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D 8512
51. JahrgangNr. 7Montag, 23. Februar 2015
Kommandowechsel
Nachrichten
Politik
Brüchiger Friede
Brigadegeneral Hannemann übernimmt das TAAC North.
Die im Abkommen von Minsk
beschlossene Waffenruhe in der
Ostukraine ist vergangene Woche
gebrochen worden.
Seite 4
Bundeswehr
Experten zu See
Der Leiter des Marinearsenals in
Wilhelmshaven erklärt im Inter­
view, wie die Flotte instand­
gehalten wird.
Seite 6/7
Bundeswehr
Dichtigkeitstest
Das modernste U-Boot der Welt
besteht das Test-Tauchen in 250
Meter Tiefe bei erster großer
Fahrt.
Seite 8
Sport
Die deutschen Rennrodler domi­
nieren bei der Weltmeisterschaft
in Sigulda die Konkurrenz nach
Belieben.
Seite 10
Das Train Advise and Assist Command
(TAAC) North hat einen neuen Komman­
deur: Brigadegeneral Andreas Hannemann
(2.v.r.) hat am vergangenen Donnerstag die
Führung von Brigadegeneral Harald Gante
(2.v.l.) übernommen. Der Kommandeur der
Mission Resolute Support, der US-ameri­
kanische General John F. Campbell (r.),
übertrug Hannemann die neue Aufgabe.
Gante hatte die aus 20 Nationen bestehende
Truppe seit August vergangenen Jahres aus
der ISAF-Mission überführt. Links im Bild
der Befehlshaber des Einsatzführungskom­
mandos der Bundeswehr, Generalleutnant
Hans-Werner Fritz.
Mehr auf Seite 5
Foto: Ebeling/Bundeswehr
Erwartungen erfüllt
Die Bundeswehr im Internet
Leitlinien für eine veränderte Welt
Weißbuch soll 2016 vorliegen – zum Auftakt diskutieren 200 Experten.
www.bundeswehr.de
www.wirdienendeutschland.de
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www.instagram.com/bundeswehr
Berlin. Die Arbeit am neuen
Weißbuch hat begonnen. Deutsch­
lands sicherheitspoli­tische Rolle
in der Welt wird darin neu defi­
niert. Wie die Bundesrepublik sich
aufstellen soll, darüber haben am
vergangenen Dienstag mehr als
200 Experten aus Politik, Wissen­
schaft, Medien und Industrie auf
Einladung von Verteidigungs­
ministerin Ursula von der Leyen
in Berlin diskutiert. Die Veranstal­
tung war Auftakt für die Erarbei­
tung des neuen Weißbuches, das
2016 vorliegen soll.
Das Dokument solle „nicht im
stillen Kämmerlein“ entstehen.
„Wir wollen von Anfang an breit
Expertise einbinden, weil Sicher­
heit heute viel umfassender ist als
eine militärische Frage“, so von
der Leyen. Es gehe darum, den
„Vernetzten Ansatz“ als Leitbild
für internationales Krisen- und
Konfliktmanagement weiter­
zu­entwickeln, denn er umfasst,
dass militärische, polizeiliche
und zivile Akteure gemeinsam
an der Stabilisierung von Kon­
fliktregionen arbeiten. Neue Her­
ausforderungen – Terrorismus,
Von der Leyen bekräftigte,
Deutschland müsse mehr Verant­
wortung bei der internationalen
Krisenbewältigung übernehmen,
dies aber in Zusammenarbeit mit
den Verbündeten. „Wir machen
die Ukraine-Krise, Gefahren im
Cyberraum, Ressourcenverteilung,
Armut – machten ein neues Weiß­
buch notwendig. Beispiel: Mos­
kau versuche, „Geostrategie und
militärische Gewalt als Form der
Interessendurchsetzung zu ree­
tablieren“, sagte die Ministerin.
Deutschland müsse darauf eine
Antwort finden. Das Weißbuch
solle „Haltung und Handlungs­
anspruch klar aufzeigen“.
uns nicht größer als wir sind,
aber auch nicht kleiner“, sagte
die Ministerin.
Unter den Rednern war auch
Volker Perthes, Direktor der
S tiftung Wissenschaft und
­
­Politik. Er sagte, das Weißbuch
müsse deutlich machen, „was
Deutschland in der internatio­
nalen Politik sein und wie es
sicherheitspolitische Herausfor­
derungen angehen will“.
Hinweis Neue E-Mail-Adresse: aktuell@bundeswehr.org +++ Nach Perthes Einschätzung
solle Deutschland sich „als ver­
antwortliche, mittlere Macht ver­
stehen, die mit anderen zusam­
men die europäische und globale
Ordnung wahrt und entwickelt“.
Der Vorsitzende der Mün­
chener Sicherheitskonferenz,
­Wolfgang Ischinger, sagte, das
neue Weißbuch müsse deutlich
zum Ausdruck bringen, „dass wir
im Stande sind, unsere Interessen
zu verteidigen, wo das erforder­
lich ist“, und Verantwortung zu
übernehmen, wo es angemessen
ist. (flo/eb)
Mehr auf Seite 3
Mehr zur Rede von
Wolfgang Ischinger
unter www.bmvg.de.
+++ Hinweis
2
aktuell Intern
23. Februar 2015
Foto: Bundeswehr
Bild der Woche
Auf ein Wort mit Hitchbot: Hauptmann Katrin Weber interviewt für Radio Andernach vor dem Brandenburger Tor in Berlin den trampenden Roboter. Mit seinem digitalen
Lächeln war Hitchbot zuvor durch Kanada getourt. Am vergangenen Mittwoch kam er in der Hauptstadt an.
Impressum
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„Diesmal können wir erhobenen Hauptes vom
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E
Platz gehen. Wir brauchen uns nicht zu schämen.“
Schalkes Manager Horst Heldt nach der 0:2-Heimniederlage im
Achtelfinale der Champions League gegen Real Madrid.
Leitender Redakteur (App. 24 20):
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sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor.
KALenderBLAtt
Vor 40 Jahren: Am 25. Februar 1975 ergeht ein richtungsweisendes
Urteil zum „Abtreibungsparagrafen“ 218. Demnach erklärt das
Bundesverfassungsgericht die erst im Jahr zuvor verabschiedete
„Fristenregelung“ für Abtreibungen für verfassungswidrig.
Vor 60 Jahren: Am 27. Februar 1955 werden die Pariser Verträge
ratifiziert. Damit kann das Besatzungsstatut der alliierten Siegermächte in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) aufgehoben
werden: Die BRD erhält eingeschränkte Souveränität.
Vor 70 Jahren: Am 23. Februar 1945 hissen US-Truppen auf der
Pazifikinsel Iwo Jima das Sternenbanner. Die Vulkaninsel war zuvor in heftigen Kämpfen mit der japanischen Armee von den USAmerikanern erobert worden.
Vor 115 Jahren: Am 27. Februar 1900 wird der FC Bayern
München gegründet. Im Schwabinger „Restaurant Gisela“ rufen Fußballspieler des Münchener Turnvereins 1879 den Verein ins Leben.
Erster Vorsitzender war der Berliner Franz Jahn. Der FC Bayern wird
zum erfolgreichsten deutschen Fußballclub.
Vor 140 Jahren: Am 6. Februar 1875 wird der Gewerkschafter und
Politiker Hans Böckler geboren. Er tritt mit 19 Jahren der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und dem Metallarbeiterverband bei. 1949 ist Böckler Mitbegründer und Vorsitzender des
Deutschen Gewerkschaftsbundes. Er stirbt am 16. Februar 1951. (eb)
kräfte, die zukunftssicher aufgestellt sind, um den Herausforderungen unserer Zeit begegnen
zu können.
Das erklärte Ziel des Arbeitgebers Bundeswehr, moderner,
attraktiver und schlagkräftiger
zu werden, kostet Zeit, Kraft und
Geld. Die Redaktion der Bundeswehr hat sich zum Ziel gesetzt,
über diesen Wandel a ktuell
und ausführlich zu informieren. Dabei ist Transparenz einer
unserer Leitsterne. Denn interne
Kommunikation ist immer auch
externe Kommunikation. Ich
möchte daher die Soldaten und
zivilen Mitarbeiter unterstützen,
Markenbotschafter zu sein. Zeigen wir es ruhig, dass wir gut sind
und noch besser werden können.
Christiane Tiemann
Ressortleiterin Personal/Soziales
23. Februar 2015 Ministerium / Hintergrund aktuell 3
Mitreden erwünscht
Neues Weißbuch: Verteidigungsministerin bindet Experten und Bürger mit ein – zahlreiche Workshops sind geplant.
Berlin. Verteidigungsministerin
­
Ursula von der Leyen setzt für
das neue Weißbuch auf neue
Wege.
Ihr Ansatz: Ein Maximum an
externer Expertise soll einfließen,
um unter Federführung des Verteidigungsministeriums die sicherheitspolitische Rolle der Bundesrepublik neu zu definieren.
Bis zum Herbst werden weitere
Workshops folgen. Das neue
Weißbuch soll voraussichtlich
im Sommer 2016 vom Kabinett
verabschiedet und dann veröffentlicht werden.
„Es geht jetzt darum,
welche Fähigkeiten die
Bundeswehr wirklich
braucht“
„Die Frage ist, wie und zu
welchem Zweck wir etwas
in dieser Welt gestalten
wollen“
Thomas Wiegold, Journalist
Eingebunden sind neben
Abgeordneten des Deutschen
Bundestages auch Vertreter von
Nicht-Regierungsorganisationen,
Stiftungen, wissenschaftlichen
Einrichtungen – und die Bundesbürger.
Sie können auf der Internetseite
des Ministeriums www.bmvg.de
ihre Beiträge einbringen. Eine
solche Interaktion mit der breiten Öffentlichkeit hat es in der
Historie der Weißbücher in den
vergangenen 45 Jahren noch
nicht gegeben.
Bei der Auftaktveranstaltung
am vergangenen Dienstag in
Foto: Wilke/RedBw
Sylke Tempel, Journalistin
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bei der Auftaktveranstaltung in Berlin.
Berlin haben 200 Experten in
vier verschiedenen Workshops
„Wir müssen prüfen,
wie unsere Bündnisse in
Zeiten hybrider Kriege
funktionieren können“
Ruprecht Polenz, MdB 1994-2013
über die Themen „Perspektiven
der Sicherheits- und Verteidi-
gungspolitik“, „Perspektiven
der Partnerschaften und Bündnisse“, „Perspektiven des nationalen Handlungsrahmens“ und
„Perspektiven der Bundeswehr“
beraten. Unter den Teilnehmern
waren auch internationale Gäste
wie etwa der Befehlshaber der
Niederländischen Streitkräfte,
General Tom Middendorp.
Die Titel der Arbeitsgruppen
machen deutlich: Das neue
Weißbuch soll weder eine reine
Bestandsaufnahme des Ist-
Zustandes werden, noch eine
­analytische Zusammenfassung
„Beim vernetzten Ansatz
gibt es zwischen den
beteiligten Ressorts viele
Reibungsverluste“
Winfried Nachtwei, MdB 1994-2009
Bisher sind in Deutschland
zehn Weißbücher erschienen, das
erste im Jahr 1969, das jüngste im
Jahr 2006. Das Weißbuch 2016
wird die Grundlagen, Ziele und
Rahmenbedingungen deutscher
Sicherheitspolitik, die Lage der
Bundeswehr und die Zukunft der
Streitkräfte darstellen. Das Buch
steht in der Hierarchie sicherheitspolitischer Grundlagendokumente an oberster Stelle, gefolgt
von den Verteidigungspolitischen
Richtlinien.
(pau/eb)
Mehr zum neuen
Weißbuch auf
www.bmvg.de
der Vergangenheit. Der Blick
richtet sich nach vorn.
Transparente Beratungen über das Gesetz zur Steigerung der Attraktivität
HINWEIS Bessere Beförderungsmöglichkeiten
für Mannschaftsdienstgrade und
Beamte des einfachen Dienstes
§
Die Bundeswehr nimmt mit
ihrem Personal an einem Pilotprojekt „Langzeitarbeitszeitkonto“
der Bundesregierung teil
Mehr Teilzeitmöglichkeiten
für Soldaten
Artikelgesetz
Verbesserung der
Altersvorsorge
für Zeitsoldaten
Zuschläge für Soldaten in
personellen Engpassbereichen –
Deutliche Erhöhung von Zulagen
für besonders fordernde Aufgaben
Gleiche Maßstäbe
bei der Einsatzversorgung.
Künftig sollen alle Einsatzverletzten der Bundeswehr
nach den gleichen Maßstäben
versorgt werden
Mehr Geld für Freiwilligen
Wehrdienst Leistende
Mehr Freiheiten bei
Hinzuverdienst nach
Pensionierung
+++ Hilfe bei familiären Notfällen
während der Einsatzzeiten
Angemessene Vergütung
geleisteter Überstunden –
Erstmals eine gesetzliche
Arbeitszeitregelung für Soldaten
Neuregelung des versorgungsausgleichs bei Ehescheidung:
Das Artikelgesetz beseitigt eine Schlechterstellung für
3000 geschiedene Berufssoldaten
Neue Email-Adresse: aktuell@bundeswehr.org +++ HINWEIS
Grafik: Hebbel/RedBw
Berlin. Der von Verteidigungsministerin Ursula von
der Leyen vorgelegte Entwurf
zum Gesetz zur Steigerung
der Attraktivität des Dienstes
in der Bundeswehr kommt im
parlamentarischen Abstimmungsprozess voran. Dieser
ist Thema einer öffentlichen
Anhörung im Verteidigungsausschuss.
Der Gesetzentwurf, der in
gemeinsamer Federführung
von Verteidigungs- und Innenministerium erarbeitet worden
war, umfasst zahlreiche Einzelmaßnahmen, die den Dienst
in der Bundeswehr attraktiver
gestalten sollen.
Unter Leitung des Verteidigungsausschussvorsitzenden
Hans-Peter Bartels werden
neben dem Wehrbeauftragten
Hellmut Königshaus u.a. auch
Vertreter des Verbandes der
Beamten der Bundeswehr
gehört sowie des Deutschen
Bundeswehr-Verbands und der
Gewerkschaft Verdi.
4
aktuell Politik / Hintergrund
23. Februar 2015
Waffenruhe ist nur ein Wort
Nach IS-Terror übt
Ägypten Vergeltung
Foto: dpa/pa
Der Westen entrüstet sich über den Bruch des Minsker Abkommens – gibt es aber nicht verloren.
K
Berlin. Nach dem Bruch der
ursprünglich auf Sonntag termi­
nierten Waffenruhe in der Ost­
ukraine haben die Vereinten
Nationen eindringlich ein Ende
der Kämpfe gefordert. Der UN­
Sicherheitsrat forderte am vergan­
genen Dienstag die Konfliktpar­
teien auf, die „Kampfhandlungen
sofort einzustellen“. Die 15 Mit­
glieder des UN­Sicherheitsrats,
unter ihnen Russland, riefen in
ihrer einstimmigen Erklärung
dazu auf, das Abkommen von
Minsk zu befolgen und den Ein­
satz der Mitarbeiter der Organi­
sation für Sicherheit und Zusam­
menarbeit in Europa (OSZE) vor
Ort zu ermöglichen.
Unterdessen hat die Bundes­
regierung das Vorgehen der pro­
russischen Rebellen im Osten der
Ukraine als eine massive Verlet­
zung der Waffenruhe verurteilt.
Die militärischen Aktivitäten der
Rebellen in der Stadt Debalzewe
seien „eine schwere Belastung für
das Abkommen wie für die Frie­
denshoffnungen für die Ostuk­
raine insgesamt“, sagte Regier­
ungssprecher Steffen Seibert am
vergangenen Mittwoch in Berlin.
Als „gutes Signal“ wertete er
die jüngste Resolution des UN­
Sicherheitsrats.
Bei einem Gespräch von Bun­
deskanzlerin Angela Merkel und
Paris. Frankreich hat mit Ägyp­
ten Verträge zum Verkauf von
24 Kampfflugzeugen vom Typ
„Rafale“ sowie einer Fregatte
unterzeichnet. Im Beisein des
ägyptischen Präsidenten al­Sisi
und des französischen Verteidi­
gungsminister Le Drian unter­
zeichnete der Chef des französi­
schen Rüstungskonzerns Dassault
Aviation, Trappier, am vergan­
genen Montag in Kairo den Rüs­
tungsdeal von 5,2 Milliarden Euro.
„Unsere beiden Länder verfolgen
einen gemeinsamen Kampf gegen
den Terrorismus“, sagte Le Drian
während der Zeremonie. „Dies
ist eine neue Ära der bilatera­
len Kooperation zwischen Paris
und Kairo.“ Das „Rafale“­Mehr­
zweckkampfflugzeug wird vom
Rüstungskonzern Dassault Avi­
ation hergestellt. Es wurde von der
französischen Luftwaffe in Libyen
und Mali eingesetzt.
(uvs)
Hinweis Unter Feuer: Trotz der im Minsker Abkommen ausgehandelten Waffenruhe gab es in der Ostukraine
in den vergangenen Tagen schwere Kämpfe.
Frankreichs Staatschef François
Hollande mit Russlands Präsident
Wladimir Putin und dem ukrai­
nischen Präsidenten Petro Poro­
schenko wurde ein „Bruch“ des
vereinbarten Waffenstillstands
in der Ostukraine angeprangert.
Alle im Abkommen von Minsk
vereinbarten Maßnahmen müss­
ten „streng“ umgesetzt werden,
forderten die vier Spitzenpolitiker
am vergangenen Donnerstag.
Merkel, Hollande, Putin und
Poroschenko forderten einen
„Waffenstillstand an der gesam­
ten Frontlinie ohne Ausnahme“.
geben: Es gebe Verstöße, aber
dem Abkommen müsse mehr
Zeit gegeben werden, sagte eine
Außenamtssprecherin.
In den vergangenen Tagen
hatte es Kämpfe in Debalzewe
gegeben. 13 Soldaten wurden
getötet und mehr als 150 wei­
tere verletzt. Mindestens 90 Sol­
daten wurden gefangen genom­
men. Am vergangenen Mittwoch
zog die ukrainische Armee
2500 Soldaten aus dem Bahn­
knotenpunkt ab.
(mid)
Maßnahmen
überprüfen
Schwere Waffen müssten
abgezogen und die Umsetzung
dieser Maßnahmen müsse durch
die Organisation für Sicherheit
und Zusammenarbeit in Europa
(OSZE) überprüft werden.
Die USA haben das Minsker
Abkommen noch nicht aufge­
Furchtlos gegen den Terror
Nach den Anschlägen in Kopenhagen betont Europa seine Wertschätzung für jüdische Mitbürger.
Kopenhagen/Berlin. Ange­
sichts der aktuellen Terroris­
m usdiskussion, die von den
A nschlägen in Kopenhagen
­
befeuert worden ist, hofft die
Bundesregierung dennoch, dass
die in Deutschland lebenden
Juden im Lande bleiben.
„Wir sind froh und dankbar,
dass es wieder jüdisches Leben in
Deutschland gibt“, sagte Bundes­
kanzlerin Angela Merkel am ver­
gangenen Montag in Berlin. Sie
reagierte damit auf Aufrufe von
Israels Regierungschef Netanjahu
zur Auswanderung nach Israel.
Deutschland werde aber alles
dafür tun, dass die Sicherheit
j üdischer Einrichtungen und
Bürger jüdischen Glaubens in
Deutschland gewährleistet sei,
sagte Merkel weiter.
Netanjahu hatte bereits nach
d en jüngsten Angriffen auf
+++ Foto: dpa/pa
Frankreich liefert an
Ägypten Kampfjets
Foto: dpa/pa
Schwere Belastung
für Minsk
Grausame Gewalt: Einer der Einschüsse in eine Scheibe des
­Kopenhagener Kulturzentrums.
Juden und jüdische Einrichtun­
gen in Frankreich zur Auswan­
derung nach Israel ermuntert.
Frankreichs Präsident François
Hollande erklärte am vergange­
nen Montag in Paris, die Juden
hätten „ihren Platz in Europa und
besonders in Frankreich“.
Die dänische Ministerpräsi­
dentin Helle Thorning­Schmidt
sagte Anfang der Woche in
Kopenhagen, dass die jüdische
Gemeinde seit Jahrhunderten zu
ihrem Land gehöre: „Wir wären
nicht mehr dieselben ohne jüdi­
sche Gemeinde.“
Neue E-Mail-Adresse: aktuell@bundeswehr.org In Kopenhagen hatte am
Wochenende zuvor ein 22­Jäh­
riger ein Kulturzentrum und eine
Synagoge angegriffen und dabei
zwei Menschen getötet und fünf
weitere verletzt. Der Angriff auf
das Kulturzentrum galt mutmaß­
lich dem schwedischen Moham­
med­Karikaturisten Lars Vilks.
Der Täter, Medienberichten
zufolge ein palästinensischstäm­
miger Däne, wurde am darauffol­
genden Sonntag von der Polizei
erschossen.
Zehntausende Menschen
würdigten Anfang vergangener
Woche in Kopenhagen die Opfer
und setzten ein Zeichen gegen
Gewalt. Nach Angaben der Poli­
zei gingen am vergangenen Mon­
tag rund 30 000 Menschen auf die
Straße, um gegen Terrorismus und
für ein friedliches Miteinander zu
demonstrieren.
(uvs)
+++ Hinweis
23. Februar 2015 Einsatz / Bundeswehr Zäsur in Afghanistan
aktuell 5
100 Tage „Wald der
Erinnerung“
Foto: Bärwald/Bundeswehr
Mission Resolute Support: Erster Führungswechsel im TAAC North vollzogen.
Abschied von
Camp Marmal
In seiner Rede blickte Gante
auf seine mehr als einjährige Zeit
in Afghanistan zurück. Im Frühsommer und Sommer 2014 hätten zunächst die afghanischen
Präsidentschaftswahlen und die
sich daran anschließende und hin-
Schwerpunkt Ausbilden und Beraten: Ein deutscher Soldat weist Kräfte der afghanischen Armee ein.
Der neue
Kommandeur
Der neue deutsche Kommandeur im Norden, Andreas Hannemann, konnte bereits Erfahrungen in Afghanistan sammeln.
Von 2008 bis 2009 diente er als
Verbindungsoffizier zum afgha­
nischen Generalstab und dem
Verteidigungsministerium in
Kabul. In Deutschland war er
zuletzt stellvertretender Divisionskommandeur der 10. Panzer­
division in Veitshöchheim. Sein
Vorgänger Gante wird im Som-
Potsdam. Seit November vergangenen Jahres vereint der
„Wald der Erinnerung“ (Foto)
nahe Potsdam auf dem Gelände
des Einsatzführungskommandos
der Bundeswehr die Ehrenhaine
der Bundeswehr aus den Einsatzgebieten. Der Wald dient als
Ort der Trauer. Bereits innerhalb
der ersten 100 Tage kamen 3000
Besucher.
(eb)
Wechsel an der
KFOR-Spitze
mer das Kommando über die
Offizierschule des Heeres in
Dresden übernehmen.
Foto: Hoti/Bundeswehr
ziehende Phase der Regierungsbildung den Einsatz geprägt.
Gleichzeitig hätte der Übergang
von ISAF zu Resolute Support
an Bedeutung gewonnen. Deutlicher Ausdruck des veränderten Auftrags in Afghanistan sei
der Personalumfang der Missi­
onen: Während das 33. Deutsche
ISAF-Kontigent Anfang 2014
noch eine Stärke von rund 3100
Soldaten gehabt hätte, seien unter
RS-Mandat noch etwa 850 deutsche Soldaten in Afghanistan im
Einsatz.
Alle weiteren Informationen zur Übergabe unter www.bundeswehr.de.
Prizren. Brigadegeneral W
­ erner
Josef Haumann (Mitte), D
­ irector
„NATO Liaison and ­Advisory
Team“ im Kosovo, hat das
Kommando über die deutschen KFOR-Kräfte von Oberst
Siegfried Zeyer (l.) an Oberst
­Matthias Bogusch (r.) übergeben. Bogusch kommt aus dem
Amt für Heeresentwicklung in
Köln nach Prizren. Er hat damit
die Führung der etwa 700 deutschen Soldaten auf dem Balkan
übernommen.
(eb)
Erste Einsatzmedaille verliehen
Foto (2): Seidel/Bundeswehr
Mazar-e Sharif. ­Brigadegeneral
Andreas Hannemann hat am
­vergangenen Donnerstag das
Kommando über das Train
Advise and Assist Command
(TAAC) North im Camp M
­ armal
von seinem Vorgänger Brigadegeneral Harald Gante übernommen. Hannemann ist damit der
erste Kommandeur, der von
Beginn an unter dem ­Mandat
von Resolute Support (RS) antritt
– die letzten Soldaten, die vergangenes Jahr noch Teil der
ISAF-­Mission waren, werden
Afghanistan nun verlassen.
Der Kommandeur der M
­ ission
Resolute Support, General John
F. Campbell, übertrug die Führung des TAAC North vor den
angetretenen Soldaten sowie
internationalen und afgha­nischen
Gästen. Gante hatte die aus 20
Nationen bestehende Truppe seit
dem 1. August 2014 zunächst
unter ISAF-Mandat geführt.
Zuvor war er seit Februar 2014
Chef des Stabes des d­ amaligen
Regional Commands North
gewesen.
Foto: Bundeswehr
von Björn Lenz
Mazar-e Sharif. Als erster deutscher Soldat hat
Oberleutnant Ahmad
N. die Einsatzmedaille der Bundeswehr
für die Mission Resolute Support erhalten. Zugleich erhielt er nach 698 Tagen
im ISAF-Einsatz die goldene Einsatz­
medaille dieser Mission.
(ds)
Im „Zodiak“ zum
Spendenlauf bergauf
Was nicht passt, wird passend gemacht
Dschibuti. Neun Pioniere aus
dem Spezialpionierbataillon 164
in Husum sind nach Ostafrika
ausgerückt. Sie sanieren und
renovieren das 1000 Quadratmeter große Containerdorf der Marineflieger auf der französischen
Basis „Aerienne“ in Dschibuti.
Die Marinesoldaten des dort
stationierten Seefernaufklärers P-3C „Orion“
sind zurzeit in
Deutschland. Die
Zeit bis zu ihrer
Rückkehr wird
nun von den
Spezialpionieren intensiv genutzt.
Die Arbeitsplätze in der
Wüstenzone nut-
Hinweis zen sich schneller ab als Arbeitsplätze in europäischen Breitengraden. Dschibuti gehört zu den
heißesten Regionen der Erde.
Regelmäßig klettert das Thermometer im Sommer auf bis zu
45 Grad Celsius. Dazu kommt
noch die extreme Luftfeuchtigkeit.
Durch das
Wüstenklima
sammelt sich
überall Staub,
bis in die kleinsten Ecken.
+++ Das Pionier-Team modernisiert sämtliche Arbeitsplätze.
Dabei weisen die Soldaten auf
vier Gebieten spezielle Fähigkeiten und Fertigkeiten auf:
Elektrik, Stromerzeugung,
Klimatechnik und Mechanik.
„Neben den routinemäßigen
Prüfungen an allen Geräten erneuern wir alle elektrischen Anlagen, von der Steckdose bis
zum Stromerzeugungscontainer mit 400 Kilowatt“,
sagt Hauptmann T.,
Leiter des mobilen
Instandsetzungszuges.
r
Foto: Knaak/Bundesweh
Die Spezialpioniere sind stets
die Ersten, die vor Ort sind, um
ein Feldlager oder ein Containerdorf im Einsatz aus dem Boden
zu stampfen. Sie sind jedoch
auch die Letzten, die quasi das
Licht ausmachen, wenn ein Einsatz endet.
Insgesamt gehören dem
mobilen Instandsetzungszug
aus Husum 27 Soldaten an.
Die kleine Truppe ist jederzeit und weltweit innerhalb
von fünf Tagen abrufbar. Je
nach Arbeitsumfang ­v ariiert
ihr Einsatzzeitraum dabei
von einer Woche bis zu zwei
Monaten. Ihre streitkräfte­
übergreifende Arbeit macht
ihren Auftrag dabei so besonders und abwechslungs­
reich.
(lk)
Neue E-Mail-Adresse: aktuell@bundeswehr.org Foto: Bundeswehr
Warum Spezialpioniere bei den Marinefliegern im ostafrikanischen Dschibuti sind.
Kahramanmaras. Hauptfeldwebel Steffen W. und Stabsfeldwebel Thomas D. des 6.
AFTUR-Einsatzkontingents
haben für das Soldatenhilfswerk Spenden gesammelt.
Bei einem Betrag von 500 Euro
versprach W., im schweren
„Zodiak“-Anzug (Foto) eine
1000-Meter-Strecke bergauf zu
den Patriot-Flugabwehrsystemen zu joggen. D. wollte sich
bei 1000 Euro anschließen. Es
kamen 1100 Euro zusammen
– beide Soldaten lösten ihr Versprechen ein.
(eb)
+++ Hinweis
6
aktuell Bundeswehr
aktuell „Wir fliegen los und reparieren“
Christoph Otten ist Leiter des Marinearsenals. Im Interview spricht er über die höchste Priorität seiner Mitarbeiter: Die Marine im Einsatz zu unterstützen. Ganz egal, wo auf der Welt.
die Instandhaltung der Schiffe
der Deutschen Marine. Was
bedeutet das genau?
Das Marinearsenal ist der
alleinige Ansprechpartner der
Marine für die Materialerhaltung
oberhalb des Truppenbereichs.
Unsere Mitarbeiter sind dafür
verantwortlich, dass die Schiffe,
wenn sie rausfahren, als Kriegs­
schiffe sicher funktionieren. Das
heißt, dort, wo das Radar hin­
zeigt, schießt auch die Kanone
hin. Und nicht drei Grad daneben.
Um das weiterhin leisten zu kön­
nen, wird das Marinearsenal
grundlegend umstrukturiert.
Was sind die Pläne?
Wir haben bereits eine Menge
getan, um uns zukunftssicher auf­
zustellen. Wir haben die Manage­
mentaufgaben des Betriebes und
der Zentrale in einem Bereich
zusammengefasst. Dem Grund­
gedanken der Neuausrichtung
folgend, gibt es im Marinearsenal
nur noch eine Ansprechstelle für
die Materialerhaltung – sowohl in
der Erhaltungsperiode als auch in
der Betriebsperiode. Gleichzeitig
haben wir alle Vertragsangele­
genheiten in der Zentrale gebün­
delt. Den verbleibenden Arsenal­
betrieb richten wir mit Blick auf
die modernen Waffensysteme
völlig neu aus. Dem technolo­
gischen Trend folgend konzen­
trieren wir uns bei der Instand­
setzung auf die Systemebene
und verlassen – wo tech­
nisch und wirtschaftlich
möglich – die reine
Geräteebene.
­
auch die Flotte deutlich kleiner
wird.
Foto (4): Marinearsenal
W
Schwerpunkt Neuausrichtung: Leitender Direktor Christoph Otten führt seit 2011 das Marinearsenal.
Bedeutet?
Die Grafikkarte eines PC wür­
den Sie heutzutage nicht mehr
reparieren. Sie kaufen eine neue.
Ihre Aufgabe ist dann, dafür sor­
gen, dass die Systemzusammen­
hänge wieder funktionieren. Aber
Sie werden nicht mehr den einen
Transistor auslöten und einen
anderen einbauen. Wir machen
es bei den modernen Schiffen
wie der Fregatte 124 oder der
Korvette 130 genauso. Bei der
Fregatte 125 wird das alles
noch ein Stück weiter gehen.
Wenn wir die Zielstruktur zum
1. Januar 2018 einnehmen, wird
das Marinearsenal ganz wesent­
lich umgestaltet sein.
Wie wird sich die Zusam­
menarbeit mit der Industrie,
der Marine und dem neuen
BAAINBw zukünftig gestalten?
Die Marine stellt die Material­
erhaltungsforderung, aber sie hat
das Geld nicht mehr, sondern das
BAAINBw. An unserer Auf­
gabe ändert sich dadurch aller­
dings nichts. Die Instandsetzung
der elektronischen Anlagen, der
Kommunikations­, Waffen­ und
Waffenleittechnik, Sensoren und
Effektoren erfolgt grundsätzlich
durch uns. Das ist unsere Kern­
aufgabe. Die Instandsetzungs­
leistungen im Bereich Schiffbau
und allgemeiner Schiffstechnik
vergeben wir, wie in der Ver­
gangenheit auch, im Wettbewerb
an die gewerbliche Wirtschaft.
So haben wir uns aufgestellt und
werden das mit dem zugestande­
nen Personal zukünftig weiter
hinkriegen, weil in den
nächsten Jahren
Die Schiffe der Deutschen
Marine sollen in Zukunft
intensiver genutzt werden und
deutlich längere Einsatzzeiten
haben. Wie wird die Instand­
haltung gewährleistet?
Die Marine im Einsatz zu
unterstützen, hat für uns abso­
lute Priorität. Wegen der hohen
Einsatzbelastung sind die Schiffe
monatelang unterwegs und brau­
chen unsere Unterstützung. Wir
stellen auch heute schon Teams
zusammen, die am Freitag los­
fliegen, damit sie Montag repa­
rieren. Die Intensivnutzung der
neuen Schiffe wird für uns ein
ganz spannendes Thema. Fest
steht: Wir brauchen junge Men­
schen, um das bewältigen zu kön­
nen. Der Altersdurchschnitt unse­
rer Mitarbeiter liegt im Moment
bei 52 Jahren. Um die Marine bei
der Intensivnutzung der Schiffe
fernab der Heimat unterstützen
zu können, müssen wir Leute
haben, die gesundheitlich für
Auslandseinsätze geeignet und
beispielsweise tropentauglich
sind.
Gibt es junge Menschen, die
diese Aufgabe übernehmen
wollen?
Ja! Wir bieten eine hervorra­
gende Ausbildung, einen sicheren
Arbeitsplatz und gute Aufstiegs­
möglichkeiten. 2014 haben wir
26, 2015 bisher 21 junge Mitar­
beiterinnen und Mitarbeiter ein­
gestellt. Im Vergleich zu über 20
Jahren ohne Neueinstellungen ist
das ein Riesenschritt nach vorn.
Diese jungen Leute sollen die
Kerntruppe bilden, die mit
Zulauf der Fregatte 125
die Sofortinstandset­
zungen im Einsatz­
gebiet durchfüh­
ren kann.
Außerdem
sind wir
dabei,
das
Thema Telemaintenance gemein­
sam mit dem Marineunterstüt­
zungskommando zu forcieren
und werden ab 2017/2018 hand­
lungsfähig sein. Ziel ist, mit den
Schiffen über sichere Verbindun­
gen zu kommunizieren, um Feh­
lerbeschreibungen und ­meldun­
gen zügig einordnen zu können.
Wir werden dann von der Heimat
aus helfen, indem wir der Besat­
zung sagen, welche Maßnahmen
sie zur Fehlerbehebung ergreifen
kann – oder wir reisen an.
Die Mitarbeiter des Arsenals
sind Experten, mit einem
riesigen Erfahrungsschatz. Wer­
den sie in den Rüstungsprozess
neuer Marineeinheiten einbe­
zogen?
Im Rüstungsprozess haben
wir die Rolle der technischen
Nutzungsexperten – nicht die
der Bauexperten. Wir bringen
unsere Expertise aktiv in Form
von Forderungen und Stellung­
nahmen ein. Insofern beteiligen
wir uns auch am Entwicklungs­
und Beschaffungsprozess, wenn
es um Fragen geht, die die prak­
tische Nutzung betreffen.
Vor welchen weiteren Heraus­
forderungen – sei es in Bezug
auf Material, Infrastruktur oder
Personal – steht das Marinear­
senal jetzt und in den kommen­
den Monaten?
An vorderster Stelle steht, den
Betrieb in Kiel und die Außen­
stelle Warnemünde bis Ende
des
Jahres ordentlich
aufzulösen. Das
bedeutet: Sozial­
verträglich.
Mit diesem
Einschnitt
endet in
Kiel
die
Tradition der Königlich Preu­
ßischen Werft, die 1868 einst
begonnen hat. Das ist für unsere
Mitarbeiter in Kiel ein bewegen­
des Thema. Ausgelagerte Werk­
stattanteile des Arsenalbetriebes
Wilhelmshaven werden wir für
die Bearbeitung der Minenjagd­
boote und der Uboote aufgrund
der vorhandenen hochwertigen
Infrastruktur in Kiel behalten.
Das betrifft 44 Leute. Eine große
Herausforderung ist, bis Ende
2015 die Instandsetzungsfähig­
keiten des Arsenalbetriebes Kiel
nach Wilhelmshaven zu trans­
ferieren, und zwar im laufenden
Betrieb. Diese Pläne können wir
nur umsetzen, weil alle „Arse­
näler“ diesen Weg mitgehen und
ihn auch mitgestalten.
Wird die Infrastruktur an der
Jade für die zukünftigen Auf­
gaben denn ausreichen?
Wie fast alle Bundeswehr­
Liegenschaften ist das Marine­
arsenal in Wilhelmshaven mehr
als 50 Jahre alt. Das macht sich
bemerkbar. Wir sind gemeinsam
mit anderen Stellen in der Bundes­
wehr dabei, die Infrastruktur anzu­
passen und zu erneuern. Notwen­
dig ist zum Beispiel, dass die
Dockkapazitäten erweitert wer­
den. Die Fregatte 125 wird so
groß, dass wir sie im Marinear­
senal heute nicht docken können.
Vita Christoph Otten
Christoph Otten tritt 1977 seine Lauf­
bahn als Zeitoffizier der Marine an. Sein Studium Maschinen­
bau und Thermodynamik an der Universität der Bundeswehr in
Hamburg schließt er als Diplom­Ingenieur ab und wird fortan auf
Dampfschiffen der Marine eingesetzt. Nach seiner militärischen
Dienstzeit absolviert er von 1989 bis 1990 ein Referendariat im
Fachgebiet Schiffbau/Schiffsmaschinenbau am Bundesamt für
Wehrtechnik und Beschaffung in Koblenz. Im Anschluss daran
wird Otten Referent und Referatsleiter für Schiffsbetriebsanlagen,
Schiffssicherung und Umweltschutz. Dabei wirkt er intensiv an
Planung und Bau der Fregatte 124 mit, zuletzt als stellvertreten­
der Projektleiter. 2002 wechselt er ins Verteidigungsministerium
in die Hauptabteilung Rüstung. Dort wird er als Referent und
Referatsleiter in den Bereichen Unterstützungsschiffe, Marine­
waffen und Überwasserkampfschiffe eingesetzt. Von 2004 bis
2005 wechselt er als Bereichsleiter Instandsetzungsmanagement
ins Marinearsenal nach Wilhelmshaven. 2011 avanciert er zum
Leiter des Marinearsenals. Otten ist verheiratet und hat einen
Sohn.
(ve)
In der Werkstatthalle: Zerlegte Geschütztürme.
Abseits des Dienstes, was macht
ein Leitender Marinearsenal­
direktor in seiner Freizeit?
Ich bin Bürger von Wilhelms­
haven und lebe hier sehr gern mit
meiner Familie. Als begeisterten
Maschinenbauer zieht es mich
auch mal in die Hobbywerkstatt
im Marinestützpunkt Wilhelms­
haven. Da schraube ich dann in
Ruhe an meinen Autos.
Die Fragen stellte Frank
Ganseuer.
Wird zur Zentrale: Die Liegenschaft in Wilhelmshaven.
7
8
aktuell bundeswehr
23. Februar 2015
Dichtigkeitstest des U-36
Übergabe Standortaufgaben Berlin
B
Kooperation mit
Rotem Kreuz
N
Foto: 3. Division/MoD UK
Zusammenarbeit mit
britischer Armee
von Fabian Wilhelm
Kiel. Inmitten der Kieler Werft
an einem frühen Donnerstag im
Januar: Aus dem Wasser des Piers
5 erhebt sich ein schneebedeckter
über 50 Meter langer Koloss. Es
ist das neue Unterseeboot U36
der deutschen Marine, welches
in Kürze zu seiner ersten großen
Fahrt ablegen soll. Nur wenige
Meter weiter macht sich die Besatzung des U36 zum Auslaufen
bereit. Auf der kommenden Fahrt
wird das U-Boot das erste Mal in
großen Tiefen getestet. Für den
­Kommandanten Korvettenkapitän Christian Schramma und seine
Besatzung ist diese Prüfung eine
der wichtigsten überhaupt, immerhin ist das Tauchen die Grundvoraussetzung eines U-Bootes.
Ideale Bedingungen
im Skagerrak
Ideale Voraussetzungen für diesen sogenannten Dichtigkeitstest
bietet die Südspitze Norwegens
und das davor gelegene Seegebiet des Skagerraks. Mehr als 700
Meter tief geht es hier. Damit ist
es bestens geeignet für die anstehenden Erprobungen. Bereits
die ersten fünf Schiffe der neuen
Klasse 212A wurden hier getestet. Aus Sicherheitsgründen wird
das U-Boot während der Erprobung von einem Mehrzweckschiff, der Helmsand begleitet.
Dieses gehört zur Wehrtechnischen Dienststelle 71 in Eckernförde und hat eigens für die Dichtigkeitsprüfung zusätzlich zwei
Taucher und eine Taucherärztin
dabei, um im Notfall schnell eingreifen zu können.
Foto: Wilhelm/RedBw
Foto: Pampuch/Bundeswehr
Das modernste U-Boot der Welt besteht Test-Tauchen bei erster großer Fahrt.
Am Ziel angekommen: Die U36 ist im Hafen von Kristiansand, Norwegen, eingelaufen.
Das neu gebaute U-Boot mit der
Baunummer „399“ ist das zweite
Boot des zweiten Loses der Baureihe U212 A und das sechste und
letzte Boot dieses Typs insgesamt.
Die Einsatzerfahrungen der Vorgängermodelle sind in die Entwicklung des neuen U-Bootes
mit eingeflossen und so ist U36
das zurzeit modernste konventionelle U-Boot der Welt. Ausgestattet mit viel Hightech und den
neuesten Sonar- und Kommunikationsmitteln wird das U-Boot
in Zukunft weltweit eingesetzt.
Es ist in der Lage wochenlang
unerkannt Seegebiete zu überwachen oder verdeckt zu operieren. Beim Antriebsystem wurde
bereits mit dem ersten U-Boot der
212A-Klasse Neuland betreten.
Die Kombination von Dieselmotor und Brennstoffzelle ist welt-
Schrittweise in
die Tiefe
Nach zweitägiger Transitroute
erreicht das Boot den Skagerrak.
Noch in der Nacht beginnt die
Dichtigkeitserprobung. Dabei
taucht das Boot in Schritten
auf unterschiedliche Tiefen ab.
Der Rumpf des U36 besteht aus
einem riesigen über 50 Meter langen Druckkörpers, der beim Tauchen extrem belastet wird. Um
einen möglichen Herstellerfehler auszuschließen, werden gezielt
Tests durchgeführt. Die U-Boote
der Klasse 212A sind hochkom-
plexe Waffensysteme und jedes
ist ein Unikat. Die Erprobung
eines solchen Bootes braucht
daher Zeit und eine erfahrene
Besatzung. An über 300 Stellen,
den Druckkörperdurchbrechungen, wird jeweils die Dichtigkeit überprüft. Bis in die frühen
Morgenstunden dauert der Test.
Danach geht es für die Helmsand und das U-Boot ins norwegische Kristiansand. Noch bis
Mitte des Jahres wird das Boot
hier getestet, bevor es voraussichtlich Ende des Jahres endgültig der
Marine übergeben werden kann.
Den Beitrag „Dichtigkeitsprüfung U36“ finden Sie unter www.youtube.com/bundeswehr.
Marder und Leoparden im Gefecht
Die 3. Kompanie des Panzergrenadierbatallions 411 aus Viereck übt in der Oberlausitz.
Foto: Vennemann/RedBw
H
Im Gefecht: Der Schützenpanzer „Marder“ bezieht seine Stellung.
Oberlausitz. Zwei feindliche
Kampfpanzer schieben sich auf
dem Waldweg vorwärts. Plötzlich gibt es einen lauten Knall
Hinweis
weit einmalig und hat große taktische Vorteile. Der Antrieb ist
besonders leise und kann durch
reduzierte Wärmestrahlung noch
schwerer aufgeklärt werden.
+++ und einen Trefferblitz, als eine
Richtmine den ersten Panzer
trifft und zerstört. Den zweiten Kampfpanzer trifft eine
Panzerfaust und setzt ihn außer
Gefecht.
Im Dickicht neben dem
Waldweg haben die Panzergrenadiere ihre Chance genutzt.
Jetzt wechseln sie ihre Stellung,
um ihren Kampf später wieder
aufzunehmen. Zurück bleiben die
getroffenen Scheiben, welche die
feindlichen Kampfpanzer dargestellt haben. Die Soldaten sind mit
vier Schützenpanzern „Marder“
im Zuggefechtsschießen in der
Verzögerung.
Diese Szenen sind Teil einer
Übung der 3. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 411 aus
Viereck auf dem Übungsplatz in
Neue E-Mail-Adresse: aktuell@bundeswehr.org der Oberlausitz. Verstärkt durch
zwei Kampfpanzer vom Panzerbataillon 393 aus Bad Frankenhausen trainieren die Soldaten
zwei Wochen lang das Panzergefecht im scharfen Schuss. Denn
trotz internationaler Einsätze im
Rahmen von Konfliktverhütung
und Krisenbewältigung, muss das
Kerngeschäft der Kampftruppe
regelmäßig geübt werden. (akw)
Dem Beitrag „Zuggefechtsschießen“ finden
Sie unter www.youtube.
com/bundeswehr.
+++ Hinweis
23. Februar 2015 innere Führung / Militärgeschichte aktuell 9
Späte Modernisierung der Bildung
Vor 115 Jahren führt Baden das Immatrikulationsrecht für Frauen ein – und wird damit zum Vorreiter in Deutschland.
geschichte. Das Deutsche
Kaiserreich mochte 1871 unter
Preußens Führung zustande
gekommen sein. Das Herz der
Entwicklung Deutschlands in
Richtung Rechtsstaatlichkeit
und Emanzipation schlug jedoch
nicht in Berlin, sondern im Südwesten der Nation. Belege dafür
gibt es mehrere: Das republikanische Zentrum der Revolution
von 1848/49 verkörperte Baden.
Denn im Großherzogtum wehte
im 19. Jahrhundert auch als Folge
der napoleonischen Zeit ein liberaler Geist. Baden führte 1863
als erstes deutsches Land nach
der gescheiterten 1848er-Revolution den Klageweg des Bürgers
gegen staatliches Handeln ein.
Zudem war es das erste deutsche
Territorium, in dem Frauen als
ordentliche Studenten zugelassen wurden. Dieses Recht führte
Baden vor genau 115 Jahren, am
28. Februar 1900, ein.
Rückstand in der
Bildungspolitik
Der Weg dahin war ein äußerst
mühsamer. Er belegt, dass
Deutschland auch auf diesem
Feld einen verspäteten Nationalstaat bildete. In Großbritannien,
Frankreich und selbst in Spanien
hatten Frauen, natürlich zunächst
aus dem Bürgertum, im Laufe
des 19. Jahrhunderts das volle
Immatrikulationsrecht erhalten.
Foto: dpa/pa
von Peter Andreas Popp,
Offizierschule der Luftwaffe.
Pionierin: Rosa Luxemburg studierte ab 1889 als eine der bekanntesten „Zürcher Studentinnen“ in der Schweiz, da ihr dies zu dem
Zeitpunkt im Deutschen Kaiserreich verwehrt blieb.
Die Schweiz als Leuchtturm
und Zufluchtsort demokratisch
gesonnener Deutscher räumte
Frauen seit 1865 die Möglichkeit
des Universitätsstudiums ein. Zu
den „Zürcher Studentinnen“, insbesondere in den Fächern Medizin, Rechtswissenschaften und
Philosophie, zählten mit Anita
Augspurg, Ricarda Huch, Rosa
Luxemburg und Franziska Tiburtius denn auch eine Reihe von
Frauen, deren Namen nicht nur
in die deutsche Bildungs- und
Hochschulgeschichte eingingen.
Die genannten Fächer sind aufschlussreich: Sie boten Zugang
sowohl zu den freien Berufen wie
auch zu Stellungen im Staatsdienst. Und das heißt konkret:
Wer ein derartiges Universitätsstudium als Frau und übrigens auch als Staatsbürger jüdischen Glaubens absolvierte, hatte
längst noch nicht die Eintrittskarte in den Staatsdienst auch
bei Erwerb eines ausgezeichneten
Universitätsdiploms in den Händen. Dazu bedurfte es staatlichen
Willens in der Form emanzipatorischer Gesetzgebung. Im Deutschen Kaiserreich war dies nicht
der Fall, wenngleich die Studentinnenzahlen bis 1918 auf über
6000 ansteigen sollten. Das entsprach etwa einem Zehntel der
deutschen Studentenschaft.
Wie heute bildete auch im
Deutschen Kaiserreich das Bildungswesen eine Angelegenheit der Länder, damals Bundesstaaten genannt. Der Reichstag
behandelte die Thematik „Studienrecht für Frauen“ seit 1891.
Doch er war gemäß der Bismarckschen Verfassung kein Vollparlament. Seit 1896 bestand an nicht
wenigen deutschen Universitäten
als Vorstufe der Vollimmatrikulation für Frauen die Möglichkeit,
den Status der Hospitantin, also
der Gasthörerin, einzunehmen.
Davon machten schnell Hunderte
von Frauen aus dem Bürgertum
Gebrauch.
Nachdem der Damm in Baden
gebrochen war, zogen rasch
andere deutsche Territorien nach:
Das Königreich Bayern folgte im
September 1903. Auch Württemberg, Sachsen, Thüringen, Hessen, das Rheinland und Mitteldeutschland waren hinsichtlich
der Universitäten dem Kernland
des Deutschen Kaiserreiches,
Preußen, um Längen voraus. Die
preußische Kulturbürokratie entschloss sich zu diesem Schritt
erst 1908.
Vielfalt der
Abschlüsse
Den Gipfel des Universitätsstudiums bildet(e) gemeinhin die
Promotion. Von 1908 bis 1932
wurden an deutschen Universi-
täten 10 500 Frauen promoviert.
Der Magister Artium als erster
akademischer Grad war in Österreich, nicht in Deutschland geläufig. Mit dem Diplom wurde ein
universitäres Studium der Ingenieurwissenschaften abgeschlossen. Hier waren damals Frauen
wirklich „handverlesen“.
Von den genannten akademischen Abschlüssen sind die
Staatsexamina zu unterscheiden.
Konkret: Der Doktortitel mochte
eine Frau „als Blaustrumpf“
schmücken, aber nur das Staatsexamen bot den Zugang zum
Staatsdienst. Erst die Weimarer
Republik schuf auf dem Feld der
Staatsexamina Rechtsgleichheit.
Diese freilich erbrachte angesichts der traditionalen Restbestände des Kaiserreichs und der
nicht fundierten demokratischen
Kultur nur langsam Veränderung.
Die NS-Diktatur schloss Frauen
nicht gänzlich vom Studium aus.
Doch trachtete das Regime nach
einer Entakademisierung der universitären Ausbildung.
Ohne Bildung keine Demokratie. Dieser Befund gilt auch
für Frauen, also die Hälfte der
Menschheit. Ob sich die Welt
demokratisch entwickeln kann
wird sich auch daran erweisen, ob Frauen die selben Bildungschancen wie Männer haben
– immer vorausgesetzt, dass wirkliche (nicht allein universitäre)
Bildung betrieben wird und Bildungsabschlüsse in qualitativer
Hinsicht nicht zu wohlklingenden Namenszusätzen verkommen.
Vor 75 Jahren: Die Umklassifizierung der „Panzerschiffe“ als Reaktion auf den Versailler Vertrag
RüstungsbeApril 1933
schränkundie Schwesgen gestatterschiffe
teten dem
„Admiral
Deutschen
Scheer“ und
Reich als
im Juni 1934
Ersatz verdie „Admiral
alteter LiniGraf Spee“.
enschiffe
Im Zuge
der Marine „Glücklicher Prinz“: Die „Prinz Eugen“ blieb als einzige der Aufrüsl e d i g l i c h schwere Einheit der Kriegsmarine unversehrt.
tung liefen
„gepanzerte
der KriegsSchiffe“ (frz.: cuirassé). Diese konsequen- marine ferner die um etwa 5000 Bruttoterweise als „Panzerschiffe“ eingedeutsch- registertonnen größeren, aber mit acht
ten Einheiten waren je nach Berechnungsart 20,3-Zentimeter-Geschützen schwächer
10 000 oder fast 15 000 Bruttoregisterton- bewaffneten Schweren Kreuzer „Blücher“,
nen groß. Für die neu geschaffene Klasse „Admiral Hipper“ und „Prinz Eugen“ zu.
galt seinerzeit die Formel: „Schneller als
Unterschiedlich waren auch die
die stärkeren Linienschiffe, mit sechs 28 Antriebsanlagen. Die Panzerschiffe
Zentimeter-Geschützen stärker als die erreichten mit acht Dieselmotoren in der
schnelleren Kreuzer.“
Spitze 28 Knoten und einen Fahrbereich
Dem Typschiff „Deutschland“, das von 8900 bis 10 000 Seemeilen bei 20
im Mai 1931 vom Stapel lief, folgten im Knoten. Die Schweren Kreuzer sollten
Foto: dpa/pa
G
Hinweis
+++ Neue E-Mail-Adresse: aktuell@bundeswehr.org mit einer Hochdruckheißdampfanlage 32
Knoten und einen Fahrbereich von 7900
Seemeilen bei 19 Knoten schaffen. Diese
Erwartung erfüllte sich jedoch nicht, da die
Antriebsanlagen sehr störanfällig waren.
Die „Deutschland“ wurde im November 1939 auf Befehl Hitlers in „Lützow“
umbenannt, da ein Verlust dieses Schiffes nach Überzeugung des „Führers“ wohl
„im Volke als schlechtes Omen empfunden würde“. Unabhängig davon überstand
abgesehen von der „Prinz Eugen“ kein
Schwerer Kreuzer unbeschadet den Krieg.
„Scheer“, „Hipper“ und „Lützow“ sanken
bei Kriegsende nach Bombentreffern oder
wurden selbst versenkt. „Die Admiral Graf
Spee“ wurde bereits im Dezember 1939
von britischen Kreuzern beschädigt und
von der Besatzung zum Sinken gebracht.
Das Schicksal der „Blücher“ erfüllte sich
im April 1940, als das Schiff bei der Besetzung Norwegens im Oslofjord beschossen und versenkt wurde.
(dh/mat)
+++ Hinweis
aktuell sport
23. Februar 2015
Wieder ganz oben
Mit Schmerzen auf
das Podest
Eisschnelllaufen. Hauptgefreiter Patrick Beckert hat bei der
Einzelstrecken-Weltmeisterschaft der Eisschnellläufer im
niederländischen Heerenveen
kürzlich überraschend Bronze
über 10 000 Meter gewonnen.
Für den 24-jährigen OlympiaSechsten aus Erfurt ist es der
größte Erfolg seiner Karriere.
Beckert bestritt das Rennen unter
Schmerzen, da er mit einem noch
nicht ganz ausgeheilten Außenbandriss im linken Sprunggelenk
an den Start ging. Für die zweite
deutsche Medaille bei den Wettkämpfen sorgte Claudia Pechstein. Die Berlinerin lief über die
500-Meter-Distanz ebenfalls auf
den dritten Platz. Es war bereits
die 40. WM-Medaille für die
43-Jährige.
(sid/eb)
Die deutschen Rennrodler erfüllen bei der WM in Sigulda die hohen Erwartungen.
von Stefan Rentzsch
Die üblichen
Verdächtigen
Erneutes Silber für
die Männer-Staffel
Hinweis
Ebenfalls eine erfolgreiche
Titelverteidigung gelang Natalie
Geisenberger im Wettbewerb der
Einsitzer. „Ich bin überglücklich
und stolz, die letzten Erfolge
waren keine Eintagsfliege“, sagte
Geisenberger: „Das vergangene
Jahr ist extrem gut gelaufen, und
jetzt konnte ich das Niveau halten.“ Die 27-Jährige setzte sich
vor der Russin Tatjana Iwanowa
und ihrer Landsfrau Hauptfeldwebel Tatjana Hüfner durch.
Hüfner ist durch ihren dritten
Platz nun mit vier Mal Gold
und je einer Silber- und Bronzemedaille die erfolgreichste
WM-Einzelstarterin. „Ich bin
froh über die Medaille. Wenn
man sieht, wie die Saison gelaufen ist, kann ich schon zufrieden
sein“, sagte die 31-Jährige. Ob
Sigulda ihre letzte WM war, weiß
Hüfner noch nicht: „Ich werde
noch ein paar Wochen ins Land
gehen lassen.“
Ausgerechnet der Gold-Garant
­
und viermalige Weltmeister
Felix Loch leistete sich jedoch
einen kleinen Ausrutscher. Im
Einzelwettbewerb der Männer
kam er nach einem zu verhaltenen Start im ersten Lauf nur auf
den zweiten Platz. Sieger wurde
der Russe Semen Pawlitschenko,
der damit den ersten Weltmeistertitel für sein Land holte. „Semen
war heute einfach besser. Er ist
gewaltig gefahren“, sagte Loch:
„Aber ich bin mit dem zweiten
Platz zufrieden“, fügte er versöhnlich hinzu.
Zu seiner Zufriedenheit dürfte
auch der Sieg der Teamstaffel,
den er kurze Zeit später zusammen mit Geisenberger und dem
Duo Wendl/Arlt einfuhr, beigetragen haben. Fast schon standesgemäß verwies die deutsche Staffel das russische Team und die
Kanadier auf die Plätze zwei und
drei. Ohnehin sind die Deutschen
in dieser noch jungen Disziplin
ungeschlagen und werden dies
auf absehbare Zeit wohl auch
bleiben.
Fast perfektes
Wochenende
Die Wiederholung des Durchmarschs von vor zwei Jahren
blieb in Sigulda also aus. Bei
einer Ausbeute von drei Gold-,
einer Silber- und einer Bronzemedaille kann man jedoch von
einem fast perfekten Wochenende reden. Die erfolgsverwöhnten deutschen Rennrodler haben
dem Druck standgehalten und
die in sie gesetzten Erwartungen mehr als erfüllt. Dennoch
nahm Felix Loch gleich die
nächste WM in der Heimat in
den Blick. „Nächstes Jahr sind
wir in Königssee am Zug. Das
wird etwas ganz Besonderes“,
sagte Loch.
Meister auf dem Board
Foto: imago
Erfolg für das
Badminton-Team
Badminton. Die deutsche Badminton-Nationalmannschaft hat
bei der Mixed-Team-Europameisterschaft Mitte Februar die
Bronzemedaille gewonnen. Das
Team um Oberfeldwebel Dieter
Domke (Foto), Stabsunteroffizier
Birgit Michels, Stabsunteroffizier
Fabienne Deprez, Hauptgefreiter
Johanna Goliszewski und Hauptgefreiter Peter Käsbauer unterlag im Halbfinale trotz herausragender Einzelleistungen dem
Rekordchampion Dänemark
mit 2:3. Da ein „kleines Finale“
nicht ausgetragen wurde, hatte
die Mannschaft Bronze bereits
vor dem Duell sicher. Im Finale
gewannen die Dänen gegen England.
(DBV/eb)
Als Team ungeschlagen: Felix Loch, Tobias Wendl, Tobias Arlt und Natalie Geisenberger (v.l.n.r.).
Den Auftakt der diesjährigen
Erfolgsserie machten Oberfeldwebel Tobias Wendl und Tobias
Arlt im Doppelsitzer. Die beiden Spitzenpiloten gewannen
souverän vor den Zweierschlitten aus Österreich und Italien.
„Wir hatten eine schwierige
Weltcup-Saison und sind nicht
so gut reingekommen. Deshalb sind wir jetzt einfach überglücklich“, sagte Wendl mit
Blick auf die durchwachsenen
Ergebnisse zu Beginn des Weltcups. Die bisher so dominanten
Weltcupführenden Stabsunteroffizier Toni Eggert und Sascha
Benecken landeten dagegen nur
auf dem vierten Platz und waren
nach ihrem schlechtesten Saisonergebnis entsprechend enttäuscht.
Für das Duo Wendl/Arlt war es
nach ihrem Triumph von 2013
die zweite WM-Goldmedaille in
der Disziplin.
Biathlon. Die deutsche Biathlon-Männerstaffel hat beim Weltcup in Oslo Mitte Februar ihren
ersten Sieg seit vier Jahren knapp
verpasst. Das Quartett, bestehend
aus Hauptfeldwebel Andreas
Birnbacher, Oberfeldwebel Erik
Lesser, Arnd Peiffer und Schlussläufer Simon Schempp musste
sich am Ende dem russischen
Team mit zwei Zehntelsekunden
geschlagen geben. Für die Mannschaft war es bereits die dritte
Silbermedaille in der laufenden
Saison.
(sid/eb)
Foto: dpa/pa
sigulda. Die deutschen Rennrodler haben es schon schwer.
Seit Jahren dominieren sie die
Konkurrenz bei allen Wettbewerben und in allen Disziplinen.
Deswegen ist die Fallhöhe vor
jedem Großevent enorm. Das galt
auch für die Weltmeisterschaft,
die Mitte Februar im lettischen
Sigulda stattfand. Schließlich
gewannen die Kufenflitzer bei
der vergangenen Auflage in
Whistler vor zwei Jahren in
allen vier Wettbewerben Gold
und insgesamt 10 der 12 vergebenen Medaillen.
Snowboarder der Bundeswehr erkämpfen sich vordere Plätze bei den deutschen Meisterschaften.
Bischofswiesen. Die Snowboarder der Bundeswehr haben
bei den Deutschen Meisterschaften im Ski-Center am Götschen in
Bischofswiesen kürzlich für Aufsehen gesorgt. Bei den zugleich
als Weltcup ausgetragenen
Wettkämpfen fuhr der 27-jährige Oberfeldwebel Alexander
Bergmann (Foto) im NachtParallel-Slalom auf Rang zwei.
Er musste sich lediglich dem Italiener Edwin Coratti
geschlagen geben.
Beim Parallel-Riesenslalom konnte sich
Oberfeldwebel Selina
Jörg als Schnellste durch-
+++ setzen. Ihr 30-jähriger Teamkollege Hauptfeldwebel Patrick
Bussler schaffte es im Finale auf
den zweiten Platz.
Weiter südlich
im bayerischen Skigebiet Grasgehren verteidigte
Stabsunteroffizier
Konstantin Schad beim ersten
von zwei Europacup-Rennen
seinen deutschen Meistertitel
im Snowboardcross. Gleichzeitig fuhr
er seinen
zweiten
Saisonsieg im
Europacup
ein.
Neue E-Mail-Adresse: aktuell@bundeswehr.org Foto: imago
10 Der 27-Jährige setzte sich
dabei gegen hochkarätige Weltcup-Kontrahenten durch. „Der
Titel war mir heute sehr wichtig“, konstatierte Schad. „Ich
will im Weltcup noch etwas
reißen.“ Das Finale brachte der
Rosenheimer jedoch locker nach
Hause, da sein andorranischer
Kontrahent Marin Tarroch nach
einem Fahrfehler ausschied. „Nachdem klar
war, dass ich den Titel
sicher habe, brauchte ich
am Ende nicht mehr so
viel riskiert“, freute sich
der Olympia-Dreizehnte von
Sotschi.
(eic)
+++ Hinweis
23. Februar 2015 Vermischtes Mono-mentaler Klangzauber
Weltspitze: Die Wiener Philharmoniker gehören seit Jahrzehnten
zur musikalischen Crème de la Crème.
von Andreas Müller
musik. „Legendär“ ist ein Prädikat, das heutzutage gern verliehen wird. Dinge sind schnell
legendär, egal ob sich nun
Legenden darum ranken oder
nicht. Der mittlerweile inflationäre Gebrauch des Wortes lässt
manch fabelhafte Sache voreilig
in zweifelhaftem Licht erscheinen. Doch wenn etwas dieses
Attribut verdient hat, dann der
legendäre Decca-Sound.
Revolutionäre
Klangtechniken
Seit bald siebzig Jahren gilt
das Label als Klangzauberer. Die
Aufnahmen der Decca werden
unter Experten und Klassikfreunden als visionär und maßstabsetzend geschätzt. Aber was
macht den Decca-Klang aus?
Ursprünglich für die akustische Unterscheidung von deutschen und britischen U-Booten
im Zweiten Weltkrieg entwickelt, schufen die britischen
Toningenieure der Decca das
„Full Frequency Range Recording“ (FFRR). Die neue Frequenzbreite bedeutete de facto „High
Fidelity“ (Hi-Fi). So entstand im
Juni 1944 die erste Klassik-Aufnahme mit der noch experimentellen Technik. Sie legte den
Grundstein für den einmaligen
Mono-Sound.
Vom Klanggewand der alten
Decca-Produktionen zeugt die
neue (limited) Edition „Mono
Years 1944-1956“. Sie umfasst
53 CDs, allesamt Wiederveröffentlichungen von Mono-Alben
mehrheitlich aus den 50ern. Da
deren Laufzeit unter der von CDs
liegt, hat man die Freiräume mit
weiteren Aufnahmen der Zeit
gefüllt. Insgesamt finden sich in
dem Würfel über 160 Werke wieder. Neben dieser Fülle an Aufnahmen besticht die Box in weiterer Hinsicht. So erscheinen 41
Stücke erstmals international bei
Weitaus gewichtiger ist jedoch
das musikalische Spektrum. Es
reicht von Bach und Händel über
Mozart, Haydn und Beethoven,
Brahms und Wagner bis hin zu
Strawinsky, Britten und Schostakowitsch. Ebenso sind weniger bekannte Namen zu finden.
Somit deckt die Box
nicht nur die Großen
ab, sie füllt stattdessen auch die musikalischen Räume
dazwischen und lässt
selbst den modernen Komponisten
Raum.
Damit
nicht genug:
Die scheinbar
unermessliche Bandbreite an Werken vom Barock
bis zur Moderne wird von großartigen Künstlern interpretiert. So sind mit Erich Kleiber
– einer der großen Fünf der goldenen Dirigenten-Ära –, Sir
Georg Solti, Clemens Kraus und
Hans Knappertsbusch oder den
Pianisten Wilhelm Backhaus und
Friedrich Gulda Musiker allerersten Ranges vertreten. Unter
den Orchestern glänzen mit den
Wiener Philharmonikern und
dem niederländischen Concertgebouw-Orchester zwei Klang-
körper, die seit Jahrzehnten mit
den Berliner Philharmonikern die
Weltspitze bilden.
Das Besondere des DeccaSounds zeigt exemplarisch die
Aufzeichnung von Beethovens
Neunter unter Kleiber (1952).
Der Dirigent erschafft mit den
Wienern eine tadellose Interpretation, die akustisch bestmöglich dargeboten wird: Das
Klangbild ist sehr klar, für Mono
ungewöhnlich räumlich. Es gibt
viele gleichalte, aber auch jüngere Aufnahmen, die weder den
Detailreichtum, noch den feinen
und rauscharmen Klang dieser
Produktion erreichen.
Die „Mono Years“ sind
eine herausragende
Sammlung: Hier
verschmelzen kompositorische Breite
mit interpretatorischer
Klasse
und zweifellos legendärem
Klang. Wer ältere Mono-Produktionen bislang wegen der
Aufnahmetechnik gescheut
hat, wird von dieser fesselnden Mischung aus Qualität und
Quantität eines Besseren belehrt.
Fo
to:
De
cca
Foto: dpa/pa
Hochkarätige
Auswahl
„Decca Sound: The Mono Years
1944-1956“, Limited Edition,
2015, 53 CDs, Decca, 110 Euro
aktuell verlost eine CD-Box.
Einfach eine E-Mail mit
Adresse und Betreff „Decca“
bis zum 1. März senden an:
aktuell@bundeswehr.org.
Hinweis
+++ Foto: Berlinale
Streifzüge durch Teheran
Kino. Insgesamt 19 Filme kämpften auf der
65. Berlinale um die begehrten Auszeichnungen des Filmfestivals. Im Wettstreit um
den Goldenen Bären für den besten Film
setzte sich „Taxi“, der Streifen des iranischen
Regimekritikers Jafar Panahi durch. Neben
der Gunst der internationalen Jury bekam die
halbdokumentarische Komödie bereits bei
der Aufführung am zweiten Tag der Berlinale
Szenenapplaus vom Publikum.
Als Regisseur und Taxifahrer zugleich
fängt Panahi in seinem mobilen Filmstudio,
mit Kameras auf dem Armaturenbrett, Eindrücke von Gesprächen zwischen ihm und
verschiedenen Passagieren ein. Bei heiteren
bis dramatischen Fahrten durch die pulsierenden Straßen der Hauptstadt sagen die Fahrgäste offen, was sie denken und berichten
authentisch über den Alltag in Teheran. Der
Hanna Saeidi: „Ich bin nicht in der Lage,
etwas zu sagen, ich bin zu ergriffen“.
Film thematisiert aktuelle Probleme im Iran,
wie die Härte der Scharia-Gesetze, die Lage
der Frauen und Mädchen und die Korruption
des Geheimdienstes.
„Taxi“ wurde unter höchstem Risiko für
alle Beteiligten gedreht, denn der Filmemacher hat seit 2010 Berufsverbot. Seine
Leidenschaft kann und will er nicht aufgeben:
„Mit Kino drücke ich mich aus.“ Den Preis
konnte Panahi aufgrund seines Ausreiseverbotes nicht selbst entgegennehmen. Dies
übernahm seine Nichte, Hanna Saeidi, die
in der heiklen Produktion eine prominente
Rolle einnahm. Bereits zwei Filme hatte
Panahi heimlich gedreht und das Filmmaterial nach Berlin geschmuggelt. Wie genau
der Film dorthin kam, bleibt das Geheimnis
des Regisseurs und seiner Helfer.
Bereits 2006 erhielt Panahi den Silbernen
Bären, 2013 folgte der Silberne DrehbuchBär. Solche Preisverleihungen bieten neben
der künstlerischen Würdigung die Möglichkeit, die politisch motivierten Benachteiligungen Panahis gegenüber dem MullahRegime symbolisch zu missbilligen. (jfs)
Buch. „Es
gibt wenige
Gelegenheiten, bei denen
so viel Wissenschaft in
Aktion beobachtet werden
kann wie von
einem Platz
im Flugzeug aus“, schreibt Brian
Clegg in seinem unterhaltsamen
Buch „Warum Tee im Flugzeug
nicht schmeckt und Wolken nicht
vom Himmel fallen“, das am vergangenen Freitag erschienen ist.
Für viele Menschen ist das Fliegen inzwischen etwas Alltägliches geworden. Dabei begibt
sich der Fluggast beim Fliegen
nicht nur in die Hände des Piloten, sondern vor allem in die der
Wissenschaft. Clegg erklärt beispielsweise, wieso wir ohne Relativitätstheorie ins Meer stürzen
würden, weshalb Vielfliegen eine
Verjüngungskur und eine wohlschmeckende Tasse Tee im Flugzeug ein Ding der Unmöglichkeit
sind. Und er lehrt uns, wieder
über die Welt zu staunen, die wir
vom Flugzeugfenster aus wahrnehmen. Das Taschenbuch ist
für Technikinteressierte kurzweilig geschrieben und eignet sich
nicht nur auf Langstreckenflügen.
Im Übrigen ist es auch für Flugangstgeplagte geeignet, denn die
anschaulichen Bespiele bieten
eine Fülle an Informationen, welche die Angst nehmen können.
So erfährt der Leser, warum es
wahrscheinlicher ist im Büro zu
sterben, als bei einem Flugzeugabsturz. Ein interessantes Buch
über die Technik und Physik der
Fliegerei.
(pfr)
Brian Clegg: „Warum Tee im
Flugzeug nicht schmeckt und
Wolken nicht vom Himmel
fallen“, 240 Seiten, Deutscher
Taschenbuchverlag, Nördlingen, 2015, 9,90 Euro, ISBN
978-3-423-34834-8
aktuell verlost drei Exemplare
des Buches. Einfach eine E-Mail
mit Adresse und Betreff „Flugzeug“ bis zum 1. März senden an:
aktuell@bundeswehr.org.
Ab 23. Juli im Kino.
Neue E-Mail-Adresse: aktuell@bundeswehr.org 11
Eine Reise in die
Welt der Fliegerei
Eine neue CD-Box dokumentiert Deccas wegweisende Aufnahmetechnik.
Decca auf CD. Die Pappschuber
zeigen die Optik der Originalalben und verleihen dem Ganzen
ein 50er-Jahre-Flair. Das stimmige Erscheinungsbild der Box
weiß zu begeistern.
aktuell Gewinnauslosung
aktuell 5/2015:
Je eine BluRay mit Werken
von Strauss gewinnen Annette
Kohlepp, Werner Hamm und
Marco Schnelle. Die DVD zu
dem Titel geht an Horst Glück.
Herzlichen Glückwunsch!
+++ Hinweis
aktuell vermischtes
Engagement für die Umwelt
Ausgewählte
­
Medienbeiträge
23. Februar, 20:15 Uhr, ArD:
Obergefreiter Hao Vu erreicht bei einem „Jugend Forscht“-Regionalwettbewerb den vierten Platz.
„BecKmANN – Unser Krieg?
Deutsche Kämpfer gegen
‚is‘-terror.“
Das neue Format „BECKMANN“ bereitet drängende
Fragen unserer Zeit filmisch auf.
Reinhold Beckmann recherchiert
mit der Kamera vor Ort. Für
die Premieren-Sendung reist er
zusammen mit Co-Autor Helmar
Büchel in den Irak und spricht
mit deutsch-jesidischen Kämpfern, die gegen die Terrormiliz
„IS“ kämpfen. Zudem beobachtet
und interviewt Beckmann Verteidigungsministerin Ursula von
der Leyen in Erbil bei Treffen
mit Kurden-Führern und Bundeswehrausbildern, die PeschmergaKämpfer im Umgang mit deutschen Waffen trainieren.
Youtube-video der Woche:
Nach einem Wasserschaden in
der Kinderklinik Siegen müssen
Operationen auf Krankenhäuser
im Umkreis verteilt werden.
Die Bundeswehr hilft mit ihrem
mobilen OP-Zentrum, das der
Klinik zwei OP-Räume zur Verfügung stellt und so für enorme
Entlastung sorgt.
(eb)
Der Beitrag „Mobiles
OP-Zentrum für Kinderklinik Siegen“ unter
www.youtube.com/
bundeswehr.
23. Februar 2015
Welches Wort oder welche Redewendung gebrauchen Sie zu häufig?
Was machen Sie denn da!?
T
Wie können Sie am besten entspannen?
Bei einem ruhigen Abend mit Freunden und einem guten Wein.
Welche lebende Person bewundern Sie am meisten?
Helmut Schmidt.
­
Foto: privat
12 der Soldat der ersten Kompanie
des ABC-Abwehrbataillons 7.
Vu beschäftigt sich bereits seit
acht Jahren mit Naturschutzmanagement. Im vergangenen
Frühjahr erhielt er dann auf einer
Fachveranstaltung das Angebot
für die Thematik. „Ein ganzes
Jahr hat die Vorbereitung des
Projektes gedauert, da ich natürlich nur außerhalb meiner Dienstzeit daran arbeiten konnte“, sagt
der Pfälzer.
Es hat sich herausgestellt, dass
seine Anstrengungen keinesfalls
nutzlos waren. „Ich konnte mit
einer Firma für Naturschutzmanagement zusammenarbeiten“, freut sich Vu. „Gemeinsam kartierten wir das Biotop
und bestimmten Flora und Fauna
im Gebiet ‚Wiesen bei Schöneberg‘.“ Die ausgewerteten Daten
werden nun vom Landesamt für
Umweltschutz genutzt.
(sr)
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Ich hätte am liebsten ein fotografisches Gedächtnis wie Mike Ross
aus der Serie „Suits“.
Was ist Ihre größte Errungenschaft?
Mein Netzwerk, das ich täglich pflege und erweitere.
Was können Sie besonders gut kochen?
Putenbrustfilet mit Bandnudeln und leckeren Beilagen aus der Saison.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an einem anderen Menschen
am meisten?
Einen ehrlichen, warmherzigen Charakter.
Wo möchten Sie am liebsten leben?
An der Mosel.
Was war Ihr größter Fehler in der Vergangenheit?
Dass ich mich in meiner Kindheit mit falschen Menschen umgeben habe.
Wer sind Ihre Helden in der Wirklichkeit?
Meine Mutter, meine beste Freundin, meine Mentoren und meine
Kameraden.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Ora et labora et lege, Deus adest sine mora – Bete und arbeite und
lies, Gott ist da ohne Verzug.