olympia peking 2008

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olympia peking 2008
nrw sports
Das Magazin für den größten Sport-Standort der Welt – Feb./März 2008 – Nr. 1 – EUR 3,00
OLYMPIA
PEKING 2008
UEFA EURO 2008
ÖSTERREICH / SCHWEIZ
CITY OF SPORT DÜSSELDORF
1 JAHR FEIER FC SCHALKE 04 UND
GAZPROM
DFB POKAL
WUPPERTALER SV BAYERN MÜNCHEN
VON DÜSSELDORF IN ALLE WELT - VIETENTOURS
INHALT
12
22
Inhalt
38
62
76
4 | nrw sports 1-2008
1
Titel
Von Düsseldorf in alle Welt:
Reiner Calmund, Petra Vieten, Dieter Nuhr
3
6
8
Editorial
Short Stories
Sport-Termine in NRW - Februar bis April 2008
12
20
Fußball Bundesliga
FC Schalke 04 und GAZPROM - Die 1 Jahr Feier
Der Schalker Fan Club Verband wird 30
22
24
28
32
34
Sportstadt Düsseldorf Special
City of Sport - Düsseldorf
LTU Arena - ISS Dome - PHILIPSHALLE
Düsseldorf - City of Events
Alles ist möglich im BURGWÄCHTER CASTELLO
Mal Lust - mal Frust - die Düsseldorfer Vereine
38
42
46
48
52
54
Olympia Peking 2008
Olympische Wunderwelten
Zielort: Peking, Zielzeit: 8.August 2008
Der Wunsch nach perfekten Spielen
Sightseeing und Nightlife in Peking
Beijing 2008 - Die kulturelle Vielfalt
Von Düsseldorf in alle Welt - Vietentours
62
66
70
72
74
UEFA EURO 2008
Die Stadien der Euro 2008 - Teil 1 - Österreich
Der Countdown läuft - Das deutsche Team 2008
Deutschlands Gegner Teil 1 - Slaven Bilics karierte Erben
Gruppe A mit Zündstoff
Kulturstadt Wien
76
80
82
DFB Pokal Achtelfinale - Wuppertaler SV - Bayern München
Sympathy for the Soviets
Vorschau und Impressum
SHORTSTORIES
SHORTSTORIES
G’schichten
seit Jahren einstudierten, schier unglaublichen Torwartparaden
die Massen.
von der Isar
Torwarttrainer Sepp Meier trottet mit hängenden Schultern aus der Bayern-Kabine und brummelt: “I kanns net
glauben, ich glaub des net!” Soeben vermeldete Bayern-Manager Uli Hoeneß die Verpfl ichtung von Jürgen Klinsmann
als neuen Bayern-Coach für die beiden nächsten Spielzeiten.
Ein heftiger Gerüchteorkan wettert daraufhin durch den
deutschen Blätterwald. Wer wird neuer Co-Trainer? Welche
spektakulären Neuzugänge wird es geben? Und überhaupt:
Kann das alles gut gehen?
nrw-sports bietet die natürlich ganz ernst gemeinte Auflösung der vielen Fragen, die Fußball-Deutschland bewegen.
Hier die wichtigsten Ereignisse der folgenden Monaten von
der Säbener Straße:
17.4.08 - Eigentlich war ihre
Freundschaft so dicke, wie etwa
die von Kölnern und Düsseldorfern. Nun die große Versöhnung
vor den Kameras im Presseraum
an der Säbener. Lothar Matthäus übernimmt den Co-Trainer-Posten ab 1.7.2008 bei den
Bayern an der Seite von Klinsi
und schmeißt seinen erst vor zwei Wochen angetretenen Job als
Nationaltrainer von Togo hin, um sich mit voller Konzentration
auf seinen ersten Bundesligajob vorzubereiten. Matthäus’ Kommentar dazu: “Ein Loddamaddäus hatte nie Probleme mit einem
Jürgen Klinsmann.”
23.4.08 - Jens Lehmann, mittlerweile nur noch zweite Wahl in
der Arsenal-Reserve, bestätigt monatelange Gerüchte, gibt seinen Wechsel zum FC Bayern bekannt und unterschreibt für zwei
Jahre. Nachwuchskeeper Michael Rensing kann es einfach nicht
fassen und verlässt daraufhin im Sommer den Verein in Richtung
Köln. Beim 1.FC kommt er auch nicht an Oldie-Keeper Faryd
Mondragon vorbei und wechselt eine Saison später schließlich
nach England zum FC Everton, bezieht dort eine WG mit Stefan
Wessels.
17.5.08 - Der FC Bayern München fährt unter Noch-Trainer Ottmar Hitzfeld mit sieben Punkten Vorsprung die 21. Deutsche
Meisterschaft ein, holt darüber hinaus auch den UEFA-Cup. Das
Double zum Abschied für den “General”. Hitzfeld-Assi Michael
Henke, der ebenfalls geht, meint: “Das meiste hab sowieso ich
gemacht.”
30.5.08 - Abschied zweier Legenden: Mit Oliver Kahn beendet auch Sepp Maier seine Karriere beim FC Bayern, um einem
zweiten Rausschmiss durch Neu-Coach Klinsi möglichst aus dem
Weg zu gehen. Beide gehen nun als kongeniales Artistikduo im
Chinesischen Staatszirkus auf Asientournee, beeindrucken mit
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17.6. 08 - Noch vor dem Start der Vorbereitung auf die Saison
08/09 ist das Bundesliga-Debüt von Matthäus als Co-Trainer geplatzt. Nach dem völlig überraschenden Vorrunden-Aus der deutschen Nationalmannschaft schmeißt Bundestrainer Jogi Löw hin
und wechselt umgehend an die Isar. Als Co-Trainer. Der angebliche Assistenztrainer-Vertrag von Lothar Matthäus entpuppt sich
hingegen als fiese Falle. Denn “Loddar” hatte im April das Kleingedruckte nicht gelesen und fälschlicherweise einen Vertrag als
Greenkeeper in der Allianz Arena unterschrieben.
KFC
Uerdingen 3...2...1 meins
14.8.08 - Bundesliga 08/09, 1.Spieltag: Der Rasen ist gemäht. Die Spieler
des FC Bayern und des Auftaktgegners
und Aufsteigers 1.FC Köln laufen zur
Musik von Xavier Naidoo und unter
dem Beifall der 69.000 auf das Spielfeld der Allianz-Arena. Klinsi und Jogi
sind zurück, strahlen von der Bank in
die Kameras. Uli Hoeneß darf nur noch
von der Tribüne aus zugucken. Seinen Banksessel nimmt nun der italienische Stürmer-Star Luca Toni ein, mit
Stammplatz-Garantie, zur Strafe für
das Halbfi nal-Aus bei der WM 2006.
Gas gegen
Gewalt
“Gib Gas gegen Gewalt” hieß das vorbildliche
Motto für das Benefizspiel
des Fußball-Regionaligisten
1.FC Magdeburg daheim gegen den FC Schalke 04. Und
Gas gegeben wurde promt.
Einige Magdeburger sowie
Schalker Hooligans gaben
unpassenderweise gleich ein
praktisches Exempel dafür, wir sehr doch derartige Aktionen gegen Gewalt in deutschen Stadien von Nöten sind. Denn anstatt
dem Motto zu folgen, versuchten einige unbelehrbare Rowdies
im Rahmen des Testspiels jeweils den gegnerischen Fanblock zu
stürmen. So waren wieder einmal die Polizisten und Sicherheitskräfte am Ende diejenigen, die am meisten Gas (auf Tränengas
konnte immerhin verzichtet werden) gegen Gewalt geben mussten, um die Querulanten zu bändigen. Bei den Krawallen wurden
jeweils ein Schalker und ein Magdeburger Anhänger verletzt. Die
Partie endete übrigens auch 1:1 unentschieden.
Roque Alberto
Die legendären Retter-T-Shirts, heute noch deutschlandweit auf Bolzplätzen stolz getragen, waren vor Jahren das
Symbol zur Rettungsaktion für den damals insolventen FC St.
Pauli. In ähnlicher Manier zog nun auch der Traditionsverein
KFC Uerdingen vorerst den Kopf aus der Finanz-Schlinge.
150.000 Euro fehlten. Stichtag war der 23. Januar 2008. Und
das Fan-Bündnis “Krefeld wählt” zog alle Register, um den
aktuellen Fußball-Oberligisten zu retten, mobilisierte alle
Anhänger und Sympathisanten. Sogar die britische Skandalnudel Pete Doherty stellte als gebürtiger Niederrheiner und
echter KFC-Fan eine kleine Finanzspritze in Aussicht.
Letztlich ging es dann auch ohne ihn. Für das Testspiel gegen
RW Oberhausen verhökerten die Krefelder den Trainerstuhl von
Alex Ristic für stolze 4110 Euro beim Online-Portal Ebay, Stefan
Raabs Ex-Praktikant Elton lockte als KFC-Verstärkung zudem die
Fans in die Hütte. 15.000 Euro brachten derartige Fan-Aktionen
insgesamt ein. Und nicht nur die Fans wurden durch derartige
Rettungsversuche aufmerksam, mit der Lakis-Group wurde auch
ein Sponsor gefunden. Und der sorgte pünktlich für die nötige
Restsumme.
Der Spendenmarathon geht aber dennoch weiter. Friedhelm
Funkel, Ehrenbürger der Stadt und jahrelang bei den Uerdingern
aktiv, sagte mit seiner Frankfurter Eintracht einem Benefizspiel
im März zu, stellte sogar einen Geldgeber in Aussicht, der schon
im Vorfeld der Partie Tickets im Wert von 100.000 Euro erwerben
will. Der KFC hat also wieder etwas Land unter die Füße bekommen, zwar ohne Retter-T-Shirts, aber ganz in Pauli-Manier.
Aufgabe: Nennen Sie einen Bundesligaspieler mit langen
Rastalocken, ehemaliger brasilianischer Nationalspieler, in der
Saison 2007/08 verpflichtet und nun schon wieder zurück in seiner Heimat an der Copa Cabana? Viele würden jetzt wohl spontan
auf den Ex-Bremer Carlos Alberto tippen, Werders erster Millionenflop seit Jahren. Genau. Roque Junior darf man aber auch als
“richtig” gelten lassen. Erst im Oktober letzten Jahres vom MSV
Duisburg verpflichtet, sollte der Samba-Kicker Stabilität in die
Zebra-Abwehr bringen. Seine Bilanz: Vier Einsätze, davon drei
Mal ausgewechselt. Nun bat er um die vorzeitige Auflösung seines Vertrages, weil er sich selbst nicht mehr als bundesligatauglich einschätzte. Immerhin kostete der kurze Gastauftritt, im
Vergleich zum Bremer Beispiel, nicht gleich 7,8 Millionen Euro.
Roque Junior war ablösefrei.
Texte von
Timo Sczuplinski
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SPORT-TERMINE IN NRW
W
Spieltag 20 der NRW Bundesligisten
16.02.08 MSV Duisburg - VfB Stuttgart
16.02.08 Karlsruhe SC- Bayer Leverkusen
16.02.08 Hamburger SV - VfL Bochum
16.02.08 Energie Cottbus - Borussia Dortmund
16.02.08 Hertha BSC - Arminia Bielefeld
16.02.08 FC Schalke 04 - VfL Wolfsburg
Spieltag 23 der NRW Handball-Bundesligisten
23.02.08 -15:00 TUSEM Essen : Wilhelmshavener HV
23.02.08 -19:00 TuS N-Lübbecke : HSG Wetzlar
24.02.08 -15:00 TBV Lemgo : Rhein-Neckar Löwen
Katarina Witt - Abschiedstour
Termin: 28.02.2008 - 19:30 Uhr
Ort: ISS-Dome, Theodorstraße 281,
40472 Düsseldorf
e-Mail: info@iss-dome.de
Internet: www.iss-dome.de
Tel.: 0211/8927700, Fax: 0211/8927714
Spieltag 24 der NRW Handball-Bundesligisten
27.02.08 - 20:15 VfL Gummersbach : TUSEM Essen
Spieltag 22 der NRW Bundesligisten
29.02.08 - 20:30 Hertha BSC - MSV Duisburg
01.03.08 - 15:30 Schalke 04 - Bayern München
01.03.08 - 15:30 Werder Bremen - Dortmund
01.03.08 - 15:30 Hansa Rostock - Arminia Bielefeld
02.03.08 - 17:00 VfL Bochum - Bayer Leverkusen
Spieltag 21 der NRW Bundesligisten
23.02.08 Bayer Leverkusen - FC Schalke 04
23.02.08 VfL Bochum - Hannover 96
23.02.08 Borussia Dortmund - Hansa Rostock
23.02.08 Arminia Bielefeld - MSV Duisburg
16. Internationaler Eagle Cup
Termin: 07.03.2008 - 09.03.2008
Veranstalter: Crash Eagles Kaarst 85 e.V.
Ort: Kaarst, Pestalozzistraße
Sportart: Skaterhockey
FEBRUAR 2008 - APRIL 2008
56. Internationales Reitturnier
Termin: 12.03.2008 - 16.03.2008
Ort: Dortmund, Westfalenhallen 1 + 3b
Veranstalter: Veranstaltungszentrum Westfalenhallen Dortmund,
Escon-International GmbH, Tel.: 0231/12040
e-Mail: info@westfalenhallen.de,
Internet: www.reitturnier-dortmund.de
Spieltag 25 der NRW Bundesligisten
22.03.08 - 15:30 Bayern München - Bayer Leverkusen
22.03.08 - 15:30 FC Nürnberg - VFL Bochum
22.03.08 - 15:30 MSV Duisburg - Hannover 96
22.03.08 - 15:30 Borussia Dortmund - Karlsruher SC
23.03.08 - 17:00 Hertha BSC - Schalke 04
8. Alex Athletics Swim & Fun Days
Termin: 28.03.2008 - 30.03.2008
Ort: Schwimmstadion Duisburg-Wedau, Veranstalter: SG Essen
Tel.: 0201 8761223, e-Mail: ingo.bergmann@sg-essen.de
Internet: www.sg-essen.de
Spieltag 27 der NRW Bundesligisten
05.04.08
Bor. Dortmund - Bayer Leverkusen
05.04.08
Bayern München - VfL Bochum
05.04.08
MSV Duisburg - Energie Cottbus
05.04.08
Arminia Bielefeld - Karlsruher SC
05.04.08
Schalke 04 - Hansa Rostock
DTM Saisonpräsentation
U-19 Champions-Trophy
Inter. VELTINS-CUP
Bob & Skeleton
Weltcup-Finale
Termin: 4.02.-10.02.08,
10.00 Uhr
Ort: Kapperundweg,
59955 Winterberg
Tel.: 0 29 81/9 240 40
34.Internationale Schlittenhunderennen in Winterberg
Termin: 16.02.-17.02.08, 10.00 Uhr
Ort: Am Kuhlenberg,59955 Winterberg
Tel.: 0 29 81/9 25 0 12
Schneeballschlacht Weltmeisterschaft 08
Termin: 24.02.08
Ort: Am Kurpark 6, 59955 Winterberg, Tel.: 0 29 81/9 25 00
Internet: www.schneeball-schlacht.de
Yonex Badminton German Open 08
Termin: 26.02.08 - 02.03.08
Veranstalter: Deutscher Badminton-Verband
Veranstaltungsort: Mülheim/R.
Internet: www.german-open-badminton.de
Kontakt: Event Office Yonex German Open 08,
Südstr. 25, 45470 Mülheim an der Ruhr
Tel.: 0208 - 30 82 719,
Fax: 0208 - 30 82 755
e-Mail: office@german-open-badminton.de
Internet: www.german-open-badminton.de
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Spieltag 23 der NRW Bundesligisten
07.03.08 - 20:30 Borussia Dortmund - Hertha BSC
08.03.08 - 15:30 Arminia Bielefeld - FC Schalke 04
08.03.08 - 15:30 Eintracht Frankfurt - VfL Bochum
08.03.08 - 15:30 MSV Duisburg - Hansa Rostock
09.03.08 - 17:00 Bayer Leverkusen - Hannover 96
Termin: 20.03 2008 - 24.03 2008
Ort: Sportzentrum Nord, Ballspielverein 04 e V, Hans-Böckler-Str. 31,
40476 Düsseldorf
Veranstalter: BV 04 Düsseldorf e.V., Postfach 300121, 40401 Düsseldorf
Tel: 0211 - 45 98 92
e-Mail: marcus.giesenfeld@u19-cup.de
Internet: www.bv04.com, www.u19-cup.de
Deutsche Judo- Einzelmeisterschaften
der Frauen U20 und Männer U20
Termin: 08.03.2008 - 09.03.2008
Beginn: Samstag 9:30 Uhr, Sonntag 9:20 Uhr
Ausrichter: NRW Judo-Verband e.V.
Veranstalter: DSC Wanne-Eickel-Judo e.V.
Ort:Sporthalle im Sportpark Eickel, 44652 Herne
Internet: www.nwjv.de
100 Jahre Rund um Köln
(93. Traditions-Radrundfahrt)
Termin: 24.03.2008
Ort: Köln und Umland
Veranstalter: VCS - Verein Cölner Straßenfahrer 08 e.V.
Dieselstraße 14, 50354 Hürth, Fax: 02233/700267
e-Mail: info@rundumkoeln.de
Internet: www.rundumkoeln.de
DVV-Volleyball-Pokal-Finals der Männer und Frauen
Termin: 09.03.2008
Ort: Halle / Westfalen, Gerry-Weber-Stadion
Veranstalter: Westdeutscher Volleyball-Verband e.V.
Geschärftsstelle, Bovermannstr. 11, 44141 Dortmund
Tel.: 0231 / 5861717, Fax: 0231 / 5861719
e-Mail: geschaeftsstelle@wvv-volleyball.de
Internet: www.wvv-volleyball.de
Spieltag 26 der NRW Bundesligisten
29.03.08 - 15:30 Karlsruher SC - Schalke 04
29.03.08 - 15:30 VfL Bochum - Borussia Dortmund
29.03.08 - 15:30 Hamburger SV - Arminia Bielefeld
29.03.08 - 15:30 Bayer Leverkusen - E. Frankfurt
29.03.08 - 15:30 Bremen - MSV Duisburg
Spieltag 24 der NRW Bundesligisten
14.03.08 - 20:30 FC Schalke 04 - MSV Duisburg
15.03.08 - 15:30 VfL Bochum - VfB Stuttgart
15.03.08 - 15:30 Hamburger SV - Borussia Dortmund
15.03.08 - 15:30 Hannover 96 - Arminia Bielefeld
16.03.08 - 17:00 Bayer Leverkusen - FC Nürnberg
Termin: 06.04.2008
Veranstaltungsort: Königsallee, Düsseldorf
Veranstalter: ITR e.V., Blumenstraße 4, 65189 Wiesbaden
Tel: 0611/3411770, Fax: 0611/3411777
e-Mail: info@dtm.com, Internet: www.dtm.com
Termin: 12.04.2008 - 13.04.2008
Veranstalter: Reed Exhibitions Deutschland GmbH
Veranstaltungsort: Messe Essen
Tel.: 0211 90191132, e-Mail: info@fibo-messe.de
Internet: www.fibo.de
8. RheinEnergie Marathon Bonn
Termin: 20.04.2008 - 10.30 Uhr Start
Informationen: RheinEnergie Marathon Bonn
c/o Stabsstelle Veranstaltungskoordination Bundesstadt Bonn,
53103 Bonn
Hotline: 0221-35501621, Fax: 0221-35501620
e-Mail: info@rheinenergie-marathon-bonn.de
www.sportland.nrw.de
nrw sports 1-2008 | 9
FUSSBALL - FC SCHALKE 04
Schalke ...
Kevin Kuranyi mit Doppelpack beim 4:1 Sieg über den Deutschen Meister VfB Stuttgart
12 | nrw sports 1-2008
nrw sports 1-2008 | 13
FUSSBALL - FC SCHALKE 04
FC Schalke 04 und GAZPROM
Die 1 Jahr Feier
14 | nrw sports 1-2008
nrw sports 1-2008 | 15
FUSSBALL - FC SCHALKE 04
Wir sind mit Schalke in der
Ein Interview mit Burkhard Woelki, Leiter der UnternehmensDie Meisterschaft verpasste Schalke in der vergangennen
Bundesliga-Saison nur knapp - also bleibt Raum nach oben. Beim
Sturm in Europas blau-weißen Fußball Himmel steht Hauptsponsor Gazprom mehr denn je an der Seite der Königsblauen. Mit
viel Engagement und Begeisterung erfüllten bisher beide Seiten
die höchst gewinnbringende Partnerschaft mit Leben. Das russische Unternehmen GAZPROM stieg vor rund einem Jahr als
Hauptsponsor beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 ein.
Im Interview mit der nrw sports zieht Burkhard Woelki, Leiter
der Abteilung Unternehmenskommunikation, die Bilanz der ersten zwölf Monate und spricht über bisherige und kommende Aktionen.
unterstützten die Auswärtsreisen der Schalker Fangemeinde zu den
Champions League Spielen mit dem „GAZPROM Fanflieger“. Ein
Projekt, welches uns besonders am Herzen liegt ist die Initiative „Gib
Gas gegen Gewalt“, in deren Rahmen wir die Freundschafsspiele
in Dresden und Magdeburg initiierten, und Mittel und die notwendige Öffentlichkeit für gewaltpräventive Sozialarbeit im Fußball zu
generieren. Unser aktuelles Projekt „Film ab gegen Gewalt“ ist eine
Kooperation mit dem Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen
und reiht sich nahtlos in diese Initiative ein, indem wir mit diesem
Wettbewerb das „Problemlotsenprogramm“ des FLVW, und damit
einen wichtigen gewaltpräventiven Ansatz in den Jugend- und Amateurklassen Westfalens unterstützen wollen.
nrw sports: Herr Woelki, wie sieht Ihr Überblick aus über die
ersten 365 Tage von GAZPROM als Hauptsponsor von Schalke?
Burkhard Woelki: Einzigartige Momente, viele Emotionen und große
Überraschungen
sind uns in Erinnerung. Wir hatten
eine herausragende
Eröffnungsfeier
und einen spektakulären Start mit
dem Spiel gegen
St. Petersburg. Aus
sportlicher Sicht
konnten wir von einer denkbar knapp
verpassten Meisterschaft bis hin
zu der erstmaligen
Qualifikation des
FC Schalke 04 für
das Achtelfinale in
der Königsklasse
alles miterleben.
Wir haben im Verein, im Umfeld und
bei den Fans neue
Freunde gefunden und können nur betonen, dass wir uns hier auf
Schalke unheimlich wohl fühlen.
nrw sports: Wie war der Stand vor einem Jahr? Wie haben die
Fans und die deutsche Fußball-Öffentlichkeit das Engagement
von GAZPROM gesehen?
Burkhard Woelki:
Das war sehr interessant, denn ich
hatte es ja selbst als
Externer wahrgenommen (Woelki
ist seit dem 1. Juli
2007 bei GAZPROM, d. Red.).
Damals gab es Veröffentlichungen mit
Befürchtungen, wie
„Die Russen kommen“ oder „Ausverkauf bei Schalke“.
Letztlich sind all diese Prognosen nicht
wahr
geworden.
Viele
Vorbehalte
konnten wir durch
unsere
Aktionen
und unser Auftreten
ausräumen. Unser
jetziges Feedback von Seiten der Fans hat nichts mehr mit den damaligen Befürchtungen zu tun. Wir haben an der Seite von Schalke 04
bewiesen, dass GAZPROM ein ganz normales Unternehmen und ein
zuverlässiger Partner ist.
nrw sports: Welche Fan- und Publikums-Aktionen hat
GAZPROM in diesem ersten Jahr durchgeführt?
Burkhard Woelki: Eine ganze Menge, denn die Zusammenarbeit
sowohl mit den Klub-Verantwortlichen, als auch mit dem FanclubDachverband klappt ausgezeichnet. Wir finden es bemerkenswert,
wie der Verein von seinen Fans lebt. Daher widmen wir den Fans sehr
viel Aufmerksamkeit, indem wir bewusst den Kontakt suchen, um Ihnen zu zeigen, wer GAZPROM wirklich ist. So starteten wir gleich
zu Anfang das Programm „Wir bewegen Fans“ mit einem Sonderzug
zum Auswärtsspiel in Frankfurt, organisierten für die Fans eine Reise
nach St. Petersburg zu einem Heimspiel des Partnerclubs Zenit und
16 | nrw sports 1-2008
nrw sports: Hat sich das in den Marktforschungszahlen gezeigt?
Burkhard Woelki: Natürlich, und mit der Entwicklung unserer
Imagewerte können wir sehr zufrieden sein. GAZPROM wird als erfolgreiches, leistungsstarkes und internationales Unternehmen wahrgenommen. Im Rahmen des ersten Jahres sind die Sympathiewerte
deutlich gestiegen – gerade in Nordrhein-Westfalen und dem direkten
Umfeld, in dem wir sehr viele Aktionen gestartet haben. Die Ursprünge von Verein und Unternehmen sind ja sehr ähnlich. Schalke ist ein
bodenständiger Verein, der viele Fans hat und in einer Region behei-
absoluten Spitze Europas
Kommunikation GAZPROM Germania
matet ist, die durch Bergbau und Energiewirtschaft geprägt wurde.
Das hat uns geholfen, als Energie-Konzern unsere Sympathiewerte zu
verbessern. In der allgemeinen Bewertung der Wirkung und Bekanntheit von Sponsoring-Aktivitäten in der Fußball-Bundesliga stehen wir
ziemlich weit oben. Ich bin gespannt auf die neuesten Ergebnisse der
gerade laufenden Untersuchung.
nrw sports: Wie ist GAZPROM mit dem bisherigen Abschneiden
der Schalker in der Bundesliga und der Champions League zufrieden?
Burkhard Woelki: Wir sind sehr zufrieden, da Schalke in die absolute
Spitze Europas aufgestiegen ist und sich erstmals für ein Achtelfinale
in der Königsklasse qualifiziert hat - und das als einziger deutscher
Klub. In der Bundesliga ist man nach einem kurzen Durchhänger im
Herbst wieder oben dran. Wir vertrauen da ganz auf das im Winter
verstärkte Team und wissen, dass dieses bei Mirko Slomka und seinem Trainerstab in guten Händen ist.
nrw sports: Auf welche besonderen Aktionen von GAZPROM
dürfen sich die Schalker Fans außerdem in den kommenden Monaten freuen?
Burkhard Woelki: Wir werden natürlich das Programm „Wir bewegen Fans“ fortführen. Aktuell steht ja die Tour zum Auswärtsspiel
im „GAZPROM Fanflieger“ nach Porto an. Wir hoffen, dass Schalke
auch dort weiterkommt. Vielleicht geht es bis nach Moskau zum Finale. Die Initiative „Gib Gas gegen Gewalt“ wird mit dem Schwerpunkt Nordrhein-Westfalen fortgesetzt. Am Rande des Heimspiels
gegen den FC Bayern wird es einen Thementag von GAZPROM geben. Viele Dinge hängen aber auch unmittelbar vom Abschneiden der
Mannschaft ab. Wir haben da noch so viele Projekte in Planung, die
wir nicht alle vorab verraten wollen. Nur eines ist sicher – auch in
unserem zweiten Jahr werden wir auf Schalke Vollgas geben.
nrw sports: Wie und wo engagiert sich GAZPROM über Schalke
hinaus?
Burkhard Woelki: Im Sport unterstützen wir zum Beispiel die russische Skisprungnationalmannschaft mit dem deutschen Trainer
Wolfgang Steiert. Da schauen wir schon sehr gespannt auf die kommende Skiflug WM in Oberstdorf. Für uns ist diese Verbindung so
bedeutsam, da wir hier eine enorme Leistungsentwicklung durch die
Zusammenführung von deutschem Know How in der Person Wolfgang Steiert und den russischen Ressourcen in Form der Athleten verzeichnen können. Und im Übrigen haben wir es geschafft, dass die
russischen Spitzenspringer mittlerweile mit Ihren Schalke Trikots zu
den Wettkämpfen reisen. Als deutsches Unternehmen mit russischen
Wurzeln liegt uns sehr viel daran, die Brücken zwischen den Ländern
zu schlagen. Beispielsweise bei der Ausstellung „Macht und Freundschaft“ derzeit in Berlin. Darin wird die freundschaftliche Beziehung
des preußischen und russischen Herrscher-Hauses dokumentiert. Ein
thematischer Ansatz, der unsererseits vollste Unterstützung erfährt.
Text:
Matthias Goergens
Fotos: Picture Alliance - dpa,
GAZPROM
Burkhard Woelki
wurde am 21.November
1958 in Berlin-Spandau
geboren. Der gelernte
Jurist kam über seine
Tätigkeit beim Berliner
Senat zu „Berlinwasser“, wo er Leiter der
Abteilung
Unternehmenskommunikation
wurde. Seit dem 1.
Juli bekleidet er diesen
Posten in der Deutschland-Zentrale des russischen Gas- und Öllieferanten GAZPROM.
Sein Lieblingssport war
viele Jahre Volleyball,
was er beim TSV Spandau aktiv spielte.
nrw sports 1-2008 | 17
FUSSBALL - FC SCHALKE 04
Schalke und GAZPROM Statements von Josef Schnusenberg, Präsident des FC
nrw sports: Es ist jetzt ein Jahr her, dass der Wechsel von der Victoria zu GAZPROM als
Haupt- und Trikotsponsor vollzogen wurde. Könnten Sie uns ein Statement zu der bisherigen Zusammenarbeit des FC Schalke 04 mit GAZPROM geben?
Josef Schnusenberg: Die Zusammenarbeit mit GAZPROM ist ein absoluter Glücksfall. Wir haben in dem neuen Hauptsponsor einen unglaublich verlässlichen Partner gefunden. GAZPROM
ist außerdem kein Partner, der sich in die interne Vereinsarbeit einmischt, wie wir anfänglich befürchtet hatten. Das merkt man jetzt auch an den Reaktionen der Fans. Dort gab es anfangs auch
die eine oder andere Stimme in Bezug auf GAZPROM, die vorher erwähnten Befürchtungen zum
Inhalt hatte. Dies e Befürchtungen waren aber schon bald ausgeräumt. Wir erhalten von unserem
neuen Hauptsponsor hundertprozentige Unterstützung. Ein sehr schönes Beispiel für die gute
Zusammenarbeit ist die freundschaftliche Partnerschaft zum FC Zenit Sankt Petersburg, die auch
über GAZPROM zustande gekommen ist. Einziges Problem ist die relativ große Entfernung und
natürlich auch, dass die sprachlichen Verständigungsmöglichkeiten eingeschränkt sind. Aber die
jüngeren Leute verstehen sich eben auch, wenn sie sich sozusagen „mit Händen und Füßen“ verständigen müssen. Wir haben weiterhin im Jugendbereich ein Austauschprogramm mit dem FC
Zenit. Wir hoffen natürlich, dass dies in Zukunft auch noch bei den Senioren gelingt. Wenn erst
unsere Fans und Mitglieder wissen, wie wunderschön Sankt Petersburg ist, wird sicherlich ein “
Josef Schnusenberg Run“ dahin ausbrechen. Geplant ist, dass wir im Mai mit unserer 1. Mannschaft nach Sankt Petersburg fliegen und dort auch ein paar Freundschaftsspiele austragen. Unser Profiteam wird also
dort seinen Mannschaftsurlaub verbringen. Dies sind natürlich nur ein paar Beispiele unserer intensiven Kooperation mit GAZPROM. Wie
gesagt, der FC Schalke 04 ist im ersten Jahr mit seinem Haupt- und Trikotsponsor rundum zufrieden. Es gibt bisher überhaupt keine Punkte,
die irgendwelche Schwierigkeiten verursachen könnten. Ganz im Gegenteil, unsere Zusammenarbeit wird immer besser.
ein Jahr Partnerschaft
Schalke 04 und Rolf Rojek, dem Geschäftsführer des FSCV
Dr. Claus Bergschneider von GAZPROM (links) erhöht einen Scheck. Schalke Fan Miewald (rechts)„erradelte“ diese Spendensumme mit einer Tour nach St. Petersburg
Das GAZPROM Team - die Berliner stehen hinter dem FC Schalke 04
Rolf Rojek
18 | nrw sports 1-2008
kaufen lässt.
nrw sports: Wie groß ist die Fanzufriedenheit mit GAZPROM nach
einem Jahr Zusammenarbeit?
Rolf Rojek: Am Anfang war da schon
so ein komisches Gefühl und viele
hatten die Befürchtung, dass es uns
wie manch englischem Club ergehen
könnte, wo sich Sponsoren und Investoren in die Vereine einkaufen. Aus der
Vereinssatzung konnten wir aber schließen, dass solch eine Entwicklung hier
nicht möglich ist. Somit konnten wir
den Fans schnell offen kommunizieren,
dass dieser Schritt mit GAZPROM ein
guter gewesen ist. Schalke 04 hat dadurch einen Partner aus der Champions
League-Etage bekommen, und das kann
dem Verein nur gut tun. Gleichermaßen
weiß GAZPROM auch, beziehungsweise haben sie gelernt, dass sich kein Fan
Selbst für die Geburtstagstorte bei der „Ein Jahr Feier“ wurde gesorgt.
GAZPROM
Sitz in Deutschland:
GAZPROM Germania GmbH
Markgrafenstraße 23, D-10117 Berlin
Telefon +49 (0)30 20195-0, Telefax +49 (0)30 20195-313
Internet: www.gazprom-sport.de, www.gazprom-germania.de
Die offene Aktiengesellschaft GAZPROM – die größte Gasgesellschaft der
Welt – betreibt in Russland und im Ausland geologische Erkundungen,
Förderung, Transport, Verarbeitung und Absatz von Gas.
Die Förderung von Erdgas betrug im Jahr 2006 rund 550 Mrd. m³ (84%
der Gesamtförderung Russlands).
OAO GAZPROM ist der größte Gasexporteur der Welt und beliefert 22
Staaten Mittel- und Westeuropas mit Erdgas. Fast 1/3 des Gasverbrauchs
in Europa entfallen gegenwärtig auf russisches Erdgas.
Die Exportlieferungen in die europäischen Länder betrugen in 2006 insgesamt 150 Mrd. m³
nrw sports 1-2008 | 19
FUSSBALL - FC SCHALKE 04
Der Schalker Fan
Club Verband wird 30
Ein Interview mit Rolf Rojek, dem
Geschäftsführer des Schalker Fan Club Verbandes
Der Schalker Fan-Club Verband ist einer der größten Fan-Verbände in Europa. Als Vermittler zwischen dem Gelsenkirchener
Traditionsverein und den Fans besteht er bereits seit 1978. Aber
statt lediglich nur zu Bestehen, hat sich der SFCV in den letzten Jahrzehnten rasant weiterentwickelt. Und das soll in diesem Jahr groß gefeiert werden. NRWsports sprach mit dem 1.
Vorsitzenden Rolf Rojek über die Entwicklung des Verbandes,
die Zusammenarbeit mit dem FC Schalke 04, den Kommerz im
Fußball und natürlich über die Schalker Fans.
nrw sports: Hallo Herr Rojek, in diesem Jahr wird der Schalker Fan-Club-Verband 30 Jahre alt. Wird es eine große Party
geben?
Rolf Rojek: Auf jeden Fall. Es soll eine große Feier werden, die
schon in Planung ist. Am liebsten würden wir natürlich in die Arena, das muss aber erst einmal mit den Schalke-Verantwortlichen Andreas Müller und Co. abgesprochen werden. Ein absoluter Traum
wäre es, ein ganzes Wochenende für unser Fest zur Verfügung zu
haben.
nrw sports: Sie selbst sind als Vorsitzender nunmehr seit 26 Jahren aktiv. Wie sehr hat sich der Fanclub-Verband in den letzten
Jahrzehnten entwickelt?
Rolf Rojek: Früher habe ich eigentlich alle Arbeiten im Keller erledigen können. Oder wir haben mit Rudi Assauer draußen im eigenen
Garten die Fanclubs aus dem Rheinland, aus Belgien oder Luxemburg empfangen können. Heute zählen wir über 1500 Fanclubs, 20
feste Mitarbeiter sind angestellt und wir haben darüber hinaus auch
Ausbildungsplätze geschaffen. Somit sind wir auf Schalke und in
Gelsenkirchen eine feste Größe geworden und sind auch in ungefähr
60 Gremien vertreten.
nrw sports: Der SFCV ist stetig gewachsen, wie mächtig ist denn
die Stimme der Fans durch den Fan-Verband geworden?
Rolf Rojek: Es konnte ja anfangs niemand damit rechnen, dass sich
das eigentliche Hobby so entwickelt. Es
sind nun mehr 72.000
Menschen integriert.
Und viele von ihnen
sind ohnehin Mitglied beim S04. Da
haben wir natürlich
schon eine gewichtige Stimme. Das
Wort Macht passt
aber nicht, das hört
sich nach Eroberung
und Krieg an. Viel
mehr wollen wir uns in den Verein FC Schalke 04 einbringen.
Der Vorstand weiß, dass unsere Vorschläge immer Hand und Fuß
haben und dass man auf dieser Grundlage immer gut mit uns kommunizieren kann. So wird dann vieles gemeinsam beschlossen, beim
einen oder anderen Thema findet man dann vielleicht einmal keinen
Konsens. Andererseits kommt auch Schalke 04 auf uns zu und fragt
uns in Sachen Fan-Arbeit und -Aktionen um Rat. Die Zusammenarbeit mit den Vereinssgremien klappt ausgezeichnet.
„Wir sind
zu einer
echten Größe
geworden.”
nrw sports: Wie schwer ist es denn heutzutage bei der immer
größer werdenden Kommerzialisierung im Fußball die Fan-Interessen durchzusetzen?
Rolf Rojek: Der Verein kommt uns schon sehr oft entgegen. Und
Schalke 04 hat, denke ich auch eine richtig gute Balance zwischen
Sponsoren und den Fans gefunden. Ohne Sponsoren geht es heutzutage eben einfach nicht, das sieht sicherlich jeder ein. Da erinnere
ich mich auch an die kürzliche Rede von Bayerns Uli Hoeneß, der
seinen Fans auf der Hauptversammlung klarmachen musste, wie
solch niedrige Einrittspreise ermöglicht werden können. Auch hier
auf Schalke bekommt der Fan ein Ticket für 10 Euro. Und es gibt
2 | nrw sports 1-2008
hier sogar Sponsoren, die selbst die Laola-Welle mitmachen. Das
gibt es auch nicht so häufig. Aber klar ist auch, ohne seine vielen
Fans wäre der FC Schalke nicht das, was er ist.
nrw sports: Der Fanclub-Verband setzt sich auch enorm gegen
Gewalt beim Fußball ein.
Ein erfolgreiches und bewährtes Projekt des SFCV war die Einführung von Fanordnern. Eine Idee, die sich viele Verein übernommen haben..
Rolf Rojek: Richtig. Übrigens gibt es diese Fan-Ordner schon etliche Jahre. Da waren wir Schalker wie in so vielen Dingen Vorreiter. Wir haben zum Beispiel die ersten Infostände oder Fan-Cards
eingeführt,
unser Verband hatte als erster eine eigene
Geschäftsstelle.
Die Aufgabe der Fanordner ist
es, erfolgreich zwischen Polizei, Sicherheitspersonal und
Fans zu vermitteln. Es ist ja
normal das zwischen den
Fangruppen gerne einmal
provoziert wird. Einige
normale Sicherheitskräfte
verhängen dann auch mal
gerne vorschnell Stadionverbote. Unsere Fan-Ordner
sind deswegen beispielsweise
auch auf Auswärtsfahrten dabei,
beobachten den Einlass unserer Fans in
fremden Stadien, greifen dem Sicherheitspersonal so wie den Anhängern unter die
Arme. Die Sprache der Fans kommt dabei immer sehr gut an.
nrw sports: Seit vier Monaten haben Sie mit dem Fanclub-Verband eine neue Geschäftstelle direkt auf dem Schalker Vereinsgelände. Ein geeigneter Ort für die nächsten 30 Jahre im Schalker Fan-Club Verband?
Rolf Rojek: Es ist allein schon toll, aus dem Fenster zu schauen und
auf die Arena zu blicken. Die Wege zum Verein sind somit viel kürzer geworden und es trägt doch auch zur Vereinsidentität bei, wenn
man direkt auf dem Schalker Feld arbeiten darf. Ein kleiner Nachteil
des Umzugs ist eigentlich nur, dass unser Team etwas auseinander
gezerrt wurde, da der Fan-Shop noch in der alten Geschäftstelle im
Stadtzentrum ist. Aber abgesehen davon hat der Umzug viel mehr
Vorteile mit sich gebracht
Interview:
Timo Szuplinski
Fotos: Roland Solich
Picture Alliance - dpa
nrw sports 1-2008 | 3
CITY OF SPORT - DÜSSELDORF - DIE EVENTS
Düsseldorf Von der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft
2008 hatte noch gar nicht richtig begonnen, einige waren
nicht mal aus dem weihnachtlichen Ski-Urlaub zurück, da
wartete die Sportstadt Düsseldorf bereits mit Highlights auf.
Mutig, zukunftsorientiert und Neuem gegenüber aufgeschlossen, veranstaltete die sportAgentur Düsseldorf gemeinsam
mit der Deutschen Volleyball-Liga (DVL) den ersten „All
Star Day“. Die Wahl der DVL fiel auf Düsseldorf, u.a. weil
mit dem Burg-Wächter-Castello „die schönste Halle für Volleyball in ganz Deutschland“ steht, wie Mirko Culic (evivo
Düren) der Coach der Nord-Auswahl meint.
Zwar zählt die Landeshauptstadt in Sachen Volleyball zur
Diaspora, die aktuell beste Mannschaft aus Düsseldorf sind die
Damen des DSC 99 mit ihrem Regionalligateam, aber dennoch
gibt es hier viele Fans der olympischen Sportart. Die sind zwar
nicht immer auf dem neuesten Stand, aber begeisterungsfähig.
Als der kleine Nachhilfeunterricht in Sachen „Verhalten beim
Spitzenvolleyball“ für die 1800 Zuschauer im Burg Wächter
Castello beendet war, entwickelte sich echte Party-Stimmung.
Jetzt wusste man auf den Rängen, dass die Mannschaften
zum Satzbeginn stehend empfangen werden und, dass bis
zum ersten Punkt der eigene Hintern keinerlei Berührung
mit der Sitzfläche zu bekommen hat. Und die jeweils 13 Akteure der Nord- und Südauswahl dankten es mit einem hochklassigen Volleyballspiel. Die Folge: „La-Ola-Wellen“ auf
den Rängen. Am Ende setzte sich die Auswahl des Südens
mit 3:1 durch. „Wir bedanken uns auch bei den Zuschauern
für die Unterstützung”, sagte Süd-Kapitän Joao Jose (VfB
Friedrichhafen), „die Veranstaltung war tolle Werbung für
Volleyball.“ Aus den zwölf Erstliga-Klubs hatten die Fans
die Kader für die Nord- und Süd-Auswahlen gewählt. 26
Spieler aus 13 Nationen standen auf dem Spielfeld und
repräsentierten nicht nur die Vielfalt der höchsten deutschen Spielklasse, sondern auch die Attraktivität Volleyballs. „Nach den Pokalendspielen in Halle/Westfalen hat
die DVL für ein weiteres Highlight gesorgt, an dem wir
konsequent weiter arbeiten werden”, sagte DVL-Geschäftsführer Thorsten Endres.
Box-WM-Fight
Wenig später machte das Burg-Wächter-Castello
seinem Ruf als multifunkionale Halle alle Ehre. Ruslan
Chagaev. der Schwergewichts-Weltmeister nach Version der World Boxing Association (WBA) verteidigte
vor vollem Haus seinen Titel gegen den Briten Matt
Skelton. Und Chagaev bleibt der „King im Ring“. Im
mit 4.500 Zuschauern restlos ausverkauften „Castello“ besiegte der Usbeke den Engländer nach Punkten.
Der Champion ist nun in 25 Kämpfen ungeschlagen.
In Düsseldorf stieg Chagaev zum ersten Mal seit seinem Riesen-Ding in den Ring. Im April 2007 hatte er
den 2,13 Meter großen Russen-Riesen Nikolai Valuev als Weltmeister entthront.
28 | nrw sports 1-2008
Die LTU arena– eine attraktive Adresse
Und dann stellte Düsseldorf, bzw. die Düsseldorfer Fortuna unter Beweis, dass sie immer noch zu den wirklich guten Adressen
im deutschen Volkssport Nummer eins zählt. Und das, obwohl die
Fortuna seit mehr als zehn Jahren nicht mehr im bundesdeutschen
Oberhaus gegen den Ball tritt.
Doch Werder Bremen, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen kickten in der LTU arena gemeinsam mit dem Drittligisten um
den Stadtwerke Wintercup. Und der endete mit einer faustdicken
Überraschung. Gastgeber Fortuna Düsseldorf setzte sich gegen die
Mitstreiter, gegen die Erstligisten durch. Nach zwei Siegen konnten die Rot-Weißen den von den Stadtwerken Düsseldorf gestifteten Pokal ihr Eigen nennen.
Zeit zum Jubeln blieb den Fortunen aber kaum, denn schon
wenig später stellte sich der FC Bayern mit seinem kompletten
Starensemble in der LTU arena vor. Gegen die Herren Luca Toni
(Weltmeister), Miroslav Klose (WM-Torschützenkönig) und Lucio (Weltmeister 2002) setzten sich die Düsseldorfer gut in Szene.
Nur mit 2:3 unterlag der Gastgeber dem turmhohen Favoriten. Da
sind schon ganz andere Mannschaften in der Bundesliga ganz anders von den Bayern abgestraft worden.
Und dann kam auch noch die Mönchengladbacher Borussia
nach Düsseldorf., holte sich eine 1:3 Niederlage ab und verschwand wieder an den Niederrhein. Unattraktivität kann der Fortuna
angesichts dieser illustren Gästeschar wahrlich nicht nachgesagt
werden.
City of Events
bis zum ARAG World Team Cup
Oben: FIS Ski Weltcup am Rheinufer | unten: DTM Saisoneröffnung auf der Kö
Station in Richtung Olympia
Und mit dieser Schlagzahl ging und geht es bei Sportevents
in Düsseldorf weiter. Als Sportinteressierter kommt man in der
Landeshauptstadt kaum zum Atem holen, so viel, und vor allen
Dingen so viel Hochkarätiges kann man in Düsseldorf erleben.
So strotzte das Programm des 3. International PSD Bank Meetings in der Düsseldorfer Leichtathletikhalle nur so vor Stars. 800
Meter Olympiasieger Juri Borsakowski trat genauso an, wie 800
Meter Europameisterin Olga Kotlyarova oder Dreisprung-Weltmeisterin Yargelis Savigne. Da ließen sich die heimischen olympischen Hoffnungsträger nicht lange bitten. 10.000 Meter Europameister Jan Fitschen startete über 3000 Meter, im Stabhochsprung
lkieferten sich Tim Lobinger und Björn Otto ein packendes Duell
oder der 400 Meter Vizeweltmeister des Jahres 2001 bewies, dass
er gut gelaunt in Richtung Olympia blicken kann.
Die zweimalige Olympiasiegerin, vierfache Welt- und sechsmalige Europameisterin im Eiskunstlaufen, also eine der erfolgreichsten Sportlerinnen, die Deutschland je hervorgebracht hat,
führt einen demnächst aufs Glatteis. Im ISS Dome wird Kati Witt,
die zu DDR-Zeiten auch als das „schönste Gesicht des Sozialismus“ bekannt war, am 28. Februar einen Abend voller Emotionen,
Freude und ein wenig Sentimentalität auf den spiegelglatten Untergrund zaubern. Zusammen mit einigen Weggefährten, allesamt
Top-Stars der internationalen Eislaufszene wird sich „die Witt“
vom aktiven Eislauf verabschieden.
nrw sports 1-2008 | 29
CITY OF SPORT - DÜSSELDORF - DIE EVENTS
Düsseldorf Von der Box-WM bis zum
Heiße Reifen auf Flaniermeile
Was die Eisläufer so sehr lieben, eben rutschigen Untergrund,
ist den Autorennfahrern verhasst. Bei ihnen zählt nur Grip in jeder
Kurve, egal wie schnell man sie nimmt. Und das gibt es am 6.
April auf Düsseldorfs Prachtboulevard, der Königsallee wieder zu
sehen. Die Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) feiert erneut in
der Landeshauptstadt ihre Saisoneröffnung. „Die Motorsportwelt
wird an diesem Tag nach Düsseldorf schauen. Wir werden der internationalen Tourenwagenserie und den vielen Besuchern erneut
ein einmaliges Erlebnis bereiten“, verspricht Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin. „Im letzten Jahr haben 180.000
Zuschauer die DTM in Düsseldorf begeistert empfangen“, sagt
Hans Werner Aufrecht, Vorsitzender des DTM-Rechteinhabers
und Vermarkters ITR e.V. „Die Atmosphäre war einmalig, und
ich bin sicher, es wird wieder ein toller Tag für die Fans, die
Stadt und die DTM.“ Der amtierende Champion Mattias Ekström (Audi) und Vize-Meister Bruno Spengler (MercedesBenz) werden sich erstmals nach der Winterpause wieder gemeinsam mit allen anderen DTM-Piloten in Düsseldorf den
Fans präsentieren. Neben Demonstrationsfahrten der DTMRennfahrzeuge von Audi und Mercedes-Benz sowie der Rahmenserien, stehen auch Autogrammstunden, Interviews, Gewinnspiele und Live-Musik auf dem Programm. Der Eintritt
ist wie in den Vorjahren kostenlos.
Schnellen Schrittes nach Peking
Für die ganz ausdauernden Leichtathleten, die Marathonläufer, bietet sich beim Metro Group Marathon (4.
Mai) die Gelegenheit, die nationale Olympianorm zu unterbieten. Sollten deutsche Läufer/innen in den Bereich der
Siegerzeiten aus dem letzten Jahr (Männer 2:09,47 std.,
Frauen 2:29,37 std.) laufen, haben sie das Olympiaticket
für Peking so gut wie in der Tasche. Eine der schnellsten
Strecken der Welt mit viel Sicht zum Rhein und ein großartiges Publikum kennzeichnen den City-Marathon der
Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen.
Tennis – TV-Ereignis in 175 Ländern
Und dann gibt es ja auch noch das Medienereignis
im Düsseldorfer Sport. Auch für die 31. Ausgabe des
ARAG World Team Cups erwartet man eine weltweite TV-Präsenz. Fernsehanstalten weltweit berichteten
2007 insgesamt 914 Stunden von der Tennis-Mannschaftsweltmeisterschaft der Herren. In 175 Länder
wurden Berichte, Aufzeichnungen, Reportagen und
Nachrichten über die Großsportveranstaltung gesendet. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat erneut die
Schirmherrschaft über die Tennis-Mannschafts-WM
in Düsseldorf übernommen. Dies erklärte die Bundeskanzerlin in einem persönlichen Brief an die
Geschäftsführung der Rochusclub Turnier-GmbH.
Turnierdirektor Dietloff von Arnim: „Wir freuen uns
darüber sehr. Frau Merkel wird sich bemühen, uns
30 | nrw sports 1-2008
City of Events
FIS Ski World Cup
an einem Turniertag zu besuchen, sofern das ihr Terminkalender
zulässt.“ Amtlich ist auch, dass das deutsche Team wieder im Rochusclub aufschlägt. Zwar rangierten Tommy Haas, Philip Kohlschreiber und Co. Am Ende des Qualifikaionszeitraums „nur“ auf
Platz acht der Rangliste, also einen Platz hinter den sieben direkt
qualifizierten Nationen, aber von Arnim räumte letzte Zweifel aus.
„Deutschland wird die Wild Card erhalten, falls alle direkt qualifizierten Nationen antreten. Fällt eine dieser Nationen aus, rückt das
deutsche Team nach und wir können die Wild Card neu vergeben“,
so der Turnierdirektor.
Volleyball und Ski-Langlauf at its best
Neben den Marathonläufern können sich auch die deutschen
Volleyballer in Düsseldorf für die Olympischen Spiele 2008 qualifizieren (22.-25. Mai). Und das wir langsam mal wieder Zeit,
denn zuletzt schmetterten, blockten und baggerten die deutschen
Herren 1972 um olympisches Edelmetall. Im ISS Dome soll der
Bann gebrochen werden. Nationalmannschaftsmittelblocker Stefan Hübner gerät vor lauter Vorfreude aufs Heimspiel schon jetzt
aus dem Häuschen. „Das haut mich von den Socken, das ist riesig. Das vergrößert unsere Chancen nochmals deutlich und gibt
uns zusätzlichen Schwung, vor eigenem Publikum uns endlich für
Olympia zu qualifizieren“, jubelt Hübner.
Und während die besten nationalen Baggerkünstler im ISS
Dome schwitzen, laufen auf der anderen Rheinseite, in Neuss, bereits die Kältemaschinen, um den Schnee zu produzieren, auf dem
die Skilangläufer ihre Weltcup-Saison eröffnen. Der LanglaufSprint hat sich in der Landeshauptstadt etabliert. Das beweisen
nicht nur die 350.000 Zuschauer im Jahr 2007. Auch die Aktiven
sind immer wieder begeistert. „Ich bin ein echter Fan diese Stadt
geworden und freue mich jedes Jahr, hier an den Start zu gehen.
Es ist immer wieder toll in Düsseldorf zu laufen“, zeigt sich Tobias Angerer, immerhin Weltcupsieger der Saison 2006/07, mehr
als angetan. Der Termin für die „heißen Rennen auf der weißen
Pracht am Rhein“ steht noch nicht fest. Bei so viel Top-Sport geraten andere Sport-Highlights, fast in Vergessenheit. Beispielsweise
das traditionelle Fußball-Osterturnier des BV 04 (20.-24. März).
Was sich so piefig und wenig interessant anhört, entpuppt sich bei
genauerem Hinsehen als das europäische A-Junioren-Turnier. Hier
versammeln sich die Talent-Scouts aller europäischen Ligen um
die künftigen Stars zu sichten. Hier wurden u.a. Kaka, Michale
Owen, Stefan Effenberg, Oleg Protassow und Kevin Kuranyi endeckt. Internationale Spitzenclubs reißen sich darum, zur Champions-Trophy, so der offizielle Name des Turniers, eingeladen zu
werden. In diesem Jahr sind die Tottenham Hotspurs, FC Barcelona, FC Sevilla. Dynamo Moskau, PSV Eindhoven Werder Bremen
und Titelverteidiger Bayer Leverkusen dabei.
Das alles und noch viel mehr gibt es im Düsseldorfer Sportjahr
2008 zu erleben.
Text:
Tino Hermanns
Oben: Der Winter Cup in der LTU arena - Endspiel Fortuna Düsselodrf vs. Borussia Dortmund 1:0 | Unten: Fortuna Sieg gegen Bremen 3:1
Fotos:
Picture Alliance - dpa
nrw sports 1-2008 | 31
CITY OF SPORT - DÜSSELDORF - DIE VEREINE
Mal Lust - mal Frust
Von Borussia Düsseldorf
bis zu den DEG Metrostars
Leidensfähigkeit ist eine Eigenschaft, die gemeinhin dem
Sportfan und insbesondere den Anhängern einzelner Vereine
zugesprochen wird. Aber dass die sportliche Clubszene einer
ganzen Stadt die Einwohner immer wieder in ein Wechselbad
der Gefühle stürzt, ist neu. Die Landeshauptstadt Düsseldorf ist
dafür ein Paradebeispiel. Beim fußballerischen Aushängeschild
Fortuna wechseln sich in schöner Regelmäßigkeit lautstarke Jubelchöre mit Tränenströmen ab, die selbst den mächtigen Rhein
zum Rinnsal verkommen lassen. Mal wird im Fortuna-Umfeld
vom Aufstieg in Liga zwei gesprochen, mal werden die nächsten
Regionalligaspiele kläglich vergeigt. Dann hat man sich in der
Mittelmäßigkeit verachtenden Landeshauptstadt mit gerade so
passablen Leistungen angefreundet, starten die Fortunen zu ungeahnten Höhenflügen. Und umgekehrt.
Die DEG Metro Stars wurden vor den Saison 2007/08 der Deutschen Eishockey Liga auch von den Gegnern als Titelkandidat gehandelt, musste aber lange um das Erreichen der Play-Offs bangen. Niederlagen sogar gegen den Tabellenletzten Duisburger Füchse zeugten
nicht gerade von gehobener Spielkultur. Auch der frühzeitige Trainerwechsel, für Slavomir Lehner setzte sich kurzerhand Metro StarsManager Lance Nethery selbst auf die Bank, brachte keine Wende
zum Besseren.
Die Handballer der HSG hatten als Saisonziel den direkten Wiederaufstieg ins Handball-Oberhaus ausgegeben, fanden sich aber kurz
nach Beginn der Meisterschaft auf Tabellenplatz zehn der 2. Liga
Nord wieder. Da war das Jammern groß, der neue Trainer Georgi Svi-
ridenko stand kurz vor seiner Entlassung. Aber ein fast unnachahmlicher Kraftakt mit neun Siegen in Folge brachte die HSG auf Platz
zwei, wieder in Sicht- und Wurfweite des Spitzenreiters TSV Bayer
Dormagen.
Und dann gibt es ja noch das derzeit größte Sorgenkind im Sport
der Landeshauptstadt, die Basketballer der Düsseldorf Magics. Die
„Magier“ haben ihren gesamten Zauber verloren, den sie in den
letzten beiden Spielzeiten entfalteten, der sie an den Aufstiegsplätzen in Liga eins schnuppern ließ. Fast die komplette Mannschaft
wurde ausgetauscht, der Trainer gewechselt - nichts fruchtete. Im
Tabellenkeller der zweiten deutschen Basketballliga kann man
auch kaum Zuschauer verzaubern. Das Spiel gegen den Mitteldeutschen BC bot ordentlichen Sport, aber nur ganze 370 Düsseldorfer erlebten dieses Magics-Heimspiel.
Borussia Düsseldorf - konstant erfolgreich
Aber es gibt auch noch Konstanten im Sport der Landeshauptstadt. Konstant erfolgreich sind die Tischtennisspieler
der Düsseldorfer Borussia. Sie wurden zuletzt 2003 Deutscher
Meister, holten 2007 den „Uefa-Pokal des Tischtennis, also den
ETTU-Pokal an den Rhein und schicken sich an in der Spielzeit 2007/08 das Triple (Pokalsieg, Meisterschaft, Champions
League) zu schaffen. Den nationalen Pokalsieg haben die Borussen seit Dezember 2007 in der Tasche. In der Champions
League haben sie ohne Probleme das Halbfinale erreicht und
in der Bundesliga sind sie ungefährdet Tabellenführer.
Oben links: Tischtennis - Borussia Düsseldorf | unten links: Eishockey - DEG Metrostars | unten rechts: Tennis - Eva Birnerova vom TCB Benrath
34 | nrw sports 1-2008
nrw sports 1-2008 | 35
CITY OF SPORT - DÜSSELDORF - DIE VEREINE
Mit dem dreifachen Europameister Timo Boll an der Spitze, dahinter das 19-Jährige Supertalent Dimitrij Ovtcharov und dem 22fachen-Nationalspieler Christian Süß stellen die Borussen auch die
komplette deutsche Tischtennis-Olympiaauswahl für die Spiele 2008
in Peking. Boll, Nummer fünf der Weltrangliste und Ovtcharov (Nr.
19) hatten sich über ihre Weltranglistenpositionen Ende 2007 direkt
für den Einzel- und den Mannschaftswettbewerb qualifiziert. Süß
stach seinen einzigen Konkurrenten, den Ex-Düsseldorfer Bastian
Steger (TTC Frickenhausen) aus, obwohl Steger als Nummer 31 der
Tischtenniswelt acht Positionen besser platziert ist. „Der Spieler, der
möglicherweise mehr Doppel- als Einzeleinsätze im Teamwettbewerb haben wird, sollte mit jedem seiner beiden Teamkollegen ein
starkes Duo bilden können. Diese Fähigkeit sehen wir zurzeit eher
bei Christian Süß“, erläutert Dirk Schimmelpfennig, Sportdirektor
des Deutschen Tischtennis Bundes (DTTB). Damit machen die Düsseldorfer Tischtennisspieler ihrem ehrenvollen Spitznamen „Borussia
Deutschland“ alle Ehre.
Tennis-Hauptstadt Düsseldorf
Auch ein Spieler des Tennis-Bundesligisten Rochusclub Düsseldorf hat Chancen im olympischen Turnier 2008 aufzuschlagen. Das
jedenfalls behauptet Rochusclub-Teamchef Detlev Irmler. Michael
Zwerev soll der Auserwählte sein. In Irmlers Bundesligaplanung ist
Zwerev auf jeden Fall der wichtigste Spieler. „Er soll die Ankerfunktion haben. Er hat das Potential Davis Cup zu spielen und bei den
Olympischen Spielen dabei zu sein“, erklärt Irmler. Letzteres würde
ihm aber einen Strich durch seine Rechnung mit dem Ankerspieler
machen. Die Olympischen Spiele beginnen am 8.August 2008 und da
ist die Bundesligasaison noch nicht beendet zwei Spiele, gegen HTC
Blau-Weiss Krefeld (10. August) und gegen TC Blau-Weiss Asics
Neuss (16. August) stehen für den Rochusclub noch an. Ob Irmler
das erneut die Meisterschaft kostet? Gut möglich, aber selbst dann
ist der Rochusclub-Teamchef noch immer nicht auf dem Level der
Schalke-Kicker. Die warten schon seit 49 Jahren auf den Titel, Irmler
erst seit 20.
36 | nrw sports 1-2008
Da hat Marek Owsianka Irmler einiges voraus. Der Trainer der
Tennis spielenden Damen des TC Zamek Benrath konnte bereits
viermal den Deutschen Meistertitel feiern. Im Jahr 2007 reichte es
aber „nur“ zur Vizemeisterschaft und dass, obwohl die Benratherinnen die einzigen waren, die den späteren Meister TC KarlsruheRüppurr schlagen. Mit 5:4 gewann die Owsianka-Truppe die Partie
gegen den Meister. Punktgleich, aber mit der um eins schlechteren
Matchbilanz war der Titel futsch. Nicht die Düsseldorferinnen, sondern die Damen aus Rüppurr jubelten, tanzten auf den Benrather
Tennisplätzen.In der Saison 2008 soll sich das wieder ändern. Aber
leicht wird es nicht. „Wir haben zwar die stärkste Mannschaft, die
wir je hatten“, freut sich Owsianka. Doch es ist noch ein langer Weg
zum Meistertitel. „Es wird die härteste und spannendste Bundesliga
aller Zeiten. Auch Titelverteidiger Karlsruhe hat noch mal nach gelegt. Sie sind für mich der Favorit“, so der Benrather Coach. Auch,
weil sich Andrea Petkovic, eine der festen Größen im OwsiankaTeam bei den Australian Open einen Kreuzbandriss zuzog und ein
halbes Jahr ausfällt. Die TCB-Verantwortlichen müssen umplanen.
Golf-Hauptstadt Düsseldorf
Im Spiel mit den 14 Schlägern und dem 45,93 Gramm schweren,
kleinen meist weißen Ball mit den vielen Dellen kommen der Deutsche Mannschaftsmeister und Europapokalsieger der Damen und
der nationale Vize-Mannschaftsmeister bei den Herren vom GC
Hubbelrath. In Düsseldorf schwingen fünf Nationalspieler/innen die
Schläger. Zwei davon kommen vom Düsseldorfer Golf Club.
Man sieht, auch in Düsseldorfer Vereinen werden Sportarten betrieben, die deren Anhängerschar mehr Lust- als Frustgefühle beschert. Und die Hoffnung, dass die sportlichen Wackelkandidaten
in der Landeshauptstadt noch die Kurve kriegen und sich zu Erfolg
verheißenden Höhenflügen aufschwingen, die stirbt bekanntlich zuletzt.
Text:
Tino Hermanns
Fotos: Picture Alliance - dpa (3)
tinofoto (1)
SPORTSTADT DÜSSELDORF - BURG-WÄCHTER CASTELLO
Alles ist möglich im BURG -WÄCHTER CASTELLO
Von Rod Stewart bis
Boris Becker, Don King und Regina Halmich waren schon da. Über 4800 Zuschauer finden bei einer Teilbestuhlung Platz, und
Genau wie Rod Stewart und Guido Westerwelle. Die Basketbal- bis zu 120 Tonnen können an die Decke gehängt werden – „das
ler der Düsseldorf Magics tragen hier ihre Spiele aus, und die war zum Beispiel wichtig bei den Boxkämpfen von Regina HalHandballer der HSG Düsseldorf gehen ebenfalls in Reisholz auf mich oder Ruslan Chagaev. Die TV-Produktions-Firmen Firmen
Torjagd. Doch nicht nur die Prominenz zeigt sich im BURG- haben immer einiges zu installieren um eine besondere AtmosphäWÄCHTER CASTELLO - auch immer mehr Firmen haben die re zu erreichen“ Boris Becker war vom BURG-WÄCHTER CASMehrzweckhalle des Sportvereins
TELLO gleichfalls überzeugt und
FCSD für ihre Kongresse, Messen
lud 2007 seine alten Kontrahenten
und Jubiläen entdeckt.
John McEnroe, Björn Borg, Henri
Die Vielseitigkeit der Halle ist der
Leconte und Michael Stich zum viel
große Pluspunkt für Wolfgang Frombeachteten „Masters of Legends“
mann, den Vorstandsvorsitzenden des
nach Düsseldorf. „Dann hatten wir
Sportvereins FCSD (Freie Christliche
die Europameisterschaft im FormaSchulen Düsseldorf): „Wir haben drei
tionstanz Latein hier, die TischtenSchwerpunkte: 1. Sport, 2. Konzerte
nisspieler von Borussia Düsseldorf
und Kongresse und 3. Firmenevents.“
waren zu Gast und im November
Möglich wurde das nicht zuletzt durch
war der Hallenhockey- Superspieltag
den persönlichen Einsatz des Betreibei uns.“ 130 Sportarten wurden im
bers: „Ich habe mir im Vorfeld 21 HalBURG-WÄCHTER CASTELLO gelen in ganz Deutschland angeguckt. nrw sports im Gespräch mit Wolfgang Frommann (Burg-Wächter Castello)
testet – 79 davon sind ohne Probleme
Was machen die gut, was schlecht? Was können wir noch besser ma- machbar. Von Fuß-, Hand-, Basket- und Volleyball über Tischtenchen?“ Daneben gab es viele Gespräche mit Fernseh-Sendern. „Die nis, Judo und Tanzen bis hin zu Billard, Rollschuh-Hockey und
Leute vom WDR, DSF, von RTL haben uns genau gesagt, was sie Trampolinspringen. „Geben Sie uns einen „Tag“ Vorbereitungszeit,
brauchen und worauf wir beim Bau und der Ausstattung achten müs- dann können wir fast alle Wünsche erfüllen“, verspricht Wolfgang
sen.“ Ähnliche Gespräche gab es mit Konzert- und Eventveranstal- Frommann. Neben den großen Events fintern.
den selbstverständlich
zu Firmen-Events
weiterhin dauch der Schulsport und das Training des Sportvereins
FCSD in der Halle statt.
Konzerte, Kongresse und Co.
Die privat betriebene Halle bietet aber noch viel mehr: „Im letzten
Jahr hatten wir den deutschen Gospelkirchentag mit mehr als 30.000
Besuchern veranstaltet. Außerdem sind die englische Band DELIRIOUS ist aufgetreten und natürlich die enlische Rocklegende ROD
STEWART.“ Bei solchen Konzerten zahlt sich die ausgeklügelte Tontechnik besonders aus. „Wir haben viel Wert auf die Akustik gelegt
und deshalb die gleichen Leute beauftragt, die auch die Düsseldorfer
Tonhalle modernisiert haben. Für die Technik des Hauses zeichnete
sich besonders Vorstandsmitglied Gerhard Ruzas aus, der aufgrund
seines Wissens hier für eine grundsolide hochmoderne technische
Ausrüstung sorgte.“ Fürs Jahr 2008 sind weitere Konzerte geplant.
Noch verrät Wolfgang Frommann aber nur, dass eine bekannte Rockband zu Gast sein wird und ein Event mit einer „aus Mischung aus
Jazz und Klassik“.
Außerdem wird es wieder Tagungen, Unternehmensfeiern und
Belegschaftsversammlungen im BURG-WÄCHTER CASTELLO
geben. „Die Vorstände von ARAG, METRO, Deutsche Bank und
WEST LB waren ebenfalls Gäste oder tagten bereits bei uns - und
demnächst soll auch eine Auto-Neuheit bei uns vorgestellt werden.“
Die Firmen wissen die Annehmlichkeiten zu schätzen:
Catering im Haus, modernste
Sportliche Highlights
Das Ergebnis ist eindrucksvoll, auch in Zahlen: 3670 Sitzplätze auf den Tribünen
umranden die Veranstaltungsfläche von 73,5
m x 47 m.
Modernstes Equipement für Kongresse oder Firmenevents
32 | nrw sports 1-2008
2. Bundesliga Handball mit der HSG Düsseldorf
Burgwächter Castello Moderne Mehrzweckhalle
Catering für Firmenevents
Rod Stewart Konzert
Video- und Lichttechnik, sowie ein universelles Mediennetz punkten
für die Mehrzweckhalle. Für Firmenfeiern hat sich Wolfgang Frommann noch etwas Besonderes einfallen lassen: „Wir haben Kontakt zu
einer Theatergruppe und bieten ein maßgeschneidertes Theaterstück
an. Das kann sich um die Firmenhistorie ranken oder um eine einzelne Person, die entweder einen runden Geburtstag feiert oder, oder…
oder – aber es ist vom Inhalt her immer humorvoll.“ Zusätzlich im
Angebot hat er „kriminalistische Dinner,“ bei denen die Gäste zum
Detektiv werden können oder ein typisches „Mittelalter-Essen“. „Wir
arbeiten eng mit Eventfirmen zusammen, so wissen wir jederzeit, was
gerade gefragt und angesagt ist.“
Text:
Janine Bergendahl
Fotos: Sarah Reinders und
Burg-Wächter Castello
Burg-Wächter Castello
Adresse: Karl-Hohmann-Str. 1, 40599 Düsseldorf
Kontakt: Wolfgang Frommann,
Tel: 0211-7406162, Fax: 0211-7406163
e-Mail: wfu@wfu.de
Sport und Aktionsfläche: 1620qm, 27m x 60m
Zuschauer: max. 4810 (3670 Tribünenplätze)
Tagungsräume: 2 Konferenzräume und 2 Lounges
Gastronomie: 2 betischte Gastronomiebereiche und 4
Verkaufsstände mit Profiküchen
Parkplätze: 395 Stellplätze, bei
Buspendel-Verkehr zusätzlich bis 1816 Stellplätze.
„Boxen live im Zweiten“ in der Burg-Wächter Castello Halle
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OLYMPIA PEKING 2008 - DIE VORSCHAU
Olympia Pe king 2008
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OLYMPIA PEKING 2008 - DIE VORSCHAU
Olympische Wunderwelt
Eis-Skulpturenpark
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OLYMPIA PEKING 2008 - DIE VORSCHAU
Zielort: Peking, Zielzeit:
Die NRW-Sportler - Teil 1:
Es ist der Traum von Dirk Wagner. Der Chefcoach der
Düsseldorfer Borussia hofft, dass sich alle fünf TischtennisSpieler des Bundesligakaders für die Olympischen Spiele
2008 in Peking qualifizieren. Ein durchaus realistischer
Traum, denn Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov haben die
Olympia-Quali über ihre Weltranglistenposition bereits in
der Tasche. Boll ist aktuell weltweit der fünftbeste Akteur
im Umgang mit dem Zelluloidball, Ovtcharov ist die Nummer 15 der Welt. Dritter im deutschen Olympiabunde ist
Christian Süß. Der 22-Jährige, den man wegen seiner inzwischen siebenjährigen Zugehörigkeit zu Deutschlands
erfolgreichstem Tischtennisverein als Borussia-Urgestein
bezeichnen kann, wurde vor kurzem von Bundestrainer
Richard Prause als Nummer drei für den Mannschaftswettbewerb für Peking nominiert. „Mein Vorteil ist meine Doppelstärke. Ich habe bewiesen, dass ich mit verschiedenen Partnern ein starkes Doppel bilden kann“,
meint Süß. Recht hat er – mit Boll wurde er beispielsweise Vize-Weltmeister 2005 und Europameister 2007
und mit Ovtcharov gewann er die Taiwan Open.
Seit Juli 2007 schlüpfen Boll und Ovtcharov ins Borussen-Trikot. Von Anfang an haben sie die Farben der
Landeshauptstadt und ihres neuen Clubs ehrenvoll vertre-
ten, Boll verstärkt auch außerhalb einer Sporthalle. Er gehört zu den
Sportlern, bei denen man sich fragt, wie er die ganzen Termine unter
einen Hut bekommt und dann noch ausreichend trainieren kann, um
in der Halle Top-Leistungen abzuliefern. Timo avanciert immer mehr
zum Fernsehstar, hatte u.a. Auftritte bei Stefan Raab und im Morgenmagazin. Im Internet TV gehört er zu den begehrtesten deutschen Gesprächspartnern. Dazu ist der 26-jährige auch noch sozial engagiert,
spielte vor kurzem in einer Kölner Justizvollzugsanstalt gegen Inhaftierte. „Schnell legte sich die Anspannung und alle Häftlinge wollten
gegen mich antreten. Über zwei Stunden stand ich am Tisch. Es war
ein wirklich tolles Erlebnis...“ schreibt der 26-Jährige auf seiner Website. Oder er erfüllt Herzenswünsche. So machte Timo den Traum von
Jonas Krams wahr. Krams ist an Knochenkrebs erkrankt und wollte
einmal Timo Boll treffen. Am Rande der German Open in Bremen
kamen der Teenager und der Tischtennisstar zusammen.
Der nette Junge von nebenan
Bei allem was er tut, bleibt Boll der nette Junge von nebenan.
Durch seine Art und durch seine Leistungen hat sich der amtierende
dreifache Europameister (Einzel, Doppel und Mannschaft) Sympathien in aller Welt erarbeitet. Bei der Tischtennis-Weltmeisterschaft
2005 korrigierte er den Schiedsrichter zu seinen Ungunsten. Boll verTimo Boll (l.) und Christian Süß (r.) von Borussia Düsseldorf
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8.August 2008
Tischtennis, Leichtathletik Reiten
lor daraufhin das Match, gewann aber für sich und sein Land viel
Ansehen bei den chinesischen Gastgebern. Für solche und ähnliche
Aktionen erhielt der Neu-Düsseldorfer den Preis für Toleranz und
Fair Play des Bundesinnenministers. „Er zeichnet sich durch vorbildliches Verhalten und durch langjähriges Engagement für den Sport
aus. Toleranz und Fairness sind die wichtigsten Grundlagen des
Sports. Timo Boll ist als aktiver Athlet ein Vorbild für einen fairen
und sauberen Sport“, lobt Bundesinneminister Dr. Wolfgang Schäuble Deutschlands besten Tischtennisspieler. Aber sämtliche Ehrungen
und Auszeichnungen verblassen gegen eine Olympiamedaille und die
ist Timo Boll in Peking zuzutrauen. Diesem Ziel hat der Linkshänder
alles untergeordnet. Dafür quälte er sich über Weihnachten und Neujahr in einem knüppelharten Konditionstrainingslager auf Lanzarote.
Die Quittung für die ungewohnt hohe körperliche Belastung bekam
Boll prompt. Mit einer Leistenzerrung und und einer Schleimbeutelentzündung im Knie kehrte Boll in die Heimat zurück. Jetzt musste
er sogar die Mannschafts-Weltmeisterschaft im chinesischen Guangzhou absagen. „Das Knie benötigt Ruhe. Es hat wenig Sinn, ohne
Fitness und unter Schmerzen anzutreten. Im Augenblick ist weniger
eindeutig mehr. Diese Entscheidung ist die richtige im Hinblick auf
die Olympischen Spiele”, meint Boll, der eine zweiwöchige Trainingspause verordnet bekam.
Ovtcharovs Karrieresprung
Sein doppelter Mannschaftskamerad, die beiden spielen bei der
Borussia und in der Nationalmannschaft zusammen, Dimitrij Ovtcharov ist der Shooting Star der deutschen und internationalen Tischtennisszene. Der 19-Jährige spielte sich innerhalb der letzten 12 Monate
um 107 Weltranglistenplätze nach vorne. Aktuell ist der gebürtige
Kiewer die Nummer 15 der Tischtenniswelt. Erst seit Sommer 2007
steht er für die Borussia an der Platte. Düsseldorf selbst ist aber kein
Neuland für den Ex-Hamelner. Er lebt schon seit längerem im Internat des Deutschen Tischtenniszentrums am Staufenplatz. Inzwischen
ist „Dima“ in eine eigene Wohnung gezogen. Sinnvollerweise liegt
die an derselben Straße wie die Behausungen von Boll und Süß. „Ich
weiß aber nicht, wer von den dreien die Frühstücksbrötchen holt“,
scherzt Borussen-Manager Andreas Preuß.
Bisher hat Ovtcharov eine Karriere hingelegt, in der es nur steil
bergauf ging. Seit elf Jahren ist er Deutscher, wurde beim TSV
Schwalbe Tündern zum jüngsten Spitzenspieler in der Bundesliga,
holte im Nachwuchsbereich jeden Titel, den es in Europa zu gewinnen
gibt, machte im August 2006 sein erstes Länderspiel, gewann natürlich und wurde zuletzt mit der deutschen Mannschaft Europameister.
Da steigt die Erwartungshaltung. „Mit dem Druck kann ich umgehen“, meint der Rechtshänder. Sein „Rekordjahr“ brachte Ovtcharov
auch die Nominierung für die Wahl zum deutschen Juniorsportler des
Jahres 2007 ein.
Sowieso schreiben die Borussen in der Sportwelt derzeit positive
Schlagzeilen. So stand das Team zur Wahl für die NRW-Mannschaft
des Jahres, während sich Christian Süß auch über die Nominierung für die Wahl zum NRW-Sportler des Jahres freuen konnte.
Vielmehr hat sich der 22-Jährige über die Nominierung zu den
Olympischen Spielen gefreut. Erst nach „hartem Kampf“ gegen den Ex-Düsseldorfer. Bastian Steger, mit dem Süß 2003
noch die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft an den Rhein
geholt hatte, setzte sich der aktuelle Düsseldorfer durch. Und
tatsächlich, seine Doppelstärke gab den Ausschlag. Insgesamt
gewann Süß schon fünf Turniere der Pro-Tour, holte mit Boll
die Vize-Weltmeisterschaft 2005 und den Europameistertitel 2007. Mit Ovtcharov hat sich Süß sogar für das „Grand
Final 2007“ qualifiziert. Da spielen die acht besten Doppel
des Jahres gegeneinander. „Ich kann praktisch mit jedem für
Peking in Frage kommenden Spieler ein gutes und auch erfolgreiches Doppel bilden. Dazu kommt auch, dass ich im
Einzel immer für Punkte gut bin, wie zuletzt bei der EM in
Belgrad“, erläutert der gebürtige Ahlener. „Wir haben den
Mannschaftswettbewerb und hier im Besonderen das Doppel bei unserer Nominierung stark berücksichtigt“, erklärte
DTTB-Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig die Entscheidung. „Das Doppel spielt im neuen Olympiamodus eine
sehr bedeutende Rolle.“ Durch seine Nominierung für den
Mannschaftswettbewerb erhält Süß jetzt auch die Chance
sich beim europäischen Olympiaqualifikationsturnier (2.6.April) im französischen Nantes für den Olympia-Einzelstart zu qualifizieren. (2.-6. April).
Zittern bei den Leichtathleten
Während sich die deutschen Tischtennisspieler in aller
Seelenruhe auf ihren olympischen Auftritt vorbereiten können kommt für viel andere Atleten jetzt erst die Zeit des
großen Zitterns, Hoffens und Bangens. Bei den Leichtahtleten beispielsweise endet die Nominierungsphase erst am
6. Juli 2008, also gerade mal fünf Wochen vor den Spielen.
Bis dahin müssen die Olympia-Kandidaten die strengen
Normen des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) teilweise mehrfach erfüllt haben.
Alte Meriten zählen bei den DLV-Verantwortlichen
nichts. Das weiß auch der für Leverkusen startende Ingo
Schulz. Er muss die 45,35 Sekunden knacken, oder es wird
nix mit dem Realisierung seines Traums von Olympia. Der
Vize-Weltmeister des Jahres 2001 ist aber zuversichtlich.
„Wenn ich von schwerwiegenden Verletzungen verschont
bleibe. Kann ich die Norm schaffen. Sie ist zwar hart, aber
wer bei Olympia vorne dabei sein will, muss schon so schnell
laufen können“, erläutert der 32-Jährige. Dass es für ihn möglich ist, bewies er schon vor Jahren, als er mit 44,66 Sekunden
bei der WM in Edmonton ins Ziel kam.
Mit dem Wattenscheider Bastian Swillims hat Schulz einen starken Konkurrenten im eigenen Lande. Nicht so schlimm,
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OLYMPIA PEKING 2008 - DIE VORSCHAU
Zielort: Peking, Zielzeit: 8.August 2008
denn der DLV kann jeweils zwei oder sogar drei Athleten pro
Disziplin für die Olympischen Spiele melden.
Schulz weiß immerhin, das er die Norm drauf hat, er ist sie
schon mal gelaufen. Anders sieht es dagegen bei Jan Fitschen
aus. Der Wattenscheider kann mit seiner persönlichen Bestleistung von 28:10,94 min. die er bei seinem sensationellen Erfolg
bei der Europameisterschaft 2006 in Göteborg über die 10.000
Meter Distanz aufstellte,
niemandem im DLVNominierungsausschuss
überzeugen. „Für Olympia sollte ich noch 20
Sekunden schneller sein
als in Göteborg. Die Vorbereitung muss optimal
laufen“, weiß der 30-Jährige. Die allgewaltigen
Verantwortlichen
der
nationalen Leichtathletik
haben die Quali-Hürde
nicht nur für Fitschen
echt hoch gelegt. Für
die geforderten 27:50,00
min. müssen so einige
der aktuellen Lang- Stabhochspringer Danny Ecker
streckler den Turbo anschmeißen.
So mir nichts, dir
nichts sind auch die
anderen
leichtathletischen Olympianormen
Deutschlands nicht zu
knacken. Aber Warum
setzten die nicht immer
heiß geliebten Funktionäre so hohe Maßstäbe.
Dahinter steht die so
genannte „Endkampfchance“. Gute Chancen, Deutschland im
Olympischen Endkampf
ehrenvoll zu vertreten,
haben die NRW-Stab- Ludger Beerbaum auf Gladdsy
hochspringer/innen und die -Marathonläuferinnen. Aus den
aktuellen DLV-Nationalkadern kommen alleine zwölf Springer/innen aus Leverkusen und Björn Otto von der LAV Bayer
Uerdingen/Dormagen. Für die Höhenjäger sind die geforderten
5,70 Meter fast schon ein „Kindergeburtstag“. Immerhin hat
beispielsweise Danny Ecker bereits die 6-Meter-Schallmauer
durchbrochen. Deutsche Marathon-Läuferinnen unterboten im
letzten Jahr die Olympianorm „dutzendweise“. Naja, ganz so
schlimm war es nicht, aber im zweiten Halbjahr 2007 „pulverisierten“ Irina Mikitenko (Wattenscheid), Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon), MelanieKraus (Leverkusen)
und auch Luminita Zaituc (Braunschweig) die DLV-Norm von
44 | nrw sports 4-2007
2:31,00 min. Und jetzt hat sich auch die erfahrene „Alt-Internationale“ Sonja Oberem (rheinmarathon Düsseldorf) wieder zurückgemeldet. Die EM-Dritte das Jahres 2002 hat ihre „Olympia-Kampagne“ bekannt gegeben.
Sicher ist, die NRW-Leichtathletik wird mit einigen Athleten in Peking vertreten sein. Bestimmt sind einige dabei, mit
denen man jetzt noch gar nicht rechnet.
NRW-Auswahl ist bereit für die Spiele
Kurt Gravemeier ist
wirklich nicht zu beneiden. Der Bundestrainer
Disziplin Springreiten
muss sich demnächst mit
einem „Luxusproblem“
allererster Güte befassen. Nicht alle springreitenden Kaderathleten der
Deutschen Reiterlichen
Vereinigung kommen
aus NRW, aber schon alleine wegen dieser neun,
die in diesem unserem
Bundeslande
leben,
wird Gravemeier weltweit beneidet. NRW
könnte problemlos bei
den Spielen in Athen
eine „goldverdächtige“
Mannschaft und medaillenbereite Einzelreiter präsentieren. Jedenfalls haben Christian
Ahlmann (Marl/Olympia-Bronze Mannschaft
04), Otto Becker (Sendenhorst/Gold
2000,
Bronze 04), Ludger
Beerbaum (Riesenbeck/
Gold 88, 96, 2000, Einzelgold 1992), Markus
Beerbaum
(Thedinghausen/ WM Gold 98, EM 97), Marcus Ehning (Borken/Gold
2000, Einzel 4. Platz), Ulrich Kirchhoff (Rosendahl/Gold 96,
Einzelgold 96), Marco Kutscher (Riesenbeck/Bronze 04, Einzelbronze 04, Doppel-EM 05), Meredith Michaels-Beerbaum
(Thedinghausen/ EM Gold 2007) und Franke Sloothaak (Gold
88, 96) bewiesen, dass sie wissen, wie man internationale Medaillen holt. Gravemeiers Sorgen möchten andere deutsche
Bundestrainer gerne haben.
Text:
Tino Hermanns
Fotos:
Picture Alliance - dpa
OLYMPIA PEKING 2008 - DIE VORSCHAU
Der Wunsch
Perfekten
Natürlich wollen die Chinesen der Welt beweisen, wie
perfekt sie Olympia 2008 ausrichten können. Denn es sind
die ersten Spiele, die in der Volksrepublik stattfinden. Die
Welt ist zu Gast in China: Rund 10 500 Teilnehmer werden in 302 Wettbewerben in 28 Sportarten um Medaillen
kämpfen. Offiziell heißt es, dass alle Wettkampfstätten
von Peking nicht mehr als 35 Kilometer oder „höchstens
eine halbe Stunde“ entfernt liegen. Bezogen auf die
Stadt selbst ist das wohl richtig. Jedoch gibt es – wie immer – auch bei dieser Anforderung die eine oder andere
Ausnahme.
Am spannendsten ist wohl jene für die Reiter, die nach
offizieller Begründung wegen der Quarantänebestimmungen im 2100 Kilometer entfernten Hongkong ausgetragen
werden. Deshalb sind an diesen Sommerspielen zwei Nationale Olympische Komitees (NOK) beteiligt, da die ehemalige britische Kronkolonie immer noch eigenständiges
Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees
(IOC) ist. Vermutlich wollte die kommunistische Staatsführung den Bewohnern aus patriotischer Gesinnung etwas von den Spielen abgeben und nicht zuletzt der Welt
zeigen, dass Hongkong fester Bestandteil der Volksrepublik ist. Außerdem werden die Segler und Beachvolleyballer ihre Wettbewerbe rund 600 km von der Stadt
entfernt in Qingdao austragen. Die Vorrundenspiele im
Fußball werden in vier weiteren Städten stattfinden, die
zwischen 90 und 1170 km entfernt sind.
Das „Vogelnest“ - Das Olympia Stadion in Peking
46 | nrw sports 4-2007
nach den
Spielen
Olympische Wettkampfstätten
Olympia-Park ist das Herzstück
Zentraler Punkt der Spiele von Peking ist der Olympia-Park
mit den drei wohl bemerkenswertesten Bauten: das Olympiaoder auch Nationalstadion, das Schwimm-Zentrum und das
Hallenstadion. Aus der Luft betrachtet bildet das Trio ein fast
gleichschenkliges Dreieck. Darin ist das Olympiastadion das
dominanteste Objekt: Das so genannte „Vogelnest“ gehört zu
den zwölf der insgesamt 39 Wettkampfstätten, die eigens für die
Olympischen Spiele neu errichtet wurden. Die markante Hülle
bilden Stahl-Streben, die in der Gesamtheit rund 42 000 Tonnen
auf die Waage bringen würden. Das 330 m lange und 220 m breite Stadion wurde von den Schweizer Architekten Jaques Herzog
und Pierre de Meuron entworfen, von denen auch die Münchener
Arena stammt. Eine gewisse Ähnlichkeit in der ovalen Form ist
nicht zu übersehen.
Das Schwimm-Stadion zeichnet sich dagegen durch klare
Kanten aus, das ihm den Namen „Wasserwürfel“ eingebracht
hat. Die Außenhaut des 100-Millionen-Euro-Baus besteht aus
Membranen, die das Licht durchscheinen lassen und durch die
die einfallende Sonnen-Energie zum Aufheizen der Pools und
Innenräume genutzt wird. Im Hallenstadion sind die zwei Hallen in Form einer Acht zueinander angeordnet. Zum einen wird
damit die Unendlichkeit symbolisiert, zum anderen ist die Acht
die Glückszahl in der chinesischen Mythologie. Das Nürnberger
Architekturbüro Glöckner wollte außerdem die „Dynamik der in
der Arena stattfinden Sportarten“ in den „rhythmischen Schwung
der Dachlandschaft“ einarbeiten.
Nutzung der Wettkampfstätten nach Olympia
Natürlich wollten die Chinesen der Welt auch beweisen, dass
sie bereits lange vor dem Beginn der Spiele mit allem fertig sein
können. Doch die ehrgeizigen Pläne scheiterten an technischen
Problemen, zu hohen Kosten und einem Engpass in der Stahl-Lieferung. Schon im August 2004 waren die Arbeiten am Nationalstadion für ein halbes Jahr unterbrochen worden. Letztlich wurde
das geplante Schiebedach aus den Plänen genommen. Die Kosten
werden jetzt auf rund 310 Millionen Euro geschätzt.
Rund 90 000 Zuschauer finden darin ab der Eröffnungsfeier
Platz, nach der Schlussfeier wird die Kapazität auf rund 80 000
reduziert. Überhaupt wurde bei allen Wettkampfstätten auf die
Nutzung nach den Spielen geachtet. Im Schwimm-Stadion werden von den 17 000 Plätzen rund 11 000 wieder entfernt. Eine
Eiskunstlaufbahn, eine Sporthalle, ein Kino und verschiedene
Clubs soll dort zu finden sein, so dass es als Freizeitzentrum für
Volks- und Leistungssport genutzt werden kann.
Feste Wettkampfstätten in Peking:
Nationalstadion: Fußball, Leichtathletik
Nationales Schwimmzentrum: Schwimmen, Wasserspringen,
Wasserball, Synchronschwimmen, Schießhalle: Wettbewerbe über 10,
25 und 50 m, Nationales Hallenstadion: Handball, Geräteturnen,
Trampolin, Wukesong Hallstadion: Basketball, Laoshan-Velodrom:
Bahnradfahren, Olympischer Kanu- und Ruderpark Shunyi:
Rudern, Kanu/Kajak (Flach- und Wildwasser), Landwirtschaftsuniversität: Ringen, Peking-Universität: Tischtennis, Wissenschaftsund Technologie-Universität: Judo, Taekwondo, Technische
Universität: Badminton, Rhythmische Sportgymnastik, Olympisches
Sportzentrum: Fußball, Handball, Fünfkampf, Arbeiterstadion:
Fußball, Hauptstadt Hallenstadion: Volleyball, Fengtai-Stadion:
Softball, Ying Tung Natatorium: Wasserball, Moderner Fünfkampf,
Laoshan-Gelände: Mountainbike, Shijangshan-Gelände: Schießen, Institut für Technologie: Volleyball, Beihang-Universität:
Gewichtheben
Temporäre Anlagen:
Olympic Green Messezentrum: Fechten, Moderner Fünfkampf
Olympic Green: Bogenschießen, Feldhockey, Tennis, WukesongStadion: Baseball, Laoshan: BMX, Chaoyang-Park: Beachvolleyball. Reservoir bei den Ming-Gräbern: Triathlon - Rundkurs für
Straßen-Radrennen
Wettkampfstätten außerhalb Pekings:
Text:
Matthias Goergens
Fotos:
Picture Alliance - dpa
Intenationales Zentrum Qingdao: Segeln, Beachvolleyball
Stadion von Shanghai: Fußball, Qinhuangdao: Fußball
Hongkong: Reiten, Tianjin: Fußball, Shenyang: Fußball
Olympisches Schwimmstadion (r.)
nrw sports 4-2007 | 47
OLYMPIA PEKING 2008 - DIE VORSCHAU
Olympisches Kontr ast-programm
Sightseeing
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und Nightlife
nrw sports 4-2007 | 49
OLYMPIA PEKING 2008 - DIE VORSCHAU
Sightseeing und
Wer in diesen Tagen zum ersten Mal durch Peking
schlendert, für den dürfte es schon allein eine Sehenswürdigkeit sein, Chinas Hauptstadt im Umbruch zu sehen. Überall
in der 15-Milllionen-Metropole wird Tag und Nacht gebaut.
Das Stadtbild soll enorm aufgepäppelt werden.
Man will sich chic machen für die Olympischen Spiele im
August dieses Jahres. Denn es sollen die großartigsten Olympischen Spiele aller Zeiten werden, so will es die Chinesische
Regierung. Und ohne Frage hat Peking seinen Besuchern
eine Menge zu bieten. Will man den Olympia-Ort während
der Spiele richtig kennen lernen, muss man sich auf ein Überraschungspaket von drei Städten in einer einstellen. Auf der
einen Seite ist da das boomende Peking, das zu einer wirtschaftsgewaltigen Hauptstadt werden will. Das Leben pulsiert in dieser Stadt, die Straßen übersät von Menschen, die
zwischen den wie aus dem Boden schießenden Hochhausbauten ihre Wege erledigen.
Kaiserliches Peking
Wer raus will aus dieser Alltagshektik, der lernt am
besten das zweite Peking kennen, das alte Peking. Denn
die Hauptstadt blickt auf eine 3000 Jahre alte Geschichte
zurück, die man noch überall erhaschen und erleben kann.
50 | nrw sports 4-2007
Und das mitten im Zentrum. Auf einem Areal von über 720.000 Quadratmetern erstreckt sich Pekings so genannte Verbotene Stadt. Früher
regierten hier die Kaiser. Heute sind die Bauten um den Kaiserpalast Gugong aus der Ming-Zeit für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Es ist aber nur eine Möglichkeit die reiche chinesische Kultur
einzuatmen. Wer sich nach mehr Ruhe sehnt, genießt am besten im
Kaiserlichen Garten des Sommerpalastes Yihe Yuan die chinesische
Lebenskultur. Im Tempelkloster Bayun Gran, Kloster der weißen
Wolken (1227 von Dschingis Khan erbaut), kann man echten chinesischen Mönchen bei ihrem Tun zuschauen, oder mit dem Yonghe
Gong den prächtigsten Tempel der Mandschu-Kaiser bestaunen. Ein
besonderer Tipp für unsere Olympiaathleten, die noch einen Glücksbringer suchen: In einer dieser Tempelhallen ist mit sechzig bemalten
Tonfiguren der chinesische Sechzigerzyklus aufgebaut. Wer hier seinem Gott opfert, der darf davon ausgehen, dass von da an für ihn alles
nach Wunsch läuft. Also liebe Sportler, auf in den Tempel, um den
Medaillenregen schon vorab zu sichern. Das dritte Peking ist zugleich
das jüngste, das kommunistische. Der Tian’anmen Platz ist der größte
öffentliche Platz der Welt und Symbol der Volksrepublik China. Umgeben ist er von weiteren pompösen Gebäuden, zum Beispiel von der
Großen Halle des Volkes (Sitz des Nationalen Volkskongresses). Der
Platz zieht jedes Jahr Millionen von Touristen an.
Nightlife in Peking
Die letzten Hutong-Gassen
Die ärmsten Einwohner Pekings sind dagegen im Zuge der olympischen Vorbereitungsjahre ausgezogen, beziehungsweise umgezogen. Von jeher lebten sie in den riesigen Hutong-Vierteln rund um die
kaiserliche Verbotene Stadt. Kleine Bauten und über 1.500 enge, verwinkelte Gassen brachten das ursprüngliche Pekinger Flair und die
chinesische Lebensart herüber. Einst bestand Peking ausschließlich
aus diesen Hutong-Bauten. Bis zum Olympischen Sommer werden
große Teile dieser chinesischen Lebenskultur abgerissen worden sein.
Nur vereinzelte Gassen wurden renoviert, dort tummeln sich heute
Touristenscharen. 1.5 Millionen Menschen wurden deswegen umgesiedelt, denn dort wo Generationen von Chinesen aufwuchsen, sollen
moderne, imponierende Hochhäuser emporsteigen. Damit Peking
pünktlich zur Entzündung des Feuers im Olympiastadion im Glanz
erstrahlen kann, mit der die Welt beeindruckt werden soll. Eine heile
Welt, die so mancherorts in Peking andere Sorgen übertünchen mag.
Text: Timo Szuplinski
Fotos: Picture Alliance - dpa
Peking Sightseeing Tipps
Das Viertel Sanlitun symbolisiert seit Jahren das Pekinger
Nachtleben. Ab 2005 wurde aber erst einmal die Musik abgestellt
und die Partymeile für die Olympischen Spiele komplett renoviert.
Im Sommer wird hier dann aber wieder der Bär los sein.
Während dieser Umbauzeit des Sanlituns hat sich auch das
Arbeiterstadion an der Weststraße zum Szenetreffpunkt gemausert. Die grelle Neonbeleuchtung macht ein Verfehlen der Bars,
Clubs und Restaurants kaum möglich.
Wer auf Romantik steht, ist in der Houhai-Gegend richtig.
Alte Gassen, Uferpromenaden rund um die Marmorbrücke Yinding Qiao laden zum gemütlichen Drink oder zum Essen ein.
Apropos Essen. Wer sich richtig kaiserlich bekochen lassen
möchte, der sollte das berühmteste Restaurant des Landes besuchen. Nachdem 1924 der letzte Kaiser die Verbotene Stadt
verlassen hat, standen die kaiserlichen Köche plötzlich ohne
Arbeit da. Sie taten sich zusammen und eröffneten das Teehaus im Beihai Park, das so genannte Fangshan. Auch heute
noch bietet es echt kaiserliche Kost.
Chinesisches Kulturprogramm erfährt man in der Opernbühne HuGuang mit Nostalgie und orientalischen Flair. Auch
im Teehaus Varieté werden chinesische Akrobatik, Opernarien sowie Kabarett und Zauberei geboten.
nrw sports 4-2007 | 51
SPORTSTADT DÜSSELDORF - SPORTREISEN
Von Düsseldorf in alle Welt
Vietentours ist bei allen sportlichen
Vietentours - von Düsseldorf in alle Welt
Dieter Nuhr hat Vertrauen in das Ehepaar Vieten. „Die machen
das ja nicht zum ersten Mal“, sagt der bekannte deutsche Kabarettist und fügt lächelnd, mit gewohnt spitzem Unterton hinzu:
„Gemeinsam sind wir schon mit der Jugendgruppe weggefahren.“
Denn: Der Düsseldorfer kennt die Geschäftsführer von Vietentours aus Grundschulzeiten. Das ist jetzt einige Jahrzehnte her.
Seitdem hat sich natürlich viel geändert. Von der NRW-Landeshauptstadt aus haben Petra und Wolfgang Vieten die Welt erobert.
Angefangen von Mitte bis Ende der 80er Jahre mit Schulfreunden
und Studiums-Kollegen, für die sie private Reisen in die USA organisierten.
Mittlerweile ist daraus ein Geschäft geworden: Das Unternehmen Vietentours steht für hochwertige Erlebnis- und IncentiveReisen in alle Welt. Es gibt in Deutschland keinen vergleichbaren Veranstalter, der sich derart auf Reisen zu
den Großereignissen im Sport spezialisiert hat. Dank
eines stetig wachsenden Beziehungsgeflechts und
natürlich viel harter Arbeit baute Vietentours die
Marktposition Jahr für Jahr aus. Erstklassige
internationale Kontakte und Kooperationen
mit zahlreichen bedeutenden Sportverbänden
sind das große Plus des Unternehmens. Dafür stehen Petra und Wolfgang Vieten mit
ihrem persönlichen Engagament – es ist
das Geheimnis ihre Erfolges. Für die
Amerika-Fans ging so der US-amerikanische Traum in Erfüllung: vom Tellerwäscher zum Millionär. In den 80er
Jahren lebten sie in einer Sozialwohnung in Düsseldorf, jetzt sind sie seitgut zwei Jahren stolze WasserschlossBewohner und Besitzer in Wachtberg
bei Bonn.
Kompetenz geht weit über Sportreisen hinaus
Seit 1994 ist Vietentours nicht nur
bei allen sportlichen Großveranstaltungen dabei. Deshalb
ist das Angebot riesig,
das Kunden und
Unternehmen beste Bedingungen
bietet. Sei es
im exklusiven
„Champions
Club“ oder
54 | nrw sports 1-2008
bei Sponsoren- und Fanreisen. Neben den Klassikern wie Fußball
und Olympische Spiele ist von Besuchen beim Beachvolleyball,
Bogenschießen, Schwimmen bis zum Reiten fast alles machbar.
Das 18-köpfige Team des Düsseldorfer Reiseveranstalters hat
vorab alles in die Wege geleitet, um den Gästen unvergessliche
Erlebnisse zu. Mit neuem Design und leicht veränderten Logo
dokumentieren Geschäftsführer Wolfgang Vieten und sein Team
mit ihrem neuen Katalog in diesem Jahr ihre Weiterentwicklung:
„Nach 23 Jahren Erfahrung geht unsere Kompetenz weit über die
Abwicklung von Sportreisen hinaus. Vielmehr organisieren wir für
unsere Kunden exklusive Erlebnisreisen zu den Höhepunkten des
Sports weltweit unmittelbar am Ort des Geschehens.“
Neben einem breitem Kultur- und Ausflugsangebot
ist Vietentours für das freundschaftliche Verhältnis zu vielen aktiven und ehemaligen Sportlern
bekannt. Mittlerweile gehört deshalb nicht
mehr nur Dieter Nuhr zu den befreundeten
Bekannten und Prominenten, die Veranstaltungen mit Vietentours zu echten
Erlebnissen machen. Stars aus Sport
und Fernsehen sind regelmäßig zu
Gast bei den angebotenen Touren zu den sportlichen Ereignissen. „Nicht zuletzt deshalb
buchen Persönlichkeiten aus
Politik und Unterhaltung ihr
Sporterlebnis direkt bei uns
und kommen gerne zu unseren Veranstaltungen, um
sich auf ein Bier und nette
Gespräche unter die Gäste
zu mischen“, so Wolfgang
Vieten.
Nähe zu den Stars gehört
zum Programm
Deshalb gehen Fanreisen bei Vietentours weit
über das Arrangement von
Hotels und Eintrittskarten
hinaus. Die Reisen
werden auf nationaler und internationaler
Ebene angeboten
Großveranstaltungen dabei
und jeweils mit Ausflugs- und Kulturprogramm kombiniert. Eine
attraktive Mischung, die manchmal mehr begeistert als die SportVeranstaltungen selbst. Als Unterkunft werden in der Regel eine
preisgünstige (Drei-Sterne-Hotel) und eine höherwertige Alternative (vier bis fünf Sterne) angeboten. Planung und Durchführung liegen in den Händen von Vietentours. Der jeweilige PartnerSportverband sorgt dafür, dass Athleten, Trainer und Funktionäre
den Gästen für Gespräche, auf Partys vor Ort und für Autogramme
zur Verfügung stehen.
Die Nähe zu den Sportlern gehört zum Programm. Gemeinsame Anfeuerung bei den Wettbewerben und das Gemeinschaftsgefühl von Aktiven und Fans haben sich die Vietens auf die Fahnen
geschrieben. „Erst diese Nähe macht aus dem Besuch einer SportVeranstaltung etwas ganz Besonderes“, ergänzt Petra Vieten, die
als Moderatorin aus dem Fernsehen bekannt ist. Diese Erfahrung
bei Sendungen von SAT 1, RTL sowie ARD und ZDF bringt sie
in die Moderationen bei Großveranstaltungen ein – nicht nur bei
den Vietentours-Reisen. Unter anderem deshalb fühlen sich prominente Gäste wie Dieter Nuhr immer wohl bei den Vietens. Auch
wenn der Kabarettist das in einem bissig-launigen Grußwort dokumentiert: „So weit von zu Hause ist auch der Olympiasieger
im Scheibenschmeißen oder Fliegenschlagen froh, wenn er mal
jemanden trifft, der seine Sprache spricht. Und das sind dann im
Zweifel Sie oder ich. Wir sehen uns da, auf jeden Fall!“
Text: Matthias Goergens
Zwei Sprachbegabte - Petra Vieten und Dieter Nuhr
Fotos: Vietentours
Vietentours und Düsseldorf
Vietentours hat seinen Sitz in Düsseldorf. Und weil sich das Unternehmen in der Landeshauptstadt daheim und ausgesprochen wohl
fühlt, verbindet man sportliche Begeisterung mit Verantwortung und
Engagement gegenüber Stadt und Region. Geschäftsführer Wolfgang
Vieten sitzt an der Seite von Oberbürgermeister Joachim Erwin und
Bundesliga-Manager Reiner Calmund im Aufsichtsrat der Fortuna,
dem ewig jungen Aushängeschild der Rheinmetropole. Und auch die
Tischtennis-Asse der Borussia und die Handballer der HSG Düsseldorf
unterstützt er. Petra Vieten ist den Vereinen in anderer Weise verbunden. Mit ihrer fachkundigen Art Sportevents zu moderieren, heizt sie
den Zuschauern der HSG Düsseldorf mit Interviews in Halle und Pressebereich ein. Petra war Botschafterin der Olympia-Bewerbung 2012
der Region Düsseldorf Rhein-Ruhr und ist Mitglied im Kuratorium der
Deutschen Sporthilfe. Auch den Ski-Weltcup am Rheinufer und die
Tennis-WM im Rochusclub begleitet das Vietentours-Team mit großem Interesse. Weil ihnen der Sport so viel gibt – und sie dem Sport
gerne auch viel zurückgeben.
Ehepaar Petra und Wolfgang Vieten in Peking vor dem Olympiastadion
Reiner (Calli) Calmund und Petra Vieten
nrw sports 1-2008 | 55
SPORTSTADT DÜSSELDORF - SPORTREISEN
Die große weite Welt des Sports erleben
Europameisterschaft 2008, Olympia Peking 2008, Formel 1, UEFA Cup Finale und - und - und
Rainer Holzschuh, Udo Lattek ,Peter Lohmeyer, Rudi Brückner
Vietentours ist zu Hause in der großen Welt des Sports. Und
deshalb ist dieses Jahr ein ganz besonderes für den Düsseldorfer
Reiseveranstalter. Denn es stehen die Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz sowie die Olympischen
Spiele an. Vietentours kommt die Erfahrung von sieben Weltund Europameisterschaften in Folge zugute. Den internationalen Durchbruch schafften die Düsseldorfer 1994 bei der WM in
den USA, als sie zum „Offiziellen Reiseveranstalter für Deutschland“ ausgewählt wurden. Seit 1994 fand kaum ein Auswärtsspiel der deutschen Nationalmannschaft ohne die Unterstützung
zahlreicher Vietentours-Fans statt.
Aber nicht nur im Fußball sind Experten am Werk: Seit 1996 ist
Vietentours bei Olympischen Spielen vertreten, bei den Sommerspielen 2004 in Athen hatte das Düsseldorfer Unternehmen nach Informationen des Organisationskomitees ATHOG das weltweit größte Zimmerkontingent. Wenige Monate später, im Dezember 2004,
besuchte Projektleiter Frank Jungemann für Vietentours bereits Peking. „Seitdem hat mich die Lust auf diese Spiele gepackt“, sagt
Jungemann. Inspektionsreisen führten ihn mehrfach nach Peking,
zweimal war das ganze Vietentours-Team in China. Nach dem Motto: „Einmal sehen ist besser als tausendmal hören.“ Denn schließlich sollen die Gäste alles aus einer Hand buchen können: Flüge und
Unterkünfte, Ausflüge und Transfers, Partys und Treffen mit den
Sportlern. „Alle unter Vertrag genommenen Hotels habe ich ausgesucht, begutachtet und selbst dort übernachtet“, sagt Frank Jungemann. Mit dieser fleißigen Vorarbeit konnte Vietentours schließlich einen höchst interessanten Katalog zusammenstellen – sowohl
für Olympia und die EM 2008, aber auch für andere sportliche
Großereignisse. Einen Auszug aus dem interessanten Reiseprogramm von Vietentours stellen wir den Lesern der nrw sports vor:
56 | nrw sports 1-2008
Holger Fach, Hansi Dorfner, Moderatorin Petra Vieten und Dietmar Roth
Fußball-Europameisterschaft 2008
Schweiz/ Österreich
1. Vorrundenspiel in Klagenfurt
DEUTSCHLAND – POLEN
6. bis 9. Juni 2008
Fr., 6. Juni - Anreise nach Klagenfurt
Hotel-Check-in. Gemeinsames Dinner und Kennenlernen der einheimischen Küche.
Sa., 7. Juni - Wörthersee und Champions Club
Ausflug nach Velden und Fahrt auf den Pyramidenkogel.
Ab 20:00 Uhr Champions Club in Kärntner Location.
So., 8. Juni - „Das Wunder von Bern“, Klagenfurt und PolenSpiel
Vorauss. „Länderspiel“ des Teams aus Das Wunder von Bern gegen eine einheimische Auswahl. Rundgang durch den historischen
Stadtkern von Klagenfurt. Um 20:45 Uhr Anpfiff des EM-Spiels
Deutschland - Polen im Wörthersee Stadion.
Mo., 9. Juni - ABREISE ODER VERLÄNGERUNG
Nach dem Frühstück Check-out, Heimreise oder Verbleib in Klagenfurt zum zweiten Spiel (gegen Kroatien)
1.390 Euro pro Person im Doppelzimmer im 4*-Hotel, EZ-Zuschlag 195 Euro
1.265 Euro pro Person im Doppelzimmer im 3*-Hotel, EZ-Zuschlag 99 Euro
Firedhelm Funkel und Anthony Baffoe
3. Vorrundenspiel in Wien
ÖSTERREICH – DEUTSCHLAND
13. oder 14. bis 17. Juni 2008
Fr., 13. Juni - Verlängertes Wochenende
Anreise und Check-in im gebuchten Hotel.
Sa., 14. Juni - Burgenland und Dinner
Anreise nach Wien. Check-in im gebuchten Hotel. Bis zum Abendessen Zeit zur freien Verfügung. Die Gäste mit Anreise am Freitag
fahren entlang des Neusiedlersees nach Eisenstadt, der Wirkungsstätte Haydns. Römersteinbruch bei St. Margarethen und Rust mit
malerischer Altstadt. Nach Rückkehr Abendessen in Wien.
So., 15. Juni - Donau, Wien und Champions Club
Donaufahrt ab der Reichsbrücke. Die futuristische UNO-City im
Kontrast zu den idyllischen Weinbergen flussaufwärts.
20:00 Uhr Champions Club als ein Highlight der Vorrunde in der
Stadt des Walzers.
Mo., 16. Juni - Wien und Spiel gegen Österreich
Stadtrundfahrt mit Hofburg, Schloss Schönbrunn, Stephansdom,
Hundertwasserhaus, Riesenrad und Prater. 20:45 Uhr Entscheidung
im Ernst-Happel-Stadion zwischen Österreich und Deutschland.
Di., 17. Juni - Heimreise oder Verlängerung
Check-out, Abreise oder weitere EM-Reise.
1.630 Euro pro Person im DZ (5 Tage) im 4*-Hotel, EZ-Zuschlag 315 Euro
1.480 Euro pro Person im DZ (4 Tage) im 4*-Hotel, EZ-Zuschlag 235 Euro
1.390 Euro pro Person im DZ (4 Tage) im 3*-Hotel, EZ-Zuschlag 225 Euro
UEFA EURO 2008 - Das Ernst Happel Stadion in Wien
KOMPLETTE DEUTSCHE VORRUNDE
GEGEN POLEN, KROATIEN UND ÖSTERREICH
6. bis 17. Juni 2008
Fahrt zu allen drei deutschen Vorrundenspielen. Die Zusammenstellung der Stadtführungen, Ausflüge und das Programm im Champions Club verläuft nach ähnlichem Muster wie die Beschreibungen
der Vorrundentouren. Während der Ruhetage bietet man Ihnen ein
attraktives Sightseeing-Programm in Österreich. Daneben bleibt genügend Zeit, die Kultur und Natur und weitere Spiele beim Public
Viewing zu erleben. Vor Ort sind die Live-Übertragungen – wie die
WM in Deutschland gezeigt hat – am schönsten.
4.330 Euro pro Person im Doppelzimmer im 4*-Hotel, EZ-Zuschlag 765 Euro
3.970 Euro pro Person im Doppelzimmer im 3*-Hotel, EZ-Zuschlag 525 Euro
Eingeschlossene Leistungen bei allen EM-Reisen
Übernachtungen in 5*-, 4*- oder 3*-Hotels, täglich Frühstücksbüfett, Transfers in klimatisierten Reisebussen, Tagesausflug in die
Umgebung, Stadtrundfahrt am Spieltag, landestypisches Dinner,
Champions Club am Vorabend jedes deutschen Vorrundenspiels
mit Show-Programm, Musik, Comedy und Büfett, Treffs und Talks
mit Bundesligastars, Vietentours-eigene Reiseleitung. Der Kartenpreis ist im Reisepreis einkalkuliert.
Champions Club 2008 Österreich
Am Vorabend jedes EM-Spiels mit deutscher Beteiligung findet der
Champions Club statt. Moderatorin Petra Vieten freut sich auf prominente Bundesligastars unter den Gästen und am Stammtisch. Zugesagt haben zudem schon die Comedians Dieter Nuhr und Bernd
Stelter, die Bands Wind und Rabaue sowie das Das Wunder von
Bern-Filmteam.
nrw sports 1-2008 | 57
SPORTSTADT DÜSSELDORF - SPORTREISEN
Ziele auf allen Kontinenten
Europameisterschaft 2008, Olympia Peking 2008,
Petra Vieten und Handball-Bundestrainer Heiner Brand
Fußball in aller Welt
UEFA-Cup-Finale in Manchester (14. Mai 2008)
Das für die Commonwealth Games 2002 errichtete City-of-Manchester-Stadium ist seit 2003 die Heimat von Manchester City, dem
Club von Dietmar Hamann. Gelingt es wieder einmal einem deutschen Verein das UEFA-Cup-Finale zu erreichen? Die Bayern gehören zu den Favoriten und möchten ihren Triumph der Saison 95/96
wiederholen.
Di., 13. Mai - Flugreise nach Manchester
Nach Ankunft Hoteltransfer und Check-in.
Mi., 14. Mai - Stadtführung und Endspiel
Nach dem Frühstück Citytour in der modernsten Metropole Großbritanniens. Die Attraktionen sind Opernhaus, Palace- und Royal-Exchange-Theater, Salford Quays und das Urbis Center als Wahrzeichen
des avantgarden Manchesters. Am Nachmittag Transfer zum Stadion. Anstoß voraussichtlich um 19:45 Uhr. Nach der Siegerehrung
Transfer zum Hotel und Zeit zur freien Verfügung. Der Millennium
District mit unzähligen Pubs ist ein Mekka für Nachtschwärmer.
Do., 15. Mai - Rückflug nach Deutschland
Nach dem Frühstück Hotel-Check-out und Transfer zum Flughafen.
1.399 Euro pro Person im Doppelzimmer, EZ-Zuschlag 78 Euro
Inklusive Flug ab/bis Frankfurt mit Lufthansa, zwei Hotelübernachtungen***, Frühstücksbüfett, alle aufgeführten Transfers, Stadtrundfahrt Manchester.
Der Kartenpreis ist im Reisepreis einkalkuliert.
Fußball-Bundesliga
Bayarena - Bayer 04 Leverkusen
Im unmittelbar an die BayArena angeschlossenen Lindner Hotel befindet sich der VIP-Club Nord, in dem zahlreiche geräumige Logen
mit Blick auf das Spielfeld zur Auswahl stehen. Sie befinden sich
58 | nrw sports 1-2008
Vietentours Reisegruppe in Peking
in nächster Nähe des Spielfelds und direkt über dem Fanblock der
Nordtribüne. Auf diese Weise sind Sie mitten im Geschehen. Ein
Top-Catering des Hotels rundet das Erlebnis ab.
Lindner Hotel****
Das Hotel ist direkt in den Komplex als Teil der Arena eingegliedert.
Die schönen Zimmer sind mit allem Komfort ausgestattet.
Preise 2008 pro Person im DZ
23.2.
Schalke
9.3.
Hannover
16.3.
Nürnberg
29.3.
Frankfurt
11-13.4. Stuttgart
25.-27.4. Wolfsburg
6.-7.5.
Berlin
17.5.
Bremen
Einzelzimmer-Zuschlag
338 Euro
299 Euro
299 Euro
299 Euro
318 Euro
299 Euro
299 Euro
338 Euro
36 Euro
inklusive einer Übernachtung vor oder nach Spiel, Frühstücksbüfett,
Logenplatz VIP-Club Nord und Catering, Parkausweis pro zwei
VIP-Karten
Im Jahr der Fußball-Europameisterschaft bieten die Pokalendspiele
einmal mehr den nationalen Saisonhöhepunkt. Auch für die traditionelle Pokalparty von Vietentours begeistern sich immer mehr Fans
und Firmen. Der Freitag hat sich über die Jahre etabliert. Auch die
vielen prominenten Gäste waren vom Pokalwochenende begeistert.
Nach der Siegerehrung feiern dieses Jahr nicht nur die Spieler: Vietentours veranstaltet seine erste After-Game-Party. Das ist 2008 neu
im Programm - wie der Schiffsausflug auf dem Wannsee.
Fr., 18. April - Champions Club
Anreise in Eigenregie zum gebuchten Hotel und Check-in. Um
19:30 Uhr ist es wieder soweit: Eröffnung des Pokalwochenendes
mit der Pokal-Party im Champions Club im Hotel Maritim proArte
Formel 1, UEFA Cup Finale und - und - und
Hongkong, China - Austragungsort der Olympischen Reiterspiele 2008
mit jeder Menge Prominenz aus Show, Sport und Kultur.
Mit Büffett - und auch die Getränke sind bis Ende der Party um 1:00
Uhr inklusive!
Sa., 19. April - Wannsee - Endspiele Damen und Herren - After
Game Party
Nach dem Frühstück Bus-Shuttle zur Hansabrücke und Fahrt des
gecharterten Schiffes der Reederei Riedel über die Spree zum
Wannsee. Nach der zweistündigen Rundfahrt zurück zu den Hotels. Mittagspause und Fahrt zum Stadion. Besuch des Damen- und
Herren-Finals. Nach der Siegerehrung Transfer zurück zum gebuchten Hotel, in das Berliner Nachtleben oder zur After-Game-Party im
Maritim mit heissen Rhythmen vom DJ.
So., 20. April - Individuelle Heimreise
Nach dem Frühstück Check-out.
Hotel Igel*** 499 Euro pro Person im Doppelzimmer, EZ-Zuschlag 76 Euro
Hotel Econtel*** 565 Euro pro Person im Doppelzimmer, EZ-Zuschlag 105 Euro
Olympiastadion in Peking, China
Olympische Spiele
in Peking 2008
Beijing hat hohe Ansprüche als Hauptstadt des bevölkerungsreichsten Landes der Erde und plant neue Maßstäbe bei der Ausrichtung der „besten Spiele aller Zeiten“ zu setzen. 10.708 Athleten
kämpfen in Peking und sechs weiteren Städten in 302 Wettbewerben
und 28 Sportarten um die Medaillen. Egal ob Sie nur Flug und Hotel
benötigen oder an einem Komplettpaket mit weiteren touristischen
Leistungen interessiert sind. Vietentours hilft Ihnen weiter und stellt
Ihnen Ihr Peking-Programm individuell zusammen. Sie können
sämtliche Leistungen aus einer Hand erhalten. Interessante Vor- und
Nachtouren runden Ihr Reiseprogramm ab.
z.B. 6 Tages-Flugreise ab 2.360 Euro
Die Vietentours-Kataloge
inklusive zwei Hotelübernachtungen, Frühstücksbüfett, alle aufgeführten Transfers, Wannseeausflug mit Charterschiff, Champions
Club mit Büfett und Getränken, Talk mit Bundesligastars und Moderation, großes Show-Programm mit Live-Musik, Comedy-Show
„Auf Asche“ vom Obel, Ballartistik und Jonglage, Hits und Evergreens der Gruppe Wind, Live-Musik und Rock’n’Roll der Rabaue,
Eintrittskarte zu Pokalendspielen, After-Game-Party mit DJ, Vietentours-eigene Reiseleitung
Formel 1
Der Motorsport fasziniert nach wie vor auch ohne Michael Schumacher Millionen Zuschauer. Vietentours bringt Sie zu allen Formel1-Rennen der Welt. Ob nur ein Ticket zum Hockenheim oder
eine Flugreise zum Nachtrennen nach Singapur, Vietentours macht
es möglich. Tel. 0211 - 17 7000
Zu bestellen unter: www.vietentours.de
nrw sports 1-2008 | 59
FUSSBALL - EUROPAMEISTERSCHAFT 2008
UEFA Euro 2008
Österreich
Schweiz
60 | nrw sports 1-2008
nrw sports 1-2008 | 61
FUSSBALL - EUROPAMEISTERSCHAFT 2008
Die Stadien der
Euro 2008
Teil 1 - genden
Österreich Jahres
Epilog eines bewe
Eines haben die acht Stadien der UEFA Euro 2008 in Österreich und der Schweiz gemeinsam: Alle Arenen entsprechen den
Sicherheitsanforderungen und verfügen über moderne Zugangskontrollen, Lautsprecheranlagen, Videoüberwachungssysteme
und Informationsschalter. nrw sports stellt in dieser Ausgabe die vier österreichischen Spielorte in Wien, Klagenfurt, Salzburg
und Innsbruck vor.
Ernst-Happel-Stadion
Wals-Siezenheim
Salzburg
Wien
Innsbruck
62 | nrw sports 1-2008
Final Destination Wien: Das Ernst-Happel-Stadion ist am 29. Juni
Schauplatz des Endspiels um die 13. Europameisterschaft und somit
das Ziel aller 16 teilnehmenden Nationen. Neben dem Finale werden
in der Arena die drei Vorrunden-Spiele des österreichischen Teams,
zwei Viertelbegegnungen sowie eine Halbfinalpartie ausgetragen. Die
deutsche Nationalmannschaft ist auf jeden Fall in Wien zu Gast. Am
16. Juni trifft die Elf von Bundestrainer Jogi Löw auf Gastgeber Österreich.
Das Ernst-Happel-Stadion, das früher Praterstadion
genannt wurde und seit 1992
an den oftmals grantigen und
wortkargen Erfolgstrainer des
Hamburger SV und österreichischen Nationalspieler erinnert, ist das größte Stadion der
beiden Gastgeberländer. Die
Arena zählt zur Kategorie der
Fünf-Sterne-Stadien und fasst
bis zum Beginn der UEFA
Euro 2008 53.000 überdachte
Plätze. Sie steht im Besitz der Stadt Wien und wird von der Wiener
Stadthalle Betriebs- und Veranstaltungsgesellschaft, einem Unternehmen der Wien Holding, verwaltet. Die Grundsteinlegung erfolgte im
November 1928 zum zehnjährigen Bestehen der damals noch jungen
Republik Österreich. Nach der Eröffnung am 11. Juli 1931 galt das
im Wiener Prater gelegene Stadion als das modernste in Europas. Auf
rund 60.000 Besucher bezifferten die Verantwortlichen das anfäng-
liche Gesamtfassungsvermögen. Die neue Sportstätte wurde allerdings
von den Nationalsozialisten für militärische Zwecke als Planungsbüro
und auch als Sammelstelle zur Deportation von jüdischen Mitbürgern
missbraucht. Eine Gedenktafel im heutigen VIP-Bereich erinnert an
die traurige Vergangenheit des Stadions, das 1944 bei einem Bombenangriff beschädigt wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges
und dem Wiederaufbau erlebte
der Spielort eine erneute Blütezeit. 1956 fanden in der „Schüssel“ 92.708 Personen Platz.
Beim Länderspiel Österreich
gegen Spanien sorgten 91.000
Fußballfans am 30. Oktober
1960 für den Besucherrekord in
der Historie des Stadions. 1986
folgte die nächste große Renovierungswelle: Der gesamte
Zuschauerbereich wurde überdacht, das Stadion komplett mit
Sitzplätzen ausgestattet.
Zusätzliche Tribünen, die
für die UEFA Euro 2008 vor
wenigen Tagen errichtet wurden, erhöhten das Fassungsvermögen um
4.000 auf exakt 53.008 Plätze. Rollstuhlfahrer können die Partien von
100 neuen erhöhten Plätzen verfolgen. Im April entsteht im Schatten
des Ernst-Happel-Stadions auf zwei Stockwerken das 3.000 Quadratmeter große Mediengebäude. Im so genannten „Stadium Media Center“ sollen die rund 4.000 in Wien erwarteten Medienvertreter während der UEFA Euro 2008 optimale Arbeitsbedingungen vorfinden.
Klagenfurt - Das Wörthersee-Stadion
Klagenfurt
Tivoli-Neu
Wien - Das Ernst-Happel-Stadion in Wien
Wörthersee Stadion
Die Blicke der deutschen Fußballfans richten sich
auf das Wörtherseestadion in Klagenfurt. In der Heimstätte des Zweitligisten FC Kelag Kärnten beginnt für
Michael Ballack & Co. am 8. Juni das Turnier mit der
Partie gegen Polen. Vier Tage später kommt es an gleicher Stelle zum Aufeinandertreffen von Deutschland und
Kroatien. Das Stadion in der nur gut 92.000 Einwohner
zählenden Landeshauptstadt Kärntens ist funkelnagelneu und bietet Platz für 32.000 Fußballfans. Es wurde
in nur 20 Monaten Bauzeit errichtet und am 7. September 2007 mit dem Länderspiel Österreich gegen Japan
eröffnet. Für das kommende Jahr ist der Rückbau auf
12.500 Zuchauerplätze geplant. Das Wörtherseestadion
liegt im Dreiländereck Kärnten - Friaul-Julisch-Venetien
und Slowenien, auf halbem Weg zwischen der City von
Klagenfurt und dem Wörthersee. Es ist umgeben von
Wiesen und Hügeln und mit der Bergkette der Karawanken im Hintergrund reizvoll gelegen. Von allen Stadien
nrw sports 1-2008 | 63
FUSSBALL - EUROPAMEISTERSCHAFT 2008
der EURO 2008 sticht das Wörtherseestadion Klagenfurt durch seine
signifikante Gestaltung hervor. Die Einheimischen sehen den Bau als
neues Wahrzeichen der Stadt und haben ihr Schmuckstück stolz den
Namen „UFO“ verpasst. Vorgänger des Wörtherseestadions, das bis
2017 Hypo Group Arena heißen wird, war die 1960 erbaute Heimstätte des damaligen SK Austria Kärnten. Als der frühere Klagenfurter
Vorzeige-Clubs vor knapp 20 Jahren nur noch in der viertklassigen
Landesliga dümpelte, begann auch der Niedergang des Stadions. Ein
letzter Höhepunkt bildete das erste österreichische Länderspiel in
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Kärnten, am 17. August 1994 gegen Russland. Nach der Fusion der
Klagenfurter Austria und dem Villacher SV zum FC Kärnten und dem
Aufstieg in die Bundesliga 2001 kam kurzzeitig noch einmal Leben
auf die Ränge. Doch der überraschende Abstieg 2004 beendete dieses
letzte Hoch abrupt. Im November 2005 kam das endgültige Aus für
das historische Wörtherseestadion. Es wurde zusammen mit einem
Wohnblock abgetragen. Schon am 11. Januar 2006 fiel der Startschuss
für die neue Arena, in der insgesamt drei Begegnungen der deutschen
Vorrundengruppe B ausgetragen werden.
Lotto Basis-Karte von WestLotto
ODDSET, TOTO und KENO spielen - mit Ausweis und Karte!
Salzburg - Wals Siezenheim
Griechenland trägt seine drei Vorrundenbegegnungen gegen
Schweden, Russland und Spanien im einzigen Bundesliga-Stadion
Österreichs mit einem Kunstrasen aus. Für die UEFA Euro 2008 wird
im EM-Stadion Wals-Siezenheim in Salzburg allerdings Naturrasen
ausgelegt. Das Stadion wurde im
März 2005 fertig gestellt und gilt
als Nachfolger des alten Lehener
Stadions, in dem von 1971 bis 2002
die Fußballer von SV Austria Salzburg auf Torejagd gingen. 18.200
Zuschauern bot die am Stadtrand
von Salzburg gelegene Spielstätte
anfänglich Platz. Inzwischen sind
es 30.000 Sportfreunde, die durch
einen zusätzlichen Oberrang in der
heutigen Heimat des FC Red Bull
Salzburg ein Spiel besuchen können. Bei Umbauarbeiten im Sommer 2005 wurden zwei jeweils 45
Quadratmeter große Videowände
und eine Rasenheizung installiert. Wals-Siezenheim ist eine Gemeinde im Bezirk Salzburg-Umgebung im Bundesland Salzburg und trägt
mit etwa 11.000 Einwohnern den Titel „größtes Dorf Österreichs“.
Eine eventuelle Umbenennung des Stadions, das aktuell neben der
Gemeindebezeichnung auch das Kürzel „EM“ im offiziellen Namen
trägt, erfolgt voraussichtlich erst nach der Europameisterschaft. Das
Anfang 2006 abgerissene Lehener Stadion in Salzburg feierten viele
Österreicher bei der Fertigstellung 1971 als das damals modernste der
Alpenrepublik. 18.000 Zuschauer
beim UEFA-Pokalspiel zwischen
Austria Salzburg und Roter Stern
Belgrad im Oktober 1976 sorgten
für die Rekordkulisse im Lehener
Stadion. Als der SV Austria Mitte der 1990er-Jahre nationale und
internationale Erfolg feierte, stieß
die Arena mit nur noch 15.000
Plätze auf ihre Grenzen. Um auch
in internationalen Wettbewerben,
zu denen nur maximal 5.300 Fans
zugelassen wurden, in Salzburg
spielen zu können, planten die
Verantwortlichen einen Ausbau.
Dieser wurde im Mai 1997 jedoch
zu den Akten gelegt, statt dessen der letztlich 65 Millionen Euro teure
Bau des EM-Stadions Wals-Siezenheim beschlossen. Die letzten Tore
fielen im Lehener Stadion am 4. Dezember 2002. Das Abschiedsspiel
gewann der SV Austria Salzburg mit 2:1 gegen den SK Sturm Graz.
Innsbruck - Tivoli Neu
Spanien, Russland und Schweden müssen in insgesamt drei Vorrundenpartien im Innsbrucker Stadion Tivoli-Neu den Kurs Richtung
Viertelfinale nehmen. Tivoli-Neu ist ein Sport- und Freizeitpark im
Innsbrucker Stadtteil Pradl. Herzstück ist neben der großen Olympia-Eishalle das Fußballstadion,
in dem die Kicker des FC Wacker
Tirol und die American-Footballern des Klubs Swarco Raiders
Tirol ihre Gegner empfangen. Das
Tivoli-Neu wurde in der Zeit von
März 1999 bis September 2000
nach Plänen des Architekten Albert Wimmer um rund 30 Millionen Euro erbaut. Es löste damit
das alte Tirol-Milch-Stadion als
größtes Tiroler Fußballstadion ab.
Das Stadion bietet für nationale Spiele 17.400 Steh- und Sitzplätze und für internationale Aufeinandertreffen 15.200 Sitzplätze. Zur
UEFA Euro 2008 vergrößert sich das Fassungsvermögen durch eine
temporäre Aufstockung der Süd-, Nord- und Westtribüne auf 30.000
überdachte Sitzplätze. Die Osttribüne kann wegen einer direkt dahin64 | nrw sports 1-2008
ter befindlichen Straße nicht ausgebaut werden. Die Feuertaufe für
die UEFA Euro 2008 bestand das Stadion Tivoli Neu im Oktober
des vergangenen Jahres, als die österreichische Nationalmannschaft
in einem „Testlauf“ das Team der
Elfenbeinküste mit 3:2 bezwang
und das Tiroler EM-Organisationskomitee dem Bau „absolute
EM-Reife“ bescheinigte. „Den
Geist und Optimismus, der gegen
die Elfenbeinküste im Stadion zu
spüren war, tragen wir bis zur Europameisterschaft im Juni 2008
weiter“, versprach Tirols EURO
2008-Koordinator und Innsbrucks
Vizebürgermeister Dr. Christoph
Platzgummer nach dem Schlusspfiff. „Innsbruck liegt im Mittelpunkt aller Austragungsorte, Innsbruck ist das Herz der Euro 08.
Dieses Herz hat nunmehr kräftig zu schlagen begonnen.“
Text: Olaf Moll
Fotos: Picture Alliance - dpa
Für ODDSET, TOTO und KENO gibt es ab Januar 2008 neue
Spielregeln. Dann heißt es in allen WestLotto-Annahmestellen für
beide Sportwetten und KENO: Nur noch mit Ausweis und Karte.
Der Grund: ODDSET und TOTO wie auch KENO gelten als „gefährlichere Spiele“ und können deshalb ab Januar 2008 nur noch
mit Personalausweis oder Reisepass und der WestLotto Basis-Karte
gespielt werden. Die Basis-Karte kann ab sofort in allen WestLottoAnnahmestellen kostenlos beantragt werden. Dort werden Name, Geburtsdatum und -ort registriert. Die Daten dienen ausschließlich zur
Prüfung, ob eine Spielersperre vorliegt. Hintergrund der Einführung
der WestLotto Basis-Karte: Zum neuen Jahr tritt in Deutschland der
neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft. Seine wichtigsten Ziele sind
der Jugendschutz und die Verhinderung der Glücksspielsucht. Dazu
dient auch die Einführung der WestLotto Basis-Karte für ODDSET,
TOTO und KENO.
Warum gilt gerade für die Sportwetten die Kartenpflicht? Bei den
Sportwetten kann der Eindruck entstehen, dass durch Sportkenntnisse
die Favoriten und damit der Spielausgang besser vorausgesehen werden kann. Bei ODDSET kommen die tägliche Spielbarkeit und die
Vielzahl der sportlichen Ereignisse dazu. Die neue WestLotto Basis-Karte beugt Spielsucht vor. Der Grund: Durch die Karte wird die
Möglichkeit einer Spielersperre eingeführt. Bei einer solchen Spielersperre wird der Spieler in eine bundesweit wirkende Sperrdatei aufgenommen und für mindestens ein Jahr von ODDSET, TOTO und
KENO sowie dem Besuch der Spielbanken ausgeschlossen. Durch
die Einführung der Basis-Karte setzt WestLotto die Forderungen des
neuen Glücksspielstaatsvertrags nach Jugendschutz und wirksamer
Bekämpfung von Spielsucht konsequent um. Die Karte gibt es ab sofort, um so zum Jahresstart einen reibungslosen Spielverlauf und den
Spielerschutz zu gewährleisten.
Wichtig: Für die Spiele Lotto, GlücksSpirale und Rubbellose wird
die Karte nicht benötigt.
Die WestLotto Basis-Karte: Das ist neu!
• ODDSET, TOTO und KENO sind ab dem 1. Januar 2008 nur noch unter Vorlage eines
gültigen Personalausweises oder Reisepasses zusammen mit der Basis-Karte spielbar.
• Die WestLotto Basis-Karte stellt sicher, dass suchtgefährdete Personen von der Teilnahme an ODDSET, TOTO und KENO ausgeschlossen werden.
• Die WestLotto Basis-Karte ist kostenlos und kann ab sofort in allen WestLotto-Annahmestellen in NRW beantragt werden.
• Die Karte darf nur an Personen über 18 Jahren ausgestellt werden. Dazu werden Name,
Geburtsdatum und Geburtsort registriert. Diese Daten dienen ausschließlich zur Prüfung,
ob eine Spielersperre vorliegt.
nrw sports 1-2008 | 65
FUSSBALL - EUROPAMEISTERSCHAFT 2008
Der Countdown läuft - Das
66 | nrw sports 1-2008
deutsche Team 2008
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FUSSBALL - EUROPAMEISTERSCHAFT 2008
Der Countdown läuft - Das
Der Countdown zur EM 2008 läuft. Und der Bewerberkreis
für die 23 Kaderplätze im DFB-Team war selten so groß wie
vor diesem Turnier. Eine intensive Rückrunde steht den vielen
Kandidaten noch bevor. Dann wird entschieden, wer am 8. Juni
zum Auftakt in Klagenfurt dabei sein darf. Enttäuschungen
sind vorprogrammiert.
NRW-Sports spielte einmal die Rolle des Bundestrainers und
gibt einen Überblick, welche Kicker sich derzeit Hoffnungen auf
eine Nominierung machen dürfen.
satz zu seinen beiden Rivalen nur wenig Erfahrungen in internationalen Wettbewerben.
Prognose: Lehmann steht mit der Nummer 1 im EM-Kasten.
Die Abwehr
Neu-Madrilene Christoph Metzelder und der Bremer Per Mertesacker sind seit der WM 2006 ein eingespieltes Team und bleiben
beide gesund, darf man damit rechnen, dass sie auch im Sommer
den deutschen Innenverteidiger-Block bilden werden. Als Ersatzkandidat auf dieser Position stünde Leverkusens Manuel Friedrich
Die Torhüter
als torgefährlicher Kopfballspieler bereit, auch Alexander MaKlarheit herrscht bereits in der Torhüterfrage, wer mit in die Al- dlung mauserte sich im letzten halben Jahr beim VfL Wolfsburg
pen reisen darf. Die Torwart-Talente Manuel Neuer (FC Schalke zum Stammspieler und vom Deutschen Meister VfB Stuttgart klopft
04) und Rene Adler (Bayer 04 Leverkusen) müssen sich noch ge- Nachswuchskraft Serdar Tasci an die EM-Tür. Fast schon vergesdulden und ihre Blicke auf
sen, meldete sich kürzlich
die WM 2010 richten. „Fest
auch Robert Huth zurück,
steht, dass wir sowohl auf
kämpfte er sich doch in
Jens Lehmann als auch auf
England beim FC MiddTimo Hildebrand zählen.
lesborough zurück in den
Und dann gibt es ja noch
Spielbetrieb und wird in
Robert Enke. Mit diesen
den nächsten Monaten noch
drei Torleuten gehen wir in
einmal richtig Gas geben
das Turnier“, versicherte
um noch auf den EM-Zug
Löw bereits frühzeitig. Über
aufspringen zu können. Und
die Reihenfolge darf man
dann gibt es ja auch noch den
noch spekulieren.
Berliner Arne Friedrich,
Zwar ist Lehmann nach
der den Vorteil mit bringt,
dem geplatzten Wechsel zu
sowohl im Abwehrzentrum
Borussia Dortmund weials auch auf der Außenbahn
terhin nur Ersatz bei den
eingesetzt werden zu könNordlondonern und wird
nen. Und genau dort brodelt
voraussichtlich nur noch im
der Konkurrenzkampf beFA-Cup sowie in den EMsonders gewaltig:
Vorbereitungsspielen SpielAuf Rechts buhlen mit
praxis sammeln, dennoch
dem lang gewachsenen
hat er die besten Chancen
Herthaner Kapitän, dem
auf die Rückennummer “1”.
kantigen und immer für ein
Löw baut auf den 38-JähTor guten Bremer Clemens
rigen und zeigte sich zuFritz, dem wuseligen Bayfrieden mit dessen jüngsten
er-Wirbelwind
Gonzalo
Auftritten im DFB-Trikot.
Castro drei verschiedene
Lehmann selbst sieht seine
Spielertypen mit in etwa
geringe Spielpraxis sogar
gleich großen Chancen
eher als Vorteil und würde
auf eine Löw’sche Zusage.
somit ausgeruht und mental
Auch Andreas Hinkel will
topfit in das Turnier gehen.
nach seinem Wechsel vom
Für Konkurrent Timo
spanischen UEFA-Cup-SieHildebrandt spricht nach Per Mertesacker (r) kämpft mit Jermaine Mavrice Easter (Wales) um den Ball.
ger FC Sevilla, wo er auf der
dem Wechsel nach SpaniBank versauerte, zum schoten der Ausbau seiner internationalen Erfahrungen, setzte sich trotz tischen Traditions-Klub Celtic FC noch einmal angreifen.
teils schwankender Leistungen als Stammkeeper beim ehemaligen
Auf links dürfte Philipp Lahm sein Ticket bereits sicher haben.
Champions-League-Finalisten durch. Enkes beste Argumente für Sein Münchener Teamkollege Marcell Jansen wärmt dagegen in
den Platz im EM-Tor sind seine seit Jahren durchweg konstanten der Bundesliga derzeit meist nur die Ersatzbank und der königsBundesliga-Leistungen bei den 96ern, allerdings hat er im Gegen- blaue Wembley-Torschütze Christian Pander plagte sich in den
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deutsche Team 2008
vergangenen Wochen wieder einmal mit Verletzungen herum.
Prognose: Fritz, Mertesacker, Metzelder und Lahm bilden die
Viererabwehrkette. Manuel und Arne Friedrich sowie Christian
Pander stehen als Ersatzräfte bereit.
Ersatzkräfte eine gute Mischung aus robusten Spielertypen und
fixen Technikern.
Der Sturm
Schon lange nich mehr hatte ein Bundestrainer eine so große
Auswahl von guten Stürmern. Miroslav Klose blüht nach einem
Das Mittelfeld
Der Konkurrenzkampf im Prunkstück der deutschen Elf ist en- schwächeren halben Jahr bei Werder an der Seite von Luca Toni
orm hoch, Experten bescheinigen der deutschen eine der stärksten beim FC Bayern wieder auf. Kevin Kuranyi ist zum Führungsspieler bei den Schalker Knappen gereift und wird alles dafür tun, nicht
Mittelfeldreihen in Europa.
Gerade durch die verletzungsbedingten Ausfälle etablierter wieder zu Hause gelassen zu werden. „Eine Enttäuschung wie 2006
Stammkräfte wie Käpt’n Michael Ballack (FC Chelsea), Torsten will ich nie wieder erleben“, weiß der Goalgetter. Mit dem StuttFrings (SV Werder) und Bernd Schneider konnten sich zahlreiche garter Mario Gomez hat Löw zudem Deutschlands Fußballer des
Alternativen wie Simon Rolfes (Bayer 04), Thomas Hitzlsperger Jahres in seinen Reihen.
2006 wurde Lukas Podolski noch zum besten Nachwuchsspie(VfB Stuttgart) oder dessen Schwaben-Kollege Roberto Hilbert in
den Vordergrund spielen,. Sie ersetzten die Fehlenden während der ler der WM gewählt. Seit dem konnte er sich bei den Bayern nur
Quali-Partien tadellos und trugen enorm dazu bei, dass das EM-Ti- selten beweisen. Er muss Spielpraxis sammeln. DFB-Sportdirektor
cket bereits vorzeitig gelöst werden konnte. Klar, dass diese Spie- Matthias Sammer rät: „Er darf sich nicht zu schade sein, auch im Regionalliga-Team
ler für ihre guten
zu spielen.“Aber
Leistungen
bezu allem Überfluss
lohnt werden wolplagt sich “Pollen. Im Verein oft
di” nun noch mit
nur Ersatzspieler,
einem Bandscheibekam auch Piotr
benvorfall herum.
Trochowski aufDagegen hat
fällig viele Einsich Mike Hanke
satzgelegenheiten
in der Vorrunde
im DFB-Trikot.
2007 bei HannoSeine Schnelligver 96 wieder in
keit und DribbelForm geschossen
kunst wird von
und drängt sich
Löw
geschätzt,
auf. Oliver Neukann er doch wie
ville, mit Borussia
David Odonkor
Mönchengladbach
das Spiel enorm
in er zweiten Liga,
schnell
machen
könnte seine quirund den Geglige
Spielweise
ner überrumpeln.
entgegenkommen
Spieler wie Tim
und einen geeigBorowski
oder
Bastian Schwein- Unsere EM Hoffnungen für 2008? - Marcell Jansen, Arne Friedrich, Christoph Metzelder, Timo Hildebrand u. Torsten Frings neten Gegenpart
zu den vornehmsteiger konnten
seit der WM kaum große Fortschritte in ihrer Entwicklung machen, lich kopfballstarken Angreifern sein. Genauso wie Schalkes Gemüssen sich in der Rückrunde noch ganz schön strecken, damit ihre rald Asamoah, der immer besser in Form kommt. Bayerns Jan
Plätze im Nationalteam nicht in Gefahr geraten. Und dann ist da ja Schlaudraff und Kölns Patrick Helmes werden sich gewaltig stresogar noch Dietmar Hamann, der zur Zeit bei Manchester City cken müssen, um von Löw nominiert zu werden.
Prognose: Klose und Kuranyi bilden das deutsche Sturmseinen x-ten Frühling erlebt, allerdings 2006 bereits seinen Rücktritt
aus der Nationalmannschaft erklärt hatte. Fakt ist: Die Verletzten duo, Gomez ist den beiden in der Stammplatzfrage am ehesten
feiern derzeit ihre Comebacks, könnten sich in den nächsten Mona- auf den Fersen. Auf die Torjägerqualitäten von Podolski wird
ten auf ihr altes Spitzenniveau hieven und somit ausgeruht zur EM Löw trotz aller Probleme nicht verzichten wollen und mit Hanfahren. Bei der Nominierung wird es bei einigen Spielern Enttäu- ke hat er zudem einen kopfballstarken Ersatzmann in der Hinterhand.
schungen geben.
Prognose: Ballack, Frings und Schneider sind gesetzt. Hitzlsperger hat sich enorm entwickelt, er wird die Start-Raute kompletText: Timo Szuplinski
Fotos: Picture Alliance - dpa
tieren. Rolfes, Borowski, Schweinsteiger und Hilbert bilden als
FUSSBALL - EUROPAMEISTERSCHAFT 2008
Slaven Bilics
karierte Erben
Die Vorrunden Gegner Deutschlands - Teil 1: Kroatien
Eduardo da Silva
Der englische Fußball-Fan und Bestseller-Autor Nick
Hornby (“Fever Pitch”) freut sich auf die EM. Vor allem auch,
weil sein Heimatland kein Team in die Schweiz bzw. nach Österreich senden darf. So bekundete er jüngst im SPIEGEL:
„Alles was schlecht ist in unserem Land findet sich in dieser
Mannschaft: abstoßend, arrogant, das Geld und die Protzerei. Erstaunlich die Art, wie sie sich selbst wichtig nehmen und
glauben, dass ihnen alles zusteht. Peinlich!“
Dass dem Schriftsteller im Sommer quälende Unannehmlichkeiten beim TV-Konsum erspart bleiben, verdankt er zu einem
Großteil den Nationalkickern Kroatiens im Allgemeinen und
Dortmunds Stürmerstar Mladen Petric im Besonderen. Im abschließenden Qualifikations-Gruppenspiel der Südosteuropäer im
neuen Wembleystadion bescherte jener Petric den Briten mit dem
3:2-Siegtreffer das EM-Aus. Ein sportlicher Coup, der deutlich
machte, dass gute englische Torhüter etwa so häufig anzutreffen
sind wie Eiswürfel im Kaminfeuer und vor allem Kroatien eine
ambitionierte Truppe zur EM schickt.
„Das ist eine der besten Nationalmannschaften, die ich in den
letzten fünf Jahren gesehen habe!“ Wohlgemerkt, Trainer Slaven
Bilic zieht den Vergleich mit allen anderen Teams im Weltfußball.
2006, vor der EM-Qualifikation, übernahm der 39-Jährige die
kroatische Auswahl, absolvierte eine souveräne Runde als Tabellenerster. Zwar dürfte seine euphorische Einordnung noch unter
dem Eindruck des Sahnehäubchens in London gestanden haben,
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doch darf man Bilic ein fundiertes Urteilsvermögen zugestehen.
Nicht zuletzt deshalb, weil er Mitglied jener Kicker-Elite war, die
Mitte der neunziger Jahre für Furore im internationalen Geschäft
sorgte.
Der stärkste deutsche Gegner
Der Ex-Profi des Karlsruher SC, bei West Ham United und FC
Everton lieferte zusammen mit kroatischen Fußball-Helden wie
Davor Suker, Robert Prosinecki, Zvonomir Boban oder Robert Jarni zwischen 1996 und 1998 reihenweise exklusive Fußballkost ab.
Erst 1992, zwei Jahre nach der Unabhängigkeit von Jugoslawien,
kehrte Kroatien in die Fifa zurück. Bereits vier Jahre später sorgte
man mit dem Einzug ins Viertelfinale bei der EM in England und
großartigem Fußball für Aufsehen. 1998 dann der vorläufige Höhepunkt – WM-Dritter in Frankreich.
Beide Male kreuzte die deutsche Mannschaft den Weg der
rot-weiß Karierten. Blieben die Kroaten 1996 noch aufgrund fehlender Kaltschnäuzigkeit (wobei vor allem Hitzkopf Bilic durch
überharte Attacken negativ auffiel) auf der Strecke, demütigte
man das Vogts-Team zwei Jahres später in Lens mit 3:0. Somit
ist das Zusammentreffen am 12. Juni in Klagenfurt fast schon Titelkampf-Routine für beide Mannschaften. Teammanager Oliver
Bierhoff sieht in Kroatien den stärksten Vorrunden-Gegner: „Das
ist auf dem Papier die Mannschaft, die am meisten zu fürchten
ist.“ Auch hier dürfte vor allem der England-Auftritt für Respekt
gesorgt haben – anders als sonst ist eben der letzte Eindruck entscheidend.
Superstar Eduardo da Silva
Bilics karierte Erben des kostbaren Fußballguts aus den 90ern
sind vor allem offensiv eine Wucht. Im Mittelfeld zieht der europaweit umworbene Luka Modric von Dinamo Zagreb die Fäden.
Im Sturm kann der Coach neben Petric auf den Hamburger Ivica
Olic und Arsenals Eduardo setzen. Besonders der gebürtige Brasilianer – erst seit knapp zwei Jahren Nationalspieler – hat mit
10 Länderspieltreffern in zwölf Partien beinahe beängstigendes
Potenzial. Die Abwehr, in der die in der aktuellen Bundesligasaison selten überzeugenden Robert Kovac und Josip Simunic zuletzt
Stammkräfte waren, erscheint dagegen eher routiniert als qualitativ überzeugend. Gegen Kroatien sollte für Bundestrainer Joachim
Löw der Schlüssel also im Angriff stecken. Die Deutschen haben
noch vier Monate Zeit, um sich an die Umsetzung zu machen. Für
die Engländer, die sich beim Wembley-Desaster nach dem für sie
ausreichenden Ausgleich das Remis ermauern wollten, kommt die
Einsicht zu spät. Zum Glück, für Nick Hornby…
Text: Stefan Pucks
Fotos: Picture Alliance, Nike
Kroatien bei der Euro 2008
8. Juni 2008, 18 Uhr, Wien:
12. Juni 2008, 18 Uhr, Klagenfurt:
16. Juni 2008, 20.45 Uhr, Klagenfurt:
Österreich – Kroatien
Kroatien – Deutschland
Polen – Kroatien
Der Kader (Stand Januar 2008):
Tor: Stipe Pletikosa (Spartak Moskau), Mario Galinovic (Panathinaikos
Athen), Vedran Runje (RC Lens)
Abwehr: Dario Simic (AC Mailand), Josip Simunic (Hertha BSC), Robert
Kovac (Bor. Dortmund), Vedran Corluka (Manchester City), Hrvoje Vejic
(Tom Tomsk, Russland), Dario Knezevic (AS Livorno), Dino Drpic (Dinamo
Zagreb)
Mittelfeld: Ivan Rakitic (Schalke 04), Mario Babic (FC Sevilla), Niko Kovac (Red Bull Salzburg), Darijo Srna (Schachtjor Donezk), Luka Modric (Dinamo Zagreb), Jurica Vranjes (Werder Bremen), Jerko Leko (AS Monaco),
Niko Krancar (FC Portsmouth), Danijel Pranjic (SC Heerenveen), Ognjen
Vukojevic (Dinamo Zagreb)
Angriff: Bosko Balaban (Dinamo Zagreb), Ivica Olic (Hamburger SV), Igor
Budan (AC Parma), Mladen Petric (Bor. Dortmund), Eduardo (FC Arsenal),
Mario Mandzukic (Dinamo Zagreb), Nikola Kalinic (Hajduk Split)
Bilanz gegen Deutschland: 7 Spiele - 1 Sieg/1 Remis/5 Niederlagen
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FUSSBALL - EUROPAMEISTERSCHAFT 2008
Gruppe A mit Zündstoff
Können die Schweizer vor heimischem Publikum groß auftrumpfen? Spielen die Portugiesen eine ähnlich gute Rolle wie bei
der EM 2004 und der WM 2006? Sind die Tschechen der erwartet starke Gegner? Überraschen die leidenschaftlich agierenden
Türken? Experten tun sich schwer mit Prognosen für die Vorrundengruppe A, die als die ausgeglichene schlechthin unter den
vier Gruppen gilt.
Die Freundschaft soll im Vordergrund stehen
Die größte Brisanz liegt sicherlich in dem Aufeinandertreffen zwischen der Schweiz und der Türkei. Unmittelbar nach der Gruppenauslosung wurden Erinnerungen wach an die hässlichen Szenen, die
2005 nach dem WM-Relegationsspiel zwischen beiden Nationen vorgefallen waren: Im Kabinengang des Istanbuler Stadions kam es zu
Prügeleien zwischen den Spielern, ein Schweizer Akteur musste nach
einem Tritt im Krankenhaus behandelt werden. Auch Medienvertreter
wurden tätlich angegriffen und massiv an der Berichterstattung gehindert. Noch über eine Stunde nach der Partie hockte die Schweizer Delegation in der Kabine. Die Trainer beider Nationen riefen jüngst zu
einem fairen Umgang miteinander auf. „Das Spiel gegen die Türkei
ist speziell, die Vorfälle von Istanbul dürfen aber keine Rolle mehr
spielen“, erklärte der Schweizer Coach Jakob „Kobi“ Kühn. Sein türkischer Kollege Fatih Terim schlug in die gleiche Kerbe: „Im Spiel
gegen die Schweiz sollte im Vorfeld die Freundschaft im Vordergrund
stehen.“
Ob die Schweizer der ihnen zugeschanzten Favoritenrolle in der
Gruppe A gerecht werden, bleibt abzuwarten. Die Eidgenossen haben sich als einer der beiden Gastgeber für die UEFA Euro 2008 automatisch qualifiziert. Sie haben seit dem Achtelfinale bei der WM
2006 in Deutschland, als sie der Ukraine kläglich mit 0:3 im Elfmeterschießen unterlagen, nur Freundschaftsspiele bestreiten zu können.
Dabei konnte das Team allerdings nicht immer überzeugen. So stehen
dem 2:1-Achtungserfolg gegen die Niederlande Heimpleiten gegen
die USA (0:1) und Nigeria (0:1) gegenüber. Star der Mannschaft ist
der in Diensten von Borussia Dortmund stehende Alexander Frei.
Der 28-jährige Kapitän der schweizerischen Nationalmannschaft hat
eine außergewöhnliche Torquote aufzuweisen. In 56 Länderspielen
gelangen ihm 32 Tore (Stand: Ende 2007). Mit seinen Treffern hatte
er maßgeblichen Anteil an den Qualifikationen zur EM 2004 (fünf
Tore) und WM 2006 (sieben). Fraglich ist jedoch, wie schnell sich
Alexander Frei von einer Hüftoperation und den Muskelfaserrissen, wegen derer er in der gesamten zweiten Jahreshälfte 2007 kein
Spiel bestreiten konnte, erholt. Auf einen Leistungsträger müssen die
Schweizer definitiv verzichten: Abwehrspieler Patrick Müller, der für
den französischen Serienmeister Olympique Lyon spielt, erlitt Anfang
Dezember 2007 einen Kreuzbandriss und fällt für mindestens sechs
Monate aus. Nationalcoach Köbi Kohn bleibt dennoch optimistisch.
„Es sind attraktive Gegner. Die Hoffnung auf die Viertelfinals ist intakt“, kommentierte er die Auslosung. Die Geschichte der Schweiz
bei Europameisterschaften ist bis jetzt schnell erzählt. Nur zwei Mal
konnten sich die Kicker aus dem 7,5 Millionen Einwohner zählenden EM-Gastgeberland für eine Endrunde qualifizieren. Doch sowohl
1996 in England als auch 2004 in Portugal kamen die Schweizer nicht
über die Rolle des Tabellenletzten in ihrer Vorrundengruppe hinaus.
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Portugals Cristiano Ronaldo in Aktion
Carl Robinson (R) und Ryan Giggs (L) (Wales) gegen Tschechiens Tomas Rosicky
Nihat Kahveci (Türkei) jubelt nach seinem Treffer zum 1:0 gegen die Schweiz
Blaise Nkufo (L, Schweiz) gegen Nigerias Emeghara Lfeyani u. Torwart Austine Ejide
Vor 32 Jahren Europameister
„Dass wir gegen die Schweiz das Eröffnungsspiel bestreiten
müssen, macht unsere Aufgabe nicht leichter“, meinte Tschechiens
Coach Karel Brückner. Sein Team meisterte die EM-Qualifikation in
der „Deutschland-Gruppe“ nicht glanzvoll, aber letztlich souverän.
Der Halbfinalist der EM 2004 sah sich nach der Niederlage im Spitzenspiel gegen Deutschland (1:2) und den knappen Siegen über die
Außenseiter Wales, Zypern und Irland allerdings heftiger Kritik ausgesetzt. Die Rehabilitation gelang erst mit dem überzeugenden 3:0Erfolg im Rückspiel in der Münchener Allianz-Arena und der damit
verbundenen Qualifikation zwei Spieltage vor Schluss. Karel Brückner, dessen Name mit der positiven Entwicklung des tschechischen
Nationalteams in den vergangenen Jahren untrennbar verbunden
ist, setzt bei der Europameisterschaft vor allem auf die Dienste des
früheren Dortmunders Tomas Rosicky und des Neu-Nürnbergers Jan
Koller. Der 2,02 Meter große Stürmer wurde mit sechs Treffern erfolgreichster Torschütze Tschechiens in der Qualifikation. Mit Jaromir Blazek (1. FC Nürnberg), Jan Simunek (VfL Wolfsburg), Tomás
Galásek (1. FC Nürnberg) und David Jarolim (Hamburger SV) vertraut der inzwischen 68-jährige Trainerfuchs mit den weißen Haaren
auf weitere Bundesliga-Legionäre. Brückners Truppe ist nach der verpatzten Weltmeisterschaft, in der die Tschechen in der Vorrunde an
Italien und Ghana scheiterten, schwer einzuschätzen. Viel wird davon
abhängen, ob es Brückner gelingen wird, ein Kollektiv zu formen,
das sein kämpferisches und spielerisches Potenzial abruft. Die Fans
dursten nach einem Titel, denn der größte Erfolg liegt fast 32 Jahre
zurück. 1976 bezwang das Team, damals noch als Tschechoslowakei,
in einem denkwürdigen EM-Finale die Bundesrepublik mit 5:3 nach
Elfmeterschießen. Die Revanche folgte 20 Jahre später in England,
als Oliver Bierhoff Deutschland im Finale gegen Tschechien zum Europameistertitel schoss.
Der Vize-Europameister mit Cristiano Ronaldo und Deco
Die Portugiesen schöpfen Hoffnung unter anderem aus der Statistik. Deren Elite-Kicker haben erst an vier Endrundenturnieren zur
Europameisterschaft teilgenommen und die Vorrunde stets überstanden. Um die fünfte EM-Teilnahme musste der WM-Halbfinalist von
2006 allerdings bis zum letzten Spieltag zittern. Erst dann war das
Ticket für Österreich und die Schweiz gesichert. Ein mageres 0:0 vor
heimischer Kulisse gegen Finnland reichte für den rettenden zweiten
Platz hinter dem souveränen Gruppen-Primus Polen. Luiz Felipe Scolari, der 2003 beim portugiesischen Fußballverband seine mittlerweile
19. Trainerstation übernahm, vertraut mit Verteidiger Fernando Mei-
ra vom deutschen Meister VfB Stuttgart und Stürmer Hugo Almeida
von Werder Bremen auf zwei Akteure aus der Bundesliga. Der Kader
des aktuellen Vize-Europameisters wird jedoch angeführt von Torjäger Cristiano Ronaldo (Manchester United) und Mittelfeld-Regisseur
Deco (FC Barcelona). Beide gelten als Nachfolger von Luis Figo
und dürften dem Spiel der Iberer auch bei der Europameisterschaft
maßgeblich den Stempel aufdrücken. Portugal feierte den größten
Erfolg bei der EM vor vier Jahren im eigenen Land. Doch nach der
überraschenden 0:1-Finalniederlage gegen Otto Rehhagels Griechen
stempelten nicht wenige Einheimische den Vize-Europameistertitel
letztlich als Enttäuschung ab. Zuvor waren die Portugiesen zwei Mal
an Frankreich im Halbfinale einer Europameisterschaft gescheitert.
Dabei erwiesen sie sich nicht immer als faire Verlierer. Nach der 1:2Niederlage durch das Golden Goal von Zinedine Zidane 2000 in Brüssel beschimpften und bespukten einige Spieler den österreichischen
Schiedsrichter Günter Benkö. Der von ihm verhängte Handelfmeter,
der zum Ausscheiden Portugals führte, war umstritten.
Primäres Ziel – das Viertelfinale
Die Türkei hat es Nihat Kahveci zu verdanken, dass sie bei der
UEFA Euro 2008 mitmischen kann. Sein Tor zum 1:0 gegen BosnienHerzigowina am letzten Spieltag sicherte den Türken den zweiten
Platz in der Qualifikationsgruppe vor Norwegen. Damit hat es letztlich auch Trainer Fatih Terim seinen Kritikern noch einmal gezeigt.
Als viele Beobachter ihm die schlechten Ergebnisse in der Qualifikation und das Festhalten an den alternden Stars der WM 2002 vorwarfen, führte er sein Land im Schlussspurt doch noch zur Endrunde.
Dabei hatten die Türken in den ersten vier Spielen der Qualifikationsgruppe C keinen Zweifel an ihren Ambitionen gelassen. Doch nach
vier Siegen und dem herausragenden 4:1-Sieg in Griechenland kam
die „alte Garde“ ins Straucheln. Erst am vorletzten Spieltag konnte das Team den Hebel wieder umlegen. Mit dem 2:1-Sieg gegen
den Konkurrenten Norwegen schuf die Türkei die Weichen für das
EM-Ticket. Fatih Terim möchte es im Juni deutlich besser machen
als während seiner ersten Amtszeit bei der EM 1996. Damals schied
seine Elf ohne Tor und Punkt kläglich nach der Vorrunde aus. Als
primäres Ziel bezeichnete er das Erreichen des Viertelfinals. Gute
Chancen, in den EM-Kader der Türken berufen zu werden, haben Hamit Altintop (Bayern München), Halil Altintop (FC Schalke 04) und
Yildiray Bastürk (VfB Stuttgart).
Text: Olaf Moll
Fotos: Picture Alliance, Nike
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FUSSBALL - EUROPAMEISTERSCHAFT 2008
Kulturstadt Wien
Schlösser, Theater und Museen an
Natürlich freut sich Michael Häupl als bekennender FußballAnhänger besonders auf die Europameisterschaft im Sommer.
„Wir sind stolz und überglücklich, dass Wien nicht nur Spielort,
sondern auch Final-Austragungsort ist“, sagt der Bürgermeister
der österreichischen Hauptstadt. Dort an der Donau soll das Fußballfest unter dem Motto „Erlebe Emotionen“ am 29. Juni 2008
seinen furiosen Schlusspunkt finden. „Damit wird unsere Stadt
sportlich und medial im Mittelpunkt des internationalen Fußballs stehen, und das ist für mich als Wiener Bürgermeister eine
ganz besondere Freude, aber auch eine Verpflichtung.“ Man werde mit ganzer Kraft daran arbeiten, dass den Besuchern „eine
friedliche, freudige Atmosphäre“ in Wien in Erinnerung bleibt.
Ob das klappt? Die Bewohner Wiens sind berühmt für die typische
„Wiener Schmäh“. Auf den ersten Blick wirken die Menschen etwas
raunzig – es wird gerne genörgelt. Es ist eine „liebenswerte, grantelnde, aber gleichzeitig auch etwas melancholische und humorvolle Art“.
So drückt es Österreichs Fußball-Legende Herbert „Schneckerl“ Prohaska aus. Der österreichische Fußballer des 20. Jahrhunderts wurde
am 8. August 1955 in Wien geboren, wurde siebenmal Meister mit
Austria Wien, wo er später auch als Trainer erfolgreich war. Prohaska spielte in Italien und nahm an den Weltmeisterschaften 1978 und
1982 teil.
Doch seine Heimat Wien hat er stets vermisst, wenn er woanders
war. „Als gebürtiger Wiener liebe ich meine Stadt. Ich kann sie jedem
Fußball-Fan empfehlen, denn Wien ist wunderbar.“ Prohaska weist
deshalb wie Bürgermeister Häupl gerne auf das reichhaltige Kulturund Freizeitangebot hin. Wobei natürlich auch der heimische Fußball
abseits der EM eine Rolle spielt: FK Austria Wien und der SK Rapid
Wien sind als Erstligisten in der Hauptstadt zuhause.
Bevölkerungsreichste Stadt Österreichs
Neben den insgesamt sieben EM-Spielen habe Wien „aber auch
sonst einiges zu bieten“, so Häupl. „Egal ob Konzert- oder Theaterbesuche, Besichtigung eines Museums oder Einkaufstouren.“ Vieles
ist aus der Historie entstanden, vor allem in der jahrhundertelangen
Herrschaft der Habsburger. Der Lage im zentralen Europa hatte Wien
stets seine Bedeutung als Metropole zu verdanken. Sie liegt zwischen
den nordöstlichen Alpen-Ausläufern, im Nordwesten des Wiener Beckens. Das historische Wien war seinerzeit südlich der Donau entstanden, einst ließ sich an dieser Stelle das Wasser am einfachsten
überqueren. Mittlerweile erstreckt sich das Stadtgebiet beidseitig des
Flusses.
Das Besondere an der heutigen Stadt ist der Status als Bundeshauptstadt und eines der neun österreichischen Bundesländer zugleich. Die Stadt ist mit rund 1,7 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste der Alpenrepublik und im europäischen Vergleich
damit die zehntgrößte Stadt innerhalb der Europäischen Union. Mit
dem Büro der Vereinten Nationen ist Wien einer der vier offiziellen
Die Wiener Oper
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der schönen blauen Donau
Amtssitze der Vereinten Nationen (UN), außerdem sind unter anderem die Opec und die OSZE in der Stadt vertreten.
Die Habsburger haben ihre Spuren hinterlassen
Zwischen dem höchsten Punkt am Hermannskogel (542 m über
dem Meeresspiegel) und dem niedrigsten (151 m) in Lobau finden sich
sowohl ein reichhaltiges Kultur- und Freizeitangebot als auch sehenswerte Gebäude. Beispielsweise in der Altstadt, in der vor allem die
Habsburger ihre Spuren hinterlassen haben. Die Unesco hat sie deshalb
als Weltkulturerbe anerkannt. Ebenso wie das Schloss Schönbrunn. In
der gesamten Stadt finden sich Bauwerke der verschiedenen Epochen:
Vom gotischen Stephansdom über die romanische Ruprechtskirche bis
zur barocken Karlskirche. „Ich empfehle den Besuchern, die großen
Sehenswürdigkeiten anzuschauen“, sagt Ex-Fußball-Profi Prohaska
und nennt im gleichen Atemzug das Wiener Opernhaus. „Es ist eines
der berühmtesten Opernhäuser der Welt und von erstaunlicher Schönheit.“ Nicht nur das: Es ist eines der Zeugnisse für den Ruf Wiens,
die Musikstadt Europas zu sein. Schließlich waren Komponisten von
Weltruhm wie Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven und Wolfgang
Amadeus Mozart dort zuhause. Unter anderem diese drei „Stars“ der
klassischen Musik haben überall in der Stadt ihre Spuren hinterlassen.
Dieser Vergangenheit fühlen sich die Kulturschaffenden verpflichtet:
Die Wiener Philharmoniker wurden vor zwei Jahren von Journalisten
zum besten Orchester Europas gekürt.
Einfach nur die Atmosphäre genießen
Wer dort keinen Platz mehr bekommen oder einfach keine Lust
mehr auf Besichtigungen hat, kann sich an einem der Würstel-Stände
stärken oder in einem Heurigen – so heißen die kleinen Lokale – einen ganz besonderen Wein genießen. Denn Wien ist eine der wenigen
Metropolen mit eigenem Weinanbaugebiet. Ob die berühmten Wiener
Kaffeehäuser, eine Fahrt im Fiaker (Pferdekutsche) oder das Wiener
Schnitzel. Zu erleben gibt es eine ganze Menge in der Stadt des EMFinales. Herbert Prohaskas Tipp: „Ich fahre gerne in die Stadt und
genieße einfach die Atmosphäre. Ich gehe dann am liebsten auf den
Wiener Naschmarkt, der mit dem Münchener Viktualienmarkt vergleichbar ist. Hier gibt es ein unglaubliches Angebot an Lebensmitteln, und man kann hervorragend essen.“
Bürgermeister Michael Häupl setzt auf die Vielfalt des Angebotes:
„Wir sind eine Wohlfühlstadt, in der man unzählige Möglichkeiten
hat, seine Freizeit zu gestalten.“ Damit sollen zum einen die Touristen
angelockt werden, und im Sommer natürlich ganz speziell die Fußball-Fans. Denn nicht zuletzt soll es auch wieder die Großbildschirme
(Public Viewing) geben, auf denen Zuschauer ohne Karten für die
Stadien die Spiele der Europameisterschaft verfolgen können.
Text: Matthias Goergens
Fotos: Picture Alliance
Open Air Konzert zur Wiener Festwocheneröffnung
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FUSSBALL - DFB POKAL
Ein großartiger Fußball- Abend AufSchalke
Der Underdog gegen den Branchenführer des deutschen
Fußballs. Der Wuppertaler SV gegen den FC Bayern München im DFB-Pokal Achtelfinale. Wie beliebt aber die Männer aus der „Schwebebahn-Stadt“ sind, konnte man schon bei
der Anfahrt zur Arena AufSchalke feststellen. Auf sämtlichen
Autobahnen und Schnellstraßen rund um Gelsenkirchen
bahnte sich ein einziges Verkehrschaos an. Geschätzte 50.000
Wuppertaler Fans hatten sich auf den Weg gemacht, um ihre
„Blau-Roten“ zu unterstützen. Der Anpfiff von Schiedsrichter
Michael Weiner aus Giesen erfolgte aus diesen Gründen eine
Viertelstunde später. Die Arena war mit über 61.000 Fußballfans ausverkauft.
WSV bietet den Bayern Paroli
Die Zuschauer erlebten von Beginn an ein abwechslungsreiches und turbulentes Spiel. Nach einem respektlosen Sturmlauf
der Wuppertaler folgte leider schon bald die erste kalte Dusche.
Schon bei dem ersten Torschuss der Bayern fiel das 1:0 durch Miroslav Klose. Wenn man aber gedacht hätte, dass es jetzt mit dem
Tore schießen der Bayern so lustig weitergehen würde, hatte man
sich getäuscht. Der Wuppertaler Tobias Damm überwand das Torwart-Urgestein Oliver Kahn und es stand überraschend 1:1. Postwendend und durch zu langes Torerfolg-Feiern der Bergischen
begünstigt, war wiederum Klose zur Stelle und brachte die Bayern
erneut in Führung. Und der WSV schlug wieder zurück – unter
dem Jubel ihres Anhangs verlängerte André Wiwerink eine Flanke
von Michael Lejan und Mahir Saglik schoss das 2:2. Nach die-
sen denkwürdigen drei Minuten zeigte der Spitzenreiter der Bundesliga Nerven, nach einem Foul an Saglik sah van Bommel die
gelbe Karte, nachdem sich dann auch Oliver Kahn in bewährter
Manier beschwerte, wurde auch dieser mit Gelb bedacht. Als es in
die Halbzeitpause ging, verabschiedeten die Wuppertaler Fans ihre
Mannschaft mit stehenden Ovationen.
Der großartige Auftritt der Fire Dancers zur Pause
Auch in der Halbzeitpause hatte die Wuppertaler Vereinsführung
sich etwas Besonderes ausgedacht: nach mehrmonatiger Pause und
Abstinenz von den großen Sportevents traten die Fire Dancers, die
Nachfolgegruppe der berühmten „Pyromaniacs“ Cheerleader des
ehemaligen American Football Europaligisten Rhein Fire auf. Eine
Premiere in neuen glitzernden schwarz-goldenen Show-Kostümen
und ausgefeilten Choreografien. Es war aber auch ein Come Back
in der Arena AufSchalke, hatten die charmanten Mädels doch in den
Jahren 2004 und 2005 nicht nur für Rhein Fire in der Arena getanzt,
sondern auch einen großartigen Auftritt beim UEFA Cup-Endspiel
2004, AS Monaco vs. FC Porto verbuchen können. Genauso wie
damals erntete die anerkannt „Beste Cheerleader Gruppe Deutschlands“ für ihre sportlich-tänzerischen Darbietungen viel Beifall von
den Rängen. Und als in einem Kurzinterview nach der Dance-Show
die beiden Wuppertalerinnen im Fire Dancers Team Marga und Desi
die mit WSV-Fans bis zum Bersten gefüllte Nordkurve grüßten, kam
ein solch donnernder Rückruf aus der Kurve, das man den Eindruck
hatte, dem WSV wäre gerade das 3 : 2 geglückt. Auf jeden Fall ging
die Halbzeitpause mit 1:0 an die Fire Dancers.
Oben: Bayerns Miro Klose setzt sich gegen Michael Stuckmann (li) und Christian Maly ducrch | unten: Auch Olli Kahn mußte 2 mal hinter sich greifen
Die Fire Dancers
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FUSSBALL - DFB POKAL
Der Wuppertaler SV, Bayern München
und eine feurige Halbzeit
mit den FIRE DANCERS
Der Wuppertaler SV wehrte sich tapfer
Nach der Pause kamen die Bayern dann doch noch zu einem
standesgemäßen Ergebnis. Zwei Tore durch van Beuten und Luca
Toni innerhalb von vier Minuten war zuviel für die sich immer noch
tapfer wehrende Elf von Trainer Wolfgang Frank. Sie konnte der
Spielkunst und der Cleverness des deutschen Rekordmeisters einfach nichts mehr entgegensetzen. Den Schlusspunkt und auch das
Ausrufezeichen setzte Hamit Altintop mit dem 5:2 für die Bayern.
Trotz der etwas zu hohen Niederlage kann der WSV, die Spieler und
die Fans äußerst zufrieden sein, hat doch dieser Abend AufSchalke
gezeigt, welch einen großen Rückhalt der Traditionsverein im gesamten Bergischen Land hat und welche enormen Sympathiewerte
er genießt. Sollte der WSV und seine Fans die enorme Begeisterung
dieses Abends in den Regionalliga-Alltag transportieren können,
wäre zumindest der Zweitliga-Aufstieg machbar. Der „Schlafende
Riese des Bergischen Lands“ ist hoffentlich aufgewacht und besinnt
sich seines enormen Kräftepotentials.
Text:
Henry Sprenger
Fotos: Alexander Karbaum, Wolfgang
Kalthoff, Picture Alliance - dpa
Wuppertaler SV - Bayern München
Wuppertaler SV: Maly - Wiwerink (Mombongo-Dues 80.), Voigt,
Stuckmann, Lejan - Tim Jerat (Dogan 77.), Bölstler, Lintjens (Malura
69.) - Rietpietsch - Damm, Saglik Trainer: Wolfgang Jerat
Bayern München: Kahn - Sagnol, Lucio, van Buyten, Lahm - Sosa
(Altintop 74.), Ze Roberto (Kroos 82.), van Bommel, Ribery (Schweinsteiger 74.) - Klose, Toni Trainer: Ottmar Hitzfeld
Schiedsrichter: Michael Weiner (Giesen)
Tore: 0:1 Klose (15.), 1:1 Damm (26.), 1:2 Klose (27.), 2:2 Saglik
(29.), 2:3 (50.) Van Buyten, 2:4 (54.) Luca Toni, 2:5 (88.) Altintop
Zuschauer: 61482 (ausverkauft)
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SPORTLICHE GEDANKEN
Sympathy for the
Es gibt immer gute Gründe, um beim Sport
Wer den Konsum von sportlichen Darbietungen unter Wettkampfbedingungen im Allgemeinen als entspannenden Teil eines
ansonsten harten Lebens betrachtet, kann mich nicht verstehen. Denn es gibt sie für mich nicht, die unparteiisch, gelassene
Beobachtung des Spielgeschehens auf dem Platz - ich muss
mich fast immer auf eine Seite schlagen. Und dafür gibt es
stets gute Gründe.
Manchmal reicht einfach ein echter Blödmann. Bei der
jüngsten Handball-EM in Norwegen gab der französische Nationalcoach Claude Onesta den Ausschlag.
Im Halbfinale zwischen Kroatien und den
Franzosen – das ich zunächst mit dem so seltenen Gefühl der absoluten Neutralität verfolgte
– konnte man stets am unteren Bildrand beobachten,
wie der frankophone Übungsleiter auf der Trainerbank exakt jeden Pfiff der Schiedsrichter mit einem
Veitstanz begleitete, dessen Ursprung irgendwo
zwischen Borderline-Syndrom und unbehandeltem Jugendtrauma zu vermuten ist. Der
schreiend unsouveräne Fairness-Tod schaffte
es spielend, mich ins Lager der nun auch nicht gerade
als cool und
besonnen geltenden Ex-Jugoslawen zu bugsieren. Den kroatischen
Sieg mit einem Tor Vorsprung erlebte ich bereits im rot-weiß ka-
rierten Outfit vor der langsam erkaltenden Cevapcici-Platte.
Das jahrelange Unwesen, dass die schnarrende Nordfunzel Willi Lemke, der sich ungefragt als gutmenschelnder Gegenentwurf
zum Wurstfabrikanten Uli Hoeneß gerierte, bei Werder Bremen
trieb, reichte eine üppige Zeitspanne aus, zum glühenden Fan
des jeweiligen Gegners der Hansestädter zu avancieren. Das
stellt bis heute eine nicht zu leugnende Belastung der Beziehung zu meiner aus Bremerhaven stammenden Schwägerin
dar, die meine infantile Anti-Haltung keineswegs goutierte
und mir sogar Parteinahme für den
FC Chelsea im Champions LeagueDuell gegen Werder im vergangenen
Jahr unterstellte. Ein bizarrer Gedanke…
Mein latenter Anti-Amerikanismus (warum nur kommen John Wayne, Jerry Lewis, die
Red Hot Chili Peppers, Paul Auster und all die anderen aus diesem Land?) erhielt durch den Eishockey-Sensationserfolg des US-Teams bei Olympia
1980 in Lake Placid gegen die damalige Sowjetunion neue Nahrung. Alle Welt feixte und
drehte den schier unschlagbar scheinenden
Russkies
eine lange Nase. Auf der Sowjet-Bank verteilte der Rote
Armee-Scherge und Nationaltrainer Tichonow
reihenweise Backpfeifen unter seinen Spielern. Die zivilisierte
Menschheit wandte sich mit Grausen, doch ich wünschte den SieFrankreichs Handball-Nationalmannschafts-Trainer Claude Onesta
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Soviets
für oder gegen jemanden zu sein
gern die Pest an den Hals. Wäre eine Balalaika zur Hand gewesen,
ein Klagelied, erfüllt von sibirischer Sehnsucht, hätte den Wohnraum erfüllt – Sympathy for the Soviets.
Oft sind es Kleinigkeiten, die mich eine Entscheidung fällen lassen. Gerade in der Welt der nicht so
sehr im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehenden Sportveranstaltungen
ist ein „Farbe bekennen“ zwingend,
soll der Wettkampf nicht an einem
Übermaß an Belanglosigkeit Schaden nehmen. Beim Snooker-Duell
im walisischen Cardiff fiebere ich
urplötzlich mit dem durch große
Leibesfülle ohnehin stigmatisierten
Protagonisten. In der Olympia-Qualifikation der Volleyballerinnen halte
ich es – auf sportlichem Parkett eher
selten – mit den Niederländerinnen.
Stumpfe Gier nach den schönsten
Beinen begründet die Unterstützung
für die Meisjes. Beim Dart-Turnier
im englischen Newcastle steht der Typ, der am ehesten so aussieht,
dass er auch ein paar Humpen Bier vertragen kann, bei mir ganz
oben auf der Liste. Natürlich tragen traditionelle Umstände, etwa
ein Mitleid erregender Rückstand oder totale ersichtliche Unterle-
genheit, zur Sympathiebekundung bei
Vereinzeltes bleibt indes unerklärbar. Auf dem Flughafen von
Brisbane in Australien verschlug es mich in eine Live-Übertragung des Kricket-Länderspiels Australien gegen Indien. Der einheimische Superstar Wayne Shawn
verbarg seine akkurat eingecremte
Nase unter einem lächerlichen Sonnenschirmchen. In der Folgezeit, in
der ich mich vergeblich mühte, zumindest rudimentär hinter die Regeln
dieses seltsamen Spiels zu kommen,
entwickelte ich einen nicht zu unterdrückenden Impuls, Shawn und seiner Truppe bei jedem Ballwurf die
Daumen zu drücken. Wohlgemerkt –
einem Team, dass von einem Schönling mit Nasenschirmchen angeführt
wurde und eine Sportart betrieb, von
der ich bis heute nicht sagen kann, ob
es überhaupt eine ist. Für diese Parteinahme gab es also keinen Grund.
Noch nicht einmal einen guten…
Text: Stefan Pucks
Fotos: Picture Alliance
Australiens Kricket-Held Shane Warne (vorn)
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nrw sports
Vorschau auf Ausgabe 2 - April/Mai 2008
UEFA Euro 2008
Spielorte, Gegner, Gruppen
Olympia Peking 2008
Teil 3
Wasser-Sportland NRW
Ruder-, Kanu-, Yacht-Clubs
Fußball-Bundesliga
1. Teil - Die Stürmer
Basketball
Die NRW Bundesligisten
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