KMUs fast unsichtbar im Netz - Heftarchiv

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KMUs fast unsichtbar im Netz - Heftarchiv
Seite 1
AUSGABE 24/11 28. NOVEMBER 2011
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
www.internetworld.de
Die wichtigsten
Termine 2012
Systeme für
jeden Zweck
„Wer zahlt für
Journalismus?“
Tools für
Facebook & Co.
Der INTERNET WORLD
Business Kalender für Sie
Was bei Online Payment
wirklich wichtig ist S.28
Kommunikationsforscher
Klemens Skibicki
S.50
Wie Sie Social Media
messbar machen
S.38
KMUs fast unsichtbar im Netz
WEIHNACHTSGESCHÄFT
Geschenkwelle im Netz
Sieben von zehn Internet-Nutzern wollen
in diesem Jahr Weihnachtsgeschenke im
Netz bestellen. Das meldet der Bundesverband des Deutschen Versandhandels
(BVH). Der BVH geht für 2011 von einem
Umsatzwachstum von sieben Prozent
für den gesamten Versandhandel aus –
E-Commerce dürfte mit plus 15 Prozent
doppelt so stark zulegen. fk
TABLET-COMPUTER
HSE24 jetzt auf dem iPad
Mit der iPad App „HSE24 tablet“ setzt
der Homeshopping-Sender HSE24 auf
TV-Zuschauer, die parallel mit dem iPad
surfen. Produkte, die gerade live im TV
vorgestellt werden, werden auf dem iPad
gleichzeitig detailliert erklärt. Die neue
App bietet auch Live-Streams des laufenden HSE24-Programms. fk
Shoppen mit dem iPad: HSE24
NEW MEDIA AWARD
Ausschreibung hat begonnen
Bis 12. Januar 2012 läuft die Bewerbungsfrist für den New Media Award, einen der
wichtigsten Kreativpreise der deutschen
Digitalszene. Die Verleihung der Preise soll
am 26. April in Hamburg stattfinden. Dort
schrieb Interactive Media den Wettbewerb 1996 zum ersten Mal unter dem
Namen „Teletext Award“ aus. fk
DIGITAL MARKETING SOFTWARE
Kenshoo: Büro in Hamburg
Frank Scheurer leitet ab 1. Januar 2012
die neue Deutschlandniederlassung des
Marketing-Software-Anbieters Kenshoo in
Hamburg. Nach Unternehmensangaben
setzen neun von zehn WerbeagenturNetzwerken Kenshoo zur Kampagnenplanung ein. Zu den deutschen Anwendern
zählt unter anderem One Advertising in
München. fk
Foto: Fotolia / Frank Peters
Online-Werbung I E-Commerce I Technik
e 4,50 Fr. 9,00
Anzeige
14:35 Uhr
43205
24.11.2011
Bezüglich SEO- und SEA-Maßnahmen besteht großes Unwissen / Kleine Budgets im Einsatz
D
ie deutschen kleinen und
mittelständischen Unternehmen (KMU) werden im
Internet kaum gefunden, weil
sie in Sachen SEO und SEA
noch viel zu wenig tun. Einer
aktuellen Umfrage von Psyma
Research & Consulting im Auftrag der Telegate AG zufolge optimiert nur ein knappes Drittel
der rund 500 befragten KMU
ihre Website. Noch weniger wagen sich an das Thema Suchmaschinenmarketing heran: Erst 9
Prozent der Befragten haben
bereits Erfahrungen mit GoogleAdwords-Kampagnen gesammelt. Offenbar besteht hier Aufklärungsbedarf: Ein großer Teil
der KMU gab mangelndes
Know-how bei Maßnahmen
und Erfolgsaussichten als Ursache für ihr geringes SEO- und
SEA-Engagement an.
Dieses Wissensdefizit erstreckt
sich auch auf die für SEA-Maß-
Ausgaben für SEO & SEA kleiner und mittelständischer Unternehmen
Ausgaben für SEO – Anteil der Unternehmen
Ausgaben für SEA – Anteil der SEA-Kunden
0€
22 %
0€
< 500 €
6%
< 500 €
12 %
23 %
500 – 1.000 €
500 – 1.000 €
13 %
3%
1.000 – 2.000 €
> 1.000 €
4%
2.000 – 5.000 €
keine Angabe
59 %
Mehr als 500 Euro wird in SEO selten investiert
©INTERNET WORLD Business 24/11
nahmen nötigen Budgets. 60
Prozent der Befragten konnten
keine Angaben zu ihren Ausgaben für SEO machen, bei den
SEA-Anwendern waren es 32
Prozent. Immerhin: Diejeni-
17 %
9%
32 %
keine Angabe
Bei 2.000 Euro ist meist Schluss bei Adwords
Quelle: Psyma-Studie „Mittelstand und Werbung“ im Auftrag der Telegate AG
gen, die SEA-Kampagnen ausprobiert haben, sind überwiegend zufrieden. Über die Hälfte
würde wieder buchen. Mehr zu
den Aktivitäten der deutschen
KMU im Netz lesen Sie auf
Seite 12; eine Anleitung, wie
sich kleinere Unternehmen mit
lokaler Online-Werbung auch
in Suchmaschinen bekannter
machen können, bietet unsere
neue Serie ab Seite 20. il
❚
HRS sieht Airbnb gelassen
Real-Time Bidding boomt
F
Z
ür Tobias Ragge, Geschäfts- view mit der Redaktion sagte
führer des größten deut- Ragge: „Wir erwarten keine
schen Hotelbuchungsportals großen Auswirkungen auf den
HRS ist die Vermittlung von Hotelmarkt und sehen allenPrivatunterkünften im Internet falls eine Kannibalisierung von
ein „Hype-Thema“. Von Start- Hostels in Metropolen, die junge
ups wie Airbnb.com, Wimdu.de oder preissensible Reisende anoder 9flats.com erwartet Ragge sprechen.“ Derzeit plane HRS
keine Konkurrenz
nicht, eine Konkurfür das HRSrenz zu PrivatzimKerngeschäft. 60
mervermittlern wie
Prozent des HRSAirbnb.com aufUmsatzes machen
zubauen. Wachsen
will der 1972 genach seinen Ausgründete Hotelresagen Businessservierungsservice
Buchungen aus,
durch Expansion
und diese Klientel
stelle an ihre
nach China und
Unterkunft andere
Osteuropa. Das InAnforderungen als
terview mit Tobias
viele Individual- 250.000 Hotels buchbar: Ragge lesen Sie ab
Seite 8. fk/vs
❚
touristen. Im Inter- HRS-Chef Tobias Ragge
uwächse im Inventar um 30
Prozent, und zwar Monat
für Monat, meldet Microsoft für
seine Anzeigenplatz-Auktionsplattform Microsoft Advertising Exchange. Neben Werbeplätzen auf Windows Live sind
jetzt auch Offerten auf MSN im
Angebot. Der Sportvermarkter
Mediasports (Spox.com, Formel1.de) verzeichnet seit dem
Einsatz der Supply-Side-Plattform Admeld eine Erhöhung
des durchschnittlichen TKP
um 36 Prozent seit Februar
❚
2011. fk
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
Titel_IWB_2411.qxd
02_inhalt_2411.qxd
2
24.11.2011
14:04 Uhr
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AKTUELL
Internet World BUSINESS
28. November 2011
Customer
Journey erklärt
Weltbild muss büßen
Gesellschafter aus katholischer Kirche stoßen sich an Erotik-Titeln im Programm
E
rotik und Esoterik passen nicht zur
katholischen Kirche: Deshalb ziehen
die Gesellschafter der Augsburger Weltbild-Gruppe – 12 Diözesen, die Soldatenseelsorge Berlin und der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) – die Reißleine
und wollen nun das Unternehmen verkaufen. Der Aufsichtsrat solle sicherstellen, „dass die angezeigten und strukturellen Maßnahmen für eine Veräußerung der
Verlagsgruppe Weltbild ohne jeden Verzug
entschlossen aufgenommen werden“.
Weltbild setzte 2010 mehr als 1,65 Milliarden Euro um, gehört zu den Großen in der
E-Commerce- und Buchbranche und
beschäftigt 6.400 Mitarbeiter. Zur Gruppe
gehören neben den Handelsmarken Weltbild, Kidoh und Jokers die HugendubelKette sowie der Droemer Knaur Verlag.
„Es ist der Geschäftsführung nicht gelungen, die Internet-gestützte Verbreitung
sowie die Produktion von Medien, die den
ideellen Zielen der Gesellschafter widersprechen, im eigenen Bereich und im
Bereich der Unternehmensbeteiligungen
hinreichend zu unterbinden“, kritisiert der
VDD. „Die Glaubwürdigkeit der Verlagsgruppe und ihrer Gesellschafter hat darunter gelitten.“ Geschäftsführer Carel
Halff zeigt sich betroffen: Ein Buchhandelsunternehmen von der Größe und
Komplexität wie Weltbild, rechtfertigte er
sich aber, „verkauft immer auch Titel, die
nicht vollständig der katholischen Wertebindung entsprechen“. Nach einer inter-
C
Insider halten den Grund
für vorgeschoben: Um
die starke Rentabilität der
Weltbild-Gruppe zu erhalten, stünden nun hohe
Investitionen und Restrukturierungsmaßnahmen an. Weltbild müsste
zudem international expandieren – wenigstens
in Europa. Doch diese
Lasten wolle sich die Kirche nicht mehr aufbürden, heißt es. Schon seit
einiger Zeit stellt das
Management die Weichen für einen Verkauf
oder sogar einen teilweiWeltbild-Kundin mit E-Book-Lesegerät: Internationalisierung
und Digitalisierung verlangen hohe Investitionen
sen Börsengang.
Das Interesse an dem
nen Untersuchung entfallen 0,017 Prozent Konzern, der mehr Bücher in Deutschland
des Umsatzes auf die kritisierten Medien.
online verkaufen soll als Amazon und
Der Konflikt, ob Weltbild erotische und gerade mit konkurrenzlos billigen Lesegeesoterisch-weltanschauliche Literatur und räten und Tablet-Computern experimenFilme aus dem Sortiment verbannen müsse, tiert, ist hoch. Die Verlage Bertelsmann,
schwelt schon seit einigen Jahren. Der Georg von Holtzbrinck und Hubert Burda
Streit brach erneut aus, als nachgewiesen Media sollen interessiert sein. Zukunftswurde, dass auch Droemer Knaur Erotik trächtiger wäre sicher ein Investor aus dem
und Esoterisches produziert. Selbst Papst Ausland: Er würde im größten europäiBenedikt mischte sich ein und verlangte schen Verbrauchermarkt sofort zum ernst
ein energischeres Vorgehen gegen „die Ver- zu nehmenden Player im E-Commerce
breitung von Material erotischen und por- avancieren. Als möglicher Kaufpreis wird
nografischen Inhalts, gerade auch über das das Siebenfache des aktuellen Umsatzes
Internet“. Nun wollen sich die Gesellschaf- gehandelt – eine Summe von mehr als elf
Milliarden Euro. vs
ter von ihrer Beteiligung trennen.
❚
INTERNET WORLD Business 24/2011
Mobile-Dienstleister Yoc fährt Verluste ein,
weil neue App-Technik kompliziert ist
6
Mode und Social Commerce gehören
zusammen wie Eyeliner und Wimperntusche
Suchen und finden
Wenn die Ware zurückkommt
Die Stuttgarter Regiohelden setzen auf
lokale Werbung mit Service
Nur ein effektives Retourenmanagement kann
ein finanzielles Desaster verhindern
7
„Neue Nutzerszenarien“
HRS hat gerade Hotel.de übernommen, jetzt
will man international und mobil wachsen
8
Paybacks Weg in die digitale Welt
Kein Budget für Google
Schlafwelt.de ist für die Otto Group ein
erfolgreiches Test & Learn-Umfeld
26
Objekte der Begierde
Die großen Vermarkter entdecken die Verticals
15
Newsletter in Europa
Bei der Nutzung von gewerblichen E-Mails
bestehen große regionale Unterschiede
48
Mit neuen Search-Trends unterwegs
50
RUBRIKEN
Etats Marketing & Werbung
Geschäftsführer bei Restposten.de,
weiß, der Verkauf von B-Ware bringt
oft Negativbewertungen mit sich 26
Peter Hartmann,
Vorstandsvorsitzender der SPH,
erläutert die sechs Ms im Fokus
von E-Commerce-Lösungen
MEINUNG
Topkampagne: Range Rovers „Being Henry“ 22
34
Geschäftsführer von Companion,
wartet weiter auf einen einheitlichen
Werbewirkungsforschung-Standard 18
Stefan Grimm,
The Search Conference war in Hamburg zu Gast 49
32
22
Rechtstipp: Werbung mit Tiefstpreisgarantie 34
TOOLS & TECHNIK
14
Die INTERNET WORLD Business After Work
Der etablierte Medienbetrieb hat noch keinen
Plan für die digital vernetzte Welt
Darth Vader bekommt Ärger
Der Greenpeace-Spot „VW – The Darkside“
gewinnt beim Viral Video Award
SZENE
Networking in der Goldenen Bar
Recht: Dauerbaustelle AGB
Warum Allgemeine Geschäftsbedingungen
im E-Commerce niemals „fertig“ sind
MARKETING & WERBUNG
Wie sehen Berufsprofile der Digitalbranche aus? 44
24
Gastkommentar: Hoffen oder negieren?
„Probeliegen wird überschätzt“
12
Bürokaufmann war gestern
SPECIAL: PAYMENT
Jedes Kundensegment hat Präferenzen,
wie es im Online Shop bezahlen will.
Fehlt die Zahlart, drohen Kaufabbrüche 28
Das Offline-Bonussystem drängt mit eCoupons
und lokalen Deals ins Internet
10
KMU vernachlässigen SEM und SEO
Christian Bachem,
KARRIERE
Social – für Mode ein Muss
Mobile Technik-Probleme
ustomer Journey, eines der Trendthemen im Online Marketing, ist sehr
komplex. Um zu erklären, wie die Customer-Journey-Analyse funktioniert, hat die
Agentur Quisma eine Microsite gestaltet.
Customer-journey-modelling.de bietet
einen Überblick und erklärt, wie die Agentur den Ansatz weiterentwickelt hat.
Mit Customer Journey bezeichnen
Online Marketer das Nachverfolgen des
Kundenpfads („Journey“) im Web, um
herauszufinden, welche unterschiedlichen
Kontakte ein Nutzer mit einer Marke
hatte. Über die Analyse dieser Berührungspunkte sollen Werbebudgets sinnvoller ausgesteuert werden.
Eine Customer-Journey-Analyse ist deswegen kompliziert, weil User ihre Cookies
löschen, mit unterschiedlichen Geräten
surfen oder das Kampagnen-Tracking von
verschiedenen Anbietern durchgeführt
wird. So entstehen Unschärfen.
Diese Unschärfen soll der weiterentwickelte Ansatz von Quisma überwinden.
Dieser Sales-Modelling-Ansatz sei ein
Analyseverfahren, bei dem mehrere Faktoren wie Verkäufe, Werbeausgaben, saisonale Effekte oder der Preis in Kombination
mit dem Werbedruck in Online- und Offline-Medien in einen Wirkungszusammenhang gebracht werden, erklärt Quisma. So sollen bessere Prognosen für die
künftige Budgetplanung entstehen.
Die neue Quisma-Microsite veranschaulicht den Einsatz des Sales-Modelling-Ansatzes am Fallbeispiel einer Shopping-Plattform. Sie bietet auch ein Whitepaper zum Download an. is
❚
Meinungen in diesem Heft
E-COMMERCE
TRENDS & STRATEGIEN
24/11
36
Martin Knorr,
Leiter Vertrieb von Schlafwelt.de,
hat gute Erfahrungen mit VideoBerater und Shop-Forum gemacht
32
Tobias Ragge,
Geschäftsführer von HRS, will die
Buchungsabläufe optimieren sowie
international und mobil wachsen
8
Cloud, Mobile, Social
Techniktipp: Die 6 Ms beim E-Commerce
36
IBMs Tech-Trends-Studie hat die IT-Trends
im Unternehmensbereich ausgemacht
Etats Tools & Technik
37
Dienstleisterverzeichnis
41
Strategieberater und Dozent,
hält dem etablierten Medienbetrieb
Planlosigkeit beim Internet vor
50
Impressum
46
Florian Stöhr
Menschen & Karriere
46
36
Ziel: Deutschland
Klemens Skibicki,
16
Zuora will ERP-Services für subskriptionsbasierte Geschäftsmodelle bieten
Zwang zu Transparenz
Ohne Ziele kein messbarer Erfolg
Werbewirkungsforschung steht unter
enormem Druck – und am Anfang
Stellenmarkt
47
18
Erfolgskontrolle in Social Media ist mehr als bloß
Zählen von Facebook-Fans und Twitter-Followern 38
vom Bundesverband Community
Management glaubt, das Berufsbild
Community Manager etabliert sich 44
Termine
49
Wolfgang Thomas,
Neue Serie: Lokale Werbung
Im Hintergrund vernetzt
Das Internet entpuppt sich als mächtiges
regionales Marketinginstrument
Wie die Online-Apotheke Zur Rose von einem
integrierten Backend profitiert
Gehört
50
Feedback
50
Geschäftsführer Netzwerkreklame,
findet, bei lokaler Suche werde noch
sehr viel Potenzial verschenkt
21
20
37
40
03_Umfrage_242011.qxp
24.11.2011
12:41 Uhr
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AKTUELL
3
Mobil und werbefrei
Smartphones bieten Werbenden die tollsten Möglichkeiten – doch sie werden kaum genutzt
M
Ist Mobile völlig überbewertet?
Denn wenn man die harten Fakten betrachtet, ist
die Industrie noch immer erstaunlich zurückhaltend. So hat der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) zwar ein fulminantes Wachstum
für mobile Werbung in Aussicht gestellt (plus 51
Prozent in diesem Jahr) – absolut heißt das aber:
Es werden gerade einmal 40 Millionen Euro in den
Markt gesteckt. Im ganzen Jahr 2011. Im Vergleich
zu deutlich über 20 Milliarden Euro Werbegesamtausgaben sind das Peanuts. Und: All die
hoch gepriesenen technischen Möglichkeiten
werden überhaupt nicht genutzt. Entlarvend sind
dabei die Kreativpreise: Beim Internationalen
Werbefestival in Cannes gab es bislang nicht einmal eine Kategorie für Mobile. Die Jury des
DMMA OnlineStar konnte sich bereits im zweiten Jahr in Folge nicht dazu durchringen, eine
mobile Kampagne mit Gold auszuzeichnen. In
diesem Jahr reichte es gerade mal für Bronze. Genauso beim New Media Award: Seit Jahren beklagt
die Jury die mangelnde Qualität der mobilen Einreichungen, 2011 wurde keine einzige Handy-
Foto: Fotolia / Ingo Bartussek
obile ist der Trend: Smartphone-Verkäufe
explodieren (plus 42 Prozent im dritten
Quartal), die Netze ächzen unter der Datenlast und
die technische Ausstattung der Geräte versetzt
Experten in Verzückung: GPS, Kompass, Kamera,
großzügige Displays und die ständig verfügbare
Internet-Verbindung machen heute möglich, wovon selbst Zukunftsforscher vor fünf Jahren allenfalls zu träumen wagten. Von Augmented Reality
bis Local Based Advertising – für Marketing-Experten ist längst klar, dass an den Themen kein Weg
vorbeiführt. Die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt, das Thema steht in fast allen Unternehmen
ganz oben auf der Agenda – zumindest gefühlt.
Nützlich statt störend: Mobile Werbung muss sich noch finden
kampagne ausgezeichnet – nicht einmal in der dafür prädestinierten Kategorie „Digital Innovation“. Woran hapert es also? Fragt man die kreativen Köpfe, ist die Meinung einhellig: Das Potenzial ist da, es wird aber nicht ausgeschöpft. Unter
anderem weil die Werber umdenken müssen. Damit Werbung auf einem so persönlichen Begleiter
wie einem Smartphone einen Platz finden kann,
muss sie es schaffen, ein guter Freund zu werden,
meint Florian Grimm, Partner der Agentur
Grimm Gallun Holtappels, der beim DMMA OnlineStar Jurypräsident war: „Mobile Werbung
sollte wie ein Service funktionieren und den Empfänger in seiner Situation interessieren.“ Ob dies
gelingt, hängt aber nicht nur vom digitalen Knowhow der Agentur ab, auch die Kunden haben oft
Nachholbedarf: „Fakt ist, dass die Zielgruppe
meist viel mehr Wissen in Sachen Mobile hat als
die Unternehmen. Von daher mein Appell: Manager und Marketing auf die Schulbank in Sachen
Mobile Marketing!“, meint Florian Gmeinwieser,
❚
Mobile-Stratege bei Plan Net. dg
Florian Gmeinwieser,
Head of Mobile Marketing
der Plan Net Gruppe
Markus Mayr, Leiter Unternehmenskommunikation,
Scholz & Friends Group
„Die Bedeutung von Mobile
wird überhaupt nicht überschätzt; sie wird eher unterschätzt. Das merkt etwa der Handel immer drastischer und neigt dann oftmals zu Panikreaktionen.
Gute mobile Kommunikation erfordert eine enge
Verzahnung der klassischen mit den digitalen Disziplinen – daran scheitern derzeit noch viele Marken. Aber wenn eine Agentur ihren Kunden mit
Weitblick berät, wiederholen sich nicht die Fehler
der frühen Onlinejahre, als Kommunikation aufdringlich, unkreativ und frei von Targeting war.“
„Mobile Kommunikation leidet
sehr häufig unter dem ,Ich
auch‘-Effekt: auch eine Website, auch ein Game, auch eine App. Einzelmaßnahmen, deren Effekt schnell verpufft. Denn wer
kurzfristigen Trends hinterherläuft, auf pure Frontalbeschallung setzt und die Vorteile – Personalisierung, Lokalisierung, Involvement – außer Acht
lässt, wird ignoriert. Nur im Gesamtkontext einer
orchestrierten Kampagne und auf Basis einer kreativen Leitidee ist Mobile in der Lage, seine ganze
Kraft zu entwickeln.“
Wulf-Peter Kemper,
Geschäftsführer
Kempertrautmann Change
Florian Grimm,
Partner der Agentur
Grimm Gallun Holtappels
„Das, was Robin für Batman ist,
wird das Smartphone für den
Menschen sein. Ein treuer Begleiter, der alle relevanten Informationen bereitstellt. Das beinhaltet auch alle Contents des klassischen Fernsehens. Mit dem Smartphone beschreiten wir die Ära des medialen One-Stop-Shoppings: ein Gerät, alle Inhalte. Wenn Werbung
stattfinden wird, dann dort. Es ist nicht die Frage,
ob sich dieses Medium etabliert, sondern wie
schnell es passiert. Bessere Qualität der Werbung
wird ein Beschleuniger dieses Prozesses sein.“
„Ich glaube, dass mobile Werbung großes Potenzial hat. Das
aber nur, wenn Werber aufhören, wie Werber zu denken. So lange in mobilen
Endgeräten Werbung in Störerform ihrem Namen
alle Ehre macht, bringt das keinem was. Sie sollte
wie ein Service funktionieren und die technischen
Möglichkeiten nutzen (wie eine App) oder einen
Link zu Themen und Inhalten schaffen, die den
Empfänger in seiner Situation interessieren. Nur
zu sagen ,kauf mich‘ klappt auch auf dem Smartphone nicht mehr so richtig gut.“
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12:33 Uhr
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TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
Microsoft kauft Videosurf
MONDIA MEDIA
Arvato Mobile firmiert um
Aus Arvato Mobile wird Mondia Media.
Parallel zur Neufirmierung richtet sich das
Unternehmen strategisch neu aus: Künftig
konzentriert sich Mondia Media verstärkt
auf strategische Partnerschaften mit globalen Hardware-Herstellern. Mondia Media
bietet eine Content- und Technologie-Lösung namens „Mondia Entertainment Universe“ an. Damit können Unternehmen Entertainment-Inhalte zentral verwalten und
global an beliebige Geräte verteilen. is
NEUE APP-FUNKTION
Couch Commerce mit eBay
Fernsehen und gleichzeitig shoppen, das
ermöglicht die neue Funktion „Watch with
eBay“ in der amerikanischen iPad-App des
Online-Kaufhauses. Wenn Nutzer die Funktion aufrufen, ihre Postleitzahl und den
Fernsehkanal eingeben, präsentiert die
App eine Produktauswahl passend zum
Programm, das sie gerade ansehen. eBay
geht davon aus, dass sich viele Amerikaner
nach dem Thanksgiving-Dinner aufs Sofa
setzen, fernsehen und mit mobilen Geräten einkaufen: „Couch Commerce“. is
24/11
Mobile Technik-Probleme
BEWEGTBILDSUCHE
Microsoft hat die kalifornische Firma
Videosurf Inc. übernommen. Videosurf hat
eine Backend-Technologie entwickelt, mit
der Bewegtbild-Inhalte durchsucht und
verschlagwortet werden. Microsoft wird
die Technologie in Xbox Live einbinden. In
den kommenden Monaten sollen knapp
40 TV-Programme in Xbox Live integriert
werden, deren Inhalte bald per Spracheingabe durchsucht werden können. is
28. November 2011
Mobile-Dienstleister Yoc fährt Verluste ein, weil seine neue App-Technik kompliziert ist
Y
oc hadert mit der Technik –
neue Inhalte einbinden, ohne dass
und fährt deshalb Verluste ein.
die App selbst bearbeitet wird.
„Wir haben die Komplexität unseKraus hofft jetzt darauf, dass sein
rer Smart Web App unterschätzt“,
Technikteam mit jedem weiteren
gibt Dirk Kraus zu. „Das Produkt
Auftrag mehr Erfahrung mit der
trifft zwar den Bedarf der Kunden
Smart Web App gewinnt und neue
und Nutzer, aber wir brauchten zu
Apps schneller fertig werden. „Die
lange, um die Technik an die BeKunden haben nicht storniert“, sagt
dürfnisse der Kunden aner erleichtert. „Wir wissen, dass das
zupassen.“ Folge: Projekte
vierte Quartal wieder viel besser
liefen länger als geplant,
wird.“ Die Hoffnung ruht auch auf
Umsatz wird verzögert gedem Media-Geschäft. Zumindest,
neriert oder entfällt, weil
Mobil einkaufen: Mobile Werbung wird immer wenn es um die Vermarktung und
beliebter, sorgt aber für technische Probleme
Aufträge nicht bearbeitet
Verbreitung mobiler Kampagnen
werden können.
und Affiliate-Programme geht,
probleme im Zusammenhang mit läuft es bei Yoc rund: Diese Sparte legte im
Die Neun-Monats-Zahneuen Techniken.
len der Berliner GesellVergleich zum Vorjahr um 67 Prozent zu
„Im Normalfall brauchen wir und erwirtschaftete mehr als 13 Millionen
schaft geben folglich ein
zwei bis drei Monate, um mobile Euro Umsatz: Das kann vor Weihnachten
Paradebeispiel dafür ab,
warum Anbieter neuer Yoc-Chef Kraus sam- Technik zu implementieren, bei der nur noch besser werden. vs
❚
Smart Web App verzeichnen wir bis
Techniken für Anleger wie melt Erfahrungen
zu sechs Monate“, erklärt Kraus. Mit
für Kunden oft unvorherAnzeige
sehbare Risiken bergen können: Im Ver- der Smart Web App bietet Yoc eine Altergleich zum Vorjahr stiegen die Erlöse von native zu nativen Apps, also Programmen,
Yoc in den ersten neun Monaten um spär- die ausschließlich für ein mobiles System
liche zwei Prozent auf knapp 23,2 Millio- wie Android oder iOS geschrieben werden.
nen Euro; als Ergebnis vor Steuern weisen Die Smart Web App, in die Dienste, Infordie Spezialisten für Mobile-Technik und mationen und Werbung gefüllt werden
-Werbung einen Verlust von 6,83 Millio- können, sieht zwar aus wie eine App, führt
nen Euro aus. 2010 standen hier knapp Nutzer aber direkt zu einer Site oder einem
500.000 Euro Gewinn. Zwar schreibt Yoc Portal. Vorteil: Die Produktion mobiler
auch Investitionen in Höhe von 4,7 Mil- Services für alle Systeme wird billiger, weil
lionen für Geschäfte ab, die das Unterneh- nur ein kleiner Teil des Programms auf die
men aufgibt. Immerhin zwei Millionen einzelnen Plattformen zugeschnitten wird.
Euro aber entfallen auf die Anpassungs- Kunden können schneller und einfacher
Shopsuche im Mittelpunkt
Neckermann.de startet mit mobilem Shop ins Weihnachtsgeschäft
Mit eBay fernsehen: iPad zeigt Artikel
KAMPAGNENOPTIMIERUNG
Venture Capital für Adspert
Bertelsmann Digital Media Investments, ein
Venture-Capital-Fonds der Bertelsmann
AG, investiert einen sechsstelligen Betrag in
das Start-up Bidmanagement GmbH aus
Berlin. Das Unternehmen bietet die Software Adspert an, die Online-Kampagnen
automatisiert verwaltet und optimiert. Gebote auf Keywords und für Platzierungen
von Display Ads werden anhand von Echtzeitdaten automatisch angepasst. Derzeit
ist Adspert für Google verfügbar (Search
und Display). Die Technologie kann in ECommerce-Lösungen integriert werden. is
Anzeige
Sie suchen den
Fachmann für Suchmaschinen-Marketing?
Sie finden ihn in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business
www.internetworld.de/dienstleister
E
Welche Unterschiede zwischen
onlien und mobile stellen Sie bei
der Navigation der Nutzer
durch den Shop fest ?
Schaeben: Für mobile Shopper
ist die Suche eine der elementarsten Shop-Funktionen. Kunden nutzen die Suche mobil zu
circa 80 Prozent und die Navigation zu 20 Prozent, im Online Shop ist das Verhältnis dagegen genau umgekehrt. Deshalb wurde die Suche im primär sichtbaren Bereich als zentrales Element eingebunden.
inkaufen von unterwegs:
Das Sortiment von Neckermann.de kann nun auch per
Smartphone geordert werden.
INTERNET WORLD Business
hat Thomas Schaeben, Ressortleiter Vertrieb bei Neckermann.de, gefragt, worauf der
Händler bei seinem neuen Mobile Shop besonders geachtet
hat und welche Erwartungen Thomas Schaeben,
Neckermann.de an den mobi- Ressortleiter Vertrieb
Neckermann.de
len Kanal hat.
Schaeben: Wir rechnen mit sehr starkem
Was ist im mobilen Shop anders als im Online Shop von Neckermann.de?
Thomas Schaeben: Bei der Entwicklung des
Mobile Shops wurden die wichtigsten
Funktionen des Online Shops Neckermann.de übernommen. Dabei wurden das
Layout und die Benutzerführung konsequent auf die kleinen Displays und das
Nutzungsverhalten mobiler Shopper ausgerichtet. Wir haben die Navigation bewusst weniger prominent platziert als im
Online Shop, da die Suche im mobilen
Internet deutlich intensiver genutzt wird.
Die Navigation ist daher „nur“ am unteren
Ende des sichtbaren Bereichs platziert.
Sind die Abbruchraten im mobilen Shop höher als im herkömmlichen Webshop?
Schaeben: Generell sind die Abbruchraten
in mobilen Shops heute noch höher als in
den Online Shops. Dies liegt daran, dass
mobil oft von unterwegs und mit wenig
Zeit nach dem passenden Angebot gesucht
wird und die Transaktion dann im Online
Shop abgeschlossen wird. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des mobilen Shops und die zunehmende Akzeptanz
des mobilen Kanals durch Online-Käufer
wird die Abbruchrate aber sukzessive
reduziert werden können.
❚
Mit welchen Endgeräten und mit welchen
Betriebssystemen greifen die Nutzer am
häufigsten auf m.neckermann.de zu?
Schaeben: Smartphones mit den Betriebssystemen iOS und Android machen knapp
95 Prozent der Zugriffe aus. Das Apple
iPhone, Samsung Galaxy S2, Samsung GT
I9000/Galaxy S, Apple iPod touch und der
HTC Desire HD sind die fünf Smartphones mit den meisten Zugriffen.
Wie lautet Ihre Prognose zur mobilen Umsatzentwicklung?
Wachstum, natürlich von einer niedrigen
Basis aus. Entscheidend für uns ist aber im
Moment nicht das Umsatzwachstum, sondern eher die „Lernkurve“ für uns als
Unternehmen, wie sich mobile Shopper
im Vergleich zu anderen Kunden verhalten. Aus unserer Sicht spielt der „Recherche-Faktor“ in nächster Zeit eine größere
Rolle als der Kaufabschluss. Wir glauben,
dass mobile Kunden heute zwar gerne und
oft mobil recherchieren, dann aber zu
Hause am PC den Kauf abschließen.
Interview: Ingrid Schutzmann
07_Start-up.qxd
24/11
23.11.2011
17:37 Uhr
Seite 7
28. November 2011
TRENDS & STRATEGIEN
Kapital für
Wachstum
Suchen und finden
A
n Kapital für den Firmenstart mangelt
es in Deutschland nicht. Fehlen aber
später für Wachstum mehrstellige Millionenbeträge, stehen nur wenige Finanziers bereit. Die Londoner Beteiligungsgesellschaft Index Ventures sieht die Lücke
und hat 500 Millionen
Euro eingesammelt. Diese sollen in Firmen fließen, die stark wachsen.
Der Schwerpunkt liegt
auf Start-ups aus Europa, die Technologien im
Bereich ITK und Biotech
entwickeln. Pro Finanzierung werden 10 bis 50
Index Ventures:
Millionen Euro lockergemacht. In Deutschland
Fonds für Ideen
ist Index Ventures am
Musikdienstleister Soundcloud.com, an
der Meinungsplattform Amen (https://get
amen.com) und am Werbenetzwerk Adconion beteiligt. Vor Kurzem bekamen der
Software-Entwickler Number Four, Berlin,
und Dropbox.com aus Houston Geld. vs ❚
Internet World BUSINESS
Hier finden Sie
Nachrichten von
jungen Firmen und
Investoren
Die Stuttgarter Regiohelden setzen auf lokale Werbung mit Service
D
rei von vier Nutzern suchen
im Internet nach Dienstleistern vor Ort: Lokale OnlineWerbung ist nicht erst in mobilen
Zeiten Pflicht für Gastronomen,
Ärzte, Handwerker – und ein lukratives Geschäft für Start-ups.
Erst 2010 startete in Stuttgart Regiohelden.de. Das Team
um Gründer Feliks
Eyser schaltet und verwaltet Textanzeigen in
Suchmaschinen. Jetzt
kann das Start-up den
Ausbau von Technik
und weitere Mitarbeiter mit Risikokapital
finanzieren: Bertels- Eyser investiert
mann Digital Media in neue Technik
und Mountain Super
Angel investierten einen Millionenbetrag.
Die Regiohelden treffen auf starke Konkurrenz: Neben US-Pionier Reachlocal.de
entwickelt Kennstdueinen.de lokale Kampagnen. Sie arbeiten beide schon für Tau-
LIEFERHELD.DE / DELIVERYHERO.COM
Viel Geld zum Liefern
Lieferdienste werden beliebter – und ziehen auch Investoren an: Acht Millionen
Euro Risikokapital sammelten Lieferheld
und Delivery Hero, zwei Start-ups aus
dem Berliner Inkubator Team Europa, ein.
Die Finanzspritze fürs Wachstum stammt
vom russischen Investor Ru-Net, Kite Ventures sowie Point Nine Capital. Während
Lieferheld in Deutschland einen Lieferdienst für Online-Bestellungen bei Gastronomen aufbaut, exportiert Delivery Hero
diese Idee gerade ins Ausland. vs
Regiohelden: Mit Adwords Kunden anlocken
sende von Kunden in Deutschland. Die
Stuttgarter Regiohelden setzen indes auf
Service und haben so einige Hundert überzeugt: Zum Angebot gehört etwa die Angabe, welches Suchwort den Kunden zum
Dienstleister führte, beim ersten Anruf hört
der Kunde eine Regiohelden-Ansage. Auch
nicht zu verachten: Im Gegensatz zur Konkurrenz müssen sich Kunden nicht über
mehrere Monate oder Jahre binden. vs ❚
6 WUNDERKINDER
Kapital vom Skype-Gründer
Skype-Mitgründer Niklas Zennström
investiert über seine Beteiligungsgesellschaft Atomico in das Berliner Start-up
6 Wunderkinder. Bei der Finanzierung, für
die der High-Tech Gründerfonds seine
Einlage erhöhte, kamen 4,2 Millionen USDollar zusammen. Das Start-up fabriziert
Tools für die Zusammenarbeit. Mit Wunderlist lassen sich etwa Aufgaben verteilen. Ende des Jahres soll Wunderkit, eine
Kooperationsplattform, starten. vs
Werkzeug fürs Verkaufen
E
ine Kapitalspritze von mehreren Millionen Euro hat sich der Münchner
Software-Hersteller Commercetool gesichert. In das Unternehmen, das seit 2006
Web-basierte Tools für den Online-Handel liefert, investierten der High-Tech
Gründerfonds, Bayern Kapital, Astutia
und private Finanziers. „Commercetools
setzt die Bedürfnisse von Online-Händlern in der Cloud-Ära konsequent um“,
sagt Thomas Manitta von Bayern Kapital.
Auch die ersten Schritte zur Internationalisierung überzeugten die Investoren.
Commercetools will mit dem Geld die
Internationalisierung fortsetzen und neue
Online-Werkzeuge entwickeln.„Durch die
Finanzierung können wir uns mittelfristig
die Marktführerschaft im E-Commerce
sichern“, sagt Dirk Hörig, der Commercetools mit Denis Werner gründete. Unternehmen wie Gourmondo, Henkel, Neckermann oder Ikarus setzen auf das On Demand Grid, den Werkzeugkasten zum
Aufbau und Management eines Shops. Die
damit gelieferten Tools unterstützen auch
die Internationalisierung eines Shops und
Foto: Bratscher@Photocase
Münchner Software-Entwickler sammelt mehrere Millionen ein
Werkzeuge für Shops liefert Commercetools
werden je nach Nutzungsaufwand abgerechnet. Um weitere Web-basierte handheld-Werkzeuge zu entwickeln und Mitarbeiter anzuziehen, hat Commercetool ein
Büro in Berlin aufgemacht. Dieser Schritt
öffnete dem Start-up auch die Fördertöpfe
der IBB-Beteiligungsgesellschaft. vs
❚
BUSINESS ANGELS SAARLAND
Run auf Geschäftsideen
Die Mitglieder des Business Angels Netzwerks Deutschland (BAND) aus dem Saarland wollen Gründer nicht nur beraten,
sondern auch in Geschäftsideen investieren. Dazu hat die Regionalorganisation
eine Beteiligungsgesellschaft gegründet
und mit 175.000 Euro ausgestattet. Diese
sollen bevorzugt in Start-ups aus dem
Saarland, aus Luxemburg oder Lothringen fließen sowie in solche Firmen, die
neue Technik entwickeln. vs
7
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14:54 Uhr
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TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
28. November 2011
24/11
REISE- UND HOTELBUCHUNGEN
„Neue Nutzerszenarien“
Gerade hat HRS Hotel.de übernommen und sich so die Marktführerschaft gesichert. Das Kölner Online-Buchungssystem
will international und im mobilen Netz wachsen und überlegt, wie es über Facebook Kunden noch enger an sich bindet
M
arktmacht in der Hotellerie: Am
Buchungsdienst HRS kommt kein
Hotelier vorbei, wenn er sein Haus auslasten will. Gerade hat Geschäftsführer
Tobias Ragge seinen Konkurrenten Hotel.de übernommen, das macht Hoteliers
Sorgen. Doch Ragge beteuert im Gespräch
mit INTERNET WORLD Business, die
Vermittlungsprovisionen nicht zu erhöhen.
In Planung sind stattdessen die Optimierung der Buchung – und eventuell ein
neuer Konkurrent für Airbnb & Co., also
Online-Vermittler privater Unterkünfte.
Glückwunsch, mit dem Kauf von Hotel.de
erreichen Sie einen Marktanteil von mehr
als 60 Prozent in Deutschland: eine Marktmacht, die das Kartellamt nicht kümmerte.
Tobias Ragge: Das Kartellamt greift nur bei
Transaktionen mit einem Umsatzvolumen
ab 500 Millionen Euro ein. So viel erwirtschaften wir gemeinsam noch lange nicht.
Entscheidend ist, wie wir die Position nutzen. Wir wollen Kunden besser bedienen.
Die Hotelpartner sorgen sich, dass Sie den
Preisdruck verschärfen und die Vermittlungsgebühr erhöhen.
Ragge: Früher wurden Hotelzimmer über
Reisebüros vertrieben, das kostete Hotels
rund 25 Prozent. Wer sich bei Veranstaltern listen lässt, muss mit Vertriebskosten
bis zu 30 Prozent rechnen. HRS erhält eine
Kommission auf die realisierte Buchung,
sie beträgt 13 Prozent. Ich verstehe die
Sorge, aber nicht die aktuelle Diskussion.
HRS legt Wert auf faire Partnerschaft und
hat seine Marktmacht nie ausgenutzt.
Wie viel setzen Sie mit der Vermittlung von
Hotelzimmern um?
Ragge: Gemeinsam mit Hotel.de hätten
wir 2010 einen konsolidierten Umsatz von
knapp 160 Millionen Euro erwirtschaftet.
Welche Trends treiben zurzeit Ihr Geschäft?
Ragge: Die Konvergenz der Kanäle spielt
eine große Rolle, das mobile Internet entwickelt sich zum dominierenden Weg ins
Web. Auch die Social-Media-Kanäle wachsen mit dem Mobile-Bereich zusammen.
Da entstehen neue Nutzerszenarien und
Services. Wir müssen die
Nutzer überall dort erreichen, wo es um Hotels
geht. Zudem wird es
künftig wichtiger werden,
Angebote weiter zu personalisieren. Sie finden
bei HRS etwa 1.200 Hotels in Paris, wollen Sie
nur 4-Sterne-Häuser im
achten Arrondissement,
werden es sicher noch 50
sein. Nutzer sollten genau
die Häuser gezeigt bekommen, die ihren Vorlieben entsprechen. Nicht
zuletzt zählt Vertrauen,
Transparenz und Kundenfreundlichkeit. User
können sich über Social
Media sofort Gehör ver-
ren mit einem eigenen Einkaufsteam.
Möglicherweise ist nicht immer jedes
hippe Design-Hotel bei uns zu finden,
aber HRS steht für ein breites Sortiment
aus unterschiedlichsten Häusern.
HRS gibt’s auch als App – werden Hotels so
spontan und von unterwegs gebucht?
Ragge: Mobile entwickelt sich stark und
gilt bei uns als strategischer Kanal, den wir
als eigene Einheit aufgebaut haben. HRS
bietet für 15 Plattformen Apps an. Dabei
beobachten wir, dass diese für die spontane
Buchung unterwegs genutzt werden. 80
Prozent der Buchungen über mobile Geräte betreffen denselben oder den folgenden Tag.Vor allem Geschäftsreisende müssen häufig flexibel reagieren. Um dem
Nutzer einen Mehrwert zu bieten, nutzen
wir Lokalisierungsdaten oder Augmented
Reality. Und wir haben die Dialoge zur
Buchung verkürzt. Private Reisen werden
dagegen länger geplant, Mobile findet hier
eher auf den Tablet-PCs statt, die zum Anschauen von Bildern und Videos einladen
und so zum Reisen inspirieren.
Tobias Ragge
startete nach dem Wirtschaftsstudium 2002 bei
der Lufthansa. Der 35-Jährige kümmerte sich um
Kundenbindung und begleitete die Restrukturierung des US-Geschäfts. 2008 übernahm er von
seinem Vater die Geschäftsführung von HRS.
❚ www.hrs.de
schaffen, falls sie nicht zufrieden sind. Und
in dieser ,Google-isierten‘ Welt wird es
wichtiger, sich als Marke zu differenzieren.
Mit Airbnb.com, Wimdu.de oder 9flats.com
wächst Ihnen neue Konkurrenz heran.
Ragge: Die Vermittlung von Privatunterkünften ist ein Hype-Thema, aber keine
neue Idee. Es gab immer schon einen
Markt für private Unterkünfte. Um die
Auswirkungen auf unser Geschäft zu beurteilen, muss man die Kundenstruktur
segmentieren: Für die meisten Geschäftskunden, mit denen wir rund 60 Prozent
Umsatz erzielen, sind private Unterkünfte
uninteressant. Sie suchen Infrastrukturen
wie ein Restaurant oder die IT-Anbindung, schätzen Hotelservices und die Abgeschiedenheit eines Zimmers nach einem
Arbeitstag. Einwohner und lokale Kultur kennenzulernen, ist eher der
Wunsch von Individualreisenden oder
jungen Leuten. Wir erwarten keine großen
Auswirkungen auf den Hotelmarkt und
sehen allenfalls eine Kannibalisierung von
Hostels in Metropolen, die junge oder
preissensible Reisende ansprechen.
Überlegen Sie, Konkurrenz aufzubauen?
Ragge: Derzeit ist dies nicht geplant.
Individuellere Hotels sucht man bei HRS
vergeblich ...
Ragge: Das sehe ich anders. Wir haben Verträge mit rund 250.000 Häusern in 180
Ländern geschlossen. Darunter sind die
bekannten Ketten, die das Basisangebot
bilden. Das Gros unserer Hotels – mindestens 80 Prozent – machen mittelständische
Häuser unter individueller Führung aus.
Solche Hotels akquirieren wir seit 40 Jah-
Der Hotel-Reservierungs-Service (HRS) entstand 1972 als Katalog und Service für Messebesucher. Die erste Datenbank des Familienunternehmens von Robert Ragge wurde 1995
ins Internet gebracht. Seither ist HRS zu einem
der weltweit größten Online-Buchungssysteme
international gewachsen.
❚ HRS vermarktet 250.000 Hotels in 180 Ländern. Darunter finden sich inhabergeführte
Häuser ebenso wie jene von Ketten.
HRS auf Facebook: Machen Sie Social Media fürs Image oder zum Verkaufen?
Ragge: Jedes Investment muss sich auszahlen und Kunden wie Unternehmen einen
Mehrwert bringen. Soziale Netze eignen
sich prima zur Kundenbindung. Mit der
deutschen Facebook-Seite haben wir mehr
als 50.000 Fans gewonnen, international
kommen weitere 20.000 dazu. Noch nutzen wir Facebook vor allem als Kommunikations-, eher selten als Distributionskanal. Aktive Kommunikation ist für die
Markenbindung wichtig, und ganz klar:
Markt der Online-Buchungen
❚ Die
Reihenfolge der Hotels wird in der
Suchergebnisliste nach tagesaktuellen Preisen bestimmt. So wahrt HRS Neutralität.
❚ Sechs Millionen Nutzer aus 25 Ländern
greifen im Monat auf HRS zu – via Internet
oder App. In Deutschland wird etwa jede
zweite Übernachtung im Web gebucht.
Wachstum erwartet HRS dennoch aus Osteuropa und China. Hier buchen bereits 30
Millionen Reisende Hotels online.
❚ Zahlen gibt HRS zwar nicht bekannt, aber
pro Jahr setzen die Kölner rund 120 Millionen Euro um. Hotel.de steuert weitere knapp
40 Millionen Euro bei. HRS beschäftigt 550
Mitarbeiter an zehn Standorten.
Wie sieht Ihr Auslandsgeschäft aus?
Ragge: HRS bietet seine Services seit 2002
in China an, 2006 startete die Internationalisierung richtig. Inzwischen haben wir
in zehn Ländern Niederlassungen und vermarkten Hotelzimmer in 25 Quellmärkten. Noch liegt unser Hauptgeschäft im
deutschsprachigen Raum, in den nächsten
Jahren werden wir die Hälfte unserer
Erlöse im Ausland erzielen. Vor allem in
China und Osteuropa sehen wir Chancen.
HRS und Hotel.de erreichen 61 Prozent
Andere
16,0 %
HRS.de
Hotel.de
22,0 %
❚ 60
Prozent der Umsätze entfallen auf Firmenkunden. Noch stammt der größte Teil der
Erlöse aus dem heimischen Markt, bis 2013
soll der Auslandsanteil 50 Prozent betragen.
Booking.com
23,0 %
Quelle: Hotelverband Deutschland
© INTERNET WORLD Business 24/11
39,0 %
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TRENDS & STRATEGIEN
Facebook bietet sich zum Social Commerce
an, sodass wir Fans exklusive und individualisierte Angebote anbieten können.
spiel mit mehr Videos und anderen interaktiven Darstellungen. Und wir werden
die Internationalisierung fortsetzen.
Was verbreiten Sie denn in Facebook?
Ragge: HRS hat bereits im Dezember 2010
ein Buchungs-Tool in die Facebook-Seite
integriert. Neben Informationen bieten
wir Sonderangebote und Gewinnspiele.
Und wir haben hier ein Testimonial für die
Plakatkampagne gewonnen.
Bei allen Plänen soll die Vermittlungsgebühr
unverändert bei 13 Prozent bleiben?
Ragge: HRS hat seit über zehn Jahren keine
nennenswerten Veränderungen vorgenommen und ist ein verlässlicher Partner.
❚
Was bringen Ihnen mehr als
70.000 Facebook Fans?
Ragge: Rein monetär ist das
schwer zu sagen. Wir ziehen
über Facebook Traffic im einstelligen Prozentbereich auf
unsere Portale, aber wir sehen, dass dieser Anteil zurzeit
sehr schnell wächst. Fans sind
oft Multiplikatoren und Markenbotschafter, die freiwillig
Werbung für uns machen.
Die Frage ist: Was können wir
denen dafür zurückgeben?
Und was geben Sie zurück?
Ragge: Bisher nicht mehr als
Sonderangebote und Gewinnspiele. Aber denkbar ist, dass
wir treuen Fans Incentives
oder Upgrades bieten und
kleine Geschenke machen.
2008 haben Sie Tiscover, das
Portal für den Alpen-Urlaub
gekauft, jetzt Hotel.de. Kaufen
Sie weiter zu?
Ragge: Wir wollen organisch
wachsen. Können wir durch
Zukäufe schneller wachsen,
werden wir das tun. Der Kauf
ist nicht entscheidend, sondern eine reibungslose Integration. Das Unternehmen
muss kulturell zu uns passen.
Der Handel übernimmt reihenweise Start-ups, auch eine
Option für HRS?
Ragge: Für den Kauf von Startups gibt es mehrere Gründe:
Die eigene Organisation hat
keine oder nur eine schwache
Innovationsfähigkeit
oder
Unternehmen wollen mit externen Kräften Veränderungen herbeiführen oder technische Defizite ausgleichen und
Management-Talente gewinnen. HRS ist ein äußerst innovatives Unternehmen. Wir
pflegen eine nach vorne gerichtete Kultur und fragen uns
ständig, was will der Kunde,
um unser Geschäft zu prüfen.
Deshalb haben wir eigentlich
noch keine Entwicklung verschlafen und sind in vielen
Sparten Vorreiter.
Was planen Sie 2012?
Ragge: Wir werden unseren
Markt und das Angebot erweitern und das Produkt
nachhaltig verbessern. Wir
werden etwa das User Interface für einfachere Buchungen optimieren und bei den
Hotelbeschreibungen stärker
in die Tiefe gehen, zum Bei-
Interview: Susanne Vieser
Konkurrenten: Expedia.de und Booking.com
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Internet World BUSINESS
TRENDS & STRATEGIEN
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DIGITALSTRATEGIE
Paybacks Weg in die digitale Welt
Multichannel-Marketing: Das Offline-Bonussystem drängt mit eCoupons und lokalen Deals ins Web
Ü
ber 60 Millionen Punkteübersichten
versendet das Bonussystem Payback
pro Jahr. In diesen Briefen stecken auch
Coupons für Extrapunkte und Werbung
für bestimmte Aktionen der Partner. Das
ist eine Menge Papier, ganz zu schweigen
von den Kosten, die für Druck und Porto
anfallen. Doch diese Direktmarketingmaßnahme hat sich für Payback bewährt:
Die Öffnungsrate der Punkteübersichten
liegt laut Unternehmen bei 90 Prozent.
Payback-Kunden sind mit dem System des
Punktesammelns im Offline-Handel vertraut. Es ist lange geübt, denn Payback gibt
es bereits seit über zehn Jahren. Entsprechend groß sind die Markenbekanntheit
und die Reichweite. Die Payback-Karte ist
in rund der Hälfte aller deutschen Haushalte verbreitet. Über sieben Prozent der
versendeten Coupons werden eingelöst.
Die zunehmende mobile Web-Nutzung
und der Erfolg von Deals-Anbietern wie
Dailydeal oder Groupon verstärken den
Druck auf Payback, Kunden auch in digitalen Kanälen stärker abzuholen. Um neue
und vor allem jüngere Kunden zu erreichen, muss Payback den digitalen Bereich
ausbauen. Dazu holte Paybacks Mutterfirma Loyalty Partner im Juni 2011 den Online-Spezialisten Mathias Entenmann an
Bord. Als Chief Operating Officer von
Loyalty Partner und Sprecher der Geschäftsführung der Payback GmbH soll er
vor allem die digitalen Kanäle Online und
Mobile entwickeln. Bevor Entenmann zu
Loyalty Partner kam, war er als Chief Products and Services Officer in London beim
Wettanbieter Betfair tätig. Davor verantwortete er als Vice President International
das Geschäft der eBay-Tochter Paypal in
Europa und Asien.
Eine Herausforderung ist, die „Stammkunden“, die bisher nur die Papiercoupons im stationären Handel einsetzen,
auch in die digitalen Kanäle zu bringen.
Zum Online-Marketing-Arsenal von Payback zählen der E-Mail-Newsletter (310
Millionen Exemplare pro Jahr), die Webseite Payback.de (400 Millionen Page Impressions pro Jahr), eine Facebook-Fanpage (294.000 Fans) und eine mobile App
(500.000 Downloads).
Alle Wege der digitalen Kundenansprache führen auf die Webseite Payback.de.
Von dort aus können die registrierten
Kunden bei Online Shops Punkte sammeln oder eCoupons abrufen. Während
das Punktesammeln online etwas umständlich ist, weil der Nutzer dafür zuerst
auf die Payback-Webseite muss und von
dort aus in den Online Shop, ist das Prin-
zip der digitalen Coupons simpel: Der
Kunde loggt sich bei Payback.de ein und
klickt den eCoupon an, um ihn zu aktivieren. Beim nächsten Einkauf im Geschäft
oder im Webshop fließen die Extrapunkte
dann automatisch auf sein Punktekonto.
„eCoupons müssen nicht mehr ausgedruckt werden, denn entweder der Kunde
aktiviert sie vor dem Einkauf online auf
Payback.de oder er nutzt unsere App“, erläutert Entenmann den Vorteil dieses Verfahrens.
Die Coupons erfüllen ganz unterschiedliche Funktionen: Sie sollen dazu anregen,
neue Läden oder andere Produkte auszuprobieren oder zu Händlern zurückzukehren, bei denen Kunden schon lange nicht
mehr eingekauft haben. Payback-Kunden
erhalten unterschiedliche Coupons, basierend auf ihrem Kaufverhalten. PapierCoupons und eCoupons, bisher noch zwei
Paar Stiefel, sollen demnächst zusammengeführt werden, sodass alle Coupons über
alle Kanäle einheitlich sind.
Tante Emma als Vorbild
Um das Ziel der Payback-Digital-Strategie
zu veranschaulichen, verweist Entenmann
auf das Verkaufsprinzip in den Tante-Emma-Läden: Die Verkäuferin kannte ihre
Kundinnen und Kunden persönlich und
wusste um deren Kaufvorlieben. „Mit den
neuen Technologien können wir diese
Kundenkenntnis, die verlorengegangen
ist, wiederherstellen“, sagt Entenmann.
Das Ziel: Den Kundinnen und Kunden
zum relevanten Zeitpunkt passende Angebote und Produktvorschläge unterbreiten.
Das setzt voraus, dass das Unternehmen
große Datenmengen zum Kaufverhalten
der Kunden sammelt. Deshalb betrachten
Verbraucherschützer Bonussysteme kritisch. Auf der Webseite erklärt Payback,
welche Daten gesammelt werden und wie
das Unternehmen damit umgeht.
Heute erfolgt die Datenanalyse nicht auf
Basis einzelner Kundendaten, sondern
Payback fasst die Kunden zu Gruppen mit
ähnlichem Einkaufsverhalten zusammen.
Wenn Kunden künftig stationär, online
und mobil Payback nutzen, erhält das Bonussystem ein immer umfassenderes Bild
vom Konsumverhalten des Einzelnen. Mit
zunehmendem Wissen über die Kunden
könnte in Zukunft jeder Payback-Nutzer
komplett individualisierte Coupons erhalten, die genau auf ihn zugeschnitten sind.
Aus Kundensicht sei die individuelle
Ansprache sehr nützlich, meint Entenmann. Gutes Direktmarketing bedeute
eben nicht, die Kunden mit Angeboten
oder Deals zu überhäufen, sondern zu analysieren, wer welche
Coupons erhalten soll.
Im Oktober 2011 startete Payback die Gutscheinplattform
„Payback Deals“ und macht damit den Internet-Shooting-Stars
Groupon und Dailydeal Konkurrenz. Denn Payback hat bereits eine etablierte KundenIm Oktober startete Payback eine eigene Deals-Plattform
und Partnerbasis und profitiert
App-Nutzer unter den Payback-Kunden lösen 50 Prozent mehr Coupons ein
Online, mobil, Print: 2011 versendet Payback rund
eine Milliarde Coupons
von seiner großen Bekanntheit. Die Gutscheine werden online gekauft und vor Ort
mit der Payback-Karte eingelöst. Die Partner, die die Deals anbieten, nutzen zur
Abwicklung eine Payback-App mit Scanfunktion. Zu welchen Konditionen Payback die Deals vermittelt, verrät das Unternehmen nicht. Neben bundesweit gültigen
Angeboten für alle erhalten Berliner, Münchener und Hamburger lokale Deals aus ihrer Stadt. Mit den regionalen Deals spricht
Payback auf Partnerseite eine neue Zielgruppe an: kleinere, lokale Unternehmen.
„Bislang war der Verwaltungsaufwand zu
groß, um einzelne lokale Geschäfte anzubinden“, berichtet Entenmann.
Auch Paybacks Mutter, American Express, mischt in den USA im Markt für
lokale mobile Angebote mit. „Link, Like,
Love“ heißt die Facebook-App, mit der
Kunden bei Händlern Angebote erhalten
und Punkte sammeln können. Entenmann kann sich vorstellen, dass Payback
zusammen mit American Express Angebote auf den Markt bringt. Noch ist das
aber Zukunftsmusik. is
❚
Payback in Zahlen
Die Payback GmbH ist eine Tochtergesellschaft
der Loyalty Partner GmbH in München. Loyalty
Partner gehört seit März 2011 zum US-amerikanischen Kreditkartenunternehmen American
Express. Einige Zahlen zu Payback:
❚ Gegründet
im Jahr 2000,
heute 200 Mitarbeiter
❚ Aktiv in Deutschland, Polen (seit 2009)
und Indien (seit 2011)
❚ Geschäftsführung: Andreas Berninger,
Bernhard Brugger, Mathias Entenmann,
Kai Klippel
❚ Anzahl Partner (offline, online und mobil):
rund 500 Händler
❚ Zahl der aktiven Payback-Nutzer in
Deutschland: rund 20 Millionen;
50 Prozent der deutschen Haushalte
verfügen über eine Payback-Karte
❚ Bepunkteter Jahresumsatz über die Karte
bei den Partnern in Deutschland (2010):
14,8 Milliarden Euro
❚ Gesammelte Punkte im Wert von
160 Millionen Euro (im Geschäftsjahr 2010)
❚ Einsatz der Karte: Sie wird täglich rund
1,5 Millionen Mal an den Kassen der Partner
in Deutschland vorgezeigt
❚ eCoupons: Jede Sekunde wird in Deutschland
ein eCoupon von Payback aktiviert, alle fünf
Sekunden wird ein eCoupon eingelöst
❚ Website: www.payback.de
Quelle: Angaben des Unternehmens
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Internet World BUSINESS
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ONLINE-PRÄSENZ
Kein Budget für Google
Die Website als unverzichtbare digitale Visitenkarte verankert sich immer stärker im Bewusstsein kleiner und
mittelständischer Unternehmen – vernachlässigt werden aber noch die Basics in Sachen SEO und SEM
Wer Fachärzte im Netz sucht, sucht oft vergeblich. Auch andere KMUs machen sich online rar
ternet-Auftritts liegen in der mangelnden
Zeit oder im fehlenden Know-how der
Unternehmer. Zu diesen Aussagen passt
eine weitere Entwicklung, die die Studie
beobachtet hat: Wer eine Website hat,
frickelt sie immer seltener selbst mit einem
Website-Baukasten zusammen.
Stattdessen beauftragen knapp 60
Prozent einen externen Dienstleister oder gleich eine Agentur mit
der Erstellung der Site. Für die
Dienstleister sind die KMU auf der
anderen Seite allerdings ein Kleinvieh, das nur wenig Mist macht:
Ein gutes Viertel der Befragten gibt
nicht mehr als 500 Euro für die eigene Website aus.
Foto: Fotolia / Jörn Buchheim
ass der Online-Kanal unverzichtbar
für den Aufbau des eigenen Bekanntheitsgrads ist, wissen nicht nur große Marken. Auch kleine und mittelständische
Unternehmen (KMU) präsentieren sich
zunehmend professioneller im Netz. Das
geht aus der aktuellen Studie „Mittelstand
und Werbung“ hervor, die das Marktforschungsunternehmen Psyma Research &
Consulting GmbH im Auftrag der Telegate
AG erstellt hat. 66 Prozent der rund 500
befragten KMU hatten laut dieser Umfrage eine eigene Homepage; im Vorjahr
waren noch acht Prozent weniger mit der
eigenen Seite im Netz. „Insbesondere diejenigen, die impulsiv gesucht werden, wie
Restaurants oder Immobilienmakler, sind
zunehmend professionell vertreten; rund
vier von fünf Befragten haben in diesen
Sektoren eine Website“, so Christian Böing, Vertriebsleiter bei Telegate. Handwerker und Ärzte seien dagegen noch zurückhaltend: Hier liegt die Website-Quote bei
knapp 50 Prozent. „Das deckt sich mit unseren eigenen Erfahrungen“, bestätigt Bö-
Foto: Fotolia / Andreas Härtle
D
Hauptziel: Gefunden werden
Die Gründe, die für die befragten
KMU für den Betrieb einer eigenen Website sprechen, sind wenig überraschend: Man will die Online-Präsenz zur
Neukundenakquise nutzen, seiner Kundschaft Informationen zum Unternehmen
bieten – und die meisten KMU, besonders
Handwerker haben selten Websites, bloggen aber gern
ing. „In diesen Berufsgruppen hören wir
häufig ablehnende Begründungen wie ,Ich
werde empfohlen‘ oder ,Die Kunden kennen mich‘.“ Weitere Gründe für die stiefmütterliche Behandlung des eigenen In-
Wer hat die Website erstellt?
im Bereich Hotellerie und Gastronomie,
erhoffen sich über die Webseite eine bessere Präsenz bei Google. Ein verständliches
Ziel – umso unverständlicher, dass kaum
einer aus der befragten Zielgruppe tatsächlich etwas für die Suchmaschinen-Sichtbarkeit tut. „Über 70 Prozent wollen in
Suchmaschinen vertreten sein“, wundert
sich Böing. „Aber kaum einer macht etwas
dafür – nicht mal ein Drittel optimiert seine Website nach SEO-Standards. Viele unserer KMU-Kunden sind damit zufrieden,
dass ihre Website bei der Suche nach ihrem
Firmennamen in den Ergebnislisten auftaucht; sie denken selten darüber nach,
dass ein Kunde nur gezielt nach ihnen suchen kann, wenn er sie schon kennt.“
Diese Diskrepanz zwischen Wunsch und
Realität hängt auch mit dem geringen
Website-Budget und einer beinahe sträflichen Vernachlässigung des Themas Analyse zusammen. Fast 60 Prozent können
ihre Ausgaben für SEO nicht beziffern,
Google Analytics zur Überwachung des
Traffics nutzen gerade mal sieben Prozent
der befragten KMU – und das sind meist
Gründe für fehlende Internet-Präsenz
77
Facharzt
6%
10 15
89
33
22
Kein Budget
Dienstleister
39 %
Makler
61
36
21
Fachärzte
0%
26 %
Keine Zeit
11
Ein Freund
17 %
Dennoch scheint der Erfolg diesen Pionieren recht zu geben: 70 Prozent der SEMNutzer glauben an den Erfolg dieser Werbeform, 55 Prozent würden Adwords oder
ein ähnliches Programm wieder buchen.
Unzufriedene SEM-Nutzer haben überproportional häufig eine teure Agentur
mit ihrer Kampagne beauftragt und damit
schlechte Erfahrungen gemacht. Sie beschweren sich über intransparente Kostenstrukturen und mangelnde Ergebnisse.
„Selbst ein für KMU-Verhältnisse hohes
SEM-Budget im vierstelligen Bereich mag
für viele Agenturen eher Beifang sein“, so
Böing. „Aber Vertrauen in den Dienstleister ist essenziell, um eine Google-Adwords-Kampagne zum Erfolg zu führen.“
Die deutschen KMU haben die Wichtigkeit des Internets für ihr Geschäft durchaus erkannt; oft fehlt es noch an Zeit und
Know-how, um den Kanal wirklich sinnvoll zu nutzen. Eine Gelegenheit für
Dienstleister, mit viel Kleinvieh doch einiges an Mist zu machen, so scheint es. il ❚
Anteil der Unternehmen, die mit Ja antworteten
Ist nicht
relevant
Kenne mich
nicht aus
Gastro
SEM noch sehr unprofessionell
Bekanntheit und Nutzung von Adwords
3 3
Mitarbeiter
die Unternehmen, die den Aufbau ihrer
Website einer Agentur überlassen haben.
Auch beim Suchmaschinenmarketing
stehen die deutschen KMU der TelegateUmfrage zufolge noch am Anfang. Google
Adwords ist zwar rund 55 Prozent ein Begriff; die tatsächliche Nutzung hinkt jedoch der Bekanntheit weit hinterher. Erst
neun Prozent haben Adwords schon einmal genutzt, meist handelt es sich dabei
um Makler, Hotels und Restaurants. Diejenigen, die eine Google-Kampagne fahren, zeichnen sich nicht gerade durch Professionalität aus: Mehr als die Hälfte planen ihre Adwords-Kampagnen selbst, 32
Prozent der KMU mit SEM-Erfahrung
können ihre Adwords-Budgets nicht beziffern. Meist kommen aber nur kleine
Budgets zum Einsatz.
22 %
Hotel und
Gastronomie
61 %
Kenne keinen
Dienstleister
7 14
27 %
Makler
Selbst gemacht
Buche Google
Adwords
Kenne Google
Adwords
72 %
19 %
Agentur
19 %
Handwerk
Gesamt
Mehr Geld für die Site: Professionelles WebDesign überwiegt vor Do-it-yourself-Versuchen
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76
75
41
28
35
24
21
10
Handwerk
Angaben
in Prozent
Mehrfachnennungen möglich
11 7
Brauch ich nicht: Die Relevanz des Internets wird oft verkannt
Gesamt
8%
60 %
17 %
55 %
Google Adwords ist bekannt, wird aber selten genutzt
Quelle: Psyma-Studie „Mittelstand und Werbung“ im Auftrag der Telegate AG, Stand: Oktober 2011
neueIWB-Anzeige-1-1-intern_v2.qxd:Layout 1
30.06.2010
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23.11.2011
15:42 Uhr
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MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
Gemeinsame Sache
DEICHMANN
Spielerische Inszenierung
Schuhhändler Deichmann setzt seine Graceland-Herbstkollektion auf dem Social Game
Jetztspielen.de in Szene. Das Portal hat
einen Frauenanteil von 60 Prozent und
erreicht monatlich 1,72 Mio. Spielefans.
Zum Einsatz kam das „Page Morph Take
Over“. Die User bekamen per Mausklick eine Auswahl aktuellee Schuhtrends 2011
sowie ein Video zur Kollektion präsentiert,
das auf eine Microsite verlinkt ist. häb
Der Greenpeace-Spot „VW – The Darkside“ gewinnt beim Viral Video Award
M
ehr als 44 Millionen Mal
wurde das VW-Commercial
„Darth Vader – The Force“ auf
Youtube angesehen und zählt
damit zu den erfolgreichsten viralen Videos überhaupt. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace nutzte diese Aufmerksamkeit und attackierte mit der
Parodie „VW – The Dark Side“
den Autokonzern und bekam
dafür den Publikumspreis beim
diesjährigen Viral Video Award.
Lichtschwerter
und Jetis: Greenpeace attackiert
den „Todesstern
VW“ und kämpft
für Klimaschutz
OTTO
Weihnachten mit HbbTV
Als erster Versandhändler hierzulande
testet Otto, Hamburg, Werbung über den
hybriden Fernsehstandard HbbTV. Zuschauer mit Internet-fähigen Endgeräten
können über den„Red Button“auf ihrer
Fernbedienung auf eine Microsite des Versenders zugreifen. „Durch die Verknüpfung von TV und Web können Zuschauer
noch während des Spots direkt mit uns in
Austausch treten“, so Ralf Klein-Bölting,
Direktor Strategie, Marketing und Werbung. So kann etwa eine Rückruffunktion
aktiviert werden. Daraufhin nimmt das
Callcenter zum angegebenen Zeitpunkt
Kontakt mit dem Zuschauer auf. häb
24/11
Darth Vader kriegt Ärger
EBAY / KAUFDA
Die Prospekte von Kaufda sind ab sofort
digital in die eBay-Kleinanzeigen eingebunden. So können die Angebote von lokalen Anbietern wie Verbrauchermärkten,
Textil- und Baumärkten oder Möbelhäusern abgerufen werden. Ebay profitiert von
der lokalen Verankerung seiner Kleinanzeigen und Kaufda.de erweitert über die Zusammenarbeit seine Reichweite. häb
28. November 2011
Zur Erinnerung: In dem Original-Video,
das zum diesjährigen Superbowl Premiere
hatte, setzt ein kleiner als Darth Vader verkleideter Junge alles daran, Papas VW per
„dunkler Macht“ fernzusteuern.
Greenpeace wiederum hält in seinem
Spot die Helden der „Star Wars“-Saga wie
Luke Skywalker und C3PO mit Lichtschwertern dagegen und lässt sie den
„Todesstern VW“ per Laserstrahl zerstören. Damit kritisiert der Film den Wider-
stand des Automobilkonzerns VW gegen
das europäische Klimaschutzgesetz.„Noch
ist nicht alles verloren, wir spüren deutlich: Es steckt Gutes in Volkswagen!“ forderte Greenpeace in dem Spot und rief zur
„Online-Rebellion“ und Unterschriftenaktion auf. Hauptbestandteil der Aktion war
die Website www.vwdarkside.com. Greenpeace, so scheint es, entwickelt sich immer
mehr zum viralen Schreckgespenst für
Großkonzerne. Vergangenes Jahre zwang
die Organisation schon Nestlé
mit ihrem Kitkat-PalmölSchock-Video in die Knie.
Als bestes Viral des Jahres
beim diesjährigen Award
zeichnete die Fachjury „Aides
Graffiti“ von Yoann Lemoine
(Frankreich) aus. Begründung: „Das Viral macht mit
Hilfe der ‚Kunst des stillen
Örtchens‘, den typischen Kritzeleien auf öffentlichen Toiletten, auf das wichtige gesellschaftliche Thema HIV/Aids
aufmerksam. Originell, witzig, frivol-frech und ohne
erhobenen Zeigefinger.“
Bestes politisches Viral mit
den Themen Klima, Demokratie und Gerechtigkeit erhielt „Standing
Up for Freedom“ der Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Die
tschechisch-spanische Koproduktion von
Carlos Lascano „erzählt mit Mitteln der
Street Art eine Geschichte, die gleichzeitig
bewegt, verstört und berührt“, so die Begründung der Jury. Das Video „vermittelt
in surrealem Stil auf den Punkt ein Gefühl
für das, wofür Amnesty International seit
50 Jahren steht“.
Der Viral Video Award wird bereits seit
2008 im Rahmen des Internationalen
Kurzfilmfestivals Berlin vergeben. Veranstalter sind Interfilm, Zucker Kommunikation und die Heinrich-Böll-Stiftung.
Alle Sieger und alle Filme gibt es unter
www.viralvideoaward.com zu sehen. häb ❚
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IPG blickt in die Zukunft
Im eigenen Zukunftslabor werden digitale Entwicklungen erforscht
Festzauber auf Bestellung läuft auf drei
großen Privatsendern
DEUTSCHE TELEKOM / T-ENTERTAIN
Samsung wirbt interaktiv
Die Telekom gemeinsam mit seinem Pilotkunden die erste interaktive Kampagne
für sein IPTV-Angebot T-Entertain erstellt.
Sie läuft dort auf dem Bundesligakanal
Liga total. Nicht über den Red Button wie
bei HbbTV (s. o.), sondern über die grüne
Taste der T-Entertain-Fernbedienung
gelangt der Zuschauer in ein interaktives
TV-Menü und kann dort Zusatzinfos und
Videos zu Samsung-Produkten abrufen.
Weitere Werbepartner sollen folgen. häb
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Sie brauchen
Content Management
Software?
Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business
www.internetworld.de/dienstleister
S
ein erstes Innovationslabor für digita- gestatteten Schuhkiosk: Wird ein Turnle Marketingstrategien eröffnet IPG schuh an den Bildschirm gehalten, erkennt
Mediabrands, unter deren Dach die dieser die Marke und das Modell und lieMedia-Agenturen Initiative und Universal fert weitere Produktinformationen bis hin
McCann agieren, in New York. In sechs zu den Meinungen oder Ratings in soziaDauerinstallationen beschäftigt sich das len Netzwerken. Mit dem Lab unterstreicht IPG seine digitale Ausrichtung
sogenannte IPG Media Lab
und hilft im besten Fall, die „Probleme des
mit Trendthemen wie
realen Marketings zu lösen“. häb
❚
„Mobile World“,„Connected Entertainment
& Experience“, „Retail
Innovations“, „Social
Media“, „Audience Measurement“ und „Marketing
Accountability“. Damit liegt
der Fokus also auf den Werbemöglichkeiten mit Mobiltelefonen, auf digitaler Handelswerbung bis hin zum Targeting und der Messung des
Return of Investment (ROI).
Werbekunden von IPG können in dem Labor auf über
3.000 Quadratmetern erleben,
wie sich neue Marketingansätze
und Technologien auf Kampagnen auswirken. So gibt es
einen interaktiven, mit einem Chefsache Zukunft: Matt Seiler, weltweiter Boss von Mediaintelligenten Touchscreen aus- brands, präsentiert das Media Lab in New York
OMS: Start der
Radio-Kombi
Z
eitgleich mit der Übernahme des Mandats für die Online-Vermarktung von
Antenne Bayern zum 1. Dezember bringt
OMS sein neues Online-Angebot „RadioKombi“. Werbekunden können dort Kampagnen auf mehr als 70 Webseiten privater
Hörfunksender mit flächendeckender
Reichweite (2,7 Millionen Unique User/
Monat laut Internet Facts) und regionaler
Verankerung umsetzen. Die Radio-Kombi
ist neben der Tageszeitungs-Kombi und
dem Video-Netzwerk eine dritte Säule im
Gesamtportfolio. Ebenfalls neu: Prerolls,
die exklusiv vor dem Start des Web-RadioPlayers im Audio-Umfeld laufen. häb
❚
15_Auftakt_2_2411.qxd
23.11.2011
17:54 Uhr
Seite 15
MARKETING & WERBUNG
15
Objekte der Begierde
Die großen Vermarkter entdecken die Nische und schmücken sich mit Verticals
Netzathleten
❚ Unique User: 14,99 Millionen (ohne Überschneidungen)
❚ Portfolio: Netzathleten.de; Entertainweb.de; Gesuendernet.de;
Worldsoffood.de; Businessandmore.de
Quelle: Agof / Internet Facts 2011_7
❚ URL: www.netzathleten-media.de/
Glam Media
❚ Unique User: 9,93 Millionen (ohne Überschneidungen)
❚ Portfolio: Glam.de; Brash.de; Fantasticzero.com
❚ URL: http://de.glammedia.com
Quelle: Agof / Internet Facts 2011_7
ir profitieren von der Deportalisierung der Online-Landschaft“, sagt
Florian Calmbach, Gründer und Geschäftsführer des Vertical-Network-Betreibers
Netzathleten Media. Seine These: Die Generalisten im Internet, die großen Portale,
verlieren an Reichweite. Spezialisten, die sich
einem bestimmten Thema in aller Tiefe
widmen, dagegen gewinnen Traffic hinzu.
Nischenanbieter haben jedoch Probleme
an Werbekunden zu kommen, da der Online-Markt zu fragmentiert und die Reichweite der Spezialangebote zu gering ist.
Genau an diesem Punkt setzen vertikale
Netzwerke wie Netzathleten Media, Vertical Network Media und Glam Media an,
um die großen Drei zu nennen. Sie bündeln eine Vielzahl verschiedener Seiten
entweder nach Themen (Sport, Unterhaltung, Finanzen, Heimwerker etc.) oder
nach Demografie (Frauen, Männer, Kinder etc.) unter einem Markendach. Dadurch steigt die Reichweite und das Angebot lässt sich wie ein Portal vermarkten.
„Durch die Spezialisierung weisen Vertical
Networks einen klaren Fokus auf attraktive
Zielgruppen auf“, erläutert Peter Lauck,
Geschäftsführer bei den Netzathleten.
Weiterer Pluspunkt: Die Reichweiten würden sich nur minimal mit denen der großen Themenportale überschneiden. Im
Fokus steht bei den Verticals nicht Werbung von der Stange, sondern die besonderen, die maßgeschneiderten Kampagnen. Beispiel Salomon: Um das Thema
Trailrunning und die damit einhergehende
Produktwelt zu bewerben, realisierte der
Sportartikelhersteller auf dem Sport-Vertical Netzathleten.de ein Microspecial, in
welchem der redaktionelle Content in
großflächigen und interaktiven Werbemitteln präsentiert wird. Ergebnis war
eine Klickrate von 0,31 Prozent. Lebensmittelhändler Rewe wiederum setzte für
seine Produktlinie Rewe Bio ein Microspecial auf dem Worldsoffood-Partnernetzwerk auf. Ergebnis hier war eine Klickrate
von sagenhaften 0,55 Prozent.
Die Beispiele zeigen: „Wir sind sehr
nischig, aber genau das ist unsere Welt“, so
Calmbach. Und genau diese Nische ist es
auch, die die Verticals nicht nur für Werbekunden, sondern für die großen Portale
interessant macht. So hat beispielsweise im
August dieses Jahres IP Deutschland die
Netzathleten für einen Betrag jenseits der
20-Millionen-Euro-Schwelle übernommen. Zuvor hat der RTL-Werbezeitenvermarkter alle Seiten (Ausnahme: Worldsoffood.de) vermarktet.
Und mit United Internet Media hat ein
weiterer Top-Five-Vermarkter mit einem
Vertical angebandelt. So hat UIM jüngst
eine Medienkooperation mit Vertical Network Media (Portfolio siehe rechts) geschlossen. Im Zentrum steht das Targeting
System „TGP Open“ (Target Group Planning), das nun auf den Vertical-NetworkMedia-Themenumfeldern Auto & Motor,
Entertainment & Lifestyle, Essen & Genießen, Finanzen, Games, Gesundheit, Reisen
und Wissen zum Einsatz kommt. UIM
erhöht durch diese vermarkterübergreifende Liaison seine Grundreichweite um
etwa 2,1 Millionen auf nunmehr rund 27,5
Millionen Unique User im Monat. häb ❚
Vertical Network Media
❚ Unique User: 7,69 Millionen (ohne Überschneidungen)
❚ Portfolio: Just2guide.com; Sozene.com; Wirliebenfilme.de;
Dineandfine.com; Placesathome.com; Finanzhorizonte.de;
Motorleben.de; Its4families.com; Bestofgamers.com;
Schoenetierwelt.de
❚ URL: www.verticalnetwork.de
Quelle: Agof / Internet Facts 2011_7
W
16_performance_news.qxp
16
24.11.2011
12:47 Uhr
Seite 16
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
Nico Lumma geht
UNITED DIGITAL GROUP
Riese tritt als CEO ab
Im ersten Jahr ihres Bestehens bekommt
die United Digital Group (UDG), ein Zusammenschluss von elf Digitalagenturen,
mit Dominik Fassl einen Interims-CEO.
UDG-Architekt Michael Riese will sich auf
sein Beteiligungsgeschäft fokussieren.
Angeblich war Rieses Rückzug geplant. fk
Zieht sich zurück: UDG-Holdingchef
Michael Riese gibt seinen Posten auf
AFFILIATE MARKETING
Jeans by Kaltenbach partnert
Das 1953 gegründete Münchner Bekleidungshaus Jeans by Kaltenbach steigt in
das Performance-basierte Online Marketing ein und bietet ab sofort ein AffiliatePartnerprogramm an. Publisher haben mit
speziellen Werbemitteln, Textlinks und
Produkt-Feeds die Möglichkeit, einen
ausgereiften Shop mit umfassenden und
umsatzstarken Marken und Angeboten zu
bewerben. Beraten und betreut wird das
Unternehmen von der Performance-Marketing-Agentur Peak Point. fk
JAM SOFTWARE
E-Mail-Freeware für KMU
Eine enge Anbindung an MS Outlook
kennzeichnet das Freeware-Programm
Smart Serial Mail Free V1 von Jam Software. Diese ermöglicht den Versand von
bis zu 400 personalisierten Newslettern
und Serien-E-Mails pro Tag. Bestehende
Kontoeinstellungen können aus Outlook
übernommen werden. Der integrierte
HTML-Editor lässt eine direkte Vorschau
auf das fertige Layout schon während des
Erstellens zu. Für den Versand können
Empfängerlisten aus diversen Quellen importiert werden. Die Personalisierung erfolgt mit Platzhaltern für die Anrede. fk
24/11
Newsletter in Europa
SCHOLZ & FRIENDS GROUP
Der Blogger und Social-Media-Experte Nico
Lumma verlässt zum Jahresende die Werbeagentur Scholz & Friends. Dort hatte der
39-Jährige als Director Social Media seit
2009 ein 25-köpfiges Digital-Team aufgebaut, welches jetzt in die Agenturabläufe
integriert werden soll. Damit, so scheint es,
ist die Aufgabe Lummas erfüllt, seine Stelle
wird nicht neu besetzt. Er selbst will – so
scherzt er in seinem Blog – in Zukunft
„irgendwas mit Internet“ machen. fk
28. November 2011
Bei der Nutzung von gewerblichen E-Mails bestehen große regionale Unterschiede
S
echs Newsletter hat jeder deutsche
Web-Nutzer im Durchschnitt abonniert. Damit befindet er sich im europäischen Vergleich im unteren Drittel.
Italiener beziehen in der Regel acht, Franzosen gar zehn Newsletter, nur die Briten
unterbieten die Deutschen knapp mit fünf
Abos. Dies ist eines der Ergebnisse des
European Email Marketing Consumer
Report 2011, den der DirektmarketingLösungsanbieter Contactlab erhoben hat.
Die Resultate der Studie basieren auf den
Angaben von jeweils 1.000 Nutzern in fünf
westeuropäischen Ländern.
Auch inhaltlich gibt es bei den Newslettern – die Grafik rechts zeigt die Übersicht
für ganz Europa – regionale Unterschiede.
So haben 41 Prozent aller Nutzer in Frankreich Newsletter zum Thema Gesundheit
und Beauty erhalten – in Deutschland sind
es nur 26 Prozent. Dafür sind die deut-
Die wichtigsten Newsletter-Themen in Europa
Anteil der Nutzer, die zu den jeweiligen Themen Newsletter erhalten, in Prozent
38 %
32 %
32 %
27 %
Urlaub / Reise
Stellenangebote
© INTERNET WORLD
Business 24/11
Gesundheit / Beauty Online Community
Shop in der Mail
United Internet Dialog launcht Multifunction Mail
it neuen, interaktiven Features reichert United Internet Dialog (UID),
die Dialogmarketingtochter der United
Internet Media, die konventionelle E-Mail
an. Die sogenannte Multifunction Mail
soll die Funktionalität einer Website in
eine E-Mail verpacken. Möglich sind inter-
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Sie suchen Anbieter
von Web Controlling
Services?
Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business
www.internetworld.de/dienstleister
Katalog in der Mail: Multifunction Mail
Technologie
Quelle: Contactlab European Email Marketing Consumer Report 2011;
n = 5004 Internet-Nutzer (gezählt wurden Nutzer, die mindestens einen Newsletter abonniert hatten)
schen Einzelhandelsketten besonders erfolgreich im Newsletter-Versand. 40 Prozent aller Newsletter-Empfänger erhalten
mindestens von einer
Kette Post. In Italien,
Spanien und GroßbriNewsletter und soziale Netzwerke
tannien schaffen es die
Bereits einen Newsletter in Facebook & Co. weitergeleitet?
Mail-Kampagnen der
Nein, aber ich habe schon Newsletter
Retailer noch nicht einper E-Mail weitergeleitet
mal unter die Top Fünf.
11 %
Nein
Die Verschmelzung
Nein, aber ich habe über
75 %
die Taste »An einen Freund
von Social Media und
weiterleiten« auf den
klassischem
E-MailNewsletter hingewiesen
Marketing
ist,
wenn
6%
Ja
man den Contactlab8%
Zahlen glauben darf,
noch nicht so weit fortQuelle: Contactlab European Email Marketing Consumer
geschritten, wie es die
Report 2011; n = 5004 Internet-Nutzer (gezählt wurden Nutzer,
© INTERNET WORLD
die mindestens einen Newsletter abonniert hatten)
Protagonisten des MarkBusiness 24/11
tes gern hätten. Nicht
M
26 %
aktive Spiele, blätterbare Kataloge oder
zum Beispiel Konfiguratoren. Wird die
Mail beispielsweise über das Web-Interface
von GMX aufgerufen, werden bei Multifunction Mails sämtliche Elemente direkt
nach dem Öffnen automatisch im Postfach dargestellt beziehungsweise gestartet.
Basis für die neuen E-Mails ist Trusted
Dialog, ein Verfahren, mit dem UID seinen
Werbepartnern eine optimale Zustellung
von Mails in die Postfächer der Kunden
zusichert. Trusted Dialog funktionierte
am Anfang nur bei Kunden, die ein Postfach von GMX, Web.de und 1&1 verwenden und für den Zugriff auf ihre Mailbox
das entsprechende Web-Frontend nutzen.
Seit gut einem Jahr ist auch T-Online mit
an Bord, was die Reichweite des Standards
erheblich erweitert. Zusammen stellen die
Partner rund 70 Prozent aller privat genutzten Mailboxen in Deutschland.
Mit Clients wie Outlook funktioniert
Trusted Dialog nicht. Auch die StandardMail-Funktionen der gängigen Smartphones reichen nicht aus, um Multifunction
Mails richtig auszuliefern. Abhilfe schaffen
sollen Apps, die die Trusted-Dialog-Partner auf den Markt bringen. fk
❚
einmal jeder zehnte Nutzer in Europa hat
schon einmal die „Send to a Friend“Funktion in einem Newsletter verwendet,
um diesen seinen Kontakten in Facebook
& Co. zu empfehlen. fk
❚
Anzeige
Webmiles stellt
sich neu auf
Produktsuche: Neues Webmiles-Frontend
V
om Online-Prämienprogramm zur
Shopping-Plattform: Die Arvato-Beteiligung Webmiles ändert ihr Geschäftsmodell. An die Stelle einer strikten Partnerorientierung soll die stärkere Hinwendung auf den Endnutzer treten, erläutert
Webmiles-Verkaufsleiter Torsten Hautmann. Diese können in Zukunft auf dem
Webmiles-Portal direkt nach Angeboten
suchen, die über das Bonusmeilenprogramm verprovisioniert sind. Mit der
neuen Struktur einher gehen auch Änderungen im operativen Geschäft: Das Büro
in Springe bei Hannover wird aufgegeben
und zieht nach München um. Für 2012 ist
zudem eine grundlegende Überarbeitung
der Programmkommunikation mit den
Publishern geplant. fk
❚
SMC11_IWB_2411.qxd:Layout 1
22.11.2011
12:24 Uhr
Seite 29
Die Konferenz zu Facebook, Twitter, Youtube & Co
05.-06. Dezember 2011 Empire Riverside Hotel Hamburg
Themenauswahl:
Teilnahme für
Internet World
Business-Leser
Status Quo Erfolgsgeschichte Social Media – Wieso jetzt alles anders ist
It’s not all about Facebook Welcher Kanal ist der richtige?
Social Advertising Werbeformate im Überblick
Inhouse vs. Agentur Zusammenarbeit, Organisationsstruktur, Budgets & Erfolgsmodelle
ab
€ 390,- zzgl. MwSt.
Ihr Anmeldecode:
SMC11IWB
Monitoring Die wichtigsten Kennzahlen und Bewertungsmodelle im Überblick
Trends Facebook vs. Google und was noch alles kommt …
Top-Referenten auf der Social Media Conference:
Michael Buck,
Dell
Veranstalter
Nico Lumma,
Scholz & Friends
Group
Stephanie Weigand,
BURGER KING
Beteiligungs GmbH
Weitere Referenten • Carlo Bewersdorf Asstel ProKunde Versicherungskonzepte GmbH •
Marc Blinder Context Optional • Christian Clawien Interone GmbH • Tobias Dennehy Siemens AG •
Heiko Eckert LBi Germany AG • Ralf Heller virtual identity AG • Frank Horn Henkel AG & Co. KGaA •
Matthias Kröner Fidor Bank AG • Mirko Lange talkabout communications gmbh (GPRA) •
Benjamin Loos brandbutler GmbH & Co. KG • Frank Mühlenbeck Brain Injection Ltd. & Co. KG •
Stefan Benno Müller BVDW e.V. • Christian Pansch construktiv GmbH • Sven-Olaf Peeck
crowdmedia • Dr. Michael Rath Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH • Michael Schreiber
Festool GmbH • Prof. Dr. Klemens Skibicki DIKRI • Svenja Teichmann crowdmedia •
Patrick Wassel BVDW e.V. • Stefan Wolk smatch.com
Sponsor
www.socialmediaconference.de
18_Werbewirkung.qxd
18
24.11.2011
11:58 Uhr
Seite 18
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
28. November 2011
24/11
WERBEWIRKUNG
Zwang zu Transparenz
ack, das hat gesessen: „Die Zeit der
blinden Online-Euphorie ist vorbei.
Jetzt kommt die knallharte Frage nach
dem Return on Investment.“ Mit diesen
klaren Worten bürstete Uwe Becker, Vorsitzender der Organisation Werbungtreibender im Markenverband (OWM), auf
der diesjährigen Jahrestagung im November in seiner Eröffnungsrede die wachstumsverwöhnte Boombranche Internet
erst einmal gegen den Strich.
Unter Beschuss steht Branding-orientierte Display-Werbung, der Katalog an
Forderungen vonseiten der Werbungtreibenden ist lang: „Was bringt mir welches
digitale Medium? Was bringt mir welches
Werbemittel online? Was bringt mir
welche Online-Strategie? Sind günstige
Angebotsformen ihr Geld wert oder nicht?
Welche Kombination von digitalen Medien und Kanälen ist optimal für die
Erreichung meiner Ziele? Wie hoch sollte
der Anteil dann sein? Hilft Targeting und
wie gut und zielsicher ist es?“, bombadierte
Becker seine Zuhörer.
Insgesamt sei der Wissensstand über
Online noch sehr gering, entsprechende
Forschungsergebnisse würden ebenso fehlen wie harte Marktdaten. Becker weiter:
„Das, was bisher von einzelnen Anbietern
gemacht wurde, ist zu wenig. Wir brauchen vor allem eine harte und einheitliche
Medialeistungswährung. Und es muss
eine konvergente Währung sein.“
fehlende vergleichbare Währung hemmt
die Entwicklung der neuen digitalen
Angebote“, warnt Becker, hauptberuflich
Media-Direktor bei Unilever. So seien laut
einer Umfrage 85 Prozent der Unternehmen unzufrieden mit den Leistungsnachweisen der digitalen Medien. Viel schlimmer aber: 70 Prozent davon sagen, dass
dies ihre Investitionen in die digitalen
Medien hemme. Andersherum: 70 Prozent investieren weniger als möglich, weil
ein einheitlicher Leistungsnachweis fehlt!
Die Zeit drängt
Auch wenn das Thema vor allem den
Werbungtreibenden unter den
Nägeln brennt, „es wird sicherlich noch zwei bis zweieinhalb
Jahre dauern, bis ein gemeinsamer Standard am Markt
etabliert ist“, meint Christian
Bachem, Geschäftsführer der
Berliner Strategieberatung
Companion. Denn wie immer, wenn eine Währung
gesucht wird, muss in den
Gremien und Verbänden erst
einmal viel definitorische Vorarbeit geleistet werden. Bachem: „Ich war bereits 1996 im
IVW-Gremium, in dem es 18 Monate gedauert hat, um so triviale
Kennzahlen wie Page Impressions und
Visits festzulegen“, erinnert er sich. Der
Hintergrund ist klar: Währungsfragen
Für Werbekunden zählt die Wirkung und Standards sind auch im KommunikaEin Spot etwa müsse mit einheitlicher Me- tionsbusiness eine hochgradig politische
thodik gemessen werden (Stichwort Kon- Angelegenheit: Jedes Medium hat seine
vention), egal auf welchem Werbeträger er spezifischen Stärken und die jeweiligen
Vermarktungshäuser wollen diese Stärken möglichst
„Das, was bisher von einzelnen
stark und breit in den Standard einbringen.
Anbietern an Nachweisen
gemacht wurde, ist zu wenig.“
Steiniger Weg
Vorerst müssen aber noch
ganz andere Steine aus dem
Weg geräumt werden: So
hat der mächtige Branchenverband OWM bereits 2010 zur Dmexco
die Studie „Der kleine Unterschied – Auslieferung und Anlieferung in der OnlineWerbung“ (INTERNET WORLD Business
20/2010) vorgestellt. Erschreckendes Ergebnis: Längst nicht jede Werbung, die vom Vermarkter-Adserver ausgeliefert wird, kommt
beim User an. Und weiter auf
der Mängelliste: Die Werbung
liegt im nicht sichtbaren Bereich oder ein über einen bestimmten Zeitraum gebuchter
Kampagnen-Flight wird nicht
gleichmäßig verteilt, sondern
auf einmal ausgeliefert. Hinter den Kulissen bemängelten die Betroffenen zwar die
erheblichen methodischen Mängel der
Studie, über die Notwendigkeit von Leistungs- und Wirkungsnachweisen sind sie
sich aber einig – und agieren entsprechend.
Die IP Deutschland beispielsweise hat
im Sommer ein neues Modell für eine
Uwe Becker
Vorsitzender der OWM
geschaltet werde – im TV, online im Umfeld
von Bewegtbild oder Text oder im Newsletter. Das Gleiche gelte für Display-Werbung: „Denn letztendlich interessiert uns
Werbungtreibende der Konsument und
wie viel meiner Kommunikation bei ihm
ankommt.“ Mithilfe der Werbewirkungsforschung müsse überprüft werden, welche
Umfelder, also Werbeträger, eine bessere,
sprich höhere Werbewirkung erzielten als
andere beziehungsweise welches der beste
Mix unter Leistungs- und Kostenaspekten
sei. „Wir müssen mit allen Marktpartnern
und in allen Gremien daran arbeiten, um
zu einer stabilen, möglichst einheitlichen
Währung im konvergenten Medienangebot zu kommen“, forderte Becker.
Darauf aufbauend könnten dann die
entsprechenden KPIs (Key Performance
Indices) definiert und der Return on Investment (ROI) ermittelt werden. Viel Zeit
dazu bleibt der Branche nicht: „Wir müssen schnell zu Standards kommen. Eine
Apfel oder Birne? Die Wirkung von Online-Werbung
wird heiß diskutiert. Vor
allem der Vergleich
der Medien ähnelt dem von
Äpfeln und
Birnen
Foto:
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Foto
lia/
Lei
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Die Werbewirkungsforschung steht unter enormem Druck – und noch ganz am Anfang
medienübergreifende Währung präsentiert (Ausgabe 15/2011), United Internet
Media hat zusammen mit dem MarketingAuditing-Unternehmen Ebiquity zur
Dmexco den Start einer gemeinsamen Initiative für neue Kennziffern zur Leistungsbewertung von Online-Kampagnen
bekannt gegeben und Tomorrow Focus
Media engagiert sich ebenfalls stark für die
Etablierung von Messgrößen jenseits des
„Klicks“. Allen diesen Vermarkterinitiativen haftet allerdings der Makel der mangelnden Neutralität an.
Ein „Gschmäckle“, das beispielsweise
das „TNS Digital Ad Effect“ des Marktforschungsunternehmens TNS und des
französischen Analyse-Experten Alenty
(INTERNET WORLD Business 14/2011)
und Agenturen und nicht zuvorderst an
Vermarkter. Es misst, ob das Werbemittel
überhaupt im Browser des Nutzers geladen wird. Bachem: „Die Vermarkter geben
ja keine Zusagen zur Sichtbarkeit und Betrachtungsdauer ihrer Platzierungen. Sie
sehen in ihren Adserver-Reportings nur,
was wann auf welches Umfeld ausgeliefert
wurde.“ Mit OMA aber kann jede Buchung einer Kampagne getrackt und
Details wie etwa Sichtbarkeit (in Prozent
aller Ad Impressions wie auch in Prozent
der Fläche des Werbemittels), Sehdauer
oder Frequency Cap erfasst werden.
Doch ab wann ist ein Werbemittel
sichtbar? Schon diese vermeintlich
einfache Frage birgt jede Menge
Sprengstoff, mehr noch ist sie
eine der (kriegs-)entscheidenden Fragen bei der Findung eines gemeinsamen Standards:
So erwarten manche Werbekunden eine 100-prozentige
Sichtbarkeit des Werbemittels. Der Vermarkter kann
das Thema Sichtbarkeit dagegen unter Umständen bereits erfüllt sehen, wenn das
Werbemittel auf dem Bildschirm nur teilweise, beispielsweise zu 50 Prozent, sichtbar
ist. „Mangels Marktstandard müssen wir bei unseren Messungen hier
einfach eine Setzung vornehmen. Für
uns ist ein Standardwerbemittel ab 65 Prozent seiner Fläche sichtbar. Der Kunde
kann die Größe aber auch frei definieren“,
löst Bachem das Problem mit OMA.
Was ist sichtbar?
Aus den gewonnenen Erkenntnissen jedenfalls können Benchmarks gebildet und
Empfehlungen für künftige Kampagnen
abgeleitet werden: etwa was die Platzierung des Werbemittels betrifft. Ein Werbemittel am Ende einer Seite zum Beispiel
kostet nur einen Bruchteil dessen, was für
eine Kopfplatzierung bezahlt werden
muss. Die Wirkung kann aber durchaus
genauso hoch oder gar noch besser sein,
wenn der User schnell nach unten zu seinem gesuchten Content scrollt.
Es kann aber auch ein größeres Rad gedreht werden beziehungsweise die technische OMA-Messung mit Werbewirkungsmessungen
flan„Es dauert sicherlich noch zwei
kiert werden. Dann findet der
Werbekunde Antworten auf
Jahre, bis ein gemeinsamer Standard
Fragen wie „Wie viel Geld habe
am Markt etabliert ist.“
ich in die Hand genommen, um
bei einer Person die BekanntChristian Bachem
heit um einen Prozentpunkt zu
Geschäftsführer Companion
steigern?“. Bachem sagt dazu:
„Online wird dann mit anderen
nicht hat. Das Tool kommt vor allem bei Mediengattungen wie TV oder Print verAgenturen und Vermarktern zum Einsatz gleichbar und somit bezüglich seiner Leisund misst unter anderem die Sichtbarkeit tung, Wirkung und Wirtschaftlichkeit
und die Kontaktzeit.
transparent.“
Das Tool „Online Media Audit“ (OMA)
Die Beispiele zeigen: Das Thema Werbevon Companion wiederum, „eine Art wirkungsforschung ist zwar noch jung,
TÜV für Online-Werbung“ (Bachem), wird aber sehr schnell erwachsen (werden
richtet sich explizit an Werbungtreibende müssen). häb
❚
next-anzeige0611_280x381-button.qxd
21.11.2011
9:19 Uhr
Seite 1
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20-21_Lokale_Werbung_1.qxd
20
23.11.2011
15:13 Uhr
Seite 20
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
28. November 2011
24/11
SERIE: LOKALE WERBUNG
Die neue Dorf-Kultur
Das weltweite Datennetz entpuppt sich als mächtiges regionales Marketing-Instrument. Die lokalen
Werbemöglichkeiten werden einfacher und vielfältiger
S
Werben mit und ohne Google
Dass Google nun auf diese Weise die lokale
Werbung forciert, kommt nicht von ungefähr. 80 Prozent der Kunden informieren
sich vor einem Kauf im Internet, jede fünfte
Google-Suchanfrage hat regionalen Bezug. Und dabei hat der Internet-Konzern
schon seit Langem ein Tool im Angebot,
das ebenso mächtig wie unbekannt ist:
Google Places. Nur die Wenigsten wissen,
Serie: Lokale Werbung
Lokale Werbung im Web fristet kein Mauerblümchendasein mehr. Die Zahl der im Internet präsenten und regional tätigen Firmen
wächst rasant, genauso wie die Werbemöglichkeiten im regionalen Bereich. Zeit für einen Überblick und einen Wegweiser:
❚ Folge
1: Lokale Werbemöglichkeiten im
Überblick
Ausgabe 24/2011
❚ Folge
2: So funktionieren Tools für
regionale Online-Werbung
Ausgabe 25/2011
Foto: Fotolia / HighwireMedia
chneller, einfacher und selbsterklärend –
das verspricht das neue Adwords
Express. Geht es nach dem Willen seines
Betreibers Google, sollen insbesondere
lokal Werbungtreibende von dem neuen
Selbstbuchungs-Tool profitieren. Sind die
Angaben zum eigenen Unternehmen eingetragen, muss lediglich ein Anzeigentext
formuliert und ein Mindestbudget festgelegt werden. Experten erachten Adwords
Express für kleine Unternehmen als sinnvoll, weil es in diesen oft an Werbe-Knowhow fehlt. Die hochgradige Automatisierung der Werbeschaltung birgt aber auch
Tücken.„Erfahrungsgemäß passen die Keyword-Vorschläge im normalen AdwordsKonto oft nicht hundert Prozent zum werbenden Unternehmen. Es ist anzunehmen,
dass diese Ungenauigkeit im vollautomatischen Adwords Express ähnlich ist“, sagt
Laura Höß, SEM Manager bei der Online
Solutions Group (OSG), München. Und
wer mehr möchte als ein einzelnes Ladengeschäft zu bewerben, stößt schnell an
Grenzen. Wollen Firmen etwa hundert
Filialen via Google bewerben, ist laut Höß
die volle Kontrolle nötig. „In solchen Fällen sollte man auf klassische Adwords setzen – auch für regionale Kampagnen.“
aussteuern. Ein Vorteil, da viele Werbungtreibende, etwa Fluglinien, bei nationaler
Distribution regionale Schwerpunkte haben. „Seit gut zwei Jahren ist der Trend
deutlich spürbar, nationale Kampagnen
mit regionalen Verstärkungen zu buchen“,
sagt OMS-Geschäftsführer Matthias Wahl.
Nationale Kampagnen können seit Kurzem auch auf Basis von Echtzeitwetterdaten geografisch ausgesteuert werden.
KMU entdecken Online-Werbung
„Der Markt zeigt noch erhebliches Potenzial“, sagt Wahl. Kurz- und mittelfristig
rechnet er mit einer weiteren Zunahme regional verstärkter Kampagnen. Die Entwicklung
„Der Trend, nationale Kampagmacht indes selbst vor
Werbeprospekten nicht
nen mit regionalen Verstärkunhalt. Was früher den
gen zu buchen, ist spürbar.“
Briefkasten verstopfte, ist
heute via iPad, iPhone
Matthias Wahl
oder PC ortsbezogen
Geschäftsführer der OMS
abrufbar. Zu den bekanntesten Angeboten
dass sie mit einem solchen Eintrag sogar zählt hierzulande das zur Axel Springer AG
dann gefunden werden, wenn sie keine gehörende Kaufda.de.
„Die Bedeutung lokaler Online-WerWebsite betreiben. Die Suchmaschine
stellt die Einträge zunächst automatisch bung nimmt dramatisch zu, sowohl bei
aus frei zugänglichen Informationen zu- regionalisierter Werbung als auch bei reisammen und listet das Ergebnis gekenn- ner Regionalwerbung“, so Wolfgang Thozeichnet als „Google Places Seite“. Firmen- mas, Geschäftsführer der Online-Markedaten und Fotos finden ohne Zutun des ting-Agentur Netzwerkreklame aus HamBetreffenden den Weg ins Places-Profil. burg (siehe Interview rechts). Einerseits
Lokale Anbieter können und sollten ihre können nationale Anbieter Kampagnen
Einträge später kostenfrei aktualisieren, regional differenzieren – beispielsweise
etwa Öffnungszeiten oder Anfahrtsbe- Fastfood-Ketten, die ihre Filialen mit reschreibungen hinzufügen (Teil 2 der Serie). gionalisierten Bannern bewerben. AndeAuch jenseits der Suche blüht das lokale rerseits gibt es lokale Anbieter – vom ReOnline Marketing auf. Vor allem Display- staurant über den Rechtsanwalt bis zum
Werbung ist für lokale Angebote prädesti- Handwerksbetrieb –, die ausschließlich reniert. Der Düsseldorfer Web-Vermarkter gional begrenzt agieren und ortsbezogen
OMS vereint unter seinem Dach 38 deut- werben. Entsprechend müssen auch die
sche Verlagshäuser, vermarktet deren redak- passenden Kommunikationsstrategien getionelle Angebote und kann sie regional wählt werden.
Neuesten Untersuchungen zufolge setzen
vor allem kleine und mittelständische
Unternehmen (KMU) inzwischen stärker
auf Online-Werbung. Laut der TelegateStudie „Mittelstand und Werbung“ (siehe
auch Seite 12) vermarkten bereits 76 Prozent der befragten Firmen Angebote auch
online. Das ist knapp ein Drittel mehr als
noch im Jahr 2010. Zudem seien in diesem
Jahr Online-Branchenbücher als Werbemittel bei KMU erstmals beliebter als ihre
gedruckten Pendants. Nach eigenen Angaben erhält Telegate (www.11880.com,
Klicktel.de) über seine Angebote mehr als
280 Millionen Suchanfragen pro Jahr. Lokale Anbieter können in den Verzeichnissen Media-Einträge schalten.
Verzeichniseinträge beliebt
Web-Verzeichnisse sind dabei als Werbeträger vor allem für Unternehmen geeignet, die ausschließlich in einer bestimmten
Region aktiv sind. Sie sind also für Bäcker,
Friseure und Dachdecker prädestiniert.
Verkauft wird die kostengünstige Reklame
im Direktvertrieb der Anbieter, Basiseinträge sind meist kostenlos. Geld verdienen
die Verzeichnisbetreiber vor allem mit Zusatzservices. So können sich Werbekunden Exklusivität kaufen. In dem
Meinestadt.de: Lokale Suche für das iPhone
❚ Folge
3: Erfolgsgeschichten und
Entwicklungen
Ausgabe 26/2011
Alle bereits erschienenen Folgen können Sie unter
www.internetworld.de/webcode Webcode 1124020
als PDF-Version herunterladen
Fall erscheint auf der Eintragsseite keine
Werbung Dritter, nur der eigene Eintrag.
Videos gehören heute zum guten Ton.
Der Auskunftsdienst Go Yellow hat
neben seiner Website und den Verzeichniseinträgen noch ein zusätzliches lokales
Werbeumfeld geschaffen: „Hallo Heimat“
ist eine Art digitales Wochenblatt, das
Lokalnachrichten, Kino- und Veranstaltungstipps, Prospekte, Sonderangebote
und Coupons von Unternehmen aus der
Region bietet. Nutzer können am PC eine
Einkaufsliste erstellen und diese via
Smartphone App vor Ort mobil abrufen.
Auch die Deutsche Telekom Medien
(DeTeMedien) mischt im lukrativen Lokal-Werbemarkt kräftig mit. Sie ist unter
anderem Mitherausgeber von „Das Telefonbuch“, „Gelbe Seiten“ und „Das Örtliche“, die auch im Internet präsent sind.
Auch die lokale Suchmaschine Suchen.de
zählt zum Portfolio. Sämtliche lokalen
Angebote sind Bestandteil eines Werbenetzwerks, das über Lokale-internetwerbung.de
vermarktet wird, einen Zusammenschluss
lokaler Telfonbuchverlage. Kampagnen
können über ein Selbstbuchungs-Tool
online geschaltet werden.
Stadtpläne und Luftbilder bieten
Werbemöglichkeiten wie Content Ads
neben dem jeweiligen Kartenausschnitt
20-21_Lokale_Werbung_1.qxd
24/11
23.11.2011
15:13 Uhr
28. November 2011
Seite 21
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
Die Deutsche Post besetzt den lokalen
Online-Werbemarkt ebenfalls. Auf dem
Portal Werbemanager.de können kleinere
Werbungtreibende Google Adwords und
lokale Banner-Werbung separat oder als
Paket buchen. Die Angaben erfolgen online,
telefonische Berater unterstützen beim
Kampagnen-Setup. Die Banner-Kreation
wird auf Wunsch ebenfalls übernommen.
Erstmalig werden 2011 auch soziale
Netzwerke als Werbekanal wahrgenommen – immerhin zwölf Prozent der in der
Telegate-Studie befragten KMU gaben an,
diese bei der Online-Vermarktung zu berücksichtigen. Generell bieten soziale
„Indem wir vergünstigte Dienstleistungen
und Produkte im lokalen Umfeld unserer
Nutzer bündeln, bieten wir eine gute
Orientierung im Dschungel der lokalen
Deals“, so Philipp Stegger, Senior Manager
Corporate Development Meinestadt.de.
Mit den lokalen Deals vervollständigt der
Betreiber Allesklar.com sein Städteportal
um das Thema lokaler E-Commerce –
und liegt damit im Trend, denn der Coupon-Markt boomt. Der bekannteste Vertreter, Groupon, ist vor wenigen Tagen
erfolgreich an die Börse gegangen, Mitbewerber Dailydeal wurde von Google aufgekauft. Und noch immer schießen neue
virtuelle Dienste lokal
geschäftlich Agierender
„Die Keyword-Vorschläge im
aus dem Boden. So startete Anfang November
Adwords-Konto passen oft nicht
123deal.de in Deutschzum werbenden Unternehmen.“
land. Das Portal bündelt
die Angebote von acht
Laura Höss
Partnern und bietet eine
SEM-Manager bei der Online Solutions Group
Suchmaschine für lokale
Deals und SonderangeNetzwerke ein großes Potenzial für lokale bote an. Für Werbungtreibende eignen
Werbung: beispielsweise kann Facebook sich Rabattangebote vor allem, um die
sehr gut für regionale Werbemaßnahmen Auslastung ihrer Läden zu verbessern.
genutzt werden. Die Selbstbuchungs- Kommt ein Deal nicht zustande, bleibt
lösung ist einfach zu bedienen und die dem lokalen Anbieter der Werbeeffekt.
Wahrnehmung und Sichtbarkeit im Web
Werbemittel lassen sich gut aussteuern.
verbessern sich in jedem Fall. Doch so
Stadtportale sind der Klassiker
beliebt Rabatte bei Nutzern auch sind, so
Ein Klassiker für lokal Online-Werbung- zurückhaltend sind insbesondere kleine
treibende sind Städteportale. Auch von Anbieter. Laut der Studie kennen 61 Prodeutschlandweit agierenden Werbungtrei- zent der Befragten diese lokale Werbebenden werden sie gern gebucht, um na- form überhaupt nicht.
Auch Bewertungsportale bieten interestionale Kampagnen zu regionalisieren.
Platzhirsch ist Meinestadt.de. Werben sante lokale Werbemöglichkeiten, ihre Bekann man auf der Website, im OnlineBranchenbuch und im lokalen Veranstaltungskalender. Erst kürzlich ging das
umtriebige Städteportal eine strategische
Allianz mit Google ein und verkauft seitdem neben Branchenbucheinträgen auch
Adwords-Anzeigen an seine regionalen
Werbekunden. Wer ein Premiumprofil im
Branchenbuch von Meinestadt.de hat und
Herr Thomas, was ist Pflicht und was Kür,
entsprechende Werbepakete wählt, ist
wenn man im Web lokal werben möchte?
Wolfgang Thomas: Dies hängt von der
dann sowohl auf Meinestadt.de als auch in
Unternehmensstruktur ab. Wer nur mit
der Google-Suche sichtbar.
einem Ladengeschäft oder wenigen Filialen regional tätig ist, für den sind Google
Adwords, Facebook-Anzeigen, Einträge
in Verzeichnismedien sowie Google Places die erste Wahl. Zur Kür zählen in diesem Fall Kampagnen in regionalen Medien und Tageszeitungsumfeldern, auf
Radiosender-Websites, Bewertungsportalen oder auf Online-Marktplätzen.
21
Hallo Heimat von Go Yellow ist ein
digitales Wochenblatt mit Tipps,
Reklame und Coupons
deutung nimmt zu. Angefeuert
wird die Entwicklung durch das
mobile Internet. Immer mehr
Nutzer informieren sich vor Ort über
Anbieter in der Nähe. Besonders wichtig
sind hier die Bewertungen anderer Nutzer.
Ziel sollte daher sein, sich mit eleganten
Texten, guten Fotos und begeisternden
Videos zu präsentieren und das Versprochene in der Praxis zu bestätigen.
Auf Qype – nach eigenen Angaben
Europas größtes Empfehlungsportal –
können Unternehmen beispielsweise kostenlos ihr Profil hinterlegen, Fotos hochladen und Gutscheinangebote einstellen.
Für Premiumeinträge gibt es zusätzliche
Werbemöglichkeiten, außerdem werden
sie über den Einträgen ihrer Mitbewerber
angezeigt. Seit Sommer dieses Jahres bietet
das Bewertungsportal einen wöchentlichen Newsletter-Service als weiteres
Marketinginstrument an. Das Prinzip:
Nutzer können Unternehmen folgen und
erhalten via Newsletter die neuesten Infor-
mationen zu diesen Unternehmen – etwa
neue Bewertungen, aktuelle Sonderangebote oder hinzugekommene Fotos.
Noch wird in Sachen lokaler Werbung
viel experimentiert und ausprobiert. Und
nicht jede lokale Online-Werbemöglichkeit wird am Ende massentauglich. Checkin-Dienste wie Gowalla, Foursquare oder
Friendticker wurden vor Kurzem als die
Könige des lokalen Marketings gefeiert.
Das Prinzip: Nutzer checken via Smartphone in einem Laden vor Ort ein und erhalten als Belohnung virtuelle Statussymbole oder Rabatte. Mittlerweile ist es ruhig
um sie geworden. Laut einer Analyse von
Fittkau & Maaß haben bisher nur 5,6 Prozent der Onliner Check-in-Dienste genutzt. Lediglich Foursquare scheint sich zu
behaupten. Erst vor Kurzem hat es die 10Millionen-Nutzer-Marke überschritten. ❚
Karsten Zunke
Interview
„Potenziale regional abschöpfen“
Suchen.de ist eine lokale Suchmaschine der
Deutschen Telekom Medien
Vor wenigen Wochen gab das Siegburger
Unternehmen den Launch einer weiteren
lokalen Werbekomponente bekannt: die
Integration lokaler Deals. Die Nutzer können dank „Gruppenrabatt“ lokale Angebote zu einem günstigeren Preis erhalten.
Dieser Gruppenrabatt kommt immer
dann zustande, wenn sich eine bestimmte
Anzahl von Nutzern für das Angebot entschieden hat. Zu den täglich wechselnden
„Deals“ zählen etwa Hotelübernachtungen, Wellness-Behandlungen, Restaurantbesuche oder Friseur-Rabattgutscheine.
Neben namhaften Vertretern wie Groupon oder Dailydeal wurden auch kleinere
Rabattanbieter integriert – beispielsweise
Biodeals.de oder Westdeal.de.
... und für die Marken?
Thomas: Für Marken spielt Sichtbarkeit
eine große Rolle. Und die kann man nicht
allein über Facebook und Google Adwords herstellen. Banner-Werbung mit
Regional-Targeting sowie Werbung auf
lokalen Portalen sind hier die Mittel der
Wahl. Letztlich kommen für diese Advertiser alle Umfelder infrage, in denen man
großflächige und aufmerksamkeitsstarke
grafische Werbemittel platzieren kann.
Inventar der Freemailer sowie diverser
Communitys ist für diese Zwecke ebenfalls geeignet. Auch Cross-border Traffic
gehört dazu. Wird auf einer ausländischen Website ein deutscher Nutzer
erkannt, kann ihm deutsche Werbung
angezeigt werden. Einige Werbemöglichkeiten werden aber nach wie vor vernachlässigt.
Wolfgang Thomas,
Geschäftsführer der
Online-MarketingAgentur Netzwerkreklame in Hamburg
❚ netzwerkreklame.de
Welche zählen denn zu den Vernachlässigten aus Ihrer Sicht?
Thomas: Die lokale Suche im weitesten
Sinn überhaupt wird noch unterschätzt.
Nutzer suchen auf diversen Portalen
nach regionalen Informationen – von
Dating- über Immobilien- bis hin zu
Automobilportalen.
SEM-Agenturen
denken bei lokaler Suche dabei meist nur
an Google. Da wird viel Potenzial verschenkt.
Werden Kanäle auch überbewertet?
Thomas: Durchaus. Couponing ist ein sol-
ches Beispiel. Um die Auslastung zu verbessern, sind Gutscheine sinnvoll – beispielsweise für den halbleeren Kinosaal
oder das Fitness-Studio. Aber noch fehlt
der repräsentative Beweis, dass Werbungtreibende damit auch Geld verdienen.
Selbst klassische Display-Werbung mit
IP-Targeting wird oft zu rosarot gesehen.
In Ballungsräumen funktioniert es fantastisch, auf dem platten Land sind die
Unschärfen aber enorm.
Was ist die beste Strategie für lokal Werbungtreibende?
Thomas: Wer nationale Kampagnen regionalisieren möchte, braucht eine Agentur.
Werbungtreibende vor Ort verfügen hingegen meist über wenig Budget, sodass
viele Werbemöglichkeiten ausscheiden,
außer einige Selbstbuchungslösungen.
Alternativ können sie sich einmalig von
einer Agentur ein Kampagnen-Setup entwickeln lassen und die fortlaufende Optimierung dann in Eigenregie erledigen.
Wohin geht die Reise?
Thomas: Lokale Werbung wird mobil.
Mobile Advertising ist langsam den Kinderschuhen entwachsen, es gibt relevante
Reichweiten. Allerdings kann man bisher
die Nutzungssituation Mobile nicht von
„SEM-Agenturen denken bei lokaler Suche meist an Google. Da
wird viel Potenzial verschenkt.“
der Plattform trennen. Werden iPad und
iPhone auf dem Sofa benutzt, kommt das
einer stationären Nutzung gleich. Außerdem brauchen wir einfachere Lösungen,
um mobile Online- und lokale OfflineWelt zu verbinden. Aber die Entwicklung
ist unaufhaltsam.
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23.11.2011
17:25 Uhr
Seite 22
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
28. November 2011
Einmal Henry sein
Range Rover gewährt Nutzern mit einem Web-Film jede Menge Wahlmöglichkeiten
V
orsicht: Die Kampagne „Being Henry“
für den Range Rover Evoque hat
hohes Suchtpotenzial! Die Hauptperson
des interaktiven Films, der Average Guy
Henry, hat schon morgens mit vielen Entscheidungen zu kämpfen: Welche Zahnpasta soll auf die Bürste, welche Schuhe
an die Füße und welche Flocken auf den
Frühstückstisch? Bis hier bestimmt Henry seine Auswahl selbst. Doch nachdem er
das Haus verlassen hat, übernehme ich
die Führung: Ich bestimme Henrys Weg
durch den Tag und damit den Ausgang
der Filmepisoden – und jede Sequenz
beschert Henry am Ende, dank meiner
Wahl, ein anderes Evoque-Modell.
Steckbrief
❚ Auftraggeber: Range Rover UK
❚ Auftrag: interaktives Web-Filmabenteuer
„Being Henry“ für das Modell Evoque
❚ Agentur: Brooklyn Brothers, London (UK)
❚ Filmproduktion: Somesuch & Co., London
❚ Digitalproduktion: Less Rain, London
❚ URL: www.helloevoque.com/beinghenry
❚ Launch: 12. Mai 2011
Interaktiv, emotional
und spannend erzählt
– kurz: das InternetFilmerlebnis „Being
Henry“ von Range
Rover hat alles, was
(Online-)Werbung benötigt, um gut zu sein.
Startseite in
ein interaktives Abenteuer
für den Range
Rover Evoque
Lasse ich Henry zu den Prestige Apartments gehen und mit Ex-Knackis eine
flotte Sohle aufs Parkett legen, bringen
meine Entscheidungen ihn am Ende zum
Kauf eines 5-Türers mit Agility-Innenausstattung. Der enthemmten Frau beim
Tragen von Shopping-Taschen zu helfen,
hätte Henry auf einen ganz anderen Weg
gebracht – und er hätte nun ein Evoque
Coupé! Die Hintertür des Dynamic Diner
und ein Jojo aus der Lost-&-Found-Kiste
wiederum hätten Henry zu einem Hei-
24/11
Vorgestellt von:
Lorenz Petersen,
Geschäftsführer
von Billiger.de
in Karlsruhe
❚ www.billiger.de
ratsantrag von der
niedlichen Bedienung geführt, die
Vordertür hinge- Mögliches Szenario, und doch nur eine von vielen Möglichkeiten
gen zu schnatternden Schwestern und einer dementen sich ebenfalls, je nach Filminhalt. Wer Lust
(aber schießwütigen!) Oma – das passende bekommt, seinen individuellen Range
Wagenmodell inklusive.
Rover Evoque zusammenzustellen, kann
Jede Wahl, die ich beim Abspielen treffe, das am Schluss selbst mit der Personalisiebirgt automatisch ein anderes Evoque- rungsfunktion. Was ich jetzt mache? FaceModell – Prestige oder Dynamic. Farbe, book-Like klicken … und dann ab zum
Machart und Innenausstattung verändern nächsten Range-Rover-Händler.
❚
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Adidas
Kampagne inklusive der Website Schnellerinstrikot.com
TBWA
Lufthansa
Betreuung des Affiliate Marketings für die Fluggesellschaft
Affilinet
Alemannia-aachen.de Online-Vermarktung der Website des Fußball-Zweitligisten
Free X Media
Nedap
Internationale Marketingaktivitäten für den Technologiekonzern
Euro RSCG 4D
Antenne Bayern
Online-Vermarktung des Web-Auftritts des Radiosenders
OMS
Nikon
Launch-Kampagne für die neue Systemkamera Nikon 1
Jung von Matt/Spree
AOK Rheinland
Konzeption einer Google-Adwords-Kampagne
TWT Interactive
Nürnberg Messe
Crossmediale Kampagne für die Bio Fach und Vivaness 2012
Denkwerk
Weihnachtskampagne inklusive Werbung über HbbTV
Kolle Rebbe
Deutsche Röntgengesellschaft e.V.
Entwicklung der Informations- und Aufklärungsinitiative
„Medizin mit Durchblick“ für die DRG
Scholz & Friends
Agenda
Otto
Peugeot
Promotion-Kampagne inkl. Microsite und Social-Media-Aktivitäten
Euro RSCG
Electronic Arts
Digitale Kampagne für das Actionspiel „Battlefield 3“
Scholz & Volkmer
Sony Ericsson
Betreuung des globalen Media-Etats von rund 145 Millionen Euro
PHD
Fashion 5
Betreuung des Media-Etats für den Mode-Webshop
OMD
Testsieger.de
Online-Vermarktung des unabhängigen Testberichtportals
Vertical Techmedia
Gasag
Betreuung des Dialogmarketing-Etats der Berliner Gaswerke
Saint Elmo’s Interaction
Topmodel
Betreuung des Online-Marketing-Etats für die Community
Schalk & Friends
Hirmer
Betreuung des Online-Marketing-Etats des Herrenausstatters
Exelution
Western Union
Klassische Werbekampagne inklusive Social-Media-Aktivitäten
Moroch
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an pitch@internetworld.de
Esprit schlägt zurück
Der Modekonzern schraubt seinen Etat hoch und erobert die Spitze
G
erade mal einen Monat hielt sich das
Modehaus Esprit zurück und überließ einem anderen, der 1&1 Internet AG,
den ersten Rang im Ranking der werbungtreibenden Unternehmen, die am
meisten Geld in Online-Werbung investierten. Doch im Oktober griff der Konzern aus Ratingen dann umso tiefer in die
Etat-Kasse und bewarb sein Image mit
satten 7,77 Millionen Euro. Das war fast
drei Mal so viel wie noch im September
(2,64 Millionen Euro) – und deutlich
mehr, als der Zweitplatzierte, der Energiediscounter Eprimo, ausgab. host
❚
Top-Werbungtreibende in den Werbecharts im Oktober 2011
Mit 7,77 Millionen Euro bewarb Esprit im vergangenen Monat sein Image online
Produkt
Firma
Spendings in Mio. Euro
Okt. 2011
Okt. 2010
Esprit Image allgemein
Esprit Europe, Ratingen
7,77
6,11
Eprimo Image
Eprimo, Neu-Isenburg
4,23
0,73
Media Markt Techn. Kaufhäuser
Media-Saturn-Holding, Ingolstadt
3,58
1,85
BMW Fahrzeug-Firmenwerbung
BMW, München
2,61
1,84
Sky Pay-TV
Sky Dtl. Fernsehen, Unterföhring
2,48
1,07
Google.de
Google Germany, Hamburg
2,30
3,19
Ikea Möbelhäuser
Ikea Deutschland, Hofheim
2,04
0,55
Mexad.com
Mexad, Köln
1,99
0,49
McDonald’s Restaurants
McDonald’s Dtl., München
1,74
1,77
1&1 Image
1&1 Internet AG, Montabaur
1,70
0,78
© INTERNET WORLD Business 24/11
Wieder Spitze: Der Modekonzern Esprit
Zeitraum: 01.10.2011 – 31.10.2011
Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2011
intWB-Express-Anzeige_280x381.qxd
26.07.2010
11:35 Uhr
Seite 3
24-25_Ecommerce_News.qxd
24
24.11.2011
12:53 Uhr
Seite 24
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
Erfolgreicher Start auf eBay
GLOBUS
Erster Drive-in-Store
Solange es im Lebensmittelhandel noch
an funkionierenden Logistikkonzepten hapert, gibt es in Sachen E-Commerce nur
eine Chance: Die Kunden online bestellen
und stationär abholen lassen. Auf diesen
Zug springt jetzt auch die Supermarktkette
Globus auf und eröffnet am 1. Dezember
einen ersten Drive-in-Store im Saarland.
Bis zu 300 Kunden täglich sollen dort
bedient werden können. dz
LIBRI.DE
24/11
Social – für Mode ein Muss
CYBERPORT
Seit Oktober ist Cyberport mit einem eigenen Shop auf eBay vertreten. Jetzt wurde
die 1-Million-Euro-Umsatzgrenze geknackt.
„Wir haben unseren eBay-Shop mit hohen
Erwartungen gestartet und diese Erwartungen sind eindeutig übertroffen worden“, lobt Cyberport-Chef Danilo Frasiak.
Das Sortiment wurde mittlerweile auf
2.000 Artikel aufgestockt. dz
28. November 2011
Mode und Social Commerce gehören zusammen wie Eyeliner und Wimperntusche
S
pieglein, Spieglein an der Wand – wer
ist der beste Social-Commerce-Betreiber im ganzen Land? Für US-Modebrands
hat der Social-Commerce-Spezialist 8th
Bridge jetzt eine Antwort gefunden. Eine
Analyse der 200 größten Mode-Shops im
Internet zeigt: Der Online-Schuhhändler
Shoedazzle.com ist zurzeit der Shop, der
nach Auffassung der Profis am besten
begriffen hat, wie Social Commerce funktioniert. 94 von 100 möglichen Punkten
vergaben die Studienautoren an den Shop,
der seine Kundinnen erst über ein Paar
Schuhe abstimmen lässt und ihnen dann
binnen 24 Stunden ein persönliches Sortiment an möglichen Schuhfavoriten zusammenstellt. Den ersten Platz in Sachen
konsumengagierte Fans belegt die Schuhmarke Clarks. Hier werteten die Studien-
autoren den Anteil an Facebook-Fans aus,
die Status-Updates in Bezug auf Gutscheine,
Sonderaktionen oder Produkte liken und
an Freunde weiterempfehlen. Die Marke
mit den meisten Facebook-Fans (es sind
20.184.853!) ist Converse. Und der Hochzeitsringhändler Verragio ist derjenige
unter 200 Fashion-Brands, der über Facebook den meisten Traffic auf seinen Shop
schaufelt. Mehr als jeder zweite Besucher
dort kommt inzwischen über die SocialNetworking-Plattform, so das Ergebnis.
Insgesamt ist die Modewelt geradezu
prädestiniert für Social Commerce, glauben die Berater. So beziehen FashionBrands durchschnittlich elf Prozent ihres
gesamten Webstore-Traffics über Facebook, im restlichen E-Commerce liegt der
Anteil bei sechs Prozent.
Vor allem Accessoires verkaufen sich auf
diesem Wege gut, zeigt die Studie weiter:
63 Prozent der befragten Verbraucher
können sich vorstellen, auf Facebook entsprechende Produkte zu kaufen. Auf den
Plätzen folgen Schuhe (38 Prozent), Tops
(24 Prozent), Jeans (21 Prozent) und Kleider (12 Prozent).
Das geeignetste Tool zum Verkauf auf
Facebook sind attraktive Deals, haben die
Auguren ermittelt. 48 Prozent der Befragten lassen sich über sie eigenen Aussagen
zufolge zum Kauf motivieren. Exklusive
Angebote auf Facebook inspirieren 15
Prozent der Verbraucher zum Kauf. Auf
Pre-Releases sprechen zehn Prozent an –
und Produkte, die sich Freunde als Geschenk wünschen, überzeugen sieben Prozent zum Klick auf den Buy-Button. dz ❚
E-Books vorn
E-Book schlägt Paperback: Im Oktober
2011 hat Libri.de, Betreiber von InternetMedienshops, über seine Plattform erstmals mehr digitale Bücher als Paperbackund Hardcover-Ausgaben verkauft. Befeuert wird der Trend zum digitalen Buch
durch immer preisgünstigere Lesegeräte,
die inzwischen bei mehreren Anbietern für
unter 100 Euro zu haben sind. Bei Libri.de
und im Libri.de-Partnernetz finden Kunden
jeweils über 500.000 E-Books. fk
Social-Commerce-Trendsetter
Shopping-Engagement
Facebook Traffic
Die Top Ten Fashion Retailer mit der
besten Social-Commerce-Umsetzung
Die Top-Ten-Modemarken mit
konsumorientierten Facebook-Fans
Die Top-Ten-Modemarken mit dem
höchsten Traffic-Anteil durch Facebook
ShoeDazzle
94
Clarks
Verragio
38,15
55,56
40,00
Rocawear
92
Bulova
14,84
Fergie Footwear
Barneys NY
92
Dior
14,42
Metal Mulisha
36,96
36,84
Betsey Johnson
87
Omega
7,65
Botkier
Verragio
87
Tacori
7,65
Stella & Dot
34,53
Fergie Footwear
87
Verragio
6,70
Troy Lee
33,90
Express
86
Movado
6,42
Lia Sophia
32,74
BCBGMAXAZRIA
86
Adidas Basketball
6,01
Affliction
Adidas Football US
86
Chanel
5,91
Stussy
26,87
7 For All Mankind
85
Candies
5,84
Tacori
26,47
Von Shoedazzle können Shops am meisten lernen
38 Prozent der Clarks-Fans „liken“ Produkte & Co.
© INTERNET WORLD Business 24/11 Angaben in Punkten (Max. = 100)
29,11
Verragio gewinnt jeden zweiten Besucher über FB
Angaben in Prozent
Quelle: 8th Bridge, Stand: November 2011
Libri.de verkauft E-Books und ein breites
Sortiment von Lesegeräten
Tesco nutzt AR
MEDIA-MARKT-TV-KAMPAGNE
Weihnachtspreisgarantie
Klare Ansage: In seiner diesjährigen TVWeihnachtskampagne gibt Media Markt
für Einkäufe vom 22. November bis 24.
Dezember eine Weihnachtspreisgarantie –
und fährt damit einmal mehr Webshops
in die Parade: Jeder Markt prüft täglich
die Preise aller maßgeblichen Online- und
Offline-Wettbewerber und passt seine Produktpreise dem aktuellen Marktpreis an.
Sollte nach Weihnachten ein erworbener
Artikel im gleichen Markt günstiger sein
als beim Kauf, wird darüber hinaus die
Differenz erstattet. dz
Anzeige
Sie brauchen
eine neue
Online-Agentur?
Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business
www.internetworld.de/dienstleister
Der Multichannel-Retailer prüft, wie sich AR auf Retouren auswirkt
M
it seinen auf Postern dargestellten in Großbritannien kommt das System
Lebensmittel-Shops in koreanischen zum Einsatz. Hier will Tesco testen, ob
U-Bahnhöfen brachte der britische Retailer man über Augmented Reality Produkte
Tesco eine wahre Barcode-Shopping-Welle verkaufen kann, die stationär in der jeweiins Rollen. Jetzt hat sich das Unternehmen ligen Filiale gar nicht auf Lager sind.
Umgesetzt wurde das Projekt vom
der Augmented Reality angenommen: Um
Retourenquoten zu verringern, können Londoner Augmented-Reality-Spezialis❚
Nutzer sich künftig Produkte aus dem ten Kishino Virtual Solutions. dz
Printkatalog über eine eigene Augmented Reality App dreidimensional darstellen lassen. In der Testphase wurden 3-D-Animationen
von 40 Produkten aus dem
Elektronik und EntertainmentBereich, darunter Fernseher, LegoSpielzeug, DVDs und Konsolenspiele, umgesetzt. Damit will das
Unternehmen zunächst die Akzeptanz von Augmented Reality in
der Bevölkerung sowie die Auswirkungen auf die Retourenquote Tesco will Kunden, die per Katalog oder Web bestellen,
testen. Auch in sieben Tesco-Stores einen besseren Eindruck vom Produkt vermitteln
Vorwerk-Kobolde
im Web
N
ach ersten Beteiligungen seiner Investmenttochter Vorwerk Ventures an den
Social-Shopping-Plattformen Stylefruits.de
und Pauldirekt.de steigt der traditionsreiche
Staubsaugerhersteller Vorwerk im Dezember nun auch selbst in den E-Commerce
ein. Nachdem bislang nur Zubehörartikel
über das Web vertrieben wurden, sollen
künftig auch die als „sehr erklärungsbedürftig“ beschriebenen Kobold-Staubsauger sowie das Küchenwunder „Thermomix“ direkt im Web verkauft werden. Die
Lieferung kann auf Wunsch ein Berater
übernehmen.
Darüber hinaus will Vorwerk auch in die
Eröffnung von Läden in Hamburg, Düsseldorf und Köln investieren. Ganz freiwillig folgt Vorwerk allerdings nicht dem
Zug der Zeit: Der Umsatz mit Staubsaugern sank 2010 um 182 Millionen Euro.
Auch die Akquise von Vertretern wird immer schwieriger. dz
❚
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24/11
24.11.2011
12:54 Uhr
28. November 2011
Seite 25
E-COMMERCE
Friedliche Weihnachten
Wie Online-Händler Weihnachten entspannt überstehen
E
inige Last-Minute-Tipps für ein
erfolgreiches Web-Weihnachten hat
Ulrich Pöhner von der Internet-Agentur
Digital Guru zusammengestellt. So sollten
Lieferzeiten klar und deutlich
mitgeteilt werden. Vorbildlich gelöst hat dies der USModeschmuck-Shop Stelladot.com: Dort prangt am
rechten oberen Rand der
Startseite klar und deutlich
ein Shipping-Kalender, der
unmissverständlich zeigt, bei
welcher Versandoption bis zu
welchem Bestelleingang eine
rechtzeitige Lieferung garantiert ist. Pöhner rät darüber
hinaus, auch die Verfügbarkeit der angebotenen Artikel
deutlich anzuzeigen.
Ein ins Shop-Frontend
integrierter Live-Chat hilft,
Fragen der Shop-Besucher
unbürokratisch zu beantwor-
Österreich
online
S
ieben Milliarden Euro –
und damit 14 Prozent
mehr als im Vorjahr – gaben
die Österreicher 2010 für
Web-Einkäufe aus, ermittelte
das Marktforschungsinstitut
Regio Data. Damit liegt der
Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz mit sechs Prozent unter dem Wert von
Deutschland (7,8 Prozent).
Rund zwei Milliarden Euro
erwirtschafteten reine Webshops, weitere 500.000 Euro
wurden über Versteigerungsplattformen erzielt, Reisebuchungen, Software-Downloads und Finanzdienstleistungen verdienten zusammen 4,5 Milliarden Euro.
Die stärkste Branche im
österreichischen
E-Commerce waren ElektroartikelShops, die rund 700 Millionen Euro Umsatz erzielten
und inzwischen 16 Prozent
ihrer Gesamtumsätze online
erwirtschaften. 300 Millionen
(22 Prozent der Gesamtumsätze) wurden in Bücher
investiert, weitere 240 Millionen (4,0 Prozent) in Kleidung. Auch der Bereich
Sportartikel ist im österreichischen E-Commerce inzwischen gut vertreten. Hier
weist die Studie Umsätze in
Höhe von 170 Millionen Euro
und einen Umsatzanteil von
sieben Prozent aus.
Insgesamt gibt es in Österreich 2.800 Webhops – in
Deutschland sind es rund
❚
150.000. dz
ten, steigert die Konversionsrate und entlastet den Kundendienst. Wer kein Umsatzpotenzial verschenken will, sollte
Kurzentschlossenen hübsch designte Gut-
scheine anbieten, die diese auch an Heiligabend noch auf ihrem Drucker ausdrucken
können. Ein erweitertes Rückgaberecht
auf 30 Tage helfe, Bedenken der Verbraucher zu zerstreuen. Pöhners Erfahrung
zufolge steigt die Retourenquote bei einem
solchen Service nicht.
Regelmäßige Statusinformationen über
den aktuellen Stand im Bestellprozess sorgen für mehr Sicherheit beim Kunden und
Internet World BUSINESS
25
weniger Anrufe im Kundencenter. Auch
vorgefertigte Antworten auf häufig gestellte
Fragen entlasten die Mitarbeiter im Callcenter. Persönliche E-Mail-Adressen im
Callcenter seien tabu. Stattdessen sollten
eingehende Mails thematisch farblich gekennzeichnet und entsprechend priorisiert werden. Bei allem Stress gelte auch an
Weihnachten: Kunden-Feedback muss
ernst genommen werden. dz
❚
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26
23.11.2011
17:30 Uhr
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E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
28. November 2011
24/11
RETOUREN IM ONLINE-HANDEL
Wenn die Ware zurückkommt
Damit Rücksendungen nicht zum finanziellen Desaster werden, benötigen Webshop-Betreiber ein
effektives Retourenmanagement – doch der Teufel steckt im Detail
it dem Weihnachtsgeschäft ist nicht nur die
umsatzstärkste Zeit im OnlineHandel angebrochen, sondern
auch die Hochsaison der Retouren. Durchschnittlich jeder dritte
Internet-Käufer schickt bestellte
Ware zurück, so das Ergebnis
einer aktuellen Studie von Novomind. Im Modebereich sind
die Retourenquoten besonders
hoch. Hier wird im Schnitt jede zweite Lieferung zurückgeschickt. Logistikdienstleister beziffern die Remissionen bei Mode
für jüngere Mädchen auf 60 bis 70 Prozent, bei Wäsche und Miederwaren sogar
auf bis zu 80 Prozent. Bestellte Möbel und
Einrichtungsgegenstände lässt laut Novomind jeder fünfte Käufer wieder abholen.
Andere Branchen wie Unterhaltungselektronik/Foto, Spielzeug, EDV, Bücher,
Musik/DVD/Games, Haushaltselektronik
und Geschenkartikel verzeichnen Retourenquoten zwischen zwölf und 16 Prozent,
hat eine Umfrage von Trusted Shops und
DIHK ergeben. Die tatsächlichen Quoten
dürften aber höher liegen, da sich die
Händler mit Angaben zu Retourenzahlen
erfahrungsgemäß zurückhalten.
Was mit den zurückgeschickten Produkten passiert, hängt vom Warenzustand
und den – sofern vom Kunden angegeben
– Rücksendegründen ab. Der Grad der
Wiederverwertbarkeit variiert je nach
Branche stark. Im Lebensmittelbereich
beispielsweise ist Retoure gleichbedeutend
mit Verwertung. Beanstandete Lebensmittel taugen allenfalls noch zur Verarbeitung als Tierfutter. Auch Hygieneartikel
wie verschiedene Kosmetika (Lippenstift),
Kontaktlinsen oder Piercing-Schmuck
können nicht wiederverkauft werden.
Im Modebereich sind Retouren gang
und gäbe: Meist passt oder gefällt das Klei-
Schrei vor Glück
oder schick’s zurück: Für OnlineHändler sind Retouren absolut
kein Grund zur
Freude
dungsstück nicht. „Solche Ware fließt bei
einem ordentlichen Retourenmanagement
wieder in den normalen Warenkreislauf
ein“, weiß Stefan Grimm, Geschäftsführer
Vertrieb von GKS Handelssysteme, der die
Handelsplattform Restposten.de betreibt.
Schließlich ist die Bluse oder Hose im stationären Geschäft meist auch schon mehrfach anprobiert worden, bevor sie verkauft
wird. Schuhhändler wie Zalando.de kalkulieren von vornherein Rücksendequoten
von mindestens 50 Prozent ein, wenn der
Kunde zwei gleiche Paar Schuhe in unterschiedlichen Größen bestellt. Anfangs hatte
Zalando sogar noch mit diesem Prinzip
geworben. Offenbar kamen aber so viele
Kunden der Aufforderung nach Rücksendung nach und schmälerten damit die
Kosten für Retouren
24 %
7,50 – 10,00 Euro
16 %
10 – 15 Euro
10 %
15 – 20 Euro
5%
n = 104 (nur OnlineHändler, die physische
Produkte verkaufen
18 %
Falsch oder doppelt bestellt
17 %
Sonstiges
Bei über einem Drittel der Händler liegen die Kosten pro
Artikelretoure über zehn Euro
© INTERNET WORLD Business 24/11
formbetreiber Grimm ab: „Die Grundlage
für die Entscheidung, welcher Typ von
Retouren-Management eingesetzt wird,
ist eine genaue Analyse der Rücksendegründe, die benötigte Arbeitszeit für die
Prüfung und Aufarbeitung einer Retoure
in Relation zu den Kosten der anfallenden
Abschrift beim Abverkauf der Ware. Sehr
oft ist das Ergebnis, dass unter Berücksichtigung der teilweise versteckten Kosten
eine Verwertung der Ware als unsortierte
Kundenretoure mit Preisen zwischen acht
und 25 Prozent vom ehemaligen Bruttoverkaufspreis lohnender ist, als die Prü-
Keine Aufbereitung,
Ware originalverpackt
43 %
24 %
22 %
Keine Kaufabsicht
Doppelkauf oder Doppellieferung
Stefan Grimm
Geschäftsführer Vertrieb von Restposten.de
Keine Aufbereitung,
Ware muss neu
verpackt werden
25 %
Falscher Artikel wurde geliefert
Zu lange Lieferzeit
6%
„Der Verkauf von B-Ware
zieht oft Negativbewertungen in
Meinungsforen nach sich.“
41 %
Mehrere Varianten zur Auswahl bestellt
10 %
5 – 7,50 Euro
65 %
Der Artikel ist defekt oder beschädigt
18 %
in den Warenbestand übernommen werden, um sie anderen Kunden zu schicken.“
Ist Retourenware wiederverkaufbar,
steht der Händler vor dem nächsten Problem: Der Verkauf von B-Ware zieht oft
Negativbewertungen in Meinungsforen
nach sich, hat Grimm beobachtet: „Der
Kunde hat B-Ware gekauft, verlangt aber
A-Waren-Qualität.“ Um die eigene Marke
zu schützen, wickeln deshalb viele Händler ihre Überhänge, Restposten und Retouren direkt im Großhandel über Tochterfirmen ab, wie beispielsweise Otto über
den Restpostengroßhändler Corso.
Die Auslagerung des Retouren-Managements ist aus einem weiteren Grund sinnvoll: Die meisten Händler unterschätzen
den Aufwand. Retourenabwicklung bindet
Personal und Arbeitszeit, bringt aber nur
wenig Ertrag, winkt Restposten.de-Platt-
Verwertbarkeit von Retouren
Der Artikel passt nicht, gefällt nicht,
entspricht nicht der Beschreibung
11 %
3 – 5 Euro
Mehr als 5 Euro
Marge, dass Zalando den letzten Teil aus
seinem ursprünglichen Werbeslogan
„Schrei vor Glück oder schick’s
zurück“ gestrichen hat.
Auch Notebooksbilliger.de
versucht schon bei der
Bestellung, Retouren zu
vermeiden, und untersagt
beispielsweise, ein Modell in
mehreren Varianten zu bestellen.
Acht von zehn Händlern klagten in der
Trusted-Shops-Umfrage zudem darüber,
dass Kunden das großzügige Widerrufsrecht im Online-Handel missbrauchen
würden. „Anlassbezogene Ware“ wie Urlaubszelte, Taufkleider oder Anzüge seien
hierfür besonders anfällig. Nicht selten
fänden Händler noch Opernkarten oder
Ähnliches in den Taschen retournierter
Stücke. Beim Münchner Traditionshändler Lodenfrey wird daher
jedes
zurückgeschickte
Kleidungsstück
einem
optischen und einem
Riechtest unterzogen.
Teuer wird es, wenn die
Ware mit erkennbaren Gebrauchsspuren
zurückkommt. Dann werden zusätzlich zu den herkömmlichen Retourenkosten auch noch Kosten
für Reinigung oder Wiederinstandsetzung
fällig. Ein Drittel der befragten Unternehmen gibt an, dass die zurückgesandte Ware
30 Prozent und mehr an Wert verliert. Als
Folge würde die Hälfte der Befragten auf
Teile ihrer Marge verzichten. Ein Drittel
kalkuliert den Betrag in ihre Preise ein.
Hinzu kommt: Ware, die zwei bis drei
Wochen unterwegs ist, bindet Kapital, gibt
Stefan Grimm zu bedenken: „Zigtausend
Kunden bestellen mehrere Größen von
einem Modell. Diese Ware ist im Umlauf
und kann vom Händler noch nicht wieder
Gründe für Retouren
Bis 3 Euro
20 – 25 Euro
Foto: Fotolia.com / Bofotolux
M
Ware muss
aufbereitet werden
Ware muss als B-Ware
verkauft werden
13 %
10 %
8%
6%
6%
Mehrfachnennungen
möglich
n = 282 (nur OnlineHändler, die physische
Produkte verkaufen
Gezieltere Produktbeschreibungen können Retourenquoten senken
Ware ist nicht mehr
verwendbar
10 %
n = 230 (nur
Online-Händler,
die physische
Produkte
verkaufen
Bei jeder zehnten Retoure ist die Ware nicht
mehr verwertbar
Quelle: Ibi Research, Stand: Nov. 2011
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E-COMMERCE
fung und Aufbereitung der Retouren.“ Bei
einem Produkt mit niedrigem Verkaufspreis sei es einfach zu teuer, es nochmals
anzufassen. Bei Nischenprodukten mit
entsprechend höherer Marge, wie Designmöbel oder hochwertige TV-Geräte, lohne sich der Aufwand für Retouren schon
eher. Zumal diese oft über Werksgarantien
des Herstellers abgedeckt sind, sodass sich
der Händler innerhalb der Garantiezeit
gar nicht um das Retourenmanagement
kümmern muss.
27
Vieles zurück: Online-Händler
müssen mit Retouren leben
d Photo
Foto: Fotolia / Good Moo
Nicht vorschnell zum Kauf leiten
verlangt für seine Produkte 7,99 Euro für
den Standardversand mit DHL und Zahlung per Vorkasse. Da bestelle niemand
etwas nur mal zur Ansicht. „Bei einem
günstigen Notebook, das per TV beworben wird, muss man im Shop auch deutlich machen, wenn zum Beispiel kein Windows vorinstalliert ist“, räumt er ein.
„Trotz vieler praktischer Features fehlt
im E-Commerce jedoch die Möglichkeit,
Kleidung anzuprobieren. Wir testen, wie wir diesen Nachteil mit
neuen Technologien wie einer
Durchschnittlicher Wertverlust
virtuellen Anprobe ausgleichen
können“, sagt Otto-Sprecherin
Ulrike Abratis. Sie ist zuversichtlich, die Retourenquote damit
< 6 Prozent
mittelfristig zu senken. Bei 1,8
14,5 %
> 30 Prozent
Millionen Artikelpositionen und
27,5 %
6 bis 10
rund 3.600 Marken eine LöwenProzent
aufgabe für den Versandriesen.
17,7 %
Fehlende haptische und sinn21 bis 30
liche
Produkterfahrungen versuProzent
11 bis 20
chen Online-Modehändler beiProzent
17,9 %
spielsweise durch den Versand
22,4 %
von Stoffmustern auszugleichen.
n = 379
Schuhhändler Deichmann hingeWeb-Händler
gen schätzt es, die Vorteile des stationären mit dem Online-Handel
Mehr als ein Viertel der Händler beziffert den
verknüpfen zu können. Dass die
Verlust einer Retoure auf über 30 Prozent
Retourenquote „unter dem BranQuelle: Trusted Shops
chenschnitt“ liegt, führt Deich© INTERNET WORLD Business 24/11
mann-Sprecher Ulrich Effing
neben Nutzerführung und -inschnell zu kaufen, verursache ich ein er- formation im Shop auf die für sein Unterhebliches Maß an Kosten: den Kunden zu nehmen einmalige Option zurück, dass
werben, Kosten für Konversions-, Pay- die Kunden sich die Schuhe in den 1.100
ment- und Erstattungsprozesse, die Prü- Filialen anschauen können.
Von der im Sommer beschlossenen EUfung der Retoure etc.“, mahnt er. Deshalb
sei der Händler gut beraten, die Kaufent- Verbraucherschutzrichtlinie, derzufolge
scheidung des Kunden abzuwarten und Rücksendekosten in Zukunft ausnahmsihm so viele Vorinformationen wie mög- los vom Verbraucher getragen werden
lich zu geben.„Das führt unter Umständen sollen, erwarten die Händler nur eine
erst mal zu weniger Umsatz, in Summe minimale Verringerung der Retourenzahlen. So wird es auch künftig für jeden
aber zu mehr Ertrag“, sagt er.
„Knackpunkt im Retourengeschäft ist, Online-Händler überlebenswichtig bleisie zu vermeiden“, betont auch Ulrich ben, selbst ein vernünftiges Retouren❚
Kaleta, Direktor Marketing bei Note- management zu betreiben.
booksbilliger.de. Der Elektronikhändler
Christina Rose
Prozessoptimierung heißt aber vor allem
Retourenvermeidung. Und das heißt: Artikelbeschreibungen und -darstellungen
werden immer besser. „Die Retourenverhinderung ist das wichtigste Element im
Retourenmanagement“, betont Grimm.
Darüber hinaus dürfe man den Kunden
nicht vorschnell zur Konversion führen.
„Verleite ich den Kunden, ein Produkt vor-
Retourenmanagement: Besonderheiten nach Branchen
Branche
Retourenquote
Besonderheiten
Mode (Textilien, Schuhe)
Ab 40 Prozent, bei Mode für jüngere
Mädchen 60 bis 70 Prozent, bei Wäsche
und Miederwaren bis zu 80 Prozent
Die Wiederverkaufsquote ist recht hoch
Möbel und Einrichtungsgegenstände
Etwa 20 Prozent
Der Kaufpreis für aufgebaute Möbel muss bei Retoure
erstattet werden, vgl. BGH-Urteil (VIII ZR 337/09).
Die Ware ist danach kaum wiederverkaufbar
(Unterhaltungs-)Elektronik Zwischen 5 und 15 Prozent
Die Margen sind extrem niedrig; Neuware ist
versiegelt, gebrauchte Ware muss klar als solche
gekennzeichnet sein
Luxus- und Genussmittel
Lebensmittel sind in der Regel nicht retournierbar,
Ausnahmen: haltbare Produkte in Originalverpackung (z.B. Wein); Käufer von Luxusartikeln kaufen sehr gezielt und kennen die Produkte meist
Quelle: Eigene Recherche
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SPECIAL: PAYMENT
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MIX DER BEZAHLVERFAHREN
Jeder Zielgruppe ihre Zahlart
Produkt ist nicht gleich Produkt und Käufer nicht gleich Käufer. Daher sollte jedem Kundensegment die präferierte
Zahlart im Online Shop angeboten werden. Denn: Fehlen seine Favoriten, bricht der Kunde den Kauf ab
ast ist der Online-Händler am Ziel:
Der Surfer hat sich im Web ausführlich
über das Produkt, das er kaufen möchte,
informiert, hat Bewertungen gelesen, nach
dem angemessenen Preis recherchiert, hat
schließlich den Shop des Händlers betreten, das Gesuchte dort auch gefunden, es
mit einem Klick in den Warenkorb befördert – und dann das: Auf dem Weg zur
Kasse steigt der Surfer aus, verlässt den
Shop, ohne zum Käufer geworden zu sein.
Was ist passiert? Fragt man die Fast-Käufer nach dem Grund für den Kaufabbruch,
lautet die Antwort am häufigsten: „Ich
konnte nicht mit der gewünschten Zahlungsart zahlen“. Das belegt eine Sonderauswertung der 32. Welle der W3B-Umfrage, die das Hamburger Marktforschungsinstitut Fittkau & Maaß im Frühjahr durchgeführt hat. Die Mehrzahl der
Online Shopper, nämlich gut 86 Prozent,
hat demnach schon einmal einen OnlineEinkauf abgebrochen. Fast jeder Fünfte tut
dies, weil er nicht so bezahlen konnte, wie
er wollte. Das ist mit Abstand der häufigste Grund für einen Kaufabbruch. Gut elf
Prozent verlassen den Shop, ohne einzukaufen, weil ihnen die Bestellfunktion zu
kompliziert war, sieben Prozent wurden
von den Lieferkosten abgeschreckt.
Doch die Kaufwilligen reagieren unterschiedlich sensibel auf das Fehlen ihrer
präferierten Zahlungsart: In der Alters-
gruppe der 30- bis 50-Jährigen sind überdurchschnittlich viele Kaufabbrüche zu
verzeichnen, wenn die gewünschte Bezahlmethode fehlt, wobei Frauen noch kritischer sind als Männer. Auch jüngere Frauen reagieren hierauf äußerst sensibel,
jüngere Männer hingegen sind eher bereit,
auf andere Zahlarten auszuweichen. Am
flexibelsten sind ältere Online-Einkäufer:
17,8 Prozent der älteren Frauen und nur
16,4 Prozent der älteren Männer gaben an,
den Kauf abzubrechen, wenn die präferierte Zahlart fehlt.
Die Qual der Wahl:
Welche Bezahlverfahren soll ein Online
Shop anbieten?
Zielgruppe analysieren
Das zeigt: Die passende Auswahl der angebotenen Bezahlverfahren trägt erheblich
zum Geschäftserfolg bei. Welche Bezahlmethoden angeboten werden, hängt in hohem Maß von den Zielgruppen ab, die der
Shop-Betreiber ansprechen möchte. Denn
teilweise unterscheiden sich die Präferenzen je nach Alter und Geschlecht erheblich
voneinander. Deswegen muss ein Shop, der
modische Accessoires für jüngere Frauen
anbietet, gegebenenfalls ein anderes Portfolio an Zahlungsarten anbieten als ein
Shop für Computerzubehör oder einer für
hochpreisige Designer-Haushaltswaren.
Jeder Shop-Betreiber ist daher gut beraten,
zuerst seine bestehende oder auch gewünschte Zielgruppe zu analysieren und
danach seinen Zahlungsmix auszurichten.
Foto: Fotolia / T. Allendorf
F
Doch wer möchte nun wie bezahlen? Generell gilt: Die Mehrheit der Online Shopper bezahlt laut
W3-Umfrage am liebsten per Rechnung, nachdem sie die Ware erhalten hat.
Fast 53 Prozent aller Befragten bevorzugen
dieses Bezahlverfahren. Dahinter folgen
mit jeweils rund 42 Prozent Paypal und die
Lastschrift sowie mit knapp 40 Prozent der
Nennungen die Kreditkarte. Alle anderen
Zahlarten bleiben in der Präferenz weit zurück: Platz fünf belegt mit 17 Prozent die Vorauszahlung, Rang sechs geht mit
zwölf Prozent an die Nachnahme. Alle anderen Zahlarten –
von der Prepaidkarte über
Online-Zahlungssysteme wie
Clickandbuy bis hin zu Ratenzahlungen – bleiben im einstelligen Bereich.
Frauen lieben Rechnungen
Im Einzelnen unterscheiden
sich aber auch hier die Präferenzen erheblich. Beispiel Kauf
auf Rechnung: Frauen bevorzugen diese Zahlart deutlich. Bei
jüngeren Frauen geben bereits
gut 58 Prozent an, am liebsten
auf diesem Wege bezahlen zu
wollen, bei den Frauen ab 30
sind es über 60 Prozent. ShopBetreiber, die vorwiegend Frauen als Kunden haben, sollten
den Rechnungskauf also dringend im Angebot haben. Falls
sie das damit verbundene höhere Risiko von Zahlungsausfällen
scheuen, sollten sie überlegen,
ob sich die Zusammenarbeit
mit einem Dienstleister lohnt,
der das Risiko für sie trägt. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe
von Anbietern auf dem Markt:
Billsafe, Billpay, Rechnung by
Sofort, Payport, Klarna, iClear,
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Paymorrow und Ratepay, um nur einige zu
nennen. Gegen eine Transaktionsgebühr –
meist liegt sie zwischen 49 Cent etwa bei
Rechnung by Sofort und bis zu 2,50 Euro
etwa bei Payport – und einen prozentualen
Anteil von der Rechnungssumme, in der
Regel etwa drei bis sechs Prozent, übernehmen sie das Risikomanagement, die Überwachung des Zahlungseingangs und auch
das Inkasso.
Männer hingegen geben
der Rechnung nicht so deutlich den Vorzug. So geben nur
knapp 40 Prozent der Männer unter 30 den Rechnungskauf als präferierte Zahlart
an. Mit steigendem Alter
nähern sie sich dem Durchschnittswert von rund 53 Prozent. Auch Ratenzahlungen
sind eher ein Frauenthema: In
allen Altersgruppen stößt die
Zahlart auf überdurchschnittliche Resonanz, bei
den Männern nur in der
Altersgruppe 30 bis 50 Jahre.
Kreditkarte fest in
Männerhand
Ganz anders sieht das Bild bei
der Kreditkarte aus: Auf die
Gesamtheit aller InternetNutzer gesehen, geben sie 40
Prozent als bevorzugtes Zahlungsmittel an; Frauen sind
hier jedoch unterrepräsentiert. Die höchste Akzeptanz
erreicht die Kreditkarte mit
knapp 35 Prozent bei Frauen
zwischen 30 und 50, die niedrigste mit gerade mal 21 Prozent bei Frauen unter 30. Bei
den Männern hingegen greift
selbst bei den unter 30-Jährigen – einer Altersgruppe, in
der etliche noch nicht über
eine Kreditkarte verfügen –
schon ein Drittel zur Plastikkarte, um im Webshop zu bezahlen. In der Altersgruppe
der 30- bis 50-Jährigen sind es
mit fast 54 Prozent deutlich
mehr als der Durchschnitt,
bei den über 50-Jährigen sind
es rund 47 Prozent.
Vorwiegend Männer sprechen sich auch für die Lastschrift aus: Vor allem jüngere
Männer bevorzugen sie; gut
55 Prozent wollen so bezahlen. Bei den Männern mittleren Alters sind es 45 Prozent,
bei den älteren 39. Bei Frauen
ab 30 stößt die Lastschrift auf
deutlich weniger Gegenliebe:
Nur grob gerechnet ein Drittel präferiert sie als Bezahlmethode – deutlich weniger
als der Gesamtdurchschnitt
mit 42 Prozent. Nur Frauen
unter 30 Jahren stehen ihr aufgeschlossener gegenüber: Hier
nennen 45 Prozent die Lastschrift als präferierte Zahlart.
Shops mit einem größeren
Anteil an unter 30-Jährigen
sollten daher die Lastschrift
in ihrem Portfolio haben.
Noch komplexer ist die
Lage beim Platzhirschen
unter den Online-Zahlungssystemen Paypal. Am wenigs-
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SPECIAL: PAYMENT
ten akzeptiert wird die Zahlart von älteren
Frauen, die sie nur zu rund einem Drittel
als bevorzugte Bezahlmethode bezeichnen. Jüngere Frauen liegen leicht darüber;
mit gut 43 Prozent wollen Frauen zwischen 30 und 50 am häufigsten via Paypal
bezahlen. Zum Vergleich: Im Gesamtdurchschnitt aller Internet-Nutzer präferieren gut 42 Prozent diese Zahlart. Bei
den Männern sind ebenfalls die über 50-
Jährigen mit 37 Prozent unterdurchschnittlich vertreten, die unter 30-Jährigen liegen mit 46 Prozent schon über dem
Durchschnitt.
30- bis 50-Jährige zahlen per Paypal
Spitzenreiter ist die Altersgruppe der 30bis 50-Jährigen, in der die Hälfte angibt,
Paypal als Zahlungsart zu bevorzugen.
Webshop-Betreiber, die ihren Kunden ent-
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gegenkommen wollen, sollten das System
der eBay-Tochter im Angebot haben, insbesondere dann, wenn sie eine Zielgruppe
mittleren Alters ansprechen.
Für die Nachnahme gilt: Sie stößt bei
Frauen generell auf weniger Resonanz, nur
die unter 30-Jährigen liegen nahe bei den
durchschnittlichen zwölf Prozent. Bei den
Männern sind lediglich die über 50-Jährigen leicht unterdurchschnittlich ver-
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Fehlende Bezahlmethode
Nutzung von Online-Zahlarten
Nutzung von Online-Zahlarten
Anteil der Kaufabbrüche aufgrund nicht vorhandener Zahlart
Unterschiede nach Geschlecht*
Unterschiede nach Shopping-Häufigkeit*
21,0 %
Junge Frauen
51,9 %
60,4 %
Paypal
14,1 %
20,9 %
Clickandbuy
Junge Männer
18,1 %
Frauen zwischen
30 und 50 Jahren
22,4 %
Männer zwischen
30 und 50 Jahren
21,7 %
Giropay
Paysafecard
Ältere Frauen
Ältere Männer
17,8 %
16,4 %
Jeder Fünfte kauft nichts, wenn die gewünschte Zahlart fehlt
Amazon Payments
7,9 %
11,5 %
Giropay
2,3 %
4,4 %
Moneybookers (Skrill)
1,7 %
2,8 %
Google Checkout
0,9 %
2,4 %
Junge Männer nutzen Prepaidkarten
Die Prepaidkarte wird dagegen eindeutig
von jüngeren Männern präferiert: Die unter 30-Jährigen geben sie am häufigsten als
bevorzugte Zahlart an. Je älter die Männer
werden, desto weniger gerne greifen sie auf
eine Prepaidkarte zurück. Frauen sprechen sich insgesamt seltener für diese Zahlungsvariante aus, am ehesten begeistern
sich noch die unter 30-Jährigen dafür. Ein
Grund dürfte sein, dass Prepaidkarten
häufig von Online Gamern genutzt wer-
21,2 %
11,4 %
19,8 %
11,8 %
Frauen
Männer
Paypal ist der Platzhirsch unter den Online-Bezahlverfahren
18,1 %
9,3 %
11,6 %
6,5 %
Paysafecard
3,5 %
3,7 %
Moneybookers (Skrill)
2,7 %
1,5 %
Google Checkout
2,2 %
0,8 %
Aktive Shopper
Gelegenheits-Shopper
Gelegenheits-Shopper nutzen Online-Zahlarten seltener
*Mehrfachnennung möglich; n = 100.317.
Quelle: W3B, 32. Welle, Mai 2011
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treten, Männer mittleren Alters bevorzugen sie häufiger als der Gesamtdurchschnitt. Am besten akzeptiert ist sie bei den
unter 30-Jährigen; knapp 18 Prozent von
ihnen sind gerne bereit, ihre Bestellung per
Nachnahme zu bezahlen.
Weniger das Geschlecht als das Alter ist
bei der Vorauskasse ausschlaggebend: Unter 30-Jährige präferieren sie häufiger, mit
steigendem Alter sinkt die Akzeptanz –
sowohl bei Männern als auch bei Frauen.
Im Schnitt bevorzugen gut 17 Prozent dieses Bezahlverfahren.
40,1 %
Sofortüberweisung.de
13,9 %
16,7 %
Amazon Payments
64,4 %
Paypal
Clickandbuy
16,4 %
18,0 %
Sofortüberweisung.de
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den, einer vorzugsweise aus jüngeren
Männern bestehenden Zielgruppe.
Schwierig ist für viele Shop-Betreiber
die Beantwortung der Frage, welche OnlineZahlungsverfahren sie in ihrem Shop anbieten sollen. Hier lassen sich einige
grundlegende Aussagen zur Zielgruppe
treffen. Zum einen: Wer eine Online-Zahlart anbieten will, kommt an Paypal kaum
vorbei. 57 Prozent aller Internet-User nutzen das System tatsächlich für ihre OnlineEinkäufe, bei den aktiven Online Shoppern sind es sogar gut 64 Prozent. Vor
allem in der Altergruppe der 30- bis 50-Jährigen finden sich sehr viele Paypal-Nutzer.
Zum anderen: Alle Online-Zahlarten haben höhere Akzeptanz bei Männern als bei
Frauen, wobei vor allem die unter 30-jährigen und die über 50-jährigen Frauen sich
mit Online-Zahlungssystemen schwerer
tun. Bei den Männern hadern hingegen
eher die älteren mit den techniklastigeren
Systemen. Auch Gelegenheits-Shopper
nutzen die Online-Bezahlverfahren seltener: Grob gerechnet setzen doppelt so viele
aktive Shopper diese Zahlungssysteme für
ihren Online-Einkauf ein. Ein Grund dafür dürfte die Erfahrung im Umgang mit
den auf den ersten Blick komplizierteren
Verfahren sein, ein anderer die für die Nutzung nötige Registrierung. Einzige Ausnahme ist Paysafecard: Hier liegt der Anteil der Gelegenheits-Shopper höher als
der der regelmäßigen Online-Einkäufer.
Bei Reichweite liegt Paypal weit vorn
Was die Reichweite angeht, so liegen alle
Wettbewerber deutlich hinter Paypal:
Clickandbuy und Sofortüberweisung.de
werden jeweils von rund 18 Prozent aller
Web-User verwendet, Amazon Payments
kommt auf knapp 16 Prozent, Giropay auf
rund zehn Prozent. Paysafecard, Moneybooker – das künftig unter dem Namen
Skrill auf dem Markt präsent sein wird –
und Google Checkout bleiben im niedrigen einstelligen Bereich und decken eher
Marktnischen ab.
Welche Online-Bezahlverfahren ein
Shop-Betreiber schlussendlich anbieten
sollte, hängt daher stark vom Sortiment
und den exakten Präferenzen der jeweili-
gen Zielgruppe ab. Hier helfen Befragungen der eigenen Shop-Besucher oder
auch ein Blick in die Shops der Wettbewerber bei der Entscheidungsfindung. Im
Zweifelsfall bleibt nur ein Austesten der
verschiedenen Bezahlarten.
Welche Zahlarten bieten Shops an?
Doch welche Bezahlarten bieten die Shops
denn tatsächlich am häufigsten an? Deckt
sich das Angebot mit den Wünschen der
Käufer? Die Antwort lautet wie so häufig
Jein. Aufschluss geben hier Daten, die das
Institut Ibi Research an der Universität Regensburg durch Befragungen von OnlineHändlern regelmäßig ermittelt. Laut dem
E-Payment Barometer vom August 2011
bieten fast drei Viertel der kleineren Shops
bis 500.000 Euro Umsatz Paypal als Zahlungsverfahren an und gut die Hälfte der
großen Shops mit einem Umsatz über
500.000 Euro. Den Kauf auf Rechnung
haben 47 Prozent der kleineren und 63
Prozent der größeren Shops im Portfolio,
die Lastschrift knapp ein Drittel der kleinen und gut die Hälfte der großen Shops.
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Mit Kreditkarte können die Online Shopper in 40 Prozent der kleineren und in 86
Prozent der größeren Shops bezahlen. Das
zeigt: Die vier von Verbraucherseite am
deutlichsten bevorzugten Bezahlverfahren
sind relativ gut vertreten. Größere Shops
sind hierbei tendenziell etwas näher an
den Kundenwünschen, weil sie häufiger
die für den Händler risikoreicheren Zahlarten Rechnung und Lastschrift anbieten.
Die kleineren verlassen sich im Gegenzug
eher auf Paypal.
figsten angebotene Bezahlverfahren im
internationalen E-Commerce.
Die Mehrheit der Online Shops ist mit einer
Mischung aus Rechnung, Lastschrift, Kreditkarte und Paypal recht gut versorgt.
Weitere Zahlarten sollten sich daraus ergeben, was die jeweilige Zielgruppe bevorzugt. Wer sechs oder sieben Bezahlmethoden anbietet, ist gut aufgestellt. cf
❚
Paypal und Rechnung wachsen
Die Kunden wissen das zu schätzen: Bei
gut einem Drittel der Online-Händler, die
Paypal anbieten, ist die Anzahl der Transaktionen in den vergangenen drei Monaten dort am stärksten gestiegen. 18 Prozent
verzeichneten den größten Zuwachs beim
Kauf auf Rechnung. Bei gut der Hälfte der
Shop-Betreiber, die den Kauf auf Rechnung anbietet, ist dies das am häufigsten
genutzte Verfahren.
Gemessen an den Präferenzen der Internet-Nutzer überrepräsentiert sind die
Bezahlarten Vorkasse und Nachnahme.
In Online Shops angebotene Zahlarten
Unterschiede nach Shop-Größe
47 %
40 %
Kreditkarte
86 %
36 %
44 %
Sofortüberweisung.de
31 %
Lastschrift
Clickandbuy
63 %
42 %
44 %
Nachnahme
Giropay
73 %
51 %
Rechnung
Moneybookers
89 %
67 %
Paypal
54 %
8%
0%
6%
12 %
2%
kleine Shops
große Shops
9%
Vorauskasse ist oft zu finden, ist bei Käufern aber wenig beliebt
© INTERNET WORLD Business 24/11
n = 125 kleine Shops (Umsatz < 500.000 Euro), 57 große Shops
(Umsatz > 500.000 Euro); Mehrfachnennung möglich
Quelle: Ibi Research, E-Payment Barometer, August 2011
Beides sind für den Händler sichere, von
den Kunden aber wenig geschätzte Verfahren. Jeweils gut 40 Prozent der Shops bieten Nachnahme als Zahlart an, aber nur
zwölf Prozent der Nutzer bezeichnen sie
als präferiertes Bezahlverfahren. Die Vorkasse ist in 89 Prozent der kleineren und in
67 Prozent der größeren Shops zu finden,
aber nur 17 Prozent der Web-Nutzer wollen gerne auf diesem Weg bezahlen. Teilweise reagieren die Händler darauf: Auf
die Frage, welches Bezahlverfahren sie
eventuell wieder abschaffen wollen, nennen
die meisten Händler die Nachnahme –
allerdings sind dies nur neun Prozent. Von
der Vorkasse wollen sich nur zwei Prozent
trennen, von der Lastschrift vier, von
Sofortüberweisung.de acht.
Wenn es im Gegenzug um den Ausbau
des Zahlungsmixes geht, gleichen sich die
Portfolios kleinerer und größerer Shops
längerfristig an: Die kleineren wollen bei
der Kreditkarte, bei der Lastschrift und der
Rechnung aufstocken, die größeren vor
allem bei Paypal und Sofortüberweisung.de.
Für den grenzüberschreitenden Handel
halten die meisten Online-Shop-Betreiber
die Kreditkarte, Paypal und Vorkasse für
am geeignetsten; es ist auch das am häu-
Bevorzugte Zahlarten
Präferenzen nach Alter und Geschlecht
Fazit
Vorkasse (Überweisung)
Internet World BUSINESS
Junge
Frauen
Junge
Männer
Frauen
30– 50 Jahre
Männer
30 – 50 Jahre
Ältere
Frauen
Ältere
Männer
Kreditkarte
21,4 %
32,4 %
34,3 %
53,7 %
31,9 %
47,3 %
Rechnung
58,3 %
39,3 %
62,4 %
49,6 %
61,3 %
51,8 %
Lastschrift
44,9 %
55,5 %
34,5 %
44,9 %
32,0 %
39,1 %
Paypal
36,5 %
46,0 %
43,2 %
50,5 %
33,7 %
37,9 %
© INTERNET WORLD Business 24/11
Mehrfachnennung möglich; n = 100.317. Quelle: W3B, 32. Welle, Mai 2011
31
32_Interview_Schlafwelt.qxd
32
23.11.2011
17:59 Uhr
Seite 32
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
28. November 2011
24/11
INTERVIEW SCHLAFWELT.DE
„Probeliegen wird überschätzt“
Schlafwelt.de ist für die Otto Group ein erfolgreiches Test & Learn-Umfeld – zum Beispiel für Communitys
H
appy Birthday, Schlafwelt.de: Die
Otto-Tochter darf – anders als andere
Start-ups im Otto-Konzern – ihren zweiten Geburtstag feiern. Um 45 Prozent stiegen die Umsätze gegenüber dem Vorjahr,
genaue Zahlen werden jedoch in der Otto
Group streng unter Verschluss gehalten.
INTERNET WORLD Business sprach mit
Einkaufsleiter Carsten Graßau und Vertriebsleiter Martin Knorr über die wichtigsten Erkenntnisse aus zwei Jahren
Matratzenvertrieb über das Web.
Sie feiern Ihren zweijährigen Geburtstag.
Mit anderen Online-Konzepten hat Otto
nicht so viel Geduld bewiesen. Warum?
Martin Knorr: Wann und wo man die Reißleine zieht, hat weniger mit Geduld zu tun
als mit dem Wissen, wo die Reise hingehen
wird. Wir haben bislang unsere Zielvorgaben immer erreicht oder sogar übertroffen. Auf dieser Zahlenbasis konnte man
schnell sehen, dass wir mit unserem Konzept so weiter fahren können.
Das heißt, Probeliegen ist den Kunden beim
Matratzenkauf gar nicht so wichtig?
Carsten Graßau: Ein guter Verkäufer im stationären Handel wird natürlich versuchen, über das Probeliegen Matratzen zu
verkaufen. Wenn Sie aber überlegen, wie
viel Zeit Sie im Bett verbringen, können
Sie in fünf bis zehn Minuten Probeliegen
kaum große Erkenntnisse gewinnen. Wir
als Online-Anbieter versuchen, über viel
Information und Beratung sowie die Abfrage von Größe, Gewicht und Schlafvorlieben dem Kunden die für ihn richtige
Matratze zu verkaufen. Probeliegen ist
eine Servicemaßnahme, die wir auch anbieten. Aus Fachgesichtspunkten wird es
aber eigentlich überschätzt.
Wie viele Leute liegen denn
auf Ihren Matratzen zu
Hause Probe?
Knorr: Die Nutzungszahlen
liegen nur im einstelligen
Prozentbereich. Wir bieten
diesen Service aber nur für
ein begrenztes Sortiment
mit sehr hochwertigen Produkten.
chen. Im Gegenteil, die VIPs
identifizieren sich schon
mit Schlafwelt und manchmal ist für den User nicht
mehr ersichtlich, ob Schlafwelt-Mitarbeiter eine Frage
beantworten oder die Experten-Crowd. Das Forum hilft
uns auch, KundencenterKapazitäten zu verlagern
und Fragen- und Beratungsthemen darüber abzuwickeln. Mit dem Forum sind
wir so zufrieden, dass es
inzwischen auch auf Hagebau.de eingesetzt wird.
Wie oft erhalten Sie Matratzen zurück?
Graßau: Unsere Retourenquote liegt im unteren einstelligen Bereich.
Und es gibt für die Remittenden keine Alternative zur
Müllhalde?
Graßau: Gebrauchte Matratzen dürfen nicht wieder in
den Verkauf gegeben werden und werden deshalb aus
hygienischen Gründen vernichtet.
In Sachen Beratung setzen Sie
unter anderem auf ein interaktives Video-Beratungs-Tool.
Wer hat das umgesetzt?
Knorr: In Zusammenarbeit mit einer Werbeagentur haben wir dieses Tool schon
zum Launch mit eingebaut. Der Sprecher,
Jasper Vogt, ist ein relativ bekannter Hamburger Schauspieler. Er spielt am Hamburger Ohnsorg-Theater und ist auch in
Funk und TV aktiv.
Ist es teuer, so jemanden zu kriegen?
Knorr: Es war jetzt nicht geschenkt, aber
auch nicht so teuer, dass wir uns das als
kleines Start-up nicht hätten leisten können. Wir
haben als Start-up innerhalb der Otto Group sehr
strikte Budgetvorgaben.
Schauspieler Jasper Vogt steigert per Video
als Matratzenberater die Konversion
Facebook-Unterhaltung: Spiele wie
„Sheep Attack“ bringen 22.438 Fans
Durchgestrichene Preise
funktionieren nicht nur
beim stationären Discounter um die Ecke
Martin Knorr & Carsten
Graßau, Schlafwelt.de
Carsten Graßau (re.) arbeitet schon seit 30
Jahren bei der Otto Group. Seit dem Start
von Schlafwelt.de vor zwei Jahren kümmert
er sich unter anderem um den Einkauf von
Matratzen, Bettwäsche und Bettwaren. Als
Leiter Vertrieb ist Martin Knorr an Bord des
Otto-Start-ups aus Hamburg.
❚ www.schlafwelt.de
Hat sich die Ausgabe gelohnt?
Auf Facebook setzen Sie stark
auf Unterhaltung und werden dafür mit 22.438 Fans
belohnt. Aber lohnt sich das
auch kommerziell?
Knorr: Schwierig. Aber auch
das ist für uns ein Experiment. Wir haben angefangen mit der Fantasie, über
Facebook verkaufen zu
können. Das war noch viel
schwieriger. Insofern haben
wir das Ziel umgeschwenkt
in Richtung maximale Anzahl Fans, Ausstrahlung auf die Brand und
Reputation Management. Wir wollen die
Leute einfach mit Schlafwelt in Berührung
bringen, damit sie im Bedarfsfall an uns
denken.
Knorr: Ja, auf jeden Fall. Allerdings polari-
siert das Feature auch. Einige User hassen
es, andere loben es.Von den Besuchern, die
über die Homepage kommen, nutzen das
Tool rund zehn Prozent. Und bei den Konversionsraten zeigt sich, dass sie über den
Matratzenberater verdoppelt werden.
Verkaufen Sie letzten Endes über die Beratung oder doch über den Preis?
Graßau: Wenn Sie durch die Straßen fahren
und die einzelnen Discounter sehen, dann
ist der Matratzenmarkt tatsächlich einer,
der sehr preisaggressiv ist. Wenn Sie in
dem Markt bestehen wollen, müssen Sie
preiswert sein. Wir versuchen, Kunden mit
Beratung, Service, Information eine für sie
optimale Matratze zu empfehlen.
Springen wir zu Social: Sie betreiben ein
eigenes Forum im Shop und eine FacebookSeite. Warum halten Sie noch an dem ShopForum fest, obwohl Unternehmen wie Fahrrad.de schon lange erklärt haben, diese
Form von Social Media Marketing sei tot?
Knorr: Wir haben das Forum im Shop technisch und kapazitativ sehr, sehr schlank
aufgesetzt. Dazu haben wir mit dem schon
bestehenden Hiogi-Forum eine Kooperation geschlossen und eine White-LabelLösung in unseren Shop integriert. Damit
zapfen wir das existierende Forum mit
einer VIP-Experten-Crowd an, die nur
Schlafwelt-Fragen beantwortet. Wir haben
noch nie Probleme gehabt mit Antworten,
die nicht unserem Verständnis entspre-
Für die Zukunft planen Sie stärkere semantische Funktionen. Vor welchen Herausforderungen stehen Sie denn dabei?
Knorr: Das ist ein größeres Projekt, das wir
bis Ende des Jahres noch live stellen werden. Empfehlungsmarketing, das auf normalen Warenkorberhebungen basiert,
funktioniert für unser Sortiment nicht.
Was wir brauchen, ist ein Empfehlungssystem, das auf redaktionellen Empfehlungen basiert und den richtigen Lattenrost zur richtigen Matratze in der richtigen
Größe ausgibt. Aber um vernünftige Empfehlungen aussprechen zu können, sind
wir bei der Menge an Artikeln auch auf
gute Produktdaten angewiesen. Unser System wird so „intelligent“ sein, dass es aus
den Produktdaten, die wir im Moment
haben, neue Informationen generiert und
auch inkonsistente Produktdaten konsolidieren kann. Darüber hinaus erwarten wir
uns einen Impact auf SEO. Google empfiehlt offiziell seit November 2010, die
eigenen Daten mit semantischen Informationen besser lesbar zu machen. Mit dem
RDFa-Standard von Good Relations, der
schon von mehr als 10.000 Online Shops
weltweit genutzt wird, reichern wir unsere
Produkte in Zukunft mit semantischen Informationen an. Diese werden von Google
und auch Yahoo inzwischen interpretiert.
Insofern ist das ein wichtiges Thema und
wird den E-Commerce in Summe in der
nächsten Zeit weiterbringen.
❚
Interview: Daniela Zimmer
AZ_IW_After_Work_280x381_V3.qxd:Layout 1
22.11.2011
12:35 Uhr
Seite 1
Das Networking-Event
der Online Branche
Die INTERNET WORLD Business lädt ein zum Networking
nach Büroschluss. Fach- und Führungskräfte der Online-Branche
treffen sich, um neue Kontakte zu knüpfen, alte Bekannte
zu treffen und aktuelle Themen der Branche zu diskutieren.
Der nächste Termin:
Hamburg am 05. Dezember 2011
ab 19.00 Uhr
Stage Club
Das Motto des INTERNET WORLD Business After Work heißt:
Networking!
Jetzt online registrieren!
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Alle Infos und Anmeldung unter:
www.internetworld-afterwork.de
34_Recht_2411.qxd
34
23.11.2011
17:41 Uhr
Seite 34
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
28. November 2011
Dauerbaustelle AGB
Warum Allgemeine Geschäftsbedingungen im E-Commerce nie „fertig“ sind
A
Letzte war auch Bestandteil des Verfahrens vor dem Oberlandesgericht
Frankfurt in der genannten Entscheidung. Konkret erklärten
die Richter bei B2C-Verträgen
folgende Klausel für unwirksam:
„Sollte eine der Bestimmungen dieser AGB
unwirksam oder undurchführbar sein,
berührt dies die Gültigkeit der übrigen Bestimmuna
ess
Van
gen nicht. Die unwirksame
/
lia
oto
oder undurchführbare Be:F
o
t
Fo
stimmung ist durch eine
wirksame und durchführbare zu ersetzen, die den mit der unwirksamen oder
undurchführbaren Bestimmung verfolgten
Regelungsziele am nächsten kommt. Gleiches gilt bei etwaigen Vertragslücken.“
dungsspielraum offen halten will, wann
E-Commerce-Anbieter sollten die
er einen Regelfall im Sinne der Klausel Darstellung von AGB nicht als ein einannimmt und wann einen Ausnahmefall. maliges Projekt betrachten, sondern
Offenbar hat auch dieser Online-Händ- ständig ein Augenmerk auf die Richtigler vor mehreren Jahren die AGB einge- keit haben. Ansonsten besteht aufgrund
fügt und nicht darauf geachtet, dass hier der leichten Auffindbarkeit von etwaigen
Aktualisierungen erfolgen müssen.
Wettbewerbsverstößen – googeln alleine
Ähnlich sah bereits das Kammerge- reicht dafür aus – die Möglichkeit, dass
richt Berlin im Rahmen einer Entschei- hier wettbewerbsrechtliche Abmahnundung aus dem Jahr 2007 die gen erfolgen. Und fast jede Abmahnung
Frage der Zulässigkeit von wegen unzulässiger Regelungen in den
Regelungen zu Lieferzeiten AGB verursacht mehr Kosten als eine
Rolf Albrecht,
in AGB, wenn eine Formu- entsprechende Prüfung oder laufende
lierung wie „in der Regel Beobachtung.
❚
Rechtsanwalt und Fachanwalt
verwendet“
wird.
WesentRA
Rolf
Albrecht
für IT-Recht sowie für gewerblich weniger kritisch ist die
lichen Rechtsschutz in Lünen
Angabe von Lieferzeiten
❚ www.volke2-0.de
Darauf müssen Sie achten:
mit der Angabe „ca.“.
Ähnlich problematisch
❚ AGB sind kontinuierlich an die aktuelle
sind Regelungen in den
Rechtslage anzupassen. Sie sind nicht „in
„Lieferung erfolgt in der Regel innerhalb AGB zu folgenden Bereichen:
Stein gemeißelt“.
von 2 Werktagen nach Zahlungseingang.“ ❚ Regelungen zu Gewährleistungs❚ Fehlerhafte – und damit abmahnfähige –
rechten
Das Oberlandesgericht Frankfurt sah
Formulierungen lassen sich im Internet
diese Klausel als nicht hinreichend be- ❚ Haftungsregelungen
besonders leicht aufspüren.
stimmt an und nahm daher einen Geset- ❚ Gerichtsstandsvereinbarung
❚ Bereits eine einzige wettbewerbsrechtliche
zesverstoß gegen § 308 Nr. 1 BGB an. Das ❚ Geltendmachung von RücklastschriftAbmahnung kostet meistens mehr als die
kosten
Gericht geht davon aus, dass sich der VerPflege und Anpassung von AGB.
wender dieser Klausel einen Entschei- ❚ Salvatorische Klausel
llgemeine Geschäftsbedingungen
(AGB) sind für E-Commerce-Anbieter ein zwingender Bestandteil der zu
beachtenden rechtlichen Regelungen, die
mit dem Betrieb eines Online-Angebots
einhergehen. Oftmals ist es jedoch so,
dass die AGB einmal erstellt werden oder
manchmal auch von anderen Händlern übernommen werden und
nicht darauf geachtet wird, dass
diese Regelungen nicht für alle
Zeiten ihre Gültigkeit behalten werden. Regelungen in AGB stellen immer nur einen Status
quo zum Zeitpunkt der
Erstellung dar.
Es geschieht häufig, dass
durch neuere gerichtliche Entscheidungen oder Entwicklungen im
Rahmen der Gesetzgebung Klauseln im
Nachhinein unzulässig werden. So auch
in einem Fall, den das Oberlandesgericht
Frankfurt zu entscheiden hatte (Beschluss vom 27. Juni 2011, Az.: 6 W
55/11). Der Betreiber eines Online-Angebots hatte von einem Mitbewerber
eine Abmahnung erhalten, weil er unter
anderem in seinen AGB folgende Klausel
verwendete:
Dauerbaustelle: AGB
müssen laufend aktuell
gehalten werden
24/11
Abmahnfallen,
aktuelle Urteile,
neue Gesetze:
Auf Online-Recht
spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter.
Der E-Shop-Rechtstipp
Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für
Informationstechnologierecht in Mainz
❚ www.legalershop.de
Werbung mit Tiefstpreisgarantien zulässig
Das Oberlandesgericht Hamm hat entschieden, dass die Werbung mit einer
Tiefstpreisgarantie auch dann keine Irreführung des Verbrauchers darstellt, wenn
sie nur unter bestimmten Einschränkungen erfolgt (Urteil vom 2. August 2011,
Az.: I-4 U 93/11).
Ein Online-Händler hatte im Internet
mit „Wir garantieren den niedrigsten
Preis“ geworben. Darunter befand sich
eine Rubrik „Das Kleingedruckte!“ mit
einer Beschränkung dieser Preisgarantie
auf Alternativangebote nur von „autorisierten Händlern“ und die Abgabe nur „in
handelsüblichen Mengen“.
Das Gericht verneinte eine Irreführung,
da der Verbraucher die Beschränkung aufgrund der räumlichen Nähe zur Preisgarantie problemlos zur Kenntnis nehmen
könne. Der Begriff des „autorisierten
Händlers“ sei zwar nicht eindeutig, könne
aber so verstanden werden, dass der
Händler zum Verkauf der Ware berechtigt
sei und es sich bei den Artikeln nicht um
unerlaubte Importe oder Ähnliches handele. Auf die Frage, ob die Beschränkung
auf eine „handelsübliche Menge“ irreführend sei, kam es aus prozessualen Gründen in dem Verfahren nicht mehr an.
Wer mit Tiefstpreisgarantien wirbt, hat
auf die klare Darstellung von Einschränkungen zu achten. Die Begriffe dürfen
dem Verbraucher keinen zu großen Interpretationsspielraum lassen.
Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht
GOOGLE ADWORDS
ABMAHNUNGEN I
ABMAHNUNGEN II
DOMAIN-RECHT
Kurzaussage ist okay
Berlin plant Änderungen
Teurer Verbraucherschutz
Domain als Geisel
Bis vor den Bundesgerichtshof ging eine Klage
gegen einen Druckerpatronenhändler, der in
seinem Adwords-Werbetext das Versprechen
„Lieferung innerhalb von 24 Stunden“ abgab.
Auf der zur Anzeige gehörenden Website präzisierte er: Dies gelte nur bei Bestellungen, die
bis 16.45 Uhr einträfen, diese seien in der Regel am nächsten Tag beim Kunden. „Verbrauchertäuschung“ argumentierte die Klägerseite,
doch der BGH stimmte dieser Einschätzung
nicht zu. Ein solches verkürztes Versprechen sei
zulässig, wenn die damit verbundenen Rahmenbedingungen für den Verbraucher keine
überraschenden Einschränkungen brächten –
❚
zum Beispiel Lieferzuschläge. fk
Besseren Schutz gegen den Abmahnwahnsinn
verspricht ein Gesetzentwurf, der derzeit im Justizministerium vorbereitet wird. Nach den Plänen
von Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger
(FDP) soll unter anderem der „fliegende Gerichtsstand“ für Internet-Verfahren abgeschafft
werden, der bislang bei Klagen die freie Wahl
des Gerichts zuließ, an dem ein Fall verhandelt
wurde – unabhängig vom Sitz des Klägers oder
des Beklagten. Ebenfalls der unternehmerischen
Praxis anpassen will das Justizministerium die
Regeln zur Festsetzung des Streitwerts bei wettbewerbsrechtlichen Abmahnungen. Die Folge:
Die mit Abmahnungen verbundenen, oftmals
horrenden Anwaltsgebühren sollen sinken. fk ❚
Wer in seinem Shop eine fehlerhafte Widerrufserklärung verwendet, kann abgemahnt werden.
Das Oberlandesgericht Frankfurt a. M. hat jetzt
festgestellt, dass in einem solchen Fall „im Interesse des Verbraucherschutzes“ der Streitwert auf
üppige 15.000 Euro festgesetzt werden kann, was
entsprechend hohe Gerichts- und Anwaltskosten
nach sich zieht. Die Besonderheit an dem vorliegenden Fall: Die Abmahnung war von einer Verbraucherschutzzentrale ausgesprochen worden.
Rechtsanwalt Christian Solmecke von der Kanzlei
Wilde Beuger Solmecke verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass dies nicht bedeutet,
dass ein solcher Streitwert auch bei Abmahnungen unter Wettbewerbern angemessen sei. fk ❚
Ein Web-Designer hatte einen Auftrag erhalten,
der auch die Registrierung einer Domain für
den Kunden umfasste. Als der Kunde in Zahlungsverzug geriet, schaltete der Designer die
Domain einfach ab und leitete sie auf eine
Sperrseite um, die nur einen Hinweis auf den
Web-Designer enthielt. Das ist unzulässig, entschied das Landgericht Hamburg. Die Richter
führten in ihrer Urteilsbegründung aus, es entstünde eine Zuordnungsverwirrung, weil die
Domain aus dem Firmennamen des Kunden
abgeleitet wird. Deshalb habe der Kunde ein
berechtigtes Interesse daran, dass Aufrufe der
Domain nicht auf eine Seite führen, die nur
❚
den Namen des Web-Designers trägt. fk
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23.11.2011
10:32 Uhr
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36
24.11.2011
12:06 Uhr
Seite 36
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
Die 6 Ms im Fokus von
E-Commerce-Lösungen
Der Online-Handel ist immer stärker von
Internationalität und Multichannel-Vertrieb
geprägt. Aus dieser Entwicklung ergeben
sich Anforderungen an die E-Commerce-Software: die sogenannten sechs Multis – kurz
sechs Ms. Moderne Versandhandelslösungen decken diese Anforderungen im Standard ab. Das spart gegenüber Einzelprogrammierungen Geld, erhöht die Wirtschaftlichkeit im Betrieb und ermöglicht jederzeit ohne großen Aufwand die Erschließung neuer Märkte und Vertriebskanäle.
Multi-Country: Die Software deckt die in
unterschiedlichen Märkten variierenden Rahmenbedingungen zum Beispiel bei Steuern,
Handelsrecht oder Zollbestimmungen ab.
Multi-Currency: Zahlungen können von der
eingesetzten E-Commerce-Lösung in unterschiedlichen Währungen verarbeitet und
konsolidiert werden. Viele deutsche OnlineHändler liefern in die Schweiz, was die Anforderung stellt, auch in Franken abrechnen
zu können. Ebenso muss für UK und einige
nordische Länder die Währung variabel sein.
Multi-Language: Frontend und Backend
der Software arbeiten kunden- und mitarbeiterorientiert in der jeweiligen Landessprache. Auch hier sind die Eidgenossen ein
gutes Beispiel, da diese auch auf Französisch
und Italienisch adressiert werden sollten. Bei
Markterschließungen außerhalb Europas ist
der Einsatz der Landessprache ein Muss.
Multi-Company: Geschäftstätigkeiten in
diversen Ländergesellschaften eines Unternehmens können von der BI-Komponente
der Lösung problemlos konsolidiert dargestellt und ausgewertet werden. Dies ist eine
für die Geschäftsführung wertvolle Funktion. Aber auch das Marketing profitiert von
der differenzierten Betrachtung der Märkte.
Multi-Channel: Der Ein- und Abverkauf von
Waren über unterschiedliche Kanäle wie Online Shops, Kataloge oder Filialen kann von
der Software organisiert und mit seinen Spezifikationen abgebildet werden. Der Multichannel-Vertrieb ist im Distanzhandel heute
unverzichtbar. Händler mit Zugang zu Teilzielgruppen auf allen Vertriebskanälen sind
erheblich erfolgreicher.
Multi-Logistics: Die Lieferung von Waren
kann über mehrere Logistikeinheiten an
unterschiedlichen Standorten erfolgen. Diese Funktion ist hilfreich, um die Kosten im
Bereich Logistik zu senken und wettbewerbsfähig zu sein.
24/11
Cloud, Mobile, Social
Techniktipp
Peter Hartmann
ist Vorsitzender des
Vorstands der SPH AG
in Stuttgart
❚ www.sph-ag.com
28. November 2011
IBMs Tech-Trends-Studie hat die IT-Trends im Unternehmensbereich ausgemacht
C
loud Computing, Mobile und der Einsatz von Social Media im BusinessUmfeld, das sind die Themen, die die ITAbteilungen von Unternehmen weltweit im
nächsten Jahr beschäftigen werden. Das ist
das Ergebnis einer Umfrage des Technologieanbieters IBM unter seiner Community
Developers Works, der über 4.000 IT-Fachleute aus rund 90 Ländern angehören. Die
Arbeit mit und in der Cloud ist mittlerweile bei vielen Unternehmen angekommen,
so die einhellige Meinung der befragten ITler. Zwar gaben 40 Prozent an, dass ihr
Unternehmen bisher nicht in der Cloud
Geplante Mobile-Entwicklung
Android
70 %
49 %
iOS
35 %
Windows 7
25 %
Blackberry
Web Apps
vertreten sei; doch 75 Prozent sind davon
überzeugt, dass ihre Firma binnen der
nächsten zwei Jahre eine Cloud-Infrastruktur aufbauen wird. Inzwischen geht es nicht
mehr allein um die Einsparungen, die
Cloud Computing durch Virtualisierung
und Datenspeicherung in der Cloud erzielen kann; stattdessen planen zunehmend
mehr Unternehmen, in den nächsten zwei
Jahren Cloud-basierte Anwendungen zu
entwickeln oder existierende, Desktop-basierte Anwendungen in die Cloud zu erweitern. 51 Prozent der Befragten sehen Cloud
Computing als Teil der Mobile-Strategie ih-
Einsatz von Cloud Computing
24 %
Datenspeicherung
24 %
Sicherheit
14 %
Community Cloud
WebOS
9%
n = 2.920, Mehrfachnennungen möglich
Für Android-Systeme wollen die meisten Unternehmen im nächsten Jahr Anwendungen entwickeln
Einsatz für Social Media
Neue Cloud-Applikationen entwickeln
Virtualisierung
Private Cloud
Existierende Applikation
in die Cloud erweitern
Gehostete Applikationen
res Unternehmens an. Mobility wird in den
nächsten Jahren noch stärker als bisher Teil
der unternehmensinternen Abläufe: Jeweils
etwa ein Drittel der Befragten rechnet mit
der Entwicklung unternehmensinterner
mobiler Apps, branchenspezifischer Apps
sowie der Erweiterung des Kerngeschäfts
um mobile Features in den nächsten zwei
Jahren. Die Plattform der Wahl scheint dabei vor allem Android zu sein: 70 Prozent
der Unternehmen werden in Zukunft Apps
für die Google-Plattform entwickeln. iOS
bleibt besonders in den westlichen Industrieländern weiterhin stark vertreten. il ❚
25 %
24 %
21 %
Interner Einsatz (auf Mitarbeiter ausgerichtet)
43 %
Externer Einsatz (auf
Kunden ausgerichtet)
41 %
20 %
18 %
Nutzung sozialer
Netzwerke
16 %
n = 2.851, Mehrfachnennungen möglich
n = 3.142, Mehrfachnennungen möglich
Cloud Computing soll nicht mehr nur allein Geld
sparen, sondern das Geschäft erweitern
20 %
Social-Media-Applikationen zum internen Informationaustausch sind für viele Unternehmen interessant
© INTERNET WORLD Business 24/11
Quelle: IBM Tech Trends Report 2011
Portal per Baukasten
Data Becker hat seine To-date-Produktreihe um ein CMS erweitert
D
er Software-Hersteller Data
Becker hat das online-basierte
Content Management System Xto-date vorgestellt. Der neueste
Spross der To-date-Produktreihe,
mit der Data Becker Tools für
den professionellen Website- und
Webshop-Bau auf den Markt
bringt, bietet Anwendern die Möglichkeit, Websites, Blogs, Foren,
Communitys oder Webkataloge
mit einem einfachen Baukastensystem umzusetzen. Die enthaltenen
Design-Vorlagen liefern eine Basis
für unterschiedliche Einsatzszena- X-to-date will, wie die anderen To-date-Produkte, vor
rien, die durch die Auswahl beliebig allem mit besonders einfacher Bedienung überzeugen
kombinierbarer Module wie Newsfeeds, Bildergalerien oder Communitys in- in Kategorien unterteilt und zeitgesteuert
dividualisiert und auf CSS-Ebene ange- veröffentlicht. Mit dem enthaltenen Bepasst werden können. Neue Inhalte werden zahlmodul können Website-Betreiber kosmithilfe eines WYSIWYG-Editors erstellt, tenpflichtige Inhalte abrechnen. il
❚
Entwürfe für
„Do Not Track“
D
as World Wide Web Consortium
(W3B) hat „Do Not Track“-Standards
entworfen, die es Nutzern erlauben, sich vor
Online-Tracking zu schützen. Mit dem
Standard „Tracking Preference Expression
(DNT)“ können Website-Betreiber überprüfen, ob es ihren Besuchern technisch
möglich ist, Tracking-Präferenzen festzulegen. Der Standard „Tracking Compliance
and Scope Specification“ legt hingegen fest,
was eine „Do Not Track“-Einstellung technisch bedeutet und wie Website-Betreiber
diese erfüllen. Geht es nach dem W3C,
werden die DNT-Einstellungen im HTTPHeader einer Seite verankert werden. Zudem sollte die Website technisch so ausgelegt sein, dass sie Browser-Plug-ins oder
APIs, über die Nutzer eine „Do Not Track“Einstellung festgelegt haben, erkennen und
befolgen. Mitte 2012 sollen beide Standards
verabschiedet werden. il
❚
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Täglich topaktuell
informiert
Jeden Tag ab 12:30 Uhr:
Der Newsletter der
INTERNET WORLD Business
hält Sie auf dem Laufenden.
www.internetworld.de/newsletter.html
AMAZON
ADTELLIGENCE
E-SPIRIT
Gerücht: Kindle Phone in Arbeit
Facebook-Buchungsplattform
Web-Analyse im CMS
Dem Citigroup-Analysten Mark Mahaney zufolge
arbeitet Amazon derzeit an der Entwicklung eines
eigenen Smartphones. Angeblich stellt die chinesische TMS-Gruppe das Gerät zu Kosten zwischen 150 und 170 Dollar her. Auf den Markt
kommen soll es im vierten Quartal 2012. il
Der Technologieanbieter Adtelligence hat auf Basis seiner Plattform Social Media Advertising eine
speziell auf Facebook zugeschnittene Buchungsplattform entwickelt. Die Social DSP+ bietet Social Targeting und Analytics-Lösungen speziell für
den Einsatz im Rahmen des Social Networks. il
Der CMS-Anbieter E-Spirit hat die Web Analytics
Software Etracker in sein Content Management
System Firstspirit integriert. Online-Redakteuren
wird damit das Besucherverhalten direkt als Statistiken, Heatmaps und Clickmaps in der Preview
der jeweiligen Seite angezeigt. il
37_News_2.qxd
23.11.2011
24/11
15:23 Uhr
Seite 37
TOOLS & TECHNIK
28. November 2011
Gemeinsam
shoppen
D
ie E-Commerce-Agentur Dotsource
hat ihr Social-Commerce-Tool Scoobox überarbeitet und um ein Co-Shopping-Feature erweitert. Mit dem neuen
Modul können Scoobox-Anwender ihren
Shop an Facebook, Google+ und Twitter
anbinden und so ihren Kunden ermöglichen, sich über die sozialen Netzwerke zu
einer gemeinsamen Shopping-Tour einzuladen. Die Nutzer melden sich dafür über
ihren Facebook- oder Google+ Account an
oder registrieren sich im Online Shop. Namen und Bilder der teilnehmenden User
werden während der Shopping-Session angezeigt. Über einen integrierten Chat können sich Kunden und eingeladene ShopBesucher austauschen, Waren bewerten,
Produkte vorschlagen oder gemeinsame
Favoritenlisten anlegen. Das Co-ShoppingModul für Scoobox kann von Online Shops
auf Basis der Shopsysteme Intershop und
❚
Magento verwendet werden. il
Das neue Co-Shopping-Modul für Scoobox
Flexibles ERP
Zuora will ERP-Services für subskriptionsbasierte Geschäftsmodelle bieten
D
das mit den Subscription
er US-amerikanische
Services mithalten kann.“
SaaS-Anbieter
für
Auch Pay-as-you-go-Tarife
ERP-Services Zuora will in
oder Freemium-Modelle,
Europa Fuß fassen und
bei denen die Kunden zwinimmt dafür vor allem
schen kostenlosen und kosUnternehmen als Kunden
tenpflichtigen Angeboten
ins Visier, die ihre Dienstwechseln, könne Zuora als
leistungen für eine regelERP abbilden.
mäßige Gebühr oder nutDamit schlägt Tzuo in die
zungsbasierte Abbuchungleiche Kerbe wie der akgen verkaufen, also beituelle Report „Building a
spielsweise TelekommuniStrategy for the Subscripkationsunternehmen, Vertion Economy“ von Gartlage oder Verbraucherser- Tien Tzuo glaubt an den Erner Research, der prognosvices. „Abrechnung pro folg von Subscription Services
tiziert, dass 35 Prozent der
Minute, pro gelesenen Artikel, pro Download, pro Kauf, pro an- weltweit größten 2.000 Unternehmen bis
gemeldeten User, pro Monat, pro Jahr – 2015 mit nicht medienbezogenen digitakein subskriptionsbasiertes Geschäftsmo- len Produkten fünf bis zehn Prozent ihrer
dell gleicht dem anderen“, erklärt Tien Gewinne durch Subscription Services erTzuo, Gründer und Co-CEO von Zuora, zielen werden. Eine Einschätzung, die Zudas Alleinstellungsmerkmal seines Unter- ora beim Eintritt in den europäischen
nehmens. „Die herkömmlichen ERP-Sys- Markt sicherlich Rückenwind verschafft
teme wie SAP und Oracle können diese haben dürfte: Erst kürzlich sicherte sich
Vielfalt und Flexibilität in Sachen Abrech- der SaaS-Anbieter eine Finanzspritze von
nungsmodelle nicht abbilden, weil sie 36 Millionen US-Dollar, beigesteuert von
dafür ja auch gar nicht gemacht worden den Investoren Index Ventures, Greylock
sind. Sie sind für das produzierende Ge- Partners und David Duffield, Gründer
werbe gedacht, in dem Produktmengen und Co-CEO von Workday. Die Finanzieabgerechnet werden. Unternehmen des rung steckt Zuora in den Aufbau neuer
21. Jahrhunderts brauchen aber ein ERP, Büros in London und Utrecht (NL). il ❚
IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools
Auftraggeber
Auftrag
Agentur
Base
Neukonzeption und Design der Plattform www.base.de
Sinner Schrader
Douglas
Einsatz des Video Managers 5 zur Videoverwaltung
Moving Images24
Echo Online
Website-Optimierung mit Etracker Web Analytics
Etracker
Elektro-plus
Integration der Magento-Extension One Step Checkouts
Netz98
Eternit
Aufbau des neuen Portals www.schoener-energiesparen.de
auf Basis des CMS Typo3
Das Medienkombinat
Gebietsweinwerbung
Rheinhessenwein
Umsetzung einer neuen, webbasierten Datenbank für
Bilder, Videos, Präsentationen und Texte
DI Digitale Informationssysteme
Lufthansa Cargo
Entwicklung von iPhone-, Blackberry- und Android-Apps
zur Sendungsverfolgung
Clanmo
M-Card
Relaunch der Website www.m-card.de
Code64
Medion
Einsatz des Bezahlverfahrens „Kauf auf Rechnung“
Billsafe
Miele
Relaunch der Marken-Website für diverse Länder sowie
Entwicklung eines Mobile-optimierten Auftritts
Syzygy
Reader’s Digest
Einsatz verschiedener Web-Analyse-Lösungen
Econda
Saturn
Entwicklung eines eigenen Tools für Online-Prospekte
auf Basis von HTML5
Coma
Stadtwerke Neuss
Relaunch der Website auf Basis des CMS Drupal
Kernpunkt
Tchibo Reiseshop
Entwicklung eines eigenen CMS für den Reiseshop
Spot Media
Triumph International
Relaunch der Valisere-Image-Website
Come2 E-Branding
TUI Interactive
Automatische und dynamische Erstellung von Hotelvideos aus vorhandenen Bildern und Texten
Clipnow.com
Villeroy & Boch
Abwicklung der Bezahlung in elf europäischen Webshops
Wirecard
Würzburger Versorgungs- Einsatz des CMS Firstspirit für den Internet- sowie für
den Intranet-Auftritt
und Verkehrs-GmbH
E-Spirit
Internet World BUSINESS
37
SYSNEXT
Fotokasten mit 3D-Effekt
Der französische Spezialist für Produktfotografie Sysnext hat sein Tool Packshot Creator verbessert. Version R3 des Geräts, mit
dem Webshop-Betreiber besonders schnell
gut ausgeleuchtete Produktfotos erstellen
können, kann jetzt auch 360 Grad- und
3D-Animationen ohne Schattenwurf erstellen. Der Anwender hat volle Kontrolle über
Lichtreflexe und Spiegelungen. il
CONTEXT OPTIONAL
Monitoring für Google+
Die Social-Marketing-Suite des Anbieters
Context Optional unterstützt als eines der
ersten Social Media Management Tools
auch Google+ Unternehmensseiten. Anwender, die das Tool nutzen, können damit ihre Facebook-, Twitter- und Google+
Präsenzen in einer Oberfläche verwalten.
Das Werkzeug +Circle hilft zudem bei der
Erstellung von Google+ Kreisen. il
SKETCHDOG
E-Commerce-Symbole gratis
Sketchdog, ein professioneller Anbieter
von Web-Design-Templates, bietet derzeit
111 frei verwendbare E-Commerce-Symbole zum kostenlosen Download an. Zu
den Symbolen gehören unter anderem
Icons wie ein leerer und gefüllter Einkaufswagen, Brief-Icons und Währungszeichen.
Alle Icons sind transparente PNGs im Format 24 x24 Pixel. il
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38
24.11.2011
Internet World BUSINESS
10:18 Uhr
Seite 38
TOOLS & TECHNIK
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SOCIAL MEDIA MARKETING
Ohne Ziele kein messbarer Erfolg
Erfolgskontrolle in Social Media ist mehr als das bloße Zählen von Facebook-Fans und Twitter-Followern.
Unterschiedliche Tools messen, ob und wie gut Social Media Marketing wirkt
S
Wo geht es zum Erfolg?
Viele Tools helfen, die
Orientierung zu
behalten
Foto: Fotolia / Frank Peters
ocial Media Marketing zählt in vielen
Firmen inzwischen zum Standardrepertoire im Marketingmix. Doch wie
Erfolg in Social Media eigentlich gemessen
werden kann, ist immer noch mit vielen
Fragezeichen behaftet.
Während große Marken schon seit einigen Jahren auf Facebook, über Twitter, in
eigenen Blogs oder mit einem YoutubeKanal mit Verbrauchern kommunizieren,
entdecken nun auch kleine und mittelständische Unternehmen Social Media als
Interaktionskanal. Knapp die Hälfte (46
Prozent) der befragten Online Shops ist
inzwischen in Social Media vertreten, hat
Ibi Research bei der Umfrage zum E-Commerce-Leitfaden 2011 herausgefunden.
Während das einfache Zählen der Fans
im sozialen Netzwerk die beliebteste Art
der Erfolgsmessung ist, werten immerhin
31 Prozent der Shops mit Facebook-Präsenz den Erfolg ihrer Aktivitäten dort
überhaupt nicht aus. Ob Twitter-Aktivitäten dem Unternehmen etwas bringen,
wird noch seltener analysiert: Die Hälfte
der befragten Shop-Betreiber (51 Prozent)
prüft nicht, welches Resultat ihre Tweets
bringen. Warum ist das so?
„Erfolg mit Social Media kann ganz unterschiedlich definiert werden“, weiß Florian
Bieker, Leiter Social Media Monitoring bei
Inpromo, einer Hamburger Agentur für
Online Marketing und PR. Als Beispiele
für mögliche Ziele nennt er die Steigerung
der Markenbekanntheit , die stärkere Verlagerung des Kundenservices ins Web oder
die Imageverbesserung einer Marke. Fürs
Messen jedes dieser Ziele stehen wiederum
verschiedene Tools bereit.
ein Dashboard infrage kommen, sind
unter anderem Google Alerts, Icerocket,
Socialmention oder Addictomatic. „Die
Unternehmen sollten sich mit dem Dashboard möglichst selbst beschäftigen, damit
sie das Ruder in der Hand behalten“, empfiehlt Schauer. Auch er plädiert dafür zu
definieren, was mit Social Media erreicht
werden soll: zum Beispiel durch SocialKein Vertrauen in die Messbarkeit
Media-Aktivitäten den Traffic auf der
Webseite erhöhen, den Telefon-Support
Erfolgsmessung in Social Media ist für
durch die Umstellung auf
viele noch ein Buch mit sieTwitter entlasten oder mit
ben Siegeln. Die Annahme,
„Erfolg mit Social Media
Twitter-Aktionen den Umdass Erfolg in Zahlen schwer
satz steigern.
zu fassen ist, ist für viele Bekann ganz unterschiedlich
Je nach Zielsetzung kommt
fragte sogar ein Hauptgrund,
definiert werden.“
dann ein anderes Tool zum
soziale Netzwerke gar nicht
Einsatz. Bieker von Inpromo
erst fürs Marketing zu nutzen
Florian Bieker
empfiehlt die Facebook-Prä(siehe Grafik Seite 39).
Leiter Social Media Monitoring, Inpromo
senz im ersten Schritt mit
Spricht man mit Agentudem Facebook-eigenen Anaren, die Social Media Marketing als Dienstleistung anbieten, wird je- „Wir betrachten erst einmal, wie und wel- lyse-Tool „Facebook Insights“ (Statistidoch deutlich, dass es durchaus möglich che Aktivitäten rund um den gesamten ken) auszuwerten. Es liefert Reichweitenist, die Auswirkungen der Aktivitäten im Internet-Auftritt getrackt werden, nicht daten, Reports zu Reaktionen auf Posts
Social Web zu erfassen. Schließlich wollen nur Social Media“, berichtet Andreas und demografische Daten zu Nutzern.
Unternehmen wissen, ob sich ihr Einsatz Schauer, Geschäftsführer der Münchner „Damit kann man die eigene Seite gut analohnt. Das setzt jedoch voraus, dass Ziele Digitalagentur Code64. Mit einem „Dash- lysieren“, meint Bieker.
festgelegt werden. Nur wenn Ziele defi- board“, einer Übersichtsseite, auf der verKombination mit Web-Analyse-Tools
niert wurden, kann überprüft werden, ob schiedene Auswertungen kompakt dargesie erreicht werden. Klingt banal, scheint stellt werden, erhalten die Kunden ein Bild Um herauszufinden, wie viel Traffic auf
aber nicht selbstverständlich zu sein.
von den Aktivitäten. Tools, die für solch die Webseite durch Social-Media-Präsenzen generiert wird, können Web-AnalyseTools hinzugezogen werden. Viele WebMessgrößen für Social Media Marketing
Analytics-Anbieter wie Adobe, AT Internet,
Etracker oder Econda haben inzwischen
die Zahl der generierten Abverkäufe, Leads,
Um den Erfolg einer Social-Media-Kampagne
die Social-Media-Analyse in ihre Angebote
sonstige ausgeführte Aktionen
zu beziffern, werden Messgrößen in Abhängigintegriert. So lassen sich Korrelationen
❚ die Reichweite: die Zahl der Unique User der
keit von den Zielen einer Kampagne festgelegt.
zwischen Ereignissen auf der Webseite
unterschiedlichen Social-Media-Angebote
Gängige Messgrößen für Social Media sind:
und denen in Social Media herstellen.
❚ die Zahl der Fans (in einem sozialen Netzwerk
eines Unternehmens (Youtube Channel,
Mit dem „Buzzwatcher NX“ von AT
wie Facebook)
Blogs etc.)
Internet können Webseitenbetreiber mes❚ die Zahl der Follower (im Microblogging❚ die Häufigkeit: Wie oft kommen die Fans /
sen, ob die Zahl der Markenerwähnungen
Dienst Twitter)
Follower wieder auf das Profil, den Blog eines
oder die häufigere Namensnennung im
❚ die Zahl der Retweets (das Posten / WeiterUnternehmens?
Social Web Einfluss auf die Besuche oder
❚ die Verweildauer: Wie lange bleiben die Besureichen eines Tweets)
Seitenaufrufe einer Webseite haben.
❚ die Zahl der Kommentare als Reaktion auf
cher auf den Social-Media-Angeboten?
Econda greift, wie andere Anbieter auch,
❚ die Bekanntheit / Awareness: Wie häufig wird
ein Posting
über
Schnittstellen auf die Daten von
❚ die Zahl der Klicks auf den „Gefällt mir“ein Produkt oder ein Firmenname erwähnt?
Facebook- und Twitter-Statistiken zu und
❚ die Tonalität („Sentiment“): Wie äußern sich
Button („Likes“)
integriert sie in das Analyse-Dashboard,
❚ bei Performance-orientierten Kampagnen:
die Besucher: positiv, negativ, neutral?
das alle Daten zum Shop oder einem Web-
auftritt präsentiert. Durch die Integration
der Facebook- und Twitter-Daten erweitert sich die Sicht auf die Nutzer. Die
Binnenbetrachtung der Facebook-Statistiken (was passiert auf dem Facebook-Profil?) wandelt sich in ein umfassenderes
Bild. Wenn ein Web-Analyse-Tool eingesetzt wird, kann beispielsweise verfolgt
werden, wie viele Nutzer vom Shop auf die
Facebook-Präsenz gehen oder andersherum. Gerade die demografischen Daten,
die die Facebook-Statistik liefert, sind für
Shop-Betreiber wertvoll. Auf Basis der
Daten kann das Verhalten dieser Nutzergruppen im Shop weiterverfolgt und das
Angebot optimiert werden.
Plattformen, die es Firmen ermöglichen, unterschiedliche Accounts in verschiedenen Social-Media-Kanälen über
eine Oberfläche zu verwalten, haben
ebenfalls Analyse-Tools für die Erfolgskontrolle integriert. Die „Social Marketing
Suite“ von Context Optional bezieht – wie
andere Analyse-Software auch – Statistikdaten von Facebook und neuerdings
zudem von Google+.
Um das passende Analyse-Tool zu finden, sollten Webseitenbetreiber auf die
folgenden Kriterien achten, empfiehlt
Lawrence Mak, Leiter Produkt Marketing
bei Context Optional: Wie umfangreich
sind die Metriken, die für jeden SocialMedia-Kanal zur Verfügung stehen? Ist es
möglich, die Performance der Firmenprofile und der Apps sowie die Reaktionen
auf Posts zu messen? Entsteht ein ganzheitlicher Blick auf die diversen SocialMedia-Kanäle, in denen ein Unternehmen
aktiv ist? Wie häufig wird das AnalyseTool aktualisiert?
Monitoring-Tools:
Ein einziger Dschungel
Wer wissen will, ob durch Social-MediaAktivitäten die Markenbekanntheit steigt
und das Image einer Marke im Zeitverlauf
besser oder schlechter wird, kann Social
Media Monitoring Tools einsetzen. Damit
könne man eine qualitative „Stimmungsanalyse“ durchführen, beschreibt Schauer
Übersicht zu Social Media
Monitoring Tools
Das Angebot an Lösungen für Social Media
Monitoring und Analyse ist groß und unübersichtlich. Folgende Webseiten sammeln
Beschreibungen und Bewertungen solcher
Tools zur besseren Orientierung.
❚ Übersicht zu Werkzeugen für die Beobachtung und Analyse sozialer Medien
http://medienbewachen.de
❚ Social Media Monitoring Report 2011: Test
und Bewertung von Social Media Monitoring Tools aus Agentursicht
www.goldbachinteractive.com
❚ Englisches Wiki für Social-Media-Monitoring-Lösungen
http://wiki.kenburbary.com/
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24.11.2011
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TOOLS & TECHNIK
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Internet World BUSINESS
dukt oder Firmenname erwähnt
forscher Comscore seit Oktober
wurde, und wenn ja, in welchem
das Produkt „Social Essentials“ an.
Kontext und welcher Tonalität.
Mithilfe seines Panels kann ComDiesen Anbieterdschungel zu
score die Zahl der Kontakte mit
durchforsten, ist nicht leicht.
einem Werbemittel in sozialen
Wikis, die auf Produkte für Social
Netzwerken auswerten.
Media Monitoring spezialisiert
Ziele für unterschiedliche
sind, können als Ausgangspunkt
Adressaten
für die Wahl dienen (siehe Kasten
S. 38). Medienbewachen.de stellt
Wenn es um das Messen von SocialTools vor, die speziell für den
Media-Aktivitäten geht, haben Firdeutschen Markt verfügbar sind.
men meist nur die Interaktion mit
Die Digitalagentur Goldbach
Verbrauchern im Blick. Der Artikel
Interactive hat kostenpflichtige
„15 Questions for Social Media
Plattformen anhand konkreter Nur wenn auch Ziele für die Social-Media-Aktivitäten festgelegt
Marketing and Measurement SucKundenprojekte getestet und wurden, ist es möglich, den Erfolg zu messen
cess“ auf Clickz.com weist noch auf
bewertet und die Ergebnisse im
einen weiteren wichtigen Aspekt
Social Media Monitoring Report verhin: Social-Media-Aktivitäten wenden sich
Werbereichweiten messen
öffentlicht. Die besten Tools laut Social
nicht nur an Kunden. Auch Mitarbeiter,
Media Monitoring Report 2011 sind Unternehmen posten nicht nur in Twitter, potenzielle künftige Mitarbeiter, Geschäfts„Sysomos Heartbeat“ und „Radian6“.
Facebook oder in Blogs, sie schalten auch partner und Medien können Adressaten
Im unteren Preissegment bieten „uber Werbung in sozialen Netzwerken. Um her- von Social Media sein. Bei der Festlegung
VU“ und „Viralheat“ ein sehr gutes Preis- auszufinden, wie oft und wie häufig eine der Ziele für die Erfolgsmessung sollten
Leistungs-Verhältnis, so ein weiteres Er- Markenbotschaft auf Social-Media-Platt- auch diese verschiedenen Gruppen berückgebnis des Reports.
❚
formen gesehen wurde, bietet der Markt- sichtigt werden. is
Foto: Fotolia / N-Media-Images
von Code64 den Nutzen solcher Lösungen. Monitoring Tools beantworten Fragen wie „Wie gut sind meine Produkte bei
den Verbrauchern angesehen?“, nennt
Schauer ein Beispiel. Die Tools zeigen
außerdem, ob sich die Einstellung zu den
Produkten aufgrund bestimmter Aktivitäten verändert.
Bieker nennt noch eine weitere Form
der Erfolgskontrolle mit Social Media Monitoring: „Share of Voice“ (auf Deutsch:
Anteil an den Äußerungen). Hier wird
untersucht, wie häufig über das eigene
Produkt oder die eigene Marke im Vergleich zu Produkten der Konkurrenz im
Internet gesprochen wird. Ein messbarer
Erfolg wäre, wenn aufgrund bestimmter
Aktionen das eigene Produkt oder der Firmenname häufiger erwähnt wird als der
Mitbewerb.
Da viele Software-Anbieter, Agenturen
und Berater vom „Hot Topic“ Social Media
Marketing profitieren wollen, gibt es ein
großes Angebot an solchen Tools, die das
Social Web danach abgrasen, ob ein Pro-
Erfolgskontrolle für Social Media Marketing
Gründe, die gegen Social Media Marketing sprechen
Welche Informationen nutzen Sie, um den Erfolg Ihrer Aktivitäten auf Facebook zu messen?
Warum wollen Sie keine sozialen Netzwerke als Marketingmaßnahme nutzen?
Anzahl der Fans
65 %
Täglich aktive Besucher
37 %
Erfolg der Aktivitäten auf Facebook
wird derzeit nicht ausgewertet
31 %
Anzahl der Kommentare
Täglich neue Besucher
39 %
43 %
Kein entsprechendes Personal/
keine freien Kapazitäten
19 %
Herkunft der Besucher
17 %
Gefahr negativer Kommunikation
23 %
11 %
Geografische Daten der Besucher
9%
Gefahr der Verbreitung von Firmeninterna
durch Mitarbeiter
8%
4%
1%
Knapp ein Drittel wertet Aktivitäten auf Facebook nicht aus
© INTERNET WORLD Business 24/11
41 %
40 %
22 %
Anzahl der Pinnwandeinträge
Sonstige
34 %
Kein Nutzen für das Unternehmen
24 %
Anzahl der Seitenaufrufe
Anzahl der Audio-, Foto- und Video-Abrufe
43 %
Erfolg nur schwer messbar/
mangelnde Entscheidungsgrundlage
27 %
Demografische Daten der Besucher
39
Mehrfachnennungen möglich
n = 139
Sonstiges
4%
3%
Kleine
Unternehmen
(n = 69)
Mittlere und große
Unternehmen
(n = 35)
9%
14 %
Mehrfachnennungen möglich
Viele Shop-Betreiber haben den Eindruck, dass Erfolg in Social Media nur schwer messbar ist
Quelle: www.ecommerce-leitfaden.de, Ibi Research
40_Case-Study_Rose.qxd
40
23.11.2011
15:18 Uhr
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TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
28. November 2011
24/11
CASE STUDY
Im Hintergrund vernetzt
Wie die Online-Apotheke Zur Rose von einem integrierten Backend profitiert
Z
ehntausende Produkte.Vierstellige Bestellzahlen – täglich. 24-Stunden-Versand, der komplexe gesetzliche Vorgaben erfüllen
muss. Kaum ein Shop fordert sein Shop-System so
sehr wie eine Online-Apotheke. Im vergangenen Jahr
wurde der Schweizer Apothekengruppe Zur Rose klar,
dass ihr bisheriges Shop-System den Belastungen ihres Tagesgeschäfts in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht mehr gewachsen war. Also sah sich das Unternehmen
nach einem neuen System um. „Die Wahl
fiel auf Magento Enterprise, weil das System aktuell eines der modernsten und skalierbarsten auf dem Markt ist“, erinnert
sich Patrick Rudolf, Marketingleiter bei
Zur Rose Suisse. Ein Partner für die Implementierung wurde in einem Pitch-Verfahren gefunden, das der Stuttgarter E-Commerce-Spezialist Phoenix Medien für sich
entscheiden konnte. Die Agentur setzte die
Online Shops von Zur Rose Suisse und der
deutschen Discount-Tochter VfG Versandapotheke auf Basis von Magento komplett
neu auf und legte dabei viel Wert auf eine
gute Performance. „Wir haben möglichst
wenige Module eingesetzt, die die Leistung
des Shops ausbremsen könnten, und
gleichzeitig den Cache stark ausgebaut“,
sagt Björn Kraus, Entwicklungsleiter bei
Phoenix Medien. „Außerdem liegt hinter
dem Shop eine eigene, sehr performante
Hosting-Lösung, die dafür sorgt, dass der
Shop jetzt auch große Marketingaktionen,
etwa bei Groupon, aushält.“
Das große Ganze im Hintergrund
Mit einem neuen Shop allein war es aber
nicht getan. „Die Zur-Rose-Gruppe hantiert täglich mit sehr hohen Bestellvolumina“, so Rudolf. „Und hinter dem Online
Shop liegt ein sehr umfangreicher Produktkatalog, in dem es sehr oft zu kleinen, aber
sehr wichtigen Mikroänderungen kommt,
weil Produkte ausgetauscht werden oder
kurzfristig nicht lieferbar sind. Gleichzeitig
wollen wir unseren Kunden immer eine
Lieferung ihrer bestellten Produkte binnen
24 Stunden garantieren können.“ Um die
Prozesse im Shop möglichst stark zu automatisieren und zu beschleunigen, musste
Zum Unternehmen
Die Schweizer Zur Rose Suisse AG, 1993 im
Schweizerischen Steckborn gegründet, entwickelte sich binnen 18 Jahren zu einem der
größten Unternehmen für Medikamentenlieferungen in der Schweiz. Neben dem B2BGeschäft, der Belieferung von Arztpraxen, ist
das Consumer-Geschäft mit verschiedenen
Online-Apotheken in der gesamten DACHRegion das zweite Standbein des Unternehmens. Zur Zur-Rose-Gruppe gehört auch die
Discount-Marke VfG Versandapotheke.
aFiFo
tolia © M
Foto: Fo
das Shop-System tief in das ERP-System
der Unternehmensgruppe integriert werden. Acht Wochen lang arbeitete Phoenix
Medien an einem ERP-Konnektor, der den
Magento-Shop der deutschen VfG mit der
Unternehmensdatenbank verband. Die
deutsche Discount-Tochter diente dabei
als Pilotprojekt – langfristig sollte die gesamte Zur-Rose-Gruppe von einer derart
tiefen Backend-Integration profitieren.
„Der gesamte Produktkatalog ist
im ERP erfasst und wird von diesem an den Shop ausgeliefert; Änderungen im ERP sind sofort im
Shop online“, beschreibt Kraus die
Tiefe der Verbindung zwischen
Shop und ERP. „Aber auch die
Adressdaten aller Kunden sind
dort hinterlegt; Änderungen können von Marketing- und Callcenter-Mitarbeitern vorgenommen werden
und schlagen sich direkt auf die Ausgabe
der Lieferadressen im Shop nieder. Auch
Marketing-relevante Daten wie Suchbegriffe oder Geolokationsdaten finden ihren
Platz im ERP und können von dort im
Unternehmen weiterverwendet werden.“
Internationale Herausforderungen
Nachdem das integrierte Backend bei der
deutschen VfG Versandapotheke funktio-
Österreich und der Schweiz werden teilweise unterschiedliche Produkte zu anderen Preisen und unter anderen gesetzlichen Vorgaben vertrieben; auch das Payment-Angebot unterscheidet sich stark
nierte, sollte in einem zweiten Schritt die zwischen den einzelnen Ländern. „Damit
gesamte Zur-Rose-Unternehmensgruppe jede Ländervertretung immer nur die Inauf ein einheitliches Backend mit inte- formationen aus dem ERP sieht, die für sie
griertem Online Shop umgestellt werden. wirklich relevant sind, arbeiten wir mit
Keine leichte Aufgabe, denn die unter- Mandanten-Lösungen“, erklärt Kraus.„Das
schiedlichen Dependancen des Unterneh- gilt wiederum auch für das Shop-System:
mens hatten unterschiedliche Bedürfnisse. Der Magento-Shop von Zur Rose Suisse
„Da gibt es zunächst Unterschiede im Pro- zieht sich andere Informationen aus dem
duktkatalog zwischen der Premium-Mar- ERP als der Magento-Shop der VfG in
ke Zur Rose und der serviceunterstützten Deutschland, abhängig von der hinterlegten Mandanten-Struktur.“
Die unternehmensweite Inte„Wir haben viel Wert auf eine
gration von ERP und Shop-System hielt die Zur-Rose-Gruppe
gute Performance gelegt und setzen
und ihren Dienstleister Phoenix
nur wenige Magento-Module ein.“
Medien mehrere Monate lang beschäftigt. Nach Abschluss des
Björn Kraus
Projekts wurden die Prozesse zur
Entwicklungsleiter bei Phoenix Medien
Abwicklung von Kundenaufträgen deutlich beschleunigt, sodass
Discount-Marke VfG“, so Rudolf.„VfG hat die Prämisse des 24-Stunden-Versands
eine kleinere Auswahl, bietet aber günsti- problemlos erfüllt werden kann. Die ergere Preise und wird mit Newsletter-Maß- höhte Automatisierung senkt die Fehlernahmen, Affiliate-Marketing et cetera ag- quote und steigert die Aktualität der Online
gressiv beworben. Zur Rose setzt auf ein Shops. Die Kunden der Online-Apotheken
besonders breites Angebot und bietet auch bekommen von den weitreichenden Veränrezeptpflichtige Medikamente, die beim derungen im Backend kaum etwas mit –
Versand ganz anders behandelt werden für Patrick Rudolf bedeutet das Projekt vermüssen.“ Dazu kam die Internationalität besserte Abläufe und dadurch mehr Zeit
der Apothekengruppe: In den jeweiligen für Marketingmaßnahmen und die WeiLänder-Dependancen in Deutschland, terentwicklung des Unternehmens. il
❚
Wenn das Backend sinnvoll vernetzt ist, profitieren Kunden und Webshop gleichermaßen
Drei Shops, ein ERP
Das Projekt im Überblick
Ein ERP für alle: Die Zur Rose und ihre Discount-Tochter VfG sind in der ganzen DACH-Region vertreten. Damit alle Shops der Gruppe auf das gleiche
ERP-System zugreifen konnten, wurde eine Mandantenlösung implementiert. So zeigt die Schweizer Zur Rose andere Produkte als die deutsche VfG
❚ Auftraggeber: Zur Rose Suisse AG, Frauenfeld (CH)
❚ Projekt: Gruppenweite Migration auf
Magento Enterprise, tiefgehende ERPAnbindung, Frontend-Relaunch der OnlineApotheken
❚ Agentur: Phoenix Medien, Stuttgart
❚ Zeitrahmen: Acht Wochen für Entwicklung
des ERP-Konnektors
❚ Budget: k.A.
❚ Internet: www.zurrose.ch, www.zurrose.de,
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23.11.2011
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Seite 44
MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
Online-Jobbörsen sind das wichtigste Medium bei der Personalsuche von Unternehmen. Das hat eine repräsentative Umfrage
im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom
unter 1.500 Firmen ergeben. Demnach
veröffentlichen 79 Prozent der Unternehmen offene Stellen in Jobbörsen wie Stepstone oder Monster. Gleichzeitig etablieren sich Netzwerke wie Xing oder Facebook bei der Suche nach neuen Mitarbeitern: Ein Drittel aller Unternehmen zeigt
offene Stellen auf diesem Weg an. sn
XING
Mehr Nutzwert
Speziell an Vertriebler, Key Account Manager, Inhaber und Freiberufler richtet sich
das neue Angebot von Xing. Die SalesMitgliedschaft soll die Zielgruppe im Arbeitsalltag unterstützen, indem relevante
Informationen zusammengestellt und
aufbereitet werden. Stefan Schmidt-Grell,
Director Marketing der Xing AG, erklärt:
„Dank der neuen Features können Mitglieder Xing noch gezielter für die Neukundenakquise und Kundenpflege einsetzen.“
Die Sales-Mitgliedschaft kostet monatlich
29,95 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten, bei einer Laufzeit von drei Monaten
liegt sie bei 49,95 Euro pro Monat. sn
Mit Such- und Filterfunktionen sollen
neue Kunden besser gefunden werden
MONSTER
Der erste Eindruck zählt
Ein Bewerbungsfoto gehört in Deutschland neben einem lückenlosen Lebenslauf
und guten Zeugnissen zur vollständigen
Bewerbung unbedingt dazu. Das ist das
Ergebnis einer Nutzerumfrage von Monster. So halten 55 Prozent der Befragten
das Bewerbungsfoto für sehr wichtig. 18
Prozent meinen, es käme eher auf die
Qualifikation des Bewerbers als auf das
Foto an. 27 Prozent finden ein Bild in der
Bewerbungsmappe unnötig. sn
IFD ALLENSBACH
Facebook? Nein, danke
Wie eine Befragung des Instituts für Demoskopie Allensbach unter Topmanagern
ergab, hält sich die große Mehrheit der
deutschen Entscheider von den sozialen
Netzwerken im Internet fern. Nur 28 Prozent sind laut Umfrage in einem sozialen
Netzwerk aktiv. Befragt für das „Capital
Elite-Panel“ wurden insgesamt 519 Spitzenpolitiker, Unternehmenschefs und Behördenleiter, darunter 19 Minister und
Ministerpräsidenten, 21 Leiter von Bundes- beziehungsweise Landesbehörden
sowie 77 Vorstände und Geschäftsführer
von Unternehmen mit mehr als 20.000
Mitarbeitern. sn
24/11
NEUE BERUFE
BITKOM
Am besten online
28. November 2011
Bürokaufmann war gestern
Was machen eigentlich Community Manager und Corporate Blogger?
R
und um das Internet sind in den vergangenen Jahren neue Berufsbilder
entstanden. Online Marketing Manager,
Webmaster oder Internet-Redakteure
haben sich in den Unternehmen bereits
etabliert. Aber welche Aufgaben hat ein
Community Manager? Welche Ausbildung sollte ein Corporate Blogger mitbringen? Und was kann man verdienen?
Community Manager
Ein Community Manager kümmert sich
um die Konzeption, den Aufbau, die Leitung, den Betrieb, die Betreuung und die
Optimierung von virtuellen Gemeinschaften. Zu seinen Aufgaben gehört es,
neue User zu rekrutieren und Anreize zu
schaffen, die Community möglichst häufig zu besuchen. Als Vermittler zwischen
Plattformbetreibern und Nutzern muss er
zudem die Bedürfnisse der User erkennen
und in die Entwicklung einbringen.
Trends der Branche aufzuspüren, ist für
Community Manager genauso wichtig wie
die Zielvorgaben ihres Auftraggebers.
Dazu stehen sie in Kontakt mit der Marketing- und der Kommunikationsabteilung.
Florian Stöhr, Vorstand beim Bundesverband Community Management e.V.
(BVCM) und strategischer Community
Manager bei der Basecom GmbH & Co.
KG, unterscheidet zwischen operativen
Community Managern, die im direkten
Foto: Fotolia / N-Media-Images
44_Karriere.qxd
Großer Bedarf: Immer mehr Unternehmen erkennen, wie wichtig der zeitgemäße Dialog mit
dem Kunden ist – und suchen dafür geeignete Mitarbeiter
Geschäftsführer der Auto- und MotorCommunity Motor-Talk.de., „die Fähigkeit, sich auf das Gegenüber einzustellen“.
Der Community Manager muss seine
Community kennen und verstehen. Nur
so kann er ein ehrliches und authentisches
Vorbild für die Nutzer sein und die richtigen Entscheidungen für die Entwicklung
und das Leben auf der Plattform treffen.
„Ein dickes Fell und eine hohe Leidensfähigkeit sind ebenfalls essenziell, denn der
Community Manager
ist als Gesicht des Be„Als Corporate Blogger ergibt es
treibers immer auch
das Ventil und der erste
Sinn, ein eigenes Blog aufzusetAnsprechpartner für die
zen und viel auszuprobieren.“
Nutzer“, sagt Florian
Stöhr. Zudem muss ein
David Eicher
Community Manager
Geschäftsführer Webguerillas
offen für Neues und
dauerhaft bereit sein,
Kontakt mit den Mitgliedern stehen, und sich weiterzuentwickeln. „Wer als Comihrem strategischen Counterpart, der sich munity Manager in der Lage ist, einer
eher mit übergeordneten Aufgaben und Marke ein menschliches Gesicht zu geben,
Fragestellungen rund um die Plattform auf Augenhöhe mit den Kunden zu kommunizieren, konsistent zu bleiben und dabeschäftigt.
Eine weitere wichtige Aufgabe besteht bei auch noch seinen Spaß zu haben, der
darin, die Social-Media-Strategie des wird sich vor Angeboten nicht retten könUnternehmens operativ umzusetzen und nen“, glaubt Tom Kedor.
Da das Berufsbild relativ neu ist, sind
ständig anzupassen. Inwieweit der Community Manager in diesem Zusammen- auch die Verdienstmöglichkeiten noch
hang im Revier des Social Media Managers nicht in Zement gegos„wildert“, lässt sich schwer sagen. „Für sen. Eine Studie des
mich ist Community Management ein BVCM unter Commuwichtiges Element einer langfristig erfolg- nity Managern im verreichen Social-Media-Strategie. Wenn gangenen Jahr ergab,
Menschen von Social Media Managern dass die Mehrheit pro
erfolgreich abgeholt wurden, müssen sie Jahr zwischen 30.000
auch langfristig adäquat durch Commu- Euro und 39.000 Euro
nity Manager betreut werden. Viele Kolle- verdient. „Ich kann mir
gen wechseln inzwischen fließend zwi- gut vorstellen, dass sich
schen beiden Rollen hin und her, und so dieses Gehaltsniveau für Ausnahme-Comkann es auch gut sein, dass sie künftig zu- munity-Manager in Zukunft auch deutlich höher bewegen wird“, so Kedor.
sammenwachsen“, meint Stöhr.
Während, wie so oft in der InternetCorporate Blogger
Branche, eine spezielle Ausbildung aufgrund fehlender Angebote nicht zwingend Kommunikation steht auch bei einem Corerforderlich ist und auch Quereinsteiger porate Blogger ganz oben auf der To-dogute Chancen haben, braucht ein Com- Liste. Sein Aufgabenbereich umfasst die
munity Manager vor allem Spaß am komplette Betreuung eines Unternehmens„menscheln“. Damit meint Tom Kedor, Blogs. Dazu gehören die regelmäßige Er-
stellung von Blog-Beiträgen, basierend auf
der Recherche nach relevanten, spannenden und abwechslungsreichen Themen
sowie die zeitnahe Reaktion auf Kommentare. Der Corporate Blogger steht im
direkten Dialog mit der Zielgruppe und
hält die Kommunikation zwischen Usern
beziehungsweise Kunden und Unternehmen aufrecht. „Ein Corporate Blogger gibt
einem Unternehmen ein Gesicht und
macht es persönlicher“, sagt David Eicher,
Geschäftsführer der Webguerillas GmbH.
Voraussetzung für einen erfolgreichen
Corporate Blogger ist ein professioneller
und zugleich sympathischer Schreibstil.
Zudem sollte er unbedingt auf dem aktuellen Stand der Themen sein, die für das
Unternehmen wichtig sind, um Argumente
für jede Diskussion zu haben. Ein persönliches Interesse an den Unternehmensthemen und ein guter Draht in alle Abteilungen ist daher von großem Vorteil. David
Eicher empfiehlt eine Ausbildung mit
journalistischem Schwerpunkt. Zudem
sollte ein Corporate Blogger aus seiner
Sicht eine gewisse Schlagfertigkeit haben,
um auf kritische Kommentare schnell und
kreativ antworten zu können.
Wer diese Voraussetzungen mitbringt,
hat gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Denn nach Einschätzung des Webguerilla-
„Das Berufsbild des Community
Managers wird sich etablieren
und ständig weiter verändern.“
Florian Stöhr
Bundesverband Community Management e.V.
Chefs öffnen sich immer mehr Unternehmen für einen Dialog via UnternehmensBlog. Auch die Verdienstmöglichkeiten
können sich sehen lassen. Abhängig vom
Unternehmen, von der Aufgabenbreite
und nicht zuletzt von der Berufserfahrung
und Kreativität des Bloggers sind Gehälter
zwischen anfangs 3.000 und später 6.000
Euro monatlich durchaus möglich.
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MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
Frank Herold /
Terry von Bibra
Heiko Genzlinger
Yahoo Deutschland, München
Yahoo Deutschland, München
Den Posten des Director Sales
übernimmt beim InternetKonzern Yahoo Deutschland,
München, künftig Terry von
F. Herold
Bibra, der zudem Geschäftsführer für Yahoo Deutschland
bleibt. Der 48-Jährige ist aber
als Vice President Advertising
Marketplaces EMEA vor allem
für die Bereiche Video, Direct
Response, Brand Display und
Mobile zuständig. Neu beim T. von Bibra
Online-Vermarkter ist zudem
Frank Herold, der im Januar 2012 als Director
Sales einsteigt und sich künftig um die Leitung
und Koordination des Verkaufsteams kümmert.
Bisher war der 41-Jährige, der an Heiko Genzlinger (vgl. rechts) berichtet, Geschäftsführer Ad
Audience, eines Joint Ventures der Vermarkter
G+J Electronic Media, IP Deutschland, Sevenone
Media und Tomorrow Focus Media.
❚ www.yahoo.com
Der bisherige stellvertretende Geschäftsführer und Commercial
Director von Yahoo Deutschland, Heiko Genzlinger, steigt zum
Geschäftsführer und Vice President Sales auf. Der 43-Jährige ist
bereits seit 2003 für den US-amerikanischen Internet-Konzern
und Online-Vermarkter tätig, zuvor war er unter anderem bei
TV München, CNBC Europe, als Director Sales bei Wallstreetonline sowie als Niederlassungsleiter bei Web.de beschäftigt.
❚ www.yahoo.com
Win Race, Hamburg
Tim Schwenke
Criteo, München
Movingimage24, Berlin
Die Münchner Criteo GmbH,
Anbieter von personalisierten
Retargeting-Lösungen, holt
Florian Herzing als neuen PR
& Marketing Manager. Bevor
der 33-Jährige zur deutschen Tochter des Pariser
Unternehmens wechselte, war er bei der internationalen PR-Agentur Text100 Account Manager.
Sein Schwerpunkt waren Unternehmen aus den
Bereichen E-Commerce, Online Marketing sowie
Social Software. Herzing berichtet in Zukunft an
Robert Lang, Head of Central Europe bei Criteo.
❚ www.criteo.de
Gemeinsam mit Gründer und
Geschäftsführer Rainer Zugehör führt Tim Schwenke in
Zukunft die Geschäfte der
Movingimage24 GmbH, eines Spezialisten für Online-Video- und VideoCloud-Lösungen aus Berlin. Schwenke, der die
Bereiche Marketing und Vertrieb verantwortet,
war bereits seit 2005 Aufsichtsratsvorsitzender des
Unternehmens. Darüber hinaus hält er als Gründer der Tiburon Unternehmensaufbau GmbH
mehrere Beteiligungen an Internet-Firmen.
❚ www.movingimage24.de
Ab 1. Dezember 2011 unterstützt Torsten Panzer als neuer Geschäftsführender Gesellschafter die beiden Gründer
Andreas Leonhard und Ralph Scheurer-Lee der
Social Media Akademie in Mannheim. Bei dem
Weiterbildungsangebot der Webculture GmbH
übernimmt der 37-Jährige Managementaufgaben sowie die Position des Pressesprechers.
Bislang war Panzer unter anderem bei den Agenturen Denkwerk und Ad Publica sowie während
der letzten zweieinhalb Jahre als Geschäftsführer
von Buzzer in Amsterdam tätig.
❚ www.socialmediaakademie.de
Sven-David Müller
Andrew Gilboy
Cocomore, Frankfurt
Demandware, Jena
Die Chefredaktion Medizin/
Ernährung übernimmt SvenDavid Müller bei der Frankfurter Cocomore AG, Agentur für integrierte Kommunikation und IT-Services. Der 42-Jährige, der künftig an Vorstand Jens Fricke berichtet, war zuvor
unter anderem bei der Nano Repro AG sowie
den Internet-Gesundheitsportalen Imedo.de und
Qualimedic.de beschäftigt.
❚ www.cocomore.de
Zum Vice President EMEA hat
Demandware, internationaler
Anbieter für E-Commerce-Lösungen, Andrew Gilboy, der
bisher in gleicher Position für
die Oracle-Webcenter-Lösungen zuständig war,
ernannt. Bei Demandware, das unter anderem in
Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und
Großbritannien Niederlassungen betreibt, soll sich
Gilboy insbesondere um die Neukundenakquise in
Europa, Afrika und dem Nahen Osten kümmern.
❚ www.demandware.de
Michael Rausch
Interrogare, Bielefeld
Stephan Enders
Billiger.de, Karlsruhe
Das Marktforschungsunternehmen Interrogare GmbH
verstärkt sein Team Onsite &
Mobile Research mit Matthias
Kampmann, der als neuer
Project Manager kommt. Der 28-Jährige soll sich
vor allem um die Werbewirkungsmessung insbesondere mobiler Werbeformen kümmern. Zuvor
war Kampmann bei Gruner+Jahr EMS im Bereich
Research und Mediaservice mit der Entwicklung
von Werbewirkungs-Benchmarks betraut.
❚ www.interrogare.de
Scholz & Volkmer, Wiesbaden
Bei der Konzeption und Umsetzung unterstützt Stephan
Enders, neuer Director Mobility bei Scholz & Volkmer, die
Units der Kreativagentur aus
Wiesbaden. Vor seinem Wechsel in diese neu
geschaffene Position war der 38-Jährige, der
künftig vom Standort Berlin aus arbeitet, unter
anderem Geschäftsführer der Spezialagentur
Weischer Mobile in Hamburg.
❚ www.s-v.de
Social Media Akademie,
Mannheim
Das Internet-Preisvergleichsportal Billiger.de verstärkt seinen deutschlandweiten Vertrieb mit Michael Rausch, der
als Director Sales kommt. In
dieser Position verantwortet der 43-Jährige alle
Vertriebsaktivitäten inklusive Neukundengeschäft
sowie Projektakquise und -entwicklung. Zuletzt
war Rausch Country Manager Germany bei der
Become Europe GmbH.
❚ www.billiger.de
24/11
Frank Ufer
Florian Herzing
Torsten Panzer
28. November 2011
Matthias Kampmann
In das Führungsteam der Win
Race Pferderennen Vermarktungs GmbH wechselt Frank
Ufer, der bisherige Leiter von
Arcor.de. Als Director Marketing verantwortet er bei Win Race in Hamburg in
Zukunft die gesamte operative und strategische
Ausrichtung des Portals Winrace.de, einschließlich des Content-, Programm-, Produkt- und Vermarktungsmanagements. Darüber hinaus soll
Ufer die digitalen Produkte und Devices weiterentwickeln. Bevor er elf Jahre lang bei Vodafone/
Arcor in verschiedenen Führungspositionen beschäftigt war, arbeitete Ufer bei der United Internet AG und deren Tochter 1&1 Internet.
❚ www.winrace.de
Fabian Georg
Meinestadt.de, Siegburg
Als neuer Leiter Key Account
Management grafische Werbung NRW ist Fabian Georg
künftig bei der Allesklar.com
AG in Siegburg aktiv. Bei der
Betreiberin des Web-Städteportals Meinestadt.de
soll der 33-Jährige vor allem eine Vermarktungseinheit für das Bundesland Nordrhein-Westfalen
aufbauen sowie neue Umsatzpotenziale im regionalen Werbemarkt erschließen. Vor dem Wechsel
in die neu geschaffene Position war Georg in den
vergangenen fünf Jahren als Key Account Manager im Bereich New Media bei der WAZ Mediengruppe beschäftigt.
❚ www.meinestadt.de
Peter Klement /
Rebecca Rutschmann
Kr3m Media, Karlsruhe
Mit zwei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich die Kr3m Media
GmbH im Bereich Social Media, für den eine eigene Unit R. Rutschmann
geschaffen wurde. Als neuer
Head of Konzeption & Social
Media leitet künftig Rebecca
Rutschmann, bisher als Freelancerin für den Spezialisten
für Online-Entertainment in
Karlsruhe tätig, die Einheit.
Darüber hinaus ist nun Peter P. Klement
Klement als neuer Social Media Coordinator für das neue Team aktiv. Er soll
Kunden betreuen, die Pressearbeit übernehmen
und den Facebook-Auftritt der Agentur pflegen.
❚ www.kr3m.com
Impressum
Stellvertretender Chefredakteur:
Frank Kemper (fk),
frank.kemper@internetworld.de
ISSN 1433-3309
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:
Bayerstraße 16a, 80335 München
Telefon (089) 741 17-0, Fax -101
www.internetworld.de
Sitz des Verlags:
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH,
Karlstraße 41, 89073 Ulm
Redaktion:
Elke Häberle (häb),
elke.haeberle@internetworld.de
Ingrid Lommer (il),
ingrid.lommer@internetworld.de
Ingrid Schutzmann (is),
ingrid.schutzmann@internetworld.de
Susanne Vieser (vs),
susanne.vieser@internetworld.de
Daniela Zimmer (dz),
daniela.zimmer@internetworld.de
Geschäftsführer:
Florian Ebner, Dr. Günter Götz,
Thomas Perskowitz
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Christiane Fröhlich (cf), Susann Naumann (sn),
Karsten Zunke
Herausgeber:
Dr. Günter Götz,
guenter.goetz@internetworld.de
Schlussredaktion:
Ernst Altmannshofer,
Dr. Christa Gogu
Chefredakteur:
Dominik Grollmann (dg),
dominik.grollmann@internetworld.de
Chef vom Dienst:
Stefan Hofer (host),
stefan.hofer@internetworld.de
Art Directorin:
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Gestaltung:
Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina
Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller,
Susanna Knevels, Simone Köhnke, Cornelia
Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther,
Christian Schumacher
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Seite 47
MENSCHEN & KARRIERE
28. November 2011
Christian Riesenberger
Yvonne Fritz
Yellow Map, Karlsruhe
Voodoo Video, Düsseldorf
Als neuer Vorstand Marketing
und Sales verstärkt Christian
Riesenberger in Zukunft die
Geschäftsleitung der Yellow
Map AG in Karlsruhe. In der
Position verantwortet er vor allem die strategische Ausrichtung des Unternehmens sowie den
Aufbau neuer Geschäftsfelder. Zuletzt war Riesenberger bei HRS in Köln tätig und dort für die
Bereiche Business Development und strategische
Partnerschaften zuständig.
❚ www.yellowmap.de
Das Team des Online-Bewegtbildvermarkters und technologischen Dienstleisters Voodoo Video AG ergänzt künftig Yvonne Fritz als Publisher
Development Manager. In dieser Position soll die
39-Jährige den Ausbau des Publisher-Netzwerks
vorantreiben. Zudem verantwortet Fritz, die an
COO Sabine Jünger berichtet, den Aufbau internationaler Partnerschaften. Zuletzt war sie Produktmanagerin Elektronische Medien & Mobile
bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und
unter anderem für die Steuerung des Vermarkters Tomorrow Focus Media zuständig.
❚ www.voodoovideo.com
André Kögel
G+J EMS, Hamburg
Seit November ist André
Kögel als neuer Manager Multimedia Sales im Verkaufsbüro
Mitte bei G+J EMS aktiv. Bisher war er bei der Kölner RTL
Interactive GmbH als Junior Key Account Manager
in der Abteilung Sales- und Kooperationsmanagement tätig. Kögel, der vor allem die Betreuung
von Agenturen übernimmt, berichtet an Christian
Nemere, Leiter Multimedia Sales Mitte.
❚ www.ems.guj.de
Vanessa Boysen
Markenpersonal, Hamburg
Zum Januar 2012 wechselt
Vanessa Boysen zu dem Beratungsunternehmen Markenpersonal GmbH in Hamburg.
Als Geschäftsführerin soll sie
den Bereich Organisations- und Personalentwicklung verantworten. Boysen kommt von der Digitalagentur Sinner Schrader, bei der sie derzeit als
Head of Human Resources tätig ist.
❚ www.markenpersonal.de
Sven Larssen /
Christine Wittkamp
G+J EMS, Hamburg
Zu Mitgliedern der Geschäftsleitung werden Christine Wittkamp und Sven Larssen zum
1. Januar 2012 bei dem Digi- C. Wittkamp
talvermarkter G+J Electronic
Media Sales (G+J EMS) berufen. Beide berichten dann an
Oliver von Wersch, der Geschäftsführer von G+J EMS
ist. Wittkamp, die bereits seit
2004 bei Gruner + Jahr tätig
S. Larssen
ist, ist in Zukunft als Leiterin
des Sales-Innendienstes für
zusätzliche Bereiche verantwortlich: Neben den
Abteilungen Sales- & Campaign-Management
sowie Creative Solutions kümmert sie sich nun
auch um Ad Management und Ad Technology.
Larssen, der vor rund 19 Jahren zu Gruner + Jahr
kam, bleibt weiterhin Leiter Sales Online.
❚ www.ems.guj.de
Stefan Baller /
Julia Seeliger /
Sara Hellmers /
Sonja Kaufmann
Kolle Rebbe, Hamburg
Mit vier neuen Mitarbeitern
verstärkt die Kreativagentur
S. Baller
Kolle Rebbe GmbH ihr Social
Media Team, nachdem der
Schokoladenhersteller Ritter
Sport die Hamburger mit der
gesamten Kommunikation in
dem Bereich beauftragt hat.
Von Ethority kommt Stefan
Baller, der zuletzt als Head of J. Seeliger
Conception & Marketing tätig war und die Kunden O2
More, Bayer und AIDA betreute. Für die Kunden Payback und Malteser war Julia
Seeliger zuständig. Die 28Jährige arbeitete seit 2008
S. Hellmers
bei der Berliner Agentur
Torben, Lucie und die gelbe
Gefahr. Als freie Autorin war
zuletzt Sara Hellmers beschäftigt, unter anderem für
Merian.de, „Prinz“ und Pilot
Entertainment. Zuvor war die
35-jährige Print-, Video- und S. Kaufmann
Online-Redakteurin Chefredakteurin des „Blond Magazin“. Ebenfalls neu
bei Kolle Rebbe ist außerdem Sonja Kaufmann,
die bisher unter anderem die Kunden Bitburger
und Nike bei der Stuttgarter Agentur Jung von
Matt/ Neckar betreute. Bei Kolle Rebbe soll das
Team vor allem die strategische Beratung für
Content und Business, das Community Management sowie die Konzeption und Steuerung von
Kampagnen und Apps übernehmen.
❚ www.kolle-rebbe.de
Internet World BUSINESS
47
Frederike Voss
Audience Science, London/
Hamburg
Der amerikanische TargetingDienstleister Audience Science,
Chicago, dessen Deutschlandsitz in Hamburg ist, will
sein internationales Geschäft ausweiten. Daher
steigt Frederike Voss in die neu geschaffene Position des Director Account Management Europe
auf. Bislang war Voss, die nun das europäische
Account Management des Unternehmens von
London aus verantwortet, als Regional Director
des Hamburger Büros beschäftigt. Der deutschen
Niederlassung bleibt sie weiterhin verbunden:
Sie soll unter anderem den deutschen Unternehmensbereich ausbauen und neue Teammitglieder gewinnen. Voss, die seit 2009 für Audience
Science tätig ist, berichtet an Stuart Colman, den
Geschäftsführer Audience Science Europe.
❚ www.audiencescience.com
Anna Schroth
Koschade PR, München
Bei der Kundenbetreuung
soll Anna Schroth in Zukunft
Tanja Koschade, Chefin der
Agentur Koschade PR, unterstützen. Die 24-Jährige hat
ein Studium der Wirtschaftswissenschaft an der
Universität in Würzburg abgeschlossen, ehe sie
zum Spezialisten für strategische Kommunikationsdienstleistungen wechselte.
❚ www.koschadepr.de
Lassen Sie’s uns wissen
Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder
aussteigen, schreiben Sie uns.
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Xenion Isobar
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Hamburg
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Senior Online Marketing Manager (w/m)
Venista Ventures GmbH & Co. KG
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Projektmanager/in Web Analytics
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SZENE
Internet World BUSINESS
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Networking in der Goldenen Bar
INTERNET WORLD Business lud ein und alle kamen: Business After Work in München
er arbeiten kann, kann auch feiern:
Am Abend des Conversion Rate
Forums und am Vortag der Search Conference lud INTERNET WORLD Business
die Branche zum zwanglosen Networken
in die Goldene Bar im Haus der Kunst
ein, sie gehört zum exclusiven Club P1.
„Zwanglos“, das bedeutet: Keine Vorträge
oder Elevator Pitches, aber auch keine
Tanzmusik, die jedes Gespräch im Keim
erstickt. Stattdessen genug Platz, Licht und
Luft, um miteinander ins Gespräch zu
kommen, kleine Snacks gegen den ganz
schlimmen Hunger und ein Speed-Networking, um aus Fremden Bekannte zu
machen. Wer den Termin in München ver-
passt hat, der hat jetzt noch die Chance auf
einen Platz auf der Gästeliste des Stage
Clubs in Hamburg. Dort lädt INTERNET
WORLD Business am 6. Dezember zum
letzten After Work Event des Jahres ein.
Der Eintritt kostet 15 Euro netto, Getränke werden auf Selbstzahlerbasis abgerechnet. Anmelden können Sie sich unter
❚ www.internetworld-afterwork.de
Fotos: Marion Vogel
W
Strategie-Gespräch: Redakteurin Ingrid
Schutzmann (l.) mit Axel Seeger (Taylorit)
und Melanie Vogelbacher (Reputeer, r.)
Coole Location: Die Goldene Bar im Haus der
Kunst in der Münchner Prinzregentenstraße
bot einen angenehmen Rahmen zum Talk
PR-Experten unter sich: Arno Laxy (PR Laxy)
und Sabina Merk (Pressebüro Merk)
Say Cheese: F. Ackermann (l.), A. Hoyer, B. Berensmann (r.)
Erzähl was von dir: Das Speed-Networking war heiß begehrt
Meilensteine in Leipzig
V
Netzwerk-Kongresses „Insight E-Commerce“ mit rund 150 Teilnehmern in die
sächsische Hauptstadt zu verlegen. Am
Abend wurden wichtige Wegbereiter des
Optimierung im Fokus: Timo v. Focht (Maxymiser, l.) mit stv. Chefredakteur Frank Kemper
E-Commerce in Deutschland mit „Meilensteinen“ geehrt. Unter ihnen Intershop-Gründer Stephan Schambach. 1991
startete er seine Firma in Jena, zwei Jahre
später zählte sie bereits 1.500 Mitarbeiter
weltweit. Schambachs Antrieb: „Als 1989
die Mauer fiel, wusste ich, dass ich die PCRevolution verpasst hatte. Und da habe ich
mir vorgenommen: Beim nächsten großen
Ding bin ich dabei.“ fk
❚
Intro: Bestsidestory-Chefin Kerstin Schilling
Fotos: Elke Ankenbrand
or 125 Jahren erschien in Leipzig der
erste gedruckte Versandhandelskatalog. Anlass genug für die Internet-Agentur
Bestsidestory, die fünfte Ausgabe ihres
All about Books: Heidi Possmeyer (l.)
und Judith Rochau (r.) von Buch.de
Wegbereiter: Die Preisträger der „Meilensteine des deutschen Versandhandels“ im Gruppenbild
Kampf um die Köpfe: Gruppendiskussion zu
Karriere- und Ausbildungswegen im E-Commerce
Zukunfts-Paket: DHL-Bereichsvorstand Katja Herbst blickte nach vorn
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SZENE
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Internet World BUSINESS
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Mit neuen Search-Trends unterwegs
Die Search Conference 2011 machte Station in Hamburg, München und Frankfurt
R
und 500 Fachbesucher kamen zur
Roadshow Search Conference 2011,
veranstaltet von der Neuen Mediengesellschaft Ulm, in der auch die INTERNET
WORLD Business erscheint. Mit drei Terminen in Hamburg, München und Frankfurt vermittelte die Veranstaltungsreihe
Top-Know-how rund um das Suchmaschi-
nenmarketing. Dabei deckten die Vorträge
von der klassischen Off- und Onpage-Optimierung über Kriterien bei der KeywordAuswahl für Adwords-Kampagnen bis hin
zur Erfolgskontrolle mit Web-AnalyseTools alle Facetten von Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenwerbung (SEA) ab. Die Hamburger Teil-
nehmer konnten am Nachmittag parallel
zu den Vorträgen auch an einem SEOWorkshop teilnehmen, in dem sie in die
praktischen Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung eingeführt wurden. Die
Termine für die Search Conference 2012
stehen bereits fest: 8.11. in Hamburg, 14.
11. in München, 20.11. in Frankfurt. fk ❚
In München: Moderatorin
Ingrid Schutzmann mit Herbert Hartung, Isa-Media
Volles Haus:
Die Search
Conference
war komplett
ausgebucht
Sehr lecker:
Das Mittagsbuffet bot Gelegenheit für
zwangloses
Networking
Affilinet Performance Day
K
now-how-Transfer und Networking
standen im Novotel in MünchenRiem auf dem Affilinet Performance Day
im Vordergrund. Der Affiliate-Netzwerkbetreiber nutzte dabei die Gelegenheit, seinen Publishern die neue CEO Dorothea
von Wichert-Nick vorzustellen, die die zukünftige Strategie von Affilinet erläuterte
(lesen Sie dazu auch das Interview in Ausgabe 21/2011, Seite 18). Danach bekamen
die rund 150 Teilnehmer Informationen
zu den Trends im Affiliate Marketing.
Kupona-Gründer Hendrik Seifert erläuterte die Feinheiten des Retargeting und
Ex-Google-Mann Niels Dörje verriet die
Geheimnisse der Google-Firmenstrategie.
Seine Bitte: „Keine Fotos, nicht mitschreiben, -bloggen, -twittern!“ fk
❚
Im Gespräch: Niels
Dörje (mi.) mit Anabell Gühring und Uli
Bartholomäus von
Affilinet
News: Hendrik
Seifert (Kupona) und
Dorothea v. WichertNick (Affilinet)
Konferenz: Rund 150
Gäste fanden den
Weg nach München
ins Novotel am
Messegelände
Termine@internetworld.de
❚ Social Media Conference
Die Anwenderkonferenz zu Facebook, Twitter,
Youtube und Co. gibt einen Überblick über
Fragestellungen zum Thema Social Media.
Termin: Hamburg, 5. und 6. Dezember 2011
Kosten: 490 Euro (1 Tag), 790 Euro (2 Tage);
Leser der INTERNET WORLD Business zahlen
390 Euro bzw. 690 Euro (Code: SMC11IWB);
Preise zzgl. MwSt.
Infos: www.socialmediaconference.de
❚ Online Handel 2012
Unter dem Motto „Online wird zu No-Line
Handel“ richtet sich die Kongressmesse an die
E-Commerce-Branche. Im Fokus: M-Commerce,
neue Geschäftsfelder, Cross-Channel-Handel,
Online-Handel im B2B, Marken-Webshops und
der Workshop „Social Commerce“ (17. Januar).
Termin: Bonn, 18. und 19. Januar 2012
Kosten: 1.290 Euro (Frühbucherrabatt bis 15.
November: 990 Euro) zzgl. MwSt.
Infos: www.managementforum.com/online-handel
❚ VDZ Digital Tour
Im Mittelpunkt der Tour stehen der Besuch
etlicher Unternehmen, vor allem Start-ups,
und eine Networking-Veranstaltung. Außerdem auf der Agenda: Die Schwerpunkte Social
Media, Mobile Applikationen und E-Commerce.
Termin: Tel Aviv, 21. bis 24. Januar 2012
Kosten: 4.100 Euro zzgl. MwSt. (Mitglieder
des VDZ: 3.500 Euro zzgl. MwSt.); Anmeldeschluss ist am 5. Dezember 2011
Infos: www.vdz-akademie.de
❚ Logistik 2012
Das Ausstellerspektrum deckt alle Aspekte der
Logistik ab, von Transport- und Logistikdienstleistungen über Lagerung, Intralogistik sowie
IT-Lösungen und Kennzeichnungssysteme bis
hin zu Beratungsdienstleistungen.
Termin: Hamburg, 25. und 26. Januar 2012
Kosten: Keine für Besucher, für Aussteller 3.660
Euro für 12m2 Basisstand zzgl. MwSt.
Infos: www.easyfairs.com
❚ M-Days 2012
In vier parallelen Kongresssträngen diskutieren
und erläutern internationale Vertreter der Mobile-Industrie Trends der Branche. Außerdem
erhalten Start-ups die Gelegenheit, ihre Apps
auf einer eigenen „App Stage“ vorzustellen.
Termin: Frankfurt, 1. und 2. Februar 2012
Kosten: Noch nicht benannt
Infos: www.m-days.com
❚ Mobile World Congress
Neben einer Ausstellung, einigen Nebenveranstaltungen und der Verleihung der Global Mobile Awards erwarten die Kongressbesucher
unter anderem die Themen: The Connected
Consumer, Mobile Operator Strategies in Developed Markets sowie Mobile Applications:
Apps for all – How apps are changing our lives.
Termin: Barcelona, 27. Februar bis 1. März 2012
Kosten: Zwischen 699 Euro (Exhibition Visitor
Pass) und 4.999 Euro (Platinum Pass)
Infos: www.mobileworldcongress.com
❚ EuroCIS 2012
Auf der „The Leading Trade Fair for Retail Technology“ geht es um die optimale Vernetzung
der verschiedenen Vertriebskanäle und individuell zugeschnittene digitale Services, die dem
stationären Handel zusätzliche Einnahmen generieren sollen.
Termin: Düsseldorf, 28. Febr. bis 1. März 2012
Kosten: 22 Euro (Online-Vorverkauf: 15 Euro)
Infos: www.eurocis.com
❚ Swiss Online Marketing
Zu den Schwerpunkten der Ausstellung zählen
Affiliate Marketing, Cross Media Planing, Social
Networks, E-Commerce, Mobile Marketing sowie Permission und Performance Marketing.
Begleitend findet ein Kongres statt.
Termin: Zürich, 14. und 15. März 2012
Kosten: 30 SF (2 Tage), 15 SF (1 Tag); Preise
inkl. MwSt. bei Online-Vorabregistrierung; ansonsten 60 bzw. 30 SF vor Ort
Infos: www.swiss-online-marketing.ch
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MEINUNG
Internet World BUSINESS
28. November 2011
KOMMENTAR
GASTKOMMENTAR
Das Kreuz mit
den Autos
Hoffen oder negieren?
Web-Agenturen lieben
Automobilkonzerne, denn
sie sind eine finanziell potente Klientel, die im Web
lieber klotzt als kleckert.
Ein kleiner Surf-Streifzug
durch die einschlägigen
Marken-Präsenzen zeigt
durchweg opulente InterFrank Kemper,
net-Auftritte, gern mit
Stv. Chefredakteur
Videos angereichert, Musik darf natürlich auch
nicht fehlen. Gespräche mit Agenturen offenbaren
immer wieder, dass für Projekte der Autofirmen in
der Regel alle technischen Register gezogen werden: sei es die Einbindung von Augmented Reality
auf dem iPhone (Mini), das Echtzeit-Rendering von
3-D-Animationen (Audi) oder der virtuelle Dreh
ganzer Video-Sequenzen auf Basis der Daten aus
dem CAD-System der Konstruktionsabteilung
(Mercedes-Benz). Dem unbefangenen Betrachter
drängt sich bei all dem technischen Overkill allerdings die Frage auf: Warum kommt dabei am Ende
so wenig Mehrwert rüber? Egal ob man ein iPad
kaufen will oder einen Elektrorasierer – auf jeder
normalen Marken-Website kann man mit wenigen
Mausklicks die technischen Daten des Produkts
abrufen. Aber versuchen Sie einmal herauszufinden, ob ein Kompaktmodell eines beliebigen Herstellers auch mit Automatik lieferbar ist oder ob Ihr
Kinderwagen in den Kofferraum passt – viel Spaß
beim Suchen! Die Online-Auftritte der meisten
Automarken strotzen zudem nur so vor UsabilityTodsünden, mit denen sich jeder kleine Online
Shop aus dem Business katapultieren würde. Wenn
es sich um Energy Drinks, Filterkaffee oder Zahncreme, also Lifestyle-Artikel ohne echte Differenzierungsmerkmale, handelt, wäre ja das noch zu verschmerzen, aber ein Auto ist ein höchst beratungsintensives Produkt. Das Web könnte also zur Kaufvorbereitung perfekt beitragen. Doch in diesem
Punkt versagen viele Auto-Websites kläglich. Bleibt
die Frage: Ist das Unvermögen oder gewollt?
Der etablierte Medienbetrieb hat noch keinen Plan für die digital vernetzte Welt
S
chaut man sich die Entwicklung der
Medienschaffenden in den letzten
Jahren an, so ist man als Wirtschaftshistoriker schon verwundert. Da findet der
größte Umbruch in der Kommunikation
seit Erfindung des Massendrucks statt und
die etablierten Player reagieren darauf
mehr oder weniger hilflos. Die einen danken Apple dafür, dass es mit dem iPad
einen neuen Kanal für den alten Paid Content im lukrativen Abo-Modell gibt: Noch
sei die Verbreitung zu gering, um substanzielle Gewinne zu machen, aber immerhin
gibt es Abonnenten – das beruhigt irgendwie und lässt
hoffen! Andere verweisen gebetsmühlenartig darauf, dass
sich klassische Mediengeschäfte teilweise noch hervorragend rechnen – im
Gegensatz zu vielen InternetKonzepten. Mag sein, aber wie
lange noch?
Wenn es um die Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen für die digital vernetzte
Welt geht, sind diese Wege der Hoffnung
oder der Negierung Hemmschuhe für
Innovationen und erinnern mehr an die
Einnahme von Schmerztabletten, obwohl
offensichtlich ist, dass gebohrt werden
muss, und zwar tief. Es werden nur noch
wenige abstreiten, dass die Zeiten vorbei
sind, in der TV, Radio und Print alleinig
aus der Informationsflut das herausfilterten, was die Masse zu lesen, zu hören und
zu sehen bekam. Heute hat jeder InternetNutzer mit Blogs, Youtube, Facebook &
Co. das Potenzial, ein Massenmedium zu
sein. Zugangsschranken für „Sendefähigkeit“ durch Redaktionen und Abspielsta-
mail@internetworld.de
Google+ besser als Facebook?
Seit Kurzem können Unternehmen auf
Google+ für ihr Geschäft, ihre Marke und
ihre Produkte eigene Seiten anlegen. Die
Frage ist: Bieten diese Seiten Marketern
mehr Möglichkeiten als Fanseiten auf Facebook? Unsere Leser sind geteilter Meinung
bei diesem Thema. Eine Umfrage, an der
sich mehr als 200 Leser beteiligten, ergab
eine knappe Mehrheit von 52 Prozent für
Facebook, 47 Prozent sehen dagegen Google+ vorn. Lesen sie hier einige Leser-Kommentare dazu:
Es geht viel weniger darum, Facebook Konkurrenz zu machen, sondern es wird in Zukunft die Google-Suche nach Unternehmen
oder Marken stark beeinflussen.
Michael Schaller
Ich denke, dass langfristig Google+ Pages
mehr Erfolg im Business-Bereich haben
werden. Für den privaten Zweck wird Facebook denke ich auch in Zukunft die Oberhand behalten.
Niclas Maske
24/11
Ich schließe mich dem Kollegen an. Und im
Übrigen finde ich es auch ganz o.k., wenn es
einen Spezialisten für die universelle Suche
gibt, hier also Google, einen Spezialisten für
die persönliche Suche, oder auch ein Netzwerk, in diesem Fall Facebook. Xing und andere müssen dann halt sehen, wo sie bleiben.
Harald Weber
Was bei Google+ noch fehlt, das sind die
eigenen URLs für die Unternehmensseiten.
Daniel Web
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❚ aufstieg@internetworld.de
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tionen gibt es nicht mehr. Gleiches gilt für
die Auswahl dessen, was einen erreichen
soll. Ebenso gibt es keine Kanäle mehr,
sondern eine totale Medienkonvergenz im
Rahmen des Webs. Wenn ein Konsument
einen Text mit eingebetteten Bildern und
über Youtube eingespielte TV-Bilder bei
Facebook sieht, geht es ihm doch allein um
die Gesamtkomposition.
Auf der klassischen Angebotsseite fühlen sich hingegen meist noch ganz unterschiedliche Typen von Menschen in anachronistischen Kategorien wie Print, Digi-
Klemens Skibicki
ist Strategieberater und
Dozent für Marketing und
Marktforschung an der
Cologne Business School
❚ www.brain-injection.de
tal oder Bewegtbild angesprochen. Hier
gilt es, umgehend auf der Nachfrageseite
nachzuziehen. In der journalistischen Ausbildung ist dies hoffentlich noch schnell zu
implementieren – auch wenn mein Unverständnis darüber immer noch tief sitzt,
dass mir ein Journalistenschüler unlängst
zu verstehen gab,„er sei doch nicht Journalist geworden, um ein Blog zu schreiben“.
Mit der Antwort,„wir werden wohl immer
Journalismus brauchen, aber kein Papier“,
schien er nichts anfangen zu können.
Dennoch wird es viel schwieriger werden, in den Chefetagen die Köpfe vom
alten Denken zu befreien. In einer Welt
unzähliger unbezahlter privater ContentProduzenten haben sich die alten professionellen Gatekeeper noch nicht zurechtgefunden.Vielleicht wird man sich einfach
in das Schicksal ergeben und akzeptieren,
dass der Kuchen für die, die vom Journalismus klassischer Art leben können, klein
werden wird. Einfach weil die meisten der
Kunden früher allein aufgrund fehlender
Alternativen bezahlt haben und die Qualität dessen, was einen Klick weiter kostenlos zu haben ist, von ihnen als ausreichend
empfunden wurde. Bestenfalls ermöglicht
der digitale Long Tail das massenhafte
Überleben von spezialisierten Journalisten
in zahllosen Nischen.
In jedem Fall erfordert ein Strukturbruch bei den Rahmenbedingungen, wie
der gerade ablaufende, grundlegend neues
Denken: Hier ist wieder echtes Unternehmertum gefragt, die Branche neu zu erfinden; wie extrem neu zeigt etwa der SocialGames-Hersteller Zynga, der mit Spielen
wie Farmville seine Branche aufgemischt
hat – statt Spiele mit tollen Grafiken und
Storys zu verkaufen, ermöglicht er kostenloses Spielen. Verdient wird über den Verkauf von virtuellen Gütern, die während
des Spiels mit den Facebook-Freunden
eingesetzt werden. Funktioniert prächtig,
entzog sich aber der Vorstellungskraft der
früheren Branchenführer. Google, Facebook oder Zynga haben in den wenigen
Jahren ihres Bestehens mit neuem Denken
erfolgreiche Milliardenunternehmen geschaffen – teilweise ohne anfangs direkt
das Geschäftsmodell zu sehen, aber auf
jeden Fall nahe an den Bedürfnissen der
Nutzer in der digital vernetzten Welt. Wer
diesen Fokus nicht findet, wird verlieren –
egal, wie groß er heute ist.
❚
Gehört
„In zwei Jahren wird das Spam-Problem gelöst sein.“
Microsoft-Gründer Bill Gates wagte 2004 diese mutige Prognose.
Ende 2010 wurden über 90 Milliarden Spam-Mails pro Tag(!) versendet
„Man fühlt das 200-Dollar-Preisschild bei
jedem Wischen mit dem Finger.“
Technik-Journalist David Pogue („New York Times“) sieht den neuen Tablet-Computer
Fire von Amazon nicht auf Augenhöhe mit dem Apple iPad – das das Dreifache kostet
„In Berlin-Mitte hängen viele den ganzen Tag im
Internet, glauben aber, das wäre ihre Arbeit.“
Der Komiker und Nacht-Talker Harald Schmidt nimmt in seiner
Late Night Show die digitale Bohème aufs Korn
„Im Moment sieht es so aus, als gäbe es jeden Tag eine neue
,Facebook-Bedrohung’, doch das ist die neue Realität im Web 2.0.“
IT-Sicherheitsexperte Paul Ferguson kommentiert die jüngste Porno-Spamwelle auf Facebook
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