- Harley

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- Harley
www.harley-davidson.de / schutzgebühr 3,50 eur / 7 . jahrgang / ausg. 3/2006
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reise:
Great memories –
Durch den Mittelwesten der USA
vorstellung:
Der Prototyp
der XR 1200
buell:
Die BUELL XB
Modelle 2007
We are family
Interview mit Joyce Kennedy und
Glen Murdock von Mother’s Finest
h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 3 / 2006
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editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
ein ereignisreiches Jahr neigt sich seinem
Ende zu. Die für uns alle beste Nachricht gleich
vorneweg: Wir sind jetzt eine Million! Eine Million Menschen weltweit tragen das Logo der
Harley Owners Group. Was 1983 in den USA
begann, ist längst zur weltweit größten Kundenvereinigung geworden, die von einem Motorradhersteller unterstützt wird.
Wenngleich die weltumspannende H.O.G.
Familie derart beträchtlich gewachsen ist, sind
unsere Ziele die gleichen wie vor 23 Jahren:
H.O.G. Mitglied zu sein bedeutet, sich mit
Gleichgesinnten zu treffen, Motorrad zu fahren
und „Benzin zu reden“ – sprich, die gemeinsame Leidenschaft für das American Iron und
den damit verbundenen Lebensstil zu pflegen.
Die Idee funktioniert prima und sie führt die
Evelyne Döring
Menschen überall auf der Welt zusammen! Alt
und Jung, Männer und Frauen aus allen Nationen, aus allen Schichten und aus sämtlichen Berufen. Am Lagerfeuer sitzen der Akademiker neben dem Arbeiter, der Senior
neben dem Student und der Sportster Fan neben dem Electra Glide Fahrer. Man philosophiert über Motorräder im Allgemeinen und Harley-Davidson im Besonderen. Streit,
Standesdünkel und Vorurteile haben hier keinen Raum, denn H.O.G. vereint!
Was könnte es Schöneres geben, und welcher andere Verein darf Derartiges von sich
behaupten?
Ein bisschen stolz macht uns auch die Tatsache, dass H.O.G. dort hilft, wo Hilfe
nötig ist. So reihten sich 2006 auch europäische Biker in den Kreis derjenigen ein, die
gegen die tückische Krankheit Muskeldystrophie kämpfen. Bei vielfältigen Wohltätigkeits-Aktionen engagierten sich die deutschen H.O.G. Chapter zugunsten der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V. (DGM). Zu diesem Zweck gründeten sie
eigens den Verein „German Charity e.V.“, der auf den Hamburg Harley Days stolze
32.458,05 Euro an die DGM überreichte. Herzlichen Dank an alle, die dazu beigetragen
haben! Natürlich macht „German Charity e.V.“ weiter, so dass auch in der Saison 2007
wieder zahlreiche Aktionen zu erwarten sind. Wir rufen alle H.O.G. Member auf, zu
helfen! Wer sich für den guten Zweck engagieren will, wendet sich einfach an Heinz
Nestel (chief@rulaman.info), Tom Laue (tom@bikertom.de) oder Wolf Manser (wolf@
manser.de) oder schreibt an den German H.O.G. Charity e. V., Reisweg 22, 72768
Reutlingen.
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht Ihnen
Lassen Sie sich beraten:
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Evelyne Döring
H.O.G. Manager Deutschland und Österreich
3
Anzeige
h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 3 / 2006
inhalt
inhalt
6
titelstory
We are family
Interview mit Joyce Kennedy und Glen Murdock von Mother's Finest
10
events
Lust am Leben
14
Die Events und Partys des Jahres im Rückspiegel
11
events
06
Eventkalender 2007
Die wichtigsten Termine des kommenden Jahres
12
newsticker
Die Meldungen in Kürze
10 Jahre BUELL / Harley-Davidson Bonn in Oscherleben
13
buell
Happy new BUELL year
Die BUELL XB Modelle für das Jahr 2007
14
reise
Great memories
Von Wisconsin bis Missouri
18
reise
Move it!
Clevere Transportlösungen für Bikes
19
h.o.g.
H.O.G. Member des Heftes
Kurt Bohlien
20
fahrbericht
Die Zeitmaschine
Unterwegs auf der neuen Softail Custom
21
vorstellung
Racing in the streets
Mit der DNA der legendären XR 750: der Prototyp XR 1200
22
regionalporträt
Vom sanften Charme einer rauen Landschaft
Die schleswig-holsteinische Nordseeküste
24
p&a
You can always get what you want
Der neue Katalog „Genuine Motor Accessories and Genuine Motor Parts“
25
p&a
18
Simply the best
Die CVO Modelle 2007
26
technik
The mighty Twin
Bühne frei für den neuen Twin Cam 96
28
lifestyle
Go, Johnny go!
Von der Faszination E-Gitarre
32
history
Sport Club Milwaukee e.V.
1957 wurde die Sportster geboren
34
fashion
White Christmas ... with Harley-Davidson
Geschenkideen zum Fest
36
inhouse
When work is fun
Händlerschulung in Malaga
38
leserbriefe / impressum
Meinungen und Kritik
Der Leser hat das Wort
39
last words
Ein Tag mit Bill Davidson
28
Mehr News im Internet unter:
www.harley-davidson.de
5
h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 3 / 2006
titelstory
Das Herz eines Boxers: Doro ist eine starke Kämpfernatur
mit großer Stimme und sanftem Wesen
We are familiy
Interview mit Joyce Kennedy und Glen Murdock von Mother’s Finest
1974
glen: Na ja,
es gab außer uns
auch
andere.
gründeten Joyce
Denk nur an Hen„Baby Jean“ Kendrix. Bei uns war
nedy und Glen
das eine Mi„Doc“ Murdock
schung
aus
„Mother’s
Fischwarz, weiß,
nest“. Ihre Mimännlich und
schung aus Funk
weiblich! Unsere
und Hardrock
Musik war ja auch
kam hervorraeine
Mixtur!
gend an – nicht
Funk-Rock eben.
zuletzt dank Baby
Das war ziemlich
Jeans charismaeinzigartig.
tischer Stimme.
h-d magazin:
Auf Anhieb platSeit über drei Jahrzehnten die Stimmen von Mother’s Finest: Joyce und Glen
Eure Wurzeln liezierte sich „Fire“,
h-d magazin: Wann und wo wer- gen im Soul und im Funk. Wer hat
die erste Single, 1976 unter den US
„Top 100“, und das Debütalbum den Euch die europäischen Fans er- Euch beeinflusst?
joyce: Eine Menge Leute. Hen„Mother’s Finest“ schlug ebenso gut leben?
glen: 2007 werden wir bei der drix, Sly & The Family Stone, The
ein. Unvergessen ist der Auftritt in
der ARD Rockpalast Nacht 1978. Rock Classics Tour dabei sein. Who. Bei den Frauen waren Etta
Seither genießt die Band mit heißen Außerdem wird Joyce mit den James, Aretha Franklin und Gladys
Knight meine Helden.
Hits wie „Baby Love“, „Piece of the Daughters of Soul auftreten.
joyce: Das ist ein Projekt von
glen: Für mich waren das Otis
Rock“ und „Mickey's Monkey“ nicht
nur hierzulande Kultstatus. Nach- fünf Frauen: Chaka Khans Tochter Redding, Sam Cooke und James
dem sich Mother’s Finest 1984 auf- Indira Khan, Nina Simones Tochter Brown.
joyce: Bei uns lief auch „Woodgelöst hatte, fand man fünf Jahre Simone, Donny Hathaways Tochter
später wieder zusammen und inte- Lalah, Nona Hendryx von LaBelle, stock“ rauf und runter. Dieses Maß
grierte neue musikalische Trends in Sandra St. Victor und ich. Bei an Energie wollten wir erzeugen.
den Sound. Dass Baby Jean, Doc und Mother’s Finest haben wir außer- Wir wollten eine Band sein, die richihre Truppe noch immer erstklas- dem eine neue Live-CD mit vielen tig abrockt, deren Spirit und deren
Einheit für die Zuhörer spürbar
sige Live-Musiker sind, bewiesen sie Bonus-Tracks am Start.
h-d magazin: Lasst uns mal über wird. Und ich glaube, meistens ist
auf zahlreichen Harley-Davidson
Events in den USA sowie auf den die Vergangenheit reden! In den uns das auch gelungen, wir lebten
Siebzigern wart Ihr die erste richtig sogar lange Zeit wie eine echte FaHamburg Harley Days 2006.
h-d magazin: Hallo Joyce und erfolgreiche Rockband mit weißen milie zusammen – die ganze Band!
und farbigen Musikern. Was war das
h-d magazin: Einer Eurer größGlen. Woran arbeitet Ihr zurzeit?
ten Erfolge heißt „Niggaz can’t sing
joyce: Ich arbeite im Moment in für ein Gefühl?
Rock’n’Roll”. Ihr habt das ironisch
Saarbrücken und Stuttgart an meiner
MIT JOYCE UND GLEN SPRACH RUDI HERZIG
gemeint und eine Menge Ärger beSolo-CD. Ich hoffe, dass sie nächstes
FOTOS: FRANK RATERING
kommen …
Jahr fertig ist. Sie wird klasse!
7
h arley-davidson magazin 3 / 2006
titelstory
h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 3 / 2006
Mother’s Finest beim Gig in Hamburg
Auf sie wirkt eine Harley wie eine wilde Raubkatze: Baby Jean Kennedy
glen: Ich glaube, das war ein
verrückter Gedanke, aber ich bin
froh, dass ich ihn hatte. Weißt Du,
„Nigger“ war wirklich ein ekelhaftes
Wort, und das wird es immer sein.
Vielleicht hätte ich es nie tun sollen.
Aber dann würde ich bedauern, es
nicht getan zu haben.
joyce: Unsere Aussage war doppeldeutig. Schließlich konnten wir
Rock’n’Roll singen. Der Rock’n’Roll
hatte seinen Ursprung in der schwarzen Musik. Und wir fügten noch den
Funk hinzu!
glen: Wir wollten, dass die Afroamerikaner erfuhren, dass ihre Popmusik, ihr R&B und ihr Jazz zum
Rock’n’Roll geführt haben. Daraus
besteht der Rock’n’Roll. Elvis hätte
mir da zugestimmt, und alle anderen auch. Die Wurzeln liegen im
Blues. Man hat ihn mit anderem gemischt, ein bisschen verändert und
dann war es Rock. Na ja, und dann
haben manche Leute behauptet,
„Nigger können halt nicht singen“
– lächerlich! Darauf wollten wir aufmerksam machen – ob es nun funktioniert hat oder nicht.
8
Den Rock im Blut: Glen und Joyce
joyce: Es hat funktioniert – in
vielfacher Weise. Auch deswegen,
weil wir als Band so stark sind. Wir
haben es auch im amerikanischen
Süden geschafft – trotz all dieser radikalen Ansichten, die es da gab. Ich
glaube, der Grund ist die Message
der Einheit, die wir als Band haben.
Das ist ein Geist, der unsere Zuhörer
irgendwie tief berührt haben muss.
h-d magazin: Was ist denn heute
anders als damals im Musikbusiness?
glen: Was neu ist: Downloading
– der direkte Weg in die Hölle! Für
viele Leute ist es heute auch einfacher, eine CD zu produzieren. Und
viele machen einfach keine gute Musik! Sie verkaufen jetzt Millionen
von CDs und nächstes Jahr erinnert
sich keiner mehr an sie.
joyce: Stimmt! Nach Talent fragt
man heute nicht mehr so sehr. Als
wir anfingen, Musik zu machen,
spielte das eine viel größere Rolle als
die Dinge, die man heute im Studio
oder mit dem Computer machen
kann. Zum Beispiel Deine Stimme
zu verändern, wenn Du langweilig
singst. Um beachtet zu werden,
brauchtest Du früher das Talent, das
Gott Dir mitgegeben hat. Ich hatte
das Glück, in der Ära geboren zu
sein, als man ein echter Musiker
sein musste, als man singen können
und auf der Bühne agieren können
musste. Man muss wissen, wie man
eine Show beginnt, wie man weitermacht und wie man aufhört. Das ist
titelstory
etwas ganz anderes, als wenn da einer in einem Studio sitzt, der Deine
Stimme am Computer besser macht,
während Du selbst nicht fit genug
bist zum Singen und zum Tanzen.
h-d magazin: Welche CD läuft
momentan bei Euch?
glen: Wir hören Nickelback und
John Legend – für uns eine der besten CDs des vergangenen Jahres. Außerdem hören wir Marilyn Manson.
joyce: … und Glen Hughes. Eben
alles, was Rock ist.
h-d magazin: Ist es eigentlich
anders für Euch, vor Motorradfans
zu spielen?
joyce: Nein, so was machen wir
auch in Amerika für Harley-Davidson.
glen: In Europa ist so was geradezu familiär – und echt cool! Wie
hier in Hamburg zum Beispiel.
joyce: Als wir mal auf einer
Harley Party in Amerika spielten,
habe ich zum ersten Mal auf einer
Harley gesessen. Es war klasse. Der
Typ, dem das Motorrad gehörte, wäre
fast gestorben: „Ich habe Baby Jean
bei mir auf dem Bike!“ Mann, so ein
Bike ist ja ganz schön gewaltig. So
was vor der Tür stehen zu haben, ist
schon cool.
h-d magazin: Was war das damals für ein Gefühl?
joyce: Yeah, das erste Mal, das
war orgiastisch – absolut!
h-d magazin: Worin besteht der
Unterschied zwischen Auto- und
Motorradfahren?
joyce: Der Unterschied? Die
schiere Kraft. Ein Auto hat schon eine Menge Power. Aber das Auto und
der Fahrer, das sind zwei verschiedene Dinge. Anders beim Bike: Du
und Dein Motorrad, das ist eins. Vor
Dir der weite Horizont, und Du
fühlst Dich frei.
glen: Das ist was für Individualisten, die noch wirklich individuell
sind. Du fährst allein oder mit einem
Mädchen hinten drauf, ob es nun
„Dein“ Mädchen ist oder nicht.
joyce: Und das Mädchen sitzt
ganz dicht an Dir dran!
glen: Und Du hast den Wind im
Gesicht – ganz schön macho-mäßig,
das Ganze! (lacht) Du trägst Leder
und Handschuhe und Du hörst
dieses Harley „Roar“! Der Sound
passt zu der ganzen Kraft. Ein Geräusch, wie wenn sich Hendrix in
ein Motorrad verwandelt hätte.
joyce: Ja, wie eine laute Gitarre.
Du liebst es und andere beschweren
sich darüber.
h-d magazin: Ihr meint, der
Sound gehört also zu einer Harley.
Was sonst noch?
glen: Guter Rock’n’Roll ...
joyce: Hardcore, ja! Weißt Du,
Rock’n’Roll hast Du im Blut, dagegen ist kein Kraut gewachsen. Genauso ist es mit diesen Bikes. Wenn
es Dich gepackt hat, gibt es nichts,
das Dich wieder davon abbringt.
h-d magazin: Wie würde denn
Eure persönliche Harley aussehen?
joyce:: Black and Chrome. Ganz
straight!
h-d magazin: Und welche Musik
passt zu Harley-Davidson?
glen: Für mich passt immer
noch am besten „Born to be wild”
von Steppenwolf. Joyce singt das
live! Alles, was straighter Rock’n’Roll
ist – das passt zu Harley!
h-d magazin: Danke für das Gespräch!
9
h arley-davidson magazin 3 / 20 0 6
events
h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 3 / 2006
Lust am Leben
events
Eventkalender 2007
Harley-Davidson Events
März
2.3.–11.3.
Die Events und Partys des Jahres im Rückspiegel
E
in kluger Journalist hat einmal Harley Fans als „Party
People“ bezeichnet – und er
meinte dies keineswegs abwertend,
sondern vielmehr anerkennend.
Schließlich ist es die pure Lust am
Leben, die auf Harley-Davidson
Events Programm ist. Jahr für Jahr.
2006 machte da keine Ausnahme.
Im Mai eröffnete das erste Harley
Festival Mainz den Event-Reigen.
Und wenngleich das Wetter lediglich
als „suboptimal“ bezeichnet werden
konnte, ließen es die V-Twin-Treiber
mächtig krachen. Ende Mai stieg die
H.O.G. Rally Monte Gordo – und natürlich erübrigten sich angesichts
des portugiesischen Frühlings jegliche Beschwerden über das Wetter.
Zeitgleich und nicht minder erfolgreich verliefen der Gallo Nero in der
Toskana und die Harley Mania, die
zum zehnten Mal in Saalbach-Hin-
10
terglemm stattfand. Im Juni wurde
in Rüdesheim gefeiert: Zum fünften
Mal lud der Verein Buddies and Bikes
ins Rheingau. Die 15. Internationale
H.O.G. Rally führte die Freunde des
American Iron ins irische Killarney,
das sich als ideale Party-Location erwies. Zu den Highlights des achten
Edersee Meetings zählte im Juni das
Rennen „Porsche gegen Destroyer“.
Apropos Destroyer: Harleys FactoryDragster erlebte 2006 seine Feuertaufe. Der Destroyer Cup war pures
Adrenalin für alle Speed-Freaks.
In der „Freien und Harley Stadt
Hamburg“ steppte im Juli der Bär.
Bei bestem Sommerwetter stiegen
die Hamburg Harley Days 2006. Mit
von der Partie: Mother’s Finest, Bif
Naked und eine stählerne Königin
mit den exorbitanten Maßen 345 x 41
x 72 Meter: die Queen Mary 2 gab
sich die Ehre! Krönender Saison-Abschluss war einmal mehr die European Bike Week in Faak am See.
Über 100.000 Motorradfans waren
in diesem Jahr gekommen, um auf
dem größten Motorrad-Event Europas sich selbst, ihre gut 70.000 Maschinen und „ihre“ Marke zu feiern.
So viel Leidenschaft für amerikanische Motorräder und den damit
verbundenen Way of Life wird es natürlich auch im kommenden Jahr
geben. Werfen Sie einen Blick auf die
nächste Seite und streichen Sie sich
die Termine am besten direkt rot im
Kalender an, denn wer diese Events
verpasst, ist selbst schuld!
TEXT: HEIN HERZ
FOTOS: HARLEY-DAVIDSON
Kontakt
Daytona Bike Week, Daytona Beach, FL, USA
www.officialbikeweek.com
11.5.–13.5.
2. Harley Festival Mainz, Deutschland
www.harley-festival-mainz.de
24.5.–27.5.
3. Harley Fun ‘n’ Sun, Monte Gordo, Portugal
www.harleyfunandsun.com
7.6.–10.6.
Magic Bike Rally, Rüdesheim, Deutschland
www.magic-bike-rally.com
7.6.–10.6.
11. Biker Mania, Saalbach-Hinterglemm, Österreich
www.harley-mania.at
28.6.–1.7.
9. Internationales Edersee Meeting, Hemfurth, Deutschland
www.edersee-meeting.de
Hamburg Harley Days, Deutschland
www.hamburgharleydays.de
Mai
Juni
Juli
13.7.–15.7.
August
6.8.–12.8
Black Hills Motorcycle Rally, Sturgis, USA
www.sturgismotorcyclerally.com
9.8.–12.8.
Bike & Music Weekend, Autohof Strohofer, Deutschland
www.bike-and-music-weekend.de
10. European Bike Week, Faaker See, Österreich
www.harley-davidson.com
September
5.9.–9.9.
H.O.G. Events
Februar
9.2.–11.2.
South African H.O.G. Rally, Kapstadt, Südafrika
www.hog-sa.co.za
1.6.–3.6.
14. National Czech H.O.G. Rally, Prag, Tschechische Republik
www.hog.com
1.6.–3.6.
Benelux National H.O.G. Rally, Breda, Niederlande
www.hog.com
21.6.–24.6.
16. European H.O.G. Rally, Fuengirola, Spanien
www.hog.com
24.6.–27.6.
8. Ungarn H.O.G. Rally, Alsoors, Ungarn
www.hog.hu
28.6.–1.7.
Spanien H.O.G. Rally, Benicassim, Spanien
www.hogspainevents.com
Scandinavian H.O.G. Bike Week, Lillehammer, Norwegen
www.bikeweek.no
Mallorca Bike Week 2007
www.hog.de
Juni
August
9.8.–11.8.
November
5.11.–11.11.
Messen / Sonstiges
Januar
26.1.–28.1
Hamburger Motorrad Tage, Deutschland
www.hamburger-motorradtage.de
9.2.–11.2.
Faszination Motorrad, Sinsheim, Deutschland
www.faszination-motorrad.de
9.2.–11.2.
Motorrad Messe Leipzig, Deutschland
www.zweiradmessen.de
16.2.–18.2.
IMOT, München, Deutschland
www.imot.de
28.2.–4.3.
Motorräder Dortmund, Deutschland
www.zweiradmessen.de
Berliner Motorrad Tage, Deutschland
www.berliner-motorrad-tage.de
IAA Frankfurt, Deutschland
www.iaa.de
Februar
März
23.3.–25.3.
September
13.9.–23.9.
Hinweis: Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Harley-Davidson GmbH und der Harley-Davidson Presse-Service übernehmen keine Verantwortung für die Richtigkeit der oben stehenden
Angaben. Fragen zu den einzelnen Events beantworten die jeweiligen Veranstalter (siehe „Kontakt“-Informationen).
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newsticker
DIE MUTTER ALLER
SCHRAUBERBÜCHER
+++ 10 Jahre BUELL in Deutschland und Österreich +++
h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 3 / 2006
buell
Happy new BUELL year
Auf der IFMA 1996 feierte eine kleine amerikanische
Motorradmarke ihr offizielles Europa-Debüt: BUELL.
Inzwischen heißt die größte Motorradmesse unseres
Kontinents INTERMOT – und auch in East Troy,
Wisconsin, hat sich eine Menge getan. Die ersten BUELL
Modelle, die europäischen Boden unter die Räder nahmen, waren die Cyclone M2, die Thunderbolt S3 und die
Lightning S1. Es war vor allem jene legendäre Lightning,
die das Image von BUELL nachhaltig prägte und die
Marke untrennbar mit dem Thema „Streetfighter“ verband. Wer einen „Streetfighter ab Werk“ sucht, kommt
seither an BUELL nicht vorbei. Blitz, Donner und Sturm
in den Typbezeichnungen blieben bis heute ebenso erhalten wie der ausgeprägte und eigenständige Charakter
der BUELL Motorräder. Seit 1998 hält Harley-Davidson
die Aktienmehrheit bei BUELL, und das Unternehmen
wuchs beträchtlich. Derweil sind 180 Mitarbeiter in East
Troy tätig. Sie produzieren pro Jahr über 11.000 Maschinen. Mehr als 7.000 davon sind inzwischen auf deutschen und österreichischen Straßen unterwegs – und
jedes Jahr werden es mehr!
Die BUELL XB Modelle für das Jahr 2007 gehen an den Start
+++ Harley-Davidson
Bonn bei den 24 Stunden
von Oschersleben +++
Motorradtechnik auf dem neuesten Stand:
Zusätzlich zu den Standardthemen wie Ein- und
Mehrzylindermotor, Vergaser, Einspritzer, Kette, Zahnrad
oder Riemen, sind die Themen elektronisches Motormanagement, ABS-Systeme und Tuning aufgeführt.
Markenübergreifend werden erfahrungs- und bedarfsorientiert alle wichtigen Wartungs und Reparaturmöglichkeiten vorgestellt.
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Einen heftigen MenschMaschine-Marathon absolvierte ein extravaganter
MilwaukeeRacer erfolgreich beim 24Stunden-Rennen im deutschen Oschersleben. Mit der
Startnummer 57 trat bei der Endurance World Championship der FIM eine Rennmaschine des Harley-Davidson
Racing Teams Bonn an, die mit Unterstützung der
Motor Company, der Harley-Davidson GmbH, Turck
Industrial Automation und Pirelli Deutschland GmbH
aufgebaut wurde. Dirk Scheffer, Holger Aue und Andy
Glänzel stellten sich der schweißtreibenden Herausforderung am Lenker. 757 Runden später rollte die Maschine unter dem Beifall von 38.000 Speedweek-Zuschauern ins Ziel und das ganze Team freute sich über den
elften Platz in der „Open Class“!
Für 2007 niedriger und umfassend modellgepflegt: Ulysses XB12X
A
uch im kommenden Jahr werden die Bikes aus
East Troy, Wisconsin, mächtig für Furore sorgen – sechs innovativ und gradlinig nach Erik
Buells Trilogie der Technik konzipierte XB Modelle, wie
geschaffen für kompromisslose Fahrer, die maximalen
Fahrspaß wollen. Künftig sind vier Versionen der BUELL
Lightning Familie erhältlich. Damit auch Fahrer mit
kleinerer Statur in den Genuss kommen, eine BUELL zu
fahren, erweiterten die amerikanischen Ingenieure die
Lightning Baureihe um das Modell Lightning Low
XB12Scg. Die Sitzhöhe dieses mit dem 1.203 cm3 großen
BUELL V-Twin ausgerüsteten Streetfighters liegt 39 mm
unter jener der Lightning XB12S – ohne Abstriche bei
Handling und Performance in Kauf zu nehmen.
Darüber hinaus sind natürlich weiterhin die Modelle
Lightning XB12S, Lightning Long XB12Ss und Lightning
CityX XB9SX sowie die Firebolt XB12R und die Ulysses
XB12X im Programm.
Auch bei der Ulysses wurde die Sitzhöhe reduziert.
Eine neue, im vorderen Bereich schmaler geschnittene
Sitzbank mit einem neuen, noch unempfindlicheren
Bezug sorgt für eine um 33 mm abgesenkte Sitzposition
auf dem Adventure Sports Bike. Neue Gabelfedern optimieren Handling und Fahrkomfort, während die neue
Airbox-Abdeckung den Ansaugluftdurchsatz weiter verbessert.
Zur Modellpflege für das Jahr 2007 zählen auch die
neuen Reifen: Alle BUELL Modelle rollen jetzt serienmäßig
auf Pirelli Pneus. Firebolt XB12R, Lightning XB12S, Lightning Long XB12Ss und Lightning Low XB12Scg werden mit
Pirelli Diablo T ausgeliefert. Auf der Lightning CityX
XB9SX und der Ulysses XB12X kommen Pirelli Scorpion
Sync. zum Einsatz. Darüber hinaus warten die Modelle mit
neuen, attraktiven Farben auf. Dazu zählen ein cooles
Sunfire Yellow und ein heißes Translucent Cherry Bomb
Red. Letzteres erweitert das Angebot der teildurchsichtigen
Kunststoffteile, die die Sicht auf die darunterliegende Technik freigeben, um einen kraftvollen Rot-Ton.
Sie haben Lust bekommen auf die neuen BUELLs?
Lassen Sie den Worten Taten folgen! Nichts wie hin zum
BUELL Vertragshändler, denn hier stehen die neuen
East Troy Bikes für Probefahrten bereit.
TEXT: RUHE; FOTO: BUELL
13
h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 3 / 2006
reise
Great memories
Im Mittelwesten sind die Highways gepflastert mit Erinnerungen
an die Gründerzeit der USA. Eine Reise von Wisconsin bis Missouri
Ländliche Idylle: Farmen inmitten hügeliger Weiden und Getreidefelder, Angel- und Badestege am bewaldeten Ufer des Lake Winnebago
Moderne Architektur: Das Harley-Davidson Motorenwerk Capitol Drive in Wauwatosa, einem Vorort im Nordwesten von Milwaukee
M
ississippi River und
Great Lakes, Route 66
und Juneau Avenue,
Country Music und Rock ’n’ Roll,
Kornkammer und Schmelztiegel –
der Mittlere Westen vereint so viele
Mythen, Legenden und Geschichten
wie kaum eine andere Gegend Amerikas. „Im Mittelwesten steht die
Wiege der USA“, bekräftigt Bob diese These, nimmt einen tiefen Zug
Copper Ale und wischt sich den
Schaum aus dem verfilzten Bart.
Wir stehen zu viert in einem gottverlassenen Kaff namens Balltown an
1
14
der Theke, und es hat kaum zwei Minuten gedauert, bis wir wie alte Bekannte miteinander plaudern und
Bier trinken: Bob, der tätowierte Kuttenträger, Bill, der smarte Yuppie im
Einreiher, Dorothea und ich, die
Tourenfahrer im Gore-Tex-Ornat.
Das Gesprächsthema ist klar,
schließlich fahren wir alle Harley –
auch Bill, der, wie sich herausstellt,
sein Brötchengeld als Motorrad-Cop
verdient.
Es gibt jede Menge zu erzählen.
Auch davon, wie überrascht wir Europäer von der Vielfalt der Land-
schaften und Straßen in Wisconsin
sind. Nachdem wir unsere Electra
Glide in Milwaukee im „House of
Harley“ abgeholt und uns in der
Stadt umgesehen hatten, staunte die
beste Sozia von allen nicht schlecht,
als uns der Highway 33 nicht schnurgeradeaus durch endlose Weiten
nach Westen führte, sondern durch
Wälder und Felder, an Seen und
Flüsse und sogar über einen veritablen Pass. Kurven und Kehren, Kuppen und Senken hielten die Harley
und uns in Atem. In La Crosse waren wir auf den Mississippi gesto-
15
h arley-davidson magazin 3 / 20 0 6
reise
h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 3 / 2006
Tor zum Westen: der 190 Meter hohe Gateway Arch hinter dem fast 180 Jahre alten Old Court House – die Wahrzeichen von St. Louis
ßen, der hier die natürliche Grenze zu Minnesota bildet,
und dem Old Man River waren wir dann nach Süden
gefolgt. Brücken gibt es wenige über den Strom, der
stellenweise so breit ist, dass man kaum das andere Ufer
ausmachen kann – und wenn, dann führen sie gleich in
einen anderen Bundesstaat: erst von Wisconsin nach
Iowa, dann nach Illinois, später nach Missouri.
Bill und Bob haben unsere Neugier auf den Mittelwesten weiter geschürt, und wir folgen mit Spannung
dem Mississippi. Die Straßen entlang dem Fluss, die
sich nach Süden oft kilometerweit vom Ufer entfernen,
führen meist durch Farmland und streifen nur ganz selten eine Ortschaft. Deshalb nehmen wir es als willkommene Abwechslung, wenn einmal ein Städtchen wie
Galena oder Hannibal auftaucht, das sich in alter Wildwest-Herrlichkeit herausgeputzt hat. Vermutlich macht
die Hill Street in Hannibal auf Amerikaner einen ähnlichen Eindruck wie die Drosselgasse in Rüdesheim auf
uns, aber wir beide sind ganz entzückt, die Schauplätze
der Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn
genauso vorzufinden, wie wir sie uns als Kinder vorgestellt haben.
Bevor wir St. Louis erreichen, machen wir noch einen
Abstecher in die östlichen Ausläufer der Ozark Mountains, der die Harley über traumhafte Motorradstraßen
in ein Weinbaugebiet um das Städtchen Herman am
Missouri River führt, das Anfang des 19. Jahrhunderts
von deutschen Einwanderern gegründet wurde. Deutsche Wurzeln hat auch Anheuser Busch, die größte
Brauerei der USA in St. Louis – die Stadt am Zusam-
16
menfluss von Missouri und Mississippi wetteifert mit
Milwaukee um den Titel „Bier-Metropole der USA“. Wir
bevorzugen allerdings die so genannten Micro-Breweries
wie „Schlafly“, um unser Studium des amerikanischen
Gerstensaftes in der Stadt fortzusetzen, die einst Ausgangspunkt für die Trecks in den Westen war und sich
noch heute „Gateway to the West“ nennt.
In St. Louis wird es für uns Zeit, die E-Glide wieder
nordwärts zu lenken, und wir fahren auf der historischen
Route 66 in einem Rutsch bis zum Geneva Lake im Süden Wisconsins. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung nach Milwaukee, den wir aber in vollen Zügen
genießen wollen. Deshalb folgen wir nicht dem Freeway
43, auf den wir in Elkhorn stoßen, sondern dem gut
ausgeschilderten Kettle Moraine Scenic Drive, der uns
im Zickzack durch den gleichnamigen Naturpark führt.
Zurück am Startpunkt der Rundreise krönen wir unseren Trip mit einem Besuch des Harley-Davidson Motorenwerks am Capitol Drive, wo Männer und erstaunlich
viele Frauen Sportster Motoren montieren und ihre Verbundenheit zur Company selbst bei der Arbeit mit
T-Shirts, Kappen, Bandanas und Tattoos im Bar and Shield
Design demonstrieren. Bei einem saftigen Steak und dem
ein oder anderen Bier nehmen wir schließlich im Brauerei-Ausschank „Rock Bottom“ am „River Walk“ Abschied
von Milwaukee, von Wisconsin und von einem Amerika,
das so ganz anders ist, als wir es uns vorgestellt haben.
TEXT: KNUT BRIEL
FOTOS: FRANK RATERING, KNUT BRIEL
reise
Stil der Gründerzeit: Western-Saloon in Balltown am Mississippi …
DOKUMENTATION
EINREISE / MOTORRAD
Für die Einreise in die USA reicht bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ein noch
mindestens drei Monate gültiger maschinenlesbarer Pass. Die meisten
Direktflüge gibt es für Reisende mit dem Ziel USA Mittelwesten zwischen
Frankfurt und Chicago. Motorrad-Pauschalreisen werden von „Authorized Harley-Davidson Tours“ angeboten, Mietmotorräder von „Authorized
Harley-Davidson Rentals“ — Infos beim Harley-Davidson Vertragshändler
oder unter www.harley-davidson.de.
UNTERKUNFT / VERPFLEGUNG
Wie überall in USA gibt es auch im Mittelwesten zahlreiche Motel- und
Hotelketten aller Preisklassen, in denen man oft auch ohne Anmeldung
unterkommt. Wer nicht gerade in Fast-Food-Ketten essen geht, wird von
der Qualität der amerikanischen Küche überrascht sein. Das Frühstück
(breakfast) nimmt man am besten in einem der zahlreichen Coffee Shops
ein. Mittagessen (lunch) und Abendessen (dinner) bekommt man gut und
preiswert in American Family Restaurants.
WÄHRUNG / PREISE
1 Dollar = 100 Cent. Alle Dollarnoten sind grün, also nur schwer voneinander
zu unterscheiden. Derzeit ist der Euro etwas stärker als der Dollar (1,00 Euro = ca. 1,25 US-Dollar), das Preisniveau entspricht bei diesem Wechselkurs
in etwa dem in Deutschland. Man gibt im Restaurant und im Taxi etwa 10 bis
15 % des Rechnungsbetrages als Trinkgeld (tip). Kreditkarten werden fast
überall akzeptiert, nur Fast-Food-Ketten verlangen Bargeld.
WETTER / REISEZEIT
Das Wetter im Mittelwesten entspricht in etwa dem Kontinentaleuropas. Es kann
allerdings im Hochsommer wesentlich heißer und im Winter wesentlich kälter
werden. Die besten Monate für Motorradreisen sind Juni und September.
… und Harley-Davidson Headquarter in der Juneau Avenue von Milwaukee
INFOS / REISELEKTÜRE
An gedruckten Informationen (GEO Saison, ADAC Special, Merian, Vista
Point, APA Guides, Polyglott) mangelt es genauso wenig wie an Infos im
Internet. Brauchbare Landkarten sind vor Ort Mangelware — am besten
sollte man sie schon zu Hause im guten Buchhandel besorgen.
WERKSBESUCHE
HARLEY-DAVIDSON WERKE
Zwei der fünf Produktionsstätten der Motor Company liegen außerhalb
des Bundesstaates Wisconsin: In York, Pennsylvania — nahe der Ostküste
— werden die Tourer, Softails und CVO Modelle montiert, in Kansas City, Missouri die Sportster, Dynas und die VRSC Baureihe. Die übrigen drei Werke
liegen ebenso wie die Firmenzentrale und das Entwicklungszentrum von
Harley-Davidson im Einzugsgebiet von Milwaukee: Im Werk Capitol Drive
im Vorort Wauwatosa entstehen die Sportster und BUELL Motoren, im Werk
Pilgrim Road in Menomonee Falls die Big Twins, rund 20 Meilen südwestlich
von Milwaukee werden in East Troy die BUELL Modelle montiert.
WERKSBESICHTIGUNGEN IN MILWAUKEE
Die Werke in Wauwatosa und East Troy bieten kostenlos geführte Werksbesichtigungen an. Die Adressen: Harley-Davidson Powertrain Operations,
11700 West Capitol Drive, Wauwatosa, Wisconsin 53222 und BUELL Motorcycle
Company, 2815 Buell Drive, East Troy, Wisconsin 53120. Die Führungen dauern
ca. eine Stunde und erfolgen montags bis freitags zwischen 9:30 und 13:00
Uhr (Capitol Drive) bzw. dienstags und donnerstags zwischen 8:30 und 10:30
Uhr (East Troy). Diese Zeiten können sich kurzfristig ändern, deshalb wird
empfohlen, sich vor dem Besuch telefonisch anzumelden: 001-414-343-7850
(Capitol Drive) bzw. 001-262-642-2020 (East Troy). Gruppen von sieben oder
mehr Leuten sollten sich mindestens zwei Wochen vorher anmelden. Kinder
unter 12 Jahren haben keinen Zutritt, Jugendliche unter 19 Jahren nur in Begleitung Erwachsener. Festes Schuhwerk ist Vorschrift für Besucher; Waffen,
Kameras, Rucksäcke und Taschen dürfen nicht mitgeführt werden.
17
reise
h arley-davidson magazin 3 / 20 0 6
regionalporträt
p&a
h a r l ey - dav
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/ a2005
z i n 3 / 2006
H.O.G. Member des Heftes
Move it!
KURT BOHLIEN
Clevere Transportlösungen für Bikes
W
enn einer eine Reise tut,
dann kann er was erleben. Doch auf zwei Rädern ist das Unterwegssein zuweilen
kein Zuckerschlecken. Reifenmordende Autobahnkilometer, widrige
Wetterbedingungen oder schlichtweg ein zu klein gewähltes Zeitfenster sorgen bei so mancher Anreise
für Verstimmung. Wer auch unter
widrigen Bedingungen entspannt
und erholt am Urlaubsort oder bei
einem Harley-Davidson Event ankommen will, braucht jedoch keineswegs auf das geliebte Bike zu
verzichten. Dafür sorgen eine Vielzahl intelligenter Transportlö-
TEXT: HEIN HERZ
FOTO: VOLKSWAGEN NUTZFAHRZEUGE
sungen. Zu ihnen zählen Anhänger
für den Bike-Transport, wie der edle
Excalibur Sport und Business Carrier, der zu den exklusivsten Angeboten am Markt zählen dürfte. Bei Bedarf transportiert er Gewichte von
mehr als 1,2 Tonnen. Neben Bikern
greifen auch Ballonfahrer gern auf
den geräumigen und aerodynamisch
ausgefeilten Anhänger zurück. Der
Yat (Young Activity Trailer) des
Mainzer Wohnwagenspezialisten
Knaus ist großzügig dimensionierter
Anhänger und praktischer Caravan
in einem. Sein Interieur fungiert als
Nomen est omen: „Easy-in“ von Volkswagen
18
Wohnraum mit Sitzgruppe, Schlafund Kochplatz und als flexibler Laderaum für bis zu zwei Maschinen.
Als vielseitiger Alleskönner machte
sich auch der Trans-Sport-Trailer einen Namen. Ob es gilt, das Bike zu
befördern, oder Outdoorsportgeräte,
Campingequipment oder einfach
nur sperriges Gepäck: Der TransSport mit seinem individuell abgestimmten Rampensystem ist einfach
mega-praktisch.
Für alle, die das Bike lieber gleich
ins Auto verfrachten wollen, hält VW
den Multivan bereit. Sein Biker-Paket
„Easy-in" mit speziellem Haltesystem
sorgt dafür, dass Maschinen mit bis
zu 300 kg Gewicht zuverlässig untergebracht werden können. Eine Seilwinde macht das Einladen über die
Rampe bequem und schnell. Wer
schließlich den kompletten BikeTransport an einen zuverlässigen
Partner outsourcen will, wendet sich
einfach an SKS. Die Westerwälder
Zweiradspedition bringt das Bike an
den Ort des Geschehens, während
sein Besitzer bequem mit dem Auto
oder per Flugzeug anreist und seine
Maschine dort in Empfang nimmt.
Auf patentierten Spezialgestellen
verzurrt werden die Motorräder in
einem der 22 SKS Lkw quer durch
Europa und per Schiff oder Flugzeug
sogar auf andere Kontinente transportiert. Optimieren Sie doch einfach Ihren nächsten Urlaub mit einer völlig relaxten Anreise!
Weitere Informationen:
www.excalibureurope.com
www.knaus-yat.de
www.trans-sport-trailer.de
www.multivan.de
www.sks-bikeshuttle.de
Eigentlich wollte Kurt Bohlien
nur zur Punsch-Party zum Händler
in Breitenfelde, um wie jedes Jahr
die Saison mit seinen Freunden vom
Breitenfelde-Chapter bei Schmalzbroten und einem Glas Glühwein
ausklingen zu lassen. Doch dann
tauchte Björn Andersson, ein
Freund des Dealers aus Dänemark
mit einem Oldtimer auf, den er zum
Verkauf anbot: ein wunderschön
restaurierter 30.50 cui (500 ccm)
Einzylinder aus dem Jahr 1932.
Das Interesse für diese exotische
Maschine war sofort geweckt und
nach intensiven Verhandlungen,
erfolgreichen Kickversuchen und
Hilfestellung durch den erfahrenen
dänischen Händler wechselte das
Schmuckstück den Besitzer.
Seither ist Kurt mit dem HarleyDavidson Oldtimer-Virus infiziert.
In den letzten sieben Jahren hat die
„thirty-fifty“, so der Nickname seines
ersten Bikes, Gesellschaft von weiteren Oldtimern mit so klangvollen
Namen wie F-Head, Flathead, Knucklehead und Panhead erhalten.
Schnell hatte der Ammersbeker
jedoch bemerkt, dass es ohne Schrauberei nicht geht, will man einen Oldtimer täglich bewegen. Doch das
gestaltete sich weniger schwierig als
erwartet.
So wagte sich der Autodidakt nur
zwei Jahre später an die KomplettRestaurierung eines Scheunenfunds
aus dem Jahr 1929. Nach intensivem
Studium diverser Fachbücher und
dem Erwerb einiger Ersatzteile war
es dann nach einjähriger Arbeit geschafft. Er hatte dem Motorrad, das
55 Jahre lang vor sich hingerostet
hatte, zu neuem Leben verholfen,
in der Originalfarbe lackiert und
mit überholtem
Motor. Es war ein
erhebendes Gefühl, nach dem
zweiten Kick das
unnachahmliche
Geräusch
des
Harley Motors zu
genießen.
Häufig nimmt
Kurt an Oldtimer
Rallys und Ausstellungen teil
und bringt so
manchen Pokal
mit nach Hause.
Kurt hat mit
seinen Kollegen
vom BreitenfeldeChapter, in dem
ins gesamt
16
Harley-Davidson
Oldtimermaschinen registriert
sind, bereits zweimal während der
Hamburg Harley Days eine Oldtimer-Ausstellung organisiert. 2006
wurden 50 Maschinen von 1912 bis
1976 präsentiert. Die dabei entstehenden Kontakte mit anderen Ausstellern und die interessanten Gespräche mit den Besuchern nähren
die Legende Harley-Davidson mit
immer neuen Stories. Mit Ungeduld
wartet Kurt nun auf die für das Jahr
2007 anberaumte Eröffnung des
Harley-Davidson Museums in Milwaukee, um auch die ihm noch unbekannten Raritäten in Augenschein
zu nehmen.
Wenn er ausnahmsweise nicht
in Sachen Oldtimer unterwegs ist,
benutzt der Harley-Davidson Enthusiast seine Road King Classic, um
das schöne Schleswig-Holstein zu
erkunden.
19
h arley-davidson magazin 3 / 2006
E
h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 3 / 2006
vorstellung
Die Zeitmaschine
Racing in the streets
Unterwegs auf der neuen Softail Custom
Mit der DNA der legendären XR 750: der Prototyp XR 1200
s war die Ära von Abba und
Pink Floyd. Samstagabends
tanzten wir zu Discosound
und Glitter-Rock. Unsere Wohnräume zierten spacige Lavalampen und
wuschelige Flokatis. Erstmals bewegte uns eine Fußball-WM in
Deutschland, und in den USA gründete ein gewisser Steven Jobs eine
Firma, die unter dem Namen Apple
Geschichte schreiben sollte. So waren sie, die Siebziger ... Damals fuhr
ich noch Bonanzarad und träumte
doch längst von einem Motorrad. Natürlich nicht von irgendeinem Bike,
sondern von einem, das so cool aussehen sollte wie jene Maschine, die
Peter Fonda in „Easy Rider“ fuhr.
Kein Wunder, dass mir diese Gedanken durch den Kopf schießen,
als ich die neue Softail Custom betrachte – ein Traum von einem Motorrad im Custom-Style der Seventies! Das Front End dominiert eine
gereckte Gabel, die ein 21 Zoll
großes, verchromtes Speichenrad
führt. Den Look des wuchtigen
Hecks bestimmen der 200 Millimeter breite Hinterreifen auf einem
polierten 17-Zoll-Scheibenrad und
der elegante Bobtail Fender. Ich
schwinge mich auf den opulenten
„King and Queen“-Sitz und drehe
den Zündschalter auf der verchromten Tankkonsole. Ein Druck auf den
Anlasser erweckt einen brandneuen
V-Twin zum Leben. Und er erwacht
mit einem erfreulich ungezähmten
Grollen, das dank eines aktiven Ansaug- und Auspuff-Systems ermöglicht wird. Satt rastet der erste Gang
ein, und schon beim Anfahren lässt
das schwarz pulverbeschichtete
Triebwerk mich deutlich seine 1.584
20
fahrbericht
Kubikzentimeter spüren. Hubraum
ist eben durch nichts zu ersetzen,
und 117 Newtonmeter sprechen eine
klare Sprache … Verblüffend, wie
leicht sich die Kupplung ziehen lässt,
und erstaunlich, wie gut die Abstufung des Sechsganggetriebes auf
den bulligen Charakter dieses Motors abgestimmt wurde: Hier passt
wirklich alles. 185 km/h rennt diese
Maschine, so sagte man mir. Aber
wer braucht das schon? Hier ist die
pure Coolness angesagt, und die erfordert alles – nur kein Tempo! Stattdessen einen abgesteppten Sitz, einen halbhohen Edelstahl-Ape-Hanger und vorverlegte Fußrasten. Das
passt! So bin ich, als ich zur obligato-
rischen Kaffeepause anhalte, überrascht, bereits 200 Kilometer auf der
Uhr zu haben. Wie von Geisterhand
aktiviert sich die Alarmanlage – das
neue Keyless System macht’s möglich. Derweil kühlt das Triebwerk
tickend in den letzten Strahlen der
herbstlichen Sonne. Sie spiegelt sich
im üppigen Chrom des HorseshoeÖltanks und bringt den rot-schwarzen Lack zum Funkeln. Und für einen Moment bin ich Peter Fonda,
der seine Armbanduhr in den Staub
wirft und zum Mardi Gras nach New
Orleans aufbricht.
TEXT: RUDI HERZIG
FOTO: HARLEY-DAVIDSON
Sorgte auf der INTERMOT für strahlende Gesichter: der Prototyp XR 1200
S
Back to the Seventies – mit der Technik des Jahres 2007: die neue FXSTC Softail Custom
ie kennen Harley-Davidson als Hersteller heißer
Custom Bikes und komfortabler Tourer. Doch
damit kennen Sie erst die eine Seite der Medaille.
Für amerikanische V-Twin-Fans ist das Engagement der
Company im Motorsport mindestens ebenso legendär.
Kein Wunder, mischt doch seit mehr als drei Jahrzehnten
ein Dampfhammer namens XR 750 die dortige Dirt
Track-Szene auf. Sein schnörkelloses Design diente
Harley-Davidson als Vorlage eines straßentauglichen
Ablegers, der am 9. Oktober als Prototyp auf der INTERMOT in Köln seine Weltpremiere feierte. Der Akzent
liegt auf einem markant-sportlichen, eng an der XR
Rennmaschine orientierten Styling in Verbindung mit
einem Höchstmaß an Fahrdynamik für maximalen
Fahrspaß auf kurvigen Landstraßen.
Als Triebwerk fungiert ein neuer, luftgekühlter V2,
der aus 1.200 cm3 Hubraum eine Leistung von 85 bis 90
PS schöpft. Das Powerpack steckt in einem leichten, stabilen Chassis mit edelsten Zutaten: Die hochwertigen,
eigens auf diesen speziellen Einsatz abgestimmten Fahr-
werkselemente stammen vom Spezialisten Showa. Zwei
Federbeine stützen hinten eine torsionssteife Leichtmetall-Schwinge, während vorn eine Upside-down-Telegabel mit 43 Millimeter Standrohrdurchmesser arbeitet.
Die Leichtmetallräder im XR Styling sind mit eigens entwickelten Dunlop Qualifiers im Format 120/70ZR18
vorn und 180/55ZR17 hinten ausgerüstet. Hochleistungs-Bremsen bürgen im Bedarfsfall für die adäquate
Verzögerung.
Starker Stoff also, und Bill Davidson jedenfalls zeigte
sich von der bissigen Mixtur bereits äußerst angetan.
Doch wird dieses Bike wirklich kommen? Die Fachpresse sowie die Besucher der INTERMOT entscheiden mit
darüber, ob die XR 1200 ein schöner Traum bleibt oder
schon bald über die Straßen Europas donnert. Lassen wir
uns überraschen! Wer die XR 1200 betrachten will, besucht Harley-Davidson im Internet unter www.XRDNA.
com. Viel Spaß beim Sehen, Hören und Staunen!
TEXT: RUHE; FOTO: HARLEY-DAVIDSON
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h arley-davidson magazin 3 / 2006
regionalporträt
h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 3 / 2006
regionalporträt
HARLEY-DAVIDSON HÄNDLER IN DER REGION:
Vom sanften Charme
einer rauen Landschaft
Flaches Land bedeutet Langeweile? Weit gefehlt! An der schleswig-holsteinischen
Nordseeküste verbirgt sich ein landschaftlich höchst reizvolles Touren-Terrain.
Wir haben das Land hinterm Deich unter die Räder genommen …
Einzigartiges aber fragiles Ökosystem: der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer
W
ir werfen einen letzten
Blick auf den Husumer
Hafen, bevor wir die von
maritimem Flair durchströmte Heimatstadt Theodor Storms verlassen.
Die Luft riecht salzig, und der Deich,
der uns von der Küstenlinie trennt,
hallt das sonore Wummern des Twin
Cam Motors wider. Das schmale
Küstensträßchen führt uns nach
Westerhever, wo uns der majestätische, 42 Meter hohe Leuchtturm begrüßt. Schon seit 1906 weist er Seefahrern den sicheren Weg. Wir erreichen bald das imposante EiderSperrwerk, das die Marschen vor
22
Sturmfluten schützt. Kaum ein
Landstrich ist über die Jahrhunderte
so sehr von der Naturgewalt des
Meeres geprägt worden wie Nordfriesland. Im letzten Jahrtausend
sind dem „Blanken Hans“ – so nennen die Einheimischen die Sturmfluten – weit mehr als 100.000 Menschen zum Opfer gefallen, und das
Land war ständiger Veränderung
unterworfen.
Die warme, salzige Luft streichelt
uns sanft, während wir dumpf bollernd über das Sperrwerk fahren. Wir
wenden uns nach Süden und gelangen nach kurzer Fahrt nach Büsum.
Hier lockt die „Sturmflutenwelt Blanker Hans“, die den Besucher multimedial in die ebenso faszinierende
wie unheimliche Welt der Sturmfluten entführt. Weiter geht es an der
Nordsee entlang. Die roten Backsteinhäuser prägen den Landstrich
ebenso wie die Wiesen und die Alleen, die die Landschaft durchziehen.
Immer wieder steigen wir auf den
Deich und blicken in die Ferne, wo
Himmel und Meer gleichsam zu verschmelzen scheinen. Zu unseren Füßen liegt der Nationalpark SchleswigHolsteinisches Wattenmeer, ein einzigartiges aber fragiles Ökosystem.
Harley-Davidson Hamburg Nord
Harley-Davidson Georg Suck
Nedderfeld 96
22529 Hamburg
Tel. 040-4130300
Fax 040-41303011
http://www.harley-hh.de
Amsinckstr. 45
20097 Hamburg
Tel. 040-337707
Fax 040-321128
Bereits seit 1995 handeln Axel Kunth-Joost und Roger Gierz mit
den Milwaukee-Kulteisen, drei Jahre später unterzeichnete „Hamburg Nord“ den Händlervertrag. Im März 2006 fusionierte man mit
„Checkpoint Harley“ und bezog mit 22 Mitarbeitern die 1.130 m2
großen Räume im Nedderfeld.
Service ist natürlich Trumpf – und der Erfolg gibt Axel und Roger
Recht. Zur Eröffnungsparty kamen etwa 13.000 Harley Fans. Und die
finden hier alles, was ihr Herz begehrt. Ein großer Showroom setzt die
Modelle in Szene, während sich im „BUELL Store“ ein fachkundiger
Mitarbeiter der Maschinen aus East Troy annimmt. Daneben können
Fans bei Hamburg Nord eine Harley-Davidson mieten. Obendrein
betreut der Betrieb das „Checkpoint Hamburg Chapter“ der Harley
Owners Group.
Die Halbinsel Friedrichskoog wurde vor zirka 150
Jahren durch Eindeichungen dem Meer abgerungen.
Der Begriff „Koog“ bezeichnet durch Deichbau gewonnenes Land. In Friedrichskoog empfiehlt sich ein Besuch in der großen Seehundstation. Dort können Besucher Seehunde beobachten und sich über Biologie, Lebensweise und Gefährdung der heimischen Robbenart
informieren. Wir starten wieder, lenken die Harley im
Genießertempo über die gut ausgebaute „Grüne Küstenstraße“ und kreuzen den Nord-Ostsee-Kanal, die am
stärksten befahrene künstliche Wasserstraße der Welt.
Seit 1895 verbindet der Kanal auf knapp 100 km die Elbmündung bei Brunsbüttel mit der Kieler Förde. Bei St.
Margarethen treffen wir auf die Elbe. Die Bebauung wird
dichter, als wir uns über Glückstadt Hamburg nähern.
In Wedel, vor den Toren der Metropole, besuchen wir
die Schiffsbegrüßungsanlage Willkomm-Höft, die seit
1952 die in Hamburg ein- bzw. auslaufenden Schiffe
durch Abspielen der jeweiligen Nationalhymne und
Wagners „Steuermann lass die Wacht“ sowie das Senken
der Hamburger Flagge begrüßt und verabschiedet. Über
die riesige Lautsprecheranlage erschallt die südkoreanische Hymne, während ein Containerschiff das Fährhaus passiert.
Später treffen wir den Frachter wieder, als wir am Hafen bei einem kühlen Bier und einem frischen Krabbenbrötchen unsere Fahrt ausklingen lassen. Die Tour bot
uns reichlich Kontraste und führte uns von den Marschlandschaften im Westen Schleswig-Holsteins am Wattenmeer entlang in die Metropole Hamburg mit ihren beeindruckenden Hafenanlagen. Und wir genossen den rauen
Charme der Nordsee – des Meeres, das diese einzigartige
Landschaft stets geprägt hat und immer prägen wird.
TEXT: THOMAS MENDLE; FOTOS: NATIONALPARKAMT WATTENMEER,
HAMBURG TOURISMUS, HARLEY-DAVIDSON
Bereits 1910 spezialisierte sich Georg Suck auf Harley-Davidson Motorräder. 1924 avancierte Suck zum offiziellen Harley-Davidson
Händler und Importeur für Deutschland. Doch ab 1934 verboten erst
die Nazis und nach dem Krieg die Amerikaner den Import der Motorräder. Trotzdem fungierte Georg Suck ab 1956 wieder als Importeur.
Als der Vater 1961 starb, übernahm Sohn Ewald die älteste
Harley-Davidson Vertretung Deutschlands. 2006 zog der Betrieb in
die 1.000 m2 großen Räume in der Amsinckstraße.
Der Kunde steht bei Suck im Mittelpunkt. Jeder findet ein offenes
Ohr, egal, ob er auf der Suche nach seiner Traummaschine ist, Zubehör oder Bekleidung wünscht. Nicht umsonst steht Suck dem
„Hamburg Chapter“ der Harley Owners Group mit Rat und Tat zur
Seite.
Beeindruckend: der Hamburger Hafen
!
TIPP:
TOURENFÜHRER
Zehn reizvolle Touren zwischen Ostfriesland und der schleswig-holsteinischen
Ostseeküste beschreibt Frank Klose in
seinem Tourenführer „Die schönsten
Routen an der Nordsee“ aus der Reihe „Motorrad Guide & Roadbook“ des
Bruckmann Verlags. Das 144-seitige,
reich bebilderte Werk umfasst neben
detaillierten Kartenausschnitten allerlei Informationen rund um regionale
Besonderheiten, Sehenswürdigkeiten,
Unterkünfte und Restaurants. Darüber
hinaus enthält der Führer zu jeder Tour
ein heraustrennbares Roadbook. Und
als besonderes Schmankerl gibt es
einen kleinen Sprachführer „Platt für
Zugereiste“. Erhältlich für € 11,90 im
Buchhandel. ISBN-Nr. 3-7654-3858-8.
23
h arley-davidson magazin 3 / 2 0 0 6
p&a
h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 3 / 2006
You can always get
what you want
p&a
Simply the best
Die CVO Modelle 2007
Der neue Katalog „Genuine Motor Accessories and Genuine Motor Parts“
P
reisfrage:
Was ist 896
Seiten
stark,
knapp 3 Zentimeter
dick und 1,5 Kilo
schwer? Richtig, der
neue Harley-Davidson
Katalog „Genuine Motor
Accessories
and Genuine Motor Parts“ –
sehnsüchtig erwartet
von all jenen, die den kalten Winter zum Customizing
ihres Bikes nutzen wollen.
Einerlei, ob man eine Sportster, Dyna, Softail, Touring
oder VRSC sein Eigen nennt, hier gibt’s das passende
Zubehör für jede Harley. Es ist nicht nur passgenau und
hochwertig verarbeitet, sondern erhält zudem die Garantie – schließlich stammt es von Harley-Davidson selbst!
Geht es um eine ergonomisch günstige Sitzposition,
24
um den geeigneten Schutz vor Wind und Wetter, um
das richtige Equipment für den ausgedehnten Urlaubstrip oder einfach nur um megacoole Accessoires?
Der „P&A“ Katalog bietet für jeden Anspruch übersichtlich gegliedert jede Menge Optionen auf das
ebenso individuelle wie stilvolle Traumbike. Ob
Windschild oder Räder, ob Sitze, Chromteile,
Griffe und Hebel oder Beleuchtungseinheiten – kein Wunsch bleibt unerfüllt!
Das Angebot reicht von der zierlichen
Chromschraube bis hin zum kompletten Reisegepäcksystem mit
Gepäckträger, coolen Leder-Satteltaschen und Gepäckrollen.
Darf’s ein bisschen mehr
sein? Kein Problem, Leistungshungrige finden
passendes Zubehör
zur Erweiterung
der Cubic Inches
und der damit
verbundenen
Anhebung
von Pferdestärken und
Newtonmetern
sowie
komplette Motoren und Getriebe.
Der „Color Shop“ wartet mit einer Vielzahl
von faszinierenden Lacksätzen auf, die neben Frontund Heckfender sowie Tank sogar den Sitz einschließen und jede Harley-Davidson in traumhafte Farben
tauchen, während das Kapitel „Sicherheit und Wartung“
unter anderem Reinigungsprodukte, Werkzeuge, Öle
und Alarmanlagen bietet.
Der neue Katalog „Genuine Motor Accessories and
Genuine Motor Parts“ ist ab sofort bei Harley-Davidson
Vertragshändlern erhältlich – nichts wie hin, denn die
Auflage ist limitiert und der Winter lang ...
TEXT: RUHE; FOTO: HARLEY-DAVIDSON
„I
Neu: Screamin’ Eagle Road King
Neu: Screamin’ Eagle Dyna
Neu: Screamin’ Eagle Ultra Classic Electra Glide
Neu: Screamin’ Eagle Softail Springer
TEXT: HEIN HERZ; FOTOS: HARLEY-DAVIDSON
ch habe einen ganz einfachen Geschmack. Ich will
immer nur das Beste!“ Oscar Wilde wusste, was er
wollte, und wer wie Oscar denkt, der kommt um
Harley-Davidson Custom Vehicle Operations – kurz CVO
– nicht herum. Dabei handelt es sich um Sondermodelle,
die in Kleinserie gefertigt werden. Sie verfügen über noch
hubraumstärkere Motoren als ihre jeweiligen GroßserienPendants und wurden mit einer Vielzahl von original
Zubehörteilen aus dem hauseigenen Harley-Davidson
Parts and Accessories Zubehörprogramm veredelt, die
perfekt auf den jeweiligen Look der Maschine abgestimmt
wurden. Zudem erstrahlt jedes CVO Bike in einer ausgesuchten, mehrfarbigen Custom-Lackierung, für die spezielle Effekt-Lacke zum Einsatz kommen. Für das Modelljahr 2007 bietet Harley-Davidson vier streng limitierte Typen an: die Screamin’ Eagle Softail Springer, die
Screamin’ Eagle Ultra Classic Electra Glide, Screamin’
Eagle Dyna und die Screamin’ Eagle Road King.
Alle vier Maschinen verfügen über den neuen Twin
Cam 110 beziehungsweise 110B. Dieser V-Twin basiert
auf dem neuen Twin Cam 96, ist jedoch mit einem Hubraum von 110 Cubic Inch beziehungsweise 1.802 Kubikzentimetern gesegnet – das hubraumstärkste Triebwerk,
das Harley-Davidson je angeboten hat! Wie der Twin
Cam 96 verfügt auch dieser Motor über die sequentielle
elektronische Kraftstoffeinspritzung ESPFI, das Cruise
Drive Sechsganggetriebe mit drehzahlsenkendem Overdrive und über das aktive Ansaug- und Auspuffsystem.
Es optimiert den Leistungs- und Drehmomentverlauf
und sorgt zudem für einen markanten V-Twin-Sound.
Zum Lieferumfang der Bikes zählen neben dem
neuen Harley-Davidson Smart Security System mit
Alarmanlage, Wegfahrsperre und Keyless-Fernbedienung der neuesten Generation auch eine Abdeckplane
mit CVO Logo und der attraktive CVO Limited Edition
Zündschlüssel mit repräsentativer Aufbewahrungsbox.
Wer noch eines dieser ebenso raren wie brandheißen
Eisen ergattern will, muss sich sputen, denn nur 30
Screamin’ Eagle Softail Springer, 135 Screamin’ Eagle
Ultra Classic Electra Glide, 70 Screamin’ Eagle Dyna und
70 Screamin’ Eagle Road King werden deutschen oder
österreichischen Boden unter die Räder nehmen.
25
h arley-davidson magazin 3 / 20 0 6
technik
h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 3 / 2006
The mighty Twin
Bühne frei für den neuen Twin Cam 96
K
ein anderes Motorrad berührt die Sinne wie eine
Harley-Davidson. Dafür
sorgen seit 103 Jahren der einzigartige Look, der faszinierende Sound
und das unvergleichliche Feeling.
Seit 1909 bestimmt der V-Twin den
Heartbeat jedes echten MilwaukeeIrons. Die charakterstarken Triebwerke – von den Fans liebevoll mit
Nicknames wie Flathead, Knucklehead, Panhead und Shovelhead bedacht – tragen entscheidend zu
dem Fahrerlebnis bei, das eine
Harley erst zur Harley macht. Nun
schickt sich ein neuer Motor an, das
Erbe der glorreichen MilwaukeeTwins anzutreten. Sein Name:
Twin Cam 96. Nomen est omen,
schließlich verfügt der Neue über
einen beachtlichen Hubraum von
96 Cubic Inch beziehungsweise
1.584 Kubikzentimeter. Stattliche
neun Prozent Zuwachs im Vergleich zum Vorläufer Twin Cam
88. Sie resultieren aus einer Bohrung von 95,3 Millimetern und
einem von 101,6 auf 111,1 Millimeter verlängerten Hub.
26
TEXT: RUDI HERZIG
FOTOS: HARLEY-DAVIDSON
1.584 cm3 und bis zu 123 Nm:
der neue Twin Cam 96
Der Neue Big Block kommt in
zwei Ausführungen: als Twin Cam
96 und als Twin Cam 96B. Sie unterscheiden sich durch die Ausgleichswellen, die der „B“-Version
vorbehalten sind und die Schwingungen erster Ordnung zu 90 Prozent eliminieren. Diese Variante ist
für den Einsatz in den Softail Modellen ausgelegt, in deren Rahmen sie
starr verschraubt wird. Ohne Ausgleichswellen kommt das Triebwerk
in den Dyna und Touring Typen
zum Einsatz, wo es in Silentblöcken
gelagert ist. „Zur Entwicklung des
Twin Cam 96 haben wir das bislang
umfangreichste Motorenentwicklungs-Programm in der Geschichte
von Harley-Davidson ins Leben gerufen”, erläutert Skip Metz, Programme Manager Big Twin Powertrain. „Unser neuer Motor weist
über 700 neue oder geänderte Teile
auf. Unverändert blieben nur die Zylinder, die Kipphebel, die Rockerboxen und bestimmte andere Bauteile im oberen Motorenbereich. Der
gesamte Kurbeltrieb einschließlich
Pleuel, Kurbel- und Primärantriebsgehäuse sowie der gesamte Primärtrieb sind neu. Und wir sind der
Überzeugung, dass der neue Twin
Cam in Sachen V2 neue Maßstäbe
setzen wird.” Der große Entwicklungsaufwand hat sich gelohnt. Je
nach Modell liefert der Neue bis zu
19 Prozent mehr Drehmoment als
sein Vorgänger. Dank einer ganzen
Reihe konstruktiver Unterschiede
zeichnet er sich darüber hinaus
durch ein Plus an Laufkultur aus.
Für die Gemischaufbereitung sorgt
die Kraftstoffeinspritzung ESPFI.
Die Kraft überträgt bei allen Modellen das präzise zu schaltende Cruise
Drive Sechsganggetriebe mit butterweicher Kupplung und drehzahlschonendem Overdrive.
Zu den technischen Highlights
des Kraftpakets zählt das von
Harley-Davidson entwickelte aktive
Ansaug- und Auspuffsystem. Es arbeitet mit einer Klappe im Auspuff
und einem Ventil im Ansaugtrakt,
die je nach Vorgaben der Motorsteuerung zusätzliches Volumen zuschalten oder abkoppeln. Sie sorgen
vollautomatisch überall dort, wo es
erlaubt ist – etwa auf der offenen
Landstraße – für ein Plus an Power
und starkem V-Twin-Sound. Gleichzeitig garantieren sie, dass die strengen europäischen Emissionsgrenzwerte unterschritten werden. Ein
Motor, der spürbar mehr Kraft hat,
markanter klingt und völlig legal ist
… was will man mehr? Zum Beispiel
einen Look, der weder die Linienführung des Bikes noch die klassische
Silhouette des V-Konzepts beeinträchtigt. Null Problemo, Harley wäre nicht Harley, hätte man nicht auch
diese Hürde gemeistert. Und für den
Fall, dass Sie noch mehr Power suchen, legte die Motor Company den
Twin Cam 96 bereits darauf aus, den
Hubraum auf gewaltige 1.688 Kubikzentimeter zu erhöhen. Das Big
Bore Kit 103 macht’s möglich – mit
riesigen Zylindern und dazu passenden Kolben mit 98 mm Bohrung
aus dem original Harley-Davidson
Zubehörprogramm. Klingt cool –
und ist es auch!
technik
Die Motor Company hat ein neues Eisen im Feuer
1909
1911
1929
1936
1948
1966
1984
1999
Erster V-Twin
Erster wechselgesteuerter V-Twin
Flathead
Knucklehead
Panhead
Shovelhead
Evolution
Twin Cam 88
27
h arley-davidson magazin 3 / 200 6
lifestyle
h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 3 / 2006
lifestyle
Go, Johnny go!
Von der Faszination E-Gitarre
S
ie jubelt und schreit die Lust am Leben in die Welt
hinaus. Sie brüllt und lockt. Und sie stöhnt, weint
und klagt. Eine E-Gitarre ist mehr als ein Instrument – sie lebt! Dabei besteht sie doch im Wesentlichen
aus Holz, Metall und Elektronik. Doch nur wer das Zusammenwirken von Material und elektrischen
Signalen versteht und alle Zutaten virtuos zu
komponieren weiß, ist imstande, eine gute
E-Gitarre zu fertigen. Die Form ist
weitgehend irrelevant für den
Klang, doch das verwendete
Holz entscheidet maßgeblich über den Ton, insbesondere über sein Nachklingen, das so genannte
Sustain. Damit der
Sound stimmt, muss
das Arrangement aus
Körper, Griffbrett, Saiten, Halterungen, Schaltungen und Pick-ups perfekt passen.
Das Prinzip erscheint
simpel: Der Körper der modernen E-Gitarre besteht
durchweg aus akustisch nicht
resonanzfähigem, massivem
Holz, weshalb man ihn „solid Body“
nennt. Zumeist wird der Hals daran
verleimt oder verschraubt. Elektromagnetische Tonabnehmer, so genannte Pickups, nehmen die Schwingungen der Saiten
ab. Das recht schwache elektrische Signal wird
elektronisch verstärkt und über Lautsprecher in
Schallwellen umgewandelt.
Ohne den Verstärker, den Amp, läuft also nichts
bei einer E-Gitarre, und er trägt erheblich zum Sound
bei. In der Frühzeit der elektrisch verstärkten Instrumente nutzte man Röhrenamps, die zum Leidwesen
ihrer Entwickler zur Übersteuerung und mithin zu VerTEXT: RUDI HERZIG; FOTOS: FENDER MUSICAL INSTRUMENTS,
GIBSON MUSICAL INSTRUMENTS, RICKENBACKER INTERNATIONAL
CORPORATION, WARWICK GMBH
28
&
CO, SONYBMG
Traumhaft:
Fender 62 Custom Telecaster
in Rosewood / Ice Blue Metallic
Originale unter sich: Fender 70s Stratocaster
zerrungen neigten. Rockmusiker dachten da anders. Für
sie war die Übersteuerung ein willkommener Effekt, den
sie nur allzu gern nutzten: Denken Sie nur an Jimi Hendrix, der sich die Verzerrungen mit der heute legendären
Kombination aus „Stratocaster“ Gitarre und „Marshall“
Verstärker nachhaltig und virtuos zunutze machte. Kein
Wunder, dass die alte Röhre noch immer ihren Sound
gegen moderne Transistortechnik behauptet. Aber inzwischen sind auch zahlreiche Geräte am Markt, die den
geliebten „Tube“-Klang mit modernster Technik nachempfinden.
Als die E-Gitarre entwickelt wurde, waren derlei Probleme zweitrangig. Ihren Vätern ging es in erster Linie
darum, mehr Lautstärke zu erzeugen als mit einer akustischen Gitarre. Schließlich musste sich das kleine Saiteninstrument im Jazz und bei Big Bands gegen soundstarke
Pianos und schrille Bläser durchsetzen. So tüftelten bereits
in den 1920er Jahren findige Musiker und Elektroingenieure daran, Gitarren lauter zu machen. Ein Jahrzehnt später waren die ersten elektrisch verstärkten Gitarren in der
Country-, Jazz- und Bluesmusik zu hören – zum Leidwesen mancher Altvorderer, die aufgrund der neuen Technik
eine Verwahrlosung der Musik befürchteten. Lloyd Loar
zählte zu den Urvätern der „Stromgitarre“. Er hatte 1923
einen Sensor erdacht, der die Schwingungen der KorpusDecke einer akustischen Gitarre aufnahm, sich jedoch
als recht unpraktisch erwies. 1931 war man weiter: Der
Schweizer US-Einwanderer Adolph Rickenbacker hatte
Urtyp: Rickenbacker’s Frying Pan
Im Look der Zeit:
Rickenbacker Prospekt 1968
mit seinem Partner George
Beauchamp einen Tonabnehmer entwickelt, dessen
Prinzip bis heute unverändert ist: Gitarrensaiten aus
Metall verändern ein Magnetfeld, das durch einen
von einer Spule umwickelten Magnetkern erzeugt
wird. Rickenbacker nutzte
dazu anfangs große Hufeisenmagneten, die über den
Rand der Saiten reichten.
Die Schwingung der Saiten
induziert in der Spule eine
Spannung. Rickenbacker
verstärkte dieses elektrische
Signal und verwandelte es
mittels eines Lautsprechers
in Schallwellen. Leider erwies sich das Patentamt
in Washington zunächst
weder als hilfreich noch
als technikgläubig. Erst als
der Erfinder mehrere Gitarristen bat, die Beamten
zu besuchen, um ihnen ein
Ständchen zu spielen, er-
29
h arley-davidson magazin 3 / 20 0 6
lifestyle
nen. Um die Instrumente besser reparieren
hielt er 1937 endlich seinen Patentschutz. „Frying Pan“,
und rationeller fertigen zu können, schwebte
Bratpfanne, nannte der Einwanderer sein Frühwerk,
ihm eine Gitarre mit verschraubtem statt gedas, wenngleich es eher einem Banjo mit Tonabnehleimtem Hals sowie mit hochwertigen, leicht
mer glich, als erste elektrische Gitarre mit massivem
austauschbaren Komponenten vor: 1951 war
Korpus in die Geschichte einging. Rund dreißig Jahre
die „Esquire“ geboren, wurde zur „Broadcaster“
später erlangten jüngere Rickenbacker Kreationen dank
weiterentwickelt und ging infolge eines Namenseiner Liverpooler Band namens Beatles Weltruhm. Erinstreits als „Telecaster“ in die Geschichte ein. Fennern Sie sich an den Anfangsakkord von „A Hard Day’s
der avancierte zum Henry Ford des Gitarrenbaus:
Night“? Sie hören die „360/12“ made by Rickenbacker.
Seine so robuste wie edle „Telecaster“ war die erste
Auch Roger McGuinn, Pete Townshend, Tom Petty und
in Massenfertigung hergestellte Solid Body E-GiPeter Buck von R.E.M. schworen auf die Produkte des
tarre und zugleich wohl die am häufigsten kopierte.
US-Pioniers.
Der „Telecaster“ folgte 1954 die „Stratocaster“, ein
Als Rickenbacker endlich sein Patent hatte, waren
futuristisch gestyltes Modell mit Vibratohebel. Bei
andere Hersteller bereits mit eigenen Produkten am
Gitarren-Kopierern war sie nicht minder beliebt wie
Markt vertreten, und das technische Prinzip entwickelihr Vorgänger, schließlich prägte sie das Design eite sich weiter. So schlug 1941 die große Stunde des
ner Ära. Kurioserweise lernte Fender selbst zeit seiBandgitarristen und Tüftlers Lester William Polfus,
nes Lebens nie, eine Gitarre zu spielen. Im Gegenkurz Les Paul: Sein revolutionärer „Log“ („Scheit“ bzw.
satz zu Richie Blackmore, Eric Clapton, Keith
„Klotz“) war fertig entwickelt. Polfus hatte eine
Richards, Bruce Springsteen und The Edge – alleakustische Gitarre in der Mitte durchgesägt
samt bekennende Fans der großen USund einen massiven Holzklotz eingefügt.
Marke.
Das eigenartige Ding erzeugte weniger
Leo Fenders Erfolg mit der „TelecasRückkopplungen und sorgte für ein länger
ter“ ermunterte die Firma Gibson zur
anhaltendes Schwingen des Tons – ein weiProduktion einer eigenen Solid Body E-Giterer Schritt zur modernen E-Gitarre mit
tarre. Orville H. Gibson kannte sich aus,
massivem Korpus war getan, und sieben
schließlich stellte er seit 1902 SaiteninsJahre später folgte bereits der nächste:
trumente her, und das nach ihm bePaul Bigsby fertigte auf Anregung des
nannte Unternehmen hatte bereits
Countrymusikers Merle Travis eine
1936 die „ES-150“ auf den Markt geSolid Body Guitar, die technisch und
bracht. Nomen est omen: Bei der 150
optisch als Prototyp heutiger InstruDollar teuren „Electric Spanish“ (ES)
mente gilt. Gitarristen wie Muddy
Guitar handelte es sich um eine akusWaters ist es zu verdanken, dass sich
tische Jazz-Gitarre mit in die Decke
Gitarren wie diese Ende der 1940er
eingelassenem Tonabnehmer – untaJahre im Chicago Blues etablierten.
delig in puncto Qualität und Innovation!
Die „Bigsby Travis“, die bis in die
1952 erschien mit der „Les Paul“ die erste
1960er Jahre hergestellt wurde, soll dem
Welch ein Instrument:
elektrisch verstärkte Solid Body Gibson auf
1952 Gibson Les Paul
Kalifornier Clarence Leonidas „Leo“ FenGoldtop Reissue
dem Markt. Glücklicherweise hatte man
der als Inspiration gedient haben. Wie
Rickenbacker hatte der elektrotechnikbegeisterte Fender sich bei Gibson an die Begegnung mit einem eigenarsein Geschäft mit dem Bau von Hawaii-Gitarren begon- tigen Instrument namens „Log“ erinnert, das man sei-
h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 3 / 2006
lifestyle
Doch Sie irren, wenn Sie jetzt annehmen,
nerzeit als „Besenstiel mit Saiten“ abgetan hatte ...
dass nur Amerikaner gute Gitarren bauen könWelch ein Irrtum! Lester William Polfus, alias Les
nen. Vielmehr sind auf allen Kontinenten InsPaul, erhielt eine zweite Chance und nutzte sie.
trumentenbauer daheim, die ihr Handwerk
Der nach ihm benannten, ebenso hochwertigen
verstehen. Zu den großen Namen aus dem Land
wie exklusiven Gitarre folgten weitere famose
der Dichter und Denker zählt Framus. Stars wie
Gibson Baumuster wie die „SG“, die „Explorer“ und
Peter Kraus, John Lennon und Bill Wyman verhalfen
die „Flying V“, deren Design perfekt ihrem Namen
der Marke einst zu Weltruhm. Seit dem Konkurs Enentsprach. Anfänglich ein kommerzieller Flop, avande der 1970er Jahre war sie verschwunden, doch seit
cierte letztere dank Musikern wie Jimi Hendrix zum
1995 ist Framus wieder da, und Experten sind sich
Kultobjekt. Auch Lenny Kravitz und Popa Chubby
einig: Bei kaum einem anderen Hersteller werden
schwören auf das fliegende „V“. Zu den Fans der USInstrumente mit solcher Aufmerksamkeit bis ins DeMarke zählen außerdem so illustre Virtuosen wie
tail entwickelt und gefertigt!
B.B. King, dessen „Lucille“ ebenso aus den Gibson
Doch nicht immer muss das gute Stück einer der
Werkstätten stammt wie die Solid Body Modelle von
„großen“ Manufakturen entstammen. Aus GeldmanChet Atkins und Jimmy Page. Sogar Harley-Davidson
gel fertigte Queen-Gitarrist Brian May seine geliebte
Gitarren im Bar and Shield Look verließen Mitte der
„Red Special” höchstpersönlich – und zwar aus den
1990er Jahre das Gibeigentümlichsten Zutaten: Unter anderem sollen die
son Werk, und
Klinge eines Brotmessers, Holz aus einem Kamin
noch heute
und Motorrad-Ventilfedern zum Einsatz gekomist Tradimen sein. Customizing-Spirit at its best – und
tion hier
offensichtlich eine Parallele zwischen den Liebnicht
habern von E-Gitarren und jenen von ameriminder
bePlektren made by Warwick
kanischen Motorrädern! Es ist mitnichten die
deutsam als
einzige, gilt doch das elektrisch verstärkte
Innovation und Qualität. So verwundert es
Saiteninstrument nicht von ungefähr als
nicht, dass Gibsons „Les Paul“ zusammen
Metapher des gesellschaftlichen Einmit Fenders „Stratocaster“ zu den bespruchs und Aufbegehrens sowie als
rühmtesten Typen auf dem GitarrenIkone der Popkultur – stylisch, sexy und
markt zählt. Die Konstruktion, die Hölnicht minder revolutionär als ein Milzer und die Art der Tonabnehmer
waukee-Iron. It’s only Rock’n’Roll –
sorgen dafür, dass die „Les Paul“ eibut I like it!
nen wärmeren, volleren und die
„Stratocaster“ einen schärferen,
Wir danken Uli’s Musik, Köln, und Gibson
Inspired by Jimy Hendrix:
durchsichtigeren Ton erzeugt.
Musical Instruments, Berlin, für die freundGibson Flying V
Was sie miteinander verbindet:
liche Unterstützung.
Beide werden nach wie vor produziert, beide haben ihr Grundkonzept nie wesentlich verändert, und kaum eine sieht
aus wie die andere – schließlich zählt auch unter Gitarrenfans der individuelle Look! Klingelt’s bei Ihnen? VielGewinnen Sie mit Harley-Davidson
leicht ist dies der Stoff, aus dem Mythen gestrickt sind!
und Gibson Musical Instruments eine
Epiphone Alleykat!
Epiphone, eine Marke von Gibson Musical Instruments, kann auf
eine über 125-jährige Geschichte zurückblicken, und es war kein
Geringerer als Les Paul, der in den Vierzigerjahren bei Epiphone
arbeitete.
Welcher Hersteller fertigte eine Harley-Davidson Gitarre im Bar and Shield Look?
❏ Gibson
❏ Framus
❏ Rickenbacker
Name
Anschrift
Alter
Sie stehen auf „ihre“ Marken: die Herren Adams, Sumner, Frampton und Marley
Green Day Frontmann mit Gibson (l.) und Santana mit Paul Reed Smith (r.)
H.O.G. Member ❏ Ja
❏ Nein
Aktuelles Motorrad, Modell & Baujahr
E-Mail
30
Richtige Antwort ankreuzen, ausfüllen, ausschneiden, auf eine Postkarte kleben und ab die Post an:
Harley-Davidson GmbH, H.O.G., Evelyne Döring, Starkenburgstraße 12, 64546 Mörfelden
h arley-davidson magazin 3 / 20 0 6
history
h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 3 / 2006
Sport Club Milwaukee e.V.
1957 wurde die Sportster geboren
E
history
Auch Harley-Davidson hatte bereits vor dem Zweiten Weltkrieg Erfahrungen mit OHV-Motoren in Gestalt des legendären Knucklehead Big Twins gesammelt,
Großaufträge der Army dann aber lieber mit bewährter
Seitenventiler-Technik bedient. Doch 1947 stand nicht
nur ein neuer Zylinderkopf zur Debatte: Das ganze Aggregat sollte deutlich kompakter und leichter ausfallen,
das Getriebe zu diesem Zweck in das Kurbelgehäuse
wandern. Dazu ein Chassis, das nicht nur voll gefedert
wäre, sondern ebenfalls dazu beitragen sollte, dass das
1957 war es dann tatsächlich so weit: Das erste
Motorrad, das den Namen Sportster trug, rollte aus den
Harley-Davidson Werkshallen. Endlich gab es eine wirklich dynamische Alternative zu den großen Harley Tourern. Der Prototyp des amerikanischen Hot Rod konnte
sich ohne weiteres mit den sportlichen Wettbewerbern
aus Europa messen, denn zum hochmodernen Fahrwerk kam in der neuen XL 55 ein 883er OHV-Twin, der
mit sattem Punch voranschob. Die Resonanz bei Kunden und Fachpresse war überwältigend. Ein Jahr später
rste Spuren der Sportster lassen sich bis ins Protokoll einer Sitzung der Geschäftsleitung aus
dem Jahr 1947 zurückverfolgen, als man über
dem Konzept eines neuen Motorrads brütete: Das „Deluxe Sport Model“ sollte einen völlig neu zu entwickelnden Motor mit 1.000 cm3 und oben liegenden Ventilen
erhalten. Dazu muss man wissen, dass die OHV-Technik noch wenige Jahre vor dem Krieg reinrassigen Hochleistungs-Triebwerken vom Schlage der hochverdichteten J.A.P. Twins vorbehalten war – Powerpacks, die
sündhaft teure Sportbikes von Brough Superior und Vincent mit aberwitzigen 100 Meilen pro Stunde und mehr
über die Straßen peitschten.
Heißes Eisen: XLCH von 1965
Schade eigentlich, aber auf der ersten Sportster war nur Platz für eine Person
32
Stationen einer Familien-Story: XLCH aus dem Jahr 1973 und die aktuelle XL883L
Motorrad 150 bis 200 Pfund weniger auf die Waage
brächte als die kommoden Big Twins. Das wäre was!
Hier stand tatsächlich ein ganz heißer Feger zur Debatte. Und der wurde auch bald dringend gebraucht – denn
Anfang der 50er Jahre gaben englische Motorradmarken den sportlichen Ton an. Harley-Davidson lag bei
den Tourern mit dem kräftigen, 1948 präsentierten
Panhead Motor zwar gut im Rennen, doch ein leichteres, sportlicheres Motorrad, das der britischen „Invasion“ Einhalt zu gebieten vermochte, fehlte im Programm.
1952 tat man in Milwaukee den ersten entscheidenden Schritt. Das Modell „K“ wurde präsentiert, und
wenngleich es noch keinen OHV-Motor hatte, trug es
durchaus moderne Züge, die sich keineswegs auf das
integrierte Getriebe beschränkten. Wie bei vielen europäischen Typen bediente die linke Hand des Fahrers die
Kupplung und sein rechter Fuß die Schaltung. Die erste Harley-Davidson mit Schwinge und zwei Federbeinen bügelte vorn per Telegabel sämtliche Straßenunebenheiten glatt. Doch wenngleich diverse noch
sportlicher ausgelegte Ableger der ersten K folgten und
getunte Racing-Ausführungen sogar Erfolge im Dirt
Track Rennsport feierten, war der seitengesteuerte
750er V2 für den Geschmack des breiten Publikums zu
zahm, selbst in der bald auf 55 Kubikzoll (883 cm3) aufgestockten „KH“ Variante. Schließlich war die Kriegsgeneration und besonders ihre Nachkommen von
einem schier unersättlichen Lebenshunger geprägt.
stellte Harley-Davidson einmal mehr auch in puncto Styling die Weichen: Die nochmals verschlankte XLCH (für
„Competition Hot“) debütierte mit „staggered“ Doppelrohr-Auspuff und dem legendären „Peanut“-Tank, der
sich in der Folge zu einer der Formen mit dem größten
Wiedererkennungswert auf amerikanischen Straßen
entwickeln sollte. Parallel zu den Harley-Davidson Big
Twins kam auch der Sportster Familie im Laufe der Jahrzehnte immer wieder neue Fahrwerks- und Motorentechnologie zugute. 1972 erhielten die „Ironhead“ genannten OHV-Motoren einen auf 1.000 Kubikzentimeter vergrößerten Hubraum. Ab 1986 verrichtete die vollkommen neu konstruierte „Evolution“-Motorengeneration mit 883 oder 1.100 Kubikzentimeter in der Sportster
ihren Dienst. 1991 schalteten Sportster Fahrer erstmals
mit einem neuen Fünfganggetriebe, und vier Jahre später erschienen die ersten 1.200er Modelle. Die jüngste
Sportster Generation wurde im Modelljahr 2004 präsentiert. Seither verfügen alle Sportster über ein neues Getriebe und einen neuen, noch stärkeren Evolution
V-Twin, der über Silentblöcke mit dem neu konstruierten Rahmen verbunden ist. Pünktlich zum fünfzigsten
Geburtstag erhält die Sportster 2007 unter anderem eine elektronische Kraftstoffeinspritzung. Technische Moderne im klassischen Gewand – diese Harley-Davidson
Baureihe ist so authentisch wie charakterstark. Und das
zu einem erstaunlich günstigen Preis.
TEXT: RADBERT GRIMMIG; FOTOS: HARLEY-DAVIDSON
33
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fashion
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fashion
Women’s Knit Hat & Scarf Set,
Cream; 96951-07VW; Herren:
Men’s Knit Hat & Scarf Set, Black;
96950-07V) einen optimalen Schutz
vor Erkältungen.
Damit es Weihnachten nicht
nur vorm Kamin heiß wird, sollte sie ihm auf alle Fälle scharfe
BOXERSHORTS (Bar & Shield
Boxers; 98223-05VM; #1 Boxer; 98224-06VM) schenken. Nur so ist er auch garantiert von Kopf bis Fuß auf
Harley-Davidson eingestellt.
It’s X-mas time with
Harley-Davidson!
White Christmas ...
with Harley-Davidson
Geschenkideen zum Fest
D
ie Tage
werden
kürzer,
die Nächte kälter und
wie jedes Jahr drängt
sich die unangenehme Frage
nach dem passenden Weihnachtsgeschenk auf. Dabei liegt die Antwort
vor der Tür – genau genommen beim
nächsten Harley-Davidson Vertragshändler. Dieser bietet für alle
Romantiker, die von einer „White
X-mas“ träumen, die Harley-Davidson
MINI-SCHNEEKUGEL (Mini Snowglobe Holiday 2006; 96906-07V)
an. Gleichzeitig schmückt das
HARLEY WEIHNACHTSKUGEL-SET
(3 Pack Glass Ornaments; 9691707V; 3-er Set) jeden Baum und lässt
so auch noch Rückschlüsse auf
die Vorlieben des Besitzers zu. Ein
ganz besonderer „Hingucker“ am
X-mas Tree: die HARLEY-DAVIDSON
WEIHNACHTSKUGEL 2006,
dieses Jahr in trendigem Blau gehalten (2006
Holiday Ball Ornament; 96904-07V).
Alle, die es nun trotz der weihnachtlichen Stimmung hinaus
in den kalten Winter treibt,
sollten nicht auf die
modischen Pullover und
Jacken aus dem aktuellen
MotorClothes Programm
verzichten. So zum
Beispiel auf den warmen und kuscheligen
DAMEN-ROLLKRAGEN-PULLOVER (L/S
Colourblock Turtleneck Sweater; 9611507VW) sowie die
in Schwarz und Camouflage gehaltene
HERREN-W ENDEJACKE
(Avenger Reversible Jacket,
Black; 97458-07VM)
sowie die ausgefallene
2-IN-1
HERREN-JACKE
in Schwarz und
Grau (Nemesis
2-in-1 Jacket,
Grey; 9746007VM).
Den
Frischluftaktivisten bieten die modischen
Sets aus stylisher MÜTZE
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für Sie und Ihn (Damen:
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Man spricht schwyzerdütsch,
versteht aber Harley.
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Schmiedstraße 3
73479 Ellwangen
34
TEXT: THOMAS HEIDBRINK
FOTOS: HARLEY-DAVIDSON
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Fax 0 79 61-90 75 40
info@in-reisen.de
www.LCC-in-reisen.de
35
Reiselust spürbar nah.
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inhouse
When work is fun
Das Wort Händlerschulung wird bei Harley-Davidson
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inhouse
tuellem Anlass, hat die Motor Company doch mit der
Harley-Davidson VRSCR Street Rod und der BUELL
Ulysses XB12X neue Marktsegmente betreten. Neben jeweils sechs Street Rods, Sportster Modellen und BUELL
Lightnings deckten nicht weniger als 20 verschiedene
Wettbewerber von der Aprilia Tuono über die Ducati Monster bis zur Yamaha MT 01 das Spektrum Roadster ab. Und
immerhin 14 Ulysses standen bereit, um gegen elf verschiedene Konkurrenzmodelle von der BMW R 1200 GS über
die KTM Adventure bis zur Suzuki V-Strom anzutreten.
Manfred Mäntele hatte sechs verschiedene Teststrecken
recherchiert, die von der Autobahn über Landstraßen und
einen Pass bis zur 15 Kilometer langen Schotterpiste alles
umfasste, was das Testerherz begehrt. Drei Tour Guides
halfen den Fahrern, sich auf die Motorräder zu konzentrieren, ohne dabei vom rechten Weg abzukommen.
Bis es so weit war, waren am Ankunftstag Vorträge
und Diskussionen über die Neuheiten und Weiterent-
größer geschrieben als anderswo
Ideale Testbedingungen: 12 Harleys, 20 BUELLs und 31 Mitbewerber auf sechs verschiedenen Teststrecken von der Passstraße bis zur Schotterpiste
wicklungen der Harley und BUELL Palette sowie über
die zahlreichen Mitbewerber angesagt. Dann folgte der
eigentliche Testtag: Von morgens bis abends hatten die
Händler Zeit, so viele Motorräder wie möglich zu fahren,
unterbrochen nur von kurzen Pausen für das leibliche
Wohl und die Regeneration. Und die waren wahrhaftig
nötig, denn die Strecken hatten es in sich – sie verlangten
nicht nur den Motorrädern, sondern auch den Fahrern
einiges ab. Vor allem das für die meisten ungewohnte
Off-Road-Fahren sorgte bei den Teilnehmern bis zum
Abend für ungewöhnliche Bettschwere. Und Jörg
Schmidt konnte sich sicher sein, dass seine Schützlinge
mit einem Grinsen im Gesicht eingeschlafen sind.
An Tag drei folgten Auswertung und Diskussion der
Testfahrten und schließlich der Workshop. Und während die eine Gruppe bereits zufrieden mit dem Gelernten und dem genossenen Fahrspaß abreiste, stand schon
die nächste im Hoteleingang. Einen ganzen Monat lang
wechselten sich auf diese Weise Händler aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien, Italien, England,
Holland und anderen europäischen Ländern ab. Am Ende hatten über 200 Fahrer mit den 63 Motorrädern fast
80.000 Kilometer zurückgelegt und mehr als 5.000 Liter Benzin verbrannt. Jörg Schmidt und sein Team konnten zufrieden sein, aber im Flugzeug diskutierten sie
schon die nächste Veranstaltung. Nach der Schulung ist
bei Harley-Davidson eben vor der Schulung.
Arbeiten, wo andere Urlaub machen: Testfahrten mit der BUELL Ulysses und 33 anderen Motorradtypen im Hinterland der Costa del Sol
D
ass Vertragshändler und ihre Mitarbeiter intensiv
an den Motorrädern geschult werden, die sie verkaufen und betreuen, stellt sicher kein Alleinstellungsmerkmal der Marken Harley-Davidson und BUELL
dar. Dass die Händler aber auch die Gelegenheit erhalten,
die Maschinen der Mitbewerber ausgiebig zu testen und
gründlich kennen zu lernen – und zwar noch vor Beginn
der Saison, das ist in der Branche eher ungewöhnlich. Jörg
Schmidt, Training Manager bei Harley-Davidson Europe,
steht deshalb alle Jahre wieder vor der anspruchsvollen
Aufgabe, neben den eigenen auch die brandaktuellen Motorradmodelle der Mitbewerber zu beschaffen und dann
den gesamten Fahrzeugtross in südliche Gefilde zu schicken. Im winterlichen Deutschland kann man schließlich
Motorrädern schlecht auf den Zahn fühlen.
36
Anfang dieses Jahres musste Schmidts Team sage
und schreibe 63 Motorräder samt einer halben Werkstattausrüstung in den Süden Spaniens transportieren. Ziel
des Trosses war Andalusien – genauer der kleine Ort
Sotogrande, den Scout Manfred Mäntele als ideale Location für die aufwändige Aktion ausgemacht hatte. Die
Wettersicherheit der südlichsten spanischen Region, der
nahe gelegene Flughafen von Malaga, die vielfältigen Motorradstraßen im Hinterland der Costa del Sol sowie ein
Hotel mit ausreichender Kapazität und geeigneter Infrastruktur stellen geradezu ideale Voraussetzungen für die
Schulungsaktivitäten dar, die neben den Testfahrten auch
Vorträge und Workshops umfassen.
„Roadster“ und „Adventure Touring“ hieß das Motto,
unter dem die diesjährige Veranstaltung stand – aus ak-
Spaß am Job: kaum einer, der nicht das typische Grinsen im Gesicht hat
TEXT: KNUT BRIEL; FOTOS: MANFRED MÄNTELE
37
h arley-davidson magazin 3 / 2006
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe H.O.G. Mitglieder,
wenn Ihr Anregungen, Lob oder Tadel
zum Harley-Davidson Magazin loswerden wollt, oder wenn Euch sonstige
Harley-Davidson Themen am Herzen
liegen, schreibt uns Eure Meinung per
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H.O.G. Magazin, Starkenburgstraße 12,
64546 Mörfelden
oder per E-Mail an:
evelyne.doering@harley-davidson.com
oder schickt uns ein Fax an:
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Die Redaktion behält sich das Recht vor,
Leserzuschriften zu kürzen.
Liebe Redaktion,
ich bin seit mehr als 20 Jahren Sozia. Dabei wollte ich schon so lange
selbst lernen, Motorrad zu fahren.
Warum bieten Sie im Rahmen der
Academy of Motorcycling nicht auch
Führerscheinkurse an?
Luise Pommerening, Berlin
Liebe Luise,
im Moment bietet die Academy solche
Kurse zwar noch nicht an, doch sie
plant, das Programm auszubauen.
Also schau doch bei Gelegenheit einfach mal wieder im Internet unter
www.riding-academy.de nach.
Die Redaktion
Liebe Redaktion,
in der Ausgabe 2/2006 war ich über
die Seite 21 verblüfft. Allerdings
nicht nur ich, sondern meine ganze
Familie (Ehefrau und drei Kinder).
Jedem zeigte ich einzeln die Seite
leserbriefe
h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 3 / 2006
Das letzte Wort
Ein Tag mit Bill Davidson
und fragte, wer als erster Fahrer auf
diesem Bild sei. Alle bestätigten mir,
dass ich dies sei. Wenn ich es nicht
selbst besser wüsste, würde ich dies
auch sagen. Nun meine Bitte.
Könnten Sie mal recherchieren, wer
das ist? Gern möchten wir diesen
Mann kennen lernen, sofern seinerseits ebenfalls Interesse besteht.
Nicht nur, dass er ein Spiegelbild
von mir ist. Er hat kurioserweise dieselbe Leidenschaft. Das kann doch
kein Zufall sein.
Im Voraus vielen Dank.
Mit besten Grüßen
Mario Kroschwald, Schönbach
Hallo Mario,
besten Dank für Dein Schreiben! Bei
der von Dir gesuchten Person handelt es
sich offenbar um den Fachjournalisten
Peter Schulz vom Magazin Easyriders.
Viele Grüße
die Redaktion
Hallo Redaktion,
ich möchte Euch ein großes Lob
aussprechen für Euer Magazin.
Die Themenauswahl stimmt absolut. Ich lese jedes Magazin auf ei-
nen Zug durch! Absolut spitze fand
ich die History-Geschichte über
die Japan Harley. Diese Fakten waren selbst mir als eingefleischtem
Harley Freak nicht geläufig. Also
macht weiter so, ich freue mich auf
jede Ausgabe!
Euer
Tommy Ankel
Hallo Magazin-Macher,
als alter Peter Kraus Fan habe ich
mich sehr über die Titelstory des
letzten H.O.G. Magazins gefreut.
Und ich kann bestätigen: Der Mann
hat’s immer noch drauf. Das muss
man einfach gesehen haben, wie der
einen ganzen Saal zum Kochen
bringt. Und dass er dabei ein ganz
normaler Typ von Nebenan geblieben ist, das finde ich echt klasse! Ich
freue mich auf weitere Stories über
interessante Musiker.
Euer Leser
Klaus Esser (per E-Mail)
Hallo Klaus,
dann dürfte das aktuelle Magazin ja
ganz nach Deinem Geschmack sein!
Die Redaktion
impressum
Herausgeber:
Harley-Davidson GmbH
Starkenburgstr. 12
D-64546 Mörfelden
38
last words
Editors:
Arnd Dickel, Evelyne Döring, H.O.G.,
Bernhard Gneithing, Mörfelden
Redaktion:
Harley-Davidson Presse-Service/Knut Briel
GmbH, Köln; Sassenbach Advertising,
München
Fotografie:
Kurt Bohlien, Ulf Böhringer, BUELL, Knut
Briel, Excalibur, Fender Musical Instruments, Gibson Musical Instruments, Hamburg Tourismus, Harley-Davidson, Manfred
Mäntele, Nationalparkamt Wattenmeer,
Frank Ratering, Rickenbacker International
Corporation, Sony BMG, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Warwick GmbH & Co.
Grafik/Layout:
Sassenbach Advertising, München
Erscheinungsweise:
Drei Ausgaben pro Jahr
Anzeigenmarketing:
Advertising & More Werbeagentur,
München
E
s war die Zeit der Euroschon bis zur Kniekehle hing.
pean Bike Week. Für mich
Freundlich und offen beantwornichts Neues, ich war
tete er jede Frage; kein vorsichschon drei Mal dort gewesen.
tiges Taktieren hier, kein halbStets fasziniert davon, dass so
herziges Umdenbreiherumreden
viele so unterschiedliche Mendort.
schen so tolerant und friedlich
Bill Davidson macht es Spaß,
miteinander umgehen können.
mit Motorrädern zu tun zu haBill Davidson, Produktplaner der
ben, denen der „Mythos Harley“
Motor Company und Urenkel
innewohnt. Es bedeutet aber auch
eines der Firmengründer, war
einen gewissen Druck, dass er
zum ersten Mal vor Ort. Er machein Davidson ist; ihm würde wohl
te, nur nebenbei bemerkt, ziemweniger verziehen werden als anlich große Augen: Die Party gefiel
deren, wenn einmal etwas schief
ihm sehr. Und mir gefiel, wie Bill
liefe. Doch das tut es nicht.
auftritt. Dieses zu beobachten,
Harley schreibt demnächst wohl
hatte ich einen ganzen Tag lang
das 20. (in Worten: das zwanzigsZeit. Denn es ergab sich die Gelete!) Rekordjahr in Folge. Es gibt
genheit, mit ihm zusammen Mokaum eine andere Gesellschaft
Ulf Böhringer
torrad zu fahren. Es war wittenennenswerter Größe auf der
Selbständiger Journalist mit dem Arbeitsschwerpunkt
rungsmäßig alles andere als ein
Welt, die eine solche Bilanz vorleMotorräder und Motorrad-Tourismus, tätig für zahlreiche
Prachttag: Schon beim Wegfahgen kann. Trotzdem ist Bill ein
Zeitschriften und Zeitungen.
ren am Wörther See regnete es,
ganz normaler, unaufgeregter,
Unten: im Gespräch mit Bill Davidson (rechts)
und als wir auf dem Wurzenpass
umgänglicher Mensch von 45
Jahren, und eben das macht ihn
stoppten, schüttete es wie aus
so sympathisch. Ich finde es unden berühmten Gießkannen. Bill
gemein positiv, dass ein solcher
trug Regenklamotten über seiner
Davidson in der Motor Company
Lederjacke und der Lederhose.
eine Führungsaufgabe innehat.
Zurückhaltend, aber sicher und
Ich bin überzeugt, dass es ihm
flüssig fuhr er auf den ihm vollnicht reicht, dass die Company
kommen unbekannten Straßen
„nur“ gute Zahlen schreibt. Ich
von Kärnten hinauf zur slowebin sicher, dass es ein Glücksfall
nischen Grenze. Und weiter über
ist, dass Sie ein Motorrad fahren,
den schweinsunkomfortablen
hinter dem ein Bill Davidson
Vrsiç-Pass ins Soçatal.
Bill Davidson trägt einen berühmten Namen. Er steht. Er meint es ernst. Das freut mich. Und den Tag mit
selbst ist ein zurückhaltender, offen und freundlich auf- Bill möchte ich wirklich nicht missen. Thanks, Bill! And
tretender Mensch. Starallüren? No. Eine Extrawurst für I hope I can show you my personally most loved roads
Mister D.? Never. In Ruhe und mit Gelassenheit stand some day… Gerne im Sattel einer Harley. Vielleicht der
Bill die mehr als eine Stunde Wartezeit in dem slowe- neuen XR 1200…?!
nischen Lokal im Soçatal durch, als die Küche hoffnungsDie Beiträge der Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der
los überfordert war und jedem am Tisch der Magen Redaktion wieder.
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