jahresbericht 2012 - des Klinikums

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jahresbericht 2012 - des Klinikums
KLINIKUM
DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN
JAHRESBERICHT 2012
Klinikum der Universität München
Medizinische Fakultät der LMU München
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
PFLEGE
MANAGEMENT
ZAHLEN & FAKTEN
Inhalt
Vorstand & Dekane
Aufsichtsrat
Überblick
Jahresrückblick
4
6
7
8
Medizinische Versorgung
Qualität in der Transplantationsmedizin
Individuelle Therapie bei Brustkrebs
Zahnmedizin fü r Menschen mit Behinderung
Gesundheitsrisiko Arbeitsplatz
12
14
18
22
25
Forschung kompakt
Schlafkrankheit
Nebennierenkarzinom
Mantelzell-Lymphom
Vitreomakuläre Adhärenz
Spontanabort
Magenschleimhautentzü ndung
Prostatakarzinom
Autoimmunerkrankungen
Gentherapie
Rheuma
28
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
Forschung im Verbund
Doppelte Immunstrategie gegen Tumoren
Bessere Strahlen fü r effektivere Medizin
Forschen im Grenzbereich
Nanopartikel transportieren Wirkstoffe
Ganzheitliche Neurologie
War König Ludwig II eine Eule?
40
42
44
46
48
50
52
Lehre
Moderne Lehre: ein spannender Kraftakt
Ausbildung zum Zahnmediziner
54
56
58
Pflege
Erfolgreiches Werben um Pflegekräfte
60
62
Management
Zukunftskonzept fü r den Campus Innenstadt
66
68
Zahlen & Fakten
Zahlen
Bauliche Entwicklung
Leitbild
Freunde & Förderer
Forschungsverbünde
Ausgewählte Preise
Publikationen
Kurzporträts der Einrichtungen
Organisationsstruktur
72
74
80
82
83
84
86
87
94
101
Impressum
102
3
4
Vorstände & Dekane
Prof. Dr. Karl-Walter Jauch stv. Ärztlicher Direktor (in 2012)
Mitglied des Vorstands,
seit 06/2013 Ärztlicher Direktor
Prof. Dr. Martin Reincke
Studiendekan (Klinik)
Prof. Dr. Michael Meyer
Studiendekan (Vorklinik)
Prof. Dr. Thomas Kirchner Prodekan
Peter Jacobs
Pflegedirektor,
Mitglied des Vorstands
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
PFLEGE
MANAGEMENT
ZAHLEN & FAKTEN
5
Gerd Koslowski
Kaufmännischer Direktor,
Mitglied des Vorstands
Prof. Dr. Stefan Endres Forschungsdekan
Prof. Dr. Dr. h.c.
Wolfgang Gernet
Studiendekan
(Zahnmedizin)
Prof. Dr. Dr. h.c. Maximilian Reiser
FACR, FRCR, Dekan,
Mitglied des Vorstands
Prof. Dr. Burkhard Göke
Ärztlicher Direktor
(bis 05/2013)
Mitglied des Vorstands
6
Aufsichtsrat
Vorsitz
Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft,
Forschung und Kunst
Mitglieder
Prof. Dr. Stefan Endres
Vertreter der Fakultät
Leiter der Abteilung für Klinische Pharmakologie der
Medizinischen Klinik IV, Klinikum der Universität München
Ministerialdirigent Ulrich Hörlein
Stellvertretender Vorsitzender
Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft,
Forschung und Kunst
Ministerialrat Jörg Haggenmüller
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit
Ministerialrat Dr. Tobias Haumer
Bayerisches Staatsministerium der Finanzen
Prof. Dr. Ing. Gunter Henn
Lehrstuhl für Industriebau an der Fakultät für Architektur
der Technischen Universität Dresden
Henn Architekten
Ministerialrätin Dr. Stephanie Herrmann
Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft,
Forschung und Kunst
Prof. Dr. Bernd Huber
Präsident der Ludwig-Maximilians-Universität München
Prof. Dr. Tilmann Sauerbruch
Medizinische Klinik und Poliklinik I,
Universitätsklinikum Bonn
(Stand 31.12.2012)
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
PFLEGE
MANAGEMENT
7
ZAHLEN & FAKTEN
Überblick
Klinikum der Universität München (LMU)
Rechtsform: Anstalt des Öffentlichen Rechts
Campus Großhadern
Marchioninistr. 15
81377 München
Tel: 089/70 95-0
Campus Innenstadt
Lindwurmstr. 2a
80337 München
Tel: 089/51 60-0
Internet: www.klinikum.uni-muenchen.de
Kliniken, Abteilungen, Institute, Zentren
Gesamt
davon Kliniken
davon Abteilungen
davon Institute
davon interdisziplinäre Zentren
83
29
5
10
39
2.244
1.252
992
Patienten
Gesamt
davon stationär
davon teilstationär
davon ambulant
Bavariaring 19
80336 München
Tel: 089/51 60-89 01
Internet: www.med.uni-muenchen.de
Mitarbeiter inkl. Drittmittelpersonal
(Köpfe zum 31.12.2012)
Gesamt
davon Ärztlicher Dienst
davon Pflegebereich
davon Verwaltungsbereich
davon Rest (inkl. Schüler/-innen
und Azubis)
Verausgabte Drittmittel
Bettenzahl
Gesamt
davon Campus Großhadern
davon Campus Innenstadt
Medizinische Fakultä t der Ludwig-MaximiliansUniversitä t (LMU) Mü nchen
473.178
79.361
11.363
382.454
Gesamt
davon Landesmittel
davon Bundesmittel
Professoren
10.217
1.835
3.485
1.403
173
113
60
3.494
T€
78.055
1.830
13.276
Neuberufungen Lehrstuhlinhaber
der Fakultät
Gesamt
davon im Klinikum
davon außerhalb des Klinikums
Gesamt
Professoren im Klinikum
Professoren außerhalb des Klinikums
5
3
2
Studenten (Human- und Zahnmedizin,
Epidemiologie, Public Health)
Sommersemester 2012
Wintersemester 2012/2013
5.169
5.637
Promotionsstudenten (Humanund Zahnmedizin, Humanbiologie)
und Habilitationen
Promotionsstudenten
Sommersemester 2012
Wintersemester 2012/2013
Habilitationen 2012
330
333
58
8
Jahresrückblick
Januar
09.01.2012 Die CT wird strahlungsärmer
Beim 7. Internationalen Mehrschicht CT-Symposium in Garmisch-Partenkirchen vom 12.
bis 14. Januar 2012 wurden neue Entwicklungen vorgestellt, die insbesondere die Reduktion der Strahlenbelastung betreffen.
„Verbesserte Röhren- und Detektortechnologien und innovative Rekonstruktionsalgorithmen sorgen dafür, dass eine exzellente
diagnostische Qualität mit drastisch reduzierter Strahlenexposition erreicht wird“, betonte Prof. Dr. Maximilian Reiser, Direktor des
Instituts für Klinische Radiologie am Klinikum
der Universität München und Tagungspräsident.
23.01.2012 Deutschlandweite Studie zur
Tabakentwöhnung
Mit einer der größten deutschlandweiten Studien (Bisquits) gehen Experten aus Heidelberg, Stuttgart, München, Chemnitz und
Göttingen der Frage nach, ob ein kompaktes
Angebot zur Tabakentwöhnung besser als die
bisher etablierten mehrwöchigen Kurse sind.
Rund 800 Raucher sollen in die Studie eingeschlossen werden, die damit eine der größten zur Tabakentwöhnung in Deutschland
sein wird. Am Klinikum der Universität München wird die Teilnahme von Dr. Tobias Rüther von der Klinik für Psychiatrie und
Psychotherapie koordiniert.
26.01.2012 EU-Förderung zur Erforschung
seltener neurodegenerativer Erkrankung
Unter Federführung von Prof. Thomas
Klopstock (Friedrich-Baur-Institut an der
Neurologischen Klinik) und mit Unterstützung durch die Bayerische Forschungsallianz
ist es dem internationalen Konsortium
TIRCON gelungen, eine EU-Förderung in
Höhe von 5,2 Mio. EUR über vier Jahre zur
Erforschung einer seltenen neurologischen
Krankheit einzuwerben. TIRCON („Treat IronRelated Childhood-Onset Neurodegeneration“) widmet sich der Erkrankungsgruppe
„Neurodegeneration with Brain Iron Accumulation“ (NBIA).
Februar
01.02.2012 Transportschäden bei Spenderlungen vermeiden
Prof. Alexander Dietrich vom Walther-StraubInstitut für Pharmakologie und Toxikologie
der LMU und sein Kollege Prof. Thomas Gudermann identifizierten in Kooperation mit
einem Team der Universität Gießen die Ursache des lebensgefährlichen Ischämie-Reperfusions-Schaden. Die sogenannten Lungenendothelzellen, die die Innenseite der Blutbahn auskleiden, werden in den isolierten Organen durchlässiger, sodass Wasser und
Immunzellen vermehrt in die Lunge eindringen und dort Entzündungen verursachen können. Eine wichtige Rolle bei diesem Vorgang
spielen zwei Regulatorproteine, die die Durchlässigkeit der Endothelzellen beeinflussen.
Spezifische Hemmstoffen sollen entwickelt
werden, mit denen Ischämie-ReperfusionsSchäden in der Zukunft abgemildert werden
könnten.
03.02.2012 Gesundheitsstaatssekretärin
Melanie Huml in der „Maistraße“
Bayerns Kliniken bieten eine hochwertige
medizinische Versorgung von Schwangeren,
Müttern und Neugeborenen. Die Kliniken für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) am Campus Innenstadt in der Maistraße und am
Campus Großhadern liegen mit über 4.300
Kindern im vergangenen Jahr an der Spitze
der deutschen Geburtskliniken. Besonders
stolz ist Gesundheitsstaatssekretärin Melanie
Huml auf das umfangreiche Screening-Programm, das in Bayern schon seit Jahren
angeboten wird. Die Kosten von ScreeningVerfahren werden den Krankenhäusern aber
nur zum Teil erstattet, bemängeln Mediziner
der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.
23.02.2012 Pflegeschüler managen Krankenstation
Eine Kooperation zwischen der Medizinischen Klinik IV am Campus Innenstadt und
der Berufsfachschule (BFS) für Krankenpflege Maria Regina der Barmherzigen
Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul
machte dieses einzigartige Projekt möglich.
15 Schülerinnen und Schüler, alle kurz vor
ihrem Abschlussexamen, haben den ganzen
Februar lang nahezu selbstständig die Station
3 mit 16 Betten komplett übernommen.
Pflege und Versorgung der Patienten in drei
Schichten rund um die Uhr liegen in ihren
Händen, auch die Stationsleitung organisierten sie.
März
06.03.2012 Studie zu familiärem
Darmkrebs
Darmkrebs entwickelt sich oft, ohne Symptome zu zeigen. Ein Warnzeichen ist die
Erkrankung von Familienangehörigen, denn
der genetische Hintergrund spielt eine wichtige Rolle. Eine neue Studie untersucht das
familiäre Risiko. Sie wird vom Institut für
Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE), dem Tumorregister München, der Psycho-Onkologie des
CCCLMU, dem Netzwerk gegen Darmkrebs
und der Felix Burda-Stiftung durchgeführt.
Die Studie wird vom Bundesministerium für
Familie, Jugend, Frauen und Senioren mit
850.000 Euro gefördert. Prof. Ulrich Mansmann, Direktor des IBE, koordniniert die Studie.
18.03.2012 Zahnmedizin für Menschen
mit Behinderungen
Seit März 2012 wird das zahnärztliche Angebot im LMU-Uniklinikum um den Bereich
Zahnmedizin für Menschen mit Behinderungen ergänzt. Auf über 250 qm haben – einmalig in Bayern und Deutschland – Patienten
mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung, unabhängig vom Alter, die Möglichkeit
an einer spezialisierten zahnärztlichen Versorgung teilzunehmen.
21.03.2012 Frühkindliche Ernährung als
Risikofaktor für Übergewicht
Das Klinikum der LMU koordiniert mit "EarlyNutrition" ein internationales Projekt zur Erforschung sehr früher Risikofaktoren für
Übergewicht und damit verbundener chronischer Erkrankungen. Das Projekt wird durch
die Europäische Kommission für fünf Jahre
mit rund neun Millionen Euro gefördert. Projektkoordinator ist Prof. Berthold Koletzko
vom Dr. von Haunerschen Kinderspital.
24.03.2012 Eröffnung des iSPZLMU
Bislang decken nur wenige Einrichtungen
das gesamte Spektrum der Kindermedizin zur
Abklärung und Behandlung von Erkrankungen und Störungen ab. Das neue Integrierte
Sozialpädiatrische Zentrum am Klinikum der
Universität München (iSPZLMU) schließt diese
Lücke und dient sowohl Eltern als auch niedergelassenen Ärzten als Anlaufstelle.
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
PFLEGE
MANAGEMENT
9
ZAHLEN & FAKTEN
April
Mai
Juni
03.04.2012 Gefäßverkalkung ist eine Autoimmunerkrankung
Patienten mit Autoimmunerkrankungen neigen oft auch zu Atherosklerose – umgangssprachlich auch als Gefäßverkalkung bezeichnet. LMU-Mediziner konnten gemeinsam mit Würzburger Wissenschaftlern erstmals einen ursächlichen Mechanismus für
den Zusammenhang zwischen beiden Erkrankungen aufdecken: Das Bindeglied sind
spezielle Zellen des Immunsystems, sogenannte dendritische Zellen (pDC). Körpereigene Eiweiße, die bei bestimmten Autoimmunkrankheiten eine entscheidende Rolle
spielen, aktivieren gleichzeitig die pDC –
diese reagieren mit der Ausschüttung von
immunstimulierenden Interferonen, die auch
die Atherosklerose vorantreiben. Aus dieser
Entdeckung ergeben sich möglicherweise
neue Therapieansätze für verschiedene chronisch-entzündliche Krankheitsbilder.
10.05.2012 8. Fachtag für Pflege- und Erziehungsdienst
170 Teilnehmer aus den Berufsgruppen des
Pflege- und Erziehungsdienstes von den
bayerischen und teilweise baden-württembergischen Kinder- und Jugendpsychiatrien
waren vertreten. Organisiert wurde der Fachtag von Bernhart Leutert, Abteilungsleiter für
den Pflege- und Erziehungsdienst der Klinik
für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Der
Pflege- und Erziehungsdienst ist nicht nur der
Ort konkreter Interventionen, sondern auch
der Bereich, in dem die Kinder und Jugendlichen in direkter Begegnung im Alltag die Beziehungserfahrungen machen, die für den
Erfolg der Betreuung oft entscheidende Faktor ist.
15.06.2012 Neuer Exzellenzcluster der
LMU-Medizin
„Synergy“ bzw. „Munich Cluster of Systemic
Neurology“ heißt der neue Exzellenzcluster
unter Federführung der LMU-Medizin München. Dieser widmet sich der Erforschung
des Zusammenspiels von Entzündung, Zelluntergang und Blutgefäßschädigung des
Nervensystems. Ziel ist die bessere Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems,
wie Alzheimer Demenz, Schlaganfällen oder
auch Parkinson.
19.04.2012 Boys‘ Day im LMUUniklinikum
Die Agentur für Arbeit München und das Klinikum der LMU luden zum zweiten Mal
gemeinsam zum „Jungen-Zukunftstag“ ein.
Ziel des bundesweiten Aktionstages ist, dass
Schüler Berufsbilder kennenlernen, die eher
als klassische Frauenberufe eingeschätzt werden. Am Klinikum arbeiten jeden Tag 3.400
Gesundheits- und Krankenpfleger, etwa 80
Prozent davon sind Frauen. Beim diesjährigen Boys´Day schnupperten 70 Schüler in
den Beruf der Gesundheits- und Krankenpfleger.
21.04.2012 Weltweit erster Patiententag
zur Conn-Erkrankung
Hoher Blutdruck (Hypertonie) verursacht
selbst meistens kaum Beschwerden, ist aber
ein gefährlicher Risikofaktor für Schlaganfall
und Herzinfarkt. Etwa 25 Millionen Menschen in Deutschland sind von hohem Blutdruck betroffen, bei rund 10 Prozent der
Menschen steckt eine eindeutige und behandelbare Hormonursache dahinter: Die ConnErkrankung. Am Patiententag wurde die erste
Selbsthilfegruppe für Betroffene gegründet.
11.05.2012 Innere Uhr und Übergewicht
Wo Termine, Schicht- und Stundenpläne den
Takt vorgeben, kommt die innere Uhr oft
nicht mit: Der „soziale Jetlag“, der die Bedürfnisse des Körpers ignoriert, kann krank –
und wohl auch dick machen, wie eine Studie
des LMU-Chronobiologen Prof. Till Roenneberg zeigt. Er schätzt, dass bis zu 80 Prozent
der Populationen in den westlichen Ländern
unter einer Diskrepanz zwischen der inneren
Uhr und den Anforderungen aus frühem
Schulbeginn, Arbeit und auch Freizeitstress
leiden. Der Forscher prägte dafür den Begriff
„sozialer Jetlag“. Läuft der Lebensstil dauerhaft gegen die innere Uhr, drohen schwere
Erkrankungen, darunter Übergewicht und
Fettleibigkeit, Bluthochdruck und sogar
Krebs.
26.06.2012 Tagung „Depressive Störungen
im Kindes- und Jugendalter“
Depressive Störungen zählen zu den psychiatrischen Erkrankungen, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie anhaltend (länger
als zwei Wochen), an den meisten Tagen und
die meiste Zeit des Tages vorliegen. Sie beginnen früh, bereits im Kindergarten treten
depressive Symptome auf. Bei der Tagung
wurden eine Aufklärungs-Broschüre („Paul
ganz unten“) und die ersten Ergebnisse der
damit erzielten Erfolge vorgestellt. Gefördert
wurde die Veranstaltung vom Bayerischen
Staatsminister für Gesundheit, Dr. Marcel
Huber.
29.06.2012 Georg Heberer-Award für
LMU-Forscher Dr. Hanno Nieß
Den mit 20.000 Euro dotierten Georg Heberer
Award erhält Dr. Hanno Nieß von der Klinik
für Allgemeine, Viszeral-, Transplantations-,
Gefäß- und Thoraxchirurgie für einen innovativen Ansatz bei Leberkrebs. Gentechnisch
manipulierte Stammzellen sollen hier die Tumorzellen in den Suizid treiben. Die neu entwickelte und im Fachmagazin „Annals of
Surgery“ präsentierte "Suizidgentherapie"
könnte bei Patienten mit chirurgisch nicht behandelbaren Tumoren zum Einsatz kommen,
bei denen eine Lebertransplantation möglich
ist - oder eine palliative Therapie zur Verlängerung der Lebenszeit.
10
Jahresrückblick
Juli
05.07.2012 Schnelle Hilfe in der „goldenen
Stunde“
Bei Schwerverletzten spielt die Radiologie vor
allem in der „goldenen Stunde“ nach einem
Trauma oft eine lebensrettende Rolle, da eine
genaue Einschätzung und Lokalisation der
Verletzungen unabdingbar für die frühzeitige
Einleitung einer zielgerichteten Therapie ist.
Die Kernaufgabe des Notfall-Radiologen ist
die umfassende und schnelle Diagnostik des
akut erkrankten Patienten, das Erkennen aller
Verletzungen und die Bewertung des Schweregrades innerhalb eines engen Zeitfensters.
Die neu gegründete European Society of
Emergency Radiology (ESER) konzentrierte
sich in ihrem ersten Sommerkurs in Europa
auf die Bildgebung von Verletzungen und
akuten Erkrankungen im Bereich des Gehirns, des Abdomens und des Thorax. PD Dr.
Ulrich Linsenmaier leitete die ESER und den
Kongress als Präsident.
20.07.2012 Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie
Die größte Fortbildungsveranstaltung im Bereich der Dermatologie im deutschsprachigen
Raum fand vom 20.-27. Juli 2012 zum 23. Mal
in München statt. Über 4.000 Besucher aus
dem In- und Ausland haben teilgenommen,
darunter rund 2.000 Fachärzte. Insgesamt
waren 27 Nationen vertreten. In 18 Plenarveranstaltungen, 39 Kursen, 2 Symposien, 58
Mittagsseminaren und 6 Frühstücksseminaren wurde das gesamte Spektrum der Dermatologie und Venerologie behandelt.
25.07.2012 Grundsteinlegung des Radiopharmazie-Zentrums
Das Klinikum betreibt bundesweit eine der
größten nuklearmedizinischen Einrichtungen
und stellt künftig mit einer eigenen Produktionsstätte sicher, dass die Patientenversorgung sowie die Forschung und Lehre im
Bereich der Nuklearmedizin gewährleistet ist.
Dazu wird am Campus Großhadern in Kooperation mit der Firma PET Net GmbH ein
neues innovatives Radiopharmazie-Zentrum
errichtet.
August
09.08.2012 Mantelzell-Lymphom: Neue
Therapie
Die Dauer des Krankheits-freien Überlebens
mittels Immunchemotherapie gegen das
Mantelzell-Lymphom kann durch eine Erhaltungstherapie mit dem Antikörper Rituximab
mehr als verdoppelt werden. Prof. Dr. Martin
Dreyling, Medizinische Klinik III am Klinikum
der Universität München, und Koordinator
des Europäischen MCL-Netzwerks, der an
der Planung und Durchführung dieser europäischen Studie federführend beteiligt war,
meint: „Erstmals gelingt es uns damit, auch
bei älteren Patienten eine vormals aggressive
Erkrankung in einen eher chronischen Verlauf zu überführen.“
September
28.09.2012 Welt-Rabies-Tag
„Es gibt eine zuverlässige Impfung gegen
Tollwut (Rabies)“, sagt Prof. Thomas Löscher,
Leiter der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin am Klinikum der Universität
München. Eine vorbeugende Impfung ist vor
allem für Reisende in Länder mit hohem
Tollwutaufkommen empfehlenswert, speziell
bei Langzeitaufenthalten, unzureichender
ärztlicher Versorgung vor Ort, Mangel an
modernen Zellkulturimpfstoffen und TollwutImmunglobulin, einfachen Reise-/Aufenthaltsbedingungen und bei zu erwartendem
Umgang mit Tieren.
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
Oktober
09.10.2012 Pflegenotstand im Fokus des
14. Süddeutschen Pflegetages
Mehr als 350 Kongressteilnehmer haben über
den Status Quo und die Zukunft des Pflegeberufes diskutiert. Auf der Tagesordnung
standen Themen wie, „inwieweit Arbeitsbedingungen, Qualitätsanforderungen und Vergütung den Fachkräftemangel in der Pflege
beeinflussen?“ oder die Frage „warum werden Pflegenotstand und Fachkräftemangel in
der Publikumspresse so wenig thematisiert?“
112.000 Pflegekräfte werden 2025 in Vollzeitanstellung fehlen – davon geht das Statistische Bundesamt derzeit aus. Aber bereits
heute ist der Fachkräftemangel in den Krankenhäusern zu spüren: Besonders in den OPSälen, auf Intensivstationen, in der
Kinderpflege und zunehmend auch auf den
Normalstationen.
20.10.2012 Bayerisches Schulsanitätsdienst-Symposium
Über 500 Schulsanitätsdienste stellen an
bayerischen Schulen die qualifizierte Erste
Hilfe bei Notfällen sicher. Schulsanitätsdienste sind inzwischen an den meisten bayerischen Gymnasien und Realschulen ein
„unverzichtbarer Teil der Schulgemeinschaft“, so Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle. Die dort engagierten jungen Menschen
sowie die betreuenden Lehrkräfte leisten mit
ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit. In Vorträgen und Workshops konnten die Teilnehmer ihr Wissen rund um die
Erste Hilfe erweitern und auffrischen.
23.10.2012 Bessere Diagnostik bei reduzierter Strahlung
Ein internationales Forscherteam hat eine
neue Röntgenmethode entwickelt, die die
Brustkrebsfrüherkennung grundlegend verbessern kann. Das computertomographische
Verfahren bildet das Drüsengewebe der Brust
in unerreicht hoher Auflösung ab - bei deutlich reduzierter Strahlendosis.
PFLEGE
MANAGEMENT
11
ZAHLEN & FAKTEN
November
17.11.2012 Mehr Behandlungsoptionen für
Myome
Beim Symposium „Interdisziplinäre MyomTherapie“ im Münchner City Hilton Hotel
dreht sich alles um die Behandlung von Myomen, die Beschwerden machen. Die wissenschaftliche Organisation hatten die Deutsche
Gesellschaft für Interventionelle Radiologie
und minimal-invasive Therapie und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe inne. Das wissenschaftliche
Komitee bildeten vom Klinikum der Universität München Prof. Dr. Maximilian Reiser (Direktor des Instituts für Klinische Radiologie)
und Oberarzt Dr. Christoph Trumm, Prof. Dr.
Klaus Friese (Direktor der Klinik und Poliklinik für Frauen- und Geburtshilfe) und Dr.
Alexander Burges (Oberarzt und Leiter der
Myom-Sprechstunde am Klinikum).
24.11.2012 Tag der offenen Tür in den Kliniken für Orthopädie und Physikalische
Medizin
Schmerzen in Knie, Hüfte, Schulter oder Rükken plagen fast jeden einmal im Lauf seines
Lebens. Dann ist es gut, wenn man weiß, wo
es kompetente Hilfe gibt. Beim „Tag der Offenen Tür“ der beiden Kliniken für Orthopädie und Physikalische Medizin boten
erfahrene Experten in Vorträgen, an Infoständen und bei Führungen Einblicke in die
orthopädische Forschung, in das Programm
der Tagesklinik, zeigten künstliche Gelenke
und führten durch die Orthopädischen Werkstätten. Zudem standen Mediziner und Physiotherapeuten am Campus Großhadern für
Fragen von Betroffenen und Interessierten
zur Verfügung.
Dezember
06.12.2012 Leibniz-Preis für LMU-Forscherin Erika von Mutius
Erika von Mutius, Professorin für Pädiatrische
Allergologie an der LMU und Oberärztin am
Dr. von Haunerschen Kinderspital, bekommt
den Leibniz-Preis 2013 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für ihre Arbeit
über die Entstehung von Asthma bronchiale
und Allergien und die Erforschung möglicher
Präventions- und Therapiemaßnahmen. Diese
wichtigste Auszeichnung in der deutschen
Wissenschaft ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert.
12
MENSCHEN
IM KLINIKUM:
Prof. Dr.
Claudia Bausewein,
Direktorin der
Klinik und Poliklinik
für Palliativmedizin
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
PFLEGE
MANAGEMENT
13
ZAHLEN & FAKTEN
MEDIZINISCHE
VERSORGUNG
Mediziner am Klinikum (inkl. Drittmittelpersonal)
Patienten 2012
1.835
473.178
davon
stationär
79.361
teilstationär
11.363
ambulant
Anzahl interdisziplinärer Zentren
382.454
39
14
Qualität in der Transplantationsmedizin
Baulärm rattert in das Büro von Prof. Bruno Meiser am Klinikum der Universität München in Großhadern. Wirklich laut! „Die Fahrstühle werden saniert“, sagt er, „das soll
noch zwei Jahre so gehen.“ Der Leiter des Transplantationszentrums am Klinikum und
Präsident der Stiftung Eurotransplant hat es nicht leicht in diesen Tagen – nach dem
schweren Jahr 2012, zumindest für Transplantationsmediziner wie ihn. Und noch immer
kann in der deutschen Transplantationsmedizin von Entspannung keine Rede sein. Häppchenweise war 2012 bekannt geworden, dass Ärzte an vier Universitätskliniken Daten
fälschten, damit eigene Patienten bei der Vergabe von Spenderorganen bevorzugt wurden – mit dem schwersten Fall in Göttingen, wo im großen Stil selbst Laborproben manipuliert wurden.
Herr Prof. Meiser, sind Sie verzagt durch die Situation der Organtransplantation in
Deutschland?
Bruno Meiser: Nein, verzagt ist das falsche Wort, eher wütend.
Prof. Dr. Bruno Meiser, Leiter Transplantationszentrum TxM
Aber dass der Skandal das Vertrauen der Gesellschaft in die Organtransplantation
bzw. -spende zerstört hat, kann Sie ja nicht begeistern.
Meiser: Auf keinen Fall. Wir erlebten im letzten Jahr ein historisches Tief der Organspenden in Deutschland mit 12,5 Spendern pro Million Einwohner, Besserung ist nicht
in Sicht. Und dabei geht es ja nicht nur um das Vertrauen in der Bevölkerung, das wir
dringend wieder herstellen müssen. Es geht auch um das Vertrauen unter den ärztlichen
Kollegen. Denn für mich liegt die eigentliche Lösung, um die Spender- und damit auch
die Transplantationszahlen zu steigern, in den Kliniken.
Wieso das denn?
Meiser: Bei uns muss die Organspende in den Kliniken professionalisiert werden. Und
jetzt erst recht, weil viele Kollegen durch den Skandal verunsichert und demotiviert sind.
Sie haben Angst davor, die Angehörigen eines hirntoten Patienten, also eines potenziellen Spenders, überhaupt anzusprechen, weil sie eventuell eine unwirsche oder sogar aggressive Antwort bekommen. Die Kollegen in den Spenderhäusern sehen gar nicht mehr
ein, warum sie die in Verruf geratene Transplantationsmedizin noch unterstützen sollen. Es sind ja bisher auch kaum Konsequenzen aus den bekannt gewordenen Vorwürfen gezogen worden. Gut, wir haben jetzt bessere Kontrollmechanismen eingeführt, das
wird in Zukunft Manipulationen verhindern. Aber es müssen auch alle Fakten der Vergangenheit auf den Tisch. Und vor allem müssen solche Delikte standesrechtlich viel
stärker geahndet werden und gegebenenfalls betrügenden Kollegen die Approbation
entzogen werden.
Die Bundesregierung hat in 2012 die sogenannte Informationslösung für die Organspende eingeführt. Die Versicherten werden also von ihrer Krankenkassen immer
wieder über Organspende informiert, aber im Prinzip müssen die Angehörigen
immer noch zustimmen. Hätte die sogenannte Widerspruchslösung, wie sie in anderen Ländern üblich ist, die Zahl der Organspenden explodieren lassen?
Meiser: Das glaube ich nicht. Aber sie wäre ein wichtiger Baustein gewesen, um die desolate Lage zu verbessern. In Ländern mit Widerspruchslösung werden die Angehörigen
auch vor einer Organentnahme gefragt. Aber Sie fragen anders: „Ihr Angehöriger hat zu
Lebzeiten nicht widersprochen. Sind sie auch damit einverstanden“? Damit bauen sie
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
PFLEGE
MANAGEMENT
ZAHLEN & FAKTEN
eine Brücke. Bei uns müssen Sie fragen: „Was glauben Sie war denn der mutmaßliche
Wille Ihres Angehörigen“? Die Menschen haben in aller Regel nie darüber gesprochen,
denn der Tod ist ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Und jetzt sollen die Angehörigen plötzlich entscheiden, was zu tun ist. Viele sagen dann vorsichtshalber mal nein, da
kann man nichts falsch machen.
In solch einer Lage brauchen Sie motivierte, kommunikativ einfühlsame Ärzte. Werden die entsprechend geschult?
Meiser: Die Deutsche Stiftung Organtransplantation bietet entsprechende Fortbildungen an. Aber die sogenannten Transplantationsbeauftragten an den Zentren, die potentielle Organspender identifizieren und Spenden mit organisieren sollen, müssen dafür
auch freigestellt werden und kostenfrei an den Kursen teilnehmen können. Damit fängt
es schon an.
Wie könnte man dann die Lage an den Kliniken verbessern?
Meiser: Man braucht das Rad nicht neu zu erfinden, man kann sich aus anderen Ländern
mögliche Lösungen abschauen. In Kroatien wurde zum Beispiel das System an den Kliniken professionalisiert und die Spenderquote konnte in nur fünf Jahren von sieben auf
33 pro Million Einwohner gesteigert werden.
Welche Punkte sind da wichtig?
Meiser: Punkt 1: Sie müssen das Thema Transplantation in das Curriculum der Arzt-Ausund Weiterbildung bringen. Bei Studierenden und bei Fachärzten in den Bereichen der
Anästhesiologie und Intensivmedizin. Auch das Wissen über den Hirntod und seine
Diagnostik gehört ins Curriculum. Punkt 2: Wir müssen die Spende adäquat vergüten.
In dem Moment, wo der Patient hirntot ist, zahlt die Krankenkasse nicht mehr. Von da
an bis zum Ende der Organentnahme muss alles vergütet werden: intensivmedizinische
Betreuung, Intensivbett, Entnahme-OP mit allem drum und ran. Die derzeitige Vergütung bildet das meiner Meinung nach nicht ab. Warum soll ein Verwalter einer vielleicht eh schon defizitären Klinik auch noch die Organspende fördern, wenn er damit
weitere Verluste einfährt? Sie müssen bedenken: Den Toten einer Spende zuzuführen,
ist der aufwändigere Weg. Die Beteiligten müssen hoch motiviert sein. Einfach das Beerdigungsinstitut anzurufen macht weit weniger Arbeit und verursacht der Klinik keine
Kosten.
Was noch?
Meiser: Punkt 3: Die Transplantationsbeauftragten in den Kliniken. Wir hatten bisher
pro Million Einwohner 0,9 Koordinatoren in den Kliniken, Spanien zum Beispiel hat 13.
Das sind dort nicht nur Ärzte, sondern auch Intensivpflegekräfte, die nebenberuflich bei
der dortigen nationalen Transplantationsorganisation angestellt sind und monatlich ca.
1.000 Euro extra bekommen. So ein Konstrukt brauchen wir auch. Die spanischen Koordinatoren werden jährlich überprüft: Haben sie ihren Job gut gemacht, wird der Vertrag verlängert. Punkt 4: Die Hirntoddiagnostik muss wie in anderen Ländern auch auf
unseren Intensivstationen eine vergütete Routineprozedur für alle entsprechenden komatösen Patienten werden – nicht nur um potenzielle Spender zu identifizieren, sondern
vor allem um festzustellen, wer noch am Leben ist. Das müssen die entsprechenden medizinischen Fachgesellschaften fördern.
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Um das alles so umzusetzen, haben Sie in den nächsten zehn Jahren aber viel zu tun.
Meiser: Das wäre alles gar nicht so schwer, wenn man alle Beteiligten ins Boot bekäme.
Aber oft vertritt jeder vor allem seine eigenen Interessen bzw. die seiner Organisation.
Die Krankenhausgesellschaft. Die Krankenkassen. Und so weiter. Ob wir das also jemals
alles umsetzen können, weiß ich nicht – aber wir hören nicht auf, uns dafür einzusetzen.
Prof. Dr. Josef Briegel, Transplantationsbeauftragter
Kommen wir noch auf das Transplantationszentrum des Klinikums der Universität
München zu sprechen...
Meiser: Hier ist alles gut, wir sind die Besten. (lacht) Nein, im Ernst, wir bieten eine
Transplantationsmedizin mit hohen Qualitätsstandards und sehr guten Ergebnissen. Wir
haben hier das einzige interdisziplinäre Transplantationszentrum in Deutschland für alle
Organe, die transplantiert werden können. Hier werden die Patienten zentral für eine
Transplantation vorbereitet, gelistet und betreut. Und zwar für Leber, Niere, Herz, Lunge,
Pankreas und Dünndarm. Die einzelnen Transplantationen finden natürlich in den entsprechenden Fachkliniken statt. Aber danach werden die Patienten wieder hier im Transplantationszentrum nachbetreut, häufig lebenslang.
Wie läuft die Entwicklung im Zentrum?
Meiser: Wir waren 2012 bundesweit das größte Pankreas-Transplantationszentrum. Wir
haben das zweitgrößte Lungen-Transplantationsprogramm, das drittgrößte für Herzen
und das fünftgrößte für Nieren. Wir sind bei der Zahl der transplantierten Nieren und Herzen stabil geblieben. Und wir haben trotz des Skandals und trotz des Rückgangs an Organspenden – und ohne Manipulation – unsere Zahlen bei der Leber etwas und bei der
Lunge sogar erheblich steigern können. Das hängt damit zusammen, dass wir die Spenderkriterien für die Organe erweitert haben, so dass mehr Spender der Transplantation
zugeführt werden. Früher waren wir da restriktiver.
Sind die Organe qualitativ schlechter?
Meiser: Nicht unbedingt, aber wir können inzwischen besser mit marginalen Organen
umgehen. Wir betreiben eine entsprechende Prophylaxe, damit sich auch ein nicht ideales Organ nach Transplantation wieder erholt und gut funktioniert.
Warum haben Sie das Zentrum in dieser Form gegründet?
Meiser: Um Abläufe und die Qualität zu verbessern. Unser Leitmotiv ist: Der Arzt kommt
zum Patienten und nicht der Patient zum Arzt. Vorher waren die Anlaufstellen im ganzen Haus verteilt, und die Patienten mussten überall hin. Jetzt kommen sie zentral hierher. Wir haben hier alle Spezialitäten vertreten. Wenn zum Beispiel ein Herzpatient ein
Nierenproblem hat aufgrund der Nebenwirkungen immunsuppressiver Medikamente ist
der Nephrologe eine Tür weiter.
Wie lief die Umstellung?
Meiser: Die Kolleginnen und Kollegen wissen das inzwischen sehr zu schätzen, und die
einzelnen Kliniken im Haus haben realisiert, dass wir ihnen nichts wegnehmen, sondern
sie umgekehrt unterstützen.
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Lässt sich die Qualität noch verbessern hinsichtlich der Überlebenszeit der Organe?
Meiser: Klar, es gibt immer Verbesserungspotentiale. Unsere Forschung zielt darauf ab,
das Überleben und die Lebensqualität unserer Patienten weiter zu steigern: Verbesserung der Immunsuppression und der Infektionsprophylaxe, Verhinderung von Langzeitschäden an den Organen. Allerdings gibt es Parameter, die wir nicht beeinflussen
können. Beispiel Leber. Sie bekommen wegen des Mangels an Spenderorganen nur noch
Organe für die Schwerstkranken. Und wir müssen inzwischen Organe akzeptieren, die
wir bei höherem Spenderaufkommen wahrscheinlich nicht nehmen würden. Und trotzdem ist die Transplantation die einzige Chance für den Patienten, zu überleben.
Wie sieht es mit Lebendspenden aus?
Meiser: Wir könnten mehr Nieren von Lebendspendern transplantieren, wenn wir mehr
Ressourcen hätten. Das Procedere ist hoch aufwändig. Es muss zunächst einmal sehr
genau evaluiert werden, ob der Spender wirklich freiwillig ein Organ spendet und nicht
etwa auf Druck der Familie. Und es muss sichergestellt sein, dass der Spender durch die
OP keine Langzeitschäden erleidet. Das heißt, sie müssen den Spender genauso aufwändig untersuchen wie den Empfänger. Und das ist sehr zeit- und personalintensiv.
Und bei der Leber?
Meiser: Da gilt der Schutz des Spenders in noch stärkerem Maße. Denn hier haben Sie
ein höheres Risiko, weil Sie nicht eine von zwei Nieren, sondern einen Teil der Leber
entfernen. Sie müssen sicherstellen, dass der Spender sich wirklich im Klaren darüber
ist, was das bedeutet. Und chirurgisch ist das hoch anspruchsvoll. Es gibt nicht viele
Zentren, die das können, bei uns ist die dafür notwendige chirurgische Expertise vorhanden.
Sind Ihnen auf der Warteliste im vergangenen Jahr Patienten weggestorben?
Meiser: Das passiert leider immer wieder. Und es sterben auch Patienten nach der Transplantation. Das ist nicht vermeidbar, gerade weil es Schwerstkranke sind. Aber zum Glück
sind es nur wenige. Darüber hinaus haben auch erfolgreich transplantierte Organe im
Langzeitverlauf eine organspezifisch begrenzte Überlebenszeit. Aber Sie können diese
Patienten in der Regel sehr gut retransplantieren. Was natürlich wieder ein Problem aufwirft. Denn wir haben es somit ja nicht nur mit Patienten zu tun, die neu an terminalem
Organversagen erkrankt sind. Die Zahl der Transplantierten, die einer Retransplantation
bedürfen, wird auch immer größer. Also immer mehr Menschen auf der Warteliste, aber
immer weniger Spender. Dieses Dilemma müssen wir lösen, dafür müssen wir kämpfen.
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Individuelle Therapie bei Brustkrebs
Dagmar Pissulla ist eine rüstige Frau im Rentenalter. Das blühende Leben. Sie sieht
jünger aus als sie ist. Sie wirkt topfit. Sie redet gerne und gut und duzt einen sehr schnell
auf eine sehr angenehme Weise. Sie wird am Klinikum der Universität München gerade
wegen Brustkrebs behandelt. Erstdiagnose am 30. November 2012. „Ich muss Ihnen
ehrlich sagen: Es hat mich umgehauen“, erzählt sie in ihrer kumpelhaften Art, „ich hab´
mich immer gut ernährt und viel bewegt, und dann kommt so ein Hammer!“ Sie schluckt:
„Ich bin richtig in einen Keller gefallen.“
Noch vor zehn Jahren hätten sie die Ärzte vorsorglich mit einer Chemotherapie behandelt „um ja nichts zu verpassen und ja nichts falsch zu machen“, wie Prof. Nadia
Harbeck erklärt, die Leiterin des Brustzentrums am Klinikum. Und das, obwohl keine
Metastasen in den Lymphknoten festgestellt wurden. Heute bleiben Frau Pissulla die
Chemotherapie und deren Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erschöpfung oder Haarausfall erspart. „Ich bin sehr froh darüber“, sagt die Frau aus Rottenburg an der Laber
bei Landshut.
Prof. Dr. Nadja Harbeck im Beratungsgespräch
mit Brustkrebs-Patientin Dagmar Pisulla
Zu verdanken hat sie das dem sogenannten uPA/PAI-1-Test, den die Münchner Ärzte
routinemäßig bei Patientinnen mittlerem Rückfallrisiko anwenden. „Für den Test brauchen wir unbedingt frisches Tumorgewebe“, sagt Nadia Harbeck. Nur damit liefert er verlässliche Ergebnisse. Dafür braucht es allerdings eine entsprechende Logistik bei der
Operation wie am Klinikum der Universität München üblich. Gemessen werden zwei
Proteine (uPA und PAI-1), die Wachstum und Bildung von Tochtergeschwulsten in anderen Organen beeinflussen. Ihre Konzentration verrät, wie aggressiv der Tumor ist und
wie hoch das Risiko, einen Rückfall zu erleiden. Dagmar Pisullas Werte waren niedrig.
Therapeutische Konsequenz: Strahlen- statt Chemotherapie und eine antihormonelle Behandlung.
„Bei hohen Werten empfehlen wir meist eine Chemotherapie“, erklärt die Professorin, die sich seit 20 Jahren mit der Entwicklung prognostischer Biomarker-Tests bei Brustkrebs beschäftigt. Denn: In diesem Fall senkt die Chemotherapie das Risiko einer
Metastasierung. Gemeinsam mit Kollegen weltweit hat sie auch geprüft, ob der uPA-PAI1-Test verlässliche Vorhersagen liefert. Ja, besagen auch die neuen Daten nach zehn Jahren klinischer Evaluation. Die Patientinnen profitieren aufgrund einer verbesserten, auf
ihren Brustkrebs maßgeschneiderten Therapie mit größtmöglicher Wirkung bei möglichst wenigen Nebenwirkungen. Auch und gerade mit der Maßgabe, eine anstrengende
Übertherapie zu verhindern.
„Die molekulare Charakterisierung und Behandlung des Brustkrebses ist mehr im Fluss
als je zuvor“, betont Harbeck. Was sich auch darin äußert, dass mittlerweile gut drei
Viertel der Patientinnen zehn Jahre nach der Diagnose überleben. Die Fortschritte beruhen zum einen auf immer neuen Medikamenten, die auch eine immer bessere Behandlung fortgeschrittener Mammakarzinome mit Metastasen ermöglichen. Und zum
anderen auf einer Diagnostik, die immer feiner die individuellen biologischen Eigenschaften der Brusttumoren berücksichtigt. „Da tut sich ganz viel“, erklärt die Medizinerin, die für ihre Leistungen auf dem Gebiet Biomarker-gestützter Therapiekonzepte mit
dem Claudia-von-Schilling-Preis 2012 ausgezeichnet wurde.
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ZAHLEN & FAKTEN
Oberärztin Dr. Rachel Würstlein kann das nur bestätigen. Als sich ihre Patientin Dagmar Pissulla erstmals im Brustzentrum vorstellte, fehlten noch wichtige Befunde. Zunächst ermittelte das behandelnde Team also mit bildgebenden Verfahren, ob sie
Tochtergeschwulste hatte. Wie auch Frau Pissulla sind „95 Prozent unserer Patientinnen bei der Erstdiagnose frei von Metastasen“, erklärt Würstlein. Im Münchner Brustzentrum bestimmen die Fachleute dann mittels Gewebeproben standardmäßig, ob die
Tumorzellen den HER2-Rezeptor auf ihre Oberfläche tragen sowie zwei bestimmte Hormonrezeptoren, den Östrogen- und den Progesteronrezeptor. Frau Pisullas Diagnose:
Hormonrezeptoren vorhanden (positiv), HER2 negativ. Darüber hinaus wurde in ihre Tumorzellen nach einem weiteren Molekül namens Ki-67 gefahndet, das ebenfalls Hinweise auf das Wachstumsverhalten des Krebses gibt.
Dr. Rachel Würstlein, Brustzentrum
Für Rachel Würstlein ist die detaillierte Diagnose auch zwingend, um die Operation optimal zu planen. „Unsere Chirurgen entfernen den Primärtumor und eventuell befallene
Lymphknoten inzwischen in nur einer Operation, modern und schonend“, sagt sie. „Wirklich brusterhaltend“, fügt Patientin Dagmar Pisulla. Sie sei „stolz“ auf das Ergebnis ihrer
Operation, sagt sie, nickt und lächelt. Drei Viertel der Frauen operieren die Ärzte so, dass
sie nur den Tumor entfernen und Brustvolumen und -form in der gleichen Sitzung wieder aufbauen.
Abhängig von den objektivierbaren Diagnosedaten und den der subjektiven Haltung der
Patientinnen bestimmt das interdisziplinäre Tumorboard des Brustzentrums – ein wöchentlich tagendes Gremium aus Experten verschiedener Fachrichtungen –, wo die Therapie lang gehen soll. „Wir brauchen dabei medizinischen Mut“, sagt Rachel Würstlein.
Zum Beispiel in Situationen, wenn Lymphknoten zwar von Metastasen befallen sind,
aber die restliche Tumorbiologie gut ist. Fast intuitiv und aus Gewohnheit drängen dann
viele Experten zur Chemotherapie, obwohl die Frauen nicht profitieren, wie Studien gezeigt haben.
Ohnehin ist Überlegung gefragt. Nicht leicht für Krebspatientinnen, die die Angst plagt
und die nur eines wollen: den Tumor so rasch wie möglich los zu werden. „Der böse
Krebs muss sofort raus, das war der Gedanke, der mich beherrscht hat“, erinnert sich
Frau Pissulla, „Du schwitzt ja nur noch vor Panik. Als ich dann in der Untersuchungsmühle drin war, bin ich ruhiger geworden und konnte langsam wieder normal denken.
Da habe ich gelernt, mit dem Krebs umzugehen.“
© PD Dr. Doris Mayr
Innerhalb klinischer Studien bietet Frau Prof. Harbeck mit ihrem Team eine noch feinere
Diagnostik mit Gentests wie Onkotype DX® an, die auf ihre prognostische Aussagekraft
untersucht und noch nicht routinemässig von den Kassen bezahlt werden. „Sollten sich
diese Tests bewähren, wird sich die Diagnostik weiter verbessern und verfeinern“, prognostiziert Rachel Würstlein. Womöglich wird auch ein weiterer, PAM 50 genannter Test
schon 2014 marktreif sein. Als erstes Zentrum in Europa setzt das Brustzentrum am Klinikum diesen Test bereits in einer Studie ein. Diese Gentests funktionieren auch mit Tumorgewebe, das beispielsweise in Formalin konserviert wurde - so wie es viele Kliniken
üblicherweise machen.
Her2-positiver Brusttumor, Vergrößerung 400x
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Das Leben hat sie wieder. Sie blickt zuversichtlich in die Zukunft und hofft darauf, „dass
die Medikamente dafür sorgen, dass der Krebs nicht wieder kommt.“ Wie Frau Pisulla
bekommen 60 Prozent der Patientinnen keine Chemotherapie mehr, weil sie aufgrund der
neuen Biomarker- und Gentest-Diagnostik nichts bringen würde. Vor allem Frauen mit
einem sogenannten dreifach-negativen Tumor – ohne HER2 und Hormonrezeptoren –
werden am Brustzentrum mit verschiedenen Substanzen chemotherapeutisch behandelt, weil ihr Rückfallrisiko hoch ist. „Trotz Chemotherapie sehen wir in dieser Gruppe
die höchste Rückfallquote“, stellt Würstlein fest, „wir haben hier eine Übertherapie, weil
wir bislang auf keine verlässlichen Biomarker zurückgreifen können.“ Chemotherapeutisch behandelt werden auch Tumoren mit HER2-Rezeptor und ohne Hormonrezeptoren.
Patientinnen ohne HER2-und mit Hormonrezeptoren erhalten die Antihormon-Therapie,
„die das Rückfallrisiko erheblich senkt.“ Da manche dieser Medikamente die Knochen
spröder und brüchiger machen, gibt es zusätzlich Präparate, die den Knochenstoffwechsel wieder ins Lot bringen. Interessanterweise „reduzieren diese Präparate bei bestimmten Patientinnen auch die Gefahr eines Rückfalls“, weiß Rachel Würstlein. Gegen
HER2- und Hormonrezeptor-positive, also dreifach-positive Brusttumoren setzen die Mediziner zusätzlich ein Medikament ein, das zielgenau den HER2-Rezeptor blockiert – zusammen mit der Chemotherapie, „weil diese Kombination den besten Effekt verspricht.“
Generell haben Frauen mit HER2-positiven Tumoren „exzellente Heilungschancen, denn
wir haben für diese Fälle bereits fünf verschiedene Medikamente“, wie Harbeck resümiert
– bei meist moderaten und vorübergehenden Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder
Schüttelfrost.
Und ständig neue Medikamente drängen in die Therapie, von denen einige am Brustzentrum in Studien klinisch getestet werden. So beispielsweise ein T-DM1 genanntes
Präparat für Brusttumoren mit HER2-Rezeptor. Es peilt zielgenau die Tumorzellen an
und hat in seinem molekularen Rucksack ein chemotherapeutisches Medikament, das
erst in der Tumorzelle freigesetzt wird. „Fantastisch“, wie Nadia Harbeck findet, „bei
uns kommt es in Studien schon jetzt für alle Patientinnen in Frage.“ Nach jüngsten Erkenntnissen leben mit T-DM1 behandelte Frauen mit stark fortgeschrittener Erkrankung
durchschnittlich ein halbes Jahr länger als nicht damit behandelte Patientinnen.
Mammographie am Bildschirm
„Afinitor“ ist ein weiteres Medikament, das bei Frauen mit metastasiertem Brustkrebs die
antihormonelle Therapie verstärkt und Rückfälle um durchschnittlich sechs Monate hinauszögert. „Da lernen wir gerade, wie wir mit dieser Substanz im Alltag umgehen“, sagt
Harbeck, denn wie viele neue Medikamente kann das Präparat zumindest zu Therapiebeginn ähnlich schwere Nebenwirkungen hervorrufen wie eine Chemotherapie.
Das Alter der Patientinnen beeinflusst die Therapieentscheidungen teils erheblich.
Für gewöhnlich haben sehr junge Frauen eine fortgeschrittene Erkrankung und häufiger
eine ungünstige Tumorbiologie. „Deshalb empfehlen wir ihnen fast immer eine Chemotherapie, auch wenn sie ansonsten günstige Prognosefaktoren haben“, unterstreicht Rachel Würstlein. Für junge Patientinnen bietet das Brustzentrum außerdem eine integrierte
Kinderwunschsprechstunde an. Hier sind immer auch rasch Termine möglich, um not-
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wendige Therapien nicht zu verzögern. Frauen mit erblich bedingtem Brustkrebs können sich ebenfalls im Brustzentrum beraten und dann genetisch testen lassen.
Umgekehrt werden auch immer mehr Frauen über 70 Jahre unter Berücksichtigung ihrer
hohen Lebenserwartung bei hohem Rückfallrisiko chemotherapiert, weil sie ansonsten
gesund sind und die Behandlung gut überstehen. Dagmar Pisulla ist froh, dass die Krankheit sie erst im Alter „erwischt“ hat. „Ich will jetzt gut durchkommen“, sagt sie entschlossen. Was sie sich noch wünscht? Ist doch klar: „Gesundheit! Und wieder anfangen,
mit dem Akkordeon zu spielen.“
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Zahnmedizin für Menschen mit Behinderung
Der Vormittag läuft nicht optimal für Marc Auerbacher. Der für 9.30 Uhr angekündigte Patient hat kurzfristig abgesagt. Ob der für 10.00 Uhr avisierte Patient erscheint,
steht auch noch nicht fest. „Wir haben halt keine gewöhnlichen Patienten“, sagt der
Zahnarzt, fügt aber an, „dass diese Häufung von Absagen eher selten ist.“ Auerbacher
arbeitet in der Goethe 72. So nennen die Mitarbeiter liebevoll ihre Zahnklinik für behinderte Menschen, die im März 2012 eben in der Münchner Goethestraße 72 ihre Türen
geöffnet hat. „So wie hier wir zahnmedizinisch mit den Behinderten umgehen, ist unsere
Klinik einzigartig in Deutschland“, erklärt Oberarzt Dr. Cornelius Haffner, der das Konzept der Einrichtung mit gestaltet hat und seit 1996 Erfahrung in der zahnärztlichen Behandlung von Menschen mit Behinderungen mitbringt.
Dr. Cornelius Haffner
Allein in der bayerischen Landeshauptstadt leben gut 117.000 Menschen mit geistiger
und/oder körperlicher Behinderung, darunter gut 50.000 im Alter von vier bis 65 Jahren.
Und Haffner weiß, wie es normalerweise zugeht mit diesen besonderen Patienten und
ihren Zähnen. Diese Menschen fürchten sich so dermaßen vor dem Zahnarzt, dass sie
erst dann in einer Praxis oder in einer Klinik auftauchen, wenn es sie vor Schmerzen fast
zerreißt. Um dort eine Behandlung überhaupt zu ermöglichen, narkotisiert man die Patienten. „Unter diesen Umständen kann man natürlich keine persönliche Beziehung und
kein Vertrauen zu den Patienten aufbauen“, erklärt Haffner, „und schon gar keine Hürden und Ängste abbauen und den Patienten langfristig gewinnen.“ Das ist das eine. Das
andere: Der Grund für die Schmerzen, der Zahn, ist meist so marode, dass ihn die Dentisten nur noch ziehen können. Meist setzt sich dieses Procedere im Laufe der Jahre fort,
bis vom Gebiss nichts mehr übrig bleibt als zwei oder drei Ruinen. Bestenfalls.
Bei jungen wie bei alten Menschen mit Behinderungen, besagen Studien, klettert das
Risiko für eine aktive Karies auf das Doppelte im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Ähnlich besorgniserregend sieht es bei der Parodontitis aus. „Im Grunde genommen haben
fast alle Menschen mit Behinderungen ein Problem mit dem Zahnhalteapparat und
bräuchten eine Behandlung“, sagt Haffner – wobei sich die Parodontitis unterschiedlich
schwer zeigt: von geringer Zahnfleischentzündung bis zum „völligen parodontalen Zusammenbruch“ – wie es Zahnmediziner im Fachjargon ausdrücken. Im Klartext: kaum
noch Zahnfleisch vorhanden.
Um der Misere zumindest langfristig und wenigstens im Raum München zu begegnen,
setzen die Experten von „Goethe 72“ erstmals auf das, was Zahngesundheit nachweislich verbessert: Prävention. Bislang ein Tabu bei Menschen mit Behinderungen – zumindest weitgehend. Denn Haffner und seine Kollegen hatten bereits in Pilotprojekten
zuvor gezeigt, dass Vorbeugung auch bei dieser Bevölkerungsgruppe machbar ist. Schon
2002 bis 2005 starteten sie entsprechende Initiativen in neun ausgewählten Einrichtungen Münchens. „Die Zahngesundheit der teilnehmenden Menschen mit Behinderungen
verbesserte sich daraufhin deutlich“, erklärt der Dentist, „womit wir zeit- und kostenintensive Narkosetermine vermieden haben.“
Seit 2007 kooperiert die Zahnklinik außerdem mit dem Integrationszentrum für Cerebralparesen. „Wir bieten die Prävention dort an, wo sich die jungen Menschen mit Behinderungen die meiste Zeit aufhalten“, so Haffner weiter – in Kindergarten, Schule oder
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ZAHLEN & FAKTEN
am Ort der Berufsausbildung. Bis zu viermal jährlich kontrollieren die Fachleute dort
Zahngesundheit und -hygiene der jungen und jugendlichen Betreuten. Sie entfernen
Zahnbeläge, polieren und glätten die Zahnflächen und fluoridieren die Zähne.
Derlei ungewöhnliche Projekte schlossen allerdings nicht die große Lücke in der Behandlung aller anderen Menschen mit Behinderungen im Raum München. „Es gibt zwar
einige engagierte Praxen“, betont Haffner, „doch meist können niedergelassene Kollegen das gar nicht leisten, die Behandlung dieser Patienten kostet zu viel Zeit“. Manche
Zahnärzte hegen zudem Vorbehalte, die meisten haben keine barrierefreien Zugänge.
Alles Gründe, um die „Goethe 72“ ins Leben zu rufen. Sofort fällt auf, wie hell und
freundlich die Räume gestaltet sind. Tageslicht flutet die Klinik, und Grün ist die Farbe,
die hier vorherrscht. Alles selbstverständlich ohne Barrieren, die Toilette auch für große
Rollstühle geeignet. Licht schaltet sich über Sensoren an. Mobile Instrumentenständer
sichern die Behandlung auch dann, wenn die Patienten partout den Transfer auf die eigentlichen Behandlungsstühle verweigern. „Das kommt immer wieder vor“, sagt Marc
Auerbacher, der nicht nur Zahnarzt, sondern zugleich Ergotherapeut ist – eine seltene,
aber in dieser Einrichtung durchaus wertvolle Doppel-Qualifikation. Zwei der vier Behandlungsstühle befinden sich in einem großen Raum, „weil Menschen mit Behinderungen“, wie Cornelius Haffner sagt, „gerne Kontakt zu ihren Mitmenschen aufnehmen“
– selbst beim Zahnarzt.
Es klingelt. Tatsächlich: Der für 10 Uhr angesagte Patient erscheint doch noch. 30 Minuten später. Hendrik Wagner (Name geändert), Anfang 40, nicht mehr im Beruf. Er lebt
allein und ist nahezu gehörlos und stammelt schwer verständliche Worte. Seinerseits
liest er Auerbacher die Worte von den Lippen ab. Der Zahnarzt kann also zumindest zeitweise nicht mit Mundschutz arbeiten. Einfach losplappern geht nicht. Entsprechend
stakkatoartig redet er: „Hat-es-noch-stark-geblutet? Hatten-Sie-noch-Schmerzen?“
„Konnten-Sie-noch-schlafen?“ Auch so ist nicht wirklich klar, ob Wagner ihn versteht. Gestern hat er dem Patienten drei Zähne gezogen. Was sich aufwändiger gestaltete als erwartet, denn der Mann hat auch noch Diabetes und war mehrfach unterzuckert.
„Ich habe ihm am Computer genau aufgeschrieben, wie sein Behandlungsplan aussieht“, erklärt Auerbacher. Das alles dauert. „Sie können sich vorstellen, dass schon ein
Vorgespräch mit einem gehörlosen Menschen langwierig ist.“ Und es geht darum, dass
die Menschen mit Behinderung Vertrauen fassen zu ihrem Zahnarzt. Dass sie möglichst
rasch den Eindruck bekommen: ´Der Herr Auerbacher ist ein netter Typ, da komme ich
doch wieder.` „Wir brauchen in der Regel mindestens eine Stunde Gespräch, bevor wir
den Patienten überhaupt das erste Mal in den Mund schauen“, sagt Haffner, „für eine
freie Praxis ist das betriebswirtschaftlich kaum zu stemmen.“ Bei der Behandlung geht´s
weiter: „Manche Patienten wollen den Mund nicht aufmachen; andere können ihn nicht
lange aufhalten.“ Und so weiter und so fort.
Hendrik Wagner fehlten schon ziemlich viele Zähne, als er in der „Goethe 72“ auftauchte.
Und er bat Marc Auerbacher darum, ihm alle verbliebenen Zähne zu ziehen, weil er nicht
ständig zum Zahnarzt gehen wolle. „Ich habe ihm gesagt, dass das nicht geht, weil bis
Marc Auerbacher
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auf drei alle verbliebenen Zähne in Ordnung sind“, sagt Auerbacher, der sich die Wunden von gestern ansieht. „Alles bestens“, sagt er zu Wagner, der jetzt einen vorläufigen
Zahnersatz bekommen soll, später dann hochwertige Brücken und Kronen, sofern er das
finanzieren kann.
Die zwei Zahnärzte der Klinik stimmen das Vorgehen stets darauf ab, wie erstens die
Behinderung der Patienten konkret aussieht und zweitens, wie gut die Patienten ihr Gebiss künftig pflegen werden und können. „Wir machen den Patienten bzw. den Angehörigen klar, wie wichtig Prophylaxe ist“, betont Cornelius Haffner, „und versuchen sie
zu motivieren.“ Dann erzählen die Zahnärzte und ihre beiden Helferinnen ihren Patienten, dass sie ihre sozialen Kontakte mit einem besseren Gebiss verbessern können. Denn
soziale Kontakte sind für Menschen mit Behinderungen extrem wichtig. Sie erzählen
ihnen, dass sie weniger Schmerzen haben werden. Sie erzählen ihnen, wie sehr ein kranker Mund ihrer allgemeinen Gesundheit schaden kann – zumal die Patienten ohnehin oft
schon an mehreren Krankheiten leiden. Vor allem chronische Entzündungen des Zahnhalteapparates steigern das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall.
Geräumige Behandlungszimmer bieten auch
Rollstuhlfahrern Platz
Ganz wichtig: zu versuchen, auch das Umfeld der Patienten einzubeziehen, ihnen
klarzumachen, dass sie sehr simpel den Mundbereich „ihres“ Behinderten pflegen können. Die Experten geben den Angehörigen dafür behindertengerechte Hilfsmittel an die
Hand – etwa eine Superbrush-Bürste, mit der man drei Zahnflächen auf einmal effektiv
putzt. Das spart Zeit und strapaziert die Geduld nicht so sehr. Sie zeigen ihnen, wie man
bei einem anderen Menschen antibakterielle Lösungen einsetzt und die Zähne mit Fluor
behandelt. „Und vor allem versuchen wir darauf hinzuwirken, dass sich die Patienten
besser ernähren“, erklärt Haffner. Nach seinen Erfahrungen neigen besonders Menschen mit Behinderungen besonders gerne dazu, sich zwischen den Hauptmahlzeiten Süßigkeiten zu gönnen – das wirkt wie Gift für die Zähne. Möglichst zuckerfreie Ernährung
ist deshalb ein ganz wichtiges Thema. „Die komplette Prävention ist für uns das A & O“,
erklärt Cornelius Haffner, „wenn wir nicht erreichen, dass die Mundpflege adäquat umgesetzt wird, ist unser Konzept gescheitert.“
„Das Kommunikative“, sagt er weiter, „machen wir nicht einfach so nebenbei.“ Es braucht
Gespür und Professionalität und den Willen, sich mit behinderten Menschen auseinanderzusetzen. Die Mitarbeiter haben sich zusätzlich qualifiziert mit Wissen, das ihnen in
Studium respektive Ausbildung nicht regulär beigebracht wird. Angesichts einer zunehmend älteren Gesellschaft mit immer mehr pflegebedürftigen Menschen ein Unding, wie
Haffner meint: „Wir brauchen da eine spezielle Ausbildung.“ Zwar sei der Job nicht leicht,
„aber sie erleben andererseits viele schöne glückliche Momente, ganz sicher.“
In 2012 hat das Team der „Goethe 72“ täglich sechs bis zehn Patienten behandelt,
was gemessen am Aufwand das Maximum ist. Die Krankenkassen bezahlen die Behandlung mit einer festgelegten Pauschale – ganz gleich, ob man eine Stunde operiert
oder nur „Grüß Gott und auf Wiedersehen“ sagt. Die Vergütung reicht allerdings hinten
und vorne nicht, die Universität pumpt Geld in den laufenden Betrieb. Beim Gedanken
an die Finanzen runzelt Cornelius Haffner sorgenvoll die Stirn. „Ich hoffe, dass dieses toll
angenommene und wegweisende Projekt auch zukünftig ausreichend finanziert wird
und uns noch lange erhalten bleibt.“
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Gesundheitsrisiko Arbeitsplatz
Karin Schröder (Name geändert) ist gelernte Näherin und hat in einem Textilverarbeitungs- und Polstereibetrieb gearbeitet. Probleme mit den Lungen hatte sie nie. Bis eines
Tages in ihrem Arbeitssaal Maschinen aufgestellt wurden, die den sogenannten Vandalismusschutz auf Polstersitze von Zugwaggons leimten. „Seitdem war der ganze Raum
mit Dämpfen vollgesaugt“, erinnert sich die 62jährige aus Wernesgrün im sächsischen
Vogtland. Und von da an wurde es schlimm. Die Frau litt unter Atemnot und schwerem
Husten mit teils eitrigem Auswurf. Sie ging zum Hausarzt, der sie krankschrieb. Nach ein
paar Tagen ließen die Beschwerden nach. Und fingen wieder an, sobald sie in ihren Arbeitsplatz zurückkehrte. In dieser Art zog sich das monatelang hin.
„Ich hatte Angst, ich bekomme Lungenkrebs“, sagt sie und das verwundert kaum:
„Mein Mann ist daran gestorben.“ Sie konsultierte einen Lungenfacharzt, der vermutete, dass die Symptome von den Dämpfen verursacht wurden. „Ende 2007 bin ich dann
dauerhaft krank geschrieben worden“, erklärt sie weiter, „da war schon ein Bronchialasthma draus geworden.“ Und dann ging es um die Frage: Berufskrankheit, ja oder nein?
Um das zu klären, wurde Prof. Dennis Nowak eingeschaltet. Der Direktor des Instituts für
Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin am Klinikum der Universität München erinnert sich
noch gut an diesen Fall. „Weil er so knifflig war“, wie er sagt, „und weil er zeigt, dass Arbeitsmedizin oft beharrliche Recherche erfordert.“ Drei Tage und zwei Nächte verbrachte
Frau Schröder im Klinikum der Universität München. „Bei der ersten Untersuchung hatte
sie eine ausgezeichnete Lungenfunktion von 125 Prozent“, erklärt Nowak. Weil bei den
allergologischen Untersuchungen der Hauttest auf Hausstaubmilben positiv war, wurden
auch diese Auslöser in Betracht gezogen. „Ein kleiner Holzweg“, so Nowak. Auch die Provokation mit Methacholin, um eine unspezifische Atemwegsüberempfindlichkeit nachzuweisen, verlief negativ, womit Asthma in den meisten Fällen ausgeschlossen ist.
„Aber da waren eben auch diese Kaschiermaschinen“, sagt Nowak, dessen Recherchen
ergaben, dass sie den Klebstoff Helmitherm RK 99 verwenden. Dieses Produkt enthält
eine sogenannte Isocyanat-Verbindung. Also setzten die Mediziner Frau Schröder in der
Großhaderner Expositionskammer diesem Stoff aus. Prompt verengten sich ihre Atemwege, und zwar dramatisch. „Letztlich ein klarer Fall einer Berufskrankheit“, unterstreicht
Dennis Nowak. Karin Schröder musste ihre Stelle schweren Herzens aufgeben. „Finanziell gebracht hat es mir leider nichts“, sagt sie, „und arbeitslos war ich auch, aber die
Gesundheit geht eindeutig vor und heute bin ich glückliche Rentnerin.“
Die Sächsin hatte Glück. Wer zu lange Isocyanate einatmet, kann ein sehr schweres
Asthma bekommen. „Bei zwei Dritteln der Betroffenen verschwindet das auch nicht
mehr“, klagt Nowak. Und die Stoffe werden zunehmend eingesetzt, vor allem in den Zulieferfirmen der Automobilindustrie. In jenen mittelständischen Betrieben, die meist nicht
in teure Technik investierten, um die Belastung mit Isocyanaten zu senken. Ebenfalls auf
dem Vormarsch: die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung durch berufliche Exposition gegenüber Stäuben, zum Beispiel durch ultrafeine Partikel beim Schweißen – „ein
echtes Risiko für diese Krankheit“, wie der Arbeitsmediziner betont. Baustellen- und Zementstaub nach jüngsten Analysen der Münchner auch. „Wir gucken gerade, ob der Gesetzgeber daraus eine Berufskrankheit machen sollte“, sagt er, „denn dann käme
Schwung in Richtung Prävention am Arbeitsplatz.“
Prof. Dr. Dennis Nowak
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Asthma- und COPD-Fälle sehen die Ärzte häufig in ihrer Ambulanz in der Medizinischen
Klinik IV am Campus Innenstadt. Atemwegs- und Lungenerkrankungen zählen zu den
Schwerpunkten, also auch Lungenkrebs, der meist erst Jahrzehnte nach einer Exposition
mit krebserregenden Stoffen ausbrechen kann. „Hier eine arbeitsbedingte Ursache nachzuweisen, ist besonders schwierig“, sagt Nowak, „wir fahnden da mit einer langen und
akribischen Liste, ob der Patient jemals an einem seiner Arbeitsplätze Kontakt mit solchen Substanzen hatte. Da fallen den Leuten oft Betriebe oder Arbeitsstoffe ein, die sie
schon vergessen hatten.“ Für sehr alte Patienten haben die Ärzte gar eine Bildersammlung mit Arbeitsplätzen parat: „Vieles kriegen wir tatsächlich noch raus.“ Was für die
Betroffenen im Zweifel bedeutet: Sie oder ihre Hinterbliebenen erhalten eine Rente von
der Berufsgenossenschaft.
Ganz andere Probleme haben die Jüngeren. Da kommen Auszubildende im Kraftfahrzeughandwerk, die am Ende des zweiten Lehrjahrs zu husten anfangen und sich fragen:
Soll ich die Ausbildung zu Ende machen oder soll ich sie abbrechen? „Hier müssen wir
pneumologisch und arbeitsmedizinisch beraten“, sagt Nowak. Denn wie steht ein junger
Mensch da, wenn er mit 17 Jahren nach einem Hauptschulabschluss mit 3,6 im zweiten
Lehrjahr abbricht?
Gefährlicher Staub beim Flexen
Die Münchner Experten haben sich nach vielen derartigen Fällen zu einer offensiveren
Beratung entschlossen. Nach aller Erfahrung wiegt die Einschränkung nur manchmal
so schwer, dass ein Abbruch sofort geboten wäre, zumal oft noch nicht klar ist, ob der
Husten tatsächlich vom Arbeitsplatz kommt. Wenn die Betroffenen dann nur an leichten
Symptomen leiden, können sie ihre Ausbildung meist beenden. Unter diesen Umständen
müsste man sie mit einem simplen Lungenfunktionsgerät untersuchen, in das sie mehrfach täglich blasen. „Aber sie haben wenigstens erst einmal einen Abschluss in der
Hand.“ Oft melden sich junge Leute, die beispielsweise an Heuschnupfen leiden und
eine Ausbildung als Florist, Lackierer oder Bäcker planen, schon vor der Berufswahl in
der Ambulanz. Sie interessiert, wie wahrscheinlich sie in jenen Berufen an einem Asthma
erkranken könnten.
Basierend auf jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnissen haben die Münchner Forscher
sogar einen Allergierechner entwickelt, den man im Internet aufrufen kann unter
www.allergierisiko.de. Die Nutzer geben alle möglichen Risikofaktoren für eine Allergie
ein – von familiärer Belastung bis sozioökonomischen Status – und bekommen am Ende
ihr persönliches Risiko in einer klaren Prozentzahl ausgedrückt. „Dann kann jeder selbst
entscheiden, ob 15 Prozent für ihn hoch ist oder nicht“, so der Institutsdirektor.
Wissenschaftliche Expertise ist das A&O. Denn meist haben es die Arbeitsmediziner mit
Entscheidungen zu tun, „die den Lebensweg der Menschen fundamental beeinflussen“,
wie Nowak erklärt, „und da tut man gut daran, viel gesichertes Wissen zu haben, um die
Patienten optimal zu beraten.“ Empfehlen die Ärzte auf lauer Datenbasis ihre Patienten,
den Traumjob zu schmeißen oder gar nichts erst anzufangen, „richten wir großen Flurschaden an.“ Zudem sind die Untersuchungsergebnisse wichtig, mitunter entscheidend,
wenn es zu Gerichtsprozessen kommt über Entschädigungen und Rentenansprüche.
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ZAHLEN & FAKTEN
Um neue wissenschaftliche Daten zu bekommen, ist das Institut beteiligt an zwei großen
Studien. Zum einen an einer Studie mit gut 2.000 jungen Menschen, die seit der Kindheit immer wieder bezüglich allergischer Erkrankungen untersucht wurden und jetzt in
den Beruf gehen. „Da können wir bald wunderbar detailliert sehen, was die einzelnen
Teilnehmer an Vorbelastung mitbringen und was dann beim Beruf daraus wird“, erklärt
Dennis Nowak. Zum anderen an einer großen europäischen Studie über Atemwegserkrankungen bei Erwachsenen mit 10.000 Beteiligten. Bei dieser Studie erheben die
Münchner Arbeitsmediziner auch Berufsdaten.
Diese Studien sind für die Arbeitsmediziner eine zentrale Quelle der Erkenntnis. Daneben haben sie einige praxisnahe Projekte am Start, deren Ergebnisse, wie Nowak
schmunzelnd sagt, „auf den ersten Blick nicht so furchtbar anspruchsvoll erscheinen,
die aber enormen Nutzen haben.“ Beispiel: Wie oft muss der Bauer mit Rinderasthma
die Bettwäsche wechseln? Antwort: mindestens einmal die Woche, sonst ist die ins
Schlafzimmer eingeschleppte Allergenmenge so hoch, dass die Atemwegsbeschwerden
wieder anfangen können.
Mindestens genauso wichtig ist die Frage, ob Feinstäube aus Laserdruckern Atemwegs- und Lungenerkrankungen auslösen? „Das ist bislang ungeklärt“, wie Nowak
sagt, der eine Studie mit etwa 70 Probanden in der Expositionskammer in Großhadern
gestartet hat und auf eindeutige Antworten hofft. Dr. Uta Ochmann hingegen hat in einer
anderen Studie beleuchtet, ob Patienten mit berufsbedingten Atemwegs- und Lungenerkrankungen von der stationären pneumologischen Rehabilitation profitieren. In der
weltweit größten Untersuchung ihrer Art hat die Expertin den gesundheitlichen Werdegang von 263 Patienten nach der Reha verfolgt. Sie litten an Asthma, an Silikose und
Asbestose sowie chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung, alles berufsbedingt. Ergebnis: „Alle Patienten erbrachten bessere Leistungen auf dem Ergometer“, betont Uta Ochmann, „und auch die Muskelkraft von Beinen und Händen stieg deutlich.“ Beides noch
ein Jahr nach der Reha-Maßnahme.
Außerdem wurden Patienten mit Asthma, COPD und Silikose bei einem weiteren Leistungstest schneller, der Sechs-Minuten Gehstrecke. Die Asbestose-Patienten erzielten
insgesamt die geringsten Fortschritte. Alle Patienten wiederum suchten in den zwölf Monaten nach der Reha weniger Ärzte und andere Therapeuten auf – und litten auch weniger an Atemwegsinfekten. „Kurzum, Reha nutzt“, resümiert Dennis Nowak, „zukünftig
sollte man die stationäre Rehabilitation zum Beispiel mit Lungensportgruppen kombinieren, um die positive Wirkung noch länger zu erhalten.“ Für die Studie erhielt Uta
Ochmann in 2012 den Franz-Kölsch-Preis für hervorragende wissenschaftliche Leistungen in der Arbeitsmedizin.
Bleibt noch eines von Nowaks Lieblingsprojekten, das nicht-invasive Monitoring der Ausatmungsluft. Worum geht es? Krankhafte Veränderungen in Atemwegen und Lungen
anhand bestimmter Stoffe in der Ausatmungsluft so früh wie möglich zu messen und
eine entsprechend frühe Diagnose zu treffen. Das Ziel: Eines Tages zum Beispiel Frisöre
einmal jährlich nur in ein Röhrchen blasen zu lassen, um bei einem hohen Wert gegebenenfalls die Belastung am Arbeitsplatz zu senken.
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MENSCHEN IM KLINIKUM:
Privat-Dozent Dr. Berend Feddersen,
Neurologe in der Klinik und
Poliklinik für Palliativmedizin
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KOMPAKT
Wissenschaftliche Mitarbeiter
Verausgabte Drittmittel
2.318
78.055 T€
Neuberufungen Lehrstuhlinhaber der Fakultät 2012
5
davon im Klinikum der Universität München
3
Habilitationen 2012
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Schlafkrankheit
„Es ist ein Mechanismus, den man getrost als altruistisch bezeichnen darf“, sagt Prof.
Michael Boshart über das, was die vergleichsweise trickreichen einzelligen Trypanosomen veranstalten, wenn sie den Menschen infizieren. „Einige opfern sich für die anderen auf, damit die Infektion letztlich Erfolg hat“, sagt der Arzt und Molekularbiologe
vom Biozentrum der LMU. Zusammen mit einem belgischen Kollegen ist Boshart
dem erstaunlichen Phänomen „absolut zufällig“ auf die Spur gekommen.
Seit zwei Jahrzehnten erforscht der Wissenschaftler jene Trypanosomen, die die
tödliche Schlafkrankheit auslösen. Im tropischen Afrika verbreitet, gibt es für das
Leiden bislang keine Impfung und nur wenige Medikamente mit schweren Nebenwirkungen. Die Trypanosomen sind nachgerade berüchtigt dafür, dass sie der
Körperabwehr immer einen Schritt voraus sind und die molekularen Erkennungsmerkmale für das Immunsystem ständig sehr flexibel variieren.
Prof. Dr. Michael Boshart
© Digital Micrograph, Gatan Inc.
Die Reise der Parasiten in den Körper beginnt, wenn die blutsaugenden Tsetse-Fliegen zustechen und ihre gefährliche Fracht ins Blut entlassen. Bis das Immunsystem
erste gezielte Abwehrstoffe (Antikörper) gegen die Eindringlinge produziert, dauert
es ein paar Tage. Zuvor greift allerdings schon die erste Abwehrlinie des Körpers,
das unspezifische angeborene Immunsystem, mit seinen Botenstoffen und Fresszellen vor allem in der Leber an und eliminiert einen Teil der Trypanosomen – das Kanonenfutter. Denn die sterbenden Einzeller laufen förmlich aus und setzen ein Enzym
frei, das auf ihrer Oberfläche hockt. Diese „Adenylatcyclase“ wird durch die Freisetzung angeschaltet und sorgt für die Herstellung des Botenstoffes cAMP, der den angreifenden Immunzellen befiehlt: Attacke stoppen!
Trypanosom-Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme: Prof. Dr. Gerhard Wanner, Biozentrum
der LMU
„Das passiert auch tatsächlich“, staunt Boshart. Und zwar so: cAMP schaltet in den
Fresszellen das Signalprotein Proteinkinase A an, welches die Aktivierung des ImmunBotenstoffs TNF-Alpha durch Eindringlinge unterdrückt. Ohne TNF-Alpha versiegt
die Gegenwehr des Immunsystems: freie Bahn für die verbleibenden Parasiten. Die
Infektion läuft. „Solche altruistischen Akte sind kürzlich auch unter Bakterien beschrieben worden“, erklärt der Forscher, „wir haben den Mechanismus erstmals bei
einem Einzeller mit Zellkern entdeckt.“ Den Beweis erbrachten die Forscher, als sie
Trypansomomen genetisch so veränderten, dass sie weniger Adenylatcyclasen herstellen. Diese Trypanosomen verloren ihre Infektiösität. Dass die Oberfläche der Einzeller mit Adenylatcyclasen übersät ist, wussten die Wissenschaftler schon lange,
rätselten aber ob deren Funktion.
Trotzdem interessiert sich Bosharts Team nun mehr für die cAMP Signalübermittlung innerhalb der Parasiten. Sie zu blockieren, verspricht womöglich mittel- bis langfristig einen neuen therapeutischen Ansatz gegen die Schlafkrankheit, weil sie einen
molekularen Signalweg betrifft, der sich bei Trypanosomen und Menschen fundamental unterscheidet. Es wäre eine Behandlung, auf die viele Menschen in Afrika
warten.
Salmon, D. et al (2012). Adenylate cyclases of Trypanosoma brucei inhibit the innate immune response of
the host. Science 337, 463-466.
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Nebennierenkarzinom
Das Nebennierenkarzinom ist ein besonders heimtückischer, weil schwer zu beherrschender Tumor: Schon bei der Erstdiagnose hat der Krebs bei einem Drittel
der Patienten in andere Organe wie Leber und Lungen gestreut. Zumindest aber können die Patienten jetzt darauf bauen, dass sie die best verfügbare Therapie bekommen. Denn jetzt wissen die Ärzte: Eine Viererkombination aus den Medikamenten
Mitotane, Etoposid, Doxorubicin und Cisplatin ist deutlich effektiver als die Behandlung mit einer Zweierkombination aus Mitotane und Streptozotocin”, wie Prof. Martin
Fassnacht erklärt. Der Endokrinologe aus der Medizinischen Klinik IV war federführend
an einer Studie beteiligt, die alle Zweifel geklärt hat.
Zwar erkranken am Nebennierenkarzinom in Deutschland jährlich nur 80 bis 120
Menschen, womit das Leiden nach Maßstäben der Weltgesundheitsorganisation zu
den seltenen Erkrankungen gehört. Doch trifft dieser Tumor oft auch junge Menschen
im Alter von 20 bis 40 Jahren. Hat der Primärtumor einmal Metastasen gebildet, bricht
der Krebs nach der Operation – so sie überhaupt möglich ist – meist wieder aus.
An der seit 2004 laufenden Studie waren insgesamt 304 Patienten mit fortgeschrittenem Nebennierenkarzinom beteiligt, die in zwölf medizinischen Zentren in
Europa, Australien und den USA betreut wurden. Allein 103 Patienten kamen aus
Deutschland. „Unsere Studie hat mehr Patienten untersucht als alle bisherigen Chemotherapie-Studien beim Nebennierenkarzinom zusammen“, betont Martin Fassnacht. Verglichen wurden die beiden vielversprechendsten Therapiestrategien. Ein
Jahr nach Beginn der Behandlung lebten noch 26 Prozent der Patienten mit der Viererkombination, ohne dass die Erkrankung vorangeschritten war. In der Gruppe mit
der Zweierkombination traf das nur für sieben Prozent der Studienteilnehmer zu.
Überdies verkleinerte sich die Tumormasse bei den Patienten mit Viererkombination
deutlich öfter. „Bei vergleichbaren Nebenwirkungen hat sich die Viererkombination
als klar überlegen erwiesen“, sagt der Mediziner, „sie hat sich jetzt als Standardtherapie bei dieser Erkrankung durchgesetzt.“ Das ist die gute Nachricht.
Die schlechte: Die Daten haben gezeigt, dass die Prognose der Patienten noch
schlechter ist als die Experten gedacht haben. Die Überlebenszeit geht durchschnittlich nicht über zwölf bis 15 Monate nach Beginn der Chemotherapie hinaus.
„Das ist die Kehrseite der Medaille“, erklärt Fassnacht, „das beste, was wir haben, ist
noch immer schlecht.“ Die an der Studie beteiligten Zentren arbeiten deshalb daran,
die Therapie zu verbessern. Weil die internationalen Zentren nun so gut vernetzt
seien, erwartet Fassnacht auch einen entscheidenden Schub mit effektiveren Behandlungen. Beim Punkt Früherkennung bleibt der Münchner Mediziner indes skeptisch. Zwar lassen die Tumoren mit bildgebenden Verfahren und Urindiagnostik
inzwischen theoretisch gut erkennen. „Aber in der Praxis wird niemand für einen so
seltenen Tumor ein flächendeckendes Früherkennungsprogramm etablieren.“
Fassnacht M et al (2012) Combination Chemotherapy in Advanced Adrenocortical Carcinoma. N Engl J
Med., 366 (23): 2189-97
Prof. Dr. Martin Fassnacht
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Mantelzell-Lymphom
Als „spektakulär“ bezeichnet Prof. Martin Dreyling die neue sogenannte Erhaltungstherapie für Patienten mit Mantelzell-Lymphom: „Gegenüber der bisherigen Standardtherapie verlängert sich die Überlebenszeit der Patienten deutlich“, sagt der Arzt
von der Medizinischen Klinik III am Campus Großhadern, „und das bei erheblich besserer Lebensqualität.“
Prof. Dr. Martin Dreyling
Das Mantelzell-Lymphom ist eine von mehreren bösartigen Erkrankungen des Knochenmarks und relativ selten. Die entarteten Zellen breiten sich nicht nur im Knochenmark selbst aus, sondern auch in Milz und Blut. Weil die meisten Betroffenen älter
als 60 Jahre sind, können sie nicht mit aggressiver Chemotherapie behandelt werden.
Entsprechend erhalten die Patienten vier bis acht Zyklen einer weniger aggressiven
Chemotherapie und das Medikament Rituximab – einen Antikörper, der über verschiedene Wirkmechanismen die Lymphom-Zellen abtötet. Diese Behandlung allein
kann die Krankheit aber nur durchschnittlich zwei bis drei Jahre in Schach halten.
„Deshalb setzen wir auf die Erhaltungstherapie“, betont Dreyling. Sie soll die krankheitsfreie Zeit ausdehnen. Bis vor kurzem gaben die Mediziner ihren Patienten das
Medikament Interferon-Alpha, das das Immunsystem der Betroffenen gegen die bösartigen Zellen stimulieren soll. Doch die Nebenwirkungen – am häufigsten grippeähnliche Symptome – sind so stark, dass viele Patienten die Behandlung vorzeitig
abbrechen. Rituximab ist deutlich besser verträglich. „Dass es darüber hinaus beim
Mantelzell-Lymphom so hervorragend wirkt, hatten wir nicht vermutet“, sagt der Experte.
Doch zu eindeutig sind die Daten der sogenannten MCL-Elderly-Studie. Federführend koordiniert wurde sie von Martin Dreyling und der Studienzentrale der „German
Low Grade Lymphoma Study Group“ unter Prof. Wolfgang Hiddemann von der Medizinischen Klinik III. An der Studie haben 560 Patienten aus acht europäischen Lymphom-Zentren teilgenommen. Sie erhielten zunächst entweder eine R-CHOP
bezeichnete Therapie mit vier chemotherapeutischen Wirkstoffen plus Rituximab oder
eine R-FC genannte Behandlung mit zwei Chemotherapeutika plus Rituximab. „RCHOP war besser“, sagt Dreyling. Die Immunchemotherapie drängte das Lymphom
von 316 Patienten vollständig oder teilweise zurück. Sie wurden danach entweder alle
zwei Monate mit einer Rituximab-Spritze oder einmal wöchentlich mit einer InterferonAlpha-Injektion behandelt, und zwar so lange bis die Krankheit wieder ausbrach.
Prof. Dr. Wolfgang Hiddemann (2. v. r.)
und Mitarbeiter
Ergebnis: Die durchschnittliche krankheitsfreie Zeit unter Rituximab betrug 75 Monate, unter Interferon-Alpha nur 27 Monate. „Nach vier Jahren“, erklärt Dreyling,
„hatten 87 Prozent der Patienten in der Rituximab-Gruppe überlebt und nur 63 Prozent der Patienten in der Interferon-Gruppe.“ Der Lymphom-Experte hält die Daten
für überzeugend. Andere Fachleute auch: Der Medizinische Dienst der Krankenkassen hat die Erhaltungstherapie mit Rituximab als Standard anerkannt, die entsprechenden medizinischen Fachgesellschaften in Europa ebenfalls.
Kluin-Nelemans HC et al (2012) Treatment of older patients with mantle-cell lymphoma. N Engl J Med,
367(6):520-31
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ZAHLEN & FAKTEN
Vitreomakuläre Adhärenz
Immer wenn im Blut bestimmte Proteine abgebaut werden, ist unter anderem das
Enzym Plasmin zuständig. Die Forschung hat die körpereigene Substanz leicht verändert, um sie stabil zu halten und mit einer definierten Dosis für die Therapie von
Augenerkrankungen zu nutzen: der Glaskörperanhaftung an der Netzhaut, im Fachjargon vitreomakuläre Adhärenz genannt. Sie geht einher mit Symptomen der Sehverschlechterung. Eine Sonderform ist das Makulaforamen am Punkt des schärfsten
Sehens in der Netzhaut. Genau dort ist die Retina durch die Glaskörperanhaftung dermaßen verzogen, dass ein scheinbares Loch entsteht. Dadurch verlieren die Patienten stark an Sehschärfe.
„Wo bisher nur eine Operation half“, sagt Prof. Anselm Kampik, „kann in vielen Fällen jetzt eine einzige Injektion in den Glaskörperraum mit diesem neuen Wirkstoff
Ocriplasmin die Glaskörperadhärenz lösen und zu einem Verschluss des Makulaforamens führen.“ Das hat eine Studie gezeigt, an der die Augenklinik des Klinikums der
Universität München wesentlich beteiligt war. Zudem haben die Forscher auch im
Vorfeld der Studie grundlegende Mechanismen zum Thema aufgeklärt. Der Direktor
der Klinik hält das neue Medikament für einen grundsätzlich neuen Ansatz in der
Therapie dieser Erkrankungen. „Bisher konnten wir den Patienten nur helfen, indem
wir den Glaskörper entfernt haben“, erklärt Kampik.
Prof. Dr. Anselm Kampik
Bei der symptomatischen vitreoretinalen Adhärenz heftet sich Kollagen aus dem Glaskörper an die Oberfläche der Netzhaut, wodurch sie sich verzieht. Das stört ihre Funktionsfähigkeit. Diese Adhärenz wird durch die Moleküle Laminin und Fibronektin
vermittelt. Ocriplasmin „verdaut“ die beiden Moleküle, löst also die Verbindung des
Glaskörpers mit der Netzhaut. Für die Ocriplasmin-Studie haben weltweit verschiedene Augenkliniken mehrere hundert Patienten mit symptomatischer vitreomakulärer Adhäsion rekrutiert. Manche der Studienteilnehmer hatten ein Makulaforamen.
Diagnostiziert wurden diese Patienten mit Hilfe der Optischen Kohärenztomographie,
die die Schichten der Netzhaut und der Grenzschicht zwischen Netzhaut und Glaskörper sichtbar macht.
464 Augen wurden mit einer einmaligen Ocriplasmin-Injektion in den Augapfel
behandelt, 188 Augen mit einer Injektion, die nur ein Placebo enthielt. Vier Wochen
nach der Therapie kontrollierten die Ärzte die Effekte. In fast 27 Prozent der Fälle
löste sich unter Gabe des Medikaments die vitreoretinale Adhärenz. „Sogar in 40 Prozent der Fälle schlossen sich die Makulaforamina“, sagt Kampik. Die Wirkung gegenüber der Placebo-Injektion war signifikant. Nach sechs Monaten lag die
Sehleistung der erfolgreich behandelten Patienten deutlich über den anfänglich gemessenen Werten. „Die Nebenwirkungen waren erstaunlich unbedeutend“, erklärt
der Direktor der Augenklinik weiter. Es kam häufiger vorübergehend zu leichten Augenschmerzen, Lichtblitzen oder verschwommenen Sehen.
Die amerikanische Medikamentenzulassungsbehörde FDA hat Ocriplasmin bereits
zugelassen. Das europäische Pendant, die EMA, hat einen positiven Vorbescheid für
die Zulassung in 2013 erteilt.
Stalmans P, Benz MS, Gandorfer A, Kampik A, Girach A, Pakola S, Haller JA; MIVI-TRUST Study Group
(2012), Enzymatic vitreolysis with ocriplasmin for vitreomacular traction and macular holes, N Engl J Med.,
367(7):606-15.
Optische Kohärenztomographie
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Spontanabort
Es gibt Frauen, die zwar leicht schwanger werden, aber ihr Kind in den ersten
drei bis vier Monaten verlieren. „Das gilt für etwa fünf Prozent der Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch“, sagt Prof. Christian Thaler vom Hormon- und Kinderwunschzentrum am Campus Großhadern. Warum sie unter solchen immer
wiederkehrenden Spontanaborten leiden, bleibt selbst nach intensiver Untersuchung
oft im Dunkeln. Allerdings hat Thaler zusammen mit seiner Mitarbeiterin Dr. Nina
Rogenhofer zumindest eine Ursache des rätselhaften Phänomens gefunden: Manche
der Frauen produzieren offenbar Abwehrstoffe (Antikörper) gegen den Mutterkuchen,
den Trophoblasten.
Prof. Dr. Christian Thaler
Dr. Nina Rogenhofer
Der Trophoblast stellt das Grenzgewebe zwischen dem eigentlichen Embryo, der Gebärmutterschleimhaut und dem mütterlichem Blut dar. Er bedeutet für den Körper
der Mutter, rein immunologisch gesehen, einen Fremdkörper, weil seine Zellen zur
Hälfte durch väterliche Gene bestimmt sind. Die Natur hat allerdings dafür gesorgt,
dass der Trophoblast keine der klassischen Transplantationsantigene auf seiner Oberfläche präsentiert, auf die sich das Immunsystem etwa bei Empfängern von Organtransplantaten förmlich stürzen würde. Sonst würde kein Kind geboren.
Aber keine Regel ohne Ausnahme: Zuweilen „exprimiert“ der Trophoblast trotzdem
einige Antigene, die dann durch Antikörper erkannt werden. Fällt die Abwehrreaktion
nur schwach aus, kommen gesunde Kinder zur Welt. Doch sie kann auch fatal enden:
Bei 17 Prozent der Frauen mit zwei oder mehr aufeinanderfolgenden Aborten entdeckten die Münchner Forscher diese Antikörper im mütterlichen Blut. „Und sogar
bei 34 Prozent der Frauen mit drei oder mehr aufeinanderfolgenden Fehlgeburten“,
wie Christian Thaler betont. Ob sich die Antikörper gegen die väterlich geprägten Bestandteile des Trophoblasten richten oder versehentlich gegen eigene mütterliche
Anteile, bleibt unklar. Was sich aber abzeichnet: Wenn die Antikörper am Mutterkuchen binden, stoppen die dortigen Zellen die Produktion des Schwangerschaftshormons HCG. „So wird verständlich, warum die Schwangerschaft zugrunde geht“, sagt
Nina Rogenhofer.
Womöglich bekommen die betroffenen Frauen bald gezielte Hilfe. Schon seit einigen Jahren geben die Mediziner Frauen mit mehreren Aborten sogenannte gepoolte
polyvalente Immunglobuline – gebräuchliche Gemische von Antikörpern aus Spenderinnen-Blut. „Manche der behandelten Frauen gebären dann gesunde Kinder, andere nicht“. sagt Thaler, „ohne dass wir wussten, warum das so ist“. Nun deuten
jüngste Studien an: Womöglich profitieren nur jene Frauen von der Therapie, die Antikörper gegen den Trophoblasten entwickeln. Offenbar blockieren die Antikörper des
Therapie-Cocktails die für die Schwangerschaft tödlichen Antikörper, die dann nicht
mehr an den Mutterkuchen binden können. „Wir hatten jetzt einige Schwangerschaften, die auf diese Weise positiv ausgingen“, erklärt der Arzt – was, wissenschaftlich gesehen, nicht den Effekt der Therapie beweist. Dafür braucht es eine
größere Studie. Ob und wann sie kommt, steht noch nicht fest.
Rogenhofer N et al (2012) Antitrophoblast Antibodies are associated with recurrent miscarriage, Fertll Steril, 97(2): 361-366
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ZAHLEN & FAKTEN
Magenschleimhautentzündung
Dass Bakterien zunehmend resistent gegen Antibiotika werden, besorgt Mediziner
seit Jahren. Entsprechend suchen Forscher händeringend nach neuen Therapien, um
bakterielle Infektionen auch zukünftig effektiv zu bekämpfen. Das Team von Prof. Rainer Haas vom Max-von-Pettenkofer-Institut der LMU ist einer neuen Behandlung
gegen das Bakterium Helicobacter pylori ein Stück näher gekommen. „Zumindest in
ersten Versuchen mit Zellkulturen haben wir die Injektion eines Giftstoffes verhindert, den die Bakterien über ein spezielles System in die Magenschleimhautzellen
spritzen“, sagt der Mikrobiologe. Dieser Giftstoff namens CagA stört dort bestimmte
molekulare Signalwege, sodass letztlich ein Tumor erwachsen kann.
Seit 1994 gilt Helicobacter pylori offiziell als krebsauslösendes Bakterium. Meist
infizieren sich die Menschen schon im Kindesalter mit dem Keim, der sich dann im
Magen einnistet. Bei vielen Infizierten löst Helicobacter irgendwann eine schmerzhafte Magenschleimhautentzündung aus. Knapp ein Fünftel der Patienten leidet mehrfach an solch einer Gastritis. Einige von ihnen erkranken schließlich an einem
Magentumor.
Prof. Dr. Rainer Haas
Allerdings meist nur jene Patienten, die eine aggressive Form des Bakteriums in sich
tragen. „Diese besonders pathogenen Stämme sind gekennzeichnet durch das molekulare Sekretionssystem cag-TypIV“, sagt Haas. Sein Team hat diesen Komplex aus
etwa 30 Proteinen schon vor Jahren entdeckt. Er funktioniert wie eine Spritze, mit
dem die Bakterien den Giftstoff CagA in die Magenschleimhautzellen injizieren. Eigens dafür bauen die Bakterien die molekularen Injektionsnadeln auf ihrer Oberfläche auf. CagA bindet dann an ein bestimmtes Protein auf der Oberfläche der Zellen,
das Integrin.
Seit Jahren interessiert Haas die dreidimensionale Struktur von CagA. Die Münchner haben sich deshalb mit einem französischen Kollegen verbündet, der letztlich in
einer jahrelangen „Riesenaktion“, so Haas, aufgeklärt hat, wie das Protein in 3D aufgebaut ist. „CagA hat eine einzigartige Struktur, wie kein anderes Eiweiß“, sagt der
Forscher. Dessen Team hat dann die neuen Informationen genutzt und genau jenen
Bereich des Proteins im Labor nachgebaut, der mit dem Integrin Kontakt aufnimmt.
Dieses Protein-Fragment (Peptid) haben die Forscher zu Helicobacter-Bakterien gegeben, die gerade dabei waren, Magenschleimhautzellen zu infizieren. Ergebnis: Das
Peptid war schneller und hat die Kontaktstelle des Integrins blockiert. So konnten die
Keime ihren Giftstoff nicht mehr injizieren.
Wann immer möglich, behandeln Mediziner Gastritis-Patienten mit einem Antibiotika-Cocktail, um Helicobacter zu vernichten. Doch vielfach widerstehen die Bakterien
inzwischen der Behandlung. „Wir suchen jetzt ein Molekül, das genau wie das Peptid die Kontaktstelle im Magen von Patienten blockieren kann“, sagt Rainer Haas. Das
Peptid selbst ist dazu nicht geeignet: Im Magen würde es einfach verdaut.
Kaplan-Türköz, B. et al (2012) Structural insights into Helicobacter pylori oncoprotein CagA interaction
with beta1 integrin. Proc Natl Acad Sci USA, 109:14640-14645.
Isolierte Magenschleimhautzellen
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Prostatakarzinom
Dem Curry-Gewürz gibt Curcumin seine satte orange-gelbe Farbe, als Geschmacksträger ist es weithin geschätzt. Gut möglich, dass der Stoff demnächst auch in der
westlichen Medizin Karriere macht: als Mittel in der Krebsbehandlung. „In unseren
Studien haben wir ermittelt, wie Curcumin die Bildung von Metastasen beim Prostatakarzinom verhindert“, erklärt Privat-Dozentin Dr. Beatrice Bachmeier vom Institut
für Laboratoriumsmedizin der LMU – und sieht therapeutische Perspektiven.
Privat-Dozentin Dr. Beatrice Bachmeier
Schon seit 5.000 Jahren wird der Wirkstoff in der ayurvedischen Medizin Asiens
eingesetzt, vorzugsweise um Entzündungen zu bekämpfen. „Mit beachtlichen Erfolgen“, wie die Wissenschaftlerin unterstreicht. Naturheilkundler nutzen das aus der
Gelbwurzel isolierte Mittel auch in der Tumorbehandlung. So begann sich auch die
moderne Forschung für Curcumin zu interessieren, „wobei wir ja heute wissen, „dass
viele Krebsarten mit chronischen Entzündungen in und um das Tumorgewebe einhergehen.“ Die Krebszellen kommunizieren mit den Entzündungszellen. Bestimmte
Botenstoffe werden ausgeschüttet, die das Tumorwachstum unterstützen.
Zunächst hatte das Team um Bachmeier nachgewiesen, dass der Pflanzenstoff die Bildung von Tochtergeschwulsten beim Brustkrebs bremsen kann. Jetzt ist das auch beim
Prostatakarzinom gelungen. In dieser 2012 veröffentlichten Studie haben die Forscher
zudem erstmals detailliert ermittelt, wie der schützende Effekt vermittelt wird. Brustund Prostatatumorzellen produzieren übermäßig ein Protein namens NF-KappaB, das
in den Zellkern wandert. Dort sitzen die Gene, die die Bauanleitung für die Produktion
von Proteinen und anderen Molekülen tragen. Um die Herstellung bestimmter Proteine
zu starten, dockt NF-KappaB an die Gene. Auf diese Weise wird auch die Produktion der
Entzündungsmoleküle CXCL1 und CXCL2 geregelt, die wiederum Proteine regulieren,
die bei der Bildung von Tochtergeschwulsten eine Rolle spielen. „Curcumin blockiert
NFKappaB, das darauf hin nicht in den Zellkern gehen kann“, sagt Beatrice Bachmeier.
Die Produktion der beiden CXCL-Moleküle bleibt aus, entsprechend ist die Metastasierung in die Lungen zumindest bei Mäusen im Tierversuch „deutlich gehemmt.“
Curcumin / Gelbwurzel
Die Wissenschaftlerin bezeichnet Curcumin als eine „tolle Substanz“, weil sie kaum
Nebenwirkungen hat – selbst bei hohen Dosen bis acht Gramm täglich. Jüngst hat das
Forscher-Team eine erste Studie mit Prostatakrebs-Patienten gestartet, die auf keine
gängige Therapien mehr ansprechen. „Selbst bei diesen Patienten sehen wir teilweise
noch eine Verbesserung“, erklärt Bachmeier. „Curcumin soll keinesfalls die gängigen
Krebstherapien ersetzen, sondern nur ergänzen“, sagt die Chemikerin weiter. Bei noch
therapie-fähigen Tumoren könne Curcumin möglicherweise die Wirkung der „klassischen“ Therapien verstärken. In der primären Prävention – also bevor ein Tumor entsteht – sei es in Risiko-Gruppen uneingeschränkt zu empfehlen. Für eine vorbeugende
Behandlung kämen etwa Männer mit gutartiger Prostatavergrößerung in Frage, die später zu Prostatakrebs entarten kann. Auch Frauen mit familiär hohem Brustkrebsrisiko
könnten Curcumin präventiv schlucken. Alle potenziellen Anwendungen müssen zuvor
allerdings in Studien getestet sein: „.Genau das planen wir mittel- bis langfristig.“
Killian PH et al. (2012) Curcumin inhibits prostate cancer metastasis in vivo by targeting the inflammatory
cytokines CXCL1 and -2. Carcinogenesis. 33(12):2507-19
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ZAHLEN & FAKTEN
Autoimmunerkrankungen
Wer an bestimmten Autoimmunerkrankungen wie der Schuppenflechte leidet, entwickelt besonders leicht eine Atherosklerose – also entzündliche Ablagerungen
(Plaques) in den Gefäßen, die schlimmstenfalls den Blutfluss blockieren. Dann schlagen
Herz- oder Hirninfarkt zu. Irgendwie müssen sich also die krankheitsauslösenden Mechanismen ähneln. Nur wie? Das Rätsel hat Dr. Yvonne Döring vom Institut für Prophylaxe und Epidemiologie der Kreislaufkrankheiten zusammen mit Kollegen der Universität
Würzburg gelöst. Bindeglied zwischen den beiden scheinbar grundverschiedenen
Phänomenen sind bestimmte Zellen des unspezifischen angeborenen Immunsystems,
die plasmozytoiden dendritischen Zellen (pdZ). „Auch die Atherosklerose“, sagt die Biomedizinerin, „ist in gewissem Maße eine Autoimmerkrankung.“ Selbst bei Leuten, die
nicht an einer der „klassischen“ Autoimmunerkrankungen leiden.
Dr. Yvonne Döring
Bis eine Plaque letzten Endes lebensgefährlich wird, vergehen meist Jahrzehnte ohne
Symptome. Trotzdem haben die entzündlichen Prozesse in den Gefäßwänden längst
begonnen, auch bedingt durch die pdZ. Im gesunden Menschen aktiviert jede bakterielle oder virale Infektion diese Immunzellen, die dann den Botenstoff Interferon-Alpha
ausschütten, was eine unspezifische Immunantwort im Sinne einer Entzündung gegen
die Erreger auslöst. Infolge einer versehentlichen Reaktion der Zellen auf körpereigene
Proteine, werden die pdZ auch bei Autoimmunerkrankungen aktiviert.
Und selbst in atherosklerotischen Plaques finden Wissenschaftler diese Zellen, ohne
dass der Körper gegen Keime kämpft. Warum? Yvonne Döring und ihre Kollegen erzeugten in speziellen Mäusen anfängliche Plaques in den Gefäßen. Die atherosklerotischen Prozesse verlangsamten sich aber, als die Forscher durch einen Trick die pdZ
ausschalteten. Sie verstärkten sich umgekehrt, wenn die Zellen durch bestimmte Komplexe stimuliert wurden.
Diese Komplexe entstehen immer im Körper, und zwar an allen Stellen, wo entzündliche Vorgänge laufen, etwa bei der Psoriasis, aber auch bei jeder Erkältung. Dann wandern laufend beispielsweise neutrophile Granulozyten in das entzündete Gewebe ein
und sterben wieder ab. Wird der entstehende zelluläre Schrott nicht rasch genug entfernt, liegt körpereigene Erbsubstanz DNA frei vor, die sich zügig mit anderen Proteinen und Molekülen zu eben jenen Komplexen verbinden. „Diese ausschließlich
körpereigenen Komplexe stimulieren die pDZ“, sagt die Biomedizinerin, „ein normaler
und unvermeidlicher Vorgang.“ Die dabei freigesetzten Botenstoffe forcieren dann auch
die atherosklerotische Entzündung, zumindest wenn schon eine schädigende Läsion in
der Gefäßwand vorliegt. Immer spielen die PdZ eine tragende Rolle.
Dieser Mechanismus gehört zum menschlichen Leben, erklärt Döring. Deshalb hält sie
auch die Atherosklerose in gewisser Weise für unvermeidlich und „eine Begleiterscheinung natürlicher Prozesse.“ Man könne nur versuchen, sie möglichst begrenzt zu
halten. Mit den üblichen Verdächtigen: beispielsweise Sport oder gesunde Ernährung.
Yvonne Döring et al (2012) Auto-Antigenic Protein-DNA Complexes Stimulate Plasmacytoid Dendritic Cells
to Promote Atherosclerosis, Circulation, 125: 1673-1683
Mausaortenwurzel (horizontaler Schnitt), abgebildet sind die drei Herzklappen, Schaumzellen in
den atherosklerotischen Läsionen erscheinen grün
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Gentherapie
Die Gentherapie hatte lange keinen guten Ruf: zu ineffektiv, zu große Nebenwirkungen. Einige Patienten sind sogar wegen der Behandlung an Krebs erkrankt und
gestorben. Seitdem wussten die Forscher: Sie müssen zurück ins Labor und neue
smarte wie sichere Verfahren entwickeln, damit der theoretisch bestechende Heilansatz auch praktisch einmal taugen würde. So auch Stylianos Michalakis vom Zentrum
für Pharmaforschung der LMU. Zusammen mit Kollegen der Universität Tübingen
hat er an „Retinitis pigmentosa“ erkrankte und deshalb nahezu blinde Mäuse zum
Sehen gebracht.
Dr. Stylianos Michalakis
Unter Retinitis pigmentosa fassen Mediziner eine ganze Gruppe von Erkrankungen
zusammen, die einzelne ererbte oder spontan entstehende Mutationen in bislang
mehr als 50 bekannten Genen auslösen. Bei jeder Form ist aber nur jeweils ein Gen
krankhaft verändert. Das Leiden beginnt meist im Jugendalter mit Nachtblindheit. Im
weiteren Krankheitsverlauf engt sich das Gesichtsfeld ein. Und dann erblinden viele
der Betroffenen. Ursache: Durch die Mutationen degenerieren die Licht empfangenden Zellen in der Netzhaut. Zunächst gehen die Stäbchen zugrunde, die Tier und
Mensch bei geringer Helligkeit Sehen ermöglichen. Anschließend auch die extrem
lichtempfindlichen Zapfen, die für die Farbwahrnehmung notwendig sind. „Eine Therapie“, sagt Michalakis, „gibt es bislang nicht.“ In Deutschlang leiden etwa 20.000
Menschen unter der Krankheit.
Die Forscher haben ihren gentherapeutischen Ansatz bei Mäusen mit einer Mutation
in einem der bekannten Retinitis-Pigmentosa-Gene (CNGB1) getestet. Der Krankheitsverlauf der Nager ähnelt dem menschlicher Patienten. Das Ziel der Wissenschaftler: eine gesunde Kopie des Gens in den Zellkern der Stäbchen einzuschleusen,
die die Funktion des defekten Originals ersetzt. Und zwar ohne dass sich das neue
CNGB1-Gen wahllos in das Erbgut einfügt und womöglich Tumoren verursacht.
Therapierte Maus
Dafür benutzten die Forscher sogenannte Adeno-assoziierte Viren, die sie mit dem
therapeutischen Gen beladen hatten. Diese Viren wandern in die Stäbchen ein, klinken ihre Erbsubstanz aber nicht in das Genom der Zellen ein, sondern bleiben gelöst
in der „Suppe“ des Zellkerns. So ergibt sich das Tumor-Problem erst gar nicht. „Dennoch nutzt die Zellmaschinerie sehr potent die Informationen des eingeschleusten
Gens“, freut sich der Wissenschaftler. Die Therapie aktivierte die Produktion von
CNGB1; die Stäbchen reagierten wieder auf Lichtreize. „Besonders wichtig ist, dass
das Gehirn der therapierten Mäuse die neuen Informationen auch korrekt verarbeitet, was wir mit einem Sehtest nachgewiesen haben“, betont Michalakis. Das Verfahren ist also effizient und besticht durch seine lang anhaltende Wirkung. Auch ein
Jahr nach Therapiebeginn wiesen die Forscher den positiven Effekt im behandelten
Teil der Netzhaut nach. Für Stylianos Michalakis ist die Studie ein Riesenschritt nach
vorn, um die Gentherapie bei der Retinitis pigmentosa auch beim Menschen anzupeilen. Bis dahin dürfte es allerdings noch eine Weile dauern.
Koch S et al (2012), Gene therapy restores vision and delays degeneration in the CNGB1(-/-) mouse model
of retinitis pigmentosa, Hum Mol Genet.; 21(20):4486-96
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ZAHLEN & FAKTEN
Rheuma
„Die Therapie der Patienten wird sich mit diesem Medikament erheblich verändern“,
prophezeit Prof. Hendrik Schulze-Koops und meint eine neue Tablette gegen die rheumatoide Arthritis. An dieser Erkrankung leiden allein in Deutschland knapp 650.000
Erwachsene. Das Immunsystem startet immer wieder schubweise Angriffe auf Strukturen der körpereigenen Gelenke, die durch die ständigen Entzündungen langsam zerstört werden. Zudem „sind die Attacken sehr schmerzhaft“, erklärt der Experte von der
Rheumaeinheit des Klinikums.
Seit vielen Jahren hält die moderne Medizin das Leiden mit Antikörpern in Schach
– Substanzen, die Botenstoffe des Immunsystems blockieren. Infolge der Hemmung wird die Körperabwehr gedämpft. Die Beschwerden der Patienten gehen zurück, die Zerstörung der Gelenke und die daraus resultierenden Behinderungen
lassen sich zuverlässig vermeiden. Wermutstropfen: Erstens müssen diese Präparate
ins Blut gespritzt werden, weil die Verdauung die Antikörper außer Gefecht setzen
würde. Zweitens: Sie wirken meist nur optimal, wenn die Ärzte sie zusammen mit
dem Medikament Methotrexat verabreichen. „Aber die meisten Patienten würden liebend gerne auf Methotrexat verzichten“, sagt Schulze-Koops – ein Mittel aus der
Krebsmedizin mit entsprechendem Ruf, das oft Übelkeit und Unwohlsein auslöst.
Das neue Medikament hingegen ist ein sogenanntes kleines Molekül, das man schlukken kann, weil es der Magensäure unbeschadet entgeht. Und es benötigt keinen Beistand von Methotrexat. Das wichtigste aber: Es wirkt genauso gut wie die Antikörper,
wie eine Studie nahe legt, an der sich die Rheumaeinheit des Klinikums stark engagiert
hat. Die Tofacitinib genannte Substanz dringt in bestimmte Immunzellen ein und hemmt
zwei Januskinasen. Das sind Moleküle, die die Signale der Immun-Botenstoffe in den
Zellen mit verarbeiten. Erst diese Prozesse aktivieren das Immunsystem. Das neue Medikament schwächt also ebenso die Körperabwehr – und lindert die Rheuma-Beschwerden deutlich.
Das zeigte die Studie mit 611 Patienten, die drei Monate lang täglich entweder zweimal fünf oder zweimal zehn Milligramm der Substanz schluckten – oder ein wirkungsloses Placebo. In der Zweimal-Fünf-Milligramm-Gruppe besserten sich alle
wichtigen Rheumawerte bei 60 Prozent der Patienten, in der Zweimal-ZehnMilligramm-Gruppe bei 65 Prozent der Teilnehmer, dagegen nur bei 27 Prozent in der
Placebogruppe. „Dosisabhängig entwickelten die Probanden bei der kleineren Dosierung weniger Nebenwirkungen“, betont Hendrik-Schulze Koops. Darum ist in den USA
nur diese Dosis zugelassen worden. Die beobachteten Nebenwirkungen seien bisher
„nicht besorgniserregend“, erklärt der Mediziner: zum Beispiel ein minimaler Anstieg
der Nierenwerte. Oder eine geringe Reduktion von roten und weißen Blutkörperchen.
Und ein gewisses Infektionsrisiko. 2013 wird das Medikament auch in Europa auf den
Markt kommen. Ein weiterer Schritt, sagt Schulze-Koops, „in der sehr erfreulichen Dynamik der Rheuma-Behandlung. Die Patienten werden das annehmen.“
R. Fleischmann et al on behalf of the ORAL Solo investigators. (2012), Tofacitinib monotherapy vs placebo
in rheumatoid arthritis: Phase 3 study. N Engl J Med, 367:495-507
Prof. Dr. Hendrik Schulze-Koops
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MENSCHEN IM
KLINIKUM:
Prof. Dr. Birgit Ertl-Wagner,
Oberärztin im Institut
für Klinische Radiologie
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ZAHLEN & FAKTEN
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IM VERBUND
Gruppenförderinstrumente der DFG
Sonderforschungsbereiche mit Sprecherfunktion: 596, 684, 914
Transregio: TR 05, TR 127, TR 128
Klinische Forschergruppe: 809
Graduiertenkollegs mit Leitungsfunktion: GRK 1091, GRK 1202
Exzellenzinitiative
Exzellenzcluster: CIPSM, MAP, NIM, SyNergy
Graduiertenschule : GSN-LMU
Beteiligung an allen Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung
Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB)/
Deutsches Schwindelzentrum
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42
Doppelte Immunstrategie gegen Tumoren
Auf fünf Säulen steht das „Center for Integrated Protein Sciences Munich“. Und
alle haben sie mit Eiweißen zu tun. Was machen Proteine in der Zelle? Wie leiten sie
Signale weiter? Wie regulieren sie Gene? Wie sieht ihre dreidimensionale Struktur
aus? Wie wirken Nukleinsäuren wie DNA oder RNA mit Proteinen zusammen? Wie
lassen sie sich nutzen, um Krebs zu bekämpfen? Und so weiter.
Prof. Dr. Stefan Endres
Prof. Dr. Thomas Carell
„Wir machen Proteinforschung hoch und runter“, sagt Prof. Stefan Endres, Leiter
der Abteilung für Klinische Pharmakologie am Klinikum der Universät München und
selbst beteiligt am kurzerhand CIPS-M genannten Exzellenzcluster. Wir – das sind
Chemiker, Biologen, Mediziner, und andere Forscher der LMU, des Klinikums der
LMU, der Technischen Universität München und des Helmholtz-Zentrums. Sprecher
des Clusters ist Prof. Thomas Carell von der Fakultät für Chemie und Pharmazie der
LMU. Der gesamte Forschungsverbund „hat in den vergangenen fünf Jahren erfolgreich gearbeitet – mit dutzenden Veröffentlichungen in hochrangigen wissenschaftlichen Journalen wie „Science“, „Nature“ oder „PNAS“. Deshalb standen die Chancen
gut, dass die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder den seit 2007 laufenden
Cluster in 2012 um fünf weitere Jahre verlängern würde. So kam es dann auch.
Auf Seiten der LMU-Medizin partizipieren Prof. Andreas Ladurner von der Physiologischen Chemie und Prof. Peter Becker von der Molekularbiologie des Adolf-Butenandt-Instituts am Verbund (siehe Jahresbericht 2011). Auf Seiten des Klinikums der
Universität München beschäftigt sich Stefan Endres´ Team mit Proteinen des Immunsystems – und wie man sie im Sinne einer Immuntherapie gegen Tumoren nutzen kann. Seit mehr als drei Jahrzehnten erkunden Wissenschaftler weltweit
Strategien, das Immunsystem gegen bösartige Geschwulste „scharf“ zu machen. Normalerweise attackiert die Körperabwehr Krankheitserreger, aber auch entartete Zellen, die dem Organismus gefährlich werden könnten. Doch „erfolgreicher“ Krebs
schafft es, der Aufmerksamkeit der Körperabwehr zu entgehen. Die Tumorzellen sind
dann unsichtbar für die Moleküle und Zellen des Immunsystems. Genauer gesagt:
für beide Immunsysteme des Körpers. Denn wir verfügen über die eigentliche, spezifische Körperabwehr, die maßgeschneiderte Antworten entwickelt. Und eine unspezifische, angeborene Körperabwehr, die im Zuge einer Entzündung Viren,
Bakterien und Krebszellen sozusagen mit Säbel statt feiner Klinge bekämpft.
Stefan Endres’ Team hat dieses unspezfische Immunsystem gegen Dickdarm-Tumore
aktiviert. Nach folgendem Procedere: Die Forscher injizierten in Mäuse eine immunstimulatorische RNA – ein Molekül, das der Erbsubstanz einiger Viren ähnelt. Tatsächlich „geht das Immunsystem jetzt davon aus, dass der Körper mit Viren infiziert
worden ist“, erklärt der Internist. Die RNA bindet nun an „Toll-like-Rezeptoren“ genannte Proteine auf der Oberfläche bestimmter Abwehrzellen. Infolgedessen schüttet das Immunsystem einen Botenstoff namens Interferon-alpha aus, der wiederum
Killerzellen aktiviert. „Die töten dann die Tumorzellen“, sagt Endres. Und zwar nur in
und um die Geschwulst herum. Denn zusammen mit der RNA werden den krebskranken Tieren Moleküle verabreicht, die ausschließlich auf den Tumorzellen zu finden sind. Dadurch richtet sich die Immunantwort nur gegen den Krebs.
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ZAHLEN & FAKTEN
„Im Zuge der Therapie geht die Tumormasse bei den Mäusen zurück“, betont Prof.
Endres. Doch Behandlungsversuche von Tumoren im Körperinneren sind bei Patienten bisher gescheitert. Die Forscher glauben zu wissen, warum. Gibt man Mäusen
den RNA-Cocktail mehrere Wochen lang ohne Unterbrechung, stumpft die Immunantwort ab. Pausiert man hingegen nach einer Woche für sieben Tage mit der Behandlung, attackiert die Körperabwehr den Tumor wieder. „Das Timing entscheidet
mit über die Immunantwort und den Therapieerfolg“, meint Stefan Endres.
Derweil hat seine Arbeitsgruppe das nächste Projekt aufgenommen, bei dem sie zwei
Therapiekonzepte verbinden will. Bispezifische Antikörper sind künstlich geschaffene Proteine und haben zwei „Arme“: In den Körper injiziert, binden sie an einem
Ende T-Zellen, die Tumorzellen töten können. Am anderen Ende sind sie maßgeschneidert, um gezielt an bestimmten Strukturen der Tumorzellen anzudocken. Diese
Antikörper führen also gegen den Tumor gerichtete T-Zellen räumlich an den Krebs
heran“, sagt Endres. Das andere Konzept: die adoptive T-Zell-Therapie. Dabei entnimmt man dem Krebspatienten T-Zellen, stattet sie mit einem Molekül aus, das für
seinen Tumor spezfisch ist, vermehrt die Zellen und spritzt sie dem Patienten zurück.
Bedingt durch den Rezeptor steuern die T-Zellen das Tumorgewebe an und sorgen für
dessen Zerstörung.
Prof. Dr. Peter Becker
Theoretisch klingt das bestechend. Praktisch sind beide Ansätze allein nicht in der
Lage, die Tumorzellen vollständig aus dem Körper zu verbannen. Und sie lösen teils
erhebliche Nebenwirkungen aus. In Tierversuchen kombiniert das LMU-Team nun
beide Strategien, um die Nachteile der einzelnen Therapien zu beseitigen. Die Wissenschaftler geben adoptive T-Zellen und gleichzeitig bispezifische Antikörper. Die
adoptiven T-Zellen werden mit einem Rezeptor beladen, der ein bestimmtes tumorspezifisches Molekül auf der Oberfläche der Magenkrebszellen erkennen kann. Das
eine Ende der bispezischen Antikörper erkennt wiederum ein Molekül, mit dem die
Forscher die Oberfläche der adoptiven T-Zellen markiert haben. Das andere Ende
bindet an ein weiteres Oberflächenprotein auf den Tumorzellen. Auf diese Weise
werden wahrscheinlich besonders viele, nur gegen den Tumor gerichtete T-Zellen im
Krebsherd angereichert.
„Auch diese Behandlung ist kein Allheilmittel“, warnt Endres, „aber im Tierversuch ist die Summe der Wirkungen besser ist als die Summe der Einzelwirkungen
beider Ansätze.“ Die Tumore der Mäuse wuchsen nur bis zu einem Zehntel der Größe
im Vergleich mit Tumoren bei unbehandelten Mäusen. „Wir wollen den genauen
Wirkmechanismus erforschen“, sagt Endres, „Fernziel ist es, die Therapie so zu optimieren, dass alle Tumorzellen verschwinden.“
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Bessere Strahlen für effektivere Medizin
Dr. Anna Friedl
Die einen wie Privat-Dozentin Dr. Anna Friedl wollen mit einer neuen Technologie die
Strahlentherapie für Krebspatienten optimieren, die anderen wie Privat-Dozent Dr. Fabian Bamberg mit dem sogenannten Röntgen-Phasenkontrast die Früherkennung von
Brusttumoren oder Herz-Kreislauferkrankungen. „Da war von Anfang an die Idee, nicht
nur Physik zu machen, sondern das ganze auch in Richtung medizinische Anwendung zu
treiben“, sagt die Leiterin des Bereichs Strahlenbiologie der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Klinikum der Universität München und spricht vom
„Munich Centre for Advanced Photonics“ (MAP). Seit 2007 bereits kooperieren in diesem Exzellenz-Cluster Teams verschiedener Forschungszentren in und um München: das
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, die Technische Universität, die Universität der Bundeswehr, das Helmholtz-Zentrum, das Max-Planck-Institut für Quantenoptik und die LMU
mit ihren Physikern, Geologen, Chemikern und Biologen wie Anna Friedl.
Und Medizinern wie Fabian Bamberg von der Klinik für Radiologie in Großhadern. Der
Röntgenexperte freut sich darüber, dass der Cluster in 2012 um fünf Jahre verlängert
wurde. Langfristiges Ziel: Mit Hilfe der Partner Innovatives zu schaffen. „Wir schauen
ganz fasziniert zu, wie vor unseren Augen zum ersten Mal seit Jahrzehnten eine neue
Form der Bildgebung entsteht“, schwärmt er und meint die Darstellung von Gewebe mit
dem Phasenkontrast.
Im Zuge der konventionellen Röntgen- und computertomografischen Diagnostik schicken
die Mediziner Strahlen durch ein Gewebe. Je dichter dessen Strukturen, desto mehr Strahlen werden verschluckt. Die restlichen aus dem Körper austretenden Strahlen empfängt
ein Detektor, der mit Hilfe moderner Rechnertechnik ein Bild des Gewebes mitsamt seiner krankhaften Veränderungen erzeugt. Doch die Technik eignet sich vorwiegend für
härtere Gewebe wie Knochen. Weiche Gewebe wie in vielen Organen vermag die Magnetresonanz-Tomografie besser abzubilden. Statt wie beim CT Röntgenstrahlen durch
den Körper zu senden, wird das Gewebe bei der MRT einem Magnetfeld ausgesetzt. Doch
auch diese Methode funktioniert keineswegs perfekt und kann beispielsweise die RöntgenMammografie von Brusttumoren nicht ersetzen, weil sie öfter gesunde Gewebestrukturen
als vermeintlich bösartig darstellt. Und: „Idealerweise wollen wir harte und weiche Gewebe kostengünstig und praktikabel mit einem einzigen Gerät in möglichst guter Auflösung zeigen“, erklärt Bamberg.
Der Phasenkontrast könnte irgendwann die Probleme lösen. Das Prinzip: Kohärente –
also streng parallel angeordnete – Röntgenstrahlen sollen durch den Körper gesendet und
deren Wellenablenkungen beim Durchgang durch das Gewebe erfassbar gemacht werden.
Damit lassen sich krankhafte Veränderungen sichtbar machen. Selbst nach fünf Jahren intensiver Forschung steht die Methode noch am Beginn ihrer Karriere. Das Problem: Lange
ließen sich solche kohärenten Strahlen nur mittels riesiger Teilchenbeschleuniger-Anlagen erzeugen. Doch zusammen mit internationalen Kollegen hat Prof. Franz Pfeiffer von
der TU München nun eine spezielle Apparatur entwickelt, die die Anwendung mit herkömmlichen klinisch etablierten Röntgenröhren erlaubt. Die Strahlen der Röntgenröhre
passieren ein Gitter und werden dadurch in kohärente Strahlen umgewandelt. Diese passieren das Gewebe, was zu Veränderungen der Phasenverschiebung führt, die gemessen
werden können. Basierend auf diesem Prinzip haben die Forscher inzwischen einen Phasenkontrast-Scanner für Mäuse gebaut.
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ZAHLEN & FAKTEN
„Ganz begeistert“ gibt sich Bamberg von den ersten Aufnahmen. So konnten die Wissenschaftler Emphyseme in den Lungen der Nager identifizieren – eine Erkrankung des
Atemorgans, die die Radiologen mit ihren herkömmlichen Geräten bislang nicht frühzeitig erkennen können. Die Forscher haben zudem besonders gefährliche Anteile in atherosklerotischen Gefäßablagerungen dargestellt. Auch das ist ein Novum. Und nicht zuletzt
„konnten wir die Grenzbereiche zwischen Tumoren und gesundem Gewebe in der Brust
und selbst kleine Infiltrationen von Krebsgewebe viel besser und genauer darstellen“, betont Bamberg. Das könnte eines Tages eine schonendere und genauere Chirurgie von
Brusttumoren ermöglichen. Und eine exaktere und sichere Früherkennung von Brustkrebs. Bis dahin bleibt allerdings noch viel zu tun. Vor allem wollen die Physiker und Mediziner im MAP-Cluster ihrem eigentlichen Ziel näher kommen: die Röntgenstrahlen mit
Hilfe von Lasern kohärent zu machen und einen kompakten Scanner zu konstruieren.
Privat-Dozent Dr. Fabian Bamberg
Auch Anna Friedl hofft auf Fortschritte in der Lasertechnologie. Allein in Deutschland
behandeln Ärzte alljährlich hunderttausende Krebspatienten strahlentherapeutisch. „Das
funktioniert im Großen und Ganzen gut“, sagt die Biologin, „aber wir können uns ja noch
verbessern.“ Zum Beispiel dank der Therapie mit Kohlenstoff-Ionen und WasserstoffIonen (Protonen). Diese Teilchen lassen sich aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften
genauer im Tumor verabreichen als herkömmliche Strahlen, so dass sie kein benachbartes gesundes Gewebe beschädigen. Damit sie allerdings Gewebe durchdringen und wie
Strahlen wirken können, muss man sie beschleunigen. Dafür braucht es bislang riesige Anlagen, die nicht in den Keller eines gewöhnlichen Krankenhauses passen.
Die neue Idee: Die Ionen mit Hochenergielasern auf Geschwindigkeiten zu bringen, die
für die Therapie notwendig sind. „Dann könnten wir die entsprechenden Anlagen kleiner
und preiswerter machen und weiter verbreiten“, erklärt die Strahlenbiologin. Eine große
technische Herausforderung, die noch Mühen kosten und intelligente Strategien erfordert.
Zwar schaffen es die MAP-Physiker inzwischen, die Teilchen mit ihren Lasern zu beschleunigen. Doch sind die Ionen noch nicht schnell genug für eine Anwendung am Menschen. Und es werden noch unbrauchbare Atome und Moleküle mit beschleunigt, die die
Wissenschaftler wieder „entsorgen“.
Trotzdem „haben wir erstmals gezeigt, dass die derzeit verfügbare Laser-Technologie die
Erbsubstanz von Krebszellen beschädigt“, sagt Anna Friedl. In einer kompakten Versuchsapparatur – sie passt in einen normal-großen Raum – hat der Laser Energiepulse auf
eine Art Folie „geschossen“, die mit Atomen bestückt war. Zuerst lösen sich die negativ
geladenen Elektronen aus den Atomen. Es verbleiben positiv geladene Ionen. Zwischen
Plus und Minus baut sich ein Spannungsfeld auf, in dem sich die positiv geladenen Ionen
beschleunigen. Eine spezielle Apparatur „fischt“ dann die gewünschten Kohlenstoff- und
Wasserstoff-Ionen heraus, die schließlich auf die Zellen treffen.
Das Tempo der Ionen genügte, um zumindest einzelne Zellen sterben zu lassen. „Wir
sehen die erwünschten Strahlenschäden“, unterstreicht die Münchner Forscherin. Und die
eingesetzte Strahlendosis erzeugte offenbar den gleichen Effekt wie Ionen, die von den bisher üblichen Riesenanlagen beschleunigt werden. „Das ist ein wichtiger Punkt für eine
spätere Behandlung von Menschen“, so Friedl. Nun hoffen die Wissenschaftler darauf, in
fünf Jahren die Ionen so weit auf Tempo zu bringen, um ein krebskrankes Tier behandeln
zu können.
Phasenkontrast-Scanner für Mäuse
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Forschen im Grenzbereich
Prof. Dr. Ulrike Gaul
An diesem Projekt haben wir zwei Jahre gearbeitet“, sagt Prof. Ulrike Gaul über das,
was offiziell so heißt: Graduate School of Quantitative Biosciences Munich, abgekürzt
QBM. Dennoch ist die Wissenschaftlerin vom Genzentrum und Department für Biochemie der LMU mehr als zufrieden mit der neuen Graduiertenschule. Im Juli 2012
hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Förderung für fünf Jahre bewilligt. „Mit
dem Geld kann man wirklich etwas auf die Beine stellen“, erklärt die Biochemikerin.
Am 1. November 2012 haben die offiziellen Vorbereitungen für die Einrichtung begonnen. Ab Oktober 2013 starten die ersten 25 Doktoranden mit ihrer Promotion, gefördert mit Stipendien und eingebunden in ein modernes und innovatives
Ausbildungskonzept. Was die Studierenden mitbringen müssen? Ein naturwissenschaftliches Studium mit hervorragenden Leistungen. Vor allem aber brennendes Interesse an interdisziplinären Fragen in den Lebenswissenschaften.
Denn trainiert wird hier der Forscher-Typus der Zukunft, der über den Tellerrand der
eigenen Disziplin hinaus zu blicken vermag. Willkommen sind Chemiker, Biologen,
Physiker, Bioinformatiker, Mathematiker, die in der Graduiertenschule „ein umfassendes Training in den quantitativ und systemisch arbeitenden Lebenswissenschaften bekommen“, so Ulrike Gaul. Prof. Bernd Huber, der Präsident der LMU, hatte der
Biochemikerin vorgeschlagen, eine neue Graduiertenschule im Rahmen der ExzellenzInitiative des Bundes und der Länder aufzubauen. Gespeist aus ihren eigenen Erfahrungen als Wissenschaftlerin und den aktuellen Entwicklungen in der Forschung
erwuchs ein Konzept, das Interdisziplinarität, und vor allem die Verbindung von experimentellen und theoretisch-quantitativen Fachrichtungen, zur zentralen Idee erhebt.
Prof. Dr. Bernd Huber
„Die Doktoranden bearbeiten immer Projekte an der Grenzfläche zwischen zwei Disziplinen“, betont Gaul. Und sie bekommen vor allem im ersten Jahr eine umfassende
Ausbildung in den Grundlagen der beteiligten Fächer. Wenn etwa Physiker oder Bioinformatiker innerhalb der Graduiertenschule promovieren, werden sie auch mit zentralen Konzepten und Methoden der experimentellen Lebenswissenschaften vertraut
gemacht, damit sie ein besseres Verständnis der biologischen Prozesse entwickeln,
die sie beispielsweise mathematisch modellieren sollen. „Die verstehen dann einfach
viel genauer, was sie sich anschauen“, so die Biochemikerin, „was daran leicht oder
schwierig zu messen ist, was die wichtigsten Parameter für die Modellbildung sind.“
Umgekehrt wollen Biochemiker womöglich genomische oder biophysikalische
Experimente machen, die sie selbst auswerten möchten. Dafür erlernen sie in der
Graduiertenschule quantitative Techniken, von den relevanten mathematisch-physikalischen Grundlagen bis hin zum Schreiben entsprechender Datenanalyse-Programme am Rechner.
Mit der Idee im Kopf hat sich Gaul, seinerzeit noch neu an der LMU, „auf eine
kleine Rundreise durch die Fakultäten begeben, um zu sehen, wer an interdisziplinärer Doktorandenausbildung interessiert ist, wer geeignete Forschungsprojekte anbieten kann und Lust und Zeit hat, in der Lehre mitzuwirken“, wie sie sagt. Meist
stieß sie auf offene Ohren, in der Chemie und Biochemie, Physik, Bioinformatik und
der Mathematik. Von Seiten der medizinischen Fakultät beteiligen sich Forscher aus
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ZAHLEN & FAKTEN
der vorklinischen Medizin, von Seiten des Klinikums der Universität München sind es
Prof. Wolfgang Franz von der Medizinischen Klinik I (seit 01.07.2013 Medizinische
Universität Innsbruck) und Prof. Christoph Klein, Direktor des Dr. von Haunerschen
Kinderspitals.
Sie alle sind davon überzeugt, dass die künftige Lebenswissenschaft genau jenen
Typus Wissenschaftler sucht und braucht, der in der Graduiertenschule ausgebildet wird. Denn „die biologischen Wissenschaften werden immer quantitativer und
systemischer“, weiß Gaul. Das heißt beispielsweise: Da werden Millionen Gensequenzen parallel in sogenannten Hochdurchsatzverfahren untersucht, ganze Netzwerke von Proteinen durchforstet und riesige Mengen an Daten erzeugt, die nur mit
intelligenten Analyseverfahren und großer Rechenkraft zu bewältigen sind. „Und auch
wenn man dabei mit entsprechenden Spezialisten zusammenarbeiten will, muss man
doch die jeweils anderen wissenschaftlichen Sprachen lernen und die dahinter stehenden Denkweisen zumindest im Kern begreifen“, erklärt die Münchner Forscherin,
„die Theoretiker müssen lernen, mit den Experimentatoren zu reden und umgekehrt.
Da wirklich ein produktives Gespräch hinzubekommen, das ist die Grundidee der
Schule.“
Prof. Dr. Wolfgang Franz
Thematisch geht es in den Forschungsprojekten der Schule im weitesten Sinne um die
Regulation der Genexpression – wie also die Maschinerie einer Zelle Gene anschaltet und die in ihnen steckende Information nutzt, um Proteine und andere Moleküle
herzustellen, die sie für ihren Stoffwechsel und ihren Aufbau benötigt. Wie die Proteine sich in ihre dreidimensionale Struktur falten und schließlich wieder abgebaut
werden, wie bestimmte regulatorische Proteine mit der Erbsubstanz interagieren.
Und es geht auch darum, die entsprechenden Methoden zu verbessern und zu verfeinern: Wie kann man noch genauer messen und noch realitätsnäher auswerten und
modellieren?
„Alle Promotionsforschungen in der Graduiertenschule hängen insofern zusammen“, betont Gaul, „ohne dass einer dem anderen zuarbeitet.“ Jeder Doktorand bekommt zwei wissenschaftliche Betreuer zugeteilt – einen aus dem Fach, das er studiert
hat (etwa Biochemie) und einen aus dem anderen am Projekt beteiligten Fach (etwa
Bioinformatik). Insgesamt wirken 25 Arbeitsgruppenleiter mit. An jedem Promotionsprojekt sind mithin zwei Labors beteiligt. „Das sind Kooperationen, die zumeist
erst durch die Gründung der Graduiertenschule etabliert werden“, hebt die Initiatorin der Einrichtung hervor.
Im angloamerikanischen Raum hat die Graduiertenschule mit ihrem intensiven Lehrprogramm durchaus Vorbilder, die deutsche Forschungslandschaft bietet bisher kein
vergleichbares Pendant. Noch stecken Ulrike Gaul und ihre Kollegen und Mitarbeiter
mitten in der Vorbereitung. „Das ist sehr spannend. Wenn der Laden einmal läuft,
werden wir 100 Studierende zu betreuen haben. Wir sind auf einem guten Weg, und
ich bin überzeugt: Es lohnt sich.“
Prof. Dr. Christoph Klein
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Nanopartikel transportieren Wirkstoffe
Ein Medikament in die Lungen zu bekommen, klingt vordergründig simpel. Üblicherweise funktioniert das so: Man nimmt einen Arzneistoff, packt ihn in ein Aerosol
– eine Art Gemisch aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen in einem Gas – steckt
das Aerosol in einen geeigneten Inhalator, hält ihn möglichst tief in den Rachen,
drückt auf einen Knopf und sprüht und atmet die ausgepressten Teilchen tief ein. Die
inhalierten Partikel werden von der eingeatmeten Luft getragen und lagern sich dann
in der Lunge ab. „Mit herkömmlichen Medikamenten klappt das alles meist sehr gut“,
sagt Privat-Dozent Dr. Carsten Rudolph vom Dr. von Haunerschen Kinderspital am
Klinikum der Universität München.
Privat-Dozent Dr. Carsten Rudolph
Nicht so, wenn es sich bei dem Arzneistoff um ein Gen handelt – chemisch gesehen
also eine Nukleinsäure wie DNA oder RNA, die sich zusammensetzt aus einer fragilen Kette vieler einzelner Bausteine. Im Exzellenzcluster „Nano Initiative Munich“
(NIM) haben Rudolph und seine Kollegen in den vergangenen Jahre Aerosole geschaffen und getestet, mit denen sich auch solche instabile Nukleinsäuren in die Lungen verfrachten lassen. 2012 haben die zuständigen Bundes- und Landesgremien den
NIM-Cluster um weitere fünf Jahre verlängert. Darin erforschen Mediziner, Physiker,
Chemiker, Pharmazeuten und Computer-Experten der LMU und des Klinikums, der
TU München, des Helmholtz Zentrums München und der Universität Augsburg alle
möglichen Aspekte von Molekülen bis zu einer Größe von 100 Nanometer (Milliardstel Meter). Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist 100.000 bis 200.000 Nanometer dick.
„Das Cluster hat die Nanotechnologie in München inzwischen sehr gut vernetzt“, sagt
Rudolph. Der Mediziner und seine Kollegen denken vor allem an die Therapie der Cystischen Fibrose, der häufigsten Erbkrankheit überhaupt: Jedes 3.000. Baby wird mit
einer CF geboren. Letztlich bedingt durch einen Gen-Defekt, legt sich vor allem zäher
Schleim über die Lungen, nährt Viren und vor allem Bakterien – was zu einer chronischen Infektion und Entzündung führt, die das Organ nach und nach zerstören.
Trotz therapeutischer Fortschritte liegt die mittlere Lebenserwartung bei nur 40 Jahren. Seit Jahren versuchen Wissenschaftler, das defekte Gen durch ein intaktes zu ersetzen. Das Team um Carsten Rudolph hat bereits geeignete RNAs zum entwickelt,
die, einmal im Zielort Lungenzellen angekommen, sicher, effektiv und lange anhaltend
wirken und die Funktion des ausgefallenen CF-Gens kompensieren (siehe Jahresbericht 2011).
Bleibt also das Problem des Transports der RNA in die Lungen. „Langkettige Nukleinsäuren werden sehr schnell zerstört, wenn man sie mit großem Druck in herkömmlichen Aerosolen in die Lungen sprüht“, erklärt Carsten Rudolph. Um die
Nukleinsäuren vor den entstehenden Scherkräften zu schützen und widerstandsfähiger zu machen, haben sie die Forscher gezielt in spezielle Nanopartikel verpackt. Und
zwar so intelligent, dass die Nanopartikel auch die Hindernisse in den Lungen überwinden. Wie ein Schutzschirm liegt über den Lungenzellen eine dünne Flüssigkeitsschicht, die das Organ vor Staubteilchen, schädlichen Stoffen oder Krankheitserregern
bewahrt. „Die Schicht behindert natürlich auch ein Nanopartikel, das mit einer RNA
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ZAHLEN & FAKTEN
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beladen ist“, sagt der Pharmazeut, „aber mit der Nanotechnologie haben wir hinreichend kleine und kompakte Konstrukte geschaffen, die die Barriere gut durchdringen können.“
Leicht war das nicht. Immer wieder „hat es irgendwo gedrückt“, erinnert sich Rudolph an die vergangenen fünf Jahre, „aber mit jedem Fehler haben wir die darauf folgenden Systeme optimiert.“ An dieser Stelle beweist sich auch die Stärke eines
Exzellenzclusters. Die beteiligten Physiker haben die beim Stofftransport auftretenden
Prozesse beschrieben und „uns eher anwendungsorientierten Kollegen wichtige Anstöße gegeben.“ Ein anderes Team um Prof. em. Hildebert Wagner vom Pharmazeutischen Institut der LMU hat jene polymeren Moleküle hergestellt, die mit den
Nukleinsäuren beladen werden. Inzwischen ist eine ganze Bibliothek solcher Moleküle
entstanden. Sie vereint, dass sie allesamt positiv geladen sind. Damit ziehen sie die
unter natürlichen physiologischen Bedingungen negativ geladenen Nukleinsäuren an
und verbünden sich mit ihnen. Rudolph spricht von einem „spontanen Selbstanlagerungsprozess“, den die Forscher im Labor allerdings so beeinflussen, dass sich die
künstlichen Polymere und ihre RNA-Fracht spontan zu winzigen Kügelchen zusammenknäueln.
Jedes der entstandenen Nanopartikel wurde zunächst in der Zellkultur getestet – und
dann im Versuch mit Mäusen. Dafür haben die Wissenschaftler jedes ihrer Polymere
mit dem Gen für ein bestimmtes Enzym beladen. Das entsprechende Aerosol haben
die Nager dann inhaliert. Nur wenn das Gen-Konstrukt wirklich in den Lungenzellen
angekommen war, produzierte die Zellmaschinerie einen Stoff, der die Atemorgane
der Mäuse im Licht eines speziellen Mikroskops leuchten ließ. „So haben wir nachgewiesen, dass unsere Nanopartikel die Lungenbarriere überwinden“, erklärt Rudolph.
Ein weiterer wichtiger Punkt: die Sicherheit. Die Nanopartikel dürfen dem Organismus nicht schaden. Dafür spielt das Design der Polymere eine wesentliche Rolle.
Sie sind so konstruiert, dass sie nach ihrem Eintritt in die Zellen zügig zerfallen, abgebaut und über die Nieren ausgeschieden werden. Die eingeschleuste RNA hingegen soll möglichst lange in den Lungenzellen verweilen und ihre therapeutische
Funktion ausüben – was sie nach jüngsten Erkenntnissen macht.
„Bis jetzt läuft alles nach Plan“, sagt Carsten Rudolph. Auch dank einer Firma, die
die Forscher gegründet haben, um ihre Technik schneller an die Patienten zu bringen.
In diesem Sinne hat die ethris GmbH jüngst eine Allianz mit einer größeren PharmaFirma geschlossen. „Wir sind frohen Mutes, dass in den nächsten zwei Jahren erste
klinische Studien beginnen.“ Wahrscheinlich mit Patienten, die an der Cystischen Fibrose leiden. Prinzipiell aber eignet sich die Technik auch für die Therapie anderer genetischer Lungenerkrankungen.
Rasterelektronenmikroskop-Negativkontrastierung von PEI-DNA-Komplexen
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Ganzheitliche Neurologie
Der Ansatz ist einzigartig und hat die Geldgeber der Exzellenz-Initiative in Bund
und Ländern überzeugt: Unter anderem Wissenschaftler der LMU und des Klinikums der Universität München erhalten in den kommenden fünf Jahren bis zu 30 Millionen Euro für das Exzellenz-Cluster „SyNergy – Munich Cluster for Systems
Neurology“. „Wir haben ein einzigartiges Konzept für die Erforschung der wichtigsten
neurologischen Erkrankungen entwickelt“, sagt Prof. Martin Dichgans, Direktor des
Instituts für Schlaganfall- und Demenzforschung am Klinikum.
Prof. Dr. Martin Dichgans
Es geht um den Schlaganfall; es geht um neurodegenerative Erkrankungen wie die
Alzheimersche Demenz oder Parkinson; es geht um die Multiple Sklerose (MS) und
etliche andere Leiden des Nervensystems. „Betroffen sind allein in Deutschland Millionen Patienten, für die wir uns wichtige Erkenntnisse für neue Therapien erhoffen“,
erklärt Prof. Reinhard Hohlfeld, Leiter des Instituts für Klinische Neuroimmunologie
in Großhadern. Dichgans, Hohlfeld und Prof. Martin Kerschensteiner haben von Klinikumsseite SyNergy entscheidend mitgestaltet. Sprecher des Clusters sind Prof. Christian Haass, Leiter des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen
der LMU München sowie Prof. Thomas Misgeld von der TU München, die genauso
kooperiert wie die Max-Planck-Institute für Psychiatrie, Biochemie und Neurobiologie sowie das Helmholtz Zentrum.
„Wir wollen eine ganzheitliche Neurologie“ sagt Haass, „vom Molekül bis zum Patienten.“ Entsprechend haben die Forscher den Begriff „System-Neurologie“ geprägt.
Sie vereint drei Forschungsfelder, die, jedes für sich, bereits stark an Klinikum und
LMU vertreten sind. Das Team um Martin Dichgans zum Beispiel widmet sich vor
allem dem Schlaganfall, bei dem meist durch ein verengtes Blutgefäß Gewebe im Gehirn stirbt. Es handelt sich demnach aus klassischer Sicht um eine Durchblutungsstörung. Die Teams von Reinhard Hohlfeld und Martin Kerschensteiner untersuchen
mit experimentellen und klinischen Ansätzen Entstehung und Verlauf der Multiplen
Sklerose, einer häufigen entzündlichen Erkrankung des Nervensystems. Die Arbeitsgruppe von Christian Haass versucht zu verstehen, warum sich bei einer neurodegenerativen Erkrankung wie Alzheimer sogenannte Amyloid-Proteine wie Müll in und
um Nervenzellen ablagern – bis diese untergehen.
Prof. Dr. Reinhard Hohlfeld
Nach bisherigen Erkenntnissen haben alle neurodegenerativen Erkrankungen
eine entzündliche Komponente. „Es gibt keinen einzigen Alzheimer-Fall ohne Entzündung“, erklärt Haas. Schon sehr früh in der Krankheitsentstehung wandern Entzündungszellen in die betroffenen Hirngebiete ein. Was sie dort anstellen, bleibt
bislang rätselhaft. Einerseits könnten sie die Nervenzellen mit den gefährlichen Amyloid-Ablagerungen bekämpfen. Oder aber sie beschleunigen sogar den Degenerationsprozess. Zudem sehen die Wissenschaftler, dass sich die Amyloid-Moleküle an
den Gefäßwänden im Gehirn ablagern und die Gefäße verengen. Das kann zu Blutungen führen.
Ein weiteres Beispiel: Die MS zeigt in ihren verschiedenen Stadien ausgeprägte Neurodegeneration, „die wahrscheinlich entscheidend beeinflusst, wie stark sich die Be-
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ZAHLEN & FAKTEN
hinderung der betroffenen Patienten ausprägt“, betont Kerschensteiner. Im Zuge der
Multiplen Sklerose greift das Immunsystem irrtümlicherweise die Fasern (Axone) der
Nervenzellen an, die dadurch zerstört werden. Inzwischen verstehen die Forscher zumindest ansatzweise die entsprechenden molekularen Prozesse.
Offenbar sind Mitochondrien „prominent an der Nervenzellschädigung beteiligt“,
wie der Wissenschaftler erklärt. Mitochondrien produzieren die Energie von Zellen. Im Zuge der entzündlichen Reaktion setzen die einwandernden Immunzellen gefährliche Sauerstoff- und Stickstoffradikale im Gehirn frei, die wiederum die
Mitochondrien in den Axonen in den Untergang treiben können. So ist auch das
Schicksal der Axone besiegelt und damit die Kommunikationsfähigkeit der gesamten Nervenzelle entscheidend beeinträchtigt. Auch im Gehirn von MS-Patienten lassen sich inzwischen entsprechende Mechanismen nachweisen. Bis zu einer neuen
Therapie ist es allerdings noch ein weiter Weg.
Prof. Dr. Martin Kerschensteiner
Kerschensteiner verweist darauf, dass mitochondriale Prozesse auch neurodegenative Erkrankungen wie Parkinson erheblich beeinflussen: “Wie stark sich die Mechanismen der mitochondrialen Schädigung molekular ähneln, ist noch nicht bekannt
und eines der Themen die wir im SyNergy Cluster gemeinsam mit unseren Kollegen
von LMU und TUM untersuchen wollen.” Auch beim Schlaganfall haben die Forscher
neurodegenerative Prozesse nachgewiesen. Und entzündliche Komponenten. So wandern etwa Entzündungszellen in das betroffene Hirnareal ein. „Wir erkennen mehr
und mehr gemeinsame Mechanismen all dieser verschiedenen neurologischen Erkrankungen“, resümiert Prof. Haass.
Wo Übereinstimmungen liegen und wo nicht, wollen die 25 leitenden Wissenschaftler („principal investigators“) des Clusters, die assoziierten Mitglieder und ihre Teams
in rund 40 Projekten herausfinden. Das Neue: Alle Projekte sind als sogenannte vertikale und horizontale Tandems organisiert. Horizontale Tandems werden gebildet
von Forschern an den jeweiligen Schnittstellen der Krankheitsmechanismen – beispielsweise kooperieren ein MS- und ein Alzheimer-Forscher. Jeweils mindestens ein
Grundlagenforscher und ein klinischer, also nahe am Patienten arbeitender Wissenschaftler formieren die vertikalen Tandems. „Mit dieser Strategie wollen wir Ergebnisse aus der Grundlagenforschung möglichst rasch in neue Therapien umsetzen“,
sagt Dichgans. Wichtig im Verbund ist hier auch die Neurologische Klinik unter Leitung von Prof. Marianne Dieterich.
Darüber hinaus geht das Klinikum mit dem Exzellenzcluster neue Wege in der
Facharztausbildung. Gezielt wollen die Verantwortlichen Ärzte fördern, die Klinik
und Forschung vereinen. Daran mangelt es bislang in Deutschland. „Und nicht zuletzt
unterstützen wir junge Wissenschaftler mit Familien“, erklärt Dichgans – mit Hilfe zu
Hause und mit Kindergartenplätzen.
Prof. Dr. Christian Haass
Prof. Dr. Marianne Dieterich
52
War König Ludwig II. eine Eule?
Prof. Dr. Martha Merrow
Mit einem urbayerischen Mythos hat sich Martha Merrow an der LMU eingeführt.
Gewissermaßen standesgemäß. „Wussten Sie, dass König Ludwig II. Schlaf-WachRhythmus´ komplett umgekehrt war?“, sagt sie, während ihre Augen aufblitzen“, „das
ist so faszinierend.“ Seit Ende Mai 2012 leitet die Amerikanerin als Direktorin das Institut für Medizinische Psychologie und erforscht die molekularen und genetischen
Grundlagen der inneren Uhr der Lebewesen, die fast alle Reaktionen und Funktionen
innerhalb eines Tages rhythmisch schwingen lässt. Der Ludwig, sagt sie im Wissen,
dass sie in ihrer ersten Vorlesung vor den versammelten Professoren-Kollegen eine
steile These präsentiert hat, also der Ludwig litt wohl unter einem „reversen Chronotyp“, wie sie es ausdrückt. Der Märchen-König: ein vollkommener Nachtmensch,
der immer dann, wenn es – am Tage – um offizielle Staatsgeschäfte ging, nicht funktionieren konnte. Weil er seinem extremen Chronotyp über weite Strecken seines Lebens nicht folgen durfte, glaubt die neue Chefin in der Goethestraße 31, sei sein
Neurotransmitter-Haushalt dermaßen gestört gewesen, dass er letztlich dem Wahnsinn und der Depression verfallen sein könnte.
Ludwig II. und die hoch gewachsene Forscherin aus einer Akademiker-Familie in
Hartford, Connecticut, USA – das scheint zumindest vordergründig so recht nicht zu
passen. Exaltiert wirkt Martha Merrow nicht im Gespräch, eher unaufgeregt, überlegt
und nüchtern, interessiert und ruhig, freundlich und offen. Man würde kaum glauben,
dass sie die Ungeduld plagen kann. Kann sie wohl, sofern die nächsten wissenschaftlichen Daten nicht schnell genug aus ihrem Labor geliefert werden. Ob sie eine
leidenschaftliche Forscherin sei? „Oh ja, sehr“, kommt die Antwort sofort so entschlossen wie leise, „definitiv, das ist mein Leben. Ich kann gar nicht erwarten, die
Daten der nächsten Experimente zu bekommen.“
Insofern wird die Mutter zweier erwachsener Töchter derzeit auf eine harte Probe gestellt: Nach ihrem Umzug von der Universität im holländischen Groningen baut ihre
Gruppe gerade einen neuen Forschungszweig auf. Das Team will die Mechanismen
der inneren Uhr des Fadenwurms Caenorhabitis elegans mit seinen nur 959 Zellen beschreiben. Und es dauert, bis man sich erstmal mit dem Tier und seinem System vertraut gemacht hat. Da heißt: abwarten und den Mitarbeitern vertrauen. Und sich den
anderen Aufgaben ihres neuen Professoren-Daseins in München widmen.
König Ludwig II.
Beispielsweise Deutsch zu lernen. Die Biologin hat gerade ein Problem mit den Fällen. Den grammatischen. „Deutsch ist hart“ sagt sie. Aber es hilft alles nichts. In einigen Wochen steht ihre erste Vorlesung in Deutsch an. Und die Lehre ist gerade jetzt
ein hartes Brot in Deutschland: „Unser kleines Institut muss in jedem Semester fast
1.000 Studierende ausbilden“, sagt sie, „trotzdem ist die Lehre natürlich der wichtigste Teil meiner Arbeit.“ Außerdem, im Gegensatz zur oft ego-getriebenen Forschung, der menschenfreundlichere, wie Frau Merrow findet.
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Das Pensum hält die neue Direktorin in Atem. „Momentan stehe ich früh auf und gehe
spät zu Bett“, sagt sie. Leider, denn das widerspricht ihrem natürlichen Chronotyp:
„Wenn ich könnte, würde ich mich um 9 Uhr abends schlafen legen und um 5 Uhr
morgens aufstehen.“ Mithin ist Martha Merrow eine klassische Lerche. Sie weiß, dass
man dem persönlichen Chronotyp zumindest halbwegs folgen sollte. So kommt sie
selbstverständlich ihren Studierenden entgegen. Die Vorlesungen starten nicht vor
zehn Uhr morgens – wegen der „Eulen“, jener Leute, deren innere Uhr sie erst spät
ins Bett treibt und die vor acht bis neun Uhr morgens keinen geraden Gedanken fassen können. Den jungen Wissenschaftlern im Institut gewährt sie größte zeitliche
Freiheit; sie kommen und gehen, entsprechend ihres Chronotyps und sind komplett
verantwortlich für das, was sie tun.
So wie Martha Merrow Mitte der 1990er bis in die Nuller Jahre, als sie bereits im
Institut für Medizinische Psychologie habilitierte und ihren größten Heureka-Moment
als Forscherin erlebte. Im einzelligen Pilz Neurospora crassa fand sie damals mit ihren
Münchner Kollegen heraus, dass der Organismus nicht nur über eine einzige molekulare Maschinerie verfügt, die die innere Uhr antreibt. Fällt das Haupt-Uhrwerk aus,
springen andere Uhrwerke ein. In jener Zeit hielt das niemand für möglich. „Unsere
Entdeckung war sehr umstritten“, erinnert sich die Professorin. „Aber ich behielt
recht“, sagt sie, „und das hat mich gelehrt, im Zweifel couragiert zu sein, auch wenn
ich nicht gerade von Haus aus eine mutige Person bin.“
Das mag kokett klingen, doch Martha Merrow verschweigt auch nicht, dass ihre ohnehin spät begonnene Karriere vor allem nach der Habilitation zu stocken drohte und ihr
Gedanken ans Aufhören in den Sinn kamen: „Ich hatte Probleme, eine Stelle zu finden.“
Die Rettung kam aus Groningen, wo die Universität eine Position unbedingt mit einer
Frau besetzen wollte: „Das war Glück!“ Eine Existenz abseits der Wissenschaft, sagt
sie weiter, „war eine schreckliche Vorstellung.“ Nach München ist sie gerne zurückgekommen. Wegen der Stadt, besonders wegen der „kompetitiven medizinischen Fakultät“ und der Herausforderung, einen Lehrstuhl „nach den eigenen Vorstellungen zu
gestalten, mit dem Besten der drei Kulturen, die ich kennengelernt habe.“
Da spricht sie wieder, die Vollblut-Forscherin, die ihre Arbeit auch als ihr wichtigstes Hobby bezeichnet. Sie kocht auch gerne für Freunde, Bekannte und Kollegen,
weil das gemeinsame Essen die Menschen verbindet. Und sobald der Stress der ersten Vorlesungen auf Deutsch vorbei ist, will sie wieder mehr tun, „um mein Gehirn
mit anderen Dingen in eine gesunde Balance zu bringen.“ Will heißen: mehr lesen.
Zeitungen. Romane. Bücher über Philosophie und andere Geisteswissenschaften. Von
da aus schließt sich der Bogen: Die Recherche in Sachen Ludwig II. in den Staatsarchiven sei „großer Spaß“ gewesen. Um ihre steile These über das Grund-Leiden des
Monarchen zu untermauern, will sie nun eine Doktorarbeit an der Schnittstelle zwischen Chronobiologie und Geschichtswissenschaft in Auftrag geben. „Ja“, sagt sie
wie zu sich selbst, „das gefällt mir wirklich.“
Untersuchungen an den Modellorganismen
Caenorhabditis elegans und Neurospora crassa
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MENSCHEN IM KLINIKUM:
Dr. Konstantinos Dimitriadis,
Arzt in der Neurologischen Klinik
und Poliklinik, Mitbegründer von
MeCuM-Mentor
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ZAHLEN & FAKTEN
LEHRE
Studenten (Human- und Zahnmedizin, Epidemiologie, Public Health)
Sommersemester 2012:
5.169
Wintersemester 2012/2013:
5.637
Promotionsstudenten (Humanbiologie, Human- und Zahnmedizin)
Sommersemester 2012:
330
Wintersemester 2012/2013:
333
Professoren der Medizinischen Fakultät
davon Professoren im Klinikum
davon Professoren außerhalb des Klinikums
173
113
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Moderne Lehre: ein spannender Kraftakt
Prof. Martin Reincke war sechs Jahre lang Studiendekan für den klinischen Studienabschnitt. 2012 trat er zurück, um „Platz für Jüngere zu machen“, wie er sagt.
Eine Bilanz.
Wollten Sie seinerzeit eigentlich Studiendekan werden?
Martin Reincke: Viele Kollegen haben mir dringlich abgeraten und gesagt, es wäre ein
Amt mit sehr viel Arbeit und wenig Ehre. Ich habe mich aber nicht irritieren lassen, weil
ich mir dachte, dass diese Aussagen nicht richtig sind. Und ich habe letztlich Recht behalten: Es handelt sich um eines der schönsten Ehrenämter, die man an einer Fakultät
übernehmen kann.
Prof. Dr. Martin Reincke
Das Dasein als Studiedekan bedeutete also mehr Spaß als Last?
Reincke: So ist es. Es war eine hoch kreative Zeit, in der ich für mich persönlich sehr viel
gelernt habe durch die intensive Beschäftigung mit dem Thema. In der ich großartige Begegnungen hatte mit Dozenten, Lehrstuhlinhabern und Studierenden, die ich als echte
Kreativkraft erlebt habe und mit denen wir sehr stark zusammengearbeitet haben. Und
ein weiteres: Genau um die Zeit 2006 taten sich plötzlich große Gestaltungsspielräume
für einen Studiendekan auf. Denn es stand plötzlich Geld aus Studiengebühren zur Verfügung. Das war ein Kairos, ein glücklicher Moment. Mit den Mitteln konnten wir entscheidende Veränderungen an unserem Lehr-Curriculum vornehmen und gute Ideen
nachhaltig umsetzen, was vorher nicht möglich war.
Welche Möglichkeiten hat man als Studiendekan, etwas anzustoßen?
Reincke: Nun, der Studiendekan ist dafür verantwortlich, dass regelmäßig Lehrevaluationen durch die Studierenden stattfinden. Aus den Ergebnissen zieht er die entsprechenden Konsequenzen. Er soll die Lehrstuhlinhaber bei der Organisation der Lehre
unterstützen. Und er soll einmal jährlich einen Lehrbericht verfassen. Das sind eigentlich relativ überschaubare Tätigkeiten, die sich aber eng oder weit auslegen lassen. Eng
heißt: Man lässt alles so, wie es ist. Weit heißt: Man arbeitet zusammen mit den Lehrstuhlinhabern und ihren lehraktiven Dozenten, um das Curriculum zu verbessern. Da
haben wir angesetzt. Und das meiste, was wir uns vorgenommen haben, haben wir auch
geschafft.
Welche Projekte haben Sie konkret umgesetzt?
Reincke: Wir haben in unserem ohnehin schon guten Curriculum Lücken schrittweise
geschlossen. Ein extrem wichtiger Wunsch der Studierenden war, dass sie gerne strukturiert vorbereitet werden wollten auf ihre wichtigste Prüfung, das letzte Staatsexamen.
Also haben wir ein Repetitorium entwickelt, was die Studierenden sehr gut angenommen
haben. Der zweite Wunsch der Studierenden: Sie wollten ein Mentoring-Programm. Daraufhin haben wir ein sehr ausgeklügeltes Betreuungsprogramm entwickelt. Mit dem
wichtigsten Element, dass wir jedem Studierenden im klinischen Studienabschnitt ermöglichen, sich seinen persönlichen Wunsch-Mentor auszusuchen. Also 1:1!
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ZAHLEN & FAKTEN
Ist das ungewöhnlich?
Reincke: Absolut. An anderen Universitäten gibt es nur Gruppen-Mentoring. Drittens
wollten die Studierenden das, was sie im Studium lernen, am Modell praxisorientiert
üben. Daraufhin haben wir die Zentren für Unterricht und Studium eingerichtet. Also
Räume, die sehr gut mit Materialien ausgestattet sind, angefangen von Büchern bis hin
zu Ultraschallgeräten usw. Diese Räume nutzen die Studierenden jetzt zur Nachbereitung
und Vorbereitung von Lehrveranstaltungen. Wir haben sogar eine Lehrklinik aufgemacht.
Da sind zwei Krankenräume nachgestellt, wo man dann Visiten simulieren kann. Hier
sind viele Ressourcen hineingeflossen, nicht nur Studiengebühren, sondern auch Bauund Lehrmittel der Fakultät
Wurden manche Bereiche auch komplett umgebaut?
Reincke: Ja, das zweite und dritte klinische Semester. Hier haben wir die bisherigen Veranstaltungen neu dimensioniert, indem wir gesagt haben: Wir wollen jetzt die konservative, also die Innere Medizin, und die chirurgische Medizin zusammen bringen. So
haben wir ein Organ-zentriertes klinisches Basisjahr aus dem Boden gestampft. Das war
ein großer Kraftakt für Studierende, Lehrstuhlinhaber und Studiendekane.
Was hat Ihnen besonders am Herzen gelegen?
Reincke: Der persönliche Kontakt zu den in der Lehre engagierten Leuten war für mich
am bedeutsamsten, also an allererster Stelle zu den Modulsprechern unseres Mentorenprogramms MeCum. Aber auch der enge Kontakt zu den Studierenden – den Lehrstuhlinhabern und den anderen Studiendekanen war beglückend. Was mir ein
besonderer Leitgedanke war: Dass wir Lehre nicht als etwas Statisches verstehen, sondern als einen dynamischen Prozess, bei dem man eine gesamte Fakultät bestmöglich
versuchen muss mitzunehmen. Es macht keinen Sinn, sich etwas theoretisch Großartiges auszudenken, wenn sich nachher die Leute, die die Lehre ausführen, nicht damit
identifizieren können. Ich denke, uns ist es gelungen, die Fakultät für innovative und
sinnvolle Lehrprojekte zu begeistern und sie zu motivieren, mit daran zu arbeiten, dass
unser Curriculum eines der besten in Deutschland wird.
Was nehmen Sie selbst als Dozent mit aus Ihrer Zeit als Studiendekan?
Reincke: Mit ist richtig bewusst geworden, wie sehr sich die Medizinlehre verändert und
professionalisiert hat und dass wir als Dozenten fortlaufend gefordert sind. Wir haben inzwischen eine schnell wachsende Gesellschaft für Medizinische Ausbildung. Ich habe
2011 selbst den Jahreskongress der Gesellschaft hier in München mitorganisiert. Und
man sieht da, dass die Medizindidaktik sich aus einem schwachen Anfangspflänzchen zu
einem sehr soliden forschungsorientierten Gebiet entwickelt hat. Wir haben das riesige
Gebiet E-Learning dazu bekommen, auch die simulierte Lehre wird immer umfangreicher: Schauspielerpatienten sind inzwischen Standard, interessant sind aber auch die
animierten Modelle und Simulatoren, an denen zunehmend komplizierter Vorgänge wie
Operationen, Narkosen, oder Unfallszenarien geübt werden. Da gibt es interessante Methoden, die auch in der Facharztbildung eine Rolle spielen. Die Professionalisierung der
Lehre schreitet weiter voran. Und die Medizin ist ein Schrittmacher, die den anderen Fakultäten weit voraus ist.
Üben am Simulator
58
Ausbildung zum Zahnmediziner
Prof. Wolfgang Gernet ist seit 2007 Studiendekan der Zahnmedizin. Ein Gespräch
über die zahnmedizinische Lehre an der LMU.
Prof. Dr. Wolfgang Gernet
Auf was muss sich ein Studierender der Zahnmedizin einstellen, wenn er heute an
der LMU zu studieren beginnt?
Wolfgang Gernet: Die Möglichkeiten, die wir für die vorklinische und klinische Ausbildung haben, sind deutschland- und europaweit optimal – von der Ausstattung her. Seit
mehreren Jahren bieten wir eine komplett renovierte Innenausstattung in den Kernbereichen: Zahnerhaltung, Parodontologie und Prothetik an. Wir haben beispielsweise für
die Ausbildung in der Vorklinik Simulationseinheiten, also Behandlungsstühle, die dem
späteren Behandlungsstuhl in der klinischen Praxis entsprechen. Wir können neue Technologien wie zum Beispiel Cad-Cam gefertigten Zahnersatz lehren. Und wir lehren am
Phantom Implantologie. Also alles Lehrinhalte, die topaktuell sind.
Klingt nach einer praxis- und patientennahen Lehre?
Gernet: Ja, die Studierenden bekommen klinische Situationen präsentiert, die sie simulieren, mit allen Problemen, die dabei auftreten. Und das alles vom ersten Semester an.
Sind Sie damit Vorreiter eines gewissen Trends in der Lehre der Zahnmedizin?
Gernet: Ja, die Zahnmedizin geht ein bisschen von der klassischen Zahntechnik weg zur
klinischen Ausbildung. Das fördern wir sehr. Die klinische Realität bilden wir dadurch
sehr genauer ab als früher. Die Studierenden müssen sich vermehrt in diese neuen Technologien einarbeiten. Und sie müssen sich mehr mit medizinischen Inhalten auseinandersetzen, weil die Patienten immer älter und multimorbider werden. Dadurch entstehen
höhere Risiken bei der Behandlung als früher.
Was bedeutet das konkret für die zahnmedizinische Ausbildung?
Gernet: Mehr medizinische Inhalte, die auch in der zukünftigen Approbationsordnung
festgelegt werden. Das wird dann so aussehen, dass die ersten vier Semester der Ausbildung denen in der Medizin gleichen. Wir sind auf diese neue Situation bereits eingerichtet, weil wir das zumindest in Teilen jetzt schon so handhaben.
Materialausgabe an Studenten
Unterscheidet sich die zahnmedizinische von der medizinischen Ausbildung?
Gernet: Oh ja! Der große Unterschied zur klinischen Ausbildung in der Medizin ist, dass
wir zum berufsfertigen Zahnarzt ausbilden. Das heißt: Er kann am Ende des Studiums
seine Praxis aufmachen. In der Medizin sind die Studierenden am Endes des Studiums
zur Fortbildung befähigt, das heißt, sie müssen erst noch einige Stationen durchlaufen,
bevor sie sich niederlassen können.
Nach dem Staatsexamen ist der Studierende der Zahnmedizin also quasi durch?
Gernet: Genau! Und das können wir nur durch eine sehr intensive Ausbildung erreichen. Und wenn jetzt noch mehr medizinische Inhalte hinzukommen, dann ist das für die
Studierenden schon sehr hart. Das zahnmedizinische Studium ist ganz sicher kein Spaziergang, sondern sehr zeit- und lehrintensiv.
Mit entsprechend vielen Abbrechern?
Gernet: Bei uns erstaunlich wenigen: Die Abbrecherquote geht nicht über ein bis zwei
Prozent hinaus.
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Welche Rolle spielen moderne Medien heute in der zahnmedizinischen Lehre?
Gernet: Wir sind in der virtuellen Hochschule Bayerns verlinkt mit verschiedenen Universitäten wie Würzburg und Regensburg. Die elektronischen Medien werden im Unterricht immer präsenter, ganz klar. Jeder Studierende braucht inzwischen seinen
Computer für die Lehrinhalte. Klausuren laufen teilweise auch rechner-gestützt. Der Studierende hat eine spezielle Kennung, mit der ein sich einloggt und am Notebook seine
Klausur absolviert. Die Klausuren werden auch elektronisch ausgewertet. Wir entwickeln
das ständig weiter.
Gibt es auch eine Lernplattform?
Gernet: Ja, die heißt bei uns Moodle. Da stellen wir die Lehrinhalte rein. Die kann jeder
Studierende zuhause über das Internet abrufen.
Das heißt, die Zahnmedizin an der LMU ist im 21. Jahrhundert angekommen?
Gernet: Vollkommen richtig! Aber der Nachteil, das muss ich klar sagen, ist die Betreuungsrelation. Wir haben nur Personal für 100 Studierende, müssen aber 130 ausbilden.
Die individuelle Kommunikation zwischen Dozent und Studierenden und die persönliche
Betreuung sind deshalb bei uns nicht optimal.
Was bedeutet das konkret für die Studierenden?
Gernet: Dass sie möglicherweise Wartesemester einlegen müssen. Das heißt zum Beispiel: Manche Kurse in der Zahnklinik kann ein Studierender halt nicht im ersten Semester absolvieren, weil sie überbucht sind, sondern erst im zweiten. Die Studierenden
müssen also flexibel sein. Aber wir kriegen es trotzdem hin, dass sie den normalen Studiengang in der Regelstudienzeit absolvieren. Denn sie haben für die drei üblichen Kurse
in der Vorklinik fünf Semester Zeit. Und wir fangen den hohen Andrang durch zusätzliche Kurse auf.
Ist eine Änderung dieser Lage absehbar?
Gernet: Aus zwei Gründen leider nicht: Zum einen haben wir gerade den doppelten Abiturjahrgang. Zum anderen könnte man natürlich mehr Personal einstellen bezogen auf
die erhöhte Zahl der Studierenden. Aber das kostet Geld, das nicht vorhanden ist.
Das bedeutet, in den kommenden Jahren zumindest bleibt es so?!
Gernet: Ja, das ist in der Lehre gerade eine extreme Belastung, die auf Kosten der Patientenbehandlung und auf Kosten der Forschung geht. Wir suchen unsere Patienten ja
primär nach den Unterrichtsinhalten aus. Schwierige Sonderfälle müssen wir oft ablehnen, weil die nicht unterrichtsgeeignet sind. Das ist ein Nachteil. Der überwiegende Teil
unserer Patienten wird durch Studierende behandelt, unter Aufsicht. Apropos Aufsicht:
Im klinischen Saal kamen auf einen Betreuer fünf bis sechs Studierende. Derzeit sind es
zehn. Und das ist natürlich auch gefährlich, weil wir darauf achten müssen, dass wir die
Studierenden nur das machen lassen, was sie auch können. Wenn da mal was passieren
sollte, wird´s eng. Aber uns sind die Hände gebunden durch das Kapazitätsrecht.
Was wünschen Sie sich für die nächsten Jahre?
Gernet: Ganz klar: diesen Nachteil abzustellen. Der Bedarf an Zahnärzten wird sich irgendwann auch einmal erfüllt haben. Dass man dann entweder weniger Studierende zulässt. Ober eben Geld frei macht, um mehr Dozenten einzustellen.
Abformung mittels eines 3D-Scanners
60
MENSCHEN
IM KLINIKUM:
Iris Baier,
Pflegebereichsleiterin
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ZAHLEN & FAKTEN
PFLEGE
Mitarbeiter in der Pflege
3.485
Pflegebereiche
13
Campus Großhadern
Pflegebereiche
Campus Innenstadt
Pflegebereiche 8-13
Stationen
Campus Großhadern
1-7
137
73
(51 konservativ, 22 intensiv)
Campus Innenstadt
64
(53 konservativ, 11 intensiv)
5 Pflegetage mit 1.400 Teilnehmern in 2012
62
Erfolgreiches Werben um Pflegekräfte
Katharina Quass kann sich gut daran erinnern, wo sie zum ersten Mal auf die Pflege
am Klinikum der Universität München aufmerksam wurde. „Klar, das war 2012 beim
Pflegekongress in Kassel, da hatten die einen großen Informationsstand“, sagt die
25jährige, „die waren mir irgendwie gleich sympathisch und haben meine Fragen
super beantwortet.“ Die Braunschweigerin lernte seinerzeit noch als Pflegeschülerin
im letzten Ausbildungsjahr – und suchte ihren ersten festen Job. Dass sie von den
deutschen Kliniken so begehrt sein würde wie andernorts Edelsteine oder beste
Weine, wusste sie: Der bundesweite Pflegenotstand hatte sich weithin herumgesprochen.
V. l. Peter Jacobs, Bettina Heckmaier, Prof. Dr.
Bernhard Heindl, Sabine Steinbrucker
„In unserer Kampagne um Fachkräfte gehen wir deshalb mit unserem Stand auf Pflegekongresse und Fortbildungsveranstaltungen“, betont Sabine Steinbrucker von der
Pflegedirektion des Klinikums, die sich federführend um die systematische Anwerbung von Krankenpflegepersonal kümmert. Und sie weiß: „Wir müssen im Wettbewerb um die Fachkräfte unsere Vorzüge und Qualitäten sympathisch rüber bringen.“
Gerade in Zeiten des neuen Operationszentrums in Großhadern, das das Klinikum
2014 eröffnet. Dafür werden – zusätzlich zum Normbedarf – 100 neue Kräfte für die
Operations-, Anästhesie- und Intensivpflege gebraucht. Da traf es sich ausgezeichnet,
dass Katharina Quass genau in diesen Bereich der Pflege einsteigen wollte. „Aber
ich dachte natürlich, dass ich als Anfängerin keine Chance habe würde“, sagt die
junge Frau, „da meinte Frau Steinbrucker: Probieren Sie es einfach. Bei uns im Haus
kann man schnell vorankommen.“
Katharina Quass tat es. Sie wurde eingeladen zu einem Vorstellungsgespräch. Am 1.
Mai 2013 hat sie auf der chirurgischen Intensivstation begonnen. Sie ist gespannt
und erhofft sich einiges: „Ich denke mir, dass man die Ausbildung zur Fachschwester
für Intensivmedizin nirgendwo so schnell hinkriegen kann wie am Klinikum der Universität München. Das hat mich gelockt.“ Und dafür hat sie ihre Heimat in Niedersachsen verlassen.
Marica Pustahija, Jairo Francisco de Sousa und
Katharina Quass
Die Lockfährte gelegt haben die Experten des Klinikums in Sachen Personalwerbung.
„Es war überfällig, dass wir da entsprechende Konzepte entwickelt haben“, sagt Sabine Steinbrucker, die das Projekt in der Pflegedirektion leitet und koordiniert. Speziell für die 2012 entwickelte Kampagne für das neue Operationszentrum haben sich
Pflegedirektor Peter Jacobs und Sabine Steinbrucker, Prof. Bernhard Heindl und Bettina Heckmair vom OP-Management und Julia Reinbold und Philipp Kreßirer von der
Kommunikation des Klinikums als Lenkungsausschuss zusammengesetzt, um eine
effektive Strategie zu entwickeln. Immer wieder wurden dabei auch die Stimmen interner und externer Fachkräfte berücksichtigt, um einen möglichst breiten Konsens
zu erzielen.
„Wir wollten eine neue und peppige Werbekampagne“, sagt Julia Reinbold, die schon
längere Zeit die PR-Aktivitäten in der Pflege betreut, „und wir sagen den Pflegenden,
dass wir was zu bieten haben. Nutzt die Chance! Nehmt Sie wahr!“ Um möglichst
viele Bewerbungen zu erhalten, sollte die Zielgruppe breit gestreut sein: von Kran-
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ZAHLEN & FAKTEN
kenpflegeschülern bis zu jahrelang erfahrenen Fachkräften, aber auch Frauen, die
gerade erst aus dem Mutterschutz kommen und wieder einsteigen wollen. Junge. Ältere. „Viele dieser Leute wissen gar nicht, dass sie sich in unserem Hause und speziell für das neue Operationszentrum bewerben können“, erklärt Sabine Steinbrucker.
Dass das Klinikum der Universität München nicht nur komplett weitergebildete Fachkräfte einstellt, sondern seine Mitarbeiter selbst zu Spezialisten weiterbildet. „Das ist
eine Zugangsbarriere, gerade was Großhadern angeht“, hat Julia Reinbold festgestellt. Die Kreativ-Idee der Kampagne: Das Operationszentrum ist die beste Location
für die besten Pflegekräfte in Deutschland. Jeder, der fachlich in dieser Liga mitspielen will, soll seine Bewerbung abschicken.
Dieser Werbefeldzug ließ sich nur mit Hilfe einer professionellen Agentur umsetzen
– das wurde dem Lenkungsausschuss rasch klar. Der Auftrag wurde ausgeschrieben.
Im Sommer 2012 lagen die Bewerbungen vor. Überzeugt hat letztlich eine Agentur
aus Berlin. Sie hatte beispielsweise ein so pfiffiges wie provokantes Plakat entworfen,
auf dem zwei Scheren zu sehen sind, betitelt mit der Frage: „Du weißt, mit welcher
Schere man sich nicht die Haare schneidet? Komm ins OPZ – 100 neue Jobs. Jetzt bewerben.“
„Da mussten wir alle sehr schmunzeln“, erinnert sich Sabine Steinbrucker, „das war
witzig und gleichzeitig seriös.“ Es diente als Blaupause für weitere Plakate mit ähnlichen Motiven, die zeitweise in München und Umgebung vor allem Orte säumten, wo
viele Pflegekräfte passieren. „Wir gehen da sehr strategisch vor“, sagt Bettina Heckmair von der Stabsstelle OP-Management und fügt an, „dass wir auch in Thüringen
vor Ort mit der Kampagne werben.“ In Thüringen deshalb, weil dort der Markt der
Pflegekräfte noch nicht so leergefegt zu sein scheint wie in den anderen Bundesländern. Die Plakate führen auf eine Homepage, wo sich jede(r) schlau machen kann. Auf
der Internetseite verweist das Klinikum auf die Vorzüge seines Angebots: Das neue
Operationszentrum ist freundlich gestaltet, die OP-Säle sind durchflutet von Tageslicht. Es ist hochmodern ausgestattet. Das Klinikum zahlt eine leistungsorientierte
Zulage für die gesuchten Berufsgruppen, monatlich bis zu 200 Euro. Flexible Teilzeitmodelle. Hochleistungsmedizin. Problemloses Wechseln zwischen den Fächern.
Julia Reinbold, Philipp Kreßirer
Zum zweiten „sprechen wir gezielt Krankenpflegeschulen an und verteilen Infomaterial“, sagt Bettina Heckmair. Und ganz wichtig: Ausgewählte Pflegekräfte berichten
über ihre Arbeitsplätze und jene Perspektiven, die nur das Klinikum der Universität
München bieten kann. Zum dritten werden Anzeigen geschaltet in den wichtigsten
Fachmagazinen, aber auch in der Tagespresse und im Radio. „Wir bedienen alle verfügbaren Kommunikationskanäle“, erklärt Julia Reinbold und weist auf die begleitenden Informationen in Facebook und Twitter hin.
Und dann sind da noch Kongresse, Tagungen, Symposien. Sabine Steinbrucker kennt
sie genau – fährt sie doch regelmäßig mit einem ausgesuchten Team zu diesen Veranstaltungen, wo sich Pflegekräfte versammeln und die Münchner ihren Stand eröffnen. Mit einem Personal, das offen ist, freundlich und zugewandt. So richtig los ging
Anzeigenmotiv "OP-Pflege" der Kampagne
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es mit derlei Aktionen im Zuge der ersten PR-Offensive von Pflege und Kommunikationsabteilung. Unter dem Motto „Wir Pflegen.“ läuft sie seit 2010. Schon damals veranlasste der akute Pflegemangel in allen Fächern die Initiative.
Anzeigenmotiv "Intensivpflege" der Kampagne
Und offenbar ist sie erfolgreich: „In 2012 nahm die Zahl der Bewerbungen erstmals
seit langem wieder zu“, sagt Steinbrucker, „um etwa zehn Prozent.“ Jedes Jahr aber
stellt sich die heikle Frage, ob genügend neue Kräfte kommen, „um eine gute Patientenversorgung zu sichern. Markantes Zeichen der ersten professionellen PR-Kampagne mit hohem Wiedererkennungswert sind die Mitarbeiter, denen auf Plakaten
und Fotos in Broschüren, Flyern und Anzeigen ein Ball in die Hand gedrückt wird
kombiniert mit einem persönlichen Statement, warum ihnen ihr Beruf so wichtig ist
und Freude macht. Die Initiative bezieht mithin die Beschäftigten ein, sie ist personalisiert, um nach außen authentisch zu wirken und ein „Wir-Gefühl“ zu erzeugen.
Das, so die Hoffnung, sichert Sympathie bei den potenziellen Bewerbern.
„Inzwischen kennt man uns auf Tagungen und Messen sehr gut“, sagt Steinbrucker.
Was nicht zuletzt an den Menschen liegt, die der Kampagne ihrer Gesichter geben und
die immer wieder mit auf Reisen gehen. So wie die Stationsleiterin Marica Pustahija.
Sie ist mit Leidenschaft bei der Sache. Sie redet schnell und gut. Sie ist überzeugt von
der Pflege und bringt das am Stand entsprechend rüber. „Ich bin dabei, weil ich ein
gutes Wort für unseren Beruf einlegen will“, erklärt die zweifache Mutter, „und von
den Vorzügen unseres Klinikums und unserer wunderbaren Stadt München und den
Bergen und Seen.“ Fast immer, sagt sie, wird sie nach den Weiterbildungschancen gefragt: „Da haben wir ein ganz großes Plus gegenüber der Konkurrenz.“
Anzeigenmotiv "Anästhesiepflege" der Kampagne
„Sie macht das toll“, schwärmt Steinbrucker und erzählt, dass das „Werbe-Team“ so
heterogen besetzt ist wie das Personal im Klinikum, „um das ganze Potenzial abzudecken.“ Junge für das jüngere Publikum, Ältere für das ältere Publikum, „einfache“
Pfleger und Führungskräfte. „Aber immer sind es Leute mit Talent für die Öffentlichkeit“, sagt Pflegedirektor Peter Jacobs. Jairo de Sousa ist auch so einer. Der 28jährige
aus der Anästhesie liebt den Kontakt mit Menschen und war bei seinem Auftritt bei
einer Veranstaltung in Kassel umringt von Interessenten, die er charmant mit Informationen fütterte. „Ich will mit den Leuten spielerisch ins Gespräch kommen“, sagt
er und hat festgestellt, „dass gerade Jüngere Angst vor München haben, weil die Stadt
so teuer ist“. Dann verweist er zum Beispiel auf die Wohnungen, die das Klinikum
seinen neu anfangenden Pflegekräften anbietet und in denen auch Katharina Quass,
die Einsteigerin aus Braunschweig, zunächst wohnen wird.
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Bei aller Wirkung nach außen soll sich auch der innere Zusammenhalt festigen unter
jenen Pflegekräften, die bereits am Klinikum arbeiten. „Das gelingt“, betont Steinbrucker, obwohl gerade die neue Kampagne für das Operationszentrum unter einigen
Mitarbeitern zuerst eine gewisse Skepsis ausgelöst hat. „Was ist mit uns?“, war eine der
kritischen Fragen. Zudem monierten einige die simple Darstellung komplexer Pflegeinhalte. Inzwischen ist die anfängliche Sorge verflogen, nach vielen Besprechungen,
Bereichs- und Stationsleitersitzungen, Hörsaalveranstaltungen und so weiter.
„Bisher ist die neue Kampagne sehr gut gelaufen“, findet Steinbrucker und wünscht
sich, „dass irgendwann beide PR-Initiativen zusammengeführt werden.“ Die eine, die
die absolute Seriosität betont. Und die andere, die witzig an das Thema heranführt
und die anspruchsvollen Aufgaben in den Funktionsbereichen OP, Intensiv und Anästhesie attraktiv darstellt, „was sich die Pflegenden im Grunde ihres Herzens ja wünschen.“
65
66
MENSCHEN IM KLINIKUM:
Michael Kaysser,
Leiter Abteilung Bau
und Technik
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Mitarbeiter in der Verwaltung
Bilanzgewinn 2012
Investitionen in Bau und Sanierung
1.403
1.067.210,50 €
78.316.655 €
davon
Hochbaumaßnahmen
57.505.200 €
Bauinvestitionen bis 3,0 Mio. €
8.106.177 €
Bauunterhalt
8.337.154 €
Bauunterhalt (eigenfinanziert)
4.368.123 €
68
©Büro Stefan Ludes
Zukunftskonzept für den Campus Innenstadt
Entwurf der neuen Portalklinik
Noch deutet an der Ecke Nussbaumstraße/Ziemssenstraße im historischen Klinikviertel Münchens nichts darauf hin, dass hier ein neu strukturiertes, innovatives Krankenhaus entstehen wird. Autos sind auf einem Parkplatz abgestellt, wie seit
Jahrzehnten schon. In den angrenzenden Gebäuden des Klinikums der Universität
München gehen Patienten ein und aus. Doch „ab 2015 rollen zunächst die Bagger und
werden auf dem Parkplatz buddeln“, erklärt Gerd Koslowski, „dann beginnt der erste
Bauabschnitt unserer neuen Portalklinik.“
Portalklinik? Wie der Begriff entstanden ist, daran kann sich der Kaufmännische Direktor des Klinikums der Universität München nicht mehr genau entsinnen: „Er war
auf einmal in der Welt.“ Was er bedeutet, wissen er und Prof. Martin Reincke, Vorsitzender der Planungsgruppe Portalklinik, allerdings sehr genau. „Es ist die städtische
Eingangsforte des Universitätsklinikums links der Isar“, bringt es der Internist auf den
Punkt, ausgelegt für 50.000 ambulante Patientenkontakte jährlich. Mit 200 stationären
Betten und vier Operationssälen. Auf einer Gesamtfläche größer als ein Fußballfeld.
Zum einen also wird die fünfstöckige Portalklinik, wenn alles planmäßig verläuft, ab
2019 der neue Anlaufpunkt für Patienten, die in der Münchner Innenstadt wegen akuter Beschwerden notfallmäßig Hilfe brauchen. Hierfür sind eine Notaufnahmestation
und eine interdisziplinäre Intensivstation vorgesehen. Wer zum Beispiel plötzlich
starke Magen-, Brust- oder Nierenschmerzen hat, wird hier gut aufgehoben sein. Zum
zweiten betreuen die Ärzte des Klinikums hier auch chronisch kranke Patienten wie
Diabetiker und Rheumatiker. Zum dritten sind in der Portalklinik auch Operationen geplant – beispielsweise Entfernungen von hormonbildenden Tumoren oder Brustkrebs.
„Sehr große operative Eingriffe wird es am Klinikum der Universität München aber
nur noch in Großhadern geben“, sagt Martin Reincke, der von einer künftig noch stärkeren Vernetzung beider Standorte spricht.
Am Anfang des Projektes stand ein Beschluss der bayerischen Landesregierung
aus dem Jahr 2006. Kernpunkt: Das Klinikum der Universität München soll sich umstrukturieren und seine Standorte in der Münchner Innenstadt zumindest weitgehend
aufgeben – auch große Fächer wie die Geburtshilfe. Ein tiefer Einschnitt, denn mehrere Kliniken am Standort stünden demnach vor dem Aus: die Chirurgische Klinik,
die Dr. von Haunersche Kinderklinik, die Medizinische Klinik IV in der Ziemssenstraße, die Frauenklinik in der Maistraße und das Gebäude der Poliklinik in der Pettenkoferstraße. Teile dieser Kliniken finden am Campus Großhadern ein neues
Zuhause, teilweise in weiteren Neubauten.
„Wir waren aber schnell davon überzeugt, dass wir dann hier die schon immer starke
Regelversorgung von Patienten am Campus Innenstadt verlieren würden, wenn wir
nicht ein neues Konzept vorlegen könnten“, erinnert sich Koslowski. In der Regelversorgung stellt ein Krankenhaus die Grundversorgung von Patienten sicher, mindestens mit dem Fach Innere Medizin und Chirurgie. So begann in 2008 die intensive
Konzeptentwicklung, mit der Idee, in das historische Gebäudeensemble im Klinikviertel einen Neubau zu etablieren. Relativ rasch einigten sich die Verantwortlichen
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69
auf ein erstes Konzept, das allen zuständigen politischen Gremien vorgelegt wurde.
Vorgesehene Kosten inklusive der medizinischen Ausstattung: knapp 95 Millionen
Euro. „Die waren aber in keinem Budgetansatz drin“, betont Koslowski, „wir mussten da eine Finanzierung organisieren, die ungewöhnlich war, weil wir uns mit über
50 Prozent an den Kosten beteiligen.“ Den Rest übernimmt der Freistaat. Ein Novum
in Bayern für eine derart große Baumaßnahme.
Das bedeutet auch: Nicht die staatliche Bauverwaltung fungiert als Bauherr, sondern
das Klinikum, das damit bei allen wichtigen Entscheidungen federführend ist. In diesem Verwaltungskonstrukt steuert dennoch das Bauamt das Projekt, das mit dem Klinikum einen Werksvertrag geschlossen hat. „Mit der Bauverwaltung kooperieren wir
hervorragend“, stellt der Kaufmännische Direktor fest. Und weiter: „Um all das zu
erreichen, mussten wir gegenü ber Aufsichtsrat, den Verantwortlichen in den zuständigen Ministerien und der Politik aufwändig argumentieren, aber letzten Endes haben
wir alle Hürden genommen.“
Gerd Koslowski und Prodekan Prof. Dr. Thomas
Kirchner bei der Jury-Auswahl des Architektenwettbewerbs
Und es galt, die Stadt München in die ehrgeizigen Pläne einzubinden, die sichern
wollte, dass der historische Charakter des Viertels im Kern erhalten bleibt. Konkret
geht es um die Nutzung der alten Klinik-Gebäude nach der Schließung des Versorgungsbetriebs. Noch ist unklar, was mit den Liegenschaften – in Besitz des Freistaats
Bayern – passieren wird. „Wir hoffen, einige der Gebäude für Forschung und Lehre
nutzen zu können“, erklärt Martin Reincke. Allerdings wird ein entsprechender Beschluss nicht ohne das Plazet der Stadt München erfolgen. Genauso wie die Stadt
auch gewisse Vorgaben für den Habitus des Neubaus eingebracht hat: die maximale
Höhe, die maximale Größe, wie sich der Bau einfügt in das historische Ensemble und
so weiter. Rahmenbedingungen, an die sich der Bauherr halten muss.
Die Vorgaben für die neue Portalklinik hat letztlich ein fast 30-köpfiges Expertengremium festgelegt, das sich zusammensetzt aus Vertretern der Politik von Landeshauptstadt und Land, der bayerischen Staatsverwaltung, der Stadtverwaltung, der
staatlichen Bauverwaltung und des Bauherrn. Dazu gesellen sich externe Sachverständige und die medizinischen Experten des Klinikums, die die künftigen medizinischen Abläufe in der Portalklinik darstellen. „Eine ganz spannende Geschichte“, sagt
Koslowski, „wie sich in diesem Prozess eine Vorstellung des Gebäudes entwickelt.“
Damit haben sich dann jene Architekten beschäftigt, die sich 2012 am Wettbewerb
um den besten Entwurf für die neue Klinik beteiligt haben. Den ersten Platz belegte
schließlich das Modell des Architekturbüros Stefan Ludes. Die Jury beeindruckte vor
allem, wie es deren Vorsitzender Prof. Thomas Jocher ausdrückt, der „respektvolle
poetische Umgang mit dem Altbau in einem klugen städtebaulichen Konzept.“ Jocher sieht eine „angenehme Atmosphäre von Offenheit und Transparenz“ – ganz im
Sinne des Preisgerichts. Insgesamt „ein sehr stimmiges Bild im Gefüge der Gesamtgebäude“, wie Gerd Koslowski findet.
Prof. Dr. Martin Reincke bei der kritischen
Betrachtung der Entwürfe
70
Innen wird die Gestaltung der Klinik konsequent dem vorgesehenen medizinischen
Konzept folgen. Seit vielen Jahren etablieren vor allem Universitätskrankenhäuser
einzelne organ-zentrierte Abteilungen – zum Beispiel Brustzentren für die Behandlung
von Brusttumoren. „In der Portalklinik schaffen wir durchgängig solche Zentren, die
wir Portale nennen“, erklärt Reincke, „das ist das Besondere“. Diese Struktur bildet
sich baulich ab. Chirurgische und internistische Fächer arbeiten nicht nur organisatorisch eng zusammen, sondern sind auch räumlich zusammengeführt. „Die Klinik
wird um die Portale herum gebaut, und das ist neu“, so der Vorsitzende der Planungsgruppe.
Das Modell des Architekturbüros Stefan Ludes
Skizze des Architekturbüros Stefan Ludes
Sechs Portale mit Ambulanzen, Tageskliniken und stationärer Versorgung sind
vorgesehen:
- ein Portal für Herz, Kreislauf, Gefäße und Lungen. Patienten etwa mit einem Herzinfarkt bekommen hier ihre Herzkatheter-Erstversorgung. Falls im Verlauf etwa eine
Bypass-OP erforderlich ist, wird nach Großhadern überwiesen. Die Ärzte der Portalklinik werden allerdings Gefäßverschlüsse an den Beinen operieren und Patienten mit einer Lungenembolie behandeln.
- ein Portal für Bauch und Hormone. Spezialisten klären hier Tumore der Schilddrüse
und Nebennieren ab. Alle akuten Probleme im Bauch werden therapiert, wie zum
Beispiel Darmverschlüsse oder Gallenblasenentzündungen. Und Diabetes-Patienten bekommen ambulante Hilfe.
- ein Portal für chronisch- entzündliche und infektiöse Erkrankungen. Hier wollen sich
die Mediziner beispielsweise auf chronische Wunden spezialisieren, sei es bei Gefäß-,
sei es bei rheumatischen Krankheiten. Patienten mit schwer behandelbaren Keimen
finden ebenso Hilfe wie HIV- oder Hepatitis-Patienten.
- ein geriatrisches Portal, wo die Ärzte ältere oder multimorbide Patienten behandeln.
Indem die Klinik dieses Portal schafft, trägt sie der älter werdenden Bevölkerung in
der Innenstadt Rechung. Ein 90jähriger mit Lungenentzündung, der gleichzeitig dement und nierenkrank ist, kann hier optimal behandelt werden
- ein Geburtsportal. Denn auch weiterhin sollen viele künftige Münchner mitten in
der Stadt das Licht der Welt erblicken. Im Schnitt 2.000 jährlich sollen es einmal
sein.
- ein Krebsportal, wo Patienten beispielsweise ambulante Chemo- oder Strahlentherapie erhalten.
Weit überregionale Bedeutung werden das Hormon- und Diabeteszentrum, die Rheumaeinheit, das Gefäßzentrum und der infektionsmedizinische Schwerpunkt haben,
da es sie weder in Großhadern noch am Klinikum der Technischen Universität gibt.
Prinzipiell werden die Mediziner in der Krankenversorgung auch vielfach Krankheiten behandeln, die keine universitäre Hochleistungsmedizin erfordern. „Es geht uns
um die Basisversorgung in der inneren und chirurgischen Medizin“, betont Martin
Reincke, „und die ist für die Lehre wichtig.“ Denn die Studierenden müssen die häufig vorkommenden, einfacheren Krankheiten kennenlernen, was Universitätskliniken
mit ihrer Top-Medizin für Schwerstkranke zunehmend schwer fällt.
EDITORIAL
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ZAHLEN & FAKTEN KLINIKUM
ZAHLEN & FAKTEN FAKULTÄT
71
Bis dahin dauert es allerdings noch eine Weile. Gerade laufen die Detailplanungen
an. Dafür nutzt der Bauherr eine Firma, die schon mehrfach die Abläufe für neue Fabriken in der Automobilindustrie im Rechner simuliert hat. „Anhand der bisherigen
Ablaufplanung schauen diese Experten, welche Wegbeziehungen in der Klinik optimal sind, wo sich Engpässe ergeben könnten, welche Ambulanzen wie angeordnet
sein sollen und wie sich die besten Synergien ergeben, wie die Patienten sich am besten orientieren, wie die Ablaufe sinnvoll und optimal zu gestalten sind“, sagt Gerd
Koslowski. Derlei Computersimulationen sind beim Bau von Kliniken weitgehend ein
Novum, das sich aber positiv auf die Planung auswirken könnte. Und die Kosten.
Läuft alles planmäßig, wird die Portalklinik Ende 2019 in Betrieb gehen. Dann wird
es in den Kliniken der Innenstadt zwar weniger stationäre Betten für Patienten geben
als zuvor. Doch dafür wartet dann ein hochmoderner Bau mit hochmoderner Medizin auf die Patienten. Martin Reincke ist jedenfalls zufrieden: „Unter den gegebenen
politischen Vorgaben haben wir das Beste erreicht. Und wir geben das klare Signal,
dass die universitäre Medizin in der Münchner Innenstadt erhalten bleibt.“
Prof. Dr.-Ing. Thomas Jocher, Vorsitzender
der Jury
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ZAHLEN & FAKTEN
ZAHLEN
& FAKTEN
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74
Verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung
für die Zeit vom 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2012
2012
€
2011
€
Erlöse aus Krankenhausleistungen
627.461.932,98
593.395.635,35
Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand
201.892.590,26
202.740.130,72
81.804.735,37
81.956.364,61
Zwischensumme
911.159.258,61
878.092.130,68
Personalaufwand
-480.937.701,12
-464.338.201,25
Materialaufwand
-318.841.078,20
-311.809.657,10
Sonstige betriebliche Aufwendungen
-105.879.102,25
-105.034.722,80
Zwischensumme
-905.657.881,57
-881.182.581,15
Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen
84.697.744,39
74.405.720,70
Erträge aus der Auflösung von Sonderposten aus
Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens
48.614.962,04
47.039.606,64
Aufwendungen aus der Zuführung von Investitionszuschüssen
zu Sonderposten und Verbindlichkeiten
-86.373.114,24
-74.663.832,90
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
und Sachanlagen
-48.842.227,61
-47.618.377,38
3.598.741,62
-3.927.333,41
0,00
0,00
Steuern vom Einkommen und Ertrag, sonstige Steuern
-191.560,27
331.663,16
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag
3.407.181,35
-3.595.670,25
Entnahme aus der Gewinnrücklage
3.610.029,15
3.595.670,25
Einstellung in die Gewinnrücklage
-5.950.000,00
0,00
1.067.210,50
0,00
Sonstige betriebliche Erträge
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Außerordentliches Ergebnis
Bilanzgewinn
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75
ZAHLEN & FAKTEN
Drittmittel
Erträge (in T€)
(inkl. Investitionen)
Bund
Einnahmen
13.819
Mehr- (-) / Mindereinnahmen (+)
-543
Summe Erträge (inkl. Investitionen)
Aufwendungen (in T€)
Personalaufwendungen
Sachaufwendungen (inkl. Reisekosten)
Investitionen
Summe Aufwendungen
Sonstige
(inkl. Stiftungen)
36.815
1.077
37.892
DFG
(ohne SFB)
10.326
-1.379
8.947
SFB
EU
4.925
172
5.097
12.597
-1.584
11.013
Bund
Sonstige
(inkl. Stiftungen)
DFG
(ohne SFB)
SFB
8.311
3.950
1.015
13.276
21.131
14.478
2.283
37.892
5.287
3.415
245
8.947
1.330
3.605
162
5.097
Landesmittel
Gesamt
891
939
1.830
79.373
-1.318
78.055
EU Landesmittel
Gesamt
2.205
8.774
34
11.013
1.329
330
171
1.830
39.593
34.552
3.910
78.055
76
Schnellübersicht
Einzugsgebiete
Klinikum der Universität München
Vollstationärer Bereich
Planbetten
Istbetten
davon intensiv
Auslastung in %
Fälle
Tage
Verweildauer in Tagen
2.244
2.181
290
74,7
79.361
606.490
7,7
Teilstationärer Bereich
Fälle
Tage
11.363
28.945
Ambulanter Bereich
Fälle
Besuche
Geburten
Entbindungen
Geburten
382.454
662.607
4.225
4.421
vollstationäre Patienten
Bayern
73.333
Baden-Württemberg
1.666
Schleswig-Holstein bis Nordrhein-Westfalen
667
Hessen
311
Saarland bis Mecklenburg-Vorpommern
175
Sachsen
148
Rheinland-Pfalz
146
Thüringen
85
Sachsen-Anhalt
34
Ausland
2.796
Gesamt
79.361
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ZAHLEN & FAKTEN
Personalzahl - Mitarbeiter
Klinikum der Universität München
Vollkräfte im
Jahresdurchschnitt 2012
Haushalt
Ärztlicher Dienst
Pflegedienst
Medizinisch-technischer Dienst
Funktionsdienst
Klinisches Hauspersonal
Wirtschafts- und Versorgungsdienst
Technischer Dienst
Verwaltungsdienst
Sonderdienste
Sonstiges Personal (Schüler/innen)
1.557,93
1.885,18
1.905,35
1.007,17
99,34
356,04
207,67
637,35
15,75
237,15
Ergebnis Haushalt - Drittmittel
7.908,93
Ergebnis Gesamt
Pflegebereich
137,32
606,27
1,00
744,59
Haushalt
152
9.162
1.055
1.885,18
18,57
946,58
99,34
20,02
0,50
Ergebnis Haushalt - Drittmittel
2.970,19
902
1
10.217
Vollkräfte im
Jahresdurchschnitt 2012
Pflegedienst
Medizinisch-technischer Dienst = Sozialdienst GH
Funktionsdienst
Klinisches Hauspersonal
Verwaltungsdienst (Servicemanagement, Telefonzentrale)
Sonderdienste = (teil-)freigestellte Mitglieder des Personalrates
Drittmittel
1.683
2.238
2.385
1.164
103
363
206
745
16
259
8.653,52
Haushalt
Ergebnis Gesamt
Drittmittel
Köpfe
zum Stichtag 31.12.2012
Drittmittel
Köpfe
zum Stichtag 31.12.2012
Haushalt
Drittmittel
2.238
22
1.086
103
35
1
0,00
2.970,19
3.485
0
3.485
78
Kennzahlen
Fachgebiete
Klinikum der Universität1, 2
Anaesthesiologie5
Augenheilkunde
Chirurgie
Großhadern
Innenstadt
Dermatologie
Frauenheilkunde/Geburtshilfe 4
Großhadern
Innenstadt
Herzchirurgie3
Augustinum3
Großhadern
HNO-Heilkunde
Kinderchirurgie
Kinderheilkunde
Großhadern
Innenstadt
Innere Medizin
Medizinische Klinik I
Medizinische Klinik II
Medizinische Klinik III
Medizinische Klinik IV
Medizinische Klinik V
Interdisziplinäre Station G0 / Nothilfe1
Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
Neurochirurgie
Neurologie
Friedrich Baur Institut
Nuklearmedizin
Orthopädie
Palliativmedizin
Physikalische Medizin
Psychiatrie
Kinder/Jugendpsychiatrie
Psychiatrie
Radiologie
Strahlenheilkunde
Urologie
Zahnheilkunde
Zahnerhaltung/Paradontologie
Kieferorthopädie
ZahnärztlicheProthetik
Arbeitsmedizin
Deutsches Schwindelzentrum (IFBLMU)
Gefäßzentrum
Humangenetik
Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung
Integriertes Sozialpädiatrisches Zentrum (iSPZLMU)
Kinderröntgen
Transplantationszentrum München der LMU
Sonstige
Planbetten
Istbetten
davon
intensiv
Auslastung
Ist-Betten
Stationäre
Fälle2
2.244
50
90
315
200
115
2.181
30
79
303
189
114
290
30
74,7
80,5
64,2
77,1
77,0
77,5
79.361
1.514
5.603
10.143
5.869
4.325
209
102
107
57
10
47
83
45
176
26
150
520
110
110
110
190
189
81
108
58
10
48
92
37
184
22
162
520
126
110
116
132
36
12
20
81
101
18
16
94
10
65,6
75,9
57,9
79,6
79,3
79,6
63,9
67,4
71,4
75,1
70,9
71,9
67,9
64,1
78,3
76,4
72,0
13.176
5.721
7.472
1.952
719
1.263
4.596
2.561
6.304
608
5.729
20.180
6.568
4.422
4.560
5.945
1.493
79,7
70,9
77,6
73,1
78,2
56,3
82,5
1.285
2.618
4.802
1.035
1.173
2.404
300
230
30
200
102,9
99,9
103,4
2.087
164
1.923
50
75
77,2
79,8
984
3.496
12
20
84
99
18
16
85
10
16
230
30
200
55
72
36
24
12
24
10
14
4
79
8
71
66
19
4
28
15
12
15
24
¹ In der Summe für das Klinikum enthalten sind u. a. die Nothilfe mit 12 Plan- und Istbetten, deren Fälle in den entsprechenden Fachabteilungen bereits enthalten sind.
² L1 Fallzahl auf Klinikumsebene; L3 Fallzahl auf Fachabteilungsebene (inklusive interner Verlegungen)
3
Für das Augustinum wird nur der Anteil der Betten des Klinikums der Universität angegeben (Fälle, Tage, Nutzungsgrad). 6.575 stationäre Tage des Augstiums werden nicht ausgewiesen.
4
Inklusive 3.062 gesunde Neugeborene mit 9.816 Behandlungstagen.
5
Ohne Poliklinikvertrag (diese Fälle werden zusätzlich zu den Quartalsfällen angelegt)
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
Stationäre
Tage
Durchschnittliche
Verweildauer
606.490
8.842
18.572
87.498
55.108
32.390
7,7
5,4
3,3
8,3
9,1
7,4
53.193
23.725
29.468
16.888
2.901
13.987
21.529
9.122
48.142
6.049
42.093
137.472
31.319
25.814
33.256
37.362
9.721
4,0
4,0
4,0
8,5
9,7
10,8
4,7
3,6
7,5
10,0
7,2
5,8
4,7
5,7
7,1
6,0
6,2
5.836
21.006
28.701
4.814
4.580
19.385
3.021
4,1
8,0
5,9
4,6
3,9
7,8
10,0
86.660
10.968
75.692
40,1
66,8
38,7
14.131
21.912
14,0
6,2
PFLEGE
MANAGEMENT
Teilstationäre
Fälle
79
ZAHLEN & FAKTEN
Teilstationäre
Tage
Ambulante
Fälle2, 5
11.363
685
134
598
26
572
28.945
2.698
135
600
26
574
644
119
525
644
119
525
809
386
814
173
641
2.346
459
513
266
1.077
31
680
311
832
429
1.004
174
830
7.237
472
520
1.167
5.047
31
686
315
465
17
181
571
23
185
774
1.048
80
968
106
3.192
8.809
2.159
6.650
106
7
7
1.064
80
1.065
195
382.454
5.028
45.483
28.274
11.679
16.690
46.370
31.553
12.358
19.352
1.314
135
1.179
17.387
9.830
25.696
1.257
24.467
70.255
7.978
11.410
9.224
38.809
3.876
342
7.063
7.604
12.808
1.316
8.120
12.799
300
5.772
9.517
1.094
8.423
8.789
3.155
8.113
17.709
10.799
2.622
4.315
916
2.336
662.607
8.847
65.220
50.136
21.157
28.979
84.830
61.675
27.187
34.488
1.495
135
1.360
25.201
13.868
39.419
1.450
37.969
112.534
10.228
16.967
21.347
59.011
4.981
348
15.661
9.878
20.995
1.611
8.967
18.625
302
10.882
28.636
4.950
23.686
9.435
12.559
13.444
31.014
15.134
9.552
6.328
1.076
5.759
571
1.345
4.116
584
1.965
4.182
2.938
13
5.057
13
231
Ambulante Behandlungen
inklusive ambulante Operationen5
235
80
Bauliche Entwicklung
Leitwarte
Auch im Jahr 2012 wurden wieder umfangreiche Baumaßnahmen geplant und umgesetzt.
Unter Anderem wurden am Campus Großhadern im Rahmen der großen Baumaßnahme
für die technische Infrastruktur in neu errichteten Funktionsgebäuden eine Biomasseanlage mit Hackschnitzeldampfkessel und die neue zentrale Notstromanlage in Betrieb
genommen. Auch die Baumaßnahmen Kanalsanierung sowie Erneuerung der Fernwärme- und Dampfversorgung wurden fortgesetzt, die Leitwarte mit neuem Visualisierungssystem modernisiert, weitere Brandschutzmängel behoben, der Einbau von
Feuerwehraufzügen im Bettenhaus vorbereitet und im Direktionstrakt Großhadern die
Flur- und Treppenhaussanierung abgeschlossen.
Weitere Maßnahmen:
Neubau OP-Zentrum mit Brückenanbindungen an den Bestand
Die großen Baumaßnahmen OPZ und Brückenanbindung wurden auch 2012 planmäßig
fortgeführt. Am Campus Großhadern entsteht mit einer Nutzfläche von 14.600 m² derzeit eines der größten Operationszentren mit 32 OP Sälen, 70 Intensivbetten, einer
interdisziplinären Notaufnahme mit Aufnahmestation, 4 OP- Sälen für ambulantes Operieren und eine Zentralsterilisation.
OP-Zentrum
CSD
Mit 8.500 m² Nutzfläche für Forschungsräume, -labore, Seminar- und Konferenzräume
und einer Patientenambulanz entsteht parallel das Centrum für Schlaganfall- und Demenzforschung in unmittelbarer Nachbarschaft zum OPZ. In dem Gebäude werden
das Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD) sowie das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) untergebracht. Die Eröffnung ist
für das Jahr 2014 geplant.
CSD
Radiopharmazie-Zentrum / Zyklotron
In dem neu entstehenden Radiopharmazie-Zentrum, das als erstes PPP-Projekt des Klinikums am Campus Großhadern errichtet wird, werden ab 2013 schwach strahlende
Radiopharmaka erzeugt, die dann Patienten für Untersuchungen verschiedener Gewebetypen verabreicht werden können. Durch die Herstellung vor Ort wird die Verfügbarkeit verbessert. Das Herzstück des Herstellungsbereiches wird ein Teilchenbeschleuniger
sein. Darüber hinaus sind im Gebäude Forschungsflächen für das Klinikum enthalten. Das
separate Gebäude wird durch eine Verbindungsbrücke mit der Klinik für Nuklearmedizin verbunden.
Radiopharmazie-Zentrum
Zahnärztliche Ambulanz für Menschen mit Behinderungen
Am 24.04.2012 konnte am Campus Innenstadt die zahnärztliche Ambulanz für Menschen
mit Behinderungen feierlich eröffnet werden. Die Besonderheiten dieser in einem separaten Bereich neu geschaffenen Ambulanz bestehen in der uneingeschränkten Barrierefreiheit sowie mit 24 m² pro Behandlungseinheit ausreichend Platz für und um den
Behandlungsstuhl. So ist genug Raum für notwendige Begleitpersonen oder es kann die
Behandlung auch direkt auf dem Rollstuhl erfolgen. Auch stehen mobile Röntgengeräte
zur Verfügung.
Zahnärztliche Ambulanz
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
PFLEGE
MANAGEMENT
81
ZAHLEN & FAKTEN
Brandschutz
Durch den Einbau einer Sprinkleranlage im Foyer der Hörsäle am Campus Großhadern
wurde der Brandschutz verbessert und die Wiedernutzung des Foyers für Ausstellungen und Präsentationen ermöglicht. Die Komplettierung mit der Errichtung zusätzlicher
Fluchttreppenhäuser ist geplant und vorgesehen.
Linearbeschleuniger
In der Klinik für Strahlentherapie am Campus Großhadern konnte 2012 ein neuer Linearbeschleuniger in Betrieb genommen werden. Im Vergleich zu seinem Vorgänger aus
dem Jahre 1981 ist das neue Gerät effektiver, obwohl die Bestrahlungszeit etwa ein Drittel kürzer ist. Zudem ist das neue Gerät mit einem Computertomographen, einem dreidimensionalem Ultraschallgerät und einem gekoppelten „Hexapodischen Tisch“, der die
Lageabweichungen des Patienten ausgleichen kann, ausgestattet.
MRT
In einer Bauzeit von 2010 bis Februar 2013 wurde am Campus Großhadern ein neues
MRT in Betrieb genommen. Das neue Gerät bietet neben einem verbesserten Patientenkomfort auch technische Neuerungen sowie mehr Bedienerfreundlichkeit und einer
Kompatibilität für die Anästhesie, so dass dort auch überwachte Patienten untersucht
werden können. Im Zuge dieser Maßnahme wurden Flächen der Ambulantenhalle Ost
für das neue MRT und die notwendigen Befundungs- und Peripherieräume umgebaut
Sanierung der peripheren Aufzüge
Auf Grund der zum Teil 40jährigen Betriebszeit und krankenhausbedingten intensiven
Nutzung für Personen-, Material- und Krankenbettentransport, werden derzeit am Campus Großhadern alle peripheren Aufzüge saniert und erneuert. Im Zuge einer ersten und
zweiten Sanierungsphase wurden bisher 14 Aufzüge auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Dies umfasst unter anderem die Aufschaltung auf die Leitwarte, so dass
eine Störung sofort erkannt, umgehend eine Personenrettung sowie die Fehlerbehebung
eingeleitet werden kann.
Brandschutz im Foyer der Hörsäle
Linearbeschleuniger
Sanierung der peripheren Aufzüge
Sanierung Wärme- und Dampfversorgung
Im laufenden Betrieb und unter Aufrechterhaltung der Versorgung wurden am Campus
Großhadern drei Dampfkessel ausgetauscht. Hierfür mussten drei neue Stahlkamine errichtet, sowie der marode alte Turmkamin abgetragen werden. Die neue Kesselanlage
wird künftig auch das neue OPZ mit Hochdruckdampf versorgen.
Im Zuge der weiteren Masterplanung für die Gesamtentwicklung des Klinikums wurden 2012 Planungen für ein neues Kinderpalliativzentrum, die Fortschreibung des Raumprogrammes für das Mutter-Kind-Zentrum, den Neubau einer 2. Kinderkrippe sowie eines
spendenfinanzierten Gebäudes zur Unterbringung eines Entwicklungszentrums für onkologische Zelltherapeutika für den Campus Großhadern aufgenommen bzw. fortgesetzt.
Für den Campus Innenstadt wurde die Zusammenführung der pädiatrischen Intensivpflegestationen geplant und vorbereitet und für die Augenklinik die Entwurfsplanung für
ein Augendiagnostikzentrum erstellt. Als Schwerpunkt für die Entwicklung des Campus
Innenstadt wurde die Vorbereitung des Neubaus einer Portalklinik in Anbindung an den
Ziemssenblock mit der Auslobung eines viel beachteten Architektenwettbewerbs fortgesetzt. Mitte Oktober 2012 konnte eine Jury aus 22 Entwurfsarbeiten die besten Architekturentwürfe auswählen und prämieren.
Neue Kesselanlage
Jury des Architektenwettbewerbs
82
Wir machen Medizin –
verantwortungsbewusst und zielorientiert
Die Führung des Klinikums ist an sozialen, ethischen, ökologischen sowie wirtschaftlich und gesellschaftlich verantwortlichen Grundsätzen ausgerichtet. Ziel ist es,
jeden einzelnen Patienten und die gesamte Gesellschaft in ihrem Bestreben nach Gesundheit und Lebensqualität bestmöglich zu unterstützen. Wir tragen dazu bei, indem
wir in Forschung, Lehre und Patientenversorgung auf höchstem Niveau agieren.
Unsere Mitarbeiter – qualifiziert und engagiert
Als Vertrauenspersonen übernehmen unsere Mitarbeiter Verantwortung für ihr Handeln, was fachliche Expertise, Verlässlichkeit und Engagement erfordert. Respektvoller Umgang miteinander prägt das interne Klima – in transparenter und
kommunikativer Atmosphäre wird jeder Mitarbeiter gefordert und gefördert. Kontinuierliche Weiterbildung und die Chance auf fachliche und individuelle Entwicklung
garantieren höchste Qualifikation und Motivation. Jeder Mitarbeiter ist Teil des Klinikums und trägt aktiv und eigenverantwortlich zum Fortschritt und zur Gestaltung
eines positiven und erfolgsorientierten Arbeitsumfeldes bei.
Unsere Forschung – innovativ und international
Medizinische Forschung ist ein wesentliches Kennzeichen universitärer Medizin. Das
Klinikum bietet ein ideales Umfeld für internationale Spitzenforschung und ermöglicht
so effizientes und zielorientiertes wissenschaftliches Arbeiten. Unsere Forschungsergebnisse – eine Vielzahl an Patenten, Therapien und Publikationen – finden in der
Fachwelt hohe Akzeptanz. Wir sind stolz darauf, aktiver Teil eines weltweiten Netzwerkes von Forschungseinrichtungen zu sein: Unsere Experten sind geschätzte Forschungspartner und Referenten sowie Initiatoren und Organisatoren angesehener
internationaler Veranstaltungen.
Unsere Lehre – exzellent und interdisziplinär
Lehre und Ausbildung finden in einem sehr attraktiven Umfeld statt und profitieren
von Praxisnähe und Interdisziplinarität. Sie sind eingebettet in ein Netzwerk, das von
Wissenstransfer auf nationaler und internationaler Ebene profitiert. Das Medizinstudium an der LMU München (MeCUMLMU) ist ein anerkannter Maßstab und ein Markenzeichen für eine innovative und exzellente Lehre. Umgesetzt wird diese von
unseren kompetenten Hochschullehrern und unseren Studierenden – sie alle tragen
durch ihr Engagement, ihre Motivation und ihr hohes Niveau zu einem kontinuierlichen Wissenstransfer bei.
Unsere Patientenversorgung – hochwertig und individuell
Alle unsere Aktivitäten konzentrieren sich auf die Gesundheit unserer Patienten. Das
Klinikum steht seit seiner Gründung für Innovation und medizinischen Fortschritt:
Unsere Patienten profitieren heute schon von der „Medizin von Morgen“. Wir bieten
eine fachliche und ethische Qualitätsmedizin mit internationalem Anspruch und individueller Ausrichtung. Dabei legen wir besonders Wert darauf, dass sich die Patienten wohl und verstanden fühlen. Persönliche Zuwendung ist ebenso wichtig wie
kontinuierliche und verständliche Information: Wir sind ein verlässlicher Partner, der
nach transparenten und nachhaltigen Grundsätzen handelt.
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
PFLEGE
MANAGEMENT
ZAHLEN & FAKTEN
Verein der Freunde & Förderer des
Klinikum der Universität München e. V.
Der Verein der Freunde und Förderer des Klinikums der Universität München e.V. besteht
seit 1990. Im September 2011 wurde Prof. Dr. Alexander Berghaus als Nachfolger von
Prof. Dr. Bruno Reichart zum Vorstandsvorsitzenden gewählt. Dem Kuratorium des Vereins steht Herr Harald Strötgen vor, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse München.
Der Förderverein fühlt sich für etwa 10 000 Mitarbeiter und annähernd eine halbe Million Patientinnen und Patienten der Standorte Großhadern und Innenstadt des Klinikum
der Universität München zuständig. Mit seinen Aktivitäten möchte der Verein dazu beitragen, die Mitarbeiter von ihrer routinemäßigen Belastung und die Patienten von ihrem
Leid ein wenig abzulenken. Hierzu gehören kulturelle und sportliche Veranstaltungen,
Kunstausstellungen, Musikabende, Theatervorführungen u.a.m.
Das Engagement des Vereins geht aber über solche Aktionen hinaus, indem z.B. Fortund Weiterbildung für Beschäftigte in der Pflege und in der Verwaltung unterstützt wird.
Ferner setzt sich der Verein für andere förderwürdige Projekte am Klinikum ein, wie
etwa die Sanierung des Kinderspielplatzes am Standort Großhadern.
Eine neue Aufgabe für den Förderverein erwächst gegenwärtig aus dem stärker werdenden Interesse, den Alumni des Klinikums eine Plattform für gemeinsame Aktivitäten
zu bieten.
Mitglieder
Firmen: 11
Privatpersonen: 177
Gesamtmitglieder: 188
Vorstand
Prof. Dr. Alexander Berghaus, Klinikum
der Universität München (Vorsitzender)
Peter Lanz, Architekt (stv. Vorsitzender)
Prof. Dr. Volkmar Jansson, Klinikum der
Universität München
Christiane Kaske
Gerd Koslowski, Klinikum der Universität
München
Dr. Rudolf Ratzel, Rechtsanwalt
Prof. Dr. Erich Reinhardt
Prof. Dr. Maximilian Reiser, Klinikum der
Universität München
Kuratorium
Harald Strötgen, Stadtsparkasse München (Vorsitzender)
Dr. jur. Hans-Peter Binder
Prof. Dr. Thomas Brandt, Klinikum der
Universität München
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Heinz Goerke
Prof. Dr. Dr. h. c. Klaus Peter
Prof. Dr. Dr. h. c. Dietrich Seidel
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang
Spann
Prof. Dr. Dr. Klaus Ulsenheimer,
Rechtsanwalt
Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair, Vorsitzender Hanns Seidel Stiftung, Staatsminister a.D.
Geschäftsstelle:
Gabriele Quenzel, Tel. 089/7095-7708;
Gabriele.Quenzel@med.uni-muenchen.de
83
84
Forschungsverbünde
Exzellenzeinrichtungen
Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum
SyNergy „Munich Cluster for Systems Neurology“
(Exzellenzcluster)
IFBLMU Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum für
Schwindel, Gleichgewichts- und Augenbewegungsstörungen –
Deutsches Schwindelzentrum
CIPS „Center for Integrated Protein Sciences“ (Exzellenzcluster)
MAP „Munich Center of Advanced Photonics“ (Exzellenzcluster)
Graduiertenkollegs der DFG
NIM „Nanosystems Initiative Munich“ (Exzellenzcluster)
GRK 1091 „Orientierung und Bewegung im Raum“, Prof. Dr. Andreas Straube, Neurologische Klinik und Poliklinik, Klinikum der
Universität München, seit 2005
GSN-LMU „Graduate School of Systemic Neurosciences“ (Graduiertenschule)
Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung
DKTK „Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung“ bzw. „Common Pathways for Cancer Therapy“, Koordinator: Professor Wolfgang Hiddemann
GRK 1202 „Oligonukleotide in Zellbiologie und Therapie“, Prof.
Dr. Stefan Endres, Abteilung für Klinische Pharmakologie, Medizinische Klinik Innenstadt, Klinikum der Universität München,
seit 2005
Sonderforschungsbereiche der DFG
DZL „Deutsches Zentrum für Lungenforschung“, Koordinator:
Professor Oliver Eickelberg vom „Comprehensive Pneumology
Center“ (CPC). Das CPC ist eine Gemeinschaftseinrichtung des
Helmholtz Zentrums München, der LMU München mit dem Klinikum der Universität München und der Asklepios-Klinik in
Gauting
DFG-SFB 594 „Molekulare Maschinen in Proteinfaltung und Proteintransport“, ohne Sprecherfunktion, 2001-2012
DZI „Deutsches Zentrum für Infektionsforschung“ bzw. TRANSIT „Translating Immune Control Mechanisms into Novel Therapies“, Koordinatoren: Professor Dirk Busch von der TU
München und Privat-Dozent Dr. Michael Hoelscher von der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin der LMU
DFG-SFB 684 „Molekulare Mechanismen der normalen und malignen Hämatopoese“, Sprecherfunktion, Prof. Dr. Wolfgang Hiddemann, Medizinische Klinik und Poliklinik III Großhadern,
Klinikum der Universität München, 2001-2012
DZHK „Deutsches Zentrum für Herz-Kreislaufforschung“, Koordinatoren: Prof. Christian Weber, Direktor des Instituts für Prophylaxe und Epidemiologie der Kreislaufkrankheiten der LMU
und Prof. Stefan Engelhardt von der TU München
DZD „Deutsches Zentrum für Diabetesforschung“, Koordinator:
Prof. Martin Hrabe de Angelis, Helmholtz Zentrum München
unter Mitwirkung von Prof. Martin Reincke, Innere Medizin
LMU, Campus Innenstadt
DZNE „Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen“, Koordinator: Prof. Christian Haass, Adolf-ButenandtInstitut und Molekular Biochemie der LMU
DFG-SFB 596 „Molekulare Mechanismen der Neurodegeneration“, Sprecherfunktion, Prof. Dr. Christian Haass, Adolf-Butenandt-Institut, Lehrstuhl für Stoffwechselbiochemie, 2001-2012
DFB-SFB 914 „Immunzellwanderung bei Entzündung, Entwicklung und Krankheit, Sprecherfunktion, Prof. Dr. Barbara Walzog,
Walter Brendel Zentrum für Experimentelle Medizin
DFG-TR 05 „Chromatin: Aufbau und Vererbung von Struktur und
Genaktivität“, Sprecherfunktion, Prof. Dr. Peter B. Becker, AdolfButenandt-Institut, Lehrstuhl für Molekularbiologie, 2002-2012
DFG-TR 127 „Biologie der xenogenen Zell- und Organtransplantation“, Sprecherfunktion, Prof. Dr. Bruno Reichart, Herzchirurgische Klinik und Poliklinik, seit 2012
DFG-TR 128 „Initiierungs-, Effektor- und Regulationsmechanismen bei Multipler Sklerose“; Koordinator für die LMU: Prof. Dr.
Reinhard Hohlfeld, Institut für Klinische Neuroimmunologie, seit
2012
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
PFLEGE
MANAGEMENT
ZAHLEN & FAKTEN
85
Klinische Forschergruppen der DFG
EU-Projekte mit Koordinatorenfunktion
DFG-FOR 809 „Chemokine und Adhäsionsmoleküle in der kardiovaskulären Pathogenese“, Sprecherfunktion, Prof. Dr. Christian Weber, Institut für Prophylaxe und Epidemiologie der
Kreislaufkrankheiten, seit 2007
TIRCON
Treat Iron-Related Childhood-Onset Neurodegeneration, Projektleiter: Prof. Dr. med. Thomas Klopstock, Einrichtung: Friedrich-Baur-Institut
DFG geförderte Nachwuchsgruppen
DFG-16174250 „Mechanismen der Osmoadaptation von Zellen
des Nierenmarkes - Signaltransduktion bei osmotischem Stress“,
PD Dr. Wolfgang Neuhofer, Physiologisches Institut, Heisenbergstipendium, bis 2012 (8 Jahre)
DFG-115015241 „Chemokine receptors on neutrophils: functionality and involvement in chronic lung disease“, Dr. Dominik
Hartl, Kinderklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital, EmmyNoether-Programm, 2009 bis 2013/2014 (6 Jahre)
DFG-34835208 „Vitamin D3-regulated innate immune function
in skin“, Dr. Jürgen Schauber, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie, Emmy-Noether-Programm bis 2011
(2012) (6 Jahre)
ERC Advanced Grants
ACCOMPLI
Assembly and maintenance of a co-regulated chromosomal compartment, Projektleiter: Prof. Dr. Peter B. Becker; Einrichtung:
Adolf-Butenandt-Institut
EXPLORE
Exploring novel pathways governing immunity and leukemia by
studying the genetic basis of human myeloid cell defects – from
genetics to gene therapy, Projektleiter: Prof. Dr. Dr. Christoph
Klein; Einrichtung: Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von
Haunerschen Kinderspital
EarlyNutrition
Long-term effects of early nutrition on later health, Projektleiter:
Prof. Dr. Berthold Koletzko, Institut: Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital
HERA
Host-environment interactions in the protection from asthma and
allergies, Projektleiter: Prof. Dr. Dr. h.c. Erika von Mutius, Einrichtung: Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital
ATHEROPROTECT
Structure-Function Analysis of the Chemokine Interactome for
Therapeutic Targeting and Imaging in Atherosclerosis, Projektleiter: Prof. Dr. med. Christian Weber, Einrichtung: Institut für
Prophylaxe und Epidemiologie der Kreislaufkrankheiten
FSHS
Fetal adrenal and gonadal sex hormone synthesis in health and
disease, Projektleiter: Prof. Felix Beuschlein M.D., Einrichtung:
Medizinische Klinik - Innenstadt
AIPM
Analysis of protein misfolding as a pathogenetic mechanism in
autoinflammatory diseases, Projektleiter: Prof. Dr. Ania Carolina
Muntau, Einrichtung: Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr.
von Haunerschen Kinderspital
ENSAT-CANCER
European Network for the Study of Adrenal Tumours - Structuring clinical research on adrenal cancers in adults, Projektleiter:
Prof. Felix Beuschlein M.D., Einrichtung: Medizinische Klinik Innenstadt
PARADISE
Psychosocial Factors Relevant to Brain Disorders in Europe, Projektleiter: PD Dr. Alarcos Cieza, Einrichtung: Institute for Health
and Rehabilitation Sciences
POSTICK
Post-graduate training network for capacity building to control
ticks and tick-borne diseases, Projektleiter: Prof. Dr. Kurt Pfister
Einrichtung: Vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie
86
Ausgewählte Preise
Von den Einrichtungen des Klinikums und der Fakultät gemeldete Preise mit internationaler oder im jeweiligen Fachgebiet hoher Sichtbarkeit
Adolf-Butenandt-Institut
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Dr. Klaus Metzeler
”Translational Research Training in Hematology” Fellowship
der American Society of Hematology / European Hematology
Association (ASH/EHA)
Prof. Dr. Dr. h.c. Christian Haass
European Research Council Advanced Investigators Grant
Medizinische Klinik und Poliklinik IV
Dr. Dorothee Dormann
Preis der Eckhard Buddecke Stiftung für medizinische Grundlagenforschung
Prof. Dr. Martin Fassnacht
Wissenschaftspreis der Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO) der Deutschen Krebsgesellschaft
Pathologisches Institut
Dr. med. Jörg Schelling
World One Research MD Honors Research Award
Dr. med. David Horst
Virchow Preis der Deutschen Gesellschaft für Pathologie
Kinderklinik und Kinderpoliklinik
im Dr. von Haunerschen Kinderspital
Augenklinik
Dipl.-Biol. Ulrike Kaufmann
1. Preis des „Cora-Verhagen-Prize“ der Association for Research in Vision and Ophthalomology (ARVO), USA
Dipl.-Biol. Ulrike Kaufmann
Förderpreis der „Freifrau-von-Nauendorf-Stiftung zur Unterstützung von Forschung, Diagnostik und Therapie von Netzhauterkrankungen“
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie
PD Dr. Jürgen Schauber
Wissenschaftspreis der GlaxoSmithKline Stiftung
PD Dr. Ronald Wolf
Nils-Ilja Richter Preis der Deutschen Gesellschaft für Autoimmunerkrankungen
Prof. Dr. Erika von Mutius
Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2013
Prof. Dr. Berthold Koletzko
European Research Council Advanced Investigators Grant
Institut für Klinische Neuroimmunologie
Prof. Dr. Martin Kerschensteiner
European Research Council Starting Independent Researcher
Grant
Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie
Prof. Dr. Reinhard Hickel
Hollenback-Preis der amerikanischen Fachgesellschaft Operative Dentistry (AOD)
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
PFLEGE
MANAGEMENT
ZAHLEN & FAKTEN
87
Publikationen
Die sichtbarsten Originalarbeiten des Jahres (ohne Reviews, Comments oder Fallberichte) mit Erst- oder Letztautoren des Klinikums und der Fakultät.
Kluin-Nelemans HC, Hoster E1, Hermine O, Walewski J, Trneny M,
Geisler CH, Stilgenbauer S, Thieblemont C, …, Hiddemann W1,
Unterhalt M1, Dreyling MH1
Treatment of older patients with mantle-cell lymphoma.
N Engl J Med 2012; 367: 520-31 (JIF2012 51,7)
1
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Freilinger T1,2, Anttila V, de Vries B, Malik R2, Kallela M,
Terwindt GM, Pozo-Rosich P, Winsvold B, Nyholt DR, …,
Dichgans M2, van den Maagdenberg A; International Headache
Genetics Consortium
Genome-wide association analysis identifies susceptibility loci for
migraine without aura.
Nat Genet 2012; 44: 777-82 (JIF2012 35,2)
1
Neurologische Klinik und Poliklinik
2
Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung
Ellinor PT, Lunetta KL, Albert CM, Glazer NL, Ritchie MD, …,
Müller-Nurasyid M1,2, Sinner MF1, Wakili R1, Clauss S1, Steinbeck G1, Wichmann HE2, …, Kääb S1
Meta-analysis identifies six new susceptibility loci for atrial fibrillation.
Nat Genet 2012; 44: 670-5 (JIF2012 35,2)
1
Medizinische Klinik und Poliklinik I
2
Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie
und Epidemiologie (IBE)
Koerte IK1, Ertl-Wagner B1, Reiser M1, Zafonte R, Shenton ME
White matter integrity in the brains of professional soccer players
without a symptomatic concussion.
JAMA 2012; 308: 1859-61 (JIF2012 30,0)
1
Institut für Klinische Radiologie
Brunkhorst FM, Oppert M, Marx G, Bloos F, Ludewig K, Putensen
C, Nierhaus A, Jaschinski U, Meier-Hellmann A, …, Gärtner R1
Effect of empirical treatment with moxifloxacin and meropenem vs
meropenem on sepsis-related organ dysfunction in patients with
severe sepsis: a randomized trial.
JAMA 2012; 307: 2390-9 (JIF2012 30,0)
1
Medizinische Klinik und Poliklinik IV
Karow M1, Sanchez R1, Schichor C2, Masserdotti G1, Ortega F1,
Heinrich C1, Gascon S1, Khan MA, Lie DC, Dellavalle A, Cossu G,
Goldbrunner R2, Götz M1, Berninger B1
Reprogramming of pericyte-derived cells of the adult human brain
into induced neuronal cells.
Cell Stem Cell 2012; 11(4): 471-476 (JIF2012 25,3)
1
Physiologisches Institut
2
Neurochirurgische Klinik und Poliklinik
Pfirrmann M1, Ehninger G, Thiede C, Bornhauser M, Kramer M,
Rollig C, Hasford J1, Schaich M
Prediction of post-remission survival in acute myeloid leukaemia:
a post-hoc analysis of the AML96 trial
Lancet Oncol 2012; 13(2): 207-14 (JIF2012 25,1)
1
Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie
und Epidemiologie (IBE)
Jox RJ1, Laureys S, Bernat J and Racine E
Responding to requests for experimental diagnostic and therapeutic interventions in patients suffering from disorders of consciousness.
The Lancet Neurol 2012; 11(8):732-8 (JIF2012 23,9)
1
Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin
Stock K, Kumar J, Synowitz M, Petrosino S, Imperatore R,
Smith ES, Wend P, Purfürst B, Nuber UA, …, Glass R1
Neural precursor cells induce cell death of high-grade astrocytomas through stimulation of TRPV1.
Nat Med 2012 (JIF2012 22,9)
1
Neurochirurgische Klinik und Poliklinik
Buechner TR, Hasford J1, Hoffmann VS1, Doehner H, Ehninger G,
Ganser A, Niederwieser DW, Pfirrmann M1
Acute Myeloid Leukemia (AML): Different Treatment Strategies
Versus a Common Standard Arm--Combined Prospective Analysis
by the German AML Intergroup
J Clin Oncol 2012, 30(29): 3604-10 (JIF2012 18,0)
1
Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie
und Epidemiologie (IBE)
Cappello S, Bohringer CRJ, Bergami M1, Conzelmann KK2,
Ghanem A2, Tomassy GS, Arlotta P, Mainardi M, Allegra M,
Caleo M, van Hengel J, Brakebusch C, Götz M1
A radial glia-specific role of RhoA in double cortex formation.
Neuron 2012; 73(5): 911-924 (JIF2012 15,8)
1
Physiologisches Institut
2
Max-von-Pettenkofer Institut
88
Villa R1, Forné I1, Müller M1, Imhof A1, Straub T1, Becker PB1
MSL2 combines sensor and effector functions in homeostatic control of the Drosophila dosage compensation machinery.
Mol Cell 2012 (JIF2012 15,3)
1
Adolf-Butenandt-Institut
Dimou L1, Götz M1
Shaping barrels: activity moves NG2(+) glia
Nat Neurosci 2012; 15(9): 1176-1178 (JIF2012 15,3)
1
Physiologisches Institut
Döring Y1, Manthey HD1, Drechsler M1, Lievens D1, Megens RT1,
Soehnlein O1, Busch M, Manca M, Koenen RR1, …, Zernecke A
Auto-antigenic protein-DNA complexes stimulate plasmacytoid
dendritic cells to promote atherosclerosis.
Circulation 2012; 125: 1673-83 (JIF2012 15,2)
1
Institut für Prophylaxe und Epidemiologie der Kreislaufkrankheiten
Zaruba MM1, Zhu W, Soonpaa MH, Reuter S, Franz WM1, Field LJ
Granulocyte colony-stimulating factor treatment plus dipeptidylpeptidase-IV inhibition augments myocardial regeneration in mice
expressing cyclin D2 in adult cardiomyocytes.
Eur Heart J 2012; 33: 129-37 (JIF2012 14,1)
1
Medizinische Klinik und Poliklinik I
Nazari-Jahantigh M , Wei Y , Noels H, Akhtar S, Zhou Z,
Koenen RR1, Heyll K1, Gremse F, Kiessling F, …, Schober A1
MicroRNA-155 promotes atherosclerosis by repressing Bcl6 in
macrophages.
J Clin Invest 2012; 122: 4190-202 (JIF2012 12,8)
1
Institut für Prophylaxe und Epidemiologie der Kreislaufkrankheiten
1
1
Kotlarz D , Beier R, Murugan D , Diestelhorst J , Jensen O ,
Boztug K, Pfeifer D, Kreipe H, Pfister ED, …, Klein C1
Loss of interleukin-10 signaling and infantile inflammatory bowel
disease: implications for diagnosis and therapy.
Gastroenterology 2012; 143: 347-55 (JIF2012 12,8)
1
Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital
1
1
1
1
Rehberg M1, Leite CF, Mildner K, Horstkotte J2, Zeuschner D,
Krombach F1
Surface chemistry of quantum dots determines their behavior in
postischemic tissue.
ACS Nano 2012; 6: 1370-9 (JIF2012 12,1)
1
Institut für Chirurgische Forschung
2
Medizinische Klinik und Poliklinik I
Kellberger J, Dressel H, Vogelberg C, Leupold W, Windstetter D,
Weinmayr G, Genuneit J, Heumann C, Nowak D1, …, Radon K1
Prediction of the incidence and persistence of allergic rhinitis in
adolescence: a prospective cohort study.
J Allergy Clin Immunol 2012; 129: 397-402, 402.e1-3 (JIF2012
12,0)
1
Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin
Spielberger BD1, Woellner C, Dueckers G, Sawalle-Belohradsky
J1, Hagl B1, Anslinger K, Bayer B, Siepermann K, Niehues T, …,
Renner ED1
Challenges of genetic counseling in patients with autosomal dominant diseases, such as the hyper-IgE syndrome (STAT3-HIES).
J Allergy Clin Immunol 2012; 130: 1426-8 (JIF2012 12,0)
1
Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital
Kellberger J, Dressel H, Vogelberg C, Leupold W, Windstetter D,
Weinmayr G, Genuneit J, Heumann C, Nowak D1, …, Radon K1
Prediction of the incidence and persistence of allergic rhinitis in
adolescence: a prospective cohort study.
J Allergy Clin Immunol 2012; 129: 397-402, 402.e1-3 (JIF2012
12,0)
1
Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin
Illi S1, Depner M1, Genuneit J, Horak E, Loss G, Strunz-Lehner C,
Büchele G, Boznanski A, Danielewicz H, …, Wouters I
Protection from childhood asthma and allergy in Alpine farm environments-the GABRIEL Advanced Studies.
J Allergy Clin Immunol 2012; 129: 1470-7.e6 (JIF2012 12,0)
1
Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital
Mueller-Planitz F1, Klinker H1, Ludwigsen J1, Becker PB1
The ATPase domain of ISWI is an autonomous nucleosome remodeling machine.
Nat Struct Mol Biol 2012 (JIF2012 11,9)
1
Adolf-Butenandt-Institut
Terpolilli NA1, Kim SW, Thal SC, Kataoka H, Zeisig V, Nitzsche B,
Klaesner B, Zhu C, Schwarzmaier S2, …, Plesnila N3
Inhalation of nitric oxide prevents ischemic brain damage in experimental stroke by selective dilatation of collateral arterioles.
Circ Res 2012; 110: 727-38 (JIF2012 11,9)
1
Neurochirurgische Klinik und Poliklinik
2
Institut für Chirurgische Forschung
3
Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
PFLEGE
MANAGEMENT
Döring Y1, Drechsler M1, Wantha S1, Kemmerich K1, Lievens D1,
Vijayan S, Gallo RL, Weber C1, Soehnlein O1
Lack of neutrophil-derived CRAMP reduces atherosclerosis in
mice.
Circ Res 2012; 110: 1052-6 (JIF2012 11,9)
1
Institut für Prophylaxe und Epidemiologie der Kreislaufkrankheiten
Liehn EA, Bucur O, Weber C1
Role of microparticles as messengers enhancing stem cell activity
after genetic engineering.
Circ Res 2012; 111: 265-7 (JIF2012 11,9)
1
Institut für Prophylaxe und Epidemiologie der Kreislaufkrankheiten
Giehl KA1, Eckstein GN, Pasternack SM, Praetzel-Wunder S,
Ruzicka T1, Lichtner P, Seidl K1, Rogers M, Graf E, …, Strom TM
Nonsense mutations in AAGAB cause punctate palmoplantar keratoderma type Buschke-Fischer-Brauer.
Am J Hum Genet 2012; 91: 754-9 (JIF2012 11,2)
1
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie
Grommes J, Alard JE1, Drechsler M1, Wantha S1, Mörgelin M,
Kuebler WM, Jacobs M, von Hundelshausen P1, Markart P, …,
Soehnlein O1
Disruption of platelet-derived chemokine heteromers prevents
neutrophil extravasation in acute lung injury.
Am J Respir Crit Care Med 2012; 185: 628-36 (JIF2012 11,0)
1
Institut für Prophylaxe und Epidemiologie der Kreislaufkrankheiten
Blamowska M1, Neupert W, Hell K1
Biogenesis of the mitochondrial Hsp70 chaperone.
J Cell Biol 2012; 199(1): 125-35 (JIF2012 10,8)
1
Adolf-Butenandt-Institut
Birkenmaier C1, Baumert S, Schroeder C1, Jansson V1,
Wegener B1
A biomechanical evaluation of the epidural neurolysis procedure.
Pain Physician 2012; 15: E89-97 (JIF2012 10,7)
1
Orthopädische Klinik und Poliklinik
Wegener B1, Rieskamp K, Büttner A, Habiyambere V, von
Schultze-Pellangahr C, Schaffer V1, Jansson V1, Birkenmaier C1
Experimental evaluation of the risk of extradiscal thermal damage
in intradiscal electrothermal therapy (IDET).
Pain Physician 2012; 15: E99-E106 (JIF2012 10,7)
1
Orthopädische Klinik und Poliklinik
ZAHLEN & FAKTEN
89
Kolligs FT1, Crispin A, Graser A, Munte A, Mansmann U, Göke B1
Risk factors for advanced neoplasia within subcentimetric polyps:
implications for diagnostic imaging.
Gut 2012 (JIF2012 10,7)
1
Medizinische Klinik und Poliklinik II
Biroulet L, Cieza A1, Sandborn WJ, Coenen M
Development of the first disability index for inflammatory bowel
disease based on the international classification of functioning,
disability and health
Gut 2012; 61(2):241-7 (JIF2012 10,7)
1
Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie
und Epidemiologie (IBE)
Tilki D1, Reich O1, Graser A, Hacker M2, Silchinger J, Becker AJ1,
Khoder W1, Bartenstein P2, Stief CG1, …, Seitz M1
18F-Fluoroethylcholine PET/CT Identifies Lymph Node Metastasis in Patients with Prostate-Specific Antigen Failure After Radical
Prostatectomy but Underestimates Its Extent.
Eur Urol 2012; (JIF2012 10,5)
1
Urologische Klinik und Poliklinik
2
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin
Fine SW, Amin MB, Berney DM, Bjartell A, Egevad L, Epstein JI,
Humphrey PA, Magi-Galluzzi C, Montironi R, Stief C1
A contemporary update on pathology reporting for prostate cancer: biopsy and radical prostatectomy specimens.
Eur Urol 2012; 62: 20-39 (JIF2012 10,5)
1
Urologische Klinik und Poliklinik
Strittmatter F1, Gandaglia G, Benigni F, Bettiga A, Rigatti P,
Montorsi F, Gratzke C1, Stief C1, Colciago G, Hedlund P
Expression of Fatty Acid Amide Hydrolase (FAAH) in Human,
Mouse, and Rat Urinary Bladder and Effects of FAAH Inhibition on
Bladder Function in Awake Rats.
Eur Urol 2012; 61: 98-106 (JIF2012 10,5)
1
Urologische Klinik und Poliklinik
Nuhn P1, May M, Sun M, Fritsche HM, Brookman-May S,
Buchner A1, Bolenz C, Moritz R, Herrmann E, …, Bastian PJ1
External validation of postoperative nomograms for prediction of
all-cause mortality, cancer-specific mortality, and recurrence in
patients with urothelial carcinoma of the bladder.
Eur Urol 2012; 61: 58-64 (JIF2012 10,5)
1
Urologische Klinik und Poliklinik
90
Bastian PJ1, Boorjian SA, Bossi A, Briganti A, Heidenreich A,
Freedland SJ, Montorsi F, Roach M, Schröder F, …, Zelefsky MJ
High-risk prostate cancer: from definition to contemporary management.
Eur Urol 2012; 61: 1096-106 (JIF2012 10,5)
1
Urologische Klinik und Poliklinik
Khoder WY1, Gratzke C1, Haseke N1, Herlemann A1, Stief CG1,
Becker AJ1
Laparoscopic marsupialisation of pelvic lymphoceles in different
anatomic locations following radical prostatectomy.
Eur Urol 2012; 62: 640-8 (JIF2012 10,5)
1
Urologische Klinik und Poliklinik
Sonpavde G, Choueiri TK, Escudier B, Ficarra V, Hutson TE,
Mulders PF, Patard JJ, Rini BI, Staehler M1, …, Stief CG1
Sequencing of agents for metastatic renal cell carcinoma: can we
customize therapy?
Eur Urol 2012; 61: 307-16 (JIF2012 10,5)
1
Urologische Klinik und Poliklinik
Rehder P, Haab F, Cornu JN, Gozzi C, Bauer RM1
Treatment of postprostatectomy male urinary incontinence with
the transobturator retroluminal repositioning sling suspension: 3year follow-up.
Eur Urol 2012; 62: 140-5 (JIF2012 10,5)
1
Urologische Klinik und Poliklinik
Mulaw MA, Krause AJ, Deshpande AJ, Krause LF, Rouhi A,
La Starza R, Borkhardt A, Buske C, Mecucci C, …, Bohlander SK1
CALM/AF10-positive leukemias show upregulation of genes involved in chromatin assembly and DNA repair processes and of
genes adjacent to the breakpoint at 10p12.
Leukemia 2012; 26: 1012-9 (JIF2012 10,2)
1
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Weissmann N, Sydykov A, Kalwa H, Storch U1, Fuchs B, Mederos
y Schnitzler M1, ... , Gudermann T1, Ghofrani HA, Dietrich A1
Activation of TRPC6 channels is essential for lung ischaemia-reperfusion induced oedema in mice.
Nat Commun 2012; 3: 649 (JIF2012 10,0)
1
Walther-Straub-Institut für Pharmakologie und Toxikologi
Kuhn PH1, Koroniak K, Hogl S1, Colombo A, Zeitschel U,
Willem M1, Volbracht C, Schepers U, Imhof A1, Hoffmeister A,
Haass C1, Roßner S, Bräse S, Lichtenthaler SF1
Secretome protein enrichment identifies physiological BACE1 protease substrates in neurons.
EMBO J 2012; 31(14): 3157-68 (JIF2012 9,8)
1
Adolf-Butenandt-Institut
Dormann D1, Madl T, Valori CF, Bentmann E1, Tahirovic S,
Abou-Ajram C1, Kremmer E, Ansorge O, Mackenzie IR, Neumann
M, Haass C1
Arginine methylation next to the PY-NLS modulates Transportin
binding and nuclear import of FUS.
EMBO J 2012; 31: 4258-4275 (JIF2012 9,8)
1
Adolf-Butenandt-Institut
Kuhn PH1, Koroniak K, Hogl S1, Colombo A1, Zeitschel U, Willem
M1, Volbracht C, Schepers U, Imhof A1, …, Lichtenthaler SF1
Secretome protein enrichment identifies physiological BACE1 protease substrates in neurons.
EMBO J 2012; 31: 3157-68 (JIF2012 9,8)
1
Adolf-Butenandt-Institut
Menssen A1, Hydbring P, Kapelle K, Vervoorts J, Diebold J,
Lüscher B, Larsson LG, and Hermeking H1 (2012)
The c-MYC oncoprotein, the NAMPT enzyme, the SIRT1-inhibitor DBC1, and the SIRT1 deacetylase form a positive feedback
loop.
P Natl Acad Sci USA 2012; 109(4): E187-96 (JIF2012 9,7)
1
Pathologisches Institut
Olmedo M1, O’Neill JS, Edgar JS, Valekunja UK, Reddy AB,
Merrow M1
Circadian regulation of olfaction and an evolutionarily conserved,
nontranscriptional marker in Caenorhabditis elegans.
P Natl Acad Sci USA 2012; 109: 20479-84 (JIF2012 9,7)
1
Institut für Medizinische Psychologie
Egea V1, Zahler S, Rieth N2, Neth P1, Popp T1, Kehe K, Jochum M1,
Ries C1
Tissue inhibitor of metalloproteinase-1 (TIMP-1) regulates mesenchymal stem cells through let-7f microRNA and Wnt/?-catenin
signaling.
P Natl Acad Sci USA 2012; 109: E309-16 (JIF2012 9,7)
1
Abteilung für Klinische Chemie und Klinische Biochemie
2
Institut für Prophylaxe und Epidemiologie der Kreislaufkrankheiten
Grammel D1, Warmuth-Metz M, von Bueren AO, Kool M, Pietsch T,
Kretzschmar HA1, Rowitch DH, Rutkowski S, Pfister SM,
Schüller U1
Sonic hedgehog-associated medulloblastoma arising from the
cochlear nuclei of the brainstem.
Acta Neuropathol 2012; 123:601-614 (JIF2012 9,7)
1
Zentrum für Neuropathologie und Prionforschung
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
PFLEGE
MANAGEMENT
Parchi P, de Boni L1, Saverioni D, Cohen ML, Ferrer I, Gambetti P,
Gelpi E, Giaccone G, Hauw JJ, Höftberger R, Ironside JW, Jansen
C, Kovacs GG, Rozemuller AA, Seilhean D, Tagliavini F, Giese A1,
Kretzschmar HA1
Consensus classification of human prion diseae histotypes allows
reliable identification of molecular subtypes: an inter-rater study
among surveillance centres in Europe and USA.
Acta Neuropathol 2012; 124:517-529 (JIF2012 9,7)
1
Zentrum für Neuropathologie und Prionforschung
Danek A1, Bader B1, Velayos-Baeza A, Walker RH
Autosomal recessive transmission of chorea-acanthocytosis confirmed.
Acta Neuropathol 2012; 123: 905-6 (JIF2012 9,7)
1
Neurologische Klinik und Poliklinik
Bittner T1, Burgold S, Dorostkar MM, Fuhrmann M, WegenastBraun BM, Schmidt B, Kretzschmar H1, Herms J2
Amyloid plaque formation precedes dendritic spine loss.
Acta Neuropathol 2012; 124:797-807 (JIF2012 9,7)
1
Zentrum für Neuropathologie und Prionforschung
2
DZNE
Roenneberg T1, Allebrandt KV1, Merrow M1, Vetter C1
Social Jetlag and Obesity
Curr Biol 2012; 22: 1-5 (JIF2012 9,5)
Rachow A1, Clowes P, Saathoff E1, Mtafya B, Michael E, Ntinginya
EN, Kowour D, Rojas-Ponce G, Kroidl A1, …, Hoelscher M1
Increased and expedited case detection by Xpert MTB/RIF assay
in childhood tuberculosis: a prospective cohort study.
Clin Infect Dis 2012; 54: 1388-96 (JIF2012 9,4)
1
Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin
Walz C1, Ahmed W, Lazarides K, Betancur M, Patel N, Hennighausen L, Zaleskas VM, Van Etten RA
Essential role for Stat5a/b in myeloproliferative neoplasms induced
by BCR-ABL1 and JAK2(V617F) in mice.
Blood 2012; 119: 3550-60 (JIF2012 9,1)
1
Pathologisches Institut
Reichel CA1, Puhr-Westerheide D1, Zuchtriegel G1, Uhl B1, Berberich N, Zahler S, Wymann MP, Luckow B, Krombach F1
C-C motif chemokine CCL3 and canonical neutrophil attractants
promote neutrophil extravasation through common and distinct
mechanisms.
Blood 2012; 120: 880-90 (JIF2012 9,1)
1
Institut für Chirurgische Forschung
ZAHLEN & FAKTEN
91
Yang WH, Nussbaum C, Grewal PK, Marth JD, Sperandio M1
Coordinated roles of ST3Gal-VI and ST3Gal-IV sialyltransferases in
the synthesis of selectin ligands.
Blood 2012; 120: 1015-26 (JIF2012 9,1)
1
Institut für Chirurgische Forschung
Castro Alves C, Terziyska N, Grunert M, Gündisch S, Graubner U1,
Quintanilla-Martinez L, Jeremias I1
Leukemia-initiating cells of patient-derived acute lymphoblastic
leukemia xenografts are sensitive toward TRAIL.
Blood 2012; 119: 4224-7 (JIF2012 9,1)
1
Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital
Abdollahpour H, Appaswamy G, Kotlarz D1, Diestelhorst J1,
Beier R, Schäffer AA, Gertz EM, Schambach A, Kreipe HH, …,
Klein C1
The phenotype of human STK4 deficiency.
Blood 2012; 119: 3450-7 (JIF2012 9,1)
1
Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital
Greif PA1, Dufour A1, Konstandin NP1, Ksienzyk B1, Zellmeier E,
Tizazu B, Sturm J, Benthaus T1, Herold T1, …, Bohlander SK
GATA2 zinc finger 1 mutations associated with biallelic CEBPA
mutations define a unique genetic entity of acute myeloid leukemia.
Blood 2012; 120: 395-403 (JIF2012 9,1)
1
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Metzeler KH1, Heilmeier B, Edmaier KE, Rawat VP, Dufour A1,
Döhner K, Feuring-Buske M, Braess J, Spiekermann K1, …,
Buske C
High expression of lymphoid enhancer-binding factor-1 (LEF1) is
a novel favorable prognostic factor in cytogenetically normal acute
myeloid leukemia.
Blood 2012; 120: 2118-26 (JIF2012 9,1)
1
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Schneider F1, Hoster E1, Unterhalt M1, Schneider S1, Dufour A1,
Benthaus T1, Mellert G1, Zellmeier E1, Kakadia PM1, …,
Spiekermann K1
The FLT3ITD mRNA level has a high prognostic impact in NPM1
mutated, but not in NPM1 unmutated, AML with a normal karyotype.
Blood 2012; 119: 4383-6 (JIF2012 9,1)
1
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Ramming A1, Druzd D1, Leipe J1, Schulze-Koops H1, Skapenko A1
Maturation-related histone modifications in the PU.1 promoter regulate Th9-cell development.
Blood 2012; 119: 4665-74 (JIF2012 9,1)
1
Medizinische Klinik und Poliklinik V
92
Hoffmann V1, Baccarani M, Hasford J1, Guilhot J, Saussele S,
Rosti G, Guilhot F, Porkka K, Ossenkoppele G, Lindoerfer D1,
Simonsson B, Pfirrmann M1, Hehlmann R
The EUTOS CML score aims to support clinical decision-making
Blood 2012; 119(12): 2966-7 (JIF2012 9,1)
1
Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie
und Epidemiologie (IBE)
Allam R , Scherbaum CR , Darisipudi MN , Mulay SR , Hägele
H1, Lichtnekert J1, Hagemann JH1, Rupanagudi KV1, Ryu M1,
…, Anders HJ1
Histones from Dying Renal Cells Aggravate Kidney Injury via TLR2
and TLR4.
J Am Soc Nephrol 2012; 23: 1375-88 (JIF2012 9,0)
1
Medizinische Klinik und Poliklinik IV
1
1
1
1
Darisipudi MN1, Thomasova D1, Mulay SR1, Brech D1,
Noessner E1, Liapis H1, Anders HJ1
Uromodulin triggers IL-1?-dependent innate immunity via the
NLRP3 inflammasome.
J Am Soc Nephrol 2012; 23: 1783-9 (JIF2012 9,0)
1
Medizinische Klinik und Poliklinik IV
Horst D1, Chen J, Morikawa T, Ogino S, Kirchner T1,
Shivdasani RA.
Differential WNT activity in colorectal cancer confers limited tumorigenic potential and is regulated by MAPK signaling.
Cancer Res. 2012; 72(6):1547-56 (JIF2012 8,7)
1
Pathologisches Institut
Koutsouleris N1, Borgwardt S, Meisenzahl EM1, Bottlender R,
Möller HJ1, Riecher-Rössler A
Disease prediction in the at-risk mental state for psychosis using
neuroanatomical biomarkers: results from the FePsy study.
Schizophr Bull 2012; 38: 1234-46 (JIF2012 8,5)
1
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Koutsouleris N1, Davatzikos C, Bottlender R, Patschurek-Kliche K,
Scheuerecker J, Decker P, Gaser C, Möller HJ1, Meisenzahl EM1
Early recognition and disease prediction in the at-risk mental
states for psychosis using neurocognitive pattern classification.
Schizophr Bull 2012; 38: 1200-15 (JIF2012 8,5)
1
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Ettinger U1, Schmechtig A, Toulopoulou T, Borg C1, Orrells C,
Owens S, Matsumoto K, van Haren NE, Hall MH, …, Picchioni M
Prefrontal and striatal volumes in monozygotic twins concordant
and discordant for schizophrenia.
Schizophr Bull 2012; 38: 192-203 (JIF2012 8,5)
1
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Villar-Garea A1, Forne I1, Vetter I1, Kremmer E, Thomae A1,
Imhof A1
Developmental regulation of N-terminal H2B methylation in Drosophila melanogaster.
Nucleic Acids Res 2012; 40: 1536-49 (JIF2012 8,3)
1
Adolf-Butenandt-Institut
Feller C1, Prestel M1, Hartmann H, Straub T1, Söding J,
Becker PB1
The MOF-containing NSL complex associates globally with housekeeping genes, but activates only a defined subset.
Nucleic Acids Res 2012; 40: 1509-22 (JIF2012 8,3)
1
Adolf-Butenandt-Institut
Bönisch C1, Hake SB1
Histone H2A variants in nucleosomes and chromatin: more or less
stable?
Nucleic Acids Res 2012 (JIF2012 8,3)
1
Adolf-Butenandt-Institut
Bönisch C1, Schneider K, Pünzeler S1, Wiedemann SM1, Bielmeier C, Bocola M, Eberl HC, Kuegel W, Neumann J, Kremmer E,
Leonhardt H, Mann M, Michaelis J, Schermelleh L, Hake SB1
H2A.Z.2.2 is an alternatively spliced histone H2A.Z variant that
causes severe nucleosome destabilization.
Nucleic Acids Res 2012 (JIF2012 8,3)
1
Adolf-Butenandt-Institut
Duering M1, Righart R1, Csanadi E, Jouvent E, Hervé D, Chabriat
H, Dichgans M1
Incident subcortical infarcts induce focal thinning in connected
cortical regions.
Neurology 2012; 79: 2025-8 (JIF2012 8,2)
1
Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung
Vollmar C1, O'Muircheartaigh J, Symms MR, Barker GJ, Thompson P, Kumari V, Stretton J, Duncan JS, Richardson MP, Koepp MJ
Altered microstructural connectivity in juvenile myoclonic epilepsy: the missing link.
Neurology 2012; 78: 1555-9 (JIF2012 8,2)
1
Neurologische Klinik und Poliklinik
Baier B1, Suchan J, Karnath HO, Dieterich M1
Neural correlates of disturbed perception of verticality.
Neurology 2012; 78: 728-35 (JIF2012 8,2)
1
Neurologische Klinik und Poliklinik
Quigg M, Noachtar S1
Sleep-potentiated epileptic discharges, language regression, and
pediatric thalamic lesions.
Neurology 2012; 78: 1708-9 (JIF2012 8,2)
1
Neurologische Klinik und Poliklinik
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
PFLEGE
MANAGEMENT
ZAHLEN & FAKTEN
93
Kurzporträts der Einrichtungen
Vorklinische Einrichtungen
Anatomische Anstalt
Lehrstuhl für vegetative Anatomie: Prof. Dr. med. Jens Waschke
Lehrstuhl für Neuroanatomie: Prof. Dr. med. Christoph Schmitz
Lehrstuhl für Zellbiologie: Prof. Dr. rer. nat. Michael Kiebler
✆ 089/5160-4811
Pettenkoferstr. 11
80336 München
Physiologisches Institut
Lehrstuhl für Physiologische Genomik: Prof. Dr. rer. nat. Magdalena Götz
Lehrstuhl für Zelluläre Physiologie: Prof. Dr. med. Claudia Veigel
Schillerstr. 44-46 und Pettenkoferstr. 12
80336 München
Adolf-Butenandt-Institut
Lehrstuhl für Physiologische Chemie: Prof. Dr. Andreas G. Ladurner, Ph.D.
Lehrstuhl für Molekularbiologie: Prof. Dr. rer. nat. Peter Burkhard Becker
Lehrstuhl für Stoffwechselbiochemie: Prof. Dr. h.c. Christian
Haass
Butenandtstr. 5, 81337 München und
Schillerstr. 44, 80336 München und
Goethestr. 31, 80336 München
Institut für Medizinische Psychologie
Leitung: Prof. Martha Merrow, Ph.D.
✆ 089/2180-75650
Goethestr. 31/ I
80336 München
Wissenschaftliche Einrichtungen ohne Vorklinik
Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin
Leitung: Prof. Dr. med. Georg Marckmann, MPH
✆ 089/5160-2751
Lessingstr. 2
80336 München
Klinische-Theoretische Einrichtungen
Pathologisches Institut
Direktor: Prof. Dr. med. Thomas Kirchner
✆ 089/2180-73611
Thalkirchner Str. 36
80337 München
Institut für Neuropathologie
Direktor: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans A. Kretzschmar
✆ 089/2180-78000
Feodor-Lynen-Str. 23
81377 München
Walther-Straub-Institut für Pharmakologie und Toxikologie
Leitung: Prof. Dr. med. Thomas Gudermann
✆ 089/2180-75700
Goethestr. 33 und Nußbaumstr. 26
80336 München
Max-von-Pettenkofer-Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie
Lehrstuhl für Bakteriologie: Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen
Heesemann
Lehrstuhl für Virologie: Prof. Dr. Karl-Klaus Conzelmann (kommissarisch)
✆ 089/2180-72801 und -72901
Pettenkoferstr. 9a
80336 München
Institut für Rechtsmedizin
Kommissarischer Vorstand: Prof. Dr. med. Matthias Graw
✆ 089/2180-73001
Nußbaumstr. 26
80336 München
Institut für Immunologie
Direktor: Prof. Dr. rer. nat. Thomas Brocker
✆ 089/2180-0
Goethestr. 31
80336 München
Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin
Kommissarischer Leiter: Prof. Dr. med. Rüdiger von Kries, M.Sc.
✆ 089/7100-9366
Heiglhofstr. 63
81377 München
Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie
Direktor: Prof. Dr. rer. nat. Ulrich Mansmann
✆ 089/7095-4490
Marchioninistr. 15
81377 München
Institut für Kardiovaskuläre Physiologie und Pathophysiologie
Vorstand: Prof. Dr. med. Ulrich Pohl
Schillerstr. 44
80336 München
94
Interdisziplinäre klinische Einrichtungen
Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM)
Kommissarischer Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. med.
Bernhard Zwißler
✆ 089/51 60-71 01
Schillerstr. 53
80336 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 22 (1)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 11 (0)
Schwerpunkte: Qualitäts- und Risikomanagement in Notfallmedizin und Rettungswesen, Interdisziplinäre Forschung und
Lehre in Akutmedizin, Rettungswesen und Medizinmanagement/Simulationstraining in der Akutmedizin
Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin (IZP)
Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin (ab 01.05.2013)
Leiterin: Prof. Dr. med. Claudia Bausewein PhD MSc
(ab 01.07.2012)
Leiter: Prof. Dr. med. Stefan Lorenzl (bis 30.06.2012)
✆ 089/7095-4930
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 16 (8)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 17 (9)
Schwerpunkte: Behandlung von Krankheitssymptomen und
Verbesserung der Lebensqualität von Patienten, die mit einer
lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert sind.
Klinische Einrichtungen
Klinik für Anästhesiologie
Direktor: Prof. Dr. med. Bernhard Zwißler
✆ 089/7095-4551
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 209 (7)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 15 (3)
Schwerpunkte: Anästhesiologische Versorgung aller operativen
Patienten am gesamten Klinikum, Intensivmedizin, vor allem
nach Transplantationen, Notfallversorgung mit Besetzung der
Rettungs- und Intensivtransportmittel, Schmerztherapie
Abteilung für Transfusionsmedizin, Zelltherapeutika und
Hämostaseologie
Leiter: Prof. Dr. med. Reinhard Henschler
✆ 089/7095-3701
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 16 (2)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 59 (2)
Schwerpunkte: Herstellung von Blutkomponenten und Zelltherapeutika, Versorgung der Klinikums mit Blut- und Plasmapräparaten inkl. Gerinnungsfaktoren, immunhämatologische, transplantationsimmunologische und hämostaseologische Diagnostik, Gerinnungsambulanz mit Kompetenzzentrum (CCC) für Hämophiliebehandlung
Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin
Direktor: Prof. Dr. med. Dennis Nowak
✆ 089/5160-2470
Ziemssenstr.1
80336 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 21 (11)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 23 (13)
Schwerpunkte: Kassen- und privatärztliche Überweisungsambulanz auf dem Gebiet „Arbeit und Gesundheit“, Konsiliarleistungen, arbeitsmedizinische Vorsorge- und Eignungsuntersuchungen, Berufskrankheiten, Atemwegserkrankungen, Allergieambulanz, Umweltsprechstunde; Epidemiologische, klinische
und experimentelle Untersuchungen zur Wirkung von Arbeitsund Umweltnoxen; Arbeitspsychologie, altersgerechte Arbeitsgestaltung; Betriebliche Präventionsstudien; Center for International Health; WHO Collaborating Centre for Occupational Health
Augenklinik und Poliklinik
Direktor: Prof. Dr. med. Anselm Kampik
✆ 089/5160-3801
Mathildenstr. 8
80336 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 50 (3)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 39 (2)
Schwerpunkte: Erkrankungen der Netzhaut, der Macula und
des Glaskörpers (z.B. Netzhautablösung, diabetische Retinopathie, retinale Venenverschlüsse, Altersbedingte Macula-Degeneration, Macular pucker, Frühgeborenenretinopathie, intraokulare Tumore), bildgebende Diagnostik mittels OCT, Ultraschall
und FLA, Elektrophysiologie, Laser Chirurgie, intravitreale Injektionen, Cataract-Chirurgie, Glaukom, Uveitis, Refraktive Chirurgie (z.B. LASIK zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten),
Erkrankungen des vorderen Augenabschnittes und der Cornea,
das trockene Auge, Operationen an Lidern, Tränenwegen und
Orbita, kindliche Augenerkrankungen und Schielen
Die Mitarbeiterzahlen bilden für jede klinische Einrichtung den gerundeten Jahresdurchschnitt der aktiven Vollkräfte (Haushalt und Drittmittel), die
2012 im ärztlichen und medizinisch-technischen Dienst angestellt waren, ab. Ruhendes Personal, d.h. Personal in Elternzeit, Mutterschutz, Langzeitkrankheit ohne Bezüge, Sonderurlaub, etc., wurde nicht berücksichtigt.
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
PFLEGE
MANAGEMENT
Klinik für Allgemeine, Unfall-, Hand- und Plastische Chirurgie*
Direktor: Prof. Dr. med. Wolf Mutschler
✆ 089/5160-2511
Nussbaumstr. 20
80336 München
Schwerpunkte: Traumazentrum, Unfallchirurgie, Hand- und
Plastische Chirurgie, Chirurgische Intensivstation
Abteilung für Klinische Chemie und Klinische Biochemie
(bis 31.03.2012)
Leiterin: Prof. Dr. rer. nat. Marianne Jochum
■■■
Schwerpunkte: Forschungen auf dem Entzündungs- und Tumorgebiet, Erforschung adulter Stammzellen im Rahmen von
regenerativen Prozessen
Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Transplantations-, Gefäßund Thoraxchirurgie*
Direktor: Prof. Dr. med. Karl-Walter Jauch
✆ 089/7095-2791
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Schwerpunkte: Zentrum für Transplantationschirurgie von
Pankreas, Niere, Leber, Lunge; Chirurgische Onkologie, Tumore von Ösophagus, Magen, Darm, Leber, Pankreas und
Lunge sowie Weichteiltumore(Sarkome), Aortenchirurgie, Bypass- und Carotischirurgie
Institut für Chirurgische Forschung
Direktor: Prof. Dr. med. Ulrich Pohl
✆ 089/2180-76500
Marchioninistr. 27
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 12 (2)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 19 (1)
Schwerpunkte: Endothel und Durchblutungsregulation, Nanopartikel, adaptives Gefäßwachstum, Entzündungsforschung,
Zellmigration und -adhäsion, Metastasierungsmechanismen
Institut für Klinische Radiologie
Direktor: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Maximilian Reiser, FACR, FRCR
Marchioninistr. 15, 81377 München
✆ 089/7095-2750
Ziemssenstr.1, 80336 München
✆ 089/5160-9101
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 78 (19)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 118 (3)
Schwerpunkte: CT, MRT, Embolisationstherapie bei Uterusmyomen, SIRT, Herz-CT, Virtuelle Koloskopie, Vertebroplastie,
Gelenk- und Wirbelsäulendiagnostik
ZAHLEN & FAKTEN
95
Abteilung für Neuroradiologie
Direktor: Prof. Dr. med. Hartmut Brückmann
✆ 089/7095-2501
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 10 (0)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 13 (0)
Schwerpunkte: Interventionelle Therapie (Aneurysmacoiling,
Embolisation von Gefäßfehlbildungen, Rekanalisation von Hirnarterienverschlüssen, Carotisstenting), multimodale (Spektroskopie, DTI und Perfusion) und funktionelle MRT-Diagnostik
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe – Innenstadt
Direktor: Prof. Dr. med. Klaus Friese
✆ 089/5160- 4101
Maistr. 11
80337 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 44 (3)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 43 (11)
Schwerpunkte: Schwangerenambulanz (Spezialambulanz für
schwangere Diabetikerinnen), Entbindung, Neonatologie, Psychosomatik, Pränatale Diagnostik, Mammadiagnostik, Onkologie, Urogynäkologie
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe – Großhadern
Direktor: Prof. Dr. med. Klaus Friese
✆ 089/7095-4531
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 37 (2)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 19 (1)
Schwerpunkte: Mamma- und Zervixkarzinome sowie Myome,
Kinderwunsch mit Verfahren künstlicher Befruchtung
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Direktor: Prof. Dr. med. Alexander Berghaus
✆ 089/7095-2990
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 48 (7)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 37 (1)
Schwerpunkte: Ohrchirurgie mit Cochlear- und Hörgerätimplantaten, Chirurgie der Nasennebenhöhlen, Plastische Operationen, Pädaudiologie, Allergiezentrum, Stimm- und
Sprachstörungen, Onkologie, Rekonstruktive Chirurgie, Speicheldrüsen, Schädelbasischirurgie, Schlafmedizin
Die Mitarbeiterzahlen bilden für jede klinische Einrichtung den gerundeten Jahresdurchschnitt der aktiven Vollkräfte (Haushalt und Drittmittel), die
2012 im ärztlichen und medizinisch-technischen Dienst angestellt waren, ab. Ruhendes Personal, d.h. Personal in Elternzeit, Mutterschutz, Langzeitkrankheit ohne Bezüge, Sonderurlaub, etc., wurde nicht berücksichtigt.
* Wegen Neustrukturierung der Chirurgie können für 2012 keine aussagekräftigen Durchschnittszahlen zu Vollkräften angegeben werden.
96
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie
Direktor: Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Thomas Ruzicka
✆ 089/5160-6001
Frauenlobstr. 9-11
80337 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 37 (10)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 41 (5)
Schwerpunkte: Allergiezentrum, Onkologie, Andrologische
und trichologische Ambulanz, Phlebologie, Phototherapie, Sexuell übertragbare Infektionen (STI), Psoriasiszentrum, Chirurgie von Hauttumoren
Medizinische Klinik und Poliklinik II
Direktor: Prof. Dr. med. Burkhard Göke
✆ 089/7095-2391
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 55 (11)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 43 (7)
Schwerpunkte: Gastroenterologie mit gastrointestinaler Endoskopie, Hepatologie, Diabetes und Stoffwechsel, Endokrinologie
mit neuroendokrinen Tumoren, Osteoporose und Knochenstoffwechsel
Herzchirurgische Klinik und Poliklinik
Direktor: Prof. Dr. med. Christian Hagl
✆ 089/7095-2950
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 31 (4)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 21 (2)
Schwerpunkte: Herz-, Lungen- und Herz-Lungen-Transplantationen, Bypassoperationen mit und ohne Herz-LungenMaschine, Herzklappen-Rekonstruktionen und -Ersatz, Aorten- und Rhythmuschirurgie, Chirurgie angeborener
Herzfehler
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Direktor: Prof. Dr. med. Wolfgang Hiddemann
✆ 089/7095-2551
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 88 (21)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 76 (32)
Schwerpunkte: Leukämien, Lymphome, Onkologie, Hyperthermie, Hämostaseologie, Psychoonkologie
Institut für Prophylaxe und Epidemiologie der Kreislaufkrankheiten
Direktor: Prof. Dr. med. Christian Weber
✆ 089/5160-4351
Pettenkoferstr. 9
80336 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 29 (16)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 21 (8)
Schwerpunkte: Diagnostik, Prävention und Therapie von Herzund Kreislauferkrankungen
Medizinische Klinik und Poliklinik I
Direktor: Prof. Dr. med. Steffen Massberg (ab. 01.10.2012)
Direktor: Prof. Dr. med. Gerhard Steinbeck (bis 30.09.2012)
✆ 089/7095-2371
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 64 (11)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 41 (11)
Schwerpunkte: Kardiologie, Nephrologie
Medizinische Klinik und Poliklinik IV
Direktor: Prof. Dr. med. Martin Reincke
✆ 089/5160-2101
Ziemssenstr. 1
80336 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 121 (33)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): (104) 27
Schwerpunkte: Endokrinologie, Diabeteologie, Stoffwechsel,
Nephrologie, Klinische Infektiologie, Rheumatologie, Angiologie, Gastroenterologie, Onkologie, Psychosomatik
Abteilung für Klinische Pharmakologie
Leiter: Prof. Dr. med. Stefan Endres
✆ 089/5160-7300
Ziemssenstr. 1
80336 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 7 (4)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 5 (1)
Schwerpunkte: Klinisch-pharmakologische Beratung, pharmakogenetische Diagnostik, Tumorimmunologie, intrazelluläre Immunität, Immunregulation
Die Mitarbeiterzahlen bilden für jede klinische Einrichtung den gerundeten Jahresdurchschnitt der aktiven Vollkräfte (Haushalt und Drittmittel), die
2012 im ärztlichen und medizinisch-technischen Dienst angestellt waren, ab. Ruhendes Personal, d.h. Personal in Elternzeit, Mutterschutz, Langzeitkrankheit ohne Bezüge, Sonderurlaub, etc., wurde nicht berücksichtigt.
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
PFLEGE
MANAGEMENT
Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin
Leiter: Prof. Dr. med. Thomas Löscher
✆ 089/2180-3517
Info-Telefon 089/21 80-13 500
Leopoldstr. 5
80802 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 27 (17)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 23 (9)
Schwerpunkte: Diagnostik und Therapie von Infektions- und Tropenkrankheiten, Beratung Reisemedizin, Impfungen, arbeitsmedizinische Untersuchungen vor und nach Tropenaufenthalten
Medizinische Klinik und Poliklinik V
Direktor: Prof. Dr. Jürgen Behr (ab 01.01.2013)
Kommissarischer Direktor: Prof. Dr. med. Burkhard Göke
(01.01.2012 bis 31.12.2012)
✆ 089/7095-5310
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 16 (1)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 13 (2)
Schwerpunkte: Pneumologie, Interstitielle Lungenerkrankungen und Lungentransplantationen, Thorakale Onkologie
Kinderklinik und Kinderpoliklinik
Direktor: Prof. Dr. med. Dr. sci. nat. Christoph Klein
✆ 089/5160-7701
Lindwurmstr. 4
80337 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 190 (70)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 110 (44)
Schwerpunkte: Asthma und Allergie, Pneumologie, Bronchologie, Diabeteszentrum, Endokrinologie, Entwicklungsneurologie
und Frühförderung, SPZ, Gastroenterologie, Hämostaseologie,
Immunologie, Hepatologie, Immundefektiologie, Kardiologie,
Mukoviszidose, Nephrologie, Neurologie, Onkologie und Hämatologie, Kinderpalliativmedizin, Psychosomatik, Rheumatologie, Stoffwechsel und Ernährung
Abteilung für Kinderkardiologie und pädiatrische Intensivmedizin
Leiter: Prof. Dr. med. Prof. h.c. Dr. h.c. Heinrich Netz
✆ 089/7095-3941
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 16 (0)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 3 (1)
Schwerpunkte: Diagnostik und Therapie angeborener und erworbener Herzerkrankungen, Katheter-Interventionen, Kinderherzchirurgie, Betreuung Erwachsener mit angeborenen
Herzfehlern (EMAH),Transplantationen von Herz und Lungen,
Kooperation mit Kinder-Neurochirurgie
ZAHLEN & FAKTEN
97
Institut für Humangenetik
Direktorin: Prof. Dr. med. Ortrud K. Steinlein
✆ 089/5160-3683
Goethestr. 29
80336 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 6 (1)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 8 (0)
Schwerpunkte: Genetische Beratung und Genetische Diagnostik
Kinderchirurgische Klinik und Poliklinik
Direktor: Prof. Dr. med. Dietrich von Schweinitz
✆ 089/5160-3101
Lindwurmstr. 4
80337 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 23 (2)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 10 (2)
Schwerpunkte: Angeborene Fehlbildungen, Pädiatrische Tumorchirurgie, Kindertraumatologie, Pädiatrisch-plastische Chirurgie, Spina bifida und Hydrozephalus, Kinderurologie,
Funktionsdiagnostik für Speiseröhre, Blase und Enddarm
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,
Psychosomatik und Psychotherapie
Direktor: Prof. Dr. med. Gerd Schulte-Körne
✆ 089/5160-5901
Nußbaumstr. 5a
80336 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 29 (4)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 22 (3)
Schwerpunkte: Multidisziplinäres Behandlungskonzept für Kinder und Jugendliche mit Essstörungen und für Kinder und Jugendliche mit depressiven Störungen, Behandlung bei suizidalen
Krisen auf einer geschützten Station, Diagnostik und Beratung
für Kinder und Jugendlichen mit schulischen Entwicklungsstörungen (Lese-Rechtschreibstörung und Rechenstörung), Diagnostik und Beratung für Kinder und Jugendlichen mit einer
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung und ihren Familien, Tagesklinik mit Schwerpunkt Behandlung von Angststörungen
Institut für Laboratoriumsmedizin (ab 01.05.2012)
Institut für Klinische Chemie (bis 30.04.2012)
Direktor: Prof. Dr. med. Daniel Teupser
✆ 089/7095-3211
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftliche (davon über Drittmittel): 27 (5)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 148 (2)
Schwerpunkte: Versorgung des Klinikums an beiden Standorten mit allen relevanten Laborleistungen der Klinischen Chemie,
Hämatologie, Hämostaseologie, Endokrinologie, Immunologie,
Liquor- und Urindiagnostik, Molekulargenetischen Diagnostik
und des Therapeutischen Drug Monitoring
Die Mitarbeiterzahlen bilden für jede klinische Einrichtung den gerundeten Jahresdurchschnitt der aktiven Vollkräfte (Haushalt und Drittmittel), die
2012 im ärztlichen und medizinisch-technischen Dienst angestellt waren, ab. Ruhendes Personal, d.h. Personal in Elternzeit, Mutterschutz, Langzeitkrankheit ohne Bezüge, Sonderurlaub, etc., wurde nicht berücksichtigt.
98
Neurochirurgische Klinik und Poliklinik
Direktor: Prof. Dr. med. Jörg-Christian Tonn
✆ 089/7095-2590
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 28 (3)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 19 (5)
Schwerpunkte: Neuroonkologie (Hirntumore, interdisz. Neuroonkol. Zentrum NOKUM), Schädelbasistumore, vaskuläre
Neurochirurgie (interdisziplinäres Schlaganfallzentrum ISZM),
Stereotaxie einschl. Brachytherapie, Epilepsiechirurgie (im interdisziplinären Epilepsiezentrum), Funktionelle Neurochirurgie, Pädiatrische Neurochirurgie, Periphere Nerven (interdisz.
mit Muskelzentrum), Wirbelsäulenchirurgie, Radiochirurgie
Neurologische Klinik und Poliklinik
Direktor: Prof. Dr. med. Marianne Dieterich
✆ 089/7095-2571
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 76 (19)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 46 (10)
Schwerpunkte: Interdisz. Epilepsiezentrum, Parkinson und Bewegungsstörungen, Interdisziplinäres Schlaganfallzentrum
München (ISZM), Neurologische Schmerztherapie einschl.
Kopfschmerz, Gedächtnis- und Sprachstörungen, Schwindel
und Bewegungsstörungen, Schlafmedizin, Erkrankungen der
Muskulatur, PSP, Neuroinfektiologie
Friedrich-Baur-Institut
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 18 (11)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 14 (6)
Schwerpunkte: Myopathien, Muskeldystrophien, Amyotrophe
Lateralsklerose, Hereditäre Neuropathien
Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung
Direktor: Prof. Dr. med. Martin Dichgans
✆ 089/7095-7801
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 23 (23)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 16 (16)
Schwerpunkte: Zerebrovaskuläre Erkrankungen, Schlaganfall,
Demenz, leichte kognitive Beeinträchtigung und andere
Institut für Klinische Neuroimmunologie
Direktor: Prof. Dr. med. Reinhard Hohlfeld
✆ 089/7095-4780
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 19 (8)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 13 (4)
Schwerpunkte: Neurologische Autoimmunerkrankungen wie
Multiple Sklerose und andere
Institut für Klinische Neurowissenschaften
(Hertie-Senior-Forschungsprofessur)
Direktor: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas Brandt FRCP
✆ 089/7095-2380
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 6 (5)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 2 (1)
Schwerpunkte: Schwindel, Gleichgewichts- und Okulomotorikstörungen, Hirnaktivierungsstudien (fMRI, PET) visuell-vestibulärer Interaktionen und Lokomotion, Raumorientierung
und Navigation, Modellbildung sensomotorischer Systeme
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin
Direktor: Prof. Dr. med. Peter Bartenstein
✆ 089/7095-4610
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 28 (8)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 29 (1)
Schwerpunkte: PET/CT-Diagnostik, Radioiodtherapie, Hirndiagnostik, SIRT, Radiopeptid- und Radioimmuntherapie
Orthopädische Klinik und Poliklinik
Direktor: Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Volkmar Jansson
✆ 089/7095-2761
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 33 (2)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 16 (2)
Schwerpunkte: Hüft- und Kniegelenksendoprothetik, Tumororthopädie, Kinderorthopädie, Schulterchirurgie, Kniegelenkschirurgie,
Wirbelsäulentherapie,
Arthroskopie,
Arthrosetherapie, Sporttraumatologie, Sportmedizin, Fußchirurgie, Handchirurgie, Rheumatologie, Osteologie
Die Mitarbeiterzahlen bilden für jede klinische Einrichtung den gerundeten Jahresdurchschnitt der aktiven Vollkräfte (Haushalt und Drittmittel), die
2012 im ärztlichen und medizinisch-technischen Dienst angestellt waren, ab. Ruhendes Personal, d.h. Personal in Elternzeit, Mutterschutz, Langzeitkrankheit ohne Bezüge, Sonderurlaub, etc., wurde nicht berücksichtigt.
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
PFLEGE
MANAGEMENT
Klinik und Poliklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation
Direktor: Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Volkmar Jansson
✆ 089/7095-4051
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 18 (1)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 110 (3)
Schwerpunkte: Begleitende Frührehabilitation nach Schlaganfall, Transplantation, Therapien bei Fibromyalgie, Interdisz.
Schmerztherapie
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Direktor: Prof. Dr. med. Peter Falkai (seit 01.07.2012)
Kommissarischer Direktor: Prof. Dr. med. Norbert Müller
(01.04.2012 bis 30.06.2012)
Direktor: Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Möller (bis 31.03.2012)
✆ 089/5160-5511
Nussbaumstr. 7
80336 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 87 (11)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 77 (7)
Schwerpunkte: Schizophrenie, Depression, Demenzerkrankungen, Sucht, Zwangs- und Angststörungen, ADHS
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
Direktor: Prof. Dr. med. Claus Belka
✆ 089/7095-4521
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 43 (3)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 42 (1)
Schwerpunkte: Spezialtherapien bei onkologischen Erkrankungen wie Ganzkörperbestrahlung, Ganzhautbestahlung, Brachytherapie,
Radio-Chemotherapie,
Stereotaktische
Hochpräzisionsbestrahlung bei Hirntumoren
Urologische Klinik und Poliklinik
Direktor: Prof. Dr. med. Christian G. Stief
✆ 089/7095-2971
Marchioninistr. 15
81377 München
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Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 33 (2)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 16 (1)
Schwerpunkte: Funktionsschonende Therapie des Prostatakarzinoms, Roboterunterstützte Operation, Früherkennnung
Harnblasenkarzinom, Organ-erhaltende Nierenkarzinom-Operation, minimal-invasive Inkontinenz-Operation, Urethrachirurgie, Laser-gestützte OP bei gutartiger Prostatavergrößerung
ZAHLEN & FAKTEN
99
Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Direktor: Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Michael Ehrenfeld
✆ 089/5160-2900
Lindwurmstr. 2a
80337 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 18 (0)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 22 (0)
Schwerpunkte: Chirurgie der Mund-Kiefer-Gesichtsregion nach
Verletzungen, angeborenen Fehlstellungen (Dysgnathien),
Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, Kiefergelenkserkrankungen,
Implantate, Onkologie, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Zahnärztliche Chirurgie, Behandlung von Infektionen
inkl. Kieferhöhlenerkrankungen
Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie
Direktor: Prof. Dr. med. dent. Reinhard Hickel
✆ 089/5160-9301
Goethestr. 70
80336 München
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Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 30 (3)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 37 (2)
Schwerpunkte: Restaurative Zahnerhaltung, Wurzelkanalbehandlung, Kinder- und Jugendzahnheilkunde, Prophylaxe, neue
Verfahren zur Kariesdiagnostik und -entfernung, Minimal-invasive Therapie von Zahnhartsubstanzschäden, Konserv. und
chirurgische Behandlung von Zahnfleischerkrankungen und Periimplantitis, Behandlung von Menschen mit Behinderungen
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik
Direktor: Prof. Dr. med. dent. Dr. h.c. Wolfgang Gernet
✆ 089/5160-9501
Goethestr. 70/I
80336 München
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Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 24 (0)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 37 (0)
Schwerpunkte:
Festsitzender Zahnersatz (Brücken, Kronen), herausnehmbarer
Zahnersatz, Implantatgetragener Zahnersatz,CAD/CAM-Verfahren, CMD-Diagnostik und Behandlung
Poliklinik für Kieferorthopädie
Direktorin: Prof. Dr. med. Andrea Wichelhaus
✆ 089/5160-3233
Goethestr. 70
80337 München
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Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 9 (0)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 19 (1)
Schwerpunkte: Zentrum für Lippen-Kiefer-Gaumenspalten,
Kieferfehlstellungen im Kindes- und Jugendalter
Die Mitarbeiterzahlen bilden für jede klinische Einrichtung den gerundeten Jahresdurchschnitt der aktiven Vollkräfte (Haushalt und Drittmittel), die
2012 im ärztlichen und medizinisch-technischen Dienst angestellt waren, ab. Ruhendes Personal, d.h. Personal in Elternzeit, Mutterschutz, Langzeitkrankheit ohne Bezüge, Sonderurlaub, etc., wurde nicht berücksichtigt.
100
Forschungseinheiten
LIFE-Zentrum (Laser-Immunologie-Forschungseinrichtung)
Leiter: Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Zimmermann
✆ 089/7095-4895
Marchioninistr. 23
81377 München
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Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 9 (2)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 5 (1)
Schwerpunkte: Biophotonik, Lasermedizin, Lasergestützte Diagnostik, Tumorprognosemarker, Tumorimmunologie, Tumorstammzellen, urologische Funktionsstörungen
Zentren
Deutsches Schwindelzentrum
Leiter: Prof. Dr. med. Klaus Jahn
✆ 089/7095-3671
Marchioninistr. 15
81377 München
■■■
Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 53 (53)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 17 (14)
Schwerpunkte: Krankheitsbilder mit den Leitsymptomen Schwindel, Gleichgewichts-, Augenbewegungs- und Gangstörungen
Transplantationszentrum München der LMU (TxM)
Leiter: Prof. Dr. med. Bruno Meiser
✆ 089/7095-39 0
Marchioninistr. 15
81377 München
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Mitarbeiter: Wissenschaftlich (davon über Drittmittel): 8 (0)
Nichtwissenschaftlich (davon über Drittmittel): 15 (0)
Schwerpunkte: Vorbereitung auf und Nachsorge nach Nieren-,
Leber-, Herz-, Lungen-, Pankreas und Dünndarmtransplantation
inkl. kombinierten Transplantationen sowie Nieren- und Teilleber-Lebendspende für Erwachsene und Kinder
Die Mitarbeiterzahlen bilden für jede klinische Einrichtung den gerundeten Jahresdurchschnitt der aktiven Vollkräfte (Haushalt und Drittmittel), die
2012 im ärztlichen und medizinisch-technischen Dienst angestellt waren, ab. Ruhendes Personal, d.h. Personal in Elternzeit, Mutterschutz, Langzeitkrankheit ohne Bezüge, Sonderurlaub, etc., wurde nicht berücksichtigt.
GREMIEN
MEDIZIN
FORSCHUNG
LEHRE
PFLEGE
MANAGEMENT
101
ZAHLEN & FAKTEN
Organisationsstruktur
Klinikumsvorstand
Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Burkhard Göke
Kaufmännischer Direktor: Gerd Koslowski
Pflegedirektor: Peter Jacobs
Dekan: Prof. Dr. Dr. h.c. Maximilian Reiser
Klinikumskonferenz
Vorsitz: Prof. Dr.
Burkhard Göke
Stabsstelle Fundraising
Dr. Hermann Max Siedler
Stellvertretung: Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Walter Jauch
Stellvertretung: Markus Zendler
Stellvertretung: Birgit Müller
Stellvertretung: Prof. Dr. Thomas Kirchner
CSC
Clinical Study Center
Dr. rer. nat. Heike Heise
Stabsstelle
OP-Management
Prof. Dr. Bernhard Heindl
Lenkungsausschuss
Qualitätsmanagement
Dr. Hans-Joachim Eißner
Stabsstelle Kommunikation
und Medien
Philipp Kreßirer
Personalentwicklung KUM
Andrea Lehmann
Datenschutzbeauftragter
Gerhard Meyer
Hygienekommission
Dr. Beatrice Grabein
Arzneimittelkommission
Prof. Dr. Burkhard Göke
Ärztliche Direktion
Prof. Dr. Burkhard Göke
Referent des Vorstandes
Philip Rieger
Pflegedirektion
Peter Jacobs
Kaufmännische Direktion
Gerd Koslowski
Stabsstelle Interdisziplinäre Datenbanken
Abteilung Apotheke
Projektbüro
Stabsstelle Qualitätsund Risikomanagement
Klinische Mikrobiologie und
Krankenhaushygiene
Abteilung Bau
und Technik
Stabsstelle
Qualitätsmanagement
Stabsstelle betriebl. Gesundheitsmanagement und
Versorgungsmanagement
Interdisziplinäre klinische Einrichtungen
Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement
Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin
Abteilung Beschaffung
und Wirtschaft
Stabsstelle
Revision
Stabsstelle
Pflegecontrolling
Abteilung Finanzen
Stabsstelle
Recht
Stabsstelle
Pflegewissenschaft
Abteilung
Medizintechnik und IT
Stabsstelle
Betriebsärztlicher Dienst
Pflegebereiche
1 –7 Campus Großhadern
8 –13 Campus Innenstadt
Klinische Einrichtungen
Anästhesiologie
Arbeits-und Umweltmedizin
Augenheilkunde
Chirurgie
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
Haut-und Geschlechtskrankheiten
Humangenetik
Innere Medizin
Kinder-und Jugendmedizin
Kinder-und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
Laboratoriumsmedizin
Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie
Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
Neurochirurgie
Neurologie
Notfallmedizin
Nuklearmedizin
Orthopädie
Palliativmedizin
Pharmakologie
Physikalische und Rehabilitative Medizin
Psychiatrie und Psychotherapie
Radiologie
Strahlentherapie
Transfusionsmedizin
Urologie
Zahnmedizin
Abteilung
Patientenmanagement und
Unternehmenssteuerung
Stabsstelle
betriebl. Sozialberatung
Konfliktmanagement
Abteilung
Personalangelegenheiten
Stabsstelle EDV
Abteilung
Zentrale Aufgaben
Stabsstelle Servicemanagement Beschwerdemanagement Telefonzentrale
Gynäkologisches Krebszentrum
Genetische und seltene Hautkrankheiten
Harnblasenkarzinom
Hormon-und Kinderwunschzentrum
Knochen-und Weichteiltumoren
Krebszentrum (Comprehensive Cancer Center)
Leberzentrum
Lungentumorzentrum
Hämatologische Neoplasien
Neuroendokrine Tumoren
Neuromuskuläre Erkrankungen
Neuroonkologie
Nierentumorzentrum
Osteologische Schwerpunkte
Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Pankreaszentrum
Perinatalzentrum Level 1 Großhadern
Perinatalzentrum Level 1 Innenstadt
Prostatazentrum
Rheumazentrum
Schilddrü senzentrum
Schlaganfallzentrum
Schwindelzentrum
Shuntzentrum
Sozialpädiatrisches Zentrum
Transplantationszentrum
Tuberöse Sklerose Zentrum
Ultraschallzentrum
Zelltherapiezentrum
Stand: 01.10.2012 (Rev 37)
Interdisziplinäre Kompetenzzentren
Allergiezentrum
Alzheimerzentrum
Biomaterialienverträglichkeit
Brustzentrum
Darmkrebszentrum
Diabeteszentrum
Endokrine Tumore Zentrum
Epilepsiezentrum
Gefäßzentrum
Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
102
Impressum
Herausgeber
Vorstand des Klinikums der Universität München
Konzeption:
Stabsstelle für Kommunikation und Medien
Lindwurmstr. 2a
80337 München
Redaktion und Text:
Philipp Kreßirer (v.i.S.d.P.), Julia Reinbold,
Klaus Wilhelm
Redaktionelle Mitarbeit
Dr. Hendrik Ballhausen, Kurt Böck, Christine Blümel,
Michael Geyer, Michael Kaysser, Christian Lechner,
Reinhold Mühlenbein, Sabine Steinbrucker, Dirk Schabel
Bildredaktion:
Stephan Beißner, Kurt Böck (S. 80, 81), Steffen Hartmann,
Michael Kaysser (S. 80, 81), Dietmar Lauffer, Laurent Soussana,
Andreas Steeger, Stefan Wartini, Klaus Michael Woelke, Bert
Alan Woodward
Hinweis zur Schreibweise:
Aus Gründen des Leseflusses wird in dieser Publikation in
der Regel die männliche Form von Personenbezeichnungen
verwendet. Damit sind grundsätzlich Frauen und Männer
gleichermaßen gemeint.
Gestaltung, Satz und Layout:
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