- Heftarchiv - Internet World Business

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- Heftarchiv - Internet World Business
€ 5,40 I FR. 7,05
E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK
43205
INTERNET WORLD Business
AUSGABE 19/15 14. SEPTEMBER 2015
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
www.internetworld.de
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INTERNET WORLD Business Guide
Online Werbeplanung 2016
Ebay-Deutschlandchef Stephan Zoll:
„Es geht uns sehr gut
ohne Paypal“
S. 22
Real-Time Advertising, SEO-Trends
und Customer Journey Tracking sind
die Topthemen des aktuellen Business Guide „Online Werbeplanung
2016“. Ihr persönliches Exemplar
des 64-seitigen Booklets mit Anbieterübersichten und Firmenporträts
liegt dieser Ausgabe bei.
Großer Sonderteil:
Alles über die
Dmexco 2015
Der Stellenmarkt für
Internet-Fachkräfte
S. 12 – 21
City-Logistik
Hacks für mehr Wachstum
Amazon: 2016 Start in München
Wie innovative Start-ups mit wenig Werbegeld viele Kunden erreichen
Zwei neue Logistikzentren sind
offenbar in München geplant
Geldmaschine iPhone
Apple machte im 2. Quartal 2015 mit dem iPhone
mehr Umsatz als Amazon und Ebay zusammen
iPhone-Umsatz
31,4
Amazon
23,2
Microsoft
ropbox, Facebook, Twitter – jeder
kennt diese Unternehmen. Dabei
haben sie noch nie eine Zeitungsanzeige
geschaltet, einen TV-Spot gedreht oder
eine Plakatwand gebucht. Auch Airbnb
wurde quasi ohne Werbung weltbekannt.
Die Fernsehwerbung, in der das Zimmervermittlungsportal jetzt in Deutschland
seine völkerverbindende Wirkung betont,
scheint auch eher eine Imageaktion zu
sein. Schließlich hat fast jeder eine Meinung zu Airbnb – wenn auch nicht immer
eine gute.
Vor allem Start-ups setzen ebenfalls auf
„Growth Hacking“: gezielte Maßnahmen,
die die Reichweite und den Bekanntheitsgrad eines Unternehmens schnell steigern
sollen, ohne ein Riesenbudget zu verschlingen. So spendiert der Cloud-Service
Dropbox jedem Nutzer, der den Service
erfolgreich weiterempfiehlt, kostenlos zusätzlichen Speicherplatz. Airbnb bot in den
USA seinen Nutzern an, ihre privaten Vermietungsofferten nicht nur auf der eigenen
Plattform zu präsentieren, sondern auch
über das Kleinanzeigenportal Craigslist
weiterzuverbreiten. Solche „Hacks“ (Ideen,
wie ohne viel Geld viel Effekt erzielt werden kann) werden auch zunehmend für
Marketers aus etablierten Unternehmen
interessant. Denn Werbegeld hat man nie
genug, und die virale Kraft sozialer Netzwerke gibt es gratis – für den, der clever ist.
Mehr zu Growth Hacking ab Seite 8. ◼
E-Commerce
Online-Marketing
Technik
D
Wenig Geld, viel
Wirkung: Growth
Hacking kommt
ohne große Etats
aus
Foto: Shutterstock / Art4all
Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ will Amazon 2016 in
München mit einer eigenen CityLogistik den Einzelhandel unter Druck
setzen. Online bestellte Waren sollen
innerhalb weniger Stunden ausgeliefert werden können. Dazu plant der
Konzern offenbar zwei neue Logistikzentren, eins im Stadtgebiet und eins
in der Kleinstadt Olching am westlichen Stadtrand. Amazon selbst kommentiert die Meldung nicht.
S. 39
oder unter internetworld.de/stellenmarkt
Verbote verboten
Selfie mit Rembrandt
Mehr Treffer, mehr Umsatz
Das Bundeskartellamt schafft Klarheit
für den Vertrieb über Online-Marktplätze.
Markenhersteller dürfen Händlern
grundsätzlich nicht mehr den Verkauf
über Ebay oder Amazon verbieten. S. 24
200 Jahre jung, das genaue Gegenteil
eines typischen Profitunternehmens,
quietschlebendig und durchdigitalisiert
bis ins Mark(eting): So nutzt das Frankfurter Städel Museum das Internet. S. 28
Nur wer sein Wunschprodukt im Shop
findet, kann es auch kaufen. Ein Überblick über externe Suchlösungen zeigt,
was sie können müssen und welche Kriterien bei der Auswahl wichtig sind. S. 30
22,2
Anzahl der mobilen Internet-Nutzer in Deutschland
Google
17,7
Ebay
31,77 Mio. 34,48 Mio.
Facebook
4,0
Angaben in
Mrd. US-Dollar
iPhone-Umsatz: Mehr als 30 Milliarden Dollar in einem Quartal
INTERNET WORLD Business 19/15
Quelle: Statista / Unternehmensangaben
1. Quartal
2014
1. Quartal
2015
Um fast zehn Prozent stieg die Zahl der mobilen InternetNutzer in Deutschland innerhalb eines Jahres
INTERNET WORLD Business 19/15; Quelle: Agof
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
4,4
HAMBURG
MÜNCHEN
xx. Mai 2015
10. November
2015
FRANKFURT
HAMBURG
xx. Mai 2015
18. November
2015
DÜSSELDORF
FRANKFURT
xx. Mai 2015
24. November
2015
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INHALT
19/15
INTERNET WORLD Business
Inhalt
SCHWERPUNKT
Kostenloses Webinar
zu Mobile SEO
ONLINE-MARKETING
Viel Wachstum fürs Geld
Das steckt hinter Growth Hacking
8
Showtime in Köln
Treffpunkt der digitalen Weltwirtschaft
12
29
Bei Suchanfragen von Smartphones und Tablets werden
nicht optimierte Websites oft gar nicht mehr oder erst
auf den hinteren Suchergebnisseiten aufgeführt.
TECHNIK
Werbebotschaften auf allen Kanälen
Neues von Display- und Bewegtbildvermarktern 14
Mehr Treffer, mehr Umsatz
Überblick zu externen Suchlösungen
Dominanz der Networks
Monetäre Macht in der Agency Lounge
16
Relaunch-Erfahrungen
So lief der Umzug zur neuen Shop-Software 32
Tools für die schöne, neue Shopping-Welt
Im Mittelpunkt steht der Online-Verkauf
18
Überall bequem und sicher bezahlen
Bezahlverfahren der Payment-Dienstleister
20
E-COMMERCE
Bonus zum Geburtstag
Interview mit Ebay-Deutschlandchef Zoll
22
Verbote verboten
Fakten zum Vertrieb über Online-Marktplätze 24
Genug informiert?
Vorgaben für die Widerrufsbelehrung
Die Bedeutung mobiler Endgeräte nimmt stetig zu – und
seit einiger Zeit ist eine Mobile-Optimierung auch aus
einem anderen Grund unverzichtbar geworden: Google
stuft Websites, die nicht für Smartphones und Tablets
optimiert sind, im Ranking gnadenlos zurück.
Selfie mit Rembrandt
Die Marketing-Strategie des Städel Museums 28
Geteiltes Leid
DAV macht Scheidung zum Internet-Hit
SPECIAL: DMEXCO
30
SEO für mobile Endgeräte folgt anderen Gesetzen als die
normale Suchmaschinenoptimierung – und erfordert
deshalb spezielles Know-how.
INTERNET WORLD Business bietet Ihnen
exklusiv in Zusammenarbeit mit dem
Suchmaschinenspezialisten Artaxo ein
kostenloses Webinar zum Thema
Mobile SEO an. Als Referentin und
Expertin steht Rike Günther,
SEO-Consultant bei Artaxo, für
Fragen zur Verfügung.
RUBRIKEN
4
Update
Dienstleisterverzeichnis
34
Personalien
38
Termine
38
Stellenmarkt
39
Impressum
40
Szene
41
Meinung
42
Wann: 25. September, 11 Uhr
Die Anmeldung zum Webinar
erfolgt über den Link am Ende des
Textes.
25
Eine frühzeitige Anmeldung ist
empfehlenswert, da die Anzahl
der Plätze für Teilnehmer
beschränkt ist.
28
30
Foto: Shutterstock / Semisatch
Foto: Shutterstock / La1n
24
Foto: Katrin Binner, Städel Museum
KNOW-HOW
Optimierungen richtig testen
Teil 2: Hypothesen mit A/B-Tests überprüfen 26
3
Foto: Artaxo
14. September 2015
Informationen und Anmeldung:
www.bit.ly/Webinar-Mobile-SEO
Social Media
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facebook.com/internetworld.de
Google+:
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@internet_world
Newsletter:
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www.internetworld.de/whatsapp
Instagram:
@internetworldbusiness
Menschen in diesem Heft
Hendrik Lennarz
Der Executive Director Product and
Technology sowie „Growth Manager“
beim Prüfsiegelanbieter Trusted
Shops betont, dass beim Growth
Hacking der Faktor Zeit auf keinen
8
Fall ignoriert werden darf.
Stephan Zoll
Der Vice President Ebay Germany
kommentiert im Interview die Trennung von Paypal. Die Gewinne des
digitalen Marktplatzes sollen künftig
direkt in die Weiterentwicklung von
23
Ebay gesteckt werden.
Axel Braun
Der Kommunikationsverantwortliche
beim Frankfurter Städel Museum
setzt sich für die Digitalisierung der
Bestände ein. Dafür bindet er in
großem Maße neue Strategien aus
28
dem Online-Marketing ein.
Pascal David
Der Business Development Manager
beim Suchlösungsanbieter Epoq
unterstreicht, dass die Anforderungen von Besuchern eines OnlineShops an eine gute Suche
31
kontinuierlich steigen.
Dunja Werner
Die Marketingchefin für Mitteleuropa
beim Konferenzspezialisten Arkadin
verrät, was wichtig ist, damit Webinare erfolgreich Leads generieren:
Technik, Planung, Inhalt und Nach33
bearbeitung.
Matthias Wahl
Der Präsident des Bundesverbands
Digitale Wirtschaft e.V. (BVDW) sieht
für den Erfolg der digitalen Transformation die Politik in der Verantwortung. Eine adäquate Breitbandinfra42
struktur ist unabdingbar.
UPDATE
INTERNET WORLD Business
Q&A
Jan Honsel,
Country Manager Deutschland
von Pinterest,
zieht ein Jahr
nach dem
DeutschlandStart seiner Plattform Bilanz.
Konnten Sie Pinterest gut in
Deutschland etablieren?
Wenn ich mir die Zahlen ansehe, kann ich ganz klar Ja
sagen. Wir haben die Nutzerzahlen im letzten Jahr verdreifacht. 300 Millionen Pins sind
von den Usern gepinnt worden. Das sind knappe 825.000
Pins pro Tag.
Rund zwei Drittel des Contents
auf Pinterest stammt von professionellen Webseiten. Was
verstehen Sie darunter?
Dazu zählen für uns Publisher,
Medienangebote, Marken- und
E-Commerce-Unternehmen.
Die Content-Breite reicht von
Artikeln von der „Geo“ oder
„Elle“ über Hotelbilder von
Holidaycheck bis hin zu Rezepten von Chefkoch, Dr. Oetker
oder Maggi. Natürlich gibt es
auch Schnittmengen zwischen
privater und beruflicher Welt,
das sind dann zum Beispiel
persönliche Webseiten oder
Blogs. Wenn wir diese auch
noch hinzurechnen, liegen wir
nicht mehr in einem Bereich
von zwei Dritteln, sondern
eher bei 90 Prozent.
Wie sieht es mit der Monetarisierung in Deutschland aus?
Wir haben zu Beginn dieses
Jahres in Amerika die Promoted Pins, im Juni die Buyable
Pins ausgerollt. Wir werden
uns nun erst einmal die Zeit
nehmen, aus den Vorgängen in
den USA zu lernen. Zudem haben sich auch die Abrechnungsformate innerhalb der
letzten acht Monate noch mal
weiterentwickelt, auch hier
wollen wir erst einmal Erfahrungen sammeln. Wir werden
den Schritt nach Europa
durchaus zeitnah als mittelfristige Perspektive in Angriff
nehmen, zunächst sicherlich
im englischsprachigen Raum.
Feel better, look
better: Der Pharmakonzern Merz
hat seine Corporate Website im
Responsive Design
überarbeiten lassen. Verantwortlich
zeichnet die Agentur MRM//McCann.
14. September 2015
Merz.com: Wirbt international im Responsive Design
ONLINE-VERMARKTER
Ströer will auch
OMS übernehmen
Nächster Akt der Konsolidierung
in der deutschen Vermarkterlandschaft: Das Kölner Medienhaus
Ströer will OMS, den Digitalvermarkter regionaler Tageszeitungen, übernehmen. Im Gegenzug
erhält OMS eine zehnprozentige
Beteiligung an der Ströer Digital
Group. OMS liegt derzeit mit über
28 Millionen Unique Usern auf
Platz 7 der Digital Facts der Agof.
Mit der Übernahme festigt Ströer
Digital seinen Spitzenplatz unter
den deutschen Vermarktern.
Erst Mitte August wurde bekannt, dass Ströer Interactive
Media kaufen möchte. Mit der
Übernahme des Online-Vermarkters der Telekom setzt sich
Ströer Digital nicht nur vom
Wettbewerb ab, durch die Akquisition des reichweitenstarken Portals T-Online schließen die Kölner auch wichtige Lücken in ihrer
Wertschöpfungskette. Beide Übernahmen brauchen noch das Okay
vom Bundeskartellamt.
(sg)
GOOGLE
Neues Logo
Der Internet-Riese Google hat
sich ein neues Logo verpasst. Die
Farbgebung ist geblieben, beim
Schriftzug allerdings wurde auf
Serifen verzichtet. Er präsentiert
sich viel weniger verspielt. Das
neue Logo soll den Neuanfang
unter der Firmenholding Alphabet auch grafisch markieren.
Man habe in den vergangenen 17
Jahren viel verändert – auf Produktebene sowie in deren Look &
Feel, hieß es zur Erklärung in
einem Blog-Post. So sei Google
zu Beginn eine klassische Desk-
top-PC-Destination
gewesen.
Heute indes agieren die Menschen mit Google Produkten
über viele verschiedene Plattformen, Apps und Geräte.
Das neue Logo – die letzte große Veränderung reicht zurück ins
Jahr 1999 – soll diesen Wandel
reflektieren. Auch die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten von
Google werden durch Icons
repräsentiert. Dabei verwandeln
sich die Google-Buchstaben in
vier tanzende Punkte, die dann
beispielsweise zu einer stilisierten
Schallewelle oder einem Mikrofon werden, um die Sprachsteuerung zu symbolisieren. In sämtliche Google-Produkte soll das
neue Logo in naher Zukunft integriert werden. Das Logo eigne
sich für heute, aber auch für das
Google der Zukunft, heißt es im
(dz)
Blog.
Smart waschen
Eine auf der IFA vorgestellte MieleWaschmaschine
registriert, wenn das
Waschmittel zur
Neige geht, und erinnert den Besitzer per
SMS ans Nachkaufen.
Das kann dann mit
drei Klicks direkt aus
der Nachricht im
Miele-Online-Shop
erledigt werden.
Frischekur:
Mobile.de hat seine
Website relauncht
und dabei Wert auf
mehr Übersichtlichkeit, ein moderneres Layout und
eine bessere Usability auf mobilen
Endgeräten gelegt.
UBER
E-Commerce-Lieferprogramm geplant
Uber plant offenbar noch in diesem Herbst ein E-CommerceLieferprogramm in Kooperation
mit großen Einzelhändlern und
bekannten Fashion-Marken. Der
neue Transportdienst soll mit einer
Express-Lieferdienst-Option für
Online-Shopper in zahlreichen
Webshops und Shopping-Apps
zur Auswahl stehen. Uber soll die
Partnerschaft Ende September
beziehungsweise Anfang Oktober bekannt geben.
Laut Medienberichten soll das
Programm in New York City starten. Neben den Kooperationspartnern sollen auch bekannte Luxusmarken mit dabei sein, die sich in
oder um die Fifth Avenue tummeln. Partnerschaften mit Einzelhändlern in San Francisco seien
auch schon in Planung und werden entweder zum gleichen Zeitpunkt wie die in New York oder
Uber-Fahrer versuchen
sich bald als Paketfahrer
19/15
Mobile.de: Neues Design
ein wenig später bekannt gegeben.
Welche Einzelhändler und Marken bei der Markteinführung konkret an dem Programm teilnehmen, ist bisher nicht bekannt.
Auch mit dem Putzdienst Helpling kooperierte Uber, allerdings
nur für einen Aktionstag: Nutzer
der Uber-App konnten sich über
Helpling kostenlos eine Putzhilfe
für eine Sofortreinigung nach
(lm)
Hause bestellen.
YOUTUBE
Mehr Einblick in
Viewability
Foto: Uber
4
Viewability ist das Stichwort, das
Advertiser bewegt: Eine Anzeige
ist per definitionem dann „sichtbar“, wenn wenigstens die Hälfte
der Pixel für die Dauer von mindestens zwei Sekunden auf dem
Bildschirm gesehen werden
konnte. Statistiken dazu will
Youtube jetzt seinen Werbekunden zur Verfügung stellen, damit
diese unabhängig vom Videodienst analysieren können, wie
viele ihrer Ads tatsächlich von
Nutzern gesehen wurden.
Damit reagiert Youtube nach
Informationen der „Financial
Times“ auf Beschwerden von
Werbekunden wie Kellogg’s und
Unilever, die in der Vergangenheit ihre Werbeaktivitäten bei
dem Videodienst zurückgeschraubt hatten, da Zweifel an
Worüber sich Gründer Sorgen machen
Finanzierung
Rechtliche Rahmenbedingungen
Konkurrenzsituation
2015
2014
Politische Rahmenbedingungen
Fachkräftemangel
0
10 %
20 %
30 %
40 %
Der Fachkräftemangel ist kein so drängendes Problem mehr
für deutsche Start-ups wie noch im letzten Jahr
INTERNET WORLD Business 19/15
Quelle: Ernst & Young Start-up-Barometer
xx.
14. Monat
September
2015 2015x/15 19/15
INTERNET WORLD Business
der Viewability ihrer Anzeigen
bestanden.
So will Youtube unter anderem
Daten, die über die Position
und den Kontext der Ads Auskunft geben, an entsprechende
externe Analytics-Unternehmen
wie Comscore oder Integral Ad
Science freigeben.
Noch in diesem Jahr soll die
Initiative für mehr Einblick umgesetzt werden. Statistiken zur
Viewability stellt Google für
seine Display-Anzeigen bereits
zur Verfügung – Active View
zeigt den Werbekunden, ob ihre
Anzeigen gesehen werden. (skr)
EDEKA NORD
Dezentrales E-Commerce-Konzept
Die Edeka-Region Nord plant
einen neuen Anlauf in Sachen
Online-Lebensmittel: Im Rahmen eines dezentralen Modells
können die selbstständigen Einzelhändler der Gruppe ihre unterschiedlichen Sortimente zu
regional unterschiedlichen Prei-
Local E-Food von Edeka
Nord, derzeit 2 Händlern
5
Foto: Shutterstock / Tharakorn, Studio_G
Stunden
täglich
verbringen
deutsche
Büroangestellte
mit dem
Checken von
E-Mails
OnlineTauchgang
vor Neuseeland zur
„Rainbow
Warrior“
Jetzt singt er auch:
Smartmobil.de
setzt seine Mehrkanal-Kampagne
mit Schlagerstar
Heino fort. Dieser
hat dafür jetzt seinen Hit „Blau blüht
der Enzian“ umgedichtet.
Schnell, schnell, schnell ist das LTE: Heino für Smartmobil
sen einstellen – auch frische Produkte und Bedienungsware.
Unter Edekanord-shop.de werden die beteiligten Supermärkte
vorgestellt. Zum Start sind zwei
Händler integriert, weitere sollen
in Kürze folgen. Das 13.000 Artikel umfassende Sortiment wird
von der Großhandlung der
Marktbetreiber eingepflegt, dabei
werden auch die Anforderungen
der Lebensmittel-Informationsverordnung berücksichtigt. Die
Logistik müssen die Märkte aber
selbst organisieren.
Die Kunden können online ein
Zeitfenster für die Lieferung wählen, der Versand kostet 4,95 Euro.
Auch Selbstabholung ist möglich.
Das Modell gilt als Blaupause für
die gesamte Edeka-Gruppe. Bislang gibt es dort unter Edeka24.de
einen zentral betriebenen OnlineSupermarkt, unter Edeka-shops.de
sind zudem 13 Selbstständige aus
der Region Minden/Hannover
gebündelt, auch Edeka-Supermarktbetreiber sind in Eigenregie
im Lebensmittelversand aktiv. (dz)
book-Chef Mark Zuckerberg gratulierte knapp mit dem Wort
„Congrats!“.
Vor eineinhalb Jahren übernahm Facebook den MessengerDienst Whatsapp für rund 19
Milliarden US-Dollar. Die Kaufsumme setzte sich aus FacebookAnteilen in Höhe von zwölf Milliarden US-Dollar und weiteren
vier Milliarden US-Dollar in bar
zusammen. Darüber hinaus erhielten die Whatsapp-Gründer
und Mitarbeiter Aktien im Wert
von weiteren drei Milliarden USDollar. Im April hatte Whatsapp
die Marke von 800 Millionen Nut(skr)
zern überschritten.
WHATSAPP
CHECK24
Plattform vor dem Münchner
Landgericht eingereicht. Der
Vorwurf: Check24 soll zulasten
der Verbraucher gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb verstoßen.
Unter dem Deckmantel eines
Preisvergleichsportals sollen Verbraucher angelockt worden sein,
um Versicherungsverträge über
das Portal abzuschließen, so der
Verband. „Dabei werden aber die
gesetzlichen Anforderungen für
Versicherungsvermittler
nicht
eingehalten“, erklärt BVK-Präsident Michael H. Heinz. Zum
Schutz der Verbraucher werde die
Branche seit Jahren stark reguliert.
„Wir können daher nicht tolerieren, dass sich einzelne Akteure
einfach darüber hinwegsetzen“,
meint Heinz.
Der BVK fordert schon lange
die Gleichbehandlung aller Vertriebswege am Markt inklusive der
Internet-Portale. Doch die gesetzlichen Vorschriften werden von
Vergleichsportalen wie Check24
bisher nur unzureichend erfüllt,
glaubt der BVK. Daher hatte der
Verband Check24 bereits im Juni
(sg)
dieses Jahres abgemahnt.
900 Millionen aktive
Nutzer
Unlauterer
Wettbewerb?
ZALANDO
Kurz vor der Milliardengrenze:
Whatsapp-Gründer Jan Koum
gab auf Facebook bekannt, dass
der Messenger-Dienst derzeit 900
Millionen aktive Nutzer hat. Face-
Das
Online-Vergleichsportal
Check24 hat wieder Ärger mit
dem Bundesverband Deutscher
Versicherungskaufleute (BVK):
Dieser hat eine Klage gegen die
WhatsApp: 900 Mio. Nutzer
Vorgetäuschte Verknappung abgemahnt
Auch Zalando hat Ärger: Nach
Recherchen des NDR ist Zalando
Zalando beendet Schummelei
mit Verknappung
von der Wettbewerbszentrale
abgemahnt worden. Der Vorwurf: Der Online-Händler habe
irreführende Angaben im Stil
von „Drei Artikel verfügbar“
gemacht. Zalando soll die Verknappung, mit der Kunden zum
Kauf bewegt werden sollen, nur
vorgetäuscht haben. Bei Tests
vonseiten des NDR konnten in
mehreren Fällen mehr Kleidungsstücke bestellt werden, als
auf der Seite angegeben waren.
Auf Nachfrage der Rundfunkanstalt habe Zalando eingeräumt, dass der Warenbestand
aus technischen Gründen nicht
in Echtzeit dargestellt werde, bei
den Angaben handle es sich um
einen Mindestbestand. Peter
Brammen von der Wettbewerbszentrale bezeichnete dies als eine
„Irreführung der Verbraucher“,
die Organisation mahnte Zalando
ab und drohte wegen falscher
Angaben mit „gerichtlichen
Maßnahmen“. Inzwischen hat
Zalando die Angaben auf seiner
Seite geändert, jetzt wird die Angabe „mehr als drei Artikel ver(tdz)
fügbar“ angezeigt.
Marktanteil von
Windows 10
14 %
glauben,
dass sie ihre
E-Mails
zu häufig
checken
6,5 %*
*Anfang September 2015
Schnorchel-Erlebnis: Vor 30 Jahren
ist das GreenpeaceSchiff „Rainbow
Warrior“ gesunken;
auf einer Website
können Interessierte
jetzt einen interaktiven Tauchgang zum
Wrack wagen.
5
Stadtrundgang mit Katze
Zugegeben, die japanische Stadt Hiroshima kann positive Meldungen
gebrauchen, aber ob Cat Street View das Richtige ist? Mit dem ARProgramm kann man neuerdings einen Stadtrundgang aus Katzenperspektive machen und vierbeinige Bewohner näher kennenlernen.
Sechs Wochen nach dem
Start ist Windows 10 auf 6,5
Prozent der PCs installiert
UPDATE
6
INTERNET WORLD Business
14. September 2015
19/15
World Wide Web
Start-up
Das Start-up Eyefitu.com will
mit einer App Verbrauchern
helfen, die richtige Kleidergröße zu finden.
Unterschiedliche Länder,
unterschiedliche Größen – und
auch zwischen den Marken
differieren die Größen: „Jede
Kleidermarke hat eine andere
Methode zur Festlegung von
Größen“, stellte Isabelle Ohnemus fest. Sie hat deshalb Eyefitu gegründet. Das Zürcher
Start-up hat in den letzten drei
Jahren eine App entwickelt,
die Käufern bei der Orientierung hilft: Geben diese dort
ihre Maße ein, eventuell noch
die Größen von bereits erstandener Markenmode, nennt die
App für Marken und Länder
die passende Größe. Dafür
Eyefitu: Orientierung im
Gewirr der Größen
werden die Nutzerdaten mit
einer Datenbank abgeglichen.
Ersten Tests zufolge hapert
die Erkennung noch, aber mit
jedem Datensatz lernen Datenbank und App dazu. Eyefitu ist
für Nutzer kostenlos, das
Start-up setzt auf AffiliateProvisionen. „In der App können Nutzer Marken und Mode
entdecken und bestellen“, so
Ohnemus. Längerfristig sollen
außerdem die Nutzerdaten
vermarktet werden: Modehersteller können mit ihnen feststellen, welche Größen wo
besonders gefragt sind und
ihre Produktion dann entsprechend darauf einstellen. (vs)
HATFIELD / GROSSBRITANNIEN
Ocado: Lebensmittel und Technologie
http://www.ocadogroup.com
BERLIN / DEUTSCHLAND
Volle Kassen bei Zencap
https://www.zencap.de/
167.000 Lieferungen pro Woche, Warenkorbgröße um 150 Euro:
Ocado hat sich auf der Insel als Online-Lebensmittelhändler
etabliert und will nun seine Systeme zur Organisation eines Frischelagers vermarkten. Nach Spekulationen an Londons Börse
könnte Amazon der erste Käufer sein: Der US-Händler sucht
nach Lagern nahe London und Hatfield, wo Ocado sitzt. (vs)
US-Vermögensverwalter Victoria Park Capital stattet
Zencap mit 230 Millionen US-Dollar aus. Das Berliner
Start-up hat sich auf Unternehmenskredite spezialisiert und soll das Geld ausschließlich dafür verwenden. Das frische Kapital pusht aber auch das Wachstum: 2014 gegründet verliehen die Berliner bislang
gerade mal 27 Millionen Euro an Firmen. (vs)
WESTMINSTER / USA
Schütteln für Gewinn
http://bit.ly/99ranch-shakeit
BERN / SCHWEIZ
Einkaufen in einem Zug
http://bit.ly/sbb-speedy
Smartphone schütteln, bis ein
Ton erklingt: So können Kunden
der US-amerikanischen 99RanchSupermärkte Gutscheine und andere Preise ergattern. Für ihre
verspielte Kundenbindungsmaßnahme setzt die Filialkette, die sich
auf Lebensmittel aus Asien spezialisiert hat, auf den MessengerDienst Wechat aus China sowie
auf Funkchips oder Beacons. (vs)
AOL
Zukauf bei mobiler
Werbung
Erst vor wenigen Monaten ist
AOL selbst vom US-Netzbetreiber Verizon für 4,4 Milliarden
Dollar übernommen worden,
jetzt ist das MedientechnologieUnternehmen als Käufer aktiv
und übernimmt Millenial Media,
eine Monetarisierungsplattform
für App-Entwickler, zum Preis
von 1,75 US-Dollar je Stammaktie von Millenial Media. Dass
AOL sich für Millenial Media
interessiert, war bereits seit Längerem bekannt.
AOL will damit sein Geschäft
mit mobiler Markenwerbung
deutlich ausbauen und Zugang zu
einer Milliarde aktiven Nutzern
weltweit gewinnen. Zudem will
AOL seine Position im Mobilbereich in Märkten wie Singapur,
Die Schweizer Bahn wird zum OnlineHändler und eröffnet den SpeedyShop: Dort können Bahnfahrer Lebensmittel einkaufen und bezahlen,
die sie am Zielbahnhof aus einem
Schließfach entnehmen können.
Kooperationspartner für den SpeedyShop ist Filialist Migros, weitere Handelspartner werden folgen – und das
Sortiment erweitern. (vs)
Japan, Großbritannien, Frankreich und Deutschland verstärken. Nach eigenen Angaben wird
das Unternehmen damit die umfangreichste offene und mobile
automatisierte Plattform auf dem
(skr)
Markt.
AMAZON
Dash-Buttons für alle
Amazon lässt ab sofort alle USPrime-Kunden
Dash-Buttons
kaufen – und erweitert gleichzeitig
das per Plastikknopf bestellbare
Sortiment auf 500 Produkte von
Erfolgsgeschichte: Amazon
setzt auf den Dash-Button
HANGZHOU / CHINA
Alibaba braucht Geodaten
http://bit.ly/alibaba-geo
Alibaba braucht Geodaten und baut mit
Waffenhändler Norinco eigens ein Unternehmen auf. Umgerechnet 280 Millionen Euro bringen die Partner für die
Aufarbeitung von Geodaten ein. Auf diesen basieren standortbasierte Dienste
sowie das Management von Lieferungen.
Norinco hat das chinesische Navigationssystem Beidou mitentwickelt. (vs)
29 Marken. „Diese Ankündigung
ist in der Tat ein Zeichen dafür,
dass es funktioniert und wir werden es weiter skalieren und vorantreiben“, so Amazons Produktmanagement-Chef Daniel Rausch.
„Es ist kein Experiment mehr.“
Künftig sollen die Buttons zwar
weiterhin für 4,99 US-Dollar pro
Stück verkauft werden, der Kaufpreis wird aber beim ersten Einkauf wieder gutgeschrieben. (dz)
SCOUT24
IPO noch 2015
Die Scout24-Gruppe peilt ihren
Börsengang an der Frankfurter
Börse noch für diesem Herbst an.
Der Betreiber von Immobilienscout24 und Autoscout24 teilte
mit, dass er aus der Erstplatzierung Nettoerlöse in Höhe von
200 Millionen Euro erwartet.
Mithilfe der Erlöse wolle das Un-
ternehmen seine Verschuldung
verringern und damit seine
Finanzkraft wieder stärken sowie
das Wachstum weiter vorantreiben. Expertenschätzungen zufolge
steckt die Scout24-Gruppe mit
etwa 950 Millionen Euro in den
roten Zahlen. Das Börsenangebot
wird die Ausgabe neuer Aktien
aus einer Kapitalerhöhung und
den Verkauf von Anteilen aus
den Beständen der Altaktionäre
umfassen. Die Bewertung von
Scout24 dürfte im Rahmen des
Börsengangs bis zu vier Milliar(lm)
den Euro betragen.
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VOR ORT
02602 / 96 96
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1und1.de
SCHWERPUNKT
INTERNET WORLD Business
19/15
Foto: Shutterstock / Art4all
8
Viel Wachstum fürs Geld
Ist Growth
Gro
Hacking „das nächste große Ding“ oder nur ein weiteres Marketing-Buzzword?
Selbst Experten tun sich mit der Einordnung des Phänomens bisweilen schwer
anc
anchmal
macht ein Begriff Furore
und nicht einmal ausgewiesene Exkö
perten können
sagen, wie und wann genau
Them um das es geht, eine eigene
das Thema,
Kategori geworden ist. Ähnlich könnte es
Kategorie
auch beim neuesten Buzzword der OnlineMarketer „Growth Hacking“ gewesen sein.
Hendr Lennarz, Executive Director
Hendrik
a Technology oder– wie er sagt –
Product and
„Growth Manager“ beim PrüfsiegelanbieTruss
ter Trusted
Shops sowie Betreiber des
Blogs „Growthhackerlove.com“, stieß vor
etwa zwei Jahren auf einen Artikel. Nachdem er gelesen hatte, was der Autor unter
einem Growth Hacker versteht, dachte er:
„Cool. Das ist das erste Mal, dass jemand
es geschafft hat aufzuschreiben, was du
wirklich tagtäglich machst.“ Kurz zusammengefasst geht es bei seiner Arbeit um
den Einsatz datenbasierter MarketingMaßnahmen mit dem Ziel, Nutzerwachstum zu errreichen. Tatsächlich entstanden
ist der Begriff vermutlich vor rund fünf
Jahren in der amerikanischen Wirtschaft.
Der erste Growth Hack ist jedoch schon
viel älter. Vor mittlerweile fast 20 Jahren,
1996, überlegte man bei Hotmail, einem
Anbieter kostenloser E-Mail-Adressen,
wie neue Nutzer generiert werden können,
ohne das Marketing-Budget unnötig zu
M
„Marketing kostet immer
etwas, selbst wenn es nur Zeit
ist. Ohne ausreichend Zeit zum
Testen und Optimieren
funktionieren nur die
wenigsten Growth Hacks“
Hendrik Lennarz
Executive Director Product and
Technology bei der
Trusted Shops GmbH
www.trustedshops.de
belasten. Der Dienst hatte damals, einen
Monat nach seiner Gründung, bereits
20.000 User. Um die Freunde, Verwandten
und Kollegen der registrierten Nutzer zu
erreichen, hängte Hotmail an jede versendete E-Mail den Slogan „Get Your Free
Email at Hotmail“ an. Der Erfolg war verblüffend. Ein halbes Jahr, nachdem der
Dienst an den Start gegangen war, zählte
das Unternehmen eine Million Nutzer.
Obwohl es den Begriff Growth Hack noch
nicht gab, war es den verantwortlichen
Produkt- und Marketing-Managern gelungen, einen solchen durchzuführen.
Auf Definitionssuche
Fast so schwierig wie die Suche nach dem
Ursprung von Growth Hacking ist der
Versuch zu erklären, was das Wort eigentlich bedeutet. Ein erster Schritt ist die Betrachtung der einzelnen Bestandteile. Das
englische „growth“ bedeutet Wachstum,
Anstieg oder Zunahme. Schwieriger zu
erklären ist, was mit „to hack“ gemeint ist.
Die Bedeutungsbandbreite ist groß. „In
etwas eindringen“, und zwar mit Vehemenz und hoher Taktrate, kommt hier der
Erklärung wohl am nächsten. Ein Growth
Hacker versucht beispielsweise, die An-
zahl der Nutzer eines Produkts möglichst
kosteneffizient zu maximieren. Konkret:
Der Aufbau einer Fangemeinde soll mit
schnellem Wachstum und geringeren
Werbeausgaben ermöglicht werden. Anstelle Millionen US-Dollar in MarketingKampagnen zu stecken, nutzte der Wohnungsvermittler Airbnb zum Beispiel die
Kleinanzeigenplattform „Craigslist“, um
auf diese Weise bekannter zu werden –
Technik und Innovation statt Geld (siehe
Kasten „Airbnb“).
„Growth Hacking ist eine Form des
Marketings, deren primärer Fokus auf
Wachstum liegt. Dabei ist man sich bewusst, dass man zum Teil ein sehr hohes
Risiko eingehen muss“, erklärt Simon
Harlinghausen. Er ist Chief Digital Officer
(CDO) bei der Media-Agentur Starcom
Mediavest Group Germany.
Einen ähnlichen Ansatz wählt auch
Claas van Delden, Geschäftsführer der
Investment-Tochter 7Commerce von Pro
Sieben Sat1: „Growth Hacking ist der Teil
des Online-Marketings, der nicht unmittelbar direkte Kosten verursacht.“ Mit seinem Definitionsversuch bringt der Manager zwei Komponenten ins Spiel, die auf
den ersten Blick unbedeutend erscheinen,
jedoch letztendlich eine wichtige Rolle
14. September 2015
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spielen. Zunächst spricht der 7CommerceGeschäftsführer davon, dass Growth
Hacking lediglich ein Teil des OnlineMarketings ist und sagt somit, dass es sich
dabei nicht um eine eigene Disziplin handelt. Er betont damit, dass sich die Methoden des Growth Hacking nicht essenziell
von denen des Online-Marketings unterscheiden. Im Gegenteil: Growth Hacking
setzt mit Social Media, Suchmaschinenoptimierung (SEO), Suchmaschinenmarketing (SEM) oder E-Mail-Marketing (siehe Kasten „Dropbox“) sogar explizit auf
Online-Marketing-Kanäle.
Der entscheidende Unterschied zwischen Growth Hacking und Online-Marketing liegt allerdings in der Herangehensweise. Growth Hacking ist ganz wesentlich
auf Kosteneffizienz ausgerichtet: Die oben
genannten Kanäle sind mit keinem oder
zumindest einem geringeren Geldaufwand bespielbar als beispielsweise klassische TV- oder Out-of-Home-Werbung
und sorgen trotzdem für viel Reichweite.
„Alles findet unter der Prämisse der
Super-Performance statt“, fasst Harlinghausen zusammen. Und neben der Kosteneffizenz haben Facebook, Youtube und Co.
noch einen – ganz elementaren – Effekt zu
bieten: die Viralität. Durch die große
Nutzerzahl und die integrierten SharingFunktionen ermöglichen es die sozialen
Netzwerke, schnell eine Vielzahl an potenziellen Zielgruppen für Botschaften zu
erreichen.
Ein häufiges Missverständnis in diesem
Zusammenhang ist, dass Growth Hacking
nicht nur mit wenig Geld betrieben werden kann, sondern auch wenig Zeit aufgebracht werden muss. Ein Trugschluss. Das
zeigt auch die Erfahrung von Lennarz:
„Marketing kostet immer etwas, selbst
wenn es nur Zeit ist. Ohne ausreichend
Zeit zum Testen und Optimieren funktionieren nur die wenigsten Growth Hacks.“
Interne Voraussetzungen
Trotz des erwähnten Einwands wird deutlich, dass Growth Hacking für eine bestimmte Unternehmensform besonders
interessant ist: Start-ups. Sie sind klein,
agil und haben häufig kürzere Entscheidungswege als etablierte Unternehmen.
„Andrew’s Blog ist eine
unerschöpfliche Quelle von
Zahlen und Ideen für wichtige Konzepte“, sagt Max
Levchin, Gründer von Slide
und Paypal, über Andrew
Chen. Der Berater und Unternehmer gab im August
2015 bekannt, dass er in Zukunft ein Teil des „Supply
Growth Team“ des OnlineFahrtvermittlungsdienstes
Uber sein wird.
Andrew Chen
INTERNET WORLD Business
9
Der digitale Wohnungsmarkt Airbnb vermittelt über eine
Community weltweit private Unterkünfte.
Dropbox wird in vielen Blog-Einträgen und von Experten
häufig als Paradebeispiel für Growth Hacking angeführt.
Der Marktplatz wurde 2008 im Silicon Valley von Brian Chesky,
Joe Gebbia und Nathan Blecharczyk gegründet und vermittelt
Übernachtungen in Privatwohnungen.
Laut Airbnb gibt es derzeit mehr als
Inserate aus über 190 Ländern auf der Online-Plattform. Die
Zahl der Gäste beläuft sich auf über 40 Millionen.
Unmittelbar Anteil am Erfolg des digitalen Schlafplatzvermittlers hat die Sharing-Funktion. Gast und Gastgeber können sich gegenseitig bewerten. Dies wird in den Profilen festgehalten. Zusätzlich gab es schon zu Beginn die Option, die
Unterkunft außerdem über das Kleinanzeigennetzwerk
„Craigslist“ anzubieten.
Der Filehosting-Dienst wurde 2007 gegründet und verließ
rund drei Jahre später die Betaphase. Er ermöglicht es seinen Nutzern, kostenlos Dateien miteinander zu teilen. Außerdem können sie das hochgeladene Material problemlos von
mehreren Computern oder mobilen Endgeräten abrufen.
Der schnelle Aufstieg von Dropbox fußt hauptsächlich auf
zwei Faktoren: Neben einer simplen Anmeldung setzt das
Unternehmen auf Empfehlungsmarketing.
Für eine neue Registrierung gibt es
kostenlosen, zusätzlichen Webspeicher – für den Anwerber
und den Angeworbenen. Wer seinen Account mit sozialen
Netzwerken verbindet, erhält noch zusätzliche Kapazitäten.
1,5 Millionen
Außerdem sind „Unicorns“, also Jungunternehmen, die eine Unternehmensbewertung von mehr als einer Milliarde
US-Dollar erreicht haben, in Deutschland
eine Seltenheit. Nur Rocket Internet,
Zalando, Home24 und Delivery Hero dürfen sich hierzulande zu diesem elitären
Verein zählen (siehe auch INTERNET
WORLD Business, Ausgabe 14/2015). Das
ist sicherlich ein Grund dafür, dass Growth
Hacking nur wenigen Marketing-Entscheidern und Firmenvorständen in
Deutschland ein Begriff ist. Es wird zwar
grundsätzlich anerkannt, dass Growth
Hacking wichtig ist, doch kaum jemand
hat sich damit eingehend beschäftigt.
Die Gründer und Geschäftsführer in der
Bundesrepublik sind noch voll und ganz
mit der Umsetzung von Content-Marketing, dem letzten Trend, beschäftigt. „Bei
Entscheidern, die große Marketing-Etats
verwalten – also beispielsweise in der
Finanzbranche oder bei großen Retailern –
wird der Begriff Growth Hacking initial
überhaupt nicht verwendet“, so Alexander
Geißenberger, SEO-Experte und Geschäftsführer der digitalen Marketingagentur Xpose360 aus Augsburg. Das Thema habe lediglich bei einem niedrigen,
einstelligen Prozentsatz Anklang gefun-
500 Megabyte
den, sagt der Manager. Damit steht er in
der Branche nicht allein da. Um die Basis
für Growth Hacking zu schaffen, ist es in
einem ersten Schritt wichtig, ein Team
aufzubauen. Jedem Growth Hacker sollte
ausreichend Spielraum und Entscheidungsfreiheit eingeräumt werden, darüber hinaus ist auch gegenseitige Kontrolle
entscheidend.
Eine weitere Voraussetzung ist eine agile
Produktentwicklung, die auf Spontanität
beruht. Firmen, die langfristige, teils
mehrjährige Marketing-Pläne verfolgen,
fällt es nicht leicht, spontan und dynamisch auf den Markt zu reagieren. Dies ist
jedoch die Bedingung, um auf virale
Trends aufspringen zu können. Ein Unternehmer, der seinem Social-Media-Manager am Wochenende freigibt, hat das Prinzip Internet nicht verstanden. Ein entsprechendes Grundverständis ist auch für
Growth Hacking nötig.
„Wenn das Produkt beim
Growth Hacking nicht
stimmt, ist es sogar mit
einer guten Kampagne fast
nicht mehr zu vermarkten“
Alexander Geißenberger
Geschäftsführer der PerformanceMarketing-Agentur Xpose360
www.xpose360.de
Hochwertiger Content
Obwohl Growth Hacking prinzipiell für
viele Unternehmen interessant ist, stellt
sich die Frage: Ergibt es Sinn, einfach blind
dem Hype zu folgen, einen Growth Hacker
anzustellen, ohne darüber nachzuden- ▶
„Wenn man versucht, etwas
zu schaffen, was vorher
noch keiner geschafft hat,
heuert man am besten ein
paar kluge Köpfe an ohne
Vorbelastungen.“ Andy
Johns kam ohne Erfahrung
im digitalen Marketing zu
Facebook und sorgte für den
Durchbruch. Später wechselte er zu Twitter, Linkedin
und Quora und erzielte vergleichbare Erfolge.
Andy Johns
„Man muss nicht reich sein,
um glücklich zu sein“, sagt
Neil Patel in seiner Biografie. Der 1985 in Indien geborene Unternehmer kam im
Alter von zwei Jahren nach
Kalifornien. Bereits in der
Schule erkannte er sein
Verkaufstalent und startete
seine Karriere. Heute zählt
der 30-Jährige für das Wall
Street Journal zu den wichtigsten Influencern im Web.
Er verhalf u. a. Amazon zu
seinem Umsatzwachstum.
Neil Patel
SCHWERPUNKT
10
INTERNET WORLD Business
Norman Nielsen
arbeitet als Head of
Content Marketing beim
deutschen Online-Versandhändler Zalando
www.zalando.de
„Sticky Content“
Welche Kanäle versprechen schnelles
Wachstum für kleine Shops?
Norman Nielsen: Aus allen Kanälen
sollte man die auswählen, die sich am
effektivsten nutzen lassen. Wo bekomme ich am günstigsten und am
schnellsten viele Nutzer? Das ist stark
davon abhängig, auf welchen Kanälen
sich meine Zielgruppe befindet, und
von den Multiplikatoren, die meine
Inhalte von sich aus verbreiten.
Und soziale Netzwerke?
Nielsen: Soziale Medien spielen eine
wichtige Rolle. Sie enthalten SharingFeatures, sodass sich Inhalte schnell
und unkompliziert promoten lassen.
Wir nennen so etwas „Sticky Content“,
also Inhalte, die Aufmerksamkeit erregen und die man gerne weiterträgt.
Was raten Sie Unternehmen, die auf
Growth Hacking setzen wollen?
Nielsen: Erstens: Investiere in guten
Content, zum Beispiel in Texte, Infografiken, exzellente Produktfotos oder
Videos. Ohne gute Inhalte ist Interaktion
grundsätzlich nicht möglich. Und
zweitens: Verbreite diesen Content über
clevere Wege, um die maximale
Interaktion mit und in der Community
zu ermöglichen.
Für wen ist das Thema interessant?
Nielsen: Growth Hacking passt insbesondere für Unternehmen mit Produkten, die ein natürliches Potenzial
für Sharing und Viralität beinhalten.
Die Zielgruppe ist auch entscheidend:
Sie muss sich selbstverständlich auf
Kanälen befinden, in denen man mit
wenig Budget viel erreichen kann. In
der Regel betrifft das vor allem die
digitale Welt.
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ken? Die klare Antwort darauff lautet:
Nein. Bevor ein Unternehmen damit
amit beginnt, die Anzahl derjenigen zu steigern,
die sich mit seinem Produkt auseinandernandersetzen, muss es dafür sorgen, dass der
Content, den es anbietet, qualitativ
iv hochwertig ist und das Potenzial hat, im
m Internet weiterverbreitet zu werden.
An diesem Punkt würde auch 7Commerce-Geschäftsführer van Delden
n ansetalb: „Hat
zen. Seine erste Frage lautet deshalb:
atures?“
das Produkt eingebaute virale Features?“
Buttons
ns,
Dazu zählen auch Social Sharing Buttons,
wie sie bereits in zahlreichen Onlineert sin
nd.
d
Shops und bei Publishern integriert
sind.
Wer heute bei Amazon ein Produkt kauft,
wird häufig dazu aufgefordert, es den
Freunden auf Facebook mitzuteilen. Wie
sinnvoll das bei einem Staubsauger ist, sei
an dieser Stelle einmal dahingestellt.
Der Inhalt, der beworben werden soll,
ist von großer Bedeutung, weil er die Basis
für den Erfolg von Growth Hacking ist.
Gleichzeitig ist er aber auch das Ziel der
Kampagne. Die Ergebnisse des Growth
Hacking haben eine große Auswirkung
auf das Produkt als solches. Doch wie
wichtig dieser Punkt ist, verkennen viele
Entscheider. „Es gibt leider viel zu wenig
Unternehmen, die verstehen, dass das
Feedback und die Daten, die man generiert, für die Weiterentwicklung eines Produkts ausschlaggebend sind“, klagt deswegen auch Harlinghausen.
Die Rolle des Fernsehens
Wer Beispiele für Growth Hacks sucht, die
zu erfolgreichen Rückschlüssen aus dem
Verhalten der Nutzer geführt haben, muss
nur seinen Browser öffnen. Twitter ist ein
prominenter Vertreter. Als man beim
Kurznachrichtendienst bemerkte, dass
viele Nutzer, die sich registriert hatten, nur
„Media for Equity“
„Media for Equity“ ist ein wichtiger
Begriff innerhalb der Medien- und
Investmentbranche.
Er bezeichnet die Beteiligung von
Medienunternehmen an anderen Unternehmen, häufig Start-ups. Für die
abgegebenen Anteile erhalten die Eigner des Unternehmens jedoch kein
Geld, sondern werden in Form von
Media-Leistung ausbezahlt. An die
Stelle der monetären Vergütung tritt
in diesem Fall Werbeinventar. Das
können etwa TV-Werbeflächen oder
Anzeigen in Print-Magazinen sein.
„Media for Equity ist auch deshalb spannend, weil es nicht
sofort den Cashflow belastet“
Claas van Delden
Managing Director
bei der Pro Sieben Sat1
Commerce GmbH
www.7commerce.de
geringe Interaktionsraten hatten, beschloss man, den neuen Nutzern bei der
Anmeldung direkt Personen vorzuschlagen, die für sie interessant sein können.
Der Erfolg trat sofort ein und zeigt zudem
erneut, welch große Rolle der viralen
Komponente zukommt. Dadurch dass
sich die neuen Twitter-User bereits zu
Beginn vernetzen, entstehen neue Verknüpfungen in der Community, die den
Weiterverbreitungsfaktor massiv erhöhen.
Firmen wie Airbnb, Tripadvisor oder
auch Parship haben klargemacht, dass
durch den Einsatz von Growth Hacking
samt seinen viralen Instrumenten schnell
Wachstum generiert werden kann. Umso
eigenartiger erscheint es im ersten Moment, dass diese digitalen Vorreiter klassische TV-Werbung schalten. Warum setzt
Airbnb, das bereits den Durchbruch geschafft hat, auf teure Werbebotschaften im
Fernsehen?
Darauf gibt es zwei Antworten: Naheliegend ist sicherlich, dass nun das Geld vorhanden ist für Investitionen. Schließlich
lässt sich nicht bestreiten, dass die Reichweite im TV ungebrochen hoch ist. Die
zweite Möglichkeit ist die Ansprache einer
Zielgruppe. Wer im Netz bekannt ist, erreicht tendenziell ein jüngeres, technikaffineres Publikum. Da viele Dienstleistungen wie die Partnervermittlung bei
Parship oder die Wohnungsvermittlung
bei Airbnb auch für die Generation „50
plus“ interessant sind, können über die
Fernsehbildschirme nochmals neue Nutzer gewonnen werden, das Produkt kann
so in neue Dimensionen gehoben werden.
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Je nach vertriebenem Produkt können
sogar „Media for Equity“- oder „Media
for Revenue“-Deals als Methode beim
Growth Hacking angewandt werden. Das
heißt, dass eine Firma für Media-Leistungen entweder Unternehmensanteile
(Equity) oder Umsatzanteile (Revenue)
an den Investor abgibt.
Ein Start-up, das diese besondere Variante des Growth Hacking auswählt, sollte
im Voraus festlegen, wie viele Anteile am
Unternehmen es abgibt – in Relation zum
erwartenden Effekt der TV-Werbung. Das
zeigt, ob sich der Aufwand lohnt. Hilfreich
kann ein solcher Deal für Firmen sein, die
„an einer Stelle sind, an der es entweder
nur noch mit Vollgas nach vorne geht oder
das Projekt abgebrochen wird“, meint
SEO-Spezialist Geißenberger. Und auch
Trusted-Shops-Growth-Manager Lennarz
würde „Media for Equity“ durchaus als
Growth Hack betrachten. Allerdings sei
der Aufwand für diese Art des Wachstumsschubs zeit- und personalaufwendiger als andere Formen.
Fokus auf dem Nutzer
Hat sich ein Unternehmen, sei es ein aufstrebendes Start-up oder eine Branchengröße mit Erfahrung, dafür entschieden,
seine Wachstumsstrategie auf Growth
Hacks aufzubauen, gilt es noch, die passende Person dafür zu finden.
Eine Aufgabe, die vom Personaler ein
gutes Gespür verlangt. Schließlich ist er
auf der Suche nach einer Person, die
sowohl den Umgang mit den Führungspersönlichkeiten eines Unternehmens
gewohnt ist als auch im Team Entscheidungen durchdrücken kann. Durchsetzungsvermögen ist also im gleichen Maße
gefordert wie Kreativität, fachliches Knowhow und Entrepreneur-Dasein. Abschließend muss der zukünftige Growth Hacker
für Hendrik Lennarz auch noch „eine
100-prozentige Leidenschaft für sein
Produkt entwickeln“.
Als K.o.-Kriterium erweist aber etwas
ganz anderes, obwohl es so simpel klingt:
„Solange die Unternehmen nicht verstanden haben, dass der Nutzer im Vordergrund
steht, funktioniert auch kein Growth
Hacking“, schließt CDO Harlinghausen.
Damit rückt er den Endverbraucher in den
Fokus der Marketing-Managers. Dass diesen bewusst wird, dass nicht nur das eigene
Produkt wichtig ist für erfolgreiches Growth
Hacking, sondern auch die Menschen, die
◼
es weiterverbreiten, bleibt zu hoffen.
Christian Erxleben
internetworld.de/erx
CLOUD COMPUTING
ProfitBricks Data Center Designer
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Deutsches Unternehmen mit deutschem Datenschutz und Rechenzentren
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DMEXCO:
INTERNET WORLD Business
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Fotos: Dmexco
12
MESSE-SPECIAL
Showtime in Köln
Die 6. Auflage der Dmexco wächst thematisch über sich hinaus. Die Online-MarketingMesse schickt sich an, der Treffpunkt der digitalen Weltwirtschaft zu werden
ünther Oettinger, der EUDigitalkommissar, ist bei
der Eröffnung dabei und macht
anschließend einen Rundgang
durch die Messehallen. Der
bayerische Autobauer BMW
zeigt vermutlich – bei Redaktionsschluss stand dies noch nicht sicher fest –
seine Vision vom Connected Car und
stellt die neue 7er-Limousine vor. Und die
Youtube-Stars Tessa Violet und Essie
Burton geben am Ende der zwei tollen
Tage in Köln ein Livekonzert. Sieht so
eine typisch-trockene Online-MarketingFachmesse aus? Eher nicht.
Die Dmexco will mehr sein. Mit dem
visionären Motto „Bridging Worlds“ erhebt
das Team um die beiden Messe-Macher
Christian Muche und Frank Schneider den
Anspruch, die entscheidende Schnittstelle
zur Digiconomy zu sein. Digiconomy –
dieses Kunstwort tauchte 2014 erstmals in
Köln auf und hat das Zeug, sich als Gattungsbegriff für eine auf „Digital“ ausgerichtete Wirtschaft zu etablieren, die das
klassische World Wide Web längst hinter
sich gelassen hat. Heute können Kunden
per Smartphone ihren Lieblings-Softdrink im Getränkeautomaten mixen lassen und das anschließende Geschmackserlebnis via Facebook mit Millionen teilen. Per Geodatenanalyse erfasst Google,
G
„Die Dmexco ist der jährliche
Dreh- und Angelpunkt der
Digitalbranche“
Thomas Port
Geschäftsführer
Sevenone Media
www.sevenonemedia.de
über 850
Aussteller präsentieren sich auf der
Dmexco 2015
Quelle: Koelnmesse
ob ein Kunde, der eine Werbung für einen
Laden im Netz gesehen hat, diesen anschließend auch besucht. Und der neue
BMW 7er, der in Köln höchtswahrscheinlich erstmals ungetarnt gezeigt wird, ist
keine Luxuslimousine mit Bordcomputer
mehr, sondern eine Big-Data-Zentrale auf
Rädern. So weiß das Auto schon vorher,
dass eine Steigung kommt, und stellt den
Tempomaten darauf ein. Allein fährt der 7er
noch nicht, aber das hat auf öffentlichen
Straßen eher rechtliche als technische
Die Chefs der Dmexco: Christian Muche (l.) organisiert den Kongress, Frank
Schneider sorgt für den reibungslosen Verlauf der Messe
14. September 2015
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Gründe – in die heimische Garage rollt der
Wagen auf Wunsch unbemannt. Zum
immer größer werdenden Anspruch passt
auch eine Ausweitung der Themen, zu denen Unternehmen im Ausstellerverzeichnis aufgelistet sind: etwa Automotive Electronics, Connected Home, Digital Health.
In einem Positionspapier zur Dmexco
2015 beschreiben Muche und Schneider
einen Fünfstufenplan, wie der digitale
Brückenbau ablaufen soll. Schritt 1 ist die
Verbindung von Old und New Economy,
Schritt 5 die Verbindung zwischen Kulturen und Kontinenten. Reale und virtuelle
Welt sollen verschmelzen, Marketing- und
Technologieexperten aufeinander zugehen. Der abstrakte Begriff des Internet of
Things, in Köln soll er erlebbar werden.
Allerdings ist die Digiconomy noch kein
gefestigtes Gebilde. Dorothea von WichertNick, die frischgebackene Chefin der
Dienstleistergruppe Performance Interactive Alliance (PIA), moniert die Fragmentierung in der Wirtschaft: „Eine Vielzahl
digitaler Channels, eine kaum übersehbare Ad-Tech-Landschaft, die Explosion
der Datenmengen: Immer mehr führende
Marketers beklagen die gestiegene Komplexität und die damit einhergehende
Ineffizienz bei der Steuerung des OnlineMarketings – zu Recht!“
BVDW bringt Start-ups
und Investoren zusammen
Hier will der Bundesverband Digitale
Wirtschaft mit einem breiten Angebot aus
Veranstaltungen und Dienstleistungen
Hilfestellung leisten. Für den BVDW ist
die Dmexco das wichtigste Event des Jahres. Der Branchenverband, der seit 2009
als ideeller Träger der Dmexco auftritt,
bringt auch in diesem Jahr wieder Jungunternehmer und Investoren zusammen.
Im Start-up Village (Halle 6) stellen sich
insgesamt 24 Start-ups und junge Unternehmen vor – ein Drittel mehr als 2014.
Im Fokus der vom BVDW im Rahmen seiner „Initiative Start-ups“ geförderten Mes-
INTERNET WORLD Business
13
Über 30.000 Besucher kamen im vergangenen Jahr nach Köln. Ob es 2015 genauso viele werden, muss sich zeigen, denn
erstmals hat die Dmexco die Anmeldung mit einem abgestuften, vom Anmeldedatum abhängenden Eintrittspreis verbunden
seplattform stehen die Präsentation innovativer Geschäftsideen und der Austausch
mit etablierten Playern der Digital-Wirtschaft. Das Begleitprogramm wartet mit
insgesamt 40 Kurzvorträgen und zwei
Podiumsdiskussionen auf.
Bei den Ausstellern – 16 aus Deutschland und acht aus dem Ausland – dreht
sich alles um die Themen Marketing und
Media einerseits und Internet of Things
andererseits. Speziell auf den Austausch
mit und die Promotion bei relevanten Geschäftspartnern ausgerichtet soll die Kombination aus Lounge und Bühne optimale
Rahmenbedingungen bieten, um neue
Geschäftsmodelle, Lösungen und Technologien erfolgreich im Markt zu platzieren.
So verspricht es zumindest der Branchenverband, der erstmals mit seinem neuen
Präsidenten Matthias Wahl in Köln Präsenz zeigt (lesen Sie dazu auch den Gastkommentar auf Seite 42).
INTERNET WORLD Business auf der Dmexco
In Köln macht die Neue
Mediengesellschaft, der
Verlag von INTERNET
WORLD Business, ein
heißes Angebot.
In Halle 8, Stand B016 –
B018 präsentiert der
Verlag sein gesamtes
Schauen Sie vorbei: Die Neue Mediengesellschaft
Portfolio professioneller
präsentiert sich in den Hallen 6 und 8
Informationsmedien aus
den Bereichen Internet,
Start: Wer sich direkt in Köln für ein
Telekommunikation, Professional IT und
Schnupperabonnement
entscheidet,
Software-Entwicklung. Zum Angebot
bekommt die ersten sechs Ausgaben
gehören Fachtitel und Online-Angebote
gratis frei Haus geliefert. Außerdem
aus Deutschland und der Schweiz,
außerdem Messen und Kongresse.
dürfen sich Messegäste, die INTERNET
In Halle 6, Stand 066 – und nur dort – hat
WORLD Business testen, eines unserer
INTERNET WORLD Business ein besonbrandaktuellen Themendossiers kosderes Angebot für Neu-Abonnenten am
tenlos herunterladen.
Bereits am Vortag der Messe, der sich immer mehr zur inoffiziellen Verlängerung
der Dmexco entwickelt, hält der BVDW
die Start-up-Fahne hoch. Im Kongresszentrum der Messe findet erstmals das
Start-Up-Forum statt, zeitgleich mit dem
Online Ad Summit. Letzterer erinnert an
eine der Kernkompetenzen des BVDW: an
die Online-Werbung. Der Online-Vermarkterkreis (OVK) im BVDW taucht auf
der Dmexco-Website mit separatem Logo
als Mitveranstalter auf, und OVK-Chef
Björn Kaspring wird auch diese Dmexco
wieder als Plattform für die Bekanntgabe
der Prognose für das Geschäftsvolumen
der Online-Werbung in Deutschland nutzen. Diese Zahlen, obwohl in Bezug auf
ihre Aussagekraft heftig umstritten, sind
nach wie vor einer der wichtigsten Gradmesser für die digitale Transformation in
der Werbung.
Messebesucher, die während der Veranstaltung das Gespräch mit BVDW-Mitgliedsunternehmen suchen, finden diese in
der BVDW Digital Lounge in Halle 8. Der
Verband selbst befindet sich im Messeboulevard zwischen Halle 7 und Halle 8.
Dort präsentiert der BVDW einige neue
Publikationen zu den Themen Programmatic Advertising, Mobile Publishing und
Bewegtbild in der Unternehmenskommunikation.
Virtuelle Messerundgänge zu
den Themen Online-Vermarkter, Agenturen, E-Commerce
und Payment finden Sie auf
den nächsten Seiten. Übersichten zu Bewegtbildvermarktung,
Performance-Marketing und E-MailMarketing haben wir bereits in Ausgabe
18/2015 vorgestellt. Falls das Heft nicht zur
Hand ist, laden Sie es einfach aus dem
◼
Online-Heftarchiv herunter.
Frank Kemper
internetworld.de/fk
75.000
Quadratmeter
Ausstellungsfläche
Quelle: Koelnmesse
„Der digitale Space, die
Digiconomy, ist heute
unglaublich fragmentiert“
Dorothea von Wichert-Nick
CEO
Performance Interactive Alliance
http://performance-interactivealliance.com
DMEXCO:
INTERNET WORLD Business
14. September 2015
19/15
Foto: Shutterstock / Fon_nongkran
14
VERMARKTER
Vorträge zum Thema
Mittwoch, 16. September 2015
∙ 10.00 – 10.45 Uhr
Digitale Werbung in Deutschland
– ein Überblick des OVK
Wenzel Drechsler (United Internet
Media), Thomas Duhr (IP Deutschland), David Knapp (IHS Electronics & Media)
Ort: Seminar 1
∙ 12.00 – 12.20 Uhr
Video Advertising – Can Somebody turn on the Lights?
Ron Nahum (Branovate)
Ort: Speakers‘ Corner
∙ 13.50 – 14.00 Uhr
Elevator Speach:
Marketing beyond Marketing
Jean-Michel Pittet (Adobe)
Ort: Congress Hall
∙ 16.55 – 17.30 Uhr
The Revelation Debate:
Power Sharing of the Video
Marketplace
Matthias Dang (IP), Marianne Dölz
(Facebook), Andrea Malgara
(Mediaplus), Marie Eve Schroeder
(Henkel)
Ort: Debate Hall
Donnerstag, 17. September 2015
∙ 13.25 – 13.55 Uhr
The Engagement Debate:
Multichannel? It’s time for
mobile!
Dominik Dommick (Payback),
Klaus Hellmich (Galeria Kaufhof),
Arnulf Keese (PayPal)
Ort: Debate Hall
∙ 15.40 – 16.15 Uhr
The Broadcast Future:
Navigating the Advanced
TV Space
Krishan Bhatia (NBC Universal),
Benjamin Faes (Google),
Arun Kumar (Cadreon),
Shahrzad Rafati (Broadband TV)
Ort: Congress Hall
Werbebotschaften
auf allen Kanälen
Überarbeitete Kennziffern, Qualitätsversprechen und viele neue Angebote: Die Displayund Bewegtbildvermarkter kommen mit zahlreichen Innovationen auf die Dmexco
echtzeitig vor dem ersten Messetag
der Dmexco hat die Branche neue
Eckdaten präsentiert. Die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (Agof) legte die
Erstausgabe der Digital Facts vor. Diese
Markt-Media-Studie erlaubt neue Einblicke in die Webnutzung. Sie unterscheidet
nicht mehr danach, ob eine Website über
mobile Endgeräte oder einen stationären
PC aufgerufen wird, wie es bislang der Fall
war. Sie bietet Werbekunden, die bislang
mit den Mobile Facts und den Internet
Facts zwei unterschiedliche Studien heranziehen mussten, eine übergreifende Planungsgrundlage. Man sei unheimlich stolz
darauf, den Werbekanal Internet auch in
Zeiten veränderten Nutzungsverhaltens
perfekt abbilden zu können, sagt Björn
Kaspring, der Vorstandschef der Agof, die
auf der Dmexco auch mit einem eigenen
Stand vertreten ist (Halle 8 / C068).
Tatsächlich ergeben sich mit den Digital
Facts leichte Verschiebungen in den Rankings. Größter Vermarkter ist das Telekom-Unternehmen Interactive Media
CCSP, gefolgt von United Internet Media
und Ströer Digital. Allerdings ist auch dies
nur eine Momentaufnahme. Denn mit der
Übernahme durch die Ströer SE verschwindet Interactive Media aus dem
R
Ranking, während Ströer unangefochtener Marktführer unter den Digital-Vermarktern wird. Da dieser Kauf aber erst im
vierten Quartal vollzogen wird, bleibt auf
der Dmexco vorerst alles beim Alten:
Interactive Media (Halle 8 / D028 C 021)
präsentiert sich dort mit seinen Marken
T-Online, Gutefrage.net, Autoscout oder
Kicker.de noch mit einem eigenen Stand.
Ansonsten wird auf der Messe das eine
oder andere Facelifting erstmals richtig
sichtbar. Gruner + Jahr (Halle 8 / D068
C061) fasst beispielsweise seine Print- und
Digital-Vermarktung ab sofort unter dem
neuen Logo G + J EMS zusammen, was
allerdings keine Auswirkungen auf die
Strukturen der Vermarktungsorganisation
hat. Das neue Branding bringe aber die
seit Jahren gelebte crossmediale Ausrichtung nun auch optisch auf den Punkt und
unterstreiche die Positionierung als führender Premium-Crossmedia-Vermarkter, so Frank Vogel, Mitglied der Geschäftsleitung von G + J EMS. Bislang fuhr
der Verlag nach außen hin zweigleisig:
G + J Media Sales stand für Print und G + J
EMS für die digitalen Angebote.
Bereits im Juli hatte es bei Hubert Burda
Media, dem anderen großen Verlagshaus,
eine Umfirmierung gegeben. Im Mai ver-
gangenen Jahres hatte Burda die Tomorrow
Focus Publishing erworben, zu der Focus
Online, Chip.de und das Portal Huffington Post gehören. Damit ging auch der
Vermarkter Tomorrow Focus Media in
den Besitz von Burda über. Dieser DigitalVermarkter agiert nun seit Juli unter dem
Namen Forward Ad Group (Halle 8 E058 /
D051), im Ranking der digitalen Vermarkter liegt er auf Platz fünf. Auf der
Dmexco präsentiert das Unternehmen
seine Native-Advertising-Produktpalette
und stellt auch seine neue Technologie
„Content Ingestions“ vor, die ein kontextspezifisches Targeting im Video-Portfolio ermöglicht. Zudem soll künftig das
gesamte Portfolio der Forward Ad Group
automatisiert (programmatic) buchbar sein.
Adressable TV-Spots und
Video Engagement Ads
Der derzeit zweitgrößte Vermarkter, United Internet Media (UIM), präsentiert
Advertising-Lösungen und Case Studies
für Branding, Dialog und Multiscreen
(Halle 8 / C038 / B031). Neben den MailMarken GMX und Web.de gehören seit
Neuestem auch die digitalen Angebote
14. September 2015
19/15
von „Das Telefonbuch“, „Das Örtliche“
und „Gelbe Seiten“ zum Portfolio. Mit
innovativen Formaten wie der Inbox Ad
will UIM zudem dem mobilen Werbemarkt Auftrieb geben. Dazu werden auf
der Messe Cases der Wochenzeitung „Die
Zeit“ und des Reiseanbieters Secret Escapes
präsentiert. Beide konnten mit der Inbox
Ad ihr Neukundengeschäft beflügeln.
Das soll aber keineswegs bedeuten, dass
die Bedeutung klassischer DisplayFormate schwindet. Rechtzeitig vor der
Dmexco hat der Online-Vermarkterkreis
(OVK) im Digital-Verband BVDW (Halle 8 / A053 A051) eine Qualitätsoffensive
für digitale Display-Werbung gestartet.
Diese definiert für die gesamte Buchungsund Auslieferungskette bestimmte Mindestqualitätsstandards. Damit sollen Vertrauen und Investitionsbereitschaft in die
Werbeform erhöht werden.
Zur Digitainment City hat Sevenone
Media seinen Stand umgebaut (Halle 8 /
D029 E028). Der Vermarkter wartet zur
Dmexco nicht nur mit inhaltlichen Neuigkeiten auf, sondern auch mit dem nötigen
Entertainment-Faktor. Dazu zählt am
Abend des ersten Messetags die schon
legendäre Oktoberfest-Party, die diesmal
unter dem Motto „Wies’n goes digital“
steht. Wenn alles klappt, werden zuvor die
Youtube-Stars LeFloid und DFashion, die
bei Sevenone unter Vertrag sind, mit dem
Geschäftsführer Thomas Port plaudern.
Nach seiner Premiere im vergangenen
Jahr wird Sky Media Network (Halle 8 /
B011 C 018), die sich ebenfalls als Multiscreen-Vermarkter verstehen, mit zwei
neuen Vermarktungsansätzen punkten:
INTERNET WORLD Business
Reichweitenstärkste Angebote
Nettoreichweite in Mio.
Unique User
Vermarkter
T-Online
59,3
31,37
Interactive Media CCSP
72,1
38,09
Ebay.de
40,2
21,27
United Internet Media
68,4
36,15
Gutefrage.net
38,8
20,51
Ströer Digital
67,1
35,47
66,6
35,22
35,6
18,80
Web.de
35,5
18,76
Forward Ad Group
63,6
33,60
Focus Online
34,1
18,03
Sevenone Media
63,5
33,54
OMS
53,7
28,36
IP Deutschland
53,3
28,20
G + J EMS
51,1
26,99
Ebay Advertising Group
Deutschland
47,7
25,21
32,8
31,1
29,4
15,56
29,0
15,32
Die Website T-Online wurde im Juni 2015 von mehr
als der Hälfte aller Deutschen angesurft
INTERNET WORLD Business 19/15
Quelle: Agof e.V. / Digital Facts 2015-06;
Basis:14 Jahre und älter
Dynamic Ad Insertion und Sky Ad Smart.
Mit Sky Ad Smart soll zielgerichtetes Targeting im TV (Adressable TV) möglich
werden, ein Format, das bei Sky in Großbritannien bereits etabliert ist. Die Dynamic Ad Insertion auf dem Mobil-Angebot
Sky Go erlaubt es, einen Werbeblock aus
dem linearen Programm auszuschneiden
und das Inventar neu zu füllen. Auch Sky
Media Network sorgt am Messestand für
Unterhaltung. Am Mittwochnachmittag
410
388
Wallpaper
237
276
147
256
193
191
204
166
Angaben in Mio. Euro
(Bruttopreise)
89
101
Takeover
78
92
Halfpage Ad
140
Rectangle
88
90
Super Banner
63
2013
16,44
Gmx.de
534
519
Medium Rectangle
17,31
Chip.de
Ad Bundle
Skyscraper
Nettoreichweite Mio.
Unique User
Bild.de
Spiegel Online
Pre-Roll
Reichweite
in %
Axel Springer Media Impact
Top Ten der Online-Display-Werbeformen (brutto)
Billboard Ad
Reichweitenstärkste Vermarkter
Reichweite
in %
Wetter.com
2014
Die höchsten Bruttowerbeinvestitionen des vergangenen Jahres entfielen
auf das Ad Bundle, eine Kombinationsbuchung aus drei Formaten
INTERNET WORLD Business 19/15
Quelle: Nielsen Media Research; Angaben für den deutschen Markt
15
Noch führt Interactive Media. Doch Ende des Jahres
wird das Unternehmen von Ströer übernommen
INTERNET WORLD Business 19/15
Quelle: Agof e.V. / Digital Facts 2015-06;
Basis:102.528 Fälle in den letzten 3 Monaten
ist ein Sport-Talk mit Gästen aus der internationalen Fußballszene angesetzt.
Standnachbar ist der Vermarkter Discovery Communications (Halle 8 / B019
C018), zu dem in Deutschland die FreeTV-Sender Dmax, TLC und Eurosport
gehören. Die Sendergruppe ist in diesem
Jahr zum ersten Mal auf der Messe. Bislang
stellten die Verantwortlichen ihr neues
TV-Programm auf einem eigenen Event
vor. Da aber auch bei Discovery das digitale Marketing stark an Bedeutung gewonnen hat und das Unternehmen zu einem
Multichannel-Mediahaus ausgebaut wird,
entschied man sich jetzt für die Dmexco
als zentrales Forum. Wie bei den Vermarktern anderer TV-Sender auch sollen prominent besetzte Showacts die Attraktivität
des Messestands steigern.
Im Bereich Bewegtbild tut sich eine
ganze Menge. Die OMS (Halle 8 / D035),
der Vermarkter von rund 600 redaktionellen Tageszeitungsangeboten und
Radio-Websites, hat ein neues Format
entwickelt, das „Video Engagement Ad“.
Hier erhält der Nutzer den vollen und
kostenlosen Zugang zu einem Artikel,
wenn er das Werbevideo angesehen und
im Anschluss daran eine Frage zum
Inhalt der Werbung richtig beantwortet
hat. Von dieser Interaktion versprechen
sich die Anbieter eine überdurchschnittlich hohe Markenerinnerung und Werbewirkung. Zudem steht damit fest, dass
der Nutzer den Werbespot nicht nur
gesehen, sondern die Werbebotschaft
auch verstanden hat. Das Video Engagement Ad wird in Zusammenarbeit mit
Captcha Ad (Halle 8 / C009), einem
Spezialvermarkter und technischen
Dienstleister für interaktive Bewegtbildwerbung, angeboten. Captcha Ad vermarktet das Video Engagement Ad unter
dem eigenen Namen „CAd – The most
effective Video Ad“.
Daneben beschäftigt die Vermarkterbranche nach wie vor die Frage, ob ihre
Videowerbung auch wirklich der aktuel-
len Mediennutzung entspricht und auf
allen unterschiedlichen Screens zur Geltung kommt. Exponential Interactive
(Halle 7 / B068), nach eigenen Angaben
weltweit größter Anbieter für digitale
Werbelösungen, hat vor Kurzem ein eigenes, auf verschiedene Bildschirmgrößen
anpassbares Videoformat mit dem Namen
„Video Driven Experiences“ auf den deutschen Markt gebracht. Zeitgleich führt der
Anbieter das neue Preismodell CPME ein,
das Sichtkontakte und Interaktion zusammenführt und den Handel mit Videowerbung für alle Marktteilnehmer vereinfachen soll.
TV-Spots in Echtzeit
auf dem Second Screen
Auch die Wywy GmbH (Halle 7 / E030
E034) versteht sich als Experte für Multiscreen-Werbelösungen. Weil TV und
Online immer stärker verschmelzen und
viele Fernsehzuschauer parallel mit Smartphone, Tablet oder Notebook im Internet
unterwegs sind, hat sich der Dienstleister
darauf spezialisiert, nahtlos Werbegeschichten über verschiedene Kanäle
hinweg zu erzählen: TV-Spots werden in
Echtzeit auf den Second Screen verlängert,
das Suchmaschinen-Marketing wird
darauf abgestimmt und die Website entsprechend angepasst.
Der Anbieter Free Wheel (Halle 7 /
F063) geht davon aus, dass durch diese
Annäherung von TV und Digital auch
eine neue Art von Premium-Videos entsteht. Besuchern des Stands werden deshalb Lösungen über alle Bildschirme und
Geräte hinweg gezeigt und weitere Details
zu einer kürzlich gelaunchten Set-TopBox vorgestellt.
◼
Helmut van Rinsum
internetworld.de/hvr
DMEXCO:
INTERNET WORLD Business
14. September 2015
19/15
Foto: Shutterstock / Stefano Tinti
16
AGENCY LOUNGE
Dominanz der Networks
Vorträge zum Thema
Die Agency Lounge hat sich zum Treffpunkt der globalen Media-Agentur-Networks
entwickelt. Das dokumentiert deren großes Interesse am digitalen Werbegeschäft
Mittwoch, 16. September 2015
∙ 11.20 – 12.00 Uhr
The Dmexco Summit
Bridging Worlds: Finding the Way
to the Consumer
Paul Caine (Bloomberg Media),
Babs Rangaiah (Unilever),
Troy Ruhanen (TBWA Worldwide),
Henry Tajer (IPG Mediabrands)
Ort: Congress Hall
∙ 11.20 – 11.50 Uhr
The Agency Debate:
Gunning for Market Share: A new
Intersection of Media, Creativity &
Consultancy
Iain Jacob (Starcom Mediavest),
Alan Schulman (Deloitte Digital),
Mark Waugh (Newcast)
Ort: Debate Hall
Donnerstag, 17. September 2015
∙ 11.20 – 12.00
The National Summit:
The Media Owner of the Future
Torsten Ahlers (Otto Group),
Tina Beuchler (OWM / Nestlé),
Donata Hopfen (Axel Springer
Media), Lars Lehne (Google),
Zoja Paskaljevic (Dentsu Aegis
Network Germany)
Ort: Congress Hall
eht es nach Umsätzen, dürfte die
Agency Lounge in Halle 7 zum heißesten Pflaster der Dmexco werden. Alle
großen Media-Agentur-Netzwerke haben
sich oder zumindest ihren Tochterfirmen
viele Quadratmeter Standplatz gesichert
und demonstrieren dort mit teils aufwendigen Installationen ihre Kompetenz im
Bereich des digitalen Marketings. Hochgerechnet, so twitterte der Veranstalter
stolz, stehen sie für Etats in zweistelliger
Milliardenhöhe.
Die Group M (Halle 7 / D 048 C 041), das
weltweit größte Media-Agentur-Network,
ist am Stand mit ihren Media-Agenturen
Mindshare, MEC, Mediacom und Maxus
vertreten. Zudem sind dort die zum Netzwerk zählenden internationalen Spezialdienstleister anwesend: Manager des
Datenveredlers Xaxis, der Native-Advertising-Experten von Plista sowie der PerQuisma
formance-Marketing-Agentur
sind ebenfalls vor Ort.
Der Stand vom Dentsu Aegis Network
(Halle 7 / B039 C038) fällt etwas kleiner
aus. Die Namen der Agenturmarken, die
sich dort präsentieren, sind aber nicht weniger klangvoll. Neben den beiden MediaAgenturen Carat Deutschland und Vizeum
sind dies der zum Firmenimperium gehörende Performance-Spezialist Explido
iProspect, der Markenexperte Isobar
sowie der Out-of-Home-Dienstleister
Posterscope, deren Vertreter hier Verkaufsgespräche durchführen.
G
Die Omnicom Media Group (Halle 7 / AL00)
mit ihren Marken OMD und PHD teilt sich
einträchtig die südliche Hälfte der Lounge
mit der Vivaki-Gruppe. Das in über 80
Ländern der Welt vertretene Netzwerk
tritt auf der Dmexco zwar nicht selbst in
Erscheinung, ist aber mit Razorfish, der
Agentur für Digital Transformation, sowie
den Media-Agenturen Zenith Optimedia
und der Starcom Mediavest Group (Halle 7 /
AL01) präsent. IPG Mediabrands (Halle 7 /
C060 C064 und Halle 7 / AL00), das MediaAgentur-Netzwerk der New Yorker IPG
Gruppe, hat seine Präsenz auf zwei Stände
verteilt, vermutlich weil in der nördlichen
Die größten Media-Agenturen
Agentur
Billingvolumen 2014
Mediacom
3,63 Milliarden Euro
OMD
2,31 Milliarden Euro
MEC
2,05 Milliarden Euro
Carat
1,85 Milliarden Euro
Mindshare
1,49 Milliarden Euro
Mediaplus
1,44 Milliarden Euro
Zenith
1,10 Milliarden Euro
Havas Media
774 Millionen Euro
Optimedia
734 Millionen Euro
Vizeum
696 Millionen Euro
INTERNET WORLD Business 19/15
Quelle: Recma, Angaben für Deutschland
Hälfte der Agency Lounge für die Angebote des Networks nicht mehr genügend
Platz war. Vertreten sind die Marken Initiative Media, Mediabrand Audience Platform (MAP) und Universal McCann.
Pilot und Plan Net als
Vertreter der Independents
Dort befinden sich auch Vertreter der
französischen Werbeholding Havas, die
deutsche Niederlassung des CRMNetzwerks Wunderman sowie iCrossing,
die sich als globale Fullservice-Agentur
für digitales Marketing verstehen (alle
Halle 7 / AL00).
Die deutschen Agenturen Pilot und
Plan Net (Halle 7 / AL00) sind angesichts
der Dominanz der internationalen Networks beinahe so etwas wie eine Ausnahmeerscheinung. Pilot versteht sich als
unabhängige Media-, Kreativ- und Digital-Agentur und verweist gerne auf Projekte, bei denen das Nebeneinanderher
von Media und Kreation aufgehoben ist.
Und Plan Net hat sich als digitaler Spezialist der inhabergeführten ServiceplanGruppe positioniert. Motto: Marken brau◼
chen eines – Relevanz!
Helmut van Rinsum
internetworld.de/hvr
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im Online Shop
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DMEXCO:
18
E-COMMERCE
INTERNET WORLD Business
14. September 2015
19/15
Mittwoch, 16. September 2015
∙ 10.00 – 10.20 Uhr
Online Sales boosten – mit intelligentem Online-Kundenservice
Caroline Langer (iAdvize)
Ort: Speakers’ Corner
∙ 11.00 – 11.20 Uhr
Content trifft Commerce: Der
Königsweg zur Kundenorientierung im Age of the Customer
Monika Schütz (Arithnea)
Ort: Speakers’ Corner
∙ 13.15 – 13.50 Uhr
The inverse Retail Business
Ronald Focken (Serviceplan
Group), Marcus Ruebsam (SAP),
Dr. Jean-Jacques van Oosten
(Rewe Group), Martin Wild (MediaSaturn-Holding)
Ort: Congress Hall
∙ 15.00 – 15.45 Uhr
Digitale Transformation am
Point-of-Sale
Heiko Eckert (Mytheresa.com),
Malte Hasse (A&B One Digital),
Michael Hülsiggensen (CPG
Finance Systems), Martin Wild
(Media-Saturn-Holding),
Marco Zingler (Denkwerk)
Ort: Seminar 1
∙ 17.00 – 17.20 Uhr
Connecting everywhere and
anytime: die moderne (mobile)
Ära des Shoppens und Bezahlens?
Niels Lohmüller (Yapital)
Ort: Speakers’ Corner
Donnerstag, 17. September 2015
∙ 10.00 – 10.45 Uhr
Die digitale Transformation einer
Fluggesellschaft
Heini Withagen (Mirabeau)
Ort: Seminar 5
∙ 11.00 – 11.45 Uhr
Multitouchpoint-Management –
Warum der Handel zum Kunden
geht und nicht mehr umgekehrt
Dr. Oliver Bohl (Payback), Thorben
Fasching (HMMH Multimediahaus), Sascha Martini (Razorfish
Germany), Torsten Ostmeier
(Kwizzme), Alexandra Podeanu
(Christ Juweliere), Felix Schmidt
(L’Oréal Deutschland)
Ort: Seminar 1
∙ 11.00 – 11.45 Uhr
Marketing in a World of Mobile
Commerce
Alexander Gösswein (Criteo),
Miriam Reissnauer (CBR
eCommerce)
Ort: Seminar 4
Foto: Shutterstock / Stokkete
Vorträge zum Thema
Tools für die schöne
neue Shopping-Welt
Zahlreiche Shop-Software-Hersteller, E-Commerce-Agenturen und viele andere Dienstleister rund um den Online-Verkauf zeigen Präsenz auf der Online-Marketing-Messe
ut ein Dutzend Anbieter von Commerce-Software zeigt Flagge auf der
Dmexco. Vor allem in Halle 6 konzentrieren sich die Hersteller von Shop-Lösungen. Dort sind Demandware, Prestashop,
Spryker Systems, Novomind, JTL Software, Hybris und Shopware zu finden.
Shopware hatte kurz vor der Dmexco
das neue Release 5.1 vorgestellt, das auch
auf der Dmexco im Mittelpunkt steht. Die
12 Mitaussteller am Stand (Halle 6 / D031
E030), darunter Apptus, Profihost, Rhiem
Intermedia, Copernica und Cateno,
decken ein breites Spektrum ab: Hosting,
Implementierung, Usability, Personalisierung des Shops und einiges mehr.
Bei Prestashop (Halle 6 / F015 G014)
steht ebenfalls das neue Release im Fokus.
Bislang musste die Open-Source-ShopSoftware mit Drittmodulen an deutsche
Rechtsvorgaben angepasst werden. Mit
dem neuen Release 1.6.1.0 hat der franzö-
G
sische Shop-Software-Anbieter nun die
Rechtskonformität für den deutschen und
für andere EU-Märkte in den Standard
integriert.
Auch Demandware (Halle 6 / D040)
stellt gemeinsam mit Partnern aus. Das
Software-as-a-Service-Unternehmen zeigt
Besuchern neben Live-Demos, wie eine
Omnichannel-Strategie in wenigen Monaten umgesetzt werden kann. Standpartner sind Adyen, Nexum, Commerce Plus,
Minubo, Olapic, Payolution, Tradebyte
und Wallmob. Ein paar Gänge weiter präsentiert Spryker Systems (Halle 6 / E019)
sein E-Commerce-Framework, das auf
den Erfahrungen und Learnings von mehr
als 100 internationalen E-Commerce Projekten basiert, die von Rocket Internet und
Project A Ventures aus Berlin umgesetzt
wurden. Novomind (Halle 6 / D063) vermarktet die vier Kernprodukte „iShop“
(Shop-Lösung), „iPIM“ (Produktinfor-
mationsmanagement), „iPoem“ (Marktplatzanbindung) und „iAgent“ (Kundenkommunikation) nun unter der Bezeichnung „Commerce und Customer Service
Plattform“.
JTL Software (Halle 6 / Stand D059)
bringt drei Neuheiten mit nach Köln: die
Warenwirtschaft „JTL-Wawi 1.0“, neue
JTL-Connectoren zur Anbindung von
Shopware, Gambio und Modified eCommerce an die JTL-Warenwirtschaft sowie
die Version 4 der eigenen Shop-Software
JTL-Shop.
Nicht nur in Halle 6, auch in den Hallen
7 und 8 sind E-Commerce-Aussteller unter den Online-Marketing-Ständen vertreten, zum Beispiel die Mobile-Commerce-Plattform Shopgate (Halle 7 / C070),
Plentymarkets (Halle 7 / F036) und Commercetools. Commercetools (Halle 7 /
B020) zeigt gemeinsam mit dem ContentManagement-System-Anbieter
Hippo,
14. September 2015
19/15
welche Rolle die Verzahnung von redaktionellen Elementen und E-CommerceInhalten spielt und wie sich verschiedene
Verkaufskanäle effektiv verknüpfen lassen. „Smartphones, Smartwatches, mobile
Kassensysteme und das Internet der Dinge
bieten Händlern eine Vielzahl von neuen
Interaktionsmöglichkeiten.
Auf
der
Dmexco wollen wir zeigen, wie der Handel von morgen aussieht“, erklärt Dirk
Hörig, CEO von Commercetools.
Um Omnichannel und die Verbesserung des Einkaufserlebnisses geht es auch
bei Oxid eSales (Halle 8 / A060). Der Freiburger Shop-Software-Anbieter stellt
seine „Oxid eShop Enterprise B2B Edition“
in den Mittelpunkt. Am Stand können sich
Besucher auch über Oxid-Partner und ihr
Portfolio informieren. Zum Beispiel über
W&Co, deren Leistungsspektrum von
Responsive Screendesign und WebshopEntwicklung bis zum Shop-Management
mit Content-Services reicht. Mit den Digital-Experten von TWT Interactive, ebenfalls am Oxid-Stand, können Messebesucher über neue Businessmodelle, die digitale Transformation und das Internet of
Things sprechen.
Mit dem Internet der Dinge setzen sich
einige Agenturen auseinander. Bei Valtech
(Halle 6 / G036) wird beispielsweise ein
Schuh zum vernetzten Device. Auf einer
Sonderfläche präsentiert Valtech zudem
ein „Connected Car“. Wie der digitale
Shop mit dem physischen Handelsgeschäft
verbunden wird, zeigt die Agentur Razorfish
(Halle 7 / C041 D 048). Im „Razorshop“,
einer Demo-Umgebung, werden verschiedene selbst entwickelte Produkte verknüpft. Mit „Bleep“ sind Gegenstände und
Standorte im Geschäft zu orten. Die „Nexus
Engine“ sorgt für eine zentrale Übersicht
über Kundeninteraktionen über alle
Kanäle (Instore, Online, Callcenter und
andere). Für die im Store präsentierten Inhalte kombiniert Razorfish eigene Anwendungen mit bestehenden CMS-Systemen
wie der Adobe Marketingcloud oder der
SAP-Hybris-Marketingplattform.
Verbindung von CMSmit Commerce-Software
Mit der Kombination aus Commerce- und
Content-Management-Systemen beschäftigt sich auch Arithnea. Wie sich diese
Verschmelzung realisieren lässt, zeigt
Arithnea am Stand von e-Spirit (Halle 6 /
D039), Anbieter des Content Management Systems „First Spirit“.
Das diesjährige Messe-Motto „Bridging
Worlds“ hat den Vorteil, dass es Raum bietet für individuelle Interpretationen. Die
Netpioneer GmbH (Halle 6 / D039) aus
Karlsruhe beantwortet die Frage, wie
Unternehmen erfolgreich die Brücke zwischen ihrer CMS- und ihrer E-CommerceWelt schlagen können. Content und Commerce werden von vielen als unterschiedliche Bereiche betrachtet, meint Axel Jahn,
Geschäftsführer von Netpioneer: „Tatsache ist jedoch, dass ein Shop beziehungsweise auch einzelne Produkte in den Suchmaschinen nur dann ganz oben auftauchen, wenn das Content-Umfeld stimmt.“
19
INTERNET WORLD Business
Jetzt
NEU!
Im „Razorshop“ wird der Kunde beim Eintritt erkannt, der
Verkäufer kann seine Kundenhistorie aufrufen
Neben Shop-Software-Herstellern und
Agenturen präsentieren sich auch viele
Shop-Tools-Anbieter in Köln. Pixi Software
(Halle 6 / B040a), eine für E-Commerce
optimierte Warenwirtschaft, hat eine
„Picklisten-App“ entwickelt, die digitale
Picklisten auf mobile Geräte bringt. Der
Hersteller veröffentlicht die App als PixiErweiterung unter einer Open-SourceLizenz, sodass sie angepasst werden kann.
plentymarkets Konfigurator
Das neue plentymarkets-ERP:
100 % CloudCommerce!
Chatbox von iAdvize
auf Tui.com
iAdvize (Halle 6 / F037) hat eine Kommunikationslösung entwickelt, die in die
Webseite eingebunden wird. Besucher
können über unterschiedliche Kanäle mit
dem Unternehmen in Kontakt treten: per
Chat, Rückrufanforderung, Videochat
oder über soziale Netzwerke. Mit „Click to
Community“ können die Nutzer Rat von
anderen einholen. Um die Einbindung
von nutzergenerierten Inhalten in den
Online-Shop geht es bei Bazaarvoice
(Halle 7 / F037). Das Unternehmen stellt
eine Studie vor, wie Social Content die
Markenkommunikation und das Kundenverhalten beeinflusst.
Webdata Solutions (Halle 6 / B033),
Anbieter der Blackbee Retail und Brand
Intelligence Suites, stellt die neue Version
der Preisanalyse-Software vor. Damit können Händler ihre eigene Preisstrategie
festlegen, indem sie die Preise der Konkur◼
renz beobachten.
Ingrid Schutzmann
internetworld.de/is
Produktrelaunch: 100% Cloud Commerce
und kostenloser Webshop!
Wir haben plentymarkets modular gestaltet. Jeder User kann jetzt
mithilfe eines Produktkonfigurators die Module wählen, die er
benötigt und den Produktzuschnitt dem jeweiligen Geschäftsverlauf immer optimal anpassen.
Und das Beste: Den plentymarkets Onlineshop
mit responsivem Webdesign gibt es sogar
kostenlos! In unserem Video-Blog stellen wir
Ihnen den Produktkonfigurator vor.
www.plentymarkets.com
DMEXCO:
20
PAYMENT
INTERNET WORLD Business
14. September 2015
19/15
Mittwoch, 16. September 2015
∙ 10.20 – 10.35 Uhr
Wirecard Checkout Portal:
Der Allrounder in Sachen
Online-Payment
Christian Reindl (Wirecard)
Ort: Start-up Village
∙ 17.00 – 17.20 Uhr
Connecting everywhere and
anytime: Die moderne (mobile)
Ära des Shoppens und Bezahlens?
Thomas Stagat (Yapital)
Ort: Speakers’ Corner
Donnerstag, 17. September 2015
∙ 11.30 – 12.45 Uhr
Umsatzrückgänge –
Wie man operative Ineffizienz
beseitigen kann
Peiam Arad (Chase Paymentech)
Ort: Worklab 2
∙ 16.00 – 17.15 Uhr
Automatisierung im Risikomanagement: Chance und Risiko
für den E-Commerce
Frank Heisel (Bürgel), Stefan
Schetter (SHS Viveon)
Ort: Worklab 1
Foto: Shutterstock / Fifoprod
Vorträge zum Thema
Überall bequem und
sicher bezahlen
Ob per Kreditkarte, auf Rechnung oder via Smartphone – Händler müssen ihren Kunden
passende Bezahlverfahren anbieten. Payment-Dienstleister zeigen in Köln ihre Lösungen
ie wirken sich die neuen Interchange-Gebühren bei Kreditkartenzahlungen für Online-Händler aus? In
welcher Form kann ein Händler heute
komfortables Mobile Payment anbieten?
Wie kann ich Zahlungsausfälle beim Kauf
auf Rechnung minimieren? Über solche
und andere Fragen können sich Shop-Betreiber und Multichannel-Händler bei einer Vielzahl von Payment-Dienstleistern
auf der Dmexco informieren.
Wie wichtig der richtige Zahlartenmix
ist, belegen Studien immer wieder. Nach
wie vor bricht mehr als die Hälfte der kaufwilligen Kunden den Bestellvorgang in
einem Online-Shop ab, wenn keines der bevorzugten Bezahlverfahren zur Verfügung
steht, so die Studie „Payment im E-Commerce“ des ECC Köln. Gut vierzig Prozent
derer, die kein Bezahlverfahren vorfinden,
sehen sich daraufhin bei der Konkurrenz
nach ihrem Wunschprodukt um.
Zum ersten Mal seit der Trennung von
Ebay präsentiert sich Paypal (Halle 8 /
W
A061 B064) auf der Messe. Der Platzhirsch
unter den elektronischen Bezahlverfahren
konzentriert sich in diesem Jahr auf Paypal
Plus, eine Zahlungslösung vor allem für
kleine und mittelständische Händler, die
die vier häufig genutzten Zahlarten Paypal, Lastschrift, Kreditkarte und in absehbarer Zeit auch den Rechnungskauf vereint. Außerdem zeigt das Unternehmen
mobiles Bezahlen an Snackautomaten.
Mobiles Bezahlen mittels
Scannen eines QR-Codes
Wie das Bezahlen mit dem Smartphone
im stationären Handel in der Praxis heute
aussieht, führt auch Yapital (Halle 7 / C066
C068) an seinem Stand vor. Zu sehen ist
zudem die Funktion „Scan2Order“, bei
der ein Kunde über das Scannen eines QRCodes auf einer Werbefläche oder im
Katalog direkt sein Wunschprodukt bestellen und bezahlen kann.
Den Herausforderungen sowohl im E- als
auch im M-Commerce widmet sich auch
die Sofort GmbH (Halle 7 / F066 F068).
Das Unternehmen der Klarna Group
demonstriert unter anderem, wie das
Bezahlverfahren Sofortüberweisung auf
allen Geräten funktioniert. „Als Klarna
Group zeigen wir, dass Zahlungslösungen
nicht länger nur einfach oder nur sicher
sein können, sondern dass optimale Lösungen beides sind“, sagt Managing Director Sales Christian Mangold.
Der Wettbewerber Giropay (Halle 7 /
F021) präsentiert gemeinsam mit der
Vertriebstochter GiroSolutions neben
seinem
Direktüberweisungsverfahren
sein neues vollautomatisiertes RetourenManagement. Es soll Online-Händlern
die leichtere Rückabwicklung von Giropay-Zahlungen ermöglichen. Außerdem
informiert der Dienstleister über die Weiterentwicklung seines Altersverifikationssystems Giro-ID, das dem Händler nun
nicht mehr nur das Alter des Kunden,
14. September 2015
sondern auch den Vor- und den
Zunamen bereitstellt.
Dem Bargeld hat sich
19/15
21
Als Partner von Computop mit am Stand vertreten sind unter anderem
Cash Payment Solutions
das
US-Unternehmen
(Halle 6 / B021) verschrieder Frauen bezahlen Evo Payments Internatioben. Für das Produkt Barnal, ein Dienstleister für
am liebsten per
zahlen.de steht nun auch
die Abwicklung von KreRechnung, bei den
eine Lösung zur Verfüdit- und DebitkartenzahMännern 46 %
gung, mit der Callcenter
lungen für den stationären
Zahlscheine per SMS, E-Mail
und den Online-Handel, sowie
oder Post an die Kunden verschi- Quelle: ECC Köln die drei Rechnungskaufspezialiscken können. Die Kunden können ihre ten Payolution, Billpay und Ratepay. Die
Bestellung oder Reisebuchung anschlie- Otto-Tochter Ratepay hat ergänzend zu
ßend in einer der mittlerweile rund 6.000 den Zahlarten Rechnung, Ratenkauf und
Lastschrift ganz neu die Vorkasse im PortAkzeptanzstellen bar bezahlen.
folio. Scheitert ein Kunde an der Risikoprüfung, kann er sofort auf die Vorkasse
Payment Service Provider für
umgelenkt werden.
Billpay präsentiert sich mit seiner
die Zahlungsabwicklung
brandneuen Bafin-Lizenz als E-GeldShop-Betreiber, die sich nicht selbst um Institut. Nach eigenen Angaben ist das
die Anbindung und Abwicklung ihrer Unternehmen derzeit der einzige RechBezahlverfahren kümmern möchten oder nungskaufdienstleister in Deutschland
einen Dienstleister für Kreditkartenzah- mit einer solchen Banklizenz, die im
lungen suchen, können auf eine große Schadensfall noch besseren Schutz vor
Zahl an Payment Service Providern und Zahlungsausfällen bieten soll.
Der Wettbewerber Paymorrow (Halle 8 /
Fullservice-Dienstleistern zurückgreifen.
Chase Paymentech (Halle 6 / E066)
A060) zeigt, wie sich Rechnungskauf kuninformiert über die Wahl des optimalen denfreundlich und ohne weitere GebühZahlungsverfahrens sowie über geeignete ren einsetzen lässt – bei kalkulierbarem
Möglichkeiten der Betrugsbekämpfung. Risiko für den Händler.
Bei Arvato Infoscore (Halle 6 / D049) steht
Über Bonitätsbewertungen, Risikomadas Thema Checkout-Optimierung im nagement, Betrugsabwehr und InkassoMittelpunkt. Ziel ist, dem Händler zu hel- dienstleistungen können sich Shopfen, Kaufabbrüche zu vermeiden und die Betreiber bei den Auskunfteien Schufa
Conversion Rate zu verbessern.
und Bürgel informieren.
Auch Wirecard (Halle 6 / E028) präsentiert sein Checkout-Portal, eine automatisierte Checkout-Lösung für kleine und
mittelgroße Händler sowie für Start-ups.
der Shop-Betreiber bieten
Das Unternehmen ist zudem als Sponsor
des Start-up-Village auf der Messe präbereits Mobile Payment an;
sent. Als Partner mit am Stand sind der
für die nächsten
Cloud-Billing-Anbieter Pactas und der
Shop-System-Hersteller Supreme New
zwei Jahre planen
Media mit seiner Lösung Supr vertreten.
es weitere
Gemeinsam mit dem Kooperationspartner, dem Shop-Software-Hersteller
Demandware, will sich der Payment Service Provider Adyen (Halle 6 / D040)
Interessenten empfehlen. Im Mittelpunkt
stehen die Vorteile der Zusammenarbeit
mit Demandware speziell für Omnichannel-Händler.
Die Vernetzung von Online- und stationärem Handel steht auch bei Six Payment
Quelle: ECC Köln
Services (Halle 6 / A069) im Vordergrund. Neben der Bezahlplattform ist die
gemeinsam mit der Swisscom, der Kanto- Die Schufa (Halle 7 /C065 C069) ist am
nalbank Zürich und der UBS entwickelte Stand von Computop präsent und führt
Mobile-Lösung „Paymit“ zu sehen.
neben den klassischen AuskunfteileisIngenico (Halle 6 / C017) widmet sich
tungen auch ihre Lösung zur Identitätsvor allem der bevorstehenden Neuregulie- prüfung vor.
rung der Interchange-Gebühren bei KarBürgel (Halle 6 / D062) stellt seine Protenzahlungen und informiert über die duktreihe ConCheck Real Time vor. Sie
Einsparpotenziale im lokalen und globa- lässt sich in alle Shop-Systeme integrieren
len E-Commerce.
und ermöglicht während des BestellvorDem Thema internationales Payment- gangs in Echtzeit und auf Basis tagesaktuManagement widmen sich unter anderem eller Inkasssodaten Entscheidungen zur
die Dienstleister Payone (Halle 7 / E063), Kreditwürdigkeit und damit zum Angebot
Heidelberger Payment (Halle 8 / A060)
◼
der geeigneten Zahlarten zu treffen.
und Computop (Halle 7 /C065 C069). So
zeigt Heidelpay sein Portfolio mit mehr als
200 internationalen Zahlarten, Computop
Christiane Fröhlich
legt den Fokus auf Wachstumsmärkte wie
internetworld.de/cf
Brasilien und China.
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INTERNET WORLD Business
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desales@chasepaymentech.com
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Chase Paymentech Europe Limited mit dem Firmennamen Chase Paymentech ist
eine Tochtergesellschaft von JPMorgan Chase Bank, N.A. (JPMC) und wird von der
Irischen Zentralbank reguliert. © 2015, Chase Paymentech Europe Limited. Alle
Rechte vorbehalten.
E-COMMERCE
INTERNET WORLD Business
14. September 2015
19/15
20 Jahre Ebay
in Zahlen
î0DUNHQKHUVWHOOHU
QHKPHQLQ'HXWVFKODQGDP3URJUDPPë$XWRULVLHUWH+¦QGOHUéWHLO
î0DUNHQKHUVWHOOHU
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3UR]HQWGHU(ED\5HFKQXQJVNDXINXQGHQZDUGLH2SWLRQGHU
HQWVFKHLGHQGH)DNWRUI¾UGHQ
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Quelle: Ebay Deutschland, Stand: September 2015
Foto: eBay
î0LOOLRQHQ$UWLNHOILQGHQ
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Bonus zum Geburtstag
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6
eit wenigen Wochen agiert der OnlineMarktplatz Ebay ohne seine Schwester
Paypal auf dem Markt. Die These, dass
man sich künftig stärker auf eigene Innovation fokussieren könne, wird untermauert
von einem Strauß von Neuerungen, mit
dem der Marktplatz zum 20-jährigen Firmenjubiläum für gewerbliche und private
Händler sowie Kunden aufwartet. Wir
sprachen mit Deutschlandchef Stephan
Zoll über die neuesten Features und Services und Ebays Zukunft ohne Paypal.
Herr Zoll, die Trennung zwischen Ebay und
Paypal ist über die Bühne. Wie fühlen Sie sich
so, auf eigenen Beinen stehend?
Multiscreen-Erfahrung:'LHQHXHQ
L26XQG$QGURLG$SSVYRQ(ED\
... setzen auf Inspiration und auf
bessere 1DYLJDWLRQ
Stephan Zoll: Sehr gut. Wir können uns
jetzt auf unser Kerngeschäft konzentrieren.
Ebay war von Anfang an ein sehr profitables
Geschäftsmodell und hat überproportional
zu den Überschüssen, die Ebay Inc. als Gesamtkonzern erwirtschaftet hat, beigetragen. Paypal ist stärker gewachsen, verfügte
aber über geringere Margen. Vielfach wurde
das Geld, das mit dem Ebay-Marktplatz verdient wurde, in das Wachstum von Paypal
investiert. Künftig können wir damit die
Weiterentwicklung von Ebay finanzieren.
Ein weiterer, für uns schöner Nebeneffekt
ist, dass mit der Trennung der Unternehmen die Bedeutung von Europa und vor
allem auch von Deutschland im Unternehmen gestiegen ist. Fast 60 Prozent des globalen Umsatzes von Ebay wird außerhalb der
USA erwirtschaftet. Dazu trägt Europa
einen großen Teil bei und innerhalb von
Europa neben Großbritannien vor allem
Deutschland. Insofern haben wir durch die
Trennung einen noch größeren Fokus auf
Deutschland.
Sie feierten jüngst 20 Jahre Ebay. Bei aller
Revolution im Online-Handel – was an Ebay
hat sich in zwei Jahrzehnten nicht verändert?
Zoll: Ebay differenziert sich vor allem durch
sein Sortiment gegenüber dem Wettbewerb.
Sie können bei uns das brandneue iPhone
von großen und kleinen Händlern kaufen,
Sie finden bei uns generalüberholte iPhones,
es gibt gebrauchte iPhones und Zusatzartikel. Diese Bandbreite ist einzigartig, und das
wollen wir auch in Zukunft als Alleinstellungsmerkmal nutzen. Darüber hinaus verkaufen wir auch nach 20 Jahren nicht selbst
Produkte, sondern sehen uns als Partner des
Handels.
Im Herbst stehen ja traditionell Neuerungen
auf dem Marktplatz an. Was erwartet Händler und Kunden denn in diesem Jahr?
Zoll: Für Käufer werden wir über strukturierte Produktdaten die Findbarkeit von Artikeln weiter verbessern. Außerdem wollen
wir die Multiscreen-Erfahrung weiter vereinfachen und haben vor einigen Tagen
neue Apps für iOS und Android in den
Markt gebracht. Unser Geschenk zum 20.
Geburtstag ist ein neues Treueprogramm
namens Ebay Plus. Hier können Käufer eine
Jahresmitgliedschaft für 19,90 Euro erwerben und können anschließend von kostenlosem und sehr schnellem Versand und kostenlosem Rückversand profitieren. Im Paket
eingeschlossen sind außerdem besondere
Deals und Promotions sowie Vorteile beim
privaten Verkaufen bei Ebay. Wir werden
Ende September, Anfang Oktober mit dem
Rollout starten. Spätestens Ende Oktober,
Anfang November wird Ebay Plus dann für
alle Ebay-Kunden verfügbar sein.
Wie groß ist denn das Sortiment, das für Ebay
Plus zur Verfügung steht?
Zoll: Wir planen damit, dass zum Start rund
zehn Prozent aller gewerblichen Angebote
Ebay-Plus-Artikel sind. Das sind einige Millionen Artikel von mehreren Tausend Verkäufern über alle Kategorien hinweg. Das
Besondere an Ebay Plus ist, dass es das Programm nur in Deutschland gibt. Studien
haben uns gezeigt, dass deutsche Verbraucher mehr Versandoptionen wünschen und
14. September 2015
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ë.¾QIWLJZHUGHQZLUGDV*HOGGDV
PLWGHP(ED\0DUNWSODW]YHUGLHQW
ZLUGQLFKWPHKULQ3D\SDOVRQGHUQ
LQGLH:HLWHUHQWZLFNOXQJYRQ(ED\
LQYHVWLHUHQé
Stephan Zoll
9LFH3UHVLGHQW(ED\*HUPDQ\
ZZZHED\GH
vor allem kostenlosen Rückversand als
wichtiges Entscheidungskriterium für einen
Online-Einkauf sehen.
Ist Ebay Plus die verspätete Reaktion auf
Amazons erfolgreiches Prime-Angebot?
Zoll: Auf gar keinen Fall. Die Unterschiede
zu Amazon Prime sind sehr groß. Statt beispielsweise Streaming-Dienste anzubieten,
gibt es bei Ebay Plus Vorteile im Bereich des
privaten Verkaufens und kostenlose Retouren. Wir haben das Programm nicht mit
Blick auf andere Programme im Markt gestartet, sondern versuchen, gezielt die individuellen Bedürfnisse der Ebay-Kunden abzubilden. Für unsere Kunden ist auch das
Thema Verkaufen ein zentraler Bestandteil.
Gibt es da auch Änderungen?
Zoll: Wir wollen weitere Vereinfachungen
einführen, beispielsweise indem Nutzer ihre
Produkte einfacher über Dritte verkaufen
lassen können. Aktuell führen wir ein Pilotprojekt mit dem Secondhand-Marktplatz
Mädchenflohmarkt durch, das wollen wir
künftig mit weiteren Anbietern in weiteren
Kategorien vertiefen. Anders als die Verkaufsagenten in den Anfangszeiten von
Ebay, die für die eigene Nachbarschaft EbayVerkäufe organisiert haben, gibt es heute
spezialisierte Anbieter mit entsprechender
Expertise, die das Geschäft skalieren können und auch das richtige Maß an Vertrauen
im Hintergrund haben.
Was erwartet denn die gewerblichen Verkäufer an Neuerungen?
Zoll: Wir wollen und werden unsere Verkäuferstandards objektivieren. Bislang basieren diese sehr stark auf den Bewertungen
der Käufer. Bei der Versandzeit beispielsweise verlassen wir uns sehr stark auf die
detaillierten Verkäuferbewertungen. Ab Februar werden wir die Bewertung an die Trackingnummern koppeln. Wir fordern die
Verkäufer auf, ihre Versand-Trackingnummern in unser System hochzuladen und
können dann objektiv messen, ob der Ver-
käufer seine Bestellung in dem von ihm definierten Rahmen auf den Weg gebracht hat.
Die Bewertungen der Käufer werden dann
nicht mehr berücksichtigt. Auch bei der
Mängelquote beschwerten sich Händler immer wieder, dass sie sich dem Feedback der
Kunden teilweise ausgeliefert fühlen. Daher
wollen wir auch diese objektivieren und die
Quote auf weniger Kriterien stützen. Künftig werden nur noch Kaufabbrüche durch
den Verkäufer und Fälle, die von Ebay ohne
Klärung durch den Verkäufer geschlossen
werden, in die Mängelquote einfließen.
Was bedeutet Ebay Plus für die Verkäufer?
Und wer kann daran teilnehmen?
Zoll: Ebay Plus ist für Verkäufer deshalb
spannend, weil es ihnen die Möglichkeit
gibt, sich von anderen abzuheben. Für das
Programm qualifizieren können sich alle
Händler mit Topbewertung, die EbayGarantieartikel mit einem Monat Rückgabegarantie verkaufen. Darüber hinaus müssen
Händler sicherstellen, dass Artikel, die bis
14.00 Uhr bestellt werden, noch am gleichen Tag an den Logistikdienstleister übergeben werden. Dazu müssen sie für alle
Artikel, die mehr als zehn Euro kosten, die
Trackingnummer hochladen. Wir werden
sehr intensiv prüfen, ob Händler die Vorgaben einhalten. Wer sie dauerhaft nicht erfüllt, wird vom Programm ausgeschlossen.
Händler, die an Ebay Plus partizipieren, erhalten für dieses Sortiment einen Rabatt von
15 Prozent auf die Verkaufsprovision. Außerdem sponsert Ebay die Rückversandtickets,
diese Kosten müssen Verkäufer momentan
nicht übernehmen. Darüber hinaus werden
wir das Programm umfassend bewerben.
Das Ebay-Plus-Logo wird auch auf den
Suchergebnisseiten eingebunden, und Nutzer können in der linken Filternavigation
gezielt nach Ebay-Plus-Produkten suchen.
Auf diese Weise lenken wir die Käufer ein
Stück weit, was wahrscheinlich bei teilnehmenden Händlern zu Mehrverkäufen führen wird, in welcher Größenordnung muss
sich aber natürlich erst noch zeigen.
INTERNET WORLD Business
Sie haben bei der Retourensubvention das
kleine Wörtchen „momentan“ eingefügt.
Wird das irgendwann geändert?
Zoll: Im Moment führen wir es so ein. Und
es ist viel zu früh, um etwas zu eventuellen
späteren Veränderungen des Programm zu
sagen.
Das Kartellamt hat Ihnen vor einigen Wochen ja quasi einen Stein in den Garten geworfen, indem es Asics verboten hat, den Vertrieb auf Online-Marktplätzen zu beschränken. Was erwarten Sie sich von dem Urteil?
Zoll: Die Pressemitteilung des Bundeskartellamts setzt ein wichtiges positives Zeichen. Darüber hinaus gab es zu dieser Thematik ja schon weitere Gerichtsurteile mit
ähnlichem Tenor. Das sind alles richtige Impulse, um den Online-Handel als Ganzes –
und Ebay ist ein Teil davon – weiter wachsen zu lassen. Denn natürlich muss man
eine richtige Balance finden zwischen der
Qualität des Verkaufens, die von Asics immer als Argument hervorgehoben wurde,
und der Freiheit des Kunden. Aber alleine
die Entscheidung des Kartellamts oder Gerichtsurteile helfen nicht, das Geschäft bei
Ebay voranzutreiben. Marken müssen auch
Programme vorfinden, mit denen sie sich zu
Hause und wohlfühlen. Vor genau diesem
Hintergrund haben wir Programme wie die
Markenwelten oder das „Autorisierte
Händler“-Programm entwickelt.
Bislang haben Ihnen die Marken – vorsichtig
ausgedrückt – aber trotz solcher Programme
nicht gerade die Bude eingerannt.
Zoll: Wir beobachten schon, dass mehr und
mehr Marken anfangen, das Potenzial in
den Vordergrund zu rücken und nicht mehr
nur eine Verteidigungshaltung einzunehmen. So stieg die Zahl der Marken, die eine
Markenwelt bei Ebay betreiben, seit Herbst
vergangenen Jahres von 38 auf nun 97. Tendenz weiter steigend. Auch bei der Teilnahme am „Autorisierte Händler“-Programm
hat sich die Zahl binnen Jahresfrist nahezu
verdoppelt. Das zeigt, dass die Angebote
von Ebay von der Industrie mehr und mehr
angenommen werden.
Wobei 97 Marken noch immer keine Zahl ist,
die einen vor Staunen umhaut.
Zoll: Das sehe ich nicht so. Viele Marken
diskutieren ja noch immer intern, wie die
eigene Online-Strategie eigentlich aussehen
soll. Da ist eine Verdreifachung der Zahl innerhalb von zwölf Monaten ein guter Trend,
der für ein Momentum im Markt und ein
Momentum bei den Marken spricht.
In 3 Monaten ist Weihnachten. Was steht da
noch auf Ihrer To-do-Liste?
Zoll: Das Weihnachtsgeschäft planen wir
wie in den Jahren zuvor auch relativ stark
mit den Händlern zusammen. Da wird es
gemeinsame Deals-Aktivitäten und Promotions geben, die wir wie in den Vorjahren auch in eine Weihnachtskampagne
verpacken. Neu ist das Ebay-Plus-Thema.
Je nachdem, wie schnell das Programm
flächendeckend verfügbar ist, kann das
noch einen Schub für das Weihnachtsgeschäft geben.
◼
Interview: Frank Kemper /
Daniela Zimmer
Die wichtigsten
Änderungen
bei Ebay
9HUN¦XIHU
∙ Objektivierung der Verkäuferstandards: Die Mängelquote basiert nur noch auf den Kriterien
Kaufabbruch durch Verkäufer
und Fällen, die von Ebay ohne
Klärung durch den Verkäufer
geschlossen werden. Bewertungen von Käufern und detaillierte
Verkäuferbewertungen
fallen unter anderem aus der
Mängelquote
∙ Um einen fristgemäßen Versand
zu dokumentieren, müssen Verkäufer eine gültige Sendungsnummer auf dem Marktplatz
hochladen. Liegt keine Sendungsnummer vor, muss der
Käufer die fristgemäße Lieferung bestätigen
∙ Besondere
Differenzierungsmöglichkeiten und Preisvorteile
durch die Qualifizierung für
„Ebay Plus“: Am Programm teilnehmen können Verkäufer mit
Topbewertung, die Ebay-Garantieartikel mit 30 Tagen Rückgaberecht verkaufen und Bestellungen, die vor 14.00 Uhr eingehen, noch am selben Tag dem
Logistiker übergeben
.¦XIHU
∙ Einführung
des
Treueprogramms „Ebay Plus“, das für
19,90 Euro Jahresgebühr besonders schnellen Versand und
Gratisrückversand verspricht
sowie besondere Incentives für
das private Verkaufen bietet
∙ Einführung neuer Apps für
Android und iOS für ein verbessertes Multiscreen-Erlebnis
∙ Einführung eines ConciergeServices, der das private Verkaufen auf Ebay erleichtert
∙ Vereinheitlichte Filterfunktionen auf der Suchergebnisseite
∙ Erweiterte Funktionalitäten im
Bereich Verkaufen
E-COMMERCE
24
INTERNET WORLD Business
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Verbote
verboten
Das Bundeskartellamt schafft mehr Klarheit für den
Vertrieb über Online-Marktplätze
rei Jahre hat sich das Bundeskartellamt schalen Untersagungspraxis zahlreicher
für sein Urteil Zeit genommen. Wäh- Markenhersteller einen Riegel vor“, freut
renddessen hat es Marktteilnehmer befragt sich Christoph Wenk-Fischer, Hauptund die Entwicklungen in der Branche geschäftsführer des Handelsverbands
beobachtet. Ende August hat es so entBEVH. „Viele betroffene
schieden: Der SportartikelherstelHändler werden jetzt von
ler Asics darf seinen autorisierden Ketten befreit, die
ten Händlern nicht mehr
ihnen durch einzelne Herverbieten, über Onlinesteller angelegt wurden.“
Marktplätze zu verkaufen,
Zwar kann Asics, das
Preisvergleichsseiten zu
seine
E-CommerceVerbraucher besuchten
benutzen und mit MarRegeln im Januar 2015
im Oktober 2014
kenname und Logo auf
änderte, gegen die EntAmazon.de
anderen Sites zu werben.
scheidung der KartellwächDie Kartellwächter wollen
ter Einspruch einlegen, aber
mit diesem Urteil die Chancen Quelle: Nielsen die Wahrscheinlichkeit, dass der
kleinerer Online-Händler im Wettbewerb Hersteller dies tatsächlich tut, ist gering.
stärken und sorgen außerdem indirekt „Ich rechne nicht mit einem Rechtsmittel
dafür, dass die Preise im Internet niedrig von Asics in Deutschland“, meint Kaboth.
bleiben. „Wenn Hersteller ihren Vertragshändlern verbieten, PreisvergleichsmaAngst vor Preisspirale
schinen und Verkaufsportale zu nutzen
oder die Verwendung der jeweiligen Marund Imageverlust
kenzeichen für eigene Suchmaschinenwerbung ausgeschlossen wird“, begründet Asics ist nicht der einzige Hersteller, der
Andreas Mundt, Präsident des Bundes- Händler von Marktplätzen wie Amazon
kartellamts in Berlin, die viel beachtete oder Ebay fernhalten will. Auch die VerEntscheidung, „kann der Verbraucher tragsklauseln von Konkurrent Adidas, von
gerade die kleinen Händler im Internet de Elektronikanbieter Sennheiser oder Ruckfacto nicht mehr finden.“ Der Wettbewerb sackhersteller Deuter gaben bereits Anlass
werde dadurch verzerrt, weshalb die für Klagen: „Die bekannt gewordenen
Fälle sind nur die Spitze des Eisbergs“, beBehörde diese Verbote jetzt verbietet.
Händler und Verbände begrüßen die richtet Wenk-Fischer zudem. „InsbesonEntscheidung. „Sie ist ein wichtiges Signal dere kleine und mittelständische Händler
und schiebt der ungerechtfertigten, pau- sind immer wieder von Vertriebsbeschränkungen betroffen.“ Laut einer Umfrage des Bundesverbands Online-Handel
(BVOH) klagen 64 Prozent der Händler
über Verkaufshürden der Marken.
Den Herstellern ist die große Konkurrenz auf Marktplätzen ein Dorn im Auge.
Allein auf Amazon.de werben rund 40.000
Händler um Käufer. Um in den Suchmaschinen der Plattformen die höchsten und
am stärksten beachteten Positionen zu
ergattern, drehen sie gern an der Preisschraube: Markenware wird dadurch billiger als in Läden, so entsteht Unfrieden
zwischen den Handelspartnern einer
Marke. Nicht zuletzt fürchten die Hersteller die Verramschung ihrer Waren und
damit einen Imageverluste ihres Labels.
Während Adidas nach einer mündlichen Beurteilung durch das Kartellamt
„Hersteller dürfen
sein Marktplatzverbot zurückzog, kam
autorisierten Händlern den
das Bundeskartellamt im Fall Sennheiser
Verkauf über Online-Markt2013 zu dem „vorläufigen Ergebnis“, dass
ein Hersteller „im Bereich standardisierter
plätze nicht verbieten“
Elektronikprodukte einem zum Vertrieb
zugelassenen Händler den Online-VerDaniel Kaboth
trieb über eine Plattform nicht untersagen
Partner der Kanzlei Ampersand
kann, wenn die Plattform voll integriert ist
www.ampersand.de
D
Foto: Shutterstock / La1n
25
Millionen
in den elektronischen Vertrieb eines ande- alist für Kartellfragen der Kanzlei Fieldfisren, autorisierten Händlers“. Wenn Regeln her. Ansprechpartner für Wettbewerbsfür ein selektives Vertriebssystem aufge- verstöße sind die Landgerichte. Zu erwarstellt werden, müssen sie für alle Partten ist, dass die Zahl der
ner gelten. Außerdem darf der
Beschwerden und Klagen
Verkauf über Marktplätze
zunehmen wird. WähGeschätzte
nicht verboten werden. Mit
rend eine Beschwerde
der jüngsten Entscheikostenlos ist, aber von den
dung präzisiert die BeKartellwächtern
nicht
hörde dieses Verbot weizwingend verfolgt werden
Händler verkaufen
ter: Unterhalten Herstelmuss, sind Prozesse teuer
über Amazon.de
ler wie Asics selbst einen
und langwierig. „Bis jetzt
ihre Waren
Marktplatz-Shop, muss diewar die Rechtsprechung bei
ser Kanal auch den Partnern
diesem Thema umstritten“,
Quelle: Market Place
offenstehen.
urteilt Anwalt Kaboth. „Jetzt
Analytics
„Händler können sich direkt
herrscht mehr Klarheit. Das Verans Bundeskartellamt wenden oder vors bot wird meiner Einschätzung nach auf
Gericht ziehen“, sagt Sascha Dethof, Spezi- europäischer Ebene halten.“ Hersteller
müssen mit Bußgeldern rechnen, und diese können nach Einschätzungen der Juristen auch im Millionenbereich liegen.
Das Bundeskartellamt will mit seiner
Entscheidung zum Verkauf über Marktplätze auch eine Diskussion in Europa
anregen. Wenn es ums Internet geht, kümmert sich die Kommission eher selten um
Vertriebsfragen. Doch Urteile auf EUEbene haben mehr Kraft, obwohl sich die
Kartellbehörden der Mitgliedstaaten
durchaus abstimmen.
Die nächste Runde im Streit um selektive
Verkaufssysteme und Online-Marktplätze
steht bevor. Im Oktober kommt vor dem
Landgericht Frankfurt das Marktplatzverbot des Outdoor-Spezialisten Deuter
wieder zur Verhandlung, das auch die Wer„Die Entscheidung ist auch für bung mit dem Logo untersagt. Kennern zufolge könnte der Fall vor dem Europäischen
andere Fälle relevant,
Gerichtshof landen und die erhoffte KlarHersteller müssen sich nun an heit bringen. Aber das wird dauern.
◼
40.000
die Regeln halten“
Sascha Dethof
Partner der Kanzlei Fieldfisher
www.fieldfisher.de
Susanne Vieser
internetworld.de/vs
14. September 2015
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INTERNET WORLD Business
25
§
Foto: Shutterstock / Kaspars Grinvalds
Sabine Heukrodt-Bauer, LL.M.
Was passieren kann, wenn eine Widerrufsbelehrung nicht ausreicht
räumen oder seine Einwilligung in das
vorzeitige Erlöschen des Widerrufsrechts
einzuholen. Entscheidend ist, dass der
Verbraucher eine eindeutige Willenserklärung über den Verzicht auf das
Widerrufsrecht abgibt.
Die Widerrufsbelehrung muss eindeutig erkennbar und in räumlicher Nähe
zum „Kaufen“-Button platziert sein. Hält
ein Unternehmer seine Widerrufsbelehrung unter einem Reiter „Über mich“ auf
der Shop-Seite vor, so genügt dies den Anforderungen bezüglich einer eindeutigen
Erkennbarkeit nicht. Ebenso ist es wettbewerbswidrig, wenn der Verbraucher nur
durch übermäßiges Scrollen an die entsprechenden Informationen gelangt. Weiterhin ist dem Verbraucher die Widerrufsbelehrung nach Vertragsschluss auf einem
dauerhaften Datenträger bereitzustellen,
etwa als PDF-Datei im Anhang an die Bestellbestätigung per E-Mail.
Wer als Unternehmer kostenpflichtige
und teure Abmahnungen vermeiden will,
sollte die rechtlichen Vorgaben für die
„Outlet“ kann im OnlineHandel irreführend sein
„Dem Verbraucher eine längere
Widerrufsfrist einzuräumen ist
nicht wettbewerbswidrig“
Gerd M. Fuchs
Rechtsanwalt, Foxlaw Rechtsanwälte
www.foxlaw.de
Widerrufsbelehrung einhalten. Im Idealfall bedient er sich dabei anwaltlicher
Unterstützung – sie ist im Zweifel auch
günstiger als die Übernahme der Kosten
◼
für eine Abmahnung.
Ein Online-Händler hatte eine ShopKategorie „Outlet“ genannt und dort
Markenparfüms und -Nagellacke angeboten. Verbraucher konnten die
Produkte direkt online bestellen.
Das Gericht stufte dies als irreführend ein. Der Verbraucher verstehe
die Bezeichnung „Outlet“ als Hinweis
auf einen regulären Fabrikverkauf
durch den Hersteller mit erheblichen
Preisnachlässen. Dafür reiche allein
die Bezeichnung „Outlet“ aus und der
Zusatz „Factory“ sei nicht erforderlich. „Outlet“ allein führe im allgemeinen Verständnis schon zu der Erwartung, dass ein Direktverkauf durch
den Hersteller zu besonders günstigen Preisen stattfinde. Der Händler
habe daher eine nicht vorhandene Beziehung zum Hersteller vorgespiegelt,
wonach er autorisiert sei, Markenartikel zu Sonderpreisen zu verkaufen.
Nur der Hersteller selbst darf einen
Fabrikverkauf veranstalten und seine
Produkte in einem „Outlet“ anbieten.
Eine mögliche Alternative für den
Online-Handel wäre „Sale“.
Gerd M. Fuchs
WIDERRUF
ONLINE-WEINVERSAND
Händler darf Abholung statt
Rücksendung festlegen
Sulfitgehalt muss angegeben werden
Das Apple-Patent auf die
Wischgeste
zum Entsperren des iPhone-Startscreens
ist vom Bundesgerichtshof verworfen
worden. Grund: Dem Patent liege „keine
erfinderische Tätigkeit“ zugrunde.
Foto: Shutterstock / Fine Art
Ein Online-Händler für hochwertigen
Schmuck hatte in seinen AGB festgelegt,
dass die Verbraucher die Ware nach einem
Widerruf nicht eigenmächtig zurücksenden durften. Stattdessen sollten sie eine
mitgelieferte Versandtasche nutzen und
mit dem Händler einen Termin vereinbaren, an dem die Ware abgeholt wird. Dieses
Vorgehen stufte das OLG Düsseldorf als
nicht wettbewerbswidrig ein. Zwar werde
dem Verbraucher Handlungsfreiheit genommen, doch die Vorteile der Abholung
wiegen dies auf (Az.: I-15 U 46/14). (fk)
Das Landgericht Trier hat einem Winzer
untersagt, auf Ebay Kaufverträge über
Wein anzubahnen, ohne auf die im Wein
enthaltenen Sulfite hinzuweisen.
Das Gericht bezog sich bei dem
Urteil auf die Artikel 9 und 14 der
Lebensmittel-Informationsverordnung. Demnach muss auf
Schwefelverbindungen hingewiesen werden, wenn deren
Konzentration im betreffenden Lebensmittel höher ist als 10 mg/kg oder
10 mg/l. Kleines Detail am Rande: Der
beklagte Winzer erklärte vor Gericht,
dass jeder Wein bei natürlicher Gärung
einen Sulfitgehalt von mehr als 10 mg/l
aufweist (Az.: 7 HK O 41/15). (fk)
Foto: Shutterstock / Mariyana M.
ereits seit Juni 2000 gilt für Verkäufe
von Unternehme(r)n an Verbraucher,
dass dem Verbraucher ein Widerrufsrecht
zusteht. Darüber ist der Verbraucher
umfassend und verständlich zu informieren – selbst dann, wenn ihm für bestimmte
Online-Geschäfte ein Widerrufsrecht
nicht zusteht. Eine unzureichende oder
fehlerhafte Widerrufsbelehrung wird häufig kostenpflichtig als Wettbewerbsverletzung abgemahnt.
Um den Belehrungspflichten nachzukommen, können Online-Händler das
amtliche Muster für Widerrufsbelehrungen verwenden. Dabei sollten sie möglichst nicht von den dort vorgesehenen
Formulierungen abweichen, die letztmalig
2014 geändert wurden. Telefonnummer,
Faxnummer und E-Mail-Adresse des Betreibers eines Online-Shops sind auf jeden
Fall zwingend in der Widerrufsbelehrung
anzugeben.
Nicht wettbewerbswidrig ist es, dem
Verbraucher eine längere als die gesetzlich vorgesehene Widerrufsfrist einzu-
www.res-media.net
Die Bezeichnung „Outlet“ für eine
Kategorie im Online-Shop ist irreführend, wenn nicht wirklich ein
Fabrikverkauf stattfindet (Urteil des
Landgerichts Stuttgart vom
31.03.2015, Az.: 43 O 1/15 KfH).
Genug informiert?
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26
INTERNET WORLD Business
14. September 2015
19/15
Optimierungen richtig testen
Mit A/B-Tests kann man überprüfen, ob Änderungen auf der Website die Conversion
Rate steigern. Doch dabei lauern einige Statistik-Fallen, die man kennen sollte
Serie: Strategien zur
ConversionOptimierung
Foto: Shutterstock / Danang Setiawan
Website-Verbesserung ist
ein fortwährender Prozess.
Diese Serie beschreibt, wie
Sie ein entsprechendes
Optimierungsprogramm
aufsetzen und mit A/B-Tests
Erfolge erzielen können.
Folge 1: Strategische
Planung und Personas
(Ausgabe 18/2015)
Folge 2: Hypothesen mit
A/B-Tests überprüfen
(Ausgabe 19/2015)
ei der Optimierung von Websites sind
A/B-Tests das Mittel der Wahl, um
eine Veränderung auf ihre Wirksamkeit zu
überprüfen. Das Prinzip ist einfach: Die
Ausgangsseite und die „verbesserte“ Seite
werden im Wechsel ausgespielt: Zeigt die
„verbesserte“ Seite eine Steigerung der
Performance, hat sie den Test bestanden.
Im ersten Teil der Serie wurde erklärt,
woher gute Ideen für die Experimente
kommen und wie diese „Hypothesen“ priorisiert werden.
Warum sollte man Optimierungsideen
überhaupt „testen“? Viele Verantwortliche
sind von der Wirksamkeit der einen oder
anderen Idee derart überzeugt, dass ihnen
eine direkte Umsetzung wesentlich schneller und kostengünstiger erscheint. Der
Sinn eines Tests liegt jedoch darin, durch
Prüfung der unterschiedlichen Umsetzungen oder Ideen für eine Optimierungshypothese deren Wirksamkeit anhand von
Nutzungsdaten nachzuweisen. Neben den
A/B-Tests, bei denen die Änderung eines
einzelnen Website-Elements getestet wird,
wurden auch sogenannte multivariate
Tests (MVT) entwickelt, bei denen jede
Veränderung isoliert betrachtet wird, und
zwar in Kombination mit sämtlichen
anderen Veränderungen.
Solche multivariate Tests sind sehr hilfreich, um zu messen, welcher Erfolg mit
den unterschiedlichen Elementen einer
Hypothese erzielt wird, oder auch um
Kreuzeffekte bei mehreren Hypothesen zu
testen. Als Nachteil sei vor allem die sehr
hohe Traffic-Menge erwähnt, die benötigt
wird, um valide Testresultate zu erzielen.
B
ca.
17.000
Konversionen pro Testvariante werden benötigt, um einen Uplift
von 3 % sicher
nachzuweisen
2 bis 4
Wochen sollte ein
A/B-Test laufen, um
valide Resultate zu
bringen
Quelle: Web Arts
Testing-Tools für A/B- oder MVT-Tests miert werden. Bei der Analyse ist aufgefalsorgen für eine gleichmäßige Verteilung len, dass die Produktabbildungen zu klein
des Traffics auf alle Varianten, spielen die sind, die Bewertungen der Produkte durch
Veränderung aus und leiten die Nutzer- andere Nutzer nicht richtig erkannt werzugriffe auf die entsprechende URL. Außer- den und die Informationen rund um den
dem messen sie mithilfe eines Java-Script- „Warenkorb“ nicht gut strukturiert sind.
Tags, ob die zuvor definierten Ziele
Schnell entsteht das Konzept für eine
erreicht wurden. Jeder, der bereits solche bessere Produktdetailseite, bei der alle
Tests durchgeführt hat, kennt die Überra- diese Faktoren optimiert wurden: Größere
schung, wenn eine Variante gewinnt, die Abbildungen werden verwendet, die Beniemand im Auge hatte. Und genau darin wertungen werden im sichtbaren Bereich
liegt letztlich der große Vorteil dieser Me- platziert und auch die „Buy-Box“ wird
thode: Objektive Daten sind eine bessere aufgeräumt. Die verbesserte Variante des
Grundlage für Entscheidungen als subjek- Templates wird umgesetzt und mithilfe
tive Meinungen.
eines A/B-Testing-Tools getestet. Im Laufe
Jedes Unternehmen, das mithilfe von dieses kleinen Projekts kommt eine lebTesting die Wirksamkeit seiner Optihafte Diskussion darüber
mierungsmaßnahmen kontrolauf, ob die Buy-Box farbliert, gewinnt einen großen
lich hinterlegt werden
Erfahrungsschatz auf Basis
sollte oder nicht. Es entechter Nutzerdaten. Amasteht recht schnell die
zon führte laut eigenem
Tests von Änderungen Idee, zwei Varianten des
Geschäftsbericht im verauf der Website führt verbesserten Templates zu
gangenen Jahr knapp
entwickeln, die sich nur
Amazon pro Jahr
2.000 Experimente durch –
durch die farbliche Hinterdurch
der aus den Erkenntnissen
legung unterscheiden –
entstandene Wettbewerbsvorschließlich ist ein Testing-Tool
teil ist neben dem betriebswirt- Quelle: Amazon ja dazu da, solche Einflüsse zu messchaftlichen Nutzen sicherlich enorm.
sen. Die Resultate des A/B-Tests in unserem Beispiel ergeben: Beide Varianten haben eine signifikant geringere KonversiDie Testregeln
onsrate als die Ausgangsseite. Die VarianFolgende Regeln sollten bei der Konzep- te mit der farblichen Hinterlegung verliert
tion und der Durchführung von Tests dabei etwas weniger als die Variante ohne
jedoch eingehalten werden, damit wirk- die Farbe.
lich ein Nutzen entsteht.
Was nun? Dadurch, dass alle VerändeDie Testkonstruktion: Nehmen wir an, die
rungen („Faktoren“) in einer Variante entProduktdetailseite eines Shops soll opti- halten sind, lässt sich nun nicht mehr er-
2.000
xx. Monat
14.
September
2015 2015x/15 19/15
kennen, welcher Faktor für das schlechte
Abschneiden der beiden Varianten verantwortlich ist. Lediglich die Farbe der Box
wurde als Variante „isoliert“. Leider ist der
Unterschied zwischen den beiden Varianten nicht signifikant, es wurde nur herausgefunden, dass die Farbe keinen Einfluss
auf die Resultate hat.
Lösung: Bei der Konstruktion von A/BTests ist zu berücksichtigen, dass jede
Variante nur einer einzelnen Hypothese
folgt. Jede Änderung der eingangs genannten Schwachstellen der Seite ist eine
Hypothese für sich. Der Fehler bestand
darin, alle Hypothesen in einer Variante
umzusetzen.
Technische Aspekte: Viele A/B-Tests werden intern von hauseigenen Entwicklern
umgesetzt. Am einfachsten erscheint es,
die gewünschte Variante direkt als eigenständiges HTML-Template unter einer
anderen URL zu veröffentlichen und dem
Testing-Tool nur die URL der Variante
mitzuteilen. Bei diesen sogenannten SplitURL-Tests sorgt ein Redirect dafür, dass
beim gewünschten Prozentsatz an Besuchern auf die Variante gesprungen wird.
Die Herausforderung: Der Redirect
benötigt mehr Ladezeit. Laut einer Studie
von Walmart aus dem Jahr 2012 reduziert
eine Verlängerung der Ladezeit von zwei
auf vier Sekunden die Konversionsrate um
über 50 Prozent. Konkret bedeutet dies für
die Split-URL-Lösung, dass eine Verzögerung von wenigen Hundert Millisekunden
bereits das Resultat signifikant beeinflusst.
Eine weitere technische Umsetzungsmöglichkeit besteht darin, über sogenannte „Code-Injection“ die HTML- oder
CSS-Datei im Browser zu manipulieren.
Die Veränderung wird über Java Script per
Testing-Tool eingespielt. Doch auch hierbei entstehen zeitliche Verzögerungen und
im schlimmsten Fall sichtbare Flackereffekte, die das Nutzererlebnis spürbar
beeinflussen. Auch dadurch entstehen
Verzerrungen, die nicht beabsichtigt sind.
Lösung: Alle Varianten, das heißt auch das
unveränderte Original, müssen unter den
gleichen Voraussetzungen getestet werden. Im Fall des Split-URL-Tests wird
daher zusätzlich einfach auf eine Kopie der
Originalseite verwiesen, der Effekt der
INTERNET WORLD Business
A/B Test
A
27
Multivarianter Test
B
A1
A
Zeitverzögerung durch den Redirect
kommt bei allen Varianten wie auch bei
der Kontrollvariante gleichermaßen zum
Tragen.
Die Statistikfalle: Vielerorts werden Fallbeispiele zitiert, bei denen eine kleine Veränderung angeblich die Konversionsrate
eines Online-Shops um sagenhafte 59,7
Prozent gesteigert hat– indem der Text im
Warenkorb-Button geändert wurde. Erfahrene Anwender von Testing-Tools erkennen dabei schnell, dass die Stichprobe
zu klein war, um Rückschlüsse zu ziehen.
Wie passiert der Fehler in der Praxis? Es
wird viel Zeit in die Analyse, Konzeption
und Umsetzung eines A/B-Tests investiert. Dies geschieht immer im sicheren
Glauben, dass die entwickelte Verbesserung auch wirklich besser ist. Für viele
Optimierer ist der Moment, in dem der
A/B-Test live geschaltet wird, daher extrem
spannend: Täglich wird der Verlauf des
Tests verfolgt und der Moment, in dem
eine Variante tatsächlich ein signifikantes
Ergebnis zeigt, ist eine Bestätigung für die
eigene Arbeit.
Dabei wird vergessen, dass eine wirklich
„valide“, das heißt zuverlässige Aussage
nur dann getroffen werden kann, wenn
auch eine repräsentative Menge des Traffics im A/B-Test berücksichtigt wurde.
Das Verhalten von Konsumenten ändert
sich je nach Traffic-Quelle (AdwordsTraffic versus Newsletter), Wetter (Menschen kaufen bei Regen anders als bei Son-
A3
B
B1
Zwei Varianten einer Seite werden getestet
A2
B2
B3
Die optimale Kombination unterschiedlicher Inhalte wird getestet
nenschein) oder auch Zeit (am Monatsanfang wird mehr gekauft als am Monatsende). Zu guter Letzt sorgen auch eigene
Kampagnen (Sales-Phasen, Gewinnspiele,
etc.) für Verzerrungen.
Das „tägliche Kontrollieren“ der Testergebnisse und ein verfrühtes Abschalten
der verteilten Ausspielung sorgen dafür,
dass der Faktor „Zufall“ und die oben erwähnten Verzerrungen durch äußere Faktoren eine viel stärkere Rolle spielen, als
manch einem wirklich bewusst ist.
Lösung: Realistische Uplifts liegen im
E-Commerce im einstelligen Prozentbereich. Zweistellige Uplifts sind selten zu
erzielen, da das Nutzerverhalten massiv
beeinflusst werden muss. Das Diagramm
(unten) zeigt die benötigte Stichprobengröße pro Variante (unabhängig von der
zeitlichen Komponente) aus rein statistischer Sicht. Für einen repräsentativen
Ausschnitt des Traffics sollte basierend auf
den oben genannten Faktoren während einer ausreichend großen Zeit ermittelt werden – in der Regel sind dies mindestens
zwei bis vier Wochen.
◼
Tipps
Einzelne Hypothesen isoliert testen, damit belastbare Erkenntnisse aus den Resultaten gezogen
werden können.
Technische Verzerrungen durch
Flackereffekte oder Ladezeiten
durch gleiche Bedingungen für
alle Varianten vermeiden.
Auf eine saubere statistische
Auswertung achten, indem vor
allem bei geringen Effekten die
Stichprobe ausreichend groß ist.
André Morys
ist Geschäftsführer der Web
Arts AG in Bad Homburg. Die
Agentur ist spezialisiert auf die Verbesserung von Websites und OnlineShops durch A/B-Tests.
www.web-arts.de
Statistikfalle: Erforderliche Zahl der Konversionen pro Variante bei erwartetem Uplift
17.000
16.100
Üblicherweise erzeugen Änderungen auf der Website nur eine Steigerung der Conversion (Uplift) im einstelligen Prozentbereich. Um diesen Uplift statistisch genau nachweisen
zu können und Zufälle auszuschließen, benötigt man jedoch
sehr viele Conversions. Wenn also ein Uplift im einstelligen
Bereich mittels weniger Conversions nachgewiesen wird,
sollten die Alarmglocken schrillen: Die Gefahr, einer Täuschung durch statistische Unschärfen aufzusitzen, ist groß.
Erforderliche Konversionen
14.100
12.100
10.100
9.500
8.100
6.000
6.100
4.300
3.200
4.100
2.400
1.900
2.100
0%
1%
2%
INTERNET WORLD Business 19/15
Quelle: Web Arts
3%
4%
5%
6%
7%
8%
9%
1.500
10 %
1.300
11 %
1.100
12 %
900
800
700
600
550
500
450
400
13 %
14 %
15 %
16 %
17 %
18 %
19 %
20 %
21 %
ONLINE-MARKETING
INTERNET WORLD Business
14. September
xx. Monat2015
2015
19/15
x/15
Foto: Katrin Binner, Städel Museum
28
∙ Deutschlands älteste Museumsstiftung kann in den sozialen Medien überzeugen. Auf Facebook hat
das Städel Museum 37.326 Likes
(Stand: 07.09.2015)
∙ Die Zahl der Facebook-Fans hat
sich in den letzten 12 Monaten fast
verdoppelt
∙ Reichweiten der erfolgreichsten
Posts: mehr als 80.000 Nutzer
∙ Der Youtube-Kanal des Städel
(www.youtube.de/staedelmuseum)
wurde insgesamt 623.905 Mal
aufgerufen (Stand: 07.09.2015)
∙ Rund 600 Posts von Usern auf
Instagram unter dem AktionsHashtag #MonetMoment
Selfie mit Rembrandt
200 Jahre jung, das Gegenteil eines typischen Profitunternehmens, quietschlebendig
und durchdigitalisiert bis ins Mark(eting): das Frankfurter Städel Museum
äumliche Kapazitäten sind endlich.
Nur ein Prozent der 110.000 Arbeiten
aus 700 Jahren Kunstgeschichte im Städel
Museum – kurz: Städel – hängen in den
Kabinetten; die übrigen 99 Prozent lagern
aus Platzgründen im Depot. Darum
launchte das Städel am 15. März 2015,
pünktlich zu seinem 200. Geburtstag, die
Betaversion seiner digitalen Sammlung.
R
Digitaler Rundgang
Foto: Katrin Binner
durchs Museumsdepot
„Besucher schon vor dem
eigentlichen Museumsbesuch erreichen“
Axel Braun verantwortet die
Online-Kommunikation
www.staedelmuseum.de
Interessenten können virtuell im Kunstvollsortiment schlendern, alle Werke bewundern, Erklär-Filme, Audio-Files und
mehrsprachige Texte nutzen und sich die
Beziehungen zwischen den Arbeiten aufzeigen lassen.
„Wir wollten nicht warten, bis kommerzielle Anbieter diesen Bereich besetzen,
und haben ein alternatives, skalierbares
Kommunikationsangebot sowie digitale
Vermittlungsformate im Sinne unseres
Bildungsauftrages formuliert“, erläutert
Axel Braun. Er verantwortet beim Städel
die Online-Kommunikation. Das Ziel: die
Sammlung auch außerhalb des realen
Museums zugänglich zu machen. „Mit der
digitalen Erweiterung sollte das Städel zusätzlich zum Stammpublikum völlig neue
Zielgruppen ansprechen, die wir über
unsere klassischen Kommunikationsmittel nicht erreichen würden“, erklärt Inka
Drögemüller, Head of International Rela- 80.000 User erreichten. Aufmerksamkeitstions bei den Frankfurtern.
starke Anstöße gaben „Instagram-Walks“,
Bereits 2007 startete das umtriebige unter anderem mit einer Monet-kompatibMuseum eine Facebook-Präsenz, der len Inszenierung der Pariser Food-Instaeigene Blog, Twitter- und 2008 Youtube- gramerin Joann Pai. Darüber hinaus konnAktivitäten folgten. Längst gehören auch ten User ihren #MonetMoment posten –
Google Adwords und Facebook-Werbung ein Zeichen dass sich die Städel-Commuzum Marketing-Portfolio.
nity „in kreativer Weise
Passend zur Sonderausmit dem Impressionismus
stellung wurde 2015 ein
beschäftigte“, so Braun.
„Digitorial“ über „Monet
2015 wird, was die Beund die Geburt des Imsucherzahl betrifft, onpressionismus“ gelauncht.
wie offline das beste Jahr
Und der Vorbereitungsin der Geschichte des Stäkurs auf den Maler Claude
del. Monet trug als erfolgMonet geht weit über bisreichste Ausstellung des
herige Audio-Guides und
Museums wesentlich dazu
Microsites hinaus: „Wähbei. Applaus für das Digirend immer mehr Musetorial gab es auch aus
umsportale geballte und
internationalen FachkreiDas preisgekrönte
des Öfteren überborsen. Social Media sind für
Monet-Digitorial
dende Informationsberge
das Besuchermarketing
aufschichten, besticht das
zum wichtigen AktivieDigitorial durch die Rerungskanal avanciert.
duktion auf eine Epoche und seine Maler,
Kunst-Fans können sich außerdem
von Monet bis Renoir“, urteilte die Jury individuell konfigurierbare Poster der
des Grimme Online Awards 2015 und ver- Städel-Werke per Print-on-Demand-Comlieh für das Digitorial im Juni eine ihrer merce schicken lassen – seit März koopebegehrten Trophäen.
riert das Städel hierzu mit dem DrogerieAuch Kunst-Fans goutierten den Online- markt „DM“. Vor allem aber teilen die
Kurs und griffen in kürzester Zeit mehr als Online-affinen Präsenzbesucher gern im
200.000-mal darauf zu – mit einer Durch- flächendeckend mit WLAN ausgestatteten
schnittsverweildauer von knapp fünf Minu- Museum ihre Sternstunden-Selfies –
ten. Flankierend veranstaltete das Muse- natürlich vor der Kulisse alter Meister. ◼
um Social-Media-Aktionen, die bis zu
Kristina Schreiber
Foto: Andreas Reeg, Städel Museum
Erfolgskennzahlen
14. September 2015
19/15
INTERNET WORLD Business
29
Geteiltes Leid
Vorgestellt
von
Wie ein angeblicher Rosenkrieg Netz und Medien in Aufruhr versetzte
as passiert, wenn man(n) die Aussage
„Besitz aufteilen“ zu wörtlich nimmt:
Plötzlich tauchte auf Youtube ein Video
auf, in dem ein Mann seiner Ex die Hälfte
der gemeinsamen Wertgegenstände überlässt. Allerdings wohl kaum so, wie diese
sich das vorstellt. In aller Ruhe sägt und
schneidet er Mobiltelefon, Stühle, Fernseher, Bett und sogar Auto in der Mitte
durch! Dabei deutet erst einmal alles auf
ein Privatvideo hin. Die Kameraführung
ist sehr amateurhaft, alles bleibt wackelig
und teilweise unscharf.
Diese Lebensnähe zeigt sich auch in der
Resonanz: Mehr als sieben Millionen Aufrufe sprechen eine deutliche Sprache. Die
Geschichte über die Trennung vom Partner bedient nicht nur die Rachefantasien
aller Verlassenen. Die Bilder treffen den
Nerv aller, weil die Geschichte des Ehegatten authentisch erzählt wird und er es
der Ex so richtig heimzahlt – wie im richtigen Rosenkrieg. Weil die Story der zersägten Teile bis zur Ebay-Versteigerung in
D
Thomas Wegner
Managing Director beim Bewegtbildspezialisten KG Media Factory
www.kgmediafactory.com
Der Deutsche Anwaltverein hat die Scheidung bildgewaltig in Szene gesetzt
der realen Welt weitererzählt wird, sorgt
das zusätzlich für Gesprächsstoff. Dass der
Deutsche Anwaltverein (DAV) hinter der
Kampagne steckt, ist vielen anfangs – na-
türlich von der Agentur gewollt – entgangen. Das Video schlug so hohe Wellen,
dass selbst Medien weit über die Landesgrenzen hinaus ausführlich über den „ge-
hörnten Ehemann“ berichteten; und zwar
sowohl über das Video als auch die Auflösung ein paar Tage später. Mit diesem
95-sekündigen Viral ließ der DAV Medien
und Zuschauer gleichermaßen auflaufen –
ein Kunststück (wenn auch in kleinerem
Ausmaß), das zuletzt nur Jan Böhmermann gelang.
Aus meiner Sicht wurde ein Thema
mitten aus der Gesellschaft auf witzige,
innovative und auch sympathische Art
aufgegriffen. Der DAV war in aller Munde,
◼
und das auch verdient!
Steckbrief
∙ Auftraggeber:
Deutscher Anwaltverein e. V.
∙ Agentur: Serviceplan
∙ Kampagne: „Für Laura“
∙ Kanäle: Social Media,
Youtube, Ebay
∙ Launch: Juni 2015
Auf Ebay standen die „Sonderanfertigungen“ zum Verkauf
Egal ob Bett mit Matratze oder Teddy: Alles wurde halbiert
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Autoclub
Mobil in
Deutschland,
TÜV Süd
Bundesweite Kampagne „Be smart! Hände ans
Steuer – Augen auf die Straße“ zur Verkehrssicherheit mit eigener Landing Page, TV- und
Radio-Spots sowie Promo-Aktionen
Autoclub Mobil
in Deutschland
Laut.fm
Exklusive Vermarktung der auditiven und
visuellen Werbeflächen von Deutschlands
zweitstärkstem Online-Audio-Angebot mit über
1.500 Web-Radiostationen
Spotcom
Crossplan
Media
Kampagne zur Selektion und Rekrutierung von
Influencern u. a. über das Radioprogramm und
den Web-Auftritt fünf süddeutscher Sender
Webguerillas
Lotto Bayern
Ikea
Das schwedische Möbelhaus wirbt für seine
Einbauküche „Method“ mit einem längeren
Youtube-Clip und einer zeitgleich
ausgestrahlten TV-Kampagne
BBH Asia
Pacific,
4Humans
Jubiläumskampagne zum 60-jährigen Bestehen Serviceplan
der ersten öffentlichen Lottoziehung „6 aus 49“ Campaign,
Mediaplus
mit Radiowerbung bei Antenne Bayern,
Printanzeigen und Werbung am POS
Sony
Jägermeister
Unter dem Motto „Wer, wenn nicht wir“ wirbt
die neue Leadagentur in TV, Online und Kino für
die Spirituose
Dirk & Philip
Kommunikation
Internationale Kampagne für den auf der IFA
DDB Berlin
vorgestellten 4K Ultra HD TV Bravia rund um
den Claim „Celebrate every detail“ in TV, Online,
Print, Outdoor und am POS
VNZV, ZVVB
Johnson &
Johnson
Social-Media-Kampagne mit Youtube-Video für
das Mundwasser Listerine Advanced White
unter dem Hashtag #fuermehrlaecheln
JWT London
Qualitätsoffensive für regionale Tageszeitungen
der Verlegerverbände aus Niedersachsen und
Bremen unter anderem mit Anzeigen in Zeitungen, Web, Radio, Kino und auf Plakaten
Serviceplan,
Saint Elmo’s
Gruppe
TECHNIK
30
INTERNET WORLD Business
14. September 2015
19/15
Mehr Treffer,
mehr Umsatz
Foto: Shutterstock / Semisatch
Nur wer sein Wunschprodukt im Shop findet, kann es
auch kaufen. Ein Überblick über externe Suchlösungen
önnen Sie mir bitte sagen, wo ich Regensburg halten 75 Prozent der Befragultrastarkes Klebeband finde? Beim ten den Einsatz einer optimierten Suche
Autozubehör, beim Campingbedarf oder für nötig. Sie versprechen sich davon eine
in der Bastelabteilung? Während ein Fach- höhere Kundenzufriedenheit und eine
verkäufer im Baumarkt bei einer solchen verbesserte Conversion Rate.
Frage schnell weiterhelfen kann, muss der
Eine gute Suchfunktion muss intelligent
Kunde im Online-Shop das gesuchte Pro- arbeiten und Tipp- und Rechtschreibfehdukt selbst finden. Der Suchfunktion ler ebenso im Griff haben wie Synonyme
kommt daher im Online-Shop eine große oder Fachbegriffe. Der Einsatz von eigeBedeutung zu, denn nur ein Kunde, der nen Wortlisten, Algorithmen und Aliasfindet, was er sucht, kann es auch kaufen. Listen hilft hier, die Treffsicherheit zu verUnd kaum etwas frustriert einen Online- bessern. Zudem kann das automatische
Shopper mehr, als vergeblich nach einem Vervollständigen der Suchbegriffe den
Artikel zu suchen oder unpassende Arti- Shop-Besucher unterstützen. Bereits
kel angezeigt zu bekommen.
während der Eingabe des
Marktbeobachter gehen davon
Suchbegriffs
werden
aus, dass 50 Prozent der Umdann Treffervorschläge
sätze über die Suche im
angezeigt – Fehler bei der
Shop generiert werden.
Eingabe werden dadurch
Entsprechend hoch bewerminimiert.
der Shop-Betreiber
ten Online-Händler die halten eine optimierte
Auch eine FilternavigaNotwendigkeit einer leistion hat sich als sinnvoll
Suchlösung
tungsfähigen Shop-Suche.
erwiesen. Wird nach der
für nötig
Laut einer Untersuchung
Suche eine Trefferliste ausdes Ibi Research Instituts in
gespielt, kann dem Kunden
K
75 %
eine Filternavigation etwa zur Größe oder
Farbe von Kleidung angeboten werden.
Auf diese Weise findet er noch schneller
zum gewünschten Produkt.
Weiterer Vorteil einer guten Suchfunktion: Der Händler selbst kann die Platzierung der Suchergebnisse beeinflussen. Dadurch kann er über die Suchfunktion den
Abverkauf von Produkten oder das Anpreisen von Topsellern steuern. Last, but
not least benötigt eine gute Suchlösung ein
aussagekräftiges Reporting. Denn nur wer
weiß, was gesucht und vor allem auch gefunden wurde, kann seine Suchfunktion
verbessern.
In den meisten Shop-Systemen ist eine
interne Suche enthalten. Wer mehr als solche Standardfunktionen haben möchte
oder über sehr große Sortimente verfügt,
sollte sich überlegen, ob eine externe Suchlösung infrage kommt. Für solche, auch als
intelligente Suchfunktionen bezeichnete
Lösungen gibt es zahlreiche Anbieter am
Markt. Unsere Übersicht soll hier eine
Orientierung bieten.
Searchperience
Searchperience von AOE Media stellt Statistiken zur Nutzung der Suche im AdminBereich zur Verfügung. Das Suchverhalten
der Käufer fließt darüber hinaus in ein BigData-Storage ein und verändert die Suchergebnisse automatisch. Bei AOE Media
geht der Trend klar hin zur vollständigen
Personalisierung der Suchergebnisse. Zudem glaubt Geschäftsführer Kian Gould
an das Thema Recommendations, also das
Quelle: Ibi Research
Anbieter externer Suchlösungen für Online-Shops (Auswahl)
Anbieter / Lösung /
Website
Autosuggest /
Autovervollständigung
Trefferanzahl steuerbar /
Ranking möglich
Weitere Trefferfilterung möglich
Null-Treffer-Seite
gestaltbar / Umleitung
möglich
Intelligente Suche
AOE Media /
Searchperience /
searchperience.de
●
●, Sortierung und Ranking möglich (manuell
und automatisch)
●, Filter sind über
Admin-Dashboard
konfigurier-, sortierund benennbar
●
●, Suchstatistiken im
●, Stemming-FunktioAdmin-Bereich
nen (Reduzierung der
Begriffe auf ihre Stammform) werden unterstützt
Epoq /
Epoq Search /
epoq.de
●
●, Trefferzahl begrenzbar, Reihenfolge kann
automatisch und manuell sortiert werden
●, dynamisch: Filter
hängen von Suchanfragen ab und basieren auf
Kundendaten, AttributGenerator
●
●, intelligente Suche
erfolgt über selbst entwickelten Algorithmus,
Kunde kann ThesaurusEinträge hinterlegen
●, Control Desk liefert
quantitative Statistiken
und qualitative Analysen
Exorbyte /
Exorbyte Commerce
Search / exorbytecommerce.de
●
●, zusätzlich CampaignManager
●
●
●, eigene Wörterbücher und Alias-Listen
möglich
●, über eigene Lösung
Match Maker sowie andere Tracking-Lösungen
Findologic /
●
●
●, smarte und
intelligene Filter
●
●, arbeitet mit Algorithmen, die sich intuitiv an
Shop und User-Verhalten anpassen
●, eigenes Tracking
verfügbar
Omikron Data
Quality /
Fact-Finder /
fact-finder.de
●
●, Steuerung, Ranking
möglich (manuell und
automatisch), personalisierbar
●, flexible Anordnung
der Filtergruppen
●
●, intelligente Suche
erfolgt sowohl über
Algorithmen als auch
über Alias-Listen
●, Analyse-Tool, gibt
wichtige Kennzahlen
und Optimierungsbedarf
aus
SDL /
SDL Fredhopper /
sdl.com/de
●
●, Steuerung, Ranking
und Sortierung möglich
●, baut aus Eingangsdaten automatisiert
Facetten auf und setzt
diese zur Filterung der
Produktlisten ein
●
●, Suchfunktionen und
Lokalisierungen in über
60 Sprachen, Shopspezifischer Rechtschreibindex
○, Webanalyse-Tools
werden empfohlen
findologic.com
INTERNET WORLD Business 19/15
Quelle: Unternehmensangaben, eigene Recherchen
● = Ja;
○ = Nein
Auswertung des
Suchverhaltens möglich
14. September 2015
19/15
gezielte Empfehlen von Produkten. Während solche Vorschläge bis dato meist aufgrund von generischen Personas erstellt
wurden, arbeiten die Wiesbadener daran,
echte personalisierte Recommendations
möglich zu machen. Dadurch sollen sämtliche Ergebnisse voll dynamisch an den
Nutzer angepasst werden können.
INTERNET WORLD Business
manuell erstellte Hinweise wie „Das Produkt ist nicht vorrätig und wird nachbestellt“ möglich. Alias-Begriffe sind in
Form von eigenen Wörterbüchern mit
gebräuchlichen Synonymen vorhanden
und können vom Händler selbst erweitert
werden. Außerdem wirbt Exorbyte mit der
Integration der Standardlösung in den
Shop innerhalb nur einer Stunde.
Epoq Search
Die Lösung von Epoq arbeitet wie viele
andere auch mit Autosuggest. Besonderes
Highlight: Über ein „Top Query Typeahead“ ist eine Vorschlagsfunktion auf Basis
der Top-Suchbegriffe möglich. So erscheint
beispielsweise im Sommer bei Notebooksbilliger.de bei der Eingabe des Buchstabens „V“ im Suchfeld der Begriff „Ventilator“ an oberster Stelle. Zudem bietet die
Suchlösung zahlreiche Features an, um die
Null-Treffer-Seite individuell zu gestalten.
Die Anzeige der beliebtesten Suchbegriffe
ist ebenso möglich wie die Umleitung auf
eine andere Seite. Als Alleinstellungsmerkmal ist die Selbstlernfunktion zu nennen,
in die das Suchverhalten jedes Nutzers einfließt. Auf diese Weise erweitert sich die
Wissensbasis, mit jedem Klick auf die Suche
kann sie bessere Ergebnisse ausspielen.
Exorbyte Commerce Search
Auch Exorbyte Commerce Search setzt auf
individuelle Null-Treffer-Seiten. So kann
der Nutzer, wenn er keinen Treffer hat, auf
eine andere Seite umgeleitet oder auf ähnliche Produkte mit der Funktion „Meinten
Sie?“ hingewiesen werden. Daneben sind
Fact-Finder
Autosuggest heißt bei Fact-Finder das
Ausspielen weiterer Informationen wie konkrete Produkt- oder Markenvorschläge,
Topseller oder Blog-Artikel. Durch diese
zusätzlich vorgeschlagenen Informationen sollen Kunden noch schneller das
Richtige finden. Beispiel Obi: Tippt der
Kunde etwa „Laminat“ ein, lässt der
Baumarkt Ratgeberinhalte zum Thema
Bodenbeläge ausspielen. Außerdem setzt
der Anbieter auf die Automatic Search
Optimization. Das Prinzip: Auf Basis des
Klick- und Kaufverhaltens der Kunden
wandern die beliebtesten Produkte in den
Trefferlisten und den Vorschlägen mit der
Zeit nach oben. Auch für die Null-TrefferSeite hat Fact-Finder verschiedene Lösungen. So ist beispielsweise bei der Ausgestaltung der Null-Treffer-Seite das Einblenden einer Beraterfunktion möglich.
Findologic
Findologic setzt nach eigenen Aussagen
vor allem auf smarte und intuitive Filter.
Beispiel Mode-Shop: Würden Filter nur
der Größe nach ausgegeben, könnte das
verwirren, da die Größenangaben von
Anzug (48, 50, 52), Schuh (41, 42, 43) oder
Gürtel (80, 90, 100) sehr unterschiedlich
sind. Daher sollte ein Modehaus den Größenfilter erst dann einsetzen, wenn der
Kunde eine Kategorie wie Anzug, Schuhe
oder Gürtel ausgewählt hat. „Solche Anforderungen“, betont Geschäftsführer Matthias
Heimbeck, „müssen mit wenigen Klicks
abgebildet werden können.“ Ein Alleinstellungsmerkmal des Salzburger Anbieters ist
die Anbindung der Lösung an das jeweilige
Shop-System innerhalb kürzester Zeit mithilfe der selbst entwickelten „Direct Integration“. Selbst komplexe Einbindungswünsche und Features sind laut Findologic in maximal zwei Tagen realisierbar.
SDL Fredhopper
SDL Fredhopper verfügt im Gegensatz zu
anderen Lösungen über eine globale
Cloud-Infrastruktur und ist deshalb weltweit einsetzbar. Zusätzlich bietet die Lösung nach Angaben des Herstellers ein
spezielles Tool, um auch Daten aus Systemen wie Web Analytics oder dem CRM
integrieren zu können. Die Trefferlisten
lassen sich nach verschiedenen Faktoren
von ihrer Anzahl her steuern und zusätzlich nach Eigenschaften wie Verkaufszahl,
Kundenbewertung, Rendite und Lagerbestand sortieren. Auch saisonabhängige
Sortierungen sind möglich: So können
etwa im Sommerschlussverkauf die Absatzzahlen mit der Rabattierung kombiniert
werden, um beliebte stark reduzierte Artikel im Ranking nach oben zu hieven. ◼
Susann Naumann
Anbindung an Shop-System
Zielgruppe
Preismodell
Referenzen
Kann an jedes System angebunden werden, Integration
per XML oder Plug-in nicht
nötig
Konzerne bzw. High Traffic
Retailer, auch zur Suche auf
Unternehmensseiten geeignet
Versionen Basic, Professional
und Enterprise.
Es werden nur noch EnterpriseKunden angenommen
Panasonic, Congstar, QVC, Sony
Plug-in für Magento- und
Oxid-Shops, weitere in Arbeit;
API-Schnittstelle möglich
Für alle Shops, unabhängig von
Größe und Umsatz
SaaS-Lösung in den Versionen
Basic, Pro und Star;
Basic Edition ab 400 Euro/
Monat, Einrichtungskosten ab
2.000 Euro
Tom Tailor, Design3000,
Ex Libris, Esmeyer
Integration ohne Plug-in
möglich
Shops ab 100 Artikel bis zu
mehrere Millionen Artikel
Ab ca. 200 Euro/Monat
WMF, Billiger.de, Zooplus.de,
Conrad Electronic
Anbindung mittels „Direct
Integration“ an alle gängigen
Shop-Systeme
Mittlere bis sehr große Shops,
Artikelanzahl unbegrenzt
Versionen Starter, Advanced,
Professional und Enterprise
ab 30, 50, 75 oder 540 Euro/
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31
Pascal David
Business Development
Manager bei Epoq
www.epoq.de
„Anforderungen steigen“
Welchen Stellenwert hat heute eine
gute Suchfunktion im Webshop?
Pascal David: Die Anforderungen der
Shop-Besucher an eine gute Suche
sind kontinuierlich gestiegen. Dass
eine On-Site-Suche heutzutage fehlertolerant und schnell ist, Vorschaubilder anzeigt und auf der Suchergebnisseite die zum Suchergebnis passenden Facettenfilter bietet, ist zum
erwarteten Standard der Konsumenten geworden.
Wo sehen Sie Trends?
David: Zum einen im B2B-Sektor, aus
dem wir vermehrt Nachfragen bekommen, zum anderen in der „Hyperpersonalisierung“.
Welche Einsatzzwecke halten Sie
dabei für sinnvoll?
David: Erste Anfänge sind beispielsweise, das User-Verhalten innerhalb
der Session für die persönliche Umsortierung der Suchergebnisse zu
verwenden. Diese Use-Cases sind
aber mit Vorsicht zu genießen. Denn
viele Personalisierungsideen sind
dem Konsumenten im Shop nur
schwer begreiflich zu machen. Statistiken zufolge tätigt die ‚Frau im Haus‘
80 Prozent der Konsumausgaben. Das
bedeutet, dass die Konsumentin nicht
nur für sich einkauft, sondern unter
Umständen während eines WebshopBesuchs für die gesamte Familie.
64 %
der Shop-Betreiber
sehen eine höhere
Kundenzufriedenheit
durch eine bessere
Suche
Quelle: Ibi Research
TECHNIK
32
INTERNET WORLD Business
14. September 2015
19/15
Relaunch-Erfahrungen
Nachgefragt: Wie lief der Umzug des Online-Shops auf eine andere Shop-Software?
Drei Unternehmen berichten, warum und wie sie eine neue Lösung eingeführt haben
as versprechen sich Unternehmen
vom Umzug ihres Online-Shops auf
eine neue Plattform? Warum wurde der
Schritt nötig? Welche Gründe sprachen
für die gewählte Shop-Software? INTERNET WORLD Business hat bei drei Unternehmen nachgefragt, die gerade ihren
Webshop auf eine andere Software migriert
W
haben. Der Versandhändler Betzold hat
mit dem Relaunch des Shops von Intershop auf Novomind iShop gewechselt.
Textilkontor Walter Seidensticker löste
eine Individuallösung ab; nun laufen die
beiden Marken-Shops von Seidensticker
und Jacques Britt auf Shopware 5. Auch
Mobilcom-Debitel hat eine Eigenentwick-
lung ersetzt und die Systemlandschaft auf
Hybris umgestellt: „Die Umstellung der
Systemlandschaft ist für Unternehmen,
gerade für solche unserer Größe, kein
leichter Schritt“, sagt Florian Wolf, ITBereichsleiter Customer & Commerce
Systems bei Mobilcom-Debitel.
◼
C. Fröhlich/I. Schutzmann
Seidensticker wählt Shopware 5
Connected Commerce mit Hybris bei Mobilcom-Debitel
Der Hemdenhersteller Seidensticker hat seinen Online-Aufritt komplett überarbeitet
und für die mobile Nutzung optimiert. Ziel des Relaunches war es, eine moderne und
leicht bedienbare Shop-Oberfläche zu schaffen, die inhouse betreut werden kann.
Die Agentur HMMH hat bei Mobilcom-Debitel die Systemlandschaft umgestellt. Mit
der Einführung von Hybris kann der Service-Provider physische und digitale Produkte
auf derselben Plattform anbieten und ist für Connected Commerce vorbereitet.
PROJEKTSTECKBRIEF
Aufgabe: Shop-Relaunch der
Marken Seidensticker und
Jacques Britt
Software vorher: Individuelle
Shop-Lösung eines externen
Partners
Gewechselt auf: Shopware 5
Warum? „Die Individuallösung
war systemisch ausgereizt,
konnte nur noch bedingt weiterentwickelt werden und unsere
Vision in Sachen E-Commerce
nicht mehr abbilden.“
PROJEKTSTECKBRIEF
Aufgabe: Umstellung der Systemlandschaft bei Mobilcom-Debitel
Software vorher: Seit 2009 mehrere miteinander verzahnt arbeitende Systeme;
den Großteil der Funktionen bildete eine
Eigenentwicklung auf Basis des Zend
Frameworks ab.
Gewechselt auf: Hybris
Warum? „Hybris bot den Vorteil, dass
diese Commerce-Software eine spezielle Ausprägung für die Telco-Branche bereitstellt und damit sehr gut auf unsere
Bedürfnisse zugeschnitten ist.“
Jetzt auch für die mobile Nutzung optimiert:
Der Shop von Seidensticker
Welches waren die drei wichtigsten Kriterien für die Auswahl des neuen ShopSystems?
Kevin Ziegler: Das neue Shop-System
musste mit der bestehenden Systemlandschaft harmonieren und sich nach
ersten Anpassungen nahtlos einfügen.
Zudem sollte das neue Shop-System
insbesondere im Back-End beherrschbar sein, da wir eine Insourcing-Strategie gewählt haben. Und drittens sollte
das neue Shop-System die Fähigkeit besitzen, mit den Herausforderungen der
Zukunft im Handel mitzuwachsen und
somit anpassungsfähig zu bleiben.
Welche Agentur hat den Shop umgesetzt?
Ziegler: Die Fullservice-Digitalagentur
Valtech hat den Shop umgesetzt.
Wie lange hat die Umsetzung des neuen
Shops gedauert?
Ziegler: Für die reine Umsetzung der
zwei Shops bis hin zum Go Live haben wir
exakt fünf Monate benötigt.
Welche Hindernisse oder Probleme sind
aufgetreten?
Ziegler: Letztlich entstand die meiste
Arbeit im Bereich der Schnittstellen zwischen Shopware 5 und den bestehenden
Kevin Ziegler
Head of Retail,
Textilkontor Walter
Seidensticker
Zentralsystemen und externen Partnern, ergo die Einbindung der neuen
Shop-Software in die komplette Systemlandschaft unseres Konzerns. Wir haben
immer mal wieder den Ausdruck „Operation am offenen Herzen“ genutzt, um
zu beschreiben, was wir derzeit parallel
zum alten Shop-System machen. Darüber hinaus haben wir aufgrund des
engen Timings des Projekts im Testing
des Systems im Akkord gearbeitet, um
alle Eventualitäten auszuschließen.
Beide Brennpunkte waren uns allerdings klar und daher lag insbesondere
nach dem Live-Gang der Fokus auf Anpassung, Korrektur und Entwicklung des
neuen Systems.
Was hat die Umsetzung gekostet?
Ziegler: Dazu machen wir keine Angabe.
Der Prepaid-Store von MobilcomDebitel wurde als erster Shop auf
der neuen Plattform umgesetzt
Was waren die drei wichtigsten Kriterien für die Auswahl des neuen ShopSystems?
Florian Wolf: An erster Stelle stand für
uns die Omnichannel-Fähigkeit des
Shop-Systems. Außerdem war es für uns
wichtig, über ein System zu verfügen,
das umfangreiche Standardfunktionen
bietet. Als dritter Punkt ist die Vereinfachung der Prozesse zu nennen, die uns
eine zentrale Datenhaltung und -pflege
ermöglicht und damit die zeitnahe Ablösung der alten Systeme gewährleistet.
Welche Agentur hat den Shop umgesetzt?
Wolf: In Phase eins, in der es um die
technische und fachliche Validierung des
Systems mit unserer Back-End-Systemlandschaft ging, wurden wir von der
Agentur HMMH begleitet. In dieser
Phase wurden die Prepaid-Produkte in
das Online-Shop-Angebot integriert.
Die zweite Phase des Projekts realisieren wir gemeinsam mit der CGI
Deutschland. In dieser Projektphase
geht es um die vollständige Einbindung
der gesamten Produktpalette in den
Shop und damit um die Ablösung des
alten Systems für das Neukundengeschäft auf Mobilcom-debitel.de.
Florian Wolf
IT-Bereichsleiter
Customer & Commerce
Systems bei der Mobilcom-Debitel GmbH
Wie lange hat die Umsetzung des neuen
Shops gedauert?
Wolf: Die Umsetzung der Phase eins hat
von der Beauftragung im Oktober 2014
bis zum Live-Gang des Shops Mitte
Februar 2015 gedauert. Mit der beschriebenen Implementierung wird die
Umsetzung Ende des Jahres komplett
abgeschlossen sein.
Welche Hindernisse oder Probleme sind
aufgetreten?
Wolf: Die komplexe Produktwelt eines
Service-Providers stellte die größte
Herausforderung dar. Es ging dabei zum
Beispiel um gemischte Warenkörbe aus
Mobilfunk-, Digital-Lifestyle- und Hardware-Produkten. Hier musste die Komplexität mit einer guten Usability in Einklang gebracht werden.
Was hat die Umsetzung gekostet?
Wolf: Dazu möchten wir uns nicht
äußern.
14. September 2015
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INTERNET WORLD Business
33
PraxisTipp
Foto: Shutterstock / Bloomua
Dunja Werner
Betzold verzeichnet Umsatzwachstum nach Relaunch
Ausstattung und Materialien für Kindergärten und Schulen bietet der Versandhändler Betzold an. Im Juli 2015 startete der
neue Shop auf Novomind iShop. „Wir verzeichnen einen stark wachsenden Umsatz“, sagt Geschäftsführer Albrecht Betzold.
PROJEKTSTECKBRIEF
Aufgabe: Shop-Relaunch
Software vorher: Bis Mitte 2011 war
Oxid Enterprise Edition im Einsatz,
danach Intershop 6 mit Fullservice-Betreuung bis zum Relaunch im Juni 2015
Gewechselt auf: Novomind iShop
Warum? „In der Vergangenheit fiel es
uns relativ schwer, Wachstumssprünge
abzufangen, was immer wieder zu Performance-Problemen führte. In Bezug
auf Visits und in der Anzahl der Produkte
sind wir nun deutlich flexibler.“
Parallel zu
„Novomind iShop“
hat Betzold „iPIM“
und „iView“ von
Novomind
eingeführt
Welches waren die drei wichtigsten Kriterien für die Auswahl des neuen ShopSystems?
Albrecht Betzold: Unseren größten Vorzug sehen wir in der sehr starken Performance des neuen Systems, basierend auf
einer In-Memory-Technik. Dadurch haben
sich die Ladezeiten stark verbessert, was
sich nun auf alle relevanten Bereiche positiv auswirkt, ohne dass uns unverhältnismäßige Kosten im Hosting entstehen. Weiterhin erhalten wir viele praxisnahe und
einsatzfähige Front-End- und Back-EndModule wie A/B-Testing, Filtersysteme,
Personalisierung oder Segmentierung,
die uns die Arbeit deutlich erleichtern.
Durch einige der Module ließen sich
wiederum externe Dienstleister, inklusive
deren laufenden Kosten, abkoppeln. Ein
weiteres Kriterium ist die Skalierbarkeit
des neuen Systems. In der Vergangenheit
fiel es uns relativ schwer, Wachstumssprünge abzufangen, was immer wieder
zu Performance-Problemen führte.
Nachdem wir Produkte nicht nur zukaufen, sondern auch selbst produzieren,
und unsere Sortimente nicht saisonal
wechseln, sondern größtenteils kumulieren, ist diese Skalierung im Produktbereich sehr wichtig. Insbesondere unsere
eigene Möbelproduktion mit konfigurierbaren Varianten führt zu einem stetigen,
extrem starken Zuwachs an Artikeln. Mit
dem falschen System wäre uns dieser
Ausbau schlichtweg nicht möglich.
Welche Agentur hat den Shop umgesetzt?
Betzold: Die Shop-Umsetzung lief über
die Software-Entwickler Novomind AG
aus Hamburg. In der Projektsteuerung
wurden wir zudem durch Elaboratum
aus München unterstützt.
Wie lange hat die Umsetzung des neuen
Shops gedauert?
Betzold: Vom Kickstart-Meeting bis zum
Go Live vergingen knapp neun Monate.
Welche Hindernisse oder Probleme
sind aufgetreten?
Betzold: Im Projekt wurden die technische Umsetzung sowie das Design
getrennt und durch zwei verschiedene
Agenturen parallel abgewickelt. Es entstand ein unverhältnismäßig großer
Koordinationsaufwand, wodurch die
Umsetzung zunächst kompliziert wurde.
Hieraus haben wir gelernt, dass die Umsetzung über einen Hauptverantwortlichen, der gegebenenfalls Subunternehmer hinzuzieht, von Beginn an der
bessere Ansatz gewesen wäre. Zudem
war die Umsetzung unser erstes echtes
Albrecht Betzold
Geschäftsführer,
Arnulf Betzold GmbH
Scrum-Projekt. Hierdurch mussten wir
uns intern während des Projekts komplett in die neue Vorgehensweise einarbeiten. Aufgrund des Timings blieb
aber keine separate Vorbereitungszeit,
also entschlossen wir uns zum Learning-by-doing. Bei einem Projekt dieser
Größe kommt man damit nahe an die
eigenen Grenzen.
Um die Vorteile des neuen Shop-Systems angemessen nutzen zu können,
waren zudem parallele Projekte notwendig, insbesondere die komplette
Datenüberarbeitung und Anreicherung
von über 20.000 Produkten.
Letztlich ließen sich alle Herausforderungen gut meistern, aber ohne ein
hochmotiviertes Team und eine konstruktive Zusammenarbeit mit unseren
Dienstleistern hätten wir uns damit vermutlich zu viel zugemutet.
Was hat die Umsetzung gekostet?
Betzold: Die Investition lag ungefähr bei
einem mittleren sechsstelligen Betrag.
Head of Marketing Central
Europe bei Arkadin
Collaboration Services
www.arkadin.com
Mit Webinaren qualifizierte
Leads generieren
Webinare sind ideal, um potenzielle
Kunden im Kaufprozess zu begleiten. Allerdings sind sie keine Selbstläufer, die per se zum Kauf anregen.
Dunja Werner, Head of Marketing
Central Europe bei Arkadin, erklärt,
wie Webinare erfolgreich zur LeadGenerierung eingesetzt werden.
1) Die Technik muss stimmen
Bei der Auswahl der richtigen Plattform sollte auf Stabilität sowie einfachen Zugang und leichte Bedienbarkeit geachtet werden. Eine Umfragefunktion in Echtzeit sowie Frage- und
Antwortmöglichkeit, auch per Chat,
unterstützen die Interaktion mit den
Teilnehmern. Ein Muss ist eine Aufzeichnungsfunktion für das Webinar,
um es später online stellen zu können.
2) Zielgerechte Planung ist Pflicht
Damit das Webinar ein Vertriebserfolg
wird, muss klar sein, an welche Zielgruppe es sich richtet, welche Informationen benötigt werden und was
mit den gesammelten Informationen
passiert. Wichtige Kennzahlen für die
Auswertung sind das Verhältnis von
Landing-Page-Besuchern zu Anmeldungen, das Verhältnis von Anmeldungen zu Teilnehmern und der
durchschnittliche Verbleib der Teilnehmer.
3) Auf den Inhalt kommt es an
Teilnehmer erwarten vom Webinar
Mehrwert. Eine rein produktzentrierte
Präsentation wäre fehl am Platz. Hinzugezogene
unternehmensfremde
Experten bieten nicht nur zusätzliches
Wissen, sondern stehen auch für neutrale, glaubwürdige Information. Der
Einsatz eines Moderators verstärkt
die professionelle Wirkung.
4) Nach dem Webinar ist vor dem
Webinar
Nach dem Webinar beginnt die eigentliche Arbeit. Das aufgezeichnete
Webinar sollte zeitnah on demand zur
Verfügung gestellt werden. Über die
Registrierungsseite und mit der Aufzeichnung können weitere Leads generiert werden.
DIENSTLEISTERVERZEICHNIS
34
INTERNET WORLD Business
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14. September 2015
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Christian Griesbach
Teads, Hamburg
Seit September verantwortet Christian
Griesbach als Managing
Director DACH & Eastern Europe den Outstream-Video-Werbespezialisten Teads in
Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Bislang war Griesbach General Manager
Digital Marketing bei Axel Springer.
www.teads.tv/de
14. September 2015
Peter
Würtenberger
Jörg Zabel
UDG, Hamburg
Upday, Berlin
Als CEO verantwortet
Peter Würtenberger in
Zukunft die neue NewsPlattform Upday, die der
Verlag Axel Springer und
der koreanische Elektronikkonzern Samsung gerade gemeinsam
gestartet haben. Neben dem 49-Jährigen, der bislang Executive Vice President Corporate Development bei Axel
Springer war, gehört demnächst auch
Jan-Eric Peters zur Führungsriege. Ab Januar
2016 leitet der 50-Jährige als Chief Product Officer und stellvertretender
CEO die Redaktion und das
Produktmanagement bei Upday. Derzeit ist Peters Chefredakteur bei Welt
N24. Diese Aufgabe übernimmt kommissarisch Herausgeber Stefan Aust.
Christian Freese
Uber, Berlin
Olaf Christiansen
HSE24, Ismaning
Kai Riecke
Burda Life, München
Als Bereichsleiter Human Resources wechselt Olaf Christiansen
zum Omnichannel-Versandhändler HSE24.
Die Position des 45-Jährigen, der von der
internationalen Firmengruppe Richemont
kommt, wurde neu geschaffen. Bisher gehörte das Personalmanagement zum Geschäftsbereich Finanzen.
www.hse24.de
Das Management von
Burda Life verstärkt
seit September 2015 Kai
Riecke als Director Digital. Der 43-Jährige,
der bisher bereits beratend für den Verlag
tätig war, verantwortet den Ausbau der Digitalstruktur und soll die Managing Directors bei der Umsetzung ihrer markenspezifischen Strategien unterstützen.
www.hubert-burda-media.de
Jan Kegelberg
Sport Scheck,
München
Axel Averdung
Sinner Schrader,
Hamburg
Seit 14. September ist
Jan Kegelberg als neuer Chief Digital Officer bei Sport Scheck
tätig. In seiner neu geschaffenen Position
verantwortet der 44-Jährige, der bisher
CEO bei eSolutions Moskau war, die Bereiche Marketing, Vertrieb E-Commerce
und Customer Intelligence.
www.sportscheck.com
Bei der Digitalagentur
Sinner Schrader wurde
Head of Strategy Axel Averdung zum neuen Geschäftsführer befördert. Der 36-Jährige, der die strategische Beratung leitet,
folgt auf Nils Wollny. Der Head of Digital
Business, der zu Audi ging, führte Strategie
und Kommunikation in Personalunion.
www.sinnerschrader.com
Thomas Leretz
Jameda, München
Für Vertrieb und Kundenservice ist Thomas
Leretz nun beim ArztBewertungsportal Jameda aus München
zuständig. Leretz, der zuvor bei der Jobbörse Monster sowie Compaq Computer
tätig war, folgt auf Marion Bauer und berichtet an Geschäftsführer Florian Weiß.
www.jameda.de
Termine
Neocom
„Connecting Commerce“ lautet das diesjährige Motto der Neocom, die Messe und
Kongress verbindet. Gut 40 Vorträge bieten unter anderem die Themen: „Wie der
interaktive Handel Amazon die Stirn bieten
kann“, „Get Phygital“, „Pricing“, „ServiceOase E-Commerce“, „Gelungene Skalierung“ und „E-Commerce für B2B“.
Termin: Düsseldorf,
7. und 8. Oktober 2015
Kosten: 1.490 Euro zzgl. MwSt.
www.neocom.de
Info:
Social Media Conference
Unter dem Motto „Social Media meets
Content Marketing“ richten sich die praxisnahen Vorträge an Marketer und Führungskräfte. Zu den Themen gehören:
Bei der United Digital
Group leitet Jörg Zabel ab Herbst 2015 das
neue Büro der Hamburger Digitalagentur
in Düsseldorf. Der neue Managing Director kommt von der Digitalagentur Isobar.
Dort war der 54-Jährige bis vor wenigen
Monaten als CEO für das DeutschlandGeschäft verantwortlich.
www.udg.de
www.upday.com/de
Volker Smid
Searchmetrics, Berlin
Als neuer Vorsitzender der Geschäftsführung soll Volker Smid in
Zukunft die internationale Expansion bei
Searchmetrics vorantreiben. Neben dem
bisherigen Geschäftsführer Digital & Technologies der Holtzbrinck Publishing Group
bilden Gründer Marcus Tober sowie CFO
Dirk Wolf die Geschäftsführung des BigData- und Search-Spezialisten.
www.searchmetrics.com
19/15
„Facebook Ads – Targeting – Status quo“,
„Erfolgreiche Verkäufe über Twitter generieren“, „Social Media Marketing mit Biss“.
Termin: Hamburg,
12. und 13. Oktober 2015
Kosten: Für unsere Leser 640 Euro
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www.socialmediaconference.de
Info:
JTL-Connect
Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung, die
neben einer Messe Vorträge umfasst,
stehen unter anderem die Fragestellungen: „Worauf setzen Global Player des
E-Commerce?“, „Mit welchen Entwicklungen muss ich Schritt halten und welchen Veränderungen und Innovationen
im E-Commerce muss ich mich stellen?“
Termin: Düsseldorf,
20. Oktober 2015
Kosten: 99 Euro inkl. MwSt.
www.jtl-connect.de
Info:
OMX
Als Schwesterkonferenz der SEOkomm
bietet die Online Marketing Experts OMX
Tipps und Erfahrungsberichte rund um
die Themen Social Media, E-Mail-Marketing sowie Google und Co. Die Veranstaltung richtet sich an Profis, Einsteiger und
Strategen. Neu in diesem Jahr ist allerdings ein „Hardcore-Track für MarketingProfis, die es ganz genau wissen wollen“.
Termin: Salzburg,
19. November 2015
Kosten: 500 Euro zzgl. MwSt.
www.omx.at
Info:
ecommerce conference
Aktuelle Trends im E-Commerce stehen
im Fokus dieser Konferenzreihe, die ein
B2B-Special zu diesem Thema in Hamburg bietet. Themen: Kanalverknüpfung,
datengetriebener Online-Handel, Google
Shopping, Amazon-SEO und Mobile.
Die neu geschaffene
Position des Deutschland-Chefs übernimmt
Christian Freese beim Web-Fahrdienstvermittler Uber. Neben dem bisherigen
General Manager des Standorts Berlin,
der weiterhin von Berlin aus arbeitet, gehören auch die beiden General Manager
Christopher Bates (Frankfurt und Düsseldorf) und Andreas Weinberger (Hamburg)
sowie Sprecher und Public Policy Director
DACH Fabien Nestmann zum deutschen
Führungsteam des US-Unternehmens.
www.uber.com/de
David Königsbauer
Teradata, München
Den Geschäftsbereich
Teradata Marketing
Applications verstärkt
David Königsbauer bei der Teradata Corp.
künftig als Head of Marketing DACH. Zuletzt war der 33-Jährige Head of Marketing bei der Henrichsen AG.
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Termine: München, 9. November;
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Smart Data Summit
Wie Sie mit den richtigen Daten mehr Effizienz im Marketing erreichen, ist unter
anderem Thema der Veranstaltung. Zudem verraten Experten, wie Sie die Herausforderung Datenschutz meistern, Ihre
eigene Datenstrategie finden, Online- mit
Offline-Daten verknüpfen und eine individuelle Zielgruppenansprache erreichen.
Termin: Hamburg,
8. Dezember 2015
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INTERNET WORLD Business
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Ismaning
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PERSONALIEN
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14. September 2015
Nick Robertson /
Nick Beighton
Ian Rogers
LVMH, Paris (F)
Asos, London (GB)
Von Beats zu Apple zu
LVMH: Moët Hennessy
Louis Vuitton in Paris ist
der neue Arbeitgeber von Ian Rogers, der
beim französischen Luxuskonzern LVMH
als Chief Digital Officer anheuert. Bislang
war der frühere CEO des Kopfhörerherstellers Beats bei Apple beschäftigt, nachdem der US-Konzern Beats übernommen
hatte. Zuletzt verantwortete Rogers dort
den 24-Stunden-Radiosender Beats 1.
www.lvmh.com
Jan Rezab /
Robert Lang
Socialbakers, Prag
Beim tschechischen
Social-Monitoring-Anbieter Socialbakers übernimmt Robert
Lang (Foto) den CEO-Posten von Gründer
Jan Rezab, der nun als Executive Chairman tätig sein wird. Lang arbeitete bisher
beim Retargeting-Spezialisten Criteo, bei
dem der 43-Jährige Executive MD war.
www.socialbakers.com
Mit sofortiger Wirkung
ist CEO Nick Robertson
(Foto) von seinem Posten beim britischen Modehändler Asos zurückgetreten. Zum Nachfolger des bisherigen Chefs, der das Unternehmen
vor 15 Jahren gegründet hat, steigt nun
COO Nick Beighton auf. Er ist bereits
seit April 2009 bei dem Online-Händler mit Sitz in London beschäftigt und
arbeitete dort zunächst
als Finanzchef. Im Oktober 2014 stieg Beighton zum COO auf. Sein
Vorgänger Robertson, der
knapp zehn Prozent der AsosAnteile hält, will dem Modehändler
in Zukunft in der Position eines Non
Executive Directors auch weiterhin
verbunden bleiben.
www.asos.com
Jürg Weber
Six, Zürich (CH)
pel (Foto) die Leitung des PerformanceMarketing-Spezialisten. Nach verschiedenen Positionen bei der Scout24-Gruppe
ist er seit 2010 als Interimsmanager tätig.
Neu bei Intelliad ist auch Inno Stangl, der
als Head of Sales einsteigt. Der 42-Jährige kommt von der Amazon Media Group,
bei der er Senior Advertising Sales Manager war. Er verantwortet das Bestandskundengeschäft und berichtet künftig direkt an Director Sales Andreas Pförtner.
www.intelli.de
Der Verwaltungsrat
der Six Group hat Jürg
Weber zum neuen Division CEO der Six Payment Services und
zum Mitglied der Konzernleitung berufen.
Bislang war der 54-Jährige Gründer und
Besitzer der Golden Horn Management.
www.six-payment-services.com
JJ Grady /
Oliver Ernst
Spot Xchange,
Hamburg
Mischa Rürup /
Tobias Kiessling /
Christoph Mempel /
Inno Stangl
Intelliad, München
Thomas
Kabke-Sommer /
Reza Malek
Uniquedigital,
Hamburg
Nach Wolfhart Fröhlich, der im Juli 2015
von Bord gegangen ist, haben nun auch
die zwei Geschäftsführer Mischa Rürup
und Tobias Kiessling die Intelliad Media
GmbH verlassen. Während ein passender
Nachfolger für den CEO-Posten gesucht
wird, übernimmt vorerst Christoph Mem-
Als Nachfolger von Geschäftsführer Thomas Kabke-Sommer, der die Hamburger
Agentur auf eigenen Wunsch verlässt, geht
Reza Malek (Foto) Anfang 2016 zur SyzygyTochter Uniquedigital. Bisher führt Malek
die Düsseldorfer Agentur Neo@Ogilvy.
www.uniquedigital.de
Foto: Rainer von Wienskowski
22
Mit zwei Neuzugängen
verstärkt sich Spot Xchange: Oliver Ernst
(Foto) kommt als Publisher Development
Director von Undertone zum Hamburger
Team. Dort arbeitet nun auch JJ Grady,
der bisher im Spot-Xchange-Hauptsitz in
Denver tätig war. Er wird Director Operations DACH und berichtet wie Ernst an Stefan Beckmann, Managing Director DACH.
www.spotxchange.com
19/15
Michael Wellbrock /
Hans-Christian Müller
Baur, Burgkunstadt
Zum neuen CFO der
BFS Baur Fulfillment
Solutions GmbH befördert wurde Michael
Wellbrock (Foto), bisher Bereichsleiter Planung & Controlling bei der Baur-Gruppe.
Er folgt auf BFS-Geschäftsführer Marco
Dahm, der das Unternehmen auf eigenen
Wunsch verlässt. Zudem verantwortet ab
1. November 2015 Hans-Christian Müller
als Bereichsleiter das Baur-Zentralcontrolling. Er kommt von der Otto Group.
www.baur.de
Marius Darschin
G+J Corporate Editors, Hamburg
Als Leiter Content
Strategie und Mitglied
der Geschäftsleitung kommt Marius Darschin zu G+J Corporate Editors. In seiner
neu geschaffenen Position soll er vor allem die digitale Kompetenz des Unternehmens stärken. Bislang leitete der
38-Jährige das Frankfurter Büro der
Agentur Zum Goldenen Hirschen.
www.corporate-editors.com
Anatol Vetters
Webguerillas,
München
Die neu geschaffene
Position des Head of
Social Communications übernimmt Anatol Vetters bei der Agentur Webguerillas.
Der 37-Jährige kommt von We Are Social
und leitet künftig ein 28-köpfiges Team.
www.webguerillas.de
INTERNET WORLD Business
ISSN 1433-3309
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:
Bayerstraße 16a, 80335 München
Telefon (089) 741 17–0, Fax –101
www.internetworld.de
Redaktion Print / Online:
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Anzeigendisposition und
Till Dziallas (tdz),
Stefan Hofer, Susann Naumann,
Einträge im Dienstleisterverzeichnis:
L.N. Schaffrath Druckmedien,
till.dziallas@internetworld.de
Kristina Schreiber,
Marita Brotz
Marktweg 42 – 50,
Helmut van Rinsum
Telefon: (089) 741 17–281
47608 Geldern
Christian Erxleben (erx),
Fax: (089) 741 17–269
christian.erxleben@internetworld.de
Schlussredaktion:
Christiane Fröhlich (cf),
Susanne Gillner (sg),
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH,
susanne.gillner@internetworld.de
Art Directorin:
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Catharina Burmester, Hedi Hefele,
Dr. Günter Götz
laura.melchior@internetworld.de
Chefredakteur:
Ingrid Schutzmann (is),
Dr. Günter Götz (gg),
ingrid.schutzmann@internetworld.de
guenter.goetz@internetworld.de
zweiwöchentlich am Montag.
vom 01.10.2014
Thomas Heydn,
Telefon: (089) 741 17–111,
E-Mail: th@nmg.de
Manuela Keller, Simone Köhnke,
Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 70,20
Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer
im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe
beträgt 5,40 Euro. In Österreich kostet das
Abonnement 81,90 Euro im Halbjahr, in der
Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner,
Leserservice:
Schweiz 97,50 Franken im Halbjahr. Das
Ilka Rüther, Christian Schumacher
Hotline: (089) 741 17–205,
Abonnement verlängert sich automatisch um ein
Fax: (089) 741 17–101
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Susanne Vieser (vs),
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für den Internet-Entscheider und erscheint
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Ingrid Lommer (il),
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SZENE
14. September 2015
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Eine Arena für die
Shopware-Community
Händler, Partner und Entwickler erleben gemeinsam,
wohin sich die Technologie von Online-Shops entwickelt
Mit Circus zum Anfassen versetzte der
Chinesische Nationalcircus die Besucher
ins Staunen: Löwentanz und Feuershow,
Vasenjongleure und Stuhlakrobatik schufen Circus-Feeling. Zum Mitnehmen gab
es erstmals das 40-seitige Shopware Community Day Magazin.
◼
01
02
03
01 Rund 1.500 Besucher kamen zum
fünften Shopware Community Day
nach Ahaus
02 Am Abend faszinierte der Chinesische Nationalcircus mit einer temporeichen Feuershow
03 Eine von 70 Sessions: Joscha Krug,
Geschäftsführer der Agentur Marmalade.
Carsten Cramer, Marketing-Vorstand bei
Borussia Dortmund (l.), im Gespräch mit
Moderator Frank Puscher
04 Das chinesische GlücksbringerRitual: der traditionelle Löwentanz
Fotos: Shopware
ircus E-Commerce – so lautete das
Motto des Shopware Community Days,
zu dem der Schöppinger Shop-SoftwareHersteller Anfang September nach Ahaus
an der niederländischen Grenze geladen
hatte. Rund 1.500 Händler, Partner und
Entwickler folgten dem Ruf. Auf sie warteten knapp 40 Aussteller und 70 Vorträge. So
verriet Felix Schmidt, E-Commerce-Direktor von L’Oréal, wie die Multibrand-Infrastruktur für Luxusgüter in seinem Unternehmen aussieht, und Carsten Cramer,
Vorstand Vertrieb und Marketing von Borussia Dortmund, erläuterte die Digitalstrategie des Fullballclubs.
E-Commerce zu Anfassen erlebten die
Gäste bei der Präsentation der neuen
Shopware-Version 5.1. Im Mittelpunkt
standen dabei Tools und Funktionen, die
dem Händler echtes Storytelling erleichtern und die Aufmerksamkeit des Käufers
gezielt auf bestimmte Sortimente lenken
sollen. Wie das in der Praxis aussehen
kann, präsentierten Vertreter von Euronics und Gaastra, deren Shops unlängst
mit Shopware online gegangen sind.
C
04
Kreative und quirlige
Start-ups in Berlin
Conversion Rate einen
Schritt weitergedacht
Aus 160 Ideen kürten die Besucher der Langen Nacht
Erfahrungsaustausch und mehr Wissen für mehr Umsatz –
der Start-ups die Sieger des Customer Choice Award
der Conversion Summit von Web Arts
andel, Mode, Reise, Internet
der Dinge und Wearables:
Nur einige der Kategorien, aus denen sich 160 ausgewählte Jungunternehmen bei der Langen Nacht
der Start-ups in Berlin präsentierten. An vier Locations, unter anderem bei der Deutsche Telekom
und Microsoft, stellten die Startups ihre Ideen vor. Sieger beim
Customer Choice Award wurde
Medexo, ein Portal für medizinische Zweitmeinungen. Vorausgegangen waren am Vormittag eine Konferenz für Gründer und ein Hackathon. ◼
W
02
Fotos: Web Arts
ie sieht ganzheitliche ConversionRate-Optimierung für Online-Shops
heute aus? Was gibt es jenseits von ButtonTests? 250 Teilnehmer des Conversion
Summit, veranstaltet von der Agentur
Web Arts, erhielten in der Union Halle in
Frankfurt am Main Antworten auf diese
Fragen. Bestsellerautor Scott Stratten
(„UnMarketing“) und Marketing-Legende
Neil Patel hielten zwei der zwölf Vorträge,
am zweiten Tag beim Conversion Camp
lag der Fokus dann ganz auf der Praxis. ◼
H
02
Fotos: Deutsche Telekom
03
01 „One Step Further“: André
Morys, Vorstand der Web
Arts AG, will voranschreiten
01 Die Elefantenrunde diskutierte Formen
der Zusammenarbeit mit Start-ups
04
02 Bestsellerautor Scott Stratten setzte mit seiner unterhaltsamen Closing Keynote
den Schlusspunkt
02 Berlins Regierender Bürgermeister
Michael Müller (li.) und Telekom-Vorstand Timotheus Höttges
03 3.000 Gäste kamen zur Veranstaltung
01
01
MEINUNG
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INTERNET WORLD Business
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Bridging Worlds
Die Dmexco leistet ihren Beitrag zur digitalen Transformation der Wirtschaft
ie digitale Transformation veräninnerhalb und außerhalb Europas
dert Wirtschaft und Gesellschaft
aufgelöst und ein marktbezogenes
kontinuierlich und nachhaltig – lokal
Level-Playing-Field sichergestellt
wie global. Sie wandelt Konsumverwerden. In der Praxis bewährte
halten, Arbeitsweisen und Wirtund effektive Standards wie
schaftssystematiken. Und sie wirkt
die pseudonymisierte Dahäufig disruptiv: Herkömmliche
tenverarbeitung und BestProdukte und Dienstleistungen, ja
in-Practice-Lösungen wie
ganze Märkte werden von heute auf
die Selbstregulierung im
morgen teilweise oder auch komBereich der Online-Werbung
plett durch digitalisierte Varianten
gilt es auch auf europäischer
verdrängt und abgelöst. Eine neue,
Ebene zu implementieren. Last, but
digitale Ökonomie entsteht.
not least müssen Investitionen in
In Zukunft wird der wirtschaftliForschung und Entwicklung getäche Erfolg von Unternehmen also
tigt, Maßnahmen zur gezielten
entscheidend von der Fähigkeit
Bekämpfung des Fachkräftemangels
bestimmt sein, Wertschöpfung zu
in Deutschland ergriffen und das
digitalisieren. Für die Unternehmen
Gründertum nachhaltig gefördert
der digitalen Wirtschaft bedeutet
werden.
„In Zukunft wird entscheidend sein,
diese Entwicklung weitere Wachs„Bridging Worlds“, das diesjährige
tumspotenziale und ein neues RollenLeitmotiv der Dmexco, kommt
Wertschöpfung zu digitalisieren“
verständnis und -modell, vor allem im
nicht von ungefähr. Einige UnterZusammenspiel mit Herstellern
nehmen sind bereits erfolgreich in
Matthias Wahl, Präsident
Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V. (BVDW)
klassischer Branchen: Anbieter digider digitalen Ökonomie angekomwww.bvdw.org
taler Produkte und Lösungen wermen, andere stecken noch mitten im
den zentraler Bestandteil und maßTransformationsprozess. Sehr viele
geblicher Innovationstreiber klassivermögen allerdings (noch) keinen
scher Wertschöpfungsketten.
den. Dazu zählen eine adäquate Breit- Digitalisierungsbedarf zu erkennen oder
Zwei Größen kommt hier eine beson- bandinfrastruktur – das heißt ein flächen- scheuen sich vor der damit verbundenen
dere Rolle zu: Technologien und Daten. deckendes leistungsstarkes Glasfaserinter- Notwendigkeit zur Veränderung. Für sie
Sie sind der Rohstoff von digitalisierten net, das insbesondere auch die für die alle schlägt die Dmexco die Brücke von
Geschäftsmodellen, Prozessen, Produkten Industrie notwendige Versorgungsband- der analogen in die digitale Welt – mit
und Services. Die Hoheit über beide ist für breite zur Verfügung stellt. Dringend Visionen, Ideen und Impulsen für das
Unternehmen wie für Volkswirtschaften erforderlich ist ein sicherer digitaler Raum, digitale Business von heute und morgen.
unverzichtbar für digitale Unabhängigkeit der Wirtschaftsspionage erschwert, und Die fachliche und ideelle Trägerschaft der
und Innovationskraft – und damit digitale eine entsprechende Sicherheitsstrategie, Dmexco ist ein Baustein der vielfältigen
Wettbewerbsfähigkeit.
die alle Beteiligten der digitalen Wert- Verbandsaktivitäten des BVDW – und ein
Zum Ausbau dieser Wettbewerbsfähig- schöpfungskette einschließt.
zentraler Brückenschlag zwischen digitakeit müssen die notwendigen politischen
Beim Datenschutz müssen asymme- ler Wirtschaft und digitaler Ökonomie für
Weichenstellungen vorgenommen wer- trische Datenverarbeitungsbedingungen mehr digitale Wettbewerbsfähigkeit. ◼
Andreas Schmitz,
SAP-Blog
Größter Hemmschuh in
Deutschland ist laut Roland Berger
bisher die Sparpolitik der Manager in
den Unternehmen. 43 Prozent der
befragten Führungskräfte der hiesigen Wirtschaft gaben an, dass sie mit
Forcierung der digitalen Transformation vor allem eine Kostensenkung
verbinden und erst nachrangig Ziele
wie die Umsatzsteigerung mit neuen
Produkten und die Umsatzsteigerung
mit bestehenden Produkten verfolgen.
Prof. Dr. Klemens
Skibicki,
Convidera
Vieles von dem, was zum Thema Digitalisierung gesagt wird, ist fragwürdig.
Es geht zunächst darum, die Netzwerkökonomie des digitalen Zeitalters
und deren ökonomische Logik zu begreifen und seine eigenen Geschäftsmodelle, Strukturen und Fähigkeiten
an diese umfassend vernetzte Welt
anzupassen. Das Verständnis über
das Internet der Dinge beginnt gerade
erst zu wachsen. Aber die über Facebook & Co. digital vernetzten Menschen sind schon längst Realität und
erfordern eine grundlegende Veränderung der gesamten Unternehmenskommunikation.
Jens W. Klemann,
Strateco
Wenn man spitzfindig ist, ist der Begriff Transformation nicht ganz korrekt gewählt, impliziert er doch einen
Prozess, der einen Anfang und ein
Ende hat. Die unternehmerische Herausforderung ist es aber, in einem
sich schnell wandelnden Umfeld
Schritt zu halten – ein Veränderungsprozess also, der mit einem Wandel
startet, aber nie aufzuhören scheint.
#facebook
Zitat
Eine Milliarde Menschen
nutzten am
17. August 2015
Facebook –
so viele wie noch nie
an einem Tag
Foto: Shutterstock / Cifotart
Digitale
Transformation
Was andere schreiben
Foto: BVDW
D
Quelle: Facebook
„Content ist
wieder König.
Und das Schöne
daran ist, die
Leute zahlen
dafür. Wir glauben,
dass 2015 Bezahlinhalte die Zahl
von Werbung übersteigen wird“
Der ehemalige Flurry-Chef und jetzige Yahoo-Manager
Simon Khalaf lässt an neuen Methoden tüfteln, die die
Verteilung von Inhalten erleichtern
Quelle: marketingdive.com
JOSS WA
Am Stand B061 in Halle 6 sind wir für Sie da.
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