilienhausbau auf planerisch vorbereiteten Flächen • Anpassung der Versorgungstechnik der Stadtwerke und der ENRO an umweltschonende bzw. energieeffiziente Standards • große unter Schutz ge- - Schwächen • hohe Lärmbelastung durch Autobahn-, Straßen-, Schienen- und Luftverkehr • Nachfrage nach weiteren Gewerbe- und Industrieflächen, deren Nutzungen zu zusätzlichen Lärmimmissionen führen werden • hohe Lärmbelastung des evangelischen Krankenhauses • fehlende Nord-West- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 41 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) + Stärken + - Schwächen Anbindung der Industriestellte Landschaftsbeparks zur Verlagerung des standteile im Gemeindegebiet (LSG, NSG) Schwerlastverkehrs aus den nördlichen Wohnge• hoher Umsetzungsgrad von bieten Maßnahmen des Lärmmin• vorhandene Altlasten in derungsplanes durch Lärmvermeidung, LärmIndustrieparks Ost und verlagerung, LärmverringeWest rung 4.8. Stadtmarketing/Zivilgesellschaftliches gement Enga- Grundlagen: • • Wirtschaftliches Entwicklungskonzept Ludwigsfelde 2006 Familienatlas des Lokalen Bündnis für Familie Ludwigsfelde 2005 Die Wettbewerbsfähigkeit einer Stadt zeichnet sich nicht zuletzt durch eine gezielte und effektive Vermarktung der Stärken und Potenziale ab. Durch ein positives Image der Stadt werden sowohl Unternehmen, Touristen und Einwohner für einen Standort gewonnen, so dass die Wettbewerbsfähigkeit auch für die Zukunft erhalten bleibt. Das Image der Stadt Ludwigsfelde wurde schon immer durch die ansässige Industrie und das vor allen Dingen im Bereich des Fahrzeugbaus und der Luft- und Raumfahrttechnik geprägt. Das zu DDR-Zeiten bestehende IFA Automobilwerk mit ca. 10.000 Arbeitskräften war über die Stadtgrenzen als Arbeitgeber bekannt. Mit der Wende wurde auch das IFA Automobilwerk Ludwigsfelde liquidiert. Erst die Wiederansiedlung der Mercedes-Benz Ludwigsfelde GmbH und der dadurch ausgelösten Ansiedlung zahlreicher Zuliefererbetriebe konnte sich der Arbeitsmarkt auf niedrigerem Niveau stabilisieren. Nach und nach gewann der Standort wieder an Bedeutung. Da das Image der Stadt nach außen heute wieder besonders durch den Industriestandort geprägt ist, fehlt es den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt oft an Identifikationspunkten. Ablesbar ist dies auch an der Zahl der Erwerbstätigen, die in den Betrieben der Stadt Arbeit gefunden haben. Ein großer Teil von ihnen kommt nicht aus der Stadt Ludwigsfelde, sondern rekrutiert sich aus Einpendlern. Trotz Zuwachs an Arbeitsplätzen stieg die Zahl der Erwerbslosen in der Stadt weiter. Dagegen pendeln viele Arbeitnehmer nach Potsdam, Berlin oder in die Region, um Arbeit zu finden. Besonders deutlich zeigt sich jedoch die fehlende Identifikation der Jugend mit dem Heimatort. Viele junge arbeitsfähige Menschen ziehen in die alten Bundesländer, um Arbeit zu finden. Sie kennen oftmals nicht die Chancen, die der Arbeitsmarkt vor Ort bietet und suchen Ausbildungsplätze vor allen Dingen im Dienstleistungsgewerbe, welches in Ludwigsfelde ungenügend ausgeprägt ist. Daneben fehlen ihnen adäquate Freizeitangebote. Für Jugendliche ist die Stadt deshalb unattraktiv. Ein professionelles Stadtmarketing fehlt der Stadt fast völlig. Durchaus gute Ansätze und Aktivitäten in dieser Richtung haben bislang noch nicht abschließend zu den gewünschten Ergebnissen einer Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt geführt. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 42 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Der Internetauftritt der Stadt Ludwigsfelde lenkt nur wenige Besucher in die Stadt. Investoren werden vorrangig über bereits ansässige Unternehmen oder über Institutionen des Landes Brandenburg (ZAB) auf den Standort aufmerksam. Ihre Mitarbeiter wohnen lieber in Berlin, Potsdam oder für sie attraktiveren Umlandgemeinden. Trotz guter Betreuungsangebote für Kinder und guter Ausstattung der Kommune mit Schulen aber auch im Bereich der Altenpflege und –betreuung sowie der Gesundheitsvorsorge ist es der Stadt Ludwigsfelde bislang nicht gelungen, die Konkurrenzangebote dieser Städte zu relativieren. Hier gilt es in Zukunft, auch die weichen Standortfaktoren der Stadt konsequent herauszuarbeiten, zu aktivieren oder neue Angebote zu initiieren. Besonders die Angebote für Jugendliche müssen erweitert werden, um junge Menschen mehr an die Stadt zu binden. Aufgabe der Bildungsträger wird es sein, enger mit den ansässigen Unternehmen zusammenzuarbeiten, um Interesse bei den Jugendlichen als zukünftige Arbeitnehmer zu wecken. Mit der Eröffnung des Sport- und Gesundheitszentrums Ludwigsfelde (Saunatherme) ist ein Anziehungspunkt nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt gelungen. Sie zieht auch Besucher aus der Hauptstadt und der Landeshauptstadt sowie aus der übrigen Region an. Mit Sonderangeboten und Thementagen wird die Vermarktung aktiviert. Bürgerschaftliches Engagement zeigt sich vor allen Dingen in der Vielfalt der bestehenden 150 Vereine der Stadt. Vom Amateurtheater „AMALU e. V.“ über den BC Billardclub 1958 Ludwigsfelde e.V., den Fotoklub Ludwigsfelde e.V., den Karnevalsclub "Blau Weiß 68" Ludwigsfelde e.V., die zahlreichen Kleingartenvereine bis hin zum Ludwigsfelder Geschichtsverein e.V. und den zahlreichen Sportvereinen der Kernstadt und der Ortsteile bilden sie ein breites Spektrum an Angeboten für die Freizeit. Angesiedelt u. a. in einem Teil des Kulturhauses, dem City-Treff und dem Waldhaus haben sie einen großen Anteil an der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens in der Stadt. Unter dem Motto „Von Bürgern für Bürger“ könnte man die zahlreichen Veranstaltungen, die von Vereinen, Institutionen und ansässigen Unternehmen initiiert werden, zusammenfassen. So lädt der Frauenstammtisch alle Jahre wieder zur alternativen Familienweihnacht auf dem Rathausplatz ein. Das alljährliche Turmblasen des Ludwigsfelder Blasorchesters vom Rathausdach gehört mittlerweile zur guten Tradition. Ludwigsfelder Gewerbetreibende schlossen sich zum Verein pro Ludwigsfelde zusammen und sponsern u. a. in jedem Jahr das Neujahrsfeuerwerk. Unter dem durch den 6-streifigen Ausbau der Autobahn entstandenen Brückenbauwerk hat sich ein ausgefallener Veranstaltungsort entwickelt. So locken das durch den „Freundeskreis Brückenfest“ organisierte Brückenfestival mit Weltmusik-Konzerten von internationalen Künstlern und Trödelmärkte alljährlich ein großes Publikum an. Der aus dem „Freundeskreis Brückenfest“ entstandene Verein „Kulturforum Ludwigsfelde e. V.“ will das Engagement in den Vereinen, Einrichtungen und Unternehmen der Stadt bündeln, engagierte Initiativen unterstützen sowie nachhaltige Projekte und Maßnahmen insbesondere in den Bereichen Kultur und Tourismus fördern und fordern. Im Dezember des Jahres 2003 haben engagierte Unternehmen der Stadt Ludwigsfelde das Wirtschaftsforum Ludwigsfelde gegründet. Dieser Verein sieht seinen Zweck in der nachhaltigen Steigerung der Anziehungskraft und der zentralen Bedeutung von Ludwigsfelde als Ort der Arbeit, des Wohnens, des Einkaufens, der Kultur, der Bildung und der Freizeit. Ludwigsfelde wurde im Dezember 2005 durch die Landesregierung für ihr Engagement mit dem Titel „Familienfreundliche Gemeinde“ gewürdigt. Familienleben in Ludwigsfelde soll Spaß machen, organisierbar bleiben und Sicherheit bieten. Politik, Verwaltung, Wirt- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 43 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) schaft, soziale Einrichtungen und vor allem die Familien selbst sind deshalb aufgefordert, am Ball zu bleiben und sich einzubringen. Einen Rahmen bietet das „Lokale Bündnis für Familie Ludwigsfelde“. Der durch das Bündnis erstellte Familienatlas leitet Familien mit Übersichten über Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, Schulen und Jugendeinrichtungen, bestehende Angebote in den Bereichen Kultur und Freizeit, Seniorenangebote und Begegnungs- und Beratungsstellen durch die Stadt Ludwigsfelde. Nicht zuletzt entstand aus dem bürgerschaftlichen Engagement einer sich formierenden Bürgerinitiative die in der Stadtverordnetenversammlung Ludwigsfelde vertretene Fraktion „Bürgerinitiative für ein lebenswertes Ludwigsfelde“, die nun auch aktiv in das politische Geschehen der Stadt Ludwigsfelde eingreift. + Stärken + • gutes Image nach außen als Wirtschaftsstandort mit hohem Arbeitsplatzangebot • 150 Vereine in der Stadt mit sehr breitem Aktivitätsspektrum • wachsendes bürgerschaftliches Engagement mit hohen Potenzialen für Aufwertung der weichen Standortfaktoren • aus bürgerschaftlichem Engagement entstandene Fraktion „Bürgerinitiative für ein lebenswertes Ludwigsfelde“ - Schwächen • fehlendes Stadtmarketing • niedrige Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt • unzureichende Vernetzung der verschiedenen Akteure 4.9. Netzwerke/Interkommunale Kooperation Grundlagen: • GSK FU BBI 2007 4.9.1. Gemeinsames Strukturkonzept Flughafenumfeld Berlin Brandenburg International (GSK FU BBI) und Dialogforum Flughafenumfeld Die Stadt Ludwigsfelde beteiligte sich aktiv an der Erarbeitung des Gemeinsamen Strukturkonzeptes zum Flughafenumfeld für den Großflughafen Berlin Brandenburg International im Jahre 2007. In einem kooperativen und diskursiven Prozess wurde das GSK FU BBI zusammen mit den Gemeinden des Landes Brandenburg, den Berliner Bezirken, den Landkreisen, den Regionalen Planungsgemeinschaften im engeren Wirkbereich des Landesentwicklungsplanes Flughafenstandortentwicklung (LEP FS) und Fachverwaltungen der Länder Berlin und Brandenburg erarbeitet. Das Konzept ist eine im Konsens aller Beteiligten erarbeitete Leitlinie für die Entwicklung des Flughafenumfeldes. Es soll eine wesentliche Grundlage u. a. auch für die kommunale Bauleitplanung sein und Einfluss in den zu erarbeitenden Landesentwicklungsplan BerlinBrandenburg (LEP BB) finden. Aus diesem Prozess entstand das Dialogforum zum Flughafenumfeld, das die einzelnen Handlungsfelder in Zukunft weiter untersuchen wird und entsprechende Maßnahmen entwickelt. Auch hier ist die Stadt Ludwigsfelde wieder eingebunden. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 44 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 4.9.2. Arbeitsgruppe Süd 4.9.4. Tourismusverband Fläming e. V. Die Stadt Ludwigsfelde arbeitet weiterhin in der Arbeitsgruppe Süd, die sich aus den südlichen Stadtbezirken Berlins, den Landkreisen Teltow-Fläming, Potsdam-Mittelmark, Dahme-Spreewald und den Gemeinden Potsdam, Teltow und Ludwigsfelde zusammensetzt, mit. Das kommunale Nachbarschaftsforum unter der Federführung des Senats Berlin beschäftigt sich mit Entwicklungsaufgaben und – perspektiven des Stadt-Umland-Raumes und bildet damit im südlichen Berliner Raum eine Kooperationsplattform zwischen den äußeren Berliner Stadtbezirken und dem Brandenburger Umland. Die Veranstaltungen finden vierteljährlich statt. Es werden teilräumliche Konzepte der Siedlungs-, Freiraum- und Verkehrsentwicklung behandelt. 4.9.3. Netzwerk Mittelstand Teltow-Fläming Das Netzwerk Mittelstand Teltow-Fläming, dem auch die Stadt Ludwigsfelde angehört, wurde als Initiative der Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Teltow-Fläming mbH ins Leben gerufen. Das Netzwerk versteht sich als Beobachter, Sprachrohr und Interessenvertreter der Mittelständler des Landkreises. Hauptanliegen ist es, ein wirtschaftlich günstiges Umfeld für Unternehmensgründungen und selbständige Betätigung zu bieten, sowie bürokratische Hemmnisse abzubauen. Dabei sollen zugleich der Ideenreichtum und die Innovationskraft der kleinen und mittleren Unternehmen voll ausgeschöpft werden. Das Netzwerk hat es sich zum Ziel gesetzt, eine Kommunikationsplattform für die Anliegen des Mittelstandes gegenüber der Öffentlichkeit zu schaffen und den Zusammenhang von Mittelstand und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit zu verdeutlichen. Dabei will das Netzwerk vorhandene Potenziale noch besser nutzen sowie geschäftliche und partnerschaftliche Kontakte und Kooperationen anbahnen und pflegen. So soll nicht nur die Öffentlichkeit für das Thema Mittelstand sensibilisiert werden, sondern eine nachhaltige Entwicklung kleinerer und mittlerer Unternehmen garantiert werden. Auch im Tourismusverband Fläming e. V. arbeitet die Stadt Ludwigsfelde aktiv mit. Die Aufgabe des Tourismusverbandes Fläming e. V. ist es, im Zusammenwirken mit allen beteiligten und interessierten Stellen alle Formen des Tourismus und der Naherholung zu fördern und damit auch der wirtschaftlichen Entwicklung der Region zu dienen. Der Tourismusverband Fläming e. V. engagiert sich für die Vermarktung der Reiseregion Fläming. Dabei handelt es sich um eine kreis- und länderübergreifende Reiseregion, an der die Landkreise Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming im Land Brandenburg sowie die Landkreise Anhalt-Zerbst, Jerichower Land und Wittenberg in Sachsen-Anhalt beteiligt sind. Zu den Aktivitäten des Tourismusverbandes gehören unter anderem: - - Herausgabe von Publikationen Beteiligung an Messen, Präsentationen und Veranstaltungen Herausgabe von Pressemitteilungen, Veranstaltung von Pressegesprächen und Pressereisen Gästeinformation und Vermittlung von Unterkünften Touristische Produkt- und Projektentwicklung Beratung und Information der Mitglieder Wahrnehmung der Funktion eines Bindegliedes zwischen den örtlichen touristischen Leistungsträgern und den überregionalen touristischen Organisationen des Landes wie TMB TourismusMarketing Brandenburg GmbH, Landestourismusverband Brandenburg e. V., Deutsche Zentrale für Tourismus u. a. Einflussnahme auf die Verbesserung der touristischen Infrastruktur Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 45 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 4.9.5. Städte- und Gemeindebund Brandenburg (Planungsund Bauausschuss) Der Planungs- und Bauausschuss ist ein Fachausschuss des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg, der zur Meinungsbildung des Verbandes in Beteiligungsverfahren zur Gesetzgebung und anderen Konzepten, Plänen usw. der Ministerien beiträgt. Zusätzlich bietet er eine Informationsplattform für kommunale Vertreter. Die Stadt Ludwigsfelde gehört dem Planungs- und Bauausschuss des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg als aktives Mitglied an. + Stärken + - Schwächen • Mitarbeit der Stadt Lud- • unzureichende Ergebnisse wigsfelde in vorhandenen aus den BeteiligungsproNetzwerken, Interessenzessen verbänden, Nachbarschaftsforen etc. 4.10. Kommunalfinanzen Grundlagen: • Haushaltsplan und Haushaltssicherungskonzept der Stadt Ludwigsfelde 2007 Der Haushalt der Stadt Ludwigsfelde leidet, wie auch der vieler vergleichbarer Städte, bereits seit mehreren Jahren an einem erheblichen strukturellen Defizit. Bis zum Haushaltsjahr 2003 war es allerdings möglich, den formellen Haushaltsausgleich über Ent- nahmen aus der allgemeinen Rücklage zu erreichen, so dass die Erstellung eines Haushaltssicherungskonzeptes nicht zwingend erforderlich war. Diese Vorgehensweise konnte auf Grund des zum 31.12.2003 in erheblichem Maße aufgezehrten Rücklagenbestandes nicht mehr praktiziert werden. Daher war es notwendig, erstmalig ab dem Haushaltsjahr 2004 ein Haushaltssicherungskonzept zu erstellen. Die den Haushaltssicherungskonzepten seit 2004 zugrunde liegenden Fehlbeträge hatten, differenziert betrachtet, zwei Ursachen. Zum einen ist hier nach wie vor die generelle Verschlechterung der kommunalen Finanzausstattung zu nennen. Obwohl in den Haushaltsjahren 2004 bis 2006 bundesweit insbesondere die Einnahmen aus der Gewerbesteuer gegenüber den Vorjahren wieder leicht gestiegen sind, führen massive Kürzungen von Zuweisungen, aber auch die Übertragung neuer Aufgaben zu einer immer mehr Besorgnis erregenden finanziellen Situation der Städte, Gemeinden und Landkreise. Nachteilig wirkte sich in diesem Zusammenhang für die Stadt Ludwigsfelde ab dem Jahr 2005 insbesondere die Anhebung des Hebesatzes für die Kreisumlage von 43 % auf 45 % aus. Auf Grund der dafür zusätzlich zur Verfügung zu stellenden Mittel werden große Teile der durch die Haushaltssicherungskonzepte 2004 bis 2006 eröffneten Konsolidierungspotenziale wieder aufgezehrt und somit ihrem eigentlichen Zweck – der Wiederherstellung einer geordneten Haushaltswirtschaft – entzogen. Zum anderen bestand durch das umfangreiche, gesetzlich nicht zwingend vorgeschriebene Leistungsangebot, das von der Stadt bisher immer noch im Rahmen der kommunalen Daseinsfürsorge aufrecht erhalten werden kann, bei dem gegebenen Einnahmeniveau ein strukturelles Defizit von rund 4,0 Mio. € zu Beginn der Haushaltssicherung. Durch die Quantität und Qualität dieser vielfältig vorgehaltenen Leistungen und Einrichtungen sowie auf Grund der Folgekosten getätigter Investitionen hat sich ein Ausga- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 46 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) beniveau im konsumtiven Bereich eingestellt, welches nicht mehr in einem entsprechenden Verhältnis zu den vorhandenen Einnahmepotenzialen steht. laufener Fehlbeträge verwendet und die Wohnungsgesellschaft nicht zusätzlich zur Finanzierung laufender Ausgaben herangezogen. Mit dem im Jahre 2007 vorgelegten Haushaltssicherungskonzept konnte festgestellt werden, dass die eingeleiteten Haushaltssicherungsmaßnahmen die gewünschten und prognostizierten Ergebnisse gebracht haben, um ab dem Haushaltsjahr 2009 keine neuen jahresbezogenen Fehlbeträge mehr entstehen zu lassen und damit das strukturelle Defizit im Verwaltungshaushalt ab dem Haushaltsjahr 2009 komplett zu beseitigen. Im Ergebnis kann festgestellt werden, dass nach Umsetzung der vier Haushaltssicherungskonzepte 2004 bis 2007 die aufgelaufenen Fehlbeträge komplett abgebaut sind und aus heutiger Sicht aus dem laufenden Geschäft keine neuen Fehlbeträge mehr entstehen werden. Durch die Anhebung der Hebesätze für die Grundsteuer A und B konnten die Einnahmen erhöht werden. Zusätzlich gibt es durch den kommunalen Finanzausgleich seit 2008 wieder Schlüsselzuweisungen für die Stadt. Ab dem Haushaltsjahr 2007 wird darüber hinaus unabhängig von der Hebesatzpolitik der Kommune ein Betrag von 800.000,00 € als Mehrbelastungsausgleich für Mittelzentren gewährt, der zusammen mit den Schlüsselzuweisungen ausgereicht wird. Die zweite Stufe der Haushaltssicherung geht vom Abbau aufgelaufener Fehlbeträge durch einen so genannten Einmaleffekt aus. Die Erzielung dieser einmaligen Effekte ist jedoch finanzpolitisch ausschließlich dann zielführend, wenn durch die Einmaleffekte keine laufenden Fehlbeträge finanziert werden, da in diesem Falle versucht würde, dauerhafte Defizite durch einmalige Effekte zu kompensieren – dies in dem Wissen, dass die Wirkung der Einmaleffekte endlich ist und eben gerade nicht dauerhaft. Die dargestellten Anforderungen in Bezug auf die Nutzung von Einmaleffekten wurden in Ludwigsfelde folgerichtig und mit nachhaltiger Wirkung umgesetzt. Über drei Haushaltsjahre wurden Kapitalzuflüsse von der Wohnungsgesellschaft Ludwigsfelde mbH als Einmaleffekt generiert und – entsprechend der dargestellten Haushaltssicherungsphilosophie – ausschließlich für den Abbau aufge- In den Vermögenshaushalt wurden für die Jahre 2007 bis 2010 lediglich Investitionen mit besonderer Relevanz aufgenommen. Hierzu zählen insbesondere geförderte Vorhaben, aber auch Maßnahmen, die bereits begonnen wurden oder die mittelfristig zu einer Entlastung des Verwaltungshaushaltes führen, wie die Investitionen für den Umbau und die Erneuerung der Schulen entsprechend der Konzeption zur Entwicklung und Neugestaltung der Schullandschaft und Kindertragesbetreuung in der Stadt Ludwigsfelde. Die Finanzierungsquellen der Ausgaben im Vermögenshaushalt sind im wesentlichen maßnahmebezogene Fördermittel, Ausbauund Erschließungsbeiträge, ähnliche Entgelte, Rücklagenentnahmen, Kredite zur Umschuldung, Erlöse aus Grundstücksverkäufen sowie Erstattungen. Für die Realisierung der Maßnahmen der mittelfristigen Finanzplanung wurden und werden auch zukünftig Anträge auf Ausreichung von Fördermitteln gestellt. Zur Anteilfinanzierung von geförderten Vorhaben sowie der vollständigen Eigenfinanzierung von Sachinvestitionen müssen eigene Deckungsmittel (Entnahme aus der allgemeinen Rücklage, Beiträge, Erlöse aus Vermögensveräußerungen, Erstattungen) bereitgestellt werden. Diese stellen sich für die nächsten Jahre wie folgt dar: Haushaltsjahr Betrag der benötigte Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 47 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 2007 2008 2009 2010 Sachinvestitionen Eigenmittel 3.128,7 T€ 2.615,0 T€ 1.476,0 T€ 1.227,0 T€ 1.644,0 T€ 1.750,0 T€ 1.250,0 T€ 1.226,0 T€ Auch darüber hinaus wird die Stadt alle unternehmen, mit einem ausgeglichenen Haushalt und über die Nutzung von Fördermitteln sowohl ihre Pflichtaufgaben zu erfüllen als auch die darüber hinausgehenden freiwilligen Aufgaben, möglichst unter Beibehaltung des bislang erhaltenen Leistungsangebotes, im Rahmen der kommunalen Daseinvorsorge zu sichern. Unabhängig vom Erfolg der bereits umgesetzten und noch bevorstehenden Konsolidierungsmaßnahmen hängt die weitere finanzielle Entwicklung der Stadt in nicht unerheblichem Maße auch von der künftigen Finanz- und Steuerpolitik des Landes Brandenburg und des Bundes ab. Trotz der positiven Einschätzung der ansässigen Unternehmen, ihre Fachkräftenachfrage auch in Zukunft decken zu können, bestehen insbesondere vor dem Hintergrund der Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise Risiken am Arbeitsmarkt, die zu Einnahmeausfällen bei der Einkommenssteuer führen können. Ein durch die veränderte Altersstruktur und durch Abwanderungen von jungen Fachkräften wachsender Anteil von Erwerbfähigen mit geringen Chancen am Arbeitsmarkt kann die Arbeitslosenzahl und die Zahl der Hartz IVEmpfänger erhöhen. Die Stadt Ludwigsfelde verfügt darüber hinaus über eine Eigengesellschaft (Wohnungsgesellschaft Ludwigsfelde mbH „Märkische Heimat“) und über zwei Beteiligungsgesellschaften (Stadtwerke Ludwigsfelde GmbH, Stadtentwicklungsgesellschaft für Ludwigsfelde mbH). Der Stadt eröffnen sich dadurch wichtige strategische Handlungsoptionen ihrer Stadtentwicklung. Gleichzeitig sind damit aber auch Verpflichtungen verbunden. + Stärken + • ab 2009 ausgeglichener Haushalt durch Haushaltssicherungsmaßnahmen insbesondere mit Einmaleffekt • strategische Handlungsoptionen durch Beteiligungen • ab 2008 wachsende Einnahmen durch Schlüsselzuweisungen und Mehrbelastungsausgleich für Mittelzentren • Aufbringung des Eigenmittelanteils bei geförderten Investitionen - Schwächen • ggf. anhaltende Bevölkerungsabwanderung verbunden mit Kaufkraftabfluss und Mindereinnahmen bei der Umsatzsteuer • Überalterung der Bevölkerung mit Mindereinnahmen bei der Einkommenssteuer durch geringere Alterseinkommen • Auswirkungen der Finanzkrise mit indirektem Einfluss auf Arbeitslosenquote und Zahl der Hartz-IVEmpfänger Es besteht die Gefahr, dass rückläufige Einnahmen der Stadt diese erneut in Schwierigkeiten beim Ausgleich des Haushaltes bringen und ggf. bislang aufrechterhaltene freiwillige Leistungen zur Daseinsvorsorge durch die Stadt Ludwigsfelde gekürzt werden müssen. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 48 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 5. Zusammenfassung der Stärken – Schwächen – Analyse 5.1. Stärken der Stadt Ludwigsfelde • Hervorragende Lage im Südraum der Metropolenregion BerlinBrandenburg unweit des geplanten Großflughafens BBI • Attraktives Freizeit- und Tourismusangebot durch das neue Sport- und Gesundheitszentrum (Saunatherme) innerhalb der Stadt • Weitgehend erhaltenes denkmalgeschütztes Wohngebiet der 50er Jahre zwischen Bahnhof und Rathaus/Kulturhaus • Flächen unter der Autobahn als Flächenreserve für innovative Entwicklungsmöglichkeiten eines Zentrums • Herausragende überregionale und regionale Verkehrsanbindung (A10, B 101) • Bevölkerung zeigt zunehmend Interesse an Stadtentwicklung • Seit 2006 hervorragende Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr nach Berlin (Anhalter Bahn in 20 Minuten bis Stadtzentrum) 5.2. Schwächen der Stadt Ludwigsfelde • Pool von über 150 ha Gewerbeflächen (GI, GE) verschiedenster Qualitäten und Parzelliermöglichkeiten mit Anbindung an Verkehrsstraße sowie teilweise mit Gleisanschluss • Sitz von jeweils einem Schlüsselunternehmen der Branchencluster Luft- und Raumfahrt und Automotive mit zurzeit wachsender Zahl an Arbeitsplätzen • Eine große Zahl Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe sowie aus dem Wirtschaftsbereich Verkehr/Logistik, daher gutes Image als Industriestandort mit hohem Arbeitsplatzangebot (Außenimage) • Großer Pool baureifer Grundstücke im Bebauungsplangebiet „Ahrensdorfer Heide“ • Kulturhaus als wichtiger Identifikationspunkt für die Bevölkerung Ludwigsfeldes • Abnahme der Einwohner im erwerbsfähigen Alter auf Grund demographischer Veränderungen und der Wegzüge junger, erwerbsfähiger Einwohner • Hohe Arbeitslosenzahl bei gleichzeitig hoher Einpendlerquote • Zunehmender Fachkräftemangel insbesondere bei Ingenieuren • Defizit an großen zusammenhängenden Gewerbeflächen ohne Immissionskonflikte • fehlende Impulse für innovative wirtschaftliche Entwicklung, da keine wissenschaftlichen Einrichtungen bzw. höhere Bildungseinrichtungen vorhanden sind • Autobahnverlauf mit bisher ungenutzten Flächen im aufgestelzten Brückenbereich als Barriere zwischen Handels- und Dienstleistungszentrum nördlich der Autobahn und Kultur- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 49 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) /Verwaltungszentrum südlich der Autobahn, daher fehlende Identifikationspunkte in der Innenstadt • Fehlende Versorgungsausstattung eines Mittelzentrums aufgrund der Nähe zu Berlin und Potsdam • Fehlende Kulturkonzeption und unzureichende Profilierung des Kulturhauses, geringes Angebot an sonstigen Freizeit-, Erholungs- und Gastronomieangeboten, weiche Standortfaktoren sind noch unzureichend ausgeprägt • Kulturhaus mit großem Sanierungsbedarf und hohen Betriebskosten • Verbesserungswürdiges Stadt- und Tourismusmarketing, fehlendes Innenstadtmanagement • Niedrige Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt: Industriestandort und Kernstadt werden nicht als Ganzes wahrgenommen • Wohnangebot nicht nachfragegerecht auf Grund der Dominanz des Wohnungsangebotes durch Block- und Plattenbauwohnungen (der 50er bis 80er Jahre) 5.3. Chancen und Risiken der Stadt Ludwigsfelde Neben der Stärken-Schwächen-Analyse ist es notwendig, sich auch die Chancen und die Risiken der künftigen Stadtentwicklung zu verdeutlichen. Dazu bieten Visionen und Szenarien die Möglichkeit, den Blick von den aktuellen Einzelereignissen weg zu einem übergeordneten und zukunftsorientierten Gesamtbild zu lenken. Es wird deutlich, wo Risiken liegen, und wo Prioritäten zu setzen sind. Eine positive Stadtentwicklung Ludwigsfeldes ist als überwiegend industriell geprägte Stadt eng verknüpft mit der allgemeinen und lokalen Wirtschaftsentwicklung. Es werden zwei alternative Zukunftsszenarien vorgestellt, die dem Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept 2006 (SEK) entnommen und im Anhang dokumentiert sind. Das Szenario 1 orientiert auf die optimal denkbaren Bedingungen, ohne ein utopisches Bild entwickeln zu wollen. Das Szenario 2 zielt auf Unwägbarkeiten bzw. eine ungünstigere Entwicklung auf Grundlage der Fortsetzung eher problematischer Trends ab, die auch durch globale Prozesse gefördert wird. Die Entwicklung der Stadt wird voraussichtlich zwischen diesen beiden Szenarien verlaufen. • unzureichende Anbindung der Ortsteile, um an den vielseitigen Angeboten der Kernstadt teilhaben zu können Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass die Entwicklung der Stadt aufgrund ihrer starken Industrieprägung natürlich besonders von den globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig ist. Darüber hinaus steht und fällt die Entwicklung der Stadt • Kernstadt leidet unter starker Verlärmung mit steigender Tendenz (Autobahn, Potsdamer Straße, Industrie, Bahntrassen, Flugverkehr). • mit dem Grad der Innovationsfähigkeit der Unternehmen, sich international und mit den neuesten Erkenntnissen am Weltmarkt einzubringen und zu behaupten; • mit der Fähigkeit von Stadt, Netzwerken und regionalen Akteuren, innovative Unternehmen an den Standort zu ziehen, die Branchencluster zu stärken und vor allen Dingen diversifizie- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 50 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) rende Wirkungen zu entfalten (Energiekostenentwicklung als Gefahr für die bisher tragenden Branchen); • mit der Entwicklung und Bindung eines Fachkräftepotenzials am Standort, das es Unternehmen lohnenswert macht, gerade in dieser Region zu investieren. Je nach Entwicklungsverlauf ergeben sich natürlich deutliche Auswirkungen auf alle Handlungsfelder der kommunalen Daseinsvorsorge (vgl. Kap. 4). Chancen für Ludwigsfelde als Zuzugsgemeinde aber auch um die angestammte Bevölkerung zu halten und als „zufriedene“ BürgerInnen enger an die Stadt zubinden, liegen im wesentlichen darin, die Attraktivität der Stadt als lebenswerter Wohnort zu steigern. Neben der nur z. T. erreichbaren Reduzierung der immer präsenten Lärmbelastung kann hier vor allem das Ineinandergreifen der Aufwertung vorhandener Nutzungen mit der Schaffung eines neuen Zentrumsbereiches unter und neben der Autobahn als reale Chance angesehen werden. Dazu ist viel Phantasie und Engagement erforderlich. Denn das Risiko liegt in der Außergewöhnlichkeit der Aufgabe einer Zentrumsentwicklung im Umfeld einer Autobahn: es gibt keine Reihe von übertragbaren, erprobten Lösungsansätzen. Mit dem in jüngster Zeit wahrnehmbaren Bürgerbewusstsein zeichnen sich jedoch Perspektiven ab, die gegebenenfalls derzeit noch gar nicht benennbare Projektideen nach sich ziehen können. 5.4. Schlussfolgerung Die dargestellten Stärken und Schwächen der Stadt Ludwigsfelde machen den künftigen Handlungsbedarf sehr deutlich. Von den meisten anderen Brandenburger Städten unterscheidet sich die Stadt vor allem im Hinblick auf zwei Punkte: • Die Stadt verzeichnet eine sehr gute wirtschaftliche Entwicklung, die Zahl der Arbeitsplätze steigt, was auf die hervorragende Lage im Südraum von Berlin und die traditionellen industriellen Kerne zurückzuführen ist. Es sind wichtige Unternehmen der Luft- und Raumfahrt, der Automobilindustrie und des Logistikgewerbes vorhanden, die sich alle einer positiven Entwicklung erfreuen. Die Stadt weist somit ein sehr positives Image als Industriestandort auf und wird damit auch ihrer Funktion als Wachstumskern gerecht. • Im Gegensatz dazu sind große Funktionsschwächen sowohl als Wohnstandort als auch als Handels- und Dienstleistungsstandort festzustellen, d. h. die Versorgungsfunktion eines Mittelzentrums wird nur unzureichend erfüllt. Dies hängt entscheidend auch damit zusammen, dass die Stadt keine Identität stiftende Mitte, kein historisch geprägtes Zentrum hat. Verschärfend kommt hinzu, dass zwischen Handels- und Verwaltungszentrum die Autobahn BAB A 10 als Barriere verläuft. So hat die Stadt als Wohnstandort keine große Anziehungskraft auf die Beschäftigten in der Stadt. Auf der anderen Seite sind viele Bewohner seitens ihrer Qualifikation nicht geeignet für die in der Stadt angebotenen Arbeitsplätze. Daher gibt es große Anteile sowohl von Ein- als auch Auspendlern. Besonders auffällig ist, dass mehr als die Hälfte der sozialversicherungspflichtigen am Arbeitsort Einpendler sind. Als Schlussfolgerung bleibt festzuhalten, dass es neben der weiteren Verbesserung der Rahmenbedingungen als Industriestandort primär um die Herausbildung und Qualifizierung der so genannten „weichen Standortfaktoren“ geht. Im Vordergrund sollte dabei ein attraktives, funktionsfähiges Zentrum und ein attraktives Wohnumfeld stehen. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 51 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 6. Leitbilder und Entwicklungsziele 2020 6.1. Übergeordnetes Leitbild – „Ludwigsfelde bewegt!“ Für den Erarbeitungsprozess des INSEK kann in Ludwigsfelde auf kein vorhandenes, anerkanntes Leitbild zurückgegriffen werden. Erst innerhalb des INSEK-Prozesses des Jahres 2008 konnte aufgrund der Diskussionen mit den verschiedenen eingebundenen Akteuren und vielfältiger Veranstaltungen und Aktionen unter Einbeziehung einer breiten Bürgerschaft das entsprechende Leitbild entwickelt und daraus Entwicklungsziele abgeleitet werden. Unter das Dach des übergeordneten Leitbildes „Ludwigsfelde bewegt!“ gliedern sich die folgenden fünf Leitbildbereiche ein: 1. Ludwigsfelde mittendrin mit dem Entwicklungsziel der Herausbildung und Gestaltung eines bisher fehlenden Identität stiftenden Stadtzentrums 2. Ludwigsfelde macht Geschichte mit dem Entwicklungsziel des positiven Bekenntnisses der Stadt zu ihrer Industriegeschichte und ihrer heutigen Wirtschaftskraft 3. Ludwigsfelde – ein Leben lang mit dem Entwicklungsziel der Schaffung einer lebenswerten Stadt für alle Generationen Das übergeordnete Leitbild mit dem Slogan „Ludwigsfelde bewegt!“ zeigt eine positive Vision der Entwicklung der Stadt Ludwigsfelde als Orientierung für die wesentlichen Handlungsbedarfe bis ins Jahr 2020 hinein. 4. Ludwigsfelde ist grün mit dem Entwicklungsziel der Einbindung der Kernstadt mit ihrer Versorgungsfunktion in den Landschafts- und Erholungsraum der Ortsteile und deren innovativen Entwicklungsmöglichkeiten Selbstbewusst präsentiert sich Ludwigsfelde dabei als Mittelzentrum und starker Regionaler Wachstumskern in der Tradition der Automobilindustrie, die seit den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nicht nur Motor der Stadtentwicklung ist, sondern mit ihren Erzeugnissen auch „die Welt bewegt“. Gleichzeitig schließt das Leitbild die Bürgerinnen und Bürger in Ludwigsfelde ein, die mit ihrem großen Engagement in über 150 Vereinen, darunter zahlreichen Sportvereinen, das Leben in der Stadt ausmachen, gestalten und bewegen. Unter den Bedingungen des demographischen Wandels, mit dem sich auch die relativ junge und im Nahbereich Berlins liegende Stadt konfrontiert sieht und der sich insbesondere im steigenden Durchschnittalter der Bevölkerung zeigt, setzt Ludwigsfelde mit diesem Leitbild ein Zeichen, sich den Veränderungen der Zeit, die ebenso Bewegung symbolisieren, zu stellen. 5. Ludwigsfelde – das sind wir mit dem Entwicklungsziel der Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements zur Identitätsstiftung Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 52 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 2020 Ludwigsfelde mittendrin Ludwigsfelde macht Geschichte Ludwigsfelde ein Leben lang Ludwigsfelde ist grün 2008 Ludwigsfelde das sind wir Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 53 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 6.2. Leitbild Stadtstruktur/räumliches Leitbild Leitbildslogan: Ludwigsfelde mittendrin Die Stadtstruktur Ludwigsfeldes ist gekennzeichnet durch die Einbettung der Kernstadt in einen Gürtel aus 11 dörflich geprägten Ortsteilen, die der Stadt den natur- und landschaftsräumlichen Rahmen geben. Innerhalb dieses Gefüges übernimmt die Kernstadt sowohl die Versorgungsfunktion für sich selbst als auch für das sie umgebende Umland, insbesondere für die Ortsteile. Die Konzentration der Wohn- und Arbeitsstätten erfolgt in der Kernstadt. Die Kernstadt selbst stellt sich auch zukünftig als eine in mehreren zeitlichen Phasen entstandene Abfolge von Siedlungsbereichen dar, von denen einige Gartenstadtcharakter haben, während andere vom Geschosswohnungsbau der 50er Jahre, von industriell errichteten Wohnkomplexen sowie von Baugebieten der Nachwendezeit geprägt sind. Die Stadt wird durch die Potsdamer Straße als bandartige Hauptverkehrsader sowie die überregional bedeutende Trasse der BAB A 10 von Norden nach Süden und von Westen nach Osten durchschnitten und zugleich gegliedert. der Wohngebiete im engen Zusammenhang mit der Geschichte der ansässigen Automobilindustrie ist das Stadtgebiet von Ludwigsfelde seit Jahrzehnten durch das Nichtvorhandensein eines sonst in anderen vergleichbar großen, historisch gewachsenen Städten bestehenden Stadtzentrums geprägt. Mit dem Ausbau der BAB A 10 und der Aufstelzung der Autobahn auf einer Länge von 330 m aus der bestehenden Dammlage wird die Chance der Schaffung eines die Stadtteile verbindenden Stadtzentrums in den Fokus der Stadtentwicklung gestellt, ggf. zu Lasten anderer Versorgungs- und Infrastrukturstandorte. Die nach der Wende entlang der Potsdamer Straße in einer bandartigen Aufreihung angesiedelten Einrichtungen mit Versorgungsfunktionen stellen einen ersten – teilweise erfolgreichen – Versuch dar, ein solches Zentrum zu bilden. Die Potsdamer Straße übernimmt dabei die Verknüpfungsfunktion 1. des Bahnhofes als Eingangstor der Stadt, 2. mit dem Kultur- und Verwaltungszentrum um den Rathausplatz sowie 3. über die brachliegenden Flächen unter und neben der aufgestelzten Autobahn, 4. mit dem neuen Handels- und Dienstleistungszentrum, welches sich bis zum Anton-Saefkow-Ring erstreckt. Im Norden und Osten der Kernstadt liegen die großen Gewerbeund Industrieparks, die sich zum Teil bis in die Gemarkungen der angrenzenden Ortsteile hineinziehen. Ein die Wohnbereiche umgebender Grüngürtel sorgt mit notwendigen ergänzenden Schutzmaßnahmen zukünftig für eine ausreichende Trennung von Gewerbe- und Wohnflächen. Nach Süden und Westen schließen sich an die Wohngebiete Grünzonen an, die aber teilweise durch nicht vermeidbare Immissionen der Bundesautobahn auch zukünftig beeinträchtigt werden. Das Zentrum Ludwigsfeldes wird sich aufgrund seiner historischen und stadtstrukturellen Besonderheit nur dem Verbund dieser Funktionen definieren und stärken lassen, da dies nicht allein durch den Handels- und Dienstleistungsbereich bewältigt werden kann. Dies im Bewusstsein aller Akteure und der Bevölkerung zu verankern, dies zu strukturieren und dies im konkreten Umsetzungsprozess voranzutreiben wird ein zentrales Handlungsfeld der Stadtentwicklungspolitik Ludwigsfeldes für die kommenden Jahre werden. Auf Grund der Durchschneidung des Stadtgebietes durch die Verkehrstrassen von überregionaler Bedeutung und die Entstehung Für die Stadt bedeutende Einrichtungen, wie das Stadtmuseum im Bahnhofsgebäude, das Gymnasium, das Kaufland- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 54 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Einkaufszentrum und die neu entstandene Sauna-Therme bilden die Eckpfeiler einer denkbaren Innenstadtabgrenzung, in deren Mittelpunkt das Kultur- und Bürgerhaus als Leuchtturm steht. Dieses signalisiert auch den Ansatzpunkt für die zukünftige Stadtentwicklung. Anreicherung einer gut strukturierten „Neuen Mitte“ mit vielschichtigen Versorgungs-, Freizeit-, Erholungs- und Aufenthaltsangeboten, die sowohl die eigenen Bürgerinnen und Bürger als auch Besucher der Stadt motivieren, diesen Bereich aufzusuchen und zu erleben Diese Gegebenheiten bestimmen die Ausgangssituation, die Stadt Ludwigsfelde unter den Bedingungen des demographischen Wandels und einer damit verbundenen Überalterung der Bevölkerung weiterzuentwickeln. Sie sind als Chance zu begreifen, das zukünftige Gesicht der Stadt zu prägen: • Mobilisierung von bürgerschaftlichem Engagement und Initiativen der Wirtschaft zugunsten der Innenstadtentwicklung Die Entwicklung der Stadt konzentriert sich dabei auf die Kernstadt und insbesondere auf die Gestaltung einer „Neuen Mitte“ als Stadtzentrum. Die um diesen Bereich herum liegenden Wohnkomplexe sollen weiter stabilisiert und auf der Grundlage noch zu entwickelnder Strategien durch die Förderung individueller Qualitäten gefördert werden. Die Potsdamer Straße soll das Bindeglied zwischen dem neuen Zentrum und den vorhandenen Wohnkomplexen darstellen und ihre bislang eher trennende Wirkung („Verkehrsschneise“) in eine verbindende Funktion („Lebensader“) verwandeln. Die landschaftlich geprägten Ortsteile der Stadt werden in ihrer Position als freizeitbezogener Erholungsraum der Stadt gestärkt und intensiver an die Kernstadt angebunden. • Stärkung des ÖPNV zur besseren Anbindung der Ortsteile an die Kernstadt • Abbau von Immissionen und Verkehrsbarrieren zur Attraktivitätssteigerung der Potsdamer Straße für Fußgänger und Radfahrer. Thematische Entwicklungsziele: • Konzentration der Hauptversorgungsfunktionen auf die Kernstadt Funktionsausbau, -anpassung und –verbesserung mit dem Ziel eines gut ausgestatteten und attraktiven Mittelzentrums in der Nähe von Potsdam und Berlin • Aufbau einer „Neuen Mitte“ als Stadtzentrum für Ludwigsfelde Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 55 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 56 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 57 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Leitbildslogan: Ludwigsfelde macht Geschichte Stärkung des Dienstleistungs- und Handelssektors mit dem räumlichen Leitbild und der angestrebten Stadtstruktur in Übereinstimmung. Ludwigsfelde nutzt als Regionaler Wachstumskern mit den Branchenkompetenzfeldern Automotive, Luftfahrttechnik, Logistik und unter Ausnutzung bestehender Potenziale aus den Branchenkompetenzfeldern Energiewirtschaft/Energietechnologie und Metallerzeugung, Metallbe- und verarbeitung/Mechatronik auch zukünftig die Chance, seine Funktion als Wirtschaftsmotor der Region und starkes regionales Arbeitsmarktzentrum auszubauen. In der Tradition der Stadt als Standort der Automobilindustrie sollen die Industriegeschichte Ludwigsfeldes erlebbar gemacht und Synergieeffekte für die lokale Wirtschaft erreicht werden. Damit wird die Verbindung von gestern – heute – morgen deutlich, denn die Industrie hat nicht nur die Geschichte der Stadt geprägt, sondern Ludwigsfelde auch überregional bekannt gemacht und wird die Entwicklung der Stadt auch künftig tragen. Dabei kann Ludwigsfelde auf ein breites Spektrum noch verfügbarer Flächen in den verschiedenen Industrie- und Gewerbeparks zurückgreifen. Gleichzeitig ist das Wachstum des Wirtschaftsstandortes und seiner Großunternehmen auf die Entwicklung von zusätzlichen großflächigen Industrie- und Gewerbeflächen zur Beseitigung von Engpassfaktoren ausgerichtet. Die Lage Ludwigsfeldes im Flughafenumfeld des zukünftigen Flughafens Berlin Brandenburg International wird langfristig für Synergieeffekte sorgen, die die Stadt nutzen wird. Thematische Entwicklungsziele: 6.3. Leitbild Wirtschaft, Beschäftigung, Tourismus Durch die Schaffung wirtschaftsfreundlicher Rahmenbedingungen trägt die Stadt Ludwigsfelde zur Stabilisierung vorhandener und zur Neuansiedlung kleiner und mittlerer Unternehmen bei. • Ausbau des Wirtschaftsstandortes durch Beseitigung von Engpassfaktoren im Bereich Gewerbeflächen- und Fachkräfteangebot (Fachkräftesicherung) zur Entwicklung der Wachstumskernfunktion • Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Innovationsfähigkeit und Diversifikation der Wirtschaft (Großunternehmen und KMU/Handwerk) • Sicherung des zukünftigen Fachkräftebedarfs • Stärkung des lokalen, innenstadtbezogenen Einzelhandels- und Dienstleistungsgewerbes durch Unterstützungsangebote • Stärkung der lokalen Wirtschaft durch Ausbau der touristischen Angebote der Stadt. Die Stadt unterstützt die Wirtschaft bei ihren eigenen Bemühungen um eine weitere Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit und Innovationskraft sowie um die Diversifizierung der Produktpaletten und wird sich mittel- und langfristig an der Fachkräftesicherung beteiligen. Durch die Sicherung attraktiver Standortfaktoren sorgt die Stadt für ein positives Ansiedlungsklima. Mit der Entwicklung eines Stadtzentrums auf dem Areal der Brachflächen unter und neben der Autobahn steht der Ausbau und die Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 58 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 6.4. Leitbild Wohnen, Soziales, Kultur, Freizeit, Sport Leitbildslogan: Ludwigsfelde – ein Leben lang Die zukünftige Entwicklung und Gestaltung der Stadt Ludwigsfelde ist in gesteigertem Maße auf die Stärkung des Wohnstandortes und die weichen Standortfaktoren ausgerichtet. Der Wohnungsmarkt soll vielfältige Angebote bereithalten, die den Wohnungsbedarf altersgerecht befriedigen, die vorhandenen Einwohnerzahlen stabilisieren und darüber hinaus neue Wohnbevölkerung und Fachkräfte an die Stadt binden. Ludwigsfelde wird im gesunden Wettstreit mit anderen Städten in der Region als Stadt für alle Generationen entwickelt. Neben dem Ausbau der Angebote insbesondere für die wachsende Zahl an älteren bzw. mobilitätseingeschränkten Menschen werden auch die Interessen der Kinder und Jugendlichen und der jungen Familien als weitere wichtige Zielgruppen nicht aus den Augen verloren. Der Fokus liegt dabei auf einer zielgruppenorientierten breiten Angebotspalette im Bereich von Kultur, Freizeit und Sport, die als weiche Standortfaktoren zur Identitätsbildung beitragen sollen. Die Kultur- und Freizeitarbeit ist auf hochwertige, Identität stiftende Angebote zu konzentrieren. Diese sollen über die räumlichen Grenzen der Stadt hinaus wirken, um den Versorgungsfunktionen für das Umland gerecht zu werden. Verstärkt sind dabei Netzwerke zwischen den einzelnen handelnden Akteuren zu bilden, um die Angebote zu verbessern und stärker miteinander zu verknüpfen. Zum weiteren wird die Stadt das Angebot an sozialer Unterstützung innerhalb der gesetzlichen und landesseitigen Rahmenbedingungen und darüber hinaus fördern und die Vielfalt erweitern, damit generationsübergreifend optimale Angebote pflichtiger und freiwilliger Aufgaben (Kita, Schule, Gesundheit, Kranken- und Al- tenpflege) zur Verfügung stehen. Ludwigsfelde übernimmt als Mittelzentrum wichtige Versorgungsfunktionen für den ländlich angrenzenden Raum. Zur Funktionsstärkung der Innenstadt ist eine räumliche Konzentration dieser Angebote im Zentrum anzustreben. Thematische Entwicklungsziele: • Profilierung der Stadt als Wohnstandort mit vielfältigen Angeboten insbesondere für qualifizierte Fachkräfte • Schaffung von Wohnangeboten insbesondere für ältere bzw. mobilitätseingeschränkte Menschen • Ausbau der barrierefreien Zugänglichkeit von öffentlichen Einrichtungen und Verkehrsanlagen • bedarfsgerechter Ausbau attraktiver Kultur, Sport- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche und ältere Menschen sowie Vernetzung der verschiedenen Kultur- und Freizeitangebote in der Stadt im Hinblick auf die Bedürfnisse der verschiedenen Altersgruppen bzw. Akquirierung von Angeboten professioneller Anbieter • stärkere ideelle und verkehrliche Anbindung der Ortsteile an die Kernstadt. 6.5. Leitbild Freiraum, Umwelt, Verkehr Leitbildslogan: Ludwigsfelde ist grün Die Bedeutung von Erholungs- und Freiräumen für die Einwohner sowie ein gesundes Wohnumfeld treten in den nächsten Jahren weiter ins Blickfeld der Entwicklung der Stadt und ihrer Ortsteile. Lärmaktionsplanung und daraus resultierende Maßnahmen sollen gesunde Arbeits- und Lebensverhältnisse sichern und gleichfalls einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. Verlärmte Wohngebiete und sensible öffentliche Einrichtungen bedürfen in den kommenden Jahren einer erhöhten Aufmerksamkeit, um den Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 59 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Menschen ein lebenswertes Wohnumfeld zu bieten. Dazu zählt auch die Zurücknahme des motorisierten Individualverkehrs in der Innenstadt zugunsten des Radverkehrs und des ÖPNV, der auch mehr Sicherheit für Kinder und ältere Bewohner bewirkt. Die Stadt selbst will vermehrt regenerative Energien in öffentlichen Gebäuden nutzen und mit innovativen Ideen ein Zeichen setzen, um die gewerblichen und privaten Initiativen zum Klimaschutz zu unterstützen. Innerhalb der Kernstadt richtet sich die Entwicklung daneben auf die Schaffung bzw. Neugestaltung kleinteiliger Grünräume als Erholungsorte und Treffpunkte in Form innerstädtischer Grünflächen und Parkanlagen. Ausgehend vom räumlichen Leitbild der Konzentration der stadträumlichen Entwicklung auf die Kernstadt sind die Ortsteile mit ihren landschaftlich reizvollen Landschaftsbestandteilen als Erholungsraum zu stärken und für den Tourismus im Rahmen der Möglichkeiten zu erschließen. 6.6. Leitbild Stadtmarketing/Zivilgesellschaftliches Engagement Leitbildslogan: Ludwigsfelde – das sind wir Die Einbeziehung einer breiten, engagierten Bürgerschaft, die sich aktiv an der zukünftigen Stadtentwicklung beteiligt, ist erklärtes Ziel der Stadt Ludwigsfelde mit ihrer vergleichsweise jungen Stadtgeschichte, die auf keine generationenlang gewachsenen Familienbindungen zurückblicken kann. Nur so kann es gelingen, die sich abzeichnenden Veränderungen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens auch unter den Bedingungen des demographischen Wandels zu bewältigen. Die Stadt Ludwigsfelde wird deshalb das bürgerschaftliche Engagement in den kommenden Jahren fördern, vermehrt Bürgerbeteiligungen durchführen und das Ehrenamt stärken und würdigen. Ziel der Entwicklung ist eine stärkere Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt. Gleichzeitig sind die innovativen Potenziale der Landschaft für den Ausbau regenerativer Energien zu nutzen und entsprechende Netzwerke zu bilden. Gleichzeitig ist eine bessere Präsentation der Stadt nach außen nicht nur als starker Wirtschafts- sondern auch als lebenswerter Wohnstandort notwendig, um Neu-Bürger zu gewinnen, die entscheidend zu einer positiven Einwohnerentwicklung und einer ausgewogenen Altersstruktur beitragen können. Thematische Entwicklungsziele: Thematische Entwicklungsziele: • gezielte Lärmschutz- und Verkehrslenkungsmaßnahmen zum Schutz von Wohngebieten und öffentlichen Einrichtungen • Nutzung regenerativer Energien in öffentlichen Gebäuden • Erhalt und Entwicklung von innerstädtischen Freiräumen mit Aufenthaltsqualität • Stärkung des Tourismusstandortes durch die Einbindung der Ortsteile und die Erschließung reizvoller Landschaftsbestandteile • Stärkung der innovativen Potenziale des Naturraumes. • Weiterentwicklung eines Stadtmarketings zur besseren Präsentation der Stadt nach außen und zur Verbesserung der Kommunikation nach innen • Einbeziehung imageträchtiger Unternehmen und der bereits im Marketingprozess tätigen Vereinigungen • Stärkung der lokalen Identität der Bürgerinnen und Bürger Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 60 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) • Vernetzung des vielfältigen bürgerschaftlichen Engagements und Nutzung für die stärkere Herausbildung einer lokalen Identität. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 61 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 7. Konzept – Ableitung von Handlungsstrategien und Maßnahmen Innerhalb des INSEK-Prozesses 2008 wurden unter dem übergeordneten Leitbild „Ludwigsfelde bewegt!“ fünf Leitbildthemen und damit verbundene Entwicklungsziele erarbeitet, die den Rahmen für die zukünftige Stadtentwicklung bilden. Zur Erreichung dieser Entwicklungsziele wurden Handlungsstrategien entwickelt, die unter dem Aspekt des integrierten Ansatzes der zukünftigen Stadtentwicklung ineinander greifen und sich gegenseitig ergänzen. Aus den 5 Leitbildthemen und den in den verschiedenen Beteiligungsprozessen herausgearbeiteten Ergebnissen werden folgende Handlungsstrategien definiert: I: Funktionsstärkung der Innenstadt mit Stadtzentrumsentwicklung II: Sicherung und Ausbau des Industrie- und Gewerbestandortes III: Ludwigsfelde als lebenswerter Wohnort für alle Generationen Diesen Handlungsstrategien werden sowohl investive als auch nicht-investive, selbstfinanzierte und zur Förderung vorgesehene Maßnahmen und Projekte zugeordnet. Die Maßnahmen und Projekte beruhen auf einem komplexen Auswahlprozess und umfassen auch Vorhaben, die teilweise bereits seit längerem auf der Agenda der Stadt Ludwigsfelde zur Umsetzung stehen. Innerhalb des INSEK-Prozesses 2008 haben sich aber auch neue Projektideen entwickelt, die die Stadt Ludwigsfelde fit machen sollen für die Zukunft. Ziel des INSEK ist es, aus der breiten Maßnahmenübersicht die wesentlichen Maßnahmenpakete („Schlüsselmaßnahmen“) herauszufiltern, von denen durch den integrierten Ansatz und durch Konzentration und Bündelung der Förder- und Eigenmittel die größten positiven Erfolge zur Erreichung der Entwicklungsziele zu erwarten sind. Die prioritär umzusetzenden Strategien und Maßnahmen der zukünftigen Stadtentwicklung werden sich räumlich auf die Kernstadt Ludwigsfelde und dort prioritär auf die Innenstadt beziehen und dienen dem Motto der Stadtentwicklungspolitik des Landes „Stärken stärken“. 7.1. Zielgerichteter Einsatz von Förderprogrammen Neben den aus Haushaltsmitteln finanzierten Projekten spielt der zusätzliche Einsatz von Fördermitteln zur Unterstützung der Umsetzung des umfangreichen Gesamtmaßnahmenpakets 2008 bis 2020 eine wesentliche Rolle. Mit der Benennung der Stadt Ludwigsfelde als Regionaler Wachstumskern (RWK) genießt die Stadt grundsätzlich Priorität bei der Vergabe von Fördermitteln. Im Rahmen der Förderung des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums zur Unterstützung der 15 Regionalen Wachstumskerne als Motoren der wirtschaftlichen Entwicklung im Land Brandenburg partizipiert Ludwigsfelde von den veranschlagten 1,5 Milliarden Euro Fördermittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in der Interventionsperiode 2007 bis 2013. Die Stadt hat in ihrem Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept (SEK) aus dem Jahre 2006 zahlreiche Projekte verankert, die in den vergangenen Jahren weiterentwickelt oder ergänzt wurden. In der Interministeriellen Arbeitsgruppe Aufbau Ost (IMAG) sind im Oktober 2008 sechs Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 62 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Schlüsselmaßnahmen zur weiteren Vorbereitung festgelegt worden: • S 1 - Entwicklung eines modernen regionalen Kultur- und Bildungszentrums der Stadt durch die Sanierung und Modernisierung des Kulturhauses • S 2 - Unterstützung des städtisches Arbeitskreises Fachkräftesicherung der Zukunft zur Erarbeitung eines Konzepts zur Fachkräftesicherung im RWK • S 3 - Ausgestaltung eines regionalen Bildungszentrums mit den Schwerpunkten Fachkräfte- und Unternehmensentwicklung • S 4 - Erschließung der Gewerbeflächen am Autobahnkreuz BAB A10 und an der Eichspitze • S 5 - Lärmschutzmaßnahmen am Krankenhaus • S 6 - Herstellung einer Radwegeverbindung zur Flaeming Skate. Der RWK Ludwigsfelde erhält von 2008 bis 2010 rd. 100.000 Euro für flankierende Maßnahmen im Rahmen der technischen Hilfe zur Profilierung ihrer Wachstumsbranchen sowie des Standortmarketings, der Kommunikation und Kooperation mit den Wirtschaftsakteuren und der Region. In das EFRE-gestützte Programm „Nachhaltige Stadtentwicklung“ des brandenburgischen Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung wurde die Stadt Ludwigsfelde nicht aufgenommen. Im Bereich der Stadtentwicklung ist die Stadt zurzeit lediglich im Bund-Länder-Programm „Städtebauliche Sanierungsmaßnahmen“ mit der innenstadtnahen Werkssiedlung (seit 1991) verankert. Im Vordergrund stand die Instandsetzung und Modernisierung des Gebäudebestandes aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts, die behutsame Verdichtung und die Neuordnung des ruhenden Verkehrs zur Beseitigung städtebaulicher Missstände. Insgesamt wurden im Rahmen der geförderten Gesamtmaßnahme 7.465.400,00 € verbaut. Davon wurden 4.166.500,00 € Fördermittel aus dem Bund-Länder-Programm „Städtebauliche Sanierungsmaßnahme“ und 918.900,00 € Eigenanteil der Kommune sowie 2.380.000,00 € Bauherrenanteil der Wohnungsgesellschaft Ludwigsfelde mbH „Märkische Heimat“ bereitgestellt. Darüber hinaus führte die „Märkische Heimat“ eigenfinanzierte Bauvorhaben im Sanierungsgebiet im Wert von 17.000.000,00 € durch. Über KAG Beiträge konnten 59.400,00 € in die Finanzierung von kommunalen Bauvorhaben eingebracht werden. Über eine Hüllensanierung für zwei Wohnblöcke wird derzeit nachgedacht. Darüber hinaus führt die Stadt Ludwigsfelde momentan ein Bauleitplanverfahren für einen Bereich der Ernst-ThälmannStraße innerhalb des Sanierungsgebietes durch. Bei dem Areal handelt es sich um eine nach Abriss von 7 Wohnblöcken entstandene Brachfläche, die für die Bebauung mit Einfamilienhäusern vorbereitet werden soll. Die Gesamtmaßnahme ist damit zu großen Teilen umgesetzt. Seitens des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung ist sie als ausfinanziert eingestuft. Vor dem Hintergrund der als wesentlich herauskristallisierten Handlungsfelder strebt die Stadt Ludwigsfelde zum einen eine Aufnahme in das 2008 neu aufgelegte Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ an, insbesondere nachdem die Aufnahme in das Programm „Nachhaltige Stadtentwicklung“ nicht gelungen ist. Zum anderen wird seitens des Bundes und des Landes mit dem im Frühjahr 2009 ausgeschriebenen neuen „Investitionspakt zur energetischen Sanierung der sozialen Infrastruktur in den Kommunen“ eine Förderung wichtiger städtischer Objekte aus dem Bereich der sozialen und kulturellen Infrastruktur geprüft. Zu beiden Programmen hat am 23.04.2009 mit dem Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung und dem Landesamt für Bauen und Verkehr ein Vor-Ort-Termin stattgefunden. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 63 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Danach wird hinsichtlich der Zielstellung des Programms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ eine hohe Übereinstimmung mit den im Leitbild 1: „Ludwigsfelde mittendrin“ formulierten Handlungsfeldern und Strategien festgestellt, die das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung und das Landesamt für Bauen und Verkehr veranlasst, Ludwigsfelde 2009 in das Programm aufzunehmen; eine Fördermittelbereitstellung soll ab 2010 erfolgen. Hierzu wurde in dem Termin am 23. April 2009 besprochen, dass ein Einzelhandels- und Zentrenkonzept (EHZK) zur Sicherung des zentralen Versorgungsbereiches (Einzellhandel) zu erarbeiten ist. Aufgrund der besonderen Stadtstruktursituation und Nutzungsdefizite des zu stärkenden Zentrums sollen hierin ergänzend Aussagen zu weiteren Strategien und (förderfähigen) baulichen Umsetzungsmaßnahmen sowie Maßnahmen z. B. im Bereich Marketing, Freiraumnutzung und Verknüpfungselemente zwischen den Stadtquartieren verankert werden. Das damit inhaltlich erweiterte Einzelhandelsund Zentrenkonzept soll auch die Ergebnisse des für 2009 eingeleiteten Interessenbekundungs- und Investorenauswahlverfahrens für die Bereiche neben und unter der Autobahn planerisch und maßnahmebezogen berücksichtigen. Daher werden im INSEK mit dem ersten hier dargestellten Maßnahmenpaket für das Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ nach der Aufstellung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes Anpassungserfordernisse entstehen. Die programmatische Ausrichtung des „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ beinhaltet auch die Zielstellung, Verfügungsfonds als Instrument der Innenstadtentwicklung einzusetzen. Weiterhin wird die Stadt Ludwigsfelde in dem Zeitraum bis 2020 die Möglichkeit einer Teilnahme an solchen Maßnahmen wie z. B. Wettbewerbe, Gartenschauen u. a. prüfen, welche einen nachhaltigen Impuls für die städtische Entwicklung, einschließlich der Ortsteile mit ihren spezifischen Besonderheiten, mit sich bringen und auf den wesentlichen Leitlinien des Konzeptes basieren. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 64 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 65 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 7.2. Vorranggebiete Wohnen und Konsolidierungsgebiete des Mietwohnungsbaus Die Wohnraumförderung des Landes (insbesondere die innerörtliche Wohneigentumsbildung, die Schaffung des barrierefreien Zugangs zu Mietwohngebäuden und -wohnungen durch Einbau von Aufzügen und die generationsgerechte Anpassung von Mietwohngebäuden durch Modernisierung und Instandsetzung sowie die zzt. in der Diskussion befindliche energetische Sanierung von privatem Wohneigentum) ist in ihrer Konzentration auf die Innenstädte unter Einbeziehung von städtebaulichen Sanierungs- und Entwicklungsgebieten gemäß BauGB auf „Vorranggebiete Wohnen“ ausgerichtet. Ergänzend werden in Abstimmung zwischen Land und Kommune Konsolidierungsgebiete festgelegt, in denen insbesondere die Aufzugsförderung und die generationsgerechte Anpassung von Mietwohngebäuden durch Modernisierung und Instandsetzung möglich sind. Als nicht historisch gewachsene Stadt verfügt Ludwigsfelde über keine dieser Förderung programmatisch zugrunde liegende klassische Stadtstruktur mit eigentümergeprägter Altstadt, angrenzenden Stadterweiterungsbereichen aus der Gründerzeit und Neubaugebieten nach 1945. Die Abgrenzung der Innenstadt beschränkt sich entsprechend des in diesem INSEK definierten Bereiches nur auf eine funktionale Bestimmung, die derzeit durch die Eckpfeiler Stadtmuseum im Bahnhofsgebäude, Gymnasium, Kaufland-Einkaufszentrum, Kristall-Therme und den Bereich um das Rathaus gekennzeichnet ist. Der Schwerpunkt der Innenstadt liegt in den Brachflächen unter und neben der Autobahn, die als zukünftiges Stadtzentrum entwickelt werden sollen. Wohnnutzungen spielen in diesem Bereich zzt. eine sehr untergeordnete Rolle und die Wohnfunktion wird aufgrund der Restriktionen, die aus der Autobahn resultieren, keine nennenswerte Stärkung erfahren können. Die Besonderheit dieser Stadtstruktur erfordert daher eine besonders auf Ludwigsfelde bezogene räumlich erweiterte Sicht für Möglichkeiten im Bereich der innenstadtbezogenen Wohneigentumsbildung und damit in der Ausweisung von Vorranggebieten Wohnen über die Definition der innerstädtischen Sanierungs- und Entwicklungsgebiete hinaus. Die generationsgerechte Instandsetzung und Modernisierung von Mietwohnungen sind in der Stadt Ludwigsfelde fast ausschließlich in den großen Wohnkomplexen des Geschosswohnungsbaus möglich und sinnvoll. Diese Gebiete befinden sich im Eigentum der drei großen Wohnungsunternehmen der Stadt (Wohnungsgesellschaft Ludwigsfelde „Märkische Heimat“ mbH, Ludwigsfelder Wohnungsgenossenschaft eG, GAGFAH GmbH) und umschließen zu großen Teilen das Innenstadtgebiet. Die beiden größten Wohnungsunternehmen der Stadt (Wohnungsgesellschaft Ludwigsfelde „Märkische Heimat“ mbH und Ludwigsfelder Wohnungsgenossenschaft eG) haben auf Grundlage der aktuellen Bevölkerungsprognosen im Jahre 2008 eine Studie in Auftrag gegeben, die Potenziale und zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten der Wohnungsunternehmen darstellen und Möglichkeiten der Akquisition von Mietern, ggf. auch aus dem äußeren Verflechtungsraum des Landes Brandenburg, aufzeigen soll. Die Ergebnisse dieser Studie werden als Grundlage für die neu zu entwickelnden Strategien der Wohnungsunternehmen mit dem Ziel dienen, den Auswirkungen des demographischen Wandels in den kommenden Jahren zu begegnen. Aufgrund der Vorgaben des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung werden die Vorranggebiete Wohnen zum einen durch das vorhandene Sanierungsgebiet (so genannte Werkssiedlung) entlang der Ernst-Thälmann-Straße (hier insbesondere die Flächen des Bebauungsplangebietes Nr. 19 „Wohnquartier Ernst-Thälmann-Straße“), zum weiteren aber auch durch den Bereich des Einfamilienhausneubaugebietes Taubenstraße definiert sein. Mit der Wohneigentumsbildung in diesen Bereichen sollen vor allen Dingen individuelle und familiengerechte Angebote in in- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 66 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) nenstadtnahen Bereichen geschaffen werden. Beide Flächen stellen als Rückbauflächen oder Brachen städtebauliche Missstände dar. Neben Bauwilligen, die als Ludwigsfelder bereits ein Baulückengrundstück in den gewachsenen Einfamilienhausgebieten nutzen können oder auf den elterlichen Grundstücken im Sinne einer Nachverdichtung bauen, hofft Ludwigsfelde mit diesen Vorranggebieten Bauwillige in der Kernstadt zu halten, die sonst ins Umland abwandern würden oder zuziehende Familien zu gewinnen. Die Ausweisungen erfolgen somit vor dem Hintergrund der Stärkung der Mittelzentrumsfunktion sowie der städtebaulichen Entwicklung gleichermaßen. Kommt als ergänzendes Förderfeld die Unterstützung bei der energetischen Sanierung von privatem, bestehenden Wohneigentum hinzu, verfügt Ludwigsfelde mit seinen zu großen Teilen nicht zeitgemäß wärmegedämmten Gebäuden aus der Vor- und Nachkriegszeit des letzten Jahrhunderts über weiteres Potenzial für eine sinnvolle Förderung. Nach Vorlage der Ergebnisse der Studie der Wohnungsunternehmen und den zu überdenkenden Handlungsstrategien sind ggf. neue Vorranggebiete Wohnen abzugrenzen und mit dem Landesamt für Bauen und Verkehr innerhalb eines zukünftigen Evaluierungsprozesses INSEK abzustimmen. Mit der Ausweisung von Konsolidierungsgebieten des Mietwohnungsbaus im Rahmen des INSEK möchte die Stadt Ludwigsfelde den Wohnungsunternehmen die Fördermöglichkeiten zum Anbau von Aufzügen und die barrierefreie Gestaltung von Wohnungen zugänglich machen. Die förmliche Festlegung der Konsolidierungsgebiete des Mietwohnungsbaus durch Selbstbindungsbeschluss der Stadt bezieht sich auf jene Gebiete des komplexen Geschosswohnungsbaus, die als zukunftsfähig angesehen werden und die im Rahmen des räumlichen Leitbilds der Stadt für die Stärkung der Stadtstruktur eine besondere Bedeutung haben. Dabei geht es vor allen Dingen um die Anpassung des Mietwoh- nungsbestandes an die Anforderungen einer mobilen und zugleich immer älter werdenden Bevölkerung. 7.2.1. Vorrangebiete Wohnen Durch das Landesamt für Bauen und Verkehr wurden folgende Vorranggebiete Wohnen mit Bescheid vom 18.06.2009 bestätigt: Vorranggebiet Wohnen „Sanierungsgebiet Thälmannstraße“ Das förmlich festgelegte Sanierungsgebiet der Stadt Ludwigsfelde umfasst das Gebiet der „Daimler Benz Werkssiedlung“ aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und ist gekennzeichnet durch die Bebauung mit kleineren Mehrfamilienhäusern in Blockbauweise, die sich im Eigentum der städtischen Wohnungsgesellschaft „Märkische Heimat“ befinden. Das Gebiet ist weitestgehend, teilweise über die Inanspruchnahme von Fördermitteln, saniert. Lediglich im Bereich zwischen Heinrich-Zille-Straße und Taubenstraße befindet sich eine nach Abriss von 7 Wohnblöcken Anfang der 2000er Jahre entstandene Brachfläche, die über die Realisierung des rechtskräftigen Bebauungsplanes Nr. 19 „Wohnquartier Ernst-Thälmann-Straße“ reaktiviert werden soll. Mit der Ausweisung des Gebietes als Sanierungsgebiet hat das Areal schon im Grundsatz den Status eines „Vorranggebietes Wohnen“. Vorranggebiet Wohnen „Holzhaussiedlung“ Die so genannte „Holzhaussiedlung“ wurde Anfang der 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts für Facharbeiter der Flugzeugmotorenwerke angrenzend an die Daimler-Benz-Werkssiedlung (heutiges Sanierungsgebiet) und die Autobahn errichtet. Sie umfasst insgesamt 202 Doppelhaushälften, davon 192 Doppelhaushälften entlang der Walter-Rathenau-Straße als Haupterschließungsstraße und den davon abgehenden Anliegerstraßen südlich der Autobahn sowie 10 Doppelhaushälften entlang der Jahnstraße nördlich der Autobahn. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 67 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Die Wohnhäuser wurden in Holz-Tafelbauweise auf massiven Kellern und mit gemauerter Trennwand zum Nachbarn errichtet. Die umgangssprachliche Namensgebung der Siedlung ist auf die dunkle Holzverschalung an Trauf- und Giebelseiten zurückzuführen. Die städtebauliche Disposition der Siedlung mit der Anlage eines zentralen Angers, einer Hauptstraße, den darauf bezogenen schmaleren Seitenwegen sowie den jeweils traufständig ausgerichteten Gebäuden stellt eine maßstabsvolle, angenehm in sich geschlossene und Identität stiftende stadträumliche Situation von hohem Wohnwert dar. Die Stadt Ludwigsfelde hat deshalb das Areal über einen Bebauungsplan für die Errichtung von 7 Einfamilienhäusern planungsrechtlich gesichert. Durch die Vorbelastung der Fläche mit Altlasten auf Grund der vorangegangenen Nutzung ist ein Bodenaustausch notwendig. Um die Fläche trotzdem für potentielle Käufer attraktiv zu machen und dem städtebaulichen Missstand entgegenzuwirken, wird das Areal seitens der Stadt Ludwigsfelde als „Vorranggebiet Wohnen“ vorgesehen. Damit sollen zukünftige Erwerber besonders von der Wohneigentumsförderung innerhalb dieser Gebietskulisse profitieren können. Nicht zuletzt deshalb wurde zur Erhaltung der Bausubstanz und des stadtbildprägenden Charakters eine Gestaltungssatzung für das Gebiet erlassen, die notwendige Veränderungen und Erneuerungen der Bausubstanz mit der besonderen Eigenart und Geschlossenheit der ursprünglichen Siedlungsgestalt in Einklang bringen soll. Diese Gestaltungsvorgaben orientieren sich am Originalzustand der Häuser. Damit verbunden sind jedoch auch erhöhte bauliche Anforderungen und Kosten bei der energetischen Sanierung dieser Gebäude. Vorranggebiet Wohnen „Karl-Marx-Platz/Straße der Jugend“ Im Jahre 1937 entstanden nördlich der Autobahn und östlich der Potsdamer Straße im Dreieck zwischen heutiger Straße der Jugend, Fichtestraße und Erich-Klausener-Straße 15 Doppelhäuser für Angestellte und im Bereich Fichtestraße/Jahnstraße eine größere Anzahl komfortabler Einfamilienhäuser für höhergestellte Leitkräfte des Werkes, die so genannten „Meisterhäuser“. Vorranggebiet Wohnen „Taubenstraße“ Die Siedlung liegt im engen Zusammenhang mit einem Teil der Holzhaussiedlung (10 Doppelhaushälften an der Jahnstraße) und wurde in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts durch Wohn- und Geschäftsbauten ergänzt. Auf Grund ihrer Innenstadt- und Zentrumslage wurden große Teile des Areals innerhalb der Zentrumsbeplanung in ihrem Bestand gesichert. Am Rande der „Holzhaussiedlung“ befindet sich eine ca. 4.200 m² große Fläche, die bis ca. 1950 als Hausmülldeponie, anschließend bis Ende der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts durch diverse Handwerksbetriebe, danach bis etwa 1990 durch die Stadtwirtschaft (Müllabfuhr) und bis Ende der 90er Jahre durch die Firma Edelhoff als Müllentsorger der Stadt Ludwigsfelde genutzt wurde. Die Fläche liegt nach Abriss der Gebäude seit dem Jahre 2002 brach und stellt einen städtebaulichen Missstand dar. Damit wird das Gebiet seitens der Stadt Ludwigsfelde als zukunftsfähig angesehen und bietet ausreichend Potenziale insbesondere im Zusammenhang mit der Förderung der energetischen Sanierung. Das Landesamt für Bauen und Wohnen hat in den Bereich des Vorranggebietes Wohnen „Karl-Marx-Platz/Straße der Jugend“ sowohl den Bereich der Holzhaussiedlung nördlich der Autobahn als auch den bisher als Konsolidierungsgebiet ausgewiesenen Bereich an der Straße der Jugend einbezogen. Die Stadt Ludwigsfelde sieht deshalb im Verbund mit der unmittelbar zentrumsnahen Lage eine Ausweisung der „Holzhaussiedlung“ als „Vorranggebiet Wohnen“ vor. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 68 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 69 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 7.2.2. Konsolidierungsgebiete des Mietwohnungsbaus seitens der Stadt und der Wohnungsunternehmen als zukunftsfähig angesehen werden. Mit der zunehmenden Überalterung der Mieterschaft sind die Wohnungsunternehmen der Stadt vor neue Herausforderungen gestellt. Auf Grund des relativ hohen Anteils sanierter Gebäude am Gesamtbestand im Bereich des Geschosswohnungsbaus, den verhältnismäßig stabilen Einwohnerzahlen, dem bislang moderaten Leerstand sowie den Bemühungen der Wohnungsunternehmen um Anpassung des Wohnungsbestandes an die sich verändernden Bedürfnisse der Mieter werden zukünftig vorrangig Maßnahmen im Bestand, wie z. B. Anbau von Aufzügen oder barrierefreie Gestaltung der Wohnungen zu realisieren sein. Ziel ist es, den bislang erfolgreichen Kurs der Wohnungsunternehmen bei der Bewältigung der Herausforderungen fortzusetzen und den Wohnstandort Ludwigsfelde weiter zu stabilisieren und darüber hinaus noch attraktiver zu machen. Die Wohnungsunternehmen sind dabei auf die Unterstützung durch das Land in Form der Wohnraumförderung angewiesen. Auch im Kontext der Ausweisung der Stadt Ludwigsfelde als Regionaler Wachstumskern und unter Berücksichtigung des Mottos der Landesregierung „Stärken stärken“ ist die Förderung hier gefragt. Dementsprechend hat die Stadt die Wohnkomplexe der Plattenbaugebiete „Nord I“ und „Nord II“, das in den 60er und 70er Jahren errichtete Gebiet „Ludwigsfelde West“ und das denkmalgeschützte „Dichterviertel“ aus den 50er Jahren sowie das in den 90er Jahren entstandene „Gebiet am Dachsweg“ als Konsolidierungsgebiete des Mietwohnungsbaus abgegrenzt. In großen Teilen wurden bereits Wohnumfeldgestaltungen im Rahmen des ExWoStProgramms in diesen Gebieten umgesetzt. In den abgegrenzten Gebieten lebt die Mehrzahl der Einwohner der Kernstadt und damit auch die Mehrzahl älterer Bürger. Es handelt sich um Gebiete, die Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 70 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 71 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 7.3. Handlungsstrategien sicht und Maßnahmenüber- 7.3.1. Handlungsstrategie I: Funktionsstärkung der Innenstadt mit Stadtzentrumsentwicklung abgeleitet aus dem Leitbildbereich „Ludwigsfelde mittendrin“ abgeleitet aus dem Leitbildbereich „Ludwigsfelde – ein Leben lang“ abgeleitet aus dem Leitbildbereich „Ludwigsfelde macht Geschichte“ abgeleitet aus dem Leitbildbereich „Ludwigsfelde – das sind wir“ Innerhalb der im INSEK-Prozess 2008 durchgeführten Beteiligung einer breiten Öffentlichkeit, der Einbindung vielfältiger Akteure und der Verwaltung wurde im Ergebnis das Erfordernis einer Funktionsstärkung der Innenstadt und insbesondere die Gestaltung eines Stadtzentrums als prioritär herausgearbeitet. Wenn die Stadt Ludwigsfelde ihrer Funktion als Mittelzentrum und Regionaler Wachstumskern gerecht werden und ihre damit verbundene Versorgungsfunktion auch für das Umland übernehmen soll, reicht es nicht aus, allein die vorhandene Stärke des Wirtschaftsstandortes (Handlungsstrategie 2) weiter auszubauen. Vielmehr muss sich die Stadt in ihrer Entwicklung verstärkt auf die nachhaltige Belebung und attraktive Gestaltung ihrer bislang fehlenden „Mitte“ orientieren, die parallel und gleichwertig komplexe Versorgungsfunktionen in den Bereichen Handel und Dienstleistung zum einen sowie Kultur, Bildung und Freizeit/Erholung zum anderen erfüllen muss. Die räumlichen Entwicklungsreserven sind dabei in ihrer Konzentration auf Flächen unter und neben der aufgestelzten Autobahn und der Potsdamer Straße westlich der Auto- bahn, die Bündelung und Vernetzung von Akteuren und den Aufund Ausbau sowie die Qualitätssteigerung vorhandener und zu schaffender Angebote ausgerichtet. Die Stadt Ludwigsfelde hat dazu in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur teilweise mit Einsatz von Fördermitteln realisiert, die auf die Schaffung eines Zentrums ausgerichtet sind und hat damit bereits ideale Voraussetzungen für die Entwicklung einer „neuen Mitte“ geschaffen: Dazu zählen u. a. die Entwicklung des Bahnhofsumfeldes mit dem Ausbau des Bahnhofsgebäudes zum Stadtmuseum als Eingangstor der Stadt, der Ausbau von Geh- und Radwegen entlang der Potsdamer Straße zwischen Bahnhof und Rathausplatz und der Ausbau der Straße der Jugend zur besseren Anbindung der Therme und des evangelischen Krankenhauses. Der durchgeführte Bau von Ost- und Westverbinder setzt einen Rahmen für das zukünftige Stadtzentrum unter Einbeziehung eines zu schaffenden Stadtparkes entlang der Autobahn. Der realisierte Ludwigsfelder Damm stellt die verkehrliche überregionale Anbindung des Zentrumsbereiches dar und ist dabei auch auf die Lenkung der Verkehrsströme aus der Region außerhalb von bewohnten Gebieten der Stadt ausgerichtet. Sowohl der wirksame Flächennutzungsplan, 1. Änderung und Ergänzung der Stadt Ludwigsfelde als auch zwei rechtskräftige Bebauungspläne für den Zentrumsbereich schaffen schon heute die Voraussetzungen für die Realisierung dieses zentralen Projektes. Darauf aufbauend sollen folgende Maßnahmen und Projekte das Ziel weiterverfolgen: • Über ein bereits vorbereitetes Interessenbekundungs- und Investorenauswahlverfahren (IIV) sollen potentielle Investoren gefunden werden, die gemeinsam mit der Stadt die Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 72 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) lich und südlich der Autobahn gelegenen Zielpunkten zwangsläufig zu passieren und sind daher von hoher Präsenz. Der Ort bietet Potenzial für saisonale Sondermärkte, Messeveranstaltungen, Stadt- und Themenfeste, Konzerte, Events, Outdoor-Freizeitveranstaltungen, sonstige Kultur- und Freizeitprojekte etc. Gegebenenfalls entwickeln sich über solche Experimentierfelder dem Ort angemessene Nutzungen oder Lösungen, die dauerhaft etabliert werden können. bereits erarbeiteten Zentrumsbebauungspläne und damit die Brachflächen unter und neben der Autobahn vitalisieren. Dabei sind diese Verfahren mit einem größtmöglichen Handlungsspielraum versehen, um nicht von Anfang an Chancen der Ansiedlung von potentiellen Investoren zu vergeben. Nach Auswertung der Verfahren ist es im Ergebnis möglicherweise notwendig, die rechtskräftigen Bebauungspläne zu überarbeiten und den ggf. veränderten Bedingungen und Nutzungs- und Ansiedlungswünschen anzupassen. Das INSEK mit seinen Strategien zur Zentrumsstärkung und konkreten Umsetzungsprojekten ist daher zum derzeitigen Stand noch offen zu halten für zukünftige, heute noch nicht absehbare Nutzungsvorschläge aus dem Interessenbekundungs- und Investorenauswahlverfahren sowie für notwendige Konsequenzen aus den Ergebnissen des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes. • Gleiches gilt für das neu in der Stadt zu verankernde Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“, für das im INSEK lediglich einige, mit den Akteuren bereits abgestimmte Projekte benannt sind. In dem Vor-Ort-Termin am 23.04.2009 zur Aufnahme Ludwigsfeldes in das Programm wurde seitens des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung herausgestellt, dass im Zuge des zu erarbeitenden Einzelhandels- und Zentrenkonzepts neben der zwingenden Beleuchtung der Einzelhandels- und Dienstleistungsaspekte weitere zentrumsrelevante Entwicklungsrestriktionen und -potenziale vertiefend herauszuarbeiten sind (Baumaßnahmen und sonstige nicht-investive Projekte). Aus Sicht des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung wäre unter anderem eine Förderung zur Initiierung und Steuerung vielfältigster, über das Jahr verteilter Nutzungen für die Bereiche unter der Autobahn sinnvoll. Diese Bereiche sind für viele Pendler zwischen nörd- • Das denkmalgeschützte und stark sanierungsbedürftige Kulturhaus der Stadt soll innerhalb der Zentrumsentwicklung als Kultur- und Bürgerhaus und damit Kommunikationstreffpunkt für alle Generationen sowie Anlaufpunkt für lokale und regionale Unternehmen in der Ludwigsfelder Innenstadt ausgebaut werden. Es übernimmt eine Art Leuchtturmfunktion und soll als Initialprojekt weitere Projekte nach sich ziehen. • Das unmittelbare Umfeld des Kultur- und Bürgerhauses, insbesondere der Innenhof als „erweiterter“ Saal und als Aktionsfläche, soll ergänzend aufgewertet werden. • Als ein Folgeprojekt kommt der Aufbau eines Regionalen Wissenszentrums Stadtbibliothek in Betracht. • Das sich mit dem vorhandenen Kulturhaus, dem Bau des Rathauses mit Stadtbibliothek, des Hauses der Stadtwerke und dem Umbau eines Wohnblockes der Werkssiedlung an der Potsdamer Straße zum Geschäftsgebäude der Ludwigsfelder Wohnungsgesellschaft mbH „Märkische Heimat“ etablierte Kultur- und Verwaltungszentrum um den Rathausplatz und entlang der Potsdamer Straße soll durch den Bau einer neuen Polizeiwache komplettiert werden. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 73 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) • Der Rathausplatz sollte in seiner Gestaltung mehr kommunikativen Charakter erhalten und flexibler nutzbar sein. • Wichtige Funktionen der Stadt werden mit diesen Maßnahmen weiter auf die Innenstadt und das neue Stadtzentrum konzentriert und damit die Stadt der kurzen Wege Realität. Auf Grund der Konzentration der Versorgungsfunktionen in der „Neuen Mitte“ als Ausfluss des räumlichen Leitbildes ist die Erreichbarkeit des Zentrums für alle Bürgerinnen und Bürger insbesondere auch für die Einwohner der Ortsteile zu optimieren. • Zukünftig sollen daneben verstärkt auch Beteiligungsprozesse in Form von Stadtmarketingprozessen, Aktionen des Einzelhandels und Aktivierung von Bürgern, Vereinen und Initiativen und anderen Akteuren initiiert werden, um das Stadtzentrum lebendig zu gestalten. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 74 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Folgende konkrete Projekte unterstützen die Handlungsstrategie „Funktionsstärkung der Innenstadt mit Stadtzentrumsentwicklung“ Funktionsstärkung der Innenstadt mit Stadtzentrumsentwicklung Handlungsschwerpunkt I-1: Profilierung des Kulturangebotes in Verbindung mit dem Ausbau des Tourismussektors MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. I-1-1 Profilierung eines Kultur- und Bürgerhauses im Kulturhaus der Stadt a) Sanierung und Ausbau des jetzigen Kulturstandortes zum „Kulturund Bürgerhaus Ludwigsfelde“ auf Grundlage eines Nutzungs- und Betreiberkonzeptes unter energetischen Gesichtspunkten Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Das stark sanierungsbedürftige KulStadt turhaus der Stadt soll unter BerückLudwigssichtigung des bestehenden Denkfelde malschutzes umfassend saniert, baulich und technisch modernisiert und zu einem Kultur- und Bürgerhaus entwickelt werden. Über die Akquisition von Veranstaltungen aus den Bereichen Kultur, Gesellschaft und Unterhaltung sollen die in einer Markt- und Wettbewerbsanalyse ermittelten Potenziale des lokalen und regionalen Umfeldes gewonnen werden, um das Haus zu einer zukunftsfähigen, wirtschaftlich tragfähigen Stätte mit Identifikations- Umsetzungszeitraum Kosten Finanzierung/ Förderung 2008 Markt- und Wettbewerbsanalyse 10.000,00 € Stadt Ludwigsfelde 2009 Nutzungsund Betreiberkonzept 50.000,00 € Stadt Ludwigsfelde/ Kulturministerium 2009/2010 6,0 bis 7,4 Mio Förderung des Nutzungsund Betreiberkonzeptes Stadt Ludwigsfelde/MIR Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 75 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. Ziel und Inhalt charakter zu entwickeln. Inhaltliche Potenziale werden vor allen Dingen in Kinderveranstaltungen, Ausstellungen, Präsentationen, Veranstaltungen ortsansässiger Vereine und Bildungsangeboten aber auch für Seminare, Tagungen, Schulungen sowie Weiterbildungs- und Informationsveranstaltungen gesehen. Die intensive Verquickung der Spielstätte des Kulturhauses mit der Musikschule stellt ein Alleinstellungsmerkmal dar, dass durch die räumliche Entflechtung innerhalb des Hauses nicht nur dem bildungspolitischen Auftrag der Stadt in hohem Maße gerecht wird, sondern auch zu einer Attraktivitätssteigerung des Hauses durch gezielte Stadtmarketingmaßnahmen führen wird. Daneben soll das zukünftige Kulturund Bürgerhaus Anlauf- und Treffpunkt für die Bürger sein. Die Einrichtung eines Lokale Agenda 21 Büros zeigt deutlich, dass die Stadt die Interessen ihrer Bürger ernst nimmt und bürgerschaftliches Engagement fördert. In einem zu erstellenden Nutzungs- und Betreiberkonzept sind die Voraussetzungen für die bauliche und technische Sanierung zu schaffen, um die Räumlichkeiten optimal zu nutzen. Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Umsetzungszeitraum Kosten Finanzierung/ Förderung Sanierung des Kulturhauses € laut vorliegendem baulichen Grobcheck Förderung im „Investitionspakt“ Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 76 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. b) Neugestaltung des Innenhofes und Umfeldes des Kulturhauses für Freiluftveranstaltungen Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Der bislang unattraktive Innenhof des Stadt Kulturhauses und das unmittelbare LudwigsUmfeld sollen zur Erweiterung des felde/ Flächenangebotes für Veranstaltunevtl. Jugen des Kulturhauses im Freien ges- gendtaltet werden. Ziel ist die wetterunab- tischlerei hängige Durchführung von Freiluftoder Ausveranstaltungen des Kulturhauses bildungsselbst aber auch die Nutzung als zent- stätte von raler Treffpunkt für andere Events des MercedesJahres mit einer Kapazität für minBenz destens 1.500 Besucher. Diese Maßnahme soll gleichzeitig die Aufenthaltsqualität im Stadtzentrum erhöhen, Identität schaffen und zur Belebung der Innenstadt beitragen. Integriert werden soll darüber hinaus ein so genanntes Trauzimmer unter freiem Himmel, um das bisherige Angebot des Standesamtes der Stadt zu erhöhen. Umsetzungszeitraum Kosten Finanzierung/ Förderung 2010-2011 400.000 € Stadt Ludwigsfelde/MIR Förderung aus dem Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 77 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. Ziel und Inhalt I-1-2 Mit dem Bau des Museumsanbaus beabsichtigt die Stadt, das Museum zu einem der innovativsten des Landes zu entwickeln, welches den Fahrzeugbau des Landes darstellt und Schüler, Azubis, Eltern, Lehrer aber auch technikinteressierte Menschen überregional anzieht. Insbesondere soll die museumspädagogische Arbeit erweitert und das Stadt- und Technikmuseum zu einem kommunikativen Ort und Kompetenzzentrum mit neuer Qualität in der Berufsorientierung und Berufsfindung ausgebaut werden. Im Eingangsbereich soll das Tourismusbüro der Stadt integriert werden, da der Bahnhof das Eingangstor zur Innenstadt bildet. Durch die verkehrsgünstige Lage ist es auch besonders gut für Tagestouristen erschlossen. Die Verknüpfung von Geschichte inklusive der Industriegeschichte der Stadt, Kultur, Bildung und Tourismus unterstreicht den integrierten Ansatz des Projektes. Neubau Museumsanbau mit Integration des Tourismusbüros Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Stadt Ludwigsfelde/Verein der Freunde der Industriegeschichte Umsetzungszeitraum Kosten Finanzierung/ Förderung 2009-2011 750.000,00 € Stadt Ludwigsfelde/MWFK davon Eigenmittel 375.00,00€ Förderung aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) i. V. m. Kommunalem KulturinvestitionsProgramm (KKiP) EFRE-Mittel 375.000,00 € Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 78 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Funktionsstärkung der Innenstadt mit Stadtzentrumsentwicklung Handlungsschwerpunkt I-2: Quantitativer und qualitativer Ausbau des Einzelhandels- und Dienstleistungs- sowie Freizeit- und Erholungssektors MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. Ziel und Inhalt I-2-1 Ziel der Maßnahme ist es, über ein Interessenbekundungs- und Investorenauswahlverfahren Investoren für die bereits planerisch gesicherten Flächen unter und neben der Autobahn zu akquirieren und die derzeitigen Brachflächen einer Nutzung in den Bereichen Einzelhandel, Dienstleistungen, Freizeit und Kultur/Sport zuzuführen. Damit soll die Innenstadt insbesondere auch durch so genannte Frequenzbringer belebt werden und ein bislang fehlendes Stadtzentrum entstehen. Als ausgewiesenes Mittelzentrum sowie regionaler Wachstumskern ist Ludwigsfelde für die Umlandversorgung mitverantwortlich, die Entwicklung des Stadtzentrums Ludwigsfelde soll diese Position weiter stärken. Die Flächen sollen deshalb schrittweise entwickelt und einer Zentrum stärkenden Nutzung mit überregionaler Ausstrahlung zugeführt Nutzung der Neubaupotenziale unter und neben der Autobahn Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Stadt Ludwigsfelde/ potentielle Investoren Umsetzungszeitraum Kosten Finanzierung/ Förderung 2009-2013 35.000,00 € Interessenbekundungs- und Investorenauswahlverfahren Stadt Ludwigsfelde Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 79 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. I-2-2 I-2-3 Ziel und Inhalt werden. Aus dem Verfahren sowie aus dem Einzelhandels- und Zentrenkonzept werden weitere Projekte abgeleitet werden, die insbesondere im Handlungsfeld I und II zugeordnet werden. Bebauung von Flä- Die bislang sich überwiegend im prichen für kleinteilige vaten Eigentum befindlichen brachlieGeschäfts- und genden oder untergenutzten Flächen Dienstleistungsnut- entlang der Potsdamer Straße im zungen im Bereich Bereich zwischen Autobahn und Iltiszwischen Autobahn weg sollen sukzessive einer kleinteiliund Iltisweg gen Geschäfts- und Dienstleistungsnutzung zugeführt werden. Diese Maßnahme steht im engen Zusammenhang mit dem Ausbau des Standortmarketings. Entwicklung des Das bereits vorliegende Nutzungsalten Schwimmkonzept des Investors sieht für die hallenstandortes an Fläche des alten Schwimmhallender Potsdamer standortes an der Potsdamer Straße Straße eine Mischung aus Einzelhandel und Dienstleistung vor. Hierdurch soll der „Branchenmix“ entlang der Potsdamer Straße verbessert und gleichzeitig die Innenstadt von Ludwigsfelde gestärkt werden. Der Schwerpunkt liegt auf Fachmärkten, die auf ein großzügiges ebenerdiges Parkangebot angewiesen sind, das in der Innenstadt an- Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Umsetzungszeitraum private Investoren 2008-2013 privater Investor 2009-2010 Kosten Finanzierung/ Förderung derzeit noch nicht bezifferbar Stadt Ludwigsfelde/MIR Förderung aus dem Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 80 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. I-2-4 Neubau der Polizeistation an der Potsdamer Straße Ziel und Inhalt sonsten eher nicht anzutreffen ist. Durch die Zusammenlegung verschiedener Schutzbereiche reicht die derzeitige Polizeiwache in der ErichKlausner-Straße kapazitätsmäßig nicht mehr aus. Im Juni 2007 erfolgte nach Verhandlungen zwischen der Stadt Ludwigsfelde und dem Ministerium des Innern des Landes Brandenburgs die haushalterische Anerkennung des Baus einer neuen Polizeiwache in der Potsdamer Straße für 118 Mitarbeiter. Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Umsetzungszeitraum Ministeri2009-2011 um des Innern des Landes Brandenburg Kosten Finanzierung/ Förderung 3.800.000,00 € Ministerium des Innern Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 81 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. I-2-5 I-2-6 Erarbeitung Einzelhandels- und Zentrenkonzept mit ergänzenden Strategien zur Zentrumsstärkung Innenstadtmanagement in Ergänzung zum Stadtmarketing Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Die Erarbeitung eines Einzelhandels- Stadt und Zentrenkonzeptes für die Stadt LudwigsLudwigsfelde verfolgt das Ziel, Einzel- felde handels- und Dienstleistungsansiedlungen auf die Innenstadt zu lenken bzw. zu konzentrieren und die Ansiedlung zentrenrelevanten Einzelhandels außerhalb der Innenstadt durch die Ausweisung eines zentralen Versorgungsbereiches auszuschließen. Daneben sollen im weiteren Prozess ergänzende Strategien zur Zentrumsstärkung entwickelt werden. Das Einzelhandels- und Zentrenkonzept ist zwingende Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“. Mit der Aktivierung des ansässigen Einzelhandels zu gemeinsamen Aktionen soll der Handel- und Dienstleistungsbereich der Stadt gestärkt werden. Dabei soll das bestehende Wirtschaftsforum als Plattform genutzt und gleichzeitig gestärkt werden. Stadt Ludwigsfelde Umsetzungszeitraum Kosten Finanzierung/ Förderung 2009-2010 50.000 € Stadt Ludwigsfelde/MIR Förderung aus dem Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ 2010-2020 300.000,00 € Stadt Ludwigsfelde/MIR Förderung aus dem Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ Ergänzende Aufgabe des Innenstadtmanagements kann die Initiierung und Steuerung von Aktionen und Nutzungen der Bereiche unter der Autobahn (Märkte, Feste, Events, VeranstaltunStadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 82 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Umsetzungszeitraum Kosten Finanzierung/ Förderung gen, Ausstellungen etc.) darstellen. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 83 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Funktionsstärkung der Innenstadt mit Stadtzentrumsentwicklung Handlungsschwerpunkt I-3: Innenstadtstärkung durch Belebung der Wohnfunktion MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. Ziel und Inhalt I-3-1 Um dem wachsenden Bedarf an altersgerechten Wohneinheiten bzw. Pflegeplätzen zukünftig gerecht zu werden, ist es Ziel, geeignete Flächen für den Bau von altersgerechten Wohnungen oder von Pflegeheimen auszuweisen. Die Stadt unterstützt deshalb den Ansiedlungswunsch eines privaten Investors für ein solches Vorhaben an der Potsdamer Straße, da das Projekt gleichzeitig zur Funktionsstärkung der Innenstadt beiträgt und die städtebauliche Situation der bislang brachliegenden Fläche deutlich verbessert. Entwicklung Standort altengerechtes Wohnen/Seniorenresidenz an der Potsdamer Straße Maßnahmeträger/ Kooperationspartner privater Investor Umsetzungszeitraum 2009-2013 Kosten Finanzierung/ Förderung durch privaten Investor Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 84 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Funktionsstärkung der Innenstadt mit Stadtzentrumsentwicklung Handlungsschwerpunkt I-4: Aufwertung und Gestaltung des öffentlichen Raumes mit hoher Aufenthalts- und Magnetfunktion MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. Ziel und Inhalt I-4-1 Die Flächen entlang der Autobahn zwischen Potsdamer Straße und Westverbinder bieten ein geeignetes Potenzial für Erholung und aktive Freizeitgestaltung und wirken mit der Entwicklung eines „Aktiv-StadtParkes“ als Frequenzbringer aus allen Altersgruppen auch auf die Belebung der Innenstadt und des Stadtzentrums. Die Maßnahme ist zunächst durch ein Gestaltungskonzept zu konkretisieren. Die Einbindung des Projektes „TrimmDich-Pfad“ der Lokalen Agenda 21 spiegelt die Vernetzung von Stadtentwicklung und Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements wider. Als Kommunikationsorte und Treffpunkte für alle Generationen sind bestehende Stadtplätze (HeinrichHeine-Platz, Karl-Marx-Platz, JoliotCurie-Platz) zu sanieren und neue Aufenthaltsorte zu gestalten. Durch die Aufwertung des öffentlichen Raumes soll die Innenstadt und das I-4-2 Entwicklung eines „Aktiv-StadtParkes“ Gestaltung von Stadtplätzen Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Stadt Ludwigsfelde/Lokale Agenda 21 Umsetzungszeitraum Kosten Finanzierung/ Förderung 2011-2012 500.000 € Stadt Ludwigsfelde/MIR Stadt Ludwigsfelde/ Lokale Agenda 21/Geschichtsverein/ 2009-2010 Förderung aus dem Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ 155.000 € Stadt Ludwigsfelde für den Heinrich-HeinePlatz im Jahre 2010 Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 85 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. I-4-3 Bau von zwei CityToiletten Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Haus der jungen Talente zukünftige Stadtzentrum belebt und gleichzeitig mehr Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt geschaffen werden. Die Stadt arbeitet bei der Gestaltung des Heinrich-Heine-Platzes bereits aktiv mit der Lokalen Agenda 21, dem Geschichtsverein und dem Haus der Jungen Talente zusammen und stärkt damit das bürgerschaftliche Engagement. Um die Stadt für den Tagestourismus Stadt fit zu machen, aber auch auf Grund Ludwigsfelde des erhöhten Bedarfes durch die wachsende Zahl älterer Mitbürger will die Stadt zwei City-Toiletten im Stadtgebiet aufstellen. Umsetzungszeitraum Kosten Finanzierung/ Förderung 2009-2011 ca. 260.000,00 € Stadt Ludwigsfelde / Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 86 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 7.3.2. Handlungsstrategie II: Sicherung und Ausbau des Industrieund Gewerbestandortes abgeleitet aus dem Leitbildbereich „Ludwigsfelde macht Geschichte“ abgeleitet aus dem Leitbildbereich „Ludwigsfelde mittendrin“ abgeleitet aus dem Leitbildbereich „Ludwigsfelde ist grün“ Die wirtschaftliche Stärke von Ludwigsfelde ist auch zukünftig der Motor für die Stadtentwicklung. Unter den Bedingungen des demographischen Wandels und dessen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt gilt es, durch geeignete Strategien und Maßnahmen dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel zu begegnen und damit den Wirtschaftsstandort Ludwigsfelde als Regionaler Wachstumskern zu sichern. Dabei spielt unter anderem die Stärkung der so genannten weichen Standortfaktoren, auf die die Stadt in hohem Maße direkt und indirekt Einfluss nehmen will, zukünftig eine immer bedeutender werdende Rolle: Über geeignete Maßnahmen sollen bereits Kinder und Jugendliche für die Möglichkeiten und Chancen am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, die sich in den ansässigen Unternehmen der Wirtschaft bieten, am Wirtschaftsstandort Ludwigsfelde sensibilisiert werden. Die Verknüpfung von Schulen und Unternehmen tritt dabei immer mehr in den Fokus des Handelns. Unterstützung von Bildungsmaßnahmen für Schüler und Studenten, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für Fachkräfte der Firmen vor Ort und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens bis ins hohe Alter hinein zählen zu den zukünftigen Aufgaben der Stadt. Der im April 2008 gegründete Arbeitskreis Fachkräftesicherung ist auf die Unterstützung und Gewährleistung einer langfristigen Sicherung des Fachkräftebedarfs durch die Koordinierung der Arbeit verschiedener städtischer und regionaler Akteure gerichtet. Ziel ist es, der deutlich erkennbaren Abwanderung junger Menschen, der kontinuierlich sinkenden Beteiligung der Ludwigsfelder am regionalen Arbeitsmarkt, den zu geringen betrieblichen Ausbildungsangeboten und dem mangelnden Interesse für gewerblich-technische Berufe bei den Schülern und anderen in der Ausbildung befindlichen Menschen. entgegenzuwirken. Gleichfalls soll die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft insbesondere der kleinen und mittleren Unternehmen über geeignete Angebote gestärkt werden. Räumlich werden diese Handlungsfelder wiederum auf die Innenstadt konzentriert. Im Zuge des Ausbaus des Flughafens Berlin Brandenburg International zu erwartende Synergieeffekte und Entwicklungspotenziale sollen genutzt werden. Flächenausweisungen für neue Industrie- und Gewerbeflächen und die Schaffung des erforderlichen Baurechts sind wichtige Voraussetzungen, um sich den zukünftigen Anforderungen zu stellen. Darüber hinaus sind die Entwicklung und Erschließung neuer Wirtschaftsbereiche mit innovativem Ansatz oder unter Ausnutzung vorhandener Potenziale gefragt. Dies zielt vor allen Dingen auf die Nutzung natürlicher Ressourcen für den Einsatz regenerativer Energien. Die Bewerbung der Stadt Ludwigsfelde als Bioenergieregion setzte in diesem Zusammenhang bereits ein Zeichen. Mit der Überarbeitung des Wirtschaftlichen Entwicklungskonzeptes (SEK) aus dem Jahre 2006 sollen ausgehend vom sich vollziehenden demographischen Wandel die Rahmenbedingungen des Wirtschaftsstandortes Ludwigsfelde vertieft untersucht werden. Dabei spielen Fachkräftedefizite, demographische Wirkungen und Wanderungen, Standortentscheidungen angesie- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 87 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) delter Unternehmen, Strukturveränderungen, aber auch Ansiedlungseffekte und –potenziale des im Bau befindlichen Großflughafens Berlin-Brandenburg International eine bedeutende Rolle. Damit verbunden ist ein Abgleich mit den laufenden Maßnahmen der Wirtschaftsförderung bzw. der Standortentwicklung und des Standortmarketings mit den Mitteln der Evaluation. Ziel ist eine Anpassung und Neuaufstellung der Maßnahmen zur Standortentwicklung an die aktuellen und zukunftsweisenden Bedingungen und Erfordernisse. Der besondere Reiz von Natur und Landschaft in den 11 ländlichen Ortsteilen der Stadt wird in den kommenden Jahren verstärkt zur Belebung des Tourismus genutzt werden. Die Anbindung des städtischen Radwegesystems an die Fläming-Skate soll dabei als Initialzündung wirken, die touristischen Ziele der Kernstadt und der Ortsteile über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und zugänglich zu machen. Damit wird neben der Stärkung der Tourismuswirtschaft auch die verstärkte Einbindung der Ortsteile in die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes gefördert. Die Wahrnehmung des Wirtschaftsstandortes Ludwigsfelde von außen soll durch ein gezieltes Marketing verbessert, potentielle Investoren wirkungsvoller auf den Standort aufmerksam gemacht und die Nähe zur Bundes- und zur Landeshauptstadt sowie die Lage im Flughafenumfeld stärker herausgestellt werden. Geeignete Lärmschutzmaßnahmen am evangelischen Krankenhaus Ludwigsfelde sollen neben der Sicherung des Standortes eines der größten industriellen Arbeitgeber der Stadt auch die Vermarktungschancen freier Grundstücke in den Industrie- und Gewerbeparks an der Brandenburgischen Straße erhöhen. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 88 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Sicherung und Ausbau des Industrie- und Gewerbestandortes Handlungsschwerpunkt II-1: Fachkräftesicherung MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. Ziel und Inhalt II-1-1 Schaffung/Ausbau Regionales Wissenszentrum Stadtbibliothek Ziel ist die Bestandsprofilierung der städtischen Bibliothek in den Schwerpunkten der ansässigen Branchenkompetenzfelder zur Unterstützung der kleinen und mittleren Unternehmen zur Fort- und Weiterbildung von Mitarbeitern, die Sensibilisierung und Interessenweckung der Kinder und Jugendlichen für die ansässigen Branchenkompetenzfelder, die verstärkte Einbeziehung der Schwerpunkte in die aktive Informations- und Bestandsvermittlung Technik zum Erleben und Anfassen usw. II-1-2 UntersuMit der Erarbeitung einer auf Ludchung/Fachkräftebe wigsfelde ausgerichteten Fachkräftedarfsanalyse in bedarfsanalyse in ausgewählten Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Stadt Ludwigsfelde/ Bibliothek des Deutschen Technikmuseums Berlin/Zusam menarbeit mit HS-, FS- und Unibibliotheken, (z. B. IKMZ Cottbus, Schulen, ZAL, OSZ) Umsetzungszeitraum Kosten Finanzierung/ Förderung 2009-2013 185.000,- € Stadt Ludwigsfelde/ansässige Unternehmen Stadt 2008-2009 Ludwigsfel- 2008 10.000,00 € davon Stadt Ludwigsfelde Kofinanzierung durch das Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 89 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. ausgewählten Branchenkompetenzfeldern Ziel und Inhalt Branchenkompetenzfeldern soll ein effektives Fachkräftemanagement eingeleitet werden. Derzeit fehlen der Stadt detaillierte Analysen zu den Berufs- und Qualifikationsstrukturen sowie Altersstrukturen der Beschäftigten. In einem ersten Schritt wurden in begrenztem Umfang 2008 vorbereitende Unternehmensbefragungen durchgeführt. Die Auswahl der Unternehmen berücksichtigte vor allem den mittel- und langfristigen Entwicklungsaspekt mit Wachstumschancen der Unternehmen unter dem Gesichtspunkt schrumpfender regionaler und lokaler Märkte. Im Jahre 2009 ist dazu eine umfassende Fachkräftebedarfsanalyse zu erarbeiten. Maßnahmeträger/ Kooperationspartner de/LASA Umsetzungszeitraum Kosten Finanzierung/ Förderung 5.000,00 € Kofinanzierung Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg 2009/2010 30.000,00 € davon 15.000,00 € Eigenmittel 15.000,00 € Förderung Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 90 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Sicherung und Ausbau des Industrie- und Gewerbestandortes Handlungsschwerpunkt II-2: Imageverstärkung Wirtschaftsstandort MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. Ziel und Inhalt II-2-1 Der Aufbau eines webbasierten kommunalen Monitorings- und Auskunftssystems in Form eines Geoportals ist auf die Stärkung des Standortmarketings und die Profilierung des Gewerbeflächenmanagements ausgerichtet. In einem 1. Schritt soll eine Konzeption zum Aufbau und zur Entwicklung eines webbasierten Geoportals erarbeitet werden. Die Umsetzung soll schrittweise in den kommenden Jahren erfolgen. II-2-2 Aufbau eines webbasierten kommunalen Monitoringsund Auskunftssystems in Form eines Geoportals Standortmarketing Der Ausbau des Standortmarketings soll eine weitere Profilierung des Standortes fördern sowie die Standortattraktivität durch eine qualifizierte Kommunikations- und Medienpolitik erhöhen. Innerhalb eines zu erarbeitenden Standortmarketingkonzeptes soll zunächst der Status quo auf der Grund- Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Stadt Ludwigsfelde Stadt Ludwigsfelde Umsetzungszeitraum Kosten Finanzierung/ Förderung 2008/20092013 20.000,00 € für Konzeption davon 5.000,00 € Eigenmittel 15.000,00 € Fördermittel Stadt Ludwigsfelde/ Ministerium des Innern 2009-2010 100.000,00 € für Umsetzung der Konzeption davon 25.000,00 € Eigenmittel 75.000,00 € Fördermittel 100.000,00 € Fördermittel EFRE-Mittel im Rahmen der Geodateninfrastrukturrichtlinie MW Fördermittel zur „Erhöhung der Wirksamkeit von EFRE-Intervention in den Regionalen Wachstumskernen“ im Rahmen der technischen Hilfe Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 91 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. II-2-3 II-2-4 Ziel und Inhalt lage der ermittelten Stärken und Schwächen der Stadt herausgearbeitet, Strategien zur Standortvermarktung entwickelt, in einem Maßnahmenkatalog detailliert beschrieben und zur Umsetzung geführt werden. Tourismuskonzept Mit der Erarbeitung eines Tourismuskonzeptes sollen die bislang ungenügend erschlossenen Potenziale der Stadt und insbesondere ihrer ländlich geprägten Ortsteile für den Tourismus untersucht und entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten erschlossen werden. Damit soll auch der Ausbau des Tourismus als Wirtschaftsfaktor erfolgen. Die Stadt legt darüber hinaus einen Schwerpunkt auf die Erschließung und Vernetzung von Industriegeschichte-TourismusErlebnispädagogik. Über den Tourismus sieht die Stadt eine große Chance, Ludwigsfelde als geschichtlichen und neuzeitlichen Industriestandort noch bekannter zu machen. AnsiedlungskonZiel der Maßnahme ist die Untersuzept zur Nutzung chung der vorhandenen Potenziale der Synergieeffekte der Stadt zur langfristigen Bindung des BBI von Unternehmen im Rahmen des Ausbaus des Flughafens Berlin Brandenburg International an die Stadt. Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Umsetzungszeitraum Stadt Ludwigsfelde 2010-2011 Kosten 20.000,00 € Finanzierung/ Förderung Stadt Ludwigsfelde Fördermittelakquisition EFRE-Mittel Stadt Ludwigsfelde 2010-2012 50.000,00 € Stadt Ludwigsfelde Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 92 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. II-2-5 Ausbau als Bioenergieregion Ziel und Inhalt Dabei sollen Kontakte durch die Mitarbeit in verschiedenen Netzwerken geknüpft und die Angebote der Stadt breitenwirksam bekannt gemacht werden. Die Stadt Ludwigsfelde beabsichtigt mittelfristig die weitestgehende Ablösung fossiler Energieträger durch in der Region verfügbare biogene Rohstoffe und andere Formen erneuerbarer Energien. Der Schwerpunkt liegt dabei auf ohnehin anfallende und derzeit nicht energetisch genutzte Reststoffe. Weiterhin sollen durch den Ausbau der Bioenergie lokale Wertschöpfungsketten in Gang gebracht werden, die zur weiteren Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen. Die Stadt möchte damit modellhaft und beispielgebend für andere Regionen demonstrieren, dass Nutzung von erneuerbaren Energien mit Schwerpunkt Bioenergie mit den Anforderungen des Natur- und Landschaftsschutzes vereinbar sind. Ludwigsfelde hat sich dazu beim Bundeswettbewerb „Bioenergie-Regionen“ beteiligt. Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Umsetzungszeitraum Stadt 2009-2012 Ludwigsfelde/ Unternehmen Kosten Finanzierung/ Förderung 80.000,00 € Aufbau und Unterhaltung eines Regionalmanagements 400.000,00 € aus dem Bundeswettbewerb „BioenergieRegionen“ zum Aufbau regionaler Netzwerke im Bereich Bioenergieregion 320.000,00 € soziale/ technische Machbarkeitsstudien, Öffentlichkeitsarbeit in EinzelPilotprojekten, Moderationstätigkeiten, Kooperationen mit Partnern außerhalb der Region Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 93 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Sicherung und Ausbau des Industrie- und Gewerbestandortes Handlungsschwerpunkt II-3: Wirtschaftsförderung MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. Ziel und Inhalt II-3-1 Anbindung an die Flaeming Skate II-3-2 Umsetzung Lärmschutzmaßnahmen am Krankenhaus Um Ludwigsfelde insbesondere auch für junge Menschen attraktiv als Lebensort zu gestalten, soll die Radwegeverbindung zur Flaeming Skate geschaffen werden. Es geht um die bessere Verbindung zwischen der Kernstadt und den Ortsteilen, die von den Bürgern und insbesondere auch den Schülern hinsichtlich der Schulwegsicherheit sehr positiv aufgenommen wird. Des weiteren verspricht sich die Stadt positive Effekte für die Erhöhung der touristischen Anziehungskraft der Region und des Regionalen Wachstumskerns. Die Maßnahme soll nach der Anbindung sämtlicher Ortsteile an die Kernstadt in Angriff genommen werden. Durch die Lärmschutzmaßnahmen am Krankenhaus sollen sowohl der sensible Standort vor Lärmimmissionen der sich in unmittelbarer Nähe befindenden Industriegebiete geschützt als auch die Vermarktungschancen von Potenzialflächen in den Industrieparks Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Stadt Ludwigsfelde/LAG „Rund um die Flaeming Skate“ evangelisches Krankenhaus Ludwigsfelde Umsetzungszeitraum Kosten Finanzierung/ Förderung 2011-2015 derzeit noch nicht bezifferbar Fördermittelakquisition Immissionsschutz Bettentrakt: ca. 60.000 € evangelisches Krankenhaus Ludwigsfelde Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 94 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. II-3-3 II-3-4 Vertiefende Untersuchung zur Erweiterung von Industrieflächen Umverlegung des Bahnhofes Genshagener Heide Ziel und Inhalt erhöht werden Ziel ist die Vorhaltung von gewerblichindustriellen Flächen für Großunternehmen innerhalb der Branchenkompetenzfelder, die einen Bedarf nach großen, zusammenhängenden, planerisch gesicherten Flächen haben. Gleichzeitig soll auf die angenommenen Synergieeffekte des Flughafenausbaus BBI reagiert werden. Vor der bauleitplanerischen Ausweisung der vorgesehenen Flächen ist eine vorbereitende Untersuchung zur Durchführung einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme durchzuführen. Innerhalb dieser Voruntersuchungen ist eine Machbarkeitsstudie zu erstellen, die die Umsetzung der Maßnahme beurteilt. Die Stadt Ludwigsfelde forciert die Umverlegung des Bahnhofes Genshagener Heide um eine attraktivere Anbindung der Stadt an den zukünftigen Flughafen BBI mit dem Schienenverkehr und eine Erhöhung der Fahrgastzahlen im SPNV auf der Regionalbahnlinie 22 Potsdam Hbf. – Berlin-Schönefeld Flughafen zu schaffen. Als weiterer Baustein des Standortmarketings verbessert die Umverlegung auch die Anbindung der Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Umsetzungszeitraum Kosten Finanzierung/ Förderung Stadt Ludwigsfelde 2008-2009 137.000 € davon 87.000 € Eigenmittel 50.000 € Fördermittel Stadt Ludwigsfelde/Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg 2.458.004,00 € Herstellungskosten 50.960,00 € Betriebskosten 16.216,00 € Annuität Eigenanteile der Investition Stadt Ludwigsfelde Stadt 2009-2013 Ludwigsfelde, MIR, Landkreis TeltowFläming, DB AG, VBB Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ – GA (GA I) – Fördermittel aus ÖPNVRichtlinie des Landes Brandenburg in Höhe von 90 % der Baukosten und 13 % Planungspauschale Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 95 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Umsetzungszeitraum Kosten Finanzierung/ Förderung Industrie- und Gewerbeparks und leistet damit einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. In einem ersten Schritt wurde eine Potenzialanalyse und Voruntersuchung für die Neuordnung der Bahnhaltepunkte durchgeführt, die den Standort Struveshof als Vorzugsstandort benennt. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 96 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 7.3.3. Handlungsstrategie III: Ludwigsfelde als lebenswerter Wohnort für alle Generationen abgeleitet aus dem Leitbildbereich „Ludwigsfelde – ein Leben lang“ abgeleitet aus dem Leitbildbereich „Ludwigsfelde – das sind wir“ abgeleitet aus dem Leitbildbereich „Ludwigsfelde ist grün“ Die Steigerung der Attraktivität der Stadt Ludwigsfelde durch die Optimierung und den Ausbau der Angebote im Bereich Wohnen, Kultur, Freizeit und Soziales sind unmittelbare Aufgaben in den kommenden Jahren, um die Stadt für alle Generationen lebenswert zu gestalten. Für die Stadt und ihre Wohnungsunternehmen gilt es deshalb, auf der Basis des relativ hohen Sanierungsstandes im Bereich des Geschosswohnungsbaus, die vorhandenen Bestände an die Bedürfnisse der sich verändernden Altersstrukturen anzupassen und gleichzeitig ein breites Angebot unterschiedlicher Wohnformen und bezahlbare Wohnungsangebote vorzuhalten. Auf der Grundlage einer im Erarbeitungsprozess befindlichen Studie zur Analyse der Potenziale zur langfristigen Bindung von Mietern an die Stadt ist es Aufgabe der Stadt und der ansässigen Wohnungsunternehmen, Strategien zu entwickeln, die zukunftsfähigen Wohngebiete des Geschosswohnungsbaus als Wohnquartiere mit unterschiedlichen Eigenschaften zu qualifizieren. Bis dahin werden die als zukunftsfähig eingeschätzten Wohngebiete der Kernstadt als Konsolidierungsgebiete des Mietwohnungsbaus ausgewiesen und den Bedürfnissen einer sich verän- dernden Altersstruktur der Mieter durch den Anbau von Aufzügen und den barrierefreien Umbau von Wohnungen angepasst. Die Stadt hält daneben ausreichend Flächen für attraktive, individuelle Wohnfunktionen in den Randlagen der Kernstadt und in den Ortsteilen vor. Unterstützt wird insbesondere der Bau von ökologisch ausgerichteten Wohnprojekten. Dies trägt auch zur Identitätsstärkung der Ortsteile bei, die sich in begrenztem Rahmen weiterentwickeln und ihr individuelles Gesicht herausstellen sollen. Unter dem Gesichtspunkt des räumlichen Leitbildes werden die anderen Versorgungsfunktionen auf die Kernstadt konzentriert. Kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Angebote werden verstärkt auf die unterschiedlichen Zielgruppen ausgerichtet. Die Vernetzung der verschiedenen Träger wird durch die Stadt forciert, die Bürger verstärkt in die Stadtentwicklung einbezogen und ihr bürgerschaftliches Engagement gewürdigt. Das soziokulturelle Zentrum Waldhaus soll dabei als generationsübergreifende Begegnungsstätte energetisch saniert und bedarfsgerecht erweitert werden. Die Gestaltung des öffentlichen Raumes schafft neue Orte, die der Kommunikation dienen und Identität fördern. Die Entwicklung eines Aktiv-Stadt-Parkes an der Autobahn trägt zur Attraktivitätssteigerung und gleichzeitig Funktionsstärkung der Innenstadt bei, in dem vom zukünftigen Stadtzentrum nicht nur ein kommerziell ausgerichtetes Bild entsteht, sondern gleichzeitig die Aufenthaltsqualität erheblich gesteigert und nichtkommerzielle Freizeitangebote ausgebaut werden. Die Potsdamer Straße als bislang stark belastete Straße mit ihrer weitgehend als trennend empfundenen Wirkung ist zu einer die Stadtteile verbindenden „Lebensader“ der Stadt umzugestalten. Dies soll aktiv zur Lärmminderung beitragen, die Stadt kinder- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 97 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) und seniorenfreundlicher machen und Einfluss auf die Frequentierung der „neuen Mitte“ nehmen. Gute verkehrliche aber auch ideelle Anbindungen der Ortsteile an die Kernstadt sind Voraussetzung dafür, dass auch die Bürgerinnen und Bürger der Ortsteile von den Angeboten der Kernstadt profitieren können. Die Optimierung des ÖPNV ist deshalb erklärtes Ziel. Daneben wird die Stadt Ludwigsfelde sich verstärkt dem Thema Lärm und dessen Auswirkungen auf die Einwohner der Stadt widmen. Die Lärmaktionsplanung ist in den nächsten Jahren weiter zu qualifizieren und erarbeitete Maßnahmen zum Schutz vor Lärm konsequent umzusetzen. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 98 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Ludwigsfelde als lebenswerter Wohnort für alle Generationen Handlungsschwerpunkt III-1: Stärkung Wohnen/Wohnumfeld MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. III-1-1 III-1-2 Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Aktionstag Wohnen Auf dem Aktionstag Wohnen präsen- Stadt tiert sich der Ludwigsfelder WohLudwigsnungsmarkt, aber auch die Stadt felde/ Unselbst als facettenreicher Wohnort mit ternehmen seinen vielfältigen Angeboten. Der Aktionstag bildet damit einen Baustein im zu stärkenden Stadtmarketing. Gleichzeitig wird das Ziel verfolgt, der Abwanderung von Bürgern entgegenzuwirken und Fachkräfte der ansässigen Firmen für die Stadt als Einwohner zu gewinnen. Die Stadt Ludwigsfelde unterstützt die ansässige Anbau von AufzüWohgen für Wohnungen ansässigen Wohnungsunternehmen durch die Ausweisung von Konsolidie- nungsim Geschosswohunternehnungsbau durch die rungsgebieten des MietwohnungsLudwigsfelder baus. Damit kann sowohl die Aufzugs- men (LudWohnungsunterrichtlinie als auch die Richtlinie zum wigsfelder generationsgerechten AusWohnehmen im Rahbau/Modernisierung durch die Unter- nungsgemen der Aufzugsrichtlinie nehmen in Anspruch genommen wer- sellschaft den. Die Maßnahme zielt auf die An- „Märkische Heimat“, passung des vorhandenen WohLudwigsnungsbestandes vorrangig im Ge- Umsetzungs- Kosten zeitraum Finanzierung/ Förderung 2008 und 10.000,00 € 2009 danach im 2-Jahresrhythmus Stadt Ludwigsfelde 5.000,00 € 2008-2013 Eigenanteil durch Wohnungsunternehmen der Stadt Ludwigsfelde Ludwigsfelder Unternehmen 5.000,00 € Förderung durch Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg über Aufzugsrichtlinie Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 99 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. Ziel und Inhalt schosswohnungsbau an die sich aus dem demographischen Wandel (Überalterung der Bevölkerung) ergebenden Anforderungen ab. III-1-3 III-1-4 Umsetzung Lärmschutzmaßnahmen aus der Lärmaktionsplanung der Stadt Ludwigsfelde Erstellung Lärmschutzkonzeption als weiterführende Maßnahme MaßnahUmsetzungs- Kosten meträger/ zeitraum Kooperationspartner felder Wohnungsgenossenschaft e. G., GAGFAH) Auf Grundlage der Anforderungen der Stadt EU wurde im Jahre 2007 die Lärmak- Ludwigstionsplanung für die Bereiche mit eifelde nem Verkehrsaufkommen von über 6 Mio. Kfz pro Jahr und darüber hinaus auch für die Bereiche mit mehr als 3 Mio. Kfz pro Jahr sowie für die Ortsdurchfahrten der zur Stadt Ludwigsfelde gehörenden Ortsteile begonnen und Maßnahmen zur Lärmminderung entwickelt. Die Ergebnisse werden in einem Selbstbindungsbeschluss festgeschrieben und im Anschluss daran sukzessive umgesetzt. 2009 Selbstbindungsbeschluss zur Lärmaktionsplanung In Weiterführung der Lärmaktionspla- Stadt nung für die Stadt Ludwigsfelde wird Ludwigseine komplexe Lärmschutzkonzeption felde einschließlich der Unterbreitung von Vorschlägen zur Verringerung des Lärms erarbeitet. 2009 Erarca. beitung Lärm- 20.000,00 € schutzkonzeption ab 2009 Umsetzung von Maßnahmen Finanzierung/ Förderung Stadt Ludwigsfelde derzeitige Kostenschätzung für die Umsetzung der abgestimmten Maßnahmen 50.000,00 € Stadt Ludwigsfelde Akquisition von Fördermitteln Stadt Ludwigsfelde Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 100 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. Ziel und Inhalt III-1-5 Fortlaufende Unterhaltung und altersgerechte Anpassung der öffentlichen Spielplätze Die Maßnahme soll zur Stärkung der sportlichen Aktivitäten und zur Förderung der Jugend in der Stadt beitragen. Der mittlerweile als olympische Disziplin etablierte BMX-Radsport ist besonders für Jugendliche und junge Erwachsene attraktiv und bietet darüber hinaus eine weitere Möglichkeit, den Bekanntheitsgrad der Stadt Ludwigsfelde über damit verbundene Events und Publikationen in Fachzeitschriften der BMX-Szene zu erhöhen. III-1-6 Anpassung der Ausstattung öffentlicher Spielplätze Erweiterung der BMX-Anlage an der Gottlieb-DaimlerOberschule Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Stadt Ludwigsfelde BMXVerein Umsetzungs- Kosten zeitraum Finanzierung/ Förderung fortlaufend 10.000 € jähr- Stadt Ludwigsfelde lich 2008-2010 30.000,00 € Finanzierung über den Landessportbund angedacht Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 101 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Ludwigsfelde als lebenswerter Wohnort für alle Generationen Handlungsschwerpunkt III-2: Soziale Infrastruktur und Bürgeraktivierung MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. Ziel und Inhalt III-2-1 Anpassung der bildungsbezogenen Infrastrukturversorgung an die demographische Entwicklung • Schließung, Fusionierung, Erweiterung und Ausbau von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen Sanierung und Qualifizierung von Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen Schaffung einer quantitativ ausreichenden und qualitativ hochwertigen Bildungs- und Betreuungslandschaft • Sanierung und Modernisierung von Gebäuden, Neugestaltung der Außenanlagen • moderne, alters- und bildungsgerechte Ausstattung der Einrichtungen Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Stadt Ludwigsfelde, Land Brandenburg (Staatliches Schulamt), Landkreis TeltowFläming (freier Träger der Jugendund Behindertenhilfe), Träger der Kinderbetreuungseinrichtun gen, Vereine Umsetzungs- Kosten zeitraum Finanzierung/ Förderung 2006-2013 • insgesamt 6,0 Mio. € • 2009-2011 davon 1.400.000,00 € für Sanierung und Umgestaltung der TheodorFontaneGrundschule mit der Spezialisierung auf die Integration behinderter Kinder • • • Eigenmittel der Stadt Ludwigsfelde Fördermittel des Landes (Richtlinie „Zukunft Bildung und Betreuung“, Richtlinie „Kindertagesbetreuungsfinanzierung“) Beteiligung der Kooperationspartner evtl. Fördermittel aus dem Programm „Investitionspakt“ zur energetischen Ausrichtung der Sanierung der Gebäude darüber hinaus weitere Fördermittelakquisition Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 102 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. Ziel und Inhalt • • • • III-2-2 Integration von gemeinwesenorientierten ElternKind-Treffs in die Einrichtungen der Kindertagesbetreuung und Freizeitangebote, Schulen, Gemeindehäuser Maßnahmeträger/ Kooperationspartner 2009 Weiterentwicklung von Ganztagsschulen Weiterentwicklung von Schulsozialarbeit vielfältige Gestaltung und Öffnung der Schulen nach außen z. B. durch Integration von Vereinen und offene Jugendarbeit als Kooperationspartner Weiterentwicklung der Qualität der Kinderbetreuungseinrichtungen Entwicklung neuer Konzepte der Familienförderung, -bildung und –beratung Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern Schaffung von unbürokratisch und leicht erreichbaren Angeboten, Umsetzungs- Kosten zeitraum Stadt Ludwigsfelde, Landkreis TeltowFläming, DRK (freier Träger der Ju- Finanzierung/ Förderung 1.165.000,00 € Fertigstellung des AulaAnbaus an die GottliebDaimlerOberschule ab 2009-2011 790.000,00 € für Fassadensanierung und Einbau von Brandschutztüren der GottliebDaimlerOberschule 2010-2013 Kosten der• zeit noch nicht beziffer- • bar Eigenmittel der Stadt Ludwigsfelde Beteiligung der Kooperationspartner Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 103 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. III-2-3 III-2-4 Ziel und Inhalt (Anbindung an soziale Brennpunkte und Ortsteile) wie z. B. • Freizeitgestaltung • Gesprächskreise • Familienbildung, -beratung, förderung • Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen Sanierung und bedarfsgerechte Erweiterung des sozio-kulturellen Zentrums Waldhaus als generationsübergreifende Begegnungsstätte Das vorhandene Gebäude soll grundlegend saniert, unter funktionellen Gesichtspunkten umgestaltet und auf Grund der immer intensiveren Nutzung durch weitere Projekte baulich erweitert werden. Angestrebt wird auch die Nutzung erneuerbarer Energien, wie z. B. Solartechnik oder Photovoltaik. Die Stadt Ludwigsfelde unterstützt ausdrücklich den Prozess der Lokalen Agenda 21. Als Koordinierungs- und Anlaufpunkt für die Bürger soll ein Lokale Agenda 21 Büro im zukünfti- Einrichtung eines Lokale Agenda 21 Büros im zukünftigen Kultur- und Bürgerhaus Lud- MaßnahUmsetzungs- Kosten meträger/ zeitraum Kooperationspartner gend- und Behindertenhilfe), Träger der Kinderbetreuungseinrichtungen, Familienbündnis, Volkshochschule des Landkreises TeltowFläming Finanzierung/ Förderung Stadt Ludwigsfelde Stadt Ludwigsfelde/Landkreis TeltowFläming 2009-2011 1.260.000,00 € (inkl. Nebenkosten) Konjunkturprogramm II Stadt 2009-2013 Ludwigsfelde/ Lokale Agenda 21 Kosten derzeit noch nicht bezifferbar Stadt Ludwigsfelde Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 104 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. wigsfelde III-2-5 Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements III-2-6 Würdigung des Ehrenamtes Ziel und Inhalt gen Kultur- und Bürgerhaus eingerichtet werden. Mit diesem Büro werden das bürgerschaftliche Engagement gefördert, Netzwerke auf- und ausgebaut. Die Stadt unterstützt Initiativen, die sich für die Gestaltung eines lebenswerten Ludwigsfeldes für alle Generationen engagieren. Ziel ist die stärkere Einbindung ehrenamtlich Tätiger in den Prozess der Stadtentwicklung. Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Umsetzungs- Kosten zeitraum Stadt 2008-2013 Ludwigsfelde, Lokale Agenda 21, Akademie 2. Lebenshälfte Erstmalig im Jahre 2009 wird unter Stadt dem Motto „für mich, für uns. für Lud- Ludwigswigsfelde“ zur Würdigung des Ehren- felde amtes ein Bürgerpreis in 4 Kategorien ausgelobt. 2009-2013 Finanzierung/ Förderung 15.000,00 € 2008/2009 im Jahre 2009 10.000,00 € aus dem Modellprogramm „Alter darüber hin- schafft Neues – Aktiv im aus Kosten Alter“ des Bundesminisnoch nicht teriums für Familie, Senibezifferbar oren, Frauen und Jugend Eigenmittel der Stadt Ludwigsfelde 3.000,00 € jährlich Stadt Ludwigsfelde Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 105 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Ludwigsfelde als lebenswerter Wohnort für alle Generationen Handlungsschwerpunkt III-3: Weiterentwicklung des sportlichen Angebotes Maßnah- Maßnahme/Projekt men Nr. III-3-1 III-3-2 Sanierung und Weiterentwicklung des Waldstadions Errichtung eines Naturbades Ziel und Inhalt MaßnahUmsetzungs- Kosten meträzeitraum ger/Koope rationspartner Geplant bzw. teilweise schon in der Stadt 2008-2013 ca. 6,0 Mio € Umsetzung sind: Ludwigs• Neubau einer Tribüne mit Umklei- felde de, WC, Trainer- und Platzwartbüro sowie Bistro • Erneuerung der Rundlaufbahn • Stellplatzanlage Waldstadion • Errichtung einer neuen Sporthalle • zweiter Kunstrasenplatz 2008/2009 7.500,00 € Mit dem Bau der Kristall-Therme wur- Stadt de das sanierungsbedürftige Freibad LudwigsMachbarkeitsstudie Kosten darder Stadt aufgegeben. Der Bedarf an felde/ über hinaus einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung Naturbadinsbesondere in der Natur durch ein verein derzeit nicht Naturbad wurde von der Stadt in enLudwigsbezifferbar ger Zusammenarbeit mit dem gegrün- felde eV deten Naturbadverein Ludwigsfelde eV aufgenommen. Als weicher Standortfaktor soll dieses Projekt zum einen das Standortmarketing stärken und zum anderen zur Tourismusentwicklung der Stadt beitragen. Finanzierung/ Förderung Stadt Ludwigsfelde Fördermittelakquisition Stadt Ludwigsfelde Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 106 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Die Stadt untersucht in einem ersten Schritt die Machbarkeit eines solchen Naturbades an verschiedenen Standortmöglichkeiten. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 107 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Ludwigsfelde als lebenswerter Wohnort für alle Generationen Handlungsschwerpunkt III-4: Verkehrliche Vernetzung der Kernstadt mit den Ortsteilen und Stärkung des ÖPNV MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. III-4-1 Umgestaltung der Potsdamer Straße unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Lärmaktionsplanung Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Als Maßnahme zur Erhöhung der Stadt Verkehrssicherheit für Fußgänger und LudwigsRadfahrer auf der Potsdamer Straße felde/ soll in einem 1. Schritt die Radwege- Landesführung an den Hauptknotenpunkten betrieb für der Hauptverkehrsstraße überprüft Straßenwerden, mit dem Ziel eine einheitliche wesen fahrbahnnahe Führung des Radverkehrs zu schaffen. An der Fußgängerlichtsignalanlage Potsdamer Straße/Iltisweg soll durch eine Überprüfung der Signalisierung die Erweiterung der Grünphasen erreicht werden. Weiterhin wird durch die Optimierung der Lichtsignalanlagen die Koordinierung des Verkehrsflusses der Fahrzeuge auf der Potsdamer Straße (Grüne Welle) verbessert und damit eine bessere Verstetigung des Verkehrs erreicht werden, die aktiv zum Lärmschutz beiträgt. Umsetzungs- Kosten zeitraum Finanzierung/ Förderung 2009-2011 1. Schritt 30.000,00 € für Maßnahmen 2009-2011 Landesbetrieb für Straßenwesen Ab dem Jahre 2013 ist die Umgestaltung der Potsdamer Straße auf der Grundlage eines bereits vorliegenden ab 2013 Gesamtmaßnahme Kosten für Gesamtmaßnahme Finanzierung derzeit noch unklar Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 108 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. Ziel und Inhalt Gestaltungsregelwerkes als Gesamtmaßnahme angedacht. Dabei geht es vorrangig um die Verbesserung der Geh- und Radwegsituation, die Schaffung eines adäquaten Stadteingangs durch den Umbau des Knotens Potsdamer Straße/Großbeerener Straße, die Schaffung geschwindigkeitsminimierender Maßnahmen, die Stärkung des Straßenraumes durch die „Grüne Einfassung“ und die Minimierung der Trennwirkung durch die Gestaltung des Umfeldes der Autobahntrasse. Dabei sollen auch Ergebnisse der Lärmaktionsplanung und der noch zu erarbeitenden Lärmschutzkonzeption in die Maßnahme einfließen. Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Umsetzungs- Kosten zeitraum Finanzierung/ Förderung derzeit nicht Fördermittelakquisition bezifferbar Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 109 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. Ziel und Inhalt III-4-2 Die im Stadtbuskonzept 2008 erarbeiteten Vorschläge zur Optimierung des ÖPNV der Stadt sollen schrittweise umgesetzt werden: Optimierung des ÖPNV • • • • III-4-3 Ausbau des Radwegenetzes zur Anbindung der Ortsteile an die Kernstadt Anpassung des städtischen ÖPNV als Standortvorteil für die ansässigen und künftig anzuziehenden Unternehmen Sicherstellung einer angemessenen Erschließung der Siedlungsflächen Verbesserung der Anbindung von Ortsteilen der Stadt durch Rufbus und Kulturbus Verbesserung der SPNV-BusVerknüpfung Im Rahmen des räumlichen Leitbildes der Stadt werden die Hauptversorgungs- und Wohnfunktionen auf die Innenstadt der Kernstadt und dabei auf das Stadtzentrum konzentriert. Deshalb gilt es die Anbindung der Ortsteile an die Kernstadt zu forcieren, damit auch deren Einwohner von den Angeboten profitieren können. MaßnahUmsetzungs- Kosten meträger/ zeitraum Kooperationspartner 2008-2013 StadtbusStadt konzept Ludwigsfelde/ Ludwigsfelde Landkreis TeltowFläming/ Erstellung 8.500,00 € Akademie 2. Lebenshälfte Umsetzung 416.000,00 € Finanzierung/ Förderung Stadt Ludwigsfelde Stadt Ludwigsfelde/ Landkreis Teltow-Fläming davon 208.000,00 € Eigenmittel Stadt Ludwigsfelde/ Landkreis TeltowFläming 2008-2013 208.000,00 € durch Landkreis TeltowFläming Radweg entlang der Landstraße zwischen Wietstock und Groß Schulzendorf Stadt Ludwigsfelde/MIR davon 75 % Fördermittel über die Richtlinie des MIR zur Verwendung von Fördermitteln zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden des Landes Brandenburg – Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 110 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) MaßMaßnahme/ nahmen Projekt Nr. Ziel und Inhalt Gleichzeitig bedeuten Radwege immer eine Erhöhung der Verkehrssicherheit insbesondere auch für die Schulwegsicherung. Maßnahmeträger/ Kooperationspartner Umsetzungs- Kosten zeitraum 290.000,00 € Finanzierung/ Förderung Teil kommunaler Straßenbau – (RiLiKStB Bbg) Stadt Ludwigsfelde/MIR davon 75 % Fördermittel vom Eigenanteil ohne Kosten der Veranlagung (RiLiKStB Bbg) Ergänzung Stadt Ludwigsfelde/MIR Radwegeverbindung davon 46.500,00 € FörSiethen – dermittel (RiLiKStB Bbg) Ortseingang Ludwigsfelde in Verbindung mit Kreuzungsausbau E.ThälmannStraße/ Siethener Chaussee Anteil Radweg 40.000,00 € Gehweg Gröben 87.600,00 € Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 111 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 112 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 8. Schlüsselmaßnahmen Aus den zuvor genannten Handlungsstrategien und den ihnen zugeordneten Maßnahmen werden jene zu Schlüsselmaßnahmen zusammengeführt, die aus Sicht der Stadt Ludwigsfelde die vorrangigen Impulsgeber für die weitere Stadtentwicklung sein werden. Die Schlüsselmaßnahmen stellen dabei so genannte Maßnahmebündel dar, die sich aus Einzelmaßnahmen zusammensetzen. Gleichzeitig werden damit die Prioritäten der Stadtentwicklung bis ins Jahr 2020 aufgezeigt. Dies ist für die allgemeine kommunalpolitische Willensbildung wichtig, ebenso für die Werbung um Unterstützung durch das Land Brandenburg und andere beteiligte Akteure sowie für die Bereitstellung der erforderlichen Eigenmittel in den städtischen Haushalt. Als Schlüsselmaßnahmen für eine Integrierte Stadtentwicklung in Ludwigsfelde werden die folgenden benannt: Schlüsselmaßnahme I „Neue Mitte“ chen Leitbildes ist die Schlüsselmaßnahme I auf die Innenstadt fixiert. Die Innenstadtentwicklung wird ein langfristiger Prozess sein, mit dem Start der Umsetzung muss aber kurzfristig begonnen werden. Die Schlüsselmaßnahme II schafft einen eher thematischen Bezug (Handlungsfelder Kultur/Freizeit/Bildung, Soziale Infrastruktur, Umwelt/Stadttechnik, Netzwerke und zivilgesellschaftliches Engagement) und ist auf die Aktivierung der Potenziale und Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements ausgerichtet. Dies bezieht sich auch auf Standorte außerhalb der Innenstadt. Die Schlüsselmaßnahme III folgt ebenfalls einem thematischen Ansatz (Handlungsfelder Wohnen, Wirtschaft/Beschäftigung, Umwelt und verkehrliche Infrastruktur) und ist auf die Stärkung des Wohn- und Wirtschaftsstandortes ausgerichtet. Die thematischen Zusammenhänge und beabsichtigten Synergien unterstreichen den integrativen Handlungsansatz für die ausgewählten Schlüsselmaßnahmen und den damit verbundenen Projekten, die sich teilweise aus unterschiedlichen Handlungsstrategien ableiten. Schlüsselmaßnahme II „Starke Bürger für Ludwigsfelde“ Schlüsselmaßnahme III „Aktiv gegen Lärm“ Die Schlüsselmaßnahme I bezieht sich auf eine Vielzahl von Handlungsfeldern (Handlungsfelder Wirtschaft/Einzelhandel /Tourismus, Stadtstruktur/Wohnen, Kultur/Bildung/Freizeit sowie Stadtmarketing/zivilgesellschaftliches Engagement) und zielt sowohl auf die Stärkung der „harten“ als auch der „weichen“ Standortfaktoren ab. Räumlich konzentriert sich die Maßnahme auf den Bereich zwischen dem Areal unter und neben der Autobahn und dem Umfeld des Rathausplatzes in Verbindung mit dem dazwischen liegenden Standort Kulturhaus. Entsprechend des räumliStadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 113 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Ergänzend sind die Schlüsselmaßnahmen auf die EUHandlungsfelder für eine nachhaltige Stadtentwicklung abgestimmt. Auch wenn die Erarbeitung des INSEK Ludwigsfelde nicht mehr die Aufnahme in das Programm Nachhaltige Stadtentwicklung 2007 – 2013 verfolgt, werden dennoch die Kriterien des integrierten Planungs- und Handlungsansatzes sowie die Beachtung der EU-Querschnittsziele für eine zeitgemäße Stadtentwicklungspolitik anerkannt und beachtet. In der nachfolgenden Tabelle wird die Zuordnung der drei Schlüsselmaßnahmen Ludwigsfeldes zu den EUHandlungsfeldern- und -strategien verdeutlicht: EU-Handlungsfelder/-strategie 1. Maßnahmen der kleinräumigen Wirtschaftsförderung: Stärkung und Stabilisierung der Städte, Quartiere und Innenstädte als Wirtschafts-, Handelsund Infrastrukturstandorte 2. Beseitigung städtebaulicher und ökologischer Missstände, Reaktivierung und Renaturierung von Brachflächen, Attraktivitäts- und Funktionssteigerung der öffentlichen Räume, Entflechtung von Nutzungskonflikten, Verbesserung des Stadtbildes, Verbesserung der Aufenthaltsqualität städtischer Räume für alle Bevölkerungsgruppen 3. Verbesserung der städtischen Verkehrsverhältnisse im Zusammenhang mit der angestrebten Standortaufwertung und Umweltverbesserung 4. Umbau, Ertüchtigung und Anpassung Schlüsselmaßnahme I II III o o o o o o EU-Handlungsfelder/-strategie der sozialen und freizeitbezogenen Infrastrukturen im Zusammenhang mit dem Wandel der Stadt- und Nutzerstruktur 5. Umbau, Sanierung und Anpassung der bildungsbezogenen Infrastrukturversorgung an die demographische Entwicklung 6. Stadtteilmanagement und –marketing: Stabilisierung und Aktivierung der Bewohner- und Nutzerstrukturen in den Innenstädten und Stadtquartieren, Netzwerkarbeit, Schaffung selbsttragender Bewohnerorganisationen, Unterstützung der Familien und Senioren im Quartier 7. „Urban Culture“: Modernisierung, Profilierung und demographische Anpassung der kulturellen Infrastrukturen und Einrichtungen in den Städten sowie Erhaltung und Inwertsetzung des historischen und kulturellen Erbes Schlüsselmaßnahme I II III o o o o o o o o Im Folgenden werden die drei Schlüsselmaßnahmen mit den Ableitungen und den Bezügen ihrer Projekte vertiefend vorgestellt. o Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 114 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 115 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Schlüsselmaßnahme I Projekte der Schlüsselmaßnahme Kurzbeschreibung siehe Kap. Handlungsstrategien/Maßnahmenübersicht „Neue Mitte“ Mit den nachfolgenden Projekten werden nachhaltige Impulse für die Schaffung eines bislang fehlenden Stadtzentrums gegeben. Die Projekte werden untereinander verknüpft und aufeinander abgestimmt umgesetzt. 1. 1. 2. Ausgangssituation für die Schlüsselmaßnahme mit ihren Projekten Profilierung eines Kultur- und Bürgerhauses im Kulturhaus der Stadt (Maßnahmen-Nr. I-1-1 a und b) Nutzung der Neubaupotenziale unter und neben der Autobahn (Maßnahmen-Nr. I-2-1) Entwicklung eines“ Aktiv-Stadt-Parkes“ (Maßnahmen-Nr. I-4-1) Die SWOT-Analyse des INSEK hat insbesondere ein fehlendes lebendiges und attraktives Stadtzentrum als Identifikationspunkt der Stadt als größtes Defizit herausgestellt. Die Funktionsschwächen der Innenstadt beinhalten im wesentlichen drei Aspekte: • die fehlende Versorgungsausstattung eines Mittelzentrums im möglichen Rahmen der Nähe zu Berlin und Potsdam, • ein noch nicht ausreichend substanziell hochwertiges Kulturangebot als Anziehungsmagnet und • das Fehlen gern aufgesuchter Aufenthaltsbereiche und lassen sich im einzelnen wie folgt charakterisieren: Ludwigsfelde verfügt über kein historisch gewachsenes Zentrum. Der nach 1990 bisher nur zum Teil einseitig umgesetzte Ausbau der Potsdamer Straße als Einkaufsschwerpunkt gleicht dieses Defizit nicht aus. Die seit 2001 brach liegenden Flächen unter und neben der aufgestelzten Autobahn sowie dem nordwestlich weiter verlaufenden Autobahndamm stellen einen – im Land Brandenburg einmaligen – städtebaulichen Missstand und eine ungewöhnliche Herausforderung dar. In Verbindung mit der erwirkten Aufstelzung der Autobahn geht, solange dort keine der besonderen Innenstadtsituation gerecht werdende bauliche und/oder Freiaumnutzungen etabliert sind, von diesen Flächen weiterhin eine trennende Wirkung der Stadtteile aus. Gleichzeitig bieten diese zuvor beschriebenen Flächen bis hin zum Rathausplatz mit Rathaus und Kulturhaus jedoch die Stärken und Potenziale, die vorgenannten Schwächen abzubauen bzw. zu beseitigen. Mit dem vorhandenen Ensemble des Rathausplatzes (Rathaus, Kulturhaus, Stadtwerke, Geschäftshaus Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 116 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) der ansässigen Wohnungsbaugesellschaft) hat sich in den vergangenen Jahren ein Kultur- und Verwaltungszentrum etabliert, das eine gute Grundlage für die Gestaltung eines Stadtzentrums bietet. Die Stadt hat daneben durch die Schaffung günstiger Verkehrsanbindungen der Brachflächen sowie die Schaffung von Baurecht bereits im Vorlauf Voraussetzungen geschaffen, auf deren Grundlage hier aufgebaut werden kann (siehe hierzu auch Handlungsstrategie I). Zielstellung und erwartete Effekte aus dem Projektbündel der Schlüsselmaßnahme Mit dem Kulturhaus und seinen Nutzungen sowie der Bibliothek sind zwei ausbaufähige Kulturstätten in der Innenstadt verankert. Das Kulturhaus weist jedoch starke Mängel auf: a) hoher Sanierungsbedarf, nicht mehr zeitgemäße Ausstattungsstandards und hohe Betriebs- und Energiekosten b) fehlende Kulturkonzeption, unzureichende Profilierung des Kulturhauses c) unzureichende Vernetzung der einzelnen Kulturangebote und deren Vermarktung. Innerhalb der Handlungsstrategie zur Funktionsstärkung der Innenstadt erfolgt mit der Schlüsselmaßnahme I eine Fokussierung auf den Bereich des „Stadtzentrums“. Das zukünftige Stadtzentrum soll als Kultur-, Bildungs-, Einzelhandels- und Dienstleistungsstandort entwickelt werden, der die harten und weichen Standortfaktoren der Stadt verknüpft und zur Identitätssteigerung nach innen und außen beiträgt. Ludwigsfelde ist sich bewusst, dass die Strategie der Innenstadtvitalisierung auf viele Jahre angelegt sein muss. Der Start dazu soll auf drei Projektsäulen beruhen, die unterschiedliche Anlässe bieten, die Innenstadt aufzusuchen und damit eine Vielfalt an Besucherfrequenzen zu erzeugen: Die Flächen unter und neben der Autobahn sollen im Zusammenhang mit den Funktionseinheiten um den Rathausplatz zu einem Stadtzentrum entwickelt werden, das die vorhandenen städtebaulichen Missstände abbaut bzw. beseitigt, eine verbindende Funktion zwischen den Stadtteilen schafft, die Innenstadt belebt und der Stadt Impulse verleiht, ihrer Funktion als Mittelzentrum und ihrer damit verbundenen Versorgungsfunktion für das Umland gerecht zu werden. Gleichzeitig soll die Schaffung eines Stadtzentrums zur Attraktivitätssteigerung beitragen, die auch Fachkräfte der ansässigen Unternehmen dauerhaft an die Stadt bindet und dem Wegzug besonders junger Menschen entgegenwirkt. Mit der Durchführung eines bereits in Vorbereitung befindlichen Interessenbekundungs- und Investorenauswahlverfahrens hat die Stadt einen ersten Schritt zur Umsetzung der Schlüsselmaßnahme in Angriff genommen. Da die Stadt zzt. hinsichtlich der zukünftigen Nutzung(en) offen sein möchte, ergeben sich erst nach Anschluss dieses Verfahrensschrittes sowie nach Vorstellung der Ergebnisse des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes konkretere Strategien und Umsetzungskonzepte, wie die Entwicklung auf den Flächen gesteuert und wo Unterstützungsbedarf mit Förderung besteht. Mit der Aufnahme in das Bund-Länder- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 117 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Programm Aktive Stadt- und Ortsteilzentren ist die Chance gegeben, die Flächen aber auch temporär für Zwischennutzungen zu aktivieren. Die Ausrichtung des Kulturhauses als zukünftiges Kultur- und Bürgerhaus der Stadt ist in diesem Kontext von zzt. höchster Priorität. Das Haus soll zum einen als breit angelegte Veranstaltungsstätte u. a. auch für städtische Einrichtungen wie Kitas und Schulen sowie für Vereine und Initiativen qualifiziert werden, daneben aber auch Anlaufpunkt für die Bürger der Stadt sein. Musikschule, Lokale Agenda Büro 21 und Angebote im Bereich des lebenslangen Lernens sind angedacht. Von diesem Projekt werden Impulse für die Stärkung des Wohnstandortes und zugleich für das Image der Stadt nach innen und außen erwartet. Das Kulturhaus als denkmalgeschütztes Gebäude stellt gleichfalls einen der wenigen in der Stadt vorhandenen hochrangigen Identifikationsort für die Bürger dar. Mit der Forcierung der energetischen und Innensanierung des Kulturhauses und dem Ausbau als Kultur- und Bürgerhaus gibt die Stadt ein klares Bekenntnis zur Kulturarbeit, die auch zukünftig durch die Stadt abgesichert werden wird. Das Projekt wurde bereits mit der Beauftragung einer Markt- und Wettbewerbsanalyse begonnen, um die Potenziale des Standortes herauszuarbeiten und eine Grundlage für ein im Anschluss zu erarbeitendes tragfähiges Nutzungs- und Betreiberkonzept zu schaffen. Dabei sollen auch die baulichen Anforderungen an das Haus ermittelt werden, um in einem dritten Schritt die Sanierung des Objektes unter energetischen Gesichtspunkten umzusetzen. Ein Grobcheck für den Sanierungsaufwand liegt ebenfalls vor. Die Sanierung des Kulturhauses wird darüber hinaus als Schlüsselmaßnahme im Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept der Stadt benannt, um die Wichtigkeit für den Wohn- und Arbeitsstandort zu unterstreichen. Der im Zentrumsbereich unter und neben der Autobahn beginnende zukünftige Aktiv-Stadt-Park soll die Bürger aller Altersgruppen verstärkt als Frequenzbringer in das Zentrum lenken. Die freiraumbezogene Freizeit- und Naherholungsmaßnahme soll neben der Vitalisierung des Einzelhandels und des Kulturangebotes zur Belebung der Innenstadt beitragen. Dabei soll über das Maß einer reinen Grünanlage hinaus mit Einzelbausteinen ein generationenübergreifender Stadtpark geschaffen werden, der zu einer aktiven Freizeitgestaltung beiträgt und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum spürbar erhöht. Gemeinsam mit der Lokalen Agenda 21 Ludwigsfelde ist z. B. die Wiederbelebung des vorhandenen Trimm-DichPfades als Projektarbeit ein konkreter Baustein. Dies spiegelt auch die starke Einbindung der Bürgerinnen und Bürger der Stadt in die Stadtentwicklung wider. Immer deutlicher wird dabei neben baulichen Aufgaben auch die Anforderung, die Entwicklungsprozesse durch Stadtmarketing und identätsstiftende Aktionen zu begleiten. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 118 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Ableitung aus dem Leitbild und den Handlungsstrategien Die Schlüsselmaßnahme nimmt Bezug zum Leitbild „Ludwigsfelde mittendrin“ (räumliches Leitbild), zum Leitbild „Ludwigsfelde – ein Leben lang“ und zum Leitbild „Ludwigsfelde – das sind wir“. Innerhalb der Beteiligungsprozesse wurde als Schwerpunktbereich der künftigen Stadtentwicklung die Schaffung eines Stadtzentrums herausgearbeitet, das auch attraktive Freiraumnutzungen bewusst als Zentrumsbildung mit einbezieht. Bezüge für die Schlüsselmaßnahme aus der Handlungsstrategie I „Funktionsstärkung der Innenstadt mit Stadtzentrumsentwicklung“: • Profilierung des Kulturangebotes in Verbindung mit dem Ausbau des Tourismussektors • Quantitativer und qualitativer Ausbau des Einzelhandels- und Dienstleistungs- sowie Freizeit- und Erholungssektors • Aufwertung und Gestaltung des öffentlichen Raumes mit hoher Aufenthalts- und Magnetfunktion Bezüge für die Schlüsselmaßnahme aus der Handlungsstrategie III „Ludwigsfelde als lebenswerter Wohnort für alle Generationen“: Räumliche Zuordnung Synergiebereiche • Soziale Infrastruktur und Bürgeraktivierung Flächen unter und neben der Autobahn bis Umfeld Rathausplatz Querschnittsziel Nachhaltigkeit: Konzentration auf Stärkung Innenstadt und zentralörtlicher Funktion; Umsetzung von Umweltschutzanforderungen/Klimaschutz Querschnittsziel Chancengleichheit: Verbesserung der Generationengerechtigkeit; Arbeitsplatzschaffung; Barrierefreiheit; Maßnahmen der kleinräumigen Wirtschaftsförderung: Aktivierung der Zentrumsflächen unter und neben der Autobahn als Standort für Einzelhandel und Dienstleistung, Kultur/Bildung/Freizeit; Arbeitsplatzschaffung Beseitigung städtebaulicher und ökologischer Missstände: Abbau innerstädtischer Brachflächen durch Inwertsetzung für bauliche und Freiraumnutzung; Sanierung/Aufwertung und Energieeinsparmaßnahmen an Gebäuden mit Visitenkartenfunktion Umbau, Ertüchtigung und Anpassung der sozialen und freizeitbezogenen Infrastrukturen: Anpassung vorhandener Angebote an die durch den demographischen Wandel veränderte Stadt- und Nutzerstruktur Umbau, Sanierung und Anpassung der bildungsbezogenen Infrastrukturversorgung an die demographische Entwicklung: Aufwertung des Musikschulstandortes im zukünftigen Kultur- und Bürgerhaus, Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 119 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Partner/Beteiligte Flankierende Maßnahmen Schaffung/Ausbau von Angeboten für lebenslanges Lernen Stadtteilmanagement und –marketing: Förderung und Unterstützung des Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Tourismussektors sowie Stärkung sozialer und kultureller Netzwerke zur Etablierung zielgruppenspezifischer Angebote (Gender Mainstreaming) Urban Culture: Stärkung des Zentrums als Ort der Kultur, Kommunikation und städtischen Identität sowie Erhaltung und Inwertsetzung des nur wenig vorhandenen historischen und kulturellen Erbes Stadt Ludwigsfelde, private Investoren, Lokale Agenda 21 Ludwigsfelde, Akademie 2. Lebenshälfte siehe Handlungsstrategien I bis III Gesondert hervorzuheben ist hier das zu erarbeitende Einzelhandels- und Zentrenkonzept. Der zentrale Innenstadtbereich weist insbesondere auf den Arealen unter und neben der Autobahnbrücke sowie entlang der Potsdamer Straße einen hohen Bedarf an umfassenden Innenstadtentwicklungsmaßnahmen einschließlich der weiteren Ansiedlung von Zentrumsfunktionen stärkenden Einzelhandels-, Dienstleistungssowie Freizeit- und Freiraumnutzungen auf. Dies muss einhergehen mit einer abgestimmten architektonischen und nutzungsbezogenen Aufwertung und Zusammenführung der durch die BAB A 10 getrennten nördlichen und südlichen Innenstadtbereiche. Zur Beurteilung der aktuellen Einzelhandelssituation in Ludwigsfelde sowie der Entwicklungsperspektiven für den innerstädtischen Einzelhandel sind in einem Einzelhandels- und Zentrenkonzept folgende Themenbereiche darzulegen bzw. fortzuschreiben und zu erörtern: • Beschreibung und Bewertung bevölkerungs-, siedlungsbezogener und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen der Stadt Ludwigsfelde unter Beachtung der zentralörtlichen Bedeutung als Mittelzentrum und Regionaler Wachstumskern und der sich daraus ergebenden Ansprüche an die Quantität und Qualität der Versorgungseinrichtungen • Abgrenzung und Zonierung der relevanten erschließbaren Einzugsgebiete für innerstädtischen Einzelhandel und Dienstleistungen einschließlich der Berechnung der einzelhandelsrelevanten Kaufkraftpotenziale nach Hauptwarengruppen • Prognose der einzelhandelsrelevanten Kaufkraftentwicklung nach Hauptwarengruppen in den nächsten 5 bis 10 Jahren • Darstellung und Bewertung des bestehenden Ladeneinzelhandels und Ladenhandwerks • Vergleichende Beurteilung der Versorgungssituation in Ludwigsfelde unter Zugrundelegung von Kennziffern aus Städten und Gemeinden ähnlicher Größe und zentralörtlicher Bedeutung • Ermittlung des Umsatzpotenzials Einzelhandel • Empfehlungen für mögliche Projektentwicklungen • Städtebauliche Handlungs- und Entwicklungsvorschläge Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 120 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Folgeprojekte noch mit Status Projektidee Ansiedlung von Einrichtungen, die auch in den Abendstunden als Frequenzbringer Funktion haben [Kino, Bowlingbahn, (Erlebnis-) Gastronomie], Anlaufstelle im Anschluss an Besuch der Therme Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 121 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Schlüsselmaßnahme II Projekte der Schlüsselmaßnahme Kurzbeschreibung siehe Kap. Handlungsstrategien/Maßnahmeübersicht Ausgangssituation für die Schlüsselmaßnahme mit ihren Projekten „Starke Bürger für Ludwigsfelde“ Mit den nachfolgenden Projekten werden nachhaltige Impulse für die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements und der Identitätsbildung der Bürgerinnen und Bürger gegeben. Die Projekte werden untereinander verknüpft und aufeinander abgestimmt umgesetzt. 1. Sanierung und bedarfsgerechte Erweiterung des sozio-kulturellen Zentrums Waldhaus als generationsübergreifende Begegnungsstätte (Maßnahmen-Nr. III-2-3) 2. Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements (Maßnahmen-Nr. III-2-5) 3. Würdigung des Ehrenamtes (Maßnahmen-Nr. III-2-6) Die wachsende Überalterung der Bevölkerung und die steigende Zahl an Arbeitslosen und Hartz IVEmpfängern besonders in den vom Geschosswohnungsbau geprägten Teilen der Stadt, aber auch fehlende Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit wurden in der SWOT-Analyse herausgearbeitet. Die vorgenannte Ausgangssituation kann die Gefahr einer Herauskristallisierung sozialer Brennpunkte in sich bergen. Gleichzeitig bieten vorhandene Einrichtungen und Netzwerke der Stadt Potenziale, die außerhalb der räumlichen Konzentration von Versorgungsfunktionen im Stadtzentrum Angebote für benachteiligte Gruppen im Stadtteil selbst bereithalten, die dem entgegenwirken. Das Waldhaus wurde 1997 für die sozialen und kulturellen Belange von Menschen wohnungs- und nachbarschaftsbezogen eingerichtet, die zu den oben genannten benachteiligten Gruppen in der Bevölkerung zählen. Vereine wie LUKISS, SPAS, Frauenstammtisch, Esperanca und Akademie 2. Lebenshälfte bieten ein vielseitiges Beratungs-, Begegnungs-, Bildungs- und Betreuungsangebot, um die Menschen gestärkt ihren Lebensalltag bewältigen zu lassen. Das 1972 als Kindergarten konzipierte und genutzte Gebäude besteht aus einem zweigeschossigen Hauptgebäude und einem eingeschossigen Wirtschaftsteil. Seit der 1997 begonnenen Nutzung als soziales Zentrum der Stadt sind die Aktivitäten sowie die Zahl der Vereine und Gruppen, die das Haus nutzen, stark gestiegen. Neben einer Grundsanierung des Gebäudes ist die bedarfsgerechte Anpassung und Neugliederung, die Schaffung neuer Räumlichkeiten sowie eine behindertengerechte Erschließung (Anbau/Einbau eines Aufzuges sowie Behinderten-WC) notwendig. Bürgerschaftliches Engagement aller Bevölkerungsgruppen spiegelt sich zwar im vielfältigen Vereinsleben der Stadt und in Einzelinitiativen wider, jedoch ist es in Ludwigsfelde aufgrund seiner besonderen Entwicklungsgeschichte als Stadt mit vielen seit 1950 Zugezogenen, geringer Eigentumsquote bei den Gewerbetreibenden vor allem in der Innenstadt und Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 122 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) der besonderen Stadtstruktur vergleichsweise unterentwickelt. Mit dem INSEK-Prozess wurde erfolgreich begonnen, dieses Engagement auch stärker in die Stadtentwicklung einzubeziehen und zu vernetzen. Dieser Prozess soll intensiv genutzt werden. Zielstellung und erwartete Effekte aus dem Projektbündel der Schlüsselmaßnahme Auch wurde vor diesem Hintergrund deutlich, dass die Arbeit der ehrenamtlich Tätigen zum Teil bislang nicht ausreichend gewürdigt wird. Eine fehlende Kultur der Anerkennung kann zum Rückzug aus ehrenamtlicher Tätigkeiten führen bzw. bisher nicht aktiven Ehrenamtlichen kann ohne die öffentliche Anerkennung der Sinn des Engagements schwerer vermittelt werden. Ziel der Schlüsselmaßnahme ist es, die Bürgerinnen und Bürger zu Eigeninitiative und persönlichem Engagement zu motivieren und das Selbstvertrauen zu fördern. Abkopplung von Zukunfts- und Bildungschancen, Vereinsamung und Isolation trifft gerade Menschen, die hilfs- und unterstützungsbedürftig, mobilitätseingeschränkt, arbeitslos u. ä. sind. Ziel der Weiterentwicklung des Waldhauses ist die Sanierung und Erweiterung der sozio-kulturellen Begegnungsstätte. Dazu ist eine bauliche Aufwertung dringend nötig, um die Funktion sachgerecht, aber auch äußerlich ansprechend umzusetzen bzw. zu präsentieren und den Besuchern zu signalisieren, dass für sie eine wichtige Anlaufstelle auch optisch aufgewertet wird. Weiterer wichtiger Sanierungsbaustein ist die Optimierung der Energieeffizienz des Hauses. Daneben wird die Stadt das bürgerschaftliche Engagement durch die Unterstützung der Initiative Lokale Agenda 21 Ludwigsfelde sowie der Arbeit der Akademie 2. Lebenshälfte im Rahmen des Modellprogramms „Alter schafft Neues – Aktiv im Alter“ stärken. Innerhalb dieser Prozesse findet eine verstärkte Vernetzung der Akteure statt. Projekte der Stadt und Entscheidungen der städtischen Gremien sollen verstärkt von der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger partizipieren. Mit der Auslobung eines Bürgerpreises soll ein erster öffentlich wirksamer Baustein das Ehrenamt zukünftig stärker würdigen. Unter dem Motto „für mich. für uns. für Ludwigsfelde“ soll der Bürgerpreis erstmalig 2009 an Bürgerinnen und Bürger der Stadt Ludwigsfelde, örtliche Vereine, Verbände und bürgerschaftliche Initiativen sowie an ortsansässige Unternehmen verliehen werden, die sich in besonderer Weise durch ihre ehrenamtliche Arbeit oder durch ihre Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements um das Gemeinwohl in der Stadt verdient gemacht haben. Der Bürgerpreis wird in vier Kategorien vergeben. Die Kategorie Junior steht für jugendliche Engagierte bis zum 21. Lebensjahr, die Kategorie Alltagshelden steht für Einzelpersonen oder Gruppen ohne Altersbeschränkung, die Kategorie Aktiver Mittelstand steht für partnerschaftlichen Einsatz von mittelständischen Unternehmen und die Kategorie Lebenswerk steht für das Engagement einer Einzelperson seit mindestens 25 Jahren. Über die Verleihung Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 123 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Ableitung aus dem Leitbild und den Handlungsstrategien des Bürgerpreises entscheidet eine mehrköpfige Jury. Die Preisverleihung findet in würdiger Form beim Neujahrsempfang der Stadt statt. Flankierende Maßnahmen sind geplant. Die Schlüsselmaßnahme nimmt Bezug zum Leitbild „Ludwigsfelde – ein Leben lang“, „Ludwigsfelde – das sind wir“. Der demographische Wandel und die damit verbundenen Herausforderungen an die Stadt bedürfen einer stärkeren Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in die Stadtentwicklung. Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt treten deshalb verstärkt in den Focus des Handelns. Bezüge für die Schlüsselmaßnahme aus der Handlungsstrategie I „Funktionsstärkung der Innenstadt mit Stadtzentrumsentwicklung“: • Aufwertung und Gestaltung des öffentlichen Raumes mit hoher Aufenthalts- und Magnetfunktion Bezüge für die Schlüsselmaßnahme aus der Handlungsstrategie III „Ludwigsfelde als lebenswerter Wohnort für alle Generationen“: Räumliche Zuordnung Synergiebereiche • Soziale Infrastruktur und Bürgeraktivierung • Verkehrliche Vernetzung der Kernstadt mit den Ortsteilen und Stärkung des ÖPNV Waldhaus, Kultur- und Bürgerhaus, Gesamtstadt Querschnittsziel Nachhaltigkeit: Umsetzung von Umweltschutzanforderungen/Klimaschutz; Bewusstseinsbildung Querschnittsziel Chancengleichheit: Verbesserung der Generationengerechtigkeit; Teilhabe an der Gesellschaft; Stärkung des Selbstbewusstseins Beseitigung städtebaulicher und ökologischer Missstände, Reaktivierung und Renaturierung von Brachflächen, Attraktivitäts- und Funktionssteigerung der öffentlichen Räume, Entflechtung von Nutzungskonflikten, Verbesserung des Stadtbildes, Verbesserung der Aufenthaltsqualität städtischer Räume für alle Bevölkerungsgruppen: Partizipation bei der Entwicklung eines Aktiv-StadtParkes und der Gestaltung von Stadtplätzen Verbesserung der städtischen Verkehrsverhältnisse im Zusammenhang mit der angestrebten Standortaufwertung und Umweltverbesserung: Einrichtung eines Kulturbusses, Projekte zur Barrierefreiheit Umbau, Ertüchtigung und Anpassung der sozialen und freizeitbezogenen Infrastrukturen: Anpassung vorhandener Angebote an die durch den demographischen Wandel veränderte Stadt- und Nutzer- Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 124 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Partner/Beteiligte Flankierende Maßnahmen Folgeprojekte noch mit Status Projektidee struktur Umbau, Sanierung und Anpassung der bildungsbezogenen Infrastrukturversorgung an die demographische Entwicklung: Aufwertung des Waldhauses als soziokulturelles Stadtteilzentrum im Sinne eines Mehrgenerationenhauses, Schaffung/Ausbau von Angeboten für lebenslanges Lernen Stadtteilmanagement und –marketing: Stärkung sozialer und kultureller Netzwerke zur Etablierung zielgruppenspezifischer Angebote (Gender Mainstreaming), Bürgerforen „Urban Culture“: Modernisierung, Profilierung und demographische Anpassung der kulturellen Infrastrukturen und Einrichtungen in den Städten sowie Erhaltung und Inwertsetzung des historischen und kulturellen Erbes unter Einbeziehung der Bürgerschaft, Lokale Agenda 21 Ludwigsfelde Büro im Kultur- und Bürgerhaus Stadt Ludwigsfelde, Akademie 2. Lebenshälfte, Lokale Agenda 21 Ludwigsfelde, SPAS, Haus der jungen Talente, LUKISS, Frauenstammtisch, Esperanca, Bündnis für Familien, Kulturforum Siehe Handlungsstrategie I Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 125 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Schlüsselmaßnahme III Projekte der Schlüsselmaßnahme Kurzbeschreibung siehe Kap. Handlungsstrategien/Maßnahmeübersicht Ausgangssituation für die Schlüsselmaßnahme mit ihren Projekten „Aktiv gegen Lärm“ Mit den nachfolgenden Projekten werden nachhaltige Impulse für die Stärkung des Wohn- und Wirtschaftsstandortes sowie für die Schaffung gesunder Wohn- und Lebensbedingungen geschaffen. Die Projekte werden untereinander verknüpft und aufeinander abgestimmt umgesetzt. 1. Umsetzung Lärmschutzmaßnahmen aus der Lärmaktionsplanung der Stadt Ludwigsfelde (Maßnahmen-Nr. III-1-3) 2. Erstellung Lärmschutzkonzeption als weiterführende Maßnahme (Maßnahmen-Nr. III-1-4) In der SWOT-Analyse wurden die mit der verkehrsgünstigen Lage der Stadt Ludwigsfelde und der positiven Entwicklung des Wirtschaftsstandortes verbundenen Konfliktpotenziale zur vorhandenen Wohnbebauung und zum sensiblen Krankenhausstandort herausgearbeitet. Durch die ansässigen Industriebetriebe, die Landesstraße L 79 sowohl in der Kernstadt als auch in den Ortsteilen, die Durchschneidung der Kernstadt durch die Autobahn sowie aufgrund der Anflugrichtung der Flugzeuge auf den Flughafen Schönefeld sind große Teile der Wohnbebauung, soziale Einrichtungen (darunter das evangelische Krankenhaus), Schulen, Kitas etc. entlang der Autobahn, der Hauptverkehrsstraßen und in der Nähe der Industriegebiete verlärmt. Mit der Inbetriebnahme des Flughafens Berlin Brandenburg International werden sich die Lärmbelastungen weiter erhöhen. Dies beeinflusst in hohem Maße die Gewährleistung gesunder Wohn- und Lebensverhältnisse für die Ludwigsfelder Bevölkerung. Verbunden damit ist die Wahrnehmung der Stadt als „lauter“ und damit unattraktiver Wohnstandort über die Stadtgrenzen hinaus. Gleichzeitig bietet die verkehrsgünstige Lage Ludwigsfeldes aber auch Potenziale, sich als attraktiver Wohn- und Arbeitsstandort nach außen zu präsentieren, um Neubürger für die Stadt und Fachkräfte für die ansässigen Unternehmen zu gewinnen und daneben den Wirtschaftsstandort weiter auszubauen und zu stärken. Maßnahmen aus der Lärmminderungsplanung des Jahres 1995 haben in den vergangenen Jahren bereits aktiv zum Lärmschutz in der Stadt beigetragen. Lärmschutzwände an der aufgestelzten 6-streifigen Autobahn BAB A 10 im Bereich der Kernstadt sowie Lärmschutzwälle entlang der Anhalter Bahn und des Berliner Außenringes schützen angrenzende Wohngebiete weitestgehend vor den Auswirkungen des Lärms dieser Verkehrstrassen. Durch den Bau des Ost- und des Westverbinders sowie der Nordanbindung konnten Hauptverkehrsstraßen entlastet und Schwerlastverkehr aus den Wohngebieten geleitet werden. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 126 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Zielstellung und erwartete Effekte aus dem Projektbündel der Schlüsselmaßnahme Die von Seiten der Europäischen Union (EU) vorgeschriebene Erhebung der Betroffenheit der Bevölkerung sowie die Entwicklung von Maßnahmen und Konzepten zur Lärmminderung soll in den kommenden Jahren durch die Stadt weiter forciert werden. Ziel ist es, durch geeignete Maßnahmen den vorhandenen Lärm stetig zu vermindern und die weitere Lärmentstehung zu verhindern. Der durch die Lärmaktionsplanung in Gang gesetzte Prozess soll weiter verfolgt und intensiviert und die vorgeschlagenen Maßnahmen schrittweise umgesetzt werden. Die wesentliche Zielstellung des Maßnahmekonzeptes zur Lärmminderung liegt dabei im Gesundheitsschutz der Bevölkerung. Gleichzeitig entspricht sie einer nachhaltigen Verkehrsentwicklungsplanung. Die auf den Verkehrslärm der Autobahn, der Potsdamer Straße und anderer belasteter Hauptverkehrsstraßen sowie die Ortsdurchfahrten der Ortsteile begrenzte Lärmaktionsplanung soll durch die Erarbeitung einer komplexen Lärmschutzkonzeption für die Gesamtstadt weiterqualifiziert werden und weitere Vorschläge zur Verringerung des Lärms herausarbeiten. Ableitung aus dem Leitbild und den Handlungsstrategien Die Schlüsselmaßnahme III soll sich positiv auf die Stadtentwicklung und das Stadtimage auswirken und die Attraktivität des Wohn- und Arbeitsstandortes stärken. In den ansässigen Unternehmen arbeitende Fachkräfte sollen dadurch dauerhaft an die Stadt gebunden werden, um Bevölkerungsverluste auszugleichen und dem demographischen Wandel mit der damit verbundenen Überalterung der Bevölkerung entgegenzuwirken. Die Schlüsselmaßnahme nimmt Bezug zum Leitbild „Ludwigsfelde – ein Leben lang“, „Ludwigsfelde macht Geschichte“, „Ludwigsfelde ist grün“ Gesunde Wohn- und Lebensverhältnisse sind Grundvoraussetzungen für eine lebenswerte Stadt für alle Generationen. Die Minderung oder die Vermeidung von Lärm wird deshalb auf die Agenda der Stadt gestellt. Bezüge für die Schlüsselmaßnahme aus der Handlungsstrategie III „Ludwigsfelde als lebenswerter Wohnort für alle Generationen“: Räumliche Zuordnung Synergiebereiche • Stärkung Wohnen/Wohnumfeld Bereiche entlang der Autobahn und des Straßenhauptnetzes, Gesamtstadt Querschnittsziel Nachhaltigkeit: Verbesserung der Umwelt- und Lebensbedingungen Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 127 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Partner/Beteiligte Flankierende Maßnahmen Folgeprojekte noch mit Status Projektidee Querschnittsziel Chancengleichheit: Sicherung/Schaffung gesunder Lebensbedingungen als Voraussetzung zur Arbeitskrafterhaltung (z. B. für Schichtarbeiter) Verbesserung der städtischen Verkehrsverhältnisse im Zusammenhang mit der angestrebten Standortaufwertung und Umweltverbesserung: Verkehrsvermeidung, -verlagerung, Harmonisierung des Verkehrsablaufes Stadt Ludwigsfelde siehe Handlungsstrategie II Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 128 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 9. Umsetzungsstrategien Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept für die Stadt Ludwigsfelde formuliert die strategische Ausrichtung für die Stadtentwicklung bis zum Jahr 2020, mit engen Bezügen zum Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept (SEK). Die Stadt versteht ihr INSEK als „zentrales Steuerungsinstrument für die örtliche Stadtentwicklung“ und betont den Prozesscharakter. Denn die Aufgabe, sowohl den Umsetzungsprozess zu strukturieren als auch geeignete Instrumente zur Fortschreibung und Evaluierung zu entwickeln, erfordern eine Verstetigung von Zusammenarbeit und Beteiligungsformen. So setzt die nachfolgend formulierte Umsetzungsstrategie neben der Verwaltung der Stadt Ludwigsfelde auch auf externe Partner und Unterstützer, die in den Prozess eingebunden sind bzw. werden sollen. 9.1. Stärkung der Partizipation und der Beteiligungsstrukturen Wirtschaftsunternehmen, Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt, um eine bessere Akzeptanz und positive Begleitung der Projekte in Ludwigsfelde zu erzielen. Als Novum ist die durch die Stadt geförderte Zusammenarbeit mit dem Verein Akademie 2. Lebenshälfte und der aus der Bürgerschaft heraus gegründeten Lokalen Agenda 21 Ludwigsfelde hervorzuheben. Die Lokale Agenda 21 widmet sich dem Thema Stadtentwicklung und arbeitet in verschiedenen Arbeitsgruppen. Die Akademie 2. Lebenshälfte führte eine zweitägige Zukunftswerkstatt durch, aus der sich ebenfalls einzelne themenbezogene Arbeitsgruppen bildeten. Auf diesem Wege sind wesentliche Sozialpartner und Netzwerkpartner aus der Gemeinwesensarbeit einbezogen. Im Juni 2008 bewarb sich die Stadt darüber hinaus beim Wettbewerb „Alter schafft Neues – Aktiv im Alter“ und wurde im September 2008 als eine von 50 Kommunen in der Bundesrepublik Deutschland für das gleich lautende Modellprogramm ausgewählt. In Zusammenarbeit mit der Akademie 2. Lebenshälfte werden auf diese Weise Bürgerforen durchgeführt, von denen der INSEKProzess weiter partizipiert. Im Jahre 2007 wurde der INSEK-Prozess in Ludwigsfelde mit der Erarbeitung der Analyse der Stärken/Schwächen und Chancen/Risiken (so genannte SWOT-Analyse – engl. für Strengths, Weaknesses, Opportunities und Threats) unter Beteiligung der Sachgebiete der Stadtverwaltung und der Stadtverordneten begonnen. Ein erster Arbeitsstand konnte am 29.06.2007 dem Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung übergeben werden. Neben mehreren Informations- und fachübergreifenden Abstimmungsberatungen in der Stadtverwaltung sind nachstehend die wichtigsten, zum Teil themenbezogenen Veranstaltungen bzw. Beteiligungsverfahren mit Bewohnern, Akteuren aus der Wirtschaft und der Gemeinwesenarbeit sowie dem Land aufgeführt: Im Anschluss daran wurde der Prozess intensiviert. Die vorliegenden Ergebnisse des INSEK basieren auf der Zusammenarbeit der einzelnen Sachgebiete der Verwaltung und der aktiven Einbindung zahlreicher Akteure außerhalb der Stadtverwaltung. So wurden seit Mitte 2007 zahlreiche Veranstaltungen, Informations- und Abstimmungsgespräche mit Stadtverordneten, Vereinen, Wohnungs- und • Auftaktberatungen mit Sachgebieten der Stadtverwaltung und Vereinen (z. B. Verein der Freunde der Industriegeschichte) Juni - Aug. 2007 • Informationsveranstaltung für Stadtverordnete 04.10.2007 • Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger 29.10.2007 Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 129 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) • Stadtentwicklungsgesellschaft für Ludwigsfelde zu Vorranggebieten Wohnen 22.11.2007 • Lokale Agenda 21 Ludwigsfelde (aufeinander aufbauende Veranstaltungsreihen) Jan. - Nov. 2008 • Akademie 2. Lebenshälfte (auf einander aufbauende Veranstaltungsreihen) März - Nov. 2008 • Abstimmungsberatung Wohnungsunternehmen 02.06.2008 • Fragebogenaktion im Ludwigsfelder Boten, 19.06.2008 dem M.-Curie-Gymnasium und der G.-Daimler-Oberschule 07.07.2008 • Beratungstermin mit dem Ministerium für Wirtschaft 22.09.2008 • Auftaktveranstaltung zum Modellprogramm 01.10.2008 „Alter schafft Neues – Aktiv im Alter“ in Berlin 02.10.2008 • Unternehmerstammtisch mit der Ludwigsfelder Wirtschaft/ Ludwigsfelder Wirtschaftsforum 06.10.2008 • Regionaltreffen zum Modellprogramm „Alter schafft Neues – Aktiv im Alter“ in Berlin 15.12.2008 • Akademie 2. Lebenshälfte (Arbeitsgruppen) 13.01.2008 In vielen Fällen äußerten sich die Teilnehmer neben ihrer Funktionsträgerschaft auch als „fachkundige“ Bürger der Stadt Ludwigsfelde und gaben wichtige Stellungnahmen und Anregungen. Die Erarbeitung des Leitbildes, der Handlungsstrategien und Maßnahmen sowie der Herausstellung der Schlüsselmaßnahmen stützt sich maßgeblich auf diesen Partizipationsprozess und verdeutlicht, dass das INSEK von einer breiten Öffentlichkeit mitentwickelt wurde. Mit den (hier nicht abschließend aufgeführten) Akteuren sind bereits wesentliche Handlungsfelder der zukünftigen Stadtentwicklungspolitik mit z. T. thematisch übergreifendem Ansatz abgedeckt. Im Zuge der Umsetzung der Stadtentwicklungsstrategie gilt es, diese Strukturen zu ergänzen (z. B. Belebung des Ludwigsfelder Wirtschaftsforums) und einen kontinuierlichen Beteiligungsprozess zu initiieren. Mit der Etablierung eines Agenda-21-Büros im Kulturund Bürgerhaus soll eine wichtige Anlaufstelle geschaffen werden, die auch die Netzwerkkoordinierung in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung als Aufgabe übernimmt. Der begonnene Prozess, in regelmäßigen Abständen die Öffentlichkeit über die aktuellen Tendenzen und Vorhaben der Stadtentwicklung bzw. über einzelne Vorhaben und Projekte zu informieren, wird fortgesetzt. 9.2. Abstimmung und Steuerung in Verwaltung und Politik Das organisatorische Modell für die Abstimmung und Steuerung des INSEK-Prozesses in Verwaltung und Politik wird als dreigliedriges Modell aufgebaut: Arbeitsgruppe Stadtentwicklung ► empfiehlt ► Politische Gremien ▲ arbeitet zu ▲ Koordinierungsrunde INSEK Transparenz durch Öffentlichkeitsarbeit gewährleisten Als übergeordnetes Steuerungsgremium wird eine “Arbeitsgruppe Stadtentwicklung“ eingerichtet, welche eine integrierte und räumlich koordinierte Gesamtstrategie für die Stadt ermöglicht. Diese zwei- bis dreimal jährlich tagende Arbeitsgruppe kontrolliert und begleitet den Arbeitsprozess, entwickelt die Umsetzungsstrategien Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 130 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) weiter und gibt Empfehlungen für die politischen Ausschüsse und die Stadtverordnetenversammlung, die die wesentlichen Schritte in der Planungsvorbereitung und Umsetzung durch Beschluss legitimiert. Die „AG Stadtentwicklung“ wird wie folgt gebildet: Bürgermeister und die Fachbereichsleiter II+III (ggf. themenbezogene Mitarbeiter) sowie politische und externe Vertreter: - Vertreter der politischen Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung - Vertreter der beiden großen Wohnungsunternehmen - Vertreter der Stadtwerke - Vertreter des Ludwigsfelder Wirtschaftsforums - Vertreter Lokale Agenda 21 - Vertreter Akademie 2. Lebenshälfte Wesentliche Zuarbeiten für die AG werden durch die verwaltungsinterne turnusmäßig tagende „Koordinierungsrunde INSEK“ vorbereitet, die auch die konkrete Umsetzung der Projekte steuert. Die Fachbereichsleiterrunde gewährleistet die vertikale und horizontale Vernetzung von Fachkompetenzen und Zuständigkeiten innerhalb der Verwaltung mit dem Ziel, Informationen auf kurzem Weg zu transportieren und Arbeitsstrukturen zu integrieren. Auf diese Weise können auch im weiteren INSEK-Prozess Ideen und Interessen aller Fachbereiche und deren Sachgebieten eingebracht werden. Ludwigsfelde wurde nicht in das EFRE-gestützte Programm für nachhaltige Stadtentwicklung aufgenommen. Die jährliche Berichterstattung in der IMAG Aufbau-Ost zum Umsetzungsstand des Wirtschaftlichen Entwicklungskonzeptes (SEK) und andere laufende Abstimmungen zur Stärkung des Regionalen Wachstumskerns sollen aber genutzt werden, gegenüber dem Land die Bemühungen zur Umsetzung des INSEK zu transportieren und Fördermittel in nationalen oder anderen EU-Programmen einzuwerben. Das INSEK stellt eine gemeinsame strategische Ausrichtung der Stadtentwicklung von Stadtverwaltung, Stadtverordneten und Land Brandenburg dar. Es strukturiert die ohnehin notwendigen und von der Kommunalpolitik, der Verwaltung oder auch der Öffentlichkeit initiierten Entscheidungsprozesse. Die Stadtverordneten sollten im Zuge ihrer politischen Arbeit fortlaufend über den Entwicklungsprozess informiert werden und Vorschläge zur Fortschreibung machen können, die im Rahmen der verwaltungsinternen Steuerung Berücksichtigung finden. Entsprechend sinnvoll ist es, das INSEK in seiner jeweiligen Fassung nach Beratung in den Ausschüssen von den Stadtverordneten als Handlungsgrundlage zu beschließen. Daneben ist die Zusammenarbeit mit den direkten Umlandgemeinden zu forcieren, insbesondere vor dem Hintergrund des Flughafenausbaus BBI. 9.3. Monitoring und Evaluation Obwohl Ludwigsfelde bisher in keinem Förderprogramm verankert ist, das die Beobachtung von Entwicklungsprozessen bereits zur Pflichtaufgabe gemacht hat (z. B. Stadtumbauprogramm, Soziale Stadt oder EFRE-Programm zur nachhaltigen Stadtentwicklung), will die Stadt den INSEK-Prozess nutzen, eigenverantwortlich Strukturen für das Monitoring und die Evaluation aufzubauen. Schon im laufenden Konkretisierungsprozess der Projekte gewinnen die Erfolgskontrolle und die regelmäßige Überprüfung der Strategien und Maßnahmeplanungen an Bedeutung, da die Förderung von Projekten zunehmend von deren Zielgenauigkeit und nachhaltiger Wirkung abhängig gemacht wird. Hierfür sind eine kontinuierliche Beobachtung der Stadtentwicklung (Monitoring) und eine Erfolgskontrolle angestrebter Ziele auf der Konzept- sowie auf der Detail- bzw. Projektebene (Evaluierung) erforderlich. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 131 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Als Instrument soll ein indikatorengestütztes Monitoringsystem eingeführt werden, welches die Entwicklungen über längere Beobachtungszeiträume vergleicht. Dazu wird ein überschaubarer Datenkatalog mit messbaren Kriterien erarbeitet, welcher Aussagen über Entwicklungstrends auch auf teilräumlicher Ebene zulässt. Im Interesse eines übersichtlichen Systems sollen zu den Bereichen - Demografie, Wohnungsmarkt, Sozialstruktur, Wirtschaftsentwicklung, Kultur/ Freizeit/Erholung und Verkehr mit insgesamt etwa 15-20 aussagekräftigen Indikatoren wie Einwohnerzahl, Altersstruktur, Anzahl der Arbeitsplätze, Anteil von Arbeitslosen und ALG-II-Empfängern an der Bevölkerung, Schülerzahlen, Wohnungsbestands- und Leerstandsentwicklung, Besucherzahlen von sozialen und kulturellen Einrichtungen, Umsatzentwicklung im innerstädtischen Einzelhandels- und Dienstleistungsgewerbe, Verkehrsaufkommen, Entwicklung der Bewirtschaftungskosten in sinnvollen regelmäßigen Abständen erfasst und ausgewertet werden. Im Rahmen der Evaluierung soll gezielt untersucht werden, ob die durchgeführten Maßnahmen und Projekte den zuvor definierten Zielen und Erwartungen gerecht und positive Veränderungen erreicht werden. Da Ludwigsfelde aufgrund der mit historisch gewachsenen Städten bzw. Mittelzentren (fehlender Altstadtkern, geringe Anzahl eigentümergeführter Geschäfte, besondere Stadtstruktur) nicht vergleichbaren Ausgangssituation kaum auf „Patentrezepte“ zur Innenstadtstärkung zurückgreifen kann, wird die Bewertung von Maßnahmen gegebenenfalls auch negative Ergebnisse deutlich machen, die ein Korrigieren der Innenstadtstrategie im Sinn eines Lernprozesses erforderlich machen. In vielen Fällen lässt sich die Evaluierung eher auf qualitative Entwicklungen und weniger auf eine präzise Prognose von quantitativen Erfolgsparametern beziehen. Denn wichtige Informationen lassen sich kaum aus statistischen Daten ablesen, wie beispielsweise Image, Wohnzufriedenheit, Umweltsituation, Freizeitqualität oder Attraktivität des Stadtbilds. Entsprechende Entwicklungen sind daher anhand von regelmäßigen Umfragen zu analysieren. Die thematische Vielfalt der Parameter erlaubt eine zielgerichtete Evaluierung der Effekte, die durch die einzelnen Schlüsselmaßnahmen erzielt werden: Schlüsselmaßnahme I Schlüsselmaßnahme II Schlüsselmaßnahme III „Neue Mitte“ „Starke Bürger für Ludwigsfelde“ - Einwohnerentwicklung/ Alters- und Sozialstruktur in Gesamtstadt und Quartieren - Wohnungsmarktentwicklung - Besucherzahlen Begegnungsstätte Waldhaus - jährliche Befragung über Zufriedenheit Angebots- und Unterstützungsstruktur Ge- „Aktiv gegen Lärm“ - Entwicklung Verkehrs- und Lärmaufkommen (Straße, Bahn, Luftraum) - Lärmmessung an Projektstandorten zum Nachweis von Lärmminderung - - - - Arbeitsplatzentwicklung in der Innenstadt Innerstädtische Neuansiedlung von Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Freizeiteinrichtungen Umsatzentwicklung des innerstädtischen Einzelhandels Besucher- und Nutzerzahlen a) Kultur- und Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 132 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Schlüsselmaßnahme I Schlüsselmaßnahme II „Neue Mitte“ - - - „Starke Bürger für Ludwigsfelde“ Bürgerhaus samtstadt und (VeranstaltunWaldhaus gen/Musikschul - jährliche Erfase etc.), sung ehrenamtb) Bibliothek licher Tätigkeietc. ten und RegistBesucher- und rierung von Nutzerzahlen bürgerschaftliAktiv-Stadt-Park chem EngageSchaffung inment nerstädtischer - Befragungen Wohnungen zum geselljährliche Befraschaftlichen gung InnenStellenwert bürstadtbesucher gerschaftlichen zum ZufriedenEngagements heitsgrad bzw. 2010 begonnen werden, sofern in Abstimmung mit dem Land Brandenburg die jeweilige Förder- und Unterstützungsfähigkeit geklärt werden kann. Schlüsselmaßnahme III „Aktiv gegen Lärm“ Die definierten Entwicklungsziele, die u. a. mit Hilfe der Schlüsselmaßnahmen erreicht werden sollen, sind im Rahmen der Evaluation auf ihre Erreichbarkeit zu überprüfen (laufende Erfolgskontrolle), um bei Bedarf z. B. auf eine von der Zielstellung und Erwartung abweichende Entwicklung und die damit verbundenen Auswirkungen, vor allem auf die Stärkung des Zentrums, reagieren zu können. So wird über die zuvor angesprochene Präzisierung im Jahr 2009 hinaus eine regelmäßige kritische Überprüfung der Ziele und der konkreten Maßnahmeplanung für erforderlich gehalten, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuell noch nicht absehbaren weiteren Entwicklung der Geschäftslage bei den Großunternehmen in Ludwigsfelde (Stichwort: Finanz- und Wirtschaftskrise). Es ist zu vermuten, dass das INSEK etwa alle zwei Jahre fortgeschrieben werden muss. 9.5. Akquirierung von Fördermitteln und Finanzierungsstrategie 9.4. Fachlich-inhaltliche schreibung Vertiefung und Fort- In dem vorliegenden INSEK werden von der Stadt Schlüsselmaßnahmen definiert, für deren Teilprojekte – insbesondere in der Schlüsselmaßnahme I die Projekte Kultur- und Bürgerhaus und Bereich unter und neben der Autobahn – noch weitere Gutachtenergebnisse, Vorbereitungs-, Entwurfs- und Durchführungsplanungen für die Realisierung der einzelnen Projekte notwendig sind. Mit der Umsetzung der einzelnen Schlüsselmaßnahmen soll 2009 Das INSEK soll auf Ebene des Landes Brandenburg eine Entscheidungsgrundlage für die förderseitige und strategische Unterstützung schaffen. Es verdeutlicht die Ausrichtung der Stadt- und Wirtschaftsentwicklung und stellt die inhaltliche Klammer für Einzelmaßnahmen dar, deren finanzielle Förderung erforderlich ist bzw. die der inhaltlichen oder organisatorischen Unterstützung durch das Land bedürfen. Die Stadt Ludwigsfelde ist eines der wenigen Mittelzentren, die innerhalb eines Regionalen Wachstumskernes liegen und nicht an Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 133 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) den Fördermitteln von dem EFRE-gespeisten Programm zur nachhaltigen Stadtentwicklung partizipieren. Auch das Sanierungsgebiet „Ernst-Thälmann-Straße“, in dem keine prioritären INSEKProjekte verortet sind, tangiert kaum die räumlichen Schwerpunktbereiche der Schlüsselmaßnahmen. Andere Fördergebietskulissen wie Stadtumbau-Ost oder Soziale Stadt, die z. B. Voraussetzung für die Nutzung des Förderprogramms zur Energetischen Sanierung sozialer Infrastruktur sind, liegen ebenso wenig vor. Es ist daher erforderlich, auf Grundlage des INSEK – in Verbindung mit dem Standortentwicklungskonzept – interministeriell beim Land Brandenburg für nachhaltige und notwendige Projekte und Maßnahmen zu werben und positive Förderentscheidungen für sinnvolle Vorhaben und Projekte einzufordern. Über dieses Programm hinaus sollte im Sinne des integrierten Förderansatzes mit dem MIR und anderen Ministerien geprüft werden, wo weitere Förderangebote sinnvoll zum Einsatz kommen können. Die Stadt Ludwigsfelde kann zusichern, dass für die kommenden Jahre zur Umsetzung der Maßnahmen entsprechend der gesetzten Prioritäten und nach erfolgter Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung durchschnittlich 2,5 Mio. € Eigenmittel der Stadt zur Kofinanzierung von Fördermitteln aus entsprechenden Programmen der nationalen Städtebauförderung oder Programmen anderer Ministerien bereitgestellt werden können. Die inhaltliche Themenstellung vor allem der Schlüsselmaßnahme I mit den Aufwertungsprojekten „Kultur- und Bürgerhaus“, „AktivStadt-Park“, „Entwicklung der Flächen unter und neben der Autobahn“, aber auch andere Projekte aus dem weiten Feld der drei Handlungsstrategien machen aus Sicht der Stadt eine Aufnahme in das Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ sinnvoll. Zum Programm heißt es beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: • • • • „ … Die Finanzhilfen des Bundes können z. B. eingesetzt werden für Investitionen zur Profilierung der Zentren und Standortaufwertung, wie: Aufwertung des öffentlichen Raumes (Straßen, Wege, Plätze) Instandsetzung und Modernisierung von das Stadtbild prägenden Gebäuden (auch energetische Erneuerung) Bau- und Ordnungsmaßnahmen für die Wiedernutzung von Grundstücken mit leerstehenden, fehl- oder mindergenutzten Gebäuden oder Brachen einschließlich vertretbarer Zwischennutzung Citymanagement, Beteiligung von Nutzungsberechtigten sowie Immobilien und Standortgemeinschaften. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 134 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Festlegung der Reihenfolge der Maßnahmen bezüglich ihrer Priorität Priorität 1. 2. Maßnahme Profilierung eines Kultur- und Bürgerhauses im Kulturhaus der Stadt Schl.Maßn. Realisierung SM I 2009-2010 Vorschlag Förderprogramm • Sanierung und Ausbau des jetzigen Kulturstandortes zum „Kultur- und Bürgerhaus Ludwigsfelde“ auf Grundlage eines Nutzungs- und Betreiberkonzeptes unter energetischen Gesichtspunkten Investitionspakt • Neugestaltung des Innenhofes und Umfeldes des Kulturhauses für Freiluftveranstaltungen Aktive Stadt- und Ortsteilzentren (Maßnahmen-Nr. I-1-1 a und b) Sanierung und bedarfsgerechte Erweiterung des sozio-kulturellen Zentrums Waldhaus als generationsübergreifende Begegnungsstätte Gesamtsumme SM II 2010 SM I 2010-2011 Konjunkturprogramm II derzeit ca. 6,0 bis 7,4 Mio. € 400.000 € ca. 1,26 Mio. € (Maßnahmen-Nr. III-2-3) 3. Entwicklung eines “Aktiv- Aktive Stadt- und Ortsteilzent- 500.000,00 € Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 135 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) Priorität Maßnahme Schl.Maßn. Realisierung Vorschlag Gesamtsumme Förderprogramm Stadt-Parkes“ ren (Maßnahmen-Nr. I-4-1) 4. Erarbeitung Einzelhandelsund Zentrenkonzept mit ergänzenden Strategien zur Zentrumsstärkung SM I 2009-2010 Aktive Stadt- und Ortsteilzentren 50.000 € SM III 2009-2013 im Laufe des Verfahrens zu konkretisieren 50.000,00 € SM I 2009 EFRE i. V. m. Kommunalem Kulturinvestitions-Programm (KKiP) 750.000,00 € SM I 2008-2013 (Maßnahmen-Nr. I-2-5) 5. Umsetzung Lärmschutzmaßnahmen aus der Lärmaktionsplanung der Stadt Ludwigsfelde (Maßnahmen-Nr. III-1-3) 6. Neubau Museumsanbau mit Integration des Tourismusbüros (Maßnahmen-Nr. I-1-2) 7. Nutzung der Neubaupotenziale unter und neben der Autobahn (Maßnahmen-Nr. I-2-1) Aktive Stadt- und Ortsteilzentren > ggf. können Einzelmaßnahmen in der Priorität dann nach vorn kommen derzeit noch nicht bezifferbar Aus derzeitiger Sicht ist eine darüber hinausgehende Prioritätensetzung von Maßnahmen aufgrund der zum Teil noch erforderlichen Grundlagenerarbeitung (weitere Gutachtenergebnisse) und/oder Detaillierung (Vorbereitungs-, Entwurfs- und Durchführungsplanungen) nicht sinnvoll. Im weiteren Verfahren wird demnach eine Aktualisierung bzw. Anpassung von Prioritätensetzungen erfolgen. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 136 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 10. Glossar (aus der Arbeitshilfe INSEK, herausgegeben vom Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung, Dezember 2006) Entwicklungsziele - Die mit dem Leitbild verbundenen Ziele, die die Stärken der Städte aufgreifen, Chancen der gesellschaftlichen Entwicklung erkennen und Meilensteine für die Zukunft klar formulieren. Erfolgskriterien – Qualitative und quantitative Merkmale, die auf der einen Seite die angestrebten Ziele verbindlich machen und auf der anderen Seite wichtige Hilfsmittel zur Überprüfung des Erfolges einer Maßnahme bzw. eines Projektes darstellen. Handlungsfelder – Aktionsbereiche, die für die Stadtentwicklung besondere Relevanz haben. SWOT-Analyse – engl. für Strengths, Weaknesses, Opportunities und Threats Instrument zur Situationsanalyse, mit dem die strategische Ausrichtung innerhalb des Programmes ermittelt werden soll. Mit dieser einfachen und flexiblen Methode werden sowohl interne stadtbezogene Stärken und Schwächen (Strength-Weakness) als auch externe gesellschaftliche Chancen und Gefahren (Opportunities-Threats) betrachtet, welche die Handlungsfelder der Stadtentwicklung betreffen. Aus der Gegenüberstellung von städtischen Stärken und Schwächen mit den gesellschaftlichen Chancen und Risiken lassen sich strategische Ziele ableiten. Synergien – Zusammenwirken von Handlungsfeldern und Themenschwerpunkten, die durch die Schlüsselmaßnahme berührt werden. Synergieeffekte stellen dabei die positiven Auswirkungen einer Maßnahme dar. Leitbild – Das Leitbild dient der Identifikation und Orientierung aller Beteiligten und setzt sich zusammen aus dem Slogan (wahlweise), den Entwicklungszielen und dem räumlichen Leitbild. Projekt – Eine innerhalb einer Schlüsselmaßnahme zu finanzierende Einzelmaßnahme. Schlüsselmaßnahme – Schlüsselmaßnahmen bündeln ausgewählte Maßnahmebereiche für die Stadtentwicklung nach dem INSEK. Sie fassen idealerweise mehrere Handlungsfelder zusammen und dienen der Darstellung wichtiger thematischer und räumlicher Aktionsschwerpunkte innerhalb der Stadt. Die konkrete Umsetzung erfolgt im Rahmen von Projekten. Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 137 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 11. Abkürzungsverzeichnis AfS BB Amt für Statistik Berlin Brandenburg ASZ Förderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ BAB A 10 Bundesautobahn Autobahn 10 BBI Berlin Brandenburg International EFRE Europäischer Fonds für regionale Entwicklung EHZK Einzelhandels- und Zentrenkonzept ExWoSt Experimenteller Wohnungs- und Städtebau FHS Fachhochschule FNP Flächennutzungsplan FOC Factory-Outlet-Center FSC internationale gemeinnützige Organisation, welche das erste System zur Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft schuf, betreibt und weiterentwickelt GA I Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ GE Gewerbegebiet Gender Mainstreaming Gleichstellung der Geschlechter auf allen gesellschaftlichen Ebenen GI Industriegebiet GSK FU BBI 2007 Gemeinsames Strukturkonzept Flughafenumfeld Berlin Brandenburg International 2007 Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 138 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) HS Hochschule IIV Interessenbekundungs- und Investorenauswahlverfahren IKMZ Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus IMAG-Ost Interministerielle Arbeitsgruppe Ost des Landes Brandenburg INSEK Integriertes Stadtentwicklungskonzept ISEK Integriertes Stadtentwicklungskonzept zum Wohnen, Stand 2002 KAG Kommunalabgabengesetz KMU Kleine und mittlere Unternehmen LAG Lokale Arbeitsgruppe LASA Landesagentur für Struktur und Arbeit Brandenburg GmbH LBV Landesamt für Bauen und Verkehr LEP BB Landesentwicklungsplan Berlin Brandenburg LEP FS Landesentwicklungsplan Flughafenstandortentwicklung LDS Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik LSG Landschaftsschutzgebiet LWG Ludwigsfelder Wohnungsgenossenschaft e. G. MIR Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung MWFK Ministerium für Wirtschaft, Forschung und Kultur Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 139 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) NSG Naturschutzgebiet ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr OSZ Oberstufenzentrum PPP Public Privat Partnership RiLiKStB Bbg Richtlinie des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung zur Verwendung von Fördermitteln zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in den Gemeinden des Landes Brandenburg - Teil kommunaler Straßenbau RWK Regionaler Wachstumskern SEK Standortentwicklungskonzept (Wirtschaftliches Entwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde, Stand: 2006) SPNV Schienengebundener Personennahverkehr SWOT-Analyse Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Gefahren) - Analyse VBB Verkehrsverbund Berlin Brandenburg WARL Wasserver- und Abwasserentsorgungszweckverband Region Ludwigsfelde WE Wohneinheiten ZAB Zukunftsagentur Brandenburg ZAL Zentrum für Aus- und Weiterbildung Ludwigsfelde Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 140 Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsfelde (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009) 12. Anlagen • Integrierte Kosten und Finanzierungsübersicht 2009 bis 2020 • Auszug aus dem Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept 2006 (Szenarien I und II) Stadt Ludwigsfelde, Fachbereich II Stadtentwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 141