Kapitel als PDF - Volkswagen Financial Services
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Kapitel als PDF - Volkswagen Financial Services
8 Die Marke Volkswagen hat mit der Volkswagen Financial Services AG innovative Mobilitätspakete geschnürt, die unsere Kunden voll überzeugen. Wir erzielen merklich erhöhte Automobilverkäufe und eine langfristige Kundenbindung entlang der gesamten automobilen Wertschöpfungskette. Dr. Michael Kern, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen, Generalbevollmächtigter der Volkswagen AG U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 9 Unternehmensinformationen 10 Mit Innovationen den Markt entwickeln 14 Erfolge im Versicherungsgeschäft 10 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N Mit Innovationen den Markt entwickeln Umfassende Veränderungen in der Verbrauchereinstellung und in der Wettbewerbssituation beeinflussen die Automobilmärkte und die angeschlossenen Märkte für automobile Dienstleistungen. Im Zusammenspiel der Marken des Volkswagen Konzerns mit der Volkswagen Financial Services AG ist es 2006 gelungen, mit intelligenten und innovativen Marktstrategien die neuen Rahmenbedingungen zu nutzen und die führende Marktposition entlang der gesamten automobilen Wertschöpfungskette weiter auszubauen. Wettbewerb und Verbraucherbedürfnisse verändern den Finanzdienstleistungsmarkt Die private Nachfrage leidet unter sinkenden verfügbaren Einkommen und einer wachsenden wirtschaftlichen Unsicherheit. Für den automobilen Kunden steht deshalb nicht mehr alleine der Kaufpreis eines Fahrzeugs im Vordergrund, vielmehr gewinnen die monatlichen Gesamtkosten der Mobilität an Bedeutung. Sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich wird zunehmend ein bedeutender Anteil der Neufahrzeuge finanziert oder geleast. Nicht nur die herstellergebundenen automobilen Finanzdienstleister (Captives), sondern auch unabhängige Leasingunternehmen, Universal- und Spezialbanken sowie Sparkassen haben diese Entwicklung ebenfalls erkannt und treten verstärkt in den Wettbewerb auf diesem Markt ein. Im Automobilhandel und im After Sales-Geschäft hat sich intensiver Wettbewerb entwickelt Seit Oktober 2005 ist die Markenbindung im Handel durch die Änderung der Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) aufgehoben. Dadurch hat sich der Vertrieb von Automobilen insoweit nachhaltig verändert, dass Händler im Neuwagengeschäft Fahrzeuge mehrerer Hersteller anbieten können. Darüber hinaus bietet sich ihnen die Möglichkeit, sich EUweit niederzulassen und sich zusammenzuschließen, ohne dass es der Zustimmung der Hersteller bedarf oder von diesen verhindert werden könnte. Die geänderte GVO lässt ebenfalls zu, dass die Händler Ersatzteile und Werkzeuge von freien Fahrzeugzulieferern beziehen können. Damit ist markenunabhängigen Werkstätten der Zugang zum Markt erleichtert. Die Marge der Autohändler gerät im profitablen After Sales-Geschäft unter Druck. Unabhängige Leasingunternehmen nutzen verstärkt ihre europaweite Einkaufsmacht für eine günstige Fahrzeugbeschaffung. Sie verhandeln mit freien Werkstätten über die günstigsten Wartungs- und Verschleiß-Kostensätze sowie mit freien Zulieferern über die günstigste Ersatzteilbeschaffung. Diese Entwicklungen führen voraussichtlich zu einem weiteren Rückgang der Anzahl der Händlerbetriebe und begünstigen gleichzeitig die Bildung großer internationaler Mehrmarken-Händlerketten. Insbesondere der mittelständische Automobilhandel ist von dieser Entwicklung in seiner finanziellen Unabhängigkeit bedroht. Innovative Produkte und Dienstleistungen werden konzernweit entwickelt Der Volkswagen Konzern richtet seine Strategien vor diesem Hintergrund auf die Steigerung der Marktdurchdringung und die Erhöhung der Wiederkaufbereitschaft aus. Ziel ist es, den automobilen Kunden sowohl an die jeweiligen Marken des Volkswagen Konzerns zu binden als auch die umfassende Betreuung durch Dienstleistungen und Produkte sicherzustellen. U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 11 Welche Möglichkeiten bestehen, um die Kunden entlang der automobilen Wertschöpfungskette leichter zu gewinnen und zu binden? Die Antwort auf diese Frage wurde im Volkswagen Konzern mit der weitreichenden, nachhaltigen Vernetzung von Marken und Finanzdienstleistungen gefunden. Maßgeschneiderte Produktpakete tragen zur Absatzförderung von Konzernfahrzeugen bei und schaffen einen Mehrwert sowohl für den Kunden als auch für den Konzernhändler. Das Ziel für die Volkswagen Financial Services AG und ihre operativen Gesellschaften ist vorgegeben: Die Dienstleistungen sollen unaustauschbar sein – für die Konzernmarken wie für die Konzernhändler. Die Vernetzung von Marken und Finanzdienstleistungen bedeutet eine engere vertriebliche Verbindung. Die Volkswagen Financial Services AG entwickelte hierfür in 2006 das innovative Produkt „All-Inclusive“. Gebündelte Mobilitätsdienstleistungen bieten Vorteile für Kunden, Marken und Konzernhändler „All-Inclusive“ bietet die Kombination aus einem attraktiven Fahrzeug, einem Finanzierungs- oder Leasingangebot mit einer Kfz-Versicherung, einer Garantieverlängerung und einer bis zu vier Jahre umfassenden Wartung und Inspektion dieses Fahrzeugs. Die „All-Inclusive“-Produktpakete helfen, Preis- und Rabattdiskussionen, die negative Auswirkungen auf die Gebrauchtwagenwerte der Konzernfahrzeuge haben, zu vermeiden. Die Kunden erhalten ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Produkt, das ihnen eine umfassende Mobilität auf Basis kalkulierbarer monatlicher Kosten garantiert. Die planbaren Kosten für die Fahrzeugnutzung unterstützen das Wachstum im Automobilabsatz der Marken. Die gebündelten Versicherungs- und Garantieleistungen binden die AUTOMO B I L E WE RTS C H Ö P FU N G S K E T TE Forschung & Entwicklung, Beschaffung, Produktion Quelle: Volkswagen AG Kunden- KreditVerkauf After finan- Ver- Sales zierung, sicherungen Leasing Flottenmanagement Gebrauchtwagen bindungsprodukte (Direct Banking, Versicherungen etc.) 12 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 13 Kunden an die Konzernhändler, die Wartungen und Reparaturen unter Verwendung von Originalersatzteilen durchführen. So profitieren die Konzernhändler von einem gesicherten After Sales-Geschäft. Insgesamt werden zudem die Gebrauchtwagenwerte stabilisiert. Der Full-Service unterstreicht das Markenversprechen einer hohen Qualität der Fahrzeuge, und die Produktpakete sichern den automobilen Konzernmarken und den Konzernhändlern nachhaltiges Wachstum. Innovative Versicherungstarife stärken die Marktposition Die Volkswagen Konzernmarken sowie die Konzernhändler und -werkstätten werden nachhaltig gestärkt Automobilkäufer, die Finanzierungs- und Leasingangebote der Volkswagen Financial Services AG nutzen, verzeichnen eine kürzere Haltedauer gegenüber Barzahlern. Damit bietet sich dem Volkswagen Konzern die Chance, in der markenaffinen Kernzielgruppe die Zahl der Verkäufe zu steigern. Hinzu kommt, dass die Leasing- und Finanzierungskunden tendenziell höherwertige Fahrzeuge kaufen und bereit sind, verstärkt in Sonderausstattungen zu investieren. Mit Gründung einer Rückversicherungsgesellschaft ist die Volkswagen Financial Services AG nunmehr in der Lage, maßgeschneiderte Versicherungstarife für einzelne Modelle zu entwickeln. Dabei wird zum Beispiel der Einbau sicherheitsrelevanter Fahrzeugausstattungen durch günstigere Versicherungsprämien belohnt. Erstmals wurde dieses mit dem „FairEos“-Tarif für das neue Cabriolet-Coupé von Volkswagen umgesetzt. Durch eine aktive Rolle im Schadensmanagement werden die Zahlungsströme vermehrt in Richtung Konzernhändler und zugunsten des konzernbezogenen Ersatzteilgeschäfts gelenkt. Für die Werkstätten der Konzernhändler bedeutet dies eine bessere Auslastung und sorgt gleichzeitig für stabile Gebrauchtwagenwerte der reparierten Fahrzeuge. Eine Analyse der Unfallschäden hat ergeben, dass bestimmte sicherheitsrelevante Ausstattungen die Schadenssummen erheblich reduzieren können, wie zum Beispiel ESP (elektronisches Stabilisierungsprogramm) in kleineren Modellen, wie dem Volkswagen Fox und dem Volkswagen Polo. Auf Basis dieser Erkenntnisse wurde ein spezieller Versicherungstarif entwickelt, der den Kunden bei Einbau eines ESP mit einer deutlichen Reduzierung der Versicherungsprämie belohnt. Der sich verstärkende Wettbewerb erforderte bei der Volkswagen Financial Services AG eine Überprüfung der Kostenstrukturen. Prozessoptimierungen, neue Steuerungsfunktionen und auch der neue Tarifvertrag unter Einschluss der erhöhten Arbeitszeit sorgten für mehr Effizienz. Eine aktuelle Benchmarkstudie zu den Back Office-Steuerungsfunktionen hat bestätigt, dass die Volkswagen Financial Services AG zu den kosteneffizientesten Unternehmen der Branche gehört und sich mit den Besten im Markt messen lassen kann. Diese Effizienz ist eine wichtige Voraussetzung, um den Kunden jederzeit preislich attraktive Produkte und Leistungen anbieten zu können. In Verbindung mit der höchstmöglichen Effektivität bei der Vermarktung von Produkt- und Leistungsinnovationen sichert es die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit der Volkswagen Financial Services AG – und den klaren Mehrwert für den Kunden. Mit diesen modellspezifischen Versicherungstarifen ist Volkswagen heute konkurrenzlos auf dem Markt. Den Innovationsvorsprung gilt es, in enger und bewährter Verzahnung mit den Konzernmarken auch international weiter auszubauen. Effiziente Steuerungsfunktionen schaffen Vorteile 14 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N Erfolge im Versicherungsgeschäft In 2006 war der Wettbewerb im hart umkämpften Kfz-Versicherungsmarkt weiterhin schwierig. Direkt- und Kompositversicherer drängen verstärkt mit vergünstigten Prämienangeboten in den Markt. Diese Versicherungsangebote beinhalten jedoch oftmals eine restriktive Schadensregulierung durch eine Einschränkung der Werkstattauswahl – Markenwerkstätten werden benachteiligt. Dies geschieht zum Nachteil der Kunden, der Konzernhändler sowie der Hersteller. Aus diesem Grund gewinnen die Kfz-Versicherungsprodukte der konzerngebundenen Anbieter eine immer größere Bedeutung für die Automobilindustrie. Die Kunden können entgegen dem Markttrend entlang der automobilen Wertschöpfungskette dauerhaft an die Marken des Volkswagen Konzerns gebunden werden. Hiervon profitieren insbesondere auch der Vertriebskanal Handel durch zusätzliche Provisions- und Werkstattumsätze sowie die Konzernmarken durch die Förderung des Absatzes von Originalersatzteilen. Erste Erfolge mit eigenen Versicherungstarifen („VW-Tarifwelt“) Auf Basis der Neuordnung der strategischen Partnerschaft mit der Allianz AG sowie des neuen Geschäftsmodells des Geschäftsbereichs Versicherung innerhalb der Volkswagen Financial Services AG konnten seit Beginn 2006 neue Versicherungsprodukte auf den Markt gebracht werden. Diese sind auf die spezifischen Anforderungen der Konzernmarken und auf die Bedürfnisse der Kunden des Volkswagen Konzerns zugeschnitten. Im Rahmen der Aktion „Goal-Wochen“ mit „FairP(l)ay“-Finanzierung konnten erstmals umfassende Paketlösungen aus Finanzierungs- bzw. Leasingangeboten und Versicherungsprodukten (Kfz-Haftpflicht, Kasko- und Garantieversicherung) erfolgreich im Markt platziert werden. Für die gesamte Laufzeit des Finanzierungs- bzw. Leasingvertrags kann die Volkswagen Financial Services AG über die Volkswagen-Versicherungsdienst GmbH unabhängig vom individuellen Schadensverlauf eine konstante Versicherungsprämie anbieten. Dies ermöglicht es dem Kunden, ein Neufahrzeug inklusive umfassendem Finanzdienstleistungs- und Versicherungspaket für einen gleichbleibenden und kalkulierbaren Monatsbeitrag („Mobilitätspauschale“) zu erwerben. Nicht zuletzt durch diese Maßnahmen konnte in 2006 im deutschen Markt ein signifikantes Bestandswachstum und damit einhergehend eine Steigerung der Versicherungspenetration von 23 % auf über 35 % erzielt werden. Sicherheitsrelevante Ausstattungen vermindern das Schadensrisiko In Zusammenarbeit mit den Konzernmarken konnten erstmalig sicherheitsrelevante Ausstattungen der Fahrzeuge bei der Kalkulation von Versicherungsprämien und der Ausgestaltung von Versicherungsprodukten explizit Berücksichtigung finden. Für den Volkswagen Eos wurde beim Einbau eines Parkpiloten ein im Wettbewerbsvergleich günstiger Zielgruppentarif umgesetzt, bei dem im Schadensfall gleichzeitig auf den Abzug der Kasko-Selbstbeteiligung verzichtet wird. Für den Volkswagen Fox und den Volkswagen Polo wurde ein spezieller Tarif entwickelt, der eine deutliche Reduzierung der Versicherungsprämie für den Fall vorsieht, dass der Kunde sich für den Einbau eines ESP entscheidet. Diese Versicherungslösungen tragen deutlich zur Förderung des Absatzes von Sicherheitstechnik und damit einer erhöhten Sicherheit der Fahrzeuge auch in den niedrigeren Preissegmenten bei. U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 15 Gründung der Rückversicherung stärkt den Einfluss auf Produkt- und Preisgestaltung Bündelung der Versicherungsaktivitäten des Volkswagen Konzerns Die in 2005 erfolgte Gründung der Volkswagen Reinsurance AG vervollständigt den Ausbau der Wertschöpfungskette im Geschäftsbereich Versicherung innerhalb der Volkswagen Financial Services AG. Bereits zum 1. Januar 2005 hat die Volkswagen Financial Services AG 100 % der Gesellschaftsanteile der Volkswagen Versicherungsvermittlungs-GmbH (VWV), Wolfsburg, von der Volkswagen AG übernommen. Durch die Bündelung der Versicherungsaktivitäten des Volkswagen Konzerns in der Volkswagen Financial Services AG konnten im vierten Quartal 2006 im Rahmen der Neuverhandlungen der Industrieversicherungslösungen für den Volkswagen Konzern deutliche Prämieneinsparungen realisiert werden. Der Aufbau eines eigenen Aktuariats zur Kontrolle und Simulation der Ergebnisse aus dem übernommenen Versicherungsgeschäft stellt hierbei eine zentrale Aufgabe dar. Der anfänglich noch geringe Selbstbehalt der Gesellschaft soll sukzessive ausgebaut werden. Dabei beschränkt sich die Gesellschaft nicht auf den Markt Deutschland, sondern plant die Erschließung weiterer Märkte und Produkte. Integrierte Schadenbearbeitung Planmäßig zum 1. Dezember 2006 wurde die Übernahme der ersten Stufe der Kfz-Haftpflicht-Schadenbearbeitung (Front Office) von der Allianz zusätzlich zur Kasko-Schadenbearbeitung abgeschlossen. Im Zuge des Projekts zur Übernahme der Haftpflicht-Schadenbearbeitung wurde auch mit der Neuausrichtung und der Optimierung des Kaskoschadenbereichs begonnen bzw. bereits in weiten Teilen umgesetzt. Mit diesen Maßnahmen kann die Volkswagen Financial Services AG insgesamt stärkeren Einfluss auf die Schadenkosten nehmen und die schadenseitige Wettbewerbsfähigkeit des Geschäftsmodells Versicherung sicherstellen. Gleichzeitig ermöglicht der Ansatz einer integrierten Schadenbearbeitung auch, dass Unfallschäden in den Vertragswerkstätten der Konzernhändler behoben werden. 16 Die Mobilitätspakete werden von unseren Kunden sehr gut angenommen. Unsere hohen Erwartungen sind übertroffen worden und es ist gelungen, die Erträge in 2006 deutlich zu steigern. Michael Roth, Geschäftsführer Autohaus Hotz & Heitmann GmbH & Co. KG, Wolfsburg U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 17 Unternehmensinformationen 18 Marktberichte 18 Organisation der Volkswagen Financial Services AG 19 Region Mitte 23 Region Nordeuropa 26 Region Südeuropa 29 Region Osteuropa 32 Region Asien-Pazifik 36 Kapitalmarktaktivitäten und Rating 39 Eigenmittelausstattung nach Aufsichtsrecht 18 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N Marktberichte Organisation der Volkswagen Financial Services AG Die Volkswagen Financial Services AG hat seit dem 1. Januar 2006 die Verantwortung für die Koordination der weltweiten Finanzdienstleistungsaktivitäten des Volkswagen Konzerns übernommen. Diese neue Verantwortung wird auch nach außen sichtbar: Der Vorsitzende des Vorstands der Volkswagen Financial Services AG ist in der Konzernleitung der Volkswagen AG vertreten. Die weltweiten Aktivitäten werden sechs Regionen zugeordnet. Zusätzlich zu den Regionen Nord-, Süd- und Osteuropa und Asien-Pazifik wurden im Geschäftsjahr 2006 die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz zu der Region Mitte und die Länder Argentinien, Brasilien und Mexiko zu der Region Lateinamerika zusammengefasst. Im Zuge dessen erfolgte die Neuausrichtung der Volkswagen Financial Services AG von einer kundengruppen- und regionenorientierten Organisation hin zu einer ausschließlich regionenorientierten Organisation. Auf der Vorstands- und Geschäftsführungsebene wurden die Verantwortlichkeiten für das internationale und das deutsche Geschäft in der Volkswagen Financial Services AG und in den deutschen Rechtseinheiten neu geregelt. Die Steuerungsfunktionen des Vorstands der Volkswagen Financial Services AG wurden von den operativen Aufgaben der Geschäftsführung der Rechtseinheiten getrennt. U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 19 Region Mitte Im Zuge der 2005 begonnenen organisatorischen Neuausrichtung wurden 2006 die vorher separat gesteuerten Märkte Privat-, Firmen- und Großkunden in der Volkswagen Financial Services AG in der Region Mitte zusammengeführt. Die Region Mitte umfasst die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz. Deutschland Privatkundengeschäft Das Privatkundengeschäft umfasst das Finanzierungs-, Leasing- und Versicherungsgeschäft sowie das Direct Banking für Privatkunden und gewerbliche Einzelabnehmer. Das Ergebnis des Vorjahres konnte deutlich verbessert werden das Ergebnis des Vorjahres erneut übertroffen. Insbesondere die Aktion unter dem Titel „FairP(l)ay“ im Rahmen der „GoalWochen“ und die daran anschließende Vermarktung von „AllInclusive“-Produktpaketen haben wesentlich dazu beigetragen. Das Wachstum wurde dabei besonders durch Finanzierungsund Versicherungsprodukte getragen. Das Leasinggeschäft mit den gewerblichen Einzelabnehmern entwickelte sich nahezu auf Vorjahresniveau. Bankdienstleistungen wurden erfolgreich ausgebaut In einem leicht verbesserten wirtschaftlichen Umfeld konnten Volkswagen Bank GmbH, Volkswagen Leasing GmbH und Volkswagen-Versicherungsdienst GmbH auch im Jahr 2006 ihre führende Position als automobiler Finanzdienstleister in Deutschland behaupten. Mit 1.021 Tsd. Neuabschlüssen wurde Die Volkswagen Bank direct bietet als größte deutsche automobile Direktbank ihren Kunden ein umfassendes universelles Portfolio an modernen und kundenorientierten Bankprodukten an. Neben Tagesgeldkonten, Sparplänen und Spar- 20 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N briefen gehört auch ein kostenloses Girokonto dazu. Kreditkarten, Konsumentenkredite sowie das Wertpapiergeschäft komplettieren das Privatkundenangebot. Auch das Geschäftsjahr 2006 war für die Volkswagen Bank direct, ein Geschäftsbereich der Volkswagen Bank GmbH, wieder von qualifiziertem Wachstum geprägt. Der Kundenbestand wuchs gegenüber dem Vorjahr um 3,9 % auf 641 Tsd. Maßgeblich dazu beigetragen haben das Plus Konto Top Zins, ein speziell für Neukunden aufgelegtes Tagesgeldkonto mit besonders attraktivem Zinssatz sowie steueroptimierte Folgeprodukte für fällig gewordene Sparprodukte. Im Jahr 2006 wurde das Aktivgeschäft auch im Konsumentenkreditbereich ausgeweitet. Die Volkswagen Bank direct bietet dazu standardisierte Ratenkreditangebote mit kundenindividuellen Zinssätzen an. Der Gesamtbestand an fahrzeugunabhängigen Krediten ist in der Volkswagen Bank direct im Jahr 2006 um 11 % angewachsen. Ausdehnung der Kooperationen Die Entwicklung der zum 1. November 2006 in die AutoEuropa Bank umbenannten Europcar Bank, eine Zweigniederlassung der Volkswagen Bank GmbH, verlief im vergangenen Jahr mit einer Steigerung des Neugeschäfts um 52 % weiter positiv. Bereits nach vier Jahren ist die Bank fest in den neuen Geschäftsfeldern etabliert. Mit der AutoEuropa Bank wird zum einen das Geschäftsfeld Reisemobil- und Caravanmarkt abgedeckt, zum anderen sichert die Bank mögliche neue Vertriebsstrategien von Mehrmarken- bzw. konzernfremden Händlern infolge der Änderung der Gruppenfreistellungsverordnung ab. Auf dem Gebiet der Fahrzeugfinanzierung in Kooperation mit dem ADAC und der Allianz AG bleiben die Ergebnisse leicht hinter den Erwartungen zurück. Das Angebot richtet sich ausschließlich an private Endkunden. Finanziert werden neue und gebrauchte Pkw, Motorräder, Reisemobile und Wohnwagen. Die Restschuld- und die Arbeitslosigkeitsversicherung können wahlweise in die Finanzierung eingeschlossen werden. Firmenkundengeschäft Aufgrund der guten Absatzsituation für Volkswagen Konzernmodelle hat sich der Lagerbestand im Handel tendenziell reduziert. Darüber hinaus ist der Wettbewerbsdruck im Finanzdienstleistungssektor weiter angestiegen. Trotz dieser Entwicklung konnte in 2006 der Fahrzeugfinanzierungsbestand auf hohem Niveau gehalten werden. Im Investitions- und Mobilienleasingbereich konnte das Geschäft weiter ausgebaut werden. Immer mehr Konzernhändler nutzen die Vorteile des Mobilienleasings über die Volkswagen Leasing GmbH zur Finanzierung ihrer Betriebsausstattung. Der Vertragsbestand konnte im letzten Jahr um rund 7 % gesteigert werden. Großkundengeschäft Das Marktwachstum im Großkundengeschäft hat sich nicht fortgesetzt Der Gesamtmarkt für Pkw ist im abgelaufenen Jahr um 3,8 % gewachsen. Zurückzuführen ist diese Entwicklung vornehmlich auf die Steigerungsraten im Privatkundengeschäft. Die gewerblichen Zulassungen sind unterdurchschnittlich gewachsen. Im relevanten Flottenmarkt (Fuhrparks mit mehr als zehn Fahrzeugen) ist sogar ein leichter Rückgang der Zulassungen zu beobachten. In 2006 hat sich der Verdrängungswettbewerb unter den Marktteilnehmern fortgesetzt. Um weitere Ertragspotenziale zu erschließen, haben insbesondere die herstellerunabhängigen Flottenmanagementgesellschaften ihre Aktivitäten im Geschäft mit den kleinen und mittleren Flottenkunden ausgedehnt. Des Weiteren waren zunehmende Konsolidierungstendenzen zu beobachten. Aufseiten der Großkunden haben sich die Bedürfnisse weiter hin zu internationalen Fuhrparklösungen entwickelt. Hintergründe sind die Optimierung der Fuhrparksteuerung, Möglichkeiten der Kostenersparnis durch Bündelung der Volumina sowie einheitliche Service- und Reportingstandards. Im Zuge dessen stieg die Zahl internationaler Ausschreibungen stark an. Ferner setzte sich auf Kundenseite der Trend zur Ausgliederung einzelner Teile bzw. des gesamten Fuhrparks an Leasinggesellschaften bzw. Anbieter von Flottenmanagementleistungen weiter fort. Insbesondere die Betreiber kleiner und mittlerer Fuhrparks nutzten die damit verbundenen Kostenvorteile im Bereich der indirekten Kosten. Darüber hinaus trat eine verstärkte Nachfrage nach individuellen Mitarbeiter-Motivationsmodellen, wie Dienstwagen als Gehaltsbestandteil, auf. U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 21 Vertragsbestandszuwachs durch intensive Zusammenarbeit im Konzern Der Geschäftsbereich Großkunden hat im abgelaufenen Geschäftsjahr die sich bietenden Marktchancen konsequent genutzt. Trotz des weiterhin hohen Wettbewerbsdrucks und zunehmender Konsolidierungstendenzen hat der Großkundenbereich seine Position als Marktführer im Flottenleasing in Deutschland gefestigt. Dabei konnte erstmalig die Grenze von 250.000 Bestandsverträgen im Management übertroffen werden. Der kontinuierliche Wachstumskurs konnte im Vergleich zum Vorjahr beschleunigt werden. Nach 3,1 % im Vorjahr beträgt der Bestandszuwachs (Verträge im Management) im Jahr 2006 über 5 %. Dieser positive Trend spiegelt sich auch im Gesamtportfolio der Volkswagen Leasing GmbH wider. Das Großkundengeschäft umfasst mittlerweile einen Anteil von 34 % am gesamten Vertragsbestand der Volkswagen Leasing GmbH. Auf Basis einer verstärkten Harmonisierung der Zielsysteme wurde die Zusammenarbeit mit den Marken sowie den Handelsorganisationen des Volkswagen Konzerns auf dem deutschen Markt ausgeweitet. Dies führte zu einer verbesserten Ausschöpfung der Marktpotenziale u. a. durch gemeinsame Aktionsangebote. Dadurch konnte die Marktposition der Volkswagen Leasing GmbH, insbesondere im Bereich der kleinen und mittleren Großkunden, verteidigt und weiter ausgebaut werden. Internationale Weiterentwicklung im Flottengeschäft Um auf die Anforderungen multinational ausgerichteter Großkunden optimal reagieren zu können, hat die Volkswagen Leasing GmbH ihre Aktivitäten auch international weiterentwickelt. Im Zuge dessen wurde das internationale Netzwerk weiter ausgebaut, um internationale Ausschreibungen sowie Cross-Border-Geschäfte professionell abzuwickeln. Neben dem aktiven Management von Ausschreibungen und Cross-Border-Geschäften stand die Entwicklung der europäischen Flottenmärkte im Vordergrund. Insbesondere wird geprüft, inwieweit das erfolgreiche deutsche Geschäftsmodell auf die Auslandsmärkte übertragen werden kann, um den Anforderungen der Kunden optimal und effizient Rechnung zu tragen. Neben der Stand-alone-Markenentwicklung kommen dabei auch Kooperationsmodelle mit importeurseigenen Leasinggesellschaften sowie Kooperationen mit anderen Konzerngesellschaften in Betracht. Durch die eingeleiteten Maßnahmen hinsichtlich der Geschäftsprozesse, einer Verbesserung der Servicequalität, neuer Produkte und Leistungen sowie der verstärkten inter- nationalen Ausrichtung ist das Großkundengeschäft sehr gut aufgestellt, um weiterhin an der positiven Entwicklung des Flottenmarkts zu partizipieren und den eingeschlagenen Wachstumskurs fortzusetzen. Österreich Der Neuwagenabsatz in Österreich lag im Jahr 2006 trotz weiterhin starken Wettbewerbsdrucks leicht über Vorjahresniveau. Der Volkswagen Konzern konnte seine führende Marktposition vor allem aufgrund seiner starken Aufstellung im Vertriebssektor und durch die Einführung neuer Volkswagen Modelle (u. a. Passat und Eos) weiter ausbauen. Die Volkswagen-Versicherungsdienst Gesellschaft m.b.H., Wien (VVD Österreich), eine 100%-Tochtergesellschaft der Volkswagen-Versicherungsdienst GmbH in Deutschland, bietet seit über 50 Jahren erfolgreich Versicherungen für die Volkswagen Konzernmarken in Österreich an. Im Rahmen ihres Servicekonzepts werden die Beratung, das Angebot und die Abwicklung für die Kunden der Importeure, Händler und Werkstattbetriebe des Volkswagen Konzerns sowie die Versicherung von Fuhrparks angeboten. Die Dienstleistungen umfassen darüber hinaus die Angebote Policierung, Vertragsverwaltung und Schadensbearbeitung in der Kaskosparte. Im Jahr 2006 konnte der VVD Österreich sowohl das Neugeschäft wie auch den Bestand gegenüber dem Vorjahr steigern. Die sehr positive Geschäftsentwicklung schlägt sich zudem in einem deutlichen Anstieg der gebuchten Bruttoprämie nieder. Auf der Produktseite werden speziell für Fahrzeuge des Volkswagen Konzerns maßgeschneiderte Versicherungsprodukte unter Einschluss besonderer Dienstleistungen angeboten. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den beiden Versicherungskooperationspartnern Generali Versicherung AG und der Uniqa Versicherungen AG sowie der Porsche-Organisation als automobilem Vertriebspartner und Finanzdienstleister war ein wesentlicher Erfolgsbestandteil für den VVD Österreich. Schweiz Die Schweiz zählt im Bank- und Versicherungsgeschäft zu einem der weltweit wettbewerbsintensivsten Märkte. In diesem Umfeld wurde die Volkswagen-Versicherungsdienst AG (VVD Schweiz), Wallisellen, 1965 als Tochtergesellschaft der Volkswagen-Versicherungsdienst GmbH, Wolfsburg, gegründet. 22 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N In der Schweiz basiert das Geschäftsmodell auf einer intensiven Betreuung der Händlerpartner durch den VVD-Außendienst. Die Vermittlung der Versicherungsprodukte an den Kunden hängt unmittelbar mit dessen Fahrzeugkauf zusammen. So werden vor allem Haftpflicht-, Insassenunfall- sowie Vollbzw. Teilkaskoversicherungen vermittelt. Einen zusätzlichen Service für seine Kunden stellt der VVD mit der Vermittlung von Produkten in den Sparten Privathaftpflicht, Haushalt und Assistance sicher. Durch die Revision des Versicherungsvermittlungsgesetzes (VVG) in 2006 ist der VVD Schweiz heute in der Lage, neue Partner und Vertriebswege zu bedienen und seine Präsenz auf dem Schweizer Markt nachhaltig auszubauen. Ein Mitte des Jahres initiiertes Vertriebsprogramm, bei dem der Handelspartner als Hauptvertriebskanal im Fokus steht, entwickelt sich positiv. U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 23 Region Nordeuropa Die Region Nordeuropa setzt sich aus Beteiligungsgesellschaften bzw. Filialen in Belgien, Großbritannien, Irland, den Niederlanden und Schweden zusammen. Belgien Mit 515.000 Einheiten verzeichneten die Kfz-Zulassungszahlen 2006 im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Anstieg. Zum zweiten Mal in Folge entwickelte sich der Importeur D´Ieteren mit einer zweistelligen Wachstumsrate besser als der Markt. Hauptursächlich hierfür waren die Zuwächse der Marken Skoda und Volkswagen. Der belgische Importeur D´Ieteren erreichte damit einen Marktanteil von 19,2 % (Vorjahr: 18,8 %). In Belgien ist die Volkswagen Financial Services AG durch die belgische Filiale der Volkswagen Bank GmbH vertreten. Die Kerngeschäftsfelder der Bankfiliale sind die Kundenfinanzierung mit den Produkten Classic Credit (Standardkredit) und AutoCredit sowie im gewerblichen Bereich die Händlerfinanzierung mit dem Produkt Lagerwagenfinanzierung. Diese positive Entwicklung der Neuzulassungen spiegelte sich jedoch nicht vollständig in den Absatzzahlen der Filiale der Volkswagen Bank GmbH wider. Aufgrund des scharfen Wettbewerbs durch belgische Banken stagnierte der Bestand der Filiale. Im Geschäftsjahr 2006 verstärkte die belgische Filiale ihre Aktivitäten im Provisionsgeschäft, im Bereich Kundenbindung sowie bei der Kundenbetreuung nach Vertragsablauf. Ein stärker proaktives Kundenmanagement sowie gemeinsame Marketingaktivitäten mit dem Importeur sollten für 2007 ein nachhaltiges Wachstum ermöglichen. Im Bereich Händlerfinanzierung konnte dank der engeren Kooperation mit dem Importeur ein neues Projekt für eine effektivere Lagerfinanzierung erfolgreich umgesetzt werden. 24 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N Großbritannien Der Automobilabsatz in Großbritannien ging im Vergleich zu 2005 um 3,9 % zurück. Die Absatzzahlen des Volkswagen Konzerns entwickelten sich in 2006 mit 4,4 % Zuwachs entgegen diesem Markttrend positiv. In Großbritannien ist die Volkswagen Financial Services AG vertreten durch die Volkswagen Financial Services (UK) Ltd., Milton Keynes – eine 100%-Tochtergesellschaft der Volkswagen Financial Services AG –, die englische Filiale der Volkswagen Bank GmbH und die VOLKSWAGEN INSURANCE SERVICE LTD., Milton Keynes (Joint Venture zwischen der VolkswagenVersicherungsdienst GmbH, die 51 % der Anteile hält, und VOLKSWAGEN Group United Kingdom Ltd., die 49 % der Anteile hält). Die Volkswagen Financial Services (UK) Ltd. betreut gegenwärtig etwa 190.000 Finanzierungsverträge und 45.000 Fahrzeugservice- und -wartungsverträge. Kerngeschäftsfelder der Gesellschaft sind die Produkte Hire Purchase (Standardkredit) sowie New Solutions, das britische Pendant zum AutoCredit, einem Ballonkreditangebot. Zu den Angeboten für Geschäftskunden gehören Finanzierungsleasing und Operating-Leasing (Contract Hire). Hauptentwicklungen im Geschäftsjahr 2006 waren die Ausweitung des Operating-Leasing und des Geschäfts mit Solutions (Ballonfinanzierung) als Folge der von der Gesellschaft ergriffenen strategischen Maßnahmen sowie eine verstärkte Kooperation mit den Marken des Volkswagen Konzerns mit dem Ziel, die Gesamtleistung des Konzerns nachhaltig zu verbessern. Diese Maßnahmen hatten zur Folge, dass das Volumen des Neugeschäfts 2006 erstmals die Grenze von einer Milliarde Pfund überstieg. Auch bei der Zahl der Finanzierungsverträge wurde ein neuer Rekord verzeichnet. In 2007 wird mit einer weniger robusten Wirtschaft und einem nachlassenden Nachfragevolumen im Automobilmarkt gerechnet. Jedoch erwartet die Volkswagen Financial Services (UK) Ltd. zukünftig Wachstum bei den Kundenverträgen, resultierend aus einer engeren Zusammenarbeit mit den Volkswagen Konzernmarken durch gemeinsame Marketingkampagnen. Irland In Irland ist die Volkswagen Financial Services AG durch die irische Filiale der Volkswagen Bank GmbH vertreten. Finanzierungsangebote für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Volkswagen Konzerns in Deutschland waren auch 2006 das Hauptbetätigungsfeld der irischen Filiale. Dieses Geschäftsfeld ist fest etabliert und arbeitet nachhaltig profitabel. Anfang 2004 wurde das Produkt ComfortCredit, ein variabler Abrufkredit für deutsche Privatkunden, eingeführt. Dieser ausschließlich über das Internet abrufbare Kredit ist bei den Kunden bereits auf starkes Interesse gestoßen und verzeichnet stetig steigende Umsätze. Die irische Filiale setzte ihre positive Wachstums- und Beschäftigungsentwicklung 2006 fort. Nach einer gemeinsamen Analyse und Bewertung des Marktpotenzials in enger Zusammenarbeit mit dem Vertrieb der Volkswagen AG wird die bereits begonnene Entwicklung von markengebundenen KfzFinanzdienstleistungen für den irischen Markt fortgeführt. Die irische Bankfiliale plant die Markteinführung in 2008. Niederlande Abgerundet wird das traditionelle Fahrzeugfinanzierungsgeschäft durch eine Reihe von zusätzlichen Versicherungs- und Serviceangeboten wie Creditor Protection (Restschuldversicherung), GAP (Restwertversicherung) und Fixed Cost Maintenance (Wartung und Verschleiß). Privatfahrzeug- und Händlerversicherungen werden über die VOLKSWAGEN INSURANCE SERVICE LTD. vermittelt. Im Jahr 2006 hat sich das allgemeine konjunkturelle Umfeld in den Niederlanden leicht gebessert. Das BIP-Wachstum stieg auf über 3,0 %, und der Verbrauchervertrauensindex verbesserte sich von „stark negativ“ auf „leicht negativ“. Die Arbeitslosenquote ging auf 5,5 % zurück. Der Automobilmarkt entwickelte sich mit einem Wachstum von über 3 % in 2006 positiv. Die Volkswagen Konzernmarken konnten den Absatz von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen 2006 um 8 % steigern, wobei die gewerblichen Kunden, meist in Form von reinem Operating-Leasing, die wichtigste Rolle spielten. Die britische Filiale der Volkswagen Bank GmbH stellt Finanzierungsangebote für die Händler des Volkswagen Konzerns in Großbritannien bereit und eröffnet so die Möglichkeit, mit weiteren Produkten an den Markt zu gehen, um den Konzernhändlern einen zusätzlichen Mehrwert zu bieten. Die Volkswagen Financial Services AG ist in den Niederlanden mit vier Gesellschaften vertreten: Volkswagen Pon Financial Services B.V., Amersfoort, ein 60:40-Gemeinschaftsunternehmen zwischen der Volkswagen Financial Services AG und dem niederländischen Importeur Pon Holdings B.V., die U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 25 niederländische Filiale der Volkswagen Bank GmbH sowie V.V.S. Verzekeringen B.V., Diemen, und VOLKSWAGENVERZEKERINGS-SERVICE N.V., Diemen, ein weiteres Gemeinschaftsunternehmen beider Anteilseigner (40:60), für das Firmen- und Einzelkundenversicherungsgeschäft. Anfang 2007 wird die Volkswagen Inclusief Card, ein mit der VISA-Kreditkarte verknüpftes Kundenbindungsprogramm, gestartet. Die entsprechenden Karten für Audi und SEAT werden in 2007 folgen. Die gesellschaftsrechtliche Struktur des VOLKSWAGENVERZEKERINGS-SERVICE N.V. wird mit Wirkung vom 1. Januar 2007 neu geordnet. Die Geschäftsbereiche werden auf Grundlage neuer aufsichtsrechtlicher Vorschriften auf drei Gesellschaften aufgeteilt und in den VOLKSWAGENVERZEKERINGS-SERVICE N.V. konsolidiert. Schweden Die das sogenannte „Captive-Dreieck“ bildenden Partner – die Volkswagen Konzernmarken, ihre Händler und die Finanzdienstleistungsgesellschaften der Volkswagen Pon Financial Services B.V. – entwickelten 2006 gemeinsam neue Produkte und Strategien für verschiedene Endverbrauchergruppen im niederländischen Markt. Die Volkswagen Bank GmbH führte gemeinsam mit Volkswagen und Audi mehrere erfolgreiche Aktivitäten im Bereich Kundenfinanzierung und Versicherung durch. In enger Zusammenarbeit mit den Markenpartnern wurden 2006 Leasingangebote für Volkswagen- und Audi-Fahrzeuge erfolgreich im niederländischen Markt eingeführt. Im Bereich Finanzierungen und Versicherungen für Unternehmen konnten die Gesellschaften DFM N.V., Amersfoort (ein Tochterunternehmen der Volkswagen Pon Financial Services B.V.), und V.V.S. Verzekeringen B.V. ihre starke Marktposition halten. Die Finanzierung des Lagerwagenbestands für alle Volkswagen Konzernmarken in den Niederlanden wurde 2006 verlängert. Weiterhin wurde die Neuausrichtung des Multibrand (Mehrmarken)-Leasinggeschäfts über DutchLease, Utrecht, ein Tochterunternehmen der Volkswagen Pon Financial Services B.V., 2006 erfolgreich abgeschlossen. In einer Mitte 2006 durchgeführten Kundenzufriedenheitsstudie des renommierten Marktforschungsinstituts Heliview, die sämtliche MultibrandLeasinggesellschaften umfasste, wurde die starke Markt- und Kundenorientierung des Unternehmens durch hohe Kundenbewertungen in den Bereichen Geschwindigkeit und Qualität der Dienstleistungen unterstrichen. Laut der Studie gehört DutchLease zu den drei besten Leasinggesellschaften der Niederlande. Lease+ B.V., Amersfoort, das Leasing-Servicecenter von Volkswagen Pon Financial Services B.V., konnte seine Angebotspalette für das Flottenmanagement durch die Übernahme des Flottenmanagements für ANWB, den größten Automobilclub der Niederlande, ausbauen. Der schwedische Automobilmarkt entwickelte sich 2006 positiv, der Absatz der Volkswagen Konzernmarken stieg um 11 % gegenüber dem Vorjahr. In Schweden ist die Volkswagen Financial Services AG über Svenska Volkswagen Finans AB (publ), Södertälje, eine 100%-Tochtergesellschaft der Volkswagen Financial Services AG, vertreten. Nach Übernahme der Beteiligungsgesellschaft in 2003 wurde die Integration in die Volkswagen Financial Services AG in 2006 erfolgreich abgeschlossen. Die Svenska Volkswagen Finans AB (publ) unterstützt den Importeur und dessen Händlernetz mit Produkten und Dienstleistungen für sämtliche Volkswagen Konzernmarken und fungiert zudem als Finanzdienstleister für Harley-Davidson in Schweden. Die Gesellschaft bietet seit 2006 Verrechnungsdienstleistungen für das Händlernetz an und entwickelte neue Scorecards zur Beschleunigung und qualitativen Verbesserung des Kreditgenehmigungsprozesses. Das Jahr stand im Zeichen der Restrukturierung des Unternehmens und der Verschlankung seiner Prozesse mit dem Ziel einer noch stärkeren Kundenorientierung. Kerngeschäftsfelder der Gesellschaft sind weiterhin Standardkredite sowie Finanzierungsleasing. Zu den Angeboten für Konzernhändler gehören im Wesentlichen Betriebsmittelkredite. 2006 bestätigte Standard & Poor’s das kurzfristige Rating der Gesellschaft. Das erzielte K1-Rating ist das Beste in den skandinavischen Ländern und sichert die Mittelaufnahme an den Geldmärkten zu günstigen Konditionen. Die Svenska Volkswagen Finans AB (publ) wird ihre Vertriebsleistungen in 2007 auf die Sicherung bestehender Kundenbeziehungen sowie den Ausbau strategischer Geschäftspartnerschaften fokussieren. Im Flottengeschäft wird die Akquisition mittelständischer Kunden im Vordergrund stehen. 26 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N Region Südeuropa Die Region Südeuropa umfasst die Länder Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und Türkei. Frankreich Der französische Automobilmarkt ist im Vergleich zu 2005 um 1,9 % gesunken. Die Volkswagen Konzernmarken wuchsen hingegen mit 4,4 %. Die Volkswagen Financial Services AG ist in Frankreich mit der Volkswagen Bank, Paris, einer Filiale der Volkswagen Bank GmbH, sowie der VOLKSWAGEN FINANCE S.A., VillersCotterêts, als Tochtergesellschaft der VOLKSWAGEN HOLDING FINANCIÈRE S.A., Villers-Cotterêts, einer Tochter der Volkswagen Financial Services AG, vertreten. Das Vertragsvolumen im Finanzdienstleistungsbereich stieg trotz des intensiven Wettbewerbs mit anderen Banken und Versicherungsgesellschaften um 26 %. Die Penetration stieg auf 24,3 %. Das Privatkundengeschäft konnte vor allem durch Restwertprodukte in Verbindung mit Versicherungen ausgeweitet werden. Ferner wurde der Bereich Factoring- und Händlerfinanzierungsprodukte ausgebaut. Die VOLKSWAGEN FINANCE S.A. konnte zudem durch spezifische Leasinglösungen vom steigenden Fahrzeugabsatz an Firmen profitieren. Um die Zusammenarbeit mit den Marken des Volkswagen Konzerns weiter zu verbessern, lag ein Fokus erneut auf dem Geschäft mit Provisionsprodukten sowie Produktpaketen. Ein noch laufendes Projekt ist die Übertragung aller Geschäftsaktivitäten von der VOLKSWAGEN FINANCE S.A. auf die französische Filiale der Volkswagen Bank GmbH mit dem Ziel, diese als alleinigen Anbieter aller Finanzdienstleistungen im französischen Markt zu etablieren und in der Refinanzierung vom besseren Rating der Volkswagen Bank GmbH zu profitieren. U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 27 Die Zusammenarbeit mit den Konzernmarken, die umfassende Produktpalette sowie die guten Beziehungen zu den Konzernhändlern erlauben einen optimistischen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2007. Griechenland Der Pkw-Gesamtmarkt in Griechenland stagnierte 2006. Trotzdem konnten die Marken Volkswagen und Audi in diesem Umfeld ihren Marktanteil um 1,1 % auf 10,2 % steigern. Die Volkswagen Financial Services AG ist in Griechenland mit der Filiale der Volkswagen Bank GmbH sowie der Filiale der Volkswagen Insurance Brokers GmbH, Wolfsburg, vertreten. In ihrem zweiten vollständigen Geschäftsjahr erreichte die Volkswagen Bank GmbH eine Penetration von 22 % des für sie zugänglichen Absatzes von Kosmocar, dem griechischen Volkswagen- und Audi-Importeur. Ein in Griechenland einzigartiges Kombinationsangebot aus Kundenfinanzierung und Versicherung hat der Filiale einen spürbaren Wettbewerbsvorsprung verschafft. Die Volkswagen Bank GmbH bietet für Privatkunden eine Finanzierung von Neuund Gebrauchtwagen an, während die Volkswagen Insurance Brokers GmbH Kfz-Versicherungen für Privatkunden im Angebot hat. Zur Stärkung der Kundenzufriedenheit und -loyalität hat die Volkswagen Bank GmbH 2006 erfolgreich Garantieprodukte für Neu- und Gebrauchtfahrzeuge eingeführt. Eine neue und innovative Lagerbestandsfinanzierung für das Händlernetz wird 2007 eingeführt. Die zusätzliche Liquidität, die Volkswagen- und Audi-Händler durch dieses Produkt erhalten, wird auch die Marktstellung in den Bereichen Privatkundenfinanzierung und Versicherung verbessern. Die Volkswagen Financial Services AG ist in Italien mit einer Filiale der Volkswagen Bank GmbH sowie einer Filiale der Volkswagen Leasing GmbH vertreten. Durch eine stärkere Kooperation zwischen dem italienischen Importeur und der Volkswagen Bank GmbH konnte 2006 eine Konsolidierung der Vorjahresergebnisse erzielt werden. Die Einführung einer optimierten Version der Garantieverlängerung war ein Schlüssel zur Entwicklung erfolgreicher Kampagnen, um eine starke Kundenbindung sowie hohe Serviceumsätze zu erreichen. Die neu eingeführten Kreditkarten haben die Erwartungen vollständig erfüllt. Der Absatz von Versicherungsprodukten entwickelte sich mit einem Margenwachstum von 15 % über Plan. Hierfür waren nicht zuletzt neue Direktmarketingaktivitäten verantwortlich. Die Volkswagen Leasing GmbH konnte ihren positiven Trend durch eine Ausweitung des Portfolios und des Vertragsvolumens um 30 % gegenüber 2005 bestätigen. Im hart umkämpften Markt der Non-Captives konnte Europcredit®, die Marke der italienischen Filiale der Volkswagen Bank GmbH für das Drittmarkengeschäft, ihr Vertragsvolumen um 7 % steigern und damit das gute Ergebnis des Vorjahres wiederholen. Trotz des zunehmenden Wettbewerbs und einer instabilen wirtschaftlichen Situation ist für 2007 vor allem aufgrund der sehr guten Kooperation zwischen dem italienischen Importeur des Volkswagen Konzerns und den italienischen Filialen der Volkswagen Bank GmbH und der Volkswagen Leasing GmbH mit einem stabilen Ergebnis zu rechnen. Portugal Der Fahrzeugabsatz in Portugal entwickelte sich aufgrund des wirtschaftlichen Umfelds, einer restriktiven Fiskalpolitik und steigender Zinsen 2006 nur schwach. Italien Der italienische Automobilmarkt verzeichnete 2006 ein moderates Wachstum von 4 %, für das fast ausschließlich ein Wiedererstarken der italienischen Automobilmarken verantwortlich war. Unter den ausländischen Marken nimmt der Volkswagen Konzern mit einem Marktanteil von mehr als 11 % weiterhin eine deutliche Führungsposition ein. Der Volkswagen Konzern konnte seinen Fahrzeugabsatz in absoluten Zahlen steigern und Marktanteile entgegen dem rückläufigen nationalen Trend gewinnen. In Portugal ist die Volkswagen Financial Services AG mit einem Kooperationsabkommen zwischen der Volkswagen Bank GmbH und Interbanco S.A. im Markt vertreten. Trotz starken Wettbewerbs konnte Interbanco S.A. ihre Penetrationsraten bei allen Volkswagen Konzernmarken verbessern 28 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N und ihre lokale Marktführerschaft als Automobilfinanzierungsgesellschaft behaupten. Das Unternehmen schloss 2006 den durch den Eintritt der Banco de Santander als Hauptaktionär initiierten Umstrukturierungs- und Integrationsprozess ab. Angesichts der erzielten Optimierungen sind die Erwartungen für 2007 positiv. Spanien Die spanische Wirtschaft ist auch 2006 im Verhältnis zur Eurozone wieder stärker gewachsen. Dennoch wirkten sich steigende Zinsen und Inflation sowohl auf die konjunkturelle Entwicklung als auch auf den Automobilmarkt aus. Der Fahrzeugabsatz lag daher geringfügig unter dem des Jahres 2005. Den Marken des Volkswagen Konzerns gelang es, ihre Marktstellung auszubauen. VOLKSWAGEN FINANCE, S.A. – ESTABLECIMIENTO FINANCIERO DE CRÉDITO, Alcobendas (Madrid), eine Tochter der SEAT S.A., sowie die Volkswagen Bank, Alcobendas (Madrid), eine Filiale der Volkswagen Bank GmbH, sind die Gesellschaften, über die die Volkswagen Financial Services AG in Spanien im Markt vertreten ist. Die VOLKSWAGEN FINANCE, S.A. – ESTABLECIMIENTO FINANCIERO DE CRÉDITO konnte ihre Position in einem extrem stark umkämpften Markt und einem von steigenden Zinsen gekennzeichneten ungünstigen Umfeld behaupten. Dieser Erfolg basierte auf der engen Zusammenarbeit mit dem Händlernetz und der Optimierung interner Prozesse. Das solide Fundament von VOLKSWAGEN FINANCE, S.A. – ESTABLECIMIENTO FINANCIERO DE CRÉDITO und der Filiale der Volkswagen Bank GmbH sowie die immer intensivere Kooperation mit Konzernhändlern und Konzernmarken lassen auch in Zukunft eine starke Marktstellung in Spanien erwarten. Türkei Aufgrund wirtschaftlicher Turbulenzen in der Türkei ging der Absatz von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen 2006 um 14 % zurück. Die Volkswagen Financial Services AG ist im Markt mit den Ge· · · sellschaften VOLKSWAGEN DOĞUŞ TÜKETICI FINANSMANI · A.Ş., Istanbul, der VDF HOLDING A.Ş., Istanbul, Joint Ventures zwischen Volkswagen Financial Services AG und · · der Doğuş Group sowie mit der VDF OTOMOTIV SERVIS VE · · TICARET A.Ş., Istanbul, und VDF SIGORTA ARACILIK · · HIZMETLERI A.Ş., Istanbul, beides Tochtergesellschaften · der VDF HOLDING A.Ş., vertreten. Im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld gelang es der · · · VOLKSWAGEN DOĞUŞ TÜKETICI FI NANSMANI A.Ş., die Penetration, bezogen auf die Konzernmarken auf 45 % zu steigern und ihre Führungsposition als Finanzierungsgesellschaft im Privatkundenbereich auf dem türkischen Markt zu festigen. · Die Versicherungsgesellschaft VDF SIGORTA ARACILIK · · HIZMETLERI A.Ş. führte mit KomboPlan® ein Produktpaket aus Kfz-Finanzierung und -Versicherung ein, von dem ab 2007 positive Ergebnisse erwartet werden. Die Gründung einer Factoring-Gesellschaft zur Abrundung des Produktportfolios in 2007 befindet sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. Ziel wird sein, Forderungen des Importeurs aus dem Verkauf von Fahrzeugen und Ersatzteilen zu managen und Konzernhändler mit Finanzierungsangeboten zu unterstützen, um den Absatz von Fahrzeugen der Volkswagen Konzernmarken zu fördern und die Kooperation mit den Marken zu intensivieren. U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 29 Region Osteuropa Die Region Osteuropa besteht aus den EU-Ländern Polen, Slowakei und Tschechien sowie der Russischen Föderation. Polen Nach dem Beitritt Polens zur Europäischen Union am 1. Mai 2004 hat sich der gesamte Wirtschaftssektor des Landes stark verändert. Dies hatte auch Auswirkungen auf den Automobilmarkt. Stärker als in anderen neuen EU-Ländern verzeichnete Polen rückläufige Absätze bei Neufahrzeugen bei gleichzeitig steigenden Gebrauchtwagenimporten aus älteren EU-Ländern. Dieser zuerst 2005 beobachtete Trend setzte sich im gesamten Jahresverlauf 2006 fort. Die Volkswagen Financial Services AG ist auf dem polnischen Markt mit der VOLKSWAGEN BANK POLSKA S.A., Warschau, vertreten, an der sie über die Volkswagen Bank GmbH mit 60 % beteiligt ist. Die restlichen 40 % werden von der Kulczyk Pon Investment B.V. gehalten. Nach dem positiven Ergebnis im Geschäftsjahr 2005 konnte die VOLKSWAGEN BANK POLSKA S.A. auch 2006 ihre Marktführerschaft unter den Automobilbanken behaupten. Trotz des starken Drucks durch den stagnierenden Absatz von Neufahrzeugen konnte sich die VOLKSWAGEN BANK POLSKA S.A. positiv entwickeln. Erreicht wurde dies unter anderem durch das Halten der Finanzierungspenetration auf hohem Niveau und durch eine Erhöhung des durchschnittlichen Vertragsvolumens bei nachhaltiger Verbesserung der Margensituation. Das Management der Beziehungen zu den Händlerbetrieben als wichtige strategische Partner steht im Fokus der VOLKSWAGEN BANK POLSKA S.A. Im Oktober 2006 hat die Bank die Händlereinkaufsfinanzierung für das Volkswagen-/ Audi-Händlernetz von PON Finance übernommen. Dieser wichtige Schritt ermöglicht es der VOLKSWAGEN BANK POLSKA S.A., nun die nachhaltige Liquidität des gesamten 30 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N Konzernhändlernetzes zu sichern. Auf dieser stabilen Basis wird die VOLKSWAGEN BANK POLSKA S.A. ihre Finanzierungsangebote für Fremdmarken ausbauen und die Cross SellingPotenziale aus Finanzierungs-, Versicherungs- und Direktbankgeschäft weiter nutzen. Lösungen im Bereich Flottenmanagement als zukünftigen strategischen Markt werden eine wachsende Bedeutung zukommen. So spiegelt sich auch die positive Entwicklung des polnischen Leasingmarkts im gewachsenen Portfolio der Volkswagen Leasing Polska Sp. z o.o., Warschau, wider. Russische Föderation Aufgrund günstiger Marktbedingungen, insbesondere für natürliche Ressourcen, verzeichnete Russland 2006 ein starkes Wachstum. Die Kaufkraft der Bevölkerung wächst nicht nur in Moskau, sondern auch in anderen Regionen der Russischen Föderation. Der Automobilmarkt entwickelt sich ebenfalls sehr dynamisch. Erstmals wurden mehr importierte und in Russland produzierte Fahrzeuge ausländischer Marken abgesetzt als Fahrzeuge russischer Marken. Da immer mehr Automobilhersteller Werke in Russland bauen, ist eine Fortsetzung dieses Trends wahrscheinlich. Die Volkswagen Group Finanz OOO, Moskau, eine 100%Tochter der Volkswagen Financial Services AG, hat von dieser Entwicklung profitiert und konnte ihren Leasingvertragsbestand fast verdoppeln. Die Zusammenarbeit mit der Banque Société Générale Vostok im Privatkundengeschäft hat sich ebenfalls sehr positiv entwickelt. Daran hatte die Vorreiterrolle der Gesellschaft bei der Einführung der im russischen Markt zuvor unüblichen Leasing- und Kreditangebote mit Fahrzeugrestwerten bei gleichzeitiger Verfolgung einer angemessenen Risikopolitik erheblichen Anteil. Aufgrund der günstigen Entwicklung des russischen Rubels konnte die Volkswagen Group Finanz OOO mit attraktiven Leasingangeboten auf Rubelbasis anstelle der üblichen Verträge auf Dollarbasis an den Markt gehen und damit ihren Wettbewerbsvorsprung stärken. Auch mit maßgeschneiderten Dienstleistungen insbesondere für Flottenkunden konnte die Volkswagen Group Finanz OOO einen Beitrag zum Absatzwachstum der Volkswagen Konzernmarken leisten. Slowakei Getragen durch eine allgemein günstige wirtschaftliche Entwicklung der Slowakei hielt der Zufluss ausländischer Direktinvestitionen in das Land an. Das Engagement des Volkswagen Konzerns mit einem starken Produktionsstandort in Bratislava wirkt sich positiv auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung aus. Der Trend des überdurchschnittlich steigenden Bruttoinlandsprodukts (BIP) wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit fortsetzen. Im Jahr 2006 gab es erstmals seit 2001 wieder eine Steigerung der Auslieferungen von Konzernfahrzeugen gegenüber den Rückgängen in den vorangegangenen Jahren. Die Volkswagen Financial Services AG ist mit einer 58%-Beteiligung an der VOLKSWAGEN Finančné služby Slovensko s.r.o., Bratislava, in der Slowakei zusammen mit der Porsche Bank AG (42 %) vertreten. Die VOLKSWAGEN Finančné služby Slovensko s.r.o. bietet mit ihrer Versicherungsvermittlungsgesellschaft VOLKSWAGEN Finančné služby Maklérska s.r.o., Bratislava, ein umfangreiches Angebot an Produkten und Dienstleistungen für ihre Kunden und die Vertriebsorganisationen. Als erste Finanzdienstleistungsgesellschaft der Slowakei bietet die VOLKSWAGEN Finančné služby Slovensko s.r.o. ihren Kunden neben dem Produkt Leasing auch ein Kreditprodukt für die Fahrzeugfinanzierung an. Der Anteil dieses Produkts bei Neuverträgen stieg bereits 2006 auf über 50 %. Den Vertriebsorganisationen des Volkswagen Konzerns bietet VOLKSWAGEN Finančné služby Slovensko s.r.o. neben dem Produkt Factoring als Instrument der Händlerfinanzierung, welches bereits von mehr als 90 % der Skoda- und SEAT-Händler genutzt wird, auch Investitionskredite an. Das Engagement in diesem Bereich unterstützt aktiv die Vertriebspartner und bindet diese zudem an das Unternehmen. Seit ihrer Gründung verfolgt die Gesellschaft in der Slowakei das Ziel, die Rolle des Vorreiters im Markt einzunehmen. So hat VOLKSWAGEN Finančné služby Slovensko s.r.o. als erstes Unternehmen bereits im Oktober 2006 seine Produktpalette im Bereich Leasing und Kredite um ein Rechtsberatungsangebot ergänzt. U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 31 Der zukünftige Erfolgsweg der VOLKSWAGEN Finančné služby Slovensko s.r.o. wird in einer sehr engen Kooperation mit den Importeuren und mit der Etablierung von zusätzlichen vernetzten Produkten und Dienstleistungen gesehen. Der bereits eingeschlagene Weg einer intensiven Zusammenarbeit mit dem Importeur zeigt schon erste Erfolge: über 80 % Penetration bei der Marke SEAT im zweiten Halbjahr. Tschechien Das Wirtschaftswachstum in Tschechien hielt zwar an, jedoch erwies sich die politische Lage nach den Wahlen im Juni als kompliziert. Auch in 2006 konnte der Volkswagen Konzern seine starke Position als Marktführer auf dem tschechischen Automobilmarkt behaupten. Es ist zu erwarten, dass sich die Wettbewerbssituation auch in den nächsten Jahren verschärft. Dabei ist das verstärkte Engagement der wesentlichen Wettbewerber im Rahmen einer lokalen Produktion auch in Nachbarländern wie der Slowakei ein wichtiger Faktor. Die SkoFIN Gruppe fördert mit ihrem Angebot innovativer Finanzdienstleistungen insbesondere den Absatz der Konzernmarken bei gleichzeitiger Stärkung der Händler. Neben der SkoFIN s.r.o., Prag (100%-Beteiligung der Volkswagen Financial Services AG) besteht die SkoFIN Gruppe aus den Gesellschaften SkoLEASE s.r.o., Prag (80%-Beteiligung der SkoFIN s.r.o. / 20%-Beteiligung der Volkswagen Financial Services AG), sowie SkoFIN Fleet Services a.s., Prag (100%Beteiligung der SkoFIN s.r.o.). Trotz des starken Wettbewerbs zählte die SkoFIN Gruppe auch 2006 wieder zu den führenden Kfz-Leasing- und -Finanzierungsgesellschaften im tschechischen Markt. Für die Entwicklung der Gesellschaften war 2006 ein besonders wichtiges Jahr, da die SkoFIN Gruppe sowohl in Bezug auf ihre internen Prozesse als auch hinsichtlich ihrer Marktaktivitäten eine strategische Neuausrichtung zum Mobilitätsdienstleister einleitete. Zur nachhaltigen Absicherung des Kerngeschäfts wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Händlernetz des Konzerns verstärkt Kundenbindungsinstrumente entwickelt. Auch im Flottengeschäft wird in Zukunft ein neuer Ansatz verfolgt. Dadurch soll vor allem die Position der kleinen und mittleren Unternehmen gestärkt werden. 32 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N Region Asien-Pazifik Die Region Asien-Pazifik besteht aus den Ländern Australien, China, Japan, Neuseeland, Singapur und Taiwan. Headquarter der Region Asien-Pazifik Australien Die VOLKSWAGEN FINANCIAL SERVICES ASIA-PACIFIC PTE. LTD., Singapur, führt als regionale Zentrale die operativen Gesellschaften in Australien, China, Japan, Neuseeland, Singapur und Taiwan und erschließt neue Märkte und Produkte. Daneben dient die Zentrale auch als regionales Treasury Centre, das in dieser Funktion die Beziehungen zu Banken koordiniert und für die Umsetzung der Fundingstrategien für die operativen Gesellschaften in der Region Asien-Pazifik zuständig ist. Die australische Wirtschaft entwickelte sich 2006 mit einem BIP-Wachstum von 2,6 % weiter stabil. Die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt führte zu einer sehr starken Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften und einem deutlichen Anstieg des Gehaltsniveaus. Diese Entwicklung sowie die starke Binnennachfrage und hohe Ölpreise verstärken den Inflationsdruck, was wiederum weitere Zinserhöhungen wahrscheinlicher macht. Im Einklang mit ihrer Strategie einer Diversifizierung der Fundingquellen haben die operativen Gesellschaften die lokalen Fremdkapitalmärkte in ihren jeweiligen Ländern weiterhin aktiv genutzt. Die Automobilindustrie generierte Umsätze auf dem Niveau von 2005, einem Rekordjahr bei den Neuzulassungen in Australien. Sowohl Volkswagen als auch Audi konnten 2006 ihren Marktanteil ausweiten. Volkswagen steigerte seinen Absatz an Privatkunden um mehr als 30 %, während Audi mit U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 33 einem Absatzwachstum von 10 % ein weiteres Rekordjahr verzeichnete. Als Antwort auf den scharfen Wettbewerb durch herstellerunabhängige Händler optimierte die in Sydney ansässige VOLKSWAGEN FINANCIAL SERVICES AUSTRALIA PTY LIMITED ihr Serviceangebot für das Händlernetz weiter und führte mit Unterstützung des jeweiligen Importeurs mehrere erfolgreiche Kampagnen im Bereich der Kundenfinanzierung durch. Die Gesellschaft weitete 2006 zudem ihr markenbasiertes Versicherungsgeschäft aus. Im Jahresverlauf hat die VOLKSWAGEN FINANCIAL SERVICES AUSTRALIA PTY LIMITED ihre fällig werdende erste Anleiheemission aus dem Jahr 2003 mit einer neuen zinsvariablen Anleihe mit einer Laufzeit von drei Jahren in Höhe von 100 Mio. AUD zu deutlich günstigeren Kosten refinanziert. Die in Peking ansässige Volkswagen Finance (China) Co., Ltd. hat ihr Privatkundengeschäft im Jahresverlauf 2006 auf mehr als 20 Städte in China ausgeweitet und gemeinsam mit den beiden Joint Ventures des Volkswagen Konzerns in China mehrere Kampagnen im Bereich der Kundenfinanzierung durchgeführt. Zur Unterstützung der Joint Venture-Händler des Volkswagen Konzerns wurde 2006 das Händlerfinanzierungsgeschäft aufgenommen. Die Volkswagen Finance (China) Co., Ltd. wird ihre regionale Expansion im Privatkundengeschäft 2007 fortsetzen und ihre geografische Präsenz für landesweite Aktionen in Zusammenarbeit mit den Joint Ventures des Volkswagen Konzerns nutzen. Zudem ist für 2007 ein erheblicher Zuwachs im Bereich der Händlerfinanzierungsangebote für das Joint Venture-Händlernetz des Volkswagen Konzerns vorgesehen. Japan China Angetrieben von einem Exportboom und weiter steigenden Investitionen, blieb das BIP auch 2006 auf Wachstumskurs. Allerdings gibt es in jüngster Zeit Hinweise darauf, dass die eingeleiteten restriktiven Maßnahmen zur Beschränkung der Investitionen insbesondere im Immobiliensektor sowie die im Jahresverlauf durchgeführten Zinserhöhungen nunmehr erste Auswirkungen zeigen. Die Economist Intelligence Unit rechnet nach einem BIP-Wachstum von 10,2 % in 2005 und einem Zuwachs von 10,5 % in 2006 für 2007 mit einer Abschwächung auf 9,5 %. Da die chinesische Regierung voraussichtlich weiterhin versuchen wird, durch entsprechende Maßnahmen die starke Abhängigkeit von Exporten und Investitionen zu reduzieren, ist mit einem anhaltenden Wachstum des Konsums zu rechnen. Der chinesische Markt für neue Pkw wächst jährlich zweistellig und ist inzwischen der drittgrößte der Welt und damit deutlich größer als der deutsche Markt. Die chinesische Automobilindustrie verfügt über ein großes langfristiges Wachstumspotenzial. Als Wachstumsbremse könnten sich jedoch in Zukunft ein stärker ausgeprägtes Umweltbewusstsein und die Problematik des hohen Energieverbrauchs auswirken. Im Bereich der Kfz-Finanzierung war das Jahr 2006 auch durch den Eintritt verschiedener ausländischer Finanzierungsgesellschaften in den chinesischen Markt geprägt. Obwohl der Anteil der finanzierten Fahrzeuge noch immer relativ niedrig ist, zeigte sich 2006 ein deutlicher Trend hin zu einem höheren Anteil finanzierter Autokäufe. Gestützt auf einen durch die relative Schwäche des Yens begünstigten starken Export, setzte sich die Erholung der japanischen Wirtschaft 2006 fort. Der Privatkonsum zeigt dagegen erste Anzeichen einer Abschwächung. Ursächlich hierfür ist ein weiterhin nur sehr langsamer Anstieg der Löhne und Gehälter trotz sinkender Arbeitslosenzahlen. Der Inlandsabsatz im Automobilsektor stagnierte, wobei Volkswagen seine Position als Marktführer im Importbereich behaupten konnte. In einem Umfeld, das geprägt war von sinkenden Zinsmargen und einem geringeren Angebot an zinsgünstigen Krediten, erreichte die in Tokio angesiedelte VOLKSWAGEN FINANCIAL SERVICES JAPAN LTD. eine Finanzierungspenetration von 40 %. Neben Audi Premium Automotive Insurance hat das Unternehmen ein weiteres Kfz-Versicherungsprodukt, das Volkswagen Automobile Insurance Plus-Programm, erfolgreich am Markt eingeführt. Neuseeland Das BIP-Wachstum in Neuseeland hat sich 2006 aufgrund einer nachlassenden Binnennachfrage auf 1,6 % abgeschwächt. Für 2007 wird ein Wachstum von 3,1 % prognostiziert. Das Endverbrauchergeschäft verlor vor dem Hintergrund zurückgehender Kfz-Verkäufe aufgrund gestiegener Treibstoffkosten weiter an Schwung. Vom Umstieg der Kunden auf sparsamere Fahrzeuge konnte Volkswagen 2006 mit seiner Dieseltechnologie profitieren. Während Volkswagen ein Umsatz- 34 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N wachstum von 30 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnete, verbuchte Audi gegenüber 2005, gestützt durch die Einführung des Q7 Mitte 2006, einen nur leichten Zuwachs. Die in Auckland ansässige VOLKSWAGEN FINANCIAL SERVICES (NZ) LIMITED führte ihre geschäftliche Entwicklung 2006 mit der Einführung von Operating-Leasing- und Versicherungsangeboten fort und startete mehrere Programme zur Stärkung der Kundenbindung. Finanziell schnitt die Gesellschaft für das Geschäftsjahr über Plan ab und verzeichnete zudem im Hinblick auf die Penetrationsraten und die Akzeptanz des Captive-Finanzierungsmodells aufseiten der Konzernhändler weitere Fortschritte. Singapur Das Wirtschaftswachstum in Singapur, das vom Fertigungssektor und vom Export getragen wird, lag 2006 bei 7,9 %. Investitionsvorhaben insbesondere im Tourismussektor werden sich voraussichtlich belebend auf den Arbeitsmarkt und den Dienstleistungssektor des Landes auswirken und in den nächsten Jahren für anhaltendes wirtschaftliches Wachstum sorgen. Die VOLKSWAGEN FINANCIAL SERVICES SINGAPORE LTD., Singapur, hat ihr Geschäft auf Firmenkunden ausgeweitet und konzentriert sich verstärkt auf markenunabhängige Händler. Das operative Ergebnis der Gesellschaft hat sich wie erwartet entwickelt. Strengere Kriterien bei der Kreditvergabe haben zu einer Senkung der Risikokosten im Vergleich zu 2005 geführt. Taiwan Gestützt von anhaltendem Exportwachstum, befindet sich die taiwanesische Konjunktur auf einem stabilen Wachstumskurs. Inzwischen hat China (über Hongkong) die USA als größten Exportmarkt Taiwans abgelöst. Im Inland hat der Privatkonsum vor dem Hintergrund fallender Arbeitslosenzahlen und stabilerer Immobilienpreise an Schwung gewonnen. Allerdings könnte das Verbrauchervertrauen durch anhaltende politische Unruhen und negative Veränderungen in den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Landes beeinträchtigt werden. Entgegen insgesamt sinkender Kfz-Absätze in 2006 konnte der Volkswagen Konzern mit einem Umsatzzuwachs von 12 % im Jahresvergleich aufgrund der Beliebtheit seiner Dieselmodelle Lexus als Marktführer im Importsektor ablösen. Trotz des zunehmenden Drucks auf die Zinsmargen und der schlechteren Zahlungsmoral der Kreditkunden entwickelte sich die in Taipei ansässige Volkswagen Financial Services Taiwan LTD. 2006 positiv. Hierzu trugen vor allem ein gutes Risikomanagement sowie ein erfreuliches Wachstum sowohl im Geschäft mit Fahrzeugfinanzierungen als auch im Leasinggeschäft bei. Darüber hinaus hat das Unternehmen gemeinsam mit dem Importeur erfolgreich ein Programm zur Stärkung der Kundenbindung gestartet. 35 36 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N Kapitalmarktaktivitäten und Rating Wie auch schon in den letzten Jahren bleibt das Jahr 2006 für viele Emittenten unbesicherter Anleihen in sehr guter Erinnerung. Ein auch weiterhin günstiges Kapitalmarktumfeld mit zwar steigenden, jedoch nach wie vor relativ niedrigen Renditen bei gleichzeitig starkem Anlagebedarf der Investoren sorgte für attraktive Refinanzierungsniveaus. In diesem Umfeld konnten die im Jahr 2006 gestiegenen Refinanzierungserfordernisse vieler Unternehmen aufgrund verstärkter Mergers & Acquisitions-Aktivitäten neben den normalen Refinanzierungsbedürfnissen optimal abgedeckt werden. Auch die im ersten Halbjahr erfolgte Korrektur am Aktienmarkt konnte die meist stabile oder positive Entwicklung der Anleihemärkte nur temporär beeinflussen und führte hier nur zeitweise zu erhöhter Volatilität. neben zwei Nachranganleihen über 130 Mio. € und 50 Mio. € eine Benchmarkanleihe mit einer Laufzeit von vier Jahren und einem Volumen von 600 Mio. €. In einem weiterhin sehr positiven Kapitalmarktumfeld zu Beginn des neuen Jahres folgte zusätzlich die Emission der bis dahin größten Anleihe der Volkswagen Bank GmbH. Mit einer Laufzeit von drei Jahren und einem Volumen von 1 Mrd. € wurde diese hauptsächlich bei Banken und Fondsgesellschaften platziert. Ein auch für die Volkswagen Financial Services AG wichtiger Meilenstein im Kapitalmarktgeschehen 2006 war der Rückkauf von mehr als 1,1 Mrd. € ausstehender Anleihen der Volkswagen AG. Dieser den Markt durchaus überraschende strategische Schritt unterstützte im weiteren Verlauf des Jahres die positive Sicht der Investoren auf das Kreditrisiko „Volkswagen“ und führte damit zu stabilen und sich weiter verringernden Risikoaufschlägen der ausstehenden Anleihen. In der Region Asien-Pazifik hat die australische Finanzierungsgesellschaft nach zweijähriger Pause erstmals wieder eine Anleihe unter dem lokalen Kapitalmarktprogramm begeben. Die dreijährige Anleihe mit einem Volumen von 100 Mio. AUD wurde hauptsächlich von lokalen Banken und Fonds gezeichnet. Diese Situation nutzend und die strategische Trennung von Konzern- und Financial Services-Liquidität damit unterstreichend, begab die Volkswagen Leasing GmbH im Anschluss an eine paneuropäische Roadshow im Mai 2006 ihre DebütBenchmarkanleihe über 1 Mrd. €. Dabei gelang es, für die fünfjährige Laufzeit ein sehr attraktives Pricing zu erzielen, welches ohne einen im Kapitalmarkt nicht unüblichen Aufschlag für großvolumige Anleihen realisiert werden konnte. Neben zahlreichen Privatplatzierungen der Volkswagen Financial Services N.V., Amsterdam, der Volkswagen Leasing GmbH und der Volkswagen Bank GmbH begab die Bank Im Oktober 2006 wurde mit der Driver Three zum dritten Mal eine ABS-Transaktion begeben, über die Kreditforderungen an deutsche Kunden der Volkswagen Bank GmbH verbrieft worden sind. Es wurden zwei Anleihen im Gesamtvolumen von 959,5 Mio. € emittiert, wobei die Anleihe Klasse A ein Emissionsvolumen von 924,5 Mio. € und die Anleihe Klasse B ein Emissionsvolumen von 35 Mio. € hatte. Beide Anleihen sind von den Ratingagenturen Moody’s Investors Service, Fitch und Standard & Poor’s mit Ratings versehen worden. Die Anleihe Klasse A wurde dabei mit Aaa/AAA/AAA und die Anleihe Klasse B mit A1/A+/A+ bewertet. Wie bei den beiden Vorgängertransaktionen Driver One und Driver Two wurde wieder die True Sale International (TSI)- U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 37 Verbriefungsplattform mit einer Zweckgesellschaft nach deutschem Recht genutzt. Die Driver Three wurde mit den gleichen Strukturierungsmerkmalen wie auch die Driver Two-Transaktion ausgestattet. Unter anderem wurde auch wieder eine dreijährige revolvierende Periode integriert. Innerhalb dieser Periode werden die durch Tilgung der Autofinanzierungsverträge frei gewordenen Beträge für den Ankauf neuer Verträge genutzt; es erfolgen somit bei planmäßigem Verlauf der Transaktion in dieser Zeit keine Kapitalrückzahlungen, sondern lediglich Zinszahlungen an die Investoren. Die gewichtete Laufzeit verlängert sich durch die revolvierende Periode erheblich im Vergleich zu Transaktionen ohne ein solches Element und beträgt bei der Driver Three 4,2 Jahre. AUSSTEH EN DES FU N DI NG IM R AHMEN DER A B S -TR A N SA K TI O N E N D E S KO N Z E R N S D E R VO L K SWA G E N F I N A N C I A L S E RV I C E S A G A n g a b e n i n M i o. € Nach einer Roadshow in Deutschland, England und Frankreich konnten die Tranchen zu attraktiven Konditionen platziert werden. Die Floating Rate Note Klasse A wird mit zehn Basispunkten über 1-Monats-Euribor verzinst, die ebenfalls variabel verzinste Anleihe Klasse B hat einen Risikoaufschlag von 19 Basispunkten über 1-Monats-Euribor. Gerade vor dem Hintergrund erhöhter Angebotsvolumina von ABSAutopapieren im Markt in der zweiten Jahreshälfte 2006 ist diese Transaktion im Vergleich zum Wettbewerb als äußerst erfolgreich zu bewerten. Neben der Verbriefung von Finanzierungsforderungen der Volkswagen Bank GmbH wurden im Juni 2006 deutsche Leasingforderungen der Volkswagen Leasing GmbH über die VCL 8-Transaktion verbrieft. Die VCL 8 war wie die Driver Three-Transaktion mit einer revolvierenden Periode von drei Jahren ausgestattet, wodurch sich eine gewichtete Laufzeit von ca. vier Jahren ergab. Wie auch bei der VCL 7 aus dem Jahr 2004 waren die Restwerte der Fahrzeuge nicht Bestandteil der Transaktion. Die erzielten Spreads lagen bei + 8 Basispunkten (Klasse A) und + 18 Basispunkten (Klasse B), beides jeweils über dem 1-Monats-Euribor. Diese im Vergleich zur Driver Three geringere Verzinsung ist in erster Linie auf die bessere Marktsituation zum Zeitpunkt der Platzierung der Anleihen und auf die geringfügig kürzere Laufzeit der Papiere zurückzuführen. 2.478 1.221 Beide ABS-Transaktionen verfolgten das Ziel, schrittweise die besicherte Refinanzierung auszubauen, um damit eine weitere Diversifizierung zu erzielen und eine stärkere Unabhängigkeit der Refinanzierungskosten vom Unternehmensrating zu erreichen. 1.829 Ratingdifferenzierung der Volkswagen Bank GmbH 1.249 1.227 1.169 1.202 1.048 1.513 1.247 1.127 838 684 2002 2003 2004 Volkswagen Leasing GmbH Volkswagen Financial Services (UK) Ltd. Volkswagen Bank GmbH 2005 2006 Im Jahr 2006 wurden die Ratings der Volkswagen Financial Services AG bei den Ratingagenturen Moody’s und Standard & Poor’s bestätigt. Der Ausblick der Volkswagen Financial Services AG wurde dabei von Standard & Poor’s von negativ auf stabil angehoben. Das Rating der Volkswagen Financial Services AG ist sowohl bei Standard & Poor’s als auch bei Moody’s Investors Service mit dem Rating der Volkswagen AG, als 100%-Eigentümerin der Volkswagen Financial Services AG, identisch. Das langfristige und das kurzfristige Rating der Volkswagen Bank GmbH wurden am 14. November 2006 von Standard & Poor’s um eine Ratingstufe von bislang A–/A–2 auf nunmehr A/A–1 angehoben; der Ausblick ist dabei stabil geblieben. Damit hat sich die Bonitätseinstufung der Ratingagenturen 38 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N in Bezug auf die Volkswagen Financial Services AG weiterhin gefestigt und hinsichtlich der Volkswagen Bank GmbH sogar verbessert. Bei Moody’s Investors Service besteht für die Volkswagen Bank GmbH nach wie vor die seit 2004 vorhandene Differenzierung des Ratings. Derzeit wird sowohl das kurzfristige (Prime-1) als auch das langfristige (A2) Rating der Volkswagen Bank GmbH im Vergleich zur Volkswagen AG und Volkswagen Financial Services AG um eine Ratingstufe besser bewertet. Durch die intensiven Bemühungen der vergangenen Jahre ist es der Volkswagen Bank GmbH somit gelungen, eine Ratingdifferenzierung bei beiden Ratingagenturen zu erlangen. Damit ist eine weitere Schärfung des Stand-alone-Profils der Volkswagen Bank GmbH erreicht worden, die unter anderem durch Maßnahmen wie der Etablierung eigener Daueremissionsprogramme der Volkswagen Bank GmbH, der Rückführung von Intercompany-Verbindlichkeiten und der Stärkung der Eigenkapitalausstattung bewirkt wurde. U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 39 Eigenmittelausstattung nach Aufsichtsrecht Nach den internationalen Eigenmittelregelungen wird eine Mindestkernkapitalquote, häufig auch als Tier I bezeichnet, von 4,0 % und eine Eigenmittelquote von 8,0 % gefordert. Nach deutschem Recht werden das gezeichnete Kapital und die Rücklagen, nicht aber der Bilanzgewinn als Kernkapital anerkannt. Die Ermittlung der Eigenkapitalbestandteile erfolgt auf der Basis deutscher handelsrechtlicher Vorschriften. Die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel sind damit im internationalen Vergleich sehr konservativ bewertet. Die zusätzliche Berechnung der Eigenmittel auf Basis IFRS nach den Vorgaben von Basel I und die Errechnung sogenannter BIZ-Kennzahlen würde zu deutlich höheren Werten führen. Insofern sind die Kennzahlen des deutschen Grundsatzes I nur bedingt mit den international üblichen BIZ-Kennzahlen vergleichbar. Die Risikoaktiva stiegen im vergangenen Jahr trotz des Verkaufs von Forderungen im Zuge einer revolvierenden ABS-Transaktion der Volkswagen Bank GmbH über rund 1 Mrd. € und einer revolvierenden ABS-Transaktion der Volkswagen Leasing GmbH über rund 1 Mrd. € im abgelaufenen Geschäftsjahr infolge des Geschäftswachstums von 34,1 Mrd. € auf 36,1 Mrd. € an. Gruppe Volkswagen Financial Services AG über eine solide Grundlage zur weiteren Expansion des Finanzdienstleistungsgeschäfts. Neue Eigenmittelvorschriften ab 2007 Die Kernkapitalquote veränderte sich infolge des starken Geschäftswachstums von 9,0 % auf 8,2 %. Einzelheiten zur Zusammensetzung der Eigenmittel und ihrer Veränderungen gegenüber dem Jahr 2005 finden sich im Anhang dieses Geschäftsberichts unter Textziffer 55 und des Geschäftsberichts der Volkswagen Bank GmbH. Mittlerweile ist das vom Baseler Ausschuss unter der Überschrift „Basel II“ im Jahr 2004 veröffentlichte Rahmenwerk nach Verabschiedung der neuen europäischen Kapitaladäquanzrichtlinie im abgelaufenen Geschäftsjahr vom deutschen Gesetzgeber mit der Änderung des Kreditwesengesetzes und der Verabschiedung der neuen Solvabilitätsverordnung umgesetzt worden. Die Volkswagen Bank GmbH ist in der Lage, auch bei stark steigendem Geschäftsvolumen und geografischer Expansion kurzfristig und kostenoptimal für sich und die FinanzholdingGruppe Volkswagen Financial Services AG eine angemessene Eigenkapitalausstattung sicherzustellen. Dies gelingt durch eine maßgerechte Aufnahme von Ergänzungskapital in Form von Genussrechts- und Nachrangverbindlichkeiten. Zusätzlich werden ABS-Transaktionen zur Optimierung des Eigenkapitalmanagements eingesetzt. Damit verfügen die Volkswagen Bank GmbH und die Unternehmen der Finanzholding- Die neue Aufsichtsarchitektur wird wesentlich umfassender und komplexer sein als die bisherige. Sie besteht aus den überarbeiteten Mindesteigenkapitalanforderungen (Säule I), der aufsichtlichen Überprüfung einer zum Risikoprofil angemessenen Eigenkapitalausstattung (Säule II) sowie erweiterten Offenlegungsvorschriften (Säule III). Die wichtigsten Änderungen der Säule I betreffen die Behandlung des Kreditrisikos und eine explizite Eigenkapitalunterlegung für das operationelle Risiko. Ab 2007 können, spätestens ab 2008 müssen alle Institute die neuen Solvabilitätsvorschriften anwenden. 40 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N Die Volkswagen Bank GmbH wird bereits zum frühestmöglichen Zeitpunkt, nämlich ab 2007, die Vorschriften der neuen Solvabilitätsverordnung anwenden. Dabei wird zur Eigenkapitalunterlegung der Kreditrisiken sowie der operationellen Risiken zunächst der sogenannte Standardansatz für die Bank und die Finanzholding-Gruppe verwendet. Parallel dazu werden die Vorbereitungen auf den Einsatz der auf internen Ratings basierenden Verfahren (sogenannte IRBAnsätze) zur Kapitalunterlegung für Kreditrisiken intensiv weitergeführt. Nach derzeitigem Stand des Projekts wird die Bank im Jahr 2009 die Anerkennungsvoraussetzungen, insbesondere im Hinblick auf die erforderlichen Datenhistorien und die aufsichtsrechtlich geforderte Funktionsfähigkeitsprüfung, erfüllen. Aufgrund der Bedeutung der Volkswagen Bank GmbH werden die Kernkapital- und Eigenmittelquoten der Volkswagen Bank GmbH ebenfalls wiedergegeben. K E R N K A P I TA L Q U O T E Z U M G R U N D S AT Z I DER FINANZHOLDING-GRUPPE ZUM 31.12. E I G E N M I T T E L Q U O T E Z U M G R U N D S AT Z I DER FINANZHOLDING-GRUPPE ZUM 31.12. Angaben in % Angaben in % 9,6 9,0 8,6 9,2 9,2 2003 2004 8,8 8,8 2005 2006 8,2 5,2 4,7 2002 2003 2004 2005 2006 2002 K E R N K A P I TA L Q U O T E Z U M G R U N D S AT Z I D E R VO L K SWA G E N B A N K G M B H Z U M 3 1 . 1 2 . E I G E N M I T T E L Q U O T E Z U M G R U N D S AT Z I D E R VO L K SWA G E N B A N K G M B H Z U M 3 1 . 1 2 . Angaben in % Angaben in % 20,4 20,1 2005 2006 18,8 14,2 13,4 11,5 5,0 2002 10,0 11,6 5,8 2003 2004 2005 2006 2002 2003 2004