Ist Öffentlich - Kirchenzeitung Koeln
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Ist Öffentlich - Kirchenzeitung Koeln
4/13 25. Januar 1,70 Euro Ist ÖffentlichRechtlich unkontrollierbar? Gastkommentar S. 2 „Es ist schön, erwartet zu werden“ Dr. Heiner Koch wird Bischof von Dresden-Meißen S. 3 Jetzt schlägt‘s 13! Innenstadtgemeinde reagiert auf veränderte Lebenswirklichkeit S. 9 Der Esel sieht, was dem Propheten entgeht Der Seher Bileam S. 14 www.kirchenzeitung-koeln.de 1700 Jahre Erzbistum Köln Seite 10 INHALT/MEINUNG In dieser Woche vom 25. 1. bis 31. 1 2013 „Keine Frau wird abgewiesen“ Klinikverband entschuldigt sich beim Opfer und sorgt für Aufklärung Seite 4 Malier wollen keinen Gottesstaat Vormarsch der Islamisten vorerst gestoppt Seite 6 Hoffnung für alle Christen Verwandlung ist Grundlage der christlichen Einheit Seite 15 Impressum/Leserbriefe Seite 17 Regionale Berichte Seiten 33-43 Dass Frisches frisch bleibt Lebensmittel richtig lagern Seite 50 Titelbild: Das Edith-Stein-Denkmal von Bert Gerresheim in Köln haben wir als Titelbild anlässlich des HolocaustGedenktages ausgewählt, mit dem alljährlich am 27. Januar der Opfer des Nationalsozialismus gedacht wird. Zugleich markiert das Schicksal der zum katholischen Glauben konvertierten Jüdin eine wichtige Phase in der 1700-jährigen Geschichte des Erzbistums Köln, an die wir auf den Seiten 10 und 11 erinnern. (Foto: Boecker) 2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de GASTKOMMENTAR Ist Öffentlich-Rechtlich unkontrollierbar? Seit dem 1. Januar ist die gerätebezogene Rundfunkgebühr auf einen Haushaltsbeitrag umgestellt worden, die unabhängig von der Art des Empfangsgerätes wie Radio oder Fernseher als auch unabhängig vom Besitz eines solchen Empfangsgerätes von jedem in Deutschland gemeldeten Haushalt in gleicher Höhe von 17,98 EUR zu zahlen ist. Die Umstellung auf das neue Beitragssystem hat in der Öffentlichkeit zu Diskussionen geführt, die nicht nur den Haushaltsbeitrag an sich, sondern auch die Aufgabe des öffentlichrechtlichen Rundfunks hinterfragt haben. Zur sachlichen Auseinandersetzung bedarf es Hintergrundfakten: Das öffentlichrechtliche Rundfunksystem ist sowohl in seinem Bestand als auch in seiner Entwicklung (und damit auch Finanzierung) verfassungsrechtlich in Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert. Wer also den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Frage stellt, muss sich zunächst mit dem unseren Verfassungsvätern zugrundeliegenden Gedanken auseinandersetzen. Neben dem Grundversorgungsauftrag und einem gesetzlich definierten Programmauftrag ist eine der weiteren wesentlichen Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks die Wahrung der politischen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit. Daher ist auch die Staatsferne zu garantieren. Und hier sind wir dann auch gleich bei dem Zwiespalt, in dem Politik steckt. Weder dürfen Politiker (zur Recht!) Einfluss auf das Programm nehmen, noch bestimmen die Landtage (in deren Zuständigkeit die Rundfunkpolitik liegt) die Höhe der Gebühren. Diese wird vielmehr von einer unabhängigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) festgelegt. Allerdings sind auch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten einer Kontrolle durch Verwaltungsräte und Rundfunkräte (diese Organe gibt es bei den neun Landesrundfunkanstalten der ARD) beziehungsweise dem ZDF-Fernsehrat unterworfen. Diese Aufsichtsorgane setzen sich aus den verschiedensten gesellschaftlichen Gruppen zusammen und werden von den Landtagen bestimmt und sind damit indirekt von den Wählern der Landtage und damit den „Beitragszahlern“ entsandt. Zum Auftrag der Rundfunkräte gehört vornehmlich die Überwachung des Programms, die Genehmigung des vom Verwaltungsrat beschlossenen Haushaltes und die Wahl des Intendanten. Um diesem Auftrag zu erfüllen, sind die Rundfunkräte auf die Informationen durch die Sendeanstalten angewiesen. Und hier beginnt das Problem: Häufig genug liegen die entsprechenden Informationen, selbst auf Nachfrage, nicht vor. Und wenn Informationen gegeben werden, sind diese nicht spezifisch genug. Denn nicht nur die Quantität der Informationen, sondern auch deren Qualität ist relevant. Man kann viel sa- O-Ton der Woche „Wir sind der Auffassung, dass die Tötung eines unschuldigen Menschen, eines Embryos, immer ein Unrecht darstellt. Und das kann durch nichts gerechtfertigt werden. Das ist ein entsetzliches Dilemma. Aber wir haben keine andere Möglichkeit. Wir sind der Auffassung, dass es sich um menschliches Leben von der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle an handelt.“ PETER SCHALLENBERG, Moraltheologe, im domradio zu der Frage, warum die Kirche auch im Fall einer Vergewaltigung die „Pille danach“ ablehnt. gen ohne etwas zu sagen. Im deutschen Recht gibt es unter anderem das Gebot der Klarheit. Diesem Anspruch sollen sowohl Gesetze als auch Verwaltungsakte nachkommen. Befolgen sie dieses nicht, kann es abhängig von der Intensität dazu führen, dass die Maßnahme unwirksam ist. Dieses Gebot muss auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk befolgen. Vor diesem Hintergrund fordere ich, dass bei der Überarbeitung des Rundfunkstaatsvertrages das Transparenzgebot Berücksichtigung findet. Sowohl bei der Kontrolle und Mitsprache der Höhe von Gebühren als auch der Gebührenverwendung. Dazu gehören eindeutige und aussagekräftige Berichte als auch die Offenlegung von Verträgen und Zahlen. ANDREA VERPOORTEN Unsere Autorin ist Rechtsanwältin bei der KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft in Köln, Mitglied im KardinalHöffner-Kreis und im WDR-Rundfunkrat, sie ist Landesschatzmeisterin der CDU-NRW. Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 KIRCHE UND WELT PRESSESCHAU Vor der Fahne des Weltjugendtages: Dr. Heiner Koch. (Foto: Boecker) „Es ist schön, erwartet zu werden“ Dr. Heiner Koch wird Bischof in Dresden-Meißen KÖLN. „Absolutes Schweigen.“ So beschreibt Dr. Heiner Koch seine Reaktion auf die Mitteilung, dass ihn das Domkapitel des Bistums Dresden-Meißen zum Nachfolger von Bischofs Joachim Reinelt gewählt hat. Am vergangenen Freitag wurde zeitgleich in Rom, Dresden und Köln Kochs Ernennung zum neuen Bischof von Dresden-Meißen bekanntgegeben. Kurz vor Weihnachten überraschte ihn der Anruf des Dresdner Diözesanadministrators, sagt Koch. Eigentlich hätte der Brief des Domkapitels mit der Anfrage, ob er das Amt annehmen wolle, schon in seinem Briefkasten sein sollen, als der Diözesanadministrator die Nummer des Kölner Weihbischofs wählte, erzählt Koch. Umso größer sei sein Erstaunen über die Anfrage aus dem Osten der Republik gewesen. Nach dem Schweigen sei dann die Freude gekommen, berichtet der 58-jährige Weihbischof. Dann sei er in eine große Kölner Buchhandlung gegangen und habe alle Reiseführer von Dresden, Meißen und Sachsen, das Gebiet seiner zukünftigen Diözese, gekauft. Als er sich wenig später mit dem Dresdner Domkapitel außerhalb der Diözese getroffen habe, sei er herzlich aufgenommen worden. „Ich fühle, dass ich willkommen bin. Das macht den Schritt ins Ungewisse für mich einfacher. Es ist schön, erwartet zu werden“, erklärt der gebürtige Düsseldorfer. Der überzeugte Rheinländer – „Ich bin Rheinländer und werde immer Rheinländer bleiben“ – blickt positiv in die Zukunft. Er freut sich, etwas Neues zu beginnen und selber gestalten zu können. Dass er in der Lage ist, größere Projekte zu organisieren, hat Koch in seiner Zeit als Seelsorgeamtsleiter in Köln mehr als einmal unter Beweis gestellt. Als Beispiele seien hier das Pastoralgespräch, die Organisation des Domjubiläums und die Realisierung des Weltjugendtages genannt. In seiner zukünftigen Diözese sind Christen und erst recht Katholiken 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 eine Minderheit. 80 Prozent der Menschen sind nicht getauft. Die 150 000 Katholiken leben in 93 Pfarreien und werden von 130 Priestern betreut. Interessant sei, dass die Zahl der Katholiken in Dresden und Leipzig zunehme, so Koch. Durch zugezogene Katholiken und viele Erwachsenentaufen steige der Anteil der Katholiken. In der Altersklasse der über 65-Jährigen und der 20- bis 30-Jährigen sei der katholische Bevölkerungsanteil erfreulich hoch, so Koch. Der frühere Düsseldorfer Hochschulseelsorger hat klare Vorstellungen von dem, was er will: Er habe den Dresdner Domkapitularen gesagt, „wenn ihr jemanden wollt, der alles macht wie bisher, dann bin ich der Falsche. Wir müssen gemeinsam eine Vision entwickeln. Ich will mich einmischen!“ Für ihn habe das Bistum nicht nur 150 000 Katholiken. „Die drei Millionen Ungetauften gehören für mich dazu.“ Leicht fällt dem überzeugten Karnevalisten und Fußballfan der Düsseldorfer Fortuna der Abschied aus dem Rheinland nicht. Auch von seinem geliebten Schützenwesen, das er viele Jahre als Bundespräses begleitete, wird er sich verabschieden müssen. Es sei schon merkwürdig, dass das letzte Spiel, das er im Düsseldorfer Stadion gesehen habe, das Match der Fortuna gegen Dynamo Dresden gewesen sei, erinnert er sich schmunzelnd. „Mit dem Erzbistum Köln und Kardinal Joachim Meisner verbindet mich große Dankbarkeit“, zieht er ein positives Fazit seine Kölner Jahre. Auf die Frage nach seinem derzeitigen Gefühlszustand überlegt Koch einen Moment, bevor er antwortet: „Die zuversichtliche Spannung überwiegt.“ Das Erzbistum Köln verabschiedet Koch am Sonntag, 3. März, um 17 Uhr mit einem Gottesdienst im Dom. Die Einführung in DresdenMeißen ist am Samstag, 16. März, um 10 Uhr in der Hofkirche in Dresden. ROBERT BOECKER >> Seite 44 „Was für ein Klima herrscht in Einrichtungen des Kölner Erzbistums vor, dass Mitarbeiter aus Angst um ihre berufliche Existenz wichtige christliche und medizinische Mindeststandards missachten? Ärzte müssen sich fragen, ob sie unter solchen Bedingungen arbeiten wollen. Die Kirche muss sich fragen, ob solche Dogmen den Glauben nicht irgendwann zu einem Minderheitenprogramm machen. Und die Gesellschaft muss sich fragen, ob katholische Kliniken unter diesen Umständen noch öffentliche Gelder erhalten sollen.“ KÖLNISCHE RUNDSCHAU „Aus Sicht der Kirche ist klar: Abtreibung ist eine Todsünde, weil sie ein Menschenleben tötet. Also rechtfertigt eine Vergewaltigung keine Abtreibung, es muss vielmehr der betroffenen Frau so geholfen werden, dass sie das Kind bekommen kann. Egal, unter welchen Umständen es entstanden ist, Leben ist Leben, es darf nicht getötet werden. Man kann anderer Meinung sein, aber eins muss man der katholischen Kirche zugestehen: Sie ist konsequent. Doch was ist, wenn diese Konsequenz aufs Leben trifft (wie in Köln)?“ SÜDDEUTSCHE ZEITUNG „Über den pastoralen Schaden des aktuellen Skandals braucht sich die nicht-kirchliche Öffentlichkeit eigentlich keine Gedanken zu machen. Das ist die Sache Kardinal Meisners und seiner Leute. Aber in einer Zeit, in der die Fälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche die Abgründe des katholisch-klerikalen Komplexes offengelegt haben, sollte die Kirche nicht ausgerechnet im Bereich der Sexualmoral ihre vermeintliche Macht proben und sich als Hüterin einer (ja, was eigentlich?) ‚reinen Lehre‘ aufspielen.“ KÖLNER STADT-ANZEIGER „Es gibt keine Anzeichen dafür, dass es ein Prinzip an katholischen Krankenhäusern gibt, vergewaltigten Frauen nicht zu helfen. Dass die katholische Kirche Abtreibungen ablehnt, ist nichts Neues. Diese Überzeugung ist zu respektieren. ln vielen Städten sind katholische Krankenhäuser gerade deshalb so beliebt, weil Ärzte, Schwestern und Pfleger sich aus christlicher Verantwortung besonders fürsorglich um ihre Patienten kümmern. Darum sind die Vorwürfe aus Köln auch besonders absurd.“ NEUE RHEIN ZEITUNG www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3 IM BLICKPUNKT Beschämender Vorgang Kardinal: „So etwas darf sich auf keinen Fall wiederholen“ K ardinal Joachim Meisner hat sich zur Behandlung von Vergewaltigungsopfern in katholischen Kliniken geäußert. Die Kirchenzeitung dokumentiert die Erklärung: Was im Dezember des vergangenen Jahres einer jungen Frau in zwei katholischen Krankenhäusern widerfuhr, hätte nie geschehen dürfen: Sie suchte Hilfe in großer Not und fand keine Aufnahme. Dieser Vorgang beschämt uns zutiefst, denn er widerspricht unserem christlichen Auftrag und Selbstverständnis. Es gab und gibt auch keine kirchliche Anweisung, Vergewaltigungsopfer anders zu behandeln oder gar abzuweisen. Deshalb muss jetzt genau erforscht werden, was dazu führte, diese Frau nicht aufzunehmen. So etwas darf sich auf keinen Fall wiederholen. Die beiden Krankenhäuser haben sich inzwischen bei der Patientin entschuldigt. Ich schließe mich dieser Entschuldigung auch persönlich an. Denn die tätige Hilfe ist für unser Kircheund Christsein wesentlich. Deshalb stehen unsere Krankenhäuser ausnahmslos allen Hilfesuchenden offen. Eine Vergewaltigung ist ein schlimmes Verbrechen. Gerade hier müssen wir jede notwendige medizinische, seelsorgliche und menschliche Hilfe leisten, einschließlich der so genannten Anonymen Spurensicherung. Ausgenommen sind nach unserem Selbstverständnis allerdings alle Maßnahmen, welche die Tötung eines möglicherweise schon gezeugten Kindes bedeuten. Die Vorgänge in Köln haben auch eine Diskussion über die kirchliche Ethik ausgelöst, weil diese Grundhaltung von vielen Menschen nicht geteilt wird. Die Position der katholischen Kirche wird dabei schnell als überholt oder realitätsfern bezeichnet. Realität aber ist: Wir stehen hier vor einer grundsätzlichen und bedrängenden moralischen Entscheidung. Die Kirche vertritt eine klare Position für das Leben: Der Schutz eines Menschenlebens gilt uneingeschränkt und von der Zeugung an. Der Lebensschutz ist, auch nach meiner festen Gewissensüberzeugung, eine unüberschreitbare Grenze und jedem menschlichen Eingriff entzogen. Ich bin mir bewusst, dass dies – wie in diesem Fall – in geradezu unerträgliche Entscheidungssituationen führt. Ich bin aber überzeugt, dass wir diese Position des absoluten Lebensschutzes nicht relativieren dürfen, weil wir sonst die Menschenwürde insgesamt relativieren. Sie ist unteilbar. Auf ihr ruht unser Bild vom Menschen als Ebenbild Gottes, unser Verständnis von der menschlichen Person und nicht zuletzt das Fundament unserer freiheitlichen Gesellschaft. Der Ruf unseres Gewissens verpflichtet uns, alles zu tun, dass die Entscheidung immer zugunsten des Lebens ausfällt. PEK Das Kölner St.-Vinzenz-Hospital, in dem das „Keine Frau wird abgewiesen“ Klinikverbund entschuldigt sich beim Opfer und sorgt für Aufklärung D er Vorgang hat für Schlagzeilen gesorgt: Eine junge Frau, die vermutlich mit K.o.-Tropfen betäubt und vergewaltigt worden ist, wird von zwei katholischen Krankenhäusern in Köln abgewiesen, als es darum geht, eine Untersuchung zur Spurensicherung zu machen. Die katholischen Krankenhäuser im Verbund der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH, einer Einrichtung der Cellitinnen-Stiftung, haben sich mittlerweile bei der Patientin entschuldigt. Sie stellten klar, dass katholische Kliniken die Versorgung vergewaltigter Frauen gewährleisten. „Keine vergewaltigte Frau wird von uns abgewiesen“, erklärte Christoph Leiden, Leiter der Unternehmenskommunikation. „Wir leisten alle notwendige medizinische Hil- 4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de fen und psychologische Betreuung.“ Dazu gehöre auch die so genannte Anonyme Spurensicherung nach Sexualstraftat (ASS), so Leiden. „Also alle Maßnahmen außer der Notfallkontrazeption – der Pille danach.“ Mittlerweile ist die Hospitalvereinigung den Vorfällen auch genauer nachgegangen. Demnach habe sich die Frau nicht bei einem Arzt aus dem St.-Vinzenz-Hospital und HeiligGeist-Krankenhaus vorgestellt, sondern es sei um eine telefonische Beratung zwischen der Notfallpraxis und den diensthabenden Ärztinnen der Krankenhäuser gegangen, heißt es in einer Mitteilung. „Wir bedauern es sehr, dass der falsche Eindruck entstanden ist, die beiden Kliniken würden sich einer Behandlung von Opfern sexueller Gewalt entziehen“, erklärte Ste- fan Dombert, Geschäftsführer der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH. Im November hatte die Ethik-Kommission beider Kliniken Handlungsempfehlungen herausgegeben, die unter anderem den Umgang mit Vergewaltigungsopfern regeln. Diese Stellungnahme habe zum Zeitpunkt des Vorfalls im Dezember offenbar noch nicht alle Bereiche durchdrungen, heißt es. Der Geschäftsführer des Katholischen Krankenhausverbands Deutschland, Thomas Vortkamp, wies unterdessen Drohungen von Bundespolitikern zurück. Im Kölner Fall seien Fehler gemacht worden, dennoch sei es lächerlich, dass „jetzt manche Gesundheitspolitiker meinen, katholische Kliniken in Gänze in Frage stellen zu müssen“. ALS / KNA Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 IM BLICKPUNKT Außer der „Pille danach“ sind alle notwendigen Maßnahmen zu leisten Caritasdirektor zum Umgang mit Vergewaltigungsopfern Der Umgang von zwei katholischen Krankenhäusern mit einem Vergewaltigungsopfer in Köln sorgt derzeit für Schlagzeilen. Im Interview mit Joachim Heinz (KNA) erläutert der Kölner Diözesancaritasdirektor Frank Johannes Hensel, der selbst Mediziner ist, warum er die „Pille danach“ nicht verschreiben würde. Und warum er trotzdem die Empörung über den Vorgang verstehen kann. Herr Dr. Hensel, wie hätten Sie sich persönlich als Arzt verhalten? HENSEL: Vorausgesetzt, ich wäre hier fachlich zu Hause, hätte ich die ganze Behandlung übernommen, so wie es der Dienstpflicht des Arztes entspricht. Das heißt, Sie hätten im Zweifel dem Vergewaltigungsopfer die „Pille danach“ verschrieben? Opfer nicht behandelt wurde. (Fotos: Boecker) „PILLE DANACH“ Die „Pille danach” ist ein hormonell wirksames Präparat und kann bis zu 72 Stunden nach einem Geschlechtsverkehr eingenommen werden, um eine Schwangerschaft abzuwenden, indem eine Befruchtung oder die Einnistung einer befruchteten Eizelle verhindert wird. Sie beendet keine bestehende Schwangerschaft wie die Abtreibungspille. Jedoch kann ihre Anwendung das Absterben einer befruchteten Eizelle zur Folge haben. Diese ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ein vollwertiger Mensch. Deshalb sind zahlreiche Mediziner und auch die katholische Kirche strikt gegen die Verabreichung der „Pille danach”. KL 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 HENSEL: Nein. Denn mein ärztliches Handeln ist an drei Faktoren gebunden. Nämlich erstens die Frage, ob die Behandlung fachlich geboten ist. Zweitens, ob ich sie leisten kann, und drittens, ob ich sie mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Und da kann und darf es Schritte geben, wie zum Beispiel die Verschreibung der „Pille danach“, die ich nicht mitgehen muss. Ist eine solche Entscheidung angesichts der Notlage, in der sich die Frau befand, nicht arg spitzfindig? Anders gefragt: Kann man einem Vergewaltigungsopfer überhaupt zumuten, ein bei der Tat gezeugtes Kind auszutragen? HENSEL: Das ist fraglos eine drängende Anfrage. Aber auch bei anderen Beratungsangeboten im Bereich Schwangerschaft und Geburt machen wir als katholische Kirche klar, dass wir eine bestimmte Grenze nicht überschreiten. Eine Abtreibung und auch eine mögliche Abtreibung, und darunter fällt auch die „Pille danach“, ist eine Linie, die wir Menschen nicht überschreiten sollten, außer das Überleben der Mutter ist in Gefahr. Das ist sicher nicht unbedingt mehrheitsfähig, und die- se Selbsteinschränkung teilen viele eben nicht. Erweckt das nicht den Anschein, als würde sich die Kirche vor der schwierigen Frage wegducken, welches Leben in dieser Situation wichtiger ist: das der Frau oder das des ungeborenen Kindes? HENSEL: Meines Erachtens ist hier nicht Leben gegen Leben aufzurechnen. Hier steht das sicher schwierige Leben der Mutter nach dem Trauma einer Vergewaltigung dem Absprechen des Lebensrechtes für ein eventuell schon Frank Johannes gezeugtes Kind ge- Hensel. genüber, das für die schreckliche Tat nicht deshalb wieder aus der Welt geschafft werden kann. Für die Kritik an dem Verhalten der Kölner Klinikärzte haben Sie also kein Verständnis? HENSEL: Dafür habe ich großes Verständnis. Weil hier nämlich eine medizinische Versorgung anscheinend komplett abgelehnt wurde. Und das geben diese ethischen Richtlinien überhaupt nicht her. Dort steht schwarz auf weiß, dass außer der „Pille danach“ alle notwendigen Maßnahmen zu leisten sind. Wenn nun gleich zwei Häuser eine Behandlung abgelehnt haben, müssten diese Richtlinien dann nicht dringend nachgebessert werden, anstatt jetzt den Ärzten die Schuld zuzuschreiben? HENSEL: Offenbar gab es da eine große persönliche und schreckliche Verunsicherung bei den Ärzten, einhergehend mit einem massiven Kommunikationsdefizit im Hause. Das hat der Träger eingeräumt. Insofern muss man die Richtlinien vielleicht besser im ärztlichen Alltag verankern. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5 KIRCHE UND WELT LAND MACHT KOMMUNEN BEI INKLUSION KEINE ZUGESTÄNDNISSE. Im Streit zwischen Land und Kommunen um die Finanzierung der schulischen Inklusion in NordrheinWestfalen ist keine Annäherung erkennbar. NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) sagte am Dienstag vor Journalisten in Düsseldorf, die Städte und Gemeinden hätten bisher „keinen Nachweis erbracht“, dass ein gemeinsamer Regelunterricht für behinderte und nichtbehinderte Kinder ihre Haushalte mehr belaste. Mit der geplanten Änderung der Schulgesetznovelle sei „keine wesentliche Veränderung einer bereits bestehenden kommunalen Aufgabe verbunden“. US-KARDINAL SOLL PÄDOPHILE PRIESTER GEZIELT GESCHÜTZT HABEN. Der US-amerikanische Kardinal Roger Mahony soll kircheninternen Akten zufolge pädophile Priester gezielt vor Strafverfolgung geschützt haben. Laut den Dokumenten von 1986 und 1987, aus denen die Zeitung „Los Angeles Times“ am Montag zitierte, entwarfen Mahony als damaliger Erzbischof von Los Angeles und der für Missbrauchsfälle zuständige Referent Thomas Curry eine Strategie, um drei Priester, die der Kirchenleitung sexuellen Missbrauch von Kindern gestanden hatten, polizeilichen Ermittlungen zu entziehen. VOLKSBEGEHREN IN ÖSTERREICH GEGEN KIRCHENSUBVENTIONEN. Ein Volksbegehren in Österreich will staatliche Leistungen für die Kirchen kippen. Die Initiatoren verlangen eine striktere Trennung zwischen Kirche und Staat und einen Stopp staatlicher Subventionen und Vergünstigungen. Der Pressebeauftragte der Österreichischen Bischofskonferenz, Paul Wuthe, warf der Kampagne „einseitige Behauptungen und überzogene Forderungen“ vor. Damit das Begehren im Parlament zur Behandlung angenommen wird, müssen zwischen dem 15. und 22. April 100 000 Unterschriften zusammenkommen. VATIKAN SETZT PIUSBRUDERSCHAFT LETZTES ULTIMATUM. Der Vatikan hat den Piusbrüdern ein letztes Ultimatum für eine Kircheneinigung gesetzt. In einem Schreiben an den Generaloberen Bernhard Fellay verlangt der für Traditionalisten zuständige Erzbischof Joseph Augustine Di Noia eine Antwort auf die vom Vatikan vorgelegten Einigungsdokumente. Das gesamte Lehramt der katholischen Kirche einschließlich des Zweiten Vatikanischen Konzils müsse akzeptiert werden. Zudem sei die Gültigkeit und Legitimität der erneuerten katholischen Liturgie anzuerkennen. 6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Malier wollen keinen Gottesstaat Vormarsch der Islamisten vorerst gestoppt BAMAKO. Mit der Intervention Frankreichs ist der Vormarsch der Islamisten in Mali vorerst gestoppt. Gewonnen ist der Krieg noch nicht. Als es eng wurde, zögerte Frankreich nicht länger. Die Islamisten standen nur noch wenige hundert Kilometer vor Bamako, der Hauptstadt Malis, und das Eingreifen der internationalen Schutztruppe war zwar zugesagt, die Aktivierung dauerte aber offenkundig viel zu lange. Am 11. Januar begann die Intervention der einstigen Kolonialmacht in Mali. Frankreich stoppte das Vorrücken der Islamisten. „Das schnelle Eingreifen der Franzosen hat verhindert, dass sie bis in die Hauptstadt vordringen konnten“, ist sich Pater Rudi Pint mit den allermeisten politischen Beobach- Pater Rudi Pint (links) und Pater Josef Stamer. (Foto: Bruno Sonnen) tern einig. Aber: „Die Islamisten sind zahlreicher und besser ausgerüstet als man gedacht hatte“, sagt der aus dem Eifeldörfchen Schleid stammende Afrikamissionar, der zurzeit in der Pfarrei Falajè in der Nähe von Bamako arbeitet. „Es wird noch ein harter und langer Kampf werden, bis man sie ausgeschaltet hat.“ Die Normalität ist trügerisch Zwar herrscht auch in der Hauptstadt Malis der Ausnahmezustand, aber das Alltagsleben gehe derzeit seinen relativ normalen Gang, berichtet der zweite Eifeler Afrikamissionar in Bamako, Pater Josef Stamer. Die Versorgungslage (Nahrung, Wasser, Strom) in Bamako sei einigermaßen stabil, erläutert Stamer, der aus Sülm bei Bitburg kommt und wie sein Mitbruder seit Jahrzehnten in dem westafrikanischen Land lebt und arbeitet. „Die Einzigen, die laut klagen, sind die Betreiber der Hotel- und Tourismusbranche; viele Europäer und Afrikaner aus anderen Ländern haben das Land verlassen“, sagt Stamer. Doch die Normalität ist trügerisch. „Der Flüchtlingsstrom wird immer stärker, weil die Menschen vor den Kämpfen und Bombardierungen im Norden fliehen“, erklärt Pater Pint. „Unter die Flüchtlinge mischen sich auch Dschihadisten und Rebellen“, sagt Pint und fürchtet ebenso wie Stamer, dass diese „heimliche Infiltration der Islamistenkämpfer“ die Lage von neuem destabilisieren könnte. Zahl der Flüchtlinge wird steigen Rund 150 000 Menschen sind nach jüngsten Schätzungen der Vereinten Nationen seit Beginn der Auseinandersetzungen in Nachbarländer geflohen, über 230 000 Menschen sollen als Binnenflüchtlinge vom Norden in den Süden geflohen sein; das UN-Flüchtlingshilfswerk geht davon aus, dass die Zahl der Flüchtlinge noch weiter steigen wird. „Die Flüchtlinge kommen fast alle bei Freunden oder Familien unter“, berichtet Peter Brucker von der Mali-Hilfe e.V. im Hunsrückort Longkamp. „Natürlich fehlen vielen Familien die notwendigen Mittel, aber man rückt einfach enger zusammen“, sagt er – ein Hinweis, der auch ein Licht auf den Umgang mit Flüchtlingen wirft, wie ihn die reichen Länder des Nordens gemeinhin „pflegen“. Hilfswerke wie Misereor oder Caritas international stockten zwischenzeitlich ihre Gelder für die Flüchtlingshilfe in Mali auf. In Mali sind die Franzosen wie Befreier begrüßt worden. „Die Hoffnung in der Bevölkerung wächst, dass dieser Alptraum in nicht allzu langer Zeit zu Ende gehen wird“, sagt Pater Pint. Für Peter Brucker sind die islamistischen Rebellen „kriminelle Subjekte“, die einen kompletten Staat besetzen und „umfunktionieren“ wollten. „Die gesamte Bevölkerung Malis stellt sich gegen dieses Vorhaben der Rebellen“, sagt er. Die große Mehrheit der Malier wolle keinen „grausamen und gewalttätigen Gottesstaat“, wie ihn die Islamisten propagierten. Die Afrikamissionare bestätigen: In Mali leben seit Jahrhunderten Moslems (90 Prozent der Bevölkerung), Christen (zwei Prozent) und Anhänger traditioneller Religionen (acht Prozent) friedlich zusammen und gehen tolerant und respektvoll miteinander um. Wie geht es weiter? „Die Befriedung des ganzen Landes ist die Voraussetzung für freie Wahlen, die letztes Jahr schon fällig waren und in der UN-Resolution jetzt auch festgeschrieben worden sind“, sagt Pater Stamer. „Hoffen und beten wir, dass es soweit kommt.“ BRUNO SONNEN Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 ERZBISTUM aktuell Am Tokyo-Sonntag spenden für Myanmar KÖLN. Der Gebets- und Hilfsgemeinschaft mit der Erzdiözese Tokyo wird am kommenden Sonntag, 27. Januar, gedacht. Wie in den Vorjahren ist die Kollekte am so genannten Tokyo-Sonntag in Absprache mit dem Partnerbistum, das eine vergleichbare Kollekte hält, für die Ausbildung des Priesternachwuchses in Myanmar (Birma) bestimmt, einem der ärmsten Länder der Welt. In zwei Diskussionsrunden wurde dem Leben des Speckpaters und Gründers von „Kirche in Not“, Pater Werenfried van Straaten, nachgespürt. (Foto: Klein) Wechselnde Schuhgröße Dem Speckpater Werenfried van Straaten auf der Spur KÖLN. „Pater Werenfried van Straaten hat oft versprochen zu helfen, ohne zu wissen, wie es geschehen soll. Er war sich aber sicher, dass es ihm gelingt“, erzählt Pater „Frei“ Hans Stapel vor mehreren hundert Zuhörern im Kölner Maternushaus. Dort waren am Samstag die Freunde des von van Straaten gegründeten Hilfswerkes „Kirche in Not“ zusammengekommen, um den 100. Geburtstag und das 10. Jahrgedächtnis des „Speckpaters“ zu begehen. Diesen Spitznamen erhielt er, weil die von ihm nach dem Krieg organisierte Hilfe für deutsche Heimatvertriebene vor allem aus Naturalien bestand. „Pater Werenfried vertraute ganz einfach darauf, dass das Geld schon irgendwie zu ihm kommen würde, um Hilfe zu leisten“, beschrieb Pater Stapel das unerschütterliche Gottvertrauen Pater Werenfrieds. Verschlissene Schuhe motivierten zur Hilfe Einen anderen Blick auf den Pater gab die Vorstandsvorsitzende des Hilfswerkes, Antonia Willemsen. Sie erinnerte sich, dass es nach dem Krieg für die Flüchtlingshilfe enorm schwierig war, Männerschuhe in den Größen 45, 46 und 47 zu bekommen. „Darum zog sich Pater Werenfried zur heiligen Messe immer völlig verschlissene Schuhe an und achtete darauf, dass diese besonders bei der Wandlung von den Gläubigen gut zu sehen waren“, berichtete Willemsen schmunzelnd. „Das Ergebnis war, dass viele Leute bei ihm anriefen und ihn nach seiner Schuhgröße fragten, um ihm neue Schuhe zu schenken. Und so hatte der Speckpater wö- 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 chentlich eine andere Schuhgröße – ganz abhängig davon, welche gerade von den Flüchtlingen gebraucht wurde.“ Aus dem Flüchtlingshilfswerk entstand die Ostpriesterhilfe und später das international tätige Hilfswerk „Kirche in Not“, das heute in über 140 Ländern pastorale Hilfsprojekte umsetzt. Einen Blick auf diese Veränderungen gewährte eine zweite Diskussionsrunde im Maternushaus. „Antwort Gottes“ auf die Herausforderungen des 20. Jahrhunderts Der ehemalige Sekretär von Kardinal Josyf Slipyi, Ivan Dacko, berichtete, wie Werenfried die verfolgte griechisch-katholische Kirche in der Ukraine während der kommunistischen Besatzung unterstützt hatte. Und der äthiopische Bischof Rodrigo Mejia Saldarriaga dankte dem Hilfswerk, dass er mit dessen Hilfe Feindesliebe und Versöhnung predigen könne. Begonnen hatten die Feierlichkeiten mit einem Dankamt im Kölner Dom. Kardinal Joachim Meisner würdigte in seiner Predigt die Verdienste Pater Werenfried van Straatens: „Der Gründer von Kirche in Not ist der Kirche als Antwort Gottes auf die Herausforderungen des 20. Jahrhunderts geschenkt worden.“ Das Hilfswerk habe heute vor allem drei Aufgaben: Es müsse das Interesse am Schicksal der bedrängten Kirche weltweit wach halten, müsse eine Nährmutter für die Kirche sein und geistliche Not lindern und solle Stätten der Sammlung und Begegnung für die Gläubigen schaffen. SIEGBERT KLEIN Glaubensseminar der Markus-Gemeinschaft KÖLN. „Wie kann ich Gott erfahren?“, „Was hat Jesus für uns getan?“ und „Was hilft mir im Glauben zu wachsen?“ Das sind drei der sieben Fragen, die bei einem Glaubensseminar der Markus-Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen, das vom 1. bis 3. Februar in Köln, Neumarkt 30, stattfindet. Die katholische charismatische Laiengemeinschaft an St. Aposteln lädt alle ein, „die sich nach einer Glaubensvertiefung sehnen, sich zu einer erneuten Annahme der Taufe entscheiden, eine Erfüllung mit dem Heiligen Geist suchen und dadurch eine lebensverändernde Gotteserfahrung machen möchten“. Nähere Informationen gibt es bei Anita Spohn unter Telefon (0 22 34) 8 22 16 oder per EMail an die Adresse markus@markusgemeinschaft-koeln.de. >> www.markus-gemeinschaft-koeln.de Offene Tür beim Berufskolleg KÖLN. Ein Informationstag über die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten am Erzbischöflichen Berufskolleg Köln findet am Samstag, 2. Februar, 9 bis 13 Uhr statt. Am Schulstandort „Am Sachsenring“, Sachsenring 79, kann man mehr erfahren über sozialund heilpädagogische Ausbildungsberufe, zweijährige Ausbildungsgänge zur Fachhochschulreife und die Allgemeine Hochschulreife in Verbindung mit der Erzieherausbildung im Beruflichen Gymnasium. >> www.eb-koeln.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7 ERZBISTUM aktuell Gewinnen Sie bei der Wahl zum Titelbild des Jahres KÖLN. Zahlreiche Zuschriften sind schon eingegangen bei unserer Wahl zum Titelbild des Jahres. Machen auch Sie noch mit und sichern Sie sich die Chance auf einen von über 80 attraktiven Preisen. Die Verteilung der ersten eingegangenen Stimmen ist breit gefächert – nur wenige Motive sind noch ungenannt. Erste Tendenzen zeichnen sich ab, welche Bilder in die engere Wahl kommen für einen Platz auf dem Treppchen. Welche das sind, wird aber noch nicht verraten. Sie sol- len schließlich unbeeinflusst wählen können, welches Titelbild 2012 Sie am schönsten fanden. Schreiben Sie uns bis zum 8. Februar an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln oder per E-Mail an redaktion@kirchenzeitung-koeln.de. Unter allen Einsendern werden unter anderem eine Busreise nach Frankreich verlost, ein Wochenende im Katholisch-Sozialen Institut in Bad Honnef und Führungen über die Dächer und durch die Unterwelt des Kölner Doms. KB Drei Sterne haben neuen Besitzer WDR-Intendantin zog die Gewinnerlose WDR-Intendantin Monika Piel zog die Gewinner der attraktiven Preise. Dompropst Dr. Feldhoff und Klaus Bispinck, Geschäftsführer der Kulturstiftung Kölner Dom (rechts), assistierten. KÖLN. Unter notarieller Aufsicht zog WDRIntendantin Monika Piel die Gewinnlose der „Weihnachtsverlosung Kulturstiftung Kölner Dom“. Frau Piel, die zugleich Vorstandsvorsitzende der Kulturstiftung ist, zog als erstes die Nummern der drei Hauptpreise aus der Lostrommel: jeweils ein Stern im Wert von 5000 Euro, der, mit Namen des Gewinners versehen, im Frühjahr Teil des Sternenteppichs vor dem Nordportal der Kathedrale werden soll. Dompropst Dr. Norbert Feldhoff und Klaus Bispinck, Geschäftsführer der Kulturstiftung, assistierten Frau Piel bei der Arbeit. Neben den drei Hauptpreisen wurden weitere 50 attraktive Domsouvenirs im Wert von rund 2500 Euro verlost. Die Weihnachtsverlosung der Kulturstiftung Kölner Dom fand im Dezember statt. Die Lose kosteten 15 Euro. Der Erlös aus dem Losverkauf kommt zu 100 Prozent der Kulturstiftung Kölner Dom zugute. 8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de • Je einen Stern gewinnen die Nummern 468, 749, 324. • Die Domfenster gehen an die Nummern 1389, 1187, 204, 277, 241. • Limitierte Domuhr in Silber: 147, 1255, 1033, 233 241. • Domsteine in Acryl: 1076, 82, 10, 798, 583, 458, 536, 1209, 152 1114. • Dombauklötze: 401, 1067, 1396, 220, 321, 235, 1340, 1138, 134, 1330. • Domuhr in Normalausführung: 298, 167, 69, 249, 93. • Den in Glas gelaserten Dom gewinnen die Nummern: 1183, 732, 1025, 107, 185. • Das Buch „Hirsch im Dom“: 555, 482, 290, 899, 1329, 224, 1095, 1326, 1223, 88. Alle Angaben ohne Gewähr. Die Gewinne können ab Montag, 28. Januar, im Domshop, Roncalliplatz, abgeholt werden. Prälat Matthias Baedorf ist gestorben KÖLN. Am 16. Januar wurde Prälat Matthias Baedorf in seinem 84. Lebensjahr von Gott heimgerufen, von dem er sich in seinem Dienst als Priester immer gerufen und getragen fühlte. Aus dieser seiner tiefen Gottesbeziehung heMatthias Bae- raus wirkte er authendorf. tisch und gotterfüllt; von 1963 bis 1971 als Diözesanjugendseelsorger, danach als Pfarrer in Euskirchen. Von 1983 an hat er zehn Jahre lang entscheidend die Entwicklung der Pastoral im Erzbistum Köln als Leiter der Abteilung Gemeindepastoral im Erzbischöflichen Generalvikariat mitgeprägt. Er stellte sich in den Dienst einer menschenfreundlichen Verkündigung des Evangeliums und verstand sich immer als Mittler zwischen Ihm und seinen Mitmenschen. Und er tat dies in Gemeinschaft – das suchende Gespräch und einvernehmlich getragene Entscheidungen gehörten zu seinem Stil, der zuwendend und humorvoll war. Prälat Baedorf hat gute Grundlagen für die heutige Pastoral und Gemeindeentwicklung im Bistum gelegt und wir dürfen darauf vertrauen, dass er auch weiterhin auf neue Weise am Brückenbauen für eine gute Zukunft unserer Kirche beteiligt ist. FRIDOLIN LÖFFLER Seligsprechungsverfahren wird abgeschlossen BONN. Das Seligsprechungsverfahren für den Kanoniker Ailbertus von Antoing (um 1060 bis 1222) wird am 30. Januar offiziell auf Diözesanebene abgeschlossen. Ailbertus von Antoing war Gründer der Klöster Rolduc (Niederlande) und Clairefontaine (Frankreich), führte nach der Regel der AugustinerChorherren in Einsamkeit ein apostolisches Leben und zog sich nach Sechtem bei Bonn zurück, wo er am 19. September 1222 gestorben ist. Bis heute befinden sich dort seine sterblichen Überreste. Eröffnet wurde das Seligsprechungsverfahren von dem Oberhirten des niederländischen Bistums Roermond, Bischof Franz Wiertz. Nach seinen Worten hat Ailbertus von Antoing Gott in der Stille und Einsamkeit gesucht. Aufgrund der lärmerfüllten Gegenwart und der nicht selten damit einhergehenden Orientierungslosigkeit des heutigen Menschen könne dieser Priester uns bei der Suche nach dem Sinn des Lebens helfen. Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 ERZBISTUM aktuell Jetzt schlägt‘s 13! Innenstadtgemeinde reagiert auf veränderte Lebenswirklichkeit und verlegt Messe KÖLN. Überall im Belgischen Viertel rund um die St.-Michael-Kirche findet man momentan auffällig gestaltete Plakate mit der fetten Aufschrift „Jetzt schlägt‘s 13“. Damit wirbt die Kirchengemeinde für ihren Sonntagsgottesdienst, der ab sofort um 13 Uhr beginnt. Für Dechant Andreas Brocke, den Leitenden Pfarrer des Seelsorgebereichs, ist diese Verlegung zu einer eigentlich ungewöhnlichen Zeit den veränderten Lebensgewohnheiten der Menschen in diesem Stadtviertel geschuldet. „Die Zeiten, in denen die Menschen sonntags früh aufstehen, zur Kirche gehen und dann mittags sich zum Essen treffen, die sind zumindest in diesem Viertel vorbei. Hier leben viele junge Menschen, die Künstler sind oder im Medienbereich arbeiten. Deren Lebenswirklichkeit sehe anders aus“, weiß Brocke. Es nütze nichts, wenn man als Kirche immer nur über die veränderten Verhältnisse klage. Man müsse darauf reagieren, ganz im Sinne Kardinal Höffners, der oft von einer „Geh-hin-Kirche“ gesprochen habe, sagt Brocke. Vor diesem Hintergrund habe das Pastoralteam beschlossen, den Modellversuch zu starten. „Wir schaffen ein neues Angebot, das über die Grenzen der Pfarrei und des Seelsorgebereichs auf Interesse stoßen könnte. Natürlich wisse er, dass die getroffenen Veränderungen nicht über- all auf ungeteilte Gegenliebe stoße, ist sich Brocke im Klaren. Doch rund um die neoromanische Kirche inmitten des „angesagten“ Szeneviertels gebe es ein reiches Angebot an Sonntagsmessen zu den herkömmlichen Zeiten. Daneben gibt es für Brocke noch ein zweites, praktisches Argument: „Durch die Entzerrung der Gottesdienstzeiten ist es möglich, dass im Notfall einer der Seelsorger im Seelsorgebereich alle Sonntagsmessen feiern kann, ohne in große Hektik verfallen zu müssen“, sagt der Pfarrer, der auch für St. Gereon und St. Alban zuständig ist. Die 13-Uhr-Messe ist für Brocke ein weiterer Schritt, um mit den Menschen im Viertel ins Gespräch zu kommen. Seit zwei Jahren gibt es in Kooperation der Kirchengemeinde mit Künstlern und Gastronomen aus dem Viertel unter dem Titel „Art und Amen“ ein breit gefächertes Kulturprogramm. „Unser Anliegen ist es, die Kirche für das reiche kulturelle Angebot dieses Viertels und der Stadt zu öffnen.“ Als spiritueller Ort biete die Kirche einen guten Raum für kulturelle Ereignisse, die auf je ihre eigene Art transportierten, was Menschen in ihrem Inneren bewege, sagt. Brocke. RB Andreas Brocke mit dem Plakat, das für den Gottesdienst sonntags um 13 Uhr wirbt. >> www.artundamen.de St. Michael ist der Mittelpunkt des Belgischen Viertels. 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9 BERICHT Erinnern kann kein Selbstzweck sein 313 wurde erstmals ein Bischof von Köln genannt 1 700 Jahre Geschichte“ sind ein kaum fassbarer Zeitraum, auf den das Erzbistum Köln nun zurückblicken kann. Um was geht es dabei genau? Gelegentlich ist zu lesen vom „Geburtstag des Erzbistums“. Um das klar zu sagen: Wir wissen nicht exakt, wie alt das Erzbistum Köln ist. Aber im Jahre 313 tritt es schlagartig in die uns heute durch überlieferte Quellen bekannte Geschichte ein. Es gab sicherlich früher schon einige Christen am Rhein, aber wenige Jahre vor 313 waren im Römischen Reich noch Menschen wegen ihres Glaubens an Christus verfolgt worden. 313 – Kaiser Konstantin hatte sich eben erst zum „Gott der Christen“ bekannt – wirkte in Köln ein bedeutender Bischof, Maternus, später als Heiliger verehrt. Zweimal nur berichten die Quellen über ihn, aber daraus wird klar, dass das politisch so wichtige Köln am Rhein auch gesamtkirchlich ein bekannter Ort war. Nach Trier ist Köln das älteste deutsche Bistum. Noch wichtiger als der Rückblick auf die Jahre 313/14 aber ist, dass seither eine dichte und anscheinend ununterbrochene, aber wegen der Ungunst der Überlieferung in der Früh- zeit nicht lückenlose Reihe von Oberhirten einsetzt, 94 an der Zahl bis heute, zu Joachim Kardinal Meisner. Auch Lücken in der Reihe der Oberhirten, die man als griffige Listen erst später zu Pergament gebracht hatte, müssen keinen Bruch in der Kontinuität des Bistums bedeuten. Das Erzbistum, die Kölner Kirche mit ihren Menschen, lebte im Übrigen fort, auch wenn Amtsträger sozusagen „ausfielen“, bei Vakanzen, bei Bischöfen, die ihr Lehr- und Hirtenamt eher vernachlässigten, oder wenn tüchtige Amtsträger aus politischen Gründen in Haft saßen bzw. anderswie feindlich bedrängt wurden – oder als in der Zeit Napoleons das Erzbistum Köln von 1801 bis 1821 im Linksrheinischen sogar aufgelöst war, während es rechtsrheinisch, in Deutz wie in Düsseldorf, fortlebte. Aus einer langen Geschichte geworden und gewachsen Das Baptisterium im Osten des Doms ist eines der ältesten sichtbaren Zeugnisse des Christentums im Erzbistum. Welche aktuell bestehende Institution kann auf eine solch lange Tradition zurücksehen? Das Erzbistum von heute ist geworden und ge- wachsen aus einer langen Geschichte. Über alle, wie wir wissen, tiefen Zäsuren der Geschichte hinweg haben hier ungezählte Frauen und Männer – Laien, Geistliche, Ordenschristen – im Glauben gelebt und als Kirche ihre Zeiten geprägt. Dabei gab es über 1000 Jahre lang nur die Christen; daneben aber vereinzelt auch Menschen jüdischen Glaubens. Mit der Reformation begann die Geschichte der Protestanten, erst viel später auch ein christliches Miteinander beider Konfessionen. Seit einigen Jahrzehnten nun ist der Glaube an Gott nichts Selbstverständliches mehr. Das Jubiläum wird interessante Einblicke bieten in 1700 Jahre Geschichte der Christen am Rhein, um Bonn, Köln, Neuss, Düsseldorf, aber eben früher auch von der Eifel bis nach Nijmegen, vom Hohen Venn bis Soest und zum Kahlen Asten. Es wird erinnert werden an Höhen und Tiefen in der Geschichte, aber auch an damals ganz Selbstverständliches, das uns heute vollkommen fremd ist: Erzbischöfe, die an der Seite deutscher Könige und Kaiser hohe Politik und Diplomatie betrieben; so z.B. Erzbischof Gero, der für Otto den Großen in Byzanz um die Prinzessin Theophanu als Braut für den Thronfolger warb. Das Jubiläum wird auch erinnern an bedauernswerte Zustände, wenn im Mittelalter der Erzbischof keinerlei Einfluss auf die Auswahl der Pastöre besaß oder wenn im 16. Jahrhundert mehrere Erzbischöfe nicht einmal die Priesterweihe empfangen hatten. Das Jubiläum wird auch erinnern an denkwürdige Stun- Aus dem Nachlass des von den Preußen 1874 verhafteten Kölner Erzbischofs Paulus Melchers stammt dieser Beleg für das nicht immer spannungsfreie Verhältnis zwischen Staat und Kirche. 10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 BERICHT auch solche, die dem Anspruch nicht gerecht wurden. Säkularisation war auch eine Befreiung Es war für die Kirche befreiend, als die „Säkularisation“ ir 1802 mit Besitz und Macht zugleich die Lasht weltlicher Herrschaft abnahm und die Oberhirten sich ganz ihrer geistlichen Aufgabe für die Verkündigung des Glaubens und für das Heil der Menschen widmen konnten. Zur Geschichte gehört auch die Öffnung der Kölner Kirche zur Weltkirche. Während Bischof Maternus immerhin weit weg, auf Synoden in Rom und Arles, aber damit doch im Römischen Reich war, blühte v.a. nach dem Zweiten Vatikanum seit Kardinal Höffner für Köln das weltweite, Kulturen überspannende Miteinander der Ortskirchen, Bischöfe wie Gläubige. Der Weltjugendtag 2005 mit dem Besuch des Hl. Vaters hat Weltkirche im Erzbistum Köln besonders intensiv spürbar gemacht. Erinnern an 1700 Jahre Bistumsgeschichte kann kein Selbstzweck sein. Es macht Mut und gemahnt doch auch, dass sich das Gewordene nach dem Ratsschluss Gottes weiterentwickeln wird und dass es an uns liegt, den christlichen Glauben am Rhein mit Freude zu leben und weiterzutragen – als Teil der Kirche von Köln und ihrer Geschichte. ULRICH HELBACH Unser Autor ist Direktor des Historischen Archivs des Erzbistums Köln. INFO „Große Geschichte. 1700 Jahre Erzbistum Köln“. Das Jubiläum wird vom ganzen Erzbistum Köln gefeiert: Seelsorgebereiche, Gemeinden, kirchliche Einrichtungen, Schulen etc. schauen auf die Geschichte des Erzbistums, fragen nach Gegenwart und Zukunft des Christ-seins und der Kirche. Für öffentliche Präsentationen der Geschichte des Erzbistums Köln gibt es 17 Stelen. Die Stelen informieren über Bischöfe/Erzbischöfe, Themen und zeitgeschichtliche Anliegen. Diese Stelen „Große Geschichte“ werden in verschiedenen Regionen und besonderen Standorten des Erzbistums zu sehen sein. Die Webseite www.grossegeschichte.info präsentiert Zahlen, Daten, Geschichte und informiert über Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr im gesamten Erzbistum Köln. Zeugnis der Barockzeit ist die Kirche auf dem Bonner Kreuzberg mit der Statue der heiligen Helena. Aus dem 10. Jahrhundert stammt diese Darstellung des heiligen Severin, des dritten namentlich bekannten Kölner Bischofs. den, so als Konrad von Hochstaden 1248 den Grundstein für den heutigen Dom legte, oder aber als Menschen wie Otto Müller, Bernhard Letterhaus, Nikolaus Groß oder die Karmelitin Edith Stein unter dem NS-Regime eines gewaltsamen (Märtyrer-)Todes sterben mussten. Zwölf Bischöfe und Erzbischöfe werden als Heilige verehrt, so nach Maternus etwa Severin, Anno und Engelbert; weit mehr aber waren große Vorbilder in ihrer Zeit, doch gab es 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 Im Erzbistum Köln befinden sich viele Kirchen, die von der großen Bedeutung dieser christlichen Kulturlandschaft zeugen. Auch die ehemalige Abtei Knechtsteden bei Dormagen gehört dazu. Das Fresko mit dem thronenden Christus stammt aus dem 12. Jahrhundert. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 11 LITURGIE UND GLAUBE Der Leib des Herrn – Brot für die Welt Auf dem Weg zum Nationalen Eucharistischen Kongress 2013 in Köln (26) J esus nahm das Brot, sprach das Dankgebet, brach es und reichte es den Aposteln“ (Lk 22,19). Brot gehört zu den elementarsten Lebensmitteln der Menschen, es ist ein Mittel, das Leben ver-mittelt. Das Brot, „Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit“, wie es im Lobpreis zur Bereitung des Brotes in der Gabenbereitung der heiligen Messe heißt. Brot ist Gabe der Natur und Ergebnis menschlicher Arbeit. Im Brot sind wir mit der Schöpfung und mit vielen Menschen verbunden, die arbeiten, damit Brot unseren Tisch füllt. Brot wird deshalb auch als Zeichen menschlicher Zuwendung verstanden. Viele Menschen sehen besonders das Brot aber auch als gute Gabe Gottes. Deshalb hatte dieses elementare Lebensmittel für die Menschen oft eine religiöse Bedeutung, es wurde zum Zeichen für den lebensstiftenden Gott. In ihm haben die Menschen die Güte und Gnade Gottes erfahren. Jesus greift dieses Zeichen auf, als er die Menschen nicht nur billig mit frommen Worten abspeist, sondern ihnen Brot reicht. Als Jesus den Menschen das Brot austeilte, da blickte er erst zum Himmel auf, segnete das Brot, brach es und reichte es den Jüngern, damit diese es an die Menschen austeilten (vergleiche Lk 9,16). Doch Jesus führt das Zeichen des Brotes in eine dramatisch unüberbietbare Tiefe, als er den Menschen nicht nur im Brot etwas zum Leben reicht, sondern sich selbst im Brot hingibt, als er mit seinen Jüngern am Abend vor seinem Leiden Abendmahl feiert. Seitdem ist im Eucharistischen Brot Gott selbst uns nahe, in ihm ist er uns gegenwärtig, in ihm lebt er für uns. Von seinem Brot, von ihm selbst leben wir. Seit dem 11. Jahrhundert verwendet man für die Eucharistie ungesäuertes Brot, das an das ungesäuerte Brot erinnert, das Israel beim Paschamahl zu sich nahm, bevor es zum großen Exodus aufbrach. So wird im Zeichen des ungesäuerten Brotes die Bedeutung der Eucharistie als Mahl des Aufbruchs in die Freiheit zeichenhaft ausgedrückt. Brot, das Brot der Eucharistie, ist für die Christen daher immer auch ein Zeichen ihrer Sendung: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ (Lk 14,16) fordert Jesus die Menschen auf. Wir sind gesandt, das Brot mit den Menschen zu teilen: das Brot unserer alltäglichen Nahrung, das Brot des Lebens, das Christus ist. Alle Kraft, die Gott uns schenkt, gerade auch im Eucharistischen Brot, ist immer auch Kraft, die uns anvertraut wird für die Welt: Brot für die Welt, Christus für die Welt, Christen als Ver-Teiler dieses göttlichen Brotes, das das Leben für uns alle ist. Weihbischof Dr. HEINER KOCH LITURGIE Ewiges Gebet Dienstag: L: Hebr 10,1-10; Ev: Mk 3,31-35. Mittwoch: L: Hebr 10,11-18; Ev: Mk 4,1-20. Donnerstag, hl. Johannes Bosco, Priester, Ordensgründer: L: Hebr 10,19-25 oder Phil 4,4-9; Ev: Mk 4,21-25 oder Mt 18,1-5. Freitag, Herz-Jesu-Freitag: L: Hebr 10,3239; Ev: Mk 4,26-34. Samstag, Darstellung des Herrn, Lichtmess: L: Mal 3,1-4 oder Hebr 2,11-12.13c-18; Ev: Lk 2,22-40. Sonntag: 7, 8, 9, 12, 17, 19 Uhr Messe. 10 Uhr Kapitelsamt in lateinischer Sprache. 18 Uhr Chorvesper. Werktags: 6.30, 7.15, 8, 9, 18.30 Uhr Messe. 12 Uhr Mittagsgebet. 18 Uhr Rosenkranzandacht. Beichte: werktags 7.45 bis 9 Uhr, samstags zusätzlich 14 bis 18 Uhr. Gottesdienste Samstag: 6.45, 10 Uhr Messe. 7.30 Uhr Laudes. 18 Uhr Messe in polnischer Sprache. Sonntag: 10, 11.30, 17 Uhr Messe. 18.15 Uhr Vesper. 19 Uhr Taizégebet. Werktags: 6.45, 10 Uhr Messe. 7.30 Uhr Laudes. 18 Uhr Vesper. Dienstag: 19.30 Uhr Gebetskreis. Donnerstag: 17.30 Uhr Eucharistische Anbetung und Vesper. Eucharistische Anbetung: täglich 11 bis 18 Uhr. Beichte: täglich 9 bis 11.45 Uhr und 15 bis 17.45 Uhr. Sonntag: Köln (Hl. Kreuz, Dominikanerkloster – Herz Jesu); Köln-Rath-Heumar (St. Cornelius). Montag: Köln (Kloster zur Hl. Elisabeth, Cellitinnen nach der Regel des Hl. Augustinus – St. Albertus Magnus). Mittwoch: Köln (St. Pantaleonskloster – St. Pantaleon). Donnerstag: Köln (Benediktinerinnen vom Allerheiligsten Sakrament – St. Mariä Empfängnis). Freitag: Köln (Karmelitinnenkloster – Karmel Maria vom Frieden – St. Pantaleon). Samstag: Neuss-Vogelsang (St. Thomas Morus); Bedburg-Kirchtroisdorf (St. Matthias); Siegburg-Kaldauen (Liebfrauen); Windeck-Rosbach (St. Joseph). Kölner Dom Samstag: 12 Uhr Mittagsgebet. 18.30 Uhr Vorabendmesse. Lesungen der Woche Wallfahrtskirche Neviges Altenberger Dom Lesejahr C Wochentagslesungen Reihe I Stundengebet: Dritte Woche Sonntag: L 1: Neh 8,2-4a.5-6.8-10; L 2: 1 Kor 12,12-31a; Ev: Lk 1,1-4;4,14-21. Montag, hl. Thomas von Aquin, Ordenspriester, Kirchenlehrer: L: Hebr 9,15.24-28 oder Weish 7,7-10.15-16; Ev: Mk 3,22-30 oder Mt 23,8-12. Im Kölner Kloster zur Hl. Elisabeth findet am Montag das Ewige Gebet statt. (Foto: RB) 12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Samstag: 17.15 Uhr Beichte. 18 Uhr Messe. Sonntag: 7 Uhr Messe. 10.30 Uhr Hochamt. 17.15 Uhr Abendmesse und Vesper. Dienstag bis Freitag: 7 Uhr Laudes und Messe. Dienstag: 16 Uhr Vesper. Mittwoch: 19 Uhr Messe. Freitag: 17 Uhr Eucharistische Anbetung und Beichte. 18 Uhr Messe (außerordentliche Form). 19 Uhr Taizégebet. Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 SONNTAG Dritter Sonntag im Jahreskreis ERSTE LESUNG: In jenen Tagen brachte der Priester Esra das Gesetz vor die Versammlung; zu ihr gehörten die Männer und die Frauen und alle, die das Gesetz verstehen konnten. Vom frühen Morgen bis zum Mittag las Esra auf dem Platz vor dem Wassertor den Männern und Frauen und denen, die es verstehen konnten, das Gesetz vor. Das ganze Volk lauschte auf das Buch des Gesetzes. Der Schriftgelehrte Esra stand auf einer Kanzel aus Holz, die man eigens dafür errichtet hatte.Esra öffnete das Buch vor aller Augen; denn er stand höher als das versammelte Volk. Als er das Buch aufschlug, erhoben sich alle. Dann pries Esra den Herrn, den großen Gott; darauf antworteten alle mit erhobenen Händen: Amen, amen! Sie verneigten sich, warfen sich vor dem Herrn nieder, mit dem Gesicht zur Erde. Man las aus dem Buch, dem Gesetz Gottes, in Abschnitten vor und gab dazu Erklärungen, so dass die Leute das Vorgelesene verstehen konnten. Der Statthalter Nehemia, der Priester und Schriftgelehrte Esra und die Leviten, die das Volk unterwiesen, sagten dann zum ganzen Volk: Heute ist ein heiliger Tag zu Ehren des Herrn, eures Gottes. Seid nicht traurig, und weint nicht! Alle Leute weinten nämlich, als sie die Worte des Gesetzes hörten. Dann sag- te Esra zu ihnen: Nun geht, haltet ein festliches Mahl, und trinkt süßen Wein! Schickt auch denen etwas, die selbst nichts haben; denn heute ist ein heiliger Tag zur Ehre des Herrn. Macht euch keine Sorgen; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke. Neh 8, 2-4a.5-6.8-10 ZWEITE LESUNG: Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: so ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt. Auch der Leib besteht nicht nur aus einem Glied, sondern aus vielen Gliedern. Ihr aber seid der Leib Christi, und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm. 1 Kor 12,12-14.27 (oder 1 Kor 12,12-31a) EVANGELIUM: Schon viele haben es unternommen, einen Bericht über all das abzufassen, was sich unter uns ereignet und erfüllt hat. Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren. Nun habe auch ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgfäl- tig nachzugehen, um es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben. So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest. Jesus kehrte, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend. Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen. So kam er auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt: Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt. Lk 1,1-4; 4,14-21 Heute ist Gott für mich da D as erste Wort seiner ersten Predigt, die Jesus in der Synagoge seiner Heimatstadt Nazareth hält, heißt „Heute“. „Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.“ Er hatte die Lesung aus dem Buch Jesaja vorgetragen, einen Text, der schon 500 Jahre alt war. Durch sein Wort: „Heute hat sich das Schriftwort erfüllt“ ruft er die Menschen in die Gegenwart, in die Stunde, die geschlagen hat. Es ist die Stunde Gottes. Jesus will, dass wir im HEUTE leben. Wir sind ständig in Gefahr, uns mit unseren Gedanken in die Vergangenheit zurückzuziehen. Wir schwelgen oft in Erinnerungen und sprechen von den „guten alten Zeiten“. Wir sind aber auch in der Gefahr, uns mit unseren Gedanken in die Zukunft hineinzuträumen. Sicherlich gehören Erinnerung und Hoffnung zum christlichen Glauben: das Gedenken der Heilstaten Gottes und der Blick auf das kommende Reich Gottes. Entscheidend aber ist für uns die Gegenwart, das Heute. Der Hebräerbrief zitiert den Psalmvers: „Heute, wenn ihr meine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht!“ (Hebr 3,15). Im Weihnachtsevangelium haben wir gehört: „Heute ist euch der Retter geboren“ (Lk 2,11). Zum Zöllner Zachäus sagt Jesus: „Heute muss ich in deinem Haus zu Gast sein“ (Lk19,5). Und Paulus schreibt an die Gemeinde in Korinth: „Jetzt ist sie da, die Zeit der 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 Gnade, jetzt ist er da, der Tag der Rettung“ (2 Kor 6,2). Das Heute ist also unsere Chance, Gottes Angebot an uns. Wir versagen, wenn wir die Chance übersehen, wenn wir nur an die guten alten Zeiten denken, in denen es auch in der Kirche besser war, oder uns auf der anderen Seite nur mit Zukunftsprogrammen und Vorsätzen beschäftigen. Das eine Notwendige aber ist, den So stellte vor 600 Jahren der unbekannte Künstler einer Kölner „Leben-Jesu-Tafel“ dar, wie Christus in der Synagoge von Nazaret spricht. (Foto: Raspels) heutigen Tag bewusst zu leben, heute aufmerksam zu sein: das zu tun, was der Tag erfordert, was die Stunde von uns verlangt. Heute ist Gott für mich da. Heute wollen wir uns seiner Zusage anvertrauen, auch wenn manches dagegenspricht: die vielen Leiden und das Böse in der Welt. Heute kommt es darauf an, zu erfassen, dass der wichtigste Augenblick der Augenblick hier und jetzt ist, dass der wichtigste Mensch für mich der ist, mit dem ich gerade zu tun habe. Ein Wort heißt: „Bekehre dich einen Tag vor deinem Tod!“ Das scheint ein gefährlicher Rat zu sein. Geht das überhaupt, sich am letzten Tag seines Lebens zu Gott zu bekehren? Wir wissen ja nicht, wann für uns der letzte Tag anbricht. Darum bedeutet dieses Wort: Kehre jeden Tag deines Lebens um, lebe also im Heute, denn heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Morgen ist nicht wirklich, wirklich ist die Gegenwart, das Heute . . . CHRISTIAN HERMANNS Unser Autor, Christian Hermanns, ist Pfarrer im Selsorgebereich Stadt Bedburg. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 13 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Der Esel sieht, was dem Propheten entgeht Der Seher Bileam verkündete die Verheißungen des Heils I sie nicht weiterkommen, und bitten mich, ihnen zu sagen, was ich sehe. Sie halten das für ein Orakel, nach dem sie sich richten können und den nächsten Schritt setzen. Und natürlich hoffen sie, ich sähe etwas in der Richtung, in der ihre Wünsche gehen. Auch als die Männer zu mir kamen, die Balak, der Führer der Moabiter, gesandt hatte, war das so. Sie wollten einen Spruch von mir gegen die Stämme der Israeliten, die vor ihrem Gebiet lagerten auf dem Weg, den sie aus Ägypten gezogen kamen. Er fand sie sehr bedrohlich und wünschte sich mein Wort gegen sie, machtvoll In der Ferne ging ein Stern auf, und wirksam wie einen Fluch. Und er bot mir ein Mensch im Himmelslicht mächtig viel Lohn dafür an. Erst habe ich abgelehnt, beim zweiten Mal war ich mir nicht siOft suchen mich die Leute, wenn sie spüren, cher und bin mitgegangen. dass sie das Nötige nicht durchblicken oder dass Auf dem Weg dorthin hat mein guter Esel verrückt gespielt, wollte nicht weitergehen, selbst nicht, als ich ihn schlug. Die Geschichte mit dem Esel hat mich sehr beschämt, denn der Esel, nicht ich, sah den Engel Gottes, der sich uns in den Weg gestellt hatte. Auch ich, bei allem, was ich sehe, kann Wichtiges übersehen. Das darf ich nirgends vergessen. Ich sollte gegen die Stämme Israels sprechen, aber dann sah ich ihr Lager und konnte nicht anders reden als das, was Gott mich sehen ließ. Über ihren Zelten und dem ganzen Lager sah ich eine Verheißung und einen Heilsschimmer liegen, wie ich ihn noch nie vorher gesehen hatte. Nicht einmal sie selbst schienen das zu ahnen, sie wollten nur ausruhen und dann weiterziehen, auf dem Weg, den ihr Gott sie führte. Ich habe in der Ferne den Stern aufgehen sehen, einen Menschen voller Himmelslicht, mächtiger als alles, was ich sonst an Mächtigem und Mächtigen gesehen habe, Hoffnung für alle, die leben. Gott legte mir Worte in den Mund, und – egal was Balak und seine Leute hören wollten, sie haben es immer wieder versucht – ich musste diese Menschen in ihrem Lager segnen und wieder segnen. Das ist lange her und viele Wege sind sie seitdem gegangen, nicht wenige Irrwege waren darunter. Aber Gott hat nicht von ihnen gelassen, er bleibt sich treu auch unter unsereins. Und nun seh ich aus der Ferne, dass es soweit ist, der Stern geht auf in Jakob. Wie er Die Geschichte von Bileam, dem Esel und einem Engel Gottes ist ungewöhnlich (Num 22,22-35). Der Se- leuchtet! Wie er alles neu beleuchtet: her sieht den Engel nicht. Sein Esel jedoch erblickt ihn und spricht zu Bileam die Botschaft Gottes. Unser Es ist ein Kind, der Messias! Foto ist Teil eines Fensters in der Siegburger Abteikirche auf dem Michaelsberg. (Foto: Raspels) JOHANNA DOMEK OSB n vielen Kirchen und Familien stehen bis zum Fest der Darstellung des Herrn am 2. Februar die Krippen noch, obwohl die eigentliche Weihnachtszeit im Liturgischen Jahr bereits beendet ist. Aber das Fest, auch als „Maria Lichtmess“ bekannt, trägt den Gedanken des neugeborenen Messias in den liturgischen Jahreskreis hinein. Propheten und Seher Gottes in der Bibel haben zu allen Zeiten das Heil des Herrn geschaut. Zu ihnen gehörte auch Bileam, von dem das alttestamentliche Buch Numeri (Kapitel 22 bis 24) berichtet. So wird der Seher zu einer „weihnachtlichen Person“: Von klein auf sah ich weit. Erst wusste ich nicht, dass andere anders und weniger sehen. Wohin ich schaute, immer war es Weitsicht. Wo andere Punkte wahrnahmen, sah ich die Linie, wo sie Ereignisse erlebten, sah ich Geschichte und worauf sie zulief. Wo sie einen Acker sahen oder einen Krieg, ein Dorf oder ein Volk, sah ich Gottes Wirken in all dem. Mein Sehen ist so, sie sagen, ich sei der Mann mit entschleierten Augen. Jeder Teil ist Teil des Ganzen, Himmel und Erde und was darin ist, sind ein großer Zusammenhang, Gottes Wirklichkeit und Wirken ist in allem. Aber auch wenn ich immer so sehe, zu verstehen muss auch ich oft lernen. Am meisten hilft mir dabei, mit Gott zu sprechen, ihn zu fragen und zu hören, was er mir sagt. 14 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Mit Gott gehen Zur Einheit der Christen M Das Fest der Bekehrung des Apostels Paulus am 25. Januar ist der Höhepunkt der Gebetswoche für die Einheit der Christen. Unser Bild zeigt die Szene, in der Paulus vor Damaskus zu Boden stürzt und die Stimme des Herrn hört (Apg 9,4). Das Bild ist Teil einer Pforte der Basilika von St. Paul vor den Mauern, wo der Papst jährlich für die Einheit der Christen betet. (Foto: Raspels) Hoffnung für alle Christen Verwandlung ist die Grundlage der christlichen Einheit I nfolge des außergewöhnlichen Geschehens, das ihm auf der Straße nach Damaskus widerfahren war (Apg 9), wurde Saulus, der sich durch den Eifer hervortat, mit dem er die im Entstehen begriffene Kirche verfolgte, in einen unermüdlichen Apostel des Evangeliums Jesu Christi verwandelt. In der Geschichte dieses außergewöhnlichen Glaubensverkündigers wird klar, dass diese Verwandlung nicht das Ergebnis eines langen inneren Nachdenkens und nicht einmal Frucht eines persönlichen Bemühens war. Sie ist vor allem Werk der Gnade Gottes, der gemäß seinen unerforschlichen Wegen gehandelt hat. Deshalb sagt Paulus, als er einige Jahre nach seiner Bekehrung an die Gemeinde in Korinth schreibt: „Doch durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben“ (1 Kor 15,10). Wenn man sich also die Geschichte 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 des heiligen Paulus ansieht, begreift man, dass sich die Verwandlung, die er in seinem Dasein erfahren hat, weder auf die sittliche Ebene – wie etwa die von der Unsittlichkeit zur Sittlichkeit – noch auf die verstandesmäßige Ebene – wie etwa die Änderung des eigenen Verständnisses der Wirklichkeit – beschränkt, sondern dass es sich tatsächlich um eine radikale Erneuerung des eigenen Seins handelt, die in vieler Hinsicht einer Neugeburt ähnlich ist. Ihre Grundlage findet eine solche Verwandlung in der Teilhabe am Geheimnis des Todes und der Auferstehung Jesu Christi. Die von Paulus persönlich erlebte Erfahrung lässt ihn die Erfüllung dieses Mysteriums der Verwandlung erwarten, das allen, die an Jesus Christus glauben und auch der ganzen Menschheit zuteil werden wird. PAPST BENEDIKT XVI. it Gott gehen heißt, unterwegs zu der Freiheit zu sein, die er allen Menschen anbietet. Weil wir das glauben dürfen, feiern wir. Und wir feiern, dass Menschen selbst da nicht aufhören um Freiheit zu ringen, wo sie unterdrückt werden und unter Vorurteilen und Armut leiden. Eine ungerechte Anordnung nicht zu befolgen oder unmenschliche Zustände deutlich anzusprechen, braucht oft Mut. Freiheit braucht die kleinen Aktionen. So feiern wir, dass Menschen für die Freiheit eintreten – in Würde und gemeinsam mit anderen. Die Begegnung Jesu mit der samaritanischen Frau am Brunnen zeigt uns den Weg aus Diskriminierung und Vorurteilen in die Freiheit. Jesus braucht die Hilfe der Frau, um seinen Durst zu stillen. Die Frau setzt sich nun mit den religiösen Vorurteilen auseinander, denen sie als Samaritanerin ausgesetzt ist: Wie kann ein jüdischer Mann eine samaritanische Frau um Wasser bitten? Im Gespräch mit Jesus erkennt die Frau Stück für Stück, dass ihre bisherige Lebensweise fragwürdig ist. Und so eröffnet sich für die Frau Schritt für Schritt der Weg in ein freieres Leben. Am Ende kommen Jesus und die samaritanische Frau wieder an den Ausgangspunkt des Gespräches zurück: die religiösen Unterschiede von Juden und Samaritanern. Aber es ist nicht wichtig, wo Gott angebetet wird und in welchen Formen. Wichtig ist allein, dass Gott „im Geist und in der Wahrheit“ angebetet wird. Das zu erkennen, ist ein Stück Freiheit. Der Ruf zur Freiheit in Christus ist immer auch der Ruf in eine tiefere Gemeinschaft. Was uns trennt, hält uns auch gefangen. Das gilt für die Trennungen unter Christen ebenso wie für politische und soziale Ausgrenzungen. Im Licht der Freiheit Christi aber erkennen wir, was uns gefangen hält und lernen zu überwinden, was uns trennt. Wir sehen einander neu. Und wir sehen Gott neu, gleichsam „mit unverhülltem Antlitz“. So dürfen wir der vollen christlichen Einheit entgegengehen. G ott der Befreiung, wir danken dir für den starken Glauben und die Hoffnung derer, die für Freiheit und Würde kämpfen. Du richtest auf, die gefallen sind und befreist die Gefangenen. Dein Sohn Jesus geht mit uns. Er zeigt uns den Weg zu wahrer Freiheit. Lass uns die Freiheit achten, die du uns in ihm schenkst. Hilf uns, zu überwinden, was uns gefangen hält. Sende uns deinen Geist, damit uns die Wahrheit frei macht und wir dich mit vereinten Stimmen preisen. Gott des Lebens, führe uns hin zu Gerechtigkeit und Frieden. ARBEITSGEMEINSCHAFT CHRISTLICHER KIRCHEN www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 15 KIRCHE UND THEOLOGIE Im Dienst der Welt – die entweltlichte Kirche Gott wendet sich bedingungslos den Menschen zu E in Papst, der die Fenster öffnet, um frischen Wind zu spüren, um die Welt im Blick zu haben: Vor über 50 Jahren hat Johannes XXIII. mit dieser eindrucksvollen Geste zum II. Vatikanischen Konzil eingeladen. So lautet eins der zentralen Motive des Konzils: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi“ (Gaudium et Spes 1). Und nun ein Papst, der in seiner Freiburger Rede 2011 von der Kirche verlangt, „die Weltlichkeit der Kirche beherzt abzulegen“. Eine Absage an das Konzil, wie viele vermuten? Ganz anderes hat Benedikt XVI. gewollt als das Ende des bundesrepublikanischen Kirchensteuersystems einzuläuten, das wäre zu kurz gegriffen. Vielmehr geht es ihm um die grundlegende Frage: Wie kann christliche, genauerhin kirchliche Erneuerung aussehen und wie erkennbar werden? Eine Antwortmöglichkeit scheidet dabei sofort aus: Rückzug aus der Welt und Konzentration auf das (vermeintlich) Eigentliche. Kirche kann nur Kirche sein, wenn das karitativ-diakonische Tun der Christen und der Kirche gleichberechtigt neben der Feier (Liturgia) und der Verkündigung (Martyria) des Glaubens steht. Mit seiner Forderung nach Entweltlichung beabsichtigt der Papst also nicht eine Reduktion kirchlicher Aktivitäten auf das vermeintlich „fromme“ Kerngeschäft. Vielmehr geht es ihm um die Rückbesinnung auf den Kern des „Geschäfts“, darum also, das Fundament und Spezifikum dieser Weltverantwortung ins Bewusstsein zu rücken: die allem menschlichen Tun vorausgehende Liebe Gottes. Diese Weltverantwortung der Christen ist also nicht von der Welt, aber in der Welt. Zu sehr die Mentalität des Machers und zu wenig Vertrauen auf Gottes Heilswillen In seiner ersten Enzyklika Deus caritas est schreibt der Papst, dass der Liebesdienst der Kirche nicht einfachhin „eine Art Wohlfahrtsaktivität“ sei, „die man auch anderen überlassen könnte“ (Nr. 25). Zugleich sei dieser Dienst auch keine Veranstaltung, deren eigentlicher Zweck Missionierung sei. Als Abbild und Weitergabe göttlicher Liebe spiegelt christliches Liebeshandeln auch deren Bedingungslosigkeit wider: „Die Liebe ist umsonst, sie wird nicht getan, um damit andere Ziele zu erreichen“ (Nr. 31). Tun auch Konsequenzen für das Verständnis des Amtes – der Geweihten und der – ehrenamtlichen – Laien: Nicht Macht und Herrschaft kennzeichnen ein christliches Amt, sondern sein Dienstcharakter – Amt als Dienst an Gott und den Menschen! Dienst an Mensch und Welt im Geiste des Evangeliums Papst Benedikt XVI. während seines Besuches 2011 in Deutschland. (Fotos: Raspels) In meinen Augen beklagt der Papst mit Recht, dass vieles in der Kirche zu sehr von der Mentalität des Machers und zu wenig vom Staunenden geprägt ist oder – sagen wir es einmal anders – nicht mehr spürbar vom festen Vertrauen auf und Glauben an den Gott geprägt ist, der das Heil aller Menschen will. Wir arbeiten uns gegenwärtig ab an innerkirchlicher Neustrukturierung von großen Seelsorgeeinheiten und setzen bisweilen fragwürdige Prioritäten, um der Kirche eine Gestalt zu geben, mit der sie für den Weg durch das 21. Jahrhundert gewappnet ist. Nicht Macht und Herrschaft kennzeichnen ein christliches Amt, sondern der Dienst Sicher sind die meisten dieser Maßnahmen angesichts der aktuellen Entwicklung von Kirche und Gesellschaft gut überlegt. Aber ist es nicht mindestens so bedeutsam, neben der Suche nach neuen Strukturen auch nach dem Kern unseres Glaubens zu fragen, sich darüber klar zu werden, welche Bedeutung das Skandalon des Kreuzes in unserer modernen Gesellschaft hat; wie die Präsenz Gottes in der Eucharistie, seine Liebe und Nähe in allen Sakramenten den Menschen von heute erfahrbar werden kann? Wer sich getragen weiß von dem Gott, der die Liebe ist, wird seinem Dienst an Welt, Mensch und Gesellschaft ein zutiefst christliches und höchst humanes Gesicht geben. Kann nicht dann auch solcher Dienst zum Ort der Gotteserfahrung, zum Ausdruck einer missionarischen Kirche werden? Zudem hätte so verstandenes christliches 16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de „Macht euch nicht die Art dieser Welt zu eigen“ (Röm 12,2). Das Eigentliche der Botschaft soll wieder zum Leuchten gebracht werden in einer Kirche, die nicht deckungsgleich ist mit der „profanen“ Gesellschaft. Der Dienst-Auftrag der Kirche meint dann, aus dem Kontrast heraus das Evangelium zum Leuchten zu bringen. Wenn die Ökonomisierung des gesellschaftlichen Lebens zunehmend um sich greift, kann die christliche Botschaft verdeutlichen, dass nicht alles Markt und dass Markt nicht alles ist, dass es vielmehr ein „Jenseits von Angebot und Nachfrage“ gibt. Oder wo scheinbar nur der quantitativ messbare Erfolg relevant ist, kann die christliche Option für die Armen und Ausgegrenzten deutlich machen, dass menschliche Würde nicht am Markt entschieden wird, sondern bereits in der Krippe und am Kreuz entschieden ist. Und wenn die Familie unter die Räder der Arbeitswelt zu geraten droht, kann die christliche Betonung der besonderen Würde von Ehe und Familie helfen, sich gegen eine Verzweckung zu wehren und sich einzusetzen für die der Familie ganz eigene Logik des Angenommen-Seins, der selbstlosen Hilfe und Liebe. Entweltlichung im Sinne des Papstes heißt also nicht Abkehr von der Welt, sondern Dienst an Mensch und Welt. Dienst – nicht orientiert an weltlichen Kategorien, sondern im Geiste des Evangeliums und der bedingungslosen Zuwendung Gottes zu den Menschen. URSULA NOTHELLE-WILDFEUER Unsere Autorin ist Professorin für Christliche Gesellschaftslehre an der Albert-LudwigsUniversität Freiburg im Breisgau und Beraterin der Deutschen Bischofskonferenz. Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 LESERBRIEFE Heiter und vergnüglich Zum Gewinn einer Eintrittskarte für „Karneval einmal klassisch, Opus 00 – zweimol Null“ Mit Skepsis fuhr ich nach Köln. Noch nie hatte ich von dieser Veranstaltung gehört und ahnte nicht, was mich dort erwarten würde. Zunächst war ich erstaunt vom voll besetzen Forum. Die nächste Überraschung dann: das Programm. Leider konnte ich nicht bis zum Schluss bleiben, aber das, was ich mitbekommen habe, hatte Pep, Humor und man konnte lachen und schmunzeln. Es geht also auch ohne „Alaaf“ und sonstigen Klamauk. Eine heitere und vergnügliche Darbietung. Alles in allem, et wor schön! PAUL HENNESEN, Neuss Tiefes Nachdenken Zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals Neben der Enttäuschung über das Scheitern der Missbrauchsstudie mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) drängen sich weitere Fragen auf. Müsste nicht unsere Gesellschaft erschüttert über das lebenslange Leid kindlicher Missbrauchsopfer präventive Maßnahmen anregen und verbesserte rechtliche Rahmenbedingungen fordern? Fordert nicht die Komplexität der Sache eine vom Staat unterstützte wissenschaftliche Aufarbeitung, an der Fachleute mit verschiedenen Sichtweisen teilnehmen, zum Beispiel neben Kriminologen und Psychologen auch Juristen, Mediziner und Theologen? Die Missbrauchsstudie musste scheitern, weil beide Seiten die Komplexität einer solchen Studie unterschätzt haben. Neben einseitiger eigenwilliger Auslegung gemeinsamer Absprachen bestand die Gefahr der Verletzung von Persönlichkeitsrechten vieler am Missbrauch Unbeteiligter. Der Durchsicht aller Personalakten steht die wissenschaftliche Erkenntnis entgegen, dass es bei Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Herausgeber: Der Erzbischof von Köln Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 20 41, 50460 Köln Telefon: (02 21) 16 19-1 31, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: redaktion@kirchenzeitung-koeln.de Internet: www.kirchenzeitung-koeln.de Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 03 52, 50443 Köln Telefon: (02 21) 16 19-0, Fax: (02 21) 16 19-2 05 Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 den Tätern in der Vorgeschichte keine spezifischen Symptome oder Störungsbilder gibt. Es ist wahr, dass in verschiedenen Institutionen in der Vergangenheit sexueller Missbrauch nicht rechtzeitig wahrgenommen und verfolgt wurde. Die katholische Kirche ist davon nicht stärker betroffen als andere, dabei bemüht sich die katholische Kirche wie keine andere Institution um Transparenz, Prävention und um Anerkennung der Opfer. Die Wirklichkeit zeigt aber die wahre Dimension des sexuellen Missbrauchs in unserer Gesellschaft, der sexuelle Missbrauch findet in der Mehrzahl im familiären oder sozialen Nahraum statt, nach Schätzungen sind jährlich in Deutschland zirka 300 000 Kinder Opfer sexueller Übergriffe. Die weitere Frage ist, warum gelingt es so vielen Menschen nicht, ihre sexuellen Strebungen durch eigenverantwortliche Gewissensentscheidung zu begrenzen? Das KFN wollte weiterhin die Ergebnisse der Missbrauchsstudie mit seiner bundesweiten Repräsentationsbefragung 2011 „Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen“ vergleichen. Das Erkennen möglicher Zusammenhänge sollte ein tiefes Nachdenken bei Vielen auslösen. DR. RAGNAR WEBER, Meppen Bitte um Barmherzigkeit Zu „Herr, lass mich steh‘n, wo die Stürme weh‘n“ in Nr. 51-52, Seite 6 Unseren Herrn Kardinal zu kritisieren liegt mir fern. Seine Meinung auf der Grundlage von 50 Jahren als Priester (und Bischof) möchte ich auch akzeptieren. Aber eine Frage zu den letzten beiden Fragen und Antwor- ten des Interviews habe ich. Kann ein gültig geweihter Priester überhaupt sein Amt „aufgeben“? Bitte korrigieren Sie mich, wenn ich falsch liege: Ein Priester kann kirchenrechtlich vom Heiligen Stuhl aus schwerwiegendsten Gründen und aus Barmherzigkeit von seinen klerikalen Rechten und Pflichten unter Auflagen entbunden werden, wenn er darum bittet. Zu den Auflagen gehört insbesondere, dass er sein Amt nicht mehr ausüben darf. Am Ende einer intensiven Prozedur der kirchlichen Prüfung und Abwägung in einem definierten Verfahrensablauf steht ein Reskript aus der zuständigen vatikanischen Behörde. Zu diesem Reskript wird dem Betroffenen mitgeteilt, dass ihm diese Barmherzigkeit zuteil wird. Was tut ein solcher Priester dem Herrn an, wenn er letztlich IHN aus kirchlich überprüften schwerwiegendsten Gründen um Barmherzigkeit bittet? Ein Priester bittet um „Laisierung“, wie es oft heißt. Sicher löst das auf unterschiedliche Weise Betroffenheit aus, bei seinem Bischof bestimmt anders als zum Beispiel in der Gemeinde oder bei Menschen, die dem Priester nahe stehen. Meine Meinung: Ein solcher Priester braucht selbst Seelsorge im wahrsten Sinne des Wortes und Menschen, die sich von den Worten Jesu Mut machen lassen und dem Betroffenen vielleicht sagen können: Auch ich verurteile Dich nicht… (vgl. Joh 8,11). ULF GÖBBER, Niederzier Die hier veröffentlichten Leserzuschriften müssen nicht der Meinung des Herausgebers oder der Redaktion entsprechen. Bitte geben Sie bei Ihren Zuschriften, auch in E-Mails, Ihre Postanschrift an. Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten. Anzeigen: Klaus Boscanin Telefon: (02 21) 16 19-1 30, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung-koeln.de (Anzeigenpreisliste Nr. 36 vom 1. Januar 2013) Vertrieb: Ida Schulz Telefon: (02 21) 16 19-1 47, Fax: (02 21) 16 19-2 05 E-Mail: vertrieb@kirchenzeitung-koeln.de Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 6,25 Euro inkl. MwSt. zuzügl. einer Zustellgebühr von 0,90 Euro. Bei Lieferung als Postvertriebsstück oder als Streifbandzeitung beträgt der monatliche Bezugspreis 6,25 Euro inkl. MwSt. zuzügl. Porto. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,70 Euro. Mitglied der Konpress-Medien e.G. Hanauer Landstraße 189 60314 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 2 56 29 66-0 Internet: www.konpress.de Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen): Degensche Druckerei, Verlagshaus GmbH & Co. KG., Kamillenweg 22, 53757 Sankt Augustin Telefon: (0 22 41) 98 00-0, Fax: (0 22 41) 98 00-21 Erscheinungsweise: Wöchentlich freitags (in den Sommer- und Weihnachtsferien 14-täglich). Bei Postversand keine Gewähr für termingerechte Belieferung. Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge höherer Gewalt oder Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Lieferung, Schadensersatz oder auf Minderung des Bezugspreises. Bestellungen nehmen der Verlag und jeder Zusteller entgegen. Abbestellungen können nur schriftlich unter Beifügung der letzten Bezugsquittung oder mit Angabe der Kundennummer erfolgen. Vertrieb und Anzeigen: Evelin Müller Telefon: (0 22 41) 98 00-13 E-Mail: kiz@degensche-druckerei.de Einzelpreis 1,70 Euro ab Verlag oder ab Schriftenstand; monatlicher Bezugspreis 6,25 Euro inkl. MwSt. ab Verlag zuzügl. 0,90 Euro bei Auslieferung durch die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung. Bezugspreis bei Belieferung durch die Post 8,15 Euro inkl. MwSt. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 17 BÜCHER Wochenendausflüge Alle meine Wünsche Alles verändernde Tage In Nordrhein-Westfalen gibt es für Entdecker nun den zweiten Band mit interessanten Wochenendtouren: Der Kyrillpfad im Hochsauerland lädt zum Wandern ein oder mit der Draisine kann man von Kleve aus ins benachbarte Holland fahren. Interessante Radtouren von Schloss zu Schloss im Münsterland warten auf Erkundung und nicht zu vergessen viele kulturelle und kulinarische Höhepunkte. Die detaillierten Informationen zur Route erleichtern die Reiseplanung enorm. EL Jocelyne ist zufrieden mit ihrem Leben, liebt sogar ihren ungehobelten Mann. Ihre zwei erwachsenen Kinder haben das Haus bereits verlassen. Die 47-jährige Frau führt einen Kurzwarenladen im nordfranzösischen Arras. Mit Leidenschaft betreibt sie auch einen erfolgreichen Internet-Blog übers Sticken, Nähen und Stricken. Als sie eines Tages eine hohe Summe im Lotto gewinnt, wird ihr bescheidenes, glückliches Leben total durcheinandergewirbelt. Ein schöner kleiner Roman. DT Der Eishockeyspieler Ladouce kehrt nach einer Zwangspause nach Montréal zurück. Hier hatte seine Karriere glanzvoll begonnen, hier aber auch jäh geendet, als er in einem Hotel eine ausschweifende Party feierte. Bei diesem Hotelaufenthalt freundet er sich mit dem siebenjährigen Sohn des Zimmermädchens an und erkennt, dass Fürsorge für jemanden tiefe Freude bereiten kann. Ladouce lernt bei diesem Aufenthalt, sich der Verantwortung des Lebens endlich zu stellen. DPS Bernd F. Meier. Die schönsten Wochenendausflüge in Nordrhein-Westfalem. Band 2. l89 reich bebilderte Seiten. J. P. Bachem Verlag. ISBN 978-3-7616-2561-1. 14,95 Euro. Grégoire Delacourt. Alle meine Wünsche. Roman. Aus dem Französischen von Claudia Steinitz. 127 Seiten. Hoffmann und Campe. ISBN 978-3-455-40384-8. 15,99 Euro. Pierre Szalowski. Irgendwo ist immer jemand, der dich liebt. Aus dem Französischen von Nathalie Lemmens. 288 Seiten. C. Bertelsmann Verlag. ISBN 978-3-570-10156-8. 16,99 Euro. 18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 Kunst ist Liturgie Aktuelle Ausstellung in Kolumba zieht viele Besucher an Viele tausend Besucher sind zur Eröffnung der sechsten Jahresausstellung am Fest Kreuzerhöhung nach Kolumba geströmt, ins Kunstmuseum des Erzbistums Köln. „Art is Liturgy – Paul Thek und die Anderen“ lautet das Thema der Ausstellung, die damit schon eine Brücke zum Eucharistischen Kongress im Juni schlägt. Anlässlich dieses Ereignisses wird die Ausstellung noch durch hochkarätige Exponate ergänzt. Erst vor wenigen Tagen wurde in dem Museum eine Kabinettausstellung mit Werken von Pascal Schwaighöfer eröffnet. Unser Foto zeigt die nach mehrjähriger Restaurierung erstmals wieder gezeigte Madonna auf der Mondsichel, entstanden Anfang des 16. Jahrhunderts. RB >> www.kolumba.de 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19 MEDIEN RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Gottes mächtige Dienerin Ordensschwester Pascalina wird von ihrer Oberin im Jahr 1918 nach München entsandt, um dem ranghohen Kirchenvertreter Nuntius Eugenio Pacelli den Haushalt zu führen. Für die intelligente junge Frau ist die Begegnung schicksalhaft. Der zweiteilige Film „Gottes mächtige Dienerin“, der die Biografie der Ordensfrau mit der Zeitgeschichte Papst Pius‘ XII. verbindet, ist nach einer Buchvorlage der Historikerin Martha Schad gedreht worden. WDR FS, Sa., 26. 1., 20.15 bis 23.15 Uhr und So., 27. 1., 12.30 bis 15.30 Uhr HÖRFUNK Radio Vatikan Empfang im Internet über www.radiovatikan.de: Samstag Unsere Woche. Betrachtung zum Sonntag. Sonntag Reden über Gott und Welt. Montag Weltkirchenmagazin. Dienstag Radioakademie. Wer ist Jesus? (4). Mittwoch Die Woche in Rom. Donnerstag Kreuz des Südens. Freitag Prisma-Magazin. Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 Nachrichten. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz. Radio Horeb Sonntag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan. Lokalradio Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen „Himmel und Erde“. Werktags zwischen 6.00 und 8.00 Augenblick mal. WDR 2 Werktags 8 bis 9 Uhr, Center TV Köln und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. Samstag, 26. Januar 13.15 bis 13.20 Uhr, Bayerisches Fernsehen (BR): Glockenläuten. Aus der Pfarrkirche in Freising-Lerchenfeld. 23.40 bis 23.45 Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. Sonntag, 27. Januar 9.02 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben. 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Evangelischer Gottesdienst. 10 bis 11.30 Uhr, Center TV Köln und EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 10.15 bis 11 Uhr, BR: Stationen. Der letzte Akt. Entscheidungen am Lebensende. Die Dokumentation zeigt, wie ein Betreuer mit seinen Klienten die letzten Dinge regelt: die Beerdigung, eine Patientenverfügung oder das Erbe, das eine Stiftung wird. 12 bis 12.30 Uhr, EWTN: Angelus mit Papst Benedikt XVI. 13.15 bis 13.25 Uhr, BR: Was glaubt . . . André Heller und Prinz Leopold von Bayern. 14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen. 16.30 bis 17 Uhr, WDR FS: Tag7. Zu Hause sterben. „Zuhause“ wollen die meisten Menschen sterben. In Würde. Ohne Schmerzen. Gut ver- Sonntag 7.45 Hör mal - Kirche in WDR 2. Werktags 5.55 Kirche in WDR 2. Mit Beiträgen aus der katholischen Kirche. WDR 3 Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 8.30 Lebenszeichen. „Herzliches Beileid“ – Eine Kulturgeschichte der Trauer und ihrer Rituale. 9.05 Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. Es spricht Pfarrer Jochen Reidegeld. WDR 5 Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. „Nichts wahrhaft Menschliches ist den Herzen der Jünger fremd.“ Von Markus Nolte, Münster. 9.20 Diesseits von Eden. Die Welt der Religionen. 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. Deutschlandradio Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntag 6.10 Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. „Schon wieder stehen Wagen auf dem Umschlagplatz . . .“ Eine Erinnerung an die Dichtung Jizchak Katzenelsons. 10.05 Katholischer Gottesdienst aus der Gedenkkirche Maria Regina Martyrum Berlin. Es predigt Pater Tobias Zimmermann. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus Religion und Gesellschaft. Südwest-Rundfunk 2 Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55 Wort zum Sonntag. 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Werktags 7.57 Wort zum Tag. 20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de domradio.de sorgt und nicht allein. Seit fünf Jahren haben sterbenskranke Menschen darauf einen gesetzlichen Anspruch. Doch woran scheitert die Umsetzung des Gesetzes? 17 bis 18 Uhr, Phoenix: Tacheles. Wenn der Mensch zum Schöpfer wird: Per Gentest zum Baby nach Maß? 17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt. Wenn aus Liebe Hass wird. 18 bis 18.30 Uhr, ARTE: Der Kreuzchor. Teil 5. Dresdens weltberühmter Knabenchor. 19.40 bis 20 Uhr, 3sat: Die Stabkirche von Urnes, Norwegen. 20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht zum Tag 21.30 bis 22 Uhr, Bibel TV: Bibel TV. Das Gespräch. Montag, 28. Januar 22.45 bis 23.30 Uhr, ARD: Arbeiten für Gottes Lohn. Wie die Kirche ihre Sonderrechte ausnutzt. Mittwoch, 30. Januar 9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. Kirchenmagazin. Pippi, Michel und der liebe Gott. Auf der Suche nach religiösen Spuren im Werk der Kinderbuchautorin Astrid Lindgren. 10.30 bis 12 Uhr, EWTN: Mittwochs-Audienz des Papstes. 19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Magazin. Donnerstag, 31. Januar 15.30 bis 16.15 Uhr, 3sat: Im Zeichen des heiligen Bluts. König Artus und die Suche nach dem Heiligen Gral. dern – der Brunnenbau von Kolping International“ ist Thema in domradio-Weltweit (Mo., 28. 1., 10 bis 12 Uhr). Gottesdienste Am Sonntag, 27. Januar, um 10 Uhr, wird das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom übertragen. Werktags um 8 Uhr wird der Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter www.domradio.de gesendet. Menschen Pater Christian Troll gilt als ein Mann des Dialogs, als Brückenbauer zwischen dem Christentum und dem Islam. In domradioMenschen spricht der Jesuit über seinen Lebensweg (Di., 29. 1., 10 bis 12 Uhr). Tagesevangelium Beratung Von Montag, 28. Januar, bis Samstag, 2. Februar, spricht Professor Dr. Józef Niewiadomski vom Institut für Systematische Theologie, Innsbruck, Gedanken zum Tagesevangelium. „Neue Lust aufs Gärtnern“ heißt es in domradio-Beratung. Noch im Winter bringt Gartenexpertin Claudia Vogelsang frische Ideen mit ins Studio und erklärt, wie die guten Vorsätze im Frühjahr in die Tat umgesetzt werden können (Do., 31. 1., 10 bis 12 Uhr). Professor Dr. Józef Niewiadomski Weltweit „Wasserressourcen in Entwicklungslän- Reisen In „Reisen“ geht es um „La Isla del Meridiano – dem Ewigen Frühling nach El Hierro folgen“ (Fr., 1. 2., 10 bis 12 Uhr). Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 MEDIEN Der große Schwindel Neuer Bischof für Regensburg Komödie rund um Heiligenstatue am Kölner Dom Elisabeth „Elli“ Sänger gibt alles für ihren angeschlagenen Kölner Steinmetzbetrieb. Als ihr Mann Georg, der kreative Kopf der Firma, mit seiner Sekretärin durchbrennt, bricht Elli zusammen. Danach kann sie sich an nichts mehr erinnern. Aus Sorge vor einem Rückfall ver- schweigen ihr ihre erwachsenen Kinder Florian und Rieke, dass ihr Mann sie verlassen hat. Doch bald schon will Elli nicht nur wissen, wo ihr Mann ist, auch steht die Firma führungslos da, wo ein lukrativer Dom-Auftrag den Betrieb retten könnte. Einziger Ausweg scheint Günther zu sein, Georgs Zwillingsbruder, den die Geschwister bitten, vorübergehend die Rolle ihres Vaters zu spielen. Je länger alle Beteiligten in dem Film „Der große Schwindel“ die Illusion aufrechterhalten, desto schneller schlingern sie Richtung Katastrophe. Dompropst Habicht (Udo Schenk, hinten rechts) will einen neuen Nepomuk. ZDF, Mi., Günther (Walter Sittler, vorne) hat auf dem Domturm Höhenangst, während 30. 1., 20.15 bis Elli (Mariele Millowitsch, hinten links) zuschaut. (Foto: ZDF/Thomas Kost) 21.45 Uhr Planet Wissen mit Glaubensfragen Professor Rudolf Voderholzer wird neuer Bischof von Regensburg. Der 53-Jährige lehrte seit 2005 Dogmatik an der Universität Trier und ist Seelsorger der Pfarrgemeinde Sankt Nikolaus in Kassel. In Bayern ist Voderholzer kein Unbekannter. Der gebürtige Münchner war nach seiner Priesterweihe 1987 durch Kardinal Friedrich Wetter Kaplan in Traunreut, Haar und Zorneding. Das Bayerische Fernsehen stellt ihn in dem kurzen Porträt „Ein neuer Bischof für Regensburg“ vor. Anschließend wird die „Bischofsweihe in Regensburg“ mit dem Festgottesdienst aus dem Regensburger Dom übertragen. Als Metropolit der Kirchenprovinz München und Freising wird Kardinal Reinhard Marx den neuen Bischof von Regensburg weihen und in sein Amt einführen. Voderholzer wird dann der jüngste bayerische Diözesanbischof sein. Er wird Oberhaupt von 1,2 Millionen Katholiken im Bistum Regensburg und tritt die Nachfolge seines früheren Lehrers Professor Dr. Gerhard Ludwig Müller an, der nach zehnjähriger Amtszeit als Bischof von Regensburg zum Präfekten der Römischen Glaubenskongregation in den Vatikan berufen wurde. Bayerisches Fernsehen, Sa., 26. 1., 9.45 bis 10 Uhr, sowie 10 bis 13 Uhr ANZEIGE In der Woche vom Montag, 28. Januar, bis Freitag, 1. Februar, befasst sich die Reihe „Planet Wissen“ im WDR Fernsehen und im SWR Fernsehen jeweils von 15 bis 16 Uhr auch mit Glaubensthemen. Den Auftakt machen am Montag, 28. Januar, „Die Geheimarchive des Vatikan!“ Professor Hubert Wolf, Priester und Kirchenhistoriker, berichtet von seiner historischen Arbeit in den Archiven. Jahrhundertelang lagerten hier im Geheimen Dokumente, deren Auswertung ein neues Licht auf viele Erzählungen unserer Geschichte wirft. Am Dienstag, 29. Januar, folgt „Die Kreuzzüge – Bewaffnete Pilgerfahrten im Namen Gottes“. Im November 1095 ruft Papst Urban II. in Clermont zur Befreiung Jerusalems auf und löst eine unglaubliche Begeisterung aus. Am Mittwoch, 30. Januar, folgt „Warum müssen wir sterben?“. Zusammen mit dem Mediziner Carsten Niemetz, der Trauerforscherin Rita Rosner und der Theologin Barbara Rolf versucht „Planet Wissen“ Antworten zu finden, warum wir sterben müssen. Am Freitag, 1. Februar, dreht sich schließlich alles um das Thema „Entschleunigung für Anfänger“. Zeitforscher fragen, wer und was Schuld an unserem rastlosen Lebensstil trägt. Warum nicht mehr repariert wird In Deutschland fallen jedes Jahr 700 000 Tonnen Elektroschrott an, ein Müllberg so schwer wie zehn Millionen Waschmaschinen. Aber warum wirft man heute mehr weg als jemals zuvor? Anhand von drei Beispielen – Spülmaschine, Drucker, Auto – deckt die Dokumentation „betrifft: Schmeiß‘ weg, kauf neu!“ Hintergründe auf. Denn für die Industrie lohnt sich Reparieren heute kaum noch. Im gnadenlosen Preiskampf nehmen viele Konzerne sogar in Kauf, dass ihre Produkte gerade mal die Mindestanforderungen erfüllen. Fällt das Gerät nach Ablauf der Garantie aus, ist das Pech für den Kunden. WDR FS, Mo., 28. 1., 22 bis 22.45 Uhr 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21 KLEINANZEIGEN 22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 ERZÄHLUNG E in Winterabend hat sich auf die Erde gesenkt. Kein Geräusch ist hier auf dem flachen Lande zu hören. Kein Vogel piepst, kein Eichhörnchen schmatzt, selbst der Straßenverkehr ist wie tot. Alles hat sich zur Ruhe gelegt. Alle. Wirklich alle? Nein, in einem Kinderbett plappern und kichern ein Mann und sein Sohn. Natürlich leise, damit die Mutter, die unten arbeitet, nicht etwa den Verdacht hat, der Vater könnte die zehnte Kurzgeschichte zum Besten geben. Aber – um ehrlich zu sein – der Vater hat jetzt die zwölfte Story nur für seinen Sohn erzählt. Natürlich plaudert er nicht einfach so ins Dunkelblaue hinein, sondern Julian hat ihm klare Direktiven gegeben. „Also Papi“, sagt er, „auf jeden Fall muss ein rotes Auto mit dabei sein, dann noch der liebe Mond, aber nicht so als Sichel, dass man runterfällt, sondern der volle Vollmond. Dann hätte ich gerne ein paar Teufel, aber nicht so gruselig, weil es ja schon Abend ist, zwei Engel und, hm.“ Der Vater fragt, eine Spur ungeduldig: „Kann ich jetzt loslegen Junge?“ Aber nein, dem Sohn ist noch etwas ganz Wichtiges eingefallen, was in dieser dreizehnten Gute-Nacht-Geschichte auf keinen Fall fehlen darf: „Und dann noch ein paar Astronauten mit ihrem Raumschiff!“ Erst nachdem all das geklärt ist, kann der Vater loslegen. „Also“, beginnt der Vater zu erzählen, „es war einmal ein kleiner Junge, der wollte und wollte nicht schlafen. Er lag in seinem Bettchen im Schlafanzug zusammengekuschelt, aber die Augen fielen und fielen ihm nicht zu. Da beschloss der freche kleine Junge, einfach aus dem Fenster zu klettern, um den guten Vollmond zu besuchen, der geradewegs in sein Zimmer schaute. Kaum aber war er draußen, direkt vor der Garage, verwandelte sich der kleine Junge in ein rotes Sportauto. Da stand er nun auf einmal nicht mehr auf zwei Beinen, sondern auf vier Rädern und fragte sich, was nun? Da aber hielt schon direkt an seiner Seite eine Rakete auf dem Mittelstreifen der Straße, zwei Astronauten stiegen aus, fuhren das rote Auto in ihr Raumschiff und zischten los direkt zum Mittelpunkt des runden Vollmonds. Dort angekommen holten sie das Auto aus der Rakete, brausten mit ihm los über die 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 breite Hauptverkehrsstraße. Der Weg führte direkt zu einem großen schwarzen Gebirge, aus dem schwacher Rauch quoll. Die neugierigen Astronauten fuhren hoch bis an den Krater und da geschah es, plötzlich wurden aus dem schwarzen Schlund hunderttausende von kleinen Teufelchen geschleudert mit den roten Hörnern am Kopf und dem Dreizack in der Hand. Ähnlich wohl wie sonst Fledermäuse abends aus ihren Felsgrüften in den Abend hineinfliegen. Da erschrak das rote Auto, das ein kleiner Junge war, natürlich schrecklich, aber zum Glück bemerkten die Teufelchen das rote Auto und die Astronauten nicht, weil sich zwei Engel dazwischengeschoben hatten. So ging alles noch einmal gut aus und die Astronauten flogen mit dem roten Auto wieder zurück auf die Erde und stellten es vor die Garage der Eltern. Der Junge war nun ganz allein und da begann er heftig zu schluchzen, so heftig, dass die Regenwischer gar nicht mehr nachkamen und er schluchzte und schluchzte, bis auf einmal zwei kräftige Hände an seinen Kühler fassten. Und als er die Augen öffnete? Da war er kein Auto mehr, sondern ein kleiner Junge und die Hände am Kühler waren die Hände seiner Mutter und sie sagte: ‚Junge, du musst aber einen schlimmen Albtraum gehabt haben. So hab ich dich noch nie im Schlaf weinen hören und da . . .‘ “ – „. . . wusste der kleine Junge, dass alles wieder gut war“, ergänzt der Sohn, der weiß, dass es am Abend in jeder Geschichte ein Happy-End geben muss, damit er gut einschlafen kann. Gute Nacht, liebe Leser! THOMAS FRÖHLING www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23 AUS DEM ERZBISTUM ZUR PERSON aus dem Amtsblatt des Erzbistums Köln LAIEN Es wurde entpflichtet: Hans-Jakob Weinz mit Ablauf des 31. Dezember 2012 als Theologischer Referent für Ehepastoral in den Kreisdekanaten RheinSieg-Kreis und Altenkirchen. KLERIKER Vom Erzbischof wurden zum Dechanten beziehungsweise Definitor ernannt: Dechant Alfons Adelkamp mit Wirkung vom 17. Dezember 2012 für weitere sechs Jahre als Dechant für das Dekanat Bonn-Nord. Pfarrer Hermann Bartsch mit Wirkung vom 17. Dezember 2012 für weitere sechs Jahre als Definitor im Dekanat Bonn-Nord. Vom Erzbischof wurden ernannt: Dechant Michael Cziba – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – zum Diözesanpräses des Katholischen Männerwerkes im Erzbistum Köln GKM – Gemeinschaft Katholischer Männer. Pater Eduard Gijsen SDS – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – weiterhin bis zum 31. Dezember zum Subsidiar zur besonderen Verfügung des Stadtdechanten und Stadtfrauenseelsorger im Stadtdekanat Solingen. Pfarrer Karl Wenzel Heix weiterhin bis zum 30. April 2014 zum Subsidiar an der Pfarrei St. Matthäus in Düsseldorf-Garath/Hellerhof im Dekanat Düsseldorf-Benrath. Diakon Winfried Krämer – unter Beibehaltung seiner Aufgabe in der Feuerwehr-, Ret- KLEINANZEIGEN tungsdienst und Notfallseelsorge des Kreisdekanates Euskirchen – mit Wirkung vom 1. Januar zum Diakon im Subsidiarsdienst an den Pfarreien St. Christophorus in ZülpichBessenich, Stephani Auffindung in Bürvenich, St. Agatha in Nideggen-Embken, St. Nikolaus in Zülpich-Füssenich, St. Gertrudis in Zülpich-Juntersdorf, St. Cyriakus in ZülpichLangendorf, St. Agnes in Zülpich-Lövenich, St. Severin in Zülpich-Merzenich, St. Barbara in Zülpich-Muldenau, St. Peter in ZülpichNemmenich, St. Pankratius in Zülpich-Rövenich, St. Dionysius in Zülpich-Schwerfen, St. Kunibert in Zülpich-Sinzenich, St. Kunibert in Zülpich-Ülpenich, Hl. Kreuz in NideggenWollersheim, St. Peter Zülpich in Zülpich, St. Margareta in Zülpich-Hoven, St. Gereon in Zülpich-Dürscheven, St. Matthias in ZülpichOberelvenich, St. Kunibert in Zülpich-Enzen und St. Johannes und Sebastianus in ZülpichWichterich im Seelsorgebereich Zülpich des Dekanates Euskirchen. Monsignore Dr. Cesar Martinez weiterhin bis Ablauf des 31. Dezember zum Subsidiar an der Pfarrei St. Pantaleon in Köln im Seelsorgebereich „D“ des Dekanates Köln-Mitte. Diakon Manfred Schäfer weiterhin bis zum 31. Dezember zum Diakon im Subsidiarsdienst an den Pfarreien St. Mariä Empfängnis und St. Ludger in Wuppertal-Vohwinkel, St. Bonifatius in Wuppertal-Elberfeld und St. Remigius in Wuppertal-Sonnborn im Seelsorgebereich „Wuppertaler Westen“, Dekanat Wuppertal. Stadtdechant Monsignore Heinz-Peter Teller – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – mit Wirkung vom 1. Dezember 2012 zum Stadtdekanatspräses für Kirchenmusik und des Cäcilienverbandes im Stadtdekanat Leverkusen. Pater Christian Aarts OSC – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – mit Wirkung vom 1. Januar bis zum 30. Juni zum Subsidiar an der neuerrichteten Pfarrei St. Chrysanthus und Daria in Haan im Dekanat Hilden. Diakon Ulf Joachim Bettels mit Wirkung vom 1. Januar befristet bis zum 31. Dezember zum Diakon an den Pfarreien St. Joseph und St. Norbert in Köln-Dellbrück und St. Mariä Himmelfahrt und St. Anno in Köln-Holweide im Seelsorgebereich „Dellbrück/ Holweide“ des Dekanates Köln-Dünnwald. Kaplan Tobias Zöller mit Wirkung vom 1. Januar zum Kaplan an der neuerrich- 24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de teten Pfarrei St. Chrysanthus und Daria in Haan im Dekanat Hilden. Pater Viktor Stanislaw Jachec OFMConv. – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – mit Wirkung vom 1. Dezember 2012 zum Pfarrvikar mit dem Titel „Pfarrer“ an der Pfarrei St. Aposteln in Köln im Dekanat Köln-Mitte. Pater Paul-Maria Klug OFM – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – und – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – mit Wirkung vom 1. Dezember 2012 zum Rector ecclesiae an der Kirche St. Kolumba im Dekanat Köln-Mitte. Pater Jean Bawin SDS – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – weiterhin bis zum 31. Januar 2014 zum Subsidiar an der Pfarrei St. Joseph und St. Antonius in Bergisch Gladbach im Dekanat Bergisch Gladbach. Pfarrer Silvio Eick mit Wirkung vom 1. Dezember 2012 zum Pfarrvikar an den Pfarreien St. Germanus in Wesseling, Schmerzhafte Mutter in Wesseling-Berzdorf, St. Andreas in Wesseling-Keldenich und St. Thomas Apostel in Wesseling-Urfeld im Seelsorgebereich Wesseling des Dekanates Wesseling. Prälat Paul Knopp – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – mit Wirkung vom 1. Januar zum Fachlehrer für das Fach Glaubenslehre innerhalb des Aufbaukurses der gemeinsamen Küsterausbildung der Diözesen Köln und Aachen und zum Mitglied der Prüfungskommission. Monsignore Franz Lurz weiterhin bis zum 31. Januar 2014 zum Subsidiar an den Pfarreien St. Johannes Baptist in Bruchhausen, St. Severinus in Erpel, St. Maria Magdalena in Rheinbreitbach und St. Pantaleon in Unkel im Seelsorgebereich Verbandsgemeinde Unkel des Dekanates Königswinter. Pfarrer Peter Paul Marré weiterhin bis zum 31. Dezember zum Subsidiar an den Pfarreien St. Hubertus in Pulheim-Sinnersdorf, St. Bruno in Pulheim-Stommelerbusch und St. Martinus in Pulheim-Stommeln im Seelsorgebereich „Am Stommelerbusch“ des Dekanates Pulheim. Pfarrer José Pérez Pérez – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – zum Diözesan-Jugendseelsorger des Malteser-Hilfsdienstes im Erzbistum Köln. Pfarrer Georg Schierbaum – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – für die Dauer von sechs Jahren zum Dekanatspräses der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) im Dekanat Bornheim. Pfarrer Günter Tepe weiterhin bis zum 31. Dezember zum Subsidiar an den Pfarreien St. Lucia in Bedburg-Rath, St. Georg in Bedburg-Kaster, St. Matthias in Bedburg-Kirchtroisdorf, St. Willibrordus in Bedburg-Kirdorf-Blerichen, St. Peter in Bedburg-Königshoven, St. Ursula in Bedburg-Lipp, St. Martinus in Bedburg-Kirchherten und St. Lambertus in Bedburg im Seelsorgebereich Stadt Bedburg des Dekanates Bedburg/Bergheim. Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 AUS DEM ERZBISTUM Einer muss den anderen stützen Neuss, Dormagen und Grevenbroich: Thilo Zimmermann, Telefon (0 21 31) 46 10 27 Neujahrsempfang des Kreiskatholikenrats KREISDEKANAT. Den drohenden Zuschusskürzungen für kirchliche Träger öffentlicher Aufgaben gilt es beherzt entgegenzutreten. Diese Auffassung vertrat Cornel Hüsch, der Vorsitzende des Kreiskatholikenrats, beim Neujahrsempfang der Laien im Neusser Augustinerinnen-Kloster Immaculata. „Ohne gemeinsame wechselseitige Unterstützung ist das Gemeinwesen nicht zu halten. Dies gilt nicht nur für Zeiten gefüllter Kassen, sondern sogar erst recht in Zeiten knappen öffentlichen Geldes“, so Hüsch vor fast 200 Besuchern, unter ihnen Generalvikar Dr. Stefan Heße und Kreisdechant Monsignore Guido Assmann. „Subsidiarität bedeutet gerade nicht die Kürzung und den Entzug öffentlicher Mittel für die Erfüllung von Aufgaben, sondern die Weitergabe öffentlicher Mittel an private, auch kirchliche Träger“, hieß es. Dieses Prinzip, das Verfassungsrang genieße, sei auch im Rhein-Kreis Neuss oft in Gefahr. Hüsch zeigte sich erfreut, „dass bei den deutschen Bischöfen beim Umgang mit Geschiedenen und Wiederverheirateten, aber auch bei glaubensverbindenden Ehen eine Entwicklung erkennbar ist“. Barmherzigkeit und Nächstenliebe verpflichteten dazu, auch Menschen, deren Lebensentwürfe gescheitert seien, in die kirchliche Gemeinschaft aufzunehmen und ihre Teilhabe nicht Cornel Hüsch (rechts), Vorsitzender des Kreiskatholikenrats, be- unnötig zu erschweren. grüßte Generalvikar Heße in Neuss. (Foto: ZIM) ZIM Beispielhaftes Engagement Hermann-Straaten-Preisträger ermittelt KREISDEKANAT. Die Delhovener Initiative „Zusammen is(s)t man nicht allein“ hat beim Wettbewerb um den Hermann-Straaten-Preis des Kreiskatholikenrats den ersten Platz belegt. Die nach dem ersten Vorsitzenden des Katholikenausschusses in Neuss benannte und mit 3000 Euro dotierte Auszeichnung wird für beispielhaftes Engagement in Pfarreien verliehen. Joachim Braun, Vorstandsmitglied des Kreiskatholikenrats, und Straaten-Sohn Dr. Martin Straaten vergaben die Sieger-Urkunde an Marion und Eduard Mens sowie Reiner Kissels. Bei „Zusammen is(s)t man nicht allein“ wird einmal im Monat ein kostenloses Mittag- essen angeboten, was regelmäßig über 50 ältere, oft alleinstehende Menschen nutzen. Der zweite Preis wurde gleich viermal verliehen: an den Alleinerziehenden-Treff der Rommerskirchener Pfarreiengemeinschaft „Gilbach“, die „Woche für das Buch“ der Bücherei St. Paulus in Weckhoven, das maßgeblich vom Seelsorgebereich „Neuss-Nord“ organisierte Messdiener-Fußballturnier „Novesia Ministrale“ sowie das „Ferienabenteuer“ der Grevenbroicher Pfarreiengemeinschaft „Elsbach/Erft“. Einen Sonderpreis für ihr soziales Engagement erhielt die Further St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft. ZIM Alle Hermann-Straaten-Preisträger auf einen Blick: Sie leisten beispielhaftes Engagement in ihren Pfarrgemeinden. (Foto: ZIM) 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 NIEVENHEIM. Eine neue Gesprächsreihe mit dem Titel „Zweites Vatikanisches Konzil - mit der Tradition in die Zukunft“ gibt es jetzt im Seelsorgebereich „Dormagen-Nord“. Klaus Koltermann, der leitende Pfarrer, nimmt die Tatsache, dass das Konzil vor über 50 Jahren eröffnet worden ist, zum Anlass, „einen Blick zurückzuwerfen auf diese spannende Zeit voller Erwartungen, Hoffnungen und Umbrüche“. Am Donnerstag, 31. Januar, geht es um die Konstitution über die heilige Liturgie. Bis Ende Juni werden Themen wie das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen oder das Dekret über das Apostolat der Laien beleuchtet. Die Gespräche beginnen jeweils donnerstags um 20 Uhr im Pfarrheim St. Pankratius. Nähere Informationen zur Veranstaltungsreihe gibt es im Internet. >> www.dormagen-nord.de NEUSS. Die nächste Veranstaltung in der Reihe „KINDerLEBEN“ beginnt am Mittwoch, 30. Januar, um 19.30 Uhr im Forum der Erzbischöflichen Schule Marienberg an der Batteriestraße. Mit dem Thema „Wie Sie reden, damit Ihr Kind zuhört & Wie Sie zuhören, damit Ihr Kind redet“ beschäftigt sich der Familien- und Kommunikationsberater sowie BestsellerAutor Dr. Jan-Uwe Rogge. Ausrichter ist das Bildungswerk „Familienforum Edith Stein“. NEUSS. Über eine neue Orgel verfügt jetzt die Kapelle im Lukaskrankenhaus an der Preußenstraße. Am Dienstag, 29. Januar, um 16 Uhr wird Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp das Instrument in einer Vesper segnen. Waldemar Jankus (Trompete) und Michael Landsky (Orgel) spielen danach Werke aus verschiedenen Epochen. Die Orgel stammt aus der Kreuzkirche in Kleineichen bei Rösrath, hat zwei Manuale, ist in einem guten Zustand und war der Krankenhausseelsorge zu einem günstigen Preis angeboten worden. Das alte Orgelprospekt in der Krankenhaus-Kapelle hätte bald überholt werden müssen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33 AUS DEM ERZBISTUM Düsseldorf: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 INNENSTADT. „Mystik und Raum“ heißt es am Montag, 28. Januar, ab 19 Uhr in St. Mariä Empfängnis an der Oststraße. Die besondere Führung erschließt den Kirchenraum in seiner kultischen Dimension. Im Mittelpunkt steht die liturgische Bedeutung der Kirche. DÜSSELDORF. Mit den Weltreligionen beschäftigt sich ein Grundkurs im „maxhaus“ an der Schulstraße. An fünf Mittwoch-Abenden ab dem 20. Februar geben Vertreter unterschiedlicher Religionen jeweils ab 19 Uhr einen Überblick zu zentralen Glaubensaussagen, Gottesdiensten und Ritualen sowie den Konsequenzen ihres Glaubens im Alltag. „Der Grundkurs Weltreligionen ist eine gute Gelegenheit, Informationen über andere Religionen aus erster Hand zu bekommen“, sagt Julian Höbsch, Organisator des Kurses. „Bei maximal 30 Teilnehmern bleibt viel Raum zum Gespräch, und wir können auch auf individuelle Fragen gut eingehen.“ Informationen und Anmeldungen im Foyer des „maxhaus“ sowie unter Telefon (02 11) 9 01 0-2 52. NEUSS/DÜSSELDORF. Bei einem Informationsabend geben der Düsseldorfer und der Neusser Stadtverband des Malteser Hilfsdienstes (MHD) einen Überblick über ihre pflegerischen Kursangebote. Er findet statt am Dienstag, 29. Januar, um 19 Uhr in der Stadtgeschäftsstelle Neuss, Breite Straße 69. Die Dozenten geben Auskünfte zu den Kursen in der Grundpflege und die Aufbaukurse, etwa Behandlungspflege, Demenzkranke verstehen und begleiten oder Palliativbegleitung bis hin zum Betreuungsassistent. DÜSSELDORF. Mit dem Sonnengesang des heiligen Franziskus von Assisi beschäftigt sich Franziskaner-Pater Christoph Mingers OFM am Montag, 4. Februar, um 19 Uhr bei der Katholischen Glaubensinformation „Fides“. Er erläutert die Art des Betens und des Umgangs des heiligen Franziskus mit der Bibel. Treffpunkt ist der Fidessaal im Franziskanerkloster an der Immermannstraße. Christen sollen Solidarität zeigen Koptischer Bischof Anba Damian beim ASG-Empfang DÜSSELDORF. „Wir müssen mit einer Stim- der Kirchengemeinde-Partnerschaft über Hilfsme reden und gemeinsam deutlich zeigen, güterlieferungen bis zu Ausbildungsstipendien dass wir empört über die Unterdrückung der oder der Anstellungen junger koptischer Ärzkoptischen Christen in Ägypten sind.“ Diesen te hierzulande reichen. Die Christen in ÄgypWunsch nach Solidarität richtete Anba Dami- ten seien in der Regel gut ausgebildet, hätten an, der Generalbischof der Koptisch-Orthodo- aber dort kaum eine Möglichkeit, eine Familie xen Kirche in Deutschland, beim Jahresemp- zu ernähren. Der Bischof wünschte sich Unfang des ASG-Bildungsforums an die Adres- terstützung, wenn diese vor den Gewaltverse der christlichen Kirchen in Deutschland. Er brechen fliehen und sich in Deutschland eine nutzte als Festredner vor rund 350 Gästen die neue Existenz aufbauen wollten - auch durch Gelegenheit, die dramatische Entwicklung zu ausländerrechtliche Erleichterungen. STO schildern (die Kirchenzeitung berichtete) und um Hilfe für die bedrohten koptischen Christen zu bitten. „Die Möglichkeiten der Hilfe sind unbegrenzt, da auch das Leiden unbegrenzt ist“, erklärte er in perfektem Deutsch mit schwäbischem Einschlag. Seit 33 Jahren im Land, hatte er zunächst nach einem Medizinstudium als Radiologe im Schwäbischen gearbeitet, bevor er den geistlichen Ruf ASG-Geschäftsführer Antonius Kerkhoff (links) und ASG-Verwalverspürte. Die Hilfe aus tungsrats-Vorsitzender Dr. Ludwig Leidinger begrüßten Bischof (Foto: STO) Deutschland könne von Anba Damian beim Jahresempfang. Bildung ist die wichtigste Investition Wolfgang Bosbach (CDU) zu Gast beim BKU DÜSSELDORF. Dank und Anerkennung für die Arbeit des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU) gab es beim Neujahrsempfang von Ehrengast Wolfgang Bosbach (CDU). Der Vorsitzende des Innenausschusses des Deutschen Bundestages lobte die Mitglieder der BKU-Diözesangruppe Düsseldorf um deren Vorsitzende Maria Fischer: „Sie wollen nicht nur Werte verkaufen, sondern auch vermitteln.“ Vor mehr als 200 Gästen sprach er nach der von Pater Jo- hannes Zabel OP zelebrierten Festmesse im „maxhaus“ zum Thema „Worauf es jetzt ankommt“. Er betonte die Notwendigkeit von sozialer Gerechtigkeit, skizzierte die enormen Veränderungen in immer kürzerer Zeit und forderte ein Bekenntnis dazu, dass Deutschland ein Industrieland sei und bleiben müsse. Bosbach: „Die wichtigste Investition für die Zukunft ist die Bildung unserer Kinder.“ STO BKU-Vorsitzende Maria Fischer mit CDU-Politiker Wolfgang Bosbach und Pater Johannes Zabel OP. (Foto: STO) 34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 AUS DEM ERZBISTUM Trauernde in Bewegung Hilden, Langenfeld und Monheim: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 Mettmann und Ratingen: Maximilian Moll, Telefon (02 02) 96 31 19 49 Hospizbewegung lädt zu neuem Angebot ein HILDEN. Mit der neuen Gruppe „Trauernde in Bewegung“ richtet sich die Hospizbewegung Hilden einmal monatlich mit einem Treff an Frauen und Männer, die einen geliebten Menschen durch den Tod verloren haben. „Trauer ist eine sehr intensive und schmerzvolle gefühlsmäßige Belastung“, informiert der über Konfessions- und Weltanschauungs-Grenzen hinweg arbeitende Verein zu dem neuen Angebot, das sich unter anderem an alle Mitglieder der Gemeinde St. Jacobus richtet. „In Gesprächen, im Weinen, im künstlerischen Gestalten findet Trauer Platz, man kann ihr aber auch körperlich bewegt begegnen – in einer Gruppe, die sich auf den Weg macht.“ Dabei solle auch „Zeit zum Durchatmen, zum Schweigen und zum Genießen der Natur gegeben werden“. Deshalb finden gemeinsame Spaziergänge – zum Beispiel durch den Wald – statt. Das Unterwegs-Sein in landschaftlich reizvoller Umgebung, gemeinsam mit Menschen, die ein ähnliches Schicksal teilen, soll Mut machen: Unter anderem dazu, seinen Gefühlen auf einer nicht-sprachlichen Ebene nachzuspüren. Nicht immer geht es in die freie Natur: Auch Museumsbesuche, Stadtbummel und andere Aktivitäten stehen auf dem Programm. Außerdem wird zu Treffen in einem Café oder Spielnachmittagen eingeladen. Die Treffen Die Hospizbewegung bringt Trauernde in Bewegung: Zum Beispiel bei gemeinsamen Spaziergängen durch den Wald. (Foto: Privat) werden von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen geleitet. Nähere Informationen zu den nächsten Terminen gibt es montags bis freitags von 10 Uhr bis 12 Uhr bei der Hospizbewegung, Hummelsterstraße 1, unter Telefon (0 21 03) 9 78 55 8-0. RM „Schatz des Glaubens neu entdecken“ 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 MONHEIM/BAUMBERG. Wenige Tage vor seinem 86. Geburtstag verstarb plötzlich Pfarrer Franz Kruse im Baumberger Peter-Hofer-Haus. Bis zuletzt hatte der seit 2003 als Ruhestandspriester in Monheim am Rhein lebende Geistliche in der Pfarrei St. Gereon und St. Dionysius und im Peter-Hofer-Haus als Seelsorger gewirkt. Die Beerdigung ist am Samstag, 26. Januar, um 11 Uhr in seiner Heimatgemeinde Köln-Thenhoven, St. Johann-Baptist, Baptiststraße. ESSEN-KETTWIG. Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wird am Montag, 28. Januar, um 19.30 Uhr „eine jüdische Zeitreise“ mit LiedGeschichte(n) und jüdischen Weisheiten in der evangelischen Kirche am Markt, Essen-Kettwig, stattfinden. Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Essen-Kettwig. Franziskaner bieten Seminar zum Thema „Eucharistie“ NEVIGES. „Die Zahl der Menschen wächst, denen die Wandlung während der Eucharistiefeier wie ein fremdes Ritual vorkommt“, erklärt Bruder Othmar Brüggemann OFM, Wallfahrtsleiter am Mariendom. Deshalb bietet er in der Fastenzeit ein Seminar mit dem Thema „Eucharistie - Ein Weg der Wandlung“ an. Auch im Hinblick auf den Eucharistischen Kongress in Köln sei das Seminar ein „guter geistlicher Übungsweg“, hofft Bruder Othmar. In Anlehnung an Ideen von Leo Tanner, Pfarrer in der Schweiz, wird an sieben Abenden versucht, „einen Schatz des Glaubens neu zu entdecken“, so Bruder Othmar. Dabei wechseln sich an jedem Abend ein Vortrag, Meditationen zu Bildern, Musik sowie Gesprächsrunden ab. Grundmotiv der Abende ist die Emmaus-Geschichte aus dem Neuen Testament. Das Seminar wird durch die Feier einer Messe mit anschließender Agape abgerundet. Das Seminar ist Teil der „franziskanischen Gemeindeerneuerung“ und beginnt am Montag, 18. Februar. Eine Anmeldung ist bis Montag, 4. Februar, KREIS METTMANN. Zweimal wird es in diesem Jahr „Geistliche Tage für Männer“ geben. Sie werden von Pastoralreferent Detlef Tappen angeboten. 14 Männer bilden vom 24. bis zum 28. Februar beziehungsweise vom 23. bis zum 27. Juni eine Gemeinschaft, gehen tagsüber ihrer Arbeit nach und kommen abends zum geistlichen Tun auf der Raketenstation der Museumsinsel Hombroich zusammen. Unterkunft, Verpflegung und Begleitung kosten 120 Euro pro Person. Informationen und Anmeldungen bei Detlef Tappen unter Telefon (01 77) 2 43 86 00 oder per Email an detlef.tappen@erzbistum-koeln.de. VELBERT-LANGENBERG. Eine „populäre Orgel“ präsentiert Dietmar Korthals am Samstag, 26. Januar, um 19.30 Uhr in St. Michael, Froweinplatz 1. Bei diesem Orgelkonzert verbindet Korthals bekannte Choralmelodien mit Elementen aus Pop- und Jazzstilen. Wallfahrtsleiter Bruder Othmar OFM leitet das Seminar. (Foto: MM) unter Telefon (0 20 53) 93 18 10 oder E-Mail: kontakt@mariendom.de möglich. MM >> www.mariendom.de HOCHDAHL. „Mose, ein echt cooler Retter“ - unter diesem Titel zeigt der Kinderchor von St. Franziskus von Assisi am Sonntag, 27. Januar, die Ergebnisse eines Chorwochenendes. Das dabei einstudierte Musical ist um 16 Uhr in Heilig Geist an der Brechtstraße zu sehen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35 AUS DEM ERZBISTUM Remscheid und Solingen: Michael Möller, Telefon (0 21 91) 34 05 37 Wuppertal: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) 8 54 08 SOLINGEN. Weil Liebe bekanntlich durch den Magen geht, bietet das Familienzentrum St. Clemens Ehepaaren einen Koch-Nachmittag mit anschließendem Essen bei Kerzenschein an. Am Samstag, 2. Februar, von 15 bis 18 Uhr, wird in der Volkshochschule, Birkenweiher 66, Leckeres zubereitet. Eine Kinderbetreuung wird im Familienzentrum St. Clemens von 14.30 Uhr bis 18.30 Uhr angeboten. Anmeldung unter Telefon (02 12) 1 08 71. SOLINGEN. „Frauen in der Bibel“ ist das Thema einer neuen Impulsreihe in der Fastenzeit. Die Kirchengemeinde St. Clemens lädt in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk zu verschiedenen Vorträgen ein. Diese finden ab dem 18. Februar im wöchentlichen Rhythmus jeweils montags um 19.30 Uhr im Franziskussaal des Clemenszentrums, Goerdelerstraße 74, statt. REMSCHEID. Die „Werkstatt Trauung“ öffnet wieder am Mittwoch, 30. Januar, seine Türen. Dort werden Anregungen für die liturgische und musikalische Gestaltung des Traugottesdienstes gegeben. Die Veranstaltung findet statt von 20 Uhr bis 22 Uhr im Pfarrzentrum St. Suitbertus, Papenberger Str.aße 14b. Weitere Informationen bei Kantor Dieter Leibold unter Telefon (0 21 91) 4 64 95 11. BARMEN. Christoph Ritter, viele Jahre Organist in den Kirchen der Gemeinde St. Antonius, hat eine neue Aufgabe. Ab März ist er als Seelsorgebereichsmusiker in Düsseldorf-Eller/Lierenfeld tätig. Der Zeitpunkt seiner feierlichen Verabschiedung aus St. Antonius steht noch nicht fest. OBERBARMEN. Die Gottesdienste am Sonntag, 3. Februar, stehen im Seelsorgebereich Barmen-Nordost unter dem Leitwort „Zeige uns den Weg und begleite uns“. Kinder und ihre Eltern sind zu Gottesdiensten mit Kindersegnung eingeladen: Samstag, 2. Februar, um 17 Uhr in St. Pius X., am Sonntag um 9.30 Uhr in St. Konrad, um 9.30 Uhr in St. Mariä Himmelfahrt, um 11 Uhr in St. Johann Baptist und in St. Marien. Kirchenschweizer für St. Suitbertus Küster Markus Borek feierte Dienstjubiläum REMSCHEID. Es war der sichere Blick von musste. Als besondere Ehrung erhielt der JuPfarrer Heribert Böttcher, der dem Ehepaar bilar ein Dankschreiben von Papst Benedikt Borek den Weg in die Gemeinde St. Suitber- XVI. Vom Seelsorgeteam gab es eine weitere tus wies. Er entdeckte 1987 das Organisati- Überraschung: Borek wurde zum „Kirchenonstalent von Markus Borek und machte ihn schweizer von St. Suitbertus“ ernannt. „Ich zum Küster von St. Suitbertus. Das war vor 25 habe die Hälfte meines Lebens hier in St. Jahren. Borek hat mittlerweile vier Pfarrer als Suitbertus verbracht“, erklärte der 52-JähriChefs erlebt. Der Pfarrverband St. Suitbertus ge. MÖ brachte ihm jede Menge „Zuwachs“. So ist er jetzt in St. Joseph, St. Suitbertus und St. Marien für den reibungslosen Ablauf der Messfeiern zuständig. Für sein langjähriges Wirken für die Gemeinden wurde ihm und seiner Familie in einem Festgottesdienst jetzt gedankt. Ehefrau Ursula bekam von Stadtdechant Thomas Kaster einen Strauß Blumen als Dank für die Zeit, die sie auf ihren Mann im Kir- Diakon Erhard Günther (links) und Stadtdechant Thomas Kaster be(Foto: MÖ) chendienst verzichten fördern Markus Borek zum Kirchenschweizer. Motive liegen vor der Tür Holzschnitte von Pfarrer Franz Ondraczek ausgestellt OBERBARMEN. Wer letztlich die Idee hatte, kann Pfarrer Franz Ondraczek gar nicht genau sagen. „Bezirksbürgermeisterin Christel Simon (CDU) und Pfarrer Ulrich Lemke waren auf jeden Fall beteiligt.“ Für das Ergebnis ist es auch gleichgültig. Denn beide wünschten sich, dass Ondraczek im Bürgerzentrum „Die Färberei“ seine Holzschnitte ausstellt. Das macht er jetzt. Bis März sind 13 Werke von ihm im Café des Zentrums zu sehen. Im vergangenen Jahr war der langjährige Krankenhausseelsorger im Petrus-Krankenhaus dort in den Ruhestand verabschiedet worden. Ondraczek zog nach Solingen. „Die Holzschnitte sind ein kleiner Dank an Barmen, denn dort bin ich während meiner ganzen Dienstzeit gut aufgenommen worden.“ Die Motive hätten auch vor der Tür gelegen. So hat er seine Sicht von St. Elisabeth, von Herz Jesu in Unterbarmen oder vom Alten Markt mit St. Antonius mit der Holzschnitttechnik dargestellt. Er habe diese Technik gewählt, weil sie das Wesentliche zum Ausdruck bringe und kaum „Schnörkliches“ zulasse. Zu sehen sind die Holzschnitte während der Öffnungszeit des Cafés, Stennert 8, von 14 bis 18 Uhr. Anmeldungen zu Führungen unter Telefon Einer der Holzschnitte von Pfarrer Franz Ondraczek zeigt St. Eli- (02 02) 66 04 33. PA sabeth in Barmen-Heckinghausen. (Foto: PA) >> www. faerberei.wtal.de 36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 AUS DEM ERZBISTUM „Wundermittel“ für die Beziehung Oberbergischer Kreis: Heike Cosler, Telefon (0 21 92) 8 37 07 Altenkirchen: Peter Stangier, Telefon (0 27 42) 46 10 Angebote im Februar und März für Paare GUMMERSBACH. Die Ehe-, Familien- und tel“ für eine stabile, vertrauensvolle und nachLebensberatungsstelle sieht ihre Aufgaben in haltig gute Beziehung eine konstruktive Komder Beratung und Begleitung von Menschen munikation ist. Die Teilnahme ist als Paar, mit persönlichen, partnerschaftlichen und fa- aber auch einzeln möglich. Der zweite Kurs miliären Problemen, Krisen und Konflikten. zum Thema „Ein Kick mehr Partnerschaft „Wir haben im Februar und März zwei Grup- Gesprächstraining für Paare“ findet an zwei penangebote im Programm, in denen es um Wochenenden statt und beginnt am Freitag, Kommunikation in der Beziehung und Ge- 1. März, um 17.30 Uhr. Information und Ansprächstraining für Paare geht“, erläuterte meldung bei der Katholischen Ehe-, FamilienClaudia Richter, Leiterin der Beratungsstel- und Lebensberatung unter Telefon (0 22 61) le, die Angebote. „Wichtig ist, dass die Paa- 2 77 24 oder info@efl-gummersbach. HC re ihre Haltung im Gespräch ändern, dann haben sie eine Chance, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen.“ Der erste Abend am Dienstag, 19. Februar, um 18 Uhr, ist eine Einführung in die Paarkommunikation. Wie es auch „ohne Schreien“ funktioniert, zeigt die Diplom-Sozialpädagogin Gaby Geister. Die Teilnehmer lernen, (Foto: HC) dass das „Wundermit- Claudia Richter bietet Kommunikationskurse an. Farbtupfer in der Bildungslandschaft Bildungswerk mit neuem Halbjahresprogramm MARIENTHAL. Nur auf den ersten Blick scheint Kloster Marienthal sich dieser Tage im Winterschlaf zu befinden. Tatsächlich arbeiteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bildungswerks Marienthal, das im ehemaligen Franziskanerkloster untergebracht ist, mit Hochdruck am Programm für das erste Halb- jahr 2013. Nun liegen die Programmhefte wieder in Kirchen und kirchlichen Einrichtungen des Kreisdekanats Altenkirchen aus. Einen neuen Programmpunkt stellen spezielle Kurse zur Vorbereitung auf die Ehe dar, die zentral im Bildungshaus angeboten werden. Daneben hat das Bildungswerk aber auch traditionell ein breites Spektrum an Veranstaltungen, die dezentral in den verstreut liegenden Gemeinden des Kreisdekanats angeboten werden und so die Leute vor Ort erreichen. In Kooperation mit den katholischen Büchereien in BirkenHonigsessen, Hamm sowie Wissen bietet das Bildungswerk etwa Literaturseminare an. Mehr Informationen zum Programm gibt es auch im Internet. PS Nicht nur mit seinem Programm stellt das Bildungswerk Mari- >> www.bildungswerkenthal einen Farbtupfer in der Region dar. (Foto: PS) marienthal.de 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 ENGELSKIRCHEN. Prälat Dr. Peter Klasvogt ist als Direktor des Sozialinstituts Kommende Dortmund und der Akademie Schwerte ein Experte in Sachen Kirche und Gesellschaft. Er wird bei dem ökumenischen Neujahrsempfang am Samstag, 26. Januar, um 15 Uhr in der Aggertalklinik erläutern, welche Herausforderungen auf die Gläubigen warten, wenn sie die „Entweltlichung“ , die seit der Rede Papst Benedikts XVI. im Freiburger Konzerthaus am 25. September 2011 in der Diskussion steht, auf die Kirche und auf sich selbst beziehen. BERGNEUSTADT. „Erzähl mal!“ ist eine Mitmachausstellung zum Erleben, Erzählen und Erinnern überschrieben, die alle Feierlichkeiten rund um das Kirchenjahr erklärt und Fragen des Glaubens thematisiert. Im Anschluss an die am Sonntag, 27. Januar, um 10 Uhr in St. Stephanus gefeierte Familienmesse wird die Ausstellung in den Stephanus-Stuben eröffnet. Die Präsentation ist bis Dienstag, 29. Januar, dort zu sehen. Weitere Informationen unter Telefon (0 22 61) 4 16 98. BERGNEUSTADT. Der Ökume-Ausschuss der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden veranstaltet am Freitag, 8. Februar, ein Taizé-Gebet in der Altstadtkirche. Das Einsingen beginnt um 19 Uhr. Informationen unter Telefon (0 22 61) 94 74 98. OBERE SIEG. Die Katholische Jugend Wissen (KJW) bietet zum Jahresbeginn wieder den traditionellen Ausflug zum Schlittschuhlaufen in Wiehl an. Treffpunkt für die Busfahrt in die Eissporthalle ist am Samstag, 2. Februar, um 12 Uhr am Wissener Rathaus. Teilnehmen können Kinder und Jugendliche im Alter zwischen acht und 13 Jahren. Anmeldungen im Pastoralbüro. WISSEN. Ein weiterer Seniorentreff der Frauengemeinschaft (kfd) findet am Sonntag, 10. Februar, im Anschluss an die 11-Uhr-Messe in Kreuzerhöhung im Pfarrheim statt. Anmeldungen unter Telefon (0 27 42) 21 07 oder beim Pastoralbüro unter (0 27 42) 9 33 80. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37 AUS DEM ERZBISTUM Rheinisch-Bergischer Kreis: Siegbert Klein, Mobil (01 77) 6 12 20 10 Leverkusen: Kathrin Becker, Mobil (01 62) 9 40 70 14 BERGISCH GLADBACH. Neuer Dechant des Dekanates Bergisch Gladbach ist der Refrather Pfarrer Winfried Kissel (43). Nach der Wahl durch die Priester des Dekanates hat Kardinal Joachim Meisner Kissel mit Wirkung vom 25. Januar zum Dechanten ernannt. Der Pfarrer von St. Johann Baptist war bislang Stellvertreter des bisherigen Dechanten Heinz-Peter Janßen aus Bensberg. Janßen hat nach zwei Amtsperioden nicht wieder kandidiert. „In seinen zwölf Jahren als Dechant hat er umsichtig das Dekanat geleitet und die Veränderungen der vergangenen Jahre in den einzelnen Gemeinden mit Weitsicht und Einfühlungsvermögen begleitet. Ich danke Dechant Heinz-Peter Janßen für seinen engagierten Dienst im Dekanat Bergisch Gladbach“, schreibt Kreisdechant Norbert Hörter in einem Schreiben zur Vorstellung des neuen Dechanten. LÜTZENKIRCHEN. Hildegard von Bingen ist Thema beim Montagstreff in St. Maurinus. Die erste von vier Veranstaltungen findet am Montag, 28. Januar, um 19.30 Uhr im Pfarrheim St. Maurinus statt. Die weiteren Termine sind 11. März, 6. Mai und 10. Juni. Nähere Informationen gibt es unter Telefon (0 21 71) 5 29 17. WIESDORF. Nicht weniger als die Frage nach dem Sinn des Lebens steht im Mittelpunkt der ersten „Was glaubst Du denn?“-Veranstaltung, zu der Pastoralreferentin Donata Pohlmann und Pfarrer Ralf Hirsch ins CityKirchenCafé, Breidenbachstraße 9, einladen. Am Donnerstag, 31. Januar, können Gläubige und Zweifler, Ratlose und Sucher dort ab 20 Uhr die Frage diskutieren, worauf es ihrer Meinung nach ankommt. OPLADEN. Die Chöre und das Orchester der Erzbischöflichen Marienschule geben am Montag, 28. Januar, und Dienstag, 29. Januar, jeweils um 19 Uhr in der Schule ein Konzert zum Thema „Sehnsucht“. Reservierungskarten gibt es an der Pforte. Der Second-Hand-Möbelladen „Fundus“ hat neue Räume in der Weberstraße 12 gefunden. „Fundus“ in neuen Räumen Bürgerbus hält vor dem Second-Hand-Möbelladen OVERATH. Große und helle Räume laden am neuen Standort des Second-Hand-Möbelladens „Fundus“ in der Weberstraße 12 ein. Der Umzug war nötig geworden, weil die Zahl der Mitarbeiter sich fast verdreifacht hat. „Fundus“ ist eine Qualifizierungsmaßnahme für arbeitslose junge Menschen unter 25 Jahren, um ihnen eine neue berufliche Perspektive zu geben. Die Einrichtung ist ein Projekt von Caritas RheinBerg und der Stadt Overath, das seit zwölf Jahren erfolgreich junge Menschen in Arbeit führt. Zurzeit sind es 17 Teilnehmer. Ab sofort hält der Overather Bürgerbus direkt vor dem Laden an vier Wochentagen viermal am Tag, um Kunden ohne PKW einen Einkauf zu ermöglichen. Die Verkaufsräume sind täglich von 9 bis 13 Uhr geöffnet, dienstags und donnerstags bis 16.30 und montags bis 18 Uhr. KL >> www.fundus-overath.de Opladen und Kolping stets treu geblieben Helmut Daniels feiert 40-jähriges Priesterjubiläum OPLADEN. „Ich würde es nie anders machen“, sagt Monsignore Helmut Daniels, der am 1. Februar vor 40 Jahren von Kardinal Josef Höffner im Kölner Dom zum Priester geweiht wurde. „Ich bereue keinen Tag.“ Der Pfarrvikar der Gemeinde Sankt Remigius er- Helmut Daniels vergangenen Freitag beim „Fest am Dom“ der Närrischen Kolpingsfamilie Opladen. (Foto: KB) 38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de innert sich noch, dass überlegt worden sei, ob sich eine Priesterweihe für ein Dutzend Kandidaten überhaupt lohne. „Für Juni stand nämlich schon ein Termin fest für über 20 Weihekandidaten“, erzählt Daniels. „So ändern sich die Zeiten.“ Er sei der einzige seines Semesters, der immer noch an dem Ort tätig sei, wo er angefangen habe. Von 1973 bis 1978 war er Kaplan in Sankt Remigius, danach bis 2008 Pfarrer in Lützenkirchen und Quettingen, ehe er als Pfarrvikar nach Opladen zurückkam. Wirklich weg war er dort allerdings nie, da er bis zum Sommer vergangenen Jahres Schulseelsorger der Erzbischöflichen Marienschule war. Auch die Kolpingsfamilie Opladen-Zentral profitiert von Daniels Heimatverbundenheit und Treue: In der 147-jährigen Geschichte des Verbandes gibt es niemanden mit einer längeren Amtszeit als Präses. 1973 trat Helmut Daniels dieses Amt an und übt es – mit einer Unterbrechung als Vizepräses – bis heute seit nunmehr 22 Jahren aus. Gefeiert wird das Priesterjubiläum am Sonntag, 3. Februar, um 18.30 Uhr in der Kirche St. Remigius und im Anschluss an die Messe im Pfarrheim. KB Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 AUS DEM ERZBISTUM Von Sankt Augustin in die Welt Eitorf, Hennef, Königswinter, Neunkirchen, Siegburg, Sankt Augustin und Troisdorf: Christa Gast, Telefon (0 22 44) 46 85 Steyler feiern ein Jahr lang 100-jähriges Bestehen SANKT AUGUSTIN. Mit einem Festgottes- sich die Niederlassung von einem Priestersemidienst am Gedenktag ihres Ordensgründers, nar zu einem Standort für missions- und völkerdes heiligen Arnold Janssen, feierten die Stey- kundliche Wissenschaft entwickelt. Die Steyler Missionare die Eröffnung des Jubiläums- ler nehmen auch neue Aufgaben, etwa in der jahres zum 100-jährigen Bestehen ihrer Nie- Ausländerseelsorge, an, erklärte Rektor Martin derlassung in Sankt Augustin. „Arnold Jans- Neuhauser. Mission bedeute immer Neues wasen war ein Mensch der Liebe“, erklärte Weih- gen – das habe schon Janssen gewusst. Das Jubischof Dr. Heiner Koch in seiner Festpredigt, biläum wird mit einer Fülle von Veranstaltun„das Herz war die Grundkraft seines enormen gen gefeiert. So zelebriert am Sonntag, 1. SepEngagements.“ So sei das Haus in Sankt Au- tember, um 10 Uhr Kardinal Joachim Meisner gustin seit 100 Jahren ein Ort des Lernens zu in der Klosterkirche ein Hochamt. CG lieben. 1813 wurde der linke Flügel des heutigen Gebäudes als Heim für erholungsbedürftige Ordensangehörige gebaut. Der Standort wuchs. 1918 erhielt der Orden die Genehmigung zur Ausbildung von Missionaren. 1920 wurden die ersten Ordensgelübde in St. Augustin abgelegt. Über 1000 Missionare wurden seit damals von Festgäste: Landrat Frithjof Kühn (von links), Weihbischof Dr. Heiner St. Augustin in die Welt Koch, Rektor Martin Neuhauser und Bürgermeister Klaus Schuma(Foto: CG) gesandt. Inzwischen hat cher (CDU). Michaeliten gedenken ihres Gründers Festmesse zum Abschluss des Jubiläumsjahrs EITORF. Als Abschluss des Jubiläumsjahres zum 100. Todestag des Seligen Pater Bronislaw Markiewicz, des Gründers der Kongregation vom heiligen Erzengel Michael, feierten die Michaeliten, die in Eitorf eine Ordensniederlassung haben, mit den Pfarrangehörigen, dem neu ernannten Bischof von Dresden-Meißen Dr. Heiner Koch, Kreisdechant Anno Burghof und Dechant Hermann-Josef Metzmacher eine Festmesse mit anschließendem Empfang. Auch zwei Vertreter des Generaloberenrates waren aus Polen angereist. Unter dem Leitsatz „Gott über alles“ sorgte sich Pater Markiewicz (1842-1912) vor allem um arme und verwaiste Kinder und Jugendliche. Er gründete 1892 die Gesellschaft „Mäßigung und Arbeit“ und baute nach dem Vorbild Don Boscos die ersten Erziehungsheime, Schulen und Werkstätten für Kinder und Jugendliche. 1910 stellte er sein Werk unter den Schutz des heiligen Erzengels Michael; 1966 wurde die Kongregation päpstlich anerkannt. Heute arbeiten Patres, Ordensbrüder und –schwestern vom heiligen Erzengel Michael in 14 Ländern der Erde. CG Michaeliten aus Warschau und dem Erzbistum feierten mit Weihbischof Koch (Mitte), Kreisdechant Burghof (hinten 3. von re.) und Dechant Metzmacher (vorne 2. von re.) die Festmesse. (Foto: CG) 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 NEUNKIRCHEN. Das Antoniuskolleg trauert um seinen ehemaligen Direktor Pater Reinhard Helbing, SDB, der im Alter von 79 Jahren starb. Pater Helbing war Provinzial und Provinzialvikar, Novizenmeister und Lehrer in verschiedenen Einrichtungen der Norddeutschen Provinz der Salesianer Don Boscos, bevor er von 1995 bis 2010 Direktor am Antoniuskolleg wurde. Bis 2001 unterrichtete er auch und half wann immer es ihm möglich war als Seelsorger in St. Margareta und den Nachbargemeinden aus. KREISDEKANAT. Zum ökumenischen Gedenkgottesdienst für „Unbedachte“, das heißt Mitmenschen, die anonym ohne eigene Trauerfeier im vergangenen Vierteljahr bestattet wurden, lädt der Kreiskatholikenrat am Samstag, 26. Januar, um 10 Uhr in die Krankenhauskapelle der Siegburger Helios-Klinik, Ringstraße 49, ein. SANKT AUGUSTIN. „Karneval einmal klassisch - Opus 00“ von und mit Burkard Sondermeier, begleitet von der Camarata Carnaval, ist am Sonntag, 27. Januar, um 11 Uhr im Museum der Steyler Missionare zu erleben. Nähere Informationen unter Telefon (0 22 41) 23 74 06. BÖDINGEN. Zu einem Glaubenstag zum Thema „Vernunft und Glaube“ mit dem Referenten Albrecht Graf von Brandstein-Zeppelin lädt die Pfarrei „Zur schmerzhaften Mutter“ am Samstag, 26. Januar, ab 9 Uhr ins Marienheim an der Klostermauer ein. Anmeldung unter Telefon (0 22 42) 9 04 16 90 oder (01 52) 28 96 78 85. SANKT AUGUSTIN. „Kultur Chinas - Kultur des Christentums - wie vereinbar sind sie?“ ist ein Vortrag von Professor Dr. Michael Lackner von der Universität Erlangen-Nürnberg überschrieben, zu dem das Institut Monumenta Serica des China-Zentrums am Donnerstag, 31. Januar, um 19 Uhr in das ethnologische Museum „Haus Völker und Kulturen“ einlädt. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39 AUS DEM ERZBISTUM Bad Münstereifel, Euskirchen und Zülpich: Anja Krieger Telefon (0 22 51) 5 51 36 Bornheim, Meckenheim und Rheinbach: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 EUSKIRCHEN. Das neue Programmheft der Katholischen Familienbildungsstätte (FBS) Haus der Familie ist erschienen. Im ersten Halbjahr 2013 gibt es zahlreiche Angebote für werdende Eltern, Familien mit Kindern und Grundschulkinder. Neben den familienorientierten Kursen, Vorträgen und Ausflügen gibt es Veranstaltungen für verschiedene Zielgruppen wie Paare und Singles, außerdem Angebote zu Ausstellungen und eine große Themenpalette zur Gesundheitsbildung. Das neue Programm ist ab sofort in der FBS am Herz-Jesu-Vorplatz erhältlich und ist im Internet einsehbar. >> www.fbs-euskirchen.de MECKENHEIM. „Wo haben die Christen denn ihren Humor?“ heißt es am Montag, 28. Januar, ab 19.30 Uhr im Pfarrsaal St. Johannes. Die Kolpingsfamilie hat dazu Pfarrer Professor Gerhard Herkenrath aus Köln eingeladen. Dieser vertritt die These: Lachen und Freude befreien die Seele. ALFTER. Den Betrag von 23 898,82 Euro haben die Sternsinger in der Pfarreiengemeinschaft Alfter unter dem Motto „Segen bringen, Segen sein“ in diesem Jahr für Kinder in Tansania gesammelt. Gefängnisseelsorger Willi Oberheiden (dritter von links) empfing den KKR-Vorstand in der JVA Erlenhof. (Foto: AK) Vorstandssitzung „hinter Gittern“ Kreiskatholikenrat bindet Gefängnisseelsorge ein EUSKIRCHEN. „Wir sind ja eher ein blinder Fleck in der Gesellschaft“, sagte Pastoralreferent Willi Oberheiden. Der Gefängnisseelsorger hatte den Vorstand des Katholikenrates im Kreisdekanat Euskirchen (KKR) zur Sitzung in die Justizvollzugsanstalt (JVA) Erlenhof im Euskirchener Norden eingeladen. Dem KKR unter Vorsitz von Heribert Winter lagen Kontakt und Zusammenarbeit schon lange am Herzen, Gefängniskirche und Seelsorgeteam gehören zum Kreisdekanat. „Die wenigsten Euskirchener wissen, dass auch Kati führt durch St. Katharina Zwei Führer laden zum Besuch der Wallfahrtskirche ein BUSCHHOVEN. Zwei gedruckte Kirchenführer erschließen jetzt alten und jungen Besuchern die Wallfahrtskirche St. Katharina. Die zwölf beziehungsweise 24 Seiten starken WALBERBERG. Für ein Konzertprogramm, das am Palmsonntag in der Pfarrkirche St. Walburga und am Karfreitag im Kölner Dom aufgeführt wird, sucht der Kirchenchor St. Walburga noch Sängerinnen und Sänger als Verstärkung. Nähere Informationen bei Hans Dieter Wirtz unter Telefon (0 22 27) 8 13 59 oder hansdieterwirtz@t-online.de. WORMERSDORF. Zu einer Kinderkleiderbörse und einem Flohmarkt rund ums Kind lädt der Verein der Freunde und Förderer des Kindergartens St. Josef am Samstag, 2. März, von 10 bis 14 Uhr in die Schützenhalle ein. Verkaufen kann jeder von privat. Tische werden gestellt. Anmeldung ab sofort bei Ute Bamberg unter Telefon (01 51) 55 38 88 67. hier jeden Sonntag im Wechsel ein katholischer oder evangelischer Gottesdienst gefeiert wird, an dem jeder Interessierte teilnehmen kann“, so Oberheiden, der dem Vorstand seine Arbeit mit den etwa 430 inhaftierten Männern erläuterte. Er ist Gesprächspartner für die Inhaftierten und Organisator des Vereins „Brücke“, der eine begleitete Rückführung Strafgefangener im offenen Vollzug ermöglicht und die soziale und berufliche Eingliederung von Inhaftierten und Haftentlassenen fördert. AK Kirchenführer für Alt und Jung begleiten die Besucher von St. Katharina. (Foto: ES) 40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Hefte wurden von der Pfarrgemeinde herausgegeben und sind am Eingang der Kirche für einen Euro erhältlich. In beiden Führern spielt die Statue der „Rosa Mystica“ eine zentrale Rolle. Den Führer für Erwachsene hat Georg Jung geschrieben, der vor einigen Jahren schon ein Buch über die Geschichte Buschhovens verfasst hat. Die Kenntnisse aus dieser Arbeit reichten für den Kirchenführer aber bei weitem nicht aus, erklärt der 86-jährige Autor. Er hat sich auch auf Informationen des Erzbistums gestützt, das vor einigen Jahren die Kirchen des Bistums begutachten ließ. Prädestiniert für den Kirchenführer für Kinder war die ehemalige Grundschulleiterin und Vorsitzende des Pfarrausschusses, Adelheid Willers. Sie lässt die kleine blonde Comicfigur Kati ihre Altersgenossen durch die Kirche führen. Mit einfachen Worten erklärt Kati die Einrichtungsgegenstände und ihre Bedeutung. Gezeichnet wurde Kati von Gabriele Bank. Diese ist in Buschhoven aufgewachsen und arbeitet als Kunstlehrerin am Gymnasium St. Josef in Rheinbach. Für das Layout zeichnet Andrea Willers, Schwiegertochter der Autorin, verantwortlich. ES Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 AUS DEM ERZBISTUM Warmes Buffet an kalten Tagen Bonn: Beate Behrendt-Weiß, Telefon (0 22 26) 1 55 43 Bornheim, Meckenheim und Rheinbach: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 Inner-Wheel-Club lädt obdachlose Menschen ein BONN. An kalten Tagen tut warmes Essen be- dankte auch ihren 25 Mitstreiterinnen. Für die sonders gut. Und so kam die Aktion der Da- Arbeit der Caritas-City-Station ist das Buffet men des Inner-Wheel-Clubs Bonn für viele allerdings nur eine Facette ihrer HilfsangeboGäste der Caritas-Einrichtung City-Station ge- te. Die Nachfrage nach einer warmen Mahlrade recht. Denn sie spendeten ein reichhalti- zeit, die für einen Euro angeboten wird, hat ges Buffet für die obdachlosen Menschen, die in den vergangenen Jahren stark zugenomin der City-Station eine lebenswichtige Anlauf- men. „Deshalb sind wir dringend auf Spenstelle gefunden haben. „Wir freuen uns jedes den angewiesen“, so Miebach. BBW Jahr über dieses außergewöhnliche Projekt, das sich die Damen der Rotarier im Rahmen ihres sozialen Engagements auf die Fahnen geschrieben haben“, berichtet Caritas-Sachgebietsleiterin Ricarda Miebach. Seit dem Jahr 2000 wird diese Aktion jeweils im Januar durchgeführt eine Tradition, auf die auch die Präsidentin des Clubs, Frauke Roggenbau, stolz ist. „Es ist uns eine Freude, Sie zu be- Mit großem Engagement hatten die Damen des Inner-Wheel-Clubs kochen“, sagte sie zu Bonn ein reichhaltiges Buffet vorbereitet, das sie den Gästen der (Foto: BBW) den rund 60 Gästen und City-Station servierten. Adelheidisfest gedenkt der Heiligen ein neuer Wandbehang mit dem Bild der Heiligen gesegnet. Zuvor übergibt Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch die Votivkerze der Stadt Bonn. Festprediger ist Prälat Dr. Günter Assenmacher, Offizial des Erzbischofs. Weitere Höhepunkte des Festprogramms sind die Familienmesse am Sonntag, 3. Februar, um 11 Uhr sowie die Festandacht mit Lichterprozession durch Alt-Vilich am Sonntag, 3. Februar, um 17.30 Uhr. BBW >> www.pv-arus.de Die Bonner Stadtpatronin wird im Rahmen des Adelheidisfestes in der Stifts- und Pfarrkirche St. Peter in Vilich geehrt. (Foto: BBW) 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 BONN. Zur Auseinandersetzung mit der Frage, was die Heiligkeit der heiligen Adelheid von Vilich in der heutigen Zeit bedeutet, lädt die Familienbildungsstätte Bonn am Dienstag, 29. Januar, um 19.30 Uhr in die Lennéstraße 5 ein. Anmeldung unter Telefon (02 28) 94 49 00. BONN-BAD GODESBERG. Zu einem Familiengottesdienst mit swingender und jazziger Orgelmusik sowie mehrstimmigen Chorsätzen lädt die Gemeinde St. Marien und St. Servatius am Sonntag, 27. Januar, um 11.30 Uhr in die MarienKirche, Burgstraße, ein. BONN. Kirchenführungen sind am Samstag, 26. Januar, um 15 Uhr in St. Marien, Adolfstraße, sowie am Sonntag, 27. Januar, um 16.30 Uhr in der Doppelkirche Schwarzrheindorf, Dixstraße. Wandbehang zeigt Stadtpatronin BONN-VILICH. Das traditionelle Adelheidisfest steht vom 31. Januar bis zum 5. Februar an. Es wird vor allem in Vilich gefeiert. In der Stifts- und Pfarrkirche St. Peter befinden sich die Grabstätte der heiligen Adelheid sowie eine Bronzebüste der Äbtissin, die hier vor rund 1000 Jahren gelebt und gewirkt hat. Der Stadtpatronin wird an den Tagen um ihren Todestag am 5. Februar gedacht. Im Rahmen des Festhochamtes am Samstag, 2. Februar, um 18 Uhr wird - als sichtbares Zeichen der Verehrung - BONN-HOLZLAR. Der „Messias“ von Händel wird am Sonntag, 27. Januar, um 17 Uhr in der Christ-König-Kirche in Holzlar von zwei Chören, Solisten und Orchester aufgeführt. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. BONN. Zum Thema „Überlegungen zu einer theologischen Anthropologie der Geschlechter“ spricht auf Einladung des Katholischen Bildungswerkes Professor Dr. Saskia Wendel im Rahmen der Reihe Wissenschaftsstadt Bonn am Donnerstag, 31. Januar, um 20 Uhr im Hörsaal VII des Hauptgebäudes der Universität Bonn, Am Hof. BONN-RÜNGSDORF. Das Projekt BuchPaten der Andreasschule in Rüngsdorf, das vom Verein „Kultur verbindet“ und von der Bürgerstiftung Rheinviertel getragen wird, geht jetzt in die dritte Staffel. Bereits seit zwei Jahren erhalten Kinder auf diesem Weg individuelle Unterstützung. LÜFTELBERG. Anlässlich des Festtages der heiligen Lüfthildis am 23. Januar führt der Verein „Lüfthildis Mysterienspiele“ am Sonntag, 27. Januar, um 15.30 Uhr in der Kirche St. Petrus das Stück „Die heilige Lüfthildis von Lüftelberg“ von Kurt Faßbender auf. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41 AUS DEM ERZBISTUM Bedburg, Bergheim, Kerpen, Pulheim, Brühl, Erftstadt, Frechen, Hürth und Wesseling: Michael Kasiske, Telefon (0 22 32) 21 09 65 FISCHENICH. Gemeinsam fasten können die Teilnehmer des Kurses des Katholischen Bildungswerkes im Rhein-Erft-Kreis vom 17. bis 22. Februar im Pfarrheim St. Martinus in Hürth-Fischenich. Die Gruppe verbringt den Tag gemeinsam mit Gottesdiensten, Meditationen und Spaziergängen. Weitere Informationen über das Angebot gibt es unter Telefon (0 22 37) 37 39. RHEIN-ERFT-KREIS. Der Caritaskreis Brühl-Heide hat den Erlös des Adventsbasars von 500 Euro an die katholische Ehe-, Familien und Lebensberatungsstelle in Brühl gespendet. Die Eheberatung ist nach eigenen Angaben auf diese Unterstützung in hohem Maße angewiesen, da es keine Zuschüsse von Städten, Kommunen und anderen Gruppierungen gibt. FRECHEN. „Berührende Begegnungen mit Menschen mit Demenz“ will Professor Ulrich Lange allen Angehörigen ermöglichen. Darüber spricht er am Montag, 18. Februar, um 19.30 Uhr, beim Hospizverein am Johann-SchmitzPlatz 2. Der Referent will den Betreuenden helfen, Menschen mit Demenz in ihren Ausdrucksmöglichkeiten zu verstehen und sie auch in ihrer letzten Phase mit Würde und Respekt zu begleiten. „Drillen oder Chillen?“ Neues Jahresprogramm des Anton-Heinen-Hauses BERGHEIM. „Menschen, die in Familie leben, sind immer wieder besonders herausgefordert in ihrer Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen“, betont Barbara Bau-van der Straeten. Sie leitet die Familienbildungsstätte Anton-Heinen-Haus und hat dort die „Verantwortung“ zum Schwerpunkt des diesjährigen Jahresprogramms gemacht. Verantwortung ist unter anderem das Leitmotiv der Vortragsreihe „Begegnungen 2013“. Sie startete am Mittwoch, 6. März, um 19.30 Uhr mit dem Thema „Drillen oder Chillen?“. „Vor dieser Alternative sehen sich heute viele Eltern, wenn es um die Frage des Erziehungsstils geht“, betonen die beiden Psychologen Edith Thelen und Walter Dreser. Beide leiten eine der beiden Katholischen Erziehungsberatungsstellen im RheinErft-Kreis. Sie laden zur Diskussion über diese zentrale Frage ein. Verantwortung übernehmen müssen alle Menschen aber auch für die Schöpfung und viele für kranke Menschen, was ebenfalls Thema der Vortragsreihe ist. Die sehr gut besuchten Eltern-Kind-Kurse gibt es nicht nur im Anton-Heinen-Haus in Bergheim, son- Sauberkeit mit Siegel Dreifaltigkeits-Krankenhaus deutschlandweit vorn WESSELING. Auch wenn Toiletten oder Waschbecken sauber aussehen, können sie hygienisch bedenklich sein. Besonders problematisch ist dies im Krankenhaus. Um den Patienten diese Unsicherheit zu nehmen, nutzt das Wesselinger Dreifaltigkeits-Krankenhaus als erstes Krankenhaus in ganz Deutschland Hy- KERPEN. Erwachsene können sich im Dekanat Kerpen auf ihre Firmung vorbereiten. Interessenten sind zur Teilnahme an einem Glaubenskurs eingeladen und können sich dann von Weihbischof Manfred Melzer firmen lassen. Die genauen Termine und weitere Informationen gibt es bei Pastoralreferent Michael Rattelmüller unter Telefon (0 22 73) 5 71 41. SINDORF. Einen Kleiderbasar gibt es am Sonntag, 17. Februar, von 11 bis 15 Uhr im Pfarrheim in Kerpen-Sindorf. Dazu lädt das Montessori-Kinderhaus ein. Gehandelt werden Frühjahrsmode und Spielzeug. Weitere Informationen und Anmeldungen von Verkäufern bei Klarissa Pütz unter Telefon (0 22 73) 98 15 81. dern auch in fünf Familienzentren und in verschiedenen Pfarrheimen der Region. Mit dem Programm „Elternstart NRW – Willkommen mit Baby“ wird 2013 die Initiative des Landes fortgesetzt, Eltern mit einem Baby durch fünf kostenfreie Elternkurse beim Start ins Familienleben zu unterstützen. Unterstützung in einer ganz anderen Form bieten die Kochkurse. In der komplett ausgestatteten Lehrküche des Anton-Heinen-Hauses können die Teilnehmer viel über die heimische und internationale Küche erfahren. Die Ausstellung „Zusammen wachsen – eine Vater-Kind-Foto-Ausstellung“ gibt den Rahmen für eine Reihe von Veranstaltungen, zu denen besonders die Männer eingeladen sind. Vor dem Hintergrund von 1700 Jahren Bistumsgeschichte hat das AntonHeinen-Haus verschiedene Kirchenführungen im Programm. 2013 sind insgesamt 560 Veranstaltungen geplant. Das Programmheft liegt in öffentlichen Einrichtungen aus und kann unter Telefon (0 22 71) 4 79 00 bestellt werden. KAS >> www.anton-heinen-haus.de Bei Kontakt mit Wasser lösen sich die Hygienesiegel einfach auf. (Foto: KAS) 42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de gienesiegel. Diese werden an allen zu reinigenden Stellen angebracht - vom Lichtschalter bis zur Toilette. So erhält der Patient die Gewissheit, dass das Reinigungspersonal dort aktiv war. Die Funktionsweise ist einfach: Die Siegel im Nasszellenbereich lösen sich bei Kontakt mit Wasser auf und werden nach der täglichen Reinigung erneuert, die Toiletten werden mit speziellen Klebesiegeln verschlossen und lassen sich nur durch Aufreißen entfernen. Für eine möglichst transparente Information der Patienten liegen in den Krankenzimmern Informationsblätter bereit, die über die Siegel und den Reinigungsvorgang informieren. So bekommen die Reinigungskräfte nicht nur einen Reinigungsplan, in dem der Ablauf einer Zimmerreinigung festgehalten ist, sondern auch Tücher in verschiedenen Farben, die jeweils für einen bestimmten Bereich vorgesehen werden. Blau ist für den Zimmerbereich, Gelb für den Sanitärbereich und Rot ist ausschließlich für die Reinigung der Toilette einzusetzen. Für den Bodenbereich werden Bodenwischbezüge mit sehr hoher Reinigungsleistung eingesetzt. Alle Tücher und auch der Bezug werden jeweils nur für ein Zimmer verwendet. Der Ausbau der Hygienemaßnahmen wird nun auch in den weiteren Einrichtungen des Trägers, der Dernbacher Gruppe Katharina Kasper, erfolgen. KAS Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 AUS DEM ERZBISTUM Lebhafte Erinnerung an Fräulein Doktor Köln: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) 87 88 55 98-jährige Else Krämer spricht über Edith Stein RADERTHAL. Ihre Begegnung liegt rund 80 mit in den Schulraum brachte“ und viel von ihJahre zurück und hat tiefe Spuren hinterlassen. ren Schülerinnen verlangte. Dennoch habe sie Die 98-jährige Else Krämer erinnerte sich im immer auf deren Seite gestanden, habe sich in Gespräch mit vier Schülerinnen des Irmgardis- ihrer „liebevollen Art“ dafür eingesetzt, dass gymnasiums und dem Lehrer Benjamin Be- die jungen Frauen ins Konzert oder ins Theacker an ihre Lehrerin, bei der sie 1931 Deutsch- ter gehen konnten. Gut informiert zeigten sich unterricht hatte. Edith Stein, das Fräulein Dok- die Schülerinnen Lisa Nießen, Paulina Herold, tor, wie Else Krämer sie respektvoll nannte, Marilyn Enste und Luisa Jeschenko im Gewar Lehrerin der damals 16-jährigen Else, die spräch über das Leben der Heiligen. RUM in Speyer ein Internat der Schule der Dominikanerinnen von St. Magdalena besuchte. Else Krämer, die heute in Köln lebt, war mit Prälat Dr. Helmut Moll ins Irmgardisgymnasium gekommen, der im Selbstlernzentrum seine Ausstellung „Märtyrer des Erzbistums Köln im 20. Jahrhundert“ mit Schülern der Oberstufe eröffnete. Voller Hochachtung erinnerte sich Krä- Else Krämer erinnerte sich im Kreis der Schülerinnen Paulina Herold mer an ihre Lehrerin, die (von links), Lisa Nießen, Luisa Jeschenko, Marilyn Enste und des Re(Foto: RUM) „ihren tiefen Glauben ligionslehrers Benjamin Becker an Edith Stein. „Familien leben lernen“ Familienbildung wird 60 Jahre alt - Neues Programm DEUTZ. Die einen nähen, belegen Kochkurse, andere suchen Spiritualität oder möchten etwas für ihre Gesundheit tun durch Bewegung und Stressabbau. Eine große Bandbreite an verschiedenen Kursen bietet die Katholische Familienbildung in ihren vier Familienforen an. In diesem Jahr feiert die Familienbildung ihr 60-jähriges Bestehen. Früher wurden die Einrichtungen Mütterschulen genannt, heute erhalten Interessenten - nicht nur Frauen - im Familienforum Agnesviertel, im Familienforum Deutz-Mülheim sowie in den Familienforen Südstadt und Vogelsang praktische Lebenshilfe. Ziel und Aufgabe der Einrichtungen sei es „Familie leben lernen“, so die Geschäftsführerin Ruth Differdange. Gerade Familien in schwierigen Lebenssituationen sollten Unterstützung und Begleitung erhalten. Das neue Jahresprogramm ist in der Geschäftsstelle unter Telefon (02 21) 9 31 84 00 zu beziehen. RUM >> www.familienbildung-koeln.de An selbstgenähter Kleidung haben diese Kursteilnehmerinnen Freude, angeleitet werden sie von einer ausgebildeten Schneiderin. (Foto: RUM) 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 KÖLN. In St. Pantaleon hält Subsidiar Monsignore Dr. Cesar Martinez aus Anlass des Jahres des Glaubens einen Glaubenskurs ab, in dem der Katechismus besprochen werden soll. Die Reihe findet an jedem zweiten und vierten Sonntag im Monat um 16 Uhr im Pfarrsaal, Am Pantaleonsberg 16, statt. Der nächste Termin ist am Sonntag, 27. Januar, mit dem Thema „Sind Tugenden heute noch aktuell?“ CHORWEILER. Das Projekt „Stromspar-Check“ hat ab sofort neue Räume in der Warthestraße 24 bezogen. Seit Januar 2010 bietet die Gemeinde Seliger Papst Johannes XXIII. Haushalten mit geringem Einkommen die Möglichkeit an, sich von geschulten Stromspar-Helfern kostenlos beraten zu lassen. Das Modellprojekt wurde mittlerweile auf das gesamte linksrheinische Köln ausgeweitet. Beim ersten Hausbesuch werden die vorhandenen elektrischen Geräte auf ihren Verbrauch hin gemessen, später können nach Absprache beispielsweise Energiesparlampen oder abschaltbare Steckdosenleisten eingebaut werden. Das kostenfreie Angebot ist unter Telefon (02 21) 7 08 85 35 erreichbar und wurde bis jetzt von rund 1000 Haushalten in Anspruch genommen. Gefördert wird das Projekt vom Land NordrheinWestfalen, der Rheinenergie und dem Europäischen Sozialfond. PORZ. Eine kostenlose Sprechstunde zu Fragen bei Demenz und Gedächtnisstörungen bietet die gerontopsychiatrische Beratungsstelle der Alexianer Köln GmbH in Kooperation mit dem Gesundheitszentrum am Krankenhaus Porz an. Die nächste Demenz-Sprechstunde findet statt am Mittwoch, 30. Januar, von 15 Uhr bis 16.30 Uhr im Gesundheitszentrum, Urbacher Weg 25. Weitere Informationen gibt es unter Telefon (0 22 03) 3 69 11 31 77. LONGERICH. „Orgel kann Karneval“ lautet der Titel eines heiteren Konzertes zur fünften Jahreszeit, das am Sonntag, 27. Januar, um 17 Uhr in St. Bernhard, Hansenstraße 39, beginnt. An der Klais-Orgel spielt Stefan Bodemann. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43 BERICHT Als Minderheit geachtet Sachsens Katholiken können ihrem neuen Bischof einiges vorweisen Z u Dresdens weltbekannter Altstadt-Silhouette gehört die katholische Kathedrale. Die ehemalige Hofkirche der sächsischen Könige ist ein Wahrzeichen des „Elbflorenz“. Doch nicht nur mit ihrer barocken Bischofskirche hat die Diözese DresdenMeißen ihrem neuen Bischof Heiner Koch einiges zu bieten. Rund vier Prozent der Bevölkerung sind katholisch Große Zahlen sind es allerdings nicht. Dresden-Meißen ist eine der kleineren deutschen Diaspora-Diözesen, mit rund 140 000 Katholiken in Sachsen und dem Osten Thü- ringens. In der Gesamtbevölkerung machen sie rund vier Prozent aus. Nur die 20 000 Sorben in der Oberlausitz, eine slawischsprachige Volksgruppe mit reicher religiöser Tradition, lebt in geschlossen katholischen Siedlungsgebieten. Auch besteht das Bistum in seinen heutigen Grenzen noch keine 100 Jahre. Die frühere Diözese ging im Zuge der Reformation unter. 1921 erhob Papst Benedikt XV. die damalige Apostolische Präfektur Meißen zum neuen Bistum Meißen mit Bischofssitz in Bautzen. 1979 wurde der Name der Diözese in Dresden-Meißen geändert und der Bischofssitz nach Dresden verlegt. Ihre historischen Wurzeln reichen allerdings bis ins 10. Jahrhundert zurück und sind weiter bewusst. So wird der heilige Bischof Benno von Meißen (1010 bis 1106) bis heute als Bistumspatron verehrt. Ein wichtiger historischer Einschnitt war der Wechsel des sächsischen Kurfürsten August der Starke 1697 zum katholischen Glauben, um die polnische Königskrone erlangen zu können. Zwar blieb Sachsen protestantisch, doch in seinem Hofstaat waren nun beide Konfessionen vertreten. Augusts Konversion leitete damals einen vor allem kulturellen Wiederaufschwung des Katholizismus ein. So ließ sein Sohn August III. die Hofkirche errichten, die Hofkapellknaben wurden um einen katholischen Zweig ergänzt. Auch heute gelten die Dresdner Kapellknaben als wichtiger katholischer Beitrag zum internationalen Renommee Dresdens. Das Ende der Deutschen Demo- 44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de kratischen Republik (DDR) machte den Weg frei für weitere „Leuchtturmprojekte“ des Bistums. So begründete es das Dresdner Sankt-Benno-Gymnasium wieder, an dem die meisten Kapellknaben unterrichtet werden. Wie bei den anderen fünf Schulen des Bistums ist das Interesse an einem Platz dort ungebrochen. Präsenter als Minderheitenlage annehmen lässt Achtung haben sich die Katholiken seit 1990 auch durch ihre Bildungshäuser und Sozialeinrichtungen erworben. So ist die Bistumsakademie regelmäßig außer in Dresden auch in Chemnitz, Freiberg und Leipzig mit Veranstaltungen vertreten. In über 200 sozialen Diensten und Einrichtungen der Caritas engagieren sich rund 6000 Mitarbeiter. Die Leipziger Propsteikirche, das derzeit größte kirchliche Neubauprojekt in Ostdeutschland, findet zahlreiche Unterstützer auch außerhalb des Bistums. Auf diese Weise sind Sachsens Katholiken in der Gesellschaft weit stärker präsent, als ihre Minderheitenlage annehmen lässt. Dass dies möglich wurde, ist auch ein Verdienst der westdeutschen Diözesen, vor allem des Erzbistums Köln. Schon zu DDRZeiten begründete es eine Partnerschaft, die auch finanzielle Hilfe einschloss. Bis heute arbeitet etwa die Jugendseelsorge beider Bistümer eng zusammen. Bischofs-Transfer von West nach Ost Mit seinem bisherigen Weihbischof Heiner Koch leistet das Rheinbistum nun einen weiteren Beitrag. Bischofs-Transfers von West nach Ost sind für das Bistum keine neue Erfahrung. Nach dem legendären Bischof Petrus Legge (1932 bis 1951), der aus Westfalen stammte und das damalige Bistum Meißen durch Nazizeit, Krieg und Sowjetbesatzung führte, gab es mit den Bischöfen Heinrich Wienken (1951 bis 1957) und Otto Spülbeck (1958 bis 1970) noch zwei weitere Meißener Bischöfe aus dem heutigen Nordrhein-Westfalen. Diese Reihe setzt Koch als Nachfolger des 2012 aus Altersgründen zurückgetretenen Bischofs Joachim Reinelt fort. Nach dem Amtsantritt von Rainer Maria Woelki 2011 in Berlin werden nun zwei der fünf ostdeutschen Diözesen von ehemaligen Weihbischöfen aus dem Erzbistum Köln geleitet. KNA Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 KIRCHE UND THEOLOGIE Warum Gott gebraucht wird Die These des Jan Roß: Religion ist Bastion der Humanität G ott ist weder überflüssig noch tot. Auch wenn Nietzsche schon vor mehr als 100 Jahren die Totenglocke für ihn läuten ließ: „Der tolle Mensch sprang mitten unter sie und durchbohrte sie mit seinen Blicken. ‚Wohin ist Gott?‘ rief er, ‚ich will es euch sagen! Wir haben ihn getötet – wir und ich . . . was taten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts und seitwärts, vorwärts, nach allem Seiten?‘ “ Diese Erinnerung an Nietzsche sprang mich förmlich an bei der Lektüre des Buches „Die Verteidigung des Menschen: Warum Gott gebraucht wird“. Der Autor Jan Roß (Jahrgang 1965), evangelisch, ist Redakteur der „ZEIT“ und Verfasser anderer bemerkenswerter Bücher wie „Was bleibt von uns? Das Ende der westlichen Weltherrschaft“ oder „Der Papst. Johannes Paul II. – Drama und Geheimnis“. Jetzt schreibt er vielen ins Stammbuch, dass Religion ihrem Wesen nach keine Gefahr für den Menschen, sondern im Gegenteil eine Bastion der Humanität ist. Er ist sich sicher, dass die Suche nach Gott die kühnsten Gedanken inspiriert hat und ohne Religion das Leben ärmer, enger und kälter wäre. Denn der Religion zuerst verdankt die Menschheit die Utopie von Brüderlichkeit und Gleichheit, während die pure Diesseitigkeit dagegen dem Menschen Fesseln anlegt und ihn verkümmern lässt. Eine provozierende Diagnose unserer Zeit ist der rote Faden der Publikation. Einer Zeit, in der jene bisweilen hysterische Angst vor der Religion umgeht, in der Gottlosigkeit aber ungefährlich, mehrheitsfähig und naheliegend geworden ist. Jan Roß geht es nicht um eine Verteidigung formulierter Glaubenssätze oder Dogmen. Auch nicht um die Rettung kirchlicher Strukturen. Ihm geht es um den Menschen. Seine These lautet, dass der Mensch zur Menschlichkeit die Religion braucht oder „wenigstens sehr, sehr gut brauchen kann“. Für ihn ist mit der ver- Unter freiem Himmel. (Foto: Läufer) breiteten Art, die Religion beiseite zu schieben, ein Verlust verbunden. Denn in der Religion hat die Menscheit zuerst das Bedürfnis erlebt und erfüllt bekommen, über sich hinauszuwachsen. Hier hat sie angefangen, die großen Fragen zu stellen nach Tod und Unsterblichkeit, nach Schuld und Vergebung, nach dem Universum. Der Verzicht auf die Suche nach dem Absoluten, eine Welt ohne große Wahrheitsansprüche und religiöse Leidenschaften wäre nicht menschenwürdig. Es wäre der Triumph der Banalität. Jedenfalls für Jan Roß. Nun führt Religion in unserer Gesellschaft eine aschenputtelhafte Existenz. Gelegentliche Ausraster sind Ausnahmen. Wer von vornherein wenig daran interessiert ist, dass der Mensch kostbar und geheimnisvoll, etwas Besonderes ist, wird auf den rund 200 Seiten wenig finden, was ihn interessiert oder ihm einleuchtet. Leider ist die entscheidende Religionsfrage oft „mit Phrasenmüll zugeschüttet“, so mit Nebensachen und Sekundärproblemen weichgespült Schottland Herzlich laden wir alle Leserinnen und Leser der Kirchenzeitung zu dieser besonderen Pilgerreise ein ! 7. - 13. Mai 2013 oder dem stinklangweiligen Debattierapparat ausgeliefert, dass erst einmal die Substanz wieder freigelegt werden muss. Nämlich: dass der Glaube und die Frage nach Gott ein Urphänomen der Menschheitsgeschichte ist, das tief in die Seele des Einzelnen hineinreicht und durch tausend Fäden mit den großen Zusammenhängen unserer Kultur verbunden ist. Dafür scheint im Augenblick jedenfalls immer weniger Bewusstsein vorhanden zu sein. Man muss nicht jeder Formulierung des Buches zustimmen und als Theologe hätte ich auch diese und jene Nachfrage. Doch das Grundanliegen, es ist mit Verve und selten gewordener Überzeugung vorgetragen, sei den kirchlichen wie den antikirchlichen Vereinsmeiern zum Nacharbeiten empfohlen, denn die Schlüsselworte eines ernst zu nehmenden Religionsgespräches lauten nicht „Zölibat“, „Deutsche Bischofskonferenz“ oder „lateinische Messe“, sondern „Sünde“, „Gott“ und „Ewigkeit“. Die Perspektive, die Jan Roß aufzeigt, in der die Welt nicht einfach vorhanden, sondern geschaffen ist, „wo Sünden vergeben werden, die Toten auferstehen und der Homo sapiens keine biologisch und sozial konditionierte Überlebensmaschine darstellt, sondern ein sündenanfälliges, erlösungsbedürftiges und geheimnisvolles Gottes Kind ist“, lässt jenen Atem der Freiheit und Weite schmecken, der zur Religion gehört. Ein fälliges und bewegendes Plädoyer für den Menschen und für Gott. ERICH LÄUFER Wir besuchen in Schottland: Edinburgh, Royal Mile, Princess Gardens, Calton Hill, Leith, Edinburgh Castles, St. Margaret’s Kirche, St. Giles Cathedral, John Knox House, Scottish Storytelling Centre, St. Mary Cathedral • • • Falkirk Wheel, Glasgow, Loch Lomond, Oban • • • Romantische Inseln Mull und Iona • • • Schottischen Highlands, Loch Ness, Urquhart Castle, Inverness • • • Balmoral Castle, Royal Lochnagar Distillerie, Stirling Castle, Wallace Monument • • • Komplettpaket im Reisepreis einge- Pilgerreise mit geistlicher Begleitung 7 Tage kombinierte Flugreise (Lufthansa) / Rundreise p.P. 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 € 1.599,- EZ €195,- schlossen: Reiserücktrittsversicherung (ohne SB), Linienflüge inkl. aller Gebühren, Hotel Ü/HP, Rundreise im modernen Reisebus inkl. Besichtigungen und aller Eintritte, fachkundige deutschsprachige Reiseleitung vor Ort und ausführliche Reiseunterlagen Jan Roß, Die Verteidigung des Menschen: Warum Gott gebraucht wird. Rowohlt, Berlin. 224 Seiten. 18.95 Euro. ISBN 978-38713 4722-1 res musica reisen Gerne schicken wir Ihnen das ausführliche Reiseprogramm kostenlos zu, rufen Sie uns an! Ihr persönlicher Ansprechpartner: Guido Harzen Tel: 02131- 384 72 00 Besuchen Sie unsere Reiseseite im Internet: www.musikreise.net Anschrift: res musica reisen Josef Selders Str. 13 41462 Neuss Reisebegleitung: Kaplan Malwin März (Wuppertal) Kantor Guido Harzen (Neuss) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45 FORUM NOTIZEN AUSSTELLUNG. „Gold und Asche“ heißt die neue Ausstellung des Kölner NS-Dokumentationszentrums in Zusammenarbeit mit Martin Vollberg. Vom 1. Februar bis 20. Mai wird die Geschichte der Häuser Appellhofplatz 21 und 23-25 erzählt. Die Ausstellung (EL-DE-Haus, Appellhofplatz 23-25, 50667 Köln) ist geöffnet von Dienstag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag, Sonntag und feiertags 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt 4,50 Euro, ermäßigt 2 Euro. >> www.nsdok.de BIBELWOCHENENDE. An jedem ersten Wochenende im Monat bietet die Abtei Mariendonk (Niederfeld 11, 47929 Grefrath) ein Bibelwochenende an. Gemeinsam werden Texte der Heiligen Schrift gelesen. Das nächste Bibelwochenende findet statt vom 1. bis 3. Februar zum Thema „Ausgewähl- te Texte der Propheten“. Los geht es unter der Leitung von Schwester Dr. Theresia Heither OSB am Freitag um 16 Uhr. Informationen unter (0 21 52) 9 15 40. >> www.mariendonk.de EXERZITIEN. „Das Leben ins Gebet nehmen“ ist der Titel der Exerzitien im Alltag, welche die Geistliche Bibelschule Niederrhein im Februar und März anbietet. Los geht es mit einem Infoabend am 4. Februar von 20.15 bis 21.15 Uhr im Pfarrheim St. Norbert, Norbertplatz 1, 46399 Bocholt. Die weiteren Termine sind der 18. und 25. Februar sowie der 4., 11. und 18. März. Anmeldung: (0 21 51) 6 24 13 45 oder info@ geistliche-bibelschule-niederrhein.de. >> www.geistliche-bibelschule-niederrhein.de GLAUBENSKURS. „Das Feuer neu entfachen“ heißt ein Glaubenskurs Anfang Februar im Forum Vinzenz Pallotti (PhilosophischTheologische Hochschule Vallendar, Nähe Koblenz). Der Kurs richtet sich an Erwachsene und findet unter der Leitung von Pater Dr. Hubert Lenz SAC statt von Freitag, 8. Februar, 18 Uhr bis Dienstag, 12. Februar, 14 Uhr. Informationen und Anmeldung unter Telefon (02 61) 6 40 29 90 oder per EMail: kursanmeldung@pthv.de. >> www.weg-vallendar.de KLOSTERTAGE. Für politisch Engagierte und Interessierte bieten der Bund Katholischer Unternehmer e. V. (BKU) und die KonradAdenauer-Stiftung „Tage im Kloster“ an. Sie finden statt vom 18. bis 20. Februar in der Abtei Münsterschwarzach (Gästehaus, Schweinfurter Straße 40, 97359 Münsterschwarzach). Referenten sind Prälat Professor Dr. Lothar Roos sowie Publizist und Buchautor Dr. Andreas Püttmann. Kosten: 120 Euro. Anmeldung unter Telefon (03 31) 7 48 87 60 oder per E-Mail: kaspotsdam@kas.de. >> www.kas-potsdam.de KLEINANZEIGEN 46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 BERICHT Berge zügeln Machbarkeitswahn Bildband weckt Erinnerungen an Kardinal Frings und den 3606 Meter hohen Similaun D ie Begegnung mit den Bergen vermag das Herz zu füllen. Das ist eine alte Weisheit. Manche empfinden die Berge als beengend und bedrohlich. Gerne gebe ich aber zu, dass Bergwandern und noch mehr Bergsteigen und Eisklettern das Herz für lange Zeit mit Freude und Gewinn füllen kann. Das bestätigte auch wieder die Lektüre eines Bildbandes über die großen Gipfel Österreichs. Hier hat der große Baumeister ein gewaltiges Amphitheater für seine Festspiele bei Sonnenaufgang und am Abend mit Sonnenuntergang aufgebaut, mit Sturmgewittern und Vorhängen des Nebels, die der Wind dann rafft. Die Ötztaler Alpen faszinieren mich und hellhörig werde ich bei einer Beschreibung des Similaun. Warum? Als Jugendseelsorger war ich oft mit jungen Männern zum Bergsteigen in den Alpen. Eines Tages stehen wir vor der mächtigen Kulisse des Similaun. Der 3606 Meter hohe Berg ist ein Gipfel für (fast) alle Fälle. Es ist ein „gutmütiger Berg“ (Robert Demmel) und lockt viele Bergsteiger. Damals, vor rund 60 Jahren, kletterte ich mit den geübten jungen Burschen auf der Route, auf der Kardinal Josef Frings viele Jahre zuvor als Priester den Anstieg zum Similaun unter die Füße genommen hatte. Nie hatten wir vorher davon gehört. Der Hüttenwirt aber wusste es zu berichten. Uns erfüllte das mit riesigem Respekt und nach dem Abstieg schickten wir dem Bischof in Köln von der Similaunhütte aus eine Karte mit Grüßen. Im Übrigen erfolgte die erste dokumentierte Besteigung des Similaun im Jahre 1834 durch den Priester Thomas Kaserer und den Bauern Josef Raffeiner. Dass der Similaun zu den großen Gipfeln Österreichs zählt, brachte mir Robert Demmels Buch wieder in Erinnerung. Berge leh- Der lange Anstieg über den Grat zum Gipfel des Similaun. ren uns das Staunen: Stumm, majestätisch, tröstend. Ich glaube, die Liebe und Ehrfurcht zu den Bergen will leise geweckt und lange gelernt sein. Meistens ein Leben lang. Berge zählen nicht nach Jahren oder Jahrhunderten. Für uns Menschen sieht es aus, als seien sie für die Ewigkeit gemacht. Und so vermögen sie unseren Machbarkeitswahn zu zügeln und zu heilen. Mir haben zeitlebens die großen Berge der Welt, die ich besteigen durfte, geholfen, hinter den Horizont zu schauen. Dieser schöne Bildband tut dazu das Seinige. Er ist eine fotografierte Hymne an die Berge Österreichs. „Wer sich an der Welt freut, besitzt sie wie ein eigen Kleid“, heißt ein alter irischer Segensspruch. Wer sich an der Majestät der Ber- (Foto: Läufer) ge freut, der versteht die Stunde richtig zu nutzen. Stehen bleiben. Die Stille hören. Grüß Gott, ihr schönen Berge! ERICH LÄUFER Robert Demmel: Austria alpin. Die großen Gipfel Österreichs. Bilder von Herbert Raffalt und Bernd Ritschel, 256 Seiten, Tyrolia Verlag, ISBN 9783-7022-3174-3, 39,95 Euro KLEINANZEIGEN 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47 FORUM Briefmarken für Kinder in Not 4.1. Katholische Pfarrgemeinde St. Marien, Kürten. Margarete Nallinger, Bonn. Adele Brings, Grevenbroich. Familie Herbert Steinbach, Overath. Elisabeth Zaun, Euskirchen. Margit Siebertz, Köln. Hildegard Klein, Lindlar-Hartegasse. Martin Trojca, Windeck-Obernau. E. Janitschek, Langenfeld. F. Kückemanns, Düsseldorf. Dorothea Pietzarek, Düsseldorf. Brunhild Hellmann, Düsseldorf. Wilfried und Ursula Jochemich, Rommerskirchen. Anna Wester, Unkel. Annemarie Berweiler, Bonn. Ursula Leßmann, Wuppertal. Lea Boland, Königswinter. Inge Masur für die Kfd St. Maximin, Wülfath-Düssel. 7.1. Edelgard Schäfer, Königswinter. Ines Jürgensmeyer, Wuppertal. Christiane König, Overath. Daniel und Dominik Schlotmann, Köln-Junkersdorf. Gottfried Adolph, Dr. Schädel, Dr. Seidel, Wesseling. Reinhard Meinsen, Seedorf. Wilfried Paffrath, Leverkusen. St. Thomas Morus, Mettmann. Jana und Nicole Mohrmann, Königswinter. Dr. Stefanie Groß, Meckenheim. Sr. Maria Ursula Kläver, KölnJunkersdorf. 8.1. Margot Franke, Bonn. Maria Kniep, Much. Christiane Thiebus, Eitorf. Iris u. Helma Klopf, Much. Lieselotte Haasbach, Much. Julia Kurtsiefer, Much. Rebecca Ludwig, Mönchengladbach. Heinz Westerhausen, Meerbusch. 9.1. Heinz u. Elisabeth Klein, Köln. Franz Goldmann, Leichlingen. Wolfgang Bocks, Düsseldorf. Magdalena Bielecki, Solingen. Marianne Klöckers, Neuss. Anneliese Körner, Zülpich. Peter Jan- 48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de sen, Wesseling. Ursula Mörs, Brühl. KGS Martinusschule, Bedburg-Kaster. Nathalie Gies, Düsseldorf. Hildegard Klomfaß, Erkrath. Ute Trienekens, Grevenbroich. Annemarie Lenze, Erkrath. Daniela Gies, Düsseldorf. Maria Munker, Düsseldorf. 10.1. Günter Berghahn, Düsseldorf. Johanna Römmler, Radevormwald. Elisabeth Hellings, Düsseldorf. Hildegard Klein, Leverkusen. Sybille Pick, Euskirchen. Peter Jansen, Wesseling. Heinz Ackermann, Neuss. Inge Bädorf, Euskirchen. 11.1. Ottilie Braun, Köln-Rodenkirchen. R. und J. Küppers, Neuss. E. und R. Simions, Düsseldorf. Elisabeth Jüssen, Bornheim. Maria Adenäuer, Wachtberg. Schwester Edburga Birbacher, Neuss. Helga Haufer, Wipperfürth-Kreuzberg. Marion Goller, Monheim. Thea Vogel, Bonn. Helmut Feldmann, Remscheid. Moritz Zimmermann, Glessen. 14.1. Walter Wolff, Bergisch Gladbach. Hans Heskamp, Wipperfürth. Erika Kentrup, Königswinter. Ingrid und Alfons Sobkowiak, Ratingen. Christiane Höbel, Sonthofen. Hermann-Josef Gerhardius, Eitorf. Elisabeth Kremer, Wipperfürth. A. Feldes für St. Johannes, Lohmar. Christ. Preutenborbeck, Odenthal. Dr. med. Lothar Ertner, Brühl. Christine Hiller, Mechernich. Mais GmbH, Koblenz. Lony Krautscheid, Eitorf. Rita Wyrwoll, Königswinter. M. Pauelsen, Grevenbroich. Marianne Oelsner, Köln. Gerti Meyer, Bensberg. Helene Schmidt, Overath. Huppertz, Reichshof. Angelika Werth, Erkrath. Alfred Pickartz, Bedburg. E. Schimnosek, Radevormwald. 15.1. Gabriele Bier, Köln. Dr. Heinz Becker - Johannes Becker, Pe- ter Ervenich, Neuss. M. Zils, Köln. 16.1. Hildegard Schenk, Siegburg. HermannJosef Bosbach, Lindlar. Christel Pöttgen, Kesseling. Marliese Fischer, Burglahr. Maria Heß, Engelskirchen. Margarete Schulten, Hürth. Ottilie Braun, Köln. Elvira Braun-Schöckel, Köln. St. Josef Krankenhaus, Wipperfürth. Brigitte Finger, Bonn. Irene Henseler, Düsseldorf. Sibylle Pirotte, Much. T. Penger, Düsseldorf. 17.1. Anita Claus, Bad Münstereifel. St. Thomas Morus, Mettmann. Helmut Röhrig, Wipperfürth. Rolf Burbach, Alfter. Hedi Otto, Wipperfürth. Elisabeth Wawrzik, Velbert. A. Strierath, Neuss. Barbara Christmann, Köln. Mia Kautz, Wuppertal. Hedwig Kazimirek, Mülheim a.d. Ruhr. Katharina Kallen, Korschenbroich. 18.1. Rudolf Heister, Wesseling. Irene Biesen, Bad Münstereifel. Dr. Petra Janke, Odenthal-Voiswinkel. Elisabeth Bielen, Köln. Fr. Neuenhaus, Gummersbach. Margret Frambach, Bergheim. Prof. Dr. med. Hans-Bruno Makoski, Ratingen. 21.1. Marita Zimmermann, Glessen. Ralf D. Lindemann, Bergheim. Erwin Heinz, Euskirchen. Elmar Grünewald, Ratingen. Peter Schirmeisen, Bergisch Gladbach. Gertrud und Peter Wallraff, Köln. Elisabeth Kolb, Bonn. Allen Sammlern sei herzlich gedankt. Bitte schicken Sie Ihre Briefmarken ausreichend frankiert an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln. Bitte trennen Sie lose Briefmarken von solchen, die Sie aus einem Umschlag ausgeschnitten haben. Das erleichtert uns das Sortieren. Vielen Dank! Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 AUS DEM ERZBISTUM Jungen und Mädchen: Eine Schule, getrennte Klassen Die Ursulinen-Realschule in Köln D ie Fußballtore bekamen die Jungen auf Anhieb auf den Schulhof gestellt, die Mädchen mussten jahrelang dafür vergeblich kämpfen. So haben sich die Zeiten auf der Ursulinen-Realschule grundlegend geändert. Zum ersten Mal in der Geschichte der Schule wurden nach den Sommerferien auch Jungen aufgenommen. Jetzt besuchen 30 Schüler die Realschule, die mit dem Umzug in einen Neubau auch äußerlich auf Veränderung gesetzt hat. „Unser Schulalltag mit den Jungen wird jeden Tag ein bisschen normaler“, freut sich Angelika Ockel, Leiterin der Realschule in der Machabäerstraße. Jeder musste seine Rolle erst lernen, doch habe es in anderen Schulen mit der Mono-Edukation wie etwa in der Clara-Fey-Schule in Bonn-Bad Godesberg gute Erfahrungen gegeAngelika Ockel ben. Mono-Edukation leitet die Ursuli- bedeutet an der Ursunen-Realschule. linen-Realschule, dass Schüler und Schülerinnen in den Klassen nach Geschlechtern getrennt unterrichtet werden. Die Lern- und Arbeitsgewohnheiten sind bei Jungen anders als bei Mädchen In Köln ist das ein einzigartiges FörderKonzept, das dem Auftrag der Ordensgründerin Angela Merici entspricht: Sie setzte im 15. Jahrhundert auf die Mädchenförderung. Jetzt sei die Zeit gekommen, sich verstärkt um die Jungen zu bemühen, wie Angelika Ockel und ihr 28-köpfiges Lehrerteam befunden haben. Denn „Jungen sind in einigen Bereichen stark benachteiligt“, so Ockel. Seit diesem Schuljahr ist die Realschule, die 1971 gegründet wurde, dreizügig mit zwei Mädchen- und einer Jungenklasse. Das Gymnasium bleibt eine reine Mädchenschule. Die Lern- und Arbeitsgewohnheiten seien einfach anders und in den Klassen fünf bis zehn verläuft die Entwicklung der Jugendlichen in der Pubertät sehr unterschiedlich. Für viele Lehrer, die seit Jahren nur Mädchen unterrichtet haben, sei die Umstellung auf die Jungen nicht immer leicht gewesen. „Wir haben in verschiedenen Schulen hospitiert und uns seit zwei Jahren auf die Reform des Schulkonzeptes vorbereitet“, berichtet die Schulleiterin. Der Unterricht sei oft anstrengender mit den männlichen Schülern, da sie fordernder seien und immer neue Beschäftigung brauchen, die Mädchen seien 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 Der Neubau der Realschule wurde im vergangenen Jahr eingeweiht und ist mit modernster Technik ausgestattet. (Fotos: RUM) konzentrierter bei der Arbeit, gestalten und malen gerne aus, die Jungen machen das nach Ockels Erfahrung nur dann, wenn sie es unbedingt müssten. Die Vermittlung des Wissens sei bei beiden Geschlechtern gleich, nur die Methode es zu vermitteln sei anders und stelle die Lehrer immer vor neue Herausforderungen. Laut Lehrplan haben die Jungen eine Stunde Mathe weniger, dafür aber eine Stunde mehr Deutsch. Chemie, Physik, Mathe seien eindeutig die Stärke der Jungen, für den angebotenen Leseclub haben sich nur Mädchen angemeldet. In den Chören, in Instrumentalkreisen und anderen Arbeitsgemeinschaften, in den Pausen und in den Gottesdiensten kommen die Jungen und Mädchen zusammen. 380 Mädchen besuchen die Ursulinen-Realschule, die jetzt eine enge Zusammenarbeit mit der Domsingschule pflegt. Gut aufgestellt zeigt sich die erzbischöfliche Schule auch bei ihren Aktivitäten außerhalb des Unterrichtsplanes. So besteht beispielsweise eine enge Beziehung zur Schmidt-Schule in Je- rusalem, mit der ein reger Schüleraustausch betrieben wird, seit zehn Jahren besteht eine Partnerschaft mit Lille. Fast schon als legendär gilt der Ursulinenkarneval, der von der Realschule und dem Gymnasium gemeinsam alle zwei Jahren mit großem Engagement betrieben wird, auch der Bazar alle zwei Jahre zieht viele Kauflustige in die beiden Schulen. Wichtig ist es für Angelika Ockel, dass die Schule ein umfangreiches Projekt zur Streitschlichtung hat, bei dem Streitschlichter ausgebildet werden. „Bei den Jungen dauert der Streit meist viel kürzer als bei den Mädchen“, hat die Leiterin beobachtet. Als wichtige Eckpunkte des Schullebens sind die Elisabethsammlung, der Lesemarathon für Pakistan, der Einsatz für ein Schulkinderheim auf den Philippinen und die enge Zusammenarbeit mit der „school of joy“, einer Einrichtung für behinderte Kinder in Bethlehem, zu nennen. So hat der Charity-walk der Realschule im Sommer 21 000 Euro für die israelische Schule erbracht. Großes Augenmerk legen die Lehrer auf die Berufswahlförderung ihrer Schülerinnen. Auch der Neubau der Realschule wirkt sich positiv auf das Schulklima aus, die alten Räume entsprachen nicht mehr dem heutigen Standard. Die Fachräume werden mit dem Gymnasium benutzt. Die Schule ist ausgestattet mit elektronischen Tafeln, großen Fensterfronten, gut ausgestatteten Fachräumen und einer Bibliothek. FELICITAS RUMMEL >> www.ursulinenschule-koeln.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49 SCHÖNES ZUHAUSE Dass Frisches frisch bleibt Lebensmittel richtig lagern und Reste clever genießen W ann gibt es erntefrische Buschbohnen? Warum sind Vollkornprodukte oft weniger lang haltbar als andere Produkte? Wo im Kühlschrank packe ich am besten die Butter hin? Muss ich Hartkäse, der schimmelt, entsorgen? Antworten auf diese und viele weitere Fragen finden sich in der neuen Broschüre „Clever genießen“ der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Auf 32 Seiten will sie laut Untertitel „Smarte Küchentipps bis zum letzten Krümel“ geben. Vorrangig geht es dabei um die Frische von Lebensmitteln. Ein Erntekalender zeigt zum Beispiel, welche Obst- und Gemüsesorten wann Saison haben. Dass alle Sorten mit einem kleinen Foto abgebildet sind, ist ein klarer Mehrwert für alle, die nicht aus dem Stegreif wisssen, wie Pastinaken, Mangold oder Rote Bete aussehen. Tipps gibt es darüber hinaus reichlich. Nutzt man die Broschüre als Fundgrube, begegnet einem zwar manche Selbstverständlichkeit – etwa: „Legen Sie kühlpflichtige Ware möglichst direkt nach dem Einkauf in den Kühlschrank“ –, aber auch viel Brauchbares, zum Beispiel der Tipp, dass man eine versalzene Suppe durch das Mitkochen und Herausnehmen einer Kartoffel retten kann. Es gibt Übersichten, welche Lebensmittel wo im Kühlschrank am besten gelagert werden, und welche sich wie lange halten, außerdem Impulse und Rezepte, wie man Reste sinnvoll verwerten kann. Ein Beispielrezept findet sich unten. Die Broschüre kann im Internet kostenlos bestellt oder heruntergeladen werden. Übrigens: Buschbohnen werden geernet von Juni bis September. Vollkornprodukte sind deshalb empfindlicher, weil sie oft auch den fettreichen Keimling enthalten und der ranzig werden kann. Butter bleibt streichzart bei den 10 bis 12 Grad, die in der Kühlschranktür herrschen. Und bei Hartkäse am Stück kann eine von Schimmel befallene Stelle großzügig entfernt und der Rest noch verzehrt werden. KB >> www.landservice.de REZEPT Für acht Bauernwraps brauchen Sie: - 300 Gramm Vollkornmehl - 2 Teelöffel Salz - 4 Esslöffel Öl - 60 Milliliter Wasser - 4 Tomaten - 2 Paprika - 2 Stangen Staudensellerie - 1/2 Eisbergsalat - 100 Gramm Salatmayonnaise 50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Auszug aus dem Erntekalender. - 100 Gramm Naturjoghurt - 2 Esslöffel Zitronensaft - Schnittlauch - Petersilie - Salz und Pfeffer Und so geht es: Mehl, Salz, Öl und Wasser vermengen und zu einem glatten Teig verkneten. Zugedeckt zwanzig Minuten gehen lassen. Den Teig in acht gleich große Mengen einteilen und jeweils zu einem dünnen Fladen ausrollen. Jeden Fladen jeweils (Grafik: Landwirtschaftskammer) eine Minute von jeder Seite in einer Pfanne anbraten (braune Flecken entstehen). Anschließend im Backofen warm halten. Tomaten, Paprika, Sellerie und Salat waschen, putzen und in feine Würfel schneiden. Mayonnaise, Joghurt und Zitronensaft vermengen und glatt rühren. Kleingehackte Kräuter dazugeben und mit den Gewürzen abschmecken. Gemüse und Soße gut miteinander vermischen. Mischung auf den warmgehaltenen Wrap geben, dabei rundherum einen Rand freilassen und aufrollen. Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 KLEINE KIRCHENZEITUNG Vogelfütterung mit Fehlern Ins rechte Bild haben sich acht Änderungen eingeschlichen Es wimmelt auch im Karneval Mit dem neuen Bachem-Buch in fünf Jahreszeiten unterwegs I n Köln und Umgebung gibt es ja bekanntlich nicht nur die vier Jahreszeiten – Frühling, Sommer, Herbst und Winter – sondern auch noch eine fünfte: den Karneval. Und in jeder dieser fünf Jahreszeiten gibt es in der Stadt eine ganze Menge zu entdecken. Mit dem neuen Wimmelbilderbuch „In fünf Jahreszeiten durch Köln“ könnt Ihr auf eine Entdeckungsreise gehen – durch das Gewimmel einer ganz schön bunten und richtig trubeligen Großstadt. Vom Dom und der Altstadt zum Fußball-Stadion Vom Dom bis zur Rheinpromenade, von der Altstadt bis ins RheinEnergie-Stadion – überall könnt ihr neue und lustige Alltagsszenen entdecken. Da gibt es eine Schiffstour auf dem Rhein, an der natürlich auch das FC-Maskottchen, der Geißbock, teilnimmt, und ein buntes Sommerfest mit Hüpfburg, Kuchenbuffet und Heißluftballon vor dem Fußball-Stadion. In der Altstadt, am Rheinauhafen und rund um das Stadion tummeln sich Touristen und Einheimische in der Sonne. Ein Blick auf den Roncalliplatz zur Adventszeit darf natürlich auch nicht fehlen, denn dort sind Kölner und Touristen auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs, um eine Runde auf dem Karussell zu drehen, einen Glühwein zu trinken, einen Tannenbaum 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 zu kaufen oder schnell noch ein paar Geschenke fürs Weihnachtsfest zu kaufen. Bunt kostümierte Jecken und Funkemariechen In der fünften Jahreszeit schließlich, dem „Fastelovend“, sind beim Rosenmontagszug in der ganzen Stadt bunt kostü- mierte Jecken und tanzende Funkemariechen unterwegs. Einige Figuren begleiten Euch durch das ganze Buch: Da gibt es einen lustigen Clown, der sich auf jeder Seite versteckt hat. Auch einen Köbes, der in den Brauhäusern Getränke serviert, könnt Ihr dort finden. Die kölschen Originale sind mit dabei Schließlich tummeln sich auch die kölschen Originale Hänneschen und Bärbelchen aus dem Hänneschen-Theater auf den Seiten. Auch die beiden Witzfiguren Tünnes und Schäl könnt Ihr im Gewimmel der Stadt ausmachen. Und was wäre Köln ohne die Heinzelmännchen? Auch sie dürfen natürlich nicht fehlen und sind auf jeder Seite zu entdecken – ebenso wie die FC-Fans, die ihre Spieler im Stadion anfeuern. Auf geht‘s ins Gewimmel! ALS INFO Heiko Wrusch: In fünf Jahreszeiten durch Köln. Bachems Wimmelbilder, J. P. Bachem Verlag, ISBN 978-37616-2496-8, 14,95 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51 FAMILIE Vorsichtiger Optimismus Familienreport 2012 prognostiziert mehr Geburten Das Oktoberbild im diesjährigen Kalender stammt von Patricia-Natalie. „Mein größter Traum ist, dass ich meinen Rollstuhl nicht mehr brauche“, hat sie dazu geschrieben. Malen für Kalender Kinder mit Handicap Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren, die eine Körperbehinderung haben, können sich an einem Malwettbewerb zur Gestaltung eines Kalenders beteiligen. Das Thema lautet „Mit meinen Freunden durch das Jahr“. Aus den Einsendungen wählt die Jury des Bundesverbands „Selbsthilfe Körperbehinderter e.V.“ zwölf Monatsbilder und ein Titelbild für den Kalender „Kleine Galerie 2014“ aus. Das Bild sollte im Hochformat DIN A4 gemalt werden. Außerdem sollten die Künstler einen Steckbrief und ein Foto mitschicken. Einsendeschluss ist der 5. April. ALS >> www.bsk-ev.org/kleine-galerie-2014 Die Familie ist kein Auslaufmodell. Das ist eins der Ergebnisse des Familienreports 2012, den Bundesfamilienministerin Kristina Schröder in der vergangenen Woche vorgestellt hat. Demnach wachsen drei Viertel der Kinder bei verheirateten Eltern auf. Die Ehen halten länger als noch vor zehn Jahren, und auch die Zahl der Scheidungen ist konstant geblieben. Laut Einschätzung des Familienreports wächst außerdem der Kinderwunsch der Deutschen. Der Geburtenrückgang bei der heutigen Müttergeneration sei zum Stillstand gekommen; Frauen, die nach 1970 geboren sind, würden wieder mehr Kinder bekommen. Der Familienbund der Katholiken sieht im Familienreport die elementare Bedeutung der Familien für die Gesellschaft bestätigt. „Familien sind die stabile Basis unserer Gesellschaft. Die Politik ist deshalb gefordert, alles zu tun, um Familien bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten. Vor allem darf nicht am durch das Grundgesetz garantierten Schutz und der Förderung der Ehe gerüttelt werden“, kommentierte Präsidentin Elisabeth Bußmann. Sie forderte, vor allem junge Eltern, Kinderreiche und alleinerziehende Familien finanziell stärker zu unterstützen. „Auch für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bedarf es dringend weiterer verlässlicher Regelungen.“ Ergebnisse des Familienreports 2012: Verheiratete Paare mit gemeinsamen Kindern stellen nach wie vor die häufigste Fami- · lienform in Deutschland dar. Drei Viertel der Kinder wachsen bei verheirateten Eltern auf. Die Zahl der Eheschließungen liegt seit einigen Jahren auf einem ähnlichen Niveau. Die Zahl der Ehescheidungen ist seit fast 15 Jahren nahezu konstant. Ehepaare bleiben länger zusammen als noch vor zehn Jahren. Auch nach Trennungen halten die meisten Menschen an Ehe und Familie fest. Studien zeigen, dass Kinder in Stief- und Patchworkfamilien nicht unzufriedener sind als Kinder in anderen Familien. Fast die Hälfte der Kinder hat eine Schwester oder einen Bruder, jedes fünfte Kind hat zwei Geschwister. Nur ein Viertel der Kinder sind (noch) Einzelkinder. Der Anteil der Mehrkindfamilien ist seit der Wiedervereinigung nahezu unverändert geblieben. Auch die Trends bei den Geburten machen zuversichtlich: Immer häufiger holen Frauen aufgeschobene Kinderwünsche im Alter von mehr als 30 Jahren nach, der Anstieg der Kinderlosigkeit insbesondere bei Akademikerinnen ist gestoppt. Die Kinderwünsche sind hoch, und die endgültigen Kinderzahlen haben mit den bis 1970 geborenen Frauen ihren Tiefpunkt erreicht. Sie scheinen für jüngere Frauen wieder anzusteigen. Seit der Einführung des Elterngelds und dem verstärkten Ausbau der Kinderbetreuung steigt auch die Erwerbstätigkeit von Müttern mit Kindern zwischen ein und drei Jahren an. Die Erwerbstätigenzahlen der Mütter mit Kindern unter einem Jahr sind hingegen konstant niedrig. ALS / KNA · · · · „Anders leben“ Aktion in der Fastenzeit Der ökumenische Verein „Andere Zeiten“ lädt wieder zur Aktion „7 Wochen anders leben“ ein. Von Aschermittwoch bis Ostern bekommen die Teilnehmer jede Woche einen Fastenbrief, der Mut zum Durchhalten machen soll, Erfahrungen der Teilnehmer aufgreift, eine Bibelgeschichte nacherzählt, ein Gedicht oder eine Karikatur enthält. Die Teilnahmegebühr beträgt 9,50 Euro inklusive Versandkosten. Eine Möglichkeit zum Austausch gibt es auch im Internet. ALS >> www.anderezeiten.de Gibt es bald wieder mehr Kinder in Deutschland? Der Familienreport 2012 meint, dass sich die Geburtenrate mittelfristig positiv verändern könnte. (Foto: Becker) 52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 FIT DURCHS LEBEN Neue Gefäß-Stütze löst sich selbst auf Uniklinik Köln verwendet erstmals bioresorbierbaren Stent I n der Kardiologie der Uniklinik Köln wurde erstmals bei mehreren Patienten ein neuartiger Stent implantiert. Wie die Pressestelle der Universitätsklinik mitteilt, besteht der neue Stent nicht wie bisher üblich aus einem Metallgitter, sondern aus einem Netz von Milchsäureverbindungen. Das Besondere an der neuen Gefäßstütze: Sie erfüllt ihre Aufgabe nur so lange, wie erforderlich. Danach löst sie sich selbst auf. Rund eine halbe Million Mal werden in Deutschland jährlich Gefäß-Stützen (Stents) in Herzkranzgefäße implantiert, um die Durchblutung der Herzkranzgefäße und damit die Sauerstoffversorgung des Herzens sicherzustellen. Sie werden eingesetzt, um zuverlässig Engstellen zu weiten und vor Verschluss zu sichern. Metallimplantate bleiben immer ein Fremdkörper Allerdings gibt es auch Nachteile dieser bisherigen Methode. Die bisher genutzten Metallimplantate bleiben für immer als Fremdköper im Koronargefäß des Patienten. Dort können sie in seltenen Fällen zu gefürchteten Langzeitnebenwirkungen führen – zum Beispiel zu einer so genannten StentThrombose. Im schlimmsten Fall führt diese zu einem kompletten Verschluss des Koronargefäßes und damit zu einem Herzinfarkt. Um das Risiko hierfür so gering wie möglich zu halten, müssen die Patienten, denen ein herkömmlicher Stent eingesetzt wurde, mitunter lebenslang gerinnungshemmende Medikamente einnehmen. Die neue Gefäß-Stütze besteht aus Milchsäureverbindungen. Der Stent stützt das Gefäß nur so lange, wie es klinisch notwendig ist. (Fotos: Abbott Laboratories) einer Wiederverengung groß ist“, so Professor Baldus. Wenn sich der Stent aufgelöst hat, wird die ehemalige Engstelle vor einem Wiederverengen durch das „reparierte“ Gefäß selbst gestützt. Ein möglicher weiterer Vorteil der neuen Gefäß-Stützen ist, dass das Gefäß nach dem Auflösen des Milchsäure-Stents wieder vollkommen frei beweglich ist. „Je nach Belastungssituation weiten oder verengen sich unsere Gefäße. Diese Bewegungsfähigkeit scheint nach unserem bisherigen Wissensstand wieder gegeben zu sein, nachdem sich der neuartige Stent aufgelöst hat“, so der Kardiologe. Die neue Methode wird seit dem vergangenen Jahr an einigen Universitätsklinika in Deutschland angewendet. „Momentan sind die neuen Stents noch keinesfalls die Standardtherapie. Unser Ziel ist es herauszufinden, ob das neue Material auf Dauer ein besseres klinisches Langzeitverhalten zeigt als das bisherige“, so Professor Baldus. EB/CW >> www.uniklinik-herzzentrum.de/kardiologie/ „Repariertes“ Gefäß stützt sich selbst Die neuen bioresorbierbaren Stents hingegen stützen das Gefäß nur so lange, wie dies klinisch erforderlich ist. „Nach spätestens zwei Jahren lösen sich diese Stents im Körper des Patienten auf“, sagt Professor Dr. Stephan Baldus, Direktor der Klinik III für Innere Medizin (Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin) am Herzzentrum der Uniklinik Köln. „Das Material zerfällt dann in seine Bestandteile und wird vom Körper des Patienten selbst verstoffwechselt.“ „Dieses neue Verfahren ist vor allem dann sinnvoll, wenn das Gefäß auf einer längeren Strecke verengt ist, der Blutdurchfluss extrem gehemmt ist und die Wahrscheinlichkeit 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 Hier stützt der bioresorbierende Stent ein schwaches Gefäß. Nach spätestens zwei Jahren löst sich der Stent im Körper des Patienten auf. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53 RÄTSEL Darauf verliert man den Boden unter den Füßen. Die Lösung zeigen wir nächste Woche. Die Lösung aus Nr. 3 sehen Sie in der Rätselmitte. 54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013 BUNTE SEITE Opa geht mit seiner Enkelin spazieren. Plötzlich sieht er, wie sie einem Mann die Zunge rausstreckt. Opa entrüstet: „Das kannst du doch nicht machen!“ Enkelin: „Doch, das ist der Doktor, der mag das.“ „Papa, was ist eigentlich ein Schöffengericht?“, will Lea wissen. Vater: „Da musst du Mama fragen. Sie soll in einem ihrer Kochbücher nachschauen.“ Ein Mann steigt in ein Taxi. Der Fahrer bemerkt ihn nicht, also tippt der Mann ihm auf die Schulter. Dieser schreit laut auf und springt aus dem Auto. „Entschuldigen Sie, aber ich war vorher Leichenwagenfahrer...“ „Ich fahre jetzt immer mit dem Auto und nicht mehr mit der Bahn!“ – „Warum denn das?“ – „Weil ich neulich in der Zeitung ge- 25. Januar 2013 | Ausgabe 4/13 „Möhre her ... oder ich föhne!!!“ (Cartoon: Jakoby) lesen habe, dass die Bahn jährlich rund zehn Prozent ihrer Fahrgäste verliert.“ den. Gestern saßen Sie am Fenster, da konnte man Ihren Teller von der Straße aus sehen.“ „Herr Ober, wieso sind die Portionen heute viel kleiner als gestern?“ – „Aus Werbegrün- Max steht in der Zimmerecke. Vater: „Was machst du da?“ – „Ich übe für die Schule.“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55 BERICHT Beim gemeinsamen Abendessen im Pfarrsaal von St. Theodor tauschen sich die Firmlinge über ihre Erlebnisse vom Tag aus. (Fotos: Glenz) „Wann beschäftigen sich Jugendliche schon mal mit dem Tod?“ Köln-Vingst: Firmlinge leben eine Woche lang zusammen im Pfarrheim von St. Theodor I n der einen Ecke werden eifrig Zwiebeln geschnitten, in der anderen mehrere Dutzend Bratwürste beim Brutzeln überwacht. Konservenbüchsen mit Möhrengemüse warten noch auf ihre Öffnung, während der Spinat im großen Kochtopf permanent umgerührt werden will. – Hektik herrscht hier in der Küche unterhalb der Kirche St. Theodor in Köln-Vingst. Schon in einer halben Stunde soll das Abendessen fertig sein: für knapp 30 junge Menschen, die eine Woche lang gemeinsam im Pfarrheim leben, essen und schlafen. Hier bereiten sie sich auf die Firmung vor. – 19 Jugendliche. Neun Katecheten. Eine Wohngemeinschaft. Sieben Firmanden sind heute für den Küchendienst eingeteilt. Unterstützt werden sie Kochen für die Gemeinschaft: Julika (links) ist heute für den Küchendienst eingeteilt. dabei von Pastoralreferent Thomas Burgmer, der die Wohngemeinschaft leitet. „Der Glaube soll hier erfahrbar, anfassbar werden“, erläutert er das Konzept der Mitwohnwoche in St. Theodor. Die Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren sollten lernen, dass Kirche und Leben kein Widerspruch seien. „In der Gemeinschaft machen sie die Erfahrung, als Christ nicht allein zu sein“, so der Pastoralreferent weiter. „Gemeinschaftsgefühl hier ist einfach toll“ Die Jugendlichen nehmen freiwillig an der Mitwohnwoche teil. Bei einem Wochenende in der Jugendakademie in Walberberg haben sie sich vorab kennengelernt. Julika Jochim, 16 Jahre alt, ist eine der Firmlinge. „Meine Schwester war vor zwei Jahren in der Wohngemeinschaft dabei und hat immer davon geschwärmt“, sagt die Gymnasiastin. Deshalb sei es für sie sofort klar gewesen auch mitzumachen. Zwar sei die Woche ein wenig „stressig“, weil zwei Klausuren in der Schule anstünden, doch „das Gemeinschaftsgefühl hier ist einfach toll“. Ein festes Programm bestimmt den Alltag der Firmlinge, die in den Jugendräumen der Pfarrei schlafen. „Um sechs Uhr stehen wir auf, um halb sieben gehen wir zum Morgengebet in die Kirche“, erzählt Julika. Nach dem anschließenden Frühstück machen sich dann alle auf den Weg – die meisten der Jugendlichen sind Schüler. Nachmittags haben sie Zeit zum Lernen oder für die Hausaufgaben, bis einer der Dienste übernommen wird. Neben Kochen und 56 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Tischdecken gibt es „ZbV“ – „Zur besonderen Verfügung“. Dabei werden Blumen gegossen oder die Räume hergerichtet. Die Firmlinge, die gerade nichts zu tun haben, können sich vielfältig beschäftigen. Ein Teil des Pfarrsaals ist mit einem riesigen Laken abgehängt, dahinter eine Sofalandschaft. Hier können sich die Jugendlichen unter anderem Filme auf einer Großleinwand anschauen. Ein Computer ist ebenso vorhanden wie ein Kickertisch. Gitarrespielen, Liedersingen, Kartenspielen: Langeweile kommt nicht auf. Darüber hinaus stehen in der Woche auch der Besuch eines Erlebnisbads und des Theaters an. „Nach dem Abendessen finden dann immer die Einheiten zu geistlichen Themen statt“, sagt Pastoralreferent Burgmer – die inhaltliche Firmvorbereitung. Unter anderem geht es hier um Tod und Auferstehung, den Heiligen Geist sowie Schuld und Beichte. Referenten bringen den Jugendlichen die Themen näher. Teilweise gehe es dabei sehr emotional zu, betont Burgmer. „Wann beschäftigen sich Jugendliche schon mal mit dem Tod?“, fragt er. „Da sind sogar Tränen geflossen.“ Neue Freundschaften entstünden hier, der Zusammenhalt wachse, sagt Julika. „Und mich bringt die Woche auch im Glauben weiter.“ – Den Glauben festigen; eine Sache, die sich Thomas Burgmer erhofft hat: „Hiernach sollen sie ihren Entschluss zur Firmung als gute Entscheidung ansehen. Und ich denke, wir sind auf dem besten Weg dahin.“ TOBIAS GLENZ Feierlicher Abschluss der Mitwohnwoche war die Firmung durch Weihbischof Manfred Melzer am vergangenen Sonntag. Ausgabe 4/13 | 25. Januar 2013