Insgesamt ist mir Australien mit seiner faszinierenden Natur und
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Insgesamt ist mir Australien mit seiner faszinierenden Natur und
Wir bitten Sie, dieses Deckblatt auszufüllen und Ihrem Abschlussbericht, der uns spätestens sechs Wochen nach Ablauf Ihres Auslandssemester vorliegen sollte, voranzustellen. _________________________________________________________________ Ausländische Hochschule: James Cook University, TSV Studienjahr: SoSe 2014 ABSCHLUSSBERICHT Ankunft an der Gasthochschule am: 28.02.2014 Beginn der Lehrveranstaltungen am: 24.02.2014 Ende der Lehrveranstaltungen/Prüfungen am: 20.06.2014 Ausreise aus dem Gastland am: 05.08.2014 Bitte fügen Sie dem Abschlussbericht Ihre Leistungsnachweise (z.B. transcript oder Einzelbescheinigungen) bei bzw. reichen Sie diese baldmöglichst nach. In Ihrem Abschlussbericht bitten wir Sie u.a. folgende Punkte anzusprechen: 1. Vorbereitung vor Ausreise an der Heimathochschule 2. Allgemeine Anmerkungen zur Ausreise und ggf. Anlaufschwierigkeiten am ausländischen Studienort 3. Studienaufenthalt an der Gasthochschule: Hochschule insgesamt, Studiensystem, Studienangebot, Soziale Integration, Wohnsituation, Betreuung vor Ort, Sprachkenntnisse, Freizeitangebot, Kosten des Auslandsaufenthaltes 4. Kurzdarstellung der von Ihnen belegten Veranstaltungen 5. Wertung des Studienaufenthaltes ES WAR SCHRECKLICH. Nach gut 33 Stunden Anreise kam ich vollkommen erschöpft in Townsville an nur um herauszufinden, dass der Flughafen – anders als Google Maps behauptete - keine öffentliche Nahverkehrsverbindung hat. Bus und Bahn, so wurde mir vor Ort versichert, seien nicht das zuverlässigste Fortbewegungsmittel in Australien, geschweige denn in einer Kleinstadt wie Townsville. Glücklicherweise gab es einen Shuttlebus in die Stadt, der, wenn auch recht teuer, regelmäßig fuhr. In meinem neuen Zuhause angekommen sehnte ich mich nur noch nach einer heißen Dusche, etwas leckerem zu Essen und jeder Menge Schlaf. Von der Wohnungsannonce auf der Unieigenen Website https://secure.jcu.edu.au/app/offcampus/index.cfm?event=home.index (Anmeldename: guest PW: guest) wusste ich, dass sich mein neues Zuhause im Vorort Annandale in unmittelbarer Nähe zur Uni befindet, die einen eigenen Supermarkt hat. Da meine Mitbewohner allesamt ausgeflogen waren, machte ich mich nach der Dusche auf den Weg, um einzukaufen und mir einen ersten Eindruck von meiner Gastuni zu verschaffen. Der Campus in Townsville ist riesig und bietet eine Menge Natur. Einmal da ist man sofort umgeben von Palmen, Kakadus, Ibissen und vielem mehr. Selbst jemandem, der gerade 18.000 Kilometer Flugreise hinter sich hat, kann diese faszinierende Umgebung nicht entgehen. Auch die Uni an sich hinterließ einen tollen ersten Eindruck; Gebäude und Ausstattung sind meist auf dem neuestem Stand. Nachdem ich mich anschließend bei Woolworth mit Vorräten eingedeckt hatte, machte ich mich auf den Rückweg – und verlief mich. Schwer bepackt irrte ich umher und wurde immer verzweifelter; ich hatte kein Internet, weit und breit war niemand zu sehen und es drängten sich mir Zweifel auf, ob dieser Auslandsaufenthalt wirklich die richtige Entscheidung gewesen ist. Ich fing erst einmal an zu heulen. Glücklicherweise sollte ich kurz darauf zum ersten mal die australische Hilfsbereitschaft und Gastfreundlichkeit kennen lernen: Ich sah eine Fahrradfahrerin und fragte sie nach dem Weg. Als sie meine ganzen Einkaufstüten bemerkte, bot sie mir ohne Weiteres an, mich nach Hause zu fahren, wenn ich sie bis zu ihrem Auto begleiten würde. Ich bezweifle, dass ich das gleiche Glück in Deutschland gehabt hätte. Im Nachhinein bin ich aber überzeugt, dass mir durch diese nette Geste klar wurde, dass ich selbst soweit weg von Deutschland, meiner Familie und meinen Freunden nicht alleine bin. Und das hat sich während meines Aufenthaltes in Australien immer wieder auf Neue bestätigt. Als ich wieder zu Hause war wurde ich von meinen vier neuen Mitbewohnern, einer Papua, einem Chinesen und zwei Kanadiern, mit offenen Armen begrüßt. Alle boten mir in den kommenden Tagen ihre Hilfe an und standen mir insbesondere während meiner Anfangszeit in Australien mit Rat und Tat zur Seite. Wir kauften gemeinsam ein günstiges Fahrrad bei Kmart, richteten meinen Uni Account ein und besorgten mir eine Prepaid Karte inklusive mobilem Internet, die jeder bekannte australische Provider anbietet und den Kontakt nach Hause ermöglicht. Auch an der Uni selbst waren alle sehr hilfsbereit. So verpasste ich beispielsweise wegen meiner Klausurenphase in Deutschland die komplette Einführungswoche, sodass das International Office für mich und andere Nachzügler eine eigne Einführungsveranstaltung organisierte. Thematisiert wurden Visum, Auflagen, Studiensystem und einige lokale Besonderheiten. Mehr oder weniger wurde das wiederholt, was mir bereits durch meine Recherche für meine Bewerbung und das Predeparture Meeting des Hessen:Queensland Programms bekannt war. Trotzdem hat mir die Einführungsveranstaltung eine tolle Gelegenheit geboten, andere ausländische Studierende kennenzulernen und mit einigen Freundschaften zu schließen – also keine Sorge, falls auch ihr die Einführungswoche verpassen solltet. Das Studium an sich ähnelt dem in Deutschland. Man hat eine Vorgabe bzgl. der Anzahl an Credits, die man pro Semester sammeln sollte und wählt bereits im Bewerbungsprozess für das Stipendium Kurse aus dem Vorlesungsverzeichnis der Gastuni aus. In der Regel deckt das Stipendium vier Kurse a drei Credits, wobei ein australischer Credit ca. 2,5 deutschen Credits entspricht. Ich studiere Anglistik, Amerikanistik und Wirtschaftswissenschaften im Bachelor und wollte mir die Studienleistungen, die ich in Australien erbringen würde, in Deutschland anrechnen lassen, was grundsätzlich kein Problem darstellt, solange man bei der Kursauswahl die Vorgaben der eigenen Prüfungsordnung beachtet und sich am besten bereits vor Abreise die Anrechenbarkeit der ausgewählten Veranstaltungen von den zuständigen Dozenten an der Heimatuni schriftlich bestätigen lässt. Konkret habe ich vier Hauptseminare belegt, zwei in Anglistik bzw. Amerikanistik und zwei in Wirtschaftswissenschaften, die jeweils aus Seminar bzw. Vorlesung und begleitendem Tutorium bestanden. Dabei fiel mir auf, dass der Schwierigkeitsgrad des Stoffs in Australien unterhalb dem deutschen liegt. Insbesondere in den Wirtschaftswissenschaften war der Unterschied spürbar, da hier wenig Wert auf mathematisches Verständnis gelegt wird – zumindest im Bachelor. Gutes Englisch ist jedoch ein Muss und wenn man gute Noten erzielen will, hat man nichtsdestotrotz alle Hände voll zu tun, da die Stoffmenge, die es zu bewältigen gilt, höher ausfällt als in Deutschland. Letzteres ist vor allem dem für Australien typischen kontinuierlichen Assessment geschuldet. Anders als an meiner deutschen Heimatuni verlangen die Dozenten in Australien ausnahmslos mehrere Leistungsnachweise pro Kurs. Man muss also mehrere Essays schreiben, Präsentationen ausarbeiten und Klausuren zur Semestermitte und dem Semesterende bestehen. Aber auch hier gilt, wer kontinuierlich mitarbeitet, sollte keine Probleme haben den Stoff zu bewältigen, zumal die Dozenten auch Verständnis zeigen und euch gerne eine Fristverlängerung ermöglichen. Natürlich bieten auch australische Unis unzählige Freizeitangebote und das International Office der JCU veranstaltet regelmäßig Picknicks und Strandausflüge für ausländische Studenten. Die Australier generell sind nicht nur äußerst hilfsbereit sondern auch sehr aufgeschlossen, sodass ich mich unter Leuten stets wohl fühlte und schnell Freunde fand, was mir half mein Heimweh zu überwinden. Am Ende meines Studiums reiste ich noch sechs Wochen die Ostküste entlang. Ich sah das Great Barrier Reef, den Regenwald, die Blue Mountains, Buckelwale, Kängurus, Emus, Krokodile und vieles mehr. Insgesamt ist mir Australien mit seiner faszinierenden Natur und seiner tollen Mentalität ans Herz gewachsen und ich hoffe eines Tages zurückkehren zu dürfen. ES WAR WUNDERBAR.