Social Media KoMpaSS 2013/2014
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Social Media KoMpaSS 2013/2014
Social Media Kompass 2013/2014 Social Media Kompass 2013/2014 3 5 Inhaltsverzeichnis Einleitung Ziel der Publikation Die Fachgruppe Social Media 6 6 6 Vorwort 8 Kernthema: Content und Dialog Multimedialer Content: Trend „Visueller Content“ und Bewegtbild Die Waage zwischen Corporate und Entertainment Die neuen Markenkommunikatoren Ein virtuelles Leben abseits von Facebook – Themencommunitys haben Zukunft Content-Marketing und seine Erfolgsfaktoren – Praxisanwendungen aus dem Finanzsektor Irrtum oder Chance? – Social Media in der B2B-Kommunikation 10 10 16 18 21 23 25 28 Analyse 28 Social Media Measurement: Welche Messmöglichkeiten bietet das Social Web? 34 Wegweiser durch den Social-Media-Monitoring-Tool-Dschungel Über den Tellerrand der Standard-Analysen hinaus – Drei Social-Analytic-Tools im Kurzportrait 38 40 Social-CRM-Begriffsanalyse – Wie ist die neue soziale Kundenpflege zu verstehen? 42 Reputationsmanagement: Influencer-Analysen 46 Praxis-Case: Union Investment Strategie Professionalisierung von Social Media Social Media im B2B-Bereich – Dabei sein ist nicht alles Social Commerce: Alter Wein in neuen Schläuchen? Die Verbindung zwischen Social und SEO: Social Search Social CRM ist in erster Linie ein Strategie-Thema Enterprise 2.0 – Eine strategische Verortung Social Media Recruiting mit System – Fünf Erfolgsfaktoren Chancen einer erfolgreichen TV-Everywhere-Strategie 48 48 50 54 56 59 61 64 66 Planung Social Media – Der Hype ist vorbei! Herausforderung für die Marke: Positionierung im Web Social Media Advertising am Beispiel der Facebook Exchange Content für Social Media + Search = Mission Impossible? Wie aktivieren KMU relevante Teilzielgruppen im Sinne von Social Media? Social CRM in der Marketing-Kommunikation – Eine Annäherung in drei Schritten Social Commerce – Fluch oder Segen? 68 68 71 73 76 78 80 83 Umsetzung Workflow-Management in der Social-Media-Kommunikation Praxis-Case: BHW-Immobilien auf Facebook als Dachmarke im Social Web Storytelling auf der neuen Facebook Timeline Praxis-Case: Mit Pizza und Persönlichkeit zu über 400.000 Fans bei Facebook Praxis-Case: Magical Kenya Filmcontest Praxis-Case: real,- Deine Pizza Erfolgsfaktoren einer Social-Media-Applikation Praxis-Case: Sparkasse Pforzheim Praxis-Case: RW/MAX Deutschland & RE/MAX Österreich Praxis-Case: Nokia Lumia In Ice 86 86 88 89 91 92 94 95 99 100 102 Optimierung Online-Communitys: Ein direkter Zugang zum Kunden Die Integration des Social-Media-Marketings im Marketingmix von Unternehmen Optimierung der Kundenkontaktpunkte durch Social Media am Beispiel Retail Banking Trendmanagement: Trends erkennen, Innovationen generieren Professionelles Innovationsmanagement: Potenziale nutzen, Risiken minimieren 104 104 107 112 114 116 Evolution Social Media – „Flüchtiger“ Milestone in der digitalen Transformation Wie Social Media zu Change-Prozessen führt Von Social Media Monitoring zum Social Enterprise Die Evolution der sozialen Suche Social Media im Recruiting-Marketing – Heilmittel für die digitale Wirtschaft? Studie: Social-Media-Analyse und Änderungen von Unternehmenseinstellungen – Wie sich die Welt des Marketings durch Social Media verändert 119 119 121 123 125 127 130 133 Rechtliches Sachdienliche Rechtserläuterungen: Stolperfallen, Arbeitsrecht, Guidelines, Datenschutz-Basics 133 141 Rechtliche Aspekte des Social-Media-Marketings Glossar 144 Experten 152 Sponsor 167 Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. 168 Impressum 170 7 Einleitung Ziel der Publikation In der Fachgruppe Social Media sind die Units Business Development/ Marketing, Markt- & Trendforschung sowie B2B Social Media aktiv. Simona Ruch, Der Social Media Kompass ist das Standardwerk für professionelle Fachgruppenmanagerin, Marktteilnehmer der digitalen Wirtschaft im Umfeld des Social Web Bundesverband Digitale und richtet sich gleichermaßen an Werbungtreibende, Agenturen, Wirtschaft (BVDW) e.V. Vermarkter, Portalbetreiber und Dienstleister. Im Social Media Kompass finden Sie, neben den Basics und dem Glossar, Artikel zu den unterschiedlichsten Themenbereichen wie Human Resources und Personalmarketing, Strategien und Erfolgsmessung, Kommunikation und CRM, Social Commerce und SocialMedia-Marketing im B2B-Sektor. Unit Business Development/Marketing Die Unit Business Development/Marketing der Fachgruppe Social Media hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschäftspotenziale durch Social Media zu identifizieren, zu definieren und zu entwickeln. Für die kommerzielle Nutzung im Bereich Social Media werden Standards und Möglichkeiten zur Monetarisierung etabliert. Unit Markt- & Trendforschung Die Unit Markt- & Trendforschung der Fachgruppe Social Media hat es sich zur Aufgabe gemacht, Standards für die Plan- und Messbar- Die Fachgruppe Social Media Die Fachgruppe Social Media ist die Interessenvertretung für den Bereich Social Media und vereint Experten unter dem Dach des BVDW. Sie bietet Werbungtreibenden, Vermarktern, Agenturen, Portal- und Plattformbetreibern/Social Networks sowie Dienstleistern ein ideales Forum für eine innovative und zielführende Zusammenarbeit. Die Fachgruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, Markttransparenz und Orientierung zu schaffen sowie neue Standards zu entwickeln. Behandelt werden unter anderem die folgenden Themen: • Steigerung der Relevanz von Social Media im Kommunikations- und Marketing-Mix für B2C und B2B • Monetarisierung von Social Media-Plattformen inklusive Entwicklung von Werbemittelstandards und Abrechnungsmodellen keit von Aktivitäten im Bereich Social Media durch Definitionen und die Etablierung von Metriken und Kennzahlen zu schaffen. Unit B2B Social Media Die Unit B2B Social Media hat es sich zur Aufgabe gemacht, Verständnis für die Relevanz von Social Media im B2B-Sektor zu schaffen. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Umfeldern, Zielgruppen und Communitys im Business-Bereich. Analysen, Erfahrungswerte und Ergebnisse dazu werden in Form von Leitfäden und Auswertungen aufbereitet und veröffentlicht. Aktuelle Publikationen der Fachgruppe •Leitfaden Enterprise 2.01 •Richtline zur Medientypeinteilung 2 • 9 Thesen zu Content & Dialog3 • Durchführung von Werbewirkungsstudien • Gattungsmarketing • Marktforschung • Recht (unter anderem Datenschutz, Jugendschutz und Rundfunkrecht) • Medienkompetenz http://www.bvdw.org/medien/leitfaden-enterprise-20--social-software-in-unternehmen?media=4668 http://www.bvdw.org/medien/social-media-richtlinie-zur-medientypeinteilung?media=4708 3 http://www.bvdw.org/medien/bvdw-9-thesen-ueber-content-und-dialog-als-treiber-fuer-die-markenkommunikation?media=4937 1 2 9 Vorwort Vorwort Content nimmt durch digitale Kommunikation eine neue Rolle ein Curt Simon Harlinghausen, Glückwunsch! Sie haben ein Exemplar vom Social Media Kompass in Geschäftsführender der fünften Ausgabe ergattern können. Alle gedruckten Ausgaben Wenn Content es schafft, Dialoge zu erzeugen und zu nutzen sowie Gesellschafter, der letzten vier Jahre sind zur Freude der Fachgruppe Social Media emotionale und rationale Mehrwerte zu transportieren, fungiert AKOM360 GmbH, im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. bereits kurz digitale Kommunikation als Bindeglied zwischen Mensch, Marke und Vorsitzender der nach Veröffentlichung vergriffen gewesen. Das spricht für die Rele- Technik. Content wird zum kritischen Erfolgsfaktor für Social Media. Fachgruppe Social Media vanz des Themas und der Inhalte, die den aktuellen Stand der Praxis im BVDW und Leiter zu Fragen der Analyse bis zu rechtlichen Aspekten für Praktiker der Unit Business kompakt und anschaulich wiedergeben. Schwerpunktthema dieses Development/Marketing Jahr: „Content & Dialog“.4 Patrick Wassel, Liken, sharen, hochladen, kommentieren, bewerten ist aus dem Online- mit der Marke in Verbindung treten, glauben aber vor allem, was Leiter Digital, Nutzungsverhalten der Menschen nicht mehr wegzudenken, ebenso andere über Marke und Produkt zu berichten haben (Reputation). Faktor 3 AG, wenig wie der passive Konsum dieser Interaktionen durch andere. Die Die Rolle der Marke im Social Web ist daher zunehmend die des stv. Vorsitzender der Auswirkungen sind in der Medienlandschaft, in Politik, Gesellschaft und Content-Lieferanten, der Themen, Geschichten und Information Fachgruppe Social Media auch der Marketingkommunikation angekommen und werden weitere kuratiert (Content Curation). im BVDW Kreise ziehen. Um Marketingprofis, die diese Entwicklung abstreiten Reputation sticht Image Menschen waren früher eher bereit, der Markenbotschaft (Image) zu folgen. Als Nutzer des Social Web möchten sie zwar noch immer oder versuchen dagegen anzukämpfen, wird es einsam. Aber nur mit- Dialoge sind omnipräsent und begrenzt zugleich machen bedeutet nicht, gleich Erfolg zu haben. Erfolg in Social Media bedeutet Menschen zu interessieren, sie zu begeistern, ihnen einen Der Dialog im Social Web findet in Echtzeit statt und der Nutzer Anlass zu geben zum Nutzen der Marke aktiv zu werden. kann jederzeit passiv oder aktiv teilhaben. Die Mechanik der N-zuN-Kommunikation im digitalen Raum formt Dialoge zu Content und Das ist Arbeit, das ist harte Arbeit! umgekehrt. Auf der anderen Seite sorgen Registrierungs- und Authentifizierungszwänge in sozialen Medien aus Unternehmenssicht für neue Wer in Social Media nicht scheitern will, braucht das gelernte Kom- Barrieren, insbesondere bei der Sichtbarkeit bzw. Auffindbarkeit. munikationshandwerkzeug (Analyse/Erfolgsmessung, Insight-Gene- Plattformtypen und Eigenarten müssen daher bei Distribution und rierung, Strategiebildung, Planungsdisziplin, Umsetzungskompetenz Dialogführung beachtet werden. und Evolutionsfähigkeit) ergänzt um einige neue Spezialwerkzeuge (z. B. Monitoringtools, Plattform Know-how). Wer in Social Media Das vorliegende Kompendium vertieft all diese Themen und möchte nachhaltig erfolgreich sein will braucht mehr – mehr Empathie für Ihnen damit Möglichkeiten, Chancen und Grenzen aufzeigen, die die Menschen und ihr soziales, öffentliches, digitales Verhalten. Sie im besten Fall als Inspiration in ihrer täglichen Arbeit nutzen Inhalte und Dialoge sind die Klammer für dieses Verhalten und können. In diesem Sinne, viel Spaß bei der Lektüre und der Ausein- gleichzeitig die Chance für Marken ein Teil davon zu werden. Des- andersetzung mit einem der spannendsten Kommunikationsthemen halb hat die Fachgruppe Mitte 2013 „9 Thesen zu Content & Dialog“ unserer Zeit! veröffentlicht, die wie der vorliegende Kompass Orientierung in der Praxis liefern sollen. Drei Kernthesen in Ausschnitten: 4 Vgl. http://www.bvdw.org/presseserver/bvdw_social_media_thesen/130710_BVDW_Social_Media_Thesen_Content_Dialog.pdf 11 Kernthema: Content und Dialog Multimedialer Content: Trend „visueller Content“ und Bewegtbild Auf den meisten Social-Media-Plattformen kommen Nutzer nicht umhin, Text zu verwenden. Dabei gibt es bei der Länge klare Unterschiede: während bei Twitter 140 Zeichen ausreichen müssen, sind es bei Pinterest maximal 500 Zeichen, bei einem Facebook-Seiten Status Update sind es schon 63.206 Zeichen maximal, die verwendet werden Johannes Lenz, „Wenn Content es schafft, Dialoge zu erzeugen und zu nutzen sowie Corporate Blogger, emotionale und rationale Mehrwerte zu transportieren, fungiert AKOM360 GmbH digitale Kommunikation als Bindeglied zwischen Mensch, Marke und Technik. Content wird zum kritischen Erfolgsfaktor für Social Media.“5 In der ersten These des aktuellen Thesenpapiers „9 Thesen zu Content & Dialog“ der Fachgruppe Social Media im BVDW wird die Bedeutung von Content für eine zeitgemäße digitale Kommunikation verdeutlicht. Das Zitat zeigt, das Content in seiner heutigen Ausprägung keineswegs eindimensional ist und vielfältige Ziele und Aufgaben erfüllen muss, um Dialoge im Social Web langfristig und erfolgreich zu initiieren. Erfolgreicher Content im Rahmen digitaler Kommunikation ist heute zumeist multimedialer Content und lässt sich in mindestens vier Dimensionen unterteilen: Text, Bild, Grafik und Video. Diese vier Dimensionen sind bei ihrer Verwendung im Social Web zumeist stra- können und bei Seiten auf Google+ sind sogar rund 100.000 Textzeichen möglich 8 . Die meisten Zeichen wird man aber sicherlich auf einem Unternehmensblog bzw. einer Unternehmenswebseite finden. Text ist vor allem in der Verbindung mit den übrigen Dimensionen zu betrachten. Dabei erfährt die Text-Bild-Sprache im Social Web eine steigende Aufmerksamkeit. Social-Media- und Community-Manager müssen diese neben vielen anderen Disziplinen beherrschen. Denn: Wer das Bild in einem Update nur beschreibt, läuft Gefahr, erfolglos zu bleiben. Wer das Bild etwa auf humorvolle oder sinnvolle Weise um einen Kurztext ergänzt, der eine werthaltige9 Verbindung zwischen beiden Dimensionen aufbaut, wird vermutlich mehr dialogischen Erfolg haben. Ganz abgesehen von Bildern, die selbsterklärend sind und den „Nerv“ der Community treffen. Bild tegisch untereinander und miteinander verwoben und ergänzen sich. Die Ursache für die Hinwendung zu multimedialem Content beruht auf einem anhaltenden Trend zur visuellen Kommunikation im Social Web, der sich vor allem mit dem Anstieg mobiler Internetnutzung weltweit verstärkt. Diese beinhaltet vor allem visuellen Content, der Video bzw. Bewegtbild miteinschließt. Damit wird klar, dass die in der Folge zu beurteilenden vier Dimensionen multimedialen Contents eine besondere Rolle dabei einnehmen, ob dieser erfolgreich ist oder nicht.6 Text Neben dem Bild gilt der Text7 als die bekannteste Dimension von Content. Trotz oder gerade wegen der Hinwendung zur Visualisierung von Content nimmt der Text im Social Web eine Schlüsselrolle ein. Bildquelle: http://m.techcrunch.com/2013/05/17/facebook-growth/ BVDW: „9 Thesen zu Content & Dialog“ – Ein Blick über den Tellerrand von Social-Media-Marketing, Fachgruppe Social Media im BVDW, http://www.bvdw.org/presseserver/bvdw_social_media_thesen/130710_BVDW_Pressemitteilung_Social_Media_Thesen_Content_Dialog.pdf, S.1, 2013 6 Unter erfolgreich wird hier verstanden: Das überdurchschnittlich vermehrte Sympathisieren und (Ver-)Teilen von und mit einem Inhalt auf verschiedenen Netzwerken. Dies schließt auch den Dialog/Interaktion mit dem ursprünglichen Produzenten des Inhaltes sowie des eigenen Netzwerkes mit ein. 7 Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Text 5 Aleweb Social Marketing: The Ultimate Complete Final Social Media Sizing Cheat Sheet [INFOGRAPHIC], http://alewebsocial.com/2013/02/03/the-ultimate-complete-final-social-media-sizing-cheat-sheet-infographic 9 Werthaltig wird in diesem Zusammenhang aus Sicht der jeweiligen Community verstanden. So kann eine Text-Bild-Sprache situativ lustig und/oder mehrwertstiftend sein. 8 13 Kernthema: Content und Dialog Das Bild10 erhält im Zuge des Trends zum visuellen Content im Social Web eine zentrale Rolle. In den Social Media wird deutlich, warum Bilder eine so gewichtige Rolle einnehmen: alleine bei Facebook, dem weltweit größten Social Network werden täglich 300 Millionen Bilder11 hochgeladen und rund 5 Mrd. Objekte geteilt12 . Bei Instagram, neben Pinterest13 einer der Protagonisten der Visualisierung des Social Webs, sind es 45 Mio. Bilder pro Tag, bei derzeit 130 Mio. aktiven Nutzern monatlich14. Grafik Die Grafik „als schreibende bzw. beschreibende Kunst“16 ist neben den Bildern aus dem Social Web nicht mehr wegzudenken. Vornehmlich Infografiken werden aufgrund ihrer Eigenart, viele Daten und Fakten ansprechend und übersichtlich auf einen Blick zusammenzufassen, im Social Web oft geteilt. Die nachfolgende Infografik von Qmee17 ist dafür ein prädestiniertes Beispiel. Bilder sind „in“ und wirken, wie die nachfolgende Grafik15 für Facebook zeigt. Bilder sind Protagonisten des visuellen Storytellings. Sie erzählen Geschichten und beziehen die Community ein oder stammen sogar von ihr (User Generated Content). Bildquelle: http://t3n.de/news/60-sekunden-internet-484021/ Die Attraktivität von Infografiken hat wie auch bei Bildern einen Bildquelle: http://blog.hubspot.com/blog/tabid/6307/bid/33800/Photos-on-Facebook-Generate53-More-Likes-Than-the-Average-Post-NEW-DATA.aspx einfachen Grund: Mobile. In dem Maße wie die mobile Internetnutzung zugenommen hat, haben reine Textupdates im Social Web abgenommen und Updates mit Bildern bzw. Grafiken zugenommen. Auch Datenjournalisten profitieren immer mehr davon. Die engli- Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild_(Fotografie) 11 Wired, The State of Social Sharing in 2013 (Infographic), http://www.wired.com/insights/2013/04/the-state-of-social-sharing-in-2013-infographic/, 15.04.2013 12 allfacebook.de, http://allfacebook.de/zahlen_fakten/so-gros-ist-das-social-network-offizielle-facebook-statistiken-visualisiert, 29.05.2013. Nachfolgendes Bild via https://www.facebook.com/media/set/?set=a.10151908376636729.1073741825.20531316728&type=1 13 Siehe Fußnote 11 14 Instagram Press Center, http://instagram.com/press/ (Stand 18.08.2013) 15 Buffer, 7 Powerful Facebook statistics you should know for a more engaging Facebook page, http://blog.bufferapp.com/7-facebook-stats-you-should-know-for-a-more-engaging-page 10 sche Tageszeitung The Guardian18 oder die deutsche Wochenzeitung Die Zeit bringen etwa regelmäßig anspruchsvolle und interaktive Infografiken heraus. Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Grafik Futurebiz.de, Nur noch 60 Sekunden – Was passiert 2013 in einer Minute im Internet [Infografik] http://www.futurebiz.de/artikel/60-sekunden-internet-infografik 18 Siehe auch das Datablog des Guardian unter http://www.theguardian.com/news/datablog sowie http://www.theguardian.com/technology/data-visualisation 16 17 15 Kernthema: Content und Dialog Die Visualisierung von Daten ist heute schon ein eigener Berufszweig und wird künftig immer mehr an Bedeutung gewinnen. Der Grund dafür liegt darin, dass immer mehr Informationen und Nachrichten in immer kürzeren Zeitabständen im Social Web im Umlauf sind, weshalb sie in übersichtlicher und ansprechender Art und Weise aufbereitet werden müssen, um Nutzer dafür zu interessieren. Ein gutes Beispiel dafür ist das Projekt „One second“ von designly. com19. Während der Nutzer auf der Seite ist, wird ihm beispielsweise live angezeigt, wie viele Fotos auf Instagram während seines Seitenbesuchs bereits hochgeladen wurden. Bildquelle: http://blog.instagram.com/post/53448889009/video-on-instagram Video/Bewegtbild Video20 ist längst als Dimension anerkannt, erlebt allerdings durch die mobile Nutzung des Internets aktuell eine ungeahnte Aufmerksamkeit. Dabei geht es weniger um YouTube als vielmehr um das Mobile Video Sharing. Sicherlich: An YouTube kommt man so schnell nicht vorbei, wenn es um Video/Bewegtbild geht: Pro Minute werden dort inzwischen über 100 Stunden Videomaterial weltweit hochgeladen. 21 Im Hinblick auf die zunehmende mobile Internetnutzung weltweit hat YouTube derzeit das Nachsehen: „Wer sich mobil schon einmal ein YouTube Video angesehen hat, wird um die Schwierigkeiten wissen, wenn er nicht gerade in einem gut funktionierenden WLAN-Netz eingeloggt ist. Das wird sich ändern, noch ist es problematisch für viele User.“ 22 Hingegen kommen die Treiber für das Mobile Video Sharing, Instagram und Vine, der Video-Ableger von Twitter, aus dem MobileBereich, da sie als Apps gestartet sind. Zumindest bei Instagram verschwimmt dies zunehmend. 23 Die Attraktivität des Mobile Video Sharing beruht auf demselben Aspekt, wie im Hinblick auf die Bedeutung des Bildes. Es ist die Möglichkeit für Nutzer, in 15 Sekunden (Instagram) oder sechs Sekunden Designly, One second on the internet, http://onesecond.designly.com 20 Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Video 21 YouTube Statistics, http://www.youtube.com/yt/press/statistics.html 22 AKOM360 Blog, Kurzanalyse: Ist Instagram eine ernsthafte Gefahr für YouTube?, http://blog.akom360.de/2013/08/kurzanalyse-ist-instagram-eine-ernsthafte-gefahr-fuer-youtube, 08.08.2013 23 Instagram Blog, Introducing video on Instagram, http://blog.instagram.com/post/53448889009/video-on-instagram alleine in den ersten 24 Stunden wurden 5 Mio. Videos veröffentlicht. Siehe dazu http://www.socialbakers.com/blog/1862-key-stats-from-facebook-q2-call-now-at-1-15-billion-users 19 (Vine) einen individuellen Augenblick, einen Moment, festhalten zu können und zu teilen. Davon werden künftig auch Facebook und Co. noch stärker partizipieren, da man zumindest beim blauen Riesen in Menlo Park die Einführung von Video Ads noch in diesem Jahr plant. Gerade das Mobile Video Sharing bzw. Bewegtbild fördert den Dialog über „User Generated Content“, was wiederum für Marken und Unternehmen von Vorteil ist. Fazit Die Beurteilung der vier Dimensionen Text, Bild, Grafik und Video/ Bewegtbild zeigt klare Interdependenzen zwischen ihnen auf. Bestes Beispiel dafür ist die Text-Bild-Sprache, die verschiedene Dimensionen miteinander verknüpft und im Idealfall zum Erfolg führt. Heute ist Content im Social Web nicht mehr nur fluide, sondern auch immer häufiger visueller Natur. Für Unternehmen ist es wichtig, neben dem richtigen multimedialen Content-Mix aus den vier Dimensionen auch den maßgeblichen Treiber für die Visualisierung des Social Webs im Auge zu behalten, nämlich die zunehmende mobile Internetnutzung. Sie führt zu einer Veränderung der Gewohnheiten beim Konsum von Inhalten durch die Nutzer. „Weniger lange Texte, eher Bilder und kurze Videos“, so könnte man die aktuelle Situation in einfachen Worten beschreiben. Denn: (Bewegt-)Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte. 17 Kernthema: Content und Dialog Die Waage zwischen Corporate und Entertainment Ohne Interaktion keine Reichweite Facebook-Algorithmen lassen sich durch unterschiedlichste Fakto- Mathias Urbaniak, Facebook ist das Netzwerk für Markenbotschaften aller Art – doch Projektmanager, Fans wollen mehr als nackte Unternehmensinformationen und Pro- construktiv GmbH duktfotos sehen. Inhalte mit Unterhaltungsfaktor spielen eine große Rolle und tragen verstärkt zum Imageaufbau und -transfer einer Marke bei. Die Herausforderung ist dabei: Wie vereinbaren sich Corporate-Themen bei gleichbleibend hoher Qualität und Interaktionsrate mit fannahen Themen und Entertainment? Motive kennen, Intentionen verstehen Um diese Frage zu beantworten, lohnt ein Blick auf Motive und Intentionen von Unternehmen und Fans auf Facebook. Unternehmen nutzen das Netzwerk dazu, um über Produkte zu informieren, Support anzubieten und letztendlich den Absatz von Waren, Produkten oder Dienstleistungen zu steigern. Fans hingegen nutzen Facebook in erster Linie zur Kommunikation mit dem sozialen Umfeld, zum Zeitvertreib, aber auch als Informationsquelle, bspw. um sich über neue Produkte oder Angebote von Unternehmen zu informieren und mit diesen schnell, kostenlos und direkt in Kontakt und Dialog zu treten. Mit erfolgreicher und cleverer Kommunikation lassen sich die Ziele und Ansprüche beider Lager erreichen. An dieser Stelle sind Unternehmen, Marketingabteilungen und Agenturen gefragt. Es gilt, hochwertige, reichweitenstarke und vor allem interessante Inhalte zu kommunizieren, die idealerweise in einen Dialog zwischen Unternehmen und Fans, aber auch in die Community münden. Das ist leichter gesagt, als getan. Mittlerweile konkurrieren Unternehmen, Fans und Freunde untereinander um einen Platz im Newsfeed – und letztendlich entscheidet der EdgeRank, welche Updates und Statusmeldungen ausgespielt werden. ren beeinflussen – einer dieser ist der zur Reichweitenermittlung, er ist von allen signifikant dominierend. Die Reichweitenexploration wiederum wird von den drei wesentlichen Interaktionswerkzeugen „Teilen, Kommentieren und Liken“ beeinflusst. Was kompliziert und verwirrend klingt, ist im Grunde genommen ganz einfach: gute Inhalte = mehr Interaktion = mehr Reichweite. Diese liegt einer aktuellen Studie von „agora pulse“ zufolge bei durchschnittlich ca. 20 Prozent. Interessante Inhalte identifizieren und Community unterhalten Viele Wege und Ansätze können hier zum Ziel führen – und zu erfolgreichem Community-Management. Empfehlenswert ist, mit unterschiedlichen Inhalten zu „spielen“ und die jeweiligen Erfolge der Postings zu dokumentieren. Facebook Insights bietet hier jedem Administrator eine Auswahl unterschiedlichster Metriken und Zahlen. Erfahrungswerte zeigen, dass vor allem Bilder besonders gut von Fans angenommen werden – sofern sie aussagekräftig sind und in einer guten Qualität eingebunden werden. Genau darauf zielt auch das neue Design des Facebook-Newsfeeds ab: Bildern wird hier ein Großteil des verfügbaren Platzes eingeräumt. Der klare Vorteil für Unternehmen: mehr Platz für Markenbotschaften und Postings rund um die entsprechenden Produkte in Form von News, Exklusiv-Informationen, speziellen Facebook-Angeboten usw. Um einen Kontrast zu den Unternehmensinhalten herzustellen, bieten sich zur Komplettierung eines thematisch ausgewogenen Redaktionsplans unterhaltsame bzw. tagesaktuelle Themen an. Diese können, wenn sie passen, auch gerne in den Kontext zum Unternehmen gesetzt werden oder spezielle Interessen der Community aufgreifen, die nicht direkt mit dem Unternehmen zu tun haben. 19 Kernthema: Content und Dialog Darüber hinaus lassen sich durch konkrete Fragestellungen Interakti- Qualitätsversprechen, die Unternehmen für ihre Leistungen und onsraten in der Community steigern – hier sollte jedoch darauf geach- Produkte abgeben, müssen auch in der digitalen Kommunikation ge- tet werden, unverfängliche, aber nicht austauschbare Fragen zu stellen. lebt werden; je höher die Qualität im Dialog mit dem Kunden, desto glaubwürdiger und damit wertvoller die Marke. Dies gilt für Social Fazit Media umso mehr, als sich hier Fehler oder Versäumnisse sehr viel schneller und für Millionen Nutzer sichtbar verbreiten. Eine ausgewogene thematische Vielfalt ist das A und O. Unternehmensinhalte von hoher Qualität und Relevanz, gepaart mit interes- Die Mitarbeiter, die die Mammutaufgabe „informieren, Vertrauen auf- santen und reichweitenstarken Themen, die Nutzer zu Interaktionen bauen, Vertrauen bewahren“ stemmen, müssen neben dem fachlichen animieren, bilden die Basis für erfolgreiches Marketing auf Facebook. Know-how auch über eine entsprechende Dialogkompetenz verfügen, denn sie vertreten die Marke mit allen ihren Eigenschaften. Kunden wollen hier erwartungsgemäß und nicht zielgruppengemäß angespro- Die neuen Markenkommunikatoren chen werden. Umgangsformen, Sprache, Antwortzeiten, Servicezeiten etc. sind Faktoren für die Akzeptanz und somit für das Vertrauen und den Erfolg des Social-Media-Dialogs. Denn ein schlechter Dialog scha- Alexander Felsenberg Der Kern von Social Media ist die Diskussion um Themen, also Inhalte (M.A.) und Dialoge. Diese Gespräche sind nach Briefpost, Telefon, Email und Live-Web-Chats die neueste und damit fünfte Disziplin der Dialogmedien. In Social Media (Netzwerke, Plattformen, Communitys, Foren, Chat- und Twitter-Kanälen etc.) füllen zurzeit Customer Care- und Monitoring-Aufgaben bzgl. Marke, Reputation/Image und Wettbewerb aus und bilden damit die Basis der Tätigkeit von Social-Media-Mitarbeitern. Zunehmend kommen aber auch Vertriebsaufgaben auf sie zu. Vor dem Hintergrund der sich wandelnden Anforderungen haben diese neuen Markenkommunikatoren, die „Social Media Agents“, eine wichtige Funktion und auch Verantwortung für die Marke. Bei keinem Kommunikationskanal sind diese Aspekte – Inhalt, Dialog, Empathie, Vertrauen – wichtiger als bei Social Media. Für Marken sind Social Media mehr als herkömmlicher Dialog, sie sind nachhaltiger Dialog. Denn obwohl es ein persönlicher Dialog ist, so ist er doch von der Masse einsehbar und kommentierbar. Aufgrund des nicht unmittelbar persönlichen Umgangs der Social-MediaNutzer miteinander und der damit verbundenen zum Teil harschen Tonalität sowie wegen des viralen Effekts kommt es immer wieder zur besonderen Herausforderung an die Kommunikatoren, die diesen Dialog für die Marke in Social Media führen. det einer Marke und einem Unternehmen weitaus mehr als gar keiner. Vor diesem Hintergrund stehen die Verantwortlichen im Unternehmen vor der Frage, ob sie die nötigen Ressourcen für einen erfolgreichen Social-Media-Dialog im Hause rekrutieren können und wollen oder sich beim Dialog via Social Media von einer Agentur oder einem professionellen, weitaus kosteneffizienteren Dialogdienstleister unterstützen lassen wollen. Die Anforderungen an einen internen oder externen „Markenkommunikator“ oder auch „Social-Media-Agenten“ sind demzufolge in jedem Fall vielfältig und anspruchsvoll: Er baut den Dialog auf und hält ihn aufrecht, erklärt das Produkt oder die Dienstleistung, unterstützt den Nutzer und gibt ihm neue Ideen oder unterbreitet neue Angebote. Kurzum: Der Markenkommunikator/Social Media Agent ist ein Multi-Spezialist. Er hat im besten Fall eine Callcenter-Ausbildung und ist mit allen Aspekten des Dialoges wie Verkaufsargumentation Motivation, Moderation und Krisenmanagement vertraut und hat seine Kenntnisse bereits in der Praxis angewandt. Er hat außerdem ein Assessment-Center durchlaufen, in dem er auf seine Social-Media-Affinität und -Fähigkeiten sowie auf Rechtschreibung, Ausdrucksweise und seine Persönlichkeitsmerkmalle wie Empathie, Flexibilität, Kreativität, „Netzwerkdenken“ etc. geprüft und ausgewählt wurde. Schließlich wurde er in einem mehrstufigen Social-Media-Kurs zu den „Dos & don’ts“ der Social-Media-Kommunikation, zuerst theoretisch und dann über 21 Kernthema: Content und Dialog eskalation ist ein wichtiger, ein wertvoller Teil ihrer Ausbildung. Closing the missing link: Dialog Diese mehrstufige Qualifikation macht Social-Media-Agenten zu wichtigen Markenkommunikatoren, die die Reputation der Marke und der Unternehmen sichern helfen sowie pflegen und so Social Monitoring Strategie Berater- & Agentur-Aufgaben Media auch als Vertriebskanal erschließen können – sie sind die Markenkommunikatoren für Customer Care und Sales der Zukunft. ? Community Management Kampagnen Live Service Chat Maßnahmen Redaktion SEM / SEO Dienstleister-Aufgaben Media Ein virtuelles Leben abseits von Facebook – Themencommunitys haben Zukunft Quelle: Alexander Felsenberg, Babiel.com Zur Social-Media-Strategie vieler Unternehmen gehören Facebook, Michael Unterberger, mind. vier Wochen im praktischen Umgang, geschult. Erst wenn er alles Twitter und Google+ mittlerweile unbedingt dazu, denn diese domi- Community- und durchlaufen hat, lernt der externe Social-Media-Agent die spezifischen nieren den weltweiten Community- und Social-Network-Markt auf Social-Media-Manager, Dienstleistungen oder Produktangebote, also beispielsweise Produkt- fast erdrückende Weise. Die US-Riesen konnten fast alle deutschspra- Motor-talk GmbH und Markeneigenschaften sowie das kundenorientierte Sprach- und chigen sozialen Netzwerke in den Hintergrund drängen. Nutzerzah- Kulanzgebaren, kennen. len von Wer kennt wen, Lokalisten und Co. gehen seit Jahren stetig zurück. Einzig die Business-Plattform Xing kann sich noch gegen den Auch nach der umfassenden Ausbildung steht dem Social-Media- Trend stemmen, doch auch hier wächst in Deutschland mit LinkedIn ein Agenten immer ein Social Media erfahrener Projekt-Supporter zur großer US-Konkurrent heran. Seite, so dass binnen kurzer Zeit in unklaren Situationen eine Frage oder ein Problem angemessen und korrekt bearbeitet werden kann. Abseits der Generalisten gibt es große themenspezifische Communitys und Foren, die in den letzten Jahren – entgegen dem Trend – wach- All diese Trainingsbausteine bilden die Basis für eine sichere Mar- sen konnten. Zu diesen sogenannten vertikalen Communitys zählen kenkommunikation in den Social Media. Die Social-Media-Agenten Foto-Foren wie fotocommunity, Auto-Portale wie Motor-talk.de oder beobachten und bearbeiten jedoch nicht nur die eigene Community, Rezeptplattformen wie chefkoch.de. sie beobachten auch Gespräche auf anderen Plattformen, sowohl über proaktive Recherche als auch mithilfe von Monitoring-Tools, Besonderheiten von Themencommunitys und das 24/7. Sollte tatsächlich einmal ein Empörungssturm (vulgär: „Shitstorm“) aufkommen, können die so geschulten Social-Media- Facebook und Co bieten tendenziell eher schlechte Voraussetzungen Agenten den Dialog zunächst digital, also im betroffenen Social- für den Austausch zu speziellen Problemen, Hobbies oder beruflichen Media-Kanal, aufsuchen und evtl. bereits hier moderierend eingreifen Interessen. Während eine vertikale Plattform meist eine klare, schnell oder ggf. auch zum Telefon greifen und die Diskussion über dieses erfassbare Struktur hat, muss sich der Facebook-Nutzer beispiels- Medium (fort-)führen, denn auch die Kompetenzbildung zur De- weise durch eine Vielzahl von Kommentaren arbeiten, die oft keinen 23 Kernthema: Content und Dialog Themenbezug aufweisen. Gute Sichtbarkeit in Suchmaschinen sowie plattformeigene Suchfunktionen sind weitere positive Merkmale von Themencommunitys. Viele Internetforen sind über Jahre inhaltlich gewachsen und bieten eine Fülle von Informationen, Videos, Reparaturanleitungen etc., auf die immer wieder zurückgegriffen werden kann. Unterhaltungen über neue Produkte können in Themenforen zielgenau gestartet, fortgeführt und vor allem wiedergefunden werden – ein großer Vorteil gegenüber Facebook. Themencommunitys konnten sich so einen treuen Stamm an aktiven Nutzern aufbauen. Anders als bei den Generalisten steht hier das Thema klar im Vordergrund, nicht der Nutzer. Bedeutung für das Community-Management Ausblick Verbraucher verstehen die vernetzte Welt zunehmend als einen Austausch- und nicht mehr nur als Informationskanal. Sie fordern offene Kommunikation. Marken, die dies ignorieren, werden sich verstärkt mit unzufriedenen Kunden konfrontiert sehen. Schon heute geraten Firmen, die sich diese Unternehmensmedienkompetenz noch nicht erarbeitet haben, ins Hintertreffen. Für sie ist es wichtig, sich dem Dialog auf Augenhöhe zu stellen. Dieser Dialog muss zwangsläufig auch auf spezialisierten Themenplattformen stattfinden. Nur dort kann die Zielgruppe ohne Streuverluste erreicht werden. Dabei gilt es jedoch die dort oftmals grundlegend andere Art der Kommunikation zu beachten. Für ein erfolgreiches Community- und Social-Media-Management in Themencommunitys sind einige Besonderheiten zu beachten. Der Community-Manager einer Marke sollte überall dort aktiv werden, wo sich Nutzer mit den Produkten des Auftraggebers auseinandersetzen, d. h. vor allem in bereits bestehenden Sozialen Netzwerken und Foren bzw. Themencommunitys. Kontinuierliches Monitoring von relevanten Plattformen sollte daher ebenso zu den Aufgaben zählen, Content-Marketing und seine Erfolgsfaktoren – Praxisanwendungen aus dem Finanzsektor wie das Finden von Ideen für einen möglichst authentischen Auftritt. Gerade Letzteres sollte mit großer Sorgfalt und in enger Kooperation Digitalisierung und Fragmentierung der Medienlandschaft haben zu Michael Alexander mit den Betreibern der Themenplattform betrieben werden, denn die einem enormen Anschwellen der Informationsflüsse geführt. Unter- Szybowski, Art der Kommunikation und die Befindlichkeiten der Beteiligten sind nehmen kämpfen um die Aufmerksamkeit ihrer Kunden. Nun wird Senior Online in vertikalen Communitys anfangs zu schwer zu durchschauen. Was bei Content-Marketing als Ausweg und Wunderwaffe gehandelt. Aber Marketing Manager, Facebook gut funktioniert, wird in Foren zum Beispiel oft als Werbung können noch mehr Informationen wirklich helfen? adisfaction AG oder Spam aufgefasst. Die Art des Inhalts sollte sich daher grundlegend vom üblichen Internet-Markenauftritt abheben. Es ist ein Unterschied, Nehmen Sie die Finanzbranche: Finanzprodukte sind weitgehend ob sich der Nutzer bewusst in einer Marken- oder Produkt-Commu- austauschbar. Gleiches gilt oft auch für die Werbung: Produktdetails nity anmeldet oder ob die Marke „zu ihm kommt“. So sollte sich die und hohle Claims. Woran es ermangelt, sind Inhalte, die Vertrauens- Social-Media-Strategie eines Autoherstellers nicht allein auf Facebook, würdigkeit und Expertise vermitteln. Auch der Fokus auf Push-Inst- YouTube und Twitter beschränken. Dort werden zwar Gelegenheits- rumente wie große Display-Kampagnen löst das Dilemma nicht, denn konsumenten und Fans der Marke erreicht, die für ein Gewinnspiel Banner allein erzielen kaum noch eine nachhaltige Werbewirkung. An oder ein Video die Seite abonnieren, der eigentliche Austausch findet dieser Stelle bietet Content-Marketing einen Ausweg. Im Gegensatz jedoch in Themenforen statt. Hier gibt man sich Tipps und äußert zu Push-Instrumenten stellt Content-Marketing suchenden Kunden In- Kritik. Letzterer muss sich die Marke unbedingt stellen. Unternehmen, formationen zur Verfügung. Mittels neuer Tools stellen sich potenziel- die diesen Schritt gehen, werden feststellen, dass sich die Kundenzu- le Kunden ihre Quellen und Inhalte individuell zusammen und greifen friedenheit und der Dialog über die Produkte im Netz erhöhen. so bei Bedarf auf sie zu. Diese Verschiebung der Aktivität – weg vom 25 Kernthema: Content und Dialog Sender, hin zum Empfänger – sorgt dafür, dass die Kunden die Inhalte (Informations-)Bedürfnisse hegt meine Zielgruppe? Wie recherchiert aufmerksamer wahrnehmen und verinnerlichen. sie? Welchen Content bieten unsere Wettbewerber an? Mit welchem Erfolg? Besitzen wir die notwendigen Ressourcen und Kompeten- Emittenten nutzen journalistisch aufbereitete Inhalte und bieten zen? Wie können die Inhalte in die sonstige Marken-Kommunikation ihren Kunden seit Langem fundierte Markt- und Chartanalysen an. Die integriert werden (Stichwort: Storytelling)? Wie sehen die täglichen Kunden gewinnen Orientierung in einem komplexen Markt und er- Arbeits- und Abstimmungsprozesse aus? Wer trägt die Verantwor- halten zusätzlich Tipps zu passenden Finanzprodukten. Also erst wird tung? Anhand welcher Kennzahlen messen wir die Ergebnisse? 24 der Informationsdurst gelöscht, dann steigt auch der Abverkauf. Doch ist kein Emittent allein im Web. Wie bringt man die Kunden Je genauer und ehrlicher Sie diese Fragen beantworten, desto besser dazu, die eigenen Inhalte zu bevorzugen (und andere zu vernachläs- stehen die Chancen für den erfolgreichen Aufbau einer eigenen sigen)? Die Antwort: Ein Emittent muss seine Zielgruppe so genau Content-Marketing-Strategie. kennen, dass er möglichst alle Informationsbedürfnisse selbst abdeckt. Beispielsweise bietet ein Emittent einen eigenen, geschlossenen Club für registrierte Mitglieder an. Darin stellt er einzigartigen Content zur Verfügung und lädt die Nutzer zum offenen Dialog ein. Das Feedback der Kunden wird aufgegriffen, Fragen werden direkt beantwortet. So signalisiert der Irrtum oder Chance? – Social Media in der B2B-Kommunikation Emittent Transparenz und Kritikfähigkeit. Gleichzeitig fühlt sich der Kunde wertgeschätzt, da er Zugriff auf exklusive Inhalte bekommt. Vorträge des Selten gibt es so kontroverse Einschätzungen über Sinn und Nutzen Torsten Heinson, Emittenten werden live im Club gestreamt. Mitglieder können über diverse von Social Media wie innerhalb der B2B-Kommunikation. Skeptische Geschäftsführer, Kanäle Fragen stellen, die – soweit möglich – direkt beantwortet werden. Unternehmen verstecken sich hinter Aussagen wie „interessiert meine Wunderknaben Zielgruppe nicht“ oder auch „in unserer Industrie funktioniert das nicht“. Kommunikation Folgerichtig geschah das: Der Club sowie die exklusiven Services und Wenn man unter Social Media allein Facebook versteht, dann mag GmbH Inhalte erhöhten die Reputation des Emittenten enorm. Die Kunden dies richtig sein, wird aber dem Anspruch von Social Media in keiner reagierten durchweg positiv auf den innovativen und transparenten Dia- Weise gerecht. Fünf zentrale Thesen sollen nachfolgend B2B-Unter- log. Der Emittent punktete, indem er für das Bedürfnis nach hochwerti- nehmen eine Hilfestellung geben, ihre Haltung kritisch zu überprüfen. gen Analysen und den Austausch darüber eine eigene Plattform schuf. Konsequenterweise setzte der Emittent auch bei der Bewerbung des Sie besitzen doch längst eine Community Clubs auf vertrauenswürdige redaktionelle Umfelder und Foren, die genau aus den gleichen Gründen aufgesucht werden, die auch hinter dem Warum unterscheidet sich B2B von B2C? Weil man im B2B in der Beitritt zum Club standen: wertvolle Analysen und Dialog mit Experten Regel mit einer engen Zielgruppe kommuniziert, die Marke und und Gleichgesinnten. Als Werbeformate kamen insbesondere Content- Produkte gut (er-)kennt und die Botschaften der Unternehmen Integrationen zum Einsatz, die ebenfalls das Bedürfnis nach hochwerti- tendenziell über einen langen Zeitraum verfolgt und/oder ihnen sogar gen Informationen (statt Werbebotschaften) bedienten. folgt. Inhalte und Themen innerhalb der B2B-Kommunikation werden durch Meinungen verstärkt; der Austausch mit der Zielgruppe auf der 24 Mit eigenem Content hervorzustechen und den Kunden einen echten persönlichen Ebene (Außendienst, Messen) spielt eine große Rolle. Mehrwert zu bieten, ist eine Herausforderung. Stellen Sie sich bei Warum sollten ausgerechnet diese (Teil-)Zielgruppen keinen Bedarf der Entwicklung einer eigenen Strategie folgende Fragen: Welche haben, sich dazu in digitalen Medien zu äußern? Herausgeber von Wertpapieren und örtlichen Urkunden auf dem Kapitalmarkt 27 Kernthema: Content und Dialog Denken Sie „in“ Content Kontinuität und machbare Ziele Viele Unternehmen haben mit Social Media keinen Erfolg, weil sie ihre Viele B2B-Unternehmen haben bereits Social-Media-Versuche hinter Inhalte nur werblich aufbereiten – und nicht als Content (in inhaltlicher sich gebracht, oft ohne den erwünschten Erfolg. Geben Sie Ihren Darstellung und Präsentation) denken. Wo liegt der zentrale Unterschied? Zielgruppen Zeit, die Angebote zu entdecken. Es dauert Jahre, Kun- Im Gegensatz zur Werbung steht beim Contentgedanken der User im den von Online-Bestellprozessen zu überzeugen, warum sollte es im Zentrum. Relevanz, Dialogangebote und Inszenierung müssen stimmig Social Media mit einer Aktion klappen? Fokussieren Sie nicht auf die sein, um beim User das Bedürfnis zu wecken, sich mit den Inhalten eines reine Anzahl von Fans oder Followers. Betrachten Sie dafür qualita- Unternehmens zu beschäftigen. In der Praxis bedeutet dies ohne Zweifel tive Aspekte: Erreichen wir unsere Kunden? Bekommen wir fundier- zusätzlichen Aufwand – eine Barriere, die sich oft als hohe Hürde erweist. te Kommentare? Machen Sie sich klar, dass gute Social-Media-Arbeit einen positiven Einfluss auf Ihr SEO hat; mit qualifizierten Inhalten Wählen Sie die richtigen Plattformen verbessern Sie die Sichtbarkeit Ihres gesamten Online-Universums. Nutzen Sie die Kanäle, die ihre Zielgruppe nutzt. So trivial dies auch sein Fazit mag, es erklärt den Misserfolg von vielen B2B-Social-Media-Aktionen. Selbst wenn 90 Prozent ihrer Kunden einen Facebook Account besitzen, Social Media im B2B ist kein Quick Win, kann aber zu einem wert- werden sie sich in diesem Umfeld vielleicht/bestimmt nicht über Geträn- vollen Kanal für Ihr gesamtes Marketing werden, denn sie bieten keabfüllung austauschen wollen. Von LinkedIn über XING bis zum eigenen die große Chance, einen kontinuierlichen Austausch mit Markt und Blog oder Branchenforum gibt es jedoch viele Möglichkeiten, mit der Ziel- Kunden zu etablieren. gruppe in einen Dialog zu treten. Machen Sie sich klar, dass es um diesen Austausch geht und nicht um die Zahl von Fans oder „Like“-Bekennern. Von der Interaktion zur Leadgeneration Nur mit einem integrierten Prozess werden B2B-Unternehmen den vollen Nutzen aus den Social Media ziehen. In der Praxis bedeutet das, sich mit Beiträgen von Usern konstruktiv auseinanderzusetzen. Das Feedback zu Kommentaren muss von den richtigen Stellen im Unternehmen stammen, die Inhalte sollten der generellen Ausrichtung des Marketings folgen und die Nutzer mit der Kundendatei abgeglichen werden. Social Media im B2B ist nicht Online-Entertainment, sondern Anbahnung und Kundenbindung. 29 Analyse Social Media Measurement: Welche Messmöglichkeiten bietet das Social Web? Auch bei der Social-Media-Erfolgsmessung sollten folgend klassische Schritte vollzogen werden: 1. Definition der Ziele zu Social-Media-Maßnahmen 2. Ableitung der hierfür passenden KPIs Susanne Ullrich, Im Online-Marketing lässt sich die Reaktion auf klassische Wer- Marketing Manager beformate so gut wie in keinem anderen Medien-Kanal messen. Germany, Bei einem Klick auf einen Werbebanner kann sehr wahrscheinlich Brandwatch GmbH, angenommen werden, dass der potenzielle Nutzer Interesse an dem stv. Leiterin der Unit dargestellten Angebot hat. Kauft er das Produkt oder die Dienstleis- Markt- & Trendforschung tung sofort nach seinem Klicken auf den Banner, kann mithilfe der der Fachgruppe Social Webanalytics-Möglichkeiten sogar ein eindeutiger Zusammenhang Media im BVDW zwischen Banner und Verkauf, dem ökonomischen Ziel von Werbetreibenden und ihren Auftraggebern, hergestellt werden. Neben der Anna-Maria Zahn, direkt messbaren Performance auf ökonomischer Ebene interessie- Head of Social Media ren auch Einflüsse der weicheren, d. h. weniger valid quantifizierba- Research, ren Faktoren wie Branding- und Image. ForschungsWeb GmbH, stv. Vorsitzende der Diese Kennzahlen spielen auch bei der Frage nach dem Erfolg der Fachgruppe Social Media Werbe- und Kommunikationsmaßnahmen im Social Web eine Rolle. im BVDW und Leiterin Jedoch ist ein Zusammenhang zwischen dem Beitritt zu einer Fan- der Unit Markt- & Trend- gruppe, die durch eine Marke oder ein Unternehmen initiiert wurde, forschung und einem Verkaufsabschluss schwerer nachzuweisen als ein Verkauf über ein Werbebanner. Ähnlich verhält es sich mit direkten Kaufempfehlungen durch Bekannte oder Freunde in semi-öffentlichen oder privaten Umfeldern von Social Media, die zwar nachweislich eine hohe Relevanz für Kaufentscheidungen haben, aber prozessual kaum nachverfolgt werden können; es sei denn, es handelt sich um eine mit Tracking-Code arbeitende Social-Media-Kampagne nach dem „Freunde-werben-Freunde“-Prinzip. Hinzu kommt, dass gerade Unternehmen mit ihren Aktivitäten in Social Media häufig ganz unterschiedliche Ziele anstreben und Social Media eben nicht nur ein weiterer Werbekanal zur Generierung von Leads, Sales oder Traffic sind. Vielmehr werden hier überwiegend markenwertbezogene Ziele wie Aufmerksamkeit, First Choice, Relevant Set, Sympathie und Vertrauen verfolgt. (Key-Performance-Inikatoren/Wirkungsindikatoren) 3.Konzeption eines entsprechenden Messmodells unter Berück sichtigung der Messmöglichkeiten der verwendeten Social-Media- Kanäle Im Messmodell kommt es darauf an, die entsprechenden Metriken, Messobjekte und Messmethoden auszuwählen, um die KPIs adäquat abbilden zu können. Wichtig ist, die eigenen Ziele im Erfolgsmessungskonzept quantifizierbar festzulegen, um den Grad der Zielerreichung feststellen zu können. Die potenzielle Reichweite und die dafür aufzuwendenden Kosten sind dabei nur zwei Kennzahlen unter vielen, die in der Social-Media-Erfolgsmessung eine Rolle spielen. Wie auch in den anderen Medienkanälen ist dies nur ein Schritt auf dem Weg zur Ermittlung des Return of Investment (ROI). Es müssen ebenso zuverlässige Indikatoren für den Nachweis des Einflusses auf Kaufentscheidungen, Image und Bekanntheit ermittelt werden. Diese ROI-Messung ist im Social-Media-Bereich wie auch in den klassischen Mediensegmenten eine der größten Herausforderungen in der Erfolgsmessung. Nicht zuletzt werden daher immer wieder von Werbetreibenden, Agenturen und Vermarktern standardisierte Kennzahlen zur adäquaten Bewertung von Social-Media-Umfeldern gefordert. Und hierzu zählen nicht nur Reichweite und Konversionsraten, sondern auch die besonderen Qualitätsmerkmale von Social-Media-Umfeldern wie Nutzeraktivität, Viralität, Vernetzung und Dialog. Außerdem braucht die Branche ein Set an standardisierten Kennzahlen zur Bestimmung der Gesamtwirkung, aus dem man je nach verfolgtem Ziel der Werbe-Kommunikationsmaßnahme (Branding vs. Performance) die entsprechenden Metriken auswählt. Nur so können vergleichbare Werte ermittelt und die Effektivität der Social-Media-Aktivitäten adäquat bewertet werden. 31 Analyse Bereits heute findet die Messung dieser zusätzlichen Leistungsmerkmale in den sozialen Medien statt – jedoch wenig standardisiert Kennzahlen zur Erfolgsmessung von Social Media und daher mit sehr unterschiedlicher Aussagekraft sowie geringer KPI Metrik Erhebungsmethode Vergleichbarkeit über verschiedene Plattformen hinweg. Professio- Sichtbarkeit, Reichweite, Aufmerksamkeit Unique User Webtracking, Drittanbieter (AGOF) Page Impressions, Visits Webtracking, Drittanbieter Quellen (IVW) Position im Ranking Drittanbieter (z. B. Google PageRank, MozRank, Technorati, Alexa, Wikio Ranking) Gestützte und ungestützte Bekanntheit Befragung Vernetzungsgrade von Profilen (z. B. Twitter Follower) Social Media Analytics Kommunikationsplanung in Social Media erfolgen. Einfluss im Netzwerk (z. B. Anzahl Weiterempfehlungen, Impact Score) Monitoring, Social Media Analytics, Drittanbieter (z. B. Klout, Kred, PeerIndex) Zur Messung der viralen Effekte und zur Ermittlung der tatsächli- Anzahl von Backlinks, Pingbacks, Trackbacks Webtracking, Drittanbieter (z. B. SEO Tools wie Linkresearchtools) Ranking in Social Bookmarking Services Drittanbieter (Social Bookmarking Services) Verweildauer, Bounce Rate Webtracking Wachstumsrate der Wiederkehrer Webtracking Wachstumsrate aktive User Webtracking, Social Media Analytics Interaktionsrate (z. B. Shares, Kommentare, Bewertungen) Monitoring, Social Media Analytics Häufigkeit der Listung in Blogrolls Drittanbieter, Monitoring Anzahl der Abonnements (z. B. von RSS-Feeds) Drittanbieter Wachstumsrate Fans, Follower Social Media Analytics Anzahl Nutzer-Kommentare zu einer Marke / einem Produkt (z. B. Share of Buzz, Positive Brand Share (= positive Nennungen) oder Negativ Brand Share (= negative Nennungen) Monitoring, Social Media Analytics Anzahl Weiterleitungen, Empfehlungen bzw. positive Bewertungen Monitoring, Social Media Analytics Anzahl von User-Videos und Bildern zu einer Marke bzw. einem Produkt Monitoring, Social Media Analytics Net Promoter Score (= Empfehlungswahrscheinlichkeit) Befragung nelle Social-Media-Monitoring/-Analyse-Firmen erheben vor diesem Hintergrund Daten zur Kommunikationsintensität und -qualität bezüglich einer Marke (z. B. Share of Buzz) sowie zum Aktivitätsniveau der Nutzer zu einer Marke oder einem Produkt in SocialMedia-Umfeldern (z. B. Anzahl an positiven Bewertungen). Anhand dieser einfachen quantitativen Kennzahlen kann zum Beispiel eine Bewertung der Themenrelevanz und Zielgruppenaffinität für die Viralitäts- und Einflusspotenzial von Content, Autoren, Kanälen chen Reichweite wird diskutiert, zusätzlich die vergrößerte Reichweite aufgrund der Vernetzung der Nutzer (z. B. Freunde-FreundesBeziehungen) in die Erfolgsmessung von Social-Media-Umfeldern aufzunehmen. Hier kommen zum Beispiel Metriken wie die Anzahl Attraktivität des Contents bzw. Autors von Freunden und Followers zum Einsatz. Ein stärker valider Ansatz, der plattformübergreifend angewendet werden kann, auf eine große Akzeptanz innerhalb der Branche stößt und eine realistische Chance auf eine branchenweite Anwendung besitzt, fehlt bisher noch. Für die Messung von Reichweite, Sichtbarkeit, Viralität, Engagement etc. kommen verschiedene Erhebungsmethoden infrage. Unterschieden wird hierbei zwischen Social-Media-Monitoring, Social Media Analytics, Webanalytics und Befragungen. Die folgende Tabelle stellt einen Auszug verschiedener Metriken dar, mit denen Status quo und die Entwicklung der Key-Performance-Indikatoren (KPIs) gemessen werden können. Die Unit Markt- & Trendforschung der Fachgruppe Social Media im BVDW arbeitet auf Basis dessen an einem Modell zur adäquaten Erfolgsmessung von Social-Media-Maßnahmen von Unternehmen. Engagement der Nutzer bzw. Relevanz von Content, Autoren und Kanälen Quelle: Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V., Ausblick Erfolgsmessungsmodell 33 Analyse Bei der Auswahl der richtigen Kennzahl ist darauf zu achten, dass sie sich auf die für die Messung relevanten Dimensionen und Objekte bezieht. Die Verweildauer wird beispielsweise anhand der Nutzer (=Messobjekt) ermittelt und für die Ebene der Quellen ausgewiesen (=Messebene). Ein weiteres Beispiel hierfür ist der Kennzahl „Tonalität“: Möchte man die Relevanz eines Autors für die Eignung als Brand Ambassador einschätzen, muss sich die Messung der Tonalität auf die Beiträge des Autors beziehen. So ermittelt man, welcher Autor mit welchem „Impact Score“ die meisten positiven Beiträge zur Marke geschrieben hat. Hat man die Identifizierung von zum Beispiel kritischen Communitys im Blick, ist es nötig, die Tonalität einzelner Quellen miteinander zu vergleichen, indem man die Tonalität aller in jeweiliger Quelle vorhandenen Beiträge zur Marke bestimmt. Diese Beispiele zeigen, dass sich die Social-MediaMetriken immer auf spezielle Messobjekte und Messebenen beziehen und dies in einem Messkonzept adäquat abgebildet werden muss, da man sonst Gefahr läuft, „Äpfel mit Birnen“ zu vergleichen. Cross-Channel-Messung Neben der adäquaten Messung des Erfolgs von Social-Media-Aktivitäten von Unternehmen stellt die Integration dieser Erfolgsmessung in die klassische Erfolgsmessung eine weitere wichtige Aufgabe dar. Die Analyse der Wechselwirkungen der Social-Media-Kommunikation in Kombination mit anderen Online-Kanälen wird durch das sogenannte Cross Channel Tracking ermöglicht. Herausforderung ist dabei, die Bewegungen der Nutzer im Netz auf ihrer Customer Journey sichtbar und analysierbar zu machen. So muss zum Beispiel der Weg von der Suchmaschine, über den Banner-Klick und die Facebook-Fanpage bis zum Kauf im Onlineshop nachvollzogen werden. Die Analyse der Customer Journey von der ersten Kontaktaufnahme oder Informationsbeschaffung bis zum tatsächlichen Kauf oder einer Interessensbekundung über die verschiedenen Kanäle des Internets hinweg ist gerade für die Relevanzbewertung der Online-Kanäle von großer Wichtigkeit. Daher sind auch die Vermarkter und Publisher an einer Cross-Channel-Messung interessiert. 25 Folgende drei Messobjekte existieren in Social-Media-Umfeldern Messobjekte Page Impressions Beispiele von Kennzahlen Verweildauer Beitragsebene Nutzer / Autorenebene Quellenebene (z. B. Post auf Twitter, (d. h. Menschen = (d. h. Websites = auf Facebook oder in Besucher der Website oder Blogs oder Foren etc.) einem Forum) Blog-Autor / Twitterer) • • – – • • Impact-Score (z. B. Klout-Score, Kred-Score, PeerIndex) – • – Google-PageRank, MozRank – – • Anzahl Follower – • – Anzahl der Erwähnung in Blogrolls • • • Häufigkeit der Aufnahme in Social- • – • Bookmarking-Verzeichnissen Quelle: ForschungsWeb GmbH 25 Auch die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V. (agma) hat dazu einen Arbeitskreis gegründet, der Definitionsstandards erarbeiten soll, um nicht nur die Reichweiten den einzelnen Formaten zuordnen zu können, sondern die Gesamtreichweiten von Medien marken zu erfassen – sowohl die der Printprodukte als auch die der TV- und Online-Angebote. Einen ersten Meilenstein hat der Arbeitskreis im Mai 2013 bekannt gegeben. So soll im kommenden Jahr die Online-Messung in die ma Intermedia integrier t werden. Die agma investier t dafür einen Millionenbetrag, um die methodischen Grundlagen für die Optimierung der ma Intermedia zu schaffen. Werbungtreibenden und Agenturen sollen ab 2014 vergleichbare Daten aller Mediengattungen in einer Datei zur Verfügung stehen. 35 Analyse Wegweiser durch den Social-MediaMonitoring-Tool-Dschungel Anwendungsfelder des Social-Media-Monitorings Claudia Gunkel, Social Media Monitoring ist in aller Munde! Es eröffnet für Unter- Social Media Analyst nehmen die Möglichkeit, Aktivitäten und Konversationen im Social & Consultant, Web quantitativ zu bündeln und qualitativ auszuwerten. Aufgrund ForschungsWeb GmbH der vielfältigen Potenziale hat sich in den vergangenen Jahren der Einsatz von Monitoring stark verbreitet. Ebenso haben sich zahlrei- Planungswissen: Strategie Optimierung Zielgruppen, Trends, Märkte, Wettbewerber Kommunikation Beobachtung von Entwicklungen: Kampagnen, Issues, Influencer, Wettbewerber Produkte/ Erfolgs- Angebote Prozesse Erfolgsmessung 1: Zielerreichung Operative Quantitative KPIs Planung messung Anna-Maria Zahn, che Toolanbieter – sowohl kostenfreie als auch kostenpflichtige – im Head of Social Media Markt platziert. Hohe Dynamik, wenig Transparenz sowie Standar- Research, disierung erschweren jedoch den Überblick. Die Anforderungen der ForschungsWeb GmbH, Kunden an die Monitoring-Anbieter sind hierbei so vielfältig wie die stv. Vorsitzende der Einsatzbereiche und Anwendungsszenarien. Quelle: ForschungsWeb GmbH, 2013 Media im BVDW Es folgt ein kurzer Wegweiser durch diesen Social-Media-Monitoring- Aufgrund dieser vielfältig strategischen Anwendungsmöglichkeiten und Leiterin der Dschungel, indem neben Einsatzbereichen und Anwendungsszenarien können neben dem Marketing und Vertrieb auch andere Unter- Unit Markt- & Trend- auch ein Blick auf die Monitoring-Anbieter-Landschaft geworfen wird. nehmensbereiche vom Monitoring profitieren. Eine aktuelle Studie Erfolgsmessung 2: Optimierungswissen Quantitative Inhaltserschließung Umsetzung Fachgruppe Social zeigt, dass Monitoring zwar heute noch am häufigsten in den klassi- forschung Strategie: Einsatzbereiche und Anwendungs- schen Kommunikationsdisziplinen eingesetzt wird, jedoch auch ein szenarien des Monitorings Einsatz in anderen Abteilungen von vielen Firmen geplant wird. Zunächst ist es erforderlich, ausgehend von den Zielen des Unternehmens, die Ziele des Monitorings herauszuarbeiten. Denn nur so Haupteinsatzbereich des Monitorings kann garantiert werden, dass das Monitoring einen Wertschöpfungsbeitrag für das Unternehmen leistet. Dabei kann sich das Monitoring auf die verschiedensten Stakeholder-Gruppen beziehen (z. B. Nichtkunden/Kunden, Wettbewerber, Meinungsführer, Mitarbeiter, Lieferanten, Presse). Danach hilft es, sich zu überlegen, welches ten, Trends oder Wettbewerbern? Oder wird eine kontinuierliche Erfolgsmessung angestrebt? Je nachdem welche Art von Wissen aus dem Monitoring abgeleitet werden soll, sind unterschiedliche Monitoring Setups erforderlich. Die folgende Grafik zeigt auf, dass aus dem Social Web mittels Monitoring im Idealfall für alle Phasen eines Managementprozesses wertvolles Wissen abzuleiten ist. 26 26 Quelle: Angebote. Einen ersten Meilenstein hat der Arbeitskreis im Mai 2013 bekannt gegeben. So soll im kommenden Jahr die Online-Messung in die ma Intermedia integriert werden. Die agma investiert dafür einen Millionenbetrag, um die methodischen Grundlagen für die Optimierung der ma Intermedia zu schaffen. Werbungtreibenden und Agenturen sollen ab 2014 vergleichbare Daten aller Mediengattungen in einer Datei zur Verfügung stehen. 40 % 37 % 2.PR/Unternehmenskommunikation 28 % 29 % 3. Marktforschung Wissen das Monitoring zur Verfügung stellen muss, um die Ziele zu erreichen. Geht es primär um Planungswissen zu Zielgruppen, Märk- 43 % 44 % 1. Marketing 4. Kundenservice/CRM 5. Produktmanagement 22 % 28 % 18 % 19 % 17 % 6. Trendforschung/ Innovationsmanagement 28 % 16 % 7. Vertrieb/Sales 31 % 15 % 8. Personalmanagement 23 % 10 % 9. Unternehmensführung 10.Controlling 15 % 4% 11 % n = 49 / Für welche Bereiche wurden die Ergebnisse des Monitorings bisher in Ihrem Unternehmen eingesetzt? n = 70 / Für welche Bereiche plant Ihr Unterhmen das Instrument einzusetzen? Quelle: ForschungsWeb GmbH, Anwenderstudie, 2012 37 Analyse Überblick über den Social-Media-Monitoring-Markt Entscheidungskriterien für die Monitoring-Auswahl Eine Markteinteilung kann sowohl nach Herkunft als auch im Ausgehend von den Zielen und Anwendungsfeldern sollte jedes Hinblick auf die Technologie erfolgen. Beginnend bei der Herkunft Unternehmen die dafür notwendigen Anforderungen für das lassen sich in der aktuellen Monitoring-Landschaft sechs große An- Monitoring-Tool ableiten. Unabhängig von diesen individuellen bietergruppen identifizieren, die jeweils eine andere Perspektive auf Anforderungen zeigt ein Blick in die Praxis, dass sowohl die Analy- das Thema ermöglichen und damit unterschiedlich gut für verschie- sefunktionalität, Übersichtlichkeit und Bedienbarkeit des Dashboard dene Anwendungsszenarien geeignet sind: als auch die Qualität der Analysen, die Datenbereitstellung und der Preis von den Anwendern als wichtigste Entscheidungskriterien für •Marktforschungsinstitute die Toolauswahl angesehen werden. •Medienbeobachter •Unternehmensberatungen Entscheidungskriterien der Anwender •IT-Unternehmen •Monitoring-Anbieter •Agenturen Die strukturelle Einteilung hinsichtlich der Technologie erfolgt Analysefunktionalität des Dashboards insichtlich Umfang, Transparenz, Aussagekraft 1,78 Übersichtlichkeit und einfache Bedienbarkeit des Dashboards 1,78 Sehr wichtig(=1) danach, welche Funktionen zur Unterstützung des Social-MediaManagement-Prozesses durch die Lösung unterstützt werden. Beiträge Verhaltensdaten Dialog Marktstruktur in Hinblick auf die Technologie I gr nte at ion zur Un ter st üt z d ung e sa s ge mt en So l- M cia a- M edi ge ana me nt- P es roz Qualität der Reports und Analysen durch das Analysenteam des Dienstleister 1,80 Vollständigkeit der Quellen bezogen auf die eigenen unternehmensrelevanten Themen 1,81 Schnelligkeit der Datenbereitstellung 1,83 Preis 1,84 se s Performance des Dashboards, z. B. Schnelligkeit, geringes Auftreten von Anzeige-Fehlern Erreichbarkeit des Supports des Anbieters Engagement-Funktion, z. B. Dialogschnittstelle zu eigenen Kanälen auf Facebook/Twitter/YouTube 2,05 Eher wichtig (=2) 2,21 2,36 Nutzung des Systems für das CRM, z. B. Anbindung/Integration in CRM-Systeme, Verbindung... Monitoring Quelle: ForschungsWeb GmbH, 2013 Analytics Engagement n = 97 / Wie wichtig sind für Sie bei der Entscheidung für eine Social-Media-Monitoring-Lösung folgende Punkte? Quelle: ForschungsWeb GmbH, Anwenderstudie, 2012 2,93 39 Analyse Über den Tellerrand der StandardAnalysen hinaus – Drei SocialAnalytic-Tools im Kurzportrait Nahezu alle öffentlich verfügbaren Daten werden von den Tools ausgewertet: von People Talking About This (PTAT), den FanzuwachsRaten, dem Engagement, der Anzahl der Check-ins, der FollowerEntwicklung und des Influencer der Pages bis zur Auswertung der Antwort-Zeiten auf Fragen. Marko Dietrich, Wie gut funktioniert der eigene Social-Media-Auftritt – auch im Ver- Beratung und gleich zu den Wettbewerbern? Drei Anbieter haben sich der Analyse Konzeption, von Social-Media-Profilen angenommen: socialBench, socialbakers Pixelpark AG und quintly. Dieser Artikel beschreibt, warum der Einsatz als Ergänzung zu klassischen Lösungen lohnenswert ist. Beim Einrichten der Accounts ist zu beachten, dass es verschiedene Pakete mit unterschiedlichem Leistungsumfang gibt: Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal stellt die Anzahl der Profile dar, die beobachtet und ausgewertet werden können. Wie arbeiten die Tools? Sie werten alle vorhandenen öffentlichen Daten der Pages oder Kanäle aus und bereiten diese übersichtlich in Tabellen, Graphen und Reportings auf. Zusätzlich offerieren die Anbieter eigene Indikatoren, die die Pages bewerten sollen. Bei der Analyse von Plattformen stehen Facebook, Twitter und YouTube im Vordergrund. Weitere Plattformen werden bisher von keinem Anbieter unterstützt, sind jedoch in Planung. Grundsätzlich arbeiten alle drei Tools nach dem Prinzip, die öffentlich verfügbaren Daten zu sammeln und auszuwerten. Zusätzlich bieten socialBench und quintly die Option an, über Facebook Insights weitere, nur den Administratoren einer Fanpage zugängliche Daten in die Statistiken zu integrieren. Was macht diese Tools so besonders? Besonders praktisch ist das direkte Vergleichen der Performance von Seiten untereinander – Bisher existiert seitens der Social-Media-Plattformen keine verlässliche Kennziffer, die transparent eine Aussage über die Performance einer Seite abgibt. Dies macht es Entscheidern oftmals schwer, die Qualität einer Fanpage zu beurteilen. Daher haben socialBench und Socialbakers einen eigenen KPI definiert. Doch trotz dieses KPI lässt sich Qualität abschließend nicht mit Formeln und Analysen bewerten. Die Stärken der Tools sind eine detaillierte Influencer-Analyse, wertvolle Insights des Fan- und Posting-Engagements sowie eine genaue Auswertung der Reaktionszeiten auf Fragen zur Verbesserung des Dialogs. Zur Ergänzung der „Bordmittel“ von Facebook, Twitter und YouTube sind diese Tools sehr gut geeignet – Reportings und eigene Benchmarks werden damit effektiv und qualitativ aufgewertet. Doch besitzen die Tools auch Schwächen: So werden bisher YouTube, Google+ und LinkedIn nur rudimentär ausgewertet – hier besteht noch großes Verbesserungspotenzial. Verwaltet man besonders viele Profile oder möchte man die Konkurrenz permanent betrachten, so stößt man relativ schnell an die Grenzen der einzelnen Pakete. Oftmals muss dann auf eine kostenintensive Individuallösung zurückgegriffen werden. Zusammengefasst: Es gibt es keine Universallösung. Wie immer gilt: Es muss evaluiert werden, welches Tool für den entsprechenden Einsatz am sinnvollsten ist. Dabei hilft eine ausführliche Evaluations-Tabelle und eine Langfassung des Artikels. 27 zum Beispiel der Vergleich der wichtigsten Wettbewerber mit der eigenen Fanpage. 27 Quelle: http://bit.ly/PP_Analyse-Tools 41 Analyse Social-CRM-Begriffsanalyse – Wie ist die neue soziale Kundenpflege zu verstehen? Eine Erweiterung von technischen CRM-Systemen CRM-Software-Systeme, stark formalisierte Erfassung, Segmentierung und personalisierte Nutzung von Kundendaten sind etablierte Bestandteile der meisten Unternehmen. Größere Anbieter solcher Systeme Daniel Hoffmann, Das Interesse der Marketingszene an sozialen Kundenbeziehungen erweitern diese aktuell um „soziale“ Komponenten bzw. Schnittstellen Director Social Media ist nicht neu: Bereits seit 2000 wird diskutiert, wie „Kundenbin- zu Social Networks. Diese zusätzlichen Daten reichern das Data- & Mobile, dung“ und „öffentliche Interaktionen zwischen den Kunden“ mitei- Warehouse um weitere/profundere Informationen über Kunden und für Cocomore AG nander in Zusammenhang stehen – und wie Firmen am besten von das Unternehmen relevante Aspekte aus dem Social Web an. diesen Dynamiken profitieren können. Mitte 2009 verbreitete sich dann für das Themenfeld zunehmend der Begriff Social CRM (SCRM/ Die hier zugrunde liegende Definition von SCRM ist eine rein Social Customer Relationship Management) statt CRM 2.0. technische – das anwendende Unternehmen entscheidet, wie tief die Daten in die Marketingprozesse integriert werden. Dies kann Die Ergebnisse aktueller Umfragen zeigen allerdings, dass in den u. U. sehr oberflächlich sein oder bereits die Szenarien aus 3.) „unteren“ Bereichen SCRM bis heute kaum in deutschen Unterneh- und 4.) (teilweise) abdecken. 29 28 men angekommen ist und es mittlerweile scheinbar viele unterschiedliche Definitionsweisen gibt. So bestätigen zwar mehr als 70 Isolierte Customer-Engagement-Aktionen Prozent der Befragten, dass sie SCRM für ihr Unternehmen nutzen. Im zweiten Schritt antworten jedoch 74 Prozent auf die Frage nach Dieser Bereich verhält sich ähnlich dem Punkt 1., geht jedoch noch der Vernetzung zwischen Social- und CRM-Strategie: „Das wäre etwas tiefer. Customer-Engagement meint in diesem Fall die tat- schön, aber so weit sind wir noch nicht.“ Was bezeichnen also die sächliche – und in einem weitgehenden Prozess festgelegte – Ein- erstgenannten 70 Prozent alternativ als SCRM? Nachfolgende An- beziehung der Kunden in Produkt- und Dienstleistungsentwicklung. sichten werden zurzeit häufig diskutiert. „Jetzt das neue XY mitgestalten!“, o. Ä. liest man häufig in diesem Zusammenhang. Dabei wird der aktionsbezogene Charakter bereits Fundiertes Social-Media-Marketing erkennbar. Es handelt sich meist um ein einzelnes Produkt, das, Diese Definition findet sich häufig im Zusammenhang mit aktivem Unternehmens (meist getrieben durch das Marketing), entsteht. Monitoring und/oder herausragendem öffentlichen (!) Customer- Dennoch fließen Feedback und Ideen der Konsumenten zurück ins Service im Social Web. Betreibt ein Unternehmen also nachhaltig Unternehmen und werden im besten Fall nachhaltig aufgegriffen. isoliert zum generellen Innovations- und Produktionsprozess des Social-Media-Marketing, z. B. durch proaktives Monitoring von Kundenproblemen oder fest integrierte „Beschwerdehotlines“ über Eine unternehmensweite Strategie, die den Kunden Social-Media-Kanäle, klingt dies schnell als SCRM an. Und das ist in den Mittelpunkt rückt nicht ganz falsch, denn hier werden klassische Callcenter-Daten mit 28 Social-Media-Daten zusammengeführt, weiterverarbeitet und im Die umfangreichste und heute weitgehend als „Goldstandard“ ak- besten Fall in den unterschiedlichsten Bereichen des Unternehmens zeptierte Definition von SCRM vereint alle zuvor genannten Punkte erneut aufgegriffen. Es ist zu beachten, dass diese Definition nur und stammt von Paul Greenberg – seit der Jahrtausendwende eine einen Teil möglicher SCRM-Einsatzmöglichkeiten abdeckt. der Kernfiguren zu diesem Thema. 30 Diese sehr weitgehende Defini- Vgl. Deutscher Dialogmarketing Verband e.V. (ddv.de) http://bit.ly/DDVV-sCRM-Umfrage Vgl. Dr. Jens Fricke - „Die 4 Perspektiven des Social CRM – 11 Best Practice Beispiele für soziale Kundenbeziehungen Teil 1 (socialmedia-blog.de) http://bit.ly/Mt13yL 30 Vgl. Paul Green - „Time to Put a Stake in the Ground on Social CRM“ (PGreenblog) http://bit.ly/11kjyAj 29 43 Analyse tion beschreibt ein tief greifendes Umdenken im Kern des Unterneh- und regelmäßig für Content sorgten, so spiegelt seit 2012 eher die mens sowie in der Ausrichtung der einzelnen Unternehmenseinhei- 23-60-17-Regel34 gemäß BBC Online Briefing Spring 2012 die Beteili- ten hin zum sogenannten „Social Business“. 31 gung im Netz wider. Diese besagt, dass nur noch 23 Prozent passive Nutzer seien, während 60 Prozent sich gelegentlich beteiligten und 17 „CRM is a philosophy & a business strategy, supported by a techno- Prozent als intensive Nutzer mit hoher Beteiligung zu gelten haben. logy platform, business rules, workflow, processes & social characte- Aus diesem Grund ist es heute wichtiger denn je, zwischen all diesen ristics, designed to engage the customer in a collaborative conver- „Stimmen“ jene relevanten Akteure im Social Web zu identifizieren, sation in order to provide mutually beneficial value in a trusted & die großen Einfluss auf das Meinungsbild des jeweiligen Themas bzw. transparent business environment. It‘s the company‘s response to Unternehmens haben. Wer sind wichtige Multiplikatoren? Wem wird the customer‘s ownership of the conversation.“ vertraut? Wessen Urteil hat ein besonderes Gewicht? Die Aussagen, welchen Kritikers erfordern besondere Aufmerksamkeit? Die Ant- Man merkt den fundamentalen Unterschied – und den enormen wort auf diese Fragen liefert eine Influencer-Analyse. Kraftakt, der dahintersteht, ein Unternehmen mit klassischer Ausrichtung an diesen Punkt zu bringen. Dennoch zeigen die ersten Was zeichnet Influencer aus? großen Best-Practice-Beispiele, dass es funktioniert und Unternehmen große Vorteile verschaffen kann. 32 Die Ermittlung eines Influencer ist immer eine themenbezogene, subjektive Analyse, die sowohl quantitative als auch qualitative Faktoren berücksichtigt. Die reine Beitragsanzahl, die ein Nutzer Reputationsmanagement: Influencer-Analysen Florian Klaus, Lektorat & Medienanalyse, Editorial Department & Media Analysis, pressrelations GmbH der wichtigste. Ein Influencer zeichnet sich hauptsächlich durch drei Faktoren aus – Reichweite, Vernetzung und Relevanz. Wie ermittle ich diese Faktoren? Warum sind Influencer-Analysen interessant? Während „Reichweite“ noch ein rein quantitativer Faktor ist, der sich Wer Reputationsanalysen betreibt, um das Meinungsbild seines Un- mit kanalspezifischen Werten wie Followers, Friends, Circles, Abon- ternehmens oder seiner Produkte im Social Web zu untersuchen, soll- nenten etc. messen lässt, so ist der Faktor „Vernetzung“ schon mit te nicht allein auf Beitragszahl, Thema und Tonalität achten. Während qualitativen Aspekten verbunden. Eine hohe Aktivität in einer Vielzahl bei den traditionellen Medien das Medium selbst im Mittelpunkt steht, von sozialen Netzen erhöht zwar grundsätzlich die Reichweite eines ist bei den sozialen Medien der Autor entscheidend. Die Zahl der Nutzers, jedoch ist auch die fachliche Relevanz des jeweiligen Kanals Menschen, die sich im Internet äußern, ist im vergangenen Jahrzehnt sowie die Qualität der dortigen Kontakte zu berücksichtigen. Nicht nicht nur stark angestiegen, auch die Bereitschaft sich aktiv im Netz jeder aktiv genutzte Social-Media-Kanal ist auch relevant für das zu äußern und zu beteiligen, hat stark zugenommen. Während 2006 jeweilige Thema. Dies ist mit quantitativen Messmethoden allein nicht noch die 90-9-1-Regel von Jakob Nielsen galt, die besagte, dass 90 zu ermitteln. Der wichtigste Faktor der Influencer-Analyse ist sogar Prozent der Nutzer rein passive Teilnehmer seien, während neun rein qualitativ zu ermitteln, nämlich die thematische „Relevanz“ eines Prozent sich gelegentlich beteiligten und nur ein Prozent agierten potenziellen Influencer. Welche Qualifikation weist der Nutzer zum 33 Brian Solis - „The Path from a Social Brand to a Social Business“ http://bit.ly/11aYQyJ / Peter Kim „It’s Time To Transform“ http://bit.ly/SocialBusiness 32 Vgl. Dr. Jens Fricke - „Die 4 Perspektiven des Social CRM – 11 Best Practice Beispiele für soziale Kundenbeziehungen Teil 2 (socialmedia-blog.de) http://bit.ly/MCpSs8 33 Vgl. http://www.nngroup.com/articles/participation-inequality/ 31 veröffentlicht, ist hier zwar ein interessanter Faktor, jedoch nicht 34 Vgl. http://www.bbc.co.uk/blogs/bbcinternet/2012/05/bbc_online_briefing_spring_201_1.html 45 Analyse Beispiel jeweiligen Fachthema auf? Wie fundiert sind seine Beiträge? Wie hoch Influencer-Profil ist seine Themenaffinität? Wie ist die Grundhaltung des Nutzers zum Thema bzw. Unternehmen? Ist es eventuell ein vehementer Kritiker, ein bedingungsloser Enthusiast oder ist er eher „meinungsflexibel“? Um dies bewerten zu können, ist eine qualitative Auswertung der Beiträge eines Nutzers unumgänglich. Wie stelle ich die Ergebnisse dar? Idealerweise werden die gesammelten Informationen in einem „Influencer-Profil“ zusammengeführt. Dieses enthält neben Kontaktinformationen und einer Auflistung der relevanten sozialen Netzwerke inklusive der dazugehörigen aktuellen Kennziffern auch eine kurze, prägnante Zusammenfassung der Fachkompetenz und Grundhaltung des Influencer. Auch Angaben zur durchschnittlichen Aktivität (Posting-Frequenz) und aus den Profilen heraus ersichtlich soziodemographische Daten können Bestandteil des Influencer-Profils sein. Bildquelle: pressrelations GmbH von der Grundhaltung des jeweiligen Influencer ab. Hierbei ist es wichWie arbeite ich mit den Ergebnissen? tig zu wissen, ob man es mit einem Kritiker, Enthusiasten oder meinungsflexiblen Nutzer zu tun hat, um adäquat reagieren zu können. Die Profile sollten bestenfalls in elektronischer Form vorliegen Bei vehementen Kritikern ohne Dialogbereitschaft kann eine Reaktion und regelmäßig aktualisiert werden. Nicht nur die Kennzahlen der eher negative Auswirkungen haben. In vielen Fällen ist hier das Moni- Kanäle benötigen regelmäßige Updates, auch das Engagement in den toring allein am wichtigsten, damit zukünftige negative Beiträge sofort verschiedenen Netzwerken sollte regelmäßig überprüft werden. entdeckt werden können. Hat man es mit einem aufgeschlossenen Wie entwickelt sich der identifizierte Influencer? Steigt oder fällt Kritiker zu tun, ist es oftmals sinnvoll, Dialogbereitschaft und Interes- der Einfluss? Ist er noch immer ein wichtiger Multiplikator? se zu zeigen. Das kann dessen Meinung vielleicht positiv beeinflussen. Markenenthusiasten lassen sich eventuell sogar für eine Marketing- Noch wichtiger als die Aktualität der Profile ist jedoch das „Zuhö- oder PR-Kampagne gewinnen und haben wahrscheinlich eine hohe ren“, also Monitoring und Analyse der relevanten Beiträge. Es sollte Dialogbereitschaft. Neben der Kommunikationsarbeit sollte man sichergestellt sein, dass die relevanten Kanäle des Nutzers beobach- natürlich auch den Crowdsourcing-Effekt nicht außer Acht lassen. tet werden und dass in der Analyse festgehalten wird, zu welchen Konstruktive Kritik sowie Lob für spezifische Produkteigenschaften Aspekten des Unternehmens/Produkts/Themas er sich mit welcher ermöglichen immer auch die Chance der Produktverbesserung und Tonalität äußert. Mit der Zeit wird dadurch erkennbar, wie stark geben Einblicke in die Bedürfnisse der Zielgruppe. Die kontinuierliche sein Interesse am jeweiligen Thema wirklich ist, welche Aspekte ihn Auswertung der Meinung der wichtigsten Influencer macht auch eine besonders interessieren und wie er zum Thema eingestellt ist. Meinungsprognose bezüglich einzelner Themen und Produkte möglich. Wer weiß, wie Influencer/-s über ein Thema denkt/denken, extra- Gegebenenfalls ist eine Reaktion auf einzelne Beiträge sinnvoll. Die Art poliert zumeist tendenziell auch richtig, wie sich die Meinung in der der Reaktion ist natürlich themenabhängig, aber sie hängt auch stark „Masse“ entwickeln wird. 47 Analyse Praxis-Case: Union Investment Kunde: Union Investment Dienstleister: pressrelations GmbH Fragestellung werden so erkannt und können aus der Beobachtung entfernt werden. Dadurch sind Aktualität und Relevanz der Datenbasis der InfluencerAnalyse stets gewährleistet. Ergebnisse Die Entwicklung des Aktivitätsindex gibt Aufschluss darüber, ob es sich beim untersuchten Zeitraum eher um allgemeines „Grundrauschen“ Union Investment lässt bereits seit 2007 das Social Web mithilfe im Social Web handelte oder ob bestimmte Themen aufgegriffen und der Dienstleistungen von pressrelations beobachten und quantitativ diskutiert wurden. Des Weiteren ist es für Union Investment hilfreich, sowie qualitativ auswerten. Monitoring und Analyse beschränken die Multiplikatoren und Meinungsmacher im Blick zu haben, um dadurch sich dabei nicht nur auf Social Media, sondern umfassen auch die möglichst früh Interesse und Akzeptanz für die unterschiedlichen The- klassischen Medienarten wie Online News, Print, TV und Hörfunk. men im Social Web abschätzen zu können und stets zu wissen, welchen Speziell im Social-Media-Bereich ist für Union Investment neben Beiträgen man besondere Aufmerksamkeit schenken sollte. einer klassischen Reputationsanalyse auch die Identifizierung der Meinungsmacher und der kompetenten User mit Fachwissen inter- Über pressrelations essant, um die Bedeutung eines Beitrags besser einschätzen zu können. Die Influencer-Analyse wird in diesem Fall eher kanalspezifisch pressrelations wurde 2001 als inhabergeführte GmbH mit Sitz in durchgeführt und fokussiert die thematische Relevanz der Autoren. Düsseldorf gegründet. Die Lösungen von pressrelations für die Medienbeobachtung sowie die Erstellung und Verbreitung von elektro- Set-up und Analyse nischen Pressespiegeln sind besonders vielseitig und gehören zu den leistungsfähigsten im Markt. Zu den Stärken zählen das 360°-Moni- Der Monitoring- und Analysedienstleister pressrelations richtete zu toring und der „Hybrid-Ansatz“. Dies bedeutet, dass pressrelations diesem Zweck umfangreiche Suchaufträge in den wichtigsten Social- alle Medienarten beobachtet – Online-News, Social Media, Print, Media-Kanälen ein, um die Berichterstattung gezielt zu beobachten. TV, Hörfunk – und dass die eigene Crawler-Technologie von einem Die Suche wurde in Abstimmung mit Union Investment über die Jahre 70-köpfigen Analyseteam unterstützt wird, das in der Lage ist, hinweg immer weiter präzisiert. Zusätzlich zum ständig verfügbaren komplexe, individuelle Analysereports und Monitoring-Lösungen für Dashboard NewsRadar ® erstellt pressrelations regelmäßig diverse nahezu jede Anforderung zu erstellen. Analysereports, z. B. Reputationsanalysen und spezielle Analysen über die Interaktionsraten auf Facebook. Quartalsweise wird ein umfang- Über Union Investment reicher Analysereport angefertigt, der auch eine detaillierte Betrachtung der kanalspezifischen Influencer beinhaltet. Hierbei werden neue Die Union Investment Gruppe ist einer der größten deutschen Asset- Influencer dargestellt und hinsichtlich ihrer Bedeutung mit den bereits Manager für private und institutionelle Anleger. Auf den internatio- identifizierten Influencer verglichen. Ebenso wird mittels eines Ak- nalen Finanzmärkten ist sie mit Tochtergesellschaften und Niederlas- tivitätsindex untersucht, wie hoch der Anteil der Influencer an der sungen sowie durch strategische Kooperationen mit institutionellen Gesamtberichterstattung im jeweiligen Quartal war und wie sich dieser Partnern stark vertreten. Ihre Publikumsfonds sind in Deutschland verändert hat. Die Influencer-Profile werden im Rahmen der Quar- sowie in vielen europäischen Ländern zum Vertrieb zugelassen. Rund talsreports auch regelmäßig aktualisiert. Langfristig inaktive Influencer vier Millionen Kunden haben ihr Vermögen beim UnionDepot angelegt und nutzen die vielfältigen Dienstleistungen rund um die Fonds. 49 Strategie Professionalisierung von Social Media Thomas Brommund, Social Media sind in den meisten Unternehmen angekommen und Director Sales DACH, es lässt sich zunehmend eine Professionalisierung beobachten. Bis Brandwatch GmbH vor kurzem steckten Social Media in Deutschland zum Teil noch in den Kinderschuhen. Das war fast wörtlich zu nehmen werden, denn Susanne Ullrich, oftmals wurden Trainees oder Praktikanten federführend damit Marketing Manager betraut. Jedoch setzen viele Unternehmen inzwischen Prioritäten Germany, für die neuen Medien. Brandwatch GmbH, stv. Leiterin der Unit Social-Media-Plattformen eröffnen neue Möglich- Markt- & Trendforschung keiten für Unternehmen der Fachgruppe Social Media im BVDW • Google professionalisiert kontinuierlich die Dokumenten-, Hangout- und Google+-Funktionen für den Einsatz als Enterprise 2.0-Plattform. • Twitter entwickelt sich zu einem wichtigen News- und Service kanal für Unternehmen. Zudem nutzen junge Menschen Twitter immer häufiger als Ersatz für SMS und WhatsApp. • Facebook zieht im Hinblick auf „Certified Accounts“ und der Integration von Hashtags mit Twitter gleich. • YouTube bietet immer mehr Möglichkeiten, mit professionellen Inhalten Geld zu verdienen. • Auf dem Vormarsch sind Pinterest und Instagram, die mit kontinuierlichen Feature-Erweiterungen den professionellen Einsatz attraktiv machen. So wird Instagram beispielsweise von der Musikindustrie stark genutzt. Unternehmen nutzen Social Media zur Strategieunterstützung Mit der wachsenden Bedeutung von Social Media Monitoring hat ein Umdenken in Unternehmen stattgefunden. Tools bieten die Möglichkeit, Online-Gespräche zum eigenen Unternehmen sowie zu den Mitbewerbern zu tracken und zu analysieren. Mehr und mehr Firmen nutzen Social Media Monitoring und lassen die Ergebnisse in die Strategie und Maßnahmenplanung einfließen. Social Media ist 1. eine aktuelle Kommunikationsplattform 2. und eine schnelle Informationsplattform. Im Zuge der Professionalisierung von Social Media geht es immer häufiger darum, Ziele zu definieren und konkrete Maßnahmen sowie Key-Performance Indikatoren (KPI) zur Erfolgsmessung abzuleiten. Die Professionalisierung wird zudem durch den BVDW mittels Definition von Standards, wie z. B. der Richtlinie zur Medientypeneinteilung, unterstützt. Wie eine aktuelle Studie zeigt, setzen Unternehmen zunehmend auf den strategischen, abteilungsübergreifenden Einsatz von Social Media Monitoring, um das Stimmungsbild für Marke, Produkte und Mitbewerber im Social Web zu bestimmen. Die ungefilterten Aussagen von Kunden und Interessenten unterstützen zudem das Reputationsmanagement oder die Produktentwicklung. Zurzeit findet in diesem Segment eine erste Konsolidierung statt, die mit einer weiteren Professionalisierung einhergeht. Auch bei Social Media Analytics gibt es positive Entwicklungen. Wurde noch vor Kurzem maßgeblich auf Analytics-Zahlen wie Fans oder Followers geschaut, geht es nun oftmals darum, auch die Entwicklung von KPI wie Reichweite, Aufmerksamkeit oder Engagement zu beobachten. Die Unterteilung in Owned, Earned und Paid Media mittels professioneller Tools ermöglicht eine detaillierte Erfolgsanalyse. 51 Strategie Im Bereich Human Resources ist zu beobachten, dass Social-Media- auch außerhalb der klassischen Plattformen wie XING und LinkedIn Studiengänge immer populärer werden. Die „Digital Natives“ sind ins Social Web drängen. Allerdings fehlt oft eine gezielte Strategie mit den neuen Medien aufgewachsen, verwenden sie wie selbstver- dahinter – eine weitere Erkenntnis des B2B Online-Monitors 2013. ständlich und erobern den Markt. Mit einer profunden Ausbildung Doch kann sich der B2B-Bereich einer Professionalisierung nicht haben sie nun nicht nur ein tiefgehendes Verständnis von Social Me- verschließen. Die Zeiten von „irgendwie dabei sein“ oder „das läuft dia, sondern auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Qualifiziertes nebenher“ sind längst vorbei. Personal wartet nicht auf Angebote der Wirtschaft, sondern begibt sich selber auf Jobsuche – über Social Media. Ausblick Keine Insellösung Egal ob Twitter, Facebook, Business-Netzwerke oder Corporate Blogs: Wie bei jeder Kommunikationsmaßnahme benötigen Unternehmen Die Professionalisierung von Social Media hat in Deutschland eine klare Vorgehensweise. Auch im Social Web – angefangen bei der begonnen. Es bleiben aber noch viele Fragen offen, so zum Beipiel: Zielgruppe, die tatsächlich erreicht werden kann über darauf basieren- „Warum ist Social Media Monitoring oder auch die Web Analytics den Zielen bis zu einer langfristigen Umsetzungsstrategie. Zudem sind nicht im Controlling etabliert?“ Hier laufen Unternehmensdaten Social Media keine Insellösung. Die Aktivitäten sind mit den weiteren zusammen und es lassen sich durch Nutzung aller verfügbarer Daten Kommunikationsmaßnahmen zu verzahnen, um die Verbreitung einheit- valide Erkenntnisse gewinnen. In den kommenden Jahren wird der licher Botschaften und Themenschwerpunkte sicherzustellen. Fokus auf der Fortführung von Standardisierungen liegen. Viele Unternehmen werden Social Media leben lernen. Social Media werden Ressourcen benötigt keine eigene Abteilung mehr sein, sondern sich in fast allen Bereichen wiederfinden. Zu einem soliden Social-Media-Gerüst gehören auch die Planung entsprechender Ressourcen und die damit verbundenen Budgets. Dabei müssen sich Verantwortliche darüber im Klaren sein, wie Social Media im B2B-Bereich – Dabei sein ist nicht alles viele Plattformen sie täglich handhaben können – inklusive eines aktiven Community-Managements. Ist das Unternehmen zudem für eine mehrere Tage oder gar Wochen anhaltende Negativwelle gerüstet? Zwar ist im B2B-Bereich der Dialog je nach Branche und Zielgruppe noch nicht so stark ausgeprägt wie im Endkonsumenten- Ingo Notthoff, Die Grenzen zwischen privater und beruflicher Nutzung verschwim- segment, dennoch nutzen auch immer mehr Business-Nutzer die Senior Manager men im Social Web immer mehr. Wurden viele Social-Media-An- sozialen Medien, um Fragen zu stellen, Kommentare abzugeben oder PR & Online, gebote rein privat genutzt, so gewinnen Plattformen wie Facebook ihren Frust abzulassen. Je nach Umfang der Social-Media-Aktivitäten T-Systems, auch im Business-Bereich eine immer höhere Relevanz. So nutzen ist es ratsam, einen externen Dienstleister für das tägliche „Doing“ stv. Vorsitzender laut B2B Online-Monitor 201335 76 Prozent der B2B-Entscheider bis unterstützend ins Boot zu holen, der gegebenenfalls die Strategie der Fachgruppe Social 29 Jahren Facebook für ihr Unternehmen. Sie holen Informationen und Vorgehensweise mitentwickelt. Eine komplette Auslagerung Media im BVDW und ein, stellen Produkt- und Lösungsangebote zusammen und bewerten des Social-Media-Know-hows ist dagegen nicht sinnvoll. Entspre- Leiter der Unit B2B Trends. Entsprechend ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr chende Kompetenzen und klare Verantwortlichkeiten sind in jedem Social Media Firmen mit einem Business-to-Business-Geschäftsmodell (B2B) Unternehmen notwendig. Nur so ist es Unternehmen möglich, sich 35 Vgl. http://www.b2b-online-monitor.de/home/ authentisch im Social Web zu bewegen. 53 Strategie Abteilungsübergreifend Ebenfalls wichtig ist es, die verschiedensten Unternehmensbereiche einzubinden. Zwar steuern meist die PR-Abteilung oder das Marketing die Aktivitäten im Social Web, doch sind auch der Vertrieb, die Personal- und Rechtsabteilung, der Kundenservice und natürlich auch die Geschäftsführung einzubeziehen. So ist ein reibungsloses Beschwerdemanagement nur möglich, wenn der Kundenservice auch schnell und sicher im Social Web unterwegs ist. Liegt eine Beschwerde vor, bleibt keine Zeit mehr, um über Sinn und Zweck von Social Media zu diskutieren. Dieser Prozess bedeutet in vielen Abteilungen – meist sogar für das ganze Unternehmen – ein Umdenken. Viele sprechen auch von einem Kulturwandel. Mitarbeiter, die noch nie im Social Web unterwegs waren, müssen an das Thema herangeführt und der eine oder andere von der Sinnhaftigkeit überzeugt werden. Dies gilt für interne Social Business Tools, aber vor allem für externe Social-Media-Plattformen und die direkte Kundenkommunikation. Je größer ein Unternehmen ist, desto schwieriger ist und länger dauert dieser Prozess. Ein Job für Profis Gerade im B2B-Bereich steht der Mehrwert der Social-Media-Kanäle im Vordergrund. Hier geht es nicht um Emotionen oder Lifestyle, sondern um den Business-Nutzen. So stehen auf der Agenda vieler Business-Entscheider – unabhängig von der Branche – ähnliche Themen: Kosten senken, Wachstum steigern, Prozesse beschleunigen etc. Gefordert wird daher hochwertiger Content, der Fragen auf die jeweiligen Geschäftsanforderungen „beantwortet“. Dies können Fachbeiträge, aktuelle Zahlen und Infografiken sein, aber auch Whitepapers, Analysten- und Journalistenaussagen, Statements von Geschäftsführern sowie Videos, die schwierige Sachverhalte erklären. Das verdeutlicht: Social Media sind ein Job für Profis, die über umfassendes Know-how in ihrem Bereich verfügen. Primär geht es nicht darum, die Mechanik von Facebook, Twitter und Co. zu verstehen – das ist Handwerk –, sondern darum, Content zu bewerten, für die Zielgruppe aufzubereiten und Fachdialoge zu moderieren. Dafür sind auch klare Prozesse notwendig – angefangen bei den täglichen Redaktionsabläufen über schnelle Freigabestrukturen bis hin zum Beschwerdemanagement. Monitoring und Auswertung Voraussetzung für ein professionelles Vorgehen im Social Web ist ein tägliches Monitoring. Nicht nur auf den eigenen Plattformen wird über ein Unternehmen gesprochen, sondern überall in den sozialen Medien. Eine tägliche Beobachtung – möglichst in Echtzeit – legt Themen, aber auch Probleme offen. Auf die können Unternehmen dann reagieren und bestenfalls daraus lernen. Sogenannte „Influencer“ werden erkennbar und lassen sich manchmal sogar als Themenbotschafter gewinnen. Gleichzeitig ist eine regelmäßige Auswertung der eigenen Aktivitäten notwendig. Social Media muss messbar und mit anderen Kommunikationsmaßnahmen im Unternehmen vergleichbar sein. Dafür ist eine regelmäßige Überprüfung der mit den Zielen festgelegten Key Performance Indicators (KPI) notwendig: Greift die Strategie? Ist eine Justierung notwendig? Lohnt sich das „Invest“? Gibt es schon einen „Return“? Weiterhin werden Social Media nicht darum herumkommen, zu beweisen, welchen Einfluss sie auf den Umsatz haben. B2B-Unternehmen mit einem Online-Shop ist dies schon möglich, wenn sie das „Tracking“ zwischen Social-Media-Aktivitäten und E-Commerce sauber aufsetzen. Im reinen Dienstleistungsgeschäft ist ein entsprechender Umsatz eher schwer ermittelbar. Analyse der Informationen Langfristig – und dies ist für viele B2B- aber auch B2C-Unternehmen noch Zukunftsmusik – wird die Analyse von Informationen aus dem Social Web immer wichtiger. Worüber sprechen meine Kunden? Welche Lösungen interessieren sie wirklich? Mit welchen Produkten gibt es regelmäßig Probleme? Und wie werden die Produkte genutzt? Anhand von Auswertungen dieser unstrukturierten Daten – auch „Big Data“ genannt – lassen sich für Unternehmen künftig wichtige Erkenntnisse erzielen, die sowohl Produkte als auch Services verbessern helfen. 55 Strategie Social Commerce: Alter Wein in neuen Schläuchen? Höre zu – und mach Dich zum Gespräch! Reden allein genügt nicht. Auf interaktiven Marktplätzen sind Dr. Rainer Demski, „50 Prozent der Wirtschaft sind Psychologie. Wirtschaft ist eine Geschäftsführer, Veranstaltung von Menschen, nicht von Computern“, wusste schon social markets AG, Alfred Herrhausen. Entstehung und Entwicklung des Social Web stv. Leiter der Unit sind die beste Bestätigung seiner Erkenntnis: Das Netz wird von Business Development/ Menschen regiert, mit all ihren Gedanken, Meinungen, Gefühlen und Marketing der Fähigkeiten. Und das ist gut so – vor allem für die Wirtschaft. Fachgruppe Social Media Im „Kompass“ des zurückliegenden Jahres hatten wir eine etwas im BVDW akademische Definition des Begriffs „Social Commerce“ formuliert. In diesem Jahr gestalten wir sie etwas knackiger – passend zum Phänomen. Denn Social Commerce ist für viele Unternehmen heute schon alltägliches, effektives Business. Here we go: „Social Commerce ist die Umsetzung von Geschäftsprozessen in und mit sozialen Medien im Internet.“ Was sich selbstverständlich liest, hat enorme Auswirkungen auf Wirtschaftstreibende. Denn die Prognose vieler Theoretiker und Verbraucher, die Wirtschaftsprozesse der Zukunft, würden immer stärker mitbestimmen und radikal an Macht gewinnen, ist inzwischen Realität geworden. Social Commerce ist überall. Für die strategische Ausrichtung und operativen Prozesse in Unternehmen bedeutet das Herausforderung und Chance zugleich. Sie lassen sich auf fünf zentrale Gebote an Wirtschaft und Unternehmer reduzieren: Evolutioniere Dein Marketing! Werbung und PR der „alten Schule“, die Unternehmen und Marken als Sender und Konsumenten als Empfänger verstanden, haben ausgedient. Der soziale Kunde gestaltet seinen Markt zu weiten Teilen selbst und solidarisch. Unternehmen und Kunden stehen auf Augenhöhe im Dialog. Ein „neues“ Marketing muss daher den Marktplatz und seine Gesetze wiederentdecken und konsequent nutzen. Unternehmen und Angebote nur dann erfolgreich, wenn sie selbst zum Thema werden. Das ist nicht immer einfach: Denn schließlich hat nicht jedes Unternehmen den Sexappeal einer starken Marke oder eines In-Produkts im Gepäck. Hier hilft nur eines: zuhören und herausfinden, was wirklich zählt. Und dann handeln. Sei, was Du bist! „Ehrlich währt am längsten“, sagten unsere Großmütter. Authentische Kommunikation und der Verzicht auf alles „Aufgesetzte“ sind klare Erfolgsfaktoren. Im Social Web zählt das noch mehr als anderswo: Nur indem wir sind, was wir sind, können wir werden, was wir sein wollen. Lebe Deine Ziele! Positionen und Ziele zu haben, ist kein Makel. Und sie klar zu formulieren, zeigt Charakter. Das hilft auch im Social Web. Wer kein Profil hat, wird auch nicht wahrgenommen. Viele Praxisbeispiele zeigen inzwischen, dass Polarisierung keineswegs immer Ablehnung, sondern vor allem Aufmerksamkeit und häufig auch Applaus bewirken kann. Liebe Deine Kunden! Der Kunde war König – und ist es heute mehr denn je. Und er soll sich auch so fühlen. Warum das Social Web hier helfen kann, liegt auf der Hand: So wie wir unsere Kunden dort behandeln, so nehmen es Tausende andere Menschen – und damit potenzielle Kunden – wahr. Das sorgt für ein gutes Gefühl bei den Menschen, die wir gewinnen und überzeugen wollen. Der aufmerksame Leser mag nun denken: Das ist doch alles nichts Neues – so haben wir doch schon seit Jahrtausenden Wirtschaft und Handel betrieben. Und Recht hat er: Social Commerce ist alter 57 Strategie Wein in neuen Schläuchen. Nur ist der Wein zu einem besonders Aktuell wichtige Social-Search-Entwicklungen, wie der „Author edlen Tropfen gereift: Denn nach dem verdienten Untergang einer Rank“ und das neue Facebook Graph Search sind nur einige Bei- allmächtigen, prädiktiven Marketingpraxis der 80er und 90er Jahre spiele für die wachsende Relevanz von Social Search. Insbesondere können wir unseren Kunden heute endlich wieder ganz nah sein – Google+ spielt für Social Searchers eine wichtige Rolle. und das zu jeder Zeit und an jedem Ort. In der praktischen Anwendung lassen sich nachfolgend fünf wichtige Felder von Social Search beschreiben: Die Verbindung zwischen social und SEO: Social Search • Social Links: Virale Mechanismen von Social Media sorgen für die Verbreitung von Links. Diese Social Links stärken das natürliche Backlinkprofil, oft entstehen hierdurch vollwertige Backlinks außerhalb von Social Media. Niels Hinnemann, Social Search definiert sich als Sammelbegriff für alle Schnittmengen Consultant Social zwischen Social Media und Suchmaschinen sowie als Bezeichnung für • Social Signals: Mit jeder Interaktion entstehen Social Signals; diese Media, Suchmaschinen, die Online-Beziehungen (Social Graph) und Social- können zwar nicht immer voll von Suchmaschinen eingelesen wer- SoQuero GmbH Media-Inhalte für die Bewertung oder Darstellung von Suchergebnis- den, verraten der Suchmaschine aber etwas über die Wertigkeit sen verwenden. von Inhalt und Link. Social Media verbindet nicht nur Menschen mit Menschen im priva- • Social Rich Snippets: Immer häufiger werden Social-Media- ten Kontext, sondern mittlerweile auch Menschen mit Unterneh- Elemente, allen voran Google+ Snippets, auf Suchergebnisseiten men. Im Online-Marketing schafft Social Media eine ganz spezielle eingeblendet. Diese sorgen für eine erhöhte Sichtbarkeit beim Verbindung: die Verbindung zwischen unterschiedlichen Online- Suchenden sowie oftmals für eine höhere CTR (Click-through- Marketing-Disziplinen. Webseiten werden dank Social Plug-ins Teil Rate). von Social Media, Social Ads generieren Suchbedarf und unterstützen wiederum SEO-Maßnahmen, Online-Shops wandeln sich immer • Ranking von Social-Media-Profilen: Mittlerweile ranken zu be- öfter zum Social Shop und E-Mail-Newsletter erwachen durch stimmten Suchbegriffen Social-Media-Profile und -Inhalte (primär Social-Media-Komponenten zum (neuen) Leben. zu Brandbegriffen). Ergebnis: Die Konkurrenz rutscht in der Suche weiter nach unten. Wichtig hierbei ist, dass Social-Media-Profile Die für viele am stärksten intransparente Verbindung schafft Social entsprechend SEO-optimiert sind. Media jedoch zum Bereich SEO. Mittlerweile haben Social Signals, Social Links, Social Rich Snippets und Co. einen wachsenden Effekt • Author Rank: Der Author Rank verbindet Inhalt mit Autor, auf SEO-Ziele. Der riesige Social-Media-Pool an Unterhaltungen, Be- bewertet Autoren hinsichtlich Relevanz sowie Einfluss und könnte wertungen, Interaktion, Empfehlungen und Verbindungen zwischen zukünftig als eigenständiger Rankingfaktor (bzgl. Empfehlungen, Nutzern ermöglicht es, Suchergebnisse für den Suchenden in den Bewertungen, Influencer) auftreten. richtigen Kontext zu setzen. 59 Strategie Social Search sollte strategisch betrachtet werden, da sich Maßnahmen nicht isoliert betrachten lassen und vermehrt crossmediale Effekte erzeugen. Nachfolgende strategische Herangehensweise wird empfohlen: • Erfahrung sammeln: Der Bereich Social Search ist schnelllebig, insbesondere mit Google+ sollte schon heute experimentiert werden. Trial-and-Error-Erfahrung sollte auch in Bezug auf virale Social CRM ist in erster Linie ein Strategie-Thema Primär sollte man Social Media als starken Kommunikations- und Melissa Bohlsen, Interaktionskanal, als Quelle für Customer Insights betrachten, die Marketing und unbedingt in die bestehenden Social Customer Relationship Manage- Communications ment (SCRM)-Systeme des jeweiligen Unternehmens eingebunden Managerin, werden müssen. Social CRM und klassisches CRM sollten nicht B.I.G. Social Media • Ziele definieren: Social-Search-Maßnahmen sollten auf ein vorab separat betrachtet werden. Ganz im Gengenteil: Um ein ganzheitli- GmbH definiertes SEO-Ziel einzahlen. Mögliche Ziele sind: Verbesserung ches, kanalübergreifendes Kundenerlebnis zu gewährleisten, müssen des Rankings der Webseite/der Social-Media-Profile und/oder Unternehmen alle Kanäle beobachten und anschließend zusammen- Andreas Köster, größere Prominenz auf der Suchergebnisseite etc. führen. Consultant, • Maßnahmenfestlegung: Basierend auf den vorab definierten Zielen Dieser Integrationsprozess funktioniert jedoch nicht ad hoc. Kampagnen und Linkbaits festgehalten werden. B.I.G. Social Media sollten Maßnahmen konkret formuliert werden: beispielsweise Vielmehr müssen Unternehmen einen mehrstufigen evolutionären ein Mechanismus zum Aufbau von Social Links anstreben, die Prozess durchlaufen, in dem sie zuerst die digitale Identität ihrer Social Rich Snippets nutzen und kontextuell zu bestimmten Kunden kennen lernen, um diese später systematisch verarbeiten Begriffen ein verbessertes Ranking anstreben etc. Diese Maß- und damit nutzen zu können. Doch wie bewegt man seine Kunden nahmen gilt es mit aktuellen SEO-Aktivitäten abzustimmen. dazu, ihre digitale Identität (mit)zuteilen, insbesondere unter den strengen in Deutschland herrschenden Restriktionen bezüglich • Organisatorische Aspekte: Social Search und generell SEO spielen des Datenschutzes. Unternehmen müssen sich im Vorhinein genau sich nicht nur im Online-Marketing ab. Offline-Marketing-Teams, überlegen, welche Social-Daten ihrer Kunden sie zu welchem Zweck PR-Abteilungen, Content von Mitarbeitern, Produktentwicklung speichern und nutzen möchten. Dieser Zweck muss den Kunden etc. sind Mitwirkende bei der Umsetzung einer Social-Search- kommuniziert werden und ihnen einleuchten. Strategie. Klare Kommunikation bei der Datenerfassung • Bewertungsmechanismus: Social-Search-Erfolge/-Misserfolge gilt es festzuhalten, Learnings sollten in zukünftige Maßnahmen Das Thema Datenschutz im Social Web ist gegenwärtig stark vertre- einfließen. Best Practices helfen anderen Abteilungen wiederum, ten und tendenziell negativ, zumindest stark kritisch belegt. Daher ein Gefühl für Social Search zu bekommen. Die Messung von ist es wichtig, dem Kunden die Notwendigkeiten der Datenerfassung crossmedialen Effekten (Social & Web, Mobile & Social, TV & und deren Verarbeitung klar und transparent zu machen. Die Kausa- Social etc.) sollte ebenso berücksichtigt werden. lität zwischen Datenpreisgabe und Mehrwert auf Kundenseite muss verdeutlicht werden. Der Kunde sollte seinen praktischen Nutzen in der Datenfreigabe erkennen und Vertrauen durch Eigenkontrolle über die Verwendung und Einstellungen haben – auch indem sie diese wieder löschen können. Das heißt, der Nutzenvorteil muss im Vor- GmbH 61 Strategie dergrund stehen, damit der Kunde eine Datenfreigabe erteilt. Dabei Die meisten Unternehmen befinden sich aktuell noch in einem ist Social-Service mit schnellen Reaktionszeiten beispielsweise auf frühen Stadium einer Social-CRM-Reife. Sie beobachten zwar User Facebook und Twitter häufig ein guter Einstieg in ein professionelles im Social Web und interagieren mit ihnen, jedoch wissen sie häufig Social CRM. Hier ist der Nutzen für den Kunden offensichtlich, wenn nicht, welche User bereits Kunden sind bzw. werden könnten oder er zum Beispiel eine Facebook-App autorisiert, um auf Basis seiner nur Freunde von Kunden. Meistens erfolgt ein Datenabgleich lediglich Kundendaten direkte, zielgenaue Hilfe zu erhalten. manuell und punktuell bevor automatisierte Prozesse mit korrektem Management der Datenfreigabe und Nutzungserlaubnis etabliert werden. Grundsätzlich sollten Unternehmen eingestehen, dass sie nicht Evolutionäre Entwicklung von Social CRM „über Nacht“ zum Social-CRM-Champion werden können, sondern auch bei ihnen weitere Reifegrade erreicht werden müssen. Explorer Optimizer Enabler • Monitoring • Links zu Service Prozesse • Social Profiles als Teil der • Kommunikation • Links zu Marketing • Interaktion • Promotion Prozesse • Links zu Sales Prozesse 360° Kundensicht • Opt-in Custumer Journeys • Reputation Management Champion • Cross Channel Keine aktionistische und überzogene Einführung von Social CRM Communication und Interaction • Entwicklung des Kunden über alle Kanäle Schnell wird deutlich, dass man ohne eine Strategie den Schritt vom CRM zum Social CRM in einem Unternehmen nur schwerlich schaffen kann. Das langfristige Ziel sollte zwar die vollständige Integra- Stand alone Linked Synchronized Integrated Keine CRM Kopplung Social Media als Kanal Social Media als 1:1 Kanal Cross Channel CRM 4 tion von Social CRM in das Unternehmen sein, jedoch müssen das Unternehmen und alle Abteilungen auch mit den Aufgaben, die mit dem Social CRM einhergehen, wachsen. Quelle: B.I.G. Social Media GmbH Mechanismen der Gamification und Incentivierung nutzen Enterprise 2.0 – Eine strategische Verortung Spielerische Mechaniken sind ein anderer Weg, um Kunden zu motivieren, dem Unternehmen eigene Daten freizugeben. Auch hier soll- Es ist folgerichtig, geschieht zwar zeitversetzt, ist aber nicht mehr Carsten Rossi, te der Nutzenvorteil für den Kunden klar im Vordergrund stehen. aufzuhalten: In dem Maße, in dem Social Media zum Dialog und zur Geschäftsführer, Durch bestimmte Anreize kann das Unternehmen den Kunden zum gemeinsamen Wertschöpfung mit den Kunden eingesetzt werden, Kuhn, Kammann & Agieren und Mitmachen und damit gleichzeitig zur Datenfreigabe wird deutlich, dass die interne Unternehmensorganisation technolo- Kuhn GmbH anregen. Ein Turnschuhhersteller könnte beispielsweise eine kos- gisch und kulturell auf diese Herausforderungen reagieren muss, um tenlose Mobil-App zum Download anbieten, die eine Datenfreigabe anschluss- und wettbewerbsfähig zu bleiben. des Kunden einfordert. Die App stellt als Gegenleistung die besten Routen zum Joggen vor und ermöglicht es darüber hinaus, sich mit Das Leitmotiv ist dabei der Umbau zur sogenannten „Enterprise 2.0“. anderen Läufern, die die gleiche Route laufen, zu messen. Auch hier Diese bezeichnet ein Unternehmen, eine konsistente Zweckstruk- hat der Kunde einen mutmaßlich direkten individuellen Nutzen. tur bzw. eine Organisation, in denen eben nicht nur die externen, 63 Strategie sondern alle internen UND externen Stakeholder (Mitarbeiter UND Kunden UND Partner UND Anteilseigner) gemeinsam und auf Basis von Social-Media-Plattformen, zumeist unternehmenseigener Social Software (z. B. Enterprise Social Networks oder Social-CRM-Systeme), an der Erreichung der jeweiligen Unternehmensziele arbeiten. Der Einsatz von unternehmenseigenen Social Media dient dabei der Schaffung dialogischer, transparenter und siloübergreifender Prozesse, die eine Organisations- und Führungskultur ermöglichen, mit deren Hilfe bisher verborgene Effizienz-, Wissens- und Innovationsressourcen zur Steigerung der Unternehmensperformance nutzbar gemacht werden können. Das somit definierte „neue Arbeiten“ sowie die zunehmende Entgrenzung vorher klar geregelter Einflussbereiche sind dabei keinesfalls trivial. Die Idee zu Enterprise 2.0 führt längerfristig zu einem Umbruch in der Organisations-, Führungs- und Kommunikationskultur vieler Unternehmen. Eine aus diesem Umbruch resultierende Unternehmenskultur weist im besten Falle die nachfolgenden vier Attribute auf. Mensch im Fokus Im Fokus von Enterprise 2.0 steht der Mensch, nicht der Prozess. Basis des Zusammenarbeitens ist eine von Individuen geprägte Vertrauenskultur, die dem Mitarbeiter eine für sich sinnstiftende Arbeit im selbstbestimmten Maße ermöglicht. Flexibles Arbeiten Transparenz und Offenheit Die – technologisch induzierte – vielfältige Vernetzung von Kommunikations- und Kollaborationsplattformen macht Prozesse und Wissen im Unternehmen für jedermann zugänglich und nachvollziehbar. Das gemeinsam jeweils projektbezogene bzw. themen- und zielgerichtete Lernen, sowohl voneinander als auch miteinander, steigert die Effizienz und reduziert die Fehlerquote z. B. bereits im Auffinden von Informationen. Dynamik Die drei oben genannten Eigenschaften führen im besten Fall zu einer erhöhten Geschwindigkeit der Unternehmensentwicklung und damit zu einer gesteigerten Anpassungsfähigkeit für neue Marktbedingungen. Sowohl auf der psychologischen als auch auf der prozessualen Ebene stehen Unternehmen deshalb vor vielfältigen Aufgaben. Die Gesamtorganisation muss in der Lage sein, jederzeit zwischen Hierarchie und Heterarchie, also zwischen (vor)definierten Abläufen und spontaner Selbstorganisation, zu wechseln. Der Umbau eines Unternehmens zu Enterprise 2.0 ist deshalb ein Change-Projekt, das eine mehrjährig intensive Begleitung benötigt. Bekannte Business Cases, z. B. bei BASF, Continental oder Bosch, planen mit Zeiträumen von zwei bis zehn Jahren. Aber erst wenn Unternehmen auch auf dieser Ebene ihren Umbau abgeschlossen haben, werden wir von einem wirklichen „Social Business“ sprechen können. 36 Flache Hierarchien und horizontale Flexibilität kennzeichnen das gemeinsame Arbeiten. Fachkarrieren ergänzen und durchdringen klassische Hierarchien. Die daraus entstehende „kooperative Kreativität“ aller Stakeholder setzt für das Unternehmen Innovationsreserven frei, die es zur besseren Positionierung gegenüber den Marktbegleitern nutzen kann. 36 Der BVDW hat zum Thema Enterprise 2.0 einen Leitfaden veröffentlicht http://www.bvdw.org/medien/leitfaden-enterprise-20--social-software-in-unternehmen?media=4668 65 Strategie Social Media Recruiting mit System – Fünf Erfolgsfaktoren Mark Gregg, Demografischer Wandel, Fachkräftemangel, Mitarbeiterfluktuation – Geschäftsführer, kurz: „War for Talents“ ist ein Schlagwort, das jedem Personalver- BONAGO Incentive antwortlichen ein Begriff ist. Denn auf der Suche nach qualifiziertem Marketing Group Personal sehen sich HR-Abteilungen mit der immensen Herausfor- GmbH derung konfrontiert, ihre Personalbeschaffung neu zu gestalten und aktuellen Trends anzupassen. Klassische Stellenanzeigen in Tages- oder Fachzeitungen funktionieren nicht mehr effektiv, denn sie erreichen kaum noch alle potenziellen Bewerber, und insbesondere die Zielgruppe der „Digital Natives“ geht den HR-Professionals fast vollständig verloren. Andererseits sprechen Online-Stellenbörsen nur aktiv Stellensuchende an. Kandidaten, die nicht explizit auf der Suche sind, aber einer beruflichen Veränderung prinzipiell offen gegenüberstehen, werden nicht erreicht. Doch wie erreicht man diese Personengruppe(n)? Die Lösung sind die eigenen Mitarbeiter, denn sie bilden den effektivsten Rekrutierungskanal. Sie transportieren die Unternehmensbotschaft an ihr eigenes, d. h. persönliches Netzwerk weiter. Aus diesem Grund sollten Unternehmen auf „Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter“-Programme sowie auf die Kraft der persönlichen Empfehlung setzen. Mitarbeiter werben und empfehlen nur Freunde, Bekannte, ehemalige Kollegen oder Verwandte, die sie auch wirklich für die jeweilige Stelle geeignet halten. Das erhöht den Einstellungserfolg und steigert die Qualität der Bewerber. Mitarbeiterempfehlungsprogramme, die zusätzlich soziale Netzwerke wie Facebook, XING, LinkedIn, Twitter und Google+ nutzen, ermöglichen Mitarbeitern die rasend schnelle Verbreitung der Kunde von vakanten Stellen an einen maximalen Empfängerkreis. Der Mitarbeiter als Rekrutierungsquelle und Social Web in einem Tool bzw. System vereint, machen es dem HR-Management einfach, seine Recruiting- mit einer Social-Media-Strategie zu kombinieren, um langfristig erfolgreich zu sein. Fünf Erfolgsfaktoren eines Social-Media-RecruitingSystems Employer Branding Der Kern der Arbeitgebermarke wird deutlich an die Mitarbeiter kommuniziert. Ein klar positioniertes und zeitgemäßes Arbeitgeberimage schafft Vertrauen, das die Mitarbeiter bei der Empfehlung weitergeben. Viralität Mitarbeiter können die Jobangebote problemlos an alle Kontakte versenden. Je mehr Kanäle zur Auswahl stehen, desto höher wird die Verbreitungsquote und damit der digitale Schneeballeffekt eines einzelnen Versenders. Die klassische E-Mail-Funktion ist ebenso vorhanden wie die bequeme Verbreitungsmöglichkeit über soziale Netzwerke. Interaktion Das System eröffnet der Personalabteilung zusätzliche Kommunikationsmöglichkeiten. Im gleichen Zug können Mitarbeiter den Status aktueller Empfehlungen einsehen, Kontakt zur Personalabteilung aufnehmen und Nachrichten von der Personalabteilung empfangen. Attraktives Belohnungsmanagement Jede erfolgreiche Empfehlung eines Mitarbeiters wird belohnt. Als Anreiz bieten sich neben Bargeld-Prämien auch beispielsweise Gutscheine an, da der emotionale Erinnerungswert hier tendenziell sehr viel höher sein kann. Realtime Reporting In Echtzeit erhält die Personalabteilung Zugriff auf alle strategisch relevanten Kennzahlen, wie z. B. eingehende Empfehlungen, resultierende Einstellungsquoten, Nutzung der verschiedenen sozialen Kanäle etc. 67 Strategie Chancen einer erfolgreichen TV-Everywhere-Strategie Plattform und Einführungszeitraum – Medienunternehmen müssen herausfinden, wo sich ihr größtes Zielpublikum befindet und genau dort ihre TV-Everywhere-Aktivitäten ansetzen. Wichtig ist: Verschiedene Plattformen sprechen verschiedene Zielgruppen an. Auch Luke Gaydon, Marktforscher erwarten, dass im Jahr 2017 weltweit circa 600 der Launch-Zeitpunkt spielt eine Rolle. Publisher sollten sich nur Vice President of Millionen Smart-TV fähige Geräte im Einsatz sein werden . Auch in für eine Plattform mit absehbarem Wachstum und in ihrem Sinne Media, Deutschland nutzte 2012 schon jeder sechste deutsche Haushalt, bestehender Content-Nachfrage entscheiden. EMEA at Brightcove Inc. d. h. 16,5 Prozent, Connected-TV . Diese Connected-TV-Realität 37 38 hat das Thema TV-Everywhere39 auch auf die Agenda deutscher Geräte-/Plattform- und Betriebssystem-Fragmentierung – Die Publisher gesetzt. Fragmentierung der Medienlandschaft im Hinblick auf unterschiedliche Betriebssysteme und Plattformen wird sich auf absehbare Beispielweise hat Sky mit sky go vorgemacht, wie eine erfolgreiche Zeit nicht ändern. Einheitsansätze greifen daher nicht, wenn es um TV-Everywhere-Strategie aussehen kann 40 : Mehr als drei Millionen Benutzerfreundlichkeit geht. Unterschiedliche Bildschirme bieten Kunden nutzen den Service. Das Beispiel zeigt das große Potenzial verschiedene Interaktionsmöglichkeiten und Verbraucher zeigen solcher Dienste und welche Chance sich Medienunternehmen durch unterschiedliche Verhaltensweisen, je nachdem, welches Gerät sie die rasant wachsende Verbreitung internetfähiger Endgeräte für das nutzen. Interaktionsmöglichkeiten müssen daher zu den einzelnen Erreichen neuer Zielgruppen und die Verbreitung ihrer digitalen Gerätetypen passen. Inhalte bietet. Monetarisierung – Auch die Monetarisierung muss zum basierten Welche Schlüsselfaktoren entscheiden über den Dienst passen. Viele Bezahlmodelle wie Abonnements und Pay- Erfolg einer TV-Everywhere-Strategie? per-View haben sich zwar etabliert, sind aber längst nicht in jedem Anwendungsfall vergleichbar effektiv. Zuschauer, die sich an einen Budget – Die Kosten für Entwicklung, Einführung sowie das Betrei- Dienst noch nicht gewöhnt haben, empfinden zum Beispiel eine ben eines digitalen Multiplattform-Services sind hoch; Medienun- Werbungmassierung zu einem etwaig „frühen“ Zeitpunkt als auf- ternehmen müssen daher jede Geräte-Plattform im Hinblick auf dringlich und als Einschränkung der Benutzerfreundlichkeit. Services Zielgruppen und ROI-Versprechen genau prüfen. müssen daher schon vor dem Start einer geeigneten Werbestrategie so etabliert oder attraktiv sein, dass Zuschauer nicht mehr darauf Content Delivery Network (CDN) – Um ein für ihre Zielgruppen verzichten wollen. attraktives Zuschauererlebnis zu bieten, benötigen Publisher einen zuverlässigen CDN-Partner, der den Content in hochwertiger Der Erfolg einer TV-Everywhere-Strategie hängt stark davon ab, ob Qualität ausliefert. Medienunternehmen ihr Nachfragepotenzial für solche Dienste richtig einschätzen, eine dazu passend langfristige Programmierungsstrategie entwickeln und einfache Benutzeroberflächen anbieten können. Die kritische Betrachtung des messbaren Geschäftsnutzens sollte allerdings schon vor jeglicher Einführung eines solch neuen Dienstes Vgl. Digital TV Research, www.digitaltvresearch.com Vgl. Digitalisierungsbericht 2012, http://www.die-medienanstalten.de/service/publikationen/digitalisierungsbericht.html 39 Vgl. Das Bereitstellen von Internet-TV-Content in den Wohnzimmern u.a. mit Smar t-TVs, Blu-ray-Playern und Over-the-Top-Geräten (OTT). 40 Vgl. sky go gewann bei den Connected TV Awards 2013 den Hauptpreis, siehe http://www.pressepor tal.de/pm/33221/2478683/sky-go-ist-der-grosse-gewinner-bei-den-connected-tv-awards-2013-in-london 37 38 ein festes Entscheidungskriterium sein. 69 Pl anung Social Media – Der Hype ist vorbei! Aber was ist jetzt mit unseren schönen Marketingplänen? Facebook ist bei der Hälfte der Nutzer in den USA fest als Marketing-Kanal akzeptiert 43. Über 65 Prozent der deutschen Social-Media-Nutzer Thomas Speicher, Nach wie vor ist Facebook in Deutschland mit knapp 40 Mio. besuchten 2012 die Profilseiten einer Marke, 41 Prozent erwarteten Head of Planning/ Teilnehmern das soziale Netzwerk mit den signifikant meisten hier Angebote, die sie nur über diese Seite erhalten 45. „Big Data“ Account Director, Besuchern pro Monat . Allerdings steigen die Nutzerzahlen in scheint die neue Erfolgsformel zu sein und manch einer traut sich denkwerk GmbH Westeuropa nicht mehr so stark an wie noch von 2010 auf 2011 mit schon, den Wert der Nutzer im Sinne von Kaufabsicht und Loyalität 8,6 Prozent. Von 2013 auf 2014 wird nur noch ein Anstieg von 2,2 in echten US-Dollar auszurechen 46 . 41 Prozent erwartet 42 . In den USA ging die konkrete Nutzung von Facebook von 2011 auf 2012 bereits um drei Prozent zurück43. Gründe Das aber zeigt vielmehr, dass versucht wird, neue Dienste, mit altem dafür kennt eigentlich jeder: fehlende Zeit, mangelndes Interesse, Wissen zu nutzen. Nachdem „das Internet“ in seinen Anfängen aus irrelevante Inhalte, zu viele „dumme Kommentare“ und „bescheu- Ignoranz als Resterampe genutzt wurde, werden jetzt in sozialen erte Freunde“ verursachen Probleme im Privaten . In Deutschland Netzwerken die Kunden mit Schnäppchen bei Laune gehalten? ging die Facebook-Nutzung 2012 im Vergleich zu 2010 sogar um 10,5 Werden jetzt Zielgruppen untergliedert nach Nutzertypen seziert? Prozent zurück . Dagegen verzeichnen die „jungen“ Netzwerke wie Und wird die eigentlich revolutionäre Mechanik, sich in ganz neuen Instagram, Google+ und Pinterest Zuwachs. In den USA wird dieser Interessenskreisen und Nutzungskontexten zu organisieren, einfach Zuwachs für 2014 gerade den „Social-Media-Nischen“ und „Mobile ausgeblendet? 44 45 Social Media“ zugesprochen – Path, Fancy, Klout, Reddit u. a.43. Die Vielfalt von neuen Diensten, die schwindende Dominanz eines Was ist los? Ist der Social-Media-Hype schon vorbei? Ist Facebook sozialen Netzwerkes und der berechtigte Wunsch, den Draht zum alleine einfach nur langweilig geworden? Oder befinden wir uns alle Kunden nicht zu verlieren, erfordern, sich immer stärker auf den weiter vorwärts auf einer großen Lernkurve, werden immer versier- Content zu konzentrieren. „Was habe ich Interessantes zu erzäh- ter im Umgang mit sozialen Diensten und immer interessierter an len?“, muss die erste Frage lauten. „Wo und wie kann ich das bei den konkreten Services? Alles dies natürlich! geeigneten Usern anbringen?“, ist aber erst die zweite Frage. Fest steht, dass die sozialen Kanäle nicht zu beherrschen sind, sondern „One-to-One- and Group-Messaging“, „Fancy stuff“ in großen sie allenfalls zu nutzen sind. Bildern, „Share human knowledge“ und „finde die richtigen Leute mit dem wirklichen Wissen“ oder übergreifende Social News- Das klingt nicht einfach und was es konkret heißt, ist schwer vor- Aggregatoren zeigen deutlich, dass der Umgang mit digitalen stellbar. Wir alle kennen die kleinen konfliktbehafteten Feinheiten Diensten gelernt ist und immer spezifischere Dienste gefragt sind. im Alltag. Für einen unserer Kunden steuern wir die Live-Kommu- Private Kommunikation soll privat bleiben, Ereignisse sollen ganz nikation. Alles was vor Ort in Messen und Events erlebt wird, soll einfach in Bildern und Videos von jedem verteilt werden können auch in die sozialen Netzwerke getragen werden. Doch was ist und Wissen bedeutet keine Herrschaft mehr. davon wirklich wertvoller, spannender Content? In welcher Form werden die Inhalte wahrgenommen? Auf welchen Kanälen finden wir die schnellste und größte Verbreitung? Heißt Interaktion auch Verständnis? Wie schaffen wir es, immer noch einen roten Faden im Vgl. MEEDIA, Nutzerzahlen sozialer Netzwerke, April 2013 Vgl. eMarketer, Nutzung von Facebook, August 2012 43 Vgl. Frank N. Magid Associates, Inc., Facebook Fatigue – Fact or Fiction, März 2013 44 Vgl. n-tv.de, Warum Nutzer Facebook meiden, 06.02.2013 41 Sinne unserer geplanten Botschaft zu behalten? 42 45 46 Vgl. Tomorrow Focus Media, Social Media Effects 2012, 2012 Vgl. Syncapse, Value of a Facebook Fan 2013: Revisiting Consumer Brand Currency in Social Media, 2013 71 Pl anung 1. Kommunikationsplanung wird zu einem fortlaufenden Prozess. Es reicht nicht, eine Botschaft zu definieren und dann laut nach außen zu tragen. Marken müssen sich offen, interessiert und empathisch zeigen. Herausforderung für die Marke: Positionierung im Web 2. Umso wichtiger ist es, Haltung und Mehrwerte klar zu formulieren. Deutschland auf dem Weg zur digitalen Gesellschaft: Breitband-Inter- Melanie Garmanzky, Nur wenn das strategische Fundament steht, können wir im Einzel- netanschlüsse sind beruflich wie privat State of the Art geworden, die geschäftsführende nen flexibel kommunizieren und den User passgenau ansprechen. Smartphone-Dichte, die Verbreitung von Tablets und die Nutzung des Gesellschafterin, mobilen Internets steigen unaufhörlich – längst sind nicht mehr nur Garmanzky „Digital Natives“, Geschäftsleute und Teenies „always online“, sondern WEBconsulting GmbH 3. Dabei zählt weniger reine Reichweite, sondern die richtige User- gruppe zu erreichen, die langfristig Interesse und Kaufbereitschaft viel weiter reichende Gesellschaftsgruppen. Die Nutzung des Social mitbringt. Über Nutzungsanlässe und konkrete Situationen Web ist dabei immer selbstverständlicher und aus dem anfänglichen können wir die relevanten Kanäle identifizieren. Hype ist gelebte Realität geworden. Trotz der Datenschutzrisiken sind 74 Prozent der Deutschen in mindestens einem sozialen Netzwerk 4. In Kombination der mehrschichtigen Botschaften mit den gemeldet; ein Großteil vertraut bei Kaufentscheidungen auf Erfahrungs- Nutzungsszenarien ergibt sich eine Landschaft aus passenden berichte und Bewertungen anderer Nutzer und die generelle „Web- Kanälen, die es zu bespielen/bedienen und zu vernetzen gilt. Diese Reputation“ von Unternehmen und ihren Marken. Das Angebotsfeld Wege lassen sich auf einer Kommunikationslandschaft für unsere setzt sich heute wesentlich aus Google, Facebook, YouTube, Twitter User vorzeichnen. und anderen klassischen wie sozialen Onlinemedien zusammen. 5. Damit der Kerngedanke dabei nicht verloren geht, muss er von Unternehmen, die sich und ihre Marken in diesen Zeiten erfolgreich allen auch aus unterschiedlichen Perspektiven verstanden werden. positionieren wollen, müssen diese Entwicklung anerkennen und die Oft machen erst die Strategie und eine einschlägige Gestaltung Online-Kommunikation von Anfang an in ihre Gesamtstrategie integrie- den Beteiligten klar, worüber wir sprechen wollen. Ideen müssen ren. Wichtig dabei: Man sollte sich nicht von Pauschalannahmen leiten auf die Spitze getrieben werden und polarisieren. lassen, sondern die individuelle Strategie und Umsetzung im Rahmen der ureigenen Markenstrategie entwickeln. Die Chance: Marketingleu- 6. Unterschiedlich wie die Kanallandschaft, sind auch mögliche Mess- ten, Öffentlichkeitsarbeitern, Investor Relations Officers und HR-Ma- größen für die eigenen Ziele detailliert zu betrachten. Hier müssen nagern aus B2C- und B2B-Unternehmen bietet das Netz heute durch wir uns auf wenige, aber konkrete Kennzahlen konzentrieren die fast unmittelbare Rückkopplung mit Kunden, Geschäftspartnern, (Social Buzz, Fanzuwachs, Interaktionsrate, Sentiments o. a.). Anteilseignern, Investoren, (aktualen sowie potenziellen) Mitarbeitern Strategische Kommunikationsplanung in dieser Form ist nur noch in rung und beständige Anpassung an die Erwartungen im Markt als früher. eingespielten interdisziplinären Teams zu leisten. Social-Media-Ex- Alleinstellungsmerkmale, emotionale Inhalte und nutzwertiger Content perten geben uns Einblicke in die Kanäle, Dialoge und Mechanismen. können im „Mitmach-Web“ deutlich besser verbreitet und getriggert Getragen werden Idee und Ausführung aber nur durch den engen werden. Wer aber nicht in einen zeitgemäßen Dialog mit seinen Ziel- Austausch zwischen allen Disziplinen. gruppen tritt, wird am Ende den Wettbewerb um zufriedene Stake- und auch Kritikern wesentlich mehr Anknüpfungspunkte zur Positionie- holder verlieren. Umgekehrt gilt: Wer allzu unüberlegt in die „soziale“ Online-Welt startet, riskiert nachhaltige Reputationsschäden. Wenn 73 Pl anung der Social-Media-Hype quasi die Kinderschuhe waren, sollten echte Social Relations das Erwachsenenalter einläuten – mit strategischem Dialog, Kritikfähigkeit und Professionalität. Social Media Advertising am Beispiel der Facebook Exchange Im Dickicht der Online-Welt genügt es allerdings nicht, unerfahrene Als Facebook Ende März 2012 seine Tore zu seinem Ad Inventory Schahab Hosseiny Teilzeitkräfte oder Praktikanten einzusetzen oder die Internetaktivi- über die Facebook Exchange (FBX) für ausgewählte Demand Side Head of Marketing/ täten „nebenher“ abzuarbeiten. Verantwortliche sehen sich neben der Plattforms (DSP) im Realtime-Bidding-Verfahren (RTB) öffnete, Prokurist, Ressourcenschaffung einer Fülle von Aufgaben und Problemfeldern erreichte das Thema Display Advertising endgültig auch das Social- MSO Digital GmbH gegenüber. Networking-Segment. & Co. KG • Suchmaschinenwerbung und -optimierung geraten angesichts Abgrenzung der Facebook Exchange gegenüber der beständig veränderter Algorithmen immer mehr zum Wissen- Facebook-Marketplace-Lösung schaftsfach (das allerdings de facto schon seit Langem). • Ansprüche an Content, Grafik, Nutzerführung und Periodizität Sprechen wir über Facebook Advertising, gilt es, in erster Linie die wachsen zusehends. Differenzierung zwischen Facebook Marketplace Ads (Sponsored • Unterschiedliche Zielgruppen müssen auf jeweils passenden Stories, Like Ads etc.) sowie der Facebook Exchange stattfinden zu Kanälen angesprochen werden. lassen. Sind die klassischen Facebook Marketplace Ads als Selbstbu- • Beim Monitoring kommt es auf eine strategische Auswahl von chungssystem (SBS) offen für jegliche Werbe-Anfragen und in der Suchbegriffen, eine Einordung sowie Bewertung der Treffer an. Auswahl an Werbemöglichkeiten wesentlich stärker diversifiziert, • Die Unternehmensdisziplinen (Marketing, PR, Media, Web, HR, reduzieren sich die FBX aktuell sowohl auf Small Ads als Text-Bild- IR, Kundenservice, Vertrieb) verfolgen noch allzu oft verschiedene Werbeanzeigen in der Facebook Sidebar als auch in der möglichen Ansätze statt einer übergreifenden Online-Stratagie und Mit- Realisationsform des Einsatzes von Page Post oder Promoted Post arbeiter werden nicht ausreichend eingebunden. Ads. Als technische Supply Side Platform (SSP) arbeitet die FBX • Taktische Reaktionen auf krisenhafte Situationen durch „Trolle“, aktuell mit weltweit wenigen, lizenziert DSP wie MediaMath, Triggit, Querulanten, enttäuschte Angestellte, verunsicherte Kunden und Turn oder sociomantic labs zusammen. Verbraucherschützer müssen rasch, aber auch wohlüberlegt erfolgen. Die DSP bieten über die FBX in einem RTB-Verfahren auf Cost-perMarkenerfolge hängen heute mehr denn je davon ab, wie die Positi- Mille-Niveau (CPM) um die jeweilige Gunst der kostbaren Facebook- onierung in den Köpfen erfolgt – und der Weg dorthin führt immer Nutzer. Im Rahmen von Programmatic-Buying-Strukturen können öfter über Online-Kanäle. Es ist Zeit, mitzureden, und es erfordert DSP zudem einen optimalen Mediamix über verschiedene SSP wie Zeit und Kraft, den Markenerfolg auch im Netz aufzubauen und zu beispielhaft die Google Ad Exchange oder der FBX aussteuern, opti- pflegen – aber es lohnt sich. mieren und das Marketing-Budget im Rahmen von Bid-ManagementAlgorithmen dynamisch allokieren. FBX stellt in ihrer Funktion damit eine traditionelle Ad Exchange dar, die allerdings keinen direkten Zugriff auf das gesammelte Datenmaterial innerhalb von Facebook zulässt. Die FBX arbeitet damit 75 Pl anung völlig isoliert von jeglich verfügbaren Datenwerten wie beispielswei- 4. Cross-Channel-Synchronisationen zur Aussteuerung von über- se soziodemografischen Daten der Nutzer. Um diese Daten unter greifenden Werbekampagnen über diverse Devices Werbeaspekten zu interpretieren und explizit zu adressieren, ist die Nutzung der klassischen Facebook Marketplace Ads unerlässlich. 5. Additive Erweiterung, Aussteuerung und Optimierung von relevanten Metriken zur Erfassung des Werbeerfolges wie Vorteile der FBX gegenüber der Facebook-Market- beispielhaft die View-trough-Conversions place-Lösung 6. Erweiterte Möglichkeiten und Anzeigen-Kontrolle in der AusAls technisch interpretierbare Ad Exchange ist es über die FBX mög- lieferung der Display Ad, um weitere Faktoren wie Frequency lich, First Party als auch Third Party Cookies zu interpretieren und Capping, Day-Time-Targeting etc. somit ein erweitertes Targeting als Advertiser zu realisieren. Zudem nehmen Werbeanzeigen auf Facebook mittlerweile 25 Prozent des Fazit und Ausblick Gesamt-Marktes von Display-Anzeigen ein, das auf aktive FacebookNutzer heruntergebrochen eine Adressierung von über eine Milliar- Häufig gilt es, bei der Planung einer Social-Media-Advertising-Kam- de Nutzer weltweit bedeutet. pagne innerhalb von Facebook, den synergetischen Einsatz zwischen Facebook Exchange (FBX) und den Facebook Marketplace Ads abzu- Die FBX bietet darüber hinaus weitere signifikante Vorteile für wägen und entsprechend zu realisieren. Marketer. Die wichtigsten Vorteile sind dabei vor allem: Im Online-Marketing gilt immer wieder, die recht kurzen Time1. Retargeting-Maßnahmen auf Facebook werden mittels eigen- frames, häufig ausgestattet mit einem „first-mover advantage“, vor ständig erhobener Cookies ermöglicht. Dabei sind die Retarge- einer inflationären Nutzung von Technologien wie FBX sinnvoll für ting-Maßnahmen auf der FBX in verschiedensten Dimensionen sich nutzbar zu machen. Vor allem im Bereich Performance Adver- möglich. Die gängigsten Optionen sind hierbei das Standard- tising ergeben sich für Online-Marketer zusätzliche Chancen in der Retargeting oder das dynamische Produkt zu Retargeting. Adressierung neuer Nutzergruppen. Auch Branchen-Primus Twitter mit seinem Pool von über 200 Millionen aktiven Nutzern hat eine 2. Erweitertes Nutzer-Targeting auf Grundlage von eigenständig eigene Ad Exchange vor allem zum Einsatz von Retargeting-Mög- erhobenen Kunden-Daten wie dem Surfverhalten oder der lichkeiten angekündigt und könnte somit trotz seiner noch geringen Synchronisation mit CRM-Daten Wahrnehmung im Bereich DACH zu einem weiteren starken Player im Social Media Advertising avancieren; neben Google, Facebook 3. Erlangen von attraktiven neuen Reichweiten als additive Ver- oder AdScale eine weitere mächtige Ad Exchange, die den kompeti- längerung im Display Advertising. Über die FBX können Ziel- tiven Display-Markt zusätzlich beflügeln wird. gruppen adressiert werden, die über klassische Bannerwerbung außerhalb der Facebook-Dimensionen nicht erreicht werden können. 77 Pl anung Content für Social Media + Search = Mission Impossible? Inhaltsdaten verfügen, ohne es primär zu wissen. Die Frage ist vielmehr: Passen diese Doku-Daten zur Marke und nutzen sie dem Kunden? Oder können sie aufbereitet und damit effizient eingesetzt werden? Simone Mitterer, Man sucht mit der Begriffseingabe „New York“ und bekommt dazu Zum anderen kommt ein zusätzlicher Funktionskomplex zum Tra- Senior Account nicht mehr nur Informationen zur Stadt, zu Flügen und zu Hotels gen: Weil User wertigen Content gerne durch Likes, Shares und Links Manager SEO & angezeigt, sondern auch Neuigkeiten seiner Freunde aus New York pushen und so seine Sichtbarkeit in Suchmaschinen verbessern – Social Media, oder Urlaubstipps von Bekannten aus deren Social-Media-Profilen. und dadurch klassisches Linkbuilding in den Hintergrund drängen. Und LBi Germany AG Diese Ergebnisse entstehen durch die zunehmende Bedeutung der für erfolgreiche Kommunikation im Social Web muss man die Nutzer Social Signals: aus den Meinungen, Likes, Shares und Verlinkungen sowieso dazu motivieren, eigenen Inhalt, beispielsweise Erfahrungsbe- Florian Schießl, von Nutzern, aber auch durch Änderungen im Google-Algorithmus. richte, Bewertungen oder Verbesserungsvorschläge, beizusteuern. Account Manager Doch was bedeuten diese Veränderungsprozesse für Unternehmen? Online Kommunikation, LBi Germany AG Achtung, Fertig, Los? Beinahe – Content Marketing geht ein bißchen anders Der Kunde entscheidet Fertig? Achtung! Los! Schlussspurt! Social Search lässt Unternehmen umdenken und erfordert, sich mehr für die Sichtweisen, Meinungen und Bedürfnisse der Kunden • Landing Page(s) zu interessieren: Wonach sucht er/sie und was erwartet er/sie von für SEO, Social • Public Relations einer Marke? Klassische Nachrichtenfaktoren wie „Nähe“, „Neuig- Media und Mobile • Online Relations keit“ oder „Tragweite“47 sind entscheidend, die Produkteigenschaf- optimieren ten stehen tendenziell erst einmal hinten an. Reisende wollen sich bei Städtetrips beispielsweise primär über die wichtigsten Sehens- • Influencer/Fans Wertige Inhalte > • Promotion auf Social-Media-Kanälen • Startschuss Partner SEA-Kampagne anteasern würdigkeiten informieren, fünf cm mehr Beinfreiheit im Reisebus interessieren in diesem Zusammenhang eher weniger. Den User begeistern Quelle: LBi Germany AG Natürlich muss der Content auch zur Marke passen und obendrein Der Clou ist schließlich, es dem Nutzer leicht zu machen: Er muss vielseitig einsetzbar sein: für Websites, Blogs, Social Networks, Markenbotschaften intuitiv finden und teilen können. Das fängt bei Video-und Audioplattformen oder Presseportale. Das klingt auf- einer Website-Struktur an, die für Mensch und (Such-)Maschine ein- wendig, zumal Social Media und Search in ihren Einzelanforderungen fach zu erfassen ist. Dazu kommen einfache, saubere Schnittstellen, schon aufwendig genug sind? Weit gefehlt: Bei der richtigen Heran- damit Menschen die Inhalte im Netz schnell und unkompliziert teilen gehensweise kann man sogar noch Zeit einsparen. können. In der täglichen Kommunikationsarbeit geht es schließlich Wie das? Dies kommt zum einen deshalb, weil viele Firmen mit be- sche Benennung. So erreichen Unternehmen genau die User, die sie stehenden Artikeln, Produktdatenblättern oder Videoaufnahmen vom am jeweiligen Ort im Netz ansprechen wollen. um die sinnvolle Auf- und Verteilung der Inhalte und um eine logi- etwaig stattgefundenen „Tag der offenen Tür“ über bereits passende 47 Quelle: Lippmann, Walter: Public Opinion (1922) • User Feedback > Optimierung • Promoted Posts & Co. 79 Pl anung Ist diese Denkweise in der Unternehmensstrategie etabliert und bedeutet auch zunehmend, Menschen in ihrer „natürlichen Umge- sind die Prozesse sauber definiert, zahlt der ganzheitliche Ansatz, bung“ in ihrer „Lebenswirklichkeit“ zu begegnen. Social Media und Search zu kombinieren, nachhaltig auf den Unternehmenserfolg ein. Hier werden obendrein Synergieeffekte und Wichtig ist es hier, den Grad an Engagement innerhalb der Teilzielgrup- Möglichkeiten geschaffen, unnötige Kosten für ungenutzte oder pe richtig einzuschätzen. Wen spreche ich wann, mit welchen Themen, doppelt erstellte Inhalte einzusparen. in welcher Frequenz und auf welchen Kanälen an? Wie löse ich Empfehlungsprozesse und Kaufimpulse gerade mithilfe von Social Media aus? Die entscheidenden Parameter für eine erfolgversprechende Wie aktivieren KMU relevante Teilzielgruppen im Sinne von Social Media? Ansprache sind: 1. die Intensität des Engagements 2. die Erhöhung der Interaktionsrate 3. das Auslösen von Empfehlungsprozessen 4. die richtige Auswahl und passende Frequenz des Contents Thomas Zich, Inhalte in Social Media werden von Menschen gemacht und Social Geschäftsführer, Networks stehen für eine exponentielle Verbreitung von Botschaf- Zukünftig wird es für Markenverantwortliche immer wichtiger Wunderknaben ten im Sinne von „One to one to many“. Das bedeutet für jeden werden, Social-Media-Angebote zu schaffen, die eine mögliche Kommunikation Typus von Markenverantwortlichem, was immer er auch erreichen Migration vom Status Fan zu dem des Kunden und einen bestmög- GmbH will, er muss die Zielgruppe/-n begeistern. Das geht nur, wenn eine lichen Dialog auf allen Beziehungsebenen bieten. starke Marke generiert, neue Produkte eingeführt, gute Mitarbeiter gewonnen, Innovationen entwickelt, Abverkäufe gesteigert, Krisen gemeistert und Kundenbeziehungen intensiviert werden. Marken- Engagementpyramide „Die Social-Media-Migration von Zielgruppen“ ® verantwortliche müssen nicht nur ihre „Kunden“, sondern vor allem ihre Stakeholder hinter sich bringen. MarkenSocial Engagement ng ag t- L Online-Universums sehr komplex, dynamisch und multidimensional. Aktionen / Maßnahmen Markenverwender Für viele Menschen vermischt sich digitale und reale Welt. Abstrahleffekte Die sozialen Netzwerke füllen diese Schnittmenge zunehmend aus. Quelle: Wunderknaben Kommunikation GmbH Konsumenten Nichtkäufer el Wirkungszentrum ev zwischen Kunden – Usern – Empfehlern und Marke ist innerhalb des (klein- und mittelständische/-s Unternehmen) präsent zu sein, en Markentreue anderen Lebensbereichen auch: Das Social-Media-Beziehungsgeflecht em unternehmerischen Wertschöpfungskette abzuholen. Es ist wie in den In dieser Schnittmenge zwischen „digital und real“ u. a. als KMU -E Markenfans er Unternehmen die Chance, ihre Stakeholder auf allen Stufen der paten Us Eine durchdachte Social-Media- und Content-Strategie bietet vielen Wirkungszentrum 81 Pl anung Wenn Social Media einen Platz innerhalb der Markenkommunikation von KMU einnehmen sollen, müssen Markenentscheider in der Lage sein, unterschiedliche Zielgruppen zu verifizieren. Im Sinne der Engagementpyramide ® müssen dann folgende Punkte beachtet werden: 1. Kombination relevanter Inhalte 2. Auswahl der richtigen Social-Media-Kanäle 3. Aufbau eines optimalen Verhältnisses vom „einfachen“ Kunden bis zum Markenbotschafter Um das maximale Kundenengagementpotenzial abzuschöpfen, sollten Unternehmen fokussiert Touchpoints, Social Signals und Grundmechaniken für Empfehlungsprozesse entwickeln und implementieren. Verbindung beider Datenquellen Social-Media- und CRM-Daten werden in den meisten Unternehmen bislang getrennt gepflegt und analysiert. Eine kombinierte Auswertung dieser Daten ermöglicht hingegen die Gewinnung neuer Insights/Einsichten. Hierzu ist es notwendig, die Datensätze auf Einzelnutzerbasis in Verbindung zu bringen. Der erste Schritt im Social CRM sind somit Maßnahmen zur Verbindung des Social-MediaProfils eines Kunden mit dessen CRM-Datensatz. Der einfachste und rechtlich sicherste Weg ist der, wenn Nutzer ihre Daten zur Identifizierung freiwillig preisgeben. Das funktioniert am besten, wenn die Datenabgabe mit echten Mehrwerten für den Nutzer einhergeht. Gleichzeitig sollte und muss man den Nutzer über die geplante Datennutzung informieren. Social CRM in der MarketingKommunikation – eine Annäherung in drei Schritten Die Abfrage von Identifizierungsdaten kann zum Beispiel im Rahmen von Gewinnspielen oder Aktionen erfolgen. Wertvoller für den längerfristigen Beziehungsaufbau ist jedoch die Bereitstellung exklusiver Angebote oder Inhalte, die erst mit Datenabgabe freigeschaltet werden. Zur eindeutigen Identifizierung sind die folgenden Arten von Daten nützlich: In den Social Media eignen sich neben dem Namen und der Roland Hachmann, In der Marketing-Kommunikation werden Social-Media- und CRM- Head of Social Media Datensätze miteinander verbunden, um Botschaften und Angebote Marketing, relevanter zu gestalten sowie ein ganzheitliches Beziehungsmanage- DDB Tribal Hamburg ment zu gewährleisten. Aus dem CRM-Datenbestand können viele GmbH „harte Facts“ gewonnen werden: Name, Adresse, Alter, gekaufte Produkte. Zusätzlich lassen sich Verhaltensdaten ermitteln: Mailing Responses, E-Mail-, Öffnungs- und Klickraten, Website-Trackingdaten. In den Social Media werden „softe“ Daten gewonnen: Präferenzdaten wie z. B. Facebook Likes auf Pages, Postings, Bilder oder Videos sowie Ortsdaten von Foursquares oder Facebook Places und Insights aus dem sozialen Umfeld der Nutzer. Drei Schritte ermöglichen die Annäherung an eine ganzheitliche Kommunikation auf Basis dieser Daten. Adresse auch die E-Mail-Adresse und/oder eine Kundennummer. In CRM-Maßnahmen sollten ein eindeutiges Social-Media-Profil und/ oder die ID abgefragt werden. Sobald eine statistisch relevante Anzahl von Nutzern als Schnittmenge identifizierbar ist, können Insights aus „beiden Welten“ sinnvoll in Verbindung gebracht und entsprechende Maßnahmen entwickelt werden. Kommunikation auf Basis aggregierter Daten Eine Auswertung aggregierter Daten ermöglicht eine übergreifende Optimierung der Kommunikation. Aus CRM-Datensätzen sind u. a. folgende Insights/Aufschlüsse interessant: Welche Produkte haben Kunden, die auch in Social Media identifizierbar sind, in letzter Zeit 83 Pl anung gekauft? Welche Themen oder Angebote haben sie in E-Mail-Newsletters und auf der Website angeklickt? Erfolgreiche Themen oder Angebote sollten in den Social-Media-Redaktionsplan übernommen Social Commerce – Fluch oder Segen? werden. Viele Erkenntnisse aus dem Bereich Social Media lassen sich wiederum auf CRM-Maßnahmen übertragen: Welche Postings, Bilder Marken und Unternehmen tun gut daran, sich mit den Möglichkeiten Mike Schnoor, oder Videos hatten die meisten Likes, Comments und Shares seitens im Social Commerce auseinanderzusetzen. Schließlich bekannten sich Head of Corporate Fans, die auch Kunden sind? Beliebte Themen oder Angebote sollten schon 2011 rund 39 Prozent der Facebook-Nutzer als Fan einer Marke, Communication, in der Interessenten- und Kundenkommunikation eingesetzt werden. weil sie sich exklusive Rabatte und Vergünstigungen erhofften . Face- hmmh multimediahaus AG 48 book ist sicher auch das Netzwerk mit dem größten Potenzial für Social Zusätzlich gibt es Ansätze, die im CRM und bei Social Media parallel Commerce, weil umfangreiche Schnittstellen, eigene Funktionen und Jana Gädeke, durchgeführt werden können: Themen oder Angebote können zum spezielle Add-ons schier unzählige Möglichkeiten sowie Gestaltungsfrei- Managerin Social Media, Beispiel zeitgleich in E-Mail-Newsletters und Facebook Postings raum für Seitenbetreiber bieten. hmmh multimediahaus AG regional ausgesteuert verschickt bzw. abgesetzt werden. Die Analyse aggregierter Daten liefert jedoch nur allgemeine Insights. Weitaus Kurzum: Social Commerce wird seit dem Boom von Social Media häufig effektiver ist eine individuelle Kommunikation. und vehement diskutiert und regt zu Spekulationen an. Die Ursache dafür ist denkbar einfach: Betrachtet man die Anstrengungen einer Individuelle Kundenkommunikation Marke oder eines Unternehmens in den Social Media einmal realistisch, so richten sich alle Maßnahmen darauf aus, den Umsatz zu steigern. Die Königsdisziplin ist eine individuelle Verwertung der Ergebnisse aus CRM und Social Media: Welche Produkte hat eine Person ge- Ganz nach dem Motto „Je einfacher, umso besser!“, sahen erste kauft bzw. wie hoch ist die (Wieder-)Kaufwahrscheinlichkeit? Wel- Gehversuche im Social Commerce daher so aus: Man ging mit sei- che Themen oder Angebote hat die Person in den Social Media als nem Angebot dorthin, wo sich die Nutzer aufhielten. Prinzipiell ein „like“ klassifiziert? Lassen sich aus der Verbindung dieser Resultate richtiger Gedankengang; aber so machte man die Social Networks relevante Botschaften und Angebote sowie bevorzugte Kommunika- zur Fußgängerzone. Leider funktioniert es mehr schlecht als recht, tionskanäle für diese Person ermitteln? einfach einen Online-Shop ins soziale Netzwerk zu stellen – und auf Kunden zu warten, bleibt allzu oft ohne Erfolg. Diese Form individualisierter Kommunikation erzeugt höchste Relevanz für den einzelnen Nutzer – resultiert allerdings aus einer hohen Aber warum? Überwiegend privat und als Dialogmedium genutzt, Fragmentierung und ist oft nur dort ein-/umsetzbar, wo Inhalte und bietet ein Social Network nicht die besten Voraussetzungen für Angebote durch Algorithmen individuell zusammengestellt werden. einfachen Abverkauf. Schließlich geht kaum jemand zum Einkaufen Social CRM wird in Zukunft immer wichtiger. Selbst wenn nicht alle auf eine Party (sieht man von häuslich-privaten und halbprivaten drei oben genannten Schritte sofort umsetzbar sind – jedes Unter- Verkaufspräsentationen im Stil von „Tupper-Ware“ u. Ä. einmal ab). nehmen sollte jetzt mit dem ersten Schritt anfangen, um schnell Einzige Chance für Unternehmen: Angebote und Produkte müssen Lerneffekte zu erzielen. so spektakulär sein und exklusiv angeboten werden, dass sie zum Gesprächsthema Nummer eins auf der „Party“ werden. Welche Möglichkeiten gibt es also für Unternehmen, Social Commerce erfolgreich zu betreiben? Was ist möglich und was ist wann sinnvoll? 48 Vgl. www.fittkaumaass.de 85 Pl anung Integration eines Shops Gruppen-Angebote Diese Variante ist vornehmlich in Facebook umzusetzen, wenn ein Die Bedingung ist, dass sich eine Mindestanzahl an Nutzern dazu Nischenprodukt ohne eigenen Point of Sale vertrieben werden soll. entscheiden muss, das angebotene Produkt zu kaufen oder: Je mehr Über eine App lässt sich ein Online-Shop beliebig ins Netzwerk ein- Nutzer den Kauf bekunden, umso günstiger wird der Preis. Shop- binden. Mit der Möglichkeit, die Kundendaten per SSL verschlüsselt Betreiber können mit dieser Methode leicht herausfinden, wie gut zu übertragen, sorgt Facebook hier für die erforderliche Sicherheit. bestimmte Produkte bei den potenziellen Kunden ankommen. Fanexklusive Angebote Integration von Social Plug-ins Produkte sind mit einem speziellen Code, den man ausschließlich als Fan / Über das Einbinden von Social Plug-ins (z. B. Like oder +1-Button) in Follower erhält, günstiger oder sind nur aus dem Netzwerk heraus einen Online-Shop hat der Betreiber die Möglichkeit, Nutzeremp- erreichbar. Ähnlich wie beim VIP-Shopping lockt hier die Exklusivität im fehlungen direkt an seinen Produkten zu generieren. Jede Aktion kleinen Nutzerkreis. Online-Händler und Marken können gute Preise bei über das Plug-in löst einen neuen Beitrag mit dem direkten Link auf Großbeständen machen und diese leicht an die Fans weitergeben. das Angebot in den Profilen und Timelines der Nutzer aus. Live-Shopping Eine echtzeitgesteuerte Verkaufsaktion ermuntert zur schnellen Kaufentscheidung – zum Beispiel als „Deal des Tages“. Ein integrierter Counter zeigt die kurze Dauer des Angebotes an, so dass sich Live-Shopping besonders für Saisonwaren eignet. Check-in-Deals (Facebook und Foursquare) Mit dem Check-in an einem Place oder Venue lässt sich ein spezielles Angebot vor Ort verbinden. Die Möglichkeiten der Zugabe sind hier beliebig. Diese Art von Social Commerce eignet sich vor allem für Unternehmen mit physischem POS (Point of Sale). MUDDA is Dein NETIQUETTE! Facebook-Angebote Facebook bietet über ein spezielles Add-on Unternehmen und Marken die Möglichkeit, den eigenen Fans attraktive Angebote zu offerieren – egal ob Online-Filiale oder POS. Der Nutzer kann das Customer Care funktioniert auch exzellent über Social Media. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Prozesse richtig aufsetzen. Mehr dazu: www.akom360.de/compass Angebot virtuell in Anspruch nehmen und bekommt Coupons, Rabatte oder Belege per E-Mail. www.akom360.de 87 Umsetzung Workflow-Management in der Social-Media-Kommunikation Freigabeprozesse bereit: Mit einem Klick liegt das Posting dem Zuständigen vor, mit einem weiteren Klick ist es live. Automatisierung und Push Alerts Jörg Rensmann, Deutsche Unternehmen werden zunehmend warm mit Social Media: Gründer, Die grundsätzliche Bereitschaft zum Dialog über soziale Netzwerke Verbale Entgleisungen auf der eigenen Facebook-Seite sind jedem ein infoMantis GmbH ist in immer mehr Firmen vorhanden. Auch die ersten Gehversuche Graus. Unternehmen dürfen hier durchaus auf ihr Hausrecht zurück- im Social Web haben mittlerweile die meisten absolviert. Schwierig greifen: Niemand muss sich explizit beschimpfen lassen. Doch wie gestaltet sich hingegen noch immer die langfristige Integration von schnell wird eine Krise bemerkt? Haben sich bis dahin schon weitere Social Media in den Unternehmensalltag. Dies liegt nicht zuletzt an Nutzer eingeschaltet? Für viele Standardsituationen bietet die techni- den oftmals komplexen Kommunikationsprozessen, die sich nur sche Toolbox automatisierte Lösungen – von der Push-Benachrichti- schwer für das Social Web adaptieren lassen. gung der Zuständigen bis zur Löschung beleidigender Posts. Social-Media-Workflow-Management ermöglicht im Kern die zentrale Wahrung der Corporate Identity Bearbeitung und Verteilung von Inhalten über verschiedene Kanäle. So werden Zeit und Ressourcen gespart und Verdruss aufseiten von Die Verständigung über ein gemeinsames Auftreten ist beson- Kunden und Mitarbeitern vermieden. Neben einem gemeinsamen ders dann wichtig, wenn mehrere Abteilungen oder Filialen eines Back-End – einer Art Schaltzentrale der Social-Media-Kommunikation – Unternehmens im Social Web aktiv sind. Gleiche Logos, Mission- sind hierfür nachfolgende Komponenten von besonderer Bedeutung. Statements oder Seitenstrukturen sorgen für einen optischen Wie- Transparenter Editierstatus einzelnen Accounts kann auch eine inhaltliche Konvergenz – etwa dererkennungswert. Je nach Ausrichtung und Abhängigkeitsgrad der Bildquelle: U.S. National Archives and Records Administration, via Wikimedia Commons; Verwendung unter Gemeinfreiheit durch Aufgreifen wichtiger Meldungen – erwünscht sein. Kunden ärgern sich, wenn sie von einem Unternehmen mehrere oder sogar widersprüchliche Antworten auf eine Frage erhalten. Schnelle Revisionssicherheit Reaktionszeiten und geteilte Social-Media-Zuständigkeiten erhöhen die Gefahr solch unangenehmer Situationen im Social Web. Work- Wer Tweets, Posts oder Kommentare löscht, muss dies unter Um- flow-Management bedeutet Transparenz über den Bearbeitungsstatus ständen später erklären – sei es intern oder gegenüber anderen Nut- eines Dialogs: Wer das Problem entdeckt, muss schnell nachvollziehen zern. Entsprechend wichtig ist die Dokumentation solcher Vorgänge. können, ob sich schon jemand anderes um eine Antwort kümmert. Durch strategisch konzipierte und technisch sauber aufgesetzte Vier-Augen-Prinzip Workflows lässt sich eine Vielzahl der Probleme, die unternehmerisches Social Media Engagement heute noch ausbremsen, effektiv Social Media bedeuten immer ein gewisses Maß an Kontrollverlust – lösen. Und das ist nicht der einzige Effekt: Soziale Medien sind nicht verständlich, dass sich nicht jede Geschäftsleitung bei diesem Ge- in erster Linie Kampagnenmedien, sie verändern den alltäglichen danken wohlfühlt. Doch umständliche Feedbackschleifen vertragen Kundendialog von Grund auf. Wer die neuen Kanäle nachhaltig an sich nicht mit den schnellen Kommunikationszyklen auf Facebook, vorhandene Kommunikationsstrukturen anbindet, wird diesen Twitter und Co. Ein guter Social Media Workflow stellt zügige Wandel am besten für sich nutzen. 89 Umsetzung Praxis-case: BHW-Immobilien auf Facebook als Dachmarke im Social Web Besonders wichtige Meldungen kann die Zentrale auf allen Facebook-Seiten posten. Weitere Inhalte übernehmen die lokalen Maklerbüros je nach Bedarf. Auch können sie ihre Seiten weiterhin individualisieren: Der gemeinsame Wiedererkennungswert bleibt durch eine vorgegebene Grundstruktur, z. B. gleiche Tabs und Profil- Kunde: BHW Immobilien GmbH Dienstleister: infoMantis GmbH Problemstellung Die BHW Immobilien GmbH beschäftigt deutschlandweit über 550 Makler, die vor Ort unter der gemeinsamen Marke agieren. Das Facebook-Engagement der Makler war von stark optischer und inhaltlicher Heterogenität geprägt. Corporate Identity und Leistungs-/ Serviceversprechen der BHW Immobilien GmbH sollten daher über bilder (s. Abbildung links), gewahrt. Ein übergreifendes Monitoring gewährleistet zügige Reaktionen auf Fragen oder Probleme der Nutzer, egal über welches Profil sie eingehen. Fazit Dank des zentralen Social-Media-Workflow-Managements gibt es nun ein einheitliches Auftreten sowie einen stetigen Kommunikationsfluss zu den BHW-Immobilien-Kunden auf Facebook, der sowohl lokalen Content als auch unternehmensweite News umfasst. eine zentrale Markenpräsenz ins Social Web transportiert werden. Lösung Erreicht wurde dies über ein zentrales Back-End für den Facebook Hauptauftritt sowie alle weiteren Makler-Seiten. Zugriff auf dieses Storytelling auf der neuen Facebook Timeline „Cockpit“, das auf der infoHub-Technologie von infoMantis basiert, haben die BHW-Zentrale sowie aktuell 50 lokale Social-Media-Verantwortliche – mit unterschiedlichen Berechtigungen. „Informationen aus dem Internet zu erhalten, ist so, als versuche man einen Schluck von einem Feuerhydranten zu trinken.“ 49 Diese Meta- Andreas Peters, Creative Strategist, pher von Mitchell Kapor beschreibt den Informationsoverload, den JUNGMUT GmbH & das Internet bietet, ziemlich treffend. Inhaltsersteller greifen daher Co. KG immer mehr auf visuellen Content zurück, um ihre Message aus der großen Informationsflut herausragen zu lassen. Erster Einblick in den neuen Facebook Newsfeed Bildquelle: Screenshot der BHW Immobilien Seite Bildquelle: https://developers.facebook.com/blog/post/2013/03/07/get-to-know-the-new-design-for-news-feed/, 20.06.2013. 49 http://de.slideshare.net/christiangadams/instabrand-the-rise-of-visual-storytelling-in-a -content -marketing-world, 19.06.2013 91 Umsetzung Der neue Newsfeed Unter dem Motto „Goodbye clutter – Hello bright, beautiful stories“50 stellte Facebook im März dieses Jahres als Reaktion auf jene Entwicklung seinen neuen Newsfeed vor, der eine weitstärker visuelle Ausrichtung und divers gravierende Veränderungen für das Storytelling von Marken mit sich bringt. Visuelle Inhalte Der neue Newsfeed ist um einiges minimalistischer. Der Fokus liegt hier klar auf visuellen Inhalten wie Fotos, Videos und Links. „Irritierende“ Elemente wie die Navigationsleiste werden auf das Wesentliche reduziert. 51 Für die Kommunikation von Marken bedeutet dies, der bewusst und gerne mit der Marke interagiert, statt auf Quantität zu setzen und das Abdriften in die digitale Belanglosigkeit zu riskieren. Fazit Der neue Newsfeed wird zwar gerade erst langsam ausgerollt und ist bei den meisten Facebook-Nutzern noch nicht angekommen, er zwingt Marken jedoch jetzt schon, ihre Kommunikation zu überdenken. Die Herausforderung wird darin bestehen, eine Content-Strategie zu entwickeln, die mit visuellen Inhalten und kurzen Texten vor allem die „wahren Fans“ überzeugt, nachhaltig an die Marke bindet und zu Markenbotschaftern macht. Text-Posts wie das beliebte „Die Sonne scheint. Like wenn du den Tag heute auch genießt“, werden endlich aussterben und ganzheitlich für durchdachte und gezielte Kommunikation Platz machen. dass die Herausforderung nicht mehr allein in der Erstellung von relevantem, sondern gleichzeitig visuellem Content liegt. Durch die Umstrukturierung des Newsfeeds gehen selbst in sich stimmige und relevante Text-Posts in der Masse des visuellen Contents unter und werden dadurch irrelevant. Qualität statt Quantität Eine der größten Veränderungen ist die Einführung verschieden themenbezogener Newsfeeds. Neben dem „Neuigkeiten“-Feed findet der Nutzer auch den „Abonnements“-Feed und den „Alle Freunde“Feed. Der „Abonnements“-Feed listet die neuesten Beiträge aller vom Nutzer abonnierten Seiten auf, während der „Alle Freunde“-Feed die abonnierten Seiten vollständig ausblendet und nur die Beiträge der „Freunde“ anzeigt. 52 Diese kleine, feine Änderung bedeutet für Marken, dass selbst Nutzer, die eine Seite zuvor abonnierten, theoretisch oder de facto Zeit auf Facebook verbringen können, ohne jemals wieder mit der Marke in Berührung zu kommen. Genau hier wird nun ein Umdenken stattfinden müssen. Marken sind gut beraten, ihre Kommunikation auf den „wahren Fan“ auszurichten, 53 Vgl. https://www.facebook.com/about/newsfeed 51 Vgl. http://allfacebook.de/features/newsfeed-einfuhrung 52 Vgl. http://allfacebook.de/features/newsfeed-einfuhrung 53 Vgl. http://blog.hubspot.com/blog/tabid/6307/bid/34248/8-Ways-Your-Content -Strategy-Should-Change-With-the-New-Facebook-News-Feed.aspx 50 Praxis-Case: Mit Pizza und Persönlichkeit zu über 400.000 Fans bei Facebook Kunde: Pizza Hut Dienstleister: Construktiv GmbH Mit aktuell fast einer halben Million Facebook-Fans ist Pizza Hut Deutschland ganz vorne dabei, wenn es um erfolgreiche MarketingAktivitäten in Deutschlands größtem Social Network geht. Und das innerhalb kürzester Zeit: In nicht mal anderthalb Jahren konnte die Zahl der Fans von Null auf über 400.000 Fans erhöht werden. Der Startschuss der Aktivitäten auf Facebook fiel im Oktober 2011, nachdem Strategie und Ausrichtung festgelegt wurden. Den Kickstart setzte eine mehrstufige Gewinn-Aktion: Als Incentive gab es hierbei für jeden neuen Fan einen 5-Euro-Gutschein, der in einem beliebigen Pizza Hut Restaurant in Deutschland eingelöst werden konnte. So wurden binnen eines Monats bereits über 30.000 Fans vom Start weg aufgebaut. 93 Umsetzung Auf den Dialog kommt es an Auf der Pinnwand wird mit den Fans auf Augenhöhe kommuniziert, auf Fragen wird zeitnah und verständnisvoll eingegangen und Feedback – egal ob positiv oder auch negativ – aufgenommen und direkt an die Filialen weitergegeben. Durch die Vielfalt der Inhalte ergeben sich immer wieder unterhaltsame, längere Dialoge mit oft vielen hundert Kommentaren, Likes, Shares und Interaktion mit der Marke. Fan- und Reichweitenausbau durch Aktionen Bei der Weihnachtsaktion von Pizza Hut zum Ende des vergangenen Jahres konnten die Fans Wünsche für sich oder Freunde einreichen – ein weiteres gutes Beispiel für eine involvierende und virale Facebook Kampagne abseits der üblichen Adventskalender und Co. Tausende von Pizza Hut Anhängern reichten ihre Wünsche ein und teilten sie mit dem Freundesnetzwerk. Im aktuellen Facebook Ranking der gastronomischen Marken steht Pizza Hut derzeit auf Platz fünf und somit vor allen direkten Mitbewerbern aus der Pizza-Branche. Bildquelle: Wunderknaben Kommunikation GmbH, in Anlehnung an: http://filmcontest.magical-kenya.de/ Bildquelle: Wunderknaben Kommunikation GmbH, in Anlehnung an: https://www.facebook.com/UrlaubslandKenia Praxis-case: Magical Kenya Filmcontest Vor Ort durften diese einen individuellen Dokumentarfilm drehen, der anschließend veröffentlicht wurde. Per Online-Voting wurde anschließend der Sieger ermittelt. Kunde: Kenya Tourist Board (KTB) Ergebnisse Dienstleister: WUNDERKNABEN KOMMUNIKATION GmbH 25 professionelle Bewerber, über 10.000 abgegebene Votes, erhöhte Zugriffe und Interaktion im Blog, auf der Facebookseite, den Vimeo Ausgangsbasis Pages und der Website. 2012 plante der kenianische Tourismusverband eine deutschlandweite Online-/Social-Media-Kampagne, um das Land authentisch zu reprä- Fazit sentieren und den Tourismus zu fördern. Die Filme beider Teams wurden mittlerweile öffentlich präsentiert Mechanik Videos und der dadurch generierten Aufmerksamkeit konnte vielen WUNDERKNABEN KOMMUNIKATION konzipierte einen Filmcon- Usern die Magie Kenias erfolgreich nähergebracht werden. und zeigen das Land Kenia von seiner schönsten Seite. Dank der test für Nachwuchskünstler, die sich mit einem Kurzfilm bewerben konnten. Eine professionelle Jury wählte die beiden besten aus und schickte sie nach Kenia. 95 Umsetzung Praxis-case: real,- Deine Pizza Ergebnisse Die Community wählte unter den Top-Kandidaten die finale Gewin- Kunde: real,- SB-Warenhaus GmbH Dienstleister: WUNDERKNABEN KOMMUNIKATION GmbH Ausgangsbasis Fan-Gewinnung einmal anders: Die Marke real,- SB-Warenhaus GmbH wollte Mitte 2012 Social Media beim Namen nennen und mit den 300.000 Facebook-Fans etwas gemeinsam schaffen. Das Ergebnis soll- ner-Pizza. Die Kreation „Mediterraner Traum“ setzte sich gegen die Vorschläge der rund 20.000 anderen Teilnehmer durch. Fazit 40.000 neue Fans, eine stark erhöhte Interaktionsrate, rund 20.000 kreierte Pizzen und eine neue, leckere Pizza für alle Kunden im real,Kühlregal te als echtes real,-Produkt im Handel zu kaufen sein. Nach reiflicher Überlegung hatte man sich für das Produkt „Pizza“ entschieden. Erfolgsfaktoren einer Social-MediaApplikation Der Erfolgsfaktor von Social-Media-Kampagnen wird in der Regel am Jan van Randenborgh, Nutzwert/Mehrwert für die jeweilige Zielgruppe, dem passgenauen Gründer und Targeting sowie den Zielen der Kampagne gemessen. Neben diesen Geschäftsführer, wichtigen Faktoren kommen allerdings noch weitere entscheidende Kuborgh GmbH Faktoren hinzu, die eine erfolgreiche Kampagne ausmachen. Tom Storch, Eine Social-Media-Aktion wird in der Regel mithilfe einer Applikation Chief Operating Officer umgesetzt. Dies bietet viele Vorteile. So werden etwa die Nutzer- (COO), daten strukturiert erfasst und können exportiert werden. Ferner kön- iConsultants GmbH nen Design und Teilnahmebedingungen beliebig definiert und Inhalte auch außerhalb von Facebook bereitgestellt und gespeichert werden. Die Qualität der eingesetzten Applikation ist dabei maßgeblich Bildquelle: Wunderknaben Kommunikation GmbH, in Anlehnung an: https://www.facebook.com/real (Aktion bereits offline) entscheidend für den Erfolg der Kampagne. Auf der technischen Mechanik Teilnahme im positiven Sinne einfach und viral ist oder potenzielle WUNDERKNABEN KOMMUNIKATION konzipierte für die Aktion Teilnehmer eher abschreckt. Daher sollte den nachfolgenden eine aufwendige Facebook-Applikation, mit der die User ihre eigene Faktoren Beachtung geschenkt werden. Plattform für die Umsetzung Ihrer Ideen bestimmen Sie, ob die Pizza kreieren konnten. Dafür stand den Teilnehmern eine Auswahl von über 50 verschiedenen Zutaten zur Verfügung. Am Ende wurde Hohe Usability – Die App sollte für jeden User sofort verständlich von allen Beteiligten die Sieger-Pizza gewählt, die kurze Zeit später im sein. Dazu gehört eine einfache und klare Nutzerführung ebenso wie Tiefkühlregal von real,- zu finden war. der Verzicht auf unnötige Datenabfrage. 97 Umsetzung Cross-Channel-Fähigkeit – Im Rahmen der Professionalisierung Kreativität des Social-Media-Managements wird die Fokussierung auf nur ein Netzwerk längerfristig nicht ausreichend sein. Dabei gilt: Je mehr Ein Gewinnspiel bestehend aus einem Registrierungsformular, bei Channel-Kompatibilität, desto mehr Nutzer und weniger Abhängig- dem es ein iPad zu gewinnen gibt, ist schnell gebaut. Jedoch könnte keit von einzelnen Netzwerken. es schwierig werden, damit einen bleibenden Eindruck bei Ihren Fans zu hinterlassen. Auch verbreitet sich ein derartiges Gewinn- Moderne Plattform-Integration – Das Zauberwort für hohe Viralität bei spiel nicht immer gut. Sind Sie hingegen kreativ und nutzen die Facebook heißt Open Graph. Es werden automatisch individualisierte technischen Möglichkeiten der Social-Media-Plattform aus, kann Ihre Nachrichten im Namen des Nutzers abgesetzt. Diese moderne Techno- Kampagne sich wesentlich erfolgreicher entwickeln. Nachfolgende logie zur Plattform-Integration sollte in jedem Fall genutzt werden. Beispiele zeigen, welches Potenzial Social-Media-Kampagnen bieten: Social Sign-up – Die Anmeldung über ein klassisches Registrierungs- Air Berlin formular ist zwar seriös, als moderne Form der Anmeldung sollte Für ein Gewinnspiel in Kooperation mit Visit Berlin las Air Berlin für aber auch ein Social Sign-up via Facebook, Google+ oder Twitter eine Facebook-App die Wohnorte der jeweiligen Freunde der Air angeboten werden. Das lästige Eingeben von Daten entfällt und die Berlin-Fans aus und visualisierte diese auf einer Google-Karte. Fans Hürde teilzunehmen, sinkt. hatten die Möglichkeit, bis zu fünf Freunde auszuwählen, mit denen sie gerne eine Reise nach Berlin gewinnen wollten. Entsprechend Hosting und Performance – Das Hosting der Applikation erfolgt auf der Wohnorte wurden automatisch die nahegelegensten von Air den Servern Ihres Dienstleisters und nicht, wie oft angenommen, Berlin angeflogenen Flughäfen ermittelt und ebenfalls auf der Karte über Facebook. Ab 20.000 Fans oder bei hohem Werbedruck sollten angegeben. Die App schaffte, neben der attraktiven Gewinnchance, Sie die Frage nach der Serverleistung auf jeden Fall ansprechen. eine hervorragende Möglichkeit, die – teilweise weit gestreuten – Freundesbeziehungen abzubilden. Teilnehmerexport und Datenspeicherung – Es sollte nur dauerhaft gespeichert werden, was notwendig ist (z. B. E-Mail-Adresse – aber AXE HOT JOBS nicht Freundesliste). Wichtig ist, dass diese Daten auch komfortabel Für einen Tag bot Axe den Fans die Möglichkeit, einen von drei at- exportiert werden können und nach angemessener Zeit aus der traktiven Jobs zu gewinnen. Die Jobs „Damen-Beachvolleyball-Zeug- Datenbank verschwinden. wart“, „Model-Shooting-Wind-Macher“ und „Dessous-ModenschauAnzieh-Helfer“ wurden in einem Video vorgestellt und konnten nach All diesen Ansprüchen gerecht zu werden, stellt mitunter eine große Auswahl des jeweiligen Jobs auf der Pinnwand des Fans gepostet technische Herausforderung dar. Jedoch tragen die genannten Fak- werden. Das Video konnte innerhalb der Pinnwand als interaktiver toren, gepaart mit dem notwendigen technischen Know-how, einen Flashfilm abgespielt werden. Die Besucher der Pinnwand konnten ganz entscheidenden Beitrag zum Erfolg der geplanten Social-Media- dann über die Eignung des Bewerbers abstimmen. Die Abstimmung Kampagne bei. Alles das, was dann noch fehlt, ist eine gelungene hatte zwar keinen Einfluss auf den Gewinn, erhöhte jedoch den Traffic Marketing-Kampagne, die die „PS“/Power der App auf die (Daten-) auf der Seite und damit den Grad der Verbreitung erheblich. Straße bringt. Dabei sollten vor allem die nachfolgenden Faktoren nicht zu kurz kommen. 99 Umsetzung Präzision Praxis-Case: Sparkasse Pforzheim In der Branche kursiert teilweise noch der Irrglaube, dass Kampag- Kunde: Sparkasse Pforzheim Calw nen technisch nicht so hochwertig entwickelt werden müssen, da die Dienstleister: iConsultants GmbH Laufzeit in der Regel recht kurz ist und möglicherweise vorhandene Fehler in dieser Zeit nicht auffallen. Genau das Gegenteil ist jedoch Cover-Modell-Contest der Sparkasse Pforzheim Calw der Fall. Je kürzer die Kampagne läuft, desto weniger Chancen bieten Die Sparkasse Pforzheim Calw hat mit „red chilly“ ein Lifestyle- und sich, den Fehler zu korrigieren und desto (potenziell) schwerer wird Eventprogramm entwickelt mit dem jüngere Zielgruppen online und die Community diesen Fehler abstrafen. offline angesprochen werden. Ein Baustein in dem Programm war die Durchführung eines Cover-Model-Contests auf Facebook. Hierbei ist von den Einbindungen und Verlinkungen der Datenschutzbestimmungen (sowohl auf der Seite selber als auch innerhalb des Aktion Permission-Dialogs), über korrekt lesbare Teilnahmebedingungen Die Fans der Seite konnten über die Facebook-Applikation ein Foto bis zu einem kompletten Cross Browser Testing alles zu beachten. einreichen und für ihren Favoriten abstimmen. Der Teilnehmer mit Das Cross Browser Testing beinhaltet den vollständigen Test einer den meisten Stimmen kann ein Giro-Konto mit 1.000 Euro Start- Applikation in den dafür festgelegten Browsern. Hierzu gehören in guthaben sowie ein professionelles Cover-Fotoshooting gewinnen. der Regel die letzten beiden Versionen des Internet Explorer, Firefox, Zusätzlich wurden unter allen Teilnehmern attraktive Sachpreise Chrome und Safari (diese jeweils für Windows und Mac). verlost. Ebenso sollte immer eine mobile Version eingeplant werden. Sofern dem Anwender später keine Mobil-Seite zur Verfügung steht, ist dieser Hinweis in jedem Fall anzuzeigen. Qualität statt Quantität Abschließend lässt sich festhalten, dass es stets lohnenswert ist, bei der Konzeption und Umsetzung einer Social Media App in eine prägnante Idee, qualitativ hochwertige Technik sowie präzise Umsetzung zu investieren und sich somit von der Masse abzuheben. Der darüber erzielte Nutzwert liegt deutlich höher als der Effekt, den etwa ein einfaches Gewinnspiel mit Preisen erzielen kann und wird beim User einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Bildquelle: Screenshot der Fanpage der Sparkasse Pforzheim Calw nach Abschluss der Aktion 101 Umsetzung Applikation Technisches Kernstück der Aktion war die Fotowettbewerbs-Applikation der iConsultants GmbH. Diese ermöglicht dank der AppArena™ Technologie das Einrichten, Betreiben und Auswerten der Aktion ohne Programmierkenntnisse. Entscheidender Erfolgsfaktor war die Möglichkeit, dass Nutzer auch über mobile Endgeräte an der Aktion teilnehmen konnten und die Verbreitung mittels OpenGraph. Es kamen 59 Prozent aller „Gefällt mir“ Angaben im Aktionszeitraum von mobilen Endgeräten. Ergebnisse • 150 Einreichungen durch Nutzer aus der Region • 2.994 Teilnehmer die Stimme abgegeben haben • 1.366 neue Fans auf der Fanpage (+10 Prozent) • 657 Euro Werbebudget mit vierfacher Steigerung der Werbewirkung durch die App Fazit Intelligente Wettbewerbe auf Facebook fördern die Verbindung der verschiedenen Medien untereinander. Mit der Aktion konnte die Zielgruppe dort erreicht werden, wo sie sich aufhält: In den sozialen Medien. Bildquelle: Wunderknaben GmbH Wien, In Anlehnung an: www.facebook.com/Remax.Bayern Mechanik Via Content-Management-System wurden einheitliche Postings auf allen Pinnwänden der Fanseiten verteilt. Für landesweite Promotion und Aktionen wurden alle Headerbilder zentral geändert. Auf den Websites der einzelnen RE/MAX-Regionen befanden sich ein eigener Facebook-News-Bereich, der die Basis für den Content für Facebook bildete. Ergebnisse Praxis-case: RW/MAX Deutschland & RE/MAX Österreich • Aufbau der regionalen Communitys für Leadgenerierung • Steigerung der Zugriffe auf „RE/MAX-Immobiliensuche“ um 40 Prozent seit Start der Kampagne • Durchschnittliche theoretische Reichweite von CMS-Postings von ca. 900.000 Usern (Posting AT & DE) Kunde: RW/MAX Deutschland & RE/MAX Österreich Dienstleister: WUNDERKNABEN KOMMUNIKATION GmbH Ausgangsbasis Aufbau eines Facebook-Universums RE/MAX ist weltweit das größte Franchise-Immobilien-System. WUNDERKNABEN KOMMUNIKATION war aufgefordert das erste Facebook-Fanseiten-System für eine Franchise-Organisation zu entwickeln. 103 Umsetzung Praxis-Case: Nokia Lumia In Ice Beim Online-Game war der Spieler gefragt, die schnell wechselnden Eiskacheln per Mausklick zu befeuern und mit möglichst vielen Tref- Kunde: Nokia Dienstleister: denkwerk Gmbh Facebook-Gewinnspiel bricht das Eis für Nokia Lumia 800 Mit dem Facebook-Game „Lumia In Ice“ brachte denkwerk eine Straßen-Promotion von Nokia für das neue Nokia Lumia 800 ins Social Web. Die breite Fanbase auf Facebook (ca. 40.000 P.) gelangte spielerisch mit dem Smartphone in Berührung, indem sie das Gerät „per Klickfeuer aus dem Eis befreien“ und als Hauptpreis gewinnen konnte – wie zuvor analog Passanten in deutschen Großstädten. Der Mix aus Unterhaltung und attraktiven Gewinnchancen erhöhte dabei das Interesse der Zielgruppe für die Marke. fern auf roten, heißen Feldern den Eisblock rund um das Nokia Lumia 800 zum Schmelzen zu bringen. Das Besondere dabei: Wurden zuvor Freunde zum Spiel eingeladen, erschienen deren Profilbilder zwischen den Kacheln und brachten den Spieler durch Extrapunkte schneller ans Ziel. Die virale Reichweite stieg durch die Einladung der Facebook-Freunde und machte jeden einzelnen Spieler zum Markenbotschafter für Nokia. Das Interesse am Spiel war hoch: Über 4.000 Unique Players tauten bei insgesamt 20.000 Durchläufen in zwei Kampagnen-Runden das „Lumia In Ice“ auf. 24.000 Nutzer wurden dabei von ihren Facebook-Freunden zur Teilnahme eingeladen. Intensiver CommunityAustausch fand auch auf der Nokia-Fanpage statt; die Interaktionsrate hat sich im Spielzeitraum verfünffacht. Dark Posts, #ff, Pin it! und was kommt morgen? Unsere Social-Media-Knowledge-Base macht Sie und Ihre Mitarbeiter zu Spezialisten. Mehr dazu: www.akom360.de/compass Bildquelle: denkwerk GmbH www.akom360.de 105 Optimierung Online-Communitys: Ein direkter Zugang zum Kunden einer Marken-Fanpage im öffentlichen sozialen Netzwerk immer als potenzielle Gefahr mitschwingt. Damit heben sie sich von den öffentlichen sozialen Netzwerken ab und bieten einen wertvollen Pool für den Austausch von Erfahrungen und die Generierung von Insights. Melanie Arens, Plattformen in sozialen Medien bieten heute außerordentlich spannende Associate Director und neuartige Möglichkeiten des Kundenkontakts. Durch Foren wie Die Teilnehmer befinden sich beim Kommunikationsverlauf in der im Digital Centre, gute-frage.de oder soziale Netzwerke wie Facebook ist der Austausch Community in ihrer gewohnten Umgebung: am heimischen oder TNS Infratest GmbH von Meinungen auf Online-Plattformen bereits für viele Verbraucher Büro-Computer, aber auch unterwegs über Smartphone oder am zum Alltag geworden. Diese neuen technischen (und kulturtechnologi- Tablet während des Fernsehabends auf dem Sofa. Sie können so Susanne Klar, schen) Möglichkeiten können neben den öffentlichen Plattformen aber unmittelbar über die Dinge sprechen, die für sie wichtig sind und die Associate Director, auch gezielt für eine direkte Diskussion mit Kunden in einem geschlos- sie beschäftigen. Zudem bietet sich dabei die Möglichkeit, Aussagen TNS Infratest GmbH senen Kreis genutzt werden, z. B. zum Zweck der Marktforschung. durch das Hochladen eigener Videos oder Fotos zu visualisieren, so dass ganz individuelle Einblicke gewährt werden. Auch „Außer- Die „Market Research-Online-Community“ ist ein geschlossenes Haus“-Aufgaben werden gerne bearbeitet: Teilnehmer werden gebe- soziales Netzwerk, das zur Kommunikation mit einer speziellen ten, in Geschäfte zu gehen oder werden auf die Suche nach Produk- Zielgruppe eingerichtet wird. Online-Communitys bauen auf die ten, Werbung oder bestimmten Nutzungssituationen geschickt. Dynamik der Teilnehmer, die durch den Wunsch zu kommunizieren, getrieben und durch die Web 2.0-Plattformen ermöglicht wird. Die Gute Ergebnisse durch motivierte Teilnehmer technische Plattform der Community bietet dabei vielfältige Möglichkeiten des Austausches: von tagebuchähnlichen Blogeinträgen, Eine Online-Community lebt von der kontinuierlich aktiven Beteiligung interaktiven Diskussionsforen oder Live-Chats, Multi-Media-Up- ihrer Members. Die nötige Motivation für ein solches Engagement be- loads, Tagebüchern, Quick-Polls bis zu Co-Creation-Formaten. ruht auf verschiedenen Faktoren. Eine sorgfältige Auswahl der Teilnehmer ist die Basis für gute Ergebnisse. Des Weiteren ist die inhaltliche Die Teilnehmer der Community werden nach bestimmten Kriterien Umsetzung der Community-Themen extrem wichtig. Vor dem Start ausgewählt und bilden während eines vorab definierten Zeitraums sollte ein ausführlicher Engagement-Plan abgestimmt sein, der über den eine Gemeinschaft, die interaktiv auf einer Online-Plattform disku- kompletten Zeitraum die Platzierung der Themen und Aktivitäten regelt. tiert. Die Themen werden dabei vorgegeben und die Diskussion von Moderatoren geleitet. Der nächste wichtige Faktor ist die Moderation. Online-Communitys erfordern bei der Durchführung ein hohes Engagement: tägliches Einsatzmöglichkeiten und Vorteile von Online- Mitlesen der Beiträge, ggf. schnelles Reagieren auf Fragen, Missver- Communitys ständnisse oder das Neufokussieren der Themen. Gute Moderatoren wissen, wie sie die Fragestellungen in sinnvolle „Häppchen“ Online-Communitys bieten ganz neue Möglichkeiten des Zugangs zu gliedern und mit welchen Tools und vertiefenden Nachfragen sie an den Kunden. Im Gegensatz zum Social Media Monitoring bieten sie die relevanten Inhalte kommen. In einer Online-Community werden den Vorteil, dass durch den Moderator Informationen und Meinun- Themen über die Zeit, quasi sukzessiv entwickelt, deshalb sollten gen zu bestimmten Themen gezielt gewonnen werden können. Die weder zu viele Themen eingebracht bzw. zu wenig Zeit zur Verfü- Struktur einer geschlossenen Community auf geschützten Servern gung stehen; auch das „vorzeitige“ Stellen (zu) konkreter Fragen ist minimiert dabei das Risiko, einen „Shitstorm“ auszulösen, was bei nicht zweckdienlich! 107 Optimierung Abwechslungsreiche Fragestellungen fördern Engagement und Inhaltstiefe, dabei entwickelt eine engagierte Community idealerweise eine Eigendynamik, so dass sich die Teilnehmer untereinander durch Fragen und Kommentare austauschen und weiterbringen. Gerade bei Die Integration des Social-MediaMarketings im Marketingmix von Unternehmen langfristig bestehenden Communitys ist dabei Raum für „Off-Topics“ (Abseits-Themen) geradezu ein Muss. Durch einen guten Mix aus Moderation und Interaktion entsteht eine intrinsische Motivation, sich einzubringen. Wichtig ist dabei, dass die Teilnehmer offen ihre Meinung sagen können und eine allseitig soziale Wertschätzung vermittelt wird. Eine Online-Community besteht aus Nehmen und Geben; Teilnehmer möchten gerne wissen, was mit ihren Antworten passiert. Die vielseitigen technischen Möglichkeiten dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Zugang zum Kunden nur über Menschen erreichbar ist. Letztendlich extrahieren Menschen, hier i. d. R. erfahrene Marktforscher, die Bedeutung der Ergebnisse, interpretieren das Gesagte im Hinblick auf die Beantwortung der Fragestellung. Fazit Market Research Online Communitys bieten einen direkten Dialog mit den (potenziellen) Kunden und damit authentische Einblicke in die Wünsche und Erwartungen der Konsumenten. Wenn man sich der erhöhten Komplexität der Methode bewusst ist, ihre spezifischen Chancen und ihre Grenzen kennt, kann man durch die spezifischen Vorteile dieses Social-Media-Kanals sehr reichhaltige Erkenntnisse gewinnen. Social-Media-Marketing war eines der am meisten diskutierten Schlag- Nils Goede, worte der letzten Jahre. Die Verfolgung der Diskussionen offenbart Business Development, allerdings eine starke Konzentration auf zu erzielende Branding-Effekte. metapeople GmbH Aus der einhergehenden Fokussierung auf die unternehmerische Kommunikationspolitik ergibt sich aus unserer Sicht ein verkürztes Philipp Hüwe, Verständnis der Potenziale für das Social-Media-Marketing. Im folgen- Projektleiter Social den Beitrag werden deshalb die Möglichkeiten aufgezeigt, die sich aus Media, der Integration des Social-Media-Marketings in den unternehmerischen metapeople GmbH Marketingmix ergeben. Märkte sind Gespräche Im Jahr 1999 bemerkten Rick Levine, Christopher Locke, Doc Searls und David Weinberger im Cluetrain Manifest dass Märkte Gespräche seien. Mit ihren Aussagen verdeutlichten die vier Marketingexperten das heute Offensichtliche: Die Zeit der einseitigen Unternehmenskommunikation (one to many) ist vorbei. Wer heute im Markt bestehen will, muss sich auf einen Kundendialog auf Augenhöhe einlassen, eine Vielzahl von Kommunikatoren und Rezipienten an den Gesprächen beteiligen und unterschiedliche Kanäle für den Austausch nutzen (many to many). Und Kunden kommunizieren nicht nur mit den Unternehmen, sondern auch auf Bewertungsportalen wie z. B. TripAdvisor, also dort, wo das Unternehmen nicht direkt steuernd eingreifen kann. Social-Media-Marketing ist in einem solchen Kontext mehr als Kommunikationspolitik und wird für Unternehmen zu einem zentralen Erfolgsfaktor. Social-Media-Marketing ist mehr als Kommunikationspolitik Social-Media-Marketing ist mehr als Kommunikationspolitik und bietet nicht nur die Möglichkeit der Intensivierung von BrandingEffekten, sondern lässt sich für die Optimierung aller Bestandteile des Marketingmixes nutzen. Für den Aufbau einer erfolgreichen 109 Optimierung Strategie sollten Unternehmen Social-Media-Marketing sowohl in die Beispiel Preissuchmaschinen von einer Vielzahl von Nutzern mit Produktpolitik, die Preispolitik, die Distributionspolitik und auch die Preisangaben und Bewertungen von Produkten versorgt. Unterneh- Kommunikationspolitik integrieren. men können Preise fundiert vergleichen und sich bei der Begründung ihrer Strategien auf die wahrgenommenen Vorteile der eigenen Produktpolitik: Social-Media-Marketing ermöglicht es Unternehmen, Produkte gegenüber der Konkurrenz beziehen. mit Kunden über Foren, Weblogs und soziale Netzwerke in direkten Kontakt zu treten und von deren Wissen und Ideen zu profitieren. Nicht zuletzt bieten soziale Netzwerke die Möglichkeit einer diffe- Blogger testen häufig frühzeitig gerade in den Markt eingeführte renzierten Preispolitik und die weitflächige Schaltung von besonderen Produkte und geben durch ihre Kommentare Anregungen für deren Rabattaktionen. Seit einiger Zeit bieten zudem Social-Commerce-An- Weiterentwicklungen. Lob und Kritik dieser in ihren Communitys bieter Rabatte auf Käufe an. Befreundeten Nutzern werden hierbei für renommierten Experten können für den erfolgreichen Launch eines den gemeinsamen Kauf von Produkten spezielle Rabatte eingeräumt. Produktes mitentscheidend sein. Und das kreative Potenzial von Kunden ist nicht zu unterschätzen (Crowdsourcing). So zeigt zum Beispiel Distributionspolitik: Das Internet ist ein wichtiger Absatzkanal ge- die „Mein Burger“-Kampagne von McDonald‘s eine Möglichkeit, wie worden und trägt in einigen Branchen entscheidend zum Erfolg eines sich das Social-Media-Marketing gezielt für die Gestaltung und Aus- Unternehmens bei. Unternehmen nutzen das Social-Media-Marketing differenzierung der eigenen Produktpalette nutzen lässt. Ein weiteres nicht nur, um auf ihre Produkte aufmerksam zu machen, sondern auch, erfolgreiches Beispiel ist die Community „Tchibo ideas“. Auf der 2008 um diese zu verkaufen. So bietet Facebook zum Beispiel die Integrati- gegründeten Plattform für Problemlösungen können Nutzer ihre Pro- on von Applikationen an, über die Facebook Nutzer Produkte direkt duktwünsche oder Alltagsprobleme als Aufgaben einstellen und von kaufen können (F-Commerce). Universal nutzt das Social-Media-Mar- anderen Mitgliedern im Rahmen eines Ideenwettbewerbs lösen lassen. keting zum direkten Vertrieb der Angebote und bettet Pay-per-View Streaming- und Premiumcontent-Angebote auf den Social-Media- Grundsätzlich gilt: In sozialen Netzwerken, Weblogs und sozialen Profilseiten der von ihnen betreuten Künstler ein. Dell betreibt in den Shopping-Portalen werden sowohl Vorteile als auch Nachteile von USA einen sogenannten Twitter Outlet Account über den anhand von Produkten häufig direkt kommuniziert. Unternehmen sollten die Tweets Retourgeräte zu vergünstigten Preisen angeboten werden. Kundenmeinung ernst nehmen und auf die Kritik an ihren Produkten fundiert und zeitnah reagieren. Richtig eingesetzt, unterstützt das Hinzu kommt: Empfehlungen (word of mouth) – insbesondere von Social-Media-Marketing die Unternehmenspolitik in allen Phasen des Freunden – spielen im Rahmen des Kaufprozesses eine bedeutende Rolle. Produktlebenszyklus. Internetshops nutzen diesen Umstand und integrieren Möglichkeiten zum Teilen und „Liken“ ihrer Angebote. Und Social-Media-Marketing macht Preispolitik: Social-Media-Marketing kann eine entscheidende nicht vor dem stationären Filialgeschäft halt. So hat C&A bereit 2012 Komponente für eine erfolgreiche Preispolitik sein. So erbringt die damit begonnen, in den Filialgeschäften über elektronische Anzeigen die Verfolgung von Forenbeiträgen und die direkte Kommunikation mit Anzahl der Facebook-Likes von bestimmten Produkten abzubilden. Kunden via Twitter oder Facebook u. Ä. den Unternehmen wichtige Erkenntnisse über die Preiswahrnehmung ihrer Produkte. Wird eine Kommunikationspolitik: Last but not least ist das Social-Media- kundenorientierte Preispolitik verfolgt, bieten die sozialen Medien Marketing natürlich ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen einen guten Einblick in die Ausgabenbereitschaft der Kunden. Kommunikationspolitik. Ein gelungener Auftritt in einem sozialen Auch für den Blick auf die Preis-Strategien der Konkurrenz bietet Netzwerk oder einem Videoportal stärkt die Aufmerksamkeit auf das Social-Media-Marketing einen guten Einblick. So werden zum ein Unternehmen und verbessert die Position einer Marke. Kom- 111 Optimierung munikation erfolgt hierbei nicht mehr einseitig, sondern im direkten Die Nutzung sozialer Netzwerke erfolgt häufig in der Freizeit. Nutzer Dialog mit den Kunden oder in Form des Storytellings. Unterneh- ungefragt mit Werbeinhalten zu konfrontieren, kann schnell zum Bume- men können in Echtzeit beobachten, wie ihre Werbebotschaften auf- rang für ein Unternehmen werden. Des Weiteren ist zu bedenken, dass genommen werden und diese gegebenenfalls optimieren. Die durch die Möglichkeiten von Kommentaren die Attraktivität eines Angebots den Dialog intensivierte Interaktivität kann zu einer bedeutenden erhöhen können. Kritik muss aber geduldet sein. Wird diese zensiert, Steigerung der Markenverbundenheit der Kunden beitragen. wird dies von den Teilnehmern als Bevormundung verstanden und kann sich äußerst negativ auf die Position eines Unternehmens im Markt aus- Im besten Fall gelingt es, eine Gemeinschaft um eine Marke aufzu- wirken. Wer sich für den Einsatz von Social-Media-Marketing entschei- bauen, um dann diese Community dazu zu animieren, eigene Inhalte det, sollte tatsächlich gewillt sein, mit seinen Kunden in einen Dialog zu schaffen und zu verbreiten. auf Augenhöhe einzutreten und in diesen Dialog zu investieren. Die Interaktivität zwischen Unternehmen, Kunden und den aufge- Der Mehrwert der Integration des Social-Media- bauten Gemeinschaften führt mitunter zu einer hohen Viralität von Marketings in den Marketingmix Werbebotschaften. Der „The Force“-Spot von VW bietet ein gutes Beispiel hierfür. Die Geschichte des Mini Darth Vader bringt den Eine integrierte Social-Media-Marketingstrategie beinhaltet mehr Betrachter zum Schmunzeln und animiert dazu, den Spot mit seinen als reine Kommunikationspolitik und bezieht sich auf den gesamten Freunden zu teilen. Über 15 Millionen Views auf YouTube innerhalb Kaufentscheidungsprozess. Das Verständnis des Marktes als Gesprächs- von fünf Tagen – mittlerweile (Juni 2013) haben über 57 Millionen vorgang verdeutlicht das passive und das aktive Potenzial des Social- Nutzer den Spot gesehen – sprechen eine deutliche Sprache. Media-Marketings. Durch ein aufmerksames Monitoring lassen sich Wir machen jetzt „auch mal was“ mit Social Media! Verkauf des eigenen Produktes im Markt gewinnen. Produkte und Leis- für Unternehmen wertvolle Erkenntnisse für die Platzierung und den tungen können kundenorientiert modifiziert und sowohl über soziale Neben den dargestellten Möglichkeiten ergeben sich aus dem Shopping-Plattformen als auch über Kanäle wie Twitter oder Facebook Social-Media-Marketing für Unternehmen durchaus ebenfalls einige abgesetzt werden. Sich der Kritik von Nutzern zu stellen und auf diese nicht zu vernachlässigende Risiken. Ein falscher Umgang mit dem konstruktiv zu reagieren, führt, wie in allen anderen Gesprächen auch, Social-Media-Marketing kann zu folgenschweren Imageschäden zu einem erhöhten Vertrauen und einer starken Bindung. führen und die Reputation eines Unternehmens nachhaltig beschädigen. Die Integration des Social-Media-Marketings in den Marke- Für die Umsetzung einer erfolgreichen Social-Media-Marketing- tingmix setzt deshalb eine hohe Vertrautheit mit den unterschiedli- strategie ist es allerdings unumgänglich, in regelmäßigen Abständen chen Kanälen und deren Funktionsprinzipien voraus. Unternehmen, die eigenen Maßnahmen hinsichtlich ihres Erfolges zu überprüfen. die zum Beispiel Werbebotschaften einseitig platzieren und keinen Unternehmen sollten überschauen, wer worüber auf welchen Platt- Raum für kritische Diskussionen zulassen, werden schnell abge- formen spricht. Fundierte Informationen über die eigene Position straft. Es gilt: Social-Media-Marketing lässt sich nicht „mal eben und über die Meinungen von Kunden tragen zu einer erfolgreichen nebenbei“ erledigen. Je größer das Unternehmen, desto wichtiger Steuerung von Dialogen bei und stärken die Position eines Unter- ist ein interdisziplinäres Team, das auch berechtigt ist, für das nehmens als interessanten Gesprächspartner. Märkte sind Ge- Unternehmen zu sprechen. sprächsverläufe, in denen Kunden und Interessierte über Unternehmen und Marken kommunizieren. Unternehmen sollten daher nicht zu lange zögern und aktiv am Gespräch teilnehmen. 113 Optimierung Optimierung der Kundenkontaktpunkte durch Social Media AM BEISPIEL RETAIL BANKING Mit Hilfe einer „Trust-Control-Matrix“ lassen sich die einzelnen Kundenkontaktpunkte hinsichtlich ihres Grades an Vertrauen und Steuerbarkeit positionieren. d. h. auch bewerten. Durch den richtigen Einsatz von Social Media kann die bisherige Tobias Tenner, Im Geschäft mit Endkunden, so auch im Retail Banking, ist die Anzahl Manager – Strategy & der Kontaktpunkte in den letzten Jahren weiter gestiegen. An einem Operation Financial Kontaktpunkt kommt ein Kunde oder Interessent mit der Bank oder Services Consulting, der Leistung der Bank in Berührung, sei es bei einem Gespräch mit PricewaterhouseCoo- der Familie oder Freunden, beim Besuch auf der Webseite der Bank pers AG Wirtschafts- oder im Beratungsgespräch in der Filiale. Die Relevanz eines Kontakt- oben) verschoben werden. Die Möglichkeiten hierzu sind mannigfaltig als „Quick-Wins“ umsetzbar. Ausgewählte Kundenkontaktpunkte in der Trust-Control-Matrix punkts für den Vertriebserfolg einer Bank ist dabei sehr unterschied- hoch prüfungsgesellschaft Position eines Kontaktpunktes in Richtung des Zielbereichs (nach lich. Ausschlaggebend sind hierfür u. a. zwei zentrale Kriterien: Holger Junghanns, 1. Zum einen spielt das Vertrauen des Kunden in einen Kontakt- Center of Excellence punkt eine große Rolle, das heißt, inwieweit der Kunde den Retail Banking, vermittelten Botschaften Glauben schenkt und in seinem eigenen PricewaterhouseCoo- Entscheidungsprozess berücksichtigt. pers AG Wirtschafts- 2. Gleichermaßen ist die Steuerbarkeit eines Kontaktpunktes durch die Bank maßgeblich. Steuerbarkeit ist gegeben, wenn die Bank in der Lage ist, die zu sendenden Botschaften gemäß ihrer Ziele Web-Portale (z. B. Vergleichsportale) festzulegen. So können Botschaften auf der Bank-Webseite exakt vorgebenden werden, Aussagen eines Bankberaters im Kunden- gespräch nur indirekt durch vorherige Trainings oder Briefings; im eigentlichen Gespräch hat die Bank keinen Einfluss mehr. Bot- Beratungsgespräch Re l ev z an für de er nV Je größer das Vertrauen und die Steuerbarkeit eines Kundenkontaktpunkts sind, desto höher ist dessen Relevanz für den Vertriebserfolg der Bank. Gemäß ihrer Natur schließen sich allerdings hohes Vertrauen und eine hohe/direkte Steuerbarkeit in der Regel aus: Genießen beispielsweise Familie und Freunde ein großes Vertrauen aus Sicht des Kunden, entziehen sie sich typischerweise einer direkten Steuerbarkeit durch die Bank. eb fol Webseite Bank g Beratungsgespräch Fall 2 Testimonials in der Werbung Telefon / Call Center mittelbar / gering schaften, die im Familien- und Freundeskreis vermittelt werden, sind nur noch sehr eingeschränkt durch eine Bank steuerbar. tri r se Fall 1 Webseite Bank niedrig prüfungsgesellschaft Familie / Freunde Vertrauen aus Sicht des Kunden Senior Manager – Social Web (Foren, Facebook, etc.) direkt / hoch Steuerbarkeit durch die Bank Quelle: PricewaterhouseCoopers AG Fall 1 zeigt eine Erhöhung des Vertrauens des Kunden im Gespräch mit seinem Berater. Beispielsweise könnte der Berater direkt im Gespräch auf ein Bewertungsportal (bspw. gute-banken.de) oder bekannte Social-Media-Plattformen wie Facebook und Co verweisen, indem die Bank, das konkrete Produkt oder er selbst als Berater besprochen und/oder bewertet wurde. Darüber hinaus könnte der Berater den Kunden ermutigen, selbst aktiv eine Empfehlung oder 115 Optimierung Bewertung im Nachgang zur Beratung beizusteuern. Im Fall 2 wurde überblicken. Die Citibank experimentiert mit einem „Smart Banking“- der Vertrauenszuwachs durch die Einbindung einer Innovations- Konzept, das die Beratung in der Bankfiliale verbessern soll. Tesco plattform in die Webseite der Bank realisiert. Informiert sich ein in Südkorea und Procter und Gamble in Tschechien testen virtuelle Kunde beispielsweise über ein konkretes Vorsorgeprodukt, wird er Regale. Hier können Kunden digital einen Warenkorb ordern, der gleichzeitig in die Lage versetzt, seine Vorstellungen und Wünsche ihnen dann physisch nach Hause geliefert wird. Der Pharmakonzern in eine Veränderung/Modifikation oder gar in die Neuentwicklung Eli Lilly durchforstet mit Big-Data-Analysen neue chemische Verbin- des Produktes einfließen zu lassen. Ob ein Kunde von den genannten dungen, um deren Potenzial als Medikament bewerten zu können. Bei Möglichkeiten tatsächlich Gebrauch macht, ist für den gewünschten Filmtipps oder der Suche nach neuer Musik sind automatisch erstellte Vertrauenszuwachs nicht entscheidend! Maßgeblich ist, dass dem Empfehlungen durch kollaborative Filter erfolgreich. Auch für Cross- Kunden die Interaktion via Social Media eingeräumt und sogar aktiv und Up-Sale-Angebote haben sich Filter bereits bewährt: Das Online- empfohlen wird. Modehaus Net-A-Porter zeigt routinemäßig passende Utensilien an, Die damit einhergehende Reduktion der bankseitigen Steuerbarkeit des Kontaktpunktes durch Social-Media-Integration (z. B. aufgrund unerwünscht negativer Bewertungen der Bank) wird in aller Regel durch den Zuwachs an Vertrauen mehr als kompensiert. Nahezu alle Kundenkontaktpunkte können mittels Social Media in ihrer „Schlagkraft“ und Bedeutung für den Vertriebserfolg gesteigert werden. Eine „Trust-Control-Matrix“ ermöglicht hierbei systematisches Monitoring, und das nicht nur im Retail Banking. beispielsweise ein Kleid und eine Kette zu den gesuchten Schuhen. Das Wichtigste, das diese Unternehmen beim Erkennen von Trends gemeinsam haben: Sie schaffen sich über Jahre eine valide Datenbasis ihrer Kunden und reichern die Kundendatenstämme mit Informationen an, die vorwiegend aus Social-Media-Kanälen oder Empfehlungsfunktionen auf dem eigenen Portal, in der App oder im Corporate-Blog stammen. Es geht also nicht mehr bloß darum, bei Facebook eine Kampagne zu starten und das Feedback auszuwerten. Vielmehr werden Feedbacks und Empfehlungen im Rahmen des „daily business“ in die Trend- und Produktforschung integriert. Die Zeit scheint vorbei, in der Social Media ein autonomes Forschungsfeld Trendmanagement: Trends erkennen, Innovationen generieren für Marketing-Mitarbeiter darstellte. Der nächste Schritt auf dem Weg, Innovationen zu generieren, ist ein technischer: Es kommt darauf an, Daten sinnvoll zu erfassen und Roland Schweins, Noch immer bedeutet ein früheres Engagement im Bereich Social Unternehmensberater Media, dass sich ein Unternehmen einen Vorteil gegenüber seinen und Gründer, Konkurrenten erarbeiten kann. So zeigt eine aktuelle Studie der Be- styleranking media ratungsgesellschaft Bain und Company auf, wie Unternehmen Trends GmbH erkennen und wie lange diese benötigen, um solche in eine Revenue zu wandeln: im Schnitt mindestens fünf Jahre. 54 Wie Unternehmen Trends erkennen, erläutert Bain und Company anhand von Beispielen: Der Aufzugsbauer Otis stellt seinen Kunden eine App zur Verfügung, mit der sie den Wartungsstatus ihrer Aufzüge 54 Vgl. auch im Folgenden bei den angeführten Beispielen: Bain & Company (2013): Digitalisierung: Unternehmen, die jetzt Gas geben, können sich die Pole-Position sichern. anhand dieser gemeinsam kommunizieren zu können. Das Deutsche Modeinstitut in Köln hat ein Verfahren entwickelt, mit dem Farben eindeutig eingescannt und erfasst werden können, so dass Produktmuster nicht mehr länger hin- und hergesendet werden müssen. Anstatt mit einer gedruckten Farbkarte in verschiedenen Lichtverhältnissen einen Stoff zu erfassen, wird so über eine eindeutige Index-Zahl (DMIx-Kennzahl) zwischen Produktmanagement, Design, Produktionsbetrieb und Verkauf kommuniziert. Der nächste Schritt wird sein, Farbtrends aus relevanten Zielgruppen oder zu bestimmten Anlässen zu erfassen und auf dieser Basis Trends abzuleiten. 117 Optimierung Erfolgreich implementiert bedeutet dies einen Vorteil bei der Pro- Jede Innovation hat zunächst den gleichen Ausgangspunkt: Den Kre- Tobias Tenner, duktionsgeschwindigkeit und ermöglicht Kosteneinsparpotenziale bis ativitätsprozess zur Findung neuer Ideen. Dabei werden Fachwissen, Manager – Strategy & zu 75 Prozent während der kompletten Wertschöpfungskette. Das Problemsensitivität, Erfahrung und Routine, Flexibilität sowie eine Operation Financial Thema Social CRM wird also in den kommenden Jahren von zentra- kontrollierte Zwanglosigkeit verknüpft. Social Media ist genau dafür Services Consulting, ler Bedeutung sein, um Innovationen zu generieren und somit einen ein geeignetes Instrument. Ferner können mittels Social-Media- PricewaterhouseCoo- Wettbewerbsvorteil erlangen zu können. Innovationen bewertet, neue Zielgruppen erschlossen, Kunden- und pers AG Wirtschafts- Aktionärsinteressen identifiziert, Entwicklungskosten reduziert und prüfungsgesellschaft Dabei werden genau die Unternehmen zu Verlieren zählen, die Zeit eingespart werden. Auch die Kundenbindung wird gestärkt. sich kurzfristige Erfolge versprochen hatten und Social Media oder Social Commerce bereits den Rücken zuwenden. Gefordert ist Um diese Potenziale zu nutzen, bedarf es einer professionellen Vorge- eine umfassende Langfriststrategie, die dem Kunden entsprechend hensweise. Hierbei sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden: seiner Nutzungssituation die wertvollsten Informationen bietet und hierbei aussagekräftige Rückmeldungen generiert. Angebote, die auf Für welche Art von Innovationsprojekten eignet sich Social Media? Endgeräte zugeschnitten sind und beispielsweise im Mobile-Bereich Der Einsatz von Social Media ist auf vielen Feldern möglich: Neue die besten Daten gewinnen, werden ebenso zu einem entscheiden- Technologien entwickeln, Design-Aufgaben gestalten oder IT-Heraus- den Erfolgsfaktor wie das Begleiten des Kunden bei seinem Informa- forderungen lösen. Darüber hinaus bildet Social Media eine wichtige tionsbedürfnis bis zum angewandten Kundenservice und auch dem Schlüsselkomponente für Produkt- und Serviceverbesserungen (z. B. Reklamationsmanagement. Bosch BoB-Community56) sowie für wissenschaftliche Fragestellungen. Wie lassen sich Innovationsprojekte im Social Web konkret umsetzen? Unternehmen können ihre Fragen an vielen Stellen platzieren: Zunächst Professionelles Innovationsmanagement: Potenziale nutzen, Risiken minimieren auf eigenen Innovationsplattformen (z. B. BMW Co-Creation Lab) oder sie kooperieren mit Ideenportalen (z. B. innocentive.com, jovoto.com). Worauf sollten Unternehmen achten, wenn sie Innovationsprojekte im Social Web nachhaltig und professionell durchführen wollen? Wichtig ist die Zieldefinition des Innovationsvorhabens, außerdem Cordula Golkowsky, Unternehmen haben beim Thema Innovation längst neue Wege einge- eine konkret und verständlich formulierte Fragestellung. Zudem Manager Business schlagen. Bis vor wenigen Jahren war es insbesondere in großen Firmen muss die Zielgruppe (z. B. Digital Natives vs. Digital Immigrants) Development & Inno- nahezu undenkbar, dass unternehmensexterne Personen Innovationen sowie deren Motivation (Entlohnung, Patentierung und Erfolgs- vation, entwickeln sollten. Inzwischen haben größere Unternehmen von beteiligung der Ideengeber) beachtet werden 57. Unverzichtbar ist PricewaterhouseCoo- kleineren, jüngeren gelernt und „öffnen“ sich nach außen: So gehören die professionelle Aufnahme und Verarbeitung der gewonnenen pers AG Wirtschafts- „Crowdsourcing“ und „Open Innovation“ heute bei Bosch und BMW Informationen. Prozesse und Verantwortlichkeiten innerhalb des prüfungsgesellschaft sowie bei wissenschaftlichen Einrichtungen wie der Harvard Medical Unternehmens müssen definiert sein. Je nach Unternehmens- School55 zum Alltag. Externe bringen nämlich besondere Impulse und struktur sollten Experten wie z. B. Social-Media-Verantwortliche, Ideen mit. Zudem gehen sie mit einer völlig anderen Perspektive an Rechts- und Compliance-Experten, Vertreter der Innovations- bzw. anstehende Aufgaben heran. Dies führt oft zu unerwarteten Lösungen. F&E-Abteilung sowie Marketingverantwortliche gemeinsam an dem 55 Vgl. Zukünftige Technologien Nr. 92, Düsseldorf, im Juli 2011, ISSN 1436-5928, Seite 28 56 57 Vgl. http://www.bosch-pt.de/professional/community/film/index.phtml Beispiel für Lizenzierung von Ideen bei Tchibo unter: http://www.crowdsourcingblog.de/blog/2011/05/16/kaffeeroster-wird-ideenschmiede-tchibo-ideas 118 Optimierung Innovationsvorhaben arbeiten, um alle Chancen und Risiken im Blick zu behalten. Eine weitere Chance: Identifizieren wichtiger Entwicklungen mittels 119 Evolution Social Media – „Flüchtiger“ Milestone in der digitalen Transformation Social Media Monitoring Ein kontinuierliches und professionelles Monitoring der verfügbaren Informationen in den sozialen Medien bietet eine hervorragende Basis, kontinuierlich zu erfahren was Markt und Kunden bewegt und adäquat darauf zu reagieren. Informationen lassen sich sammeln und auswerten und unter anderem auch als Innovationsimpulse nutzen. Voraussetzung ist allerdings ein unternehmensintern abgestimmter Prozess mit klaren Verantwortlichkeiten inklusive einer Bewertungsmethodik für die Vielzahl an gesammelten Informationen. Schließlich sollen die Innovationsimpulse nachvollziehbar und langfristig Gewinn bringend eingesetzt werden können. Innovationsmanagement mittels Social Media ist kurzfristig eine finanzielle Investition. Bei professionellem Vorgehen überwiegen langfristig die genannten Vorteile. Alles in allem: ein wertvoller Beitrag zum unternehmerischen Erfolg. Durch die Dynamik des wirtschaftlichen und kulturellen Wandels – Curt Simon Harlinghausen, hin zu einer digital getriebenen und immer mobileren Gesellschaft – Geschäftsführender hat die Bedeutung des Begriffs „Social Media“ nur eine geringe Halb- Gesellschafter, wertszeit, bevor sie durch die Selbstverständlichkeit, wie bereits AKOM360 GmbH, auch beim Begriff „Internet“ erlebt, die vernetze Kommunikation Vorsitzender der definiert, die allgegenwertig unser Leben beeinflusst. Fachgruppe Social Media im BVDW und Leiter In zwei bis drei Jahren sind Plattformen wie Instagram, Tumblr und der Unit Business Co kein „Neuland“ mehr, sondern ein grundlegender, aber ebenso Development/Marketing auswechselbarer Bestandteil unseres digitalen Lebens (geworden). Der stetige Wandel und die kontinuierliche Weiterentwicklung der Technologien sowie das Verständnis für deren Nutzen führt zu geringerer Loyalität und größerer Bereitschaft Neues auszuprobieren – wobei Facebook, Twitter und YouTube etablierte Plattformen sind, die in Zukunft dennoch den Spagat schaffen müssen, wirtschaftlich rentabel zu handeln, ohne den Nutzer zu verlieren. Daher liegt allen großen Netzwerken viel daran, die Qualität der professionellen und werblichen Inhalte zu steigern, um die Nutzer weiterhin aktiv zu halten und somit zu binden. Dies erfordert jedoch immer mehr Kreativität in der Erstellung relevanter Inhalte, visuell wie auch thematisch. Für Unternehmen bedeutet dies, dass ihre Social-Media-Strategie, trotz ihrer langfristigen Ausrichtung, evolutionsfähig bleiben muss und eine Content-Strategie enthalten sollte, die als flexibles Framework dient, um dem Wandel stetig folgen zu können. Die Differenzierung zum Wettbewerb und zugleich authentisch zu bleiben, sind Herausforderungen, die es zu meistern gilt: kontinuierlich, professionell und zielgerichtet. Denn das Feedback (Engagement, Aktivität 121 Evolution und Buzz) ist der neue Qualitätsbenchmark bei Social Media. Nur Inhalte, über die geredet wird oder die verbreitet werden, generieren organische Viralität, die für eine effektive (persönliche) Reichweite Wie Social Media zu ChangeProzessen führt benötigt wird. In der digitalen Wirtschaft ist festzustellen, Social Media erfordert eine tiefgehende Kenntnis über die Zielgrup- Social Media wird erwachsen pe und deren Intentionen, Interessen und Bedürfnisse, die es über alle Kanäle und Business-Unit übergreifend zu sammeln gilt, um Haftete dem Social Web in früheren Tagen der Duft einer nerdarti- gezielte Maßnahmen und Kampagnen zu realisieren, die den Nutzer gen Spielerei an, so ist in den letzten Jahren klar geworden: Kolla- in den Mittelpunkt stellen und nicht die Marke oder das Produkt. borative Plattformen, Dienste und Anwendungen durchdringen den Das dafür benötigte Monitoring, das Webtracking und die passen- Alltag, sowohl privat als auch professionell und haben die (Kunden-) de Analyse müssen aggregiert werden, um entsprechende Funnels Kommunikation erheblich verändert. (Trichter) und technische Lösungen zu definieren. In der Tat ist „digital social“ für die Mehrheit der Menschen NeuEin Unternehmen, das Social Media zum Selbstzweck betreibt, ohne land, in Sachen Datensicherheit für manch einen eine Bedrohung – eine ROI-Strategie zu verfolgen und sich selbst immer wieder infrage allerdings ebenso eine Chance. zu stellen, wird schnell erleben, dass die erwarteten Effekte ausbleiben und Ziele nicht erreicht werden können. Eine Chance vor allen Dingen für Unternehmen; lernen diese die „Sprache“ des Social Web erfolgreich zu sprechen, bieten sich viele Dabei sollte man sich nicht den ROI von Social Media im Einzelnen Möglichkeiten für alle Funktionsbereiche eines Unternehmens, nicht ansehen, sondern viel mehr die Effizienz der jeweiligen Maßnahmen etwa nur für Marketing, PR und Vertrieb, von der Kommunikation zu sowie die crossmedialen Effekte messen, die einen großen Nutzwert profitieren, indem relevante Informationen und Feedbacks als Basis für Unternehmen bieten, die die vernetze Kommunikation intern für unternehmerische Entscheidungen generiert werden. wie auch extern gezielt zur Steigerung ihrer Markenbekanntheit, Kundenzufriedenheit, Absätze und zur Reduzierung von Kosten Wichtig ist, Kommunikation mitzugestalten; der Anspruch sie kon- sowie Optimierung von Prozessen einsetzen. trollieren zu wollen, allerdings sollte nur sehr vorsichtig geäußert und noch vorsichtiger verfolgt werden, denn der Paradigmenwechsel Dieser Wandel ist nicht aufzuhalten. Die digitale Transformation hat besteht darin, einen gleichwertigen Austausch auf Augenhöhe mit Fahrt aufgenommen und wird die soziale, vernetze Kommunikation und den Menschen führen zu können und führen zu wollen. Interaktion als einen elementaren Baustein weiter vorantreiben. Jetzt gilt es, den Zug nicht zu verpassen. Das betrifft jedes Unternehmen. Ein maßgeblicher Baustein hierzu ist Transparenz: in Bezug auf die eigenen Prozesse, Produkte und Preise sowie im Umgang mit Kunden und potenziellen Kunden, Mitarbeitern und potenziellen Mitarbeitern. Einzig jedoch, Transparenz muss man sich leisten können. Menschen möchten, wie schon so oft festgestellt, mit Menschen sprechen, und die Errungenschaften des Social Web ermöglichen es, Julia Scharmann, Head of Media Strategy, Paseo Marketing GmbH 123 Evolution Unternehmen ganzheitlich wahrzunehmen, hinter die Kulissen zu Das Fazit ist: Social Media ist kein Hype und keine Zeiterschei- blicken und die Menschen hinter Produktversprechen, Werbeslogans nung, sondern eine Querschnittsdisziplin, die in allen Bereichen und Glasfassaden zu sehen. einen hohen Anspruch an Unternehmen stellt. Die lange gelernt, oftmals selbstbezogene, quasi silohafte Betrachtung von Prozessen Auf dieser Basis wird in der Zukunft beispielsweise entschieden, ob und Vorgängen ist nicht mehr zeitgemäß, denn das Internet hebelt Produkte gekauft werden oder ein Unternehmen als Arbeitgeber starre Strukturen und Linearität bis zu einem gewissen Grad aus. infrage kommt. Kundenservice bei Facebook beispielsweise erfordert ein hohes Maß an Flexibilität und gelegentlich auch an unorthodoxen Vorge- Eine häufig gestellte Frage ist auch: Wie schaffen wir es, beispiels- hensweisen. Diesen Anforderungen langfristig gerecht zu werden, weise positive Bewertungen bei „kununu“ zu bekommen? Wie kön- ist eine der großen Aufgaben von Unternehmen und sie erfordert nen wir uns als attraktiven Arbeitgeber positionieren? Die Antwort offenes Denken und Handeln – belohnt aber auch durch langfristig ist auf den ersten Blick recht banal: Sie müssen Sie selbst SEIN. wirtschaftlichen Erfolg. Schein hat in den Zeiten fluider Kommunikationsprozesse schwindende Chancen. Wer bei dieser Erkenntnis angelangt ist, ist auch an der Brücke zu Change-Prozessen und damit im Change-Management selbst, das schnell Zugänge schaffen und dann genauso schnell passiert werden kann: Möglicherweise sollte im konkreten Beispiel Von Social Media Monitoring zum Social Enterprise der Bewerberprozess überdacht werden, das wiederum zu Veränderungen an anderen Stellen führen kann. Nicht selten ergeben Social Media verändern nicht nur die Art und Weise, wie wir privat Manuela Weber, sich Veränderungen auf diesem Wege so weitreichend, dass ganze mit unseren Freunden, Bekannten etc. kommunizieren, sie haben auch Head of Business Prozessketten hinterfragt werden. Möglicherweise wird sogar eine Auswirkungen auf die Unternehmenskultur. Die Möglichkeit, seine Development, Verifizierung des Unternehmensziels notwendig, Zielvereinbarungen, Meinung oder auch nur Erlebnisse auf einer öffentlichen Plattform Valuescope GmbH Wertesysteme oder andere bisher feststehende Gegebenheiten kundzutun und so mit vielen zu teilen, statt bisher im direkten Dialog müssen neu bewertet werden. mit einigen Wenigen, bietet dem Einzelnen aber auch Unternehmen neue Möglichkeiten – und Risiken. Aus Unternehmenssicht gehören Oftmals verzögern Unternehmen den Schritt, sich auf das Social dazu beispielsweise die Gelegenheit, schnell Feedback zu bekommen Web einzulassen, denn es wird klar, wie sehr diese Konsequenz für Produkte oder Dienstleistungen, aber auch unzufriedene Kunden einem Schneeballsystem gleich unvorhersehbare Effekte nach sich zu erkennen und zu remotivieren, neue Mitarbeiter zu gewinnen und ziehen kann. sogar frühzeitig das Risiko eines Shitstorms zu entdecken. Hier geht der Paradigmenwechsel über; von einer Evolution kom- Um diese und weitere Chancen zu nutzen bzw. Risiken zu vermei- men wir zu einer Revolution: Der Erkenntnisgewinn, den die offene, den, ist es notwendig, „das Ohr“ bei den Nutzern zu behalten. Das gleichberechtigte und möglichst unverkrampfte dialogische Kommu- lässt sich mithilfe von Social Media Monitoring Tools umsetzen. nikation mit der Öffentlichkeit für ein Unternehmen haben kann, ist Die Auswahl des passenden Tools sollte in Abhängigkeit von der enorm – und mündet, bestmöglich transformiert, in einen direkten gewünschten Zielsetzung geschehen. Denn jedes Monitoring Tool wirtschaftlichen Gewinn. hat seine jeweiligen Schwerpunkte bei Analyse-Umfang, Quellen- 125 Evolution abdeckung und im Funktionsspektrum. Auch eine automatisierte Damit bricht eine neue Kultur des Zusammenarbeitens an, die auf Sentiment-Erkennung kann dank mancher Anbieter wie Valuescope Teilen und Weitergeben von Wissen basiert. Theoretisch kann nun verlässlich eingesetzt werden. jeder Mitarbeiter die Beiträge anderer Mitarbeiter lesen und deren Expertenwissen weiternutzen. Dies fördert nicht nur die Zusam- Das Auswerten der Beiträge in Social Media ist allerdings nur der menarbeit und das schnellere Auffinden von Informationen der erste Schritt. Als nächster folgt die Prozess-Integrierung. Wie soll Mitarbeiter, die direkt mit den Kunden kommunizieren, sondern auch mit den einzelnen Social-Media-Beiträgen und den Analyse-Ergebnis- eine standort- und abteilungsübergreifende Collaboration – sofern das sen aus dem täglichen Monitoring umgegangen werden? Denkt man Management eine Kultur des „Teilens“ entsprechend fördert. den Weg der Social-Media-Entwicklung weiter und berücksichtigt Beispiele für Unternehmen mit „sozialer“ Kultur sind die Telekom die zunehmende Erwartungshaltung der Social-Media-Nutzer, dass Deutschland oder der Reifenhersteller Continental. auf veröffentlichte Kommentare innerhalb weniger Stunden eine Reaktion erfolgen soll, so müssen sich auch Unternehmen auf der Fazit Kommunikationsebene „gemeinschaftsorientiert“ entwickeln: Social Media sind nicht einfach nur ein neuer Marketing-Kanal, Social Kundenfragen und Beschwerden, aber auch die gewonnenen Ana- Media verändern unsere Art des Zusammenlebens und -arbeitens lyse-Erkenntnisse sollten direkt bei den Mitarbeitern im Unterneh- nachhaltig. men eintreffen, die darauf reagieren können und auch sollten. Eine Reaktionszeit sollte ebenfalls vordefiniert werden, wenn man die Kundenerwartung einer Antwort innerhalb weniger Stunden erfüllen oder „übererfüllen“ möchte. Sämtliche Mitarbeiter, die auf Anfragen Die Evolution der sozialen Suche reagieren müssen oder auch privat über ihren Arbeitgeber posten, repräsentieren nun das Unternehmen im Social Web. Je nach Art der Interaktion/des Dialogs mit Kunden und Interessenten sowie der Umsetzung von Feedback sind Absprachen und Zusammenarbeit mehrerer Mitarbeiter und Abteilungen erforderlich, beispielsweise bei einem negativen Produktfeedback, das eine prompte Reaktion des Kundenservice erfordert, oder bei wiederholtem Auftreten auch eine Anpassung des Produkts und einhergehender Marketing-Kommunikation. Eine gemeinschaftlichere und übersichtlichere Variante statt der EMail-Kommunikation ist der Einsatz von Social-Media-Instrumenten wie Communitys, Foren, Wikis etc., auch im Unternehmen auf Basis von Social Collaboration Tools. „It will be very hard for people to watch or consume something that Philipp Farwick, has not in some sense been tailored for them.“ (Eric Schmidt, Google) Teamleiter SEO, artaxo AG Ob Googles Search plus Your World, Facebooks Graph Search oder Bings Social Sidebar: Die heutige Suche im Internet wird sozialer. Für Nutzer wie Optimierer von Suchmaschinen ist das sogenannte Social Search eine Herausforderung. Warum wird die Suche „sozial“, was bedeutet die Verschmelzung von Suchmaschinenoptimierung (SEO) mit den Social Media und welche Entwicklungen stehen bevor? Suchmaschinen (er-)kennen ihre Nutzer immer besser: So ist z. B. Google Experte im Data Mining und weiß, welcher „konkrete“ Nutzer gerade eine Suche ausführt – unabhängig davon, ob dieser bei einem Google Account eingeloggt ist. Durch eine Reihe von Signalen wie der Suchhistorie, installierten Schriftarten, dem genutzten Browser oder den Plug-ins „verrät“ sich der Nutzer. Diese Informa- 127 Evolution tionen haben auch Einfluss auf die Suchergebnisse. Das Social Search Durch die Verknüpfung mit Social Media kann diese Informationsflut ist der nächste Schritt bei dieser voranschreitenden Personalisierung um das Wissen über das Nutzungsverhalten der Freunde potenziert der Suchergebnisse (SERP/Suchmaschinenrankings). werden. Dies setzt Google zusätzlich in einen Kontext und steuert die Suchergebnisse personalisiert aus. Einige Fachleute warnen auch Social Search – die Suchmaschine für alle Lebenslagen vor der zunehmenden Personalisierung und sprechen von einer „Filter-Bubble“: Wenn nur noch Nachrichten und Informationen an- Je mehr Informationen über die Nutzer verfügbar sind, desto besser gezeigt würden, die zum eigenen Profil und zur Überzeugung passen, kann das System die Relevanz der Suchergebnisse für den Nutzer leiden die Meinungsvielfalt und damit die politische Diskussionskul- bewerten und Werbung zielgerichteter aussteuern. Informationen tur darunter. 58 aus den sozialen Medien sind ein weiterer schlüssiger Baustein für diese Bewertung. Sucht ein Nutzer zum Beispiel nach Infor- Social Search im Kontext von Suchmaschinen- mationen zum Thema Social Search, ist ein Fachartikel, dem drei optimierung seiner Google+-Kontakte eine Empfehlung ausgesprochen haben vermeintlich relevanter als ein Artikel, den nur Fremde empfehlen. Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) wird sich den Veränderungen Diese höhere Relevanz hat nicht nur einen wachsenden Einfluss auf durch Social Search und dessen Einfluss auf das Ranking in den SERP das Ranking, sondern wird dem Suchmaschinennutzer auch über anpassen müssen. Der Fokus liegt deutlich auf qualitativ hoch- Einblendungen in den SERP deutlich angezeigt. wertigen und relevanten Inhalten sowie der Ansprache wichtiger Multiplikatoren in den sozialen Netzwerken. Synergien zwischen Je vollständiger das Bild vom Nutzer ist, desto relevanter ist der den Marketing-Disziplinen sind gefordert: Die Netzwerke und das Inhalt, der dem Nutzer angeboten wird. Mit einer Vielzahl von Pro- Themenmanagement aus der klassischen PR müssen kreativ für SEO dukten bietet Google seinen Nutzern kostenlose Hilfe in verschie- und Social Media angewendet werden. Dabei haben sich Content- denen Bereichen an und positioniert sich damit als „Assistent in und Influencer-Marketing als neue Disziplinen etabliert. Nur wer jeder Lebenslage“. Informationen aus den verschiedenen Social- wertvolle Inhalte geschickt, d. h. systemangepasst und disziplinüber- Media-Kanälen schärfen das Bild des Users, indem es um die sozia- greifend vermarktet, wird zukünftig erfolgreiche Suchmaschinenopti- len Kontakte, persönlichen Interessen und Informationen rund um mierung betreiben können. die Lebenssituation der Nutzer angereichert wird. Der gläserne User Durch die neuen Produkte wird der Nutzer immer transparenter für Google und hilft der Suchmaschine, mehr über sein Verhalten zu erlernen: Gewohnheiten und Vorlieben werden über die Suche deut- Social Media im RecruitingMarketing – Heilmittel für die digitale Wirtschaft? lich, anhand der Kalender-Funktion ist ersichtlich, welche Termine der Nutzer hat, E-Mails und Chat-Nachrichten können ausgelesen werden und sogar der Standort ist durch Google Maps kein Geheimnis mehr. In Zukunft braucht der Nutzer mithilfe von Google Glass dann nicht einmal mehr am Bildschirm zu sitzen, um diese Informationen zu übermitteln. Seit mehreren Jahren schwebt das Damoklesschwert über den Mike Schnoor Innovations- und Wachstumstreibern unserer Branche: Der Head of Corporate Fachkräftemangel hat seinen festen Platz am runden Tisch der Communication, digitalen Wirtschaft gefunden. Starre Arbeitszeitmodelle, veraltete hmmh multimediahaus AG 58 Vgl. Eli Pariser: Filter Bubble – Wie wir im Internet entmündigt werden, Carl Hanser Verlag München, 2012 129 Evolution Berufsbilder und nicht angewandte Veränderungsprozesse – schon Im rechtlichen Sinne sind natürlich Fragen des Datenschutzes und katapultieren sich viele digital denkende Unternehmen in puncto damit die Persönlichkeitsrechte der Kandidaten von gezielten Recruiting-Marketing in die analoge Steinzeit zurück. Die Mitarbei- Ansprachen über Social Media betroffen. Immerhin sinkt die Hürde ter wollen nicht wie Arbeitssklaven in einer autokratischen Top- für Unternehmen, potenzielle Kandidaten gezielt anzusprechen, down-Hierarchie behandelt werden. Nicht der Arbeitgeber soll im wenn durch die offensive Präsenz der Kandidaten die Bereitschaft Epizentrum ihres Lebens wirken, vielmehr fordern die Arbeitnehmer signalisiert wird, einen neuen Karriereweg einzuschlagen. Das große ein harmonisches Miteinander von Beruf, Familie, Freizeit und ihrem Umdenken hat in den Köpfen vieler Entscheidungsträger noch nicht persönlichen Wertegefühl ein. Die Branche sucht ein Heilmittel für stattgefunden, obwohl sich in allen digitalen Branchensegmenten ihre Misere, obwohl der Wirkstoff direkt vor Augen liegt. wechselwillige Kandidaten finden. Die Bewerber suchen nicht mehr nach einer neuen Position, vielmehr lassen sie sich von Unterneh- Wenn Unternehmen sich auf die Veränderungen einlassen und men als Leistungsträger identifizieren. Damit ist nicht das simple richtig reagieren, kann Social Recruiting die passenden High Poten- Abwerben über Headhunter gemeint. Indem sich immer mehr Fach- zials finden. Einige Unternehmen der digitalen Wirtschaft setzen als und Führungskräfte ihren neuen Job eigenständig per Twitter, Face- aussichtsreiche Maßnahmen auf die eigene Ausbildung von Mitarbei- book und Blog suchen, beweisen Sie aufgrund dieser Eigeninitiative tern und stärken die Mitarbeiterbindung durch Employer Branding. neben ihren Fachkenntnissen wiederum soziale Kompetenzen und Darüber hinaus kooperieren sie mit Hochschulen zur Nachwuchs- den notwendigen Mut, um als High Potenzial aufzufallen. förderung, bieten flexible Arbeitszeitmodelle und berücksichtigen klare Überstundenregelungen sowie Telearbeit/Home-Office. Dies So wirken sich die radikalen Veränderungen unserer Gesellschaft kurbelt zusätzlich zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz die direkt auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt aus, die Rekrutierung von Frauen an, aber trotz dieser Maßnahmen bleibt in Zukunft viele Veränderungen aus Unternehmenssicht mit sich der erhoffte Ansturm auf die digitale Boom-Branche aus. bringen werden. Der demografische und gesellschaftliche Wandel verändert den Bewerberpool, wodurch die Verknappung qualifizier- Die nachhaltige Besetzung freier Positionen bleibt heutzutage nur ter Kandidaten noch weiter verschärft wird. Unternehmen sollten dann von Erfolg gekrönt, wenn Unternehmen eine stabile Beziehung proaktiv ihre Kandidaten im Social Web identifizieren. Wer als at- zu den Kandidaten aufbauen und sich den neuen Herausforderungen traktiver Arbeitgeber positiv auffallen und Talente an das Unterneh- der Arbeitswelt stellen. Intelligente Personalarbeit auf klassischen men binden möchte, darf sich dieser Entwicklung nicht verschließen. Kanälen mit digitalen Komponenten – diese Kombination entpuppt Der wahre Dialog auf Augenhöhe erfolgt im Pitch von Unternehmen sich als wirksamer Erfolgsfaktor. Denn es stellt sich nicht die Frage, und Bewerber umeinander. Als Wirkstoff kann Social Recruiting ein ob, sondern wie Social Recruiting als wertvolle Quelle für Informati- Heilmittel für die digitale Wirtschaft und jede andere Branche sein, onen und Daten in der Personalbeschaffung eingesetzt wird. um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Viele Unternehmen beurteilen den Einsatz von Social Media in der Rekrutierung generell als positiv, wobei sich insbesondere Facebook und XING als Employer-Branding-Instrumente etablieren. Hingegen nutzen die Unternehmen bei weitem noch nicht das Potenzial von Social Media zur Stellenausschreibung, geschweige denn für Active Sourcing und zur Informationssuche über eben diese bereits identifizierten Kandidaten. 131 Evolution Studie: Social-Media-Analyse und Änderungen von Unternehmenseinstellungen – Wie sich die Welt des Marketings durch Social Media verändert Ulrich Rohde, Marketing Manager DACH, Adobe Systems GmbH Axel Schäfer, Product Marketing Manager EMEA, Adobe Systems GmbH Social Media wird bei der Budgetverteilung immer noch unterschätzt Social Media ist in aller Munde und mittlerweile nutzen viele Unternehmen „Facebook & Co“ als Dialoginstrument, Servicekanal oder zum Markenaufbau. Was allerdings noch weitgehend unterschätzt wird, ist die Rolle dieser Plattformen als Traffic-Lieferant für die eigene Website oder den Online-Shop. In einem Digital-Index-Report59 hat Adobe deshalb den Einfluss der sozialen Netzwerke auf die WebsiteZugriffe untersucht und interessante Erkenntnisse zu Tage gefördert. Für die Studie wurden 1,7 Milliarden Besuche auf 225 Websites von US-Firmen aus den Bereichen Handel, Reise und Medien ausgewertet. Zu den Social Networks, von denen diese Besucher kamen, zählen Facebook, Twitter, Pinterest, Tumblr, Blogger, YouTube und Yelp. Unabhängig von der Branche entfällt der größte Teil der Besucher auf Facebook, aber auch die anderen Plattformen liefern – je nach Branche – durchaus etliche Besucher. Die Analyse zeigt u. a., dass falsche oder nicht vollständige Zuweisungen von Erfolgsmetriken meist zu Lasten des Social-Media-Kanals gehen. Bildquelle: Adobe Systems GmbH Der Wert des Besuchers aus Social Media, so die Studie, divergiert je Das Last-Click-Attributionsmodell, das heute im Online-Marketing nach angewandtem Vergütungsmodell. Legt man das Last-Klick-Modell überwiegend zum Einsatz kommt, führt zu einer erheblichen Unterbe- zugrunde, erbringt ein Social-Media-Besucher im Online-Handel im wertung des „Social Traffic” in einer Größenordnung von durchschnitt- Durchschnitt rund 0,60 US-Dollar an Umsatz. Würde dagegen nach lich 94 Prozent. Die Folge sind verschenkte Conversion-Potenziale und dem ersten Klick bewertet, stiege der Umsatz pro Besucher aus den unnötige Werbeausgaben. Der Report zeigt ganz klar, dass bei einer Social Media durchschnittlich auf 1,13 US-Dollar an. Wie groß die First-Click-Attribution der Wert von Social Media zum Beispiel mehr Unterschiede zwischen den Modellen sind, hängt dabei sehr vom je- als doppelt so hoch zu veranschlagen ist. Sie erfasst zudem besser den weiligen Kanal ab. Für Pinterest liegt die Differenz bei 76 Prozent, bei Wert des Kundenengagements auf den Social-Media-Plattformen in Facebook sind es 91 Prozent und bei Tumblr sogar 785 Prozent. einem Frühstadium des Verkaufsprozesses. 59 Vgl. Adobe Index Report, Why marketers aren’t giving social the credit it deserves, 2012 132 Evolution Trotz der Unterschiede bei den Attributionsmodellen ist in beiden Fällen der durchschnittliche Umsatz, den ein Social-Media-Besucher generiert, deutlich niedriger als der eines Nutzers, der über eine Suchanzeige kommt. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Return on Investment (ROI) beim SEM (Search Engine Marketing) immer höher liegt als der von Social Media. Schließlich hängt der Return on 133 Rechtliches Sachdienliche Rechtserläuterungen: Stolperfallen, Arbeitsrecht, Guidelines, Datenschutz-Basics Investment stark von den Ausgaben für den jeweiligen Kanal ab. Und diese können bei Suchanzeigen zum Teil recht hoch sein. Deshalb Rechtliche Stolperfallen bei der Nutzung von Social macht eine Umverteilung der Budgets von Search Media zu Social Media im Unternehmen Media durchaus Sinn. Der Einsatz von Social Media ist aus den Unternehmen nicht mehr Die Analyse zeigt, dass die Auswahl des richtigen Attributionsmo- wegzudenken. Häufig werden Social Media als Bestandteil der beruf- dells dabei von großer Bedeutung ist, zumindest solange, wie es lichen Tätigkeit einzelner Mitarbeiter genutzt, nicht selten aber auch keine umfassend individuelle Customer-Journey-Analyse gibt. Eine „nebenher“, d. h. mit privater Zielrichtung. Beides birgt rechtliche stärkere Verbreitung des First-Click-Modells, die empfehlenswert Risiken, die das Unternehmen kennen und kontrollieren muss. wäre, würde zu einer Erhöhung der Investitionen in den Social Media im Verhältnis zu anderen Kanälen führen und eine exaktere Urheberrecht beachten Messung des Einflusses der sozialen Netzwerke auf den Website- Viele der innerhalb von Social Media verfügbaren Inhalte, z. B. Fotos, Traffic ermöglichen. Andere Vorteile eines verstärkten Social-Me- Texte, Logos oder Songs, unterliegen dem Schutz des Urheber- dia-Engagements von Unternehmen, wie etwa die Verbesserung von rechts oder anderer Rechtsinstitute wie dem Markenrecht. Häufig Markenwahrnehmung und Kundenbindung, ein Ausbau des Kun- werden solche Inhalte von Mitarbeitern während der Arbeitszeit denservices oder zusätzliche Kunden für den stationären Handel, auf betriebliche Computer oder Smartphones heruntergeladen und wurden in der Studie nicht untersucht. Sie sind aber natürlich auch dann beruflich oder privat verwendet. Allerdings ist die Nutzung nicht zu unterschätzen und rechtfertigen ebenfalls einen stärkeren solcher Inhalte allein dem jeweiligen Rechteinhaber erlaubt oder Mitteleinsatz für diesen Kanal. demjenigen, der von dem Rechteinhaber entsprechende Nutzungsrechte erhalten hat. Das kann ausdrücklich erfolgen oder auch durch entsprechende Klauseln in den Nutzungsbedingungen der SocialMedia-Plattform. Außerhalb bestehender oder vertraglich eingeräumter Nutzungsrechte ist die Verwendung der Inhalte in aller Regel rechtswidrig und führt in der Praxis häufig zu anwaltlichen Abmahnungen oder gar zu Schadensersatzforderungen der Rechteinhaber. Adressat solcher Maßnahmen ist zumeist das Unternehmen. Jan Schneider, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Informationstechnologierecht, SKW Schwarz Rechtsanwälte 135 Rechtliches Umgang mit Personenabbildungen Social Media und Arbeitsrecht Das Hochladen von Abbildungen in das Internet, auf denen Personen erkennbar sind (z. B. Fotos von Betriebsfeiern oder Kundenveranstal- Dispositionsrecht des Arbeitgebers tungen), ist gängige Praxis. Häufig wird hierbei allerdings gegen § 22 Die Nutzung von Social Media am Arbeitsplatz durch die Mitarbeiter KunstUrhG (Kunsturhebergesetz) verstoßen, wonach Abbildungen unterliegt der Entscheidung durch den Arbeitgeber: Er kann über von Personen grundsätzlich nur mit deren Einwilligung verbreitet oder das „ob“ und das „wie“ einer solchen Nutzung entscheiden. Verein- veröffentlicht werden dürfen. Dabei sind die Grenzen zum Erlaubten – barungen hierüber können zum Beispiel im Arbeitsvertrag getroffen z. B. die Abbildung einer großen Menschenmenge ohne Fokussierung oder in eine Betriebsvereinbarung aufgenommen werden. Auch auf einzelne Personen – häufig fließend. dienstliche Weisungen, z. B. im Intranet, sind grundsätzlich zulässig. Derartige Rechtsverstöße sind oftmals dem Unternehmen zuzurech- Soweit der Arbeitgeber keine ausdrückliche Regelung trifft, ist die nen, das damit auf Beseitigung und Unterlassung der rechtswidrigen private Nutzung von Social Media während der Arbeitszeit nach über- Bildveröffentlichung in Anspruch genommen werden kann. Ein vor- wiegender Auffassung der Arbeitsgerichte grundsätzlich untersagt. In sätzlicher Verstoß kann nach § 33 KunstUrhG strafbar sein. Ausnahmefällen kann allerdings eine stillschweigende Duldung vorliegen, die als sog. betriebliche Übung zu einer Erlaubnis der Privat- Verantwortlichkeit für Mitarbeiteraussagen nutzung erstarken kann. Hierdurch kann sogar ein vorheriges, ausdrück- Immer wieder führt der mitunter raue Ton in Social-Media-Foren zu liches Verbot überholt werden. Für den Arbeitgeber führt dieser Um- einer Beschäftigung der Staatsanwaltschaften. Beleidigende oder ver- stand zu dem Bedürfnis, getroffene Regelungen strikt nachzuhalten. leumdende Äußerungen innerhalb von Social Media werden bisweilen als „Kavaliersdelikt“ (miss-)verstanden, sind aber freilich bei Vorliegen Verbot von Social Media am Arbeitsplatz der jeweiligen Tatbestandsvoraussetzungen strafbar. Untersagt der Arbeitgeber die Privatnutzung von Social Media am Arbeitsplatz, so darf er die Einhaltung dieser Weisung in einem Unrichtige Äußerungen von Mitarbeitern über andere Personen – recht großen Rahmen überwachen. Erlaubt sind zum Beispiel die z. B. innerhalb einer Forendiskussion – können zudem als Verstoß automatisierte Erstellung von Nutzungsprotokollen und der Einsatz gegen das allgemeine Persönlichkeitsrecht Gegenstand rechtlicher von Textfiltern. Auch darf der Arbeitgeber den Zugang zu einzelnen Konsequenzen sein. Je nach den Umständen des Einzelfalls können sie Internetdiensten und -seiten serverseitig sperren. Allerdings darf dem Unternehmen zuzurechnen sein. Entsprechendes gilt für wettbe- nicht unbegrenzt kontrolliert werden. Insbesondere eine inhaltliche werbswidrige Äußerungen durch Mitarbeiter zu Lasten Kontrolle – zum Beispiel die Aufzeichnung eines Online-Chats – anderer Unternehmen. ist in der Regel allenfalls stichprobenartig oder bei Vorliegen eines triftigen Grundes erlaubt. Derartige Maßnahmen müssen ggf. in Risikomanagement durch Aufklärung Abstimmung mit dem Betriebsrat erfolgen. Ein wichtiger Schritt für einen wirksamen Schutz des Unternehmens und seiner Mitarbeiter ist deren Aufklärung über die typischen rechtlichen Erlaubnis von Social Media am Arbeitsplatz Stolperfallen bei der Nutzung von Social Media. Dies kann zum Beispiel Eine durch den Arbeitgeber erlaubte Privatnutzung ist arbeits- innerhalb von unternehmensweit zu etablierenden Social Media Guide- rechtlich grundsätzlich nicht beanstandbar, soweit die Grenzen lines erfolgen. Häufig führt bereits eine umfassende Aufklärung zu einer der erlaubten Nutzung nicht erheblich überschritten werden. Die erheblichen Reduzierung der rechtlichen Risiken. Viele Unternehmen Kontrollmöglichkeiten des Arbeitgebers sind nach überwiegender lassen hierzu durch ihre Rechtsberater Schulungen durchführen. Auffassung der Arbeitsgerichte gering. Maßnahmen wie die Proto- 137 Rechtliches kollierung des Nutzerverhaltens sind in der Regel nur bei einem werden, weil andernfalls Verstöße gegen Bestimmungen der Richtlinie konkreten Missbrauchsverdacht erlaubt. Überwachungsmaßnahmen häufig nicht sanktionierbar sind. müssen mit dem Betriebsrat abgestimmt werden. Rechtssichere Gestaltung von Social Media Guidelines Erlaubt bleiben jedoch die präventive Sperrung von Internetdiensten und -seiten sowie andere technische Maßnahmen zur Einschränkung der Die Nutzung von Social Media am Arbeitsplatz birgt rechtliche Privatnutzung. Derartige Maßnahmen führen auch auf arbeitsrechtlicher Risiken für das Unternehmen und dessen Mitarbeiter. Sorgfältig Ebene zu einer entsprechenden Einschränkung der Nutzungserlaubnis. gestaltete Social Media Guidelines leisten einen wertvollen Beitrag zur Kontrolle und Minimierung dieser Risiken. Konsequenzen unzulässiger Nutzungshandlungen Eine Überschreitung der hinsichtlich der Privatnutzung eingeräum- Gegenstand und Gestaltungsmöglichkeiten ten Befugnisse kann zu einer Abmahnung des Mitarbeiters durch Gegenstand einer Social Media Guideline ist die unternehmensweite, den Arbeitgeber und im Wiederholungsfall zu einer Kündigung des detaillierte Festlegung, ob, wann und wie die Mitarbeiter Social Media Arbeitsverhältnisses führen. im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit nutzen sollen bzw. dürfen. Weil die Grenze zwischen beruflicher und privater Nutzung von Im Falle des dringenden Verdachts einer besonders schwerwiegen- Social Media in der Praxis häufig unscharf ist (z. B. bei der privaten den Pflichtverletzung – z. B. einer strafbaren Nutzung von Social Versendung einer Nachricht über ein beruflich angelegtes Nutzer- Media – kann bereits dieser Verdacht für eine sog. Verdachtskündi- profil), erstrecken sich viele Social Media Guidelines mehr oder gung ausreichen. Generell kann bei drastischen Fällen eine vorhe- weniger stark auch auf den privaten (Nutzungs-)Bereich. Häufig rige Abmahnung des Mitarbeiters entbehrlich und stattdessen eine ist das nicht gewollt, sondern direkt oder indirekt durch unscharfe außerordentliche fristlose Kündigung gerechtfertigt sein. Eine solche Formulierungen in der Richtlinie bedingt. Maßnahme erfordert jedoch immer eine vorherige sorgfältige Würdigung des jeweiligen Einzelfalls. Arbeitsrechtliche Grenzen beachten Die Vermischung einer privaten und betrieblichen Nutzung inner- Weiter kann der Angestellte bei der Überschreitung seiner Befugnisse halb der Richtlinie führt allerdings in der Regel zu arbeitsrechtlichen im Rahmen der von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätze der Implikationen. Zwar kann eine Social Media Guideline grundsätzlich Arbeitnehmerhaftung ggf. Schadensersatz- und Unterlassungsansprü- nach Wahl des Arbeitgebers verbindlich oder unverbindlich formuliert chen ausgesetzt sein. Bei leitenden Angestellten und Geschäftsführern werden. Tatsächlich kranken viele verbindlich gestaltete Richtlinien kommt ggf. eine weitergehende persönliche Haftung in Betracht. allerdings daran, dass die Reichweite arbeitsrechtlicher Befugnisse durch das Unternehmen nicht ausreichend beachtet wird. Nach den Social Media Guidelines als optimale Lösung Grundsätzen des Arbeitsrechts müssen sich verbindliche Weisungen Immer häufiger entscheiden sich Unternehmen nicht für ein voll- auf die berufliche Tätigkeit der Mitarbeiter beschränken. Damit lässt ständiges Verbot oder eine umfassende Erlaubnis von Social Media, sich zum Beispiel die (private oder berufliche) Nutzung bestimmter sondern ziehen es vor, Art und Weise der privaten und beruflichen Webseiten nur innerhalb der Arbeitszeit des Mitarbeiters untersagen, Nutzung von Social Media während der Arbeitszeit mittels „So- während ihm die private Nutzung dieser Webseite außerhalb der cial Media Guidelines“ detailliert festzulegen. Bei der Gestaltung Arbeitszeit erlaubt bleiben muss. Richtlinien, die dies nicht berück- verbindlicher Richtlinien müssen die Grenzen arbeitsrechtlicher sichtigen, sind häufig arbeitsrechtlich nicht durchsetzbar. Regelungsbefugnisse durch das Unternehmen sorgfältig beachtet 139 Rechtliches Dieser Umstand bedingt spätestens für eine verbindliche Gestaltung Auch Verantwortlichkeiten und Ansprechpartner sollten definiert der Richtlinie die sorgfältige Trennung zwischen der Nutzung von Social und benannt werden. Eine der Richtlinie vorangestellte Einleitung Media während der Arbeitszeit und der Nutzung außerhalb derselben. erläutert idealer Weise Erforderlichkeit und Ziel der Richtlinie und schafft bei den Mitarbeitern Verständnis für deren Inhalte. Hierzu ist häufig eine Unterteilung der Richtlinie sinnvoll: Ein Kapitel enthält arbeitsrechtlich verbindliche Regelungen, deren Regelungsge- Vorgehen bei der Richtliniengestaltung halt sich ausdrücklich auf die betriebliche Arbeitszeit der Mitarbeiter Bei der Gestaltung der Richtlinie kann eine Einbindung der Mitarbei- beschränkt. Hierin kann der Arbeitgeber auch festlegen, ob und in ter in den Gestaltungsprozess sinnvoll sein, z. B. indem ein Entwurf welchem Umfang den Mitarbeitern die private Nutzung von Social im Unternehmen zur Diskussion gestellt wird. Häufig gewinnt das Media während der Arbeitszeit gestattet sein soll. In einem weite- Unternehmen hierdurch wertvolle Erkenntnisse für eine sinnvolle und ren Kapitel werden darüber hinaus unverbindliche Empfehlungen für bedarfsgerechte Richtliniengestaltung. Bei größeren Mitarbeiterzahlen die berufliche als auch für die private Nutzung der sozialen Medien kann eine geeignete Auswahl unter den Mitarbeitern getroffen werden. zusammengefasst. Weil es sich hierbei nur um bloße Empfehlungen Soweit verbindliche Regelungen etabliert werden sollen, ist das Mitbe- handeln kann (z. B. über das Verhalten der Mitarbeiter bei der Teil- stimmungsrecht eines etwaig vorhandenen Betriebsrates zu beachten. nahme an fachlichen Diskussionen oder zur Gestaltung von Nutzer- Idealerweise bereits im Entwurfsstadium, spätestens aber vor der profilen), muss nicht trennscharf zwischen privater und dienstlicher endgültigen Freigabe muss die Richtlinie auf arbeitsrechtliche Zuläs- Nutzung differenziert werden. Ziel derartiger Empfehlungen ist es, die sigkeit und sonstige rechtliche Aspekte überprüft werden. Hierzu Mitarbeiter auch außerhalb der betrieblichen Social-Media-Nutzung gehört auch die Abstimmung der Richtlinie mit bereits bestehenden zu einem allgemeinen Gutverhalten innerhalb von Social Media zu Unternehmensrichtlinien und arbeitsvertraglichen Vorgaben. animieren und das Risiko solcher privaten Nutzungshandlungen zu minimieren, die direkt oder indirekt auf das Unternehmen zurückfallen Die endgültige Fassung der Richtlinie kann im Unternehmen schriftlich können (z. B. private Äußerungen über Wettbewerber innerhalb eines oder auf elektronischem Wege kommuniziert werden. Für eine verbind- sowohl dienstlich als auch privat genutzten Accounts). liche Etablierung der Richtlinie kann diese zum Beispiel als Ergänzung Inhaltliche Gestaltung der Richtlinie sollte von den Mitarbeitern zumindest eine Bestätigung der Kenntnis- Im Übrigen ist die Gestaltung derartiger Richtlinien sinnvoller Weise nahme und der verbindlichen Einhaltung abgefordert werden. Dies kann abhängig von dem Tätigkeitsbereich des Unternehmens und von der über eine schriftliche Bestätigung oder auch per E-Mail erfolgen. oder Nachtrag zum Arbeitsvertrag genommen werden. Andernfalls Unternehmenskultur. Die möglichen Inhalte sind zahlreich: Neben der konkreten Festlegung, welche der Social Media frei, nicht oder Datenschutz bei Social Media nur mit bestimmten (zeitlichen oder inhaltlichen) Einschränkungen genutzt werden dürfen, kommen u. a. die Untersagung bestimmter Bei Betrieb oder Nutzung von Social Media muss der gesetzliche Da- Nutzungshandlungen, Sprach- und Verhaltensregeln für die Teil- tenschutz beachtet werden. Dieser Datenschutz versteht sich hier- nahme an Diskussionen und die Aufklärung über typische Rechts- zulande als Schutz des Einzelnen vor unberechtigter Verwendung verstöße (wie z. B. der unberechtigte Download urheberrechtlich seiner personenbezogenen Daten. Betroffen sind gesamt diejenigen geschützter Materialien) in Betracht. Daten, anhand derer eine natürliche Person bestimmbar ist, also z. B. Name, Anschrift, auch die E-Mail-Anschrift sowie Alter und/oder Beruf der Person. Im Zweifel legen die Datenschutzbehörden den Begriff der personenbezogenen Daten weit aus. 141 Rechtliches Bei der Nutzung von Social Media entstehen fortwährend personen- verwendung rechtzeitig und vollständig informiert wurde. Weiter bezogene Daten, z. B. durch die Anlage des Nutzerprofils, das Ver- muss jede elektronische Einwilligung protokolliert werden und für den fassen von Statusmitteilungen, die Teilnahme an Diskussionen, die Nutzer jederzeit abrufbar sowie für die Zukunft widerrufbar sein. Versendung von Nachrichten oder durch das Anklicken von Buttons wie „Gefällt mir“. Transparenz- und Informationspflichten Auch außerhalb einer etwaig erforderlichen Einwilligung muss der Rechtsrahmen und Anforderungen Nutzer über Art, Umfang und Zweck der Erhebung und Verwendung Innerhalb des deutschen Rechtsraums bestimmt sich der auch für Social seiner Daten vor Beginn des Nutzungsvorgangs informiert werden. Media zu beachtende Datenschutz vorrangig nach dem Telemedienge- Anbieter von Social Media können diese Pflicht beispielsweise da- setz (TMG) und ergänzend nach dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) durch erfüllen, dass sie über einen gut sichtbaren und entsprechend bzw. den Landesdatenschutzgesetzen. Hiernach bedarf jede Verwen- beschrifteten Hyperlink auf eine Datenschutzerklärung verweisen, dung von personenbezogenen Daten einer ausdrücklichen gesetzlichen aus der sich die erforderlichen Informationen vollständig und ver- Ermächtigungsgrundlage oder einer wirksamen Einwilligung der betrof- ständlich ergeben. Eine datenschutzrechtliche Information (nur) in fenen Personen. Andernfalls ist die Verwendung der Daten rechtswidrig den Nutzungsbedingungen reicht dagegen in aller Regel nicht aus. und muss unterbleiben. Als Sanktionen drohen u. a. Bußgelder. Darüber hinaus bestehen Auskunftsrechte der betroffenen Personen. Diese enge gesetzliche Regelung bedingt im Unternehmen eine So ist zum Beispiel dem Nutzer auf Verlangen (auch elektronische) sorgfältig rechtliche Prüfung der jeweils beabsichtigten Datenver- Auskunft über die ihn betreffend gespeicherten Daten zu erteilen. wendung. Das gilt sowohl für die Gestaltung und den Betrieb von Social-Media-Plattformen als auch für die Nutzung von Social-MediaDiensten und -Technologien (z. B. „Gefällt mir“-Button) durch die Unternehmen. Insbesondere soweit derartige Technologien von US-Unternehmen oder anderen außerhalb der EU geschäftsansässigen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden, erfüllt eine Rechtliche Aspekte des SocialMedia-Marketings Verwendung der betreffenden Technologie häufig nicht die hiesigen datenschutzrechtlichen Anforderungen – und verlangt daher die Beim Einsatz von Social-Media-Diensten zu Werbezwecken sind ne- Dr. Petra Hansmersmann, Erarbeitung einer praxistauglichen Lösung. ben den urheber-, marken- und persönlichkeitsrechtlichen Bestim- Rechtsanwältin, mungen insbesondere auch die Vorschriften des Wettbewerbsrechts Attorney-at-Law zu beachten. (New York), Herausforderung Einwilligung Häufig ist im Rahmen von Social Media eine gesetzliche Ermächtigungsgrundlage für die geplante Datenverwendung nicht ersichtlich. In Kanzlei UNVERZAGT Verbot der Schleichwerbung diesem Fall kommt die Einholung einer (elektronischen) Einwilligung der Nutzer in Betracht. In der Praxis scheitern Einwilligungsverfahren Es ist danach zum Beispiel verboten, den Werbecharakter von Mar- immer wieder an einer mangelhaften Umsetzung der gesetzlichen ketingmaßnahmen zu verschleiern (§ 4 Nr. 3 UWG). Entscheidend ist Anforderungen. So muss zum Beispiel sichergestellt werden, dass die dabei, ob der durchschnittlich informierte Nutzer den Werbecha- Einwilligung auf der freien, bewussten und eindeutigen Entscheidung rakter erkennen kann oder nicht. Ein Fall von verbotener Schleich- des Nutzers beruht. Das ist bereits dann nicht der Fall, wenn der werbung liegt zum Beispiel bei der positiven Bewertung eigener Nutzer nicht über alle relevanten Details der beabsichtigten Daten- Produkte bzw. Dienstleistungen in Bewertungsportalen bzw. in Form VON HAVE 143 Rechtliches von Kundenbewertungen bei Online-Shops vor (sog. „Astroturfing“). Direktmarketing Das Unternehmen haftet auch für etwaige Beiträge seiner Mitarbeiter, wenn diese unternehmenseigene Produkte positiv bewertet Nach § 7 Abs. 2 Nr. 3 UWG ist es erforderlich, vor dem Versand von haben, ohne die Unternehmenszugehörigkeit offenzulegen. Werbung bzw. Newsletters per E-Mail die ausdrückliche Einwilligung des Empfängers einzuholen. Dies gilt grundsätzlich auch für die Zusen- Weitere typische Fälle sind gekaufte Bewertungen sowie das Spon- dung von Werbung über Social-Media-Dienste, selbst wenn die Emp- soring von Bloggern, sofern in den entsprechenden Beiträgen kein fänger zum Beispiel Fans der Unternehmensfanpage oder Followers Hinweis auf das Sponsoring erfolgt, sondern der Anschein erweckt auf Twitter sind. Der Begriff der Werbung ist dabei weit zu verstehen, wird, es handele sich um unabhängige Beiträge. Im Falle eines Ver- so dass u. a. Produktangebote, Anfragen zu möglichen Kooperationen, stoßes gegen das Verbot der Schleichwerbung können Mitbewerber aber auch Imagewerbung dazu zählen. Im Streitfall ist das Vorliegen ei- und Wettbewerbszentralen durch eine kostenpflichtige Abmahnung ner vorherigen, ausdrücklichen Einwilligung des Empfängers durch das zur Abgabe einer Unterlassungserklärung auffordern. Noch weitrei- werbende Unternehmen zu beweisen. Im Falle des Versands von unzu- chendere Folgen drohen dem Unternehmen aber durch den damit lässiger Werbung können sich die Betroffenen durch kostenpflichtige einhergehenden Imageschaden und Vertrauensverlust, sofern diese Abmahnungen mit der Aufforderung zur Abgabe einer Unterlassungs- rechtwidrigen Praktiken publik werden. erklärung zur Wehr setzen. Da entsprechende Spam-Verbote zudem auch in den Nutzungsbedingungen der meisten Plattformen enthalten Durchführung von Gewinnspielen sind, droht ferner auch die Löschung des Nutzerkontos. Bei der Durchführung von Gewinnspielen ist es erforderlich, die Teilnahmebedingungen klar und eindeutig anzugeben (§ 4 Nr. 5 Website ist top. UWG/Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb). Dabei sind die Nutzer u. a. über den Kreis der Teilnahmeberechtigten, die Dauer Meine des Gewinnspiels, die zu verlosenden Preise sowie die Regeln zur Ermittlung der Gewinner zu informieren. Sollen die Teilnehmerdaten Leider nur bei der nicht nur für die Abwicklung des Gewinnspiels, sondern darüber hinaus auch für Werbezwecke genutzt werden, ist eine entsprechend ausdrückliche Einwilligung der Teilnehmer erforderlich. Darüber hinaus enthalten häufig auch die Nutzungsbedingungen der Social-Media-Plattformen gesonderte Vorgaben (vgl. z. B. die Face- Bounce-Rate! book-Richtlinien für „Promotions“), um dadurch insbesondere die eigene Haftung für rechtswidrig durch Nutzer durchgeführte Gewinnspiele auszuschließen. Danach dürfen Gewinnspiele bei Facebook zum Beispiel nur innerhalb von Applikationen bzw. „Canvas Pages“ stattfinden und keine Facebook-eigenen Funktionen nutzen. Zulässig Mobile first: Mit Responsive Design sorgen wir dafür, dass Sie auf allen Endgeräten punkten. Mehr dazu: www.akom360.de/compass ist es nach diesen Richtlinien aber, nur den Fans einer Facebook-Seite die Teilnahme zu ermöglichen, sofern das Fan-Werden nicht automatisch zur Gewinnspielteilnahme führt. www.akom360.de 145 Glossar Glossar Adden Im Sprachgebrauch meist im Zusammenhang mit dem Hinzufügen von a Abrechnungsmodelle Cost-per-Click (CPC) Abrechnung nach Klickzahlen auf Links in einer Online-Anzeige. Ein Unternehmen, das eine Anzeige schaltet, muss also nur zahlen, wenn die Anzeige geklickt wird. Cost-per-Engagement (CPE) Abrechnung nach der Anzahl erfolgter Nutzeraktionen, z. B. Befreundungen mit dem Markenprofil oder Teilnahme an Aktionen des Werbungtreibenden. Cost-per-Install (CPI) Abrechnung nach der Anzahl erfolgter Installationen einer Applikation, eines Gadgets oder sonstigen dem Werbungtreibenden zuzuordnenden Features. Cost-per-Lead (CPL) Abrechnung nach der Anzahl erfolgreicher Kontaktanbahnungen mit potenziellen Neukunden; Leads drücken sich zum Beispiel durch Kundenanfragen nach Produkten oder durch Registrierungen aus. Cost-per-Sale (CPS) Abrechnung nach der Anzahl abgeschlossener Produktverkäufe, die eindeutig auf die Online-Werbung zurückgeführt werden können. TKP (Tausend-Kontakt-Preis) Preis pro 1.000 Werbemittelkontakte (Ad Impressions, z. B. BannerEinblendungen), die gebucht werden. Account Nutzerkonto bei Online-Angeboten mit einer Zugangsbarriere in Form einer Registrierung. Kontakten in Social Networks oder Instant-Messaging-Angeboten genutzt. (Social) Advertising Social Advertising nutzt Werbe- und Dialogbotschaften in verschiedenen, z.T. Web-2.0-spezifischen Kommunikationsmitteln, um die Zielgruppe über über Social Media zu erreichen. (Social) Analytics Erhebungsmethode, zur Analyse von Social-Media-Profilen auf Basis der von der Plattform zur Verfügung gestellten Daten (z. B. Reichweite, Aktionen, zeitliche Verläufe). Bewertungsplattform b Diese Art von Online-Plattform dient dem Erfahrungsaustausch zu Produkten, Dienstleistungen, Arbeitgebern und bewertbaren Personen, anderen Objekten und Sachverhalten.60 (Social) Bookmarking-Dienste In Social-Bookmarking-Diensten können Inhalte von Websites als digitale Lesezeichen angelegt, mit Schlagworten versehen und mit anderen Nutzern geteilt werden. (Social) Buzz Begeisterung, Gerücht; meint die Gesamtheit des sprachlichen Aufkommens, das zu einem bestimmten Thema in Foren, Blogs und Communitys rezipiert werden kann. Monitoring-Systeme nutzen den Buzz häufig als Kenngröße, um eine Einschätzung über Marken- und Themen-Bezüge in der Social-Media-Kommunikation herzustellen. Corporate Blog Weblog eines Unternehmens, das seine Zugehörigkeit offen durch ein Logo etc. demonstriert. 60 60 Eine tiefgreifende Definition finden Sie in der BVDW-Richtlinie zur Medientypeinteilung. Vgl. http://www.bvdw.org/medien/social-media-richtlinie-zur-medientypeinteilung?media=4708 C 147 Glossar (Social) Commerce Follower Digitaler Handel, dessen geschäftliche Prozesse und Transaktionen in Twitter-Nutzer, die einem Profil und seinen Inhalten folgen. Die und mit sozialen Medien abgewickelt werden. Follower lassen sich zur Reichweitenbestimmung der Kommunikationsmaßnahmen auf Twitter analysieren. (Social) CRM E Das Customer Relationship Management (engl.) umfasst die Kunden- Frage- und Antwort-Portale pflege und das Kundenbeziehungsmanagement. Informationen aus Anders als in Foren ist die Bandbreite der Themenwelt und damit die Social-Media-Kontaktpunkten und Kundendaten können diese zum der Fragen und Beiträge auf diesen Plattformen breiter. Die jeweils Social CRM anreichern. punktuelle Fragestellung dominiert hier den Kommunikationsanlass, auf die verschiedene Nutzer funktional antwortend reagieren. 61 (Social) Engagement Die Aktivitäten, die ein User in Social-Media-Kanälen gegenüber Hashtag anderen Usern oder Marken bzw. Unternehmen tätigt, verschiedene Ein Begriff bzw. eine Begriffskette mit einem vorangestelltem „#“, Intensitäten der Auseinandersetzung lassen u. a. durch Likes, Shares, um Tweets durch Hervorhebung mit einem meist thematischen Word-of-Mouth klassifizieren. „Keyword“ zu kennzeichnen und deren auffinden zu erleichtern. Enterprise 2.0 Influencer Eine Organisation, in der interne und externen Stakeholder (Mitarbei- Eine Person, die durch ihre Inhalte und Kommunikation eine mehr als ter, Kunden, Partner etc.) gemeinsam und auf Basis von Social-Media- durchschnittliche Reichweite bzw. messbare Wirkung im Social Web Plattformen an der Erreichung der jeweiligen Unternehmensziele für einen relevanten Markt bzw. ein relvantes Thema hat. arbeiten. F (Social) KPI (Key Performance Indicator) Fanpage Betriebswirtschaftliche Kennzahl, anhand deren Auswertung Erfolg Profilseite auf Facebook für Unternehmen, Organisationen und oder Misserfolg des unternehmerischen Handelns in Social Media Institutionen, Marken/Produkten, Künstlern, Bands oder öffentliche ermittelt werden kann. Personen, Unterhaltungsangebote oder einen guten Zweck/eine Gemeinschaft. Microblogs Eine Form des Bloggens, bei der Nutzer kurze, SMS-ähnliche Text- Fans nachrichten veröffentlichen können. Die Länge dieser Nachrichten ist Facebook-Nutzer, die einer Fanpage und deren Inhalte durch Zu- bei Twitter beispielsweise auf 140 Zeichen beschränkt. Hier steht das stimmung über die „Gefällt mir“-Funktion folgen. Die Fans lassen sich Absetzen von kurzen Nachrichten an eine spezielle Teilöffentlichkeit zur Reichweitenbestimmung der Kommunikationsmaßnahmen auf (Follower-Kreis) im Mittelpunkt.61 Facebook analysieren. Fav Eine Twitter-Kennzahl (Kurzform für „Favorite“) zur Favorisierung von Tweets, die neben den Retweets zur Erfolgsmessung analysiert werden kann. 61 Eine tiefgreifende Definition finden Sie in der BVDW-Richtlinie zur Medientypeinteilung. Vgl. http://www.bvdw.org/medien/social-media-richtlinie-zur-medientypeinteilung?media=4708 H I K M 149 Glossar (Owned, Earned, Paid) Media Retweet Formen der Kommunikation eines Unternehmens in Social Media: über Das Verbreiten eines Tweets an die eigenen Follower den Marken- bzw. Unternehmenssauftritt (Owned Media), als Schaltung von Anzeigen in Social Media (Paid Media), durch Kommunikation der (Social) Search Nutzer (Earned Media). Sammelbegriff für alle Schnittmengen zwischen Social Media und Suchmaschinen. Social Search bezeichnet außerdem Suchmaschinen, (Social) Monitoring die Online-Beziehungen (Social Graph) und Social-Media-Inhalte für Systematische Überwachung speziell von Foren, Blogs und Suchma- die Bewertung und Darstellung von Suchergebnisses verwenden schinen. Dabei suchen Monitoring-Tools rund um die Uhr nach inte- (u. a. Social Signals, Social Rich Snippets, Author Rank). ressanten oder auffälligen/kritischen Web-Inhalten im Internet und checken automatisch vorab festgelegte Suchbegriffe in allen bekannten Seeding Suchmaschinen, Blogs, Foren oder Websites. Im Marketing-Bereich das gezielte In-Umlauf-Bringen verschiedener, häufig medial aufbereiteter Botschaften an ausgewählten Orten zu Music Sharing strategischen Zwecken. Siehe auch „Virales Marketing“. Nutzer können Musik hören und ihre musikalischen Vorlieben mit anderen Teilnehmern teilen. P Sentiment Meinungs- und Stimmungsbild, in der Analyse von positiven, neutralen Podcast bzw. negativen Erwähnungen. Audio- oder Video-Beitrag (auch Vodcast genannt) einzelner oder mehrerer Autoren zu verschiedenen Themen. Podcasts/Vodcasts wer- Sharing-Dienste den meist über ein Abo-System (RSS) abgefragt und automatisch auf Foto- und Video-Sharing den Computer des Abonnenten geladen. Mit Foto- und Video-Sharing-Diensten können Nutzer anderen Teilnehmern Fotos und Videos zur Verfügung stellen, die anschließend Prosument bewertet, kommentiert, weiterempfohlen und von anderen Angebo- Wortschöpfung aus dem englischen Begriff „Producer“ und dem des ten verlinkt werden können. deutschen Lexems „Konsument“. Prosumenten sind Kunden, die das R Produkt selbst aktiv konsumieren und ihre Meinung darüber kommu- Music-Sharing nizieren bzw. das Produkt aktiv weiterempfehlen. Mithilfe von Music-Sharing-Diensten können Nutzer Musik hören und ihre musikalischen Vorlieben mit anderen Mitgliedern teilen. Sie (Social) Reputation können sich so über den gleichen Musikgeschmack verbinden und Der Ruf bzw. das Ansehen von Unternehmen, Marken bzw. Produkte von Empfehlungen anderer profitieren. oder Personen durch Kommunikation und Meinungsbildung im Social Web. Shitstorm Das Auftreten einer großen Anzahl von kritischen Äußerungen von (Social) Return on Investment/ROI Kennzahl zur Messung des Gewinns, die aus den eingesetzten Investitionen für Social-Media-Maßnahmen hervorgeht. Social-Media-Nutzern. S 151 Glossar Social Media User Generated Content Social Media sind eine Vielfalt digitaler Medien und Technologien, die Inhalte im Social Web, die von Nutzern erstellt wurden. U es Nutzern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten. Die Interaktion Viralität umfasst den gegenseitigen Austausch von Informationen, Meinungen, Epidemisches Ausbreiten einer zu Marketing-Zwecken generierten Eindrücken und Erfahrungen sowie das Mitwirken an der Erstellung Nachricht (häufig in Form eines Viral-Spots) in sozialen Netzwerken. von Inhalten. Die Nutzer nehmen durch Kommentare, Bewertungen Die Verbreitung der Nachrichten basiert auf Mundpropaganda. Diese und Empfehlungen aktiv auf die Inhalte Bezug und bauen auf diese Marketingform ist primär im Internet zu beobachten. Zur Verbreitung Weise eine soziale Beziehung untereinander auf. Die Grenze zwischen werden häufig sogenannte Viral-Spots genutzt, die als Werbespot nur Produzent und Konsument verschwimmt. Diese Faktoren unterschei- für das Internet produziert werden. den die Social Media von den traditionellen Massenmedien. Als Kommunikationsmittel setzen Social Media einzeln oder in Kombination Weblog auf Text, Bild, Audio und/oder Video und können plattformunabhängig Via Blogs (Abkürzung für Weblogs) können Nutzer Meinungen zu stattfinden. spezifischen Themen, News oder Aspekten des eigenen Lebens veröffentlichen. Den Lesern ist es möglich, den Content auf einem Blog zu Social Networks kommentieren, zu verlinken und zu diskutieren.62 In Social Networks können Nutzer andere Teilnehmer kontaktieren, sich mit ihnen verbinden oder austauschen und werden über Neuig- Wikis keiten in ihrem Netzwerk informiert. Das Netzwerken/Vernetzen Wikis dienen dem Online-Austausch von Wissen und Informationen. Sie und ein Austausch von Erfahrungen, Meinungen und Neuigkeiten können für geschlossene (firmeninterne Wikis) oder öffentliche Nutzer- mittels Text, Bild, Video im Radius eines bestimmten Freundes-, Be- gruppen zugänglich sein. Die Beiträge von Wikis können von einem oder kannten- bzw. Kontaktkreises stehen im Mittelpunkt des Kommunika- mehreren Nutzern erstellt werden, deren Inhalte bearbeitet und somit tionsgeschehens. Diese Art von Plattform bietet viele Funktionen zur verändert werden können. Das bekannteste Wiki ist Wikipedia. Kommunikation untereinander (One-to-one- sowie One-to-manyKommunikation). Dazu ist das Anmelden mit einem Profil notwendig, das mit verschiedensten Informationsinhalten und -formen gestaltet werden kann. 62 Social Signals Mit jeder Aktion im Social Web entstehen Social Signals, die Suchmaschinen Informationen zu Wertigkeit von Inhalt und Link verraten können. T Tweet Kurz-Nachricht, die über den Microblogging-Dienst Twitter versendet wird. 62 Eine tiefgreifende Definition finden Sie in der BVDW-Richtlinie zur Medientypeinteilung. Vgl. http://www.bvdw.org/medien/social-media-richtlinie-zur-medientypeinteilung?media=4708 63 Eine tiefgreifende Definition finden Sie in der BVDW-Richtlinie zur Medientypeinteilung. Vgl. http://www.bvdw.org/medien/social-media-richtlinie-zur-medientypeinteilung?media=4708 V W 153 Experten Experten Melanie Arens, Associate Director im Digital Centre, TNS Infratest Dr. Rainer Demski, Geschäftsführer, social markets AG, stv. Leiter GmbH der Unit Business Development/Marketing der Fachgruppe Social Melanie Arens ist Associate Director im Digital Centre von TNS Media im BVDW Infratest. Sie ist dort verantwortlich für die Beratung zu Social Media Dr. Rainer Demski ist Geschäftsführer der Agentur social markets Analysen sowie für den TNS Fanpage Award. Zuvor war sie als Studien- und hat nach Studium und Berufsjahren im Journalismus 1999 als leiterin für TNS Emnid im Bereich der Politik- und Sozialforschung tätig. Agenturinhaber namhafte Kunden und Marken im Online-Marketing Melanie Arens studierte Medienmanagement und Politikwissenschaft in betreut. Heute arbeitet er an den Agenturstandorten Hamburg, Hannover und an der University of Wisconsin – Madison, USA. Berlin, Frankfurt und Wien im Bereich Social Commerce und betreut insbesondere Kunden aus den Kernbranchen Assekuranz, Melissa Bohlsen, Marketing und Communications Managerin, Finanzwirtschaft, Telekommunikation, Retail und E-Commerce. B.I.G. Social Media GmbH Melissa Bohlsen (M.A.) ist Marketing und Communications Manage- Marko Dietrich, Beratung und Konzeption, Pixelpark AG rin bei B.I.G. Social Media. Sie studierte zunächst Kulturmanagement Marko Dietrich ist Konzeptioner, Berater, Online-Redakteur, am Liverpool Institute for Performing Arts sowie Medienwissen- Community-Manager, Mitdenker, Mitmacher, Trend-Scout, kurz: schaften an der Universität in Maastricht. Seit ihrem Abschluss 2007 ein Digital Native. Seit 2011 beschäftigt er sich bei Pixelpark leiden- arbeitete Sie in diversen Verlagshäusern im Business-Development schaftlich mit den Themen Social-Media-Marketing, Social-Media- und Marketing-Bereich. Seit Anfang 2012 ist sie in der B.I.G. Social Konzept, Community-Management, Facebook Commerce und Media GmbH tätig. Social-Media-Strategie. Thomas Brommund, Director Sales DACH, Brandwatch GmbH Philipp Farwick, Teamleiter SEO, artaxo AG Thomas Brommund ist Vertriebsleiter bei Brandwatch GmbH – Philipp Farwick (33) ist Teamleiter SEO bei der Agentur für Such- einem führenden Anbieter von Social-Media-Monitoring-Lösungen – maschinenoptimierung artaxo AG. Er verantwortet die Beratungs- tätig. Zuvor war er knapp zehn Jahre im Bereich Web Analytics aktiv tätigkeiten und führt das Consulting-Team. Daneben unterstützt er und ist in diesem Umfeld bereits als Autor für verschiedene Publika- den Vorstand Patrick Klingberg im Qualitätsmanagement. Philipp tionen und Referent tätig gewesen. Farwick leitete zuletzt das Portalmanagement und die Projektentwicklung bei der wirkungsvoll GmbH. Er hat als freier Lektor, Online-Redakteur und in der PR gearbeitet und an der Universität Oldenburg Politikwissenschaft und Philosophie studiert. 155 Experten Alexander Felsenberg (M.A.) Nils Goede, Business Development, metapeople GmbH Der studierte Kommunikationswissenschaftler ist seit 30 Jahre in Nils Goede ist seit Juni 2012 im Business Development der meta- der Werbung und seit 20 Jahren in der Interactive Branche tätig. people GmbH tätig. Er ist dort für den Bereich Studien verantwort- Er gründete 1995 den dmmv (heute: BVDW e.V.) den er bis 2003 lich und beschäftigt sich mit aktuellen Dynamiken im Performance als Vizepräsident und bis 2004 als Geschäftsführer leitete. In dieser Marketing. Vor seiner Tätigkeit bei der metapeople GmbH arbeitete Zeit gestaltete er maßgeblich die Grundlagen der wirtschaftlichen Nils Goede als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Nutzung des Internets in Deutschland mit. Seit 2005 war er als Duisburg-Essen. Marketingleiter und Kommunikationsvorstand tätig. Z.Z berät er internationale Industrieunternehmen sowie Bundesbehörden bei Cordula Golkowsky, Manager Business Development & Innovation, Einsatz interaktiver Medien. PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Cordula Golkowsky arbeitet als Innovationsmanager bei PwC und Jana Gädeke, Managerin Social Media, hmmh multimediahaus AG betreut u. a. Innovationen zum Thema Social Media und Cloud Com- Jana Gädeke, Managerin Social Media, ist M.A. der Sprach-, Medien- puting. Zuvor arbeitete sie in diversen PR-Agenturen sowie bei einer und Sozialwissenschaft (Universität Potsdam) und hat den Social- Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im Bereich Marketing und Sales. Media-Bereich der hmmh multimediahaus AG frühzeitig mitgestaltet und aufgebaut. Sie berät und betreut namhafte Kunden auf ihrem Weg Mark Gregg, Geschäftsführer, BONAGO Incentive Marketing Group ins Social Web. Ihr Arbeitsfeld reicht von Schulungen und Strategie- GmbH beratung über Channel-Management und zielgenaue Content-Produk- Mark Gregg ist Geschäftsführer der BONAGO Incentive Marketing tion bis hin zu Kampagnen-Konzeption und Monitoring. Group und blickt auf Führungspositionen im Einzelhandel, der Touristik und der Medienbranche zurück. Er hat langjährige Erfahrung als Luke Gaydon, Vice President of Media, EMEA at Brightcove Inc. Referent auf Veranstaltungen in den Bereichen Marketing, Vertrieb Luke Gaydon ist VP of Media bei Brightcove und Technologie- und Human Resources. Gregg ist Vice President der IMA Europe und Experte aus Leidenschaft. Er gehört zu den wichtigsten Köpfe der Producer des International Gift Card & Couponing Summit. europäischen Digital-Media-Branche („Next 100 Top Influencers of the Digital Industry 2013“). Führende Medienunternehmen wie u. a. Claudia Gunkel, Social Media Analyst & Consultant, ForschungsWeb BBC Worldwide oder Sky Deutschland vertrauen ihm, um im rasant GmbH sich wandelnden digitalen Medienumfeld auf die richtigen Zukunfts- Claudia Gunkel ist als Social Media Analyst & Consultant bei For- konzepte zu setzen. schungsWeb GmbH tätig. ForschungsWeb steht für unabhängige Social Media Monitoring-Beratung & professionelle Social Media- Melanie Garmanzky, geschäftsführende Gesellschafterin, Forschung. Durch ihre Passion zur Tourismus- und Hotelleriebranche Garmanzky WEBconsulting GmbH hat sie sich auf den „ROI von Hotelbewertungen“ spezialisiert und Melanie Garmanzky ist Gründerin und geschäftsführende Gesell- setzt sich täglich mit der Social-Media-Analyse sowie Toolevaluation schafterin der Garmanzky WEBconsulting GmbH. Sie berät mit auseinander. ihrem Team Unternehmen und Marken wie Coppenrath & Wiese, die Oettinger Brauerei oder BHS tabletop AG in allen Fragen der Social-Media-Aktivitäten, Online-Vermarktung, Reputation im Netz (SEO) sowie bei der Planung und Durchführung der gesamten Online-Kommunikation. 157 Experten Roland Hachmann, Head of Social Media Marketing, DDB Tribal Torsten Heinson, Geschäftsführer, Wunderknaben Hamburg GmbH Kommunikation GmbH Roland Hachmann leitet bei DDB Tribal die Social Media Taskforce, die Torsten Heinson ist Geschäftsführer von Wunderknaben das Thema für die Agentur vorantreibt. darüber hinaus hat er in der Kommunikation und Dozent an der Hochschule für angewand- Vergangenheit von Online-Advertising über E-Mail-Marketing bis hin zu tes Marketing in Erding. In früheren Stationen war er als Geschäfts- Website-Projekten ein breites Online-Marketing-Spektrum bedient. Sta- führer unter anderem für die DDB Werbeagentur, crossworks AG tionen von Roland Hachmann waren Ogilvy Frankfurt sowie Ogilvy Paris. sowie TBWA Werbeagentur tätig. Sein Studium Economics with Marketing absolvierte er in Schottland. Niels Hinnemann, Consultant Social Media, SoQuero GmbH Dr. Petra Hansmersmann, Rechtsanwältin, Attorney-at-Law Niels Hinnemann ist als Social Media Consultant tätig und berät (New York), Kanzlei UNVERZAGT VON HAVE Kunden bei der strategischen Ausrichtung innerhalb Social Media. Dr. Petra Hansmersmann arbeitet seit 2008 als Rechtsanwältin im Neben Workshops unterstützt er Großunternehmen bei der ope- Hamburger Büro der IP- und Medienrechtskanzlei UNVERZAGT rativen Umsetzung von Social-Media-Maßnahmen. Zuvor erwarb er VON HAVE und ist zudem als amerikanische Anwältin (Attorney- praktische Erfahrung im Social-Media-Team der Deutsche Lufthansa at-Law) in New York zugelassen. Sie berät zahlreiche Unternehmen, AG und absolvierte ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an Werbeagenturen und Start-ups bei der Umsetzung ihrer Online- der Universität Maastricht. Marketing- und Social-Media-Kampagnen, im Bereich Datenschutz sowie im Urheber- und Persönlichkeitsrecht. Daniel Hoffmann, Director Social Media & Mobile, Cocomore AG Daniel Hoffmann ist Director Social Media & Mobile der Cocomore Curt Simon Harlinghausen, Geschäftsführender Gesellschafter, AG in Frankfurt und verantwortlich für Strategie und Konzeption AKOM360 GmbH, Vorsitzender der Fachgruppe Social Media im BVDW zahlreicher Social-Media- und Mobile-Auftritte sowie Apps und und Leiter der Unit Business Development/Marketing Aktionen verschiedener internationaler Marken u. a. von Nestlé, Seit 1996 ist Curt Simon Harlinghausen im Online-Business aktiv Procter & Gamble und OTTO. Als Gründer und Autor von social- und beschäftigt sich seither mit nationalen und internationalen Pro- media-blog.de schreibt er regelmäßig zu Social-Media-Marketing, jekten als Konzeptioner/Stratege für Social Media, Facebook, Mo- Social CRM und Social Commerce-Themen. bile, Local, SEO und Digital Marketing. International aktiv war Curt Simon Harlinghausen bereits in Dublin, Tshingdao, Hongkong und Schahab Hosseiny, Head of Marketing/Prokurist, MSO Digital GmbH den USA. Curt Simon Harlinghausen ist für verschiedene Akademien & Co. KG und Wirtschaftseinrichtungen als Dozent für Online-Marketing und Schahab Hosseiny ist innerhalb der MSO Digital, einem Unterneh- Trendthemen tätig. men aus dem Medienhaus Neue OZ in Osnabrück, zurzeit hauptverantwortlich als Leiter nationale Vermarktung & Online-Marketing sowie als Prokurist tätig. Zuvor war er bei der basecom GmbH & Co. KG als Leiter der Vermarktung aktiv. Zudem gehören diverse Gründungen Fashion- & Lifestyle-Segment sowie die Akquise von Venture Capital für Start-ups zu seinem Portfolio. Schahab Hosseiny gehört zum Jahrgang 1984. 159 Experten Philipp Hüwe, Projektleiter Social Media, metapeople GmbH Andreas Köster, Consultant, B.I.G. Social Media GmbH Philipp Hüwe ist verantwortlich für die Betreuung und Weiterent- Andreas Köster (M.A.) ist Consultant bei B.I.G. Social Media wicklung diverser Kunden im Social Web. Der gelernte Werber und und betreut mit seinem Team Konzern-Kunden im Bereich Social Fachwirt für Online-Marketing beschäftigt sich seit 2000 mit den Media Monitoring, Analyse und Interaktion. Zuvor studierte er Möglichkeiten crossmedialer Kampagnen. Sein Themenschwerpunkt Wirtschaftskommunikation an der Hochschule für Technik und liegt in der Strategie und Konzeption von Online-Kampagnen und Wirtschaft (HTW) Berlin. Facebook-Applikationen. Frühere Stationen waren geno kom in Münster und AKOM360 in Düsseldorf. Johannes Lenz, Corporate Blogger, AKOM360 GmbH Holger Junghanns, Senior Manager – Center of Excellence Retail Ban- „Social Web Enthusiast“ Johannes Lenz ist seit Juli 2012 Corporate king, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Blogger bei AKOM360 Multi Channel Marketing und koordiniert Holger Junghanns ist Senior Manager bei PwC und leitet das Center vom Office München aus die operative und strategische Kommunika- of Excellence Retail Banking. In den Projekten rund um Vertrieb, tion der Agentur im Social Web. Zuvor war er bei GREY Worldwide Wachstum und Kosteneffizienz unterstützt das Team, heutige und in Düsseldorf, wo er zwei Jahre als Digital Consultant Corporate zukünftige Anforderungen im Privatkundengeschäft zu analysieren Communications die Kommunikation im Social Web verantwortete. sowie jeweils richtige Lösungen zu entwickeln. Er war für den Aufbau der strategischen Präsenz und Kommunikation im Social Web der Agentur am Standort erfolgreich verantwort- Susanne Klar, Associate Director, TNS Infratest GmbH lich. In dieser Zeit schuf er als Markenbotschafter für GREY viele Susanne Klar ist Associate Director im Digital Centre bei TNS Projekte und Synergien und gab der Netzwerk-Agentur ein Gesicht Infratest. Das Digital Centre ist zuständig für die Entwicklung neuer im Social Web. Ansätze für innovative Marktforschung zur Online-Verhaltensforschung, Online-Werbewirkung und Marktforschung Web 2.0. Simone Mitterer, Senior Account Manager SEO & Social Media, Susanne Klar ist hier u. a. verantwortlich für die Weiterentwicklung LBi Germany AG von Research Community und Social-Media-Insights-Ansätze. Simone Mitterer ist als Senior Account Manager SEO & Social Media bei LBi Germany AG verantwortlich für die strategische Verknüp- Florian Klaus, Lektorat & Medienanalyse, Editorial Department & fung von Suchmaschinenoptimierung und Social Media. Zuvor war Media Analysis, pressrelations GmbH sie als PR- und Social-Media-Beraterin bei mehreren international Florian Klaus, Dipl.-Informationswirt, studierte Informationsma- führenden PR-Agenturen tätig. nagement an der Hochschule Hannover. Seit April 2007 leitet er den Bereich Social Media Monitoring bei pressrelations. Er ist für die fortgeschrittene Entwicklung der Social-Media-Analyse sowie die Konzeption des Monitorings verantwortlich und unterstützt Unternehmen, Organisationen und Agenturen bei der Umsetzung individueller Monitoring- und Analyseprojekte. 161 Experten Ingo Notthoff, Senior Manager PR & Online, T-Systems, stv. Carsten Rossi, Geschäftsführer, Kuhn, Kammann & Kuhn GmbH Vorsitzender der Fachgruppe Social Media im BVDW und Leiter Carsten Rossi ist Geschäftsführer der Kuhn, Kammann & Kuhn GmbH. der Unit B2B Social Media Sein Schwerpunkt liegt in der Entwicklung der neuen Agentur-Unit Ingo Notthoff ist Senior Manager Public Relations & Online bei T-Sys- Technology & Change, die sich mit Change-Management für technolo- tems, der Großkundensparte der Deutschen Telekom. Er verantwortet gie-induzierte Veränderungsprozesse und mit Enterprise 2.0 beschäf- die externe Social-Media-Strategie des internationalen Dienstleisters tigt. Unter anderem fungierte der studierte Komparatist als Berater in für Informations- und Kommunikationstechnik. Im Bundesverband Digi- Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Belgien und den USA. tale Wirtschaft (BVDW) e.V. leitet er die Unit B2B Social Media und ist stellvertretender Vorsitzender der Fachgruppe Social Media. Zuvor war Simona Ruch, Fachgruppenmanagerin, Bundesverband Digitale der langjährige Journalist als Pressesprecher des BVDW und als Head of Wirtschaft (BVDW) e.V. Public Relations der Internetagentur denkwerk tätig. Simona Ruch verstärkt seit Juli 2012 den Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. als Fachgruppenmanagerin. Die studierte Andreas Peters, Creative Strategist, JUNGMUT GmbH Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin ist dort u. a. für die Andreas Peters studierte Kultur- und Medienwissenschaften an der Themen Social Media und Performance Marketing zuständig. Zuvor Universität Bonn und ließ eine einjährige Ausbildung zum Werbetex- sammelte sie als Marketing- und PR-Verantwortliche in verschie- ter- und Konzeptioner folgen. Bei JUNGMUT folgt er dem Ruf des denen Agenturen Erfahrungen bei der Beratung, Konzeption und Digitalen und ist hier zuständig für Kreativkonzept und Strategie. Be- Projektentwicklung von digitalen Kommunikationskampagnen für sonders interessieren ihn neue, transmediale Wege zur Kommunikati- Kunden sowie im Bereich Corporate Communications. on der Markenbotschaft über die bisher bekannten Grenzen hinweg. Axel Schäfer, Product Marketing Manager EMEA, Adobe Systems GmbH Jörg Rensmann, Gründer, infoMantis GmbH Axel Schäfer ist Product Marketing Manager EMEA bei Adobe Jörg Rensmann gründete 2003 die infoMantis GmbH. Das 25-köpfige Systems in München. Er verfügt über langjährige Erfahrungen in der Unternehmen gehört heute zu den Spezialisten für Apps und kom- Online-Marketing-Industrie und hat auf verschiedenen Führungs- plexe Kommunikationssoftware. infoMantis hilft Unternehmen bei positionen bei Unternehmen wie IBM, Unica, DoubleClick und der zentralen Verwaltung ihrer digitalen Kommunikationskanäle – Google gearbeitet. vom PC-Desktop über Smartphones und Tablets bis zu Social Apps. Jörg Rensmann hat bereits zahlreiche Artikel und IT-Fachbücher veröffentlicht. Julia Scharmann, Head of Media Strategy, Paseo Marketing GmbH Julia Scharmann ist als Head of Media Strategy bei Paseo Marketing Ulrich Rohde, Marketing Manager DACH, Adobe Systems GmbH für die Ausarbeitung von Social Media und Online-Marketing-Stra- Ulrich Rohde ist Marketing Manager für Adobe Social- und Adobe tegien zuständig. Zuvor war sie einige Jahre als Account Manager im Media Optimizer-Lösung in Hamburg. Er verfügt über langjährige Bereich Dialogmarketing tätig, sowie sechs Jahre Inhaberin und Ge- Erfahrungen in der Online-Marketing-Industrie und hat auf ver- schäftsführerin einer Designagentur, bevor sie sich auf die heutigen schiedenen Führungspositionen bei Unternehmen wie IBM, Unica, Schwerpunkte spezialisierte. DoubleClick und Google gearbeitet. 163 Experten Florian Schießl, Account Manager Online Kommunikation, Thomas Speicher, Head of Planning/Account Director, denkwerk LBi Germany AG GmbH Florian Schießl ist als Account Manager Online Kommunikation bei Thomas Speicher leitet die Strategische Planung im denkwerk und LBi Germany AG in den Bereichen Redaktion, Blogger Relations ist als Account Director für zahlreiche Kunden verantwortlich. Als sowie SEO tätig. Zuvor betrieb er als Projektmanager in einer PR- studierter Diplom-Designer arbeitet er in der Beratung und Führung Agentur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, vorrangig für mittelstän- vielschichtiger Digital-Projekte und für Kunden unterschiedlichster dische Unternehmen. Branchen (u. a. Finanzen, Telekommunikation, Automobil, Touristik). Dabei hat er seit mehr als 15 Jahren den Wandel innerhalb des Jan Schneider, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Informationstechnologie- Multimedia-Agenturgeschäfts miterlebt und mitgestaltet. recht, SKW Schwarz Rechtsanwälte Jan Schneider ist Rechtsanwalt, Fachanwalt für Informationstechnolo- Tom Storch, Chief Operating Officer (COO), iConsultants GmbH gierecht und Partner der Anwaltskanzlei SKW Schwarz Rechtsanwälte Tom Storch ist COO der technischen Social Media Agentur iConsul- am Standort Düsseldorf. Seit über zehn Jahren berät er sowohl Anbie- tants GmbH. Der studierte Naturwissenschaftler ist seit 2006 beruf- ter als auch Anwender in den Bereichen IT, Internet und E-Business. lich in den sozialen Netzwerken aktiv. Seit 2012 hat er seinen festen Er ist Mitautor des bekannten Standardwerkes „Handbuch der IT- Platz als strategischer Berater und Partner-Manager der iConsultants Verträge“ und hält regelmäßig Vorträge u. a. zu Themen des Web 2.0. gefunden. Dank seiner Erfahrungen bringt er bei der App-Entwicklung die Kundenwünsche mit den technischen Möglichkeiten zusammen. Mike Schnoor, Head of Corporate Communication, hmmh multimediahaus AG Michael Alexander Szybowski, Senior Online Marketing Manager, Mike Schnoor ist Kommunikator, Autor und Ideengeber zu Digital adisfaction AG Communication, Marketing, Public Relations und Social Media. Als Head Mit der Mixtur aus technischem Verständnis und der 360-Grad-Sicht of Corporate Communication verantwortet er die Unternehmens- auf die Medien leitet Michael A. Szybowski crossmediale Kun- kommunikation zu klassischen und digitalen Marketingaktivitäten, Public denprojekte und beteiligt sich an der Fachgruppe Social Media im Relations, Event-Management und Recruitment-Marketing bei der hmmh BVDW. Als Verantwortlicher für die Division Social Media begleitet multimediahaus AG in Bremen. Vor seinem Wechsel in die Agenturbran- er jedes Projekt. Dabei entwickelt er Strategien sowie Konzepte che zeichnete er für die gesamte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des und leitet die Umsetzung. Diese Expertise teilt er auf Seminaren Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. verantwortlich. und Vorträgen. Roland Schweins, Unternehmensberater und Gründer, styleranking Tobias Tenner, Manager – Strategy & Operation Financial Services media GmbH Consulting, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungs- Roland Schweins ist Unternehmensberater für Kommunikation und gesellschaft Gründer von styleranking media GmbH, einer Gesellschaft, die Tobias Tenner ist Manager bei PwC und beschäftigt sich mit Social Me- Modetrends innerhalb einer Online-Community etabliert und ver- dia Strategy und alternativen Geschäftsmodellen für Banken. Herr Ten- marktet. Zuvor arbeitete er bei der Verlagsgruppe Handelsblatt als ner ist ausgewiesener Experte für produkt- und vertriebsstrategische Objektleiter Handelsblatt.com. Neben seiner Arbeit beim BVDW Fragestellungen im Banking; u. a. fokussiert er sich auf das zukunftswei- lehrt Roland Schweins seit 2009 an der International School of sende Thema „Banking without a Bank“ mittels Social Media. Management das Fach New Media Management. 165 Experten Susanne Ullrich, Marketing Manager Germany, Brandwatch GmbH, Jan van Randenborgh, Gründer und Geschäftsführer, Kuborgh GmbH stv. Leiterin der Unit Markt- und Trendforschung der Fachgruppe Jan van Randenborgh ist Gründer und Geschäftsführer der Kuborgh Social Media im BVDW GmbH und unternehmensweit u. a. für den Bereich Social Media Susanne Ullrich ist als Marketing Manager für den internationalen zuständig. Sein Schwerpunkt liegt hierbei in der Beratung, Konzep- Social-Media-Monitoring-Anbieter Brandwatch tätig und verantwor- tionierung und technischen Planung von Social-Media-Projekten. tet die DACH-Marketingaktivitäten für das Tool. Zuvor arbeitete Innerhalb des BVDW engagiert er sich als Leiter des Labs „Social die Medienwirtschaftlerin bei einem Suchmaschinenspezialisten im Media Software, Technologie & Apps“. Bereich Kommunikation & Kooperationen sowie in einer Agentur als Account Manager. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der Unit Patrick Wassel, Leiter Digital, Faktor 3 AG, stv. Vorsitzender der Markt- und Trendforschung der Fachgruppe Social Media im BVDW Fachgruppe Social Media im BVDW und Mitglied des Orgateams der Digital Media Women München. Patrick Wassel leitet seit September 2010 den Bereich „Digital“ bei der Kommunikationsagentur Faktor 3. Die Spezialisten Unit bündelt Michael Unterberger, Community- und Social-Media-Manager, bei Faktor 3 alle digitalen Kompetenzen und bietet diese eigen- Motor-talk GmbH ständig und gemeinsam mit den PR-Branchenteams am Market an: Michael Unterberger ist Community- und Social Media-Manager bei Digitale Gesamtstrategien, Kampagnen- und Programmplanung von Motor-talk, Europas größter Auto-Community, bei der er mehr als der Konzeption bis zum Monitoring auf nationaler und internationa- 2,3 Millionen Nutzer betreut. Ebenso steuert er den Auftritt der ler Ebene gehören zum Tagesgeschäft. Zusätzlich entwickelt Patrick Plattform in den großen sozialen Netzwerken. Er ist Mitglied im Wassel gemeinsam mit der Faktor 3 Consulting GmbH Strategien „Bundesverband Community Management e.V. für digitale Kommu- und Lösungen im Bereich Enterprise 2.0. nikation und Social Media“ (BVCM) und auch privat seit Jahren aktiv im Netz unterwegs. Manuela Weber, Head of Business Development, Valuescope GmbH Manuela Weber ist bei der Valuescope GmbH für die Bereiche Marke- Mathias Urbaniak, Projektmanager, construktiv GmbH ting, Vertriebsunterstützung und Projektmanagement verantwortlich. Mathias Urbaniak ist als Projektmanager für die Betreuung unter- Sie vertritt Valuescope im BVDW und referiert zu den Themen Social schiedlichster Kunden verantwortlich. Sein Themenschwerpunkt Media Monitoring und Enterprise 2.0. Vor ihrer Tätigkeit bei Value- liegt im Social-Media-Bereich. scope sammelte sie u. a. Erfahrung als Unternehmensberaterin und war Vorstand der Studenteninitiative TEG | the entrepreneurial group e.V. 166 Experten Anna-Maria Zahn, Head of Social Media Research, ForschungsWeb Sponsor Brand-Sponsor GmbH, stv. Vorsitzende der Fachgruppe Social Media im BVDW und Leiterin der Unit Markt- & Trendforschung Anna-Maria Zahn verantwortet als Director Social Media Research die fachliche Leitung des Marktforschungs- und Beratungsunternehmen ForschungsWeb. Zuvor war sie Teamleiterin und Key-AccountManagerin bei der Business Intelligence Group. Parallel engagiert sie sich für die Themen Social Media Monitoring und Measurement in Verbänden, Gremien und auf Tagungen und Kongressen. Im BVDW ist sie Leiterin der Unit Markt- und Trendforschung der Fachgruppe Social Media sowie stellvertretende Leiterin der Fachgruppe. Thomas Zich, Geschäftsführer, Wunderknaben Kommunikation GmbH Thomas Zich ist Geschäftsführer der Wunderknaben Kommunikation und Dozent an der DDA (Deutsche Direktmarketing Akademie). Er ist Gründer und Initiator der „Infect“-Konferenz für Viral- und Socia-Media-Marketing. Wunderknaben Kommunikation GmbH Seit der Gründung im Jahr 2005 gelten die Wunderknaben im deutschsprachigen Raum als Pioniere des Social-Media-Marketings. Im Jahr 2013 wurde die inhabergeführte Agentur mit Standorten in Düsseldorf, Wien und München als „Top 10 Agentur“ im Ranking der größten Social-Media-Agenturen gelistet (BVDW, W&V, Horizont, Hightext iBusiness). Das 40-köpfige Team um die beiden Gründer Torsten Heinson und Thomas Zich kreierte schon Viral- und Social-Media-Kampagnen für Unternehmen wie Cisco Systems, E-plus, Stride Ride, simyo und Wacom. Die Wunderknaben verstehen sich als Next-GenerationAgentur, die neue Formen der Kommunikation erschließt und weiterentwickelt. Im Kern besteht das Wunderknaben-Team aus Social-Media-Beratern, Redakteuren, Kreativen und Programmierern für die Bereiche Applikationen, Datenbank, API-Schnittstellen und Webseitengestaltung. www.wunderknaben.com 167 Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. 168 Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. ist die Interessenvertretung für Unternehmen im Bereich interaktives Marketing, digitale Inhalte und interaktive Wertschöpfung. Der BVDW ist interdisziplinär verankert und hat damit einen ganzheitlichen Blick auf die Themen der digitalen Wirtschaft. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Effizienz und Nutzen digitaler Medien transparent zu machen und so den Einsatz in der Gesamtwirtschaft, Gesellschaft und Administration zu fördern. Im ständigen Dialog mit Politik, Öffentlichkeit und anderen Interessengruppen stehend, unterstützt der BVDW ergebnisorientiert, praxisnah und effektiv die dynamische Entwicklung der Branche. Die Summe aller Kompetenzen der Mitglieder, gepaart mit den definierten Werten und Emotionen des Verbandes, bilden die Basis für das Selbstverständnis des BVDW. Wir sind das Netz JETZT MITGLIED WERDEN! www.bvdw.org Impressum 170 Social Media Kompass 2013/2014 Erscheinungsort und -datum Düsseldorf, 18. September 2013 Herausgeber Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. Berliner Allee 57 40212 Düsseldorf Telefon: 0211 600456-0 Telefax: 0211 600456-33 E-Mail: info@bvdw.org Internet: www.bvdw.org Geschäftsführer Tanja Feller Harald Kratel Präsident Matthias Ehrlich Vizepräsidenten Christoph N. v. Dellingshausen, Harald R. Fortmann, Achim Himmelreich, Ulrich Kramer, Burkhard Leimbrock Kontakt Fachgruppe Social Media im BVDW Simona Ruch, Fachgruppenmanagerin E-Mail: ruch@bvdw.org Vereinsregisternummer Vereinsregister Düsseldorf VR 8358 Rechtshinweise Alle in dieser Veröffentlichung enthaltenen Angaben und Informationen wurden vom Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. sorgfältig recherchiert und geprüft. Diese Informationen sind ein Service des Verbandes. Für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität können weder der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. noch die an der Erstellung und Veröffentlichung dieses Werkes beteiligten Unternehmen die Haftung übernehmen. Die Inhalte dieser Veröffentlichung und/oder Verweise auf Inhalte Dritter sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung von Informationen oder Daten, insbesondere die Verwendung von Texten, Textteilen, Bildmaterial oder sonstigen Inhalten, bedarf der vorherigen Zustimmung durch den Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. bzw. die Rechteinhaber (Dritte). Auflage 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage Titelbild ©iStockphoto.com/oscarhdez Herausgegeben von Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. Berliner Allee 57 | 40212 Düsseldorf Tel 0211 600456-0 | Fax 0211 600456-33 info@bvdw.org | www.bvdw.org