christus könig
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Netzwerk www.christus-koenig.de christus könig Christus König Halver St. Georg Halver-Oberbrügge St. Jakobus Breckerfeld St. Thomas Morus Schalksmühle Herz Jesu Hagen-Dahl Magazin der Pfarrei Christus König Sommerausgabe 2012 2 Inhalt 02 Inhalt/Impressum 03 Zum Geleit 04-6 Lebensqualität: Die Orgelschüler 07-9 Gottes Plan fürs Glück 10 Firmung 2012 11 Amtseinführung Barbara Wilk 12/13 Poster zum Herausnehmen 14 Die Seite für Kinder 15 Treffpunkt Bücherei 16 Spiritueller Impuls 17 40 Jahre Gemeindefest Christus König 18 Caritasarbeit in der Pfarrei 19 Was stiftet Lebenslust und -freude? 20/21 Kirche? Lustig! 22 (Nicht nur) Für Jugendliche 23 Termine 24 Kunterbuntes Wie auch immer Sie Ihren Urlaub genießen – genießen Sie ihn mit Netzwerk ! Unsere Sommerausgabe: ein Heft voller Lebenslust, Lebensfreude, Lebensqualität… als Christ Leserbriefe erwünscht! Wie Sie uns erreichen… Katholische Pfarrei Christus König Hermann-Köhler-Straße 15 58553 Halver Telefon 0 23 53 / 37 30 Impressum NETZWERK – Magazin der katholischen Pfarrei Christus König Herausgeber: Katholische Kirchengemeinde Christus König Halver – Breckerfeld – Schalksmühle – Hagen-Dahl Redaktion: Lennart Biesenbach, Ulrike Biesenbach, Cornelia Nölle, Regina Passoth, Heidrun Rediger, Thorsten Rehberg Mitarbeit an dieser Ausgabe: Ileana Beckmann, Büchereiteam Halver, Ulrich Isfort, Claus Optenhöfel, Hannah Vormann Bilder: Ulrich Isfort; Redaktionsteam; Frank Schäfer; Ralf Wegerhoff; Matthias Buchwald, Martin Manigatterer, Adelheid Weigl-Gosse, Bistum Aachen-Jürgen Damen/pfarrbiefservice.de. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Für Leserbriefe ist die Redaktion dankbar, ohne den Abdruck zu garantieren. Anschrift der Redaktion: Pfarrei Christus König, Hermann-Köhler-Straße 15, 58553 Halver E-Mail: netzwerk@christus-koenig.de Layout/Gestaltung und Satz: Heidrun Rediger Druck: Reintjes Graphischer Betrieb GmbH, Kleve Filialkirche Sankt Georg Heerstraße 12 58553 Halver-Oberbrügge Telefon 0 23 53 / 37 30 Gemeinde Sankt Jakobus Am Wehrgraben 7 58339 Breckerfeld Telefon 0 23 38 /1316 Gemeinde Sankt Thomas Morus Hälverstraße 8 58579 Schalksmühle Telefon 0 23 55 / 66 79 Gemeinde Herz Jesu Kallestraße 4 58091 Hagen-Dahl Telefon 0 23 37/ 6 21 www.christus-koenig.de Aktuelle Termine und Informationen, aber auch Bilder und Berichte aus dem Gemeindeleben finden Sie auf der Homepage unserer Pfarrei mit Links zu den einzelnen Gemeinden. Regelmäßig auf den neuesten Stand bringt Sie ein Pfarrnachrichten-Abo, das Sie ebenfalls über die Homepage bestellen können. 3 Lebensfreude… …das Glück, sie zu erfahren Darum geht es in dieser Ausgabe unseres Pfarrei-Magazins, von dem ich hoffe, dass es Ihnen Freude macht. Ich denke in diesen Tagen bei »Lebensfreude« an ein Konzert im Mai. Nach langer Zeit hatte ich es mal wieder geschafft, in Hagen das Sinfoniekonzert im Rahmen meines Theater-Abos tatsächlich zu besuchen. Zwischen Umzugskisten und Kommunionvorbereitung fuhr ich eher genervt hin. Und dann: Der Zuhörer betritt mit den ersten Takten gleichsam eine Kathedrale. So schreibt die Kultur-Redakteurin Monika Willer in der Westfalenpost über das Stück, das aufgeführt wurde. Und sie verweist auf den Kommentar eines ergriffenen Zuhörers: »Das ist das schönste Werk neuer Musik, das ich je gehört habe.« Der Hardrocker Jon Lord, in diesem Jahr »Komponist für Hagen«, hatte ein Gebet eines befreundeten Pfarrers vertont, für Orchester, Chor, Knabenstimmen und Solisten. Dreißig Minuten Gebet – Zeit und Ruhe; fast zehn Minuten, bevor der kleinste Junge unter den Auftretenden wenige Töne singt: »to the light«. Von der Finsternis ins Licht – führt mich ein Konzert zur Lebensfreude, und zwar zur Lebensfreude in Gott, denn in dieser halbe Stunde konnte ich mich wirklich in die Musik fallen lassen. Die Freude an Gott ist unsere Kraft – ja wirklich, das konnte ich spüren. Und denke zugleich: So eine halbe Stunde einfach nur Gebet – in großer Ruhe, mit wenigen Worten – die tun uns als Christen unserer Pfarrei so gut. Nehmen wir sie uns, wo wir können? Lebensfreude – im Dialog Lebensfreude habe ich auch da, wo ich nicht oberflächlich irgendwo dran bin, Menschen oder Themen nur so eben bedenke, wie im Vorbeiflug – das gibt es ja immer wieder. Sondern wo ein Gespräch, ein Thema, eine Fragestellung Raum bekommt, und ich den Eindruck habe: Sie wird allen Beteiligten wichtig. Mich macht das wirklich froh – so anstrengend es manchmal sein mag. Darum finde ich auch im Dialog Lebensfreude. Der Dialogprozess in unserer Kirche und unserem Bistum – er kann Anlass und Hilfe zur Freude sein – wenn es uns gelingt, Fragen wirklich zu besprechen, sie nicht oberflächlich und kirchenpolitisch einzusortieren, sondern sie wirklich zu durchdenken und voneinander zu erfahren, welche Antworten uns helfen können. Beim letzten Dialog-Forum in Gladbeck ging es um »Kirche als Heimat« – in unserem Bistum und für jeden von uns. Wie ist Kirche so – besser: wie sind wir zusammen so lebendige Kirche – dass wir Heimat sein können füreinander und für viele Menschen? Wo es ein bisschen besser gelingt, macht mich diese Auswirkung des Dialogs froh. Bisher ist der derzeitige Dialogprozess in dieser Form – von einzelnen abgesehen – an unserer Pfarrei vorbeigegangen. Wir haben uns noch wenig darüber ausgetauscht, und sollten es doch tun, damit unser christliches Leben sich weiter entwickeln und verändern kann. Dabei erleben wir immer wieder Ansätze. Wenn wir fragen: Wie sollen denn unsere Gottesdienste lebendig gestaltet sein? Wie erreichen wir Menschen mit ihrem Leben und ihren Fragen? Oder auch: Was hilft uns, in der Pfarrei miteinander verbunden zu sein? Wie tragen unsere Feste, unsere Katechesen, unsere Gespräche dazu bei? Oder auch: Welche Beiträge gehören in dieses Pfarrei-Magazin? Wie viele Reportagen, Gedanken, aktuelle Fragen? Lebensfreude – auch in den aktuellen Herausforderungen? In diesem Juni visitiert uns Weihbischof Ludger Schepers. Nach langen Jahren sieht sich erstmals ein Essener Bischof genau an, wie wir hier als christliche Gemeinschaft leben. Er besucht alle Kirchen und haupt- und ehrenamtlich Tätige, spendet die Firmung und bekommt viel von unserer Pfarrei mit. »Visitation« – darin steckt vom Wort her der »Besuch«. Also auch ein Grund zur Freude: wir können zeigen und erzählen, austauschen und uns fragen und helfen lassen: so ist unsere Pfarrei Christus König. Vielleicht kann der eine oder andere aus den Tagen der Visitation ein Stück Freude und Bestärkung mitnehmen – ich wünsche es uns. Und dann kommt der Sommer – die Ferienzeit (hoffentlich) voller Ruhe und Erholung. Lebensfrohe Erfahrungen und Zeiten wünscht Ihnen Ihr Pfarrer 4 Harte Arbeit, herzliche Freude : »Orgelspielen heißt, einen mit dem Schauen der Ewigkeit erfüllten Willen offenbaren.« Mit diesem Satz bringt der französische Komponist und Musikpädagoge Charles-Marie Widor (1844–1937) zwei Dinge auf den Punkt, die ein angehender Kirchenmusiker unbedingt mitbringen sollte: die Bereitschaft zum »Schauen der Ewigkeit« – man könnte auch sagen: den Glauben an eine Wirklichkeit außerhalb der von uns fassbaren – und WILLEN! Gott sei Dank gibt es auch hier und heute junge Menschen, die mit diesen Gaben ausgestattet sind: Alexander Braun, Jasmin Eder, Sybille Krause, Hannah Vormann und Stefan Wüller aus unserer Pfarrei lernen Orgelspielen. Kantor Ulrich Isfort unterrichtet sie einmal wöchentlich nacheinander an der Pfeifenorgel der Christus-König-Kirche, einem erst kürzlich restaurierten Instrument der traditionsreichen Firma Oberlinger mit 23 Registern auf zwei Manualen und Pedal. Kirchenorgeln kennt man in Europa seit dem 9. Jahrhundert, und rasch entwickelten sie sich zum Hauptinstrument der christlichen Liturgie. Was aber macht sie heute attraktiv für junge Männer und Frauen? Vielleicht das Authentische: Die Pfeifenorgel klingt aus echten Metall- oder Holzpfeifen. Durch diese Pfeifen strömt Wind, der vorher in großen Magazinbälgen bereitgestellt wird. Lange Verbindungen von der Taste bis zum Pfeifenventil müssen überbrückt werden – alles mechanisch, wie bei einem alten, präzisen Uhrwerk. Die verschiedenen Klangfarben (Register) werden – jahrhundertelang bewährt – mit mechanischen Holzgriffen gezogen oder wieder hineingeschoben. Allein den Wind erzeugt ein elektrisches Gebläse. Bis heute kann kein elektronisches Imitat einer Pfeifenorgel mit dem Original konkurrieren. Ein Stein aus Glas ist eben auch kein Diamant. Ulrich Isfort unterrichtet Sybille Krause Alexander Braun Für Kantor Ulrich Isfort ist es »eine große Freude, dass sich auch heute junge Menschen bewusst für das Orgelspiel entscheiden, gibt es doch scheinbar populärere, vor allem aber wesentlich einfacher zu spielende Instrumente«. An dieser Stelle macht sich der »erfüllte Wille« bemerkbar: »Alle meine Schülerinnen und Schüler sind sehr engagiert und begeistert beim Orgelspiel«, so Isfort. »Das Interesse an Musikstücken und den vielfältigen Klangmöglichkeiten des Instruments ist bei allen groß. Manche sind noch in den Anfängen, manche haben schon einen Gottesdienst gespielt, manche spielen regelmäßig in unseren Gemeinden.« Was aber hat sie zum Orgelspiel inspiriert? Vielleicht prägende Erlebnisse: gewaltiger Klang in einem großartigen, mit Hall behafteten Kirchenraum, Bässe, die man bis in den Bauch hinein spürt… Als Organist leitet man gewissermaßen ein großes Orchester, man »zieht alle Register« und wählt aus unzähligen Klangmöglichkeiten. Anders als beim Klavier spielen neben den Händen zusätzlich beide Füße flink die mächtigen Basstöne auf der Pedalklaviatur. Orgelmusik kann wuchtig sein, brausend – aber auch geheimnisvoll leise, wie von fern… Was wären unsere Gottesdienste, die Taufen, Trauungen oder Beerdigungen ohne entsprechende Orgelmusik? Weniger festlich, weniger fröhlich, weniger würdevoll, je nach Anlass. Eine Kirche ohne Orgel mag man sich nicht vorstellen. Für den Organisten selbst ist das Spiel auf seinem Instrument auch Gottesdienst. Dienst an der Gemeinde, oft auch ein bleibendes Glaubenszeugnis. Beispielhaft seien hier nur Johann Sebastian Bach (1685–1750) genannt oder auch der tiefgläubige katholische Kom- 5 die Königin der Instrumente und ihre Eleven Stefan Wüller ponist Olivier Messiaen (1908-1992), der seinen Stücken häufig ein Motto aus den Evangelien voranstellt: »Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.« Im Zweiten Vatikanischen Konzil erhielt die Kirchenmusik 1963 eine neue, eigene Bedeutung: Kirchenmusik selbst IST liturgischer Vollzug, nicht mehr nur das Sprechen der Gesangstexte durch den Priester. Papst Benedikt XVI. sagte 2006 bei einer Orgelweihe in Regensburg: »Der mit dem Wort verbundene gottesdienstliche Gesang ist ein notwendiger und integrierender Bestandteil der feierlichen Liturgie. Das bedeutet, dass Musik und Gesang mehr sind als eine (auch Auch wenn wir ihn in diesem Heft ausnahmsweise nur am Rande erwähnen: Der Dialog über die Zukunft unserer Kirche ist in vollem Gange. Informieren Sie sich, und beteiligen Sie sich! Das können Sie ganz direkt tun auf www.zukunft-auf-katholisch.de im Dialogforum unseres Bistums. Die Homepage der Pfarrei, www.christus-koenig.de, dokumentiert aktuelle Veranstaltungen des Kreiskatholikenrats und der Kreiskonferenz unter dem Link »Dialogprozess«. überflüssige) Zierde des Gottesdienstes. Sie gehören zum Vollzug der Liturgie, ja, sie sind selbst Liturgie. Feierliche Kirchenmusik mit Chor, Orgel, Orchester und Volksgesang ist also keine die Liturgie umrahmende und verschönende Zutat, sondern eine wichtige Weise tätiger Teilnahme am gottesdienstlichen Geschehen.« Mehr als Worte sagt ein Lied – diesen Satz kann nachvollziehen, wer sich je durch Musik hat bewegen, anregen oder trösten lassen. Gute Musik hört sich für jeden anders an, was sie gut macht, ist jedoch ihr direkter Weg ins Herz. Musik spricht das Gefühl an, nicht den Kopf. Und im Kirchenraum, wo es uns hin und wieder gelingen mag, das Gedankenkarussell anzuhalten um hinzuhören, um uns empfänglich zu machen für den, der uns dort in besonderer Weise erreichen möchte – im Kirchenraum kann Musik ihre Wirkung bestmöglich entfalten. Wer Orgel spielt, weiß das: »Orgelspielen bereitet große Freude«, berichtet Ulrich Isfort aus eigener, aber auch aus der Erfahrung mit seinen Schülerinnen und Schülern. »Außerdem stärkt es den Glauben, denn Gott kann man auch im Klang der vielfältigen Kirchenmusik finden, die in den letzten tausend Jahren entstanden ist: unserem kulturellen, kirchlichen Erbe, das es zu bewahren gilt.« Dass wir in der eigenen Pfarrei solch starken Nachwuchs haben und damit auch in Zukunft gute Organisten an unseren Orgeln – das sorgt für Hoffnung und Freude nicht zuletzt unter uns Gottesdienstbesuchern. Danke an euch für alles Üben und alle Mühe, für den engagierten Einsatz eurer Talente. Mögen euch »erfüllter Wille« und Freude gleichermaßen erhalten bleiben! (Ulrich Isfort/Regina Passoth) Den Wandel gestalten: Machen Sie mit! Angebote des Diözesanrats zum Thema finden Sie unter www.dioezesanrat-essen.de Wie sieht es aus in anderen deutschen Bistümern? Auch hier findet Dialog statt, wie Sie der Seite des Zentralkomitees der deutschen Katholiken entnehmen können: www.zdk.de/projekte/einenneuen-aufbruch-wagen Und nicht zuletzt: Diskutieren Sie mit. Bringen Sie Ihren Glauben ins Gespräch, ganz direkt hier vor Ort. An jedem ersten Freitag des Monats (außerhalb der Ferien) bietet die Reihe »Wer glaubt, wird selig…!?« Gelegenheit zum Austausch. Die nächsten Termine finden Sie hier im Heft auf Seite 23. 6 »Jeden Morgen – vor allem anderen« Du machst aber auch selbst Musik… Angefangen habe ich in der ersten Klasse mit Blockflöte, das habe ich aber nach zwei Jahren wieder aufgegeben. Seit sieben Jahren spiele ich Klavier, das wird mir nicht langweilig. Außerdem spiele ich seit vier Jahren Querflöte. 2011 habe ich mit zwei anderen Mädchen als Trio mit der Querflöte an Jugend musiziert teilgenommen. Wann kam die Orgel dazu? Vor einem Jahr. Hannah Vormann Hannah Vormann, 13 Jahre, aus Christus König, über die Bedeutung der Musik für ihr Leben. Welche Rolle spielt Musik in deinem Leben? Eine sehr große und wichtige. Sie begleitet mich schon lange und bereitet mir immer wieder Freude. Jeden Morgen werde ich vom Radio geweckt und habe gleich gute Laune. In der Schule hat immer jemand einen Ohrwurm, den er vor sich hin summt. Später, bei den Hausaufgaben, schalte ich wieder das Radio an, und abends, zum Einschlafen setze ich mir öfters mal Kopfhörer auf und höre eher ruhige Lieder, die mir beim Einschlafen helfen. Musik beruhigt mich und begleitet mich durch jeden Tag, ob stressig oder gemütlich – sie ist immer bei mir. Warum lernst du Orgelspielen? Die Orgel ist einfach was ganz Besonderes. Sie hat einen außergewöhnlichen Klang. Es hört sich göttlich an, wenn ihre Töne die ganze Kirche ausfüllen. Von meinen Klassenkameraden spielt niemand Orgel, vielleicht finden sie es altmodisch, dabei kann die Orgel auch modern sein. Ab und zu, wenn ich in der Kirche zum Üben bin, spiele ich auch mal Lieder, die ich gerade aus dem Klavierunterricht auswendig kann. »Angels« von Robbie Williams zum Beispiel klingt an der Orgel unglaublich schön. Inwieweit hat das Orgelspielen mit deinem Glauben zu tun? Ich kann mir gut vorstellen und hoffe sehr, irgendwann die Gemeinde mit der Orgel begleiten zu können. Momentan denke ich, dass die Orgel immer Teil meines Lebens sein wird. Gibt es jemanden, der deine Begeisterung teilt? Meine Familie. Hin und wieder nehme ich meine Eltern, meine Schwester oder die Großeltern mit zum Üben in die Kirche. Sie hören immer gern zu. Die Oberlinger-Orgel in Christus König. Ein großes Stück Lebensqualität für die Gemeinde. 7 Leben in Fülle : Gottes Plan fürs Glück »1000 Kreuze trägt er über den Tag, 365 Tage im Jahr, 12 Stunden zeichnen sein Gesicht, es ist okay, aber schön ist es nicht…«, singt die Band Silbermond in ihrem aktuellen Chart-Hit. Tausend Kreuze – mannomann… Jesus brach schon unter dem einen drei Mal zusammen… »Ist nicht irgendwo da draußen ‘n bisschen Glück für mich, irgendwo ein Tunnelende das Licht verspricht…?« Kein Wunder, dass dieser gebeutelte Mensch sich das fragt. Fragt er sich? Oder sucht er Glück und Licht für sein Leben vielleicht woanders: »Wann reißt der Himmel auf? Auch für mich, auch für mich…« Der Song Himmel auf erzählt zwei Geschichten von Menschen, die es schwer haben: Der eine verzweifelt an seiner täglichen Routine, an der vermeintlichen Sinnlosigkeit des Alltags, die andere an ihrer Einsamkeit und dem Gefühl, noch nie im Leben beschenkt worden zu sein. Kommt Ihnen bekannt vor…? Tja. Das Gewicht von tausend Kreuzen auf Schultern und Seele bekommen wir wohl alle hin und wieder zu spüren. Komisch eigentlich… Wahrscheinlich machen wir irgendwas falsch. Wir leben doch in einer »Spaßgesellschaft«! Die Medien präsentieren uns Glück, Spaß und die Leichtigkeit des Seins rund um die Uhr: Auf allen Kanälen gibt es Comedy, kluge Leute fahren in Quiz-Shows gigantische Gewinne ein, wer schön ist oder gut singen kann, dem winkt die große Karriere, und selbst Leute, die nichts anderes können als Spaghetti durch die Nase essen, finden hier noch ein Forum. Zwischendurch liefert uns die Werbung wertvolle Antworten auf die Frage, welches Auto, Smartphone oder Tütensuppengericht uns noch fehlt zum perfekten Leben. Warum funktioniert das nicht? Im alten Rom gab es zwar noch keine Fernseher, dafür aber eine Arena, in der die herrschende Klasse das einfache Volk mit »Brot und Spielen« eine Zeit lang von seinen eigentlichen Problemen abzulenken vermochte. Das »Brot-und-SpielePhänomen« hat die Zeiten überdauert, offenbar als bleibende Reaktion auf die Tatsache, dass kein Leben ohne Probleme abläuft. Leben auf Hochglanz ist immer noch eine Illusion. Ohne Spaß lässt sich leben, ohne Freude nicht Wer immer nur Spaß haben will, muss Unangenehmes verdrängen, besser: ganz ausblenden. Es macht keinen Spaß, sich fremde Sorgen anzuhören. Es kann aber beglücken, Kummer und Nöte im Gebet, durch Rat oder tatkräftige Hilfe mitzutragen und den anderen auf diese Weise zu entlasten. Es macht auch keinen Spaß, am Sterbebett eines Menschen zu sitzen und ihn zu begleiten. Es kann aber zutiefst froh machen, diesen einzigartigen Moment bewusst als solchen zu empfinden, vielleicht letzte, entscheidende Dinge auszusprechen und den anderen schließlich in Gottes ewige Liebe hinüber gehen zu lassen. Warum? Das müssen Sie schon selbst herausfinden. Oder jemanden fragen, der sich damit auskennt. »Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch große Freude…« Der Begriff »Spaß« ist kein biblischer, von der Freude dagegen ist häufig die Rede. »Freut euch Tag für Tag, dass ihr zum Herrn gehört«, schreibt Paulus an die Philipper (Phil 4,4). Und der Herr selbst ermahnt uns regelrecht, die Freude in uns immer wieder zu suchen: »Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude angefüllt wird« (Joh 15,11). Könnte es sein, dass der Schöpfer die Fähigkeit zur Freude in uns grundgelegt hat wie eine Quelle, die wir nur allzu oft verschütten durch Angst und Ärger, Eifersucht, Bitterkeit oder Habgier? Oder gar durch unsere permanente Jagd nach dem Spaß, nach dem Lauten, Grellen und Bunten…? Kein Kind von Traurigkeit Jesus war kein Spaßverderber. Als der Partygesellschaft auf der Hochzeit zu Kana der Wein ausging, hat er die Gäste nicht etwa als üble Trunkenbolde beschimpft, sondern 8 ganz pragmatisch für Nachschub gesorgt – und zwar für satte sechshundert Liter! Wenig später war er mit Randfiguren der Gesellschaft unterwegs, hat sich um Kranke gekümmert und letztlich auch die Tatsache des menschlichen Sterbens nicht ausgeklammert. Leben in Fülle auf SEINE Art. Per Plan zum Glück Wir leben in einer Zeit, in der sich vieles planen und kontrollieren lässt. Auch das Glück? Möglicherweise. Eltern, die es sich leisten können, investieren in eine gute Ausbildung ihrer Kinder. Die sind dann später erfolgreich im Beruf und verdienen genug, um auch für einen komfortablen Ruhestand vorzusorgen. Und dann… ja, dann ist das Leben auch schon zu Ende. Und es war zu schön, um wahr zu sein. Zu Lebzeiten Jesu …war so ein »Glücksplan« nicht denkbar. Die meisten Menschen verdienten »ihr täglich Brot«, sie lebten von einem Tag auf den anderen, ertrugen Krankheit und Schmerzen ohne Medikamente und mussten nicht groß fürs Alter vorsorgen, weil es das gar nicht gab. Eine Idee vom Glück hatten sie trotzdem, sie resultierte allerdings aus einer umfassenderen Haltung zum Leben: Da man wusste, dass sich glückliche Momente nicht festhalten lassen, kostete man sie richtig aus. Jeder Tag hielt »genug eigene Plage« bereit, der Broterwerb war mühsam, eine schwere Krankheit führte oft unweigerlich zum Tod, und so nutzte man jede Gelegenheit zum Feiern und Freuen. Die Kunst des Lebens bestand darin, nicht nur »Highlights« als Glück zu begreifen und Schattenseiten möglichst auszublenden, sondern beides, Gutes und Schlimmes, aus Gottes Hand anzunehmen. Vom Highlight zum Burnout Heute kennen wir durchaus längere »Glücksphasen«: das Gefühl, »gerade läuft alles so richtig rund«, drei Wochen Urlaub vor der Nase oder auch die tief empfundene Freude, etwas geschafft zu haben. Berufliche Erfolge stärken das Selbstwert- gefühl, und es gibt viele materielle Dinge, an denen man sich erfreuen kann. Dem gegenüber stehen allerdings auch längere Durststrecken: Menschen fühlen sich chronisch erschöpft, sind überarbeitet, überfordert, haben Angst, den Anschluss zu verlieren, im Getriebe der Zeit nicht mithalten zu können. Wer sich nichts leisten kann, ist schnell nichts mehr wert, so fühlt es sich an. Auch diese Phasen dauern länger, nicht selten machen sie sogar richtig krank. Gott will uns heil Wir Christen sind Teil dieser Gesellschaft mit all ihren Spannungen. Wie schaffen wir es dennoch, die Quelle der Freude in uns nicht versiegen zu lassen? Klare Antwort: Indem wir uns bewusst machen, dass es diese Quelle gibt. Dass Gott, unser Schöpfer, sie in uns angelegt hat. Und dass ER alles daran setzt, sie sprudeln, ja: überquellen zu lassen. Gott will uns heil. Damit dürfen wir rechnen, und das sollten wir auch tun. »Der Herr ist auferstanden!« Krankheit, Leid, Schmerz und Tod gehören zu unserem Leben, aber sie sind nicht das Leben. Seit Ostern wissen wir das, und wenn wir diese Wirklichkeit für uns annehmen, können wir wunderbar befreit daraus handeln. Ich muss nicht »alles« in die siebzig oder achtzig Jahre packen, die ich vielleicht auf Erden lebe, sondern ich habe die Perspektive der Ewigkeit, und wenn ich die ernst nehme, auf meine Lebensgestaltung aus: Mein Leben ist mein persönlicher Weg zu Gott – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Mit Gott rechnen Wir leben in einer Gesellschaft, in der etwa ein Drittel der Bevölkerung keiner Konfession angehört. Viele Menschen rechnen nicht mit Gott, und selbst wir, die wir als Christen zu leben versuchen, tun das oft nicht mehr. Wir haben uns daran gewöhnt, uns als Macher unseres Lebens zu verstehen. »Was du willst, das schaffst du auch!« oder »Jeder ist seines Glückes Schmied« – Sätze wie diese streichen Gott aus dem Programm und nehmen das Individuum in die Pflicht. Grundfalsch sind sie nicht – was aber, wenn ich mein Ziel trotz ehrlicher Mühe nicht erreiche? Habe ich dann nicht emsig genug geschmiedet? Oder ist etwas dazwischen gekommen, was nicht in meinen Händen lag? Demut und Dankbarkeit Christsein heißt nicht, jeden Tag drei Stunden zu beten und danach abzuwarten, ob das Glück wohl vom Himmel fällt. Vielmehr dürfen wir uns fragen: Mit welchen Talenten und Fähigkeiten bin ich beschenkt, auf dass ich sie gut nutze – für mich wie auch zum Wohle anderer? Mit Gott zu rechnen, heißt an dieser Stelle: ER hat mich damit ausgestattet. ER traut mir etwas zu! Wie ich bin und was ich kann, das verdanke ich nicht einzig meiner eigenen Kraft und Anstrengung, sondern ich bin so gewollt und geschaffen, weil diese Art von Persönlichkeit in unserer Welt noch fehlte. Das ist keine Anmaßung, sondern die Erklärung dafür, dass wir alle verschieden, einzigartig und besonders sind. Schwestern und Brüder: Gottes Großfamilie Wer sich selbst so betrachtet, der kann auch leichter zu einem nach- 9 sichtigen Blick auf andere finden. Sehen Sie Ihre Mitmenschen doch mal als das, was sie sind: Gottes Geschöpfe! Kann nicht sein, mögen Sie mitunter denken, aber dass Sie einen Menschen nicht mögen oder sein Potenzial nicht erkennen, ändert nichts an seiner Würde, an seiner grundgelegten Liebens-Würdigkeit. Wie froh sind wir oft angesichts unserer freien Gedanken, ertappen uns aber gleichermaßen oft dabei, dass wir über andere urteilen, gehässig und abwertend über sie reden. Damit vergiften wir unser eigenes Denken und Fühlen wie auch die Atmosphäre um uns herum. Die dämliche Schnepfe aus dem vierten Stock? Die aufgeblasene Alte am Schreibtisch gegenüber? Und erst der komplett unfähige Lehrer, der es einfach nicht schafft, meiner Tochter Mathe ins Hirn zu pauken…? Segnen Sie diese Leute doch mal, bevor Sie ihnen das nächste Mal begegnen. In Gedanken zumindest. Und machen Sie sich auf Erstaunliches gefasst. Das Leid mit der Zeit Tage mit doppelter Stundenzahl, in die wir noch mehr hineinpacken können… Das wäre was. Viele Menschen kommen vermeintlich nicht mehr aus mit der Zeit, die sie haben. Andere wissen den Tag nicht kleinzukriegen und schlagen Stunde um Stunde gelangweilt tot. Was ist da los? Menschen beklagen, der Arbeitsalltag höhle sie aus: Abends kommt man erschöpft nach Hause und hat keine Energie, der täglichen Routine noch etwas Frohmachendes entgegen zu setzen. »Brot und Spiele« im Fernsehen – für mehr reicht die Kraft nicht. Freundschaften zerbrechen, weil sie niemand mehr pflegt, soziale Netze reißen, Vereine bleiben auf der Strecke. Daneben das Gefühl, das eigene Leben, die eigene Zeit nicht mehr selbst gestalten zu können – der Arbeit ausgeliefert, unfrei zu sein. Das Märchen vom Wachstum Wie konnte es so weit kommen? Wer hat es eigentlich erfunden, das Leid mit der Zeit? Gott war das nicht, der hätte die Tage länger gemacht, hätte er eine solche Maßnahme irgendwie für sinnvoll gehalten. So steht zu befürchten, dass Zeitdruck wohl auf unserem eigenen Mist gewachsen ist. Vom Wachstum ist heute ja viel die Rede: Alles muss wachsen, die Blumen, die Bäume, der Misthaufen, aber auch Umsatzzahlen und Gewinne. Immer weiter wachsen. Warum eigentlich? Geht das? Lässt sich menschliche Leistung unendlich steigern? Diese unsinnige Frage beantwortet sich eigentlich von selbst, und dennoch jammern wir, wenn eigene Maßlosigkeit und eigene Gier zu Depressionen führen, zu Verzweiflung und Frust. »Meine Last ist leicht« Mit Gott rechnen heißt an dieser Stelle wiederum nicht: die Hände in den Schoß legen, aussteigen und sich bewusst zum Außenseiter erklären, der das alles nicht mitmacht. Naturgemäß wünscht sich jeder Mensch Lebensfülle, Lebensqualität und auch Lebenssteigerung – und dafür machen wir Pläne. Wir strengen uns an, gehen bis an unsere Grenzen, teilweise auch darüber hinaus, investieren Zeit, Mühe, Geld… und kommen manchmal ans Ziel, manchmal aber auch nicht. Wenn Lebenspläne scheitern – wie gehe ich damit um? Hadere ich mit Gott? Gut so, denn dann rechne ich immerhin noch mit ihm. Frage mich, ob SEIN Plan für mein Leben vielleicht ein anderer ist – ein besserer… Hoffe, dass sich mir dieser Plan irgendwann erschließt, dass ich ihn nicht überhöre, übersehe. Lerne, dass ich mit Druck und Zwang nur Selbstsüchtiges erreichen kann, nicht aber Tragfähiges. Und übe mich im Vertrauen darauf, dass ich die wesentlichen Dinge empfangen werde. Wie übe ich denn? Indem ich mir klar mache, dass ich nicht nur den Leib pflegen muss, auf dass er denn funktioniere, sondern auch meine Seele. Indem ich den Bedürfnissen meiner Seele Rechnung trage. Was Ihre Seele braucht, müssen Sie allerdings selbst herausfinden. Vielleicht die Klassiker: regelmäßig beten, Bibellesen, Messe feiern? Oder auch: Gott in der Natur erfahren, im Wald, am Meer, in den Bergen? In der Kunst, in einem Musikstück? Jesus begegnen in der Gemeinschaft mit anderen? Spirituelle Wege gibt es wohl so viele, wie es Menschen gibt. Sie zu beschreiten und auszuprobieren, lohnt sich allemal mehr als das Abstrampeln im Hamsterrad des ewigen Wachstums. (Regina Passoth) 10 Dein Glaube begeistert - Firmung 2012 Liebe ist… – ja, was denn? Ganz persönlich versuchen rund 45 Jugendliche, diese Frage zu beantworten. Um »Liebe« geht es von Samstag bis Sonntag beim diesjährigen Wochenende der Firmlinge in Rummenohl. Wir Firmbegleiter haben uns Gedanken dazu gemacht und geben kurze Impulse: Über Nächstenliebe in der Pflege von Angehörigen, über die Gestaltung einer langen Beziehung oder über die Gefahr, die Liebe zu verlieren. Dann sind die Jugendlichen dran. Im Austausch miteinander auf Plakaten, aber auch bei der Arbeit mit Speckstein, der Gestaltung von Haikus – einer japanischen Versform – beim Ansehen von Kurzfilmen und beim Pflanzen eines »Gartens der Liebe« mit Bibelversen. Wenn Gott die Liebe ist – dann gehört dieses für viele Jugendliche aktuelle Thema auch in die Firmvorbereitung. Und so haben wir die »Perlen der Liebe«, die sich am Armband der »Perlen des Glaubens« finden, zum Thema gemacht. Am Sonntag, nach einer kurzen Nacht, bei der Messe in der Rummenohler Kapelle, kommen die Jugendlichen noch einmal mit ihren Gedanken zu Wort. Sie sagen z.B.: Liebe ist: Einen Streit nicht als Problem zu sehen, sondern als Zeichen der gewollten Aufmerksamkeit unserer Nächsten; Kompromisse einzugehen; Dass man miteinander Lösungen finden muss. Beim Arbeiten an Specksteinen ist zu erleben: man lernt, jemanden zu respektieren, und dass man den anderen nicht verbiegen darf. Oder – eine andere Gruppe: Liebe kann Menschen positiv oder negativ beeinflussen. Sie kann so stark sein, dass es fast einem Wunder gleicht. Stärker als jede Logik, manchmal einfach unerklärbar. Liebe lässt einen auch unvernünftig handeln – Dinge tun, die einem vorher falsch vorkamen. Sie macht blind, doch glücklich. Mit dem Wochenende ist die Firmvorbereitung so richtig »in Fahrt gekommen« – doch schnell wird sie auch wieder zu Ende sein. Im Juni noch ein Treffen in Dahl, bei dem es um das Wirken des Heiligen Geistes und die Feier der Firmung selbst geht, dann noch eine Versöhnungsfeier und die Firmproben. Und schon sind die Firmgottesdienste da – in diesem Jahr zwei, weil der verabredete Termin mit einem Schulabschluss zusammen fällt. Uns Firmbegleitern hat in diesem Jahr die Gestaltung der Vorbereitungszeit viel Spaß gemacht. Mit Jugendlichen Fragen des Glaubens anzusprechen, ist immer gewagt – denn was dabei herauskommt, birgt häufig Überraschungen. Das Team – mit Ute Hangebrock und Ulla Jakobs, Pastor Rehberg, Barbara Wilk und Pfarrer Optenhöfel – nimmt auch für den eigenen Glauben wieder manches mit. (Claus Optenhöfel) Gefirmt werden durch Weihbischof Ludger Schepers am Mittwoch, 20. Juni, um 18 Uhr in Christus König, Halver, bzw. am Samstag, 23. Juni, um 18.30 Uhr in Herz Jesu, Hagen-Dahl: Aus der Gemeinde Christus König: Caroline Bangert, Niklas Beisenbusch, Tabea Braun, Katrin Czapiewski, Evelyn Czapiewski, Anna-Lena Düllmann, Christina Düllmann, Erich Frese, Julia Genster, Jan-Philip Grabert, Evelyn Kruse, Sina-Isabell Lange, Matthias Plate, Natalie Powalla, Oliver Prumbaum, Manuel Schmidthaus, Johannes Schriek, Steven Stantke, Lisa Stratmann, Aleksandar Turi, Julia Thissen Aus der Gemeinde Herz Jesu: Zuhal Gebhardt, Marek Hajduk, Dennis Hyski, Lukas Kittel, Julia Müller, Nadia Niemann Aus der Gemeinde St. Jakobus: Antonia Berninghoff, Timo Bögel, Klaudia Drgas, Katharina Gensler, Fabian Jakobs, Patrick Knossalla, Jennifer Markstädter, Paul Muders, Natalie Olschowka, Daniel Schneider, Deborah Söll, Michele Wagner, Lea-Sophie Zeitel Aus der Gemeinde St. Thomas Morus: Henrik Biesenbach, Jacqueline Bleichert, Carlos Cesarano, Martin Gondro, Matthias Grodzicki, Marlene Hinz, Gregor Kloj, Chantal Isabell Krensel, Jan-Frederic Kurzweil, Carina Pabst, Patricia Pawliczek, Katja Rutkowski, Valentina Sapere, Tamina Schäfer, Henrik Thieltges, Annika Ziegeweid 11 »Neugier auf Gottes schier unglaubliche Liebe« Barbara Wilk über ihren Aufbruch in der Mitte des Lebens Gütiger Gott, der Mensch mir gegenüber trägt in sich das Licht, das jeden Menschen erleuchten will. Du bist bei mir. Amen. Samstag, 26. Mai 2012, der Vorabend von Pfingsten. Zum ersten Mal in der fast 150-jährigen Geschichte von St. Jakobus Breckerfeld tritt dort eine »Gemeindereferentin mit Koordinierungsaufgaben« in den Dienst. Was ein wenig umständlich klingt, wird zunächst mal ordentlich gefeiert. Die Abendsonne strahlt durch die Fenster der Sankt-Jakobus-Kirche, als Pfarrer Optenhöfel die versammelte Gemeinde begrüßt und die bischöfliche Ernennungsurkunde verliest. Es ist warm in der Kirche, die frühsommerlichen Temperaturen der letzten Tage haben das alte Gemäuer aufgeheizt. In dieser Stunde jedoch wäre das nicht einmal nötig gewesen: Eine strahlende Barbara Wilk, die mit leuchtenden Augen erzählt, wie sie sich auf ihre neuen Aufgaben freut, die Gemeinde, die ihr durch lebhafte Teilnahme am Gottesdienst einen offenen, herzlichen Empfang bereitet, und das komplette Pastoralteam, das nicht nur hier im Altarraum hinter ihr steht – Licht und Wärme breiten sich ganz von allein aus an diesem Abend. Von allein…? Wohl kaum, denn schließlich ist Pfingsten, und da braust der Heilige Geist: Er schenkt uns allen einen wahrhaft mitreißenden Gottesdienst und macht sich anschließend auf ins Gemeindehaus, wo viele Menschen aus Breckerfeld und der Pfarrei noch den ganzen Abend weiterfeiern. Mit 55 Jahren ist Barbara Wilk nicht gerade die klassische Berufsanfängerin. Allerdings zeigen mittlerweile viele Biografien von Menschen in kirchlichen Diensten und Ämtern, dass Berufung keinen Respekt vor dem Alter kennt. Barbara Wilk war ursprünglich Industrie- kauffrau und kam durch die Erstkommunionvorbereitung ihrer beiden Töchter intensiv mit Kirche, Glauben und Gemeindeleben, vor allem aber mit Gott in Berührung: »Langsam war mir bewusst geworden, dass ich kaum eine Ahnung hatte von Gott, von seiner Lehre, seiner Gnade. Es ereilte mich kein Aha-Erlebnis, sondern eine leise, sich hartnäckig und kontinuierlich steigernde Neugier auf die für mich als Realistin doch eher unbegreifliche Botschaft Gottes und seine schier unglaubliche Liebe«, erzählt sie. »Das brennende Bedürfnis, mehr zu wissen, mehr zu erfahren, Gott mehr zu erspüren, ließ mich nicht mehr los. Ich wollte etwas tun für unsere Kirche und für den Glauben der Menschen.« Nach Studium, praktischer Ausbildung und ersten Berufserfahrungen erhält sie jetzt in Christus König die Chance dazu. Für die Gemeinde Sankt Jakobus ist sie erste pastorale Ansprechpartnerin, auf Pfarreiebene wird sie künftig die Erstkommunionvorbereitung verantworten. Dabei sieht sie sich im besten Sinne als »Werkzeug Christi«: »Meine Aufgabe als pastorale Mitarbeiterin besteht darin, dafür zu sorgen, dass die Grundfunktionen unserer Kirche vollzogen und sichtbar gemacht werden können. Konkret bedeutet das, die Interessen der Gläubigen in Sankt Jakobus wahrzunehmen, zu vertreten und in die pastorale Arbeit von Gemeinde, Pfarrei, Ökumene und den außerkirchlichen Bereich einzubinden.« Die Menschen in Sankt Jakobus sind froh, nach dem Umzug von Pfarrer Optenhöfel nun auch weiterhin »Profi-Seelsorge« vor Ort zu haben. Dennoch wird in Gesprächen immer wieder deutlich: Wir müssen uns kümmern, wenn wir als Gemeinde lebendig bleiben wollen. Viele Veränderungen haben wir erlebt in den letzten zehn Jahren und dabei einiges gelernt. Kirche wandelt sich, und das ist wohl auch ihr Sinn. Damit wir uns nicht fremdbestimmt fühlen, müssen wir diesen Wandel mitvollziehen, ja, ihn gestalten. Das können wir nur gemeinsam, indem wir bedenken, wie wir als Christen künftig leben wollen. In den nächsten Jahren – das war am Samstag deutlich zu spüren – auf jeden Fall gerne mit dir, liebe Barbara! (Regina Passoth) 14 Marian der Kirchenkäfer Hallo Kinder! »Lebenslust« ist das Thema dieses Heftes und ich finde, das passt wunderbar zum Sommer und den großen Ferien, die bald anfangen. Das Dumme ist nur, dass ich euch jetzt auch etwas über »Lebenslust« erzählen soll und da fürchte ich, dass die bei euch Menschen und uns Marienkäfern doch sehr unterschiedlich ist! Ein Beispiel? Ich etwa trinke für mein Leben gern Blattlausmilch! Ihr werdet da vielleicht nur »Bäh« sagen, aber für mich ist das etwas Wunderbares! Also? Was soll ich euch nun sagen? Vielleicht probiert ihr mal ein neues Getränk im Sommer aus. Man kann zum Beispiel aus eiskalter Milch und einem Schuss Waldmeistersirup einen prima Blattlausmilchersatz zaubern, aber es macht euch vielleicht auch Spaß, mal selber den ultimativen Sommertrank zu entdecken. Probiert es einfach mal aus! Jesus sagt so etwas Ähnliches, wenn er meint, dass »neuer Wein in neue Schläuche« gehört: Immer nur dasselbe und dann noch in derselben Art und Weise – das macht auf Dauer einfach keine Freude! Ein zweites Beispiel: Ich fliege leidenschaftlich gerne! Und dir das zu vermitteln ist sehr schwer, denn du kannst bestenfalls nur mit einem Flugzeug fliegen und das ist absolut nicht dasselbe. Aber wofür gibt es die Phantasie? Also: Leg dich einfach mal irgendwo hin, wo du viel Platz hast, auf eine Wiese, dein Bett oder sonst wo hin! Nun streck deine Arme weit aus! Und jetzt stell dir vor, dass du ganz leicht wirst: Mit einem leichten Hüpfer kannst du hoch in die Luft springen, wenn du einen Schlag mit den Flügeln machst, schwebst du bereits über eurem Zuhause. Von da unten schauen sie alle staunend zu dir herauf! Du winkst ihnen kurz zu und machst noch einen Flügelschlag! Federleicht hebst du dich in die sonnigwarme Luft empor, bist mit wenigen Luftsprüngen beim Kirchturm angekommen, wo du eine Pirouette um das Kreuz herum machst. Dann geht es im Sturzflug hinab: Du kommst auf dem Boden auf, federst mit den Beinen ab, streckst dich und machst einen gewaltigen Satz über die Kirche. So geht es weiter: Die Straße herunter, über die Nachbarhäuser, hinauf in den Sonnenschein und... Nun, das ist jetzt die Stelle, wo einem Marienkäfer das Herz so leicht wird, dass er anfängt zu singen! Nein nein, nicht irgendwelche Liedertexte oder Noten, einfach so: Wann hast du das letzte Mal einfach nur gesungen, wie du dich fühlst? Jetzt geht es gar nicht anders: Laut jubelnd sprudelt ein seliges »Lalalalala-lalalala« aus dir hervor und du bist – richtig... GLÜCKLICH!!! Verstehst du jetzt, wie schwer das für mich ist, dir zu beschreiben, wie wir Marienkäfer uns beim Fliegen fühlen? Aber vielleicht gibt es ja bei dir auch etwas, wobei du dich ganz ähnlich fühlst – und wenn nicht: Du hast den ganzen Sommer Zeit, so etwas zu entdecken und auszuprobieren. Dass es dir gelingt, das wünscht dir auf jeden Fall von ganzem Herzen Dein Marian P.S.: Marians Podcast findest du im Internet auf der Seite »http://www.christus-koenig.de«, wenn du die Gemeinde Thomas Morus anklickst und dann »Marian’s Kinderseite«. 15 Katholische öffentliche Bücherei Breckerfeld Öffnungszeiten: Sonntag 10.30 – 12.30 Uhr Mittwoch 15.00 – 16.00 Uhr Freitag 16.00 – 17.00 Uhr Dahl Öffnungszeiten: Sonntag 10.30 – 12.15 Uhr Montag 17.45 – 18.45 Uhr Dienstag und Donnerstag 16.00 – 18.00 Uhr Schalksmühle Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag 15.30 – 18.00 Uhr Halver Öffnungszeiten: Sonntag, 12.00 – 12.30 Uhr ab Oktober wieder 10.00 bis 11.00 Uhr Dienstag u. Freitag 15.00 – 18.00 Uhr Die Büchereien empfehlen: Zeichentrickfilm: Chi Rho – Das Geheimnis Mit Hilfe eines magischen Würfels kann die 12-jährige Cora Petersen in die Vergangenheit reisen. Sie muss dafür einfach nur die richtige Bibelstelle aussuchen und landet in Sekundenbruchteilen im Neuen und Alten Testament. Hier vermutet Cora ihren Vater, den bekannten Bibelexperten Prof. Petersen. Hreel hat ihn im Auftrag des Bösen entführt, mit dem Ziel, die Bibelgeschichten zu verändern, zu zerstören und so ungeschehen zu machen. Cora muss es gelingen, ihren Vater und die Bibelgeschichten zu retten! – Die Kinderzeichentrickserie verwandelt die Heilige Schrift in eine abenteuerliche Story und führt so in die Geschichten der Bibel ein. Junge, moderne Protagonisten und eine spannende Rahmenhandlung sprechen kleine Zuschauer zwischen sechs und zehn Jahren an. – Die Serie entstand mit Unterstützung der Ev. und der Kath. Kirche. KÖB Christus König Halver Am 1. November 2011 übernahm Claudia Hees die Leitung der KÖB Christus König Halver. Mit viel Schwung und Einsatz nimmt sie ihre neue Aufgabe an und nun zieht auch endlich das digitale Zeitalter in der Bücherei ein. Die bekannte Ausleihe mit Karteikarten wird im Laufe des Jahres 2012 umgestellt auf die Ausleihe per Computer. Wertvolle Unterstützung erhält Claudia Hees durch das Büchereiteam: Annette Burscheid, Sigrid Cabezas, Sabine Enneper, Maria Krause, Michaela Müller, Mechthild Siepe und Annemarie Westermann. Folgende wesentliche Elemente bilden für das Team der Bücherei die Grundlage für eine engagierte Arbeit, z.B.: • die monatliche (sehr erfolgreiche) Bücherausleihe in der katholischen KiTa in Halver DVD: Nur für Personal Im Paris der 1960er Jahre führt das nicht mehr ganz junge Ehepaar JeanLouis und Suzanne Joubert ein langweiliges Leben in einem schicken, viel zu großen Mietshaus. Die Kinder besuchen das Internat, der Alltag der Eheleute ist eintönig. Da entdeckt Jean-Louis, dass es in der sechsten Etage des Hauses, in dem die sechs spanischen Dienstmädchen untergebracht sind, viel lebhafter und bunter zugeht. Von dieser für ihn neuen Welt fasziniert, verbringt Jean-Louis immer mehr Zeit in der sechsten Etage. Eine wunderschöne und liebevolle Komödie. Für diejenigen, die ein wenig Kitsch, ein wenig Lebenslust und auch ein wenig Lebensfreude auf der Leinwand sehen wollen. • Durchführung des »Bibfit« (Bibliotheksführerschein) mit der katholischen KiTa – eine gelungene und fröhliche Aktion mit den Vorschulkindern • Oster- und Buchtrödel zur Aufbesserung unseres Etats • Monatliches Büchercafé in »St. Georg« Oberbrügge mit guter Kooperation der KFD vor Ort, der KÖB und der KiTa Im Hinblick auf eine bisher hohe Ausleihquote bleibt das Team hochmotiviert und bereit für Neues! Die Öffnungszeiten der KÖB Halver: Dienstag, 15.00 – 18.00 Uhr Freitag, 15.00 – 18.00 Uhr Sonntag, 12.00 – 12.30 Uhr Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Ihr Büchereiteam Christus König Roman: Jonas Jonasson, Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand Allan Karlsson hat keine Lust auf seine Geburtstagsfeier im Altenheim. Obwohl der Bürgermeister und die Presse auf den 100-jährigen Jubilar warten, steigt Allan kurzerhand aus dem Fenster und verschwindet. Bald schon sucht ganz Schweden nach dem kauzigen Alten, doch der ist es gewohnt, das Weltgeschehen durcheinander zu bringen und sich immer wieder aus dem Staub zu machen. Ein Schelmenroman in moderner Verpackung mit viel Sprachwitz. Ein großes Lese-Vergnügen – oder ein Hör-Genuss, denn die ebenfalls vorliegende Hörbuchfassung wird vom großartigen Otto Sander gelesen. 16 zusage manchmal wird es dunkel in mir: ich fühle mich elend! einsam! verwirrt und enttäuscht dann nimmt mich ein mensch in den arm einfach so gibt mir das gefühl wertvoll und geliebt zu sein endlich wieder jetzt spüre ich dass du unendlich lust an mir hast immer für mich da bist für mich brennst jetzt spüre ich dass du unendlich lust an mir hast immer für mich da bist für mich brennst manchmal überrennen mich meine probleme schwere gedanken halten mich gefangen versperren mir die sicht dann sehe ich kinder die lachen denen alles so leicht fällt die freude und lebenskraft ausstrahlen manchmal ist alles grau in grau ich sehe kein stück blau am himmel nebel hält mich gefangen meine energie geht gegen null dann schickst du mir einen menschen der mich aufrüttelt der mir die augen öffnet für alles schöne jetzt spüre ich dass du unendlich lust an mir hast immer für mich da bist für mich brennst manchmal kann ich an nichts mehr glauben habe keine hoffnung spüre kein wohlwollen dann lerne ich menschen kennen die trotz großer not zuversicht ausstrahlen sich an kleinen dingen freuen jetzt spüre ich dass du unendlich lust an mir hast immer für mich da bist für mich brennst keinen tag will ich ohne dich sein deine lust und liebe ist unendlich groß du vertreibst dunkles schenkst lebensfreude so wächst auch meine lust an dir meine dankbarkeit dass du mich nicht aufgibst wenn ich dir nur traue meine zuversicht dass du da bist wenn ich dich rufe (Ulrike Biesenbach) 17 Unter dem Himmel der Fröhlichkeit… »Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.« Mit diesen Worten hat unser Herr Jesus Christus sicher nicht nur Andachten gemeint, zu denen wir ihn einladen. Das frohe und gesellige Miteinander war ihm ebenso wichtig wie das Gebet. Frohe Begegnungen mit Menschen – das hatte auch Pfarrer Erich Kremer im Sinn, als er 1972 zur ersten »Pfarrkirmes« in Christus König einlud. Das Motto lautete damals: »Unter dem Himmel der Fröhlichkeit ist Platz für viele Pflanzen – außer Giftpflanzen!« Vierzig Jahre ist es her, als zum ersten Mal die kleinen Büdchen rund um die Kirche aufgestellt wurden, fleißige Hände für den Basar bastelten und handarbeiteten. Viele Helfer waren im Einsatz, um die Besucher mit großen und kleinen Leckereien zu verwöhnen und einen reibungslosen und stimmigen Ablauf des Festes zu ermöglichen. – Fahrten mit dem Ponywagen und zahlreiche Spiele für Groß und Klein wurden begeistert angenommen. Eine selbstgebaute Kegelbahn lockte die Besucher an, und jedes Los gewann – denn Nieten sind bis heute nicht im Lostopf. Unzählige wechselnde Attraktionen gab es in diesen vierzig Jahren. Manches – z.B. der große Trödelmarkt und natürlich »Live-Musik«! – ist zum festen Bestandteil des Festes geworden. Zweimal hatte das Pfarrfest ganz hohen Besuch. 1976, nach erfolgten Umbauten an und in der Kirche, kam Bischof Dr. Franz Hengsbach zu uns. Am 4. September klopfte er mit seinem Hirtenstab an das Hauptportal der Kirche. In einem feierlichen Pontifikalamt wurden Kirche und Hauptaltar geweiht. Und am 12. Juni 2005 konnte Pfarrer Karl Balkenhol Bischof Dr. Felix Genn zum 125jährigen Jubiläum der Gemeinde begrüßen. Bundesweit bekannt wurde das Pfarrfest im Jahr 1995. Die Nachtwachen im Pfarrer-Neunzig-Haus riefen beim ARD-Nachtprogramm des SWF in Baden-Baden an – und wurden mit dem Moderator verbunden. Nach einigen Infos über die Pfarrkirmes versprach er einen Rückruf, der wenig später erfolgte. Von Kiel bis Oberstdorf wurde der staunenden Zuhörerschaft am Radio ein ausführlicher Bericht über die schönste Pfarrkirmes des Sauerlandes gegeben. 2006 wurde die Großpfarrei Christus König gegründet. Aus unserer »Pfarrkirmes« wurde das »Gemeindefest«. Der Name hat sich geändert, die Beliebtheit des Festes ist geblieben, ebenso das große Engagement der vielen Helfer, für das die Gemeinde sehr dankbar ist. Im Jubiläumsjahr heißt das Motto: »Kirche zeigt Gesicht«. Wir laden Sie herzlich dazu ein. Und zur Frohen Botschaft: Wo zwei oder drei in meinem Namen… (Heidrun Rediger) Bitte beachten Sie auch die Seite 23! er Bischof h Krem Pfr. Eric Dr. Fra nz Hen gsbach für Garant g: timmun S re p Su usik Live-M Auch die Kleinsten haben Spaß Fröhliche Runde arkt Trödelm Bischof Dr. Feli x Genn und Pfr . Karl B alkenho l 18 Caritas - tätige Nächstenliebe in unserer Pfarrei Caritas heißt LIEBE. Liebe ist Zuneigung zu Menschen, das Füreinander da sein wollen, das Helfen und Unterstützen. Caritas ist nicht nur für bedürftige, schwache, ältere Menschen eine Bereicherung und damit eine Steigerung des Lebensgefühls, sondern auch für die Menschen, die sich in der Caritas-Arbeit engagieren. In unserer Pfarrei gibt es mittlerweile in jeder Gemeinde eine Caritas-Gruppe mit unterschiedlichen Ausrichtungen. In St. Thomas Morus machen sich sechs Ehrenamtliche und der Pastor auf den Weg, besuchen Geburtstags- und Ehejubilare und bringen Glück- und Segenswünsche in die Häuser, in die Familien. Viele ältere Menschen leben alleine oder in Seniorenwohnheimen, können ohne fremde Hilfe ihr Alltagsgeschäft nicht mehr erledigen. So ist der Geburtstagsbesuch ein Lichtblick in ihrem oft so beschwerlichen Alltag. Allerdings stehen Menschen, die schon lange keinen Kontakt mehr zur Kirche hatten, dem Besuch auch oft kritisch gegenüber, sie haben keine Vorstellung, wie es ablaufen kann. Einige sind unsicher, ob sie auf ihren seltenen Kirchenbesuch angesprochen werden, doch das ist nie die Absicht der Besucher, niemand soll bedrängt werden und ein schlechtes Gewissen bekommen. In den ersten Minuten eines Gesprächs stellt sich aber meistens eine lockere, entspannte Atmosphäre ein, so dass Bereitschaft da ist, über sich, seine Alltagssorgen und auch seine guten Begegnungen zu erzählen. Schnell kommt man auf die Vergangenheit zu sprechen, wie es noch vor einigen Jahren in der Gemeinde aussah und wohin wir nun gehen werden. Die Zeit, die die Ehrenamtlichen aufbringen, wird von den Jubilaren als großes Geschenk gesehen, da sind die materiellen Geschenke, wie Kerzen, Bücher und Karten eher zweitrangig. So vergeht oft eine Stunde mit Erzählen, Essen, Trinken und Lachen wie im Flug. Für die Ehrenamtlichen ist es ein Geschenk, zu erleben, welche Freude und Dankbarkeit die älteren Mitmenschen weitergeben. Neben dem Besuchsdienst wird in der Gemeinde St. Thomas Morus der Gruppe der anonymen Alkoholiker Möglichkeit des Austausches und Hilfen angeboten. Wöchentliche Treffen ermöglichen den Menschen, wieder Kraft zu schöpfen und sie merken, dass sie nicht alleine sind. Das Gemeindehaus in St. Jakobus dient der Suchtberatung der Caritas Schwelm. Sie nutzt es einmal in der Woche als Außenstelle, aber nach Vereinbarung kommen auch Mitarbeiter zu den Menschen nach Hause. In öffentlichen Räumen fühlt sich nicht jeder wohl und vertrauensvolle, offene Gespräche sind dann seltener möglich. Jeden Dienstag ab 14.00 Uhr kann man einen Mitarbeiter im Gemeindehaus antreffen, Probleme besprechen und Sorgen loswerden. Ehrenamtliche aus der Gemeinde St. Jakobus besuchen Geburtstagsjubilare, stellen und halten somit den Kontakt zwischen Kirche und den Gemeindemitgliedern. Bereits 1977 wurde in Halver der Mahlzeitendienst vom damaligen Pfarrer Erich Kremer gegründet. Er soll älteren Menschen ermöglichen, in ihrer gewohnten Umgebung leben zu können und dennoch gut versorgt zu sein. Elf Ehrenamtliche bringen den Menschen Essen, stellen ihre Zeit zur Verfügung, um Dienst am Nächsten zu tun. In der Gemeinde Herz Jesu besuchen die Ehrenamtlichen neben Geburtstagsjubilaren auch hilfebedürftige, ältere Menschen – sozial schwache Familien unterstützt die Gemeinde mit Waren und Gutscheinen. So ist Caritas die gelebte Nachfolge Christi, denn Jesus wollte niemanden ausgrenzen, alle sollen die Möglichkeit haben, ein menschenwürdiges Leben zu leben. Caritas in unserer Pfarrei hat viele Gesichter. Es ist für jeden jederzeit möglich, bei einer der zahlreichen Aktivitäten mitzumachen und damit nicht nur die anderen, sondern auch sich selbst zu bereichern. Für die Ehrenamtlichen ist es schließlich eine Freude, Menschen in ihrem Alltag zu treffen und diesen mit Abwechslung versehen zu können. Ansprechpartner sind neben den Gemeinderatsmitgliedern auch immer die Seelsorger vor Ort. (Ulrike Biesenbach) 19 »Sonne im Gesicht« »Was stiftet bei Ihnen Lebenslust?« haben wir Menschen aus unseren Gemeinden gefragt. Was dabei herauskam, lesen Sie hier. »Nette Leute um mich haben. Jeden Morgen aufstehen, mir zulächeln und mich freuen, dass ein neuer Tag beginnt.« »…wenn ich mit guten Freunden zusammen sein kann, mich mit ihnen austausche, etwas unternehme, Spaß habe.« »Lebenslust stiften oft ganz einfache Dinge, wie ein sonniger Tag in der Natur, ein freundlicher Mensch. Trotz der Hektik und des Alltagsdrucks die Wahrnehmung und Wertschätzung für diese einfachen Dinge zu behalten – darin liegt die Kunst.« »Ein Kind beobachten, wie es die Welt entdeckt.« »Musik hören, Musik machen, Gespräche mit Freunden, Nichtstun, Lesen, Fahrrad fahren, etwas reparieren…« »Lebensfreude und -glück bedeuten für mich, morgens ohne Sorgen aufzustehen, Gesundheit für die Familie und ein Umfeld, in dem alles zusammen passt.« »Segeln, Tauchen, Fliegen, Reisen und spannende Begegnungen mit Menschen überall auf der Welt. Freunde und Wiedersehen mit Freunden. Erfolge im Job. Sport. Zumba-Tanzen.« »Ein gutes Familienleben, Gesang und Geselligkeit.« »In Freude meine Arbeit ausführen dürfen, mithelfen dürfen. Ein schönes Gebet. Spontan danken. Ein Glas Wein zu später Stunde und dann ausschlafen. Eine Gehaltserhöhung. Urlaub. Ernten im Garten: Nüsse sammeln, Äpfel, Pilze… Ich freue mich auf die Rente!« »…wenn ich meine Tiere beim Spielen oder Schlafen beobachte. Ihre Freude, wenn ich heimkomme von der Arbeit.« »…das Lächeln eines Kindes.« »Begegnungen mit meinen Mitmenschen und gute und interessante Bücher.« »Die Fähigkeit, die schönen Dinge des Lebens (auch die kleinsten) zu sehen und sich daran auch wirklich zu erfreuen. Ganz besonders zählen dazu die Reichtümer der Natur. Manchmal ist es nur ein Schmetterling, der durch den Garten fliegt.« »…wenn ich Dinge für mich entdecke, die mir guttun, die mir Kraft geben. Wenn ich Menschen kennenlerne, die mich bereichern.« »…wenn ich das machen kann, was ich möchte und mich niemand zu etwas zwingen kann.« »Lebensfreude bedeutet für mich, tolle Zeiten mit meinen Freunden zu verbringen, ohne Denken an die Zukunft; einfach schöne Momente genießen und bewahren. – Lebensglück ist das Denken an eine positive und tolle Zukunft.« »…meine Vögelchen, wenn ich höre, wie sie sich leise unterhalten, morgens früh, wenn ich aufwache.« »Draußen sein, die Sonne genießen, in den Himmel schauen.« »…wenn ich eine schwierige und komplizierte Arbeit anfange und sie gut zu Ende bringe. Wenn man zufrieden ist mit meiner Arbeit.« »Lebensfreude ist für mich, ein gutes Buch zu lesen und Zeit mit meinen Enkelkindern zu verbringen. Als Lebensglück bezeichne ich jeden Tag, der ruhig und normal verläuft, da mein Mann krank ist.« »Gestärkt aus der Messe heimgehen. Und wenn’s besonders schön war, auch mal nach Hause schweben.« 20 Kirche? Lustig! Darf man über Religion lachen? Oder über Kirche? Hat Jesus gelacht? Nicht erst seit Umberto Ecos »Der Name der Rose« ist das ein Thema. Schon im Psalm 1 heißt es: »Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, nicht auf dem Weg der Sünder geht, nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht.« Mit dem »Kreis der Spötter« sind vermutlich die Theater der Griechen gemeint, in denen – bei aller Vorliebe für Tragödien – auch herzhaft gelacht wurde, meist über ziemlich derbe Witze und Zoten. Und – natürlich! – brauchte es für den Humor auch Zielscheiben: Wer bot sich da besser an als die Vertreter der Religion? Wenn man nicht gerade in einer Theokratie lebt, ist das ungefährlicher, als Witze über den Herrscher zu machen... der Christen zum Lachen zu ändern. Erasmus hatte auf seinen zahlreichen Reisen einen Seelenverwandten zum Freund gewonnen, den Engländer Sir Thomas More. Wie er selbst war More »gleichzeitig ein Gläubiger und ein Ungläubiger, je nachdem, ob er es mit der Heiligen Schrift oder dem höheren Klerus zu tun hatte«.1) Sir Thomas wollte ursprünglich Kartäuser werden und kannte die Kirchen »von innen« ebenso wie sein Freund Erasmus, unehelicher Sohn eines Priesters und dessen Haushälterin und von seinen priesterlichen Onkeln um sein Erbe geprellt. Katholisch blieben beide trotzdem – und zwar mit Herz und Seele. Doch gerade deswegen konnten sie nicht ertragen, was Kirche(nvertreter) so alles unter dem Deckmäntelchen des Glaubens anstellte(n). Das »Lob der Torheit« Aus dieser Freundschaft entspringt das Buch »Lob der TorDer »sündige Lacher« heit«, in dem Erasmus AufgeIn der Religion war (und ist?) blasenheit und unfrommes man auf das Lachen nicht gut Verhalten karikiert und bloßzu sprechen. Jahrhundertelang stellt. Seine Arbeit ähnelt dagalt der Narr als »von allen gubei irgendwie der »gelehrten ten Geistern« verlassen. Einer, Dummheit« eines Sokrates, der der sich über alles und jeden Weise suchte und (meist) nur lustig macht, nichts ernst Eingebildete fand. Ähnlich nimmt. Der sich nicht bemüht, schreibt Paulus: »Seht auf eure ein gottgefälliges (also: unBerufung, Brüder! Da sind auffälliges, rechtschaffenes) nicht viele Weise im irdischen Leben zu führen. Folgerichtig Sinn, ... sondern das Törichte waren alle, die mit Lachen und in der Welt hat Gott erwählt, dergleichen ihren Lebensunum die Weisen zuschanden zu terhalt verdienten, soziale machen...«2) Die meisten der Außenseiter! Es gibt unzählige sogenannten Weisen sind oftThomas Morus Geschichten, wie ein Zirkus mals dumm, arrogant, selbstin die Stadt oder das Dorf verliebt und übler als die verpönten Narren selbst! Wer kommt: Alle sind begeistert – bis ein Kind den Wunsch das »Lob der Torheit« liest, entdeckt im Narren Züge äußert, Clown zu werden. Dann setzte es was! einer bislang völlig unverdächtigen Person: Jesu Christi! Schon Platon hatte ja gemutmaßt, einen ganz und gar Aus der Bergpredigt Gerechten würde es auf Erden schlimm ergehen und Aber ist Lachen immer gleich Ausdruck von Sitten- und am Ende würde man ihn vermutlich kreuzigen. Die NarrWertelosigkeit? Steht der Narr wirklich für Gottlosigkeit? heit Jesu, die »Torheit des Kreuzes«3), besteht vielleicht Selbst bei Jesus spürt man Widerwillen: »Wer zu seinem darin, auch dann noch zu lieben, wenn es sich nicht nur Bruder sagt: ›Du gottloser Narr!‹, soll dem Feuer der nicht lohnt, sondern man dafür am Kreuz endet! Hölle verfallen sein.« So heißt es in der Bergpredigt. Leider führt Jesus nicht aus, ob er die Bezeichnung für Die Voraussetzung für Weisheit schlimm hält oder die Absicht des Beleidigenden. Doch Erasmus geht es nicht darum zu beschämen oder zu bestrafen: Er will den Leser von Vorurteilen und damit Er war Gläubiger und Ungläubiger, je nachdem... von Beschränktheit (!) befreien. Wer genau hinschaut, 1508 unternimmt der niederländische Gelehrte Erasmus findet die Torheit überall – und ganz besonders bei von Rotterdam den unerhörten Versuch, das Verhältnis jenen, die für sich das Gegenteil in Anspruch nehmen 21 und denen die notwendige Voraussetzung dafür abhanden gekommen ist: Demut! Kirche! – den Spiegel vorzuhalten – aber frei ist von Moralin und Arroganz. »Darf man so reden?« (Vorhersehbaren) Vorwürfen begegnet Erasmus mit dem Hinweis, dass man das Recht habe, »sich ungestraft über das allgemeine Leben der Menschen mit gepfeffertem Witz lustig zu machen, vorausgesetzt, die Freimütigkeit artet nicht in blindwütige Gehässigkeit aus«. Und er wundert sich: »Wie verhätschelt heutzutage die Ohren sind, die schon bald fast alles unerträglich finden, was nicht mit feierlichen Titeln daherkommt! Sodann kann man manche beobachten, deren Frömmigkeit so verkehrt ist, dass sie selbst die heftigsten Schmähungen gegen Christus eher dulden, als dass der Papst ... mit dem harmlosesten Scherz bekleckert wird, vor allem, wenn Andeutungen auf dessen Geldquellen gemacht werden.«4) Fazit Darf man also über Religion lachen? Nicht erst seit den Mohammed-Karikaturen wird diese Frage immer wieder gestellt. Ich denke: Man muss über Religion lachen, denn nur das Lachen entlarvt das Allzumenschliche, dass sich so gerne das Gewand der Frömmigkeit umhängt und dann von Unangreifbarkeit träumt, statt zu seinen Fehlern zu stehen und daran zu arbeiten. Ich bin mir auch sicher, dass Jesus gelacht hat, etwa als ihm ausgerechnet Petrus erklärte, er würde ihn »niemals verleugnen«. Sicherlich: Lachen und Weinen liegen eng beieinander. Aber nur das Lachen hält die Seele leicht. Als Johannes XXIII Papst Erasmus von Rotterdam wurde, raubte ihm die Sorge um die Kirche im Allgemeinen und seine neue Aufgabe im Besonderen den Schlaf. Da, so erzählte er, sei ihm ein Engel erschienen und habe Christlicher Humor! ihm Bescheid gestoßen: »Giovanni, nimm dich nicht so wichtig!« Seitdem konnte er wieder ruhig schlafen! Nach nunmehr fünfhundert Jahren ist das »Lob der Tor(Thorsten Rehberg) heit« immer noch lesenswert, auch wenn es – je nach Übersetzung – ein bisschen sprachliches Einfühlungsvermögen verlangt. In unserer kirchlichen Situation ist es vielleicht sogar ein Buch, das man gelesen haben 1) Luciano de Creszenco: Und sie bewegt sich doch – sollte! Das »Lob der Torheit« ist die Geburtsurkunde Die Anfänge des modernen Denkens, S. 75. eines christlichen Humors, der frei ist von Gehässigkeit, 2) Paulus: 1. Brief an die Korinther der tiefreligiös und demütig ist und es gerade deswegen 3) Paulus im 1. Brief an die Korinter 4) Erasmus von Rotterdam, Lob der Torheit, Vorwort nicht lassen kann, der Welt – und ganz besonders der Aus dem »Lob der Torheit« von Erasmus von Rotterdam: »Das aber haben die Priester mit den Laien gemeinsam, daß sie alle, wenn es um das Einfahren eines Gewinnes geht, auf dem Quivive sind und es keinem an den hierfür notwendigen Gesetzeskenntnissen mangelt. Gilt es aber, eine Bürde zu tragen, so wälzt sie jeder wohlweislich auf fremde Schultern ab, und einer reicht sie dem andern wie einen Ball von Hand zu Hand weiter. Wie nämlich die weltlichen Fürsten Teile ihrer Regierungsaufgaben ihren Stellvertretern übertragen und diese wiederum ihre Stellvertreter damit beauftragen, so überlassen sie, natürlich aus lauter Bescheidenheit, das Streben nach Frömmigkeit ganz dem einfachen Volk. Das Volk schiebt es auf die sogenannte Geistlichkeit ab, als ob es selbst nicht das geringste mit der Kirche zu schaffen hätte und durch die Taufgelübde überhaupt keine Verpflichtung eingegangen wäre. Die Priester wiederum, die sich ›Weltgeistliche‹ nennen, als wären sie der Welt, nicht Christus geweiht, wälzen diese Last auf die Kanoniker ab, die Kanoniker auf die Mönche, die zwangloseren Mönche auf die strengeren, sie alle zusammen auf die Bettelmönche, die Bettelmönche schließlich auf die Kartäuser, bei denen allein die Frömmigkeit wie zur letzten Ruhe gebettet verborgen ist, und zwar so gut verborgen, daß man sie kaum zu Gesicht bekommt. Exakt in gleicher Weise geben die Päpste, die beim Einfahren der Geldernte äußerst gewissenhaft sind, jene allzu apostolischen Aufgaben weiter an die Bischöfe, die Bischöfe an die Pfarrer, die Pfarrer an die Vikare, die Vikare an die Bettelmönche, und die wiederum stoßen sie ab an jene Hirten, die den Schäflein die Wolle abscheren.« 22 Lebenslust: Alles – außer Kirche ? Das Thema »Lebenslust« ist ein wirklich weit gefasster Begriff – und wenn ein Bezug zur Kirche hergestellt werden soll, verstehen manche gar nichts mehr. Warum? Weil viele Menschen Kirche mit allem assoziieren, nur nicht mit Lebenslust. Insbesondere junge Leute denken bei Kirche direkt an quälend lange Gottesdienste, monoton vor sich hin predigende Pastöre, harte Kirchenbänke und einagestaubte Gesangbücher. Da ist man doch froh, wenn es wieder vorbei ist. Wirkliche Lebensfreude kommt bei solchen Gottesdiensten nicht auf. Die kirchliche Moral setzt dem Verdruss der jungen Generation dann die Krone auf: Vorstellungen »wie aus dem Mittelalter« – kein Sex vor der Ehe, Treue bis der Tod euch scheidet... Aktuelle Medien wie Fernsehen und Internet vermitteln oft das komplette Gegenteil als »Stand der Dinge«: Vorehelicher Geschlechtsverkehr scheint ganz normal zu sein und wenn das flüchtige Gefühl der Verliebtheit nach zwei Ehejahren verflogen ist, kommt die Scheidung auf den Tisch. Es scheint, dass die moderne Gesellschaft mit den Positionen, wie sie Kirche vertritt, gar nichts mehr zu tun haben möchte. Der kirchliche Umgang mit Wiederverheiratet-Geschiedenen sowie die Haltung gegenüber Verhütungsmitteln werden von Teilen der Gesellschaft ebenfalls negativ bewertet. Es hat sich ein Wertewandel vollzogen, von dem die Kirche anscheinend nichts mitbekommen hat. Oder will sie vielleicht nichts mitbekommen? Immerhin muss sie sich ja auch selbst an ihren Werten messen lassen. Werte, die durch die Kirche geformt und über Jahrzehnte akzeptiert wurden, werden heute aus Verdruss über selbige abgelehnt. Wenn ich wirklich Freude im Leben haben will, kann ich dann mein Leben an diesen sogenannten »konservativen« Werten ausrichten? Es ist jedoch nicht alles Gold, was glänzt. Denn wer sich lediglich durch Ablehnung kirchlich-konservativer Werte ein erfülltes Lebensglück in »modernen« und spontanen Lebensentwürfen verspricht, kann sich auch schnell in der Norm- und Orientierungslosigkeit verirren. Schließlich sind sogenannte »konservative« Werte über lange Zeit in der Gesellschaft gewachsen – nicht dass es früher keinen Wertewandel gegeben hätte – doch bestehende Vorstellungen wurden nicht in gleicher Weise infrage gestellt und über den Haufen geworfen wie heute. Es wurde immer hinterfragt, ob es sich bewährt hat. Man muss sich bewusst sein, dass man sich auch nach der Ablehnung »traditioneller« Normen im Leben immer noch orientieren und entscheiden muss – bei einem Verzicht der Sicherheit garantierenden Normen und Lebenskonzepte als Leitfaden. Und wenn das Experiment schiefgeht, riskiert man Lebensfrust anstelle von Lebenslust. Doch warum werden »konservative« Werte und kirchliche Moralvorstellungen abgelehnt? Was sind die Beweggründe, sich von Kirche abzuwenden? Warum scheinen sich die Werte kontra Kirche gewandelt zu haben? Die Kirche steckt in einem Dilemma, dass sie etwas predigt und einfordert, selbst aber nicht einhält. Sie fordert von anderen ein, lebt es aber selbst nicht. So ist sie für viele unglaubwürdig geworden. Wenn sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe gefordert wird, aber einige Kleriker in Partnerschaften leben und (uneheliche!) Väter sind – und wenn das Ganze dann auch noch gedeckt wird: Für wen ist das noch glaubwürdig? Für junge Leute ist es immens wichtig dass die Vorbilder, an denen sie sich orientieren, authentisch sind. Die Lebensentwürfe, die Kirche anbietet, haben deswegen einiges an Attraktivität eingebüßt – in den Lebensentwürfen der jungen Generationen kommt Kirche und Glaube immer weniger vor, weil das authentisch Vorgelebte fehlt. Die sogenannten »konservativen« Werte und Normen sind jedoch nicht belanglos – sie sind nur nicht zu vermitteln, wenn die Kirche ihre Glaubwürdigkeit verspielt. Die Kirche muss ihre Wertevorstellungen selbst mehr praktizieren und sie mit kräftigen Argumenten den jungen Menschen verständlich vermitteln – und das sollte grundsätzlich so geschehen. Die Menschen als »Kunde« von Kirche können sich nur mit ihr identifizieren, wenn die Kirche ihren eigenen Ansprüchen gerecht wird, anstatt deren Erfüllung nur von den Menschen zu fordern. Dann werden auch die Wertvorstellungen und Lebensentwürfe von Kirche wieder mit mehr Sympathie und Neugier wahrgenommen, dann fällt es wieder leichter, Lebenslust mit Kirche in Verbindung zu bringen. (Lennart Biesenbach) 23 40. Gemeindefest in Christus König Unter dem Motto »Kirche zeigt Gesicht« warten auch in diesem Jahr viele Attraktionen und Überraschungen auf die großen und kleinen Besucher. Termine 1. September 2012: 15.00 Uhr Beginn des Festes 19.00 Uhr Cane spielt vor der Kirche 2. September 2012: 11.00 Uhr Heilige Messe unter Mitwirkung der KiTa St. Nikolaus im Anschluß Gemeindefest 18.00 Uhr Konzert in der Kirche mit dem Märkischen Jugend-Sinfonieorchester »Alte Welt – Neue Musik« Herzliche Einladung zum Café Tatort »Wandern Aufeinander Zu« Jeden Sonntag nach der Messe in St. Thomas Morus. Samstag, 15. September 2012 Die Gemeinden Christus König und Sankt Jakobus wandern aufeinander zu. Treffpunkt ist die Jugendherberge Glörsee. Dort wollen wir miteinander essen, trinken und einen schönen Nachmittag verleben, der mit der Vorabendmesse um 18:30 Uhr seinen Abschluss findet. Wer sich aus Sankt Thomas Morus oder Herz Jesu anschließen möchte, ist herzlich willkommen! Nähere Einzelheiten erfahren Sie nach den Sommerferien aus den Pfarrnachrichten. Seniorentag in Sankt Jakobus Donnerstag, 27. September 2012 Ein besonderer Nachmittag für Senioren ab 75 und ihre Ehepartner. Er beginnt mit der Heiligen Messe um 14.30 Uhr, danach gibt es im Gemeindehaus Kaffee, Kuchen und ein kleines Programm. Kirchenvorstands-Wahlen 17. und 18. November 2012 »Wer glaubt, wird selig…!?« Gesprächsreihe zu Themen des Glaubens Freitag, 7. September 2012, 19 Uhr, St. Jakobus, Breckerfeld Thema: »Das Sonntagsgebot – wie macht es mich frei?« Demnächst auch mit Mittagstisch. Lassen Sie sich überraschen! Neue Gesichter als Mitarbeiter und Besucher im Café Tatort sind herzlich willkommen! Wir freuen uns auf Sie! Liebe Pfarreimitglieder! Bis zum nächsten Wiederlesen wünschen wir Ihnen eine gute Zeit: – einen schönen Sommer – einen erholsamen Urlaub – einen goldenen Herbst! Freitag, 5. Oktober 2012, 19 Uhr, Herz Jesu, Dahl Thema: »Konsequenzen von Christsein in Politik und Gesellschaft« Von Ihnen wünschen wir uns: Anregungen, Kritik, Lob – und viel mehr Leserbriefe! Freitag, 2. November 2012, 19 Uhr, Christus König, Halver Thema: »Jesus heute begegnen« Ihre Netzwerk-Redaktion Hörtipps für einen schönen Sommer Etwas zum Schmunzeln Als wir über die Vorstellung einiger CDs für unsere Sommerausgabe mit dem zentralen Thema »Lebensfreude/Lebensglück« sprachen, ist mir sofort die CD »Best of Barclay James Harvest (BJH 91)« eingefallen. Einer der bekanntesten Songs auf der CD »Life is for Living« handelt nämlich genau davon, von der Lebensfreude und von der Liebe. Denn der Text sagt genau das: »Du und ich, wir beide leben einfach vor uns hin, schauen zu, wie die Welt ihr Lied singt. Von oben höre ich eine Stimme: Das Leben ist zum Leben da, und Leben kostet nichts.« Die in den 1960er Jahren gegründete Band hatte ihre größten Erfolge Ende der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre. Aus dieser Zeit stammen auch die meisten Songs dieser großartigen CD. Sie bietet jedem, der die Band noch nicht kennt, einen guten Überblick über das Schaffen von BJH. Für jeden Fan ist sie eine tolle Zusammenfassung, die man gerne auflegt, wenn man mal nicht in den alten Schallplatten wühlen möchte. Für Menschen, die auf sanften Softrock mit religiösen Themen (»Hymn«), sozialkritischem Hintergrund (»Child of the Universe«) sowie zu Herzen gehenden Liebesgeschichten (»Victims of Circumstances«) stehen, ist diese CD eine Einstiegsdroge in die Musik von BJH mit absoluter Suchtgefahr. Für die Fans der Band ist mit Sicherheit die Live-Version von »Mockingbird« das absolute Highlight dieser CD. Die Aufnahmen wurden allerdings nicht digital überarbeitet und haben dadurch leider oder zum Glück (je nachdem wie man es sieht) den Charme der Schallplattenaufnahmen beibehalten. (Conny Nölle) So stirbt man standesgemäß: Musik von einem, der gegen den Strom schwimmt! Mit »4630 Bochum« wurde Herbert Grönemeyer 1984 zum Star. Dieses Album war eines der erfolgreichsten deutsch-sprachigen Alben, sein bestes Album. Hits wie »Männer«, »Alkohol« oder »Flugzeuge im Bauch« haben auch heute noch nichts an Aktualität verloren. Die legendäre Hymne auf seine Heimatstadt Bochum geht selbst einer Sauerländerin wie mir nahe. »Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt« hat so viel Emotionen für das Ruhrgebiet geweckt, mehr als alle Aktivitäten der hiesigen Fremdenverkehrsämter zusammen. Seine eigenwillige, abgehackte Art zu singen und seine einprägsamen, nie trivialen Melodien machen die eine Seite der Erfolge seiner CD aus, die tiefsinnigen Texte die andere. Auf seiner CD gibt es keine dümmlichen Floskeln, die Texte sind zum Weiterdenken. Er hat sich getraut, gegen den Strom zu schwimmen, abseits von dumpfer Partymusik oder schnulzigen Lovesongs. Seine Songs gehen unter die Haut, lassen große Gefühle zu. Grönemeyer verarbeitet in seiner CD Themen, die ihm wichtig sind, die sicher uns allen wichtig sind, sei es Trauer, Liebe, oder nur die Suche nach einem Parkplatz. Seine Musik trifft mich tief in meinem Innern, sie trifft mich auf der Suche nach mir selbst. Deshalb ist sie sicher auch so erfolgreich. »Bochum« erschien 1984, aber auch wenn ich sie heute höre, habe ich nie das Gefühl unmoderne, alte Musik zu hören. Sie ist auch nach 28 Jahren modern, ehrlich und faszinierend. (Ulrike Biesenbach) 01. Der Gärtner beißt ins Gras. 02. Der Maurer springt von der Schippe. 03. Der Koch gibt den Löffel ab. 04. Der Turner verreckt. 05. Den Elektriker trifft der Schlag. 06. Der Pfarrer segnet das Zeitliche. 07. Der Spachtelfabrikant kratzt ab. 08. Der Schaffner liegt in den letzten Zügen. 09. Der Beamte entschläft sanft. 10. Der Religiöse muss dran glauben. 11. Der Zahnarzt hinterlässt eine schmerzliche Lücke. 12. Der Gemüsehändler schaut sich die Radieschen von unten an. 13. Der Fechter springt über die Klinge. 14. Die Putzfrau kehrt nie wieder. 15. Der Anwalt steht vor dem jüngsten Gericht. 16. Der Autohändler kommt unter die Räder. 17. Der Kfz-Mechaniker schmiert ab. 18. Der Förster geht in die ewigen Jagdgründe ein. 19. Der Gynäkologe scheidet dahin. 20. Der Schornsteinfeger erbleicht. 21. Der Rabbi geht über den Jordan. 22. Der Optiker schließt für immer die Augen. 23. Der Eremit wird heimgerufen. 24. Der Tenor hört die Englein singen. 25. Der Spanner ist weg vom Fenster. 26. Dolly Buster nippelt ab. 27. Der Clown lacht sich tot. 28. Der Bauarbeiter kommt unter die Erde. 29. Der Augenarzt ward nie mehr gesehen. 30. Der Taxifahrer fährt zur Hölle. 31. Der Lungenfacharzt atmet nicht mehr. Eingesandt von Annemone Krause, Breckerfeld Das nächste NETZWERK erscheint zum Advent 2012