Ist Öffentlich - Kirchenzeitung Koeln

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Ist Öffentlich - Kirchenzeitung Koeln
4/13
25. Januar
1,70 Euro
Ist ÖffentlichRechtlich
unkontrollierbar?
Gastkommentar
S. 2
„Es ist schön, erwartet zu werden“
Dr. Heiner Koch
wird Bischof von
Dresden-Meißen
S. 3
Jetzt schlägt‘s 13!
Innenstadtgemeinde
reagiert auf veränderte
Lebenswirklichkeit
S. 9
Der Esel sieht,
was dem
Propheten entgeht
Der Seher Bileam
S. 14
www.kirchenzeitung-koeln.de
1700 Jahre
Erzbistum Köln
Seite 10
INHALT/MEINUNG
In dieser Woche
vom 25. 1. bis 31. 1 2013
„Keine Frau
wird abgewiesen“
Klinikverband entschuldigt sich beim
Opfer und sorgt für Aufklärung
Seite 4
Malier wollen keinen
Gottesstaat
Vormarsch der Islamisten
vorerst gestoppt
Seite 6
Hoffnung für alle Christen
Verwandlung ist Grundlage der
christlichen Einheit
Seite 15
Impressum/Leserbriefe
Seite 17
Regionale Berichte
Seiten 33-43
Dass Frisches frisch bleibt
Lebensmittel richtig lagern
Seite 50
Titelbild: Das Edith-Stein-Denkmal
von Bert Gerresheim in Köln haben wir
als Titelbild anlässlich des HolocaustGedenktages ausgewählt, mit dem alljährlich am 27. Januar der Opfer des
Nationalsozialismus gedacht wird.
Zugleich markiert das Schicksal der
zum katholischen Glauben konvertierten Jüdin eine wichtige Phase in der
1700-jährigen Geschichte des Erzbistums Köln, an die wir auf den Seiten 10
und 11 erinnern.
(Foto: Boecker)
2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
GASTKOMMENTAR
Ist Öffentlich-Rechtlich unkontrollierbar?
Seit dem 1. Januar ist die gerätebezogene
Rundfunkgebühr auf einen Haushaltsbeitrag umgestellt worden, die unabhängig von
der Art des Empfangsgerätes wie Radio oder
Fernseher als auch unabhängig vom Besitz
eines solchen Empfangsgerätes von jedem in
Deutschland gemeldeten Haushalt in gleicher
Höhe von 17,98 EUR zu zahlen ist. Die Umstellung auf das neue Beitragssystem hat in
der Öffentlichkeit zu Diskussionen geführt,
die nicht nur den Haushaltsbeitrag an sich,
sondern auch die Aufgabe des öffentlichrechtlichen Rundfunks hinterfragt haben.
Zur sachlichen Auseinandersetzung bedarf es Hintergrundfakten: Das öffentlichrechtliche Rundfunksystem ist sowohl in seinem Bestand als auch in seiner Entwicklung
(und damit auch Finanzierung) verfassungsrechtlich in Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert. Wer also den öffentlich-rechtlichen
Rundfunk in Frage stellt, muss sich zunächst
mit dem unseren Verfassungsvätern zugrundeliegenden Gedanken auseinandersetzen.
Neben dem Grundversorgungsauftrag und
einem gesetzlich definierten Programmauftrag ist eine der weiteren wesentlichen Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
die Wahrung der politischen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit. Daher ist auch die
Staatsferne zu garantieren. Und hier sind
wir dann auch gleich bei dem Zwiespalt, in
dem Politik steckt. Weder dürfen Politiker
(zur Recht!) Einfluss auf das Programm nehmen, noch bestimmen die Landtage (in deren
Zuständigkeit die Rundfunkpolitik liegt) die
Höhe der Gebühren. Diese wird vielmehr von
einer unabhängigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) festgelegt.
Allerdings sind auch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten einer Kontrolle durch Verwaltungsräte und Rundfunkräte
(diese Organe gibt es bei den neun Landesrundfunkanstalten der ARD) beziehungsweise dem ZDF-Fernsehrat unterworfen. Diese Aufsichtsorgane setzen sich aus den verschiedensten gesellschaftlichen Gruppen
zusammen und werden von den Landtagen
bestimmt und sind damit indirekt von den
Wählern der Landtage und damit den „Beitragszahlern“ entsandt. Zum Auftrag der
Rundfunkräte gehört vornehmlich die Überwachung des Programms, die Genehmigung
des vom Verwaltungsrat beschlossenen Haushaltes und die Wahl des Intendanten. Um diesem Auftrag zu erfüllen, sind die Rundfunkräte auf die Informationen durch die Sendeanstalten angewiesen.
Und hier beginnt das Problem: Häufig genug liegen die entsprechenden Informationen,
selbst auf Nachfrage, nicht vor. Und wenn
Informationen gegeben werden, sind diese
nicht spezifisch genug. Denn nicht nur die
Quantität der Informationen, sondern auch
deren Qualität ist relevant. Man kann viel sa-
O-Ton der Woche
„Wir sind der Auffassung, dass die Tötung eines unschuldigen Menschen, eines Embryos, immer ein Unrecht darstellt. Und das kann durch nichts gerechtfertigt werden. Das ist ein entsetzliches Dilemma. Aber wir haben
keine andere Möglichkeit. Wir sind der
Auffassung, dass es sich um menschliches Leben von der Verschmelzung
von Ei- und Samenzelle an handelt.“
PETER SCHALLENBERG,
Moraltheologe, im domradio
zu der Frage, warum die Kirche auch
im Fall einer Vergewaltigung die
„Pille danach“ ablehnt.
gen ohne etwas zu sagen. Im deutschen Recht
gibt es unter anderem das Gebot der Klarheit.
Diesem Anspruch sollen sowohl Gesetze als
auch Verwaltungsakte nachkommen. Befolgen sie dieses nicht, kann es abhängig von
der Intensität dazu führen, dass die Maßnahme unwirksam ist. Dieses Gebot muss auch
der öffentlich-rechtliche Rundfunk befolgen.
Vor diesem Hintergrund fordere ich, dass
bei der Überarbeitung des Rundfunkstaatsvertrages das Transparenzgebot Berücksichtigung findet. Sowohl bei der Kontrolle und
Mitsprache der Höhe von Gebühren als auch
der Gebührenverwendung. Dazu gehören eindeutige und aussagekräftige Berichte als auch
die Offenlegung von Verträgen und Zahlen.
ANDREA VERPOORTEN
Unsere Autorin ist
Rechtsanwältin bei der
KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft in Köln,
Mitglied im KardinalHöffner-Kreis und im
WDR-Rundfunkrat, sie
ist Landesschatzmeisterin der CDU-NRW.
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
KIRCHE UND WELT
PRESSESCHAU
Vor der Fahne des Weltjugendtages: Dr. Heiner Koch.
(Foto: Boecker)
„Es ist schön, erwartet zu werden“
Dr. Heiner Koch wird Bischof in Dresden-Meißen
KÖLN. „Absolutes Schweigen.“ So beschreibt
Dr. Heiner Koch seine Reaktion auf die Mitteilung, dass ihn das Domkapitel des Bistums
Dresden-Meißen zum Nachfolger von Bischofs
Joachim Reinelt gewählt hat. Am vergangenen
Freitag wurde zeitgleich in Rom, Dresden und
Köln Kochs Ernennung zum neuen Bischof von
Dresden-Meißen bekanntgegeben.
Kurz vor Weihnachten überraschte ihn der
Anruf des Dresdner Diözesanadministrators,
sagt Koch. Eigentlich hätte der Brief des Domkapitels mit der Anfrage, ob er das Amt annehmen wolle, schon in seinem Briefkasten sein
sollen, als der Diözesanadministrator die Nummer des Kölner Weihbischofs wählte, erzählt
Koch. Umso größer sei sein Erstaunen über die
Anfrage aus dem Osten der Republik gewesen.
Nach dem Schweigen sei dann die Freude gekommen, berichtet der 58-jährige Weihbischof.
Dann sei er in eine große Kölner Buchhandlung
gegangen und habe alle Reiseführer von Dresden, Meißen und Sachsen, das Gebiet seiner
zukünftigen Diözese, gekauft.
Als er sich wenig später mit dem Dresdner Domkapitel außerhalb der Diözese getroffen habe, sei er herzlich aufgenommen worden.
„Ich fühle, dass ich willkommen bin. Das macht
den Schritt ins Ungewisse für mich einfacher.
Es ist schön, erwartet zu werden“, erklärt der
gebürtige Düsseldorfer. Der überzeugte Rheinländer – „Ich bin Rheinländer und werde immer Rheinländer bleiben“ – blickt positiv in die
Zukunft. Er freut sich, etwas Neues zu beginnen
und selber gestalten zu können.
Dass er in der Lage ist, größere Projekte zu
organisieren, hat Koch in seiner Zeit als Seelsorgeamtsleiter in Köln mehr als einmal unter
Beweis gestellt. Als Beispiele seien hier das
Pastoralgespräch, die Organisation des Domjubiläums und die Realisierung des Weltjugendtages genannt. In seiner zukünftigen Diözese sind Christen und erst recht Katholiken
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
eine Minderheit. 80 Prozent der Menschen sind
nicht getauft. Die 150 000 Katholiken leben in
93 Pfarreien und werden von 130 Priestern betreut. Interessant sei, dass die Zahl der Katholiken in Dresden und Leipzig zunehme, so Koch.
Durch zugezogene Katholiken und viele Erwachsenentaufen steige der Anteil der Katholiken. In der Altersklasse der über 65-Jährigen
und der 20- bis 30-Jährigen sei der katholische
Bevölkerungsanteil erfreulich hoch, so Koch.
Der frühere Düsseldorfer Hochschulseelsorger hat klare Vorstellungen von dem, was
er will: Er habe den Dresdner Domkapitularen gesagt, „wenn ihr jemanden wollt, der alles
macht wie bisher, dann bin ich der Falsche. Wir
müssen gemeinsam eine Vision entwickeln. Ich
will mich einmischen!“ Für ihn habe das Bistum nicht nur 150 000 Katholiken. „Die drei
Millionen Ungetauften gehören für mich dazu.“
Leicht fällt dem überzeugten Karnevalisten
und Fußballfan der Düsseldorfer Fortuna der
Abschied aus dem Rheinland nicht. Auch von
seinem geliebten Schützenwesen, das er viele
Jahre als Bundespräses begleitete, wird er sich
verabschieden müssen. Es sei schon merkwürdig, dass das letzte Spiel, das er im Düsseldorfer Stadion gesehen habe, das Match der Fortuna gegen Dynamo Dresden gewesen sei, erinnert er sich schmunzelnd. „Mit dem Erzbistum
Köln und Kardinal Joachim Meisner verbindet
mich große Dankbarkeit“, zieht er ein positives
Fazit seine Kölner Jahre. Auf die Frage nach
seinem derzeitigen Gefühlszustand überlegt
Koch einen Moment, bevor er antwortet: „Die
zuversichtliche Spannung überwiegt.“
Das Erzbistum Köln verabschiedet Koch am
Sonntag, 3. März, um 17 Uhr mit einem Gottesdienst im Dom. Die Einführung in DresdenMeißen ist am Samstag, 16. März, um 10 Uhr in
der Hofkirche in Dresden.
ROBERT BOECKER
>> Seite 44
„Was für ein Klima herrscht in Einrichtungen des Kölner Erzbistums vor, dass
Mitarbeiter aus Angst um ihre berufliche Existenz wichtige christliche und
medizinische Mindeststandards missachten? Ärzte müssen sich fragen, ob
sie unter solchen Bedingungen arbeiten wollen. Die Kirche muss sich fragen, ob solche Dogmen den Glauben
nicht irgendwann zu einem Minderheitenprogramm machen. Und die Gesellschaft muss sich fragen, ob katholische
Kliniken unter diesen Umständen noch
öffentliche Gelder erhalten sollen.“
KÖLNISCHE RUNDSCHAU
„Aus Sicht der Kirche ist klar: Abtreibung
ist eine Todsünde, weil sie ein Menschenleben tötet. Also rechtfertigt eine Vergewaltigung keine Abtreibung, es muss
vielmehr der betroffenen Frau so geholfen werden, dass sie das Kind bekommen kann. Egal, unter welchen Umständen es entstanden ist, Leben ist Leben, es
darf nicht getötet werden. Man kann anderer Meinung sein, aber eins muss man
der katholischen Kirche zugestehen: Sie
ist konsequent. Doch was ist, wenn diese Konsequenz aufs Leben trifft (wie in
Köln)?“
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
„Über den pastoralen Schaden des aktuellen Skandals braucht sich die nicht-kirchliche Öffentlichkeit eigentlich keine Gedanken zu machen. Das ist die Sache Kardinal Meisners und seiner Leute. Aber in
einer Zeit, in der die Fälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche die Abgründe
des katholisch-klerikalen Komplexes offengelegt haben, sollte die Kirche nicht
ausgerechnet im Bereich der Sexualmoral ihre vermeintliche Macht proben und
sich als Hüterin einer (ja, was eigentlich?)
‚reinen Lehre‘ aufspielen.“
KÖLNER STADT-ANZEIGER
„Es gibt keine Anzeichen dafür, dass
es ein Prinzip an katholischen Krankenhäusern gibt, vergewaltigten Frauen nicht zu helfen. Dass die katholische
Kirche Abtreibungen ablehnt, ist nichts
Neues. Diese Überzeugung ist zu respektieren. ln vielen Städten sind katholische Krankenhäuser gerade deshalb
so beliebt, weil Ärzte, Schwestern und
Pfleger sich aus christlicher Verantwortung besonders fürsorglich um ihre Patienten kümmern. Darum sind die Vorwürfe aus Köln auch besonders absurd.“
NEUE RHEIN ZEITUNG
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3
IM BLICKPUNKT
Beschämender Vorgang
Kardinal: „So etwas darf sich auf keinen Fall wiederholen“
K
ardinal Joachim Meisner hat sich zur Behandlung von Vergewaltigungsopfern in
katholischen Kliniken geäußert. Die Kirchenzeitung dokumentiert die Erklärung:
Was im Dezember des vergangenen Jahres
einer jungen Frau in zwei katholischen Krankenhäusern widerfuhr, hätte nie geschehen dürfen: Sie suchte Hilfe in großer Not und fand
keine Aufnahme. Dieser Vorgang beschämt uns
zutiefst, denn er widerspricht unserem christlichen Auftrag und Selbstverständnis. Es gab und
gibt auch keine kirchliche Anweisung, Vergewaltigungsopfer anders zu behandeln oder gar
abzuweisen. Deshalb muss jetzt genau erforscht
werden, was dazu führte, diese Frau nicht aufzunehmen. So etwas darf sich auf keinen Fall
wiederholen.
Die beiden Krankenhäuser haben sich inzwischen bei der Patientin entschuldigt. Ich schließe mich dieser Entschuldigung auch persönlich
an. Denn die tätige Hilfe ist für unser Kircheund Christsein wesentlich. Deshalb stehen unsere Krankenhäuser ausnahmslos allen Hilfesuchenden offen.
Eine Vergewaltigung ist ein schlimmes Verbrechen. Gerade hier müssen wir jede notwendige medizinische, seelsorgliche und menschliche Hilfe leisten, einschließlich der so genannten Anonymen Spurensicherung. Ausgenommen sind nach unserem Selbstverständnis
allerdings alle Maßnahmen, welche die Tötung
eines möglicherweise schon gezeugten Kindes
bedeuten.
Die Vorgänge in Köln haben auch eine Diskussion über die kirchliche Ethik ausgelöst,
weil diese Grundhaltung von vielen Menschen
nicht geteilt wird. Die Position der katholischen
Kirche wird dabei schnell als überholt oder realitätsfern bezeichnet. Realität aber ist: Wir stehen hier vor einer grundsätzlichen und bedrängenden moralischen Entscheidung.
Die Kirche vertritt eine klare Position für das
Leben: Der Schutz eines Menschenlebens gilt
uneingeschränkt und von der Zeugung an. Der
Lebensschutz ist, auch nach meiner festen Gewissensüberzeugung, eine unüberschreitbare
Grenze und jedem menschlichen Eingriff entzogen. Ich bin mir bewusst, dass dies – wie in
diesem Fall – in geradezu unerträgliche Entscheidungssituationen führt. Ich bin aber überzeugt, dass wir diese Position des absoluten Lebensschutzes nicht relativieren dürfen, weil wir
sonst die Menschenwürde insgesamt relativieren. Sie ist unteilbar. Auf ihr ruht unser Bild
vom Menschen als Ebenbild Gottes, unser Verständnis von der menschlichen Person und nicht
zuletzt das Fundament unserer freiheitlichen
Gesellschaft. Der Ruf unseres Gewissens verpflichtet uns, alles zu tun, dass die Entscheidung
immer zugunsten des Lebens ausfällt.
PEK
Das Kölner St.-Vinzenz-Hospital, in dem das
„Keine Frau wird abgewiesen“
Klinikverbund entschuldigt sich beim Opfer und sorgt für Aufklärung
D
er Vorgang hat für Schlagzeilen gesorgt:
Eine junge Frau, die vermutlich mit
K.o.-Tropfen betäubt und vergewaltigt
worden ist, wird von zwei katholischen Krankenhäusern in Köln abgewiesen, als es darum
geht, eine Untersuchung zur Spurensicherung
zu machen.
Die katholischen Krankenhäuser im Verbund der Hospitalvereinigung St. Marien
GmbH, einer Einrichtung der Cellitinnen-Stiftung, haben sich mittlerweile bei der Patientin
entschuldigt. Sie stellten klar, dass katholische
Kliniken die Versorgung vergewaltigter Frauen
gewährleisten. „Keine vergewaltigte Frau wird
von uns abgewiesen“, erklärte Christoph Leiden, Leiter der Unternehmenskommunikation.
„Wir leisten alle notwendige medizinische Hil-
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fen und psychologische Betreuung.“ Dazu gehöre auch die so genannte Anonyme Spurensicherung nach Sexualstraftat (ASS), so Leiden.
„Also alle Maßnahmen außer der Notfallkontrazeption – der Pille danach.“
Mittlerweile ist die Hospitalvereinigung den
Vorfällen auch genauer nachgegangen. Demnach habe sich die Frau nicht bei einem Arzt
aus dem St.-Vinzenz-Hospital und HeiligGeist-Krankenhaus vorgestellt, sondern es sei
um eine telefonische Beratung zwischen der
Notfallpraxis und den diensthabenden Ärztinnen der Krankenhäuser gegangen, heißt es in einer Mitteilung. „Wir bedauern es sehr, dass der
falsche Eindruck entstanden ist, die beiden Kliniken würden sich einer Behandlung von Opfern sexueller Gewalt entziehen“, erklärte Ste-
fan Dombert, Geschäftsführer der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH.
Im November hatte die Ethik-Kommission
beider Kliniken Handlungsempfehlungen herausgegeben, die unter anderem den Umgang
mit Vergewaltigungsopfern regeln. Diese Stellungnahme habe zum Zeitpunkt des Vorfalls im
Dezember offenbar noch nicht alle Bereiche
durchdrungen, heißt es.
Der Geschäftsführer des Katholischen Krankenhausverbands Deutschland, Thomas Vortkamp, wies unterdessen Drohungen von Bundespolitikern zurück. Im Kölner Fall seien Fehler gemacht worden, dennoch sei es lächerlich,
dass „jetzt manche Gesundheitspolitiker meinen, katholische Kliniken in Gänze in Frage
stellen zu müssen“.
ALS / KNA
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
IM BLICKPUNKT
Außer der „Pille danach“ sind alle
notwendigen Maßnahmen zu leisten
Caritasdirektor zum Umgang mit Vergewaltigungsopfern
Der Umgang von zwei katholischen Krankenhäusern mit einem Vergewaltigungsopfer in Köln sorgt derzeit für Schlagzeilen.
Im Interview mit Joachim Heinz (KNA)
erläutert der Kölner Diözesancaritasdirektor Frank Johannes Hensel, der selbst Mediziner ist, warum er die „Pille danach“
nicht verschreiben würde. Und warum er
trotzdem die Empörung über den Vorgang
verstehen kann.
Herr Dr. Hensel, wie hätten Sie sich
persönlich als Arzt verhalten?
HENSEL: Vorausgesetzt, ich wäre hier
fachlich zu Hause, hätte ich die ganze
Behandlung übernommen, so wie es der
Dienstpflicht des Arztes entspricht.
Das heißt, Sie hätten im Zweifel dem
Vergewaltigungsopfer die „Pille danach“ verschrieben?
Opfer nicht behandelt wurde. (Fotos: Boecker)
„PILLE DANACH“
Die „Pille danach” ist ein hormonell
wirksames Präparat und kann bis zu 72
Stunden nach einem Geschlechtsverkehr eingenommen werden, um eine
Schwangerschaft abzuwenden, indem
eine Befruchtung oder die Einnistung
einer befruchteten Eizelle verhindert
wird. Sie beendet keine bestehende
Schwangerschaft wie die Abtreibungspille. Jedoch kann ihre Anwendung
das Absterben einer befruchteten Eizelle zur Folge haben. Diese ist nach
wissenschaftlichen Erkenntnissen ein
vollwertiger Mensch. Deshalb sind
zahlreiche Mediziner und auch die katholische Kirche strikt gegen die Verabreichung der „Pille danach”.
KL
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
HENSEL: Nein. Denn mein ärztliches
Handeln ist an drei Faktoren gebunden.
Nämlich erstens die Frage, ob die Behandlung fachlich geboten ist. Zweitens, ob ich
sie leisten kann, und drittens, ob ich sie
mit meinem Gewissen vereinbaren kann.
Und da kann und darf es Schritte geben,
wie zum Beispiel die Verschreibung der
„Pille danach“, die ich nicht mitgehen
muss.
Ist eine solche Entscheidung angesichts der Notlage, in der sich
die Frau befand, nicht arg spitzfindig?
Anders gefragt: Kann man einem Vergewaltigungsopfer überhaupt zumuten,
ein bei der Tat gezeugtes Kind auszutragen?
HENSEL: Das ist fraglos eine drängende Anfrage. Aber auch bei anderen Beratungsangeboten im Bereich Schwangerschaft und Geburt machen wir als katholische Kirche klar, dass wir eine bestimmte
Grenze nicht überschreiten. Eine Abtreibung und auch eine mögliche Abtreibung,
und darunter fällt auch die „Pille danach“,
ist eine Linie, die wir Menschen nicht
überschreiten sollten, außer das Überleben der Mutter ist in Gefahr. Das ist sicher
nicht unbedingt mehrheitsfähig, und die-
se Selbsteinschränkung teilen viele eben
nicht.
Erweckt das nicht den Anschein,
als würde sich die Kirche vor der
schwierigen Frage wegducken, welches
Leben in dieser Situation wichtiger ist: das
der Frau oder das des ungeborenen Kindes?
HENSEL: Meines Erachtens ist hier nicht
Leben gegen Leben
aufzurechnen.
Hier
steht das sicher schwierige Leben der Mutter nach dem Trauma einer Vergewaltigung dem Absprechen
des Lebensrechtes für
ein eventuell schon Frank Johannes
gezeugtes Kind ge- Hensel.
genüber, das für die
schreckliche Tat nicht deshalb wieder aus
der Welt geschafft werden kann.
Für die Kritik an dem Verhalten der
Kölner Klinikärzte haben Sie also
kein Verständnis?
HENSEL: Dafür habe ich großes Verständnis. Weil hier nämlich eine medizinische Versorgung anscheinend komplett
abgelehnt wurde. Und das geben diese
ethischen Richtlinien überhaupt nicht her.
Dort steht schwarz auf weiß, dass außer
der „Pille danach“ alle notwendigen Maßnahmen zu leisten sind.
Wenn nun gleich zwei Häuser
eine Behandlung abgelehnt haben,
müssten diese Richtlinien dann nicht
dringend nachgebessert werden, anstatt
jetzt den Ärzten die Schuld zuzuschreiben?
HENSEL: Offenbar gab es da eine
große persönliche und schreckliche Verunsicherung bei den Ärzten, einhergehend
mit einem massiven Kommunikationsdefizit im Hause. Das hat der Träger eingeräumt. Insofern muss man die Richtlinien
vielleicht besser im ärztlichen Alltag verankern.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5
KIRCHE UND WELT
LAND MACHT KOMMUNEN BEI INKLUSION KEINE ZUGESTÄNDNISSE. Im Streit zwischen Land
und Kommunen um die Finanzierung
der schulischen Inklusion in NordrheinWestfalen ist keine Annäherung erkennbar. NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) sagte am Dienstag vor
Journalisten in Düsseldorf, die Städte und
Gemeinden hätten bisher „keinen Nachweis erbracht“, dass ein gemeinsamer
Regelunterricht für behinderte und nichtbehinderte Kinder ihre Haushalte mehr
belaste. Mit der geplanten Änderung der
Schulgesetznovelle sei „keine wesentliche Veränderung einer bereits bestehenden kommunalen Aufgabe verbunden“.
US-KARDINAL SOLL PÄDOPHILE PRIESTER GEZIELT GESCHÜTZT HABEN. Der US-amerikanische Kardinal Roger Mahony soll kircheninternen Akten zufolge pädophile Priester gezielt vor Strafverfolgung geschützt haben. Laut den Dokumenten von 1986 und
1987, aus denen die Zeitung „Los Angeles Times“ am Montag zitierte, entwarfen
Mahony als damaliger Erzbischof von
Los Angeles und der für Missbrauchsfälle zuständige Referent Thomas Curry eine Strategie, um drei Priester, die
der Kirchenleitung sexuellen Missbrauch
von Kindern gestanden hatten, polizeilichen Ermittlungen zu entziehen.
VOLKSBEGEHREN IN ÖSTERREICH GEGEN KIRCHENSUBVENTIONEN. Ein Volksbegehren in Österreich will staatliche Leistungen für die
Kirchen kippen. Die Initiatoren verlangen
eine striktere Trennung zwischen Kirche
und Staat und einen Stopp staatlicher
Subventionen und Vergünstigungen. Der
Pressebeauftragte der Österreichischen
Bischofskonferenz, Paul Wuthe, warf
der Kampagne „einseitige Behauptungen
und überzogene Forderungen“ vor. Damit
das Begehren im Parlament zur Behandlung angenommen wird, müssen zwischen dem 15. und 22. April 100 000 Unterschriften zusammenkommen.
VATIKAN SETZT PIUSBRUDERSCHAFT LETZTES ULTIMATUM. Der Vatikan hat den Piusbrüdern ein letztes Ultimatum für eine
Kircheneinigung gesetzt. In einem
Schreiben an den Generaloberen Bernhard Fellay verlangt der für Traditionalisten zuständige Erzbischof Joseph Augustine Di Noia eine Antwort auf die vom
Vatikan vorgelegten Einigungsdokumente. Das gesamte Lehramt der katholischen Kirche einschließlich des Zweiten
Vatikanischen Konzils müsse akzeptiert
werden. Zudem sei die Gültigkeit und Legitimität der erneuerten katholischen Liturgie anzuerkennen.
6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Malier wollen keinen Gottesstaat
Vormarsch der Islamisten vorerst gestoppt
BAMAKO. Mit der Intervention Frankreichs
ist der Vormarsch der Islamisten in Mali vorerst gestoppt. Gewonnen ist der Krieg noch
nicht.
Als es eng wurde, zögerte Frankreich
nicht länger. Die Islamisten standen nur noch
wenige hundert Kilometer vor Bamako, der
Hauptstadt Malis, und das Eingreifen der internationalen Schutztruppe war zwar zugesagt, die Aktivierung dauerte aber offenkundig viel zu lange. Am 11. Januar begann die
Intervention der einstigen Kolonialmacht in
Mali. Frankreich stoppte das Vorrücken der
Islamisten.
„Das schnelle Eingreifen der Franzosen
hat verhindert, dass sie bis in die Hauptstadt
vordringen konnten“, ist sich Pater Rudi Pint
mit den allermeisten politischen Beobach-
Pater Rudi Pint (links) und Pater Josef Stamer.
(Foto: Bruno Sonnen)
tern einig. Aber: „Die Islamisten sind zahlreicher und besser ausgerüstet als man gedacht hatte“, sagt der aus dem Eifeldörfchen
Schleid stammende Afrikamissionar, der
zurzeit in der Pfarrei Falajè in der Nähe von
Bamako arbeitet. „Es wird noch ein harter
und langer Kampf werden, bis man sie ausgeschaltet hat.“
Die Normalität
ist trügerisch
Zwar herrscht auch in der Hauptstadt Malis der Ausnahmezustand, aber das Alltagsleben gehe derzeit seinen relativ normalen
Gang, berichtet der zweite Eifeler Afrikamissionar in Bamako, Pater Josef Stamer. Die
Versorgungslage (Nahrung, Wasser, Strom)
in Bamako sei einigermaßen stabil, erläutert Stamer, der aus Sülm bei Bitburg kommt
und wie sein Mitbruder seit Jahrzehnten in
dem westafrikanischen Land lebt und arbeitet. „Die Einzigen, die laut klagen, sind die
Betreiber der Hotel- und Tourismusbranche; viele Europäer und Afrikaner aus anderen Ländern haben das Land verlassen“, sagt
Stamer.
Doch die Normalität ist trügerisch. „Der
Flüchtlingsstrom wird immer stärker, weil
die Menschen vor den Kämpfen und Bombardierungen im Norden fliehen“, erklärt Pater Pint. „Unter die Flüchtlinge mischen sich
auch Dschihadisten und Rebellen“, sagt Pint
und fürchtet ebenso wie Stamer, dass diese
„heimliche Infiltration der Islamistenkämpfer“ die Lage von neuem destabilisieren
könnte.
Zahl der Flüchtlinge
wird steigen
Rund 150 000 Menschen sind nach jüngsten Schätzungen der Vereinten Nationen seit
Beginn der Auseinandersetzungen in Nachbarländer geflohen, über 230 000 Menschen
sollen als Binnenflüchtlinge vom Norden in
den Süden geflohen sein; das UN-Flüchtlingshilfswerk geht davon aus, dass die Zahl
der Flüchtlinge noch weiter steigen wird.
„Die Flüchtlinge kommen fast alle bei
Freunden oder Familien unter“, berichtet Peter Brucker von der Mali-Hilfe e.V. im Hunsrückort Longkamp. „Natürlich fehlen vielen
Familien die notwendigen Mittel, aber man
rückt einfach enger zusammen“, sagt er – ein
Hinweis, der auch ein Licht auf den Umgang
mit Flüchtlingen wirft, wie ihn die reichen
Länder des Nordens gemeinhin „pflegen“.
Hilfswerke wie Misereor oder Caritas international stockten zwischenzeitlich ihre
Gelder für die Flüchtlingshilfe in Mali auf.
In Mali sind die Franzosen wie Befreier
begrüßt worden. „Die Hoffnung in der Bevölkerung wächst, dass dieser Alptraum in
nicht allzu langer Zeit zu Ende gehen wird“,
sagt Pater Pint. Für Peter Brucker sind die islamistischen Rebellen „kriminelle Subjekte“, die einen kompletten Staat besetzen und
„umfunktionieren“ wollten. „Die gesamte
Bevölkerung Malis stellt sich gegen dieses
Vorhaben der Rebellen“, sagt er. Die große
Mehrheit der Malier wolle keinen „grausamen und gewalttätigen Gottesstaat“, wie ihn
die Islamisten propagierten. Die Afrikamissionare bestätigen: In Mali leben seit Jahrhunderten Moslems (90 Prozent der Bevölkerung), Christen (zwei Prozent) und Anhänger traditioneller Religionen (acht Prozent)
friedlich zusammen und gehen tolerant und
respektvoll miteinander um.
Wie geht es weiter? „Die Befriedung des
ganzen Landes ist die Voraussetzung für freie
Wahlen, die letztes Jahr schon fällig waren
und in der UN-Resolution jetzt auch festgeschrieben worden sind“, sagt Pater Stamer. „Hoffen und beten wir, dass es soweit
kommt.“
BRUNO SONNEN
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
ERZBISTUM aktuell
Am Tokyo-Sonntag
spenden für Myanmar
KÖLN. Der Gebets- und Hilfsgemeinschaft mit der Erzdiözese Tokyo wird
am kommenden Sonntag, 27. Januar, gedacht. Wie in den Vorjahren ist die Kollekte am so genannten Tokyo-Sonntag
in Absprache mit dem Partnerbistum,
das eine vergleichbare Kollekte hält, für
die Ausbildung des Priesternachwuchses in Myanmar (Birma) bestimmt, einem der ärmsten Länder der Welt.
In zwei Diskussionsrunden wurde dem Leben des Speckpaters und Gründers von „Kirche in
Not“, Pater Werenfried van Straaten, nachgespürt.
(Foto: Klein)
Wechselnde Schuhgröße
Dem Speckpater Werenfried van Straaten auf der Spur
KÖLN. „Pater Werenfried van Straaten hat
oft versprochen zu helfen, ohne zu wissen,
wie es geschehen soll. Er war sich aber sicher, dass es ihm gelingt“, erzählt Pater
„Frei“ Hans Stapel vor mehreren hundert
Zuhörern im Kölner Maternushaus. Dort
waren am Samstag die Freunde des von van
Straaten gegründeten Hilfswerkes „Kirche
in Not“ zusammengekommen, um den 100.
Geburtstag und das 10. Jahrgedächtnis des
„Speckpaters“ zu begehen. Diesen Spitznamen erhielt er, weil die von ihm nach dem
Krieg organisierte Hilfe für deutsche Heimatvertriebene vor allem aus Naturalien bestand. „Pater Werenfried vertraute ganz einfach darauf, dass das Geld schon irgendwie
zu ihm kommen würde, um Hilfe zu leisten“,
beschrieb Pater Stapel das unerschütterliche
Gottvertrauen Pater Werenfrieds.
Verschlissene Schuhe
motivierten zur Hilfe
Einen anderen Blick auf den Pater gab
die Vorstandsvorsitzende des Hilfswerkes,
Antonia Willemsen. Sie erinnerte sich, dass
es nach dem Krieg für die Flüchtlingshilfe
enorm schwierig war, Männerschuhe in den
Größen 45, 46 und 47 zu bekommen. „Darum zog sich Pater Werenfried zur heiligen
Messe immer völlig verschlissene Schuhe an und achtete darauf, dass diese besonders bei der Wandlung von den Gläubigen
gut zu sehen waren“, berichtete Willemsen
schmunzelnd. „Das Ergebnis war, dass viele Leute bei ihm anriefen und ihn nach seiner
Schuhgröße fragten, um ihm neue Schuhe zu
schenken. Und so hatte der Speckpater wö-
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
chentlich eine andere Schuhgröße – ganz abhängig davon, welche gerade von den Flüchtlingen gebraucht wurde.“
Aus dem Flüchtlingshilfswerk entstand
die Ostpriesterhilfe und später das international tätige Hilfswerk „Kirche in Not“, das
heute in über 140 Ländern pastorale Hilfsprojekte umsetzt. Einen Blick auf diese Veränderungen gewährte eine zweite Diskussionsrunde im Maternushaus.
„Antwort Gottes“ auf die
Herausforderungen des 20. Jahrhunderts
Der ehemalige Sekretär von Kardinal
Josyf Slipyi, Ivan Dacko, berichtete, wie
Werenfried die verfolgte griechisch-katholische Kirche in der Ukraine während der
kommunistischen Besatzung unterstützt hatte. Und der äthiopische Bischof Rodrigo Mejia Saldarriaga dankte dem Hilfswerk, dass
er mit dessen Hilfe Feindesliebe und Versöhnung predigen könne.
Begonnen hatten die Feierlichkeiten mit
einem Dankamt im Kölner Dom. Kardinal
Joachim Meisner würdigte in seiner Predigt
die Verdienste Pater Werenfried van Straatens: „Der Gründer von Kirche in Not ist der
Kirche als Antwort Gottes auf die Herausforderungen des 20. Jahrhunderts geschenkt
worden.“ Das Hilfswerk habe heute vor allem drei Aufgaben: Es müsse das Interesse
am Schicksal der bedrängten Kirche weltweit wach halten, müsse eine Nährmutter für
die Kirche sein und geistliche Not lindern
und solle Stätten der Sammlung und Begegnung für die Gläubigen schaffen.
SIEGBERT KLEIN
Glaubensseminar der
Markus-Gemeinschaft
KÖLN. „Wie kann ich Gott erfahren?“, „Was hat Jesus für uns getan?“ und „Was hilft mir im Glauben
zu wachsen?“ Das sind drei der sieben Fragen, die bei einem Glaubensseminar der Markus-Gemeinschaft im
Mittelpunkt stehen, das vom 1. bis 3.
Februar in Köln, Neumarkt 30, stattfindet. Die katholische charismatische Laiengemeinschaft an St. Aposteln lädt alle ein, „die sich nach einer
Glaubensvertiefung sehnen, sich zu einer erneuten Annahme der Taufe entscheiden, eine Erfüllung mit dem Heiligen Geist suchen und dadurch eine
lebensverändernde Gotteserfahrung
machen möchten“. Nähere Informationen gibt es bei Anita Spohn unter
Telefon (0 22 34) 8 22 16 oder per EMail an die Adresse markus@markusgemeinschaft-koeln.de.
>> www.markus-gemeinschaft-koeln.de
Offene Tür beim
Berufskolleg
KÖLN. Ein Informationstag über die
Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten am Erzbischöflichen Berufskolleg
Köln findet am Samstag, 2. Februar,
9 bis 13 Uhr statt. Am Schulstandort
„Am Sachsenring“, Sachsenring 79,
kann man mehr erfahren über sozialund heilpädagogische Ausbildungsberufe, zweijährige Ausbildungsgänge
zur Fachhochschulreife und die Allgemeine Hochschulreife in Verbindung
mit der Erzieherausbildung im Beruflichen Gymnasium.
>> www.eb-koeln.de
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7
ERZBISTUM aktuell
Gewinnen Sie bei der Wahl zum Titelbild des Jahres
KÖLN. Zahlreiche Zuschriften sind schon
eingegangen bei unserer Wahl zum Titelbild
des Jahres. Machen auch Sie noch mit und sichern Sie sich die Chance auf einen von über
80 attraktiven Preisen. Die Verteilung der ersten eingegangenen Stimmen ist breit gefächert – nur wenige Motive sind noch ungenannt. Erste Tendenzen zeichnen sich ab, welche Bilder in die engere Wahl kommen für
einen Platz auf dem Treppchen. Welche das
sind, wird aber noch nicht verraten. Sie sol-
len schließlich unbeeinflusst wählen können,
welches Titelbild 2012 Sie am schönsten fanden. Schreiben Sie uns bis zum 8. Februar an
die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln,
Ursulaplatz 1, 50668 Köln oder per E-Mail
an redaktion@kirchenzeitung-koeln.de. Unter
allen Einsendern werden unter anderem eine
Busreise nach Frankreich verlost, ein Wochenende im Katholisch-Sozialen Institut in Bad
Honnef und Führungen über die Dächer und
durch die Unterwelt des Kölner Doms.
KB
Drei Sterne haben neuen Besitzer
WDR-Intendantin zog die Gewinnerlose
WDR-Intendantin Monika Piel zog die Gewinner der attraktiven Preise. Dompropst Dr. Feldhoff und Klaus Bispinck, Geschäftsführer der Kulturstiftung Kölner Dom (rechts), assistierten.
KÖLN. Unter notarieller Aufsicht zog WDRIntendantin Monika Piel die Gewinnlose der
„Weihnachtsverlosung Kulturstiftung Kölner
Dom“. Frau Piel, die zugleich Vorstandsvorsitzende der Kulturstiftung ist, zog als erstes die
Nummern der drei Hauptpreise aus der Lostrommel: jeweils ein Stern im Wert von 5000
Euro, der, mit Namen des Gewinners versehen, im Frühjahr Teil des Sternenteppichs vor
dem Nordportal der Kathedrale werden soll.
Dompropst Dr. Norbert Feldhoff und Klaus
Bispinck, Geschäftsführer der Kulturstiftung,
assistierten Frau Piel bei der Arbeit. Neben den
drei Hauptpreisen wurden weitere 50 attraktive Domsouvenirs im Wert von rund 2500 Euro
verlost. Die Weihnachtsverlosung der Kulturstiftung Kölner Dom fand im Dezember statt.
Die Lose kosteten 15 Euro. Der Erlös aus dem
Losverkauf kommt zu 100 Prozent der Kulturstiftung Kölner Dom zugute.
8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
•
Je einen Stern gewinnen die Nummern
468, 749, 324.
• Die Domfenster gehen an die Nummern
1389, 1187, 204, 277, 241.
• Limitierte Domuhr in Silber: 147, 1255,
1033, 233 241.
• Domsteine in Acryl: 1076, 82, 10, 798,
583, 458, 536, 1209, 152 1114.
• Dombauklötze: 401, 1067, 1396, 220,
321, 235, 1340, 1138, 134, 1330.
• Domuhr in Normalausführung: 298, 167,
69, 249, 93.
• Den in Glas gelaserten Dom gewinnen
die Nummern: 1183, 732, 1025, 107, 185.
• Das Buch „Hirsch im Dom“: 555, 482,
290, 899, 1329, 224, 1095, 1326, 1223,
88.
Alle Angaben ohne Gewähr. Die Gewinne
können ab Montag, 28. Januar, im Domshop,
Roncalliplatz, abgeholt werden.
Prälat Matthias Baedorf
ist gestorben
KÖLN. Am 16. Januar wurde Prälat Matthias Baedorf in seinem
84. Lebensjahr von Gott
heimgerufen, von dem
er sich in seinem Dienst
als Priester immer gerufen und getragen fühlte. Aus dieser seiner tiefen Gottesbeziehung heMatthias Bae- raus wirkte er authendorf.
tisch und gotterfüllt; von
1963 bis 1971 als Diözesanjugendseelsorger, danach als Pfarrer in
Euskirchen. Von 1983 an hat er zehn Jahre
lang entscheidend die Entwicklung der Pastoral im Erzbistum Köln als Leiter der Abteilung Gemeindepastoral im Erzbischöflichen
Generalvikariat mitgeprägt.
Er stellte sich in den Dienst einer menschenfreundlichen Verkündigung des Evangeliums und verstand sich immer als Mittler
zwischen Ihm und seinen Mitmenschen. Und
er tat dies in Gemeinschaft – das suchende Gespräch und einvernehmlich getragene
Entscheidungen gehörten zu seinem Stil, der
zuwendend und humorvoll war.
Prälat Baedorf hat gute Grundlagen für
die heutige Pastoral und Gemeindeentwicklung im Bistum gelegt und wir dürfen darauf
vertrauen, dass er auch weiterhin auf neue
Weise am Brückenbauen für eine gute Zukunft unserer Kirche beteiligt ist.
FRIDOLIN LÖFFLER
Seligsprechungsverfahren
wird abgeschlossen
BONN. Das Seligsprechungsverfahren für
den Kanoniker Ailbertus von Antoing (um
1060 bis 1222) wird am 30. Januar offiziell
auf Diözesanebene abgeschlossen. Ailbertus
von Antoing war Gründer der Klöster Rolduc (Niederlande) und Clairefontaine (Frankreich), führte nach der Regel der AugustinerChorherren in Einsamkeit ein apostolisches
Leben und zog sich nach Sechtem bei Bonn
zurück, wo er am 19. September 1222 gestorben ist. Bis heute befinden sich dort seine
sterblichen Überreste. Eröffnet wurde das Seligsprechungsverfahren von dem Oberhirten
des niederländischen Bistums Roermond, Bischof Franz Wiertz. Nach seinen Worten hat
Ailbertus von Antoing Gott in der Stille und
Einsamkeit gesucht. Aufgrund der lärmerfüllten Gegenwart und der nicht selten damit einhergehenden Orientierungslosigkeit des heutigen Menschen könne dieser Priester uns bei
der Suche nach dem Sinn des Lebens helfen.
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
ERZBISTUM aktuell
Jetzt schlägt‘s 13!
Innenstadtgemeinde reagiert auf veränderte Lebenswirklichkeit und verlegt Messe
KÖLN. Überall im Belgischen Viertel rund
um die St.-Michael-Kirche findet man momentan auffällig gestaltete Plakate mit der
fetten Aufschrift „Jetzt schlägt‘s 13“. Damit
wirbt die Kirchengemeinde für ihren Sonntagsgottesdienst, der ab sofort um 13 Uhr
beginnt. Für Dechant Andreas Brocke, den
Leitenden Pfarrer des Seelsorgebereichs, ist
diese Verlegung zu einer eigentlich ungewöhnlichen Zeit den veränderten Lebensgewohnheiten der Menschen in diesem Stadtviertel geschuldet. „Die Zeiten, in denen die
Menschen sonntags früh aufstehen, zur Kirche gehen und dann mittags sich zum Essen
treffen, die sind zumindest in diesem Viertel
vorbei. Hier leben viele junge Menschen, die
Künstler sind oder im Medienbereich arbeiten. Deren Lebenswirklichkeit sehe anders
aus“, weiß Brocke. Es nütze nichts, wenn
man als Kirche immer nur über die veränderten Verhältnisse klage. Man müsse darauf
reagieren, ganz im Sinne Kardinal Höffners,
der oft von einer „Geh-hin-Kirche“ gesprochen habe, sagt Brocke. Vor diesem Hintergrund habe das Pastoralteam beschlossen,
den Modellversuch zu starten. „Wir schaffen
ein neues Angebot, das über die Grenzen der
Pfarrei und des Seelsorgebereichs auf Interesse stoßen könnte. Natürlich wisse er, dass
die getroffenen Veränderungen nicht über-
all auf ungeteilte Gegenliebe stoße, ist sich
Brocke im Klaren. Doch rund um die neoromanische Kirche inmitten des „angesagten“
Szeneviertels gebe es ein reiches Angebot an
Sonntagsmessen zu den herkömmlichen Zeiten.
Daneben gibt es für Brocke noch ein zweites, praktisches Argument: „Durch die Entzerrung der Gottesdienstzeiten ist es möglich, dass im Notfall einer der Seelsorger im
Seelsorgebereich alle Sonntagsmessen feiern
kann, ohne in große Hektik verfallen zu müssen“, sagt der Pfarrer, der auch für St. Gereon und St. Alban zuständig ist.
Die 13-Uhr-Messe ist für Brocke ein weiterer Schritt, um mit den Menschen im Viertel ins Gespräch zu kommen. Seit zwei Jahren gibt es in Kooperation der Kirchengemeinde mit Künstlern und Gastronomen aus
dem Viertel unter dem Titel „Art und Amen“
ein breit gefächertes Kulturprogramm. „Unser Anliegen ist es, die Kirche für das reiche
kulturelle Angebot dieses Viertels und der
Stadt zu öffnen.“ Als spiritueller Ort biete
die Kirche einen guten Raum für kulturelle
Ereignisse, die auf je ihre eigene Art transportierten, was Menschen in ihrem Inneren
bewege, sagt. Brocke.
RB
Andreas Brocke mit dem Plakat, das für den
Gottesdienst sonntags um 13 Uhr wirbt.
>> www.artundamen.de
St. Michael ist der Mittelpunkt des Belgischen Viertels.
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9
BERICHT
Erinnern kann kein
Selbstzweck sein
313 wurde erstmals ein Bischof von Köln genannt
1
700 Jahre Geschichte“ sind ein kaum fassbarer Zeitraum, auf den das Erzbistum Köln
nun zurückblicken kann. Um was geht es dabei
genau? Gelegentlich ist zu lesen vom „Geburtstag des Erzbistums“. Um das klar zu sagen:
Wir wissen nicht exakt, wie alt das Erzbistum
Köln ist. Aber im Jahre 313 tritt es schlagartig
in die uns heute durch überlieferte Quellen bekannte Geschichte ein. Es gab sicherlich früher
schon einige Christen am Rhein, aber wenige
Jahre vor 313 waren im Römischen Reich noch
Menschen wegen ihres Glaubens an Christus
verfolgt worden. 313 – Kaiser Konstantin hatte sich eben erst zum „Gott der Christen“ bekannt – wirkte in Köln ein bedeutender Bischof,
Maternus, später als Heiliger verehrt. Zweimal
nur berichten die Quellen über ihn, aber daraus
wird klar, dass das politisch so wichtige Köln
am Rhein auch gesamtkirchlich ein bekannter
Ort war. Nach Trier ist Köln das älteste deutsche Bistum.
Noch wichtiger als der Rückblick auf die
Jahre 313/14 aber ist, dass seither eine dichte und anscheinend ununterbrochene, aber wegen der Ungunst der Überlieferung in der Früh-
zeit nicht lückenlose Reihe von Oberhirten einsetzt, 94 an der Zahl bis heute, zu Joachim Kardinal Meisner. Auch Lücken in der Reihe der
Oberhirten, die man als griffige Listen erst später zu Pergament gebracht hatte, müssen keinen Bruch in der Kontinuität des Bistums bedeuten. Das Erzbistum, die Kölner Kirche mit
ihren Menschen, lebte im Übrigen fort, auch
wenn Amtsträger sozusagen „ausfielen“, bei
Vakanzen, bei Bischöfen, die ihr Lehr- und Hirtenamt eher vernachlässigten, oder wenn tüchtige Amtsträger aus politischen Gründen in Haft
saßen bzw. anderswie feindlich bedrängt wurden – oder als in der Zeit Napoleons das Erzbistum Köln von 1801 bis 1821 im Linksrheinischen sogar aufgelöst war, während es rechtsrheinisch, in Deutz wie in Düsseldorf, fortlebte.
Aus einer langen Geschichte
geworden und gewachsen
Das Baptisterium im Osten des Doms ist eines der ältesten sichtbaren Zeugnisse des
Christentums im Erzbistum.
Welche aktuell bestehende Institution kann
auf eine solch lange Tradition zurücksehen?
Das Erzbistum von heute ist geworden und ge-
wachsen aus einer langen Geschichte. Über
alle, wie wir wissen, tiefen Zäsuren der Geschichte hinweg haben hier ungezählte Frauen
und Männer – Laien, Geistliche, Ordenschristen – im Glauben gelebt und als Kirche ihre Zeiten geprägt. Dabei gab es über 1000 Jahre lang
nur die Christen; daneben aber vereinzelt auch
Menschen jüdischen Glaubens. Mit der Reformation begann die Geschichte der Protestanten,
erst viel später auch ein christliches Miteinander beider Konfessionen. Seit einigen Jahrzehnten nun ist der Glaube an Gott nichts Selbstverständliches mehr.
Das Jubiläum wird interessante Einblicke
bieten in 1700 Jahre Geschichte der Christen
am Rhein, um Bonn, Köln, Neuss, Düsseldorf,
aber eben früher auch von der Eifel bis nach
Nijmegen, vom Hohen Venn bis Soest und zum
Kahlen Asten. Es wird erinnert werden an Höhen und Tiefen in der Geschichte, aber auch an
damals ganz Selbstverständliches, das uns heute vollkommen fremd ist: Erzbischöfe, die an
der Seite deutscher Könige und Kaiser hohe
Politik und Diplomatie betrieben; so z.B. Erzbischof Gero, der für Otto den Großen in Byzanz um die Prinzessin Theophanu als Braut für
den Thronfolger warb. Das Jubiläum wird auch
erinnern an bedauernswerte Zustände, wenn im
Mittelalter der Erzbischof keinerlei Einfluss auf
die Auswahl der Pastöre besaß oder wenn im 16.
Jahrhundert mehrere Erzbischöfe nicht einmal
die Priesterweihe empfangen hatten. Das Jubiläum wird auch erinnern an denkwürdige Stun-
Aus dem Nachlass des von den Preußen 1874 verhafteten Kölner Erzbischofs Paulus Melchers
stammt dieser Beleg für das nicht immer spannungsfreie Verhältnis zwischen Staat und Kirche.
10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
BERICHT
auch solche, die dem Anspruch nicht gerecht
wurden.
Säkularisation war
auch eine Befreiung
Es war für die Kirche befreiend, als die „Säkularisation“ ir 1802 mit Besitz und Macht zugleich die Lasht weltlicher Herrschaft abnahm
und die Oberhirten sich ganz ihrer geistlichen
Aufgabe für die Verkündigung des Glaubens
und für das Heil der Menschen widmen konnten. Zur Geschichte gehört auch die Öffnung
der Kölner Kirche zur Weltkirche. Während Bischof Maternus immerhin weit weg, auf Synoden in Rom und Arles, aber damit doch im Römischen Reich war, blühte v.a. nach dem Zweiten Vatikanum seit Kardinal Höffner für Köln
das weltweite, Kulturen überspannende Miteinander der Ortskirchen, Bischöfe wie Gläubige.
Der Weltjugendtag 2005 mit dem Besuch des
Hl. Vaters hat Weltkirche im Erzbistum Köln
besonders intensiv spürbar gemacht.
Erinnern an 1700 Jahre Bistumsgeschichte
kann kein Selbstzweck sein. Es macht Mut und
gemahnt doch auch, dass sich das Gewordene
nach dem Ratsschluss Gottes weiterentwickeln
wird und dass es an uns liegt, den christlichen
Glauben am Rhein mit Freude zu leben und
weiterzutragen – als Teil der Kirche von Köln
und ihrer Geschichte.
ULRICH HELBACH
Unser Autor ist Direktor des Historischen
Archivs des Erzbistums Köln.
INFO
„Große Geschichte. 1700 Jahre Erzbistum Köln“.
Das Jubiläum wird vom ganzen Erzbistum Köln gefeiert: Seelsorgebereiche, Gemeinden, kirchliche
Einrichtungen, Schulen etc. schauen auf die Geschichte des Erzbistums, fragen nach Gegenwart
und Zukunft des Christ-seins und der Kirche. Für
öffentliche Präsentationen der Geschichte des Erzbistums Köln gibt es 17 Stelen. Die Stelen informieren über Bischöfe/Erzbischöfe, Themen und
zeitgeschichtliche Anliegen. Diese Stelen „Große
Geschichte“ werden in verschiedenen Regionen
und besonderen Standorten des Erzbistums zu sehen sein. Die Webseite www.grossegeschichte.info
präsentiert Zahlen, Daten, Geschichte und informiert über Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr im
gesamten Erzbistum Köln.
Zeugnis der Barockzeit ist die Kirche auf dem
Bonner Kreuzberg mit der Statue der heiligen
Helena.
Aus dem 10. Jahrhundert stammt diese Darstellung des heiligen Severin, des dritten namentlich bekannten Kölner Bischofs.
den, so als Konrad von Hochstaden 1248 den
Grundstein für den heutigen Dom legte, oder
aber als Menschen wie Otto Müller, Bernhard
Letterhaus, Nikolaus Groß oder die Karmelitin Edith Stein unter dem NS-Regime eines gewaltsamen (Märtyrer-)Todes sterben mussten.
Zwölf Bischöfe und Erzbischöfe werden als
Heilige verehrt, so nach Maternus etwa Severin, Anno und Engelbert; weit mehr aber waren große Vorbilder in ihrer Zeit, doch gab es
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
Im Erzbistum Köln befinden sich viele Kirchen, die von der großen Bedeutung dieser christlichen Kulturlandschaft zeugen. Auch die ehemalige Abtei Knechtsteden bei Dormagen gehört
dazu. Das Fresko mit dem thronenden Christus stammt aus dem 12. Jahrhundert.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 11
LITURGIE UND GLAUBE
Der Leib des Herrn – Brot für die Welt
Auf dem Weg zum Nationalen Eucharistischen Kongress 2013 in Köln (26)
J
esus nahm das Brot, sprach das Dankgebet,
brach es und reichte es den Aposteln“ (Lk
22,19). Brot gehört zu den elementarsten Lebensmitteln der Menschen, es ist ein Mittel, das
Leben ver-mittelt. Das Brot, „Frucht der Erde
und der menschlichen Arbeit“, wie es im Lobpreis zur Bereitung des Brotes in der Gabenbereitung der heiligen Messe heißt. Brot ist Gabe
der Natur und Ergebnis menschlicher Arbeit.
Im Brot sind wir mit der Schöpfung und mit
vielen Menschen verbunden, die arbeiten, damit Brot unseren Tisch füllt. Brot wird deshalb
auch als Zeichen menschlicher Zuwendung
verstanden.
Viele Menschen sehen besonders das Brot
aber auch als gute Gabe Gottes. Deshalb hatte dieses elementare Lebensmittel für die Menschen oft eine religiöse Bedeutung, es wurde
zum Zeichen für den lebensstiftenden Gott. In
ihm haben die Menschen die Güte und Gnade
Gottes erfahren.
Jesus greift dieses
Zeichen auf, als er
die Menschen nicht
nur billig mit frommen Worten abspeist,
sondern ihnen Brot
reicht. Als Jesus den
Menschen das Brot
austeilte, da blickte er erst zum Himmel auf, segnete das Brot,
brach es und reichte es den Jüngern, damit diese es an die Menschen austeilten (vergleiche Lk
9,16). Doch Jesus führt das Zeichen des Brotes
in eine dramatisch unüberbietbare Tiefe, als er
den Menschen nicht nur im Brot etwas zum Leben reicht, sondern sich selbst im Brot hingibt,
als er mit seinen Jüngern am Abend vor seinem
Leiden Abendmahl feiert. Seitdem ist im Eucharistischen Brot Gott selbst uns nahe, in ihm
ist er uns gegenwärtig, in ihm lebt er für uns.
Von seinem Brot, von ihm selbst leben wir.
Seit dem 11. Jahrhundert verwendet man
für die Eucharistie ungesäuertes Brot, das an
das ungesäuerte Brot erinnert, das Israel beim
Paschamahl zu sich nahm, bevor es zum großen Exodus aufbrach. So wird im Zeichen des
ungesäuerten Brotes die Bedeutung der Eucharistie als Mahl des Aufbruchs in die Freiheit
zeichenhaft ausgedrückt.
Brot, das Brot der Eucharistie, ist für die
Christen daher immer auch ein Zeichen ihrer
Sendung: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ (Lk 14,16)
fordert Jesus die Menschen auf. Wir sind gesandt, das Brot mit den Menschen zu teilen:
das Brot unserer alltäglichen Nahrung, das
Brot des Lebens, das Christus ist. Alle Kraft,
die Gott uns schenkt, gerade auch im Eucharistischen Brot, ist immer auch Kraft, die uns
anvertraut wird für die Welt: Brot für die Welt,
Christus für die Welt, Christen als Ver-Teiler
dieses göttlichen Brotes, das das Leben für uns
alle ist.
Weihbischof Dr. HEINER KOCH
LITURGIE
Ewiges Gebet
Dienstag: L: Hebr 10,1-10; Ev: Mk 3,31-35.
Mittwoch: L: Hebr 10,11-18; Ev: Mk 4,1-20.
Donnerstag, hl. Johannes Bosco, Priester,
Ordensgründer: L: Hebr 10,19-25 oder Phil
4,4-9; Ev: Mk 4,21-25 oder Mt 18,1-5.
Freitag, Herz-Jesu-Freitag: L: Hebr 10,3239; Ev: Mk 4,26-34.
Samstag, Darstellung des Herrn, Lichtmess:
L: Mal 3,1-4 oder Hebr 2,11-12.13c-18; Ev:
Lk 2,22-40.
Sonntag: 7, 8, 9, 12, 17, 19 Uhr Messe. 10
Uhr Kapitelsamt in lateinischer Sprache. 18
Uhr Chorvesper.
Werktags: 6.30, 7.15, 8, 9, 18.30 Uhr Messe. 12 Uhr Mittagsgebet. 18 Uhr Rosenkranzandacht.
Beichte: werktags 7.45 bis 9 Uhr, samstags
zusätzlich 14 bis 18 Uhr.
Gottesdienste
Samstag: 6.45, 10 Uhr Messe. 7.30 Uhr Laudes. 18 Uhr Messe in polnischer Sprache.
Sonntag: 10, 11.30, 17 Uhr Messe. 18.15
Uhr Vesper. 19 Uhr Taizégebet.
Werktags: 6.45, 10 Uhr Messe. 7.30 Uhr
Laudes. 18 Uhr Vesper.
Dienstag: 19.30 Uhr Gebetskreis.
Donnerstag: 17.30 Uhr Eucharistische Anbetung und Vesper.
Eucharistische Anbetung: täglich 11 bis 18
Uhr.
Beichte: täglich 9 bis 11.45 Uhr und 15 bis
17.45 Uhr.
Sonntag: Köln (Hl. Kreuz, Dominikanerkloster – Herz Jesu); Köln-Rath-Heumar (St.
Cornelius).
Montag: Köln (Kloster zur Hl. Elisabeth,
Cellitinnen nach der Regel des Hl. Augustinus – St. Albertus Magnus).
Mittwoch: Köln (St. Pantaleonskloster – St.
Pantaleon).
Donnerstag: Köln (Benediktinerinnen vom
Allerheiligsten Sakrament – St. Mariä Empfängnis).
Freitag: Köln (Karmelitinnenkloster – Karmel Maria vom Frieden – St. Pantaleon).
Samstag: Neuss-Vogelsang (St. Thomas
Morus); Bedburg-Kirchtroisdorf (St. Matthias); Siegburg-Kaldauen (Liebfrauen); Windeck-Rosbach (St. Joseph).
Kölner Dom
Samstag: 12 Uhr Mittagsgebet. 18.30 Uhr
Vorabendmesse.
Lesungen der Woche
Wallfahrtskirche Neviges
Altenberger Dom
Lesejahr C
Wochentagslesungen Reihe I
Stundengebet: Dritte Woche
Sonntag: L 1: Neh 8,2-4a.5-6.8-10; L 2: 1
Kor 12,12-31a; Ev: Lk 1,1-4;4,14-21.
Montag, hl. Thomas von Aquin, Ordenspriester, Kirchenlehrer: L: Hebr 9,15.24-28
oder Weish 7,7-10.15-16; Ev: Mk 3,22-30
oder Mt 23,8-12.
Im Kölner Kloster zur Hl. Elisabeth findet am
Montag das Ewige Gebet statt. (Foto: RB)
12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Samstag: 17.15 Uhr Beichte. 18 Uhr Messe.
Sonntag: 7 Uhr Messe. 10.30 Uhr Hochamt.
17.15 Uhr Abendmesse und Vesper.
Dienstag bis Freitag: 7 Uhr Laudes und
Messe.
Dienstag: 16 Uhr Vesper.
Mittwoch: 19 Uhr Messe.
Freitag: 17 Uhr Eucharistische Anbetung
und Beichte. 18 Uhr Messe (außerordentliche Form). 19 Uhr Taizégebet.
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
SONNTAG
Dritter Sonntag im Jahreskreis
ERSTE LESUNG: In jenen Tagen brachte der
Priester Esra das Gesetz vor die Versammlung;
zu ihr gehörten die Männer und die Frauen
und alle, die das Gesetz verstehen konnten.
Vom frühen Morgen bis zum Mittag las Esra
auf dem Platz vor dem Wassertor den Männern
und Frauen und denen, die es verstehen konnten, das Gesetz vor. Das ganze Volk lauschte
auf das Buch des Gesetzes. Der Schriftgelehrte Esra stand auf einer Kanzel aus Holz, die
man eigens dafür errichtet hatte.Esra öffnete
das Buch vor aller Augen; denn er stand höher als das versammelte Volk. Als er das Buch
aufschlug, erhoben sich alle. Dann pries Esra
den Herrn, den großen Gott; darauf antworteten alle mit erhobenen Händen: Amen, amen!
Sie verneigten sich, warfen sich vor dem Herrn
nieder, mit dem Gesicht zur Erde.
Man las aus dem Buch, dem Gesetz Gottes,
in Abschnitten vor und gab dazu Erklärungen,
so dass die Leute das Vorgelesene verstehen
konnten. Der Statthalter Nehemia, der Priester
und Schriftgelehrte Esra und die Leviten, die
das Volk unterwiesen, sagten dann zum ganzen
Volk: Heute ist ein heiliger Tag zu Ehren des
Herrn, eures Gottes. Seid nicht traurig, und
weint nicht! Alle Leute weinten nämlich, als
sie die Worte des Gesetzes hörten. Dann sag-
te Esra zu ihnen: Nun geht, haltet ein festliches
Mahl, und trinkt süßen Wein! Schickt auch denen etwas, die selbst nichts haben; denn heute
ist ein heiliger Tag zur Ehre des Herrn. Macht
euch keine Sorgen; denn die Freude am Herrn
ist eure Stärke.
Neh 8, 2-4a.5-6.8-10
ZWEITE LESUNG: Denn wie der Leib eine
Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder
des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen
einzigen Leib bilden: so ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist wurden wir in der
Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie;
und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt. Auch der Leib besteht nicht nur aus einem Glied, sondern aus vielen Gliedern.
Ihr aber seid der Leib Christi, und jeder
Einzelne ist ein Glied an ihm.
1 Kor 12,12-14.27 (oder 1 Kor 12,12-31a)
EVANGELIUM: Schon viele haben es unternommen, einen Bericht über all das abzufassen, was sich unter uns ereignet und erfüllt hat.
Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren. Nun habe auch ich mich
entschlossen, allem von Grund auf sorgfäl-
tig nachzugehen, um es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben.
So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der
Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest.
Jesus kehrte, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von
ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend. Er
lehrte in den Synagogen und wurde von allen
gepriesen. So kam er auch nach Nazaret, wo
er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt,
am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand,
um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm
das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das
Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt: Der
Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr
hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit
ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit
ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein
Gnadenjahr des Herrn ausrufe.
Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in
der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das
Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.
Lk 1,1-4; 4,14-21
Heute ist Gott für mich da
D
as erste Wort seiner ersten Predigt, die Jesus in der Synagoge seiner Heimatstadt
Nazareth hält, heißt „Heute“. „Heute hat sich
das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.“ Er hatte die Lesung aus dem Buch Jesaja vorgetragen, einen Text, der schon 500 Jahre
alt war. Durch sein Wort: „Heute hat sich das
Schriftwort erfüllt“ ruft er die Menschen in die
Gegenwart, in die Stunde, die geschlagen hat.
Es ist die Stunde Gottes. Jesus will, dass wir im
HEUTE leben.
Wir sind ständig in Gefahr, uns mit unseren Gedanken in die Vergangenheit zurückzuziehen. Wir schwelgen oft in Erinnerungen und
sprechen von den „guten alten Zeiten“. Wir sind
aber auch in der Gefahr, uns mit unseren Gedanken in die Zukunft hineinzuträumen.
Sicherlich gehören Erinnerung und Hoffnung zum christlichen Glauben: das Gedenken der Heilstaten Gottes und der Blick auf das
kommende Reich Gottes. Entscheidend aber
ist für uns die Gegenwart, das Heute. Der Hebräerbrief zitiert den Psalmvers: „Heute, wenn
ihr meine Stimme hört, verhärtet eure Herzen
nicht!“ (Hebr 3,15). Im Weihnachtsevangelium
haben wir gehört: „Heute ist euch der Retter geboren“ (Lk 2,11). Zum Zöllner Zachäus sagt Jesus: „Heute muss ich in deinem Haus zu Gast
sein“ (Lk19,5). Und Paulus schreibt an die Gemeinde in Korinth: „Jetzt ist sie da, die Zeit der
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
Gnade, jetzt ist er da, der Tag der Rettung“ (2
Kor 6,2).
Das Heute ist also unsere Chance, Gottes Angebot an uns. Wir versagen, wenn wir die Chance übersehen, wenn wir nur an die guten alten
Zeiten denken, in denen es auch in der Kirche
besser war, oder uns auf der anderen Seite nur
mit Zukunftsprogrammen und Vorsätzen beschäftigen. Das eine Notwendige aber ist, den
So stellte vor 600 Jahren der unbekannte
Künstler einer Kölner „Leben-Jesu-Tafel“
dar, wie Christus in der Synagoge von Nazaret spricht.
(Foto: Raspels)
heutigen Tag bewusst zu leben, heute aufmerksam zu sein: das zu tun, was der Tag erfordert,
was die Stunde von uns verlangt. Heute ist Gott
für mich da. Heute wollen wir uns seiner Zusage anvertrauen, auch wenn manches dagegenspricht: die vielen Leiden und das Böse in der
Welt. Heute kommt es darauf an, zu erfassen,
dass der wichtigste Augenblick der Augenblick
hier und jetzt ist, dass der wichtigste Mensch für
mich der ist, mit dem ich gerade zu tun habe.
Ein Wort heißt: „Bekehre dich einen Tag vor
deinem Tod!“ Das scheint ein gefährlicher Rat
zu sein. Geht das überhaupt, sich am letzten Tag
seines Lebens zu Gott zu bekehren? Wir wissen
ja nicht, wann für uns der letzte Tag anbricht.
Darum bedeutet dieses Wort: Kehre jeden Tag
deines Lebens um, lebe also im Heute, denn
heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens.
Morgen ist nicht wirklich, wirklich ist die Gegenwart, das Heute . . .
CHRISTIAN HERMANNS
Unser Autor, Christian Hermanns, ist Pfarrer im Selsorgebereich
Stadt Bedburg.
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ZUM GEISTLICHEN LEBEN
Der Esel sieht, was dem Propheten entgeht
Der Seher Bileam verkündete die Verheißungen des Heils
I
sie nicht weiterkommen, und bitten mich, ihnen
zu sagen, was ich sehe. Sie halten das für ein
Orakel, nach dem sie sich richten können und
den nächsten Schritt setzen. Und natürlich hoffen sie, ich sähe etwas in der Richtung, in der
ihre Wünsche gehen.
Auch als die Männer zu mir kamen, die Balak, der Führer der Moabiter, gesandt hatte, war
das so. Sie wollten einen Spruch von mir gegen
die Stämme der Israeliten, die vor ihrem Gebiet
lagerten auf dem Weg, den sie aus Ägypten gezogen kamen. Er fand sie sehr bedrohlich und
wünschte sich mein Wort gegen sie, machtvoll
In der Ferne ging ein Stern auf,
und wirksam wie einen Fluch. Und er bot mir
ein Mensch im Himmelslicht
mächtig viel Lohn dafür an. Erst habe ich abgelehnt, beim zweiten Mal war ich mir nicht siOft suchen mich die Leute, wenn sie spüren, cher und bin mitgegangen.
dass sie das Nötige nicht durchblicken oder dass
Auf dem Weg dorthin hat mein guter Esel
verrückt gespielt, wollte nicht weitergehen, selbst nicht, als ich ihn schlug.
Die Geschichte mit dem Esel hat mich
sehr beschämt, denn der Esel, nicht ich,
sah den Engel Gottes, der sich uns in
den Weg gestellt hatte.
Auch ich, bei allem, was ich sehe,
kann Wichtiges übersehen. Das darf ich
nirgends vergessen.
Ich sollte gegen die Stämme Israels
sprechen, aber dann sah ich ihr Lager
und konnte nicht anders reden als das,
was Gott mich sehen ließ. Über ihren
Zelten und dem ganzen Lager sah ich
eine Verheißung und einen Heilsschimmer liegen, wie ich ihn noch nie vorher
gesehen hatte. Nicht einmal sie selbst
schienen das zu ahnen, sie wollten nur
ausruhen und dann weiterziehen, auf
dem Weg, den ihr Gott sie führte.
Ich habe in der Ferne den Stern aufgehen sehen, einen Menschen voller
Himmelslicht, mächtiger als alles, was
ich sonst an Mächtigem und Mächtigen
gesehen habe, Hoffnung für alle, die leben. Gott legte mir Worte in den Mund,
und – egal was Balak und seine Leute
hören wollten, sie haben es immer wieder versucht – ich musste diese Menschen in ihrem Lager segnen und wieder segnen.
Das ist lange her und viele Wege
sind sie seitdem gegangen, nicht wenige Irrwege waren darunter. Aber Gott
hat nicht von ihnen gelassen, er bleibt
sich treu auch unter unsereins. Und nun
seh ich aus der Ferne, dass es soweit
ist, der Stern geht auf in Jakob. Wie er
Die Geschichte von Bileam, dem Esel und einem Engel Gottes ist ungewöhnlich (Num 22,22-35). Der Se- leuchtet! Wie er alles neu beleuchtet:
her sieht den Engel nicht. Sein Esel jedoch erblickt ihn und spricht zu Bileam die Botschaft Gottes. Unser Es ist ein Kind, der Messias!
Foto ist Teil eines Fensters in der Siegburger Abteikirche auf dem Michaelsberg.
(Foto: Raspels)
JOHANNA DOMEK OSB
n vielen Kirchen und Familien stehen bis zum
Fest der Darstellung des Herrn am 2. Februar
die Krippen noch, obwohl die eigentliche Weihnachtszeit im Liturgischen Jahr bereits beendet
ist. Aber das Fest, auch als „Maria Lichtmess“
bekannt, trägt den Gedanken des neugeborenen
Messias in den liturgischen Jahreskreis hinein.
Propheten und Seher Gottes in der Bibel haben
zu allen Zeiten das Heil des Herrn geschaut. Zu
ihnen gehörte auch Bileam, von dem das alttestamentliche Buch Numeri (Kapitel 22 bis 24)
berichtet. So wird der Seher zu einer „weihnachtlichen Person“:
Von klein auf sah ich weit. Erst wusste ich
nicht, dass andere anders und weniger sehen.
Wohin ich schaute, immer war es Weitsicht. Wo
andere Punkte wahrnahmen, sah ich die Linie,
wo sie Ereignisse erlebten, sah ich Geschichte
und worauf sie zulief. Wo sie einen Acker sahen
oder einen Krieg, ein Dorf oder ein Volk, sah ich
Gottes Wirken in all dem. Mein Sehen ist so, sie
sagen, ich sei der Mann mit entschleierten Augen. Jeder Teil ist Teil des Ganzen, Himmel und
Erde und was darin ist, sind ein großer Zusammenhang, Gottes Wirklichkeit und Wirken ist in
allem. Aber auch wenn ich immer so sehe, zu
verstehen muss auch ich oft lernen. Am meisten
hilft mir dabei, mit Gott zu sprechen, ihn zu fragen und zu hören, was er mir sagt.
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Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
ZUM GEISTLICHEN LEBEN
Mit Gott gehen
Zur Einheit der Christen
M
Das Fest der Bekehrung des Apostels Paulus am 25. Januar ist der Höhepunkt der Gebetswoche
für die Einheit der Christen. Unser Bild zeigt die Szene, in der Paulus vor Damaskus zu Boden
stürzt und die Stimme des Herrn hört (Apg 9,4). Das Bild ist Teil einer Pforte der Basilika von St.
Paul vor den Mauern, wo der Papst jährlich für die Einheit der Christen betet. (Foto: Raspels)
Hoffnung für alle Christen
Verwandlung ist die Grundlage der christlichen Einheit
I
nfolge des außergewöhnlichen Geschehens,
das ihm auf der Straße nach Damaskus widerfahren war (Apg 9), wurde Saulus, der sich
durch den Eifer hervortat, mit dem er die im
Entstehen begriffene Kirche verfolgte, in einen unermüdlichen Apostel des Evangeliums
Jesu Christi verwandelt. In der Geschichte dieses außergewöhnlichen Glaubensverkündigers
wird klar, dass diese Verwandlung nicht das Ergebnis eines langen inneren Nachdenkens und
nicht einmal Frucht eines persönlichen Bemühens war. Sie ist vor allem Werk der Gnade Gottes, der gemäß seinen unerforschlichen Wegen
gehandelt hat. Deshalb sagt Paulus, als er einige
Jahre nach seiner Bekehrung an die Gemeinde
in Korinth schreibt: „Doch durch Gottes Gnade
bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln
an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben“ (1
Kor 15,10). Wenn man sich also die Geschichte
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
des heiligen Paulus ansieht, begreift man, dass
sich die Verwandlung, die er in seinem Dasein
erfahren hat, weder auf die sittliche Ebene – wie
etwa die von der Unsittlichkeit zur Sittlichkeit
– noch auf die verstandesmäßige Ebene – wie
etwa die Änderung des eigenen Verständnisses
der Wirklichkeit – beschränkt, sondern dass es
sich tatsächlich um eine radikale Erneuerung
des eigenen Seins handelt, die in vieler Hinsicht
einer Neugeburt ähnlich ist. Ihre Grundlage findet eine solche Verwandlung in der Teilhabe
am Geheimnis des Todes und der Auferstehung
Jesu Christi.
Die von Paulus persönlich erlebte Erfahrung
lässt ihn die Erfüllung dieses Mysteriums der
Verwandlung erwarten, das allen, die an Jesus
Christus glauben und auch der ganzen Menschheit zuteil werden wird.
PAPST BENEDIKT XVI.
it Gott gehen heißt, unterwegs zu der Freiheit zu sein, die er allen Menschen anbietet. Weil wir das glauben dürfen, feiern wir. Und
wir feiern, dass Menschen selbst da nicht aufhören um Freiheit zu ringen, wo sie unterdrückt
werden und unter Vorurteilen und Armut leiden.
Eine ungerechte Anordnung nicht zu befolgen
oder unmenschliche Zustände deutlich anzusprechen, braucht oft Mut.
Freiheit braucht die kleinen Aktionen. So
feiern wir, dass Menschen für die Freiheit eintreten – in Würde und gemeinsam mit anderen.
Die Begegnung Jesu mit der samaritanischen
Frau am Brunnen zeigt uns den Weg aus Diskriminierung und Vorurteilen in die Freiheit. Jesus braucht die Hilfe der Frau, um seinen Durst
zu stillen. Die Frau setzt sich nun mit den religiösen Vorurteilen auseinander, denen sie als
Samaritanerin ausgesetzt ist: Wie kann ein jüdischer Mann eine samaritanische Frau um Wasser bitten? Im Gespräch mit Jesus erkennt die
Frau Stück für Stück, dass ihre bisherige Lebensweise fragwürdig ist. Und so eröffnet sich
für die Frau Schritt für Schritt der Weg in ein
freieres Leben. Am Ende kommen Jesus und
die samaritanische Frau wieder an den Ausgangspunkt des Gespräches zurück: die religiösen Unterschiede von Juden und Samaritanern. Aber es ist nicht wichtig, wo Gott angebetet wird und in welchen Formen. Wichtig ist
allein, dass Gott „im Geist und in der Wahrheit“
angebetet wird.
Das zu erkennen, ist ein Stück Freiheit. Der
Ruf zur Freiheit in Christus ist immer auch
der Ruf in eine tiefere Gemeinschaft. Was uns
trennt, hält uns auch gefangen. Das gilt für die
Trennungen unter Christen ebenso wie für politische und soziale Ausgrenzungen. Im Licht der
Freiheit Christi aber erkennen wir, was uns gefangen hält und lernen zu überwinden, was uns
trennt. Wir sehen einander neu. Und wir sehen
Gott neu, gleichsam „mit unverhülltem Antlitz“. So dürfen wir der vollen christlichen Einheit entgegengehen.
G
ott der Befreiung, wir danken dir für den
starken Glauben und die Hoffnung derer,
die für Freiheit und Würde kämpfen. Du richtest auf, die gefallen sind und befreist die Gefangenen. Dein Sohn Jesus geht mit uns. Er
zeigt uns den Weg zu wahrer Freiheit. Lass uns
die Freiheit achten, die du uns in ihm schenkst.
Hilf uns, zu überwinden, was uns gefangen hält.
Sende uns deinen Geist, damit uns die Wahrheit
frei macht und wir dich mit vereinten Stimmen
preisen. Gott des Lebens, führe uns hin zu Gerechtigkeit und Frieden.
ARBEITSGEMEINSCHAFT
CHRISTLICHER KIRCHEN
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KIRCHE UND THEOLOGIE
Im Dienst der Welt – die entweltlichte Kirche
Gott wendet sich bedingungslos den Menschen zu
E
in Papst, der die Fenster öffnet, um frischen Wind zu spüren, um die Welt im
Blick zu haben: Vor über 50 Jahren hat Johannes XXIII. mit dieser eindrucksvollen
Geste zum II. Vatikanischen Konzil eingeladen. So lautet eins der zentralen Motive
des Konzils: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art,
sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und
Angst der Jünger Christi“ (Gaudium et Spes
1). Und nun ein Papst, der in seiner Freiburger Rede 2011 von der Kirche verlangt, „die
Weltlichkeit der Kirche beherzt abzulegen“.
Eine Absage an das Konzil, wie viele vermuten?
Ganz anderes hat Benedikt XVI. gewollt
als das Ende des bundesrepublikanischen
Kirchensteuersystems einzuläuten, das wäre
zu kurz gegriffen. Vielmehr geht es ihm um
die grundlegende Frage: Wie kann christliche, genauerhin kirchliche Erneuerung aussehen und wie erkennbar werden? Eine Antwortmöglichkeit scheidet dabei sofort aus:
Rückzug aus der Welt und Konzentration auf
das (vermeintlich) Eigentliche. Kirche kann
nur Kirche sein, wenn das karitativ-diakonische Tun der Christen und der Kirche gleichberechtigt neben der Feier (Liturgia) und der
Verkündigung (Martyria) des Glaubens steht.
Mit seiner Forderung nach Entweltlichung beabsichtigt der Papst also nicht eine
Reduktion kirchlicher Aktivitäten auf das
vermeintlich „fromme“ Kerngeschäft. Vielmehr geht es ihm um die Rückbesinnung
auf den Kern des „Geschäfts“, darum also,
das Fundament und Spezifikum dieser Weltverantwortung ins Bewusstsein zu rücken:
die allem menschlichen Tun vorausgehende
Liebe Gottes. Diese Weltverantwortung der
Christen ist also nicht von der Welt, aber in
der Welt.
Zu sehr die Mentalität des Machers und
zu wenig Vertrauen auf Gottes Heilswillen
In seiner ersten Enzyklika Deus caritas
est schreibt der Papst, dass der Liebesdienst
der Kirche nicht einfachhin „eine Art Wohlfahrtsaktivität“ sei, „die man auch anderen
überlassen könnte“ (Nr. 25). Zugleich sei
dieser Dienst auch keine Veranstaltung, deren eigentlicher Zweck Missionierung sei.
Als Abbild und Weitergabe göttlicher Liebe
spiegelt christliches Liebeshandeln auch deren Bedingungslosigkeit wider: „Die Liebe
ist umsonst, sie wird nicht getan, um damit
andere Ziele zu erreichen“ (Nr. 31).
Tun auch Konsequenzen für das Verständnis des Amtes – der Geweihten und der –
ehrenamtlichen – Laien: Nicht Macht und
Herrschaft kennzeichnen ein christliches
Amt, sondern sein Dienstcharakter – Amt als
Dienst an Gott und den Menschen!
Dienst an Mensch und Welt
im Geiste des Evangeliums
Papst Benedikt XVI. während seines Besuches 2011 in Deutschland. (Fotos: Raspels)
In meinen Augen beklagt der Papst mit
Recht, dass vieles in der Kirche zu sehr von
der Mentalität des Machers und zu wenig
vom Staunenden geprägt ist oder – sagen wir
es einmal anders – nicht mehr spürbar vom
festen Vertrauen auf und Glauben an den
Gott geprägt ist, der das Heil aller Menschen
will. Wir arbeiten uns gegenwärtig ab an innerkirchlicher Neustrukturierung von großen Seelsorgeeinheiten und setzen bisweilen
fragwürdige Prioritäten, um der Kirche eine
Gestalt zu geben, mit der sie für den Weg
durch das 21. Jahrhundert gewappnet ist.
Nicht Macht und Herrschaft kennzeichnen
ein christliches Amt, sondern der Dienst
Sicher sind die meisten dieser Maßnahmen angesichts der aktuellen Entwicklung
von Kirche und Gesellschaft gut überlegt.
Aber ist es nicht mindestens so bedeutsam,
neben der Suche nach neuen Strukturen auch
nach dem Kern unseres Glaubens zu fragen,
sich darüber klar zu werden, welche Bedeutung das Skandalon des Kreuzes in unserer
modernen Gesellschaft hat; wie die Präsenz
Gottes in der Eucharistie, seine Liebe und
Nähe in allen Sakramenten den Menschen
von heute erfahrbar werden kann?
Wer sich getragen weiß von dem Gott, der
die Liebe ist, wird seinem Dienst an Welt,
Mensch und Gesellschaft ein zutiefst christliches und höchst humanes Gesicht geben.
Kann nicht dann auch solcher Dienst zum
Ort der Gotteserfahrung, zum Ausdruck einer missionarischen Kirche werden?
Zudem hätte so verstandenes christliches
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„Macht euch nicht die Art dieser Welt zu
eigen“ (Röm 12,2). Das Eigentliche der Botschaft soll wieder zum Leuchten gebracht
werden in einer Kirche, die nicht deckungsgleich ist mit der „profanen“ Gesellschaft.
Der Dienst-Auftrag der Kirche meint dann,
aus dem Kontrast heraus das Evangelium
zum Leuchten zu bringen.
Wenn die Ökonomisierung des gesellschaftlichen Lebens zunehmend um sich
greift, kann die christliche Botschaft verdeutlichen, dass nicht alles Markt und dass
Markt nicht alles ist, dass es vielmehr ein
„Jenseits von Angebot und Nachfrage“ gibt.
Oder wo scheinbar nur der quantitativ messbare Erfolg relevant ist, kann die christliche Option für die Armen und Ausgegrenzten deutlich machen, dass menschliche Würde nicht am Markt entschieden wird, sondern bereits in der Krippe und am Kreuz
entschieden ist. Und wenn die Familie unter
die Räder der Arbeitswelt zu geraten droht,
kann die christliche Betonung der besonderen Würde von Ehe und Familie helfen, sich
gegen eine Verzweckung zu wehren und sich
einzusetzen für die der Familie ganz eigene
Logik des Angenommen-Seins, der selbstlosen Hilfe und Liebe.
Entweltlichung im Sinne des Papstes
heißt also nicht Abkehr von der Welt, sondern Dienst an Mensch und Welt. Dienst –
nicht orientiert an weltlichen Kategorien,
sondern im Geiste des Evangeliums und der
bedingungslosen Zuwendung Gottes zu den
Menschen.
URSULA NOTHELLE-WILDFEUER
Unsere Autorin ist Professorin für Christliche
Gesellschaftslehre an
der Albert-LudwigsUniversität Freiburg
im Breisgau und Beraterin der Deutschen Bischofskonferenz.
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
LESERBRIEFE
Heiter und vergnüglich
Zum Gewinn einer Eintrittskarte für „Karneval einmal klassisch, Opus 00 – zweimol Null“
Mit Skepsis fuhr ich nach Köln. Noch nie
hatte ich von dieser Veranstaltung gehört und
ahnte nicht, was mich dort erwarten würde.
Zunächst war ich erstaunt vom voll besetzen Forum. Die nächste Überraschung dann:
das Programm. Leider konnte ich nicht bis
zum Schluss bleiben, aber das, was ich mitbekommen habe, hatte Pep, Humor und man
konnte lachen und schmunzeln. Es geht also
auch ohne „Alaaf“ und sonstigen Klamauk.
Eine heitere und vergnügliche Darbietung.
Alles in allem, et wor schön!
PAUL HENNESEN,
Neuss
Tiefes Nachdenken
Zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals
Neben der Enttäuschung über das Scheitern der Missbrauchsstudie mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) drängen sich weitere Fragen auf. Müsste nicht unsere Gesellschaft
erschüttert über das lebenslange Leid kindlicher Missbrauchsopfer präventive Maßnahmen anregen und verbesserte rechtliche Rahmenbedingungen fordern? Fordert
nicht die Komplexität der Sache eine vom
Staat unterstützte wissenschaftliche Aufarbeitung, an der Fachleute mit verschiedenen Sichtweisen teilnehmen, zum Beispiel
neben Kriminologen und Psychologen auch
Juristen, Mediziner und Theologen?
Die Missbrauchsstudie musste scheitern,
weil beide Seiten die Komplexität einer solchen Studie unterschätzt haben. Neben einseitiger eigenwilliger Auslegung gemeinsamer Absprachen bestand die Gefahr der Verletzung von Persönlichkeitsrechten vieler
am Missbrauch Unbeteiligter. Der Durchsicht aller Personalakten steht die wissenschaftliche Erkenntnis entgegen, dass es bei
Kirchenzeitung
für das Erzbistum Köln
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Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker,
Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke
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25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
den Tätern in der Vorgeschichte keine spezifischen Symptome oder Störungsbilder gibt.
Es ist wahr, dass in verschiedenen Institutionen in der Vergangenheit sexueller Missbrauch nicht rechtzeitig wahrgenommen
und verfolgt wurde.
Die katholische Kirche ist davon nicht
stärker betroffen als andere, dabei bemüht sich
die katholische Kirche wie
keine andere Institution
um Transparenz, Prävention und um Anerkennung
der Opfer. Die Wirklichkeit zeigt aber die wahre
Dimension des sexuellen
Missbrauchs in unserer
Gesellschaft, der sexuelle Missbrauch findet in
der Mehrzahl im familiären oder sozialen Nahraum statt, nach Schätzungen sind jährlich
in Deutschland zirka 300 000 Kinder Opfer
sexueller Übergriffe. Die weitere Frage ist,
warum gelingt es so vielen Menschen nicht,
ihre sexuellen Strebungen durch eigenverantwortliche Gewissensentscheidung zu begrenzen? Das KFN wollte weiterhin die Ergebnisse der Missbrauchsstudie mit seiner
bundesweiten
Repräsentationsbefragung
2011 „Sexueller Missbrauch von Kindern
und Jugendlichen“ vergleichen. Das Erkennen möglicher Zusammenhänge sollte ein
tiefes Nachdenken bei Vielen auslösen.
DR. RAGNAR WEBER,
Meppen
Bitte um Barmherzigkeit
Zu „Herr, lass mich steh‘n, wo die Stürme
weh‘n“ in Nr. 51-52, Seite 6
Unseren Herrn Kardinal zu kritisieren liegt
mir fern. Seine Meinung auf der Grundlage von 50 Jahren als Priester (und Bischof)
möchte ich auch akzeptieren. Aber eine Frage zu den letzten beiden Fragen und Antwor-
ten des Interviews habe ich. Kann ein gültig
geweihter Priester überhaupt sein Amt „aufgeben“? Bitte korrigieren Sie mich, wenn
ich falsch liege: Ein Priester kann kirchenrechtlich vom Heiligen Stuhl aus schwerwiegendsten Gründen und aus Barmherzigkeit
von seinen klerikalen Rechten und Pflichten
unter Auflagen entbunden
werden, wenn er darum
bittet. Zu den Auflagen gehört insbesondere, dass er
sein Amt nicht mehr ausüben darf. Am Ende einer
intensiven Prozedur der
kirchlichen Prüfung und
Abwägung in einem definierten Verfahrensablauf
steht ein Reskript aus der
zuständigen vatikanischen
Behörde. Zu diesem Reskript wird dem Betroffenen mitgeteilt, dass ihm diese Barmherzigkeit zuteil wird.
Was tut ein solcher Priester dem Herrn an,
wenn er letztlich IHN aus kirchlich überprüften schwerwiegendsten Gründen um Barmherzigkeit bittet? Ein Priester bittet um „Laisierung“, wie es oft heißt. Sicher löst das
auf unterschiedliche Weise Betroffenheit
aus, bei seinem Bischof bestimmt anders als
zum Beispiel in der Gemeinde oder bei Menschen, die dem Priester nahe stehen.
Meine Meinung: Ein solcher Priester
braucht selbst Seelsorge im wahrsten Sinne
des Wortes und Menschen, die sich von den
Worten Jesu Mut machen lassen und dem
Betroffenen vielleicht sagen können: Auch
ich verurteile Dich nicht… (vgl. Joh 8,11).
ULF GÖBBER,
Niederzier
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BÜCHER
Wochenendausflüge
Alle meine Wünsche
Alles verändernde Tage
In Nordrhein-Westfalen gibt es für Entdecker nun den zweiten Band mit interessanten Wochenendtouren: Der Kyrillpfad im
Hochsauerland lädt zum Wandern ein oder
mit der Draisine kann man von Kleve aus
ins benachbarte Holland fahren. Interessante
Radtouren von Schloss zu Schloss im Münsterland warten auf Erkundung und nicht zu
vergessen viele kulturelle und kulinarische
Höhepunkte. Die detaillierten Informationen zur Route erleichtern die Reiseplanung
enorm.
EL
Jocelyne ist zufrieden mit ihrem Leben, liebt
sogar ihren ungehobelten Mann. Ihre zwei
erwachsenen Kinder haben das Haus bereits
verlassen. Die 47-jährige Frau führt einen
Kurzwarenladen im nordfranzösischen Arras. Mit Leidenschaft betreibt sie auch einen
erfolgreichen Internet-Blog übers Sticken,
Nähen und Stricken. Als sie eines Tages eine
hohe Summe im Lotto gewinnt, wird ihr bescheidenes, glückliches Leben total durcheinandergewirbelt. Ein schöner kleiner Roman.
DT
Der Eishockeyspieler Ladouce kehrt nach
einer Zwangspause nach Montréal zurück.
Hier hatte seine Karriere glanzvoll begonnen, hier aber auch jäh geendet, als er in einem Hotel eine ausschweifende Party feierte. Bei diesem Hotelaufenthalt freundet er
sich mit dem siebenjährigen Sohn des Zimmermädchens an und erkennt, dass Fürsorge
für jemanden tiefe Freude bereiten kann. Ladouce lernt bei diesem Aufenthalt, sich der
Verantwortung des Lebens endlich zu stellen.
DPS
Bernd F. Meier. Die schönsten Wochenendausflüge in Nordrhein-Westfalem. Band 2.
l89 reich bebilderte Seiten. J. P. Bachem Verlag. ISBN 978-3-7616-2561-1. 14,95 Euro.
Grégoire Delacourt. Alle meine Wünsche.
Roman. Aus dem Französischen von Claudia
Steinitz. 127 Seiten. Hoffmann und Campe.
ISBN 978-3-455-40384-8. 15,99 Euro.
Pierre Szalowski. Irgendwo ist immer jemand,
der dich liebt. Aus dem Französischen von Nathalie Lemmens. 288 Seiten. C. Bertelsmann
Verlag. ISBN 978-3-570-10156-8. 16,99 Euro.
18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
Kunst ist
Liturgie
Aktuelle Ausstellung
in Kolumba zieht viele
Besucher an
Viele tausend Besucher sind zur Eröffnung
der sechsten Jahresausstellung am Fest
Kreuzerhöhung nach Kolumba geströmt, ins
Kunstmuseum des Erzbistums Köln. „Art is
Liturgy – Paul Thek und die Anderen“ lautet
das Thema der Ausstellung, die damit schon
eine Brücke zum Eucharistischen Kongress
im Juni schlägt. Anlässlich dieses Ereignisses wird die Ausstellung noch durch hochkarätige Exponate ergänzt. Erst vor wenigen
Tagen wurde in dem Museum eine Kabinettausstellung mit Werken von Pascal Schwaighöfer eröffnet.
Unser Foto zeigt die nach mehrjähriger
Restaurierung erstmals wieder gezeigte Madonna auf der Mondsichel, entstanden Anfang des 16. Jahrhunderts.
RB
>> www.kolumba.de
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19
MEDIEN
RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN
Gottes mächtige Dienerin
Ordensschwester Pascalina wird von ihrer Oberin im Jahr 1918 nach München
entsandt, um dem ranghohen Kirchenvertreter Nuntius Eugenio Pacelli den Haushalt zu führen. Für die intelligente junge
Frau ist die Begegnung schicksalhaft. Der
zweiteilige Film „Gottes mächtige Dienerin“, der die Biografie der Ordensfrau mit
der Zeitgeschichte Papst Pius‘ XII. verbindet, ist nach einer Buchvorlage der
Historikerin Martha Schad gedreht worden.
WDR FS, Sa., 26. 1., 20.15 bis 23.15
Uhr und So., 27. 1., 12.30 bis 15.30 Uhr
HÖRFUNK
Radio Vatikan
Empfang im Internet über www.radiovatikan.de:
Samstag Unsere Woche. Betrachtung zum Sonntag.
Sonntag Reden über Gott und Welt. Montag Weltkirchenmagazin. Dienstag Radioakademie. Wer
ist Jesus? (4). Mittwoch Die Woche in Rom. Donnerstag Kreuz des Südens. Freitag Prisma-Magazin. Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00
Nachrichten. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz.
Radio Horeb
Sonntag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan.
Lokalradio
Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen
„Himmel und Erde“. Werktags zwischen 6.00 und
8.00 Augenblick mal.
WDR 2
Werktags
8 bis 9 Uhr, Center TV Köln und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom.
Samstag, 26. Januar
13.15 bis 13.20 Uhr, Bayerisches Fernsehen
(BR): Glockenläuten. Aus der Pfarrkirche in
Freising-Lerchenfeld.
23.40 bis 23.45 Uhr, ARD: Das Wort zum
Sonntag.
Sonntag, 27. Januar
9.02 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben.
9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Evangelischer Gottesdienst.
10 bis 11.30 Uhr, Center TV Köln und
EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem
Kölner Dom.
10.15 bis 11 Uhr, BR: Stationen. Der letzte
Akt. Entscheidungen am Lebensende.
Die Dokumentation zeigt, wie ein Betreuer mit seinen Klienten die letzten Dinge regelt: die Beerdigung, eine Patientenverfügung oder das Erbe, das eine Stiftung wird.
12 bis 12.30 Uhr, EWTN: Angelus mit Papst
Benedikt XVI.
13.15 bis 13.25 Uhr, BR: Was glaubt . . . André
Heller und Prinz Leopold von Bayern.
14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen.
16.30 bis 17 Uhr, WDR FS: Tag7. Zu Hause
sterben.
„Zuhause“ wollen die meisten Menschen
sterben. In Würde. Ohne Schmerzen. Gut ver-
Sonntag 7.45 Hör mal - Kirche in WDR 2. Werktags 5.55 Kirche in WDR 2. Mit Beiträgen aus der
katholischen Kirche.
WDR 3
Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 8.30 Lebenszeichen. „Herzliches Beileid“ – Eine Kulturgeschichte
der Trauer und ihrer Rituale. 9.05 Geistliche Musik.
Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. Es spricht Pfarrer Jochen Reidegeld.
WDR 5
Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. „Nichts wahrhaft Menschliches ist den Herzen der Jünger
fremd.“ Von Markus Nolte, Münster. 9.20 Diesseits
von Eden. Die Welt der Religionen. 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5.
Deutschlandradio
Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntag 6.10
Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. „Schon
wieder stehen Wagen auf dem Umschlagplatz . . .“
Eine Erinnerung an die Dichtung Jizchak Katzenelsons. 10.05 Katholischer Gottesdienst aus der Gedenkkirche Maria Regina Martyrum Berlin. Es predigt Pater Tobias Zimmermann. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus Religion
und Gesellschaft.
Südwest-Rundfunk 2
Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55
Wort zum Sonntag. 8.03 Kantate. 12.05 Glauben.
Werktags 7.57 Wort zum Tag.
20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
domradio.de
sorgt und nicht allein. Seit fünf Jahren haben
sterbenskranke Menschen darauf einen gesetzlichen Anspruch. Doch woran scheitert die Umsetzung des Gesetzes?
17 bis 18 Uhr, Phoenix: Tacheles. Wenn der
Mensch zum Schöpfer wird: Per Gentest zum
Baby nach Maß?
17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt.
Wenn aus Liebe Hass wird.
18 bis 18.30 Uhr, ARTE: Der Kreuzchor. Teil
5. Dresdens weltberühmter Knabenchor.
19.40 bis 20 Uhr, 3sat: Die Stabkirche von Urnes, Norwegen.
20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht zum Tag
21.30 bis 22 Uhr, Bibel TV: Bibel TV. Das Gespräch.
Montag, 28. Januar
22.45 bis 23.30 Uhr, ARD: Arbeiten für Gottes Lohn. Wie die Kirche ihre Sonderrechte ausnutzt.
Mittwoch, 30. Januar
9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega.
Kirchenmagazin. Pippi, Michel und der liebe
Gott. Auf der Suche nach religiösen Spuren im
Werk der Kinderbuchautorin Astrid Lindgren.
10.30 bis 12 Uhr, EWTN: Mittwochs-Audienz
des Papstes.
19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Magazin.
Donnerstag, 31. Januar
15.30 bis 16.15 Uhr, 3sat: Im Zeichen des heiligen Bluts. König Artus und die Suche nach
dem Heiligen Gral.
dern – der Brunnenbau von Kolping International“ ist Thema in domradio-Weltweit (Mo., 28. 1., 10 bis 12 Uhr).
Gottesdienste
Am Sonntag, 27. Januar, um 10 Uhr, wird
das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom
übertragen.
Werktags um 8 Uhr wird der Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter
www.domradio.de gesendet.
Menschen
Pater Christian Troll gilt als ein Mann des
Dialogs, als Brückenbauer zwischen dem
Christentum und dem Islam. In domradioMenschen spricht der Jesuit über seinen
Lebensweg (Di., 29. 1., 10 bis 12 Uhr).
Tagesevangelium
Beratung
Von Montag, 28. Januar, bis Samstag, 2.
Februar, spricht Professor Dr. Józef Niewiadomski vom Institut für Systematische
Theologie, Innsbruck,
Gedanken zum Tagesevangelium.
„Neue Lust aufs Gärtnern“ heißt es in
domradio-Beratung. Noch im Winter
bringt Gartenexpertin Claudia Vogelsang
frische Ideen mit ins Studio und erklärt,
wie die guten Vorsätze im Frühjahr in die
Tat umgesetzt werden können (Do., 31.
1., 10 bis 12 Uhr).
Professor Dr. Józef Niewiadomski
Weltweit
„Wasserressourcen in Entwicklungslän-
Reisen
In „Reisen“ geht es um „La Isla del Meridiano – dem Ewigen Frühling nach El
Hierro folgen“ (Fr., 1. 2., 10 bis 12 Uhr).
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
MEDIEN
Der große Schwindel
Neuer Bischof für Regensburg
Komödie rund um Heiligenstatue am Kölner Dom
Elisabeth „Elli“ Sänger gibt alles für ihren angeschlagenen Kölner Steinmetzbetrieb. Als ihr
Mann Georg, der kreative Kopf der Firma, mit
seiner Sekretärin durchbrennt, bricht Elli zusammen. Danach kann sie sich an nichts mehr
erinnern. Aus Sorge vor einem Rückfall ver-
schweigen ihr ihre erwachsenen Kinder Florian und Rieke, dass ihr Mann sie verlassen hat.
Doch bald schon will Elli nicht nur wissen, wo
ihr Mann ist, auch steht die Firma führungslos
da, wo ein lukrativer Dom-Auftrag den Betrieb
retten könnte. Einziger Ausweg scheint Günther
zu sein, Georgs
Zwillingsbruder,
den die Geschwister bitten, vorübergehend die Rolle ihres Vaters zu
spielen.
Je länger alle
Beteiligten in dem
Film „Der große
Schwindel“ die
Illusion aufrechterhalten,
desto
schneller schlingern sie Richtung
Katastrophe.
Dompropst Habicht (Udo Schenk, hinten rechts) will einen neuen Nepomuk.
ZDF, Mi.,
Günther (Walter Sittler, vorne) hat auf dem Domturm Höhenangst, während
30. 1., 20.15 bis
Elli (Mariele Millowitsch, hinten links) zuschaut. (Foto: ZDF/Thomas Kost)
21.45 Uhr
Planet Wissen mit Glaubensfragen
Professor Rudolf Voderholzer wird neuer Bischof von Regensburg. Der 53-Jährige lehrte
seit 2005 Dogmatik an der Universität Trier
und ist Seelsorger der Pfarrgemeinde Sankt
Nikolaus in Kassel. In Bayern ist Voderholzer kein Unbekannter. Der gebürtige Münchner war nach seiner Priesterweihe 1987 durch
Kardinal Friedrich Wetter Kaplan in Traunreut, Haar und Zorneding. Das Bayerische
Fernsehen stellt ihn in dem kurzen Porträt
„Ein neuer Bischof für Regensburg“ vor.
Anschließend wird die „Bischofsweihe in
Regensburg“ mit dem Festgottesdienst aus
dem Regensburger Dom übertragen. Als Metropolit der Kirchenprovinz München und
Freising wird Kardinal Reinhard Marx den
neuen Bischof von Regensburg weihen und
in sein Amt einführen. Voderholzer wird
dann der jüngste bayerische Diözesanbischof
sein. Er wird Oberhaupt von 1,2 Millionen
Katholiken im Bistum Regensburg und tritt
die Nachfolge seines früheren Lehrers Professor Dr. Gerhard Ludwig Müller an, der
nach zehnjähriger Amtszeit als Bischof von
Regensburg zum Präfekten der Römischen
Glaubenskongregation in den Vatikan berufen wurde.
Bayerisches Fernsehen, Sa., 26. 1.,
9.45 bis 10 Uhr, sowie 10 bis 13 Uhr
ANZEIGE
In der Woche vom Montag, 28. Januar, bis Freitag, 1. Februar, befasst sich
die Reihe „Planet Wissen“ im WDR Fernsehen und im SWR Fernsehen jeweils von 15 bis 16 Uhr auch mit Glaubensthemen.
Den Auftakt machen am Montag, 28. Januar, „Die Geheimarchive des
Vatikan!“ Professor Hubert Wolf, Priester und Kirchenhistoriker, berichtet
von seiner historischen Arbeit in den Archiven. Jahrhundertelang lagerten
hier im Geheimen Dokumente, deren Auswertung ein neues Licht auf viele
Erzählungen unserer Geschichte wirft.
Am Dienstag, 29. Januar, folgt „Die Kreuzzüge – Bewaffnete Pilgerfahrten im Namen Gottes“. Im November 1095 ruft Papst Urban II. in Clermont
zur Befreiung Jerusalems auf und löst eine unglaubliche Begeisterung aus.
Am Mittwoch, 30. Januar, folgt „Warum müssen wir sterben?“. Zusammen mit dem Mediziner Carsten Niemetz, der Trauerforscherin Rita Rosner
und der Theologin Barbara Rolf versucht „Planet Wissen“ Antworten zu finden, warum wir sterben müssen.
Am Freitag, 1. Februar, dreht sich schließlich alles um das Thema „Entschleunigung für Anfänger“. Zeitforscher fragen, wer und was Schuld an unserem rastlosen Lebensstil trägt.
Warum nicht mehr repariert wird
In Deutschland fallen jedes Jahr 700 000 Tonnen Elektroschrott an, ein Müllberg so schwer wie zehn Millionen Waschmaschinen. Aber warum wirft man
heute mehr weg als jemals zuvor? Anhand von drei Beispielen – Spülmaschine, Drucker, Auto – deckt die Dokumentation „betrifft: Schmeiß‘ weg, kauf
neu!“ Hintergründe auf. Denn für die Industrie lohnt sich Reparieren heute kaum noch. Im gnadenlosen Preiskampf nehmen viele Konzerne sogar in
Kauf, dass ihre Produkte gerade mal die Mindestanforderungen erfüllen. Fällt
das Gerät nach Ablauf der Garantie aus, ist das Pech für den Kunden.
WDR FS, Mo., 28. 1., 22 bis 22.45 Uhr
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
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KLEINANZEIGEN
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Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
ERZÄHLUNG
E
in Winterabend hat sich auf die Erde gesenkt. Kein Geräusch ist hier auf dem
flachen Lande zu hören. Kein Vogel piepst,
kein Eichhörnchen schmatzt, selbst der Straßenverkehr ist wie tot. Alles hat sich zur
Ruhe gelegt. Alle. Wirklich alle? Nein, in
einem Kinderbett plappern und kichern ein
Mann und sein Sohn. Natürlich leise, damit
die Mutter, die unten arbeitet, nicht etwa den
Verdacht hat, der Vater könnte die zehnte
Kurzgeschichte zum Besten geben.
Aber – um ehrlich zu sein – der Vater hat
jetzt die zwölfte Story nur für seinen Sohn
erzählt. Natürlich plaudert er nicht einfach
so ins Dunkelblaue hinein, sondern Julian
hat ihm klare Direktiven gegeben.
„Also Papi“, sagt er, „auf jeden Fall muss
ein rotes Auto mit dabei sein, dann noch der
liebe Mond, aber nicht so als Sichel, dass
man runterfällt, sondern der volle Vollmond.
Dann hätte ich gerne ein paar Teufel, aber
nicht so gruselig, weil es ja schon Abend ist,
zwei Engel und, hm.“
Der Vater fragt, eine Spur ungeduldig:
„Kann ich jetzt loslegen Junge?“ Aber nein,
dem Sohn ist noch etwas ganz Wichtiges
eingefallen, was in dieser dreizehnten Gute-Nacht-Geschichte auf keinen Fall fehlen
darf: „Und dann noch ein paar Astronauten
mit ihrem Raumschiff!“
Erst nachdem all das geklärt ist, kann der
Vater loslegen. „Also“, beginnt der Vater zu
erzählen, „es war einmal ein kleiner Junge,
der wollte und wollte nicht schlafen. Er lag in
seinem Bettchen im Schlafanzug zusammengekuschelt, aber die Augen fielen und fielen
ihm nicht zu.
Da beschloss der freche kleine Junge, einfach aus dem Fenster zu klettern, um den guten Vollmond zu besuchen, der geradewegs
in sein Zimmer schaute. Kaum aber war er
draußen, direkt vor der Garage, verwandelte
sich der kleine Junge in ein rotes Sportauto.
Da stand er nun auf einmal nicht mehr auf
zwei Beinen, sondern auf vier Rädern und
fragte sich, was nun?
Da aber hielt schon direkt an seiner Seite
eine Rakete auf dem Mittelstreifen der Straße, zwei Astronauten stiegen aus, fuhren das
rote Auto in ihr Raumschiff und zischten
los direkt zum Mittelpunkt des runden Vollmonds.
Dort angekommen holten sie das Auto
aus der Rakete, brausten mit ihm los über die
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
breite Hauptverkehrsstraße. Der Weg führte
direkt zu einem großen schwarzen Gebirge,
aus dem schwacher Rauch quoll.
Die neugierigen Astronauten fuhren hoch
bis an den Krater und da geschah es, plötzlich wurden aus dem schwarzen Schlund
hunderttausende von kleinen Teufelchen geschleudert mit den roten Hörnern am Kopf
und dem Dreizack in der Hand. Ähnlich
wohl wie sonst Fledermäuse abends aus ihren Felsgrüften in den Abend hineinfliegen.
Da erschrak das rote Auto, das ein kleiner
Junge war, natürlich schrecklich, aber zum
Glück bemerkten die Teufelchen das rote
Auto und die Astronauten nicht, weil sich
zwei Engel dazwischengeschoben hatten.
So ging alles noch einmal gut aus und die
Astronauten flogen mit dem roten Auto wieder zurück auf die Erde und stellten es vor
die Garage der Eltern.
Der Junge war nun ganz allein und da begann er heftig zu schluchzen, so heftig, dass
die Regenwischer gar nicht mehr nachkamen
und er schluchzte und schluchzte, bis auf
einmal zwei kräftige Hände an seinen Kühler fassten.
Und als er die Augen öffnete?
Da war er kein Auto mehr, sondern ein
kleiner Junge und die Hände am Kühler waren die Hände seiner Mutter und sie sagte:
‚Junge, du musst aber einen schlimmen Albtraum gehabt haben. So hab ich dich noch nie
im Schlaf weinen hören und da . . .‘ “ –
„. . . wusste der kleine Junge, dass alles wieder gut war“, ergänzt der Sohn, der
weiß, dass es am Abend in jeder Geschichte
ein Happy-End geben muss, damit er gut einschlafen kann.
Gute Nacht, liebe Leser!
THOMAS FRÖHLING
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AUS DEM ERZBISTUM
ZUR PERSON
aus dem Amtsblatt des Erzbistums Köln
LAIEN
Es wurde entpflichtet:
Hans-Jakob Weinz mit Ablauf des 31. Dezember 2012 als Theologischer Referent für
Ehepastoral in den Kreisdekanaten RheinSieg-Kreis und Altenkirchen.
KLERIKER
Vom Erzbischof wurden zum Dechanten
beziehungsweise Definitor ernannt:
Dechant Alfons Adelkamp mit Wirkung vom
17. Dezember 2012 für weitere sechs Jahre
als Dechant für das Dekanat Bonn-Nord.
Pfarrer Hermann Bartsch mit Wirkung vom
17. Dezember 2012 für weitere sechs Jahre
als Definitor im Dekanat Bonn-Nord.
Vom Erzbischof wurden ernannt:
Dechant Michael Cziba – unter Beibehaltung
seiner bisherigen Aufgaben – zum Diözesanpräses des Katholischen Männerwerkes im
Erzbistum Köln GKM – Gemeinschaft Katholischer Männer.
Pater Eduard Gijsen SDS – im Einvernehmen
mit seinem Ordensoberen – weiterhin bis zum
31. Dezember zum Subsidiar zur besonderen
Verfügung des Stadtdechanten und Stadtfrauenseelsorger im Stadtdekanat Solingen.
Pfarrer Karl Wenzel Heix weiterhin bis zum
30. April 2014 zum Subsidiar an der Pfarrei
St. Matthäus in Düsseldorf-Garath/Hellerhof
im Dekanat Düsseldorf-Benrath.
Diakon Winfried Krämer – unter Beibehaltung seiner Aufgabe in der Feuerwehr-, Ret-
KLEINANZEIGEN
tungsdienst und Notfallseelsorge des Kreisdekanates Euskirchen – mit Wirkung vom 1.
Januar zum Diakon im Subsidiarsdienst an
den Pfarreien St. Christophorus in ZülpichBessenich, Stephani Auffindung in Bürvenich, St. Agatha in Nideggen-Embken, St. Nikolaus in Zülpich-Füssenich, St. Gertrudis in
Zülpich-Juntersdorf, St. Cyriakus in ZülpichLangendorf, St. Agnes in Zülpich-Lövenich,
St. Severin in Zülpich-Merzenich, St. Barbara in Zülpich-Muldenau, St. Peter in ZülpichNemmenich, St. Pankratius in Zülpich-Rövenich, St. Dionysius in Zülpich-Schwerfen, St.
Kunibert in Zülpich-Sinzenich, St. Kunibert
in Zülpich-Ülpenich, Hl. Kreuz in NideggenWollersheim, St. Peter Zülpich in Zülpich, St.
Margareta in Zülpich-Hoven, St. Gereon in
Zülpich-Dürscheven, St. Matthias in ZülpichOberelvenich, St. Kunibert in Zülpich-Enzen
und St. Johannes und Sebastianus in ZülpichWichterich im Seelsorgebereich Zülpich des
Dekanates Euskirchen.
Monsignore Dr. Cesar Martinez weiterhin
bis Ablauf des 31. Dezember zum Subsidiar
an der Pfarrei St. Pantaleon in Köln im Seelsorgebereich „D“ des Dekanates Köln-Mitte.
Diakon Manfred Schäfer weiterhin bis zum
31. Dezember zum Diakon im Subsidiarsdienst an den Pfarreien St. Mariä Empfängnis und St. Ludger in Wuppertal-Vohwinkel,
St. Bonifatius in Wuppertal-Elberfeld und St.
Remigius in Wuppertal-Sonnborn im Seelsorgebereich „Wuppertaler Westen“, Dekanat
Wuppertal.
Stadtdechant Monsignore Heinz-Peter Teller
– unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – mit Wirkung vom 1. Dezember 2012
zum Stadtdekanatspräses für Kirchenmusik
und des Cäcilienverbandes im Stadtdekanat
Leverkusen.
Pater Christian Aarts OSC – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – mit Wirkung
vom 1. Januar bis zum 30. Juni zum Subsidiar
an der neuerrichteten Pfarrei St. Chrysanthus
und Daria in Haan im
Dekanat Hilden.
Diakon Ulf Joachim
Bettels mit Wirkung
vom 1. Januar befristet bis zum 31. Dezember zum Diakon
an den Pfarreien St.
Joseph und St. Norbert in Köln-Dellbrück und St. Mariä
Himmelfahrt und St.
Anno in Köln-Holweide im Seelsorgebereich „Dellbrück/
Holweide“ des Dekanates Köln-Dünnwald.
Kaplan Tobias Zöller mit Wirkung vom
1. Januar zum Kaplan an der neuerrich-
24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
teten Pfarrei St. Chrysanthus und Daria in
Haan im Dekanat Hilden.
Pater Viktor Stanislaw Jachec OFMConv.
– im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – mit Wirkung vom 1. Dezember 2012
zum Pfarrvikar mit dem Titel „Pfarrer“ an
der Pfarrei St. Aposteln in Köln im Dekanat
Köln-Mitte.
Pater Paul-Maria Klug OFM – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – und – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben
– mit Wirkung vom 1. Dezember 2012 zum
Rector ecclesiae an der Kirche St. Kolumba
im Dekanat Köln-Mitte.
Pater Jean Bawin SDS – im Einvernehmen
mit seinem Ordensoberen – weiterhin bis zum
31. Januar 2014 zum Subsidiar an der Pfarrei
St. Joseph und St. Antonius in Bergisch Gladbach im Dekanat Bergisch Gladbach.
Pfarrer Silvio Eick mit Wirkung vom 1. Dezember 2012 zum Pfarrvikar an den Pfarreien St. Germanus in Wesseling, Schmerzhafte
Mutter in Wesseling-Berzdorf, St. Andreas in
Wesseling-Keldenich und St. Thomas Apostel in Wesseling-Urfeld im Seelsorgebereich
Wesseling des Dekanates Wesseling.
Prälat Paul Knopp – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – mit Wirkung vom
1. Januar zum Fachlehrer für das Fach Glaubenslehre innerhalb des Aufbaukurses der gemeinsamen Küsterausbildung der Diözesen
Köln und Aachen und zum Mitglied der Prüfungskommission.
Monsignore Franz Lurz weiterhin bis zum
31. Januar 2014 zum Subsidiar an den Pfarreien St. Johannes Baptist in Bruchhausen,
St. Severinus in Erpel, St. Maria Magdalena
in Rheinbreitbach und St. Pantaleon in Unkel
im Seelsorgebereich Verbandsgemeinde Unkel des Dekanates Königswinter.
Pfarrer Peter Paul Marré weiterhin bis zum
31. Dezember zum Subsidiar an den Pfarreien St. Hubertus in Pulheim-Sinnersdorf, St.
Bruno in Pulheim-Stommelerbusch und St.
Martinus in Pulheim-Stommeln im Seelsorgebereich „Am Stommelerbusch“ des Dekanates Pulheim.
Pfarrer José Pérez Pérez – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – zum Diözesan-Jugendseelsorger des Malteser-Hilfsdienstes im Erzbistum Köln.
Pfarrer Georg Schierbaum – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – für die
Dauer von sechs Jahren zum Dekanatspräses
der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd)
im Dekanat Bornheim.
Pfarrer Günter Tepe weiterhin bis zum 31.
Dezember zum Subsidiar an den Pfarreien
St. Lucia in Bedburg-Rath, St. Georg in Bedburg-Kaster, St. Matthias in Bedburg-Kirchtroisdorf, St. Willibrordus in Bedburg-Kirdorf-Blerichen, St. Peter in Bedburg-Königshoven, St. Ursula in Bedburg-Lipp, St. Martinus in Bedburg-Kirchherten und St. Lambertus in Bedburg im Seelsorgebereich Stadt
Bedburg des Dekanates Bedburg/Bergheim.
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
AUS DEM ERZBISTUM
Einer muss den anderen stützen
Neuss, Dormagen und Grevenbroich:
Thilo Zimmermann,
Telefon (0 21 31) 46 10 27
Neujahrsempfang des Kreiskatholikenrats
KREISDEKANAT. Den drohenden Zuschusskürzungen für kirchliche Träger öffentlicher
Aufgaben gilt es beherzt entgegenzutreten. Diese Auffassung vertrat Cornel Hüsch, der Vorsitzende des Kreiskatholikenrats, beim Neujahrsempfang der Laien im Neusser Augustinerinnen-Kloster Immaculata. „Ohne gemeinsame
wechselseitige Unterstützung ist das Gemeinwesen nicht zu halten. Dies gilt nicht nur für Zeiten gefüllter Kassen, sondern sogar erst recht in
Zeiten knappen öffentlichen Geldes“, so Hüsch
vor fast 200 Besuchern, unter ihnen Generalvikar Dr. Stefan Heße und Kreisdechant Monsignore Guido Assmann. „Subsidiarität bedeutet
gerade nicht die Kürzung und den Entzug öffentlicher Mittel für die Erfüllung von Aufgaben, sondern die Weitergabe öffentlicher Mittel an private, auch kirchliche Träger“, hieß es.
Dieses Prinzip, das Verfassungsrang genieße,
sei auch im Rhein-Kreis Neuss oft in Gefahr.
Hüsch zeigte sich erfreut, „dass bei den deutschen Bischöfen beim Umgang mit Geschiedenen und Wiederverheirateten, aber auch bei
glaubensverbindenden
Ehen eine Entwicklung
erkennbar ist“. Barmherzigkeit und Nächstenliebe verpflichteten
dazu, auch Menschen,
deren Lebensentwürfe gescheitert seien, in
die kirchliche Gemeinschaft
aufzunehmen
und ihre Teilhabe nicht
Cornel Hüsch (rechts), Vorsitzender des Kreiskatholikenrats, be- unnötig zu erschweren.
grüßte Generalvikar Heße in Neuss.
(Foto: ZIM)
ZIM
Beispielhaftes Engagement
Hermann-Straaten-Preisträger ermittelt
KREISDEKANAT. Die Delhovener Initiative
„Zusammen is(s)t man nicht allein“ hat beim
Wettbewerb um den Hermann-Straaten-Preis
des Kreiskatholikenrats den ersten Platz belegt.
Die nach dem ersten Vorsitzenden des Katholikenausschusses in Neuss benannte und mit
3000 Euro dotierte Auszeichnung wird für beispielhaftes Engagement in Pfarreien verliehen.
Joachim Braun, Vorstandsmitglied des Kreiskatholikenrats, und Straaten-Sohn Dr. Martin Straaten vergaben die Sieger-Urkunde an
Marion und Eduard Mens sowie Reiner Kissels. Bei „Zusammen is(s)t man nicht allein“
wird einmal im Monat ein kostenloses Mittag-
essen angeboten, was regelmäßig über 50 ältere, oft alleinstehende Menschen nutzen. Der
zweite Preis wurde gleich viermal verliehen:
an den Alleinerziehenden-Treff der Rommerskirchener Pfarreiengemeinschaft „Gilbach“,
die „Woche für das Buch“ der Bücherei St.
Paulus in Weckhoven, das maßgeblich vom
Seelsorgebereich „Neuss-Nord“ organisierte Messdiener-Fußballturnier „Novesia Ministrale“ sowie das „Ferienabenteuer“ der
Grevenbroicher Pfarreiengemeinschaft „Elsbach/Erft“. Einen Sonderpreis für ihr soziales Engagement erhielt die Further St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft.
ZIM
Alle Hermann-Straaten-Preisträger auf einen Blick: Sie leisten beispielhaftes Engagement in
ihren Pfarrgemeinden.
(Foto: ZIM)
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
NIEVENHEIM. Eine neue Gesprächsreihe mit dem Titel „Zweites Vatikanisches Konzil - mit der Tradition in die
Zukunft“ gibt es jetzt im Seelsorgebereich „Dormagen-Nord“. Klaus Koltermann, der leitende Pfarrer, nimmt
die Tatsache, dass das Konzil vor über
50 Jahren eröffnet worden ist, zum
Anlass, „einen Blick zurückzuwerfen
auf diese spannende Zeit voller Erwartungen, Hoffnungen und Umbrüche“. Am Donnerstag, 31. Januar, geht
es um die Konstitution über die heilige
Liturgie. Bis Ende Juni werden Themen wie das Verhältnis der Kirche zu
den nichtchristlichen Religionen oder
das Dekret über das Apostolat der Laien beleuchtet. Die Gespräche beginnen jeweils donnerstags um 20 Uhr im
Pfarrheim St. Pankratius. Nähere Informationen zur Veranstaltungsreihe
gibt es im Internet.
>> www.dormagen-nord.de
NEUSS. Die nächste Veranstaltung
in der Reihe „KINDerLEBEN“ beginnt am Mittwoch, 30. Januar, um
19.30 Uhr im Forum der Erzbischöflichen Schule Marienberg an der Batteriestraße. Mit dem Thema „Wie Sie
reden, damit Ihr Kind zuhört & Wie
Sie zuhören, damit Ihr Kind redet“ beschäftigt sich der Familien- und Kommunikationsberater sowie BestsellerAutor Dr. Jan-Uwe Rogge. Ausrichter
ist das Bildungswerk „Familienforum
Edith Stein“.
NEUSS. Über eine neue Orgel verfügt
jetzt die Kapelle im Lukaskrankenhaus an der Preußenstraße. Am Dienstag, 29. Januar, um 16 Uhr wird Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp
das Instrument in einer Vesper segnen.
Waldemar Jankus (Trompete) und Michael Landsky (Orgel) spielen danach
Werke aus verschiedenen Epochen.
Die Orgel stammt aus der Kreuzkirche in Kleineichen bei Rösrath, hat
zwei Manuale, ist in einem guten Zustand und war der Krankenhausseelsorge zu einem günstigen Preis angeboten worden. Das alte Orgelprospekt
in der Krankenhaus-Kapelle hätte bald
überholt werden müssen.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33
AUS DEM ERZBISTUM
Düsseldorf:
Ronald Morschheuser,
Fax (0 21 73) 96 79 98
INNENSTADT. „Mystik und Raum“
heißt es am Montag, 28. Januar, ab 19
Uhr in St. Mariä Empfängnis an der
Oststraße. Die besondere Führung erschließt den Kirchenraum in seiner
kultischen Dimension. Im Mittelpunkt
steht die liturgische Bedeutung der
Kirche.
DÜSSELDORF. Mit den Weltreligionen beschäftigt sich ein Grundkurs im
„maxhaus“ an der Schulstraße. An fünf
Mittwoch-Abenden ab dem 20. Februar
geben Vertreter unterschiedlicher Religionen jeweils ab 19 Uhr einen Überblick zu zentralen Glaubensaussagen,
Gottesdiensten und Ritualen sowie den
Konsequenzen ihres Glaubens im Alltag. „Der Grundkurs Weltreligionen ist
eine gute Gelegenheit, Informationen
über andere Religionen aus erster Hand
zu bekommen“, sagt Julian Höbsch,
Organisator des Kurses. „Bei maximal
30 Teilnehmern bleibt viel Raum zum
Gespräch, und wir können auch auf individuelle Fragen gut eingehen.“ Informationen und Anmeldungen im Foyer des „maxhaus“ sowie unter Telefon
(02 11) 9 01 0-2 52.
NEUSS/DÜSSELDORF. Bei einem
Informationsabend geben der Düsseldorfer und der Neusser Stadtverband
des Malteser Hilfsdienstes (MHD) einen Überblick über ihre pflegerischen
Kursangebote. Er findet statt am Dienstag, 29. Januar, um 19 Uhr in der Stadtgeschäftsstelle Neuss, Breite Straße
69. Die Dozenten geben Auskünfte zu
den Kursen in der Grundpflege und die
Aufbaukurse, etwa Behandlungspflege, Demenzkranke verstehen und begleiten oder Palliativbegleitung bis hin
zum Betreuungsassistent.
DÜSSELDORF. Mit dem Sonnengesang des heiligen Franziskus von Assisi beschäftigt sich Franziskaner-Pater
Christoph Mingers OFM am Montag, 4.
Februar, um 19 Uhr bei der Katholischen
Glaubensinformation „Fides“. Er erläutert die Art des Betens und des Umgangs
des heiligen Franziskus mit der Bibel.
Treffpunkt ist der Fidessaal im Franziskanerkloster an der Immermannstraße.
Christen sollen Solidarität zeigen
Koptischer Bischof Anba Damian beim ASG-Empfang
DÜSSELDORF. „Wir müssen mit einer Stim- der Kirchengemeinde-Partnerschaft über Hilfsme reden und gemeinsam deutlich zeigen, güterlieferungen bis zu Ausbildungsstipendien
dass wir empört über die Unterdrückung der oder der Anstellungen junger koptischer Ärzkoptischen Christen in Ägypten sind.“ Diesen te hierzulande reichen. Die Christen in ÄgypWunsch nach Solidarität richtete Anba Dami- ten seien in der Regel gut ausgebildet, hätten
an, der Generalbischof der Koptisch-Orthodo- aber dort kaum eine Möglichkeit, eine Familie
xen Kirche in Deutschland, beim Jahresemp- zu ernähren. Der Bischof wünschte sich Unfang des ASG-Bildungsforums an die Adres- terstützung, wenn diese vor den Gewaltverse der christlichen Kirchen in Deutschland. Er brechen fliehen und sich in Deutschland eine
nutzte als Festredner vor rund 350 Gästen die neue Existenz aufbauen wollten - auch durch
Gelegenheit, die dramatische Entwicklung zu ausländerrechtliche Erleichterungen.
STO
schildern (die Kirchenzeitung berichtete) und
um Hilfe für die bedrohten koptischen Christen zu bitten. „Die Möglichkeiten der Hilfe sind
unbegrenzt, da auch das
Leiden unbegrenzt ist“,
erklärte er in perfektem
Deutsch mit schwäbischem Einschlag. Seit
33 Jahren im Land, hatte er zunächst nach einem Medizinstudium als
Radiologe im Schwäbischen gearbeitet, bevor
er den geistlichen Ruf ASG-Geschäftsführer Antonius Kerkhoff (links) und ASG-Verwalverspürte. Die Hilfe aus tungsrats-Vorsitzender Dr. Ludwig Leidinger begrüßten Bischof
(Foto: STO)
Deutschland könne von Anba Damian beim Jahresempfang.
Bildung ist die wichtigste Investition
Wolfgang Bosbach (CDU) zu Gast beim BKU
DÜSSELDORF. Dank und Anerkennung für
die Arbeit des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU) gab es beim Neujahrsempfang von
Ehrengast Wolfgang Bosbach (CDU). Der Vorsitzende des Innenausschusses des Deutschen
Bundestages lobte die Mitglieder der BKU-Diözesangruppe Düsseldorf um deren Vorsitzende Maria Fischer: „Sie wollen nicht nur Werte
verkaufen, sondern auch vermitteln.“ Vor mehr
als 200 Gästen sprach er nach der von Pater Jo-
hannes Zabel OP zelebrierten Festmesse im
„maxhaus“ zum Thema „Worauf es jetzt ankommt“.
Er betonte die Notwendigkeit von sozialer
Gerechtigkeit, skizzierte die enormen Veränderungen in immer kürzerer Zeit und forderte ein
Bekenntnis dazu, dass Deutschland ein Industrieland sei und bleiben müsse. Bosbach: „Die
wichtigste Investition für die Zukunft ist die
Bildung unserer Kinder.“
STO
BKU-Vorsitzende Maria Fischer mit CDU-Politiker Wolfgang Bosbach und Pater Johannes
Zabel OP.
(Foto: STO)
34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
AUS DEM ERZBISTUM
Trauernde in Bewegung
Hilden, Langenfeld und Monheim:
Ronald Morschheuser,
Fax (0 21 73) 96 79 98
Mettmann und Ratingen:
Maximilian Moll,
Telefon (02 02) 96 31 19 49
Hospizbewegung lädt zu neuem Angebot ein
HILDEN. Mit der neuen Gruppe „Trauernde in Bewegung“ richtet sich die Hospizbewegung Hilden einmal monatlich mit einem
Treff an Frauen und Männer, die einen geliebten Menschen durch den Tod verloren
haben. „Trauer ist eine sehr intensive und
schmerzvolle gefühlsmäßige Belastung“, informiert der über Konfessions- und Weltanschauungs-Grenzen hinweg arbeitende Verein zu dem neuen Angebot, das sich unter
anderem an alle Mitglieder der Gemeinde
St. Jacobus richtet. „In Gesprächen, im Weinen, im künstlerischen Gestalten findet Trauer Platz, man kann ihr aber auch körperlich
bewegt begegnen – in einer Gruppe, die sich
auf den Weg macht.“ Dabei solle auch „Zeit
zum Durchatmen, zum Schweigen und zum
Genießen der Natur gegeben werden“. Deshalb finden gemeinsame Spaziergänge – zum
Beispiel durch den Wald – statt. Das Unterwegs-Sein in landschaftlich reizvoller Umgebung, gemeinsam mit Menschen, die ein
ähnliches Schicksal teilen, soll Mut machen:
Unter anderem dazu, seinen Gefühlen auf einer nicht-sprachlichen Ebene nachzuspüren.
Nicht immer geht es in die freie Natur: Auch
Museumsbesuche, Stadtbummel und andere
Aktivitäten stehen auf dem Programm. Außerdem wird zu Treffen in einem Café oder
Spielnachmittagen eingeladen. Die Treffen
Die Hospizbewegung bringt Trauernde in Bewegung: Zum Beispiel bei gemeinsamen Spaziergängen durch den Wald. (Foto: Privat)
werden von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen geleitet. Nähere Informationen zu den
nächsten Terminen gibt es montags bis freitags von 10 Uhr bis 12 Uhr bei der Hospizbewegung, Hummelsterstraße 1, unter Telefon
(0 21 03) 9 78 55 8-0.
RM
„Schatz des Glaubens neu entdecken“
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
MONHEIM/BAUMBERG.
Wenige
Tage vor seinem 86. Geburtstag verstarb
plötzlich Pfarrer Franz Kruse im Baumberger Peter-Hofer-Haus. Bis zuletzt hatte der seit 2003 als Ruhestandspriester in
Monheim am Rhein lebende Geistliche
in der Pfarrei St. Gereon und St. Dionysius und im Peter-Hofer-Haus als Seelsorger gewirkt. Die Beerdigung ist am
Samstag, 26. Januar, um 11 Uhr in seiner
Heimatgemeinde Köln-Thenhoven, St.
Johann-Baptist, Baptiststraße.
ESSEN-KETTWIG. Zum Gedenken
an die Opfer des Nationalsozialismus
wird am Montag, 28. Januar, um 19.30
Uhr „eine jüdische Zeitreise“ mit LiedGeschichte(n) und jüdischen Weisheiten
in der evangelischen Kirche am Markt,
Essen-Kettwig, stattfinden. Veranstalter
ist die Arbeitsgemeinschaft Christlicher
Kirchen (ACK) Essen-Kettwig.
Franziskaner bieten Seminar zum Thema „Eucharistie“
NEVIGES. „Die Zahl der Menschen wächst,
denen die Wandlung während der Eucharistiefeier wie ein fremdes Ritual vorkommt“,
erklärt Bruder Othmar Brüggemann OFM,
Wallfahrtsleiter am Mariendom. Deshalb bietet er in der Fastenzeit ein Seminar mit dem
Thema „Eucharistie - Ein Weg der Wandlung“
an. Auch im Hinblick auf den Eucharistischen
Kongress in Köln sei das Seminar ein „guter
geistlicher Übungsweg“, hofft Bruder Othmar.
In Anlehnung an Ideen von Leo Tanner, Pfarrer
in der Schweiz, wird an sieben Abenden versucht, „einen Schatz des Glaubens neu zu entdecken“, so Bruder Othmar. Dabei wechseln
sich an jedem Abend ein Vortrag, Meditationen
zu Bildern, Musik sowie Gesprächsrunden ab.
Grundmotiv der Abende ist die Emmaus-Geschichte aus dem Neuen Testament. Das Seminar wird durch die Feier einer Messe mit anschließender Agape abgerundet. Das Seminar
ist Teil der „franziskanischen Gemeindeerneuerung“ und beginnt am Montag, 18. Februar.
Eine Anmeldung ist bis Montag, 4. Februar,
KREIS METTMANN. Zweimal wird es
in diesem Jahr „Geistliche Tage für Männer“ geben. Sie werden von Pastoralreferent Detlef Tappen angeboten. 14 Männer bilden vom 24. bis zum 28. Februar
beziehungsweise vom 23. bis zum 27.
Juni eine Gemeinschaft, gehen tagsüber
ihrer Arbeit nach und kommen abends
zum geistlichen Tun auf der Raketenstation der Museumsinsel Hombroich zusammen. Unterkunft, Verpflegung und
Begleitung kosten 120 Euro pro Person. Informationen und Anmeldungen
bei Detlef Tappen unter Telefon (01 77)
2 43 86 00 oder per Email an detlef.tappen@erzbistum-koeln.de.
VELBERT-LANGENBERG. Eine „populäre Orgel“ präsentiert Dietmar Korthals am Samstag, 26. Januar, um 19.30
Uhr in St. Michael, Froweinplatz 1. Bei
diesem Orgelkonzert verbindet Korthals
bekannte Choralmelodien mit Elementen
aus Pop- und Jazzstilen.
Wallfahrtsleiter Bruder Othmar OFM leitet
das Seminar.
(Foto: MM)
unter Telefon (0 20 53) 93 18 10 oder E-Mail:
kontakt@mariendom.de möglich.
MM
>> www.mariendom.de
HOCHDAHL. „Mose, ein echt cooler
Retter“ - unter diesem Titel zeigt der Kinderchor von St. Franziskus von Assisi am
Sonntag, 27. Januar, die Ergebnisse eines Chorwochenendes. Das dabei einstudierte Musical ist um 16 Uhr in Heilig
Geist an der Brechtstraße zu sehen.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35
AUS DEM ERZBISTUM
Remscheid und Solingen:
Michael Möller,
Telefon (0 21 91) 34 05 37
Wuppertal: Helmut Pathe,
Telefon/Fax (02 02) 8 54 08
SOLINGEN. Weil Liebe bekanntlich
durch den Magen geht, bietet das Familienzentrum St. Clemens Ehepaaren einen
Koch-Nachmittag mit anschließendem
Essen bei Kerzenschein an. Am Samstag,
2. Februar, von 15 bis 18 Uhr, wird in der
Volkshochschule, Birkenweiher 66, Leckeres zubereitet. Eine Kinderbetreuung wird im Familienzentrum St. Clemens von 14.30 Uhr bis 18.30 Uhr angeboten. Anmeldung unter Telefon (02 12)
1 08 71.
SOLINGEN. „Frauen in der Bibel“ ist
das Thema einer neuen Impulsreihe in
der Fastenzeit. Die Kirchengemeinde
St. Clemens lädt in Zusammenarbeit mit
dem Katholischen Bildungswerk zu verschiedenen Vorträgen ein. Diese finden
ab dem 18. Februar im wöchentlichen
Rhythmus jeweils montags um 19.30
Uhr im Franziskussaal des Clemenszentrums, Goerdelerstraße 74, statt.
REMSCHEID. Die „Werkstatt Trauung“
öffnet wieder am Mittwoch, 30. Januar,
seine Türen. Dort werden Anregungen
für die liturgische und musikalische Gestaltung des Traugottesdienstes gegeben.
Die Veranstaltung findet statt von 20 Uhr
bis 22 Uhr im Pfarrzentrum St. Suitbertus, Papenberger Str.aße 14b. Weitere Informationen bei Kantor Dieter Leibold
unter Telefon (0 21 91) 4 64 95 11.
BARMEN. Christoph Ritter, viele Jahre Organist in den Kirchen der Gemeinde St. Antonius, hat eine neue Aufgabe.
Ab März ist er als Seelsorgebereichsmusiker in Düsseldorf-Eller/Lierenfeld
tätig. Der Zeitpunkt seiner feierlichen
Verabschiedung aus St. Antonius steht
noch nicht fest.
OBERBARMEN. Die Gottesdienste am
Sonntag, 3. Februar, stehen im Seelsorgebereich Barmen-Nordost unter dem
Leitwort „Zeige uns den Weg und begleite uns“. Kinder und ihre Eltern sind zu
Gottesdiensten mit Kindersegnung eingeladen: Samstag, 2. Februar, um 17 Uhr
in St. Pius X., am Sonntag um 9.30 Uhr
in St. Konrad, um 9.30 Uhr in St. Mariä
Himmelfahrt, um 11 Uhr in St. Johann
Baptist und in St. Marien.
Kirchenschweizer für St. Suitbertus
Küster Markus Borek feierte Dienstjubiläum
REMSCHEID. Es war der sichere Blick von musste. Als besondere Ehrung erhielt der JuPfarrer Heribert Böttcher, der dem Ehepaar bilar ein Dankschreiben von Papst Benedikt
Borek den Weg in die Gemeinde St. Suitber- XVI. Vom Seelsorgeteam gab es eine weitere
tus wies. Er entdeckte 1987 das Organisati- Überraschung: Borek wurde zum „Kirchenonstalent von Markus Borek und machte ihn schweizer von St. Suitbertus“ ernannt. „Ich
zum Küster von St. Suitbertus. Das war vor 25 habe die Hälfte meines Lebens hier in St.
Jahren. Borek hat mittlerweile vier Pfarrer als Suitbertus verbracht“, erklärte der 52-JähriChefs erlebt. Der Pfarrverband St. Suitbertus ge.
MÖ
brachte ihm jede Menge „Zuwachs“. So ist er
jetzt in St. Joseph, St.
Suitbertus und St. Marien für den reibungslosen
Ablauf der Messfeiern
zuständig. Für sein langjähriges Wirken für die
Gemeinden wurde ihm
und seiner Familie in
einem Festgottesdienst
jetzt gedankt. Ehefrau
Ursula bekam von Stadtdechant Thomas Kaster
einen Strauß Blumen als
Dank für die Zeit, die sie
auf ihren Mann im Kir- Diakon Erhard Günther (links) und Stadtdechant Thomas Kaster be(Foto: MÖ)
chendienst verzichten fördern Markus Borek zum Kirchenschweizer.
Motive liegen vor der Tür
Holzschnitte von Pfarrer Franz Ondraczek ausgestellt
OBERBARMEN. Wer letztlich die Idee hatte,
kann Pfarrer Franz Ondraczek gar nicht genau
sagen. „Bezirksbürgermeisterin Christel Simon
(CDU) und Pfarrer Ulrich Lemke waren auf jeden Fall beteiligt.“ Für das Ergebnis ist es auch
gleichgültig. Denn beide wünschten sich, dass
Ondraczek im Bürgerzentrum „Die Färberei“
seine Holzschnitte ausstellt. Das macht er jetzt.
Bis März sind 13 Werke von ihm im Café des
Zentrums zu sehen. Im vergangenen Jahr war
der langjährige Krankenhausseelsorger im Petrus-Krankenhaus dort in den Ruhestand verabschiedet worden. Ondraczek zog nach Solingen. „Die Holzschnitte sind ein kleiner Dank
an Barmen, denn dort bin ich während meiner ganzen Dienstzeit gut aufgenommen worden.“ Die Motive hätten auch vor der Tür gelegen. So hat er seine Sicht von St. Elisabeth,
von Herz Jesu in Unterbarmen oder vom Alten
Markt mit St. Antonius
mit der Holzschnitttechnik dargestellt. Er habe
diese Technik gewählt,
weil sie das Wesentliche zum Ausdruck bringe und kaum „Schnörkliches“ zulasse. Zu sehen
sind die Holzschnitte
während der Öffnungszeit des Cafés, Stennert
8, von 14 bis 18 Uhr.
Anmeldungen zu Führungen unter Telefon
Einer der Holzschnitte von Pfarrer Franz Ondraczek zeigt St. Eli- (02 02) 66 04 33. PA
sabeth in Barmen-Heckinghausen.
(Foto: PA) >> www. faerberei.wtal.de
36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
AUS DEM ERZBISTUM
„Wundermittel“ für die Beziehung
Oberbergischer Kreis: Heike Cosler,
Telefon (0 21 92) 8 37 07
Altenkirchen: Peter Stangier,
Telefon (0 27 42) 46 10
Angebote im Februar und März für Paare
GUMMERSBACH. Die Ehe-, Familien- und tel“ für eine stabile, vertrauensvolle und nachLebensberatungsstelle sieht ihre Aufgaben in haltig gute Beziehung eine konstruktive Komder Beratung und Begleitung von Menschen munikation ist. Die Teilnahme ist als Paar,
mit persönlichen, partnerschaftlichen und fa- aber auch einzeln möglich. Der zweite Kurs
miliären Problemen, Krisen und Konflikten. zum Thema „Ein Kick mehr Partnerschaft „Wir haben im Februar und März zwei Grup- Gesprächstraining für Paare“ findet an zwei
penangebote im Programm, in denen es um Wochenenden statt und beginnt am Freitag,
Kommunikation in der Beziehung und Ge- 1. März, um 17.30 Uhr. Information und Ansprächstraining für Paare geht“, erläuterte meldung bei der Katholischen Ehe-, FamilienClaudia Richter, Leiterin der Beratungsstel- und Lebensberatung unter Telefon (0 22 61)
le, die Angebote. „Wichtig ist, dass die Paa- 2 77 24 oder info@efl-gummersbach. HC
re ihre Haltung im Gespräch ändern, dann
haben sie eine Chance, wieder miteinander
ins Gespräch zu kommen.“ Der erste Abend
am Dienstag, 19. Februar, um 18 Uhr, ist eine
Einführung in die Paarkommunikation. Wie
es auch „ohne Schreien“ funktioniert, zeigt
die Diplom-Sozialpädagogin Gaby Geister.
Die Teilnehmer lernen,
(Foto: HC)
dass das „Wundermit- Claudia Richter bietet Kommunikationskurse an.
Farbtupfer in der Bildungslandschaft
Bildungswerk mit neuem Halbjahresprogramm
MARIENTHAL. Nur auf den ersten Blick
scheint Kloster Marienthal sich dieser Tage im
Winterschlaf zu befinden. Tatsächlich arbeiteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Bildungswerks Marienthal, das im ehemaligen Franziskanerkloster untergebracht ist, mit
Hochdruck am Programm für das erste Halb-
jahr 2013. Nun liegen die Programmhefte wieder in Kirchen und kirchlichen Einrichtungen
des Kreisdekanats Altenkirchen aus.
Einen neuen Programmpunkt stellen spezielle Kurse zur Vorbereitung auf die Ehe dar,
die zentral im Bildungshaus angeboten werden.
Daneben hat das Bildungswerk aber auch traditionell ein breites Spektrum an Veranstaltungen, die dezentral in den
verstreut liegenden Gemeinden des Kreisdekanats angeboten werden
und so die Leute vor Ort
erreichen. In Kooperation mit den katholischen
Büchereien in BirkenHonigsessen, Hamm sowie Wissen bietet das
Bildungswerk etwa Literaturseminare an. Mehr
Informationen
zum
Programm gibt es auch
im Internet.
PS
Nicht nur mit seinem Programm stellt das Bildungswerk Mari- >> www.bildungswerkenthal einen Farbtupfer in der Region dar.
(Foto: PS) marienthal.de
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
ENGELSKIRCHEN. Prälat Dr. Peter
Klasvogt ist als Direktor des Sozialinstituts Kommende Dortmund und der Akademie Schwerte ein Experte in Sachen
Kirche und Gesellschaft. Er wird bei
dem ökumenischen Neujahrsempfang
am Samstag, 26. Januar, um 15 Uhr in
der Aggertalklinik erläutern, welche Herausforderungen auf die Gläubigen warten, wenn sie die „Entweltlichung“ , die
seit der Rede Papst Benedikts XVI. im
Freiburger Konzerthaus am 25. September 2011 in der Diskussion steht, auf die
Kirche und auf sich selbst beziehen.
BERGNEUSTADT. „Erzähl mal!“ ist
eine Mitmachausstellung zum Erleben,
Erzählen und Erinnern überschrieben,
die alle Feierlichkeiten rund um das Kirchenjahr erklärt und Fragen des Glaubens thematisiert. Im Anschluss an die
am Sonntag, 27. Januar, um 10 Uhr in St.
Stephanus gefeierte Familienmesse wird
die Ausstellung in den Stephanus-Stuben
eröffnet. Die Präsentation ist bis Dienstag, 29. Januar, dort zu sehen. Weitere
Informationen unter Telefon (0 22 61)
4 16 98.
BERGNEUSTADT. Der Ökume-Ausschuss der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden veranstaltet
am Freitag, 8. Februar, ein Taizé-Gebet
in der Altstadtkirche. Das Einsingen beginnt um 19 Uhr. Informationen unter Telefon (0 22 61) 94 74 98.
OBERE SIEG. Die Katholische Jugend
Wissen (KJW) bietet zum Jahresbeginn
wieder den traditionellen Ausflug zum
Schlittschuhlaufen in Wiehl an. Treffpunkt für die Busfahrt in die Eissporthalle ist am Samstag, 2. Februar, um 12
Uhr am Wissener Rathaus. Teilnehmen
können Kinder und Jugendliche im Alter
zwischen acht und 13 Jahren. Anmeldungen im Pastoralbüro.
WISSEN. Ein weiterer Seniorentreff
der Frauengemeinschaft (kfd) findet am
Sonntag, 10. Februar, im Anschluss an
die 11-Uhr-Messe in Kreuzerhöhung im
Pfarrheim statt. Anmeldungen unter Telefon (0 27 42) 21 07 oder beim Pastoralbüro unter (0 27 42) 9 33 80.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37
AUS DEM ERZBISTUM
Rheinisch-Bergischer Kreis:
Siegbert Klein,
Mobil (01 77) 6 12 20 10
Leverkusen: Kathrin Becker,
Mobil (01 62) 9 40 70 14
BERGISCH GLADBACH. Neuer Dechant des Dekanates Bergisch Gladbach ist der Refrather Pfarrer Winfried Kissel (43). Nach der Wahl durch
die Priester des Dekanates hat Kardinal Joachim Meisner Kissel mit Wirkung vom 25. Januar zum Dechanten
ernannt. Der Pfarrer von St. Johann
Baptist war bislang Stellvertreter des
bisherigen Dechanten Heinz-Peter Janßen aus Bensberg. Janßen hat
nach zwei Amtsperioden nicht wieder kandidiert. „In seinen zwölf Jahren als Dechant hat er umsichtig das
Dekanat geleitet und die Veränderungen der vergangenen Jahre in den einzelnen Gemeinden mit Weitsicht und
Einfühlungsvermögen begleitet. Ich
danke Dechant Heinz-Peter Janßen
für seinen engagierten Dienst im Dekanat Bergisch Gladbach“, schreibt
Kreisdechant Norbert Hörter in einem
Schreiben zur Vorstellung des neuen
Dechanten.
LÜTZENKIRCHEN. Hildegard von
Bingen ist Thema beim Montagstreff
in St. Maurinus. Die erste von vier Veranstaltungen findet am Montag, 28. Januar, um 19.30 Uhr im Pfarrheim St.
Maurinus statt. Die weiteren Termine
sind 11. März, 6. Mai und 10. Juni. Nähere Informationen gibt es unter Telefon (0 21 71) 5 29 17.
WIESDORF. Nicht weniger als die
Frage nach dem Sinn des Lebens steht
im Mittelpunkt der ersten „Was glaubst
Du denn?“-Veranstaltung, zu der Pastoralreferentin Donata Pohlmann und
Pfarrer Ralf Hirsch ins CityKirchenCafé, Breidenbachstraße 9, einladen.
Am Donnerstag, 31. Januar, können
Gläubige und Zweifler, Ratlose und
Sucher dort ab 20 Uhr die Frage diskutieren, worauf es ihrer Meinung nach
ankommt.
OPLADEN. Die Chöre und das Orchester der Erzbischöflichen Marienschule geben am Montag, 28. Januar,
und Dienstag, 29. Januar, jeweils um
19 Uhr in der Schule ein Konzert zum
Thema „Sehnsucht“. Reservierungskarten gibt es an der Pforte.
Der Second-Hand-Möbelladen „Fundus“ hat neue Räume in der Weberstraße 12 gefunden.
„Fundus“ in neuen Räumen
Bürgerbus hält vor dem Second-Hand-Möbelladen
OVERATH. Große und helle Räume laden am
neuen Standort des Second-Hand-Möbelladens „Fundus“ in der Weberstraße 12 ein. Der
Umzug war nötig geworden, weil die Zahl der
Mitarbeiter sich fast verdreifacht hat. „Fundus“ ist eine Qualifizierungsmaßnahme für
arbeitslose junge Menschen unter 25 Jahren,
um ihnen eine neue berufliche Perspektive zu
geben. Die Einrichtung ist ein Projekt von Caritas RheinBerg und der Stadt Overath, das
seit zwölf Jahren erfolgreich junge Menschen
in Arbeit führt. Zurzeit sind es 17 Teilnehmer.
Ab sofort hält der Overather Bürgerbus
direkt vor dem Laden an vier Wochentagen
viermal am Tag, um Kunden ohne PKW einen
Einkauf zu ermöglichen. Die Verkaufsräume
sind täglich von 9 bis 13 Uhr geöffnet, dienstags und donnerstags bis 16.30 und montags
bis 18 Uhr.
KL
>> www.fundus-overath.de
Opladen und Kolping stets treu geblieben
Helmut Daniels feiert 40-jähriges Priesterjubiläum
OPLADEN. „Ich würde es nie anders machen“, sagt Monsignore Helmut Daniels, der
am 1. Februar vor 40 Jahren von Kardinal Josef Höffner im Kölner Dom zum Priester geweiht wurde. „Ich bereue keinen Tag.“ Der
Pfarrvikar der Gemeinde Sankt Remigius er-
Helmut Daniels vergangenen Freitag beim
„Fest am Dom“ der Närrischen Kolpingsfamilie Opladen.
(Foto: KB)
38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
innert sich noch, dass überlegt worden sei,
ob sich eine Priesterweihe für ein Dutzend
Kandidaten überhaupt lohne. „Für Juni stand
nämlich schon ein Termin fest für über 20
Weihekandidaten“, erzählt Daniels. „So ändern sich die Zeiten.“
Er sei der einzige seines Semesters, der immer noch an dem Ort tätig sei, wo er angefangen habe. Von 1973 bis 1978 war er Kaplan
in Sankt Remigius, danach bis 2008 Pfarrer
in Lützenkirchen und Quettingen, ehe er als
Pfarrvikar nach Opladen zurückkam. Wirklich weg war er dort allerdings nie, da er bis
zum Sommer vergangenen Jahres Schulseelsorger der Erzbischöflichen Marienschule
war. Auch die Kolpingsfamilie Opladen-Zentral profitiert von Daniels Heimatverbundenheit und Treue: In der 147-jährigen Geschichte des Verbandes gibt es niemanden mit einer
längeren Amtszeit als Präses. 1973 trat Helmut Daniels dieses Amt an und übt es – mit einer Unterbrechung als Vizepräses – bis heute
seit nunmehr 22 Jahren aus. Gefeiert wird das
Priesterjubiläum am Sonntag, 3. Februar, um
18.30 Uhr in der Kirche St. Remigius und im
Anschluss an die Messe im Pfarrheim. KB
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
AUS DEM ERZBISTUM
Von Sankt Augustin in die Welt
Eitorf, Hennef, Königswinter,
Neunkirchen, Siegburg,
Sankt Augustin und Troisdorf:
Christa Gast,
Telefon (0 22 44) 46 85
Steyler feiern ein Jahr lang 100-jähriges Bestehen
SANKT AUGUSTIN. Mit einem Festgottes- sich die Niederlassung von einem Priestersemidienst am Gedenktag ihres Ordensgründers, nar zu einem Standort für missions- und völkerdes heiligen Arnold Janssen, feierten die Stey- kundliche Wissenschaft entwickelt. Die Steyler Missionare die Eröffnung des Jubiläums- ler nehmen auch neue Aufgaben, etwa in der
jahres zum 100-jährigen Bestehen ihrer Nie- Ausländerseelsorge, an, erklärte Rektor Martin
derlassung in Sankt Augustin. „Arnold Jans- Neuhauser. Mission bedeute immer Neues wasen war ein Mensch der Liebe“, erklärte Weih- gen – das habe schon Janssen gewusst. Das Jubischof Dr. Heiner Koch in seiner Festpredigt, biläum wird mit einer Fülle von Veranstaltun„das Herz war die Grundkraft seines enormen gen gefeiert. So zelebriert am Sonntag, 1. SepEngagements.“ So sei das Haus in Sankt Au- tember, um 10 Uhr Kardinal Joachim Meisner
gustin seit 100 Jahren ein Ort des Lernens zu in der Klosterkirche ein Hochamt.
CG
lieben. 1813 wurde der
linke Flügel des heutigen
Gebäudes als Heim für
erholungsbedürftige Ordensangehörige gebaut.
Der Standort wuchs.
1918 erhielt der Orden
die Genehmigung zur
Ausbildung von Missionaren. 1920 wurden die
ersten Ordensgelübde in
St. Augustin abgelegt.
Über 1000 Missionare
wurden seit damals von Festgäste: Landrat Frithjof Kühn (von links), Weihbischof Dr. Heiner
St. Augustin in die Welt Koch, Rektor Martin Neuhauser und Bürgermeister Klaus Schuma(Foto: CG)
gesandt. Inzwischen hat cher (CDU).
Michaeliten gedenken ihres Gründers
Festmesse zum Abschluss des Jubiläumsjahrs
EITORF. Als Abschluss des Jubiläumsjahres
zum 100. Todestag des Seligen Pater Bronislaw Markiewicz, des Gründers der Kongregation vom heiligen Erzengel Michael, feierten die
Michaeliten, die in Eitorf eine Ordensniederlassung haben, mit den Pfarrangehörigen, dem
neu ernannten Bischof von Dresden-Meißen
Dr. Heiner Koch, Kreisdechant Anno Burghof und Dechant Hermann-Josef Metzmacher
eine Festmesse mit anschließendem Empfang.
Auch zwei Vertreter des Generaloberenrates
waren aus Polen angereist. Unter dem Leitsatz
„Gott über alles“ sorgte sich Pater Markiewicz
(1842-1912) vor allem um arme und verwaiste
Kinder und Jugendliche. Er gründete 1892 die
Gesellschaft „Mäßigung und Arbeit“ und baute
nach dem Vorbild Don Boscos die ersten Erziehungsheime, Schulen und Werkstätten für Kinder und Jugendliche. 1910 stellte er sein Werk
unter den Schutz des heiligen Erzengels Michael; 1966 wurde die Kongregation päpstlich
anerkannt. Heute arbeiten Patres, Ordensbrüder und –schwestern vom heiligen Erzengel
Michael in 14 Ländern der Erde.
CG
Michaeliten aus Warschau und dem Erzbistum feierten mit Weihbischof Koch (Mitte), Kreisdechant
Burghof (hinten 3. von re.) und Dechant Metzmacher (vorne 2. von re.) die Festmesse. (Foto: CG)
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
NEUNKIRCHEN. Das Antoniuskolleg trauert um seinen ehemaligen Direktor Pater Reinhard Helbing, SDB,
der im Alter von 79 Jahren starb. Pater Helbing war Provinzial und Provinzialvikar, Novizenmeister und
Lehrer in verschiedenen Einrichtungen der Norddeutschen Provinz der
Salesianer Don Boscos, bevor er von
1995 bis 2010 Direktor am Antoniuskolleg wurde. Bis 2001 unterrichtete er auch und half wann immer es
ihm möglich war als Seelsorger in St.
Margareta und den Nachbargemeinden aus.
KREISDEKANAT. Zum ökumenischen Gedenkgottesdienst für „Unbedachte“, das heißt Mitmenschen, die
anonym ohne eigene Trauerfeier im
vergangenen Vierteljahr bestattet wurden, lädt der Kreiskatholikenrat am
Samstag, 26. Januar, um 10 Uhr in die
Krankenhauskapelle der Siegburger
Helios-Klinik, Ringstraße 49, ein.
SANKT AUGUSTIN. „Karneval einmal klassisch - Opus 00“ von und mit
Burkard Sondermeier, begleitet von
der Camarata Carnaval, ist am Sonntag, 27. Januar, um 11 Uhr im Museum der Steyler Missionare zu erleben.
Nähere Informationen unter Telefon
(0 22 41) 23 74 06.
BÖDINGEN. Zu einem Glaubenstag
zum Thema „Vernunft und Glaube“
mit dem Referenten Albrecht Graf
von Brandstein-Zeppelin lädt die
Pfarrei „Zur schmerzhaften Mutter“
am Samstag, 26. Januar, ab 9 Uhr ins
Marienheim an der Klostermauer ein.
Anmeldung unter Telefon (0 22 42)
9 04 16 90 oder (01 52) 28 96 78 85.
SANKT AUGUSTIN. „Kultur Chinas
- Kultur des Christentums - wie vereinbar sind sie?“ ist ein Vortrag von
Professor Dr. Michael Lackner von
der Universität Erlangen-Nürnberg
überschrieben, zu dem das Institut
Monumenta Serica des China-Zentrums am Donnerstag, 31. Januar, um
19 Uhr in das ethnologische Museum
„Haus Völker und Kulturen“ einlädt.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39
AUS DEM ERZBISTUM
Bad Münstereifel, Euskirchen und
Zülpich: Anja Krieger
Telefon (0 22 51) 5 51 36
Bornheim, Meckenheim und
Rheinbach: Erhard Schoppert,
Telefon/Fax (02 28) 32 22 55
EUSKIRCHEN. Das neue Programmheft der Katholischen Familienbildungsstätte (FBS) Haus der Familie ist
erschienen. Im ersten Halbjahr 2013
gibt es zahlreiche Angebote für werdende Eltern, Familien mit Kindern und
Grundschulkinder. Neben den familienorientierten Kursen, Vorträgen und Ausflügen gibt es Veranstaltungen für verschiedene Zielgruppen wie Paare und
Singles, außerdem Angebote zu Ausstellungen und eine große Themenpalette zur Gesundheitsbildung. Das neue
Programm ist ab sofort in der FBS am
Herz-Jesu-Vorplatz erhältlich und ist im
Internet einsehbar.
>> www.fbs-euskirchen.de
MECKENHEIM. „Wo haben die Christen denn ihren Humor?“ heißt es am
Montag, 28. Januar, ab 19.30 Uhr im
Pfarrsaal St. Johannes. Die Kolpingsfamilie hat dazu Pfarrer Professor Gerhard Herkenrath aus Köln eingeladen.
Dieser vertritt die These: Lachen und
Freude befreien die Seele.
ALFTER. Den Betrag von 23 898,82
Euro haben die Sternsinger in der Pfarreiengemeinschaft Alfter unter dem
Motto „Segen bringen, Segen sein“ in
diesem Jahr für Kinder in Tansania gesammelt.
Gefängnisseelsorger Willi Oberheiden (dritter von links) empfing den KKR-Vorstand in der
JVA Erlenhof.
(Foto: AK)
Vorstandssitzung „hinter Gittern“
Kreiskatholikenrat bindet Gefängnisseelsorge ein
EUSKIRCHEN. „Wir sind ja eher ein blinder
Fleck in der Gesellschaft“, sagte Pastoralreferent Willi Oberheiden. Der Gefängnisseelsorger hatte den Vorstand des Katholikenrates im
Kreisdekanat Euskirchen (KKR) zur Sitzung
in die Justizvollzugsanstalt (JVA) Erlenhof im
Euskirchener Norden eingeladen.
Dem KKR unter Vorsitz von Heribert Winter lagen Kontakt und Zusammenarbeit schon
lange am Herzen, Gefängniskirche und Seelsorgeteam gehören zum Kreisdekanat. „Die
wenigsten Euskirchener wissen, dass auch
Kati führt durch St. Katharina
Zwei Führer laden zum Besuch der Wallfahrtskirche ein
BUSCHHOVEN. Zwei gedruckte Kirchenführer erschließen jetzt alten und jungen Besuchern die Wallfahrtskirche St. Katharina.
Die zwölf beziehungsweise 24 Seiten starken
WALBERBERG. Für ein Konzertprogramm, das am Palmsonntag in der
Pfarrkirche St. Walburga und am Karfreitag im Kölner Dom aufgeführt
wird, sucht der Kirchenchor St. Walburga noch Sängerinnen und Sänger als Verstärkung. Nähere Informationen bei Hans Dieter Wirtz unter Telefon (0 22 27) 8 13 59 oder hansdieterwirtz@t-online.de.
WORMERSDORF. Zu einer Kinderkleiderbörse und einem Flohmarkt rund
ums Kind lädt der Verein der Freunde
und Förderer des Kindergartens St. Josef am Samstag, 2. März, von 10 bis
14 Uhr in die Schützenhalle ein. Verkaufen kann jeder von privat. Tische
werden gestellt. Anmeldung ab sofort
bei Ute Bamberg unter Telefon (01 51)
55 38 88 67.
hier jeden Sonntag im Wechsel ein katholischer oder evangelischer Gottesdienst gefeiert
wird, an dem jeder Interessierte teilnehmen
kann“, so Oberheiden, der dem Vorstand seine Arbeit mit den etwa 430 inhaftierten Männern erläuterte.
Er ist Gesprächspartner für die Inhaftierten und Organisator des Vereins „Brücke“, der
eine begleitete Rückführung Strafgefangener
im offenen Vollzug ermöglicht und die soziale
und berufliche Eingliederung von Inhaftierten
und Haftentlassenen fördert.
AK
Kirchenführer für Alt und Jung begleiten die
Besucher von St. Katharina.
(Foto: ES)
40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Hefte wurden von der Pfarrgemeinde herausgegeben und sind am Eingang der Kirche für
einen Euro erhältlich. In beiden Führern spielt
die Statue der „Rosa Mystica“ eine zentrale Rolle. Den Führer für Erwachsene hat Georg Jung geschrieben, der vor einigen Jahren
schon ein Buch über die Geschichte Buschhovens verfasst hat. Die Kenntnisse aus dieser
Arbeit reichten für den Kirchenführer aber bei
weitem nicht aus, erklärt der 86-jährige Autor.
Er hat sich auch auf Informationen des Erzbistums gestützt, das vor einigen Jahren die Kirchen des Bistums begutachten ließ.
Prädestiniert für den Kirchenführer für Kinder war die ehemalige Grundschulleiterin und
Vorsitzende des Pfarrausschusses, Adelheid
Willers. Sie lässt die kleine blonde Comicfigur
Kati ihre Altersgenossen durch die Kirche führen. Mit einfachen Worten erklärt Kati die Einrichtungsgegenstände und ihre Bedeutung.
Gezeichnet wurde Kati von Gabriele Bank.
Diese ist in Buschhoven aufgewachsen und
arbeitet als Kunstlehrerin am Gymnasium St.
Josef in Rheinbach. Für das Layout zeichnet
Andrea Willers, Schwiegertochter der Autorin, verantwortlich.
ES
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
AUS DEM ERZBISTUM
Warmes Buffet an kalten Tagen
Bonn: Beate Behrendt-Weiß,
Telefon (0 22 26) 1 55 43
Bornheim, Meckenheim und
Rheinbach: Erhard Schoppert,
Telefon/Fax (02 28) 32 22 55
Inner-Wheel-Club lädt obdachlose Menschen ein
BONN. An kalten Tagen tut warmes Essen be- dankte auch ihren 25 Mitstreiterinnen. Für die
sonders gut. Und so kam die Aktion der Da- Arbeit der Caritas-City-Station ist das Buffet
men des Inner-Wheel-Clubs Bonn für viele allerdings nur eine Facette ihrer HilfsangeboGäste der Caritas-Einrichtung City-Station ge- te. Die Nachfrage nach einer warmen Mahlrade recht. Denn sie spendeten ein reichhalti- zeit, die für einen Euro angeboten wird, hat
ges Buffet für die obdachlosen Menschen, die in den vergangenen Jahren stark zugenomin der City-Station eine lebenswichtige Anlauf- men. „Deshalb sind wir dringend auf Spenstelle gefunden haben. „Wir freuen uns jedes den angewiesen“, so Miebach.
BBW
Jahr über dieses außergewöhnliche Projekt, das
sich die Damen der Rotarier im Rahmen ihres
sozialen Engagements
auf die Fahnen geschrieben haben“, berichtet
Caritas-Sachgebietsleiterin Ricarda Miebach.
Seit dem Jahr 2000 wird
diese Aktion jeweils im
Januar durchgeführt eine Tradition, auf die
auch die Präsidentin des
Clubs, Frauke Roggenbau, stolz ist. „Es ist uns
eine Freude, Sie zu be- Mit großem Engagement hatten die Damen des Inner-Wheel-Clubs
kochen“, sagte sie zu Bonn ein reichhaltiges Buffet vorbereitet, das sie den Gästen der
(Foto: BBW)
den rund 60 Gästen und City-Station servierten.
Adelheidisfest gedenkt der Heiligen
ein neuer Wandbehang mit dem Bild der Heiligen gesegnet. Zuvor übergibt Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch die Votivkerze der Stadt
Bonn. Festprediger ist Prälat Dr. Günter Assenmacher, Offizial des Erzbischofs. Weitere Höhepunkte des Festprogramms sind die Familienmesse am Sonntag, 3. Februar, um 11 Uhr
sowie die Festandacht mit Lichterprozession
durch Alt-Vilich am Sonntag, 3. Februar, um
17.30 Uhr.
BBW
>> www.pv-arus.de
Die Bonner Stadtpatronin wird im Rahmen des Adelheidisfestes in der Stifts- und Pfarrkirche
St. Peter in Vilich geehrt.
(Foto: BBW)
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
BONN. Zur Auseinandersetzung mit der
Frage, was die Heiligkeit der heiligen
Adelheid von Vilich in der heutigen Zeit
bedeutet, lädt die Familienbildungsstätte
Bonn am Dienstag, 29. Januar, um 19.30
Uhr in die Lennéstraße 5 ein. Anmeldung
unter Telefon (02 28) 94 49 00.
BONN-BAD GODESBERG. Zu einem
Familiengottesdienst mit swingender und
jazziger Orgelmusik sowie mehrstimmigen Chorsätzen lädt die Gemeinde St.
Marien und St. Servatius am Sonntag,
27. Januar, um 11.30 Uhr in die MarienKirche, Burgstraße, ein.
BONN. Kirchenführungen sind am
Samstag, 26. Januar, um 15 Uhr in St.
Marien, Adolfstraße, sowie am Sonntag,
27. Januar, um 16.30 Uhr in der Doppelkirche Schwarzrheindorf, Dixstraße.
Wandbehang zeigt Stadtpatronin
BONN-VILICH. Das traditionelle Adelheidisfest steht vom 31. Januar bis zum 5. Februar
an. Es wird vor allem in Vilich gefeiert. In der
Stifts- und Pfarrkirche St. Peter befinden sich
die Grabstätte der heiligen Adelheid sowie eine
Bronzebüste der Äbtissin, die hier vor rund
1000 Jahren gelebt und gewirkt hat. Der Stadtpatronin wird an den Tagen um ihren Todestag
am 5. Februar gedacht. Im Rahmen des Festhochamtes am Samstag, 2. Februar, um 18 Uhr
wird - als sichtbares Zeichen der Verehrung -
BONN-HOLZLAR. Der „Messias“ von
Händel wird am Sonntag, 27. Januar, um
17 Uhr in der Christ-König-Kirche in
Holzlar von zwei Chören, Solisten und
Orchester aufgeführt. Der Eintritt ist frei,
um Spenden wird gebeten.
BONN. Zum Thema „Überlegungen zu
einer theologischen Anthropologie der
Geschlechter“ spricht auf Einladung des
Katholischen Bildungswerkes Professor
Dr. Saskia Wendel im Rahmen der Reihe
Wissenschaftsstadt Bonn am Donnerstag, 31. Januar, um 20 Uhr im Hörsaal
VII des Hauptgebäudes der Universität
Bonn, Am Hof.
BONN-RÜNGSDORF. Das Projekt
BuchPaten der Andreasschule in Rüngsdorf, das vom Verein „Kultur verbindet“
und von der Bürgerstiftung Rheinviertel
getragen wird, geht jetzt in die dritte Staffel. Bereits seit zwei Jahren erhalten Kinder auf diesem Weg individuelle Unterstützung.
LÜFTELBERG. Anlässlich des Festtages der heiligen Lüfthildis am 23. Januar führt der Verein „Lüfthildis Mysterienspiele“ am Sonntag, 27. Januar, um 15.30
Uhr in der Kirche St. Petrus das Stück
„Die heilige Lüfthildis von Lüftelberg“
von Kurt Faßbender auf.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41
AUS DEM ERZBISTUM
Bedburg, Bergheim, Kerpen,
Pulheim, Brühl, Erftstadt,
Frechen, Hürth und Wesseling:
Michael Kasiske,
Telefon (0 22 32) 21 09 65
FISCHENICH. Gemeinsam fasten
können die Teilnehmer des Kurses
des Katholischen Bildungswerkes im
Rhein-Erft-Kreis vom 17. bis 22. Februar im Pfarrheim St. Martinus in
Hürth-Fischenich. Die Gruppe verbringt den Tag gemeinsam mit Gottesdiensten, Meditationen und Spaziergängen. Weitere Informationen
über das Angebot gibt es unter Telefon
(0 22 37) 37 39.
RHEIN-ERFT-KREIS. Der Caritaskreis Brühl-Heide hat den Erlös des
Adventsbasars von 500 Euro an die katholische Ehe-, Familien und Lebensberatungsstelle in Brühl gespendet.
Die Eheberatung ist nach eigenen Angaben auf diese Unterstützung in hohem Maße angewiesen, da es keine Zuschüsse von Städten, Kommunen und
anderen Gruppierungen gibt.
FRECHEN. „Berührende Begegnungen mit Menschen mit Demenz“ will
Professor Ulrich Lange allen Angehörigen ermöglichen. Darüber spricht er
am Montag, 18. Februar, um 19.30 Uhr,
beim Hospizverein am Johann-SchmitzPlatz 2. Der Referent will den Betreuenden helfen, Menschen mit Demenz in
ihren Ausdrucksmöglichkeiten zu verstehen und sie auch in ihrer letzten Phase mit Würde und Respekt zu begleiten.
„Drillen oder Chillen?“
Neues Jahresprogramm des Anton-Heinen-Hauses
BERGHEIM. „Menschen, die in Familie leben, sind immer wieder besonders herausgefordert in ihrer Bereitschaft, Verantwortung
zu übernehmen“, betont Barbara Bau-van der
Straeten. Sie leitet die Familienbildungsstätte
Anton-Heinen-Haus und hat dort die „Verantwortung“ zum Schwerpunkt des diesjährigen
Jahresprogramms gemacht. Verantwortung ist
unter anderem das Leitmotiv der Vortragsreihe „Begegnungen 2013“. Sie startete am Mittwoch, 6. März, um 19.30 Uhr mit dem Thema
„Drillen oder Chillen?“. „Vor dieser Alternative sehen sich heute viele Eltern, wenn es um
die Frage des Erziehungsstils geht“, betonen
die beiden Psychologen Edith Thelen und Walter Dreser. Beide leiten eine der beiden Katholischen Erziehungsberatungsstellen im RheinErft-Kreis. Sie laden zur Diskussion über diese zentrale Frage ein. Verantwortung übernehmen müssen alle Menschen aber auch für die
Schöpfung und viele für kranke Menschen, was
ebenfalls Thema der Vortragsreihe ist. Die sehr
gut besuchten Eltern-Kind-Kurse gibt es nicht
nur im Anton-Heinen-Haus in Bergheim, son-
Sauberkeit mit Siegel
Dreifaltigkeits-Krankenhaus deutschlandweit vorn
WESSELING. Auch wenn Toiletten oder
Waschbecken sauber aussehen, können sie hygienisch bedenklich sein. Besonders problematisch ist dies im Krankenhaus. Um den Patienten diese Unsicherheit zu nehmen, nutzt das
Wesselinger Dreifaltigkeits-Krankenhaus als
erstes Krankenhaus in ganz Deutschland Hy-
KERPEN. Erwachsene können sich im
Dekanat Kerpen auf ihre Firmung vorbereiten. Interessenten sind zur Teilnahme an einem Glaubenskurs eingeladen und können sich dann von Weihbischof Manfred Melzer firmen lassen.
Die genauen Termine und weitere Informationen gibt es bei Pastoralreferent Michael Rattelmüller unter Telefon (0 22 73) 5 71 41.
SINDORF. Einen Kleiderbasar gibt es
am Sonntag, 17. Februar, von 11 bis 15
Uhr im Pfarrheim in Kerpen-Sindorf.
Dazu lädt das Montessori-Kinderhaus
ein. Gehandelt werden Frühjahrsmode
und Spielzeug. Weitere Informationen
und Anmeldungen von Verkäufern bei
Klarissa Pütz unter Telefon (0 22 73)
98 15 81.
dern auch in fünf Familienzentren und in verschiedenen Pfarrheimen der Region. Mit dem
Programm „Elternstart NRW – Willkommen
mit Baby“ wird 2013 die Initiative des Landes fortgesetzt, Eltern mit einem Baby durch
fünf kostenfreie Elternkurse beim Start ins Familienleben zu unterstützen. Unterstützung in
einer ganz anderen Form bieten die Kochkurse. In der komplett ausgestatteten Lehrküche
des Anton-Heinen-Hauses können die Teilnehmer viel über die heimische und internationale
Küche erfahren. Die Ausstellung „Zusammen
wachsen – eine Vater-Kind-Foto-Ausstellung“
gibt den Rahmen für eine Reihe von Veranstaltungen, zu denen besonders die Männer eingeladen sind. Vor dem Hintergrund von 1700
Jahren Bistumsgeschichte hat das AntonHeinen-Haus verschiedene Kirchenführungen im Programm. 2013 sind insgesamt 560
Veranstaltungen geplant. Das Programmheft
liegt in öffentlichen Einrichtungen aus und
kann unter Telefon (0 22 71) 4 79 00 bestellt
werden.
KAS
>> www.anton-heinen-haus.de
Bei Kontakt mit Wasser lösen sich die Hygienesiegel einfach auf.
(Foto: KAS)
42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
gienesiegel. Diese werden an allen zu reinigenden Stellen angebracht - vom Lichtschalter bis
zur Toilette. So erhält der Patient die Gewissheit, dass das Reinigungspersonal dort aktiv
war. Die Funktionsweise ist einfach: Die Siegel im Nasszellenbereich lösen sich bei Kontakt mit Wasser auf und werden nach der täglichen Reinigung erneuert, die Toiletten werden
mit speziellen Klebesiegeln verschlossen und
lassen sich nur durch Aufreißen entfernen. Für
eine möglichst transparente Information der Patienten liegen in den Krankenzimmern Informationsblätter bereit, die über die Siegel und
den Reinigungsvorgang informieren. So bekommen die Reinigungskräfte nicht nur einen
Reinigungsplan, in dem der Ablauf einer Zimmerreinigung festgehalten ist, sondern auch Tücher in verschiedenen Farben, die jeweils für einen bestimmten Bereich vorgesehen werden.
Blau ist für den Zimmerbereich, Gelb für den
Sanitärbereich und Rot ist ausschließlich für
die Reinigung der Toilette einzusetzen. Für den
Bodenbereich werden Bodenwischbezüge mit
sehr hoher Reinigungsleistung eingesetzt. Alle
Tücher und auch der Bezug werden jeweils nur
für ein Zimmer verwendet. Der Ausbau der Hygienemaßnahmen wird nun auch in den weiteren Einrichtungen des Trägers, der Dernbacher
Gruppe Katharina Kasper, erfolgen.
KAS
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
AUS DEM ERZBISTUM
Lebhafte Erinnerung an Fräulein Doktor
Köln: Felicitas Rummel-Volberg,
Telefon (02 21) 87 88 55
98-jährige Else Krämer spricht über Edith Stein
RADERTHAL. Ihre Begegnung liegt rund 80 mit in den Schulraum brachte“ und viel von ihJahre zurück und hat tiefe Spuren hinterlassen. ren Schülerinnen verlangte. Dennoch habe sie
Die 98-jährige Else Krämer erinnerte sich im immer auf deren Seite gestanden, habe sich in
Gespräch mit vier Schülerinnen des Irmgardis- ihrer „liebevollen Art“ dafür eingesetzt, dass
gymnasiums und dem Lehrer Benjamin Be- die jungen Frauen ins Konzert oder ins Theacker an ihre Lehrerin, bei der sie 1931 Deutsch- ter gehen konnten. Gut informiert zeigten sich
unterricht hatte. Edith Stein, das Fräulein Dok- die Schülerinnen Lisa Nießen, Paulina Herold,
tor, wie Else Krämer sie respektvoll nannte, Marilyn Enste und Luisa Jeschenko im Gewar Lehrerin der damals 16-jährigen Else, die spräch über das Leben der Heiligen. RUM
in Speyer ein Internat der
Schule der Dominikanerinnen von St. Magdalena besuchte. Else Krämer, die heute in Köln
lebt, war mit Prälat Dr.
Helmut Moll ins Irmgardisgymnasium gekommen, der im Selbstlernzentrum seine Ausstellung „Märtyrer des
Erzbistums Köln im 20.
Jahrhundert“ mit Schülern der Oberstufe eröffnete. Voller Hochachtung erinnerte sich Krä- Else Krämer erinnerte sich im Kreis der Schülerinnen Paulina Herold
mer an ihre Lehrerin, die (von links), Lisa Nießen, Luisa Jeschenko, Marilyn Enste und des Re(Foto: RUM)
„ihren tiefen Glauben ligionslehrers Benjamin Becker an Edith Stein.
„Familien leben lernen“
Familienbildung wird 60 Jahre alt - Neues Programm
DEUTZ. Die einen nähen, belegen Kochkurse,
andere suchen Spiritualität oder möchten etwas
für ihre Gesundheit tun durch Bewegung und
Stressabbau. Eine große Bandbreite an verschiedenen Kursen bietet die Katholische Familienbildung in ihren vier Familienforen an.
In diesem Jahr feiert die Familienbildung ihr
60-jähriges Bestehen. Früher wurden die Einrichtungen Mütterschulen genannt, heute erhalten Interessenten - nicht nur Frauen - im Familienforum Agnesviertel, im Familienforum
Deutz-Mülheim sowie in den Familienforen
Südstadt und Vogelsang praktische Lebenshilfe. Ziel und Aufgabe der Einrichtungen sei es
„Familie leben lernen“, so die Geschäftsführerin Ruth Differdange. Gerade Familien in
schwierigen Lebenssituationen sollten Unterstützung und Begleitung erhalten.
Das neue Jahresprogramm ist in der Geschäftsstelle unter Telefon (02 21) 9 31 84 00
zu beziehen.
RUM
>> www.familienbildung-koeln.de
An selbstgenähter Kleidung haben diese Kursteilnehmerinnen Freude, angeleitet werden sie
von einer ausgebildeten Schneiderin.
(Foto: RUM)
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
KÖLN. In St. Pantaleon hält Subsidiar Monsignore Dr. Cesar Martinez aus
Anlass des Jahres des Glaubens einen
Glaubenskurs ab, in dem der Katechismus besprochen werden soll. Die Reihe findet an jedem zweiten und vierten
Sonntag im Monat um 16 Uhr im Pfarrsaal, Am Pantaleonsberg 16, statt. Der
nächste Termin ist am Sonntag, 27. Januar, mit dem Thema „Sind Tugenden
heute noch aktuell?“
CHORWEILER. Das Projekt „Stromspar-Check“ hat ab sofort neue Räume
in der Warthestraße 24 bezogen. Seit Januar 2010 bietet die Gemeinde Seliger
Papst Johannes XXIII. Haushalten mit
geringem Einkommen die Möglichkeit
an, sich von geschulten Stromspar-Helfern kostenlos beraten zu lassen. Das
Modellprojekt wurde mittlerweile auf
das gesamte linksrheinische Köln ausgeweitet. Beim ersten Hausbesuch werden
die vorhandenen elektrischen Geräte auf
ihren Verbrauch hin gemessen, später
können nach Absprache beispielsweise Energiesparlampen oder abschaltbare Steckdosenleisten eingebaut werden.
Das kostenfreie Angebot ist unter Telefon (02 21) 7 08 85 35 erreichbar und
wurde bis jetzt von rund 1000 Haushalten in Anspruch genommen. Gefördert
wird das Projekt vom Land NordrheinWestfalen, der Rheinenergie und dem
Europäischen Sozialfond.
PORZ. Eine kostenlose Sprechstunde
zu Fragen bei Demenz und Gedächtnisstörungen bietet die gerontopsychiatrische Beratungsstelle der Alexianer Köln
GmbH in Kooperation mit dem Gesundheitszentrum am Krankenhaus Porz an.
Die nächste Demenz-Sprechstunde
findet statt am Mittwoch, 30. Januar,
von 15 Uhr bis 16.30 Uhr im Gesundheitszentrum, Urbacher Weg 25. Weitere Informationen gibt es unter Telefon
(0 22 03) 3 69 11 31 77.
LONGERICH. „Orgel kann Karneval“
lautet der Titel eines heiteren Konzertes zur fünften Jahreszeit, das am Sonntag, 27. Januar, um 17 Uhr in St. Bernhard, Hansenstraße 39, beginnt. An der
Klais-Orgel spielt Stefan Bodemann.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43
BERICHT
Als Minderheit geachtet
Sachsens Katholiken können ihrem neuen Bischof einiges vorweisen
Z
u Dresdens weltbekannter Altstadt-Silhouette gehört die katholische Kathedrale. Die ehemalige Hofkirche der sächsischen Könige ist ein Wahrzeichen des „Elbflorenz“. Doch nicht nur mit ihrer barocken
Bischofskirche hat die Diözese DresdenMeißen ihrem neuen Bischof Heiner Koch
einiges zu bieten.
Rund vier Prozent der
Bevölkerung sind katholisch
Große Zahlen sind es allerdings nicht.
Dresden-Meißen ist eine der kleineren deutschen Diaspora-Diözesen, mit rund 140 000
Katholiken in Sachsen und dem Osten Thü-
ringens. In der Gesamtbevölkerung machen
sie rund vier Prozent aus. Nur die 20 000
Sorben in der Oberlausitz, eine slawischsprachige Volksgruppe mit reicher religiöser Tradition, lebt in geschlossen katholischen Siedlungsgebieten. Auch besteht das
Bistum in seinen heutigen Grenzen noch
keine 100 Jahre. Die frühere Diözese ging
im Zuge der Reformation unter.
1921 erhob Papst Benedikt XV. die damalige Apostolische Präfektur Meißen zum
neuen Bistum Meißen mit Bischofssitz in
Bautzen. 1979 wurde der Name der Diözese in Dresden-Meißen geändert und der Bischofssitz nach Dresden verlegt. Ihre historischen Wurzeln reichen allerdings bis
ins 10. Jahrhundert zurück und sind weiter
bewusst. So wird
der heilige Bischof
Benno von Meißen
(1010 bis 1106) bis
heute als Bistumspatron verehrt.
Ein
wichtiger
historischer
Einschnitt war der
Wechsel des sächsischen Kurfürsten
August der Starke
1697 zum katholischen Glauben, um
die polnische Königskrone erlangen
zu können. Zwar
blieb Sachsen protestantisch, doch in
seinem Hofstaat waren nun beide Konfessionen vertreten.
Augusts Konversion leitete damals einen vor allem kulturellen Wiederaufschwung des Katholizismus ein. So
ließ sein Sohn August III. die Hofkirche errichten, die
Hofkapellknaben
wurden um einen
katholischen Zweig
ergänzt. Auch heute gelten die Dresdner Kapellknaben
als wichtiger katholischer Beitrag zum
internationalen Renommee Dresdens.
Das Ende der
Deutschen Demo-
44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
kratischen Republik (DDR) machte den
Weg frei für weitere „Leuchtturmprojekte“
des Bistums. So begründete es das Dresdner Sankt-Benno-Gymnasium wieder, an
dem die meisten Kapellknaben unterrichtet
werden. Wie bei den anderen fünf Schulen
des Bistums ist das Interesse an einem Platz
dort ungebrochen.
Präsenter als Minderheitenlage
annehmen lässt
Achtung haben sich die Katholiken seit
1990 auch durch ihre Bildungshäuser und
Sozialeinrichtungen erworben. So ist die Bistumsakademie regelmäßig außer in Dresden
auch in Chemnitz, Freiberg und Leipzig mit
Veranstaltungen vertreten. In über 200 sozialen Diensten und Einrichtungen der Caritas
engagieren sich rund 6000 Mitarbeiter. Die
Leipziger Propsteikirche, das derzeit größte
kirchliche Neubauprojekt in Ostdeutschland,
findet zahlreiche Unterstützer auch außerhalb des Bistums.
Auf diese Weise sind Sachsens Katholiken in der Gesellschaft weit stärker präsent,
als ihre Minderheitenlage annehmen lässt.
Dass dies möglich wurde, ist auch ein Verdienst der westdeutschen Diözesen, vor allem des Erzbistums Köln. Schon zu DDRZeiten begründete es eine Partnerschaft, die
auch finanzielle Hilfe einschloss. Bis heute
arbeitet etwa die Jugendseelsorge beider Bistümer eng zusammen.
Bischofs-Transfer
von West nach Ost
Mit seinem bisherigen Weihbischof Heiner Koch leistet das Rheinbistum nun einen weiteren Beitrag. Bischofs-Transfers
von West nach Ost sind für das Bistum keine neue Erfahrung. Nach dem legendären Bischof Petrus Legge (1932 bis 1951), der aus
Westfalen stammte und das damalige Bistum
Meißen durch Nazizeit, Krieg und Sowjetbesatzung führte, gab es mit den Bischöfen
Heinrich Wienken (1951 bis 1957) und Otto
Spülbeck (1958 bis 1970) noch zwei weitere
Meißener Bischöfe aus dem heutigen Nordrhein-Westfalen.
Diese Reihe setzt Koch als Nachfolger des
2012 aus Altersgründen zurückgetretenen Bischofs Joachim Reinelt fort. Nach dem Amtsantritt von Rainer Maria Woelki 2011 in Berlin werden nun zwei der fünf ostdeutschen
Diözesen von ehemaligen Weihbischöfen aus
dem Erzbistum Köln geleitet.
KNA
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
KIRCHE UND THEOLOGIE
Warum Gott gebraucht wird
Die These des Jan Roß: Religion ist Bastion der Humanität
G
ott ist weder überflüssig noch tot. Auch
wenn Nietzsche schon vor mehr als 100
Jahren die Totenglocke für ihn läuten ließ: „Der
tolle Mensch sprang mitten unter sie und durchbohrte sie mit seinen Blicken. ‚Wohin ist Gott?‘
rief er, ‚ich will es euch sagen! Wir haben ihn
getötet – wir und ich . . . was taten wir, als wir
diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin
bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns?
Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts
und seitwärts, vorwärts, nach allem Seiten?‘ “
Diese Erinnerung an Nietzsche sprang mich
förmlich an bei der Lektüre des Buches „Die
Verteidigung des Menschen: Warum Gott gebraucht wird“. Der Autor Jan Roß (Jahrgang
1965), evangelisch, ist Redakteur der „ZEIT“
und Verfasser anderer bemerkenswerter Bücher
wie „Was bleibt von uns? Das Ende der westlichen Weltherrschaft“ oder „Der Papst. Johannes Paul II. – Drama und Geheimnis“. Jetzt
schreibt er vielen ins Stammbuch, dass Religion
ihrem Wesen nach keine Gefahr für den Menschen, sondern im Gegenteil eine Bastion der
Humanität ist. Er ist sich sicher, dass die Suche
nach Gott die kühnsten Gedanken inspiriert hat
und ohne Religion das Leben ärmer, enger und
kälter wäre. Denn der Religion zuerst verdankt
die Menschheit die Utopie von Brüderlichkeit
und Gleichheit, während die pure Diesseitigkeit
dagegen dem Menschen Fesseln anlegt und ihn
verkümmern lässt.
Eine provozierende Diagnose unserer Zeit ist
der rote Faden der Publikation. Einer Zeit, in der
jene bisweilen hysterische Angst vor der Religion umgeht, in der Gottlosigkeit aber ungefährlich, mehrheitsfähig und naheliegend geworden ist. Jan Roß geht es nicht um eine Verteidigung formulierter Glaubenssätze oder Dogmen.
Auch nicht um die Rettung kirchlicher Strukturen. Ihm geht es um den Menschen. Seine These lautet, dass der Mensch zur Menschlichkeit
die Religion braucht oder „wenigstens sehr,
sehr gut brauchen kann“. Für ihn ist mit der ver-
Unter freiem Himmel.
(Foto: Läufer)
breiteten Art, die Religion beiseite zu schieben,
ein Verlust verbunden. Denn in der Religion hat
die Menscheit zuerst das Bedürfnis erlebt und
erfüllt bekommen, über sich hinauszuwachsen. Hier hat sie angefangen, die großen Fragen
zu stellen nach Tod und Unsterblichkeit, nach
Schuld und Vergebung, nach dem Universum.
Der Verzicht auf die Suche nach dem Absoluten, eine Welt ohne große Wahrheitsansprüche
und religiöse Leidenschaften wäre nicht menschenwürdig. Es wäre der Triumph der Banalität. Jedenfalls für Jan Roß.
Nun führt Religion in unserer Gesellschaft
eine aschenputtelhafte Existenz. Gelegentliche
Ausraster sind Ausnahmen. Wer von vornherein wenig daran interessiert ist, dass der Mensch
kostbar und geheimnisvoll, etwas Besonderes
ist, wird auf den rund 200 Seiten wenig finden, was ihn interessiert oder ihm einleuchtet.
Leider ist die entscheidende Religionsfrage oft
„mit Phrasenmüll zugeschüttet“, so mit Nebensachen und Sekundärproblemen weichgespült
Schottland
Herzlich laden wir alle Leserinnen und Leser der Kirchenzeitung
zu dieser besonderen Pilgerreise ein !
7. - 13. Mai 2013
oder dem stinklangweiligen Debattierapparat
ausgeliefert, dass erst einmal die Substanz wieder freigelegt werden muss. Nämlich: dass der
Glaube und die Frage nach Gott ein Urphänomen der Menschheitsgeschichte ist, das tief in
die Seele des Einzelnen hineinreicht und durch
tausend Fäden mit den großen Zusammenhängen unserer Kultur verbunden ist. Dafür scheint
im Augenblick jedenfalls immer weniger Bewusstsein vorhanden zu sein.
Man muss nicht jeder Formulierung des Buches zustimmen und als Theologe hätte ich auch
diese und jene Nachfrage. Doch das Grundanliegen, es ist mit Verve und selten gewordener
Überzeugung vorgetragen, sei den kirchlichen
wie den antikirchlichen Vereinsmeiern zum
Nacharbeiten empfohlen, denn die Schlüsselworte eines ernst zu nehmenden Religionsgespräches lauten nicht „Zölibat“, „Deutsche Bischofskonferenz“ oder „lateinische Messe“,
sondern „Sünde“, „Gott“ und „Ewigkeit“.
Die Perspektive, die Jan Roß aufzeigt, in der
die Welt nicht einfach vorhanden, sondern geschaffen ist, „wo Sünden vergeben werden, die
Toten auferstehen und der Homo sapiens keine biologisch und sozial konditionierte Überlebensmaschine darstellt, sondern ein sündenanfälliges, erlösungsbedürftiges und geheimnisvolles Gottes Kind ist“, lässt jenen Atem der
Freiheit und Weite schmecken, der zur Religion
gehört. Ein fälliges und bewegendes Plädoyer
für den Menschen und für Gott.
ERICH LÄUFER
Wir besuchen in Schottland:
Edinburgh, Royal Mile, Princess Gardens,
Calton Hill, Leith, Edinburgh Castles, St.
Margaret’s Kirche, St. Giles Cathedral,
John Knox House, Scottish Storytelling
Centre, St. Mary Cathedral • • •
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Oban • • •
Romantische Inseln Mull und Iona • • •
Schottischen Highlands, Loch Ness, Urquhart Castle, Inverness • • •
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Reisebus inkl. Besichtigungen und aller
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Warum Gott gebraucht
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www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45
FORUM
NOTIZEN
AUSSTELLUNG. „Gold und Asche“ heißt die
neue Ausstellung des Kölner NS-Dokumentationszentrums in Zusammenarbeit
mit Martin Vollberg. Vom 1. Februar bis
20. Mai wird die Geschichte der Häuser
Appellhofplatz 21 und 23-25 erzählt. Die
Ausstellung (EL-DE-Haus, Appellhofplatz
23-25, 50667 Köln) ist geöffnet von Dienstag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag,
Sonntag und feiertags 11 bis 18 Uhr. Der
Eintritt beträgt 4,50 Euro, ermäßigt 2 Euro.
>> www.nsdok.de
BIBELWOCHENENDE. An jedem ersten Wochenende im Monat bietet die Abtei Mariendonk (Niederfeld 11, 47929 Grefrath) ein
Bibelwochenende an. Gemeinsam werden
Texte der Heiligen Schrift gelesen. Das
nächste Bibelwochenende findet statt vom
1. bis 3. Februar zum Thema „Ausgewähl-
te Texte der Propheten“. Los geht es unter
der Leitung von Schwester Dr. Theresia
Heither OSB am Freitag um 16 Uhr. Informationen unter (0 21 52) 9 15 40.
>> www.mariendonk.de
EXERZITIEN. „Das Leben ins Gebet nehmen“
ist der Titel der Exerzitien im Alltag, welche die Geistliche Bibelschule Niederrhein
im Februar und März anbietet. Los geht es
mit einem Infoabend am 4. Februar von
20.15 bis 21.15 Uhr im Pfarrheim St. Norbert, Norbertplatz 1, 46399 Bocholt. Die
weiteren Termine sind der 18. und 25. Februar sowie der 4., 11. und 18. März. Anmeldung: (0 21 51) 6 24 13 45 oder info@
geistliche-bibelschule-niederrhein.de.
>> www.geistliche-bibelschule-niederrhein.de
GLAUBENSKURS. „Das Feuer neu entfachen“
heißt ein Glaubenskurs Anfang Februar
im Forum Vinzenz Pallotti (PhilosophischTheologische Hochschule Vallendar, Nähe
Koblenz). Der Kurs richtet sich an Erwachsene und findet unter der Leitung von Pater
Dr. Hubert Lenz SAC statt von Freitag, 8.
Februar, 18 Uhr bis Dienstag, 12. Februar,
14 Uhr. Informationen und Anmeldung unter Telefon (02 61) 6 40 29 90 oder per EMail: kursanmeldung@pthv.de.
>> www.weg-vallendar.de
KLOSTERTAGE. Für politisch Engagierte und
Interessierte bieten der Bund Katholischer
Unternehmer e. V. (BKU) und die KonradAdenauer-Stiftung „Tage im Kloster“ an.
Sie finden statt vom 18. bis 20. Februar in
der Abtei Münsterschwarzach (Gästehaus,
Schweinfurter Straße 40, 97359 Münsterschwarzach). Referenten sind Prälat Professor Dr. Lothar Roos sowie Publizist und
Buchautor Dr. Andreas Püttmann. Kosten: 120 Euro. Anmeldung unter Telefon
(03 31) 7 48 87 60 oder per E-Mail: kaspotsdam@kas.de.
>> www.kas-potsdam.de
KLEINANZEIGEN
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Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
BERICHT
Berge zügeln Machbarkeitswahn
Bildband weckt Erinnerungen an Kardinal Frings und den 3606 Meter hohen Similaun
D
ie Begegnung mit den Bergen vermag
das Herz zu füllen. Das ist eine alte
Weisheit. Manche empfinden die Berge als
beengend und bedrohlich. Gerne gebe ich
aber zu, dass Bergwandern und noch mehr
Bergsteigen und Eisklettern das Herz für lange Zeit mit Freude und Gewinn füllen kann.
Das bestätigte auch wieder die Lektüre eines Bildbandes über die großen Gipfel Österreichs. Hier hat der große Baumeister ein
gewaltiges Amphitheater für seine Festspiele
bei Sonnenaufgang und am Abend mit Sonnenuntergang aufgebaut, mit Sturmgewittern und Vorhängen des Nebels, die der Wind
dann rafft.
Die Ötztaler Alpen faszinieren mich und
hellhörig werde ich bei einer Beschreibung
des Similaun. Warum? Als Jugendseelsorger
war ich oft mit jungen Männern zum Bergsteigen in den Alpen. Eines Tages stehen wir
vor der mächtigen Kulisse des Similaun. Der
3606 Meter hohe Berg ist ein Gipfel für (fast)
alle Fälle. Es ist ein „gutmütiger Berg“ (Robert Demmel) und lockt viele Bergsteiger. Damals, vor rund 60 Jahren, kletterte ich mit den
geübten jungen Burschen auf der Route, auf
der Kardinal Josef Frings viele Jahre zuvor
als Priester den Anstieg zum Similaun unter
die Füße genommen hatte. Nie hatten wir vorher davon gehört. Der Hüttenwirt aber wusste
es zu berichten. Uns erfüllte das mit riesigem
Respekt und nach dem Abstieg schickten wir
dem Bischof in Köln von der Similaunhütte
aus eine Karte mit Grüßen. Im Übrigen erfolgte die erste dokumentierte Besteigung des Similaun im Jahre 1834 durch den Priester Thomas Kaserer und den Bauern Josef Raffeiner.
Dass der Similaun zu den großen Gipfeln
Österreichs zählt, brachte mir Robert Demmels Buch wieder in Erinnerung. Berge leh-
Der lange Anstieg über den Grat zum Gipfel des Similaun.
ren uns das Staunen: Stumm, majestätisch,
tröstend. Ich glaube, die Liebe und Ehrfurcht
zu den Bergen will leise geweckt und lange
gelernt sein. Meistens ein Leben lang. Berge
zählen nicht nach Jahren oder Jahrhunderten.
Für uns Menschen sieht es aus, als seien sie
für die Ewigkeit gemacht. Und so vermögen
sie unseren Machbarkeitswahn zu zügeln und
zu heilen. Mir haben zeitlebens die großen
Berge der Welt, die ich besteigen durfte, geholfen, hinter den Horizont zu schauen. Dieser schöne Bildband tut dazu das Seinige. Er
ist eine fotografierte Hymne an die Berge Österreichs.
„Wer sich an der Welt freut, besitzt sie wie
ein eigen Kleid“, heißt ein alter irischer Segensspruch. Wer sich an der Majestät der Ber-
(Foto: Läufer)
ge freut, der versteht die Stunde richtig zu
nutzen. Stehen bleiben. Die Stille hören. Grüß
Gott, ihr schönen Berge!
ERICH LÄUFER
Robert Demmel:
Austria alpin. Die
großen Gipfel Österreichs.
Bilder
von Herbert Raffalt
und Bernd Ritschel,
256 Seiten, Tyrolia
Verlag, ISBN 9783-7022-3174-3,
39,95 Euro
KLEINANZEIGEN
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
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FORUM
Briefmarken für Kinder in Not
4.1. Katholische Pfarrgemeinde St. Marien, Kürten. Margarete Nallinger, Bonn.
Adele Brings, Grevenbroich. Familie Herbert Steinbach, Overath. Elisabeth Zaun,
Euskirchen. Margit Siebertz, Köln. Hildegard Klein, Lindlar-Hartegasse. Martin Trojca, Windeck-Obernau. E. Janitschek, Langenfeld. F. Kückemanns, Düsseldorf. Dorothea Pietzarek, Düsseldorf.
Brunhild Hellmann, Düsseldorf. Wilfried
und Ursula Jochemich, Rommerskirchen.
Anna Wester, Unkel. Annemarie Berweiler, Bonn. Ursula Leßmann, Wuppertal.
Lea Boland, Königswinter. Inge Masur
für die Kfd St. Maximin, Wülfath-Düssel. 7.1. Edelgard Schäfer, Königswinter.
Ines Jürgensmeyer, Wuppertal. Christiane König, Overath. Daniel und Dominik
Schlotmann, Köln-Junkersdorf. Gottfried
Adolph, Dr. Schädel, Dr. Seidel, Wesseling. Reinhard Meinsen, Seedorf. Wilfried
Paffrath, Leverkusen. St. Thomas Morus,
Mettmann. Jana und Nicole Mohrmann,
Königswinter. Dr. Stefanie Groß, Meckenheim. Sr. Maria Ursula Kläver, KölnJunkersdorf. 8.1. Margot Franke, Bonn.
Maria Kniep, Much. Christiane Thiebus,
Eitorf. Iris u. Helma Klopf, Much. Lieselotte Haasbach, Much. Julia Kurtsiefer,
Much. Rebecca Ludwig, Mönchengladbach. Heinz Westerhausen, Meerbusch.
9.1. Heinz u. Elisabeth Klein, Köln.
Franz Goldmann, Leichlingen. Wolfgang
Bocks, Düsseldorf. Magdalena Bielecki,
Solingen. Marianne Klöckers, Neuss.
Anneliese Körner, Zülpich. Peter Jan-
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sen, Wesseling. Ursula Mörs, Brühl. KGS
Martinusschule, Bedburg-Kaster. Nathalie Gies, Düsseldorf. Hildegard Klomfaß, Erkrath. Ute Trienekens, Grevenbroich. Annemarie Lenze, Erkrath. Daniela Gies, Düsseldorf. Maria Munker, Düsseldorf. 10.1. Günter Berghahn, Düsseldorf. Johanna Römmler, Radevormwald.
Elisabeth Hellings, Düsseldorf. Hildegard
Klein, Leverkusen. Sybille Pick, Euskirchen. Peter Jansen, Wesseling. Heinz
Ackermann, Neuss. Inge Bädorf, Euskirchen. 11.1. Ottilie Braun, Köln-Rodenkirchen. R. und J. Küppers, Neuss. E. und
R. Simions, Düsseldorf. Elisabeth Jüssen,
Bornheim. Maria Adenäuer, Wachtberg.
Schwester Edburga Birbacher, Neuss.
Helga Haufer, Wipperfürth-Kreuzberg.
Marion Goller, Monheim. Thea Vogel,
Bonn. Helmut Feldmann, Remscheid.
Moritz Zimmermann, Glessen. 14.1. Walter Wolff, Bergisch Gladbach. Hans Heskamp, Wipperfürth. Erika Kentrup, Königswinter. Ingrid und Alfons Sobkowiak, Ratingen. Christiane Höbel, Sonthofen. Hermann-Josef Gerhardius, Eitorf.
Elisabeth Kremer, Wipperfürth. A. Feldes
für St. Johannes, Lohmar. Christ. Preutenborbeck, Odenthal. Dr. med. Lothar Ertner, Brühl. Christine Hiller, Mechernich.
Mais GmbH, Koblenz. Lony Krautscheid,
Eitorf. Rita Wyrwoll, Königswinter. M.
Pauelsen, Grevenbroich. Marianne Oelsner, Köln. Gerti Meyer, Bensberg. Helene Schmidt, Overath. Huppertz, Reichshof. Angelika Werth, Erkrath. Alfred
Pickartz, Bedburg. E. Schimnosek, Radevormwald. 15.1. Gabriele Bier, Köln.
Dr. Heinz Becker - Johannes Becker, Pe-
ter Ervenich, Neuss. M. Zils, Köln. 16.1.
Hildegard Schenk, Siegburg. HermannJosef Bosbach, Lindlar. Christel Pöttgen, Kesseling. Marliese Fischer, Burglahr. Maria Heß, Engelskirchen. Margarete Schulten, Hürth. Ottilie Braun, Köln.
Elvira Braun-Schöckel, Köln. St. Josef
Krankenhaus, Wipperfürth. Brigitte Finger, Bonn. Irene Henseler, Düsseldorf.
Sibylle Pirotte, Much. T. Penger, Düsseldorf. 17.1. Anita Claus, Bad Münstereifel. St. Thomas Morus, Mettmann. Helmut Röhrig, Wipperfürth. Rolf Burbach,
Alfter. Hedi Otto, Wipperfürth. Elisabeth
Wawrzik, Velbert. A. Strierath, Neuss.
Barbara Christmann, Köln. Mia Kautz,
Wuppertal. Hedwig Kazimirek, Mülheim
a.d. Ruhr. Katharina Kallen, Korschenbroich. 18.1. Rudolf Heister, Wesseling.
Irene Biesen, Bad Münstereifel. Dr. Petra Janke, Odenthal-Voiswinkel. Elisabeth
Bielen, Köln. Fr. Neuenhaus, Gummersbach. Margret Frambach, Bergheim. Prof.
Dr. med. Hans-Bruno Makoski, Ratingen.
21.1. Marita Zimmermann, Glessen. Ralf
D. Lindemann, Bergheim. Erwin Heinz,
Euskirchen. Elmar Grünewald, Ratingen.
Peter Schirmeisen, Bergisch Gladbach.
Gertrud und Peter Wallraff, Köln. Elisabeth Kolb, Bonn.
Allen Sammlern sei herzlich gedankt. Bitte schicken Sie Ihre Briefmarken ausreichend frankiert an die Kirchenzeitung für
das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668
Köln. Bitte trennen Sie lose Briefmarken
von solchen, die Sie aus einem Umschlag
ausgeschnitten haben. Das erleichtert uns
das Sortieren. Vielen Dank!
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
AUS DEM ERZBISTUM
Jungen und Mädchen: Eine Schule, getrennte Klassen
Die Ursulinen-Realschule in Köln
D
ie Fußballtore bekamen die Jungen auf
Anhieb auf den Schulhof gestellt, die
Mädchen mussten jahrelang dafür vergeblich
kämpfen. So haben sich die Zeiten auf der
Ursulinen-Realschule grundlegend geändert.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Schule wurden nach den Sommerferien auch Jungen aufgenommen. Jetzt besuchen 30 Schüler die Realschule, die mit dem Umzug in
einen Neubau auch äußerlich auf Veränderung gesetzt hat. „Unser Schulalltag mit den
Jungen wird jeden Tag ein bisschen normaler“, freut sich Angelika
Ockel, Leiterin der Realschule in der Machabäerstraße. Jeder musste
seine Rolle erst lernen,
doch habe es in anderen Schulen mit der Mono-Edukation wie etwa
in der Clara-Fey-Schule
in Bonn-Bad Godesberg
gute Erfahrungen gegeAngelika Ockel ben. Mono-Edukation
leitet die Ursuli- bedeutet an der Ursunen-Realschule.
linen-Realschule, dass
Schüler und Schülerinnen in den Klassen nach Geschlechtern getrennt unterrichtet werden.
Die Lern- und Arbeitsgewohnheiten sind
bei Jungen anders als bei Mädchen
In Köln ist das ein einzigartiges FörderKonzept, das dem Auftrag der Ordensgründerin Angela Merici entspricht: Sie setzte
im 15. Jahrhundert auf die Mädchenförderung. Jetzt sei die Zeit gekommen, sich verstärkt um die Jungen zu bemühen, wie Angelika Ockel und ihr 28-köpfiges Lehrerteam
befunden haben. Denn „Jungen sind in einigen Bereichen stark benachteiligt“, so Ockel.
Seit diesem Schuljahr ist die Realschule, die
1971 gegründet wurde, dreizügig mit zwei
Mädchen- und einer Jungenklasse. Das
Gymnasium bleibt eine reine Mädchenschule. Die Lern- und Arbeitsgewohnheiten seien
einfach anders und in den Klassen fünf bis
zehn verläuft die Entwicklung der Jugendlichen in der Pubertät sehr unterschiedlich.
Für viele Lehrer, die seit Jahren nur Mädchen unterrichtet haben, sei die Umstellung
auf die Jungen nicht immer leicht gewesen.
„Wir haben in verschiedenen Schulen hospitiert und uns seit zwei Jahren auf die Reform des Schulkonzeptes vorbereitet“, berichtet die Schulleiterin. Der Unterricht sei
oft anstrengender mit den männlichen Schülern, da sie fordernder seien und immer neue
Beschäftigung brauchen, die Mädchen seien
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
Der Neubau der Realschule wurde im vergangenen Jahr eingeweiht und ist mit modernster
Technik ausgestattet.
(Fotos: RUM)
konzentrierter bei der Arbeit, gestalten und
malen gerne aus, die Jungen machen das
nach Ockels Erfahrung nur dann, wenn sie
es unbedingt müssten.
Die Vermittlung des Wissens sei bei beiden Geschlechtern gleich, nur die Methode es zu vermitteln sei anders und stelle die
Lehrer immer vor neue Herausforderungen.
Laut Lehrplan haben die Jungen eine Stunde
Mathe weniger, dafür aber eine Stunde mehr
Deutsch. Chemie, Physik, Mathe seien eindeutig die Stärke der Jungen, für den angebotenen Leseclub haben sich nur Mädchen
angemeldet.
In den Chören, in Instrumentalkreisen
und anderen Arbeitsgemeinschaften, in den
Pausen und in den Gottesdiensten kommen
die Jungen und Mädchen zusammen. 380
Mädchen besuchen die Ursulinen-Realschule, die jetzt eine enge Zusammenarbeit mit
der Domsingschule pflegt. Gut aufgestellt
zeigt sich die erzbischöfliche Schule auch
bei ihren Aktivitäten außerhalb des Unterrichtsplanes. So besteht beispielsweise eine
enge Beziehung zur Schmidt-Schule in Je-
rusalem, mit der ein reger Schüleraustausch
betrieben wird, seit zehn Jahren besteht eine
Partnerschaft mit Lille. Fast schon als legendär gilt der Ursulinenkarneval, der von der
Realschule und dem Gymnasium gemeinsam alle zwei Jahren mit großem Engagement betrieben wird, auch der Bazar alle
zwei Jahre zieht viele Kauflustige in die beiden Schulen.
Wichtig ist es für Angelika Ockel, dass
die Schule ein umfangreiches Projekt zur
Streitschlichtung hat, bei dem Streitschlichter ausgebildet werden. „Bei den Jungen
dauert der Streit meist viel kürzer als bei den
Mädchen“, hat die Leiterin beobachtet. Als
wichtige Eckpunkte des Schullebens sind
die Elisabethsammlung, der Lesemarathon
für Pakistan, der Einsatz für ein Schulkinderheim auf den Philippinen und die enge
Zusammenarbeit mit der „school of joy“,
einer Einrichtung für behinderte Kinder in
Bethlehem, zu nennen. So hat der Charity-walk der Realschule im Sommer 21 000
Euro für die israelische Schule erbracht.
Großes Augenmerk legen die Lehrer auf
die Berufswahlförderung ihrer Schülerinnen. Auch der Neubau der Realschule wirkt
sich positiv auf das Schulklima aus, die alten Räume entsprachen nicht mehr dem heutigen Standard. Die Fachräume werden mit
dem Gymnasium benutzt. Die Schule ist
ausgestattet mit elektronischen Tafeln, großen Fensterfronten, gut ausgestatteten Fachräumen und einer Bibliothek.
FELICITAS RUMMEL
>> www.ursulinenschule-koeln.de
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49
SCHÖNES ZUHAUSE
Dass Frisches frisch bleibt
Lebensmittel richtig lagern und Reste clever genießen
W
ann gibt es erntefrische Buschbohnen?
Warum sind Vollkornprodukte oft weniger lang haltbar als andere Produkte? Wo im
Kühlschrank packe ich am besten die Butter
hin? Muss ich Hartkäse, der schimmelt, entsorgen? Antworten auf diese und viele weitere Fragen finden sich in der neuen Broschüre
„Clever genießen“ der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Auf 32 Seiten will
sie laut Untertitel „Smarte Küchentipps bis
zum letzten Krümel“ geben. Vorrangig geht
es dabei um die Frische von Lebensmitteln.
Ein Erntekalender zeigt zum Beispiel, welche
Obst- und Gemüsesorten wann Saison haben.
Dass alle Sorten mit einem kleinen Foto abgebildet sind, ist ein klarer Mehrwert für alle, die
nicht aus dem Stegreif wisssen, wie Pastinaken, Mangold oder Rote Bete aussehen.
Tipps gibt es darüber hinaus reichlich.
Nutzt man die Broschüre als Fundgrube, begegnet einem zwar manche Selbstverständlichkeit – etwa: „Legen Sie kühlpflichtige
Ware möglichst direkt nach dem Einkauf in
den Kühlschrank“ –, aber auch viel Brauchbares, zum Beispiel der Tipp, dass man eine
versalzene Suppe durch das Mitkochen und
Herausnehmen einer Kartoffel retten kann.
Es gibt Übersichten, welche Lebensmittel wo
im Kühlschrank am besten gelagert werden,
und welche sich wie lange halten, außerdem
Impulse und Rezepte, wie man Reste sinnvoll
verwerten kann. Ein Beispielrezept findet sich
unten. Die Broschüre kann im Internet kostenlos bestellt oder heruntergeladen werden.
Übrigens: Buschbohnen werden geernet
von Juni bis September. Vollkornprodukte sind
deshalb empfindlicher, weil sie oft auch den
fettreichen Keimling enthalten und der ranzig
werden kann. Butter bleibt streichzart bei den
10 bis 12 Grad, die in der Kühlschranktür herrschen. Und bei Hartkäse am Stück kann eine
von Schimmel befallene Stelle großzügig entfernt und der Rest noch verzehrt werden. KB
>> www.landservice.de
REZEPT
Für acht Bauernwraps brauchen Sie:
- 300 Gramm Vollkornmehl
- 2 Teelöffel Salz
- 4 Esslöffel Öl
- 60 Milliliter Wasser
- 4 Tomaten
- 2 Paprika
- 2 Stangen Staudensellerie
- 1/2 Eisbergsalat
- 100 Gramm Salatmayonnaise
50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Auszug aus dem Erntekalender.
- 100 Gramm Naturjoghurt
- 2 Esslöffel Zitronensaft
- Schnittlauch
- Petersilie
- Salz und Pfeffer
Und so geht es: Mehl, Salz, Öl und Wasser
vermengen und zu einem glatten Teig verkneten. Zugedeckt zwanzig Minuten gehen
lassen. Den Teig in acht gleich große Mengen einteilen und jeweils zu einem dünnen Fladen ausrollen. Jeden Fladen jeweils
(Grafik: Landwirtschaftskammer)
eine Minute von jeder Seite in einer Pfanne anbraten (braune Flecken entstehen).
Anschließend im Backofen warm halten.
Tomaten, Paprika, Sellerie und Salat waschen, putzen und in feine Würfel schneiden. Mayonnaise, Joghurt und Zitronensaft
vermengen und glatt rühren. Kleingehackte Kräuter dazugeben und mit den Gewürzen abschmecken. Gemüse und Soße gut
miteinander vermischen. Mischung auf den
warmgehaltenen Wrap geben, dabei rundherum einen Rand freilassen und aufrollen.
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
KLEINE KIRCHENZEITUNG
Vogelfütterung mit Fehlern
Ins rechte Bild haben sich acht Änderungen eingeschlichen
Es wimmelt auch im Karneval
Mit dem neuen Bachem-Buch in fünf Jahreszeiten unterwegs
I
n Köln und Umgebung gibt es ja bekanntlich nicht nur die vier Jahreszeiten
– Frühling, Sommer, Herbst und Winter –
sondern auch noch eine fünfte: den Karneval. Und in jeder dieser fünf Jahreszeiten gibt es in der Stadt eine ganze Menge
zu entdecken. Mit dem neuen Wimmelbilderbuch „In fünf Jahreszeiten durch Köln“
könnt Ihr auf eine Entdeckungsreise gehen
– durch das Gewimmel einer ganz schön
bunten und richtig trubeligen Großstadt.
Vom Dom und der Altstadt
zum Fußball-Stadion
Vom Dom bis zur Rheinpromenade,
von der Altstadt bis ins RheinEnergie-Stadion – überall könnt ihr neue und lustige
Alltagsszenen entdecken. Da gibt es eine
Schiffstour auf dem Rhein, an der natürlich auch das FC-Maskottchen, der Geißbock, teilnimmt, und ein buntes Sommerfest mit Hüpfburg, Kuchenbuffet und
Heißluftballon vor dem Fußball-Stadion. In der Altstadt, am Rheinauhafen und
rund um das Stadion tummeln sich Touristen und Einheimische in der Sonne.
Ein Blick auf den Roncalliplatz zur Adventszeit darf natürlich auch nicht fehlen,
denn dort sind Kölner und Touristen auf
dem Weihnachtsmarkt unterwegs, um eine
Runde auf dem Karussell zu drehen, einen
Glühwein zu trinken, einen Tannenbaum
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
zu kaufen oder schnell noch ein paar Geschenke fürs Weihnachtsfest zu kaufen.
Bunt kostümierte Jecken
und Funkemariechen
In der fünften Jahreszeit schließlich,
dem „Fastelovend“, sind beim Rosenmontagszug in der ganzen Stadt bunt kostü-
mierte Jecken und tanzende Funkemariechen unterwegs.
Einige Figuren begleiten Euch durch
das ganze Buch: Da gibt es einen lustigen
Clown, der sich auf jeder Seite versteckt
hat. Auch einen Köbes, der in den Brauhäusern Getränke serviert, könnt Ihr dort
finden.
Die kölschen Originale
sind mit dabei
Schließlich tummeln sich auch die kölschen Originale Hänneschen und Bärbelchen aus dem Hänneschen-Theater auf
den Seiten. Auch die beiden Witzfiguren
Tünnes und Schäl könnt Ihr im Gewimmel
der Stadt ausmachen. Und was wäre Köln
ohne die Heinzelmännchen? Auch sie dürfen natürlich nicht fehlen und sind auf jeder Seite zu entdecken – ebenso wie die
FC-Fans, die ihre Spieler im Stadion anfeuern. Auf geht‘s ins Gewimmel! ALS
INFO
Heiko Wrusch: In fünf Jahreszeiten
durch Köln. Bachems Wimmelbilder, J. P. Bachem Verlag, ISBN 978-37616-2496-8, 14,95 Euro.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51
FAMILIE
Vorsichtiger Optimismus
Familienreport 2012 prognostiziert mehr Geburten
Das Oktoberbild im diesjährigen Kalender
stammt von Patricia-Natalie. „Mein größter Traum ist, dass ich meinen Rollstuhl nicht
mehr brauche“, hat sie dazu geschrieben.
Malen für Kalender
Kinder mit Handicap
Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren, die
eine Körperbehinderung haben, können sich
an einem Malwettbewerb zur Gestaltung eines Kalenders beteiligen. Das Thema lautet
„Mit meinen Freunden durch das Jahr“. Aus
den Einsendungen wählt die Jury des Bundesverbands „Selbsthilfe Körperbehinderter
e.V.“ zwölf Monatsbilder und ein Titelbild
für den Kalender „Kleine Galerie 2014“ aus.
Das Bild sollte im Hochformat DIN A4 gemalt werden. Außerdem sollten die Künstler
einen Steckbrief und ein Foto mitschicken.
Einsendeschluss ist der 5. April.
ALS
>> www.bsk-ev.org/kleine-galerie-2014
Die Familie ist kein Auslaufmodell. Das
ist eins der Ergebnisse des Familienreports
2012, den Bundesfamilienministerin Kristina Schröder in der vergangenen Woche vorgestellt hat. Demnach wachsen drei Viertel
der Kinder bei verheirateten Eltern auf. Die
Ehen halten länger als noch vor zehn Jahren,
und auch die Zahl der Scheidungen ist konstant geblieben. Laut Einschätzung des Familienreports wächst außerdem der Kinderwunsch der Deutschen. Der Geburtenrückgang bei der heutigen Müttergeneration sei
zum Stillstand gekommen; Frauen, die nach
1970 geboren sind, würden wieder mehr
Kinder bekommen.
Der Familienbund der Katholiken sieht
im Familienreport die elementare Bedeutung
der Familien für die Gesellschaft bestätigt.
„Familien sind die stabile Basis unserer Gesellschaft. Die Politik ist deshalb gefordert,
alles zu tun, um Familien bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten. Vor allem darf
nicht am durch das Grundgesetz garantierten
Schutz und der Förderung der Ehe gerüttelt
werden“, kommentierte Präsidentin Elisabeth Bußmann. Sie forderte, vor allem junge Eltern, Kinderreiche und alleinerziehende
Familien finanziell stärker zu unterstützen.
„Auch für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bedarf es dringend weiterer
verlässlicher Regelungen.“
Ergebnisse des Familienreports 2012:
Verheiratete Paare mit gemeinsamen Kindern stellen nach wie vor die häufigste Fami-
·
lienform in Deutschland dar. Drei Viertel der
Kinder wachsen bei verheirateten Eltern auf.
Die Zahl der Eheschließungen liegt seit
einigen Jahren auf einem ähnlichen Niveau.
Die Zahl der Ehescheidungen ist seit fast 15
Jahren nahezu konstant. Ehepaare bleiben
länger zusammen als noch vor zehn Jahren.
Auch nach Trennungen halten die meisten
Menschen an Ehe und Familie fest. Studien
zeigen, dass Kinder in Stief- und Patchworkfamilien nicht unzufriedener sind als Kinder
in anderen Familien.
Fast die Hälfte der Kinder hat eine Schwester oder einen Bruder, jedes fünfte Kind hat
zwei Geschwister. Nur ein Viertel der Kinder sind (noch) Einzelkinder. Der Anteil der
Mehrkindfamilien ist seit der Wiedervereinigung nahezu unverändert geblieben.
Auch die Trends bei den Geburten machen
zuversichtlich: Immer häufiger holen Frauen aufgeschobene Kinderwünsche im Alter
von mehr als 30 Jahren nach, der Anstieg der
Kinderlosigkeit insbesondere bei Akademikerinnen ist gestoppt. Die Kinderwünsche
sind hoch, und die endgültigen Kinderzahlen
haben mit den bis 1970 geborenen Frauen ihren Tiefpunkt erreicht. Sie scheinen für jüngere Frauen wieder anzusteigen.
Seit der Einführung des Elterngelds und
dem verstärkten Ausbau der Kinderbetreuung steigt auch die Erwerbstätigkeit von
Müttern mit Kindern zwischen ein und drei
Jahren an. Die Erwerbstätigenzahlen der
Mütter mit Kindern unter einem Jahr sind
hingegen konstant niedrig.
ALS / KNA
·
·
·
·
„Anders leben“
Aktion in der Fastenzeit
Der ökumenische Verein „Andere Zeiten“
lädt wieder zur Aktion „7 Wochen anders
leben“ ein. Von Aschermittwoch bis Ostern
bekommen die Teilnehmer jede Woche einen Fastenbrief, der Mut zum Durchhalten
machen soll, Erfahrungen der Teilnehmer
aufgreift, eine Bibelgeschichte nacherzählt,
ein Gedicht oder eine Karikatur enthält. Die
Teilnahmegebühr beträgt 9,50 Euro inklusive
Versandkosten. Eine Möglichkeit zum Austausch gibt es auch im Internet.
ALS
>> www.anderezeiten.de
Gibt es bald wieder mehr Kinder in Deutschland? Der Familienreport 2012 meint, dass sich
die Geburtenrate mittelfristig positiv verändern könnte.
(Foto: Becker)
52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
FIT DURCHS LEBEN
Neue Gefäß-Stütze löst sich selbst auf
Uniklinik Köln verwendet erstmals bioresorbierbaren Stent
I
n der Kardiologie der Uniklinik Köln wurde erstmals bei mehreren Patienten ein
neuartiger Stent implantiert. Wie die Pressestelle der Universitätsklinik mitteilt, besteht
der neue Stent nicht wie bisher üblich aus
einem Metallgitter, sondern aus einem Netz
von Milchsäureverbindungen. Das Besondere an der neuen Gefäßstütze: Sie erfüllt ihre
Aufgabe nur so lange, wie erforderlich. Danach löst sie sich selbst auf.
Rund eine halbe Million Mal werden in
Deutschland jährlich Gefäß-Stützen (Stents)
in Herzkranzgefäße implantiert, um die
Durchblutung der Herzkranzgefäße und damit die Sauerstoffversorgung des Herzens sicherzustellen. Sie werden eingesetzt, um zuverlässig Engstellen zu weiten und vor Verschluss zu sichern.
Metallimplantate bleiben
immer ein Fremdkörper
Allerdings gibt es auch Nachteile dieser bisherigen Methode. Die bisher genutzten Metallimplantate bleiben für immer als
Fremdköper im Koronargefäß des Patienten.
Dort können sie in seltenen Fällen zu gefürchteten Langzeitnebenwirkungen führen
– zum Beispiel zu einer so genannten StentThrombose. Im schlimmsten Fall führt diese zu einem kompletten Verschluss des Koronargefäßes und damit zu einem Herzinfarkt.
Um das Risiko hierfür so gering wie möglich
zu halten, müssen die Patienten, denen ein
herkömmlicher Stent eingesetzt wurde, mitunter lebenslang gerinnungshemmende Medikamente einnehmen.
Die neue Gefäß-Stütze besteht aus Milchsäureverbindungen. Der Stent stützt das Gefäß nur
so lange, wie es klinisch notwendig ist.
(Fotos: Abbott Laboratories)
einer Wiederverengung groß ist“, so Professor Baldus. Wenn sich der Stent aufgelöst
hat, wird die ehemalige Engstelle vor einem
Wiederverengen durch das „reparierte“ Gefäß selbst gestützt.
Ein möglicher weiterer Vorteil der neuen Gefäß-Stützen ist, dass das Gefäß nach
dem Auflösen des Milchsäure-Stents wieder
vollkommen frei beweglich ist. „Je nach Belastungssituation weiten oder verengen sich
unsere Gefäße. Diese Bewegungsfähigkeit
scheint nach unserem bisherigen Wissensstand wieder gegeben zu sein, nachdem sich
der neuartige Stent aufgelöst hat“, so der
Kardiologe.
Die neue Methode wird seit dem vergangenen Jahr an einigen Universitätsklinika in
Deutschland angewendet. „Momentan sind
die neuen Stents noch keinesfalls die Standardtherapie. Unser Ziel ist es herauszufinden, ob das neue Material auf Dauer ein besseres klinisches Langzeitverhalten zeigt als
das bisherige“, so Professor Baldus.
EB/CW
>> www.uniklinik-herzzentrum.de/kardiologie/
„Repariertes“ Gefäß
stützt sich selbst
Die neuen bioresorbierbaren Stents hingegen stützen das Gefäß nur so lange, wie
dies klinisch erforderlich ist. „Nach spätestens zwei Jahren lösen sich diese Stents im
Körper des Patienten auf“, sagt Professor Dr.
Stephan Baldus, Direktor der Klinik III für
Innere Medizin (Kardiologie, Pneumologie,
Angiologie und internistische Intensivmedizin) am Herzzentrum der Uniklinik Köln.
„Das Material zerfällt dann in seine Bestandteile und wird vom Körper des Patienten
selbst verstoffwechselt.“
„Dieses neue Verfahren ist vor allem dann
sinnvoll, wenn das Gefäß auf einer längeren
Strecke verengt ist, der Blutdurchfluss extrem gehemmt ist und die Wahrscheinlichkeit
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
Hier stützt der bioresorbierende Stent ein schwaches Gefäß. Nach spätestens zwei Jahren löst
sich der Stent im Körper des Patienten auf.
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RÄTSEL
Darauf verliert man den Boden unter den Füßen.
Die Lösung zeigen wir nächste Woche. Die Lösung aus Nr. 3 sehen Sie in der Rätselmitte.
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Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013
BUNTE SEITE
Opa geht mit seiner Enkelin spazieren. Plötzlich sieht er, wie sie einem Mann die Zunge rausstreckt. Opa entrüstet: „Das kannst du
doch nicht machen!“ Enkelin: „Doch, das ist
der Doktor, der mag das.“
„Papa, was ist eigentlich ein Schöffengericht?“, will Lea wissen. Vater: „Da musst du
Mama fragen. Sie soll in einem ihrer Kochbücher nachschauen.“
Ein Mann steigt in ein Taxi. Der Fahrer bemerkt ihn nicht, also tippt der Mann ihm
auf die Schulter. Dieser schreit laut auf und
springt aus dem Auto. „Entschuldigen Sie,
aber ich war vorher Leichenwagenfahrer...“
„Ich fahre jetzt immer mit dem Auto und
nicht mehr mit der Bahn!“ – „Warum denn
das?“ – „Weil ich neulich in der Zeitung ge-
25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13
„Möhre her ... oder ich föhne!!!“
(Cartoon: Jakoby)
lesen habe, dass die Bahn jährlich rund zehn
Prozent ihrer Fahrgäste verliert.“
den. Gestern saßen Sie am Fenster, da konnte
man Ihren Teller von der Straße aus sehen.“
„Herr Ober, wieso sind die Portionen heute
viel kleiner als gestern?“ – „Aus Werbegrün-
Max steht in der Zimmerecke. Vater: „Was
machst du da?“ – „Ich übe für die Schule.“
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BERICHT
Beim gemeinsamen Abendessen im Pfarrsaal von St. Theodor tauschen sich die Firmlinge über ihre Erlebnisse vom Tag aus. (Fotos: Glenz)
„Wann beschäftigen sich Jugendliche schon mal mit dem Tod?“
Köln-Vingst: Firmlinge leben eine Woche lang zusammen im Pfarrheim von St. Theodor
I
n der einen Ecke werden eifrig Zwiebeln geschnitten, in der anderen mehrere Dutzend
Bratwürste beim Brutzeln überwacht. Konservenbüchsen mit Möhrengemüse warten noch
auf ihre Öffnung, während der Spinat im großen Kochtopf permanent umgerührt werden
will. – Hektik herrscht hier in der Küche unterhalb der Kirche St. Theodor in Köln-Vingst.
Schon in einer halben Stunde soll das Abendessen fertig sein: für knapp 30 junge Menschen,
die eine Woche lang gemeinsam im Pfarrheim
leben, essen und schlafen. Hier bereiten sie sich
auf die Firmung vor. – 19 Jugendliche. Neun
Katecheten. Eine Wohngemeinschaft.
Sieben Firmanden sind heute für den Küchendienst eingeteilt. Unterstützt werden sie
Kochen für die Gemeinschaft: Julika (links)
ist heute für den Küchendienst eingeteilt.
dabei von Pastoralreferent Thomas Burgmer,
der die Wohngemeinschaft leitet. „Der Glaube
soll hier erfahrbar, anfassbar werden“, erläutert
er das Konzept der Mitwohnwoche in St. Theodor. Die Jugendlichen im Alter von 15 bis 17
Jahren sollten lernen, dass Kirche und Leben
kein Widerspruch seien. „In der Gemeinschaft
machen sie die Erfahrung, als Christ nicht allein zu sein“, so der Pastoralreferent weiter.
„Gemeinschaftsgefühl
hier ist einfach toll“
Die Jugendlichen nehmen freiwillig an der
Mitwohnwoche teil. Bei einem Wochenende
in der Jugendakademie in Walberberg haben
sie sich vorab kennengelernt. Julika Jochim,
16 Jahre alt, ist eine der Firmlinge. „Meine
Schwester war vor zwei Jahren in der Wohngemeinschaft dabei und hat immer davon geschwärmt“, sagt die Gymnasiastin. Deshalb sei
es für sie sofort klar gewesen auch mitzumachen. Zwar sei die Woche ein wenig „stressig“,
weil zwei Klausuren in der Schule anstünden,
doch „das Gemeinschaftsgefühl hier ist einfach
toll“.
Ein festes Programm bestimmt den Alltag
der Firmlinge, die in den Jugendräumen der
Pfarrei schlafen. „Um sechs Uhr stehen wir
auf, um halb sieben gehen wir zum Morgengebet in die Kirche“, erzählt Julika. Nach dem anschließenden Frühstück machen sich dann alle
auf den Weg – die meisten der Jugendlichen
sind Schüler. Nachmittags haben sie Zeit zum
Lernen oder für die Hausaufgaben, bis einer der
Dienste übernommen wird. Neben Kochen und
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Tischdecken gibt es „ZbV“ – „Zur besonderen
Verfügung“. Dabei werden Blumen gegossen
oder die Räume hergerichtet.
Die Firmlinge, die gerade nichts zu tun haben, können sich vielfältig beschäftigen. Ein
Teil des Pfarrsaals ist mit einem riesigen Laken abgehängt, dahinter eine Sofalandschaft.
Hier können sich die Jugendlichen unter anderem Filme auf einer Großleinwand anschauen.
Ein Computer ist ebenso vorhanden wie ein Kickertisch. Gitarrespielen, Liedersingen, Kartenspielen: Langeweile kommt nicht auf. Darüber hinaus stehen in der Woche auch der Besuch eines Erlebnisbads und des Theaters an.
„Nach dem Abendessen finden dann immer die Einheiten zu geistlichen Themen statt“,
sagt Pastoralreferent Burgmer – die inhaltliche
Firmvorbereitung. Unter anderem geht es hier
um Tod und Auferstehung, den Heiligen Geist
sowie Schuld und Beichte. Referenten bringen den Jugendlichen die Themen näher. Teilweise gehe es dabei sehr emotional zu, betont
Burgmer. „Wann beschäftigen sich Jugendliche
schon mal mit dem Tod?“, fragt er. „Da sind sogar Tränen geflossen.“
Neue Freundschaften entstünden hier, der
Zusammenhalt wachse, sagt Julika. „Und mich
bringt die Woche auch im Glauben weiter.“
– Den Glauben festigen; eine Sache, die sich
Thomas Burgmer erhofft hat: „Hiernach sollen
sie ihren Entschluss zur Firmung als gute Entscheidung ansehen. Und ich denke, wir sind auf
dem besten Weg dahin.“
TOBIAS GLENZ
Feierlicher Abschluss der Mitwohnwoche
war die Firmung durch Weihbischof Manfred
Melzer am vergangenen Sonntag.
Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013