energieeffizienz in gebäuden - AHK USA
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energieeffizienz in gebäuden - AHK USA
ENERGIEEFFIZIENZ IN GEBÄUDEN Mit Fokus auf Gesundheitseinrichtungen Zielmarktanalyse USA 2016 mit Profilen der Marktakteure Mittlerer Westen, Schwerpunkt Chicago www.german-energy-solutions.de www.exportinitiative.bmwi.de Impressum Herausgeber German American Chamber of Commerce of the Midwest, Inc. AHK USA-Chicago 321 N. Clark St., Suite 1425 Chicago, IL 60654 Telefon: +1 312 644 2662 Fax: +1 312 644 0738 Email: info@gaccmidwest.org Internetadresse: www.gaccmidwest.org Stand 16. Mai 2016 Bildnachweis CXA1JP Alamy Kontaktpersonen Corinna Jess Senior Manager, Market Entry Programs & Delegations jess@gaccmidwest.org Autoren: Corinna Jess Anna Rechenberger Jessica Ferklass Urheberrecht: Das gesamte Werk ist urheberrechtlich geschützt. Bei seiner Erstellung war die Deutsch-Amerikanische Handelskammer in Chicago (AHK USA-Chicago) stets bestrebt, die Urheberrechte anderer zu beachten und auf selbst erstellte sowie lizenzfreie Werke zurückzugreifen. 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Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann. Inhaltsverzeichnis I. Tabellenverzeichnis .............................................................................................................................. 5 II. Abbildungsverzeichnis ......................................................................................................................... 5 III. Abkürzungsverzeichnis ..................................................................................................................... 6 IV. Wechselkurs ....................................................................................................................................... 7 V. Energieeinheiten .................................................................................................................................. 7 1. Executive Summary.......................................................................................................................... 8 2. Länderprofil USA ............................................................................................................................. 9 3. 2.1. Politischer Hintergrund ................................................................................................................................................ 9 2.2. Wirtschaft, Struktur und Entwicklung .......................................................................................................................10 Energiemarkt .................................................................................................................................. 12 3.1. Energieverbrauch und Erzeugung .............................................................................................................................. 12 3.2. Energiepreise................................................................................................................................................................ 14 3.2.1. Ölpreis .................................................................................................................................................................... 14 3.2.2. Strompreise ............................................................................................................................................................ 15 3.2.3. Gaspreise ................................................................................................................................................................ 16 4. 5. 6. Energieeffizienz in Gebäuden – Fokus Gesundheitseinrichtungen .................................................. 17 4.1. Überblick über verschiedene Gesundheitseinrichtungen .......................................................................................... 17 4.2. Status Quo – Energy Footprint amerikanischer Krankenhäuser .............................................................................. 19 Politische und rechtliche Rahmenbedingungen .............................................................................. 22 5.1. Gesetzesvorgaben ........................................................................................................................................................ 22 5.2. Standards..................................................................................................................................................................... 24 5.3. Zertifizierungen ........................................................................................................................................................... 25 5.4. Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten ..................................................................................................................27 Aktuelle Trends – Sustainability in Healthcare .............................................................................. 28 6.1. 6.1.1. Beleuchtung ........................................................................................................................................................... 31 6.1.2. HVAC (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen)............................................................................................... 31 6.1.3. Gebäudehülle (Building Envelope) ...................................................................................................................... 32 6.1.4. Commissioning und Retrocommissioning .......................................................................................................... 34 6.1.5. Gebäudeautomation - Building Automation System (BAS) ............................................................................... 34 6.1.6. Kraft-Wärme-Kopplung ....................................................................................................................................... 35 6.2. 7. 8. Schwerpunkttechnologien ........................................................................................................................................... 31 Initiativen .................................................................................................................................................................... 35 Marktchancen für deutsche Unternehmen ......................................................................................36 7.1. Vertriebsstrukturen .................................................................................................................................................... 38 7.2. Handlungsempfehlungen für den Markteinstieg ...................................................................................................... 40 Profile Marktakteure .......................................................................................................................42 3 9. 8.1. Unternehmen .............................................................................................................................................................. 42 8.2. Gesundheitseinrichtungen .......................................................................................................................................47 8.3. Administrative Instanzen, Verbände und Forschungsinstitutionen .................................................................... 50 8.4. Leitmessen und Veranstaltungen ........................................................................................................................... 54 Quellenverzeichnis .......................................................................................................................... 55 9.1. Experteninterviews ......................................................................................................................................................55 9.2. Online verfügbare Quellen...........................................................................................................................................55 4 I. Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Primärenergie-Verbrauch pro Kopf im Vergleich (kg Erdöläquivalent) ................................................................. 12 Tabelle 2: Durchschnittliche Strompreise nach Sektoren in den USA (US-Cent/kWh) ......................................................... 15 Tabelle 3: Durchschnittliche Gaspreise nach Sektoren in den USA ......................................................................................... 16 Tabelle 4: „Grüne“ Krankenhäuser in Illinois .......................................................................................................................... 29 II. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: US-Gesamtenergieverbrauch nach Sektoren, 2015 ............................................................................................. 13 Abbildung 2: Stromerzeugung nach Energiequelle, 1990-2040 (in Billionen kWh pro Jahr) ............................................... 14 Abbildung 3: US-Rohölpreis (Sorte WTI) .................................................................................................................................. 15 Abbildung 4: Überblick über Gesundheitseinrichtungen in den USA ..................................................................................... 17 Abbildung 5: Träger der Krankenhäuser, 2016 ......................................................................................................................... 18 Abbildung 6: Durchschnittliche Größe von kommerziellen Gebäuden (in m 2) in den USA ................................................... 18 Abbildung 7: Verteilung von Krankenhäusern in den USA ...................................................................................................... 19 Abbildung 8: Energieverbrauch nach Energiequelle in stationären Gesundheitseinrichtungen, 2012 ................................ 20 Abbildung 9: Stromverbrauch nach Endgeräten (Mrd. Btu) in stationären Gesundheitseinrichtungen, 2012..................... 21 Abbildung 10: Erdgasverbrauch nach Endverbrauch (Mrd. Btu) in stationären Gesundheitseinrichtungen, 2012 ............. 21 Abbildung 11: Klimazonen der USA .......................................................................................................................................... 33 Abbildung 12: Interne Organisation von Nachhaltigkeitsaktivitäten in ausgewählten Krankenhäusern ............................. 40 5 III. Abkürzungsverzeichnis AHA ANSI ASHE ASHRAE AEO AHRMM AFDD BBI BIP BAS BMWi COO CAA CWA CFR DOE EPEAT ESCOs EDC EIA EPCA ESP EPC EPD EPA FDI fob GHGRP GPOs HSCA HVAC HEPA IESNA IEA kW, kWh KMU KWK LEED LEDs MW, MWh Mrd. NAICS OP OEM PV PPA RECs RGIT American Hospital Association American National Standards Institute American Society for Healthcare Engineering American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers Annual Energy Outlook Association for Healthcare Resource & Materials Management Automatic fault detection and diagnostics Better Buildings Initiative Bruttoinlandsprodukt Building Automation System Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Chief Operating Officer Clean Air Act Clean Water Act Code of Federal Regulations Department of Energy Electronic Product Environmental Assessment Tool Energy Service Companies Energy Design Conference & Expo Energy Information Administration Energy Policy and Conservation Act Energy Solutions Professionals Engineering, Procurement, Construction Environmental Product Declaration Environmental Protection Agency Foreign Direct Investment Free on board Greenhouse Gas Reporting Program Group Purchasing Organizations Health Care Supply Chain Association Heizung, Lüftung und Klimatechnik High Efficiency Particulate Air Illuminating Engineering Society of North America International Energy Agency Kilowatt, Kilowattstunde Kleine und mittlere Unternehmen Kraft-Wärme-Kopplung Leadership in Energy and Environmental Design Light-emitting diode Megawatt, Megawattstunde Milliarde North American Industry Classification System Operationssaal Original Equipment Manufacturers/Hersteller Photovoltaik Power Purchase Agreement Renewable Energy Credits Representative of German Industry and Trade 6 RFP ROI SIFYB TIF TTIP EPP US HHS EIA VACs VFDs WTI WHEA request for proposal Return on Investment Smart Ideas for Your Business Tax Increment Financing Transatlantic Trade and Investment Partnership umweltfreundliche Beschaffungsprinzipien United States US Department of Health and Human Services US Energy Information Administration Value Analysis Committees Variable-frequency drives West Texas Intermediate Wisconsin Healthcare Engineering Association IV. Wechselkurs Alle Angaben sind in US-Dollar (USD) bzw. in US-Cent (Cent) angegeben. 1 USD = 0.8852 EUR (Stand: 13.05.2016) 1 EUR = 1.1297 USD (Stand: 13.05.2016) V. Energieeinheiten Stromeinheiten sind in Kilowattstunden (kWh) bzw. Megawattstunden (MWh) angegeben. Die elektrische Leistung von Anlagen ist in Watt, Kilowatt (kW), Megawatt (MW) und Gigawatt (GW) angegeben. 1.000 Watt = 1 kW, 1.000 kW = 1 MW, 1.000 MW = 1 GW Flüssigkeitsmengen, z.B. von Transportkraftstoffen, werden in den USA gewöhnlich in gal (Gallonen) angegeben. 1 US gal. entspricht hierbei 3,785 l (1 l = 0,264 gal) Gasmengen werden in tausend Kubikfuß (1.000 ft3) bzw. in Millionen British Thermal Unit (mmBtu) angegeben. 1.000 ft3 Erdgas entsprechen hierbei etwa 1 mmBtu (je nach dem Energiegehalt des Erdgases). 1.000 ft³ Gas ≈ 28 m³ Gas ≈ 1 mmBtu 1.000 m³ Gas = 35.310,7 ft³ Gas ≈ 35,3 mmBtu 7 1. Executive Summary Die vorliegende Studie gibt einen Einblick in den Markt für Energieeffizienztechnologien in amerikanischen Krankenhäusern. Es wird insbesondere auf rechtliche Rahmenbedingungen, Trends und Marktchancen für deutsche Unternehmen eingegangen. Gesundheitseinrichtungen sind in den USA überwiegend in privater Hand. Im Jahr 2016 gibt es in den USA 5.627 Krankenhäuser. Innerhalb des Mittleren Westens liegen in Illinois besonders viele Krankenhäuser, was auf den Großraum Chicago zurückzuführen ist. Der durchschnittliche Energieverbrauch von Krankenhäusern liegt bei 296 kWh Strom/m2 und 321 kWh/m2 Gas pro Jahr. Der hohe Energieverbrauch begründet sich darin, dass sie im Gegensatz zu anderen gewerblichen Einrichtungen 24 Stunden am Tag betrieben und strengeren Auflagen als andere Gebäudetypen unterliegen, z.B. im Bereich Luftaustausch. Als Energieträger werden in Krankenhäusern vor allem Strom und Erdgas, sowie in geringerem Maße Fernwärme und in kleinen Mengen Heizöl eingesetzt. Strom wird in erster Linie für die Raumklimatisierung, Belüftung und Beleuchtung verbraucht, Erdgas in erster Linie für die Raum- und Wassererwärmung verwendet. Die energieintensivste Einheit stellen Operationssäle dar. Energieeffizienz in amerikanischen Krankenhäusern ist seit einigen Jahren ein wichtiges Thema. Der zuletzt durch die Einführung des Affordable Care Act („Obamacare“) weiter gestiegene Kostendruck ist dabei der größte Treiber für Energieeffizienzprojekte in Krankenhäusern. Das Vorhandensein von Fördermitteln ist für die Entscheidung für einer Energieeffizienzmaßnahme eine wichtige Voraussetzung. Die wichtigsten Fördermittel sind dabei die finanziellen Anreize von Stromversorgern, die auf regionaler oder bundesstaatlicher Ebene vergeben werden, z.B. das Smart Ideas for Your Business (SIFYB) Programm des Stromversorger ComEd in Chicago. Krankenhäuser setzen Energieeffizienzmaßnahmen häufig in Etappen um und beginnen gerne mit einfachen Maßnahmen, den sogenannten „low hanging fruits“. Zu diesen einfachen Maßnahmen zählen z.B. die regelmäßige Überprüfung der Heizung, Lüftung und Klimatisierungsanlagen (HVAC) und die Modernisierung der Beleuchtung, etwa durch den Einsatz von LEDs. Für Krankenhäuser, die sich schon länger mit dem Thema Energieeffizienz befassen, sind auch zukunftsorientierte Technologien, die höhere Investitionen verlangen, von Interesse. Hier sind z.B. Gebäudeautomationssysteme oder KWKAnlagen hervorzuheben. Gerade auch in sehr energie- und kostenintensiven Bereichen wie Operationssälen wird in Zukunft nach energieeffizienten Lösungen gesucht werden. 8 2. Länderprofil USA Die USA sind ein großes, rohstoffreiches Land, dessen Territorium sehr gut erschlossen ist. Mit ca. 9,06 Mio. km 2 haben sie etwa die 25-fache Größe Deutschlands. Damit sind die USA das flächenmäßig drittgrößte Land der Welt nach Kanada und Russland.1 2.1. Politischer Hintergrund Die USA können sich auf eine 200-jährige demokratische Tradition mit einer erheblichen politischen und gesellschaftlichen Stabilität berufen. Das Land hat ein präsidiales, föderales Regierungssystem mit zwei starken politischen Parteien - die Demokraten und die Republikaner. Die Regierung beruht auf drei unabhängigen Säulen, die gegenseitige Kontrolle aufeinander ausüben. An der Spitze der Exekutive steht ein gewählter Präsident, dessen Amtszeit vier Jahre beträgt. Die Legislative, auch Kongress genannt, besteht aus zwei Kammern (dem Senat und dem Repräsentantenhaus), die sich aus den gewählten Repräsentanten der 50 Bundesstaaten zusammensetzen. Die Legislative hat nicht nur die Entscheidungsgewalt über die Gesetze, sondern auch über das Budget. Die Judikative ist föderal aufgebaut und der oberste Gerichtshof steht an ihrer Spitze. 2 Das politische System der USA unterscheidet sich dabei von denen vieler europäischer Länder. Obwohl die zentrale Regierung der USA besonders in den außenpolitischen Bereichen oder der nationalen Verteidigung uneingeschränkte Befugnisse genießt, muss sie ihre Macht in anderen Bereichen mit den einzelnen Bundesstaaten teilen. Darunter fallen vor allem die Themen Besteuerung, Gesetzesvorschriften und Subventionen, die dadurch in jedem Staat, oder sogar Landkreis, unterschiedlich sein können. Darüber hinaus sind die Repräsentanten im Kongress ihren jeweiligen Bundesstaaten bzw. Wahlbezirken gegenüber verantwortlich, nicht ihrer Partei. Aus diesem Grund stimmen sie nicht unbedingt einheitlich mit der Parteilinie, wie es bei parlamentarischen Systemen normalerweise der Fall ist. Das in den Vereinigten Staaten bestehende Mehrheitswahlrecht begünstigt die Positionierung von nur zwei Parteien. Dritte Parteien haben es schwer, bei politischen Entscheidungen auf Bundesebene mitzuwirken. Während sich die Demokraten als progressiv bezeichnen und dem Staat eine größere Rolle einräumen, stehen die Republikaner verstärkt für eine freie Marktwirtschaft und konservative Werte. Die USA sind unterteilt in 50 Bundesstaaten, die wiederum in über 3.000 Landkreise (counties) untergliedert sind. In diesen Landkreisen befinden sich Städte und Gemeinden (municipalities, cities/communities), die alle über bestimmte Steuer- und Rechtshoheiten verfügen. Städte, vor allem wenn sie größer sind, können unabhängig von counties sein bzw. mehrere dieser umfassen. Dies spielt besonders für die Unternehmen eine Rolle, die sich nicht nur auf den reinen Export in die USA beschränken, sondern eigene Geschäftseinheiten und Produktionsstätten in den USA aufbauen. In manchen Bundesstaaten wird die Höhe der Umsatzsteuer (sales tax) durch die County Regierung bestimmt. Trotz einer Einwohnerzahl von mehr als 321 Mio. ist die Bevölkerungsdichte aufgrund der Größe des Landes mit 33 Einwohnern pro km² relativ gering.3 Im Vergleich dazu hat Deutschland eine Bevölkerungsdichte von 229 Einwohnern pro km2.4 Hauptstadt der USA ist Washington, D.C. an der Ostküste. Obwohl es keine festgelegte Amtssprache in den USA gibt, werden alle amtlichen Schriftstücke und Gesetzestexte auf Englisch verfasst. Durch die verstärkte Immigration lateinamerikanischer Bevölkerungsgruppen in den vergangenen 1 Vgl. CIA Factbook - USA (2016), abgerufen am 02.03.2016 2 Vgl. Bundeszentrale für Politische Bildung – Dossier USA (kein Datum), abgerufen am 02.03.2016 3 Vgl. United States Census Bureau US Population Clock, abgerufen am 02.03.2016 4 Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung – Bevölkerungsentwicklung, abgerufen am 02.03.2016 9 Jahren bilden diese Gruppen nun rund 17,4% der Gesamteinwohnerzahl.5 Infolgedessen steigt die Verbreitung der spanischen Sprache sowohl in der Gesellschaft allgemein als auch in der Wirtschaft. Zum Beispiel sind sowohl Produktetiketten als auch Gebrauchsanleitungen oft zweisprachig – in Englisch und Spanisch. Auch Kundendienste von verschiedenen Firmen werden häufig in beiden Sprachen angeboten 6 und manche Werbeplakate sind auf die Spanisch sprechende Bevölkerung abgestimmt. 2.2. Wirtschaft, Struktur und Entwicklung Das Wirtschafts- und Finanzsystem der USA ist durch unternehmerische Initiative und Freihandel gekennzeichnet. Die Vereinigten Staaten erwirtschaften etwa ein Fünftel des jährlichen Welteinkommens und sind damit neben der Volksrepublik China die größte Volkswirtschaft der Welt.7 Als Nation haben die USA einen ausgeprägten Dienstleistungssektor, der 77,6% zum BIP beiträgt. Der Industriesektor erwirtschaftet ca. 20,8% und die Landwirtschaft rund 1,6% des BIP.8 3,5% Wirtschaftswachstum prognostiziert Wirtschaftseckdaten USA, 2015 Die USA befindet sich momentan in einer stabilen wirtschaftlichen Lage. Im Jahr 2015 wuchs die amerikanische Wirtschaft um 3%. Für das Jahr 2016 wird ein Wirtschaftswachstum von 2% bis 2,5% erwartet.9 Konjunkturhoffnungen beruhen auf einer gestiegenen Konsum- und Investitionsbereitschaft sowie einer weiterhin unterstützenden Rolle der Geldpolitik. Insbesondere das unterstützende Umfeld der Finanzmärkte und die Trendwende auf dem Immobilienmarkt helfen, die Haushaltsbilanz zu verbessern und das Konsumwachstum zu stärken.10 Bevölkerung: 321,4 Mio. Hauptstadt: Washington D.C. Korrespondenzsprachen: Englisch Die offizielle Arbeitslosenquote ist gering. Zwischen Januar 2015 und Januar 2016 ist die offizielle Arbeitslosenquote von 5,7% auf 5,2% abgesunken.11 Allerdings zählen Langzeitarbeitslose nicht zu dieser Quote. Spanisch BIP: 17.970 Mrd. USD BIP pro Kopf: 56.300 USD Bevölkerungszuwachs: 0,78% Arbeitslosenquote: 5,2% Jährliche Neuverschuldung: 3,6% des BIP Währungsreserven: 150,2 Mrd. USD Warenimport (fob): 2.273 Mrd. USD Davon aus Deutschland: Warenexport: 1.598 Mrd. USD Davon nach Deutschland und die USA sind wichtige Handelspartner Die USA sind der größte Handelspartner Deutschlands und gleichzeitig ist Deutschland der größte Handelspartner der USA innerhalb der EU. 105,3 Mrd. USD Deutschland: 57,4 Mrd. USD Quelle: Eigene Darstellung nach CIA Factbook - USA (2015) und GTAI Wirtschaftsdaten Kompakt USA (2014) 5 Vgl. US Census Bureau - Population (2014), abgerufen am 02.03.2016 6 Vgl. USA.gov - Learn About the United States of America, abgerufen am 02.03.2016 7 Vgl. CIA Factbook - USA (2016), abgerufen am 02.03.2016 8 Vgl. CIA Factbook - USA (2016), abgerufen am 03.03.2016 9 Vgl. GTAI (2016) - US-Importe aus Deutschland legen auch 2015 kräftig zu, abgerufen am 04.03.2016 10 Vgl. IMF - World Economic Outlook (2014), abgerufen am 03.03.2016 11 Vgl. Bureau of Labor Statistics, Labor Force Statistics from the Current Population Survey (2016), abgerufen am 03.03.2016 10 Laut dem Delegierten der Deutschen Wirtschaft (Representative of German Industry and Trade, RGIT) sind 3.500 deutsche Unternehmen in den USA aktiv. Sie beschäftigen dort 640.000 Mitarbeiter.12 Deutsche Firmen haben bis Ende 2014 etwa 224 Mrd. USD in den USA angelegt. Deutschland ist damit viertgrößter Investor in den Vereinigten Staaten. 13 Durch das seit dem Jahr 2007 bestehende Transatlantic Economic Partnership Abkommen zum Abbau und zur Beseitigung von Handelshemmnissen zwischen den USA und der EU bieten sich zusätzliche Chancen. Ausgeführte Güter von deutschen KMUs stellen insgesamt rund 28% des gesamten Exportwertes dar.14 Dabei bestehen nach wie vor Handelshemmnisse, die vor allem für kleinere Unternehmen eine Exportbarriere darstellen können. Im Februar 2013 riet daher eine hochrangige EU-US Arbeitsgruppe für Arbeitsplätze und Wachstum (High Level Working Group – HLWG) der Europäischen Union und der US-Regierung, Verhandlungen über ein umfassendes Handels- und Investitionsabkommen (TTIP) aufzunehmen. TTIP soll Unternehmen durch reduzierte Zölle und Vereinfachung der Zertifizierungsverfahren für neue Produkte den Export erleichtern.15 Wie der ehemalige Handelsbeauftragte der Europäischen Kommission Karel De Gucht beschreibt: „Kleine und mittelständische Unternehmen sind die größten Begünstigten des Abkommens, weil sie unter höheren Schwierigkeiten leiden, ihre Güter ins Ausland zu exportieren, und deswegen stärker als Großunternehmen profitieren werden.“ 16 Günstige Wechselkursentwicklung Die Entwicklung des Euro-Dollar Wechselkurses wirkt sich im Jahr 2016 positiv auf die Absatzchancen deutscher Unternehmen aus. Im November 2015 fiel der Euro auf ein zwölf-Jahres-Tief und notierte auf den tiefsten Stand seit November 2003.17 Der schwächere Euro macht deutsche Produkte für amerikanische Abnehmer günstiger und verbessert somit die Marktchancen für aus Deutschland exportierte Ware. 12 Vgl. RGIT USA – German Business Matters, abgerufen am 03.03.2016 13 Vgl. US Department of State – US Relations with Germany, abgerufen am 03.03.2016 14 Vgl. Ibid. Seite 3. 15 Vgl. Ibid. Seite 9. 16 Vgl. Antlantic Council - The Transatlantic Trade and Investment Partnership: Big Opportunities for Small Business (2014), abgerufen am 12.05.2016 17 Vgl. Oanda Währungsumrechner, abgerufen am 04.03.2016 11 3. Energiemarkt 3.1. Energieverbrauch und Erzeugung Der Energieverbrauch der USA beträgt knapp ein Fünftel des weltweiten Primärkonsums.18 Tabelle 1 zeigt den Primärenergie-Pro-Kopf-Verbrauch der letzten Jahre im Vergleich zwischen Europa, den USA und Deutschland. Vor allem beim Pro-Kopf-Verbrauch wird der Unterschied zwischen den USA und Europa deutlich. Im Jahr 2012 (zuletzt erhältliche Daten) war der Pro-Kopf-Verbrauch in den USA fast doppelt so hoch wie in Deutschland. Ursachen dafür sind unter anderen die intensivere Nutzung von Klimaanlagen und elektrischen Heizungen aufgrund schlechter Gebäudeisolierung in den USA, der höhere Motorisierungsgrad und die höhere Anzahl der durchschnittlich mit dem PKW zurückgelegten Kilometer. Es ist jedoch auch in den USA gleichzeitig eine Abnahme des Pro-Kopf-Verbrauches zu verzeichnen. Im 5-Jahresverlauf zeigt sich ein um ca. 14% gesunkener Energieverbrauch. Tabelle 1: Primärenergie-Verbrauch pro Kopf im Vergleich (kg Erdöläquivalent) Land USA Europäische Union Deutschland 2007 7.758 3.534 4.020 2008 7.488 3.505 4.075 2009 7.056 3.296 3.825 2010 7.162 3.417 4.033 2011 7.032 3.285 3.811 2012 6.794 3.338 3.822 % Veränderung 2007-2012 -14,19% -5,87% -5,18% Quelle: Eigene Darstellung, Daten aus: The World Bank - Databank (kein Datum), abgerufen am 09.04.2016 Die Entwicklung des Energieverbrauchs variiert zwischen den vier Sektoren Industrie, Haushalte, Dienstleistungen und Verkehr. Der Energieverbrauch im Industrie- und Dienstleistungssektor hängt stark von der wirtschaftlichen und konjunkturellen Lage ab. Auch strukturelle Veränderungen einer Volkswirtschaft können zu einer Verringerung der Energieintensität in bestimmten Sektoren führen, wie z. B. eine Verlagerung vom Industrie- hin zum Dienstleistungssektor oder ein relatives Wachstum von weniger energieintensiven Industrien, sowie Verbesserungen in der EndverbrauchEnergieeffizienz durch die Nutzung von energiesparenden Geräten und Maschinen oder der Isolierung von Gebäuden. 19 Im Jahr 2015 verbrauchte der Industriesektor ca. ein Drittel der Energie in den USA. 28% entfallen auf den Verkehrssektor, gefolgt von privaten Haushalten mit gut 21% und dem Dienstleistungssektor, der 19% verbraucht (Abbildung 1). 18 Vgl. U.S. Energy Information Administration - Monthly Energy Review (2016), abgerufen am 03.03.2016 19 Vgl. U.S. Energy Information Administration - Total Energy (kein Datum), abgerufen am 07.03.2016 12 Abbildung 1: US-Gesamtenergieverbrauch nach Sektoren, 2015 28% 32% 19% 21% Industrie Haushalte Dienstleistung Verkehr Quelle: Eigene Darstellung, Daten aus: U.S. Energy Information Administration - Energy Consumption by Sector (2016), abgerufen am 07.03.2016 Der Anteil der erneuerbaren Energien am Energie- und Strom Mix soll erheblich steigen. Etwa 28% der zwischen 2010 und 2040 jährlich hinzugefügten Leistung soll laut Prognose der US Energy Information Administration (EIA) aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Andere Quellen gehen von einem deutlich höheren Anteil aus. Nach den konservativen Schätzungen der EIA sollen erneuerbare Energiequellen einschließlich konventioneller Wasserkraft im Jahr 2040 zu etwa 18% der Elektrizitätserzeugung beitragen (siehe Abbildung 2). Dabei geht die EIA von der Umsetzung und Einhaltung der aktuell geltenden Gesetze und Vorschriften und keiner bedeutenden politischen Trendwende im Energiesektor aus.20 Generell ist anzumerken, dass die EIA Schätzungen sehr konservativ angesetzt sind. Je nachdem ob zum Beispiel der Clean Power Plan der Environmental Protection Agency durchgesetzt wird oder nicht, wird sich das Bild drastisch ändern. Die Erneuerbaren Energien (PV und Wind) werden durch den Clean Power Plan auf Kosten von Kohle einen großen Zuwachs verzeichnen. Viele Analysten gehen davon aus, dass der Anteil von erneuerbaren Energien deutlich schneller ansteigt als von der Agentur prognostiziert wird und bereits im Jahr 2018 16% der Gesamtenergieversorgung durch erneuerbare Energien gestellt wird21. Im Jahr 2013 lag dieser Anteil bei 12%.22 Die Differenzen zwischen EIA Prognosen und Prognosen anderer Analysten resultieren aus unterschiedlichen Annahmen, zum Beispiel über den technischen Fortschritt und den einhergehenden Kostensenkungen im Bereich der erneuerbaren Energien. 20 Vgl. U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2015), abgerufen am 07.03.2016 21 Vgl. Clean Technica: Just How Off Is EIA’s Renewable Energy Outlook? How About 20+ Years?, abgerufen am 08.03.2016 22 Vgl. U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview (2015), abgerufen am 07.03.2016 13 Abbildung 2: Stromerzeugung nach Energiequelle, 1990-2040 (in Billionen kWh pro Jahr) 2013 6 Prognose 5 31% 4 27% 3 18% 13% 2 19% 1 39% 16 % 34% 1% 0 1990 2000 2010 Erdgas Erneuerbare Energien Kernkraft Kohle Erdöl und Erdölprodukte 1% 2020 2030 2040 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2015), abgerufen am 07.03.2016 Die EIA erwartet, dass die Stromerzeugung aus Erdgas kontinuierlich zunimmt, mit einem Zuwachs von 40% in den Jahren 2013 bis 2040. Die EIA rechnet damit, dass Erdgas 2040 31% der Gesamtelektrizität liefern wird, während Kohle lediglich 34% abdecken wird.23 Der wachsende Anteil von erneuerbaren Energien in der ersten Dekade der Prognose wird dabei hauptsächlich von politischen Entscheidungen getragen. Da aber die Preise für Erdgas auf lange Sicht steigen werden, entwickeln sich erneuerbare Ressourcen, allen voran Wind- und Solarenergie, zu ökonomisch konkurrenzfähigen Alternativen. 3.2. Energiepreise Die Energiepreise in den USA sind weitaus niedriger als in Deutschland. Die Preise werden von zahlreichen Faktoren, die zu Preisunterschieden in den einzelnen Bundesstaaten führen, beeinflusst. In einigen Staaten gibt es Bestimmungen, die die Höhe der Preise festlegen, während in anderen Staaten die Preise nur teilweise reguliert werden. Des Weiteren spielen auch Faktoren wie der Preis von Energieträgern, die Kosten des Baus und der Instandhaltung von Kraftwerken und Übertragungsnetzen sowie Klimabedingungen in den verschiedenen Regionen eine Rolle.24 3.2.1. Ölpreis Abbildung 3 veranschaulicht, befindet sich der Rohölpreis der Sorte WTI (West Texas Intermediate), die in den USA am häufigsten zu Benzin und anderen Brennstoffen aufbereitet wird, in einem Abwärtstrend von 2014 bis 2016. Gründe dafür sind die Entscheidung der OPEC, bei fallenden Preisen die Fördermenge nicht zu verknappen und eine steigende Binnenproduktion von Rohöl. Laut der International Energy Agency (IEA) kostete ein Barrel (ca. 159 Liter) der Sorte WTI 23 Vgl. U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview (2015), abgerufen am 07.03.2016 24 Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Explained (2015), abgerufen am 07.03.2016 14 am Anfang des Jahres 2016 ca. 30 USD, der niedrigste Wert seit dem Jahr 2003. Der Ölpreis hat sich somit in nur wenigen Monaten halbiert.25 Jedoch wird der Ölpreis laut Erwartungen der IEA in den Jahren 2016 und 2017 ansteigen. 26 Abbildung 3: US-Rohölpreis (Sorte WTI) Quelle: Vgl. U.S. Energy Information Administration - Short Term Energy Outlook (2016), abgerufen am 04.03.2016 3.2.2. Strompreise Der Strompreis ist in den USA etwa halb so hoch wie in Deutschland (Durchschnitt 2015).27 Zumeist beziehen die Verbraucher den Strom zu einer saisonalen Rate, die im Sommer in der Regel höher ist als im Winter. Diese Rate ergibt sich aus der variierenden Elektrizitätsnachfrage, der Verfügbarkeit unterschiedlicher Erzeugungsquellen und Kraftwerke sowie schwankenden Rohstoffpreisen. Tabelle 2: Durchschnittliche Strompreise nach Sektoren in den USA (US-Cent/kWh) Haushalte Dienstleistungen Industrie Verkehr Alle Sektoren 2010 11,54 10,19 6,77 10,56 9,83 2011 11,72 10,24 6,82 10,46 9,90 2012 11,88 10,26 6,67 10,21 9,84 2013 12,13 10,34 6,89 10,55 10,07 2014 12,52 10,74 7,10 10,45 10,44 2015 12,67 10,59 6,89 10,17 10,42 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Avarage Price of Electricity (2016), abgerufen am 07.03.2016 Die unterschiedlichen Verbrauchersektoren beziehen ihren Strom zudem zu verschiedenen Preisen. Wie aus Tabelle 2 erkennbar ist, sind die Preise im privaten Sektor am höchsten. Haushalte in den USA zahlten in 2015 durchschnittlich 25 Vgl. IEA – Medium-Term Oil Market Report 2016, abgerufen am 04.03.2016 26 Vgl. Reuters (2016) - Oil prices have bottomed out, but growth will not be sharp, abgerufen am 04.03.2016 27 Vgl. Statistisches Bundesamt Energiepreise 2016 S. 48-49, abgerufen am 12.05.2016 15 12,67 US-Cent/kWh. Die Industrie zahlte 6,89 US-Cent/kWh. Die Industrie zahlt, wie auch in Deutschland, deutlich niedrigere Preise, weil sie einen höheren Verbrauch aufweist und höhere Spannungen abnehmen kann.28 3.2.3. Gaspreise Erdgas ist in den USA weitaus günstiger als in Europa. Im Jahr 2015 war der Gaspreis etwa halb so hoch wie in Deutschland. Die US-Industrie zahlte für Erdgas im Jahr 2015 durchschnittlich 1,3 US Cent/kWh. In Deutschland zahlte die Industrie im 2. HJ 2015 durchschnittlich 2,99 EUR/kWh. Auch im Handel und in Privathaushalten zahlt man in den USA für Erdgas etwas weniger als die Hälfte verglichen zu Deutschland. 29 Tabelle 3 zeigt die durchschnittlichen Gaspreise in den USA nach Sektoren. Tabelle 3: Durchschnittliche Gaspreise nach Sektoren in den USA Sektor Durchschnitt 2010 Durchschnitt 2014 $11,39/1.000 ft³ $10,97/1.000 ft³ Haushalte (=$402,23/ 1.000 m³) (=$387,40/ 1.000 m³) $9,47/1.000 ft³ $8,08/1.000 ft³ Handel (=$334,43/ 1.000 m³) (=$285,34/1.000 m³) $5,49/1.000 ft³ $5,50/1.000 ft³ Industrie (=$193,87/ 1.000 m³) (=$194,07/ 1.000 m³) $4,88/1.000 ft³ Wellhead (=$172,34/ 1.000 m³) Daten nicht vorhanden Durchschnitt 2015 $10,38/1.000 ft³ (=$366,56/ 1.000 m³) $7,89/1.000 ft³ (=$278,63 1.000 m³) $3,84/1.000 ft³ (=$135,60/ 1.000 m³) Daten nicht vorhanden Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Natural Gas Prices (2015), abgerufen am 07.03.2016 Durch gesteigerte Exporte und Nachfrage erwartet die EIA mittel- bis langfristig einen Anstieg der Preise mit einer Verdreifachung im Jahre 2040.30 28 Vgl.: US Energy Information Administration - Electricity Explained (2015), abgerufen am 07.03.2016 29 Vgl. Statistisches Bundesamt Energiepreise 2016 S. 22, abgerufen am 12.05.2016 30 Vgl.: US Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2015), abgerufen am 07.03.2016 16 4. Energieeffizienz in Gebäuden – Fokus Gesundheitseinrichtungen 4.1. Überblick über verschiedene Gesundheitseinrichtungen Der US-Gesundheitssektor wird durch viele verschiedene Akteure gestaltet. Gesundheitseinrichtungen sind dabei überwiegend in privater Hand. Die Energy Information Administration (EIA) teilt Einrichtungen des Gesundheitssystems in die Kategorien stationär (inpatient) und ambulant (outpatient) ein. Inpatient bezieht sich auf stationäre Einrichtungen, wie Krankenhäuser oder Rehabilitationseinrichtungen. Outpatient bezieht sich auf ambulante Einrichtungen wie ambulante Kliniken/ambulante Rehabilitationseinrichtungen. 31 Gemäß dem „North American Industry Classification System“ (NAICS)32 können Einrichtungen des Gesundheitssystems in die Kategorien Ambulante Versorgung (Ambulatory Health Care Services), Krankenhäuser (Hospitals), Pflegedienstleistungen/Langzeitpflege (Nursing and Residential Care Facilities) und Sozialfürsorge/Sozialbeihilfe (Social Assistance) eingeteilt werden. Die jeweiligen Kategorien können in weitere Unterkategorien aufgeteilt werden, siehe Auswahl in Abbildung 4. Abbildung 4: Überblick über Gesundheitseinrichtungen in den USA z.B. Zahnärzte, Physiotherapeuten, Heilpraktiker, ambulante Dienste, Ambulante Gesundheitsversorgung diagnostische Labore (z.B. Schlaflabore), Ambulante Operationszentren Krankenhäuser Allgemeine Krankenhäuser, Psychiatrien, Suchtkliniken, Spezialkliniken Langzeitpflege Hospize, Altersheime, Pflegeheime, ambulante häusliche Pflege Sozialfürsorge/Sozialbeihilfe Kindertagesstätten, Tafeln, Frauenhäuser, Selbsthilfegruppen Quelle: Eigene Darstellung nach: North American Industry Classification System“ (NAICS) (o.J.)33 Da der Energieverbrauch in Krankenhäusern besonders hoch ist, liegt der Fokus dieser Studie hier. Es wird nicht näher auf ambulante Dienste sowie Sozialfürsorge eingegangen. Laut der American Hospital Association (AHA) sind in den USA im Jahr 2016 5.627 Krankenhäuser registriert. Hiervon liegen 1.855 Krankenhäuser in ländlichen Gebieten und 3.071 in städtischen Gebieten. Wie aus Abbildung 5 hervorgeht sind von diesen 5.627 Krankenhäusern 2.870 non-profit, 1.053 for-profit und 1.003 gehören einzelnen Bundesstaaten oder Landkreisen (Counties) an.34 31Vgl.: EIA - Building Type Definitions, abgerufen am 08.02.2016 32Vgl.: North American Industry Classification System - Sector 62 -- Health Care and Social Assistance, abgerufen am 08.02.2016 33Vgl.: North American Industry Classification System, abgerufen am 08.02.2016 34 Vgl.: AHA (2016) -Fast Facts on US Hospitals, abgerufen am 01.02.2016 17 Abbildung 5: Träger der Krankenhäuser, 2016 Städtisch 20% For-Profit 22% NonProfit 58% Quelle: Eigene Darstellung nach: Vgl. AHA (2016) -Fast Facts on US Hospitals, abgerufen am 01.02.2016 Krankenhäuser werden zunehmend größer. Wie Abbildung 6 verdeutlicht, haben Gebäude, die vor 1960 gebaut worden sind, eine durchschnittliche Größe von 1.858 m2. In den Jahren 1960-1999 lag die durchschnittliche Größe von Neubauten bei ca. 2.229 m2. Zwischen 2000-2012 gab es erneut einen Sprung nach oben. Die Durchschnittsgröße liegt mittlerweile bei 3.716 m2.35 Abbildung 6: Durchschnittliche Größe von kommerziellen Gebäuden (in m2) in den USA 5000 4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 Vor 1960 konstruiert 1960-1999 2000-2012 Quelle: Eigene Darstellung nach: EIA (2015) - A Look at the U.S. Commercial Building Stock: Results from EIA's 2012 Commercial Buildings Energy Consumption Survey (CBECS), abgerufen am 26.02.2016 35 Vgl.: EIA (2015) - A Look at the U.S. Commercial Building Stock: Results from EIA's 2012 Commercial Buildings Energy Consumption Survey (CBECS), abgerufen am 01.02.2016 18 Die Anzahl der Krankenhäuser pro Bundesstaat richtet sich nach der Anzahl der Einwohner. In Illinois liegen, wie Abbildung 7 zeigt, besonders viele Krankenhäuser, was auf den Großraum Chicago zurückzuführen ist.36 Abbildung 7: Verteilung von Krankenhäusern in den USA Chicago Quelle: Environmental Protection Agency (2015): Energy Use in Hospitals, abgerufen am 25.04.2016 4.2. Status Quo – Energy Footprint amerikanischer Krankenhäuser Krankenhäuser sind, abgesehen von der Gastronomie, die energieintensivsten gewerblichen Gebäudetypen in den USA.37 Sie verbrauchen pro Jahr durchschnittlich 296 kWh Strom/m2 und 321 kWh Gas/m2.38 Der hohe Energieverbrauch begründet sich darin, dass sie im Gegensatz zu anderen gewerblichen Einrichtungen 24 Std. am Tag betrieben werden. Auch unterliegen Gesundheitseinrichtungen strengeren Gesetzen und Auflagen als andere Gebäudetypen, worauf in Kapitel 5.1 näher eingegangen wird. Gründe für den hohen Energieverbrauch in Krankenhäusern sind z.B.: Der Einsatz von High Efficiency Particulate Air (HEPA) Filtern.39 Hohe Luftaustauschraten von 20- bis 30-mal pro Stunde und Überdruck40 in Operationssälen, Notaufnahmen, und Intensivstationen, 6-mal Luftaustausch pro Stunde in Behandlungszimmern und Laboren (im Vergleich: anerkannte Ein typisches Krankenhaus gibt jährlich 680.000 USD – bzw. 13.611 USD pro Bett (bei 50 Betten) für Strom und Gas aus. Vgl.: E Source Companies LLC (2013) Managing Energy Costs in Hospitals, abgerufen am 10.02.2016 36 Vgl.: Environmental Protection Agency (2015): Energy Use in Hospitals, abgerufen am 25.04.2016 37 Vgl.: EIA (2016): 2012 Commercial Buildings Energy Consumption Survey: Energy Usage Summary, abgerufen am 01.04.2016 38 Vgl.: E Source Companies LLC (2013) - Managing Energy Costs in Hospitals, abgerufen am 10.02.2016 39 HEPA Filter sind vorgeschrieben um das Verbreiten von Krankheiten in Krankenhäusern zu verhindern. Der wichtigste Kostenfaktor bei der Filtration ist der Energieverbrauch. 40 Überdruck verhindert, dass Luft nicht ungeplant von außen in die Räume eindringt. 19 Regel der Technik in Deutschland ist ein vollständiger Luftaustausch alle 1-2 Stunden).41 Erhitzung von Leitungswasser und Abkühlung vor dem Gebrauch 42 Die energieintensivste Einheit stellen Operationssäle dar. Zudem sind sie auch sehr kostenintensiv. Nach Schätzungen von Practice Greenhealth sind sie für etwa 30% aller Ausgaben eines Krankenhauses verantwortlich. 43 Als Energieträger werden in Krankenhäusern vor allem Strom und Erdgas, sowie in geringerem Maße Fernwärme und in kleinen Mengen Heizöl eingesetzt, siehe Abbildung 8. Diese Daten beziehen sich nicht nur auf Krankenhäuser, sondern auch auf andere stationäre Einrichtungen des Gesundheitswesens. Abbildung 8: Energieverbrauch nach Energiequelle in stationären Gesundheitseinrichtungen, 2012 11% 3% Elektrizität 46% Erdgas Heizöl 40% Fernwärme Quelle: Eigene Darstellung nach: EIA (2016): 2012 Commercial Buildings Energy Consumption Survey, abgerufen am 25.04.2016 Strom wird, wie Abbildung 9 zeigt, in erster Linie für die Raumklimatisierung, Belüftung und Beleuchtung verbraucht. 41 Vgl.: Industrial Air Solutions (o.J.): Ventilation Requirements for Areas Affecting Patient Care in Hospitals and Outpatient Facilities, abgerufen am 18.04.2016 42 Vgl.: Schneider Electrics (2006): White Paper Leading Techniques for Energy Savings in Healthcare Facilities, abgerufen am 27.04.2016 43 Vgl.: Practice Greenhealth (2011): Providence St. Peter Hospital, Olympia, WA:CASE STUDY Energy Efficiency in the OR–HVAC Setback Program, abgerufen am 29.04.2016 20 Abbildung 9: Stromverbrauch nach Endgeräten (Mrd. Btu) in stationären Gesundheitseinrichtungen, 2012 70 60 50 40 30 20 10 0 Quelle: Eigene Darstellung nach: EIA (2016): 2012 Commercial Buildings Energy Consumption Survey (zuletzt erhältliche Daten), abgerufen am 25.04.2016 Ähnlich wie in Deutschland wird Erdgas in erster Linie für die Raum- und Wasserbeheizung verwendet, siehe Abbildung 10. Abbildung 10: Erdgasverbrauch nach Endverbrauch (Mrd. Btu) in stationären Gesundheitseinrichtungen, 2012 140 120 100 80 60 40 20 0 Raumheizung Warmwasserbereitung Kochen Andere Quelle: Eigene Darstellung nach: EIA (2016): 2012 Commercial Buildings Energy Consumption Survey, abgerufen am 25.04.2016 Fernwärmenetze sind im Vergleich zu Deutschland nur in geringem Maße vorhanden. Die meisten Kraftwerke produzieren nach wie vor ausschließlich Strom ohne Nutzung der Wärme. Energieeffizienzmaßnahmen eröffnen Krankenhäusern extreme Einsparpotentiale. Selbst mit verhältnismäßig einfachen Maßnahmen können Krankenhäuser ihren Energieverbrauch regelmäßig um 20% senken. Für ein Krankenhaus mit einer Größe von 14.000 m2 bedeutet dies im Schnitt eine finanzielle Einsparung von etwa 111.300 USD pro Jahr.44 In Kapitel 6 wird näher auf den Trend zu Energieeffizienz in Gesundheitseinrichtungen eingegangen. 44 Vgl.: Healthcare Environmental Resource Center (o.J.) - Facilities Management—Energy Efficiency, abgerufen am 10.02.2016 21 5. Politische und rechtliche Rahmenbedingungen 5.1. Gesetzesvorgaben Richtlinien zur Energieeffizienz in Gebäuden fallen unter die bundesstaatliche und lokale Rechtsprechung und variieren dementsprechend innerhalb der USA. Die US-Bundesregierung ist nicht direkt für die Rechtsprechung über Bauvorschriften zuständig, stellt den Bundesstaaten jedoch technische Unterstützung bei der Umsetzung zur Verfügung. Was alle Bundesstaaten gemein haben ist, dass es für Energieeffizienz in kommerziellen Gebäuden im Gegensatz zu Deutschland kaum bindende Gesetze oder politische Regelungen gibt. Die verhältnismäßig wenigen existierenden Regelungen konzentrieren sich auf öffentliche oder industrielle Gebäude. Für Gesundheitseinrichtungen relevant sind The President‘s Climate Action Plan sowie ausgewählte Regelungen der Environmental Protection Agency (EPA). The President’s Climate Action Plan Im Jahr 2013 wurde der President’s Climate Action Plan erlassen. In diesem Strategieplan wird u.a. der Schutz kritischer Infrastruktur thematisiert. Darunter fällt auch der Gesundheitssektor. Ziel ist, die Widerstandsfähigkeit von Gesundheitseinrichtungen gegen Umwelteinflüsse zu stärken. Das Weiße Haus veröffentlichte am 16. Dezember 2014 die vom US Department of Health and Human Services (HHS) erstellten Richtlinien für Krankenhäuser. Der Report zeigt Wege auf, wie sich das Gesundheitssystem besser an den Klimawandel anpassen kann. Dazu gehört unter anderem auch die klimabewusste Planung neuer Gebäude. Es wird bspw. auf den Anstieg des Meeresspiegels und die Zunahme von heftigen Stürmen hingewiesen.45 Ascension Health Missouri Ascension Health in Missouri verpflichtete sich den Energieverbrauch zwischen 2008 und 2020 um 20% zu reduzieren und jährlich 20-30 Mio. USD in Gebäudeschutzmaßnahmen zu investieren, um sich vor Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen. Quelle: CENTER FOR AMERICAN PROGRESS ACTION FUND (2014): White House Releases Guidelines To Help Hospitals Prepare For Climate Change, abgerufen am 28.03.2016 Im Report des HHS wird auch auf nicht-strukturelle Schwachstellen im Gesundheitssektor eingegangen, inklusive einigen Vorschlägen zur Behebung dieser Schwachstellen: Regenwasser Management: o Sauerstoffrohre müssen immer frei und dürfen nicht verstopft sein o Wasserauffangbecken sollen zur Verfügung stehen, gekoppelt mit Rückflussventilen und Rohrweichen Widerstandsfähigkeit der Lüftungssysteme Aufzüge als Schwachstellen bei Stromausfall und für direkte Schäden Notstromversorgung o Empfehlung für Brennstoffzellen und Blockheizkraftwerke als verlässliche, zusätzliche Stromgeneratoren; auch hilfreich, um „Strominseln“ in langfristigen Stromausfällen zu errichten und wiederum die Robustheit des Energienetzes zu fördern 46 Neben der Veröffentlichung des Reports in 2014 verkündete HHS, dass einige Gesundheitseinrichtungen diesen als Anstoß nehmen, um sich dem Klimaschutz zu verpflichten. 45 Vgl.: Climate Progress: White House Releases Guidelines To Help Hospitals Prepare For Climate Change (2014), abgerufen am 28.03.2016 46 Vgl.: Department of Health and Human Services: Primary Protection: Enhancing Health Care Resilience for a Changing Climate (2014), abgerufen am 28.03.2016 22 EPA Regularien Die US-Environmental Protection Agency (EPA) ist für den Großteil der föderalen Programme zum Schutz von menschlicher Gesundheit und Umwelt zuständig. Darunter fallen auch Gesetze zur Regulation von Luft- und Wasseremissionen.47 Für den Gesundheitssektor sind folgende Regularien relevant: Clean Air Act (CAA) Clean Water Act (CWA) Greenhouse Gas Reporting Program (GHGRP) Clean Air Act Beim Clean Air Act der Environmental Protection Agency handelt es sich um ein umfassendes landesweites Gesetz, welches Abgasemissionen von stationären und mobilen Geräten reguliert. Der Clean Air Act ist für fünf Hauptbereiche in einem Krankenhaus relevant: Lüftungs- und Kühlsysteme Boiler Verbrennungsanlagen für medizinischen Müll Asbest Ethylenoxid Sterilisatoren Generatoren48 Clean Water Act Der Clean Water Act hat zum Ziel, die Qualität der landesweiten Oberflächenwasserressourcen zu schützen. Die EPA reguliert daher den Abfluss von Schadstoffen. Für Gesundheitseinrichtungen sind hier zwei Themenbereiche besonders relevant: Abwasser und Regenwasser. Hinsichtlich Abwasserregularien wird in zwei Arten von Abwasser-Ableitung unterschieden. Zum einen in Gesundheitseinrichtungen, die ihr Abwasser in das kommunale Abwassersystem ableiten (indirect dischargers) und Krankenhäuser, die ihr Abwasser direkt in Bäche oder Flüsse ableiten (direct dischargers). Die meisten Gesundheitseinrichtungen sind indirect dischargers, welche von den kommunalen Wasserwerken reguliert werden. Die direct dischargers unterliegen US-weiten Standards der EPA. Die Standards für direct dischargers sind viel strenger als jene der kommunalen Wasserwerke. Regenwasser reißt Schmutz, Staub, Öl von Parkplätzen, Rasenchemikalien und andere Schadstoffe mit sich. Um den Effekt von Schadstoffen auf Wasserwege möglichst gering zu halten, existieren Regularien für Regenwasser (40 CFR 122.26 – Regenwasser Abfluss).49 Die Tatsache, dass verschiedene Bundesstaaten und Gemeinden unterschiedliche Regularien im Bereich Umwelt haben, stellt eine Herausforderung dar. Ein Hilfsmittel zum Auffinden von Regularien und Voraussetzungen für spezifische Regionen bietet die Webseite des Healthcare Environmental Resource Centers. Greenhouse Gas Reporting Program (GHGRP) Im Rahmen des GHGRP müssen U.S. - Einrichtungen, die pro Jahr 25.000 Tonnen oder mehr an CO2 ausstoßen, dies melden. Die Sammlung dieser Daten hat zum Ziel, die Quellen des Schadstoffausstoßes besser identifizieren zu können, 47 Vgl.: Healthcare Environmental Research Center: Environmental-EPA, abgerufen am 28.03.2016 48 Vgl.: Healthcare Environmental Research Center: Clean Air Act, abgerufen am 28.03.2016 49 Vgl.: Healthcare Environmental Research Center: Clean Water Act, abgerufen am 28.03.2016 23 um die Entwicklung neuer politischer Programme und Richtlinien zur Senkung des Schadstoffausstoßes entsprechend zu steuern.50 Die EPA ermöglicht es, online über eine interaktive Landkarte, den GHRP locator, Institutionen mit hohem Schadstoffausstoß zu lokalisieren und deren Profile einzusehen. 51 Die Profile bieten Informationen zum Schadstoffausstoß, aufgeschlüsselt nach individuellen Schadstoffen, sowie Informationen zu der Art von Brennstoff, die genutzt wird. Über den GHRP locator sind auch Profile von Krankenhäusern aus dem Großraum Chicago zu finden, wie z.B.: Loyola University Medical Center Northwestern Memorial Hospital 5.2. Standards In Gesundheitseinrichtungen kommen die Standards der American Society of Heating, Refrigerating and AirConditioning Engineers (ASHRAE) sowie die Geräte- und Anlageneffizienzstandards des Department of Energy - DOE (Appliance and Equipment Standards Program) und das Chicago Energy Benchmarking zum Tragen. Diese werden im Folgenden näher erläutert. ASHRAE (American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers) Standards Ein wichtiger Standard, der in den USA für Energieeffizienz in Gebäuden allgemein und auch spezifisch für Gesundheitseinrichtungen angewandt wird, ist der ASHRAE-Code (American Society of Heating, Refrigerating and AirConditioning Engineers). Der ursprüngliche Standard für kommerzielle Gebäude ist der ASHRAE Standard 90.1 (offiziell ANSI/ASHRAE/IESNA Standard 90.1 genannt), der Mindestanforderungen für energieeffizientes Design festlegt.52 Zu dem ASHRAE Standard 90.1 gehört auch eine Suite sogenannter Prototype Building Models, welche Modelle für Wohngebäude und gewerbliche Bauten umfassen. Es existieren Modelle für neue Gebäude für 80% der gewerblichen Baufläche in den USA, in allen U.S. Klimazonen.53 Darunter sind auch Modelle für Gesundheitseinrichtungen, wobei in Excel Dokumenten genau eingesehen werden kann, welche Technologien in den Gebäuden verwendet werden. 54 Unter ASHRAE gibt es zusätzlich spezifische Energieeffizienzregelungen für Gesundheitseinrichtungen. Diese richten sich an Klimatechnik in Gesundheitseinrichtungen. Die relevanten Regelungen und Vorgaben sind ASHRAE Standard 170-2013 für Lüftungssysteme in Gesundheitseinrichtungen (Ventilation of Health Care Facilities) und ASHRAE Klimatechnik und Heiztechnik Design Anleitung für Gesundheitseinrichtungen (HVAC Design Manual for Hospitals and Clinics). Nicht spezifisch für Gesundheitseinrichtung, aber dennoch relevant für sie ist ASHRAE Standard 62.1 für Lüftungssysteme und Luftqualität (Ventilation And Indoor Air Quality) in gewerblichen Gebäuden. Der ASHRAE Standard 170 bietet Designvoraussetzungen für Lüftungssysteme, welche Komfort, Asepsis und Geruchsneutralität zum Ziel haben.55 Das HVAC Design Manual for Hospitals and Clinics basiert auf der Grundlage des Standards 170, bietet detaillierte Designempfehlungen basierend auf Best Practices und präsentiert wirtschaftliche Lösungen mit niedrigen Wartungskosten und hoher Betriebssicherheit.56 50 Vgl.: Environmental Protection Agency: Fact Sheet Greenhouse Gases Reporting Program Implementation (2013), abgerufen am 28.03.2016 51 Vgl.: Environmental Protection Agency: Greenhouse Gas Reporting Program locator (2014), abgerufen am 28.03.2016 52 Vgl.: American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers: Standard 90.1 (2013), abgerufen am 28.04.2016 53 Vgl.: US Department of Energy: Commercial Prototype Building Models, abgerufen am 28.04.2016 54 Vgl.: US Department of Energy: 90.1 Prototype Building Models Outpatient Healthcare (2011), abgerufen am 28.04.2016 55 Vgl.: American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers: Standard 170-2013 - Ventilation of Health Care Facilities (2013), abgerufen am 28.04.2016 56 Vgl.: American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers: HVAC Design Manual for Hospitals and Clinics, 2nd Ed. (2013) , abgerufen am 28.04.2016 24 Der ASHRAE Standard 62.1 spezifiziert die minimale Belüftungsintensität und andere Messwerte, die dazu dienen die Luftqualität zu verbessern, um negative Effekte für den Menschen zu vermeiden. 57 Geräte- und Anlageneffizienzstandards des DOE (Appliance and Equipment Standards Program) Das DOE legt Geräte- und Anlageneffizienzstandards sowie die damit zusammenhängenden Prüfabläufe fest. Rechtsgrundlage ist der Energy Policy and Conservation Act (EPCA). Das Building Technology Office innerhalb des DOE implementiert minimale Energiesparstandards in über 60 Kategorien von Geräten.58 Darunter fallen auch Geräte für die gewerbliche Anwendung, wie zum Beispiel Klimaanlagen, Boiler, Pumpen, Kühlsysteme, Heiztechnik.59 Chicago Energy Benchmarking Die Stadt Chicago hat im September 2013 die Chicago Energy Benchmarking Verordnung eingeführt. Diese soll durch Transparenz für Energieeffizienz in Gebäuden sensibilisieren. Langfristig sollen Energie- und Kosteneinsparungen für Gewerbe und private Haushalte erreicht werden. Die Verordnung richtet sich an Gebäude, die größer als 50.000 ft2 (≈4.650 m²) sind. Die Energieeffizienzdaten der Gebäude werden jährlich an die Stadt gemeldet und die Richtigkeit der Daten wird alle drei Jahre überprüft.60 Laut lokalen Marktkennern wird diese Verordnung zu mehr Nachfrage nach Energieeffizienztechnologien in kommerziellen Gebäuden führen. 61 5.3. Zertifizierungen In den USA gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Zertifizierungssysteme, die direkt oder indirekt den Bausektor betreffen. Das im Jahr 2000 eingeführte Leadership in Energy and Environmental Design (LEED)-System des US Green Building Council gilt als der wichtigste Maßstab für energieeffizientes Bauen in den USA. Daneben wird der WELL Building Standard immer wichtiger. Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) Der führende Standard für grünes Bauen in den USA ist das LEED-System des US Green Building Councils. Gegenstand der LEED-Zertifizierung sind das Design von Gebäuden, die Baumaterialien sowie die Gebäudebewirtschaftung. LEED ist ein freiwilliges Zertifizierungsprogramm. Bewertet werden in einem Ratingsystem die Aspekte Nachhaltigkeit, Wassereffizienz, Energie und Atmosphäre, Material- und Rohstoffverbrauch, Wohn- und Gebäudenutzungs- Qualität sowie Innovation und Design. Folgende Bewertungskategorien sind vorgesehen: Neubauten, Altbauten, Gewerbegebäude, Gebäudeinneres und -verkleidung, Schulen, Einzelhandel, Gesundheitswesen, innerstädtische Siedlungs- und Entwicklungsprojekte.62 LEED vergibt die folgenden Prämienstufen: LEED-zertifiziert, LEED-Silber, LEED-Gold und LEED-Platinum. Ein LEED‐Gold Gebäude hat 50% weniger negativen Einfluss auf die Umwelt als ein normales Gebäude. Ein LEED‐Platinum Gebäude sogar mindestens 70%. Dutzende Städte in den USA und etliche Staaten schreiben mittlerweile vor, dass neue und renovierte Gebäude den LEED-Kriterien entsprechen müssen.63 Im Gesundheitswesen gibt es ein spezielles LEED for Healthcare Bewertungssystem. LEED for Healthcare bewertet Design und Neubau Aktivitäten, sowie große Renovierungen (z.B. Klimatechnik Renovierung) an existierenden 57 Vgl.: American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers: Standards 62.1 & 62.2,The Standards For Ventilation And Indoor Air Quality (2016), abgerufen am 28.04.2016 58 Vgl.: Department of Energy Office of Energy Efficiency & Renewable Energy: Appliance and Equipment Standards Program, abgerufen am 28.04.2016 59 Vgl.: Department of Energy Office of Energy Efficiency & Renewable Energy: Standards and Test Procedures, abgerufen am 28.04.2016 60 Vgl.: City of Chicago: Chicago Energy Benchmarking, abgerufen am 09.05.2016 61 Gespräch mit Brian Imus, Executive Director, US Green Building Council-Illinois Chapter am 07.04.2016 62 Vgl.: U.S. Green Building Council: LEED, abgerufen am 28.03.2016 63 Vgl.: gogreen healthcare: Hospitals Save Money by "Going Green" (2013), abgerufen am 17.02.2016 25 Gebäuden.64 Fast 2.200 Gesundheitseinrichtungen in den USA sind in einer der LEED Prämienstufen oder warten auf die Zertifizierung. Krankenhäuser geben operative Kosteneinsparungen, erhöhte Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit als Gründe für die Aufnahme des Zertifizierungsprozesses an. Zusätzlich bekommen die Krankenhäuser nach eigenen Aussagen öffentliche Anerkennung für ihr Engagement im Bereich grünes Bauen und Design.65 Man kann LEED-zertifizierte Krankenhäuser in einem Verzeichnis des US Green Building Council finden.66 Eine Kritik am LEED-Zertifizierungsprozess ist der Zeitaufwand, wie Elliott Horner, Lead Scientist, UL LLC, der AHK USA-Chicago mitteilte. Der Prozess nimmt derzeit von der Registrierung bis zur Beglaubigung ca. zwei Jahre in Anspruch. 67 Die nächste Erweiterung der LEED Zertifizierung steht im Oktober 2016 an. Meredith Marsh, Green Building Consultant bei Baumann Consulting erläuterte, dass eine wichtige Erweiterung die Einführung von Punkten für sogenannte Environmental Product Declarations (EPD®) ist.68 Ein EPD ist ein Dokument, welches unabhängig verifiziert und registriert wird. Dieses Dokument beinhaltet Informationen über die Auswirkung des Produkts auf die Umwelt über den gesamten Lebenszyklus.69 LEED auch bei Krankenhäusern am Vorstoßen Zu Krankenhäusern in Chicago, die bereits LEED zertifiziert sind, zählen das Rush Hospital, sowie das Ann & Robert H. Lurie Children’s Hospital (beide LEED-Gold). Das Advocate Illinois Masonic Medical Center ist im Prozess, LEED zertifiziert zu werden. Quelle: USGBC (2016): LEED BD+C: Healthcare v3 LEED, abgerufen am 28.03.2016 Dies ist ein großer Schritt für mehr Transparenz und besser verträgliche Materialbestandteile. 70 WELL Building Standard Der WELL Building Standard® (WELL) ist der weltweit erste Standard für Gebäude, der sich ausschließlich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen konzentriert. WELL hat Anforderungen in sieben Bereichen, die für die Gesundheit der Bewohner in Gebäuden relevant sind – Luft, Wasser, Ernährung, Licht, Fitness, Komfort und Geist. Die WELL Zertifizierung, wird auf drei Niveaus vergeben: Silber, Gold und Platin. WELL wurde von dem International WELL Building Institute eingeführt. Der Standard wird von einem Dritten, der Green Business Certification Inc., zertifiziert. Diese Organisation hat ebenfalls die Administration des LEED Zertifizierungsprogramms inne, sowie das LEED professional credentialing program.71 Ein Beispiel bei dem WELL in einem Krankenhaus angewendet wird, ist das Akron Children’s Hospital in Akron, OH.72 Verschiedene Marktexperten gaben an, dass WELL derzeit noch nicht intensiv genutzt wird. Elliott Horner von UL LLC gab an, dass UL eng mit WELL zusammenarbeitet, in einem Team mit der renommierten Mayo Clinic im Bundesstaat Minnesota. Laut Horner konzentriert sich WELL momentan noch auf Bürogebäude und Wohngebäude. 73 Gemäß einem Gebäudemanager eines Krankenhauses in Chicago, wird WELL in Zukunft eine größere Rolle spielen. Seiner Meinung nach werden Luftqualität und das Wohlbefinden der Menschen in Gebäuden allgemein immer wichtiger werden. Daher sieht er dort Anknüpfungspunkte für WELL.74 64 Vgl.: U.S. Green Building Council: LEED 2009 for Healthcare (updated 2014), abgerufen am 28.04.2016 65 Vgl.: Modern Healthcare: The platinum standard: Hospitals shoot for the top score in green construction and design (2015), abgerufen am 28.04.2016 66 Vgl.: U.S. Green Building Council: LEED projects in Healthcare, abgerufen am 28.03.2016 67 Vgl.: Interview mit Elliott Horner, Lead Scientist bei UL LLC am 17.02.2016 68 Vgl.: Interview mit Meredith Marsh, Green Building Consultant bei Baumann Consulting am 05.02.16 69 Vgl.: The International EPD System: What is an EPD?, abgerufen am 28.04.2016 70 Vgl.: Healthy Building Science: LEED v4 Changes – What to Expect (2015), abgerufen am 28.03.2016 71 Vgl.: Delos: WELL BUILDING STANDARD® (2013), abgerufen am 17.02.2016 72 Vgl.: Delos: Akron Children’s Hospital, abgerufen am 17.02.2016 73 Vgl.: Interview mit Elliott Horner, Lead Scientist bei UL LLC am 17.02.201 74 Vgl.: Interview mit dem Gebäudemanager eines Krankenhauses in Chicago am 11.03.2016 26 5.4. Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten Vielen Gesprächen mit Nachhaltigkeitsverantwortlichen in Krankenhäusern ist zu entnehmen, dass das Vorhandensein von Fördermitteln für die Entscheidung für eine Energieeffizienzmaßnahme eine wichtige Voraussetzung ist. Die wichtigsten Fördermittel sind dabei die finanziellen Anreize von Stromversorgern, die auf regionaler oder bundesstaatlicher Ebene vergeben werden. Smart Ideas for Your Business (SIFYB) Program ist wichtigstes Fördermittel SIFYB fördert Energieeffizienzmaßnahmen mit 34% der Projektsumme Die NorthShore University HealthSystem Gruppe nimmt das SIFYB-Programm seit einigen Jahren erfolgreich in Anspruch. NorthShore hat einen 5Jahresplan für Energiemanagement, den es gemeinsam mit ComEd erarbeitet hat. Im Jahr 2015 haben sie durch das SIFYB Programm eine Rückvergütung von 340.000 USD auf eine Investition von 1 Mio. USD erhalten, womit sie sehr zufrieden sind. Daten aus einem Interview mit Michael Fiore, Director, Im Großraum Chicago ist ComEd für die Stromversorgung Environmental Occupational Health and Safety/Sustainability bei und -verteilung zuständig. ComEd verwaltet auch das NorthShore University HealthSystem am 09.03.2016 Smart Ideas for Your Business® Programm, das finanzielle Anreize für Energieeffizienzmaßnahmen, unter anderem in Gesundheitseinrichtungen bereitstellt. SIFYB verringert die Kosten von Energieeffizienzprojekten durchschnittlich um ca. 20 % und trägt bis zu 50 % der Projektkosten. 75 Die finanziellen Anreize werden in Form von Rückvergütungen der bezahlten Stromrechnung ausgezahlt. Es gibt daher eine Energy Efficiency Program Gebühr auf den monatlichen Rechnungen von ComEd. Projekte, die für die Förderung in Frage kommen, sind Nachrüstungen oder Umbauten, welche energieeffizientere Lösungen miteinbeziehen. Dabei werden unter anderem Projekte in den Bereichen Beleuchtung, Klimatechnik und Energiemanagement gefördert. Es bedarf eines Kapitaleinsatzes des Krankenhauses am Anfang des Projekts. Es gibt keine Maximalzahl von förderbaren Projekten pro Kunde. 76 Vergleichbare Förderprogramme in anderen Midwest-Bundesstaaten Auch in anderen Bundesstaaten existieren vergleichbare Programme, die in der Regel von den örtlichen Stromversorgern verwaltet werden: Michigan: DTE Energy & Michigan Saves Anreizprogramme Wisconsin: Focus on Energy Programm Ohio: AEP Ohio Anreizprogramm Green Roof Programme Die Stadt Chicago bietet verschiedene Green Roof Programme für Wohngebäude und gewerbliche Gebäude. Für gewerbliche Gebäude ist der Green Roof Improvement Fund relevant. Der Green Roof Improvement Fund ist ein 50% Matching Grant (bis zu 100.000 USD pro Projekt) für die Kosten eines grünen Dachs für ein existierendes Gebäude im Central Loop TIF (Tax Increment Financing) District in Downtown Chicago.77 75 Vgl.: ComEd: THE POWER OF ENERGY EFFICIENCY IN HEALTHCARE FACILITIES (2014), abgerufen am 29.04.2016 76 Vgl.: ComEd: Smart Ideas for Your Business (SIFYB) Program Overview (2013), abgerufen am 29.04.2016 77 Vgl.: U.S. Department of Energy: Green Roof Improvement Fund (Chicago, IL 2006), abgerufen am 29.04.2016 27 EPA Clean Power Plan Nach Aussagen des Marktexperten Art Harrington, werden sich durch den Clean Power Plan der US Environmental Protection Agency (EPA) für Krankenhäuser in Zukunft Möglichkeiten ergeben, Energieeffizienzprojekte zu finanzieren. 78 Nachhaltigkeitsbeauftragter Paul Linzmeyer weist darauf hin, dass sich durch den Clean Power Plan für Krankenhäuser die Möglichkeit eröffnet, zu relativ geringen Kosten sogenannten Renewable Energy Credits (RECs)79 zu erwerben. 80 Allerdings ist die Einführung des Clean Power Plan ins Stocken geraten, da er im seit Anfang 2016 handlungseingeschränkten US Supreme Court festhängt. 6. Aktuelle Trends – Sustainability in Healthcare Energieeffizienz in amerikanischen Krankenhäusern ist seit einigen Jahren ein wichtiges Thema. Verschiedene Quellen weisen darauf hin, dass die Einrichtungen des Gesundheitssektors jährlich mehr als 6,5 Mrd. USD für die Energieversorgung ausgeben.81 Der zuletzt durch die Einführung des Affordable Care Act („Obamacare“) weiter gestiegene Kostendruck ist dabei der größte Treiber für Energieeffizienzprojekte in Krankenhäusern. 82 Dies wird durch eine Umfrage des American College of Healthcare Executives verdeutlicht. Diese zeigt, dass der finanzielle Druck die größte Herausforderung für Krankenhausleiter darstellt.83 Laut dem Healthcare Environmental Resource Center können Krankenhäuser durch oft einfache Maßnahmen ihren Energieverbrauch um bis zu 20% senken. Für ein Krankenhaus mit einer Größe von 14.000 m2 bedeutet dies im Schnitt eine finanzielle Einsparung von etwa 111.300 USD pro Jahr. 84 Auch nicht-monetäre Motive tragen zu der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen in Krankenhäusern bei. So sollen Investitionen in Nachhaltigkeitsmaßnahmen die Mitarbeiterzufriedenheit steigern, das Image der Einrichtung verbessern und das Vertrauen der Öffentlichkeit stärken.85 In vielen kleineren Krankenhäusern spielt Energieeffizienz nach Aussagen von Marktexperten noch keine große Rolle.86 Meist fehlen diesen Krankenhäusern die personellen Ressourcen, um sich dem Thema Energieeffizienz aus einem strategischen Blickwinkel zu widmen, da bspw. die Betriebsleiter genug damit zu tun haben, den Krankenhausbetrieb aufrecht zu halten.87 Ob und in welchem Maße sich ein Krankenhaus dem Thema Energieeffizienz widmet, kommt laut Industrieinsidern auf die Prioritätensetzung der Führungsebenen an. Wichtig ist, dass sogenannte „Champions“ (interne Befürworter) an der Spitze sich für das Thema einsetzen und Projekte mit vorantreiben.88 In der Regel sind große Krankenhäuser Vorreiter in der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, weil sie die notwendigen Personal- und Finanzressourcen einfacher zur Verfügung stellen können. Nach vielen Gesprächen mit Krankenhäusern wurde deutlich, dass Krankenhäuser Energieeffizienzmaßnahmen in Etappen umsetzen und meistens mit einfachen Maßnahmen, den sogenannten „low hanging fruits“ beginnen. Diese 78 Vgl.: Interview mit Art Harrington, Chair for Renewable Energy & Energy Efficiency bei Law Practice Group am 05.02.2016 79 Zertifizierungssystem zum Herkunftsnachweis für Strom aus erneuerbaren Energien. RECS können separat vom physischen Strom abgespalten und in der Form frei konvertibler Zertifikate am Markt gehandelt werden. RECs werden in den USA von den Unternehmen Green-e und der Non-profitOrganisation The Climate Neutral Network vergeben. 80 Vgl.: Interview mit Paul Linzmeyer, Sustainability Leader bei ThedaCare am 27.01.2016 81 Vgl. American Hospital Association (AHA) (o.J.): Drivers and Motivators for Sustainability, abgerufen am 26.04.2016 82 Vgl.: Interview mit Jeff Rich, Executive Director – GL Envision am 16.02.2016 83 Vgl. American College of Healthcare Executives (ACHE) (2016): Survey: Healthcare Finance, Safety and Quality Cited by CEOs as Top Issues Confronting Hospitals in 2015, abgerufen am 26.04.2016 84 85 Vgl. Healthcare Environmental Resource Center (o.J.) - Facilities Management—Energy Efficiency, abgerufen am 10.02.2016 Vgl. American Hospital Association (AHA) (o.J.): Drivers and Motivators for Sustainability, abgerufen am 26.04.2016 86 Vgl.:Gespräch mit Derek Marshall, Building Envelope Specialist, Prairie Professional Services, LLC am 25.02.2016 87 Vgl.: Gespräch mit Paul Linzmeyer, Sustainability Manager, ThedaCare am 27.01.2016 88Vgl.: Interview mit einem Vertreter/Team Leader für Nachhaltigkeit bei einer Krankenhausgruppe in Nordost Wisconsin am 18. 02.2016 28 bringen schnelle Erfolge mit Amortisationsräumen von 1-3 Jahren. Zu den einfachen Maßnahmen zählen die regelmäßige Überprüfung der Heizung, Lüftung und Klimatisierungsanlagen (HVAC) und die Modernisierung der Beleuchtung, etwa durch den Einsatz von LEDs.89 ENERGY STAR Portfolio Manager wichtigstes Benchmarking-Werkzeug Mercy Hospital Lebanon in Missouri Der Energy Star Portfolio Manager hat auch in dem Mercy Die meisten Krankenhäuser, die sich mit dem Thema Hospital Lebanon in Missouri dazu beigetragen, dass pro Energieeffizienz auseinandersetzen, erfassen ihren Jahr 150.000 USD und eine Reduktion des Energieverbrauch im sogenannten ENERGY STAR Energiekonsums um 23% erreicht werden können. Der Portfolio Manager. Es handelt sich hierbei um ein Online Portfolio Manager wurde hier von Verantwortlichen Tool der EPA, mit Hilfe dessen Institutionen ihren genutzt, um aufzuzeigen, dass der Energiekonsum im Fortschritt bei Energieeffizienzmaßnahmen messen und Vergleich zu anderen Krankenhäuser viel zu hoch ist und sich mit anderen Krankenhäusern vergleichen können.90 im hohen Maße Kosten eingespart werden können. Mit Hilfe des Portfolio Managers können Dadurch wurde es möglich, Gelder für ein Audit zu Gebäudemanager Daten über die Charakteristika des akquirieren und konkrete Einsparpotenziale zu Gebäudes, operative Nutzung und Energieverbrauch identifizieren. Unter anderem wurde gleichzeitiges Heizen eintragen. 91 Die Algorithmen im Tool vergleichen das und Kühlen eliminiert, neue Luftaustauschraten Gebäude mit anderen Gebäuden derselben Größe und eingeführt und Operationssäle so umgerüstet, dass bei bewerten es auf einer Skala von 1 bis 100. Alle Nichtbenutzung die HVAC Systeme weniger Energie Einrichtungen, die mehr als 75 Punkte auf der Skala verbrauchen. erreichen, qualifizieren sich für die Energy Star Zertifizierung. Die numerische Bewertung aller Quelle: Practice Greenhealth (o.J.): Case Study – Sustainability in Rural Krankenhäuser ermöglicht Gebäudemanagern und der Hospitals, abgerufen am 14.04.2016 Geschäftsführung der verschiedenen Krankenhäuser eine sehr gute Einsicht in existierende Benchmarks.92 Viele Vertreter von Krankenhäusern, mit denen die AHK USAChicago gesprochen hat, nutzen dieses Tool. Pionier-Krankenhäuser im Bereich Energieeffizienz in Illinois In der folgenden Tabelle 4 werden Krankenhäuser in Illinois aufgeführt, die im Bereich Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in den letzten Jahren viele Maßnahmen umgesetzt haben. Tabelle 4: „Grüne“ Krankenhäuser in Illinois Names des Krankenhauses Advocate Christ Medical Center & Advocate Children's Hospital (Oak Lawn). Advocate Good Samaritan Hospital (Downers Grove) Advocate Illinois Masonic Medical Center (Chicago) Advocate Trinity Hospital (Chicago) Advocate Lutheran General Hospital (Park Ridge) 89 Vorzeigeprojekt-, auszeichnung Top 25 Environmental Excellence Award, durch Practice Greenhealth verliehen -2015: Drei “Circles of Excellence awards”, durch Practice Greenhealth verliehen -Teilnehmer der Healthier Hospital Challenge (Siehe 6.2) -2015: Top 25 Environmental Excellence Award honoree Gründung von einem Green Committee in 2009 und einem Green Subcommittee in 2010 LEED Gold zertifiziert Vgl. Better Building Alliance (2016): Winter 2016 Progress Update, abgerufen am 20.04.2016 90 Vgl.: Energy Star: Benchmark with EPA’s ENERGY STAR® Portfolio Manager, abgerufen am 27.04.2016 91 Vgl.: Energy Star Buildings: Benchmarking with EPA’s ENERGY STAR Portfolio Manager (2014), abgerufen am 29.04.2016 92 Vgl.: healthcare design: Chicago Hospitals Share Green Initiatives (2013), abgerufen am 29.04.2016 29 NorthShore University Health System-Evanston Hospital LEED Silber zertifiziert Quelle: Eigene Darstellung nach: Becker´s Hospital Review (2015): 50 of the Greenest Hospitals in America 2015, abgerufen am 21.04.2016 Förderfähige Maßnahmen werden bevorzugt umgesetzt Wie bereits in Kapitel 5.4 beschrieben, werden Projekte, die sich für staatliche Förderprogramme qualifizieren, bevorzugt ausgewählt, da ein Teil der Investitionssumme durch die Förderung übernommen wird. Generell wird die Rangfolge von Energieeffizienzmaßnahmen hauptsächlich vom Return on Investment (ROI) der Projekte bestimmt. Es wird insbesondere von deutschen Unternehmen bemängelt, dass zu sehr auf den ROI geachtet wird, anstatt die langfristig möglichen Gesamteinsparungen/Net Present Value als Entscheidungsgrundlagen zu nehmen.93 Trend zu umweltfreundlicheren Produkten Environmentally Preferable Purchasing ist ein Trend, der durch verschiedene Organisationen und Initiativen unterstützt wird. Im Rahmen von Environmentally Preferable Purchasing bemühen sich Krankenhäuser, zunehmend umweltfreundlichere Produkte in ihr Beschaffungsmanagement aufzunehmen.94 Operationssäle als Energie- und Kostenfresser Cleveland Clinic Ohio Es verstärkt sich der Fokus auf Operationssäle in Die Cleveland Clinic in Ohio hat bereits im Jahr 2010 in Krankenhäusern, da diese zu den stärksten OP-Sälen Halogenleuchten durch LEDs ersetzt und Energieverbrauchern in einem Krankenhaus zählen. Auch Bewegungsmelder installiert. Kombiniert mit weiteren haben sie strenge Anforderungen was die Luftwechselrate Maßnahmen konnte eine Reduktion des pro Stunde, Temperatur und Beleuchtung angeht. Energieverbrauchs von etwa 54% in den Insbesondere Operationsleuchten verbrauchen viel Operationssälen erreicht werden. Dadurch, dass LED Energie und produzieren dabei unerwünscht viel Wärme. Leuchten weniger Wärme produzieren, waren die Häufig laufen diese Anwendungen wenn die Operationssäle insgesamt kühler, weshalb auch Operationssäle nicht in Benutzung sind, beispielsweise Einsparungen in HVAC Systemen erreicht wurden. über Nacht.95 Um dieses Problem anzugehen, wurde von Quelle: Better Building Alliance (o.J.): Implementation Model: der Organisation Practice Greenhealth die “Greening the Engaging Clinicians To Reduce Resource Use In Operating Rooms, OR Initiative“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit abgerufen am 20.04.2016 verschiedenen Partnern und Krankenhäusern werden Best-Practice Maßnahmen entwickelt, um eine weit verbreite Anwendung in Krankenhäusern zu erwirken.96 Teilnehmende Krankenhäuser in Illinois: Advocate Trinity Hospital in Chicago, Advocate Christ Medical Center in Oak Lawn, Condell Medical Center in Libertyville und das Lutheran General Hospital in Park Ridge.97 Patientenüberwachung steigert Energieverbrauch Auch die voranschreitende Technologisierung ist ein wichtiger Faktor in Bezug auf den Energieverbrauch von Krankenhäusern. 98 Die 2014 Hospital Energy and Water Benchmarking Survey Studie weist darauf hin, dass der Energiekonsum trotz Energieeinsparungen in den letzten Jahren gestiegen ist. Der Anstieg des Energieverbrauchs wird damit erklärt, dass neue Technologien im Bereich E-Health viel Energie benötigen und die Einsparungen somit 93 Vgl.: Gespräch mit Jan Hoetzel, Managing Director, Airleader - WF Steuerungstechnik GmbH am 07.04.2016 94Vgl. Health Care Without Harm (o.J.): Environmentally Preferable Purchasing, abgerufen am 16.04.2016 95Vgl. Practice Greenhealth (o.J.): The Business Case for Greening the OR, abgerufen am 21.04.2016 96Vgl. Practice Greenhealth (o. J.): Greening the Operating Room, abgerufen am 15.04.2016 97Vgl.: Practice Greenhealth (2012): Greening the OR – Hospitals, abgerufen am 15.04.2016 98Vgl.: IBIS World - Telehealth Services in the US (2015), abgerufen am 08.02.2016 30 ausgleichen.99 So haben sich beispielsweise in den letzten Jahren im Gesundheitswesen Telehealth und Telemedizin zu einem starken Trend entwickelt. Dienstleistungen in diesem Feld beinhalten Ferndiagnosen, Patientenüberwachung und Bildungsangebote. Auch die Patientenzimmer haben sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Energieverbraucher entwickelt. Wo früher Klimaanlage, Telefon und Fernseher installiert waren, tragen medizinische Überwachungsmechanismen und -instrumente, Internet und elektrische Betten zu einem steigenden Energiekonsum bei.100 6.1. Schwerpunkttechnologien 6.1.1. Beleuchtung Wie bereits im vorherigen Kapitel deutlich wurde, beginnen viele Krankenhäuser in den USA damit, ihre Beleuchtungssysteme energieeffizienter zu gestalten, da sich hier die Investitionen schnell rentieren101. Folgende „low hanging fruits“ werden von Krankenhäusern häufig umgesetzt: Tageslichtsensoren installieren Installation von Bewegungsmeldern in Räumen die nicht häufig nicht besetzt sind (z.B. Toiletten, Treppenhäuser) Konventionelle Lampen, insbesondere solche die viel in Benutzung sind, mit LED Lampen austauschen LED Beleuchtung ist insbesondere in Operationssälen, Untersuchungsräumen, Parkhäusern, Nachtlichtern, Notausgangsschildern sowie der Computertomografie und Kernspintomographie (MRI) sinnvoll. 102 Rush University Medical Center Illinois Ein Beispiel für den Umstieg auf LED Leuchten ist das Rush University Medical Center in Chicago. Das Krankenhaus kann 300.000 USD jährlich durch den Einsatz von LED Technologien einsparen. Quelle: ComEd (2014): The Power of Energy Efficiency in Healthcare Facilities, abgerufen am 26.04.2016 Als eine langfristige Strategie im Bereich Beleuchtung wird Krankenhäusern z.B. von Practice Greenhealth empfohlen, künstliches Licht so weitgehend wie möglich mit natürlichem Licht zu ersetzen bzw. dieses so effizient wie möglich zu nutzen. Es wird der Einsatz von Lichtröhren/Lichtkaminen (Light Pipes) und Dachfensterelementen (Skylights) empfohlen, um nachträglich mehr Tageslicht in das Gebäude zu leiten. Nach Eindrücken der AHK USA-Chicago wird in den USA traditionell in Gebäuden viel weniger mit Tageslichtelementen gearbeitet als in Deutschland. 6.1.2. HVAC (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen) In den USA überwiegt in der Raumheizung und -kühlung der Einsatz von Druckluftheizungen. In Krankenhäusern ist die Einhaltung einer hohen Luftqualität streng reglementiert. Hierzu gehören die Keimminimierung und der kontrollierte, häufige Austausch der Raumluft. Vorgaben für den Austausch der Raumlauft variieren innerhalb eines Krankenhauses. In Operationssälen wird pro Stunde 25 Mal ein Luftaustausch vorgeschrieben. In Behandlungszimmern oder Laboren wiederum nur etwa sechs Mal pro Stunde.103 Entsprechend streng sind die gesetzlichen Anforderungen für HVAC, die in Gesundheitseinrichtungen zum Einsatz kommen.104 99 Vgl. Energy Manager Today (2015): Hospital Electricity Use Not Going Down, Finds Survey, abgerufen am 21.04.2016 100Vgl.: facilitiesnet: Energy Efficiency Prescriptions for Health Care Facilities (2008), abgerufen am 19.01.2016 101 Vgl.: US Deparment of Energy (2011) : Energy-Efficient Hospital Lighting Strategies Pay Off Quickly, abgerufen am 26.04.2016 102 Vgl.: DRK Enterprises (o.J.): LED lights – A leap ahead, abgerufen am 27.04.2016 103 Vgl.: Industrial Air Solutions (o.J.): Ventilation Requirements for Areas Affecting Patient Care in Hospitals and Outpatient Facilities, abgerufen am 18.04.2016 104 Vgl.: Kapitel 5.2 31 Wie bereits erwähnt, sind HVAC-Systeme in Gesundheitseinrichtungen durchschnittlich für 33% des Stromverbrauchs und 56% des Gasverbrauchs verantwortlich. Es besteht daher ein großes Interesse an energieeffizienteren Lösungen im Bereich der Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen. Auch im Bereich HVAC suchen Krankenhäuser zunächst nach einfachen und schnellen Methoden, um energieeffizienter zu werden. Hier spielen regelmäßige Überwachungs- und Wartungsarbeiten an Filtern, Kanälen und Rohren eine wichtige Rolle. Eine einfache Methode für Krankenhäuser ist zudem, den Gebrauch von HVAC Anlagen generell zu reduzieren, z.B. in Räumen, die nur zu bestimmten Tageszeiten benutzt werden. Wenn die Anlagen optimal eingestellt werden (was nicht immer der Fall ist), z.B. durch andere Einstellungen am Wochenende, können hier sehr einfach Kosten gespart werden.105 Im Bereich der Heizungssysteme wird meist zunächst versucht, die Performance von Heiz- und Kühlungssystemen zu verbessern indem z.B. Rauchrohre gereinigt oder sogenannte blow-down controls an Heizkesseln installiert werden.106,107 Die Krankenhausgruppe Gundersen Health System im Bundesstaat Wisconsin konnte z.B. nur durch die Optimierung ihrer Heizkessel ca. 64.000 USD jährlich einsparen.108 Das Graham County Hospital in Hill City in Kansas entschied sich wiederum mit Hilfe der Energy Solutions Professionals (ESP) ein Energie-Audit durchzuführen, um umfassendere Einsparpotenziale aufzudecken. Eine der wichtigsten Veränderungen war, die alternden Boiler aus den 50er Jahren mit effizienteren sogenannten dual-fuel condensing boilers zu ersetzen.109 Auch moderne Ventilationssysteme, die ihre Leistung an die Menge der zu kühlenden Luft anpassen (sogenannte Variable-frequency drives (VFDs)), können den Stromverbrauch zur Raumbelüftung um ca. 50% senken.110 In Krankenhäusern eignen sich die VFDs allerdings nur für Bereiche, die nicht so strengen Auflagen bzgl. HVAC unterliegen, z.B. Büro-Flure. Nicht zuletzt lassen viele Krankenhäuser im Rahmen von Retrocomissioning ihre HVAC-Systeme überprüfen. Weitere Informationen hierzu sind bei dem Unterpunkt Commissioning/Retrocommissioning zu finden. 6.1.3. Gebäudehülle (Building Envelope) Der Trend zu energieeffizienten Gebäudehüllen wird insbesondere durch die American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers (ASHRAE) unterstützt. Diese publizieren z.B. den “Advanced Energy Design Guide for Small Hospitals and Healthcare Facilities”. Auch die US Department of Energy’s Hospital Energy Alliance hilft Krankenhäusern, Maßnahmen in diesem Bereich umzusetzen.111 Einfache, häufig realisierte Maßnahmen sind, undichte Fenster und Türen zu ersetzen und Abdichtungen und Isolierungen regelmäßig zu überprüfen.112 Eine Herausforderung in den USA ist, dass unterschiedliche Klimazonen verschiedene Maßnahmen erfordern, um die Gebäude energieeffizienter zu gestalten. Es gibt insgesamt acht Klimazonen in den USA (inkl. Hawaii und Alaska). Diese werden in Vgl.: US Department of Energy (2011): Hospitals Save Energy and Money by Optimizing HVAC Performance, abgerufen am 28.04.2016 105 106 Vgl.: E Source Companies LLC (2010) : Managing Energy Costs in Hospitals Managing Energy Costs in Hospital, abgerufen am 06.04.2016 107 Vgl.: Stiftung viamedica (2009): Klinergie 2020 – Energieeffizienz in deutschen Kliniken, abgerufen am 12.04.2016 108 Vgl.: Practice Greenhealth (2013): Gundersen Health System –Achieving Energy Efficiency and Cost Savings, abgerufen am 26.04. 2016 109 Vgl.: Energy Solutions Professionals, LLC (o.J.): Case Studies - Graham County Hospital, abgerufen am 14.04.2016 110 Vgl.: HVAC Optimization: Demand-Controlled Ventilation with VFD, abgerufen am 28.04.2016 111 Vgl. US. Department of Energy (2011): Building Envelope Critical to High-Performance Hospitals, abgerufen am 27.04. 2016 112 Vgl. E Source Companies LLC (2010) : Managing Energy Costs in Hospitals Managing Energy Costs in Hospital, abgerufen am 06.04.2016 32 Abbildung 11 dargestellt. Chicago im Bundesstaat Illinois liegt in Klimazone 5 an der Grenze zu Klimazone 6. Eine große Herausforderung im Mittleren Westen ist, dass sich das Wetter extrem schnell verändern kann. Dadurch, dass kein Ozean in der Nähe ist, können Sommer extrem heiß und Winter extrem kalt werden. 113 Durch die weiten, flachen Landschaften kann die Außentemperatur innerhalb eines Tages um 20 Grad Celsius oder mehr steigen und fallen. Abbildung 11: Klimazonen der USA Quelle: U.S. Department of Energy’s Hospital Energy Alliance (2011): Building Envelope Critical to High-Performance Hospitals, abgerufen am 27.04. 2016 Das Fact Sheet “Building Envelope Critical to High-Performance Hospitals” des US Department of Energy aus dem Jahr 2011 gibt Empfehlungen zu Mindest-Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Werten) je nach Klimazone und anderen Energieeffizienzmaßnahmen. Diese richten sich nach Empfehlungen der ASHRAE. Hierzu gehören die Form, Größe und Ausrichtung von Neubauten sowie die Wahl der Fassade, des Daches und der Fenster.114 Ein Trend, der Gebäudehüllen von Gesundheitseinrichtungen betrifft, sind Vorkehrungen gegen Auswirkungen des Klimawandels. Während sich US-Politiker weiterhin über die Belegbarkeit des Klimawandels streiten, investieren Betreiber kritischer Infrastrukturen wie Krankenhäusern längst in Vorkehrungen gegen Extremwetterereignisse, z.B. durch widerstandsfähigere Gebäudehüllen.115 113 Vgl. USA Today (o.J.): Typical Climate of the Midwestern United States, aberufen am 27.04.2016 114 Vgl. U.S. Department of Energy’s Hospital Energy Alliance (2011): Building Envelope Critical to High-Performance Hospitals, abgerufen am 27.04. 2016 115 Vgl.:Gespräch mit Colin Rohlfing, Firm-wide Director of Sustainable Development, HDR, Inc. am 07.04.2016 33 6.1.4. Commissioning und Retrocommissioning116 In Bezug zu Energieeffizienzbemühungen in Krankenhäusern werden am häufigsten Probleme bei HVAC-Systemen, insbesondere Luftverteilungssystemen identifiziert.117 Gerade Krankenhäuser, die energieeffizienter werden wollen, ist Commissioning ein wichtiges Thema, da nachhaltige Gebäudelabel wie LEED ein strukturiertes und umfangreiches Commissioning Management fordern.118 Nach einer Studie der Lawrence Berkeley National Laboratory aus dem Jahr 2009 hatten 75 % der Retrocommissioning Projekte in gewerblichen Gebäuden eine Amortisationsdauer von unter 2,4 Jahren.119 Sullivan County Community Hospital Indiana Das Sullivan County Community Hospital in Sullivan, Indiana hat durch ein Retrocommissioning-Projekt etwa 20.000 USD Einsparungen (15.200 USD durch Stromeinsparungen plus 5.500 USD durch Gaseinsparungen) erreichen können. Die Amortisationsdauer (payback period) war etwa 3,5 Jahre. Wie auch viele andere Krankenhäuser hat das Sullivan County Community Hospital sich externe Hilfe dazu geholt. In diesem Fall haben Consultants des lokalen Stromversorgers Duke Energy bei der Umsetzung unterstützt. Zu Beginn wurden kostengünstige Möglichkeiten identifiziert, um Verbesserungen im Bereich von Energieeffizienz zu realisieren. Beispielsweise wurden HVAC Anlagen neu bewertet und Einstellungen für die Nachtzeit, z.B. in der Cafeteria, eingeführt. Quelle: American Society for Healthcare Engineering (2014): Environmental Sustainability in Hospitals: The Value of Efficiency, abgerufen am 14.04.2016 6.1.5. Gebäudeautomation - Building Automation System (BAS) Gebäudeautomationssysteme werden in den USA als ein wichtiges Werkzeug für ein Energie- und Gebäudemanagement propagiert. 120 Sie werden beispielsweise eingesetzt, um HVAC- und Beleuchtungssysteme sowie die Auslastung von Krankenhäusern zu messen. Energiemanagement ist dabei in den letzten Jahren wieder vermehrt in den Fokus von Facility Managern geraten. Teilweise wird auch von einem Paradigmenwechsel gesprochen. Wo früher die Systeme eingesetzt wurden, um einen hohen Patientenkomfort ohne direkten Blick auf die Kosten zu gewährleisten, spielt immer stärker Energieeffizienz eine wichtige Rolle. Wichtige Instrumente diesbezüglich sind „automatic fault detection and diagnostics“(AFDD)121 und sogenannte energy dashboards, die helfen Daten, wie z.B. den Energieverbrauch zu visualisieren. Da durch Gebäudeautomationssysteme Daten einfach gesammelt und gespeichert werden können, ist z.B. das Interesse von Krankenhäusern an einer LEED-Zertifizierung stark gestiegen. Nachgefragt werden auch Systeme, die in der Lage sind, BAS mit den Operationsplänen eines Krankenhauses zu vernetzen und dadurch automatisch den Energieverbrauch in nicht benutzten Operationssälen zu senken. Interessant für amerikanische Krankenhäuser sind auch BAS, die in der Lage sind, Anwendungen des Patientenmanagements mit dem Energiemanagement zu verbinden und so den Energieverbrauch reduzieren zu können, wenn z.B. ein Zimmer nicht belegt ist.122 116 Beim Commissioning handelt es sich um einen systematischen Prozess, der darauf abzielt, dass die Leistungsfähigkeit des Gebäudes, also z.B. die Effizienz der betrieblichen Abläufe oder die Funktionsfähigkeit der technischen Anlagen gemäß den Anforderungen und entsprechend den Nutzerbedürfnissen gegeben sind. Im Rahmen des Retrocommissioning werden in regelmäßigen zeitlichen Abständen Verbrauchswerte kontrolliert und ein Optimierungsbedarf aufgezeigt. Quelle: Vgl. Intep (2011) - Commissioning Management für einen effizienten Betrieb, abgerufen am 06.04.2016 117 Vgl. E Source Companies LLC (2010) : Managing Energy Costs in Hospitals Managing Energy Costs in Hospital, abgerufen am 06.04.2016 118 Vgl. Intep (2011): Commissioning Management für einen effizienten Betrieb, abgerufen am 06.04.2016 119 Vgl. Lawrence Berkeley National Laboratory (2009): Building Commissioning, abgerufen am 06.04.2016 120 Vgl. Gebäudeautomation (GA) ist die Gesamtheit von Überwachungs-, Steuer-, Regel- und Optimierungseinrichtungen in Gebäuden. Ziel ist es Funktionsabläufe automatisch, nach vorgegebenen Parametern durchzuführen oder deren Bedienung bzw. Überwachung zu vereinfachen. In einem Gebäude werden daher folglich alle Sensoren, Bedienelemente, Verbraucher und andere technische Einheiten miteinander vernetzt. 121Bei 122 AFDD geht es darum Fehler im Gerätebetrieb zu erkennen und dann die eigentliche Ursache des Fehlers zu isolieren. Vgl. Health Facilities Management (2014): Smarter integration of building controls, abgerufen am 28.04. 2016 34 6.1.6. Kraft-Wärme-Kopplung Gundersen Health Wisconsin – Vorreiter in Energieproduktion Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Systeme bieten für Krankenhäuser viele Vorteile. Daher bietet auch der amerikanische Markt in diesem Bereich Potenzial. Nach Aussagen der US Department of Energy’s Hospital Energy Alliance sind Krankenhäuser durch den hohen Stromund Wärmebedarf ideale Kandidaten für KWK-Systeme. Dennoch wird von der Hospital Energy Alliance auch darauf hingewiesen, dass nicht alle Krankenhäuser für KWK Systeme geeignet sind.123 Gundersen Health hat in den letzten Jahren in dem Bereich KWK zwei Projekte umgesetzt. In 2012 hat Gunderson Health damit begonnen, Methangas von einer nahegelegenen Mülldeponie zur Stromproduktion zu nutzen. Ein Jahr später wurden durch eine Biomasse KWK Anlage Holzabfälle einer nahegelegenen Holzfabrik für die Wärmeerzeugung genutzt. Gundersen Health kann dadurch z.B. Gebäude im Winter beheizen und die Wärme für die Sterilisation von medizinischen Geräten nutzen. Im Jahr 2014 konnte das Krankenhaus dadurch zum ersten Mal mehr Energie produzieren als verbrauchen und hat als erstes Krankenhaus in den USA den Status „energy independence“ erhalten. Quelle: Envision Gundersen Health System (2014): Gundersen reaches first days of energy independence, abgerufen am 04.05.2016 6.2. Initiativen Verschiedene Initiativen unterstützen Krankenhäuser bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Die beteiligten Mitarbeiter der verschiedenen Krankenhäuser nutzen diese Initiativen, um untereinander Erfahrungen austauschen und für ihre Einrichtungen öffentliche Wahrnehmung zu erzielen. Im Folgenden sind die drei wichtigsten Initiativen aufgeführt. Better Buildings Initiative / Better Buildings Alliance Die Better Buildings Initiative wurde im Jahr 2011 von Bill Clinton und Präsident Obama ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, den Energieverbrauch in gewerblichen, industriellen und privaten Gebäuden und Einrichtungen mit Hilfe von steuerlichen Anreizen, Gesetzen oder auch Weiterbildungsmaßnahmen bis 2020 um 20% zu verringern.124 Im Jahr 2013 hatte die Better Buildings Alliance bereits mehr als 200 Mitglieder, die insgesamt mehr als 10 Mrd. ft2 (≈930 Mio. m2) bzw. 1/7 der gesamten gewerblichen Gebäudefläche in den USA repräsentieren. Der BBI Report aus dem Jahr 2013 hebt außerdem hervor, dass ein großer Anteil der Mitglieder signifikante Fortschritte vorweisen können und durchschnittlich jeweils jährlich 2% ihres Energieverbrauchs senken konnten.125 Healthier Hospitals Initiative Im Rahmen der Healthier Hospitals Initiative wurde ein Wegweiser für Krankenhäuser entwickelt, um in sechs Kernbereichen Verbesserungen anzugehen: Leadership, Essen, Energie, Abfall, Chemikalien, Einkauf.126 Die Healthier Hospitals Initiative wurde von Health Care Without Harm, dem Center for Health Design, Practice Greenhealth und den Krankenhäusern Advocate Health Care, Catholic Healthcare West, der Hospital Corporation of America, Kaiser Permanente, MedStar Health, INOVA und Partners Healthcare Systems gegründet. Auch in Chicago und Illinois nehmen an dieser Initiative einige Krankenhäuser teil: Ann & Robert Lurie Children's Hospital of Chicago, Advocate - Illinois Masonic Medical Center, Presence - Saints Mary and Elizabeth Medical Center - Saint Mary Campus, Tenet - Weiss Memorial Hospital, Tenet - MacNeal Hospital, Tenet - West Suburban Medical Center, Community First Medical Center, Presence - Resurrection Medical Center, Edward Hospital und das Elmhurst Memorial Hospital. 123 Vgl. U.S. Department of Energy’s Hospital Energy Alliance (2011): Hospitals Discover Advantages to Using CHP Systems, abgerufen am 28.04. 2016 124 Vgl.: Better Buildings Alliance, abgerufen am 11.05.2016 125Vgl. 126Vgl. Better Buildings Alliance 2013 Annual Report, abgerufen am 01.02.2016 Practice Greenhealth (o. J.): Healthier Hospitals Initiative, abgerufen am 01.02.2016 35 Health Care without Harm Health Care Without Harm ist ein internationaler Zusammenschluss von Krankenhäusern, Experten, lokalen Interessensgruppen, Umweltorganisationen und religiösen Gruppen. Die Initiative hat zudem regionale Büros in der ganzen Welt. Sie kümmert sich um Themen wie Green Building, Energie, Abfallmanagement, Klimawandel und Gesundheit, sichere Chemikalien oder auch gesundes Essen in Krankenhäusern. 127 7. Marktchancen für deutsche Unternehmen Der amerikanische Gesundheitssektor ist für deutsche Anbieter von Energieeffizienztechnologien und -lösungen eine große Chance, aber zugleich eine hohe Herausforderung. Guter Ruf der Marke Deutschland Die Marke „Made in Germany“ hat gerade in Bezug auf Energieeffizienz und Green Building einen sehr guten Ruf und deutsche Unternehmen haben eine gute Chance hier eine Vorreiterrolle in der Bewegung zu übernehmen. 128 Nach Aussagen von Paul Linzmeyer, Nachhaltigkeitsmanager bei ThedaCare ist jetzt die richtige Zeit für deutsche Unternehmen in den Markt einzusteigen und Kontakte in dem Sektor aufzubauen. 129 Eine Besonderheit des Mittleren Westens ist, dass Energiepreise im Moment noch relativ günstig sind. Sowohl die Gasals auch Strompreise waren im Jahr 2015 etwa halb so hoch wie in Deutschland. 130 Daher sehen viele Verantwortliche bisher noch nicht die Relevanz für Energieeffizienzprojekte. Nach Aussagen des Marktexperten Michael Fiore wird sich dies voraussichtlich durch Obama Care und Medicare ändern, da durch die Reformen erhöhte Kosten auf Krankenhäuser zukommen werden.131 Deutsche Unternehmen, die Interessen am Gesundheitsmarkt haben, müssen im Blick haben, dass Krankenhäuser auf der Suche nach Technologien und Produkten sind, die eine positive Auswirkung auf Patientengesundheit und die Qualität der Pflege haben.132 Technologien, die zwar Energiekosten einsparen, aber den Patientenkomfort einschränken, sind nicht gefragt. Marktchancen unter anderem bei HVAC und Beleuchtung Nach Einschätzungen der AHK USA - Chicago haben deutsche Unternehmen vor allem gute Chancen, wenn sie Technologien im Bereich Beleuchtung und HVAC anbieten, die schnell und einfach finanziellen Kosten einsparen. Auch effiziente Brenner und Heizkessel, die z.B. verschiedene Brennstoffe verwenden können, sind gefragt und erhalten häufig im Zuge von Energieeffizienzmaßnahmen den Zuschlag.133 Kleine KWK-Anlagen zur Strom- und Wärmeproduktion sind ebenfalls von Interesse für amerikanische Krankenhäuser, vor allem aus Gründen der Energieabsicherung in Notfällen. 127Vgl. Health Care without harm (o.J.): Who we are, abgerufen am 01.02.2016 128 Vgl.: Gespräch mit Meredith Marsh, Green Building Consultant, Baumann Consulting am 05.02.2016 129 Vgl.: Interview mit Paul Linzmeyer, Sustainability Leader bei ThedaCare am 27.01.2016 130 Vgl. US-Energiepreise in Kapitel 3.2 , deutsche Energiepreise in Statistisches Bundesamt Energiepreise, PDF (2016) S. 22 und S. 48-49 131 Vgl.: Interview mit Michael Fiore, Director, Environmental Occupational Health and Safety/Sustainability bei NorthShore University HealthSystem am 09.03.2016 132Vgl.: 133 Healthcare Research Collaborative: Creating a Culture of Sustainability, abgerufen am 28.04.2016 Vgl.: Gespräch mit einem Vertreter von Weishaupt North America am 15.01.2016 36 Nachgefragt werden nach Erkenntnissen der AHK USA-Chicago auch Lösungen zur vereinfachten oder verbesserten Wartung von Gebäudeinfrastruktur. Hierzu zählen zum Beispiel Technologien, die sich abzeichnende Defekte melden, bevor kostspielige Schäden auftreten. Marktchancen bestehen z.B. für Technologien, die die Wasserqualität kontrollieren, Unregelmäßigkeiten melden und so Korrosion z.B. in Heizungsanlagen verhindern können. Moderne Ventilationssysteme, die ihre Leistung an die Menge der zu kühlenden Luft anpassen, sind ebenfalls gefragt. Wie in Kapitel 6.1.2 beschrieben, können sogenannte Variable-frequency drives den Stromverbrauch zur Raumbelüftung um ca. 50% senken.134 Im Bereich Gebäudehülle gewinnen Tageslichtelemente, z.B. in Treppenhäusern zunehmend Beliebtheit. Auch Materialien und Bauweisen, die extremen Wetter- und Klimaverhältnissen standhalten können, sind gefragt. Gebäudeautomationssysteme von großem Interesse Für Krankenhäuser, die sich schon länger mit dem Thema Energieeffizienz befassen, sind Gebäudeautomationssysteme von großem Interesse. Die Krankenhausgruppe ThedaCare im Bundesstaat Wisconsin ist beispielsweise auf der Suche nach einem System, das ihre 50 Häuser verbindet, um den Energieverbrauch aller Einrichtungen auf einen Blick sehen zu können.135 Eher konservative Haltung gegenüber Innovationen Dennoch stehen Krankenhäuser neuen Technologien häufig kritisch gegenüber und gehen vorsichtig in der Auswahl vor, da sie strengen Standards entsprechen müssen und die Patientengesundheit nicht negativ beeinflussen dürfen. Unternehmen mit innovativen Technologien müssen sich gegenüber Krankenhäusern also zunächst beweisen und eventuell auch in Pilotprojekte investieren. Es kann sein, dass ein Krankenhaus erst eine Studie durchführen möchte, um eine neue Technologie zu prüfen. Nach Einschätzungen der AHK USA-Chicago trifft dies insbesondere für sehr sensible Bereiche mit hohen Auflagen, wie z.B. Operationssäle, zu. Das NorthShore University HealthSystem weist darauf hin, dass sie offen für ein Pilotprojekt wären, wenn der Anbieter dafür finanziell aufkommt. 136 Als Risiko nennt der Nachhaltigkeitsmanager von ThedaCare, Paul Linzmeyer, dass sobald es um den tatsächlichen Kauf oder die Beschaffung geht, Projekte häufig auch einfach in einem „schwarzen Loch“ verschwinden. Für deutsche Unternehmen, die noch über kein lokales Netzwerk verfügen, ist es eine große Herausforderung, den geeigneten Ansprechpartner in einem Krankenhaus zu finden. Viele Marktexperten weisen daher darauf hin, dass deutsche Unternehmen unbedingt Präsenz in den USA zeigen müssen137. Als geeignete Messen & Tradeshows wurden der AHK USA-Chicago dabei genannt: Veranstaltungen der Amercian Society for Healthcare Engineering, z.B. ASHE Annual Conference and Technical Exhibition CleanMed Energy Design Conference & Expo Im Kapitel 8 finden sich nähere Informationen zu diesen Veranstaltungen. 134 Vgl. HVAC Optimization: Demand-Controlled Ventilation with VFD, abgerufen am 28.04.2016 135 Vgl.: Gespräch mit Paul Linzmeyer, Sustainability Manager, ThedaCare, am 27.01.2016 136 Vgl.: Gespräch mit Michael Fiore, Director, Environmental Occupational Health and Safety/Sustainability, NorthShore University HealthSystem 09.03.2016 137 Vgl.: Gespräch mit Derek Marshall, Building Envelope Specialist, Prairie Professional Services, LLC, am 25.02.2016 37 Energie Service Companies (ESCOs) wenig genutzt Da Energieeffizienzprojekte in der Regel Vorabinvestitionen benötigen, wenden sich manche Krankenhäuser an sogenannte Energie Service Companies. Grundprinzip einer solchen Partnerschaft ist, dass sich die ESCO dazu verpflichtet ein spezifisches Energieprojekt zu planen, zu finanzieren und in eigener Regie umzusetzen. Das Krankenhaus verpflichtet sich wiederum, über einen vorher festgelegten Vertragszeitraum, die durch das Projekt eingesparten Energiekosten an die ESCO zu zahlen. Für den Auftraggeber, z.B. ein Krankenhaus, fallen im Vorhinein also keine Kosten an und die ESCO trägt das Kostenrisiko, auch wenn sich keine Energieeinsparungen im Nachhinein ergeben. Nachdem der Projekt-/Vertragszeitraum abgelaufen ist, profitiert der Kunde von Energieeinsparungen und geringeren Energierechnungen.138 In den USA werden diese Verträge als „Energie Performance Contracting“ oder „Shared-savings agreements“ bezeichnet.139 Nach Gesprächen mit verschiedenen Marktexperten hat sich das Bild ergeben, dass es viele Krankenhäuser ablehnen mit ESCOs zu arbeiten. Keine der Krankenhäuser, mit denen die AHK USA-Chicago gesprochen hat, arbeiten mit ESCOs zusammen. Als Gründe wurden genannt, dass durch eine Zusammenarbeit mit einer ESCO, die Projektverantwortung extern abgegeben und damit die Chance vertan wird, dass sich Mitarbeiter und Abteilungen mit Nachhaltigkeitsthemen weitergehend befassen.140 7.1. Vertriebsstrukturen Value Analysis Committees treffen Kaufentscheidungen In Bezug auf Kaufentscheidungen in Krankenhäusern spielen sogenannte Value Analysis Committees (VACs) in den USA eine wichtige Rolle. In den Komitees sitzen meist Ärzte, Pflegepersonal, Einkäufer, Administratoren, Lagerverwalter und Risikomanager. Insbesondere in den letzten vier bis fünf Jahren sind für eine Mehrheit der Krankenhäuser die VACs ein unersetzbarer Teil im Beschaffungsmanagement geworden. Ihre Hauptfunktion ist es, neue Produkte zu bewerten und zu bestimmen, welche wieder aus dem Bestand entfernt werden. 141 Nach Einschätzung der AHK USA-Chicago ist es gut möglich, dass diese in Zukunft vermehrt auch über energieeffiziente Produkte entscheiden werden. Die ASHE empfiehlt diesbezüglich in ihrem Bericht “Environmental Sustainability in Hospitals: The Value of Efficiency”, dass Krankenhäuser solche VACs nutzen sollten, um den Nachhaltigkeitsgedanken auch beim Einkauf systematisch zu integrieren. Das Hinzufügen von Nachhaltigkeitskriterien für die Auswahl von Produkten wäre ein Weg zur Integration von umweltfreundlichen Beschaffungsprinzipien (EPP).142 Group Purchasing Organizations – schwer zu knackende Nüsse Etwa 72% aller Einkäufe in Krankenhäusern liegen GPO-verhandelte Verträge zugrunde. Die sogenannten Group Purchasing Organisations (GPOs), oder auf Deutsch „Einkaufsgemeinschaften“, sind freiwillige Kooperationen von Unternehmen, die Akteure in verschiedenen Branchen unterstützen, ihre Wirtschaftlichkeit zu verbessern. In den USA tauchen sie beispielsweise in der Landwirtschaft, Lebensmittelbranche, Elektrobranche als auch dem Gesundheitswesen auf.143 Aufgabe der GPOs ist es, Verträge zu verhandeln, auf die dann die Krankenhäuser zurückgreifen können. Das Produktportfolio beinhaltet zum größten Teil Verbrauchsgüter und medizinische Geräte. Die endgültige Entscheidung für ein spezifisches Produkt wird laut Health Care Supply Chain Association (HSCA) meist in den oben erwähnten VACs 138Vgl.: Associated Renewable: Energy Services Agreement, abgerufen am 25.02.2016 139 Vgl. EPA (2011) - Clean Energy Financing Programs. A Decision Guide for States and Communities, abgerufen am 25.02.2016 140 Vgl.: Gespräch mit Paul Linzmeyer, Sustainability Manager, ThedaCare, am 27.01. 2016 141 Vgl. Kaleidoscope ( 2015): Pass or Fail: Why Value Analysis Committees Matter and What They Look for in Medical Device Design, abgerufen am 29.04.2016 142 vgl. ASHE (2014): Environmental Sustainability in Hospitals: The Value of Efficiency, abgerufen am 29.04.2016 143 Vgl. Health Industry Group Purchasing Association (HIGPA) (2011) – Group Purchasing, abgerufen am 09.02.2016 38 getroffen. Insgesamt geben Einrichtungen des USGesundheitswesens 200 Mrd. USD für medizinische und nicht-medizinische Produkte aus.144 Ca. 96-98% aller Krankenhäuser in den USA beziehen Produkte über zwei bis vier verschiedene GPOs.145 Im Bereich Energieeffizienztechnologien werden bislang relativ wenige Produktgruppen über GPOs verhandelt. Lediglich LED-Lampen befinden sich regelmäßig in den Repertoires von GPOs. HVAC Anlagen, Boiler oder Solarsysteme sind dagegen häufig noch nicht zu finden. Mit der wachsenden Bedeutung von Energieeffizienzlösungen erweitern GPOs ihr Produktportfolio allerdings zunehmend im Bereich Energieeffizienz.146 Die GPO Intalere hat beispielsweise Produkte wie HVAC, Lampen oder Luftfilter in ihrem Portfolio.147 Sechs der größten Krankenhaus GPOs in den USA Novation (Irving, Texas) MedAssets (Alpharetta, Georgia) Amerinet (St. Louis, Montana) Premier (Charlotte, North Carolina) HealthTrust Purchasing Group (Brentwood, Tennessee.) MAGNET (Mechanicsburg, Pennsylvania) Quelle: Becker's Hospital Review (2015), abgerufen am 12.05.2016 Seitens der Krankenhäuser gibt es Initiativen, GPOs dazu zu bewegen, energieeffiziente Technologien mit in ihr Repertoire aufzunehmen. Paul Linzmeyer von Thedacare und Michael Fiore von dem NorthShore University HealthSystem sind beispielsweise sehr aktiv dabei, mit GPOs an dem Thema zu arbeiten. 148149 Für deutsche Unternehmen ist die große Herausforderung, als Anbieter (supplier) bei den GPOs gelistet zu werden. Nach Aussagen von Beth Eckl, Director of the Environmental Purchasing Program bei Practice Greenhealth, besteht für deutsche Unternehmen die Herausforderung, dass seitens der GPOs nicht transparent gemacht wird, auf welche Kriterien sie bei der Auswahl ihrer Anbieter achten. Auch variiere die Transparenz zwischen den GPOs. Die GPO Novation stellt beispielsweise einen sogenannten Bidding/Proposal Calendar online, der für interessierte Unternehmen frei zugänglich ist.150 Interessierte Unternehmen können sich registrieren und werden dann über entsprechende Angebote und neue Ausschreibungen informiert. 151 Identifikation der richtigen Ansprechpartner wichtig Einen Überblick über krankenhausspezifische Organisationsstrukturen bietet eine Studie aus dem Jahr 2012. In dieser Studie wurde analysiert, wie acht große Krankenhäuser ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten leiten, koordinieren und messen. Je größer ein Krankenhaus ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass es eine Nachhaltigkeitsabteilung oder einen Nachhaltigkeitsbeauftragten gibt. Für Unternehmen ist es wichtig herauszufinden, welche Strukturen in einem Krankenhaus vorhanden sind und welche Ansprechpartner an den einzelnen Produkten interessiert sein könnten. 144 Vgl. Practice Greenhealth (o.J.): Environmentally Preferable Purchasing, abgerufen am 16.04.2016 145 Vgl. Healthcare Supply Chain Association (HSCA) (o. J.) abgerufen am 21.01.2016 146 Gespräch 147 mit einem Team Leader für Nachhaltigkeit bei einer Krankenhausgruppe in Nordost Wisconsin, am 18.02. 2016 Vgl. Intalere Choice Energy Solutions, abgerufen am 22.02.2016 148 Interview mit Paul Linzmeyer, Sustainability Leader bei ThedaCare am 27.01.2016 149 Gespräch mit Michael Fiore, Director, Environmental Occupational Health and Safety/Sustainability, NorthShore University HealthSystem, am 09.03.2016 150 Vgl. Novation (2016): Bid / Proposal Calendar, abgerufen am 29.02.2016 151 Vgl.: Interview mit Beth Eckl, Director of the Environmental Purchasing Program am 04.02.2016 39 Abbildung 12: Interne Organisation von Nachhaltigkeitsaktivitäten in ausgewählten Krankenhäusern Einrichtung Sustainability Leadership and Coordination Cleveland Praktische Umsetzung Clinic Senior Director for Sustainability and Environmental Strategy leitet “system green team”. System’s Green Team - Monatliches Zusammenkommen von Leitern der Local Green Teams 26 Local Green Teams Verantwortlichkeiten Senior Director for Sustainability and Environmental Strategy steht in direktem Kontakt mit dem Chief Operating Officer (COO) und nimmt an den wöchentlichen Treffen der der Executive Directors der verschiedenen Abteilungen teil. Providence Praktische Umsetzung Health & Sustainability Council, bestehend aus „Hospital Administrators“. Aufgabe: Ideen, Ziele und Projekte Services entwickeln 7 Local Green Teams arbeiten eng mit dem Sustainability Council zusammen Verantwortlichkeiten Der CEO of delivery systems koordiniert die Umweltprogramme auf der strategischen Ebene der Organisation Spectrum Praktische Umsetzung Health Sustainability Committee Local Green Teams kümmern sich um die direkte Umsetzung der Initiativen Ad hoc committees werden eingerichtet wenn abteilungsspezifische Probleme entstehen Verantwortlichkeiten Sustainability Manager → Director of Facilities → Vice President of Facilities → Chief Operating Officer → Präsident Gundersen Lutheran Health System Praktische Umsetzung Green Teams aus verschiedenen Abteilungen Sustainablity Coordinator setzt strategische Ziele in operative Pläne um Verantwortlichkeiten Sustainability coordinator → executive director in charge of all facilities Quelle: Eigene Darstellung nach: Boone T (2012): Creating a Culture of Sustainabilty, abgerufen am 26.04.2016 Eine Schwierigkeit bei kleineren Krankenhäusern ist, dass diese häufig noch keine Nachhaltigkeitsabteilung oder einen Nachhaltigkeitsbeauftragten haben. Hier sind nach Erfahrungen der AHK USA-Chicago häufig Facility Manager an diesen Entscheidungen beteiligt. Wenn sich ein Krankenhaus dazu entscheidet, sich für Fördermittel zu bewerben (z.B. ComEds Smart Ideas for Your Business Programm) kann es auch sein, dass bereits die Unternehmen feststehen, mit denen zusammengearbeitet werden soll.152 7.2. Handlungsempfehlungen für den Markteinstieg Wie schon in den vorherigen Kapiteln deutlich wurde, wird es eine große Herausforderung für deutsche Unternehmen werden, mit der richtigen Ansprechperson in einem Krankenhaus in Kontakt zu kommen. Häufig wenden sich die Verantwortlichen direkt an Unternehmen die ihnen schon bekannt sind und holen in der Regel 3-4 Angebote ein. Oftmals werden auch durch Mundpropaganda von Krankenhaus zu Krankenhaus Empfehlungen weitergegeben. 153 152 153 Gespräch mit einem Team Leader für Nachhaltigkeit bei einer Krankenhausgruppe in Nordost Wisconsin, am 18.02. 2016 Gespräch mit Michael Fiore, Director, Environmental Occupational Health and Safety/Sustainability, NorthShore University HealthSystem, 09.03.2016 40 Viele Marktexperten weisen daher darauf hin, dass deutsche Unternehmen versuchen sollten, sich über Messen einen Namen zu verschaffen. Neben des Besuchs einer wichtigen Messe oder Konferenz kann die Registrierung auf Plattformen hilfreich sein, die von Einkäufern genutzt werden um effizientere und nachhaltigere Produkte zu finden. Hervorzuheben sind insbesondere Energy Star154 und EPEAT (Electronic Product Environmental Assessment Tool).155 Unternehmen sollten sich hier mit der Frage beschäftigen ob eine Zertifizierung mit dem Energy Star Label in Frage kommt und prüfen ob sie den EPEAT Richtlinien entsprechen. Informationen welche Anforderungen an ein Produkt gestellt werden, lassen sich auf den jeweiligen Webseiten nachlesen.156,157 Eine weitere Möglichkeit ist es bei relevanten Verbänden Mitglied zu werden. Hierbei empfiehlt sich eine Mitgliedschaft z.B. bei der Association for Healthcare Resource & Materials Management (AHRMM) oder der American Society for Healthcare Engineering (ASHE). Produkte, die in ihrer Wertschöpfungskette als besonders umweltfreundlich eingestuft werden können, sollten dies als Alleinstellungsmerkmal hervorheben. Im Rahmen vom sogenannten Environmentally Preferable Purchasing (EPP) bemühen sich Krankenhäuser, zunehmend umweltfreundlichere Produkte in ihr Beschaffungsmanagement aufzunehmen. Unternehmen, die sehr innovative Technologien anbieten, sollten darüber nachdenken mit Krankenhäusern Pilotprojekte durchzuführen, um die Vorteile und Anwendbarkeit zu demonstrieren sowie Vertrauen aufzubauen. Da Krankenhäuser häufig auch Empfehlungen untereinander aussprechen, kann dies zu weiteren Projekten führen. Auch die Teilnahme an einem der deutschen Exportförderprogramme kann den Markteinstieg erleichtern. Die AHKUSA-Chicago empfiehlt insbesondere die Teilnahme an den AHK-Geschäftsreisen der Exportinitiative Energie des BMWi. 154 Vgl. Energy Star (o.J.): Certified Products, abgerufen am 26.04.2016 155 Vgl. Green Electronics Council (o.J.): For manufacturers, abgerufen am 26.04.2016 156 Vgl. Energy Star (o.J.): Third-Party Certification, abgerufen am 26.04. 2016 157 Vgl. Green Electronics Council (o.J.): For manufacturers, abgerufen am 26.04.2016 41 8. Profile Marktakteure Die folgenden Marktakteure sind im Zusammenhang zu Energieeffizienz in Gesundheitseinrichtungen besonders relevant. Sie sind in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt und wie folgt untergliedert: Unternehmen im Großraum Chicago, die bereits mit Krankenhäusern im Bereich Energieeffizienz zusammenarbeiten Krankenhäuser im Großraum Chicago (Top 10) Nationale und lokale administrative Instanzen, Verbände und Forschungsinstitutionen 8.1. Unternehmen 360 Energy Group 8770 W Bryn Mawr Ave, Ste 1300 Chicago, IL 60631 Wael El-Sharif, CEO +1 312-962-2105 wael@360eg.com www.360eg.com Die 360 Energy Group ist eine Unternehmensberatungsgruppe im Bereich der ökonomischen Umsetzung von Energieeffizienz- und erneuerbarer Energienprojekten in Gebäuden. Hauptsächlich arbeiten sie mit Regierungsbehörden, öffentlichen und privaten Bauherren und Energieversorgungsunternehmen zusammen. Sie engagieren sich unter anderem in der Better Building Challenge des Department of Energy. AECOM 100 S Wacker Dr #500 Chicago, IL 60606 +1 212-973-2999 info@aecom.com www.aecom.com AECOM ist ein großes Entwicklungs-, Planungs- und Bauunternehmen für fast alle Infrastrukturbereiche inklusive Stadtplanung, Gebäudeenergieeffizienz, Energie und Wasser. Engineering News Record kürte AECOM als das beste Green Design Unternehmen in den USA. Der Bau und die Optimierung von Gebäuden des Gesundheitswesens ist eine der zwölf Spezialisierungen von AECOM. Consorta 1475 Woodfield Rd Schaumburg, IL 60173 +1 847-255-6990 www.consorta.com Consorta ist eine Einkaufsgemeinschaft mit Sitz in Schauburg bei Chicago. Sie wurde im Jahre 1998 als gemeinnützige Kooperative gegründet und vertritt heute über die Hälfte aller katholischen Krankenhäuser in den USA. Mittlerweile umfasst diese Group Purchasing Organisation 530 Krankenhäuser und 300 Pflegeeinrichtungen. 42 Crowe Horwath LLP 225 W Wacker Dr, Ste 2600 Chicago, IL, 60606 Stuart J. Miller Office Managing Partner +1 312-899-7000 www.crowehorwath.com Crowe Horwath LLP verbindet die Unternehmensbereiche Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung und Technologieentwicklung unter einem Dach. Der Fokus des Großunternehmens liegt auf Steuern, Risikomanagement und Leistungsoptimierung. Crowe Horwath konzentriert sich dabei auf den Gesundheitssektor und hat über 2.000 Kunden aus dem Gesundheitssektor, u.a. Krankenhäuser, Arztpraxen und Nebendienstleistern vor allem im Bereich Datenmanagement beraten. DIRTT 325 N Wells St, Ste 1000 Chicago, IL, 60654 Chris Matus +1 312-813-8591 www.dirtt.net DIRTT ist ein technologiegetriebener Hersteller zur Maßanfertigung von Innenausstattungen. Ziel ist es, Lösungen zur Bekämpfung von Ineffizienz und des fragmentierten Bausektors zu finden. 2014 setzten sie den internationalen Standard zur Bemessung der Komponenten in Modularwänden in Bezug auf Nachhaltigkeit. Dies gelingt durch die Berücksichtigung des Life Cycle Assessments (LCA). Seither wurden weitere 15 Environmental Product Declarations (EPDs) entwickelt und verifiziert. Die daraus resultierenden Daten machen auf Ineffizienez aufmerksam und ermöglichen Verbesserungen vorzunehmen. Elara Energy Services, Inc. 30 N Wolf Rd Hillside, IL, 60162 Steven Maze Principal +1 708-236-0300 steven.maze@elaraengineering.com www.elaraengineering.com Elara Engineering ist ein Ingenieurbüro, welches sich auf Entwicklung, Design und Bauaufsicht für öffentliche und kommerzielle Gebäude- und Versorgungssysteme spezialisiert hat. Bereits zahlreiche Projekte wurden für ausgezeichnete Ingenieurleistungen in Design, Masterplanung und Analyse zu Kosteneinsparung von ASHRAE anerkannt. Einer der Schwerpunkte sind Einrichtungen des Gesundheitswesens. Seit 2016 bietet Elara Engineering nun auch Beratung im Bereich Gebäudehüllen an. Grunman/Butkus Associates 820 Davis St, Ste 300 Evanston, IL, 60201 +1 847-328-3555 www.grummanbutkus.com 43 Grunman/Butkus Associates ist ein Ingenieurbüro, das seinen Fokus auf Nachhaltigkeit gesetzt hat. Ziel ist es, Probleme als Verbesserungsmöglichkeit der Leistung zu erkennen. Grunman/Butkus gilt als einer der Führer in MEP Design, welches sich sehr stark auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz bezieht. Auch weitere Bereiche, wie z.B. LEED Consulting, Energy Resource Benchmarking, Studien zu Energieverbrauch und Gebäudemodellierung decken sie ab. Es sollen Gebäude errichtet werden, die auch langfristig optimal und effizient funktionieren. HDR Inc. 33 W Monroe St, Ste 1750 Chicago, IL, 60603 +1 773-380-7900 Colin.Rohlfing@hdrinc.com www.hdrinc.com HDR Inc. ist ein Architektur- und Planungsbüro mit Hauptsitz in Omaha, Nebraska und einer Niederlassung in Chicago. Das Unternehmen mit knapp 10.000 Mitarbeitern legt in seiner Arbeit den Fokus auf Nachhaltigkeit von Gebäuden. Engineering News-Record stufte das Unternehmen auf Platz 2 in der Kategorie Environmental Sciences und auf Platz 16 in der Kategorie Environmental Firm ein. Anfang 2016 wurde das Unternehmen mit der Planung des Rhine Ordinance Barracks (ROB) Medical Center Replacement (MCR) Project neben der Ramstein U.S. Air Force Base in Deutschland ausgewählt. In Illinois war HDR an der Planung und Erweiterung von drei Gesundheitseinrichtungen beteiligt, hierunter Advocate Health in Libertyville, das Advocate Christ Medical Center in Oak Lawn und der Focal Point Community Campus des St. Anthony Hospitals in Chicago. Huron Healthcare 550 Van Buren St Chicago, IL, 60607 Jeff Jones Managing Director +1 312-583-8700 www.huronconsultinggroup.com Huron Healthcare gilt als eine der erfahrensten Unternehmensberater im Bereich Gesundheits- und Finanzwesen in den USA. Der Fokus liegt hierbei auf strategischer Unternehmensberatung, Vermögensberatung, operativer Unternehmensberatung und technologischer Beratung. Insgesamt gibt es 15 Niederlassungen in Nordamerika. Der Hauptsitz befindet sich in Chicago, IL. Lillibridge Healthcare Services, Inc. Chicago, IL, 60654 Carla MLyons VP Marketing and Communication +1 312-408-1370 clyons@lillibridge.com www.lillibridge.com Lillibridge Healthcare Services, Inc. ist ein anerkannter Partner des Energy Star Programms der EPA. Das Unternehmen ist ausschließlich auf den Gesundheitssektor spezialisiert. Das Dienstleistungsportfolio beinhaltet die Planung, Entwicklung, Finanzierung, den Bau und den Betrieb von vor allem ambulanten Gesundheitseinrichtungen. 44 Mortenson Construction 25 NW Point Blvd, Ste 100 Elk Grove Village, IL, 60007 Wendy Davidson Sr. Business Development Manager +1 847-981-8600 wendy.davidson@mortenson.com www.mortenson.com Mortenson Construction ist ein großes Entwicklungs-, Planungs- und Bauunternehmen für kommerzielle Gebäude mit Hauptsitz in Minneapolis, MN und Niederlassung unter anderem in Elk Grove, Chicago. Mortenson war unter anderem für das Baumanagement des 2012 neu erbauten Ann & Robert H. Lurie Children’s Hospital in Chicago verantwortlich. Navigant 30 S Wacker Dr, Ste 3100 Chicago, IL, 60606 +1 312-583-5700 www.navigant.com Der Unternehmensberater Navigant beschäftigt über 1.300 Berater im Bereich Gesundheitswesen. Das Dienstleistungsportfolio beinhaltet die Konzeption, Entwicklung und Umsetzung von technologiegetriebenen Lösungen zur Optimierung von Krankenhausprozessen, auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Partner Engineering & Science, Inc. 805 N Milwaukee Ave, Ste 401C Chicago, IL, 60642 Robert Geiger +1 773-840-5070 BGeiger@PARTNEResi.com www.partneresi.com Partner Engineering & Science, Inc. ist ein Ingenieurbüro mit Fokus unter anderem auf Gesundheitseinrichtungen. Neben der Konzeption von Neubauten mit Hinblick auf Gesundheits-, Sicherheits- und Energieaspekte bietet das Unternehmen unter anderem Re-Commissioning unter ComEds Retro-Commissioning (RCx) Programm an. RADA Architects ECO+DESIGN 233 N Michigan Ave, Ste 2320 Chicago, IL, 60601 Rada Doytcheva Principal +1 312-856-1970 rada@rada-arch.com www.rada-arch.com RADA Architects ECO+DESIGN ist ein Architekturbüro das mit energieeffizienter Planung und Umsetzung neuer Technologien für sich wirbt. Das Unternehmen hat unter anderem Projekte für Gesundheitseinrichtungen der University of Chicago entworfen, hierunter Labordesigns- und Masterpläne für Krankenhauscampusse. 45 Skidmore, Owings & Merrill LLP 224 S Michigan Ave, Ste 1000 Chicago, IL, 60604 Thomas Kinzel Associate Director +1 312-554-9090 thomas.kinzel@som.com www.som.com Skidmore, Owings & Merrill LLP ist ein weltweit tätiges Großunternehmen im Bereich Architektur, Innenarchitektur, Ingenieurwesen und Stadtplanung. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Chicago ist für seine ikonischen Gebäude und nachhaltigen Designs bekannt. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, neue Standards für Nachhaltigkeit zu setzen und ökologische Grundsätze in jede Phase der Projektentwicklung einzubeziehen. Bereits zweimal wurden sie vom American Institute of Architects zur 'Firm of the Year' ausgezeichnet. Sumac Inc. 3701 N Ravenswood Ave, Ste 202 Chicago, IL 60613 Ray Donoso President +1 773-857-7906 rdonoso@sumacinc.com sumacinc.com Sumac Inc. ist eine international tätige Unternehmensberatungsgruppe mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Bauwesen. Das Dienstleistungsportfolio umfasst das Audit von Gebäuden und das Entwickeln von Strategien zur maximalen Energieeinsparung für Gebäudebesitzer. WSP Parsons Brinckerhoff 600 W Chicago Ave, Ste 650 Chicago, IL, 60654 Thomas Coleman +1 312-274-2400 colemant@pbworld.com www.wsp-pb.com WSP Parsons Brinckerhoff ist ein Beratungs-, Planungs- und Ingenieurbüro im Bauwesen mit etwa 34.000 Mitarbeitern weltweit. Hauptsitz ist Montreal, Kanada. Eine Niederlassung befindet sich in Chicago, IL. WSP arbeitet sowohl mit Kunden aus dem privaten als auch aus dem öffentlichen Sektor zusammen. Zum Dienstleistungsangebot für den Gesundheitssektor gehören unter anderem die Bereiche Fassaden, Brandschutz, Lärm- und Vibrationsberechnungen und "Green Building" Aspekte. 46 8.2. Gesundheitseinrichtungen Advocate Christ Medical Center 4440 W 95th St Oak Lawn, IL, 60453 William P. Santulli COO +1 708-684-8000 bill.santulli@advocatehealth.com www.AdvocateHealth.com Das Advocate Christ Medical Center gehört zu den Krankenhäusern mit den höchsten Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards in den USA. Es ist Teil der Advocate Health Care Gruppe, die insgesamt elf Krankenhäuser umfasst. Advocate Health Care hat für alle Krankenhäuser bereits fünf Mal die System for Change Auszeichnung von Practice Greenhealth erhalten. Auch politische Stellen und Verbände wie die Environmental Protection Agency, die Illinois Recycling Association, der US Green Building Council und das Illinois Sustainable Technology Center haben Advocate Health Care für ihre Leistungen im Bereich Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Advocate Lutheran General Hospital 1775 W Dempster St Park Ridge, IL, 60068 William Santulli Executive Vice President & COO +1 847-723-2210 www.AdvocateHealth.com Das Advocate Lutheran General Hospital befindet sich auf Rang 8 der größten Krankenhäuser im Großraum Chicago, gemessen an den Erträgen. Advocate Lutheran General Hospital ist Teil der Advocate Health Care Gruppe. Ann & Robert H. Lurie Children's Hospital of Chicago 225 E Chicago Ave Chicago, IL, 60611 www.LurieChildrens.org Das Ann & Robert H. Lurie Children's Hospital of Chicago befindet sich auf Rang 10 der größten Krankenhäuser im Großraum Chicago, gemessen an den Erträgen. Im Jahr 2012 ist das Krankenhaus innerhalb Chicagos in ein neues Gebäude umgezogen. Im neuen Gebäude sind trotz Verdopplung der Fläche im Vergleich zum alten Krankenhausgebäude die Energiekosten um lediglich 20% gestiegen. Das neue Krankenhaus ist LEED-Gold zertifiziert. 47 Edward Hospital 801 S Washington St Naperville, IL, 60540 Marianne Spencer Vice President & COO +1 630-527-3000 www.EEHealth.org Das Edward Hospital ist auf Rang 9 der größten Krankenhäuser im Großraum Chicago, gemessen an den Erträgen. Es gehört gemeinsam mit dem Elmhurst Hospital und dem Linden Oaks Behavioural Health zum Edward-Elmhurst Health, welches zu den größten integrierten Gesundheitssystemen in Illinois zählt. John H. Stroger Jr. Hospital of Cook County 1969 W Ogden Ave Chicago, IL, 60612 +1 312-864-6000 kduncan@cookcountyhhs.org www.CookCountyHHS.org John H. Stroger Jr. Hospital of Cook County ist auf Rang 7 der größten Krankenhäuser im Großraum Chicago, gemessen an den Erträgen, und hat eines der angesehensten Level 1 Trauma Center in den USA. Jährlich werden bis zu 110.000 Patienten behandelt und es umfasst 464 Betten. Loyola University Medical Center 2160 S First Ave Maywood, IL, 60153 Wendy S. Leutgens President, Loyola University Medical Center +1 708-216-9000 wendy@loyolamedicine.org www.LoyolaMedicine.org Das Loyola University Medical Center ist auf Rang 4 der größten Krankenhäuser im Großraum Chicago, gemessen an den Erträgen, und gehört zur Loyola Medicine Gruppe mit zwei Krankenhauscampussen und 30 weiteren Einrichtungen im Großraum Chicago. Das Krankenhaus ist ein Lehrkrankenhaus und der Stritch School of Medicine der renommierten Loyola University angegliedert. Northwestern Medicine Central DuPage Hospital 25 N Winfield Rd Winfield, IL, 60190 Brian Lemon President +1 630-933-1600 www.CadenceHealth.org Das Northwestern Medicine Central DuPage Hospital ist auf Rang 6 der größten Krankenhäuser im Großraum Chicago, gemessen an Erträgen, und wurde von US News & World Report zu einer der besten Krankenhäuser in Chicago ernannt. Truven Health Analytics zählt es zu den 100 besten Krankenhäusern in den USA. 48 Northwestern Memorial Hospital 251 E Huron St Chicago, IL, 60611 Julie Creamer President +1 312-926-2000 www.NM.org Das Northwestern Memorial Hospital befindet sich auf Rang 2 der größten Krankenhäuser im Großraum Chicago, gemessen an Erträgen. Es gilt sowohl in Chicago als auch im gesamten Bundesstaat Illinois das beste Krankenhaus. Im nationalen Vergleich kommt das Krankenhaus auf Platz 11 laut US News & World Report von 2015/2016. Rush University Medical Center 1653 W Congress Parkway Chicago, IL, 60612 Larry Goodman CEO +1 312-942-5000 www.Rush.edu Das Rush University Medical Center liegt auf Rang 3 der größten Krankenhäuser im Großraum Chicago, gemessen an Erträgen. Eines der Gebäude, The Tower Hospital Building mit 376 Betten, erhielt 2012 die LEED Gold Zertifizierung. University of Chicago Medical Center 5841 S Maryland Ave Chicago, IL, 60637 Jason Keeler Executive Vice President & COO +1 773-702-1000 www.UCHospitals.edu Das University of Chicago Medical Center ist auf Rang 1 der größten Krankenhäuser im Großraum Chicago, gemessen an Erträgen. Es wurde bereits mehrmals von US News & World Report zu einem der besten Krankenhäuser der USA ernannt. Das Krankenhausgebäude hat eine Fläche von 111.500m², umfasst 586 Betten und behandelt jährlich 25.000 Patienten. 49 8.3. Administrative Instanzen, Verbände und Forschungsinstitutionen American Hospital Association 155 N Wacker Dr Chicago, IL, 60606 +1 312-422-3000 www.aha.org Die American Hospital Association ist ein nationaler Verband von Krankenhäusern und Gesundheitsnetzwerken mit Sitz in Chicago. Die AHA umfasst knapp 5.000 Krankenhäuser, zahlreiche Gesundheitsnetzwerke, sowie 43.000 Mitglieder. Die American Hospital Association ist zunehmend in energieeffizienten Projekten involviert. American Society for Healthcare Engineering 155 N Wacker Dr, Ste 400 Chicago, IL, 60606 Deanna Martin ASHE Communications Manager +1 312-422-3800 dmartin@aha.com www.ashe.com Die American Society for Healthcare Engineering (ASHE) ist eine der größten Vereinigungen für Design, Bau und Instandhaltung von Gesundheitseinrichtungen. Zu ihren Mitgliedern gehören Gebäudemanager, Ingenieure, Architekten und Designe. Den Mitgliedern wird die Möglichkeit geboten, umweltschonende Verbesserungsvorschläge in Gesundheitseinrichtungen miteinander auszutauschen. Die ASHE ist Teil der American Hospital Association. Der Hauptsitz liegt in Chicago. Association for Healthcare Resource & Materials Management 155 N Wacker Dr, Ste 400 Chicago, IL, 60606 Sarah O'Brien Marketing and Communications Specialist +1 312-422-3840 sobrien2@aha.org www.ahrmm.com Die Association for Healthcare Resource & Materials Management ist ein führender nationaler Verband für Führungskräfte im Bereich Ressourcen- und Supply Chain Management im Gesundheitssektor. Sie haben über 4.200 Mitglieder. Durch Networking und Fortbildungen kann der Berufszweig sich stetig verbessern. Better Buildings Alliance Washington, DC, 20585 Kristen Taddonio +1 202-287-1432 kristen.taddonio@ee.doe.gov www.eere.energy.gov 50 Die Better Buildings Alliance des US Department of Energy ist eine Plattform von Gebäudeeigentümern und -betreibern. Durch Teilnahme an verschiedenen Initiativen soll der Energieverbrauch der teilnehmenden Gebäude zwischen 2011 und 2020 um 20% reduziert werden. Zu den Initiativen gehören Wireless Meter Challenge, Lighting Energy Efficiency Parking (LEEP) Campaign, Demonstration projects, Advanced Rooftop Unit Campaign, und Technology Performance Exchange. Die Mitglieder verpflichten sich jährlich an mindestens einer Veranstaltung der Better Buildings Alliance teilzunehmen und ihre Erfolge und Fortschritte mitzuteilen. Children's Hospital Association 6803 W 64th St Kansas City, KS, 66202 Mark Wietecha President and Chief Executive Officer +1 913-262-1436 mark.wietecha@childrenshospital.org www.childrenshospitals.org Die Children's Hospital Association ist eine Vereinigung von 43 Kinderkrankenhäusern in ganz Nordamerika. Der Verband wurde 1985 gegründet und vertritt über 20.000 Ärzte und 135.000 Mitarbeiter. Sie erwirtschaftet Umsätze in Höhe von 25 Mrd. USD und besitzt eine medizinische Ausstattung im Wert von 2,1 Mrd. USD. Durch die gemeinsame Nutzung von Daten, Wissen und die Bündelung von Kaufkraft werden nicht nur Kosten gesenkt, sondern auch operative und klinische Leistungen verbessert. Auch im Bereich Energieeffizienz bietet der Verband eine Diskussionsplattform für seine Mitglieder. Health Care Institute - HCI Midwest Council 800 Gessner Rd, Ste 900 Houston, TX, 77024 Bill Howden Manager of Facility Planning & Construction +1 651-254-9965 william.l.howden@HealthPartners.com www.hcimidwest.com Der Health Care Council ist Teil der Health Care Institute of International Facility Management Association (IFMA) und umfasst über 400 Krankenhausverwalter, Gebäudemanager, Fachleute im Bereich Bauarbeiten, Unternehmensberater und Lieferanten. Der Health Care Council dient als Clearingstelle zum Informationsaustausch seiner Mitglieder. Health Care Without Harm 12355 Sunrise Valley Dr, Ste 680 Reston, VA, 20191 +1 703-860-9790 info@hcwh.org www.noharm.org Health Care Without Harm ist ein Verband, der sich für Nachhaltigkeit im Gesundheitssektor einsetzt. Health Care Without Harm arbeitet mit Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen, Gesetzgebern und verschiedenen NGOs zusammen, um beispielsweise Maßnahmen zur Energieeffizienz voranzutreiben. 51 Health Industry Group Purchasing Association 1-11-28, Nagatacho, Chiyoda-ku, Tokyo, 100-0014, Japan +81-3-5511-8521 www.hgpi.org Die Health Industry Group Purchasing Association (HIGPA) wurde von neun GPOs im Jahr 2005 gegründet. Ziel des Verbandes ist es, das öffentliche Verständnis zu GPOs in der Wertschöpfungskette des Gesundheitssektors zu verbessern. HIGPA wurde mit der Absicht der Selbstregulierung gegründet und setzt sich für mehr Transparenz und soziale Verantwortung ein. Healthcare Supply Chain Association 1341 G St NW, Ste 600 Washington, DC, 20005 +1 202 629 5833 www.supplychainassociation.org Die Healthcare Supply Chain Association vertritt 14 GPOs, hierunter sowohl For-Profit als auch Not-for-Profits und zahlreiche Verbände. Die Mission ist langfristig Kosteneffizienz und einen hohen Qualitätsstandard im Gesundheitssektor zu implementieren. Nachhaltigkeit ist ein immer stärkerer Fokus der Healthcare Supply Chain Association. Im Jahr 2015 wurden bei der Healthcare Supply Chain Expo Themen zur Nachhaltigkeit und Effizienz in einer Supply Chain diskutiert. Hospital Energy Alliance 1000 Independence Ave. SW Washington, DC, 20585 +1 202-586-4403 The.Secretary@hq.doe.gov www.eere.energy.gov Die Hospital Energy Alliance ist ein Forum zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Führungskräften aus dem Gesundheitswesen, dem Department of Energy (DOE) und seinen nationalen Forschungseinrichtungen sowie Bauverbänden. Ziel ist es, fortschrittliche Energiestrategien und Energieeffizienzmaßnahmen schneller im Markt zu etablieren. Illinois Clean Energy Community Foundation 2 N LaSalle Street, Ste 1140 Chicago, IL, 60602 Gabriela Martin Program Director, Energy +1 312-372-5191 gmartin@illinoiscleanenergy.org www.illinoiscleanenergy.org Die Illinois Clean Energy Community Foundation wurde im Jahre 1999 als unabhängige Stiftung mit Schenkung von 225 Mio. USD der Commonwealth Edison gegründet. Aufgabe der Stiftung ist die Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen und Erneuerbare Energien-Technologien. Auch sollen Naturgebiete und Tierlebensräume in ganz Illinois geschützt werden. Zwischen 1999 und 2016 hat die Stiftung über 4.700 Projekte gefördert. 52 Midwest Energy Efficiency Alliance 20 N Wacker Dr Chicago, IL, 60606 Will Baker Director of Programs +1 312-587-8390 wbaker@mwalliance.com www.mwalliance.org Die Midwest Energy Efficiency Alliance ist eine Plattform zur Diskussion und Entwicklung von EnergieeffizienzRichtlinien und kosteneffizienten Strategien. Sie bietet ihren Mitgliedern, u.a. Herstellern energieeffizienter Lösungen, politischen Entscheidungsträgern und anderen Energieeffizienz-Befürwortern, eine Plattform, um sich zu vereinigen. Auf der jährlichen Konferenz werden neue Energieeffizienztechnologien vorgestellt und wirtschaftliche sowie ökologische Nachhaltigkeitstrends diskutiert. Practice GreenHealth 12355 Sunrise Valley Dr, Reston, VA, 20191 www.practicegreenhealth.org Practice GreenHealth ist ein führender Verband von Nachhaltigkeitsverantwortlichen des Gesundheitssektors in den USA. Durch den Austausch von Best Practices und Wissen verbessern die Mitglieder, vornehmlich Krankenhäuser, nicht nur ihre Patientensicherheit, sondern steigern gleichzeitig ihre Effizienz und das Umweltbewusstsein. US Green Building Council - Illinois Chapter 222 Merchandize Mart Plaza, Ste 1502 Chicago, IL, 60654 www.usgbc.org Der US Green Building Council - Illinois Chapter ist ein Non-Profit Verband, der Nachhaltigkeit im Bauwesen in Illinois fördert. Durch Weiterbildungsmaßnahmen, Fürsprache und Zusammenarbeit wollen sie das Bewusstsein für Nachhaltigkeit stärken. Der US Green Building Council ist zudem Begründer der international anerkannten LEEDZertifizierung als Bewertungsmaßstab für Green Building. Auch im Gesundheitssektor wurden bereits eine Vielzahl von Gebäuden LEED zertifiziert oder befinden sich im Zertifizierungsprozess. 53 8.4. Leitmessen und Veranstaltungen Greenbuild International Conference & Expo 5. – 7. Oktober 2016 Los Angeles Convention Center 1201 S Figuero St Los Angeles, CA 90015 Greenbuild ist die weltgrößte Ausstellung über ökologisches Bauen. Es besteht die Möglichkeit über 600 innovative Anbieter und Topproduzenten von ökologischer Haustechnik, Produkten, Dienstleistungen und Technologien zu besuchen. www.greenbuildexpo.com CleanMed CleanMed 2016: 17. – 19. Mai 2016 in Dallas, Texas CleanMed 2017: Daten waren im Mai 2016 noch nicht veröffentlicht CleanMed ist ein jährlicher nationaler Kongress für Anbieter von nachhaltiger, umweltfreundlicher und zukunftsweisender Gesundheitsversorgung. Er findet gewöhnlicher Weise im Mai oder Juni in wechselnden Städten in den USA statt. Dieser Kongress bietet Unternehmen mit umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen sowie für Produzenten nachhaltiger Lebensmittel die Möglichkeit mit Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen zusammen zu kommen. www.cleanmed.org Energy Design Conference & Expo (EDC) Expo & Kongress: 20. – 22. Februar 2017 Duluth Entertainment Convention Center 350 Harbour Dr Duluth, MN 55802 In über 40 Veranstaltungen wird auf der Energy Design Conference & Expo (EDC) über energieeffizientes Bauen, erneuerbare Energien, vorbildliche Verfahren und verantwortungsbewusste Gestaltung im Baugewerbe informiert. www.duluthenergydesign.com ASHE Veranstaltungen International Summit & Exhibition on Health Facility Planning, Design, & Construction: 12.-15. März 2017 in Orlando, Florida ASHE Annual Conference and Technical Exhibition: 6.-9. August 2017 in Indianapolis, Indiana Über 3.200 Fachleute aus dem Gebäudemanagement von Gesundheitseinrichtungen kommen beim jährlichen ASHE Kongress zusammen. Thema sind Richtlinien und innovative Neuerungen im nachhaltigen Gebäudemanagement, best practices in der Energieeffizienz, Risikovorbereitung und weitere aktuelle Problemstellungen des Gesundheitssektors. www.ashe.org 54 9. Quellenverzeichnis 9.1. Experteninterviews Gespräch mit Brian Imus, Executive Director, US Green Building Council-Illinois Chapter am 07.04.2016 Interview mit Elliott Horner, Lead Scientist bei UL LLC am 17.02.2016 Interview mit Meredith Marsh, Green Building Consultant bei Baumann Consulting am 05.02.16 Interview mit dem Gebäudemanager eines Krankenhauses in Chicago am 11.03.2016 Interview mit Art Harrington, Chair for Renewable Energy & Energy Efficiency bei Law Practice Group am 05.02.2016 Interview mit Paul Linzmeyer, Sustainability Leader bei ThedaCare am 27.01.2016 Interview mit Jeff Rich, Executive Director – GL Envision am 16.02.2016 Gespräch mit Derek Marshall, Building Envelope Specialist, Prairie Professional Services, LLC am 25.02.2016 Interview mit einem Vertreter/Team Leader für Nachhaltigkeit bei einer Krankenhausgruppe in Nordost Wisconsin am 18. 02.2016 Gespräch mit Jan Hoetzel, Managing Director, Airleader - WF Steuerungstechnik GmbH am 07.04.2016 Gespräch mit Colin Rohlfing, Firm-wide Director of Sustainable Development, HDR, Inc. am 07.04.2016 Interview mit Michael Fiore, Director, Environmental Occupational Health and Safety/Sustainability bei NorthShore University HealthSystem am 09.03.2016 Gespräch mit einem Vertreter von Weishaupt North America am 15.01.2016 Interview mit Beth Eckl, Director of the Environmental Purchasing Program am 04.02.2016 9.2. Online verfügbare Quellen CIA Factbook - USA (2016), abgerufen am 02.03.2016 Bundeszentrale für Politische Bildung – Dossier USA (kein Datum), abgerufen am 02.03.2016 United States Census Bureau US Population Clock, abgerufen am 02.03.2016 Bundeszentrale für politische Bildung – Bevölkerungsentwicklung, abgerufen am 02.03.2016 US Census Bureau - Population (2014), abgerufen am 02.03.2016 USA.gov - Learn About the United States of America, abgerufen am 02.03.2016 CIA Factbook - USA (2016), abgerufen am 02.03.2016 CIA Factbook - USA (2016), abgerufen am 03.03.2016 GTAI (2016) - US-Importe aus Deutschland legen auch 2015 kräftig zu, abgerufen am 04.03.2016 IMF - World Economic Outlook (2014), abgerufen am 03.03.2016 Bureau of Labor Statistics, Labor Force Statistics from the Current Population Survey (2016), abgerufen am 03.03.2016 RGIT USA – German Business Matters, abgerufen am 03.03.2016 US Department of State – US Relations with Germany, abgerufen am 03.03.2016 Antlantic Council - The Transatlantic Trade and Investment Partnership: Big Opportunities for Small Business (2014), abgerufen am 03.03.2016 Antlantic Council - The Transatlantic Trade and Investment Partnership: Big Opportunities for Small Business (2014), abgerufen am 12.05.2016 Oanda Währungsumrechner, abgerufen am 04.03.2016 U.S. Energy Information Administration - Monthly Energy Review (2016), abgerufen am 03.03.2016 U.S. Energy Information Administration - Total Energy (kein Datum), abgerufen am 07.03.2016 U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2015), abgerufen am 07.03.2016 Clean Technica: Just How Off Is EIA’s Renewable Energy Outlook? How About 20+ Years?, abgerufen am 08.03.2016 U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview (2015), abgerufen am 07.03.2016 U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview (2015), abgerufen am 07.03.2016 US Energy Information Administration - Electricity Explained (2015), abgerufen am 07.03.2016 IEA – Medium-Term Oil Market Report 2016, abgerufen am 04.03.2016 Reuters (2016) - Oil prices have bottomed out, but growth will not be sharp, abgerufen am 04.03.2016 55 Statistisches Bundesamt Energiepreise 2016 S. 48-49, abgerufen am 12.05.2016 US Energy Information Administration - Electricity Explained (2015), abgerufen am 07.03.2016 Statistisches Bundesamt Energiepreise 2016 S. 22, abgerufen am 12.05.2016 US Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2015), abgerufen am 07.03.2016 EIA - Building Type Definitions, abgerufen am 08.02.2016 North American Industry Classification System - Sector 62 -- Health Care and Social Assistance, abgerufen am 08.02.2016 North American Industry Classification System, abgerufen am 08.02.2016 AHA (2016) -Fast Facts on US Hospitals, abgerufen am 01.02.2016 EIA (2015) - A Look at the U.S. Commercial Building Stock: Results from EIA's 2012 Commercial Buildings Energy Consumption Survey (CBECS), abgerufen am 01.02.2016 Environmental Protection Agency (2015): Energy Use in Hospitals, abgerufen am 25.04.2016 EIA (2016): 2012 Commercial Buildings Energy Consumption Survey: Energy Usage Summary, abgerufen am 01.04.2016 E Source Companies LLC (2013) - Managing Energy Costs in Hospitals, abgerufen am 10.02.2016 Industrial Air Solutions (o.J.): Ventilation Requirements for Areas Affecting Patient Care in Hospitals and Outpatient Facilities, abgerufen am 18.04.2016 Schneider Electrics (2006): White Paper Leading Techniques for Energy Savings in Healthcare Facilities, abgerufen am 27.04.2016 Practice Greenhealth (2011): Providence St. Peter Hospital, Olympia, WA:CASE STUDY Energy Efficiency in the OR–HVAC Setback Program, abgerufen am 29.04.2016 Healthcare Environmental Resource Center (o.J.) - Facilities Management—Energy Efficiency, abgerufen am 10.02.2016 Climate Progress: White House Releases Guidelines To Help Hospitals Prepare For Climate Change (2014), abgerufen am 28.03.2016 Department of Health and Human Services: Primary Protection: Enhancing Health Care Resilience for a Changing Climate (2014), abgerufen am 28.03.2016 Healthcare Environmental Research Center: Environmental-EPA, abgerufen am 28.03.2016 Healthcare Environmental Research Center: Clean Air Act, abgerufen am 28.03.2016 Healthcare Environmental Research Center: Clean Water Act, abgerufen am 28.03.2016 Environmental Protection Agency: Fact Sheet Greenhouse Gases Reporting Program Implementation (2013), abgerufen am 28.03.2016 Environmental Protection Agency: Greenhouse Gas Reporting Program locator (2014), abgerufen am 28.03.2016 American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers: Standard 90.1 (2013), abgerufen am 28.04.2016 US Department of Energy: Commercial Prototype Building Models, abgerufen am 28.04.2016 US Department of Energy: 90.1 Prototype Building Models Outpatient Healthcare (2011), abgerufen am 28.04.2016 American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers: Standard 170-2013 - Ventilation of Health Care Facilities 013), abgerufen am 28.04.2016 American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers: HVAC Design Manual for Hospitals and Clinics, 2nd Ed. 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RECS können separat vom physischen Strom abgespalten und in der Form frei konvertibler Zertifikate am Markt gehandelt werden. RECs werden in den USA von den Unternehmen Green-e und der Non-profit-Organisation The Climate Neutral Network vergeben. American Hospital Association (AHA) (o.J.): Drivers and Motivators for Sustainability, abgerufen am 26.04.2016 American College of Healthcare Executives (ACHE) (2016): Survey: Healthcare Finance, Safety and Quality Cited by CEOs as Top Issues Confronting Hospitals in 2015, abgerufen am 26.04.2016 Healthcare Environmental Resource Center (o.J.) - Facilities Management—Energy Efficiency, abgerufen am 10.02.2016 American Hospital Association (AHA) (o.J.): Drivers and Motivators for Sustainability, abgerufen am 26.04.2016 Better Building Alliance (2016): Winter 2016 Progress Update, abgerufen am 20.04.2016 Energy Star: Benchmark with EPA’s ENERGY STAR® Portfolio Manager, abgerufen am 27.04.2016 Energy Star Buildings: Benchmarking with EPA’s ENERGY STAR Portfolio Manager (2014), abgerufen am 29.04.2016 healthcare design: Chicago Hospitals Share Green Initiatives (2013), abgerufen am 29.04.2016 Health Care Without Harm (o.J.): Environmentally Preferable Purchasing, abgerufen am 16.04.2016 Practice Greenhealth (o.J.): The Business Case for Greening the OR, abgerufen am 21.04.2016 Practice Greenhealth (o. 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