75 Jahre Juniorengruppe - EDEKA

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75 Jahre Juniorengruppe - EDEKA
75 Jahre
EDEKA Juniorengruppe e.V.
Initiative ergreifen. Potenzial entfalten. Erfolg gestalten.
Inhalt
4-5
Grußwort Wolfgang Clement,
Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
6-7
Grußwort Gerhard Peter,
Vorstandsmitglied der EDEKA Aktiengesellschaft
8-9
Grußwort Jürgen Manegold,
Vorstandsmitglied der EDEKABANK AG
10-11
Chronik
Selbsthilfe zur Selbstständigkeit
12-13
Chronik
in Bildern
14-15
Chronik
Fachliches Training fördern
16-17
Chronik
in Bildern
18-19
Chronik
Drei Stufen zum Erfolg
20-21
Chronik
„Weck‘ den Unternehmer in Dir“
22-24
Essay
Förderung mit Tradition
25-27
Interview
Mehr Verantwortung – neue Chancen
28-29
Standpunkte
EDEKANER zur zukünftigen Bedeutung der Juniorengruppe
30-31
Porträt
„Ein Gespür für das Geschäft bekommen“
32-33
Ausblick Wolf-Eckhard Lang,
Verbandsdirektor des EDEKA Verband kaufmännischer Genossenschaften e.V.
34-35
Danksagung/Impressum
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75 Jahre EDEKA Juniorengruppe e.V.
Grußwort
Wolfgang Clement
„Hunderte Absolventen im Jahr nutzen das
Aufstiegsprogramm der EDEKA Juniorengruppe
als Sprungbrett in die Selbstständigkeit.“
4
Sehr geehrte Damen und Herren,
Anreize zur Eigeninitiative schaffen, mittelständische Strukturen stärken, Existenzgründer fördern – das könnten Stichworte für eine arbeitsmarktpolitische Rede im Jahr 2005
sein. Tatsächlich aber sind das seit Jahrzehnten die Eckpfeiler
für den Erfolg von EDEKA. Dazu kann ich nur sagen: Gratulation!
Besonders eine Entscheidung, die inzwischen 75 Jahre zurückliegt, erhält in unseren Tagen wieder Signalwirkung. Im
Jahr 1930 hat EDEKA als Genossenschaft selbstständiger
Kaufleute beschlossen, eigenverantwortlich für ihren Nachwuchs zu sorgen, in der Spar- und Arbeitsgemeinschaft der
Jungkaufleute, heute EDEKA Juniorengruppe. Der Verein
sorgt dafür, dass die EDEKA-Gruppe über umfassend ausgebildete neue Mitarbeiter verfügt, und nimmt damit zugleich
gesellschaftliche Verantwortung wahr. Bei der EDEKA lernen
jährlich über 10.000 Azubis und erhalten so eine Perspektive
auf dem Arbeitsmarkt. Dafür kann ich mich nur bedanken,
denn junge Menschen in Arbeit zu bringen, gehört zu den
vordringlichsten Aufgaben in Deutschland.
Hervorzuheben ist, dass die EDEKA Juniorengruppe nicht
nur darauf wartet, bis Jugendliche sich bei ihr bewerben.
Seit 2002 geht EDEKA vielmehr selbst in die Schulen, um
das Unternehmen vorzustellen. Wir haben in Deutschland
das Problem, dass Schülerinnen und Schüler oft gar nicht
wissen, welche Berufe für sie in Frage kommen und wo sie
diese erlernen können. Hier leistet die EDEKA Juniorengruppe Pionierarbeit. Wenn ein selbstständiger Einzelhändler
zusammen mit seinen Azubis vor einer 8. Klasse sitzt, dann
erfahren die Jungen und Mädchen mehr als aus Faltblättern
und Broschüren.
Alle wissen, dass Deutschland nur vorankommt, wenn seine
Menschen Eigeninitiative zeigen. Wir brauchen Macher, nicht
Nörgler. Deshalb bin ich froh, dass EDEKA jungen Menschen
eine außergewöhnliche Chance gibt: mit Ende 20 Unternehmer zu sein. Hunderte Absolventen im Jahr nutzen das Aufstiegsprogramm der EDEKA Juniorengruppe als Sprungbrett
in die Selbstständigkeit. Sie sind nicht Angestellte, sondern
Mittelständler – mit allen Freiheiten und aller Verantwortung, die das mit sich bringt. Ihre Motivation und ihr Erfolg
garantieren neue Arbeitsplätze. Damit ist das Junioren-Aufstiegsprogramm Treibstoff für den Job-Motor Mittelstand.
Ich wünsche der EDEKA Juniorengruppe alles Gute zum Jubiläum, Erfolg und weiterhin gute Ideen!
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Clement
Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
5
75 Jahre EDEKA Juniorengruppe e.V.
Grußwort
Gerhard Peter
„Die Kräfte, die sich hier bilden, sichern den Fortbestand
und das Wachstum der gesamten EDEKA-Gruppe.“
6
Liebe Juniorinnen und Junioren, liebe EDEKANER, sehr geehrte Damen und Herren,
darf ein Jubilar mit 75 sich „Junior“ nennen? Bei Menschen
würde das eher komisch wirken, aber bei einer Institution wie
der „Juniorengruppe“, die von jungen, aktiven EDEKANERN
getragen wird, ist es nur angemessen. Auch im Alter von 75
Jahren, die die Juniorengruppe jetzt feiern kann, ist sie erfrischend vitale Keimzelle für die zukünftige Entwicklung der
EDEKA-Gruppe.
Die Juniorengruppe, hervorgegangen aus der unvergesslichen
Spara, tut etwas für die EDEKA-Jugend. Nun handelt es sich
dabei auch um eine ganz besondere Jugend. Zum ziellosen
Herumschaffen gibt es für sie bei uns keine Zeit, es wird hart
gearbeitet vor einer starken Aufstiegsperspektive, und es wird
keiner hängen gelassen.
Die Juniorengruppe gibt unserem Nachwuchs Unterstützung
und Vertrauen und bietet jede Menge Chancen, auf eigenen
Füßen zu stehen. Vor 75 Jahren lautete das Motto der Spara:
„Spare und arbeite“. Heute würden wir es anders herum formulieren, aber die Zielrichtung, der Kurs auf die Selbstständigkeit
in jeder Hinsicht, ist identisch geblieben.
Unsere Junioren halten die EDEKA jung. In zahlreichen
Fortbildungsprogrammen, in Erfa-Gruppen und regionalen Juniorenkreisen wird nicht nur Wissen von Alt nach
Jung vermittelt. Hier entwickelt sich der neue Elan, treiben
Wissbegier und Träume neue Ideen nach vorne. Aus der
Juniorengruppe werden wichtige und kritische Impulse in
die etablierten Reihen der Gruppe gegeben. Daraus ist ein
in Jahrzehnten frisch gewachsener ständiger Dialog zwischen den EDEKA-Generationen geworden, der die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt sichert. Was
die Juniorengruppe vermittelt, ist seit 75 Jahren mehr als
eine Hilfestellung zum Füllen des Sparstrumpfes oder eine
Vermittlung trockenen Fachwissens. Von Anfang an ging es
auch darum, echte Persönlichkeiten zu entdecken, zu bilden, zu
schulen und zu fördern. Dabei entstand das Bild vom erfolgreichen Kaufmann und Unternehmer, den wir den EDEKANER
nennen. Aber nicht eine gleichmachende Gehirnwäsche trägt
dieses Bild, sondern der Glaube an die Vielfalt und Individualität
freier Charaktere, das Vertrauen in die kreative Marktkraft der
Selbstständigkeit. Dies ist und bleibt ein vitalisierendes und
dynamisierendes Element des gemeinsamen Gruppenerfolgs.
Und somit werden unsere Jungkaufleute auch nicht als
Vollzugskräfte eines konzernartigen Unternehmenswillens
gesehen, sondern als selbstständige Unternehmer, die vor Ort
ihre lokale Kompetenz beweisen, Aufgaben in den Verwaltungen und Kommunen wahrnehmen und nicht zuletzt durch
die Ausbildung weiteren Nachwuchses ihre Verantwortung
gegenüber der EDEKA und der Gesellschaft nachweisen.
Unsere EDEKA-Genossenschaften und ihre Hamburger
Zentrale sind sich einig: Ohne die Juniorengruppe würde die
EDEKA nicht so gut strukturiert von „unten“ nachwachsen. Die
Kräfte, die sich hier bilden, sichern den Fortbestand und das
Wachstum der gesamten EDEKA-Gruppe.
Herzlichst Ihr
Gerhard Peter,
Vorstandsmitglied der EDEKA Aktiengesellschaft
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75 Jahre EDEKA Juniorengruppe e.V.
Grußwort
Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Freunde der Juniorengruppe,
warum ist die EDEKA-Gruppe der größte Lebensmittelhändler in der Bundesrepublik und weshalb ist sie in einem
schwierigen Wettbewerbsumfeld so erfolgreich?
Weil der Preis und das Produkt nicht alles sind. Es sind die
Menschen, die Mitarbeiter, die Kaufleute, die Tag für Tag mit
hohem Engagement dem Kunden die Ware präsentieren, die
Service und Kundennähe praktizieren.
Dieses hohe Niveau der Kundenorientierung gilt es nicht
nur zu halten, sondern in Anbetracht der herrschenden Konkurrenzsituation ständig zu steigern. Daher brauchen wir
engagierte und motivierte Auszubildende, Mitarbeiter und
Führungskräfte, die unsere Weiterbildungsangebote wahrnehmen und für sich als Karrierechance verstehen.
Die geringer werdende Zahl der Schulabgänger macht es
immer schwieriger, junge Menschen für den Lebensmitteleinzelhandel zu begeistern. Hier unterstützen uns unsere
berufsqualifizierenden EDEKA internen Aus- und Weiterbildungsprogramme, die die Übernahme von Sach- und Mitarbeiterverantwortung sehr frühzeitig ermöglichen.
fähiges Fachpersonal und qualifizierte Führungskräfte mit
hohem Servicebewusstsein auch zukünftig die vitalen Interessen der Gruppe erkennen und fortentwickeln. In diesem
Umfeld finden wir die Existenzgründer von heute und morgen, die nicht nur den Genossenschaftsgedanken weitertragen, sondern auch mit ihrem unternehmerischen Mut bereit
sind, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.
Die EDEKA Juniorengruppe e.V. sieht ihre zentrale Aufgabe
nicht ausschließlich in der Bündelung, der Stärkung und der
Vertretung der Interessen des kaufmännischen Nachwuchses der EDEKA-Gruppe, sondern fördert gezielt ausgewählte
junge, erfolgreiche und selbstständige Kaufleute zu kompetenten Unternehmerpersönlichkeiten.
Als Vorstandsmitglied der EDEKA Juniorengruppe ist es mir
wichtig, das Engagement sowie die Dienstleistungsbereitschaft zu fördern, auf die mit steigender Betriebsgröße zunehmend notwendigen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse
und Managementqualitäten hinzuweisen und, soweit möglich, diese zu vermitteln.
Mit den EDEKA-Nachwuchsprogrammen, insbesondere dem
„Junioren-Aufstiegsprogramm“, „Führungskraft Handel“ und
der Fortbildung zum „Handelsfachwirt“, schaffen wir eine Basis für die berufliche Förderung und Persönlichkeitsentwicklung junger Mitarbeiter.
In einer Zeit, in der Begriffe wie Basel II und interne Ratingverfahren Kreditgespräche beherrschen, wird es zunehmend
schwieriger, Kreditgeber von der eigenen Unternehmerkompetenz zu überzeugen. Darüber hinaus ist es notwendig, zukunftsweisende Konzepte auf einer gesicherten Eigenkapitalbasis in die Gespräche einzubringen.
Das professionelle Engagement vieler Leistungsträger in der
EDEKA-Gruppe ermöglicht das hohe Niveau in der Aus- und
Weiterbildung. Hiermit stellen wir sicher, dass leistungs-
Unter diesen Prämissen ist es mein Hauptanliegen, beratend
und, soweit gewünscht, an der Gestaltung zukunftsorientierter Unternehmen mitzuwirken, um sowohl dem Einzelunter-
8
Jürgen Manegold
nehmen und damit auch mittelbar der EDEKA-Gruppe den
Zugang zu Kapitalgebern zu erhalten oder zu schaffen. Gerne
möchte ich weiter in den Gremien der EDEKA Juniorengruppe
an der Aus- und Fortbildung junger Menschen zu charismatischen Unternehmern mit einem hohen Maß an persönlicher,
strategischer und fachlicher Kompetenz mitwirken.
Mit der Jubilarin feiern wir eine junge, vitale und dynamische
Organisation, die für die Zukunft der EDEKA-Gruppe einen
wesentlichen Beitrag leisten wird.
Mit freundlichem Gruß
Jürgen Manegold,
Vorstandsmitglied der EDEKABANK AG
„Das professionelle Engagement vieler Leistungsträger
in der EDEKA-Gruppe ermöglicht das hohe Niveau
in der Aus- und Weiterbildung.“
9
Chronik
Selbsthilfe zur Selbstständigkeit
Mit der Idee des Gemeinschaftssparens eröffnete die Spara talentierten Jungkaufleuten die Möglichkeit, ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Bis heute fördert die
Juniorengruppe den Schritt in die Selbstständigkeit.
Die Broschüre einer Bausparkasse brachte Ende der Zwanziger
Jahre die zündende Idee. Aus dem Grundgedanken, Sparen und
Arbeiten nach dem Beispiel einer Bausparkasse zur praktizieren,
entwickelten EDEKA Verbandsdirektor Dr. Paul König und Fritz
Godau, Direktor der EDEKABANK, mit der Spara ein Konzept,
das es jedem Kaufmannsgehilfen ermöglichen sollte, sich den
Traum von einer Selbstständigkeit zu erfüllen.
Mit vereinten Kräften sparen
Ihre Idee der Selbsthilfe zur Selbstständigkeit fällt in die Zeit der
Weltwirtschaftskrise mit steigender Inflation und wachsender
Arbeitslosigkeit. Ein scharfer Verdrängungswettbewerb gefährdete in den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts zudem die
Existenz mittelständischer Kolonialwarenhändler. Eltern oder
Lehrherren vermochten in dieser düsteren Situation immer
seltener die Finanzierung eines Geschäftes zu unterstützen,
und alleine aus eigener Kraft bestand keine Chance, sich eine
Existenz aufzubauen.
Die Lösung dieser Misere war die Gründung der „Spar- und
Arbeitsgemeinschaft der Jungkaufleute des Deutschen Koloni-
alwaren- und Feinkost-Einzelhandels e.V.“ kurz Spara, am 22.
Juli 1930. „Vereinte Kraft vieles schafft“, so lässt sich der genossenschaftliche Gedanke zusammenfassen, der zu einem der
Kernanliegen der Spara gehörte.
Spara: der Königsweg zum eigenen Geschäft
„Die erste Mark auf dem Spar-Konto ist der erste Baustein zur
Selbständigkeit“, ermutigte die Spara in den dreißiger Jahren
den Nachwuchs. Bis zu 40 Lehrlinge und Angestellte sparten
in regionalen Spara-Gruppen, von denen bis zum Beginn des
Krieges knapp 200 entstanden. Die Solidarität unter den angehenden Kaufleuten war gelebtes Prinzip: Gemeinsam sparten
sie ein Guthaben an und gemeinsam wählten sie den Besten
unter sich aus, der ein Darlehen erhalten sollte. Frühestens
nach zwei Jahren finanzierte die EDEKABANK aus dem Ersparten einen Kredit, der binnen fünf Jahren getilgt werden musste.
Schnell hatte die Spara-Idee Erfolg und entwickelte sich zum
Königsweg für den Traum vom eigenen Lebensmittelgeschäft.
1941 zählte der Verein bereits rund 10.000 Mitglieder und bis
zum Ende des Zweiten Weltkriegs verhalf die Spara rund 1.000
Mitgliedern dazu, sich auf eigene Füße zu stellen.
1930
1928
• 12. Oktober 1928: Dr. Paul König und Fritz Godau veröffentlichen einen ersten Beitrag „Selbständigkeit durch Selbsthilfe“
über die Lösung des Nachwuchsproblems im kaufmännischen
Mittelstand in der EDEKA HANDELS-RUNDSCHAU
10
• 24. Juni 1930: Der 22. EDEKA Verbandstag beschließt die Gründung der „Spar- und Arbeitsgemeinschaft der Jungkaufleute des
Deutschen Kolonialwaren- und Feinkost-Einzelhandels e.V.“ (Spara)
• 22. Juli 1930: 26 Kaufleute gründen die Spara im Berliner
EDEKA-Haus
• Oktober 1930: Gründung der Reichsgeschäftsstelle der Spara als
Abteilung des EDEKA Verband e.V.
Auch während der Kriegszeit blieben viele Sparaner ihrer Organisation eng verbunden und zahlten regelmäßig Beiträge,
obwohl während des Krieges keine Darlehen vergeben wurden. So entwickelte sich die Spara, nach ersten schwierigen
Nachkriegsjahren, rasch weiter. Denn auch in den vollständig veränderten wirtschaftlichen Verhältnissen funktionierte
die genossenschaftliche Selbsthilfe und bereits 1950 vergab
der Verein erneut erste Spara-Darlehen. In den fünfziger und
sechziger Jahren hatte die Spara, die 1955 auf eine 25-jährige Erfolgsgeschichte zurückblickte, Hochkonjunktur. „Heute
Angestellter – morgen Chef“, warben Informationsbroschüren der Spara-Nachwuchsorganisation und ermutigten dazu,
den Schritt in die Selbstständigkeit zu tun. Freiheit im Beruf
und ein sicherer Verdienst versprachen attraktive Perspektiven. Bis zum Siebenfachen des angesparten Betrags, maximal
50.000 Deutsche Mark, standen den Jungkaufleuten in dieser
Zeit zur Verfügung, um ein eigenes Geschäft zu erwerben.
über Warenvaluta und Beratung bis hin zur Beschaffung öffentlicher Fördergelder.
In den vergangenen Jahrzehnten haben die Spara und die
EDEKA Juniorengruppe die Ursprungsidee der Gründungsväter
zeitgemäß ausgestaltet und bewährte Traditionen wie Solidarität und Förderung gezielt dazu genutzt, begabten jungen Menschen tragfähige Zukunftsperspektiven im Handel zu eröffnen.
Ein Konzept, das auch nach 75 Jahren nichts von seiner Zündkraft verloren hat.
Tragfähige Perspektiven eröffnen
Mittelständische Existenzgründer zukunftsorientiert zu fördern, blieb auch nach 1970 die Kernaufgabe der Spara, die sich
inhaltlich neu strukturierte und in EDEKA Juniorengruppe e.V.
umbenannte. Das gemeinsame Sparmodell hatte inzwischen
ausgedient. Heute unterstützen die EDEKA Zentrale und die
EDEKA-Regionalgesellschaften gemeinsam mit der EDEKABANK Jungunternehmer bei der Finanzierung eines eigenen Geschäftes. Die Unterstützung reicht von Expansionsvergütungen
1931
• Ab 01. Januar 1931: Zweimal im Monat erscheint das Spara
Mitteilungsblatt, als Beilage der EDEKA HANDELS-RUNDSCHAU
• 09. April 1931: Verabschiedung der ersten Spara-Satzung auf
der Berliner Generalversammlung
1933
• 07. Januar 1933: Das erste Spara-Darlehen wird ausgezahlt
11
Chronik
Kaufmann Hermann Marx-Stölting mit
drei Angestellten 1946 hinter der Theke
seines Geschäftes in Kiel.
Ambitionierte Nachwuchskraft: Ein Spara-Jungkaufmann sucht im Berliner
Spara Mitteilungsblatt von
1932 eine Position als
Geschäftsführer.
Ein gemeinsames Lied verband alle SparaMitglieder. Dr. Paul König komponierte 1934 die
erste Version des Liedes.
Typisches EDEKA-Geschäft in den vierziger Jahren.
1934
• Dr. Paul König komponiert das Spara-Lied als Neujahrspräsent
für die Mitglieder
12
1938
• Bis 31. Dezember 1938 machen sich 731 Mitglieder mit Hilfe der
Spara selbstständig
Zahlreiche Busse bringen Tagungsteilnehmer aus ganz Deutschland am
1. Juli 1955 zur Spara-Jubiläumstagung nach Berlin und im Rahmen des
Festprogramms zu Besichtigungen.
1953 wurde das Spara-Lied auf
der Bundestagung in Bielefeld
um das so genannte „Bielefelder
Bekenntnis“ erweitert.
„Selbständigkeit planen auf
die rechte Art“, ermutigt die
Spara ihre Mitglieder auf der
Bundestagung 1957.
Die Spara Nachrichten informierten als zentrales Kommunikationsmittel des Vereins alle
Mitglieder über aktuelle und betriebskundliche
Themen. Die Jubiläums-Ausgabe erschien zum
25-jährigen Bestehen der Spara.
1940
1939
• Am Jahresende beläuft sich das Sparguthaben der Spara auf
über 1 Million Reichsmark
• Januar 1940: Zur Spara gehören 188 Ortsgruppen
• Der Krieg zerstört vielfach die Pläne für eine Selbstständigkeit.
Die Spara hält Kontakt zu den einberufenen Jungkaufleuten und
schickt das Mitteilungsblatt an die Feldpost-Anschrift
13
Chronik
Fachliches Training fördern
Für viele junge Kaufleute wurde die Spara beruflich und menschlich zur Heimat.
Vorrangig förderte der Verein Nachwuchskräfte durch eine umfassende und
praxisnahe Ausbildung. Zudem sorgten die Arbeit in den Ortsgruppen, die Spara
Nachrichten und das gemeinsame Lied für eine hohe Identifikation mit dem Verein.
„Die Spara sollte ein Sammelbecken der Besten unseres beruflichen Nachwuchses werden“, blickte die EDEKA
HANDELS-RUNDSCHAU in den fünfziger Jahren auf die Anfänge der Spara zurück. Ein hoher Anspruch, den der genossenschaftliche Verein schon in den Anfangsjahren erfüllte.
Seit ihrer Gründung setzte sich die Spara dafür ein, dass ihre
Jungkaufleute einen Blick über den Ladentisch warfen, und
rückte die fachlich-berufliche Ausbildung in den Vordergrund. Arbeitsabende vermittelten solide Kenntnisse über
Plakatschrift, Dekoration, Warenkunde, Kundendienst oder
Steuerrecht; das Training von Verkaufsgesprächen oder Kurse zur kalten Küche vermittelten praktisches Wissen.
Ein einheitliches Lied für eine gemeinsame Idee
Über die Arbeit in ihren regionalen Gruppen fühlten sich viele Sparaner auch menschlich und persönlich eng mit ihrer
Organisation verbunden. Mit dem Spara-Lied von Dr. Paul
König erhielt die gemeinsame Idee 1934 ein einheitliches
Lied, das eine Vielzahl von Musikstücken ablöste. „Alles,
was seit zwei Jahrzehnten in der Spara-Idee, ihren Leitsätzen und in ihrem wahrhaft idealistischen Wirken in unse-
1941
• Zur Spara gehören nun mehr als 10.000 Mitglieder
14
rer jungen Generation Überzeugung wurde, singt sich im
Spara-Lied in die Herzen der Freunde ein“, heißt es 1951
in den Spara Nachrichten. EDEKA Verlagsdirektor Walfried
Mayer textete die moderne Fassung des Liedes. Bis Ende der
sechziger Jahre gehörte das Lied, das den Zusammenhalt
zwischen den Ortsgruppen förderte, zum festen Bestandteil
der Spara-Treffen und wurde sogar als sinfonische Fassung
auf Schallplatte gebannt.
1948
• Wiedereröffnung der Spara-Hauptgeschäftsstelle in Hamburg
Seit 1931 informierte zweimal monatlich das Spara Mitteilungsblatt die Mitglieder über Organisatorisches und publizierte Artikel mit „belehrendem Inhalt“. 1950 übernahmen
die Spara Nachrichten den Informationsaustausch zwischen
der Hauptstelle in Hamburg sowie den landesweiten SparaGruppen und förderten das Wissen des Nachwuchses über
berufspolitische, wirtschaftliche und genossenschaftliche
Themen.
Lehrgänge verbessern das Wissen
Nach dem Krieg veränderte sich der Handel rapide. Die Konkurrenz wuchs, Selbstbedienungsmärkte und Filialgeschäfte
großer Konzerne positionierten sich erfolgreich. Die notwendige Vergrößerung der Geschäfte erforderte wachsende
Investitionen und stellte steigende betriebswirtschaftliche
Anforderungen an die selbstständigen Lebensmitteleinzelhändler. Ein neuer Unternehmer-Typ war gefragt und die
Spara gefordert, die Kaufleute optimal zu fördern, um ihre
Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Neben den monatlichen
Treffen fanden bereits 1950 zusätzlich zu Arbeitsabenden
Wochenendlehrgänge statt, um den selbstständigen Kaufleuten volks- und betriebswirtschaftliche Kenntnisse zu vermitteln. Sehr früh etablierte die Spara das Aus- und Fortbildungssystem, das EDEKA bis heute auszeichnet.
Frohsinn und Geselligkeit“, brachte die Jubiläumsausgabe
der Spara Nachrichten 1955 das Wesen des Spara-Vereins
auf den Punkt, der seit 1951 auch weiblichen Mitgliedern offen stand. Die Leistungsfähigkeit und die Nachwuchsarbeit
der Spara rückten zunehmend in den Mittelpunkt.
Hohes Niveau der Spara-Ausbildung
Mit der Berufslaufbahnberatung gewährleistete die Spara
eine individuelle Förderung der einzelnen Mitglieder. Sie
stellte ihren Kaufleuten nicht nur neue Produkte wie Tiefkühlkost vor, sondern organisierte Exkursionen, Studienfahrten oder Werksbesichtigungen, bot Einblicke in moderne
Produktions- und Herstellungsprozesse und förderte damit
das Fachwissen und die Beratungskompetenz ihrer Kaufleute. Auch die Gestaltung der Geschäfte, die Verkaufspsychologie und der Einfluss der Werbung wuchsen an Bedeutung.
Prüfsteine für die Leistungsfähigkeit und den Ausbildungsstand waren in den sechziger Jahren neben Redner-Wettstreiten und Schaufensterwettbewerben vor allem die
Spara-Deutschlandwettbewerbe. Alle zwei Jahre bewiesen
Lehrlinge, Gehilfen und selbstständige Jungkaufleute mit
schriftlichen Arbeiten ihre Fachkenntnisse und das beachtliche Niveau der Spara-Ausbildung.
„Tradition und Fortschritt, Alt und Jung, hochwertige berufliche Bildungsarbeit, Männer und Frauen, rege Spartätigkeit,
1950
• 01. Juni 1950: Zwei Jahre nach der Währungsreform gewährt
die Spara, erstmals nach dem Krieg, neue Gründungsdarlehen
• 24. Februar 1950: Die erste Ausgabe der Spara Nachrichten
erscheint als Beilage der EDEKA HANDELS-RUNDSCHAU
1951
• 25. August 1951: Die 10. ordentliche Vertretertagung der Spara
in Göttingen beschließt die gleichberechtigte Aufnahme weiblicher Mitglieder
15
Chronik
Mit Staffelei und Stiften übten junge Kaufleute und Fachschüler des
Lebensmitteleinzelhandels 1953, Plakate und Werbebilder zu malen.
1958 zahlten Jungkaufleute monatlich zwischen fünf und dreißig
Deutsche Mark auf ihr Spara-Sparbuch ein. Das Guthaben wurde mit vier
Prozent verzinst.
1952
• April 1952: Die Spara Nachrichten erscheinen zweimal im
Monat als selbstständiges Mitteilungsblatt
16
Glückwünsche zum eigenen Geschäft: Mit
Urkunden ehrte die Spara bis Anfang der siebziger Jahre Mitglieder, die das große Ziel der
Selbstständigkeit erreicht hatten.
1955
• Juli 1955: 25-jähriges Jubiläum der Spara
Die Mitgliedskarte der Spara dokumentierte
neben der Orts- und Gruppenzugehörigkeit
den Status als ordentliches oder förderndes
Mitglied sowie das Eintrittsdatum. Auf den
Innenseiten wurden die Beitragszahlungen
sorgfältig notiert.
Erfahrene Unternehmer
fördern junge Nachwuchskräfte. Mit dem
Slogan „Selbsthilfe zur
Selbständigkeit“ warb die
Spara in den fünfziger
Jahren um Jungkaufleute.
Beispiel für einen typischen „Großraummarkt“ der sechziger Jahre: Ein
vielfältiges Warenangebot auf über 140 qm Verkaufsfläche bot der
Markt des EDEKA-Kaufmanns Flum im Odenwald.
Die Tagungsteilnehmer sichteten auf der Spara
Bundestagung 1962 in Bielefeld Arbeiten, die für
den Deutschlandwettbewerb eingereicht wurden.
1968
1965
• Erste Sitzung des Arbeitsausschusses, der bis heute das
Aufsichtsratsgremium ist
• Juli 1968: Die ersten Nachwuchskräfte starten in Berlin ihr
Praktikum, welches dem heutigen „Junioren-Aufstiegsprogramm“
entspricht (aktueller Prospekt: „Gehen Sie in Führung!“)
17
Chronik
Drei Stufen zum Erfolg
Mit einem systematischen, mehrstufigen Aus- und Fortbildungsprogramm fördert
die Juniorengruppe die Wettbewerbsfähigkeit der EDEKA-Kaufleute bis heute und
sichert der EDEKA-Gruppe qualifizierten Nachwuchs.
„Die Spara soll aus ihrer bisherigen Form herauswachsen und zu einer betriebswirtschaftlichen Trainings- und
Leistungsgemeinschaft werden, die im besten Sinne des
Wortes unternehmerische Ziele verfolgt“, beschrieb der damalige Verbandsdirektor Erich H. Diederichs auf der Spara
Bundestagung 1968 den veränderten Anspruch der Spara.
zubildenden bis zum Jungkaufmann. Zugleich leistete die
Juniorengruppe einen wichtigen Beitrag zur Lösung des
Nachwuchsproblems. Das veränderte Programm sah Anfang der siebziger Jahre vor, jährlich rund 400 bis 500 qualifizierte und unternehmerisch denkende Kaufleute auszubilden, um die Marktposition der EDEKA zu festigen und
auszubauen.
Bildungsarbeit neu strukturieren
Der Selbsthilfegedanke sollte auch zukünftig das zentrale
Leitmotiv der EDEKA-Nachwuchsorganisation bleiben.
Doch die Veränderungen und der schärfere Wettbewerb im
Einzelhandel erforderten eine umfassendere und strukturiertere Bildungsarbeit. Um diesen Neuanfang mit einer
verstärkt marktorientierten Ausbildung sowie die Zugehörigkeit der Nachwuchsorganisation zur EDEKA-Handelsgruppe deutlich zu symbolisieren, wurde die Spara 1970 in
EDEKA Juniorengruppe e.V. umbenannt.
Das neue Aus- und Fortbildungsmodell war sachlich, zielorientiert, leistungsbezogen und förderte systematisch
alle Stufen des kaufmännischen Nachwuchses vom Aus-
Ökonomisches Wissen vermitteln
„Trimm Dich nach oben – trimm Dich noch mehr – dann
kommst Du weiter!“, lautete die Parole des neuen dreistufigen Ausbildungsprogramms in den Siebzigern. Erstmals
sorgten regionale Ausbildungsleiter für die berufliche Ausbildung und hielten den Kontakt zur Schule. Moderne Lehrmaterialien und fachlich qualifizierte Referenten sicherten
einen hohen Standard der Ausbildung. Nach dem Ende ihrer
Lehrzeit wuchsen die Nachwuchskräfte in den Juniorenkreisen durch monatliche Halbtagesseminare Schritt für Schritt
in ihre zukünftigen Positionen hinein. Die zweite Stufe auf
der Karriereleiter bildeten die Junioren-Fortbildungskurse,
die ein fundiertes ökonomisches Wissen vermittelten. Die
1974
1970
• 10. Oktober 1970: Die Spara wird in
EDEKA Juniorengruppe e.V. umbenannt
18
• Einführung des „Handelsfachwirts“ bei EDEKA. „Nur noch wenige
Schritte...“ – mit diesem Slogan wirbt der aktuelle Prospekt für diese
Fortbildung
praktischen Erfahrungen. Ein fünftägiger Kurs in der EDEKA
Bildungsstätte Schlangenbad bereitete die Kandidaten optimal bis in die siebziger Jahre auf die Abschlussprüfung des
Praktikums vor.
Breites Karrierespektrum eröffnen
Besten dieser Seminare hatten die Chance, zusätzlich das
einjährige „Praktikum“ zu absolvieren. Es startete 1969 in
Berlin als Modell-Projekt, war schnell reif für den „Export“
ins gesamte Bundesgebiet und ist bis heute das „Herzstück“
des EDEKA-Ausbildungssystems. Bereits 1985 unterhielt die
Juniorengruppe sechs Praktikantenzentren.
Mit dem „Praktikum“, das seit 1990 „Junioren-Aufstiegsprogramm“ heißt, vermittelt die Juniorengruppe talentierten
Nachwuchskräften umfassendes praxisorientiertes Rüstzeug.
Damit eröffnet sie jungen Menschen ein breites Karrierespektrum vom Supermarktleiter über den Fachberater oder Einkäufer im Großhandel bis hin zum selbstständigen Unternehmer.
Das facettenreiche Programm der Juniorenfortbildungskurse,
das sich stets den dynamischen Entwicklungen im Lebensmitteleinzelhandel anpasst, leistet nicht nur einen wichtigen
Beitrag für die Nachwuchsarbeit der EDEKA, sondern für den
gesamten Lebensmitteleinzelhandel.
Die Praktikanten durchliefen in ausgewählten EDEKAMärkten alle wichtigen Abteilungen des Geschäftes: Von
der Disposition bis zur Warenannahme, von der Kundenberatung bis zur Personalplanung reichte die Bandbreite der
1976
• Beginn des Junioren-Aufbauseminars als
Vorbereitung auf das „Praktikum“
1980
1991
• Juli 1980: Einstellung des 1.000sten Praktikanten
• 50 Jahre EDEKA Juniorengruppe e.V.
• Einführung des neuen Programms „Führungskraft Handel“
19
Chronik
„Weck‘ den Unternehmer in Dir“
Das vielfältige Weiterbildungsprogramm der EDEKA Juniorengruppe qualifiziert
junge Menschen für Führungsaufgaben in allen Bereichen der EDEKA-Gruppe. Das
„Junioren-Aufstiegsprogramm“ mit dem Ziel der Selbstständigkeit ist heute das
Herzstück der Ausbildungsangebote.
Ein Fest, die Feier zum 25-jährigen Bestehen des „Junioren-Aufstiegsprogramms“ 1995 in Berlin, kennzeichnete für die Juniorengruppe den Aufbruch ins dritte Jahrtausend. Die Globalisierung, die zunehmende Konzentration in Handel und Industrie,
die schnelle Expansion der Discounter und als Folge der deutlich
verschärfte Wettbewerbsdruck stellen an junge Führungskräfte
und die EDEKA-Nachwuchsentwicklung große Herausforderungen. Die Juniorengruppe übernimmt in dieser Situation eine
treibende Rolle in der Förderung begabter junger Menschen und
damit auch für die Zukunftssicherung der EDEKA-Gruppe.
200 Jungkaufleute absolvieren pro Jahr das
„Junioren-Aufstiegsprogramm“
EDEKA war und ist die Heimat selbstständiger Kaufleute. Und
damit das auch in Zukunft so bleibt, engagiert sich die Juniorengruppe vorrangig dafür, Existenzgründern praxisorientiertes
Rüstzeug für ihre Arbeit mitzugeben. Zugleich ist es heute eine
ihrer Kernaufgaben, hoch motivierte und qualifizierte Mitarbeiter und Führungskräfte für Aufgaben in allen Bereichen des Unternehmens, ob für Einzel-, Großhandel oder für die Zentrale,
auszubilden.
1995
• 3.000 Nachwuchskräfte haben das „Praktikum“ absolviert
• 25 Jahre „Praktikum“/„Junioren-Aufstiegsprogramm“
20
Der Klassiker im breiten Spektrum der EDEKA-Nachwuchsentwicklung ist das mittlerweile ins 36. Jahr gehende „JuniorenAufstiegsprogramm“ (Praktikum). Seit 1968 absolvierten rund
4.400 Nachwuchskräfte das Basisprogramm – heute sind es
annähernd 200 pro Jahr.
Junge Menschen zeitgemäß fördern
Zusätzlich hat die Juniorengruppe bereits 1991 mit der Fortbildung „Führungskraft Handel“ das zentrale Existenzgründungsprogramm der EDEKA ins Leben gerufen. Von 480 qualifizierten
Nachwuchskräften haben bis heute über 300 Kaufleute ihr eigenes Geschäft eröffnet oder führen den elterlichen Betrieb fort.
Ist das Ziel erreicht, greift mit dem „Unternehmer Kompetenz
Programm“ seit 2003 eine zusätzliche Weiterbildung für junge
Unternehmerpersönlichkeiten. Das bundesweit einzigartige Projekt bereitet gezielt auf verantwortungsvolle Aufgaben in regionalen und nationalen Gremien vor. Die Juniorengruppe versteht
ihre Arbeit als Zukunftsinvestition für EDEKA. So startete die
EDEKA-Gruppe 2003 gemeinsam mit der IHK als Pilotprojekt
die 18 Monate dauernde Fortbildung zum „Fachberater Vertrieb“. Die Berater werden gezielt praxisorientiert ausgebildet
1998
• Der EDEKA Verband e.V. verleiht den ersten Nachwuchsförderpreis
• Die Juniorengruppe geht online (www.edeka-karriere.de)
und unterstützen die EDEKA-Kaufleute effektiv in ihrer täglichen Arbeit. Zugleich hat die Juniorengruppe maßgeblich am
Ausbildungsrahmenplan für das neue Berufsbild Kaufmann/frau im Einzelhandel mitgearbeitet und trug unter anderem
dazu bei, dass die „Grundlagen unternehmerischer Selbstständigkeit“ in diesen Plan aufgenommen wurden.
Das facettenreiche Aus- und Weiterbildungsangebot ist nicht
zuletzt Ausdruck der modernen genossenschaftlichen Förderung
innerhalb der EDEKA-Gruppe.
•
Jährlich nehmen rund 60 junge Menschen ihre Fortbildung
zum „Handelsfachwirt“ auf und qualifizieren sich für Aufgaben in der EDEKA Zentrale, im Groß- und Einzelhandel.
Das „3P“-Programm (Potenzial. Praxis. Perspektive.) fördert seit 2003 Nachwuchskräfte für Aufgaben in der Zentrale und in den Großhandlungen.
Seiteneinsteigern eröffnet das „Qualifix-Programm“ seit
zwei Jahren eine Karriere bei EDEKA.
Seit 2004 fördert und unterstützt das „Trainee-Programm
für Existenzgründer“ angehende Selbstständige in enger
Zusammenarbeit mit den Regionalgesellschaften.
•
•
•
Die Arbeit der Juniorengruppe setzt aber nicht erst bei den Existenzgründern und ihrer Qualifizierung an. Sie mobilisiert bereits
bei Schulabgängern und Auszubildenden Begabungsreserven.
Der erfolgreichen Werbekampagne des Jahres 2000 „Weck‘ den
Unternehmer in Dir“ folgte 2003 das EDECASTING. Bis heute hat sich EDEKA mit der Blue-Box in über 3.000 Schulklassen als attraktiver Arbeitgeber vorgestellt. „Klappern gehört
zum Handwerk“ heißt es und so zeichnet die Juniorengruppe
gemeinsam mit dem EDEKA-Verband seit 1998 erfolgreiche
2003
• Start des „Unternehmer Kompetenz
Programms“
• Über 4.000 Nachwuchskräfte haben das
„Junioren-Aufstiegsprogramm“ absolviert
Junioren, Marktleiter und Jungkaufleute mit Nachwuchsförderpreisen aus und stellt ihre erfolgreiche Arbeit einer breiteren
Öffentlichkeit vor.
Die Nachwuchsförderung, die die EDEKA Juniorengruppe seit 75
Jahren erfolgreich vorantreibt, war und ist in Deutschland einmalig. Auch in Zukunft wird sie in enger Zusammenarbeit mit allen Bereichen der EDEKA-Gruppe das Wissen, die Fähigkeit und
Kreativität junger Menschen stets zeitgemäß fördern und ihnen
eine Karriere in der faszinierenden Welt des Handels eröffnen.
Damals wie heute aktuell: Die Frage der „Spara Nachrichten“ (1962) an Ingrid Köhler, Verkäuferin bei einem
EDEKA-Kaufmann in Helmbrechts und 2. Vorsitzende
der Spara-Gruppe Helmbrechts (Obfr.).
Ist Leistungssteigerung im Lebensmitteleinzelhandel ohne Weiterbildung
möglich - ja oder nein?
„Nein – nur durch zielbewusste und planmäßige Fortbildung vermögen wir im
Einzelhandel das „Mehr“ an Leistung zu
schaffen, das uns Erfolg gewährleisten
soll. Die fortschreitende Aufklärung und Aufgeschlossenheit
des Kunden erfordert auch von uns ein schnelles Einstellen auf
jede neue Warengruppe, auf jeden neuen Artikel; und das
ergibt sich nicht mehr aus der bloßen Begegnung mit Ware im
Geschäft, hier muss man Warenkunde lernen. Das Gleiche gilt
für die neuen Verkaufsformen und für die zeitbedingten
Änderungen in den Verbraucherwünschen.“
2004
• Beginn des „Qualifix-Programms“, welches
Seiteneinsteiger fördert
• Start des neuen „Trainee-Programms für
Existenzgründer“
2005
• 75 Jahre EDEKA
Juniorengruppe e.V.
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Essay
Förderung mit Tradition
Für seine Doktorarbeit zum Thema „Der institutionelle Wandel der EDEKA-Gruppe“
recherchierte Sebastian Kretschmer in den EDEKA-Archiven. In seinem Essay
beleuchtet der 28-Jährige die genossenschaftliche Idee im Laufe der Jahrzehnte.
Der Anstoß zur Gründung der Spara als Vorläuferorganisation der EDEKA Juniorengruppe wurde in den zwanziger Jahren
des letzten Jahrhunderts gegeben. Schon damals wuchs die
Gefahr der Verdrängung des selbstständigen Lebensmitteleinzelhandels immer deutlicher. Die konkurrierenden
Wettbewerbsgruppen der Filialbetriebe und Konsumgenossenschaften waren dem selbstständigen Handel beim Aufbau neuer Geschäfte deutlich überlegen.
Gleichzeitig wurden bestehende Geschäfte oft wegen
Überalterung aufgegeben oder von Konkurrenten
aufgekauft. Die Ursache für diese problematische
Entwicklung lag hauptsächlich darin, dass dem Nachwuchs im Lebensmitteleinzelhandel der Weg in die
Selbstständigkeit kaum noch offen stand, denn die
Finanzierung neuer Existenzen wurde zunehmend
schwieriger. Der Nachwuchs an jungen Kaufleuten
blieb somit aus. Zur Lösung dieser Existenzprobleme reichten die Mittel der Einkaufsgenossenschaften
meist nicht aus, denn ihre Aufgabe bestand in der
Wettbewerbssicherung bestehender Unternehmen. In dieser
Situation war es notwendig, neue Wege zu gehen.
Spara-Darlehen ermöglichen Existenzgründungen
Die Spara sah vor, Jungkaufleute im Lebensmitteleinzelhandel, die den Wunsch hatten, sich selbstständig zu machen,
in örtlichen Gruppen zusammenzufassen. Gemeinschaftlich
sollten alle Mitglieder einen finanziellen Grundstock ansparen, um daraus Darlehen für Existenzgründungen zu finanzieren. Darüber hinaus sollten die Jungkaufleute auf beruflich-fachlichem Gebiet ausgebildet werden. Kredite sollten
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nur jenen Mitgliedern gewährt werden, die durch ihre fachliche Eignung eine Rückzahlung des Darlehens sicherstellen
konnten. Gleichzeitig sollte sich der Jungkaufmann durch den
Rückhalt in seiner EDEKA-Genossenschaft gegenüber den
Wettbewerbern behaupten können. Ziel der EDEKA-Gruppe
war und ist es, aktive Lebensmitteleinzelhändler zu fördern,
die die Wettbewerbsposition und die Zukunftsfähigkeit des
Unternehmens sichern.
Diese zentralen Überlegungen, die bei der Gründung der
Spara eine Rolle spielten, zeigen bereits sehr früh, welch
hohe Bedeutung den Jungkaufleuten für die Erneuerung und
Weiterentwicklung der EDEKA-Gruppe beigemessen wurde.
Während eine hohe Zahl von selbstständigen Kaufleuten der
Kooperation in ihren frühen Jahren beitrat, wurde es im Laufe
der Zeit immer schwieriger, qualifizierte Kaufleute zu gewinnen. Entsprechend wuchs mit den Jahren die Bedeutung des
Nachwuchses aus den eigenen Reihen. Nach dem Ende des
Zweiten Weltkriegs und der Gründung der Bundesrepublik
setzte erneut eine Phase des verstärkten Wettbewerbs ein.
Der Konzentrationsprozess im Lebensmitteleinzelhandel
stellte hohe Anforderungen an die EDEKA-Gruppe. In der fast
hundertjährigen Geschichte der Gruppe waren immer wieder
Anpassungen an sich wandelnde Wettbewerbsbedingungen
notwendig, um erfolgreich bestehen zu können. Der Juniorengruppe kommt bei der Bewältigung dieses Strukturwandels
eine Schlüsselrolle zu.
Sebastian Kretschmer, Diplomvolkswirt/Wissenschaftlicher Mitarbeiter
am Institut für Genossenschaftswesen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
„Die Fähigkeit, lokale Besonderheiten zu berücksichtigen, ist
Kennzeichen der Ausbildungsarbeit der Juniorengruppe.“
Es ist bei einer solchen Entwicklung von zentraler Bedeutung,
dass die institutionellen Regelungen nicht zu starr sind, um
zu gewährleisten, dass die EDEKA-Gruppe sich flexibel an
veränderte Umwelt- und Marktbedingungen anpassen kann.
Gehen die stabilisierenden Beschränkungen zu weit, so wird
das unternehmerische Gestaltungspotenzial unterdrückt.
Vielmehr müssen genügend Freiräume geschaffen werden,
die den Kaufleuten ausreichende Gewinnmöglichkeiten eröffnen. Ist dieser Handlungsfreiraum innerhalb der Institution
zu eng, so kann wirtschaftlicher Stillstand die Folge sein. Die
Flexibilität einer Institution bemisst sich nicht nur nach der
Anpassungs-, sondern auch nach der Gestaltungsflexibilität.
EDEKA kann ihrer Aufgabe nur dann gerecht werden, wenn sie
dieses Spannungsfeld zwischen Stabilitäts- und Flexibilitätsanforderungen beherrscht.
Qualifizierter Nachwuchs sichert die Zukunft
Die Gründung der Juniorengruppe ist ein positives Beispiel für
die Anpassungsfähigkeit der EDEKA-Gruppe. Nachdem die
Kooperation keine Händler mehr hinzugewinnen konnte, um
die Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe weiter zu sichern, wurde mit der Juniorengruppe ein neues Instrument geschaffen,
um das Nachwuchsproblem zu lösen und die Abwanderung
der Kaufleute zu verhindern. Denn durch fehlende Entwick-
lungsmöglichkeiten wechselten
qualifizierte Mitarbeiter vermehrt
in andere Wirtschaftszweige oder
zu Wettbewerbern. Gerade dies
kann den Fortbestand der EDEKA
entscheidend gefährden. Denn
die genossenschaftliche Struktur
der Gruppe kann nur erhalten
bleiben, wenn der Mitgliedernachwuchs gesichert ist. Entsprechend kommt der Förderung
talentierter Jungkaufleute aus den eigenen Reihen eine herausragende Bedeutung zu.
Wachsender Wettbewerb erfordert vermehrte
Förderung
Nach der Theorie des institutionellen Wandels können Reformen nur glücken, wenn die evolutionäre Entwicklung der
EDEKA-Gruppenstruktur berücksichtigt wird. Denn die zukünftige Entwicklung ist immer von den historischen Geschehnissen geprägt und lässt nur Anpassungen in kleinen
Schritten zu. Es kommt hinzu, dass die Investitionen der
Kaufleute auf diese Gruppenstruktur abgestimmt sind, was
ebenfalls grundlegende Veränderungen aufgrund der demokratischen genossenschaftlichen Elemente unmöglich macht.
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Neben dieser spezifischen Struktur und Entwicklung der
EDEKA-Gruppe kommt den Mitarbeitern, die die Juniorengruppe fördert, eine besondere Bedeutung zu. Der zunehmende Wettbewerb verlangt eine vermehrte Förderung der
Kaufleute, denn vor allem ihre lokale Kompetenz und ihr spezifisches Wissen ermöglichen eine sehr gute Ausrichtung auf
die Kundenwünsche. Zudem können die Einzelhändler auch
das Sortiment den regionalen Besonderheiten anpassen. Diese
Flexibilität ist bei einem zentralistisch geführten Unternehmen nahezu unmöglich. Die Dezentralität und die Fähigkeit,
lokale Besonderheiten zu berücksichtigen, sind wesentliche
Kennzeichen der EDEKA sowie der Ausbildungsarbeit der
Juniorengruppe. Neben dem beruflichen Fachwissen, das in
den Ausbildungsprogrammen vermittelt wird, kann außerdem
Wissen über das informelle Gefüge, unternehmensspezifische
Kommunikationskanäle sowie Werte und Normen generiert
werden. Dieses Wissen ist unternehmensspezifisch und nur innerhalb der EDEKA-Gruppe nutzbar, trägt aber wesentlich zum
Verständnis der genossenschaftlichen Gruppenstruktur bei.
Fachliche Ausbildung in mehreren Stufen
Nachdem die Nachwuchsförderung bereits im Wettbewerb
der neu entstehenden Betriebsformen zu Beginn des vorigen Jahrhunderts eine wichtige Rolle gespielt hat, vollzieht
sich dieser Prozess seit den Nachkriegsjahren bis heute noch
wesentlich stärker. Die Strukturentwicklung und die Wettbewerbsintensität haben seither erheblich zugenommen.
Neue Geschäfts- und Betriebstypen sind entstanden und der
Preiswettbewerb hat sich deutlich verstärkt. Hierbei kam es
auch zu einer intensiveren Verknüpfung der einzelnen Handelsstufen. Diese wechselseitige Beeinflussung der Wettbewerber trägt als Triebfeder wesentlich zur Veränderung der
Marktstrukturen und zum institutionellen Wandel der Branche sowie der Akteure bei. Der kontinuierlich steigende Ka-
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pitalbedarf, den die Vergrößerung der Verkaufsflächen nach
sich zieht, erschwert den Weg in die Selbstständigkeit zunehmend. Genau hier knüpft die Ausbildungsarbeit der Juniorengruppe an. Neben der fachlichen Ausbildung im mehrstufigen
Ausbildungsprogramm der Juniorengruppe steht schließlich
der Schritt in die Selbstständigkeit. Sie wird erleichtert durch
die Förderung sowohl durch die EDEKABANK, die Großhandelsbetriebe als auch durch die EDEKA Zentrale.
Wegen der schwierigen Situation, eine Selbstständigkeit im
Lebensmitteleinzelhandel außerhalb von Kooperationsgruppen zu realisieren, kommt einer Organisation wie der EDEKA
eine besonders wichtige Rolle zu. Dies zeigt auch der unterschiedliche Geschäftserfolg, den angestellte Filialleiter und
selbstständige Kaufleute erzielen. Den Abhängigkeiten, die
dabei entstehen können, wirkt die genossenschaftliche Organisationsform entgegen. Durch die demokratischen Elemente
sowie Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung, vor allem aber durch das Ziel der Existenzsicherung,
das im genossenschaftlichen Förderauftrag verankert ist, wird
diese Gefahr wirkungsvoll gebannt. Dies gilt gleichermaßen
für die Weiterbildungsaktivitäten.
Insgesamt haben sich die Anforderungen an die Kaufleute im
Lebensmitteleinzelhandel erhöht. Der gesamte Wandel der
Struktur von kleinen Betriebseinheiten, wie sie bei der Gründung der Spara bestanden, bis hin zu den modernen Großflächen verdeutlicht, wie in gleichem Maße die Ansprüche an
die Mitarbeiter gestiegen sind. Die Juniorengruppe fördert die
Kaufleute gezielt mit ihrer Ausbildungsarbeit und trägt somit
maßgeblich dazu bei, die Zukunft des selbstständigen Lebensmitteleinzelhandels und der EDEKA-Gruppe zu sichern.
Interview
Mehr Verantwortung – neue Chancen
Die Rolle von Unternehmen in der Gesellschaft verändert sich. Jürgen Schultheis, stellvertretender Ressortleiter Rhein/Main der Frankfurter Rundschau, sprach mit Holger BackhausMaul, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, über
Anforderungen und Aussichten für Unternehmen, sich als Corporate Citizen zu positionieren.
Jürgen Schultheis: Herr Backhaus-Maul, Milton Friedman
hat vor 35 Jahren im „New York Times Magazine“ geschrieben: „The business of business is business“. Gilt dieses
Diktum noch angesichts der Debatte über Corporate Citizenship, des Gedankens, dass sich Unternehmen wie gute
Bürger verhalten sollen?
Holger Backhaus-Maul: Dieser Satz gilt unvermindert, nur
stellt sich die Frage: Was ist Business? Es gehört heute zum
„guten Ton“, sich als Unternehmen gesellschaftspolitisch
zu verorten, soziale, kulturelle oder ökologische Projekte
gemeinsam mit Non-Profit-Organisationen zu entwickeln
und darüber hinaus gesellschaftspolitisch mitzugestalten.
S: Zuweilen wird behauptet, dass sich die gesellschaftliche
Verantwortung von Unternehmen allein darin erschöpft,
Arbeitsplätze zu schaffen. Reicht das aus oder stehen Unternehmen in einem größeren Verantwortungszusammenhang?
B-M: Der interessante Punkt liegt im Detail. Wenn ein Unternehmen sagt, wir schaffen Arbeitsplätze, dann übernimmt es damit selbstverständlich auch Verantwortung.
Für Unternehmen, die sich als Corporate Citizen verstehen,
ist dieses aber erst der Anfang: Welche Art von Arbeitsplätzen werden geschaffen, welche Produkte und Dienstleistungen werden in welcher Qualität und mit welchen
Kosten erzeugt?
S: Wie können sich Unternehmen als Corporate Citizen verantwortlich verhalten?
B-M: Wir erleben derzeit einen vielfach gebrochenen Trend.
Manche meinen, es würde sich um den Rückzug des Staates
handeln; ich hingegen würde eher von einer Veränderung
des Staates sprechen. Wir beobachten aber auch Wandlungen im Selbstverständnis und im Handeln von Unternehmen. Im gesellschaftlichen Gefüge kommt es zu einer
Neuverteilung von Rechten und Verantwortung zwischen
Staat, gemeinnützigen Organisationen und nicht zuletzt
Unternehmen. Ein konventionell denkendes Unternehmen
würde unter Verweis auf das deutsche Sozialstaatsmodell
verkünden: Wir zahlen Beiträge und Steuern und bilden aus,
damit ist der sozialen Verantwortung Genüge getan. Diese
Zeiten sind vorbei. Vermutlich werden Unternehmen künftig wenig Steuern zahlen und auch bei den Beiträgen zu den
Sozialversicherungen können sie mit weiteren Entlastungen
rechnen. Diese finanziellen Entlastungen lassen einen weiteren Bedeutungsverlust des Staates erwarten. Im Zuge
dessen werden die politischen und gesellschaftlichen Anforderungen an Unternehmen steigen – im globalen Maßstab und unter Wettbewerbsbedingungen.
S: Welche Anforderungen sind das?
B-M: Das sind Anforderungen von Seiten unterschiedlicher
Stakeholdergruppen, wie etwa „bewussten Konsumenten“.
25
Interview
Holger Backhaus-Maul ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Erziehungswissenschaften an
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zum
Thema Corporate Citizenship veröffentlichte Holger
Backhaus-Maul bereits mehrere Bücher. Er arbeitet
projektbezogen mit der EDEKA-Gruppe zusammen.
Sie fragen, woher kommt das Produkt, welche Qualität und
welchen Preis hat es? Da geht es um mehr als „Geiz ist geil“.
Das sind anspruchsvolle Forderungen vor allem im Qualitätssegment, in dem sich deutsche Unternehmen stark positioniert haben.
S: Die „Geiz ist geil“-Kampagne hat in Deutschland Schlagzeilen gemacht. Wer wird am Ende den Vorteil haben: Der
rein gewinnorientierte Betriebswirtschaftler oder der
Marktteilnehmer, der ökonomische und ethische Aspekte
miteinander kombiniert.
B-M: Der „reine“ Ökonom, der nur auf den Faktor Kosten
schaut, verdient Artenschutz, ist vom Aussterben bedroht.
Der „kluge“ Ökonom hat auch andere Faktoren im Blick.
Eine Vielzahl deutscher Unternehmen bewegt sich im Qualitätssegment. Sie werden kaum Chancen haben, würden sie
auf billige Produkte setzen. Wenn man hingegen auf „wissensbasierte“ Produkte setzt, bestehen für deutsche Unternehmen nach wie vor gute Chancen auf dem Weltmarkt.
Bei Qualitätsprodukten sind Unternehmen rasch auch mit
Fragen konfrontiert, die sich auf die Produktion richten. Und
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diesen selbstverständlich kritischen Fragen müssen sich Unternehmen vorausschauend und offensiv stellen.
S: Werden künftig jene Unternehmen Vorteile haben, die
lückenlos aufzeigen können, wie ein Produkt hergestellt
worden ist?
B-M: Es gibt einen kritischen Geist in dieser Republik, der
bestrebt ist, eine Transparenz des Marktes herzustellen.
Aber nicht nur im Hinblick darauf, was das Produkt kostet. Geiz mündet über kurz oder lang in Enttäuschung. Wir
werden erleben, wie Konsumenten fragen werden: Welche
Qualität, welche Langlebigkeit hat das Produkt, wie sind die
Öko- und die Sozialbilanz? „Geiz ist geil“ ist insofern der Beginn einer größeren Transparenz des Marktes. Die kritischen
Fragen geiziger und enttäuschter Billigkonsumenten werden
nicht ausbleiben.
S: Was raten Sie Unternehmen, gerade mit Blick auf eine
kritischere Öffentlichkeit, wie sollten sie sich künftig als
Corporate Citizen verhalten?
„EDEKA hat mit ihren Kaufleuten auf den lokalen Märkten
exzellente Möglichkeiten, um sich im Dialog mit den
Kunden zu positionieren.“
B-M: Es wäre eine kluge Strategie, mit den einzelnen Interessengruppen, mit denen das Unternehmen zu tun hat, in
Dialog zu treten. Natürlich werden Unternehmen erst einmal Bedenken vor kritischen Fragen oder vor überschwänglichen Erwartungen auf Seiten von Stakeholdergruppen haben. Aber mittelfristig ist das ein hohes Innovationspotenzial, wenn – um ein Beispiel zu nennen – ein Autohersteller
mit Umweltinitiativen mit klugen Non-Profit-Organisationen den Dialog aufnimmt. Das kann für die Innovationsfähigkeit des Unternehmens erhebliche Impulse auslösen.
ternehmens. Als Corporate Citizen verfügen Unternehmen
über ein Repertoire an Strategien, um dem Endverbraucher
markante Unterschiede deutlich zu machen. Und gerade
Unternehmen wie EDEKA, mit einer hohen Eigenständigkeit
ihrer Kaufleute und Einzelbetriebe, haben auf den lokalen
Märkten exzellente Möglichkeiten, um sich im Dialog mit
ihren Kunden zu positionieren. Hier sehe ich ein Potenzial.
Ein Potenzial, das EDEKA von zentralisierten Handelsketten
unterscheidet.
S: Welche Branchen haben den Gedanken des Corporate
Citizenship gefördert?
B-M: In den USA und Großbritannien ist das gerade auch
der Einzelhandel. Dort besteht ein erheblicher Preiswettbewerb unter den Anbietern. Im Grunde aber lässt sich an
der Preisschraube nicht mehr viel drehen. Also muss man
sich auf andere Art und Weise von Mitwettbewerbern unterscheiden, nicht mehr über den Preis, sondern über die
Qualität des Produktes, die Art und Weise des Produktionsprozesses und die gesellschaftspolitische Rolle des Un-
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Standpunkte
EDEKANER zur zukünftigen Bedeutung der Juniorengruppe
„75 Jahre EDEKA Juniorengruppe e.V. bedeutet permanente Aktivität, um junge
Menschen für EDEKA zu gewinnen, zu begeistern und zu
qualifizieren. Auch in Zukunft gilt es, den Förderungsauftrag konsequent wahrzunehmen und den sich ändernden Herausforderungen anzupassen.“
„Ich sehe die Juniorengruppe als vertrauensvollen Partner, der jungen
Menschen mit guten Ratschlägen zur Seite steht
und sie bei der Übernahme von Verantwortung
unterstützt. Dabei wird ein guter Informationsaustausch zukünftig immer wichtiger. Die
Juniorengruppe hilft dabei, Kontakte zu pflegen und auszubauen.“
Hermann Schröer, Ausbildungsleiter
EDEKA Minden-Hannover Zentralverwaltungsgesellschaft mbH
Sascha Riasanow, Marktleiter E neukauf Neuburg/Donau
„Wir setzen bei der qualifizierten Ausbildung unserer
Kaufleute konsequent auf
die Programme der EDEKA
Juniorengruppe. Denn hier
wird praxisnah nach dem
Motto „aus der Praxis, für
die Praxis“ ausgebildet und
es werden gezielt die Inhalte vermittelt, die ein Unternehmer im selbstständigen Lebensmitteleinzelhandel
benötigt. Weiter so!“
„Mit ihrer engagierten Juniorenarbeit fördern
und fordern die EDEKA Zentrale und die Großhandlungen unsere Nachwuchskräfte gezielt.
Diese Arbeit werden wir den jungen Leuten auch
in Zukunft anbieten. Wir erleben, dass sie die
Chancen, die ihnen die verschiedenen Programme sowie die regionalen Juniorenkreise bieten,
mit großer Begeisterung und Einsatzbereitschaft
nutzen.“
Andre Glahn,
Kaufmann
Klaus-Peter Worm, Geschäftsführer
E neukauf Glahn,
EDEKA Handelsgesellschaft Hessenring mbH
Worbis/Thüringen
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„Über den Erfolg der EDEKA entscheiden künftig noch stärker als bisher top ausgebildete, dynamische Unternehmer und Nachwuchsmanager. Ein Höchstmaß an Flexibilität
in einem sich rasant verändernden Markt sowie der aktive Erfahrungsaustausch auf
europäischer Ebene – mit den neuen Allianzpartnern Intermarché und Eroski – werden
dabei ganz zentrale Rollen spielen. Potenzial gibt es genug. Die Bedeutung der Juniorengruppe als erfolgreiche Nachwuchsschmiede wird deshalb weiter wachsen.“
Jörg Hieber, Aufsichtsratsvorsitzender EDEKA Aktiengesellschaft
„Die Begeisterung für EDEKA immer wieder in „Kopf und Herz“ junger Menschen pflanzen.“
Edo Günther, Geschäftsführer
EDEKA Handelsgesellschaft Nordbayern-Sachsen-Thüringen mbH
„Ich erwarte von der Juniorengruppe, dass sie engagierte, kritisch-konstruktive junge Menschen fördert, die
mit Elan und neuen Ideen ihren Beitrag leisten, um die
Zukunft der EDEKA erfolgreich zu gestalten.“
„Kaufmännisches Denken und eine entsprechende Handlungskompetenz sind im heutigen
Wettbewerb Grundlage für unternehmerischen
Erfolg. Die Juniorengruppe hat die vorrangige
Aufgabe, unsere Nachwuchskräfte in diesen
Bereichen auszubilden und zu fördern.“
Peter Eberhard, Trainer Bildungswesen
EDEKA Handelsgesellschaft Südbayern mbH
Frank-Rainer Kaul,
Geschäftsführer EDEKA-Markt
Minden-Hannover GmbH
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Porträt
„Ein Gespür für das Geschäft bekommen“
Der erfolgreiche Mehrbetriebsunternehmer Gerd Häs startete seinen Weg in die
Selbstständigkeit mit dem Praktikum in Berlin. Heute gibt er seine Erfahrungen an
junge Kaufleute weiter.
30 Jahre ist es inzwischen her, dass Gerd Häs das
„Junioren-Aufstiegsprogramm“ – damals hieß es noch
schlicht „Praktikum“ – in Berlin absolvierte. Heute betreibt
der 47-jährige Unternehmer, gemeinsam mit den Kaufleuten Horst Halbig und Klaus Siebert, überaus erfolgreich
gleich drei EDEKA-Einzelhandelsgeschäfte an exponierten
Standorten der Spree-Metropole: im Europa-Center am
Ku‘damm, im renovierten Bahnhof Friedrichstraße sowie in
der Gropiusstadt im Südosten von Berlin.
Praktisches Know-how erlernt
Berlin war 1975 eines von fünf Ausbildungszentren der
EDEKA Juniorengruppe e.V.. „Untergebracht war ich mit
meinen 24 Kollegen im Gästehaus Düsseldorf mit seinen
möblierten Zimmern“, erinnert sich Gerd Häs an die Zeit,
als er 18 Jahre alt war. Ein Jahr dauerte die praktische Ausbildung damals und pro Monat standen ein bis zwei Tage
theoretischer Unterricht auf dem Lehrplan. „Die Arbeit im
Markt war eine gute Gelegenheit, um ein Gespür für die
vielfältigen Aufgaben zu bekommen, die im Geschäft zu
tun sind. Dabei war das „Praktikum“ zu meiner Zeit längst
nicht so komplex wie heute, wir haben noch ohne elektrische Kassen und Bestellungen gearbeitet“, blickt Häs auf
sein „Praktikum“ zurück. Der größte Teil seines Jahrgangs
hat sich inzwischen selbstständig gemacht
Der erste eigene Markt
Seit 23 Jahren erfolgreich selbstständig: Gerd Häs in seinem E aktiv markt
im Berliner Wutzky-Center.
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Nach dem „Praktikum“ arbeitete Häs zunächst als Assistent und Marktleiter, bevor sich 1982 der Traum vom eigenen Geschäft erfüllte. Den Start in die Selbstständigkeit
unterstützte die EDEKABANK mit der Finanzierung des 210
Quadratmeter großen Marktes am Spandauer Damm.
„Für damalige Verhältnisse war das eine gute Marktgröße“,
erläutert Häs, dem es mit hohem Arbeitseinsatz gelang,
„Wenn sich eine unserer Führungskräfte auf eigene
Füße stellen möchte, stehen wir mit Rat und Tat zur Seite.“
den Jahresumsatz von zwei auf 2,8 Millionen Deutsche
Mark zu pushen. 1986 erwarb Häs einen weiteren, knapp
200 Quadratmeter großen Markt im Stadtteil Wilmersdorf.
Auch hier erreichte er bis 1993 einen Umsatzzuwachs von
ursprünglich 2,5 Millionen auf 4 Millionen Deutsche Mark.
Erfolgsrezept. Spektakulär ist auch der Erfolg des Marktes
im Bahnhof Friedrichstraße, den Häs mit seinen KollegenKaufleuten der City Markt GmbH seit August 1999 betreibt
und der einen Jahresumsatz von annähernd neun Millionen
Euro erzielt.
Im gleichen Jahr gründete der engagierte Kaufmann zusammen mit drei jungen Berliner Kollegen die City Markt
GmbH. Gemeinsam übernahmen sie vier Regiebetriebe in
einer Größe zwischen 1.000 und 1.450 Quadratmetern der
EDEKA Berlin. „Schon damals sahen wir in der Großfläche
die Zukunft, waren allerdings zunächst die Einzigen, die
Regiebetriebe privat übernahmen“, blickt Häs auf diesen
wichtigen Schritt zurück.
Zahlreiche Jungkaufleute ausgebildet
Im Sommer 2004 kam als jüngstes Objekt der 950 Quadratmeter große E aktiv markt im Wutzky-Center, einem
kleinen Einkaufszentrum der Gropiusstadt, ins Portfolio der
Kaufleute. Binnen eines knappen Jahres erzielte Häs ein
Umsatzplus von 15 Prozent.
Der Schlüssel zu seinem Erfolg ist für Häs das Credo,
das ihm bereits im Praktikum vor 30 Jahren vermittelt
wurde: die konsequente Ausrichtung auf die Wünsche
der Kunden. „Der Kunde ist unser Arbeitgeber“, fasst Häs
seine Philosophie zusammen. „Diese Einstellung haben
meine Ausbilder mir damals vorgelebt und ich gebe sie
heute ebenso konsequent an angehende Jungkaufleute und
mein ganzes Team weiter“, erklärt der Wahlberliner sein
Damit alle drei Geschäfte reibungslos laufen, vertreten sich
die Kaufleute nicht nur gegenseitig, sondern haben in allen
Geschäften zwei bis vier Führungskräfte angestellt, vorrangig aus den Fortbildungsmodulen der EDEKA wie: „Führungskraft Handel“ oder „Junioren-Aufstiegsprogramm“.
„Bereits sehr früh haben wir selbst ausgebildet und unsere
Erfahrungen weitergegeben, inzwischen dürften es rund 50
Jungkaufleute sein, die bei uns ihre praktische Ausbildung
erfolgreich absolviert haben“, sagt Häs. Im Vergleich zu
früher ist die EDEKA-Ausbildung für die potenziellen Existenzgründer heute noch praxisorientierter. Sie erhalten
einen intensiven Einblick in alle Abläufe des Marktes und
können die Aufgaben und ihre Fähigkeiten sehr gut kennen lernen. „Wenn eine unserer jungen Führungskräfte
sich selbstständig machen möchte – etwa im Rahmen der
aktuellen Privatisierungsoffensive der EDEKA Minden-Hannover –, stehen wir selbstverständlich mit Rat und Tat zur
Seite. Wir konnten damals durch das Praktikum den Weg in
die Selbstständigkeit einschlagen und möchten jungen Kollegen heute diese Perspektive ebenso eröffnen“, ermutigt
der passionierte Kaufmann den Nachwuchs.
31
75 Jahre EDEKA Juniorengruppe e.V.
Ausblick
Sehr geehrte Juniorinnen und Junioren, verehrte Mitglieder und Freunde unseres
Berufsstandes, liebe Leserinnen und Leser,
José Maria Gironella, ein zeitgenössischer spanischer Schriftsteller, befand, dass es besser sei, jemandem eine Idee in den
Kopf zu setzen als eine Münze in die Tasche zu stecken.
So ähnlich mag Dr. Paul König, ehedem Verbandsdirektor, gedacht haben, als er im Jahre 1928 eine Diskussion anstieß,
die dann vor 75 Jahren in die Gründung der EDEKA Juniorengruppe mündete – obwohl seine Idee, die Gründung einer
Spargemeinschaft für Jungkaufleute, natürlich sehr viel mit
(fehlenden) Münzen in den Taschen existenzgründungswilliger Kaufmannsgehilfen zu tun hatte.
König – ganz offensichtlich ein nachdenklicher und im besten
Sinne weitsichtiger Mann – hatte diese mangelnde Kapitalausstattung als zentrales Problem der damals noch jungen
EDEKA identifiziert, und so bestand das Hauptanliegen der
„Spar- und Arbeitsgemeinschaft der Jungkaufleute“ (oder
kurz: Spara) zweifellos darin, dem chancenreichen Nachwuchs Finanzierungswege zu eröffnen, die ihm ohne den
Rückhalt einer starken Gemeinschaft verschlossen geblieben
wären.
Dass sich neben dieser materiellen Zielsetzung die „Belehrung und Fortbildung der Mitglieder in Berufsangelegenheiten“ als gleichrangiger Vereinszweck schon in der ersten
Satzung wiederfindet, ist durchaus kennzeichnend nicht
nur für Dr. König und seine damaligen Mitstreiter, sondern
es wirft ein Schlaglicht auf das besondere Interesse, das die
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EDEKA von Anbeginn an ihrer kaufmännischen Jugend gewidmet hat und bis heute widmet.
Ebenso kennzeichnend ist es, dass sich das Bildungsangebot der Spara von Anfang an nicht nur auf das Erlernen des
Handwerkszeugs konzentrierte, sondern auch die Schaffung
und Vervollkommnung von Unternehmerpersönlichkeiten
bezweckte.
„Der jugendliche Geist der Freiheit, der Unabhängigkeit und
der Selbständigkeit sollte gefördert […] werden“, befindet die
EDEKA HANDELS-RUNDSCHAU anlässlich des 25-jährigen
Bestehens der Spara, und auch fünfzig Jahre später könnte
man kaum pointierter formulieren, was den anhaltenden Erfolg der EDEKA-Gruppe ausmacht – die Konzentration auf
das selbstständige Element in unserer Gruppe, die Unabhängigkeit im Denken, die Freiheit, im lokalen Wettbewerbsumfeld die notwendigen Entscheidungen zu treffen.
Die heutige EDEKA Juniorengruppe hat sich vom Gedanken
einer Spargemeinschaft verabschiedet; an seine Stelle sind
moderne Werkzeuge getreten, die in mindestens genauso geeigneter, vielleicht sogar effizienterer Weise dazu beitragen,
dass die Existenzgründung im Lebensmitteleinzelhandel nicht
an fehlenden Eigenmitteln scheitern muss.
Geblieben ist die Aufgabe, sich der Herausbildung von Unternehmerpersönlichkeiten zu widmen; diese Aufgabe ist heute
Wolf-Eckhard Lang
„Um unser facettenreiches Aus- und Fortbildungsprogramm
beneidet uns die gesamte Branche. Weiter so!“
wie vor 75 Jahren von existenzieller Wichtigkeit für den Fortbestand und den dauerhaften Erfolg unserer Gruppe.
Die EDEKA Juniorengruppe leistet mit ihrer Arbeit einen
unschätzbaren Beitrag hierzu: Mit ihren Programmen – angefangen beim „Junioren-Aufstiegsprogramm“ bis hin zum
jüngsten Kind, dem „Unternehmer Kompetenz Programm“ –
werden auch heute die unverzichtbaren Grundlagen für jede
selbstständige Kauffrau und jeden selbstständigen Kaufmann
geschaffen, um im gnadenlosen Wettbewerb erfolgreich zu
sein und auch zu bleiben.
Um dieses Instrumentarium beneidet uns die gesamte Branche, und so darf ich im Namen des EDEKA Verbandes den
Mitgliedern der EDEKA Juniorengruppe, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ihren Verantwortlichen in Vorstand und Arbeitsausschuss nicht nur herzlich für das Geleistete danken, sondern ich möchte ihnen zurufen: Weiter so!
Ihr
Wolf-Eckhard Lang
Verbandsdirektor
des EDEKA Verband kaufmännischer Genossenschaften e.V.
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Vielen Dank!
Unsere Festschrift zum 75-jährigen Jubiläum der EDEKA Juniorengruppe e.V. wäre ohne die engagierte Mithilfe und das
entgegengebrachte Vertrauen zahlreicher Personen nicht zustande gekommen. Insbesondere möchten wir uns für die Unterstützung bei Archivrecherchen, für das Überlassen von Bildmaterial und historischen Dokumenten sowie für spannende
und informative Gespräche bedanken. Des Weiteren haben Ihre redaktionellen Beiträge maßgeblich zum Gelingen dieses
Projektes beigetragen.
Wir danken herzlich:
Gisela Ansorge, Holger Backhaus-Maul, Sylvia Bente,
Meike Bergmann, Herbert Bucholz, Michael Ellendorf, Werner
Engelhardt, Günter Frank, Heinz-Dieter Frank, Gerhard
Frede, Peter Görse, Gerd Häs, Ferdinand Hinke, Sebastian
Kretschmer, Heinz Ludolph, Peter Lührs, Ronald Lührs,
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Winfried Maul, Marion Müller, Karsten Pabst, Wolfgang
Qualo, Jürgen Schröder, Jürgen Schultheis, Henry Siemering,
Rainer von Kirchbach, Eduard Weiß, Hanna und Heinz Zubke
sowie dem Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit,
Wolfgang Clement.
Impressum
Herausgeber:
EDEKA Juniorengruppe e.V.
New-York-Ring 6
22297 Hamburg
Verantwortlich:
Jens Kettler
Geschäftsführer EDEKA Juniorengruppe e.V.
Kontakt:
Telefon: 040/6377-2439
www.edeka-karriere.de
karriere@edeka.de
Redaktion:
Jessica Bengelsdorff
Christiane Dörr
Alexander Lüders
Andreas Rubbel
Hanno Schwope-Koschany
Gestaltung:
RGF Communications, Utting am Ammersee
Titelgestaltung:
Konzeption + Design, Köln
Satz/EBV:
Delliwood Connection, Seefeld/Delling
Druck:
Druckerei P. Suhl GmbH, Bönningstedt
Fotos:
Archive der EDEKA, Hamburg
ENGEL & GIELEN photography, Hamburg
kleinespresseteam/Carsten Milbret, Hamburg
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