JobReport „Gesundheits-, Pflege- und
Transcription
JobReport „Gesundheits-, Pflege- und
WBS SCHULEN Job Ausgabe Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufe 2014 GESUNDHEITS-, PFLEGEUND SOZIALBERUFE BERUFE IM PFLEGEDIENST HABEN ZUKUNFT ERZIEHER GESUCHT KARRIEREMÖGLICHKEITEN IN DER PFLEGE Interview mit Dorit Birke, Niederlassungsleiterin advita Pflegedienst Weinböhla Seite 20 Hoher Bedarf an Betreuungsangeboten für Kinder Seite 31 Interview mit Undine von Gahlen-Marschalk, Schulleiterin der BFS für Altenpflege in Leipzig Seite 40 Impressum Herausgeber WBS TRAINING AG Mariendorfer Damm 1 12099 Berlin www.wbstraining.de Heinrich Kronbichler Vorstand Fon 030 6954504-05 Fax 0711 66623355-68 kontakt@wbstraining.de WBS SCHULEN Mariendorfer Damm 1 12099 Berlin www.wbs-berufsfachschulen.de Fon 030 6954504-00 Fax 030 700736-17 kontakt@wbstraining.de Redaktion WBS TRAINING AG index Agentur für strategische Öffentlichkeitsarbeit und Werbung GmbH www.index.de Redaktionsschluss 30.06.2014 Daten www.anzeigendaten.de Gestaltung UP.GRADE GmbH Agentur für Werbung & Verkaufsförderung www.up-grade.de Fotos Fotolia LCC WBS TRAINING AG Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, ich lade Sie herzlich ein, mit uns den Zukunftsmarkt „Gesundheit, Pflege und Soziales“ zu erkunden. Der demografische Wandel ist seit Jahrzehnten ein Kernthema der Sozialpolitik unseres Landes und ganz Europas. v erstärkte Ausbildungsanstrengungen und bedarfsorientierte Erhöhung der Ausbildungskapazitäten Die Statistiken der Bundesagentur für Arbeit weisen deutschlandweit in den Bereichen Altenpflege sowie Gesundheits- und Krankenpflege einen deutlichen Fachkräftemangel aus. Laut der Enquête-Kommission des Deutschen Bundestages zur Untersuchung des demografischen Wandels wird sich die gegenwärtige Bevölkerungsstruktur dahingehend verändern, dass die geburtsstarken Jahrgänge der heute 30- bis 45-Jährigen im Jahr 2030 in ein höheres Alter vorgerückt sein werden, während die nachfolgenden Altersjahrgänge um ca. ein Drittel kleiner sind. Das heißt, dass im Jahr 2060 auf 100 Personen im Alter zwischen 20 und 65 Jahren 67 Personen von über 65 Jahren kommen werden. V ereinbarkeit von Familie und Beruf / Familie und Ausbildung Mit der „Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege“ hat die Bundesregierung Ende 2012 ein Instrument geschaffen, um den prognostizierten hohen Bedarf an Pflegefachkräften in den kommenden Jahrzehnten zu decken. Unter anderem wurden folgende Ziele vereinbart: W eiterbildungsförderung durch die Agenturen für Arbeit und Jobcenter W iedereinführung der 3-jährigen Umschulungsförderung durch die Bundesagentur für Arbeit bei gleichzeitiger Stärkung einer Ausbildungsverkürzung bei Vorkenntnissen N achqualifizierung von Pflegehelfern zu Altenpflegefachkräften Einen weiteren Fachkräfte-Engpass hat der 2013 geschaffene Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für einjährige Kinder bewirkt. Der Staat möchte die Alltagsorganisation der Familien stärker unterstützen, damit eine sinnvolle Verknüpfung von Beruf und Familie gelingen kann. Die Bundesregierung beziffert den zusätzlichen Bedarf an Erziehern und Sozialassistenten in den kommenden Jahren auf rund 35.000 bis 40.000 Vollzeitstellen in Tageseinrichtungen und rund 25.000 Stellen in der Kindertagespflege. Die WBS TRAINING AG gründete die WBS SCHULEN 2010 mit dem Ziel, genau diesen Engpässen entgegenzusteuern. Mittlerweile sind wir breit aufgestellt und bilden an 10 Standorten an insgesamt 22 Berufsfachschulen, Fachschulen oder Fachseminaren aus. Verschiedene Berufsbilder, angefangen beim Altenpfleger bis hin zum Rettungsassistenten/Notfallsanitäter können hier erlernt werden. Darüber hinaus verfügen wir über ein umfangreiches Fort- und Weiterbildungsangebot, das vom Alltagsbetreuer für Demenzerkrankte nach SGB XI über Pflegehelfer im stationären und ambulanten Dienst bis hin zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen reicht. Dieser JobReport unterstützt Sie dabei, sich beruflich zu orientieren und das für Sie richtige Angebot zu finden. Ich wünsche Ihnen daher im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der WBS eine interessante Lektüre und viel Erfolg! Ihr Dr. Carsten Schmidt Leiter WBS SCHULEN 3 Inhaltsverzeichnis VORWORT3 UNTERSUCHTE BEREICHE 5 ERHEBUNGSMETHODE UND DATENGRUNDLAGE 6 ÜBERSICHT DER AUSGEWERTETEN MEDIEN 8 ENTWICKLUNG STELLENMARKT 2014 10 REGIONALE BETRACHTUNG 12 ALTENPFLEGE, KRANKENPFLEGE UND HELFERBERUFE 13 TEILNEHMERSTIMMEN DER WBS TRAINING AG 19 „BERUFE IM PFLEGEDIENST HABEN ZUKUNFT“ INTERVIEW MIT DORIT BIRKE, NIEDERLASSUNGSLEITERIN ADVITA PFLEGEDIENST WEINBÖHLA 20 GESUNDHEITSBERUFE 22 SOZIALBERUFE 30 TEILNEHMERSTIMMEN DER WBS SCHULEN 33 „VIELFÄLTIGE BERUFSMÖGLICHKEITEN IM ERZIEHERISCHEN BEREICH“ INTERVIEW MIT JANET SCHRAMM, LEITERIN DER BRANDENBURGER KITA „HAUS DER PFIFFIGEN KRÜMEL“ 34 BERUFSBEGLEITENDE FORTBILDUNGSMÖGLICHKEITEN IM BEREICH PFLEGE UND GESUNDHEIT 36 „ANSPRUCHSVOLLE KARRIEREMÖGLICHKEITEN IM PFLEGEBEREICH“ INTERVIEW MIT UNDINE VON GAHLEN-MARSCHALK, SCHULLEITERIN DER BERUFSFACHSCHULE FÜR ALTENPFLEGE IN LEIPZIG 39 ÜBERSICHT AUSGABEN WBS JOBREPORT 42 KONTAKT43 4 Hinweis: Bei den Bezeichnungen der Berufe und Stellen wird der Einfachheit halber oft nur die männliche oder nur die weibliche Form verwendet. Gemeint sind aber immer beide. Untersuchte Bereiche Gesundheit, Pflege und Soziales – vielfältige Jobperspektiven, große Nachfrage Die Arbeit mit Menschen und der direkte Kontakt mit ihnen gehören zu den interessantesten und intensivsten Aspekten im Berufsleben. Gerade für die Pflege oder Betreuung von alten oder ganz jungen; kranken oder behinderten Menschen gibt es verschiedene Berufe: vom Altenpfleger bis zum Rettungssanitäter, von der Kitaerzieherin bis zum Pflegehelfer. Und so vielfältig die Berufsbilder sind, so unterschiedlich sind auch die speziellen Anforderungen an die Ausbildung und persönlichen Voraussetzungen. Mit dem demografischen Wandel und den wachsenden Betreuungs- und Pflegeangeboten wächst auch der Bedarf an Fachkräften, die diese Aufgaben in ihrem Job mit Verantwortung und Einfühlungsvermögen erfüllen. Für diesen JobReport haben wir uns darum Stellenanzeigen für verschiedene Berufe im Gesundheitsbereich angeschaut und ausgewertet. Für den großen Bereich der Gesundheits-, Medizin-, Pflege- und Sozialberufe haben wir die folgenden 21 Berufe und Qualifikationen untersucht. Dabei zeigt sich, dass die Nachfrage und das Angebot für die einzelnen Berufe genauso vielseitig sind wie die Berufsbilder selbst. A lten- und Krankenpflege - Altenpfleger - Pflegeberater - Pflegedokumentation und Pflegeplanung - Pflegehelfer bzw. Gesundheits und Pflegeassistenz (inkl. Alten- und Krankenpflegehelfer) - Pflegekräfte und Betreuer für Demenzerkrankte - Praxisanleiter - Sterbebegleitung Gesundheitswesen - Ernährungsberater - Fachkräfte für Arztpraxen (inkl. Fachkräften mit Abrech nungskenntnissen für Ärzte und Zahnärzte) - Hygienebeauftragte - Kaufleute und Fachwirte im Gesundheits- und Sozialwesen - Logopäden - Masseure und Medizinische Bademeister - Notfallsanitäter und Rettungsassistenten - Physiotherapeuten - Strahlenschutz/Röntgendiagnostik Gesundheitswesen - Erzieher - Kindertagespflege - Sozialassistenten Nicht untersucht wurden die Arztberufe, da hier die nötigen Qualifikationen in der Regel nur über ein Hochschulstudium erworben werden können und nicht über eine Weiterbildung, Umschulung oder Qualifizierung. Die untersuchten Berufe haben jedoch alle eines gemeinsam: Sie erfordern neben den spezifischen Qualifikationen und Kenntnissen ein hohes Maß an Verantwortung, Belastbarkeit und Einfühlungsvermögen. Sie bieten dafür aber auch alles, was die Arbeit mit Menschen ausmacht: Verantwortung, Vertrauen und viel Freude. 5 Erhebungsmethode und Datengrundlage Anstieg der Stellenanzeigen um über acht Prozent Die für diesen JobReport untersuchten Stellenanzeigen aus den Bereichen Gesundheit, Medizin, Pflege und Soziales wurden auf Basis der Daten des europäischen Marktführers in der Stellenmarktanalyse, „AnzeigenDaten.de“, generiert und analysiert. Wir haben Anzeigen aus insgesamt 189 Stellenmärkten in Online-Jobbörsen, Fachzeitschriften und Tageszeitungen aus den Monaten März 2013 und 2014 herangezogen. Darunter befinden sich auch bekannte Online-Jobbörsen wie Monster, Stepstone und Jobware. Außerdem wurden Stellenanzeigen aus über 150 lokalen, regionalen und überregionalen Zeitungen sowie Fach- und Branchenzeitschriften einbezogen. Ausgewertet wurden Stellenanzeigen von öffentlichen Arbeitgebern, Dienstleistern, Unternehmen und aus dem Stellenmarkt der Arbeitsagentur. Zum besseren Vergleich haben wir nur jene Stellenmärkte berücksichtigt, die sowohl im März 2013 als auch im März 2014 verfügbar waren. So lässt sich die 6 Entwicklung des Stellenmarktes besser beurteilen, weil mögliche Verzerrungen durch neue oder eingestellte Medien in dem einen oder anderen Erhebungszeitraum vermieden werden. Um die Aussagekraft der Daten zu erhöhen, wurden die Stellenangebote gruppiert und den ausschreibenden Unternehmen, Institutionen und Dienstleistern zugeordnet. Auf diese Weise wird ein Stellenangebot, das von einem Unternehmen in verschiedenen Stellenmärkten mehrfach geschaltet wurde, auch nur einmal gezählt. Dies ergibt eine realistische Anzahl der tatsächlich ausgeschriebenen Stellen. Betrachtet man den Stellenmarkt der beiden Vergleichsmonate auf dieser Basis, so ist die Zahl der Stellenangebote insgesamt um über acht Prozent gestiegen. Um ein genaues Bild der regionalen Nachfrage zu bekommen, haben wir die Jobangebote auf Basis der Bundesländer zu vier Regionen zusammengefasst. Dazu wurde der Einsatzort herangezogen und nicht der Sitz des Unternehmens, das die Stelle ausschreibt. Die vier Regionen setzen sich folgendermaßen zusammen: Nord: Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern Ost: Brandenburg, Berlin, SachsenAnhalt, Sachsen, Thüringen Süd: Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Württemberg und Bayern West: Nordrhein-Westfalen Diese Aufteilung ermöglicht ein recht genaues Bild der regionalen Verteilung. Zeigen die Regionen Süd und West normalerweise in anderen Berufsgruppen strukturbedingt deutlich mehr Stellenanzeigen auf als die Regionen Nord und Ost, so gilt dies für die Gesundheitsberufe nicht in dieser Deutlichkeit (mehr dazu auf S. 12). Erhebungsmethode und Datengrundlage Für die Abfragen der einzelnen Berufsgruppen und Berufe wurden Volltextrecherchen der Anzeigentexte entwickelt und eingesetzt, um die teils unterschiedlichen Berufsbezeichnungen erfassen und interpretieren zu können. Auf diese Weise können wir für die jeweiligen Berufe genaue Angaben machen. Daneben wurden die vordefinierten Berufsgruppen „Gesundheit, Medizin, Soziales“ hinsichtlich ihrer Untergruppen, wie zum Beispiel „Pflege- und Arzthelferberufe“, differenziert und ausgewiesen. So konnten beispielsweise die Stellenangebote für Ärzte unberücksichtigt bleiben. Der für diesen JobReport entwickelte methodische Ansatz und die damit gewonnenen Daten ermöglichen insgesamt repräsentative und belastbare Aussagen zu Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt der Gesundheitsund Sozialberufe. Die Daten zeigen die Entwicklung in den einzelnen Berufen und ermöglichen die Bewertung hinsichtlich der gefragten Qualifikationen und Spezialisierungen. Der WBS JobReport bietet somit eine gute Entscheidungsgrundlage für Interessierte, die sich für Berufe im Bereich Gesundheit, Pflege oder Soziales aus- und weiterbilden wollen. Region Nord: Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern Region Ost: Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen Region Süd: Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Württemberg, Bayern Region West: Nordrhein-Westfalen 7 Erhebungsmethode und Datengrundlage Übersicht der ausgewerteten Medien Print A achener Nachrichten Aller Zeitung / Wolfsburger Allgemeine Zeitung Allgäuer Zeitung Ärzteblatt Baden-Württemberg Ärzteblatt Mecklenburg-Vorpommern Ärzteblatt Rheinland-Pfalz Ärzteblatt Sachsen Ärzteblatt Thüringen Augsburger Allgemeine B adische Neueste Nachrichten Badische Zeitung, Freiburg/Breisgau Bayerische Rundschau Bayerische Staatszeitung Bayerisches Ärzteblatt Berchtesgardener Anzeiger Berliner Ärzteblatt Berliner Kurier Berliner Morgenpost Berliner Zeitung Blickpunkt Potsdam/Werder Braunschweiger Zeitung Bremer Ärzte Journal B.Z. C oburger Tageblatt Computerwoche c‘t Heise Verlag D armstädter Echo Deister- und Weserzeitung Donaukurier Der neue Tag Der Tagesspiegel Deutsches Ärzteblatt Die Kitzinger Die Rheinpfalz Die Welt Die ZEIT Dorstener Zeitung Dresdner Neueste Nachrichten 8 E F rlanger Nachrichten lensburger Tageblatt Frankenpost (Hofer Anzeiger) Frankfurter Allgemeine Zeitung Frankfurter Rundschau Fränkische Nachrichten Fränkischer Tag Freie Presse (Chemnitzer Zeitung) Fuldaer Zeitung G eneral-Anzeiger Bonn Gießener Allgemeine Gießener Anzeiger Gifhorner Rundschau Goslarsche Zeitung Göttinger Tageblatt H amburger Abendblatt Hamburger Ärzteblatt Hanauer Anzeiger Handelsblatt Hannoversche Allgemeine Zeitung Heilbronner Stimme Hessische Niedersächsische Allgemeine/Hersfelder Zeitung Hessisches Ärzteblatt Hochschulanzeiger Hohenloher Tagblatt Horizont I X Magazin K ieler Nachrichten Kölner Express Kölner Stadt-Anzeiger/Kölnische Rundschau L andshuter Zeitung Lausitzer Rundschau Lauterbacher Anzeiger Lebensmittel-Zeitung Leipziger Volkszeitung Lübecker Nachrichten Lüdenscheider Nachrichten Ludwigsburger Kreiszeitung M ain-Echo Main-Post Mannheimer Morgen Märkische Allgemeine Zeitung Märkische Oderzeitung Mittelbayerische Zeitung Mitteldeutsche Zeitung/Saalekurier Münchner Merkur Münstersche Zeitung N eue Osnabrücker Zeitung Neue Presse (Coburg) Neue Westfälische Niedersächsisches Ärzteblatt Nordbayerischer Kurier Nordkurier / Neubrandenburger Zeitung Nordwest Zeitung Nürnberger Nachrichten Erhebungsmethode und Datengrundlage O T P V W berbayerisches Volksblatt Oberhessische Presse Oberhessische Zeitung Obermain Tagblatt Offenbach Post Oranienburger Generalanzeiger Ostsee-Zeitung assauer Neue Presse Peiner Allgemeine Zeitung Peiner Nachrichten Pforzheimer Zeitung R ecklinghäuser Zeitung Remscheider General-Anzeiger Rheinische Post Rheinische Post (Ausgabe Duisburg) Rheinische Post (Ausgabe Emmerich) Rheinische Post (Ausgabe Kleve) Rheinische Post (Ausgabe Krefeld) Rheinische Post (Ausgabe Wesel) Rhein-Main-Media Rhein-Neckar-Zeitung Rhein-Zeitung Rhön- und Saalepost Rhön- und Streubote Ruhr Nachrichten S äglicher Anzeiger Holzminden Tauber Zeitung TextilWirtschaft Thüringer Allgemeine Zeitung Traunsteiner Tagblatt Trierischer Volksfreund Trostberger Tagblatt DI Nachrichten Volksstimme Magdeburg &V Wochenmagazin Weser Kurier Westdeutsche Allgemeine Zeitung Westdeutsche Allgemeine Zeitung (Ausgabe Dortmund) Westdeutsche Allgemeine Zeitung (Ausgabe Essen) Westdeutsche Zeitung Westfälische Nachrichten Westfälischer Anzeiger Westfälisches Ärzteblatt Wetterauer Zeitung Wetzlarer Neue Zeitung Wiesbadener Kurier Wilhelmshavener Zeitung Wolfenbütteler Zeitung Wolfsburger Nachrichten online academics.de AHGZ.de (Jobsterne) Bundesagentur für Arbeit Bundesagentur für Arbeit Lehrstellen Bund.de CareerBuilder.de FAZJOB.net Horizont.net Hotel-Career.de Hoteljob-Deutschland.de Ingenieurkarriere.de iz-jobs.de jobcenter-medizin.de jobMEDICUS.de Jobscout24.de jobsintown.de jobs-ulm.de jobvector.de Jobware.de Kalaydo.de kliniken.de meinestadt.de meinestadt.de (Lehrstellen) Monster.de rollingpin.de salesjob.de Stellenanzeigen.de Stellen-Online.de StepStone.de Sueddeutsche.de wuv.de Xing.de aale-Zeitung Saarbrücker Zeitung Saarländisches Ärzteblatt Sächsische Zeitung Salzgitter Zeitung Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Schwäbische Zeitung Schweriner Volkszeitung Siegener Zeitung Solinger Tageblatt Staatsanzeiger Stuttgarter Zeitung Süddeutsche Zeitung Südkurier Südwest Presse (Ulm) 9 Entwicklung Stellenmarkt 2014 Zahl der Stellenangebote deutlich gestiegen Im März 2014 waren in den von uns ausgewerteten 189 Print- und OnlineStellenmärkten insgesamt über 164.000 Stellen ausgeschrieben. Das bedeutet eine Steigerung um über acht Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, in dem rund 152.000 Jobs in allen Berufsgruppen ausgeschrieben waren. Für die einzelnen Berufsgruppen ergibt sich dabei ein uneinheitliches Bild: Während die Zahl der ausgeschriebenen Stellen beispielsweise im Rechtsund Steuerwesen um rund vier Prozent zurückgegangen ist, stieg sie im Bereich GESAMTSTELLENMARKT MÄRZ 164.037 151.719 40.000 0 März 2014 80.000 120.000 160.000 200.000 März 2013 Transport, Verkehr und Logistik um 46 Prozent, im Bauwesen und Umweltbereich sogar um über 50 Prozent an. Die meisten Stellenangebote gab es für technische Berufe (Ingenieure, Kons- trukteure, Architekten), hier wurden im März 2014 sogar über 53.000 Jobs angeboten. GESAMTVERTEILUNG DER STELLENANGEBOTE NACH BERUFSGRUPPEN Technische Berufe (Ingenieure, Konstrukteure, Architekten) Bauwesen, Handwerk, Umwelt 29.186 Vertrieb, Verkauf ITK/Telekommunikation 22.214 Hotel-/Gastgewerbe, Tourismus, Empfang 20.969 20.879 19.018 20.523 17.972 19.434 17.664 14.836 13.791 13.871 13.117 15.352 10.493 9.292 8.876 9.533 8.212 6.692 6.486 5.790 6.034 5.698 5.019 4.845 4.157 3.159 3.410 Organisation, Projektmanagement Gesundheit, Medizin, Soziales Finanz- u. Rechnungswesen, Controlling, Versicherung Sekretariat/Officemanagement/Verwaltung Unternehmensführung/Management Transport, Verkehr, Logistik, Lager Consulting, Beratung FuE, Hightech, Nat.wiss. Berufe Marketing, PR, Werbung, Design/Multimedia Rechts- und Steuerwesen Personalwesen Einkauf, Materialwirtschaft Wissenschaft, Aus- und Weiterbildung 0 10.000 März 2014 20.000 25.176 28.534 53.407 42.789 43.842 32.225 27.244 30.000 40.000 50.000 60.000 März 2013 Mehr Jobangebote im Gesundheits- und Sozialbereich Zwischen März 2013 und 2014 hat die Zahl der Stellenangebote in den Gesundheits-, Medizin- und Sozialberufen insgesamt um über 14 Prozent zugelegt. Hier waren über 20.500 Stellen ausgeschrieben. In Bezug zum allgemeinen Trend des Gesamtstellenmarktes hat sich das Jobangebot in diesem Bereich somit deutlich besser entwickelt. Da in dieser Berufsgruppe ein breites Spektrum an Berufsbildern abgedeckt wird, haben wir in der folgenden Analyse ausschließlich die Daten für Gesundheitsberufe, inklusive der Arzthelfer- und Pflegeberufe, sowie die Daten für Sozialberufe herangezogen. Die Zahl und Entwicklung der Stellenangebote in diesen Teilbereichen war sehr unterschiedlich (vgl. S. 11). Stellenanzeigen online, print und von der Arbeitsagentur Bei der Suche nach einem neuen Job im Gesundheitsbereich werden Interessierte sowohl in einschlägigen Onlinebörsen als auch in Tageszeitun- 10 gen fündig. Die meisten Stellen wurden jedoch online in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit ausgeschrieben. Diese Plattform nutzen rund die Hälfte aller Arbeitgeber in diesem Bereich für eine Stellenausschreibung. Entwicklung Stellenmarkt 2014 Mehr Jobangebote im Bereich Gesundheit, Pflege und Soziales im November, Januar und März Im Vergleich zum gesamten Stellenmarkt hat das Jobangebot für Gesundheits-, Pflege - und Sozialberufe in den letzten zwölf Monaten deutlich zugenommen. In dieser Ausgabe des WBS JobReports betrachten wir die Stellenmarktentwicklung für diese drei großen Themenbereiche etwas genauer: esundheitsberufe G darunter die Pflege- und Arzthelferberufe (als Teil der Gesundheitsberufe) Sozialberufe Die meisten Angebote gab es über das ganze Jahr gesehen für Gesundheitsberufe. Dieser Bereich konnte innerhalb der letzten zwölf Monate mit fast 34 Prozent den stärksten Zuwachs verzeichnen. Die Jobofferten für Pflegeund Arzthelferberufe, die zu den Gesundheitsberufen gezählt werden, stiegen um über 15 Prozent. Die Angebote für Sozialberufe, die im letzten Jahr um rund 25 Prozentpunkte zulegen konnten, wiesen über alle Monate hinweg die größte Angebotskonstanz auf. Bei den Gesundheitsberufen, inklusive der Pflege- und Arzthelferberufe, ist das Angebotsvolumen deutlich stärkeren Schwankungen unterlegen. Während Januar, März, November und Juni Monate mit einem auffällig großen Stellenangebot waren, gab es in den Monaten Oktober, Dezember und Mai deutlich weniger Stellenausschreibungen. Die in diesem Zeitraum günstigste Arbeitsmarktsituation fanden Bewerber für Gesundheitsfachberufe im Januar mit rund 16.500 Stellen vor. Davon entfielen allein 11.000 Angebote auf Pflege- und Arzthelferberufe. Anwärter für Sozialberufe hatten im März 2014 mit rund 4.500 Stellenanzeigen die größte Auswahl. STELLENMARKTENTWICKLUNG FÜR AUSGEWÄHLTE GESUNDHEITS-, PFLEGEUND SOZIALBEREICHE 18.000 16.000 14.000 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 0 Apr 13 Mai 13 Jun 13 Jul 13 Aug 13 Sep 13 Okt 13 Nov 13 Dez 13 Jan 14 Feb 14 Mrz 14 Gesundheitsberufe gesamt Pflege- und Arzthelferberufe Sozialberufe 11 Regionale Betrachtung Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufe in der Region Ost stärker als im Norden und Westen gefragt Wie die Nachfrage nach Fachkräften im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich in Deutschland regional verteilt ist, zeigen die folgenden Grafiken. Zur besseren Beurteilung und Orientierung wurden die Bundesländer zu einzelnen Regionen zusammengefasst: Nord (Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein), Ost (Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen), Süd (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland), West (Nordrhein-Westfalen). Die ausgeschriebenen Stellen wurden immer dem jeweiligen Einsatzort und nicht dem Unternehmenssitz zugeord- net, so dass eine sinnvolle Auswertung des tatsächlichen regionalen Stellenmarktes möglich war. Demzufolge gab es die mit Abstand meisten Stellenausschreibungen im Auswertungsmonat März 2014 in allen Regionen für Pflege- und Arzthelferberufe; mit 4.466 Angeboten in der Region Süd am meisten und prozentual mit 53 Prozent innerhalb der Region Ost am stärksten gefragt. Im Norden und Süden kommen die Stellenanzeigen für Sozialberufe auf 25 Prozent und im Westen nur auf 18 Prozent. Auffällig ist außerdem, dass sich in den Berufsfeldern Gesundheit, Pflege und Soziales die sonst üblichen regionalen Unterschiede1 zugunsten der Region Ost auflösen. Mit über 9.500 Anzeigen für Gesundheits-, Pflege-, Arzthelfer- und Sozialstellen gibt es im Süden zwar weiterhin das größte Angebot, die Region Ost folgt diesmal aber mit fast 4.000 Stellenanzeigen auf Rang zwei. In der Region West sind es immerhin noch rund 3.300 Ausschreibungen. Der Norden bildet diesmal mit etwas über 3.000 Angeboten das Schlusslicht. Gute Chancen haben Bewerber dieser Berufsgruppe generell in allen Regionen, im Süden und Osten aber etwas bessere. REGIONALE VERTEILUNG DER STELLENANGEBOTE IN DEN BEREICHEN GESUNDHEIT, PFLEGE UND SOZIALES (MÄRZ 2014) Anzahl der Stellenangebote N Pflege- und Arzthelferberufe O S W NORD OST 1.592 1.987 4.466 1.708 23 25 Restliche Gesundheitsberufe 689 907 2.396 974 Sozialberufe 772 843 2.251 586 53 52 24 23 Alle Angaben in % Alle Angaben in % SÜD WEST 18 25 49 52 30 26 Alle Angaben in % 12 1 Alle Angaben in % sehr starker Süden, Nord und West im guten Mittelfeld und eher angebotsschwacher Osten (vgl. WBS JobReports Kaufmännische-, IT- und SAP-Berufe) Altenpflege, Krankenpflege und Helferberufe Dienst am Menschen und für die Gesellschaft – Altenpfleger sind unverzichtbar Der Beruf des Altenpflegers hat Zukunft: einerseits für die Menschen, die sich für diesen wichtigen Beruf entscheiden und sich damit sichere und vielfältige Jobperspektiven erschließen, andererseits für die Gesellschaft, die immer stärker überaltert und auf fähige junge Menschen angewiesen ist, die den älteren Generationen ein würdiges Altern ermöglichen. Altenpfleger helfen Senioren dabei, die Herausforderungen dieses Lebensabschnitts zu meistern. Sie beraten, betreuen und pflegen hilfsbedürftige Menschen, motivieren zu sinnvollen Freizeitbeschäftigungen und erfüllen dabei auch pflegerisch-medizinische Aufgaben. Altenpfleger arbeiten mit den behandelnden Ärzten zusammen, geben zum Beispiel Medikamente, wechseln Verbände, helfen aber auch bei ganz alltäglichen Dingen wie der Körperpflege, dem Essen und dem Zubettgehen. Sie ermutigen die Seniorinnen und Senioren aber auch dazu, Dinge eigenständig zu erledigen, wenn nötig mit leichter Hilfestellung. So bewahren sich diese, so lange wie möglich, ihre Unabhängigkeit. In der Altenpflege sind Teamplayer gefragt, die gleichzeitig sehr selbstständig und pflichtbewusst arbeiten, einfühlsam und körperlich wie auch psychisch belastbar sind. Der Beruf ist sehr anspruchsvoll und setzt viel persönliches Engagement voraus, denn die Anforderungen an pflegerische, psychologische und soziale Kompetenzen sind hoch. Daneben sind auch die formalen Ansprüche an die Planung und Dokumentation der Pflegearbeit gestiegen (s. auch S. 36). Alle Pflegeleistungen müssen sorgfältig dokumentiert werden, um sie abrechnen und andere in die Therapie involvierte Personen, wie zum Beispiel Ärzte, informieren zu können. Doch wer sich für die Arbeit mit älteren Menschen entschieden hat, kennt das Stellenangebote für Altenpfleger 1.500 1.200 1.190 1.295 900 600 300 0 März 13 März 14 Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Die zwischenmenschlichen Momente sind es, die für den anstrengenden Berufsalltag entschädigen. So spannend und vielseitig wie die Aufgaben sind auch die Beschäftigungsmöglichkeiten: Examinierte Altenpfleger können in Reha- 13 Altenpflege, Krankenpflege und Helferberufe bilitations- und geriatrischen Kliniken, in Altenpflegeheimen und allgemeinen Krankenhäusern, Altentagesstätten oder in Einrichtungen der Kurzzeitpflege arbeiten. Auch ambulante Altenpflege- und Altenbetreuungsdienste sind potenzielle Wirkbereiche. Interessante Arbeitsplätze finden sich außerdem in Wohnheimen für Men- schen mit Behinderungen oder in der Betreuung von Seniorenwohngemeinschaften. Das Stellenangebot für Altenpfleger ist dementsprechend groß. Rund 1.300 Stellen, die explizit diese staatlich anerkannte Ausbildung fordern, haben wir allein für den Monat März 2014 erfasst. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war der entsprechende Stellenmarkt damit noch mal um rund neun Prozent gewachsen. Der demografische Wandel sorgt dafür, dass Altenpfleger nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung nahtlos ins Berufsleben einsteigen und in der Pflege tätig werden können. Welche Wege führen zu einem Berufsabschluss? War die Altenpflege in Deutschland lange ein Nebenaspekt der Krankenpflege, so hat sie sich mittlerweile zu einem eigenständigen Berufsbild mit fundierter Ausbildung entwickelt. Je nach persönlicher Voraussetzung kommen verschiedene Ausbildungswege in Frage, um den staatlich anerkannten Abschluss zu erreichen (s. Übersicht Ausbildungsangebot auf dieser Seite). Ganz gleich welcher Ausbildungsweg in Frage kommt, die Berufsausbildung zum Altenpfleger bietet männlichen und weiblichen Interessenten, insbesondere aber auch älteren Arbeitsuchenden oder Frauen nach der Familienphase, aussichtsreiche Perspektiven. Ihre Lebenserfahrung erweist sich als großes Plus in diesem Bereich. der Berufstätigkeit gibt es vielfältige Möglichkeiten, sich weiter zu qualifizieren und zu spezialisieren. Es gibt viele Weiterbildungen zum Beispiel im Bereich Hygiene, für Leitungsfunktionen, zur Fachpflege in der Geriatrie, Gerontopsychiatrie oder im Hospizbereich (s. S. 36–38). Auch nach dem erfolgreichen Ab- schluss der Ausbildung und während Unsere Ausbildungsangebote (Berufsfachschulen und Fachseminar für Altenpflege der WBS SCHULEN): Altenpfleger/-in (staatlich anerkannt) • Erstausbildung (3 Jahre) • Umschulung (3 Jahre) • verkürzte Ausbildung (2 Jahre) • berufsbegleitende Ausbildung (3 – 5 Jahre) staatliches Abschlusszeugnis1 14 1 Die Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung stellt die zuständige Landesbehörde aus. Altenpflege, Krankenpflege und Helferberufe Unterstützende Tätigkeiten bei der Pflege- und Krankenversorgung von großer Bedeutung Unter dem neuen Berufsbild „Gesundheits- und Pflegeassistenz“1 sind die Berufe Altenpflegehilfe und Krankenpflegehilfe zusammengefasst. Die bisherige Trennung der Pflegeberufe bei der Pflege- und Krankenversorgung wird damit überwunden. Gesundheits- und Pflegeassistenten vereinen Fähigkeiten in den Bereichen der Alten- und der Krankenpflege sowie der Hauswirtschaft. Diese Assistenzkräfte pflegen, betreuen und versorgen Menschen aller Altersstufen. Sie können in der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und auch in der Familienpflege eingesetzt werden. Pflegeassistenten können beispielsweise bei ambulanten Pflegediensten arbeiten und dort Pflegebedürftige bei der Haushaltsführung unterstützen, Aufgaben der Grundpflege (z.B. Körperpflege) und Erhaltung von Gesundheit und Mobilität übernehmen sowie Familien betreuen. In Alten- und Pflegeheimen übernehmen sie neben der Grundpflege Tätigkeiten zur Aktivie- Stellenangebote für Gesundheits- und (Kranken-) Pflegeassistenten/-helfer 1.500 1.305 1.404 1.200 900 600 Interessierte sollten gute physische Voraussetzungen mitbringen, da viel Bewegung und körperlicher Einsatz gefordert sind. In unserer Erhebung haben wir zuerst den Stellenmarkt nach dieser umfassenden Definition ausgewertet. In den Grafiken zeigen wir zudem die Bereiche Alten- und Krankenpflege einzeln, da auch diese konkreten Ausbildungsmöglichkeiten weiterhin bestehen und als Spezialisierung gefragt sind. 300 0 März 13 März 14 rung, Betreuung und Beschäftigung. Weitere potenzielle Einsatzbereiche sind Tageskliniken, Krankenhäuser, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Wohngemeinschaften für Pflegebedürftige sowie Hauswirtschaftsbetriebe. An Pflegeberufen Im März 2014 gab es über 1.400 Stellenausschreibungen, die in den Bereichen Gesundheit und Pflege qualifiziertes Personal für helfende und assistierende Tätigkeiten gesucht haben. Das entspricht einer Steigerung von rund acht Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Zahlen belegen, dass der Bedarf an diesen die Pflege unterstützenden Leistungen groß ist. Hilfe in der Altenpflege dringend benötigt Altenpflegehelfer unterstützen Pflegefachkräfte wie Altenpfleger bei allen Aufgaben, die bei der Betreuung, Versorgung und Pflege älterer Menschen anfallen. Neben grundpflegerischen Tätigkeiten unterstützen Altenpflegehelfer die hilfsbedürftigen Menschen bei alltäglichen Herausforderungen der Körperpflege, des An- und Auskleidens sowie der Nahrungsaufnahme. Helfer in der Altenpflege sollten ein ausgeprägtes Pflichtbewusstsein und Zuverlässigkeit mitbringen sowie einfühlsam und körperlich wie psychisch belastbar sein. Sie sollten ein offenes Ohr für die Bedürfnisse und Sorgen der Menschen haben. Die Motivation zur aktiven Alltagsgestaltung, körperlicher und geistiger Bewegung, die Mitorganisation von 1 Ausflügen und Veranstaltungen für Senioren sowie die Begleitung zu Ärzten und Behörden gehören ebenfalls zu den wichtigen Aufgaben. Altenpflegehelfer bringen sich zudem in die Angehörigenarbeit ein, stehen hier beratend und unterstützend zur Seite, indem sie beispielsweise in die Pflegetechniken der häuslichen Pflege einführen oder die richtige Nutzung von Hilfsmitteln wie Gehhilfen erklären. Altenpflegehelfer arbeiten hauptsächlich in Altenwohn- oder Altenpflegeheimen, Altentagesstätten oder in Einrichtungen der Kurzzeitpflege. Darüber hinaus sind sie bei ambulanten Altenpflege- und Altenbetreuungsdiensten tätig. Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten sich bei paritätischen Verbänden mit angeschlossenem Pflegedienst, in geriatrischen und geron- topsychiatrischen Abteilungen von Krankenhäusern sowie in Pflege- und Rehabilitationskliniken. Auch in der Stellenangebote für Altenpflegehelfer 1.000 905 972 800 600 400 200 0 März 13 März 14 Anteil mit Führerschein Diese Berufsbezeichnung variiert von Bundesland zu Bundesland: Gesundheits- und Krankenpflegeassistent in Nordrhein-Westfalen, Gesundheits- und Pflegeassistent in Hamburg, Krankenpflegehelfer in Hessen, Niedersachsen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Pflegefachhelfer (Krankenpflege) in Bayern. 15 Altenpflege, Krankenpflege und Helferberufe Betreuung von Seniorenwohngemeinschaften oder von pflegebedürftigen Angehörigen können sie ihre Kenntnisse gut einsetzen. Der Personalbedarf in der Altenpflegehilfe ist hoch und wächst weiter, denn die Menschen in Deutschland werden immer älter. Insbesondere helfende Tätigkeiten sind in den entsprechenden Einrichtungen wie auch im häuslichen Umfeld zunehmend gefragt. Das belegen auch die Zahlen: Fast 1.000 Stellenangebote gab es für Altenpflegehelfer allein im Monat März 2014. Der Bedarf bleibt damit auf einem hohen Niveau und hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch mal um 7,4 Prozent erhöht. Für Tätigkeiten bei ambulanten Diensten ist zudem ein Führerschein unverzichtbar. Fast die Hälfte aller Stellenanzeigen fordert diesen Zusatz. Wer diese Voraussetzung erfüllen kann, erweitert seine Jobmöglichkeiten um ein Vielfaches. Krankenpflegehelfer unterstützen Patienten beim Gesundwerden Krankenpflegehelfer assistieren mit viel Verantwortungsbewusstsein den examinierten Fachkräften in den Bereichen Gesundheits- und Krankenpflege sowie in der Kinderkrankenpflege. Sie unterstützen bei der Versorgung und Pflege von Patienten, bei Therapiemaßnahmen sowie bei der Pflegedokumentation und -organisation. Das abwechslungsreiche Aufgabenfeld beinhaltet unter anderem Hilfe bei der Körperpflege, die Kontrolle von Temperatur, Puls, Blutdruck und Atmung, das Verabreichen von Medikamenten, das Umbetten und -lagern von Patienten, die Essensausgabe und die Beförderung zu Untersuchungen und Behandlungen. Auch die Sauberkeit und Hygiene auf der Station gehören zum Verantwortungsbereich von Krankenpflegehelfern. Krankenzimmer müssen aufgeräumt, Betten gerichtet und Instrumente gereinigt und desinfiziert werden. Ihre Aufga- Stellenangebote für Krankenpflegehelfer 800 740 678 700 600 500 400 300 200 100 0 März 13 März 14 ben üben sie unter der Anleitung von Gesundheits- und Krankenpflegern oder Kinderkrankenpflegern aus. Als „gute Seele“ haben die Krankenpflegehelfer zudem immer ein offenes Ohr für ihre kranken Patienten, aber auch für deren Angehörige. Die Fähigkeiten von Gesundheits- und Krankenpflegehelfern sind in Krankenhäusern, Facharztpraxen oder Gesundheitszentren gefragt. Aber auch Altenwohn- und Altenpflegeheime, ambulante Dienste, Kurzzeitpflegeeinrichtungen und Wohnheime für Menschen mit Behinderung freuen sich über die Unterstützung durch Krankenpflegehelfer. Im Auswertungsmonat März 2014 wurden rund 700 Positionen speziell für Krankenpflegehelfer ausgeschrieben. Der Rückgang um rund acht Prozent ist vermutlich mit dem erweiterten Berufsverständnis, das Alten- und Krankenpflege vereint, sowie der veränderten Berufsbezeichnung „Gesundheits- und Pflegeassistenz“, die den Begriff „Krankenpflege“ nicht mehr enthält, zu erklären. Unsere Umschulungs- und Weiterbildungsangebote (WBS TRAINING AG): Gesundheits- und Pflegeassistenz1 (staatlich anerkannt) Pflegehelfer /-in (stationärer und ambulanter Dienst)1 • Umschulung (16 Monate) • inkl. Erste-Hilfe-Schein • Weiterbildung in Vollzeit (5,5 – 7 Monate) • z.T. inkl. Erste-Hilfe-Schein • z.T. inkl. Führerschein Klasse B Ausbildungszeugnis WBS-Zertifikat Unsere Ausbildungsangebote (Berufsfachschulen für Altenpflegehilfe und Pflegehilfe der WBS SCHULEN): Altenpflegehelfer/-in (staatlich anerkannt) Krankenpflegehelfer/-in (staatlich geprüft) • Erstausbildung (1 Jahr) • Erstausbildung (2 Jahre) staatliches Abschlusszeugnis2 16 1 2 staatliches Abschlusszeugnis2 Dieser Kurs findet nur an ausgewählten WBS-Standorten statt. Die Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung stellt die zuständige Landesbehörde aus. Altenpflege, Krankenpflege und Helferberufe Demenz – die große Herausforderung für Betreuer und Pflegekräfte Die demografische Entwicklung zeigt es: Der Anteil alter Menschen in der Bevölkerung steigt. Mit noch stärkerer Tendenz nimmt die Anzahl der Personen mit dem Krankheitsbild Demenz zu. Damit erhöht sich der Bedarf an speziellen Betreuungsdienstleistungen rapide. Das geht zunehmend über die Belastungsgrenze von Angehörigen und Mitarbeitern der herkömmlichen Altenpflege. Demenzkranke leben in ihrer eigenen Welt und reagieren oft unvorhersehbar. Sie brauchen daher viel Unterstützung im Alltag. Da das Krankheitsbild zwar geistig, aber nicht zwingend körperlich einschränkt, unterscheiden sich die Pflegeleistungen oft sehr stark von denen für physisch erkrankte Pflegepatienten. Kommen mehrere Krankheiten zusammen (Multimorbidität), erhöhen sich die Schwierigkeiten. Pflegekräfte, die sich auf den Bereich Demenz spezialisiert haben, sind daher enorm wichtig. Die entsprechende Weiterbildung nennt sich „Alltagsbegleiter bzw. Alltagsbetreuer für Demenzerkrankte nach § 87b SGB XI“. Qualifizierte Alltagsbetreuer sind eine wichtige Ergänzung zu den herkömmlichen Angeboten in der Altenpflege und schließen somit eine Lücke in der aktuellen Betreuungssituation. Zusätzlich zur Stellenangebote für Pflegekräfte und Betreuer (Schwerpunkt: Demenz) 600 512 500 440 400 300 hörigen enorm. Daraus ergibt sich ein zukunftsfähiger Arbeitsplatz mit guten Perspektiven. Für Pflege- und Betreuungskräfte waren im März 2014 explizit 366 Positionen mit dem Schwerpunkt Demenz ausgeschrieben. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2013 gab es mit einem Plus von nahezu 13 Prozent noch mal eine deutliche Steigerung der Nachfrage. 200 100 0 März 13 März 14 Anteil mit Führerschein Anteil mit Gerontopsychatrie medizinisch-pflegerischen Versorgung durch Ärzte und Pflegepersonal leisten sie eine mindestens ebenso wichtige psycho-soziale Betreuung. Sie motivieren, unterstützen und begleiten Menschen mit Demenzerkrankungen bei Aktivitäten wie Malen, Basteln, Kochen, Backen, Lesen, handwerklichen Arbeiten, Gesprächen, Bewegungsübungen sowie beim Besuch von kulturellen Veranstaltungen und vielen weiteren Unternehmungen im Alltag. Diese Teilnahme am sozialen Leben verbessert die Lebensqualität der Erkrankten und die ihrer Ange- Auch in diesem Bereich ist der Besitz eines Führerscheins von Vorteil bei der Jobsuche – über ein Viertel der Stellenanzeigen forderten diesen Zusatz. Beschäftigungsmöglichkeiten finden Alltagsbetreuer in Rehabilitations- und geriatrischen Kliniken, in Altenpflegeheimen und allgemeinen Krankenhäusern, Altentagesstätten oder in Einrichtungen der Kurzzeitpflege. Weiterhin sind sie bei ambulanten Altenpflege- und Altenbetreuungsdiensten tätig. Spezielle Kenntnisse auf dem Gebiet der Gerontopsychiatrie sind für Pflegehelfer und Alltagsbetreuer zusätzlich wichtig, um die Lebenswelten von Menschen mit demenziellen und psychiatrischen Erkrankungen zu verstehen. In 49 Stellenanzeigen werden diese auch explizit benannt und gefordert. Unser Weiterbildungsangebot (WBS TRAINING AG): Alltagsbetreuer/-in für Demenzerkrankte nach § 87b Abs. 32 SGB XI1 • Weiterbildung in Voll- oder Teilzeit (3 – 7 Monate) • inkl. Erste-Hilfe-Schein • z.T. mit Schwerpunkt Gerontopsychiatrie • z.T. inkl. Führerschein Klasse B WBS-Zertifikat Qualifizierte Pflegeberatung gesetzlich vorgeschrieben In Stellenanzeigen wird selten explizit nach Pflegeberatern gesucht, so dass dazu keine aussagekräftigen Zahlen gewonnen werden können. Nichtsdes1 totrotz ist dieser neue Tätigkeitsbereich ein sehr wichtiger Aspekt neben der klassischen Pflege. So sind die Pflegekassen seit 2009 verpflichtet, für Perso- Dieser Kurs findet nur an ausgewählten WBS-Standorten statt. nen, die Pflegeversicherungsleistungen beantragt haben oder erhalten, eine unabhängige, individuelle und umfassende Beratung durch einen Pflegebera- 17 Altenpflege, Krankenpflege und Helferberufe ter zu gewährleisten. Die Pflegeberater führen diese Beratungsdienstleistung im Sinne des § 7a SGB XI durch. Seit 2011 darf diese Beratung nur noch von eigens dazu qualifiziertem Personal durchgeführt werden. Für Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Sozialversicherungsfachangestellten stellt dies daher eine sinnvolle Zusatzqualifikation dar. Pflegeberater beraten pflege- und unterstützungsbedürftige Menschen in allen Fragen der unterstützenden Dienstleistungen und Betreuung, die im Kontext der Pflege entstehen. Zu den Kernaufgaben gehören die Erfassung des individuellen Fallmanagements sowie sozialrechtlicher Ansprüche. Gleichzeitig unterstützen Pflegeberater bei Verfahren der Feststellung von Pflegebedürftigkeit sowie zu Formen der ambulanten und stationären Versorgung. Personal für die qualifizierte Pflegeberatung nach § 7a SGB XI wird in Pflegestützpunkten, ambulanten Pflegediensten, sozialen Beratungsstellen, Verbraucherzentralen, Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken sowie im Auftrag der Pflegekassen benötigt. Unser Weiterbildungsangebot (WBS TRAINING AG): Pflegeberater/-in nach § 7a SGB XI • Weiterbildung in Vollzeit (ca. 4 Monate) • inkl. Pflegeberatung nach § 45 SGB XI • inkl. Office-Training WBS-Zertifikat Deutlich mehr Praxisanleiter für die praktische Ausbildung in der Pflege gesucht In Zeiten des steigenden Bedarfs an Pflegedienstleistungen und entsprechend qualifiziertem Personal ist das Thema Ausbildung von großer Bedeutung. Das Krankenpflegegesetz (KrPflG) und Altenpflegegesetz (AltPflG) schreiben ausdrücklich die Verknüpfung von theoretischer und praktischer Ausbildung vor. Der fachspezifische theoretische Unterricht an einer Berufsfachschule und die Praxis im Ausbildungsbetrieb sollen sich sinnvoll ergänzen. Die Ausbildungsordnungen für Pflegepersonal enthalten aus diesem Grund besondere Bestimmungen zu berufspädagogisch qualifiziertem Fachpflegepersonal. Die Qualifikation zum Praxisanleiter befähigt dazu, die Schüler geplant an pflegerisches Handeln heranzuführen und sie während der Ausbildung lernfördernd zu begleiten. Ziel der Praxisanleitung ist Stellenangebote für Praxisanleiter 200 164 150 100 91 50 0 März 13 es, die Auszubildenden schrittweise an die eigenständige Wahrnehmung der beruflichen Aufgaben heranzuführen. In Absprache mit der Berufsfachschule Unsere Weiterbildungsangebote (Berufsfachschulen und Fachseminar der WBS SCHULEN): Praxisanleiter/-in • Weiterbildung (25 Tage – berufsbegleitend) • Auffrischungskurs (2 Tage – berufsbegleitend) WBS-Zertifikat 18 März 14 übernehmen Praxisanleiter auch die Organisation, Begleitung und Gestaltung der praktischen Prüfung. Staatlich anerkannte Pflegefachkräfte, die mindestens zwei Jahre Erfahrung im Beruf mitbringen, können sich mit diesem zusätzlichen Abschluss neue Handlungsfelder in der Pflege erschließen. Die eigene Berufserfahrung erweist sich als großes Plus bei der Weitergabe des Wissens und bei der praktischen Ausbildung der Schüler. Die Tätigkeit des Praxisanleiters kann sowohl in Vollzeit als auch neben der klassischen pflegerischen Tätigkeit ausgeübt werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Bedarf um mehr als 80 Prozent gestiegen, in 164 Stellen werden die Kenntnisse in der Praxisanleitung verlangt. Teilnehmerstimmen der WBS TRAINING AG „Ich habe einen Arbeitgeber gefunden, bei dem ich alles im Kurs Gelernte anbringen und ausüben kann. In der weiteren Planung für mich ist, dass ich noch einen weiteren Kurs belegen kann, wenn mein Arbeitgeber die Fördermittel genehmigt bekommt. Dann komme ich zur WBS zurück. Vielen Dank, dass ich den Kurs bei der WBS machen durfte!“ „Das Lernen bei der WBS TRAINING AG hat mir sehr viel Spaß bereitet. Nach meinem erfolgreich absolvierten Praktikum habe ich beim gleichen Arbeitgeber einen befristeten Arbeitsvertrag als Betreuungsassistentin erhalten. Darüber habe ich mich sehr gefreut.“ Carola S. (50 Jahre), Weiterbildung zur Alltagsbetreuerin für Demenzerkrankte nach § 87b Abs. 3 SGB XI Marion F. (56 Jahre), Weiterbildung im Praxis- und Abrechnungsmanagement für Arztpraxen und Gesundheitswesen „Ich habe viel Neues gelernt und auch den optimalen Praktikumsplatz in einem Pflegestützpunkt gefunden.“ Sonja K. (42 Jahre), Weiterbildung im WBS LernNetz Live® zur Pflegeberaterin nach § 7a SGB XI einschließlich Pflegeberatung nach § 45 SGB XI „Das Weiterbildungsangebot im Pflegebereich bei der WBS TRAINING AG ist sehr zweckmäßig und praxisorientiert gestaltet. So konnte ich mein Praktikum in einer Pflegeeinrichtung speziell für Demenzbewohner selbstsicher beginnen. Wenn ich im Juni die Weiterbildung beende, bin ich gut gerüstet für die Anforderungen an eine Pflegehelfertätigkeit.“ Hans-Jürgen P. (55 Jahre), Weiterbildung zum Pflegehelfer stationärer und ambulanter Dienst mit Zusatzqualifikation Alltagsbetreuer für Demenzerkrankte nach § 87b Abs. 3 SGB XI 19 „Berufe im Pflegedienst haben Zukunft.“ Interview mit Dorit Birke, Niederlassungsleiterin advita Pflegedienst Weinböhla Welche Pflegedienstleistungen bietet Ihre Einrichtung an? Wir sind ein seniorengerechtes Wohnhaus mit verschiedenen Möglichkeiten des Wohnens, der Pflege und der Tagesgestaltung unter einem Dach. Das wird durch unseren ambulanten Pflegedienst gewährleistet. Zum ambulanten Pflegedienst gehören unter anderem 20 die Grund- und Behandlungspflege, die medizinische Versorgung, hauswirtschaftliche Tätigkeiten und Betreuungsleistungen. Wir bieten neben der ambulanten Pflege im Haus auch Tagespflege an. Ebenso verfügen wir über eine Wohngemeinschaft für Intensivpflege und eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz. Wir leisten Pflege ambulant als auch vor Ort, sowie im häuslichen Bereich eine 24-StundenBetreuung für beatmungspflichtige Patienten. Selbstverständlich beraten wir, bieten einen Hausnotruf und sogar Vollpension an. Das heißt, wir haben eine hauseigene Küche mit angrenzendem Restaurant, in dem gemeinsam alle Mahlzeiten zu sich genommen werden können. Diese Kombination ist in der Form einzigartig. Die Bewohner nutzen neben der ambulanten Pflege auch unsere Tagespflege, so dass sie hier die Möglichkeit haben, einen schönen und sinnvollen Tag in netter Gesellschaft zu verleben. Welche beruflichen Hintergründe haben Ihre Mitarbeiter? Die überwiegende Zahl unserer Fachkräfte hat eine Ausbildung auf dem ersten Bildungsweg absolviert, wenige kommen über einen zweiten Bildungsweg zu uns. Unsere Mitarbeiter haben vielfältige Ausbildungen vorzuweisen, unter anderem als Altenpfleger, Krankenschwester, Sprechstundenschwester, Arzthelferin, Rettungsassistent, Ergotherapeut und Kinderpfleger. Berufsfremde Kräfte arbeiten bei uns im Bereich der Pflegehelfer und Assistenten, hier findet man z.B. auch ehemalige Verkäuferinnen oder Gärtner. Macht es für Sie einen Unterschied, ob sich jemand über eine Weiterbildung oder mit einer Grundausbildung im Bereich Pflege qualifiziert hat? Für unsere Arbeit macht das nicht wirklich einen Unterschied, da wir mit Bedacht unter allen Bewerbungen auswählen und genau schauen, welche menschlichen und beruflichen Qualifikationen vorhanden sind. Quereinsteiger arbeiten zu nächst als Pflegehelfer. Sie können sich dann bei Eignung und Interesse zum Alltags- oder Betreuungs assistenten weiterbilden und auch eine zusätzliche Schulung absolvieren, um einfache behandlungspflegerische Tätigkeiten übernehmen zu können. Gerade fachliche Aufgaben können Querein- steiger nicht ohne Weiteres leisten, hierfür sind Fachkräfte unabdingbar. Wichtig ist uns, dass unsere Mitarbeiter wirklich befähigt sind, die Arbeit auszuüben. Sie sollten nicht nur vorübergehend bei uns tätig werden, oder weil sie gerade keinen anderen Job finden. Allerdings geschieht es sehr selten, dass Interessenten aus solchen Gründen kommen. Wenn die Bewerber geeignet sind, freuen wir uns natürlich ebenso über Quereinsteiger. Man merkt schnell, ob jemand motiviert ist. Wenn dies zutrifft, kann derjenige gern eine berufsbegleitende Qualifizierung absolvieren, um das gesamte Arbeitsfeld des Altenpflegers ausüben zu können. Da dieser Weg sehr anstrengend ist und drei bis vier Jahre in Anspruch nimmt, können wir gewiss sein, dass diejenigen, die sich für diese Variante entscheiden, auch wirklich Interesse an einer Arbeit im Pflegebereich haben. Welche persönlichen Voraussetzungen sollten Mitarbeiter mitbringen, um als Altenpfleger arbeiten zu können? Freude und Interesse an der Arbeit mit Menschen sind genauso Grundlage, wie Geduld, Empathie und Einfühlungsvermögen. Ebenso sind Kommunikationsvermögen, Ausgeglichenheit und Belastbarkeit unverzichtbar, um anfallenden Arbeitsstress bewältigen zu können. Ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, Respekt und Wertschätzung anderen Menschen gegenüber sind ebenfalls wichtige Bedingungen. Die Arbeit in der Altenpflege ist dem Menschen zugewandt und hat viel mit Berufung zu tun, eine Menge Herzblut sollte ebenfalls eine Rolle spielen. Man arbeitet letztlich nicht mit Maschinen, die man am Ende des Tages ausschalten kann. Die Arbeit mit Menschen bringt immer Herausforderungen mit sich. Wie helfen Sie Mitarbeitern, mit diesem anspruchsvollen Beruf umzugehen? Wir arbeiten eng zusammen und regen unsere Mitarbeiter stets dazu an, über ihre Anliegen mit uns zu sprechen. Wenn zum Beispiel jemand lange krank war, führen wir im Nachhinein Gespräche um zu schauen, wo die Ursache liegt. Dabei geht es nicht um Misstrauen. Wir wollen herausfinden, ob das Fehlen im Zusammenhang mit der Arbeit steht. Dem Großteil der Probleme versuchen wir zuvorzukommen, indem wir den Arbeitsplatz so gestalten, dass die körperliche Belastung unserer Mitarbeiter nicht zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Ich denke, dass eine offene Kommunikation, ein freundliches Arbeitsklima, gemeinsame Aktivitäten, sich persönlich einbringen, den Arbeitsplatz mitgestalten können das Gemeinschaftsgefühl und vor allem auch den Teamgeist enorm fördern. Teilweise lassen sich die Arbeitszeiten den Bedürfnissen unserer Mitarbeiter anpassen. Dazu ist es natürlich wichtig, dass sie ihre Wünsche äußern. Welche Möglichkeiten der Weiterentwicklung haben die Mitarbeiter bei Ihnen? Man kann sich zum Altenpfleger ausbilden lassen oder ins Qualitätsmanagement gehen. Bei entsprechender Voraussetzung kann man sich zur Pflegedienstleitung qualifizieren oder zum Hygienebeauftragten, zur Wundschwes- ter oder zum Praxisanleiter weiterbilden. Eine Basisqualifizierung in der Intensivpflege ist genauso möglich, wie vielfältige andere Fort- und Weiterbildungen. Und natürlich sind auch junge Leute willkommen, die eine direkte Ausbildung in der Altenpflege anstreben. Es gibt zahlreiche Entfaltungsmöglichkeiten, da das Leistungsspektrum in der Altenpflege breit gefächert ist. Wir ermöglichen unseren Mitarbeitern jederzeit die Übernahme neuer Aufgaben, so dass jemand, der vielleicht körperlich nicht mehr so belastbar ist, beispielsweise einen Aufgabenbereich im Bereich der Dokumentation übernimmt. Junge Mitarbeiter dokumentieren häufig nicht so gern, sondern arbeiten lieber direkt mit Menschen. So gleicht sich alles aus und es ist möglich, durch eine optimale und individuelle Gestaltung des Arbeitsplatzes und -prozesses bis zur Rente in der Pflege zu arbeiten. Weshalb sollte man sich aus Ihrer Sicht für einen Pflegeberuf entscheiden? Hat man Interesse an der Arbeit mit Menschen und an der Medizin, sind die wichtigsten Kriterien schon erfüllt. Zudem ist der Pflegeberuf zukunftsorientiert, vielseitig und abwechslungsreich. Kein Tag ist wie der andere, man kann im Team oder einzeln arbeiten. Fachlichkeit und Menschlichkeit werden hier eng miteinander verknüpft. Gut aufgehoben sind hier Mitarbeiter, die gern kommunizieren, über Einfallsreichtum, Organisationstalent und viel Motivation verfügen, um souverän die alltäglichen, manchmal auch schwierigen Situationen bewältigen zu können. 21 Gesundheitsberufe Auch im Gesundheits- und Sozialwesen sind kaufmännische Kenntnisse gefragt Auch im Gesundheits- und Sozialwesen fallen kaufmännische Aufgaben und Managementaufgaben an. Da sich die Verwaltung im Gesundheitswesen zunehmend spezialisiert hat, wurde die Einführung eines speziellen kaufmännischen Berufsbildes notwendig. So gibt es seit 2001 die staatlich anerkannte kaufmännische Ausbildung im Gesundheitswesen. Kaufleute im Gesundheitswesen wirken bei der Entwicklung von Dienstleistungsangeboten mit. Sie planen und organisieren die Geschäfts- und Leistungsprozesse in den unterschiedlichen Arbeitsgebieten des Gesundheitswesens. Sie besetzen zudem eine Schnittstellenfunktion innerhalb des Betriebes sowie zu anderen Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens. Hierbei kennen sie die rechtlichen Grundlagen, Strukturen und Aufgaben des Gesundheits- und Sozialwesens. Kaufleute im Gesund- 22 heitswesen arbeiten insbesondere in der Kundenbetreuung, im Personalwesen, in der Materialverwaltung, bei der Leistungsabrechnung und im gesundheitsspezifischen Rechnungswesen. Kaufmännische Mitarbeiter mit der Spezialisierung Gesundheitswesen werden in Krankenhäusern, stationären, teilstationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, von Krankenkassen und medizinischen Diensten, ärztlichen Organisationen und Verbänden, größeren Arztpraxen, Rettungsdiensten, Verbänden der freien Wohlfahrtspflege, Gesundheitsämtern und Sanitätshäusern benötigt. Der Berufsabschluss ist über eine Erstausbildung oder Umschulung möglich. Personen mit einschlägiger Berufserfahrung im Gesundheits- und Sozialwesen können zudem im Rahmen einer betriebswirtschaftlichen Wei- Stellenanangebote für Kauf leute und Fachwirte im Gesundheits- und Sozialwesen 150 141 146 März 13 März 14 120 90 60 30 0 terbildung eine höhere kaufmännische Qualifikation zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen anstreben und sich damit gute Chancen für ihren beruflichen Aufstieg erschließen. Da die Gelder in diesem Bereich Gesundheitsberufe immer knapper werden, ist qualifiziertes Personal gefragt, das die Dienstleistungsunternehmen wirtschaftlich gut führen kann. Fachwirte können Leitungsfunktionen und Managementaufgaben in den entsprechenden Einrichtungen und Organisationen übernehmen. Tätigkeitsfelder finden sie beispielsweise in Pflegeheimen, in Jugend- oder Altenwohnheimen, in Krankenhäusern, bei ambulanten sozialen Diensten und sozialen Beratungsstellen, in Reha- und Kureinrichtungen, bei Krankentransport- und Rettungsdiensten oder Gesundheitsämtern. In der von uns durchgeführten Stellenmarktanalyse haben wir die Anzeigen herausgefiltert, in denen explizit kaufmännische Kenntnisse für das Gesundheits- und Sozialwesen gefor- dert werden. Die Nachfrage ist mit 146 Nennungen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Stellenangebote für Kaufleute, in denen der Bezug zum Gesundheitsbereich nicht konkret benannt war, wurden hier nicht erfasst. Der reelle Bedarf an kaufmännischem Personal im Gesundheits- und Sozialwesen ist vermutlich deutlich höher. Unsere Umschulungs- und Weiterbildungsangebote (WBS TRAINING AG): Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen (IHK) Fachwirt/-in im Gesundheits- und Sozialwesen (IHK) • Umschulung (2 Jahre) • Aufstiegsqualifizierung (6 Monate) IHK-Zeugnis + WBS Zertifikat IHK-Zeugnis + WBS-Zertifikat Fachkräfte für Arzt- und Zahnarztpraxen – fleißige Helfer mit Abrechnungskenntnissen Kein Arzt kann ohne Organisationstalente in seiner Praxis praktizieren und seine Patienten optimal behandeln. Fachkräfte in Arztpraxen vereinbaren Termine, empfangen und betreuen die Patienten, sorgen für einen reibungslosen Praxisbetrieb, unterstützen den Arzt bei der Diagnostik und Therapie der Patienten und wissen am besten, wie die ärztlichen Leistungen abzurechnen sind. Sie können mit den entsprechenden EDV-Anwendungen umgehen, besitzen medizinische Handlungskompetenzen, assistieren bei Behandlungen und Untersuchungen, übernehmen Laborarbeiten, pflegen medizinische Geräte, stellen Rezepte aus, kümmern sich um die gesamte Organisation und Verwaltung der Praxis inklusive der Patientendokumentation, verfügen über Kenntnisse im Qualitätsmanagement und nach Möglichkeit sogar in der Praxiswerbung. Die Helfer in der Arztpraxis sind ständig in Bewegung – zwischen Empfang, Büro, Behandlungsräumen und Labor haben sie alle Praxisabläufe im Überblick. Als erster Ansprechpartner für die Patienten und als „Gesicht der Praxis“ sind Freundlichkeit, Einfühlungsvermögen und Kommunikationsfähigkeit unverzichtbar. Interessante Tätigkeitsfelder finden qualifizierte Stellenangebote für Fachkräfte für Arztpraxen 500 463 433 400 300 200 100 0 März 13 März 14 Anteil mit Abrechnungskenntnissen für Arztpraxen Anteil mit Abrechnungskenntnissen für Zahnarztpraxen Fachkräfte in Arztpraxen und Praxisgemeinschaften unterschiedlicher Fachrichtungen sowie in Krankenhäusern, medizinischen Versorgungszentren, Physiotherapie- und Heilpraktiker-Praxen. Weitere potenzielle Arbeitgeber sind klinische Forschungseinrichtungen oder medizinische Universitäten. In 433 Stellenausschreibungen wurden diese Arzthelfer gesucht, allerdings mit einem leichten Angebotsrückgang von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Ausbildungsberuf „Medizinischer Fachangestellter“ war mit mehr als 1.000 Angeboten deutlich stärker gefragt. Neben Erfahrungen in der Verwaltung, Praxisorganisation und Administration wurden im März 2014 in 277 Stellenanzeigen auch Abrechnungskenntnisse für Arztpraxen verlangt. Die Leistungsabrechnung ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit medizinischer Fachkräfte. Das spiegelt sich auch in der Steigerung der Nachfrage um 20 Prozent wider. Spezielle Kenntnisse für die Leistungsabrechnung dentalmedizinischer Praxen wurden im Auswertungsmonat 89 Mal verlangt. Im März 2013 gab es noch 106 Stellenanzeigen, in denen Abrechnungskenntnisse explizit für Zahnarztpraxen gefordert wurden. Zahnmedizinische Fachangestellte oder Zahnarzthelfer mit aktuellen Abrechnungskenntnissen haben gute Berufsaussichten in Zahnarztpraxen, Praxiseinrichtungen für Kieferorthopädie und Zahnheilkunde, Dentallaboren, Dentalhandelsfirmen sowie bei privatärztlichen Verrechnungsstellen. 23 Gesundheitsberufe Unsere Weiterbildungsangebote (WBS TRAINING AG): Fachkraft für Arztpraxen1 • Weiterbildung in Vollzeit (7 Monate) • inkl. Sachkunde gemäß §4 MPBetreibV • inkl. Erste-Hilfe-Schein Praxis- und Abrechnungsmanagement für Arztpraxen und Gesundheitswesen Praxis- und Abrechnungsmanagement für Zahnarztpraxen • Weiterbildung (4,5 Monate) • inkl. Sachkunde gemäß §4 MPBetreibV •W eiterbildung in Teilzeit (5 Monate) WBS-Zertifikat WBS-Zertifikat WBS-Zertifikat Physiotherapeuten – Nachfrage sprunghaft um 64 Prozent gestiegen Störungen im Bewegungsapparat behoben oder zumindest über Ersatzfunktionen kompensiert werden. Anhand einer ausführlichen Befundaufnahme am Patienten wählen sie die passenden therapeutischen Maßnahmen. Mit viel Einfühlungsvermögen können sie dazu beitragen, dass Selbstheilungskräfte des Organismus’ aktiviert werden. Stellenangebote für Physiotherapeuten 800 725 700 600 500 443 400 300 200 100 0 März 13 Physiotherapeuten behandeln Menschen meist nach Unfällen, Operationen oder Verletzungen, aber auch bei eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten aufgrund des Alters, einer Krankheit oder einer Behinderung. Die Behandlung hat das Ziel, die Mobilität bestmöglich wiederherzustellen. Ihre Aufgabe ist es, mit physiotherapeutischen und speziellen manuellen Techniken die Patienten physisch und psychisch so zu beeinflussen, dass sie möglichst schmerzfrei werden und Tätigkeitsfelder von Physiotherapeuten finden sich in der Prävention, in der stationären und ambulanten Therapie, in der Rehabilitation sowie im Kurwesen, im Bereich Wellness und in der Heilgymnastik. Sie arbeiten hauptsächlich in Krankenhäusern, Kliniken, Facharztpraxen, physiotherapeutischen und ambulanten Praxen, sind aber auch in Altenheimen, Rehabilitationszentren bzw. Einrichtungen zur Eingliederung und Pflege von Menschen mit Behinderung tätig. Darüber hinaus finden sie bei Sportstätten und in Wellnesshotels Unser Ausbildungsangebot (Berufsfachschule für Physiotherapie der WBS SCHULEN): Physiotherapeut/-in (staatlich anerkannt) • Erstausbildung (3 Jahre) staatliches Abschlusszeugnis 24 1 Dieser Kurs findet nur an ausgewählten WBS-Standorten statt. März 14 interessante Beschäftigungsmöglichkeiten. Physiotherapeuten besetzen zudem eine wichtige Schnittstelle, da sie mit ihrer Arbeit die ärztliche Therapie sinnvoll ergänzen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es im März 2014 eine enorme Steigerung der Anzahl der Stellenangebote um 64 Prozent, von 443 Stellen im letzten Jahr auf 725. Die Jobaussichten für Physiotherapeuten haben sich damit ausgesprochen positiv entwickelt. Gesundheitsberufe Masseure und medizinische Bademeister – ein Beruf mit Fingerspitzengefühl Masseure und medizinische Bademeister wenden bei Patienten und Kunden verschiedene Therapien wie spezielle Massagetechniken (z.B. Reflexzonentherapie), physikalische Therapien (z.B. Elektro-, Licht- und Strahlentherapie) oder Bäder zur Heilung und Linderung an. Sie üben ihre Hilfstätigkeit meist auf Anweisung von Ärzten, aber auch für Privatkunden aus. Mit Hilfe ihrer Hände verbessern und stärken sie die Gesundheit der Menschen. Diese Fähigkeiten weiß man in Krankenhäusern, Massagepraxen, Gesundheitszentren oder Rehabilitationskliniken zu schätzen. Auch in Altenheimen, bei Pflegediensten sowie in Bädern, Saunen und Wellnesshotels sind Mas- Stellenangebote für Masseure und Medizinische Bademeister 250 200 189 207 150 seure gefragt. Massagebehandlungen werden auch gern zu Hause oder am Arbeitsplatz von Firmen und Privatkunden in Anspruch genommen. Die Anzahl der Stellenangebote ist für ausgebildete Masseure und medizinische Bademeister im Vergleich zum Vorjahresmonat März um zehn Prozent auf 207 Angebote gestiegen. 100 50 0 März 13 März 14 Unser Ausbildungsangebot (Berufsfachschule für Masseure/medizinische Bademeister der WBS TRAINING SCHULEN): Masseur/medizinischer Bademeister (staatlich anerkannt) • Erstausbildung (2 Jahre) staatliches Abschlusszeugnis 25 Gesundheitsberufe Ergotherapeuten sind in unterschiedlichen Einrichtungen gefragt Stellenangebote für Ergotherapeuten 349 350 300 250 249 200 150 100 50 0 März 13 Ergotherapeuten arbeiten mit Menschen aller Altersgruppen mit und ohne Behinderung und unterstützen sie therapeutisch und kreativ in verschiedenen Lebensphasen. Sie aktivieren die physischen, psychischen und sozialen Fähigkeiten des Patienten, mit dem Ziel, seine Selbstständigkeit zu erhalten und zu fördern. Nach Unfällen, Verletzungen und bei physischen und psychischen Erkrankungen unterstützen sie so die Wiedereingliederung der Patienten in den Alltag. Hierbei steht die ganzheitliche Betrachtung des Menschen im Vordergrund. Unter diesen Voraussetzungen entwickeln Ergotherapeuten individuelle Behandlungspläne und setzen die entsprechenden Therapien und Präventionsmaßnahmen um. So werden beispielsweise motorisch-funktionelle, neurophysiologische, psychosoziale und arbeitstherapeutische Behandlungsverfahren eingesetzt. Handwerkliche und gestalterische Techniken können beispielsweise zum Einsatz kommen. In der Ergotherapie werden die Betätigungsbereiche Selbstversorgung, Freizeit und Produktivität unterschieden. Die Ergotherapie zielt darauf ab, die Lebensqualität der Patienten deutlich zu verbessern. Die Jobchancen für Ergotherapeuten haben sich im Vergleich zum letzten Jahr mit einem Angebotsplus von mehr als 40 Prozent deutlich erhöht. Fast 350 Stellenangebote gab es im März 2014 im Bereich Ergotherapie. Eine Ausbildung, die sich lohnt! Ihre Kenntnisse können ausgebildete Ergotherapeuten in Praxen für Ergotherapie, in Vorsorge-, Rehabilitationsund Fachkliniken oder in Gesundheitszentren einsetzen. Geeignete Arbeitsplätze finden sie auch in Pflegeheimen, Kureinrichtungen für Kinder und Erwachsene, bei ambulanten sozialen Diensten oder in Wohnheimen für Menschen mit Behinderung sowie in Sonderschulen und Frühförderzentren. Unser Ausbildungsangebot (Berufsfachschule für Ergotherapie der WBS SCHULEN): Ergotherapeut/-in (staatlich anerkannt) • Erstausbildung (3 Jahre) staatliches Abschlusszeugnis 26 März 14 Gesundheitsberufe Logopäden gleichen sprachliche und kommunikative Defizite aus Stellenangebote für Logopäden 100 100 80 81 60 40 20 0 März 13 Wurde die Logopädie ehemals als medizinische Sprachheilkunde bezeichnet, so umfasst diese Berufsbezeichnung heute weit mehr. Mittlerweile behandelt die medizinisch-therapeutische Disziplin Menschen aller Altersgruppen, die durch Sprach-, Stimm-, Sprech-, Schluck- und Hörstörungen in ihrer Kommunikation eingeschränkt sind. Der Logopäde testet zu Beginn, je nach sprachlichem Defizit und kommunikativem Problem, die Artikulation, den Wortschatz, das Sprachverständnis, die Schreib-, Lese- und Rechenleistung, aber auch Atem-, Stimm- oder Schluckfunktionen. Gemeinsam mit der Einschätzung eines Arztes und dem fachspezifischen Befund stellt er eine Diagnose. Auf dieser Basis kann er ein individuelles therapeutisches Konzept erarbeiten und konkrete Behandlungsmethoden und Therapieziele mit dem Patienten festlegen. Die Behandlung selber beinhaltet verschiedene Übungen, Anleitungen zum eigenständigen Üben sowie Gespräche zum Behandlungsverlauf. Auch präventive Maßnahmen und Beratungsleistungen spielen eine Rolle. Wer sich für den Beruf des Logopäden interessiert, sollte Interesse an der Arbeit mit Menschen und an medizinischem Fachwissen haben. Eine gute Stimme, ein gutes Gehör, musische Begabung und psychologisches Einfühlungsvermögen sind ebenfalls gute Voraussetzungen. März 14 Im März 2014 wurden bundesweit einhundert Logopäden gesucht. Hierbei haben wir nur jene Stellenausschreibungen erfasst, die genau diese Berufsbezeichnung konkret im Jobtitel angegeben haben. Auf entsprechend ausgebildete Personen warten somit im Vergleich zum selben Vorjahresmonat über 23 Prozent mehr Jobmöglichkeiten. Logopädische Praxen, sprachtherapeutische Zentren, Krankenhäuser, Kliniken, Rehabilitationszentren oder psychologische Praxen suchen ausgebildete Logopäden. Doch auch Kindergärten, Grundschulen, Familienberatungsstellen, Kinder-, Wohn- und Erziehungsheime, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung sowie Gesundheitsämter haben Bedarf an Personal mit dieser Qualifikation. Unser Ausbildungsangebot (Berufsfachschule für Logopädie der WBS SCHULEN): Logopäde/Logopädin (staatlich anerkannt) • Erstausbildung (3 Jahre) staatliches Abschlusszeugnis 27 Gesundheitsberufe Notfallsanitäter und Rettungsassistenten werden immer gebraucht Stellenangebote für Notfallsanitäter und Rettungsassistenten 150 120 135 101 90 60 30 0 März 13 Das Berufsbild des Notfallsanitäters ist die höchste nichtärztliche Qualifikation im Rettungsdienst. Erst mit Beginn des Jahres 2014 hat diese Qualifikationsbezeichnung den Rettungsassistenten als Berufsbild abgelöst. Die neue Ausbildung zum Notfallsanitäter unterscheidet sich wesentlich von der zum Rettungsassistenten. So wurde sie zum Beispiel um ein Jahr auf drei Ausbildungsjahre verlängert. Im alltäglichen Sprachgebrauch sind ebenfalls die Bezeichnungen Sanitäter und Rettungssanitäter geläufig. Beides sind aber keine staatlich anerkannten Ausbildungsberufe. In unserer Stellenmarkterhebung haben wir dennoch alle üblichen Bezeichnungen berücksichtigt, da auch in den Stellenanzeigen die Titel unscharf verwendet wurden, obwohl immer das Gleiche gemeint ist. Mit 135 Stellen gab es im März 2014 für Notfallsanitäter und Rettungsassistenten noch mal fast 34 Prozent mehr Jobmöglichkeiten als im März 2013. Personen mit dieser Berufsausbildung werden immer benötigt – aktuell ist sogar ein höherer Bedarf zu verzeichnen. Notfallsanitäter oder Rettungsassistenten werden beispielsweise von Rettungs- und Krankentransportdiensten, Blutspendediensten, städtischen Feuerwehren, Katastrophenhilfswerken und kommunal organisierten Rettungswachen gesucht. Notfallsanitäter versorgen den Patienten noch an Ort und Stelle, ergreifen lebensrettende Sofortmaßnahmen und entscheiden, ob ein Notarzt gerufen werden muss. Im Anschluss an die medizinischen Maßnahmen zur Erstversorgung, die Notfallsanitäter bis zum Eintreffen des Notarztes vornehmen, assistieren sie dem Arzt weiter bei der Notfall- und Akutversorgung der Patienten. Notfallsanitäter gewährleisten zudem die Transportfähigkeit der kranken oder verletzten Personen und überwachen deren medizinischen Zustand während des Transports. Ist die Anwesenheit eines Arztes bis zum Eintreffen ins Krankenhaus nicht möglich, übernimmt der Notfallsanitäter die eigenverantwortliche Durchführung des Einsatzes. Auch klassische Krankentransporte werden von Notfallsanitätern und Rettungsassistenten durchgeführt. Neben dem medizinischen Fachwissen sollten Notfallsanitäter eine hohe physische und psychische Belastbarkeit mitbringen und gut mit anderen zusammenarbeiten können, denn Notfallsituationen sind Extremerfahrungen. Wenn es um Leben und Tod geht, müssen mit klarem Verstand schnelle und präzise Entscheidungen getroffen werden. Unser Ausbildungsangebot (Berufsfachschule für Rettungsassistenz der WBS SCHULEN): Notfallsanitäter/-in (staatlich anerkannt) • Erstausbildung (3 Jahre) staatliches Abschlusszeugnis 28 März 14 Gesundheitsberufe Ernährungsberater klären über eine gesunde Lebensweise auf Stellenangebote für Ernährungsberater 120 105 100 91 80 60 40 20 0 März 13 Das Thema Ernährung ist in den letzten Jahren stark in den Fokus des öffentlichen und privaten Interesses gerückt. In der heutigen Gesellschaft haben wir nicht mehr mit gesundheitlichen Folgen aufgrund von Unter- und Mangel ernährung zu kämpfen. Im Gegenteil: Der Überfluss und nahezu uneingeschränkter Zugriff auf Nahrungsmittel führt nicht automatisch zu einer Verbesserung der Gesundheit, sondern häufig zu einer Fehl- und Mangelernährung. Das hat Folgen, die mittlerweile ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellen. Vermehrt treten ernährungsbedingte Erkrankungen und Übergewicht auf. Krankenkassen und Ärzte fordern und fördern daher intensive Aufklärung und Prävention. Doch auch Menschen, deren Gewicht sich im normalen Bereich bewegt, und die noch keine ernährungsbedingten Krankheitsbilder aufweisen, wollen zunehmend wissen, wie sie sich optimal ernähren können. Sie benötigen fachkundige Beratung zu Nahrungsmitteln, deren Inhaltsstoffen, Verpackungen und Kennzeichnungen. So können sie sich ausgewogen ernähren und gesund bleiben. Ernährungsberater sind hier eine wichtige Anlaufstelle. Sie informieren und beraten Menschen zu gesunder Ernährung, speziellen Ernährungsweisen, Diätformen und ernährungsbedingten Krankheiten und unterstützen sie bei der Umsetzung ihrer gesundheitlichen und sportlichen Ziele. Sie kennen die ernährungsphysiologischen, allergo logischen und biochemischen Zusammenhänge. Ihre Ernährungsberatung richtet sich an gesunde Personen in besonderen Lebenssituationen (wie z.B. Schwangere, Sportler) oder Personen, die bereits Risikofaktoren (z.B. Übergewicht) vorweisen, aber noch nicht erkrankt sind. Doch auch bei akuten oder chronischen Krankheitsbildern (wie z.B. bei Allergikern) und Essstörungen sowie in der Diätetik stehen sie beratend zur Seite. Ihr Portfolio reicht von Einzeloder Gruppenberatungen bis hin zu kompletten Ernährungsseminaren. Die Ernährungs- und Gesundheitsberatung wird von den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland bezuschusst. März 14 91 Stellen waren im März 2014 für Ernährungsberater ausgeschrieben. Der Bedarf ist damit im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen. Ernährungsberater arbeiten im Auftrag von bzw. in Zusammenarbeit mit den gesetzlichen Krankenkassen. Die Zusatzqualifikation ist zudem in Fitness-, Freizeit- und Wellnesseinrichtungen, medizinischen Versorgungszentren, Arztpraxen, Kinderund Altenheimen, Verbraucherzentralen sowie Krankenhäusern (z.B. Vorsorgeund Rehabilitationskliniken) gefragt. Für die Arbeit in Hotels, Restaurants und Naturkostläden sowie im pädagogischen Bereich können entsprechende Kenntnisse ebenfalls hilfreich sein. Viele Ernährungsberater bieten ihre Leistungen aber auch auf selbstständiger Basis an. Demnach ist von einer deutlich größeren Stellenanzahl auszugehen, als der klassische Stellenmarkt aufzeigen konnte. Sämtliche Berufsgruppen im Gesundheits-, Pflege-, Sozial- und Erziehungsbereich können mit dieser Qualifikation ihr Profil deutlich aufwerten. Unser Weiterbildungsangebot (WBS TRAINING AG): Ernährungsberater/-in • Weiterbildung in Vollzeit (ca. 5,5 Monate) WBS-Zertifikat 29 Sozialberufe Erzieher gesucht! – Bedarf an Betreuungsangeboten für Kinder ist enorm Bereits seit 1996 hat in Deutschland jedes Kind mit Vollendung des dritten Lebensjahres bis zur Einschulung Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Dieser Anspruch wurde mit dem neuen Kinderförderungsgesetz (KiföG), dessen Ziel der Ausbau von Betreuungsangeboten ist, noch einmal deutlich erweitert. Seit August 2013 soll nun auch für jedes Kind unter drei Jahren ein Platz in einer Kindertagesstätte zur Verfügung stehen. Ab der Vollendung des ersten Lebensjahres haben die Kinder somit einen Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung, dies gilt sowohl für den Nachwuchs berufstätiger als auch arbeitsuchender Eltern. Zwei Drittel der zusätzlich benötigten Kita-Plätze sollten in Tageseinrichtungen geschaffen werden. Erzieher und Erzieherinnen gehören damit zu einer der gefragtesten Berufsgruppen. Das bestätigen auch unsere Zahlen der aktuellen Stellenmarktanalyse: Fast 2.000 Erzieherstellen waren allein im Monat März 2014 30 Stellenangebote für Erzieher 2.000 1.993 1.727 1.500 1.000 500 0 März 13 März 14 bundesweit ausgeschrieben. Obwohl der Bedarf bereits im Vorjahresmonat groß war, ist er seit Inkrafttreten des neuen Gesetzes noch einmal um über 15 Prozent gewachsen. Der Frauenanteil in dieser Berufsgruppe ist trotz leichter Verbesserungen immer noch sehr hoch. Männliche Erzieher sind daher umso begehrter. Trotz sinkender Geburtenzahlen ist der Erzieherberuf, aufgrund der Ausweitung der Betreuungsmöglichkeiten im vorschulischen und Ganztagsschulbereich, ein Beruf mit Zukunftsperspektive. Erzieher sind pädagogische Fachkräfte und können in vielfältigen Bereichen arbeiten. Sie kümmern sich um die Aufsicht, Betreuung, Erziehung, Bildung, Förderung und Pflege von Kindern und Jugendlichen. In diesem Zusammenhang arbeiten sie natürlich auch eng mit Eltern, Lehrkräften und andere Stellen, wie dem Jugendamt, zusammen. Sie sind unter anderem ausgebildet in Pädagogik, Psychologie, Soziologie, Jugend- und Familienrecht, Medienpädagogik, Musik- und Kunsterziehung, Sonder- oder Heilpädagogik. Neben der vorschulischen Erziehung können sie in der Kinder- und Jugendarbeit oder der Heimerziehung beschäftigt sein. Doch die pädagogische Arbeit beschränkt sich nicht nur auf Kinder und Jugendliche, auch Erwachsene und behinderte Menschen Sozialberufe können zur Zielgruppe gehören. Um den Beruf des Erziehers zu ergreifen, muss man eine staatlich anerkannte Ausbildung, z.B. an einer Fachschule, absolvieren. Trotz unterschiedlicher Ausbildungsgänge und Schwerpunkte wird der Berufsabschluss von allen Bundesländern in Deutschland aner- kannt. Die ältere Berufsbezeichnung „Kindergärtner“ wird kaum noch verwendet. Ausgebildete Erzieher können in allen sozialpädagogischen Bereichen tätig werden, einschließlich der Wahrnehmung von Leitungsaufgaben. Sie arbeiten beispielsweise in Krippen, Kitas, Kindergärten, in vorbereitenden Schulen und Grundschulen, in heilund sonderpädagogischen Einrichtungen, Hort- oder Heimeinrichtungen, in der offenen Jugendarbeit, in der Verwaltung, in betreuten Wohnformen sowie in Behindertenstätten. Unser Ausbildungsangebot (Fachschule für Sozialpädagogik der WBS SCHULEN): Erzieher/-in (staatlich anerkannt) • Erstausbildung (3 Jahre) staatliches Abschlusszeugnis Kindertagespfleger schließen Betreuungslücken und arbeiten meist freiberuflich der erste soziale Erfahrungen in einer kleinen Gruppe sammeln und Spielpartner finden. Vor allem berufstätige Eltern schätzen diese Betreuung für Kinder bis zum dritten Lebensjahr. So lassen sich frühzeitig Beruf und Familie vereinbaren. Tagesmütter und -väter betreuen die Kinder entweder in ihrem eigenen Haushalt, im Haushalt der Eltern oder in anderen geeigneten Räumen. In diesem Rahmen sorgen sie für Spiel und Bildung, die psychosoziale Betreuung und auch die Ernährung der Kleinen. Sie arbeiten dabei im engen Dialog mit den Eltern der Kinder sowie den Jugendämtern zusammen. Neben der Betreuung von Kindern in Tageseinrichtungen ist die Kindertagespflege eine gleichwertige Form der Tagesbetreuung von Kindern. Mit dem im Kinderförderungsgesetz (KiföG) seit August 2013 rechtlich erweiterten Betreuungsanspruch für Kinder unter drei Jahren ist auch der Bedarf an sogenannten Tagesmüttern und Tagesvätern gestiegen. Ein Drittel der neuen Plätze sollte in diesem Bereich der Kindertagespflege geschaffen werden. Zudem waren für diese Betreuungsform klare Standards festzulegen. Kindertagespflegepersonen (Tages mütter/-väter) sind Fachkräfte für die soziale und pädagogische Betreuung von Kindern unterschiedlicher Altersgruppen. Insbesondere in den ersten Lebensjahren bieten sie eine familienähnliche Betreuung, die gut auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingehen kann. In einer Tagespflegestelle können die betreuten Kin- Wurde die Tagespflege in Deutschland bisher eher privat organisiert und finanziert, so könnte sie in den nächsten Jahren stärker öffentlich geregelt und finanziert werden. Es gibt bereits deutliche Professionalisierungstendenzen hinsichtlich der Qualifizierung sowie der Sozial- und Unfallversicherung. Die honorierte, ehrenamtliche Kindertagespflege entwickelt sich immer mehr zum eigenständigen Beruf. (Tageseltern werden zum Beispiel über das Jugendamt vermittelt. Die Abrechnung erfolgt nach dem gleichen Prinzip, wie es bei Kitas der Fall ist.) Tagespflegepersonen betreuen bis zu fünf Kinder, sie benötigen meist eigene Räume und eine Pflegeerlaubnis. Fest- 31 Sozialberufe legungen zur Eignung der Person sowie der Räume sind in den Landesgesetzen oder Verordnungen geregelt. Auch bei den Jugendämtern kann es entsprechende Bewertungsmaßstäbe geben. Die Kindertagespflege kann auch in sogenannten Großpflegestellen erfolgen. Hier schließen sich meh- rere Tagespflegepersonen zusammen und betreuen die Kinder in gemeinsamen Räumen. Durch die familienfreundliche politische Situation öffnet sich für Kindertagespflegepersonen ein stark wachsendes Berufsfeld. Die konkrete Zahl an Einsatzmöglichkeiten und Stellen lässt sich aufgrund der hohen Selbstständigkeit in der Kindertagespflege nicht genau bestimmen. Klassische Stellenausschreibungen hierfür gibt es im Vergleich zum Erzieher eher weniger. Unser Weiterbildungsangebot (WBS TRAINING AG): Tagespflegeperson für Kinder (Tagesmutter/Tagesvater)1 • Weiterbildung in Teilzeit (1,5 Monate) WBS-Zertifikat Sozialassistenten – guter Einstieg in den Erzieherberuf oder in die Altenpflege Sozialassistenten – auch geläufig unter dem Begriff Sozialhelfer – unterstützen hilfsbedürftige Personen wie Kinder, Schwangere, ältere oder behinderte Menschen. Neben der pädagogischen Betreuung und sozialpflegerischen Aufgaben bieten sie ihre Hilfe bei ganz alltäglichen Tätigkeiten wie der Körperpflege, Einkäufen, der Essenszubereitung, der Wäsche- und Raumpflege sowie der Hausaufgabenbetreuung an, um nur einige der vielfältigen Einsatzbereiche zu nennen. In einigen Bundesländern ist dieser Berufsabschluss der Basisberuf für andere Pflege- und Sozialberufe und somit eine gute Einstiegsmöglichkeit. Sozialassistenten besitzen Kompetenzen in den Bereichen (sozialpädagogische) Betreuung, Pflege und Hauswirtschaft. Daneben gehören eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit, ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, Einfühlungsvermögen, Flexibilität und psychische Stabilität zu den Grundvo- Stellenangebote für Sozialassistenten 200 150 175 zum Erzieher, zum Logopäden, zum Ergotherapeuten oder zum Altenpfleger weiter zu qualifizieren. Dieser Weg ist sehr interessant für Personen mit einem Hauptschulabschluss, da sie so bessere Chancen auf den Einstieg in diese Berufe haben. 127 100 50 0 März 13 März 14 raussetzungen für diesen Beruf. Auch ein gewisses Interesse an Kunst, Musik und Gesundheitsthemen ist für die Arbeit hilfreich. Sozialassistenten haben im Anschluss an die Ausbildung bzw. zu einem späteren Zeitpunkt die Möglichkeit, sich Um ganze 38 Prozent hat sich das Stellenangebot, das diese Qualifikation fordert, im Vergleich zum Vorjahr erhöht. 175 angebotene Positionen haben wir im März 2014 gezählt. Sozialassistenten sind in sozialen Einrichtungen wie Kindertagesstätten und -horten, Wohn- und Pflegeheimen sowie Einrichtungen für betreuungsbedürftige Menschen oder ambulanten sozialen oder diakonischen Diensten gefragt, also überall dort, wo soziale Betreuung und soziales Engagement erforderlich sind. Darüber hinaus nehmen auch Privathaushalte ihre Leistungen gerne in Anspruch. Unser Ausbildungsangebot (Berufsfachschule für Sozialassistenz der WBS SCHULEN): Sozialassistent/-in (staatlich anerkannt) • Erstausbildung (2 Jahre) staatliches Abschlusszeugnis 32 1 Dieser Kurs findet nur an ausgewählten WBS-Standorten statt. Teilnehmerstimmen der WBS SCHULEN „Mir gefällt, dass der Unterricht in Themenbereiche gegliedert ist. So lernt man gleich alles (Anatomie, Krankheitsbilder, Pflege) an einem Stück und hat einen besseren Überblick.“ „Von Anfang an habe ich mich hier bestens aufgehoben gefühlt: Die Schulleitung ist freundlich, erfahren und kompetent – genau wie alle Lehrkräfte, die für uns da sind, uns immer mit konstruktiver Kritik weiterbringen und den Stoff verständlich und anschaulich vermitteln. Für mich ist die Berufsfachschule für Sozialassistenz die absolut richtige Entscheidung. Einfach alles prima hier.“ Sara Y. (27 Jahre), Ausbildung zur Sozialassistentin an der Berufsfachschule für Sozialassistenz Lievien M. (26 Jahre), Ausbildung zum Altenpfleger an der Berufsfachschule für Altenpflege „Der Unterricht nach Themenbereichen ist sehr sinnvoll, da man das theoretische Wissen besser verinnerlichen kann. Die Lehrer bringen den theoretischen Stoff praxisnah rüber.“ Sebastian K. (35 Jahre), Ausbildung zum Altenpfleger an der Berufsfachschule für Altenpflege „Mir gefällt besonders, dass in einem Themenbereich alles besprochen wird, also z.B. der Aufbau des Herzens, die dazugehörigen Krankheitsbilder und die Medikamentenlehre. Außerdem finde ich die Unterrichtsgestaltung praktisch: Man hat zweimal in der Woche Schule und geht drei Tage arbeiten.“ Ulrike K. (24 Jahre), Ausbildung zur Altenpflegerin an der Berufsfachschule für Altenpflege „Ich mag die komplexe Themenerfassung, d.h. Anatomie mit den dazugehörigen Krankheitsbildern und den entsprechenden pflegerischen Handlungen. Die regelmäßigen Gruppenarbeiten stärken uns als Team und jeder kann in kleinen Gruppen individuell sein Wissen und Können einbringen.“ Cornelia L.-I. (43 Jahre), Ausbildung zur Altenpflegerin an der Berufsfachschule für Altenpflege „Die Lehrer besitzen eine gute Fachkompetenz, setzen verschiedene Unterrichtsmethoden ein und haben immer ein offenes Ohr.“ Sven K. (27 Jahre), Ausbildung zum Altenpfleger an der Berufsfachschule für Altenpflege 33 „Vielfältige Berufsmöglichkeiten im erzieherischen Bereich“ Interview mit Janet Schramm, Leiterin der Brandenburger Kita „Haus der pfiffigen Krümel“ 34 Welche Voraussetzungen sollte ein angehender Erzieher mitbringen? In erster Linie vertreten Erzieher die Interessen der Kinder. Man sollte gut auf Kinder eingehen und eine Beziehung zu ihnen aufbauen können und dabei geduldig und gelassen sein. Es ist wichtig, dass ein Erzieher Kinder dazu animieren kann, Dinge gemeinsam zu tun. Teamfähigkeit ist ein Muss. Im Kindergarten arbeitet man mit mehreren Kollegen zusammen, mit denen man sich gut verständigen muss. Wichtig ist auch, auf Eltern gut zugehen zu können. Generell ist eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit wünschenswert, man sollte daher nicht zu introvertiert sein. Wenn jemand gerade die Ausbildung beginnt, kann er natürlich noch nicht so viel Fachwissen mitbringen. Ich gehe aber davon aus, dass er im Bereich Kommunikation gewisse Fertigkeiten mitbringt und gut beobachten kann. Auch die verschiedenen Entwicklungsstufen, die Kinder im Kindergarten durchleben, sollten bekannt sein. Ist dieser Beruf für Frauen und Männer gleichermaßen geeignet? Ja, beide Geschlechter sind für den Beruf geeignet. Es ist immer ein Gewinn, Männer im Haus zu haben, da sie an manche Dinge einfach anders herangehen und den Kindern teilweise andere Inhalte vermitteln als Frauen. Wir haben in zwei Einrichtungen jeweils einen männlichen Pädagogen. Ansonsten sind der Großteil Erzieherinnen. Die meisten Bewerbungen erhalten wir von Frauen. Welche Wege gibt es, den Beruf zu erlernen? Es gibt die klassische Erzieherausbildung nach dem Abitur. Die schulische Aus- bildung dauert zwei bis drei Jahre. Zudem existiert eine dreijährige berufsbegleitende Ausbildung, bei der die Schüler jeweils zwei Tage in der Woche unterrichtet werden und drei Tage in einer Einrichtung wie unserer praktisch arbeiten. Man kann seine berufliche Laufbahn auch mit einer Ausbildung zum Sozialassistenten beginnen. Diese Ausbildung dauert insgesamt zwei Jahre und ist ebenfalls eine gute Grundlage, um in die Erzieherausbildung einzusteigen. In der Sozialassistenten-Ausbildung durchlaufen die Auszubildenden mehrere Praktika, unter anderem auch in einem Altenheim. Sie ist also eine Art Orientierungsphase, in der man herausfinden kann, welche Richtung man später in der Ausbildung einschlagen will – also eher Richtung Altenpflege oder Erzieher. Außerdem gibt es noch einen neuen Studiengang für kindliche Bildung an der Salomon-Hochschule. Mit diesem Studiengang kann man ebenfalls die Erziehertätigkeit ausüben. Die Frage ist, ob die Studierenden hinterher tatsächlich als Erzieher arbeiten möchten oder direkt eine Leitungsposition oder ähnliches übernehmen. Was empfehlen Sie denjenigen, die gern mit Kindern arbeiten möchten, aber noch keinerlei Erfahrung mit Kindern gemacht haben? Besser ist es natürlich, wenn man vor der Ausbildung schon mal ein Praktikum in einer Kindertagesstätte oder einer anderen Einrichtung mit Kindern macht. Dort erhält man einen guten Eindruck davon, was einen erwartet. Welche Veränderungen gibt es aus Ihrer Sicht in diesem Berufsbild, wenn man auf die letzten Jahre zurückblickt? Generell werden die Kinder heutzutage mehr beobachtet. Es wird geschaut, wo die Interessen liegen. Daran orientiert man sich heute deutlich mehr, so dass wir gemeinsam mit den Kindern deren Stärken fördern können. Hintergrund davon ist, dass Kinder wesentlich leichter in Bereichen lernen, für die sie sich wirklich interessieren. Das hat sich im Vergleich zu früher verändert. Damals kamen die Angebote von den Erziehern. Die Kinder wurden an einen Tisch gesetzt und haben sich dann mit dem beschäftigt, was wir ihnen gegeben haben. Jetzt ist es primär so, dass wir zuerst schauen, wo die Interessensgebiete der Kinder liegen und erst dann mit ihnen arbeiten. Mit welchen Herausforderungen sind Erzieher konfrontiert? Die Elternarbeit macht einen großen Teil der Berufspraxis aus. Auch mit deren Inte ressen müssen sich Erzieher täglich auseinandersetzen und diese in den Alltag mit einbeziehen. Es werden viele Gespräche mit den Eltern geführt. Hin und wieder gibt es Beschwerden, auf die man reagieren und entsprechende Lösungen anbieten muss. Zum Beispiel ist das Essen bei uns immer ein großes Thema. Ansonsten gibt es die Herausforderung, dass sich die Mitarbeiter gut absprechen. Jedes Team ist mit drei bis vier Kollegen besetzt und die müssen sich bezüglich des Tagesablaufs bestmöglich abstimmen und klären, wie sie die pädagogische Arbeit mit den Kindern angehen. Hinzu kommt, dass wir ein großes Team sind. Da ist es gar nicht so einfach, alles unter einen Hut zu bringen. Was für Entwicklungsmöglichkeiten bietet der Beruf? Eine Möglichkeit der Weiterentwicklung ist zum Beispiel, von einer Erzieherposition in eine leitende Position zu gehen oder sich in Bezug auf das Thema Integration weiterzubilden. Man kann sich zudem als Spracherzieher oder im psychomotorischen Bereich fortbilden. Werden Unterschiede zwischen Bewerbern gemacht, die sich über eine klassische Erzieherausbildung oder eine Weiterbildung qualifiziert haben? Nein, da machen wir eigentlich keinen Unterschied. Ich gehe davon aus, dass diejenigen, die eine berufsbegleitende Ausbildung gemacht haben, schulisch gleichermaßen fachlich fundiert begleitet werden wie Erzieher mit einer schulischen Ausbildung. Es gibt auch Quereinsteiger, die vorher einen ganz anderen Beruf ausgeübt haben. Das kann durchaus von Vorteil sein. Das, was derjenige vorher beruflich gemacht hat, kann er möglicherweise als Erfahrung an die Kindern weitergeben. 35 Berufsbegleitende Fortbildungsmöglichkeiten im Bereich Pflege und Gesundheit Immer auf dem neuesten Stand – auch im Berufsleben Gerade die Arbeit mit Menschen erfordert fähiges und auf dem neuesten Stand ausgebildetes Fachpersonal. Dies erfordert von Menschen in Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufen ein hohe Bereitschaft zur persönlichen Weiterentwicklung im Berufsleben. Während der Berufstätigkeit haben sie die Gelegenheit, vielfältige Weiterbildungs-, Auffrischungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten zu nutzen. Im Rahmen der „Registrierung beruflich Pflegender (RbP)“ können für Fort- und Weiterbildungsangebote Punkte angerechnet werden, so auch für die Angebote der WBS SCHULEN. Diese Punkte helfen, die Position der Profession gegenüber der Politik und anderen Berufsgruppen zu stärken. Für den JobReport haben wir exemplarisch für drei spezielle Fortbildungsthemen den Stellenmarkt Print und Online ausgewertet und folgende Ergebnisse erhalten: Mit Kenntnissen in der Pflegedokumentation und -planung punkten Eine Spezialisierung im Bereich Pflegedokumentation und -planung ist besonders gefragt. Entsprechende Kenntnisse wurden allein im Auswertungszeitraum März 2014 in rund 900 Stellenanzeigen verlangt. Im März 2013 waren es nur 720 Anzeigen mit diesem besonderen Anforderungsprofil. Das entspricht einer deutlichen Steigerung von 22 Prozent. Pflegeplanung und Pflegedokumentation dienen dazu, pflegerisches Handeln zielgerichtet zu strukturieren, systematisch zu erfassen, durchzuführen und zu bewerten. Sie leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung. Patienten können dadurch 36 Stellenangebote mit Pflegedokumentation und -planung 1.000 800 879 720 600 400 200 0 März 13 März 14 besser individuell wahrgenommen und gepflegt werden. Die lückenlose Dokumentation von Pflegeplanung, Berichten und Formularen sichert zudem die Zusammenarbeit des Pflegeteams untereinander sowie mit anderen beteiligten Berufsgruppen. Planungsund Dokumentationspflichten fallen sowohl in der Altenpflege als auch in der Gesundheits- und Krankenpflege an. Berufsbegleitende Fortbildungsmöglichkeiten im Bereich Pflege und Gesundheit Hygiene – Grundvoraussetzung in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen Die Zusatzqualifikation zum Hygienebeauftragten wird häufig in Stellenanzeigen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen gefordert. Im März 2014 wurde in 534 Ausschreibungen diese Anforderung genannt. Das waren über 16 Prozent mehr Anzeigen als noch im März 2013. Jede Pflegeeinrichtung ist verpflichtet, einen ausreichenden Schutz vor Infektionen und die Einhaltung von Hygieneanforderungen sicherzustellen. Ein Hygienebeauftragter gewährleistet vor Ort die Einhaltung der Hygieneregeln. Dazu erstellt er Desinfektions- und Hygienepläne für die Einrichtung und gibt Mitarbei- Stellenangebote für Hygieneberater 600 500 534 tern Instruktionen dazu. Hygienebeauftragte findet man beispielsweise in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Altenheimen, Schulen und Kindertageseinrichtungen. 459 400 300 200 100 0 März 13 März 14 Professioneller Umgang mit dem Thema Sterben und Tod Im Bereich der Pflege ist die Sterbebegleitung ein überaus wichtiges Thema. Es geht hierbei vor allem um Beistand, professionelle Begleitung des Sterbeprozesses und menschliche Zuwendung auf dem letzten Weg im Leben. In den letzten Tagen und Stunden vor dem Tod stehen die Bedürfnisse des Sterbenden im Mittelpunkt. Diese Situationen verlangen dem Fach- und Pflegepersonal besonders viel ab. Eine entsprechende Fortbildung kann hier wertvolles Wissen für die Praxis und den eigenen Umgang mit dem Thema vermitteln, denn die emotionale Belastung ist hoch. Zum Teil werden ent- Stellenangebote für Personal in der Sterbebegleitung 200 153 150 111 100 sprechende Kompetenzen und Erfahrungen auch in den Stellenanzeigen gefordert. 111 Nennungen haben wir im Monat März gezählt, sofern das Thema genau so benannt war. Da sich Berührungspunkte mit dem Thema Tod im Berufsfeld der Pflege aber kaum vermeiden lassen, ist eine solche Fortbildung grundsätzlich hilfreich, auch wenn Sie nicht explizit in der Stellenausschreibung gefordert wird. 50 0 März 13 März 14 Überblick über berufsgeleitende Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten der WBS SCHULEN: Weiterbildungen Auffrischungskurse • Behandlungspflege • Fachkraft für Geriatrie, Rehabilitation und Gerontopsychiatrie • Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege • Heimleitung • Hygienebeauftragter in Pflegeeinrichtungen • Pflegetherapeut Wunde • Praxisanleiter • Qualitätsbeauftragter • Wundexperte • Betreuungskraft für Menschen mit demenziellen Erkrankungen nach § 87b SGB XI • Fachkraft für Geriatrie, Rehabilitation und Gerontopsychiatrie • Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege • Heimleitung • Hygienebeauftragter in Pflegeeinrichtungen • Praxisanleiter • Qualitätsbeauftragter • Wundexperte und Pflegetherapeut Wunde 37 Berufsbegleitende Fortbildungsmöglichkeiten im Bereich Pflege und Gesundheit Überblick über berufsgeleitende Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten der WBS SCHULEN: Fortbildungen • Basale Stimulation • Beschäftigungsmöglichkeiten • Beschäftigungsmöglichkeiten im Alter • Betriebswirtschaftliche Grundlagen • Bewegen statt heben – Rückenschonendes Arbeiten • Bewegungsförderung im pflegerischen Alltag • Bewegungstherapie • Biografiearbeit • Burnout-Syndrom erkennen • Dekubitusprophylaxe und Lagerungen • Denk- und Bewegungsübungen 1x1 – Erhalt der körperlichen und geistigen Fähigkeiten • Entspannung und Regeneration • Expertenstandards • Farben 1x1 – Malen im Alter • Gemeinsames Singen verbindet • Gut auf die MDK-Prüfung vorbereitet • Hingucken statt weggucken – Gewalt in der Pflege • Humor bei der Arbeit • Injektionen • Kommunikation in der Pflege und Betreuung • Kommunikationsmanagement • Krankheitsbilder Multiple Sklerose/Morbus Parkinson/ Depressionen/Demenz • Management und Personalführung • Man kann nicht nicht kommunizieren • Menschen mit chronischen Wunden • Personalmanagement • Pflegeplanung und -dokumentation • Professionelle Sterbebegleitung • Professionelles Ernährungsmanagement im Alter • Rechtsgrundlagen • Rund um die Demenz • Schmerzmanagement • Sicherer und kompetenter Umgang mit Angehörigen • Sprach-, Sprech- und Kommunikationsstörungen • Stress- und Burnout-Prävention • Stress-Prophylaxe • Sturzprävention • Supervision für Mitarbeiter und Führungskräfte • Umgang mit Depressionen im Alter • Umgang mit Kritiken und Beschwerden • Umgang mit süchtigen Pflegebedürftigen • Umgang mit Notfällen • Wahrnehmen und Beobachten • Wertschätzende Kommunikation WBS SCHULEN 2014/2015 Fort- und Weiterbildungskatalog Gesundheit und PfleGe 38 Hier finden Sie unseren Fort- und Weiterbildungskatalog Gesundheit und Pflege „Anspruchsvolle Karrieremöglichkeiten im Pflegebereich“ Interview mit Undine von Gahlen-Marschalk, Schulleiterin der Berufsfachschule für Altenpflege in Leipzig 39 Mit welcher Motivation beginnen Interessierte eine Ausbildung im Pflegebereich? Die Motivationen sind ganz unterschiedlich. Da sind zunächst einmal die Erstauszubildenden, die Interesse daran haben, mit Menschen zu arbeiten und aus ihrem Berufsleben etwas Vielfältiges zu machen. Dann gibt es die von der Arbeitsagentur geförderten Umschüler, die die Perspektive haben, sich wieder auf dem Arbeitsmarkt einzugliedern. Zudem ist in Pflegeberufen die Nachfrage hoch, wodurch die berufliche und finanzielle Zukunft gesichert sind. Bei den Umschülern kommt hinzu, dass sie aufgrund ihres Alters und ihrer Lebenserfahrung bereits privat mit dem Thema Pflege in Kontakt gekommen sind und Interesse daran haben. In welchen Berufsbereichen können sich Teilnehmer bei Ihnen qualifizieren und welche Bereiche sind besonders nachgefragt? Welche Ausbildungsformen bieten Sie an und an wen richten sie sich? Wir bieten den Bereich Altenpflege an. Da gibt es die Altenpflegefachkraft sowie den Altenpflegehelfer an bestimmten Standorten. Gerade die Altenpflegefachkraft ist sehr nachgefragt und wird besonders von der Arbeitsagentur gesucht und unterstützt. Die Ausbildung zum Altenpfleger kann man nach der 10. Klasse besuchen – oder mit dem Abschluss der 9. Klasse, wenn man eine mindestens zweijährige, staatlich anerkannten Ausbildung mitbringt. Im Kommen ist auch der Krankenpflegehelfer. Diese zweijährige Ausbildung kann man nach der 9. Klasse beginnen. 40 Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um eine Ausbildung im Bereich Pflege absolvieren zu können und wie sinnvoll ist ein Quereinstieg für diejenigen, die aus ganz anderen Berufsbereichen kommen? Wenn man sich die beruflichen und finanziellen Zukunftschancen anschaut, ist eine Umschulung als Karriereneuanfang sehr sinnvoll. Man hat viele Möglichkeiten, sich neu zu entwickeln. In unseren Klassen sitzen Erstauszubildende, die direkt von der Schulbank kommen, und Berufserfahrene zusammen. Die sozialen Kompetenzen werden in einer so heterogenen Gruppe von Anfang an gelernt. Angesichts so unterschiedlicher Reifegrade und Bildungshintergründe ist es eine Herausforderung für die Lehrkraft, alles unter einen Hut zu bringen. Doch es ist gleichzeitig gewinnbringendes Potenzial vorhanden und das Unterrichten macht viel Freude. Wenn man mit Menschen arbeitet, kommt es auf mehr als nur das Fachwissen an. Welche persönlichen Fähigkeiten benötigen die Schüler? Im Umgang mit Menschen muss man den Mut haben, sich täglich neuen Herausforderungen zu stellen. Zwischen Pflegern und Erziehern bestehen da gewisse Parallelen. Beide müssen kreativ sein, wenn es darum geht, den Tag mit Menschen zu gestalten und sich angemessen mit ihnen zu beschäftigen. In der Altenpflege beschäftigt man sich zum Beispiel mit der Biografie der betreffenden Person. In welcher Zeit ist sie aufgewachsen, welche historischen Ereignisse gab es, was hat die Person beruflich gemacht und welches sind ihre Interessen? So schafft man es, sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen und einen für den hilfebedürftigen Menschen wichtigen Kontakt aufzubauen. Hierfür werden die Teilnehmer intensiv von uns geschult. Hinzu kommen die interkulturellen Entwicklungen in der Pflege, sowohl auf Seiten der Auszubildenden, als auch auf Seiten derjenigen, die pflegebedürftig werden. Dies birgt noch einmal ganz andere Herausforderungen des Miteinanders. „Anstrengende und schlecht bezahlte Arbeit“ – das sind wiederkehrende Klischees, die mit dem Pflegeberuf assoziiert werden. Weshalb sollte man dennoch in diesem Bereich arbeiten? Viele Teilnehmer werden bereits vor Aufnahme der Ausbildung privat mit diesen Klischees konfrontiert. Sie müssen sich rechtferti- Schüler die Möglichkeit zur Praxisreflektion, in der sie darstellen, mit welchen Problematiken sie zu kämpfen hatten. Die Schüler lernen besonders auf der verbalen Ebene, sich selbstbewusst zu ihrem Beruf zu äußern und anderen Menschen klarzumachen, welche bedeutende Aufgabe sie in unserer Gesellschaft leisten. Das ist ein langsamer aber wichtiger Prozess, da sie sich im wahrsten Sinne selbst bewusst werden über ihre Tätigkeit und so innere Stärke entwickeln. Welche Berufsaussichten haben Ihre Schüler nach erfolgreicher Ausbildung? Besonders in Großstädten und Ballungsgebieten können sich Absolventen angesichts hoher Nachfrage ihren Arbeitgeber selbst aussuchen. Von unserer Ausbildungsklasse, die 2010 angefangen hatte, ist kein Absolvent ohne Arbeit. Die Frau von Gahlen-Marschalk mit Altenpflegeschülern gen, weshalb sie grade diesen Berufsweg anstreben. Was die Ausbildung anbelangt, werden die Schüler abwechselnd in der Theorie und in der Praxis unterrichtet und kommen daher unterschiedlich mit diesen Themen in Berührung. Nach einem Praxisteil haben die meisten bekamen bereits während ihrer Ausbildung Arbeitsverträge oder konkrete Angebote. Es ist ein abwechslungsreiches Berufsfeld, in dem immer Leute gesucht werden. Man kann stationär im Altenheim, im ambulanten Pflegedienst oder in der Tagespflege arbeiten. Es gibt auch viele Aufstiegschancen, beispielsweise als Praxisanleiter, leitende Pflegefachkraft oder Wundschwester. Oder man geht ins Management und in die Qualitätssicherung. Sogar ein ergänzendes Studium ist möglich. Wie werden Schüler bei Ihnen auf das Berufsleben vorbereitet? Neben den bisher erwähnten Aspekten halte ich noch das Lernfeld „Die eigene Gesundheit erhalten und för- Erkenntnissen, Konzepten und Modellen bezüglich Richtlinien und Standards in der Pflege auseinanderzusetzen. Sie unterschreiben mit jedem Arbeitsvertrag, dass Sie gewillt sind, ihren Beruf jederzeit gemäß neuesten wissenschaftlichen Standards auszuüben. Es wird den Schülern während der Ausbildung bewusst, wie wichtig es ist, trotz Stress oder Zeitmangel auch mal einen Fachartikel zu lesen. Aber hier sind wir dann wieder beim Thema Selbstbewusst- lage, um möglichst sachlich damit umzugehen. Man sollte stets hinterfragen, was der Auslöser für Gewalt ist. Die Gestaltung der Pflegebeziehung soll respektvoll sein und berücksichtigen, dass der zu pflegende Mensch sich nicht freiwillig in dieser Position befindet. Daher kann es in einigen Situationen – zum Beispiel wenn ein Hilfebedürftiger bestimmte Pflegemaßnahmen in dem Moment nicht möchte – zu Spannungen auf beiden Seiten kommen. Praktische Ausbildung in der Pflege dern“ für sehr wichtig. Hier lernen die Schüler, wie sie in jeder Hinsicht gesund durch ihr Berufsleben kommen. Sie setzen sich mit den Anforderungen und Belastungen auseinander, die der Beruf an sie stellt. Es werden Brennpunktthemen wie Burnout oder Suchtgefahr besprochen. Notwendig ist auch, sich einen privaten Ausgleich zum anstrengenden Berufsalltag zu schaffen. Dieses Lernfeld ist bei Schülern besonders beliebt, und gern werden Freizeitbeschäftigungen wie Yoga oder Sport als Ausgleich genutzt. Ist es notwendig, sein Wissen im Pflegebereich stets auf dem neuesten Stand zu halten? Es ist ein gesetzlich vorgegebener Pflichtbestandteil des Berufes, sich mit aktuellen wissenschaftlichen sein. Die Schüler müssen sich bewusst sein, was sie leisten, und dass sie einen professionellen Beruf erlernen und ausüben. Das Thema „Gewalt in der Pflege“ wird regelmäßig in den Medien aufgegriffen. Wie gehen Sie dieses Thema mit Ihren Schülern während der Ausbildung an? Zunächst definieren wir im Unterricht, welche Formen von Gewalt es gibt und wo sie beginnen kann. Da ist einerseits die verbale Gewalt, die auf beiden Seiten sehr belastend sein kann. Es gibt nicht nur Gewalt an Pflegebedürftigen, wie sie die Presse gern an Einzelbeispielen ausschlachtet, sondern auch die verbale Aggression gegenüber Pflegekräften. Das Auffächern des Begriffes ist die Grund- Im Unterricht werden hierzu anschauliche Beispiele analysiert und Auswegmöglichkeiten besprochen. Der Tod gehört in Ihrem Berufsbereich dazu. Wie bereiten Sie Ihre Schüler auf dieses Thema auch im Umgang mit Angehörigen vor? Wir bereiten die Schüler bereits im ersten Lehrjahr darauf vor. Es muss unterschieden werden zwischen Verlusten im privaten und im beruflichen Bereich. Eine berufliche Pflegebeziehung ist immer etwas anderes als die Beziehung zu einem geliebten Angehörigen. Es geht jedoch nicht darum, im Beruf keine Gefühle zuzulassen. Im Gegenteil: Vielmehr müssen die Schüler lernen, dass der Tod ein Teil ihres Berufsalltags ist. Und wenn eine Pflegekraft einen Men- schen in den letzten Stunden begleitet und vielleicht sogar die Hand gehalten hat, dann ist das gut. Das ist ein wertvoller Bestandteil der professionellen Pflegebeziehung. Zum Thema „Wie stirbt ein Mensch“ wird den Schülern auch vermittelt, wie unterschiedlich sich Menschen in den Phasen des Sterbens verhalten. Es kann besonders für junge Menschen schmerzhaft sein, da im Pflegebereich ja nicht nur alte Menschen, sondern auch jüngere, durch Krankheit oder Unfall pflegebedürftig gewordene Personen betreut werden. Dieses Thema ist wirklich schwierig und kann nicht mit drei Jahren Ausbildung abgedeckt werden. Hier hilft die zunehmende Berufserfahrung. Wichtig zu bedenken ist: nur wer eigene Trauer zulässt, kann sich später davon lösen. Was empfehlen Sie denjenigen, die sich an Ihrer Einrichtung im Pflegebereich qualifizieren möchten? Die Vorstellungen vom Pflegeberuf sind sehr unterschiedlich. Man sollte gern mit Menschen arbeiten wollen und sich im Vorfeld über Praktika einen Eindruck von dem verschaffen, was einen erwartet. Auch ein Beratungsgespräch an einer unserer Berufsfachschulen kann hilfreich sein. Zudem bieten wir Schnupperunterricht an, der gern von älteren Interessierten genutzt wird. So können sie feststellen, ob sie noch einmal eine dreijährige Ausbildung antreten möchten, in der sie acht Stunden täglich in einem heterogenen Klassenverband verbringen. Angesichts der vielfältigen und sicheren Beschäftigungsmöglichkeiten können wir jedem zuraten, der sich für den Pflegebereich interessiert. 41 Weitere Ausgaben kostenfrei anfordern! Job Job Ausgabe Kaufmännische Berufe 2013 KAUFMÄNNISCHE BERUFE UNTERSCHEIDUNG DURCH SPEZIALISIERUNG UNTERNEHMEN BENÖTIGEN BÜROKRÄFTE Ein Interview mit Katrin Sünderhauf von der Deutschen Bahn AG Seite 12 Das WBS Angebot für diesen Bereich finden Sie auf Seite 18 MEHR ALS EIN GESPÜR FÜR ZAHLEN Das Interview mit Hildegard Kaufmann von der WBS TRAINING AG Seite 24 Job Ausgabe SAP® 2014 Ausgabe 01/2014 IT-BERUFE SAP®-BERUFE SPEZIALISIERUNG ALS SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG VIELE JOBS FÜR PROGRAMMIERER KARRIERECHANCEN IN DER IT-BRANCHE KARRIERE MIT ZERTIFIKAT ALS SAP-ANWENDER ODER -BERATER. Interview mit Oliver Wippich, Recruitment Management bei HAYS Seite 14 Die genaue Auswertung finden Sie ab Seite 21 Interview mit Steffen Pohl, IT-Trainer bei der WBS TRAINING AG Seite 28 Interview mit Stefan Kreutzer, Partnermanager SAP-Bildungspartner Seite 16 ENTWICKLUNG STELLENMARKT Enormer Anstieg an Angeboten mit SAP-Anforderungen Seite 14 KARRIERECHANCEN MIT EINER WEITERBILDUNG ZUM SAPBERATER Interview mit Andreas Hesse, Teilnehmer an einer Weiterbildung zum SAP-Berater Seite 35 RZ_WBS-JobReport_SAP_216x302.indd 1 Kaufmännische Berufe 2013 IT-Berufe 2014 SAP®-Berufe 2014 Sie interessieren sich für vorangegangene Ausgaben des WBS JobReports? Fordern Sie die gewünschte Ausgabe einfach per E-Mail oder telefonisch an: aktion@wbstraining.de oder 0800 927 927 9 Alle Ausgaben des JobReports gibt es auch online als PDF in unserem Mediacenter: 42 21.05.14 11:08 Team Bildungsberatung WBS TRAINING AG Fon 0800 927 927 9 Fax 030 695 450 424 kontakt@wbstraining.de Unsere Standorte • WBS TRAINING AG www.wbstraining.de/standorte • WBS SCHULEN www.wbs-schulen.de