aktuell - des Klinikums
Transcription
aktuell - des Klinikums
03.2012 KLINIKUM DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN klinikum aktuell D a s M a g a z i n d e s K l i n i k u m s u n d d e r M e d i z i n i s c h e n Fa k u l t ä t iSPZ Versorgung für chronisch kranke Kinder Parodontitis So können Sie vorbeugen! Gefäßchirurgie Alle Infos im Online-Auftritt Die Lewy-Körper Sind sie der Schlüssel zur Heilung von Parkinson? Kooperation Premiere So lassen sich Medizin und Spitzensport sehr gut vereinen Spezielle Ambulanz für behinderte Zahnpatienten Hitzetipps: Essen, Trinken, Schlafen: Was der KLINIKUMaktuell Experte 03.2011rät 2 Gleich hier in der Nähe Arcisstraße 35, 80799 München Diakoniewerk München-Maxvorstadt Krankengymnastik, Bewegungsbad, Massagen, Fußpflege und mehr Therapiezentrum Hilfe für chronische Schmerzpatienten Algesiologikum und Schmerztherapie Individuelle Behandlung auf höchstem Niveau Fachärztliche Belegklinik KLINIKUMaktuell 03.2012 Tel.: 089 - 2122 - 0 www.diakoniewerk-muenchen.de Wir bilden aus zum Krankenpflegefachhelfer (m/w) Berufsfachschule Die unantastbare Würde des Menschen als Auftrag Pflegeheim Selbständiges, aber betreutes Wohnen Senioren-Wohnheim Seniorenmedizin: den ganzen Menschen im Blick Medizinische Klinik / Geriatrie editorial Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Für ein Klinikum sind Befragungen der Patienten ein wichtiges Instrument zur Qualitätskontrolle – dabei geht es nicht allein um die Medizin, sondern um die gesamte Versorgung der Patienten in unseren Einrichtungen. Im medizinischen und pflegerischen Bereich schneiden wir hervorragend ab, aber auch in den anderen Parametern haben wir uns zum Teil erheblich gegenüber der Befragung vor drei Jahren gesteigert (S. 26). Allerdings wollen wir nicht verhehlen, dass in einigen Bereichen noch Luft nach oben ist. Für uns sind die Ergebnisse daher auch ein Auftrag, weiter an Verbesserungen zu arbeiten und den Aufenthalt für Patienten, Angehörige und Besucher noch angenehmer zu gestalten und dabei die Qualität in den Kernbereichen Medizin und Pflege weiter auszubauen. Der bundesweite Pflegekräftemangel führt auch bei uns dazu, dass wir ständig gefordert sind, um die hochwertige Versorgung aufrechtzuerhalten. Gerade in der Intensivmedizin macht sich dieser Mangel deutlich bemerkbar, aber auch Fachkräfte im OP- und Anästhesie-Bereich sind heiß begehrt. Bislang konnten wir die Engpässe mit viel Geschick und Können, vor allem auch Dank der Mitwirkung bestens ausgebildeter und motivierter Pflegekräfte im Klinikum so ausgleichen, dass für die Patienten dadurch kaum Nachteile spürbar wurden. Damit das so bleibt, werden wir weitere Initiativen ergreifen, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Fortbildung, Karrierechancen sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie davon zu überzeugen, dass das Klinikum der Universität München ein hervorragender Arbeitgeber ist. Gleiches gilt natürlich auch für neue Pflegekräfte, die Interesse an einem Job im Klinikum haben. Passend dazu lernen Sie im vorliegenden Heft eine neue Pflegebereichsleiterin mit einem außergewöhnlichen Werdegang kennen (S. 27). Wir stellen Ihnen die Anlauf- » Im medizinischen und stelle für chronisch kranke pflegerischen Bereich Kinder vor (S. 8f), präsentieren das neue Zentrum für schneiden wir bei genetische und seltene Hautder Patientenbefragung erkrankungen (S. 10f) und erläutern die aktuellen Mög- hervorragend ab. « lichkeiten der Narbenkorrektur (S. 14). Im Umfeld der Fußball-Europameisterschaft und der Olympischen Spiele darf natürlich das Thema Sport nicht fehlen. Auf den Seiten 18 und 19 berichten wir über das Programm der LMU als Partneruniversität des Spitzensports. Das Präventionsthema widmet sich diesmal der Parodontitis (S. 32f) und Tipps für Ihre Gesundheit erhalten Sie auf den Seiten 34f („Schon wieder so verspannt?“) und 38f („Gesund durch den Sommer“). Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine anregende Lektüre, den Patientinnen und Patienten gute Besserung und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danke ich für Ihren Einsatz in der Patientenversorgung sowie in Forschung und Lehre. Ihr Peter Jacobs Pflegedirektor KLINIKUMaktuell 03.2012 3 Anzeige Gesundwerden und Wohlfühlen in traumhafter Lage Privatklinik für Kardiologie und Or thopädie Unsere anerkannten Rehabilitationskliniken Medical Park Bad Wiessee Am Kirschbaumhügel – Privatklinik für Kardiologie und Orthopädie und Medical Park Bad Wiessee St. Hubertus – Fachklinik für Orthopädie, Traumatologie, Sportmedizin sowie Innere Medizin/Kardiologie bieten eine hochqualifizierte rehabilitative Betreuung für das gesamte Spektrum internistisch-kardiologischer und orthopädisch-unfallchirurgischer Erkrankungen. Modernste Medizintechnik und Behandlungskonzepte gewähren eine optimale Diagnostik, Therapie und Versorgung bei der Anschlussheilbehandlung. Eine hochmoderne Wachstation ermöglicht auch die Versorgung kritisch kranker Patienten. In unseren Kliniken am Tegernsee bieten wir Ihnen: • Nachsorge nach Herzoperation, Herztransplantation, Herzinfarkt • Optimierte Programmierung von Resynchronisationssystemen • Chronische Herz-Kreislauferkrankungen • Herzschrittmacher-/Defibrillator (ICD) Kontrolle einschließlich biventrikulärer Systeme • Unfall- und Verletzungsfolgen Medical Park Bad Wiessee Am Kirschbaumhügel – Privatklinik für Kardiologie und Orthopädie PD Dr. Christian Stumpf • Wallbergstraße 10 • 83707 Bad Wiessee Telefon: 0 80 22/8 48-40 00 • Telefax: 0 80 22/8 48-40 20 kirschbaumhuegel-privatklinik@medicalpark.de • www.medicalpark.de Kooperationspartner der Medical Park-Kliniken im Tegernseer Tal: • Nachsorge nach endoprothetischem Ersatz des Hüft-, Knie-, Schulter- und Sprunggelenks • Orthopädische Krankheitsbilder einschließlich degenerativer Erkrankungen der Bewegungsorgane • Traumatologische Krankheitsbilder • Check-Up-Programme Medical Park Bad Wiessee St. Hubertus Fachklinik für Orthopädie, Traumatologie, Sportmedizin, Innere Med./Kardiologie Prof. Dr. med. Thomas Wessinghage • Sonnenfeldweg 29 • 83707 Bad Wiessee Telefon: 0 80 22/8 43-0 • Telefax: 0 80 22/8 43-435 st.hubertus@medicalpark.de • www.medicalpark.de Zertifizierung: ISO 9001:2008 DE KR A ze Medical Park_AZ_165x125mm Satzspiegel_29052012.indd 1 090-082-016_cs5.indd 1 C e rtifi c a ti o n rtifi z i e rt 01.06.12 16:25 05.06.12 16:39 Anzeige 090-082-010_cs5.indd 1 27.04.12 11:01 inhalt S. 10 S. 15 S. 27 S. 34 S. 16 rubriken Editorial Das Klinikum in den Medien Panorama Stationen neu geordnet Impressum ................................................................... 41 Ehrungen & Preise.............................................................. 30 DIAGNOSE & THERAPIE VORSORGE l Unser Kind ist chronisch krank l Parodontitis Genetische und seltene Hauterkrankungen HILFE & SELBSTHILFE Peter Jacobs, Pflegedirektor............................................... 03 Neues aus Klinik und Fakultät............................................ 06 Spezialzentrum und Schicksalsgeschichte .......................... 08 So hilft das interdisziplinäre Zentrum...................................... 10 l Eine Ambulanz für Behinderte.... …gibt es ab sofort in der Zahnklinik........................................ 12 Titelbild: Klinikum der Universität München, Andreas Steeger Schmerzende, unschöne Narben So kann man sie korrigieren.................................................... 14 Phasenkontraströntgen Ein Meilenstein in der Bildgebung.......................................... 15 FORSCHUNG & LEHRE Lehrkrankenhaus Das leistet das Klinikum Dachau.............................................. 16 l Spitzensport und Medizin Ein Vertrag für bessere Bedingungen...................................... 18 l Lewy-Körper Kann man durch sie Parkinson heilen?.................................... 20 News & Studien................................................................... 22 Fakten, Projekte, Themen: ein Pressespiegel.......................... 28 Neue Organisation am Klinikum.............................................. 29 So kann man vorbeugen und therapieren................................ 32 Schon wieder so verspannt? Was gegen Nackenschmerzen hilft.......................................... 34 Das Schwarze Brett Termine für Patienten ............................................................. 37 WOHLFÜHLEN & GENIESSEN l Gesund durch den Sommer Trinken, Essen, Schlafen: Tipps für heiße Zeiten ................... 38 Lesen & Hören Neue Bücher und Lesetipp...................................................... 40 Rätselspaß Wie fit sind Sie im Kopf? ......................................................... 41 Online-Seite l Die Gefäßchirurgie Zum Kennenlernen: ein breites Behandlungsspektrum ......... 42 PERSPEKTIVE KLINIKUM Patienten geben gute Noten Befragung 2011: Bewertungen deutlich verbessert ................ 26 Namen & News Neue Pflegebereichsleitung Anett Sander .............................. 27 Unsere Titelthemen sind mit l gekennzeichnet KLINIKUMaktuell 03.2012 5 PANORAMA Beim Boys‘ Day durften die Schüler auch selbst Hand anlegen, z. B. beim Verbandanlegen oder bei der Herzdruckmassage Boys‘ Day – Jungs interessieren sich für Frauenberufe Die Agentur für Arbeit München und das Klinikum der Universität luden zum zweiten Mal gemeinsam zum Boys‘ Day, dem Jungen-Zukunftstag zur Berufsorientierung. Ziel des bundesweiten Aktionstages ist, dass Schüler Berufsbilder kennenlernen, die eher als klassische Frauenberufe eingeschätzt werden. Am Klinikum arbeiten jeden Tag 3.400 Gesundheits- und Krankenpfleger, etwa 80 Prozent davon sind Frauen. 70 Schüler aus dem Münchner Raum konnten am Boys‘ Day hinter die Kulissen blicken: Neben Nothilfe, Schockraum und OP wurden auch eine Intensiv- und eine Chirurgische Station besichtigt. Außerdem gab es verschiedene Möglichkeiten, den Beruf selbst zu erleben, z. B. beim Anlegen von Gipsverbänden, Lagerungsübungen, EKG-Untersuchungen, Beatmen von Puppen sowie Einkleiden für den OP. „Wir zeigen den Schülern, wie spannend und vielseitig der Pflegeberuf ist“, sagt Peter Jacobs, Pflegedirektor am Klinikum. Hilfe durch Hirnstimulation In ihrem Heimatland Rumänien hätte sie keine Chance gehabt: Anna, 20, litt seit ihrem 7. Lebensjahr an einer generalisierten Dystonie, ihre Beine waren dadurch so verkrampft, dass sie im Rollstuhl sitzen musste. Durch Spenden aus ihrem Heimatland und durch das Engagement der Deutschen Dystonie Gesellschaft konnte sie zur Behandlung nach Deutschland kommen. Am Klinikum der Universität kümmern sich Neurochirurg Dr. Jan Mehrkens (auf dem Foto links) und Neurologe Prof. Dr. Kai Bötzel (r.) seit 2008 um sie. Anna bekam eine Hirnstimulationsbehandlung und kann heute selbstständig gehen. Jetzt war sie schon zum zweiten Mal am Klinikum, um die Batterien ihres implantierten Stimulators tauschen zu lassen. Mit im Gepäck: ihre Schulbücher, denn sie bereitet sich gerade aufs Abitur vor. 6 KLINIKUMaktuell 03.2012 Erfüllung eines Herzenswunsches Im Herbst 2011 bekam der 10-Jährige Michael eine schwere Herzmuskelerkrankung, die nicht behandelbar war, sodass er zur Herztransplantation gelistet wurde. Während seiner Wartezeit auf ein neues Organ kam – wie jedes Jahr vor Weihnachten – Regine Sixt zu Besuch auf die Kinderstation am Campus Großhadern. Spontan versprach sie dem kleinen Patienten, der bis zu seiner Erkrankung aktiver Fußballer war und begeisterter Fan des FC Bayern München ist, dass er nach erfolgreicher Transplantation ins Stadion dürfte. Und sie hielt Wort: Michael bekam dieses Jahr ein neues Herz – und durfte zu einem Heimspiel der Bayernkicker. Michaels Arzt, Prof. Dr. Heinrich Netz, Regine Sixts Sohn Alexander und seine Assistentin Esra Konya (Foto oben v. l.) brachten Michael mit einer S-Klassen-Limousine in die Allianz Arena und saßen dort mit ihm im VIP-Bereich. Auch ein Originaltrikot der Bayern als Geschenk gab es. Und sogar sein Idol Frank Ribery (Foto unten) durfte er auf Vermittlung von Alexander Sixt treffen. „Das war der schönste Tag in meinem Leben“, sagte der völlig überwältigte Michael, als er wieder zu Hause war. panorama Maltas Gesundheitsminister besucht das Klinikum Die maltesische Regierung hat großes Interesse an einer Kooperation mit dem Institut für Klinische Radiologie des Klinikums der Universität München bekundet. Das Land hat zur Versorgung seiner Patienten bereits Abkommen mit Großbritannien und Italien. Nun soll eine feste bilaterale Zusammenarbeit mit der LMU folgen. Deswegen besuchte der maltesische Gesund- heitsminister Joe Cassar jetzt das Klinikum der Universität. Am Campus Großhadern traf er dabei nicht nur den Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Burkhard Göke und Prof. Dr. Maximilian Reiser, Dekan der Medizinischen Fakultät und Direktor des Instituts für Klinische Radiologie, sondern informierte sich außerdem über das Comprehensive Cancer Center sowie For- Der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Burkhard Göke, Minister Joe schung und Lehre an der LMU. Cassar und Prof. Dr. Maximilian Reiser (v. l.) Special Olympics – Die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Berufsfachschulen für Logopädie und für Physiotherapie waren als Freiwillige dabei Vom 20.-26. Mai fanden unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim Gauck die Special Olympics in München statt. Bei den Nationalen Spielen für Menschen mit geistiger Behinderung gaben über 14.000 Teilnehmer in 19 Sportarten ihr Bestes. Special Olympics sind die weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung. Als Freiwillige waren bei dem Großereignis auch die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Berufsfachschulen für Logopädie und für Physiotherapie Zwei Freiwillige der Berufsfachschule für Logopädie im Einsatz mit einem Athleten (Foto oben l.). Begeistert: (v. l.) die Logopädie-Schülerinnen Franziska Emmerling, Kristina Hösl, Agnes Gruber, Hendrike Kayser und Annika Sömmer mit Lehrlogopädin Eva-Maria Engl-Kasper (dritte von links) am Klinikum der Universität München dabei. Sie engagierten sich bei Healthy Athletes, dem Gesundheitsprogramm von Special Olympics, das die Gesundheit der Athleten verbessern und ihnen den Präventionsgedanken für verschiedene Bereiche näherbringen möchte. Die Schülerinnen und Schüler waren im Rahmen von Healthy Athletes bei Tests im Einsatz, die u. a. Balance, Flexibilität, Hörvermögen sowie die Sprach- und Kommunikationgsfähigkeit ermitteln. Zwei Schüler der Berufsfachschule für Physiotherapie bei Healthy Athletes (Foto oben l.). Das Organisationsteam Gabriele Kapella, Clinical Director des Fun Fitness Programms der Healthy Athletes (l.), mit ihrer Assistentin Bärbel Rieck (r.) und Claudia Klose, Leiterin der Berufsfachschule für Physiotherapie Anzeige Praxis für Logopädie Neuaubing Mee Hartenstein & Lena Klein staatlich geprüfte Logopädinnen Kinder – Jugendliche – Erwachsene 089 810 595 11 Bodenseestraße 293, Rgb., 81249 München, www.logopaedie-neuaubing.de 090-082-017_cs5.indd 1 05.06.12 16:15 KLINIKUMaktuell 03.2012 7 diagnose & therapie Chronisch Kranke Kinder KLINIKUM aktuell sprach mit Prof. Dr. Florian Heinen und Prof. Dr. Wolfgang Müller-Felber über das iSPZ W enn Krankheiten kleine Patienten ihr Leben lang begleiten werden, ist das für die Kinder, aber auch für ihre Familien eine schwierige Situation. Am Klinikum der Universität gibt es seit kurzem eine Einrichtung für diese Familien, die in Deutschland vorbildlich ist: Das integrierte Sozialpädiatrische Zentrum (iSPZ München), das in diesem Jahr ca. 4.500 Patienten betreuen wird. Träger ist der Landesverband Bayern für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (LVKM), der seit Jahrzehnten Partner der LudwigMaximilians-Universität ist, dessen Stärke vor allem in der Patientenfürsorge liegt und der die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten bestens kennt. Dieses Know-how trifft im Zentrum auf die Kompetenz und die Innovationen der Ärzte und Wissenschaftler des Klinikums. „Wir leisten beste medizinische Versorgung, können wirklich jede nur vorstellbare chronische Krankheit therapieren, aber wir sehen dabei das Kind als Person in seiner eigenen biopsycho-sozialen Einheit“, betont Prof. Dr. Florian Heinen, der Leiter des iSPZ München. Ein Fixpunkt des neuen Zentrums ist das Motorik-Haus, in dem alle Bereiche zentraler und peripherer motorischer Störungen unter einem Dach therapiert werden. Das Konzept dafür hat Prof. Dr. Wolfgang Müller-Felber entwickelt: „Wir orientieren uns an den Symptomen, überwinden damit konventionelle Denk- und Handlungsbarrieren“, so MüllerFelber. „Wir benötigen auf der einen Seite eine präzise diagnostische Einordnung, aber wir müssen therapeutisches Know-how auch von neuromuskulären Erkrankungen auf spastische Bewegungsstörungen übertragen und umgekehrt.“ Kommt ein kleiner Patient zu einem Termin, kümmert sich nie nur ein einzelner Arzt, sondern ein Team um ihn: Das können je nach Krankheitsbild Kinderneurologen, Kinderpneumologen, Psychologen, Physio- und Er- 8 KLINIKUMaktuell 03.2012 gotherapeuten, Logopäden und Sozialpädagogen sein. Das Zentrum hilft wirklich bei allen Belangen, klärt auch z. B. mit den Krankenkassen die Übernahme von Hilfsmitteln wie Rollstühlen oder aber auch, wenn nötig, Beatmungsgeräten. „Bei uns kommen die Experten zum Kind“, betont Prof. Dr. Müller-Felber. „Eine stundenlange Odyssee durch die Klinik von einem Experten zum anderen gibt es bei uns nicht.“ Gearbeitet wird mit modernsten Mitteln, so passiert zum Teil Krankengymnastik durch „Übungsspiel“ an Computerkonsolen, durch Robotic Medicine im Lokomaten. „Dabei sind Kinder einfach motivierter, die Therapiedosis wird höher“, so Prof. Dr. Florian Heinen. Ein weiterer Vorteil des Zentrums: „Durch die enge Nähe zur Universität kann manchen Kindern auch die Teilnahme an Studien angeboten werden, um so an neuen Therapien teilhaben zu können.“ Eine dieser laufenden Studien beschäftigt sich zum Beispiel mit einer Substanz, die den Gendefekt bei der Duchenne-Muskeldystrophie ausschalten, „überlesen“ soll. Würde das klappen, wäre diese – bisher unheilbare Erkrankung – endlich ursächlich behandelbar. „Wir sind ein Zentrum für chronisch kranke Kinder, aber wir arbeiten mit unserer Forschung daran, aus chronischen Krankheiten heilbare zu machen“, sagen Prof. Dr. Wolfgang Müller-Felber und Prof. Dr. Florian Heinen. KONTAKT Prof. Dr. Florian Heinen florian.heinen@med.uni* muenchen.de Prof. Dr. Wolfgang Müller-Felber wolfgang.mueller-felber@med. * uni-muenchen.de Anmeldung über die Leitstelle des iSPZ München ) 089/55 27 340 susanne.birner@med.uni* muenchen.de diagnose & therapie Endlich wieder etwas Hoffnung Der kleine Berkay ist in einer vielversprechenden Studie Jeden Mittwoch um 13.30 Uhr haben Berkay, acht Jahre, und seine Mutter Melli Kara einen Termin im Haunerschen Kinderspital. München, Lindwurmstraße, 1. Stock. Ferien, Ausflug, schlechtes Wetter, schlechte Laune? Gibt es nicht, der Termin hat absolute Priorität. Berkay bekommt in jeden Oberarm eine Spritze („das brennt wie Feuer“), Muskeln und Gelenke werden kontrolliert, jede zweite Woche wird Blut abgenommen. Seit eineinhalb Jahren schon zieht die Familie das eisern durch, eineinhalb Jahre liegen noch vor ihr. Hier geht es um Berkays einzige Chance: Er nimmt an einer großen internationalen Medikamentenstudie teil (siehe Interview), die seine Krankheit auf dem jetzigen Stand einfrieren, seine Lebensqualität verbessern soll. Der Schüler leidet an der Duchenne-Muskeldystrophie (DMD). Ursache ist eine Genmutation, die von der Mutter auf die Söhne vererbt wird. Eine chronische Krankheit, die erst die Beine lahmlegt, dann hochkriecht zu Lunge und Herz. Denn das Muskelgewebe wird fortlaufend durch Binde- und Fettgewebe ersetzt. Erste Symptome zeigen sich meist im zweiten bis fünften Lebensjahr: Die Jungen fangen spät mit dem Gehen an, haben Schwierigkeiten beim Laufen, Rennen, Treppensteigen, stürzen oft, sich aufrichten und aufstehen fällt ihnen zunehmend schwer. Etwa im zehnten Lebensjahr verlieren sie ihre Gehfähigkeit, sie brauchen einen Rollstuhl. Um den 20. Geburtstag herum nehmen Probleme mit der Atemmuskulatur und dem Herz zu. Die Krankheit trifft in Deutschland etwa einen von 3.500 Jungen. Berkay weiß, dass seine Muskeln schwach sind, gestärkt werden müssen. Er hat einen mühsamen Watschelgang, fällt oft hin und kann allein nicht aufstehen. Die Krankheit bringt ihn und seine Familie an den Rand der Kräfte. „Wir sind so stolz auf ihn, er muss so viel aushalten, da würde mancher Erwachsene aufgeben“, sagt seine Mutter. Ganz Löwenmutter, verteidigt sie ihn gegen dumme Blicke und Kommentare, tröstet und motiviert, schimpft auch mal. Seine Muskeln müssen dehnbar bleiben, die Gelenke beweglich. Harte Arbeit: Physiotherapie und Schwimmunterricht in der Bayerischen Landesschule für Körperbehinderte. Daheim aufs Laufband, spazieren gehen, das Wii-Sportspiel am Fernseher, Massagen und Übungen mit der Mutter. Immer und immer. Auch wenn Berkay außergewöhnlich clever ist – natürlich will er oft nicht, hat keine Kraft, keine Lust, möchte liegenbleiben und lesen (er hat unlängst einen Lesewettbewerb gewonnen), ist traurig, weil er mit gesunden Kindern nicht mit- Berkay mit seinen Eltern Melli und Mehmet Kara und Ärztin Dr. Astrid Blaschek. „Er ist sehr tapfer“, sagt sie über ihren kleinen Patienten halten kann. Da müssen seine Eltern sich auf manchen Deal einlassen, seine Mutter hat ein Belohnungssystem mit Smileys und Stickern eingeführt. „Wir sind sehr froh, dass wir hier im Zentrum sind“, sagen Melli und ihr Mann Mehmet Kara. „Hier haben wir überhaupt erst wieder Hoffnung gefunden. Vorher waren wir ganz unten, ich hatte allen Lebensmut verloren, mein Mann hatte einen Herzinfarkt. Das Team ist super, die Ärzte erklären uns jeden Schritt, sodass wir ihn verstehen.“ Die Familie war von der Humangenetischen Beratungsstelle ins iSPZ geschickt worden. Berkay war knapp drei, als die Familie die Schockdiagnose erhielt. Er kam im Kindergarten nicht mehr mit und wurde getestet. Seine Mutter wusste da schon, dass sie Überträgerin ist. Sie hatte sich während der Schwangerschaft testen lassen, weil in ihrer Herkunftsfamilie die Krankheit vorkommt. Bis zum Schluss hoffte sie auf ein Wunder für ihren Sohn. Bei der Behandlung haben sich Kortison-Präparate bewährt. Sie können u. a. den Verlust der Gehfähigkeit etwa zwei bis vier Jahre verzögern. Doch die Nebenwirkungen sind massiv, Gewichtszunahme ist eine. Auch Berkay hat stark zugelegt, muss Pfunde verlieren. Die große Hoffnung jetzt ist eine spezielle Technik, das sogenannte Exon-Skipping. Dabei werden durch Medikamente die defekten Abschnitte im Bereich der Mutationsstellen geblockt und übersprungen. Diese Wirksubstanz ist Gegenstand der Studie. Dr. Astrid Blaschek, eine der behandelnden Ärzte: „Mit dem Medikament sollen Gehfähigkeit, Aktivität, Muskelfunktion und Stärke verbessert oder zumindest auf dem jetzigen Stand gehalten werden. Es ist weltweit die vielversprechendste Therapieoption.“ KLINIKUMaktuell 03.2012 9 diagnose & therapie Plattform Informationsaustausch Am Zentrum beteiligt sind die Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie, die Augenklinik, die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, das Institut für Humangenetik, die Poliklinik für Kieferorthopädie, die Kinderchirurgische Klinik sowie die Kinderklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital, die Neurologische Klinik mit dem Friedrich-Baur-Institut, die Orthopädische Klinik, das Institut für Klinische Radiologie, die Rheumaeinheit, die Medizinische Klinik IV und das TuberöseSklerose-Zentrum. Dazu kommen externe Kooperationspartner: die Klinik für Dermatologie und Allergologie am TU-Klinikum rechts der Isar, die Klinik für Dermatologie, Allergologie und Umweltmedizin am Städtischen Klinikum München-Schwabing, das Zentrum für Humangenetik und Laboratoriumsmedizin in Martinsried und das Medizinisch Genetische Zentrum (MGZ) München. Das Interdisziplinäre Zentrum für genetische und seltene Hauterkrankungen ist Anlaufstelle für Patienten und bündelt das Wissen auf dem Gebiet der Dermatologie S eit Oktober 2011 gibt es am Klinikum der Universität ein interdisziplinäres Zentrum für genetische und seltene Hautkrankheiten. Selten bedeutet: Von 10.000 Menschen sind weniger als fünf von einer Gesundheitsstörung betroffen. „Aufgrund der niedrigen Zahl Betroffener ergeben sich unterschiedliche Hindernisse bei der Diagnosestellung, Beratung und bei der wirksamen Behandlung der Erkrankungen“, erklärt Dermatologin PD Dr. Kathrin Giehl, die das Zentrum leitet. „Wir versuchen, das Wissen auf dem Gebiet der Dermatologie zu bündeln und kompetente Anlaufstelle für Kollegen und Patienten zu sein. Wir bieten eine Plattform für interdisziplinäre Fallbesprechungen, Fortbildungen und Informationsaustausch. Die behandelnden Ärzte sollen in der interdisziplinären Patientenbetreuung unterstützt und die Betroffenen umfassend und qualitativ hochwertig medizinisch betreut werden.“ 10 KLINIKUMaktuell 03.2012 Bei vielen genetischen und seltenen Hautkrankheiten sind außer der Haut zahlreiche andere Organsysteme mitbetroffen. Ein Beispiel dafür ist „Pseudoxanthoma elasticum“, eine erbliche Systemerkrankung des elastischen Bindegewebes. Symptome zeigen sich meist zuerst an der Haut – gelbliche Flecken an Hals und Nacken, die wegen der nur geringen Ausprägung oft nicht frühzeitig diagnostiziert werden. Die Krankheit kann zudem schwere Sehstörungen, Magenblutungen oder Herzinfarkte auslösen, da sie im Prinzip in jedem Gewebe auftreten kann, das elastische Fasern enthält. Anna, 15, eine Patientin des Zentrums, leidet seit ihrem fünften Lebensjahr daran. „Sie ist seit vier Jahren bei uns Pseudoxanthoma elasticum zeigt sich durch gelbliche Flecken am Hals diagnose & therapie lattform für nformationsaustausch Unsere Haut besteht aus drei Schichten: Die Oberhaut, darunter liegt die Lederhaut und als Abschluss die Unterhaut in Behandlung, und wir haben ein engmaschiges Kontrollprogramm entwickelt, um Schäden möglichst früh zu entdecken und zu behandeln“, erzählt PD Dr. Giehl. „Bislang wurden Betroffene meistens ausschließlich von den Fachärzten versorgt, die aufgrund von Beschwerden zuerst konsultiert wurden. Durch die Zentrumsstruktur wird eine interdisziplinäre Betreuung der Patienten sowie die direkte Anmeldung von Patienten mit seltenen genetischen Hautkrankheiten ermöglicht. Alle drei Monate werden in interdisziplinären Fallkonferenzen Patienten mit speziellen Krankheitsbildern vorgestellt und gemeinsam besprochen.“ Innerhalb des Zentrums gibt es in der Dermatologischen Klinik zusätzlich Spezialsprechstunden, in denen Experten für die entsprechenden Krankheitsgruppen zielgerichtete diagnostische und therapeutische Maßnahmen etabliert haben und interdisziplinär kooperieren. „Beispielsweise können wir so den Zugang zu klinischen Studien und damit zu neuen therapeutischen Verfahren bahnen“, erklärt PD Dr. Giehl. „Unter anderem gibt es für Patienten mit dem erblichen Basalzellkarzinom-Syndrom (Synonym: Gorlin-Golz-Syndrom), bei dem bereits im Kindesalter multiple Hauttumoren vorkommen, ein neues Medikament als Alternative zu den üblicherweise meist zahllosen Operationen.“ Mit diesem vielversprechenden Medikament, das in Deutschland derzeit nur über Studien zugänglich ist, wird gezielt die Wirkung des vererbten Gendefekts wieder aufgehoben. KONTAKT PD Dr. Kathrin Giehl ) 089/51 60- 63 91 kathrin.giehl@med.uni* muenchen.de ASH_01-1_210x98_RZ_Anzeige Klinikum aktuell München_Layout 1 02.05.12 09:40 Seite 1 Asche Basis ® Das Hautpflegeprogramm aus der dermatologischen Forschung Wirkungsvolle Hautpflege für jeden Hauttyp Dieses Hautpflegesystem, das seit vielen Jahren mit großem Erfolg zur Pflege der strapazierten Haut eingesetzt wird, entdecken immer mehr Verbraucher, die eine empfindliche oder trockene Haut besitzen. Hochwertige Fette sorgen für einen hohen Feuchtigkeitsgehalt der Haut, ohne dass ihre Atmungsfähigkeit gemindert wird. Jeden Tag wird die Haut einer Vielzahl von schlechten Stoffen ausgesetzt. Die Funktion der Hautpflege ist es, den Belastungen entgegen zu wirken, um Irritationen und Reizungen zu verhindern. Anzeige Bereits mit 40 Jahren beginnt die Haut zu altern, sie wird dünner und damit empfindlicher. Eine ausreichende und regelmäßige Versorgung mit Feuchtigkeit wird hierbei immer wichtiger. Als vorbeugende Maßnahme ist die tägliche Zufuhr von hautverträglichen Lipiden, wie sie in den Asche Basis®-Produkten vorliegen, empfehlenswert. Chiesi GmbH · Gasstrasse 6 · 22761 Hamburg · Tel. 040- 89724- 0 · Fax 040-89724 - 212 · www.chiesi.de Hautpflege, nach Anwendung: Zur täglichen men oder Sauna, wim Sch en, Bad n, dem Dusche utz vor HautSch zum , nach dem Sonnenbad Gesäßhaut beim schädigung, zum Schutz der der Altershaut, Säugling, zur täglichen Pflege bei Gipsvert, Hau der bei rissiger und sprö hesen. bänden, bei Reibung an Prot Nur in Ihrer Apotheke. KLINIKUMaktuell 03.2012 www.asche-basis.de 11 diagnose & therapie Zahnmedizin für Menschen mit Behinderungen Eine eigene Ambulanz am Klinikum kümmert sich um Patienten mit körperlichen und/oder geistigen Handicaps E ine echte Bereicherung: Seit März 2012 wird das umfangreiche zahnärztliche Angebot am Klinikum der Universität München um eine Ambulanz für Menschen mit Behinderungen ergänzt. Auf einer Fläche von über 250 qm haben – einmalig in Bayern und Deutschland – Patienten mit geistiger und/ oder körperlicher Behinderung, unabhängig vom Alter, die Möglichkeit, an einer spezialisierten zahnärztlichen Bei der Eröffnung: Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch mit Klinikdirektor Prof. Dr. Reinhard Hickel 12 KLINIKUMaktuell 03.2012 Versorgung teilzunehmen. „Wir hatten lange Jahre zwar eine Sprechstunde für diese besonderen Patienten, aber die Räume dafür waren nicht barrierefrei, und wir kamen darin immer nur dazu, akute Probleme zu beheben, die Vorbeugung blieb auf der Strecke“, erzählt Dr. Cornelius Haffner, Leiter der neuen Ambulanz. Warum aber ist gerade bei den Menschen mit Behinderungen eine spezialisierte Betreuung der Zähne so wichtig? „Der individuelle Grad der körperlichen und/oder geistigen Behinderung erschwert häufig eine selbstbestimmte, tägliche Zahnpflege oder macht sie gar unmöglich“, sagt Dr. Cornelius Haffner. Die Deutsche Mundgesundheitsstudie aus dem Jahre 2005 zeigt, dass in den entsprechenden Altersgruppen der Kinder und Jugendlichen ohne Behinderung das Kariesrisiko oder das Risiko einer Erkrankung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) heute nur mehr sehr klein ist. Junge Menschen mit Behinderungen hingegen haben ein besonders hohes Risiko, an Karies und Parodontitis zu erkranken. Sind Patienten pflegebedürftig – dies gilt ebenso für den jungen Menschen wie auch für den geriatrischen Patienten – muss das Umfeld, also die Angehörigen oder die Pflege, diagnose & therapie dafür sorgen, dass der Mund gesund bleibt. Hierfür fehlen jedoch häufig die ausreichenden Kenntnisse. „Tipps und Tricks vom Profi erleichtern auch im engen Pflegealltag diese Aufgabe“, so Haffner. Zwei Zahnärzte sowie hierfür spezialisierte Assistentinnen nehmen sich in den barrierefreien, großzügigen Räumlichkeiten der Ambulanz im Erdgeschoss der Goethestraße 72 viel Zeit für die zahnärztlichen Sorgen und Nöte der behinderten Patienten. „Gerade deshalb aber ist der Zeitaufwand häufig hoch; die Vergütung dieser integrierten Patientenversorgung, bei der auf die besonderen Anforderungen dieser Patientengruppe eingegangen wird, ist jedoch noch Gegenstand von Diskussionen mit den Kassen“, betont Dr. Cornelius Haffner. „Dabei leisten wir mit unserem Angebot einen wichtigen Beitrag zur Gesund-erhaltung.“ Denn Schwerpunkt des Angebots ist die wiederkehrende Prävention. Die enge Kooperation mit allen Disziplinen der Zahnmedizin, also der Prothetik, der Kieferorthopädie und der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, runden das Angebot ab. „Bei uns gibt es keine Wartezeiten, wir vergeben telefonisch Termine, die auch eingehalten werden“, so Dr. Haffner. Notfälle haben immer Priorität, aber auch ohne akute Probleme sind Termine innerhalb von ein bis zwei Tagen möglich. „Besonders wichtig ist uns der enge Kontakt nicht nur zu den Patienten selbst, sondern auch ein sinnvolles Miteinander mit den Angehörigen, den Betreuern und den Einrichtungen“, betont Dr. Haffner. Die Ambulanz arbeitet mit fünf großen Behinderteneinrichtungen im Münchner Raum zusammen. Spezielle Schulungsabende sollen zeigen, dass Zahngesundheit nicht nur gesunden Menschen offen steht. Und noch eine Neuerung: Ab dem Herbstsemester 2013/2014 ist der Patient mit Behinderungen auch Gegenstand der studentischen Ausbildung in den höheren klinischen Semestern. KONTAKT Dr. Cornelius Haffner Anmeldung Ambulanz: ) 089/51 60-94 50 haffner@teamwerk-deutschland.de * Anzeige ÄRZTE tragen eine besondere Verantwortung. Patienten helfen und heilen zu können, erfordert ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Flexibilität, freie Zeiteinteilung und optimal organisierte Abläufe sind die Voraussetzung dafür. ABRECHNUNGSKONZEPTE AUS EINER HAND WIR entlasten Ärzte von allen kaufmännischen und verwaltungstechnischen Arbeiten, die bei der Abrechnung privater Honorarleistungen entstehen. Dadurch versetzen wir sie in die Lage, sich ihren Patienten ungestört widmen zu können. GEMEINSAM BESSER. DIENSTLEISTUNGEN FÜR DEN ARZT Arnulfstr. 31 Tel.: 089 20 00 15 21-2 KLINIKUMaktuell 03.2012 13 80636 München www.pvs-medis.de diagnose & therapie Narben – so kann man korrigieren An der Dermatologischen Klinik gibt es eine spezielle Narbensprechstunde. KLINIKUM aktuell sprach mit ihrem Leiter Dr. Gerd Gauglitz W enn wir uns eine Wunde zugezogen haben, muss der hauteigene Reparaturmechanismus Schwerstarbeit leisten. Bei größeren Wunden wird die Haut allerdings nie wieder wie vorher – es entsteht eine Narbe. Von denen gibt es viele, die fallen nicht weiter auf. Und es gibt einige, die stören, jucken, schmerzen, sind optisch unschön. Dermatologen sprechen dann von pathologischen, das heißt auffälligen Narben, die sich in Größe, Form und Farbe deutlich von ihrer Umgebung abzeichnen. Patienten mit Narben, die zum Problem geworden sind, haben in der Narbensprechstunde der Dermatologischen Klinik eine kompetente Anlaufstelle. Generell werden Narben in zwei große Gruppen unterteilt: die eingesunkenen (atrophischen), die meist die Folge von starker Akne sind, bei denen es an Reparatursubstanz fehlt. Und die überschießenden (hypertrophen) Narben, bei denen vom Körper mehr Bindegewebe als notwendig zum Auffüllen eines Hautdefekts produziert wird. „Hypertrophe Narben sind Bindegewebswucherungen, die aber die Grenze der ursprünglichen Verletzungswunde nicht überschreiten“, erklärt Dermatologe Dr. Gerd Gauglitz, der Leiter der Narbensprechstunde an der Dermatologischen Klinik in der Frauenlobstraße. „Anders sieht es bei den sogenannten Keloiden aus, sie überschreiten diese Grenze und wachsen häufig mehrere Jahre immer weiter.“ Für diese Wucherungen gibt es eine genetische Veranlagung, dunkelhäutige Menschen sind häufiger betroffen als hellhäutige. „Hypertrophe Narben und Keloide entstehen meist nach Operationsnarben ebenso wie nach Verletzungen, vor allem, wenn die Wunde während des Heilungsprozesses starken Zugkräften ausgesetzt ist. Die am meisten gefährdeten Regionen sind die vordere Brustregion, die Schulteraußenseiten und die Ohrläppchen“, so Dr. Gauglitz. Eingesunkene Narben sind heute mit Peelings, Dermabrasion, Lasern oder vorsichtigen Unterspritzungen gut zu behandeln. Überschießende fordern dagegen eine anspruchsvolle Therapie, oft eine Kombination aus nicht-invasiven und invasiven Verfahren. Zu den nicht-invasiven 14 KLINIKUMaktuell 03.2012 Verfahren gehören Druckverbände sowie Salben, die Zwiebelextrakt oder Silikon enthalten. Zu den invasiven Verfahren zählt die Kryotherapie, bei der Narbenwucherungen mit flüssigem Stickstoff vereist werden. „Dieses Verfahren ist vor allem für kleinflächige Narben geeignet, ist schmerzhaft und birgt das Risiko, dass die Wucherung erneut auftritt“, betont Dr. Gauglitz. Die Kryotherapie wird daher häufig Die deutliche sichtbare Narbe (oben) mit einer Kortison- ist nach der Behandlung kaum noch behandlung kombi- zu sehen niert, bei der Kortison direkt in die Narbe gespritzt wird. Zudem gibt es verschiedene Laser, die vermehrt zum Einsatz kommen. Manchmal bleibt aber nur eine operative Narbenkorrektur, bei der nach der Entfernung des Narbengewebes ein möglichst spannungsfreier Verschluss der Wunde herbeigeführt wird. „In unserer Sprechstunde versuchen wir, für jeden Patienten die individuell beste Therapie zu finden“, sagt Gauglitz. KONTAKT Dr. Gerd Gauglitz Anmeldung Narbensprechstunde ) 089/51 60-60 07 gerd.gauglitz@med.uni* muenchen.de forschung & lehre Die Röntgen- Revolution Eine neue Methode liefert Bilder bester Qualität aus dem Körper. KLINIKUM aktuell sprach mit Prof. Dr. Maximilian Reiser, Direktor des Instituts für Klinische Radiologie E in neuartiges Röntgenverfahren, das sogenannte Phasenkontraströntgen, ist ein Meilenstein in der Radiologie. Während man auf normalen Aufnahmen ein Organ nur als Schatten erkennt, sind jetzt auch Details wie Venen, Arterien oder z. B. Umrisse von Herzkammern sichtbar. „Beim klassischen Röntgen werden elektromagnetische Wellen vom durchleuchteten Objekt absorbiert, beim Phasenkontraströntgen nutzt man, dass sich die Ausbreitungsrichtung der Strahlen leicht verändert, wenn sie ein Organ durchdringen. Diesen physikalischen Effekt kann man messen und so bessere Bilder erzeugen“, erklärt Prof. Dr. Maximilian Reiser, Direktor des Instituts für Klinische Radiologie. Ein weiterer Effekt: „Wir hoffen, dass wir dadurch auch mit einer deutlich verminderten Strahlendosis auskommen.“ Im Moment ist das Verfahren noch in einer frühen Entwicklungs- und Erprobungsphase. Eine Gruppe aus dem radiologischen Institut unter Federführung von PD Dr. Fabian Bamberg, Dr. Thomas Hendel und Dr. Sigrid Auweter arbeitet im MAP-Exzellenzcluster (steht für Munich Advcanced Photonics) mit dem Max-PlanckInstitut für Physik und mit Forschern der Physikfakultäten von LMU und TUM zusammen, auch die Firma Siemens ist an der Entwicklung neuer Geräte beteiligt. Das Phasenkontraströntgen wird erforscht unter anderem bei der Untersuchung der weiblichen Brust, weil dadurch Tumorgewebe Ein Blutgefäß (die Carotis) mit genauer Darstellung der Schichten der Gefäßwand (oben). Der Patella-Knorpel – einmal mit Phasenkontraströntgen aufgenommen (links), einmal als histologischer Schnitt (rechts). besser erkennbar ist, außerdem bei der „Arterienverkalkung“ (Atherosklerose), die zu Krankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall führt. Gute Ergebnisse bringt das Phasenkontraströntgen auch bei der Untersuchung des Knorpels, weil sich durch das Verfahren schon früh biochemische Veränderungen der Knorpelsubstanz nachweisen lassen. „Wir stehen noch am Anfang, man kann aber schon sagen, dass das Verfahren eine Revolution des Röntgens bedeutet“, so Prof. Dr. Reiser. KONTAKT Prof. Dr. Maximilian Reiser ) 089/70 95- 27 50 maximilian.reiser@med.uni* muenchen.de Anzeige Brustwiederaufbau mit Implantaten © Pitopia. Konstantin Gastmann, 2007 mit Qualitätsprodukten aus Deutschland POLYTECH Health & Aesthetics GmbH • Altheimer Str. 32 • 64807 Dieburg 06071 98 63 0 • 06071 98 63 30 • eMail: info@polytechhealth.com Uniklinik München 180x80.indd 1 090-082-002_cs5.indd 1 Brustkrebs verändert vieles im Leben einer Frau, allerdings gibt es heute zahlreiche Möglichkeiten, eine hohe Lebens qualität zu erhalten oder wiederherzustellen. Bestimmt haben Sie einige Fragen. Wir haben für Sie eine spezielle Website mit allgemeinen Informationen zum Thema Brustrekonstruktion zusammengestellt: www.brustrekonstruktion.info. Dort kön nen Sie sich einen ersten Überblick verschaffen. Außerdem können Sie sich im Internet anschauen, wo und wie Brustimplan tate bei uns in Deutschland hergestellt werden. POLYTECH Health & Aesthetics ist übrigens der einzige deutsche Herstel ler von Brustimplantaten. www.polytechhealth.de Quality made in Germany 20.02.2012 16:17:16 21.05.12 09:36 KLINIKUMaktuell 03.2012 15 forschung & lehre Kooperation auf hohem Das Klinikum Dachau ist eines von 35 Lehrkrankenhäusern der LudwigMaximilians-Universität D as Klinikum Dachau hat einen hohen Zulauf von Menschen, die überhaupt nicht krank sind: Dort existiert seit neun Jahren „Amper Vital“, ein hochklassiges Therapie- und Gesundheitszentrum, in dem unter Aufsicht von Ärzten für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Diplom-Sportlehrern und -Wissenschaftlern, Ergo- und Physiotherapeuten an medizinischen Fitnessgeräten geübt wird. „Das Zentrum wird von den Menschen der Stadt Dachau und aus dem Landkreis sehr gut angenommen“, erzählt Bernward Schröter, Vorstandsvorsitzender des Klinikums. Zum Teil kommen sogar extra Kunden aus München ins Amper Vital. Auch den Medizinstudenten der Ludwig-Maximilians-Universität, die am Klinikum Dachau ihr PJ absolvieren, steht das Amper Vital zur Verfügung – denn seit 2004 ist das Klinikum Dachau Lehrkrankenhaus der Universität. Die akademischen Lehrkrankenhäuser sind ein elitärer Kreis von 35 Kliniken. Um die Aufnahme bemühen sich aber wesentlich mehr Krankenhäuser, schließlich gilt doch die Kooperation als Qualitätszeichen. Groß war das Interesse an der Zusammenarbeit schon immer, doch seit die LMU bei der bundesweiten Exzellenzinitiative als Spitzenhochschule ausgezeichnet wurde, häufen sich die Anträge auf Anerkennung als akademisches Lehrkrankenhaus. Die Aufnahme in den Kreis ist nicht einfach, die Interessenten werden eingehend geprüft, bevor schließlich ein Gremium der Fakultät über die Anträge entscheidet. „Wir empfinden es als Privileg, zu diesem elitären Kreis zu gehören“, sagt Bernward Schröter, Vorstandsvorsitzender des Klinikums. An seinem Haus gibt es für Medizinstudenten im Praktischen Jahr 14 Ausbildungsplätze pro Semester – in der Chirurgie, in der Inneren Medizin, in der Anästhesiologie, in der Gynäkologie, in der Neurologie und in der Orthopädie. „Wir legen besonderen Wert auf eine gute Betreuung, ein umfassendes Lehrangebot und einen starken Praxisbezug“, erklärt Schröter. „Die Studenten nehmen 16 KLINIKUMaktuell 03.2012 forschung & lehre ooperation hohem Niveau täglich an den abteilungsinternen Besprechungen teil, einmal wöchentlich findet Studentenunterricht statt.“ Für ihre Arbeit bekommen die PJ-ler monatlich 250 Euro und täglich ein kostenloses Mittagessen. Pro Klinikum Dachau in Zahlen Woche gibt es so460 Klinikbetten gar einen lernfreien Tag. „Darüber 22.000 Stationäre Patienten hinaus stellen wir 20.000 Ambulante Patienten kostengünstige 13 Fachabteilungen Unterkünfte zur Verfügung und 14 PJ-ler pro Semester einen kostenlosen Parkplatz im Parkhaus“, so Schröter. Von den PJ-lern profitiere die Klinik in mehrfacher Hinsicht: „Wir bekommen positiv-kritische Anregungen durch sie und lernen mögliche Kandidaten für spätere Stellenbesetzungen kennen“, erklärt der Klinikboss. Das Klinikum Dachau ist ein Krankenhaus der überregionalen Schwerpunktversorgung (Versorgungsstufe II). Es bietet umfassende Möglichkeiten der modernen Notfallmedizin, die zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung stehen. Dazu gehört zum Beispiel eine Herzkatheterbereitschaft, eine zertifizierte Schlaganfalleinheit und eine auf modernstem Stand der Technik ausgestattete radiologische Abteilung. Die diagnostischen und therapeutischen Mög- lichkeiten der insgesamt 13 Fachabteilungen bestimmen maßgeblich die medizinische Bedeutung auch außerhalb des Landkreises. Das Klinikum versorgt pro Jahr mit 460 Betten 22.000 Patienten stationär und 20.000 ambulant. „Wir sind wirtschaftlich gesehen ein sehr gesundes Haus“, erklärt Bernward Schröter. „Unsere Auslastung liegt bei über 80 Prozent“. Eine Besonderheit: Das Klinikum Dachau hat eine Ambulanz für Neuroborreliose. Bis zu 80.000 Menschen werden jedes Jahr in Deutschland nach einem Zeckenstich mit Borreliose infiziert. Wenn die Bakterien auch das Nervensystem befallen, spricht man von einer „Neuroborreliose“, die zu chronischen Beschwerden wie Schmerzen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen, Schwindel, Hitzewallungen, Gefühlsstörungen, Depressionen und Schlafstörungen führen kann. „Privatdozent Dr. Rupprecht gilt als einer der Experten in Deutschland, der die komplexe Diagnostik durchführen kann. Unsere Ambulanz wird von Patienten aus ganz Deutschland aufgesucht, die schon bei vielen Ärzten waren“, erzählt Schröter. In den nächsten Jahren hat er viel vor mit seinem Haus: Ab 2013 werden Erweiterungsbauten in Angriff genommen, um kürzere Arbeitswege zu schaffen und die Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten, auch die Zahl der Betten soll aufgestockt werden. KONTAKT Bernward Schröter ) 08131/76 532 bernward.schroeter@amper* kliniken.de Anzeige www.heisig.de FOLIENPRODUKTE SCHUTZKLEIDUNG ENTSORGUNGSBEHÄLTER Hermann-Oberth-Straße 17 • 85640 Putzbrunn • Telefon: 089/462392-0 • Fax: 089/462392-28 • info@heisig.de 090-082-015_cs5.indd 1 29.05.12 10:09 KLINIKUMaktuell 03.2012 17 forschung & lehre Studium und Spitzensport … sollen durch einen neuen Kooperationsvertrag besser miteinander vereinbar sein S portliche Höchstleistungen und ein anspruchsvolles Studium bedeuten für Studierende eine starke zeitliche Belastung. Um zu verhindern, dass Spitzensportlerinnen und Spitzensportler aufgrund ihrer sportlichen Verpflichtungen im Studium benachteiligt werden, hat die Ludwig-Maximilians-Universität einen Kooperationsvertrag mit dem Studenten- Studieren im vollen Hörsaal müssen auch Spitzensportler, Prüfungen können sie nachholen RätselAuflösung von s. 41 Tsunami (japanisch): durch Seebeben erzeugte gigantische Flutwelle wie die an Weihnachten 2004 Gentrifizierung (von engl. Gentry, niederer Adel): soziale Veränderung eines Stadtteils, wenn dieser in Mode kommt – durch Luxussanierung verschwinden alteingesessene Bürger, wohlhabende übernehmen das Viertel, z. B. München-Haidhausen 2 Wortgewaltig: Barista (italienisch): der Betreiber einer Bar, Kaffeezubereiter/ Kellner in einer Espressobar 9 2 7 1 5 4 3 7 2 8 8 3 1 6 4 9 4 3 8 9 1 6 7 2 5 8 1 9 3 2 7 5 4 6 7 5 2 6 8 4 1 9 3 3 6 4 1 5 9 2 7 8 1 7 6 8 4 3 9 5 2 2 4 3 7 9 5 6 8 1 9 8 5 2 6 1 4 3 7 Streichholzspielereien KLINIKUMaktuell 03.2012 1 Rechenkünstler: A) = 108; B) = 3 6 5 18 werk München, dem Olympiastützpunkt Bayern sowie dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband abgeschlossen. „An der Medizinischen Fakultät studieren fünf Spitzenathleten, denen wir die bestmöglichen Studien- und Rahmenbedingungen bieten wollen, damit sie ihr sportliches Engagement mit ihrer akademischen Ausbildung optimal verbinden können“, sagt Studiendekan Prof. Dr. Martin Reincke. Dies soll unter anderem durch eine flexible Studienplanung, die Unterstützung durch eine Mentorin oder einen Mentor in der Fakultät und auch durch Urlaubssemester ermöglicht werden. Ein einfacher Weg ist es für die Sportler trotzdem nicht. „Aufgrund der Stofffülle und eines engen Stundenplans brauchen gerade in der Medizin die Studenten sehr viel Disziplin und Fähigkeit zur Arbeitseffizienz“, sagt Prof. Dr. Reincke. In Trainings- und Wettkampfphasen wird deswegen auf die Athleten besonders Rücksicht genommen: „Sie können Prüfungen zu einem späteren Zeitpunkt nachholen, das wird relativ unbürokratisch auf Dozentenebene geregelt“, so Reincke. Auch Freisemester sind möglich, bis zu zwei während der Regelstudienzeit von 12 Semestern. Reincke ist als Studiendekan für den zweiten Ausbildungsabschnitt („Klinik“) zusammen mit seinem Kollegen Prof. Dr. Michael Meyer, der für den ersten Ausbildungsabschnitt („Vorklinik“) zuständig ist, qua Amt der Mentor der Studenten mit sportlichen Ambitionen. „Wir stehen als Ansprechpartner immer zur Verfügung, bisher konnten wir noch in jedem Fall helfen“, erzählt Reincke. Der Studiendekan hat bemerkt, dass die Medizin offensichtlich besonders viele mehrfach begabte Studierende anzieht: „Wir freuen uns über Spitzensportler, aber auch über hochtalentierte Musikerinnen und Musiker, sie alle bereichern unsere Fakultät.“ KONTAKT Prof. Dr. Martin Reincke ) 089/51 60-21 01 martin.reincke@med.uni* muenchen.de forschung & lehre pitzensport … Foto: ©Becke Herbert Ein künftiger Arzt im Eiskanal Alexander Mann Alexander Mann, 31, gehört zu den besten Bobfahrern unseres Landes. Er war Olympiateilnehmer in Vancouver, Juniorenweltmeister und vor zwei Jahren Vizeweltmeister. Er ist „Anschieber“ im Viererbob des Teams Angerer – und er studiert im 7. Semester Medizin an der LMU. Fünf Jahre hat der erfolgreiche Sportler auf diesen Platz gewartet, absolvierte vorher ein Studium der Sport- und Trainingswissenschaften in Essex, spielte professionell Rugby – aber Arzt ist eben sein Traumberuf. „Im Sommersemester bekomme ich Studium und Bobfahren gut unter einen Hut“, erzählt Mann. „Schwieriger wird es im Winter, wenn die Wettkampfsaison läuft.“ An offiziellem Rückhalt mangelt es ihm nicht: „Vom Dekanat bekomme ich jede Unterstützung, die ich brauche“, betont der Münchner. „Aber natürlich gibt es immer wieder Dozenten, die mir raten, ich solle mich doch zwischen Sport und Studium entscheiden.“ Einen Rat, den der Sportler auf keinen Fall beherzigen will. An seiner Doktorarbeit schreibt er bereits, es geht ums Sprunggelenk. Sein ehrgeiziges Ziel für die Zukunft: Zwei Pausensemester hat er schon eingelegt, jetzt will er sein Studium ohne Verzögerung zu Ende bringe. Und: „Die Olympiaqualifikation für 2014 in Sotschi will ich unbedingt schaffen.“ Viel Erfolg! Schnell und kraftvoll: Alexander Mann (hinten Mitte) als Anschieber im Team Angerer KLINIKUMaktuell 03.2012 19 forschung & lehre Die LewyKörper sind nur unter dem Mikroskop sichtbar Die Lewy-Körper Sind sie der Schlüssel zur Heilung von Parkinson? E in Jubiläum für die Mediziner der LMU: Vor genau 100 Jahren beschrieb der Arzt Jacob Heinrich Lewy (1885-1950) zum ersten Mal die nach ihm benannten „Lewy-Körper“. In dieser Zeit arbeitete und forschte der gebürtige Berliner im Labor von Alois Alzheimer an der Psychiatrischen Klinik der LMU. Die Lewy-Körper finden sich in dem Hirnareal, das bei der Entstehung von Parkinson eine Rolle spielt, der sogenannten Substantia nigra. Und: Sie finden sich praktisch nur bei Parkinson-Patienten, nicht jedoch bei gesunden Menschen. „Sie bestehen aus Proteinen, die sich aus unklarer Ursache falsch verhalten“, erklärt Prof. Dr. Kai Bötzel, Oberarzt an der Neurologischen Klinik. „Sie verklumpen und führen bei Parkinson-Patienten offenbar zum Absterben von Hirnzellen“. In Deutschland sind bis zu 250.000 Männer und Frauen von Parkinson betroffen, bis zu 15.000 Menschen erkranken jedes Jahr neu daran. Meist tritt Parkinson zwischen dem 55. und dem 65. Lebensjahr auf, es gibt allerdings auch Betroffene, die jünger sind als 40 Jahre. Ursache der Krankheit ist ein fortschreitender, degenerativer Prozess, bei dem Nervenzellen in einem Teil des Gehirns (der Substantia nigra) langsam absterben. Die Folge ist ein Mangel des Botenstoffes Dopamin, der von den Ner- 20 KLINIKUMaktuell 03.2012 venzellen in diesem Hirnareal gebildet wird. Fehlt Dopamin, verläuft die Übertragung von einer Nervenzelle zur anderen fehlerhaft. Symptome wie Zittern oder Muskelsteifigkeit treten auf. Der Verlauf von Parkinson kann bis heute nicht gestoppt werden. „Die Standardtherapie in der Frühphase der Erkrankung ist die Gabe von Dopaminagonisten und/oder der Gabe von Dopamin (L-Dopa). Die Medikamente müssen individuell für jeden Patienten angepasst und regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls verändert werden“, so Bötzel. Falls die medikamentöse Therapie keine befriedigende Behandlung der Symptome zeigt, besteht die Möglichkeit, Elektroden ins Gehirn zu implantieren, die kontinuierlich bestimmte Hirnareale stimulieren. Diese sogenannte tiefe Hirnstimulation bessert die Bewegungsverlangsamung, die Steifheit (Rigor) und das Zittern (Tremor). Ferner vermindert sich das Auf und Ab der Beweglichkeit, so dass die Patienten über längere Abschnitte im Tagesverlauf gut beweglich sind. Die Me- KONTAKT Prof. Dr. Kai Bötzel Oberarzt der Neurologischen Klinik der LMU ) 089/70 95-36 73 kai.boetzel@med.uni* muenchen.de forschung & lehre dikamente können meistens deutlich reduziert werden, manche Patienten benötigen für eine gewisse Zeit keine Medikamente mehr. Die Operation bringt jedoch – genau wie die Medikamente – keine Heilung. Hier könnten die Lewy-Körper ein vielversprechender Ansatz für eine Heilung der Erkrankung sein. „Was genau diese Ablagerungen in der Zelle anrichten, wissen wir nicht“, erklärt Prof. Dr. Bötzel. „Eine Hypothese ist, dass sie Löcher in der Membran von Nervenzellen verursachen, die dann zum Absterben der Zelle führen“. Am Klinikum der Universität arbeiten der Neurologe Bötzel und sein Kollege Dr. Johannes Levin mit Prof. Dr. Armin Giese vom Zentrum für Neuropathologie und Prionforschung zusammen. Gemeinsam mit Prof. Dr. Günter Höglinger von der TU München und den Kollegen im Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) haben sie eine Konferenz organisiert. „100 Jahre Lewy-Körper – wo stehen wir jetzt?“ findet am 15. September in der Psychiatrischen Klinik in der Nussbaumstraße statt. Den Organisatoren ist es gelungen, fast alle bedeutenden Forscher, die sich mit dem Thema befassen, zu versammeln. Und wo steht die Forschung über die Lewy-Körper heute? „Wir gehen inzwischen davon aus, dass kleine Vorstufen dieser Körper, die man mit modernen Methoden nachweisen kann, entscheidend sind“, sagt Prof. Dr. Armin Giese vom Zentrum für Neuropathologie. „Im Reagenzglas und in der Zellkultur können wir ihren schädlichen Einfluss auf die Zellmembran bereits nachweisen. Wir sind gerade dabei, einzelne Teile eines großen Puzzles zu entwirren.“ Ein Ansatz für die Heilung: Bestimmte chemische Substanzen können das Verklumpen der Eiweiße verhindern, sodass Nervenzellen gar nicht erst geschädigt werden. „Im Tiermodell klappt das bereits“, so Bötzel. Im Moment beginnen erste Studien, die die Verträglichkeit der Substanzen erforschen. „In frühestens fünf Jahren wissen wir dann, ob sich damit wirklich der Abbau von Nervenzellen beim Menschen verhindern lässt“, sagt Bötzel. Und Parkinson eventuell eine heilbare Erkrankung wird. Das Team (v. l.): Prof. Dr. Günter Höglinger, Dr. Johannes Levin, Prof. Dr. Armin Giese und Prof. Dr. Kai Bötzel vor dem Forschungsgebäude am Campus Großhadern Anzeige Zurück ins Leben. Dieses Ziel haben Menschen nach einem Schlaganfall oder einer Schädel-Hirn-Verletzung. Die Rehabilitation ist für Patienten und Angehörige ein langer, mühsamer Weg. Spezialisierte Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte unserer Schön Klinik München Schwabing und Schön Klinik Bad Aibling arbeiten eng zusammen, um den Patienten auf diesem Weg zu unterstützen. Im Mittelpunkt stehen aktivierende Therapien, deren Wirksamkeit wir laufend überprüfen. Das Ergebnis: Therapie in einer Qualität, die man spürt, die wirkt, die messbar besser greift. Schön Klinik Bad Aibling, Kolbermoorer Straße 72, 83043 Bad Aibling Tel. 08061 903-0, Fax 08061 903-1002 Schön Klinik München Schwabing, Parzivalplatz 4, 80804 München Tel. 089 36087-0, Fax 089 36087-220 www.schoen-kliniken.de 090-082-012_cs5.indd 1 Schön Klinik. Messbar. Spürbar. Besser. 09.05.12 11:02 KLINIKUMaktuell 03.2012 21 forschung & lehre Ist hoher Blutdruck heilbar? Starkes Interesse beim weltweit ersten Patiententag zur Conn-Erkrankung am Klinikum der LMU H oher Blutdruck (Hypertonie) verursacht selbst meistens kaum Beschwerden, ist aber ein gefährlicher Risikofaktor für Schlaganfall und Herzinfarkt. Etwa 25 Millionen Menschen in Deutschland sind von Hochdruck betroffen. Bei rund zehn Prozent steckt eine eindeutige und behandelbare Hormonursache dahinter: die Conn-Erkrankung (benannt nach ihrem Entdecker). ziert, können Patienten gezielt therapiert oder sogar geheilt werden“, sagt Prof. Dr. Martin Reincke, Direktor der Medizinischen Klinik IV, Campus Innenstadt, und Leiter des Deutschen Conn-Registers. Das Klinikum der LMU ist eines der wenigen internationalen Spitzenzentren dafür, hier werden die meisten Conn-Patienten in Deutschland behandelt. Dabei produzieren die Nebennieren zu viel Aldosteron – ein Hormon, das den Blutdruck in die Höhe treibt. „Erst in den letzten Jahren hat man die Bedeutung dieser Krankheit in vollem Umfang erkannt. Ist der Auslöser identifi- Etwa 100 Patienten und Angehörige informierten sich beim weltweit ersten Conn-Patiententag über die Krankheit sowie die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten. Experten wie Endokrinologen, Radiologen, Chirurgen und eine Psychologin klärten über Röntgendiagnostik, Operation und Begleiterkrankungen auf. Da viele Conn-Patienten ihre Daten der Forschung zur Verfügung stellen, wurden neue Ergebnisse präsentiert. Die erste Selbsthilfegruppe ist in Planung, Interessenten sind willkommen. KONTAKT Susanne Schmid Endocrinology Assistant DGE Study Coordinator ) 089/51 60-24 14 susanne.schmid@med.uni* muenchen.de Beim ersten Patiententag (v. l.): Prof. Dr. Martin Reincke, Leiter des Conn-Registers, mit dem Conn-Team: Assistenzärztin Dr. Evelyn Fischer; Friederike Dahm, Koordination der Conn-Patienten; Susanne Schmid, Koordination, Endokrinologie Assistentin DGE; Gabriele Breu, Conn-Selbsthilfegruppe; Dr. Volker Brand, Forschungsmitarbeiter Anzeige TNI® High Flow Beatmung bei COPD ung nterstütz Atmungsu aske M ohne Mehr Lebensqualität durch die neue High Flow Atmungsunterstützung. High Flow Atmungsunterstützung mit warmen und feuchtem Luft/ Sauerstoff-Gemisch: 22 Wirkungsweisen TNI 20 oxy Vorteile auf einem Blick • verbessert Oxygenierung • entlastet die Atempumpe • ersetzt die Lippenbremse im Schlaf • verbessert die Atemeffizienz • senkt die Hyperkapnie • erhöht die Ventilation und sorgt für eine CO2 Auswaschung • sehr hoher Tragekomfort • dünner Zuleitungsschlauch • leichteres Abhusten • nebenwirkungsfrei • sicher in der Anwendung • echte Flowregulation auch zu Hause • Körperlageunabhängig 090-082-014_cs5.indd 1 KLINIKUMaktuell 03.2012 TNI® 20 oxy TNI® 20 oxy Therapie mit nasaler Insufflation Heimbeatmungsgerät bei respiratorischer Insuffizienz, wie z. B. COPD TNI ® medical AG Hofmannstraße 8 • 97084 Würzburg Tel.: +49 931 207929 02 • Fax: +49 931 207929 18 info@tni-medical.de • www.tni-medical.de 30.05.12 13:36 forschung & lehre Studie für Lungenkranke: Interessiert? COPD-Patienten profitieren von modernsten Untersuchungsmethoden U nter einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), landläufig als „Raucherhusten“ bezeichnet, leiden in Deutschland etwa vier Millionen Menschen. In der multizentrischen deutschlandweiten Studie COSYCONET wird die Forschung vorangetrieben. Eines der Studienzentren ist an der Medizinischen Klinik und Poliklinik IV (Direktor: Prof. Dr. Martin Reincke), Campus Innenstadt, in der Abteilung Pneumologie (Leitung: Prof. Dr. Rudolf M. Huber) angesiedelt. Dort werden Patienten mit COPD gesucht, die 40 Jahre oder älter sind. Die COPD wird heute nicht mehr nur als Erkrankung der Lunge betrachtet. Die meisten Patienten leiden gleichzeitig unter anderen Krankheiten wie etwa Herzschwäche, Diabetes, Osteoporose oder Krebs. „Diese Begleiterkrankungen stellen uns diagnostisch und therapeutisch vor große Herausforderungen“, betont Studienarzt Dr. Stefan Karrasch. Als Study Nurse fungiert Apothekerin Tanja Schramm im Rahmen ihrer Doktorarbeit. Methodisch wird die Studie von PD Dr. Rudolf Jörres, Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin (Direktor: Prof. Dr. Dennis Nowak), Campus Innenstadt, betreut, der auch im Führungskreis der Studie ist. Die langfristige Beobachtungsstudie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Die Teilnehmer werden im Zeitraum von 18 Monaten dreimal gründlich untersucht. „Von den Ergebnissen versprechen wir uns neuartige und praxistaugliche Konzepte für Vorbeugung, Diagnostik, Verlaufskontrolle und Therapie“, so Dr. Karrasch. Die Teilnehmer profitieren von den modernsten Untersuchungsmethoden. Die Ergebnisse stehen auch ihnen zur Verfügung, der betreuende Pneumologe oder Hausarzt kann diese in der Therapie direkt berücksichtigen. Neue Medikamente werden nicht erprobt. KONTAKT Tanja Schramm ) 089/51 60-76 23 tanja.schramm@med.uni* muenchen.de Anzeige Wittelsbacherstraße 15 83435 Bad Reichenhall Tel.: 08651 6060 E-Mail: info@bad-reichenhall.de www.bad-reichenhall.de Bad Reichenhall ist seit mehr als 150 Jahren ein besonderer Ort für atemwegs- und lungenkranke Patienten. Dieses nie zu heiße, nie zu kalte, zu feuchte oder zu trockene AlpenKlima mit den sanften, rücksichtsvollen Übergängen bietet ideale Voraussetzungen für die Atemwege. Professor Dr. Wolfgang Petro, Mitglied des Bad Reichenhaller Atem-Netzwerks: „Reizarmes Voralpenklima, kompetente Fachärzte in Praxen und Kliniken, als natürlich-wirksames Heilmittel die Bad Reichenhaller AlpenSole und eine jahrzehntelange Erfahrung in der Diagnostik und Therapie von chronischen Atemwegs- und Lungenkrankheiten. Hierbei geht es in erster Linie um Patientengruppen, die mit der nötigen Eigenverantwortung ihr Schicksal als Patienten in die eigenen Hände nehmen wollen. Unser Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität zu verbessern.“ Atem-Kur bei COPD Eine umfassende Kur in Bad Reichenhall in Verbindung mit Bad Reichenhaller AlpenSole führt bereits nach drei Wochen zu einer signifikanten und klinisch relevanten Verbesserung des Gesundheitszustandes von Patienten mit COPD. Quelle: Wissenschaftliche Studie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Kooperation mit der Klinik Bad Reichenhall. Link-Tipps: Angebote unter www.durchatmen.bad-reichenhall.de; Atem-Netzwerk Bad Reichenhall: www.atemort.de 090-082-013_cs5.indd 1 05.06.12 16:47 KLINIKUMaktuell 03.2012 23 forschung & lehre Kinder optimal ernähren Wie Ernährung in der frühen Kindheit die langfristige Gesundheit beeinflusst W eltweit sind mehr als 40 Millionen Kinder unter fünf Jahren übergewichtig. Fettleibigkeit im Kindesalter erhöht erheblich das Risiko für spätere chronische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall. Zur Erforschung dieser Zusammenhänge und der Präventionsmöglichkeiten ist das internationale Projekt EarlyNutrition angelaufen, koordiniert am Dr. von Haunerschen Kinderspital. Es sollen Empfehlungen für optimale Ernährung in Schwangerschaft und Kindheit entwickelt werden, um die Gesundheit langfristig positiv zu beeinflussen. Das Projekt wird durch die Europäische Kommission für fünf Jahre mit neun Millionen Euro gefördert, durch zusätzliche Mittel der australischen Forschungsförderung und privater Förderer werden mehr als elf Millionen Euro erreicht. sehr starke Auswirkungen der frühen Ernährung. Es ist deshalb dringend notwendig, effektive Strategien für eine wirksame Prävention zu entwickeln und zu erproben“. Insbesondere soll erfasst werden, welche Art der Ernährung Gesundheit und Leistungsfähigkeit wirksam verbessern kann. Das soll als Grundlage für praktisch nutzbare Empfehlungen zur Auswahl von Lebensmitteln und zur Verbesserung von Produkten beitragen. Ein weiteres Projekt am Haunerschen Kinderspital (PEACHES, Dr. Regina Ensenauer) widmet sich den molekularen, mechanistischen Auswirkungen beim mütterlichen Übergewicht auf das Kind (siehe Klinikum aktuell, 3/2011, S. 15) KONTAKT Prof. Dr. Berthold Koletzko Projektkoordinator Dr. Brigitte Brands Projektmanagement ) 089/51 60-28 16 earlynutrition@med.uni* muenchen.de 8 project-earlynutrition.eu Das Konsortium setzt sich aus führenden Wissenschaftlern zusammen, es beteiligen sich klein- und mittelständische Betriebe aus Europa sowie die Nahrungsmittelindustrie. Prof. Dr. Berthold Koletzko leitet die internationale Forschungsgruppe und betont: „Die vorliegenden Ergebnisse zeigen Grünes Licht für Antigene Innovative Technologie gegen Autoimmunerkrankungen U nser Abwehrsystem ist eine hervorragende Waffe gegen Krankheitserreger. Aber: Bei Autoimmunerkrankungen greift es den eigenen Organismus an, oft mit verheerenden Folgen wie Multiple Sklerose (MS) oder Schuppenflechte (Psoriasis). Eine neue Methode zur Identifizierung von Antigenen kann künftig helfen, solche fehlgeleiteten Reaktionen zu bekämpfen: Wissenschaftler der LMU und des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie haben gentechnisch veränderte Zellen entwickelt, die grün aufleuchten, sobald sie durch entsprechende Antigene stimuliert werden. Antigene sind Moleküle, die Immunreaktionen auslösen. Die Methode erlaubt es, aus einer sehr großen Zahl von Verdächtigen einen einzelnen Missetäter – die Nadel im Heuhaufen – relativ einfach zu identifizieren. Ein erster Test mit einem bereits bekannten Grippe-Antigen bestätigte die Effizienz der Methode. Das Experiment war so geplant, als sei das Antigen unbekannt. Die Wissenschaftler konnten das „richtige“ Antigen zweifelsfrei bestimmen. PD Dr. 24 KLINIKUMaktuell 03.2012 Klaus Dornmair (Institut für Klinische Neuroimmunologie der LMU und Abt. Neuroimmunologie des MPI für Neurobiologie): „Die Technologie ist so empfindlich und schnell, dass mehrere Millionen Antigene in wenigen Stunden analysiert werden können. Damit öffnet sich ein breites Anwendungsspektrum, das von der Analyse von Antigenen bei Autoimmunkrankheiten wie MS oder Psoriasis bis zur Identifizierung neuer Tumor- oder viraler Antigene reicht.“ Die Innovation wurde bereits zum Patent angemeldet. Publikation: „Unbiased identification of target antigens of CD8+ T cells with combinatorial libraries coding for short peptides”; K. Siewert, J. Malotka, N. Kawakami, H. Wekerle, R. Hohlfeld & K. Dornmair Nature Medicine 18:824-829. KONTAKT PD Dr. Klaus Dornmair ) 089/70 95-47 83 klaus.dornmair@med.uni* muenchen.de perspektive klinikum Hilfe Bei Reizdarm Gastroenterologen testen ein neues Medikament und suchen Probanden D as Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine der meist verbreiteten funktionellen Störungen des Magen-Darm-Traktes. Mehr als zwölf Prozent der Erwachsenen sind betroffen, Frauen zweimal häufiger als Männer. Außer an gastrointestinalen Symptomen leiden die Patienten an Schlafstörungen, Depressionen oder Schmerzen. Die Diagnose ist schwierig, es kann kein Laborwert oder eine körperliche Ursache herangezogen werden. An der Medizinischen Klinik und Poliklinik II (Direktor: Prof. Dr. Burkhard Göke) am Campus Großhadern wird eine Studie mit einem neuen Medikament durchgeführt. Frage: Bessert das Melatonin-ähnliche Präparat NeuP11 die Beschwerden bei Patienten mit Diarrhoe-prädominantem RDS (Durchfall) mehr als ein wirkungsloses Scheinmedikament? Prof. Dr. Martin Storr: „Das könnte ein klinisch neuartiger und bedeutender Therapieansatz sein.“ Weder Patient noch Studienteam wissen, wer den Wirkstoff erhält (randomisierte placebokontrollierte Doppelblindstudie). Dafür sucht das Team um Prof. Dr. Martin Storr Teilnehmer. Die Teilnahme beinhaltet maximal vier Besuche im Klinikum Großhadern, Studiendauer sechs Wochen pro Patient, vier Wochen mit täglicher Medikamenteneinnahme. Interessenten (18-80 Jahre) sollten mit ihrem behandelnden Gastroenterologen sprechen, der sie anmeldet. Sie sollten RDS nach den Rom III Kriterien haben, eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung sollte ausgeschlossen sein. KONTAKT Prof. Dr. Martin Storr martin.storr@med.uni* muenchen.de ) Studientelefon: 0162/21 40 711 cand. med. Philip Veicht cand. med. Mareike Jacob Nierenkrank durch Diabetes Neue Medikamente sollen diese Gefahr ausschalten: Wer will mitmachen? D ie fortschreitende Schädigung der Nieren ist eine häufige Komplikation bei Zuckerkranken. Sie kann schließlich zu einem Funktionsverlust der Nieren führen, die Patienten müssen dann regelmäßig zur Blutwäsche. In zwei klinischen internationalen Studien werden derzeit neue Medikamente dagegen untersucht. Die Ambulanz für Nierenkranke an der Medizinischen Klinik und Poliklinik IV (Direktor: Prof. Dr. Martin Reincke), Campus Innenstadt, ist daran beteiligt. PD Dr. Volker Vielhauer, Internist und Nephrologe, betreut teilnehmende Patienten. Er sagt: „Die diabetische Nierenerkrankung ist in den westlichen Ländern der häufigste Grund für die Dialysetherapie. Medikamente, die ein Fortschreiten des Nierenschadens und damit die Dialyse verhindern oder verzögern können, hätten einen unschätzbaren Wert für die Patienten.“ Vermehrtes Wissen um die Krankheitsprozesse ermöglichte die Entwicklung neuer Medikamente in Tablettenform, deren klinische Wirksamkeit soll nun bewertet werden. PD Dr. Vielhau- er: „Entzündungen im Nierengewebe und der vermehrte Anfall oxidierender Stoffwechselprodukte sind die kritischen Prozesse, die wir nun erstmals gezielt blockieren können.“ Die Ambulanz sucht Studienteilnehmer. Voraussetzungen: Bei Ihnen liegt ein Diabetes Typ 2 vor. Es besteht bereits eine eingeschränkte Nierenfunktion (erhöhter Kreatininwert im Blut) und/oder eine erhöhte Eiweißausscheidung im Urin. Während der Studie (Dauer sechs Monate bis ca. ein Jahr) wird die bestehende Behandlung Ihres Diabetes unverändert fortgeführt. Die Patienten kommen alle ein bis zwei Monate in die Ambulanz. Durch die Studienteilnahme entstehen Ihnen keine Kosten. KONTAKT PD Dr. Volker Vielhauer ) 089/51 60 33 25 volker.vielhauer@med.uni* muenchen.de KLINIKUMaktuell 03.2012 25 perspektive klinikum Gute noten von den Patienten Ergebnisse der Patientenbefragung 2011: Das Klinikum hat sich in allen Bereichen deutlich verbessert V Alle Angaben in Prozent on Oktober 2011 bis Januar 2012 hat der Vorstand des Klinikums die Patienten zum zweiten Mal befragt, wie zufrieden sie mit dem Klinikum sind. 6.830 stationären Patienten wurde die anonyme Befragung angeboten, 52% der standardisierten Fragebögen kamen ausgefüllt zurück. Die Befragung wurde mit tatkräftiger Unterstützung des Pflegepersonals und in Kooperation mit der unabhängigen Forschungsgruppe Metrik durchgeführt. Die Auswertung vergleicht das Klinikum mit 167 anderen Krankenhäusern in Deutschland, darunter auch andere Großkrankenhäuser. Die Grafik zeigt die prozentuale Platzierung des Klinikums (KUM) im Vergleich mit 167 Krankenhäusern. (100% = KUM ist das beste Krankenhaus; 0% = alle anderen Krankenhäuser sind besser) Insgesamt 3.555 Patienten haben ihren Klinikaufenthalt nach Kriterien wie Qualität des Essens, Sauberkeit, Patientenzimmer, Kiosk/Cafeteria, pflegerische Betreuung, ärztliche Betreuung, Schmerzlinderung, Wartezeiten, Aufnahme, Angehörigenintegration, Funktionsbereiche und Entlassung bewertet. In den Ergebnissen zeichnet sich eine sehr erfreuliche Entwicklung ab: Im Vergleich zur ersten Patientenbefragung im Jahr 2009 konnte sich das Klinikum in allen Bereichen deutlich verbessern. Patientenversorgung. „Wir freuen uns besonders, dass wir in der Patientenbehandlung, also in der ärztlichen und pflegerischen Betreuung sowie in der Schmerzlinderung, Bestnoten bekommen haben, die die sehr guten Ergebnisse aus der ersten Befragung noch deutlich übersteigen“, sagt 26 KLINIKUMaktuell 03.2012 Burkhard Göke, der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende am LMU-Uniklinikum. In den Kriterien, die den Patienten am wichtigsten sind, ist auch die Zufriedenheit mit dem Klinikum am größten: Die Pflege wird nur von 3% der Vergleichskrankenhäuser übertroffen, die medizinische Versorgung ist unter den Top 10 der bewerteten Krankenhäuser. Bei der Schmerzlinderung schneiden 91% der bewerteten Häuser schlechter ab als das Klinikum der LMU. Bei der Einbindung der Angehörigen – ein wichtiges Kriterium für die Zufriedenheit bei einem Krankenhausaufenthalt – gehört das LMU-Klinikum zu den besten 18% aller befragten Kliniken. Verbesserte Rahmenbedingungen. Waren in der Bewertung 2009 bei der Qualität des Essens fast alle anderen Häuser vor dem Klinikum der LMU platziert, so ist 2011 eine deutliche Verbesserung zu sehen, die Bewertung liegt nun im Mittelfeld. Auch die Sauberkeit wurde 2011 deutlich besser bewertet, ebenso die Patientenzimmer. Hinter diesen positiven Entwicklungen steckt Initiative: Nach der ersten Patientenbefragung wurden zahlreiche Projekte ins Leben gerufen, deren Umsetzung nun erste Wirkung zeigt. Auch die Investitionen in die Sanierung machen sich in der steigenden Zufriedenheit der Patienten bemerkbar. Optimierte Abläufe. Der Aufenthalt wurde auch hinsichtlich der Aufnahme und der Entlassung bewertet. Dabei liegt das Klinikum im bzw. über dem Durchschnitt der Krankenhäuser im Vergleich – erfreulich, denn in der Befragung 2009 wurden diese Prozesse noch als unterdurchschnittlich bewertet. Die Wartezeiten am Klinikum sind weiterhin verbesserungsfähig. „Wir bedanken uns herzlich bei allen Patientinnen und Patienten, die an der Befragung teilgenommen haben, für ihr Engagement. Die Einschätzungen und Erfahrungen geben uns wichtige Ansatzpunkte für weitere und neue Verbesserungsansätze. Die Ergebnisse zeigen, dass wir uns auf einem sehr guten Weg befinden, den wir weiter konsequent ausbauen werden“, sagt Gerd Koslowski, der Kaufmännische Direktor des Klinikums. KONTAKT Christine Blümel Stabsstelle für Qualitätsmanagement ) 089/51 60-80 86 christine.bluemel@med.uni* muenchen.de perspektive klinikum In zwei Kulturen zuhause: Anett Sander im Jemen (l.) und in ihrem neuen Wirkungsfeld im Haunerschen Kinderspital Anett Sander: Neue Pflegebereichsleitung im Haunerschen Kinderspital K inderkrankenschwester Anett Sander (Jahrgang 1973) hat die Pflegebereichsleitung P 10 im Dr. von Haunerschen Kinderspital übernommen. Ihr Verantwortungsbereich umfasst ca. 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 180 Betten, 16 pädiatrische Abteilungen inklusive der Funktionen und 6 chirurgische Abteilungen inklusive des OPs. Die Häuser sind die Kinderklinik und Kinderpoliklinik (Direktor: Prof. Dr. Christoph Klein) und die Kinderchirurgische Klinik und Poliklinik (Direktor: Prof. Dr. Dietrich von Schweinitz). Die gebürtige Leipzigerin ist am Klinikum eine bekannte Größe. Sie startete ihre berufliche Laufbahn 1993 im Haunerschen Kinderspital und blieb ihm viele Jahre verbunden. 2010 übernahm sie die Pflegebereichsleitung für die neugebaute Geburtshilfe und Kreißsaal sowie Kinderchirurgie am Städtischen Klinikum München Schwabing. Nun wurde sie zurückgeholt. „Manchmal muss man gehen, um wiederkommen zu können“, sagt sie. Während ihrer Zeit am Haunerschen war Anett Sander zweimal im Auslandseinsatz im Jemen als Entwicklungshelferin des DED (Deutscher Entwicklungsdienst) 19992002 und 2007-2010. 2003-2006 absolvierte sie die Weiterbildung im Bereich Pflegemanagement. Sie ist mit einem Jemeniten verheiratet und hat einen Sohn. Anett Sander: „Die unterschiedlichen Lebensweisen und der Jemen gehören zu meinem Leben. Das bestärkt mich darin, die vor mir liegenden Aufgaben analytisch und empathisch anzugehen. Dem guten Ruf des Haunerschen gerecht zu werden und gemeinsam im interprofessionellen Team kranken Kindern und ihren Angehörigen auf hohem ärztlichem und pflegerischem Niveau Hilfe und Unterstützung zu bieten – das ist die Aufgabe. Partizipation, Wertschätzung des Gegenübers sowie Kommunikation auf Augenhöhe haben zentrale Bedeutung. All dies wird natürlich ebenso für das große Zukunftsprojekt gelten, das geplante neue Hauner am Campus Großhadern.“ Anzeige Intensiv leben. Außerklinische Intensivpflege für Kinder und Erwachsene Getreu unseres Mottos „Intensiv leben“ betreuen wir bayernweit intensivpflegebedürftige und/oder beatmungspflichtige Kinder und Erwachsene im eigenen Zuhause oder in einer betreuten Wohngemeinschaft – an 365 Tagen, rund um die Uhr. Bereits bei der Überleitung aus der Klinik unterstützen wir die Betroffenen u. a. bei der Kostenklärung und Hilfsmittelbeantragung. Neben der professionellen Pflege durch examiniertes, festes Fachpersonal begleiten wir unsere Klienten bei allen Aktivitäten des Alltags und sogar in den Urlaub. ➜ Nähere Informationen erhalten Sie unter: Telefon 08 61 / 209 1 8 – 0 oder w ww.pflegedienst-provita.de Pro Vita Außerklinische Intensivpflege GmbH 090-082-007_cs5.indd 1 21.05.12 09:53 KLINIKUMaktuell 03.2012 27 perspektive klinikum Das Klinikum in den Medien D as Nachrichtenmagazin Focus kürte das Klini- disziplinarität. Experten verschiedener Fachrichtungen kum der Universität München zur besten Klinik arbeiten bei der Diagnose und Therapie eng zusammen. Bayerns und zur zweitbesten Klinik in Deutsch- Die interdisziplinären Zentren am Klinikum sind Folge dieland. Diese Bewertungen sind eine Bestätigung ser Entwicklung und tragen damit auch wieder zum medider guten Medizin und der fürsorglichen, kompetenten zinischen Fortschritt bei. Das Klinikum der Uni München Pflege, die hier tagtäglich geleistet werden. Rankings kann hier auf ausgezeichneten Ressourcen aufbauen. kann und muss man aber auch immer mit Skepsis betrachten. Denn Auswahl und Gewichtung der Kriterien oder die Hinter dieses Ergebnis muss man daher ein AusrufezeiErhebung der Daten bestimmen darüber, welche Reihen- chen setzen, weil in den letzten Jahren meist sogenannte folge sich ergibt. Auffällig ist, dass fast nur weiche Faktoren, wie Hotellerie, Essens»Wir priorisieren angebote, Zimmerambiente, in den MitUniversitätsklinika bei der Gesamtbewertung unter den Top 25 zu finden sind. Forschung und telpunkt der öffentlichen „Bewertungs“Wahrnehmung gerückt sind. Hier nun Lehre als Basis für Rankings sind, ähnlich wie Umfragestehen offenbar die medizinischen und ergebnisse in der Politik, interessante eine moderne und pflegerischen Aspekte an vorderster Stelle Stimmungsbarometer; sie sind Teil der und belegen, dass Unikliniken als Treiber effektive Patienten- des medizinischen Fortschritts eine weAußenwahrnehmung und können einem Tendenzen vermitteln, die bei der eigenen versorgung.« sentliche Säule unseres GesundheitssysWahrnehmung womöglich ausgeblendet tems sind. Davon profitieren alle medizinisind. Umgekehrt bleiben manche Inforschen Einrichtungen, schließlich werden mationen aber aufgrund der Methodik auf der Strecke. an den Universitätskliniken die Ärzte ausgebildet, die Interessant ist das Ergebnis in jeder Hinsicht, vor allem anschließend in privaten Kliniken, in Gemeinschaftsprafür die Uniklinika. Die zwei größten Uniklinika, die Cha- xen oder als niedergelassene Mediziner die Patienten rité auf Platz 1, wir, das Klinikum der LMU, auf Platz 2 versorgen. Und die Vielzahl ärztlicher Fortbildungen und und dahinter bis auf eine Ausnahme nur Unikliniken. Na- wissenschaftlich-medizinischer Kongresse wäre ohne türlich sind wir als Supra-Maximalversorger in fast allen Unikliniken kaum denkbar. Bereichen vertreten und können so punkten. Aber es ist ja nicht nur die Masse, sondern die Qualität. KONTAKT Das Focus-Ranking bestätigt eine Tendenz, die wir am Klinikum der Universität München mit vielen Maßnahmen bereits stützen: Forschung und Lehre als Basis für eine moderne und effektive Patientenversorgung zu priorisieren und bauliche Neuerungen in erster Linie dem medizinischen Fortschritt zu widmen. Hinzu kommt die Inter- Philipp Kreßirer Leiter Stabsstelle Kommunikation und Medien/Pressesprecher ) 089/51 60-80 70 philipp.kressirer@med.uni-muenchen.de * Anzeige Elterninitiative Kinderklinik Großhadern Wir unterstützen Kinderstation und Kinderambulanz am Campus Großhadern – helfen Sie mit! . . www.kinderkardiologie-muenchen.de Spendenkonto: Münchner Bank Kontonummer: 990 BLZ: 70190000 28 KLINIKUMaktuell 03.2012 perspektive klinikum Neue Strukturen in der Innenstadt B ereits kommenden Herbst ist die Grundsteinlegung für die Portalklinik in der Innenstadt denkbar. Hier soll ab 2017 die Versorgung von Patienten in den Fachgebieten Innere Medizin, Chirurgie und Geburtshilfe ambulant und stationär umgesetzt werden. Geplanter Standort für diesen Neubau ist auf dem Kerngelände des Klinikums an der Ecke Ziemssen- und Nussbaumstraße in Anbindung an den Ziemssenblock, der die „historische Keimzelle“ der Medizin an diesem Standort darstellt und fortbestehen lässt. Schon in diesem Jahr hat das Klinikum seine internistischen Kliniken und Stationen neu strukturiert. So soll Patienten und zuweisenden Ärzten Alle gut untergebracht Andrea Förster ist als Pflegebereichsleitung Ansprechpartnerin für pflegerische Belange der künftigen Portalklinik. Sie betont: „Wir wissen, dass diese Meldungen über Stationsschließungen immer wieder für Unruhe in der Öffentlichkeit sorgen. Doch die Versorgung der Patienten mit universitärer Spitzenmedizin ist selbstverständlich weiterhin gesichert – das Klinikum erbringt die Leistungen wie gewohnt auf hohem Qualitätsniveau, nur an anderer Stelle. Die notwendigen Kapazitäten haben wir durch Optimierung der klinikinternen Prozesse geschaffen. Im Pflegebereich waren insgesamt 44 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Neuordnung betroffen. Wir haben gemeinsam mit ihnen zufriedenstellende Lösungen gefunden, für viele haben sich spannende neue Fachgebiete erschlossen. Sie sind allesamt weiterhin an unseren Kliniken beschäftigt.“ bereits jetzt inhaltlich eine fachliche Betreuung angeboten werden, wie sie mit dem Projekt Portalklinik baulich verwirklicht wird. Am Campus Innenstadt wurden im Rahmen dieser Umstrukturierungen die 37 stationären Betten in der Medizinischen Poliklinik an der Pettenkoferstraße 8a geschlossen und in das Gebäude der Medizinischen Klinik in der Ziemssenstraße 1 verlegt. Noch sind in der Pettenkoferstraße 8a die Schmerzambulanz (Dr. Irnich), die Rheumaeinheit (Prof. Dr. Schulze-Koops) und bis auf weiteres auch die Gefäßchirurgie (Prof. Dr. Koeppel), die Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie (Prof. Dr. Giunta) sowie das Gefäßzentrum (Prof. Dr. Hoffmann) untergebracht. Zudem wurde in der Poliklinik das Zentrum für Unterricht und Studium (ZeUS) mit einer realistisch ausgestatteten Lehrklinik installiert.Die mittlerweile fünf internistischen Lehrstühle bieten ihre Leistungen nun Campus-übergreifend an. Prof. Dr. Burkhard Göke, Ärztlicher Direktor des LMU-Uniklinikums: „Wir haben für fast jedes medizinische Problem einen Ansprechpartner, entweder in der Innenstadt oder in Großhadern. Mit dem neuen Crossover Konzept stellen wir sicher, dass ein Patient die entsprechende Expertise bekommt, unabhängig davon, wo er sich anmeldet.“ Die Innenstadt bleibt besonders zur ambulanten und tagesklinischen Betreuung bevorzugter Anlaufpunkt. Stationär werden im Ziemssenblock mit 178 Betten weiterhin die bisherigen Leistungen der Universitätsmedizin angeboten. Die Schwerpunkte der Medizinischen Poliklinik (Nephrologie, Rheumatologie, Angiologie, Infektiologie, Stoffwechsel) bleiben am Campus Innenstadt erhalten. Sie werden unter dem Lehrstuhl für Endokrinologie/Diabetologie (Dir.: Prof. Dr. Martin Reincke) als Medizinische Klinik IV zusammengefasst. Neu ist die Gründung der Medizinischen Klinik und Poliklinik V mit dem Schwerpunkt Pneumologie (komm. Dir.: Prof. Dr. Burkhard Göke). Anzeige Wir begleiten Sie von der Klinik in die ambulante Nachversorgung • BeratungdurchpersönlichenPflegemanagervorOrt • KoordinationdesVersorgungsablaufsinAbsprache Enterale Ernährung • SchnelleundzuverlässigeLieferungderbenötigten Tracheostoma mitdembehandelndenArzt Produkte.EinfachaufRezept,ohneZusatzkosten fürBeratungundBetreuung. Ambulante Infusionstherapie Wundversorgung Stoma Einfach anrufen unter 0 89-30 90 47 80 oder im Internet unter www.assist.de 2011_12_Alpha_Klinikum_aktuell 1 090-082-008_cs5.indd 1 Inkontinenz Balanstraße73•81541München gemeinsam besser versorgen Beatmung – in Kooperation 12.12.11 09:26 14:36 21.05.12 KLINIKUMaktuell 03.2012 29 ehrungen & preise herzlichen glückwunsch! Prof. Dr. Rüdiger Landgraf Prof. Dr. Reinhard Putz Verleihung des Lehrpreises (v. l.): Dr. Björn Krämer, Prof. Dr. Alexander Dietrich, Dr. Cornelia Gippner-Steppert, Prof. Dr. Ania C. Muntau, Prof. Dr. Dr. h. c. Maximilian Reiser, FACR, FRCR, Dekan der Medizinischen Fakultät, PD Dr. Raphaela Waidelich, Studiendekan Prof. Dr. Martin Reincke, Thomas Huppertz, Jörg Fiebach Die besten Lehrer Die Studierenden der Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität haben gewählt. Mit den fünf MeCuM Lehrpreisen für „herausragend gute Lehre“ 2012 wurden ausgezeichnet: in der Kategorie Vorlesungen Prof. Dr. Alexander Dietrich, Walther-StraubInstitut für Pharmakologie und Toxikologie (Leitung: Prof. Dr. Thomas Gudermann); Seminare: Dr. Cornelia Gippner-Steppert, Abteilung für Klinische Chemie und Klinische Biochemie (Leitung: Prof. Dr. Marianne Jochum) in der Chirurgischen Klinik und Poliklinik (Direktor: Prof. Dr. Wolf Mutschler), Campus Innenstadt; Tutorials: Prof. Dr. Ania C. Muntau, Oberärztin, Leiterin der Abteilung für Molekulare Paediatrie an der Kinderklinik und Kinderpoliklinik (Direktor: Prof. Dr. Christoph Klein) im Dr. von Haunerschen Kinderspital, Campus Innenstadt; Unterricht am Krankenbett: Dr. Björn Krämer, Medizinische Klinik und Poliklinik I (Direktor: Prof. Dr. Gerhard Steinbeck), Kardiologie Campus Innenstadt; veranstaltungsübergreifend: PD Dr. Raphaela Waidelich, Urologische Klinik und Poliklinik (Direktor: Prof. Dr. Christian Stief), Campus Großhadern. Zudem gab es einen Sonderpreis für die Feuerwehr Pasing in der Kategorie Unterricht am Krankenbett (verantwortlich: Thomas Huppertz von der Feuerwache 6, Abteilungsleiter Jörg Fiebach). Die Preisträger wurden durch die Auswertung 30 KLINIKUMaktuell 03.2012 der Online-Wochenevaluation ermittelt, in welcher die Studierenden Dozentinnen und Dozenten vorschlagen können. Der Erhebungszeitraum umfasst das Sommersemester 2011 und das Wintersemester 2011/2012. Prof. Dr. Patrick J. Bastian Prof. Dr. Patrick J. Bastian, Oberarzt der Urologischen Klinik und Poliklinik (Direktor: Prof. Dr. Christian Stief), Campus Großhadern, wurde mit dem Crystal Matula Award 2012 der European Association of Urology (EAU) in Paris geehrt. Dies ist die höchste wissenschaftliche Auszeichnung für den vielversprechendsten Nachwuchsurologen unter 40 Jahren in Europa. Der Preis wird seit 1996 verliehen und ist zum dritten Mal nach Deutschland gegangen. Preisträger Prof. Dr. Patrick J. Bastian (l.) mit EAU-Generalsekretär Prof. Per-Anders Abrahamsson und einem Repräsentanten der Fa. Labrie, Sponsor des Preises (r.) Mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland wurden zwei Medizinprofessoren der LMU ausgezeichnet. Rüdiger Landgraf war bis 2004 Professor für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Endokrinologie und Diabetologie am Klinikum. Er hat vor allem in der Zusammenarbeit mit der Transplantationschirurgie einen Schwerpunkt in der Pankreastransplantation aufgebaut und diesem zu internationalem Ansehen verholfen. Als einer der führenden Köpfe in der Diabetesforschung mit außergewöhnlichem ehrenamtlichen Engagement fungiert er u. a. seit 2005 als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Diabetes-Stiftung; er ist Gründer der Arbeitsgemeinschaft für Kinder und Jugendliche mit Diabetes e. V. Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch mit Prof. Dr. Rüdiger Landgraf (l.) und Prof Dr. Reinhard Putz (r.) Professor Reinhard Putz, seit 1989 Lehrstuhlinhaber Anatomie I an der Medizinischen Fakultät, setzte sich stark für die Etablierung der MunichHarvard-Alliance ein, 1996 mit dem Ziel einer Reform der Medizinerausbildung gegründet. Als Prorektor und zuletzt hauptamtlicher Vizepräsident der LMU war er vor allem für Fragen der Humanmedizin sowie der Hochschulplanung und für internationale Angelegenheiten zuständig. Dabei fokussierte er sich sehr erfolgreich auf eine Verstärkung der internationalen Kooperationen der LMU. ehrungen & preise Prof. Dr. Harald L. Sommer ENETS Center of Excellence Das Interdisziplinäre Zentrum für Neuroendokrine Tumoren des GastroEnteroPankreatischen Systems (GEPNET-KUM) am Campus Großhadern wurde von der European Society of Neuroendocrine Tumors (ENETS) als ENETS Center of Excellence zertifiziert. Bisher besitzen in Europa 19 Zentren diese Zertifizierung – in Deutschland die Charité Berlin, das Uniklinikum Marburg, das Klinikum Bad Berka und nun das Klinikum der LMU München. Prof. Dr. Harald L. Sommer von der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Direktor: Prof. Dr. Klaus Friese), Campus Innenstadt, wurde zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Hyperthermie (DGHT e. V.) gewählt. Er organisiert das 3. Deutsche Hyperthermie Symposium im September. Dabei werden alle Formen der Hyperthermie, von der lokalen, regionalen bis zur Ganzkörperüberwärmung diskutiert. Das Interesse der Onkologen und der Patienten, durch Hyperthermie als vierter Säule in der Krebstherapie Hilfe zu erhalten, wächst ständig. Dr. Claudius Füllhase Als beste wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Grundlagenforschung wurde die Arbeit einer Gruppe um Dr. Claudius Füllhase an der Urologischen Klinik und Poliklinik (Direktor: Prof. Dr. Christian Stief), Campus Großhadern, mit dem Eugen-Rehfisch-Preis (von Pfizer gestiftet) ausgezeichnet. Die Forscher beschäftigen sich mit dem bösartigen Prostatasyndrom. Jie Pan und Prof. Dr. Ulrich Pohl Doktorandin Jie Pan Beim ersten Doktorandentag des Walter-Brendel-Zentrums für Experimentelle Medizin (Leiter: Prof. Dr. Ulrich Pohl) ging der erstmals verliehene Preis für den besten Vortrag an Jie Pan aus Hangzhou. Sie fertigt im Rahmen des CSC Programmes ihre Doktorarbeit zu Neuroendokrinen Tumoren an. Insgesamt stellten zwölf Doktoranden ihre Arbeit vor. Tian Fei MD, Dr. Kathrin Schrödl, Dr. Amanda Tufman Preise für die Abteilung Pneumologie und Lungentumorzentrum (Leitung: Prof. Dr. Rudolf M. Huber) an der Medizinischen Klinik V (Kommissarischer Direktor: Prof. Dr. Burkhard Göke), Campus Innenstadt. Tian Fei MD, PhD Doktorandin, bekam von der European Respiratory Society als Erstautorin (Arbeit: Effects of the Hedgehog pathway inhibitor GDC-0449 on lung cancer cells and cisplatin resistant lung cancer cells are mediated by lung cancer stem cells) einen BestPoster-Prize. Dr. Kathrin Schrödl wurde für ihre Dissertationsarbeit (Die veränderte intrazelluläre Ca2+-Homöostase in der Resistenzentwicklung von kleinzelligen als auch nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomzellen auf die Behandlung mit Cisplatin) eine Hälfte des diesjährig geteilten Doktorandenpreises der Deutschen Lungenstiftung e. V. 2012 zuerkannt. Dr. Amanda Tufman wurde auf dem Internistenkongress von der DGIM als Erstautorin (Arbeit: Bestimmung von Interleukin-22 in Broncheoalveolärer Lavage und endobronchialer Spülflüssigkeit von Patienten mit und ohne Lungenkarzinom – eine Machbarkeitsstudie) als bester Beitrag aus dem Schwerpunkt Pneumologie ausgewählt und nimmt damit am Young Investigator Award teil. KLINIKUMaktuell 03.2012 31 vorsorge Parodontitis – vor allem eine Frage der Pflege! Prof. Dr. Reinhard Hickel erklärt im Interview mit KLINIKUM aktuell Ursachen und Therapien bei Entzündungen des Zahnfleischs P arodontose nennt es der Volksmund – und es ist auch eine Volkskrankheit. 90 Prozent aller Menschen über 40 leiden unter der chronischen Entzündung des Zahnfleischs, die jahrelang ohne größere Beschwerden verlaufen kann. Streng genommen ist der Begriff Parodontose nicht richtig, medizinisch korrekt heißt es Parodontitis. KLINIKUM aktuell sprach mit Prof. Dr. Reinhard Hickel, Direktor der Klinik und Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Klinikum der Universität über mögliche Ursachen und die besten Therapien. Was ist Parodontitis genau? Parodontitis ist die chronische Entzündung des Zahnhalteapparates, die schubweise verläuft und in unterschiedlicher Ausprägung auftritt. Das Risiko dafür wird mit zunehmendem Alter höher, aber auch junge Menschen können betroffen sein, dann allerdings meist sehr stark. Was ist die Ursache für diese Entzündung? Schuld daran ist bakterieller Zahnbelag, die sogenannte Plaque. Diese Beläge siedeln sich hauptsächlich in der Nische zwischen Zahnfleisch und Zahnhals/Zahnwurzel an. Im fortgeschrittenen Stadium bilden sich dort tiefe Taschen. Im Laufe von Jahren kommt es durch die Bakterien und ihre Toxine zu Verlust von Zahnhalteapparat und Knochen. Am Ende wird der Zahn locker und geht verloren. Sie nannten ein höheres Alter als Einflussfaktor für Parodontitis. Welche anderen Risikofaktoren gibt es? Zwar ist Parodontitis eine Infektionserkrankung, die durch Bakterien verursacht wird. Von Patient zu Patient verschieden ist aber, wie das Immunsystem mit dieser Situation fertig wird. Wir wissen heute, dass es auch eine genetisch unterschiedlich angelegte Empfänglichkeit für diese Erkrankung gibt. Risikofaktoren sind insbesondere Rauchen und ein schlecht eingestellter Diabetes. Wechselwirkungen mit weiteren Erkrankungen bestehen. Raucher haben ein deutlich erhöhtes Risiko, und zwar nicht nur bei der Entstehung der Krankheit, sondern auch bei 32 KLINIKUMaktuell 03.2012 der Therapie, die schlägt bei Rauchern schlechter an als bei Nichtrauchern. Welche Rolle spielt die Mundhygiene? Eine gute Mundhygiene ist von entscheidender Bedeutung. Je besser man die Zahnbeläge entfernt, desto weniger Schaden können sie anrichten. Unter einer guten Mundhygiene verstehen wir, dass man mindestens zwei Mal täglich gründlich die Zähne putzt. Und einmal täglich – am besten abends vor dem Zubettgehen – auch die Zahnzwischenräume reinigt. Bei jüngeren Menschen funktioniert das mit Zahnseide, bei älteren Menschen, bei denen die Zahnzwischenräume größer werden, sind dazu Interdentalbürstchen notwendig. Optimal wäre, nach jeder größeren Mahlzeit zu reinigen, bei Kariesrisiko vor allem aber sofort nach dem Genuss von Süßem. Braucht man eine elektrische Zahnbürste? Mit der richtigen Putztechnik sind sich Handzahnbürste und elektrisches Modell ebenbürtig. Aber wenn man müde ist oder nicht ganz konzentriert, hat die elektrische Bürste die bessere Reinigungswirkung. Wenig effektiv sind Mundduschen: Das ist als würde man sein schmutziges Auto mit dem Gartenschlauch abbrausen, da geht auch nur der lockere Schmutz weg, die hartnäckigen Beläge bleiben dagegen dran. vorsorge Braucht jeder eine professionelle Mundhygiene beim Zahnarzt? In der Regel ja, denn es gibt immer Stellen, die man vergisst, außerdem kann man Zahnstein, das sind verfestigte Beläge, nicht selbst entfernen. Bei Parodontitis ist die professionelle Mundhygiene die Therapie der ersten Wahl. Wie therapieren Sie ansonsten? Wir erstellen als erstes einen Parodontalbefund, bei dem vor allem Taschentiefe und Knochenstatus erfasst werden. Durch bakteriologische Tests ermitteln wir im Einzelfall, welche Keime hauptsächlich für die Parodontitis verantwortlich sind. In vielen Fällen reicht die mechanische Entfernung der Beläge und die gründliche Reinigung der Zahntaschen. Bei manchen Patienten verordnen wir zusätzlich ein Antibiotikum, das entweder geschluckt werden muss oder lokal an den Zähnen eingebracht wird. In schweren Fällen werden tiefere Taschen durch eine Operation therapiert. Dabei versuchen wir, wenn indiziert, die Regeneration des Gewebes positiv zu steuern, entweder durch eine Membran aus resorbier- barem Material oder durch sogenannte Schmelz-MatrixProteine, die ebenfalls den Neuaufbau von Knochensubstanz begünstigen. Und wie sieht die Therapie der Zukunft aus? Wir haben an unserer Klinik Studien laufen, die sich mit genetischen Unterschieden bei Parodontitis-Patienten beschäftigen. So konnte gezeigt werden, dass bei Morbus Crohn und bei Parodontitis dieselben Genabschnitte betroffen waren. Je besser wir die Erkrankung verstehen, desto besser werden wir sie irgendwann therapieren beziehungsweise verhindern. KONTAKT Prof. Dr. Reinhard Hickel ) 089/51 60-93 01 reinhard.hickel@dent.med.uni* muenchen.de Anzeige Telefon: 089 / 7 14 80 90 Ihre kompetente Apotheke im Herzen von Hadern! Unsere Apotheker beraten Sie gern zu Arzneimitteln, Hilfsmitteln und Hautpflegeprodukten. Wir fertigen Individualrezepturen, verleihen Geräte und liefern bei Bedarf zu Ihnen nach Hause. Wir versenden innerhalb Deutschlands. Nutzen Sie unsere wöchentliche Babywiegestunde bei Fragen zur Ernährung Ihres Kindes, zur Allergieprävention, Muttermilchersatznahrung und Beikosteinführung sowie unsere regelmäßigen Kosmetikaktionstage. Pasteur Apotheke • Heiglhofstraße 11 • 81377 München Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 8.00 – 18.30 und Sa. 8.00 – 13.00 Uhr KLINIKUMaktuell 03.2012 33 www.pasteur-apotheke.de hilfe & selbsthilfe Schon Wieder So verspannt? Woher die Schmerzen im Nacken kommen – und was dagegen hilft M an schlägt morgens die Augen auf und hat das Gefühl, Nacken und Schultern seien in einen Schraubstock eingespannt. Es sticht und brennt, die Muskeln sind knallhart. KLINIKUM aktuell sprach mit Dr. Susanne Schwarzkopf, Leitende Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation (Direktor: Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Volkmar Jansson) am Campus Großhadern und Campus Innenstadt. Warum bekommt man Nackenschmerzen? Die häufigsten Ursachen sind Fehlhaltungen des Körpers und Fehlbelastung der Muskulatur durch falsches Heben, Tragen, Stehen, zu langes und unergonomisches Sitzen, z. B. am Computer. Bewegungsmangel, zu wenig Sport, unzureichendes Aufwärmen vor dem Sport, monotone Körperhaltungen und untrainierte Rückenmuskulatur können die Beschwerden fördern. Seltener sind degenerative Veränderungen und Bandscheibenvorfälle die Ursache. Bei vielen Menschen spielen auch Stress, Überlastung und psychische Belastungen eine wichtige Rolle. Wer ständig unter Druck steht, zieht oft unbewusst die Schultern hoch, spannt Schulter- und Nackenmuskulatur an und „zieht den Kopf ein“. Das ist auf Dauer sehr anstrengend und kann zu Verspannungen, Schmerzen und Schonhaltungen führen. Bewegungseinschränkungen in der Halswirbelsäule und Kopfschmerzen können weitere Folgen sein. Viele Menschen wachen schon mit Schmerzen auf, weil Matratze und Kopfkissen zu hart oder zu weich sind. 34 KLINIKUMaktuell 03.2012 Was löst den Schmerz aus? Eine dauernde Anspannung der Muskulatur über das normale Maß hinaus (Hypertonus) kann zu einer unzureichenden Durchblutung mit Sauerstoffunterversorgung und somit zu einer Stoffwechselstörung führen, auch zu Anhäufung von sauren Stoffwechselprodukten. Daraus kann eine lokale Reizsituation entstehen. Bei starken Verspannungen verkürzen sich die Muskeln, fühlen sich hart an (Myogelose, Hartspann). Diese Areale können als schmerzhafte Knötchen getastet werden. Hier beginnt eine Schmerzspirale: man nimmt eine Schonhaltung ein, welche zu weiteren Verspannungen und Überlastung der Muskulatur führen kann. hilfe & selbsthilfe Welche anderen Ursachen gibt es? Bei anhaltenden Problemen sollte ein Arzt abklären, ob ein Bandscheibenschaden, Arthrose oder eine rheumatische Erkrankung dahinter steckt. Manche Patienten hatten einen Unfall oder sich beim Sport überanstrengt. Was hilft im akuten Fall? Rezeptfreie Salben und Pflaster mit Thermoeffekt verbessern die Durchblutung und den Abtransport von sauren Stoffen. Warme Bäder mit Kräuterzusätzen und feuchtwarme Wickel lockern und lindern, ebenso milde Wärmepackungen. Viele Patienten schwören auf ein Kirschkernkissen. Es wird im Backofen erhitzt und auf die Schmerzzonen gelegt. Wie ist es mit Medikamenten? Wir raten dringend davon ab, sich auf Dauer mit rezeptfreien Schmerzmitteln selbst zu behandeln. Das kann sehr schädlich sein und löst das Problem nicht. Salben mit Wirkstoffen gegen Entzündungen können Erleichterung bringen. Ebenso der Mineralstoff Magnesium, der oftmals gegen Muskelkrämpfe eingenommen wird. Ausgleich Schreibtisch, Computer, Fernseher: öfter die Arme über den Kopf strecken, leicht lassen sich isometrische und Dehnübungen einbauen, aufstehen, ein paar Schritte gehen. Sich zwischendurch gerade hinsetzen, tief einatmen und dabei die Schultern hoch und leicht nach hinten ziehen. Dann ausatmen und die Schultern entspannen und sinken lassen. Arme immer wieder nach vorne und nach hinten schwenken, das geht auch im Sitzen. Wer lieber aktiv sein möchte, sollte sich regelmäßig über die Woche verteilt bewegen: z. B. Schwimmen, Radfahren, schnelles Spazierengehen, angeleitetes Muskelaufbautraining, Walking, KUM Betriebssportgruppe Nordic Walking Campus Großhadern (Anmeldung: ulrike.kober@med.uni-muenchen.de) Bei einseitiger Belastung immer mal die Seite wechseln, nicht alles nur mit rechts oder mit links machen. Das entlastet die Nackenmuskulatur und ist auch ein gutes Koordinationstraining für die nicht dominante Seite in vielen Bereichen (z. B. auch im Haushalt) Die heiße Rolle hilft gut: Ein Frottierhandtuch längs falten, rollen, heißes Wasser langsam ins Innere gießen. Die Wärme soll von der Mitte nach außen dringen. Damit kräftig abtupfen lassen oder sich 30 Minuten auf die Rolle legen (Handtuch gegen Hitze dazwischen) Wann sollte man zum Arzt? Im Akutfall und immer dann, wenn nach spätestens ein paar Tagen Eigenbehandlung mit Wärme und Schmerzmitteln keine deutliche Besserung auftritt. Die Zeiten, in denen Schonung angesagt war, sind vorbei. Die Forschung weiß, dass die Patienten aktiv in Bewegung bleiben müssen. Zudem muss verhindert werden, dass die Schmerzen chronisch werden. Ein paar Massagen reichen nicht? Bei weitem nicht. Mit Massagen werden nur die Symptome, aber nicht die Ursache behandelt. Die meisten Men- KLINIKUMaktuell 03.2012 35 hilfe & selbsthilfe schen müssen erst wieder ein Gefühl für ihren Körper erlernen. Physiotherapeuten arbeiten mit Patienten vor allem an der Wahrnehmung des eigenen Körpers: Was passiert, wenn ich den Kopf ein- und die Schultern hochziehe? Wann mache ich das? Wie reagieren Muskeln und Gelenke? Einen wichtigen Stellenwert haben Dehnungstechniken, Muskelaufbautraining, wirbelsäulengerechtes und ergonomisches Verhalten im Alltag und das Erlernen von Entspannungsverfahren. Akut ist primär Einzeltherapie zu empfehlen, bei nicht akuten und chronischen Beschwerden bietet sich besonders ein Therapieprogramm im Rahmen einer Tagesklinik an. Auch Entspannungsverfahren wie Autogenes Training, Feldenkrais oder Yoga helfen, sich seiner Haltung und Bewegung bewusst zu werden und den Muskeltonus zu senken. Kurse gibt es in Gesundheitszentren, Volkshochschulen, Fitnesscentern, Studios. Eine kleine Anzahl von Massagen kann als Soforthilfe bei starken Schmerzen verordnet werden, sinnvollerweise aber in Kombination mit Physiotherapie. Dies wird von den Kassen bezahlt. Was ist mit alternativen Methoden? Akupunktur kann bei entsprechender Indikation und längerfristig helfen. Sie wird teilweise von den Kassen übernommen. Mit Manueller Medizin und Osteopathie lassen sich Blockaden und Muskelverspannungen lösen. Ärzte und Physiotherapeuten brauchen dafür eine spezielle Ausbildung und Erfahrung, fragen Sie unbedingt danach. Akupunktur: mit Nadeln gegen Schmerzen Der Kopf muss auch trainiert werden? Ja, man muss aus diesem Kreislauf heraus, muss Druck abbauen, wo es möglich ist. Das ist schwierig, besonders bei Belastungen am Arbeitsplatz, bei wirtschaftlichen Problemen. Stress kann ebenso Beschwerden verursachen wie Zugluft, allerdings längerfristiger: Dann verhärten unwillkürlich die Nackenmuskeln, die Beweglichkeit der Halswirbelsäule ist eingeschränkt. Da sollte man zusätzlich fachliche Hilfe suchen, sich zum Psychologen überweisen lassen. Eine Serie von zehn Sitzungen kann viel bringen, die Krankenkassen bezahlen in der Regel. 36 KLINIKUMaktuell 03.2012 Besser nicht Überkopf-Sportarten wie Volleyball, aber auch Rad- fahren mit tiefem Lenker, Überkopf-Arbeiten wie Aufhängen von Gardinen, Lampen montieren, Streichen der Zimmerdecke, Arbeiten unter dem Auto und Ähnliches. Durch die überlasteten und verkürzten Muskeln werden die Sehnen vermehrt beansprucht, es kann zu Schmerzen in den Sehnenansatzbereichen am Knochen kommen. Sie bieten spezielle Programme an? Für chronische HWS- und Schulterschmerzen, aber auch für muskuloskelettale Schmerzen bei z. B. Arthrose, Osteoporose und chronischen Rückenschmerzen bieten wir am Campus Großhadern Tageskliniken mit einem vielseitigen Therapieprogramm und medizinischen Informationen in kleinen Gruppen an. Dazu zählen Techniken der Physiotherapie, Ergotherapie, der physikalischen Therapie (z. B. Wärme, Wasser, Massagen). Dabei werden Sie von einem Team aus Ärzten für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Psychologen und Masseuren betreut. Sie lernen, wie Sie im Alltag Ihre Beschwerden vermeiden können, aber auch, wie Sie mit diesen besser umgehen können. Neben Ihrem aktivenTraining lernen Sie Entspannungsverfahren, ergonomisches Verhalten und „Achtsamkeit“ für Ihren Alltag und erhalten ein individuelles Übungsprogramm für zu Hause. Dies wird von den gesetzlichen Kassen übernommen. KONTAKT Dr. Susanne Schwarzkopf ) 089/70 95-70 55 susanne.schwarzkopf@med.uni* muenchen.de Tagesklinik für Muskuloskelettale Funktionsstörungen: ) 089/70 95-40 71 hilfe & selbsthilfe Veranstaltungen für Patienten Infoabende und Kreißsaalführungen für werdende Eltern: jeden Donnerstag (außer Feiertag) 18-19 Uhr Campus Innenstadt: Maistr. 11 Campus Großhadern: Marchioninistr 15 Keine Anmeldung erforderlich marianne.kerkmann@med.uni* muenchen.de (Innenstadt) heike.wolff@med.uni-muenchen.de * (Großhadern) Informationsabende ISD für Angehörige von Demenzerkrankten, interessierte Laien und Fachkollegen Diagnose: Demenz! 11.07.2012, 15-17 Uhr Puchheimer Kulturzentrum, Oskar-Maria-Graf-Str. 2, 82178 Puchheim Beschäftigungsmöglichkeiten bei Demenz 24.07.2012,18-19:30 Uhr Wohnen und Demenz 21.08.2012, 18-19:30 Uhr Ernährung und Demenz 25.09.2012, 18-19:30 Uhr Jeweils Seminarraum, Max-Lebsche-Platz 30 (2.OG) Kontakt: Manuela Aigner, ) 089/70 95-83 19 manuela.aigner@med.uni-muenchen.de * Infoveranstaltung für neudiagnostizierte Fibromyalgie-Patienten und Angehörige 18.07.2012, 17.10.2012,18-20 Uhr Med. Klinik IV, kleiner Hörsaal, 2.Stock, Ziemssenstraße 1 Dozenten: Dr. Andreas Winkelmann, Dipl.-Psych Robin Hieblinger ) 089/51 60-24 95 sigrid.kapfer@med.uni-muenchen.de * Schulen in die Transplantationszentren 26.09.2012, 10.10.2012 8:30-13 Uhr Campus Großhadern, Hörsaal I (Ende der Besucherstr.), Marchioninistr. 15 Veranstalter: Chirurg. Klinik und Poliklinik, Dt. Stiftung Organtransplantation, Bay. Ministerum für Umwelt und Gesundheit, Bay. Ministerium für Unterricht und Kultus Anmeldung: OA Dr. Helmut Arbogast ) 089/70 95-26 00 helmut.arbogast@med.uni-muenchen.de * Krebs-Informationstag 2012 22.09.2012, 9-17:45 Uhr Campus Großhadern, Hörsaalbereich der LMU-Fakultät für Chemie und Pharmazie, Butenandtstr. 5-13, Haus F Veranstalter: Med. Klinik und Poliklinik III, lebensmut e. V. lebensmut@med.uni-muenchen.de * 8www.lebensmut.org ) 089/70 95-49 18 LASIK und andere refraktive Korrekturen 30.07.2012, 27.08.2012, 24.09.2012, 18 Uhr Augenklinik, Bibliothek, Mathildenstr. 8 Anmeldung: Centrum Refraktive Therapie (CRT) ) 089/51 60-51 62 (Mo-Do: 8-11:30 Uhr) crt@med.uni-muenchen.de * Gesprächsabend Brustkrebs und gynäkologische Tumore Bisphosphonate und Denosumab: Was für wen? 03.07.2012, 17:30-18:30 Uhr Campus Großhadern, Hörsaal V (am Ende der Besucherstraße), Marchioninistr. 15 Dozent: Dr. Stephan Hasmüller ) 089/70 95-75 72 nina.ditsch@med.uni-muenchen.de * Palliativ Forum München 2012 Für Interessierte sowie Fachpublikum Kommunikation mit Familien von unheilbar kranken Kindern 10.07.2012, 18-19:30 Hörsaal Krankenhaus Naturheilweisen München-Harlaching, Seybothstraße 65 Kostenfrei, Anmeldung nicht erforderlich petra.wilbiller@med.uni-muenchen.de * Dermatologische Vortragsreihe 23.08.2012, 14.30 Uhr Häufige Hauttumore und OP-Möglichkeiten Dozent: Michael Mühlstädt 20.09.2012, 14.30 Uhr Diagnostik und Therapie bei zu starkem Schwitzen Dozentin: Dr. Isabell Sick Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie, zentraler Aufenthaltsraum, 2. Etage Mitte, Eingang Thalkirchner Straße 48 ) 089/51 47-64 07 silke.meinecke@klinikum-muenchen.de * Fit For Function – beweglich bleiben 19.09.2012, 17-19 Uhr Campus Großhadern, Hörsaal V (Ende der Besucherstraße), Marchioninistr. 15 ) 089/70 95-40 57 heide.kuhlow@med.uni-muenchen.de * Selbsthilfegruppe Adipositas 25.07.2012, 22.08.2012, 26.09.2012 19 Uhr Campus Großhadern, Würfel FG, 12. Stock, Konferenzraum G12, Marchioninistr. 15 SelbsthilfegruppeAdipositasGroß* hadern@lrz.uni-muenchen.de Alle Termine unter: www.klinikum.uni-muenchen.de/de/ veranstaltungen Anzeige Fachkliniken für Orthopädie, Physikalische und Rehabilitative Medizin und Stoffwechselerkrankungen Kompetenz - Erfahrung - höchste Qualität für Ihre Gesundheit, Sie haben die Wahl: k und Ihre Fachklini rtner Pa r e kompetent B, H A a/ h Re zur f Rezept, au ng u l nd ha Be oder einem ufenthalt. nd Gesu heitsa Römerbad Klinik Römerstraße 15, 93333 Bad Gögging Tel. (0 94 45) 960-0 www.roemerbad-klinik.de 090-082-005_cs5.indd 1 09445 96 00 zur Anschlußheilbehandlung (AHB) nach einem Krankenhausaufenthalt gesundheitliche Vorsorge (Reha) ambulant mit ärztlichem Rezept oder auf Badearztschein ische Therapie NEU! Physikal jetzt auch und AHB Mallersdorf. an der Klinik Kaiser Trajan Hotel & Klinik GmbH Römerstraße 8, 93333 Bad Gögging Tel. (094 45) 966-0 www.kaiser-trajan.de 25.05.12 11:05 KLINIKUMaktuell 03.2012 37 wohlfühlen & geniessen Gesund durch den Sommer Trinken, Essen, Schlafen: Die besten Tipps für heiße Zeiten E 38 ntspannt im Biergarten oder unterm Sonnenschirm – so lässt sich die Sonne genießen. Doch die Klimaerwärmung treibt die Temperaturen hoch, Hitzerekorde, 30 Grad und mehr auch bei uns strapazieren viele Menschen. KLINIKUM aktuell fragte Prof. Dr. Martin Reincke, Direktor der Medizinischen Klinik IV, Campus Innenstadt, was dann gut für die Gesundheit ist. weitgestellt, der Blutdruck kann dadurch absacken, der Puls schlägt schneller. Insgesamt kann es dadurch zu geringerer Durchblutung von Herz und Hirn kommen. Die Folge sind Mattigkeit, flaues Gefühl, Schwindel. Für Herzkranke kann es sinnvoll sein, Blutdruck-Medikamente in Absprache mit dem Arzt anders zu dosieren. Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz und Dialysepflichtige sollten die Trinkmenge mit dem Arzt besprechen. Warum vertragen viele Menschen Hitze nicht? Es gibt zwei Typen von Menschen: solche, die Hitze lieben, und solche, die sie nicht gut vertragen. In die zweite Gruppe fallen insbesondere Säuglinge, Kleinkinder, hochbetagte Menschen und Menschen mit chronischen Krankheiten. Bei hohen Temperaturen wird das Herzkreislauf-System erheblich belastet, ähnlich wie bei einer Fieberreaktion. Es kommt zu einer Ausschüttung von Stresshormonen und einer Aktivierung des vegetativen Nervensystems. Um die Körpertemperatur bei 37 Grad zu halten, aktiviert der Körper seine Klimaanlage. Sie sorgt für die Bildung von Schweiß, dessen Verdunstung Haut und innere Organe kühlt. Die Blutgefäße werden Der Kreislauf braucht Schonung? Man sollte dem Kreislauf nicht zu starke Wechsel von warm auf kalt zumuten. Gefährlich ist es, erhitzt in einen eiskalten Bergsee zu springen. Durch den Kälteschock und die damit verbundene massive Stressreaktion kann es zum Herzstillstand kommen – das kann tödlich enden. Während starker Hitzeperioden steigen Herz- und Atemwegserkrankungen generell an. Die Temperaturen treiben in den Großstädten die Ozonwerte nach oben, was sich zusätzlich ungünstig auf Körper und Psyche auswirkt. Viele Menschen sind auch mitgenommen, weil sie nicht so gut schlafen. Dann kann ein mediterraner Lebensstil helfen, falls möglich etwa eine Siesta in den heißen Mittagsstunden. KLINIKUMaktuell 03.2012 wohlfühlen & geniessen Warum ist Trinken so wichtig? Unser Körper braucht Flüssigkeit, damit das Blut fließt und die Organe versorgt werden. Eine Trinkmenge von 1.5-3 Liter gilt als normal. Gesunde Nieren sind perfekt in der Lage, den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren, d. h. man kommt problemlos mehrere Stunden lang ohne Nachschub aus. Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, aber es gibt eine Modeerscheinung in unseren Breiten: Viele Menschen meinen, den ganzen Tag über unentwegt trinken zu müssen. Sie verlassen das Haus nicht mehr ohne Trinkflasche. Bei normaler körperlicher Aktivität und normalen Außentemperaturen ist aber eine Trinkmenge von mehr als drei Litern nicht notwendig. Wichtig: Wir können uns auf das Durstgefühl absolut verlassen. Wir müssen nur trinken, wenn wir Durst haben. Ein generelles ‚Vorratstrinken’ ist nicht nötig. Leitungswasser ist völlig ausreichend, es hat in Deutschland eine exzellente Qualität. Gut ist auch hochwertiges Mineralwasser, weil wir durch Schwitzen wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Natrium und Kalium verlieren. Eiskalte Getränke sollte man meiden, sie führen eher zur Erhöhung der Körpertemperatur, weil der Organismus sie mittels Energie und Wärmebildung erst auf Körpertemperatur bringen muss. Denken Sie daran, dass Kaffee und Bier Flüssigkeitsräuber im Körper sind, das macht durstig. Wichtig: Betagte Menschen, z. B. in Pflegeheimen, trinken spontan zu wenig, weil ihr Durstgefühl nachlässt. Kann man zu viel trinken? Es gibt eine Risikogruppe, bei der die körpereigene Flüssigkeitsbilanz nicht optimal funktioniert. Bei diesen Menschen wird zu viel vom Dursthormon ADH gebildet, dadurch werden die Nierenschleusen geschlossen und zu viel Wasser im Körper gespeichert. So entwickelt sich eine Wasservergiftung mit kritischer Verdünnung des Blutsalzes Natrium. Ursache können Medikamente sein oder Hirnerkrankungen oder bestimmte Tumorerkrankungen. Wird dann kräftig getrunken, entgleisen die Blutsalze so massiv, dass man ins Koma fallen kann. Ähnliches kann bei völlig gesunden Marathonläufern passieren, die eigentlich strikt nach Uhr trinken. Durch den Laufstress ist ihr Durstgefühl gestört. KONTAKT Prof. Dr. Martin Reincke ) 089/51 60-21 01 martin.reincke@med.uni* muenchen.de 8 klinikum.uni-muenchen.de/ Medizinische-Poliklinik-Innen stadt/de/index.html Manche nehmen nicht mehr wahr, dass sie zu viel trinken, sie entwickeln eine Wasservergiftung mit niedrigem Blutnatrium. Koma und sogar Todesfälle sind die Folge. Und nur leichte Kost essen? Jenseits der 30 oder 35 Grad lässt der Hunger ohnehin nach. Sinnvoll sind kleine leichte Portionen, reichlich Salat, Gemüse und Obst, wenig Eiweiß, wenig Fett. Dann wird für die Verdauung weniger Blut aus dem Kreislauf abgezogen, die Wärmeregulierung funktioniert besser. Achtung, Hitzschlag! Zum Hitzschlag/-kollaps kommt es, wenn Hirn und Körper überhitzt werden (Hyperthermiesyndrom). Warnsignale: Schlappheit, Müdigkeit, schwere Beine. Alarmstufe Rot herrscht, wenn die Umgebungstemperatur höher als die Körpertemperatur (37 Grad) steigt und sehr hohe Luftfeuchtigkeit auftritt. Ein akuter Hitzestau zeigt sich durch starken Durst, extremes Schwitzen, Schwindelgefühl, Augenflimmern, Zittern, Muskelkrämpfe, roter Kopf. Der lebensbedrohliche Hitzschlag ist zu erkennen an hohem Fieber (über 40 Grad), heißer, trockener Haut, starken Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Verwirrtheit, es kann zu Bewusstlosigkeit kommen. Spätestens dann sollte ein Arzt gerufen werden. Bei Hitzebeschwerden heißt es, schnell reagieren: raus aus der Sonne, rein in den Schatten, kühlen, viel trinken in kleinen Portionen. Beine hochlegen, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Mineralwasser mildert Krämpfe, die durch den Elektrolytmangel beim Schwitzen entstehen. In schweren Fällen muss der Mangel durch eine Infusion ausgeglichen werden. Zum Kühlen helfen feuchte Tücher auf Armen und Beinen. Im Zweifel zum Arzt. Ein Sonnenstich entsteht, wenn der unbedeck- te Kopf zu viel Strahlung abbekommt. Das kann zu einem Wärmestau und einer Reizung der Hirnhäute führen. Typisch: Kopfschmerzen, steifer Nacken, Übelkeit, Erbrechen. Dann braucht man einen Arzt. Wichtig: nur mit Kopfbedeckung in die Sonne, vor allem Babys und Kinder. Kinder immer sorgfältig eincremen oder mit Kleidung vor der Strahlung schützen. Sonnenbrand in der Kindheit ist ein entscheidender Risikofaktor für späteren Hautkrebs. KLINIKUMaktuell 03.2012 39 wohlfühlen & geniessen buchtipps Der König aller Krankheiten – Krebs Ein großartiges Werk der Medizingeschichte, anspruchsvoll und international gefeiert. Der Autor Siddhartha Mukherjee ist Krebsforscher, praktizierender Onkologe, Assistenzprofessor an der Columbia University und arbeitet am New York Presbyterian Hospital. Er wurde mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Seit 5.000 Jahren schon lebt die Menschheit mit der Geißel Krebs. Spannend wie einen Thriller blättert der Autor die Biografie dieser Krankheit auf und lässt das Publikum in die Zukunft der Krebstherapie blicken. Je älter, desto besser Warum das Altern eine Bereicherung ist: Prof. Dr. Dr. Ernst Pöppel, Leiter des Generation Research Program der LudwigMaximilians-Universität München, hat zusammen mit Dr. Beatrice Wagner zehn überraschende Thesen aufgestellt. Spannend, wie der bekannte Hirnforscher zu seinen Erkenntnissen kam – und spannend, wie sie jeder von uns gezielt für sich nützen kann. Gleich mit Übungen! Gräfe und Unzer, 272 Seiten, Hardcover, 19,90 Euro Dumont Buchverlag, 670 Seiten, Hardcover, 26 Euro Was lesen Sie gerade? Eine außergewöhnliche Pflegekarriere Was für ein Leben: In ihrer Autobiografie schildert Edith Kellnhauser, Kriegskind in der bayerischen Provinz, ihren Weg von der Krankenschwester bis zum Dr. phil. und zur Gründungsdekanin der seinerzeit neu eingerichteten Pflegestudiengänge an der Katholischen Fachhochschule in Mainz. Sie wirkte u. a. 20 Jahre in den USA und zeigt beispielhaft den Umgang mit Herausforderungen. Verlag hpsmedia, Reihe Pflegewissenschaft, 276 Seiten, 29,80 Euro, www.pflege-wissenschaft.info Die ersten fünf Jahre Wie entwickelt sich mein Kind? Was muss mein Kind in welchem Alter können? Sollte es nicht schon längst mit einer Schere schneiden oder Zwei-Wort-Sätze sprechen? Solche Fragen stellen sich Eltern immer wieder. Prof. Dr. Richard Michaelis, einer der führenden Experten auf diesem Gebiet, erklärt in diesem Ratgeber die Prozesse der Entwicklung in einzelnen Schritten. So können Eltern den motorischen, sozialen und kognitiven Werdegang ihres Kindes selbst beobachten und beurteilen. Trias Verlag, 238 Seiten, 19,90 Euro 40 KLINIKUMaktuell 03.2012 Männerkrankeiten – Schmutzblindheit, Mitdenkschwäche, Einkaufsdemenz und weitere unheilbare Leiden unserer echten Kerle Ich amüsiere mich gerade mit Jacqueline Schauer, dem Buch „Männerkrankeiten“ Direktionsekretarivon Hanna Dietz. Auf der Suche at Prof. Dr. Martin Reincke, Medizinische nach neuem Lesestoff für die Klinik IV, Campus S-Bahn (zum Abschalten nach ei- Innenstadt nem Arbeitstag) ist mir der Titel direkt ins Auge gestochen. Der Titel und der Index haben mich überzeugt, das Buch zu kaufen. Und es hält, was es verspricht. Es sind alle dieser wunderbaren „Krankheiten“ aufgeführt, etwa die Schmutzblindheit und die Gebrauchsanweisungsaversion – einfach köstlich. Wer schon einmal mit einem Mann zusammengelebt hat oder in einer festen Partnerschaft ist, kennt die schwachen Seiten und findet bei diesen seltsamen Krankheitsbildern garantiert etwas, was ihm definitiv bekannt vorkommt. Das Buch ist sehr humorvoll und unterhaltsam geschrieben. Solche S-Bahn-Bücher lese ich gerne. Zu meinen Lieblingsautoren gehören Iny Lorentz, Kerstin Gier und Dr. Eckart von Hirschhausen. Ich mag es, durch den Hugendubel zu stöbern, wobei ich oft an ein oder zwei Büchern hängenbleibe. Und Büchertipps von Freunden und Kollegen gehe ich immer wieder mit Interesse nach. Ullstein TB, 240 Seiten, 8,99 Euro wohlfühlen & geniessen rätselspass SUDOKU Wie fit sind sie im kopf? Jedes Quadrat hat neun Unterquadrate, die jeweils wieder aus neun Feldern bestehen. Das ergibt 81 Kästchen. In die müssen Sie Zahlen von eins bis neun eintragen, ein Teil ist vorgegeben. In jedem Unterquadrat, in jeder Zeile und in jeder Spalte des Gesamtquadrats darf jede Ziffer nur ein einziges Mal vorkommen. Knifflig: Sie sollten mit Bleistift arbeiten und den Radiergummi bereithalten. 1 Rechenkünstler 9 5 2 2 4 9 7 7 5 8 6 A) 81/Wurzel ziehen/mit sich selbst addieren/plus 24/verdoppeln/plus 20/davon der vierte Teil/plus 1/ geteilt durch 3/mal 12 = ? B) 30/davon der zehnte Teil/mal 3/plus 7/halbieren/ mal 8/daraus die Quersumme/mal 4/davon der achte Teil/minus 2 = ? 2 Wortgewaltig Nicht immer fällt uns gleich das richtige Wort ein oder wir sind unsicher über die korrekte Bedeutung. Hier können Sie Ihren Wortschatz testen – was heißt was? Barista: a) Barmann b) Stierkämpfer c) Kaffeezubereiter d) Zöllner 8 7 9 1 7 2 5 6 4 3 1 2 Gentrifizierung: a) Aufstieg im Beruf b) Gleichstellung der Geschlechter c) Veränderung eines Stadtteils d) genetische Abweichung 9 Tsunami: a) asiatisches Fischgericht b) neue Modefrisur c) riesige Flutwelle d) Onlineportal für Schuhe 7 3 3 5 4 1 5 6 7 1 IMPRESSUM Herausgeber: Vorstand des Klinikums der Universität München Philipp Kreßirer (verantwortlich i.S.d.P.), Julia Reinbold Stabsstelle Kommunikation und Medien des Klinikums der Universität München, Lindwurmstraße 2 a, 80337 München Tel. 089/5160-8071, Fax 089/5160-8072 E-Mail: info@klinikum.uni-muenchen.de Internet: www.klinikum.uni-muenchen.de Twitter: www.twitter.com/LMU_Uniklinikum Facebook: www.facebook.de/LMU.Klinikum Streichholzspielereien Legen Sie sechs Streichhölzer so um, dass vier Dreiecke entstehen Konzeption, Redaktion, Text: Ulrike Reisch, Rosemarie Ippisch Realisation, Satz, Layout: Agentur Strukturplan, Carolin Pietsch, Peter Pietsch, Tel. 089/74 14 07 37, www.strukturplan.de Fotos: Stephan Beißner, Steffen Hartmann, Gordon Jäger, Dietmar Lauffer, Andreas Steeger, Uwe Teifel, Stefan Wartini, Bert Woodward, (sofern nicht anders angegeben) Anzeigen: ALPHA Informationsgesellschaft mbH 68623 Lampertheim, Tel. 06206/939-0 E-Mail: info@alphapublic.de, www.alphapublic.de Auflösung der Rätsel auf Seite 18 KLINIKUMaktuell 03.2012 41 wohlfühlen & geniessen Online-seite Die GefäSSchirurgie Ein auSSergewöhnliches Behandlungsspektrum D ie Gefäßchirurgie als hochspezialisierte Fachdisziplin ist Teil des Gefäßzentrums und an den Standorten Großhadern und Innenstadt in die Chirurgischen Kliniken und Polikliniken integriert. An beiden Standorten hat die Gefäßchirurgie eine lange Tradition, so dass eine hohe, berufsgruppenübergreifende Spezialisierung und Expertise bei der Behandlung besteht. Chefarzt Prof. Dr. Thomas Koeppel: „Wir verfügen über ein außergewöhnliches Behandlungsspektrum, das von komplexen Operationen an der Hauptschlagader bis hin zur endovenösen (minimalinvasiven) Krampfaderverödung durch Radiowellen reicht. In engster Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern des Gefäßzentrums können wir vor allem auch Patienten mit schwerwiegenden Gefäß- und Begleiterkrankungen ein individuelles, fachübergreifendes Therapiekonzept anbieten. Und wir können, aufgrund der Lokalisation und der Infrastruktur unserer Standorte, besonders flexibel auf Wünsche und Bedürfnisse unserer Patienten eingehen.“ Auf der Homepage wird sehr übersichtlich und umfassend dargestellt, was Sie als Patient dort erwartet. Das gesamte Behandlungsspektrum gefäßchirurgischer Krankheitsbilder, vaskulär und endovaskulär, wird aufgeblättert. Sie können Chefarzt Prof. Dr. Thomas die zentralen Informationen über Ihre Koeppel Krankheit nachlesen, ebenso die über Untersuchungsverfahren, Methoden und Techniken für Eingriffe. So ist die Behandlung des Aortenaneurysmas (Erweiterung der Hauptschlagader) eine Spezialität der Gefäßchirurgen hier, sie bieten maßgeschneiderte Therapiekonzepte an. Die Optionen reichen von der minimalinvasiven Behandlung mit einem Stent (Gefäßstütze) bis zur offenen Operation an der Brusthauptschlagader, die Einblicke in das menschliche Blut in Kooperation mit der Klinik für Herzchirurgie durchgeführt wird. Sehr aufschlussreich und für den Laien leicht verständlich ist der Überblick über die Untersuchungsverfahren. Das Klinikum verfügt über die Diagnostikgeräte der neuesten Generation (z. B. Computer- und Kernspintomographie, PET-CT). Neueste Geräte stehen auch für die intraoperative Überwachung bzw. die Qualitätskontrolle zur Verfügung. Weiter bekommen Sie in der Internetpräsenz Informationen zu Terminvereinbarungen, Sprechzeiten, Lageplan und zur Aortenallianz. Wichtig: Sie erfahren, wie Sie sich im Notfall verhalten sollten – und, dass an 365 Tagen rund um die Uhr der Hintergrunddienst die Verfügbarkeit aller modernen Therapieverfahren sicherstellt. So kommen Sie zur Gefäßchirurgie im Internet: 8www.klinikum.uni-muenchen.de/Gefaesschirurgie Vorschau ins nächste KLINIKUM aktuell Multiple Sklerose: Alles über Ursachen und neue Therapien. 42 KLINIKUMaktuell 03.2012 Jubiläum: Die 1000. Ganzkörperbestrahlung gegen Krebs. wohlfühlen & geniessen Anzeige 090-082-003_cs5.indd 1 21.05.12 09:40 Anzeige Munich Business School University of Applied Sciences Executive MBA in Health Care Management Integriertes Auslandsmodul an der Boston University (USA) Berufsbegleitend Unterrichtssprache: dt./engl. 24 Monate 100 CME-Fortbildungspunkte der Bayerischen Landesärztekammer Executive MBA in General Management Integrierte Auslandsmodule an der SDA Bocconi School of Management (Mailand) und der Singapore Management School Berufsbegleitend Unterrichtssprache: engl. 24 Monate Ihre Vorteile Staatlich anerkannte, FIBAA-akkreditierte Abschlüsse von einer der besten Business Schools Deutschlands Studieren in kleinen, interaktiven Gruppen mit intensiver Betreuung Dozenten aus Wissenschaft und Praxis Kompetenzentwicklung in den Bereichen Führung und Persönlichkeit MBA Warm-Up: 23. Juni 2012 Gewinnen Sie einen umfassenden Eindruck durch zwei Vorlesungen aus dem aktuellen Curriculum sowie einem informellen Lunch, bei dem Sie sich mit anderen Bewerbern und aktuellen MBA-Studenten austauschen können. Eine Infosession zum Studium rundet das WarmUp ab. Zur Anmeldung senden Sie uns bitte eine formlose E-Mail an mba@munich-business-school.de. 090-082-004_cs5.indd 1 CM 10 0 E hcm.munichbusiness-school.de 25.05.12 11:17 KLINIKUMaktuell 03.2012 43 Zum goldenen Hirschen München, Foto: Markus Tedeskino Wer seinen Partner , t b Lie zur schickt ihn rsorge Darmkrebsvo d schon nach sicher und schmerzfrei. Un Denn die Untersuchung ist des Lebens: Zeit für die schönen Dinge 20 Minuten haben Sie wieder .de aus-liebe-zur-vorsorge Vitali und Natalia Klitschko