kuschelig - Textilzeitung
Transcription
kuschelig - Textilzeitung
© Sharon Stone für Airfield, Walter Moser GmBH, Fotograf: Tim Petersen P.b.b., GZ 02Z032321 M, Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH, Brunner FeldstraSSe 45, 2380 Perchtoldsdorf; Retouren an Postfach 100, 1350 Wien, 12. Dezember 2014 © Eider 23/24/14 COOL & kuschelig H/W 2015/16 GDS-ONLINE.COM DÜSSELDORF 4 – 6 FEB 2015 29– 31 JUL 2015 ALL IMPORTANT TRENDS. ALL STRONG BRANDS. IN A FIRST-CLASS ENVIRONMENT. SUPPORTED BY: inhalt 10 12 20 29 39 © 10: Zalando, 12: Aigner, 16: Hessnatur, 20: Luisa Cerano, 29: CAMP DAVID, 39: S.T.Dupont Testklub onlinehandel Porträt kongress 04bestseller im aufwind 06mexx am ende 08 Vorweihnachtlicher Optimismus 10zalando schreibt schwarze zahlen 12 Grosser Auftritt zum 50er 14zukunft passiert Design 15headquaRter 2.0 kongress 16gut und böse? neue läden 19black & white vienna preview 20dob mode aktuell Society Manchmal geht es Schlag auf Schlag: KarlHeinz Müller sagt »seine« Bread & Butter ab. Der holländische Systemanbieter Mexx geht nicht nur Pleite, sondern soll auch gleich abgewickelt werden. Und angeblich ist der Generalunternehmer der Mall of Berlin wenige Wochen nach Eröffnung des EKZ insolvent. Was diese drei Ereignisse der letzten Wochen gemeinsam haben? Absolut nichts. Und das ist das Beunruhigende. Die Bread & Butter war mal eine Leitveranstaltung, Karl-Heinz Müller ein mutiger Vordenker, der jahrelang alles richtig gemacht hat. Der holländische Modeerzeuger Mexx laboriert seit Jahren vor sich hin, ohne jemals wieder Tritt gefunden zu haben. Und die Berliner Mall, nach eigenen Angaben die größte Europas? Scheitert (offenbar) schon, bevor sie r ichtig in die Gänge kommen konnte. Es gibt in der Mode aktuell keine Garantien, auf nichts. Unsinkbar scheinende Schiffe gehen leise unter, aber wo der eine schwächelt, profitiert der andere. Also wird die Berliner Panorama aus allen Nähten platzen, die verbliebenen Systemanbieter werden rasch auf den (ohnehin nur noch spärlich vorhandenen) Mexx-Flächen nachrücken – und Berlin hat wohl eine weitere Mall, die weitgehend ohne Besucher auskommen muss. Drei Monate mit schwachen bis katastrophalen Umsätzen, eine vorweihnachtliche Rabattschlacht, wie Handel und Konsumenten sie noch nie erlebten: Freuen wir uns auf 2015. Im Prinzip kann es nur besser werden! VON BRIGITTE PFEIFER-MEDLIN 29haka 36 cool classics 39duft & schweiss 40 20 jahre in mode © Breneis Erfolgsgarantie? War gestern … editorial business 16 TZ 23/24 2014 3 business news Palmers ist wieder profitabel D © Andreas Tischler Bestseller im Aufwind D ie dänische Bestseller-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende Juli) ihren Umsatz leicht, ihren Gewinn allerdings deutlich gesteigert. Laut den soeben veröffentlichten Zahlen stieg der Nettoumsatz der Modegruppe mit Marken wie Vero Moda, Jack & Jones, Name it und Only um 5 % auf 2,7 Mrd. €. Das Vorsteuerergebnis konnte um 21 % auf 228,2 Mio. € gesteigert werden. Laut CEO und Eigentümer Anders Holch Povlsen sind der »verstärkte Fokus auf das operative Geschäft« und »eine noch engere Zusammenarbeit mit unseren Partnern und Kunden« hauptverantwortlich für das erfreuliche Ergebnis. Auch der E-Commerce trage zunehmend zur posi tiven Entwicklung bei. Dementsprechend wolle man die Verbindung zwischen den physischen Stores und den Onlineaktivitäten noch natürlicher und fließender gestalten. Vor einigen Wochen ist unter www.bestseller.com ein Multilabel-Onlineshop für alle Konzernmarken ans Netz gegangen. Als aktuellen Arbeitsschwerpunkt sieht Povlsen außerdem die Produktentwicklung. Bestseller müsse sich noch mehr anstrengen, »die steigenden Erwartungen unserer Kunden zu erfüllen und immer die letzten Trends zu liefern«. Die ersten Monate des neuen Geschäftsjahrs seien hingegen nicht zufriedenstellend gelaufen. ie Palmers-Gruppe hat das Geschäftsjahr 2013/14 (per 31. Jänner) erfolgreich abgeschlossen. Laut soeben veröffentlichter Bilanz stieg der Umsatz der Palmers Holding GmbH um 7 % auf 126 Mio. €. Erfolgreich war der Konzern, zu dem die Marken Palmers, p2 bodywear sowie p2 Kosmetik zählen, jedoch in erster Linie mit seiner Kosmetiklinie: Während der Umsatz bei den Kosmetika um 25 % auf 51,5 Mio. € anstieg, ging jener bei den Textilien um 6 % auf 74,4 Mio. € zurück. Gleichzeitig gelang dem Konzern die Rückkehr in die Gewinnzone: Stand für das Geschäftsjahr 2012/13 noch ein Jahresfehlbetrag von 1,0 Mio. € in der Bilanz, war es 2013/14 ein Überschuss von 10,6 Mio. €. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verachtfachte sich von 438.000 € auf 3,6 Mio. €. Im operativen Ergebnis EBITDA legte Palmers um 25 % auf 13,3 Mio. € zu. Der Wäschekonzern, der seinen Firmensitz heuer von Wiener Neudorf nach Wien verlegte, kämpft immer noch mit den Nachwehen der Pleite der französischen Tochter Lejaby im Jahr 2011. Das Eigenkapital ist mit −3,2 Mio. € weiter negativ. Doch auch hier ist ein klarer Aufwärtstrend erkennbar: Ein Jahr davor klaffte beim Eigenkapital noch eine Lücke von 13,9 Mio. €. Laut Geschäftsführer Wolfgang Neussner ist die Liquidität des Konzerns bis Ende 2018 abgesichert. Im Zuge der Refinanzierung verzichtete eine Gläubigerbank auf 7,8 Mio. €. In Österreich ist Palmers nach eigenen Angaben Marktführer im Wäschehandel. Hierzulande betreibt der Konzern 111 eigene Filialen sowie 94 Franchise-Standorte. Neben dem Heimmarkt sind Deutschland und Kroatien strategische Kernmärkte. Insgesamt ist Palmers in über 15 Ländern mit 300 Verkaufs standorten vertreten, der Auslandsanteil am Geschäft liegt bei 44 %. Im Geschäftsjahr 2013/14 eröffnete Palmers insgesamt 16 neue POS. Im aktuellen Jahr 2014/15 kam das Handelsunternehmen bisher auf 13 neue Standorte, sieben davon in Österreich, davon wiederum vier in Franchise. Nicht »neue Standorte um jeden Preis«, sondern »selektives und profitables Wachstum« laute die Strategie, betont die Geschäfts führung. Für das aktuelle Geschäftsjahr erwartet Palmers abermals ein Wachstum »in allen relevanten Parametern«. Z umindest einen der vakanten Spitzenposten hat die Vorarlberger Huber-Gruppe neu besetzt: Mit Susanne Mraz wurde ein neuer Finanzvorstand gefunden. Die 41-Jährige war zuletzt beim Bauindustriekonzern KHD als Head of Finance, IT & Administra tion in Neu Delhi beschäftigt. Nun freue sich Mraz »auf die Arbeit in einem österreichischen Traditionsunternehmen«, heißt es in einer Presseaussendung. »Ich sehe in unseren hauseigenen Marken viel Potenzial, um mit der Gruppe international weiter expandieren zu können.« Mraz folgt auf Thomas Erath, der Huber bereits im Mai verließ. Weiterhin gesucht wird ein Nachfolger für Vorstandsvorsitzenden Micha Siebenhandl, der sich nach nur einem halben Jahr an der Spitze im September vom Wäschehersteller verabschiedete. Seither leitet der Aufsichtsratsvorsitzende Karl Michael Millauer den Konzern interimistisch. 4 TZ 23/24 2014 © Palmers © Huber Holding AG Huber hat neuen Finanzvorstand business news D © Love Architecture er Faserhersteller Lenzing hat weitere 250 Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet. Davon sind rund ein Drittel Leiharbeiter. Betroffen sind in erster Linie die Bereiche Engineering, Instandhaltung und Technik. Grund für den Personalabbau ist ein deutlicher Einschnitt ins ambitionierte Expansionsprogramm, das der oberösterreichische Konzern seit Jahren fährt. 2012 hatte Lenzing noch 340 Mio. € in Produktionsausweitungen investiert, 2013 waren es 250 Mio. €, nun ist nur noch ein Investitionsrahmen von höchstens 100 Mio. € pro Jahr vorgesehen. Lenzing hatte im Laufe der letzten beiden Jahre bereits rund 600 Vollzeitstellen abgebaut und beschäftigt nun weltweit 6.157 Personen, 2.955 davon in Österreich. Eine Stiftung samt Sozialplan wurde eingerichtet. top NEWS Herbert Pircher leitet Frank Walder D er DOB-Anbieter Frank Walder holt sich als ersten Geschäftsführer, der nicht der Gründerfamilie Held angehört, den Österreicher Herbert Pircher an Bord. Der 53-Jährige war seit dem Jahr 2000 in verschiedenen Führungspositionen bei Cecil tätig, zu Beginn in Österreich, zuletzt hatte er als Head of Sales die oberste Vertriebsverantwortung für alle Märkte inne. In der Geschäftsführung von Frank Walder wird Pircher die Bereiche Vertrieb, Produktentwicklung und Produktmarketing verantworten. Erklärtes Ziel Pirchers ist die Modernisierung der Ware und die Stärkung der Marke. »Es ist eine tolle Herausforderung, in einem Unternehmen anzufangen, das sich im Umbruch befindet und so viel Potenzial hat«, meint der studierte Sportwissenschaftler. Carolin Held, die seit 2011 die alleinige Geschäftsführung innehatte, wird künftig die Bereiche Beschaffung, Verwaltung und Logistik verantworten. © Frank Walder Lenzing spart bei TechnikPersonal Salzburger Shopping Arena eröffnet im März BrandBoxx SalzBurg MeSSeterMine 1. HJ 2015 Mit dem Generalumbau gibt sich das Salzburger Shopping Center Alpenstraße (SCA) einen neuen Namen: Das Einkaufszentrum im Süden der Stadt Salzburg soll kommenden März als Shopping Arena neu eröffnet werden. Zu den Modemietern auf rund 23.500 m2 Verkaufsfläche gehören Kleider Bauer, H&M, Desigual, Kult, Tom Tailor, Tally Weijl, Hunkemöller, Street One und Cecil. Aus anderen Branchen sollen u. a. Media Markt, Müller und Eurospar für Frequenz sorgen. Die Shopping Arena liegt direkt an der Alpenstraße, einem Verkehrsknotenpunkt und Hauptzubringer im Süden Salzburgs. Die Arbeiten am 1990 eröffneten Center sind in vollem Gange. Die künftig etwa 70 Ladeneinheiten teilen sich auf zwei Gebäude auf, die durch eine unterirdische Passage verbunden sind. Die Architekten von Love Architecture aus Graz sehen das Ensemble als »modernes Tor zu Salzburg«. Im Innenraum sorgen helle Materialien und Atrien dafür, dass Licht bis ins Untergeschoß gelangt. Die Eigentümergesellschaft des Media-Markt-Gründers Erich Kellerhals investiert 60 Mio. €. Der neue Name »Arena« soll Dynamik, spannende Unterhaltung und Erlebnis vermitteln, erklärt Centermanagerin Sabine Gabl. 27. – 28. 01. HOT 1 Tracht & Country Premiere 08. – 10. 02. Fashion Premiere Dessous & Bademoden Salon 11. – 13. 02. Powerwoche Salzburg 16. – 17. 02. HOT 2 brandboxx.at Mexx ist am Ende © Citygate D ie niederländische Modemarke Mexx hat Anfang Dezember Insolvenz angemeldet. In der Zentrale in Amsterdam rechnet man mit der Abwicklung des Unternehmens. Bisher konnte trotz längerer Suche kein neuer Investor gefunden werden. Seit Unternehmensgründer Rattan Chadha zum Höhepunkt des Erfolges 2006 seine Anteile an den US-Konzern Liz Claiborne verkauft hatte, kannten die Unternehmenskennzahlen nur noch eine Richtung: abwärts. Lag der Umsatz 2006 noch bei 1 Mrd. €, waren es zuletzt laut Schätzungen nur noch 290 Mio. €. 2011 wurde das Unternehmen an den US-Investor The Gores Group verkauft. Nachdem eine Neuausrichtung der Marke nicht den gewünschten Erfolg brachte, verlor dieser jetzt das Interesse an der defizitären Marke. Dazu kamen nun akute Probleme v. a. in Russland. Die Mexx-Läden sollen so lange wie möglich geöffnet bleiben, um die Warenbestände abzuverkaufen. Zuletzt gab es europaweit noch 120 eigene Läden, 376 Partnership-Stores und 532 Shop-in-Shops sowie 5.000 Wholesale-Kunden. Wiener Citygate eröffnet Ende Februar as Einkaufszentrum Citygate im Norden Wiens, direkt an der U1-Station Aderklaaer Straße, eröffnet am 26. Februar 2015. Per Anfang Dezember waren die Flächen laut den Betreibern zu 99 % vermietet, es sind nur mehr kleine Restflächen zu haben. Das Center bietet 54 Shops auf 20.000 m2 Retail-Fläche. Neben einem Hypermarkt von Interspar mit rund 5.000 m2 sind Textilgrößen wie Fussl Modestraße, New Yorker, Gerry Weber und s.Oliver im Center zu f inden. Zusätzlich werden mit den schwedischen Ketten Dressmann und Bik Bok auch für Österreich neue Konzepte vertreten sein. Weiters auf der Mieterliste sind u. a. CCC Schuhe, Mister*Lady Jeans, Marionnaud, DM, Libro, Syndikat, Ernsting’s Family, Palmers und Colloseum. Neben dem Einkaufszentrum umfasst das Projekt 1.167 Miet- und Eigentumswohnungen, einen Kindergarten, Grün- und Erholungsflächen sowie eine Tiefgarage. Die Stumpf-Gruppe hat gemeinsam mit namhaften Bauträgern 250 Mio. € in das Projekt investiert. short cuts +++ WIENER UNTERNEHMER FÜR SONNTAGSÖFFNUNG+++ Bei der (nicht bindenden) Mitgliederbefragung der Wiener Wirtschaftskammer sprachen sich 72,6 % der Wiener Unternehmer dafür aus, in Tourismuszonen die Sonntagsöffnung im Handel zu erlauben. Von den rund 90.000 verschickten Stimmzetteln wurden 14.465 retourniert. Nun sollen Gespräche mit der Gewerkschaft folgen. Diese zeigt sich vorerst wenig entgegenkommend und verweist auf eine eigene Umfrage, laut der 94,3 % der Handelsangestellten eine Sonntagsöffnung ablehnen. +++WIENER HERRENAUSSTATTER LINNERTH HÖRT AUF+++ Beim alteingesessenen Wiener Herrenbekleidungsgeschäft Linnerth am Lugeck läuft der Totalabverkauf. Das 1976 eröffnete Geschäft, das exklusive Marken wie Pal Zileri, Windsor, Armani, Boglioli und Peuterey führte, wird den Standort Ende März schließen. Geschäftsführer Herbert Broneder verweist auf »widrige Umstände, wie zum Beispiel die vier Jahre dauernde Baustelle direkt vor unserem Geschäft« und »das Ausbleiben der russischen Kundschaft in den letzten Monaten«. +++E-COMMERCE-KONFERENZ+++ Von 23. bis 25. Februar 2015 findet die Premiere der etailment Wien, einer dreitägigen Fachveranstaltung zum Thema E-Commerce, statt. Die Konferenz wird von der Werbeplanung.at Verlags GmbH organisiert, an der der Manstein Zeitschriftenverlag beteiligt ist, in dem auch die Textilzeitung erscheint. Nähere Informationen unter wien.etailment.at. +++ZABAIONE NEU ÜBERNOMMEN+++ Die TAM Fashion GmbH hat die Marke Zabaione übernommen. Die Kollektion wird vollumfänglich weitergeführt, bereits georderte Ware soll ausgeliefert werden. Künftig soll es »marktgerechte Änderungen bei den Lieferrhythmen und der Sortimentsgewichtung« geben. TAM gehört zur Modegruppe Röther (Modepark Röther, Haily’s). +++SEMINAR TEXTILINDUSTRIE+++ Der WKO-Fachverband Textil, Bekleidung, Schuh, Leder bietet ein eintägiges Basisseminar für Brancheneinsteiger in der Textil- und der Bekleidungserzeugung sowie Mitarbeiter des Textil-Groß- und -Einzelhandels ohne besondere Vorkenntnisse an. Das Seminar findet am 22. Jänner in Wien statt, Referent ist Karl Halbig (Weis Consulting). Nähere Informationen beim Fachverband TBSL, Berufsgruppe Bekleidungsindustrie. +++ETERNA VERBESSERT SICH+++ Beim Hemden- und Blusenhersteller Eterna geht es langsam bergauf: Das Unternehmen meldet für die ersten drei Quartale 2014 ein Umsatzwachstum von 3,2 % auf 73,6 Mio. €. Das Ergebnis EBITDA verbesserte sich leicht auf 8,3 Mio. €. Unterm Strich bleibt Eterna jedoch in den roten Zahlen: Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf −3,5 Mio. € (Vorjahr: −4,5 Mio. €). 6 TZ 23/24 2014 © Mexx D business news Elviro: Multilabel im DEZ D © Elviro ie Tiroler Elviro-Gruppe von Helmut Fantur hat ihr 14. Geschäft eröffnet. Auf rund 500 m2 zeigt Elviro seit Oktober Multilabel-Kompetenz im Innsbrucker DEZ, dem größten Einkaufszentrum Tirols. Angeboten werden auf der ehemaligen Fläche von Libro neben vielen anderen Marken u. a. Only, Pepe Jeans, Superdry, Hilfiger Denim, Opus und PME Legend. Schon seit 2007 betrieb das inhabergeführte Unternehmen mit Sitz in Absam bei Hall in Tirol einen Kindermoden-Shop der Marke Name it (Bestseller-Gruppe) im DEZ. Für Fantur ist es allerdings das erste Multilabel-Geschäft in der Landeshauptstadt. Für die Planung der Inneneinrichtung zeichnet Go Concept aus Innsbruck verantwortlich, umgesetzt wurde der Shop von 3S Shopsystem. In der Ausstattung überwiegen Naturtöne, die mit Sichtbeton sowie Altholz- Elementen ergänzt wurden. Bei der Beleuchtung wurde komplett auf LED gesetzt. Helmut Fantur will weiter expandieren und ist bereits auf der Suche nach neuen Geschäftsflächen. Im Vorjahr wurden Elviro-Shops in Wörgl und Wattens eröffnet. Bauarbeiten für Huma-Ausbau beginnen N och im Dezember fällt der Startschuss für den Neubau des Huma- Einkaufsparks in Wien-Simmering. Das 1987 eröffnete Center soll bis 2017 auf 50.000 m2 verpachtbare Fläche bzw. 90 Shops erweitert werden. Der Großteil davon wird bereits 2016 in Betrieb genommen. Eigentümer ist die Jost-Hurler-Unternehmensgruppe, Projektpartner und Betreiber des Einkaufsparks ist SES Spar European Shopping Centers. Die vorhandenen Betriebe (u. a. Media Markt, H&M, Interspar) zogen bereits vor einiger Zeit aus dem alten Bestandsgebäude auf eine Interimsfläche (ehemaliger Metro-Markt), wo laut den Projektbetreibern während der gesamten Umbauzeit ungestörtes Einkaufen möglich sein wird. Das alte Gebäude mit Fachmarkt-Charakter wurde inzwischen abgerissen und wird in mehreren Etappen als modernes Shoppingcenter komplett neu gebaut. Großes Potenzial für die Zukunft sehen die Projektpartner in der verkehrsgünstigen Anbindung an die Ostautobahn A4 sowie in der Erweiterung der Wiener Außenring-Schnellstraße S1. Die Entwurfsplanung für das Center stammt vom internationalen Architekturbüro Chapman Taylor Düsseldorf, die Generalplanung erfolgt durch ATP Architekten Ingenieure, Innsbruck. © Chapman Taylor JOT Juniormode 01. – 02. 02. 2015 09. – 10. 08. 2015 KIDS Austria 11. – 12. 10. 2015 www.juniormode.at – www.brandboxx.at © Michael Mazohl testklub Mit dem winterlichen Wetter ist die Zuversicht im Modehandel zurückgekehrt. Ein kleines Plus oder zumindest ein Pari für das Gesamtjahr scheint für viele greifbar. Zuversichtliche Weihnachtsstimmung N ach dem wärmsten Herbst seit Beginn der Messungen kamen pünkt lich zum ersten Adventwochenende die ersten Minusgrade. Damit stieg die Lust der Kunden auf winterliche Bekleidung deutlich. »Die letzte Woche war recht gut«, sagt Bernhard Adelsberger kurz vor Redaktions schluss dieser Ausgabe (10. Dezember) stellvertretend für viele Modehändler. »Aber wir haben viel zu kompensieren. Den Oktober haben wir noch knapp pari abgeschlossen, aber der November war ein kompletter Durchhänger mit einem hohen einstelligen Minus«, berichtet der Modehändler aus St. Johann/ Pongau. Auch Jutta Pemsel sah sich nach den ersten zwei Adventwochen enden (inklusive 8. Dezember) »über dem Vorjahr«. »Das Wetter passt und Wenig Veränderung damit auch der Umsatz. Solange die Kunden keine Jacken brauchen, kaufen sie auch keine. Da warten sie lieber auf den Schlussverkauf. Aber mit dem Kälteeinbruch ist auch das Geschäft mit Jacken und Mänteln angesprungen.« Klaus Haas kann mit seinem neuen »Carnaby«-Store in Wiener Neustadt auf keine Zahlen aus dem Vorjahr zurückgreifen. Die Planzahlen wurden jedoch erreicht, zeigt sich der Kaufmann mit dem langen Wochenende (6. bis 8. Dezember) zufrieden. »Der Samstag war stärker, aber der Feiertag war auch sehr okay«, so Haas. »Der 8. Dezember war sehr gut und gleich stark wie der Samstag«, berichtet hingegen Bernhard Adelsberger. »Durch das lange Wochenende waren viele Wiener da, die ihre Familien besuchten und das 2013/14 2012/13 nominelle UmsatzveränderUng gegenüber dem vorjahresmonat in Prozent 12 8 4 +0,7 +0,4 –0,8 –4 +3,1 +2,9 –0,4 –3,0 -– 8 –4,3 +0,3 +4,2 +1,8 +1,0 – 0,6 –2,5 –3,7 –7,3 +0,9 +0,2 +2,3 –1,6 –2,6 +0,8 –3,5 –7,9 – 12 November Dezember Jänner Februar März April Mai Grafik: Textil Zeitung, Quelle: KMU Forschung Austria 8 TZ 23/24 2014 Juni Juli August September Oktober testklub gleich mit einem Einkauf bei uns verbunden haben.« Tatsächlich haben viele Kunden das verlängerte Wochenende für Kurzurlaube genutzt, wovon vor allem Tourismusorte und Städte mit schönen Weihnachtsmärkten profitiert haben. Die Innsbrucker Hotellerie etwa war komplett ausgebucht. Zusätzlich wurden alleine am zweiten Adventsamstag 150 Reisebusse aus Italien gezählt. Sebastian Schneemann, Center-Manager im Kaufhaus Tyrol, berichtet von etwa 5 % mehr Frequenz als im Vorjahr. Auch Modehändler Paul Fink mit zwei Premium-Stores in der Innsbrucker Innenstadt zeigt sich zufrieden: »Sowohl Samstag als auch Montag waren sehr positiv, sowohl bei den Damen als auch bei den Herren.« Einen verstärkten Einkaufstourismus bemerkte man auch in Graz. Oliver Heun-Lechner, Hausleiter bei Kastner & Öhler, konnte viele Gäste sowohl aus anderen Bundesländern als auch aus südosteuro päischen Ländern wie Kroatien begrüßen. Mit Service und Inszenierungen gegen Onlinehandel punkten. Jutta Pemsel hielt zu Mariä Empfängnis nur ihre beiden »Kaufstrasse«-FlagshipStores in Mistelbach und Krems von zehn bis 18 Uhr geöffnet, während die kleineren Filialen in Städten wie Laa/Thaya oder Zwettl geschlossen blieben. »In Mistelbach haben wir schon tolle weihnachtliche Stimmung mit einem kleinen Kinder-Eislaufplatz auf dem Hauptplatz, da ist jeden Tag der Bär los«, berichtet die Branchensprecherin. Auch die Einkaufszentren bemühen sich um weihnachtlich-winterliche Stimmung. Der Salzburger Europark etwa lockt seit Jahren ebenfalls mit einem Eislaufplatz. Für Marcus Wild, Chef des Europark-Betreibers SES, bietet gerade der 8. Dezember eine »Chance für den stationären Einzelhandel, die großartige, genussvolle Welt des realen Einkaufs erlebbar zu machen«. Viele Kunden seien am Feiertag deutlich entspannter und auf der Suche nach Erlebnis-Shopping, wovon nicht zuletzt die Gastronomie in den Einkaufs zentren profitiere. Auch Händler wie Bernhard Adelsberger sehen das Weihnachtsgeschäft besonders dazu geeignet, mit Serviceangeboten und In-StoreInszenierungen gegenüber dem Onlinehandel zu punkten. Wobei: »Punsch, Weihnachtskekse, jeden Samstag professionelle Kinderbetreuung und Verpackungsservice gab es bei uns schon lange vor dem Internet-Boom«, so Adelsberger. »Womit wir gegenüber dem Internet aber am meisten punkten können, sind unsere Modeberaterinnen«, ist sich der Unternehmer sicher. »Die Kleines Oktober-Plus UmsatzveränderUng nominell oktober 2014 im vergleich zUm vorjahresmonat – modegeschäfte in Prozent +10 Prozent und mehr 14 bis +10 Prozent 25 29 –10 Prozent und mehr bis –10 Prozent 24 8 +2,6 keine Veränderung 2 Prozent Durchschnitt +0,8 nominell real 1 –1 –2 Grafik: Textil Zeitung, Quelle: KMU Forschung Austria Leute wollen reden und unterhalten werden.« Jutta Pemsel stimmt zu: »Wir bekommen viele Komplimente für unsere Mitarbeiter. Das Um und Auf ist, dass man die Kunden mit Namen anspricht.« Klaus Haas wiederum rät zu permanenter Selbstkritik: »Warum sollen die Kunden ausgerechnet bei mir kaufen? Diese Frage muss man sich jeden Tag stellen!« Preisaktionen spielten in den ersten Adventwochen eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. Vereinzelte Rabatte auf einzelne Warengruppen oder Stammkundenaktionen gab es sehr wohl, jedoch nicht in großem Ausmaß. Adelsberger setzt am zweiten Adventwochenende schon traditionell auf Mehrwertsteuer-Tage, also einen De-facto-Rabatt von 16,67 % auf das gesamte Sortiment. Oktober-Daten. Gesicherte Umsatzzahlen liegen bis dato leider erst bis Oktober vor. Laut KMU Forschung und Wirtschaftskammer schloss der Modehandel den Oktober mit einem leichten nominellen Umsatzplus von 0,8 % (real: +2,6 %) ab, wobei die Geschäfte in den westlichen Regionen deutlich besser, in den südlichen Bundesländern hingegen deutlich schlechter liefen. Zu beachten ist dabei, dass der Oktober heuer einen Verkaufstag mehr zählte als im Vorjahr, da der Nationalfeiertag diesmal auf einen Sonntag (statt im Vorjahr auf den Samstag) fiel. Und auch die Vorlage war äußerst niedrig: Sowohl 2013 als auch 2012 war ein Umsatzminus von 3,5 % zu verschmerzen gewesen. Kumuliert lag der stationäre Modehandel nach zehn Monaten bei einem homöopathischen Plus von 0,3 % und damit etwas schlechter als der Einzelhandel insgesamt (+0,8 %). mf onlinehandel Zalando klopft an die Gewinnschwelle Im dritten Quartal hat der Online-Riese zwar wieder einen Verlust erzielt, doch für das gesamte Jahr 2014 wird erstmals ein kleiner Gewinn prognostiziert. S eit der Unternehmensgründung vor sechs Jahren gab es genau ein einziges posi tives Quartal: Von April bis Juni 2014 wirtschaftete der Online-Versandhändler Zalando erstmals rentabel. Als das Berliner Unternehmen kurz nach dieser Nachricht den Gang an die Börse verkündete, vermutete so mancher Bilanzkosmetik als Grund für die überraschenden schwarzen Zahlen. Doch der Turnaround scheint tatsächlich geglückt zu sein: »Nach unserer erfolgreichen Entwicklung im dritten Quartal erwarten wir für das Geschäftsjahr 2014 einen konzernweit leicht positiven Betriebsgewinn«, freut sich Vorstand Rubin Ritter bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das dritte Quartal. Zalando hat damit nicht nur manche Kritiker ruhiggestellt, sondern auch seine eigenen Erwartungen übertroffen: Noch im März hatte das Unternehmen das Erreichen der Gewinnschwelle erst für nächstes Jahr in Aussicht gestellt. 10 TZ 23/24 2014 Die aktuellen Zahlen beeindrucken: Im dritten Quartal steigerte der Moderiese seinen Umsatz abermals um 24 % auf 501 Mio. €. Gut die Hälfte davon (276 Mio. €; +13,5 %) wurde im D-A-CHRaum erzielt. Die Österreich-Umsätze verrät das Unternehmen nicht, 2013 soll der Jahresumsatz hierzulande laut Statista bei 72,5 Mio. € gelegen haben. Nach neun Monaten liegt der Gesamtumsatz bei 1,55 Mrd. € (+27,8 %), jener im D-A-CHRaum bei 870,5 Mio. € (+18,7 %). Zwar fuhr Zalando im dritten Quartal wieder einen kleinen Verlust (EBIT −2,6 Mio. €) ein. Betrachtet man jedoch das gesamte Jahr, steht noch ein leicht positives EBIT von 1,0 Mio. € in der Zwischenbilanz. Vor allem in den etablierten D-A-CH-Märkten zeigt das Unternehmen, was es kann: Dort steht per Ende September ein EBIT von 29,9 Mio. € zu Buche. Vor einem Jahr gab es noch einen dreistelligen EBIT-Verlust. Das Umsatzwachstum kommt sowohl von neuen Die Zalando-Geschäftsführung: David Schneider, Robert Gentz Kunden (14,1 Mio. Menschen haben in den letzten und Rubin Ritter zwölf Monaten irgendetwas bei Zalando bestellt; +14,6 %) als auch durch mehr Bestellungen pro Kunde (2,8 statt 2,7 Orders in den letzten zwölf Monaten). Schließlich war auch der durchschnittliche Warenkorb mit 64,70 € um 5 € schwerer als zuletzt (alle Kennzahlen ungeachtet etwaiger Stornos/ Retouren). Die Verwaltungs-, Vertriebs- und Marketingkosten blieben hingegen fast unverändert. Ein Mode-, Technologie- und Logistikunternehmen. Interessant auch die aktuelle Markteinschätzung des Konzerns: »Da Europäer mehr und mehr Zeit im Internet verbringen, verschiebt sich der Zielmarkt zunehmend in den Onlinebereich«, heißt es im Quartalsbericht. Die Verbrauchsaus gaben für Mode beziffert Zalando europaweit (exkl. Russland) mit 420 Mrd. € im Jahr 2013. Dabei entfällt auf den Onlinevertrieb einen Anteil von etwa 38 Mrd. €, also rund 9 %. Während der Gesamtmarkt zwischen 2008 und 2013 nahezu unverändert blieb, sei der Onlineanteil im gleichen Zeitraum jährlich um durchschnittlich 19 % gewachsen. »Zalando erwartet, dass dieser Trend anhalten wird, da der Anteil von Personen, die schon im jungen Alter mit digitaler Technologie vertraut sind, weiter steigen wird. Der Aufenthalt im Internet ist mehr und mehr ein fester Bestandteil des Alltags geworden, und viele Menschen räumen der Zeit, die sie im Internet verbringen, zunehmend Priorität bei ihrer Zeiteinteilung ein.« Aktuell profitiere das Unternehmen vor allem vom Boom bei den mobilen Endgeräten. »Smartphones und Tablets versetzen die Kunden in die Lage, sich jederzeit und praktisch überall Zugang zu Modeprodukten zu verschaffen.« Aktuell erfolgten bereits knapp die Hälfte (43,4 %) aller Zugriffe auf den Onlineshop über mobile Geräte. Angebotsseitig verfügt Zalando derzeit über mehr als 150.000 Artikel von mehr als 1.500 Marken. Der Wert des Warenlagers wird per 30. September mit 419,7 Mio. € beziffert. »Sobald eine große Auswahl höchste Wichtigkeit genießt, sind Onlinehändler gegenüber Offlinehändlern im Vorteil«, heißt es dazu im Quartalsbericht. Zuletzt wurden u. a. die Trendmarken Topshop und Gap ins Sortiment aufgenommen. Für das gesamte Geschäftsjahr 2014 erwartet Zalando einen Gesamtumsatz von mindestens 2,2 Mrd. €. Da das vierte Quartal üblicherweise margenstärker als das dritte ist, prognostiziert die Geschäftsführung wie erwähnt einen kleinen Gewinn per Jahresende. Die Finanzlage ist dabei überaus solide: Das Eigenkapital liegt bei 1,1 Mrd. €, rund die Hälfte davon kam durch den jüngsten Börsengang herein, die Kassenbestände bei 467 Mio. €. Mf Zur K4 Order freuen wir uns, Sie in unseren neuen Räumlichkeiten begrüßen zu dürfen. Ab 07. JÄNNER 2015 IM GUSSWERK Showroom GERRY WEBER Gusswerk Halle 5b Söllheimerstraße 16 5020 Salzburg www.gerryweber.at Alle bilder © Aigner porträt Großer Auftritt zum 50er S ibylle Schön ist eine schöngeistige Frau. Als Vorstand der Münchner Aigner-Vorstand Sibylle Schön Premiumbrand Aigner rief sie feiert den Marken-Geburtstag zum 50. Jubiläum der Marke auf, schöne, romantische und echte Geschichten rund um die Kultmarke niederzuschreiben und sie in einem »Jubilee-Booklet« zu bündeln. Eine der rührendsten erzählt Schön voller Begeisterung: »Uns schrieb eine Münchnerin. Im Biergarten ließ sie ihre Aigner-Tasche stehen, als sie nach einer halben Stunde zurückkam, stand dort ein junger Mann, der die Tasche in Händen hielt und so lange ›bewachen‹ wollte, bis die Eigentümerin wiederkam. Das war vor 30 Jahren – die beiden sind bis heute verheiratet.« Eine Marke mit Emotion aufladen, einen Leder- und Taschenerzeuger mit Gefühl dem Kunden näherzubringen, damit trat Sibylle Schön vor sechs Jahren an, um dem damals angeschlagenen Münchner Unternehmen mehr Glanz und Internationalität zu erzeugen. Allerdings auch, um die Firma wieder in die Gewinnzone zu führen und neue Märkte zu eröffnen. Schön zieht ehrlich Bilanz: »In dieser Entwicklung gab es Höhen und Tiefen. Wir sitzen mit unseren Läden in den großen Malls dieser Welt direkt neben den ganz großen Luxuskonzernen dieser Welt. Da muss man als mittelständisches Unter nehmen aus Bayern ganz schön rudern, um wahr genommen zu werden.« Schön rudert mit Erfolg. Das Produkt, die handwerklich perfekte Tasche, die sie als »authentisch und intellektuell« charakterisiert, ist seit fünf Jahrzehnten am Markt etabliert. Als Etienne Aigner im München der 60er-Jahre die gleichnamige Luxusmarke gründete, traf er mit seinen exklusiven Lederkreationen genau das Lebensgefühl dieser Zeit. Schnell avancierten die Chiantiroten Accessoires zu begehrten Kultobjekten und wurden zum Modestatement der 60er- und 70er-Jahre. Heute ist Aigner eine globale Leder-Lifestyle-Marke mit Tradition und höchsten Qualitäts ansprüchen. Die trendorientierten Designs interpretieren die historische Aigner-DNA immer wieder neu und ergänzen das edle Luxus-Erbgut um angesagte Details. In über 400 Verkaufsstellen weltweit werden inzwischen neben Taschen und Accessoires auch Womens-, Mens- und Kidswear sowie Schuhe, Uhren und Schmuck vermarktet. Seit 2004 präsentiert sich Aigner außerdem zweimal im Jahr mit seiner Modenschau auf der Mailänder Modewoche, die von Head of Design Christian Beck eindrucksvoll in Szene gesetzt wird. Das Lizenz- 12 TZ 23/24 2014 Das Münchner Taschenlabel Aigner wird 50. Ein deutsches Topmodel und eine weltweite Birthday-Kampagne sollen die Marke aufladen und den Umsatz pushen. geschäft ist eine fixe Größe bei Aigner, aber Core-Produkt sind und bleiben Taschen. Sibylle Schön: »In den letzten Jahren galt es, Distribution und Marketing den Anforderungen des Marktes anzupassen, ebenso wie die Produktionsstätten. Als ich ins Unternehmen gekommen bin, wurde mehrheitlich in Italien gefertigt. Hätte ich die Produktion damals nicht in andere Länder verlegt, würde es uns heute wohl nicht mehr geben. Heute holen wir Teile der Produktion w ieder nach Italien zurück, das ist doch ein tolles Zeichen.« 200.000 Taschen verkauft Aigner pro Jahr und erzielt damit (ohne Lizenzen) 36 Mio. € Umsatz. 22 Boutiquen betreibt man weltweit, nur in der Region D-A-CH sei der Vertrieb »traditionell Wholesale-getrieben«. Wachstum werde zurzeit vor allem im Mittleren Osten erzielt, denn: »Dort gilt Aigner als absolute Luxusmarke, gleichrangig mit den ganz großen Taschenlabels dieser Welt.« Den Anspruch, punktuell in die Luxuswelt vorzudringen, setzt man auch mit einem ganz besonderen Geburtstags-Special um: Zum Jubiläum überrascht die Marke mit der auf 50 Stück limitierten Serie »Cybill Bags One of One«. Jede der 50 Taschen ist ein Unikat, jede anders, mal aus Schlangen- oder Rochenleder, mal aus Ponyfell. Die limitierte Kollektion, die aktuell in ausgewählten Aigner-Stores verkauft wird, setzt auch preislich neue Maßstäbe: zwischen 2.500 und 7.000 € muss zahlen, wer mit Aigner Geburtstag feiern will. Vom Run auf die edlen Einzelstücke ist selbst die »Erfinderin« überrascht: »Bei einem Kundenevent in Kuala Lumpur haben wir sieben Taschen an einem Abend verkauft, in München ebenso viele. Das ist schon eine Bestätigung des eigenen Wegs.« Den Schön als nicht immer leicht beschreibt, auch durch mehrmalige Eigen tümerwechsel. Nun gibt es mit porträt Bread & Butter Vorläufiges Ende N Evi Brandl eine Unternehmerin, die erst vor Kurzem alle Anteile übernahm und als Alleineigentümerin offenbar kräftig in die Marke investiert. Denn das Firmenjubiläum wird nicht nur mit Luxus-Bags und Erinnerungsbüchern gefeiert, sondern auch mit einer aufwendigen Werbekampagne mit dem deutschen Topmodel Toni Garrn. Gespart wurde weder beim Model noch beim Setting: Garrn wurde von Starfotograf Alexi Lubomirski in New York in Szene gesetzt, sie ist das Aigner-Face im Jubiläumsjahr. Tribute to Bambi. Auch beim wichtigsten deutschen Medienpreis, dem Bambi, war Aigner am 13. November in Berlin als exklusiver Partner dabei. Um den Preisträgern zu ermöglichen, dass sie ihr goldenes Reh sicher nach Hause bringen, entwarf Designer Christian Beck ein einzigartiges »Trophy Case« im Design des hufeisenförmigen, typischen Aigner-A. Einen Schub sollen all diese Maßnahmen bewirken, sagt Schön, gefordert sei »qualitatives und quantitatives Wachstum«. China sei Hoffnungsgebiet, ebenso der arabische Raum. Auch im Duty-free-Bereich laufe das Geschäft derzeit »über den Erwartungen«. Man merkt der Managerin an, dass sie für Aigner brennt. Und ihr das Geburtstagsjahr auch ein persönliches Anliegen ist: »Wir sind klein und fein, dezent und niemals laut. Dabei werden wir bleiben. Nur bei diesem Jubiläum wollen wir eine Ausnahme machen – um zu zeigen, was in der Marke steckt.« BPM © Bread & Butter Toni Garrn beim Shooting in New York och vor wenigen Jahren war es die größte und wichtigste Modemesse Europas. Im kommenden Jänner wird sie nicht mehr stattfinden: Die Bread & Butter in Berlin setzt zumindest vorläufig aus. Noch am 2. Dezember hatte Messe-Impresario Karl-Heinz Müller bekannt gegeben, die Messe werde im Jänner wie geplant stattfinden – allerdings nur noch in einer Halle statt wie bisher in fünf. Nur einen Tag später wollte das Fachblatt Sportswear International erfahren haben, Müller habe die Jänner-Auflage ganz abgesagt. Erst am 9. Dezember kam dann die Bestätigung, in der sich Müller ungewohnt einsichtig zeigte: »Nicht zuletzt durch selbst herbeigeführte Turbulenzen ist es uns nicht gelungen, eine ausreichende Zahl an Ausstellern zu einer Teilnahme zu bewegen«, schreibt der Messe-Boss. Und: »Vielleicht muss auch etwas Großartiges zu Ende gehen, damit Neues entstehen kann.« Zum Abschluss der Presseaussendung zitiert Müller den rosaroten Panther: »Heute ist nicht alle Tage; ich komm wieder, keine Frage!« Eine der Konkurrenzveranstaltungen, die Panorama, preschte vor und erweitert ihre Ausstellungsfläche im Jänner um eine weitere, 4.000 m2 große Halle auf 33.000 m2. Dezidiert will Panorama-CEO Jörg Wichmann verstärkt Anbieter aus den Segmenten Denim, Urban Wear und Progressive Menswear ansprechen. Die Bread & Butter hatte in den vergangenen Jahren immer mehr Aussteller verloren, darunter große Namen wie Diesel, Replay, Tommy Hilfiger, Superdry, Pepe und ADenim. Um gegenzusteuern, ließ Müller mit mehreren Ankündigungen aufhorchen, die jedoch erst recht das Missfallen potenzieller Aussteller erregten: Zuerst wollte er die Messe auch für Endkunden öffnen, dann den Veranstaltungsort nach Barcelona verlegen. Beide Pläne scheiterten, und noch mehr Marken sahen sich nach alternativen Messeveranstaltern um. Von jenen Marken, die der Bread & Butter noch bis Sommer 2014 die Treue gehalten hatten, sind im Jänner 2015 u. a. PME Legend auf der Panorama sowie Floris van Bommel und Gang auf der Premium zu finden. TZ 23/24 2014 13 kongress Zukunft passiert Auch die Technologie gestaltet den Handel, lautete die Essenz einer Tagung des Handelsverbands. Der 3D-Druck etwa könnte die Branche einschneidend verändern. Zum Guten. A lways on – immer online. Das gilt inzwischen nicht nur für uns Menschen, sondern immer mehr auch für Geräte, Gegenstände, Maschinen. Der Kühlschrank, der die Milch selbst nachbestellt, ist zwar immer noch in keinem Haushalt aufgetaucht. Doch in anderen Bereichen hat das sogenannte »Internet der Dinge« Gestalt angenommen: Autos etwa sind heute selbstverständlich per GPS mit dem Internet verbunden. Google arbeitet längst am komplett vernetzten Auto, das ohne Fahrer auskommt. Serienreif sind bereits Systeme, mit denen ein Auto die nach ihm kommenden vor auftretenden Hindernissen oder Glatteis warnen kann. Und dass sich Heizungen, Jalousien, Lampen oder Musikanlagen per Smartphone steuern lassen, ist in der heutigen Haustechnik ohnehin schon Standard. Bereits heute sollen mehr als 14 Mrd. Dinge mit dem Internet verbunden sein, bis 2020 soll diese Zahl auf 50 Mrd. steigen. Manchmal braucht es ein Weilchen, die neuen Möglichkeiten zu erkennen. Legendär etwa die Aussage des damaligen IBM-Chefs, es gäbe »einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer«. Auch das Mobiltelefon schien anfangs nur für wenige, ganz wichtige Menschen sinnvoll, heute steckt es in jedermanns Tasche. Interessant dabei: Kamen die ersten Schnurlostelefone von klassischen Industrieunternehmen wie Siemens, wurde beim Sprung in die GSM-Ära plötzlich Nokia der Marktführer. In der Ära der Smartphones war Nokia schnell weg vom Fenster, heute heißt das Maß aller Dinge Apple bzw. iPhone. Ähnlich war es bei den Entwicklungssprüngen vom Plattenspieler zur Kassette, weiter zur CD und zur MP3-Technologie. Oder beim Weg von der analogen in die digitale Fotografie. Wo ist Kodak heute? »Marktführer beharren auf ihrer Technologiekompetenz und wollen nicht wahrhaben, wie rasant sich die Umwelt ändert«, sagt Dietmar Dahmen, Chief Innovation Officer von ecx.io, bei der Fachkonferenz »Technologie treibt Handel« des Handelsverbands in Wien. Dahmen ist es in seinem 14 TZ 23/24 2014 itreißenden Vortrag ein Anliegen, dass Unternehmen Innovationen begrüßen m und aufgreifen. »Viele haben Angst vorm Wandel, dabei ist er oft die Rettung.« 3D-Druck. Einer dieser dramatischen Technologie-Umbrüche könnte kurz vor dem kommerziellen Durchbruch stehen: der 3D-Druck. In der ersten Dezemberwoche bot Tchibo einen 3D-Drucker für den Heimgebrauch um 499 € an. Hergestellt werden können damit Kunststoffprodukte nach selbst gestalteten oder aus dem Internet heruntergeladenen Vorlagen. Maximale Größe: 12 x 12 x 12 cm. Spielzeugfiguren, Modeschmuck, Deko-Gegenstände. Eine Spielerei also. »Der 3D-Druck wird den Handel nachhaltig verändern«, behauptet Volker Lange vom Fraunhofer-Institut trotzdem. Doch der Forscher prognostiziert nicht den Heimdruckern von Tchibo die große Zukunft, sondern professionellen 3D-Druckern, die auch in Handelsunternehmen stehen könnten. »Damit könnte der Handel zum Produzenten werden. Denn wieso soll er sich Artikel auf Lager legen, die nur alle sechs Wochen einmal verkauft werden, wenn man sie einfach aus drucken kann?« Vorerst beschränken sich die Möglichkeiten in der Praxis auf wenige Materialien wie Kunststoffe und Metalle. »Österreich ist weltweit führend bei Porzellandruckern, die etwa in der Medizintechnik für maßgeschneiderte Prothesen oder künstliche Gelenke eingesetzt werden«, berichtet Dietmar Dahmen. Barilla entwickelte einen Pastadrucker, mit dem Kunden Nudeln in jeder gewünschten Form herstellen können. Autowerkstätten könnten sich die benötigten Ersatzteile vor Ort mithilfe der Bauanleitungen der Hersteller selbst ausdrucken, ohne die langwierige und kostenintensive Lieferung abwarten zu müssen. Gleiches ist im Sportartikelhandel etwa für Surfbretter schon heute umsetzbar, die direkt im Geschäft in jedem erdenklichen Design ganz nach Kundenwunsch produziert werden können. Thomas Kicker, Geschäftsführer von T-Mobile und Gastgeber des Kongresses: »Nur wer die Chancen neuer Technologien erkennt, hat die Chance, sich zu differenzieren!« mf design Headquarter 2.0 Pforten des Ateliers. Doch was nicht ist, könnte noch werden. Anita Aigner sinniert über das Jubi läumsjahr 2015: »Wir werden uns sicherlich ein Konzept für diesen Vorraum überlegen – genauso fantasieren wir über eine neue Kollektionslinie, die vor allem junge Menschen ansprechen soll. Hier im 2. Bezirk sind so wahnsinnig viele junge Leute unterwegs, das inspiriert mich!« 30 Jahre mit Frau Schella Kann. Die fiktiven Dame spendete Vor- und Nachname für eines der erfolgreichsten Wiener Designlabels. Damals – 1984 – rief Ossi Schellmann, Paradegastronom und Visionär, zur U-Mode in sein U4. Eine Event reihe, die junge Designer ins Rampenlicht rücken sollte. Frei nach der Londoner Vorlage »Hyper Hyper«. Aigner und Windischbauer waren dabei – brauchten allerdings auf die Schnelle einen Label namen. Schella Kann war geboren. 1985 wurde das Label dann offiziell gegründet, nachdem Anita Aigner zuvor bereits erfolgreich Lederkollektionen 2015 feiert das Wiener Designerlabel Schella Kann sein 30-jähriges Bestehen. Als Vorab geschenk haben sich die beiden Gründerinnen ein neues Atelier geleistet. designt und für Helmut Lang gearbeitet hatte. Schella Kann nahm noch einmal an der U-Mode teil und startete unmittelbar danach auf inter nationalen Modemessen durch. »Wir wussten damals nicht, worauf wir uns einlassen. 30 Jahre später blicken wir auf finanzielle Niederlagen und unzählige motivierende Erfahrungen zurück«, so Aigner im Gespräch. Da gab es Handelspartner, die nicht bezahlen wollten. Oder Bestellungen, die ohne Nennung von Gründen kurz vor Auslieferung storniert wurden. Mit diesen Erlebnissen sei Schella Kann gewachsen. Und im Gegensatz zu vielen anderen Labels der 80er-Jahre noch immer lebendig. Vor acht Jahren entschlossen sich die beiden Gründerinnen zur Bewerbung für eine departureFörderung – und erhielten sie. »Professionelle finanzielle Unterstützung für junge Designer gab es in unseren Anfängen kaum. Das ist heute anders. Aber: Die Infrastruktur ist nicht mehr so gut, da es in Österreich kaum mehr Produktions stätten gibt«, berichtet Aigner. Schella Kann pro duziert heute in Ungarn, Strick kommt aus Italien. Alle Musterteile werden in Wien gefertigt. Zwei Kollektionen pro Jahr entstehen, die Sommer kollektion wird Ende Jänner ausgeliefert, die Winterkollektion Anfang September. Neben der Hauptlinie, die außergewöhnliche Stoffe in den Vordergrund rückt, gibt es die Kollektion Schella Kann 2. Diese Linie überzeugt durch atmungs aktiven Kunstfaserstretch, der nicht knittert und besonders pflegeleicht ist. »Ich liebe Brüche und spannende Materialkombinationen«, erzählt Aigner. Und hat dabei vermutlich schon die Entwürfe für die neue Kollektion im Kopf. SA Alle Bilder © Inge Prader D as Haus in der Praterstraße 10 ist general saniert. Ein Prachtbau. Mit Blick auf die Innere Stadt eröffnet sich ebenerdig das neue Atelier von Anita Aigner und Gudrun Windischbauer, den Gründerinnen des Wiener Designerlabels Schella Kann. Architekt Conrad Kroencke schuf auf 200 m2 ein offenes, lichtdurch flutetes Raumwunder. Kühler Betonboden trifft auf Wandbögen. Schwarz auf Weiß. Das superfunkti onale Trägersystem scheint wie ein Raum im Raum. Die hohen Fenster wirken einladend: »Uns ist nicht so sehr das Hereinschauen, sondern viel mehr das Hinausschauen wichtig – nach beinahe 30 Jahren, die wir in der Singerstraße verbracht haben, kriegen wir jetzt auch wieder etwas von den Jahreszeiten mit«, so Anita Aigner, die für das Design des Labels verantwortlich ist. Mit ihren sieben Mitarbeiterinnen haben Aigner und Windischbauer nun endlich genug Platz – im alten Atelier musste man es auf 98 m2 aushalten. Stofflager inklusive. Und bevor 2011 der erste Schella-Kann-Store in der Wiener Spiegelgasse eröffnet wurde, war der Arbeitsbereich sogar teilweise Verkaufsraum. Heute können die beiden Kollektionen Schella Kann und Schella Kann 2 großzügig präsentiert werden, denn das Atelier wird auch als temporärer Showroom für den Groß handel genutzt. Zum Verkauf soll die neue Heimat vorerst nicht dienen, dafür gibt es den InnenstadtShop. Lediglich für Sonderverkäufe wie den Sample Sale im November öffnet Schella Kann die Anita Aigner (l.) verantwortet das Design, Gudrun Windischbauer den Vertrieb. © Hessnatur musterseite kongress Gut und Böse? Am Läden-Kongress in Frankfurt wurde unter anderem aufgezeigt, warum man E-Commerce nicht als die böse Bedrohung sehen sollte. Und welche Konzepte wirklich zukunftsträchtig sind. 16 TZ 23/24 2014 W ie sieht der Laden der Zukunft aus? Welche aktuellen Trends gibt es in der Ladenbaugestaltung? Wie lassen sich Cross-Channel-Strategien sinnvoll umsetzen? Welche neuen Technologien stehen dem Handel zur Verfügung? Und welche Konzepte haben schon heute Erfolg? Viele Fragen und Themenfelder, denen die Conference Group im November beim Europäischen Store Design Kongress nachging. Zwei Tage lang berichteten hochkarätige Referenten von den Möglichkeiten und auch Herausforderungen, vor denen der Handel heute steht. Eine der großen Aufgaben stellt das OnlineBusiness dar. Hier plädierte Sabine Kühnl, Chefredakteurin der Sportswear International und Moderatorin des ersten Vortragstages, in ihrer Eröffnungsrede für ein Umdenken: »Die Online-Offline-Diskussion wurde zur Moralfrage, man möchte hier immer in Gut und Böse einteilen. Dieser Ansatz sollte allerdings überdacht werden.« Denn die Realität ist nicht nur schwarz und weiß, es stehen sich nicht nur gigantische Onlineanbieter und kleine, rein stationäre Einzelhändler gegenüber. Denn, dafür gab es an den beiden Tagen immer wieder namhafte Beispiele, viele der ursprünglich reinen Onlinehändler betätigen sich zunehmend auch stationär, und viele Einzelhändler wagen den Schritt in die WWW-Welt. Dem Thema musterseite Cross-Channel, Shopper Insights und Touchpoints. Dazu sprach etwa Jörg Funder, geschäftsführender Direktor des Instituts für Internatio nales Handels- und Distributionsmanagement an der Hochschule Worms. Er ging in seinem Vortrag »C3-Retailing – Cross-Channel-Commerce als Herausforderung für den stationären Handel« wichtigen Fragen nach, die dem Handel den Weg in die (erfolgreiche) Zukunft weisen. Eine davon: Warum Cross-Channel oft ein Lippenbekenntnis bleibt. Das liege daran, dass Cross-Channel- Herausforderungen mit einigen Anstrengungen innerhalb des Unternehmens und auch in der Wahrnehmung gestemmt werden müssten – sie aber selten strategisch und oft ohne klare Ziel setzung angegangen werden. Erst einmal müsse ein Unternehmen klar definieren, ob es durch die Cross-Channel-Strategie neue Kundensegmente erschließen will, ein Kundensegment oder eine Kategorie dominieren oder gar Cross-ChannelLeader werden will. Zudem müsse man sich bewusst machen, dass diese Art des Verkaufens nicht Business as usual sei, sondern einen viel breiteren Absatzmarkt abbilde, der zum Teil auch ganz anderen Wettbewerbsbedingungen als der stationäre, lokale Markt unterliegt und der obendrein auch noch wesentlich dynamischer funktioniert. Auch die Anforderungen an IT und Prozesse sind wesentlich komplexer, ebenso wie jene an Steuerungslogiken. Anhand einer Umfrage kam Funder zu einer ernüchternden Erkenntnis im Bezug auf Cross-Channel-Commerce: »Viele Händler wissen, dass man es braucht, ein paar wenige tun auch etwas dafür, und noch weniger haben verstanden, dass man dafür Budget braucht.« Doch es ist auch nicht alles Gold, was online ist. Denn auch bei den Internethändlern hat die Konsolidierungswelle bereits begonnen. Gleichzeitig sehen sich klassische Onlineanbieter nach stationären Möglichkeiten um, darunter die Samwer-Brüder, die an vielen großen Händlern wie Zalando beteiligt sind, oder die eBay Christmas Boutique in London. »Das zeigt«, so Funder, »dass der Weg zum Kunden noch immer über den stationären Handel führt.« Die Grundvoraussetzung, um seine Kunden egal in welchem Kanal abzuholen, ist allerdings eine klare Zielgruppendefinition, etwa in die Kategorien Informations suchender, Schnäppchenjäger, Erlebnisshopper und Convenience-Käufer. Denn nur wenn man seine Kundengruppe kennt, kann man auch ihre unterschiedlichen Bedürfnisse abdecken. Eine der größten Herausforderungen ist es, in Zukunft keinen Alle Bilder © Conerence goup Cross-, Multi- oder Omnichannel, oder welche Namen es in Zukunft auch immer noch dafür geben wird, widmeten sich vor allem die ersten Vorträge intensiv. Großes Bild links und ganz oben: Maximilian Lang stellte den neuen Concept Store von Hessnatur vor. Oben: Sebastian Kemmler setzt auf »Shareable Experience«. Unterschied mehr zwischen den einzelnen Kanälen zu machen. Denn das tut auch der Kunde nicht. Dafür muss vor allem auch bei den Mitarbeitern auf der Fläche das Bewusstsein geschaffen werden, dass der Webshop keine Konkurrenz darstellt. Das könne zum Beispiel durch die Zuschreibung des Onlineumsatzes auf die nächstliegende Filiale passieren. Die eine Ideallösung gibt es hier freilich nicht, denn sie ist immer vom jeweiligen Unternehmen abhängig. Auch für Norbert Wittmann, Vorstandsvorsitzender der Gruppe Nymphenburg Consult AG, ist die Sicht des Kunden ausschlaggebend, wenn er von Shopper Insights spricht. Durch die größere Auswahl an Kanälen gibt es heute immer neue und meist digitale »Touchpoints« wie Apps, Social Media, Mobile und Online Commerce, über die der Kunde mit einem Produkt oder einem Händler in Kontakt tritt. »Der Kunde muss über alle Touchpoints an den Händler herangeführt werden«, betont Wittmann, »sonst geht er am Ende an Amazon verloren.« Denn der Kunde sucht zuvorderst ja meist nicht nach einem Laden, sondern nach einem bestimmten Produkt. Klar ist auch, dass es in Zeiten der vielfältigen Touchpoints den einen »path to purchase«, also den einzig wahren Weg zum Kauf, nicht mehr gibt. Doch so sehr man sich TZ 23/24 2014 17 © Conerence goup Jörg Funder erläutert Cross-Channel-Vernetzung. auch mit den neuen Möglichkeiten der digitalen Welt beschäftigt, sollte man eines nie aus den Augen verlieren, wie Wittmann sagt: »Ohne Shopper Insights bleibt vieles nur technische Spielerei.« Denn wenn man nicht weiß, was der Kunde denkt und will, kann man ihn auch nicht auf den richtigen Wegen bedienen. Retail-Labor und stationäre Onlineplattform. Viele der Referenten des Kongresses waren auch eingeladen worden, um ihre neuen und neuartigen Konzepte zu präsentieren. Eines der zukunftsträchtigen Praxisbeispiele lieferte Sebastian Kemmler von der Agentur Kemmler Kemmler, die in der neuen Concept Mall Bikini Berlin den »Studio«-Bereich konzeptionierte und betreut. Auf dieser Fläche richtete man ein Labor für die Zukunft des Handels ein, in dem man neue Technologien und Strategien austestet. Dafür arbeitet man mit wechselnden Themen und Partnern. Den Anfang machte Nike mit dem Thema »The Future of Football«. Anhand dieser Kooperation erläuterte Kemmler seinen Ansatz der Suche nach teilbarem Content. Er sieht die Rollenverteilung der Kanäle im digitalen Zeitalter so: Online dient der Darstellung der Sortimentsbreite, Mobile bildet die Schnittstelle und der stationäre Handel soll für »Shareable Experience« sorgen. Damit sind Erlebnisse der Kunden gemeint, die sie in der digitalen Welt, in Social Networks teilen, posten oder kommentieren. Um zu erreichen, dass die Kunden genau solche Erlebnisse haben, die sie als »shareable« – also (mit)teilungswürdig – erachten, setzt Kemmler auf »Social Architecture« als neues Kriterium für RetailDesign. Dafür müssen drei Kriterien erfüllt sein. Zum einen muss man den Kunden »Picture Opportunities« bieten, sprich die Möglichkeit, gute Bilder zu machen. »Hier geht es eindeutig wieder in die Richtung der visuellen Spektakel«, begeistert sich Kemmler. Beim Projekt mit Nike wurde viel mit Neonröhren und Metall gearbeitet, um eindrucksvolle Fotoangebote zu schaffen. Der zweite wichtige Punkt sind »Shareable Actions«. Im Beispiel wurde eine Torwand inklusive 50 Kameras installiert, die den Besucher beim Schuss aufs Tor aufnimmt. Diese Bildfolge erhält man nachher aufs Smartphone, um sie teilen zu können. Das dritte Kriterium sind Mini-Events. Hier sind die USA und Großbritannien Vorreiter, wo Unternehmen ihren Kunden und Freunden immer wieder neue kleine Veranstaltungen bieten, die für immer neuen Internet-Input sorgen. »Denn«, so Kemmler, »wir werden künftig nicht mehr an Umsatz pro Quadratmeter gemessen, sondern an Posting pro Quadratmeter.« Den Weg von der digitalen in die reale Welt hingegen ging die Onlineplattform eBay gemeinsam mit Metro Properties und PayPal. Im deutschen Bremen wurde in Kooperation der Inspiration Store eröffnet. Doch wie bringt man das riesige Onlineangebot auf eine Fläche von 200 m2? Und wie setzt man das auch noch so um, dass die Kunden es verstehen? Die erste Frage lässt sich einfacher von Torsten Steinfels, Senior Project Manager bei Metro, beantworten. Alle zwei Wochen wird die Fläche mit rund 400 Artikeln rund um ein bestimmtes Thema bestückt, die von Händlern auf eBay stammen. Dabei kuratiert die Onlineplattform das Angebot. Zur Darstellung erläutert Jennifer Rubin, Architektin Sonderprojekte bei Metro, ihr Arenamodul. In der Mitte der Fläche wird auf Präsentationstischen das Sortiment gezeigt. Umlaufend dient das Arenamodul einerseits als Sitzgelegenheit mit in die Armlehnen integrierten Tablets, andererseits werden über Displays in der Rückwand, LED-Ketten und Lautsprecher zu den jeweiligen Themen passende Stimmungen und Bilder erzeugt. Über all dem schwebt eine Lampenkonstruktion, die die »Cloud«, also die dahinterstehende Onlinewelt repräsentieren soll. 18 TZ 23/24 2014 Kuratierte Auswahl und Nachhaltigkeit. Vom Kuratieren kann auch Klaus Kluge, Vorstand Vertrieb bei der Bastei Lübbe AG, eine Geschichte erzählen. Denn der Verlag eröffnete mit »Siebter Himmel« einen stationären Laden in Köln, in dem es mehr als Bücher zu entdecken gibt. Ungewöhnlich genug ist, dass ein Verlag eine Buchhandlung betreibt, noch ungewöhnlicher, dass dort nicht nach Bestsellerliste gearbeitet wird. Das Angebot setzt sich aus den Empfehlungen der Buchhändler zusammen. Das Ungewöhnlichste jedoch ist die Kombination des Sortiments mit Mode. Die Kreationen des Labels Marimekko werden im Siebten Himmel exklusiv in Köln vertrieben – und das erfolgreich. Eine Grenzüberschreitung, die zwar nichts mit Online und Offline zu tun hat, aber dennoch sehr überzeugend ist und dazu animiert, auch einmal über den Tellerrand zu blicken. Ein Beispiel aus der Branche lieferte Maximilian Lang, Geschäftsführer von Hessnatur. Das Unternehmen stand vor der schwierigen Frage, wie es vom Öko-Image hin zur Nachhaltigkeit kommen könne. Mit Blocher Blocher wurde ein neues Konzept entwickelt, das die bekannte Kundin mitnimmt, aber gleichzeitig auch neue Kunden gewinnen soll. Schon der Ladenbau soll den nachhaltigen Ansatz klar herausstreichen. Unbehandelte Natur esche aus nachhaltiger Forstwirtschaft, Sitzmöbel nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip oder ein Kassenpult aus aufwendig verarbeitetem Stampflehm stehen für diesen Anspruch. Der zweite wichtige Punkt, mit dem sich das Unternehmen beschäftigte, war das emotionale Storytelling, um die Produkte in Szene zu setzen. Dabei muss man bei Hessnatur nicht erst nach den Geschichten suchen, die man erzählen will. »Wir haben unglaublich viel Content«, lacht Lang, »unser Problem besteht eher darin, die ganzen Inhalte auch rüberzubringen, weil sie so umfangreich sind.« Im Store in Düsseldorf wurde etwa eine Wand mit einer Weltkarte ver sehen, die über Tablets Filme zu den weltweiten Projekten des Unternehmens abspielt. Auch abseits der Weltkarte hat Hessnatur immer wieder Touchscreens und Tablets in die beiden neuen Concept Stores in Düsseldorf und Frankfurt integriert. Bloß: »Unsere Kundin nimmt das Thema nicht so an, wie wir uns das gedacht haben.« Diese Techno logien können eine Brücke zur digitalen Welt schlagen, aber, betont Lang, man muss einfach wissen, wer seine Zielgruppe ist: »Zu machen Themen Nein zu sagen, ist sehr wichtig.« BN neue läden UPPERS AND DOWNERS GUESS Black & White Vienna Die neuesten Stores in Wien setzen auf cleanes, puristisches Design in Schwarz und Weiß. UPPERS AND DOWNERS Uppers and downers. In der Burggasse 46 feierte Uppers & Downers Premiere. Der Concept Store verbindet in seinem Sortiment Mode, Accessoires, Schuhe, Schmuck, Parfums und Modemagazine sowie Bücher, die durch liebevoll kuratierte Vintage- und SecondhandBekleidung ergänzt werden. In cleaner Atmosphäre mit weißen Wänden und einem schwarzweißen Parkett findet sich auch der »Blogger’s Market«, ein Bereich, in dem jeden Monat ein anderer nationaler oder internationaler Modeblogger eine Auswahl seiner persönlichen Lieblingsteile anbietet. Ein Highlight sind die Rucksäcke und Taschen des Labels JumpFromPaper, die wie zweidimensionale Comiczeichnungen wirken und erstmals in Österreich erhältlich sind. Guess. An der Adresse Mariahilfer Straße 82 eröffnete Guess im November einen neuen Flagship-Store. Im 440 m2 großen Laden wurde das neue, reduzierte Designkonzept umgesetzt, das gemeinsam mit dem italienischen Architekturbüro Giraldi Associati entwickelt wurde. Schlichte, klare Räume mit Wänden und Möbeln in Weiß werden von hellen Licht elementen wie Hightech-Leuchtkästen, PVC-Leuchtern und Luminex-Hängeleisten in Szene gesetzt. Akzente und Kontraste setzen Tische aus roughen Holz- und Stahlelementen sowie Rindsleder in Patchwork-Optik. Neben den klassischen Denim-Highlights bietet der Laden auch Platz für hochwertige Accessoires, das Angebot richtet sich an Damen, Herren und Kinder. BN TZ 23/24 2014 19 dob h/w 15/16 kuscheln 20 TZ 23/24 2014 © DOROTHEE SCHUMACHER Cool dob h/w 15/16 © G-DESIGN Die neue Saison mag es sanft und setzt dabei auf Understatement. Mit Hau-draufMentalität kommt man nicht mehr weit. Die Teile sind dennoch ausdrucksstark: egal, ob Männerhose oder Oversize-Hülle. TZ 23/24 2014 21 dob h/w 15/16 K ennen Sie den Begriff »luxuslässig«? Zugegeben, es ist eine Wortschöpfung der TZ-Redaktion. Wenn Mode luxus lässig ist, dann ist sie elegant und entspannt zugleich. Dann setzt sie auf Qualität und gleichermaßen auf Zurückhaltung. Ein luxuslässiges Teil schreit nicht, es flüstert auch nicht – es spricht mit klarer, ruhiger Stimme. Wozu diese kleine Erklärung, denken Sie vielleicht. Ganz einfach: Die Saison Herbst/Winter 2015/16 steht stellver tretend für diese Luxuslässigkeit. Die Looks sind easy und unkompliziert, dabei aber sensationell stilvoll und energetisch. Brunello Cucinelli lässt grüßen. Auch an Stella McCartneys Handschrift erinnert man sich. Das DMI (Deutsches ModeInstitut) nennt diese Stilrichtung »Minimal Muchness«: »Reduziert und doch maximal durch Volumen, Proportionen, Verar beitung und ein anspruchsvolles, aber stets selbstverständlich wirkendes Layering.« Haariges, Flauschiges, Felliges – die neue Saison setzt auf den Kuschelfaktor. Gepaart mit reduzierten, klaren Schnitten und ruhigen Farben. 22 TZ 23/24 2014 Die Materialien! Die Details! Die Kombination! Wolle ist nicht einfach nur Wolle – hier geht es um hochwertige Mischungen oder Wolloptiken, teilweise auf der Innenseite mit Jersey gebondet und problemlos waschbar. Und in den Details © comma casual identity © René Lezard Unaufdringlich ausdrucksstark. Heute cool in Menswear mit weiter Hose und gestreiftem Hemd, morgen elegant mit schwingendem Rock und dekoriertem Strickpulli. Und übermorgen im Cape mit Fransensaum, das über eine verkürzte Zigarette passt. Auf der einen Seite sind da bekannte Looks wie zarte Bluse zu skinny Pants oder Shiftkleid zur kleinen Jacke, auf der anderen Seite treten spannende Kombinationen mit maskulinem Appeal und neuen Silhouetten in Erscheinung. Die bekannte Idee der »Future Classics« taucht wieder auf. Und liegt bei reduzierten und gerade deshalb so umwerfenden Outfits wie Wollhose mit weitem Bein zu volumigem Cashmere-Pulli auf der Hand. Was daran Future ist? © Comma setzt sich der Trend zu Sportivität fort, berichtet Julia Fölsch, Creative Director bei Mac: dezente Zipper, gecoatete Zipper, mit Karbon beschichtete Bänder an der Seitennaht, die Kordel im Bund, Etiketten mit Rubber-Print. Die Kombination erscheint nur auf den ersten Blick klassisch, denn weiße Sneaker und Hüllenmäntel im OversizeSchnitt verleihen dem Outfit eine klare, modische Ausrichtung. Auch abseits dieser maskulin angehauchten Looks gilt das Prinzip: ausdrucksstark, ohne aufdringlich zu sein. Dann spielt es nämlich keine Rolle, ob die Konsumentin auf den UtilityZug aufspringt und Cargo-Pants zu XL-Strickhülle trägt oder doch den 70er-Jahre-Style bevorzugt und einen Poncho zum taillenhohen, ausgestellten Rock kombiniert. Grundsätzlich erobern die Kollektionen mit spannenden Kombinationen die Saison – nicht ein Einzelteil muss überzeugen, sondern das gesamte Outfit. »Es kommt mehr über den Look«, sagt deshalb auch Anina Vetter, s.Oliver Casual. Und weiter: »Es darf keine verwässerten Botschaften mehr geben, sondern die Konsumentin muss eine klare Message empfangen.« Auch Julia Fölsch von Mac weiß: »In der neuen Saison spielt sich superviel über den Gesamtlook ab. Unsere Herausforderung als Hosenspezialist ist, damit richtig umzugehen.« Themen. »Easy Looks« – so simpel und doch so treffend beschreibt Sabine Lutz, Head of Design bei Comma, die Basis, auf der die Saison Herbst/ Winter 2015/16 aufbaut. Leicht kombinierbar müssen sie sein, diese easy Looks. Layering spielt dabei eine wichtige Rolle. Dieser Prämisse unterliegt jeder Trend. Alles, was unecht, konstruiert oder künstlich ist, fällt gnadenlos durch. An der modischen Spitze der Saison steht die weite Hose, mit überlangem Saum oder verkürzt. Sie läutet einen Silhouettenwandel ein. Weit zu weit: der Pulli oversized, die Hose großzügig geschnitten. Das Cape volumig, der Rock schwingend. Maskulin und reduziert: der doppelreihige Blazer bis zur Hüfte, die Hose mit breitem Aufschlag am Saum. Der Wollmantel mit breitem Revers, der Strick mit grober Rippe. Strick & Cape Die Saison Herbst/Winter 2015/16 ist einerseits geprägt durch eine lässige, dennoch elegante Attitüde, andererseits durch ein Revival der 70er-Jahre. In beiden Fällen stehen Capes, Ponchos und Strick hoch im Kurs. Über Strickjacken und -mäntel werden volumige Schnitte umgesetzt. Spannende Oberflächen treten in den Vordergrund. Auf Strick werden fellige Optiken etwa durch große Schlaufen interpretiert. Generell sorgen die neuen Materialien für Aufmerksamkeit. Üppige Stickereien, Brokate und edle Jacquards treten neben gebondete und beschichtete Qualitäten. © More & More ( New Business ist gefragt. Long Jacket, Poncho über dem Blazer, verkürzte Jacken. Bettina Melzig-Reindel, Head of Design bei René Lezard, glaubt an den Hosenanzug mit längerem Blazer. Ein Look für die Spitze – aber: Spannende Outfits braucht es auf der Fläche, um die Kundin zu reizen und aufmerksam zu machen. Neben der weiten Hose sieht Melzig-Reindel die Culottes – den Hosenrock. »Das Spiel mit Unterteilen belebt die Silhouette!« Weite, meint sie, sei wichtig, aber © Marc Cain dob h/w 15/16 TZ 23/24 2014 23 dob h/w 15/16 © G-DESIGN Cargo-Pants und opulenter Strick vertragen sich im Herbst/Winter 2015/16 hervorragend. »Kapseln statt kollektionen« © Frank Henke Mode Markus Dejori, Geschäftsführer Frank Henke Mode 24 TZ 23/24 2014 Die Branche befindet sich im Umbruch, die letzten drei Monate waren hart. Wie bereitet man sich da auf die neue Ordersaison vor? Wir spüren natürlich, dass sich der Markt massiv verändert. In dieser Saison haben mehrheitlich die Postenaufkäufer gute Geschäfte gemacht. Zu viel Ware, noch dazu zum falschen Zeit punkt. Wir haben keine eigenen Läden, darum sind wir mit einem humanen Ergebnis davongekommen. Allerdings ziehen wir aus dieser Saison unsere Schlüsse: Der Kollek tionsgedanke ist Schnee von gestern, zwei Kollektionen im Jahr – das bringt’s nicht mehr. Wir stellen daher komplett auf den Capsule-Gedanken um. Acht Kapseln pro Saison mit ca. 20 Teilen, gegliedert nach Themen. Das heißt, wir reduzieren die Kol lektion von 270 auf 160 Teile, wir schleifen einfach nichts mehr mit, wenn wir nicht hundertprozentig dahinterstehen. Wir wollen nur noch »richtige« Teile machen, z. B. eine Lederkapsel oder eine Fransenkapsel. Wir müssen ganz einfach näher am Markt und an den Bedürfnissen unserer Kunden dran sein. Woran glauben Sie für H/W 2015/16? Komfortabler Strick wird ein großes Thema, das geht natürlich zulasten der Konfektion, die immer weniger fokussiert wird. Längere Strickjacken, lässige Strickblazer ersetzen die Konfektion. Wichtig wird der konfektio nierte Blazer ohne Ärmel, also die Long weste. Bei den Mänteln glauben wir weiter an Egg Shapes, allerdings nicht an den kompletten Silhouettenwandel. Dafür laufen die gelernten Formen einfach zu gut. Gewinnen Oberteile an Bedeutung? Auf jeden Fall. Blusentypen werden wichti ger, vor allem neue Kombis aus Bluse und Shirt. Auch Pullover im Poncho-Stil und Sweater mit Ponyfellbesatz sind echte Hin gucker. Viele Oberteile werden gewickelt. Röcke oder Hosen? Röcke werden ein starkes Thema, wir haben viele moderne Formen in den einzelnen Kap seln – aber natürlich werden Hosen weiterhin gut verkauft werden, auch Culottes. Und Leder? Das Thema schlechthin. Wir setzen aus schließlich auf schwarzes Leder, jedes Teil setzt ein Statement. BPM • Aktuelle Kollektionen von A-Z • News aus Fashion & Handel • Fashion Review • Galerien • Terminkalender & Events © fotolia JETZT NEU! textilzeitung.at dob h/w 15/16 WEIT & MASKuLin man müsse Konturen setzen. Etwa durch gebondete Stoffe, die mehr Stand haben. Im Business tragbar, aber auch als moderne Form der Anlassmode immer wichtiger: Statement-Mäntel. Bei René Lezard sind sie aus opulenten, haarigen oder strukturierten Stoffen. Jedes Attribut für sich ein Bringer. Diese Hüllenmäntel eignen sich für In- und Outdoor, sind echte Highlights. Cool ist sie, die neue Saison. Dabei aber ebenso entspannt und lässig. Idealer Nährboden für reduzierte, dezent sportive Looks. In der neuen Saison glauben die Designer an maskulin inspirierte Key Pieces – allen voran die weite Hose. Entweder als bodenlanges Modell oder in verkürzter Form. In beiden Fällen bleibt das Hosenbein überweit, der Bund sitzt in der Taille oder lässig auf der Hüfte. Diese Hosenform steht an der modischen Spitze. Mit klassischen Essentials wie einem Cashmere-Pullover und Sneakers holt man sie in den Alltag und erhält so einen der wichtigsten Looks der Saison. 26 TZ 23/24 2014 © Seductive © Rafaello Rossi © MAC Apropos Hülle: Strick ist im kommenden Herbst/ Winter ein enorm wichtiges Thema. Den Kopf-bisFuß-Stricklook à la Stella McCartney wird man zwar schwer auf die Fläche bekommen, aber diese grundsätzliche cozy Attitüde, dieses Bedürfnis, sich einzukuscheln, erweist sich als effektiver Treiber. Strickhüllen, XL-Strickmäntel – und allen voran Capes und Ponchos sind absolute Key Items der Saison. Nicht nur bei s.Oliver Premium glaubt man an Schmücker auf Strick. Sabine Heitzer, Head of Design bei Cambio, bringt es auf den Punkt: »Es muss sich um eine edle, ruhigere Form der Dekoration handeln.« Auf Hosen genauso wie auf Strick. Stichwort Opulenz. Sowohl die Designer von Premiumkollektionen als auch die verantwort lichen Kreativen der Mainstream-Marken sind sich einig, dass die neue Saison wieder opulenter und dekorierter wird. Aber bitte nicht falsch verstehen: Opulenz kommt nicht über Strass oder möglichst viele Nieten und Ösen. Opulenz kommt in erster Linie über luxuriöse Stoffe sowie tonige Details wie matt-glänzende Schmucksteine, matte Pailletten, platzierte Beschichtungen (z. B. als Gallonstreifen) oder aufwändige 3D-Applikationen wie zarte Blüten. Diese Opulenz kann nur glänzen und ihre volle Wirkung entfalten, wenn sie auf klare, reduzierte Schnitte trifft. Rüschen, Maschen und anderes Chichi haben längst ausgedient. Auf verspielte Details verzichtet auch der Trend, der die 70er-Jahre wieder aufleben lässt. Dabei kommt es nicht auf Originalität an, sondern auf ein bewusstes Best-of, das in reduziertmodernem Kontext gezeigt wird. Die ausgestellte Denim ist ein Essential, ebenso der A-Linien-Rock auf Taillenhöhe. Dazu passen Capes, Ponchos, fransige und fedrige Details, leichtgewichtiger und dennoch üppiger Strick, Bikerjacken. Veloursleder oder hochwertiges Lederimitat in Form von Skinny Pants spielen hier mit rein. Dieses Thema setzt auf eine gewisse Freigeist- und Weltenbummler-Attitüde. Ethno-Inspirationen fließen mit ein, die Muster und Farbwelt beeinflussen. In einer Strömung, die vom Utility-Gedanken getragen ist, vereint sich ein eher w w w. g i e s s w e i n . c o m s portives Thema. Hier treten nochmals die Jogging-Pants auf den Plan, die im Premiumbereich weniger wichtig werden als im Mainstream-Segment. Cargo-Pants, hüftlange Blazerwesten, Blousons und neue, ultraleichte Parkatypen spielen hier eine wichtige Rolle. Generell nehmen sich Parka jedoch mehr zurück – zugunsten des Wollmantels, der in diesem Thema doppelreihig und tailliert mit einer strengeren Optik überzeugt. Materialien. Haarig, strukturiert und opulent. Fellig, griffig und dekoriert. Gebondet, beschichtet, und flauschig. Die Stoffe der neuen Saison sind hochwertig und anspruchsvoll. Sie sind die echten Stars in den Kollektionen. Sie entscheiden den Schnitt. Sie bestimmen den Farbeinsatz. Sie geben die Kombination mit anderen Materialien vor. Sie prägen den gesamten Look. Gerade im Strick ist der Struktur und der Oberflächenbeschaffenheit kaum eine Grenze gesetzt. Schlaufenstrick interpretiert Felloptik. Opulente Jacquards imitieren 3D. Wolle entpuppt sich als Überflieger der neuen Saison. Ob als weite Hose, als Hüllenmantel oder Blazermantel – Wolle bzw. wollähnliche Optiken stehen wie kein anderer Stoff für diese moderne Klassik, für diesen elegant-entspannten Look. Flanelloptiken sind waschbar, Jersey als Bonding auf der Innenseite erhöht den Tragekomfort. Grundsätzlich haben Kuschelmaterialien die Nase vorn. »Die Saison wird mauscheliger«, benennt es Sabine Heitzer, Cambio. Die weniger kuscheligen, dafür umso cooleren Beschichtungen bleiben. Halten sich aber mehr zurück als bislang. Der Trend zu Opulenz manifestiert sich in Brokatstoffen, reichen Jacquards, bestickten Qualitäten und Oberflächenapplikationen. © Tiger of Sweden Farben. Der Herbst/Winter 2015/16 übt sich farblich in Zurückhaltung. Grau in allen Nuancen (verstärkt Melangen!), Naturtöne, Cremeweiß und zarte Pastellfarben sind die Gewinner. Die absolute Trendfarbe ist Camel. Im All-over-Look (Wollmantel und weite Hose in Wolloptik in Camel) oder als wichtige Farbe in der Outdoor. Der Klassiker SchwarzWeiß zieht sich zurück. Dieser Kontrast ist zu hart für diese Saison. Überhaupt löst Dunkelblau Schwarz immer mehr ab. Gefragt sind außerdem supersatte Beeren- und Edelsteintöne sowie dunkles Flaschengrün. Passend zur ruhigen Farbpalette präsentieren sich auch die Drucke weniger schrill, weniger extrovertiert. Sie sind in der neuen Saison eher traditionell und schlicht. Der Kick kommt nicht über das Muster selbst, sondern über den Fond, auf dem es aufgebracht ist. Unterschiedliche Trägermaterialien bilden spannende und abwechslungsreiche Untergründe für zarte Dessinierungen. Tendenziell verlieren Drucke an Bedeutung und überlassen die große Show den kreativen und hochwertigen Materialien und Oberflächen. Lieber zart als hart. Und trotzdem nicht der Coolness absprechen. Mit den (wirklich) neuen Silhouetten und den innovativen Stoffen will man eben beides – kuscheln und cool sein. SA Tracht & Country Premiere 27.01.-28.01.2015 Stand B1 / 182 dob h/w 15/16 »An alte Erfolgsmuster anschlieSSen« Sie verantworten Ihre zweite Kollektion bei More & More. Was wurde verändert? More & More war und ist eine sympathische Marke, bei der es in den letzten Jahren Höhen und Tiefen gab. Ich bin geholt worden, um an alte Erfolgsmuster anzuschließen und eine breit verkäufliche und dennoch spezielle Contemporary-Kollektion zu lancieren. Worin liegt das spezielle der Kollektion? More & More steht für feminine Mode, Casual hat uns nie gutgetan. Wir fokussieren eine Frau, die ein gutes Einkommen hat und auch mal komplette Outfits kauft, die auch über 200 € kosten dürfen. Dafür erwartet sie nicht nur eine gleichbleibend gute und verlässliche Passform, sondern sie hat auch gewissen Erwartungen in die Materialien. Also haben wir den Anteil von Polyester massiv gesenkt und insgesamt mehr in Materialien und Verarbeitung investiert. Wir haben das Produkt upgegradet, ganz einfach, weil wir mehr können, als wir in den vergangenen Saisonen gezeigt haben. Sie treten mit der Erneuerung zu einem Zeitpunkt an, an dem auch die DOB leidet … Ja, die Zeiten sind nicht rosig. Aber damit ist der Zeitpunkt vielleicht nicht der ungünstigste. Klar: Alle Orderlimits stehen nach einer so durchwachsenen Zeit am Prüfstand, gefragt werden nur noch Besonderheiten. Wir halten dennoch an einem kleinen NOS-Programm fest, mit dem wir nach wie vor gut im Markt liegen. Ihre Lieblingsteile für H/W 2015/16? Ich bin ganz begeistert von unseren neuen Manteltypen, vor allem den Cape-ähnlichen Formen. Wir haben bis jetzt sehr viel auf Daune und Parkas gesetzt, jetzt setzen wir den Fokus auf gepflegte Wollmäntel in Jacquard- oder Hahnentrittoptik. Gut verkäuflich werden offene Jäckchen, für mich die neuen Blazer. Glauben Sie an den Hype von Röcken? In dieser Saison sind Röcke hinter unseren Erwartungen geblieben, das muss man ganz klar sagen. Wir haben aber schöne Teile in der neuen Kollektion, leichte Glocken- oder Plissee-Typen. Aber klar haben die Röcke durch die gepflegten Jogginghosen starke Konkurrenz. Eine Jogginghose und ein boxy Oberteil aus Scuba-Qualitäten: Daran kann man schon erkennen, dass sich die Mode diesmal deutlich verändert. BPM © Seductive © More & More Marianne Ritter, Chief Product Officer bei More & More Üppige Oberflächen: Der fellige Kurzarmpullover wird ganz selbstverständlich zum ausgestellten Jacquard-Rock getragen. 28 TZ 23/24 2014 preview h/w 15/16 Kernige Kerle sind abgehakt: Heritage – die modische Erbschaft – wird (deutlich) mehr vom Dandy und (viel) weniger vom Naturburschen bezogen. © Pierre Cardin Cosy statt kernig TZ 23/24 2014 29 B © s Oliver usinessmänner lieben ihren brandaktuellen Jersey-Anzug so sehr, dass sie am Feierabend maximal das Sakko gegen eine überlange Strickjacke tauschen und sich in der Anzughose vorm Kamin am Sofa räkeln. Dieses Wunschbild – gezeichnet von Männermodende signern – ist natürlich übertrieben, zeigt aber, wo’s hingeht. Vintage-, Used- und Authentic-Look auf der casualigen Seite und formelle Konventionen am anderen Ende der Fahnenstange treten in den Hintergrund – ausgerufen wird eine neue, alles übergreifende Gemütlichkeit. »Der Relax-Code ist entschlüsselt: Cosy meistert den Brückenschlag zwischen Office- und Casual Wear, zwischen Day und Evening Wear. Anziehen, wohlfühlen, Stil zeigen, Souverä nität ausstrahlen – so lautet die Philosophie hinter dem Cosy Chic« – mit diesem Zitat aus dem Kollektionsbericht will Hosenmacher Alberto bei seinen Key-Accounts gute Stimmung zur neuen Saison machen. Die ist auch bitter nötig: 9 – 10 – 9 beschreibt nicht den besagten Relax-Code, sondern die in Prozent ausgedrückten Minuszahlen des deutschen Modehandels, die dieser in den Monaten September, Oktober und November einfuhr. Auch wenn es unterm Strich den österreichischen Fachhandel (und insbesondere die HAKA-Abteilungen) nicht so stark erwischt haben dürfte: Es wird keine leichte Orderrunde. Kommer zielle Themen weiterzuentwickeln, ist Pflicht, neue Kundenwünsche zu wecken, die Kür der Kreativen. Letzteres will diese Preview zur Saison Herbst/Winter 2015/16 beleuchten. 30 TZ 23/24 2014 Jogger laufen an. Ein Blick zurück: Die Jog’n Jeans aus Sweat material überraschte die Produktentwickler von MAC mit exzellenten Verkaufszahlen, der Schnellschuss in zwei authentischen Blauwaschungen war im Nu aus verkauft. Die lässige Jeans optik, gepaart mit dem Komfort von Sweatpants, hatte Einkäufer wie Konsumenten überzeugt. Folglich wird es 2015 Jog’n Cargo, Jog’n Chino, Jog’n Jeans mit Bündchen am Beinabschluss sowie eine Jog’n Jacket – die Jeansjacke aus Sweat-Denim – geben. Jog Pants setzt G-Design im Tapered Fit und mit sportiven Elementen in Szene: »Schwarzgrauer Wolljersey mit HahnentrittDessin und Ripsband sorgt für coolen HybridStyle«, ist Brand Director Marc Alexander Kofler überzeugt. Doch nicht nur in der Nische, auch im Mainstream bahnt sich das Thema seinen Weg. Sven Leue, Produktverantwortlicher für die Herrenhosen von Brax, kündigt an: »Im Sommer kommt ein Flash-Programm, davor © G-DESIGN preview h/w 15/16 zeigen wir erstmalig Jogger in der Vororder. Eine super Geschichte, die wir entsprechend penetrieren werden.« Michael Willems, Produktmanager bei Alberto, legt nach: »Hochwertige Materialien machen die Edeljogger absolut straßen- und – richtig gestylt – bürotauglich.« Er hat ausgehend von Tunnelzughosen mit Bündchen am Saum gleich eine ganze neue Kategorie kreiert, die unter Cosy Pants firmiert. Den unterschiedlichen Styles ist eines gemein: höchste Elastizität. Superstretch erleichtert Dreiklang. Mehr als 30 % Elastizität – das kannte man bisher nur bei Denims für Damen. Neuentwicklungen aus den Textillabors schaffen es nun, auch bei Männerhosen die geforderte Formbeständigkeit zu garantieren: Fasern wie T400 und Stoffe wie Lycra dualFX sorgen für entsprechende Rücksprungwerte. Uta Erbeldinger trägt als Head of Design die Produkt verantwortung für Herrenhosen im Hause Atelier Gardeur. Sie berichtet von Freudenschreien der Testpersonen bei den ersten Anproben der Prototypen. Und von Sorgenfalten auf der Stirn der Techniker, die den heiklen Zuschnitt solch dehnbarer Stoffe in den Griff bekommen müssen. »Entscheidend ist der Dreiklang: Oberschenkel, Knie und Saumweite müssen die Figur formen, ohne unangenehm am Bein aufzuliegen«, weiß die Spezialistin. Vom Markt bestimmt (und nicht von den Machern) geht der Hosentrend weiterhin klar zur schmalen Silhouette. Selbst beim so breit aufgestellten Spezialisten Hiltl ist mittlerweile der Contemporary Fit mit 40 cm Fußweite die meistgeorderte Passform, 38 und sogar 36 cm hat man ebenso im Offert. Optik und Haptik. Wolle blieb das große Revival in der Hosenmode bislang verwehrt, Wolloptik in Baumwolle sowie in Fasermischungen wie Ceramica konnte hingegen punkten. Dieser Look zeigt sich nun durchwegs ausgebaut und verfeinert – getrickst wird nicht zuletzt mit Drucktechnik. Ein haptisches Erlebnis versprechen weitere Innovationen am Materialsektor: einerseits Entwicklungen rund um bedruckten Samt, Waffelcord und Fustagno, andererseits – dank Beschichtungen – rund um die Lederoptik. Veloursartigen Leather Touch Gabardine sowie gecoateten Sweat-Denim mit feiner Lederoptik nennt MAC als seine modischen Spitzen. Alberto schnürt ein Paket rund um Veggie Leather, das eine verblüffende Nubukoptik bei hoher Elastizität und Atmungsaktivität bietet. Luxusdenim. Eine Antwort auf abnehmende Frequenz im stationären Mode handel kann das Steigern des Umsatzes pro Bon sein. 99,95 € scheinen da bei Hosen und Jeans vielerorts als magische Schwelle, die geknackt werden will. Als Gegenleistung für höheres Einkaufsbudget verlangt die Kundschaft freilich einen Mehrwert. Der kann aus besonderer Optik resultieren, wie partiellem Einsatz von Echtlederdetails oder dem Spiel mit markanten Steppungen aus © JAY-PI Matt mit glänzend, glatt mit gesteppt, strukturiert mit beschichtet – das ist der Mix der Saison. Dazu rutschen Kanten und Säume nach oben: Nicht nur das Sakko zeigt sich noch kürzer, auch die Hosen rücken das Schuhwerk vermehrt ins Blickfeld. Farbigkeit tritt in den Hintergrund, was die Designer zum Spiel mit den Proportionen herausfordert. Cosy kann vieles sein, das Wörterbuch kennt 16 Synonyme von behaglich bis schnuckelig. Allerdings: Der neuen Gemütlichkeit in der Männermode wird man verbal nicht gerecht: Ein Griff sagt mehr als tausend Worte … www.roeckl.com © CAMP DAVID © Roy Robson Optik & Haptik © VENTI preview h/w 15/16 Bändchengarn. Dann gibt’s das Thema intelligente Wärmespeicherfunktion als Winter-Special – hier rollt eine neue Generation an Thermohosen an. Oder es wird an Beimischung und Ausstattung gedreht, die ein Storytelling am POS erlauben: Tencel und Cashmere machen dabei Denim und Pima Cotton extrasoft, geteilter Bund, AMF-Stitches und Halbmondriegel sorgen für schneidermäßige Attribute. Dass Volumenanbieter Brax genau an so einer Kapselkollektion mit Zielpreislage 119 € arbeitet, ist schon bemerkenswert … © HILTL Feintuning beim Hemd. Das schmal geschnittene Hemd ist am Markt angekommen – bei manchen Labels hat der Slim Fit stückzahlmäßig den Regular Fit bereits rechts überholt. Jetzt wird an der Feinabstimmung gewerkt. Jacques Britt reduziert beispielsweise die Taillenweite seiner schlankeren Linie »Blue Label« von 100 auf 98 cm. Im Mutterkonzern Seidensticker merke man deutlich die Umsatzverlagerung zu schmalen Hemden, so Jens Brand, Produktmanagement: »‹Splendesto‹ wächst einstellig, ›Schwarze Rose‹ zweistellig und ›Uno Superslim‹ hoch zweistellig.« Stretchqualitäten, sowohl beim Businessals auch beim Casual-Hemd, bekommen so neuen Stellenwert, allem voran »Natural Stretch«, wo die Elastizität über die Webtechnik und nicht über Kunstfaserbeimischung zur Baumwolle herrührt. Ein bevorstehendes Revival des Jerseyhemds ist da nur logisch. Besätze bleiben wichtig (vor allem unter Verwendung grafischer Minimaldrucke) – jedoch gilt, »less is more«. Denn der Fokus wandert mehr auf Knopf und Bänder. Hier eine kaum zu toppende Vielfalt an Perlmutt-, Horn- und Holzoptiken nebst marmorierten, schimmernden und farblich abgestimmten, ja selbst im Stoffdessin bedruckten Knöpfen. Dort teils mehrfärbige Bänder, die vermehrt im Kragensteg, auf der Leiste oder in der Innenpasse neue Akzente setzen. Die Dauerdiskussion Brusttasche ja oder nein beim modischen Hemd bekommt einen neuen Aspekt: Eine Paspeltasche, deren Taschenbeutel zur Pochette umfunktioniert werden kann, zeigen u. a. Pierre Cardin und »Schwarze Rose«. Modische Männer griffen zuletzt vermehrt zum Shark, was die Hemdenmacher veranlasst, ihren Basiskragen neue Varianten zur Seite zu stellen: »French Kent« oder »Windsor« sind leicht gespreizte Typen, angesiedelt zwischen Hai und klassischem Kent. In der Kundengunst steigt auch der Under-Buttondown (auch Covered Button-down genannt), der 32 TZ 23/24 2014 mit seinen versteckten Knöpfen für besonders korrekten Kragensitz gerade mit Krawatte sorgt und Spielarten wie Piccadilly oder Tab obsolet macht. Apropos Krawatte: Die ist gar nicht tot und hält auch 2015 Überraschungen bereit. Eindrucksvoll: All-over-Prints. Typische Krawattenmuster sind eine der Spielarten bei All-over-Drucken auf Hemden. Waren die Sommerkollektionen noch eher floral geprägt, setzen die Designer nun hauptsächlich auf geometrische oder ornamentale Drucke: Webeffekt imitierend, handgescribbelt, origamiartig oder architektonisch sind einschlägige Vokabeln dazu. Marion Gehring, Mastermind hinter der Hemdenkollektion von Pierre Cardin, stellt fest: »Minimalprints sind ein tolles Thema, Karos dafür extrem rückläufig, vor allem die normalen Basics.« Philipp Schmitz obliegen Vertriebsleitung und Brand Management bei Seiden sticker. Er schätzt den künftigen Anteil an All-over-Prints in seiner Business-lastigen Kollektion auf 5 bis 10 % ein. Johannes Fischer von Camel active traut den »AOPs« in seiner bislang von Karos geprägten Casual-Kollektion sogar zwischen 20 und 25 % zu. Während Druck beim Hemd nun auch im Herbst eine bedeutende Umsatzsäule darstellen wird, bedient Print bei Hosen eher die expressive Spitze. Bei G-Design reicht die Range von architectural Micro-Prints und Mikrostrukturen wie Mini-Pepita, Micro-Dots und Diamonds bis zu All-over-Handbemalungen. Auch Gips- und Lasertechniken verleihen den Hosen dieser experimentier freudigen Marke eine besondere Camouflage-Optik. Atelier Gardeur sieht Drucke dagegen als Nachfolger von Jacquards und setzt sie so uninahe wie möglich ein. Druck in der Outerwear erfasst dafür den Mainstream: Über Anoraks in Camouflage traut sich nun auch Eva Schulz, die Kollektionsgestalterin der Jupiter Sportswear, drüber. Und Bugatti sorgt mit bedrucktem Veloursimitat (»Microma Velours plus«) für eine noch attraktivere Lederoptik. Neu für den Marktführer sind extrem feinfädige Polyesterqualitäten, die mit gedruckter Kleinmusterung eine matte Wolloptik imitieren. Knackpunkt ist, dass solcherlei Warentypen nun auch aus Korea kommen und dadurch »bezahlbarer« sind als die japanische HightechWare, die schon im Premiumsegment reüssierte. Pleitenretter bei Outdoor. Übergangsware und Materialmix – wenn bei Jacken etwas in diesem rekordwarmen Herbst funktionierte, dann waren es diese beiden Schlagwörter. Jörg Steinbrück, Produktmanager Jacke bei Bugatti, erläutert: »Stepper waren Pleitenretter am POS, daher haben wir Übergangs jacken deutlich ausgebaut. Neu kommt superleichter Stepp in Verbindung mit Outlast. Diese Körperklimaregulierung ist nun kein extra Layer mehr, sondern in die dünne Wattierung integriert – ein Promotion-Thema rund um fünf Styles, in das wir viel Power stecken.« Sein Kollege aus der Mantelabteilung, Marcus Kaiser, setzt auf herausnehmbare Innenfutter, um den klimatischen Schwankungen Paroli zu bieten. Manfred Kamps, Geschäftsführer bei Jupiter Sportswear, macht sich über die Darstellung am POS Gedanken: »Wichtig ist, dass im Handel Übergangsthemen explizit herausgestellt werden und nicht in der Stamm abteilung untergehen. Vielleicht kommt der Endverbraucher dann sogar auf die Idee, dass er zwei Jacken brauchen könnte …« Der Mix von Nylon, Wolle, Baumwolle, Leder, Loden, Strick, Teddy-Pelz, Fake Fur und sogar Neopren zeigt sich zum nächsten Herbst noch vielfältiger, meist dreht sich das Spiel um gewollte Matt/Glanz-Effekte. Lammfell als wertiges (und ethisch einwandfreies) Besatzmaterial kommt zu neuen Ehren. Christopher Droste, Designer Sportswear bei Pierre Cardin, erklärt: »Bewusst haben wir überfärbtes Toskana-Lamm in verblüffender Langhaaroptik für unsere Kapuzen gewählt. Es macht Kojote, Marderhund oder Blaufuchs absolut verzichtbar.« Activewear-Einfluss. Beschworen wird er schon länger, jetzt greift er auch im mittelmodischen Herrenmoden-Genre um sich: der Einfluss von Activewear. Zum Beispiel in Detaillösungen, wo Mesh – das luftdurchlässige Textilnetzgewebe – preview h/w 15/16 © ALBERTO bei Jacken von Bugatti bis Pierre Cardin unter dem Oberkragen, in Quetschfalten der Taschen oder als Reißverschluss-Garagen zum Einsatz kommt. Die markante Netzoptik druckt »Schwarze Rose« auf eines seiner modischsten Hemden. Mac zeigt dagegen erstmals gewebten Trikotine-Denim: Eigenschaften und Struktur wie von Jersey, superbequem dehnbar, formstabil – und dabei in typischer Jeansoptik. Hiltl hat unter der Überschrift »Performance« urbane Fahrradhosen mit Weitenverstellung am Saum und reflektierenden Details kreiert. Und Benvenuto stellt zur Herbstsaison die Neuauflage des Sneaker Suit gleich in mehreren Varianten (u. a. auch in Jersey) vor: Diese erstmals zur Sommerorderrunde präsentierte Anzugkategorie eroberte schon mal die Herzen der Einkäufer, werden doch die Kriterien, die den Sportschuh zum Liebling vieler Fashionistas machten, auf den konfektionierten Anzug übertragen – Mesh, Neondetails und High Performance inklusive. Der »neue« Anzug. Was hat neben NOS-Baukästen Berechtigung? Die Krea tiven suchen Antworten. Der Casual-Anzug ist eine davon – z. B. in Denim-Jacquard bei Cinque. Benvenuto kombiniert zum halb gefütterten Jersey-Blazer eine Hose in gleichem Obermaterial – und rückt damit den Casual-Ansatz in Richtung Business. Oftmals muss man an den Neuentwicklungen der Weber zupfen und ziehen, um festzustellen: ja, tatsächlich, Jersey! Kommt dann noch neben der »BRAUCHEN ANDERE SILHOUETTE« © CINQUE GUIDO OSTLÄNDER, HEAD OF DESIGN CINQUE MEN Ihr Resümee zur abge hakten Saison? Es enttäuscht, dass die Ware am POS eigentlich total richtig ist, der Kunde sich im Moment aber vielen Bereichen – vor allem der Sportswear gegenüber – verweigert. Man kann nicht sagen, man hätte aufs falsche Pferd gesetzt. Vielleicht mangelt es an der fokussierten Darstellung von Themen? In vielen Geschäften wird man ja erschlagen von der Warenmenge – ich glaube, da wird einem viel an Einkaufslust genommen. Mit welchen Ideen wollen Sie gegen steuern? Auch wenn viele über das Sakkogeschäft klagen: Was wir an Jersey verkaufen, ist schon gewaltig. Die große Bequemlichkeit bei enger Passform funktioniert supergut – deshalb nun die Idee, dies auf den Anzug zu übertragen. Auch werden wir wieder die modische Zweibundfaltenhose propagieren: oben etwas weiter im Schnitt, unten eine 34er-Fußweite. Wir sind eben erst von einer Branchenbeobachtung aus London zurückgekehrt. Dort ist gigantisch, wie viel junge Männer Mäntel anprobieren. Die modifizierte Auslegung des Mantels – körper betont, clean im Styling, reich in der Qualität – bahnt sich als wirklich interessantes Thema an. Jog Pants – nicht nur aus Jersey, sondern auch aus gepflegter Wollware – traue ich zu, für modische Kunden eine gute Option zu sein, Casual neu zu interpretieren. Da geht’s eindeutig weg von Flanellhemd und CargoHose – hin zu Outfits, die unter dem Einfluss von Activewear stehen. Sie sehen die Outfits also eher dunkel und kontrastarm? Monochrom – das ist so ein Traum, den wir in unserer Designhöhle leben. Das Problem ist nachher im Handel, dass die Flächen zu dunkel wirken. Schwarz und Grau werden dominieren, dazu arbeiten wir mit Bordeaux. Aufgrund des ruhigen Farbbildes machen wir uns viele Gedanken über die Artikel, die wir einsetzen. Aber auch über Schnittführung und Proportionen. Wir müssen trachten, eine andere Silhouette in den Look zu bekommen, was wir über verschiedenste Längen spielen. Sozusagen Layering 2.0 – mit dem überlangen T-Shirt als Kernprodukt. Welchen Lieblingslook erachten Sie als repräsentativ für die Saison? Ein mit 69er-Länge knackig kurzes Sakko in kariertem Wolljersey, Stehkragenhemd, tonal abgestimmte Jog Pant in grobem Wolldonegal und moderne Lederstiefeletten dazu. CD TZ 23/24 2014 33 © MAC preview h/w 15/16 LuxusDenim »Cashpima« – mit dem Mix aus besonders langstapeligem Pima Cotton, Cashmere und Lycra will auch ein Volumenhersteller wie Brax in höhere Sphären vordringen. Bei sinkender Frequenz am POS soll nobler Denim für höhere Bons sorgen. Geht die Rechnung auf? Investiert haben ausnahmslos alle Hosenmacher nicht nur in spürbare Haptik, sondern auch in sichtbare Tugenden. Denn zu Superstretch und Jogger-Feeling gesellen sich interessante Detaillösungen. Zu entdecken ist manches auf den ersten Blick (wie Patchwork-Effekte), anderes erst auf den zweiten (wie Lederpaspelierungen). © cinque Das »neue« Sakko. Die Revolution hat schon stattgefunden: Hybrid-Styles als Mittelding zwischen Sakko und Jacke, Two-in-one-Typen mit auszippbaren Blenden, Materialmix-Modelle in Kombination mit Strick und/oder Leder, Crazy-Blazer mit speziellem Kontrastspiel an Knopf und Kragen sowie Waschsakkos neben den Jerseysakkos als andere Art der Casual-Interpretation – all diese Teile haben ihre Feuertaufe am POS bereits bestanden. Nun geht’s an die Evolution: Hier wird mit Stichelhaar experimentiert, dort der »neue« Drei-Knopf propagiert. Ganz sicher bekommt im Komplettlook die konfektionierte Weste mehr Stellenwert. Und allerorten ausgebaut zeigt sich die Strickoptik beim Sakko. Für Modelle, die gerade noch konfektioniert rüberkommen, aber durch Verzicht auf Ärmelknöpfe und Seitenschlitze schon sehr nahe an der Strickjacke liegen, hat Benvenuto einen tollen Begriff fürs Marketing geprägt: »superleggero«. © Atelier GARDEUR 34 TZ 23/24 2014 interessanten Struktur ein markantes Dessin dazu, freut sich der Designer. Wie Guido Ostländer von Cinque Men (siehe Interview). Um seine Anzuglooks emotional aufzuladen, setzt er auf Bundfaltenhosen und superkurze Sakkos über superlangen Strickteilen und noch längeren T-Shirts. Oder alternativ auf die doppelreihige Weste für »ein neues Gesicht beim Anzug«. Roy Robson dreht ebenfalls am Modegrad. Schlanke Slim-Anzüge in 73er-Länge sieht man hier weiter auf der Überholspur, die Fußweite wurde auf 38 cm reduziert. Seasonal-Anzüge solcher Art wirken zusätzlich durch 3D-Musterungsbilder, BirdsEye-Optiken, Retrodessinierungen oder Flanellvarie täten – sie sind der Kontrapunkt zur etablierten Depotware. Was verlangt ein moderner Anzuglook noch im Winter? Richtig: einen adäquat gefitteten Mantel. Diese Warengruppe gilt als großer Hoffnungsträger – einen gewichtigen Anteil an der Zuversicht hat einmal mehr Jersey! Der Einkäufer als Nadelöhr. Die schwierige Orderrunde steht erst bevor, doch schon jetzt hadern die Kreativen mit der befürchteten Realität bei den Kollektionsvorlagen: dem Ablehnen ihrer Neuheiten. Marc Alexander Kofler: »Wir könnten so viel Menschen – sprich Endverbraucher – mehr glücklich machen, wenn’s nicht so viele Einkäufer mit Scheuklappen gäbe. Wir sehen es an unseren gesteuerten Flächen, die im Vergleich zu ungesteuerten zwischen zehn und 15 Punkte besser liegen. Klaus-Dieter Schwerma, Produktmanager Anzüge/ Sakkos bei Bugatti, fragt sich auch – und gibt gleich die Antwort darauf: »Warum sind Zara und Massimo Dutti immer voll und der Multimarken-Filialist daneben leer? Weil letzterer immer eine Wiederholung der Saison macht: Was man gut verkauft hat, kauft man wieder ein. Dazu kann ich nur sagen: 50 % vom Bewährten reichen. Und 50 % gehört Neues dazu!« CD MUST HAVE IM JÄNNER 2015 IHRE WERBEEINSCHALTUNG ZUR ORDERRUNDE H/W 2015 ÖTZ 01 HAKA: Orderstart H/W 2015, Bodyund Beachwear, Legwear am 15. Jänner 2015 ÖTZ 02 DOB: Orderstart H/W 2015, Tracht am 26. Jänner 2015 DENIM-SPECIAL ET: 15.01.2015, DU-Schluss: 29.12.2014 Ihre Partner für einen gelungenen Werbeauftritt: Mag. Claudia Jordan +43 (0)1 866 48-212 c.jordan@textilzeitung.at www.textilzeitung.at Mag. (FH) Stefanie Stradel +43 (0)1 866 48-222 s.stradel@textilzeitung.at © Wilvorst Serfan Junge Klassiker E © Serfan rst im Jänner dieses Jahres gründeten Serhat Yilmaz und Stefan Buntscheck ihr Label Serfan in Augsburg. Ihr Ansatz: Nimm dir einen Klassiker und lasse ihn im modernen Zeitgeist erscheinen. So passiert mittlerweile mit zwei Kollektionen rund um Chelsea Boots und Oxfords. Diese werden in Kleinauflage in einer spanischen Produktionsstätte von Hand gefertigt. Neben den hohen Qualitätsstandards – alle Modelle sind aus spanischem Vollkalbsleder mit Doppelnaht gefertigt – legen Yilmaz und Buntscheck auch großen Wert auf faire Arbeitsbedingungen. Erhältlich sind die Schuhe sowohl online als auch im stationären Fachhandel, wobei man die Handelspartner durch die stabile Preislage ohne Reduzierungen unterstützen will. Zum Ende des Jahres gab das Label nun eine Kooperation bekannt. Der Designer Thomas Rath wird die beiden Gründer als Netzwerker und Mentor unterstützen – und ihnen außerdem seine internationalen Showrooms und Vertriebswege zur Verfügung stellen. Bei den Schuhen soll es übrigens nicht bleiben: Yilmaz und Buntscheck planen, ihr Angebot im Laufe der Zeit auch um Accessoires und Bekleidung zu erweitern. WILVORST COOL CLASSICS K lassiker mit neuem Gesicht – das hat sich der Anlassmode-Spezialist Wilvorst vorgenommen und auch umgesetzt. Dazu zählt der mitternachtsblaue Smoking: Denn Night Blue ist das neue Schwarz – und hat das Zeug, ein modisches Statement in Sachen ColorCode zu setzen! Das Smokingjacket bekommt zusätzlich ein modisches Update: Ein schmaleres Revers mit Spitzfasson verfeinert optisch die Silhouette. Nichts ist klassischer und gleichzeitig zeitloser als ein Frack – der König fes tlicher Bekleidung. Eine neue Schnitt führung und eine kontemporäre SlimLine-Optik garantieren auch anno 2015 den zeitgemäßen Auftritt. Selbst Cuts präsentieren sich im frischen Look: Körperbetonte Schnitte in Verbindung mit Westen und Accessoires, die augen zwinkernd mit manchen Konventionen brechen, machen den Klassiker zum modischen Highlight. Accessoires sorgen für den letzten Schliff: Mascherl, Kummerbund, Lackschuh, Manschettenknopf oder Plastron sind Hingucker, die jedem Outfit eine eigene Note verleihen – und die, ebenso wie die Konfektion, von Wilvorst für seine Handelspartner bevorratet und zur kurzfristigen Lieferung bereitgehalten werden. 36 TZ 23/24 2014 Frankfurt Style Award Jungtalente gesucht S eit 2008 fördert der Frankfurt Style Award die jüngsten Talente der Modebranche. Soeben startete die internationale Ausschreibung für die Ausgabe des nächsten Jahres. Bis zum 16. Februar können sich Studierende und Schüler aus der Fachrichtung Modedesign von 500 Schulen mit einer aussagekräftigen Skizze und der dazugehörigen Konzeptidee bewerben. Das Motto 2015 lautet »Pioneering Destiny« und widmet sich der Innovationskraft und dem Pioniergeist der jungen Kreativen. In drei Kategorien können die Nachwuchstalente ihre Kreationen einreichen: »Blue Revolution«, »ECOlogical Green« und »Over the Rainbow«. Eine Fachjury wählt die Top 60 aus, die zum Finale im September 2015 geladen werden. Gastgeber ist dabei einmal mehr die Fraport AG, die für die Gala das Fraport Forum zur Verfügung stellt. Daneben gehören zu den Förderern auch die Stadt Frankfurt am Main, die die Schirmherrschaft übernimmt, die FrankfurtRheinMain GmbH sowie das Unternehmen s.Oliver, das seine Unterstützung erneut ausgebaut hat und unter anderem die weltweite Ausschreibung an den Hochschulen finanziell unterstützt. mode aktuell MIDAS COLLECTION STILIKONEN ZUM DURCHBLÄTTERN V © Midas on nahezu jedem Teil der modernen Männergarderobe gibt es ein »erstes seiner Art«: Das ultimative Vorbild – oft entwickelt von einem einzelnen Unternehmen oder einer Marke für ganz spezifische Anwendungszwecke, aus dem sich alle nachfolgenden Fassungen ableiten lassen. Auf 192 Seiten untersucht »Männer mit Stil« aus dem Schweizer Verlag Midas Stück für Stück die wichtigsten und berühmtesten dieser Produkte. Beleuchtet werden Herkunft und Historie sowie die Frage, welchen Einfluss das Kleidungsstück darauf hat, wie Männer sich heute anziehen. Hintergrundgeschichten zu Design, Marke oder Unternehmen informieren und unterhalten zusätzlich. Der Autor Josh Sims ist freischaffender Stil- und Modeexperte. Er schreibt für renommierte Zeitungen wie The Financial Times, The Independent, Mail on Sunday, Esquire, GQ, Wallpaper und i-D. Zu seinen Buchpublikationen gehören »Cult Streetwear«, »Rock/Fashion« und »Dictionary of Fashion Designers«. S.T. DUPONT DIAMANTSTAUBVEREDELUNG © S.T.DUPONT S imon Tissot Dupont – Gründer und Namensgeber des Luxusaccessoires- Herstellers mit Sitz in Paris – erwarb 1872 eine Manufaktur, die lederne Aktentaschen für Diplomaten und Geschäftsleute herstellte. 1884 gelang es ihm, Les Grands Magasins du Louvre als Kunden und Vertriebspartner zu gewinnen, 1920 beschäftigte die Firma bereits 250 Mitarbeiter. 1929 entwickelte man ein Verfahren für die Ledergerbung und -bearbeitung mit Diamantstaub. Das Ergebnis: unver gleichlich haltbares und fein glänzendes Leder. Während des Zweiten Weltkriegs war Rohmaterial Mangelware, stattdessen produzierte man Feuerzeuge – bis heute bekannter und fester Bestandteil des Sortiments neben den luxuriösen Lederwaren. Nun hat sich S.T. Dupont mit der Taschenserie »Line D Soft Diamond« der alten Technik besonnen und diese Verarbeitungskunst weiterentwickelt. Das mit den extrem harten Kristallen bearbeitete Leder wird dabei extra weich, verliert aber weder an Strapazierfähigkeit noch an edlem Schimmer. TZ 23/24 2014 37 © Camp David mode aktuell G CAMP DAVID © Thomas Lerch DUFT & SCHWEISS © Getzner leich zwei News zum Männermodenlabel der Clinton Group: »Red« ist die neueste Parfumkomposition von Camp David, inspiriert vom Preppy Style der jungen CollegeGeneration an den Eliteuniversitäten im Osten der USA. Die Kopfnote wird von Bergamotte und frischer Zitrone bestimmt. Die Verbindung von Rosmarin, herben Gurjum sowie exotischem Kardamom bildet die Herznote. Schweres Zedernholz und sinnliches Kaschmir prägen die Basisnote, die durch das süßlich-erdige Bukett von Vetiver akzentuiert wird. Der quaderförmige Glasflakon wird von einem kantigen Verschluss aus Echtholz gekrönt und mit Stickerei-Patch geschmückt. Ebenfalls ab sofort erstmalig im Handel ist die Funktionsbekleidungslinie »Performance«. Die Kollektion wurde im Rahmen einer Expedition am Kap Horn einem echten Härtetest unterzogen, welche die Teilnehmer – unter ihnen Extremsportler Joey Kelly – bis an ihre Grenzen führte. Für eine Listung des neuen Programms an Powerstretch- und Softshell-Jacken, Funktionsshirts und Accessoires konnte auch Sportartikelhändler SportScheck mit seinen Filialen und dem Online-Store gewonnen werden. Designer Award Preis und Pop-up B GETZNER SPITZE AM WELTMARKT W enn ein Kilogramm ausgelegt für 340.000 Meter reicht, wird dies mit der Garnfeinheit-Bezeichnung Nm 340 ausgedrückt. Ein Zweifachzwirn in dieser Güte ist die Spitze innerhalb einer Stoffkollektion höchster Qualität aus dem Hause Getzner. Die österreichische Muttergesellschaft (mit Sitz in Bludenz) und ihr Tochterunternehmen, die Weberei Russikon in der Schweiz, haben eine neue Produktlinie ins Leben gerufen, die unter »Swiss Luxury Fabrics bei Getzner« firmiert und sich insbesondere als hochwertige Meterware für den Hemdenmaßschneider empfiehlt. Die Preisrange bewegt sich bei einer Abnahmemenge von 1,5 bis 15 Meter je nach Feinfädigkeit des Garns zwischen 15 und 49 €, ein prompter Lieferservice von 24 bzw. 48 Stunden gehört zur herausragenden Betreuungsqualität. Prokurist und Export Sales Manager Dieter Haid ist sich sicher: »Die brillante Optik, das einzigartige Finish und alleine schon die Haptik dieser superfeinfädigen Materialien unterstreichen die Exklusivität am gesamten Weltmarkt!« 38 TZ 23/24 2014 ereits zum zwölften Mal wird nächsten April der Ringstrassen-Galerien Designer Award vergeben – mit einer großen Neuerung. Die Einreichfrist läuft ab sofort bis zum 16. Februar. Das diesjährige Motto lautet »Urban Classic«, bei dem sich alles um klassischen Chic in moderner Interpretation und in Verbindung mit zeitgenössischen Elementen dreht. Als Stilvorbilder dienen Alexander Wang oder Stella McCartney. Die Finalisten präsentieren ihre Kreationen in einer Gala am 15. April, dem von einer renommierten Jury gewählten Sieger winken 5.000 € sowie eine aufwendig kreierte Trophäe. Zum ersten Mal haben nächstes Jahr auch alle Finalisten die Möglichkeit, ihre Kreationen in Pop-up Stores zum Verkauf anzubieten. Diese werden gemeinsam mit ausgewählten Store-Partnern der Ringstrassen-Galerien betrieben. Dafür wurden die Einreichkriterien erweitert: Neben dem Wettbewerbsoutfit muss zum Einreichzeitpunkt auch eine kleine komplette Kollektion fertiggestellt sein. SOREL MATCHESFASHIONKOOP Machen Sie den österreichischen Modehandel aufmerksam auf Ihre neue Kollektion! Wir freuen uns über Ihren Anruf! Erscheinungstermin: HAKA: 15.01.2015 DOB: 26.01.2015 Druckunterlagen-Schluss: HAKA: 29.12.2014 DOB: 09.01.2015 Mag. Claudia Jordan c.jordan@textilzeitung.at Tel.: +43/1/866 48 DW 212 Mag. (FH) Stefanie Stradel BRUNO BANANI FAVORITENROLLE B oxershorts, Pants, Slip oder String – Männer haben die Qual der Wahl, was die Verpackung ihres besten Stücks angeht. Das Wäschelabel Bruno Banani und das Online-Dating-Portal Shopaman wollten es genau wissen und starteten eine Umfrage. Das Ergebnis: 46 % der Herren greifen am liebsten zu bequemen Boxershorts. Den zwei ten Platz belegt der klassische Slip (26 %), 25 % schlüpfen am liebsten in Pants. Aller dings: Boxershorts kommen nur bei 22 % der Frauen gut an. 64 % favorisieren Pants am Männer-Body. Der Slip fällt mit nur 6 % klar durch das Attraktivitätsraster. Ein absolutes No-Go ist der String: Nur 2 % der Männer und 5 % der Frauen empfinden ihn für den Mann als anziehend. Bruno-Banani-Co-Geschäfts führer José Borge sieht’s pragmatisch: »Auf das richtige Feeling kommt es an! Jedermann braucht jeden Tag eine Unterhose, die muss passen und gut aussehen. Die für mich per fekte Unterhose sitzt, rutscht nicht und, wich tig, das Waistband darf nicht umklappen!« s.stradel@textilzeitung.at Tel.: +43/1/866 48 DW 222 TEXT ILZEI TU APP neu i NGS m iTu nes S tore B ZU IS JAH MK RE O S DO STEN END E WN LO LOSE AD N © HIS ©Bruno Banani © Sorel G egründet im Jahr 1962 in Kanada, bietet Sorel seit jeher Funktionalität und Expertise in Sachen fachmännisch gefer tigte Boots. Der gewisse Kultstatus brachte die Schuhmarke auch in Concept Stores und zu Modehändlern bis nach Österreich. Nun wird dieser besondere Nimbus in Form einer Kooperation mit Matchesfashion unterstrichen. Das Luxury Fashion Store mit mitt lerweile 14 Filialen in London und einer internationalen Online präsenz wurde von Tom und Ruth Chapman vor mehr als 25 Jahren gegründet. Deren Geschäftsidee eines ein maligen Einkaufserlebnisses basiert auf der Zusammenführung neuer und bereits etablierter Designer aus aller Welt. Die sechs Styles umfassende Gemeinschafts entwicklung ist von den ikonischen Filzin nenstiefeln und vom robusten Leder inspiriert – beides charakteris tisch für das Premium-Foot wear-Label Sorel. Die VKPreise starten bei umgerechnet rund 162 €. HAKA & DOB Orderstart & Trendticker H/W 2015/16 GASTGEBERIN Claudia Laub-Reitterer (3. v. l.) mit Gratulanten (v. l.): Karl Mahrer (LandespolizeiVizepräsident), Christine Mahrer (Galleria-Centermanagement), Wolfgang Kurzacz-Dörflinger (CA Immo) und Christian Reitterer. Wer? Claudia Laub-Reitterer Wo? Boutique Vento, Wien Was? Mitten in Wien – genauer im Einkaufszentrum Galleria im 3. Bezirk – betreibt Unternehmerin Claudia Laub-Reitterer ihre Boutique Vento. Mit Marken wie 7 For All Mankind, Schumacher, Patrizia Pepe, Style Butler oder Iheart begeistert sie seit nunmehr 20 Jahren ihre modeaffinen Kundinnen. Erst 2013 übersiedelte Laub-Reitterer auf ihre neue Geschäftsfläche und feierte Wiedereröffnung. Und auch 2014 geht es nicht ohne Feier – zum 20-jährigen Jubiläum lud sie Stammkundinnen und Ehrengäste in ihren Fashion-Store. Höhepunkt der Geburtstagsparty war eine Modenschau, bei der neben professionellen Models auch Stammkundinnen über den Catwalk liefen und u. a. Mode von Schumacher, Max Volmáry und Patrizia Pepe zeigten. Auch das Centermanagement der Galleria rund um Christine Mahrer ließ sich die Feier nicht entgehen. AM PODIUM: Alex Marashian diskutierte mit Massimo Vitali, Mona Kuhn und Tom Wallmann. Alle Bilder © VEnto 20 JAHRE IN MODE FASHION-SHOW: Ein Model im Mantel von Liu Jo und einem Kleid von Patrizia Pepe KAMERAWINKEL: Bei der Podiumsdiskussion war schnell klar: Diesen einen, einzigen Blick auf Fotografie gibt es nicht. Wer? photo::vienna Wo? Museum für angewandte Kunst, Wien Was? FotografieWerkschau. Marc O’Polo leistete sich einen Blick über den gewohnten Tellerrand. Als Hauptsponsor der photo::vienna lud MOP-Eigentümer Werner Böck zum Talk begnadeter Fotografen. MOP-Marketingleiter Tom Wallmann diskutierte mit Massimo Vitali und Mona Kuhn über moderne Fotografie, Auftraggeber und die eigenen Ansprüche. Die Podiumsdiskussion bildete den Auftakt zu einer dreitägigen Werkschau, bei der 80 Werke aus sämtlichen Schaffensbereichen der Fotografie ausgestellt waren. Die Bandbreite reichte von einstürzenden Häusern über einmalige Tierstudien bis zu perfekter Modefotografie. Auch unter den Fotobegeisterten: MOP-Österreich-Chef Franz Mairinger, der sich vor allem für die Brücke der Fotografie zwischen Kunst und Kommerz interessiert. 40 TZ 23/24 2014 Alle Bilder © Sandro Zanzinger AUGEN AUF! Alle Bilder © Penz society VOLLER EINSATZ: Modehaus-Chef Franz Penz, Barbara Schwetz-Penz, Elisabeth Mühlberger, Marcus Schwetz und Pal-ZileriRepräsentant Marco Gugler Alle Bilder © MGC Wien GUSTO AUF MASS SHOWTIME: Am Moda Campania Fashion Day wurde im MGC ausgewählte italienische Mode gezeigt. Wer? Penz Wo? Herrenmodenhaus, Linz Was? Sie haben schon Tradition: die Maß-Tage bei Moden Penz. So war Edelkonfektionär Pal Zileri bereits zum fünften Mal als Partner für Extrawünsche der sartorialen Art im Hause. Schneidermeisterin Maria Rita Martinelli kam wieder eigens aus Italien angereist – sie schlug mit Maßband und geschultem Auge die Brücke zwischen der wohlbestallten Linzer Kundschaft und der Produktion in Vicenza, wo eine Hundertschaft Näherinnen handpikierte Anzüge und Sakkos fertigt. Heuer allerdings ein neuer Aspekt: die Präsentation der Vorzüge von individuell angefertigter Konfektion im Rahmen eines Events. Marco Gugler, Area Manager für Österreich und Deutschland, stellte einer handverlesenen Gästeschar die Philosophie und Arbeitsweise seiner Marke vor, Familie Penz und Prokuristin Elisabeth Mühlberger organisierten dazu ein italienisch geprägtes Schmankerl-Buffet. Für Gusto auf ebenfalls nach Kundenwunsch gefertigtes Schuhwerk sorgte weiters Rainer Reichl, der in seinem Schuhgeschäft die holzgenagelten Handmacher-Schuhe vertreibt. Dieses »zweite Bein« des erfolgreichen Werbeagenturchefs kannten die wenigsten – auch nicht EKZ-Zampano Ernst Kirchmayr. BELLA ITALIA Wer? MGC Wien und Unioncamere Campania Wo? MGC, Wien Was? Anfang November luden der italienische Botschafter in Wien, die italienische Handelskammer und die Unioncamere Campania gemeinsam mit dem Wiener MGC zum Moda Campania Fashion Day in eine Messehalle des MGC. Insgesamt 13 italienische Unternehmen aus der Region rund um Neapel wurden im Rahmen einer regionalen Ausschreibung ausgewählt, um vor geladenem Publikum ihre Produkte zu präsentieren. Untertags wurden Fachgespräche mit heimischen Agenturen und Vertretern geführt, da alle Aussteller an einem Österreichvertrieb interessiert sind. Höhepunkt des Modetages im Zeichen italienischer Kollektionen war eine Modenschau. Rund um die Präsentation versorgten ein italienisches Buffet und Weine aus der Region Kampanien die anwesenden Gäste. Durch den Abend führte die Orf-Radio-Wien-Moderatorin Carola Gausterer. DAMENTRIO (v. l.): Martina Agosti, italienische Handelskammer München/Stuttgart, Radio-WienModeratorin Carola Gausterer und Stefania De Lucia, ebenfalls von der italienischen Handelskammer. TZ 23/24 2014 41 firmen&personen T T O O L L L L Y Y SCHAUFENSTERPUPPEN BIANCA: NEUE AGENTUR Pünktlich zum Jahres beginn 2015 startet die deutsche Marke Bianca mit einer neuen Agentur für Österreich. Martina Exenberger wird das Label mit ihrer gleich namigen Agentur von ihrem Showroom in der Salzburger Fashion Mall aus auf dem heimi schen Markt vertreten. Neben Bianca umfasst ihr Portfolio außerdem die Kollektionen Reset, Doris Streich und Damo. NON STOP: GLASER VERTRITT MALVIN Die deutsche Non Stop Modetextil Vertriebs GmbH hat eine neue Österreich-Vertretung für ihre Marke Malvin ernannt. Ab sofort verant wortet Wolfgang Glaser mit seiner Handels agentur das Label. Glaser war die letzten zehn Jahre unter anderem für Public tätig. Zu seinem Portfolio zählen neben Malvin auch Tramontana, Piu Piu und Contatto. Er betreut den heimischen Markt von seinem Showroom in der Salzburger Fashion Mall aus. © Plangger © Exenberger W W W . T O L L Y S . D E p u p p e n @ t o l l y s . d e FA R B K ATA L O G E . T E L 0 0 4 9 8 9 1 6 1 1 1 1 FA X 1 6 3 3 3 3 AMMANN: PLANGGER ÜBERNIMMT Ö-VERTRIEB Der Stuttgarter Tagund Nachtwäscheher steller ISCO-Textilwerk Gebr. Ammann startet mit neuem ÖsterreichVertrieb in die Ordersaison H/W 2015/16. Die Plangger KG von Marco Plangger übernimmt die Vertretung der Marke Ammann auf dem heimischen Markt. Er soll einerseits die Posi tionierung des Labels in Österreich stärken, andererseits die Markenpräsenz am POS erhöhen. Außerdem werden nun erstmals eine Damen-Nachtwäschelinie lanciert und verstärkt Shop- und Flächenkonzepte präsen tiert. Das Unternehmen Ammann besteht bereits seit 1886 und fertigt ausschließlich in eigenen Werken in Europa. Zum Angebot gehören ein umfangreiches Basic-Programm (NOS), modische Tag- und Nachtwäsche, Mix-and-Match-Programme sowie Wäsche in großen Größen. Marco Plangger betreut die Kunden von seinem Showroom in der Salzburger Brandboxx aus. HANDELSAGENT/IN Salzburger Traditionsunternehmen der Dirndlproduktion sucht ab sofort eine(n), in der Trachtenbranche bestens etablierten Handelsagenten(in). Verkaufsgebiet: Österreich/Deutschland Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme: HANNA-TRACHTEN Karin Kurz, kurz@hanna-trachten.at 42 TZ 23/24 2014 impressum Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H., Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf, Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866 48-100, E-Mail: office@manstein.at, Firmenbuchnummer: FN 62661 z, Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt, UID-Nummer: ATU14936907, Vertretungsbefugte Organe: Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin, Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier, Peter Kley, Peter Ruß Chefredakteurin: Mag. Brigitte Pfeifer-Medlin (bpm), DW 219, b.pfeifer-medlin@textilzeitung.at, Stv. Chefredakteur: Mag. Manuel Friedl (mf), DW 228, m.friedl@textilzeitung.at, Redaktion: Mag. Simone Arlits (sa), DW 218, s.arlits@textilzeitung.at, Christian Derflinger (cd), christian@derflinger.at, Birgit Nemec (bn), DW 230, b.nemec@textilzeitung.at, Hildegard Suntinger (hs), hil.suntinger@gmx.at Online-Redaktion: Mag. Christiane Jördens, Bakk., DW 220, c.joerdens@textilzeitung.at Redaktionsassistenz: Kevin Widler, DW 211, k.widler@textilzeitung.at Anzeigenleitung: Mag. Claudia Jordan, DW 212, c.jordan@textilzeitung.at, Anzeigenberatung: Mag. (FH) Stefanie Stradel, DW 222, s.stradel@textilzeitung.at, Anzeigenassistenz: Anika Vikas, DW 215, a.vikas@textilzeitung.at, Anzeigen-Trainee: Sunny Gansch, DW 216, s.gansch@textilzeitung.at, Lektorat: Angelika Hierzenberger-Gokesch, Grafisches Konzept: Christa Schnellrieder Produktion: Markus Brocza, Georg Vorstandlechner, Johanna Weber Abonnements, Marketing & Vertrieb: Katharina Artner, DW 511, vertrieb@manstein.at, Abo-Hotline: +43/1/866 48-930; Web: www.manstein.at; Bankverbindung: Erste Bank AG, Kto. Nr.: 289 400 235 00, Blz.: 20111; Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 68; Firma des Herstellers: Friedrich VDV, Vereinigte Druckereien- und Verlags-GmbH & CO KG, Zamenhofstraße 43–45 4020 Linz, Verlagsort: Perchtoldsdorf, Anschrift des Medieninhabers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Anschrift der Redaktion: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Name des Herausgebers: Mag. Dagmar Lang (dl), MBA Anschrift des Herausgebers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Grundlegende Richtung: Offizielles Organ des Bundesgremiums und aller Landesgremien des Textilhandels Web: www.textilzeitung.at Die Offenlegung gemäß § 25 MedienG ist unter www.textilzeitung.at/footer/impressum abrufbar. 54 SHOPS AUF 20.000 m² RETAILFLÄCHE Nähere Informationen finden Sie unter www.citygate.at Merry CHRISTMAS