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Mehr als nur reiten: Hippotherapie | Seite 26 - 27 BLICKPUNKT GWN Gemeinnützige Werkstätten Neuss Ausgabe 1 | 2014 GWN: Leichte Sprache im Blickpunkt GWN: Praktisch und umweltfreundlich GWN: BETREUUNG AUS EINER HAND Jeder Mensch hat das Recht auf Information. K-lumet macht das Grillvergnügen komplett | Seite 4 | Seite 8 Die betriebsintegrierten Arbeitsplätze (BiAP) der GWN wurden neu organisiert | Seite 14 Inhaltsverzeichnis Impressum Seite 2 EDITORIAL – GWN-Geschäftsführer Christoph Schnitzler Seite 3 GWN – Leichte Sprache im Blickpunkt – Jeder Mensch hat das Recht auf Information Seite 4 GWN – Karnevalsfeier 2014 Seite 6 GWN – Praktisch und umweltfreundlich: K-lumet macht das Grillvergnügen komplett Seite 8 GARTENSERVICE – Im Frühjahr geht es gestärkt zurück nach Hause: Zitrone, Palme und Co. überwintern Seite 10 GWN – „Ein Praktikum lohnt sich“ Oliver Schönwald will anderen Mut machen Seite 12 GWN – Betriebsintegrierte Arbeitsplätze (BiAP) der GWN wurden neu organisiert Seite 14 GWN – Arbeitsbegleitende Förderung: Foto-Workshops mit beachtlichen Ergebnissen Seite 17 GWN – Der Kindergarten ist seine Welt: Für Dennis Leideritz ging ein Traum in Erfüllung Seite 18 GWN – Orientierungsverfahren Seite 20 GWN – Der Mann mit dem Holzkoffer: Was es mit der „Werdenfelser Testbatterie“ auf sich hat Seite 22 GWN – All Inclusive Seite 24 Heilpädagogischer Arbeitsbereich – Mehr als nur reiten: Hippotherapie Seite 26 GWN – Vorstellung neuer Werkstattrat Seite 28 GWN – Wintergrillen am Sperberweg! Seite 30 GWN – Thomas Wolter, Leiter der Betriebsstätte Am Krausenbaum Seite 30 GWN – Interview mit FSJ-lerin Texa Gericke Seite 31 GWN – Bewegungsangebote Seite 32 GWN – Special Olympics Deutschland Seite 33 GWN – Runde Geburtstage Seite 34 Gewinnspiel – Preisrätsel Seite 35 Liebe Leserinnen und Leser, immer wieder stellen wir anhand der Rückmeldungen Besitzer von Hibiskus, Oleander & Co. staunt näm- fest, wie unterschiedlich unsere Leser sind. Wir möch- lich nicht schlecht, wie gesund und kräf- ten, dass der „Blickpunkt“ für möglichst viele informativ tig seine Kübelpflanze nach der „Winterkur“ im und lesbar ist. Daher ist es unser Anliegen, die Texte so GWN-Gewächshaus unserer Gärtnerei Am Leuch- zu formulieren, dass sie von Menschen mit ganz unter- tenhof aussieht. Außerdem erklären wir Ihnen schiedlichen Voraussetzungen verstanden werden. anhand von Fallbeispielen, worum es bei der Hippo- Doch manchmal reicht es nicht aus, Fachbegriffe zu therapie geht – eine ganzheitliche Therapie auf erläutern und „Bandwurmsätze“ zu vermeiden. Die so dem Pferd und rund um das Pferd mit vielen posi- genannte „Leichte Sprache“ richtet sich an Menschen tiven Auswirkungen vor allem bei Menschen mit mit Schwierigkeiten beim Lesen, Lernen oder Verste- schwersten und mehrfachen Behinderungen oder hen. Erklärende Bilder ergänzen die übersichtlich mit Autismus. gegliederten Texte. Sätze sollten nur eine Aussage ent- Impressum | 2014 halten, Verneinungen, Konjunktive und Passiv-Kon- Spannend wird es dann am 19. Mai, wenn in struktionen sind zu vermeiden. Mehr zur „Leichten unserer Nachbarstadt Düsseldorf die Special Sprache“ finden Sie in diesem Blickpunkt. Außerdem Olympics starten – mit 4.800 Teilnehmern aus ganz beginnen wir in dieser Ausgabe damit, jeweils einige Deutschland, darunter auch 26 aus der GWN. Mehr Texte zusätzlich in „Leichter Sprache“ zu veröffentli- über die Nationalen Spiele für Menschen mit chen. Damit möchten wir als Werkstatt für Menschen Behinderungen erfahren Sie in diesem Heft. mit Behinderungen einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Barrierefreiheit und Inklusion gehen. Schon jetzt drücke ich den GWN-Sportlerinnen und -Sportlern ganz fest die Daumen und wünsche Herausgeber| Geschäftsführer| Namentlich gekennzeichnete Beiträge Außerdem berichten wir in diesem Heft über Mitarbei- allen Lesern viel Spaß bei der Lektüre dieser Aus- GWN Gemeinnützige Werkstätten Christoph Schnitzler geben nicht unbedingt die Meinung der ter, die bei einem Praktikum oder an einem Betriebsin- gabe unseres Blickpunkts. Wie immer freue ich Redaktion wieder. tegrierten Arbeitsplatz wertvolle Erfahrungen auf dem mich über Rückmeldungen! Neuss GmbH allgemeinen Arbeitsmarkt sammeln. Einer unserer Postfach 10 05 40 Redaktion | Konzeption | 41405 Neuss Realisation| Die Redaktion behält sich vor, Leser- ehemaligen Mitarbeiter kann sogar darüber erzählen, h1 communication hillen werbeagentur briefe zu kürzen. Die Gestaltung der wie er seinen Traumjob gefunden hat – eine Festanstel- GmbH & Co. KG Zeitung ist urheberrechtlich geschützt. lung in einer integrativen Kindertageseinrichtung als Tel 02131 | 9234-109 Helfer im Erziehungsdienst. zeitung@gwn-neuss.de Auflage| 2.000 Stück www.gwn-neuss.de Ihr Christoph Schnitzler Wir stellen Ihnen darüber hinaus unseren Über- GWN-Geschäftsführer winterungs-Service für Pflanzen vor, über den der Westdeutsche Rundfunk einen Film gedreht hat. So mancher 2 3 Leichte Sprache ist wichtig für Menschen mit Lese-Schwierigkeiten. In Leichter Sprache gibt es zum Beispiel: - Hefte mit Informationen - Seiten im Internet Ich habe einen Kurs besucht, um die Regeln für Leichte Sprache zu lernen. Leichte Sprache im Blickpunkt Einige der Regeln sind: Jeder Mensch hat das Recht auf Information -Größere Schrift - Doch nicht jede Information ist für jeden Menschen aus. Die Schrift und der Zeilenabstand sind größer, verständlich. Um vielen Menschen Informationen die Sätze kürzer, Wörter werden getrennt wie zum zugänglich zu machen, gibt es unterschiedliche Beispiel Haus-Arzt, Abkürzungen werden vermie- Möglichkeiten. Damit meine ich nicht nur Zeitung, den und natürlich fehlen die Fremdwörter. Zur Un- Radio, Fernsehen, sondern auch Blindenschrift, terstützung und besseren Verständlichkeit der Tex- Gebärdensprache und die Leichte Sprache. Im Inter- te werden Bilder verwendet. Bis zu diesem Seminar net findet man immer häufiger Seiten mit Nach- war mir nie bewusst, wie selbstverständlich wir uns richten oder Informationen in Leichter Sprache und in unserer komplexen Sprachwelt mit Fachjargon nicht nur Ministerien stellen Broschüren in Leichter bewegen und Sätze wie diesen produzieren, der zu- Sprache zur Verfügung. Die Leichte Sprache ist für dem noch viel zu lang ist, um von jemandem, der alle Menschen mit Lern- und Leseschwierigkeiten nicht so gut lesen kann, verstanden zu werden. Aber gedacht. Sie soll ihnen dabei helfen, für sie wichtige wenn wir mal ganz ehrlich sind, wer von uns hat und interessante Texte zu verstehen. keine Probleme mit Behördenschreiben oder einem Vertrag? Und wie müssen sich dann Menschen mit Kurze Sätze -Einfache Worte -Bilder benutzen Wir überlegen oft nicht, ob andere uns auch verstehen. Wir benutzen schwierige Wörter und lange Sätze. Im Blickpunkt wird es jetzt auch Für Leichte Sprache gibt es eigene Regeln und sogar Leseschwierigkeiten fühlen, wenn sie so einen Brief Übersetzungsbüros, die für Firmen und Institutio- bekommen? In diesem Blickpunkt beginnen wir da- nen jegliche Informationen, von den Internetseiten mit einzelne Texte auch in Leichter Sprache zu bis zu Broschüren, in Leichte Sprache übersetzen. schreiben, damit mehr Menschen sie lesen und ver- Im letzten Jahr habe ich eine Fortbildung zum The- stehen können. was in der GWN passiert. Tina Burghammer Und die Texte auch verstehen. ma „Leichte Sprache“ besucht, um sie zukünftig auch in der GWN zu nutzen. Öffentlichkeitsarbeit Texte in Leichter Sprache geben. Damit mehr Menschen lesen können, Wenn man sich noch nie damit beschäftigt hat, sehen die Texte auf den ersten Blick ungewohnt © Illustrationen: Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013 4 5 G W N - Karnevalsfeier 2014 Auftakt zur diesjährigen Karnevalsfeier war der Auftritt Abschließender Höhepunkt des Abends war der der Tanzgarde „Glimmer Girls“. Über 800 kostümierte Einzug des Neusser Prinzenpaares Prinz Hans-Peter I. und gut gelaunte Mitarbeiter, Kollegen und Gäste fei- und seiner Novesia Jacqueline I. Sieben mit der erten in die Neusser Stadthalle unter dem Motto Übergabe des Schuhputzkastens der GWN. Prinz „Reise ins Märchenland". Hans-Peter I. umging gut gelaunt das traditionelle Putzen der Schuhe seiner Novesia, indem er ihr ein Für gute Stimmung sorgte das bunte Programm mit neues Paar schenkte und überraschte die Gäste Auftritten der GWN-Band PotiZero, der Zumba-Gruppe noch mit einer Gesangseinlage. der TG Neuss, des Männerballetts „Die Rohdiamanten“, der GWN-Bauchtanzgruppe „Orientalische Perlen“, einer Fanfarengruppe, der Aufführung „Verkehrte Märchenwelt“ und De Röbedeuker. Die GWN hat Karneval gefeiert. Das Thema war „Reise ins Märchen-Land“. Viele Gäste waren verkleidet. Es gab viele Auftritte und Musik zum Tanzen. Die GWN-Band hat auch gespielt. Die Bauch-Tanz-Gruppe der GWN hat getanzt. Das Prinzen-Paar war auch da. Der Prinz hat gesungen. Alle hatten gute Laune. 6 7 Praktisch und umweltfreundlich So entsteht K-lumet K-lumet macht das Grillvergnügen komplett Ein knisterndes Feuer im Kamin schafft Gemütlichkeit, Adventsausstellung der GWN-Gärtnerei Am Leuch- Würstchen und Koteletts schmecken vielen Menschen tenhof sowie ganzjährig im Heilpädagogischen Ar- am besten vom Holzkohlegrill. Doch was ist, wenn das beitsbereich“, berichtet Dieter Welp. Wer sich für Feuer nicht richtig brennen will? Spiritus ist viel zu ge- das Produkt interessiert, kann Dieter Welp oder den fährlich, Flüssiganzünder stinkt – und schließlich will Gruppenleiter Frank Büsers gerne ansprechen. Er- beim Grillen ja auch niemand schädliche chemische funden wurden die praktischen Anzünder, die in Stoffe mitessen. Die Lösung lautet K-lumet. Es wird bei vielen Werkstätten für behinderte Menschen ent- der GWN aus Abfallholz, Papprollen und Kerzenwachs- stehen, übrigens in der Schweiz, wo sie als „beste resten gefertigt. Die Holzstifte kommen zusammen mit Erfindung seit dem Zündhölzli“ bezeichnet werden. einem Docht in das Papierrollenstück. Dann wird das Der ungewöhnliche Name stammt aus dem Fran- Ganze noch in Wachs getaucht: Fertig ist der umwelt- zösischen und erinnert einerseits an die französi- freundliche, geruchlose Feueranzünder. schen Wörter „allumettes“ (Streichhölzer) und Aus der inneren Papprolle von Toilettenpapierrollen werden mit einer Schneidemaschine Ringe geschnitten. „allumer“ (anzünden), andererseits an das Wort KaBei K-lumet handelt es sich also um ein geniales Pro- lumet, das die Friedenspfeife der nordamerikani- dukt „made in Neuss“. Dieter Welp, Leiter des Heilpäda- schen Indianer bezeichnet. gogischen Arbeitsbereichs der GWN, schätzt die Anzünder aber nicht nur, weil sie so praktisch sind: „Die Herstellung von K-lumet ist eine Tätigkeit, die in viele kleine Arbeitsschritte zergliedert werden kann“, betont er. „Mit entsprechenden individuellen Hilfsmitteln können dadurch viele Mitarbeiter mit unterschiedlichen Fähigkeiten – insbesondere auch Mitarbeiter mit schwersten und mehrfachen Behinderungen – in diese Arbeit eingebunden werden“. So kann jeder Mitarbeiter individuell auf seine Fähigkeiten abgestimmt bei der Aus Restholz werden mit einer Kniehebelpresse Holz- Die Holzstäbchen werden mit individuellen Hilfsmitteln in die stäbchen gespalten. Dafür wurde die Kniehebel- Pappringe gefüllt. presse an die speziellen Erfordernisse angepasst und der Holzspalter mit einem Plexiglas-Schutz versehen. Herstellung dieses nützlichen Produkts mithelfen und damit einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen – echtes Teamwork also. Dabei gilt es im Heilpädagogischen Arbeitsbereich noch stärker als in den anderen GWN-Bereichen, jedem sein eigenes Tempo zuzugestehen. Das alles lässt sich bei der Herstellung von K-lumet bestens berücksichtigen. Seit 2011 werden die Anzünder im Heilpädagogischen Arbeitsbereich in der Betriebsstätte An der Hammer Brücke in Kooperation mit der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) in Heinsberg hergestellt. Der Durchmesser jedes Holzstäbchens wird kontrol- Zum Schluss wird in die Mitte des Holzbündels ein Docht ge- Verwendet werden dabei ausschließlich Recycling- liert. Dazu erhielten die Mitarbeiter individuell an- schoben. Das Eintauchen der fertigen Holzbündel in flüssiges materialien. gefertigte Arbeitshilfen. Wachs erfolgt in der WfbM in Heinsberg. 8 „Wir verkaufen K-lumet auf der 9 Im Frühjahr geht es gestärkt zurück nach Hause Zitrone, Palme und Co. überwintern in der Gärtnerei der GWN Oleander und Olive sollen die Erinnerung an schöne den Gewächshäusern auf der Morgensternsheide Tage im sonnigen Süden wachhalten. Und so erfüllt fachgerecht über den Winter bringen zu lassen. sich so mancher Gartenliebhaber den Traum, die im Nun dauert es nicht mehr lange, bis die „Gäste“ Urlaub lieb gewonnenen Pflanzen den ganzen Som- wieder aus ihrem Winterquartier abgeholt werden mer über auf der heimischen Terrasse zu genießen. können. So mancher Kunde staunt im Frühling Doch spätestens, wenn es nachts wieder kälter wird, nicht schlecht, wie prächtig sich seine Palme oder stellt sich die Frage: „Wohin mit Zitrone und Co.?“ Ein sein Orangenbäumchen entwickelt hat. Denn die kühles und helles Winterquartier muss gefunden wer- Pflanzen werden nicht nur gut untergebracht, son- Ingo Schulpig im Interview den, wenn die empfindlichen und meist auch teuren dern auch individuell gepflegt. „Dazu gehört neben Tipps zur Pflanzen-Überwinterung Pflanzen die kalte Jahreszeit in Deutschland überste- der Eingangsuntersuchung auf Schädlinge auch hen sollen. das Düngen und Gießen“, wie Gärtnermeister und Herr Schulpig, woran liegt es, dass die Pflanzen Gruppenleiter Ingo Schulpig betont. nach der Überwinterung bei der GWN schöner aus- Die Lösung präsentieren Betriebsleiter Klaus Hempel und sein Team von der GWN-Gärtnerei Am Leuchten- Wo die mediterranen Pflanzen untergebracht und unterschiedlich, ebenso die Anzahl der abgegebenen sehen als vorher? Ingo Schulpig: Wenn die Garten- hof. Seit einigen Jahren bieten sie ihren Kunden wie sie versorgt werden, interessierte auch Sabine Pflanzen: „Von der Privatperson bis zum Hotel oder Re- saison zu Ende geht und das Wetter nicht mehr die Möglichkeit, ihre empfindlichen Pflanzen in Wagner, Redakteurin beim WDR. Zusammen mit staurant, von 1 Pflanze bis zu 20 Stück“, erzählt Schul- zum Verweilen im Garten einlädt, vergessen viele ihrem Team begleitete sie Dr. Dominik Große Holt- pig. Die Anmeldung für die Überwinterung, die maxi- Leute, dass die Kübelpflanzen trotzdem noch ihre forth in die Gärtnerei, um in der Sendung „hier und mal von Oktober bis Mai erfolgt, ist übrigens ganzjäh- normalen Bedürfnisse nach Wasser und Dünger heute“ darüber zu berichten. Große Holtforth, Do- rig möglich. Neben dem Standardprogramm (Gießen, haben. Dementsprechend kommen viele Pflanzen zent für Wirtschaft und Leiter der Firma „Meine Düngen und Pflanzenschutz, wenn nötig) kann auch mit einem Nährstoffmangel in das Winterquartier, Orangerie“, arbeitet bereits mit der GWN zusam- zusätzlich das Umtopfen und Schneiden vereinbart einige haben auch Schädlinge. men und schätzt den Überwinterungsservice sehr, werden. Wer Zitronenbäumchen und Palme nicht weshalb er ihn selbst nutzt und auch seinen Kun- selbst bringen möchte, kann sie abholen lassen. Das ist Haben Sie ein Geheimrezept, um die Pflanzen wie- den anbietet: „Ich weiß zum Glück schon, wie toll bis zur einer Höhe von 2,70 Meter möglich. der „aufzupäppeln“? Schulpig: Nein, ein Geheim- meine Pflanzen zurückkommen – ich gebe sie in rezept gibt es nicht. Was viele falsch machen ist, Kur“, sagt der Brühler im WDR-Bericht. Er gebe die Wer sich den interessanten WDR-Filmbericht anschauen dass sie ihren Pflanzen im Winter nicht genügend Pflanzen nicht nur bei der GWN ab, sondern wisse möchte, kann ihn über die Homepage der GWN im Licht geben oder zu viel gießen. Aber ganz ohne auch, dass sie dort sehr gut betreut werden. Gärt- Internet (www.gwn-neuss.de) oder über folgenden Link Gießen geht es natürlich auch nicht. nermeister Ingo Schulpig nahm im Herbst mit sei- aufrufen: http://www1.wdr.de/mediathek/video/sen- nem Team die Pflanzen von Große Holtforth in dungen/hier_und_heute/videohierundheuteabschied- Welchen Tipp geben Sie den Blickpunkt-Lesern? Empfang und erklärte vor der Kamera genau die vonzitroneundco100.html Schulpig: Man muss die Pflanzen genau beobach- einzelnen Schritte von der Annahme über die Kont- ten und ihren Bedürfnissen entsprechend vor- rolle bis zur Aufstellung im Gewächshaus. Ende Ok- sichtig behandeln. tober war die Fläche dann mit Zitrus- und Oliven- 10 bäumen, Calla, Oleander, Bougainvillea, Palmen, Wann können empfindliche Pflanzen wieder nach Lorbeer und vielen anderen Arten belegt. „Bei uns draußen? Schulpig: Das ist von vielen Faktoren stehen rund 430 Pflanzen von 84 Kunden zur Über- abhängig – von der Witterung, von der Kälteresis- winterung“, berichtet Schulpig. Die Kunden, die tenz der Pflanze und vom Standort, an den sie den Überwinterungs-Service nutzen, seien sehr zurückkommt. 11 Rund ums Praktikum Fünf Fragen an den GWN-Integrationsassistenten Andreas Krah Herr Krah, kann jeder GWN-Mitarbeiter ein Praktikum absolvieren oder gibt es da Einschränkungen? „Ein Praktikum lohnt sich“ Andreas Krah: Grundsätzlich kann sich jeder Mitarbeiter der GWN für ein Praktikum beim Integrati- Oliver Schönwald will anderen Mut machen onsassistenten bewerben. Allerdings sollte der Mitarbeiter über gewisse Grundtugenden wie Selbständigkeit, Pünktlichkeit und Motivation verfügen. Auch wäre es gut, wenn er nach Möglichkeit selbst zur Praktikumsstelle anreisen könnte. Im Einzelfall Neue Menschen und Arbeitsweisen kennenlernen, ein- habe ich direkt an dich gedacht“. Oliver Schönwald In der Druckerei des Finanzministeriums an der Jäger- mal etwas ganz anderes machen: Das alles bietet ein zögerte nicht lange und ergriff die Chance. Dem hofstraße entstehen neben Visitenkarten und hausin- Praktikum. Anschließend kehrt man mit vielen neuen neuen Arbeitsplatz auf Zeit blickte er nicht mit ternen Infoblättern auch zahlreiche Broschüren für die An wen muss sich derjenige wenden, der gerne ein- Eindrücken in sein gewohntes Leben zurück. Manchmal Angst, sondern „mit Neugier“ entgegen. Vieles war Öffentlichkeitsarbeit des Landesministeriums oder mal ein Praktikum machen möchte? Krah: Die bei- wird aus dem Praktikum aber auch ein fester Arbeits- ihm bereits von seiner Arbeit bei der GWN her Drucksachen für den Landtag wie beispielsweise Geset- den ersten Ansprechpartner sind der Gruppenleiter platz. Oliver Schönwald hat den Schritt gewagt, sich bekannt, bis auf die Arbeit am PC: „Das war neu für zesblätter. Oliver und der zuständige Sozialdienst. Der Sozialdienst eine Zeitlang auf eine andere Umgebung und neue mich“, berichtet Oliver Schönwald. Denn in der Schönwald sehr abwechslungsreich. Aber auch der wird nach Prüfung ein Informationsgespräch mit Anforderungen einzulassen. Seine Erfahrungen in der Düsseldorfer Druckerei bearbeitet er einen Auftrag Arbeitsplatz im Herzen der Landeshauptstadt gefällt dem Integrationsassistenten vereinbaren, bei dem Hausdruckerei des NRW-Finanzministeriums in Düssel- von Anfang bis Ende. Wenn beispielsweise Visiten- ihm: Bei schönem Wetter bummelt er nach Feierabend alles weitere abgeklärt wird. dorf sind durchweg positiv: „Die Arbeit macht viel Spaß, karten angefertigt werden sollen, muss er zunächst noch ein wenig durch die Altstadt. Danach geht es mit ich komme gut klar“, betont er. am Computer die nötigen Druckeinstellungen vor- Stadtbahn und Bus wieder zurück nach Lank, wo sich In welchen Arbeitsbereichen ist ein Praktikum Das macht die Arbeit für kann aber auch ein Fahrdienst organisiert werden. nehmen, danach den Druckauftrag erteilen. Nach Oliver Schönwald gerne seinen Hobbys Musik hören möglich? Krah: Grundsätzlich nehmen wir den Drucken, falzen, binden oder kleben: Diese Arbeits- dem Druck bringt er die Karten mit der Schneide- und Gitarre spielen widmet. Seine positiven Erfahrun- Wunsch des Mitarbeiters ernst und versuchen bei schritte sind für Oliver Schönwald seit vielen Jahren maschine in die gewünschte Form. Sein Anleiter gen möchte er an andere GWN-Mitarbeiter weiter- entsprechender Eignung in dem vorgeschlagenen Arbeitsalltag. Der 45-jährige ist bereits seit 1991 in der und Koordinator während des viermonatigen geben: „Ich kann nur jedem dazu raten, sich mal anders Arbeitsbereich ein Praktikum zu finden. Industriebuchbinderei der GWN tätig. Zunächst fuhr er Praktikums ist Christian Katz. Er begleitet Oliver zu orientieren“, betont er. Um sich darüber klar zu dazu von seinem Elternhaus in Meerbusch-Lank zur Schönwald während der Arbeit und ist sehr zufrie- werden, wo die persönlichen Stärken liegen und ob ein Wie lange dauert ein Praktikum in der Regel, und Betriebsstätte Am Krausenbaum, 2004 zog er mit der den mit ihm: „Er erledigt seine Arbeit sehr zuverläs- Praktikum möglich sei, solle man sich an den Gruppen- bekommt man dafür eine Bezahlung? Krah: Ein ers- Industriebuchbinderei in das neue Gebäude Am Hen- sig und gewissenhaft, hat aber auch ein großes leiter wenden. „Wer sich dafür interessiert, sollte den tes Praktikum dauert in der Regel vier Wochen, es selsgraben in Allerheiligen um. Eine psychische Beein- Allgemeinwissen und Humor und ist ein guter Mut haben nachzufragen – es lohnt sich“, sagt Oliver kann aber auch verlängert werden. Der Mitarbeiter trächtigung hatte es ihm unmöglich gemacht, nach Gesprächspartner“, lobt Christian Katz. Dass das Schönwald, der sich darüber freut, auch künftig in der erhält weiter seine normalen Bezüge von der GWN. dem Realschulabschluss eine Ausbildung abzuschließen Praktikum für Oliver Schönwald ein voller Erfolg ist, Druckerei des NRW-Finanzministeriums arbeiten zu und auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. liegt aber auch daran, dass Christian Katz seine dürfen: Am 1. März 2014 hat er dort auf einem „BiAP“ Was ist das Ziel eines Praktikums? Krah: Das Ziel So führte sein Weg zur GWN. Dort kam eines Tages sei- Aufgabe sehr ernst nimmt: „Herr Katz hat Herrn – einem betriebsintegrierten Arbeitsplatz begonnen. besteht darin, dem Mitarbeiter eine Erfahrung auf ne Gruppenleiterin Pia Burghammer mit einem interes- Schönwald vorbildlich begleitet und unterstützt“, dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Je- santen Angebot auf ihn zu – ein Praktikum in der lobt der GWN-Integrationsassistent Andreas Krah. der Mitarbeiter hat dabei unterschiedlichste Wün- Druckerei des Finanzministeriums. „Das wäre doch et- sche und Hoffnungen. Das könnte eine Anstellung was für dich, Oliver“, meinte sie, „als ich davon hörte, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt sein oder ganz simpel einfach mal für vier Wochen neue Erfahrun- 12 gen sammeln. 13 Betreuung aus einer Hand Betriebsintegrierte Arbeitsplätze (BiAP) der GWN wurden neu organisiert Sie arbeiten in einem Unternehmen des allgemeinen Ar- die Gewinnung neuer BiAPs- und Praktikumsstellen. beitsmarktes, bleiben aber Beschäftigte der Gemeinnüt- Außerdem führt er Kennenlern- und Aufnahmege- zigen Werkstätten Neuss: 18 GWN-Mitarbeiter haben spräche, vermittelt zwischen Sozialen Diensten in derzeit einen betriebsintegrierten Einzel-Arbeitsplatz den Betriebsstätten der GWN, Mitarbeitern und den (BiAP). Jetzt werden sie nicht mehr von verschiedenen Kooperationspartnern. Zu seinen Aufgaben gehören Gruppenleitungen, sondern von einer Integrationsbe- auch die Kundenpflege sowie die Zusammenarbeit gleiterin betreut. Die GWN legt sehr viel Wert auf dieses mit dem Integrationsfachdienst im Kreis Neuss (IFD), individuelle Arbeitsangebot für Mitarbeiter und hat dem wenn der Mitarbeiter in ein sozialversicherungs- schon seit vielen Jahren tätigen Integrationsassistenten pflichtiges Arbeitsverhältnis beziehungsweise in eine Kollegin an die Seite gestellt. Silke Poller betreut eine Festanstellung wechselt. Als Sozialer Dienst ist jetzt mit Andreas Krah gemeinsam die Mitarbeiter auf er Ansprechpartner für die Mitarbeiter bei Krisen Einzel-BiAPs. und kümmert sich um die Umsetzung des Eingliederungsplans bei den Mitarbeitern. Andreas Krah hat zwei Aufgabenschwerpunkte – zum einen als Integrationsassistent und zum anderen als So- Silke Poller nimmt unterschiedliche Aufgaben wahr. zialer Dienst. Als Integrationsassistent hält und knüpft Sie ist für die unmittelbare Begleitung der Mitar- er Kontakte zu den Unternehmen. Ziel ist dabei beiter bei Praktika und dem Übergang aus Christoph Schmitz | Altenpflegehelfer im Haus Nordpark in Neuss: „Ich habe im Haus am Nordpark meine Tagesstruktur gefunden. Ich bin gerne für die Bewohner da und fühle mich dort sehr wohl. Meine Kollegen mögen mich so wie ich bin!“ der Werkstatt, der Einarbeitung von Mitarbeitern auf betriebsintegrierte Arbeitsplätze sowie die anschließende regelmäßige Begleitung vor Ort verantwortlich. Zu ihren Aufgaben zählt darüber hinaus die Organisation von gemeinsamen Treffen zum Austausch der Mitarbeiter untereinander sowie bei Bedarf das Training mit den Mitarbeitern in den Unternehmen. Sie stellt die Einhaltung von Arbeits- und Gesundheitsschutz-Richtlinien sicher und führt regelmäßige Gespräche mit den Anleitern und Verantwortlichen für die Mitarbeiter in den Betrieben. Auch die Krisenintervention zählt zu ihren Arbeitsschwerpunkten: So ist sie immer ansprechbar für die Mitarbeiter und unterstützt sie bei der Umsetzung ihrer Tätigkeit vor Ort. Nadine Höttges Helferin im Kinderspielzimmer im Lukaskrankenhaus „Ich mag meinen Arbeitsplatz, weil ich viele nette Kollegen habe. Es macht mir viel Spaß mit den unterschiedlichen Kindern zu spielen und das Kinderspielzimmer morgens' aufzuräumen.“ Die Erfahrungen an einem Betriebsintegrierten Arbeitsplatz sind für die meisten Mitarbeiter durchweg positiv. „Das ist eine tolle Sache, das müsst ihr unbedingt probieren“: Solche Aussagen hören Andreas Krah und Silke Poller häufig, wenn über Erfahrungen mit dem „BiAP“ erzählt wird. Das freundliche, höfliche Wesen der GWNMitarbeiter und ihre positive Ausstrahlung sorgen dafür, dass anfängliche Hemmschwellen von Seiten der Unternehmen schnell fallen. Nadine Höttges beispielsweise hat bereits in ihrer Schulzeit ein erstes Praktikum im Janine Poschmann | Bürogehilfin Spielzimmer der Kinderklinik des Lukaskrankenhauses bei der Lebenshilfe Neuss: absolviert. Dort gefiel es ihr so gut, dass sie später als GWN-Mitarbeiterin zurückkehrte und nun einen Arbeitsplatz im Spielzimmer hat. Sie kümmert sich dort um die Kinder und schaut zudem mit Spielzeug und Ge- „Ich mag meinen Arbeitsplatz, weil ich gerne am PC arbeite und einen eigenen Schreibtisch habe“ sellschaftsspielen in den Zimmern der Kinderklinik vorbei, falls die Kinder bettlägerig sind. 14 15 Sameh Qureshi | Hausmeisterassistent Andrea Hasche | Hausmeisterassis- der Förderschule Am Nordpark: tentin im MAIS in Düsseldorf: „Mir gefallen die Küchen- und Hausmeister- „Die Arbeiten sind sehr abwechslungsreich arbeiten. Und wir lachen viel bei der Arbeit“ und man lernt immer neue Leute kennen. Arbeitsbegleitende Förderung Foto-Workshops mit beachtlichen Ergebnissen Der Arbeitsweg ist kürzer und das Essen in der Kantine schmeckt mir sehr gut.“ die Mitarbeiter regelmäßig in den Betrieben besuchen, BiAP – was ist das? noch mehr Austausch zwischen den einzelnen Mitarbei- Menschen mit Handicap bleiben Mitarbeiter der tern. „Wir wollen regelmäßige Treffen anbieten, bei de- Werkstatt für Menschen mit Behinderungen, ar- nen sich die Mitarbeiter besser kennen lernen und den beiten aber in einem externen Unternehmen. Die anderen ihre Erfahrungen mitteilen können“, sagt die Vorstufe zu einem „BiAP“ ist in der Regel ein mehr- Gruppenleiterin. Das könne z.B. ein gemeinsames monatiges Praktikum in einem Betrieb. Künftig wünschen sich Andreas Krah und Silke Poller, die Abendessen sein. Geplant sind neben gemeinsamen Aktionen in der Freizeit aber auch Fortbildungen zu ver- In folgenden Arbeitsfeldern gibt es bereits BiAPs schiedenen Themen wie beispielsweise Arbeitssicher- in der GWN: heit, darüber hinaus Exkursionen und Betriebsbesichtigungen. Dazu stehen zunächst Betriebe auf der Liste, die > Altenpflege im Seniorenzentrum schon seit langem vertrauensvoll mit der GWN zusammenarbeiten und bereits Praktika sowie betriebsinteg- > Kinderbetreuung in Kindertagesstätten rierte Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen anbieten. > Bürohelfer in der Verwaltung von Unternehmen > Tier- und Grünpflege im Kinderbauernhof Neuss > Hausmeisterhelfer in Schulen in Neuss > Produktionshelfer in der Elektrobranche, bei einer Waschstraße, in der Gastronomie > Archivarbeiten und Hausmeisterhelfer in Ministerien 16 Die Atmosphäre eines Festes einfangen, interessante und Einstellungen der Fotoapparate vertraut wa- Menschen und stimmungsvolle Landschaften abbil- ren. Ziel war es daher, dass die Mitarbeiter ihre Ka- den: Wer einen Blick für das richtige Motiv hat und sich meras und deren technische Möglichkeiten besser mit den technischen Möglichkeiten seiner Kamera kennenlernen sollten. Auch die digitale Nachbear- auskennt, dem können beeindruckende Bilder gelin- beitung der Fotos gehörte zum Seminarinhalt. Auf gen. Doch auch beim Fotografieren gilt: Es ist noch das erste Angebot folgten im Herbst 2013 ein Ein- kein Meister vom Himmel gefallen. Der Meisterschaft steigerkurs mit weiteren fünf Mitarbeitern in den ein Stückchen näher kamen die Teilnehmer mehrerer Räumen des Regionalen Bildungswerks Mönchen- Foto-Workshops, die im Rahmen der arbeitsbegleiten- gladbach. „Feuer gefangen“ haben durch diese Se- den Förderung angeboten wurden. Entsprechend des minare insbesondere vier Mitarbeiter, die sich in- gesetzlichen Auftrages, dient der Fotoworkshop der zwischen zu „Haus- und Hof-Fotografen der GWN“ Persönlichkeitsförderung insoweit, dass die Teilneh- entwickelt haben, wie Dieter Brackmann berichtet. mer durch die Arbeit in einer Kleingruppe mit dem Germa Gödderz, Guido Schruff, Albert Will und Jo- Thema Fotografie ihre sozialen Kompetenzen erwei- chen Klümpel halten seither Sommerfeste und tern. Sie treten aus dem gewohnten Alltag und erleben Weihnachtsfeiern der Betriebsstätten im Bild fest. bzw. erfahren sich selbst – in anderer Umgebung/sozi- Sie hatten aber auch schon den Auftrag, für einen alem Umfeld – neu und treten selbstbewusster in der Katalog Produkte und Werkzeuge – etwa aus der Öffentlichkeit auf. Zudem können sie ihre neu erwor- Schreinerei – zu fotografieren. Dass ihre Fotos nun benen Fähigkeiten auch in der Freizeit nutzen und da- in gedruckter Form vorliegen oder in den Betriebs- durch neue Erfahrungen sammeln. stätten aushängen, erfüllt die vier Fotografen mit großem Stolz. Sie nehmen ihre neue Beschäftigung Der Fotograf Martin Müller führte die Teilnehmer – sehr ernst und widmen sich teilweise auch an den GWN-Mitarbeiter des Krausenbaums – erstmals im Wochenenden dem Fotografieren, wie Dieter Jahr 2012 in sein Handwerk ein. „Die vier Teilnehmer Brackmann erzählt. Aber auch den anderen Teil- kamen bereits mit guten Kameras zum Seminar“, erin- nehmern hat das Angebot zu diesem Thema viel nert sich Dieter Brackmann, Sozialdienst der Betriebs- Spaß gemacht. stätte Am Krausenbaum. Doch beim Workshop stellte sich heraus, dass sie längst nicht mit allen Funktionen 17 Der Kindergarten ist seine Welt Für Dennis Leideritz ging ein Traum in Erfüllung „Guck mal, Dennis“, sagt Leo und zeigt stolz ein Blatt Der Arbeitstag beginnt für Dennis mit der Vorberei- mit vielen aufgeklebten Stickern. Dennis Leideritz tung des Frühstücks. Er deckt die Tische im Grup- schaut sich die Bastelarbeit des Jungen an. Er liest den penraum, hilft den Kindern beim Streichen der Bro- Kindern vor, spielt mit ihnen Mensch-ärgere-dich-nicht te. Dann folgt der Morgenkreis: „Da können die und Uno, tröstet sie, lacht mit ihnen – und schimpft Kinder erzählen, was sie erlebt haben.“ Wenn an- auch mal, wenn es sein muss. Seit Dezember 2013 hat schließend freies Spiel auf dem Plan steht, ist Den- der 21-jährige Neusser eine Festanstellung als Helfer nis vor allem beim Fußballspielen, Rangeln und im Erziehungsdienst im Familienzentrum „Sonnenblu- Raufen ein gefragter Partner. „Gerade die Jungen me“, einer integrativen Kindertageseinrichtung der Le- freuen sich, dass wir hier in der Frauendomäne benshilfe in Grimlinghausen. auch einen Mann haben“, betont die Leiterin des Familienzentrums, Birgit Rienow-Eifert. Aber auch Dennis Leideritz arbeitet jetzt im Kinder-Garten. Das macht ihm viel Spaß. Dennis hat eine Lern-Behinderung. Er war in einer Förder-Schule und danach in der GWN. Dort wollte er nicht bleiben. „Die Arbeit im Kindergarten ist mein Ding, ich fühle den Waldtag, bei dem es einmal in der Woche bei mich hier rundum wohl“, sagt Dennis Leideritz, der Wind und Wetter mit einer Kindergruppe Richtung nach dem Besuch einer Förderschule wegen seiner Naturschutzgebiet geht, mag Dennis Leideritz Lernbehinderung zunächst bei der GWN beschäftigt gern. Er wollte im Kinder-Garten arbeiten. sondern sah sich nach etwas anderem um. Die „Son- Dass er bei der Kinderbetreuung ganz in seinem Er hat ein Praktikum im Kinder-Garten gemacht. nenblume“ war „Liebe auf den ersten Blick“: Aus einem Element ist, bemerken nicht nur die Mädchen und Praktikum in der Kindertageseinrichtung und einem Jungen: „Auch die Eltern sind sehr mit ihm zufrie- betriebsintegrierten Arbeitsplatz (BiAP) ist im dritten den – und ich persönlich schätze seine Pünktlich- Schritt schließlich eine Festanstellung geworden. keit, seine Zuverlässigkeit und sein höfliches Be- war. In der Werkstatt wollte er jedoch nicht bleiben, nehmen“, lobt die Chefin. Sie kennt Dennis bereits „Dennis Leideritz ist ein positives Beispiel dafür, wie seit 2010, als er sein erstes Praktikum in der „Son- Integration von Menschen mit Behinderungen ablau- nenblume“ absolvierte. „Ich möchte anderen Men- fen kann“, sagt GWN-Integrationsassistent Andreas schen mit Behinderungen Mut machen“, sagt Den- Krah, der den engagierten jungen Mann in der Über- nis Leideritz. „Sie sollen versuchen, ihren Traum zu gangsphase gemeinsam mit Silke Poller von der GWN verwirklichen. Das ist machbar – auch mit einer unterstützt und begleitet hat. Behinderung“, betont er. Sein großer Traum ist be- Dennis hatte einen Traum. Der Kinder-Garten heißt Sonnen-Blume. Dennis spielt mit den Kindern und liest ihnen vor. Dennis ist pünktlich, zuverlässig und höflich. Die Leiterin ist sehr zufrieden mit ihm. reits in Erfüllung gegangen. 18 19 Annette Jorch | Sozialer Dienst Christiane Heist | Sozialer Dienst Tel.: 02131 / 9234-606 – E-Mail: a.jorch@gwn-neuss.de Tel.: 02131 / 9234-506 – E-Mail: c.heist@gwn-neuss.de Wege in die GWN am Beispiel eines Mitarbeiters Seyhan Koc sieht seine berufliche Zukunft im Lagerbereich Neben Menschen mit geistigen Behinderungen erwarte und was ihm wichtig sei. Seyhan Koc Logistikbranche zu verbessern, möchte der Mitarbeiter arbeiten bei der GWN auch Mitarbeiter, die unter einer betonte, dass Arbeit seinem Leben Struktur gebe – auch einen Gabelstapler-Schein erwerben. „Das ist psychischen Erkrankung leiden. Einige waren vorher und dies sei ihm sehr wichtig. Christiane Heist wies ebenfalls kein Problem, denn die GWN bietet im auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig und konnten ihn auch darauf hin, dass er bei der für ihn zustän- Rahmen der Qualifizierung und Weiterbildung auch dort wegen ihrer Erkrankung nicht mehr mit den täg- digen Stelle einen Antrag auf „Teilhabe am Arbeits- diese Möglichkeit an“, betont Annette Jorch. Seyhan lichen Anforderungen fertig werden, andere sind leben“ stellen und dann mit einer Wartezeit rech- Koc freut sich jetzt auf sein Praktikum im Lager. Er hat direkt nach der Schule in die Werkstatt für Menschen nen müsse. Relativ schnell, bereits nach eineinhalb das feste Ziel, über einen Betriebsintegrierten Arbeits- mit Behinderungen gekommen, um dort in einem ge- Monaten, kam die Zusage. Herr Koc glaubt, dass es platz (BiAP) wieder im allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß schützten Raum am Arbeitsleben teilhaben zu können. deshalb so schnell ging, weil er sehr gut vorbereitet zu fassen. Mit der Unterstützung durch die GWN ist er Beide Personenkreise eint meistens das Ziel, eines war und alle nötigen Unterlagen vorlagen. sehr zufrieden: „Sie bietet viel Hilfe an.“ Tages belastbar genug zu sein, um (wieder) auf dem Gemeinsam mit seiner gesetzlichen Betreuerin allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können. habe er auch immer wieder den Stand der Dinge Menschen mit einer psychischen Erkrankung finden Annette Jorch vom Sozialen Dienst schildert am Bei- erfragt. Im September 2013 kam Seyhan Koc dann über das Orientierungsverfahren den Weg in die GWN. spiel des Mitarbeiters Seyhan Koc den Weg in die GWN. zur GWN und ist seitdem in der Buchbinderei Dafür gibt es keinen festen Zeitpunkt, der Be- beschäftigt. Eigentlich hatte er ins Lager gewollt, ginn kann individuell vereinbart werden. Die Orientie- Seyhan Koc kennt die Tätigkeiten, die in einem Lager doch dort war zu dem Zeitpunkt keine Stelle frei. Zu rungsphase dauert bis zu drei Monate. In dieser Zeit verrichtet werden, aus eigener Anschauung. Der seinen Tätigkeiten zählt das Falzen, Heften, Leimen wird der neue Mitarbeiter eng vom Sozialdienst und 28-Jährige hat nach dem Schulabschluss für verschie- und Zuschneiden von Drucksachen – mit den der Gruppenleitung begleitet und hat die Möglichkeit, dene Zeitarbeitsfirmen gearbeitet und war dabei jeweiligen Maschinen oder per Hand. „Er macht Praktika in verschiedenen Arbeitsbereichen der GWN meistens im Lagerbereich tätig. Doch wegen einer seine Arbeit gut und kommt prima klar“, berichtet zu machen. psychischen Erkrankung musste er diese Arbeit aufge- Annette Jorch. Trotzdem möchte Seyhan Koc nicht ben und wurde im St.-Alexius-Krankenhaus in Neuss in der Buchbinderei bleiben: „Er erhofft sich – gera- Wer sich für eine Aufnahme bei der GWN in- behandelt. Dort wies man ihn darauf hin, dass die de im Neusser Raum – im Lagerbereich bessere teressiert, kann mit einem der Sozialdienste aus dem GWN berufliche Rehabilitation anbietet. Er rief direkt Chancen auf eine Rückkehr in den allgemeinen Aufnahmeteam einen Termin ausmachen. Der Sozial- dort an und vereinbarte mit Christiane Heist vom Arbeitsmarkt“, erklärt sie. Die GWN unterstützt dienst informiert dann über die unterschiedlichen Ar- Sozialen Dienst einen Beratungstermin. In dem per- Seyhan Koc bei seinen Bemühungen und bietet beitsmöglichkeiten der GWN und klärt, ob alle Voraus- sönlichen Gespräch fragte sie ihn dann unter anderem, ihm zunächst ein Praktikum im Lager an, das in setzungen für eine Aufnahme gegeben sind. welche Vorstellungen er von der Arbeit habe, was er Kürze beginnt. Um seine Berufschancen in der 20 21 Der Mann mit dem Holzkoffer Was es mit der „Werdenfelser Testbatterie“ auf sich hat „Der Mann mit dem Koffer“ ist für viele Mitarbeiter und ein selbstgemaltes Bild einer Mitarbeiterin. Sie hat Kollegen in der Betriebsstätte Hammer Brücke ein die Durchführung dieses Tests bei der GWN in Begriff, denn Bernd Weber ist regelmäßig mit seinem Neuss im Bild festgehalten. Der Name leitet sich Holzkoffer in der Werkstatt unterwegs. Trotzdem von den Werdenfelser Werkstätten ab, einer Ein- wissen viele nicht, was es mit diesem Koffer auf sich richtung für behinderte Menschen in Bayern, in der hat. Daher ist es nun an der Zeit, das „Geheimnis“ des dieser Test entwickelt wurde. Koffers zu lüften. Die WTB führt nicht zu einem einzigen GesamterDie großen blauen Buchstaben „WTB“ auf dem Holzkof- gebnis – wie etwa beim IQ-Test – sondern liefert fer fallen sofort ins Auge. Sie sind die Abkürzung für differenzierte Aussagen über die kognitiv-intellek- „Werdenfelser Testbatterie“. Um Strom oder Batterien tuellen Fähigkeiten von Menschen mit geistigen geht es dabei aber absolut nicht: Die WTB ist ein Test- Behinderungen in 20 Untertests zu folgenden verfahren, das zur Messung der kognitiv-intellektuellen Bereichen: Fähigkeiten bei Menschen mit Behinderungen dient. Zu den kognitiv-intellektuellen Fähigkeiten zählen bei- – Zeitliche und räumliche Orientierung Im Anschluss an die Testung äußern viele Teilnehmer, spielsweise Intelligenz, Auffassungsgabe, Gedächtnis, – Merkfähigkeit dass ihnen der Test Spaß gemacht hat und sie ihn als Abstraktionsvermögen, Einsicht, Kritikfähigkeit oder – Rechnerisches Denken spannend erlebt haben. Manche wünschen sich, „dass analytisches Denken. Außerdem klebt auf dem Koffer – Expressive Sprache (sprechen) wir so etwas öfter machen sollen“. „Die Reaktionen der – Rezeptive Sprache (verstehen) Mitarbeiter waren bislang eindeutig mehrheitlich posi- – Visuelle Differenzierung und Folgerichtigkeit tiv bis sehr positiv“, fasst Bernd Weber zusammen. Die – Feinmotorik hohe Akzeptanz der WTB hat nach Meinung von Bernd Weber folgende Gründe: Die Ergebnisse der WTB werden anschließend computergesteuert ausgewertet. In der Zusammenfassung entstehen dann Aussagen über Stärken, • Die Tatsache, dass die Testbatterie wenig bil- schwächer ausgeprägte Eigenschaften und Schwä- dungsabhängiges Wissen voraussetzt und mit Ab- ensvoller Umgebung, so dass sich anfängliche Unsi- chen. Diese Ergebnisse der Untertests sind Aus- bruchkriterien versehen ist, erspart den Testpersonen cherheiten in der Regel schnell lösen. gangspunkt für Förderansätze. Sie können eine Frustrations- und Misserfolgserlebnisse. bereits vorliegende Diagnostik bestätigen oder die- • • Die Testung dauert in den meisten Fällen Das Testmaterial wurde daraufhin ausge- zwischen 60 und 75 Minuten, kann aber bei Über- wählt, dass es dem Anspruch gerecht wird „attraktiv forderung auch durch Pausen oder durch Fortset- und abwechslungsreich“ zu sein. zung am nächsten Tag entzerrt werden. wertungsbogen protokolliert. Es besteht auch die • Die Probanden werden „behutsam“ zur Tes- Generell lässt sich feststellen, dass die meisten Möglichkeit, auf diesem Bogen leistungsbezogene tung eingeladen. Die Ankündigung der Testung erfolgt Testpersonen der Einladung gerne folgen, weil sie und arbeitsrelevante Persönlichkeitsmerkmale an- in der Regel rechtzeitig, damit sich die Probanden auf darin eine willkommene Abwechslung zu ihrem Ar- hand vorgegebener Kategorien oder freier Eingaben die Untersuchung einstellen können. Fragen und Vor- beitsalltag und eine besondere Wertschätzung ih- festzuhalten. Unmittelbar nach der Dateneingabe behalte der Testperson können so bereits im Vorfeld be- rer Person erfahren. in das Auswertungsprogramm liegt das Ergebnis- sprochen werden. se im Einzelfall auch in Frage stellen. Die Auswertung des Tests erfolgt in zwei Schritten. • Die Testung erfolgt in ruhiger und vertrau- Während des Tests werden die Ergebnisse im Aus- protokoll vor und kann direkt ausgedruckt werden. 22 23 All Inclusive Lucienne Cöllen besucht die Fachhochschule Bochum Inklusion heiSSt Teilhabe für alle Menschen! Kostenträger, Politiker/innen, WfbM´s, Studierende, Für mich und alle Teilnehmer/innen ist ist es wichtig, Professoren/innen u.a. zu Wort kommen, die Presse wird dabei sein und ich natürlich auch. Im Sommer 2013 war ich, Lucienne Cöllen, mit meiner Das heißt, am ersten Tag durften wir unseren gan- der Gesellschaft mitzuteilen, dass Inklusion jeden Men- Assistenzkraft Eisessen. Dabei erzählte sie mir von dem zen Frust loswerden, über Dinge die uns im tägli- schen betrifft. Dieser Begriff sieht die Gesellschaft als Projekt „All inclusive“ an der Fachhochschule in Bochum, chen Leben behindert werden lassen. Am zweiten Ganzes, und jeder Mensch sollte am gesellschaftlichen wo sie Heilpädagogik studiert. In diesem Projekt sollen Tag haben wir uns über Dinge Gedanken gemacht, Leben teilhaben können und dürfen. Menschliche Viel- Studierende und Menschen mit Beeinträchtigung zum die im Alltag gut laufen und schön sind und am drit- falt, so haben wir das im Seminar gesehen, ist immer Thema „Inklusion“ ins Gespräch kommen. Und da mei- ten Tag haben wir dann konkrete Zukunftspläne lohnenswert und bereichernd. Die Pausen im Seminar ne Assistenzkraft weiß, wie gerne ich mal eine Hoch- geschmiedet. habe ich aktiv genutzt, um einen Einblick ins Hochschul- schule von innen sehen will, klärte sie mit ihren Profes- leben zu bekommen. Meine Assistenzkraft hat mir alle soren ab, ob ich auch teilnehmen kann. Um an diesem „Welchen Anteil hat jede/r Einzelne von uns wichtigen Bereiche der Fachhochschule gezeigt und ich Projekt teilnehmen zu können, wurde ich von der GWN an der Umsetzung von Inklusion?“ kam mit sehr vielen Studierenden ins Gespräch. Beson- freigestellt, das heißt ich musste für diese Zeit keine Urlaubstage abgeben. Eine Assistenz bietet jegliche Form der persönlichen Hilfe an, die der assistenznehmenden Person dazu verhilft, ihr Leben möglichst selbstbestimmt zu leben. ders beeindruckt hat mich die Begegnung mit einem An den gesamten Seminartagen haben wir in im- jungen Mann. Er sitzt wie ich im Rolli, hat auch eine mer wechselnden Kleingruppen gearbeitet. Das hat Spastik wie ich, aber geht nicht wie ich in eine WfbM, Gesagt, getan – und endlich ist der 11.11.2013 gekom- mir sehr viel Spaß gemacht, da ich so die Chance sondern studiert Soziale Arbeit. Da dachte ich mir, men. Auf den Weg zum dreitägigen Seminar nach Bo- hatte, immer wieder andere Teilnehmer/innen ken- wenn zu meiner Schulzeit Inklusion schon Thema gewe- chum gibt es schon die ersten Behinderungen: Der Auf- nenzulernen und kreativ miteinander zu arbeiten. sen wäre und ich auch einen Integrationshelfer in der zug in Neuss ist mal wieder kaputt, der Mobilitätsser- Die Methode „Zukunftswerkstatt“ fand ich auch su- Schule gehabt hätte, wäre mein Leben dann vielleicht vice der DB AG hat verschlafen, aber Dank meiner per, besonders da ich einfach mal meine Unzufrie- anders gelaufen?! Assistenzkraft ging es dann trotzdem zügig weiter. An denheit über die ganzen Dinge loswerden konnte, der Fachhochschule angekommen, stieg meine Vorfreu- die mich im täglichen Leben zu einem Menschen Abschließend kann ich sagen, dass die Zeit in Bochum de auf das Seminar. Nach einer Runde des Kennenler- mit Beeinträchtigung machen. Außerdem habe ich für mich eine sehr spannende war. Und wie soll es auch nens mit allen Teilnehmern/innen und dem Professo- viel Gehör von allen Seiten bekommen und erfahren, anders sein, wenn Menschen sich mit einem sol- renteam war meine Aufregung schnell verflogen. Wir dass es anderen Menschen genauso geht wie mir. chen Begriff wie „Inklusion“ auseinander setzen… sind eine buntgemischte Gruppe und außer mir waren Aber genauso gut und wichtig empfand ich, dass es Es geht weiter! fast alle anderen Teilnehmer/innen aus WfbM´s in Bo- nicht nur beim Motzen geblieben ist, sondern dass chum oder sind Arbeitnehmer/innen von Integrativen wir miteinander überlegt haben, was sich in unserer Nach diesen drei Projekttagen fängt es erst richtig an Arbeitsstellen. Die acht teilnehmenden Studentinnen Gesellschaft verändern muss und welche Aufgaben und „Inklusion“ wird gelebt. Unser Projekt hat sich ver- studieren alle im Fachbereich Heilpädagogik. Das Pro- jeder Mensch von uns dabei übernehmen kann. selbstständigt und es sind weitere Termine geplant. Wir fessorenteam schlug für die drei Seminartage die Me- wollen eine „Konferenz der Inklusion“ im Sommer 2014 thode „Zukunftswerkstatt“ vor. ins Leben rufen, wo Menschen mit Beeinträchtigungen, 24 Was macht die Assistenz? Was bedeutet "Methode Zukunftswerkstatt"? Zukunftswerkstatt ist eine gute und geeignete Methode, Phantasie anzuregen, um mit neuen Ideen Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu entwickeln. Vorstellung Lucienne Cöllen: Ich bin 40 Jahre jung und arbeite im Bereich Verpackung in der Gruppe von Astrid Hamacher, in der Betriebsstätte An der Hammer Brücke 25 Mehr als nur reiten: Hippotherapie Es schnaubt, schlägt mit dem Schweif, stampft mit den Hippotherapeutin begleitet. Die Pferdeführerin ist es aus, dass sich auch andere Pferde in der Reithalle Hufen und ist einfach riesig. Ein Pferd aus unmittelba- geschult und mit dem Pferd vertraut, wodurch sich aufhalten und an ihm vorbeigehen. Genauso positiv rer Nähe zu erleben, seine weichen Nüstern auf der die Hippotherapeutin hundertprozentig auf den können wir über Herrn W. berichten: Ihm fällt es Handfläche zu spüren, es am Zügel zu führen oder sich Menschen mit Behinderung konzentrieren kann. sehr schwer, sich auf Neues einzulassen und sich gar auf seinem Rücken durch die Halle tragen zu lassen Aus unserer Sicht ist die Hippotherapie sehr sinnvoll, längere Zeit auf eine Sache zu konzentrieren. Sein – das kostet zunächst Überwindung. Gerade für Men- wir sehen viele Fortschritte bei unseren Mitarbeite- Interesse gilt vor allem den Zahlen, Größen, Ge- schen mit schwersten und mehrfachen Behinderungen rinnen und Mitarbeitern. schwindigkeit oder Daten. Von diesem Thema lässt bedeutet der Umgang mit einem speziell dafür geschul- er sich nur schwer ablenken. ten Pferd aber nicht nur Stärkung des Selbstvertrauens, So konnten wir zum Beispiel über einen Zeitraum Abbau von Ängsten und das Zulassen von Nähe. Die von einem knappen Jahr gerade bei Herrn E. un- Seit rund sechs Monaten nehmen wir Herrn W. re- Hippotherapie (altgriechisch „hippos“ = Pferd) wirkt wahrscheinlich große Fortschritte erkennen. Auf- gelmäßig mit zur Hippotherapie. Sobald wir im Reit- sich zudem positiv auf Gleichgewicht, Muskelspannung grund seines Autismus ist es für ihn sehr schwierig, stall angekommen sind, versuchen wir seine Auf- und die Koordination von Bewegungen aus, ist also eine Nähe zuzulassen und seine Angst vor Tieren zu merksamkeit vollkommen auf das Pferd zu lenken. ganzheitliche Behandlung. Die GWN-Kolleginnen Julia überwinden. Für Herrn E. war es daher nicht das Ziel, Wenn Herr W. dann auf dem Pferd sitzt, ist er meist Berger, Jenny Gonschorek und Mira Schmerl aus dem auf dem Pferd zu sitzen, sondern Kontakt zu ihm vollkommen still und man hat den Eindruck, als wür- Hippotherapie ermöglicht die individuelle, ganz- Heilpädagogischen Arbeitsbereich berichten über ihre aufzubauen. Zu Beginn wollte er an dem Angebot de er sich in diesen 20 Minuten auf das Pferd und heitliche Förderung von Menschen mit Behinde- Erfahrungen: nur mit Widerwillen teilnehmen. Nach rund vier das Reiten konzentrieren. Mittlerweile freut er sich rungen und Beeinträchtigungen. Es handelt sich Wochen haben wir es dann doch geschafft, ihn auf die Hippotherapie und fordert die Teilnahme so- um eine krankengymnastische, bewegungsthera- „Seit 2010 begleiten wir abwechselnd ein therapeuti- dazu zu motivieren, es einmal auszuprobieren. Zu gar ein. Dies sind nur zwei Beispiele von vielen – und peutische Maßnahme auf dem Pferderücken. Das sches Reitangebot am Nixhof in Neuss-Selikum. In den diesem Zeitpunkt war es für ihn schon eine Über- wir freuen uns auf weitere erfolgreiche Stunden in Auf- und Absteigen, das Führen am Zügel und die vergangenen drei Jahren haben viele Mitarbeiterinnen windung, die Reithalle nur zu betreten: Er schaute der Reithalle.“ intensive Beschäftigung mit dem Pferd gehören und Mitarbeiter, insbesondere mit schwersten und die ganze Zeit nur zu. Nach weiteren vier Wochen ebenfalls dazu. In der Gangart Schritt überträgt mehrfachen Behinderungen, mit viel Freude an diesem traute er sich dann, die Zügel anzutippen. Nach und das Pferd Schwingungsimpulse auf den Patien- Angebot teilgenommen. Die Therapieeinheiten dauern nach gelang es ihm, die Zügel mit der gesamten ten, die dem Bewegungsablauf des Gehens ähn- etwa 20 Minuten. Hand festzuhalten und bald danach, das Pferd eini- lich sind. Die aufgenommenen Impulse wirken ge Runden mit zu führen – allerdings nur, solange sich positiv auf den gesamten Bewegungsappa- nur dieses eine Pferd in der Halle war. rat aus. Durch die Hippotherapie kann somit die Der Mensch mit Behinderung sitzt während der Einheit auf dem Pferd oder führt es an den Zügeln. Zum Schluss Fähigkeit zu gehen erhalten, verbessert oder so- belohnt er das Tier mit einem „Leckerli“. Die gesamte Inzwischen nimmt er sehr gerne teil und führt das Therapie wird von einer Pferdeführerin und einer Pferd eine komplette Stunde. Außerdem hält Herr E. 26 gar wieder neu erlernt werden. 27 Vorstellung des neuen Werkstattrats Im letzten Jahr fanden die Wahlen für den Alle neuen Mitglieder des Werkstattrats wer- neuen Werkstattrat statt. Die Mitglieder sind den eine Fortbildung besuchen, um sich mit seit ein paar Monaten im Amt und stellen den Aufgaben vertraut zu machen. Die Mit- sich ihren, zum Teil auch ganz neuen, Aufga- glieder, die die Arbeit des Werkstattrats be- ben. An dieser Stelle will sich der neue Werk- reits kennen, haben schon eine Aufgabe stattrat bei dem Wahlvorstand Willi Deren- übernommen. Wenn jemand Fragen an den dorf, Moana Meyer, Britta Hansen, bei allen Werkstattrat hat, erreicht er ihn telefonisch Wahlhelfern und Tibor Frings für die tolle am Dienstag, Donnerstag und Freitag unter Arbeit und das Engagement bei der Durch- der Durchwahl -244 oder per Mail unter führung der Wahl bedanken. werkstattrat@gwn-neuss.de 28 Torsten Schaaf Vorsitzender Aufgabe: Arbeitssicherheit Udo Hilgers 1. stellvertretender Vorsitzender Aufgabe: Schlichtungsstelle Prämien Gärtnerei Am Leuchtenhof LANUV Stefan Nellessen 2. stellvertretender Vorsitzender Aufgabe: Sprechstunde Sperberweg Helmut Quandt Aufgabe: Sprechstunde Am Leuchtenhof und im Lukas Krankenhaus Betriebsstätte Sperberweg Gärtnerei Am Leuchtenhof Stefanie Burghartz Betriebsstätte An der Hammer Brücke Nicolas Schneider Betriebsstätte Am Krausenbaum Ute Preukschat Betriebsstätte An der Hammer Brücke 29 Freiwilliges Soziales Jahr bei der GWN Texa Gericke berichtet über ihre Erfahrungen Wintergrillen am Sperberweg! Thomas Wolter Pünktlich zu den ersten Schneeflocken am 06.12.13 zu Die Betriebsstätte „Am Krausenbaum“ hat einen Nikolaus haben sich die Gruppenleitungen des Monta- neuen Leiter: Thomas Wolter hat am 06.01.2014 gebereichs der Betriebstätte Sperberweg eine schöne sein neues Büro bezogen und freut sich auf die be- Sache ausgedacht, um sich bei den Mitarbeitern, den rufliche Herausforderung. Leitung der Betriebsstätte Am Krausenbaum Eltern und Betreuern für das erfolgreiche Jahr und für die gute Zusammenarbeit zu bedanken. Der 47-Jährige stammt aus Aachen, ist verheiratet und hat zwei Töchter. Als gelernter Maschinenbau- Wenn auch zu dieser Jahreszeit ungewöhnlich, wurde Ingenieur startete er seinen beruflichen Werdegang der Grill noch mal angeheizt und bei leckeren Würst- in der Industrie. Nach 5 Jahren wechselte er als Be- chen, Frikadellen und Nudelsalat sollte es allen noch triebsleiter zu den Gemeinnützigen Werkstätten einmal richtig gut schmecken. Auch Gebäck und Früch- Köln und blieb dort 14 Jahre. Durch diese langjähri- tepunsch wurden aufgetischt. Im Vorfeld hat Nicola ge Tätigkeit bringt er vielfältige Erfahrungen für Vollmert (die in der GWN ein freiwilliges soziales Jahr sein neues Aufgabengebiet bei der GWN mit. macht) mit den Mitarbeitern viel gebastelt und eine gemütliche Atmosphäre geschaffen. Bei weihnachtlicher Zuletzt arbeitete er ein Jahr lang beim Deutschen Musik wurden Punkt 12.00 Uhr die ersten Würstchen Roten Kreuz (DRK) in Bernkastel-Wittlich als Projekt- und Frikadellen verteilt und das Buffet wurde eröffnet. ingenieur. Die Mosel konnte ihn jedoch nicht halten, Die Montagehalle füllte sich schnell und in der Halle so dass es ihn wieder in seine Heimat, das Rhein- breitete sich der Duft von Punsch und Grillwürstchen land, zog. „Bei der GWN möchte ich den bestehen- sich aus. den Kundenstamm ausbauen und Neukunden gewinnen“, betont der Betriebsleiter, der als weiteres Drei Mitarbeiter (Lukas Lakomiak, Florian Spörk und Pas- Ziel die „Stabilisierung der Auftragslage“ nennt. cal Wenzel) haben nun den Berufsbildungsbereich be- GWN-Geschäftsführer endet und wurden im Arbeitsbereich begrüßt. Die wünscht ihm dabei viel Erfolg und heißt ihn im Gruppenleiter Monika Garski, Volker Hinz und Ralf Lo- Team herzlich willkommen. renzen-Klein bedanken sich für die rege Teilnahme. Im nächsten Jahr werden wir uns wieder was Schönes einfallen lassen. 30 Christoph Schnitzler Sich auf eigene Beine stellen, eine neue Umgebung rund um Arbeit, Essen und Hygiene unterstützt sie kennenlernen und „erst einmal etwas Praktisches ma- die Mitarbeiter. „Zu Beginn meiner Tätigkeit bei der chen“: So lauteten die Pläne von Texa Gericke nach dem GWN war ich überrascht, wie unterschiedlich die Tä- Abitur. Ihre Wahl fiel auf ein Freiwilliges Soziales Jahr tigkeiten in der Gruppe sind und wie individuell auf (FSJ) im Heilpädagogischen Arbeitsbereich der GWN. jeden Mitarbeiter eingegangen wird“, berichtet die Jetzt ist die 21-Jährige aus dem sauerländischen War- junge Frau, die bislang noch nie mit Menschen mit stein schon mehr als sechs Monate dabei und sagt: „Ich Behinderungen zu tun gehabt hat. „Es wird sehr dar- hätte es gar nicht besser antreffen können als hier.“ auf geachtet, jedem einzelnen Mitarbeiter die Arbeit und den Tagesablauf mit möglichst großer Selbst- Den Probetag einige Monate vor Beginn des FSJ emp- ständigkeit zu erleichtern “, erzählt sie. So helfen spe- fand sie zwar als „sehr anstrengend durch die vielen zielle Vorrichtungen wie Steckhilfen den schwerst neuen Eindrücke“, dennoch stand danach für Texa Geri- und mehrfach behinderten Menschen bei der Her- cke direkt fest, dass sie die Stelle annimmt. Seit August stellung des Grill- und Kaminanzünders K-lumet. Da- unterstützt sie die Gruppenleiterin Gabriele Klüners so- mit blinde Menschen ohne Hilfe essen können, be- wie Sara Quenter und Matthias Beylschmidt bei den täg- kommen sie spezielle Teller mit hohem Rand. „Dass lich anfallenden Aufgaben. Besonders gern mag sie die so individuell auf jeden einzelnen eingegangen wird, Morgenrunde, bei der jeweils ein Betreuer oder eine Be- wusste ich zuvor nicht“, sagt sie. Ihre Erfahrungen im treuern den Mitarbeitern eine Geschichte vorliest. Auch Heilpädagogischen Arbeitsbereich sind rundum po- das Kochtraining macht ihr viel Freude. Dazu kaufen Be- sitiv: „Mir wird alles gut erklärt, die Atmosphäre ist treuerin und behinderte Mitarbeiter donnerstags ge- entspannt und locker, und von den Mitarbeitern meinsam ein und machen sich dann an jedem Freitag kommt auch viel Dankbarkeit zurück“, fasst sie zu- daran, gemeinsam ein leckeres und gesundes Mittages- sammen. Das Freiwillige Soziale Jahr sieht Texa Geri- sen zu kochen. „Ich helfe den Mitarbeitern dann bei- cke als Vorbereitung auf das Studium der Sozialen spielsweise dabei, Gemüse oder Wurst kleinzuschnei- Arbeit, das sie im Anschluss an die Tätigkeit bei der den“, berichtet sie. Auch bei den täglichen Verrichtungen GWN beginnen möchte. 31 Foto: SOD / Andreas Endermann Sport macht Spaß und dient der Gesundheit Special Olympics Deutschland Bewegungsangebote in der GWN Vorbereitungen auf die Nationalen Spiele in Düsseldorf laufen auf Hochtouren Wer von Bewegungsangeboten bei der GWN hört, Mit verschiedenen Bewegungsangeboten können da- Wer die Teilnehmer des größten Sportwettbewerbs für In Düsseldorf wird Oliver Burbach gemeinsam mit denkt in erster Linie an klassische Sportarten wie etwa her ganz gezielt Erfahrungen mit dem eigenen Körper Menschen mit Behinderungen in Deutschland anfeuern GWN-Gruppenleiter Jörg Hader starten, mit dem er be- Badminton, Fußball, Gymnastik, Schwimmen und und der Umwelt gefördert werden. Sie verbessern oder und die spannenden Wettkämpfe hautnah miterleben reits in der zweiten Saison im Tischtenniskreis Neuss/ Tischtennis. Doch der Begriff „Bewegungsangebote“ ist stabilisieren nicht nur körperliche Fähigkeiten, sondern will, der braucht nicht weit zu fahren: Vom 19. bis zum Grevenbroich als integratives Doppel antritt. in der GWN viel weiter gefasst. Denn dazu zählen auch unterstützen auch die Weiterentwicklung der Persön- 23. Mai werden in Düsseldorf die Nationalen Spiele von Angebote wie Bauchtanz, Psychomotorik und thera- lichkeit. So wird unter anderem durch das gewachsene Special Olympics Deutschland ausgetragen, an denen Eine besondere Ehre wurde jetzt auch GWN-Schwim- peutisches Reiten. Selbstvertrauen in die eigenen körperlichen Fähigkeiten 4.800 Sportler aus ganz Deutschland teilnehmen. Mit merin Martina Heldt zuteil, als sie gemeinsam mit und die erweiterten sozialen Fähigkeiten der Hand- insgesamt 26 Sportlerinnen und Sportlern sowie sechs GWN-Sportlehrer Thomas Gindra recht spontan die Mo- „Dass Sport – oder besser gesagt: Bewegung – der Ge- lungsspielraum erweitert und die Wahrnehmung und Betreuern wird das GWN-Team in den Sportarten Bad- deration einer Pressekonferenz in Düsseldorf über- sundheitsförderung dient und regelmäßig betrieben Kommunikation mit der Umwelt positiv beeinflusst. minton, Radfahren, Schwimmen und Tischtennis an den nahm. Dabei hatte Martina Heldt neben der Moderation Start gehen. auch die Möglichkeit, die GWN und ihren persönlichen die Beweglichkeit bis ins hohe Alter fördert, ist allgemein bekannt. Zudem werden motorische, kognitive Bei einer unserer GWN-Schwimmerinnen führte das und sensorische Fähigkeiten erweitert", sagt GWN- durch ihre sportlichen Erfolge gestiegene Selbstver- Die Vorbereitungen auf die Spiele laufen bei der GWN Sportlehrer Thomas Gindra. Doch die unterschiedli- trauen u.a. dazu, dass sie sich traute, vor einer recht bereits seit einigen Wochen und werden – je näher die chen Bewegungsangebote leisten noch weit mehr: „Es großen Zuhörerschaft über ihre sportlichen Aktivitäten Spiele rücken – umso intensiver fortgesetzt. Neben eini- Das Team der GWN hofft in diesem Jahr auch auf gute ist wissenschaftlich bewiesen, dass der Mensch von und Erfolge zu berichten und anschließend außerdem gen „alten Hasen“ nehmen in Düsseldorf diesmal auch Unterstützung von den Zuschauerrängen, da die Sport- Geburt an über Bewegung und Wahrnehmung in Be- ganz stolz mitteilte, dass sie gerne auch zukünftig sol- sechs Sportlerinnen und Sportler der GWN erstmals an stätten von Neuss aus gut zu erreichen sind und alle zug auf den eigenen Körper und seine direkte Umwelt che „Moderationen“ übernehmen würde. einer solchen Großveranstaltung teil. „Sie fiebern dem Wettbewerbe ohne Eintritt besucht werden können. So- Ereignis natürlich besonders entgegen“, sagt der GWN- mit bietet sich Arbeitskollegen, Freunden und Bekann- Sportlehrer Thomas Gindra. ten die einmalige Gelegenheit, die GWN-Sportlerinnen seine Handlungskompetenz erlangt und entwickelt“, so Arbeitsplatz einer Vielzahl von Presse- und Medienver- Gindra. Ist die eigene Bewegung oder Wahrnehmung Darüber hinaus gilt für alle Bewegungsangebote in der etwa durch eine Behinderung eingeschränkt, so ist GWN, neben ihrer hohen fachlichen Qualität, dass sie auch die Handlungskompetenz des Betroffenen unter- den Spaß an Bewegung wecken sollen. Denn nur dann Schon lange vor dem eigentlichen Start der Spiele ist schiedlich stark eingeschränkt. Menschen mit einer wird Bewegung nicht als ausschließlich anstrengend mit Oliver Burbach ein Tischtennisspieler der GWN auf geistigen Behinderung verstehen Zusammenhänge und schweißtreibend empfunden, sondern wird wie vor Plakaten und Flyern in Düsseldorf, aber auch deutsch- besser durch eigene praktische Erfahrungen als durch Jahrhunderten wieder zum ganz natürlichen Verhalten landweit, zu sehen. Gemeinsam mit einer Inline-Skate- theoretische Erklärungen. So kann man ihnen natürlich eines jeden Menschen. Im Idealfall wird Sport aus Spaß rin aus Mettmann und Tischtennisprofi Timo Boll ist er erklären, dass es einfacher ist, eine Turnmatte mit an der Sache betrieben, ohne dass erst Gründe wie eines der drei Gesichter der Spiele. Oliver Burbach wird 4 Personen vom Mattenwagen zu heben als alleine, Übergewicht, Unbeweglichkeit oder gar Schmerzen zur darüber hinaus im Tischtennis auch im erstmals ausge- doch werden sie es in aller Regel viel besser verstehen, „therapeutisch sportlichen“ Aktivität führen. tragenen „Unified“-Doppel an den Start gehen. Diese wenn man es gemeinsam mit ihnen ausprobiert. und -Sportler live bei ihren Wettbewerben zu erleben. Doppel setzen sich jeweils aus einem Sportler mit und einem 32 tretern vorzustellen. Sportler ohne Behinderung zusammen. 33 MITMACHEN UND GEWINNEN Runde Geburtstage 50 Jahre 20 Jahre Fabian Wick Alyssa Bogus Lisa Kellermann Franziska Neuhäuser Christopher Leven Michael Dopatka | 04.03.1994 | 27.04.1994 | 04.05.1994 | 03.08.1994 | 22.09.1994 | 24.09.1994 30 Jahre Christian Sieg Christian Behrens Christoph Schmitz Katja Bernhardt Philipp Oks Rene Klein Miso Lukac Caren Janina Voßpeter Philipp Zahrai Marco Taubert Thorsten Linnartz Adrian Gurbiers Yalcin Kömürakman Chantal Vossen | 05.03.1984 | 28.03.1984 | 03.04.1984 | 12.04.1984 | 02.05.1984 | 12.05.1984 | 12.05.1984 | 28.05.1984 | 08.06.1984 | 14.06.1984 | 01.07.1984 | 09.07.1984 | 07.09.1984 | 16.09.1984 40 Jahre Gregor Schiefelbein Bahar Demir Claudia Fels Britta Hansen Eduardo Todaro Tobias Gumz Thomas Schaafs Thorsten Oosterwyk Swetlana Dirksen | 05.04.1974 | 16.04.1974 | 16.05.1974 | 20.06.1974 | 26.06.1974 | 22.07.1974 | 30.07.1974 | 31.08.1974 | 20.09.1974 Beate Heydorn | 10.03.1964 Dietmar Gottwald| 11.03.1964 Roland Rombey| 26.03.1964 Karl-Jakob Plum| 03.04.1964 Ralf Thissen | 13.04.1964 Michael Giskes | 22.04.1964 Frederik Schwickert| 13.05.1964 Gerda Smeets | 21.05.1964 Arndt Eduard Wald| 21.05.1964 Uwe Krüger | 02.06.1964 Andreas Urban | 12.06.1964 Peter-Willi Wolf | 15.06.1964 Ulrike Bopp | 18.07.1964 Ines Reisch | 18.07.1964 Heiko Lange | 20.07.1964 Andreas Steinke| 27.07.1964 Martin Brass | 26.08.1964 Thomas Gindra | 29.08.1964 Andreas Dirksen| 30.08.1964 Ralf Mundt | 11.09.1964 Christian Standl| 21.09.1964 Thorsten Meier| 25.09.1964 60 Jahre Esther Weigelt | 02.04.1954 Hans-Peter Koss| 06.04.1954 Helmut Weyer | 15.04.1954 Marianne Pranke | 04.05.1954 Peter Schiefer | 13.05.1954 Hans-Rüdiger Joneleit| 02.07.1954 Dieter Brackmann| 02.08.1954 Wolfgang Pahl | 08.08.1954 Rainer Schirrmacher | 09.08.1954 Andreas Paulsen | 24.08.1954 Joachim Kruft | 10.09.1954 Hans Guenter Leuffen | 12.09.1954 Wer die 6 Fehler im UNTEREN Bild entdeckt, hat die Chance, 5,- Euro zu gewinnen. Wir wünschen viel Spaß beim Rätseln! Die Lösung bitte einfach in die Blickpunkt-Briefkästen werfen, die an allen Werkstätten aushängen – oder einfach an die Blickpunkt Redaktion senden. VORNAME / name: GRUPPE: 34 Beim letzten Rätsel haben gewonnen: Elke Krings / Gärtnerei Am Leuchtenhof Beate Heydorn / BS Am Krausenbaum Melina Sabine Beßel / BS An der Hammer Brücke 35 Die Gemeinnützige Werkstätten Neuss GmbH Die GWN ist nicht nur ein verlässlicher Partner für Kunden, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft. Denn in der GWN erfahren Menschen mit Behinderungen berufliche Rehabilitation und Integration in die Arbeitswelt – und das seit 40 Jahren. In fünf Betriebsstätten finden heute fast 900 Menschen mit Behinderung angemessene Arbeit und Förderung. Begleitet und angeleitet werden sie von 180 qualifizierten Fachleuten. Die Palette der Dienstleistungen reicht von A wie Aktenvernichtung bis Z wie Zierpflanzen. Mit uns arbeiten heißt: Sie nehmen unsere Dienstleistungen auf höchstem Niveau in Anspruch und schaffen gleichzeitig ein Stück soziale Teilhabe. E-Mail: info@gwn-neuss.de. So erreichen Sie auch alle Ansprechpartner für die verschiedenen Dienstleistungsangebote. GWN Gemeinnützige Werkstätten Neuss GWN GEMEINNÜTZIGE WERKSTÄTTEN NEUSS GMBH An der Hammer Brücke 9 41460 Neuss Tel 02131 | 9234-109 info@gwn-neuss.de www.gwn-neuss.de