aktuell - des Klinikums

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aktuell - des Klinikums
03.2012
KLINIKUM
DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN
klinikum
aktuell
D a s M a g a z i n d e s K l i n i k u m s u n d d e r M e d i z i n i s c h e n Fa k u l t ä t
iSPZ
Versorgung für
chronisch kranke Kinder
Parodontitis
So können
Sie vorbeugen!
Gefäßchirurgie
Alle Infos im
Online-Auftritt
Die Lewy-Körper
Sind sie der Schlüssel zur Heilung von Parkinson?
Kooperation
Premiere
So lassen sich Medizin
und Spitzensport
sehr gut vereinen
Spezielle Ambulanz
für behinderte
Zahnpatienten
Hitzetipps:
Essen, Trinken,
Schlafen: Was der
KLINIKUMaktuell Experte
03.2011rät
2
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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Für ein Klinikum sind Befragungen der Patienten ein
wichtiges Instrument zur Qualitätskontrolle – dabei geht
es nicht allein um die Medizin, sondern um die gesamte
Versorgung der Patienten in unseren Einrichtungen. Im
medizinischen und pflegerischen Bereich schneiden wir
hervorragend ab, aber auch in den anderen Parametern
haben wir uns zum Teil erheblich gegenüber der Befragung vor drei Jahren gesteigert (S. 26). Allerdings wollen
wir nicht verhehlen, dass in einigen Bereichen noch Luft
nach oben ist. Für uns sind die Ergebnisse daher auch ein
Auftrag, weiter an Verbesserungen zu arbeiten und den
Aufenthalt für Patienten, Angehörige und Besucher noch
angenehmer zu gestalten und dabei die Qualität in den
Kernbereichen Medizin und Pflege weiter auszubauen.
Der bundesweite Pflegekräftemangel führt auch bei uns
dazu, dass wir ständig gefordert sind, um die hochwertige
Versorgung aufrechtzuerhalten. Gerade in der Intensivmedizin macht sich dieser Mangel deutlich bemerkbar, aber
auch Fachkräfte im OP- und Anästhesie-Bereich sind heiß
begehrt. Bislang konnten wir die Engpässe mit viel Geschick und Können, vor allem auch Dank der Mitwirkung
bestens ausgebildeter und motivierter Pflegekräfte im
Klinikum so ausgleichen, dass für die Patienten dadurch
kaum Nachteile spürbar wurden. Damit das so bleibt, werden wir weitere Initiativen ergreifen, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Fortbildung, Karrierechancen
sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie davon zu
überzeugen, dass das Klinikum der Universität München
ein hervorragender Arbeitgeber ist. Gleiches gilt natürlich
auch für neue Pflegekräfte, die Interesse an einem Job im
Klinikum haben.
Passend dazu lernen Sie im vorliegenden Heft eine neue
Pflegebereichsleiterin mit einem außergewöhnlichen Werdegang kennen (S. 27).
Wir stellen Ihnen die Anlauf- » Im medizinischen und
stelle für chronisch kranke
pflegerischen Bereich
Kinder vor (S. 8f), präsentieren das neue Zentrum für schneiden wir bei
genetische und seltene Hautder Patientenbefragung
erkrankungen (S. 10f) und
erläutern die aktuellen Mög- hervorragend ab. «
lichkeiten der Narbenkorrektur (S. 14). Im Umfeld der Fußball-Europameisterschaft
und der Olympischen Spiele darf natürlich das Thema
Sport nicht fehlen. Auf den Seiten 18 und 19 berichten wir
über das Programm der LMU als Partneruniversität des
Spitzensports. Das Präventionsthema widmet sich diesmal
der Parodontitis (S. 32f) und Tipps für Ihre Gesundheit
erhalten Sie auf den Seiten 34f („Schon wieder so verspannt?“) und 38f („Gesund durch den Sommer“).
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine anregende
Lektüre, den Patientinnen und Patienten gute Besserung
und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danke ich für
Ihren Einsatz in der Patientenversorgung sowie in Forschung und Lehre.
Ihr Peter Jacobs
Pflegedirektor
KLINIKUMaktuell 03.2012 3
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S. 27
S. 34
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rubriken
Editorial
Das Klinikum in den Medien
Panorama
Stationen neu geordnet
Impressum ................................................................... 41
Ehrungen & Preise.............................................................. 30
DIAGNOSE & THERAPIE
VORSORGE
l Unser Kind ist chronisch krank
l Parodontitis
Genetische und seltene Hauterkrankungen
HILFE & SELBSTHILFE
Peter Jacobs, Pflegedirektor............................................... 03
Neues aus Klinik und Fakultät............................................ 06
Spezialzentrum und Schicksalsgeschichte .......................... 08
So hilft das interdisziplinäre Zentrum...................................... 10
l Eine Ambulanz für Behinderte....
…gibt es ab sofort in der Zahnklinik........................................ 12
Titelbild: Klinikum der Universität München, Andreas Steeger
Schmerzende, unschöne Narben
So kann man sie korrigieren.................................................... 14
Phasenkontraströntgen
Ein Meilenstein in der Bildgebung.......................................... 15
FORSCHUNG & LEHRE
Lehrkrankenhaus
Das leistet das Klinikum Dachau.............................................. 16
l Spitzensport und Medizin
Ein Vertrag für bessere Bedingungen...................................... 18
l Lewy-Körper
Kann man durch sie Parkinson heilen?.................................... 20
News & Studien................................................................... 22
Fakten, Projekte, Themen: ein Pressespiegel.......................... 28
Neue Organisation am Klinikum.............................................. 29
So kann man vorbeugen und therapieren................................ 32
Schon wieder so verspannt?
Was gegen Nackenschmerzen hilft.......................................... 34
Das Schwarze Brett
Termine für Patienten ............................................................. 37
WOHLFÜHLEN & GENIESSEN
l Gesund durch den Sommer
Trinken, Essen, Schlafen: Tipps für heiße Zeiten ................... 38
Lesen & Hören
Neue Bücher und Lesetipp...................................................... 40
Rätselspaß
Wie fit sind Sie im Kopf? ......................................................... 41
Online-Seite
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Zum Kennenlernen: ein breites Behandlungsspektrum ......... 42
PERSPEKTIVE KLINIKUM
Patienten geben gute Noten
Befragung 2011: Bewertungen deutlich verbessert ................ 26
Namen & News
Neue Pflegebereichsleitung Anett Sander .............................. 27
Unsere Titelthemen sind mit l gekennzeichnet
KLINIKUMaktuell 03.2012 5
PANORAMA
Beim Boys‘ Day durften die Schüler auch
selbst Hand anlegen, z. B. beim Verbandanlegen oder bei der Herzdruckmassage
Boys‘ Day – Jungs interessieren
sich für Frauenberufe
Die Agentur für Arbeit München und
das Klinikum der Universität luden
zum zweiten Mal gemeinsam zum
Boys‘ Day, dem Jungen-Zukunftstag
zur Berufsorientierung. Ziel des
bundesweiten Aktionstages ist, dass
Schüler Berufsbilder kennenlernen,
die eher als klassische Frauenberufe
eingeschätzt werden. Am Klinikum
arbeiten jeden Tag 3.400 Gesundheits- und Krankenpfleger, etwa
80 Prozent davon sind Frauen. 70
Schüler aus dem Münchner Raum
konnten am Boys‘ Day hinter die
Kulissen blicken: Neben Nothilfe,
Schockraum und OP wurden auch
eine Intensiv- und eine Chirurgische
Station besichtigt. Außerdem gab
es verschiedene Möglichkeiten, den
Beruf selbst zu erleben, z. B. beim
Anlegen von Gipsverbänden, Lagerungsübungen, EKG-Untersuchungen, Beatmen von Puppen sowie
Einkleiden für den OP. „Wir zeigen
den Schülern, wie spannend und
vielseitig der Pflegeberuf ist“, sagt
Peter Jacobs, Pflegedirektor am Klinikum.
Hilfe durch Hirnstimulation
In ihrem Heimatland Rumänien hätte sie keine
Chance gehabt: Anna, 20, litt seit ihrem 7. Lebensjahr an einer generalisierten Dystonie, ihre
Beine waren dadurch so verkrampft, dass sie im
Rollstuhl sitzen musste. Durch Spenden aus ihrem Heimatland und durch das Engagement der
Deutschen Dystonie Gesellschaft konnte sie zur
Behandlung nach Deutschland kommen. Am Klinikum der Universität kümmern sich Neurochirurg Dr. Jan Mehrkens (auf dem Foto links) und
Neurologe Prof. Dr. Kai Bötzel (r.) seit 2008 um
sie. Anna bekam eine Hirnstimulationsbehandlung und kann heute selbstständig gehen. Jetzt war sie schon zum
zweiten Mal am Klinikum, um die Batterien ihres implantierten
Stimulators tauschen zu lassen. Mit im Gepäck: ihre Schulbücher,
denn sie bereitet sich gerade aufs Abitur vor.
6
KLINIKUMaktuell 03.2012
Erfüllung eines
Herzenswunsches
Im Herbst 2011 bekam der 10-Jährige Michael eine schwere Herzmuskelerkrankung, die nicht behandelbar
war, sodass er zur Herztransplantation
gelistet wurde. Während seiner Wartezeit auf ein neues Organ kam – wie
jedes Jahr vor Weihnachten – Regine
Sixt zu Besuch auf die Kinderstation
am Campus Großhadern.
Spontan versprach sie dem kleinen Patienten, der bis zu seiner Erkrankung
aktiver Fußballer war und begeisterter
Fan des FC Bayern München ist, dass
er nach erfolgreicher Transplantation
ins Stadion dürfte. Und sie hielt Wort:
Michael bekam dieses Jahr ein neues
Herz – und durfte zu einem Heimspiel
der Bayernkicker. Michaels Arzt, Prof.
Dr. Heinrich Netz, Regine Sixts Sohn
Alexander und seine Assistentin Esra
Konya (Foto oben v. l.) brachten Michael mit einer S-Klassen-Limousine
in die Allianz Arena und saßen dort mit
ihm im VIP-Bereich. Auch ein Originaltrikot der Bayern als Geschenk gab
es. Und sogar sein Idol Frank Ribery
(Foto unten) durfte er auf Vermittlung
von Alexander Sixt treffen. „Das war
der schönste Tag in meinem Leben“,
sagte der völlig überwältigte Michael,
als er wieder zu Hause war.
panorama
Maltas Gesundheitsminister
besucht das Klinikum
Die maltesische Regierung hat
großes Interesse an einer Kooperation mit dem Institut für
Klinische Radiologie des Klinikums der Universität München
bekundet. Das Land hat zur Versorgung seiner Patienten bereits
Abkommen mit Großbritannien
und Italien. Nun soll eine feste
bilaterale Zusammenarbeit mit
der LMU folgen. Deswegen besuchte der maltesische Gesund-
heitsminister Joe Cassar jetzt
das Klinikum der Universität. Am
Campus Großhadern traf er dabei
nicht nur den Ärztlichen Direktor
Prof. Dr. Burkhard Göke und Prof.
Dr. Maximilian Reiser, Dekan der
Medizinischen Fakultät und Direktor des Instituts für Klinische
Radiologie, sondern informierte
sich außerdem über das Comprehensive Cancer Center sowie For- Der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Burkhard Göke, Minister Joe
schung und Lehre an der LMU.
Cassar und Prof. Dr. Maximilian Reiser (v. l.)
Special Olympics – Die Schülerinnen und Schüler
der Staatlichen Berufsfachschulen für Logopädie
und für Physiotherapie waren als Freiwillige dabei
Vom 20.-26. Mai fanden unter der Schirmherrschaft von
Bundespräsident Joachim Gauck die Special Olympics in
München statt. Bei den Nationalen Spielen für Menschen
mit geistiger Behinderung gaben über 14.000 Teilnehmer
in 19 Sportarten ihr Bestes. Special Olympics sind die
weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung. Als Freiwillige waren bei dem Großereignis auch die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen
Berufsfachschulen für Logopädie und für Physiotherapie
Zwei Freiwillige der Berufsfachschule für Logopädie im
Einsatz mit einem Athleten (Foto oben l.). Begeistert: (v. l.)
die Logopädie-Schülerinnen Franziska Emmerling, Kristina
Hösl, Agnes Gruber, Hendrike Kayser und Annika Sömmer
mit Lehrlogopädin Eva-Maria Engl-Kasper (dritte von links)
am Klinikum der Universität München dabei. Sie engagierten sich bei Healthy Athletes, dem Gesundheitsprogramm von Special Olympics, das die Gesundheit der
Athleten verbessern und ihnen den Präventionsgedanken für verschiedene Bereiche näherbringen möchte. Die
Schülerinnen und Schüler waren im Rahmen von Healthy
Athletes bei Tests im Einsatz, die u. a. Balance, Flexibilität,
Hörvermögen sowie die Sprach- und Kommunikationgsfähigkeit ermitteln.
Zwei Schüler der Berufsfachschule für Physiotherapie bei
Healthy Athletes (Foto oben l.). Das Organisationsteam Gabriele
Kapella, Clinical Director des Fun Fitness Programms der
Healthy Athletes (l.), mit ihrer Assistentin Bärbel Rieck (r.) und
Claudia Klose, Leiterin der Berufsfachschule für Physiotherapie
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KLINIKUMaktuell 03.2012 7
diagnose & therapie
Chronisch
Kranke Kinder
KLINIKUM aktuell sprach mit Prof. Dr.
Florian Heinen und Prof. Dr. Wolfgang
Müller-Felber über das iSPZ
W
enn Krankheiten kleine Patienten ihr Leben
lang begleiten werden, ist das für die Kinder,
aber auch für ihre Familien eine schwierige
Situation. Am Klinikum der Universität gibt
es seit kurzem eine Einrichtung für diese Familien, die in
Deutschland vorbildlich ist: Das integrierte Sozialpädiatrische Zentrum (iSPZ München), das in diesem Jahr ca.
4.500 Patienten betreuen wird. Träger ist der Landesverband Bayern für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (LVKM), der seit Jahrzehnten Partner der LudwigMaximilians-Universität ist, dessen Stärke vor allem in
der Patientenfürsorge liegt und der die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten bestens kennt. Dieses Know-how
trifft im Zentrum auf die Kompetenz und die Innovationen
der Ärzte und Wissenschaftler des Klinikums. „Wir leisten beste medizinische Versorgung, können wirklich jede
nur vorstellbare chronische Krankheit therapieren, aber
wir sehen dabei das Kind als Person in seiner eigenen biopsycho-sozialen Einheit“, betont Prof. Dr. Florian Heinen,
der Leiter des iSPZ München.
Ein Fixpunkt des neuen Zentrums ist das Motorik-Haus,
in dem alle Bereiche zentraler und peripherer motorischer
Störungen unter einem Dach therapiert werden. Das Konzept dafür hat Prof. Dr. Wolfgang Müller-Felber entwickelt:
„Wir orientieren uns an den Symptomen, überwinden damit
konventionelle Denk- und Handlungsbarrieren“, so MüllerFelber. „Wir benötigen auf der einen Seite eine präzise
diagnostische Einordnung, aber wir müssen therapeutisches Know-how auch von neuromuskulären Erkrankungen auf spastische Bewegungsstörungen übertragen und
umgekehrt.“ Kommt ein kleiner Patient zu einem Termin,
kümmert sich nie nur ein einzelner Arzt, sondern ein Team
um ihn: Das können je nach Krankheitsbild Kinderneurologen, Kinderpneumologen, Psychologen, Physio- und Er-
8
KLINIKUMaktuell 03.2012
gotherapeuten, Logopäden und Sozialpädagogen sein. Das
Zentrum hilft wirklich bei allen Belangen, klärt auch z. B.
mit den Krankenkassen die Übernahme von Hilfsmitteln
wie Rollstühlen oder aber auch, wenn nötig, Beatmungsgeräten. „Bei uns kommen die Experten zum Kind“, betont
Prof. Dr. Müller-Felber. „Eine stundenlange Odyssee durch
die Klinik von einem Experten zum anderen gibt es bei uns
nicht.“ Gearbeitet wird mit modernsten Mitteln, so passiert
zum Teil Krankengymnastik durch „Übungsspiel“ an Computerkonsolen, durch Robotic Medicine im Lokomaten.
„Dabei sind Kinder einfach motivierter, die Therapiedosis
wird höher“, so Prof. Dr. Florian Heinen.
Ein weiterer Vorteil des Zentrums: „Durch die enge Nähe
zur Universität kann manchen Kindern auch die Teilnahme
an Studien angeboten werden, um so an neuen Therapien
teilhaben zu können.“ Eine dieser laufenden Studien beschäftigt sich zum Beispiel mit einer Substanz, die den Gendefekt bei der Duchenne-Muskeldystrophie ausschalten,
„überlesen“ soll. Würde das klappen, wäre diese – bisher
unheilbare Erkrankung – endlich ursächlich behandelbar.
„Wir sind ein Zentrum für chronisch kranke Kinder, aber
wir arbeiten mit unserer Forschung daran, aus chronischen
Krankheiten heilbare zu machen“, sagen Prof. Dr. Wolfgang
Müller-Felber und Prof. Dr. Florian Heinen.
KONTAKT
Prof. Dr. Florian Heinen
florian.heinen@med.uni*
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Prof. Dr. Wolfgang Müller-Felber
wolfgang.mueller-felber@med.
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uni-muenchen.de
Anmeldung über die Leitstelle des
iSPZ München
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susanne.birner@med.uni*
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diagnose & therapie
Endlich wieder etwas Hoffnung
Der kleine Berkay ist in einer vielversprechenden Studie
Jeden Mittwoch um 13.30 Uhr haben Berkay, acht Jahre, und seine Mutter Melli Kara einen Termin im Haunerschen Kinderspital. München, Lindwurmstraße, 1.
Stock. Ferien, Ausflug, schlechtes Wetter, schlechte
Laune? Gibt es nicht, der Termin hat absolute Priorität.
Berkay bekommt in jeden Oberarm eine Spritze („das
brennt wie Feuer“), Muskeln und Gelenke werden kontrolliert, jede zweite Woche wird Blut abgenommen.
Seit eineinhalb Jahren schon zieht die Familie das eisern durch, eineinhalb Jahre liegen noch vor ihr. Hier
geht es um Berkays einzige Chance: Er nimmt an einer
großen internationalen Medikamentenstudie teil (siehe
Interview), die seine Krankheit auf dem jetzigen Stand
einfrieren, seine Lebensqualität verbessern soll.
Der Schüler leidet an der Duchenne-Muskeldystrophie
(DMD). Ursache ist eine Genmutation, die von der Mutter
auf die Söhne vererbt wird. Eine chronische Krankheit,
die erst die Beine lahmlegt, dann hochkriecht zu Lunge und Herz. Denn das Muskelgewebe wird fortlaufend
durch Binde- und Fettgewebe ersetzt. Erste Symptome
zeigen sich meist im zweiten bis fünften Lebensjahr: Die
Jungen fangen spät mit dem Gehen an, haben Schwierigkeiten beim Laufen, Rennen, Treppensteigen, stürzen
oft, sich aufrichten und aufstehen fällt ihnen zunehmend
schwer. Etwa im zehnten Lebensjahr verlieren sie ihre
Gehfähigkeit, sie brauchen einen Rollstuhl. Um den 20.
Geburtstag herum nehmen Probleme mit der Atemmuskulatur und dem Herz zu. Die Krankheit trifft in Deutschland etwa einen von 3.500 Jungen.
Berkay weiß, dass seine Muskeln schwach sind, gestärkt
werden müssen. Er hat einen mühsamen Watschelgang,
fällt oft hin und kann allein nicht aufstehen. Die Krankheit bringt ihn und seine Familie an den Rand der Kräfte.
„Wir sind so stolz auf ihn, er muss so viel aushalten, da
würde mancher Erwachsene aufgeben“, sagt seine Mutter. Ganz Löwenmutter, verteidigt sie ihn gegen dumme
Blicke und Kommentare, tröstet und motiviert, schimpft
auch mal. Seine Muskeln müssen dehnbar bleiben, die
Gelenke beweglich. Harte Arbeit: Physiotherapie und
Schwimmunterricht in der Bayerischen Landesschule
für Körperbehinderte. Daheim aufs Laufband, spazieren
gehen, das Wii-Sportspiel am Fernseher, Massagen und
Übungen mit der Mutter. Immer und immer. Auch wenn
Berkay außergewöhnlich clever ist – natürlich will er oft
nicht, hat keine Kraft, keine Lust, möchte liegenbleiben
und lesen (er hat unlängst einen Lesewettbewerb gewonnen), ist traurig, weil er mit gesunden Kindern nicht mit-
Berkay mit seinen Eltern Melli und Mehmet Kara und Ärztin
Dr. Astrid Blaschek. „Er ist sehr tapfer“, sagt sie über ihren
kleinen Patienten
halten kann. Da müssen seine Eltern sich auf manchen
Deal einlassen, seine Mutter hat ein Belohnungssystem
mit Smileys und Stickern eingeführt.
„Wir sind sehr froh, dass wir hier im Zentrum sind“, sagen Melli und ihr Mann Mehmet Kara. „Hier haben wir
überhaupt erst wieder Hoffnung gefunden. Vorher waren
wir ganz unten, ich hatte allen Lebensmut verloren, mein
Mann hatte einen Herzinfarkt. Das Team ist super, die
Ärzte erklären uns jeden Schritt, sodass wir ihn verstehen.“ Die Familie war von der Humangenetischen Beratungsstelle ins iSPZ geschickt worden.
Berkay war knapp drei, als die Familie die Schockdiagnose erhielt. Er kam im Kindergarten nicht mehr mit
und wurde getestet. Seine Mutter wusste da schon, dass
sie Überträgerin ist. Sie hatte sich während der Schwangerschaft testen lassen, weil in ihrer Herkunftsfamilie die
Krankheit vorkommt. Bis zum Schluss hoffte sie auf ein
Wunder für ihren Sohn.
Bei der Behandlung haben sich Kortison-Präparate bewährt. Sie können u. a. den Verlust der Gehfähigkeit etwa
zwei bis vier Jahre verzögern. Doch die Nebenwirkungen
sind massiv, Gewichtszunahme ist eine. Auch Berkay hat
stark zugelegt, muss Pfunde verlieren.
Die große Hoffnung jetzt ist eine spezielle Technik, das
sogenannte Exon-Skipping. Dabei werden durch Medikamente die defekten Abschnitte im Bereich der Mutationsstellen geblockt und übersprungen. Diese Wirksubstanz
ist Gegenstand der Studie. Dr. Astrid Blaschek, eine der
behandelnden Ärzte: „Mit dem Medikament sollen Gehfähigkeit, Aktivität, Muskelfunktion und Stärke verbessert
oder zumindest auf dem jetzigen Stand gehalten werden.
Es ist weltweit die vielversprechendste Therapieoption.“
KLINIKUMaktuell 03.2012 9
diagnose & therapie
Plattform
Informationsaustausch
Am Zentrum beteiligt sind die Klinik und Poliklinik für
Dermatologie und Allergologie, die Augenklinik, die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, das Institut
für Humangenetik, die Poliklinik für Kieferorthopädie,
die Kinderchirurgische Klinik sowie die Kinderklinik im
Dr. von Haunerschen Kinderspital, die Neurologische Klinik mit dem Friedrich-Baur-Institut, die Orthopädische
Klinik, das Institut für Klinische Radiologie, die Rheumaeinheit, die Medizinische Klinik IV und das TuberöseSklerose-Zentrum. Dazu kommen externe Kooperationspartner: die Klinik für Dermatologie und Allergologie am
TU-Klinikum rechts der Isar, die Klinik für Dermatologie,
Allergologie und Umweltmedizin am Städtischen Klinikum München-Schwabing, das Zentrum für Humangenetik und Laboratoriumsmedizin in Martinsried und das
Medizinisch Genetische Zentrum (MGZ) München.
Das Interdisziplinäre Zentrum
für genetische und seltene Hauterkrankungen ist Anlaufstelle für
Patienten und bündelt das Wissen
auf dem Gebiet der Dermatologie
S
eit Oktober 2011 gibt es am Klinikum der Universität ein interdisziplinäres Zentrum für genetische und seltene Hautkrankheiten. Selten bedeutet: Von 10.000 Menschen sind weniger als fünf
von einer Gesundheitsstörung betroffen. „Aufgrund der
niedrigen Zahl Betroffener ergeben sich unterschiedliche Hindernisse bei der Diagnosestellung, Beratung und
bei der wirksamen Behandlung der Erkrankungen“, erklärt Dermatologin PD Dr. Kathrin Giehl, die das Zentrum
leitet. „Wir versuchen, das Wissen auf dem Gebiet der
Dermatologie zu bündeln und kompetente Anlaufstelle
für Kollegen und Patienten zu sein. Wir bieten eine Plattform für interdisziplinäre Fallbesprechungen, Fortbildungen und Informationsaustausch. Die behandelnden
Ärzte sollen in der interdisziplinären Patientenbetreuung
unterstützt und die Betroffenen umfassend und qualitativ
hochwertig medizinisch betreut werden.“
10
KLINIKUMaktuell 03.2012
Bei vielen genetischen und seltenen Hautkrankheiten
sind außer der Haut zahlreiche andere Organsysteme
mitbetroffen. Ein Beispiel dafür ist „Pseudoxanthoma
elasticum“, eine erbliche Systemerkrankung des elastischen Bindegewebes. Symptome zeigen sich meist
zuerst an der Haut – gelbliche Flecken an Hals und Nacken, die wegen der nur geringen Ausprägung oft nicht
frühzeitig diagnostiziert werden. Die Krankheit kann
zudem schwere Sehstörungen, Magenblutungen oder
Herzinfarkte auslösen, da sie im Prinzip in jedem Gewebe auftreten kann, das elastische Fasern enthält. Anna,
15, eine Patientin des Zentrums, leidet seit ihrem fünften Lebensjahr daran. „Sie ist seit vier Jahren bei uns
Pseudoxanthoma elasticum zeigt sich durch gelbliche Flecken
am Hals
diagnose & therapie
lattform für
nformationsaustausch
Unsere Haut besteht
aus drei Schichten: Die
Oberhaut, darunter liegt
die Lederhaut und als
Abschluss die Unterhaut
in Behandlung, und wir haben ein engmaschiges Kontrollprogramm entwickelt, um Schäden möglichst früh
zu entdecken und zu behandeln“, erzählt PD Dr. Giehl.
„Bislang wurden Betroffene meistens ausschließlich von
den Fachärzten versorgt, die aufgrund von Beschwerden
zuerst konsultiert wurden. Durch die Zentrumsstruktur
wird eine interdisziplinäre Betreuung der Patienten sowie die direkte Anmeldung von Patienten mit seltenen
genetischen Hautkrankheiten ermöglicht. Alle drei Monate werden in interdisziplinären Fallkonferenzen Patienten mit speziellen Krankheitsbildern vorgestellt und
gemeinsam besprochen.“
Innerhalb des Zentrums gibt es in der Dermatologischen
Klinik zusätzlich Spezialsprechstunden, in denen Experten für die entsprechenden Krankheitsgruppen zielgerichtete diagnostische und therapeutische Maßnahmen
etabliert haben und interdisziplinär kooperieren. „Beispielsweise können wir so den Zugang zu klinischen
Studien und damit zu neuen therapeutischen Verfahren
bahnen“, erklärt PD Dr. Giehl. „Unter anderem gibt es
für Patienten mit dem erblichen Basalzellkarzinom-Syndrom (Synonym: Gorlin-Golz-Syndrom), bei dem bereits
im Kindesalter multiple Hauttumoren vorkommen, ein
neues Medikament als Alternative zu den üblicherweise
meist zahllosen Operationen.“ Mit diesem vielversprechenden Medikament, das in Deutschland derzeit nur
über Studien zugänglich ist, wird gezielt die Wirkung des
vererbten Gendefekts wieder aufgehoben.
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die eine empfindliche oder trockene Haut besitzen.
Hochwertige Fette sorgen für einen hohen Feuchtigkeitsgehalt der Haut, ohne dass ihre Atmungsfähigkeit
gemindert wird. Jeden Tag wird die Haut einer Vielzahl
von schlechten Stoffen ausgesetzt. Die Funktion der
Hautpflege ist es, den Belastungen entgegen zu
wirken, um Irritationen und Reizungen zu verhindern.
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Bereits mit 40 Jahren beginnt die Haut zu
altern, sie wird dünner und damit empfindlicher. Eine ausreichende und regelmäßige
Versorgung mit Feuchtigkeit wird hierbei
immer wichtiger. Als vorbeugende
Maßnahme ist die tägliche Zufuhr von
hautverträglichen Lipiden, wie sie in den
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ine echte Bereicherung: Seit März 2012 wird das
umfangreiche zahnärztliche Angebot am Klinikum der Universität München um eine Ambulanz für Menschen mit Behinderungen ergänzt.
Auf einer Fläche von über 250 qm haben – einmalig in
Bayern und Deutschland – Patienten mit geistiger und/
oder körperlicher Behinderung, unabhängig vom Alter,
die Möglichkeit, an einer spezialisierten zahnärztlichen
Bei der Eröffnung: Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang
Heubisch mit Klinikdirektor Prof. Dr. Reinhard Hickel
12
KLINIKUMaktuell 03.2012
Versorgung teilzunehmen. „Wir hatten lange Jahre zwar
eine Sprechstunde für diese besonderen Patienten, aber
die Räume dafür waren nicht barrierefrei, und wir kamen
darin immer nur dazu, akute Probleme zu beheben, die
Vorbeugung blieb auf der Strecke“, erzählt Dr. Cornelius
Haffner, Leiter der neuen Ambulanz.
Warum aber ist gerade bei den Menschen mit Behinderungen eine spezialisierte Betreuung der Zähne so wichtig? „Der individuelle Grad der körperlichen und/oder
geistigen Behinderung erschwert häufig eine selbstbestimmte, tägliche Zahnpflege oder macht sie gar unmöglich“, sagt Dr. Cornelius Haffner. Die Deutsche Mundgesundheitsstudie aus dem Jahre 2005 zeigt, dass in den
entsprechenden Altersgruppen der Kinder und Jugendlichen ohne Behinderung das Kariesrisiko oder das Risiko
einer Erkrankung des Zahnhalteapparates (Parodontitis)
heute nur mehr sehr klein ist. Junge Menschen mit Behinderungen hingegen haben ein besonders hohes Risiko, an Karies und Parodontitis zu erkranken. Sind Patienten pflegebedürftig – dies gilt ebenso für den jungen
Menschen wie auch für den geriatrischen Patienten –
muss das Umfeld, also die Angehörigen oder die Pflege,
diagnose & therapie
dafür sorgen, dass der Mund gesund bleibt.
Hierfür fehlen jedoch häufig die ausreichenden Kenntnisse. „Tipps und Tricks vom Profi erleichtern auch im engen Pflegealltag diese Aufgabe“,
so Haffner.
Zwei Zahnärzte sowie hierfür spezialisierte Assistentinnen nehmen sich in den barrierefreien, großzügigen
Räumlichkeiten der Ambulanz im Erdgeschoss der Goethestraße 72 viel Zeit für die zahnärztlichen Sorgen und
Nöte der behinderten Patienten. „Gerade deshalb aber ist
der Zeitaufwand häufig hoch; die Vergütung dieser integrierten Patientenversorgung, bei der auf die besonderen Anforderungen dieser Patientengruppe eingegangen
wird, ist jedoch noch Gegenstand von Diskussionen mit
den Kassen“, betont Dr. Cornelius Haffner. „Dabei leisten wir mit unserem Angebot einen wichtigen Beitrag zur
Gesund-erhaltung.“ Denn Schwerpunkt des Angebots ist
die wiederkehrende Prävention. Die enge Kooperation mit
allen Disziplinen der Zahnmedizin, also der Prothetik, der
Kieferorthopädie und der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie,
runden das Angebot ab. „Bei uns gibt es keine Wartezeiten, wir vergeben telefonisch Termine, die auch eingehalten werden“, so Dr. Haffner. Notfälle haben immer
Priorität, aber auch ohne akute Probleme sind
Termine innerhalb von ein bis zwei Tagen möglich.
„Besonders wichtig ist uns der enge Kontakt nicht nur zu
den Patienten selbst, sondern auch ein sinnvolles Miteinander mit den Angehörigen, den Betreuern und den Einrichtungen“, betont Dr. Haffner. Die Ambulanz arbeitet
mit fünf großen Behinderteneinrichtungen im Münchner
Raum zusammen. Spezielle Schulungsabende sollen zeigen, dass Zahngesundheit nicht nur gesunden Menschen
offen steht. Und noch eine Neuerung: Ab dem Herbstsemester 2013/2014 ist der Patient mit Behinderungen
auch Gegenstand der studentischen Ausbildung in den
höheren klinischen Semestern.
KONTAKT
Dr. Cornelius Haffner
Anmeldung Ambulanz:
) 089/51 60-94 50
haffner@teamwerk-deutschland.de
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Patienten helfen und heilen zu können, erfordert ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit.
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diagnose & therapie
Narben –
so kann man korrigieren
An der Dermatologischen Klinik gibt es eine
spezielle Narbensprechstunde. KLINIKUM aktuell
sprach mit ihrem Leiter Dr. Gerd Gauglitz
W
enn wir uns eine Wunde zugezogen haben,
muss der hauteigene Reparaturmechanismus Schwerstarbeit leisten. Bei größeren
Wunden wird die Haut allerdings nie wieder
wie vorher – es entsteht eine Narbe. Von denen gibt es
viele, die fallen nicht weiter auf. Und es gibt einige, die
stören, jucken, schmerzen, sind optisch unschön. Dermatologen sprechen dann von pathologischen, das heißt
auffälligen Narben, die sich in Größe, Form und Farbe
deutlich von ihrer Umgebung abzeichnen. Patienten mit
Narben, die zum Problem geworden sind, haben in der
Narbensprechstunde der Dermatologischen Klinik eine
kompetente Anlaufstelle.
Generell werden Narben in zwei große Gruppen unterteilt: die eingesunkenen (atrophischen), die meist die
Folge von starker Akne sind, bei denen es an Reparatursubstanz fehlt. Und die überschießenden (hypertrophen)
Narben, bei denen vom Körper mehr Bindegewebe als
notwendig zum Auffüllen eines Hautdefekts produziert
wird. „Hypertrophe Narben sind Bindegewebswucherungen, die aber die Grenze der ursprünglichen Verletzungswunde nicht überschreiten“, erklärt Dermatologe
Dr. Gerd Gauglitz, der Leiter der Narbensprechstunde
an der Dermatologischen Klinik in der Frauenlobstraße.
„Anders sieht es bei den sogenannten Keloiden aus, sie
überschreiten diese Grenze und wachsen häufig mehrere
Jahre immer weiter.“ Für diese Wucherungen gibt es eine
genetische Veranlagung, dunkelhäutige Menschen sind
häufiger betroffen als hellhäutige.
„Hypertrophe Narben und Keloide entstehen meist nach
Operationsnarben ebenso wie nach Verletzungen, vor
allem, wenn die Wunde während des Heilungsprozesses
starken Zugkräften ausgesetzt ist. Die am meisten gefährdeten Regionen sind die vordere Brustregion, die Schulteraußenseiten und die Ohrläppchen“, so Dr. Gauglitz.
Eingesunkene Narben sind heute mit Peelings, Dermabrasion, Lasern oder vorsichtigen Unterspritzungen gut
zu behandeln. Überschießende fordern dagegen eine anspruchsvolle Therapie, oft eine Kombination aus nicht-invasiven und invasiven Verfahren. Zu den nicht-invasiven
14
KLINIKUMaktuell 03.2012
Verfahren gehören
Druckverbände sowie Salben, die
Zwiebelextrakt oder
Silikon enthalten.
Zu den invasiven
Verfahren zählt die
Kryotherapie,
bei
der Narbenwucherungen mit flüssigem Stickstoff vereist werden. „Dieses
Verfahren ist vor
allem für kleinflächige Narben geeignet, ist schmerzhaft
und birgt das Risiko,
dass die Wucherung
erneut auftritt“, betont Dr. Gauglitz.
Die
Kryotherapie
wird daher häufig
Die deutliche sichtbare Narbe (oben)
mit einer Kortison- ist nach der Behandlung kaum noch
behandlung kombi- zu sehen
niert, bei der Kortison direkt in die Narbe gespritzt wird. Zudem gibt es
verschiedene Laser, die vermehrt zum Einsatz kommen.
Manchmal bleibt aber nur eine operative Narbenkorrektur, bei der nach der Entfernung des Narbengewebes
ein möglichst spannungsfreier Verschluss der Wunde
herbeigeführt wird. „In unserer Sprechstunde versuchen
wir, für jeden Patienten die individuell beste Therapie zu
finden“, sagt Gauglitz.
KONTAKT
Dr. Gerd Gauglitz
Anmeldung Narbensprechstunde
) 089/51 60-60 07
gerd.gauglitz@med.uni*
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forschung & lehre
Die Röntgen-
Revolution
Eine neue Methode liefert Bilder bester Qualität aus dem
Körper. KLINIKUM aktuell sprach mit Prof. Dr. Maximilian
Reiser, Direktor des Instituts für Klinische Radiologie
E
in neuartiges Röntgenverfahren, das sogenannte
Phasenkontraströntgen, ist ein Meilenstein in der
Radiologie. Während man auf normalen Aufnahmen ein Organ nur als Schatten erkennt, sind jetzt
auch Details wie Venen, Arterien oder z. B. Umrisse von
Herzkammern sichtbar. „Beim klassischen Röntgen werden
elektromagnetische Wellen vom durchleuchteten Objekt
absorbiert, beim Phasenkontraströntgen nutzt man, dass
sich die Ausbreitungsrichtung der Strahlen leicht verändert,
wenn sie ein Organ durchdringen. Diesen physikalischen
Effekt kann man messen und so bessere Bilder erzeugen“,
erklärt Prof. Dr. Maximilian Reiser, Direktor des Instituts für
Klinische Radiologie. Ein weiterer Effekt: „Wir hoffen, dass
wir dadurch auch mit einer deutlich verminderten Strahlendosis auskommen.“ Im Moment ist das Verfahren noch
in einer frühen Entwicklungs- und Erprobungsphase. Eine
Gruppe aus dem radiologischen Institut unter Federführung von PD Dr. Fabian Bamberg, Dr. Thomas Hendel und
Dr. Sigrid Auweter arbeitet im MAP-Exzellenzcluster (steht
für Munich Advcanced Photonics) mit dem Max-PlanckInstitut für Physik und mit Forschern der Physikfakultäten
von LMU und TUM zusammen, auch die Firma Siemens ist
an der Entwicklung neuer Geräte beteiligt. Das Phasenkontraströntgen wird erforscht unter anderem bei der Untersuchung der weiblichen Brust, weil dadurch Tumorgewebe
Ein Blutgefäß (die Carotis) mit genauer Darstellung der
Schichten der Gefäßwand (oben). Der Patella-Knorpel
– einmal mit Phasenkontraströntgen aufgenommen
(links), einmal als histologischer Schnitt (rechts).
besser erkennbar ist, außerdem bei der „Arterienverkalkung“ (Atherosklerose), die zu
Krankheiten wie Herzinfarkt
und Schlaganfall führt. Gute
Ergebnisse bringt das Phasenkontraströntgen auch bei der
Untersuchung des Knorpels, weil sich durch das Verfahren
schon früh biochemische Veränderungen der Knorpelsubstanz nachweisen lassen. „Wir stehen noch am Anfang, man
kann aber schon sagen, dass das Verfahren eine Revolution
des Röntgens bedeutet“, so Prof. Dr. Reiser.
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KLINIKUMaktuell 03.2012 15
forschung & lehre
Kooperation
auf hohem
Das Klinikum Dachau ist eines von
35 Lehrkrankenhäusern der LudwigMaximilians-Universität
D
as Klinikum Dachau hat einen hohen Zulauf von
Menschen, die überhaupt nicht krank sind: Dort
existiert seit neun Jahren „Amper Vital“, ein
hochklassiges Therapie- und Gesundheitszentrum, in dem unter Aufsicht von Ärzten für Physikalische
und Rehabilitative Medizin, Diplom-Sportlehrern und -Wissenschaftlern, Ergo- und Physiotherapeuten an medizinischen Fitnessgeräten geübt wird. „Das Zentrum wird von
den Menschen der Stadt Dachau und aus dem Landkreis
sehr gut angenommen“, erzählt Bernward Schröter, Vorstandsvorsitzender des Klinikums. Zum Teil kommen sogar
extra Kunden aus München ins Amper Vital. Auch den Medizinstudenten der Ludwig-Maximilians-Universität, die am
Klinikum Dachau ihr PJ absolvieren, steht das Amper Vital
zur Verfügung – denn seit 2004 ist das Klinikum Dachau
Lehrkrankenhaus der Universität. Die akademischen Lehrkrankenhäuser sind ein elitärer Kreis von 35 Kliniken. Um
die Aufnahme bemühen sich aber wesentlich mehr Krankenhäuser, schließlich gilt doch die Kooperation als Qualitätszeichen. Groß war das Interesse an der Zusammenarbeit schon immer, doch seit die LMU bei der bundesweiten
Exzellenzinitiative als Spitzenhochschule ausgezeichnet
wurde, häufen sich die Anträge auf Anerkennung als akademisches Lehrkrankenhaus. Die Aufnahme in den Kreis ist
nicht einfach, die Interessenten werden eingehend geprüft,
bevor schließlich ein Gremium der Fakultät über die Anträge entscheidet.
„Wir empfinden es als Privileg, zu diesem elitären Kreis zu
gehören“, sagt Bernward Schröter, Vorstandsvorsitzender
des Klinikums. An seinem Haus gibt es für Medizinstudenten im Praktischen Jahr 14 Ausbildungsplätze pro Semester – in der Chirurgie, in der Inneren Medizin, in der Anästhesiologie, in der Gynäkologie, in der Neurologie und in
der Orthopädie. „Wir legen besonderen Wert auf eine gute
Betreuung, ein umfassendes Lehrangebot und einen starken Praxisbezug“, erklärt Schröter. „Die Studenten nehmen
16
KLINIKUMaktuell 03.2012
forschung & lehre
ooperation
hohem Niveau
täglich an den abteilungsinternen Besprechungen teil, einmal wöchentlich findet Studentenunterricht statt.“ Für ihre
Arbeit bekommen die PJ-ler monatlich 250 Euro und täglich
ein
kostenloses
Mittagessen.
Pro
Klinikum Dachau in Zahlen
Woche gibt es so460
 Klinikbetten
gar einen lernfreien Tag. „Darüber
22.000
 Stationäre Patienten
hinaus stellen wir
20.000
 Ambulante Patienten
kostengünstige
13
 Fachabteilungen
Unterkünfte zur
Verfügung
und
14
 PJ-ler pro Semester
einen kostenlosen Parkplatz im
Parkhaus“, so Schröter. Von den PJ-lern profitiere die Klinik
in mehrfacher Hinsicht: „Wir bekommen positiv-kritische
Anregungen durch sie und lernen mögliche Kandidaten für
spätere Stellenbesetzungen kennen“, erklärt der Klinikboss.
Das Klinikum Dachau ist ein Krankenhaus der überregionalen Schwerpunktversorgung (Versorgungsstufe II). Es
bietet umfassende Möglichkeiten der modernen Notfallmedizin, die zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung
stehen. Dazu gehört zum Beispiel eine Herzkatheterbereitschaft, eine zertifizierte Schlaganfalleinheit und eine auf
modernstem Stand der Technik ausgestattete radiologische
Abteilung. Die diagnostischen und therapeutischen Mög-
lichkeiten der insgesamt 13 Fachabteilungen bestimmen
maßgeblich die medizinische Bedeutung auch außerhalb
des Landkreises. Das Klinikum versorgt pro Jahr mit 460
Betten 22.000 Patienten stationär und 20.000 ambulant.
„Wir sind wirtschaftlich gesehen ein sehr gesundes Haus“,
erklärt Bernward Schröter. „Unsere Auslastung liegt bei
über 80 Prozent“.
Eine Besonderheit: Das Klinikum Dachau hat eine Ambulanz für Neuroborreliose. Bis zu 80.000 Menschen werden
jedes Jahr in Deutschland nach einem Zeckenstich mit
Borreliose infiziert. Wenn die Bakterien auch das Nervensystem befallen, spricht man von einer „Neuroborreliose“,
die zu chronischen Beschwerden wie Schmerzen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen, Schwindel, Hitzewallungen, Gefühlsstörungen, Depressionen und
Schlafstörungen führen kann. „Privatdozent Dr. Rupprecht
gilt als einer der Experten in Deutschland, der die komplexe
Diagnostik durchführen kann. Unsere Ambulanz wird von
Patienten aus ganz Deutschland aufgesucht, die schon bei
vielen Ärzten waren“, erzählt Schröter.
In den nächsten Jahren hat er viel vor mit seinem Haus: Ab
2013 werden Erweiterungsbauten in Angriff genommen,
um kürzere Arbeitswege zu schaffen und die Arbeitsabläufe
effizienter zu gestalten, auch die Zahl der Betten soll aufgestockt werden.
KONTAKT
Bernward Schröter
) 08131/76 532
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KLINIKUMaktuell 03.2012 17
forschung & lehre
Studium und Spitzensport
… sollen durch einen neuen Kooperationsvertrag besser miteinander vereinbar sein
S
portliche Höchstleistungen und ein anspruchsvolles Studium bedeuten für Studierende eine
starke zeitliche Belastung. Um zu verhindern,
dass Spitzensportlerinnen und Spitzensportler
aufgrund ihrer sportlichen Verpflichtungen im Studium
benachteiligt werden, hat die Ludwig-Maximilians-Universität einen Kooperationsvertrag mit dem Studenten-
Studieren im vollen Hörsaal müssen auch Spitzensportler,
Prüfungen können sie nachholen
RätselAuflösung von s. 41
Tsunami (japanisch): durch
Seebeben erzeugte gigantische
Flutwelle wie die an Weihnachten 2004
Gentrifizierung (von engl.
Gentry, niederer Adel): soziale
Veränderung eines Stadtteils,
wenn dieser in Mode kommt
– durch Luxussanierung
verschwinden alteingesessene Bürger, wohlhabende
übernehmen das Viertel, z. B.
München-Haidhausen
2 Wortgewaltig:
Barista (italienisch): der Betreiber einer Bar, Kaffeezubereiter/
Kellner in einer Espressobar
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Streichholzspielereien
KLINIKUMaktuell 03.2012
1 Rechenkünstler:
A) = 108; B) = 3
6
5
18
werk München, dem Olympiastützpunkt Bayern sowie
dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband
abgeschlossen. „An der Medizinischen Fakultät studieren fünf Spitzenathleten, denen wir die bestmöglichen
Studien- und Rahmenbedingungen bieten wollen, damit
sie ihr sportliches Engagement mit ihrer akademischen
Ausbildung optimal verbinden können“, sagt Studiendekan Prof. Dr. Martin Reincke. Dies soll unter anderem
durch eine flexible Studienplanung, die Unterstützung
durch eine Mentorin oder einen Mentor in der Fakultät
und auch durch Urlaubssemester ermöglicht werden.
Ein einfacher Weg ist es für die Sportler trotzdem nicht.
„Aufgrund der Stofffülle und eines engen Stundenplans
brauchen gerade in der Medizin die Studenten sehr viel
Disziplin und Fähigkeit zur Arbeitseffizienz“, sagt Prof.
Dr. Reincke. In Trainings- und Wettkampfphasen wird
deswegen auf die Athleten besonders Rücksicht genommen: „Sie können Prüfungen zu einem späteren Zeitpunkt nachholen, das wird relativ unbürokratisch auf Dozentenebene geregelt“, so Reincke. Auch Freisemester
sind möglich, bis zu zwei während der Regelstudienzeit
von 12 Semestern. Reincke ist als Studiendekan für den
zweiten Ausbildungsabschnitt („Klinik“) zusammen mit
seinem Kollegen Prof. Dr. Michael Meyer, der für den
ersten Ausbildungsabschnitt („Vorklinik“) zuständig ist,
qua Amt der Mentor der Studenten mit sportlichen Ambitionen. „Wir stehen als Ansprechpartner immer zur Verfügung, bisher konnten wir noch in jedem Fall helfen“,
erzählt Reincke. Der Studiendekan hat bemerkt, dass die
Medizin offensichtlich besonders viele mehrfach begabte
Studierende anzieht: „Wir freuen uns über Spitzensportler, aber auch über hochtalentierte Musikerinnen und
Musiker, sie alle bereichern unsere Fakultät.“
KONTAKT
Prof. Dr. Martin Reincke
) 089/51 60-21 01
martin.reincke@med.uni*
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forschung & lehre
pitzensport …
Foto: ©Becke Herbert
Ein künftiger Arzt im
Eiskanal
Alexander Mann
Alexander Mann, 31, gehört zu den besten
Bobfahrern unseres Landes. Er war Olympiateilnehmer in Vancouver, Juniorenweltmeister und vor zwei Jahren Vizeweltmeister. Er
ist „Anschieber“ im Viererbob des Teams Angerer – und er studiert im 7. Semester Medizin
an der LMU. Fünf Jahre hat der erfolgreiche
Sportler auf diesen Platz gewartet, absolvierte
vorher ein Studium der Sport- und Trainingswissenschaften in Essex, spielte professionell
Rugby – aber Arzt ist eben sein Traumberuf.
„Im Sommersemester bekomme ich Studium
und Bobfahren gut unter einen Hut“, erzählt
Mann. „Schwieriger wird es im Winter, wenn
die Wettkampfsaison läuft.“ An offiziellem
Rückhalt mangelt es ihm nicht: „Vom Dekanat bekomme ich jede Unterstützung, die ich
brauche“, betont der Münchner. „Aber natürlich gibt es immer wieder Dozenten, die mir
raten, ich solle mich doch zwischen Sport
und Studium entscheiden.“ Einen Rat, den
der Sportler auf keinen Fall beherzigen will.
An seiner Doktorarbeit schreibt er bereits,
es geht ums Sprunggelenk. Sein ehrgeiziges
Ziel für die Zukunft: Zwei Pausensemester
hat er schon eingelegt, jetzt will er sein Studium ohne Verzögerung zu Ende bringe. Und:
„Die Olympiaqualifikation für 2014 in Sotschi
will ich unbedingt schaffen.“ Viel Erfolg!
Schnell und kraftvoll: Alexander Mann (hinten Mitte) als
Anschieber im Team Angerer
KLINIKUMaktuell 03.2012 19
forschung & lehre
Die LewyKörper sind
nur unter
dem Mikroskop sichtbar
Die Lewy-Körper
Sind sie der Schlüssel zur Heilung
von Parkinson?
E
in Jubiläum für die Mediziner der LMU: Vor genau 100 Jahren beschrieb der Arzt Jacob Heinrich Lewy (1885-1950) zum ersten Mal die nach
ihm benannten „Lewy-Körper“. In dieser Zeit
arbeitete und forschte der gebürtige Berliner im Labor
von Alois Alzheimer an der Psychiatrischen Klinik der
LMU. Die Lewy-Körper finden sich in dem Hirnareal, das
bei der Entstehung von Parkinson eine Rolle spielt, der
sogenannten Substantia nigra. Und: Sie finden sich praktisch nur bei Parkinson-Patienten, nicht jedoch bei gesunden Menschen. „Sie bestehen aus Proteinen, die sich
aus unklarer Ursache falsch verhalten“, erklärt Prof. Dr.
Kai Bötzel, Oberarzt an der Neurologischen Klinik. „Sie
verklumpen und führen bei Parkinson-Patienten offenbar
zum Absterben von Hirnzellen“.
In Deutschland sind bis zu 250.000 Männer und Frauen
von Parkinson betroffen, bis zu 15.000 Menschen erkranken jedes Jahr neu daran. Meist tritt Parkinson zwischen
dem 55. und dem 65. Lebensjahr auf, es gibt allerdings
auch Betroffene, die jünger sind als 40 Jahre. Ursache
der Krankheit ist ein fortschreitender, degenerativer Prozess, bei dem Nervenzellen in einem Teil des Gehirns
(der Substantia nigra) langsam absterben. Die Folge ist
ein Mangel des Botenstoffes Dopamin, der von den Ner-
20
KLINIKUMaktuell 03.2012
venzellen in diesem Hirnareal gebildet wird. Fehlt Dopamin, verläuft die Übertragung von einer Nervenzelle zur
anderen fehlerhaft. Symptome wie Zittern oder Muskelsteifigkeit treten auf. Der Verlauf von Parkinson kann bis
heute nicht gestoppt werden. „Die Standardtherapie in
der Frühphase der Erkrankung ist die Gabe von Dopaminagonisten und/oder der Gabe von Dopamin (L-Dopa).
Die Medikamente müssen individuell für jeden Patienten
angepasst und regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls verändert werden“, so Bötzel.
Falls die medikamentöse Therapie keine befriedigende Behandlung der Symptome zeigt, besteht die Möglichkeit, Elektroden ins Gehirn zu implantieren, die
kontinuierlich bestimmte Hirnareale stimulieren. Diese sogenannte tiefe Hirnstimulation bessert die Bewegungsverlangsamung, die Steifheit (Rigor) und das Zittern (Tremor). Ferner vermindert sich das Auf und Ab
der Beweglichkeit, so dass die Patienten über längere
Abschnitte im Tagesverlauf gut beweglich sind. Die Me-
KONTAKT
Prof. Dr. Kai Bötzel
Oberarzt der Neurologischen
Klinik der LMU
) 089/70 95-36 73
kai.boetzel@med.uni*
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forschung & lehre
dikamente können meistens deutlich reduziert werden,
manche Patienten benötigen für eine gewisse Zeit keine
Medikamente mehr. Die Operation bringt jedoch – genau
wie die Medikamente – keine Heilung.
Hier könnten die Lewy-Körper ein vielversprechender
Ansatz für eine Heilung der Erkrankung sein. „Was genau diese Ablagerungen in der Zelle anrichten, wissen
wir nicht“, erklärt Prof. Dr. Bötzel. „Eine Hypothese ist,
dass sie Löcher in der Membran von Nervenzellen verursachen, die dann zum Absterben der Zelle führen“. Am
Klinikum der Universität arbeiten der Neurologe Bötzel
und sein Kollege Dr. Johannes Levin mit Prof. Dr. Armin Giese vom Zentrum
für Neuropathologie
und Prionforschung
zusammen.
Gemeinsam mit Prof. Dr. Günter Höglinger von der TU
München und den Kollegen im Deutschen Zentrum für
Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) haben sie eine
Konferenz organisiert. „100 Jahre Lewy-Körper – wo stehen wir jetzt?“ findet am 15. September in der Psychiatrischen Klinik in der Nussbaumstraße statt. Den Organisatoren ist es gelungen, fast alle bedeutenden Forscher, die
sich mit dem Thema befassen, zu versammeln.
Und wo steht die Forschung über die Lewy-Körper heute? „Wir gehen inzwischen davon aus, dass kleine Vorstufen dieser Körper, die man mit modernen Methoden
nachweisen kann, entscheidend sind“, sagt Prof. Dr. Armin Giese vom Zentrum für Neuropathologie. „Im Reagenzglas und in der Zellkultur können wir ihren schädlichen Einfluss auf die Zellmembran bereits nachweisen.
Wir sind gerade dabei, einzelne Teile eines großen Puzzles zu entwirren.“ Ein Ansatz für die Heilung: Bestimmte chemische Substanzen können das Verklumpen der
Eiweiße verhindern, sodass Nervenzellen gar
nicht erst geschädigt werden. „Im Tiermodell klappt das bereits“, so Bötzel.
Im Moment beginnen erste Studien,
die die Verträglichkeit der Substanzen
erforschen. „In frühestens fünf Jahren
wissen wir dann, ob sich damit wirklich der Abbau von Nervenzellen beim
Menschen verhindern lässt“, sagt Bötzel. Und Parkinson eventuell eine heilbare Erkrankung wird.
Das Team (v. l.): Prof. Dr. Günter Höglinger, Dr. Johannes
Levin, Prof. Dr. Armin Giese und Prof. Dr. Kai Bötzel vor
dem Forschungsgebäude am Campus Großhadern
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Zurück ins Leben.
Dieses Ziel haben Menschen nach einem Schlaganfall oder einer Schädel-Hirn-Verletzung.
Die Rehabilitation ist für Patienten und Angehörige ein langer, mühsamer Weg. Spezialisierte Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte unserer Schön Klinik München Schwabing
und Schön Klinik Bad Aibling arbeiten eng zusammen, um den Patienten auf diesem Weg
zu unterstützen. Im Mittelpunkt stehen aktivierende Therapien, deren Wirksamkeit wir
laufend überprüfen. Das Ergebnis: Therapie in einer Qualität, die man spürt, die wirkt,
die messbar besser greift.
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KLINIKUMaktuell 03.2012 21
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Ist hoher
Blutdruck heilbar?
Starkes Interesse beim weltweit ersten Patiententag zur
Conn-Erkrankung am Klinikum der LMU
H
oher Blutdruck (Hypertonie) verursacht selbst
meistens kaum Beschwerden, ist aber ein gefährlicher Risikofaktor für Schlaganfall und
Herzinfarkt. Etwa 25 Millionen Menschen in
Deutschland sind von Hochdruck betroffen. Bei rund zehn
Prozent steckt eine eindeutige und behandelbare Hormonursache dahinter: die Conn-Erkrankung (benannt nach ihrem Entdecker).
ziert, können Patienten gezielt therapiert
oder sogar geheilt werden“, sagt Prof. Dr. Martin Reincke,
Direktor der Medizinischen Klinik IV, Campus Innenstadt,
und Leiter des Deutschen Conn-Registers. Das Klinikum
der LMU ist eines der wenigen internationalen Spitzenzentren dafür, hier werden die meisten Conn-Patienten in
Deutschland behandelt.
Dabei produzieren die Nebennieren zu viel Aldosteron –
ein Hormon, das den Blutdruck in die Höhe treibt. „Erst in
den letzten Jahren hat man die Bedeutung dieser Krankheit in vollem Umfang erkannt. Ist der Auslöser identifi-
Etwa 100 Patienten und Angehörige informierten sich
beim weltweit ersten Conn-Patiententag über die Krankheit sowie die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.
Experten wie Endokrinologen, Radiologen, Chirurgen und
eine Psychologin klärten über Röntgendiagnostik, Operation und Begleiterkrankungen auf. Da viele Conn-Patienten
ihre Daten der Forschung zur Verfügung stellen, wurden
neue Ergebnisse präsentiert. Die erste Selbsthilfegruppe
ist in Planung, Interessenten sind willkommen.
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Susanne Schmid
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Study Coordinator ) 089/51 60-24 14
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Beim ersten Patiententag (v. l.): Prof. Dr. Martin Reincke,
Leiter des Conn-Registers, mit dem Conn-Team: Assistenzärztin Dr. Evelyn Fischer; Friederike Dahm, Koordination der
Conn-Patienten; Susanne Schmid, Koordination, Endokrinologie Assistentin DGE; Gabriele Breu, Conn-Selbsthilfegruppe;
Dr. Volker Brand, Forschungsmitarbeiter
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22
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Vorteile auf einem Blick
• verbessert Oxygenierung
• entlastet die Atempumpe
• ersetzt die Lippenbremse im Schlaf
• verbessert die Atemeffizienz
• senkt die Hyperkapnie
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für eine CO2 Auswaschung
• sehr hoher Tragekomfort
• dünner Zuleitungsschlauch
• leichteres Abhusten
• nebenwirkungsfrei
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30.05.12 13:36
forschung & lehre
Studie für Lungenkranke:
Interessiert?
COPD-Patienten profitieren von
modernsten Untersuchungsmethoden
U
nter einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), landläufig als „Raucherhusten“ bezeichnet, leiden in Deutschland etwa vier
Millionen Menschen. In der multizentrischen
deutschlandweiten Studie COSYCONET wird die Forschung
vorangetrieben. Eines der Studienzentren ist an der Medizinischen Klinik und Poliklinik IV (Direktor: Prof. Dr. Martin
Reincke), Campus Innenstadt, in der Abteilung Pneumologie (Leitung: Prof. Dr. Rudolf M. Huber) angesiedelt. Dort
werden Patienten mit COPD gesucht, die 40 Jahre oder älter
sind. Die COPD wird heute nicht mehr nur als Erkrankung
der Lunge betrachtet. Die meisten Patienten leiden gleichzeitig unter anderen Krankheiten wie etwa Herzschwäche,
Diabetes, Osteoporose oder Krebs. „Diese Begleiterkrankungen stellen uns diagnostisch und therapeutisch vor
große Herausforderungen“, betont Studienarzt Dr. Stefan Karrasch. Als Study Nurse fungiert Apothekerin Tanja
Schramm im Rahmen ihrer Doktorarbeit. Methodisch wird
die Studie von PD Dr. Rudolf Jörres, Institut und Poliklinik
für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin (Direktor: Prof. Dr.
Dennis Nowak), Campus Innenstadt, betreut, der auch im
Führungskreis der Studie ist.
Die langfristige Beobachtungsstudie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Die
Teilnehmer werden im Zeitraum von 18 Monaten dreimal
gründlich untersucht. „Von den Ergebnissen versprechen
wir uns neuartige und praxistaugliche Konzepte für Vorbeugung, Diagnostik, Verlaufskontrolle und Therapie“, so
Dr. Karrasch. Die Teilnehmer profitieren von den modernsten Untersuchungsmethoden. Die Ergebnisse stehen auch
ihnen zur Verfügung, der betreuende Pneumologe oder
Hausarzt kann diese in der Therapie direkt berücksichtigen.
Neue Medikamente werden nicht erprobt.
KONTAKT
Tanja Schramm
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tanja.schramm@med.uni*
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83435 Bad Reichenhall
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Bad Reichenhall ist seit mehr als 150 Jahren ein besonderer Ort für atemwegs- und lungenkranke Patienten.
Dieses nie zu heiße, nie zu kalte, zu feuchte oder zu trockene AlpenKlima mit den sanften, rücksichtsvollen Übergängen bietet ideale Voraussetzungen für
die Atemwege.
Professor Dr. Wolfgang Petro, Mitglied des Bad Reichenhaller Atem-Netzwerks:
„Reizarmes Voralpenklima, kompetente Fachärzte in Praxen und Kliniken, als natürlich-wirksames Heilmittel die Bad Reichenhaller AlpenSole und eine
jahrzehntelange Erfahrung in der Diagnostik und Therapie von chronischen Atemwegs- und Lungenkrankheiten. Hierbei geht es in erster Linie um Patientengruppen, die mit der nötigen Eigenverantwortung ihr Schicksal als Patienten in die eigenen Hände nehmen wollen. Unser Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität zu verbessern.“
Atem-Kur bei COPD
Eine umfassende Kur in Bad Reichenhall in Verbindung mit Bad Reichenhaller AlpenSole führt bereits nach drei Wochen zu einer signifikanten und klinisch
relevanten Verbesserung des Gesundheitszustandes von Patienten mit COPD.
Quelle: Wissenschaftliche Studie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Kooperation mit der Klinik Bad Reichenhall.
Link-Tipps: Angebote unter www.durchatmen.bad-reichenhall.de; Atem-Netzwerk Bad Reichenhall: www.atemort.de
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KLINIKUMaktuell 03.2012 23
forschung & lehre
Kinder optimal ernähren
Wie Ernährung in der frühen Kindheit die
langfristige Gesundheit beeinflusst
W
eltweit sind mehr als 40 Millionen Kinder unter fünf Jahren übergewichtig. Fettleibigkeit
im Kindesalter erhöht erheblich das Risiko
für spätere chronische Erkrankungen wie
Diabetes, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall. Zur Erforschung dieser Zusammenhänge und der Präventionsmöglichkeiten ist das internationale Projekt EarlyNutrition angelaufen, koordiniert am Dr. von Haunerschen Kinderspital. Es
sollen Empfehlungen für optimale Ernährung in Schwangerschaft und Kindheit entwickelt werden, um die Gesundheit
langfristig positiv zu beeinflussen. Das Projekt wird durch die
Europäische Kommission für fünf Jahre mit neun Millionen
Euro gefördert, durch zusätzliche Mittel der australischen
Forschungsförderung und privater Förderer werden mehr
als elf Millionen Euro erreicht.
sehr starke Auswirkungen der frühen
Ernährung. Es ist deshalb dringend notwendig, effektive Strategien für eine wirksame Prävention zu
entwickeln und zu erproben“. Insbesondere soll erfasst werden, welche Art der Ernährung Gesundheit und Leistungsfähigkeit wirksam verbessern kann. Das soll als Grundlage für
praktisch nutzbare Empfehlungen zur Auswahl von Lebensmitteln und zur Verbesserung von Produkten beitragen. Ein
weiteres Projekt am Haunerschen Kinderspital (PEACHES,
Dr. Regina Ensenauer) widmet sich den molekularen, mechanistischen Auswirkungen beim mütterlichen Übergewicht auf das Kind (siehe Klinikum aktuell, 3/2011, S. 15)
KONTAKT
Prof. Dr. Berthold Koletzko
Projektkoordinator
Dr. Brigitte Brands
Projektmanagement
) 089/51 60-28 16
earlynutrition@med.uni*
muenchen.de
8
project-earlynutrition.eu
Das Konsortium setzt sich aus führenden Wissenschaftlern
zusammen, es beteiligen sich klein- und mittelständische Betriebe aus Europa sowie die Nahrungsmittelindustrie. Prof.
Dr. Berthold Koletzko leitet die internationale Forschungsgruppe und betont: „Die vorliegenden Ergebnisse zeigen
Grünes Licht für Antigene
Innovative Technologie gegen
Autoimmunerkrankungen
U
nser Abwehrsystem ist eine hervorragende
Waffe gegen Krankheitserreger. Aber: Bei Autoimmunerkrankungen greift es den eigenen Organismus an, oft mit verheerenden Folgen wie
Multiple Sklerose (MS) oder Schuppenflechte (Psoriasis).
Eine neue Methode zur Identifizierung von Antigenen kann
künftig helfen, solche fehlgeleiteten Reaktionen zu bekämpfen: Wissenschaftler der LMU und des Max-Planck-Instituts
für Neurobiologie haben gentechnisch veränderte Zellen entwickelt, die grün aufleuchten, sobald sie durch entsprechende Antigene stimuliert werden. Antigene sind Moleküle, die
Immunreaktionen auslösen.
Die Methode erlaubt es, aus einer sehr großen Zahl von
Verdächtigen einen einzelnen Missetäter – die Nadel im
Heuhaufen – relativ einfach zu identifizieren. Ein erster Test
mit einem bereits bekannten Grippe-Antigen bestätigte die
Effizienz der Methode. Das Experiment war so geplant,
als sei das Antigen unbekannt. Die Wissenschaftler konnten das „richtige“ Antigen zweifelsfrei bestimmen. PD Dr.
24
KLINIKUMaktuell 03.2012
Klaus Dornmair (Institut für Klinische Neuroimmunologie
der LMU und Abt. Neuroimmunologie des MPI für Neurobiologie): „Die Technologie ist so empfindlich und schnell,
dass mehrere Millionen Antigene in wenigen Stunden analysiert werden können. Damit öffnet sich ein breites Anwendungsspektrum, das von der Analyse von Antigenen
bei Autoimmunkrankheiten wie MS oder Psoriasis bis zur
Identifizierung neuer Tumor- oder viraler Antigene reicht.“
Die Innovation wurde bereits zum Patent angemeldet.
Publikation: „Unbiased identification of target antigens of
CD8+ T cells with combinatorial libraries coding for short peptides”; K. Siewert, J. Malotka, N. Kawakami, H. Wekerle,
R. Hohlfeld & K. Dornmair
Nature Medicine 18:824-829.
KONTAKT
PD Dr. Klaus Dornmair
) 089/70 95-47 83
klaus.dornmair@med.uni*
muenchen.de
perspektive klinikum
Hilfe Bei Reizdarm
Gastroenterologen testen ein neues Medikament und suchen Probanden
D
as Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine der meist
verbreiteten funktionellen Störungen des Magen-Darm-Traktes. Mehr als zwölf Prozent der
Erwachsenen sind betroffen, Frauen zweimal
häufiger als Männer. Außer an gastrointestinalen Symptomen leiden die Patienten an Schlafstörungen, Depressionen oder Schmerzen.
Die Diagnose ist schwierig, es kann kein
Laborwert oder eine körperliche Ursache
herangezogen werden. An der Medizinischen Klinik und Poliklinik II
(Direktor: Prof. Dr. Burkhard Göke)
am Campus Großhadern wird
eine Studie mit einem neuen
Medikament durchgeführt.
Frage: Bessert das Melatonin-ähnliche Präparat NeuP11 die Beschwerden bei
Patienten mit Diarrhoe-prädominantem RDS (Durchfall)
mehr als ein wirkungsloses Scheinmedikament? Prof.
Dr. Martin Storr: „Das könnte ein klinisch neuartiger und
bedeutender Therapieansatz sein.“ Weder Patient noch
Studienteam wissen, wer den Wirkstoff erhält (randomisierte placebokontrollierte Doppelblindstudie).
Dafür sucht das Team um Prof. Dr. Martin Storr Teilnehmer. Die Teilnahme beinhaltet maximal vier Besuche im
Klinikum Großhadern, Studiendauer sechs Wochen pro
Patient, vier Wochen mit täglicher Medikamenteneinnahme. Interessenten (18-80 Jahre) sollten mit ihrem behandelnden Gastroenterologen sprechen, der sie anmeldet.
Sie sollten RDS nach den Rom III Kriterien haben, eine
chronisch-entzündliche Darmerkrankung sollte ausgeschlossen sein.
KONTAKT
Prof. Dr. Martin Storr
martin.storr@med.uni*
muenchen.de
) Studientelefon: 0162/21 40 711
cand. med. Philip Veicht
cand. med. Mareike Jacob
Nierenkrank durch Diabetes
Neue Medikamente sollen diese Gefahr ausschalten: Wer will mitmachen?
D
ie fortschreitende Schädigung der Nieren ist
eine häufige Komplikation bei Zuckerkranken.
Sie kann schließlich zu einem Funktionsverlust
der Nieren führen, die Patienten müssen dann
regelmäßig zur Blutwäsche. In zwei klinischen internationalen Studien werden derzeit neue Medikamente dagegen
untersucht. Die Ambulanz für Nierenkranke an der Medizinischen Klinik und Poliklinik IV (Direktor: Prof. Dr. Martin
Reincke), Campus Innenstadt, ist daran beteiligt.
PD Dr. Volker Vielhauer, Internist und Nephrologe, betreut teilnehmende Patienten. Er sagt: „Die diabetische
Nierenerkrankung ist in den westlichen Ländern der häufigste Grund für die Dialysetherapie. Medikamente, die
ein Fortschreiten des Nierenschadens und damit die Dialyse verhindern oder verzögern können, hätten einen unschätzbaren Wert für die Patienten.“ Vermehrtes Wissen
um die Krankheitsprozesse ermöglichte die Entwicklung
neuer Medikamente in Tablettenform, deren klinische
Wirksamkeit soll nun bewertet werden. PD Dr. Vielhau-
er: „Entzündungen im Nierengewebe und der vermehrte
Anfall oxidierender Stoffwechselprodukte sind die kritischen Prozesse, die wir nun erstmals gezielt blockieren
können.“
Die Ambulanz sucht Studienteilnehmer. Voraussetzungen: Bei Ihnen liegt ein Diabetes Typ 2 vor. Es besteht
bereits eine eingeschränkte Nierenfunktion (erhöhter
Kreatininwert im Blut) und/oder eine erhöhte Eiweißausscheidung im Urin. Während der Studie (Dauer sechs
Monate bis ca. ein Jahr) wird die bestehende Behandlung
Ihres Diabetes unverändert fortgeführt. Die Patienten
kommen alle ein bis zwei Monate in die Ambulanz. Durch
die Studienteilnahme entstehen Ihnen keine Kosten.
KONTAKT
PD Dr. Volker Vielhauer
) 089/51 60 33 25
volker.vielhauer@med.uni*
muenchen.de
KLINIKUMaktuell 03.2012 25
perspektive klinikum
Gute noten
von den Patienten
Ergebnisse der Patientenbefragung 2011:
Das Klinikum hat sich in allen Bereichen
deutlich verbessert
V
Alle Angaben in Prozent
on Oktober 2011 bis Januar 2012 hat der Vorstand
des Klinikums die Patienten zum zweiten Mal befragt, wie zufrieden sie mit dem Klinikum sind.
6.830 stationären Patienten wurde die anonyme
Befragung angeboten, 52% der standardisierten Fragebögen kamen ausgefüllt zurück. Die Befragung wurde mit
tatkräftiger Unterstützung des Pflegepersonals und in Kooperation mit der unabhängigen Forschungsgruppe Metrik
durchgeführt. Die Auswertung vergleicht das Klinikum mit
167 anderen Krankenhäusern in Deutschland, darunter
auch andere Großkrankenhäuser.
Die Grafik zeigt die prozentuale Platzierung des Klinikums (KUM) im Vergleich
mit 167 Krankenhäusern. (100% = KUM ist das beste Krankenhaus; 0% = alle
anderen Krankenhäuser sind besser)
Insgesamt 3.555 Patienten haben ihren Klinikaufenthalt
nach Kriterien wie Qualität des Essens, Sauberkeit, Patientenzimmer, Kiosk/Cafeteria, pflegerische Betreuung,
ärztliche Betreuung, Schmerzlinderung, Wartezeiten, Aufnahme, Angehörigenintegration, Funktionsbereiche und
Entlassung bewertet. In den Ergebnissen zeichnet sich eine
sehr erfreuliche Entwicklung ab: Im Vergleich zur ersten
Patientenbefragung im Jahr 2009 konnte sich das Klinikum
in allen Bereichen deutlich verbessern.
Patientenversorgung. „Wir freuen uns besonders, dass
wir in der Patientenbehandlung, also in der ärztlichen und
pflegerischen Betreuung sowie in der Schmerzlinderung,
Bestnoten bekommen haben, die die sehr guten Ergebnisse
aus der ersten Befragung noch deutlich übersteigen“, sagt
26
KLINIKUMaktuell 03.2012
Burkhard Göke, der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende am LMU-Uniklinikum. In den Kriterien, die den Patienten am wichtigsten sind, ist auch die Zufriedenheit mit
dem Klinikum am größten: Die Pflege wird nur von 3% der
Vergleichskrankenhäuser übertroffen, die medizinische Versorgung ist unter den Top 10 der bewerteten Krankenhäuser.
Bei der Schmerzlinderung schneiden 91% der bewerteten
Häuser schlechter ab als das Klinikum der LMU. Bei der Einbindung der Angehörigen – ein wichtiges Kriterium für die
Zufriedenheit bei einem Krankenhausaufenthalt – gehört das
LMU-Klinikum zu den besten 18% aller befragten Kliniken.
Verbesserte Rahmenbedingungen. Waren in der Bewertung 2009 bei der Qualität des Essens fast alle anderen
Häuser vor dem Klinikum der LMU platziert, so ist 2011
eine deutliche Verbesserung zu sehen, die Bewertung liegt
nun im Mittelfeld. Auch die Sauberkeit wurde 2011 deutlich besser bewertet, ebenso die Patientenzimmer. Hinter
diesen positiven Entwicklungen steckt Initiative: Nach der
ersten Patientenbefragung wurden zahlreiche Projekte ins
Leben gerufen, deren Umsetzung nun erste Wirkung zeigt.
Auch die Investitionen in die Sanierung machen sich in der
steigenden Zufriedenheit der Patienten bemerkbar.
Optimierte Abläufe. Der Aufenthalt wurde auch hinsichtlich der Aufnahme und der Entlassung bewertet. Dabei
liegt das Klinikum im bzw. über dem Durchschnitt der
Krankenhäuser im Vergleich – erfreulich, denn in der Befragung 2009 wurden diese Prozesse noch als unterdurchschnittlich bewertet. Die Wartezeiten am Klinikum sind
weiterhin verbesserungsfähig.
„Wir bedanken uns herzlich bei allen Patientinnen und Patienten, die an der Befragung teilgenommen haben, für ihr
Engagement. Die Einschätzungen und Erfahrungen geben
uns wichtige Ansatzpunkte für weitere und neue Verbesserungsansätze. Die Ergebnisse zeigen, dass wir uns auf einem sehr guten Weg befinden, den wir weiter konsequent
ausbauen werden“, sagt Gerd Koslowski, der Kaufmännische Direktor des Klinikums.
KONTAKT
Christine Blümel
Stabsstelle für Qualitätsmanagement
) 089/51 60-80 86
christine.bluemel@med.uni*
muenchen.de
perspektive klinikum
In zwei Kulturen zuhause: Anett Sander im Jemen (l.) und
in ihrem neuen Wirkungsfeld im Haunerschen Kinderspital
Anett Sander:
Neue Pflegebereichsleitung
im Haunerschen Kinderspital
K
inderkrankenschwester Anett Sander (Jahrgang
1973) hat die Pflegebereichsleitung P 10 im Dr.
von Haunerschen Kinderspital übernommen.
Ihr Verantwortungsbereich umfasst ca. 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 180 Betten, 16 pädiatrische Abteilungen inklusive der Funktionen und 6 chirurgische Abteilungen inklusive des OPs. Die Häuser sind
die Kinderklinik und Kinderpoliklinik (Direktor: Prof. Dr.
Christoph Klein) und die Kinderchirurgische Klinik und
Poliklinik (Direktor: Prof. Dr. Dietrich von Schweinitz).
Die gebürtige Leipzigerin ist am Klinikum eine bekannte Größe. Sie startete ihre berufliche Laufbahn 1993 im
Haunerschen Kinderspital und blieb ihm viele Jahre verbunden. 2010 übernahm sie die Pflegebereichsleitung
für die neugebaute Geburtshilfe und Kreißsaal sowie Kinderchirurgie am Städtischen Klinikum München Schwabing. Nun wurde sie zurückgeholt. „Manchmal muss
man gehen, um wiederkommen zu können“, sagt sie.
Während ihrer Zeit am Haunerschen war Anett Sander
zweimal im Auslandseinsatz im Jemen als Entwicklungshelferin des DED (Deutscher Entwicklungsdienst) 19992002 und 2007-2010. 2003-2006 absolvierte sie die Weiterbildung im Bereich Pflegemanagement. Sie ist mit
einem Jemeniten verheiratet und hat einen Sohn.
Anett Sander: „Die unterschiedlichen Lebensweisen und
der Jemen gehören zu meinem Leben. Das bestärkt mich
darin, die vor mir liegenden Aufgaben analytisch und
empathisch anzugehen. Dem guten Ruf des Haunerschen
gerecht zu werden und gemeinsam im interprofessionellen Team kranken Kindern und ihren Angehörigen auf
hohem ärztlichem und pflegerischem Niveau Hilfe und
Unterstützung zu bieten – das ist die Aufgabe. Partizipation, Wertschätzung des Gegenübers sowie Kommunikation auf Augenhöhe haben zentrale Bedeutung. All dies
wird natürlich ebenso für das große Zukunftsprojekt gelten, das geplante neue Hauner am Campus Großhadern.“
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KLINIKUMaktuell 03.2012 27
perspektive klinikum
Das Klinikum
in den Medien
D
as Nachrichtenmagazin Focus kürte das Klini- disziplinarität. Experten verschiedener Fachrichtungen
kum der Universität München zur besten Klinik arbeiten bei der Diagnose und Therapie eng zusammen.
Bayerns und zur zweitbesten Klinik in Deutsch- Die interdisziplinären Zentren am Klinikum sind Folge dieland. Diese Bewertungen sind eine Bestätigung ser Entwicklung und tragen damit auch wieder zum medider guten Medizin und der fürsorglichen, kompetenten zinischen Fortschritt bei. Das Klinikum der Uni München
Pflege, die hier tagtäglich geleistet werden. Rankings kann hier auf ausgezeichneten Ressourcen aufbauen.
kann und muss man aber auch immer mit Skepsis betrachten. Denn Auswahl und Gewichtung der Kriterien oder die Hinter dieses Ergebnis muss man daher ein AusrufezeiErhebung der Daten bestimmen darüber, welche Reihen- chen setzen, weil in den letzten Jahren meist sogenannte
folge sich ergibt. Auffällig ist, dass fast nur
weiche Faktoren, wie Hotellerie, Essens»Wir priorisieren angebote, Zimmerambiente, in den MitUniversitätsklinika bei der Gesamtbewertung unter den Top 25 zu finden sind.
Forschung und telpunkt der öffentlichen „Bewertungs“Wahrnehmung gerückt sind. Hier nun
Lehre
als
Basis
für
Rankings sind, ähnlich wie Umfragestehen offenbar die medizinischen und
ergebnisse in der Politik, interessante
eine moderne und pflegerischen Aspekte an vorderster Stelle
Stimmungsbarometer; sie sind Teil der
und belegen, dass Unikliniken als Treiber
effektive Patienten- des medizinischen Fortschritts eine weAußenwahrnehmung und können einem
Tendenzen vermitteln, die bei der eigenen
versorgung.« sentliche Säule unseres GesundheitssysWahrnehmung womöglich ausgeblendet
tems sind. Davon profitieren alle medizinisind. Umgekehrt bleiben manche Inforschen Einrichtungen, schließlich werden
mationen aber aufgrund der Methodik auf der Strecke. an den Universitätskliniken die Ärzte ausgebildet, die
Interessant ist das Ergebnis in jeder Hinsicht, vor allem anschließend in privaten Kliniken, in Gemeinschaftsprafür die Uniklinika. Die zwei größten Uniklinika, die Cha- xen oder als niedergelassene Mediziner die Patienten
rité auf Platz 1, wir, das Klinikum der LMU, auf Platz 2 versorgen. Und die Vielzahl ärztlicher Fortbildungen und
und dahinter bis auf eine Ausnahme nur Unikliniken. Na- wissenschaftlich-medizinischer Kongresse wäre ohne
türlich sind wir als Supra-Maximalversorger in fast allen Unikliniken kaum denkbar.
Bereichen vertreten und können so punkten. Aber es ist
ja nicht nur die Masse, sondern die Qualität.
KONTAKT
Das Focus-Ranking bestätigt eine Tendenz, die wir am
Klinikum der Universität München mit vielen Maßnahmen
bereits stützen: Forschung und Lehre als Basis für eine
moderne und effektive Patientenversorgung zu priorisieren und bauliche Neuerungen in erster Linie dem medizinischen Fortschritt zu widmen. Hinzu kommt die Inter-
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Leiter Stabsstelle Kommunikation und
Medien/Pressesprecher
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28
KLINIKUMaktuell 03.2012
perspektive klinikum
Neue Strukturen
in der Innenstadt
B
ereits kommenden Herbst ist die Grundsteinlegung für die Portalklinik in der Innenstadt denkbar. Hier soll ab 2017 die Versorgung von Patienten in den Fachgebieten Innere Medizin, Chirurgie
und Geburtshilfe ambulant und stationär umgesetzt werden. Geplanter Standort für diesen Neubau ist auf dem
Kerngelände des Klinikums an der Ecke Ziemssen- und
Nussbaumstraße in Anbindung an den Ziemssenblock, der
die „historische Keimzelle“ der Medizin an diesem Standort
darstellt und fortbestehen lässt. Schon in diesem Jahr hat
das Klinikum seine internistischen Kliniken und Stationen
neu strukturiert. So soll Patienten und zuweisenden Ärzten
Alle gut untergebracht
Andrea Förster ist als Pflegebereichsleitung Ansprechpartnerin für pflegerische
Belange der künftigen Portalklinik. Sie
betont: „Wir wissen, dass diese Meldungen über Stationsschließungen immer wieder für
Unruhe in der Öffentlichkeit sorgen. Doch die Versorgung der Patienten mit universitärer Spitzenmedizin
ist selbstverständlich weiterhin gesichert – das Klinikum erbringt die Leistungen wie gewohnt auf hohem
Qualitätsniveau, nur an anderer Stelle. Die notwendigen Kapazitäten haben wir durch Optimierung der
klinikinternen Prozesse geschaffen. Im Pflegebereich
waren insgesamt 44 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
von der Neuordnung betroffen. Wir haben gemeinsam
mit ihnen zufriedenstellende Lösungen gefunden, für
viele haben sich spannende neue Fachgebiete erschlossen. Sie sind allesamt weiterhin an unseren Kliniken beschäftigt.“
bereits jetzt inhaltlich eine fachliche Betreuung angeboten
werden, wie sie mit dem Projekt Portalklinik baulich verwirklicht wird. Am Campus Innenstadt wurden im Rahmen
dieser Umstrukturierungen die 37 stationären Betten in der
Medizinischen Poliklinik an der Pettenkoferstraße 8a geschlossen und in das Gebäude der Medizinischen Klinik in
der Ziemssenstraße 1 verlegt. Noch sind in der Pettenkoferstraße 8a die Schmerzambulanz (Dr. Irnich), die Rheumaeinheit (Prof. Dr. Schulze-Koops) und bis auf weiteres auch
die Gefäßchirurgie (Prof. Dr. Koeppel), die Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie (Prof. Dr. Giunta) sowie das
Gefäßzentrum (Prof. Dr. Hoffmann) untergebracht. Zudem
wurde in der Poliklinik das Zentrum für Unterricht und Studium (ZeUS) mit einer realistisch ausgestatteten Lehrklinik
installiert.Die mittlerweile fünf internistischen Lehrstühle
bieten ihre Leistungen nun Campus-übergreifend an. Prof.
Dr. Burkhard Göke, Ärztlicher Direktor des LMU-Uniklinikums: „Wir haben für fast jedes medizinische Problem
einen Ansprechpartner, entweder in der Innenstadt oder
in Großhadern. Mit dem neuen Crossover Konzept stellen
wir sicher, dass ein Patient die entsprechende Expertise
bekommt, unabhängig davon, wo er sich anmeldet.“ Die
Innenstadt bleibt besonders zur ambulanten und tagesklinischen Betreuung bevorzugter Anlaufpunkt. Stationär werden im Ziemssenblock mit 178 Betten weiterhin die bisherigen Leistungen der Universitätsmedizin angeboten. Die
Schwerpunkte der Medizinischen Poliklinik (Nephrologie,
Rheumatologie, Angiologie, Infektiologie, Stoffwechsel)
bleiben am Campus Innenstadt erhalten. Sie werden unter dem Lehrstuhl für Endokrinologie/Diabetologie (Dir.:
Prof. Dr. Martin Reincke) als Medizinische Klinik IV zusammengefasst. Neu ist die Gründung der Medizinischen
Klinik und Poliklinik V mit dem Schwerpunkt Pneumologie
(komm. Dir.: Prof. Dr. Burkhard Göke).
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herzlichen glückwunsch!
Prof. Dr. Rüdiger Landgraf
Prof. Dr. Reinhard Putz
Verleihung des Lehrpreises (v. l.): Dr. Björn Krämer, Prof. Dr. Alexander Dietrich, Dr. Cornelia Gippner-Steppert, Prof. Dr. Ania C. Muntau, Prof. Dr. Dr. h. c. Maximilian Reiser, FACR,
FRCR, Dekan der Medizinischen Fakultät, PD Dr. Raphaela Waidelich, Studiendekan Prof.
Dr. Martin Reincke, Thomas Huppertz, Jörg Fiebach
Die besten Lehrer
Die Studierenden der Medizin an
der Ludwig-Maximilians-Universität
haben gewählt. Mit den fünf MeCuM
Lehrpreisen für „herausragend gute
Lehre“ 2012 wurden ausgezeichnet:
in der Kategorie Vorlesungen Prof. Dr.
Alexander Dietrich, Walther-StraubInstitut für Pharmakologie und Toxikologie (Leitung: Prof. Dr. Thomas
Gudermann); Seminare: Dr. Cornelia
Gippner-Steppert, Abteilung für Klinische Chemie und Klinische Biochemie (Leitung: Prof. Dr. Marianne
Jochum) in der Chirurgischen Klinik und Poliklinik (Direktor: Prof. Dr.
Wolf Mutschler), Campus Innenstadt;
Tutorials: Prof. Dr. Ania C. Muntau,
Oberärztin, Leiterin der Abteilung für
Molekulare Paediatrie an der Kinderklinik und Kinderpoliklinik (Direktor:
Prof. Dr. Christoph Klein) im Dr. von
Haunerschen Kinderspital, Campus
Innenstadt; Unterricht am Krankenbett: Dr. Björn Krämer, Medizinische
Klinik und Poliklinik I (Direktor: Prof.
Dr. Gerhard Steinbeck), Kardiologie
Campus Innenstadt; veranstaltungsübergreifend: PD Dr. Raphaela Waidelich, Urologische Klinik und Poliklinik
(Direktor: Prof. Dr. Christian Stief),
Campus Großhadern. Zudem gab es
einen Sonderpreis für die Feuerwehr
Pasing in der Kategorie Unterricht am
Krankenbett (verantwortlich: Thomas
Huppertz von der Feuerwache 6, Abteilungsleiter Jörg Fiebach). Die Preisträger wurden durch die Auswertung
30
KLINIKUMaktuell 03.2012
der Online-Wochenevaluation ermittelt, in welcher die Studierenden Dozentinnen und Dozenten vorschlagen
können. Der Erhebungszeitraum umfasst das Sommersemester 2011 und
das Wintersemester 2011/2012.
Prof. Dr. Patrick J. Bastian
Prof. Dr. Patrick J. Bastian, Oberarzt
der Urologischen Klinik und Poliklinik (Direktor: Prof. Dr. Christian
Stief), Campus Großhadern, wurde
mit dem Crystal Matula Award 2012
der European Association of Urology
(EAU) in Paris geehrt. Dies ist die
höchste wissenschaftliche Auszeichnung für den vielversprechendsten
Nachwuchsurologen unter 40 Jahren
in Europa. Der Preis wird seit 1996
verliehen und ist zum dritten Mal
nach Deutschland gegangen.
Preisträger Prof. Dr. Patrick J. Bastian (l.) mit EAU-Generalsekretär Prof.
Per-Anders Abrahamsson und einem
Repräsentanten der Fa. Labrie, Sponsor
des Preises (r.)
Mit dem Verdienstkreuz am Bande
des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland wurden zwei
Medizinprofessoren der LMU ausgezeichnet. Rüdiger Landgraf war bis
2004 Professor für Innere Medizin
mit dem Schwerpunkt Endokrinologie und Diabetologie am Klinikum. Er
hat vor allem in der Zusammenarbeit
mit der Transplantationschirurgie
einen Schwerpunkt in der Pankreastransplantation aufgebaut und diesem zu internationalem Ansehen verholfen. Als einer der führenden Köpfe
in der Diabetesforschung mit außergewöhnlichem ehrenamtlichen Engagement fungiert er u. a. seit 2005 als
Vorstandsvorsitzender der Deutschen
Diabetes-Stiftung; er ist Gründer der
Arbeitsgemeinschaft für Kinder und
Jugendliche mit Diabetes e. V.
Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang
Heubisch mit Prof. Dr. Rüdiger Landgraf
(l.) und Prof Dr. Reinhard Putz (r.)
Professor Reinhard Putz, seit 1989
Lehrstuhlinhaber Anatomie I an der
Medizinischen Fakultät, setzte sich
stark für die Etablierung der MunichHarvard-Alliance ein, 1996 mit dem
Ziel einer Reform der Medizinerausbildung gegründet. Als Prorektor und
zuletzt hauptamtlicher Vizepräsident
der LMU war er vor allem für Fragen
der Humanmedizin sowie der Hochschulplanung und für internationale
Angelegenheiten zuständig. Dabei fokussierte er sich sehr erfolgreich auf
eine Verstärkung der internationalen
Kooperationen der LMU.
ehrungen & preise
Prof. Dr. Harald L. Sommer
ENETS Center of Excellence
Das Interdisziplinäre Zentrum für
Neuroendokrine Tumoren des GastroEnteroPankreatischen
Systems
(GEPNET-KUM) am Campus Großhadern wurde von der European Society
of Neuroendocrine Tumors (ENETS)
als ENETS Center of Excellence zertifiziert. Bisher besitzen in Europa
19 Zentren diese Zertifizierung – in
Deutschland die Charité Berlin, das
Uniklinikum Marburg, das Klinikum
Bad Berka und nun das Klinikum der
LMU München.
Prof. Dr. Harald
L. Sommer von
der Klinik und
Poliklinik
für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
(Direktor:
Prof. Dr. Klaus
Friese), Campus
Innenstadt, wurde zum Präsidenten
der Deutschen Gesellschaft für Hyperthermie (DGHT e. V.) gewählt. Er
organisiert das 3. Deutsche Hyperthermie Symposium im September.
Dabei werden alle Formen der Hyperthermie, von der lokalen, regionalen bis zur Ganzkörperüberwärmung diskutiert. Das Interesse der
Onkologen und der Patienten, durch
Hyperthermie als vierter Säule in
der Krebstherapie Hilfe zu erhalten,
wächst ständig.
Dr. Claudius Füllhase
Als beste wissenschaftliche Arbeit
auf dem Gebiet
der Grundlagenforschung wurde
die Arbeit einer
Gruppe um Dr.
Claudius Füllhase
an der Urologischen Klinik und Poliklinik (Direktor:
Prof. Dr. Christian Stief), Campus
Großhadern, mit dem Eugen-Rehfisch-Preis (von Pfizer gestiftet)
ausgezeichnet. Die Forscher beschäftigen sich mit dem bösartigen
Prostatasyndrom.
Jie Pan und Prof. Dr. Ulrich Pohl
Doktorandin Jie Pan
Beim ersten Doktorandentag des
Walter-Brendel-Zentrums für Experimentelle Medizin (Leiter: Prof. Dr.
Ulrich Pohl) ging der erstmals verliehene Preis für den besten Vortrag an
Jie Pan aus Hangzhou. Sie fertigt im
Rahmen des CSC Programmes ihre
Doktorarbeit zu Neuroendokrinen
Tumoren an. Insgesamt stellten zwölf
Doktoranden ihre Arbeit vor.
Tian Fei MD, Dr. Kathrin
Schrödl, Dr. Amanda Tufman
Preise für die Abteilung Pneumologie und
Lungentumorzentrum
(Leitung: Prof. Dr. Rudolf M. Huber) an der
Medizinischen Klinik
V (Kommissarischer
Direktor: Prof. Dr.
Burkhard Göke), Campus Innenstadt. Tian Fei MD, PhD
Doktorandin, bekam von der European Respiratory Society als Erstautorin (Arbeit: Effects of the Hedgehog
pathway inhibitor GDC-0449 on lung
cancer cells and cisplatin resistant
lung cancer cells are mediated by
lung cancer stem cells) einen BestPoster-Prize.
Dr. Kathrin Schrödl
wurde für ihre Dissertationsarbeit (Die veränderte intrazelluläre
Ca2+-Homöostase in
der Resistenzentwicklung von kleinzelligen
als auch nicht-kleinzelligen
Lungenkarzinomzellen auf die Behandlung mit
Cisplatin) eine Hälfte des diesjährig
geteilten Doktorandenpreises der
Deutschen Lungenstiftung e. V. 2012
zuerkannt.
Dr. Amanda Tufman
wurde auf dem Internistenkongress von der
DGIM als Erstautorin
(Arbeit: Bestimmung
von Interleukin-22 in
Broncheoalveolärer
Lavage und endobronchialer Spülflüssigkeit
von Patienten mit und ohne Lungenkarzinom – eine Machbarkeitsstudie)
als bester Beitrag aus dem Schwerpunkt Pneumologie ausgewählt und
nimmt damit am Young Investigator
Award teil.
KLINIKUMaktuell 03.2012 31
vorsorge
Parodontitis –
vor allem eine Frage der Pflege!
Prof. Dr. Reinhard Hickel erklärt im Interview mit KLINIKUM aktuell
Ursachen und Therapien bei Entzündungen des Zahnfleischs
P
arodontose nennt es der Volksmund – und es ist
auch eine Volkskrankheit. 90 Prozent aller Menschen über 40 leiden unter der chronischen Entzündung des Zahnfleischs, die jahrelang ohne
größere Beschwerden verlaufen kann. Streng genommen
ist der Begriff Parodontose nicht richtig, medizinisch korrekt heißt es Parodontitis. KLINIKUM aktuell sprach mit
Prof. Dr. Reinhard Hickel, Direktor der Klinik und Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Klinikum
der Universität über mögliche Ursachen und die besten
Therapien.
Was ist Parodontitis genau?
Parodontitis ist die chronische Entzündung des Zahnhalteapparates, die schubweise verläuft und in unterschiedlicher Ausprägung auftritt. Das Risiko dafür wird mit
zunehmendem Alter höher, aber auch junge Menschen
können betroffen sein, dann allerdings meist sehr stark.
Was ist die Ursache für diese Entzündung?
Schuld daran ist bakterieller Zahnbelag, die sogenannte
Plaque. Diese Beläge siedeln sich hauptsächlich in der
Nische zwischen Zahnfleisch und Zahnhals/Zahnwurzel
an. Im fortgeschrittenen Stadium bilden sich dort tiefe Taschen. Im Laufe von Jahren kommt es durch die Bakterien
und ihre Toxine zu Verlust von Zahnhalteapparat und Knochen. Am Ende wird der Zahn locker und geht verloren.
Sie nannten ein höheres Alter als Einflussfaktor für
Parodontitis. Welche anderen Risikofaktoren gibt es?
Zwar ist Parodontitis eine Infektionserkrankung, die
durch Bakterien verursacht wird. Von Patient zu Patient
verschieden ist aber, wie das Immunsystem mit dieser
Situation fertig wird. Wir wissen heute, dass es auch eine
genetisch unterschiedlich angelegte Empfänglichkeit für
diese Erkrankung gibt. Risikofaktoren sind insbesondere
Rauchen und ein schlecht eingestellter Diabetes. Wechselwirkungen mit weiteren Erkrankungen bestehen. Raucher haben ein deutlich erhöhtes Risiko, und zwar nicht
nur bei der Entstehung der Krankheit, sondern auch bei
32
KLINIKUMaktuell 03.2012
der Therapie, die schlägt bei Rauchern schlechter an als
bei Nichtrauchern.
Welche Rolle spielt die Mundhygiene?
Eine gute Mundhygiene ist von entscheidender Bedeutung. Je besser man die Zahnbeläge entfernt, desto weniger Schaden können sie anrichten. Unter einer guten
Mundhygiene verstehen wir, dass man mindestens zwei
Mal täglich gründlich die Zähne putzt. Und einmal täglich – am besten abends vor dem Zubettgehen – auch
die Zahnzwischenräume reinigt. Bei jüngeren Menschen
funktioniert das mit Zahnseide, bei älteren Menschen,
bei denen die Zahnzwischenräume größer werden, sind
dazu Interdentalbürstchen notwendig. Optimal wäre,
nach jeder größeren Mahlzeit zu reinigen, bei Kariesrisiko vor allem aber sofort nach dem Genuss von Süßem.
Braucht man eine elektrische Zahnbürste?
Mit der richtigen Putztechnik sind sich Handzahnbürste und elektrisches Modell ebenbürtig. Aber wenn man
müde ist oder nicht ganz konzentriert, hat die elektrische
Bürste die bessere Reinigungswirkung. Wenig effektiv
sind Mundduschen: Das ist als würde man sein schmutziges Auto mit dem Gartenschlauch abbrausen, da geht
auch nur der lockere Schmutz weg, die hartnäckigen Beläge bleiben dagegen dran.
vorsorge
Braucht jeder eine professionelle Mundhygiene beim
Zahnarzt?
In der Regel ja, denn es gibt immer Stellen, die man vergisst, außerdem kann man Zahnstein, das sind verfestigte
Beläge, nicht selbst entfernen. Bei Parodontitis ist die professionelle Mundhygiene die Therapie der ersten Wahl.
Wie therapieren Sie ansonsten?
Wir erstellen als erstes einen Parodontalbefund, bei
dem vor allem Taschentiefe und Knochenstatus erfasst
werden. Durch bakteriologische Tests ermitteln wir im
Einzelfall, welche Keime hauptsächlich für die Parodontitis verantwortlich sind. In vielen Fällen reicht die mechanische Entfernung der Beläge und die gründliche
Reinigung der Zahntaschen. Bei manchen Patienten
verordnen wir zusätzlich ein Antibiotikum, das entweder
geschluckt werden muss oder lokal an den Zähnen eingebracht wird. In schweren Fällen werden tiefere Taschen
durch eine Operation therapiert. Dabei versuchen wir,
wenn indiziert, die Regeneration des Gewebes positiv zu
steuern, entweder durch eine Membran aus resorbier-
barem Material oder durch sogenannte Schmelz-MatrixProteine, die ebenfalls den Neuaufbau von Knochensubstanz begünstigen.
Und wie sieht die Therapie der Zukunft aus?
Wir haben an unserer Klinik Studien laufen, die sich mit
genetischen Unterschieden bei Parodontitis-Patienten
beschäftigen. So konnte gezeigt werden, dass bei Morbus Crohn und bei Parodontitis dieselben Genabschnitte
betroffen waren. Je besser wir die Erkrankung verstehen,
desto besser werden wir sie irgendwann therapieren beziehungsweise verhindern.
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Schon Wieder
So verspannt?
Woher die Schmerzen im Nacken kommen – und was dagegen hilft
M
an schlägt morgens die Augen auf und hat
das Gefühl, Nacken und Schultern seien in
einen Schraubstock eingespannt. Es sticht
und brennt, die Muskeln sind knallhart. KLINIKUM aktuell sprach mit Dr. Susanne Schwarzkopf, Leitende Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation (Direktor: Prof. Dr. med.
Dipl.-Ing. Volkmar Jansson) am Campus Großhadern und
Campus Innenstadt.
Warum bekommt man Nackenschmerzen?
Die häufigsten Ursachen sind Fehlhaltungen des Körpers und Fehlbelastung der Muskulatur durch falsches
Heben, Tragen, Stehen, zu langes und unergonomisches
Sitzen, z. B. am Computer. Bewegungsmangel, zu wenig
Sport, unzureichendes Aufwärmen vor dem Sport, monotone Körperhaltungen und untrainierte Rückenmuskulatur können die Beschwerden fördern. Seltener sind
degenerative Veränderungen und Bandscheibenvorfälle
die Ursache. Bei vielen Menschen spielen auch Stress, Überlastung und
psychische Belastungen eine
wichtige Rolle. Wer ständig
unter Druck steht, zieht oft
unbewusst die Schultern
hoch, spannt Schulter- und
Nackenmuskulatur an und
„zieht den Kopf ein“. Das
ist auf Dauer sehr anstrengend und kann zu Verspannungen,
Schmerzen und
Schonhaltungen führen. Bewegungseinschränkungen
in der Halswirbelsäule und
Kopfschmerzen
können
weitere Folgen sein. Viele
Menschen wachen schon
mit Schmerzen auf, weil
Matratze und Kopfkissen zu
hart oder zu weich sind.
34
KLINIKUMaktuell 03.2012
Was löst den Schmerz aus?
Eine dauernde Anspannung der Muskulatur über das
normale Maß hinaus (Hypertonus) kann zu einer unzureichenden Durchblutung mit Sauerstoffunterversorgung und somit zu einer Stoffwechselstörung führen,
auch zu Anhäufung von sauren Stoffwechselprodukten. Daraus kann eine lokale Reizsituation entstehen. Bei starken Verspannungen verkürzen
sich die Muskeln, fühlen sich hart an (Myogelose, Hartspann). Diese Areale können als
schmerzhafte Knötchen getastet werden. Hier beginnt eine Schmerzspirale: man nimmt eine
Schonhaltung ein, welche
zu weiteren Verspannungen und Überlastung der Muskulatur führen
kann.
hilfe & selbsthilfe
Welche anderen Ursachen gibt es?
Bei anhaltenden Problemen sollte ein Arzt abklären, ob
ein Bandscheibenschaden, Arthrose oder eine rheumatische Erkrankung dahinter steckt. Manche Patienten
hatten einen Unfall oder sich beim Sport überanstrengt.
Was hilft im akuten Fall?
Rezeptfreie Salben und Pflaster mit Thermoeffekt verbessern die Durchblutung und den Abtransport von
sauren Stoffen. Warme Bäder mit Kräuterzusätzen und
feuchtwarme Wickel lockern und lindern, ebenso milde Wärmepackungen. Viele Patienten schwören auf ein
Kirschkernkissen. Es wird im Backofen erhitzt und auf
die Schmerzzonen gelegt.
Wie ist es mit Medikamenten?
Wir raten dringend davon ab, sich auf
Dauer mit rezeptfreien Schmerzmitteln selbst zu behandeln.
Das kann sehr schädlich
sein und löst das Problem
nicht. Salben mit Wirkstoffen gegen Entzündungen können Erleichterung bringen.
Ebenso der Mineralstoff Magnesium,
der oftmals gegen
Muskelkrämpfe eingenommen wird.
Ausgleich
Schreibtisch,
Computer, Fernseher: öfter die
Arme über den Kopf strecken, leicht lassen sich isometrische und Dehnübungen einbauen, aufstehen,
ein paar Schritte gehen. Sich zwischendurch gerade hinsetzen, tief einatmen und
dabei die Schultern hoch
und leicht nach hinten
ziehen. Dann ausatmen
und die Schultern entspannen und sinken lassen.
Arme immer wieder
nach vorne und nach
hinten schwenken, das geht auch im Sitzen.
Wer lieber aktiv sein möchte, sollte sich regelmäßig über die Woche verteilt bewegen: z. B.
Schwimmen, Radfahren, schnelles Spazierengehen,
angeleitetes Muskelaufbautraining, Walking, KUM
Betriebssportgruppe Nordic Walking Campus Großhadern (Anmeldung: ulrike.kober@med.uni-muenchen.de)
Bei einseitiger Belastung immer mal die Seite
wechseln, nicht alles nur mit rechts oder mit links
machen. Das entlastet die Nackenmuskulatur und ist
auch ein gutes Koordinationstraining für die nicht
dominante Seite in vielen Bereichen (z. B. auch im
Haushalt)
Die heiße Rolle hilft gut:
Ein Frottierhandtuch längs
falten, rollen, heißes Wasser
langsam ins Innere gießen.
Die Wärme soll von der Mitte
nach außen dringen. Damit
kräftig abtupfen lassen oder
sich 30 Minuten auf die Rolle
legen (Handtuch gegen Hitze
dazwischen)
Wann sollte man zum Arzt?
Im Akutfall und immer dann, wenn nach spätestens ein
paar Tagen Eigenbehandlung mit Wärme und Schmerzmitteln keine deutliche Besserung auftritt. Die Zeiten,
in denen Schonung angesagt war, sind vorbei. Die
Forschung weiß, dass die Patienten aktiv in Bewegung bleiben müssen. Zudem muss verhindert werden, dass die Schmerzen chronisch
werden.
Ein paar Massagen reichen nicht?
Bei weitem nicht. Mit Massagen werden nur die Symptome, aber nicht die
Ursache behandelt. Die meisten Men-

KLINIKUMaktuell 03.2012 35
hilfe & selbsthilfe
schen müssen erst wieder ein Gefühl für ihren Körper
erlernen. Physiotherapeuten arbeiten mit Patienten vor
allem an der Wahrnehmung des eigenen Körpers: Was
passiert, wenn ich den Kopf ein- und die Schultern hochziehe? Wann mache ich das? Wie reagieren Muskeln und
Gelenke? Einen wichtigen Stellenwert haben Dehnungstechniken, Muskelaufbautraining, wirbelsäulengerechtes
und ergonomisches Verhalten im Alltag und das Erlernen
von Entspannungsverfahren. Akut ist primär Einzeltherapie zu empfehlen, bei nicht akuten und chronischen Beschwerden bietet sich besonders ein Therapieprogramm
im Rahmen einer Tagesklinik an.
Auch Entspannungsverfahren wie Autogenes Training,
Feldenkrais oder Yoga helfen, sich seiner Haltung und
Bewegung bewusst zu werden und den Muskeltonus zu
senken. Kurse gibt es in Gesundheitszentren, Volkshochschulen, Fitnesscentern, Studios. Eine kleine Anzahl von
Massagen kann als Soforthilfe bei starken Schmerzen
verordnet werden, sinnvollerweise aber in Kombination
mit Physiotherapie. Dies wird von den Kassen bezahlt.
Was ist mit alternativen Methoden?
Akupunktur kann bei entsprechender Indikation und längerfristig helfen. Sie wird teilweise von den Kassen übernommen. Mit Manueller Medizin und Osteopathie lassen
sich Blockaden und Muskelverspannungen lösen. Ärzte
und Physiotherapeuten brauchen dafür eine spezielle
Ausbildung und Erfahrung, fragen Sie unbedingt danach.
Akupunktur: mit Nadeln
gegen Schmerzen
Der Kopf muss auch trainiert werden?
Ja, man muss aus diesem Kreislauf heraus, muss Druck
abbauen, wo es möglich ist. Das ist schwierig, besonders
bei Belastungen am Arbeitsplatz, bei wirtschaftlichen
Problemen. Stress kann ebenso Beschwerden verursachen wie Zugluft, allerdings längerfristiger: Dann verhärten unwillkürlich die Nackenmuskeln, die Beweglichkeit
der Halswirbelsäule ist eingeschränkt. Da sollte man
zusätzlich fachliche Hilfe suchen, sich zum Psychologen
überweisen lassen. Eine Serie von zehn Sitzungen kann
viel bringen, die Krankenkassen bezahlen in der Regel.
36
KLINIKUMaktuell 03.2012
Besser nicht
 Überkopf-Sportarten wie Volleyball, aber auch Rad-
fahren mit tiefem Lenker, Überkopf-Arbeiten wie Aufhängen von Gardinen, Lampen montieren, Streichen der
Zimmerdecke, Arbeiten unter dem Auto und Ähnliches.
Durch die überlasteten und verkürzten Muskeln werden
die Sehnen vermehrt beansprucht, es kann zu Schmerzen
in den Sehnenansatzbereichen am Knochen kommen.
Sie bieten spezielle Programme an?
Für chronische HWS- und Schulterschmerzen, aber auch
für muskuloskelettale Schmerzen bei z. B. Arthrose, Osteoporose und chronischen Rückenschmerzen bieten wir
am Campus Großhadern Tageskliniken mit einem vielseitigen Therapieprogramm und medizinischen Informationen
in kleinen Gruppen an. Dazu zählen Techniken der Physiotherapie, Ergotherapie, der physikalischen Therapie (z. B.
Wärme, Wasser, Massagen). Dabei werden Sie von einem
Team aus Ärzten für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Psychologen
und Masseuren betreut. Sie lernen, wie Sie im Alltag Ihre
Beschwerden vermeiden können, aber auch, wie Sie mit
diesen besser umgehen können. Neben Ihrem aktivenTraining lernen Sie Entspannungsverfahren, ergonomisches
Verhalten und „Achtsamkeit“ für Ihren Alltag und erhalten ein individuelles Übungsprogramm für zu Hause. Dies
wird von den gesetzlichen Kassen übernommen.
KONTAKT
Dr. Susanne Schwarzkopf
) 089/70 95-70 55
susanne.schwarzkopf@med.uni*
muenchen.de
Tagesklinik für Muskuloskelettale
Funktionsstörungen:
) 089/70 95-40 71
hilfe & selbsthilfe
Veranstaltungen für Patienten
Infoabende und Kreißsaalführungen für
werdende Eltern: jeden Donnerstag
(außer Feiertag) 18-19 Uhr
Campus Innenstadt: Maistr. 11
Campus Großhadern: Marchioninistr 15
Keine Anmeldung erforderlich
marianne.kerkmann@med.uni*
muenchen.de (Innenstadt)
heike.wolff@med.uni-muenchen.de
*
(Großhadern)
Informationsabende ISD für Angehörige
von Demenzerkrankten, interessierte
Laien und Fachkollegen
Diagnose: Demenz!
11.07.2012, 15-17 Uhr
Puchheimer Kulturzentrum,
Oskar-Maria-Graf-Str. 2, 82178 Puchheim
Beschäftigungsmöglichkeiten bei
Demenz
24.07.2012,18-19:30 Uhr
Wohnen und Demenz
21.08.2012, 18-19:30 Uhr
Ernährung und Demenz
25.09.2012, 18-19:30 Uhr
Jeweils Seminarraum,
Max-Lebsche-Platz 30 (2.OG)
Kontakt: Manuela Aigner,
) 089/70 95-83 19
manuela.aigner@med.uni-muenchen.de
*
Infoveranstaltung für neudiagnostizierte
Fibromyalgie-Patienten und Angehörige
18.07.2012, 17.10.2012,18-20 Uhr
Med. Klinik IV, kleiner Hörsaal, 2.Stock,
Ziemssenstraße 1
Dozenten: Dr. Andreas Winkelmann,
Dipl.-Psych Robin Hieblinger
) 089/51 60-24 95
sigrid.kapfer@med.uni-muenchen.de
*
Schulen in die Transplantationszentren
26.09.2012, 10.10.2012
8:30-13 Uhr
Campus Großhadern, Hörsaal I (Ende der
Besucherstr.), Marchioninistr. 15
Veranstalter: Chirurg. Klinik und Poliklinik,
Dt. Stiftung Organtransplantation, Bay.
Ministerum für Umwelt und Gesundheit,
Bay. Ministerium für Unterricht und Kultus
Anmeldung: OA Dr. Helmut Arbogast
) 089/70 95-26 00
helmut.arbogast@med.uni-muenchen.de
*
Krebs-Informationstag 2012
22.09.2012, 9-17:45 Uhr
Campus Großhadern, Hörsaalbereich der
LMU-Fakultät für Chemie und Pharmazie,
Butenandtstr. 5-13, Haus F
Veranstalter: Med. Klinik und Poliklinik III,
lebensmut e. V.
lebensmut@med.uni-muenchen.de
*
8www.lebensmut.org
) 089/70 95-49 18
LASIK und andere refraktive Korrekturen
30.07.2012, 27.08.2012, 24.09.2012, 18 Uhr
Augenklinik, Bibliothek, Mathildenstr. 8
Anmeldung: Centrum Refraktive Therapie
(CRT)
) 089/51 60-51 62 (Mo-Do: 8-11:30 Uhr)
crt@med.uni-muenchen.de
*
Gesprächsabend Brustkrebs und
gynäkologische Tumore
Bisphosphonate und Denosumab:
Was für wen?
03.07.2012, 17:30-18:30 Uhr
Campus Großhadern, Hörsaal V (am Ende
der Besucherstraße), Marchioninistr. 15
Dozent: Dr. Stephan Hasmüller
) 089/70 95-75 72
nina.ditsch@med.uni-muenchen.de
*
Palliativ Forum München 2012
Für Interessierte sowie Fachpublikum
Kommunikation mit Familien von
unheilbar kranken Kindern
10.07.2012, 18-19:30
Hörsaal Krankenhaus Naturheilweisen
München-Harlaching, Seybothstraße 65
Kostenfrei, Anmeldung nicht erforderlich
petra.wilbiller@med.uni-muenchen.de
*
Dermatologische Vortragsreihe
23.08.2012, 14.30 Uhr
Häufige Hauttumore und
OP-Möglichkeiten
Dozent: Michael Mühlstädt
20.09.2012, 14.30 Uhr
Diagnostik und Therapie bei
zu starkem Schwitzen
Dozentin: Dr. Isabell Sick
Klinik und Poliklinik für Dermatologie
und Allergologie,
zentraler Aufenthaltsraum,
2. Etage Mitte,
Eingang Thalkirchner Straße 48
) 089/51 47-64 07
silke.meinecke@klinikum-muenchen.de
*
Fit For Function – beweglich bleiben
19.09.2012, 17-19 Uhr
Campus Großhadern, Hörsaal V (Ende der
Besucherstraße), Marchioninistr. 15
) 089/70 95-40 57
heide.kuhlow@med.uni-muenchen.de
*
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Gesund durch
den Sommer
Trinken, Essen, Schlafen: Die
besten Tipps für heiße Zeiten
E
38
ntspannt im Biergarten oder unterm Sonnenschirm – so lässt sich die Sonne genießen. Doch
die Klimaerwärmung treibt die Temperaturen
hoch, Hitzerekorde, 30 Grad und mehr auch
bei uns strapazieren viele Menschen. KLINIKUM aktuell
fragte Prof. Dr. Martin Reincke, Direktor der Medizinischen Klinik IV, Campus Innenstadt, was dann gut für
die Gesundheit ist.
weitgestellt, der Blutdruck kann dadurch absacken, der
Puls schlägt schneller. Insgesamt kann es dadurch zu geringerer Durchblutung von Herz und Hirn kommen. Die
Folge sind Mattigkeit, flaues Gefühl, Schwindel. Für Herzkranke kann es sinnvoll sein, Blutdruck-Medikamente in
Absprache mit dem Arzt anders zu dosieren. Patienten mit
schwerer Herzinsuffizienz und Dialysepflichtige sollten
die Trinkmenge mit dem Arzt besprechen.
Warum vertragen viele Menschen Hitze nicht?
Es gibt zwei Typen von Menschen: solche, die Hitze lieben, und solche, die sie nicht gut vertragen. In die zweite Gruppe fallen insbesondere Säuglinge, Kleinkinder,
hochbetagte Menschen und Menschen mit chronischen
Krankheiten. Bei hohen Temperaturen wird das Herzkreislauf-System erheblich belastet, ähnlich wie bei einer Fieberreaktion. Es kommt zu einer Ausschüttung von
Stresshormonen und einer Aktivierung des vegetativen
Nervensystems. Um die Körpertemperatur bei 37 Grad
zu halten, aktiviert der Körper seine Klimaanlage. Sie
sorgt für die Bildung von Schweiß, dessen Verdunstung
Haut und innere Organe kühlt. Die Blutgefäße werden
Der Kreislauf braucht Schonung?
Man sollte dem Kreislauf nicht zu starke Wechsel von warm
auf kalt zumuten. Gefährlich ist es, erhitzt in einen eiskalten
Bergsee zu springen. Durch den Kälteschock und die damit
verbundene massive Stressreaktion kann es zum Herzstillstand kommen – das kann tödlich enden. Während starker
Hitzeperioden steigen Herz- und Atemwegserkrankungen
generell an. Die Temperaturen treiben in den Großstädten
die Ozonwerte nach oben, was sich zusätzlich ungünstig
auf Körper und Psyche auswirkt. Viele Menschen sind
auch mitgenommen, weil sie nicht so gut schlafen. Dann
kann ein mediterraner Lebensstil helfen, falls möglich
etwa eine Siesta in den heißen Mittagsstunden.
KLINIKUMaktuell 03.2012
wohlfühlen & geniessen
Warum ist Trinken so wichtig?
Unser Körper braucht Flüssigkeit, damit das Blut fließt
und die Organe versorgt werden. Eine Trinkmenge von
1.5-3 Liter gilt als normal. Gesunde Nieren sind perfekt
in der Lage, den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren, d. h.
man kommt problemlos mehrere Stunden lang ohne Nachschub aus. Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, aber es gibt eine
Modeerscheinung in unseren Breiten: Viele Menschen
meinen, den ganzen Tag über unentwegt trinken zu müssen. Sie verlassen das Haus nicht mehr ohne Trinkflasche.
Bei normaler körperlicher Aktivität und normalen Außentemperaturen ist aber eine Trinkmenge von mehr als drei
Litern nicht notwendig. Wichtig: Wir können uns auf das
Durstgefühl absolut verlassen. Wir müssen nur trinken,
wenn wir Durst haben. Ein generelles ‚Vorratstrinken’ ist
nicht nötig. Leitungswasser ist völlig ausreichend, es hat
in Deutschland eine exzellente Qualität. Gut ist auch hochwertiges Mineralwasser, weil wir durch Schwitzen wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Natrium und
Kalium verlieren. Eiskalte Getränke sollte man meiden, sie
führen eher zur Erhöhung der Körpertemperatur, weil der
Organismus sie mittels Energie und Wärmebildung erst
auf Körpertemperatur bringen muss.
Denken Sie daran, dass Kaffee und Bier Flüssigkeitsräuber im Körper sind, das macht durstig. Wichtig: Betagte
Menschen, z. B. in Pflegeheimen, trinken spontan zu wenig, weil ihr Durstgefühl nachlässt.
Kann man zu viel trinken?
Es gibt eine Risikogruppe, bei der die körpereigene Flüssigkeitsbilanz nicht optimal funktioniert. Bei diesen Menschen
wird zu viel vom Dursthormon ADH gebildet, dadurch werden die Nierenschleusen geschlossen und zu viel Wasser
im Körper gespeichert. So entwickelt sich eine Wasservergiftung mit kritischer Verdünnung des Blutsalzes Natrium.
Ursache können Medikamente sein oder Hirnerkrankungen oder bestimmte Tumorerkrankungen. Wird dann kräftig getrunken, entgleisen die Blutsalze so massiv, dass man
ins Koma fallen kann. Ähnliches kann bei völlig gesunden
Marathonläufern passieren, die eigentlich strikt nach Uhr
trinken. Durch den Laufstress ist ihr Durstgefühl gestört.
KONTAKT
Prof. Dr. Martin Reincke
) 089/51 60-21 01
martin.reincke@med.uni*
muenchen.de
8
klinikum.uni-muenchen.de/
Medizinische-Poliklinik-Innen
stadt/de/index.html
Manche nehmen nicht mehr wahr, dass sie zu viel trinken,
sie entwickeln eine Wasservergiftung mit niedrigem Blutnatrium. Koma und sogar Todesfälle sind die Folge.
Und nur leichte Kost essen?
Jenseits der 30 oder 35 Grad lässt der Hunger ohnehin
nach. Sinnvoll sind kleine leichte Portionen, reichlich Salat, Gemüse und Obst, wenig Eiweiß, wenig Fett. Dann
wird für die Verdauung weniger Blut aus dem Kreislauf
abgezogen, die Wärmeregulierung funktioniert besser.
Achtung, Hitzschlag!
Zum
Hitzschlag/-kollaps kommt es, wenn
Hirn und Körper überhitzt werden (Hyperthermiesyndrom). Warnsignale: Schlappheit, Müdigkeit,
schwere Beine. Alarmstufe Rot herrscht, wenn die
Umgebungstemperatur höher als die Körpertemperatur (37 Grad) steigt und sehr hohe Luftfeuchtigkeit
auftritt. Ein akuter Hitzestau zeigt sich durch starken
Durst, extremes Schwitzen, Schwindelgefühl, Augenflimmern, Zittern, Muskelkrämpfe, roter Kopf.
Der lebensbedrohliche Hitzschlag ist zu erkennen an hohem Fieber (über 40 Grad), heißer, trockener Haut, starken Kopfschmerzen, Übelkeit,
Erbrechen, Verwirrtheit, es kann zu Bewusstlosigkeit kommen. Spätestens dann sollte
ein Arzt gerufen werden.
Bei
Hitzebeschwerden heißt es, schnell reagieren: raus aus der Sonne, rein in den Schatten,
kühlen, viel trinken in kleinen Portionen. Beine
hochlegen, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Mineralwasser mildert Krämpfe, die durch
den Elektrolytmangel beim Schwitzen entstehen. In
schweren Fällen muss der Mangel durch eine Infusion ausgeglichen werden. Zum Kühlen helfen feuchte
Tücher auf Armen und Beinen. Im Zweifel zum Arzt.
Ein Sonnenstich entsteht, wenn der unbedeck-
te Kopf zu viel Strahlung abbekommt. Das kann zu
einem Wärmestau und einer Reizung der Hirnhäute führen. Typisch: Kopfschmerzen, steifer Nacken,
Übelkeit, Erbrechen. Dann braucht man einen Arzt.
Wichtig: nur mit Kopfbedeckung in die Sonne,
vor allem Babys und Kinder. Kinder immer sorgfältig eincremen oder mit Kleidung
vor der Strahlung schützen. Sonnenbrand in der Kindheit
ist ein entscheidender Risikofaktor für späteren Hautkrebs.
KLINIKUMaktuell 03.2012 39
wohlfühlen & geniessen
buchtipps
Der König aller Krankheiten –
Krebs Ein großartiges Werk der Medizingeschichte, anspruchsvoll und
international gefeiert. Der Autor
Siddhartha Mukherjee ist Krebsforscher, praktizierender Onkologe, Assistenzprofessor an der Columbia University und arbeitet am
New York Presbyterian Hospital.
Er wurde mit dem Pulitzer-Preis
ausgezeichnet. Seit 5.000 Jahren schon lebt die Menschheit mit der Geißel Krebs. Spannend wie einen Thriller blättert der Autor die Biografie dieser Krankheit auf und lässt
das Publikum in die Zukunft der Krebstherapie blicken.
Je älter, desto besser Warum das Altern eine Bereicherung ist: Prof. Dr. Dr. Ernst
Pöppel, Leiter des Generation
Research Program der LudwigMaximilians-Universität
München, hat zusammen mit Dr. Beatrice Wagner zehn überraschende
Thesen aufgestellt. Spannend,
wie der bekannte Hirnforscher zu
seinen Erkenntnissen kam – und
spannend, wie sie jeder von uns
gezielt für sich nützen kann. Gleich mit Übungen!
Gräfe und Unzer, 272 Seiten, Hardcover, 19,90 Euro
Dumont Buchverlag, 670 Seiten, Hardcover, 26 Euro
Was lesen Sie gerade?
Eine außergewöhnliche Pflegekarriere
Was für ein Leben: In ihrer Autobiografie schildert Edith Kellnhauser, Kriegskind in der bayerischen Provinz, ihren Weg von
der Krankenschwester bis zum Dr.
phil. und zur Gründungsdekanin
der seinerzeit neu eingerichteten
Pflegestudiengänge an der Katholischen Fachhochschule in Mainz.
Sie wirkte u. a. 20 Jahre in den USA und zeigt beispielhaft
den Umgang mit Herausforderungen.
Verlag hpsmedia, Reihe Pflegewissenschaft, 276 Seiten,
29,80 Euro, www.pflege-wissenschaft.info
Die ersten fünf Jahre Wie entwickelt sich mein Kind?
Was muss mein Kind in welchem
Alter können? Sollte es nicht schon
längst mit einer Schere schneiden
oder Zwei-Wort-Sätze sprechen?
Solche Fragen stellen sich Eltern
immer wieder. Prof. Dr. Richard
Michaelis, einer der führenden Experten auf diesem Gebiet, erklärt
in diesem Ratgeber die Prozesse
der Entwicklung in einzelnen Schritten. So können Eltern
den motorischen, sozialen und kognitiven Werdegang ihres
Kindes selbst beobachten und beurteilen.
Trias Verlag, 238 Seiten, 19,90 Euro
40
KLINIKUMaktuell 03.2012
Männerkrankeiten – Schmutzblindheit, Mitdenkschwäche, Einkaufsdemenz und weitere unheilbare
Leiden unserer echten Kerle
Ich amüsiere mich gerade mit Jacqueline Schauer,
dem Buch „Männerkrankeiten“ Direktionsekretarivon Hanna Dietz. Auf der Suche at Prof. Dr. Martin
Reincke, Medizinische
nach neuem Lesestoff für die
Klinik IV, Campus
S-Bahn (zum Abschalten nach ei- Innenstadt
nem Arbeitstag) ist mir der Titel
direkt ins Auge gestochen. Der Titel und der Index haben
mich überzeugt, das Buch zu kaufen. Und es hält, was
es verspricht. Es sind alle dieser wunderbaren „Krankheiten“ aufgeführt, etwa die Schmutzblindheit und die
Gebrauchsanweisungsaversion – einfach köstlich.
Wer schon einmal mit einem Mann zusammengelebt hat
oder in einer festen Partnerschaft ist, kennt die schwachen Seiten und findet bei diesen seltsamen Krankheitsbildern garantiert etwas, was ihm definitiv bekannt vorkommt. Das Buch ist sehr humorvoll und unterhaltsam
geschrieben.
Solche S-Bahn-Bücher lese ich gerne. Zu meinen Lieblingsautoren gehören Iny Lorentz, Kerstin Gier und Dr.
Eckart von Hirschhausen. Ich mag es,
durch den Hugendubel zu stöbern, wobei ich oft an ein oder zwei Büchern
hängenbleibe. Und Büchertipps von
Freunden und Kollegen gehe ich immer wieder mit Interesse nach.
Ullstein TB, 240 Seiten, 8,99 Euro
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rätselspass
SUDOKU
Wie fit sind sie im kopf?
Jedes Quadrat hat neun Unterquadrate, die jeweils
wieder aus neun Feldern bestehen. Das ergibt 81
Kästchen. In die müssen Sie Zahlen von eins bis
neun eintragen, ein Teil ist vorgegeben. In jedem
Unterquadrat, in jeder Zeile und in jeder Spalte des
Gesamtquadrats darf jede Ziffer nur ein einziges
Mal vorkommen. Knifflig: Sie sollten mit Bleistift arbeiten und den Radiergummi bereithalten.
1 Rechenkünstler
9
5
2
2
4
9
7
7
5
8
6
A) 81/Wurzel ziehen/mit sich selbst addieren/plus
24/verdoppeln/plus 20/davon der vierte Teil/plus 1/
geteilt durch 3/mal 12 = ?
B) 30/davon der zehnte Teil/mal 3/plus 7/halbieren/
mal 8/daraus die Quersumme/mal 4/davon der achte
Teil/minus 2 = ?
2 Wortgewaltig
Nicht immer fällt uns gleich das richtige Wort ein
oder wir sind unsicher über die korrekte Bedeutung.
Hier können Sie Ihren Wortschatz testen – was heißt
was?
Barista:
a) Barmann
b) Stierkämpfer
c) Kaffeezubereiter
d) Zöllner
8
7
9
1
7
2
5
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4
3
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Gentrifizierung:
a) Aufstieg im Beruf
b) Gleichstellung der Geschlechter
c) Veränderung eines Stadtteils
d) genetische Abweichung
9
Tsunami:
a) asiatisches Fischgericht
b) neue Modefrisur
c) riesige Flutwelle
d) Onlineportal für Schuhe
7
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5
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1
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7
1
IMPRESSUM
Herausgeber: Vorstand des Klinikums der Universität München
Philipp Kreßirer (verantwortlich i.S.d.P.), Julia Reinbold
Stabsstelle Kommunikation und Medien des Klinikums der
Universität München, Lindwurmstraße 2 a, 80337 München
Tel. 089/5160-8071, Fax 089/5160-8072
E-Mail: info@klinikum.uni-muenchen.de
Internet: www.klinikum.uni-muenchen.de
Twitter: www.twitter.com/LMU_Uniklinikum
Facebook: www.facebook.de/LMU.Klinikum
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Fotos: Stephan Beißner, Steffen Hartmann, Gordon Jäger, Dietmar Lauffer, Andreas Steeger, Uwe Teifel, Stefan Wartini, Bert
Woodward, (sofern nicht anders angegeben)
Anzeigen: ALPHA Informationsgesellschaft mbH
68623 Lampertheim, Tel. 06206/939-0
E-Mail: info@alphapublic.de, www.alphapublic.de
Auflösung der Rätsel auf Seite 18
KLINIKUMaktuell 03.2012 41
wohlfühlen & geniessen
Online-seite
Die GefäSSchirurgie
Ein auSSergewöhnliches Behandlungsspektrum
D
ie Gefäßchirurgie als hochspezialisierte Fachdisziplin ist Teil des Gefäßzentrums und an den
Standorten Großhadern und Innenstadt in die
Chirurgischen Kliniken und Polikliniken integriert. An beiden Standorten hat die Gefäßchirurgie eine
lange Tradition, so dass eine hohe, berufsgruppenübergreifende Spezialisierung und Expertise bei der Behandlung besteht.
Chefarzt Prof. Dr. Thomas Koeppel: „Wir verfügen über
ein außergewöhnliches Behandlungsspektrum, das von
komplexen Operationen an der Hauptschlagader bis
hin zur endovenösen (minimalinvasiven) Krampfaderverödung durch Radiowellen reicht. In engster Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern des Gefäßzentrums können wir vor allem auch Patienten mit
schwerwiegenden Gefäß- und Begleiterkrankungen ein
individuelles, fachübergreifendes Therapiekonzept anbieten. Und wir können, aufgrund der Lokalisation und
der Infrastruktur unserer Standorte, besonders flexibel auf Wünsche und Bedürfnisse unserer Patienten eingehen.“
Auf der Homepage wird sehr übersichtlich und umfassend dargestellt, was Sie
als Patient dort erwartet. Das gesamte
Behandlungsspektrum
gefäßchirurgischer Krankheitsbilder, vaskulär und endovaskulär, wird aufgeblättert. Sie können
Chefarzt Prof. Dr. Thomas
die zentralen Informationen über Ihre
Koeppel
Krankheit nachlesen, ebenso die über
Untersuchungsverfahren, Methoden und Techniken für
Eingriffe. So ist die Behandlung des Aortenaneurysmas
(Erweiterung der Hauptschlagader) eine Spezialität der
Gefäßchirurgen hier, sie bieten maßgeschneiderte Therapiekonzepte an. Die Optionen reichen von der minimalinvasiven Behandlung mit einem Stent (Gefäßstütze) bis
zur offenen Operation an der Brusthauptschlagader, die
Einblicke in das menschliche Blut
in Kooperation mit der Klinik für Herzchirurgie durchgeführt wird. Sehr aufschlussreich und für den Laien leicht
verständlich ist der Überblick über die Untersuchungsverfahren. Das Klinikum verfügt über die Diagnostikgeräte der neuesten Generation (z. B. Computer- und Kernspintomographie, PET-CT). Neueste Geräte stehen auch
für die intraoperative Überwachung bzw. die Qualitätskontrolle zur Verfügung.
Weiter bekommen Sie in der Internetpräsenz Informationen zu Terminvereinbarungen, Sprechzeiten, Lageplan
und zur Aortenallianz. Wichtig: Sie erfahren, wie Sie sich
im Notfall verhalten sollten – und, dass an 365 Tagen
rund um die Uhr der Hintergrunddienst die Verfügbarkeit aller modernen Therapieverfahren sicherstellt.
So kommen Sie zur Gefäßchirurgie
im Internet:
8www.klinikum.uni-muenchen.de/Gefaesschirurgie
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Alles über Ursachen
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