Ohne grenzen
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Jahrgang 2 | SEPTEMBER 2008 | Nummer 03 N E U E S A U S D E M B R I X N E R Poste italiane s.p.a. Spedizione in A.P. - 70% - CNS Bolzano bei uns in brixen R A T H A U S Ohne Grenzen Gemeinde startet Projekt „Aus anderer Sicht“ Nimm Autofrei Zur Schule mit dem Pedibus ICI-Verwirrung Das Steueramt hilft Neuer Ehrenbürger Bildergalerie zum Papsturlaub www.brixen.it 1 bei uns in brixen Brixen trauert um Diözesanbischof Wilhelm Egger Liebe Brixnerinnen, liebe Brixner! D er heurige Sommer hat uns ein ganz besonderes Glanzlicht beschert und uns einen illustren Mitbürger geschenkt: Papst Benedikt XVI., der seinen diesjährigen Sommerurlaub im Priesterseminar verbrachte und dem wir am 9. August die Ehrenbürgerschaft der Stadt Brixen verleihen durften. Das Fest, das wir in diesen Wochen gefeiert haben, wurde durch den völlig unerwarteten Tod von Diözesanbischof Wilhelm Egger überschattet. Mit ihm haben wir nicht nur unseren geschätzten Bischof verloren, sondern einen wertvollen und geliebten Mitmenschen, der unserer Stadt und ihren Menschen sehr verbunden war. Im Namen der Gemeinde möchte ich Wilhelm Egger für sein bescheidenes und einfaches doch stets konsequentes und weitblickendes Wirken zum Wohle unserer Diözese danken. In den zwei Wochen des Papsturlaubs hat Brixen vor aller Welt Augen eine herausragende Figur gemacht. Der Dank dafür gebührt allen Brixnerinnen und Brixnern, die den Heiligen Vater mit offenen Armen empfangen haben, der Diözese, mit der wir hervorragend zusammengearbeitet haben sowie den zahlreichen Vereinen und Institutionen, die an den Vorbereitungen und der Organisation des Papsturlaubs beteiligt waren. Brixen hat allen Grund, stolz auf seine Menschen, ja, stolz auf sich selbst zu sein. Viel wurde über den Papsturlaub berichtet, und eindrucksvolle Bilder unserer Stadt sind in diesen Wochen um die Welt gegangen. Wir möchten in dieser Ausgabe die Gelegenheit nutzen, um in unserer Bildergalerie auf den Seiten 12 und 13 auch jene Helferinnen und Helfer sichtbar zu machen, die hinter den Kulissen mitgearbeitet haben. Wenig Sichtbarkeit in unserer Gesellschaft haben oft auch Menschen, die körperlich oder geistig benachteiligt sind. Zum Glück hat sich in den letzten Jahren ein breites Bewusstsein um die Bedürfnisse und die besonderen Fähigkeiten dieser Mitmenschen gebildet. Brixen hat nun als erste Gemeinde Südtirols ein Projekt „aus anderer Sicht“ initiiert, das auf ein landesweites Netzwerk baut und u. a. den Talenten von Menschen mit Behinderung Raum zur Entfaltung gibt. In der Titelgeschichte dieser Ausgabe lesen Sie mehr dazu. Weiters informieren wir Sie über Neuheiten aus dem Rathaus und öffnen ein Fenster auf das Veranstaltungsprogramm, das die Stadt im Herbst zu bieten hat. So wird die Gemeinde am 3. Oktober zum zweiten Mal ein Fest des Ehrenamts ausrichten. Damit möchten wir Menschen würdigen, die sich jahrein jahraus in den Dienst der Allgemeinheit stellen und dafür viel persönliche Zeit und Energie investieren. Wie gut das ehrenamtliche Netz unserer Stadt funktioniert, hat sich gerade im Rahmen des Papsturlaubs gezeigt. Und es ist wohl nicht zuletzt dieser kollektive Geist des gemeinsamen Anpackens und des friedvollen Miteinanders, der die besondere Faszination von Brixen ausmacht: als ein Ort, wo sich Kunst und Kultur mit der Güte der Menschen verbinden, wie es der Heilige Vater so treffend gesagt hat. Gibt es denn ein schöneres Kompliment für eine Stadt? Ihr Bürgermeister, Albert Pürgstaller IMPRESSUM: Herausgeberin: Gemeinde Brixen, Große Lauben 5, 39042 Brixen; Presserechtlich verantwortlich: Dr. Dejaco Gebhard; Chefredaktion: Dr.in Claudia Messner; Redaktion: Egon Bernabé, Dr. Martin Federspieler, Jan Kaden, Dr. Bruno Kaser, Dr. Hubert Mock, Helga Rienzner, Dr. Hermann Popodi, Dr. Tobias Prosch; Foto: Gemeinde Brixen, Europrint; Grafik und Druck: Druckerei Europrint, Vahrn. Kontakt: beiuns@ brixen.it; Registr. Landesgericht Nr. 5 vom 07.03.2007 2 Die Stadtgemeinde Brixen ist zutiefst vom plötzlichen Tod des Diözesanbischofs Wilhelm Egger betroffen. Brixen hat nicht nur seinen geschätzten Bischof verloren, sondern einen wertvollen und geliebten Mitmenschen, der unserer Stadt und ihren Menschen sowohl durch sein hohes Amt, aber auch durch eine ganz besondere persönliche Nähe verbunden war. Bischof Wilhelm Egger hat sein Leben der Kirche und der Verkündigung der christlichen Botschaft des Miteinanders verschrieben. Mit seinem offenen und ehrlichen Wirken, das zutiefst von der Bibelarbeit und insbesondere von den Botschaften des Neuen Testaments geprägt war, hat er wichtige Akzente in der Ortskirche gesetzt. Seinen Wurzeln als Kapuzinerpater, die ihn auch an Brixen gebunden haben, ist er stets treu geblieben. Bischof Wilhelm Egger bei der Ankunft von Papst Benedikt XVI. in Brixen Stille und Bescheidenheit waren seine unverwechselbaren Wesensmerkmale. Wenngleich sich mancheiner vielleicht ein entschiedeneres Auftreten gewünscht hätte, war Bischof Wilhelm Egger in seiner Einfachheit öffentlich und privat stets unverfälscht, wie wir es zuletzt anlässlich des Papsturlaubes erleben durften. „SYN - Gemeinsam unterwegs sein “ war seine Hauptbotschaft, die er nicht nur verkündet, sondern im täglichen Tun und Wirken vorgelebt hat, besonders in seinem Bemühen um Ausgleich und gegenseitiges Verständnis zwischen den Sprachgruppen, zwischen den sozialen Schichten und in der Einbeziehung der Laien in das Apostolat. Er war der Bischof aller Menschen. Egal ob Einheimische oder Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund: Bischof Wilhelm Egger hat allen Menschen in unserer Diözese ein Heimatrecht gewährt und auch den Dialog mit anderen Glaubensrichtungen nicht gescheut. Er hat uns damit ein authentisches Beispiel gelebten christlichen Glaubens gegeben. Die Stadt Brixen trauert mit dem Bruder Kurt Egger, den Angehörigen, mit allen Menschen, die dem Bischof besonders nahe standen und mit den Gläubigen der Diözese. bei uns in brixen MENSCHEN IN BRIXEN Neuer Uni-Dekan D weiterzuentwickeln, dem er Fakultätsrat der Lehrkörper, der VerwalFakultät für Bildungstung und den Studenten. wissenschaften hat Franz Besonderen Wert möchte Comploi zum neuen Deer dabei darauf legen, den kan der Fakultät gewählt. Bedürfnissen aller drei Der Professor, bisher in Sprachgruppen RechBrixen vor allem als Domnung zu tragen. organist bekannt, wird für Die Gemeindeverwaldie kommenden drei Jahre tung von Brixen arbeidie Geschicke der Brixner tet in verschiedenen Fakultät leiten. Bereichen eng mit der Der neue Uni-Dekan aus Fakultät für BildungswisSt. Martin in Thurn im Gasenschaften zusammen, dertal war Lehrbeauftragter Dekan Franz Comploi so etwa im Bereich Frühfür Orgel und Improvisation am Mozarteum in Salzburg, seit 2000 pädagogik (Kinderhort) und in der Familiist er Professor für Orgel und Musikdidaktik. enbildung. Hier wurde eine erfolgreiche VorAn der Fakultät für Bildungswissenschaft der tragsreihe zum Thema „Familie“ organisiert. Freien Universität Bozen lehrt er Musikpäda- Die Stadt Brixen wünscht Franz Comploi alles Gute für sein künftiges Amt als Univergogik als ordentlicher Professor. Für die kommenden drei Jahre hat er sich sitätsdekan und freut sich auf eine gute Zuzum Ziel gesetzt, die Fakultät mit Hilfe aller sammenarbeit. Gemeinde gratuliert Christian Obrist D ie Gemeinde Brixen freut sich mit Christian Obrist über das ausgezeichnete Ergebnis bei den Olympischen Spielen. Der verdiente Erfolg in Peking gehört sicherlich zu den bisherigen Höhepunkten in der sportlichen Karriere des Spitzenläufers und beweist eindrucksvoll, dass Christian Obrist zur Weltklasse der Leichtathletik gehört. Brixen ist seit vielen Jahren eine Hochburg des Leichtathletiksports und Gastgeber vieler nationaler und internationaler Bewerbe. Gerade im Hinblick auf die U18-WM 2009 ist der Olympiaerfolg von Christian Obrist deshalb ein tolles Signal für die Jugend und er selbst ein authentischer Botschafter des Leichtathletiksports und der Sportstadt Brixen. Christian Obrist in Peking: Authentischer Botschafter der Sportstadt Brixen Zuspruch für Familienpass E ine Blitzumfrage unter einem Teil der Betriebe, die an der Initiative „Familienpass“ mitmachen, hat ergeben, dass der neue, erweiterte Familienpass bei den Brixner Familien gut ankommt. Auch von den Familien selbst sind in den letzen Monaten immer wieder positive Rückmeldungen gekommen. Die von den Betrieben gewährten Rabatte von durchschnittlich 10% machen am Ende doch einiges aus und sind eine praktische und unmittelbare Hilfe für Familien mit minderjährigen Kindern. Die Verwaltung wird sich auch weiterhin bemühen, neue Angebote in das Sortiment aufzunehmen. So hat sich jüngst das Fischfachgeschäft „De Nardo“ in der Bahnhofstraße 1 der Initiative angeschlossen. Die Inhaberinnen und Inhaber des Familienpasses erhalten 10% Rabatt auf jeden frischen Fisch (ausgenommen im Zeitraum zwischen 20. und 31. Dezember). Foto: Giancarlo Colombo für Omega/Fidal Nachwuchs im Rathaus Nachwuchs in der Führungsetage im Brixner Rathaus: Rechtsanwalt Nicola De Nigro ist im Juli zum zweiten Mal Vater geworden. Töchterchen Alexandra erblickte am 21. Juli das Licht der Welt. Nachwuchs Nummer drei heißt es hingegen im Haus von Vize-Generalsekretärin Gabriele Morandell. Sie brachte am 11. August den kleinen Thomas zur Welt. Das Redaktionsteam von Bei uns heißt die frischgebackenen Mitbürger willkommen und gratuliert den Familien von ganzem Herzen! Vizegeneralsekretärin Gabriele Morandell mit Söhnchen Thomas, Personalstadträtin Paula Bacher und Generalsekretär Josef Fischnaller www.brixen.it 3 SOZIALES bei uns in brixen Blind für Barrieren Programm Gemeinde startet Sensibilisierungskampagne „Aus anderer Sicht“ vom 1. bis 4. Oktober Die Veranstaltungen finden, falls nicht anders angegeben, am Maria-Hueber-Platz statt. S Mittwoch 01.10.08 Pressekonferenz in der Gemeinde Brixen (11.30 - 12.00 Uhr) tellen Sie sich vor, Sie hätten in einem Geschäft ein Schnäppchen entdeckt, etwas, das Sie sich lange schon gewünscht haben zum Superpreis. Leider können Sie es nicht kaufen, weil Sie die Treppe ins Geschäft nicht überwinden können. Sie müssten erst jemanden um Hilfe bitten und verlieren die Lust auf den Einkauf. Frustriert fragen Sie sich, warum es diese Treppen immer noch gibt. Dieses Schicksal trifft nicht nur Behinderte. Auch für Seniorinnen und Senioren sind viele Treppen Hindernisse, die gar nicht oder nur mit Mühe überwunden werden können. Damit sind solche Barrieren ein Problem für alle Menschen. Will nicht jeder alt werden und trotzdem gut leben? Sind wir blind für solche Hindernisse? Seit 2003 gibt es in Italien jeden ersten Sonntag im Oktober den „Nationalen Tag gegen architektonische Hindernisse“ („Giornata nazionale per l'abbattimento delle barriere architettoniche“). Die Organisation FIABA („Fondo Italiano Abbattimento Barriere Architettoniche“, www.fiaba.org) hat ihn ins Leben gerufen. Im Jahre 2003 wurde der Gedenktag per Ministerdekret vom 28.Februar festgeschrieben. Die Gemeinde Brixen beteiligt sich heuer mit einer Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Aus anderer Sicht“. Sie dauert vom 1. bis zum 4. Oktober. In Wahrnehmungsspielen und auf einem eigens angelegten Parcours kann man dabei die Welt aus der Sicht von Behinderten und Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen kennen lernen. Die Besucher/ innen erfahren, wie es ist, wenn man sich im Rollstuhl oder als Blinder seinen Weg bahnen muss. Der Parcours auf dem Maria-Hueber-Platz ist vom 2. Oktober bis zum 4.Oktober täglich von 10 bis 12 und von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Außerdem werden die verschiedenen Vereine und Organisationen mit Informationsständen vor Ort sein. Neben der ernsten Botschaft gibt es auch viel Spaß beim gemeinsamen Kaffeestündchen von Behinderten und NichtBehinderten sowie bei Theateraufführungen verschiedener Behindertengruppen. An der Aktion beteiligen sich Organisationen aus dem ganzen Land (siehe Kasten „Teilnehmende Organisationen“), so dass die Sensibilisierungsaktion „Aus anderer Sicht“ auch eine gute Kontaktbörse ist. Die Welt einmal mit den Augen eines Behinderten wahrnehmen 4 Donnerstag 02.10.08 • Parcours (10.00 - 12.00 Uhr) • Vorstellung des Parcours durch den Dachverband an Presse & Politik • Café mit mental beeinträchtigten Jugendlichen (10.00 - 12.00 Uhr) • Parcours (15.00 - 17.00 Uhr) • Café mit mental beeinträchtigten Jugendlichen (15.00 - 17.00 Uhr) • Konzert der Trommelgruppe IVHS Kulturverein Brixen (17.00 Uhr) • Seminar Simo (14.30 - 18.30 Uhr) im Forum Brixen für Planerinnen und Planer • Nikolaus Fischnaller (19.30 Uhr) Begegnungsstunde mit anschließendem Blindencafé Forum Brixen Freitag 03.10.08 • Parcours (10.00 - 12.00 Uhr) • Café mit mental beeinträchtigten Jugendlichen (10.00 - 12.00 Uhr) • Efeu- Selbsterfahrungen zum Thema Wahrnehmungsstörungen (10.00 - 12.00 Uhr) • Efeu - Pantomime (11.00 Uhr) • Parcours (15.00 - 17.00 Uhr) • Café mit mental beeinträchtigten Jugendlichen (15.00 - 17.00 Uhr) Samstag 04.10.08 • Parcours (10.00 - 12.00 Uhr) • Café mit mental beeinträchtigten Jugendlichen (10.00 - 12.00 Uhr) • Efeu - Selbsterfahrungen zum Thema Wahrnehmungsstörungen (10.00 - 12.00 Uhr) • Efeu - Pantomime (11.00 Uhr) • IVHS - Integrationstheater (10.00 - 12.00 Uhr) Forum Brixen • Parcours (15.00 - 17.00 Uhr) • Café mit mental beeinträchtigten Jugendlichen (15.00 - 17.00 Uhr) • Abschlussabend im Forum Brixen um 19.30 Uhr mit folgendem Programm: • F ilmvorführungen zur Sensibilisierungswoche •E feu - Selbsterfahrungen zum Thema Wahrnehmungsstörungen • F allschirm - Tanz mit Moderation •T heater mit Gehörlosen •T heater mit Rollstuhlfahrern in brixen Architekt Martin Mutschlechner (Innsbruck) erarbeitet den Masterplan Brixen 2020 Bei uns: Was sind die Haupthindernisse, wenn man eine behindertenfreundliche Bei uns: Was gehört beispielsweise zu einer behindertenfreundlichen Stadt baut? Stadt? Martin Mutschlechner: Es gibt streng genommen keine Hindernisse. Alles lässt sich mit der vorhandenen Technik bewältigen. Wichtig ist nur, dass die Gemeinde, die Sozialverbände und alle Betroffenen im Dialog bleiben und ihre Bedürfnisse äußern. Die Fragen, die dabei auftreten, können schwierig sein, es gibt aber immer eine technische Lösung. Mutschlechner: Man sollte Naherholungsgebiete schaffen, wie sie zum Beispiel für die Zone Priel vorgesehen sind. Wenn Sie nicht mehr auf den Berg gehen können, brauchen Sie eine Gelegenheit, sich in der Stadt zu erholen. Günstige Verkehrsangebote wie die Mobilcard sind ebenfalls wichtig, damit Behinderte und Senioren mobil bleiben. Behörden sollten nahe beieinander liegen und nicht über die ganze Stadt verstreut sein. Seniorenheime sollten nicht im Grünen außerhalb der Stadt liegen. Sie gehören ins Zentrum, damit die Menschen sozial am Ball bleiben und kurze Wege haben. Bei uns: Was wünschen Sie sich in diesem Zusammenhang? Mutschlechner: Man muss ein Bewusstsein für diese Fragen schaffen. Es geht ja nicht nur um Behinderte, sondern auch um alte Menschen. Und wir werden schließlich alle älter. Christina Ploner (Brixen), Behindertensportlerin, Teilnehmerin bei den olympischen Spielen 2008 in Peking (Tischtennis) Bei uns: Was fällt Ihnen als Rollstuhlfahrerin beim Thema architektonische Barrieren in Brixen auf? Rollstuhlfahrer sehr unangenehm. Aber das gehört einfach zur Altstadt dazu. Ich finde es sehr ästhetisch. Christina Ploner: Etwa 20 Prozent der Geschäfte in Brixen sind nicht eben befahrbar. Da müsste die Gemeinde etwas unternehmen. Bei manchen Gebäuden gibt es einen eigenen Eingang, nur für Behinderte. In manchen Fällen muss man den auch noch suchen. Das finde ich nicht richtig. Wenn ich nicht sehr interessiert bin, gehe ich dann einfach weiter. Das Kopfsteinpflaster ist natürlich für einen Bei uns: Was würden Sie sich für die Zukunft wünschen? Ploner: Ein bisschen mehr Aufmerksamkeit den Rollstuhlfahrern gegenüber. Und dass man die Kritik von Behinderten nicht als Nörgeln ansieht. Für uns sind solche Punkte lebensnotwendig. Einmal habe ich mir die Schulter verletzt. Da wurden selbst winzige Unebenheiten im Boden zum Problem. Teilnehmende Organisationen Organisation Adresse AEB (Arbeitskreis Eltern Behinderter) Galilei Str. 4/A, 39100 Bozen, Tel.: 0471/28 91 00 Alzheimer Südtirol Alto Adige Day Hospital / Krankenhaus Bozen, Lorenz-Böhler-Str. 5, 39100 Bozen, Tel.: 0471/90 98 88 Arbeitsgemeinschaft für Behinderte Manzonistrasse 33, 39012 Meran, Tel.: 0473/211 423 Blindenzentrum St. Raphael Schießstandweg 36, 39100 Bozen, Tel.: 0471/44 23 23 Dachverband der Sozialverbände Südtirols Dr. Streitergasse 4, 39100 Bozen, Tel.: 0471/32 46 67 Fallschirm - SHT u. Schlaganfallbetroffene Helene Plaikner Pichler, Weinbergstraße 72, 39042 Brixen, Tel.: 0472/83 57 04 IVHS (Integrierte Volkshochschule) Kulturverein Brixen Volkshochschule, Großer Graben 29, 39042 Brixen, Tel.: 0472 83 64 24 Landesverband Lebenshilfe Onlus Galileo-Galilei-Str. 4c, 39 100 Bozen, Tel.: 0471/06 25 01 Si-Mo Sicherheit und Mobilität Via Galilei Straße 4/A, 39100 Bozen, Tel.: 0471/194 01 44 Sozialgenossenschaft EFEU Burgfriedengasse 28, 39042 Brixen, Tel.: 349/717 06 73 Sportgruppe für Körperbehinderte Südtirol Markus Kompatscher, Brennerstraße 14, 39040 Atzwang, Tel.: 335/600 18 13 SSV Brixen Sektion Behindertensport Kofler Michaela Pichler, Am Schalderer Bachl 88, 39042 Brixen, Tel.: 0472/83 38 89 Südtiroler Gehörlosensportgruppe Bozen Galileistrasse 4, 39100 Bozen, Tel.: 0471/20 37 37 Südtiroler Gesellschaft für Parkinson und verwandte Erkrankungen Galileo-Galilei-Straße 4a, 39100 Bozen, Tel: 0471/93 18 88 www.brixen.it 5 SOZIALES bei uns RATHAUS bei uns in brixen Arbeiten von zu Hause aus Gemeinde Brixen führt versuchsweise Telearbeit ein A rbeitsplätze in der öffentlichen Verwaltung sind auch deshalb gefragt, weil sie einen hohen Grad an Flexibilität aufweisen und damit vor allem jungen Müttern und Vätern die Möglichkeit bieten, berufliche und familiäre Erfordernisse unter einen Hut zu bringen. Die Gemeinde Brixen geht nun einen Schritt weiter und startet einen Versuch zur Einführung von Telearbeit. Dies bedeutet, dass vorerst bis zu vier Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter beantragen können, einen Teil der Arbeit von zu Hause aus abzuwickeln, sofern ihr Tätigkeitsfeld dies zulässt und sie mindestens ein Kind unter 3 Jahren haben. Am Ball bleiben Der Vertrag zur Telearbeit sieht vor, dass maximal ein Viertel der wöchentlichen Arbeitszeit von zuhause aus gearbeitet werden kann. Diese Obergrenze ist wichtig, um den Anschluss an das Arbeitsumfeld aufrechtzuerhalten. Auch müssen die Erreichbarkeit des/der Mitarbeiter/in gewährleistet und die Ergebnisse der Arbeit klar nachvollziehbar sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen mit dem neuen Arbeitsmodell viel zusätzliche Vier Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter der Gemeinde können versuchsweise einen Teil ihrer Arbeit von zuhause abwickeln Flexibilität bei der Organisation der Kinderbetreuung und der dazugehörigen Zeitgestaltung. Nicht zuletzt spricht die Tatsache, dass der Wert der Arbeit nicht an zeitlichen Kriterien, sondern an den Ergebnissen gemessen wird, für eine moderne Verwaltung, die auf Selbständigkeit und Eigeninitiative ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzt. „Nimm autofrei“ Auch heuer beteiligt sich die Gemeinde Brixen erneut an der europaweiten Klimaschutzinitiative zur Förderung umweltfreundlichen Verkehrsverhaltens. Geplant sind eine PEDIBUS-Aktion, bei denen Schulkinder am 22. September von Gemeinderäten auf ihrem Fußweg zur Schule begleitet werden (die Treffpunkte und Routen finden Sie im nebenstehenden Kasten) und eine Fahrradsegnung auf dem Domplatz am Dienstag 23. September im Rahmen der Schülermesse um 16.00 Uhr. Dabei haben alle die Möglichkeit, ihre Fahrräder bei der Stadtpolizei mit einem Diebstahlkode versehen zu lassen. In allen öffentlichen Verkehrsmitteln werden außerdem kostenlos Bücher und Zeitungen zum Lesen zur Verfügung gestellt. 6 Die Routen vom Pedibus am 22. September ROUTE 1: Hanberg > Schule Vinzenz-Goller Start: Ansitz Hanberg Kreuzung Hartmannweg/Weinbergweg Kreuzung Neustifterweg Rosslauf - Eurospar Rosslauf - Besinnungsinsel Schule Vinzenz-Goller 7.10 Uhr 7.17 Uhr 7.25 Uhr 7.30 Uhr 7.35 Uhr 7.50 Uhr ROUTE 2: Carduccistraße > Rosminischule > Schule Tschurtschenthaler Start: Kreuzung Carduccistr./Burgfiedeng. Erhardsplatz Kassianeum Schulhof Rosmini Spielplatz Schwesternau Schule Tschurtschenthaler 7.10 Uhr 7.17 Uhr 7.25 Uhr 7.30 Uhr 7.37 Uhr 7.50 Uhr ROUTE 3: Milland > Schule Waldner Start: Parkplatz Angerweg Millanderhof Kreuzung Trametschweg/ Millanderweg/Vintlerweg Schule Waldner 7.30 Uhr 7.35 Uhr 7.40 Uhr 7.45 Uhr Identitätskarten nun 10 Jahre gültig Mit einer neuen im Juni erlassenen staatlichen Bestimmung wurde die Gültigkeitsdauer von Identitätskarten von 5 auf 10 Jahre verlängert. Demnach sind alle nach dem 26. Juni 2003 ausgestellten Identitätskarten 10 Jahre gültig. Da auf der Rückseite dieser Identitätskarten die Fälligkeit von 5 Jahren aufscheint, werden alle betroffenen Personen ersucht, vor dem Fälligkeitsdatum den Bürgerschalter aufzusuchen, um einen eigenen Stempel mit der neuen Fälligkeit anbringen zu lassen. Auf allen neu ausgestellten Identitätskarten wird künftig eine Gültigkeitsdauer von 10 Jahren angegeben. Auf jeden Fall erhalten alle Bürgerinnen und Bürger wie bisher bei Fälligkeit der Identitätskarte ein entsprechendes Schreiben. Im Rathaus der Gemeinde Brixen können die Identitätskarten verlängert werden in brixen STEUERN bei uns ICI-Verwirrung Experten des Steueramtes helfen bei zu viel bezahlten Steuern Bei uns: Welche Neuheiten gibt es für die ICI-Steuerzahler im Dekret no.93 vom 27.Mai 2008? Dr. Stefano Tonelli: Hauptwohnungen sind laut dem Dekret von der ICI befreit. Außerdem muss man für zwei Zubehöre, also zum Beispiel Garagen und Keller, keine Steuern zahlen. Alle weiteren Zubehöre müssen normal versteuert werden. Allerdings gilt diese Regelung nicht für Villen, Schlösser und Luxuswohnungen. Das sind die Kategorien A/1, A/8 und A/9 in den Katasterdaten. Besitzer solcher Anwesen müssen weiter normal ICI zahlen. Hauptwohnungen der anderen Kategorien können von der Steuer befreit werden. Wer in einem Seniorenheim lebt und daneben noch eine Wohnung zu seiner Verfügung hat, ist ebenfalls von der ICI befreit. Dabei ist wichtig, dass die Wohnung frei verfügbar ist. Ist sie zum Beispiel weiter vermietet, muss man ICI zahlen. Das Dekret, enthält auch eine Regelung für Geschiedene, deren Partnern die gemeinsame Wohnung zur Nutzung zugesprochen wurde. Sind sie noch Miteigentümer und besitzen keine weitere Wohnung in der Gemeinde Brixen, bezahlen sie keine ICI für die ehemalige Familienwohnung. Um in den Genuss der Vergünstigung zu kommen, muss man in der Gemeinde allerdings die Dokumente über die Ehescheidung vorlegen. Schließlich hat der Gesetzgeber auch die „unentgeltliche Nutzungsleihe“ von der ICI freigestellt. Tritt ein Vater zum Beispiel eine Wohnung an seinen Sohn ab, so ist diese Wohnung steuerbefreit. Aber Achtung! Das muss in der Gemeinde eingetragen werden. Bei uns: Finden Sie nicht, dass die neuen Regelungen mit ihren Ausnahmen für die Bürgerinnen und Bürger sehr verwirrend sind? Tonelli: Ich kann gut verstehen, dass viele Steuerzahler verwirrt sind. Da das Dekret zu einem ungünstigen Zeitpunkt in Kraft trat, haben einige Bürgerinnen und Bürger Zahlungsscheine bekommen, obwohl Sie nach dem Dekret von der ICI befreit sind. Sie bekommen den Betrag natürlich erstattet, wenn Sie sich mit einer Kopie des Zahlungsscheins beim Steueramt der Gemeinde Brixen melden. Nach falschen Informationen in den Medien Dr.Stefano Tonelli hilft bei Fragen rund um die ICI meinten auch einige irrtümlich, sie müssten keine ICI mehr bezahlen. Diese Bürgerinnen und Bürger sollen sich möglichst bald beim Steueramt melden. Dann können wir das Problem gemeinsam lösen. Angst vor hohen Strafen muss niemand haben, der sich zeitig mit der Gemeinde in Verbindung setzt. Bei uns: Was empfehlen Sie den betroffenen Brixnerinnen und Brixnern? Tonelli: Kommen Sie ins Steueramt, MariaHueber-Platz 3, 3.Stock, oder rufen Sie uns unter der Telefonnummer 0472/262040 an. Das Amt hat Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.15 Uhr geöffnet. In dieser Zeit können wir alle Fragen rund um die ICI und das neue Dekret klären. Die Frau das Biest Die Journalistin Nina Schröder spricht über Dämonisierung der Frau I Margarete Maultasch, Gräfin von Tirol teratur und Philosophie. Frauen hre besondere Liebe zu Pferden werden als Sphinxen dargestellt und ihr Ende im Beischlaf mit oder als Raubtiere, ihnen wacheinem Maulesel sind Legende. sen Schlangen aus dem Kopf Schicht um Schicht legten sich und statt Beinen haben sie einen die Geschichten und Sagenmotive Fischschwanz. über Margarete von Tirol, bis die Der Vortrag von Nina Schröder Margarete, die tatsächlich einmal Nina Schröder zeigt die Dämonisierung des hinter den Mauern von Schloss Tirol gelebt hat, kaum noch sichtbar war. Weiblichen quer durch die Jahrhunderte. Margarete von Tirol, deren Zeitgenossen Warum sind die alten Mechanismen nach sie einst als schöne Frau bezeichneten, wird wie vor wirksam: in unserer Phantasie, im nach und nach hässlicher, bis sie schließlich Kino, in der Werbung? in einer von Leonardo da Vinci entliehenen Karikatur aussieht wie eine Äffin – Margarete das Tier. Freitag, 17.10.2008 Die angebliche Nähe der Frau zum Tier – um 20.00 Uhr im Lachmüllerhaus oder besser: zum Animalischen – begleitet (Säbenertorgasse 3) die Frau seit Jahrhunderten in Kunst, Li- www.brixen.it 7 xxxxxxxxxxxxx CHANCENGLEICHHEIT bei uns in brixen ANZEIGE Sein eigener Chef sein Abenteuer Unternehmensgründung S ein eigener Chef sein - wer hat nicht schon einmal daran gedacht? Allerdings ist der Weg zum Unternehmer nicht gerade einfach. Wo soll man anfangen? Welche Voraussetzungen sind zu erfüllen? Viele stürzen sich unvorbereitet in das Abenteuer Unternehmen und landen dann unsanft, nicht selten auch mit vielen Schulden und großer Enttäuschung, auf dem Boden der Wirklichkeit. Alexander Töll, Experte für Existenzgründung bei der Raiffeisenkasse Eisacktal, erzählt, was man bei den ersten Schritten in die Selbstständigkeit berücksichtigen muss. Welche Überlegungen sollte man vor dem Schritt in die Selbstständigkeit anstellen? A. Töll: „Voraussetzung ist die Entwicklung eines stimmigen Konzeptes für das jeweilige Geschäftsvorhaben. Das heißt, angehende Jungunternehmer müssen sich über das wirtschaftliche Umfeld, die gesetzten Ziele und die aufzuwendenden Mittel schon von vornherein im Klaren sein. Sinnvollerweise formuliert man seine Antworten im Rahmen eines Businessplans.“ Was versteht man genau unter einem Businessplan? A. Töll: „Im Businessplan legt der Unternehmensgründer seine Geschäftsidee systematisch dar. Dabei stellt er oder sie sich am besten die folgenden drei Fragen: 1. Warum werde ich Unternehmer? 2. Welcher Markt bzw. welche Kunden sollen bedient werden? 3. Mit welchem Umsatz und welchen Kosten kann ich rechnen? Diese Fragen beantwortet er im Businessplan klar und strukturiert. Der Vorteil ist, dass man nicht nur Chancen und Risiken frühzeitig erkennen, sondern mit einem gut durchdachten Konzept auch Kapitalgeber, Behörden und Kooperationspartner überzeugen kann.“ Alexander Töll, Experte für Jungunternehmer Was kann man sich vom Berater für Existenzgründer bei der Raiffeisenkasse erwarten? A. Töll: „Jungunternehmer haben einen ganz besonderen Bedarf an Förderung und Unterstützung. In den ersten zwei Jahren ihrer Selbstständigkeit begleiten wir ihn oder sie unter anderem bei der Erstellung des Businessplans, gehen bei den Gesuchen um Beihilfe bei der Südtiroler Landesregierung oder der Europäischen Union zur Hand und bieten selbstverständlich immer bei allen Angelegenheiten Hilfeleistung, die den Finanzbereich betreffen – von Systemen für den Zahlungsverkehr über Finanzierungen bis hin zur Risikovorsorge. Nach etwa zwei Jahren geht diese besondere Begleitung fließend in eine nachhaltige Betreuung durch unsere Berater für Firmenkunden über.“ 8 in brixen STADTPOLIZEI bei uns Hoher Schaden Eine Autoheckscheibe wurde von Vandalen zertrümmert Vandalismus auf der Spur Die Stadtpolizei führt regelmäßig Streifengänge durch G rünanlagen werden zerstört, Parkbänke umgestürzt, Lichtmasten und Telefonzellen beschädigt. Fahrräder landen im Eisack und von geparkten Autos werden die Scheiben eingeschlagen. Graffitis prangen auf Hauswänden und müssen aufwendig und teuer entfernt oder übermalt werden. Eine weitere Belästigung sind Betrunkene, die sich mitten in der Stadt „erleichtern“ und in Unterführungen und Parkanlagen urinieren. Dieser Vandalismus beunruhigt die Bürger, die sich deshalb bei Versammlungen über die Belästigungen und die handgreiflichen Schäden, die sie erlitten haben, beschweren. Anfang 2008 kamen immer mehr solche Klagen ins Rathaus. Wie geht die Stadtpolizei mit diesen Beschwerden um? Kommen die Täter am Ende ungestraft davon? Viele Kontrollen „Es passiert viel. Wir kontrollieren aber auch viel und erwischen viele der Täter“, sagt Egon Bernabè von der Stadtpolizei. Rund 70 Anzeigen gab es im vergangenen Jahr, dieses Jahr waren es bis Juli schon 25. Die Stadtpolizei rechnet heuer daher mit rund 50 Anzeigen. Eine Zunahme der Vandalenakte kann man nicht feststellen. Das Problem hat sich 2008 also nicht verschärft. Bei der Aufklärung hilft der Stadtpolizei, dass sie es immer mit denselben Delikten und Tätern zu tun hat. Viele der Vandalen sind Wiederholungstäter. Ein Großteil der Delikte wird an Wochenenden verübt, vor allem Freitag und Samstag. Die Tatorte liegen auf der Achse zwischen Diskothek Max und Altstadt. Laut Bernabè gibt es praktisch jedes Wochenende Anzeigen. Die Stadtpolizei reagiert mit Kontrollen – drei Mal wöchentlich zu den Zeiten, an denen die meisten Beschädigungen passieren. Zwölf Polizisten sind im Außendienst beschäftigt und haben ein wachsames Auge auf die Unruhestifter. Mehr als ein Lausbubenstreich Die jüngsten Täter, die die Stadtpolizisten bei ihren Streifengängen antreffen, sind gerade 13 Jahre alt, zu jung für das Jugendstrafrecht, das erst bei 14-jährigen greift. Andere sind 16 oder 17 Jahre alt. „Wenn wir mit den ertappten Jugendlichen einzeln reden, sind sie oft ganz verschreckt. Manche zittern sogar“, berichtet Bernabè. „Sie wollen der Gruppe imponieren und fühlen sich auch nur in der Gruppe sicher. Vor den Mädchen wollen sie ,cool‘ und stark erscheinen. Eigentlich geht es weniger darum, etwas zu zerstören.“ Häufig sind die Randalierer auch betrunken. Die Mischung aus Alkohol und Gruppendruck führt dann zu den Übergriffen. Trotzdem kann man das Zerstören von Autos und Parkbänken nicht einfach als „Lausbubenstreiche“ abtun. Die Stadtpolizei wird deshalb weiter gegen Vandalen vorgehen und die Täter konsequent anzeigen. Eine Parkbank wurde Opfer von Randalierern Nicht harmlos: Schmierereien an öffentlichen Wänden sind mehr als ein „Lausbubenstreich“ www.brixen.it 9 KULTUR bei uns in brixen Endlich mal wie wir wollen! Kreativitätsprojekt des Kulturverein Brixen Volkshochschule in St. Andrä E ndlich dürfen wir mal so, wie wir wollen“, war der begeisterte Ausruf der Elfjährigen beim fünten Treffen von Action to Direction in Seis. Im Oktober startet das Kreativitätsprojekt des Kulturverein Brixen Volkshochschule in St. Andrä. Drei Kreativatliers stehen Kindern, Mittelschüler/innen und Jugendlichen offen, wo sie ihre Freude am Gestalten ausleben können. Gearbeitet wid mit unterschiedlichsten Materialien (Ton, Holz, Karton, Farben, Gips….) und unterschiedlichsten altersgerechten Methoden. Unter professioneller Anleitung kann Schaumbeton mit der Handsäge bearbeitet werden, wird Ton geschlagen oder mit den bloßen Händen auf großen Leinwänden farbige Fantasiebilder gestaltet. Am 29. September 2008 findet um 20.00 Uhr ein Informationsabend an der Universität Brixen statt. Professor Klaus-Ove Kahrmann, der das Projekt wissenschaftlich begleitet, wird einen Einführungsvortrag halten, und die Kunsttherapeutin und Projektleiterin wird das Projekt vorstellen. Das Projekt wurde gestartet, damit junge Heranwachsende ihre individuellen Entfaltungsmöglichkeiten ausleben können und um ihnen aufzuzeigen, was mit künstlerischem aktiven Schaffen alles möglich ist. Unterstützt wird das Projekt vom Amt für Weiterbildung, der Gemeinde Brixen und der Gemeinde Kastelruth. Weitere Informationen erhalten Sie im Kulturverein Brixen Volkshochschule (Tel. 0472-836424) oder bei der Projektleiterin Judith Wieser (Tel. 329-1020146) Das Projekt will die Kreativität von Kindern und Jugendlichen wecken. Zwischen Fotografie, Filmkunst und Malerei StadtGalerie bietet auch im Herbst ein anspruchsvolles Programm Nach der erfolgreichen Eröffnungsausstellung mit Lithografien des großen russischen Künstlers Marc Chagall, die allein in den ersten zwei Wochen von über 1000 Menschen besucht wurde, und der Jubiläumsausstellung anlässlich des 100. Geburtstag des Futurismus mit Bildern von Depero und Baldessari, setzt die StadtGalerie Brixen im Herbst ihr abwechslungsreiches Programm fort. Rahmen des BrixenArt Filmfestival 2008. Dorazio gehörte der Gruppe „Movimento d’Arte Concreta“ an. Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler Italiens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und als Wegbereiter der Abstraktion in Italien. Parallel zur Ausstellung zeigt das Festival den Dokumentarfilm „A tratti. Le parole e l’arte di Dorazio“, der in einem Gespräch mit dem Künstler und dessen Persönlichkeit und Werke beleuchtet. Südtiroler und einen norddeutschen Künstler zusammen und baut damit eine Brücke zwischen heimischer und internationaler Kunstszene. Günther Kempf, 15.9. – 10.10.2008 Der renommierte Regensburger Künstler Günther Kempf, der schon mehrmals in Brixen ausgestellt hat, zeigt seine neue Werkreihe „Symbol der Reinheit II.“ und entführt in eine Welt voller Assoziationen zwischen Blumen, leuchtenden Farben und griechischer Mythologie. Piero Dorazio, 15. – 31.10.2008 Eine Hommage an Piero Dorazio organisiert die StadtGalerie Brixen im 10 25° Concorso fotografico nazionale, 6. – 20.11.2008 Der staatsweite Fotografiewettbewerb „Agnello d’Oro – Città di Bressanone“ des Centro Turistico Giovanile hat mittlerweile Tradition und feiert heuer sein 25. Jubiläum. Eindrucks- und stilvolle Momentaufnahmen von jungen Fotografinnen und Fotografen erwarten das Publikum. Roberto Bosisio/Ralf Rainer Odenwald, 25.11. - 24.12.2008 Mit Robert Bosisio und Ralf Rainer Odenwald bringt die StadtGalerie Brixen einen Ein facettenreiches Programm erwartet die Besucherinnen und Besucher der StadtGalerie Brixen. in brixen Fest des Ehrenamtes Rund 500 Personen nahmen 2006 am ersten Fest des Ehrenamts teil Fest des Ehrenamtes Am Freitag, 3. Oktober, lädt die Gemeinde zum zweiten Fest des Ehrenamts D as Fest des Ehrenamts ist eine Initiative, mit der die Gemeindeverwaltung all jene Personen würdigen will, die das gan- Fest des Ehrenamts Freitag, 3. Oktober 2008 Beginn: 19.00 Uhr Forum Brixen ze Jahr hinweg unentgeltlich und freiwillig für die Allgemeinheit tätig sind bzw. waren. Ihr meist langjähriges Engagement in den unterschiedlichsten Vereinen verdient die Anerkennung und den Dank der Gemeinde und der Stadtgemeinschaft. Das heurige Fest des Ehrenamtes hat wieder ein abwechslungsreiches Programm zu bieten. Zum einen wird ein Film über das Ehrenamt in Brixen uraufgeführt, zum an- Schuljahr 2008/09 beginnt Am 10. September beginnt an den 15 Kindergärten, 13 Grund- und drei Mittelschulen sowie an den verschiedenen Ober- und Berufsschulen in Brixen das neue Schuljahr 2008/09. 700 Kindergartenkinder, 1300 Grundschüler/innen, 1030 Mittelschüler/ innen und 3700 Ober- und Berufsschüler/ innen aus Brixen und den umliegenden Einzugsgebieten werden somit wieder täglich die Bildungsstätten in unserer Gemeinde aufsuchen. Für sie und ihre Familien haben wir folgende Hinweise: Kindergartengebühren Es gelten die Tarife des letzten Schuljahrs: • normaler Stundenplan: monatlich 67 Euro (September und Juni 33,50 Euro) • verlängerter Stundenplan: monatlich 85,50 Euro (September und Juni 42,75 Euro) Für das zweite Kind wird die Hälfte bezahlt, deren wird als Ehrengast Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder zu den versammelten Gästen sprechen. Musikalisch gestaltet wird das Fest vom Vinzentiner Mädchenchor und von den Schmeichlern. Alle Brixner Vereine werden in diesen Wochen eine schriftliche Einladung erhalten. Für jeden Verein können bis zu drei Vertreter/innen am Fest des Ehrenamts teilnehmen. Gebühren bleiben auf Vorjahresniveau für jedes weitere ein Viertel dieser Beträge. Nicht in Brixen ansässige Eltern bezahlen monatlich 78 Euro beziehungsweise 102 Euro bei verlängertem Stundenplan. Die Höhe des Monatsbetrages wird den Eltern zu Beginn des Kindergartenjahres mitgeteilt. Das Geld können sie mittels Dauerauftrag durch die Bank überweisen. Schulausspeisung Die Anmeldung erfolgt wiederum in den ersten Schultagen über die Schule. Auch hier gelten dieselben Tarife wie im Vorjahr: 2,50 Euro pro Essen für ansässige und 3,50 Euro für nicht-ansässige Schülerinnen und Schüler. Sind mehrere Kinder einer Familie eingeschrieben, halbiert sich der Betrag ab dem zweiten Kind. Die Eltern zahlen diese Gebühr in drei Schritten für die Zeiträume September bis Dezember, Jänner bis März und April bis Juni. Die Gemeinde schickt jeweils eine Rechnung über den geschuldeten Betrag. Sowohl für die Kindergärten als auch für die Schulausspeisung besteht die Möglichkeit, in begründeten Fällen um eine Reduzierung der Gebühren aus wirtschaftlichen oder logistischen Gründen anzusuchen. Die Frist dafür endet am 30. September 2008. Die Gesuche und notwendigen Informationen erhalten Sie im Schuldienst, Domplatz 13 (3. Stock), Tel. 0472/06 21 41, E-Mail maria.thaler@brixen.it oder über die Rubrik „Bürgerservice“ der Internetseiten der Gemeinde: www.brixen.it www.brixen.it 11 SCHULE & VEREINSLEBEN bei uns bei uns in brixen DER PAPST IN BRIXEN Auf Wiedersehen, Heiliger Vater! Papst Benedikt XVI. ist Ehrenbürger unserer Stadt Zwei Wochen lang stand Brixen im Fokus der Öffentlichkeit: vom 28. Juli bis zum 11. August verbrachte Joseph Ratzinger erstmals als Papst Benedikt XVI. seinen Sommerurlaub im Priesterseminar. Höhepunkte waren zweifelsohne die zwei Angelusgebete am 3. und 10. August, aber auch die Ankunft des Heiligen Vaters, der von einem jubelnden Menschenmeer empfangen wurde und – aus Gemeindesicht – die Aufnahme von Benedikt XVI. in den Kreis der Ehrenbürger der Stadt Brixen. An dieser Stelle sei nochmals allen Bürgerinnen und Bürgern sowie Vereinen, Organisationen und Betrieben gedankt, die zum reibungslosen Ablauf dieser zwei Wochen beigetragen haben und gezeigt haben, dass die Bischofs -, pardon Papststadt Brixen, ihrem Namen alle Ehre macht. Und so hoffen wir, den Heiligen Vater auch in Zukunft wieder in Brixen begrüßen zu dürfen. Kinder warten gespannt und voller Vorfreude auf den hohen Gast Die Pfadfinder versorgten die Pilger/innen mit Wasser – der Marke „San Benedetto“, versteht sich Fotos: Gemeinde Brixen, Diözese Bozen -Brixen Die Bürgerkapelle Brixen bietet dem Heiligen Vater ihre Aufwartung Stolzer Gemeinderat im Innenhof des Priesterseminars nach der Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Benedikt XVI 12 in brixen DER PAPST IN BRIXEN bei uns Ständig im Einsatz: Die Mitarbeiter von Bauhof und Stadtgärtnerei Helfer und Mitarbeiter beim Empfang des Heiligen Vaters Für das leibliche Wohl wurde bestens gesorgt Beieindruckende Kulisse unter strahlendem Himmel: Der Brixner Domplatz stand am 3. und 10. August im Fokus der Weltöffentlichkeit Gelb-Weißes Blumenmeer: Die Gärtnervereinigung stellte den Blumenschmuck kostenlos zur Verfügung 9. August 2008: Der Heilige Vater wird in den Kreis der Ehrenbürger von Brixen aufgenommen Schützen aus dem ganzen Bezirk halfen beim Ordnungsdienst mit www.brixen.it 13 STADTARCHIV bei uns in brixen Hundert Kinder, eine „Wärterin“ Notizen zur Geschichte der „Kempterschule“ I n den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts führte eine nachhaltige Wirtschaftskrise auch in Brixen zu tief greifenden sozialen Problemen: Hungersnot bedrängte die Bevölkerung, Besitzlose zogen vom Land in die Stadt in der Hoffnung auf Arbeit, die Frauenerwerbstätig- sollte die Einrichtung doch neben der Betreuung auch Erziehungs- und Bildungsfunktion übernehmen. Als „Wärterin“ war über 40 Jahre lang Maria Thaler tätig, genannt „Schulmarie“, die trotz fehlender Ausbildung, mit lediglich einer Ge- Die Kinder der Bewahranstalt im Jahr 1910 keit stieg. Vor allem letzteres hatte zur Folge, dass Kinder zunehmend unbeaufsichtigt blieben, auf den Straßen verwahrlosten oder selbst auf das Betteln angewiesen waren. Die Kempterschule Um diesen unhaltbaren Zuständen zu begegnen, beschloss die Gemeinde Brixen im Jahr 1838 nach dem Beispiel anderer Städte der Monarchie, eine so genannte Kinderbewahranstalt einzurichten, in der 2- bis 6-jährige und vereinzelt auch ältere Kinder betreut werden sollten. Als Träger fungierte ein Frauenverein, die Kontrolle über die Einrichtung übte die Kirche aus. Noch im selben Jahr erwarb die städtische Armenverwaltung eine passende Liegenschaft, bald darauf war es soweit: Im Oktober 1839 wurde im ehemaligen Kempterhaus in der Runggadgasse die Brixner Kinderbewahranstalt eröffnet, die nach dem Ort ihrer ersten Unterbringung bis ins 20. Jahrhundert hinein auch „Kempterschule“ genannt wurde. Tatsächlich war die Bezeichnung „Schule“ durchaus zutreffend, 14 hilfin und mit völlig unzureichenden Lehrutensilien im Durchschnitt etwa 90 Kinder aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten zu betreuen hatte. Jeden Morgen strömte kurz vor 8 Uhr eine große Schar an Kindern von Bauern, Taglöhnern, Handwerkern, Beamten, Wirten, aber auch von Kaufleuten und Ärzten über die Runggadgasse zum Kempterhaus – viele allein, barfuß und hungrig, andere an der Hand einer Dienstmagd, die ihnen noch schnell Rock und Hose strammzog und ein Jausebrot zusteckte, wieder andere an den Rockzipfel einer geschäftigen Mutter geklammert und mit der Ermahnung des Vaters im Ohr, sich nicht mit den fremden Bahnarbeiterkindern einzulassen. Ein neues Heim Erst ein Besuch des Landesschulinspektors im Jahr 1888, der mit Nachdruck auf die problematischen Bedingungen in der Anstalt und den mittlerweile desolaten Zustand des Gebäudes hinwies, führte schließlich zur notwendigen Modernisierung der „Kemp- terschule“. Der wohltätige Frauenverein, der schon seit der Gründung Öffentlichkeitsarbeit für die Erhaltung der Einrichtung geleistet hatte, bildete sich neu und setzte sich unter der Vorsteherin Anna Seidner, Tochter des Stadtapothekers Peer und Ehefrau des Kaufmanns und Architekten Wilhelm Seidner, für die Errichtung eines neuen Heims für die Kinderbewahranstalt ein. Dieses wurde am Eisackdamm erbaut, 1891 erfolgte die Übersiedlung. Um die Erziehung der Kinder im Sinne der Kirche sicherzustellen, wurden nun fachlich ausgebildete Ordensschwestern eingestellt. Die junge Kreuzschwester Anzilla Seelos aus Zirl in Tirol brachte neuen Schwung in die Anstalt, besorgte Lehr- und Beschäftigungsmittel, indem sie die Kaufläden nach Materialien abklapperte und die Behörden um Spenden bat; zu Weihnachten führte sie jedes Jahr mit den Kindern Hirtenspiele auf. 1924 verordnete das Schulinspektorat in Trient die Einführung der italienischen Sprache in sämtlichen Kindergärten des Landes. In der Brixner Kinderbewahranstalt wurden darauf hin zwei italienische Kreuzschwestern zusätzlich eingestellt. Weil sich die deutschsprachige Schwester Antonia aber nicht an die Vorschrift hielt und im Unterricht weiterhin deutsch sprach, wurde sie mitsamt ihrer Gehilfin aus dem Schulzimmer verbannt. In der Folge blieben die meisten der 130 Kindern dem Unterricht fern – für die italienische Schulbehörde Beweis genug, dass Eltern und Kinder aufgehetzt worden waren: Schwester Antonia wurde angezeigt, die Kinderbewahranstalt am 1. Mai 1925 geschlossen. Erst nach dem 2. Weltkrieg ging die Einrichtung wieder als deutschsprachiger Kindergarten in Betrieb und trägt heute den Namen „Anna Seidner“. Ausführlich dargestellt ist die Entwicklung der Kinderbewahranstalt in der Laureatsarbeit von Alexandra Burger, „Die Geschichte der Kinderbewahranstalt von Brixen 1839 bis 1925“, die im Stadtarchiv Brixen erarbeitet und an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen im Jahr 2007 eingereicht wurde. in brixen Wege zu den Ahnen Workshop zur Ahnen- und Familienforschung N icht nur Bäume haben Wurzeln – diese Erkenntnis wird immer mehr Menschen bewusst und bringt sie dazu, über die Vergangenheit ihrer Familie nachzudenken. Wer sich mit seiner eigenen Familiengeschichte befassen will, weiß allerdings meistens nicht wie und wo er beginnen soll. Um angehenden Ahnenforscher/ innen Hilfestellungen zu leisten, organisieren die Stadtbibliothek und das Stadtarchiv Brixen einen mehrteiligen Workshop zur Familien- und Ahnenforschung. Der Einführungskurs richtet sich an Interessierte, die Einblick in die Familienforschung bekommen und sich anregen lassen wollen, eine eigene Familienchronik oder einen Familienstammbaum zu erstellen. Für den Kurs konnten namhafte Historiker/ innen verpflichtet werden. Neben einer Einführung in die Schriftkunde lernen die Teil- nehmer/innen nicht nur die verschiedenen Quellentypen, wie Pfarrmatrikel oder Verfachbücher kennen, sondern befassen sich auch mit lebensgeschichtlichen Interviews, historischen Fotografien und Wappenkunde. Die Treffen finden vom 22. Oktober bis zum 3. Dezember jeweils mittwochs um 19.00 Uhr in der Stadtbibliothek statt. Weitere Infos & Anmeldung: Südtiroler Bergbauernfamilie um 1905 Die meistgelesenen Bücher der letzten sechs Monate in der Stadtbibliothek Belletristik: • Val McDermid: Das Moor des Vergessens (Droemer, 2006) • Martin Suter: Der Teufel von Mailand (Diogenes, 2006) • Susanne Mischke: Liebeslänglich (Piper, 2006) • Tess Gerritsen: Der Anruf kam nach Mitternacht (dtv, 2007) • Ken Follett: Die Tore der Welt (Lübbe, 2008) • Orhan Pamuk: Istanbul (Hanser, 2007) • Peter Høeg: Das stille Mädchen (Hanser, 2007) • Hakan Nesser: Mensch ohne Hund (btb, 2007) Sachbücher: • Robert Reich: Superkapitalismus (Campus, 2008) • Stefan Bonner: Generation Doof (Bastei Lübbe, 2008) • Markus Günther: Barack Obama (Wißner, 2008) • Herrad Schenk: Der Altersangst-Komplex (Beck, 2007) • Karl Gruber: Heilige Orte (Athesia, 2007) • Sepp Brunner: Permakultur für alle (Löwenzahn, 2007) • Christine Bauer-Jelinek: Die geheimen Spielregeln der Macht (ecowin, 2007) • Christian Felber: 50 Vorschläge für eine gerechtere Welt (Deuticke, 2007) Kinderbücher: • Anne Steinwart: Anna und die ABC-Hexe (Arena, 2007) • Werner Färber: Bildermaus-Geschichten vom kleinen Lämmchen (Loewe, 2007) • Katja Reider: Bühne frei für die Zwillinge (Loewe, 2007) • Franziska Gehm: Kunterbunte Tiergeschichten (Ars-Ed., 2007) • Ursel Scheffler: So ein dicker Hund! (Ravensburger, 2007) • Henriette Wich: Heute gehe ich zur Feuerwehr (Ellermann, 2006) • Manfred Mai: Wir halten zusammen (Arena, 2007) • Sabine Kalwitzki: Zottel tanzt Ballett (Loewe, 2007) Bruno Kaser Tel. 0472 262190 Mail: bruno.kaser@brixen.it Buchtipp von Petra Frötscher, Bibliothekarin Mit seinen Schilderungen von Ereignissen aus der Hitlerzeit, die nicht moralisierend sondern einfach echt wirken, ist dem jungen, australischen Autor Markus Zusak mit deutsch-österreichischen Wurzeln ein wunderschönes Stück Literatur gelungen. Er lässt diese ungewöhnliche und anrührende Geschichte nicht aus der Sicht der Bücherdiebin oder eines unbeteiligten Erzählers, sondern aus der Sicht des Todes erzählen. Der Tod in diesem Roman ist kein Sense schwingender Knochenmann mit schwarzem Kapuzenmantel, sondern ein interessierter und betroffener Beobachter, der Markus Zusak: die Menschen nur zum Teil verDie Bücherdiebin steht und sich seinen eigenen Reim (Blanvalet, 2008) auf die Geschehnisse macht. Im Jahr 1943, als schließlich die Bomben auf Deutschland herabregnen, ist der Tod bereits unglaublich müde von den tausenden und abertausenden Toten, deren Seelen er wegbringt. Er trifft Liesel Meminger an drei Wendepunkten in ihrem Leben und erzählt, wie das Lesen Liesel oft vor dem Grauen rettet; sie wird zur "Bücherdiebin" und stiehlt sich eine kleine Bibliothek zusammen. Spannung, Romantik, Witz, Tragik und Geschichte alle diese Dinge vereint dieses Buch. www.brixen.it 15 STADTBIBLIOTHEK bei uns Kdhigd9g#<ZW]VgY9Z_VXd EgZh^YZciZYZa8dch^\a^dXdbjcVaZ ;^cdgV^cfjZhiZeV\^cZ!YZY^XViZV^\gjee^Xdc" h^a^Vg^!VkZiZY^hda^idigdkVidaZegZhZY^edh^o^d" cZY^hZ^\gjee^#FjZhiVkdaiVcZaZ\\ZgZiZjcV ^ce^!ed^X]X^hdcdhiVi^YZ^XVbW^VbZci^/^a 8dch^\a^ZgZ8dbjcVaZ6kk#G^XXVgYd9ZEVdaV jhX^idYVa\gjeedÈ6aiZgcVi^kV:XdhdX^VaZ¸Z]V VYZg^idVaXdh^YYZiid¸\gjeedb^hid¹#>cfjVa^i| Y^gVeegZhZciVciZY^iVaZ\gjeed]V^aY^g^iidY^ eVgiZX^eVgZVaaZg^jc^dc^YZ^XVe^\gjeedZYZaaV Xdbb^hh^dcZhiVijid#EZgiVcid^c[jijgdVkg| VcX]ZaVedhh^W^a^i|Y^g^kda\Zgh^VaaVX^iiVY^cVcoV hjfjZhiZeV\^cZZY^Zheg^bZgh^hjiZb^Y^ ViijVa^i|X]Zg^\jVgYVcdaVeda^i^XVXdbjcVaZ# 8Vg^aZiidg^!XVgZaZiig^X^! >]g9g#<ZW]VgY9Z_VXd <ZbZ^cYZgViheg~h^YZci H^ZlVgZcZh\Zld]ci!Vj[YZgHZ^iZYZg<Z" bZ^cYZgVih[gV`i^dcZc_ZlZ^ahhZX]h7Z^ig~\ZYZg ^b<ZbZ^cYZgVikZgigZiZcZcEVgiZ^ZcojaZhZc# >cY^ZhZg6jh\VWZhX]Z^cZcZghibVahh^ZWZc HiZaajc\cV]bZcVj[#:h]ViVahdZ^cZKZg~cYZ" gjc\\Z\ZWZc/<ZbZ^cYZgViG^XXVgYd9ZEVdaV ]ViY^Z;gV`i^dcYZg<gcZc7g\Zga^hiZ![gY^Z Zg^b?V]g'%%*`VcY^Y^Zgi]ViiZjcY\Zl~]ai ljgYZ!kZgaVhhZcjcYkZgWaZ^WiVahÈJcVW]~c" \^\Zg¸^b<ZbZ^cYZgVi#6ahhdaX]ZgW^aYZiZg VjX]Z^cZZ^\ZcZ;gV`i^dcjcYc^bbiVjX]Vc YZcH^iojc\ZcYZgHiVijiZc`dbb^hh^dciZ^a#6jh YZbhZaWZc<gjcYljgYZ^]bVjX]Z^cEaVioVj[ Y^ZhZgHZ^iZZ^c\Zg~jbi#9Vb^i`VccZgh^X]hd l^ZVaaZVcYZgZc;gV`i^dcZc]^ZgZghibVahVc hZ^cZL~]aZg^ccZcjcYL~]aZglZcYZcjcYoj V`ijZaaZcI]ZbZcYZg<ZbZ^c" YZeda^i^`HiZaajc\WZo^Z]Zc# A^ZWZ7g^mcZg^ccZc! a^ZWZ7g^mcZg EgdjcYXdcigVHYheVc\Z Papst Benedikt ist Ehrenbürger von Brixen. Das freut uns. Weniger freut einige von uns die devote und inhaltlich fragwürdige Begründung. Der Stadtrat kennt offensichtlich die Trennung zwischen Kirche und Staat nicht. Deshalb – und nur deshalb! – haben sich drei Gemeinderäte unserer Liste bei der Abstimmung enthalten. 7g^mZcaZWijcY\ZYZ^]i Brixen, die älteste Stadt Tirols, einzigartiges Kultur- und Geschichtserlebnis, mit seinen umliegenden Fraktionen im Wechselspiel mit Landschaft und Natur vielfältig und erlebnisreich, Anziehungspunkt für kirchliche und weltliche Begegnungen, befindet sich im Wandel zu einer modernen selbstbewussten Stadt. Mit Respekt vor dem Traditionellen und durch die bedachte Öffnung zu Neuem, sowie die Suche nach Einklang mit dem Umfeld wurde Brixens Werdegang bestimmt und mit den Jahren ein wunderbares Juwel im Herzen der Alpen geschaffen. Der Beweis liegt auf der Hand, ist doch Papst Benedikt XVI. Ehrenbürger unserer Gemeinde geworden. Es gilt deshalb weiterhin hart zu arbeiten, damit sich Brixen gut positionieren kann und eine engere Identifikation aller Bürger/innen mit Gemeinde und Stadt entsteht. Brixen wird rasch ein noch wettbewerbsfähigeres Profil erhalten, in dem die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen im Einklang stehen können, davon sind wir in der Südtiroler Volkspartei überzeugt. Dies könnte noch schneller geschehen, wenn sich die Gemeinderäte der Opposition ihrer eigentlichen Aufgabe in der Verwaltung bewusst würden. Wir arbeiten aber trotzdem weiter mit und im Sinne der Bevölkerung am Projekt „Zukunft Brixen“, denn wir sind stolz auf unsere Gemeinde und ihre Bürger/innen. Der Fraktionssprecher Heinrich Ferretti Il Consiglio Comunale ha dato via libera al progetto dei fratelli Sanoner a Melluno. Non ci piace che il Sindaco e la Giunta abbiano fatto mancare neutralità e trasparenza nella valutazione del progetto che avrà un forte impatto – ecologico, economico, sociale e sul paesaggio. Die Landtagwahlen nahen heran. Wir freuen uns, dass Bürgerlisten und Grüne im Sinne des „Modells Brixen“ gemeinsam kandidieren und eine attraktive ökosoziale Politik anbieten. Toi,toi, toi Elda Letrari und Markus Lobis! Auguri anche a Daniela Mosconi! Die Mehrheit will die Südspange bauen um den Ploseberg zu erschließen. Damit wird in die Landschaft eingegriffen. Der Druck auf die Felder im Süden wird zu-, die Naherholungsqualität abnehmen. Es gibt einige Argumente, die für die Südspange sprechen, andere wiederum dagegen. Wir werden die verkehrsplanerischen und raumordnerischen Aspekte der Thematik noch ausführlich und in der Öffentlichkeit vertiefen, bevor wir unsere Position zur Südspange festlegen. <gcZ7g\Zga^hiZ 6aiZgcVi^kV:XdhdX^VaZ HYi^gdaZgKda`heVgiZ^ lll#Wg^mZc#^i Es erwartet uns ein heißer Herbst, herzlichst Ihr Walter Blaas www.die-freiheitlichen.com Brixen soll Solarstadt werden, ein hehres Ziel. Unverständlich ist da die Haltung der Gemeindeverwaltung bezüglich Energieeinsparung. So darf die Disco Max mit Erlaubnis des BM weiterhin ihren Lichtstrahl gen Himmel richten und viele öffentliche Gebäude sind innen und außen auch nachts grundlos hell erleuchtet. Da wäre mehr drin als die mickrigen 3% Anteil Solarenergie in einigen Jahren, und das sofort! Wussten Sie schon, dass: t5SPU[NBTTJWFSÃCFSXBDIVOHEFS4UBEUQPMJ[FJEJF Einnahmen am Parkplatz Priel von 51.127,15 März 07 auf 36.998,82 im März 08 geschrumpft sind? Ein sattes Minus von 14.128,33 Euro! t%JF(FNFJOEFWFSXBMUVOHGàSEJF+VOJPSFO-FJDIUathletik WM 2009 haftet und nicht wie andernorts üblich die Veranstalter? Defizitbereich: einige Hunderttausend Euro. t%FS4UFVFS[BIMFSEFO4USPNGàSEJF#FMFVDIUVOH privater Werbeflächen in den Buswartehäuschen bezahlt, während die Fahrpläne im Dunkeln bleiben? t,FJOFEFS[XFJJN1SPKFLUWPSHFTFIFOFO3FJGFOwaschanlagen für Schwerfahrzeuge im Baustellenbereich Südtunnel der Umfahrung West realisiert wurde? Ersparnis auf Kosten der Gesundheit der Anrainer. Die gute Nachricht: die Gemeindeverwaltung unterbindet die Spekulation und verzichtet auf die Ausweisung einer neuen Detailhandelszone im Norden der Stadt (ex Opel). HdaVghiVYi7g^mZc4 9^Z;gZ^]Z^ia^X]Zc WZ^jch^cWg^mZc DEN RATSFRAKTIONEN DAS WORT