mehrwert - Textilzeitung

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mehrwert - Textilzeitung
erscheinungsort perchtoldsdorf, verlagspostamt a-2380 p.b.b., gz 02z032321m, 68. jahrgang, 07. FEBRUAR 2014
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business
04deichmann wächst weiter
06 H&M täglich neu
TestKlub
08 und wieder das ziel verpasst
handel 10 citys in mode
messe 14modestadt berlin
sport Haka Streetwear messe accessoires mode aktuell 20 ORderstaNDort Düsseldorf
22Ispo: winter ohne schnee
24eybl bleibt premium
26Innovationstreiber
30 die profilschärfer
34 Versteckte Funktion
40euroshop in düsseldorf
42schöner schal
46kobleder mit tradition in die zukunft
Endlich ist
der Wandel da!
Der Zeitpunkt überrascht nur bei oberflächlicher
Betrachtung: Nach vier verkaufsschwachen Saisonen in Folge schwingt sich die Modeindustrie
zu einer spürbaren Erneuerung auf. Ausgerechnet jetzt? Ausgerechnet jetzt! Große Alternativen
gab es nicht, denn mit immer mehr vom immer
Gleichen ließ sich keine Begehrlichkeit mehr
erzeugen. Die Kundin, gleich welchen Alters und
unabhängig von Figur und Modegrad, springt
nur noch auf Neues an. Nicht noch ein MarineBlazer, nicht noch eine dicke Daune, nicht noch
einmal ein Teil, das gut und gerne schon ein
paar Saisonen auf dem Buckel haben könnte.
Die Ordersaison zwischen Berlin und Düsseldorf
hat gezeigt, wo die Reise hingeht: Vergesst
Komplett-Outfits, stellt sie gefälligst selbst
zusammen. Zieht aus den Kollektionen die wirklich starken Einzelteile heraus – und: Finger
weg vom »Normalen«. Denn: Das Außergewöhnliche, das Besondere ist heute Normalität.
Das gilt auch für die sogenannten Modemessen.
Berlin war einmal hipp, jetzt herrscht dort fast
biedere Arbeits­stimmung. Gefeiert wird wohl
noch, aber Händler und Einkäufer gehen viel
früher nach Hause, »um für den nächsten Tag fit
zu sein«. Berlin ist erwachsen geworden als
Modestadt, das ist wohl das Schlimmste, was
dem Modestandort Düsseldorf passieren
konnte. Aus dem Abenteuerspielplatz ist eine
Business-Plattform entstanden. Zwischen (ein
paar) Promis und (ganz vielen) Bloggern machen
sich die Profis breit. Manchmal ist ­Normalität
ganz schön angenehm!
VON BRIGITTE MEDLIN
© Breneis
14 22
editorial
08
TZ 03 2014 3
© DEICHMANN
business news
Deutsche Industrie
dominiert Heimmarkt
D
ie deutschen Konsumenten haben zuletzt knapp 42 Mrd. €
jährlich für Bekleidung ausgegeben. Von diesem Kuchen
sichert sich den Löwenanteil die deutsche Bekleidungs­industrie:
Mit einem Inlandsmarktanteil von 65 % dominieren die Modehersteller den Heimmarkt noch deutlich stärker als die deutschen Pkw-Hersteller (59 % Marktanteil) oder die Möbelindustrie (42 %). Das berichten die Marktanalysten Kreutzer Fischer &
Partner. Doch vor einem Jahrzehnt war die Lage für die deutsche Bekleidungsindustrie noch weit rosiger gewesen: 2001,
bevor der Siegeszug von H&M, ­Inditex und Co. begann, lag ihr
Marktanteil bei 73 %.
SchuHhandel:
Deichmann wächst
weiter
D
er deutsche Schuhhändler Deichmann konnte seine Umsätze
in Österreich im Jahr 2013 um 5,3 % auf 228,3 Mio. € brutto
­steigern. Die Zahl der Filialen erhöhte sich um zwölf auf 163. Nach eigenen Angaben ist das Familienunternehmen damit der größte Schuhhändler Österreichs. »Angesichts der schwierigen Rahmen­bedingungen für
die Branche im vergangenen Jahr sind wir mit der Entwicklung sehr
zufrieden«, kommentiert Geschäftsführer Georg Müller. Für heuer sind
acht neue Geschäfte geplant, zusätzlich w
­ erden 15 Filialen umgebaut.
International konnte der Marktführer im europäischen Schuhhandel beim
Umsatz um 3,3 % auf 4 Mrd. € zulegen, Ergebniszahlen nennt das Unternehmen nicht. Erst im Dezember war Deichmann bei einer Umfrage des
Marktforschungsinstituts Q&A Research & Consultancy zum beliebtesten Handels­unternehmen Österreichs gekürt worden. Dabei bewerteten
3.700 Konsumenten 64 teilnehmende Handelsketten aus allen Branchen.
top
NEWS
Gewinn von Gerry
Weber sinkt
Olymp: 200 Millionen
geknackt
er Umsatz des deutschen Hemden­
herstellers Olymp wuchs im Vorjahr
um 15,5 Mio. € auf 202,4 Mio. €. Dies entspricht einem Plus gegenüber der Periode
zuvor von 8,3 %. Das assoziierte Strick­
unternehmen Maerz Muenchen konnte
seine Erlöse ebenfalls um 6,1 % auf
26,2 Mio. € steigern – was für die OlympBezner-Firmengruppe einen Gesamtumsatz
von 228,6 Mio. € im Geschäftsjahr 2013
ergibt. Künftiges Wachstum sieht der mittelständische Bekleidungs­
spezialist vornehmlich in der ausgebauten Produktkompetenz. Die A
­ nteile
von Casual- und Strickartikeln innerhalb der Kollektionen nehmen inzwischen deutlich zu. Gerade erst wurde das Angebot um legere CasualShirts in schmaler Schnittform unter »Olymp Level Five« erweitert.
­»Aufgrund des veränderten Trage- und Freizeitverhaltens der Verbraucher
und der zwanglosen Kleiderordnung in der Geschäftswelt gewinnen
Casual-Themen immer mehr an Bedeutung. Deshalb streben wir in
­diesem Bereich ebenfalls eine führende Marktpositionierung an, wie
wir diese als Business-Anbieter bereits erreicht haben«, erläutert der
geschäftsführende Gesellschafter Mark Bezner (Bild).
4 TZ 03 2014
© Olymp
D
er deutsche DOB-Gigant Gerry Weber spürt
Gegenwind. Laut den nun vorliegenden
­vorläufigen Zahlen stieg der Konzernumsatz im
Geschäftsjahr 2012/13 (per Ende Oktober) um
6,2 % auf 852 Mio. €. »Der Umsatzanstieg
basiert vor allem auf dem Ausbau des eigenen
Retail-Geschäftes im In- und Ausland«, heißt es
von Konzernseite. Flächenbereinigt dürfte es
somit kein Wachstum gegeben haben, ebenso
wenig im Wholesale. Das operative Ergebnis
EBIT sank um 8,7 % auf 105,8 Mio. €. Als
Hauptgrund hierfür nennt der Konzern die
»schwierigen wetterbedingten Rahmen­
bedingungen«. Der Anteil des Retail-Geschäfts
am Konzernumsatz erhöhte sich auf 42,7 %, der
Wholesale ist also immer noch die wichtigste
Stütze des Unternehmens. Die seit 2011 eröffneten e­ igenen Geschäfte hätten sich »langsamer als erwartet« entwickelt und »trugen nicht
die geplanten Umsätze und Erträge zum Gruppenerfolg bei«, heißt es in der Pressemitteilung. Für das neue Geschäftsjahr legt man sich
die Latte tiefer als zuletzt. »Auf mindestens
900 Mio. €«, also um »mindestens 5,6 %«, sollen die Umsätze im neuen Geschäftsjahr steigen, das EBIT soll bei »mindestens 120 Mio. €«
zu liegen kommen. Mit rund 70 neue RetailGeschäften geht auch die Expansion weiter.
© Picturedesk
D
business news
ÜBERSIEDELT
Nun ist offiziell, was zur Berliner
Fashion Week Mitte Jänner Gerücht
des Tages war: Die Modemesse
Panorama beendet nach ihrer dritten
Auflage das Kapitel ExpoCenter
Airport unweit des unfer­tigen Flughafens Berlin Brandenburg. Künftiger
Quartiergeber mit innerstädtischer
Lage ist die Messe Berlin unter dem
Funkturm. Sechs Hallen mit Anbindung
an den öffentlichen Verkehr sollen eine
gute Ausgangsposition für die ­Option
auf weiteres Wachstum und Raum für
Modenschauen und Symposien geben.
Darüber hinaus wird nach wie vor ein
kostenloses Shuttle-Service zur Verfügung stehen, das alle relevanten Hot
Spots des Berliner Messe- und Schauenreigens miteinander verbindet. Auch
unter den erschwerenden Bedingungen
der Stadtrandlage war die ­vergangene
Panorama Berlin ein Erfolg: 40.081
Besucher aus 93 Nationen an drei
Tagen bedeuteten eine Steigerung
um 11 %. Mit fast 12 % wuchs ebenso
die Anzahl der gezeigten Kollektionen:
von 360 auf insgesamt 400. Messechef
Jörg Wichmann kürte den
200-m²-Auftritt von Pierre Cardin
(s. Foto) zum »eindrucksvollsten Messestand dieser Saison«.
D
ie Kurt Rotter GmbH & Co KG sowie die Kent Hemden Gesellschaft m.b.H. sind in Konkurs.
Bereits im Herbst mussten deshalb die Filialen in der Shoppingcity Seiersberg bei Graz, in der
Linzer Taubenmarkt-Arkade sowie die Fläche im Wiener Gerngross geschlossen werden. Auch die
Filiale in der Wiener Rotenturmstraße wurde gerichtlich geschlossen und ist bereits anderweitig
vermietet. Mit Gerichtsbeschluss vom 8. Jänner kann das Unternehmen jedoch fortgeführt werden.
Es verbleiben somit noch Standorte am Floridsdorfer Spitz sowie in der Landstraßer Hauptstraße
(beide Wien). Geschäftsführer sind Nils Rotter und Thomas Dierks. Das 1937 gegründete Modehandelsunternehmen hatte zuletzt v. a. mit hochwertiger Damen- und Herrenmode, u. a. von
Armani, Bugatti, Napapijri und Guess, gehandelt. Laut Insolvenzantrag kam das Unternehmen durch
die Kündigung des Mietvertrags im Wiener Kaufhaus Steffl im Jahr 2011 stark unter Druck. Es
handelte sich dabei um die umsatzstärkste Filiale.
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Panorama
Berlin
Kent wird nach Konkurs fortgeführt
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TZ 03 2014 M
© H&M
© Snipes
business news
Streetwear:
Snipes-Flagship in
Wiener City
D
er deutsche Streetwear-Filialist Snipes eröffnet einen Flagship-Store in der
­Wiener Innenstadt. Standort ist die zuletzt leer stehende ehemalige Bawag-­
Filiale an der Adresse Fleischmarkt 1–5/Ecke Rotenturmstraße. Die Eröffnung des
460 m2 großen Geschäfts ist für 6. März geplant. Snipes betreibt inzwischen
50 Stores in Deutschland und rund zehn Geschäfte in Österreich. Der Flagship-Store
ist das sechste Snipes-Geschäft im Wiener Raum und die mit Abstand größte Filiale
der Kette hierzulande. Der Markteinstieg in Österreich erfolgte ab 2007 mit der
Sport-Eybl-Gruppe als Franchisenehmer, seit 2011 ist die eigens gegründete Snipes
GmbH mit Sitz in Wien für die Geschäfte verantwortlich. Snipes wurde 1998 von
Sven Voth in Köln gegründet, 2011 wurde das Unternehmen mehrheitlich vom
Schweizer Sporthändler Ochsner übernommen. Dieser wiederum ist eine
100 %-Tochter des deutschen Schuhhändlers Deichmann.
Napapijri-Shops IN
Wien und Innsbruck
D
© Schwitzke
ie Premium-Lifestyle-Marke Napapijri expandiert in Österreich weiterhin mit
Monolabel-Stores. Das Wiener Traditionsunternehmen Zur Brieftaube eröffnet
in Kürze Franchise-Shops der Marke in der Wiener Innenstadt (Petersplatz 4) und in
den Innsbrucker Rathausgalerien. In beiden Geschäften betrieb das Unternehmen
bisher Stores der Marke Gant.
Franchisenehmerin Marie-Béatrice
Fröhlich: »Napapijri entwickelt
sich extrem dynamisch, wir sind
von der Marke absolut begeistert.«
Das Geschäft in Innsbruck eröffnet
bereits am 7. Februar, jenes in
Wien einen Monat später. In
­beiden Stores wird es die Kollektionen für Damen, Herren und Kinder
geben. Bisher betrieb das zum
­US-Konzern VF Corporation (u. a.
The North Face, JanSport, Eastpak) gehörende Label bereits
Monolabel-Stores in Kitzbühel,
Salzburg, Sölden und St. Anton.
6 TZ 03 2014
H&M täglich neu
D
er schwedische Moderiese H&M hat im soeben abgeschlossenen Geschäftsjahr (per 30. November) so schnell
expandiert wie noch nie: Die Zahl der Läden wuchs um 356
(netto, also abzüglich Schließungen) auf 3.132. Damit wurde
praktisch täglich eine neue Filiale eröffnet. Auch in Österreich
gingen wieder vier neue Geschäfte ans Netz – so viele wie
schon lange nicht mehr. Neu eröffnet wurden H&M-Stores im
Einkaufszentrum Wien Mitte – The Mall und in Fürstenfeld
sowie Geschäfte der Zweitmarke COS im Kaufhaus Tyrol in
Innsbruck und in der Wiener Neubaugasse. Damit erhöhte
sich die Zahl der Shops hierzulande auf 72. Die nächste
­Eröffnung steht schon vor der Tür: Noch im Frühjahr eröffnet
eine Filiale in Tulln. Am rasantesten wird aber in China
(+71 Stores) und den USA (+36) expandiert. Im neuen Jahr
soll sich die Schlagzahl noch etwas erhöhen: In Summe sind
375 Neueröffnungen (netto) geplant. Besonders freut sich
CEO Karl-Johan Persson über das »fantastische Echo«, auf
das die neue, höherpreisige Konzernmarke & Other Stories
gestoßen ist. Mit dieser Linie soll ebenso weiter expandiert
werden wie mit den anderen zur Gruppe gehörenden
­Konzepten COS, Monki, Weekday und Cheap Monday.
Die Konzernumsätze stiegen im Geschäftsjahr 2012/13 um
9 % auf 128,6 Mrd. Schwedische Kronen, umgerechnet
14,4 Mrd. €. Flächenbereinigt ging sich gerade ein Pari aus.
Der Gewinn stieg nur geringfügig um 1,7 % auf 1,9 Mrd. €,
wobei H&M hier eine Steuersenkung in Schweden zugute
kam. Obwohl die Umsatzrendite mit 17,2 % immer noch auf
einem beeindruckenden Niveau liegt, ist bei dieser Kennzahl
seit Jahren ein klarer Abwärtstrend erkennbar: 2012 lag die
Rendite noch bei 18,0 %, 2010 sogar bei 22,7 %. CEO Persson
verweist in diesem Zusammenhang auf große Investitionen
in die Zukunft, etwa auf die Entwicklung der Marke & Other
Stories, aber auch auf Umstellungen in der IT und den Ausbau der Online-Shops. Zur Entwicklung der Onlineumsätze
äußert sich H&M nur zurückhaltend. Diese würden »immer
wichtiger«, heißt es vielsagend.
In Österreich ging es mit den Umsätzen um 2 % nach oben.
Mit 450,75 Mio. € netto hat der Marktführer hierzulande ein
neues Rekordniveau erreicht. Flächenbereinigte Umsätze
und Rentabilitätskennzahlen werden für Einzelmärkte keine
­veröffentlicht.
business news
+++ EYBL STEIGERT ONLINE-ANTEIL +++ Der
Sporthändler Eybl meldet im Weihnachtsgeschäft einen Umsatzzuwachs um 50 % im eigenen Onlineshop sowie einen Anstieg von 30 %
bei den Besuchen. Laut Geschäftsführerin Catrin Aschenwald-Eybl ist
man damit »am besten Weg zu einem zweistelligen Umsatzanteil«.
Man habe zuletzt sehr vom E-Commerce-Know-how des neuen
Haupteigentümers Sports Direct profitiert. +++ AHLERS
UNTER DEN ERWARTUNGEN +++ Laut vorläufigen Zahlen
liegt der Umsatz der Ahlers-Gruppe für das Geschäftsjahr 2012/13 (per Ende November) um 2,6 %
unter dem Vorjahreswert bei 246,7 Mio. €. Auch der Jahresüberschuss erreicht mit 5,6 Mio. €
nicht das Vorjahresniveau von 7,3 Mio. €. Für das neue Geschäftsjahr rechnet die Gruppe jedoch
»mit einem spürbaren Umsatzwachstum sowie einem verbesserten Ergebnis«. +++ TONI
WÄCHST +++ Die Toni Dress Damenmoden GmbH hat mit ihren beiden Kollektionen Toni
und Relaxed by Toni 2013 einen Umsatzzuwachs von 4 % erzielt. Der Export wuchs um 4,3 %. Laut
Geschäftsführer Enrico Tomassini wurde damit die Neuausrichtung der Marke samt Erhöhung des
Modegrades erfolgreich abgeschlossen und vom Markt belohnt. +++ INNSBRUCKER
WEST WÄCHST +++ Das Innsbrucker Einkaufszentrum West meldet für das Jahr 2013 ein
Umsatzplus von 6 % sowie eine Frequenzsteigerung um 8 %. »Wir konnten weit über 2 Mio.
­Besucher verzeichnen«, freut sich Centermanager Gernot Jung. Neu im Center sind der Marken­
elektronik-Diskonter E-tec und das Dienstleistungszentrum Teleplanet, im März eröffnet der
­Schuhhändler Reno.
Outlets an der Grenze
mit Plus
D
as Outlet-Center am Brenner befindet sich nach einer schwierigen Anlaufphase im Aufwind. Das
­Centermanagement meldet nun das siebte Quartal in Folge ein zweistelliges Umsatzwachstum. Im
Durchschnitt sei der Umsatz in diesem Zeitraum jeweils um 19 % gewachsen. 2013 lag der Gesamt­
umsatz »deutlich über 30 Mio. €«. Die Zahl der Besucher konnte innerhalb von zwei Jahren von 1,07 Mio.
(2011) auf knapp 1,5 Mio. Besucher (2013) gesteigert werden. 10 % der 15.000 m2 Geschäftsfläche
­stehen noch frei. Auch das Freeport Fashion Outlet am Grenzübergang Kleinhaugsdorf meldet ein
Umsatzplus, das jedoch nicht konkretisiert wird. Die Frequenz sei 2013 um 5,5 % gestiegen, heißt es in
einer Mitteilung. Im Vorjahr wurden elf neue Geschäfte eröffnet, darunter Lacoste und Aftershock
­London. 99 % des Centers sind nun vermietet. 50 % des Umsatzes des Outlet-Centers, das auch sonntags
geöffnet hat, werden an den Wochenenden eingespielt. Das Center hat im Vorjahr sein zehnjähriges
Bestehen gefeiert. Im Zuge der Jubiläumsaktivitäten wurde am 21. September auch der größte
­Besucheransturm der Geschichte verzeichnet. Für 2014 ist ein Umsatzplus von 6 bis 8 % geplant.
SCN wieder
verkauft
© SCN
short
cuts
D
as Wiener
Shopping
Center Nord
(SCN) hat einen
neuen Eigentümer. Der australische Immobilieninvestor
APN Property Group hat die 36.000 m2 große Handelsimmobilie an das ebenfalls auf Immobilien
spezialisierte britische Investment-Unternehmen
Tristan Capital Partners (TCP) verkauft. Der Kaufpreis liegt bei 75 Mio. €. TCP plant, das derzeit
fünftgrößte Einkaufszentrum Wiens »zu adaptieren
und einer Renovierung zu unterziehen«, wie es in
einer ­Presseaussendung heißt. Ali Otmar, Investment-Director bei TCP, lobt das SCN als »gut gelegenes und etabliertes Objekt in einem attraktiven
Markt«, das sehr gut in die Unternehmensstrategie
passe. TCP sieht sich als Experte für Refurbishments und Neupositionierungen, die der Wertsteigerung von Immobilien dienen sollen. Seit September 2012 gehört auch das Einkaufszentrum
Shopolis in Wien-Stadlau zur Gruppe. Derzeit stehen 15 % des SCN leer, Ankermieter sind Merkur,
H&M und ein Multiplex-Kino. In den letzten Jahren
hat die K­ onkurrenz im Umkreis stark aufgerüstet:
Das Donau Zentrum wurde erweitert, das G3 in
Gerasdorf neu aus dem Boden gestampft, und auch
die Millennium City hat im Konkurrenzkampf um
die Jugendlichen die Nase vorn.
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testklub
Ziel verpasst
Der Modehandel
hat auch das Jahr
2013 mit einem
kleinen Umsatzminus
abgeschlossen.
Es ist das dritte
Minusjahr in Folge.
U
Weniger Ausgaben, mehr Angebot. Für Branchensprecherin Jutta Pemsel,
Geschäftsführerin und Eigentümerin der Kaufstraße Pemsel GmbH, sind die
Gründe für das schwache Abschneiden klar: Da sind einmal die steigenden
Ausgaben für Wohnen, Mobilität und Kommunikation, die das Budget des
Handels anknabbern. Dann das Flächenwachstum der letzten Jahrzehnte, das
nun voll zu Buche schlage. »Weniger Ausgaben pro Haushalt verteilen sich
auf immer mehr Anbieter«, meint Pemsel. Die logische Folge des massiven
Überangebots sei ein stetiger Verfall der Preise. Dazu komme noch die
nächste gravierende Strukturveränderung im Handel: der Siegeszug des
E-Commerce. »In Anbetracht dessen haben wir uns gar nicht so schlecht
geschlagen. In diesem Haifischbecken ein Plus zu machen, wäre eine Kunst«,
so Pemsel. Erst ganz zum Schluss und ganz vorsichtig traut sich die Bundes­
gremialobfrau des Texilhandels dann doch noch, einen weiteren Faktor anzu­
sprechen: das Wetter. »Mir hängt das Wetter als Ausrede ja auch schon beim
Erstes Quartal war nicht aufzuholen
Hals raus. Aber wenn
erst Ende Jänner der
Winter kommt, wenn
wir das Geschäft
schon auf Sommer
umstellen, ist das
natürlich nicht hilf­
reich.« All das Gesagte
lässt sich auch in den
Zahlen ablesen: Die
Kundenfrequenz ist
2013 um 1,8 % zurück­
gegangen. Die Zahl der
verkauften Stück pro
Bon blieb gleich, die
Preise konnten mit
+0,8 % nur weit unter der Inflationsrate (2,0 %) gesteigert werden. In der
Konsequenz schnitten alle Geschäftstypen schlechter ab als im Vorjahr: Bei
Geschäften in Einkaufszentren fiel das Umsatzminus mit −0,7 % geringfügig
kleiner aus als in den Stadtzentren und Einkaufsstraßen (−1,3 %), während die
sonstigen Lagen mit −1,0 % dazwischen liegen. Ganz ähnlich auch die Umsatz­
statistik in den unterschiedlichen Regi­onen des Landes (Osten und Westen:
−0,9 %, Süden: −2,0 %). Und auch nach Vertriebsformen gibt es keinen Ausrei­
ßer nach oben: Filialisten schlossen mit −1,5 % ab, Franchisenehmer mit −1,0 %
und selbstständige Einzelhändler mit −0,7 %. Großunternehmen mit mehr als
4 Mio. € Jahresumsatz sind ebenso im Minus (−1,7 %) wie kleine (unter 1 Mio. €
Umsatz: −0,5 %) oder ­mittelgroße (1 bis 4 Mio. € Umsatz: −0,4 %) Modehändler.
© picturedesk
nd wieder ein Jahr, das die Erwartungen nicht erfüllt hat. Laut WKO
und KMU Forschung Austria sind die Umsätze im stationären Beklei­
dungshandel 2013 nominell um 1,1 % zurückgegangen. Inflations­
bereinigt bedeutet das einen Verkaufsrückgang um 1,9 %. Es ist bereits das
dritte Jahr mit Umsatzschwund in Folge: Schon 2012 war das Umsatzniveau
um 0,8 % gesunken, das Jahr davor belief sich der nominelle Rückgang auf
1,4 %. Damit ist die Branche nominell nun wieder ziemlich genau auf dem
­Umsatzniveau des Jahres 2009 gelandet (siehe Grafik S. 9 unten).
Dabei hatten 2013 so gut wie alle Handelsbereiche mit einer schwachen
Konsumentennachfrage zu kämpfen. Einzig beim täglichen Bedarf wurde nicht
gespart: Der Kosmetik-/Drogeriewarenhandel (+3,5 %) und der Lebensmittel­
handel (+3,1 %) sind die einzigen Branchen, die ein nennenswertes Plus ein­
fahren konnten (siehe Grafik S. 9 Mitte links). Nur diesen beiden sehr umsatz­
starken Bereichen ist es zu verdanken, dass über alle Handelszweige hinweg
die Erträge nominell um 1,0 % wachsen konnten. Real war aber auch hier ein
kleiner Rückgang um 0,9 % zu verschmerzen.
2013
2012
NomiNelle UmsatzveräNderUNg gegeNüber dem
vorjahresmoNat iN ProzeNt
+12,2
12
8
4
+3,1
+1,7
+1,0
–0,7
+0,7
–4
+5,5
+4,2
+4,2
+0,4
–2,1
– 4,4
–4,3
–7,9
-– 8
–3,7
– 0,7
+0,2
–2,6
–3,5
–3,5
–0,8
–3,0
–7,2
–7,3
– 12
Jänner
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
Grafik: Textil Zeitung, Quelle: KMU Forschung Austria
8 TZ 03 2014
September
Oktober
November
Dezember
testklub
Lösungsansätze: Mehr Profil, mehr Trends. »Mit der Kundenfrequenz
kämpft jeder«, weiß auch ModeRing-Geschäfts­führerin Susanne Regele. »Viele
Händler denken deshalb über eine Preis­rundung nach oben nach, um mit weniger Kunden den Umsatz zu halten.« Dem Fachhandel rät sie, abermals stärker
an einer eigenen Handschrift zu arbeiten, sich auf das Besondere zu stürzen.
Regeles Vorbild ist dabei Vivienne Westwood. Die britische Modeschöpferin
predigt ihren Kunden schon seit Jahren: »Kaufen Sie nicht so viel, am besten
gar nichts! Aber wenn Sie schon Kleidung kaufen, dann etwas von mir!« – »Das
ist es«, meint Regele: »Die Kunden haben ja schon genug, und man wird überall
von noch mehr Ware erschlagen. Darum muss sich jeder Händler überlegen,
warum die Kunden gerade bei ihm kaufen sollen. Wir haben die Verpflichtung,
den Konsumenten das ihnen genau entsprechende Angebot zu machen, die
besten Teile auszuwählen.« Geht es nach Regele, hat auch der demografische
Wandel noch zu wenig Niederschlag im Modehandel gefunden: »Ich selbst bin
ja ein Kind der Baby-Boomer-Generation, die heute über vergleichsweise viel
Geld verfügt. Aufgrund meines Alters und meiner Figur müsste ich eigentlich
schon in der Klassikabteilung kaufen – aber das werde ich auch mit 100 Jahren
nicht tun«, lacht Regele. »Ich werde meine Jeans und meine ­Turnschuhe nicht
Gegessen wird immer
UmsatzveräNderUNg NomiNell, 2013 im vergleich zUm vorjahr –
Nach braNcheN iN ProzeNt
Handel mit Kosmetika
+3,5%
Lebensmittelhandel
+3,1%
Stationärer Einzelhandel gesamt
Papier- und Buchhandel
–0,1%
– 0,7%
Es gibt auch Gewinner
UmsatzveräNderUNg NomiNell, 2013 im vergleich zUm vorjahr –
modegeschäfte iN ProzeNt
+10 Prozent und mehr
19
+1,0%
bis +10 Prozent
Schuhhandel
Möbelhandel
–1,1%
Bekleidungshandel
20
–1,6%
Spielwarenhandel
–1,6%
Bau- und Heimwerkerbedarf
–2
–1
3
2
2
–1,1
–1
–1,9
1
NomiNelle UmsatzveräNderUNg gegeNüber deN vorjahreN iN ProzeNt
4
–2
Bekleidungseinzelhandel
Stationärer Einzelhandel
gesamt
+3,9
+2,6
3
+1,4
2
+0,8
+0,4
1
+
–0
–1,1
–2
–3
1
Prozent nominell real
Durchschnitt
Die Branche ist an Minus-Jahre gewöhnt
–1
bis –10 Prozent
27
8
keine Veränderung
Elektro- und Fotohandel
–3
–10 Prozent und mehr
26
+0,2%
Sportartikelhandel
–1,0%
–2,6%
ablegen!« Für diese durchaus anspruchsvolle Kundengruppe biete der Handel
zu wenig Führung an. »Die neuen Alten tragen Biker-Style. Dafür gibt es auch
Lieferanten, man muss sie nur suchen.«
Eine Verschiebung in der Sortimentsstruktur lässt sich auch aus den ModeRingZahlen herauslesen: Die Klassik verliert deutlich, Modern Woman verliert
ebenfalls, aber etwas weniger, während vertikale Lieferanten noch einmal
ordentlich zulegen. Der Rückgang der Klassik betrifft in erster Linie die über­
distribuierte Gerry-Weber-Gruppe, während Alternativen wie Frank Walder oder
Monari sowie Produktspezialisten wie Brax etwas profitieren. Im Segment
Modern Woman heißen die großen Aufsteiger bei ModeRing More & More und
Milestone, und bei den Vertikalen können sich besonders Cecil und vor allem
Tom Tailor noch einmal von ohnehin schon hohem Niveau aus steigern. Große
Wachstumsraten gibt es auch bei den Premiumanbietern Marc Cain und Boss
Orange, während auch in diesem Bereich weniger profilierte oder zu stark
Business-lastige Anbieter abgestraft werden. Und im Bereich Young Fashion?
»Bestseller ist einfach Spitze«, berichtet Regele. »Die ganze Gruppe macht super
Arbeit.« Explodiert ist im Vorjahr Rich & Royal, während Scotch & Soda bereits
wieder rückläufig ist.
Mf
–0,1
+2,4
+1,8
+1,5
+2,7
+1,1
+1,0
+
–0
–0,7
–0,8
–1,1
–1,4
–1,9
–3,1
+1,2
+1,3
–2,8
–4
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Grafik: Textil Zeitung, Quelle: KMU Forschung Austria
TZ 03 2014 9
handel
Citys in Mode
Zu Unrecht totgesagt: Viele Innenstädte
Österreichs funktionieren hervorragend,
Modehändler sind die wichtigsten
Frequenzbringer. Zu den Sorgenkindern
zählen Klagenfurt, Villach und Wels.
W
er sich für Einkaufszentren interessiert, findet jede Menge Zahlen
und Statistiken. Schon seit Jahrzehnten berichten Beratungs­
institute und Immobilienunternehmen regelmäßig über alle
­Neueröffnungen, zuletzt immer öfter auch über Schließungen. Professionelle
Einkaufszentrenbetreiber stellen Mieterlisten zur Verfügung und geben
­Auskunft über aktuelle Entwicklungen. Wie sich die Verkaufsfläche und der
Mietermix in Österreichs Innenstädten entwickeln, blieb hingegen bisher
vergleichsweise unterbelichtet. Nun hat das Badener Beratungsinstitut
Standort + Markt erstmals die Handelsstruktur von 15 der größten Städte
Österreichs erhoben und veröffentlicht. Fast 6.000 Shops mit einer Geschäfts­
fläche von über 1 Mio. m² wurden im Laufe des Sommers 2013 begangen und
kartografiert – mit durchaus interessanten Ergebnissen.
Ausgewählt wurden die neun Landeshauptstädte und zusätzlich die wichtigen
Einkaufsstädte Baden, Dornbirn, Steyr, Villach, Wels und Wiener Neustadt. In
Wien wurden die zwei größten Handelszonen, also das »Goldene U« (Kärntner
Straße, Graben, Kohlmarkt) und die Mariahilfer Straße, getrennt erfasst und
ausgewertet. Somit umfasst die Statistik in Summe 16 innerstädtische
­Einkaufsgebiete. Betrachtet wurden nur die Kerneinkaufsbereiche der
­Innenstadt, nicht die Streulagen in den Wohngebieten.
Kleine Geschäfte, vornehmlich für Touristen, bietet die
Salzburger Innenstadt.
10 TZ 03 2014
Mariahilfer Straße klar voran. Die größte Handelszone des Landes ist –
wenig überraschend – die Mariahilfer Straße. 812 Shops, Dienstleistungsund Gastronomiebetriebe verteilen sich dort auf 217.300 m². Zum Vergleich:
Das ist dreimal so groß wie das größte Einkaufszentrum Wiens, das Donau
Zentrum mit 74.400 m², und immer noch deutlich größer als das größte
­Shoppingcenter des Landes, die SCS mit 173.000 m². Gemessen wurde hier
wohlgemerkt nur die »innere« Mariahilfer Straße, also ohne die BahnhofCity
Wien West und die außerhalb des Gürtel liegenden Flächen wie jene des
Megastores von Sport Eybl.
An zweiter Stelle hinter der Mariahilfer Straße folgt mit deutlichem Respekt­
abstand nicht die zweitgrößte Stadt Österreichs, sondern die drittgrößte: Die
Innenstadt von Linz ist mit 669 Lokalen und 126.700 m² Fläche deutlich größer
als jene von Graz. Obwohl die steirische Landeshauptstadt um 75.000 Ein­
wohner mehr zählt als die oberösterreichische, beherbergt ihre Innenstadt nur
403 Läden bzw. 110.600 m² Geschäftsfläche.
Nach Quadratmetern gerechnet belegt Innsbruck Platz vier der Rangliste
(107.500 m²). Überraschenderweise gibt es dort aber mit 677 Shops sogar
noch mehr Geschäfte als in Linz. »Dafür sind die teils deutlich kleineren Shops
im mittelalterlichen Stadtkern verantwortlich«, erklärt Studienautor Roman
Schwarzenecker, »während es in der Linzer Innenstadt viele größere FlagshipStores gibt.« Die kleinsten Shops unter allen Landeshauptstädten (durch­
schnittlich 101 m²) hat übrigens die Innenstadt von Salzburg – ebenfalls
bedingt durch die Vorgaben der mittelalterlichen Baustruktur und des
­Denkmalschutzes. Darum liegt die viertgrößte Stadt Österreichs gemessen an
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handel
Villach zeichnet sich durch
die höchste Leerstandsrate
aller untersuchten Citys aus.
Der zweitgrößte innerstädtische
Geschäftsbereich Österreichs:
die Linzer Landstraße.
Die zehn größten Innenstädte
STADT
SHOP-ANZAHL
GESCHÄFTSFLÄCHE (M²)
LEERSTAND (%)
Wien (Mariahilfer Straße)812
217.300
2,3
Linz
126.700
2,7
669
Graz
403
110.600
1,0
Innsbruck
677
107.500
2,5
Klagenfurt
542
92.200
7,7
Wien (Goldenes U)261
71.800
1,8
Salzburg
61.900
2,6
610
Villach
338
42.400
8,7
St. Pölten
Wels
209 280
40.000
39.100
4,3
8,2
Städte mit zu wenig Verkaufsfläche? Alle reden schon seit Jahren vom
Flächenwahn – und dann gibt es Städte mit zu wenig Verkaufsfläche? Fast
scheint es so. Steyr etwa gehört in diese Kategorie. Die zwölftgrößte Stadt
Österreichs bietet in ihrer Innenstadt lediglich eine Geschäftsfläche von
13.300 m² und liegt damit ganz am Ende der Rangliste. Zum Vergleich: Das
nahezu gleich große Wiener Neustadt hat mit 25.200 m² fast doppelt so viel
Fläche in der Innenstadt, gar nicht zu reden von den Einkaufszentren. Auch bei
der Geschäftsfläche pro Kopf ist Steyr mit nur 0,35 m² das absolute Schlusslicht der Statistik, noch hinter Salzburg. Vom neuen Einkaufszentrum am
ehemaligen Kasernenareal, das im November nach jahrelangem Hickhack
12 TZ 03 2014
Eine sichere Bank:
das »Goldene U« in Wien
Alle Bilder © picturedesk
der Shopfläche nur an sechster Stelle (61.900 m²). Salzburg ist damit auch
jene Landeshauptstadt mit der geringsten Innenstadt-Verkaufsfläche pro
Einwohner (0,41 m²). Berücksichtigt man dabei zusätzlich, dass sich viele der
Innenstadtgeschäfte ausschließlich an Touristen richten, ist es nicht mehr so
verwunderlich, dass die Salzach-Stadt mit dem Europark über das umsatzstärkste Einkaufszentrum Österreichs verfügt. Salzburg ist übrigens auch die
einzige Großstadt des Landes (über 100.000 Einwohner), in deren Stadtkern
sich kein einziges Einkaufszentrum befindet. Eine klare Strukturschwäche und
ein Wettbewerbsnachteil der Salzburger Innenstadt, konstatiert Roman
Schwarzenecker: »Üblicherweise gibt es nur in Shopping-Malls so große
Flächen, wie sie die großen Verbrauchermärkte oder Elektrohändler ­brauchen.«
Die Mariahilfer Straße profitiert z. B. als Ganzes von den Ankermietern
­Merkur und Saturn, die beide im Gerngross untergebracht sind. In Innsbruck
erfüllt diese Funktion das Kaufhaus Tyrol (mit MPreis, Saturn und Peek &
Cloppenburg), während die Linzer Innenstadt gleich vier integrierte Einkaufszentren beherbergt, »was den Handelsstandort Innenstadt enorm aufwertet«,
so der Standortexperte. Wer jedoch in Salzburg einen groß­flächigen Anbieter
dieser Art sucht, muss ins Einkaufszentrum ausweichen.
AIRE DE BARDENAS
SPAIN
Innenstadtkaiser Palmers. Der Branchenmix ist in den untersuchten Citys
deutlich modelastiger als in den Einkaufszentren: 40 % aller Verkaufsflächen
entfallen auf Bekleidung, Wäsche und Schuhe, während es im Shopping­center
nur 30 % sind. Dafür ist das Angebot an täglichen Bedarfsgütern (also Lebensmitteln und Drogeriewaren) in den Städten deutlich überschaubarer (9 % im
Vergleich zu 18 % im Shoppingcenter). »Dies liegt primär im hohen Flächen­
erfordernis der Kurzfristbedarfsanbieter begründet: Ein großer Verbrauchermarkt findet in einer Innenstadt kaum eine geeignete Fläche«, erklärt Standortberater Schwarzenecker. Ähnliches gilt für Elektrofachmärkte, die ebenfalls
deutlich seltener in den Fußgängerzonen zu finden sind. Womit die Innenstädte
abge­sehen von Mode noch stärker punkten als die Einkaufszentren, sind die
sogenannten »handelsbegleitenden Angebote«, also Dienstleister (wie Friseure,
Kosmetiksalons, Reisebüros, Fotografen …), Gastronomie und Freizeiteinrichtungen (wie Kinos oder Fitnesscenter). Wobei in diesem Bereich auch Gefahren
lauern: Nette Cafés und Eissalons können durchaus eine Bereicherung für eine
Fußgängerzone darstellen. »Wird aber eine Boutique zugesperrt und eröffnet
stattdessen ein Kebap-Stand, ist das ein Alarmzeichen«, sagt Schwarzenecker.
Und welche Unternehmen sind nun die wichtigsten Mieter in den Innen­
städten? Betrachtet man die großen Filialisten und Franchisesysteme, liegt
ein Textilanbieter ganz vorne. Ein traditioneller, heimischer: Palmers ist in den
16 untersuchten Einkaufsbereichen gleich 35 Mal vertreten, teils mit eigenen
Filialen, teils durch Franchisenehmer. Dahinter folgen die Drogerie- bzw.
Lebensmittelhändler Bipa (32), Billa (29), Dm (28) und Marionnaud (24). Erst
mit einigem Abstand folgt wieder ein Modegeschäft, und wieder ist es eine
Wäschemarke: Triumph mit 20 Geschäften. Der erste Oberbekleidungs­
anbieter im Ranking ist Benetton mit 18 Standorten.
»Diese Erhebung soll ein Startschuss sein«, so Hannes Lindner, Geschäfts­
führer von Standort + Markt. »Wir wollen die Zahlen künftig jährlich aktualisieren, um Entwicklungen sichtbar zu machen.« Schon nächstes Jahr soll die
Studie außerdem um rund fünf Städte sowie weitere Haupteinkaufsstraßen
in Wien ausgeweitet werden.
MF
Continue the journey at Napapijri.com
endlich genehmigt wurde, sollte die Einkaufsstadt demnach profitieren
­können. Bezogen auf die Einwohnerzahl die Nase ganz weit vorne hat
­hingegen Eisenstadt. Mit 1,07 m² ist die kleinste Landeshauptstadt (mit
13.400 Einwohnern erst auf Platz 43 der größten Städte Österreichs) die
einzige Stadt, in der jeder Einwohner mehr als einen Quadratmeter Geschäftsfläche in der Innenstadt zur Verfügung hat. Nahe kommt diesem Wert nur
Klagenfurt mit 0,97 m²/Einwohner. Der große Unterschied: In der City von
Eisenstadt sind praktisch alle Geschäftsflächen vermietet. Die Leerstandsquote liegt bei bescheidenen 1,4 %, die Stadt scheint somit als Einkaufsstadt
hervorragend zu funktionieren. In der schönen Innenstadt von Klagenfurt tun
sich hingegen bedrohliche Lücken auf: Hier liegt der Leerstand bei 7,7 % – ein
lautes Alarmsignal. Am größten sind die Leerstandsprobleme jedoch in zwei
anderen Städten, die beide knapp 60.000 Einwohner zählen: in Wels mit einer
Leerstandsquote von 8,2 % und in Villach, wo in der Innenstadt sogar 8,7 %
der Geschäftsflächen leer stehen. »Hier fällt auf, dass alle diese Städte über
ein großes Angebot an Einkaufszentren verfügen«, analysiert Schwarzenecker.
Doch zurück von den Sorgenkindern zu den Musterschülern: Kaum mit Leerständen zu kämpfen haben Hausbesitzer und Handel in Wiener Neustadt
(0,8 %), Graz (1,0 %) und in der Wiener City (1,8 %). »Erfahrungsgemäß sind
Werte bis etwa 1,5 % de facto als kein Leerstand anzusehen, da Shops ja auch
generalüberholt werden müssen oder manchmal, etwa nach Konkursen, nur
ganz kurz leer stehen«, erklärt der Studienautor. Generell ist die Leerstandsquote in den 16 untersuchten City-Bereichen übrigens vergleichsweise
­niedrig: Ein Schnitt von 3,3 % über alle Städte hinweg ist ein durchaus erfreulicher Wert. Betrachtet man nur die A-Lagen der untersuchten Einkaufs­
bereiche, liegt der Leerstand sogar nur bei 1,9 %. Zum Vergleich: In den
österreichischen Einkaufszentren liegt der Wert aktuell bei 3,7 %.
messe
Bussi,
Berlin!
© Picturedesk
In keiner anderen sogenannten Modestadt wird so viel geküsst
wie in Berlin. Zwischen Bloggern und Journalisten erkämpfen
sich Händler und Einkäufer ihren Platz. Denn längst herrscht
hier Fashion-Normalität.
14 TZ 03 2014
MARC CAIN
© SCHUMACHER
© Picturedesk
messe
P
MICHAEL MICHALSKY
alazzo Italia, Unter den Linden 10: Einst beherbergte er das vornehme
Hotel de Rome, nach dem Krieg hauchte die Mailänder Messe dem
edlen Palais an der Ecke zur Charlottenstraße neues Leben ein. Jetzt
wird es ab und zu als Eventlocation genützt, diesmal von der deutschen Desigerin Leyla Piedayesh. Sie hält sich selbst an ihr Motto »Werdet wild und
tut was Schönes« und zeigt ihre wirkliche innovative Kollektion in und mit
italienischer Grandezza. Mercedes-Benz Fashion Week, die erste im Jahr
2014 – und halb Berlin ist auf den Beinen Richtung Mode. Plötzlich sind
renommierte Zeitungen »zu Besuch bei Guido Maria Kretschmer«. Von
einem Tag auf den anderen werden kleine lokale Labels vor den Vorhang
geholt und die erstaunte Leserschaft über die Vorteile von Slow Fashion
informiert. Im Netz herrscht schon Tage zuvor helle Aufregung, um nur ja kein
Event am Abenteuerspielplatz Mode zu verpassen. Gut, Boris Beckers Vertrag
mit dem Großsponsor und Namensgeber Mercedes-Benz lief abrupt aus,
außerdem lässt Becker ausrichten, er habe jetzt einen (richtigen) Job und sei
daher unabkömmlich. Und auch sonst lässt die Promi-Dichte zu wünschen
übrig, wie der Berliner Boulevard fast trotzig bemerkt. Wen, bitte, soll man
denn da ins Blatt rücken, wenn die Tochter von Mick Jagger und die ExFreundin von Hugh Grant schon die Speerspitze der Hautevolee darstellen?
Es ist viel in den letzten Jahren fotografiert worden in Berlin, mehr am roten
Teppich als später in der Show. Nahezu zwanghaft wollte sich Berlin einreihen
in die wahren Modestädte der Welt und solange Hugo Boss und Escada
große Shows mit gekauften Promis abzogen, spürte man einen Hauch von
Internationalität. Aber Hugo Boss braucht Berlin nicht mehr und Berlin nicht
Escada. Also greift man zurück auf C- und D-Prominenz aus der deutschen
TV-Landschaft.
SCHUMACHER
© Picturedesk
Auch im Dschungelcamp der Mode greift man also auf Menschen zurück,
deren mediale Bekanntheit schon ein paar Jährchen zurückliegt oder so noch
gar nicht bestand. Dass die deutschen Schwestern Alice und Ellen Kessler als
Zwillingspärchen mal groß rauskamen, wird man den meisten Bloggern schon
erklären müssen. Die beiden Damen liefen im Hotel Adlon für das InsiderLabel Sava Nald – und ernteten dafür vom Berliner Tagesspiegel die Schlagzeile »Prominent ignoriert«. Ein paar Promis kamen dann doch, durchs
Gemenge schoben sich Star-Friseure (z. B. Udo Walz), Schauspielerinnen (z. B.
Sonja Kirchberger oder Bettina Zimmermann), Sängerinnen (z. B. Maite Kelly)
oder Produzentinnen (z. B. Minu Barati, einem größeren Publikum als Ehefrau
der deutschen Politlegende Joschka Fischer bekannt). Aber wozu braucht
diese Veranstaltung eigentlich Stars? Sind das nicht ohnehin die modeaffinen
Zuseher(innen), deren Outfits zum Teil progressiver erscheinen als das, was
am Laufsteg gezeigt wird? Gilt nicht, sagten Einkäufer und Händler, die sich
zwischen dem echten Business, also zwischen Premium, Bread & Butter und
Panorama, die eine oder andere Schau gönnten. Neue Looks, ein deutlich
sichtbarer Wandel der Silhouetten, viele neue Ideen: So innovativ wie für
Herbst/Winter 2014/15 war deutsche Mode schon lange nicht mehr. 14 Mal
machte die Mode jetzt halt in Berlin – und man muss sagen: Zwischen einigen
TZ 03 2014 15
© KILIAN KERNER
Hart und zart bei Marc Cain:
Fake Fur und Spitze, perfekt!
Kleines Beiges mit Effekten
von Kilian Kerner
16 TZ 03 2014
Dorothee Schumacher ist und bleibt eine Meisterin der Kontraste. Der
neue Luxus-Grunge kommt der Mannheimerin extrem entgehen. Ein kastiges
Felloberteil mit fluffigen Pelzärmeln, dazu ein leicht schwingender Rock,
eine zarte Chiffonbluse unter einem Grobstrickrolli mit 3/4-Arm, neue
O-Shape-Mäntel mit extrem hohen Stehkragen – und eine geradezu
­atemberaubende Gruppe von kleinen und großen Schwarzen: Allein dafür
lohnt sich der Ausflug ins Zelt hinter dem Brandenburger Tor.
In Schwarz-Weiß erscheint die neue Marc-Cain-Welt für Herbst/Winter
2014/15. Wie kaum eine andere Marke versteht es der Strickspezialist, sich
Saison für Saison neu zu erfinden. Das Hahnentritt-Minikleid ist mengen­
fähig, das Ledergilet zum Volantrock würde auch in jede junge, expressive
Kollektion passen. Der Ledermantel mit Federn hat schon jetzt das Zeug zum
Key-Teil. Die langen, schwarzen Spitzenkleider überraschen – vor allem,
weil sie deutlich teurer aussehen, als sie sind. Auch beim Berliner Hersteller
Blacky Dress vollzog sich ein deutlich sichtbarer Wandel: Sanfte Farben
(Nude, Grau, Eisblau) und scharfe Schnitte machten den Verzicht auf Deko
stimmig und glaubwürdig. Nur sehr vereinzelt setzen die Berliner Prints ein,
was zieht, sind Klarheit und Stringenz. Das Münchner Label Laurèl hält
Berlin seit vielen Jahren die Treue – und verfügt dort offenbar über eine
große Fangemeinde. Die feminine Handschrift erkennt man nach wie vor,
aber auch hier bleibt man eher geradlinig – und gerade in der Aussage.
Zarter, feinmaschiger Strick, schwingende Wollröcke, knappe NeoprenOberteile und kesse (Leder-)Shorts, aber auch ein Spiel mit Längen und
Lagen erzeugt ein innovatives Warenbild.
Bei Kaviar Gauche erfreut man sich an transparenten Blusen, vielen
Smoking-Anleihen und schwingenden Federkleidern, viele fließende Teile
erweisen sich als durchaus alltagstauglich. Und bei Lala Berlin jubelt die
Blogger-Szene über schmale Kleider mit transparenten Blockstreifen,
bodenlange Wollmäntel, effektvoll bedruckte Overzised-Strickteile und
neue »Hosenanzüge«, bestehend aus lässigen Jogging-Pants und
­Sweatern, fantasievoll geprintet.
Die Mercedes-Benz Fashion Week ist kein Experimentierfeld mehr, die
Modebranche will nicht mehr nur spielen in der Spree-Stadt – sondern
sehen, wie sie die nächste Saison er- und überlebt. Die Bread & Butter
war einmal das Zugpferd in Berlin – und ist es wohl immer noch. Auch
wenn einige große Anbieter fehlen und allzu viel über die geplanten
Publikumstage im kommenden Sommer diskutiert wurde: Berlin braucht
Karl-Heinz Müller, umgekehrt trifft das wohl nicht mehr zu.
Die Panorama, immer noch nahezu unerreichbar weit draußen, hat
­Stellung bezogen. Obwohl eigentlich Einigkeit darüber herrschte, dass
man nach dem Aus der Igedo »so« eine Art von Messe nicht mehr brauchte,
erfreut sich der Handel über eine Plattform der Mitte, in der man über
Konzepte und Ware spricht – und niemand den Orderblock zückt. Klar: Wo
niemand über Limits diskutiert und nicht beinhart geschrieben wird,
herrscht gute Stimmung. Die Diskussionen über maue Abverkäufe oder
gekürzte Limits verschieben sich dann eben auf die lokalen Showrooms.
Wie auch immer: Panorama-Macher Jörg Wichmann gilt als »der«
© DAWID TOMASZEWSKI
wenigen progressiven Labels hat (zumindest im Schauen-Zelt) der
­Mainstream Einzug gehalten. Schumacher und Marc Cain stehen seit
vielen Jahren für die Erfolgsstory des deutschen Premiums (das an a­ nderer
Stellen enorme Einbußen hat hinnehmen müssen), Laurèl oder Blacky
Dress sind erfolgreiche (Export-)Kollektionen, Guido Maria Kretschmer,
Lala Berlin oder Kilian Kerner waren schon immer die Lieblinge der
Berliner, ohne mengenmäßig relevant zu sein. Gezeigt wurde Tragbares,
oftmals ohne Wow-Effekt, aber immerhin mit dem guten Gefühl, dass
die Mode nach ziemlichen braven Saisonen ihre Innovationskraft
­wiederentdeckt hat.
Fließend in Grau: die neue
Eleganz bei Dawid Tomaszewski
© Guido Maria Kretschmer
© Marc Cain
messe
Pailletten und Pelz vom Liebling: Guido Maria Kretschmer
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18 TZ 03 2014
Aber auch andere Teile, die im letzten Winter die High Fashion vorantrieben, etablieren sich in der Mitte des Marktes: Die Bikerweste ist
­tatsächlich neu und wird gern über Seiden- und Chiffontops getragen. Den
leicht schwingenden Rock in Knielänge hat niemand mehr im Schrank
hängen – also wird er sich rauf und runter verkaufen. Der Pencil Skirt
bleibt, wird aber neu mit riesigen Pullis mit opulenten Kragen oder MegaPonchos wiederbelebt.
Den Wandel der Mode erkennt man freilich nicht nur an den Innovationen,
sondern auch an dem, was den Winter 2014/15 modisch wohl nicht überlebt. Daune wird weniger, die Schluppenbluse ist schon wieder vorbei, und
Kleider, vor allem einfache Etuis oder ungeschmückte Strickkleider, sieht
man kaum mehr. Dafür wurden weite Hosen gestärkt, asymmetrische
Strickjacken und Cabans mit Strickärmeln. Blazer? Kaum gesehen.
­Komplett-Outfits? Ja, aber so, dass niemand sie erkennt. Der Stilbruch,
das Aufeinandertreffen von Teilen, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen, hat sich zur modischen Selbstverständlichkeit entwickelt.
Berlin ist kommerzieller und damit für den Modehandel brauchbarer
geworden. Die große Party, die Showbühne für all jene, »die was mit Mode
zu tun haben«, ist einer professionellen Einkäuferplattform auf vielen
Ebenen gewichen. Damit gilt der alte Spruch, wonach in Berlin gefeiert
und in Düsseldorf gearbeitet wird, auch nicht mehr. In Düsseldorf reagiert
man zwei Wochen nach der 14. Berliner Fashion Week folgerichtig: Gleich
an zwei Abenden feierte sich die Branche, eine (tolle) Schau erzielte auch
mediales Interesse. Am Konkurrenzkampf der beiden Städte waren ­Händler
und Einkäufer ohnehin noch nie interessiert. Das Rennen macht, wer die
bessere Leistung, das bessere Produkt abrufen kann. Und wie sagte es ein
Aussteller in einem eher nicht so toll frequentierten Showroom in der
Halle 30: »Uns bleiben immer noch die Russen.« Eben!
BM
© SCHUMACHER
­ ufsteiger in der Berliner Messeszene. Mit den neuen Konzepten »L’Hotel«
A
und »The Mall« expandiert er intelligent in Richtung Franchisekonzepte
(zurzeit ja eher ein schwieriges Thema) und kleinere Labels, denn: »Wir
haben uns für rund 40 kleinere Labels eine Art Hotelhalle ausgedacht.
Viele Marken können nicht fünf- oder gar sechsstellige Summen für einen
Messeauftritt aufbringen.« Im Gegensatz zu Karl-Heinz Müller bleibt
Wichmann verhalten, was die Öffnung der Messe für den Endverbraucher
betrifft: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass die einfache Öffnung für den
Konsumenten reizvoll ist, der ein Produkt sieht, das er in sechs Monaten
vielleicht kaufen kann.« Ihrem Erfolgskonzept treu bleibt jedenfalls die
Premium: Sie leidet durchaus nicht durch immer mehr Off-Veranstaltungen,
sondern platzt förmlich aus allen Nähten. Wer kleinere, aber kommerziell
interessante Labels sehen möchte, um sich der Vergleichbarkeit zu
­entziehen, ist auf der Premium weiterhin gut bedient.
Das neue Big-Size-Konzept »Curvy is sexy« fiel in erster Linie durch das
Shuttle-Service mit Stretchlimousinen auf (eigentlich kein besonders guter
Gag), aber auch hier müssen die Macher zur Kenntnis nehmen, dass die
Bereitschaft bei Händlern und Einkäufern, sich neben den großen Messen
auch noch ein Dutzend kleinere »reinzuziehen« enden wollend ist.
Wer nach Berlin kommt, will Neues sehen, sich inspirieren lassen,
schauen, wo die Reise hingeht. Diesen Zweck hat Berlin diesmal durchgängig erfüllt. Große Trends sind und bleiben passé, was zählt und
­Chancen am POS hat, sind herausragende Einzelteile. Und davon gibt es
genügend: Parkas im Bomberjackenstil, schmale Jacken mit Taillengürtel
und Schulterbetonung (oftmals in Kombination mit Fellteilen), luxuriöse
Sweatshirts, bemalt, bestickt, mit Steinen oder Perlen geschmückt, dazu
Lederleggings, überhaupt: Leder in jeder Form. Als Bikerjacke, als
­O-Mantel, als elegantes Oberteil, als Mini, als lässiges Top. Es sind vor
allem innovative Leder- und Strickteile (oder der Mix aus beidem), der die
Sortimente gehörig durcheinanderbringt.
Eleganz aus dem Tierreich bei
Dorothee Schumacher
© Blacky Dress
© RIANI
messe
Reduktion auf das Wesent­
liche bei Blacky Dress
© BREAD & BUTTER
messe
Ver-rückte
Welt?
W
eniger ist mehr – das könnte das geheime Motto der gerade
abgelaufenen Bread & Butter gewesen sein. Zum einen wurde
weniger Fläche bespielt, denn zwei Hangars standen diesen
Jänner leer. Auch das Flugfeld wird nur mehr für den Shuttle-Service genutzt,
der den Besuchern die langen Fußwege zwischen den Hallen abnehmen soll.
Aber dort war im Winter immer schon weniger los. Der Messeauftritt der
dänischen Bestseller-Gruppe, die im letzten Sommer noch einen kompletten
Hangar bespielte, war ein einmaliges Gastspiel. Die Dänen zeigten heuer
wieder in einer eigenständigen Location. Zum anderen waren es auch abgesehen von Bestseller einmal mehr weniger große Namen, die sich auf der
Messe präsentierten. Mit G-Star hat einer der größten Aussteller der letzten
Saisonen der Bread & Butter und sogar ganz Berlin den Rücken gekehrt. Auch
Superdry und Pepe Jeans waren nicht mehr auf der Urbanwear-Plattform
vertreten. Andere wie Adidas wechselten zur Skate-Messe Bright, die heuer
wieder an einen neuen Veranstaltungsort in der Brunnenstraße gezogen war.
Weniger wurden auch die gigantischen Standbauten, für die die Bread &
Butter immer bekannt war. Nur mehr wenige Marken leisten sich den Luxus
der enormen Aushängeschilder und stechen aus den Ständen in der Urban
Base heraus. Den flächenmäßig wahrscheinlich größten Auftritt legte
Scotch & Soda hin, und auch der Bread-&-Butter-Neuling PME Legend von der
niederländischen Just-Brands-Gruppe direkt daneben überzeugte marken­
gerecht mit einem hangarähnlichen Standbau. Die Mustang-Gruppe verdoppelte ihre bisherige Fläche auf mehr als 400 m2 und zeigte neben dem
­gesamten Mustang-Sortiment auch die Marken Bogner Jeans und Sansibar
an einem Ort. Der Haupthangar der Messe, die ehemalige Denim Base, trägt
ihrer Umbenennung in Urban Base nun aufgrund des Markenmixes aus
Denim- und Streetwear-Labels wirklich Rechnung.
Gute Gespräche. Trotz dieser diversen Verkleinerungen hat man auf der
Bread & Butter aber nach wie vor ausreichend zu tun, zu schauen, zu reden.
Der Tenor der Aussteller, der schon die letzten Veranstaltungen dominierte,
ist einmal mehr: Es gibt zwar gefühlt weniger Frequenz, dafür werden
die Gespräche immer besser. Das meistbesprochene Thema war
Gesprächsthema
Nummer eins unter
Ausstellern, Besuchern
und Presse auf der
abermals flächenmäßig
geschrumpften Bread &
Butter war eindeutig die
Öffnung für Endverbraucher.
v­ erständlicherweise die Öffnung der Messe für Endverbraucher, die Chef
Karl-Heinz Müller für den nächsten Sommer angekündigt hat. In einer
­Konferenz am 16. Dezember letzen Jahres stellte er sein Vorhaben vor,
­seitdem wird es heiß diskutiert. Geplant ist ein »Press & VIP Day« am ersten
Messetag, dem 8. Juli 2014, für die Vertreter der Presse und die wichtigsten
Einkäufer, gefolgt von zwei »Professional Days«. Tag vier und fünf der Veranstaltung sollen »Public Days« sein, bei denen auch interessierte Endkunden
den ehemaligen Flughafen Tempelhof erobern können. Dabei soll aus der
Messe aber keine Verkaufsveranstaltung werden – vielmehr sollen sich die
Kunden über die Neuigkeiten bei den einzelnen Marken informieren können.
Welche Kollektion die Labels dabei zeigen, sei ihnen selbst überlassen, sagt
Müller. Ein Tagesticket für die »Public Days« wird 25 € kosten, an den 500 €
teuren Tickets für branchennahe Dienstleister für die »Professional Days«
wird man festhalten.
Die im Vorfeld teils mit Skepsis aufgenommene Endverbraucheröffnung
­verteidigt Müller: »Einige haben bei der Vorankündigung behauptet: Ich bin
verrückt geworden! Ich sage: Der Markt ist ver-rückt! Wir sind mitten in einer
tiefgreifenden Veränderung des gesamten Marktes. Die maßgeblichen
Impulse für die Modebranche kommen nicht mehr allein von den Marken und
Händlern oder der klassischen Presse.« Und daher will er die modeinteressierten Kunden und Blogger mit ins Boot holen. Einhergehend damit wird auch
das Portfolio der Bread & Butter erweitert. Waren bisher immer nur vereinzelt
Anbieter abseits der Street- und Urbanwear auf der Messe vertreten, sollen
künftig auch Aussteller aus dem Bereichen Music & Art, Electronics & Phones,
Cars & Bicycles, Living & Design, Food & Drinks und andere mit von der Partie
sein. Während man sich innerhalb der Modebranche noch nicht ganz einig ist,
was man von der weitgehenden Öffnung der Bread & Butter halten soll, lohnt
sich ein Blick über den Tellerrand. Denn die Endkunden – zumindest die
­Berliner – haben die Messe offenbar schon lange im Visier. Das merkt man,
wenn man leise und verschwörerisch von der Hotelrezeptionistin gefragt wird,
ob sie sich das Eintrittsbändchen behalten darf, nachdem man sich eine
Schere geliehen hat – und ob es vielleicht möglich wäre, dass sie es damit
auf die Messe schafft.
BN
TZ 03 2014 19
messe
Berlin bewegt
Düsseldorf
© platform fashion
In Düsseldorf sprach man über Berlin,
über die Rolle des Standorts und die
abflauende Frequenz.
D
er erste Eindruck. Eindeutig weniger Frequenz, zumindest was den
Trubel auf den Straßen zwischen Double U und Halle 30 oder auf der
Kaiserswerther Straße anbelangte. »Alle großen Kunden haben
­Düsseldorf auch diese Saison besucht, allerdings haben wir festgestellt, dass
die generelle Frequenz erneut schwächer geworden ist«, bestätigt auch Enrico
Tomassini, Vorstand Weber & Ott AG. Messe-Gewusel geht anders, und nach
Rücksprache mit einigen Marken ist klar, warum: Die Besucher sind vorwiegend Terminkunden, die nach konkreter Absprache zur Order kommen. Dazu
bräuchte es keine Messe, denn diese Kunden würden so oder so irgendwann
vorbeischauen. Ob nun von 31. Jänner bis 3. Februar oder später. Diese
­Entzerrung des Ordergeschäfts spielt für regionale Vertriebsagenten kaum
eine Rolle, da sie sowieso vor Ort sind, ärgerlich und mühsam ist sie allerdings
für Firmen und Agenturen, die extra zu den Messetagen anreisen – und dann
vergeblich auf neue Kundschaft warten. Denn: Was eindeutig fehlt, ist
­Laufkundschaft. »Wir vermissen den Messecharakter. Es ist schwierig, wenn
das Geschäft nicht an vier fixierten Tagen abwickelbar ist«, meint auch
­Gerhard Karntner, Inhaber Textil Karntner. In die Gänge des Double U verirren
sich kaum Händler, die nicht fixe Termine haben. Ebenso die Situation in den
Fashion-Häusern, die zwar mit neuer Fassade inklusive fluoreszierender
Punkte glänzen, sonst aber nur noch erahnen lassen, wie es damals war.
Damals, als die Taxis noch in Endlosschlange anstanden, um ihre Kunden in
den Orderzentren aussteigen zu lassen. »Viele Kunden informieren sich in
Berlin und besuchen, wenn sie nach Düsseldorf fahren, nur noch jene Firmen,
zu denen in Berlin kein Kontakt stattgefunden hat«, versucht sich Enrico
Tomassini, Vorstand Weber & Ott AG, in einer Erklärung des Frequenzrückgangs. Festzuhalten bleibt damit Punkt 1: Die Gewinnung von Neukunden
fällt in Düsseldorf zusehends schwerer.
20 TZ 03 2014
Talk-Thema am Rhein sind die Messen an der Spree. Kein Gespräch mit
Agenturen, Geschäftsführern oder Designern vergeht, ohne über Berlin
gesprochen zu haben. Über die Bread & Butter und die aberwitzige Idee des
Herrn Müller, Endverbrauchertage einzurichten, über die Premium und ihre
gestärkte Position, die tolle Atmosphäre der Show & Order, die wachsende
Bedeutung der Curvy is sexy und natürlich den steilen Aufstieg der Panorama.
Gerade die letztgenannte Messe ist für viele der Mainstream-Marken, die in
Düsseldorf Showrooms betreiben, interessant. Grundsätzlich ist zu bemerken,
dass Berlin nun für die Anbieter des Marktes der Mitte immer spannender,
weil zugänglicher wird. Zunächst gab es für sie keinen Grund, an der Spree
präsent zu sein, weil weder die geeignete Plattform noch die entsprechenden
Händler dafür vor Ort waren. Nun aber gibt es die Panorama – und es gibt
immer mehr Händler aus dem mittleren Marktsegment, die (auch aus Österreich) nach Berlin reisen. Zum Kick-off der Saison. Zur Inspiration. Nicht zur
Order. Denn Punkt 2: Düsseldorf ist nach wie vor wichtiger Arbeitsplatz
und behauptet sich als (Export-)Orderstandort.
Was allerdings zur nächsten Auffälligkeit überleitet. Düsseldorf ist zwar
anerkannter Orderschauplatz, aber Österreichs Handel hat sich eindeutig
messe
chen der Showrooms ordern. Hinzu kommen deutsche Händler aus der Region, die
Düsseldorf sowieso als Anlaufstelle für ihre Order nützen. Demnach Punkt 3:
Österreichs Händler haben sich merklich aus Düsseldorf zurückgezogen.
Show me fashion! Dass Düsseldorf eindeutig Arbeits- und nicht Partyhaupstadt im deutschen Messereigen ist, steht fest. Alle wissen das, nur Düsseldorf selbst scheint daran zu knabbern. Eine Reaktion darauf ist dann wohl die
»Platform Fashion«, ein zweitägiger Event, der in einer abgeranzten Location
(Hallo, Berlin!) sechs Fashion Shows präsentierte. Gegen modisches Enga­
gement gibt es nichts zu sagen, deshalb Hut ab vor den Veranstaltern des
Kollektivs K, dennoch kommt unweigerlich die Frage auf, ob man damit
ernsthaft Berlin die Stirn bieten will. Düsseldorf so cool wie Berlin? Niemals!
Aber Bewegung in der Modebranche schadet auch am Rhein nicht und somit
darf die »Platform Fashion« mit mehr als 3.000 Besuchern an zwei Tagen,
sechs Shows und bereits neuen Interessenten fürs nächste Mal als geglückt
verbucht werden. Damit zeigt Düsseldorf, dass es nach wie vor Kraft hat, dass
die Reserven noch nicht aufgebraucht sind. Auch wenn eigens veranstaltete
»Russenabende«, die russische Kunden bei Laune halten sollen, eindeutig
zeigen, in welche Richtung sich das Ordergeschäft am Rhein entwickelt. SA
zurückgezogen. Viel wichtiger sind für heimische
Händler die Standorte Salzburg und München für
Ordergeschäfte, während Berlin zum »KollektionenSchauen« und Informieren genützt wird, da zum
frühen Termin meist nur 40 % der Kollektionen fertig
und damit nicht orderbar sind. Lediglich die Großen der
Branche sind nach wie vor unterwegs und so trifft man
Einkaufsteams von Kastner & Öhler oder Kleider Bauer
vor Ort an. Düsseldorf wurde über die Jahre vor allem
für russische Einkäufer zur Fixgröße, die Berlin als zu
»trashig« empfinden und deshalb die schicke
­Rheinmetropole vorziehen. Dementsprechend groß ist
­während der Messetage der Andrang osteuropäischer
und russischer Händler, die in abgeschirmten Berei-
w.
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UNVERWECHSELBAR IM DETAIL
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Friedrich Stark, Gartenstrasse 9, 74423 Obersontheim Fon +49 (0)7973-9631-0
© Platform fashion
Platform Fashion in der
Schraubenfabrik: Der
zweitägige Modeevent im
Rahmen der Düsseldorfer
Messetage brachte sechs
Shows, u. a. von Basler (links)
und Thomas Rath (ganz
links), auf den Laufsteg.
© platform fashion
© gerry weber
Die anwesenden Firmen wollen Düsseldorf aber die Treue halten. Noch
herrscht Loyalität vor, nicht zuletzt, weil die Unternehmen viel in ihre größtenteils wirklich sehr schönen Showrooms investiert haben. Gerade für exportstarke Marken wird sich die Frage des Auszugs aus Düsseldorf nicht stellen.
Auch nicht für österreichische Firmen, die ein starkes Russland- bzw. Ost­
europa-Geschäft verzeichnen. Unwichtiger wird die Reise ins Ruhrgebiet vor
allem für heimische Vertriebsagenturen, die ihre Termine lieber (und zahl­
reicher) in ihren Showrooms in Salzburg und Wien erledigen. Die meisten
Mainstream-Kollektionen haben sowieso Vertriebsniederlassungen in Salzburg und/oder Wien und die meisten Luxus- und Premiumkollektionen sind
zumindest in München vertreten. Und nach München fahren Österreichs
Händler sowieso lieber als nach Düsseldorf. Allein aufgrund der geografischen Lage. Es gibt nur eine Handvoll Labels, die ausschließlich in Düsseldorf
vertreten sind. Für diese Marken reisen nur jene heimischen Händler an, die
es sich leisten können und wollen.
CONTACT US:
Gustav Kern
Tel.: +43 - 699 - 17 07 22 13
Fax: +43 - 732 - 68 25 12
gustav.kern@aon.at
sport
Winter
ohne Schnee
ISPO in München. Die Sporthersteller
rüsten sich mit citytauglichen
Freizeitkollektionen einerseits und
hochspezialisierten, hochtechnischen
Nischenprodukten andererseits für
harte Zeiten.
Preisverdächtig. Individualität ist also ein entscheidender Bestandteil des
Kollektionsaufbaus. Jene Originalität will auch Falke betonen und stellte auf
der ISPO die Skiunterwäsche »Skiing Air Insulation« vor. Der Base-Layer wird
in einem speziellen Strickverfahren ausgeführt, das es möglich macht, offene
­Ventilationszonen zu fertigen. Die Zonen vergrößern sich bei Bewegung und
22 TZ 03 2014
© ISPO
© ISPO
W
enn Bundespräsident Heinz Fischer und Kultdesigner Willy
­Bogner gleichermaßen aufgeregt sind und am laufenden Band
Sportlerhände drücken, dann ist klar, dass Olympische Spiele
anstehen. Nicht nur in der Wiener Hofburg bei der Verabschiedung von Österreichs Olympischer Delegation, sondern auch auf der ISPO, der internationalen
Sportmesse in München, war Sotschi Gesprächsthema Nummer eins. Bogner
kleidet zum wiederholten Mal die deutschen Olympiateilnehmer ein, für
Österreichs Mannschaft übernimmt das Schöffel. Während in Wien 130 Athleten und über 200 Betreuern von höchster Ebene Glück gewünscht und darauf
hingewiesen wurde, dass Olympische Spiele nicht zum Politikum verkommen
dürften, besuchten in München mehr als 80.000 Besucher die Fachmesse, die
technische Innovationen und die neuesten Sportkollektionen in den Fokus
rückte. Was man von diversen Modemessen nicht mehr gewöhnt ist, funktioniert auf der ISPO hervorragend: Hier wird noch richtig Messe gemacht. Hier
geht es wirklich um Produktneuheiten und den Austausch mit dem Handel.
16 (!) Hallen, allesamt gut besucht und ausgebucht. Auch die Handelsriesen
Sport 2000 und Intersport bespielten zwei Standflächen. Holger Schwarting,
Sport 2000 Österreich, sieht klare Trends im Bereich Wintersport: »Bei vielen
Sportlern ist Freiluftsport in der kalten Jahreszeit im Kommen. Die Zuwachszahlen, die wir z. B. bei Laufschuhen oder bei Tourenskiausrüstungen verzeichnen, sprechen eine deutliche Sprache.« Man wolle sich damit weniger von
Ski- und Snowboard-Umsätzen abhängig machen und stattdessen mit
­»Winter-Outdoor« punkten, d. h. mit Sportarten, die im Winter zwar im Freien,
aber nicht zwingend am Berg ausgeübt werden müssen.
Auf der Messe herrschte der Tenor vor, dass citytaugliche Kollektionslinien
gestärkt werden sollten. Dem Handel müssen Alternativen zum Skianzug
geboten werden, die der Konsument nicht nur im Schnee, sondern auch in der
Stadt tragen kann. Schöffel, Salewa oder Columbia Sportswear machen es
vor. Während die Funktionskollektionen nach wie vor sehr farbstark sind,
präsentieren sich die modischen Freizeit-Pieces in zeitlosem Navy, Grau, Blau
und Schwarz. Wer doch Farbe bringt, unterscheidet bei der Gestaltung der
Oberflächen: »Im Sportfunktionsbereich setzen wir auf Ventloft by PrimaLoft,
im Style-Bereich zeigen wir viel Daune und matte Farben, denn Glanz steht
eindeutig für Funktion«, so Jürgen Nairz, Schöffel Österreich. Wichtig sei laut
Nairz der Mehrwert des Kleidungsstücks, der nicht zuletzt durch intelligente
Layering-Systeme gewährleistet wird. Generell ist Layering – also das Kombi­
nieren mehrerer Schichten – der Trend schlechthin, der sich durch das mittelpreisige Sportsegment ebenso zieht wie durch High-End-Performance-­
Marken. Da wird über dem Base-Layer eine Softshell getragen, darüber eine
ultraleichte Daunenweste und eine Hardshell. »Doppeljacken gibt es schon
immer, neu ist, dass das Einzelprodukt vom Konsumenten auch solo akzeptiert
wird«, erklärt Nairz. Der Endverbraucher hat das Zwiebelhautprinzip also
verstanden, trägt die Teile entweder einzeln oder im Schichtenlook.
ermöglichen während der aktiven Phasen einen Temperaturausgleich und
Feuchtigkeitstransport. Die eingesetzte Polyamidfaser mit eingelagerten Kristallen wandelt die Körperwärme in Infrarotstrahlen um und sorgt für bestmögliche Thermoregulierung. Originell ist diese Range auch durch die Möglichkeit,
mittels Schere aus zwei Teilen (Hose, Shirt mit Face Mask) 18 Variationen zu
gestalten. Für dieses Produkt erhielt Falke den ISPO Award Gold.
Auch ein österreichisches Unternehmen konnte sich über einen goldenen ISPO
Award freuen: Die Tiroler Marke Gloryfy Unbreakable Eyewear begeisterte die
Jury mit dem Modell »GP3 Transformer POL«, einer ultraleichten Doppel­
scheiben-Skibrille. Der Clou: Die Doppelscheibe wechselt je nach Lichtintensität die Filterstufen und verfügt zusätzlich über einen Polarisationsfilter. Über
den Oscar der Sportbranche konnte sich auch Peak Performance freuen. Die
schwedische Marke heimste den Preis für ihre »Heli Pro Pant« ein: »Die
­Entwicklung dauerte mehrere Jahre und ich bin überzeugt, dass die cleveren
Features der Hose gemeinsam mit dem außergewöhnlichen Sicherheitssystem
ein Traum für jeden Freeskier sind«, freut sich Jonas Olsson, Peak Performance.
Eingebaut ist nämlich ein Rotauf-MRK5-Avalanche-Sicherheitssystem, das
© o`neilL
»Sport meets
Fashion«
© adidas/Porsche design sport
Gert Jürgen Benz, Porsche design Sport
wie das ABS eines Autos funktioniert. Gerät der Skifahrer in eine Lawine, löst
sich das System aus und ein Ballon, der sich an einem drei Meter langen Seil
befindet, fährt aus. Im besten Fall schwebt der Ballon über der Schneedecke
und erleichtert so das Auffinden von Lawinenopfern. Außerdem zeigt er dem
Verschütteten an, wo oben und unten ist, und erleichtert so die Orientierung
in den Schneemassen. Unter den ISPO-Award-Gewinnern rangiert ebenso die
Marke Kjus, die in der Kategorie Ski Midlayer mit dem »Men FRX 3D Hooded
Jacket« eine Goldauszeichnung mitnahm. Die Jury konnte mit der ersten
Stretchversion der neu eingeführten Polartec-Alpha-Isolation, die für eine
Isolationsjacke verarbeitet wurde, überzeugt werden.
Der schwedische Bergspezialist Houdini wiederum verließ die ISPO stolz mit
einem Award für Eco Achievement, den es für seine »Bedrock Pants« erhalten
hatten. Die Shell wird ausschließlich einer exklusiven Zielgruppe von Fachhändlern angeboten und richtet sich an Mountaineering-, Skitouren- und
Freeride-Cracks. Weltweit werden in der ersten Saison nur 500 solcher Shells
verkauft. Die »Bedrock Shell« ist aus purem Polyester und nach dem »Cradle
to Cradle«-Prinzip recycelbar. Heureka! SA
Wie fällt Ihr Resümee
nach der ISPO aus?
Für Porsche Design
Sport ist die ISPO eine
ideale Plattform, um
unsere Produktinnova­
tionen und Highlights zu
präsentieren. Beides
gelang uns dieses Jahr
ausgesprochen gut, und
so sind wir angesichts
der Frequenz auf unserem Stand, aber auch
angesichts der ausgesprochen positiven
­Resonanz, mit unserem Messeauftritt extrem
zufrieden.
Welche Neuheiten hat Porsche Design Sport
auf der ISPO vorgestellt?
Im Zentrum stand dieses Jahr der neue
Bounce:S4, der im September in einer limitierten
Edition und im November unlimitiert in den
­Handel kommen wird. Bounce:S4 ist die vierte
Generation der Bounce-Serie, eines Laufschuhs,
dessen mechanisches Federungssystem vom
Fahrwerk eines Automobils inspiriert wurde.
Charakteristisch ist der Aufbau der Fersen­
konstruktion: Durch die Kombination aus einem
Feder- und Umlenksystem wird Energie, die
sonst ungenutzt verloren ginge, vom vertikalen
Aufprall in eine vorwärts treibende Kraft umge­
wandelt und sorgt so für ein hervorragend
gedämpftes, dynamisches Lauferlebnis.
Wie schätzen Sie den Sport- und Funktionsmarkt zurzeit ein?
Zum einen haben wir festgestellt, dass unsere
Kundenschicht immer gesundheitsbewusster
auftritt. Unsere Kunden achten auf ihr Wohlbe­
finden, sind bereit und haben auch die Möglich­
keit, viel in Produkte zu investieren, die dieses
Gesundheitsbewusstsein fördern. Zum anderen
ist für uns extrem interessant, dass Fashion und
Sport keine voneinander getrennten Bereiche
mehr sind, sondern mehr denn je zusammen­
wachsen. Unser Kunde ist nicht nur sportlich,
sondern schätzt auch die hohe Design-Kompo­
nente unserer Kollektion. In der Zukunft wird die
Kombination aus Funktionalität und Fashion
noch mehr an Bedeutung gewinnen. Für die
Frühjahr/Sommer-2014-Kollektion haben wir
den Outdoor-inspirierten Bereich »Elements«
neu entwickelt, der Equipment für die Sportarten
Trail Running und Hiking anbietet. SA
interview
»Eybl bleibt Premium«
Mit Catrin Aschenwald-Eybl ist seit Langem wieder eine Eybl in der Sport Eybl &
Sport Experts AG. Sie führt das seit 2013 austro-britische Unternehmen durch eine
entscheidende Phase.
Wann stand fest, dass Sie im Familienunternehmen arbeiten wollen?
Es war immer schon mein Wunsch. In meiner Kindheit war die Zentrale im
Stammhaus in der Welser Bahnhofstraße. Mein Vater Lutz Eybl und mein Onkel
haben da gearbeitet und ich war immer mittendrin. Damals wollte ich allerdings
noch Dekorateurin werden. Mit meiner BWL-Diplomarbeit war dann klar, dass
ich für den Eintritt ins Unternehmen vorgesehen war. Das Thema der Diplom­
arbeit hat sich mein Onkel Dietmar gewünscht. Es ging um den Sportfachhandel
im Spannungsfeld von Großfläche und Spezialistentum, ein heute wie damals
aktuelles Thema. Dietmar war damals Geschäftsführer, ist aber leider 1994 bei
einem Bergsportunfall tödlich verunglückt.
Als Sie kürzlich vom Aufsichtsrat in die Geschäftsführung wechselten,
wie war das?
Im Aufsichtsrat bewertet man die Arbeit anderer. Ich packe lieber selber an.
Trotzdem war die Rückkehr ins Unternehmen nach den Jahren im Aufsichtsrat
eine Herausforderung und mit großer Verantwortung verbunden. Wir haben
55 Standorte und 2.000 Mitarbeiter und befinden uns gerade in einer spezi­
ellen Phase. Durch die Beteiligung von Sports Direct International ist alles im
Umbruch. Deshalb bin ich sehr froh, loyale, motivierte Mitarbeiter um mich
zu haben, die voll anpacken und mitziehen. Ich arbeite viel, habe aber kein
schlechtes Gewissen meiner Familie gegenüber. Die Kinder sind schon zehn
und 13 und mein Mann unterstützt mich und nimmt sich viel Zeit für sie.
Was mögen Sie am Geschäft mit den Sportartikeln?
Der Sportartikelmarkt ist nach wie vor männlich dominiert. Hat
diese Tatsache Einfluss auf Ihren Führungsstil?
Generell mag das so sein. Bei uns stehen die Chancen für Frauen
nicht schlecht. Auf Topführungsebene haben wir ein Verhältnis
von eins zu eins und auf mittlerer Führungsebene einen
­Frauen­anteil von ca. einem Drittel. Ohne das eine oder andere
­positiver bewerten zu wollen, beobachte ich, dass Männer und
Frauen verschiedene Ansätze verfolgen, und das kann im Team
befruchtend wirken. In meiner Rolle als Geschäftsführerin
möchte ich eine vertrauensvolle Atmosphäre und ein motivie­
rendes Klima schaffen. Es soll möglich sein, Diskussionen
zu führen und die beste Lösung zu finden. Die Mitar­
beiter können jederzeit zu mir kommen. Die Tür steht
für alle offen. Ich möchte zu jedem Mitarbeiter
einen möglichst engen Kontakt haben, soweit
das zeitlich möglich ist.
Und wie würden Sie Ihren Führungsstil
allgemein beschreiben?
Ich glaube, es ist wichtig, eine klare Linie zu
verfolgen und die Erwartung an die Mitar­
beiter deutlich zu formulieren. Unberechen­
barkeit wirkt demotivierend auf die Mit­
arbeiter. Ich habe auch kein Problem, wenn man
mir widerspricht. Das beste Argument zählt, egal
woher es kommt.
24 TZ 03 2014
In der Zusammenarbeit mit dem britischen Partner ist doppeltes Einfühlungsvermögen gefragt. Wie laufen Ihre Entscheidungsmuster ab?
Es ist ein Riesenschritt vom Familienunternehmen zum börsennotierten
­Konzern. Die Engländer sind nicht vor Ort, aber wir arbeiten intensiv
­zusammen. Dabei gibt es deutliche Mentalitätsunterschiede. Wir ­Österreicher
arbeiten eher mit dem Schmäh und setzen auf gute persönliche Beziehungen.
Zusätzlich zum Inhaltlichen ist uns die Beziehungsebene sehr wichtig. Die
Briten sind straight und zielorientiert. Diese weniger charmanten Umgangs­
formen sind wir nicht gewohnt. Aber wir lernen voneinander und
wachsen zusammen.
Welche Bedeutung hat die weibliche Zielgruppe im Sortiment
Eybl?
Die männliche Zielgruppe ist lange Zeit im Vordergrund gestanden.
Aber in den letzten Jahren hat die Industrie das schlummernde
Potenzial erkannt. Bei Eybl wird der Einkauf von einer Frau
geleitet und damit ist gesichert, dass die weibliche Ziel­
gruppe nicht zu kurz kommt. 39 % unseres Sortiments sind
den Herren gewidmet und 22 % den Damen. Wir führen
Produkte, die das Designbewusstsein der Damen
ansprechen, aber auch Produkte, die typisch weib­
liche Probleme ansprechen, wie etwa Bergsport­
schuhe, die halluxverträglich sind. Hallux ist fast
ausschließlich ein weibliches Problem. Auch bei
Skiern hat die Industrie einen guten Weg
gefunden. Ich persönlich mag keine rosa
­
­Blümchen auf den Skiern, aber es muss auch
nicht das maskuline Modell sein.
Eybl konnte in der Vergangenheit zumindest
am Heimmarkt Oberösterreich den Spagat
zwischen Mode und Sport ganz gut ­meistern.
Ist diese Dualität zukunftsfähig?
© eYBL
Den sehr positiven emotionalen Zugang. Mit Sportartikeln sind Themen wie
Freizeit, Gesundheit, Fitness und Sporterlebnis verbunden. Ein weiterer positiver
Effekt ist mit unserer Größe verbunden: Alle meine Freunde und Bekannten
kaufen in unseren Geschäften ein und so bekomme ich ständig Feedback.
Spannend an der Unternehmensstruktur ist, dass es mit Sports Experts und Eybl
zwei Handelsschienen gibt.
Die neue Eigentümerstruktur nimmt hauptsächlich Einfluss auf Sports Experts.
An der Positionierung von Sport Eybl im Premiumsegment wird sich nichts
ändern. Mode war und ist ein wichtiger Teil unseres Sortiments. Mit Urban
Outdoor haben wir ja mittlerweile auch eine Verbindung zwischen Sport und
Mode. Ich persönlich trage jeden Tag etwas aus diesem Bereich. Ich sehe da
auch eine klare Marktlücke. Auf der Mariahilfer Straße gibt es fast nur mehr
Monomarken-Stores. Multilabel-Stores sind rar geworden. Im Freizeitsektor
haben wir den Fokus auf Denim. Best Performer und in allen 16 Filialen
erhältlich sind u. a. die Marken Pepe Jeans und Hilfiger Denim. Wir haben
heuer mit G-Star und Superdry zwei neue Marken eingeführt und ein tolles
Kunden-Feedback bekommen. Die Marken sind bereits in allen zehn
­Mega­stores erhältlich. Im Freizeitsegment liegt der Anteil der femininen
Ware bei 45 %. Deshalb werden wir im Jänner die Damenlinien Liu Jo und
Boss Orange in zwei Megastores antesten. Neue Trends, auf die wir setzen,
sind spezielle Editionen wie Replay Barcelona oder Labels aufstrebender,
aber noch ­unbekannter Designer.
Mit der Durchsetzung der Großflächen im österreichischen Sportfachhandel hat sich die Preispolitik breitgemacht. Angebotstiefe und -breite,
d. h. kleinere Segmente, haben unter dieser Entwicklung gelitten. Wie
beurteilen Sie diese Situation?
Wir sind in den vergangenen Jahren sicher nicht den richtigen Weg
­gegangen. Der Preis ist für alle Kunden wichtig. Aber unsere Kunden
­erwarten darüber hinaus Beratung, ein tolles Sortiment und einen außer­
ordentlichen Service. Das ist unser Weg für die Zukunft. Wobei wir unsere
Assets ständig mit neuen Inhalten füllen. So soll das Shop-Design immer
State of the Art sein. Aktuell forcieren wir außerdem die Weiterentwicklung
unseres Webshops.
Durch den Einfluss von Sports Direct wird Sports Experts noch schärfer im
aggressiven Preissektor positioniert. Diese Differenzierung tut beiden
­Vertriebslinien gut. Das Sortiment bei Sports Experts in der Mariahilfer
Straße z. B. besteht zur Hälfte aus Produkten, die von Sports Direct kommen.
Ziel ist es, herauszufinden, was am österreichischen Markt funktioniert.
Überlegungen zur Umbenennung von Sports Experts in Sports Direct stehen
derzeit nicht im Vordergrund.
Welchen Stellenwert hat Sport in Ihrem Leben?
Ich liebe Skifahren und kann es kaum erwarten, bis der erste Schnee kommt.
Diese Begeisterung hängt damit zusammen, dass ich die Gymnasiumszeit mit
meiner Mutter und meinem Bruder in Kitzbühel verbracht habe. Um mich fit
zu halten, laufe ich. Alles Weitere kommt zurzeit leider zu kurz.
Sie haben »Hi-Po« entwickelt, eine Art BH für den Po, der Cellulite
­vorbeugen soll. Was haben Sie mit dieser Innovation vor?
Hi-Po ist eine Art Leggings mit einer stützenden Konstruktion im Gesäß­
bereich. Idee war es, die sportbedingt übermäßige Beanspruchung des
­Po-Bindegewebes zu verhindern. Ich habe ein Patent für das Produkt und
verkaufe es über eine eigene Website. Mit der Firma Löffler habe ich auch
einen guten Produzenten gefunden. Obwohl ich kaum Werbung mache, läuft
es ganz gut. Ich wollte es zuerst allein schaffen. Sonst sagt man wieder:
»Ja, gut, bei dem familiären Hintergrund …« Jetzt soll es auch bei Eybl
erhältlich sein. Hildegard Suntinger
sport
BOGNER
SPORTALM
Wintersport
kann Funktion.
Wintersport
kann Glamour.
Wintersport kann
Wellness. Ein
Kollektions-Bestof der Sportbekleidungshersteller
im Überblick.
Innovationstreiber
Sport
Sportalm Kitzbühel. Die Kollektion des österreichischen Labels
bietet Looks für Damen und Herren, die es vom Laufsteg scheinbar direkt auf die Piste geschafft haben. Die Linie »Alpine
Aliens« bringt Tiger- und Leoprints in den Schnee, verzerrte
Muster und Fellbesätze sorgen für Wow-Effekte. Pink und
Lemon treffen auf Grün und Schwarz. ­Knalliges Pink zieht sich
auch durch die Linie »Hangar«, die Leder, Stepp und Jeansstoffe
zu skitauglichen Outfits verarbeitet. Adlermotive, Sternapplikationen und Stickereien ­veredeln rustikale Looks. Schillernde
Oberflächen und ­Metallic-Effekte springen bei »Wild« ins Auge
und werden auf figurbetonte Schnitte übertragen, die trotz Enge
an Hüfte und Knie sehr elastisch und komfortabel sind.
»Sportalm Supreme« verspricht sportlichen Luxus. Federmotive,
Krawattenmuster und Pelzbesätze auf Taschen und Brust unterstreichen einen edlen Retrostil.
ALLSPORT
26 TZ 03 2014
SCHÖFFEL
PEAK PERFORMANCE
COLUMBIA SPORTSWEAR
NORRØNA
sport
LA SPORTIVA
Allsport of Austria. »Im Winter 2014 wird der Look rau, rockig und sexy«,
verrät Designerin und Inhaberin Kathrin Ludescher. Außerdem richtet Allsport
seinen Fokus auf die Männerkollektion. In der Damenkollektion treffen
­Pailletten auf Digitalprint und knallenge Schnitte. Neu ist der Rocker-Style für
die Piste mit viel Leder und Lederimitat. Neben Schwarz, Weiß und Marine
setzen Rot, Orange- und Brauntöne Akzente. Highlights sind Smaragd, Nebelblau und Violett. Die knallenge Skihose aus Kunstleder in Dunkelbraun und
Silber wird durch elastischen Zigarettenstepp zum funktionellen Lieblingsteil.
Dazu passt eine enge Lederjacke mit Raffungen und Nietenapplikationen. Bei
den Herren sorgen ein Canvasimitatprint und ein Mix aus matten und
­glänzenden Materialien für modische Highlights. »Der multifunktionale
­Charakter steht bei Allsport ganz klar im Fokus. Unsere Kunden legen Wert
auf technisch einwandfreie Performance und fordern gleichzeitig eine starke
Fashion-Aussage«, so Ludescher.
NORTHLAND
Columbia Sportswear. Mit der Kollektion für Herbst/Winter 2014/15
­präsentiert Columbia Sportswear seine neueste Technologie: TurboDown. Mit
dieser Entwicklung hat das Innovationsteam der amerikanischen OutdoorMarke synthetische Isolierung (Omni-Heat Thermal Insulation) mit der besten
natürlichen Dämmung (Daune) vereint. Hinzu kommen die bekannt wärmenden
Eigenschaften der Omni-Heat-Reflective-Technologie. Mit TurboDown will
Columbia Sportswear die Antwort auf die Frage »Daune oder Kunstfaser?«,
die die Outdoor-Industrie seit jeher beherrscht, gefunden haben. Daune als
Wärmespeicher ist nicht zu übertreffen, jedoch verliert die natürliche Füllung
Almgwand 1928. Die österreichische Marke Almrausch ändert zur Saison
Herbst/Winter 2014/15 ihren Namen in Almgwand 1928, um die Marke klar
abzugrenzen und etwaige Namensverwechslungen auszuschließen. Mit der
Jahreszahl im Namen bezieht sich das Label der Firma H. Moser Bekleidung
auf das Gründungsjahr des Unternehmens und will damit die Tradition der
Marke zum Ausdruck bringen. Mit der Kollektion zitiert man Heimatverbundenheit, Individualität und Tracht und liegt damit voll im allgemeinen Trend.
Doch nicht nur Tradition, auch Innovation steht im Mittelpunkt: Die Ski­
bekleidung hat eine 10.000-mm-Wassersäule, verschweißte Nähte und
­verwendet atmungsaktive Materialien. Klassiker wie die Skilederhose und
das klassische Rot-Weiß-Vichy-Karo werden wieder aufgelegt. Neben
­Funktionsteilen bietet Almgwand 1928 auch Walk- und Strickmodelle.
Northland. Der heimische Outdoor-Spezialist setzt auch in der neuen Saison
auf die Kombination aus Sport und Mode. Als Bergsportmarke 1973 gegründet,
wird heute eine sportive und urbane Lifestyle-Kollektion angeboten, die
Funktionsmaterialien und Modetrends vereint. In der neuen Saison baut man
auf die modischen Themen »Alpenlust«, »Arctic Spirit« und »City«, während
das Sportsegment Ski- und Freeride-Bekleidung anbietet, die um ein Fleece­
programm und hoch atmungsaktive Base-Layer ergänzt wird. »Alpenlust«
bietet Naturfasern wie Wolle, Loden und Filz, die im Kontrast zu knalligen
Farben stehen. »Arctic Spirit« präsentiert in Anlehnung an 40 Jahre
­Northland eine Grönland-Expedition-Kollektion, die u. a. gewachste
­Baumwollparkas beinhaltet. Mit dem City-Thema stehen modische Jacken
im Fokus: Daunenjacken, wattierte Jacken, Parkas und 2-in-1-Jacken.
H. Moser Bekleidungs GmbH
Gällegasse 11a • 5023 Salzburg
Tel.: 0662 / 66 02 83 • Fax: 0662 / 66 09 64
office@moser-bekleidung.at • www.moser-bekleidung.at
sport
SCHNEIDER SPORTSWEAR
ALMGWAND 1928
ihre Eigenschaften, wenn sie nass wird. Columbia Sportswear schichtete
deshalb Daune auf die synthetische Omni-Heat Thermal Insulation. Das Ergebnis ist eine wattierte Jacke in Daunenoptik, die nass und trocken die Performance einer Kunstfaser liefert. Die Jacken sind in den Kategorien Diamond,
Platinum und Gold mit unterschiedlicher Daunenfüllmenge e­ rhältlich.
MILLET
Peak Performance. Die schwedische Performance-Brand spezialisiert sich
zum Winter 2014 noch mehr und zeigt neue Linien, die für ausgewählte
Zielgruppen gemacht wurden (Heliskiing, Freeskiing und Mountaineering)
und mit ausgefeilter Technik punkten. Brandneu ist eine Produktlinie für
Tourenskilauf, bei der ein neu entwickeltes Gewebe eingesetzt wurde, das
besonders w
­ iderstandsfähig und abriebfest ist. Für leidenschaftliche Heliskier wurden die Heli-Pro-Jacke und -Hose geschaffen, die aus extrem
haltbarem V­ ectran-Gewebe in drei Schichten hergestellt werden. Außerdem
bietet die Heli-­Pro-Hose als einziges Markenprodukt das Lawinensicherheitssystem »Rotauf MRK5«, das direkt in die Hose integriert wurde. In der
»Black Light«-Produktlinie, die zusammen mit dem Peak-Performance-Bergsteiger-Team entwickelt wurde, steht eine leichte, hervorragend isolierende
Daunenjacke aus sieben Denier Pertex-Face-Gewebe und einer Mischung
aus 90/10 ­Gänsedaunen im Fokus.
KJUS
MOUNTAIN FORCE
Schöffel. Brandneu in der Schöffel-Kollektionswelt ist eine Linie für Kinder.
Die Entwürfe sollen auf der Skipiste ebenso begeistern wie auf dem
­Schulweg und bei ausgelassenen Schneeballschlachten. Im Sortiment
befinden sich Ski- und Winterjacken sowie Hosen für Mädchen und Jungen
von acht bis 14 Jahren. Der Clou: Die Skihosen wachsen dank eines neuen
Systems mit ihren Trägern mit und können dadurch länger getragen werden.
Kinder strapazieren ihre Bekleidung für gewöhnlich mehr als Erwachsene,
daher muss ein Optimum an Material, Passform und Verarbeitung garantiert
sein. Von der Doppeljacke mit Fleece-Inzip, der wind- und wasserdichten
Wetterschutz­jacke, die komplett getapt ist und aus dem bewährten Schöffel-Venturi-Zweilagenlaminat besteht, über Softshell bis hin zur wattierten
Skijacke und -hose bietet die neue Kollektion alles für die Kids. Reflektorpaspeln und -drucke sorgen für gute Sichtbarkeit in der Dämmerung.
Schneider Sportswear. Wer den ganzen Tag Ski fährt, freut sich abends
im Hotel auf kuschelige Wellness- und lockernde Fitnessangebote. Für Yoga
oder fürs Fitnesscenter bietet Schneider Sportswear deshalb technische
Innova­tionen und modische Outfits. Das Material ActivMaster aus reinem
Polyester wurde in Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Garnprodu-
28 TZ 03 2014
DEHA
PATAGONIA
HESTRA
VAUDE
zenten auf der Basis eines Multi-Denier-Garns entwickelt. Das Garn, das
für die Männer­kollektion verwendet wurde, ist extrem leicht, atmungsaktiv
und schnell trocknend. Die Damenkollektion ist vom »Cocooning« geprägt
und setzt auf Wohlfühlmaterialien und Relax-Looks. Zu den herbstlichen
Lieferterminen sind die Farben Pflaume, Flamingo, Puder, Blueberry und
Dunkelblau im Mittelpunkt, während in der späteren Auslieferung Royalblau in der Linie »Women Sport«, Mohnrot im Programm »Women Fashion«
und Liane in der Kollektion »Women Classic« Akzente setzen. Für die individuelle Passform hat Schneider Sportswear ein differenziertes Norm-,
Kurz- und Langgrößen-System entwickelt.
Invista. Die Hersteller von Outdoor-Bekleidung können sich auf die Innovationskraft der Faserhersteller verlassen. Invista etwa bietet mit den Stoff­
marken Coolmax, Thermolite und Thermocool sowie mit der Marke Lycra
Sport ein Materialangebot, das quer durch das gesamte Performance-­
Spektrum Anwendung findet. Die Produktrange reicht dabei von Modellen,
die dabei helfen, den Träger kühl oder warm zu halten, bis hin zu Kompres­
sionsstoffen mit Komfort, die elastische Rücksprungeigenschaften bieten.
Neu ist die Marke Thermolite Pro, die als Ergänzung zu Thermolite
auftritt. Das Produkt soll den Forderungen nach maximaler, leicht­
gewichtiger Wärme, nach Schutz und Leistungsfähigkeit sowohl in
nassem als auch in trockenem Zustand gerecht werden. Ausge­
zeichnet von der ISPO-Jury wurde außerdem der Stoff »Cordura
Naturalle«, ein elastischer Drei-Lagen-Ripstop.
PrimaLoft. Der Fleece- und Isolationsmaterialhersteller PrimaLoft
präsentiert sich zur neuen Saison mit einem umfassenden Markenrelaunch. Zum 25. Jubiläum der Marke wurde nicht nur das Logo
verändert und die Marke emotional aufgeladen, sondern auch mit
der »PrimaLoft Performance Down Blend« die Produktpalette um
eine Hybridisolation erweitert. Das System vereint ausgerüstete Daune mit der PrimaLoft-Isolationstechnologie. Die Daune
wird dadurch funktioneller und dauerhaft abweisender,
dadurch können die besten Eigenschaften beider Materialien
vereint werden. Die »PrimaLoft Performance Down Blend« ist
bluesign-zertifiziert und ab Herbst/Winter 2014/15 in den
Produktkategorien PrimaLoft-Gold und -Silber erhältlich. Namhafte Markenpartner wie Adidas, Helly Hansen, Kjus, Reusch, Salewa, Stone Island, Under
Armour oder Vaude integrieren diese neue Technik bereits in ihre ­Kollektionen
für den Winter 2014.
SA
60 Jahre
Tracht & Country CLASSICS
-
28.02. 02.03.2014
Halle 3 Stand 515
haka
Die Profilschärfer
Die HAKA sucht – und findet – neue Impulse für
den POS: von der Visualisierungssoftware bis
zum Storytelling.
S
tyleprofiler. Männer schätzen es beim
Autokauf: Jede Komponente – von der
Farbe bis zur Felge – wird nach Wunsch
konfiguriert und ist sofort am Monitor sichtbar.
Corpus Line by Wilvorst führt dieses Prinzip erstmals in den Verkauf von Maßkonfektion ein. Das
Tool zur Visualisierung ist eine völlig neu entwickelte Software namens Styleprofiler, die am POS
auf Tablet oder Touchscreen durch den Bestell­
vorgang führt. Alle Stoffe, alle Modellvarianten
sowie die vielfältigen Detailoptionen, die Corpus
Showroom Salzburg
Modeagentur Helmut Bartl
Fashion Mall/EG/Top 8
T. 0664-335 85 58
HOT I
20. – 22.01.2014
Fashion Premiere
08. – 11.02.2014
HOT II
16. – 18.02.2014
Düsseldorf
ab 19.01.2014
CPD/Early Strick
Fashion House 2
M 003 EG
www.nonstop-germany.de
Line bietet, lassen sich am Bildschirm in Sekundenschnelle mittels Drag-and-drop-Funktion simulieren.
Aus neun Avataren ist ein virtueller Dressman
wählbar, der dem Figurtyp des künftigen Trägers
am nächsten kommt. Somit hat der Kunde in jeder
Phase eine genaue Vorstellung, wie sein individuell
angefertigtes Produkt aussehen wird. Zur Einführung hat Österreich-Repräsentant Heinz Pressl ein
Pouvoir für Sonderkonditionen – drei Interessenten
stehen bereits kurz nach der Erstpräsentation
anlässlich der Fashion Week in Berlin vor dem
konkreten Abschluss.
Jungunternehmer und
Traditionsfirma. Peter
Jakob ist ein branchenbekannter Vertriebsprofi,
war er doch Expansionsmanager bei Mexx Aus­
tria und innerhalb der
Modeagentur Holas u. a.
für Gaastra und Bal­
dessarini tätig. Nun hat
er sich selbstständig
­gemacht, erste Marken
im
Portfolio
von
»Fashion|Sports Agentur
Peter Jakob« sind Swimwear von Speedo und
Sportswear von Luhta.
Der Finne Vihtori Luhtanen gründete sein Unternehmen bereits 1907 –
heute zählt die L-Fashion
Group mit 1.670 Be­
schäftigten und knapp
270 Mio. € Umsatz zu
den größten Sportbekleidungsproduzenten Europas, so bekannte Marken
wie Rukka oder Icepeak
befinden sich unter deren
Dach. Das Label Luhta selbst spannt seinen Bogen
über Produkte für Trekking, Ski, Expedition, Fitness
und – was es auch für Modehändler interessant
macht – City-Outdoor. »Überzeugen kann man
die Fashion-Kunden über das Preis-Leistungs-­
Verhältnis und die perfekten Passformen«, betont
Peter Jakob. Was sich hinsichtlich der DOB speziell
im Kreis der Modering-Mitglieder bereits herum­
gesprochen hat, soll nun auch bei funktionellen
Herrenjacken greifen. Von 149 bis 299 € reicht die
Range der Verkaufspreislagen, gezeigt wird die
Kollektion im Gusswerk, Objekt 10, Haus D.
Klare Verhältnisse. Seit die Clinton-Gruppe (mit
den Labels Soccx und Camp David) im März letzten
Jahres den Kauf von J. Philipp bekannt gab,
herrschte Ungewissheit über die weitere Präsenz
des gut eingeführten Konfektionärs aus Hanau am
österreichischen Markt. Nun klärt Dieter Gambke
in der Rolle des neu installierten Vertriebsleiters
International auf: »Unsere Linie Camp David Black
profitiert enorm von diesem HAKA-Know-how –
ein klares Statement, das wir von Key-Accounts
nach eingehender Besichtigung der Kollektion
erhalten. Unser neues Men’s-Fashion-Label Jay-Pi
hat mit der Camp-David-Zielgruppe relativ wenig
zu tun, hier wird viel eher der ehemalige It’s-byPhilipp-Kunde angesprochen. Die Marke stellt
einen preislichen Unterbau zu den am Markt eta­
blierten, modisch schlanken Kollektionen dar, z. B.
in Form eines schmalen Anzuges mit Spitzfasson
oder schwarzem Spiegel sowie mit farbenfrohem
Digitaldruckfutter zum Einsteiger-VK von 179 €.
Philipp macht unsere Drei-Marken-Strategie komplett, wo beispielsweise konsumige Sakkotypen
mit 129 € starten – ideal für ein Offert am Kreuzwinkelständer. Auch die Baukastenanzüge gibt’s
weiterhin. Einzig und alleine der Private-LabelBereich wurde abgeschnitten.« Allen drei Männermodenlabels hat Markus Holas in seiner Agentur
im M1 (vis-à-vis der Fashion Mall Salzburg) eine
großzügige Präsentationsmöglichkeit eingeräumt.
© LUHTA
City-Outdoor mit hoher
Sportswear-Kompetenz
© CORPUS LINE BY WILVORST
© CODICE
Italo-Strick mit ungewöhn­
licher Innovationskraft
Maßkonfektion mit Förderung
des Vorstellungsvermögens
Mit Innovation zum Durchbruch. Erst 2007
wurde Codice in Reggio Emilia gegründet, trotzdem sieht man sich ganz in der Tradition der ­großen
italienischen Strickmode. Und man verzichtet
zugunsten einer nachhaltigen Zusammenarbeit
mit einigen der ältesten und innovativsten Knit-­
Manufakturen des Landes konsequent auf jegliche
Fernostimporte. Seit Mitte 2012 vertritt Handelsagent Herbert Gastelsberger das Label in Österreich, jetzt ist er überzeugt: »Wir stehen vor dem
Durchbruch! Denn Innovation ist gefragt – und wir
wollen nicht der hundertste Basic-Stricker sein.«
Die Kollektion trägt klar eine italienische Handschrift und zeigt Styles von fein bis grob gestrickt.
Besonderes Highlight sind Jacken im Materialmix,
Qualitäten in Woll-Alpaka-Mischung und ausge­
arbeitete Details wie Kunstlederapplikationen. Die
Verkaufspreislagen sind im Schwerpunkt zwischen
99 und 129 € angesiedelt.
Comeback mit Rückenwind. Nachdem die
maritim geprägte Casual-Komplettkollektion
­
Arqueonautas 2012 in den Hafen des House of
Brands, eines hundertprozentigen Tochterunternehmens der Otto Group mit Sitz in Hamburg,
­eingelaufen ist, wird am raschen Ausbau und der
Pflege von Fachhandelspartnerschaften gearbeitet.
Nun steht auch Österreich wieder im Fokus: Vom
neu installierten Headquarter im Gusswerk,
Objekt 1, EG, aus bearbeiten Jürgen Bauernfeind
und Michael Brauner-Runge den heimischen Markt.
Die beiden sehen ihr Label in einem Markenumfeld
von Napapijri, Marc O’Polo, Hilfiger u. Ä. gut
­aufgehoben und setzen auf ein umfangreiches
NOS- bzw. Seasonal-Programm, welches ab Juni
zur Verfügung steht. Das Highlight in der aktuell
laufenden H/W-Vororder sind Funktionsjacken mit
dem markentypischen (und abnehmbaren) Kompass
am Oberarm. Seit mehreren Jahren schon ist der
US-Schauspieler Kevin Costner gemeinsam mit
Ehefrau Christine Markenbotschafter – sie werden
in einer Printkampagne ausgewählte Key Outfits
präsentieren. Der ehemalige Formel-1-Erfolgspilot
Mika Häkkinen zählt ebenfalls zu den Arqueo­
nautas-Testimonials. Ein gutes Gefühl für den
­Endverbraucher (und Stoff für Storytelling am POS)
soll die Marketingidee geben, dass von jedem verkauften Teil ein Euro zur Erhaltung des maritimen
Weltkulturgutes zweckgebunden wird. Den kaufmännischen Instinkt der Händler hingegen will das
Repräsentantenduo mit maßvoller Mindestorder
und attraktiven Konditionen locken.
CD
TZ 03 2014 31
interview
Ideenwerkstatt
statt »nur« Membran-Lieferant
© Gore
Das globale »Center of Excellence« für Performanceund Citywear mit Gore-Tex-Ausstattung befindet sich nahe
München. Severin Bertsch ist Experte für Citywear. Er gibt
exklusive Einblicke in die aktuelle Marktpositionierung der
Wind- und Wetterfest-Textiltechnologie.
Gore-Tex ist der
Inbegriff für wasserdicht, winddicht
und gleichzeitig
atmungsaktiv. Was
kann man da noch
vorantreiben?
Vor allem neue Pro­
duktentwicklungen
generieren, aber
auch neue Partner
gewinnen, die sich
für unser Produkt­
versprechen und dessen Zusatznutzen begeistern
können. Wie Napapijri und Calamar, die zur
l aufenden Orderrunde Herbst/Winter 2014
­
­erstmals Outdoor- und Cityjacken mit Gore-TexAusstattung im Angebot haben.
Einer der letzten Zugänge in Ihrem Kundenportfolio war Camel active. Eine gewisse
Verjüngung scheint also Programm …
Ja, unser erklärtes Ziel ist, neue Endverbraucher
zu erreichen. Das gelingt mit mehr Modernität
sowohl durch neue Labels als auch bei den eta­
blierten Partnern. Gore-Tex ist breiter aufgestellt,
als viele Händler vermuten. Die Bandbreite der
Kollektionen, die Gore-Styles zeigen, reicht von
so marktstarken Fachhandelslieferanten wie
Bugatti, Lodenfrey oder Hugo Boss über P­ remiumund Luxusmarken wie Prada, Herno, ­Peuterey
oder Stone Island bis hin zur puris­
tischen
­Avantgarde eines Acronym oder Mover. Aktuell
arbeiten wir ebenso an Ideen und Modellen, um
frische, junge und auch kleinere Marken mit der
Gore-DNA zu infizieren. Etwas, das bisher durch
unsere Mindestproduktionsanforderungen nicht
möglich war. Wir liefern ja als Vorstufe im
textilen Produktionsprozess nicht nur einen
­
­Funktionsstoff, sondern ein ganzes System.
32 TZ 03 2014
Was verstehen Sie unter Gore-Tex als System?
Es ist ein Gesamtpaket, das über die Belieferung mit
Laminaten weit hinausgeht. Dazu gehören vor allem
die hohen Qualitätsanforderungen an unsere Mate­
rialien, umfangreiche Tests, Bluesign-Zertifizierung
und unser sogenanntes »Guaranteed to keep you
dry«-Versprechen. Eine Säule ist dabei die Schulung
unserer Partner – von Produktentwicklern bis zu
Außendienstmitarbeitern. Und natürlich auch von
Händlern und deren Mitarbeitern. Alleine im
deutschsprachigen Raum haben wir im Vorjahr
150 Schulungen mit Retailern durchgeführt, um bei­
spielsweise Verkaufsberatern vor Augen zu führen,
welcher Zusatzumsatz mit einer Gore- versus einer
Nicht-Gore-Jacke zu generieren ist. Eine weitere
Säule ist unser Investment ins Marketing, um GoreTex als »Ingredient Brand« – also einen Produkt­
bestandteil, der die Modemarke zusätzlich auf­
wertet und begehrlicher macht – in den Köpfen zu
verankern. Sehr erfolgreich gelingt uns das in der
PR-Arbeit mit unserer Aktion »Rainy Day Essentials«.
Das sind Pressetage quer durch Europa, verbunden
mit einem Social Media Contest und Testimonials
aus der Insider-Szene. Dieses erfolgreiche Story­
telling schreiben wir 2014 fort – unter anderem mit
dem Ziel, mit attraktiven, modernen Themen die
gesamte Bandbreite an Gore-Tex-Produkten zu
­kommunizieren, um damit auch für Lifestyle-Medien
interessant zu sein. Weiters befindet sich eine
­eindrucksvoll inszenierte Medienkampagne in der
finalen Ausarbeitung. Die wird im heurigen Herbst
gezielt auf die Innovationshöhe von Gore-Tex im
Citywear-Umfeld hinweisen und den Endver­
braucher auf sehr spannende Art und Weise
­abholen – auch in Österreich!
Innovation bei Gore: Woher kommt der kreative
Schub?
Auch das gehört zu Gore-Tex als System. Wir haben
eine eigene Designabteilung mit Muster-, Modell-
und Kollektionsentwicklungsteam im Haus, das in
der Lage ist, komplette Styles zu entwickeln. Weiters
sind wir ständig in Kooperation mit FreelanceDesignern, die sich Gedanken über Verarbeitungsund Detaillösungen machen. Auch analysieren wir
akkurat den Markt und entdecken bei diesem
Screening hochinteressante Lead Styles von inter­
nationalen Newcomer- und Aufsteiger-Brands.
Last, but not least, ist unsere Zusammenarbeit mit
der Fachhochschule Schneeberg, Fakultät Mode­
design, zu erwähnen, wo wir alljährlich in Work­
shops und Projekten frische Impulse erarbeiten
lassen. Alles in allem halten wir für unsere Indus­
triekunden nicht nur innovative Stoffe, sondern
eine ganze Ideenwerkstatt bereit.
Wohin weist Ihre Firmenkonjunktur?
Wir verspüren Aufwind dort, wo wir intensiv
zusammenarbeiten. So haben beispielsweise
Bugatti und Camel active die Anzahl an Gore-TexModellen in ihren aktuellen Herbst/Winter-Kollek­
tionen um rund 20 % gesteigert. Die generelle
Modernisierung der letzten Saisonen kommt ganz
neu zum Tragen. Egal, ob Stepper, spannende Parka­
typen, jüngere Interpretationen der klassischen
Dreivierteljacke, freche Kurzmäntel oder neue
Wolltypen: Jeder Modemacher spielt seine Klavia­
tur etwas anders, aber stets mit dem Ziel, diesen
dynamischen Prozess ganz klar auch mit Gore-Tex
abzubilden. Wir fördern das mit Neuentwicklungen
wie Premiumlaminaten aus Japan: extrem fein,
extrem robust, extrem tolle Haptik. Oder trendig
Strukturiertes und bicolore Zwei-Lagen-Qualitäten
für innovative Looks. Ebenfalls dem Zeitgeist
­entsprechen superleichte Direktlaminate und neue
Oberflächenstrukturen für smarte Daunen-Styles
oder PrimaLoft-Typen. Und wir werden demnächst
eine weitere neue Zusammenarbeit verkünden
­können. Nur so viel sei verraten: Es handelt sich um
ein Unternehmen der absoluten Luxusliga.
CD
MENSWEAR | WOMENSWEAR | SHOES | BAGS
ACCESSORIES | LEATHERWEAR | UNDERWEAR
MENSWEAR | WOMENSWEAR | SHOES | BAGS
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WWW.CAMELACTIVE.DE
WWW.CAMELACTIVE.DE
streetwear
Funktion
W
orkwear, College, Military-Anleihen – das sind die Themen, mit
denen sich die Streetwear-Anbieter in der kommenden Herbst/
Winter-Saison beschäftigen. Zugegeben, das ist nichts rasend
Neues, passt aber mit erdigen, winterlichen Farbtönen hervorragend in die
kalte Jahreszeit. Zudem sind viele der neuen Modelle mit einem Mehrwert
ausgestattet. Vor allem im Jackensegment ist Funktion das Schlagwort der
Saison. Diese wird aber nicht mehr plakativ zur Schau gestellt, sondern
­findet vielmehr unsichtbar im Verborgenen statt und ermöglich so cleane,
pure Styles. Geschmückt werden sie lediglich mit (Kunst-)Felleinfassungen
und dezenten Militäranleihen, die für Outdoor- und Expeditionscharakter
sorgen. Viele Marken besinnen sich – so sie welche haben – auf ihre ­Wurzeln
und haben für die neue Saison im Archiv gegraben wie das Workwear-Label
Dickies oder die Boardsport-Marke O’Neill. Military-Einflüsse machen sich
als Camouflage-Muster oder als Details wie Schulterklappen und Kugel­
knöpfe bemerkbar. Andere Anbieter setzen auf das Dauerbrennerthema
College, das sich nicht nur in Form der typischen Jacken ausdrückt, sondern
auch plakative Applikationen und Prints auf Sweat und Strick zeigt. Die
34 TZ 03 2014
Die Streetwear spielt im
Herbst/Winter 2014/15
mit bewährten Themen
und würzt diese mit einer
gehörigen Portion
Funktion.
Strickmodelle werden vor allem für die Damenwelt großzügiger interpretiert,
XXL-Cardigans und -Pullis stehen dabei hoch im Kurs – und auch abseits von
kuscheligem Strick geht der Trend zu oversized Oberteilen. Nicht fehlen darf
in der neuen Saison ein Material: Denim. In Form von zweifärbigen Jeanshemden, Bikerjacken oder klassisch als Beinkleid ist er in jeder Kollektion
vertreten. Wenn es mal kein echter Denim sein soll, werden einfach auch
andere Materialien mit Indigo eingefärbt. Gerne kommen aber auch ungewöhnliche Materialkombinationen wie Wolle und Neopren bei Garcia und
Quilt-Optiken zum Einsatz. Wenn die ersten Wintertage auch im nächsten
Jahr noch nicht kalt genug für die robusten Outdoor-Jacken sein sollten, sind
die Kunden in der nächsten Saison auch mit den Must-haves Biker- und
Bomberjacke bestens gerüstet.
BN
© Timezone
Versteckte
© O‹Neill
streetwear
GARCIA
Bella Roma
Die italienische Hauptstadt inspirierte die neue Kollektion von Garcia und
erinnert zudem an die italienischen Wurzeln der Marke. »It’s all about clash« ist
dabei das Motto, denn ebenso wie Rom will auch die Kollektion moderne und
historische Einflüsse vereinen. Ein Key Item bei den Damen ist ein Winter­mantel,
bei dem Wolle mit Neopren kombiniert wird. Dazu passen weiche Mohair­
pullover, glänzende Blousons und Print-Shirts. Auf der Farbpalette finden sich
Bordeaux, dunkles Petrol und Khaki sowie Camel, Mintgrün und Pink. Mit
»Modern Uniform« setzt die Herrenkollektion auf allround-taugliche Klassiker.
Die Denim-Range umfasst Slim, Regular und Tapered Fits sowie neue Waschungen. Dazu kombiniert man Oberteile mit Craquelé-Effekt oder Coating sowie
Sweater, deren Struktur an die Optik von Gladiatorenrüstungen erinnert.
RAGWEAR
Multitalente
© ragwear
Im Herbst/Winter 2014/15 verbindet das Label Ragwear seinen sportlichen
Streetwear-Geist mit hoher Funktionalität, neuen Drucken und komfortablen
Schnitten. Praktisch sind die Modelle dank abnehmbarer Kapuzen und
­heraustrennbarer Innenjacken, die genauso für wohlige Wärme sorgen wie
kuschelige Futterstoffe. Die Farben der neuen Kollektion sind Schwarz, dunkles
Burgunder und leuchtendes Blau, die mit warmen Erdtönen kombiniert werden.
In der Damenkollektion dürfen die Modelle auch etwas verspielter sein und
punkten mit Farbverläufen, bunt marmorierten Strickstoffen und Ethno­
drucken. Robuster geht es da bei den Männern zu, bei denen besonders dicke
Schnürbänder und gewachste Oberflächen das Bild bestimmen.
O’Neill
ExpeditionsPartner
Mit der neuen Lifestyle-Kollektion der Boarder-Marke O’Neill ist man bestens
für jede Expedition gerüstet. Die urbane Jackenlinie »Adventure Series« geht
in ihren zweiten Winter und erinnert mit Felleinfassungen an Parkas und
Anoraks an das Equipment alter Militärexpeditionen – für eine Überraschung
sorgt bei den puristischen Modellen das Futter mit einer Collage aus Kartenmaterial und Archivbildern von O’Neill. Ausgestattet sind die Jacken außerdem mit Technologien wie Firewall, Thinsulate und HyperDry. Das Highlight
der »O’riginals«-Kollektion ist eine Kooperation mit dem Label Pendleton.
Daraus entstand eine Capsule Collection, die unter anderem ein von Boardshirts inspiriertes Penwool Shirt und eine Vintage-Jacke mit dem PendletonKaro als wollenem Futter bringt. Eyecatcher in der Lifestyle-Kollektion für
Mädels setzen Marmorstrukturen, Eisprints und von Kristallen inspirierte
Stickereien, Key Pieces sind Bomber- und Bikerjacken, T-Shirt-Kleider und
Overshirts.
TZ 03 2014 35
© Timberland
streetwear
TIGERHill
TIMBERLAND
Modern Mongolian
City-Outdoor
Gekonntes Cross-Dressing für den Das Mädls-Label Tigerhill ließ sich von
mongolischen Einflüssen zur neuen Kollektion inspirieren, die allerdings
»Style + Performance + Green« – das ist das Rezept, nach dem beimmodern
Label interpretiert wurden. Das zeigt sich vor allem in den Stickereien und
Farben. Zudem setzt man auf Batik-inspirierte und Motiv-Prints mit kosmiTimberland gearbeitet wird. Die vor allem für ihre Kultschuhe bekannte Marke
geht mit ihrer Apparel-Kollektion einen großen Schritt in Richtung schen
Stadt. Wolken und verschneiten Berggipfeln. Metallische Coatings, Kupferdetails, heruntergewaschenes Indigo und warme Erdtöne bestimmen die
»Bringing the outdoors in the city« ist das große Motto der Herbst/WinterFarbwelt und erinnern an die Inspirationsquelle. Zu den Key-Pieces zählen
Saison, gemeint ist damit outdoor-taugliche Bekleidung mit einem großen
eine oversized, quilted Denim-Jacke mit Samtfutter und indigo-gefärbter
Schuss Urbanität. Funktionelle Details werden dabei nicht mehr plakativ
sowie innen bedruckter Strick. Neben einer lässigen Oversized-Silhouette
umgesetzt, sondern harmonisch integriert. Dazu zählen schmal geschnittene
bringt das Label außerdem Lederhosen und Biker-Jacken aus perforiertem
Jacken für Damen und Blazer für Herren, die zu robusten Pants kombiniert
werden. Um auch den letzten Punkt des Erfolgsrezepts zu erfüllen,Material.
setzt
Timberland in der Kollektion oft auf recycelte, organische und erneuerbare
Materialien und transportiert so noch ein Stück Naturverbundenheit in die
Stadt.
GeschichtsträchtiG
Denim à la Schottland
36 TZ 03 2014
Für die Herbstkollektion 2014 zitiert
das amerikanische Workwear-Label
nordamerikanische Karohemden und
grobe Canvas-Pants, die sich auch in
einer neuen Linie mit Crew Sweats
und T-Shirts widerspiegeln. Außerdem wurde das Angebot an Jacken
erweitert – das Signature Piece
»874« wurde als urbanes Modell neu
interpretiert. Ebenfalls neu ist die
Linie »Since 1922«, die sich auf die
Wurzeln der Marke besinnt. Mit viel
Respekt für die historischen Details
bringt dieses limitierte Thema 13,5 oz.
schweren Selvedge-Denim aus der
Cone Denim White Oak Mill sowie
den berühmten Cramerton Army Twill.
Dieser wurde auf den alten Web­
stühlen der historischen Cramerton
Mill produziert. Bei allen Modellen
orientierte man sich am hauseigenen
Archiv des seit 1922 bestehenden
Labels und die Materialien werden
alle in Uvalde, Texas, gefertigt.
© Timezone
TIMEZONE
© Dickies
DICKIES
Jede Saison macht sich das Label Timezone mit seiner Kollektion auf in eine
neue Zeitzone. Dieses Mal ließ man sich
vom rauen Klima Schottlands inspirieren. Das Schlagwort der Saison ist
Denim. Dieser kommt nicht nur für die
Hosenmodelle der hochwertigen Linie
»GMT« zum Einsatz, sondernd auch für
viele Oberteile für Damen und Herren.
Blusen und Jacken gefallen im blauen
Look, und auch Sweat- und Strick-Denim
setzen Akzente. Military-Einflüsse
machen es sich auf Jacken und Hosen
gemütlich, bei den Damen auch in Form
von Schulterklappen mit Pailletten und
Kugelknöpfen an Blusen. Beim Strick im
Frauensegment ist Größe angesagt:
Strickjacken und Cardigans kommen in
XXL. Auf den Longsleeves der Herren
sorgt »Spray Dye« für Vintage-Look, für
Henleys wird Indigodenim mit Jersey
kombiniert. Camouflage-Muster spielen,
bei den Damen in dezenterer Version, vor
allem im Jackenbereich eine Rolle.
streetwear
Modern Mongolian
College-Kids
Das Mädels-Label Tigerhill ließ sich
von mongolischen Einflüssen zur
­seiner neuen Kollektion inspirieren,
die allerdings modern interpretiert
wurden. Das zeigt sich vor allem in
den Stickereien und Farben. Zudem
setzt man auf Batik-inspirierte
Drucke und Motivprints mit kosmischen ­
Wolken und verschneiten
­Berg­gipfeln. Metallische Coatings,
Kupfer­details, heruntergewaschenes
Indigo und warme Erdtöne bestimmen die Farbwelt und erinnern an
die Inspirationsquelle. Zu den Key
Pieces zählen eine oversized, quilted
D enimjacke mit Samtfutter und
­
i ndigogefärbter sowie innen
­
be­
d ruckter Strick. Neben einer
­lässigen Oversized-Silhouette bringt
das Label außerdem Lederhosen
und Bikerjacken aus perforiertem
Material.
Beim italienischen Label Franklin &
Marshall behält man die vier Kollektionssegmente »Campus«, »Lab«, »Varsity« und »Alumni« bei. Sie bezeichnen
die verschiedenen Inspirationsquellen,
lassen sich aber auch untereinander
kombinieren. Die Damen starten mit
einer stärker betonten Weiblichkeit,
was sich auch auf Silhouetten und Fits
auswirkt. Popfarben und MelangeSchattierungen prägen die Kollektion,
die um T-Shirts, Polos und Kleider mit
dem »Varsity«-Thema erweitert wurde.
Neu eingeführt werden auch Denimmodelle in verschiedenen Fits und
Prints. Ein Highlight ist die Neuinterpretation der klassischen CollegeJacke als Maxi-Sweater. Bei den Herren werden Trikotstrick und norwegisch
inspirierte Drucke mit Street-Print kombiniert, oversized T-Shirts und Sweats
werden mit fotografischen All-overBlockprints aufgepeppt.
© Franklin & Marshall
FRANKLIN & MARSHALL
© TIGERHILL
TIGERHill
© Messe Frankfurt Exhibition Petra Welzel
heimtextil
BIERBAUM
Doping
für die Seele
Die Heimtextil in Frankfurt
lieferte mit einem Aussteller- und
Besucherplus der Branche den
erhofften Rückenwind. Themen
wie Outdoor Living und ein
textiles Home Styling versprechen steigende Umsätze.
Die wirtschaftlichen Rahmen­
bedingungen gelten jedoch als
»unverändert schwierig«.
M
it rund 67.000 Besuchern aus 166 Ländern (knapp 2 % mehr als
2013, Auslandsanteil: 66 %) hat die Leitmesse für Heim- und
­Haustextilien im Schulterschluss mit der Branche den Besucher­
rückgang der letzten zwei Jahre gestoppt. Nach dem vierten Aussteller­
zuwachs in Folge auf 2.718 Unternehmen fanden auch die internationalen
Fachbesucher wieder verstärkt zurück an den Main. Für die veranstaltende
Messe Frankfurt wie für viele Unternehmen waren die erfolgreichen
­Messetage bei guter Stimmung demzufolge wie »Doping für die Seele«.
2013 musste die österreichische Textilindustrie im ersten Halbjahr mit ihren
327 Unternehmen (elf aus der Heim- und Haustextilienindustrie) nach
­Zahlen des Fachverbandes Textil, Bekleidung, Schuh, Leder ein Umsatz­
minus von 1,1 % hinnehmen. Noch härter traf es die europäische Textil- und
Bekleidungsindustrie, die nach Erhebungen ihres Verbandes Euratex in den
Monaten Januar bis September 2013 ein Minus von 2,7 % einfuhr. Jüngste
Zahlen aus Brüssel aber machen Hoffnung. So registrierte man seit dem
letzten Quartal 2013 einen Anstieg beim Verbrauchervertrauen und bei der
wirtschaftlichen Erholung sowie steigende Exportzahlen. Die Ausfuhren
nach Russland stiegen demnach um 4,9 %, jene nach China um 5,9 % und
jene in die Türkei um 5,1 %. Jetzt soll eine steigende Binnennachfrage zu
einer besseren Auftragslage, einer höheren Produktion zu und mehr
­Beschäftigung führen.
38 TZ 03 2014
Im Frottierbereich beweist
zum Beispiel die Vossen
Frottier GmbH & Co. KG aus
Jennersdorf, dass es trotz­
dem aufwärts gehen kann.
Das Unternehmen konnte
nach Aussagen von Werner
Blohmann, Geschäftsführer
für Produktion und Finanzen,
im letzten Jahr zweistellig
zulegen und plant ein
­solches Wachstum auch für
2014. Man ist erfolgreich
auf den Auslandsmärkten
Singapur, Japan, Südkorea
und Hongkong. Märkte, in
denen hochwertige euro­
päische Produkte als persön­
liches Statussymbol gewer­
tet werden. Jetzt sollen die
USA folgen. Die Neuorientierung im Export bleibt ein Programmpunkt vieler
Unternehmen, denn die lahmenden traditionellen Exportmärkte in Südeuropa,
aber auch Benelux und Großbritannien sowie der Druck asiatischer Billig­
produkte drücken weiterhin auf die Zahlen und das Gemüt vieler Manager. Für
Martin Grübener, Geschäftsführer der stark exportorientierten Bandex Textil &
Handels-GmbH, ist daher die Heimtextil die »wichtigste Messeplattform im
Jahr«. Das in Sulz-Röthis ansässige Unternehmen freute sich über eine
­bessere Qualität der Kunden und registrierte eine durchweg gute Stimmung
bei den Besuchern. Frankfurt zeigte aber auch, dass E-Commerce, Digitaldruck
und neue Einrichtungsphilosophien von Handel und Industrie Grundsatz­
diskussionen, aktuelle Lösungen und Konzepte fordern. Allein in Deutschland,
so eine Prognose des dortigen Handelsverbandes HDE, sollen die Umsätze
beim E-Commerce 2013 gegenüber dem Vorjahr um 12 % zugelegt haben. Im
letzten Weihnachtsgeschäft hat die deutsche Heimtextilbranche, basierend
auf Zahlen des GfK Consumer Panel Non-Food, 17 % ihres Umsatzes online
VIDAL RIUS
eingefahren und lag damit sogar noch vor Kleidung und Schuhen (13 %),
obwohl Shops dieser Artikelgruppen mit 37 % grundsätzlich als die »am
stärksten vertretenen« eingestuft werden. Generell aber steht die Einrich­
tungsbranche hier ebenso am Anfang wie beim Thema Digitaldruck, das die
Messe mit der »European Digital Textile Conference« in den Blickpunkt rückte.
Immer stärker geraten zudem individualisierte oder spezialisierte Produkt­
entwicklungen sowie Markenkonzepte und deren Präsentation am Point of
Sale in den Fokus, um den ruinösen Preiswettbewerb zu umgehen und aus der
Masse hervorzustechen. Bei Vossen werden auf der Messe längst Konzepte
zum Markenauftritt verkauft. »Diese haben wir auf der Heimtextil ausgestellt
und gezielt mit den Kunden besprochen«, sagt Werner Blohmann.
© Messe Frankfurt Exhibition Petra Welzel
Das fundierte und inspirierende Trendforum verdeutlichte mit den beiden
Themenblöcken »Progress!« und »Revive«, dass Trends und Gesellschaft
immer noch zwischen den Extremen Fortschritt und Tradition pendeln. Multi­
grafische und selbstbestimmt situative Lebensformen fordern zudem neue
Einrichtungslösungen, wie das Zukunftsinstitut in Kelkheim anhand der Studie
»Conceptual Living« verdeutlichte. Die zentralen Thesen lauten: Zonen statt
festgelegte Räume, Abkehr von fixen Raumlösungen und von herkömmlichen
Definitionen, weil diese immer mehr verwischen. Das momentane Lebens­
gefühl definiert die Wohnerfahrung. So bestätigten in einer repräsentativen
Bevölkerungsumfrage in Deutschland, Italien und Russland 71 % der ­Befragten
die Aussage: »Ich will zu Hause meine ganz persönlichen Vorstellungen
­verwirklichen.« 47 % wollen durch die Einrichtung und den Wohnstil ihre
Persönlichkeit unterstreichen. Ebenso aktuell ist das Thema »Reconfigura­
tion« oder übersetzt: »Bühne des Wohnens«. Erst Möbel und Textilien lassen
aus den vielen minimalistischen, nackten Bauten flexible, funktionale und
identitätsprägende Räumlichkeiten entstehen. Eine »permanente Konzepti­
onsleistung« nennen Trendforscher das Wohnen der Zukunft. Zukünftig trifft
die Branche demnach auf Konsumenten, die intuitiver und situativer, schnell
und reibungslos umbauen und einrichten, »Möglichkeitsspielräume statt
Definitionen« fordern, aber auch Begriffe wie »privat« und »öffentlich« neu
definieren, indem sie den Privatraum öffnen oder vorübergehend fremde
Wohnungen vereinnahmen. Neue Hotelkonzepte der Marke 25hours oder das
Lindenberg machen es bereits vor.
Unternehmen wie die Sibu Design GmbH & Co. KG
aus Ternberg greifen diese Entwicklungen auf. Zu
ihrer Premiere in Frankfurt stellte sie im Rahmen
ihres »3-in-1-Stylingkonzepts« das neue Softleder­
programm vor. Ein Design überzieht drei unterschied­
liche Materialien vom PVC-freien soften Leder bis hin
zu kratzfesten Oberflächen. Solche individuellen
Lösungen für das Heimdekor zielen konkret auf
­Einrichter und den Bereich individueller Kleinprojekte
ab. Exportmanager Alexander Weigner war zufrieden
und hofft auf ein leichtes Wachstum in diesem Jahr.
Für den Woll- und Walkstoffspezialisten Steiner 1888
mit seinen hochwertigen Produkten erwies sich der
Umzug aus der Halle 11.1 in den Objektbereich in
Halle 3.0 als Glücksgriff. Vertriebsleiterin Birgit
­Winter zeigte sich hochzufrieden über »eine gute
Messe«. Die Qualität der Kunden habe zugenommen
und es seien »wirklich gute Gespräche« geführt
­worden. Die Messe Frankfurt hat die nächste Veran­
staltung von 14. bis 17. Januar 2015 schon fest im
Blick. Geschäftsführer Detlef Braun kündigte bereits
eine Erweiterung um die Produktgruppe »Floor« mit
den dazugehörigen Teppichunternehmen an, um die
Idee textiler Einrichtungskonzepte abzurunden. höv
messe
Treffpunkt
Retail
Bereits kurz vor der kommenden
EuroShop in Düsseldorf gewähren die
ausstellenden Unternehmen Einblick in
ihre neuesten Lösungen für den Handel.
V
on 16. bis 20. Februar lockt der Veranstalter Messe Düsseldorf die
Fachbesucher mit der bisher größten EuroShop: Etwa 2.200 Aus­
steller aus 57 Ländern zeigen auf mehr als 115.000 m2 Nettoausstel­
lungsfläche alles, was das Retail-Herz begehrt. Von Ladenbau über neue
technologische Lösungen bis zu maßgeschneiderten Marketingpaketen bieten
die vier Bereiche der Messe. Bei EuroCIS dreht sich alles um IT-Lösungen und
Sicherheitstechniken, EuroConcept deckt mit Ladenbau, Beleuchtung, Archi­
tektur und Store-Design ein weites Feld ab, bei EuroExpo warten die neuesten
Entwicklungen in Sachen Messebau, Design und Event und EuroSales widmet
sich wichtigen Themen wie visuellem Marketing, Warenpräsentation und
Verkaufsförderung am POS. Weiteren und vertiefenden Input zu den jeweils
interessanten Themen kann man sich daneben in den hochkarätig besetzten
Foren holen. Die Vorträge im »Architecture & Design«-, ECO-, EuroCIS-,
­Multi-Channel- und POPAI-Forum sollen für die Messebesucher die ideale
Ergänzung zum Messegeschehen sein. Ein Blick in den online verfügbaren
Veranstaltungskalender lohnt sich angesichts des vielfältigen Angebotes
schon im Vorhinein.
space
for
people
Zeit für Begegnungen
In der heutigen Handelswelt von Globalisierung, Vertikalisierung und Digitalisierung ist es
wichtiger denn je, Raum für etwas ganz Menschliches zu schaffen: Räume der Begegnung.
Persönlich. Einfach von Mensch zu Mensch. Oder eben: space for people.
Vier Divisionen, vier Welten und eine Shopping-Innovation erwarten Sie! Halle 12 | Stand C53.
umdasch-shopfitting.com
Alle Bilder © Messe Duesseldorf ctillmann
Heimische Beteiligung. Unter den rund 2.200 Ausstellern befinden sich
auch etwa 50 österreichische Unternehmen. Eines davon ist die heimische
Umdasch-Gruppe, die sich auf gut 900 m2 im neuen Corporate Design präsentieren wird. Der Stand ist in die vier Ausstellungsbereiche Fashion & Lifestyle,
Food & Care, Premium & Travel Retail und den Josef-Umdasch-Forschungspreis aufgeteilt. Bei Letzterem handelt es sich um das Ergebnis eines Wettbewerbs, den Umdasch gemeinsam mit Hochschulen durchgeführt hat. Die Aufgabe für die Studenten: Wie sieht der Laden der Zukunft aus? Die Siegerprojekte
aus vier Kategorien werden in der »Shop of the future«-Lounge vorgestellt.
Dem Thema Licht widmet sich die Firma Zumtobel, die gemeinsam mit der
Gruppe Nymphenburg eine Studie zur emotionalen Reaktion von Menschen
auf unterschiedliche Lichtszenarien erstellt hat. Die daraus gewonnenen
Erkenntnisse helfen nun bei der Entwicklung von Lichtkonzepten für den
Handel. Eines davon, das auch auf der EuroShop präsentiert wird, ist das
modulare Beleuchtungssystem »Intro«. Der Vorteil der verschiedenen
Leuchten­typen auf LED-Basis sind die individualisierbaren Beleuchtungs­
lösungen für unterschiedlichste Shopzonen. Eine weitere neue Technologie,
das »TrueGamutRendering«, kommt im Strahler »Iyon« zum Einsatz. Die
­Entwicklung ermöglicht die besonders reine Darstellung von Farben, was
gerade für die Textilbranche ein wichtiger Faktor ist.
Ein weiteres heimisches Unternehmen präsentiert auf der EuroShop seine
neueste Lösung in Sachen Warenbeleuchtung. Die Molto Luce GmbH bringt
mit »Illumini« eine Vitrinenbeleuchtung auf den Markt, die einen Querschnitt
von nur 3,5 mm aufweist. Dadurch erreicht man eine Fokussierung auf das
Produkt durch eine nahezu unsichtbare Lichtquelle. Das auf Wunsch auch
dimmbar ausgeführte Produkt in Barrenform kann direkt als Vitrinenlösung,
aber auch als indirekte Beleuchtung eingesetzt werden. Das System in
Schwarz lackiert, Chrom und Perlchrom verfügt dabei über einen
­Abstrahlwinkel von 110°.
Schöne neue WWW-Welt. Aus einer ganz anderen Sparte kommt die
­deutsche Brand-Retail-Agentur Liganova. Sie bietet ganzheitliche Marketingund Retaillösungen, von Design und Konzept bis zur Produktion. Vor allem der
Bereich des Digital Visual Merchandising steht dabei im Fokus, also die Kunst,
auch im Onlineshop emotionale Geschichten zu erzählen. Auf 165 m2 präsentiert das Unternehmen im Bereich der EuroConcept seine Produkte, darunter
die neu entwickelte Software »VDC 2.0«, die sich mit allen Aspekten der
Schaufensterwerbung beschäftigt. Der deutsche IT-Anbieter Höltl redet
­dagegen auf der EuroShop übers Wetter. Im besten Sinne, denn das Unternehmen präsentiert ein neues Tool, das Wetterdaten in die Business-Intelligence-Lösungen integriert. Gerade im Modehandel spielen Jahreszeit und
Wetter eine große Rolle. Mit dem neuen Instrument erhält der Handel noch
genauere Hinweise zu den Gründen hoher oder niedriger Kundenfrequenz,
Umsätzen und Ähnlichem. Eine weitere Innovation aus dem Hause Höltl ist
eine App. Schon bisher hat das Unternehmen darauf gesetzt, seine BusinessLösungen auch für mobile Endgeräte nutzbar zu machen. Mit der neuen
Applikation geht man den nächsten Schritt. Sie stellt ein Portal zur Palette der
mobilen Anwendungen dar. Dabei wurde nicht nur auf technischen Nutzen
wie die Optimierung für Tehn-Zoll-Tablets geachtet. Denn da man nun auch
die Kamera des Tablets etwa für das Scannen von Barcodes nutzen kann, birgt
die App auch Zusatzfunktionen, die ein normaler PC nicht bieten kann.
Diese und weitere Neuigkeiten aus Technik, Ladenbau, Marketing, Waren­
präsentation und anderen Retail-Bereichen sowie die Expertenvorträge
­versprechen vier Tage geballtes Retail-Wissen in Düsseldorf.
BN
MALA ALISHA
Schöner
Schal
ROECKL
STRIESSNIG
Werden Ponchos und
Pudelmützen die
Accessoire-Umsätze
im nächsten Winter
pushen? Softe Tücher
und Schals mit und
ohne Cashmere
werden jedenfalls
bleiben. Denn: So
schön waren Prints
noch nie!
BeckSöndergaard: Wenn einer eine Reise tut. Die Reiselust hat die
Modewelt fest im Griff: Moderne Nomaden punkten kommenden Winter aber
nicht mit faden Urlaubsfotos, die eh niemanden interessieren, sondern bringen
Souvenirs mit nach Hause, die jedes Outfit so richtig in Szene setzen. Besonders
angesagt sind Indigotücher und Tücher, die an gewebte Teppiche erinnern. Die
Farben erinnern dabei an einen Bummel durch den Gewürzbasar: Zimt und
Muskat gehören ebenso zu den Must-haves wie feuriges Orange, Pink und Rot,
aber auch ruhiges Indigo. Für Eyecatcher sorgen Ledertaschen in allen Formen
und Größen in sanftem Blau, Schokobraun und Cappuccino, die mit metallischen
Optiken, Ponyhaar und Schlangenmuster dekoriert wurden.
Fraas: In Polkastimmung. Der gerade, schnörkellose Bauhausstil feiert bei
Fraas ein Comeback – jedoch in einer Light-Version. So mischen sich klare,
grafische Elemente und architektonische Muster mit abstrakten Malereien,
feinen Pinselstrichen und verspielten Polka Dots in kräftigen Farben wie Azurblau, Petrol und vielen Grünnuancen. Wichtigstes Motiv ist die Skyline New
Yorks in klassischem Schwarz-Weiß, das auf Tüchern und Schals für Highlights
sorgt. Modern wie der Look ist auch ein integrierter QR-Code auf einem Handpainted-Schal, mit dem man per Smartphone direkt auf die Webseite von Fraas
gelangt. Von einer ganz anderen Ecke der Welt kommt die zweite große Inspirationsquelle – und zwar aus Tibet: Stilechte Lieblingsschmücker sind hier
Folklore- und Ethnomuster, tibetanische Wandteppich-Ornamente, Blumenprints, Ikat- und Paisley-Muster in kräftigem Rot, Orange, Pink und Violett. Dazu
gesellen sich als Eyecatcher noch raffinierte Stickereien, handgerollte Kanten
oder orientalische Quasten.
Mala Alisha: Haarige Angelegenheiten. Das Key Item des kommenden
Winters heißt Fell. Neben innovativen Schal-Fellkombis in gewebter Qualität
setzt man dabei vor allem auf extravagante Druckmodelle mit innovativen
42 TZ 03 2014
accessoires
PASSIGATTI
BECKSÖNDERGAARD
Vintage-Behandlungen, die durch ruhige Farbe zu echten Hinguckern werden.
Im Kontrast dazu stehen Drucke in kräftigen Kolorits wie Pink, Orange oder
Grün, die zu fulminanten Landschaftsmotiven im Stil des Paris-Graffiti verschwimmen. Ein All-Time-Klassiker bleibt auch der kontrastreiche Mix aus
Schwarz und Weiß, der besonders gut in Form von Karos auf Fellschals zur
Geltung kommt. Must-have der Saison ist jedoch ein Patch-Loop, der alleine
getragen oder mit einem Printmodell kombiniert werden kann. Hier überzeugt
ein einzigartiger Patchwork-Effekt, der das Fell in verschiedenen Farben und
Abstufungen in Szene setzt.
Passigatti: Astronomisch wild. Nostalgische Blumendrucke, neu inter­
pretierte Paisleys, Grunge-Elemente und Anleihen aus der griechischen
­Mythologie – Styles und Stile dürfen wieder gemischt werden.
In astronomische Sphären geht es mit Schlangenmotiven mit Sternzeichen­
elementen in zartem Rosé, Bleu oder Taupe. Animalisch bleibt es mit klassischen Paiselys in Orange, Pink, Petrol und Weinrot, die sich kommenden
Winter frech mit Leoparden und Kettenmotiven schmücken. Dazu mischen sich
angesagte Tierfellprints mit üppigen Paillettendekors, kleinen Handstichen
oder verschnörkelten Elementen in einem luxuriösen Mix aus Gold, Anthrazit,
Beige und Ocker. Ein großes Revival feiert Grunge – stilecht in Schwarz,
­knalligem Rot und vor allem mit vielen Nieten. Lieblingsteile sind hier wollige
Jacquard- und warme Twillschals mit trendigen Karoprints. Ebenso kräftig
wirken Maisgelb, Fuchia und Denim, die Blümchendrucken und zeitlosen
­Pali-Prints ihren Stempel aufdrücken.
Pur Set: Noblesse oblige. Wichtigstes Styling-Element des kommenden
Winters bleiben bei Pur Set viel Pastell und Designs, die Ton in Ton harmonieren.
Dazu mischen sich jedoch immer wieder kräftige Farben, die knallige Akzente
auf den doch eher ruhigen Pastell-Styles setzen und so ein bisschen Leben­
digkeit ins Spiel bringen. Zur Anwendung kommen die Faserschmeichler dabei
auf kuschelig-warmen Materialien, die sich – entsprechend der Firmenphilosophie – hauptsächlich aus innovativen Naturfasermischungen wie Viskose,
Modal, Seide, Baumwolle, Wolle und etwas Cashmere zusammensetzen.
Roeckl: Warum in die Ferne schweifen … Das Münchner Label feiert
heuer seinen 175. Geburtstag – Grund genug, die Trendreise um die Welt zu
beenden und mal ordentlich in den Archiven zu wühlen. Zu den wiederentdeckten historischen Schätzen zählen Biedermeierschleifen, florale und grafische
Motive, aber auch traditionell bayrische ­Elemente, die neu interpretiert zu
extravaganten Highlights auf Schals und Tüchern avancieren. Nicht kleckern,
sondern klotzen darf man auch in Sachen Farbe: Kräftige Kolorits wie Tannengrün, Purple und viele Rotnuancen geben den Trend vor und werden durch
kräftige Akzente in Royalblau und Magenta ergänzt. Dazwischen blitzen immer
wieder Details in Bronze oder Antiksilber auf. Generell zieht sich der MetallicLook durch die gesamte Kollektion – von handkolorierten Métallisé-Kanten am
FRAAS
HUBEGGER
TZ 03 2014 43
accessoires
FREDSBRUDER
ROECKL
Handschuh bis hin zu den Regina-Paspeln bei den
Taschen. Neben exklusiven Handschuhen aus geschmeidigem Leder wie Peccary, Kalb oder Haarschaf-Nappa gehört
vor allem die Jubiläumstasche zu den absoluten Lieblingsteilen. Aus italienischem Kalbleder und exklusivem PeccaryLeder gefertigt, überzeugt die Tasche über eine kunstvoll
gearbeitete Regina-Naht sowie eine Logoplakette aus
925-Sterling-Silber.
Erfurt: Zeitreise mit Stil. Ferne Länder, fremde
Kulturen und eine große Portion Nostalgie ver­
leihen der neuen Schalkollektion der dänischen
Designerin Lotte Erfurt Hjorth ihren unverkenn­
baren Look. Kontrastreich zeigt sich die Farbpalette
mit kühlen, gedämpften Kolorits, die durch kräftige
Nuancen immer wieder aufgebrochen werden. Dazu
mischen sich noch Eyecatcher wie exotische Stickereien, Perlen und Quasten.
Zu den Must-haves zählen von Hand gefertigte Schals mit orientalischen
Mustern im Bohème-Stil, die an das Frankreich des 16. Jahrhunderts erinnern.
Wichtig ist auch das Spiel mit dem Vintage-Retro-Look der 1960er. Stilecht
zeigen sich hier geometrische Muster und farbenfroh-psychedelische Kreise.
Abgerundet wird die Kollektion durch einen klaren Purismus, der im starken
Kontrast zu den opulenten Bohème-Styles steht. Schönstes Styling-Element
sind hier die hochwertigen, naturbelassenen Materialien in neutralen, weichen
Farben.
This Way to Heaven: Kunstgeschichte zum Kuscheln. 2013 von Trevor
Myles und Christopher Coleman gegründet, besticht das neue AccessoiresLabel durch Werke bedeutender Künstler, die auf hochwertige Schals
gedruckt und somit zum absoluten Fashion-Highlight werden. Mit dabei sind
kommenden Winter u. a. Werke der Aquarellkünstlerin Mia Tarney, der
Fotografen Tony McGee und Sheila Rock, des Illustrators Lord Dunsby oder
der Malerin Emily Lamb. Dabei garantiert der Digitaldruck, dass die Werke
44 TZ 03 2014
in all ihrer Intensität und ihrem Detailreichtum auf die Schals übertragen
werden. Nicht umsonst ist jedes Stück der Linie nur in limitierter Stückzahl
erhältlich. Dabei setzen die Designer in Sachen Formen vor allem auf einen
großen Cinema-Schal, einen etwas kleineren Arthouse-Schal (180 x 95 cm)
sowie auf ein verspieltes Tuch (42 x 42 cm), bei dem man mit etwas dickerer
Baumwolle arbeitet, sodass es noch anschmiegsamer wird.
Striessnig: Mustergültig. Modal, Viskose, Seide und Wolle, die mit Seide
oder Cashmere gemixt wird, bilden die Basis kuschelig-warmer Styles, die
weiterhin ordentlich Farbe bekennen dürfen. Petrol, Curry, leuchtende Rot­
nuancen, Purple, Smaragd und Pink treffen kommenden Winter auf viel
Schwarz, Weiß, Neutrals wie Zimt und Taupe sowie zarte Pastelle wie Rosé,
Mint und pudriges Silber. Lieblingsfarbe ist jedoch die Trendfarbe Kupfer in
verschiedensten Abstufungen, die bei Drucken oder in Form von Lurex-Details
zum Einsatz kommt.
Zur Anwendung kommt die Farbpalette bei Hahnentrittmustern, Animals,
Ornamenten und farbenfrohen Fancy-Drucken, die Schals, Loops und Tücher
ordentlich in Szene setzen. Hier sorgen Jacquard-Designs sowie gecrashte
oder plissierte Optiken für zusätzliche Akzente. Animals bleiben auch bei
kuscheligen Stolen und Paschminas ein heißes Thema. Dazu mischen sich
geometrische Muster und Paisleys, die gerne auch mit Animals oder Schottenkaros gemixt werden dürfen, aber auch Dégradé-Looks, bunte CamouflageElemente, norwegische Muster, Ikatprints und feine Stickereidetails.
Hubegger: Back to Nature. Strickaccessoires sind die Must-haves der
Saison – am besten aus kuschelig-warmen Materialien wie Cashmere,
Wolle, Seide und Modal. Lieblingsteile sind dabei Schals, Loops, Stolen und
Tücher bis zu 140 x 140 cm. Wichtige Schmücker bleiben Paisleys und
­Cashmeremotive, ein Comeback feiern britische Hahnentrittmusterungen,
Tartans und natürlich Karos in allen Facetten. Dazu mischen sich Druck­
elemente wie Lederbänder und Gürtelschnallen, aber auch wilde Animals.
Highlight der Kollektion sind jedoch naturalistische Elemente wie Landschafts­
bilder, B­ lätter, Ranken, Zweige, Streublümchen und Blumen­potpourris. In
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Sachen Farbe geben edles Grau, Anthrazit, Marine, Braun und Schwarz den
Ton an. Frisch und fröhlich wird dieses monochrome Bild immer wieder durch
leuchtendes Petrol, Jade, Fichtengrün, Senf, Kirschrot, Aubergine, Beerentöne, Pink und Koralle durchbrochen. Komplett wird der Farbtopf mit zarten
Pastellen, die vor allem bei verspielt-romantischen Motiven ihren großen
Auftritt haben.
Codello: 75 Jahre und kein bisschen leise. Auf unkonventionelle Art und
Weise spielt das Label zu seinem 75. Geburtstag mit Designs aus vergan­
genen Jahrzehnten, die mit aktuellen Lieblingsmotiven gepatcht oder bedruckt
werden. 1950ies-Party darf dabei ebenso nicht fehlen wie Elemente aus Punk
und Grunge sowie ein Hauch von Folklore – schließlich kommt man ja aus
Bayern. Zu den Highlights zählen eine neue hochwertige Ledertasche im
Retrodesign sowie Tücher und Schals mit großen Sternenmotiven, die neben
klassischen Gürtelmotiven stehen, gezeichnete Retro-Bären im Mix mit Felldrucken und Paisleys sowie viel Gold, das den Jubiläumscharakter durchaus
fett unterstreichen darf. BM
hubeggercreativ
www.hubegger.com
mode aktuell
A FISH NAMED FRED
EINFACH ANDERS
CAMP DAVID
START MIT
FUNCTIONWEAR
Die neue Funktionsbekleidung zeichnet sich durch hohen
Tragekomfort, wind- und wasserdichte bzw. kälteab­
weisende und atmungsaktive Funktionen aus und ist
­Kollektionsbestandteil der beiden sportiven Linien Camp
David Blue und Green. Die Range umfasst vor allem verschiedene Jackenmodelle mit unterschiedlichen Längen:
Angefangen bei wasserdichten Hardshell-Outdoor-Jacken
und schnell trocknenden Primaloft-Jacken über dreilagige
Offshore-Jacken bis hin zu Power-Stretch- und gefütterten
Crosswind-Jacken. Robuste Trekking-, wasserdichte
Segel- und Regen- sowie Softshell-Hosen ergänzen, Oberund Unterteile aus Fleece runden ab. Preislich liegen die
Funktionsmodelle zwischen 89,90 und 499 € VK. Einem
echten Härtetest wird die Kollektion diesen Februar im
Rahmen einer zehntägigen Abenteuerreise mit Expeditions­
charakter unterzogen. Auf zwei Routen, zu Lande und zu
Wasser, werden insgesamt 18 Teilnehmer die wilde Natur
Südpatagoniens und des Cape Horn unter extremen
­Bedingungen entdecken und die Basis für eine Marketingkampagne legen. Mit dabei, qualifiziert aus mehr als 1.800
Bewerbern: die Österreicher Christian Holzer (23) aus Linz
und Florian Grasel (32) aus Bad Erlach.
46 TZ 03 2014
GIOVANNI CAPRARO
CULTURE FÜR
EINSTEIGER
I
nnerhalb des niederländischen Hemdenlabels
Culture bildet die neue Linie »Giovanni Capraro«
den preislichen Unterbau. Der Einstiegs-EK-Preis
liegt bei 15,95 €, mit 18,95 € (für Modelle mit Doppelkragen) ist das Ende der Fahnenstange auch
schon wieder erreicht. Verschiedenfarbige Pipings
an unifarbenen Hemden sind das Charakteristikum, es stehen 31 Variationen von S bis 3XL ständig zum Lagerabruf (NOS) bereit. Bedenken wegen
der Qualität – 55 % Baumwolle, 45 % Polyester –
zerstreut der Sales Manager für Österreich, TomOliver Mayer: »Die Polyester-Qualitäten haben sich
unglaublich weiterentwickelt, die Damenwelt
kommt mit solchen Mischungen bei Blusen auch
hervorragend klar. Also kein Grund für Männer, auf
ein supercooles Hemd um 39 € zu verzichten.«
© GIOVANNI CAPRARO
© CAMP DAVID
© A Fish NAMED FRED
Zwei bekannte Handelsagenten haben sich zusammengetan, um mit
einer niederländischen Kollektion den alpenländischen Markt zu
erobern. Die Casual-Hemden von A Fish Named Fred sind so originell
wie der Name. »Die Besonderheit liegt in der ganz eigenen Kreati­
vität«, betont Roland Eberl, der gemeinsam mit Markus Holas die
Marke repräsentiert. Selektiver Vertrieb ganz im Sinne des gehobenen Fachhandels, hervorragende Passform (segmentiert in zwei Taillenweiten-Optionen) sowie eine auf sehr gut getestete Pflegeleichtigkeit sind weitere Assets. Die Größen umfassen S bis 3XL, VKs
liegen im Schwerpunkt bei 79 bis 99 €. Der Mann hinter dem Label
ist Rob Schalker, Gründer von NZA New Zealand Auckland, der mit
den lustigen Shirts (abgerundet durch Accessoires plus einen
­kompakten Part für Ladys) nunmehr einen ganz eigenen Weg geht.
© Alberto
Kobleder
mode aktuell
Mit Tradition
in die Zukunft
© Kobleder
D
ie Strickerei Kobleder besinnt sich
ihrer Wurzeln und kehrt mit der
­Saison Herbst/Winter 2014 zum
eigenen Namen zurück. Die Marke Questa
Donna läuft aus und alle Kollektionen werden unter Kobleder – seit 1927 lanciert.
Damit setzt das Unternehmen weiter auf
den Standort Österreich und investiert verstärkt in die Themen Nachhaltigkeit und
Innovation. Alle Teile werden ausschließlich in bewährter Qualität in St. Martin im
Innkreis in Oberösterreich produziert.
Neben den beiden Hauptkollektionen mit
etwa 70 Teilen in klassischer Vororder gibt
es ab sofort zwei Zwischenkollektionen
mit zehn Teilen als Flashprogramm.
­Kobleder reagiert so auf kurzfristige Trends
und ermöglicht auch die Nachorder abverkaufter Teile. Als neue Basics sind ab
sofort die Teile der Linie »Kobleder – nahtlos« im Programm. Die komplett in einem Stück gestrickten Pullover der
»Nahtlos«-Serie zeichnen sich durch einen besonders hohen Tragekomfort
aus. Die Auswahl hochwertiger Naturfasern wie Merinowolle, Baumwolle
und Leinen rundet das Erscheinungsbild der Kollektionen ab.
ALBERTO
INSPIRED BY ST. ANTON
Der Hosenmacher aus Mönchengladbach kooperiert mit einem Skigebiet der
­Superlative: St. Anton. Das Ergebnis ist eine eigens kreierte Denim-Range von
­wintertauglichen Männerjeans. So überzeugt die »Thermolite« durch wind- und
wasserabweisende Funktionen. Spezielle Hightech-Fasern der »Warm up« bilden
eine isolierende Luftschicht, die der absolut formstabilen und farbechten Jeans
zusätzlich eine extrem wärmende Wirkung verleiht. Lufteinschluss ist auch das
Geheimnis der »Powdertouch«: Speziell gequellte, extrafeine Garne sorgen bei
­diesem kuscheligen Leichtgewicht für Temperaturregulierung und dank hohem
Stretchanteil zusätzlich für Tragekomfort. Komplettiert wird Albertos Programm,
das sich durch ein originelles Label und nostalgische Skifahrer-Illustrationen auf
Taschenfutter und Innenausstattung auszeichnet, durch die »Check Inside« (winterlich geschmirgelt samt Karodruck auf der Abseite) sowie eine Premiumjeans mit
7%igem Kaschmiranteil. Die UVPs liegen zwischen 99,95 und 169,95 €.
A CTIV E
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HAKA: Saisonreport
© Milestone
in der ÖTZ 08/2014
MILESTONE
BLOUSON
LEANDER
Machen Sie den österreichischen
Modehandel aufmerksam
auf Ihre Kollektion!
Wir freuen uns über Ihren Anruf!
Erscheinungstermin:
17.04.2014
Druckunterlagen-Schluss:
03.04.2014
Beim Jackenspezialisten Milestone
aus Lenting bei Ingolstadt ist man
sich sicher: Blousons sind im bevorstehenden Frühjahr/Sommer die
­Siegertypen im Fashion-Marathon!
Optisch hervorstechend ist das
Modell »Leander«: urban, wertig und
bequem. Spezielle Verarbeitungs­
verfahren sorgen bei diesem lässigen
Lammnappa-Blouson für spannende
Two-Tone-Effekte. Die typischen
Strickbündchen setzen in hellem
Beige Kontrastakzente – fertig ist der
angesagte Sport-Style par excellence.
Fehlt nur noch der UVP: 399,95 €.
Mag. Claudia Jordan
c.jordan@textilzeitung.at
Tel.: +43/1/866 48 DW 212
Mag. (FH) Stefanie Stradel
s.stradel@textilzeitung.at
Tel.: +43/1/866 48 DW 222
Not Your Daughter’s Jeans
Das Original
aus L.A.
© NYDJ
© OC OUTFITTERS OF CHANGE
L
os Angeles, 2003. Das Denimlabel Not Your
Daughter’s Jeans (NYDJ) präsentierte ein Jeansmodell, das die Herzen der Damenwelt höher schlagen
ließ. War Denim ursprünglich als roughes Material für
Arbeiter bekannt, zeigte NYDJ eine Version, die Komfort
und figurschmeichelnde Verarbeitung vereinte. Die
eigens entwickelte »Lift Tuck Technology« ermöglicht es
Frauen, ihre Lieblingsjeans eine Nummer kleiner als
gewohnt zu kaufen. Ein Treffer mitten ins Frauenherz.
Die Jeans ist höher geschnitten, endet mit dem Bund in
der Taille, um nicht nur eine schlanke Optik, sondern
auch eine gute Passform zu garantieren. NYDJ wuchs
zunächst in den USA, dann in Europa mit Headquarter in
Amsterdam. Heute ist die Denim-Brand in 18 europäischen Ländern vertreten und wird über nydj.eu, Premiumboutiquen und Retailer vertrieben. Das Sortiment
umfasst neben Jeans außerdem Sportswear in Regular-,
Petite- und Plus-­Size-Größen, die alle die typische
NYDJ-Passform aufweisen. Mit der Kampagne zur Frühlingskollektion 2014 rückt NYDJ einmal mehr den »Original Slimming Fit« in den Fokus und präsentiert Topmodel
Helena Christensen als Testimonial.
© Bugatti
mode aktuell
CASAMODA/VENTI
SALZBURGER
SHOWROOM
E
© Casamoda
inen gelungenen Einstand
feierte der neue Salzburger
Showroom von Casamoda und
Venti anlässlich der Hot 1. Ab sofort
legen Thomas und Michael Rudofsky
die beiden Labels aus dem Hause der
Heinrich Katt GmbH & Co. KG im
Fashionpark vor. Original ShopMöblierung und vorbildliches Visual
Merchan­dising setzen dabei die
Ware gebührend in Szene. Auch an
der Firmenzentrale in Oldenburg wird
kräftig investiert: Ein neu errich­tetes
Distributionszentrum steht kurz vor
der Inbetriebnahme. Mit diesem
12-Mio.-€-Investment wird statt bisher 25.000 Teilen ein Versand von bis
zu 80.000 Teilen pro Tag möglich. Das
reduziert die Durchlaufzeiten eines
Auftrags und beschleunigt deutlich
die Nachbestückung bei den rund
2.100 Handelspartnern in aller Welt.
BUGATTI
8,5 MILLIONEN TEILE
Seit 1991 pflegt der Herforder Modehersteller Bugatti Holding Brinkmann das
Lizenzgeschäft, gestartet wurde damals mit Schuhen. Nunmehr gibt es 15 Partner,
letzter Zugang war Anfang 2013 die Firma Stuco mit Küchentextilien und
Taschentüchern. Der starke Markenname macht überdies Lizenzen mit Nicht­
bekleidungsprodukten wie z. B. Matratzen möglich. Beachtliche 8,5 Millionen
Teile mit dem Namen Bugatti werden zurzeit jährlich auf den Markt gebracht.
Bereits eine zehnjährige Partnerschaft konnten Klaus Brinkmann (im Bild links)
und Alexander Weipert nunmehr besiegeln. Das Unternehmen Traveller Jean
Weipert aus Mühlheim am Main zählt zu den führenden Lederwarenherstellern
Europas und offeriert Bugatti Produkte aus dem Bereich Lederaccessoires und
Business-Reisegepäck. Ebenfalls seit zehn Jahren im Boot: die Mobiltaschenfirma
Style for Mobile GmbH aus Berlin, die für alle handelsüblichen Handys, iPads,
E-Books etc. hochwertige Taschen mit dem Markennamen Bugatti vertreibt.
Kobleder GmbH
Technische Gestricke & Strickbekleidung
Diesseits 111
A-4973 St. Martin im Innkreis
Tel. +43 (0) 7751/7226-0
Fax +43 (0) 7751/7226-33
office@kobleder.at
www.kobleder.at
kleinanzeigen
© Scabal
Der Wechsel von Regent zu
Scabal ist bereits vollzogen:
Detlev Diehm, 49, leitet als
Creative Director die Ausrich­
tung der Maß- und Readyto-wear-Kollektion des
­belgischen Tuchproduzenten
und Maßkonfektionsspezialisten. Bei Regent im
fränkischen Weißenburg war Diehm Chefdesigner,
davor arbeitete der gelernte Herrenschneider,
­ausgebildete Gewandmeister und Absolvent eines
Modedesignstudiums (Domus Academy, Mailand)
im Kreativteam von Hugo Boss und Quirinio Conti.
STONES: AGENTURWECHSEL
Nach Markus Holas repräsentiert nun Siegfried
Bergmeister sowohl die Männermodenmarke
Stones als auch die Funktionsjacken von Roadsign
Australia – beide aus dem Hause DressMaster –
in Österreich. DressMaster wurde 1970 als reiner
HAKA-Produzent durch Klaus Steilmann gegründet,
1991 hat man das Label Stones ins Leben gerufen,
seit 2007 agiert auch die australische Lizenzmarke
Roadsign am mitteleuropäischen Markt.
50 TZ 03 2014
© Derdzinski-Lahnstein
CECIL:
HERBERT PIRCHER
GEHT
Der Österreicher Herbert
Pircher, zuletzt Head of Sales
für alle europäischen Märkte
für die Marke Cecil, verlässt
die CBR-Gruppe. Pircher war
14 Jahre für Cecil tätig und
ist maßgeblich für den Vertriebserfolg der Marke in
Österreich und danach auch in 15 anderen Märkten
verantwortlich. Pircher verlässt das Unternehmen
aus eigenem Entschluss, um sich neuen Heraus­
forderungen zuzuwenden. Seine Aufgaben bei Cecil
hat Dr. Wilhelm Tielker, Mitglied der Geschäfts­
leitung für die Bereiche Vertrieb und Expansion,
übernommen.
ADENAUER 1876:
ÖSTERREICH-PREMIERE
Eine neue Marke mit Kernkompetenz im
Sweatshirt präsentiert Modeagent Michael
Pollhammer: Adenauer 1876. Diese »Beach­
house-Kollektion« will mit Positionierung im
mittleren bis gehobenen Genre (Sweats um
100 €, Hemden zwischen 70 und 80 €, T-Shirts
um 50 €) im Markenumfeld von beispielsweise
Better Rich oder Ralph Lauren Flagge zeigen. In
Deutschland gibt es bereits sechs MonomarkenStores von Sylt bis Köln.
AGENTUR MOSTBECK: NEU MIT
­PIANURASTUDIO UND GUIDO
LOMBARDI
Die Agentur Mostbeck präsentiert in Wien
(Showroom Landstraßer Hauptstraße 130) seit
21. Jänner und in Salzburg (Brandboxx 2. OG)
von 9. bis 11. Februar die Marken Pianurastudio
und Guido Lombardi neu in ihrem Sortiment.
Marina Mostbeck und ihr Team reagieren damit
auf die große Nachfrage an gutem Strick.
Guido Lombardi bietet sowohl Woll-CashmereMischungen zu Einstiegspreislagen als auch
feinstes Cashmere von Cariaggi. Für Herbst/
Winter 2014 setzt die Kollektion auf dezenten
Purismus und sportlichen Touch. Zweiter Neu­
zugang ist Pianurastudio. Das italienische Label
bietet Outfits für die selbstbewusste und
moderne Frau, die Farbe und Muster in edlen
Materialien sucht. Die Marke zeigt eine breite
Produktpalette aus Hosen, Pullovern, Jacken
und Kleidern zu interessanten Preisen. Schwer­
punkt der Kollektion sind Strick, Jersey und
Musterungen, die auf Understatement setzen.
Messe Frankfurt: Texprocess
neu organisiert
Seit 2011 veranstaltet die Messe Frankfurt die
Texprocess, die Messe für die Verarbeitung von
textilen und flexiblen Materialien. Bislang war
die Messe im Geschäftsfeld »Technology &
­Production« angesiedelt, seit Anfang November
gehört sie jedoch zum Feld »Textiles & Textile
Technologies« – ebenso wie die parallel
­stattfindende Messe Techtextil. Von dieser
­Bündelung verspricht sich Olaf Schmidt, Vice
President Textiles & Textile Technologies, mehr
Synergien und strategische Vorteile für beide
Messen. Dabei bleiben Techtextil und Tex­
process aber als eigenständige Marken erhalten,
die Leitung der Texprocess übernimmt Michael
Jänecke, der bereits seit 1993 für das Mana­
gement der Techtextil verantwortlich ist. Die
nächste Texprocess findet von 4. bis 7. Mai
2015 in Frankfurt am Main statt.
BUSINESSPUNKS:
NEU BEI PRESSL
Kunst am Körper – dafür
stehen die hochwertigen
Innenfutter von Business­
Punks. Als limitierte Editio­
nen, entworfen von renom­
mierten Künstlern und auf
Viskose oder Bemberg
­Cupro in Österreich gedruckt, finden sie vor allem
im Made-to-measure-Bereich ihren Einsatz.
­Maßkonfektionsexperte Heinz Pressl (mit Show­
room in Wien, Lilienbrunngasse 21) hat nun die
Vertretung für Österreich, Ungarn, Tschechien
und die Slowakei übernommen.
© Agentur Pressl
SCABAL: CREATIVE
DIRECTOR
Die Wäschemarke Palmers mit
Sitz in Wiener Neudorf hat
einen neuen DeutschlandChef. Zukünftig wird Alfred
Runkel bei der Palmers
­Germany GmbH & Co. KG die
Gesamtverantwortung für den
deutschen Markt übernehmen. Alfred Runkel bringt
umfangreiches Branchenwissen aus seinen Tätig­
keiten bei Schiesser, Sara Lee, Maryan Beachwear
Group und Hanro mit. Bislang war er dort als
Geschäftsführer Deutschland und Vertriebsleiter
Österreich/Schweiz tätig. Palmers betreibt derzeit
rund 50 Filialen in Deutschland. Im Herbst 2013
war auch für Österreich eine neue Geschäfts­
führung, bestehend aus Andreas Hammerl und
Wolfgang Neusser, eingesetzt worden.
© Pircher
© Highline United
Mit sofortiger Wirkung
übernimmt Stephan Krug,
51, als Managing Director
die Geschäftsführung
von Highline United
Europe. Marcus Meyer,
bisher President und CEO der Lifestyle-­
Unternehmensgruppe, hat aufgrund unter­
schiedlicher Auffassungen über die Strategie
das Unternehmen einvernehmlich verlassen. Die
amerikanische Führungsspitze von Highline
United bedauert sein Ausscheiden und würdigt
den großen Erfolg von Marcus Meyer betreffend
die schnelle Etablierung der Highline-UnitedGruppe in Europa. Stephan Krug (Bild) leitete
zuletzt seine eigene Unternehmensberatung
und war zuvor General Manager der Collective
Brands Performance + Lifestyle Group BV,
Verkaufsdirektor Europa Wolverine Europe Ltd.,
Geschäftsführer Clarks sowie Verkaufsleiter von
Timberland. Highline United ist auf hochwertiges Schuhwerk im Premiumsegment
spezialisiert, das Portfolio umfasst die Marken
Ash, French Connection, Julian Hakes, Elie
Tahari und Nylo.
Palmers: Neuer
Deutschland-Chef
­
Highline United:
Führungswechsel
kleinanzeigen
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SCHAUFENSTERPUPPEN
W W W . T O L L Y S . D E
p u p p e n @ t o l l y s . d e
FA R B K ATA L O G E . T E L 0 0 4 9 8 9 1 6 1 1 1 1 FA X 1 6 3 3 3 3
© Sir Oliver
Die Männermode der Premi­
umlinie aus dem Hause ­
s.Oliver hat einen neuen
Markenverantwortlichen:
Ralf Klute ist für die strate­
gische Neuausrichtung
sowie die Positionierung von
Sir Oliver Men verantwortlich und berichtet an
Anita Beckmann, Global Product Director Sir Oliver.
Der 50-jährige Manager war zuletzt Mitglied der
erweiterten Geschäftsführung bei Basler, davor
zeichnete er für die Women’s Wear von Luisa
­Cerano verantwortlich. Seinen Berufsweg hatte
der gelernte Industriekaufmann bei Hugo Boss
begonnen, wo er über 16 Jahre tätig und maß­
geblich am Launch der Linie Hugo beteiligt war.
DANIEL HECHTER:
KOOPERATIONSMODELLE
© Daniel Hechter
Für eine engere Kunden­
bindung wurden von Daniel
Hechter drei aufeinander
abgestimmte Flächen­
konzepte (»Bleu«, »Blanc«
und »Rouge«) neu entwi­
ckelt, die je nach Limitsituation unterschiedliche
Konditionen für den Händler bereithalten. Ziel ist
es, noch intensiver gemeinsam mit dem Handel
zu planen und die saisongerechte Belieferung
weiter zu optimieren. Ansprechpartner für
­individuell abgestimmte Lösungen ist Gerald
Dibarbora, Vertriebsmanager für Österreich.
PEINE-GRUPPE: INVESTOR
GEFUNDEN
Der in wirtschaftliche Turbulenzen geratene Herren­
modenhersteller Peine (mit den Marken Barutti
und Masterhand) konnte seine Investorensuche
erfolgreich abschließen. Mit einer Mehrheitsbetei­
ligung steigt der chinesische Konzern Shandong
Ruyi (Eigentümer von rund 20 Produktionsbetrieben
der textilen Vorstufe, 40.000 Mitarbeiter, mehr als
5 Mrd. $ Umsatz) ein. Als neues Mitglied der
Geschäftsleitung begleitet Bahman Mostaghimi
die Integrationsprozesse. Jan D. Leuze, seit knapp
einem Jahr geschäftsführender Gesellschafter der
Peine GmbH, bleibt in gleicher Funktion an Bord.
­
SIR OLIVER: KLUTE
IST DIVISION HEAD
AGENTUR RAUCHENSCHWANDTNER: NEU MIT BLUE LES COPAINS
Die Agentur Rauchenschwandtner hat ab der
­Kollektion für Herbst/Winter 2014 das italienische
Label Blue Les Copains, Schwesterlabel der
bekannten Marke Les Copains, im Portfolio. Die
Kollektion mit Lieferterminen Juli, August und
September (mit je rund 60 Teilen) ist im Showroom
in der Fashion Mall Salzburg zu sehen. Beim
Design hatte Peter Som, der seine eigene Kollekti­
on während der New York Fashion Week zeigt, die
Hände im Spiel. Seine erste offizielle Kollektion
wird Som zum Frühjahr 2015 für Blue Les Copains
zeigen. Es entstand eine Contemporary-Kollektion
mit einem Schwerpunkt auf Strick, den Wurzeln
von Les Copains. Die Premiumlinie Blue Les
Copains umfasst eine komplette Produktrange von
Röcken, Kleidern, Hosen und Jacken bis hin zu
vielseitigen Strick- und Shirtteilen, die allesamt
hochwertig verarbeitet und in modischen Farbkom­
binationen sowie edlen Neutrals aufgemacht sind.
impressum
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