zielmarktanalyse kasachstan
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ZIELMARKTANALYSE KASACHSTAN Energieeffizienz und erneuerbare Energien in Kasachstan Mit Profilen der Marktakteure www.efficiency-from-germany.info Impressum Herausgeber Delegation der Deutschen Wirtschaft für Zentralasien 050022 Almaty, Kurmangasi Str.84 A, Tel: +7-727 267 42 42, 267 46 63, 267 42 11 Fax: +7-727 250 11 39 http://zentralasien.ahk.de Stand 16.09.2013 Gestaltung und Produktion Edda Schlager, marketing@ahk-za.com Bildnachweis © Wolfgang Jargstorff - Fotolia.com Redaktion Edda Schlager, Igilik Turtbayev Disclaimer/Haftungsausschluss Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann. Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis 5 Tabellenverzeichnis 6 Abkürzungen 7 Währungsumrechnung 8 Maßeinheiten 8 1 Zusammenfassung 9 2 Allgemeiner Überblick zum Zielmarkt Kasachstan 10 2.1 Politischer Hintergrund 10 2.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung in Kasachstan 11 2.3 Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Kasachstan 12 2.4 Investitionsklima und -förderung in Kasachstan 13 3 Energiemarkt 16 3.1 Energiepolitische und strategische Rahmenbedingungen 16 3.2 Energieerzeugung und Energieverbrauch (Strom und Wärme) 18 3.3 Energiepreise 24 Erneuerbare Energien 26 4 4.1 Photovoltaik 26 4.2 Windkraft 27 4.3 Hydroenergie 28 4.4 Gesetzliche Rahmenbedingungen, Förderprogramme und Marktanreize 29 4.5 Netzanschlussbedingungen und Genehmigungen 31 5 Energieeffizienz in Kasachstan 33 5.1 Gesamtwirtschaftlicher Überblick zur Energieeffizienz 33 5.2 Industrie 35 5.3 Wohnungswirtschaft 41 5.4 Energiewirtschaft 46 5.5 Gesetzgebung im Bereich Energieeffizienz 47 5.6 Staatliche Programme, Strategien und Initiativen 48 Markteintritt deutscher Unternehmen im Bereich Energieeffizienz 52 6 6.1 Marktchancen für deutsche Unternehmen 52 6.2 SWOT-Analyse 54 6.3 Geschäftspraxis in Kasachstan 55 7 Marktakteure 58 7.1 Staatliche Institutionen und Unternehmen 58 7.2 Energieversorgung, -Vertrieb 64 7.3 Consulting, Auditing, Zertifizierung 67 7.4 Fachverbände 68 7.5 Forschungseinrichtungen 69 8 Messen im Zielland 71 9 Literatur und Quellenverzeichnis 72 9.1 Literatur 72 9.2 Internetquellen 73 Abbildungsverzeichnis Abb. 1 Übersichtskarte Kasachstan ......................................................................................................................10 Abb. 2 Anteile der Energieträger an der Stromerzeugung (in %), 2011 ............................................................ 20 Abb. 3 Wärmeerzeugungsstruktur nach Energieträgern in %, 2010 ................................................................. 21 Abb. 4 Schema des Energieverbundnetzes in Kasachstan, 2011 ....................................................................... 23 Abb. 5 Energieintensität der Wirtschaft Kasachstans in USD, Preise von 2000 ............................................. 33 Abb. 6 Energieintensität der Wirtschaft Kasachstans in Preisen US-Dollar von 2005 ................................... 34 Abb. 7 Energieintensität verschiedener Länder 2010 (Mio. Tonnen Öl-Äquivalent je 1.000 USD Wirtschaftsleistung in Preisen von 2010) ........................................................................................................... 35 Abb. 8 BIP-Struktur Kasachstans nach Sektoren, 2011 ..................................................................................... 36 Abb. 9 Vergleich des Energieverbrauchs pro t geförderten Zink- und Bleierzes, in kWh/t............................. 40 Abb. 10 Vergleich des Energieverbrauchs pro t produzierten Konzentrates, in kWh/t ................................... 40 Abb. 11 Änderung der Energieintensität von Abbau- und Produktionsbetrieben der Bergbau- und Metallbranche Kasachstans 2005-2011 ...............................................................................................................41 Abb. 12 Entwicklung der Energieintensität in verarbeitenden Betrieben der Bergbau- und Metallbranche Kasachstans 2005-2001 .......................................................................................................................................41 Abb. 13 Gegenwärtiger Zustand des Wohnungsbestandes in Kasachstan ........................................................ 42 Abb. 14 Vergleich des Verbrauchs von Wärmeenergie in Gebäuden unterschiedlicher Länder ..................... 44 Abb. 15 Verschleißniveau kommunaler Versorgungsnetze und -leitungen in Kasachstan .............................. 44 Abb. 16 Durchschnittlicher Wirkungsgrad von Wärmekraftwerken im Vergleich zu anderen Ländern, in t/GJ (Öleinheit/erzeugte Energie) ...................................................................................................................... 46 Tabellenverzeichnis Tab 1 Wirtschaftsindikatoren ............................................................................................................................... 12 Tab 2 Angaben zur installierten Leistung von Kraftwerken in Kasachstan, 2011 ............................................. 19 Tab 3 Strom- und Wärmeerzeugung in Kasachstan, Importe und Exporte ...................................................... 19 Tab 4 Entwicklung des Strom- und Wärmeverbrauchs, 2007-2011 .................................................................. 19 Tab 5 Anteile der Energieträger an der Stromerzeugung (in TWh), 2011 ........................................................ 20 Tab 6 Stromverbrauch nach Wirtschaftssektoren in Mrd. kWh, 2012 ............................................................. 20 Tab 7 Wärmeenergieverbrauch nach Sektoren in Mio. Gcal, 2012 .................................................................... 21 Tab 8 Kasachstans größte Kraftwerke ................................................................................................................ 22 Tab 9 Durchschnittliche Preise für Endverbraucher (in Euro), 2013 ............................................................... 25 Tab 10 Jahresdurchschnittspreise im industriellen Gewerbe für Energieressourcen in EUR, 2010-2012 .... 25 Tab 11 Durchschnittliche Globalstrahlung auf eine horizontale Fläche, MJ/m² ............................................. 26 Tab 12 Durchschnittliche Globalstrahlung auf eine vertikale Fläche, MJ/m² ................................................. 26 Tab 13 Die wichtigsten Wasserkraftwerke Kasachstans .................................................................................... 29 Tab 14 Verbrauch von Primärenergie nach Primärenergieträgern in Kasachstan 2011 und 2012 .................. 34 Tab 15 Energieintensität der Wirtschaft Kasachstans (Energieverbrauch in Tonnen Öl-Äquivalent je 1.000 USD Wirtschaftsleistung in Preisen von 2000) ................................................................................................. 35 Tab 16 BIP-Struktur Kasachstans nach Sektoren .............................................................................................. 36 Tab 17 Durchschnittlicher Verbrauch der Stromenergie in Kasachstan nach Wirtschaftsbranchen für 2011 36 Tab 18 Die 30 größten Verbraucher von Elektroenergie in Kasachstan 2012 ...................................................37 Tab 19 Verbrauch der elektrischen Energie von größten Gruppenunternehmen 2012 ................................... 38 Tab 20 Wesentliche energetische Produktionskennwerte des Bergbau- und Aufbereitungskombinats Ridder .............................................................................................................................................................................. 39 Tab 21 Spezifischer Energieverbrauch je Herstellung eines Produktes ............................................................ 39 Tab 22 Verbrauch von Elektroenergie und Wärmeenergie in der Wohnungswirtschaft, nach Regionen ...... 43 Tab 23 Energiesparziele Kasachstans in Bezug auf die voraussichtliche gesamtwirtschaftliche Entwicklung .............................................................................................................................................................................. 49 Abkürzungen AG Aktiengesellschaft AO Russ. für Aktiengesellschaft (AG) BIP Bruttoinlandsprodukt EDB Eurasische Entwicklungsbank (Eurasian Development Bank) EBRD Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (European Bank for Reconstruction and Development) EE Erneuerbare Energien ENRC Eurasian Natural Resources Corporation GES Russ. für Wasserkraftwerk GTES Russ. für Gasturbinenkraftwerk GUS Gemeinschaft Unabhängiger Staaten JSC Joint Stock Company KasMunaiGas Kasachischer Staatlicher Erdöl- und Erdgaskonzern KEGOC Kasachische Gesellschaft für die Verwaltung der Stromnetze KMU Kleine und mittlere Unternehmen KOREM Kasachischer Betreiber für den zentralisierten Stromhandel KZT Kasachischer Tenge MINT Ministerium für Industrie und neue Technologien der Republik Kasachstan Oblast Russ. für (Verwaltungs-)Gebiet OIC Organisation für Islamische Zusammenarbeit OSZE Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa OVKS Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit Rayon Russ. für (Verwaltungs-)Kreis SOZ Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit TES Russ. für Wärmekraftwerk TOO Russ. für GmbH UNDP United Nations Development Programme UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization USD US-Dollar Währungsumrechnung Stand: 02.09.2013 / Quelle: http://www.oanda.com/lang/ru/currency/converter/ Kasachischer Tenge (KZT) 1 US-Dollar = 151,230 KZT 1 Euro = 199,900 KZT Maßeinheiten Wh J RÖE SKE Wattstunde Joule Rohöleinheit Steinkohleeinheit Energieeinheiten und Umrechnungsfaktoren 1 Wh 1 kg RÖE 1 kg SKE Brennstoffe (in kg SKE) = 3.600 Ws = 41,868 MJ = 29.307.6 kJ 1 kg = 3.600 J = 11,63 kWh = 8,141 kWh 1 kg Benzin = 1,486 kg SKE = 3,6 kJ ≈ 1,428 kg SKE = 0,7 kg RÖE 1 m3 Erdgas = 1,083 kg SKE 1 kg Braunkohle = 0,290 kg SKE Flüssiggas = 1,60 kg SKE Weitere verwendete Maßeinheiten Gewicht Volumen Geschwindigkeit 1t (Tonne) 1 bbl (Barrel Rohöl) 1 m/s (Meter pro Sekunde) = 3,6 km/h = 1.000 kg ≈ 159 l (Liter Rohöl) 1 mph (Meilen pro Stunde) = 1,609 km/h ≈ 0,136 t (Tonnen 1 kn (Knoten) = 1.000.000 g = 1,852 km/h Rohöl) Präfixe k = Kilo = 103 = 1.000 = Tausend T M = Mega = 106 G T P E = Giga = Tera = Peta = Exa = 1.000.000 = Million Mio. = 109 = 1.000.000.000 = Milliarde Mrd. = 1012 = 1.000.000.000.000 = Billion Bill. = 1015 = 1.000.000.000.000.000 = Billiarde Brd. = 1018 = 1.000.000.000.000.000.000 = Trillion Trill. 1 Zusammenfassung Kasachstan ist ein Transformationsland, das aus der Sowjetunion hervorgegangen ist. Den wirtschaftlichen Aufschwung der letzten Jahre verdankt es dem immensen Rohstoffreichtum — nun ist es dabei, sein Wirtschaftssystem weiter zu reformieren und zu diversifizieren sowie marktwirtschaftliche Bedingungen zu schaffen, um auch langfristig wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Als eine Säule für die erfolgreiche wirtschaftliche Modernisierung hat der kasachische Präsident Nursultan Nasarbajew die „grüne“ Ausrichtung der gesamten Volkswirtschaft ausgemacht. Die Erhöhung der Energieeffizienz, energiesparende Technologien und der Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien haben in den letzten Jahren in Kasachstan oberste Priorität gewonnen. Allein im Jahr 2013 hat die kasachische Regierung eine Strategie zur Entwicklung einer „Green Economy“, das Programm Energieeinsparung 2020 und eine Gesetzesnovelle zur Förderung der erneuerbaren Energien verabschiedet. Obwohl staatliche Strategien nicht gesetzlich bindend, sondern eher als Absichtserklärungen zu verstehen sind, ordnen sich viele staatliche Entscheidungen in Kasachstan doch solchen politisch hoch aufgehängten Direktiven unter. Auch die Weltausstellung Expo, die im Jahr 2017 von der kasachischen Hauptstadt Astana ausgerichtet werden wird, steht programmatisch unter dem Motto „Energien der Zukunft“. Der Bau des Expo-Geländes wird schon jetzt als Leuchtturmprojekt für innovative, energieeffiziente und energiesparende Technologien gehandelt. Dem politischen Willen zum Aufbau einer „grünen“ Wirtschaft stehen ganz einfache, aber dringende wirtschaftliche Notwendigkeiten gegenüber. Zwar hat Kasachstan einen großen Reichtum an fossilen Energieträgern wie Erdöl, Erdgas und Kohle, der die Energieversorgung des Landes sicher noch auf Jahrzehnte hinaus sichern könnte. Zum einen aber fehlen die verarbeitende Industrie und damit die Wertschöpfung im eigenen Land, zum anderen sehen sich auch die kasachischen Industrieunternehmen einem weltweiten Kosten− und Wettbewerbsdruck gegenüber. Bisher ist der Energieverbrauch im Verhältnis zum BIP bis zu dreimal so hoch wie in Industrieländern. Der Grund sind überalterte technische Anlagen und Ausrüstungen. Dringend geboten ist deshalb die Modernisierung aller Wirtschaftsbereiche, die − entsprechend der Vorgabe des kasachischen Präsidenten − auch modernen, internationalen umweltgerechten Standards entsprechen soll. Hinzu kommt, deutsche Unternehmen sind nicht nur international führend bei der Entwicklung von Umwelttechnologien, sondern genießen in Kasachstan ganz allgemein einen exzellenten Ruf in Sachen Innovation, Qualität und Zuverlässigkeit. Die Ausgangslage für einen Markteintritt im Bereich der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien ist derzeit also ausgesprochen günstig. Die vorliegende Studie entstand im Rahmen der Exportinitiative Energieeffizienz im Vorfeld der AHKGeschäftsreise Energieeffizienz in der Industrie in Kasachstan vom 28.10. bis 01.11.2013 nach Kasachstan und wurde aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie gefördert. 2 Allgemeiner Überblick zum Zielmarkt Kasachstan 2.1 Politischer Hintergrund Kasachstan ist der neuntgrößte Flächenstaat der Erde und ein Binnenland, das keinen direkten Zugang zu einem der großen Weltmeere hat. Die West-Ost-Ausdehnung beträgt mehr als 2.000 Kilometer, die in Nord-Süd-Richtung mehr als 1.500 Kilometer. Kasachstan grenzt im Westen an das Kaspische Meer und hat gemeinsame Grenzen mit Aserbaidschan im Westen, mit Russland im Norden, mit China im Osten, mit Kirgistan im Südosten, mit Usbekistan im Süden und mit Turkmenistan im Südwesten. Es ist in 16 Verwaltungsgebiete eingeteilt, die 14 Oblaste Almaty, Akmola, Aktobe, Atyrau, Mangystau, Nordkasachstan, Ostkasachstan, Pawlodar, Kustanaj, Kyzylorda, Zhambyl, Südkasachstan, Westkasachstan sowie die beiden Städte Astana und Almaty. Abb. 1 Übersichtskarte Kasachstan Quelle: http://www.weltkarte.com/asien/kasachstan/uebersichtskarte-kasachstan.htm Basisdaten Fläche 2,725 Mio. km2 Einwohner 16,9 Mio. (1. Januar 2013) Bevölkerungsdichte 6 Einwohner/km2 Bevölkerungswachstum +1,2% (1. Januar 2013 zu 1. Januar 2012) Analphabetenrate 0,3% Geschäftssprachen Kasachisch, Russisch, Englisch Kasachstan ist seiner Verfassung aus dem Jahre 1995 nach eine Präsidialrepublik. Die Amtszeit des Staatsoberhauptes beträgt fünf Jahre und ist auf zwei Amtszeiten beschränkt – diese Regelung gilt nicht für den derzeitigen Präsidenten Nursultan Nasarbajew, der das Amt seit der Staatsgründung im Jahre 1991 innehat. Der Präsident ist das Staats- und Regierungsoberhaupt in Kasachstan. Er bestimmt nahezu allein die Richtlinien der Politik, da er mit weitgehenden Vollmachten für Gesetzesinitiativen, -verabschiedungen und Personalbesetzungen ausgestattet ist. Das kasachische Parlament besteht aus zwei Kammern, dem Oberhaus (Senat) und dem Unterhaus (Madschilis). Es hat das Gesetzesinitiativrecht, obwohl die meisten Gesetze des Parlaments auf Vorschlag der Regierung erlassen werden. Der Senat hat 47 Sitze, von denen 32 durch die 16 regionalen Parlamente der 14 Gebiete sowie der Städte Astana und Almaty gewählt und 15 direkt vom Präsidenten ernannt werden. Das Unterhaus Madschilis hat 107 Sitze. 98 Davon werden alle vier Jahre durch Parlamentswahlen im direkten Wahlverfahren gewählt, neun als Vertreter ethnischer Minderheiten direkt durch den Präsidenten ernannt. Bis Anfang 2012 war lediglich eine Partei im Parlament vertreten, die Präsidentenpartei Nur Otan. Bei den Parlamentswahlen am 15. Januar 2012 allerdings errangen zwei weitere Parteien den für einen Einzug ins Unterhaus nötigen Wähleranteil von sieben Prozent. Seitdem sind erstmals drei Parteien im Unterhaus vertreten: Nur Otan (83 Sitze), Ak Zhol (8 Sitze) sowie die Kommunistische Volkspartei Kasachstans (7 Sitze). 2.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung in Kasachstan Kasachstan ist ein klassisches Transformationsland, das nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, der Unabhängigkeit im Jahr 1991 und den von einer wirtschaftlichen Talfahrt geprägten 1990er Jahren schnell den Weg zur Entwicklung einer Marktwirtschaft einschlug und nötige Reformen in die Wege leitete. Anders als die zentralasiatischen Nachbarn Usbekistan und Turkmenistan hat die politische Führung Kasachstans das Land schon frühzeitig für internationale Investoren und Wirtschaftspartner geöffnet und in der internationalen Zusammenarbeit eine Chance für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes gesehen. Kasachstan gehört zu den Ländern mit den weltweit größten Vorkommen an Erdöl und Erdgas. Zu den noch längst nicht vollständig erschlossenen Rohstoffvorkommen gehören auch Uran, Kupfer, Kohle, Gold, Zink oder seltene Erden. Das Hauptexportgut Kasachstans ist Erdöl – daher ist das Land ausgesprochen abhängig von den Preisbewegungen am Erdölmarkt. Im Jahr 2000 wurde ein Nationaler Erdölfond zur Stabilisierung der staatlichen Einnahmen gegründet, der sich aus den Einnahmeüberschüssen speist, die über dem Referenzwert von 49 USD pro Barrel Erdöl liegen. Die größte Herausforderung für das Land besteht darin, sich aus der einseitigen Abhängigkeit von Rohstoffen zu lösen und ausgewogene Wirtschaftsstrukturen zu entwickeln. Kasachstan strebt seit einigen Jahren gezielt die wirtschaftliche und soziale Modernisierung an. Die verarbeitende Industrie soll intensiv auf- und ausgebaut werden. Hohe Priorität haben auch die Entwicklung der Infrastruktur und des agroindustriellen Sektors. Um sich aus der Abhängigkeit von den Rohstoffpreisen zu befreien, strebt Kasachstan eine wirtschaftliche und soziale Modernisierung an. Die verarbeitende Industrie soll intensiv ausgebaut werden. Hinzu kommen die Entwicklung von Infrastruktur und agroindustriellem Sektor. Mit der 1997 verkündeten „Strategie 2030“ ist Kasachstan zu den 50 am weitesten entwickelten Ländern der Welt aufgerückt. In seiner Rede an das Volk Kasachstans im Dezember 2012 erklärte Präsident Nasarbajew die „Strategie 2030“ für erfüllt und rief als neue politische und wirtschaftliche Marschrichtung die „Strategie 2050“ aus Diese neue Vision von der Entwicklung Kasachstans stellt keinen radikalen Kurswechsel dar, im Gegenteil: Die Realisierung der in der „Strategie 2030“ formulierten Aufgaben werde auch innerhalb der neuen Strategie fortgesetzt, so Nasarbajew. Die schrittweise politische Liberalisierung und Demokratisierung Kasachstans solle Nasarbajew zufolge auch weiterhin nach der Formel „Zuerst die Wirtschaft, dann die Politik“ erfolgen. Die Außenpolitik Kasachstans solle Nasarbajew zufolge „konsequent und vorhersagbar“ sein. Russland, China und die Staaten Zentralasiens nannte er als wichtigste Partner – erst danach die USA, die Europäische Union und weitere asiatische Länder, eine vorsichtige, aber deutliche Distanz zum Westen. Während Kasachstan sich auf dem Pfad einer stabilen ökonomischen Entwicklung sieht, wird der Westen eher mit der Wirtschaftskrise und drohender Rezession assoziiert. Schon ein Staatsbankrott in der Eurozone, mahnte Nasarbajew, könne einen Dominoeffekt auslösen. Das Ziel von Kasachstan müsse daher sein, sich gegen heraufziehende internationale Krisen zu wappnen. Tab 1 Wirtschaftsindikatoren 2009 2010 2011 2012 BIP (nominal, Mrd. KZT)1 15.888 21.513 27.300 29.288 BIP (nominal, Mrd. USD)1 115.308 148.047 178.312 198.90 BIP-Wachstum, real in %1 1,2 7,0 7,5 5,9 BIP pro Kopf (nominal, USD)1 7.118 9.008 10.693 11.773 Inflation in %1 6,2 7,8 7,4 5,1 Außenhandelsüberschuss, Mrd. USD2 14,787 29,457 50,079 47,8 Quellen: GTAI, 1 IMF, 2 Agentur für Statistik der Republik Kasachstan Währung Tenge (KZT), 1 Tenge = 100 Tiyn Wechselkurse (Jahresdurchschnitt) USD EUR 2011 146,62 204,11 2012 149,11 191,69 2013 (Jan-Aug) 150.66 196.24 2.3 Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Kasachstan Die gesamten kasachischen Exporte erreichten 2012 einen Umfang von 92,285 Mrd. USD und nahmen damit um 5,3 Prozent gegenüber dem Jahr 2011 (87,603 Mrd. USD) 1 zu. Die wichtigsten Ausfuhrgüter sind 1 Statistikagentur der Republik Kasachstan (2013) mineralische Brennstoffe, Metalle und Metallerzeugnisse und chemische Erzeugnisse. Die wichtigsten Hauptabnehmerländer sind China, Italien Russland und die Niederlande. Die kasachischen Importe wiesen im Jahr 2012 wie schon im Vorjahr eine zweistellige Wachstumsrate auf. Von 37,055 Mrd. USD im Jahr 2011 stiegen sie im Jahr 2012 auf 44,539 Mrd. USD – ein Plus von 20,2 Prozent. Die wichtigsten Einfuhrgüter sind Maschinen und Ausrüstungen, Transportmittel, mineralische Produkte und chemische Erzeugnisse. Die wichtigsten Hauptlieferländer sind Russland, China und Deutschland. Kasachstan ist deutscher Exportpartner Nummer Eins in Zentralasien. 2012 hat das Land Maschinen, Anlagen und Fahrzeuge aus Deutschland im Wert von 1,1 Mrd. Euro 2 gekauft, eine signifikante Steigerung von 14,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – und deutlicher Ausdruck der Bemühungen der kasachischen Regierung zur Diversifizierung der Volkswirtschaft des Landes. Die Bilanz der Importe aus den Ländern Zentralasiens nach Deutschland wird traditionell durch Rohstoffe geprägt. Hierin begründet liegt auch der Rückgang kasachischer Exporte nach Deutschland um über elf Prozent von 2012 gegenüber dem Vorjahr 2011. Deutschland diversifiziert seine Erdölbezugsquellen und hat 2012 mit 5,16 Mio. Tonnen knapp 18 Prozent weniger Erdöl aus Kasachstan bezogen als noch 2011. Zum Vergleich: Deutsche Rohölimporte aus Libyen, die 2011 noch bei knapp 2,8 Mio. Tonnen lagen, sind im vergangenen Jahr sprunghaft auf 8,6 Mio. Tonnen gestiegen 3. Die wichtigsten deutschen Einfuhrgüter aus Kasachstan sind Erdöl und Erdölerzeugnisse, Eisen und Stahl und Nichteisenmetalle. Die wichtigsten deutschen Exportgüter für Kasachstan sind Maschinen und Anlagen, Chemische Erzeugnisse sowie Kfz und Kfz-Teile. Kasachstan nahm im Jahr 2012 bei den Herkunftsländern von Importen nach Deutschland den 39. Platz ein (2011: Platz 33) und bei den Zielländern für deutsche Exporte Platz 53 (2011: Platz 54) und mit 5,92 Mrd. Euro Rang 46 beim Gesamtumsatz 4. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind in Kasachstan etwa 250 deutsche Unternehmen tätig. In der Regel betreiben die deutschen Firmen Repräsentanzen oder Verkaufsbüros mit lokalem Personal. Typische Branchen sind: • • • • Bau- und Baustoffmaschinen Landwirtschaftstechnik Pharmazeutische Industrie Medizintechnik Nennenswerte deutsche Investitionen gab es bisher in folgenden Bereichen: • • • • • 2.4 Baustoffproduktion (HeidelbergCement – Zementwerke, Knauf – Produktion von Gipskartonplatten und Mörtelmischungen) Landwirtschaftstechnik (Claas – Traktorenproduktion) Petrochemie (Linde Gas – Produktion von Industriegasen) Chemische Industrie (ThyssenKrupp – Herstellung von Silizium) Groß- und Einzelhandel (Metro Cash & Carry – Betrieb mehrere Einkaufszentren) Investitionsklima und -förderung in Kasachstan Kasachstan hat auf einer Fläche, die fast achtmal so groß wie Deutschland ist, nur etwa 16 Millionen Einwohner. Dennoch ist es aufgrund seiner Rohstoffe eines der wirtschaftlich bedeutendsten Länder nicht nur innerhalb Zentralasiens, sondern auch unter den GUS-Ländern. Aufgrund umfassender Reformen im Wirtschafts- und Finanzsektor in den 90er Jahren, die die Privatisierung vormals staatlicher Betriebe nach sich zogen, erholte sich das Land relativ schnell von der Wirtschaftskrise in Folge der Auflösung der Sowjetunion. 2 Statistisches Bundesamt (2013) http://zentralasien.ahk.de/news/einzelansicht-nachrichten/artikel/deutscher-aussenhandel-mit-zentralasiensteigende-exporte-geschaeft-mit-kirgistan-tadschikistan-und-turkmenistan-zieht-an/, 10.09.2013 4 Statistisches Bundesamt (2013) 3 Dank der raschen, durch die kasachische Regierung forcierten Entwicklung des Rohstoffsektors, insbesondere der Erschließung von Erdöl- und Erdgasvorkommen, sowie steigender Rohstoffpreise löste Kasachstan seinen Nachbarn Usbekistan, das zuvor als „wirtschaftliche Lokomotive“ Zentralasiens galt in seiner Führungsrolle ab. Im Gegensatz zu Usbekistan, das ab 1996 eine zunehmend restriktivere Wirtschaftspolitik mit einem handelshemmenden System der Devisenbewirtschaftung verfolgte, öffnete sich Kasachstan internationalen Investoren. Die außenpolitisch verfolgte Multivektorpolitik Kasachstans spiegelt sich so auch wirtschaftlich wieder. Seit Ende der 1990er Jahre konnte Kasachstan ein stetig anteigendes Wirtschaftswachstum verzeichnen, zu Beginn der 2000er Jahre mehrfach auch im zweistelligen Prozentbereich. Die weltweite Finanzkrise im Jahr 2008 erreichte Kasachstan durch das Platzen der lokalen Immobilienblase bereits einige Monate früher und bremste die positive wirtschaftliche Entwicklung weitestgehend aus. Im Jahr 2009 betrug das BIP-Wachstum nur 1,2 Prozent, stieg im darauffolgenden Jahr allerdings bereits wieder auf 7,0 Prozent an und lag auch im Jahr 2011 um sieben Prozent Im Jahr 2012 lag das Wachstum bei rund fünf Prozent. Der Grund waren sinkende Einnahmen aus Öl-Exporten. Dennoch bewerten die internationalen Rating-Agenturen Kasachstan von „Zwillingsüberschusses“ beim Budget und der Leistungsbilanz kontinuierlich positiv. Fitch Ratings erhöhte im November 2011 Kasachstans langfristiges Fremdwährungsrating von BBB- auf BBB und im November 2012 auf BBB+. Standard & Poor’s erhöhte Kasachstans Rating im November 2011 von BBB auf BBB+ und bestätigte das Rating im November 2012. Diese auf den ersten Blick beeindruckenden Zahlen sollten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die kasachische Wirtschaft weiterhin staatlich dominiert und keineswegs voll diversifiziert ist. Das Wachstum resultiert in erster Linie aus den steigenden Rohstoffpreisen. Die Entwicklung eines freien Unternehmertums hat in Kasachstan bestenfalls begonnen. Kleine und mittelständische Betriebe sind bisher kaum entwickelt, die wichtigsten Branchen Kasachstans werden durch Monopole dominiert, die nur auf dem Papier privatwirtschaftlich agieren, tatsächlich aber staatlich reguliert werden. Folgende Faktoren behindern die Entwicklung einer freien Marktwirtschaft und bringen für in Kasachstan aktive deutschen Unternehmen entsprechende Schwierigkeiten mit sich: • • • • enge Verschränkung von Staat und Politik, die zum einen zwar eine staatliche Unterstützung systemrelevanter Industrien garantiert, oft auch jenseits wirtschaftlicher Effektivität, die andererseits aber stets staatliche Regulierung ermöglicht Bürokratie und Korruption immer noch relativ hohe, aber leicht sinkende Kreditzinsen (p.a. 10-14%) Kaum Entwicklung von KMU Bezüglich der Kreditzinsen in Kasachstan ist im letzten Jahr eine leichte Besserung zu vermerken. Diese sind leicht rückgängig und sanken von im Jahr 2011 noch durchschnittlich zwölf bis 16 Prozent auf zehn bis 14 Prozent. Zudem stellte die Regierung staatliche Zinssubventionsprogramme auf, die durch die kasachischen Förderinstitutionen DAMU und KazAgro die Entwicklung des Mittelstands und von Unternehmen im Landwirtschaftssektor zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Stärkung des Mittelstands, die aktive Gestaltung und technische Modernisierung wichtiger Wirtschaftsbereiche wie Landwirtschaft, Infrastruktur und verarbeitender Industrie unter Nutzung energieeffizienter Technologien folgen der Strategie der kasachischen Regierung, sich von der immer noch bestehenden Abhängigkeit von den Rohstoffpreisen zu befreien und die Wertschöpfung im Lande zu erhöhen. Weitere perspektivische Wachstumsbranchen: • • • Erdölförderung und -verarbeitung Erdgasförderung und -verarbeitung Bergbau und Verarbeitung zahlreicher Bodenschätze wie Uran, Kupfer, Zink, Kohle, Eisenerz u.a. • • • • • • Stromerzeugung und -verteilung Modernisierung/Ausbau der Transportinfrastruktur, der Chemie-, Baustoff- und Lebensmittelindustrie sowie der Landwirtschaft Mobilfunk Trinkwasserversorgung und Bewässerungswirtschaft Agrarsektor und Lebensmittelverarbeitung Modernisierung/Neubau sowie Ausstattung von allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen sowie medizinischer Einrichtungen wie Krankenhäuser und Polikliniken Hier existieren in der Tat gute Geschäftschancen, zumal auch in Kasachstan das Bewusstsein für qualitativ hohe Handelsgüter wächst. Allerdings ist Kasachstan vorwiegend an ausländischen Investitionen interessiert. Insofern ist die Beteiligung an Investitionsprojekten nicht nur in Form von Lieferungen, sondern auch durch entsprechendes Investment und Beteiligung an Produktion und Vertrieb eine gängige Möglichkeit für ein ausländisches, auch deutsches Engagement. Mit der im Februar 2012 geschlossenen Rohstoffpartnerschaft zwischen Deutschland und Kasachstan soll Deutschland besseren Zugang zu Rohstoffen bekommen. Kasachstan erhofft sich breite Unterstützung bei der Entwicklung und Nutzung von Technologien durch kasachische Unternehmen – und erwartet sicher ganz konkrete Investitionsprojekte. 3 Energiemarkt 3.1 Energiepolitische und strategische Rahmenbedingungen Kasachstan ist eines der Länder mit den größten Ressourcen an fossilen Energieträgern, dennoch leidet das Land an Energieknappheit und einer weit hinter westlichen Standards zurückliegenden Energieeffizienz in allen Wirtschaftsbereichen. Um wirtschaftlich auch hinsichtlich der effizienten Nutzung von Energieressourcen wettbewerbsfähig zu bleiben, verfolgt die Regierung Kasachstans daher zwei Hauptziele: Die Entwicklung der Energiegewinnung aus erneuerbaren Energieträgern sowie die Entwicklung und Steigerung der Energieeinsparung und Energieeffizienz. Von der Relevanz einer umweltschonenden Energiewirtschaft im Speziellen und der „grünen“ Ausrichtung der Wirtschaft im Allgemeinen zeugen entsprechende in der jüngsten Zeit verabschiedete Strategien und Branchenentwicklungsprogramme. Strategie „Green Economy“ (2013) Im Juni 2013 hat der kasachische Präsident ein Konzept zur Entwicklung einer „Green Economy“, das heißt zur umweltfreundlichen Ausrichtung aller Wirtschaftsbereiche in Kasachstan, verabschiedet. Dieser Plan zur Entwicklung einer Grünen Wirtschaft soll die Grundlage für einen tiefgreifenden Systemwandel mit dem Ziel der Schaffung einer Volkswirtschaft neuen Formates in Kasachstan sein. Der Wohlstand und die Lebensqualität der kasachischen Bevölkerung könnten so erhöht werden, Kasachstan solle zu den 30 höchstentwickelten Staaten der Welt gehören, gleichzeitig aber sollten die Umweltbelastung und der Verlusts von natürlichen Ressourcen minimiert werden. Wesentliche Aufgaben während des Übergangs in eine Grüne Wirtschaft sollen sein: • • • • die effektivere Nutzung von Ressourcen (Wasser, Boden u.a.), die Modernisierung bestehender Infrastrukturobjekte sowie der energieeffiziente Neubau von Infrastrukturobjekten, die Erhöhung der Lebensqualität mithilfe marktgerechter Instrumente zur Senkung der Umweltbelastung und die Sicherstellung der nationalen Sicherheit, bspw. in Bezug auf die Wasserversorgung. Die Strategie soll in drei Etappen umgesetzt werden. Bereits bestehende Programme der kasachischen Regierung werden in das Konzept der Grünen Wirtschaft eingepasst. Dazu gehören das Programm zur Entwicklung des Landwirtschaftssektors 2013–2020, das Programm zur Förderung der industriellinnovativen Entwicklung Kasachstans 2010–2020, das Programm zur Entwicklung des Bildungssystems 2011–2020 sowie verschiedene Programme zur Regionalentwicklung, strategische Pläne staatlicher Behörden und einige weitere branchenbezogene Programme. Zudem ist ein Konzept für Wassermanagement und -versorgung für die Jahre 2014–2020 geplant. Die kasachische Regierung geht davon aus, dass durch die nachhaltige Ausrichtung der kasachischen Wirtschaft bis 2050 mehr als 500.000 neue Arbeitsplätze und neue Industrie- und Dienstleistungsbranchen geschaffen werden. Das BIP soll infolgedessen um drei Prozentpunkte steigen. Staatliches Programm „Energieeinsparung 2020“ (2013) Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist das am 27.08.2013 verabschiedete staatliche Programm „Energieeinsparung 2020“ („Энергосбережение 2020“). Sparsamer Energieverbrauch und die Steigerung der Energieeffizienz in allen Wirtschaftsbereichen sind konkrete Handlungsfelder, denen von der kasachischen Regierung große Bedeutung beigemessen wird. Energieeffizienz gilt derzeit in Kasachstan in allen Wirtschaftsbranchen als prioritäre Aufgabe. Dadurch sollen gleichzeitig energiepolitische, ökologische und wirtschaftliche Probleme gelöst und die Entwicklung des Landes beschleunigt werden können. 5 Präsident Nasarbajew hat es zur nationalen Aufgabe erklärt, den 5 Department für Energie und Kommunaldienste des Gebietes Nordkasachstan (2011) Energieverbrauch des Landes bis zum Jahr 2015 um zehn Prozent und bis zum Jahr 2025 um 25 Prozent zu senken. Auch die rechtliche Basis soll an die Erfordernisse des effektiveren Umgangs mit Energie angepasst werden. 6 Branchenprogramme Wichtig sind darüber hinaus das Branchenprogram für die Energiewirtschaft „Programm für die Entwicklung der Stromwirtschaft 2010-2014“ und das gesamtwirtschaftliche Programm „Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz 2012-2015“. Beide Programme wurden vom Ministerium für Industrie und neue Technologien (MINT) ausgearbeitet, das in Kasachstan alle energiepolitischen Entscheidungen trifft und entsprechend themenverwandte Maßnahmen zur Förderung der industriellen Entwicklung des Landes sowie die wissenschaftliche Forschung und Entwicklung rund um Energiefragen koordiniert. An der Umsetzung des staatlichen Entwicklungsprogramms für die Stromwirtschaft beteiligen sich darüber hinaus weitere staatliche Behörden wie das Ministerium für Finanzen, das Komitee für Staatliche Energieüberwachung und –kontrolle. die Agentur zur Regulierung natürlicher Monopole, die regionalen und kommunalen Exekutivorgane, das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen UNDP, die Staatsholding Samruk-Kasyna und zu ihr gehörende staatliche im Energiesektor tätige Unternehmen wie Samruk-Energy (Energieerzeugung), KEGOC (Energieverteilung), KOREM (Stromhandel), KasNIPIITESEnergia (Energieanlagenbau) und staatliche Forschungsinstitute aus dem Energiebereich wie KasNIPI Energoprom, KasGidro, das Kasachische Forschungsinstitut für Energie und das Kasachische Institut für Industrieentwicklung. 7 Zum Ressort des kasachischen Ministeriums für Industrie und neue Technologien gehören folgende Industrie-Sektoren und Aufgabenbereiche: Bergbau- und Metallurgie, Maschinenbau, Chemische und Pharmazeutische Industrie, Holzbearbeitungs- und Möbelindustrie, Bau- und Baustoffindustrie, Gründung, Betrieb und Schließung von Sonderwirtschaftszonen, Exportkontrolle, Regulierung von Maßeinheiten, Energiesektor (außer Öl- und Gasindustrie, hierfür ist das Ministerium für Öl und Gas zuständig), Bodenschätze und deren Nutzung, Rohstoffe außer Erdöl und Erdgas, Kohle, Nutzung der Atomenergie, Förderung und Entwicklung der Nutzung von erneuerbaren Energien, Energieeffizienz sowie die intersektorale Koordinierung von Programmen zur wirtschaftlichen Entwicklung. 8 Diese Aufgabenbereiche werden von dem Ministerium untergeordneten oder nachgeschalteten Behörden und Komitees koordiniert. Für die Ausgestaltung der staatlichen Politik im Erdöl- und Erdgassektor inklusive der Petrochemie ist das Ministerium für Öl und Gas zuständig. 9 Das dem Ministerium untergeordnete Komitee für Staatsinspektionen im Erdöl- und Erdgassektor kontrolliert alle Maßnahmen und Projekte im Erdöl- und Erdgassektor und gleicht die Tätigkeit der in diesem Sektor tätigen Unternehmen mit staatlichen Vorgaben ab. 10 Die Verantwortung für die Ausarbeitung und Umsetzung der staatlichen Regulierungsprogramme und der fachübergreifenden Koordination in den Bereichen Architektur, Städtebau, Wohnungs- und Kommunalwirtschaft, Abfallwirtschaft sowie Wasserver- und -entsorgung, Strom-, Wärme- und Gasversorgung liegt beim staatlichen Komitee für Bau und Wohnungswirtschaft, das dem Ministerium für regionale Entwicklung untergeordnet ist. 11 Darüber hinaus ist das Komitee für Bau und Wohnungswirtschaft für die Erarbeitung und Umsetzung normativer Rechtsakte in den von ihm regulierten Bereichen zuständig, regelt Bebauungspläne und koordiniert das Branchenprogramm für die energieeffiziente Umgestaltung der Wohnungswirtschaft.. 12 Das „Programm für die Entwicklung der Stromwirtschaft 2010-2014“ wurde als einer der grundlegenden Bestandteile der strategischen Entwicklung der Republik Kasachstan für die nächsten Jahre erarbeitet. Es 6 Department für Energie und Kommunaldienste des Gebietes Nordkasachstan (2011) MINT: “Programm für die Entwicklung der Stromwirtschaft 2010-2014” 8 http://www.e.gov.kz 9 http://www.zakon.kz 10 http://www.mgm.gov.kz 11 Komitee für Bau und Wohnungswirtschaftsangelegenheiten 12 http://www.ads.gov.kz 7 gilt als ein Eckpfeiler, um das „Programm zur beschleunigten industriellen Entwicklung der Republik Kasachstan 2010-2014“ umzusetzen. 13 Ziel des Programms ist es, die Stromerzeugung bis zum Jahr 2014 auf 97,9 Mrd. kWh zu steigern, bei einem prognostiziertem Stromverbrauch in Höhe von 96,8 Mrd. kWh. Davon sollen im Jahr 2014 eine Mrd. kWh aus erneuerbaren Energien stammen. Im Jahr 2015 soll somit der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch Kasachstans mehr als ein Prozent ausmachen 14 Derzeit liegt der Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Energieerzeugung des Landes bei weniger als 1%. 15 Der 5. Punkt des „Programms für die Entwicklung der Stromwirtschaft 2010-2014“ definiert die Etappen zur Umsetzung. Dabei werden bezüglich erneuerbarer Energien lediglich Windenergie und Wasserkraft mit eigenen Ausbauzielen benannt. Demnach sollen bis zum Jahr 2014 stufenweise acht Windkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 296 MW gebaut werden. Beim Ausbau neuer Stromerzeugungskapazitäten unter Nutzung von Wasserkraft wird ausschließlich der Bau von Kleinwasserkraftwerken geplant. Demzufolge sollen bis 2014 fünf neue Kleinwasserkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 54 MW entstehen. Zum Ausbau von anderen erneuerbaren Energien werden im Programm keine Angaben gemacht. 16 Die Umsetzung des Programms wird durch folgende Maßnahmen in der Stromwirtschaft unterstützt: • • • Modernisierung und Rekonstruktion der vorhandenen und Bau von neuen Kraftwerken. Bau, Modernisierung und Rekonstruktion von Stromnetzen. Entwicklung der Kohlebranche und Einbeziehung von erneuerbaren Energien in die Stromerzeugung. Des Weiteren ist geplant, dass Kasachstan im Rahmen der Strategie zur nachhaltigen Entwicklung bis zum Jahr 2020 den gesamten Energiebedarf des Landes aus eigenen Energiequellen deckt. 3.2 Energieerzeugung und Energieverbrauch (Strom und Wärme) Wärmekraftwerke mit kombinierter Erzeugung von Strom- und Wärmeenergie sind in Kasachstan, wie überall in der ehemaligen Sowjetunion, weit verbreitet. Die Heizkraftwerke versorgen die Bevölkerung mit Wärme durch Fernwärmenetze und erzeugen gleichzeitig Strom aus fossilen Brennstoffen. Derzeit arbeiten in Kasachstan 40 Heizkraftwerke (Stand 2011). Dabei lieg die tatsächliche Wärmeleistung der Heizkraftwerke bei mehr als 6.300 Gcal/h (25,7%) unter der potenziell möglichen Leistung. 17 Hauptgründe für die niedrige Leistung sind in erster Linie der Verschleiß der Anlagen wie Kessel, Turbinen, Schornsteinen und Kühltürmen, elektrotechnischer Ausrüstung sowie die Verbrennung von nicht dafür vorgesehenen Treibstoffen. Die gesamte installierte Leistung von Kraftwerken zur Stromerzeugung betrug in Kasachstan im Jahr 2012 20,5 MW. Die jährliche tatsächliche Arbeitsleistung aller Kraftwerke lag bei 13,9 MW. Davon entfielen 84,9% auf Wärmekraftwerke (TES) und Heizkraftwerke (TEZ), 38,6% auf Wasserkraftwerke (GES). 18 Insgesamt wurde in Kasachstan 2011 86,2 Mrd. kWh erzeugt, davon 78,7 TWh (90,9%) in KWK-Anlagen und 7,9 TWh (9,1%) in Wasserkraftwerken (vgl. Tab..). Dabei lag der Stromverbrauch mit 88,11 Mrd. kWh und damit mit 1.910 Mio. kWh über der Produktion. Insgesamt wurden 3,7 TWh Strom importiert und 1,8 TWh exportiert. 19 13 MINT: “Programm für die Entwicklung der Stromwirtschaft 2010-2014” MINT: “Programm für die Entwicklung der Stromwirtschaft 2010-2014” 15 MINT: “Programm für die Entwicklung der Stromwirtschaft 2010-2014” 16 MINT: “Programm für die Entwicklung der Stromwirtschaft 2010-2014” 17 KasNII, Kasachisches Forschungsinstitut für Energiewirtschaft: “Energetik und Brennstoffressourcen Kasachstans”(Dezember 2011/8) 18 Elektroenergetika Kasachstana №1[1]2011 19 National Business, Nr. 4 (4Q) 2012 14 Tab 2 Angaben zur installierten Leistung von Kraftwerken in Kasachstan, 2011 Kraftwerk Installierte Leistung, 2011 Jährliche durchschnittliche Arbeitsleistung, 2011 Installierte Leistung, 2012 Jährliche durchschnittliche Arbeitsleistung, 2012 Alle Kraftwerke, davon 19,9 MW 12,1 MW 20,5 MW 13,9 MW Wärmekraftwerke 17,6 MW 10,8 MW 17,9 MW 11,8 MW Wasserkraftwerke 2,3 MW 1,3 MW 2,6 MW 1,2 MW Quelle: Statistikagentur der Republik Kasachstan, Jahresbericht Strombilanz Kasachstans (2013) Insgesamt wurden in Kasachstan 2012 90,6 Mrd. kWh Strom erzeugt, davon 82,9 Mrd. kWh (91,5%) in Wärmekraftwerken und 7,6 Mrd. kWh (8,4%) in Wasserkraftwerken. Dabei lag der Stromverbrauch mit 91,9 Mrd. kWh und damit mit 1,3 Mrd. kWh über der Produktion. Insgesamt wurden 2,6 Mrd. kWh Strom importiert und 1,3 Mrd. kWh exportiert. 20 Tab 3 Strom- und Wärmeerzeugung in Kasachstan, Importe und Exporte 2011 2012 Stromerzeugung (in Mrd. kWh) 86,611 90,247 ..Import 3,405 2,567 ..Export 1,808 1,371 Wärmeerzeugung (in Taus. Gcal) 95,803 103,350 Quelle: Kasachischer Betreiber für den zentralisierten Stromhandel (KOREM), Jahresbericht (2012) Wärmeenergie wird ausschließlich für den Binnenmarkt produziert. Der Stromverbrauch in Kasachstan betrug 2012 88,2 TWh, vier Prozent mehr als 2011. Tab 4 Entwicklung des Strom- und Wärmeverbrauchs, 2007-2011 Verbrauch 2007 2008 2009 2010 2011 Strom (in Mrd. kWh) 79,889 83,115 80,438 85,560 88,163 Wärme (in Mio. Gcal) 83,203 82,687 82,288 85,524 85,084 Quelle: Statistikagentur der Republik Kasachstan, Jahresbericht Brennstoff- und Energiebilanz 2007-2011 (2012) Im Jahr 2011 wurden 72% des Stroms in Kasachstan aus Kohle erzeugt, 12,3% aus Wasserkraft, 10,6% aus Gas und 4,9% aus Heizöl. Der Brennstoffaufwand für die Erzeugung von Strom stand 2011 im Verhältnis von 1 g SKI zu 1 kWh. In nachstehend aufgeführter Tabelle 6 wird der Stromverbrauch im Jahr 2012 nach Wirtschaftssektoren gezeigt, dabei wird der gesamte Stromverbrauch (91,9 Mrd. kWh) abzüglich der Stromverluste (8,91 Mrd. kWh), die während der Stromübertragung in Verteilnetzen entstehen, betrachtet. Mit rund 57,656 Mrd. kWh (69,5%) wird der überwiegende Anteil der elektrischen Energie in der Industrie verbraucht, gefolgt von Haushalten mit einem Verbrauch von 10,085 Mrd. kWh (12,2%) und Transport und Verkehr mit 4,612 Mrd. kWh (5,6%). 21 20 21 National Business, Nr. 4 (4Q) 2012 Statistikagentur der Republik Kasachstan Tab 5 Anteile der Energieträger an der Stromerzeugung (in TWh), 2011 Energieträger TWh Kohle 62,4 Wasserkraft 10,4 Gas 9,5 Erdölprodukte 4,3 Quelle: Eigene Darstellung basierend auf den Angaben der Statistikagentur der Republik Kasachstan (2012) Abb. 2 Anteile der Energieträger an der Stromerzeugung (in %), 2011 Heizöl 5% Gas 11% Wasserkraft 12% Kohle 72% Quelle: Eigene Darstellung basierend auf den Angaben der Statistikagentur der Republik Kasachstan (2012) Tab 6 Stromverbrauch nach Wirtschaftssektoren in Mrd. kWh, 2012 Gesamt-Verbrauch (abzüglich. Netzverluste) 91,9 Netzverluste 8,91 Industrie (einschl. Eigenverbrauch von Kraftwerken) 57,656 Haushalte 10,085 Transport und Verkehr 4,612 Bauwirtschaft 1,353 Straßenbeleuchtung 0,706 Landwirtschaft 1,845 Gesundheits- und Bildungswesen 1,485 Quelle: Statistikagentur der Republik Kasachstan, Jahresbericht über die Arbeit der Kraftwerke Kasachstans 2012 (2013) 2012 wurden insgesamt (ohne Netzverluste) rund 81,0 Mio. Gcal Wärme verbraucht. Größter Verbraucher ist die Industrie, die gleichzeitig auch Erzeuger von Wärmeenergie ist und diese in der Regel zum Eigenverbrauch produziert. Haushalte verbrauchten 24,5 Mio. Gcal. Für die Erzeugung von 1 Gcal Wärme wurden 180,6 kg SKE aufgewendet. 22 Tab 7 Wärmeenergieverbrauch nach Sektoren in Mio. Gcal, 2012 Gesamt- davon: Verluste verbrauch Haushalte Staatliche und kommunale Einrichtungen Industrie (einschl. Eigenverbrauch) andere Verbraucher 80,981 24,472 9,849 12,196 34,570 30,796 Quelle: Statistikagentur der Republik Kasachstan, Jahresbericht über die Arbeit der Kraftwerke Kasachstans 2012 (2013) Hauptenergieträger zur Wärmeversorgung ist Kohle, deren Anteil an der Wärmeversorgung 80% ausmacht (vgl. Ab..). Folgende Struktur des Energieträgerverbrauchs zur Wärmeerzeugung wurde basierend auf den Angaben von 40 Wärmekraftwerken zur kombinierten Erzeugung von Elektrizität und Wärme erstellt. Hauptenergieträger zur Wärmeerzeugung ist Kohle. Nach Einschätzung des Kasachischen Forschungsinstituts für Energiewirtschaft beträgt der Kohleanteil an der Wärmeerzeugung in Kasachstan rund 80%. Folgende Struktur des Energieträgerverbrauchs zur Wärmeerzeugung wurde zuletzt in 2010 basierend auf den Angaben von 40 Wärmekraftwerken zur kombinierten Erzeugung von Elektrizität und Wärme erstellt, Abb. 3. Abb. 3 Wärmeerzeugungsstruktur nach Energieträgern in %, 2010 23 Heizöl 5% Gas 15% Kohle 80% Quelle: Kasachisches Forschungsinstitut für Energiewirtschaft, „Energie- und Brennstoffressourcen Kasachstans“ 2011/8 (2011) Der größte Teil des Stroms in Kasachstan wird von 37 Wärmekraftwerken produziert, die mit Kohle aus den Becken Ekibastus, Maikubinsk, Turgai und Karaganda betrieben werden. 24 Die Hälfte des in Kasachstan erzeugten Stroms wird durch nur elf Kraftwerke generiert. Diese werden diese von großen Industrieunternehmen betrieben, die damit zunächst ihren Eigenbedarf decken, aber auch die umliegende Region mit Strom versorgen (Tab. 8). 25 Es gibt in Kasachstan über 40 Gesellschaften unterschiedlicher Eigentumsformen, die Strom erzeugen und denen 63 Kraftwerke gehören. Ein wichtiger Akteur auf dem Markt ist Samruk-Energy AG, eine Holding für 22 Statistikagentur der Republik Kasachstan KasNII, Kasachisches Forschungsinstitut für Energiewirtschaft: “Energetik und Brennstoffressourcen Kasachstans”(Dezember 2011/8) 24 Elektroenergetika Kasachstana №1 [1] 2011 25 MINT 23 die Verwaltung der staatlichen Aktiva im Stromsektor. Samruk-Energy ist eine der Gesellschaften, die durch die Staatsholding AG Samruk-Kasyna verwaltet werden. Zur AG Samruk-Energy gehören die wichtigsten Wärmeenergie- und Stromerzeugenden Unternehmen des Landes. Im Jahr 2012 produzierten die Kraftwerke von Samruk-Energy 13,397 Mrd. kWh Strom (38,5%) und 7,754 Mio. Gcal Wärmeenergie. 26 Tab 8 Kasachstans größte Kraftwerke Kraftwerke Eigentümer Aksu Wärmekraftwerk Euroasiatische Energiekorporation (EEK), ENRC Ekibastus Wärmekraftwerk-1 Kasachmys, Samruk-Kasyna Karagandy Wärmekraftwerk-2 Kasachmys Ekibastusskaja Wasserkraftwerk-2 Samruk-Energy, InterRAOEES Karaganda Wärmekraftwerk-2 Kazatomprom Almaty Elektronetze (Wärmekraftwerke 1-3) KasTransGas Temirtau Wärmekraftwerk Arcelor Mittal Petropawlowsk Wärmekraftwerk-2 AkceccEnergo Astana Wärmekraftwerke 1-2 Astana-Energie Karaganda Wärmekraftwerke 1-3 Karaganda-Energozentr Buchtarminskaja Wasserkraftwerk Kaszink Schulbinskaja Wasserkraftwerk AES Group of Companies Ust-Kamenogorskaja Wasserkraftwerk AES Group of Companies Zhambylskaja Wärmekraftwerk Samruk-Energy Schymkent Wärmekraftwerk-3 Energoortalyk Station ASFS Kaschrom Schardarinskaja Wasserkraftwerk Samruk-Energy Andere Kraftwerke --- Quelle: Kasachenergoexpertisa, „Elektroenergetika Kasachstana“ Nr.1 [1] 2011 Die Euroasiatische Energiekorporation EEK, eine Tochtergesellschaft der Holding Eurasian Natural Resources Corporation ENRC, ist mit rund 13,9 TWh 2011 erzeugten Stroms und 16,3% der gesamten kasachischen Stromerzeugung im Jahr 2011, zweitgrößter Stromerzeuger Kasachstans. Das Unternehmen betreibt gezielt die Modernisierung und Erweiterung seines Hauptwärmekraftwerkes Aksujskaja. Im Jahr 2012 stieg die Stromproduktion von EEK im Jahr 2012 um ca. 300-350 Mio. kWh und der Anteil an der im Inland insgesamt produzierten elektrischer Energie auf 17%. 27 Neben Samruk-Energy und der Euroasiatischen Energiekorporation ist die AG Zentralasiatische Elektroenergetische Korporation (russ: Zentralno-Asiatskaja Elektroenergetitscheskaja Korporazija) der dritte große Akteur auf dem kasachischen Strommarkt. Das Unternehmen selbst ist eine Tochtergesellschaft der AG Zentralasiatische Brennstoff-Energiegesellschaft (russ: Zentralno-Asiatskaja TopliwnoEnergetitscheskaja Kompanija), der EBRD und des Islamic Infrastructure Fund. Ihr gehören folgende regionale Energieerzeuger und -versorger: AG Pawlodarenergo, TOO SewKasEnergo Petropawlowsk, TOO AstanaEnergoSbyt. 26 27 Samruk-Energy AG http://kapital.kz/economic/9957/eek-uvelichila-vyrabotku-elektroenergii.html In Kasachstan gibt es ein einheitliches Energieverbundnetz (Nationales Einheitliches Stromnetz, NES), das die Regionen Kasachstans untereinander sowie mit den Nachbarländern Russland, Kirgistan und Usbekistan verbindet. Betreiber ist die staatliche Kkasachische Gesellschaft für die Verwaltung der Stromnetze, die KEGOC AG. 28 Eine Besonderheit des kasachischen Stromsystems stellt seine historisch entstandene Dreiteilung dar. Die Südzone ist in das Energieverbundsystem Zentralasiens integriert und verfügt über direkte Stromleitungen nach Kirgistan und Usbekistan. Die wirtschaftlich boomende, öl- und gasreiche Westzone ist von Stromlieferungen aus Russland abhängig. In der Nordzone befindet sich wegen der ergiebigen Kohlevorräte im Ekibastus-Becken das Gros der Stromerzeugungskapazitäten des Landes. Allein auf den Brennstoff- und Energiekomplex des Verwaltungsgebietes Pawlodar entfallen zwei Fünftel der kasachischen Stromerzeugung. Für die regionale Stromversorgung (Stromverteilung) sind Unternehmen des öffentlichen Sektors, zuständig, so genannte Regionale Elektronetzgesellschaften (REK). Sie sind administrativ den Gebiets,Rayon- oder Stadtverwaltungen unterstellt und stellen die Weiterleitung des Stroms an die Endverbraucher sicher. Abb. 4 Schema des Energieverbundnetzes in Kasachstan, 2011 29 Quelle: Kasachische Gesellschaft für die Verwaltung der Stromnetze (KEGOC), Über das Einheitliche Energieverbundnetz Kasachstans (2011) Das kasachische Energieverbundnetz besteht aus drei administrativen Regionen: • • • Die Nord- und Zentralregion, zu der die Gebiete Akmola, Ostkasachstan, Karagandy, Kostanai und Pawlodar gehören, mit einer Anbindung an Russland. Die Südregion, zu der die Gebiete Almaty, Zhambyl, Kysylorda und Südkasachstan gehören, mit Anbindungen an Kirgisistan und Usbekistan. Die Westregion, zu der die Gebiete Aktobe, Atyrau, Westkasachstan und Mangistau gehören, mit einer Anbindung an Russland. 28 KEGOC: Struktur der Stromwirtschaft Kasachstans 29 KEGOC: Das Einheitliche Energieverbundnetz Kasachstans, 2011 Die größten und wichtigsten Kraftwerke befinden sich in Nord- und Zentralkasachstan, Grund dafür sind die Kohlevorkommen in dieser Region. Hier stehen beispielsweise die großen Kohlekraftwerke von Ekibastus und Aksu. Südkasachstan verfügt kaum über eigene Primärenergieressourcen, die Stromerzeugung in dieser Region basiert auf Lieferungen von Kohle und Gas aus anderen Landesteilen. Das Stromdefizit in Südkasachstan wird unter anderem durch Stromimporte aus Kirgisistan gedeckt. 3.3 Energiepreise Im Rahmen von umfangreichen Marktreformen werden derzeit auch die Regularien zu Preis- und Tarifbildung im Energiesektor überarbeitet — bisher ist Energie in Kasachstan staatlich subventioniert, insbesondere die Preise für Privatverbraucher werden nicht von den Märkten bestimmt. Für Großabnehmer werden Produktion, Übertragung und Verbrauch von Elektroenergie und Wärme anhand von individuellen Verträgen geregelt. Unabhängig davon existiert ein dreigeteilter Großmarkt für den Stromhandel, an dem Energieerzeuger, Energieversorger und Industriebetriebe, die über 5 MWh verbrauchen, beteiligt sind. Er besteht aus: 1. Einem Markt mit dezentralisiertem Handel von Elektroenergie, der durch die beidseitige Kaufverträge geregelt wird; 2. Einem Markt mit zentralisiertem Handel von Elektroenergie, auf dem Vereinbarungen über den Kauf und Verkauf elektrischer Energie auf der Grundlage eines kurzfristigen (Spothandel), mittelfristigen (Woche, Monat) oder langfristigen (Quartal, Jahr) Handels getroffen werden; 3. Einem Markt für elektrische Energie im Echtzeitmodus. Ziel ist die Regelung der stundenweise entstehenden Schwankungen zwischen den tatsächlichen und per Vertrag vereinbarten Mengen von Produzenten und Verbrauchern im kasachischen Stromnetz. Dieser Markt wird vom Staatsunternehmen KEGOC (Kasachische Gesellschaft für die Verwaltung der Stromnetze) betrieben. 2009 erarbeiteten Netzbetreiber und Regierung einen Mechanismus zur Tarifbildung für energieerzeugende Betriebe, der für die Energieerzeuger sogenannte Grenztarife vorsieht und bei dem die Absatzpreise für Strom- und Wärmeenergie einen Investitionsbestandteil enthalten. Diese Tarifbildung wurde mit dem Regierungsbeschluss vom 25 März 2009 „Über die Einführung von Grenztarifen“ in Kraft gesetzt. Ziel dieses Investitionsbestandteils ist, dass die Energieerzeuger Geld in die nachhaltige Modernisierung der Erzeugungsanlagen investieren. 30 Gemäß der Regierungsverordnung „Über die Einführung von Grenztarifen“ stieg der Preis für Strom auf dem Großmarkt allein im Jahr 2009 um 30 bis 50% an. Der danach folgende jährliche Preisanstieg für elektrische Energie auf dem Großmarkt soll bei 7% liegen. Für private Verbraucher stiegen die Preise für Nebenkosten wie Strom, Gas und Heizung im Jahr 2012 insgesamt um 8,2% gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein stärkerer Preisanstieg. Im Jahr 2011 waren die durchschnittlichen Energiepreise gegenüber 2010 um 6,5% gestiegen. Die jährlichen durchschnittlichen Preise für die Endverbraucher stiegen für Strom um 10,1%, für Gas um 8,8%, für Zentralheizung um 9,3%. 31 Erdölprodukte 2012 wurden auch teurer, jedoch weniger gravierend. Die Preise stiegen im Jahr 2012 gegenüber 2011 wie folgt: Benzin um 2,4% (2011 24% gegenüber 2010), Dieseltreibstoff um 3% (2011 26,2% gegenüber 2010). 32 In Tab. 9 werden die Preisentwicklungen für Verbraucher aus dem produzierenden Gewerbe dargestellt. Die Preise für die Strom-, Gas- und Wärmeversorgung von Industriebetrieben behielt auch im Jahr 2012 einen gleichmäßigen Aufwärtstrend, der sich bereits in den vorangegangenen Jahren gezeigt hatte: Im Jahr 2009 waren die Preise gegenüber dem Vorjahr um 14,7% gestiegen, 2010 um 14,9%, 2011 um 11,8%, 2012 um 12,2% (vgl. Tab. 10). 33 30 Kazakhstan. The International Business Magazine, 2013/2 Statistikagentur der Republik Kasachstan 32 Statistikagentur der Republik Kasachstan 33 Statistikagentur der Republik Kasachstan: “Preise und Tarife für die industrielle Produktion und Dienstleistungen“ (2012) 31 Tab 9 Durchschnittliche Preise für Endverbraucher (in Euro), 2013 Ware, Dienstleistung 2010 2011 2012 Strom, für 100 kWh 4,08 4,48 5,29 Gas, für 1 m³ 0,053 0,054 0,056 Wärme, für 1 Gcal 12,04 12,66 15,04 Flüssiggas, für 50l 11,92 13,11 14,28 Benzin 80 OKTAN 0,34 0,42 0,49 Benzin 92 OKTAN 0,43 0,51 0,60 Benzin 93 OKTAN 0,42 0,51 0,60 Benzin 95, 96 OKTAN 0,49 0,68 0,77 Benzin 98 OKTAN 0,54 0,75 0,88 Diesel 0,38 0,48 0,64 Treibstoffe (pro Liter) Quelle: Statistikagentur der Republik Kasachstan, Jahresbericht Preise in der Industrie und Tarife für die Produktionsdienstleistungen Kasachstans 2008-2012 (2013) Einen Aufwärtstrend in der Preisentwicklung gab es in den letzten drei Jahren auch für Produkte der Bergbauindustrie. Grund dafür sind die gestiegenen Preise für Energieträger (Erdöl, Gas, Kohle). Auf den Weltmärkten stieg der Preis für Erdöl 2012 um 3,3% (2011 gegenüber dem Vorjahr um 15%) was die Förderung von Erdöl im Inland insgesamt um 2,8% verteuert hat. Die Preise für Strom und Wärmeenergie für Industriebetriebe stiegen im Jahr 2012 gegenüber 2011 um 13,6% (Strom) und 10,5% (Wärmeenergie). 34 Nachstehend werden die Preisentwicklungen für die wichtigsten Energieträger im industriellen Gewerbe aufgezeigt. Tab 10 Jahresdurchschnittspreise im industriellen Gewerbe für Energieressourcen in EUR, 20102012 Ware, Dienstleistung 2010 2011 2012 Rohöl, für 1 Tonne 380,96 529,36 626,18 Gaskondensat, für 1 Tonne 207,13 281,51 337,48 Benzin, für 1 Tonne 328,44 397,79 508,35 Diesel, für 1 Tonne 316,18 428,39 545,57 Masut 161,63 166,16 256,95 Steinkohle, für 1 Tonne 8,51 7,82 10,36 Erdgas, für 1m³ 16,24 20,69 28,30 Strom, für Taus. kWh 31,47 30,89 37,28 Quelle: Statistikagentur der Republik Kasachstan, Jahresbericht Preise in der Industrie und Tarife für die Produktionsdienstleistungen Kasachstans 2008-2012 (2013) 34 Statistikagentur der Republik Kasachstan 4 Erneuerbare Energien Die Nutzung erneuerbarer Energien ist in Kasachstan bisher kaum entwickelt, obwohl es bereits mehrere Pre-Investitionsprojekte und Machbarkeitsstudien, u.a. in Zusammenarbeit mit UNDP, gegeben hat. Durch die Bemühungen der kasachischen Regierung sind einzelne Vorzeigeprojekte entstanden. 4.1 Photovoltaik Die Zahl der Sonnenstunden im Jahr liegt in Kasachstan bei 2.200-3.000, was einer direkten Solarstrahlung von 1.300-1.800 kWh/m²/Jahr entspricht. 35 Nachstehend werden beispielhaft Angaben über die Monats- und Jahres-Energiewerte der Sonnenstrahlung für drei Rayons aufgeführt: Fort Schewtschenko (an der Küste des Kaspischen Meeres), Aralsee und Almaty im Süden des Landes. Tab 11 Durchschnittliche Globalstrahlung auf eine horizontale Fläche, MJ/m² Januar Februar Schewtschenko 157 230 Aralsee 198 307 Almaty 178 234 März April Mai 387 551 724 473 616 820 363 491 656 Juni Juli August 749 752 675 850 830 736 716 758 668 September Oktober November 512 328 179 558 343 188 506 328 186 Dezember Jahreswert 124 5.368 139 6.085 134 5.218 Quelle: EBRD, Kazakhstan Country Profile (2010) Tab 12 Durchschnittliche Globalstrahlung auf eine vertikale Fläche, MJ/m² Schewtschenko Aralsee Almaty Januar Februar März 190 249 353 307 396 485 234 226 272 April Mai Juni 492 654 729 611 863 890 400 542 680 Juli August September 737 705 578 895 881 760 733 686 550 Oktober November Dezember 395 232 137 510 309 238 396 251 175 Jahreswert 5.451 7.145 5.145 Quelle: EBRD, Kazakhstan Country Profile (2010) 35 KasNII, Kasachisches Forschungsinstitut für Energie Trotz der guten Voraussetzungen entwickelt sich die Nutzung von Solarenergie in Kasachstan schleppend. Durch ein millionenschweres Prestigeprojekt könnte sich das ändern. Ende Dezember 2012 hat der kasachische Atomkonzern Kazatomprom das erste Werk zur Produktion von Photovoltaik-Modulen in Kasachstan in Betrieb genommen. Betreiber ist die Kazatomprom-Tochter Astana Solar LLP. Die 165 Mio. Euro teure Anlage verfügt über eine Produktionskapazität von 50 MW pro Jahr, die bis auf 100 MW gesteigert werden soll. Verarbeitet wird ausschließlich in Kasachstan produziertes Silizium. Der Bau des Photovoltaik-Werkes in Astana ist Teil des Großprojektes „KazPV“ zum Ausbau der Nutzung von Solarenergie. Konkret soll bis zum Jahr 2028 die komplette Wertschöpfungskette zur Produktion von Photovoltaikmodulen auf Basis von in Kasachstan produziertem Silizium aufgebaut werden. Das Projekt wird von Kazatomprom in Zusammenarbeit mit einem französischen Konsortium unter der Leitung des Commissariat à l'énergie atomique et aux energies alternatives CEA, der französischen Behörde für Atomenergie und alternative Energien, umgesetzt 36. Zu den Partnern des Projektes gehören Kazatomprom, KazSilicon, Astana Solar und Kazakhstan Solar Silicon auf kasachischer Seite und CEA, das Cosulting-Unternehmen Compagnie Européenne d’Intelligence Stratégique CEIS, ECM Technologies und SEMCO Engineering auf französischer Seite. Die französischen Partner sind für die technische Beratung und den Technologietransfer verantwortlich. Das Großprojekt beinhaltet fünf Phasen zur Entwicklung des Solarmarktes in Kasachstan: • • • • • Aufbau und Betrieb der Produktion sowie Verarbeitung von Quartz Aufbau und Entwicklung der Produktion von hochwertigem Silizium Verbesserung der Produktion von Solarsilizium Aufbau der Produktion von Monosilizium Produktion von Solarpanelen Neben dem Photovoltaik-Werk in Astana soll ein weiteres in Ust-Kamenogorsk entstehen. Zudem werden die Quartz-Vorkommen in der Nähe von Taldykurgan (Ushtobe-Syrykulskoe) entwickelt. Die deutsche Promondis Energy GmbH, eine Tochtergesellschaft der hessischen Walther-Gebhardt-Gruppe, will 214 Mio. USD in den Ausbau der Photovoltaik in Kasachstan investieren. Über das Mitte 2013 gegründete deutsch-kasachische Joint Venture Ontustik Green Energy, bestehend aus der TOO Promondis Kasachstan und der TOO Schymkent Innovatsia, wollen die Deutschen in Südkasachstan 2013 und 2014 schrittweise vier Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 100 Megawatt errichten. 37 Noch 2013 soll außerdem mit dem Bau eines Werks zur Produktion von LED-Lampen (Kapazität von 250.000 Lampen jährlich) und einer Produktionsanlage für die Herstellung von 3.000 Wechselrichtern pro Jahr begonnen werden. Zusätzlich sollen im Rahmen von Pilotprojekten PV-Anlagen auf dem Dächern lokaler Schulen in Schymkent installiert und von Solarpanelen versorgte LED-Straßenleuchten an verschiedenen Stellen in der Stadt aufgestellt werden. Die wichtigsten Forschungsinstitute der Solarindustrie sind das Physikalisch-Technische Institut in Almaty, das über eine gute Ausgangsbasis für die Entwicklung eigener Herstellungsbranche verfügt, und das Kasachische Institut für Wissenschaft und Forschung im Energiesektor. 4.2 Windkraft Nach Meinung von Experten des kasachischen Komites für erneuerbare Energiequellen liegt das theoretische Windenergiepotenzial Kasachstans bei 929 TWh im Jahr. Beispielsweise beträgt die durchschnittliche Windgeschwindigkeit im Bereich der Dschungarischen Pforte und des Schelek-Korridors auf einer Höhe von 80 m zwischen 5 bis 9 m/s 38. Derzeit arbeitet in Kasachstan allerdings erst eine einzige Windkraftanlage mit einer Gesamtleistung von 1,5 MW. Sie ist zur Stromversorgung eines Dorfes im Gebiet Zhambyl, Rayon Kordai, konzipiert und nahm 36 http://www.kazsilicon.kz/en/node/16, 03.09.2013 http://www.owc.de/2013/06/19/deutsche-investieren-in-erneuerbare-energien-in-kasachstan/, 03.09.2013 38 Koordinationszentrum für Klimawandel 37 ihren Betrieb im Dezember 2011 auf. Das Windkraftwerk wurde durch Privatinvestoren gebaut. Eigentümer und Betreiber des Windkraftwerks ist die örtliche TOO Isen-Su. 39 Im Juni 2011 wurde der Grundstein für ein staatliches Projekt mit Ambitionen gelegt – das Unternehmen Erstes Windkraftwerk („Perwaja Wetrowaja Elektritscheskaja Stantsija“ PWES), eine 100-prozentige Tochter des staatlichen Energiekonzerns Samruk Green Energy, wurde gegründet. Der Windpark wird in Jereimentau, rund 150 nordöstlich von Astana, gebaut und soll 2014 ans Netz gehen. 40 Die Leistung des Windparks soll bei 51 MW liegen, rund 172 Mio. Kilowattstunden pro Jahr sollen so erzeugt werden. Dadurch wolle man 60.000 Tonnen Kohle im Jahr einsparen und den Ausstoß von schädlichen Treibhausgasen verringern, so die Betreiber. Der Windpark soll unter anderem das Messegelände der Expo 2017 mit Strom versorgen. In den ersten Jahren des Betriebs soll die Kapazität auf bis zu 300 MW ausgebaut werden. Dem „Programm für die Entwicklung der Stromwirtschaft 2010-2014“ nach will Kasachstan bis 2014 insgesamt acht Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von 296 MW ans Netz bringen. Bis 2020 will Kasachstan 13 Windparks mit insgesamt 793 MW installierter Leistung, 14 Wasserkraftwerke mit 170 MW installierter Leistung und vier Solarparks mit insgesamt 77 MW installierter Leistung bauen. Die deutsche FWT Trade GmbH (FWT), die im Februar 2013 aus Teilen der insolventen Fuhrländer AG hervorgegangen ist, wird den Windpark in Jereimentau mit 22 Windkraftanlagen der Zwei-Megawatt41 Klasse ausstatten. Die Eurasische Entwicklungsbank (EDB) unterstützt den Bau mit 14,2 Mrd. KZT, rund 71 Mio. Euro. Auch das Messegelände der Expo 2017 soll dadurch mit Strom versorgt werden. Es gibt in Kasachstan zwei wichtige Institute, die sowohl in der Entwicklung der Windkraft als auch der Wasserkraft agieren – Kasselenergoprojekt GmbH und Kashydro GmbH. Diese leisteten in den letzten zehn Jahren einen Beitrag zu Untersuchungsarbeiten und Ausarbeitung von Machbarkeitsstudien für Windkraftanlagen. 42 Wichtigste Consultinggesellschaften in Kasachstan sind die im Rahmen des KAZSEFF-Projekts gegründete Energy Partner GmbH und kommunale staatliche Betriebe, die im Rahmen des Entwicklungsprogramms für die kasachische Stromwirtschaft ihre Leistungen sowohl für ausländische, als auch für lokale Investoren anbieten. 4.3 Hydroenergie Die Gewinnung von Strom aus Wasserkraft ist in Kasachstan der am besten entwickelte Bereich erneuerbarer Energien. Die zahlreichen Wasserkraftwerke in Zentralasien wurden bereits zu Sowjetzeiten gebaut und werden bis heute betrieben und ausgebaut. Die wichtigsten Wasserkraftwerke in Kasachstan werden durch die staatliche Samruk Energy betrieben. Bedeutendste Institution für die Planung und Projektierung im Bereich Wasserkraft ist das Forschungsinstitut Kashydro, die auch die Machbarkeitsstudie für den Bau des Moinakskaja Wasserkraftwerkes erarbeitet hat. 43 Ein weiteres kasachisches Unternehmen im Bereich Wasserkraft ist die Holding TSC Energy, die bei mehreren Bauprojekten in Kasachstan als Subunternehmer tätig war. TSC Energy ist im Wasserbau tätig und setzt hydrotechnische Anlagen wie Dämme oder Auffangbecken um. Anlagen und Ausrüstungen zur Ausstattung von Wasserkraftwerken werden von Kasachstan importiert. Die wichtigsten Hersteller sind SA Mecamidi (Frankreich), Shan Lee (China), AG Uralgidromasch (Russland), Elektrotjaschmasch-Priwod (Russland), Uralenergomasch (Russland), Ansaldo San Giorgio (Italien) u.a. 39 Windkraftwerksbetreiber TOO Isen-Su 40 http://zentralasien.ahk.de/news/einzelansicht-nachrichten/artikel/edb-finanziert-bau-des-ersten-windkraftparksin-kasachstan/?cHash=5d315f9b309387aeaca300400ac7f3af, 03.09.2013 41 http://www.owc.de/2013/06/06/deutsche-bauen-den-ersten-kasachischen-windpark/, 03.09.2013 42 KasNII, Kasachisches Forschungsinstitut für Energie: „Energetik und Treibstoffressourcen Kasachstans“ (Dezember 2011) 43 IAMR. International Agency of Marketing Researches Tab 13 Die wichtigsten Wasserkraftwerke Kasachstans Bezeichnung des Wasserkraftwerkes Buchtarminskaja GES Installierte Leistung, MW 675 Jahresproduktion Mio. kWh 2.600 Betreiber Schulbinskaja GES 702 1.660 AG Samruk-Energy (in Konzession bei AG AES Ust-Kamenogorskaja GES 331,2 1.520 AG Samruk-Energy (in Konzession bei AG AES) Moinakskaja GES 300 1.027 AG Samruk-Energy Kaptschagaiskaja GES 364 972 AG Samruk-Energy (AG Almaty Kraftwerke) Schardarinskaja GES 100 AG Samruk-Energy und Kazzinc AG Samruk-Energy Quelle: Samruk-Energy (2013) Im Programm zur Entwicklung der kasachischen Stromwirtschaft 2010-2014 wird neben der Windenergie Wasserkraftwerken eine große Rolle bei der weiteren Entwicklung beigemessen. Das gesamte hydroenergetische Potenzial der Flüsse Kasachstans wird auf 170 Mrd. kWh geschätzt. 44 Großes Potenzial besteht für die Entwicklung von kleinen und Kleinstwasserkraftwerken, so genannter Mini-Wasserkraftwerke. Berechnungen von Experten haben ergeben, dass das Potenzial solcher Projekte in Kasachstan bei über 7,5 TWh im Jahr liegt. 45 Theoretisch ist der Bau solcher Kleinstanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.868 MW möglich. 46 Derzeit sind zahlreiche Projekte zur Nutzung von Hydroenergie in Planung oder stehen kurz vor der Inbetriebnahme. Noch im Jahr 2012 ging das Moinakskaja Wasserkraftwerk mit einer installierten Leistung von 300 MW ans Netz. Bis zum Jahr 2015 sollen das Kerbulakskaja Wasserkraftwerk (49,5 MW) und Bulakskaja Wasserkraftwerk (68,25 MW) in Betrieb genommen und das Schardarinskaja Wasserkraftwerk modernisiert werden. 47 4.4 Gesetzliche Rahmenbedingungen, Förderprogramme und Marktanreize Die wichtigste Gesetzesgrundlage, die die Entwicklung der Nutzung von erneuerbaren Energien in Kasachstan vorantreiben soll, ist das Gesetz „Über die Unterstützung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen“ vom 04. Juli 2009 mit zahlreichen Aktualisierungen, die letzte vom 04. Juli 2013. Das Gesetz regelt die Förderung erneuerbarer Energien durch verschiedene Maßnahmen. Dazu gehören die Schaffung von begünstigenden Bedingungen für den Bau und die Inbetriebnahme von ErneuerbareEnergien-Anlagen, die Förderung der Erzeugung von elektrischer oder Wärmeenergie aus erneuerbaren Energie, die Unterstützung natürlicher oder juristischer Personen bei der Projektierung, dem Bau und der Inbetriebnahme von Anlagen zur Energieerzeugung durch erneuerbare Energien. Bis zu diesem Jahr waren Investitionen in die Nutzung erneuerbarer Energien nicht gesondert geregelt sondern unterlagen wie alle anderen Investitionen dem Gesetz „Über Investitionen“ vom 08. Januar 2003. Bevollmächtigtes Organ dabei war das Ministerium für Industrie und neue Technologien. Mit der Gesetzesänderung vom Juli 2013 hat die kasachische Regierung einen großen Schritt in Richtung internationaler Investoren getan, denn sie regelt erstmals Einspeisungstarife für aus erneuerbaren Energien erzeugten Strom und gibt darüber hinaus Garantien für einen Inflationsausgleich 48. Zunächst gelten die Einspeisungstarife sowie der mögliche Inflationsausgleich in den nächsten 15 Jahren. Insgesamt werden 44 Kazakhstan Today: http://www.zakon.kz/104978-gidrojenergeticheskijj-potencial.html 45 http://www.munaigaz.kz 46 Ministerium für Industrie und neue Technologien, Elektroenergetika Kasachstana №1[1]2011 47 National Business, Nr. 10(92)2011 48 http://online.zakon.kz/Document/?doc_id=30445263#pos=1;-8, 04.09.2013 damit Transparenz und Planungssicherheit für die Umsetzung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien deutlich erhöht und das Investitionsklima verbessert. Es gibt in Kasachstan bisher keine speziellen finanziellen Förderprogramme für die Entwicklung der erneuerbaren Energien. Es gelten allgemeine in Kap. 3.3 des Gesetzes „Über die Unterstützung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen“ beschriebene Fördermaßnahmen und Steuererleichterungen. Hier geht es vor allem um Unterstützungsmaßnahmen, die für und während der Errichtung einer Erneuerbaren-EnergienAnlage erbracht werden. Diese Maßnahmen tragen allerdings den Charakter einer organisatorischen Unterstützung, nicht einer finanziellen. Mit den Ergänzungen und Änderungen zum Gesetz vom 4. Juli 2013 wurden feste Tarife für die Abnahme erneuerbarer Energie mit einer Frist für 15 Jahre eingeführt. Die Höhe der Tarife muss noch festgelegt werden. Sie werden unter Berücksichtigung der jährlichen Inflationsrate angepasst. Des Weiteren wurden so genannte Rechen- und Finanzzentren (russ. расчётно-финансовый центр) zur Förderung erneuerbarer Energien geschaffen. Ihre Hauptaufgabe ist der zentralisierte Kauf und Verkauf elektrischer Energie aus erneuerbaren Energiequellen. Sie sollen an das elektrische Verbundnetz in Kasachstan angeschlossen sein. Gemäß dem Gesetz gelten beim Verkauf von Strom und Wärme, die aus erneuerbaren Energien erzeugt wurden, folgende Fördermaßnahmen: 1. Der Energieerzeuger ist berechtigt, die von ihm erzeugte elektrische Energie nach eigenem Ermessen auf zwei Weisen zu verkaufen: 1) Entweder er verkauft an das Rechen- und Finanzzentrum per zu dem Zeitpunkt geltenden Festtarif. 2) Oder er verkauft direkt an die Verbraucher für den Preis, der durch einen gemäß der kasachischen Gesetzgebung zur Energiewirtschaft geschlossenen Vertrag bestimmt wird. 2. Die Betriebskosten von EE-Anlagen werden durch das Rechen- und Finanzzentrum unter den Verbrauchern des EE-Stroms entsprechend deren Verbrauchsanteilen aufgeteilt. Im Fall, dass die Erlöse aus dem Verkauf von EE-Strom höher oder niedriger sind als die Betriebskosten im laufenden Monat, müssen die Betriebskosten Rechen- und Finanzzentrum im nächsten Monat gegenüber den Verbrauchern von EE-Strom verrechnet werden. 3. Verträge zur Abnahme von EE-Wärmeenergie werden zwischen dem Erzeuger und dem Fernwärmenetzbetreiber für eine Mindestfrist abgeschlossen, innerhalb derer dem Energieerzeuger der Rückfluss der in den Bau der EE-Anlage investierten Mittel garantiert wird; 4. Die regionalen Fernwärmenetzbetreiber werden zur Abnahme von EE-Wärmeenergie verpflichtet. Die Kosten für die Erzeugung von EE-Wärmeenergie werden in den Tarif des Energieversorgers gemäß der kasachischen Gesetzgebung über natürliche Monopole und regulierte Märkte eingerechnet. 5. Die Erzeuger von EE-Strom oder EE-Wärme werden von den Kosten für Energieübertragungsdienstleistungen befreit; 6. Der Staat subventioniert den Bau von EE-Anlagen durch eine finanzielle Förderung in Höhe von 50% des Kaufpreises der EE-Anlage, deren installierte Leistung nicht höher als 5 MW ist. Die Subvention wird erst nach der Installation und Inbetriebnahme der EE-Anlage ausgezahlt. Des Weiteren gelten laut dem Gesetz beim Anschluss von Erneuerbare-Energien-Anlagen an das Wärmeoder Stromnetz folgende Unterstützungsmaßnahmen: 1. Die Netzbetreiber in Kasachstan sind verpflichtet, Energieerzeugern den Zugang zur Bestimmung des nächstliegenden Anschlusspunkt an das Elektroenergie- oder Wärmeversorgungsnetz sowie den Anschluss zu ermöglichen; 2. Bei Einschränkung der Durchlassfähigkeit der Strom- oder Wärmenetze soll die Priorität den Energieerzeugern, die den Strom oder Wärmeenergie aus erneuerbaren Quellen erzeugen, eingeräumt werden; Energie aus erneuerbaren Quellen ist demnach vorrangig gegenüber der konventionellen zu behandeln; 3. Die finanziellen Aufwände für die Modernisierung oder die Rekonstruktion der elektrischen oder Wärmenetze für den Anschluss der Erneuerbare-Energien-Anlagen haben die Netzbetreiber zu tragen. Weitere Unterstützungsmaßnahmen für die Entwicklung erneuerbarer Energien in Kasachstan sind geplant. So soll Endverbrauchern, physischen Personen, die erneuerbare Energie verbrauchen, die Möglichkeit gegeben werden, überflüssige, nicht verbrauchte Energie aus EE-Anlagen weiterzuverkaufen. Für Verbraucher in entlegenen Gebieten ohne Zugang zu zentralen Stromnetzen ist eine Subvention in Höhe von 50% des Beschaffungswertes einer EE-Anlage mit einer Leistung von 5 kW geplant. Der Bau von Erneuerbaren-Energien-Anlagen gehört unter anderem in die Liste der Prioritätsinvestitionen gemäß dem Gesetz „Über Investitionen“ vom 08. Januar 2003. Für diese Investitionsprojekte sind weitere staatliche Fördermaßnahmen vorgesehen. Diese werden in Form von Investitionskostenzuschüssen oder Steuererleichterungen geltend gemacht. Z.B. gibt es eine Befreiung von Zollgebühren beim Import der benötigten Ausrüstungs- und Ersatzteile und zwar für die Dauer der Bau- und Inbetriebnahme, die vertraglich geregelt wird, jedoch nicht über die Dauer von fünf Jahren nach Vertragsabschluss hinaus. Für den Investor werden Sachmittel zur Verfügung gestellt. Als Sachmittel gelten Grundstücke, Gebäude, Anlagen, Maschinen und Ausrüstung, Vorrichtungen, Transportmittel (außer PKWs), Betriebs- und Wirtschaftsinventar (z.B. Werkzeuge). Der Wert der Sachmittel darf dabei 30% des Investitionsumfangs nicht überschreiten. Sachmittel können dem Investor unentgeltlich zur Nutzung übertragen werden. Grundstücke können dem Investor entweder zur vorläufigen unentgeltlichen Nutzung oder auch mit anschließender Übergabe in den Besitz des Investors übertragen werden. Dies hängt von den Vertragskonditionen zwischen dem Investor und dem Ministerium für Industrie und neue Technologien ab. 4.5 Netzanschlussbedingungen und Genehmigungen Das Ministerium für Industrie und neue Technologien setzt die Politik fort, erneuerbare Energien durch Schaffung günstiger Bedingungen für den Anschluss an Strom- und Wärmenetze zu fördern. Die normativrechtlichen Rahmenbedingungen werden permanent aktualisiert und an technische Entwicklung angepasst. Neue Erneuerbaren-Energien-Anlagen werden an den nächstmöglichen Anschlusspunkt des Elektroenergie- oder Wärmeversorgungsnetzes der entsprechenden Spannungsklasse bzw. des entsprechenden Wärmeträgers im Wärmeversorgungsnetz angeschlossen. Dabei sind für den Betreiber der Erneuerbaren-Energien-Anlage folgende Unterstützungsmaßnahmen zu leisten: 1. Die Netzbetreiber in Kasachstan sind verpflichtet, Energieerzeugern den Zugang zur Bestimmung des nächstliegenden Anschlusspunktes an das Elektroenergie- oder Wärmeversorgungsnetz sowie den Anschluss zu ermöglichen; 2. Bei Einschränkung der Durchlassfähigkeit der Strom- oder Wärmenetze soll die Priorität den Energieerzeugern, die den Strom oder Wärmeenergie aus erneuerbaren Quellen erzeugen, eingeräumt werden; Energie aus Erneuerbaren ist demnach vorrangig gegenüber der konventionellen zu behandeln. 3. Die finanziellen Aufwände für die Modernisierung oder die Rekonstruktion der elektrischen oder Wärmenetze für den Anschluss der Erneuerbare-Energien-Anlagen haben die Netzbetreiber zu tragen Sollte die Kapazität des Netzsystems begrenzt sein, besteht das Vorrecht des Zugangs für den Stromerzeuger, der auf der Basis erneuerbarer Energien produziert. Für den Anschluss an die Strom- und Wärmenetze hat der potenzielle Energieerzeuger bei dem Netzbetreiber die Bestimmung des nächstmöglichen Anschlusspunktes zu beantragen. Innerhalb von zehn Tagen nach dem Eingang des Antrags hat der Netzbetreiber eine Entscheidung zu treffen, die danach als ein Rechtsakt zur Bestimmung des nächstmöglichen Anschlusspunktes an Strombzw. Wärmenetz ausgestellt wird. Als nächstes beantragt der potenzielle Energieerzeuger beim Netzbetreiber die Ausstellung von technischen Bestimmungen. Nach dem Eingang des Antrags hat die netzbetreibende Organisation innerhalb einer Frist von einem Monat, jedoch höchstens innerhalb von 60 Tagen, die technischen Bestimmungen zum Anschluss der Erneuerbaren-Energien-Anlage an das Strom- bzw. Wärmenetz mit der Anweisung des Anschlusspunktes auszustellen. Bei der Antragstellung für die Bestimmung des nächsten Anschlusspunkts gibt der Investor/Betreiber folgende Angaben über das EE-Projekt an: 1. Bezeichnung und Typ der Anlage; 2. Bevorzugter Ort für die Aufstellung der Anlage (Aufzählung von Alternativvarianten für die Unterbringung von Aggregaten); 3. zulässige Übertragungsleistung der Gesamtanlage; 4. die zu erwartende Energiemenge (MWh im Monat); 5. der zu erwartende Energieverbrauch; 6. Konstruktion/Konfiguration der Anlage; 7. Technologie, die von der vorgeschlagenen Energieanlage benutzt wird; 8. Datum der vermutlichen Inbetriebnahme; 9. Mindestleistung in MW; 10. Typ der Energiequelle; 11. ggf. weitere technische Details auf Anforderung. Die EE-Anlage wird durch den Netzbetreiber an das Strom- oder Wärmenetz angeschlossen. 5 Energieeffizienz in Kasachstan 5.1 Gesamtwirtschaftlicher Überblick zur Energieeffizienz Die Steigerung der Energieeffizienz in allen Wirtschaftsbereichen ist eines der Hauptziele Kasachstans in den nächsten Jahren – nicht allein der Umweltfreundlichkeit wegen, sondern aus rein ökonomischen Überlegungen. Gegenwärtig zeichnet sich die Wirtschaft Kasachstans durch einen ausgesprochen hohen Energieaufwand aus – mehr als zwei Drittel der im Inland verbrauchten Energie gehen verloren. Der Grundstein für die Entwicklung einer staatlichen Politik zur Erhöhung der Energieeffizienz wurde bereits mit dem 1997 verabschiedeten Gesetz „Über Energieeinsparung“ gelegt. Kasachstan ist ein traditionell durch Energieüberschüsse geprägtes Land und eines der wichtigsten Exportländer von Energieträgern weltweit. Fossile Energieträger sind das wichtigste Exportgut Kasachstans. Allein Erdöl machte im Jahr 2012 64,8% 49 der Exporte des Landes aus. Von 1990 bis 2008 wurde das Niveau der Selbstversorgung Kasachstans mit Primärenergie um mehr als zwei Drittel erhöht. Die Effizienz des Verbrauchs von Primärenergieträgern im Inland allerdings ist seit Jahren ausgesprochen niedrig. Die Industrie Kasachstans ist von energieintensiven Produktionsbetrieben (über 60% der Industrie) geprägt. Branchen- und gesamtwirtschaftliche Kennziffern für den Energieverbrauch pro produzierte Wirtschaftseinheit übertreffen die von Industrieländern um das Drei- bis Vierfache. Kasachstans Industriebetriebe verbrauchen 2,5-mal mehr Energie als Betriebe in den USA und 3,5-mal mehr als in Japan 50. Die spezifische BIP-Energieintensität in Kaufkraftparität (KKP) liegt um das 2,5-Fache über dem durchschnittlichen Kennwert von OECD-Ländern und um das 3,5-Fache über der BIP-Energieintensität der Europäischen Union. Abb. 5 Energieintensität der Wirtschaft Kasachstans in USD, Preise von 2000 Quelle: International Energy Agency (2010) Wesentliche Gründe der besonders hohen Energieintensität der kasachischen Volkswirtschaft sind: 1. Der hohe Anteil energieintensiver Produktionsbetriebe, die seit Sowjetzeiten in Betrieb sind und bis heute veraltete Produktionstechnologien verwenden; 2. Der erhebliche Anteil veralteter Energie- und Industrieausrüstungen, was zu enormen Energieverlusten in allen Produktionsphasen führt. 49 GTAI, Wirtschaftsdaten kompakt Kasachstan, Mai 2013 EDB: Erhöhung der Energieeffizienz in Staaten des Einheitlichen Wirtschaftsraumes und der Ukraine, Branchenübersicht Nr. 17, 2013 50 Abb. 6 Energieintensität der Wirtschaft Kasachstans in Preisen US-Dollar von 2005 1,02 1,00 0,99 0,97 0,96 0,92 0,93 0,90 0,87 2008 2009 2010 Quelle: Ministerium für Industrie und neue Technologien, Energieeinsparung 2020 (2013) Nach Angaben der IEA reduzierte sich die Energieintensität in Kasachstan im Zeitraum von 2008 bis 2010 um 3% (Abb. 6). 2009 sank die Energieintensität – bedingt durch die wirtschaftliche Stagnation infolge der Finanzkrise - um 8%. Eine wesentliche Größe zur Bestimmung der Energieintensität ist der Primärenergieverbrauch eines Landes. Tab. 14 zeigt die Anteile der wichtigsten Energieträger am Gesamt-Primärenergie-Verbrauch für die Jahre 2011 und 2012. Der Verbrauch elektrischer Energie wird hierbei nicht berücksichtigt. Der Anteil der fossilen Brennstoffe Kohle, Öl und Gas am Gesamtverbrauch von Primärenergie liegt über 98%. Tab 14 Verbrauch von Primärenergie nach Primärenergieträgern in Kasachstan 2011 und 2012 Bezeichnung 2012 2011 Verbrauch von Primärenergie in Mio. t ÖlÄquivalent Anteil am GesamtPrimärenergieVerbrauchin % Verbrauch von Primärenergie in Mio. t ÖlÄquivalent Anteil am GesamtPrimärenergieVerbrauch in % Verbrauch von Kohle 38,9 50,4 37,5 50,5 Verbrauch von Erdöl und Erdölprodukten 16,7 21,6 16,1 21,6 Erdgasverbrauch 20,5 26,6 19,8 26,6 Gesamtverbrauch von Kohle, Erdöl und Erdgas 76,1 98,7 73,4 98,8 Verbrauch von Primärenergien insgesamt 77,8 Mio. t Öl-Äquivalent 74,22 Mio. t Öl-Äquivalent Quelle: Statistikagentur der Republik Kasachstan, Brennstoff- und Energiebilanz Kasachstans 2007-2011 (2012) Abb. 7 Energieintensität verschiedener Länder 2010 (Mio. Tonnen Öl-Äquivalent je 1.000 USD Wirtschaftsleistung in Preisen von 2010) 2,04 1,44 0,97 0,77 0,65 0,19 Usbekistan Ukraine Kasachstan Russland Weißrussland Türkei 0,18 0,17 0,11 0,06 Finnland USA Japan Schweiz Quelle: International Energy Agency (2011) Abb. 7 zeigt einen Vergleich der Energieintensität verschiedener Länder im Jahr 2010. Demnach liegt Kasachstan nicht nur weit hinter den entwickelten Ländern zurück – diese Länder haben 10- bis 15-mal weniger energieintensive Volkswirtschaften als Kasachstan. Auch die beiden GUS-Republiken Russland und Weißrussland stehen in Sachen Energieeffizienz besser da als Kasachstan. Lediglich die Ukraine und Usbekistan nutzen Energie noch uneffektiver. Zwar verringerte sich nach Angaben der kasachischen Statistikagentur die Energieintensität in Kasachstan im Jahr 2011 (1,77) gegenüber 2008 (1,73) um 2,3% (Tab. 16). Tab 15 Energieintensität der Wirtschaft Kasachstans (Energieverbrauch in Tonnen Öl-Äquivalent je 1.000 USD Wirtschaftsleistung in Preisen von 2000) 2007 2008 2009 2010 2011 1,71 1,77 1,48 1,82 1,73 Quelle: Statistikagentur der Republik Kasachstan, Brennstoff und Energiebilanz Kasachstans 2007-2011 (2012) Dennoch geht das kasachische Ministerium für Industrie und neue Technologien von einem gesamtwirtschaftlichen Potenzial für die Energieeinsparung in Höhe von 15% bis 40% aus. 51 5.2 Industrie Die Wirtschaft Kasachstans befindet sich im kontinuierlichen Wachstum. In so gut wie jeder Wirtschaftsbranche ist ein Produktionszuwachs zu beobachten. Das zeigt sich beim kasachischen BIPWachstum, das in den vergangenen Jahren regelmäßig bei 5-7% lag. Der Anteil der Industrie an der BIP-Struktur des Landes beträgt fast 40% (Tab. 17). 51 MINT: Energieeinsparung 2020 Tab 16 BIP-Struktur Kasachstans nach Sektoren Bezeichnung 52 Anteil der Sektoren an gesamtem BIP-Volumen, in % 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Industrie u.a. Landwirtschaft Handel 37,6 6,4 11,8 39,3 5,4 11,4 37,7 5,7 12,4 40,3 5,3 12,3 38,5 6,2 12,1 40,6 4,5 13,0 38,2 5,0 13,8 Transport und Kommunikation 11,8 11,5 11,5 11,0 11,0 11,1 9,6 Sonstige Dienstleistungen 32,4 32,4 32,7 31,1 32,2 30,8 33,4 Quelle: Statistikagentur der Republik Kasachstan, Brennstoff- und Energiebilanz Kasachstans 2007-2011 (2012) Abb. 8 BIP-Struktur Kasachstans nach Sektoren, 2011 Landwirtschaft 5% Sonstige Dienstleistungen 33% Transport und Kommunikation 10% Industrie inkl. Baubranche 38% Handel 14% Quelle: Statistikagentur der Republik Kasachstan, Brennstoff- und Energiebilanz Kasachstans 2007-2011 (2012) Durch das stete Wirtschaftswachstum steigt auch der Energieverbrauch. Daran hat die Industrie den größten Anteil. Die Industrie verbraucht 69,7% der Elektroenergie und ca. 51,7% der Wärmeenergie des Landes. Tab 17 Durchschnittlicher Verbrauch der Stromenergie in Kasachstan nach Wirtschaftsbranchen für 2011 Bezeichnung Anteil am Stromverbrauch, in % Industrie 69,7 Wohnungswirtschaft 12,3 Dienstleistungssektor 8,3 Transport 5,5 Landwirtschaft 2,5 Bau 1,5 Quelle: Statistikagentur der Republik Kasachstan, Jahresbericht über die Arbeit der Kraftwerke Kasachstans 2012 (2013) 52 Statistikagentur der Republik Kasachstan Rund 35% (34.559,3 Mio. kWh) der Elektroenergie in Kasachstan werden von den 30 größten Industrieunternehmen des Landes verbraucht (Tab. 19). Bisher ist die verarbeitende Industrie in Kasachstan wenig entwickelt. Die kasachische Regierung versucht, das zu ändern, dennoch überwiegt innerhalb der Industrieproduktion in Kasachstan der Rohstoffsektor bei weitem. Entsprechend sind vor allem Bergbau und Metallurgie die großen „Energiefresser“ des Landes. Tab 18 Die 30 größten Verbraucher von Elektroenergie in Kasachstan 2012 Bezeichnung des Unternehmens Verbrauch pro Jahr, in Mio. kWh „Aksujskij ferrosplawnji sawod“ AG (Ferrolegierungswerk Aksu) (ENRC) 5.763,8 ArcelorMittal Temirtau AG (ArcelorMittal) 4.125,6 „Kasachstankij elektrolisnyj sawod“ AG (Kasachisches Elektrolysewerk) (ENRC) 3.637,7 „NK Kasachstantemirscholy“ AG (Nationale Bahngesellschaft) 3.516,9 Kazzinc TOO 2.885,7 Sokolowsko-Sarbajkij GOK (Bergbau- und Aufbereitungskombinat Sokolowsko-Sarbajsk) (ENRC) 2.517,3 ScheskasganTswetMet GOK (Bergbau- und Aufbereitungskombinat ScheskasganTswetMet) (Kazakhmys) 1.860,6 Phosphorwerk Nowodschambulsk (NDFS) 1.643,1 Ferrolegierungswerk Aktjubinsk (Filiale der AG „TNK Kazchrome“) (ENRC) 1.461,1 Aluminium Kasachstan AG (ENRC) 1.045,7 Balchaschtswetmet GOK (Bergbau- und Aufbereitungskombinat Balchaschtswetmet) (Kazakhmys) 966,8 Titan-Magnum Betrieb in Ust-Kamenogorsk 879,8 RGP Kanal 422,1 Bogatir Komir RGP 381,2 „Bahngesellschaft der Russischen Föderation Juschno-Uralsk“ 325,4 „PetroKazakhstanKumkolRessources“ AG (PKKR) 321,4 „Altyntau Kokschetau“ TOO (Kazzinc) 318,9 Taraskij Metallurgitscheskij Kombinat (Metallurgie-Kombinat Taras) 316,0 Donskoj GOK (Filiale der AG „TNK Kazchrome“) (Bergbau- und Aufbereitungskombinat Donsk) (ENRC) 300,0 Ugolnyj Rasres Wostotschnyi (Filiale EEK) (Kohletagebau Wostotschnyi) (ENRC) 269,2 Temirtauskij Elektrometallurgitscheskij Sawod AG (Elektrostahlwerk Temirtau) 242,4 „Kostanaiskije Mineraly“ AG (Mineralien Kostanai) 200,0 „Scheskentskij GOK“ TOO (Bergbau- und Aufbereitungskombinat Scheskenstk) 185,9 „SP KasGermunai“ TOO 177,0 „Karagandatswetmet“ TOO (Kazakhmys) 170,1 „CentralAsiaCement“ AG 168,9 „Orken“ TOO (ArcelorMittal) 153,9 „Ulbinskij metallurgitscheskij sawod“ AG 152,1 „Warwarinskoje“ TOO 151,0 „Stepnogorskij podschipnikowyj sawod“ 142,1 Gesamt: 34.559,3 Quelle: MINT – Ministerium für Industrie und neue Technologien, Energieeinsparung 2020 (2013) Die Unternehmen der vier größten Holdings des Landes — ENRC, ArcelorMittal, Kazakhmys und Kazzinc — sind insgesamt für mehr als ein Drittel des gesamten Elektroenergieverbrauchs Kasachstans verantwortlich. Tab 19 Verbrauch der elektrischen Energie von größten Gruppenunternehmen 2012 Verbrauch in Mrd. kWh Anteil am Landesgesamtverbrauch, in % ENRC 14,725 18,2 ArcelorMittal AG 4,279 5,2 Kazakhmys plc. 3,505 4,2 Kazzinc TOO 3,317 4 Unternehmensgruppe Quelle: MINT - Ministerium für Industrie und neue Technologien, Energieeinsparung 2020 (2013) Wichtige Ergebnisse zur Beurteilung der Energieeffizienz in Bergbau und Metallurgie brachte ein Energieaudit, das im Jahr 2011 bei vier kasachischen Unternehmen durchgeführt wurde, unter anderem durch die Deutsche Energieagentur dena und das kasachische Forschungsinstitut für Energie KasNIIE. Untersucht wurden Kazzinc, Kasachstans größter Bunt- und Edelmetallproduzent, das Ferrolegierungswerk Aksu, Chimpharm und der Betrieb für Schwermaschinenbau aus Petropawlowsk. Alle vier Unternehmen verfügen über erhebliches Sparpotenzial beim Energieverbrauch, Kazzinc – 13%, das Ferrolegierungswerk Aksu - 15%, Chimpharm - 32%, Schwermaschinenbau Petropawlowsk – 40%). 53 Beispielhaft für die Energieeffizienz im Bergbau werden hier die Werte des Bergbau- und Aufbereitungskombinats Ridder (Ridderskij GOK), das zu Kazzinc gehört, aufgezeigt. Das Kombinat produziert Zinkkonzentrat mit einem großen Anteil von Nebenprodukten wie Kupfer-, Blei- und Edelmetallen (Gold und Silber) Konzentrat. 53 MINT: Energieeinsparung 2020 Tab 20 Wesentliche energetische Produktionskennwerte des Bergbau- und Aufbereitungskombinats Ridder Bezeichnung Maßeinheit 2008 2009 2010 Elektroenergie kWh 302.133.670 297.672.305 294.338.446 Wärmeenergie Tausend Gcal 198,2 211,5 182,2 Komprimierte Luft Tausend m3 491.764,1 504.852,4 470.818,8 Wasser Tausend m3 5.523,6 6.303,2 6.522,6 Erzförderung Tausend t 1.590,3 1.551,0 1.548,1 Produktion von Konzentrat Tausend t 1.949,9 1.762,8 1.810,4 Spezifischer Energieverbrauch pro t Erzproduktion kWh/t 53 53,1 56,1 Gcal/t 0,38 0,4 0,38 kWh/t 122,46 132,75 127,92 Gcal/t 0,71 0,79 0,71 Spezifischer Energieverbrauch pro t Produktion von Konzentrat Quelle: MINT – Ministerium für Industrie und neue Technologien, Energieeinsparung 2020 (2013) Stellvertretend für die Metallurgie dient das Beispiel der Produktion von Ferrochrom (FeCr) durch den kasachischen Produzenten Kazchrome. Kazchrome wendet 6,72% mehr elektrische Energie auf als ein ähnlicher europäischer Produktionsbetrieb. Da die FeCr-Produktion nahezu 75% der Produktpalette des Unternehmens ausmacht, herrscht hier entsprechend großes wirtschaftliches Potenzial, die Kosten zu senken. Bisher hat Kazchrome enorme zusätzliche Aufwände für Energie im Vergleich zu Durchschnittswerten in Europa (Tab. 22). Tab 21 Spezifischer Energieverbrauch je Herstellung eines Produktes Produkt Durchschnittskennwerte in Europa Durchschnittskennwerte für Kazchrome TNK AG Zusätzlicher Aufwand Zusätzlicher Aufwand je Tonne Summe der Zusatzaufwände in Mio. Euro FeCr 6,25 MWh/t 6,70 MWh/t 6,72% 18,00 Euro/t 19.664,3 FeSiMn 4,68 MWh/t 4,70 MWh/t 0,43% 0,80 Euro/t 0,184,8 FeSi 9,71 MWh/t 10,32 MWh/t 5,91% 24,40 Euro/t Volumen der Produktion unbekannt FeMn 2,64 MWh/t - - - - FeCrSi - 6,90 MWh/t - - - Quelle: MINT – Ministerium für Industrie und neue Technologien, Energieeinsparung 2020 (2013) Nachstehend das Ergebnis einer Energieeffizienzanalyse von Zink- und Bleierz fördernden Unternehmen sowie von Bleikonzentratproduzenten aus Kasachstan, Russland und Europa. Neben dem Ländervergleich werden der tatsächliche Energieverbrauch kasachischer Betriebe und die erlaubten kasachischen Energieverbrauchsnormen für die Förderung von Zink- und Bleierz sowie für die Herstellung von Bleikonzentrat aufgezeigt (Abb. 9 und 10). Die Energieeffizienzanalyse zeigt, dass die nationalen Normwerte für den Energieverbrauch in den untersuchten kasachischen Betrieben bei der Förderung von Zink- und Bleierz um 47% und bei der Produktion von Bleikonzentrat um 21% überschritten werden. Wesentliche Gründe für den hohen Energieverbrauch sind auch im Bergbau und in der Metallurgie: • • Verschleiß der Ausrüstungen und Anlagen, rund 45-60% sind in reparaturbedürftigem Zustand; technologische Überalterung Abb. 9 Vergleich des Energieverbrauchs pro t geförderten Zink- und Bleierzes, in kWh/t 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Europa Russland Kasachstan (Norm) Kasachstan (tatsächlich) Quelle: MINT – Ministerium für Industrie und neue Technologien, Energieeinsparung 2020 (2013) Abb. 10 Vergleich des Energieverbrauchs pro t produzierten Konzentrates, in kWh/t 140 120 100 80 60 40 20 0 Europa (Boliden) Russland Kasachstan (Norm) Kasachstan (tatsächlich) Quelle: MINT – Ministerium für Industrie und neue Technologien, Energieeinsparung 2020 (2013) Die Energieintensität der Produktion dieser Wirtschaftszweige ist um das 2 bis 2,5-Fache höher und die Leistungsfähigkeit um dasselbe Verhältnis niedriger, als bei vergleichbaren Unternehmen in Industrieländern. Dennoch macht die kasachische Statistikagentur eine schrittweise sinkende Energieintensität in Bergbau und Metallurgie aus. Ob dies tatsächlich eine Modernisierung und energieeffizientere Technologien zurückzuführen ist oder in der Datenerhebung begründet liegt, ist nicht klar. Abb. 11 Änderung der Energieintensität von Abbau- und Produktionsbetrieben der Bergbau- und Metallbranche Kasachstans 2005-2011 18% 16% 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% 2005 2006 Bergbauindustrie 2007 2008 2009 Erzbau, NE-Metalle Erzbau, Metalle 2010 2011 Erzbau, Eisenmetalle Quelle: Statistikagentur der Republik Kasachstan, Jahresbericht Brennstoff- und Energiebilanz Kasachstans 2007-2011 (2012) Abb. 12 Entwicklung der Energieintensität in verarbeitenden Betrieben der Bergbau- und 54 Metallbranche Kasachstans 2005-2001 20,0% 15,0% 10,0% 5,0% 0,0% 2005 2006 Verarbeitende Industrie 2007 2008 Produktion von Edelmetallen 2009 Metallurgie 2010 2011 Eisenmetallurgie Quelle: Statistikagentur der Republik Kasachstan, Jahresbericht Brennstoff- und Energiebilanz Kasachstans 2007-2011 (2012) 5.3 Wohnungswirtschaft Die Wohnungswirtschaft Kasachstans wird durch zwei grundlegende und miteinander eng verbundene Bereiche repräsentiert: • • Wohnungssektor und Haushalte, einschließlich Mehr- und Einfamilienhäuser, die gleichzeitig Hauptabnehmer kommunaler Dienstleistungen sind; Kommunalwirtschaft mit Unternehmen der Wärme-, Gas-, Wasser- und Stromversorgung und die durch sie betriebenen Versorgungsnetze, -leitungen und -systeme Nach Angaben von Kommunal- und Regionalverwaltungen bedürfen 50,1 Mio. m² oder rund 32% des Wohnraums in Kasachstan der Sanierung. Reparaturbedürftig sind • • • • • 54 Hausfassaden und Wandverkleidungen Dächer Balkons Hausflure und Treppenaufgänge sowie Versorgungsleitungen aus Zentralheizungen, Heiß- und Kaltwasserversorgung und Kanalisation. Statistikagentur der Republik Kasachstan Im Prinzip abrissreif sind rund 3,8 Mio. m² oder 2% des gesamten Wohnungsbestandes in Kasachstan (Abb. 13). Abb. 13 Gegenwärtiger Zustand des Wohnungsbestandes in Kasachstan Abrissreif 2% Sanierungsbedürftig 32% Bauten im Sollzustand 66% Quelle: Statistikagentur der Republik Kasachstan, Jahresbericht Wohnungs- und Kommunalwirtschaft Kasachstans 2007-2011 (2012) Gründe für das Ausbleiben der dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen sind die schlecht entwickelten Wohnungsverwaltungsstrukturen als auch das fehlende technische Knowhow am Markt. Als Ergebnis der kostenlosen Übertragung der Wohnungen des vormals staatlichen Wohnungsbestandes an die Mieter zu Beginn der Unabhängigkeit Anfang der 1990er Jahre, beträgt die Wohnungseigentümerquote heute 97,6%. Weniger als 10% dieser neuen Wohnungseigentümer sind jedoch in Selbstverwaltungsstrukturen organisiert. 55 Zudem erschwert die fehlende Erfahrung in Selbstverwaltung die fachgerechte Instandhaltung und Modernisierung der Häuser. Den Wohnungseigentümern fehlt das Fachwissen zur zielorientierten Verwaltung einer Eigentümerverwaltungsgesellschaft, den Wohnungsverwaltungsgesellschaften und den Projektbüros fehlt das Knowhow zur technischen Planung und Durchführung einer energetischen Gebäudesanierung. Eine Zusammenarbeit mit Stadtverwaltungen und Banken in Hinblick auf Zuschüsse und Kredite für Wohnungseigentümer existiert nicht. Zudem gibt es keine oder nur schlecht ausgebildete Spezialisten, die in der Lage sind, eine energetische Gebäudesanierung nach europäischen Standards und mit optimalen Energieersparnissen durchzuführen. 56 Die bestehende Situation im Wohnungssektor soll das von der kasachischen Regierung am 27. September 2010 beschlossenes „Branchenprogramm für die Modernisierung der Wohnungs- und Kommunalwirtschaft bis zum Jahre 2020“ ändern. Das Programm soll aus Haushaltsmitteln sowie durch kasachische PublicPrivate-Partnership-Projekte (PPP) realisiert werden. Für die erste Etappe im Zeitraum von 2011 bis 2015 wird ein Finanzierungsvolumen von ca. 1,38 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt. Das Programm sieht z.B. ein Fördermodell mit zinsgünstigen Darlehen und die Bildung eines „Fonds zur Entwicklung der Wohnungsund Kommunalwirtschaft“ vor. Darüber hinaus soll der Aufbau eines effizienten Systems zur Aus- und Fortbildung im Bausektor unterstützt werden, um einen Experten- und Trainerpool zu schaffen. Ergänzend sollen in den Regionen Kompetenzzentren gebildet sowie ein Forschungsinstitut der Wohnungswirtschaft etabliert werden. Der Wohnungssektor verbraucht ungefähr 11% der gesamten in Kasachstan verbrauchten Elektroenergie und 40% der Wärmeenergie. Nach Experteneinschätzungen entsprechen die wärmetechnischen Eigenschaften von ca. 70% der Gebäude nicht modernen Anforderungen. 55 56 Branchenprogramm für die Modernisierung der Wohnungs- und Kommunalwirtschaft bis zum Jahre 2020 Branchenprogramm für die Modernisierung der Wohnungs- und Kommunalwirtschaft bis zum Jahre 2020 In besonderem Ausmaß sind hiervon zwischen 1950 und 1980 gebaute Häuser betroffen. Aufgrund der schlechten wärmetechnischen Eigenschaften geht bei den betroffenen Gebäuden in manchen Fällen bis zu über 30% der zur Heizung genutzten Wärmeenergie verloren. 57 Tab 22 Verbrauch von Elektroenergie und Wärmeenergie in der Wohnungswirtschaft, nach Regionen Nr. Verwaltungsgebiete Elektroenergie in Tausend kWh (2011) Wärmeenergie in Tausend Gcal (2012) 1 Akmolinsk 416.131,0 1.024,4 2 Aktjubinsk 365.119,0 1.213,6 3 Almaty (Gebiet) 782.657,0 628,1 4 Atyrau 335.721,0 396,3 5 Westkasachstan 327.320,0 811,0 6 Schambyl 354.023,8 519,6 7 Karaganda 1.401.426,8 4.070,3 8 Kostanaj 441.998,6 1.890,8 9 Kysylorda 340.863,1 219,0 10 Mangystau 404.172,8 1.168,7 11 Südkasachstan 765.787,2 514,7 12 Pawlodar 499.901,0 2.215,2 13 Nordkasachstan 298.978,6 936,6 14 Ostkasachstan 887.283,4 2.881,4 15 Stadt Astana 620.992,0 2.413,0 16 Stadt Almaty 1194.365,0 3.497,7 9.436.740,3 24.472,4 Gesamt Quelle: MINT – Ministerium für Industrie und neue Technologien, Energieeinsparung 2020 (2013) Die Mehrheit der untersuchten Gebäude entspricht den internationalen Energieeffizienz-Klassen „M-N“. Der durchschnittliche Verbrauch an Wärmeenergie für Heizung beträgt 270 kWh/m² pro Jahr. Somit liegt der kasachische Kennwert im Vergleich zum durchschnittlichen europäischen Verbrauch von rund 100-120 kWh/m² wesentlich höher (Abb. 14). 57 MINT: Energieeinsparung 2020 Abb. 14 Vergleich des Verbrauchs von Wärmeenergie in Gebäuden unterschiedlicher Länder Energieeffizienz-Klasse A B C D E F G H I J K L M N 300 250 200 150 100 50 0 Schweiz Bandbereich <15 Deutschland Frankreich Großbritanien 15 45 75 90 - - - - 45 75 90 105 105120 120135 Finnland 135 - 150165 Russland 165180 180 -195 Weißrussland Kasachstan 195225 225 270 >27 0 150 Quelle: MINT – Ministerium für Industrie und neue Technologien, Energieeinsparung 2020 (2013) Aufgrund fehlender klar verteilter Zuständigkeiten und unklarer Finanzierungswege als Folge der Selbstverwaltungsstruktur fehlen der Wohnungswirtschaft in Kasachstan sowohl technische als auch finanzielle Impulse für die Modernisierung. Wohnungseigentümern verfügen gerade über Mittel für Reparaturarbeiten, um den aktuellen Wohnungsstand aufrechtzuerhalten, nicht aber für notwendige umfassende Sanierungen. Der gesamte kommunale Sektor ist durch einen hohen Verschleißgrad der Versorgungsnetze und -leitungen gekennzeichnet, der zu erheblichen Energieverlusten bei Transport und Verbrauch führt. Abb. 15 Verschleißniveau kommunaler Versorgungsnetze und -leitungen in Kasachstan Reparaturbedürftig in befriedigendem Zustand 100% 80% 60% 40% 20% 0% Wärmeversorgung Stromversorgung Gasversorgung Quelle: MINT – Ministerium für Industrie und neue Technologien, Energieeinsparung 2020 (2013) Insgesamt sind in Kasachstan derzeit 336 Unternehmen der Kommunalwirtschaft registriert, 164 Betriebe sind nach Einschätzung des MINT unrentabel. Rund 41% der Anlagen und technischen Ausrüstung der Kommunalunternehmen sind dringend sanierungs- oder modernisierungsbedürftig. 58 58 MINT: Energieeinsparung 2020 Die Mehrheit der Versorgungsnetze wurde vor über 20 Jahren noch zu Sowjetzeiten in Betrieb genommen, viele wurden seitdem nie generalüberholt oder saniert. Wenn man von einer Nutzungsdauer von 25 Jahren ausgeht, müssten laut MINT 63% aller Versorgungsleitungen vollständig erneuert werden. Deutliches Anzeichen für den Verschleiß sind häufige Leitungsbrüche und Versorgungsausfälle, hinzu kommt die oft einhergehende Umweltverschmutzung. Aufgrund unzulänglicher Finanzierung und technischen Verschleißes arbeiten viele Kommunalbetriebe am Rande der Betriebsfähigkeit. Im Durchschnitt entstehen beispielsweise jährlich pro Kilometer des Wasserleitungsnetzes in Kasachstan 0,7 Unfälle. In anderen osteuropäischen Ländern liegt der Faktor bei durchschnittlich 0,2 bis 0,4 Unfällen je Kilometer. In manchen Landesregionen Kasachstan erreicht der Unfallkoeffizient bis 2,5 Unfälle je Kilometer des Wasserleitungsnetzes pro Jahr. 59 Neben der Modernisierung bei Technik und Technologie in der Wohnungswirtschaft besteht in Kasachstan großer Reformbedarf hinsichtlich Unternehmensorganisation, Verwaltung und der Finanzierung kommunaler Unternehmen. Die Finanzierung kommunaler Unternehmen setzt sich im Durchschnitt wie folgt zusammen: • • • Staatshaushalt: 87,9% Mittel aus Eigenakquise: 5,1% Entgelte aus kommunalen Dienstleistungen: 7% Gegenwärtige Probleme in der Wohnungswirtschaft: • • • • • fast die Hälfte der Kommunalbetriebe arbeiten wirtschaftlich unrentabel und sind auf staatliche Zuschüsse angewiesen die Modernisierung von kommunalen Versorgungssystemen führt zu Tariferhöhungen zur finanziellen Amortisation der Staat hat keine direkte Einflussnahme auf privatwirtschaftliche Unternehmen der Wohnungswirtschaft, die ca. 70% aller Unternehmen der Wohnungswirtschaft ausmachen grundlegender Bedarf der Branche langfristigen Finanzierungsmodellen kaum eigene Aktivitäten kommunaler Unternehmen, um Finanzierungsquellen aufzutun, Verlassen auf staatliche Zuschüsse Für die Beseitigung der Probleme in der Wohnungswirtschaft wurde vom Zentrum für Modernisierung der Wohnungswirtschaft „Modernisierungsprogramm der Wohnungswirtschaft 2020“ erarbeitet. Gemäß dem Branchenprogramm sollen bis 2020 mehr als 81.000 km (40%-50% der Gesamtlänge) der Wärme-, Stromund Gasversorgungsnetze modernisiert werden. Davon sind bis 2015 insgesamt 24.000 km zu modernisieren. Insgesamt sind die Wärme-, Strom- und Gasversorgungsnetze in Kasachstan rund 240.000 km lang. Sanierungsbedürftig sind 63% der Wärmeleitungen, 73% der Stromleitungen und 54% der Gasleitungen zur kommunalen Versorgung. (Stand 2011). 60 Öffentliche Einrichtungen verbrauchen ca. 5% der im Inland erzeugten elektrischen Energie und ca. 15% der Wärmeenergie, haben also einen vergleichsweise geringen Anteil am Landesenergieverbrauch. Dennoch spielen sie angesichts unzureichender staatlicher Finanzierung eine zunehmend wichtige Rolle, zumal das Potenzial für Energieeinsparung erheblich ist. Im Landesvergleich ist der Energieverbrauch hier aus folgenden Gründen unverhältnismäßig hoch: • • • • 59 60 schwache bis keine Kontrolle über den Energieverbrauch durch fehlende Zähler; fehlende Energiepässe bzw. Energieprofile, der tatsächliche Verbrauch ist oft gar nicht bekannt; Fehlen automatisch regulierter Beleuchtungssysteme und Nutzung energieintensiver und unpassender Beleuchtung; Fehlen automatisch regulierter Heizungssysteme, Heißwasserversorgung, Belüftung und Kühlung; Zentrum für Modernisierung und Entwicklung der Wohnungswirtschaft AG Statistikagentur der Republik Kasachstan • enorme Wärmeverluste durch fehlende Dämmung an Fassaden und Fenstern durch alte Baumaterialien und teilweise Jahrzehnte zurückliegende oder nie durchgeführte Sanierungen fehlende Kostenkontrolle, da öffentliche Einrichtungen nicht selbst wirtschaften sondern staatlich finanziert werden • 5.4 Energiewirtschaft Kasachstan setzt zunehmend auf die Entwicklung der verarbeitenden Industrie und will die inländische Produktion stark erhöhen. Die strategische Neuausrichtung geht mit einem stetig ansteigenden Energieverbrauch einher, der auch die Energiewirtschaft selbst betrifft. Kraftwerke und das Energieversorgungsnetz stehen immer höheren Auslastungsraten gegenüber – und gelangen regelmäßig an die Grenzen der Betriebsfähigkeit. Auch hier, weil Anlagen und Technologien nicht auf dem modernen Stand der Technik sind, sondern teilweise noch aus Sowjetzeiten stammen. Um den Ist-Zustand zu dokumentieren wurden Energieaudits in energieerzeugenden Unternehmen durchgeführt. Das Ergebnis: Der durchschnittliche Wirkungsgrad von Wärmekraftwerken zur Erzeugung von Strom und Wärmeenergie ist in Kasachstan deutlich niedriger als der vergleichbarer ausländischer Kraftwerke (Abb. 16). Für die Erzeugung von 1 GJ Energie werden in kasachischen Wärmekraftwerken 0,38 t Öleinheit verbraucht. Abb. 16 Durchschnittlicher Wirkungsgrad von Wärmekraftwerken im Vergleich zu anderen Ländern, in t/GJ (Öleinheit/erzeugte Energie) 0,4 0,35 0,3 0,25 0,2 0,15 0,1 0,05 0 Kasachstan Kanada USA Russland Schweiz Quelle: MINT – Ministerium für Industrie und neue Technologien, Energieeinsparung 2020 (2013) Auch beim Transport von Wärmeenergie verzeichneten die Unternehmen enorme Verluste. Die Verluste der Heizungsperiode 2010-2011 beliefen sich insgesamt auf 291.893,3 Gcal, 161.462 Gcal davon waren der Norm entsprechend. 130.431,3 Gcal jedoch gingen über die normgerechten Verluste hinaus In Fernwärmenetzen verloren, das sind rund 37% mehr als zulässig. 61 Auch besteht also ein großes Potenzial zur Erhöhung der Energieeffizienz. 62 Ca. 60% der ganzen Fernheizleitungen haben die Dienstdauer von 20 Jahren überschritten. In 2009 betrug die durchschnittliche Dienstdauer von Fernheizleitungen 25 Jahre. Nach Experteneinschätzungen übertreffen die faktischen Verluste in städtischen Fernheizleitungen die normativen (Projektverluste) um mehr als das Doppelte. Die wahrhaften Verlustgrößen sind jedoch unbekannt, da im System der zentralisierten Wärmeversorgung das notwendige Gerätezählersystem nicht aufgestellt ist. 61 62 Statistikagentur der Republik Kasachstan MINT: Energieeinsparung 2020 5.5 Gesetzgebung im Bereich Energieeffizienz Im Energiesektor und im Bereich der Energieeffizienz gibt es folgende Rechtsakte: • • • • • • • • • • Gesetz „Über Energieeinsparung“ vom 25. Dezember 1997 Nr. 210-1; „Programm für die Entwicklung der Stromwirtschaft bis 2030“, Regierungsbeschluss vom 9. April 1999 Nr. 384; „Richtlinien zur Expertise für die Energieeinsparung von betriebsbereiten und sich im Bau befindlichen Gebäuden“ vom 4. Februar 2000 Nr. 16; „Richtlinien für die Durchführung der Expertise“ vom 10. September 2004 Nr. 214; „Richtlinien für die Nutzung von elektrischer Energie“ und „Richtlinien für die Nutzung von Wärmeenergie“ vom 24. Januar 2005 Nr. 10; „Kennwerte und Normen für den Verbrauch von elektrischer Energie“, Regierungsbeschluss vom 26. Januar 2009 Nr. 50; „Empfehlungen zur Berechnung von Kennwerten und Bewertung der Energieeffizienz“, Statistikagentur Kasachstans vom 27. März 2009 Nr. 52; „Komplexplan für die Erhöhung der Energieeffizienz 2012-2015“, Regierungsbeschluss vom 30. November 2011 Nr. 1404; Gesetz „Über Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz“ vom 13. Januar 2012 Nr. 541IV, ersetzt das frühere Gesetz „Über Energieeinsparung“ vom 25. Dezember 1997 Nr. 210-1; Gesetz „Änderungen und Ergänzungen in einigen Rechtsakten der Republik Kasachstans bezüglich der Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz“ vom 13. Januar 2012 Nr. 542 (mit Ergänzungen vom 27. April 2012). Außer diesen Gesetzen und Verordnungen wurde insbesondere in den letzten Jahren eine Reihe weiterer normativ-rechtlicher Akte im Bereich der Energieeinsparung und zur Erhöhung der Energieeffizienz verabschiedet. • • • • • • • • • • „Verfahren zur Durchführung von Energieeffizienz-Expertisen für neue und zu modernisierende Gebäude“, Komitee für Bau- und Wohnungswirtschaftsangelegenheiten vom 29. Dezember 2010 Nr. 606; „Richtlinien für die Akkreditierung von Organisationen zur Durchführung von Energie-Expertisen“, MINT vom 12. Januar 2012 Nr. 6; „Anforderungen an die Energieeffizienz von elektrischen Antrieben“, Regierungsbeschluss vom 10. August 2012 Nr. 1040; „Verfahren zur Bewertung der Arbeit von regionalen Exekutivorganen zur Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz“, Regierungsbeschluss vom 15. August 2012 Nr. 1047; „Anforderungen an Energieeffizienz im Bereich Transport und Verkehr“, Regierungsbeschluss vom 15. August 2012 Nr. 1048; „Richtlinien zur Durchführung von Energieaudits“, Regierungsbeschluss vom 31. August 2012 Nr. 1115; „Richtlinien zur Bestimmung der Energieeffizienz-Klasse von Gebäuden, Einrichtungen, Bauten“, Regierungsbeschluss vom 31. August 2012 Nr. 1117; „Über die Akkreditierungskommission im Bereich der Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz“, MINT vom 3. Oktober 2012 Nr. 358; „Normen und Kennwerte des Energieverbrauchs“, Regierungsbeschluss vom 24. Oktober 2012 Nr. 1346. „Akkreditierungsrichtlinien im Bereich der Energieeinsparung und Energieeffizienz“, Regierungsbeschluss vom 18 Februar 2013 Nr. 146. Am 13. Januar 2012 wurde vom Staatspräsidenten das Gesetz „Über Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz“ unterschrieben und ersetzte das bis dahin wirkende Gesetz „Über Energieeinsparung“. Das aktuelle Gesetz sieht u.a. alle fünf Jahre die Durchführung von Energieaudits für Industrieunternehmen vor. Das Gesetz „Über Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz“ vom 13. Januar 2012 bestimmt die rechtlichen, wirtschaftlichen und organisatorischen Handlungsgrundlagen natürlicher und juristischer Personen im Bereich der Energieeinsparung und Energieeffizienz und legt die Zuständigkeiten verschiedener Behörden und ausführender Organe bei der Umsetzung des Branchenprogramms für die Energiewirtschaft „Programm für die Entwicklung der Stromwirtschaft 2010-2014“ und des gesamtwirtschaftlichen Programms „Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz 2012-2015“ fest. Verantwortlich für die Ausarbeitung und Entwicklung der Programme zeichnet das Ministerium für Industrie und neue Technologien. Dem Gesetz nach sollen die regionalen lokalen Exekutivorgane Energiesparmaßnahmen in Entwicklungsprogramme der jeweiligen Regionen einschließen und regelmäßig deren Umsetzung kontrollieren und erörtern. Wichtig – im Gesetz fehlt jeder Hinweis auf die Finanzierung von Energieeinsparprogrammen aus Staats-, Branchen- oder Regional-Haushalten. Die Abwesenheit klarer Formulierungen und Unbestimmtheit in Finanzierungsfragen erschweren allerdings die Umsetzung jeglicher Entwicklungsmaßnahme erheblich. Artikel 17 des Gesetzes erörtert die staatliche Unterstützung im Bereich der Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz und besagt, dass diese Unterstützung zunächst durch die Ausarbeitung und Entwicklung von Verfahrensfragen und der normativ-rechtlichen Basis für Energieeinsparung und Energieeffizienz bereitgestellt wird. Zudem sollen Wohnungs- und Hauseigentümer bei der Bezahlung von Arbeiten und Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Erhöhung der Energieeffizienz durchgeführt unterstützt werden, wie konkret, wird ebenfalls nicht ausgeführt. Auch im Gesetz „Förderung der erneuerbaren Energien“ vom 4. Juli 2009 wird die Finanzierung von EEAnlagen nicht erwähnt. Konkrete Zahlen werden lediglich in staatlichen Strategien und Programmen genannt, jedoch ohne Rechtsverbindlichkeit. 5.6 Staatliche Programme, Strategien und Initiativen 2009 wurde das Programm „Energieeinsparung für den Zeitraum bis 2015“ erarbeitet. 2011 verabschiedete die Regierung den so genannten „Komplexplan für die Erhöhung der Energieeffizienz 2012-2015“, dessen Umsetzung die Senkung der Energieintensität um 10% sichern soll. Die jährliche Ersparnis soll dabei 16 Mrd. kWh Strom und 7 Mio. t Steinkohle bzw. 1,3 Mrd. USD betragen. Die geplante Senkung des Primärenergieverbrauchs soll durch folgende Maßnahmen realisiert werden: 1. Reduzierung des für die Produktion von elektrischer Energie verwendeten spezifischen Primärenergieverbrauchs auf 300 g SKE/kWh von aktuell 350 g SKE/kWh; 2. Reduzierung des für die Produktion von Wärmeenergie verwendeten spezifischen Primärenergieverbrauchs von 190 kg/Gcal auf 170 kg/Gcal; 3. Reduzierung der Gesamtverluste elektrischer Energie in Verteilernetzen auf 15,1% von heute 25,9%; 4. Reduzierung der Gesamtverluste von Wärmeenergie in Verteilernetzen auf 18% von heute 32,8%; 5. Reduzierung des absoluten Stromverbrauchs in der Industrie um 10% von aktuell 42,1 Mrd. kWh (ohne Berücksichtigung des Stromverbrauchs für Eigenbedarf der Kraftwerke von 6 Mrd. kWh); 6. Erhöhung des Anteils von aus erneuerbaren Energiequellen erzeugter Energie von heute 0,5 Mrd. kWh auf 1,5 Mrd. kWh bis 2015; 7. Stabilisierung der Emission von Treibhausgasen auf dem Niveau von 2008 (229 Mio. t CO2Äquivalent). 63 Im November 2009 hat die kasachische Regierung sich verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 15% und bis 2050 um bis zu 25% gegenüber dem Niveau von 1990 zu verringern. 63 MINT: „Komplexplan für die Erhöhung der Energieeffizienz für 2012-2015“ Tab 23 Energiesparziele Kasachstans in Bezug auf die voraussichtliche gesamtwirtschaftliche Entwicklung 2013-2017 2018-2023 2024-2030 2031-2040 2041-2050 BIP-Wachstum Mind. 6% Mind. 6,4% Mind. 6,4% Mind. 4% Mind. 2,5% Energieverbrauch ausreichend für ein Wirtschaftswachstum bis 2022 von mind. 6,4% p.a. ausreichend für ein Wirtschaftswachstum bis 2030 von mind. 6,4% p.a. ausreichend für ein Wirtschaftswachstum bis 2040 von mind. 4% p.a. ausreichend für ein Wirtschaftswachstum bis 2050 von mind. 2,5% p.a. ausreichend für ein Wirtschaftswachstum bis 2060 von mind. 2,5% p.a. Senkung der Energieintensität (ausgehend von 2012) auf 90% auf 80% auf 70% auf 60% auf 50% СО2Emissionen Senkung auf das weltweite Mittel (2011 12,46 t./pro Kopf Senkung um das 1,5-fache bis 8,3 t./pro Kopf nicht höher als das weltweite Mittel, ca. 4,2 t/pro Kopf nicht höher als das weltweite Mittel, 3,86 t/pro Kopf nicht höher als das weltweite Mittel, 3,86 t/pro Kopf Quelle: MINT – Ministerium für Industrie und neue Technologien, Konzept der Strategie der nachhaltigen Energie Kasachstans bis 2050 (2013) Laut „Komplexplan für die Erhöhung der Energieeffizienz 2012-2015“ sollen für die Finanzierung entsprechender Maßnahmen insgesamt 84,6 Mrd. KZT (441,3 Mio. Euro) bereitgestellt werden, unter anderem: • • • • aus dem Haushalt 2012: 9,3 Mrd. KZT (48,5 Mio. Euro), durch Investitionen: 21,8 Mrd. KZT (113,4 Mio. Euro); aus dem Haushalt 2013 : 511,3 Mio. KZT (2,7 Mio. Euro), durch Investitionen: 9 Mrd. KZT (46,9 Mio. Euro); aus dem Haushalt 2014 : 7,5 Mrd. KZT (39,1 Mio. Euro), durch Investitionen: 9 Mrd. KZT (46,9 Mio. Euro); aus dem Haushalt 2015: 7,8 Mrd. KZT (40,7 Mio. Euro), durch Investitionen: 9 Mrd. KZT (46,9 Mio. Euro). Im „Komplexplan für die Erhöhung der Energieeffizienz für 2012-2015“ wurden zudem erstmals regionale Maßnahmen und Zuständigkeiten der Regionalorgane bei der Realisierung bestimmt. Gemäß dem Regierungsbeschluss vom 27. August 2013 wurde in diesem Jahr das neue Programm „Energieeinsparung 2020“ verabschiedet. Das Programm sieht die Realisierung von insgesamt bis zu 78 Maßnahmen für die Gesamtsumme von 1.182,2 Mrd. KZT (5,9 Mrd. Euro) vor. Vorhaben im Rahmen des Programms sind • • • • • • die Erhöhung der Energieeffizienz von Industriebetrieben um 30%, Verringerung der spezifischen Energieaufwände für die Erzeugung elektrischer Energie um 14%, Energieeffizienzerhöhung in der Wohnungswirtschaft und Senkung des spezifischen Energieaufwandes pro m² um 30%, Verschärfung der Baunormen und –vorschriften zur Sicherung energieeffizienten Bauens, Förderung des Kaufs kraftstoffsparender Fahrzeuge zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs um 30%, Modernisierung der Straßenbeleuchtung in Städten und Gemeinden u.a. Eine der wichtigen Maßnahmen ist die Durchführung von Energieaudits in mehr als 2.000 Industriebetrieben landesweit bis zum Jahr 2015. Insgesamt soll die Energieintensität dank dieser Maßnahmen jährlich um 10% sinken. Die finanziellen Mittel sollen sowohl aus dem Staatshaushalt als auch von Investoren stammen. Ein anderes Dokument, das „Konzept der Strategie der nachhaltigen Energiewirtschaft der Zukunft Kasachstans bis 2025“, ergänzt die Höhe der Gesamtinvestitionen in der Energiewirtschaft in den nächsten Jahren — sie sollen bis 2025 eine Höhe von 299,7 Mrd. USD nicht überschreiten. Dabei sollen in den Bau von neuen Energieerzeugungsanlagen 150 Mrd. USD und ebenfalls 150 Mrd. USD in die Produktion von Ausrüstungen und in die Rekonstruktion bestehender Anlagen und Netze investiert werden. 64 Außer der zweckgebundenen Finanzierung wird der Energiesektor durch die Einführung langfristiger Energietarife gefördert. So wurde 2009 die Verordnung zu Stromtarifen für energieerzeugende Betriebe in Kraft gesetzt. In dieser Verordnung wurde für verschiedene Kraftwerkskategorien der Höchstpreis für Strom für eine Frist von sieben Jahren festgelegt. Für Kraftwerke der ersten Stufe können sich die Preise von 3,6 KZT (0,018 Euro) im Jahr 2009 bis auf 8,8 KZT (0,044 Euro) im Jahr 2015 erhöhen, d. h. um 24% jährlich. Dabei schließt das Kraftwerk mit dem Ministerium für Industrie und neue Technologien einen Vertrag über Investitionsverpflichtungen. Im Dezember 2008 wurde die Kazakh Sustainable Energy Finance Facility (KazSEFF) eröffnet, die auf Initiative der EBRD für die Finanzierung einheimischer Unternehmen im Bereich der Energieeffizienz und erneuerbarer Energien geschaffen wurde. Das Alleinstellungsmerkmal dieser Institution ist, dass es kasachischen Unternehmen neben Krediten auch unentgeltliche Leistungen von internationalen Fachberatern aus dem Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz zur Verfügung stellt. Auch internationale Finanzorganisationen sind in Kasachstan in dem Bereich tätig. Sie finanzieren kasachische Projekte durch direkte Finanzierung oder durch Partnerbanken. So wird der Windpark „Perwaja Wetrowaja Elektritscheskaja Stantsija“ in Jeremeintau nordöstlich von Astana über einen EBRDKredit in Höhe von 14,2 Mrd. KZT (ca. 74 Mio. Euro) finanziert. Im April 2012 gab Global Environmental Facility (GEF) Zuschüsse in Höhe von 4,5 USD für die Projektierung und den energieeffizienten Bau von Wohngebäuden, ein gemeinsames Projekt der kasachischen Regierung, von UNDP und GEF. Ziel des Projekts ist die Verringerung der TreibhausgasEmissionen und die Erhöhung der Energieeffizienz von Wohnhäusern durch die Einführung neuer Verfahren im kasachischen Wohnungssektor. Das Projekt schließt vier Komponenten ein: 1. Ausarbeitung und Implementierung von internationalen Normen und Standards im Gebäudesektor; 2. Ausweitung der Produktion und Zertifizierung von modernen energieeffizienten Baustoffen und materialien; 3. Aus- und Weiterbildung in energieeffizienter Projektierung und Nutzung neuer Technologien; 4. Pilotprojekte für die Projektierung und den Bau energieeffizienter Wohnhäuser Hauptentwicklungsprogramm für den Wohnungssektor ist das „Branchenprogramm für die Modernisierung der Wohnungs- und Kommunalwirtschaft bis zum Jahre 2020“. Das Programm wurde vom Komitee für Bau und Wohnungswirtschaftsangelegenheiten des Ministeriums für Regionale Entwicklung ausgearbeitet. Laut Programm sind für die Umsetzung der Maßnahmen - in Abstimmung mit den Wohnungseigentümern - das Komitee für Bau und Wohnungswirtschaftsangelegenheiten sowie die Exekutivorgane der Verwaltungsgebiete und der Städte Astana und Almaty zuständig. Das Programmbudget für die Modernisierung der Wohnungswirtschaft für die Jahre 2011-2020 beträgt 877 Mrd. KZT (4,573 Mio. Euro). Seit 2012 wird das im Rahmen von develoPPP ein deutsch-kasachisches Projekt zur Aus- und Weiterbildung von Sanierungsmanagern für die Wohnungswirtschaft umgesetzt. Projektpartner sind die Initiative Wohnungswirtschaft Osteuropa IWO e.V., die deutschen Unternehmen Viessmann Werke GmbH & Co. KG, Profine GmbH, Lacufa GmbH sowie das Kasachische Zentrum für Modernisierung und Entwicklung der Wohnungswirtschaft, die Berufsakademie Turan Profi und UNDP. Das Projekt im Rahmen einer Public 64 „Konzept der Strategie der nachhaltigen Energiewirtschaft der Zukunft Kasachstans bis 2025“, 2013 Private Partnership wird durch das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützt. Mit dem Projekt sollen Möglichkeiten zur Qualifizierung von Verwaltungsangestellten, Technikern und Beamten im Bereich der Wohnungswirtschaft für die energetische Gebäudesanierung geschaffen werden. 65 Die Umsetzung aller Programme und Strategien steht im Kontext von drei staatlich festgelegten Säulen der zukünftigen Entwicklung Kasachstans: wirtschaftliche Entwicklung, sozialer Fortschritt, Verantwortlichkeit für die Umwelt. Daraus hat die kasachische Regierung drei nationale Initiativen abgeleitet: 1. „Grüne Wirtschaft“ gemäß der Konvention „Rio+20“. Im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung und Armutsbeseitigung will Kasachstan die effiziente Nutzung von Rohstoffen erhöhen und die damit einhergehenden negativen Folgen für die Umwelt reduzieren. 66 2. „Grüne Brücke“ ist auf den Ausbau der Partnerschaft zwischen den Ländern Europas, Asiens und des Pazifiks orientiert und soll den Übergang von heutigen traditionellen Entwicklungsmodellen zu einer umweltfreundlichen Verbindung der Länder ermöglichen. 3. Die „Globale Energiestrategie“ ist auf die Sicherung energetischer Ressourcen und die Integration aller Arten von Primärenergie ausgerichtet. Um die genannten Ziele umzusetzen, werden in Kasachstan derzeit zahlreiche Institutionen und Einrichtungen umgestaltet bzw. neu gegründet. So wurde zur Koordination und Abstimmung der zahlreichen Strategien, Programme und Gesetze im Bereich der Energieeffizienz das Nationale Institut für Energie- und Umweltexpertise geschaffen. Es soll die Voraussetzungen für Public Private Partnership im Energiesektor schaffen aber auch Forschungsprojekte und –initiativen koordinieren und so die wirtschaftliche und umweltfreundliche Entwicklung des Energiesektors sichern. 65 66 VDW-Mitgliedszeitschrift Prospekt, 2013-03 Grüne Wirtschaft-Rio+20, 2012 6 Markteintritt deutscher Unternehmen im Bereich Energieeffizienz 6.1 Marktchancen für deutsche Unternehmen Ungeachtet der schier unüberschaubaren staatlichen Programme, Strategien, und Branchenpläne darf man eins nicht vergessen — Kasachstan ist Anfänger in Sachen Energieeffizienz. In nahezu allen von dem Thema tangierten Bereichen besteht deshalb enormer Entwicklungs- und Investitionsbedarf. Energieaudits und Umweltverträglichkeitsprüfungen Es fehlt an strukturellen Voraussetzungen, Standards und Erfahrungen zur Durchführung von international anerkannten Energieaudits. Bis 2015 sollen aber in 2.000 energieintensivsten Industriebetrieben Audits erstellt werden. Allein in diesem Bereich sind deshalb ausländische Experten, Energieaudit- und Consulting-Unternehmen gefragt. Die bekanntesten ausländischen Dienstleister, die ihre Dienstleistungen in diesem Bereich in Kasachstan schon anbieten, sind die Deutsche Energieagentur dena und die Global Environmental Facility (GEF). Energieeffiziente Baumaterialien und –technologien für Neubau und Sanierungen In den nächsten Jahren steht die großflächige Sanierung von Gebäuden in der Wohnungswirtschaft, des öffentlichen Dienstes und in der Industrie an. Beim Neubau von Gebäuden wird Energieeffizienz ebenso eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Dafür werden energieeffiziente Baumaterialien und –technologien benötigt. Gerade im Bausektor wird in Kasachstan häufig auf billige Lösungen gesetzt, Langlebigkeit und energiesparende Eigenschaften sind bisher kaum Kaufkriterien. Die Erfahrung, dass billige Lösungen hohe sekundäre Kosten nach sich ziehen, das zunehmende Bewusstsein für die langfristigen Vorteile energieeffizienter Lösungen und die wachsende Kaufkraft erhöhen die Chancen deutscher Anbieter, mit ihren Produkten – trotz höherer Preise – Marktanteile zu übernehmen. Gebäudetechnik, Heiz- und Kühltechnik, Gebäudemanagement Integrierte, energiesparende Lösungen für Gebäudetechnik sind in Kasachstan bisher so gut wie unbekannt. Nach wie vor ist in den meisten Häusern die Heizung nicht durch Thermostate regelbar, abgerechnet wird pauschal. Hier besteht enormer Nachholbedarf, sowohl bei der technischen Ausstattung als auch beim Gebäudemanagement, und ist Potenzial für Um- und Aufrüstungen. Betroffen sind die Wohnungswirtschaft wie auch der öffentliche Sektor. Erschwerend für die Finanzierung erforderlicher Maßnahmen allerdings kommen die bisherigen Eigentums- und Verwaltungsstrukturen in der Wohnungswirtschaft hinzu. Eigentümergemeinschaften treten bisher eher über Umwege als Auftraggeber in Erscheinung und haben keine Marktkenntnis, weder technisch noch finanziell. Für deutsche Anbieter bieten sich kommunale Verwaltungen als anfängliche Auftraggeber an. Über lokale und regionale Entwicklungsprogramme sowie Pilotprojekte kann der Markt erschlossen werden. Energieeffiziente Anlagen, Ausrüstungen und Technologien für die Industrie Die Modernisierung von Industriebetrieben ist eine der wichtigsten Aufgaben in Kasachstan. Ein Großteil der Anlagen sind seit den 1980er Jahren nicht ausgewechselt oder saniert worden. Hier besteht enormer Bedarf, vor allem in Petrochemie und chemischer Industrie, Stromerzeugung und -verteilung, Metallurgie und Bergbau, Lebensmittelverarbeitung. Durch die Einführung von Grenztarifen für energieerzeugende Betriebe im Jahr 2009 wurde die finanzielle Lage dieser Betriebe verbessert. Gegenwärtig werden viele Energieerzeuger modernisiert, die Kapazitäten ausgebaut. Auch hier bestehen Ansatzpunkte für deutsche Anbieter energieeffizienter Lösungen. Haushaltsgeräte Nicht zu unterschätzen ist der künftige Bedarf energiesparender Haushaltsgeräte. Da die Strompreise ihren Aufwärtstrend behalten werden, wird für Konsumenten das Potenzial des eigenen energiesparenden Verhaltens wichtiger werden. Qualifikation, Fachkräfte, Aus- und Weiterbildung Die Qualifikation von Fachkräften im technischen Bereich ist Kasachstan in allen Branchen mangelhaft bis nicht vorhanden. Entsprechend sieht es auch im Bereich Energieeffizienz aus, lokale Spezialisten gibt es so gut wie keine. In Universitäten gibt es bisher, bis auf wenige Ausnahmen, keine spezialisierten Studiengänge. Die praktische Berufsausbildung erfolgt überwiegend nach Bedarf im Unternehmen, und dort nur entsprechend der Geschäftsfelder – werden keine energieeffizienten Lösungen angeboten, gibt es entsprechend keine Spezialisten. Es besteht also ein enormer Bedarf an Fachkräften, angefangen vom technischen Know How bis hin zum komplexen Projekt-Management. Deutsche Unternehmen, die hier Lösungen für die Qualifikation lokaler Mitarbeiter mitbringen, haben einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern. Consulting Der Beratungsbedarf zur Umsetzung von Projekten im Bereich Energieeffizienz ist angesichts der Fülle von Plänen und Vorhaben und der dünnen Experten-Decke in Kasachstan gewaltig. Adressen für deutsche Consulting-Unternehmen sind in erster Linie staatliche Behörden, sowohl auf nationaler als auch auf regionaler und kommunaler Ebene, da sie den Großteil der Vorhaben koordinieren und über die entsprechende finanzielle Ausstattung verfügen. Die großen staatlichen Unternehmen mit Sanierungsbedarf sind ebenso potenzielle Auftraggeber. Erst in zweiter Linie sind mittelständische Unternehmen interessant, da sie in der Regel finanziell weniger gut ausgestattet sind. 6.2 SWOT-Analyse Strengths (Stärken) • • • • • • • • • politischer Wille zur Entwicklung der Energieeffizienz und strategische, branchenübergreifende Unterfütterung durch staatliche Programme gute, stetig aktualisierte normativrechtliche Grundlage für die Entwicklung der Energieeffizienz großer wirtschaftlicher Bedarf zur Senkung der Energiekosten und Steigerung der Rentabilität in den wichtigsten Wirtschaftssektoren Notwendigkeit für internationale Zusammenarbeit und Beratung aufgrund fehlender lokaler Experten Bedarf an Modernisierung der Wirtschaft Vorhandensein des Fachkräftepotentials leistungsfähigste Volkswirtschaft unter allen fünf zentralasiatischen GUSRepubliken vergleichsweise gut organisierter Markt, liberales Wirtschaftsumfeld und gut ausgebaute Business-Infrastruktur insgesamt stabile politische Lage und große Offenheit gegenüber ausländischen Partnern Weaknesses (Schwächen) • • • • • • • • • Opportunities (Chancen) • • • • • • • • • • Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit der kasachischen Volkswirtschaft durch Steigerung der Energieeffizienz und nachhaltige Nutzung von Energieressourcen Schaffung von zusätzlichen Märkten und Arbeitsplätzen in der Volkswirtschaft Verbesserung der wirtschaftlichen Lage von Unternehmen durch Modernisierung Qualifizierung lokaler Fachkräfte Steigerung des Bewusstseins für Energieeffizienz in der Bevölkerung Verbesserung der wissenschaftlichen und methodischen Datenbasis im Bereich der Energieeffizienz Reduzierung von Treibhausgasemissionen zunehmende Diversifizierung im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor wachsende Mittelschicht und Kaufkraft guter Ruf Deutschlands, deutscher Unternehmen und Produkte technisch und technologisch veraltete Ausrüstungen und Anlagen mit hohem Energieaufwand fehlendes Bewusstsein in der Bevölkerung zu Fragen der Energieeinsparung und Energieeffizienz fehlende Mechanismen staatlicher Förderung im Bereich Energieeffizienz schwache institutionelle Grundlage mangelnde Rechtssicherheit, intransparentes Gerichtswesen, große Bürokratie und Korruption Intransparenz bei staatlichen Ausschreibungen, ausufernde Schattenwirtschaft (inoffiziell bis zu 40% des BIP) Regierungsführung mit wachsender Tendenz zu Interventionismus und Protektionismus großer und weiter wachsender Mangel an qualifizierten Fachkräften in technologieorientierten Sektoren verschultes, wenig praxisorientiertes Ausbildungssystem; seitens der Regierung keine langfristige Entwicklungsstrategie für das Ausbildungssystem in Aussicht Threats (Risiken) • • • • • • • • sinkende Konkurrenzfähigkeit der Volkswirtschaft ohne Modernisierung zunehmendes Veralten der Bausubstanz ohne Sanierungen fehlende Notwendigkeit für eine nachhaltige Ressourcennutzung aufgrund riesiger Vorkommen an fossilen Brennstoffen Protektionismus und stark wachsender staatlicher Einfluss auf die Gesamtwirtschaft keine Verbesserung bei Bekämpfung der Korruption zu wenig Erfolge bei der Sanierung des krisengeschüttelten Bankensystems, keine spürbare Verbesserung bei Zugang zu Krediten mangelnde Konsequenz bei der Diversifizierung der Wirtschaft infolge hoher Rohstoffpreise zunehmende und massiv staatlich gelenkte Bevorzugung kasachischer Anbieterbei Ausschreibungen 6.3 Geschäftspraxis in Kasachstan Wer als deutscher Unternehmer den Schritt nach Kasachstan wagt und hier Geschäftsbeziehungen aufbauen will, stellt sich aufgrund der Unterschiede in der Geschäftspraxis einer Herausforderung. Hilfreich ist es, wenn ein paar Grundregeln der postsowjetischen Wirtschaftskultur von Anfang an verstanden werden. Andere Kommunikationskultur In Kasachstan sind, vor allem außerhalb der Metropolen aufgrund der noch verhältnismäßig schlecht ausgebauten Kommunikationsinfrastruktur elektronische Kommunikationsmittel wie E-Mail, Internet und Social Media viel weniger verbreitet als in Deutschland oder Westeuropa. Zudem sind sie kaum als verbindlicher und verlässlicher Weg des Informationsaustauschs etabliert. Obwohl — zumindest in den Metropolen — der alltägliche Informationsaustausch oftmals per E-Mail abgewickelt wird, ist sie nicht als zuverlässiges Kommunikationsmittel etabliert. Geschäftsanbahnungen und selbst einfache Kontaktanfragen sollten daher am besten immer persönlich vorgenommen werden. Meist führen erst stabile persönliche Beziehungen zu wirtschaftlichem Erfolg. Lokale Partner Kasachstan ist eine beziehungs- und personenorientierte Kultur. Wer in Kasachstan erfolgreich sein will, muss Präsenz zeigen, das heißt, selbst so oft wie möglich vor Ort sein und das über einen langen Zeitraum! Erst dann werden ausländische Geschäftspartner von lokalen Partnern ernst genommen. Wer wiederkommt, hat bereits einen Vertrauensvorschuss, wer mehrfach wiederkommt, gehört fast zur Familie. Eine Alternative zur eigenen, persönlichen Präsenz ist der Aufbau eines zuverlässigen Kontaktpartners. Deutsche Unternehmen sollten sich deshalb unbedingt verlässliche und vertrauensvolle lokale Partner suchen. Kasachstan im Alleingang und von Deutschland aus zu erobern, ist aufgrund der sprachlichen und Mentalitätsunterschiede schwierig. Geschäftssprache ist Russisch, nicht Englisch Englisch hilft in Kasachstan in den meisten Fällen nicht weiter. Noch ist Russisch dominierende Geschäftssprache. Vor allem in ländlichen Gebieten wird das Russische allerdings zunehmend von Kasachisch verdrängt. Geschäftliche Verhandlungen allerdings werden nach wie vor in russischer Sprache geführt. Pünktlichkeit wird wichtiger, Zeit knapper Pünktlichkeit wird in Kasachstan im privaten Bereich nicht streng genommen. Bei hochrangigen Treffen allerdings sollte man, sobald eine Verspätung absehbar ist, sofort anrufen. Je höher der Rang des Gastgebers, desto weniger wartet er. Umgekehrt ist das anders: Wenn Minister, Akime oder hochrangige Firmenvertreter irgendwo erwartet werden, lassen sie sich oft Zeit und lassen warten. Bei Ministerien und Behörden wie auch bei Unternehmen wird Pünktlichkeit zunehmend wichtiger und Zeit knapper. Ein Geschäftstreffen ist normalerweise zeitlich bemessen, bei Terminvereinbarung wird man oft gefragt, wieviel Zeit man braucht. Während des Gespräches ist es möglich, dass Persönliches angesprochen wird, das kasachische Gegenüber erinnert sich an eine Reise nach Deutschland oder an Bekannte oder Verwandte, die dort leben. Entscheidungen fallen „oben“ Berücksichtigen Sie die Hierarchie, beispielsweise in Ihrem Begrüßungsritual oder bei der Auswahl eines Geschenkes, zeigen Sie, dass Sie die Kultur Kasachstans und seiner Menschen achten. Diese Hochachtung, echtes Interesse und die Bereitschaft, sich auf die kasachische Kultur einzulassen, sind die besten Voraussetzungen für Ihren Erfolg in Kasachstan. Halten Sie zudem ständigen Kontakt zu staatlichen Entscheidungsträgern wie Ministerien oder großen Marktführern, zu staatlichen Komitees, Verbänden und anderen wichtigen Organisationen aus Ihrer Branche. Kasachstan ist trotz aller Fortschritte in den vergangenen Jahren in vielen Bereichen zentralistisch geprägt, Entscheidungen fallen „ganz oben“. Zum einen kann diese enge Verschränkung von Politik und Wirtschaft die Unterstützung für Geschäfte in bestimmten systemrelevanten und „gerade auf der Agenda stehenden“ Wirtschaftsbereichen sichern — auch jenseits wirtschaftlicher Effektivität und bis hin zum Protektionismus. Andererseits kann sich dieses System auch zum Gegenteil verkehren, so dass selbst laufenden Projekten plötzlich und ohne plausible Erklärung die bisherige Unterstützung entzogen wird. Seien Sie ein guter Gast Gast oder Gastgeber zu sein, ist für einen Kasachen gleichermaßen eine Ehre. Denn ein Gast wird traditionell als eine Bereicherung, als ein Geschenk Gottes, betrachtet. Davon zeugt auch der übliche Satz „Kudaj konakpyn!“ (wörtlich „Ich bin von Gott gesandt“), mit dem ein Gast seine Gastgeber grüßt. Bei der kasachischen Landbevölkerung wird heutzutage immer noch zu Ehren des Besuches der beste Hammel geschlachtet. Der Gast bekommt dann die besten Hammelstücke und die Ehrenaufgabe, sie zu zerschneiden und an die Gastgeberfamilie zu verteilen — dem Status entsprechend. Kommen Sie zu einer geschäftlichen Verhandlung, können Sie davon ausgehen, dass man Sie ebenfalls überschwänglich und warmherzig aufnimmt — wenn das erste Eis gebrochen ist. Denn als Fremder gehören Sie eben noch nicht zu der Gruppe, zum Klan. Um diesen Anschluss sollten Sie sich unbedingt bemühen, falls Sie an einem langfristigen geschäftlichen Erfolg in Kasachstan interessiert sind. Die erste Begegnung läuft üblicherweise sehr formell ab. Man grüßt sich mit einem leichten Kopfnicken oder mit Händeschütteln (das letztere nur bei Männern) und berücksichtigt dabei unbedingt die Hierarchie (zuerst den Vorgesetzten begrüßen). Kennt Ihr kasachischer Geschäftspartner Sie bereits, wird er Sie möglicherweise überschwänglicher mit beiden Händen begrüßen. Die höfliche Form der Anrede ist ähnlich wie im Russischen der Vor- und Vatersname. Dieser ist für die deutsche Zunge meist schwierig, und man sollte sich deshalb nach Möglichkeit im Voraus vorbereiten. Die andere Möglichkeit ist die Benutzung des Titels zusammen mit dem Nachnamen. In der Kennenlernphase sind Visitenkarten sehr wichtig. Sie sind wichtige Türöffner, werden jedoch mit wenig Ritual überreicht. Kasachische Geschäftsessen Als eine vertrauensbildende Maßnahme, die viel Raum für private Gespräche (z.B. über das Land, Jagd, Pferde, Urlaub, Familie) bietet, werden unbedingt auch die Geschäftsessen gebraucht. Ihre kasachischen Geschäftspartner werden Sie in ein teures Restaurant einladen, und der Tisch darin wird übervoll sein mit Essen und Getränken. Der Gastgeber wird am Tischende sitzen und der Gast sowie die anderen Ältesten in seiner Nähe. Der Älteste oder ein Tamada, eine Art Moderator, sorgt dafür, dass die Gäste gut unterhalten werden. Bei Geschäftsessen oder bei kleineren Veranstaltungen ist oft der Gastgeber der Tamada oder eine Person aus seinem engeren Kreis, den er dazu ernennt. Die Highlights des abendlichen Programms sind traditionell die Trinksprüche, die, wie die Kasachen selbst meinen, noch blumiger und opulenter sind als bei Russen. Toasts werden sehr wichtig genommen, denn genau sie können helfen, das Eis zu brechen, Schwingungen und Stimmungen aufzufangen, die in der Luft liegen, oder einfach sich ganz persönlich zu zeigen — ohne Gefahr zu laufen, dass man lächerlich wirkt. Denn hier sind viele Mittel erlaubt: In einen Trinkspruch integriert man Anekdoten, Zitate von Philosophen, Geschichten aus dem Leben oder einfach emotionale, blumige Wendungen. Generationenwechsel beim „Nein“ Spätestens in dieser Situation des Geschäftsessen werden Sie noch eine Eigenheit der Kasachen bemerken: Ein Nein ist unhöflich. Sie werden feststellen, dass man Ihnen jedes Mal noch mehr Essen auf den Teller legt, obwohl Sie nein gesagt haben. In diesem Fall sollten Sie einfach etwas Essen auf dem Teller liegen lassen und danken. Gelobt wird das Essen mit Worten, nicht etwa durch Schmatzen oder Schlürfen. Die jüngere Generation von Unternehmern trinkt fast keinen Alkohol. Gäste werden auch nicht gezwungen auszutrinken. Ältere Unternehmer trinken gewöhnlich mehr, akzeptieren aber, wenn man „nein“ sagt. Keinen Alkohol zu trinken — und dies auch freundlich zu sagen — gilt nicht als unhöflich. Im geschäftlichen Bereich galt ein „Nein“ lange als grob und die Harmonie störend. Scharfkantige Verneinungen wurden mit Formulierungen wie „möglicherweise“ oder „vielleicht später“ umgangen. Auch hier bahnt sich ein Generationenwechsel an. Junge kasachische Unternehmer sind höflich, aber auch direkt und sagen sofort, was ihnen passt oder nicht. Selbst nach deutschem Verständnis kann diese Direktheit — manchmal bis zur Unhöflichkeit — schockierend sein. Dennoch gilt: Offene Kritik – auch höflich vorgetragen – wird nicht immer als konstruktiv verstanden. Je nach Vertrauensverhältnis und Situation sollte man hier einkalkulieren. dass das kasachische Gegenüber sein Gesicht wahren sollte. Nutzung klassischer deutscher Export-Finanzierungsinstrumente Die Finanzierung Ihres Auslandsgeschäfts ist ein zentrales Thema beim Schritt nach Kasachstan. Die Kapitaldecke kasachischer KMU ist ausgesprochen dünn, die Finanzierung aufgrund des labilen Bankensystems zumindest in Kasachstan nach wie vor schwierig. In Kasachstan führen die Schwierigkeiten bei der Vergabe von Krediten ortsansässiger Banken an Importeure dazu, dass deutsche Exporteure oftmals eine Finanzierung mitanbieten müssen, wenn sie nach Kasachstan liefern wollen. Allerdings sind deutsche Kreditinstitute nach schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit, gegenüber Exportgeschäften nach Kasachstan mittlerweile ausgesprochen zurückhaltend. Nutzen Sie deshalb die klassischen deutschen Finanzierungsinstrumente so genannte „CIRR-Kredite“ (Commercial Interest Reference Rate), die über Hermesdeckungen abgesichert sind und über die Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW und die AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft vergeben werden. Nutzung lokaler Finanzierungsinstrumente Informieren Sie sich bei lokalen Investment-Fördergesellschaften, z.B. Kaznex Invest, über mögliche Finanzierungsinstrumente auf lokaler Seite. Führen Sie Ihre lokalen Partner an diese Finanzierungsmöglichkeiten heran. Bei vielen Unternehmern in Kasachstan herrscht ein enormes Informationsdefizit hinsichtlich der sich langsam entwickelnden Förderinstrumente des Staates! Einzig bindend: Der Vertrag Verträge werden in der Regel nur mit Akkreditiv oder Vorkasse abgeschlossen. Lieferungen sollten nicht ohne einen gut ausgearbeiteten Vertrag erfolgen. Verlassen Sie sich nicht auf mündliche Verträge oder Versprechungen, die während eines üppigen Geschäftsessens versprochen wurden. Einzig bindend ist letztlich der schriftliche Vertrag. Beim Abschluss von Verträgen mit kasachischen Partnern sollten Sie in jedem Fall Spezialisten zur Ausarbeitung heranziehen. Die kasachische Gesetzgebung verändert sich und hält so manchen Fallstrick für in der Region unerfahrene deutsche Unternehmen bereit. Teilnahme an staatlichen Programmen Nutzen Sie gemeinsam mit Ihren lokalen Partnern staatliche Förderprogramme, um Gelder und Unterstützung für Ihre Projekte zu bekommen. Staatliche Programme gibt es sowohl von deutscher als auch von kasachischer Seite, sie werden allerdings von Unternehmen viel zu selten in Anspruch genommen. Über Fördermöglichkeiten wie Public Private Partnership (PPP) informieren Sie in Kasachstan Kaznex Invest oder das Kazakhstan Public-Private Partnership Center. In Deutschland läuft bereits seit mehreren Jahren das Programm DeveloPPP.de (http://www.developpp.de) mit vierteljährlichen Wettbewerben, bei denen Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien oder zur Steigerung der Energieeffizienz in Kasachstan mit bis zu 200.000 Euro gefördert werden können. Darüber hinaus bietet Deutschland über die KfW, die Deutsche Entwicklungsgesellschaft DEG oder die Entwicklungsorganisation Sequa zahlreiche Fördermöglichkeiten für außenwirtschaftliches Engagement deutscher Unternehmen. 7 Marktakteure In Kasachstan gibt es in Ministerien, anderen staatlichen Behörden und Institutionen wie Forschungseinrichtungen und Verbänden für den Erstkontakt keine persönlichen Ansprechpartner. Offizielle Anfragen müssen immer an den Minister, Direktor, Vorstandschef o.ä. gerichtet werden, auch wenn die Bearbeitung dann auf niedrigerer Hierarchieebene erfolgt. Aus diesem Grund sind bei den Profilen der Marktakteure keine direkten Ansprechpartner angegeben. 7.1 Staatliche Institutionen und Unternehmen Ministerium für Öl und Gas Prospekt Kabanbai Batyr 19 010000 Astana Republik Kasachstan Tel./ Fax: 007 7172 976931/ 976890/ 976889 E-Mail: bogdanova@mgm.gov.z Internet: http://mgm.gov.kz Das Ministerium für Öl und Gas ist das zentrale Exekutiv-Organ für die staatliche Politik in den Branchen Öl und Gas, Petrochemie und Transport von Kohlewasserstoffen. Darüber hinaus verantwortet es die Koordination sämtlicher staatlicher Maßnahmen, die diese Branchen betreffen, und die Erschließung der kasachischen Kohlewasserstoffvorkommen. Beim Ministerium arbeitet unter anderem das Komitee der staatlichen Inspektion für die Öl- und Gasbranche. Das Ministerium ist verantwortlich für die langfristige Entwicklung des Energierohstoff-Sektors. Ministerium für Industrie und neue Technologien (MINT) Prospekt Kabanbai Batyr 47 (Transport Tower) 010000 Astana Republik Kasachstan Tel./Fax: 007 7172 240475, 240476, 241213 E-Mail: mint@mint.gov.kz Internet: http://www.mint.gov.kz Das Ministerium für Industrie und neue Technologien ist das zentrale Exekutiv-Organ im Bereich Industrie und Technologie. Die Zuständigkeiten des Ministeriums umfassen Bergbau und Metallurgie, Maschinenbau, chemische Industrie, Pharmazie, Leichtindustrie, Bau- und Baustoffindustrie, Energiewirtschaft (außer Kohlewasserstoffe), Atomenergie, erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Zu den Aufgaben gehören die staatliche Förderung der Industrie, die Koordinierung von Investitionen, Sonderwirtschaftszonen, Exportkontrolle, technische Regulierung und Arbeitssicherheit in der Industrie. Ministerium für Regionale Entwicklung 010000 Astana Orynbor Str. 8 Tel.: 007 7172 742178 E-Mail: kense@mrr.gov.kz Internet: http://www.minregion.gov.kz/ Das Ministerium für Regionale Entwicklung ist das zentrale Exekutiv-Organ zur Umsetzung der staatlichen Politik in den Bereichen Regionalentwicklung; Entwicklung und Förderung des Unternehmertums, Architektur, Städtebau und öffentlicher Bau, Wohnungs- und Kommunalwirtschaft, staatliche Regulierung im Bereich der Wasserver- und -entsorgung, kommunale Strom-, Wärme- und Gasversorgung. Unter dem Ministerium arbeiten das Komitee für die Entwicklung des Unternehmertums, das Komitee für Bau und Wohnungswirtschaftsangelegenheiten und das Komitee für die Verwaltung von Bodenressourcen. Ministerium für Transport und Kommunikation Prospekt Kabanbai Batyr 32/1 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 241312 Fax: 007 7172 241419 E-Mail: mtc@mtc.gov.kz Internet: http://mtc.gov.kz/ Das Ministerium für Transport und Kommunikation ist das zentrale Exekutiv-Organ in den Bereichen Transport, Verkehr, Kommunikation und verantwortet gleichzeitig die Kontrolle staatlicher Dienstleistungen, den Betrieb von Bürger-Service-Zentren die sowie branchenübereichende Koordinierung der Bereiche. Das Ministerium verfügt über folgende Komitees: Komitee für den Betrieb des Straßennetzes, Komitee für Information und Fernmeldewesen, Komitee für Transport und Verkehrswege, Komitee für Transportkontrolle, Komitee für die Kontrolle staatlicher Dienstleistungen und den Betrieb von BürgerService-Zentren. KEGOC AG (staatlicher Netzbetreiber) Bejbitschilikstr. 37 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 319522 / 970455 Fax: 007 7172 970455 E-Mail: kegoc@kegoc.kz Internet: http://www.kegoc.kz/ KEGOC ist das kasachische Staatsunternehmen für den Betrieb und die Verwaltung der Stromnetze. Die Hauptaufgabe des Unternehmens ist die Sicherung der Betriebsbereitschaft des Einheitlichen Verbundnetzes Kasachstans und die zuverlässige Stromversorgung des Landes, alles unter Berücksichtigung moderner technischer, wirtschaftlicher und ökologischer Standards. Samruk-Kasyna AG (Holding staatlicher Großkonzerne) Prospekt Kabanbai Batyr 19, Block A,C,E 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 554002 / 554001 / 552630 E-Mail: press@s-k.kz Internet: http://sk.kz/ Der kasachische „Wohlfahrtsfond“ Samruk-Kasyna vereint alle großen staatlichen Wirtschaftsunternehmen, die teilweise als Monopolisten unterschiedliche Bereiche der kasachischen Wirtschaft beherrschen. Das Unternehmen wurde offiziell zur Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit und nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung Kasachstans geschaffen. Haupttätigkeit von Samruk-Kazyna ist das Management der zugehörigen staatlichen Unternehmen mit dem Ziel der Modernisierung, Diversifizierung und Stabilisierung der kasachischen Volkswirtschaft und der Steigerung der Effizienz staatlicher Unternehmen. Einziger Anteilseigner der Holding ist der kasachische Staat. Zu den wichtigsten Aufgaben von SamrukKazyna gehören die Erarbeitung und Umsetzung von Investitionsprojekten auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene, die Förderung und Modernisierung der der Unternehmensgruppe angehörenden staatlichen Unternehmen und Institute, die Entwicklung der Regionen, die Umsetzung von Sozialprojekten und die Förderung lokaler Hersteller, Produkte und Dienstleistungen. JSC KasMunaiGas Exploration Production Prospekt Kabanbai Batyr 17 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 979 997 Fax: 007 7172 977 426 E-Mail: pr@kmgep.kz Internet: http://www.kmgep.kz/ Erdölexplorations- und -fördergesellschaft, Tochter der staatlichen KasMunaiGas AG. Das Unternehmen hält Anteile an den Erdölförderunternehmen Osenmunaigas und Embamunaigas, den Joint Ventures PetroKazakhstan, Karazhanbasmunai und KazGerMunai und hält darüber hinaus Anteile an vier weiteren Explorationsunternehmen. Komitee für Investitionen (beim MINT) Prospekt Kabanbai Batyr 47 (Transport Tower) 010000 Astana Republik Kasachstan Tel./Fax: 007 7172 241540/ 242124 Internet: http://www.mint.gov.kz Ist dem Ministerium für Industrie und neue Technologien unterstellt und übt im Rahmen der Ministeriumskompetenz regulative, Koordinierungs-, Förder- und Kontrollmaßnahmen hinsichtlich staatlicher und privater Investitionen aus. Komitee für Staatliche Überwachung und Kontrolle für Energiewirtschaft (beim MINT) Orynborstr. 10 ( Haus der Ministerien / №15, Block A, 7. Etage) 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 740332 Fax: 007 7172 741249 E-Mail: info@kgen.kz Internet: http://www.kgen.gov.kz Ist dem Ministerium für Industrie und neue Technologien unterstellt und übt im Rahmen der Ministeriumskompetenz regulative, Koordinierungs-, Förder- und Kontrollmaßnahmen in der Energiewirtschaft aus. Zu den Hauptaufgaben des Komitees gehören: Kontrolle der Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit von Unternehmen der Stromwirtschaft bei Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Verbrauch von Strom; Kontrolle der Einhaltung technischer Verordnungen; Kontrolle des Betriebs und der Betriebstüchtigkeit von Anlagen in Kraftwerken, Strom- und Wärmenetzen sowie Strom- und Wärmeverbrauchsanlagen von Verbrauchern; Organisation von Energieexpertisen für die sichere und effektive Produktion, Übertragung, Verteilung und Nutzung von Strom und Wärmeenergie; Erarbeitung eines staatlichen Plans für die Erhöhung der Energieeffizienz; Kontrolle der Umsetzung der staatlichen Politik zur Energieeinsparung. Komitee für Industrie (beim MINT) Prospekt Kabanbai Batyr 47 (Transport Tower) 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 299073 Fax: 007 7172 290867 Internet: http://www.comprom.kz Ist dem Ministerium für Industrie und neue Technologien unterstellt und übt im Rahmen der Ministeriumskompetenz regulative, Koordinierungs-, Förder- und Kontrollmaßnahmen bei der industriellen, wissenschaftlichen und technischen Entwicklung des Landes, bei der Exportkontrolle und bei der Lizensierung von Aktivitäten der Energiewirtschaft aus. Das Komitee für Industrie ist für die Umsetzung der staatlichen Politik in folgenden Sektoren zuständig: Bergbau und Metallindustrie, Maschinenbau, chemischer Industrie, Leichtindustrie, Pharmazie, Bauwirtschaft und Baustoffwirtschaft, Arbeitssicherheit, sowie für die Umsetzung der internationalen Zusammenarbeit in den genannten Branchen zuständig. Komitee für Geologie und Nutzung von Bodenschätzen (beim MINT) Orynborstr. 8 (Haus der Ministerien / №12, 12. Etage) Astana, 010000 Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 742904 Fax: 007 7172 743540 E-Mail: ge@geology.kz Internet: http://www.geology.kz Ist dem Ministerium für Industrie und neue Technologien unterstellt und übt im Rahmen der Ministeriumskompetenz regulative, Koordinierungs-, Förder- und Kontrollmaßnahmen bei der staatlichen geologischen Erkundung, der Nutzung von Bodenschätzen und der staatlichen Verwaltung von Rohstoffvorkommen aus. Hauptaufgaben des Komitees sind: Nutzung von Bodenschätzen, Überwachung und Kontrolle der Nutzung von Rohstoffvorkommen, Recycling von Rohstoffen. Komitee für Atomenergie (beim MINT) Orynborstr. 10 (Haus der Ministerien / №13) 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 502953 Fax: 007 7172 503073 E-Mail: info@kaec.kz Internet: http://www.kaec.kz Ist dem Ministerium für Industrie und neue Technologien unterstellt und übt im Rahmen der Ministeriumskompetenz regulative, Koordinierungs-, Förder- und Kontrollmaßnahmen im Bereich der Atomenergie aus. Hauptaufgaben sind: Umsetzung der staatlichen Politik bei der Nutzung von Atomenergie; staatliche Kontrolle der nuklearen Sicherheit; Sicherung der Atomwaffenfreiheit auf dem Territorium Kasachstans. Kazyna Capital Management AG Prospekt Dostyk 291/3A, 2. Etage 050020 Almaty Republik Kasachstan Tel.: 007 727 3341417 Fax: 007 727 3341418 E-Mail: info@kcm-kazyna.kz Internet: http://kcm-kazyna.kz Wurde von der kasachischen Regierung gegründet, um einen kasachischen Markt für privates Beteiligungskapital zu entwickeln, das Investitionsklima zu verbessern und Kasachstans verschiedene Wirtschaftsbereiche attraktiv für Investoren zu machen. Koordiniert und entwickelt die institutionelle Entwicklung des Investment-Marktes und die Schaffung von staatlichen und privaten Investmentgesellschaften. Kaznex Invest Syganakstr. 25 / Business Zentrum "Ansar" 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 799393 Fax: 007 7172 799392 E-Mail: info@kaznexinvest.kz Internet: http://www.kaznexinvest.kz Die staatliche Agentur für Export und Investitionen Kaznex Invest beim Ministerium für Industrie und neue Technologien ist eine der wichtigsten kasachischen Institutionen zur Entwicklung der Volkswirtschaft durch internationale Investoren und Förderung der Außenwirtschaft. Kaznex Invest koordiniert Maßnahmen zur Diversifizierung der kasachischen Wirtschaft, der Verbesserung des Investitionsklimas und zur Akquirierung von Direktinvestitionen aus dem Ausland. Kaznex Invest ist im Rahmen des staatlichen Programms zur beschleunigten industriell-innovativen Entwicklung Kasachstans für 2010-2014 tätig. Nationale Agentur für Technologieentwicklung Sagynakstr. 29 / Business Zentrum "Eurozentrum" 010017 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 516982 Fax: 007 7172 517021 E-Mail: info@nif.kz Internet: www.nif.kz Die Agentur für Technologieentwicklung soll die technologische Modernisierung der kasachischen Wirtschaft koordinieren und begleiten. Die Tätigkeit der Agentur ist auf folgende Bereiche ausgerichtet: Analyse von Innovationsprozessen, Schaffung wirtschaftlicher Modelle im Zuge der Industrialisierung, Förderung von Innovationsprozessen durch Investitionen, Popularisierung von Innovationstätigkeit. Dabei bietet die Agentur folgende Instrumente zur Unterstützung von Unternehmern: Innovationszuschüsse, Projektfinanzierung, Venture-Fonds, Bereitstellung der Dienstleistungen von Ingenieurbüros, Bereitstellung der Dienstleistungen internationaler Zentren für Technologietransfer. Agentur für die Regulierung natürlicher Monopole AREM Orynborstr. 8 (Haus der Ministerien / №13) 010000 Astana Tel.: 007 7172 741198 Fax: 007 7172 741197 E-Mail: kense@arem.kz Internet: http://www.regulator.kz Ist das staatliche Organ für die Regulierung und Kontrolle natürlicher Monopole und regulierbarer Märkte, außer für Telekommunikation und Post. Komitee für Bau und Wohnungswirtschaftsangelegenheiten Prospekt Orynbor, 8 "Ministries House" 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 742243 Fax: 007 7172 742243 E-Mail: info@ads.gov.kz Internet: http://ads.gov.kz/ Ist dem Ministerium für regionale Entwicklung unterstellt und übt im Rahmen der Ministeriumskompetenz regulative, Koordinierungs-, Förder- und Kontrollmaßnahmen im Bereich in den Bereichen Architektur, Bau und Städtebau, Wohnungs- und Kommunalwirtschaft, Wasserver- und -entsorgung, Strom-, Wärmeund Gasversorgung aus. Staatliche Projektexpertise Gosexpertisa Kultobe Lane 7 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 521477 Fax: 007 7172 521493 E-Mail: info@gosexpertiza.kz Internet: http://gosexpertiza.kz/ Staatliche Einrichtung für Projektprüfung. Aufgabe ist die Bewertung von Projekten des Städtebaus, von Bebauungsplänen und Baulandentwicklung, des Baus von Sozial- und Infrastrukturobjekten (inkl. Energieversorgung, Wasserversorgung, Wärmeversorgung) KOREM AG Prospekt Turan 18, Block A 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 559462 Fax: 007 7172 559467 E-Mail: koremadm@korem.kz, info@korem.kz Internet: http://www.korem.kz KOREM ist in Kasachstan der staatliche Dienstleister für den zentralisierten Stromhandel. Kunden sind Kraftwerke, Energieversorgungsunternehmen und Großverbraucher. Samruk-Energy AG Kabanbai Batyr Str. 17 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 55 30 21 Fax: 007 7172 55 30 30 E-Mail: info@samruk-energy.kz Internet: http://samruk-energy.kz Ist der größte staatliche kasachische Energiekonzern und Kraftwerksbetreiber, gegründet im Jahr 2007 mit dem Ziel der Umsetzung der staatlichen Politik zur Modernisierung des Energieversorgungssystems. Haupttätigkeiten sind die Erzeugung von Strom- und Wärmeenergie und deren Verteilung bis zum Endverbraucher. TOO Samruk-Green-Energy Kabanbai Batyr Str. 17 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 55 30 98 Fax: 007 7172 55 30 02 E-Mail: info@samruk-green.kz Internet: http://www.samruk-green.kz Tochterunternehmen von Samruk-Energy. Wurde 2012 mit dem Ziel der Förderung erneuerbarer Energien gegründet. Aufgabe ist die Entwicklung von Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie und Geothermie zur Nutzung weiträumigen und industriellen Nutzung. 7.2 Energieversorgung, -Vertrieb Die regionalen und kommunalen Versorgungsunternehmen für Energie, Wasser und Gas sind zwar privatwirtschaftlich organisiert, unterstehen aber de facto dem Ministerium für Industrie und neue Technologien MINT und treffen wirtschaftliche Entscheidungen nur in begrenztem Rahmen selbst. Sie werden durch die entsprechenden 16 Gebiets- und zwei Stadtverwaltungen (Astana, Almaty) koordiniert. AO „Astanaenergoservice“ (Kommunaler Energieversorger, Stadt Astana) Otyrarstr. 5 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 771010 Fax: 007 7172 210167 E-Mail: aes@aes.kz Internet: http://www.aes.kz AO „Astana-Energija“ (Energieversorger) Kenesarystr. 82 010008 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 364522 Fax: 007 7172 364520 E-Mail: astana_energy@list.ru Internet: http://www.astana-energiya.kz AO „Astana-Tjeplotransit“ (Wärmeversorger) Utshilischtschnaja Straße 10 010009 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 771274 / 771202 Fax: 007 7172 355865 E-Mail: ttr-tranzit@rambler.ru Internet: http://www.tranzit-a.kz AO „Astana-Regionalnaja Elektosetewaja Kompanija“ (Regionaler Netzbetreiber) Sauranstr. 7B 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 796949 Fax: 007 7172 796943 E-Mail: od@astrec.kz Internet: http://www.astrec.kz AO „Akmolinskaja Raspredelitelnaja Elektrosetewaja Kompanija“ (Regionaler Netzbetreiber) Zielkowskistr. 2 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 373755 Fax: 007 7172 371037 E-Mail: arek_astana@mail.ru Internet: http://akmolinskaya-raspredelitelnaya-elektrosetevaya-kompaniya.kz24.net/ TOO „Kokshetau Energo“ (Regionaler Netzbetreiber) Mkr. Zentralnyui 5 020000 Kokshetau Republik Kasachstan Tel.: 007 7162 422936 E-Mail: oao.krek@mail.ru Internet: http://kokshetau-energo.kz/ AO „Aktobeenergo“ (Regionaler Energieversorger) 463006 Aktjubinsk Republik Kasachstan Tel.: 007 3132 537632 / 500893 Fax: 007 3132 532823 АO „Alatau Sharyk Kompanijasy“ (Kommunaler Netzbetreiber, Stadt Almaty und Gebiet Almaty) Manasstr. 24b 050008 Almaty Republik Kasachstan Tel.: 007 727 3569999 Fax: 007 727 277-54-87 Internet: http://www.azhk.kz/ TOO „Atyrauenergosatu“ (Regionaler Netzbetreiber) Machambeta Str. 10 060002 Atyrau Republik Kasachstan Tel.: 007 7122 994244 Fax: 007 7122 994191 Internet: http://www.atyrauenergo.kz/page.php AO „Atyrauskaja Elektroteplozentral“ (Regionaler Wärmeversorger) Goworowstr. 9 060005 Atyrau Republik Kasachstan Tel.: 007 7122 994175 / 994396 Fax: 007 7122 994314 Internet: http://www.atyrauenergo.kz/page.php АО „WK REK“ (Regionaler Netzbetreiber) 490026 Semipalatinsk Republik Kasachstan Tel.: 007 3222 632346 / 666707 Fax: 007 3222 666417 AO „Shambylkije Elektritscheskije Seti“ (Regionaler Netzbetreiber) Taras Republik Kasachstan Tel.: 007 7262 451632 Fax: 007 7262 453781 AO „Zapadno-Kasachstanskaja Raspredelitelnaja Elektrosetewaja Kompanija“ (Regionaler Netzbetreiber) 090002 Uralsk Prospekt Eurasija 181 Republik Kasachstan Tel.: 007 7112 544671 Internet: http://en.kz/ TOO „Karaganda Energozentr“ (Regionaler Elektro- und Wärmenetzbetreiber) Prospekt Buchar Shyrau 22 470055 Karganda Republik Kasachstan Tel.: 007 7212 420077 Fax: 007 7212 419138 E-Mail: office@zhylu.kz Internet: http://www.zhylu.kz/ TOO „Karaganda Distribution“ (Regionaler Netzbetreiber) Prospekt Buchar Shyrau 22 470055 Karganda Republik Kasachstan Tel.: 007 7212 420077 AO „Karagandinskaja Raspredelitelnaja Elektrosetewaja Kompanija“ (Regionaler Netzbetreiber) Boulevard Mira 74 Rayon im. Kasybek 470055 Karaganda Republik Kasachstan Tel.: 007 7212 494600 АО „Kysylordynskaja REK“ (Regionaler Netzbetreiber) Aiteke bi Str. 25 127014, Kysylorda Republik Kasachstan Tel.: 007 7242 270720 Internet: http://krek.kz/ TOO „Kostanajskaja Elektrosetewaja Kompanija“ (Regionaler Netzbetreiber) Kurganskaja Straße 8 458016 Kostanai Republik Kasachstan Tel.: 007 3142 554033 / 554454 Fax: 007 3142 554777 AO „Kostanaisbytenergo“ (Regionaler Elektroanbieter) Kiewer Straße 28 Kostanai Republik Kasachstan Tel./Fax: 007 3142 176827 / 428642 / 171171 AO „Kazatomprom Mangystau“ (Regionaler Energie- und Wasserversorger) Promsona Sd.201 130000 Aktau Republik Kasachstan Tel.: 007 729 2564821 Fax: 007 729 2314364 E-Mail: maek@maek.kz Internet: http://www.kazatomprom.kz/ru/pages/maek-kazatomprom ТОО „Access Energo“ (Regionaler Netzbetreiber) 642023 Petropawlowsk Republik Kasachstan Tel.: 007 3152 411451 / 410552 Fax: 007 3152 410940 AO „Shesgaskanskja REK“ (Regionaler Netzbetreiber) Mametowa Str. 33 107009 Shesgaskan Republik Kasachstan Tel.: 007 7102 762929 / 761692 Fax: 007 7102 762928 E-Mail: jrek@aport.2000.ru 7.3 Consulting, Auditing, Zertifizierung Energy Partner TOO 89 Dosmukhamedov Str - Office No. 102/3 Business center Kaspiy 050012 Almaty, Kazakhstan Tel: +7 727 292-84-99 Mob.: +7 775 999 92 12 Fax: +7 727 250 47 01 E-Mail: info@energypartner.kz Internet: http://www.energypartner.kz Führende kasachische Consulting-Gesellschaft für Ingenieur- und Beratungsdienstleistungen im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien. TOO EnergoAuditKazakhstan Katajewastr. 18, office 405 Pavlodar Republik Kasachstan Tel.: 007 7182 684991 Mob: 00 7 7016207933 Fax: 007 7182 684991 E-Mail: info@e-audit.kz Internet: http://e-audit.kz/ Privater Dienstleister für Energieaudits nach internationalem Standard. TOO DQS Kazakhstan District Samal-2, House 58, Building A, Office 7 050059 Almaty Republik Kasachstan Tel.: 007 727 2668357, 007 727 2666207 E-Mail: dqs.kazakhstan@gmail.com Internet: https://www.dqs-ul.com/en/pages/contact/dqs-international/kazakhstan.html Offizieller Vertreter der deutschen DQS Holding GmbH, eines internationalen Zertifizierers von Managementsystemen, in Kasachstan. Gesellschafter der DQS sind das Deutsches Institut für Normung (DIN) und die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ). 7.4 Fachverbände Assoziation für Elektroenergie der Republik Kasachstan Kunajewstr. 12/1, ВП-44, Block 5 B 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 689651/689657 Fax: 007 7172 689651 E-Mail: kea.astana@mail.ru Internet: http://www.kea.kz Verband von privaten und staatlichen energieerzeugenden Betrieben, regionalen und kommunalen Netzbetreibern, Energieversorgern, branchenrelevanten Wissenschafts- und Forschungsinstituten und Herstellern von Energieausrüstungen. Der Verband dient als Link zwischen private Unternehmen und staatlichen Behörden und organisiert regelmäßig Veranstaltungen, die die Zusammenarbeit zwischen Staat und Unternehmen der Energiebranche verbessern sollen. Verband der Ingenieure und Energetiker der Republik Kasachstan Dosmuhamedovstr. 89 050012 Almaty Republik Kasachstan Tel.: 007 727 3272573, 2929576; Fax: 007 727 2922029, 2935380 E-Mail: peukz2001@mail.ru Internet: http://www.kazenergy.kz Der Verband der Ingenieure und Energetiker vereint private und staatliche Industrieunternehmen und Hersteller von Anlagen zur Energieversorgung, wurde gegründet für Fragen der Energieversorgung von Industrieunternehmen, zur Verbesserung der fachlichen Qualifikation von Mitarbeitern der Energieversorgungsunternehmen und zur Sicherung der vorhandenen normativ-technischen Dokumentation. Ist beteiligt an der Schaffung von Gesetzesgrundlagen, erstellt Empfehlungen für die Energieversorgung von Industrieunternehmen, Landwirtschaftsunternehmen, Unternehmen und Betrieben der Wohnungs- und Kommunalwirtschaft. Der Verband besteht aus 185 Unternehmen und Institutionen aus Kasachstan und dem Ausland. Assoziation „KAZENERGY“ Kabanbaj Batyr Str. 19, B-15 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 979398 Fax: 007 7172 979391 E-Mail: reception@kazenergy.com Internet: http://www.kazenergy.com Wurde 2005 gegründet und ist ein Zusammenschluss von privaten und staatlichen Unternehmen aus dem Erdöl- und Erdgassektor sowie dem Energiesektor Kasachstans. Vereint über 50 große Unternehmen der Öl-, Gas- und Energiebranche, unter anderem Unternehmen aus Rohstofferkundung und -förderung, Transport, Geophysik, dem Nuklearsektor u.a. Kasachstanische Assoziation der Energieauditoren Dosmukhamedowstr. 89, Office 102/3, Businesscenter Kaspii 050012 Almaty Tel.: 007 727 3297394 Fax: 007 727 250 4701 E-Mail: info@kazae.kz Internet: http://www.kazae.kz Verband von Unternehmen, die Energieaudits anbieten. Gegründet zur Popularisierung von Energieeffizienz und zu deren technischer Umsetzung. Ist auch in der Politikberatung tätig und gibt Empfehlungen zur Umsetzung der staatlichen Politik im Bereich Energieeffizienz. 7.5 Forschungseinrichtungen Nationale wissenschaftlich-technologische Holding Parasat Prospekt Respubliki 18 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 333368 Fax: 007 7172 333375 E-Mail: info@parasat.com.kz Internet: http://www.parasat.com.kz Die Holding Parasat wurde 2008 gegründet, einziger Aktieninhaber ist der Staat. Die Holding vereint zwölf Institutionen, zu deren Tätigkeitsfeldern die wissenschaftliche Forschung; Finanzierung von wissenschaftlichen und angewandten Forschungsprojekten sowie die Verwaltung wissenschaftlicher Informationen gehören. Ziel ist die Entwicklung neuer Technologien für verschiedene Wirtschaftssektoren und -bereiche, darunter Öl und Gas; Bergbau und Metallurgie; Solar- und Wasserstoffenergie, Photovoltaik; Seismologie; Hydrogeologie und Hydrophysik; Geoinformatik; Nutzung von Wasserressourcen; Entwicklung der Mineral- und Rohstoffbasis Kasachstans, Umwelttechnik. Wissenschaftsfond der Nationalen wissenschaftlich-technischen Holding Parasat Prospekt Respubliki 24 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 216125 / 214594 Fax: 007 7172 216125 Fond zu Finanzierung von Projekten der Tochterinstitutionen der Holding Parasat Komitee für Erneuerbare Energien Schevchenkostr. 162 050008 Almaty Republik Kasachstan Tel.: 007 727 2982326 Fax: 007 727 2982266 E-Mail: kea.renewable@mail.ru Internet: http://www.windenergy.kz Wurde im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit von UNDP, GEF und der kasachischen Regierung zur Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien gegründet. Koordiniert die Verbreitung von Informationen zum Thema sowie verschiedene wissenschaftliche und angewandte Projekte im Bereich erneuerbarer Energien. Institut für Hydrogeologie und Geoökologie U.M. Achmedsafin Ualihanovstr. 88 050000 Almaty Republik Kasachstan Tel.: 007 727 291468 Fax: 007 727 2918825 E-Mail: ydrogeology.kz@mail.ru Internet: http://www.igg.kz Ist die einzige kasachische wissenschaftliche und Forschungsinstitution für Hydrogeologie und Geoökologie. Die Arbeiten des Instituts sind anwendungsorientiert und sollen staatliche Maßnahmen im Rahmen eines integrierten Wasserressourcenmanagements unterstützen. Kasachischer Fond für Nachhaltige Energie KAZSEFF Zenkovstr. 32 050010 Almaty Republik Kasachstan Tel.: 007 727 2930339 Fax: 007 727 2919456 E-Mail: info@kazseff.kz Internet: http:/www.kazseff.kz Kreditinstitut, das von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) für die Unterstützung von Industrieunternehmen bei der Erhöhung der Energieeffizienz und Erschließung erneuerbarer Energien geschaffen wurde. Mögliche Formen der Förderung sind die Kreditvergabe an Industrieunternehmen sowie unentgeltliche technisch-technologische Unterstützung bei der Umsetzung von Projekten. Physikalisch-Technisches Institut 050032 Almaty Republik Kasachstan Tel.: 007 727 386 55 36 Fax: 007 727 386 53 78 E-Mail: info@sci.kz Internet: http://www.sci.kz Forschungsinstitut für Physik, Materialkunde, Energie und Strahlung. Betreibt Grundlagenforschung. 8 Messen im Zielland ReEnergy Kazakhstan nächster Termin: 29.10. – 31.10.2013 Ort: Almaty, Atakent Exhibition Centre Turnus: einmal jährlich Veranstalter: Iteca, http://www.iteca.kz/en/ Internet: http://www.powerexpo.kz/en/reenergy/ größte kasachische Messe für erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Anwendung energiesparender Technologien Power Kazakhstan nächster Termin: 29.10. – 31.10.2013 Ort: Almaty, Atakent Exhibition Centre Turnus: einmal jährlich Veranstalter: Iteca, http://www.iteca.kz/en/ Internet: http://www.powerexpo.kz/en/1-power-kz größte zentralasiatische Messe für Ausrüstungen und Anlagen für den Energiesektor KazMet nächster Termin: voraussichtlich September 2014 Ort: Almaty, Atakent Exhibition Centre Turnus: einmal jährlich Veranstalter: Iteca, http://www.iteca.kz/en/ Internet: http://www.kazmet.iteca.kz/en/ größte kasachische Messe für Metallurgie, Metallverarbeitung und Maschinenbau EcoTech nächster Termin: voraussichtlich September 2014 Ort: Almaty, Atakent Exhibition Centre Turnus: einmal jährlich Veranstalter: Iteca, http://www.iteca.kz/en/ Internet: http://www.ecotech.kz/en/aboutex größte kasachische Messe für Umwelttechnologien, Abfallwirtschaft, Wasseraufbereitung und Recycling AstanaBuild nächster Termin: 20.05. – 22.05.2014 Ort: Astana, Expo Centre Korme Turnus: einmal jährlich Veranstalter: Iteca, http://www.iteca.kz/en/ Internet: http://www.astanabuild.kz/index.php/en/ größte kasachische Messe für Bauwirtschaft und Straßenbau, darunter auch für Baustoffe und Gebäudetechnik, Heiz- und Kühltechnik, Fenster, Türen, Fassaden usw. Kazakhstan Construction Materials nächster Termin: 12.03. – 14.03.2014 Ort: Almaty, Atakent Exhibition Centre Turnus: einmal jährlich Veranstalter: Iteca, http://www.iteca.kz/en/ Internet: http://www.kcmexpo.kz/index.php/en/ größte kasachische Einzelmesse für Baumaterialien und Baustoffe, Gebäudetechnik, Heiz- und Kühltechnik, Sanitärtechnik, Keramik, Fenster, Türen, Fassaden usw. 9 Literatur und Quellenverzeichnis 9.1 Literatur Department für Energie und Kommunaldienste des Gebietes Nordkasachstan (2011) EBRD, Kazakhstan Country Profile 2010, http://ws223.myloadspring.com/sites/renew/countries/kazakhstan/profile.aspx#solar, 010.09.2013 EDB: Erhöhung der Energieeffizienz in Staaten des Einheitlichen Wirtschaftsraumes und der Ukraine, Branchenübersicht Nr. 17, 2013 Grüne Wirtschaft-Rio+20, 2012 GTAI, Wirtschaftsdaten kompakt Kasachstan, Mai 2013 Kasachenergoexpertisa, „Elektroenergetika Kasachstana“ Nr.1[1] 2011 Kasachisches Forschungsinstitut für Energiewirtschaft, „Energie- und Brennstoffressourcen Kasachstans“ 2011/8 KasNII, Kasachisches Forschungsinstitut für Energiewirtschaft: „Energetik und Brennstoffressourcen Kasachstans“, 2011/8 Kazakhstan. The International Business Magazine, 2013/2 KEGOC, Kasachische Gesellschaft für die Verwaltung der Stromnetze, Über das Einheitliche Energieverbundnetz Kasachstans, 2011 KEGOC: Struktur der Stromwirtschaft Kasachstans Komitee für Bau und Wohnungswirtschaftsangelegenheiten, 2012 Koordinationszentrum für Klimawandel KOREM, Kasachischer Betreiber für den zentralisierten Stromhandel, Jahresbericht 2012 Ministerium für regionale Entwicklung, Branchenprogramm für die Modernisierung der Wohnungs- und Kommunalwirtschaft bis zum Jahre 2020 (Link), 2012 MINT: Komplexplan für die Erhöhung der Energieeffizienz für 2012-2015 MINT: Konzept der Strategie der nachhaltigen Energie Kasachstans bis 2050 (Link) MINT: Konzept der Strategie der nachhaltigen Energiewirtschaft der Zukunft Kasachstans bis 2025, 2013 MINT: Programm für die Entwicklung der Stromwirtschaft 2010-2014 MINT: Energieeinsparung 2020, http://www.mint.gov.kz/upload/docs_07/energy2020.zip National Business, Nr. 4 (4Q) 2012 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Jahresbericht Preise in der Industrie und Tarife für die Produktionsdienstleistungen Kasachstans 2008-2012 (Статистический сборник «Цены в промышленности и тарифы на услуги производственного характера в РК 2008-2012»), 2013 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Jahresbericht Strombilanz Kasachstans, 2013 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Jahresbericht über die Arbeit der Kraftwerke Kasachstans in 2012 (Бюллетень «О работе электростанций и котельных Республики Казахстан»), 2013 Statistikagentur der Republik Kasachstan: Preise und Tarife für die industrielle Produktion und Dienstleistungen, 2012 VDW-Mitgliedszeitschrift Prospekt, 2013-03 Zentrum für Modernisierung und Entwicklung der Wohnungswirtschaft AG 9.2 Internetquellen http://kapital.kz/economic/9957/eek-uvelichila-vyrabotku-elektroenergii.html, 10.09.2013 http://www.ads.gov.kz http://www.e.gov.kz http://www.kazsilicon.kz/en/node/16, 03.09.2013 http://www.kazsilicon.kz/en/node/16, 03.09.2013 http://www.mgm.gov.kz http://www.owc.de/2013/06/06/deutsche-bauen-den-ersten-kasachischen-windpark/, 03.09.2013 http://www.owc.de/2013/06/06/deutsche-bauen-den-ersten-kasachischen-windpark/, 03.09.2013 http://www.owc.de/2013/06/19/deutsche-investieren-in-erneuerbare-energien-in-kasachstan/, 03.09.2013 http://www.owc.de/2013/06/19/deutsche-investieren-in-erneuerbare-energien-in-kasachstan/, 03.09.2013 http://www.weltkarte.com/uploads/pics/uebersichtskarte-Kasachstan.png, 10.09.2013 http://www.zakon.kz http://zentralasien.ahk.de/news/einzelansicht-nachrichten/artikel/edb-finanziert-bau-des-erstenwindkraftparks-in-kasachstan/?cHash=5d315f9b309387aeaca300400ac7f3af, 10.09.2013 http://zentralasien.ahk.de/news/einzelansicht-nachrichten/artikel/deutscher-aussenhandel-mitzentralasien-steigende-exporte-geschaeft-mit-kirgistan-tadschikistan-und-turkmenistan-zieht-an/, 10.09.2013 http://zentralasien.ahk.de/news/einzelansicht-nachrichten/artikel/edb-finanziert-bau-des-erstenwindkraftparks-in-kasachstan/?cHash=5d315f9b309387aeaca300400ac7f3af1, 10.09.2013 http://www.weltkarte.com/asien/kasachstan/uebersichtskarte-kasachstan.htm, 10.09.2013