Bayerische Staatsregierung - Bayerisches Staatsministerium für

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Bayerische Staatsregierung - Bayerisches Staatsministerium für
Bayerische Staatsregierung
Nachhaltiges Wachstum
mit Umwelt- und Klimaschutz
Vereinbarung zwischen
der Bayerischen Staatsregierung
und der Bayerischen Wirtschaft
vom 18. November 2010
Inhalt
Präambel
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1 Schwerpunkte
6
1.1 Klima und Energie
Projekte und Zusagen im Bereich Klima und Energie
1.2 Energieeffizientes Bauen und Sanieren
Projekte und Zusagen im Bereich Energieeffizientes Bauen und Sanieren
1.3 Energieeffizienz im Produktionsprozess
Projekte und Zusagen im Bereich Energieeffizienz im Produktionsprozess
1.4 Alternative Antriebstechnologien und E-Mobilität
Projekte und Zusagen im Bereich Alternative Antriebe und E-Mobilität
1.5 Umwelttechnik
Projekte und Zusagen im Bereich Umwelttechnik
1.6 Integrierte Produktpolitik (IPP) und Ressourceneffizienz
Projekte und Zusagen im Bereich Integrierte Produktpolitik (IPP) und
Ressourceneffizienz
1.7 Managementsysteme
Projekte und Zusagen im Bereich Managementsysteme
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2 Arbeitsforen
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3 Kommunikation und Rahmenbedingungen
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3.1 Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Öffentlichkeitsarbeit
Botschafterkonzept
Regionalisierung
Projekte und Zusagen zur Kommunikation
3.2 Kooperationen
3.3 Teilnehmer und Organisation
3.4 Controlling
3.5 Rahmenbedingungen
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Anlage 1: Verfahren zur Ernennung von Botschaftern und Sonderbotschaftern des Umweltpakts Bayern
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Anlage 2: Grundsätze für die Teilnahme am Umweltpakt Bayern
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Anlage 3: Organisation und Geschäftsstelle Umweltpakt Bayern
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Anlage 4: Unternehmen- und Verbandsverzeichnis
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Präambel
Präambel
Die Bayerische Staatsregierung und die Bayerische Wirtschaft bekennen sich zum Leitbild
der nachhaltigen Entwicklung. Übergeordnetes Ziel ist es, die ökologischen, ökonomischen
und sozialen Grundlagen der heutigen und der künftigen Generationen in Bayern zu verbessern.
Sie sind sich bewusst, dass daraus neue Anforderungen für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum entstehen. Die Bayerische Staatsregierung und die Bayerische Wirtschaft erklären
ihre nachdrückliche Überzeugung, dass der Schutz des Klimas und der natürlichen Lebensgrundlagen und die Steigerung der Innovationsfähigkeit sowie die Schaffung investitionsfreundlicher Standort- und Rahmenbedingungen für die Unternehmen eine wesentliche
Grundlage für ein umweltverträgliches Wirtschaftswachstum in Bayern bilden.
Der Weg des kooperativen Umweltschutzes zwischen Staat und Wirtschaft mit dem Ziel eines umweltverträglichen Wirtschaftswachstums wird in Bayern konsequent seit Mitte der
90er Jahren beschritten. Mit der Unterzeichnung des Umweltpakts Bayern „Miteinander die
Umwelt schützen“ am 23. Oktober 1995 wurde deutschlandweit ein Meilenstein gesetzt. Eigenverantwortung, Freiwilligkeit und Kooperation und nicht rigide, enge und bürokratische
Vorgaben bilden seit der Erstunterzeichnung die Grundlagen dieser Umweltpartnerschaft
und haben wesentlich zu deren Erfolg beigetragen.
Aufbauend auf der Initiativkraft und den Erfahrungen der Unternehmen setzt der Umweltpakt
auf maßgeschneiderte und effiziente Strategien insbesondere zur kontinuierlichen Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes. Im Vordergrund steht dabei die vorausschauende
Vermeidung künftiger Umweltbelastungen und nicht deren Reparatur. Der Umweltpakt ist
gleichzeitig Impulsgeber für neue Wege, Methoden und Themenfelder mit dem Ziel einer
nachhaltigen Entwicklung Bayerns. Dies spiegelt sich in der Schwerpunktsetzung des neuen
Umweltpakts mit den Bereichen Klima und Energie, nachhaltige Mobilität, Umwelttechnik und
Ressourceneffizienz wieder.
Mit rund 5 500 teilnehmenden bayerischen Unternehmen im vorangegangenen Umweltpakt
Bayern ist dieser einer der erfolgreichsten Umweltvereinbarungen Deutschlands. Erklärtes
Ziel der Bayerischen Staatsregierung und der Bayerischen Wirtschaft ist es, diese Erfolgsgeschichte in den nächsten fünf Jahren fortzuschreiben und noch weiter zu intensivieren.
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
1 Schwerpunkte
Die Bayerische Staatsregierung und die Bayerische Wirtschaft haben die Schwerpunktthemen des Umweltpakts 2010 bis 2015 gemeinsam erarbeitet und festgelegt:
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Klima und Energie
Energieeffizientes Bauen und Sanieren
Energieeffizienz im Produktionsprozess
Alternative Antriebstechnologien und Elektromobilität
Umwelttechnik
Integrierte Produktpolitik und Ressourceneffizienz
Managementsysteme
Die Auswahl der Schwerpunktthemen stand unter der generellen Zielsetzung, Antworten auf
die drängenden umweltpolitischen Herausforderungen wie Klimawandel, nachhaltige Mobilität und begrenzte Verfügbarkeit von Rohstoffen zu geben und damit einen wichtigen Beitrag
zur Sicherung der Lebens- und Wirtschaftsbedingungen in Bayern zu leisten.
Die Schwerpunkte wurden dort gesetzt, wo die Wettbewerbsfähigkeit und die Chancen für
die Unternehmen durch innovative Lösungen gesteigert, die größten Energieeinspar- und
Treibhausgasreduktionspotenziale wirtschaftlich erschlossen und dem Arbeitsmarkt spürbare
Impulse gegeben werden können.
In sieben Arbeitsgruppen haben Vertreter der Bayerischen Wirtschaft und der Bayerischen
Staatsregierung gemeinsam diese Schwerpunktthemen ausgearbeitet.
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Klima und Energie
1.1 Klima und Energie
Die Partner des Umweltpakts Bayern nehmen die klimapolitischen Herausforderungen an,
um den Klimawandel wirksam begrenzen und bewältigen zu helfen. Die Bayerische Wirtschaft unterstützt die Bayerische Staatsregierung im Rahmen des Umweltpaktes bei der Erreichung ihrer Klimaschutzziele. Nur durch gemeinsames Handeln können die Folgen für die
Unternehmen begrenzt und andererseits der Klimawandel auch als Chance genutzt werden.
Die Bayerische Staatsregierung hat mit dem „Klimaprogramm Bayern 2020 (KLIP 2020)“ die
Bayerische Klimaschutzstrategie im November 2007 fortgeschrieben und hierzu insgesamt
350 Mio. Euro für den Zeitraum 2008–2011 bereitgestellt, um die Anstrengungen auf internationaler und nationaler Ebene (Integriertes Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung und Umsetzungsgesetze, nationales Klimaschutzprogramm) gezielt zu ergänzen und zu
verstärken.
In dem Wissen, dass direkte und indirekte Folgen des Klimawandels jeden gesellschaftlichen
und wirtschaftlichen Sektor betreffen können, hat die Bayerische Staatsregierung im September 2009 die „Bayerische Klima-Anpassungsstrategie (BayKLAS)“ vorgestellt. Übergeordnetes Ziel ist die Motivation aller Akteure, sich selbständig für die Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels zu engagieren. Dies soll durch moderne und praxisnahe
Instrumente wie Vernetzung aller Beteiligten, Dialog und Information, zielgerichtete Forschung, Aus- und Fortbildung sowie finanzielle Förderung erfolgen. Die Bayerische Staatsregierung ergänzt damit zielgerichtet die „Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel“, die im Dezember 2008 vom Bundeskabinett beschlossen wurde.
Nachhaltiger Klimaschutz in Bayern erfordert die konsequente Durchsetzung einer Doppelstrategie.
Konsequente Verminderung von Treibhausgasemissionen insbesondere durch eine intelligente Energiepolitik als Motor für Innovation und Beschäftigung auf der einen Seite, Entwicklung und Umsetzung von Anpassungsstrategien an die unvermeidbaren Auswirkungen der
Klimaveränderung auf der anderen Seite sind hier wichtige Schwerpunkte.
Bayerische Klimaschutzziele im Bereich Reduktion bis 2020:
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Verringerung der jährlichen energiebedingten CO2-Emissionen auf deutlich unter 6 Tonnen je Einwohner (vorausgesetzt: weitere Nutzung der Kernenergie),
Steigerung der Energieproduktivität um 30 % (Bezug 2008),
Verdoppelung des Anteils erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch auf 20 %,
Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf 30 %,
Nutzung des Potentials zur Steigerung der Stromerzeugung aus Wasserkraft unter Berücksichtigung der Belange von Wasserwirtschaft und Naturschutz,
Erhöhung des Beitrags der Geothermie auf jeweils 1 bis 2 % an der Stromerzeugung
und Wärmeversorgung,
Erhöhung des Anteils der Biomasse am Primärenergieverbrauch auf 8 %,
Verdoppelung des Anteils der Kraft-Wärme-Kopplung an der Stromerzeugung (abhängig
von künftigen Rahmenbedingungen auf EU- und Bundesebene) (Bezug 2008),
Verringerung des Anteils fossiler Energieträger an der Stromerzeugung
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
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Bestmögliche Anpassung aller klimasensitiven und verwundbaren Bereiche in Bayern an
die Folgen des Klimawandels bis 2020.
Die richtige Antwort auf die weltweiten Herausforderungen der Klimaveränderung ist ein globales Klimaschutzabkommen mit langfristigen absoluten Emissionsminderungszielen für alle
Industrieländer und angemessenen Beiträgen der Schwellen- und Entwicklungsländer.
Auch wenn der Anteil Bayerns an den weltweiten Treibhausgasemissionen gering ist, muss
Bayern seiner Vorbildfunktion gerecht werden. Der Klimawandel als globale Herausforderung
kann nur begrenzt werden, wenn auch alle Industriestaaten außerhalb der EU nachhaltigen
Klimaschutz betreiben und auch Schwellen- und Entwicklungsländer einen angemessenen
Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die bayerische Wirtschaft braucht für ihre Planungssicherheit und zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen ein globales Klimaschutzabkommen.
Sicher verfügbare, umweltverträglich erzeugte und bezahlbare Energie gehört in einer Welt
konkurrierender Wirtschaftsstandorte zu den Standortfaktoren, die wesentlich mit über Investitionen und Arbeitsplätze entscheiden.
Jeder Energieträger hat seine spezifischen Vor- und Nachteile. Gerade der von Rohstoffimporten abhängige Industriestandort Bayern kann es sich nicht leisten, die vorteilsoptimierende und risikominimierende Elementarstrategie eines ausgewogenen Energiemix zu relativieren oder gar aufzugeben. Dabei sollte stets sorgfältig abgewogen werden, an welcher Stelle
der jeweiligen Wertschöpfungskette der ökologische Vorteil begrenzt verfügbarer, nachwachsender Rohstoffe überwiegt: Eine primär stoffliche Nutzung (gegebenenfalls sogar über
mehrere Wertschöpfungsstufen) erlaubt anschließend die zusätzliche Nutzung des energetischen Potentials. Umgekehrt schließt die primäre energetische Nutzung eine weitere stoffliche Wertschöpfung aus.
Projekte und Zusagen im Bereich Klima und Energie
1. Energie Campus Nürnberg
Um die Energieforschung und -entwicklung voranzutreiben wird die Bayerische Staatsregierung mit insgesamt 50 Mio. € unter dem Dach des Energie Campus
Nürnberg die wissenschaftlichen Kompetenzen der
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,
der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg, der
regionalen Institute der Fraunhofer Gesellschaft für
Integrierte Schaltungen (IIS) und für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) sowie des
Bayerischen Zentrums für angewandte Energieforschung (ZAE Bayern) bündeln und damit einen deutlich sichtbaren Forschungsstandort im Bereich der
Energieforschung schaffen. Durch die Kooperation der
verschiedenen Forschungseinrichtungen und eine
starke Einbindung der Wirtschaft ist zu erwarten, dass
der Energie Campus Nürnberg Synergieeffekte schafft,
sodass Wissen unmittelbar in neue Produkte umgesetzt werden kann. Die Innovationskraft und technologische Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen am
Standort Nürnberg und in ganz Bayern wird dadurch
gestärkt und die allgemeinen Standortbedingungen im
Raum Nürnberg-Fürth verbessert.
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2. Eintreten für ein globales Klimaschutzabkommen
Die Bayerische Staatsregierung wird sich auf internationaler und nationaler Ebene für den Abschluss eines
globalen Klimaschutzabkommens mit langfristigen
absoluten Emissionsminderungszielen für alle Industrieländer und angemessenen Beiträgen der Schwellenund Entwicklungsländer einsetzen. Aus Sicht der Bayerischen Wirtschaft und der Bayerischen Staatsregierung besteht bei Fehlen eines internationalen Klimaschutzabkommens die Gefahr einer einseitigen Belastung europäischer Unternehmen im internationalen
Wettbewerb und eines Rückschritts bei den internationalen Klimaschutzanstrengungen.
3. The Climate Group
Die Bayerische Staatsregierung wird sich im Rahmen
ihrer Mitgliedschaft bei „The Climate Group“, einem
internationalen und renommierten Verbund von Regionen, Nichtregierungsorganisationen und Wirtschaftsunternehmen dafür einsetzen, dass die Regionen besser
in die internationalen Verhandlungen eingebunden
werden.
Klima und Energie
4. Ausgestaltung des Emissionshandels
Aktuell laufen die Verhandlungen auf EU-Ebene über
eine Ausgestaltung der dritten Emissionshandelsperiode von 2013 bis 2020. Die Bayerische Staatsregierung
und die Bayerische Wirtschaft werden sich auf internationaler und nationaler Ebene dafür einsetzen, dass es
im Rahmen der Verteilung der europaweiten Gesamtmenge an Zertifikaten (EU-Gesamtcap) nicht zu Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der bayerischen Wirtschaft kommen wird. Ziel ist es, das Carbon LeakageRisiko in Bayern, das heißt Produktionsverlagerungen
in Staaten außerhalb des Emissionshandelssystems
mit entsprechenden Arbeitsplatzverlusten, möglichst
gering zu halten.
5. Pilotprojekt CDM-Offensive Bayern
Die Bayerische Wirtschaft und die Bayerische Staatsregierung setzen sich gemeinsam für die Durchführung
von Pilotprojekten zum Klimaschutz im Bereich „Clean
Development Mechanism (CDM)“ und „Joint Implementation (JI)“ ein. Sie führen gemeinsam ein Pilotprojekt CDM-Offensive Bayern durch.
6. Klimadialog
Eine zukunftsfähige Anpassung an neue gesetzliche
Vorgaben kann durch einen ständigen Dialog zwischen
Wirtschaft und Staat entscheidend unterstützt werden.
Die Bayerische Staatsregierung und co2ncept plus –
Verband der Wirtschaft für Emissionshandel und Klimaschutz planen daher gemeinsam das Netzwerk
„Klimadialog“ mit dem Ziel, den Unternehmen die entstehenden Chancen aufzuzeigen, auf zu erwartende
Problemstellungen frühzeitig hinzuweisen, Wünsche
und Anregungen offensiv zu diskutieren und mit befürchteten Benachteiligungen offen umzugehen und
tragfähige Lösungen zu erarbeiten. Das Netzwerk
„Klimadialog“ soll insbesondere den bayerischen Mittelstand intensiv mit einbeziehen.
7. Projekt Klimafolgen und Anpassungsstrategien
Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und
die Bayerische Staatsregierung haben gemeinsam
eine groß angelegte Studie durchgeführt, in welchem
Umfang Unternehmen sich vom Klimawandel betroffen
sehen, wie die Unternehmen auf die Folgen des Klimawandels reagieren, was sie von politischen Strategien zur Anpassung an den Klimawandel erwarten und
welche branchenspezifischen Unterschiede es dabei
gibt. Ausgehend von den Ergebnissen dieser Studie
werden die Bayerische Staatsregierung und die Bayerische Wirtschaft den Informationsaustausch zwischen
den Akteuren weiter intensivieren. Als weiteren Schritt
werden die Bayerische Staatsregierung und der Bayerische Industrie- und Handelskammertag ein gemeinsames Projekt zum Thema Klimafolgen und Anpassungsstrategien – Chancen, Risiken und Handlungsoptionen durchführen.
8. Erstellung des Energie-Atlas Bayern
Die Bayerische Staatsregierung erstellt den EnergieAtlas Bayern als wichtigen Baustein für eine klimafreundliche und nachhaltige Energieversorgung in
Bayern. Der Energie-Atlas wird als Internetportal konzipiert und wie ein Routenplaner Wege zur Erschließung der in Bayern vorhandenen Potenziale von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz aufzeigen.
Hierfür nutzt er die E-Government-Dienste der Geodateninfrastruktur Bayern. Es wird insbesondere eine
Plattform zur Darstellung von Abwärmepotenzialen, als
Hilfestellung für die Unternehmen zur Vermarktung
ihrer Abwärme, sowie von Energieeffizienzpotenzialen
in Produktionsprozessen geschaffen.
9. KLIMA plus – Handwerk
Der Bayerische Handwerkstag und die betroffenen
Fachverbände erarbeiten gemeinsam branchenspezifische beispielhafte Klimaschutzmaßnahmen durch
Handwerksbetriebe (Kriterienliste: KLIMA plus – Handwerk) und machen diese bei Betrieben bekannt. Setzt
ein Betrieb ausreichende Klimaschutzmaßnahmen um,
kann er Umweltpaktteilnehmer mit dem Zusatz KLIMA
plus – Handwerk werden.
10. Pilotprojekt Energie-Kennzahlen im Handwerk
Die Handwerkskammern starten ein Pilotprojekt zur
Erhebung handwerksspezifischer Energie-Kennzahlen
und erarbeiten maßnahmenbezogene „BerechnungsTools“ zur Abschätzung von Energieeinsparpotenzialen in Handwerksbetrieben.
11. Pilotprojekt intelligente Stromnetze
Die Bayerische Staatsregierung fördert ein Pilotprojekt
des Landesamtes für Umwelt für intelligente Stromnetze („smart grids“), das eine bessere und wirtschaftliche
Integration erneuerbarer Energien und besseren Ausgleich von Angebot und Nachfrage mit den Möglichkeiten moderner und hoch energieeffizienter Gebäude
kombiniert. Durch neue Wege in der Regelungstechnik
sollen hoch energieeffiziente Gebäude mit hoher thermischer Pufferfähigkeit in die Netzregelung eingebunden werden, in dem z. B. Wärmepumpen zur Beheizung flexibel betrieben werden.
12. Einsatz neuartiger Gasturbinentechnologie
Nach dem erfolgreichen Verlauf des Testbetriebs für
die neue und weltgrößte Gasturbine von Siemens,
haben sich die E.ON Energie AG und die Siemens AG
auf den weiteren Ausbau der Anlage zum effizientesten Gas- und Dampfkraftwerk (GuD) der Welt mit einem Wirkungsgrad von über 60 Prozent verständigt.
Der Prototyptestbetrieb für die Gasturbine dauerte
insgesamt 18 Monate und war im August 2009 abgeschlossen. Der Umbau der reinen Gasturbinenanlage
zum Gas- und Dampfkraftwerk wurde direkt im Anschluss im Herbst 2009 begonnen und der gesamte
Umbau wird bis Mitte 2011 abgeschlossen sein. Die
Anlage wird dann eine Leistung von 555 MW brutto im
so genannten geschlossenen Kreislauf, also mit einer
Gasturbine und einer Dampfturbine, erlangen. Durch
den hohen Wirkungsgrad, der unter anderem auf der
neuartigen Gastubinentechnologie beruht, leistet die
Anlage einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz.
13. Umwelt- und naturverträgliche Wasserkraftnutzung
Mit den Wasserkraftwerken der E.ON Wasserkraft
GmbH und der Rhein-Main-Donau AG leistet der
E.ON-Konzern bereits heute einen wesentlichen Beitrag zur CO2-freien Stromerzeugung in Bayern. E.ON
wird daher auch in Zukunft in die umweltverträgliche
Nutzung der Wasserkraft investieren. Der Bau von
Deutschlands höchster Fischtreppe am Wasserkraftwerk Kaufering, die weitere Beteiligung am Projekt
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
„Kies für den Lech“, die Aktion „Fishing and Moving“
zum Schutz der Aalbestände am Main sowie Investitionen in die Erforschung fischfreundlicher Rechen- und
Turbinenanlagen verdeutlichen dieses Engagement.
Daneben wird weiterhin angestrebt, die in der Wasserkraftpotenzialstudie Bayern 2009 aufgezeigten Potenziale unter Beachtung der politischen Ziele und geltenden Rechtsvorschriften zu heben.
14. Ausbau Biomassenutzung
Die E.ON Bayern AG realisiert zusammen mit der
REWAG bis Ende des Jahres 2010 eine Bioerdgasanlage in Kallmünz/Eich mit einer Leistung von
3
700Nm /hHs Bioerdgas. Bioerdgas kann in das Erdgasnetz eingespeist werden und ermöglicht z. B. in
Kombination mit Bioerdgas-Blockheizkraftwerken eine
grüne und CO2-neutrale Wärmeversorgung. E.ON
Bayern betreibt bereits vier solcher BHKWs in Wackersdorf, Ebersberg, Taufkirchen und Puchheim, die
durch die größte deutsche Bioerdgasanlage in
Schwandorf versorgt werden. Zudem wird in Lichtenfels ein Biomasse-Heizkraftwerk mit einer Leistung von
1.200 kW errichtet, das ab Oktober 2010 die klimaneutrale Erzeugung aufnehmen wird.
15. Verstärkte Nutzung Geothermie
E.ON Bayern verfolgt mehrere Geothermie-Projekte. In
Poing ist bereits eine Anlage in Betrieb, die mit einer
Leistung von etwa 7 MW Industrie- und Gewerbekunden, aber auch Privatkunden mit Wärme versorgt. Des
weiteren gehen Wärmepumpen in Furth im Wald und
Fürstenfeldbruck mit einer Leistung von 400 kW bzw.
70 kW in Betrieb.
16. Energiewende Garching
E.ON Bayern Wärme beteiligt sich an der Energiewende Garching (Projektpartner Stadt Garching und ARRecycling). Es wurde bereits ein Geothermie-Projekt
realisiert, das die Garchinger Bürger, Forschungseinrichtungen und Gewerbe mit Fernwärme versorgt.
Zudem wird ein Biomasse-Heiz(kraft)werk errichtet,
das in einer ersten Phase Industrieprozesswärme zur
Verfügung stellt und in der zweiten Phase zusätzlich
die überschüssige Wärme in klimafreundlichen Strom
umsetzt.
17. Einsatz für „Grüne Logistik“
Der LBS – Landesverband Bayerischer Spediteure
e.V. fördert das Thema Grüne Logistik. Insbesondere
die CO2-Reduktion im Straßengüterverkehr durch den
Einsatz höherrangiger Motorklassen (Euro V) wird
unterstützt. Der LBS setzt sich außerdem für die Verkehrsverlagerung von der Straße in Richtung KombiVerkehr und Binnenschifffahrt ein und fördert bei seinen Mitgliedsbetrieben den betrieblichen Umweltschutz, beispielsweise durch den Einsatz von Photovoltaik auf Lagerdächern.
18. Schadstoffreduzierende bzw. effizienzsteigernde Maßnahmen im Fuhrpark
Rund die Hälfte der inländischen Gütermenge wird von
Unternehmen des Groß- und Außenhandels allein auf
der Straße befördert und verteilt. Der LGAD – Landesverband Groß- und Außenhandel, Vertrieb und Dienstleistungen Bayern e.V. wird bei seinen Mitgliedsunternehmen verstärkt auf schadstoffreduzierende bzw.
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effizienzsteigernde Maßnahmen beim Fuhrpark hinwirken.
19. Initiative „1000 MW in 10 Jahren“
Die kleinen und mittleren Energieversorgungsunternehmen im Verband der Bayerischen Energie- und
Wasserwirtschaft e.V. streben an, im Rahmen der
Initiative „1000 MW in 10 Jahren“ bis in das Jahr 2020
eine Kraftwerkskapazität von 1000 MW zu errichten
und damit 4 TWh Strom im Jahr zu erzeugen. Der
Schwerpunkt der Erzeugungsaktivitäten liegt im Bereich der Erneuerbaren Energien. Damit soll auch das
Ziel der Bayerischen Staatsregierung unterstützt werden, den bayerischen Strombedarf weiterhin möglichst
vollständig mit Erzeugungsstandorten in Bayern zu
decken.
20. Maßnahmen zur Reduktion von CO2
Die Flughafen München GmbH setzt sich für CO2Reduzierung ein. Diese Ziele werden durch eine effiziente Energieerzeugung und -bereitstellung, eine
Erhöhung der Energieeffizienz durch innovative Technologien, nachhaltiges Bauen und Nachhaltigkeitsschulungen der Mitarbeiter erreicht.
21. Ausbau Erneuerbarer Energien der BMW
Group
Die BMW Group vermietet nicht strukturgebundene
BMW Dach- und Stellplatzflächen in Dingolfing an
einen Fonds zur Errichtung von Photovoltaik-Anlagen.
Dadurch reduziert sich der CO2-Ausstoß um 7 000 t/a.
22. Mitarbeiterverkehr in allen bayerischen
Standorten der BMW Group
Die BMW Group beeinflusst das Mobilitätsverhaltens
der BMW Mitarbeiter durch verstärkte Benutzung von
Werksbussen, ÖPNV, Fahrrad, Mitfahrbörse, verbrauchsarme Fahrzeuge durch Institutionalisierung des
betrieblichen Mobilitätsmanagements an den BMW
Standorten.
23. Energiesparen durch wirtschaftliches Fahren
Die MAN Nutzfahrzeuge AG bietet mit MAN Support
ProfiDrive® eine anerkannte Qualifizierung für Berufskraftfahrer für wirtschaftliches Fahren an. Mehr als
1 500 Fahrer können pro Jahr an der Schulung teilnehmen. Im Mittel wird nach einer Schulung über einen längeren Zeitraum 5 % des Dieselkraftstoffs eingespart werden. Das entspricht ca. 6,3 Tonnen CO2
pro LKW/Jahr bei einer Laufleistung 150 000 km und
einem Verbrauch 32 l/100km.
24. Informationskampagne effiziente Heizungssysteme
Die GMH-Umwelt GmbH wird das Netzwerk Team
PowerTherm Bayern, dem mittlerweile über 20 Partner
angehören, weiter ausbauen. In diesem Rahmen werden u. a. Seminare an einer eigenen Biomasseakademie durchgeführt, um neben den eigenen Mitarbeitern
auch Heizungsbauer und Ingenieurbüros zum Einsatz
energieeffizienter Heizungssysteme anzuregen und sie
dabei zu beraten.
25. Carbon Footprint von Transporten
Die Siemens AG wird die Ermittlung des Carbon
Footprint für die benötigten logistischen Dienstleistungen weiter fortsetzen. Bislang wurde bereits für knapp
Klima und Energie
40 % des Einkaufsvolumens logistischer Dienstleistungen der Carbon Footprint ermittelt.
26. Smart Grid
Siemens Energy wird sein Engagement als einer der
weltweit führenden Anbieter bei Smart Grids fortsetzen. Smart Grids bilden die Voraussetzung, um regenerative Energiequellen ins Netz zu integrieren und
ermöglichen eine stabile Versorgung mit Strom aus
Sonnen- oder Windkraft.
27. Technologievorhaben Clean Air Engine
Die MTU Aero Engines GmbH, Deutschlands führender Triebwerkshersteller, arbeitet seit Jahren an neuen
Technologien, um künftige Luftfahrtantriebe noch umweltfreundlicher zu machen. Ein ambitioniertes Technologievorhaben ist das Programm Clean Air Engine
(CLAIRE). Damit soll bis zum Jahr 2035 eine CO2Reduzierung von bis zu 30 % erreicht und der subjektiv empfundene Lärm halbiert werden.
Das Engagement der MTU erstreckt sich nicht nur auf
die Optimierung ihrer Produkte. Auch an die Effizienz
der Produktions- und Instandhaltungsprozesse werden
höchste Ansprüche gestellt. Ein wesentlicher Stellhebel ist das Energie-Management an den Standorten,
das im Programm Clean Air – Industrial Site (CLAIRIS) festgeschrieben ist. Die Schwerpunkte: Betriebssicherheit, Umwelt und Wirtschaftlichkeit.
Bis zum Jahr 2020 soll der CO2-Ausstoß am Standort
München mit CLAIR-IS um mehr als 10 % verringert
werden – trotz erheblicher Steigerung der Produktion.
Erreichen will man das beispielsweise durch den Einsatz von Brunnenwasser zur Kühlung in Produktionsprozessen. Die Fördermenge der Brunnenanlagen soll
bis 2012 von heute 7 Millionen auf 12 Millionen Kubikmeter pro Jahr erhöht werden. Weitere Beiträge leisten
die Gebäudeleittechnik und das pflanzenölbetriebene
Blockheizkraftwerk auf dem Firmengelände sowie die
gezielte Verringerung des Stromverbrauchs durch
Optimierungen in Bereichen mit hohem Stromeinsatz.
Damit soll der Stromverbrauch im Zeitraum zwischen
2010 und 2020 um 25 % gesenkt werden. Die MTU will
so das Ziel des Bundesumweltministeriums, den
Stromverbrauch um 11 % zu reduzieren, deutlich übertreffen.
28. Effizienter Umgang mit Energie
Der BDS Bayern – Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. hat für seine Mitglieder Stromrahmenverträge mit den wichtigsten Energieversorgern
in Bayern abgeschlossen. Die Rahmenverträge beinhalten nicht nur den günstigen Bezug von Strom, sondern fördern auch den effizienten Umgang. Der BDS
Bayern entwickelt mit der E.ON 2010 Energiespartipps
für seine Mitglieder. In gleiche Richtung zielt die Zusammenarbeit des BDS Bayern mit der Erdgas Südbayern.
29. Konsequente Energieeinsparungsprogramme
Der Industriepark Werk GENDORF treibt Energieeinsparungsprogramme konsequent voran und schont
dadurch die Ressourcen nachhaltig. Hierzu zählen
Energieeinsparmaßnahmen in der Produktion, technische Maßnahmen an Gebäuden, Projekte zur Bewusstseinsänderung bei Mitarbeitern zum Umgang mit
Energie und der teilweise Ersatz des Fuhrparks durch
Erdgasfahrzeuge.
30. CO2-Reduzierung
Die Schreiner Group GmbH & Co. KG sagt zu, jährlich
100 Tonnen CO2-Emissionen durch die Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage einzusparen (auf der
Basis des vom Umweltbundesamt veröffentlichten
vorläufigen deutschen CO2-Emissionsfaktor Strommixes für das Jahr 2009 von 575 g/kWh).
31. „waste-to-energy" – Klimaschutz durch modernste Anlagentechnik
Das VIVO Kommunalunternehmen für AbfallVermeidung Information und Verwertung im Oberland
wird eine kombinierte Vergärungs- und Kompostieranlage errichten. Es wird damit gerechnet, pro Jahr ca.
700 t CO2 einsparen zu können. Das bedeutet eine
Reduzierung der Standortemissionen um knapp 40 %.
Die dabei entstehende elektrische Energie von über
2 Mio. kWh pro Jahr wird ins Stromnetz eingespeist.
Ebenso entstehen mehr als 2 Mio. kWh pro Jahr an
thermischer Energie. Diese wird zur Erzeugung von
Erdenprodukten, insbesondere von Kompost, eingesetzt sowie für die bestehende Fernwärmeversorgung
im benachbarten Gewerbegebiet verwendet werden.
32. Anwendungsnahe Forschung in den Bereichen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz
Die Bayerische Staatsregierung wird das ZAE Bayern
(Bayerische Zentrum für Angewandte Energieforschung e.V.) in Garching, Erlangen und Würzburg,
weiter fördern. Die Forschungsschwerpunkte des Instituts liegen in den Bereichen Erneuerbare Energien
(z. B. Photovoltaik, Solarthermie) und Energieeffizienz
(z. B. energieoptimierte Gebäude, vernetzte Energiesysteme).
33. Forschungs- und Entwicklungsprojekt "Netz
der Zukunft" - smart grid
Bedingt durch das EEG ist es in den letzten Jahren zu
einer starken Neuinstallation von Photovoltaik-Anlagen
gekommen. Die vorhandenen Netze stoßen damit
zunehmend an ihre Grenzen. Für einen weiteren Ausbau der dezentralen regenerativen Erzeugung müssen
Konzepte entwickelt werden, um die Aufnahmekapazität der vorhandenen Netze zu erhöhen.
Dazu wird die E.ON Bayern AG in einem Netzgebiet
flächendeckend Messgeräte installieren, um die Netzintegration großer PV-Leistungen vor dem Hintergrund
eines sicheren und wirtschaftlichen Netzbetriebs zu
untersuchen.
Die Messungen werden im Mittel- und Niederspannungsnetz errichtet. PV-Einspeisekunden die sich auf
freiwilliger Basis in das Forschungsprojekt einbeziehen
lassen, erhalten elektronische Zähler mit einem zusätzlichen integrierten Messgerät zur Optimierung des
eigenen Erzeugungs- und Verbraucherverhaltens. In
weiteren Projektschritten wird die Möglichkeit einer
Speicherung der PV-Energie in WechselrichterBatterie-Systemen untersucht. Zusätzlich ist geplant,
neue Netzregelkonzepte mit Hilfe von regelbaren Ortsnetztransformatoren in der Praxis zu prüfen. Die Untersuchung erfolgt gemeinsam mit den Projektpartnern
Technische Universität München und der Hochschule
München.
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
34. Bayernweite Kampagnen zu Klima- und Umweltschutz
Das Thema Nachhaltigkeit in seinen verschiedenen
Facetten bildet für den Sparkassenverband Bayern
(SVB) einen geschäftspolitischen Schwerpunkt. Der
SVB begleitet dauerhaft die Bayerische Klimawoche
durch bayernweite Kampagnen zur Bewusstseinsbildung in den Themen Klima- und Umweltschutz sowie
Energiesparen. Der SVB unterstützt zudem die bayerischen Sparkassen bei der Durchführung lokaler Maßnahmen und Informationsveranstaltungen.
35. Roadshows zur Aufklärung über effiziente
Technologien
Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. Landesstelle Bayern (ZVEI Bayern) unterstützt und fördert energieeffiziente Technologien, um
den Klimaschutz machbar zu machen.
Der ZVEI Bayern hat in verschiedenen öffentlichen
Veranstaltungen zum Teil in Kooperation mit der Bayerischen Staatsregierung und mit Bayern Innovativ
sowie über ZVEI Roadshows in der Vergangenheit klar
gemacht, dass durch den Einsatz von modernster
Technologien in Deutschland mehr als 100 Milliarden
Kilowattstunden pro Jahr eingespart werden könnten.
Hierbei liegt der Hauptanteil von etwa 70 Milliarden bei
den energieeffizienten Produkten wie Antriebs-, Beleuchtungs- sowie Kühl- und Gefriergeräten. Diese
entsprechen fast der Hälfte des Stromverbrauches
aller privaten Haushalte in Deutschland.
Der ZVEI betreibt Aufklärungsarbeit dahingehend,
dass mit Energie sorgsamer umgegangen werden
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muss, etwa durch intelligente Prozessautomation oder
die Auslagerung energetischer Versorgungsaufgaben
an spezialisierte externe Dienstleister. Der ZVEI Bayern verpflichtet sich auch in Zukunft in seiner Arbeit auf
diese Möglichkeiten hinzuweisen.
36. Vermietung von Dächern für Photovoltaikanlagen
Der Freistaat Bayern vermietet privaten oder gewerblichen Investoren alle geeigneten Dächer von staatlichen Liegenschaften in Bayern für die Installation von
Photovoltaikanlagen.
37. CO2-armer Strom für alle Behörden
Der Freistaat Bayern bezieht für alle Behörden Strom,
bei dessen Erzeugung maximal 100g CO2/kWh entstehen. Der Stromverbrauch bayerischer Behörden
entspricht etwa 150 000 Vier-Personen-Haushalten.
Von den daraus resultierenden CO2-Emissionen werden über 80 % vermieden.
38. Einsatz erneuerbarer Energien
Der Freistaat Bayern prüft alle Baumaßnahmen des
Freistaates auf ihre Eignung für den Einsatz erneuerbarer Energien. Darunter fallen Photovoltaikanlagen,
solarthermische Anlagen, Biomasseheizanlagen,
Wärmepumpen und u.s.w. Inzwischen sind auf staatlichen Gebäuden über 100 Photovoltaikanlagen mit
einer Leistung von 800 kWpeak errichtet worden. Die
größte dieser Anlagen mit einer Leistung von 160
kWpeak und einer Fläche von 1 600 m2 wird auf einem
Gebäude der Universität Regensburg errichtet.
Energieeffizientes Bauen und Sanieren
1.2 Energieeffizientes Bauen und Sanieren
Im Bereich des Gebäudebestands ist ein großes Energieeinsparpotenzial vorhanden – über
ein Drittel der Endenergie wird in Deutschland für den Betrieb von Gebäuden verwendet.
Gebäudehülle und Gebäudetechnik bieten eine Reihe von Ansatzpunkten. Die gesetzlichen
Anforderungen an die Energieeffizienz von Neubauten und bestehende Gebäude sind in den
letzten Jahrzehnten deshalb laufend erhöht worden und werden auch in Zukunft angehoben
werden. Der Freistaat Bayern und Bayerische Wirtschaft erbringen über diese Mindestanforderungen hinaus besondere Leistungen zur Energieeinsparung.
Mit der Initiative „ZukunftBauenBayern“ und dem Arbeitskreis „Energieeffizientes Bauen“ ist
die Bayerische Staatsregierung (Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des
Innern) frühzeitig aktiv geworden. Durch Klimabündnisse sind auch die Bayerische Architektenkammer, der Bayerische Landesverband des BDA und die Bayerische Ingenieurekammer
– Bau in die Zielsetzung eines ressourcenschonenden Bauens eingebunden. In verschiedenen Förderbereichen ist die Energieeinsparung zentrales Förderziel. Im Bereich staatlicher
Gebäude werden bei Neubau und Modernisierung sehr hohe energetische Ansprüche erfüllt
– der Freistaat Bayern nimmt hier eine besondere Vorbildfunktion ein. Zudem finanziert die
Bayerische Staatsregierung Forschungsvorhaben z. B. im Bereich energieeffiziente Gebäude und Gebäudetechnik am Energie Campus Nürnberg sowie zur ganzheitlichen Beurteilung
der Energieeffizienz beim Bau von Infrastrukturprojekten in Kooperation mit der Bayerischen
Ingenieurekammer – Bau an der TU München.
Der Freistaat Bayern wird mit seinen Partnern seine Aktivitäten auf dem Feld der Information, Weiterbildung und Vernetzung fortsetzen und weiterentwickeln. Die energetische Modernisierung staatlicher und kommunaler Gebäude wird ein inhaltlicher Schwerpunkt bleiben. Im
Wohnungsbau wird der energetische Aspekt wesentliches Kriterium für die Förderung bleiben.
Von großer Bedeutung bei der energetischen Modernisierung ist das Engagement der privaten und kommunalen Gebäudeeigentümer, für die in besonderem Maß die Aspekte der Wirtschaftlichkeit und der erzielbaren Einnahmen (z. B. aus Miete) zentrale Faktoren sind.
Unternehmen der Bayerischen Wohnungswirtschaft planen die Durchführung von Forschungs- und Modellprojekten zur Überprüfung und Evaluation der Wirtschaftlichkeit von
energetischen Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen. Wohnungsbestand wie Neubau
werden – wenn technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar – auch über die gesetzlichen
Anforderungen hinaus an Kriterien der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes orientiert.
Das Bayerische Handwerk und das Bayerische Baugewerbe (Verband der bayerischen Bauinnungen) sichern zu, Information und Weiterbildung für Fachleute und Interessierte zu stärken und auszubauen. Die energetische Modernisierung wird für die bayerische Bauwirtschaft
sowohl als Auftraggeber als auch als Auftragnehmer in den kommenden Jahren ein wichtiges Tätigkeitsfeld sein.
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
Projekte und Zusagen im Bereich Energieeffizientes Bauen und Sanieren
39. Informationskampagne technischer
Grundsatzfragen
Die Bayerische Staatsregierung wird ihre Aktivitäten im
Bereich der Information, Beratung und Vernetzung
fortsetzen und weiterentwickeln. Schwerpunkte sind
die fachlichen und technischen Grundsatzfragen des
umweltschonenden und energieeffizienten Bauens
sowie der Energieeinsparverordnung des Bundes
unter baufachlichen Gesichtspunkten. Der Arbeitskreis
Energieeffizientes Bauen wird fortgeführt; Vernetzung
und Information (u. a. Internetplattform Gebäude und
Energie, Veröffentlichungen Gelbe Reihe) stehen im
Fokus der Arbeit.
40. Workshopreihe energetische Gebäudesanierung
Die Bayerische Staatsregierung wird gemeinsam mit
dem Bayerischen Energie-Forum Veranstaltungen,
Workshops und Kooperationsforen zur energetischen
Gebäudesanierung anbieten.
41. Projekt „Energiesparen an Schulen“
Die Bayerische Staatsregierung wird mit dem Abschluss des Konjunkturpakets II und der Investitionspakte 2008 und 2009 die Programme und Maßnahmen
zur energetischen Modernisierung der sozialen Infrastruktur evaluieren. Die Evaluation ist als Modellprojekt
Energiesparen an Schulen vorgesehen und soll als
Leitfaden und Impulsgeber die Bandbreite der Maßnahmen an Schulen (inklusive Sportstätten) und Kinderbetreuungseinrichtungen zusammenfassen. Die
Erkenntnisse werden veröffentlicht.
42. Entwicklung Bewertungssystem für Nachhaltigkeit von Wohngebäuden
Die Bayerische Staatsregierung wirkt im Rahmen der
Arbeitsgruppe Nachhaltiger Wohnungsbau des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung an der Erarbeitung und Erprobung eines Systems
zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Wohngebäuden
mit.
43. Förderung energetischer Maßnahmen
Die Bayerische Staatsregierung wird im Rahmen des
Bayerischen Modernisierungsprogramms (Bestand)
und des Bayerischen Wohnungsbauprogramms (Neubau/ Umbau) innovative, energieeffiziente und Umwelt
schützende Maßnahmen weiterhin besonders fördern.
44. Modellvorhaben e% – Energieeffizienter Wohnungsbau
Die Bayerische Staatsregierung hat im Rahmen des
Modellvorhabens e% - Energieeffizienter Wohnungsbau Bayern weit Modellprojekte in Bestand und Neubau initiiert. Sie wird diese Modellprojekte weiter begleiten und evaluieren.
45. Vorbildfunktion für staatliche Gebäude über
gesetzliche Standards hinaus
Im Bereich des staatlichen Hochbaus wird die Bayerische Staatsregierung 2011 entscheiden, ob und in
welchem Umfang das Sonderprogramm Energetische
Sanierung staatlicher Gebäude fortgesetzt werden
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kann. Auch sollen im Einzelfall für eigene staatliche
Bauten neue energetische Standards geprüft werden,
die deutlich über den gesetzlichen Vorgaben liegen
können. Die staatlichen Bauvorhaben sollen weiterhin
Vorbildfunktion haben.
46. Best-Practice-Beispiele für energetische Gebäudesanierung im Internet
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw)
wird Netzwerke zu energetischen Themen unterstützen und sich gleichzeitig für den Abbau von Markthemmnissen einsetzen. Hierzu plant sie unter anderem die Einrichtung einer Internet-Plattform zum
Sammeln von Best-Practice-Beispielen und Vorhaben
der energetischen Gebäudesanierung auf den Internetseiten der vbw.
47. Zehn neue Modellprojekte
Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V. (BFW, Landesverband Bayern) wird zehn Modellprojekte unterschiedlicher Wohnungsunternehmen und an unterschiedlichen Standorten in Bayern auf den Weg bringen. Die Modellprojekte
haben ihren Schwerpunkt im energieeffizienten Bauen
und sollen die Auswirkungen der Erhöhung der energetischen Standards auf die Kosten und die Wirtschaftlichkeit, aber auch auf den Wert der Bauvorhaben
evaluieren und dokumentieren.
48. Nachhaltigkeitszertifikat für alle neuen Gewerbe-Immobilien
Die Bayerische Bau und Immobilien Gruppe (BBIKG)
sichert zu, dass bei all ihren Bauvorhaben in Neubau
und Bestandsmodernisierung ein hoher Standard einer
ganzheitlichen Nachhaltigkeit berücksichtigt und umgesetzt wird. Für den Neubau gilt: Alle GewerbeImmobilien werden einer Zertifizierung (vorrangig mit
einem nationalen System) unterzogen und entsprechend bewertet. Die erzielte Wertigkeit der Gebäude
soll dabei über den Anforderungen im nationalen Regelwerk liegen.
49. Forschung zur Korrelation zwischen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit
Die Bayerische Bau und Immobilien Gruppe (BBIKG)
führt ein Forschungsprojekt mit der Bundeswehr-Universität in München-Neubiberg durch mit dem Ziel,
eine abgesicherte Korrelation zwischen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit beim Bau nachzuweisen. Dabei
werden bekannte weiche Kennwerte (Wertsteigerung
und Lebenszykluskosten) konkretisiert und mit wissenschaftlichen Fakten untermauert.
50. Übererfüllung der EnEV-Vorgaben in Wohnungsneubau und -modernisierung
Zur Reduzierung des Energieverbrauchs und des CO2Ausstoßes setzt sich die Bayerische Bau und Immobilien Gruppe (BBIKG) klare Ziele. Im Wohnungsneubau
werden mit der Erfüllung der Anforderungen des KfWStandards Effizienzhaus 70 die Vorgaben der aktuellen
EnEV 2009 bei Primärenergiebedarf um 30 % und
beim Transmissionswärmeverlust um 15 % unterschritten. Bei der Sanierung im Wohnungsbestand wird der
Energieeffizientes Bauen und Sanieren
KfW-Standard Effizienzhaus 100 angestrebt und damit
werden die Grenzwerte der EnEV 2009 um bis zu
40 % unterschritten.
Vor allem im Neubau wird die Energieversorgung für
Heizzwecke überwiegend aus erneuerbaren Energiequellen (Biomasse, Geothermie, Solarthermie, etc.)
erfolgen bzw. wird – soweit vorhanden – ein Anschluss
an das Fernwärmenetz realisiert. Soweit wirtschaftlich,
werden die Dächer der Immobilien der BBIKG mit
Photovoltaik-Anlagen zur direkten Erzeugung von
Strom aus Solarenergie ausgestattet.
51. Energieverbrauchsreduzierung durch optimierten Anlagenbetrieb
Die Schörghuber-Unternehmens-Gruppe (SUG) plant
gemeinsam mit Unternehmen der Energiewirtschaft
durch Effizienzsteigerung im Anlagenbetrieb eine
merkliche Reduzierung des Energieverbrauchs und
des CO2-Ausstosses zu erzielen. Gegenüber dem
Referenzjahr 2009 soll der Energieverbrauch in den
deutschen Hotels der Arabella Hospitality Group nur
durch effizienzsteigernde Optimierungsmaßnahmen im
Anlagenbetrieb nachhaltig um 10 % bis 15 % reduziert
werden.
52. Kommunikationskampagne im Rahmen der
„Green Building Initiative“
Die Siemens Real Estate als Immobiliensparte des
Hauses Siemens hat mit der „Green Building Initiative“
ein Aktionsprogramm etabliert, dass die nachhaltige
Ressourceneffizienz ihres Immobilienportfolios in allen
Phasen des Gebäudelebenszyklus betrachtet und vor
wirtschaftlichem Hintergrund konsequent verbessert.
Wesentliche Nachhaltigkeitsgrundsätze sind dabei:
Lebenszykluskostenbetrachtung bei der Planung,
kontinuierliche Verbesserung des Ressourcenverbrauchs in unseren wichtigsten Liegenschaften,
Nachhaltigkeitszertifizierung der Neubauprojekte,
Einsatz der Produkte und Systeme aus dem umfangreichen Umweltportfolio von Siemens. Dazu finden
kontinuierlich zielgerichtete Kommunikationsmaßnahmen nach innen und außen statt.
53. Leitfaden, Info- und Weiterbildungsveranstaltungen „Nachhaltiges Bauen“
Das Bayerische Baugewerbe – Landesverband Bayerischer Bauinnungen (LBB) unterstützt Initiativen zur
energetischen Gebäudesanierung und zum Bestandsersatz vor dem Hintergrund einer optimierten CO2Einsparung. Dabei wird der Nachhaltigkeitsgrundsatz,
der ökologische und ökonomische Aspekte vereint,
entsprechend dem Leitfaden Nachhaltiges Bauen des
Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung besonders berücksichtigt. Das bayerische
Baugewerbe wird über sein Berufsförderungswerk
(Bayerische BauAkademie Feuchtwangen) in Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen in allen
Regionen Bayerns für die Grundsätze des „Nachhaltigen Bauens“ bei Planung, Bau, Betrieb und Nutzung
werben. Zielgruppe sind Kommunen, institutionelle und
private Bauherren sowie alle Akteure der Planungsund Bauprozesse.
54. Ausbildung von 1 000 Energieberatern (HWK)
Der Bayerische Handwerkstag sichert zu, dass die
bayerischen Handwerkskammern in den nächsten fünf
Jahren mindestens weitere 1000 Weiterbildungsplätze
für Handwerker zum geprüften Energieberater (HWK),
500 Weiterbildungsplätze zur Solartechnik-Fachkraft
sowie 250 Weiterbildungsplätze zum Fachwirt für Gebäudemanagement zur Verfügung stellen. Die einschlägigen Handwerksbetriebe nehmen eine wichtige
Rolle bei der Beratung im Sanierungsprozess von
Gebäuden ein. Dazu ist eine umfassende Qualifikation
notwendig. Die Erhöhung der Beratungskompetenz der
Handwerker ist deshalb eine wichtige Aufgabe.
55. Neue Weiterbildungsmaßnahmen für innovative Energietechniken
Der Bayerische Handwerkstag plant zur schnellen
Umsetzung von innovativen, energiesparenden Technologien im Gebäudebestand zusätzliche und neue
Weiterbildungsmaßnahmen für innovative Energietechniken im Sanierungsbereich (z. B. „Passivhaushandwerker“, Fachkraft für Mikro-Blockheizkraftwerke)
zu entwickeln.
56. Kampagnen und Veranstaltungsreihen für
Endkunden
Der Bayerische Handwerkstag wird dazu beitragen, die
Sanierungsquote im Gebäudebestand zu erhöhen. Mit
diesem Ziel wird der Bayerische Handwerkstag Veranstaltungsreihen mit Handwerkern durchführen, um
Endkunden über die Möglichkeiten und Vorteile der
energetischen Gebäudesanierung zu beraten (z. B.
Altbautage, Umweltmesse, Wärmepumpentag).
57. Informationsoffensive zur DBU-Kampagne
„Haus sanieren – profitieren“
Die Umweltberater der bayerischen Handwerkskammern informieren und werben bei den bayerischen
Handwerksbetrieben verstärkt für die Teilnahme an der
DBU-Kampagne „Haus sanieren - profitieren“.
58. Demonstrationsprojekt energieeffizientes
Gebäude
Die COPLAN AG wird in den Jahren 2010 und 2011
ein neues Bürogebäude als Demonstrationsobjekt für
nachhaltiges Bauen erstellen. Der Energieverbrauch
des Gebäudes soll 20 % unterhalb der Grenzwerte der
Energieeinsparverordnung liegen. Für die Beheizung
werden ausschließlich nachwachsende Rohstoffe
eingesetzt. Die in dem Objekt gewonnenen Erfahrungen mit umweltfreundlichen Konzepten und Anlagen
fließen in kommende Projekte ein und leisten einen
wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Energiebilanz
von Gebäuden. Das Projekt unterstützt die Empfehlungen des einschlägigen Planungsleitfadens von LfU
und OBB und soll insbesondere helfen, die darin enthaltenen „10 Gebote für energieeffiziente Bürogebäude“ zu verbreiten.
59. Optimierung der Energieeffizienz von Produktionshallen und Gebäuden
Die MAN Nutzfahrzeuge wird in seinen Produktionshallen die Belüftung und Beheizung optimieren. 5 % des
Energieverbrauchs des Standortes München können
dadurch gespart werden. Das entspricht ca. 4 500 t
CO2. Weitere Gebäude werden einem Energieeffizienzcheck unterzogen und Maßnahmenpläne zu
deren Verbesserung erstellt.
60. Informationen und Beratung für Handwerker,
Bauherren und Planer
Der Landesinnungsverband für das Bayerische Dach-
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
deckerhandwerk berät und informiert seine Mitgliedsbetriebe sowie Bauherren und Planer zu allen Fragen
rund um die energetische Sanierung. Hierzu werden in
Ergänzung zur telefonischen Beratung und Artikeln im
Verbandsorgan "Firstl-Report" Informationsbroschüren
zur kostenlosen Verteilung an Bauherren und Planer
entwickelt.
61. Zusammenarbeit mit Ämtern und Behörden
Gemeinsam mit Vertretern der für das gesamte Bauwesen zuständigen Ämter und Behörden bietet der
Landesinnungsverband für das Bayerische Dachdeckerhandwerk Fachveranstaltungen an, um alle im
Dachdeckerhandwerk in Bayern tätigen Betriebe für
die Notwendigkeit und Umsetzung von Maßnahmen
zur energetischen Optimierung von Gebäuden und
damit verbunden zum nachhaltigen Umweltschutz zu
sensibilisieren.
62. Zusammenarbeit mit Herstellern
Die Forschung und Entwicklung der Hersteller von
Materialien für Dach, Wand und Abdichtung basiert
nicht zuletzt auf den Erfahrungen und dem Wissen des
Dachdeckerhandwerks. Der Landesinnungsverband
für das Bayerische Dachdeckerhandwerk bringt sich
hierbei aktiv in die Diskussion um neuartige, umweltschonende Materialien, z. B. im Bereich der Dachziegel und Dachsteine ein.
63. Einbau von PV-Anlagen
Der Landesinnungsverband für das Bayerische Dachdeckerhandwerk setzt in seinem Seminarprogramm
einen Schwerpunkt auf umwelt- und umweltschutzspezifische Themengebiete. Hierzu werden unter anderem
herstellerneutrale Schulungen zu den Themen Photovoltaik-Anlagen und Solarthermie im Dach- und Fassadenbereich angeboten. Neben dem korrekten Einbau und der Wartung werden spezifische Kenntnisse
über Technik und Nutzen derartiger Anlagen vermittelt.
64. Pilotprojekt "Smart Metering im Wohnungsbau"
Die GBW AG München als eine der größten Wohnungsgesellschaften Süddeutschlands wird ein Pilotprojekt zur Technologie des "Smart Metering" umsetzen. Smart Metering ist ein Beitrag zum Klimaschutz,
da durch das intelligente Erfassen und Auswerten von
Energieverbrauchsdaten Mieter und Eigentümer von
Wohngebäuden in die Lage versetzt werden, ihr
Verbrauchsverhalten zu optimieren und damit Energie
zu sparen. Die GBW AG und die Bayerische Staatsregierung beabsichtigen in einer Wohnanlage mit ca. 250
Wohnungen in München ein entsprechendes Pilotprojekt umzusetzen und die Ergebnisse und Erfahrungen
der Studie der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
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65. Demonstration von Energieeffizienz und des
Einsatzes erneuerbarer Energieträger am Neubau
eines innovativen Forschungsgebäudes (DEENIF)
Die Bayerische Staatsregierung fördert den Neubau
eines innovativen Forschungsgebäudes als Beispiel für
das energieoptimierte Bauen der Zukunft. In dem neuen Demonstrationsgebäude werden die Forscher des
ZAE Bayern ihre Kompetenzen ausbauen und innovativen Ansätze verwirklichen. Regionale Unternehmen
können sich hier an den neuesten Erkenntnissen der
Energieforschung unmittelbar beteiligen und neue
Technologien verwerten. Der Neubau unter dem Projektnamen DEENIF soll innovative Technologien für
die effiziente Nutzung der Solarenergie, Wärmespeicherung, hocheffiziente Dämmung und Lichtnutzung
integrieren. Erhebliche Beiträge zur Gesamtinvestition
von 10 Mio. Euro leisten bayerische Unternehmen.
66. Unterstützung bei Planung, Finanzierung und
Umsetzung von energetischen Modernisierungen
Für den Sparkassenverband Bayern und die bayerischen Sparkassen stellt das Thema „Energetisches
Bauen und Sanieren“ einen Schwerpunkt für die
nächsten Jahre dar. Dies gilt sowohl für die betriebsökologische Eigenoptimierung der SparkassenGebäude selbst als auch für die umfangreiche Unterstützung der bayerischen Bevölkerung bei der Planung, Finanzierung und Umsetzung von energetischen
Modernisierungen der Privat- und Firmen-Gebäude.
67. Innovationen in der Bauindustrie - Forschung,
Entwicklung sowie Weiterbildung
Der Bayerische Bauindustrieverband e.V. hat als meinungsbildendes Gremium einen Arbeitskreis „Bau und
Energie“ mit folgenden Zielsetzungen etabliert:
• Der Bayerische Bauindustrieverband e.V. fördert
verstärkt Forschungsaktivitäten mit der Bauwissenschaft im Schwerpunktbereich Optimierung der Energieeffizienz. Ziel ist es, das hohe Innovationspotenzial
der bayerischen Bauindustrie bei energetischen Bauaufgaben zu stärken.
• Der Bayerische Bauindustrieverband e.V. fördert den
neuen „Stiftungslehrstuhl für energieeffizientes Bauen
und Planen – Forschung und Lehre von den baulichen
und energetischen Zusammenhängen“ an der Technischen Universität München. Ziel ist es, das Thema
energetisches Bauen und Planen in der Hochschulausbildung und in der verbandlichen Weiterbildung
noch stärker zu verankern und die Baubranche als
Nachhaltigkeitsbranche klar zu positionieren.
• Der Bayerische Bauindustrieverband setzt sich mit
seinen Mitgliedsunternehmen für die weitere Erforschung und die Weiterentwicklung von Innovationen
wie OPA (Offenporiger Asphalt) sogenannter Flüsterasphalt ein, mit dem Ziel Lärmemissionen deutlich zu
reduzieren.
Energieeffizienz im Produktionsprozess
1.3 Energieeffizienz im Produktionsprozess
Der sparsame und effiziente Umgang mit Energie spielt in Zukunft für Handwerk und Industrie eine immer größere Rolle. Energieeffizienzmaßnahmen dienen nicht nur dem Klimaschutz, sondern führen auch zu Kosteneinsparungen bei den Unternehmen und verbessern
damit deren Wettbewerbsfähigkeit und Standortsicherheit. Der intelligente Umgang mit
Energie ist ohne Alternative und unabdingbar für die ökonomische und ökologische Wertschöpfung der Zukunft. Staatsregierung und Wirtschaft sehen darin einen stimmigen zukunftsträchtigen Ansatz, den es durch gezieltes Handeln voranzubringen gilt. Wesentliche
Säulen sind dabei Forschung, Information und Kommunikation sowie Förderung. Das Zusagenpaket im Teil „Energieeffizienz im Produktionsprozess“ spiegelt diese drei Bereiche wider.
Initiierung und Finanzierung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten:
Die Bayerische Staatsregierung fördert z. B. den EnergieCampus Nürnberg (ECN), anwendungsnahe Energieforschungseinrichtungen wie das Applikations- und Technologiezentrum
(atz) in Sulzbach-Rosenberg sowie das Zentrum für angewandte Energietechnologien (ZAE)
in Garching, Erlangen und Würzburg, das Cluster Energietechnik, das Bayerische Energieforum sowie den Forschungsverbund BayFORETA, einen Forschungsverbund zur Energieeffizienz.
Gezielte Information und Kommunikation:
Wirtschaft und Staatsregierung arbeiten eng zusammen, z. B. bei der Erarbeitung hilfreicher
Informationsmaterialien, Berechnungstools und umfassender Internetangebote, bei der Planung und Durchführung von Informationsveranstaltungen sowie bei Informationskampagnen
für effiziente Energienutzung.
Kammern, Verbände und Innungen aus der Wirtschaft setzen ihre Aktivitäten verstärkt fort
z. B. bei der Energieberatung von Unternehmen, bei der Qualifizierung und Weiterbildung
von Energiemanagern in den Unternehmen sowie bei der Gründung von Unternehmensnetzwerken für Energieeffizienz.
Die Staatsregierung stellt den Energie-Atlas Bayern als Wissens- und Auskunftsplattform
rund um das Thema Energie bereit.
Finanzielle Förderung von konkreten Umsetzungsmaßnahmen
Die Bayerische Staatsregierung führt die finanzielle Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen fort, z. B. mit zinsgünstigen Darlehen aus dem Bayerischen Umweltkreditprogramm
für kleine und mittlere Unternehmen, mit Zuschüssen aus dem Programm Rationellere Energiegewinnung und -verwendung für kommunale Energieeinsparkonzepte und für Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie Demonstrationsprojekte von Unternehmen.
Projekte und Zusagen im Bereich Energieeffizienz im Produktionsprozess
68. Kampagnen zur Wissensvermittlung
Die Bayerische Staatsregierung führt Kampagnen zur
Verbreitung des Wissens über energieeffiziente Techniken durch. Es wird ein Informationsstand/eine Wanderausstellung zu energieeffizienten Produkten entwickelt.
69. Leitfäden zum Thema „Klima schützen - Kosten sparen“
Die Bayerische Staatsregierung wird die Leitfäden des
LfU zur Steigerung der Energieeffizienz entsprechend
dem technischen Fortschritt aktualisieren und ergänzen. Neue Leitfäden werden erstellt, z. B. Leitfaden
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
zum Ermitteln und Darstellen von Abwärmepotenzialen, Handlungsanleitung zur Einrichtung von Energieeffizienz-Tischen. Die Umweltberater der Handwerkskammern und IHKs unterstützen die Bayerische
Staatsregierung bei der Erstellung der Leitfäden, Kurzinformationen und Berechnungstools (z. B. Abwärmenutzung).
70. Interaktive Leitfäden und Checklisten
Die Bayerische Staatsregierung wird internetbasierte,
interaktive Leitfäden und Checklisten zur Information
über betrieblichen Umweltschutz und Energieeinsparund -effizienzpotenziale erstellen. Darüber hinaus
werden Berechungsmodule zum Erkennen und Berechnen von Energieeffizienzpotenzialen bereit gestellt, z. B. für elektrische Antriebe, technische Dämmung.
71. Informationskampagnen für effiziente Energienutzung
Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und
der Bayerische Handwerkstag unterstützen die Informationskampagnen des Landesamts für Umwelt (LfU)
für effiziente Energienutzung, insbesondere für innovative und wirtschaftliche Techniken, z. B. durch Bekanntmachen und Verteilen der Leitfäden, Verweis auf
wichtige Berechnungswerkzeuge wie zum Thema
„Effiziente Antriebe“, Organisation regionaler Informationsveranstaltungen mit dem LfU und gemeinsame
Kampagnen zu Green IT.
72. Verbreitung von PIUS (Produktionsintegrierter
Umweltschutz)
Die Bayerische Staatsregierung wird ein e-LearningSchulungsmoduls zur Aus-/Fortbildung von Beratern
zusammen mit den IHKs entwickeln und bereitstellen.
73. Zinsgünstige Darlehen
Die Bayerische Staatsregierung wird das Umweltkreditprogramm (UKP – Teilbereich Klimaschutz) zur
Finanzierung von Energieeffizienzmaßnahmen in KMU
mit zinsgünstigen Darlehen bis 2011 fortführen. Die
IHKs und Handwerkskammern werden ihre Unternehmen sowie im Rahmen von Infoveranstaltungen verstärkt auf das Bayerische Umweltkreditprogramm
(UKP– Teilbereich Klimaschutz) hinweisen. Über eine
Weiterführung des Programms wird im Rahmen der
Entscheidung über die Fortführung des Klimaprogramms 2020 Ende 2011 entschieden.
74. Anwendungsnahe Energieforschungseinrichtungen
Die Bayerische Staatsregierung wird das atz (Applikations- und Technologiezentrum) in SulzbachRosenberg weiter fördern. Die Energieeffizienz im
Produktionsprozess ist dort ein Schwerpunktthema.
75. Energieeffizienzkongress
Die Bayerische Staatsregierung wird im Rahmen des
Bayerische Energieforums mindestens 10 weitere
Kongresse und Foren durchführen.
76. Cluster Energietechnik und Energieforum
Das Cluster Energietechnik hat das Thema Energieeffizienz zu seinem Schwerpunktthema gemacht. Die
Bayerische Staatsregierung wird das Bayerische
Energieforum weiter fördern und den Bayerischen
Energiepreis weiter im 2-Jahres-Rhythmus vergeben.
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Besonderes Gewicht wird auf das Thema Energieeffizienz gelegt.
77. Programm Rationellere Energiegewinnung
und -verwendung (REV)
Die Bayerische Staatsregierung wird kommunale
Energieeinsparkonzepte und Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie Demonstrationsprojekte von
Unternehmen weiterhin mit Zuschüssen im Rahmen
des REV fördern.
78. Forschungsverbund zur Energieeffizienz
Die Bayerische Staatsregierung wird im Rahmen des
Klimaprogramms Bayern 2020 Forschungsverbünde
(z. B. BayFORETA für Energieeffiziente Technologien
und Anwendungen) bis 2011 weiter fördern. Schwerpunktthema sind Lösungen zur Energieeffizienz in
kleinen und mittleren Unternehmen. Über eine Weiterführung des Programms wird im Rahmen der Entscheidung über die Fortführung des Klimaprogramms
2020 Mitte 2011 entschieden.
79. Energieagenturen
Die Bayerische Staatsregierung wird die Einrichtung
von Energieagenturen als Ansprechpartner für Unternehmen und Bürger bei Energiefragen fördern. Ziel ist
in jeder Planungsregion eine Energieagentur.
80. Qualifizierung von EnergieManagern
Die IHKs werden weitere EnergieManager (IHK) zur
Steigerung der innerbetrieblichen Energieeffizienz in
Unternehmen ausbilden. Neben der Weiterbildung soll
die Vernetzung der EnergieManager gestärkt werden.
Um den Austausch zu verbessern, wird die IHK Nürnberg für Mittelfranken das elektronische Forum
www.energiemanager.ihk.de zu einer Plattform für
social networking ausbauen. Zusätzlich finden jährlich
Fachtagungen mit Erfahrungsaustausch statt.
81. Weiterbildungsmodule
Die IHKs bauen ihr Weiterbildungsangebot im Bereich
Energieeffizienz weiter aus. Maßgeschneiderte Lehrgänge wie der Energiebeauftragte (IHK), der DruckluftSpezialist (IHK) sowie der Spezialist für energieeffiziente Beleuchtungssysteme (IHK) erleichtern Unternehmen, insbesondere des produzierenden Gewerbes,
den Einstieg in das Energiemanagement bzw. vertiefen bereits vorhandene Kenntnisse.
82. Informieren durch Energiecoaching
Mit Betriebsbesuchen wird die IHK-Organisation im
Rahmen der durch die Bundesregierung geförderten
„Partnerschaft für Klimaschutz, Energieeffizienz und
Innovation“ ihre Mitgliedsunternehmen zu den Klimaund energiepolitischen Rahmenbedingungen und über
Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz in
Betrieben informieren. Unternehmen, die sich bisher
nur wenig mit dem Thema beschäftigt haben, sollen so
für die Wichtigkeit und die Vorteile einer höheren
Energieeffizienz sensibilisiert werden.
83. Informieren durch Veranstaltungen
Die IHKs informieren in zahlreichen Veranstaltungen
und Workshops, wie durch Steigerung der Energieeffizienz sowohl Energie als auch Kosten eingespart
werden können. Betrachtet werden sollen unter anderem die Themen Green-IT, Druckluft, Energieautoma-
Energieeffizienz im Produktionsprozess
tion, Beleuchtung, Kältetechnik, Intralogistik und Elektromobilität.
84. Informationsbereitstellung über Publikationen
Über Printmedien und das Internet geben die IHKs
wichtige Informationen zu den Themen Energieeffizienz und Klimaschutz an ihre Mitgliedsunternehmen
weiter. So ist etwa angedacht, den Energieeffizienzund Klimaschutzwegweiser sowie den FuE-Wegweiser
Energie und Umwelt neu aufzulegen. Das Angebot in
Form von Newslettern, Mitgliedszeitschriften, Merkblättern und anderen Publikationen soll auch in Zukunft
weiter ausgebaut werden.
85. Durchführen eines IHK-Unternehmenszirkels:
Kosten- und energieeffiziente Druckluftsysteme
Um das noch immer große Einsparpotenzial bei Druckluftanlagen weiter zu erschließen, wird die IHK Nürnberg für Mittelfranken einen Druckluftzirkel durchführen. Teilnehmende Unternehmen planen in mehreren
Workshops im Zeitraum eines halben Jahres unter
fachkundiger Anleitung Optimierungsmaßnahmen in
ihrem Betrieb. Neben den unmittelbaren Einsparungen
und der Weiterbildung findet auch ein fachlicher Austausch zwischen den Unternehmen statt. Die Ergebnisse des Zirkels werden für eine Aktualisierung des
Leitfadens „Druckluft effizient“ zur Verfügung gestellt.
86. IHK-Energieberatung
Die IHKs führen die IHK-Energieberatung fort, bei der
sie als erste Anlaufstelle die Unternehmen bei energierelevanten Fragestellungen beraten. Schwerpunkte
sind Emissionsminderung und Energieeinsparung,
Energieeinkauf, Entwicklung und Vermarktung von
innovativen energietechnischen Produkten, sowie
Förderprogramme wie das Umweltkreditprogramm.
87. KfW-Energieeffizienzprogramm
Als KfW-Regionalpartner im „Sonderfonds Energieeffizienz in KMU“ unterstützen die IHKs und Handwerkskammern in Bayern ihre Mitgliedsunternehmen bei der
Analyse ihrer Energieeffizienzpotenziale in der Produktion, sowie bei der Entwicklung von Konzepten und
Strategien zur Realisierung dieser Potenziale.
88. Erfassung und Darstellung von Abwärmepotenzialen
Die IHKs sowie die Handwerkskammern werden ihre
Mitgliedsunternehmen für das Thema Abwärmenutzung/Abwärmevermarktung sensibilisieren und dafür
werben, dass die Unternehmen ihre zur Abgabe verfügbare Abwärme ggf. nach der Methodik des Leitfadens des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt
und Gesundheit ermitteln und für die Veröffentlichung
im Energie-Atlas Bayern ggf. auch als standardisierter
Geodatendienst nach den Vorgaben der Geodateninfrastruktur Deutschland zur Verfügung stellen. Der
Leitfaden des StMUG wird darüber hinaus in Ausbildungsprogrammen wie z. B. „EnergieManager (IHK)"
zur Verfügung gestellt.
89. Förderung des Einsatzes erneuerbarer Energien
Der Landesinnungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk wird seine Mitgliedsbetriebe in Fortsetzung der langfristigen Energiemanagementstrategie
verstärkt zum Thema „Erneuerbare Energien“ – insbesondere der Kraft-Wärme-Kopplung – informieren und
in Zusammenarbeit mit führenden Anbietern dieser
Technologien einen Beitrag zur Reduzierung der CO2Emissionen leisten.
90. Förderung der Abwärme-Nutzung
Der Landesinnungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk wird im Rahmen der Umsetzung des
Energieeffizienzprogramms verstärkt seine Mitgliedsbetriebe für die Abwärme-Nutzung (speziell bei Kälteanlagen und Öfen) sensibilisieren und über die Betriebsberatungen, Seminare, Tagungen und Sonderinformationen für den Einsatz diesbezüglicher Technologien werben.
91. Leitfaden Energieeffizienz im Maschinenbau
Unter Projektleitung der IHK Nürnberg für Mittelfranken
wird die ITQ GmbH mit rund zehn weiteren Unternehmen in zwölf Workshops einen Leitfaden Energieeffizienz im Maschinenbau erstellen. Der geplante Leitfaden soll Hersteller von Maschinen und Anlagen unterstützen, während der Entwicklung strukturiert das
Thema Energieeffizienz zu berücksichtigen.
92. Motivationsbroschüre für Energiemanagement in KMU
Die Bayerische Staatsregierung und der Bayerische
Industrie- und Handelskammertag werden eine praxisnahe Handlungsanleitung als Motivationsbroschüre für
kleine und mittlere Unternehmen erstellen, um durch
Einführung von Energiemanagement in diesen Betrieben wirtschaftliche, aber bisher ungenutzte Einsparpotenziale zu erschließen.
93. Informations- und Qualifizierungsoffensive
der IHKs
Die Bayerische Staatsregierung unterstützt die Aktivitäten der IHKs in Bayern zur systematischen Information und zum Know-how-Aufbau in der gewerblichen
Wirtschaft, welche diese im Rahmen des von der Klimaschutzinitiative der Bundesregierung geförderten
"Partnerschaft für Klimaschutz, Energieeffizienz und
Innovation" durchführen und wird Informationsmaterialien beitragen und sich an Informationsveranstaltungen
beteiligen.
94. Informationsveranstaltungen
Die Bayerische Staatsregierung wird gemeinsam mit
dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag
und mit dem Bayerischen Handwerkstag die Verbreitung des Wissens über Energieeffizienz im Produktionsprozess unterstützen. Hierzu werden ca. 70 gemeinsame Informationsveranstaltungen durchgeführt
(2 pro Jahr und Regierungsbezirk).
95. Verbreitung hocheffizienter Heizungsumwälzpumpen
Die Bayerische Staatsregierung und der Bayerische
Handwerkstag werden die Handwerker (z. B. Spengler,
Installateure, Heizungs-, Behälter-, Apparate-, Ofenund Luftheizungsbauer) umfassend informieren, so
dass sie beim Kunden grundsätzlich Heizungsumwälzpumpen mit der Energieeffizienzklasse A einbauen
bzw. dem Kunden empfehlen, wenn nicht technische
Gründe oder der ausdrückliche Wunsch des Kunden
entgegenstehen.
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
96. Aktive Unterstützung der Informationsveranstaltungen und Qualifizierungsoffensive in den
relevanten Siemens-Betrieben in Bayern
Die Siemens AG wirkt aktiv bei ihren relevanten bayerischen Betrieben darauf hin, dass die Qualifizierung
der Mitarbeiter zum Energiemanagement verbessert
wird, u. a. durch Teilnahmen an der Informations- und
Qualifizierungsoffensive der IHKs und deren Informationsveranstaltungen.
97. Netzwerke Energieeffizienz/ Energieeffizienztische
Die Bayerische Staatsregierung wird eine Handlungsanleitung zur Initiierung von EnergieeffizienzNetzwerken bereitstellen, die bayerischen Industrieund Handelskammern und die bayerischen Handwerkskammern werden ihre Mitgliedsunternehmen
über die Vorteile entsprechender Netzwerke informieren und motivieren, solche auch selbst aufzubauen.
98. Primärenergieeinsparung durch Wärmeverbundsysteme
Die Messe München GmbH prüft die Realisierung
eines Wärmeverbundssystems Messe München mit
der Geothermie Riem mit dem Ziel einer Primärenergieeinsparung von 6 000 MWh/a.
99. Umrüstung von Dauerlichtquellen zur Reduzierung des Stromverbrauchs
Die Messe München GmbH reduziert den Stromverbrauch durch Umrüstung von Dauerlichtquellen
(z. B. Fluchtwegbeleuchtungen) auf LED-Technik.
100. Energie Effizienzprogramm für Lieferanten
Die Siemens AG strebt an, das im Jahr 2008 als Bestandteil des 1. Globalen Umweltprogramms gestartete
Energieeffizienzprogramm (Ziel: Steigerung der Energieeffizienz um 20 % relativ zum Umsatz) auch auf die
Lieferkette auszudehnen.
101. Energieeinsparungen durch Teilnahme an
Energieeffizienz-Netzwerk
Die Schreiner Group GmbH & Co. KG beteiligt sich am
Energieeffizienz-Netzwerk München-Oberbayern und
spart Energie durch Optimierung der haustechnischen
Anlagen ein.
102. Maßnahmen zur Senkung von Umweltlasten
Die HAVI Global Logistics GmbH plant mehrere Maßnahmen zur Senkung von Umweltlasten und Betriebskosten. So werden Vorhaben zur Einsparung von
Energie durch die Einführung eines neuen Energiemanagementsystems, die Erzeugung von alternativer
Energie (Photovoltaikanlage mit 7 000 m²) sowie die
Erprobung eines neuen Bifuel-Test-LKWs umgesetzt.
103. Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz
Die BAYERNOIL Raffineriegesellschaft wird die heute
schon gute Energieeffizienz des Raffinerieverbunds
durch den Einsatz von energieeffizienterem Equipment
und den forcierten Wärmeaustausch zwischen Prozessanlagen weiter verbessern und beabsichtigt damit
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bis 2014 im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz im sog. „Solomon Raffinerie-Benchmark“ einzunehmen. Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen wird
BAYERNOIL den CO2-Ausstoß im genannten Zeitfenster um ca. 90 000 t pro Jahr verringern und damit einen erheblichen Beitrag zur Emissionsreduzierung
liefern.
104. Kalttest von Motoren in Nürnberg
Im Motorenwerk der MAN Nutzfahrzeuge AG in Nürnberg werden Motoren im Verlauf des Produktionsprozesses getestet. Für Common Rail-Motoren der Baureihe D 08 wird dazu seit 2007 bereits das Kalttestverfahren genutzt, bei dem der Motor ohne den Verbrauch
von Diesel überprüft wird.
Für die Motorbaureihe D 20/26 soll ab Sommer 2010
dieses Verfahren ebenfalls eingeführt werden. Es
werden dann 1 000 000 Liter Dieselkraftstoff und ca.
3 000 t CO2 pro Jahr eingespart.
105. Energieeffizienz in der mechanischen Fertigung in Nürnberg
Im Motorenwerk der MAN Nutzfahrzeuge in Nürnberg
wird durch ein bereichsübergreifendes Projekt zwischen Facilitymanagement, Produktion und verschiedenen Lieferanten (Anlagen- und Hilfsstofflieferanten)
die Energieeffizienz der mechanischen Fertigung, d. h.
der Energieverbrauch je Fertigungsstunde bis 2012 um
15 % reduziert werden.
Hierzu werden in mehreren Teilprojekten
• ein gezieltes Kennzahlensystem zum wöchentlichen
Energieeinsatz aufgebaut,
• der Strom- und Druckluftverbrauch, speziell in betriebsfreien Phasen, reduziert,
• der Einsatz von Hilfsstoffen (Emulsionen und Öle)
nach Energieeffizienz optimiert,
• bei Neuinvestitionen die Anlagen mit energieeffizienten Komponenten und Funktionen ausgestattet.
106. Impulsprogramm für Unternehmen
Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. Landesstelle Bayern (ZVEI Bayern) stellt
dar, dass der Einsatz von modernsten Technologien
sich nicht nur klimapolitisch sondern auch betriebswirtschaftlich rechnet. Nach Berechnungen des ZVEI sind
Energieeinsparungen bis zu 70 Prozent möglich. Diesen Zusammenhang wird der ZVEI Bayern auch in
Zukunft in das öffentliche Bewusstsein hineintragen.
Der ZVEI Bayern setzt sich dafür ein, ein zeitlich befristetes Impulsprogramm für Unternehmen, die in
energieeffiziente Technologien investieren, aufzusetzen.
107. Energiesparkonzepte für bayerische KfzWerkstätten
Der Landesinnungsverband des Bayerischen KfzTechnikerhandwerks wird innerhalb der Laufzeit des
Umweltpaktes mindestens 160 Kfz-Werkstätten zur
Förderung des effizienten Energieeinsatzes in ihren
Werkstätten im Rahmen der technischen Betriebsberatung besuchen und in schriftlicher Form entsprechende
Energiesparkonzepte für diese erstellen.
Alternative Antriebstechnologien und E-Mobilität
1.4 Alternative Antriebstechnologien und E-Mobilität
Die umweltverträgliche Gestaltung des Verkehrs ist eine gesellschaftspolitische Daueraufgabe. Dabei rücken die Abhängigkeit vom Erdöl, die notwendige Reduktion des CO2-Ausstoßes
und anderer Immissionsbelastungen, insbesondere in den Städten sowie alternative Antriebe
zunehmend in den Fokus des öffentlichen Interesses.
Nach Angaben der Automobilindustrie gingen in Deutschland die verkehrsbedingten CO2Emissionen von 1999 bis 2007 um knapp ein Fünftel zurück. Das bedeutet ein Minus von
31 Millionen Tonnen – mehr als in jedem anderen Industrieland. Dieser Trend setzte sich laut
Kraftfahrt-Bundesamt 2009 fort: Der durchschnittliche Emissionswert der 2009 neu zugelassenen Pkw ging um 6,4 Prozent auf 154,2 g CO2/km zurück; 11,8 Prozent der fabrikneuen
Pkw lagen im Jahr 2009 unter der 120 g CO2/km-Grenze.
Diese positive Entwicklung gilt es weiter fortzusetzen. Zugleich erfordert die langfristige Sicherung der Mobilität hocheffiziente Fahrzeuge, die mit alternativen Energien betrieben werden können. Die Bayerische Staatsregierung sieht mit der Automobilindustrie neben der weiteren Verbesserung der klassischen Verbrennungsmotoren in der Entwicklung elektrischer
Antriebe (Hybrid-, Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeuge) mittelfristig großes Potenzial zur
Verringerung der Abhängigkeit von Erdöl als Energieträger sowie zur Reduzierung von CO2und lokalen Schadstoffemissionen.
Die erfolgreiche Einführung innovativer Technologien bedarf einer umfangreichen Erprobung
und einer technischen Weiterentwicklung im Sinn der Marktvorbereitung. Auf Bundesebene
wird deshalb im Rahmen des Konjunkturpakets II „Pakt für Wachstum und Stabilität“ u. a. die
anwendungsorientierte Forschung und experimentelle, marktorientierte Entwicklung im Bereich Mobilität gefördert. Die Bayerische Staatsregierung ergänzt diese Bemühungen durch
die „Zukunftsoffensive Elektromobilität“. Damit soll die Entwicklung Bayerns zu einem Leitmarkt für Elektromobilität beschleunigt werden.
Ein schneller Strukturwandel ist zwar aufgrund der langen Nutzungsdauer der Fahrzeuge der
heutigen Generation, der derzeit noch hohen Produktions- und damit Anschaffungskosten für
Fahrzeuge mit alternativen Antrieben sowie der noch auszubauenden EnergieversorgungsInfrastrukturen weder bei den Neuzulassungen noch beim Kfz-Bestand zu erwarten. Jedoch
ist Bayern mit seiner exzellenten Forschungslandschaft, seiner innovativen Automobilindustrie, seinem soliden Kraftfahrzeuggewerbe und seinen leistungsfähigen Energieversorgern für
die Entwicklung alternativer Antriebe und der dazugehörigen Infrastrukturen gut aufgestellt,
um die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern.
Eine umweltfreundliche Mobilität verlangt eine CO2-arme und effiziente Energieversorgung.
Sie ist wesentliche Voraussetzung für die Nutzung der Klimaschutz-Potenziale der Elektromobilität.
Alternative Antriebe gehören mittelfristig zur Zukunft. Industrie, Wissenschaft und Staat müssen ihre Kräfte bündeln, um ihnen zum Durchbruch zu verhelfen. Die im Rahmen des Umweltpaktes IV abgegebenen Zusagen von Staat und Wirtschaft unterstützen diesen Prozess.
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
Projekte und Zusagen im Bereich Alternative Antriebe und E-Mobilität
108. Unterstützung alternativer Antriebsarten
Die Bayerische Staatsregierung sieht in den alternativen Antriebstechnologien und insbesondere in der
Elektromobilität ein großes Potential für den Ausbau
des Technologie- und Industriestandortes Bayern. Sie
wird daher sinnvolle Bemühungen unterstützen, die
der Umsetzung dieses Potenzials dienen.
109. Marktreife für Elektromobilität
Es sind noch erhebliche Anstrengungen und Fortschritte erforderlich, um die Alltagstauglichkeiten insbesondere der Elektromobilität im Straßenverkehr zu erreichen. Die Bayerische Staatsregierung unterstützt daher Bemühungen, die der Erreichung dieses Ziels
dienen.
110. Rahmenbedingungen für Entwicklungen
schaffen
Alternative Antriebstechnologien erfordern die Entwicklung und Implementierung der dazu erforderlichen
Infrastrukturen. Die Bayerische Staatsregierung wird
sowohl gegenüber der Bundesregierung als auch im
eigenen Zuständigkeitsbereich darauf hinwirken, dass
zu schaffende Rahmenbedingungen rechtzeitig erarbeitet werden und diese Entwicklung unterstützt wird.
111. Schonung der Ressource Erdöl; Verbesserung des Umweltschutzes
Die Bayerische Staatsregierung wird im Sinn strikter
Technologieneutralität sinnvolle Bemühungen zur
Schonung der Ressource Erdöl und zur Verbesserung
des Umweltschutzes unterstützen.
112. Entwicklung alternativer Antriebe und dazu
gehörender Infrastruktur
Die Bayerische Staatsregierung wird Ergänzungen und
weitere Schwerpunktbildungen in der Wissenschaft zur
Entwicklung alternativer Antriebe und der dazu gehörenden Infrastrukturen implementieren.
113. Normierung und Standardisierung für energieeffiziente Fahrzeuge
Um die globale Wettbewerbsfähigkeit der Fahrzeugindustrie für energieeffiziente Fahrzeuge zu gewährleisten, wird die Bayerische Staatsregierung in enger
Abstimmung mit den Fahrzeugherstellern Bemühungen der Europäischen Kommission unterstützen, einen
umfassenden Rahmen für den Binnenmarkt und die
Normierung und Standardisierung für saubere und
energieeffiziente Fahrzeuge zu schaffen. Die Schwerpunkte sollten dabei insbesondere auf der Fahrzeugsicherheit und Maßnahmen bezüglich der Schnittstellen
zwischen Fahrzeug und Netzinfrastruktur liegen.
114. Ausbau CO2-freie Stromerzeugung
Die Zukunft klimaverträglicher Mobilität liegt in der
Kombination von Elektromobilität und CO2-frei erzeugtem Strom. Die Bayerische Staatsregierung wird darauf hinwirken, dass die bisherige sehr hohe CO2-freie
Stromerzeugung in Bayern gesichert und mit erneuerbaren Energieträgern ausgebaut wird.
115. Ausbau Elektro- und Gastankstellennetz
Die Bayerische Staatsregierung wirkt darauf hin, dass
das Netz von Elektro- und Gastankstellen ausgebaut
wird.
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116. (Anschub-) Finanzierung der Ladeinfrastruktur für Haushalte und Betriebe
Die Bayerische Staatsregierung wird anregen, zur
(Anschub-)Finanzierung der Ladeinfrastruktur im Bereich privater Haushalte sowie interessierter Betriebe
KfW-Fördermittel freizugeben.
117. Wettbewerbsneutrale Reduktion der CO2Emissionen in der Automobilbranche
Die Bayerische Staatsregierung setzt sich dafür ein,
dass die Reduktion der CO2-Emissionen in der Automobilbranche wettbewerbsneutral, technisch realistisch und umweltpolitisch effizient umgesetzt wird.
118. Förderung einzelbetrieblicher Forschungsprojekte und Kooperationsvorhaben im Bereich der
Elektromobilität
Im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten wird die
Bayerische Staatsregierung die Förderung einzelbetrieblicher Forschungs- und Entwicklungsprojekte und
Kooperationsvorhaben mit hohem Innovationsgehalt
im Bereich der Elektromobilität auch über die Jahre
2009 und 2010 hinaus fortführen.
119. Unterstützung des Ausbaus der Infrastruktur
des Fraunhofer IISB
Die Bayerische Staatsregierung unterstützt den Ausbau der Infrastruktur des Fraunhofer IISB mit Standorten in Erlangen und Nürnberg mit 10 Mio. Euro, um die
Aktivitäten dieser international führenden Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Leistungselektronik
und Antriebstechnik für Hybrid- und Elektrofahrzeuge
weiter zu stärken.
120. „Kompetenzatlas Elektromobilität Bayern“
Die Bayerische Staatsregierung erstellt in Zusammenarbeit mit der Bayern Innovativ GmbH einen „Kompetenzatlas Elektromobilität Bayern“ in dem die bayerischen Kompetenzen im Bereich Elektromobilität insbesondere als Datenbasis zur schnellen und zielgerichteten Bildung von Projektkonsortien sowie zur Beschleunigung von Entwicklungstätigkeiten und Kooperationen
zur Fortentwicklung des Technologiestandortes Bayern
auf einer Internet-basierten Plattform dargestellt werden.
121. Einsatz von Elektrofahrzeugen als Dienstfahrzeug
Die Bayerische Staatsregierung wird bei der Beschaffung von Dienstfahrzeugen, wo sinnvoll möglich und
wirtschaftlich vertretbar, dem Einsatz von Elektrofahrzeugen Vorrang einräumen.
122. Unterstützung der Markteinführung von Elektrofahrzeugen
Die Bayerische Staatsregierung prüft, welche sonstigen Vorschriften (z. B. bau, steuer- bzw. verkehrsrechtlicher Art) angepasst werden müssen, um für die
Nutzung von Elektrofahrzeugen im öffentlichen Verkehrsraum Anreize zu schaffen, wie die Versorgung
der Elektrofahrzeuge mit Strom aus erneuerbaren
Energiequellen sichergestellt und erleichtert und die
Markteinführung von Elektrofahrzeugen unterstützt
werden kann. Darüber hinaus wird die Staatsregierung
die Arbeiten in den Modellregionen zur E-Mobilität
Alternative Antriebstechnologien und E-Mobilität
beobachten und gemeinsam mit den Kommunen Lösungen für auftretende Probleme suchen.
123. Fahrerassistenzsysteme bei Audi-Modellen
2011 werden in den meisten Audi-Modellen Fahrerassistenzsysteme, wie beispielsweise der Bordcomputer
mit Effizienzprogramm, eingesetzt, die den Fahrer bei
einer effizienten Fahrweise und effizientem Fahrbetrieb
unterstützen. Je nach Fahrprofil sind dadurch bis zu
15 % CO2-Einsparung möglich.
124. Modellvarianten der Audi AG
Audi hat bereits heute 50 Modellvarianten unter
140g/CO2 und 15 Modellvarianten unter 120g/CO2 im
Markt. Bis 2015 plant Audi mehr als 50 Modellvarianten unter 120g/km CO2 anzubieten. Zur weiteren Reduzierung der CO2-Emissionen wird Start/Stopp bis
2014 in 2/3 der Modellvarianten in Europa eingeführt.
125. Weiterbildung zur Elektrofachkraft bei der
Audi AG
Gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer
(IHK) und der Berufsgenossenschaft hat Audi die Weiterbildung zur Elektrofachkraft (EFK) Fahrzeugtechnik
erarbeitet. Die ersten 24 Mitarbeiter haben im April das
Zertifikat EFK Fahrzeugtechnik erhalten.
In 2010 werden weitere 130 Mitarbeiter (davon 28
Azubi Kfz-Mechatroniker) den EFK Abschluss erwerben. Ab 2011 plant Audi jährlich 100 (davon 30 Azubi)
Mitarbeiter zur Elektrofachkraft weiterzubilden.
Seit 2010 absolviert jeder ausgelernte KFZMechatroniker die Qualifizierung Elektrofachkraft für
festgelegte Tätigkeiten.
126. Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter für alternative Antriebstechnologien bei Audi
Audi hat bisher 484 zusätzliche Mitarbeiter in allen
Geschäftsbereichen für Kompetenzaufbau, Projektorganisation und Serienentwicklung Hybrid- /E-Fahrzeuge genehmigt. Über 500 Mitarbeiter arbeiten damit in
Kürze bei Audi zu 100 % an der Elektrifizierung – zzgl.
vieler, die sich zu einem Teil ihrer Arbeit diesem Thema widmen.
127. Hybridvariante bei Baureihen A8 und Q5 der
Audi AG bis 2012
Audi wird bis 2012 in den Baureihen A8 und Q5 eine
Hybridvariante einführen, weitere Modelle werden
folgen. Damit kann im Vergleich zu konventionell angetriebenen Modellvarianten eine CO2-Reduktion von bis
zu 20 % erreicht werden.
128. "Forschungsprojekt e-performance" der Audi
AG
Audi hat im Oktober 2009 das "Forschungsprojekt eperformance" gegründet, das bis Oktober 2012 laufen
wird. In dem Verbundprojekt (gemeinsam mit RWTH
Aachen und weiteren Hochschulpartnern sowie Fraunhofer, u. a.) wird ein ganzheitlicher Entwicklungsansatz
"Elektromobilität" verfolgt. Mit dem "Forschungsprojekt
e-performance" unterstreicht Audi sein nachhaltiges
Vorgehen in der Forschung und Entwicklung im Bereich der Elektromobilität – von der Bearbeitung grundlegender technischer Fragestellungen und dem Aufbau
von Know how, bis hin zur strategischen Einbindung
von Hochschulen, werden sämtliche Themen rund um
das elektrifizierte Fahrzeug betrachtet.
129. Flottenversuch der Audi AG mit e-Fahrzeugen
in Deutschland
Die AUDI AG strebt für das Jahr 2010 einen Flottenversuch in Deutschland mit vorläufig 20 e-Fahrzeugen
an. Dieser dient dazu, notwendige Parameter für die
Elektromobilität aufzuzeigen und zu klären. Die Versuchsflotte wird auf andere Märkte ausgeweitet, um
Anforderungen an die Infrastruktur und Erwartungen
verschiedener Kunden früh im Entwicklungsprozess zu
berücksichtigen.
130. Audi-Modelle mit CNG-Antrieb
Die AUDI AG beabsichtigt, bis zum Jahre 2017 Fahrzeug-Modelle mit CNG Antrieb (compressed natural
gas) auf den Markt zu bringen, um damit pro Fahrzeug
25 % weniger CO2 Emissionen zu erzeugen als mit
einem vergleichbaren benzingetriebenen Modell.
131. Weltweite Reduzierung der CO2-Emissionen
der BMW Flotte um weitere 25 Prozent bis 2020
gegenüber dem Jahr 2008
Durch eine konsequente Weiterentwicklung der Antriebs- und Fahrzeugtechnologie strebt die BMW
Group weltweit eine Reduzierung der CO2-Emissionen
der BMW Flotte um weitere 25 Prozent bis 2020 gegenüber dem Jahr 2008 an.
132. Elektroauto Mega City Vehicle der BMW
Group
Die BMW Group wird mit dem Mega City Vehicle noch
in der Laufzeit des Umweltpaktes ein in Serie produziertes Elektroauto auf den Markt bringen. Die Produktion innovativer CFK-Komponenten in den BMW Werken ist ein Beispiel für die Innovationsleistung der
bayerischen BMW-Standorte.
133. MINI E Pilotprojekt der BMW Group in der
Modellregion München
Die BMW Group erweitert und vertieft das in 2008
begonnene Pilotprogramm zur realen Nutzung von
Elektrofahrzeugen, um ein möglichst übergreifendes
Verständnis der gesamten Parameter der Elektromobilität zu gewinnen. Ab September 2010 startet ein MINI
E Pilotprojekt in der Modellregion München. Gemeinsam mit den Projektpartnern Siemens und SWM erfolgt hier die Untersuchung des Aufbaus einer gemeinsamen Infrastruktur.
134. Unterstützung der Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2018
Die BMW Group unterstützt die Bewerbung von München und Garmisch-Partenkirchen für die Olympischen
Winterspiele 2018 durch die Bereitstellung von Elektrofahrzeugen für die Bewerbungsgesellschaft.
135. MAN Nutzfahrzeuge AG startet europaweiten
Kunden-Einsatz mit emissionsarmen HybridStadtbussen im ÖPNV
Die MAN Nutzfahrzeuge AG startet noch im Sommer
2010 mit einem europaweiten Kunden-Einsatz mit
emissionsarmen Hybrid-Stadtbussen im ÖPNV in
Ergänzung zu den heutigen Bustypen. Die Bremsenergie beim Einfahren in die Haltestelle wird für den
nächsten Beschleunigungsvorgang genutzt. Ein Start
Stopp-System garantiert ein geräuscharmes und emissionsfreies Verweilen in der Haltestelle. Das Anfahren
aus der Bushaltestelle erfolgt rein elektrisch, abgasfrei
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
und geräuscharm. MAN erreicht dabei eine signifikante
CO2-Reduktion von bis zu 30 % gegenüber einem
herkömmlichen Verbrennungsmotor.
136. MAN Nutzfahrzeuge AG bietet EEV-Standard
Die MAN Nutzfahrzeuge AG bietet für fast alle Fahrzeug- und Motorbaureihen den EEV-Standard an, der
die gesetzlich vorgeschriebene Euro V-Norm übererfüllt und in bestimmten fahrdynamischen Testzyklen
eine deutlich geringere Partikelemission gewährleistet.
MAN arbeitet dabei sowohl mit offenen als auch geschlossenen Partikelfiltersystemen (MAN PM Kat für
Lkw, CRT Systeme im Busbereich).
137. Umweltfirmen-Informationssystem UMFIS der
IHKs
Die bayerischen Industrie- und Handelskammern
schaffen Markttransparenz in den Bereichen Elektromobilität / Alternative Antriebstechnologien, indem sie
das bewährte Umweltfirmen-Informationssystem UMFIS um entsprechende Rubriken erweitern. Hierdurch
wird eine professionelle Internet-Recherche ermöglicht, die Hersteller, Händler, Dienstleister und Hochschulen mit detaillierten Tätigkeitsbereichen umfasst.
138. Netzwerk zum Thema Elektromobilität
Die nordbayerischen IHKs aus Nürnberg, Bayreuth
und Würzburg gründen ein Netzwerk zum Thema
Elektromobilität, in dem Technologieanbieter, Infrastrukturbetreiber und Hochschulen mitwirken. Hierdurch sollen die regionale Zusammenarbeit verbessert
und Kooperationsprojekte initiiert werden.
139. Pilotprojekt "Grüne Logistik"
Mit dem Pilotprojekt "Grüne Logistik" initiiert die IHK
Nürnberg für Mittelfranken in Kooperation mit der Stadt
Nürnberg, der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg sowie fünf namhaften Getränkespeditionen eine
beispielgebende Kooperation. Durch intelligente firmenübergreifende Konfektionierung und Routenplanung und auch dem Einsatz von alternativer Antriebstechnik (z. B. Elektro- bzw. Gasfahrzeugen) in der
Innenstadt sollen Lärm und Emissionen in der Nürnberger Altstadt vermindert werden. Das Konzept soll
bei Erfolg auf andere Branchen und überregional ausgeweitet werden. Das Projekt wird durch die Bayerische Staatsregierung gefördert.
140. Netzintegration der Elektromobilität
Die ENERGIEregion Nürnberg e.V. und die IHK Nürnberg für Mittelfranken fördern in Kooperation die Netzintegration der Elektromobilität. Dies geschieht durch
Fachveranstaltungen, Kooperationsforen mit Anbietern
und Anwendern sowie durch Initiierung von Pilotprojekten in den Bereichen Smart Metering und Smart Grids.
141. Erweiterung des Netzwerks Erneuerbare Energien Westmittelfranken
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken sowie die Handwerkskammer Mittelfranken erweitern zusammen mit
Partnern aus Politik und Verwaltung das Netzwerk
Erneuerbare Energien Westmittelfranken um die Themen Elektromobilität und Biotreibstoffe. Im Rahmen
der regelmäßigen Energietage sollen diese Themen
der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden.
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142. Kompetenzaufbau zum Thema Elektromobilität
Die IHKs, die Handwerkskammern und die Landesinnungsverbände (Kfz-, Elektro-, Zweiradmechaniker)
unterstützen in enger Abstimmung mit den Betrieben
den zur Umsetzung des Nationalen Entwicklungsplans
Elektromobilität der Bundesregierung erforderlichen
Kompetenzaufbau durch Informationsveranstaltungen,
Aus- und Weiterbildungslehrgänge sowie den Aufbau
von Kompetenzzentren.
143. Bundesweiter Erfahrungsaustausch
Die IHKs, die Handwerkskammern und die Landesverbände mit ihren Innungen unterstützen ihre Betriebe
bei der Entwicklung und Markteinführung innovativer
Produkte, Prozesse und Dienstleistungen im Bereich
alternativer Antriebe und Elektromobilität. Dabei wird
auch ein bundesweiter Erfahrungsaustausch über das
Kompetenznetzwerk des Handwerkes
(www.BISTECH.de) bzw. die deutschlandweiten Arbeitskreise der Industrie- und Handelskammern angestrebt.
144. Möglichkeiten der Produktpräsentation
Die IHKs und die Handwerkskammern bieten ihren
Betrieben in Kooperation mit Bayern International,
Bayern Handwerk International und Bayern Innovativ
kostengünstige Möglichkeiten, sich und ihre Produkte
aus dem Bereich alternative Antriebstechnologien als
Mitaussteller auf Gemeinschaftsständen zu präsentieren.
145. Austausch zwischen Betrieben und Forschungseinrichtungen
Die IHKs und die Handwerkskammern unterstützen
den Austausch von Betrieben mit Forschungseinrichtungen sowie die Anbahnung von Kooperationsprojekten im Bereich alternativer Antriebstechnologien.
146. Identifikation und Kommunikation von Pionierleistungen
Die Handwerkskammern und Landesinnungsverbände
(Kfz-, Elektro-, Zweiradmechaniker) identifizieren und
kommunizieren Pionierleistungen des Handwerks über
Best-Practice-Beispiele bei der Entwicklung und auch
Nutzung innovativer Produkte, Prozesse sowie Dienstleistungen. Sie unterstützen die Betriebe damit bei der
Umsetzung innovativer Ideen, bei ihrer Integration in
bayernweite Initiativen und motivieren diese auch zum
Beitritt zum Umweltpakt.
147. Förderung der Einführung neuer Mobilitätskonzepte
Die Handwerkskammern und Landesinnungsverbände
(Kfz-, Elektro-, Zweiradmechaniker) fördern die Einführung neuer Mobilitätskonzepte durch Beratung der
Betriebe, die sich um den Aus- und Aufbau von Infrastrukturen, Vertriebs- und Servicestützpunkten oder
auch Beschaffungsverbünden bemühen.
148. Einsatz von Vorführ-Fahrzeugen
Die bayerischen Handwerkskammern und Landesinnungsverbände (Kfz-, Elektro-, Zweiradmechaniker)
vermitteln zwischen den Herstellern und insbesondere
den Werkstätten im ländlichen Raum, um auch außerhalb der Ballungszentren durch den Einsatz von Vorführ-Fahrzeugen die Elektromobilität erlebbar zu ma-
Alternative Antriebstechnologien und E-Mobilität
chen und damit dazu beizutragen, Vorbehalte gegen
diese neue Technologie zu überwinden.
149. Kompetenzaufbau im Bereich der Elektromobilität
Audi, BMW und MAN unterstützen in enger Abstimmung mit den (Kfz)-Handwerksbetrieben und den
bayerischen Wirtschaftskammern und Verbänden den
erforderlichen Kompetenzaufbau im Bereich der Elektromobilität. Durch Informationsveranstaltungen, Ausund Weiterbildungslehrgänge sowie den Aufbau von
Kompetenzzentren, werden die bayerischen Automobil- und Nutzfahrzeughersteller die (Kfz-) Handwerksbetriebe bzw. Niederlassungen fokussiert und schrittweise für die neuen Technologien qualifizieren.
150. „Bayerisches Technologiezentrum für elektrische Antriebstechnik"
Um den Wissenstransfer von der Hochschule in die
industrielle Praxis zu beschleunigen, errichtet die Bayerische Staatsregierung ein „Bayerisches Technologiezentrum für elektrische Antriebstechnik" in Nürnberg mit dem Ziel, die Entwicklung innovativer elektrischer Antriebskonzepte und der zugehörigen Produktionstechnologien zu fördern sowie die gewonnenen
Erkenntnisse in industrielle Anwendungen zu übertragen. Die Finanzierung des Vorhabens beträgt 9 Mio.
Euro. In Ergänzung dazu unterstützen die Wirtschaftskammern den Technologie- und Wissenstransfertransfer zwischen dem E-Drive-Center und bayerischen
Unternehmen u. a. durch die Anbahnung von Kooperationsprojekten.
151. Vertiefung des Schwerpunkts Elektromobilität
im Rahmen der Cluster-Offensive Bayern
Die Bayerische Staatsregierung unterstützt die Zusammenarbeit von Automobilherstellern, -zulieferern
und weiteren Partnern entlang der Wertschöpfungskette in Netzwerken, um die Entwicklung alternativer
Antriebstechnologien und insbesondere die Elektromobilität weiter voranzubringen. Insbesondere wird im
Rahmen der Cluster-Offensive Bayern der Schwer-
punkt Elektromobilität vertieft. Als erste Anlaufstellen
für ihre Mitgliedsunternehmen sind die bayerischen
Wirtschaftskammern bei Fragen zur Entwicklung neuer
Produkte, Verfahren und Technologien im Bereich
Elektromobilität / Alternative Antriebstechnologien
sowie bei Pilotprojekten zur Anwendung Ansprechpartner. Sie zeigen im Sinn einer Orientierungs- und
Aufschlussberatung Lösungsvorschläge auf und verweisen, soweit erforderlich, neutral auf die Fachkompetenz von Experten.
152. e-cars
Die Siemens AG erbringt mit der Forschung und Entwicklung an Schlüsselkomponenten für die Elektromobilität (Ladesäulen als Bestandteile einer künftigen
Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge sowie die dazu
notwendige Software und IT) einen wichtigen Beitrag
für die Markteinführung der Elektromobilität.
153. Bayerische Modellstädte/ -region für Elektromobilität
Die Bayerische Staatsregierung hat Bad Neustadt a. d.
Saale und Garmisch-Partenkirchen sowie das gemeinde- bzw. landkreisübergreifende Projekt E-Wald als
Modellstädte bzw. als Modellregion für Elektromobilität
ausgewählt. Im Rahmen der weiteren Umsetzung
werden Anwendungsbeispiele für die verschiedensten
Bereiche der E-Mobilität und der regenerativen Energien erprobt.
154. Modellprojekt „Elektromobilität verbindet
Bayern“
Audi, BMW und MAN treiben mit den Clustern Energietechnik und Automotive sowie weiteren industriellen
und kommunalen Partnern und mit Unterstützung der
Bayerischen Staatsregierung das Projekt „Elektromobilität verbindet Bayern“ weiter voran. Ziel ist, aufbauend
auf den vorhandenen industriellen und wissenschaftlichen Schlüsselkompetenzen Bayerns, die Idee von
Modellregionen und Modellstädten in ein integriertes
Mobilitätskonzept mit der Kernachse München – Ingolstadt – Nürnberg zu überführen.
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
1.5 Umwelttechnik
Umwelttechnologie Zukunftsmarkt mit Chancen
Erfolgreicher Umwelt- und Klimaschutz ist untrennbar mit modernster Umwelttechnologie
(„Clean Tech“) verbunden. Ihr Nutzen ist zweifach. Einerseits erlaubt sie dem Anwender effizientes Wirtschaften mit geringst möglichen Emissionen. Andererseits schafft sie für den
Hersteller Umsatz- und Gewinnmöglichkeiten mit einer sehr guten Perspektive. Die Märkte
für Umwelttechnologien gehören zu den Zukunftsmärkten der nächsten Jahrzehnte.
Bayerische Unternehmen nehmen in diesem weltweiten Wettbewerb eine gute Ausgangsposition ein. Nach der Datenbank UMFIS (www.umfis.de) der Industrie- und Handelskammern
kommt ein Fünftel der in der deutschen Umweltwirtschaft tätigen Unternehmen aus Bayern.
In wichtigen Bereichen sind sie als Technologieführer hervorragend positioniert.
Die beeindruckende Stellung bayerischer Unternehmen ist kein Zufall. Eine entscheidende
Grundlage dafür ist deren Innovationsverhalten. Der Umweltforschung gerade auch an bayerischen Hochschulen und Universitäten kommt dabei zentrale Bedeutung zu. Ein weiterer
Schlüsselfaktor für den Erfolg der mittelständischen bayerischen Umweltwirtschaft auf internationalen Märkten sind maßgeschneiderte Finanzierungslösungen.
Cluster Umwelttechnologie
Die Umweltpaktpartner wollen die erreichte Position halten und weiter ausbauen. Dies ist nur
im engen Schulterschluss zwischen Industrie, Dienstleistungen, Finanzwirtschaft und Politik
möglich. Im Rahmen der Clusteroffensive unterstützt die Bayerische Staatsregierung den
Cluster Umwelttechnologie (Umweltcluster Bayern). Operativ hat der Umweltcluster Bayern
seine Tätigkeit am 1. Oktober 2006 aufgenommen. Unter Federführung der bayerischen Industrie- und Handelskammern, die den zugrunde liegenden Trägerverein gegründet haben,
hat sich der Umweltcluster Bayern zu einem wichtigen Pfeiler in dieser für die Innovationspolitik zentralen Initiative entwickelt. Die Bayerische Staatsregierung und die IHKs in Bayern
wollen die erfolgreiche Initiative auch nach dem Ende der ersten Förderperiode 2011 bis zum
Jahr 2015 mit folgenden Zielen fortsetzen.
•
•
•
•
•
Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Hersteller von Umwelttechnologie steigern
Umwelttechnik aus Bayern zu einer weltweit bekannten, anerkannten Marke machen
Unternehmen bei der Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen unterstützen
Wirtschaftsstandort Bayern als führendes Zentrum für umwelttechnisches Know-how
etablieren
Konkrete Lösungen für die individuellen Probleme der in der Umweltwirtschaft tätigen
Unternehmen finden
Projekte und Zusagen im Bereich Umwelttechnik
155. Fortführung des Clusters Umwelttechnologie
Der Cluster Umwelttechnologie bündelt das Potential
der in der Umweltwirtschaft tätigen bayerischen Unternehmen und stärkt ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit. Für die Errichtung und den Betrieb der Geschäftsstelle des Clusters hat die Bayerische Staatsre-
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gierung für den Zeitraum 2006–2011 über 1,8 Mio. €
bereitgestellt.
Wichtiges Ziel der Bayerischen Staatsregierung ist es,
die erfolgreiche Arbeit des Clusters Umwelttechnologie
im Zeitraum 2011 – 2015 weiterzuführen.
Bei der angestrebten Fortführung des Umweltclusters
Umwelttechnik
Bayern werden sich die bayerischen IHKs in wesentlichem Umfang beteiligen und die Trägerschaft übernehmen. Der Umweltcluster Bayern wird:
• Neue Arbeitsgebiete erschließen
Der Umweltcluster Bayern plant, die Arbeitsgebiete in
den kommenden Jahren nach Bedarf auf neue Themenfelder wie Lärmschutz, Luftreinhaltung und/oder
Bodenschutz auszudehnen.
• Brancheninformationen bereitstellen
Der Umweltcluster Bayern sammelt gezielt Informationen aus der Branche, um sie gebündelt und aufbereitet über seine Internetseite und über einen zweimonatigen Newsletter an die mittelständische bayerische
Wirtschaft weiterzugeben.
• Wissenstransfer sicherstellen
Der Umweltcluster Bayern bietet der bayerischen Umweltwirtschaft jährlich über 20 Veranstaltungen zum
Wissenstransfer an. Dabei werden auch wichtige Kontakte geknüpft, von denen insbesondere die mittelständische Wirtschaft profitiert. Ziel ist es, die Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Produkte zur Marktreife und beim anschließenden Vertrieb national und
international zu unterstützen.
• Leuchtturmprojekte initiieren
Der Umweltcluster wird jährlich mehrere Leuchtturmprojekte für besondere Leistungen in der Forschung
und Entwicklung von Umwelttechnologie auszeichnen.
Durch eine hohe Resonanz in der Fach- und Tagespresse wird nicht nur der Bekanntheitsgrad der Unternehmen, sondern auch bayerischer Umwelttechnologie
insgesamt gesteigert und ihr Erfolg am Markt unterstützt. Diese Initiative soll fortgesetzt werden.
• Unterstützung bei der Bildung von Projektkonsortien und der Akquise öffentlicher Fördermittel
leisten
Der Umweltcluster Bayern strebt an, den deutlichen,
aber langsam schwindenden Wettbewerbsvorteil in der
wissensbasierten Umwelttechnologie zu erhalten und
auszubauen, insbesondere zum Nutzen der mittelständischen bayerischen Wirtschaft.
Die Unternehmer der Branche werden im Umweltcluster weiterhin Unterstützung bei der Partnersuche
sowie bei der Bildung von Projektkonsortien erhalten.
Ein Ziel ist es dabei auch, die Zahl der durch Bund und
Europäische Union geförderten Vorhaben zu steigern.
• Internationalisierung vorantreiben
Um die mittelständische bayerische Wirtschaft bei
ihrem Weg auf Auslandsmärkte zu begleiten, wird der
Umweltcluster Bayern in enger Zusammenarbeit mit
den Bayerischen Wirtschaftskammern, Bayern International, Bayern Innovativ und den Auslandsvertretungen
des Freistaats Bayern in den kommenden Jahren die
vorhandenen Kompetenzen zum Nutzen der bayerischen Unternehmen der Umwelttechnologie bündeln
und sie bei ihrem Eintritt auf internationale Märkte
nach Kräften unterstützen.
• Teilnahme an Messen und Ausstellungen organisieren
Die Unterstützung mittelständischer Unternehmen bei
der aktiven Teilnahme an nationalen und internationalen Messen wird auch in den kommenden Jahren ein
wichtiges Ziel des Umweltclusters Bayern in enger
Zusammenarbeit mit den bayerischen Wirtschaftskammern, mit Bayern International und Bayern Innovativ sein.
• Ausbau der nationalen und internationalen Kontakte fördern
Der Umweltcluster Bayern wird weiterhin die bayerischen Unternehmen und Einrichtungen der Umwelttechnologie zusammenführen, neue Kontakte knüpfen
und Kooperationen zum Nutzen der bayerischen Umweltwirtschaft anregen. Dabei wird auch der Ausbau
bundes-, europa- und weltweiter Kontakte erfolgen.
Der Umweltcluster ist Mitglied bei Kompetenznetze
Deutschland und zählt damit bereits jetzt zu den innovativsten und leistungsstärksten deutschen Innovationsnetzwerken. Hinzu kommt eine erfolgreiche Beteiligung des Umweltclusters am Vorhaben EcoClup (Ecoinnovative cluster partnership for growth internationalisation), das von der Europäischen Union gefördert
wird. Ziel des Vorhabens ist es, europaweit in der
Umwelttechnologie und -wirtschaft tätige Cluster zusammenzuführen, um so das vorhandene Potential
exponentiell zu steigern.
Aufgabe des Clusters Umwelttechnologie bleibt es,
Synergieeffekte, die sich aus den o. g. Beteiligungen
ergeben, zum Nutzen der bayerischen Umweltwirtschaft zu erschließen und auszubauen.
• Ausbildung intensivieren
Der Umweltcluster Bayern wird weiterhin die Umwelttechnologie selbst und die Bedeutung von Netzwerken
in den bayerischen Universitäten und Hochschulen im
Rahmen von Vorlesungen bekannt machen und insbesondere junge Naturwissenschaftler und Ingenieure für
die Branche gewinnen. Hervorragend qualifiziertes
Personal ist neben einer modernen Ausstattung der
Produktionseinrichtungen und Laboratorien ein Schüsselelement des Erfolgs in der Hochtechnologie und
somit auch in der Umwelttechnologie.
• Unterstützung bei Fortbildungsmaßnahmen
leisten
Der Umweltcluster Bayern wird die Unternehmen der
Umweltwirtschaft beim Erhalt und Ausbau der Mitarbeiterqualifikation nachhaltig unterstützen. Um den überwiegend mittelständischen Unternehmen einen möglichst kostengünstigen Zugang zu Qualifizierungsmaßnahmen zu ermöglichen, akquiriert der Umweltcluster
weiter Förderprojekte zur Aus- und Weiterbildung.
156. Pilotvorhaben „Deammonifikation“ im Rahmen des Projekts „Abwasseranlage der Zukunft“
Die Bayerische Staatsregierung fördert ein Pilotvorhaben „Deammonifikation“ im Rahmen des Projekts
„Abwasseranlage der Zukunft“. Dieses relativ neue
Verfahren zur Eliminierung von Stickstoffverbindungen
aus dem Abwasser weist erhebliche Einsparpotenziale
hinsichtlich Energiebedarf und Betriebskosten gegenüber dem herkömmlichen Verfahren auf.
157. Studie Umweltwirtschaft in Bayern
Die Bayerische Staatsregierung wird die Ergebnisse
einer von ihr in Auftrag gegebenen Studie des ifo,
Institut für Wirtschaftsforschung München, zur Erfassung und Analyse der Umweltwirtschaft in Bayern der
Wirtschaft auf breiter Basis zur Verfügung stellen. Aus
der Studie Handlungsempfehlungen abzuleiten und in
konkrete Maßnahmen umzusetzen, ist ein wichtiges
wirtschaftspolitisches Ziel der Staatsregierung zur
Stärkung der mittelständischen Umweltwirtschaft in
Bayern.
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
158. Leistungselektronik
Die Bayerische Staatsregierung plant die zielgerichtete
Förderung der bayerischen Fraunhofer-Aktivitäten im
Bereich der Leistungselektronik auch in Zukunft fortzusetzen und durch ihre anwendungsorientierten F&EAktivitäten wichtige technologische Voraussetzungen
zu schaffen, um die Nutzung von Energie weiter zu
optimieren.
165. Technologieentwicklung im Bereich Ressourceneffizienz
Die Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH strebt an,
bei jeder Produktneu- oder weiterentwicklung die
Verbrauchswerte von Wasser, Energie oder anderen
Ressourcen bis 2015 um mehr als ein Drittel zu reduzieren und so einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen
Verwendung der Wasserreserven zu leisten.
159. Beratungen von kleinen und mittleren Betrieben vor Ort durch die Handwerkskammer
Die Umweltberater der bayerischen Handwerkskammern führen in den nächsten fünf Jahren Betriebsbesuche durch, bei welchen Handwerksbetriebe zur
Einführung innovativer Umwelttechnologie und zur
Umsetzung vorhandener Energieeinsparpotenziale
beraten werden.
166. FuE im Bereich Biogasgewinnung und Entsorgungslogistik
Die Büchl-Gruppe wird gemeinsam mit der Stadt Ingolstadt in 2010 und 2011 das bestehende Kompostwerk
für Bioabfälle zu einer Vergärungsanlage mit BiogasGewinnung aufrüsten und dadurch einen wichtigen
Beitrag zur Gewinnung regenerativer Energie und zum
Klimaschutz leisten.
Außerdem wird die Büchl Gruppe ihr Konzept für die
innerbetriebliche Entsorgungslogistik von Industrieunternehmen innovativ weiterentwickeln. Ziel ist eine
verbesserte Stoffstromtrennung bereits am Arbeitsplatz und die Reduzierung des innerbetrieblichen Verkehrs.
Die Unternehmensgruppe wird zudem ihre Forschung
und Entwicklung in der Umweltwirtschaft in den kommenden Jahren in enger Zusammenarbeit mit Hochschulen vorantreiben, insbesondere der Hochschule
für angewandte Wissenschaften – Fachhochschule
Ingolstadt und der Szecheny-Universität Györ7Ungarn.
Im Rahmen eines Lehrauftrags in der Entsorgungslogistik sollen künftige Führungskräfte für ökologische
Ziele und deren logistische Umsetzung in der Industrie
sensibilisiert werden.
160. Finanzdienstleistungen
Die Bayerische Landesbank erklärt die verstärkte
Bedienung der Umwelttechnologiebranche, deren
Finanzierungsbedarf sich gerade in den nächsten fünf
Jahren weiter verstärken wird, zu einem Schwerpunkt
ihrer Mittelstandsstrategie. Hierzu hat sie eine Serviceeinheit Zukunftsmärkte gegründet, die gemeinsam mit
den Markteinheiten gezielt Finanzierungsansätze für
Kunden der Bayerischen Landesbank in Wachstumsbranchen identifiziert.
161. Siemens Umweltpreis
Die Siemens AG wird ihre interne Umweltpreisverleihung fortführen und weiterhin herausragende umweltfreundliche Lösungen und Technologien (Produkte,
Anlagen oder Dienstleistungen) mit dem globalen
Siemens Umweltpreis auszeichnen.
162. Siemens Umweltportfolio
Die Siemens AG strebt an, dass ihre Kunden mit Produkten und Lösungen des Umweltportfolios (im Bereich erneuerbarer Energien, Umwelttechnologien zur
Luft- und Wasserreinhaltung sowie Produkte und Lösungen mit besonderer Energieeffizienz im Vergleich
zu einer Referenzlösung; bis Ende des Geschäftsjahres 2011 wird ein weltweiter Umsatz von 25 Mrd. Euro
erwartet) rund 300 Mio. t CO2 jährlich vermeiden können. Für den Zeitraum nach 2011 wird Siemens das
Umweltportfolio, das jährlich durch einen Wirtschaftsprüfer überprüft wird, aktualisieren und fortschreiben.
163. DESERTEC – Wüstenstromkonsortium DII
GmbH
Siemens Energy engagiert sich gemeinsam mit weiteren Industrieunternehmen im Wüstenstromkonsortium
DII GmbH, das eine nachhaltige Stromversorgung für
Europa, den Nahen Osten und Nordafrika zum Ziel
hat. Das Wüstenstromkonsortium DII GmbH zielt darauf ab, bis 2050 einen Anteil von 15 bis 20 Prozent
des europäischen Strombedarfs als Solar- und Windstrom zu liefern.
164. Energie- und Ressourcenmanagement
Infineon Technologies optimiert die Energie- und Ressourceneffizienz in den Fertigungs- und Bürobereichen
durch technische Maßnahmen und Bewusstseinkampagnen mit seinen Mitarbeitern und entlang der Wertschöpfungskette. Infineon Technologies wird diese
Aktivitäten intensiv weiter vorantreiben und die Ergebnisse, wo möglich, an andere Standorte übertragen.
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167. Erschließung neuer Umwelttechnik-Märkte
eco2business strebt an, in den nächsten Jahren ausländische Vertriebspartner für bis zu 100 deutsche
Unternehmen aus Umwelt und Energie zu finden,
deren Umsatz dadurch um die Hälfte zu steigern und
somit weitere Arbeitsplätze in Bayern zu generieren.
Um dieses Ziel zu erreichen, beabsichtigt
eco2business selbst mittelfristig vier weitere Mitarbeiter einzustellen.
168. Best Practice im Bereich Reinigungsunternehmen
CHMS Coburger Handtuch + Matten Service strebt an,
das geschätzte Einsparpotential von 30 bis 60 % an
Energie (Gas, Öl und Strom), Wasser und Waschchemie im eigenen Betrieb und in der Branche durch Weitergabe von Erfahrungen zeitnah zu heben.
169. Softwareunterstützung im Bereich Umweltmanagement
Inplus beabsichtigt, die vorhandenen SoftwareInstrumente für betrieblichen Arbeits- und Umweltschutz in den kommenden Jahren weiter auszubauen,
um den Zugang zu modernen Softwarelösungen für
die Rechtssicherheit in Unternehmen zu erleichtern.
Verbessert werden insbesondere Werkzeuge für das
Genehmigungsmanagement und die Auflagenverfolgung. Inplus leistet so einen wesentlichen Beitrag zur
Verbreitung des Umweltmanagements in der bayerischen Wirtschaft.
Umwelttechnik
170. Informationskampagne Ressourceneffizienz
im Baubereich
Ziel der GFM beratende Ingenieure GmbH ist, den
Energieverbrauch der von ihr geplanten oder optimierten Kläranlagen in Zukunft bis auf 18–22 kWh/EW/Jahr
zu senken und die Eigenstromerzeugung um
80–100 % zu steigern.
GFM strebt außerdem eine deutliche Primärenergieeinsparung bei seinen Kunden im kommunalen Energiemanagement an. Das Ziel soll insbesondere durch
eine effiziente Abwasserwärme- und Wärmenutzung
innerhalb von Gebäuden (z. B. Wärmerecycling von
Brauchwasser), eine energetische Gebäudesanierung
und den Einsatz regenerativer Heiz- und Kühlsysteme
erreicht werden.
GFM wird in den kommenden Jahren verstärkte Anstrengungen unternehmen, innovative Bauherren für
die Nutzung des Abwassers als Wertstoffquelle zu
gewinnen. Durch die Förderung des Übergangs von
der Abwasserentsorgung zur Abwasserverwertung
wird ein wichtiger Beitrag zum wirtschaftlichen und
schonenden Einsatz knapper Ressourcen geleistet.
Neben einem Übergang zu einem IPP-orientierten
Planungsablauf wird GFM im eigenen Unternehmen
verstärkt auf eine energieeffiziente Ausstattung und
Nutzung des Geräte- und Fuhrparks achten.
171. Neuentwicklungen im Bereich Industriezentrifugen
Die Flottweg AG strebt an, ihre Industriezentrifugen
weiter zu optimieren und dadurch zu einer ressourcenund umweltschonenden Produktion ihrer Kunden beizutragen. So können kommunale Kläranlagen durch
den Einsatz einer neuen Dekanterreihe bei der Eindickung und Entwässerung von Klärschlämmen
20–30 % elektrische Energie sparen.
Die Flottweg AG wird zudem eine neue Technologie
zur Algenernte entwickeln, deren Bedeutung mit zu-
nehmender Knappheit fossiler und mineralischer Ressourcen steigt. Das Verfahren soll gegenüber heute
verwendeten Methoden einen bis zu 60 % geringeren
Energieverbrauch aufweisen.
172. Innovative Wärmerückgewinnung in Abwassersystemen
Die HUBER SE wird innovative Aggregate und Verfahren für ihre Kunden entwickeln, mit denen im Abwasser enthaltene Wärme zurück gewonnen und wiederverwendet werden kann und damit einen signifikanten
Beitrag zur Einsparung von Primärenergie und zur
Reduktion des CO2-Ausstosses leisten.
Die zurück gewonnene Wärme wird mittels Wärmepumpe auf ein höheres Temperaturniveau gebracht
und kann zur Gebäudeheizung, als Prozesswärme
oder zur Klärschlammtrocknung verwendet werden.
173. Verbesserung der statistischen Datenbasis
Die Bayerische Staatsregierung und die Wirtschaftskammern treten in einen fortlaufenden Dialog mit den
Unternehmen der Umweltwirtschaft, um diesen den
Nutzen einer verbesserten statistischen Datenbasis im
Bereich Umweltwirtschaft/Umweltökonomie näherzubringen und so die Akzeptanz statistischer Erhebungen in diesem Bereich zu stärken.
174. Systemlösung für verbesserten Informationsaustausch
Die IHKs und Handwerkskammern stellen die Firmendaten ihrer Firmendatenbanken (UMFIS bzw. Handwerkersuche) als i-Frame-Lösung für den EnergieAtlas Bayern und das Infozentrum UmweltWirtschaft
(IZU) der Bayerischen Staatsregierung zur Verfügung,
damit Firmen aus dem Bereich Umwelttechnologie
bzw. speziell Energie und Klimaschutz auch auf den
passenden Internetangeboten der Umweltverwaltung
nutzergerecht recherchiert werden können.
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
1.6 Integrierte Produktpolitik (IPP) und Ressourceneffizienz
Natürliche Ressourcen wie Rohstoffe, Wasser, Boden, Luft und Flächen bilden die Grundlage unserer Wirtschaft und unserer Lebensqualität. Das gilt für Ressourcen, die zur Herstellung von Produkten verwendet werden ebenso wie für Ressourcen, die als Senken zur Aufnahme von Emissionen dienen.
Bayerische Staatsregierung und Bayerische Wirtschaft bekennen sich gemeinsam zum Ziel
der nachhaltigen Ressourcennutzung.
Konkret geht es um die gezielte Steigerung der Ressourceneffizienz und Verminderung des
Ressourcenverbrauchs. Beides ist ökologisch wie ökonomisch sinnvoll. Wenn ein bestimmtes Produkt mit weniger Materialeinsatz produziert wird, reduzieren sich automatisch die
Umweltbelastungen, da insgesamt weniger Ressourcen entnommen, bewegt, umgewandelt
und verwertet werden müssen.
Gleichzeitig reduzieren sich die Kosten. Vielfach liegt das Augenmerk noch immer zu sehr
auf der Höhe der Lohnkosten, anstatt auf den Einsparmöglichkeiten beim Materialeinsatz. Es
liegt nahe, verstärkt ökoeffiziente Strategien der Ressourceneinsparung umzusetzen. Nicht
zu unterschätzen sind auch die Vorteile für die Versorgungssicherheit, die aus einer höheren
Ressourceneffizienz resultieren.
Bayern will bis 2020 zum ressourceneffizientesten Land in Deutschland werden. Gemeinsames Ziel der Umweltpaktpartner ist es, die Material- und Rohstoffproduktivität gegenüber
1994 bis 2020 zu verdoppeln.
Fragen des effizienten Rohstoffeinsatzes und der Rohstoffsubstitution sowie der Rohstoffsicherung werden Themen der Arbeitsgruppe „Rohstoffstrategie“ der Staatsregierung unter
Beteiligung der Wirtschaft sein.
Ein wichtiger Schlüssel für eine nachhaltige Ressourcenwirtschaft ist die Integrierte Produktpolitik (IPP). Sie ist der auf europäischer Ebene bekannteste Ansatz zur simultanen Verringerung der Umweltauswirkungen und Kosten von Produkten (Ökoeffizienz).
IPP betrachtet Produkte während ihres gesamten Lebenszyklus, beginnend beim Produktdesign und der Herstellung über die Verwendung bis zur Entsorgung. Staatsregierung und
Wirtschaft ist es gelungen, mit Umsetzung der in den beiden letzten Umweltpakten zugesagten Projekte Vorreiter in Sachen IPP in Deutschland und Europa zu werden. Ausdruck dafür
sind an die 20 erfolgreiche Pilotprojekte, die in IPP-Leitfäden dokumentiert wurden. Die Projekte wurden sowohl mit Global Playern als auch mit kleinen und mittleren Unternehmen unterschiedlicher Branchen durchgeführt, z. B. der Automobil-, Hochtechnologie-, Chemie- und
Papierindustrie, der Lebensmittelindustrie sowie mit Dienstleitungsunternehmen und Kommunen. Ein wichtiges Ziel für den neuen Umweltpakt ist es, den freiwilligen systematischen
Ansatz der IPP in der bayerischen Wirtschaft zu verbreiten und möglichst viele Betriebe dafür zu gewinnen, die IPP in ihrem Unternehmen anzuwenden.
Die Herstellung ressourceneffizienter Produkte und die Rückführung von Ressourcen in
Form von Sekundärrohstoffen in den Wirtschaftskreislauf (Recycling) sind eine Seite der
Medaille. Die andere ist der Konsum ressourceneffizienter Produkte und Dienstleistungen.
Freistaat und Unternehmen nehmen als Nachfrager von Produkten oder Dienstleistungen
eine bedeutende Marktstellung ein und können Vorbild für private Haushalte bei der BeSeite 30
Integrierte Produktpolitik (IPP) und Ressourceneffizienz
schaffung ressourceneffizienter Güter und Dienste sein. Um die Marktstellung der öffentlichen Hand sowie der Unternehmen für die nachhaltige Ressourcennutzung zu nutzen, muss
das Thema Ressourceneffizienz unter besonderer Berücksichtigung des Ziels der Bedarfsdeckung in geeigneten Fällen Teil der Beschaffungs- und Einkaufsroutinen werden.
Projekte und Zusagen im Bereich Integrierte Produktpolitik (IPP) und Ressourceneffizienz
175. Durchführung von IPP-Workshops
Die Bayerische Staatsregierung führt innerhalb der
IPP-Initiative branchenspezifische Workshops durch,
um besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
mit Integrierter Produktpolitik (IPP) vertraut zu machen.
Der umfassende IPP-Ansatz wird dabei über vordringliche Themen wie Energieeffizienz, Klima- und Ressourcenschutz vermittelt.
176. Förderung von IPP-Beratungen bei KMU
Die Bayerische Staatsregierung unterstützt kleine und
mittelständische Unternehmen durch gezielte Förderungen aus dem Bayerischen Umweltberatungs- und
Auditprogramm (BUBAP) bei der Umsetzung von IPP
im Unternehmen.
177. Wertschöpfung in Bayern durch Gewinnung
und Nutzung von Sekundärrohstoffen
Die IHK Schwaben setzt sich dafür ein, Pilotanlagen
zum Recycling von Energiesparlampen und zum Recycling von CFK-Material in Bayern zu installieren.
Hierzu werden aktuelle Vorhaben in Burgau und
Schwabmünchen bereits begleitet. Ziel ist es, das
aufbereitete Material wieder der Produktion zurückzuführen. Bayernweit könnten zu weiteren hochpreisigen
Sekundärrohstoffen Recyclinganlagen entstehen.
178. MINE: Materialeffizienz steigert Innovation im
Netzwerk Ernährung
Gemeinsam mit der Bayerischen Staatsregierung
richtet die IHK Schwaben in Zusammenarbeit mit dem
imu augsburg und dem Zentrum für Weiterbildung und
Wissenstransfer (ZWW) ein Netzwerk für bis zu 20
Unternehmen der Ernährungsbranche ein. Ziel dieses
Netzwerkes ist es, mit den Methoden des InnovationsCoachings die dauerhafte Verbesserung der Materialeffizienz und Innovationsfähigkeit in den Unternehmen
zu entwickeln. Das Netzwerk wird durch die Deutsche
Materialeffizienzagentur (demea) gefördert.
179. Bereitstellung und Verbreitung eines Management-Tools für die Lieferkette
Die IHKs setzen sich dafür ein, dass dieses Tool und
vergleichbare Instrumente in der Wirtschaft bekannt
werden. Nur mit Kenntnis über Produktinhaltsstoffe
können Umweltauswirkungen entsprechend der IPP
reduziert und Material effizienter eingesetzt werden.
BOMcheck (bill of material) ist eine global anwendbare
Datenbank für die Deklaration von Produktinhaltsstoffen. Mit dieser Datenbank sparen Zulieferer Zeit und
Kosten, werden über neue Vorschriften informiert, und
Hersteller erhalten bessere Datenqualität. Dieses
System wurde von Siemens Healthcare initiiert und
wird vom europäischen Fachverband der Hersteller
medizintechnischer Produkte (COCIR) unterstützt.
BOMcheck kann von der gesamten Elektro- und Elektronikindustrie eingesetzt werden. Details zum Tool
unter www.bomcheck.net.
180. Berücksichtigung ökologischer Aspekte bei
öffentlichen Ausschreibungen
Der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. (VBS) wird sich weiterhin gemeinsam mit
seinen kommunalen Partnern dafür einsetzen, bei
öffentlichen Ausschreibungen ökologische Aspekte mit
zu berücksichtigen. Verfahren, die ökoeffizient arbeiten, sind Lösungen, die ausschließlich eine kostengünstige Entsorgung bieten, vorzuziehen (Fortschreibung der 2009 gemeinsam entwickelten und veröffentlichen „Orientierungshilfen für öffentlichen Ausschreibungen in der Entsorgungsbranche“).
181. Ressourcenschonung durch Umstellung auf
LED-Lampen
Die Faber-Castell AG will in einem Pilotprojekt die
Beleuchtung schrittweise auf LED-Lampen umstellen,
um den Bedarf an elektrischer Energie zu reduzieren:
• Stufe 1: Überschlägige Kosten-/Nutzen-Betrachtung
mit Montage von Testlampen
• Stufe 2: Konzept zur Umstellung aller NotlichtRöhren auf LED im Werk Stein mit Genehmigung zur
Umsetzung durch die Geschäftsführung
• Stufe 3: Konzept zum Austausch von Energiesparleuchtröhren gegen LED-Lampen in Büros und Fertigungshallen im Werk Stein bis November 2010
182. Produktinnovation und Ressorceneffizienz
durch Wood Plastic Compound (WPC)
Wood Plastic Compound (WPC) ist ein innovativer
Ansatz im Sinn der IPP, Kunststoffanteile in Produkten
zu minimieren oder zu substituieren und den Rohstoffbedarf an Holz signifikant zu reduzieren. Die FaberCastell AG hat zur Herstellung von Schreibgeräten und
Kosmetikprodukten ein entsprechendes Patent für den
Einsatz von WPC. Im ersten Schritt ist vorgesehen,
WPC als Kunststoffersatz im Bereich von Kosmetikprodukten einzusetzen, nachdem erste Versuche im
Labormaßstab gute Ansätze gezeigt haben. Zur serienmäßigen Umsetzung sind zunächst Kleinserienversuche mit Fertigungsanlagen bis Ende Dezember 2010
und schließlich die Serienreife bis Ende Juni 2011
geplant. Im zweiten Schritt sollen für Farb- und Bleistifte der Bedarf am Naturrohstoff Holz durch den Einsatz
von WPC signifikant reduziert werden. Die Entwicklung
soll sich ebenfalls von Laborversuchen bis zur Serienreife erstrecken; dafür ist ein Zeitraum bis 2013 vorgesehen.
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
183. Fortführung und Erweiterung der Internetseite
zu IPP
Die Bayerische Staatsregierung, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und der Verband der
Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. (VBS)
werden die Internetseite zu „Integrierte Produktpolitik“
(www.ipp-bayern.de) fortführen und um das Thema
Ressourceneffizienz, z. B. Recycling und Sekundärrohstoffe, erweitern.
184. Veranstaltung zum Product Carbon Footprint
(PCF)
Zum Product Carbon Footprint (PCF), einem Instrument der IPP, bietet sich die IHK für München und
Oberbayern an, gemeinsam mit der Bayerischen
Staatsregierung eine Fachveranstaltung durchführen,
die speziell auf den Mittelstand ausgerichtet ist. Nach
einem allgemeinen Einstieg wird gemeinsam mit den
anwesenden Vertretern von kleinen und mittleren
Unternehmen erarbeitet, ob sich ein PCF lohnt, wie er
erhoben werden kann und welche eigene Struktur und
Know-how dabei aufgebaut werden. Konsequenzen
und Möglichkeiten der PCF-Ermittlung für das Unternehmen und Möglichkeiten der Kommunikation werden
abgeleitet. Unternehmensvertreter werden über ihre
Erfahrungen mit dem PCF berichten.
185. Verbesserung der Eigenüberwachung der
Verfüllungsbetriebe von Gruben, Brüchen und
Tagebauen
Der Überwachungs- und Zertifizierungsverein für die
Verfüllung von Gruben, Brüchen und Tagebauen e.V.
wird weiter darauf hinwirken, dass möglichst viele
Verfüllbetriebe ein wirksames zertifiziertes Qualitätssicherungssystem für eine umweltgerechte und schadlose Verwertung von Bodenaushub und Bauschutt in
ihren Gruben, Brüchen und Tagebauen einführen und
praktizieren. Mit Schulungs- und Informationsveranstaltungen soll die Eigenüberwachung durch das Verfüllpersonal verbessert und damit die Vorsorge gegen
unzulässige Ablagerungen erhöht werden. Der Überwachungs- und Zertifizierungsverein für die Verfüllung
von Gruben, Brüchen und Tagebauen e.V. wird darauf
hinwirken, dass in möglichst vielen Verfüllbetrieben
durch Grundwasserüberwachungen in Eigenverantwortung mögliche Grundwasser-(Umwelt-)beeinträchtigungen frühzeitig erkannt und darauf reagiert werden
kann.
186. Die Bayerische Ressourceninitiative:
Faktor 2 bis 2020
Der direkte Ressourcenverbrauch industrialisierter
Länder ist derzeit sehr hoch. Deshalb muss der Materialeinsatz deutlich reduziert werden. Bayern will zum
materialeffizientesten Land werden. Deshalb arbeitet
die Bayerische Staatsregierung darauf hin, dass
• die Rohstoffproduktivität bis 2020 verdoppelt wird
(gegenüber 1994)
• der Rohstoffverbrauch pro Kopf und Jahr von derzeit
rund 13 Tonnen nach Möglichkeit weiter gesenkt werden soll.
Dazu bedarf es umfangreicher Maßnahmen der Bayerischen Staatsregierung mit dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag und dem Verband der
Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V.:
• Ermittlung wichtiger (High-Tech-)Ressourcen für die
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Bayerische Wirtschaft (in enger Abstimmung mit der
AG Rohstoffstrategie des StMWIVT),
• Steigerung des Sekundärrohstoffeinsatzes durch
Recycling,
• effizienterer Materialeinsatz,
• Untersuchung der Lagerstätten des täglichen Lebens
(Urban Mining),
• die Förderung der Entwicklung neuer, Ressourcen
schonender Werkstoffe,
• die stärkere Ausschöpfung der Potenziale zur Substitution endlicher Ressourcen durch nachwachsende
Rohstoffe,
• der Ausbau der Ressourcen- und Rohstoffforschung.
187. Potenziale des „Urban Mining“ für die Ressourceneffizienz und das Stofffluss-Management
Die Bayerische Wirtschaft benötigt große Mengen an
Ressourcen, es fehlen aber belastbare Daten über den
Ressourcenbedarf. Die Abhängigkeit von Ressourcen
muss reduziert und die Materialeffizienz gesteigert
werden. Die Infrastruktur der Industrieländer ist ein
riesiges Rohstofflager („Urban Mining“, Gebäude,
Industrieanlagen, Verkehr- und Nachrichtentechnik,
Deponien). Die Bayerische Staatsregierung, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und der Verband der bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V.
werden Erkenntnisse über den Ressourcenbedarf
gewinnen und eine Strategie zur Gewinnung der in der
Infrastruktur und in Abfällen vorhandenen „Rohstoffe“
entwickeln. Urban Mining zielt dabei auf Informationen
über und die Gewinnung der Ressourcen und ihre
Nutzung ab.
188. Technische Möglichkeiten der Wertstoffgewinnung aus Deponien
Die Bayerische Staatsregierung und der Verband der
Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. beteiligen
sich daran, Details in ausreichend belastbarer Form
zur angewandten Technik für die Verfahrensstufen
Rückbau der Deponie, mechanische Aufbereitung und
Sortierung zu gewinnen und zur Verfügung zu stellen.
Gleiches trifft für erzielbare Produktqualitäten zu. Zudem stellt sich die Frage, ob das Vorhaben ökologisch
sinnvoll ist und zum Klimaschutz beiträgt. Obwohl die
Rückführung von Wertstoffen in den Kreislauf der
Ressourcenschonung dient, stellt sich die Frage der
Wirtschaftlichkeit.
189. Untersuchung der Nutzbarkeit von Registern
gefährlicher und nicht gefährlicher Abfälle für die
Rohstoffschonung
Die Bayerische Staatsregierung, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und der Verband der
bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. untersuchen die Nutzbarkeit von Registern gefährlicher und
nicht gefährlicher Abfälle für die Rohstoffschonung.
Nach der Festlegung wichtiger Stoffströme und Ressourcen für Bayern bedarf es der Ermittlung der Abfälle, die wichtige Ressourcen enthalten. Es müssen
deshalb „neue“ Ressourcenquellen erschlossen werden. Dazu zählen auch gefährliche Abfälle und nicht
gefährliche Abfälle. Die Stoffströme nicht gefährlicher
Abfälle sind eher „unbekannt“ und könnten über die
Auswertung von Abfallregistern durch das LfU ermittelt
werden. Die Erkenntnisse tragen dazu bei, strategi-
Integrierte Produktpolitik (IPP) und Ressourceneffizienz
sche Ressourcen gezielter zu erfassen und zu gewinnen.
190. Möglichkeiten und Grenzen der Gewinnung
wirtschaftlich bedeutender Rohstoffe aus Abfällen
(z. B. Kupfer, Lithium, Seltene Erden)
Die Bayerische Staatsregierung, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und der Verband der
bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. führen ein
Projekt durch, bei dem wirtschaftlich bedeutsame
Ressourcen im Abfall mengenmäßig bestimmt und
Methoden zu ihrer ökoeffizienten Gewinnung erarbeitet
werden. Das Projekt liefert Grunddaten für die bayerische Entsorgungswirtschaft zur ökoeffizienten Anpassung der Ressourcenrückgewinnung aus Abfällen.
191. Genutzte und ungenutzte Sekundärrohstoffe
im Gewerbeabfall
Die Bayerische Staatsregierung, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und der Verband der
Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. erstellen
zur Untermauerung der Daten mit ausgewählte Recyclingunternehmen Stoffstrombilanzen, um das Verwertungspotenzial von Gewerbeabfällen zu ermitteln.
Dazu werden bestimmte Stoffströme beprobt und
charakterisiert (Wassergehalt, Heizwert, Kohlenstoffgehalt, Schwermetalle). Dadurch werden Defizite bei
Verwertung von Gewerbeabfällen deutlich und Gegenmaßnahmen können eingeleitet werden.
192. Steigerung der Effizienz kommunaler Sammelsysteme zur Sekundärrohstoffgewinnung (z. B.
Wertstofftonne)
Die Bayerische Staatsregierung, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und der Verband der
Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. führen
eine Machbarkeitsstudie durch, die zur gemeinsamen
Erfassung von Wertstoffen unterschiedlicher Herkunft
wie Kunststoffverpackungen und stoffgleichen Nichtverpackungen Klarheit bringen soll, da die Sammelstruktur der Wertstoffe durch die Systeme in den Gebietskörperschaften erheblich beeinflusst wird.
193. Nutzung des CO2-Einsparpotenzials des Restmülls von Haushaltungen durch verbesserte Sekundärrohstoffabschöpfung
Die Bayerische Staatsregierung, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und der Verband der
Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. untersuchen den Einfluss lokaler Abfallwirtschaftssystems
(Bring- und Holsysteme, Gebühren) auf die Abfallmenge aus Haushaltungen (Restmüll, separat erfasste
Wertstoffe) und Trennverhalten, die Intensivierung der
Abfallberatung, die Steigerung der Verwertungsquoten
und die Reduzierung des Beseitigungsabfalls. Die
Ergebnisse lassen eine Abschätzung zu, welchen
zusätzlichen Beitrag zum Klimaschutz eine verbesserte Gewinnung von Sekundärrohstoffen aus dem Restmüll von Haushalten leisten kann.
194. Informationsveranstaltungen zur Gewinnung
und Nutzung von Sekundärrohstoffen
Um das Thema Einsatz von Sekundärrohstoffen den
bayerischen Unternehmen näher zu bringen, bietet die
IHK Schwaben an, eine bayernweite Fachveranstaltung gemeinsam mit der Bayerischen Staatsregierung
und dem Verband der Bayerischen Entsorgungsunter-
nehmen e.V. durchzuführen. Bei großer Resonanz
könnte daraus eine Veranstaltungsreihe bei weiteren
bayerischen IHK entstehen. Ziel ist es, den Einsatz
von Sekundärrohstoffen in Bayern zu erhöhen.
195. Gemeinsame Erklärung zur Verfüllung von
Abgrabungen
Die Bayerische Staatsregierung und der Verband der
Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. bekräftigen die „Gemeinsame Erklärung zur Verfüllung von
Abgrabungen mit Abfällen“ im neuen Umweltpakt. Die
rechtlich bedenkliche Verfüllung von Tongruben von
mit Kunststoffen vermischten Abfällen in den neuen
Bundesländern stellt eine Ressourcenverschwendung
mit eindeutig negativen Umweltauswirkungen dar.
Darüber hinaus bedeutet die Verfüllung von Tongruben mit solchen Abfällen eine gravierende Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der privat betriebenen
Sortieranlagen (und kommunaler MVAs).
196. Reduzierung von Ressourcenstress und Umweltbelastung durch Sekundärrohstoffe
Die Bayerische Staatsregierung, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag und der Verband der
Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. führen ein
Projekt zur Reduzierung von Ressourcenstress und
Umweltbelastung durch Sekundärrohstoffe durch. Ziel
des Projektes ist es, für eine Auswahl technisch relevanter Rohstoffe durch eine Vertiefung und Konkretisierung der vorhandenen Rohstoffrisikoanalysen von
vbw u. a. den besonders betroffenen bayerischen
Branchen eine Bewertungsgrundlage bereitzustellen.
Damit soll eine Einschätzung zu Entwicklungen der
Rohstoffverfügbarkeit und Umweltwirkungen des betrieblichen Rohstoffeinsatzes und zu Maßnahmen im
Bereich Materialeffizienz, Rohstoffsubstitution und
Sekundärrohstoffeinsatz möglich sein. Dabei sollen
Einschätzungen zu den bereits erreichten und zu erwartenden bzw. noch erschließbaren Sekundärrohstoffpotenzialen getroffen werden (Stichwort Urban
Mining), Umweltbelastungen rohstoffspezifisch dargestellt werden. Dabei soll über die Belastungsfaktoren
der Vorkette der Material-/Produktherstellung, wie sie
aus einschlägigen Datenbanken (GEMIS, ProBas,
Ecoinvent) für Ökobilanzen herangezogen werden,
z. B. kumulierter Energieaufwand, Treibhausgas-,
Eutrophierungs-, Versauerungs- und Toxizitätspotenzial hinausgegangen werden, indem auch Aussagen
zur Flächeninanspruchnahme, Abraummengen und zu
Begleit-/Schadstoffen einbezogen werden. Die Ergebnisse sollen anhand eines Praxisbeispiels für einen
Betrieb, einen Rohstoff oder ein Produkt konkretisiert
werden.
197. Ressourceneffizienz und Reduzierung von
Emissionen und Immissionen
Ein Aufgabenschwerpunkt des Umweltschutzes der
Flughafen München GmbH ist die Ressourceneffizienz
und Reduzierung von Emissionen und Immissionen
(Treibhausgase, Lärm-Immissionen).
198. Verdichtung der Materialien vor Ort
Die Messe München GmbH reduziert die Wertstoffund Abfalltransporte um über 70 % durch Verdichtung
der Materialien vor Ort.
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
199. Lieferanten-Supply Chain der BMW Group
Die Nachhaltigkeitsanforderungen sind in den nationalen und internationalen Einkaufbedingungen der BMW
Group verankert.
200. Optimierung und Sicherung von Altpapierkreisläufen durch IPP: Ressourcenschutz und
Kooperation über die Wertschöpfungskette
Funktionierende Altpapierkreisläufe sind für die Ökoeffizienz von Papierprodukten sehr wichtig. Zudem bestehen Risiken für die ökoeffiziente Nutzung der Ressource Altpapier in Bayern. Daher erarbeiten der Verband Bayerischer Papierfabriken e.V., der Verband der
Bayerischen Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie e.V., die bifa Umweltinstitut GmbH,
die Papiertechnische Stiftung und die Bayerische
Staatsregierung am Beispiel von zwei Papierproduktgruppen konkrete Möglichkeiten zur Umsetzung von
Optimierungs- und Risikominimierungsansätzen für
Altpapierrecyclingkreisläufe in Bayern mit Blick auf
Qualität und Menge des Altpapiers. Das soll unter
Einsatz von Kreativitäts- und Konsensfindungswerkzeugen in einem die Wertschöpfungskette übergreifenden IPP-Prozess unter Einbindung aller relevanten
Akteure erfolgen. Die Idee baut auf den Ergebnisse
des im Rahmen des Umweltpaktes Bayern von 2005
durchgeführten Vorläuferprojekts auf.
201. IPP auf dem Lebensweg von typischen Beleuchtungsprodukten
Die OSRAM GmbH wird durch die umfassende Betrachtung und Veröffentlichung des Lebenswegs von
typischen Produkten für die Beleuchtung einen transparenten Einblick in die praktische Anwendung der
Integrierten Produktpolitik (IPP) bieten. Die konkreten
Aussagen für die spezifischen Produkte können nachvollziehbar auf einen erheblichen Teil der OSRAMProduktpalette bezogen werden.
202. Reduktion der CO2-Emissionen entlang des
Lebenswegs
Die AUDI AG verfolgt die Zielsetzung, den Bahnanteil
bei der Auslieferung von Fahrzeugen am Standort
Ingolstadt bis zum Jahr 2015 auf 75 % zu erhöhen, um
damit jährlich 3 750 t CO2 (Basis 2008) einzusparen.
203. Standort- und unternehmensbezogene CO2Strategie Audi
Die AUDI AG sagt zu, dass, unter Berücksichtigung
der gegenwärtigen Planungen hinsichtlich Fahrzeugstückzahlen, bis 2015 die standort- und unternehmensbezogenen spezifischen CO2-Emissionen bei
Audi (Basis: 1990) bis 2020 durch verschiedene Maßnahmen um 30 % gesenkt werden.
204. Abwärmenutzung – Schonung von Ressourcen
Die AUDI AG strebt eine Steigerung der jährlichen
Abwärmenutzung von künftig 120 000 MWh auf dann
200 000 MWh an. Durch dieses Engagement können
bis zu 45 000 Tonnen CO2 am Audi Standort Ingolstadt
reduziert werden. Audi nutzt durch den Ausbau des
Wärmeverbunds Ingolstadt nicht nur Abwärme aus der
Müllverwertungsanlage Ingolstadt, sondern künftig
auch Fernwärme der Raffinerie Petroplus und leistet
somit einen wertvollen Beitrag für den Klimaschutz in
der Region.
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205. Förderung von ressourceneffizienten Zukunftstechnologien
Die AUDI AG arbeitet an der Mitgestaltung von Zukunftstechnologien zur Reduktion der CO2-Emissionen
im industriellen Umfeld. Durch Studien, beispielsweise
zum Einsatz von thermischen Speichern, sollen CO2Reduktionspotenziale und die technische Machbarkeit
aufgezeigt werden.
206. Fahrzeugbezogene CO2-Strategie Audi
Die AUDI AG verpflichtet sich bis zum Jahr 2012, die
CO2-Emissionen der Audi Modelle um weitere 20 % zu
reduzieren, bezogen auf den Wert von 2007.
207. Energie- und Ressourceneffizienz durch
Wärme aus Abwasser
HUBER SE will mit Hilfe von Wärmetauschern die im
Abwasser enthaltene Wärme zurückgewinnen und
weiter nutzen. Dafür entwickelt HUBER SE drei Lösungen:
• Kleinräumige Kreisläufe (dezentrale Wärmerückgewinnung): Es liegt nahe nicht nur Abwasser, sondern
auch im Abwasser enthaltene Wärme unmittelbar am
Ort der Abwasserentstehung zurückzugewinnen, um
damit Wasser und Energie zu sparen. Das gilt für
häusliches, gewerbliches und industrielles Abwasser.
• Wärme aus der Kanalisation: Kommunales Abwasser
enthält Wärme, seine Temperatur beträgt das ganze
Jahr über zwischen 10 und 20 °C. Damit ist ein wirtschaftlicher Betrieb von Wärmetauschern gegeben, um
nahe gelegene Gebäude, z. B. Schulen oder
Schwimmbäder zu beheizen. Das Problem besteht
darin, wie dem Abwasser Wärme entzogen wird. Deshalb entwickelt HUBER SE eine neue innovative Lösung: HUBER-ThermWin®
• Klärschlammtrocknung mit Abwasserwärme (auf
zentralen Kläranlagen): Der Platz und Zeitbedarf für
die Trocknung von Klärschlamm ist sehr stark abhängig von der für die Trocknung verfügbaren Wärmeenergie. Die Solartrocknung nutzt die kostenlose
Energie der Sonneneinstrahlung, aber nicht überall
scheint die Sonne aus jahreszeitlichen oder klimatischen Gründen stets ausreichend stark. Um in diesen
Fällen den Flächenbedarf der Solartrocknung zu reduzieren und/oder einen ganzjährigen Betrieb aufrecht zu
erhalten, bietet es sich an, neben der regenerativen
Sonnenenergie eine weitere regenerative Wärmequelle zu verwenden.
208. Ermittlung des Product Carbon Footprints
(PCF) für chemische Produktgruppen
Die WACKER Chemie AG steigt in die Methodik zur
Bestimmung des Product Carbon Footprints (PCF) für
die Hauptproduktgruppen ein. Die Ergebnisse sollen
als Basis für weitere Produktverbesserungen in ökologischer und ökonomischer Hinsicht dienen.
209. Unterstützung von Konzepten zur nachhaltigen Entwicklung der biologischen Vielfalt für Rohstoff gewinnende Unternehmen
Der Bayerische Industrieverband Steine und Erden
e.V. wird in Zusammenarbeit mit Umweltorganisationen darauf hinwirken, dass in den Rohstoffgewinnungsbetrieben dem Natur- und Umweltschutz verstärkt Rechnung getragen und so das enorme Potenzial an Biodiversität in den Gruben, Brüchen und Tagebauen gefördert wird.
Integrierte Produktpolitik (IPP) und Ressourceneffizienz
Es sollen Konzepte zur nachhaltigen Entwicklung der
biologischen Vielfalt für die Umsetzung in den Rohstoff
gewinnenden Unternehmen erarbeitet werden. Hierzu
soll eine Handreichung zum Umgang mit Arten- und
Lebensräumen in Rohstoffgewinnungsbetrieben entwickelt werden.
Gemeinsam mit der Bayerischen Staatsregierung soll
das Miteinander von Rohstoffgewinnung und Naturschutz und Leistungen der Rohstoffgewinnungsbetriebe für die Biodiversität im Rahmen von Praxisbeispielen und Fachwissen im Internetangebot des Infozentrums UmweltWirtschaft dargestellt werden.
210. Schließen von Kreisläufen und betrieblicher
Umweltschutz im Baustoffrecycling
Der Baustoff Recycling Bayern e.V. wirkt mit seinen
Mitgliedern darauf hin, dass verstärkt Baurestmassen
aufbereitet und als Recyclingbaustoffe wieder eingesetzt, sowie qualitätsgeprüfte, mit technischen Normen
und gesetzlichen Umweltstandards konforme Recyclingbaustoffe produziert werden. Ziel ist es, die natürlichen Ressourcen zu schonen, Deponieräume zu sparen und Kreisläufe zu schließen. In den Betrieben wird
der betriebliche Umweltschutz gefördert und damit
auch zur Verringerung von Staub- und Lärmemissionen in den Betrieben beigetragen.
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
1.7 Managementsysteme
Managementsysteme sind das zentrale Instrument für die systematische Umsetzung von
Umweltschutzmaßnahmen im Unternehmen und dienen einer nachhaltigen Unternehmensführung. Ziel des Umweltpakts Bayern ist es, den Einsatz dieses wirkungsvollen Werkzeugs
in bayerischen Unternehmen weiter zu verbreiten. Managementsysteme weisen die Eigenverantwortung von Unternehmen hinsichtlich einer kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistungen plausibel nach. Das stärkt die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen
Staat und Wirtschaft und ermöglicht eine intensivere gemeinsame Arbeit an strategischen,
zukunftsorientierten Themen. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen soll der Zugang zu den verschiedenen Umweltmanagementsystemen erleichtert werden und sie sollen
bei der Einführung dieser Systeme unterstützt werden.
Managementsysteme helfen nicht nur, die Umweltleistung eines Betriebs zu verbessern,
sondern es gibt zahlreiche weitere Gründe, warum es sich für Unternehmen lohnt, Umweltmanagementsysteme einzuführen:
•
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•
Verbesserung von Prozessen und der Organisation: Schwachstellen in umweltrelevanten Bereichen werden schneller erkannt und Reibungspunkte beseitigt. Die Haftungsrisiken für den Unternehmer werden gesenkt.
Kostentransparenz: Der bewusste Umgang mit Energie und anderen Ressourcen führt
zu finanziellen Einsparungen.
Rechtssicherheit: Umweltmanagementsysteme tragen zu einer höheren Rechtssicherheit bei. Sie helfen dabei, mögliche rechtliche Lücken zu schließen und Gefahrenpotenziale zu senken. Unternehmen, die z. B. durch EMAS eigenverantwortlich die Einhaltung
des Rechts sichern, können im Verwaltungsvollzug privilegiert werden.
Mitarbeiterintegration: Durch die Einbindung der Mitarbeiter wird die Identifikation mit
den umweltbezogenen Unternehmenszielen und dem gesamten Unternehmen gestärkt.
Vorhandene Ideen und verfügbares Wissen werden aktiviert.
Imagegewinn: Die Einführung eines Umweltmanagementsystems verbessert Ansehen
und Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit, bei Kunden und den eigenen Mitarbeitern.
Investition in die Zukunft: Die Notwendigkeit von nachhaltigem Wirtschaften nimmt
kontinuierlich zu. Umweltmanagementsysteme sind dazu ein wichtiges Instrument und
schaffen Wettbewerbsvorteile für das Unternehmen.
Im Rahmen des Umweltpakts Bayern entwickeln Staat und Wirtschaft einen Konsens darüber, wie umweltfreundliches Management aussieht, beteiligen sich an der Weiterentwicklung, setzen gemeinsam Standards und geben Hilfestellung bei der Umsetzung vor allem bei
kleinen und mittleren Unternehmen.
War ursprünglich der Standort mit den direkten betrieblichen Auswirkungen im Fokus, erweitert sich der Blick hin zu integrierten prozess- sowie produktorientierten Systemen. Die Verknüpfung von Managementsystemen, die sich vor allem mit den Themen Qualität, Arbeitsschutz, Energieeffizienz befassen, wird unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten vorangetrieben.
Die Managementsysteme unterstützen positive Entwicklungen im Klimaschutz, da Energieeinsparung, Energieeffizienz und auch der Einsatz erneuerbarerer Energien wesentlicher
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Managementsysteme
Bestandteil von Maßnahmen und Programmen eines umfassenden betrieblichen Umweltschutzes sind.
Projekte und Zusagen im Bereich Managementsysteme
211. Interaktive Leitfäden
Die Bayerische Staatsregierung entwickelt branchenspezifische interaktive Leitfäden für das Internet. Diese
sollen gemeinsam mit gedrucktem Informationsmaterial Unternehmen den Einstieg in das Thema des betrieblichen Umweltschutzes erleichtern. Somit wird ein
modernes, konsistentes und aktuelles Angebot geschaffen und die umfangreichen gedruckten Leitfäden
in moderne Form überführt.
212. BUBAP-Fortführung
Die Bayerische Staatsregierung unterstützt kleine und
mittelständische Unternehmen bei der Umsetzung des
betrieblichen Umweltschutzes und bei der Einführung
von Umweltmanagementsystemen und wird das Bayerische Umweltberatungs- und Auditprogramm (BUBAP) mit der bewährten Stufenförderung für die Dauer
des neuen Umweltpaktes fortsetzen.
213. Umweltschutzprojekte für Handwerksbetriebe
Die Bayerische Staatsregierung und die Handwerkskammern werden gemeinsam Projekte für einen verstärkten systematischen betrieblichen Umweltschutz in
Handwerksbetrieben durchführen und entsprechende
Mittel bereitstellen. Die Umweltberatungsstellen der
Handwerkskammern und die QuB-Stelle sind dabei die
erste Anlaufstelle für die Betriebe.
214. Förderung von Nachhaltigkeitsmanagement
Die Bayerische Staatsregierung prüft, ob die Einführung von Nachhaltigkeitsmanagementsystemen in
kleinen und mittleren Unternehmen im Rahmen des
Bayerischen Umweltberatungs- und Auditprogramms
(BUBAP) gefördert werden kann.
215. Integration von Validierungselementen
Die Bayerische Staatsregierung wird auf die Integration der Zertifizierung der DIN EN 16001 und der geplanten ISO 50001 in die Validierung nach EMAS III
hinwirken.
216. Praxisnahe Umsetzung der EMAS III
Die Bayerische Staatsregierung wirkt in der Zusammenarbeit mit den Gutachterorganisationen auf eine
praxisgerechte Umsetzung der novellierten EMAS
Verordnung hin, insbesondere im Hinblick auf die
Erleichterungen für kleine und mittlere Unternehmen.
219. Branchen Leitfaden Friseurhandwerk
Der Landesinnungsverband des bayerischen Friseurhandwerks unterstützt die Umsetzung eines interaktiven Branchen-Leitfadens durch inhaltliche Abstimmung sowie durch die Anwendung in Beispielbetrieben. Für eine möglichst breite Zielgruppenansprache
wird der Landesinnungsverband die wesentlichen
Inhalte außerdem in gedruckter Form herausgeben.
220. Beratung von Handwerksbetrieben zu Umweltschutzmaßnahmen
Die Umweltberater der bayerischen Handwerkskammern werden weiterhin Intensivberatungen in den
Handwerksbetrieben durchführen.
221. Unterstützung bei der Einführung von QuB
Die Handwerkskammern unterstützen 200 Unternehmen bei der Einführung eines Managementansatzes
nach Vorgaben des Qualitätsverbundes umweltbewusster Betriebe (QuB) sowie bei Einführung sonstiger
Umweltmanagementsysteme.
222. Umweltmanagement nach ISO 14001 bei 10 %
der bayerischen Gebäudereiniger
Die Gebäudereinigerinnung Südbayern und den Stadtkreis Regensburg bietet Ihren Mitgliedsbetrieben eine
Zertifizierung nach Maßgabe der DIN EN ISO 14001
an und sagt zu, dass innerhalb der Laufzeit des Paktes
von fünf Jahren mindestens 10 % aller Mitgliedsbetriebe ein Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO
14001 neu einführen werden.
223. Umweltmanagementsysteme weltweit bei der
bayerischen Automobilindustrie
Die Bayerische Automobilindustrie fördert den systematischen Umweltschutz weltweit. Sie fordert und
fördert die Einführung von Umweltschutzstandards an
ihren Produktionsstandorten, mit dem Ziel von zertifizierten Umweltmanagementsystemen.
224. Managementsysteme weltweit bei AUDI
Die Audi AG validiert die Umweltmanagementsysteme
aller Standorte weltweit nach der EMAS VO EG
1221/2009.
217. Anerkennung von durch QuB und ÖKOPROFIT erbrachten Leistungen für EMAS III
Die Bayerische Staatsregierung engagiert sich auf
Bundesebene, um die Anerkennung der in Bayern
erfolgreichen Umweltmanagementansätze QuB und
ÖKOPROFIT als Vorstufe für die Validierung nach der
novellierten EMAS-Verordnung zu erreichen.
225. Etablierung von Umweltmanagementsystemen an sämtlichen Produktionsstandorten der
BMW Group
Die BMW Group hat Umweltmanagementsysteme an
sämtlichen Produktionsstandorten sowie in den zentralen Planungsabteilungen etabliert. Diese Systeme sind
nach der ISO-Norm 14001 zertifiziert, die deutschen
und österreichischen Werke sogar zusätzlich nach
dem europäischen Umweltmanagementstandard
EMAS von externen Prüfern validiert.
218. Branchen Leitfaden Einzelhandel
Der Landesverband des Einzelhandels unterstützt die
Umsetzung eines interaktiven Branchen-Leitfadens
durch inhaltliche Abstimmung sowie durch die Anwendung in Beispielbetrieben.
226. Umweltmanagementsysteme europaweit bei
E.ON Energie AG und seinen Tochterunternehmen
Die E.ON Energie AG führt europaweit für alle Unternehmensteile und Tochterunternehmen ein Umweltschutzmanagementsystem gemäß ISO 14001 ein. Als
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
Führungsgesellschaft kommt sie damit der Selbstverpflichtung nach, alle gesetzlichen Vorschriften und
Regeln des Umweltschutzes bei allen Aktivitäten zu
erfüllen, wo möglich höhere Leistungsstandards zu
etablieren sowie die Umweltleistungen kontinuierlich
weiterzuentwickeln. Die Zertifizierung der Systeme
wird in 2015 abgeschlossen sein.
227. Förderung von Umweltmanagementsystemen
bei Dienstleistern
Die MAN Nutzfahrzeuge motiviert und unterstützt ihre
Dienstleister zur Implementierung von Umweltmanagementsystemen durch Informationen bei regelmäßigen Unterweisungen und Durchführung von
Workshops.
228. Einführung Umweltmanagement im MAN Parts
Management
Die MAN Nutzfahrzeuge AG wird am Standort des
Ersatzteillagers (Parts Management) in Dachau bis
spätestens 2012 sein Umweltmanagementsystem
zertifizieren lassen.
229. Energiemanagement bei MAN
Die MAN Nutzfahrzeuge sagt zu, dass sie ihre Aktivitäten im Bereich Energiemanagement intensiviert und
die Integration in bestehende Managementsysteme
(ISO 14000 ff, EMAS) vorantreibt.
230. Vom Umweltmanagement zum Nachhaltigkeitsmanagement
Die Bayerische Staatsregierung und die IHKs und
Handwerkskammern führen ein Pilotprojekt für kleine
und mittlere Unternehmen zur Unterstützung einer
nachhaltigen Unternehmensführung auf der Grundlage
von bereits eingeführten Managementsystemen durch.
231. Hilfen bei Legal Compliance
Die Bayerische Staatsregierung und die IHKs und
Handwerkskammern führen ein Pilotprojekt zur Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen bei
der Umsetzung umweltrechtlicher Anforderungen
durch.
232. Aktualisierung EMAS-Leitfaden
Die Bayerische Staatsregierung und die IHKs und
Handwerkskammern erstellen einen Leitfaden zur
Umsetzungsunterstützung der novellierten EMASVerordnung unter Einbezug von Umweltmanagementansätzen, die in Bayern bereits erfolgreich umgesetzt
werden.
233. Vom Ansatz zum Umweltmanagementsystem
nach EMAS III
Die Bayerische Staatsregierung und die IHKs und
Handwerkskammern führen ein Pilotprojekt durch, bei
dem kleine und mittlere Unternehmen mit den Umweltmanagementansätzen QuB und ÖKOPROFIT zu
einer Validierung nach der novellierten EMASVerordnung hingeführt werden.
234. Marketing von Umweltthemen für KMU
Die Bayerische Staatsregierung und die IHKs und
Handwerkskammern entwickeln Hilfestellungen zur
Verbesserung des Marketings von Umweltthemen für
kleine und mittlere Unternehmen.
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235. Motivationsfilm Umweltmanagementsysteme
Die Bayerische Staatsregierung und die IHKs und
Handwerkskammern entwickeln einen Motivations-Film
zum Thema Umweltmanagement im Unternehmen.
Die Verbreitung des Films erfolgt über die Internetplattform des Infozentrums UmweltWirtschaft (IZU). Der
Film soll als Einstiegshilfe in die Fachinformationen
des IZU zum Themenkomplex Betriebliches Umweltmanagement dienen.
236. Infoveranstaltung Umweltmanagement
Die Bayerische Staatsregierung und die IHKs und
Handwerkskammern führen eine Informationsmesse
zur Information über und Verbreitung von Umwelt- und
weiteren Managementsystemen mit Umweltbezug
durch.
237. „umwelt-online“ für Unternehmen mit Umweltmanagement
Die Bayerische Staatsregierung bietet teilnehmenden
Umweltpakt-Unternehmen, die ein Umweltmanagementsystem nach EMAS, ISO 14001 oder einen Umweltmanagementansatz nach QuB oder ÖKOPROFIT
eingeführt haben, auf Nachfrage einen kostenlosen
Zugang zu „umwelt-online“ an.
238. Bayerisches Umweltsiegel für das Gastgewerbe
Die Bayerischen Staatsregierung und der Bayerische
Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern e.V.
vergeben das Bayerische Umweltsiegel für das Gastgewerbe, das sich als Zertifizierung für verstärkten
betrieblichen Umweltschutz und als touristische Marke
etabliert hat. Die Anstrengungen zur Verbreitung des
Umweltsiegels werden weiter verstärkt. Die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit soll unter anderem im
Bereich von Online-Lösungen optimiert und die Attraktivität von Druckerzeugnissen gesteigert werden. Darüber hinaus soll das Engagement der Gastgewerbebetriebe aufgrund ihrer Teilnahme an der Zertifizierung
stärker für das eigene Marketing nutzbar werden.
239. Seminare zum Thema Umweltschutz
Der Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks wird während des Zeitraums Umweltpakt
Bayern 2010 jährlich mindestens zwei Seminare zum
Thema Umweltschutz anbieten. Es ist vorgesehen
u. a. folgende Sachbereiche abzudecken:
• sachgerechter Umgang mit und Entsorgung von
Bauschutt,
• sachgerechte Lagerung und Entsorgung von Holzschutzmitteln,
• sachgerechter Umgang mit Betriebsstoffen, wie Öl
und Schmiermitteln und
• sicheres Arbeiten im Betrieb und auf der Baustelle,
Aspekte des Gesundheitsschutzes der Mitarbeiter.
240. Berücksichtigung Umweltleistungen bei der
Meisterhaft-Initiative
Der Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks und der Landesinnungsverband des
Bayerischen Dachdeckerhandwerks werden die erfolgreiche Teilnahme von Mitgliedsbetrieben am Umweltpakt Bayern innerhalb der Qualitäts- und Fortbildungskampagne der Meisterhaft-Initiative des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) in Berlin,
an der auch beide Landesinnungsverbände teilneh-
Managementsysteme
men, mit einem Tagwerk bzw. 100 Punkten im Sachgebiet Technik-Umwelt honorieren. Zusätzlich erhalten
Betriebe, die an Fachvorträgen zu Themen der energetischen Gebäudesanierung teilnehmen, MeisterhaftPunkte vom Landesinnungsverband für das Bayerische Dachdeckerhandwerk.
241. Ausbau eines Nachhaltigkeitsprogramms
Bei der Flughafen München GmbH ist ein Aufgabenschwerpunkt im Umweltschutz die Einführung und der
Ausbau eines Nachhaltigkeitsprogramms, das – aufgefächert nach verschiedenen Themenfeldern – wesentliche Nachhaltigkeitsziele aufzeigt und mittel- bis langfristige Maßnahmen zur jeweiligen Umsetzung beschreibt.
242. Ausbau von Umweltmanagementsystemen
Ein Aufgabenschwerpunkt der Flughafen München
GmbH ist der Ausbau des Umweltmanagementsystems EMAS und ISO 14 001. Die Tochtergesellschaften Allresto GmbH und das Kempinski Hotel betreiben
nach erfolgter Re-Zertifizierung 2010 ab sofort ihr
Umweltmanagementsystem selbständig. Weitere
Tochtergesellschaften der FMG werden in Zukunft bei
der Einführung eines Umweltmanagementsystems
beraten und unterstützt.
243. Werben zur Einführung von Umweltmanagementsystemen
Die Gründungsmitglieder des Umweltparks Bayern aus
dem Chemiedreieck wollen unter Mitarbeit weiterer
Firmen der Initiative ChemDelta Bavaria ihren Partnerfirmen die Möglichkeit bieten, sich über verschiedene
Umweltmanagementsysteme (z. B. in Form von integrierten Managementsystemen mit der Brücke zu Qualitäts-, Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagementsystemen) und den daraus entstehenden Nutzen für den
eigenen Betrieb zu informieren, und die Einführung
eines Umweltmanagementsystems auf Basis eigener
Erfahrungen unterstützen.
244. Umweltmanagement auf bayerischen Campingplätzen
Der Landesverband der Campingplatzunternehmer in
Bayern setzt sich in Zusammenarbeit mit dem ECOCAMPING e.V. weiterhin für die Einführung von Umweltmanagement auf bayerischen Campingplätzen ein.
Die bisher ausgezeichneten Campingplätze werden
regelmäßig in den Bereichen Umweltschutz, Qualität
und Sicherheit qualifiziert und beraten. Auf zusätzlichen Campingplätzen wird das integrierte ECOCAMPING Management eingeführt.
245. Unterstützung der bayerischen Sparkassen
beim Umweltmanagement
Der Sparkassenverband Bayern verpflichtet sich, die
bayerischen Sparkassen beim Eintritt in den Umweltpakt Bayern – als Einstieg in die verschiedenen Umwelt-Managementsysteme – aktiv zu unterstützen.
246. Round Table Gespräche über die Bedeutung
der Biodiversität und des Biodiversitätsmanagements für die Wirtschaft
Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland – VBIO initiiert und moderiert in
München und weiteren Universitätsstandorten so genannte "Round Table Gespräche" zum Thema "Biodiversitätsmanagement" zwischen Wissenschaft und
Wirtschaft.
Thema dieser ergebnisoffenen Veranstaltungen soll
die Bedeutung der Biodiversität für unternehmerisches
Handeln bis hin zur Einbeziehung in vorhandene Managementsysteme sein. Durch Folgeveranstaltungen
soll gesichert werden, dass bereits vorhandenes
Know-how über Managementsysteme, aber auch
Handlungsmöglichkeiten zur Erhaltung der Biodiversität zusammengetragen, dargestellt und interessierten
Unternehmen und Behörden verfügbar gemacht werden. Darüber hinaus soll ein nachhaltig aktives Netzwerk von Kompetenz-Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung entstehen.
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Arbeitsforen
2 Arbeitsforen
Als sichtbarer Ausdruck der Kooperation von Staat und Wirtschaft werden bewährte Arbeitsforen fortgeführt und an den neuen Schwerpunktthemen orientierte neue Arbeitsforen eingerichtet. Darüber hinaus wird auf bewährte bestehende Gremien und Plattformen zurückgegriffen.
Die Arbeitsforen sollen im Rahmen ihrer sachlichen Zuständigkeit
•
•
•
wesentliche Problemstellungen identifizieren,
Vorschläge erarbeiten, wie die Bayerische Staatsregierung gemeinsam mit der Bayerischen Wirtschaft Beiträge zu Problemlösungen leisten kann sowie
geeignete Projekte initiieren.
Folgende Arbeitsforen werden eingerichtet:
•
•
•
•
Klima und Energie
Integrierte Produktpolitik (IPP) und Ressourceneffizienz
Managementsysteme
Verwaltungsvereinfachung
Die Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft wird darüber hinaus in folgenden bewährten Gremien und Plattformen weiter intensiviert:
•
•
Arbeitsgruppe Energieeffizientes Bauen,
Umweltcluster Bayern.
Die Arbeitsforen legen dem Arbeitsausschuss „Umweltpakt Bayern“ spätestens Mitte des
laufenden Umweltpakts einen Bericht über ihre Arbeiten vor. Soweit ein Themenschwerpunkt
abgearbeitet ist, wird ein Endbericht erstellt.
Bei Bedarf können auf Anregung eines Paktpartners während der Laufzeit des Umweltpakts
nach diesen Grundsätzen neue Arbeitsforen eingerichtet werden. Über die Einrichtung neuer
und die Beendigung bestehender Arbeitsforen entscheidet der Arbeitskreis „Umweltpakt
Bayern“.
Die Mitglieder der Arbeitsforen werden von den Organisationen der Wirtschaft (Bayerischer
Handwerkstag e.V., Bayerischer Industrie- und Handelskammertag, Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.) sowie von den am Umweltpakt beteiligten Ressorts der Staatsregierung (Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit und Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie) einvernehmlich berufen. Die
Arbeitsforen bestimmen ihre Vorsitzenden und ihre Stellvertreter. Die Arbeitsforen sollen
kleine und arbeitsfähige Einheiten sein. Bei Bedarf ziehen die Arbeitsforen Externe (z. B. zur
fachlichen Beratung) formlos hinzu. Unterstützt werden die Arbeitsforen bei der Erledigung
der notwendigen administrativen Tätigkeiten von der Geschäftsstelle „Umweltpakt Bayern“.
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Kommunikation und Rahmenbedingungen
3 Kommunikation und Rahmenbedingungen
3.1 Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Um die gesellschaftlichen Herausforderungen der zunehmenden Globalisierung der Wirtschaft zu bestehen, müssen Staat und Wirtschaft in der Lage sein, wirtschaftliche Umbrüche
solidarisch zu gestalten. Ziel ist es, Reibungsverluste zwischen Staat und Wirtschaft abzubauen und die Bereitschaft für kooperative Lösungen zu fördern. In gleichem Maß, wie die
Eigenverantwortung der Wirtschaft gestärkt wird, eröffnen sich auch Chancen auf eine Reduzierung staatlicher Kontrolle und Reglementierung. Es gilt daher, das Verständnis für die
Instrumente des kooperativen Umweltschutzes – ergänzend zum bestehenden Ordnungsrecht – im Kreis der staatlichen und kommunalen Umweltverwaltung auszubauen. Dies setzt
eine Kommunikationsbereitschaft auf allen Ebenen voraus.
Öffentlichkeitsarbeit
Der Erfolg des Umweltpakts wird u. a. auch durch eine Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit gesteigert. Damit kann das gesellschaftliche Bewusstsein für den Umweltschutz weiter
geschärft und die Zahl der Teilnehmer am Umweltpakt zusätzlich erhöht werden. Maßgebliche Ziele dieser Öffentlichkeitsarbeit sind:
•
•
•
•
Unternehmen und Betriebe zur Teilnahme zu motivieren,
die Teilnehmer in ihrem Engagement für die Umwelt zu unterstützen,
die Multiplikatoren des Umweltpakts miteinander zu vernetzen sowie
die Öffentlichkeit über Ziele und Inhalte des Umweltpakts zu informieren.
Botschafterkonzept
Motivation und Überzeugung von Betrieben für Maßnahmen des Umweltschutzes gelingt am
besten durch persönliche Ansprache vor Ort. Daher werden Botschafter bzw. Sonderbotschafter berufen, die den Umweltpakt Bayern in die breite Öffentlichkeit tragen sollen.
Zum Botschafter des Umweltpakts Bayern werden Vertreter von Unternehmen oder ehrenamtlich tätige Personen berufen, die mit persönlichem Engagement die Zielsetzungen des
Umweltpakts Bayern vorbildlich umsetzen. Mit der Berufung von Sonderbotschaftern sollen
die Grundgedanken des Umweltpakts – Freiwilligkeit und Eigenverantwortung – auch auf
andere gesellschaftliche Bereiche (z. B. Sport) ausgedehnt werden und hier Signalwirkung
auslösen.
Das Verfahren für die Ernennung von Botschaftern und Sonderbotschaftern des Umweltpakts Bayern ist in Anlage 1 geregelt.
Seite 41
Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
Regionalisierung
Um den Gedanken des kooperativen Umweltschutzes in die Breite zu tragen, müssen die
Ziele und Inhalte des Umweltpakts Bayern auch auf regionaler und kommunaler Ebene bekannt gemacht und mit Leben erfüllt werden.
Regionale Arbeitsgruppen mit Regierungs- und Kammervertretern
Regierungen und die regionalen Kammerorganisationen werden in „Regionalen Arbeitsgruppen“ die Zusammenarbeit weiter intensivieren, um
•
•
•
den Umweltpakt Bayern, seine Einzelziele und Maßnahmen – insbesondere auf regionaler und kommunaler Ebene – verstärkt zu kommunizieren und umzusetzen,
den Umweltpakt Bayern als integralen Ansatz von Agenda-Prozessen auf Kreisebene zu
nutzen sowie
den Informationsaustausch zwischen Regierungen, Kreisverwaltungsbehörden, Kammerorganisationen und einzelnen Betreibern im Rahmen „Runder Tische“ zu intensivieren und Projekte zur konkreten Umsetzung des Kooperationsprinzips zu entwickeln.
Die Regionalen Arbeitsgruppen werden
•
•
•
Informationsveranstaltungen durchführen oder unterstützen zu den Themen: Teilnahme
am Umweltpakt, Umsetzung von umweltbezogenen Branchenkonzepten, Umweltmanagementsysteme und deren Förderung,
vorbildliche Umweltprojekte auf regionaler bzw. lokaler Ebene sowie den Transfer in
andere Landkreise/Kommunen unterstützen,
Repräsentationsaufgaben gegenüber (neuen) Teilnehmern am Umweltpakt wahrnehmen.
Aktion Umweltpakt Bayern REGIONAL
Ein wichtiges Instrument zur Verbreitung des Umweltpakts auf regionaler und kommunaler
Ebene ist die Bildung von Netzwerken für betrieblichen Umweltschutz. Die Bayerische
Staatsregierung unterstützt Stadt- und Landkreise beim Aufbau lokaler Netzwerke für den
betrieblichen Umweltschutz.
Projekte und Zusagen zur Kommunikation
247. Infozentrum UmweltWirtschaft (IZU)
Die Bayerische Staatsregierung wird mit dem Infozentrum UmweltWirtschaft (IZU) am Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) weiterhin Unternehmen –
vornehmlich kleine und mittelständische Unternehmen
(KMU) – beim betrieblichen Umweltschutz unterstützen. In Zusammenarbeit mit den Partnern der Wirtschaft, den Industrie- und Handelskammern (IHKs),
den Handwerkskammern und der Vereinigung der
Bayerischen Wirtschaft (vbw) wird ein schneller Zugang zu praxisnahen Informationen ermöglicht. Das
Angebot umfasst Informationen zu aktuellen Umweltthemen, Rechtsgrundlagen und Anwendungshinweise
im Umweltrecht, Fachwissen, Praxisbeispiele aus
Unternehmen, Hinweise auf umweltbezogene Förderprogramme in der Förderfibel Umweltschutz, Ansprechpartner und weiterführende Informationen sowie
Veranstaltungshinweise.
Das Angebot des IZU wird kontinuierlich auf der Basis
von Anregungen aus der Wirtschaft und unter Berück-
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sichtigung aktueller Entwicklungen weiterentwickelt.
Der monatliche Newsletter bietet aktuelle Informationen über neue Inhalte (z. B. Änderungen im Umweltrecht). Ferner haben Unternehmen die Möglichkeit, per
Telefon oder E-Mail Fragen an das IZU zu richten, die
dann in Abstimmung mit den Fachabteilungen des LfU
und ggf. weiterer Mitarbeiter im Geschäftsbereich des
StMUG beantwortet werden. Mit den Beiträgen der
Partner aus der Wirtschaft sowie von Unternehmen, z.
B. zu guten Praxisbeispielen, Modellprojekten oder
Leitfäden, soll das Infozentrum für die Praktiker in den
Betrieben ebenso wie für die Unternehmensleitungen
ein wichtiges Informations- und Planungsinstrument
werden.
248. Applikation für mobile Endgeräte
Die Partner des Umweltpakts stellen gemeinsam eine
Applikation (App) für mobile Endgeräte zur Verfügung,
die dem Nutzer die nächstgelegenen Standorte der
Umweltpakt-Teilnehmer schnell und unkompliziert
Kommunikation und Rahmenbedingungen
anzeigt. Mit dieser Applikation soll der Umweltpakt
Bayern bekannter gemacht werden. Gleichzeitig erhält
der teilnehmende Unternehmer einen kommunikativen
Mehrwert.
249. Gemeinsame „Marktplatz“-Veranstaltung
Zur Vernetzung der Unternehmen, die am Umweltpakt
Bayern teilnehmen mit denjenigen, die im Umweltcluster organisiert sind, wird eine „Marktplatz“Veranstaltung durchgeführt. Auf diese Weise können
Anbieter von Umwelttechnik und Umweltdienstleistungen (Umweltcluster) mit den Anwendern von Umwelttechnologien und Dienstleistungen im eigenen Unternehmen (Umweltpakt-Teilnehmer) gemeinsame innovative Projekte entwickeln.
250. Wirtschaftsvolontariat für Fach- und Vollzugsbehörden
Im Bemühen, den kooperativen Verwaltungsvollzug im
Bereich des Umweltschutzes weiter zu fördern, sollen
die im Umweltpakt 2005 begonnenen und in über 60
Fällen erfolgreich durchgeführten Wirtschaftsvolontariate fortgesetzt werden. Ziel des Wirtschaftsvolontariates ist es, das Verständnis für die Instrumente des
kooperativen betrieblichen Umweltschutzes und die
dadurch von den Unternehmen erzielten Umweltleistungen im Kreis der bayerischen Umweltverwaltung
auszubauen und die Kommunikation zwischen Fachund Vollzugsbehörden und Wirtschaft zu verbessern.
Hierzu werden – unabhängig vom Austauschprogramm des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft
– Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des gehobenen
Dienstes in Fach- und Vollzugsbehörden der bayerischen Umweltverwaltung für die Dauer der Laufzeit
dieses Umweltpaktes jährlich einwöchige Wirtschaftsvolontariate von Unternehmen der bayerischen Wirtschaft angeboten.
251. Bereitstellen von Informationen
Die Bayerische Staatsregierung verpflichtet sich, auf
der Homepage des Umweltpakts Bayern
(www.umweltpakt.bayern.de)
• einfaches Herunterladen von Broschüren, Mustertexten, Logos usw. zu ermöglichen,
• einen raschen Zugriff auf Kontaktdaten anderer Multiplikatoren zu gewährleisten und
• einen schnellen Überblick über relevante Termine im
Bereich des betrieblichen Umweltschutzes zu vermitteln.
252. Werben für die Inhalte des Umweltpakts
Die Bayerische Wirtschaft verpflichtet sich, in ihren
Veröffentlichungen (z. B. Kammerzeitschriften, Internet) ihre umweltrelevanten Themen sowie die Inhalte
des Umweltpakts darzustellen und zu kommunizieren
und bei den Unternehmen für die Teilnahme am Umweltpakt zu werben.
253. Aufforderung zur Teilnahme
Der Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks wird während des Zeitraums Umweltpakt
Bayern 2010 seine Mitgliedsbetriebe in regelmäßigen
Abständen zur Teilnahme am Umweltpakt Bayern über
Rundschreiben bzw. über sein Internetportal
www.zimmerer-bayern.com auffordern. Darüber hinaus
wird er den Fragebogen mit den Teilnahmekriterien
„KLIMA plus – Handwerk“ für das Zimmerer-Handwerk
auf seinem Internetportal oder über eine Verlinkung
bereitstellen.
254. Werbung für die Teilnahme
Der Landesinnungsverband Bayern des Schuhmacherhandwerks verpflichtet sich, für den Umweltpakt
Bayern Mitgliedsbetriebe des Verbandes zu werben. In
Informationsschreiben, Seminaren und Innungsversammlungen wird der Innungsverband über den Umweltpakt informieren und versuchen, viele Teilnehmer
für den Pakt zu gewinnen.
255. Unterstützung der Fortschreibung des Umweltpakts
Der LBS – Landesverband Bayerischer Spediteure
e.V. wurde vor über 60 Jahren gegründet und ist das
Sprachrohr für die bayerische Speditions- und Logistikbranche. Er unterstützt seine Mitglieder bei einer
Vielzahl von Umweltprojekten z. B. der Aufrüstung zur
Euro V-Motorengeneration, der Installation von Photovoltaikanlagen auf Lagerhallen, beim Thema "grüne
Logistik" und wirbt für deren Teilnahme am Umweltpakt Bayern.
256. Information und Schulung für Mitglieder
Der Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) e.V. wird gegenüber seinen
Mitgliedsbetrieben konsequent auf den Nutzen der
jeweils modernsten und umweltfreundlichsten Motorentechnologie hinweisen und für deren Einsatz werben. Des weiteren führt er über die gewerbeeigenen
Schulungsorganisationen Weiterbildungslehrgänge für
die Fahrer durch, bei denen ein vordringliches Ziel eine
besonders kraftstoffsparende und damit umweltschonende Fahrweise ist. Im Rahmen der sogenannten
obligatorischen Weiterbildung für das Fahrpersonal ist
dies sogar ein eigenes Modul. Damit sind Kraftstoffeinsparungen von bis zu 10 % sowie der damit verbundene verminderte Schadstoffausstoß erreichbar.
257. Aufforderung zur Teilnahme
Der LGAD – Landesverband Groß- und Außenhandel,
Vertrieb und Dienstleistungen Bayern e.V. – ist die
Spitzenvertretung der Gewerbe verbindenden („business to business“) Wirtschaft in Bayern mit rund 1000
Mitgliedsfirmen. Der LGAD wird durch gezielte Veröffentlichungen in seinen Verbandsmedien seine Mitgliedsunternehmen dazu auffordern, sich dem Umweltpakt anzuschließen.
258. Sensibilisierung für Nachhaltigkeit
Der Landesverband Bayern des Börsenvereins des
Deutschen Buchhandels informiert seine Mitglieder –
Verlage und Buchhandlungen in Bayern – über die
Inhalte des Umweltpakts Bayern. So sollen sowohl
kleine und mittelständische Betriebe als auch Konzerne des herstellenden und vertreibenden Buchhandels
in ihrem nachhaltigen Handeln bestärkt werden und
können ihr Engagement auch als eine kommunikative
Chance sehen. Durch diese kontinuierliche Sensibilisierung animiert der Verband zum Mitmachen und
zeigt bis jetzt unerkannte Potenziale zur Ressourcenschonung auf.
259. „Netzwerk für betrieblichen Umweltschutz“
(BUSch)
Der Landkreis Neumarkt i.d.OPf. wird das Pilotprojekt
„Netzwerk für betrieblichen Umweltschutz“ (BUSch)
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
weiterhin unterstützen, das darauf abzielt kleine und
mittlere Unternehmen (KMU) für den betrieblichen
Umweltschutz zu sensibilisieren, insbesondere sie für
die Einführung eines systematischen und professionellen Umweltmanagements zu gewinnen und bei dessen
Einführung zu unterstützen.
260. Vernetzung der Umweltpakt-Mitglieder
Die Bayerische Staatsregierung wird den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung der UmweltpaktMitglieder fördern, z. B. durch Bereitstellung einer
Tauschbörse für Umweltpakt-Mitglieder oder einer
Veranstaltungsreihe in den Regierungsbezirken.
261. Vernetzung umwelt- und energiepolitischer
Aktivitäten
Der BDS Bayern – Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. nutzt seine regionale und
kommunale Organisationsstruktur um Brücken zwischen den verschiedenen Aktivitäten zu schlagen,
beginnend vom Umweltpakt Bayern über den Umweltcluster bis hin zu kommunalen Aktivitäten wie Ziel
21 im Landkreis Fürstenfeldbruck.
262. Information und Beratung
Der BDS Bayern – Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. verstärkt das Informations- und
Beratungsangebot für seine Mitglieder. Durch Veran-
staltungen sowie Publikationen werden kontinuierlich
Umwelt- und Energiethemen behandelt. Die rund 500
Ortsverbände des BDS Bayern planen, organisieren
und führen eine Vielzahl von Aktivitäten im Bereich des
Umweltschutzes oder der Energienutzung durch.
263. Aufforderung zur Teilnahme am Energiekennzahlenprojekt der Handwerkskammern
Der Landesinnungsverband des bayerischen Friseurhandwerks sagt zu, dass innerhalb der Laufzeit des
Umweltpakts Bayern 100 Betriebe des Friseurhandwerks an dem Energiekennzahlenprojekt der Handwerkskammern teilnehmen werden.
264. Biodiversität, Biodiversitätsmanagement und
nachhaltiges Wirtschaften in Unternehmen
Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland – VBIO informiert über die Inhalte
der Biodiversität und des Biodiversitätsmanagements
und zeigt über geeignete Kommunikationstools des
VBIO die wirtschaftliche Bedeutung auf. Hierfür soll
unter anderem der Internetauftritt des Infozentrums
UmweltWirtschaft (IZU) genutzt werden.
Anhand von best practice-Beispielen, die zusammen
mit Vertretern der Wirtschaft ermittelt werden, soll die
Basis einer nachhaltigen Erhaltung und Nutzung der
Biodiversität dargelegt und mit Hilfe der Partner des
Umweltpaktes publiziert werden.
3.2 Kooperationen
265. Gesellschaft zur Altlastensanierung in Bayern
mbH (GAB)
Die Bayerische Staatsregierung und die Bayerische
Wirtschaft haben sich zum Ziel gesetzt, die bewährte
Kooperation zur Untersuchung und Sanierung industriell-gewerblicher Altlasten über 2010 hinaus fortzusetzen.
266. gsb Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH
Die Bayerische Staatsregierung und die Bayerische
Wirtschaft werden die bewährte Kooperation in der
Sonderabfall-Entsorgung fortsetzen. Ziel ist die sicherheitstechnisch hochwertige, ökologisch verträgliche
und gleichzeitig kosteneffiziente Gestaltung der Sonderabfall-Entsorgung, die auch eine Bayern weite
Entsorgungssicherheit dauerhaft gewährleistet.
267. GRB – Sammelstelle Bayern für radioaktive
Stoffe GmbH
Die Bayerische Staatsregierung und die Bayerische
Wirtschaft werden die bewährte Kooperation bei der
Behandlung radioaktiver Stoffe (vor allem aus Forschung und Medizin) fortsetzen. Basis hierfür bildet die
GRB – Sammelstelle Bayern für radioaktive Stoffe
GmbH, die eine ordnungsgemäße und sichere Behandlung sowie Zwischenlagerung gewährleistet,
bevor die Stoffe zur Endlagerung in die Verantwortung
des Bundes weitergegeben werden.
268. co2ncept plus
Die Klimaschutzprojekte, Clean Development Mechanism (CDM) und Joint Implementation (JI) sowie freiwillige Projekte werden gemeinsam vom der Bayerischen Staatsregierung mit co2ncept plus – Verband
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der Wirtschaft für Emissionshandel und Klimaschutz
e.V. im Rahmen des Umweltpakts getragen. co2ncept
plus unterstützt bayerische Unternehmen umfassend
bei Fragen zum Emissionshandel und begleitet internationale Klimaschutzprojekte.
269. KUMAS e.V.
Das Kompetenzzentrum Umwelt Augsburg-Schwaben
(KUMAS e.V.) bildet mit inzwischen 270 aktiven Partnern aus der Wirtschaft ein wichtiges Netzwerk kompetenter Unternehmen. Die Staatsregierung setzt ihre
Unterstützung für das Kompetenzzentrum fort.
270. Technologietransfer Wasser
Das Projekt „Technologietransfer Wasser (TTW)“ mit
Sitz in Hof verbreitet mit inzwischen über 300 bayerischen Partnern erfolgreich den Ansatz des Integrierten
Wasserressourcenmanagements. Der Schwerpunkt
liegt auf der Durchführung von Projekten mit internationalen Partnern einschließlich fachlichem Austausch.
In diesem Rahmen werden Exportvereinbarungen zur
Umwelttechnologie unterstützt, um bayerischen Firmen
zu ermöglichen, auch als Konsortium am europäischen
Markt aufzutreten. Die Bayerische Staatsregierung
unterstützt den Technologietransfer im Bereich Wasser.
271. E.ON Bayern Umweltpreis
Die E.ON Bayern AG lobt jährlich den mit insgesamt
250.000 € dotierten „E.ON Bayern Umweltpreis“ aus.
Prämiert werden die Einführung und Umsetzung innovativer energie- und umweltschonender Projekte, mit
den Zielen Reduktion des Primärenergieverbrauchs,
Verminderung von Schadstoffemissionen, Schutz
Kommunikation und Rahmenbedingungen
natürlicher Ressourcen sowie ökologisch orientiertes
Bauen. Die Vergabe des Hauptpreises erfolgt in enger
fachlicher Abstimmung mit der Bayerischen Staatsregierung.
272. Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
(UFS)
Die Bayerische Staatsregierung entwickelt die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) systematisch zu einem international vernetzten Zentrum für
Klima- und Höhenforschung weiter. Bereits jetzt gehört
die UFS zu den führenden Höhenforschungsstationen
weltweit. Wichtige Zielsetzungen dabei sind:
• Forschungsvorhaben zu den Schwerpunkten Klima/Klimafolgen, Atmosphäre und Höhenmedizin sowie
zur Erkennung von Naturgefahren;
• Entwicklung, Erprobung und Betrieb innovativer
Technologien für die Validierung von Satellitendaten;
• Kooperation mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) zur Vermarktung entwickelter Messgeräte und Software-Produkte;
• Training, Lehre und Umweltbildung im Bereich der
Hochschulen und internationaler Netzwerke;
• Mithilfe bei der Ausarbeitung regionaler Nachhaltigkeitskonzepte und Wahrnehmung einer betrieblichen
und ökologischen Vorbildfunktion.
Träger der wissenschaftlichen UFS-Strategie sind
derzeit zehn hochrenommierte Forschungsorganisationen. Die Station steht auch für Dritte und zeitlich
begrenzte FuE-Vorhaben zur Verfügung. Sie unterstützt sowohl das Clusterkonzept der Staatsregierung
als auch die wirtschaftliche Entwicklung in Bayern
ganz allgemein.
273. bifa Umweltinstitut GmbH
Die Bayerische Staatsregierung wird die bifa Umweltinstitut GmbH auch künftig institutionell sowie im Rahmen von Projektförderung unterstützen, damit diese in
Fragen des vor- und nachsorgenden Umweltschutzes
weiterhin als Kooperationspartner für produzierende
Unternehmen, Anlagenbetreiber, Ingenieur- und Planungsbüros, Hochschulen und andere FuEEinrichtungen zur Verfügung steht.
274. Umwelttechnologisches Gründerzentrum
Augsburg, UTG
Die Bayerische Staatsregierung wird das Umwelttechnologische Gründerzentrum Augsburg, UTG, das Anstöße zu Unternehmensgründungen in der Umwelttechnik gibt und die Umsetzung wissenschaftlicher
Potenziale in neue Produkte und Verfahren fördert
weiterhin mit dem Ziel unterstützen, eine lebendige
Gründerszene im Umfeld des UTG zu schaffen.
3.3 Teilnehmer und Organisation
Teilnahmeberechtigt sind Einzelunternehmen, Verbände und sonstige Einrichtungen der
Wirtschaft. Die Anforderungen für eine Teilnahme sowie das Verfahren zur Aufnahme in den
Teilnehmerkreis ist in Anlage 2 geregelt.
Die Partner des Umweltpakts haben sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben dazu verpflichtet,
schlanke Organisationsstrukturen unter Schonung finanzieller und personeller Ressourcen
zu schaffen (siehe Anlage 3).
3.4 Controlling
Die noch in Umsetzung befindlichen Projekte des bis Oktober 2010 laufenden Umweltpakts
Bayern werden, soweit von den beteiligten Projektpartnern gewünscht, in den vorliegenden
Umweltpakt Bayern überführt. Die Bayerische Staatsregierung und die Bayerische Wirtschaft
sind überein gekommen, die Realisierung der in der Vereinbarung dargestellten gemeinsamen Zielvorstellungen kontinuierlich zu verfolgen und bei signifikanten Abweichungen vom
gesetzten Zielrahmen initiativ zu werden, um die Zielerreichung sicher zu stellen. Der Arbeitskreis „Umweltpakt Bayern“ wird zum Ablauf dieser Vereinbarung den Stand der Zielerreichung dokumentieren und einen Vorschlag zur Fortsetzung des Umweltpakts Bayern unterbreiten.
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
3.5 Rahmenbedingungen
Die Umsetzung aller im Umweltpakt Bayern dargestellten Leistungen der Bayerischen
Staatsregierung erfolgt nur nach Maßgabe der vorhandenen Stellen und Haushaltsmittel des
Freistaats Bayern.
In entsprechender Weise erfolgt die Umsetzung der dargestellten Leistungen der Bayerischen Wirtschaft nach Maßgabe der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und ihrer Leistungsfähigkeit.
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
München, den 18. November 2010
Für die Bayerische Staatsregierung
Für die Bayerische Wirtschaft
Horst Seehofer
Bayerischer Ministerpräsident
Randolf Rodenstock
Präsident
Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.
Dr. Markus Söder MdL
Bayerischer Staatsminister für
Umwelt und Gesundheit
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Erich Greipl
Präsident
Bayerischer Industrie- und
Handelskammertag e.V.
Katja Hessel MdL
Staatssekretärin
im Bayerischen Staatsministerium für
Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und
Technologie
Heinrich Traublinger MdL a.D.
Präsident
Bayerischer Handwerkstag e.V.
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
Anlage 1: Verfahren zur Ernennung von Botschaftern
und Sonderbotschaftern des Umweltpakts
Bayern
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Zum Botschafter und Sonderbotschafter des Umweltpakts Bayern kann jede natürliche
Person berufen werden, die entweder selbst oder mit der von ihnen vertretenen Organisation Teilnehmer am Umweltpakt Bayern ist. Andere Personen können berufen werden, wenn sie sich mit besonderem Engagement für die Verwirklichung der Ziele des
Umweltpakts Bayern einsetzen und dies auch künftig zu tun beabsichtigen.
Die Vorschläge sind direkt oder über die jeweilige Kammer (für das Handwerk die regional zuständige Handwerkskammer, für die Industrie die regional zuständige IHK oder die
jeweilige vbw-Regionalstelle) mit einer Begründung der Geschäftsstelle Umweltpakt
Bayern zuzuleiten. Eigenanregungen sind grundsätzlich nicht möglich.
Die Entscheidung über die Berufung von Botschaftern bzw. Sonderbotschaftern trifft der
Arbeitsausschuss Umweltpakt Bayern. Das Nähere regelt der Arbeitsausschuss in eigener Zuständigkeit.
Die Berufung von Botschaftern/Sonderbotschaftern wird gegenüber der Öffentlichkeit
durch Verleihung einer Urkunde dokumentiert. Die Urkunde wird durch den Bayerischen
Staatsminister für Umwelt und Gesundheit unterzeichnet. Gleichzeitig werden die Namen der Botschafter auf der Internet-Seite des Umweltpakts Bayern veröffentlicht
(www.umweltpakt.bayern.de).
Die Funktion des Botschafters bzw. Sonderbotschafters ist ein Ehrenamt. Die Botschafter bzw. Sonderbotschafter werden mit dem für die Erfüllung ihres Ehrenamtes erforderlichen Informationsmaterial ausgestattet und von der Geschäftsstelle Umweltpakt Bayern unterstützt.
Die Berufung zum Botschafter bzw. Sonderbotschafter ist an die Laufzeit des Umweltpakts Bayern gebunden.
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
Anlage 2: Grundsätze für die Teilnahme am Umweltpakt Bayern
Teilnahmeberechtigt sind Einzelunternehmen, Verbände und sonstige Einrichtungen der
Wirtschaft, die in Bayern Umweltleistungen erbringen.
Der Teilnehmer erbringt eine oder mehrere spezifische Leistungen im Rahmen des Umweltpakts Bayern oder verpflichtet sich, solche zu erbringen. Anerkannt werden können im Umweltpakt ausdrücklich genannte Leistungen oder sonstige freiwillige Umweltschutzleistungen,
die qualitativ und quantitativ den Zielsetzungen und Inhalten des Umweltpakts entsprechen
und über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen.
Teilnehmen am Umweltpakt Bayern kann nach diesen Grundsätzen, wer eine der folgenden
freiwilligen Umweltschutzleistungen während der Laufzeit des Umweltpakts (bis 2015) erbracht hat oder sich dazu verpflichtet:
A Teilnahme durch Einführung oder Fortführung eines betrieblichen Umweltmanagementsystems oder Energiemanagementsystems
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nach dem „Eco-Management and Audit Scheme“ (EMAS),
nach der DIN EN ISO 14 001, DIN EN 16 001
nach den Kriterien des „Qualitätsverbunds umweltbewusster Betriebe“ (QuB),
durch ÖKOPROFIT (Ökologisches Projekt für integrierte Umwelttechnik).
B Teilnahme durch wesentliche freiwillige Einzelleistungen
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zum integrierten Umweltschutz,
zur Ressourcenschonung,
zur Verminderung der CO2-Emissionen,
zur Verbesserung des Immissionsschutzes,
zum erhöhten Einsatz nachwachsender Rohstoffe zur Kreislaufwirtschaft,
zur Sicherung einer umweltgerechten Mobilität,
des Gewässerschutzes,
des Naturschutzes,
des Bodenschutzes oder
zur Verringerung des betrieblichen Einsatzes besonders umweltgefährdender Stoffe
durch die freiwillige Einführung umweltschonender Ersatzstoffe.
C Weitere Teilnahmemöglichkeiten
Teilnehmen am Umweltpakt Bayern können weiterhin Betriebe,
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die im Rahmen einer Umweltberatung nach dem Bayerischen Umweltberatungs- und
Auditprogramm (BUBAP) eine betriebliche Umweltprüfung durchgeführt haben,
die im Rahmen der Aktion „Umweltbewusster Hotel- und Gaststättenbetrieb“ das Umweltsiegel der Staatsregierung erworben haben,
die als Entsorgungsfachbetrieb (Efb) zertifiziert sind,
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
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die sich durch die Mitgliedschaft bei der Gemeinschaftseinrichtung zur Altlastensanierung in Bayern e.V. (GAB e.V.) an einer umweltverträglichen und solidarischen Altlastensanierung beteiligen,
die notwendige Punktzahl in den vom Bayerischen Handwerkstag für bestimmte Zweige
des Handwerks ausgearbeiteten Kriterienlisten erreichen,
die an der Initiative Responsible Care teilnehmen
sowie Verbände
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die sich an der Erstellung und Umsetzung branchenspezifischer Umweltkonzepte beteiligen,
die anderweitige freiwillige Umweltleistungen für den Verband oder seine Mitgliedsunternehmen bzw. -betriebe zusagen.
Leistungen, die überwiegend an Standorten außerhalb Bayerns erbracht werden, können
nicht anerkannt werden.
Die Leistung muss – soweit nichts anderes bestimmt ist – innerhalb der Laufzeit des Umweltpakts Bayern erbracht werden.
Die Aufnahme in den Teilnehmerkreis setzt einen schriftlichen Antrag voraus.
Mit der Teilnahme am Umweltpakt Bayern wird die schriftliche Zustimmung zur Verwendung
des Zeichens „Umweltpakt Bayern“ ausgesprochen. Das Zeichen darf nur in der nicht produktbezogenen Werbung unter gleichzeitiger Nennung der spezifischen, vom Arbeitsausschuss „Umweltpakt Bayern“ anerkannten, Umweltschutzleistungen verwendet werden.
Die Teilnahme am Umweltpakt Bayern ist kostenlos.
Die Beendigung der Teilnahme erfolgt
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durch Erklärung des Teilnehmers:
Jeder einzelne Betrieb kann die Beendigung seiner Teilnahme am Umweltpakt Bayern
zu jeder Zeit mit sofortiger Wirkung erklären. Die Teilnahmeurkunde ist zurückzugeben.
durch Ablauf der Geltungsdauer des Umweltpakts:
Mit Ablauf der Geltungsdauer des Umweltpakts läuft auch automatisch die Teilnahme
am Umweltpakt Bayern aus. Die Teilnahme kann unter bestimmten Voraussetzungen
bei Abschluss eines neuen Umweltpakts erneuert werden. Das Nähere hierzu wird
durch den Arbeitsausschuss „Umweltpakt Bayern“ geregelt.
bei Verstoß gegen Umweltvorschriften:
Wenn von der zuständigen Vollzugsbehörde über einen Verstoß gegen einschlägige
Umweltvorschriften am Standort des Unternehmens, der bestandskräftig festgestellt
wurde, berichtet wird, wird die Teilnahme am Umweltpakt Bayern grundsätzlich aufgehoben oder vorübergehend ausgesetzt, bis das Unternehmen den Verstoß abstellt und
Vorkehrungen trifft, die eine Wiederholung ausschließen. Hierbei ist die Schwere des
Verstoßes zu berücksichtigen. Die Entscheidung im Einzelfall trifft der Arbeitsausschuss
„Umweltpakt Bayern“.
Bei einer Beendigung der Teilnahme darf das Logo „Umweltpakt Bayern“ nicht mehr verwendet werden.
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
Anlage 3: Organisation und Geschäftsstelle Umweltpakt Bayern
Arbeitskreis „Umweltpakt Bayern“
Der Arbeitskreis besteht aus Vertretern der Unterzeichner des Umweltpakts Bayern. Er hat
die Aufgabe, die Steuerung der Umsetzung des Umweltpakts Bayern zwischen den Paktpartnern abzustimmen. Den Arbeitskreis leitet der Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit.
Arbeitsausschuss „Umweltpakt Bayern“
Der Arbeitsausschuss unterstützt den Arbeitskreis „Umweltpakt Bayern“. Er besteht aus Vertretern der Unterzeichner des Umweltpakts und hat insbesondere die Aufgabe, die Aktivitäten des Umweltpakts Bayern zwischen den Paktpartnern abzustimmen. Die Leitung ist dem
Leiter des Referats „Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Kommunen“ im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit übertragen.
Geschäftsstelle „Umweltpakt Bayern“
Die Geschäftsstelle ist im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit eingerichtet. Die Einrichtung der Geschäftsstelle und Ansiedlung im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit stellt eine Zusage der Bayerischen Staatsregierung dar und
spiegelt die Bedeutung wider, die dem Umweltpakt Bayern beigemessen wird. Die Geschäftsstelle hat die Aufgabe, die administrativen Angelegenheiten im Zusammenhang mit
der Umsetzung des Umweltpakts Bayern zu erledigen, die Datenbank der UmweltpaktTeilnehmer zu pflegen und die Botschafter des Umweltpakts zu betreuen. Bei allen ihren
Tätigkeiten handelt sie im Auftrag des Arbeitsausschusses Umweltpakt Bayern.
Adresse:
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit
- Geschäftsstelle Umweltpakt –
Rosenkavalierplatz 2
81925 München
Internet: www.umweltpakt.bayern.de
E-Mail: umweltpakt.bayern@stmug.bayern.de
Telefon: +49 89 9214-2287
Telefax: +49 89 9214-2471
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
Anlage 4: Unternehmens- und Verbandsverzeichnis
AlzChem Trostberg GmbH
www.alzcem.de
Audi AG
www.audi.com
Baustoff Recycling Bayern
www.baustoffrecyclingbayern.de
Bayerische Landesbank
www.bayernlb.de
Bayerische Bau und Immobilien GmbH & Co. KG (BBIKG)
www.bbikg.de
Bayerischer Bauindustrieverband e.V.
www.bauindustrie-bayern.de
Bayerischer Handwerkstag e.V.
www.hwk-bayern.de
Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA
Bayern e.V.
www.bhg-online.de
Bayerischer Industrie- und Handelskammertag e.V.
www.bihk.de
Bayerischer Industrieverband Steine und Erden e.V.
www.steine-erden-by.de
BAYERNOIL Raffineriegesellschaft mbH
www.bayernoil.de
bifa Umweltinstitut GmbH
www.bifa.de
BMW Group
www.bmw.de
BÜCHL Entsorgungswirtschaft GmbH
www.buechl.de
Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V.
www.bds-bayern.de
Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V., Landesverband Bayern e.V.
www.lfw-bayern.de
Cassidian
www.cassidian.com
ChemDelta Bavaria
www.chemdelta-bavaria.de
CHMS Coburger Handtuch + Matten Service
www.chms.de
co2ncept plus Verband der Wirtschaft für Emissionsschutz
und Klimaschutz e.V.
www.co2ncept-plus.de
Conti Temic microelectronic GmbH
www.temic.de
COPLAN AG
www.coplan-online.de
E.ON Bayern AG
www.eon-bayern.com
E.ON Bayern Wärme GmbH
www.eon-bayern.com
E.ON Energie AG
www.eon-energie.com
E.ON Wasserkraft GmbH
www.eon-wasserkraft.com
eco2business
www.eco2b.de
ECOCAMPING e.V.
www.ecocamping.net
ENERGIEregion Nürnberg e.V.
www.energieregion.de
Faber-Castell AG
www.faber-castell.de
Flottweg AG
www.flottweg.com
Flughafen München GmbH
www.munich-airport.de
GBW AG
www.gbw-gruppe.de
Gebäudereiniger-Innung Südbayern
und Stadtkreis Regensburg
www.gebaeudereinigersuedbayern.de
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
GFM beratende Ingenieure GmbH
www.gfm.com
GMH-Umwelt GmbH
www.ghm-umwelt.de
Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH
www.gruenbeck.de
Handelsverband Bayern – Der Einzelhandel e.V.
www.hv-bayern.de
Handwerkskammer für Mittelfranken
www.hwk-mittelfranken.de
Handwerkskammer für München und Handwerkskammer für
Oberbayern
www.hwk-muenchen.de
Handwerkskammer für Niederbayern Oberpfalz
www.hwkno.de
Handwerkskammer für Oberfranken
www.hwk-oberfranken.de
Handwerkskammer für Schwaben
www.hwk-schwaben.de
Handwerkskammer für Unterfranken
www.hwk-ufr.de
HAVI Global Logistics GmbH
www.havi-logistics.com
HUBER SE
www.huber.de
Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern
www.muenchen.ihk.de
Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth
www.bayreuth.ihk.de
Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken
www.ihk-nuernberg
Industrie- und Handelskammer Schwaben
www.schwaben.ihk.de
Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt
www.wuerzburg.ihk.de
Industriepark Werk GENDORF
www.gendorf.de
Infineon Technologies AG
www.infineon.com
InfraServ GmbH & Co. Gendorf KG
www.infraserv.gendorf.de
Inplus GmbH
www.inplus.de
ITQ GmbH
www.itq.de
Knorr-Bremse AG
www.knorr-bremse.de
KUMAS Kompetenzzentrum Umwelt e.V.
www.kumas.de
Landesinnungsverband Bayern des Schuhmacherhandwerks, Schuhmacher-Innung München-Oberbayern
www.schuhmacher-innung.de
Landesinnungsverband des Bayerischen Friseurhandwerks
www.friseurebayern.de
Landesinnungsverband des Bayerischen KfzTechnikerhandwerks
www.kfz-bayern.de
Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks
www.zimmerer-bayern.com
Landesinnungsverband für das Bayerische Bäckerhandwerk
www.baecker-bayern.de
Landesinnungsverband für das Bayerische Dachdeckerhandwerk
www.dachdecker.net
Landesinnungsverband für das Bayerische Elektrohandwerk
(LIV)
www.elektroverband-bayern.de
Landesverband Bayerischer Bauinnungen (LBB)
www.lbb-bayern.de
Landesverband Bayerischer Spediteure e.V.
www.bayerischespediteure.de
Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) e.V.
www.lbt.de
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
Landesverband Bayern des Börsenvereins des Deutschen
Buchhandels
www.buchhandel-bayern.de
Landesverband der Campingplatz Unternehmer in Bayern
e.V.
www.camping-in-bayern.net
Landesverband Groß- und Außenhandel, Vertrieb und
Dienstleistungen Bayern e.V.
www.lgad.de
Landesverband mechanischer Metallhandwerke Bayern –
Fachverband Zweiradmechanik
www.hamec.de
Landkreis Neumarkt i.d.Opf.
www.landkreis.neumarkt.de
Lechwerke AG
www.lew.de
Mainsite GmbH & Co.KG Industrie Center Obernburg
www.mainsite-services.de
MAN Nutzfahrzeuge AG
www.man-mn.de
Messe München GmbH
www.messe-muenchen.de
MTU Aero Engines GmbH
www.mtu.de
OMV Deutschland GmbH
www.omv.de
OSRAM GmbH
www.osram.com
Papiertechnische Stiftung (PTS)
www.ptspaper.de
REWAG AG & Co. KG
www.rewag.de
Rhein-Main-Donau AG
www.rmd.de
Robert Bosch GmbH
www.bosch.de
Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG
www.schoerghuberunternehmensgruppe.de
Schreiner Group GmbH & Co. KG
www.schreiner-group.de
Siemens AG
www.siemens.com
Siemens Energy
www.energy.siemens.com
Siemens Real Estate
www.realestate.siemens.com
Sparkassenverband Bayern
www.sparkassenverbandbayern.de
Trägerverein Umwelttechnologie-Cluster Bayern e.V.
www.umweltcluster.net
Überwachungs- und Zertifizierungsverein für die Verfüllung
von Gruben, Brüchen und Tagebauen e.V.
-
Verband Bayerischer Papierfabriken e.V. (VBP)
www.baypapier.com
Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in
Deutschland – VBIO
www.vbio.de
Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft
e.V.
www.vbew.de
Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V.
(VBS)
www.vbs-ev.de
Verband der Bayerischen Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie e.V. (VBPV)
www.baypapier.com
Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband
Bayern (VCI LV Bayern)
www.die-bayerische-chemie.de
Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.
www.vbw-bayern.de
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Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz
VIVO Kommunalunternehmen für Abfall-Vermeidung Information und Verwertung im Oberland
www.vivowarngau.de
Wacker Chemie AG
www.wacker.com
ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. Landesstelle Bayern
www.zvei.org
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Impressum
Herausgeber: Bayerisches Staatsministerium für
Umwelt und Gesundheit
Rosenkavalierplatz 2, 81925 München (StMUG)
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November 2010
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