energieeffizienz in gebäuden - AHK USA

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energieeffizienz in gebäuden - AHK USA
ENERGIEEFFIZIENZ IN
GEBÄUDEN
Mit Fokus auf Gesundheitseinrichtungen
Zielmarktanalyse USA 2016 mit Profilen der Marktakteure
Mittlerer Westen, Schwerpunkt Chicago
www.german-energy-solutions.de
www.exportinitiative.bmwi.de
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16. Mai 2016
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Inhaltsverzeichnis
I. Tabellenverzeichnis .............................................................................................................................. 5
II. Abbildungsverzeichnis ......................................................................................................................... 5
III. Abkürzungsverzeichnis ..................................................................................................................... 6
IV. Wechselkurs ....................................................................................................................................... 7
V. Energieeinheiten .................................................................................................................................. 7
1.
Executive Summary.......................................................................................................................... 8
2.
Länderprofil USA ............................................................................................................................. 9
3.
2.1.
Politischer Hintergrund ................................................................................................................................................ 9
2.2.
Wirtschaft, Struktur und Entwicklung .......................................................................................................................10
Energiemarkt .................................................................................................................................. 12
3.1.
Energieverbrauch und Erzeugung .............................................................................................................................. 12
3.2.
Energiepreise................................................................................................................................................................ 14
3.2.1.
Ölpreis .................................................................................................................................................................... 14
3.2.2. Strompreise ............................................................................................................................................................ 15
3.2.3. Gaspreise ................................................................................................................................................................ 16
4.
5.
6.
Energieeffizienz in Gebäuden – Fokus Gesundheitseinrichtungen .................................................. 17
4.1.
Überblick über verschiedene Gesundheitseinrichtungen .......................................................................................... 17
4.2.
Status Quo – Energy Footprint amerikanischer Krankenhäuser .............................................................................. 19
Politische und rechtliche Rahmenbedingungen .............................................................................. 22
5.1.
Gesetzesvorgaben ........................................................................................................................................................ 22
5.2.
Standards..................................................................................................................................................................... 24
5.3.
Zertifizierungen ........................................................................................................................................................... 25
5.4.
Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten ..................................................................................................................27
Aktuelle Trends – Sustainability in Healthcare .............................................................................. 28
6.1.
6.1.1.
Beleuchtung ........................................................................................................................................................... 31
6.1.2.
HVAC (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen)............................................................................................... 31
6.1.3.
Gebäudehülle (Building Envelope) ...................................................................................................................... 32
6.1.4.
Commissioning und Retrocommissioning .......................................................................................................... 34
6.1.5.
Gebäudeautomation - Building Automation System (BAS) ............................................................................... 34
6.1.6.
Kraft-Wärme-Kopplung ....................................................................................................................................... 35
6.2.
7.
8.
Schwerpunkttechnologien ........................................................................................................................................... 31
Initiativen .................................................................................................................................................................... 35
Marktchancen für deutsche Unternehmen ......................................................................................36
7.1.
Vertriebsstrukturen .................................................................................................................................................... 38
7.2.
Handlungsempfehlungen für den Markteinstieg ...................................................................................................... 40
Profile Marktakteure .......................................................................................................................42
3
9.
8.1.
Unternehmen .............................................................................................................................................................. 42
8.2.
Gesundheitseinrichtungen .......................................................................................................................................47
8.3.
Administrative Instanzen, Verbände und Forschungsinstitutionen .................................................................... 50
8.4.
Leitmessen und Veranstaltungen ........................................................................................................................... 54
Quellenverzeichnis .......................................................................................................................... 55
9.1.
Experteninterviews ......................................................................................................................................................55
9.2.
Online verfügbare Quellen...........................................................................................................................................55
4
I. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Primärenergie-Verbrauch pro Kopf im Vergleich (kg Erdöläquivalent) ................................................................. 12
Tabelle 2: Durchschnittliche Strompreise nach Sektoren in den USA (US-Cent/kWh) ......................................................... 15
Tabelle 3: Durchschnittliche Gaspreise nach Sektoren in den USA ......................................................................................... 16
Tabelle 4: „Grüne“ Krankenhäuser in Illinois .......................................................................................................................... 29
II. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: US-Gesamtenergieverbrauch nach Sektoren, 2015 ............................................................................................. 13
Abbildung 2: Stromerzeugung nach Energiequelle, 1990-2040 (in Billionen kWh pro Jahr) ............................................... 14
Abbildung 3: US-Rohölpreis (Sorte WTI) .................................................................................................................................. 15
Abbildung 4: Überblick über Gesundheitseinrichtungen in den USA ..................................................................................... 17
Abbildung 5: Träger der Krankenhäuser, 2016 ......................................................................................................................... 18
Abbildung 6: Durchschnittliche Größe von kommerziellen Gebäuden (in m 2) in den USA ................................................... 18
Abbildung 7: Verteilung von Krankenhäusern in den USA ...................................................................................................... 19
Abbildung 8: Energieverbrauch nach Energiequelle in stationären Gesundheitseinrichtungen, 2012 ................................ 20
Abbildung 9: Stromverbrauch nach Endgeräten (Mrd. Btu) in stationären Gesundheitseinrichtungen, 2012..................... 21
Abbildung 10: Erdgasverbrauch nach Endverbrauch (Mrd. Btu) in stationären Gesundheitseinrichtungen, 2012 ............. 21
Abbildung 11: Klimazonen der USA .......................................................................................................................................... 33
Abbildung 12: Interne Organisation von Nachhaltigkeitsaktivitäten in ausgewählten Krankenhäusern ............................. 40
5
III. Abkürzungsverzeichnis
AHA
ANSI
ASHE
ASHRAE
AEO
AHRMM
AFDD
BBI
BIP
BAS
BMWi
COO
CAA
CWA
CFR
DOE
EPEAT
ESCOs
EDC
EIA
EPCA
ESP
EPC
EPD
EPA
FDI
fob
GHGRP
GPOs
HSCA
HVAC
HEPA
IESNA
IEA
kW, kWh
KMU
KWK
LEED
LEDs
MW, MWh
Mrd.
NAICS
OP
OEM
PV
PPA
RECs
RGIT
American Hospital Association
American National Standards Institute
American Society for Healthcare Engineering
American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers
Annual Energy Outlook
Association for Healthcare Resource & Materials Management
Automatic fault detection and diagnostics
Better Buildings Initiative
Bruttoinlandsprodukt
Building Automation System
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Chief Operating Officer
Clean Air Act
Clean Water Act
Code of Federal Regulations
Department of Energy
Electronic Product Environmental Assessment Tool
Energy Service Companies
Energy Design Conference & Expo
Energy Information Administration
Energy Policy and Conservation Act
Energy Solutions Professionals
Engineering, Procurement, Construction
Environmental Product Declaration
Environmental Protection Agency
Foreign Direct Investment
Free on board
Greenhouse Gas Reporting Program
Group Purchasing Organizations
Health Care Supply Chain Association
Heizung, Lüftung und Klimatechnik
High Efficiency Particulate Air
Illuminating Engineering Society of North America
International Energy Agency
Kilowatt, Kilowattstunde
Kleine und mittlere Unternehmen
Kraft-Wärme-Kopplung
Leadership in Energy and Environmental Design
Light-emitting diode
Megawatt, Megawattstunde
Milliarde
North American Industry Classification System
Operationssaal
Original Equipment Manufacturers/Hersteller
Photovoltaik
Power Purchase Agreement
Renewable Energy Credits
Representative of German Industry and Trade
6
RFP
ROI
SIFYB
TIF
TTIP
EPP
US
HHS
EIA
VACs
VFDs
WTI
WHEA
request for proposal
Return on Investment
Smart Ideas for Your Business
Tax Increment Financing
Transatlantic Trade and Investment Partnership
umweltfreundliche Beschaffungsprinzipien
United States
US Department of Health and Human Services
US Energy Information Administration
Value Analysis Committees
Variable-frequency drives
West Texas Intermediate
Wisconsin Healthcare Engineering Association
IV. Wechselkurs
Alle Angaben sind in US-Dollar (USD) bzw. in US-Cent (Cent) angegeben.
1 USD = 0.8852 EUR (Stand: 13.05.2016)
1 EUR = 1.1297 USD (Stand: 13.05.2016)
V. Energieeinheiten
Stromeinheiten sind in Kilowattstunden (kWh) bzw. Megawattstunden (MWh) angegeben.
Die elektrische Leistung von Anlagen ist in Watt, Kilowatt (kW), Megawatt (MW) und Gigawatt (GW) angegeben.
1.000 Watt = 1 kW, 1.000 kW = 1 MW, 1.000 MW = 1 GW
Flüssigkeitsmengen, z.B. von Transportkraftstoffen, werden in den USA gewöhnlich in gal (Gallonen) angegeben.
1 US gal. entspricht hierbei 3,785 l (1 l = 0,264 gal)
Gasmengen werden in tausend Kubikfuß (1.000 ft3) bzw. in Millionen British Thermal Unit (mmBtu) angegeben.
1.000 ft3 Erdgas entsprechen hierbei etwa 1 mmBtu (je nach dem Energiegehalt des Erdgases).
1.000 ft³ Gas ≈ 28 m³ Gas ≈ 1 mmBtu
1.000 m³ Gas = 35.310,7 ft³ Gas ≈ 35,3 mmBtu
7
1. Executive Summary
Die vorliegende Studie gibt einen Einblick in den Markt für Energieeffizienztechnologien in amerikanischen
Krankenhäusern. Es wird insbesondere auf rechtliche Rahmenbedingungen, Trends und Marktchancen für deutsche
Unternehmen eingegangen.
Gesundheitseinrichtungen sind in den USA überwiegend in privater Hand. Im Jahr 2016 gibt es in den USA 5.627
Krankenhäuser. Innerhalb des Mittleren Westens liegen in Illinois besonders viele Krankenhäuser, was auf den
Großraum Chicago zurückzuführen ist.
Der durchschnittliche Energieverbrauch von Krankenhäusern liegt bei 296 kWh Strom/m2 und 321 kWh/m2 Gas pro
Jahr. Der hohe Energieverbrauch begründet sich darin, dass sie im Gegensatz zu anderen gewerblichen Einrichtungen 24
Stunden am Tag betrieben und strengeren Auflagen als andere Gebäudetypen unterliegen, z.B. im Bereich Luftaustausch.
Als Energieträger werden in Krankenhäusern vor allem Strom und Erdgas, sowie in geringerem Maße Fernwärme und in
kleinen Mengen Heizöl eingesetzt. Strom wird in erster Linie für die Raumklimatisierung, Belüftung und Beleuchtung
verbraucht, Erdgas in erster Linie für die Raum- und Wassererwärmung verwendet. Die energieintensivste Einheit stellen
Operationssäle dar.
Energieeffizienz in amerikanischen Krankenhäusern ist seit einigen Jahren ein wichtiges Thema. Der zuletzt durch die
Einführung des Affordable Care Act („Obamacare“) weiter gestiegene Kostendruck ist dabei der größte Treiber für
Energieeffizienzprojekte in Krankenhäusern.
Das Vorhandensein von Fördermitteln ist für die Entscheidung für einer Energieeffizienzmaßnahme eine wichtige
Voraussetzung. Die wichtigsten Fördermittel sind dabei die finanziellen Anreize von Stromversorgern, die auf regionaler
oder bundesstaatlicher Ebene vergeben werden, z.B. das Smart Ideas for Your Business (SIFYB) Programm des
Stromversorger ComEd in Chicago.
Krankenhäuser setzen Energieeffizienzmaßnahmen häufig in Etappen um und beginnen gerne mit einfachen
Maßnahmen, den sogenannten „low hanging fruits“. Zu diesen einfachen Maßnahmen zählen z.B. die regelmäßige
Überprüfung der Heizung, Lüftung und Klimatisierungsanlagen (HVAC) und die Modernisierung der Beleuchtung, etwa
durch den Einsatz von LEDs.
Für Krankenhäuser, die sich schon länger mit dem Thema Energieeffizienz befassen, sind auch zukunftsorientierte
Technologien, die höhere Investitionen verlangen, von Interesse. Hier sind z.B. Gebäudeautomationssysteme oder KWKAnlagen hervorzuheben. Gerade auch in sehr energie- und kostenintensiven Bereichen wie Operationssälen wird in
Zukunft nach energieeffizienten Lösungen gesucht werden.
8
2. Länderprofil USA
Die USA sind ein großes, rohstoffreiches Land, dessen Territorium sehr gut erschlossen ist. Mit ca. 9,06 Mio. km 2 haben
sie etwa die 25-fache Größe Deutschlands. Damit sind die USA das flächenmäßig drittgrößte Land der Welt nach Kanada
und Russland.1
2.1. Politischer Hintergrund
Die USA können sich auf eine 200-jährige demokratische Tradition mit einer erheblichen politischen und
gesellschaftlichen Stabilität berufen. Das Land hat ein präsidiales, föderales Regierungssystem mit zwei starken
politischen Parteien - die Demokraten und die Republikaner. Die Regierung beruht auf drei unabhängigen Säulen, die
gegenseitige Kontrolle aufeinander ausüben.
An der Spitze der Exekutive steht ein gewählter Präsident, dessen Amtszeit vier Jahre beträgt. Die Legislative, auch
Kongress genannt, besteht aus zwei Kammern (dem Senat und dem Repräsentantenhaus), die sich aus den gewählten
Repräsentanten der 50 Bundesstaaten zusammensetzen. Die Legislative hat nicht nur die Entscheidungsgewalt über die
Gesetze, sondern auch über das Budget. Die Judikative ist föderal aufgebaut und der oberste Gerichtshof steht an ihrer
Spitze. 2
Das politische System der USA unterscheidet sich dabei von denen vieler europäischer Länder. Obwohl die zentrale
Regierung der USA besonders in den außenpolitischen Bereichen oder der nationalen Verteidigung uneingeschränkte
Befugnisse genießt, muss sie ihre Macht in anderen Bereichen mit den einzelnen Bundesstaaten teilen. Darunter fallen
vor allem die Themen Besteuerung, Gesetzesvorschriften und Subventionen, die dadurch in jedem Staat, oder sogar
Landkreis, unterschiedlich sein können. Darüber hinaus sind die Repräsentanten im Kongress ihren jeweiligen
Bundesstaaten bzw. Wahlbezirken gegenüber verantwortlich, nicht ihrer Partei. Aus diesem Grund stimmen sie nicht
unbedingt einheitlich mit der Parteilinie, wie es bei parlamentarischen Systemen normalerweise der Fall ist.
Das in den Vereinigten Staaten bestehende Mehrheitswahlrecht begünstigt die Positionierung von nur zwei Parteien.
Dritte Parteien haben es schwer, bei politischen Entscheidungen auf Bundesebene mitzuwirken. Während sich die
Demokraten als progressiv bezeichnen und dem Staat eine größere Rolle einräumen, stehen die Republikaner verstärkt
für eine freie Marktwirtschaft und konservative Werte.
Die USA sind unterteilt in 50 Bundesstaaten, die wiederum in über 3.000 Landkreise (counties) untergliedert sind. In
diesen Landkreisen befinden sich Städte und Gemeinden (municipalities, cities/communities), die alle über bestimmte
Steuer- und Rechtshoheiten verfügen. Städte, vor allem wenn sie größer sind, können unabhängig von counties sein bzw.
mehrere dieser umfassen. Dies spielt besonders für die Unternehmen eine Rolle, die sich nicht nur auf den reinen Export
in die USA beschränken, sondern eigene Geschäftseinheiten und Produktionsstätten in den USA aufbauen. In manchen
Bundesstaaten wird die Höhe der Umsatzsteuer (sales tax) durch die County Regierung bestimmt. Trotz einer
Einwohnerzahl von mehr als 321 Mio. ist die Bevölkerungsdichte aufgrund der Größe des Landes mit 33 Einwohnern pro
km² relativ gering.3 Im Vergleich dazu hat Deutschland eine Bevölkerungsdichte von 229 Einwohnern pro km2.4
Hauptstadt der USA ist Washington, D.C. an der Ostküste.
Obwohl es keine festgelegte Amtssprache in den USA gibt, werden alle amtlichen Schriftstücke und Gesetzestexte auf
Englisch verfasst. Durch die verstärkte Immigration lateinamerikanischer Bevölkerungsgruppen in den vergangenen
1
Vgl. CIA Factbook - USA (2016), abgerufen am 02.03.2016
2
Vgl. Bundeszentrale für Politische Bildung – Dossier USA (kein Datum), abgerufen am 02.03.2016
3
Vgl. United States Census Bureau US Population Clock, abgerufen am 02.03.2016
4
Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung – Bevölkerungsentwicklung, abgerufen am 02.03.2016
9
Jahren bilden diese Gruppen nun rund 17,4% der Gesamteinwohnerzahl.5 Infolgedessen steigt die Verbreitung der
spanischen Sprache sowohl in der Gesellschaft allgemein als auch in der Wirtschaft. Zum Beispiel sind sowohl
Produktetiketten als auch Gebrauchsanleitungen oft zweisprachig – in Englisch und Spanisch. Auch Kundendienste von
verschiedenen Firmen werden häufig in beiden Sprachen angeboten 6 und manche Werbeplakate sind auf die Spanisch
sprechende Bevölkerung abgestimmt.
2.2. Wirtschaft, Struktur und Entwicklung
Das Wirtschafts- und Finanzsystem der USA ist durch unternehmerische Initiative und Freihandel gekennzeichnet.
Die Vereinigten Staaten erwirtschaften etwa ein Fünftel des jährlichen Welteinkommens und sind damit neben der
Volksrepublik China die größte Volkswirtschaft der Welt.7 Als Nation haben die USA einen ausgeprägten
Dienstleistungssektor, der 77,6% zum BIP beiträgt. Der Industriesektor erwirtschaftet ca. 20,8% und die Landwirtschaft
rund 1,6% des BIP.8
3,5% Wirtschaftswachstum prognostiziert
Wirtschaftseckdaten USA, 2015
Die USA befindet sich momentan in einer stabilen
wirtschaftlichen Lage. Im Jahr 2015 wuchs die
amerikanische Wirtschaft um 3%. Für das Jahr 2016
wird ein Wirtschaftswachstum von 2% bis 2,5%
erwartet.9 Konjunkturhoffnungen beruhen auf einer
gestiegenen Konsum- und Investitionsbereitschaft sowie
einer weiterhin unterstützenden Rolle der Geldpolitik.
Insbesondere das unterstützende Umfeld der
Finanzmärkte und die Trendwende auf dem
Immobilienmarkt helfen, die Haushaltsbilanz zu
verbessern und das Konsumwachstum zu stärken.10
Bevölkerung:
321,4 Mio.
Hauptstadt:
Washington D.C.
Korrespondenzsprachen:
Englisch
Die offizielle Arbeitslosenquote ist gering. Zwischen
Januar 2015 und Januar 2016 ist die offizielle
Arbeitslosenquote von 5,7% auf 5,2% abgesunken.11
Allerdings zählen Langzeitarbeitslose nicht zu dieser
Quote.
Spanisch
BIP:
17.970 Mrd. USD
BIP pro Kopf:
56.300 USD
Bevölkerungszuwachs:
0,78%
Arbeitslosenquote:
5,2%
Jährliche Neuverschuldung:
3,6% des BIP
Währungsreserven:
150,2 Mrd. USD
Warenimport (fob):
2.273 Mrd. USD
Davon aus
Deutschland:
Warenexport:
1.598 Mrd. USD
Davon nach
Deutschland und die USA sind wichtige
Handelspartner
Die USA sind der größte Handelspartner Deutschlands
und gleichzeitig ist Deutschland der größte
Handelspartner der USA innerhalb der EU.
105,3 Mrd. USD
Deutschland:
57,4 Mrd. USD
Quelle: Eigene Darstellung nach CIA Factbook - USA (2015) und GTAI Wirtschaftsdaten Kompakt USA (2014)
5
Vgl. US Census Bureau - Population (2014), abgerufen am 02.03.2016
6
Vgl. USA.gov - Learn About the United States of America, abgerufen am 02.03.2016
7
Vgl. CIA Factbook - USA (2016), abgerufen am 02.03.2016
8
Vgl. CIA Factbook - USA (2016), abgerufen am 03.03.2016
9
Vgl. GTAI (2016) - US-Importe aus Deutschland legen auch 2015 kräftig zu, abgerufen am 04.03.2016
10
Vgl. IMF - World Economic Outlook (2014), abgerufen am 03.03.2016
11
Vgl. Bureau of Labor Statistics, Labor Force Statistics from the Current Population Survey (2016), abgerufen am 03.03.2016
10
Laut dem Delegierten der Deutschen Wirtschaft (Representative of German Industry and Trade, RGIT) sind 3.500
deutsche Unternehmen in den USA aktiv. Sie beschäftigen dort 640.000 Mitarbeiter.12 Deutsche Firmen haben bis Ende
2014 etwa 224 Mrd. USD in den USA angelegt. Deutschland ist damit viertgrößter Investor in den Vereinigten Staaten. 13
Durch das seit dem Jahr 2007 bestehende Transatlantic Economic Partnership Abkommen zum Abbau und zur
Beseitigung von Handelshemmnissen zwischen den USA und der EU bieten sich zusätzliche Chancen.
Ausgeführte Güter von deutschen KMUs stellen insgesamt rund 28% des gesamten Exportwertes dar.14 Dabei bestehen
nach wie vor Handelshemmnisse, die vor allem für kleinere Unternehmen eine Exportbarriere darstellen können. Im
Februar 2013 riet daher eine hochrangige EU-US Arbeitsgruppe für Arbeitsplätze und Wachstum (High Level Working
Group – HLWG) der Europäischen Union und der US-Regierung, Verhandlungen über ein umfassendes Handels- und
Investitionsabkommen (TTIP) aufzunehmen. TTIP soll Unternehmen durch reduzierte Zölle und Vereinfachung der
Zertifizierungsverfahren für neue Produkte den Export erleichtern.15 Wie der ehemalige Handelsbeauftragte der
Europäischen Kommission Karel De Gucht beschreibt: „Kleine und mittelständische Unternehmen sind die größten
Begünstigten des Abkommens, weil sie unter höheren Schwierigkeiten leiden, ihre Güter ins Ausland zu exportieren, und
deswegen stärker als Großunternehmen profitieren werden.“ 16
Günstige Wechselkursentwicklung
Die Entwicklung des Euro-Dollar Wechselkurses wirkt sich im Jahr 2016 positiv auf die Absatzchancen deutscher
Unternehmen aus. Im November 2015 fiel der Euro auf ein zwölf-Jahres-Tief und notierte auf den tiefsten Stand seit
November 2003.17 Der schwächere Euro macht deutsche Produkte für amerikanische Abnehmer günstiger und verbessert
somit die Marktchancen für aus Deutschland exportierte Ware.
12
Vgl. RGIT USA – German Business Matters, abgerufen am 03.03.2016
13
Vgl. US Department of State – US Relations with Germany, abgerufen am 03.03.2016
14
Vgl. Ibid. Seite 3.
15
Vgl. Ibid. Seite 9.
16
Vgl. Antlantic Council - The Transatlantic Trade and Investment Partnership: Big Opportunities for Small Business (2014), abgerufen am 12.05.2016
17
Vgl. Oanda Währungsumrechner, abgerufen am 04.03.2016
11
3. Energiemarkt
3.1. Energieverbrauch und Erzeugung
Der Energieverbrauch der USA beträgt knapp ein Fünftel des weltweiten Primärkonsums.18 Tabelle 1 zeigt den
Primärenergie-Pro-Kopf-Verbrauch der letzten Jahre im Vergleich zwischen Europa, den USA und Deutschland. Vor
allem beim Pro-Kopf-Verbrauch wird der Unterschied zwischen den USA und Europa deutlich. Im Jahr 2012 (zuletzt
erhältliche Daten) war der Pro-Kopf-Verbrauch in den USA fast doppelt so hoch wie in Deutschland. Ursachen dafür sind
unter anderen die intensivere Nutzung von Klimaanlagen und elektrischen Heizungen aufgrund schlechter
Gebäudeisolierung in den USA, der höhere Motorisierungsgrad und die höhere Anzahl der durchschnittlich mit dem
PKW zurückgelegten Kilometer. Es ist jedoch auch in den USA gleichzeitig eine Abnahme des Pro-Kopf-Verbrauches zu
verzeichnen. Im 5-Jahresverlauf zeigt sich ein um ca. 14% gesunkener Energieverbrauch.
Tabelle 1: Primärenergie-Verbrauch pro Kopf im Vergleich (kg Erdöläquivalent)
Land
USA
Europäische Union
Deutschland
2007
7.758
3.534
4.020
2008
7.488
3.505
4.075
2009
7.056
3.296
3.825
2010
7.162
3.417
4.033
2011
7.032
3.285
3.811
2012
6.794
3.338
3.822
% Veränderung
2007-2012
-14,19%
-5,87%
-5,18%
Quelle: Eigene Darstellung, Daten aus: The World Bank - Databank (kein Datum), abgerufen am 09.04.2016
Die Entwicklung des Energieverbrauchs variiert zwischen den vier Sektoren Industrie, Haushalte, Dienstleistungen und
Verkehr. Der Energieverbrauch im Industrie- und Dienstleistungssektor hängt stark von der wirtschaftlichen und
konjunkturellen Lage ab. Auch strukturelle Veränderungen einer Volkswirtschaft können zu einer Verringerung der
Energieintensität in bestimmten Sektoren führen, wie z. B. eine Verlagerung vom Industrie- hin zum Dienstleistungssektor
oder ein relatives Wachstum von weniger energieintensiven Industrien, sowie Verbesserungen in der EndverbrauchEnergieeffizienz durch die Nutzung von energiesparenden Geräten und Maschinen oder der Isolierung von Gebäuden. 19
Im Jahr 2015 verbrauchte der Industriesektor ca. ein Drittel der Energie in den USA. 28% entfallen auf den Verkehrssektor,
gefolgt von privaten Haushalten mit gut 21% und dem Dienstleistungssektor, der 19% verbraucht (Abbildung 1).
18
Vgl. U.S. Energy Information Administration - Monthly Energy Review (2016), abgerufen am 03.03.2016
19
Vgl. U.S. Energy Information Administration - Total Energy (kein Datum), abgerufen am 07.03.2016
12
Abbildung 1: US-Gesamtenergieverbrauch nach Sektoren, 2015
28%
32%
19%
21%
Industrie
Haushalte
Dienstleistung
Verkehr
Quelle: Eigene Darstellung, Daten aus: U.S. Energy Information Administration - Energy Consumption by Sector (2016), abgerufen am 07.03.2016
Der Anteil der erneuerbaren Energien am Energie- und Strom Mix soll erheblich steigen. Etwa 28% der zwischen 2010
und 2040 jährlich hinzugefügten Leistung soll laut Prognose der US Energy Information Administration (EIA) aus
erneuerbaren Energiequellen stammen. Andere Quellen gehen von einem deutlich höheren Anteil aus. Nach den
konservativen Schätzungen der EIA sollen erneuerbare Energiequellen einschließlich konventioneller Wasserkraft im
Jahr 2040 zu etwa 18% der Elektrizitätserzeugung beitragen (siehe Abbildung 2). Dabei geht die EIA von der Umsetzung
und Einhaltung der aktuell geltenden Gesetze und Vorschriften und keiner bedeutenden politischen Trendwende im
Energiesektor aus.20 Generell ist anzumerken, dass die EIA Schätzungen sehr konservativ angesetzt sind. Je nachdem ob
zum Beispiel der Clean Power Plan der Environmental Protection Agency durchgesetzt wird oder nicht, wird sich das Bild
drastisch ändern. Die Erneuerbaren Energien (PV und Wind) werden durch den Clean Power Plan auf Kosten von Kohle
einen großen Zuwachs verzeichnen. Viele Analysten gehen davon aus, dass der Anteil von erneuerbaren Energien deutlich
schneller ansteigt als von der Agentur prognostiziert wird und bereits im Jahr 2018 16% der Gesamtenergieversorgung
durch erneuerbare Energien gestellt wird21. Im Jahr 2013 lag dieser Anteil bei 12%.22 Die Differenzen zwischen EIA
Prognosen und Prognosen anderer Analysten resultieren aus unterschiedlichen Annahmen, zum Beispiel über den
technischen Fortschritt und den einhergehenden Kostensenkungen im Bereich der erneuerbaren Energien.
20
Vgl. U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2015), abgerufen am 07.03.2016
21
Vgl. Clean Technica: Just How Off Is EIA’s Renewable Energy Outlook? How About 20+ Years?, abgerufen am 08.03.2016
22
Vgl. U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview (2015), abgerufen am 07.03.2016
13
Abbildung 2: Stromerzeugung nach Energiequelle, 1990-2040 (in Billionen kWh pro Jahr)
2013
6
Prognose
5
31%
4
27%
3
18%
13%
2
19%
1
39%
16 %
34%
1%
0
1990
2000
2010
Erdgas
Erneuerbare Energien
Kernkraft
Kohle
Erdöl und Erdölprodukte
1%
2020
2030
2040
Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2015), abgerufen am 07.03.2016
Die EIA erwartet, dass die Stromerzeugung aus Erdgas kontinuierlich zunimmt, mit einem Zuwachs von 40% in den
Jahren 2013 bis 2040. Die EIA rechnet damit, dass Erdgas 2040 31% der Gesamtelektrizität liefern wird, während Kohle
lediglich 34% abdecken wird.23 Der wachsende Anteil von erneuerbaren Energien in der ersten Dekade der Prognose wird
dabei hauptsächlich von politischen Entscheidungen getragen. Da aber die Preise für Erdgas auf lange Sicht steigen
werden, entwickeln sich erneuerbare Ressourcen, allen voran Wind- und Solarenergie, zu ökonomisch konkurrenzfähigen
Alternativen.
3.2. Energiepreise
Die Energiepreise in den USA sind weitaus niedriger als in Deutschland. Die Preise werden von zahlreichen Faktoren, die
zu Preisunterschieden in den einzelnen Bundesstaaten führen, beeinflusst. In einigen Staaten gibt es Bestimmungen, die
die Höhe der Preise festlegen, während in anderen Staaten die Preise nur teilweise reguliert werden. Des Weiteren
spielen auch Faktoren wie der Preis von Energieträgern, die Kosten des Baus und der Instandhaltung von Kraftwerken
und Übertragungsnetzen sowie Klimabedingungen in den verschiedenen Regionen eine Rolle.24
3.2.1. Ölpreis
Abbildung 3 veranschaulicht, befindet sich der Rohölpreis der Sorte WTI (West Texas Intermediate), die in den USA am
häufigsten zu Benzin und anderen Brennstoffen aufbereitet wird, in einem Abwärtstrend von 2014 bis 2016. Gründe dafür
sind die Entscheidung der OPEC, bei fallenden Preisen die Fördermenge nicht zu verknappen und eine steigende
Binnenproduktion von Rohöl. Laut der International Energy Agency (IEA) kostete ein Barrel (ca. 159 Liter) der Sorte WTI
23
Vgl. U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview (2015), abgerufen am 07.03.2016
24
Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Explained (2015), abgerufen am 07.03.2016
14
am Anfang des Jahres 2016 ca. 30 USD, der niedrigste Wert seit dem Jahr 2003. Der Ölpreis hat sich somit in nur wenigen
Monaten halbiert.25 Jedoch wird der Ölpreis laut Erwartungen der IEA in den Jahren 2016 und 2017 ansteigen. 26
Abbildung 3: US-Rohölpreis (Sorte WTI)
Quelle: Vgl. U.S. Energy Information Administration - Short Term Energy Outlook (2016), abgerufen am 04.03.2016
3.2.2. Strompreise
Der Strompreis ist in den USA etwa halb so hoch wie in Deutschland (Durchschnitt 2015).27 Zumeist beziehen die
Verbraucher den Strom zu einer saisonalen Rate, die im Sommer in der Regel höher ist als im Winter. Diese Rate ergibt
sich aus der variierenden Elektrizitätsnachfrage, der Verfügbarkeit unterschiedlicher Erzeugungsquellen und Kraftwerke
sowie schwankenden Rohstoffpreisen.
Tabelle 2: Durchschnittliche Strompreise nach Sektoren in den USA (US-Cent/kWh)
Haushalte
Dienstleistungen
Industrie
Verkehr
Alle Sektoren
2010
11,54
10,19
6,77
10,56
9,83
2011
11,72
10,24
6,82
10,46
9,90
2012
11,88
10,26
6,67
10,21
9,84
2013
12,13
10,34
6,89
10,55
10,07
2014
12,52
10,74
7,10
10,45
10,44
2015
12,67
10,59
6,89
10,17
10,42
Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Avarage Price of Electricity (2016), abgerufen am 07.03.2016
Die unterschiedlichen Verbrauchersektoren beziehen ihren Strom zudem zu verschiedenen Preisen. Wie aus Tabelle 2
erkennbar ist, sind die Preise im privaten Sektor am höchsten. Haushalte in den USA zahlten in 2015 durchschnittlich
25
Vgl. IEA – Medium-Term Oil Market Report 2016, abgerufen am 04.03.2016
26
Vgl. Reuters (2016) - Oil prices have bottomed out, but growth will not be sharp, abgerufen am 04.03.2016
27
Vgl. Statistisches Bundesamt Energiepreise 2016 S. 48-49, abgerufen am 12.05.2016
15
12,67 US-Cent/kWh. Die Industrie zahlte 6,89 US-Cent/kWh. Die Industrie zahlt, wie auch in Deutschland, deutlich
niedrigere Preise, weil sie einen höheren Verbrauch aufweist und höhere Spannungen abnehmen kann.28
3.2.3. Gaspreise
Erdgas ist in den USA weitaus günstiger als in Europa. Im Jahr 2015 war der Gaspreis etwa halb so hoch wie in
Deutschland. Die US-Industrie zahlte für Erdgas im Jahr 2015 durchschnittlich 1,3 US Cent/kWh. In Deutschland zahlte
die Industrie im 2. HJ 2015 durchschnittlich 2,99 EUR/kWh. Auch im Handel und in Privathaushalten zahlt man in den
USA für Erdgas etwas weniger als die Hälfte verglichen zu Deutschland. 29
Tabelle 3 zeigt die durchschnittlichen Gaspreise in den USA nach Sektoren.
Tabelle 3: Durchschnittliche Gaspreise nach Sektoren in den USA
Sektor
Durchschnitt 2010
Durchschnitt 2014
$11,39/1.000 ft³
$10,97/1.000 ft³
Haushalte
(=$402,23/ 1.000 m³)
(=$387,40/ 1.000 m³)
$9,47/1.000 ft³
$8,08/1.000 ft³
Handel
(=$334,43/ 1.000 m³)
(=$285,34/1.000 m³)
$5,49/1.000 ft³
$5,50/1.000 ft³
Industrie
(=$193,87/ 1.000 m³)
(=$194,07/ 1.000 m³)
$4,88/1.000 ft³
Wellhead
(=$172,34/ 1.000 m³)
Daten nicht vorhanden
Durchschnitt 2015
$10,38/1.000 ft³
(=$366,56/ 1.000 m³)
$7,89/1.000 ft³
(=$278,63 1.000 m³)
$3,84/1.000 ft³
(=$135,60/ 1.000 m³)
Daten nicht vorhanden
Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Natural Gas Prices (2015), abgerufen am 07.03.2016
Durch gesteigerte Exporte und Nachfrage erwartet die EIA mittel- bis langfristig einen Anstieg der Preise mit einer
Verdreifachung im Jahre 2040.30
28
Vgl.: US Energy Information Administration - Electricity Explained (2015), abgerufen am 07.03.2016
29
Vgl. Statistisches Bundesamt Energiepreise 2016 S. 22, abgerufen am 12.05.2016
30
Vgl.: US Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2015), abgerufen am 07.03.2016
16
4. Energieeffizienz in Gebäuden – Fokus
Gesundheitseinrichtungen
4.1. Überblick über verschiedene Gesundheitseinrichtungen
Der US-Gesundheitssektor wird durch viele verschiedene Akteure gestaltet. Gesundheitseinrichtungen sind dabei
überwiegend in privater Hand. Die Energy Information Administration (EIA) teilt Einrichtungen des Gesundheitssystems
in die Kategorien stationär (inpatient) und ambulant (outpatient) ein. Inpatient bezieht sich auf stationäre
Einrichtungen, wie Krankenhäuser oder Rehabilitationseinrichtungen. Outpatient bezieht sich auf ambulante
Einrichtungen wie ambulante Kliniken/ambulante Rehabilitationseinrichtungen. 31 Gemäß dem „North American
Industry Classification System“ (NAICS)32 können Einrichtungen des Gesundheitssystems in die Kategorien Ambulante
Versorgung (Ambulatory Health Care Services), Krankenhäuser (Hospitals), Pflegedienstleistungen/Langzeitpflege
(Nursing and Residential Care Facilities) und Sozialfürsorge/Sozialbeihilfe (Social Assistance) eingeteilt werden. Die
jeweiligen Kategorien können in weitere Unterkategorien aufgeteilt werden, siehe Auswahl in Abbildung 4.
Abbildung 4: Überblick über Gesundheitseinrichtungen in den USA
z.B. Zahnärzte, Physiotherapeuten, Heilpraktiker, ambulante Dienste,
Ambulante Gesundheitsversorgung
diagnostische Labore (z.B. Schlaflabore), Ambulante Operationszentren
Krankenhäuser
Allgemeine Krankenhäuser, Psychiatrien, Suchtkliniken, Spezialkliniken
Langzeitpflege
Hospize, Altersheime, Pflegeheime, ambulante häusliche Pflege
Sozialfürsorge/Sozialbeihilfe
Kindertagesstätten, Tafeln, Frauenhäuser, Selbsthilfegruppen
Quelle: Eigene Darstellung nach: North American Industry Classification System“ (NAICS) (o.J.)33
Da der Energieverbrauch in Krankenhäusern besonders hoch ist, liegt der Fokus dieser Studie hier. Es wird nicht näher
auf ambulante Dienste sowie Sozialfürsorge eingegangen.
Laut der American Hospital Association (AHA) sind in den USA im Jahr 2016 5.627 Krankenhäuser registriert. Hiervon
liegen 1.855 Krankenhäuser in ländlichen Gebieten und 3.071 in städtischen Gebieten. Wie aus Abbildung 5 hervorgeht
sind von diesen 5.627 Krankenhäusern 2.870 non-profit, 1.053 for-profit und 1.003 gehören einzelnen Bundesstaaten
oder Landkreisen (Counties) an.34
31Vgl.:
EIA - Building Type Definitions, abgerufen am 08.02.2016
32Vgl.:
North American Industry Classification System - Sector 62 -- Health Care and Social Assistance, abgerufen am 08.02.2016
33Vgl.:
North American Industry Classification System, abgerufen am 08.02.2016
34
Vgl.: AHA (2016) -Fast Facts on US Hospitals, abgerufen am 01.02.2016
17
Abbildung 5: Träger der Krankenhäuser, 2016
Städtisch
20%
For-Profit
22%
NonProfit
58%
Quelle: Eigene Darstellung nach: Vgl. AHA (2016) -Fast Facts on US Hospitals, abgerufen am 01.02.2016
Krankenhäuser werden zunehmend größer. Wie Abbildung 6 verdeutlicht, haben Gebäude, die vor 1960 gebaut worden
sind, eine durchschnittliche Größe von 1.858 m2. In den Jahren 1960-1999 lag die durchschnittliche Größe von
Neubauten bei ca. 2.229 m2. Zwischen 2000-2012 gab es erneut einen Sprung nach oben. Die Durchschnittsgröße liegt
mittlerweile bei 3.716 m2.35
Abbildung 6: Durchschnittliche Größe von kommerziellen Gebäuden (in m2) in den USA
5000
4500
4000
3500
3000
2500
2000
1500
1000
500
0
Vor 1960 konstruiert
1960-1999
2000-2012
Quelle: Eigene Darstellung nach: EIA (2015) - A Look at the U.S. Commercial Building Stock: Results from EIA's 2012 Commercial Buildings Energy
Consumption Survey (CBECS), abgerufen am 26.02.2016
35
Vgl.: EIA (2015) - A Look at the U.S. Commercial Building Stock: Results from EIA's 2012 Commercial Buildings Energy Consumption Survey (CBECS),
abgerufen am 01.02.2016
18
Die Anzahl der Krankenhäuser pro Bundesstaat richtet sich nach der Anzahl der Einwohner. In Illinois liegen, wie
Abbildung 7 zeigt, besonders viele Krankenhäuser, was auf den Großraum Chicago zurückzuführen ist.36
Abbildung 7: Verteilung von Krankenhäusern in den USA
Chicago
Quelle: Environmental Protection Agency (2015): Energy Use in Hospitals, abgerufen am 25.04.2016
4.2. Status Quo – Energy Footprint amerikanischer Krankenhäuser
Krankenhäuser sind, abgesehen von der Gastronomie, die energieintensivsten gewerblichen Gebäudetypen in den USA.37
Sie verbrauchen pro Jahr durchschnittlich 296 kWh Strom/m2 und 321 kWh Gas/m2.38 Der hohe Energieverbrauch
begründet sich darin, dass sie im Gegensatz zu anderen gewerblichen Einrichtungen 24 Std. am Tag betrieben werden.
Auch unterliegen Gesundheitseinrichtungen strengeren Gesetzen und Auflagen als andere Gebäudetypen, worauf in
Kapitel 5.1 näher eingegangen wird.
Gründe für den hohen Energieverbrauch in Krankenhäusern sind z.B.:
 Der Einsatz von High Efficiency Particulate Air (HEPA)
Filtern.39
 Hohe Luftaustauschraten von 20- bis 30-mal pro Stunde und
Überdruck40 in Operationssälen, Notaufnahmen, und
Intensivstationen, 6-mal Luftaustausch pro Stunde in
Behandlungszimmern und Laboren (im Vergleich: anerkannte
Ein typisches Krankenhaus gibt
jährlich 680.000 USD – bzw. 13.611
USD pro Bett (bei 50 Betten) für
Strom und Gas aus.
Vgl.: E Source Companies LLC (2013) Managing Energy Costs in Hospitals, abgerufen
am 10.02.2016
36
Vgl.: Environmental Protection Agency (2015): Energy Use in Hospitals, abgerufen am 25.04.2016
37
Vgl.: EIA (2016): 2012 Commercial Buildings Energy Consumption Survey: Energy Usage Summary, abgerufen am 01.04.2016
38
Vgl.: E Source Companies LLC (2013) - Managing Energy Costs in Hospitals, abgerufen am 10.02.2016
39
HEPA Filter sind vorgeschrieben um das Verbreiten von Krankheiten in Krankenhäusern zu verhindern. Der wichtigste Kostenfaktor bei der Filtration
ist der Energieverbrauch.
40
Überdruck verhindert, dass Luft nicht ungeplant von außen in die Räume eindringt.
19

Regel der Technik in Deutschland ist ein vollständiger Luftaustausch alle 1-2 Stunden).41
Erhitzung von Leitungswasser und Abkühlung vor dem Gebrauch 42
Die energieintensivste Einheit stellen Operationssäle dar. Zudem sind sie auch sehr kostenintensiv. Nach Schätzungen von
Practice Greenhealth sind sie für etwa 30% aller Ausgaben eines Krankenhauses verantwortlich. 43
Als Energieträger werden in Krankenhäusern vor allem Strom und Erdgas, sowie in geringerem Maße Fernwärme und in
kleinen Mengen Heizöl eingesetzt, siehe Abbildung 8. Diese Daten beziehen sich nicht nur auf Krankenhäuser, sondern
auch auf andere stationäre Einrichtungen des Gesundheitswesens.
Abbildung 8: Energieverbrauch nach Energiequelle in stationären Gesundheitseinrichtungen, 2012
11%
3%
Elektrizität
46%
Erdgas
Heizöl
40%
Fernwärme
Quelle: Eigene Darstellung nach: EIA (2016): 2012 Commercial Buildings Energy Consumption Survey, abgerufen am 25.04.2016
Strom wird, wie Abbildung 9 zeigt, in erster Linie für die Raumklimatisierung, Belüftung und Beleuchtung verbraucht.
41
Vgl.: Industrial Air Solutions (o.J.): Ventilation Requirements for Areas Affecting Patient Care in Hospitals and Outpatient Facilities, abgerufen am
18.04.2016
42 Vgl.: Schneider Electrics (2006): White Paper Leading Techniques for Energy Savings in Healthcare Facilities, abgerufen am 27.04.2016
43
Vgl.: Practice Greenhealth (2011): Providence St. Peter Hospital, Olympia, WA:CASE STUDY Energy Efficiency in the OR–HVAC Setback Program,
abgerufen am 29.04.2016
20
Abbildung 9: Stromverbrauch nach Endgeräten (Mrd. Btu) in stationären Gesundheitseinrichtungen, 2012
70
60
50
40
30
20
10
0
Quelle: Eigene Darstellung nach: EIA (2016): 2012 Commercial Buildings Energy Consumption Survey (zuletzt erhältliche Daten), abgerufen am
25.04.2016
Ähnlich wie in Deutschland wird Erdgas in erster Linie für die Raum- und Wasserbeheizung verwendet, siehe Abbildung
10.
Abbildung 10: Erdgasverbrauch nach Endverbrauch (Mrd. Btu) in stationären Gesundheitseinrichtungen, 2012
140
120
100
80
60
40
20
0
Raumheizung
Warmwasserbereitung
Kochen
Andere
Quelle: Eigene Darstellung nach: EIA (2016): 2012 Commercial Buildings Energy Consumption Survey, abgerufen am 25.04.2016
Fernwärmenetze sind im Vergleich zu Deutschland nur in geringem Maße vorhanden. Die meisten Kraftwerke produzieren
nach wie vor ausschließlich Strom ohne Nutzung der Wärme.
Energieeffizienzmaßnahmen eröffnen Krankenhäusern extreme Einsparpotentiale. Selbst mit verhältnismäßig einfachen
Maßnahmen können Krankenhäuser ihren Energieverbrauch regelmäßig um 20% senken. Für ein Krankenhaus mit einer
Größe von 14.000 m2 bedeutet dies im Schnitt eine finanzielle Einsparung von etwa 111.300 USD pro Jahr.44 In Kapitel 6
wird näher auf den Trend zu Energieeffizienz in Gesundheitseinrichtungen eingegangen.
44
Vgl.: Healthcare Environmental Resource Center (o.J.) - Facilities Management—Energy Efficiency, abgerufen am 10.02.2016
21
5. Politische und rechtliche Rahmenbedingungen
5.1. Gesetzesvorgaben
Richtlinien zur Energieeffizienz in Gebäuden fallen unter die bundesstaatliche und lokale Rechtsprechung und variieren
dementsprechend innerhalb der USA. Die US-Bundesregierung ist nicht direkt für die Rechtsprechung über
Bauvorschriften zuständig, stellt den Bundesstaaten jedoch technische Unterstützung bei der Umsetzung zur Verfügung.
Was alle Bundesstaaten gemein haben ist, dass es für Energieeffizienz in kommerziellen Gebäuden im Gegensatz zu
Deutschland kaum bindende Gesetze oder politische Regelungen gibt. Die verhältnismäßig wenigen existierenden
Regelungen konzentrieren sich auf öffentliche oder industrielle Gebäude.
Für Gesundheitseinrichtungen relevant sind The President‘s Climate Action Plan sowie ausgewählte Regelungen der
Environmental Protection Agency (EPA).
The President’s Climate Action Plan
Im Jahr 2013 wurde der President’s Climate Action Plan
erlassen. In diesem Strategieplan wird u.a. der Schutz kritischer
Infrastruktur thematisiert. Darunter fällt auch der
Gesundheitssektor. Ziel ist, die Widerstandsfähigkeit von
Gesundheitseinrichtungen gegen Umwelteinflüsse zu stärken.
Das Weiße Haus veröffentlichte am 16. Dezember 2014 die vom
US Department of Health and Human Services (HHS) erstellten
Richtlinien für Krankenhäuser. Der Report zeigt Wege auf, wie
sich das Gesundheitssystem besser an den Klimawandel
anpassen kann. Dazu gehört unter anderem auch die
klimabewusste Planung neuer Gebäude. Es wird bspw. auf den
Anstieg des Meeresspiegels und die Zunahme von heftigen
Stürmen hingewiesen.45
Ascension Health Missouri
Ascension Health in Missouri verpflichtete sich
den Energieverbrauch zwischen 2008 und 2020
um 20% zu reduzieren und jährlich 20-30 Mio.
USD in Gebäudeschutzmaßnahmen zu investieren,
um sich vor Auswirkungen des Klimawandels zu
wappnen.
Quelle: CENTER FOR AMERICAN PROGRESS ACTION FUND
(2014): White House Releases Guidelines To Help Hospitals
Prepare For Climate Change, abgerufen am 28.03.2016
Im Report des HHS wird auch auf nicht-strukturelle Schwachstellen im Gesundheitssektor eingegangen, inklusive
einigen Vorschlägen zur Behebung dieser Schwachstellen:




Regenwasser Management:
o Sauerstoffrohre müssen immer frei und dürfen nicht verstopft sein
o Wasserauffangbecken sollen zur Verfügung stehen, gekoppelt mit Rückflussventilen und Rohrweichen
Widerstandsfähigkeit der Lüftungssysteme
Aufzüge als Schwachstellen bei Stromausfall und für direkte Schäden
Notstromversorgung
o Empfehlung für Brennstoffzellen und Blockheizkraftwerke als verlässliche, zusätzliche
Stromgeneratoren; auch hilfreich, um „Strominseln“ in langfristigen Stromausfällen zu errichten und
wiederum die Robustheit des Energienetzes zu fördern 46
Neben der Veröffentlichung des Reports in 2014 verkündete HHS, dass einige Gesundheitseinrichtungen diesen als
Anstoß nehmen, um sich dem Klimaschutz zu verpflichten.
45
Vgl.: Climate Progress: White House Releases Guidelines To Help Hospitals Prepare For Climate Change (2014), abgerufen am 28.03.2016
46
Vgl.: Department of Health and Human Services: Primary Protection: Enhancing Health Care Resilience for a Changing Climate (2014), abgerufen am
28.03.2016
22
EPA Regularien
Die US-Environmental Protection Agency (EPA) ist für den Großteil der föderalen Programme zum Schutz von
menschlicher Gesundheit und Umwelt zuständig. Darunter fallen auch Gesetze zur Regulation von Luft- und
Wasseremissionen.47 Für den Gesundheitssektor sind folgende Regularien relevant:



Clean Air Act (CAA)
Clean Water Act (CWA)
Greenhouse Gas Reporting Program (GHGRP)
Clean Air Act
Beim Clean Air Act der Environmental Protection Agency handelt es sich um ein umfassendes landesweites Gesetz,
welches Abgasemissionen von stationären und mobilen Geräten reguliert. Der Clean Air Act ist für fünf Hauptbereiche in
einem Krankenhaus relevant:
 Lüftungs- und Kühlsysteme
 Boiler
 Verbrennungsanlagen für medizinischen Müll
 Asbest
 Ethylenoxid Sterilisatoren
 Generatoren48
Clean Water Act
Der Clean Water Act hat zum Ziel, die Qualität der landesweiten Oberflächenwasserressourcen zu schützen. Die EPA
reguliert daher den Abfluss von Schadstoffen. Für Gesundheitseinrichtungen sind hier zwei Themenbereiche besonders
relevant: Abwasser und Regenwasser.
Hinsichtlich Abwasserregularien wird in zwei Arten von Abwasser-Ableitung unterschieden. Zum einen in
Gesundheitseinrichtungen, die ihr Abwasser in das kommunale Abwassersystem ableiten (indirect dischargers) und
Krankenhäuser, die ihr Abwasser direkt in Bäche oder Flüsse ableiten (direct dischargers). Die meisten
Gesundheitseinrichtungen sind indirect dischargers, welche von den kommunalen Wasserwerken reguliert werden. Die
direct dischargers unterliegen US-weiten Standards der EPA. Die Standards für direct dischargers sind viel strenger als
jene der kommunalen Wasserwerke.
Regenwasser reißt Schmutz, Staub, Öl von Parkplätzen, Rasenchemikalien und andere Schadstoffe mit sich. Um den
Effekt von Schadstoffen auf Wasserwege möglichst gering zu halten, existieren Regularien für Regenwasser (40 CFR
122.26 – Regenwasser Abfluss).49
Die Tatsache, dass verschiedene Bundesstaaten und Gemeinden unterschiedliche Regularien im Bereich Umwelt haben,
stellt eine Herausforderung dar. Ein Hilfsmittel zum Auffinden von Regularien und Voraussetzungen für spezifische
Regionen bietet die Webseite des Healthcare Environmental Resource Centers.
Greenhouse Gas Reporting Program (GHGRP)
Im Rahmen des GHGRP müssen U.S. - Einrichtungen, die pro Jahr 25.000 Tonnen oder mehr an CO2 ausstoßen, dies
melden. Die Sammlung dieser Daten hat zum Ziel, die Quellen des Schadstoffausstoßes besser identifizieren zu können,
47
Vgl.: Healthcare Environmental Research Center: Environmental-EPA, abgerufen am 28.03.2016
48
Vgl.: Healthcare Environmental Research Center: Clean Air Act, abgerufen am 28.03.2016
49
Vgl.: Healthcare Environmental Research Center: Clean Water Act, abgerufen am 28.03.2016
23
um die Entwicklung neuer politischer Programme und Richtlinien zur Senkung des Schadstoffausstoßes entsprechend zu
steuern.50
Die EPA ermöglicht es, online über eine interaktive Landkarte, den GHRP locator, Institutionen mit hohem
Schadstoffausstoß zu lokalisieren und deren Profile einzusehen. 51 Die Profile bieten Informationen zum
Schadstoffausstoß, aufgeschlüsselt nach individuellen Schadstoffen, sowie Informationen zu der Art von Brennstoff, die
genutzt wird.
Über den GHRP locator sind auch Profile von Krankenhäusern aus dem Großraum Chicago zu finden, wie z.B.:
 Loyola University Medical Center
 Northwestern Memorial Hospital
5.2. Standards
In Gesundheitseinrichtungen kommen die Standards der American Society of Heating, Refrigerating and AirConditioning Engineers (ASHRAE) sowie die Geräte- und Anlageneffizienzstandards des Department of Energy - DOE
(Appliance and Equipment Standards Program) und das Chicago Energy Benchmarking zum Tragen. Diese werden im
Folgenden näher erläutert.
ASHRAE (American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers) Standards
Ein wichtiger Standard, der in den USA für Energieeffizienz in Gebäuden allgemein und auch spezifisch für
Gesundheitseinrichtungen angewandt wird, ist der ASHRAE-Code (American Society of Heating, Refrigerating and AirConditioning Engineers). Der ursprüngliche Standard für kommerzielle Gebäude ist der ASHRAE Standard 90.1 (offiziell
ANSI/ASHRAE/IESNA Standard 90.1 genannt), der Mindestanforderungen für energieeffizientes Design festlegt.52
Zu dem ASHRAE Standard 90.1 gehört auch eine Suite sogenannter Prototype Building Models, welche Modelle für
Wohngebäude und gewerbliche Bauten umfassen. Es existieren Modelle für neue Gebäude für 80% der gewerblichen
Baufläche in den USA, in allen U.S. Klimazonen.53 Darunter sind auch Modelle für Gesundheitseinrichtungen, wobei in
Excel Dokumenten genau eingesehen werden kann, welche Technologien in den Gebäuden verwendet werden. 54
Unter ASHRAE gibt es zusätzlich spezifische Energieeffizienzregelungen für Gesundheitseinrichtungen. Diese richten
sich an Klimatechnik in Gesundheitseinrichtungen. Die relevanten Regelungen und Vorgaben sind ASHRAE Standard
170-2013 für Lüftungssysteme in Gesundheitseinrichtungen (Ventilation of Health Care Facilities) und ASHRAE
Klimatechnik und Heiztechnik Design Anleitung für Gesundheitseinrichtungen (HVAC Design Manual for Hospitals and
Clinics). Nicht spezifisch für Gesundheitseinrichtung, aber dennoch relevant für sie ist ASHRAE Standard 62.1 für
Lüftungssysteme und Luftqualität (Ventilation And Indoor Air Quality) in gewerblichen Gebäuden.
Der ASHRAE Standard 170 bietet Designvoraussetzungen für Lüftungssysteme, welche Komfort, Asepsis und
Geruchsneutralität zum Ziel haben.55 Das HVAC Design Manual for Hospitals and Clinics basiert auf der Grundlage des
Standards 170, bietet detaillierte Designempfehlungen basierend auf Best Practices und präsentiert wirtschaftliche
Lösungen mit niedrigen Wartungskosten und hoher Betriebssicherheit.56
50
Vgl.: Environmental Protection Agency: Fact Sheet Greenhouse Gases Reporting Program Implementation (2013), abgerufen am 28.03.2016
51
Vgl.: Environmental Protection Agency: Greenhouse Gas Reporting Program locator (2014), abgerufen am 28.03.2016
52
Vgl.: American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers: Standard 90.1 (2013), abgerufen am 28.04.2016
53
Vgl.: US Department of Energy: Commercial Prototype Building Models, abgerufen am 28.04.2016
54
Vgl.: US Department of Energy: 90.1 Prototype Building Models Outpatient Healthcare (2011), abgerufen am 28.04.2016
55
Vgl.: American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers: Standard 170-2013 - Ventilation of Health Care Facilities (2013),
abgerufen am 28.04.2016
56
Vgl.: American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers: HVAC Design Manual for Hospitals and Clinics, 2nd Ed. (2013)
, abgerufen am 28.04.2016
24
Der ASHRAE Standard 62.1 spezifiziert die minimale Belüftungsintensität und andere Messwerte, die dazu dienen die
Luftqualität zu verbessern, um negative Effekte für den Menschen zu vermeiden. 57
Geräte- und Anlageneffizienzstandards des DOE (Appliance and Equipment Standards Program)
Das DOE legt Geräte- und Anlageneffizienzstandards sowie die damit zusammenhängenden Prüfabläufe fest.
Rechtsgrundlage ist der Energy Policy and Conservation Act (EPCA). Das Building Technology Office innerhalb des DOE
implementiert minimale Energiesparstandards in über 60 Kategorien von Geräten.58 Darunter fallen auch Geräte für die
gewerbliche Anwendung, wie zum Beispiel Klimaanlagen, Boiler, Pumpen, Kühlsysteme, Heiztechnik.59
Chicago Energy Benchmarking
Die Stadt Chicago hat im September 2013 die Chicago Energy Benchmarking Verordnung eingeführt. Diese soll durch
Transparenz für Energieeffizienz in Gebäuden sensibilisieren. Langfristig sollen Energie- und Kosteneinsparungen für
Gewerbe und private Haushalte erreicht werden. Die Verordnung richtet sich an Gebäude, die größer als 50.000 ft2
(≈4.650 m²) sind. Die Energieeffizienzdaten der Gebäude werden jährlich an die Stadt gemeldet und die Richtigkeit der
Daten wird alle drei Jahre überprüft.60 Laut lokalen Marktkennern wird diese Verordnung zu mehr Nachfrage nach
Energieeffizienztechnologien in kommerziellen Gebäuden führen. 61
5.3. Zertifizierungen
In den USA gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Zertifizierungssysteme, die direkt oder indirekt den Bausektor
betreffen. Das im Jahr 2000 eingeführte Leadership in Energy and Environmental Design (LEED)-System des US Green
Building Council gilt als der wichtigste Maßstab für energieeffizientes Bauen in den USA. Daneben wird der WELL
Building Standard immer wichtiger.
Leadership in Energy and Environmental Design (LEED)
Der führende Standard für grünes Bauen in den USA ist das LEED-System des US Green Building Councils. Gegenstand
der LEED-Zertifizierung sind das Design von Gebäuden, die Baumaterialien sowie die Gebäudebewirtschaftung. LEED ist
ein freiwilliges Zertifizierungsprogramm. Bewertet werden in einem Ratingsystem die Aspekte Nachhaltigkeit,
Wassereffizienz, Energie und Atmosphäre, Material- und Rohstoffverbrauch, Wohn- und Gebäudenutzungs- Qualität
sowie Innovation und Design. Folgende Bewertungskategorien sind vorgesehen: Neubauten, Altbauten, Gewerbegebäude,
Gebäudeinneres und -verkleidung, Schulen, Einzelhandel, Gesundheitswesen, innerstädtische Siedlungs- und
Entwicklungsprojekte.62 LEED vergibt die folgenden Prämienstufen: LEED-zertifiziert, LEED-Silber, LEED-Gold und
LEED-Platinum. Ein LEED‐Gold Gebäude hat 50% weniger negativen Einfluss auf die Umwelt als ein normales Gebäude.
Ein LEED‐Platinum Gebäude sogar mindestens 70%. Dutzende Städte in den USA und etliche Staaten schreiben
mittlerweile vor, dass neue und renovierte Gebäude den LEED-Kriterien entsprechen müssen.63
Im Gesundheitswesen gibt es ein spezielles LEED for Healthcare Bewertungssystem. LEED for Healthcare bewertet
Design und Neubau Aktivitäten, sowie große Renovierungen (z.B. Klimatechnik Renovierung) an existierenden
57
Vgl.: American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers: Standards 62.1 & 62.2,The Standards For Ventilation And Indoor Air
Quality (2016), abgerufen am 28.04.2016
58
Vgl.: Department of Energy Office of Energy Efficiency & Renewable Energy: Appliance and Equipment Standards Program, abgerufen am 28.04.2016
59
Vgl.: Department of Energy Office of Energy Efficiency & Renewable Energy: Standards and Test Procedures, abgerufen am 28.04.2016
60
Vgl.: City of Chicago: Chicago Energy Benchmarking, abgerufen am 09.05.2016
61
Gespräch mit Brian Imus, Executive Director, US Green Building Council-Illinois Chapter am 07.04.2016
62
Vgl.: U.S. Green Building Council: LEED, abgerufen am 28.03.2016
63
Vgl.: gogreen healthcare: Hospitals Save Money by "Going Green" (2013), abgerufen am 17.02.2016
25
Gebäuden.64 Fast 2.200 Gesundheitseinrichtungen in den USA sind in einer der LEED Prämienstufen oder warten auf die
Zertifizierung. Krankenhäuser geben operative Kosteneinsparungen, erhöhte Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit als
Gründe für die Aufnahme des Zertifizierungsprozesses an. Zusätzlich bekommen die Krankenhäuser nach eigenen
Aussagen öffentliche Anerkennung für ihr Engagement im Bereich grünes Bauen und Design.65
Man kann LEED-zertifizierte Krankenhäuser in einem Verzeichnis des US Green Building Council finden.66
Eine Kritik am LEED-Zertifizierungsprozess ist der Zeitaufwand, wie
Elliott Horner, Lead Scientist, UL LLC, der AHK USA-Chicago
mitteilte. Der Prozess nimmt derzeit von der Registrierung bis zur
Beglaubigung ca. zwei Jahre in Anspruch. 67
Die nächste Erweiterung der LEED Zertifizierung steht im Oktober
2016 an. Meredith Marsh, Green Building Consultant bei Baumann
Consulting erläuterte, dass eine wichtige Erweiterung die Einführung
von Punkten für sogenannte Environmental Product Declarations
(EPD®) ist.68 Ein EPD ist ein Dokument, welches unabhängig
verifiziert und registriert wird. Dieses Dokument beinhaltet
Informationen über die Auswirkung des Produkts auf die Umwelt
über den gesamten Lebenszyklus.69
LEED auch bei Krankenhäusern am
Vorstoßen
Zu Krankenhäusern in Chicago, die bereits
LEED zertifiziert sind, zählen das Rush
Hospital, sowie das Ann & Robert H. Lurie
Children’s Hospital (beide LEED-Gold). Das
Advocate Illinois Masonic Medical Center ist
im Prozess, LEED zertifiziert zu werden.
Quelle: USGBC (2016): LEED BD+C: Healthcare v3 LEED, abgerufen am 28.03.2016
Dies ist ein großer Schritt für mehr Transparenz und besser verträgliche Materialbestandteile. 70
WELL Building Standard
Der WELL Building Standard® (WELL) ist der weltweit erste Standard für Gebäude, der sich ausschließlich auf die
Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen konzentriert. WELL hat Anforderungen in sieben Bereichen, die für die
Gesundheit der Bewohner in Gebäuden relevant sind – Luft, Wasser, Ernährung, Licht, Fitness, Komfort und Geist.
Die WELL Zertifizierung, wird auf drei Niveaus vergeben: Silber, Gold und Platin. WELL wurde von dem International
WELL Building Institute eingeführt. Der Standard wird von einem Dritten, der Green Business Certification Inc.,
zertifiziert. Diese Organisation hat ebenfalls die Administration des LEED Zertifizierungsprogramms inne, sowie das
LEED professional credentialing program.71
Ein Beispiel bei dem WELL in einem Krankenhaus angewendet wird, ist das Akron Children’s Hospital in Akron, OH.72
Verschiedene Marktexperten gaben an, dass WELL derzeit noch nicht intensiv genutzt wird. Elliott Horner von UL LLC
gab an, dass UL eng mit WELL zusammenarbeitet, in einem Team mit der renommierten Mayo Clinic im Bundesstaat
Minnesota. Laut Horner konzentriert sich WELL momentan noch auf Bürogebäude und Wohngebäude. 73 Gemäß einem
Gebäudemanager eines Krankenhauses in Chicago, wird WELL in Zukunft eine größere Rolle spielen. Seiner Meinung
nach werden Luftqualität und das Wohlbefinden der Menschen in Gebäuden allgemein immer wichtiger werden. Daher
sieht er dort Anknüpfungspunkte für WELL.74
64
Vgl.: U.S. Green Building Council: LEED 2009 for Healthcare (updated 2014), abgerufen am 28.04.2016
65
Vgl.: Modern Healthcare: The platinum standard: Hospitals shoot for the top score in green construction and design (2015), abgerufen am 28.04.2016
66
Vgl.: U.S. Green Building Council: LEED projects in Healthcare, abgerufen am 28.03.2016
67
Vgl.: Interview mit Elliott Horner, Lead Scientist bei UL LLC am 17.02.2016
68
Vgl.: Interview mit Meredith Marsh, Green Building Consultant bei Baumann Consulting am 05.02.16
69
Vgl.: The International EPD System: What is an EPD?, abgerufen am 28.04.2016
70
Vgl.: Healthy Building Science: LEED v4 Changes – What to Expect (2015), abgerufen am 28.03.2016
71
Vgl.: Delos: WELL BUILDING STANDARD® (2013), abgerufen am 17.02.2016
72
Vgl.: Delos: Akron Children’s Hospital, abgerufen am 17.02.2016
73
Vgl.: Interview mit Elliott Horner, Lead Scientist bei UL LLC am 17.02.201
74
Vgl.: Interview mit dem Gebäudemanager eines Krankenhauses in Chicago am 11.03.2016
26
5.4. Finanzierungs- und
Fördermöglichkeiten
Vielen Gesprächen mit Nachhaltigkeitsverantwortlichen in
Krankenhäusern ist zu entnehmen, dass das Vorhandensein
von Fördermitteln für die Entscheidung für eine
Energieeffizienzmaßnahme eine wichtige Voraussetzung ist.
Die wichtigsten Fördermittel sind dabei die finanziellen
Anreize von Stromversorgern, die auf regionaler oder
bundesstaatlicher Ebene vergeben werden.
Smart Ideas for Your Business (SIFYB) Program ist
wichtigstes Fördermittel
SIFYB fördert Energieeffizienzmaßnahmen mit
34% der Projektsumme
Die NorthShore University HealthSystem Gruppe
nimmt das SIFYB-Programm seit einigen Jahren
erfolgreich in Anspruch. NorthShore hat einen 5Jahresplan für Energiemanagement, den es
gemeinsam mit ComEd erarbeitet hat. Im Jahr 2015
haben sie durch das SIFYB Programm eine
Rückvergütung von 340.000 USD auf eine
Investition von 1 Mio. USD erhalten, womit sie sehr
zufrieden sind.
Daten aus einem Interview mit Michael Fiore, Director,
Im Großraum Chicago ist ComEd für die Stromversorgung
Environmental Occupational Health and Safety/Sustainability bei
und -verteilung zuständig. ComEd verwaltet auch das
NorthShore University HealthSystem am 09.03.2016
Smart Ideas for Your Business® Programm, das finanzielle
Anreize für Energieeffizienzmaßnahmen, unter anderem in
Gesundheitseinrichtungen bereitstellt. SIFYB verringert die Kosten von Energieeffizienzprojekten durchschnittlich um
ca. 20 % und trägt bis zu 50 % der Projektkosten. 75 Die finanziellen Anreize werden in Form von Rückvergütungen der
bezahlten Stromrechnung ausgezahlt. Es gibt daher eine Energy Efficiency Program Gebühr auf den monatlichen
Rechnungen von ComEd.
Projekte, die für die Förderung in Frage kommen, sind Nachrüstungen oder Umbauten, welche energieeffizientere
Lösungen miteinbeziehen. Dabei werden unter anderem Projekte in den Bereichen Beleuchtung, Klimatechnik und
Energiemanagement gefördert. Es bedarf eines Kapitaleinsatzes des Krankenhauses am Anfang des Projekts. Es gibt
keine Maximalzahl von förderbaren Projekten pro Kunde. 76
Vergleichbare Förderprogramme in anderen Midwest-Bundesstaaten
Auch in anderen Bundesstaaten existieren vergleichbare Programme, die in der Regel von den örtlichen Stromversorgern
verwaltet werden:
 Michigan: DTE Energy & Michigan Saves Anreizprogramme
 Wisconsin: Focus on Energy Programm
 Ohio: AEP Ohio Anreizprogramm
Green Roof Programme
Die Stadt Chicago bietet verschiedene Green Roof Programme für Wohngebäude und gewerbliche Gebäude. Für
gewerbliche Gebäude ist der Green Roof Improvement Fund relevant. Der Green Roof Improvement Fund ist ein 50%
Matching Grant (bis zu 100.000 USD pro Projekt) für die Kosten eines grünen Dachs für ein existierendes Gebäude im
Central Loop TIF (Tax Increment Financing) District in Downtown Chicago.77
75
Vgl.: ComEd: THE POWER OF ENERGY EFFICIENCY IN HEALTHCARE FACILITIES (2014), abgerufen am 29.04.2016
76
Vgl.: ComEd: Smart Ideas for Your Business (SIFYB) Program Overview (2013), abgerufen am 29.04.2016
77
Vgl.: U.S. Department of Energy: Green Roof Improvement Fund (Chicago, IL 2006), abgerufen am 29.04.2016
27
EPA Clean Power Plan
Nach Aussagen des Marktexperten Art Harrington, werden sich durch den Clean Power Plan der US Environmental
Protection Agency (EPA) für Krankenhäuser in Zukunft Möglichkeiten ergeben, Energieeffizienzprojekte zu finanzieren. 78
Nachhaltigkeitsbeauftragter Paul Linzmeyer weist darauf hin, dass sich durch den Clean Power Plan für Krankenhäuser
die Möglichkeit eröffnet, zu relativ geringen Kosten sogenannten Renewable Energy Credits (RECs)79 zu erwerben. 80
Allerdings ist die Einführung des Clean Power Plan ins Stocken geraten, da er im seit Anfang 2016
handlungseingeschränkten US Supreme Court festhängt.
6. Aktuelle Trends – Sustainability in Healthcare
Energieeffizienz in amerikanischen Krankenhäusern ist seit einigen Jahren ein wichtiges Thema. Verschiedene Quellen
weisen darauf hin, dass die Einrichtungen des Gesundheitssektors jährlich mehr als 6,5 Mrd. USD für die
Energieversorgung ausgeben.81 Der zuletzt durch die Einführung des Affordable Care Act („Obamacare“) weiter
gestiegene Kostendruck ist dabei der größte Treiber für Energieeffizienzprojekte in Krankenhäusern. 82 Dies wird durch
eine Umfrage des American College of Healthcare Executives verdeutlicht. Diese zeigt, dass der finanzielle Druck die
größte Herausforderung für Krankenhausleiter darstellt.83
Laut dem Healthcare Environmental Resource Center können Krankenhäuser durch oft einfache Maßnahmen ihren
Energieverbrauch um bis zu 20% senken. Für ein Krankenhaus mit einer Größe von 14.000 m2 bedeutet dies im Schnitt
eine finanzielle Einsparung von etwa 111.300 USD pro Jahr. 84 Auch nicht-monetäre Motive tragen zu der Umsetzung von
Nachhaltigkeitsmaßnahmen in Krankenhäusern bei. So sollen Investitionen in Nachhaltigkeitsmaßnahmen die
Mitarbeiterzufriedenheit steigern, das Image der Einrichtung verbessern und das Vertrauen der Öffentlichkeit stärken.85
In vielen kleineren Krankenhäusern spielt Energieeffizienz nach Aussagen von Marktexperten noch keine große Rolle.86
Meist fehlen diesen Krankenhäusern die personellen Ressourcen, um sich dem Thema Energieeffizienz aus einem
strategischen Blickwinkel zu widmen, da bspw. die Betriebsleiter genug damit zu tun haben, den Krankenhausbetrieb
aufrecht zu halten.87 Ob und in welchem Maße sich ein Krankenhaus dem Thema Energieeffizienz widmet, kommt laut
Industrieinsidern auf die Prioritätensetzung der Führungsebenen an. Wichtig ist, dass sogenannte „Champions“ (interne
Befürworter) an der Spitze sich für das Thema einsetzen und Projekte mit vorantreiben.88 In der Regel sind große
Krankenhäuser Vorreiter in der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, weil sie die notwendigen Personal- und
Finanzressourcen einfacher zur Verfügung stellen können.
Nach vielen Gesprächen mit Krankenhäusern wurde deutlich, dass Krankenhäuser Energieeffizienzmaßnahmen in
Etappen umsetzen und meistens mit einfachen Maßnahmen, den sogenannten „low hanging fruits“ beginnen. Diese
78
Vgl.: Interview mit Art Harrington, Chair for Renewable Energy & Energy Efficiency bei Law Practice Group am 05.02.2016
79
Zertifizierungssystem zum Herkunftsnachweis für Strom aus erneuerbaren Energien. RECS können separat vom physischen Strom abgespalten und in
der Form frei konvertibler Zertifikate am Markt gehandelt werden. RECs werden in den USA von den Unternehmen Green-e und der Non-profitOrganisation The Climate Neutral Network vergeben.
80
Vgl.: Interview mit Paul Linzmeyer, Sustainability Leader bei ThedaCare am 27.01.2016
81
Vgl. American Hospital Association (AHA) (o.J.): Drivers and Motivators for Sustainability, abgerufen am 26.04.2016
82
Vgl.: Interview mit Jeff Rich, Executive Director – GL Envision am 16.02.2016
83 Vgl.
American College of Healthcare Executives (ACHE) (2016): Survey: Healthcare Finance, Safety and Quality Cited by CEOs as Top Issues
Confronting Hospitals in 2015, abgerufen am 26.04.2016
84
85
Vgl. Healthcare Environmental Resource Center (o.J.) - Facilities Management—Energy Efficiency, abgerufen am 10.02.2016
Vgl. American Hospital Association (AHA) (o.J.): Drivers and Motivators for Sustainability, abgerufen am 26.04.2016
86
Vgl.:Gespräch mit Derek Marshall, Building Envelope Specialist, Prairie Professional Services, LLC am 25.02.2016
87
Vgl.: Gespräch mit Paul Linzmeyer, Sustainability Manager, ThedaCare am 27.01.2016
88Vgl.:
Interview mit einem Vertreter/Team Leader für Nachhaltigkeit bei einer Krankenhausgruppe in Nordost Wisconsin am 18. 02.2016
28
bringen schnelle Erfolge mit Amortisationsräumen von 1-3 Jahren. Zu den einfachen Maßnahmen zählen die regelmäßige
Überprüfung der Heizung, Lüftung und Klimatisierungsanlagen (HVAC) und die Modernisierung der Beleuchtung, etwa
durch den Einsatz von LEDs.89
ENERGY STAR Portfolio Manager wichtigstes
Benchmarking-Werkzeug
Mercy Hospital Lebanon in Missouri
Der Energy Star Portfolio Manager hat auch in dem Mercy
Die meisten Krankenhäuser, die sich mit dem Thema
Hospital Lebanon in Missouri dazu beigetragen, dass pro
Energieeffizienz auseinandersetzen, erfassen ihren
Jahr 150.000 USD und eine Reduktion des
Energieverbrauch im sogenannten ENERGY STAR
Energiekonsums um 23% erreicht werden können. Der
Portfolio Manager. Es handelt sich hierbei um ein Online
Portfolio Manager wurde hier von Verantwortlichen
Tool der EPA, mit Hilfe dessen Institutionen ihren
genutzt, um aufzuzeigen, dass der Energiekonsum im
Fortschritt bei Energieeffizienzmaßnahmen messen und
Vergleich zu anderen Krankenhäuser viel zu hoch ist und
sich mit anderen Krankenhäusern vergleichen können.90
im hohen Maße Kosten eingespart werden können.
Mit Hilfe des Portfolio Managers können
Dadurch wurde es möglich, Gelder für ein Audit zu
Gebäudemanager Daten über die Charakteristika des
akquirieren und konkrete Einsparpotenziale zu
Gebäudes, operative Nutzung und Energieverbrauch
identifizieren. Unter anderem wurde gleichzeitiges Heizen
eintragen. 91 Die Algorithmen im Tool vergleichen das
und Kühlen eliminiert, neue Luftaustauschraten
Gebäude mit anderen Gebäuden derselben Größe und
eingeführt und Operationssäle so umgerüstet, dass bei
bewerten es auf einer Skala von 1 bis 100. Alle
Nichtbenutzung die HVAC Systeme weniger Energie
Einrichtungen, die mehr als 75 Punkte auf der Skala
verbrauchen.
erreichen, qualifizieren sich für die Energy Star
Zertifizierung. Die numerische Bewertung aller
Quelle: Practice Greenhealth (o.J.): Case Study – Sustainability in Rural
Krankenhäuser ermöglicht Gebäudemanagern und der
Hospitals, abgerufen am 14.04.2016
Geschäftsführung der verschiedenen Krankenhäuser
eine sehr gute Einsicht in existierende Benchmarks.92 Viele Vertreter von Krankenhäusern, mit denen die AHK USAChicago gesprochen hat, nutzen dieses Tool.
Pionier-Krankenhäuser im Bereich Energieeffizienz in Illinois
In der folgenden Tabelle 4 werden Krankenhäuser in Illinois aufgeführt, die im Bereich Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
in den letzten Jahren viele Maßnahmen umgesetzt haben.
Tabelle 4: „Grüne“ Krankenhäuser in Illinois
Names des Krankenhauses
Advocate Christ Medical Center & Advocate Children's
Hospital (Oak Lawn).
Advocate Good Samaritan Hospital (Downers Grove)
Advocate Illinois Masonic Medical Center (Chicago)
Advocate Trinity Hospital (Chicago)
Advocate Lutheran General Hospital (Park Ridge)
89
Vorzeigeprojekt-, auszeichnung
Top 25 Environmental Excellence Award, durch Practice
Greenhealth verliehen
-2015: Drei “Circles of Excellence awards”, durch Practice
Greenhealth verliehen
-Teilnehmer der Healthier Hospital Challenge (Siehe 6.2)
-2015: Top 25 Environmental Excellence Award honoree
Gründung von einem Green Committee in 2009 und einem
Green Subcommittee in 2010
LEED Gold zertifiziert
Vgl. Better Building Alliance (2016): Winter 2016 Progress Update, abgerufen am 20.04.2016
90
Vgl.: Energy Star: Benchmark with EPA’s ENERGY STAR® Portfolio Manager, abgerufen am 27.04.2016
91
Vgl.: Energy Star Buildings: Benchmarking with EPA’s ENERGY STAR Portfolio Manager (2014), abgerufen am 29.04.2016
92
Vgl.: healthcare design: Chicago Hospitals Share Green Initiatives (2013), abgerufen am 29.04.2016
29
NorthShore University Health System-Evanston
Hospital
LEED Silber zertifiziert
Quelle: Eigene Darstellung nach: Becker´s Hospital Review (2015): 50 of the Greenest Hospitals in America 2015, abgerufen am 21.04.2016
Förderfähige Maßnahmen werden bevorzugt umgesetzt
Wie bereits in Kapitel 5.4 beschrieben, werden Projekte, die sich für staatliche Förderprogramme qualifizieren, bevorzugt
ausgewählt, da ein Teil der Investitionssumme durch die Förderung übernommen wird. Generell wird die Rangfolge von
Energieeffizienzmaßnahmen hauptsächlich vom Return on Investment (ROI) der Projekte bestimmt. Es wird
insbesondere von deutschen Unternehmen bemängelt, dass zu sehr auf den ROI geachtet wird, anstatt die langfristig
möglichen Gesamteinsparungen/Net Present Value als Entscheidungsgrundlagen zu nehmen.93
Trend zu umweltfreundlicheren Produkten
Environmentally Preferable Purchasing ist ein Trend, der durch verschiedene Organisationen und Initiativen unterstützt
wird. Im Rahmen von Environmentally Preferable Purchasing bemühen sich Krankenhäuser, zunehmend
umweltfreundlichere Produkte in ihr Beschaffungsmanagement aufzunehmen.94
Operationssäle als Energie- und Kostenfresser
Cleveland Clinic Ohio
Es verstärkt sich der Fokus auf Operationssäle in
Die Cleveland Clinic in Ohio hat bereits im Jahr 2010 in
Krankenhäusern, da diese zu den stärksten
OP-Sälen Halogenleuchten durch LEDs ersetzt und
Energieverbrauchern in einem Krankenhaus zählen. Auch
Bewegungsmelder installiert. Kombiniert mit weiteren
haben sie strenge Anforderungen was die Luftwechselrate
Maßnahmen konnte eine Reduktion des
pro Stunde, Temperatur und Beleuchtung angeht.
Energieverbrauchs von etwa 54% in den
Insbesondere Operationsleuchten verbrauchen viel
Operationssälen erreicht werden. Dadurch, dass LED
Energie und produzieren dabei unerwünscht viel Wärme.
Leuchten weniger Wärme produzieren, waren die
Häufig laufen diese Anwendungen wenn die
Operationssäle insgesamt kühler, weshalb auch
Operationssäle nicht in Benutzung sind, beispielsweise
Einsparungen in HVAC Systemen erreicht wurden.
über Nacht.95 Um dieses Problem anzugehen, wurde von
Quelle: Better Building Alliance (o.J.): Implementation Model:
der Organisation Practice Greenhealth die “Greening the
Engaging Clinicians To Reduce Resource Use In Operating Rooms,
OR Initiative“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit
abgerufen am 20.04.2016
verschiedenen Partnern und Krankenhäusern werden
Best-Practice Maßnahmen entwickelt, um eine weit
verbreite Anwendung in Krankenhäusern zu erwirken.96 Teilnehmende Krankenhäuser in Illinois: Advocate Trinity
Hospital in Chicago, Advocate Christ Medical Center in Oak Lawn, Condell Medical Center in Libertyville und das
Lutheran General Hospital in Park Ridge.97
Patientenüberwachung steigert Energieverbrauch
Auch die voranschreitende Technologisierung ist ein wichtiger Faktor in Bezug auf den Energieverbrauch von
Krankenhäusern. 98 Die 2014 Hospital Energy and Water Benchmarking Survey Studie weist darauf hin, dass der
Energiekonsum trotz Energieeinsparungen in den letzten Jahren gestiegen ist. Der Anstieg des Energieverbrauchs wird
damit erklärt, dass neue Technologien im Bereich E-Health viel Energie benötigen und die Einsparungen somit
93
Vgl.: Gespräch mit Jan Hoetzel, Managing Director, Airleader - WF Steuerungstechnik GmbH am 07.04.2016
94Vgl.
Health Care Without Harm (o.J.): Environmentally Preferable Purchasing, abgerufen am 16.04.2016
95Vgl.
Practice Greenhealth (o.J.): The Business Case for Greening the OR, abgerufen am 21.04.2016
96Vgl.
Practice Greenhealth (o. J.): Greening the Operating Room, abgerufen am 15.04.2016
97Vgl.:
Practice Greenhealth (2012): Greening the OR – Hospitals, abgerufen am 15.04.2016
98Vgl.:
IBIS World - Telehealth Services in the US (2015), abgerufen am 08.02.2016
30
ausgleichen.99 So haben sich beispielsweise in den letzten Jahren im Gesundheitswesen Telehealth und Telemedizin zu
einem starken Trend entwickelt. Dienstleistungen in diesem Feld beinhalten Ferndiagnosen, Patientenüberwachung und
Bildungsangebote. Auch die Patientenzimmer haben sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden
Energieverbraucher entwickelt. Wo früher Klimaanlage, Telefon und Fernseher installiert waren, tragen medizinische
Überwachungsmechanismen und -instrumente, Internet und elektrische Betten zu einem steigenden Energiekonsum
bei.100
6.1. Schwerpunkttechnologien
6.1.1. Beleuchtung
Wie bereits im vorherigen Kapitel deutlich wurde, beginnen viele Krankenhäuser in den USA damit, ihre
Beleuchtungssysteme energieeffizienter zu gestalten, da sich hier die Investitionen schnell rentieren101.
Folgende „low hanging fruits“ werden von Krankenhäusern häufig
umgesetzt:
 Tageslichtsensoren installieren
 Installation von Bewegungsmeldern in Räumen die nicht
häufig nicht besetzt sind (z.B. Toiletten, Treppenhäuser)
 Konventionelle Lampen, insbesondere solche die viel in
Benutzung sind, mit LED Lampen austauschen
LED Beleuchtung ist insbesondere in Operationssälen,
Untersuchungsräumen, Parkhäusern, Nachtlichtern,
Notausgangsschildern sowie der Computertomografie und
Kernspintomographie (MRI) sinnvoll. 102
Rush University Medical Center Illinois
Ein Beispiel für den Umstieg auf LED
Leuchten ist das Rush University Medical
Center in Chicago.
Das Krankenhaus kann 300.000 USD
jährlich durch den Einsatz von LED
Technologien einsparen.
Quelle: ComEd (2014): The Power of Energy
Efficiency in Healthcare Facilities, abgerufen am
26.04.2016
Als eine langfristige Strategie im Bereich Beleuchtung wird Krankenhäusern z.B. von Practice Greenhealth empfohlen,
künstliches Licht so weitgehend wie möglich mit natürlichem Licht zu ersetzen bzw. dieses so effizient wie möglich zu
nutzen. Es wird der Einsatz von Lichtröhren/Lichtkaminen (Light Pipes) und Dachfensterelementen (Skylights)
empfohlen, um nachträglich mehr Tageslicht in das Gebäude zu leiten. Nach Eindrücken der AHK USA-Chicago wird in
den USA traditionell in Gebäuden viel weniger mit Tageslichtelementen gearbeitet als in Deutschland.
6.1.2. HVAC (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen)
In den USA überwiegt in der Raumheizung und -kühlung der Einsatz von Druckluftheizungen. In Krankenhäusern ist die
Einhaltung einer hohen Luftqualität streng reglementiert. Hierzu gehören die Keimminimierung und der kontrollierte,
häufige Austausch der Raumluft. Vorgaben für den Austausch der Raumlauft variieren innerhalb eines Krankenhauses.
In Operationssälen wird pro Stunde 25 Mal ein Luftaustausch vorgeschrieben. In Behandlungszimmern oder Laboren
wiederum nur etwa sechs Mal pro Stunde.103 Entsprechend streng sind die gesetzlichen Anforderungen für HVAC, die in
Gesundheitseinrichtungen zum Einsatz kommen.104
99 Vgl.
Energy Manager Today (2015): Hospital Electricity Use Not Going Down, Finds Survey, abgerufen am 21.04.2016
100Vgl.:
facilitiesnet: Energy Efficiency Prescriptions for Health Care Facilities (2008), abgerufen am 19.01.2016
101
Vgl.: US Deparment of Energy (2011) : Energy-Efficient Hospital Lighting Strategies Pay Off Quickly, abgerufen am 26.04.2016
102
Vgl.: DRK Enterprises (o.J.): LED lights – A leap ahead, abgerufen am 27.04.2016
103
Vgl.: Industrial Air Solutions (o.J.): Ventilation Requirements for Areas Affecting Patient Care in Hospitals and Outpatient Facilities, abgerufen am
18.04.2016
104 Vgl.: Kapitel 5.2
31
Wie bereits erwähnt, sind HVAC-Systeme in Gesundheitseinrichtungen durchschnittlich für 33% des Stromverbrauchs
und 56% des Gasverbrauchs verantwortlich. Es besteht daher ein großes Interesse an energieeffizienteren Lösungen im
Bereich der Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen.
Auch im Bereich HVAC suchen Krankenhäuser zunächst nach einfachen und schnellen Methoden, um energieeffizienter
zu werden. Hier spielen regelmäßige Überwachungs- und Wartungsarbeiten an Filtern, Kanälen und Rohren eine
wichtige Rolle. Eine einfache Methode für Krankenhäuser ist zudem, den Gebrauch von HVAC Anlagen generell zu
reduzieren, z.B. in Räumen, die nur zu bestimmten Tageszeiten benutzt werden. Wenn die Anlagen optimal eingestellt
werden (was nicht immer der Fall ist), z.B. durch andere Einstellungen am Wochenende, können hier sehr einfach Kosten
gespart werden.105
Im Bereich der Heizungssysteme wird meist zunächst versucht, die Performance von Heiz- und Kühlungssystemen zu
verbessern indem z.B. Rauchrohre gereinigt oder sogenannte blow-down controls an Heizkesseln installiert werden.106,107
Die Krankenhausgruppe Gundersen Health System im Bundesstaat Wisconsin konnte z.B. nur durch die Optimierung
ihrer Heizkessel ca. 64.000 USD jährlich einsparen.108 Das Graham County Hospital in Hill City in Kansas entschied sich
wiederum mit Hilfe der Energy Solutions Professionals (ESP) ein Energie-Audit durchzuführen, um umfassendere
Einsparpotenziale aufzudecken. Eine der wichtigsten Veränderungen war, die alternden Boiler aus den 50er Jahren mit
effizienteren sogenannten dual-fuel condensing boilers zu ersetzen.109
Auch moderne Ventilationssysteme, die ihre Leistung an die Menge der zu kühlenden Luft anpassen (sogenannte
Variable-frequency drives (VFDs)), können den Stromverbrauch zur Raumbelüftung um ca. 50% senken.110 In
Krankenhäusern eignen sich die VFDs allerdings nur für Bereiche, die nicht so strengen Auflagen bzgl. HVAC
unterliegen, z.B. Büro-Flure.
Nicht zuletzt lassen viele Krankenhäuser im Rahmen von Retrocomissioning ihre HVAC-Systeme überprüfen. Weitere
Informationen hierzu sind bei dem Unterpunkt Commissioning/Retrocommissioning zu finden.
6.1.3. Gebäudehülle (Building Envelope)
Der Trend zu energieeffizienten Gebäudehüllen wird insbesondere durch die American Society of Heating,
Refrigerating and Air-Conditioning Engineers (ASHRAE) unterstützt. Diese publizieren z.B. den “Advanced Energy
Design Guide for Small Hospitals and Healthcare Facilities”. Auch die US Department of Energy’s Hospital
Energy Alliance hilft Krankenhäusern, Maßnahmen in diesem Bereich umzusetzen.111 Einfache, häufig realisierte
Maßnahmen sind, undichte Fenster und Türen zu ersetzen und Abdichtungen und Isolierungen regelmäßig zu
überprüfen.112
Eine Herausforderung in den USA ist, dass unterschiedliche Klimazonen verschiedene Maßnahmen erfordern, um die
Gebäude energieeffizienter zu gestalten. Es gibt insgesamt acht Klimazonen in den USA (inkl. Hawaii und Alaska). Diese
werden in
Vgl.: US Department of Energy (2011): Hospitals Save Energy and Money by Optimizing HVAC Performance, abgerufen am 28.04.2016
105
106
Vgl.: E Source Companies LLC (2010) : Managing Energy Costs in Hospitals Managing Energy Costs in Hospital, abgerufen am 06.04.2016
107
Vgl.: Stiftung viamedica (2009): Klinergie 2020 – Energieeffizienz in deutschen Kliniken, abgerufen am 12.04.2016
108
Vgl.: Practice Greenhealth (2013): Gundersen Health System –Achieving Energy Efficiency and Cost Savings, abgerufen am 26.04. 2016
109 Vgl.:
Energy Solutions Professionals, LLC (o.J.): Case Studies - Graham County Hospital, abgerufen am 14.04.2016
110
Vgl.: HVAC Optimization: Demand-Controlled Ventilation with VFD, abgerufen am 28.04.2016
111
Vgl. US. Department of Energy (2011): Building Envelope Critical to High-Performance Hospitals, abgerufen am 27.04. 2016
112
Vgl. E Source Companies LLC (2010) : Managing Energy Costs in Hospitals Managing Energy Costs in Hospital, abgerufen am 06.04.2016
32
Abbildung 11 dargestellt. Chicago im Bundesstaat Illinois liegt in Klimazone 5 an der Grenze zu Klimazone 6. Eine große
Herausforderung im Mittleren Westen ist, dass sich das Wetter extrem schnell verändern kann. Dadurch, dass kein
Ozean in der Nähe ist, können Sommer extrem heiß und Winter extrem kalt werden. 113 Durch die weiten, flachen
Landschaften kann die Außentemperatur innerhalb eines Tages um 20 Grad Celsius oder mehr steigen und fallen.
Abbildung 11: Klimazonen der USA
Quelle: U.S. Department of Energy’s Hospital Energy Alliance (2011): Building Envelope Critical to High-Performance Hospitals, abgerufen am 27.04.
2016
Das Fact Sheet “Building Envelope Critical to High-Performance Hospitals” des US Department of Energy aus dem Jahr
2011 gibt Empfehlungen zu Mindest-Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Werten) je nach Klimazone und anderen
Energieeffizienzmaßnahmen. Diese richten sich nach Empfehlungen der ASHRAE. Hierzu gehören die Form, Größe und
Ausrichtung von Neubauten sowie die Wahl der Fassade, des Daches und der Fenster.114
Ein Trend, der Gebäudehüllen von Gesundheitseinrichtungen betrifft, sind Vorkehrungen gegen Auswirkungen des
Klimawandels. Während sich US-Politiker weiterhin über die Belegbarkeit des Klimawandels streiten, investieren
Betreiber kritischer Infrastrukturen wie Krankenhäusern längst in Vorkehrungen gegen Extremwetterereignisse, z.B.
durch widerstandsfähigere Gebäudehüllen.115
113
Vgl. USA Today (o.J.): Typical Climate of the Midwestern United States, aberufen am 27.04.2016
114
Vgl. U.S. Department of Energy’s Hospital Energy Alliance (2011): Building Envelope Critical to High-Performance Hospitals, abgerufen am 27.04.
2016
115
Vgl.:Gespräch mit Colin Rohlfing, Firm-wide Director of Sustainable Development, HDR, Inc. am 07.04.2016
33
6.1.4. Commissioning und
Retrocommissioning116
In Bezug zu Energieeffizienzbemühungen in
Krankenhäusern werden am häufigsten Probleme
bei HVAC-Systemen, insbesondere
Luftverteilungssystemen identifiziert.117 Gerade
Krankenhäuser, die energieeffizienter werden
wollen, ist Commissioning ein wichtiges Thema,
da nachhaltige Gebäudelabel wie LEED ein
strukturiertes und umfangreiches Commissioning
Management fordern.118
Nach einer Studie der Lawrence Berkeley National
Laboratory aus dem Jahr 2009 hatten 75 % der
Retrocommissioning Projekte in gewerblichen
Gebäuden eine Amortisationsdauer von unter 2,4
Jahren.119
Sullivan County Community Hospital Indiana
Das Sullivan County Community Hospital in Sullivan, Indiana hat
durch ein Retrocommissioning-Projekt etwa 20.000 USD
Einsparungen (15.200 USD durch Stromeinsparungen plus 5.500
USD durch Gaseinsparungen) erreichen können. Die
Amortisationsdauer (payback period) war etwa 3,5 Jahre. Wie
auch viele andere Krankenhäuser hat das Sullivan County
Community Hospital sich externe Hilfe dazu geholt. In diesem
Fall haben Consultants des lokalen Stromversorgers Duke Energy
bei der Umsetzung unterstützt. Zu Beginn wurden kostengünstige
Möglichkeiten identifiziert, um Verbesserungen im Bereich von
Energieeffizienz zu realisieren. Beispielsweise wurden HVAC
Anlagen neu bewertet und Einstellungen für die Nachtzeit, z.B. in
der Cafeteria, eingeführt.
Quelle: American Society for Healthcare Engineering (2014): Environmental
Sustainability in Hospitals: The Value of Efficiency, abgerufen am 14.04.2016
6.1.5. Gebäudeautomation - Building Automation System (BAS)
Gebäudeautomationssysteme werden in den USA als ein wichtiges Werkzeug für ein Energie- und Gebäudemanagement
propagiert. 120 Sie werden beispielsweise eingesetzt, um HVAC- und Beleuchtungssysteme sowie die Auslastung von
Krankenhäusern zu messen. Energiemanagement ist dabei in den letzten Jahren wieder vermehrt in den Fokus von
Facility Managern geraten. Teilweise wird auch von einem Paradigmenwechsel gesprochen. Wo früher die Systeme
eingesetzt wurden, um einen hohen Patientenkomfort ohne direkten Blick auf die Kosten zu gewährleisten, spielt immer
stärker Energieeffizienz eine wichtige Rolle. Wichtige Instrumente diesbezüglich sind „automatic fault detection and
diagnostics“(AFDD)121 und sogenannte energy dashboards, die helfen Daten, wie z.B. den Energieverbrauch zu
visualisieren.
Da durch Gebäudeautomationssysteme Daten einfach gesammelt und gespeichert werden können, ist z.B. das Interesse
von Krankenhäusern an einer LEED-Zertifizierung stark gestiegen. Nachgefragt werden auch Systeme, die in der Lage
sind, BAS mit den Operationsplänen eines Krankenhauses zu vernetzen und dadurch automatisch den Energieverbrauch
in nicht benutzten Operationssälen zu senken. Interessant für amerikanische Krankenhäuser sind auch BAS, die in der
Lage sind, Anwendungen des Patientenmanagements mit dem Energiemanagement zu verbinden und so den
Energieverbrauch reduzieren zu können, wenn z.B. ein Zimmer nicht belegt ist.122
116
Beim Commissioning handelt es sich um einen systematischen Prozess, der darauf abzielt, dass die Leistungsfähigkeit des Gebäudes, also z.B. die
Effizienz der betrieblichen Abläufe oder die Funktionsfähigkeit der technischen Anlagen gemäß den Anforderungen und entsprechend den
Nutzerbedürfnissen gegeben sind. Im Rahmen des Retrocommissioning werden in regelmäßigen zeitlichen Abständen Verbrauchswerte kontrolliert und
ein Optimierungsbedarf aufgezeigt. Quelle: Vgl. Intep (2011) - Commissioning Management für einen effizienten Betrieb, abgerufen am 06.04.2016
117
Vgl. E Source Companies LLC (2010) : Managing Energy Costs in Hospitals Managing Energy Costs in Hospital, abgerufen am 06.04.2016
118 Vgl.
Intep (2011): Commissioning Management für einen effizienten Betrieb, abgerufen am 06.04.2016
119
Vgl. Lawrence Berkeley National Laboratory (2009): Building Commissioning, abgerufen am 06.04.2016
120
Vgl. Gebäudeautomation (GA) ist die Gesamtheit von Überwachungs-, Steuer-, Regel- und Optimierungseinrichtungen in Gebäuden. Ziel ist es
Funktionsabläufe automatisch, nach vorgegebenen Parametern durchzuführen oder deren Bedienung bzw. Überwachung zu vereinfachen. In einem
Gebäude werden daher folglich alle Sensoren, Bedienelemente, Verbraucher und andere technische Einheiten miteinander vernetzt.
121Bei
122
AFDD geht es darum Fehler im Gerätebetrieb zu erkennen und dann die eigentliche Ursache des Fehlers zu isolieren.
Vgl. Health Facilities Management (2014): Smarter integration of building controls, abgerufen am 28.04. 2016
34
6.1.6. Kraft-Wärme-Kopplung
Gundersen Health Wisconsin – Vorreiter in Energieproduktion
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Systeme
bieten für Krankenhäuser viele Vorteile.
Daher bietet auch der amerikanische
Markt in diesem Bereich Potenzial.
Nach Aussagen der US Department of
Energy’s Hospital Energy Alliance sind
Krankenhäuser durch den hohen Stromund Wärmebedarf ideale Kandidaten für
KWK-Systeme. Dennoch wird von der
Hospital Energy Alliance auch darauf
hingewiesen, dass nicht alle
Krankenhäuser für KWK Systeme
geeignet sind.123
Gundersen Health hat in den letzten Jahren in dem Bereich KWK
zwei Projekte umgesetzt. In 2012 hat Gunderson Health damit
begonnen, Methangas von einer nahegelegenen Mülldeponie zur
Stromproduktion zu nutzen. Ein Jahr später wurden durch eine
Biomasse KWK Anlage Holzabfälle einer nahegelegenen Holzfabrik
für die Wärmeerzeugung genutzt. Gundersen Health kann dadurch
z.B. Gebäude im Winter beheizen und die Wärme für die Sterilisation
von medizinischen Geräten nutzen. Im Jahr 2014 konnte das
Krankenhaus dadurch zum ersten Mal mehr Energie produzieren als
verbrauchen und hat als erstes Krankenhaus in den USA den Status
„energy independence“ erhalten.
Quelle: Envision Gundersen Health System (2014): Gundersen reaches first days of
energy independence, abgerufen am 04.05.2016
6.2. Initiativen
Verschiedene Initiativen unterstützen Krankenhäuser bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Die
beteiligten Mitarbeiter der verschiedenen Krankenhäuser nutzen diese Initiativen, um untereinander Erfahrungen
austauschen und für ihre Einrichtungen öffentliche Wahrnehmung zu erzielen. Im Folgenden sind die drei wichtigsten
Initiativen aufgeführt.
Better Buildings Initiative / Better Buildings Alliance
Die Better Buildings Initiative wurde im Jahr 2011 von Bill Clinton und Präsident Obama ins Leben gerufen. Ziel der
Initiative ist es, den Energieverbrauch in gewerblichen, industriellen und privaten Gebäuden und Einrichtungen mit Hilfe
von steuerlichen Anreizen, Gesetzen oder auch Weiterbildungsmaßnahmen bis 2020 um 20% zu verringern.124 Im Jahr
2013 hatte die Better Buildings Alliance bereits mehr als 200 Mitglieder, die insgesamt mehr als 10 Mrd. ft2 (≈930 Mio.
m2) bzw. 1/7 der gesamten gewerblichen Gebäudefläche in den USA repräsentieren. Der BBI Report aus dem Jahr 2013
hebt außerdem hervor, dass ein großer Anteil der Mitglieder signifikante Fortschritte vorweisen können und
durchschnittlich jeweils jährlich 2% ihres Energieverbrauchs senken konnten.125
Healthier Hospitals Initiative
Im Rahmen der Healthier Hospitals Initiative wurde ein Wegweiser für Krankenhäuser entwickelt, um in sechs
Kernbereichen Verbesserungen anzugehen: Leadership, Essen, Energie, Abfall, Chemikalien, Einkauf.126 Die Healthier
Hospitals Initiative wurde von Health Care Without Harm, dem Center for Health Design, Practice Greenhealth und den
Krankenhäusern Advocate Health Care, Catholic Healthcare West, der Hospital Corporation of America, Kaiser
Permanente, MedStar Health, INOVA und Partners Healthcare Systems gegründet. Auch in Chicago und Illinois nehmen
an dieser Initiative einige Krankenhäuser teil: Ann & Robert Lurie Children's Hospital of Chicago, Advocate - Illinois
Masonic Medical Center, Presence - Saints Mary and Elizabeth Medical Center - Saint Mary Campus, Tenet - Weiss
Memorial Hospital, Tenet - MacNeal Hospital, Tenet - West Suburban Medical Center, Community First Medical Center,
Presence - Resurrection Medical Center, Edward Hospital und das Elmhurst Memorial Hospital.
123
Vgl. U.S. Department of Energy’s Hospital Energy Alliance (2011): Hospitals Discover Advantages to Using CHP Systems, abgerufen am 28.04. 2016
124
Vgl.: Better Buildings Alliance, abgerufen am 11.05.2016
125Vgl.
126Vgl.
Better Buildings Alliance 2013 Annual Report, abgerufen am 01.02.2016
Practice Greenhealth (o. J.): Healthier Hospitals Initiative, abgerufen am 01.02.2016
35
Health Care without Harm
Health Care Without Harm ist ein internationaler Zusammenschluss von Krankenhäusern, Experten, lokalen
Interessensgruppen, Umweltorganisationen und religiösen Gruppen. Die Initiative hat zudem regionale Büros in der
ganzen Welt. Sie kümmert sich um Themen wie Green Building, Energie, Abfallmanagement, Klimawandel und
Gesundheit, sichere Chemikalien oder auch gesundes Essen in Krankenhäusern. 127
7. Marktchancen für deutsche Unternehmen
Der amerikanische Gesundheitssektor ist für deutsche Anbieter von Energieeffizienztechnologien und -lösungen eine
große Chance, aber zugleich eine hohe Herausforderung.
Guter Ruf der Marke Deutschland
Die Marke „Made in Germany“ hat gerade in Bezug auf Energieeffizienz und Green Building einen sehr guten Ruf und
deutsche Unternehmen haben eine gute Chance hier eine Vorreiterrolle in der Bewegung zu übernehmen. 128 Nach
Aussagen von Paul Linzmeyer, Nachhaltigkeitsmanager bei ThedaCare ist jetzt die richtige Zeit für deutsche
Unternehmen in den Markt einzusteigen und Kontakte in dem Sektor aufzubauen. 129
Eine Besonderheit des Mittleren Westens ist, dass Energiepreise im Moment noch relativ günstig sind. Sowohl die Gasals auch Strompreise waren im Jahr 2015 etwa halb so hoch wie in Deutschland. 130 Daher sehen viele Verantwortliche
bisher noch nicht die Relevanz für Energieeffizienzprojekte. Nach Aussagen des Marktexperten Michael Fiore wird sich
dies voraussichtlich durch Obama Care und Medicare ändern, da durch die Reformen erhöhte Kosten auf Krankenhäuser
zukommen werden.131
Deutsche Unternehmen, die Interessen am Gesundheitsmarkt haben, müssen im Blick haben, dass Krankenhäuser auf
der Suche nach Technologien und Produkten sind, die eine positive Auswirkung auf Patientengesundheit und die Qualität
der Pflege haben.132 Technologien, die zwar Energiekosten einsparen, aber den Patientenkomfort einschränken, sind
nicht gefragt.
Marktchancen unter anderem bei HVAC und Beleuchtung
Nach Einschätzungen der AHK USA - Chicago haben deutsche Unternehmen vor allem gute Chancen, wenn sie
Technologien im Bereich Beleuchtung und HVAC anbieten, die schnell und einfach finanziellen Kosten einsparen.
Auch effiziente Brenner und Heizkessel, die z.B. verschiedene Brennstoffe verwenden können, sind gefragt und erhalten
häufig im Zuge von Energieeffizienzmaßnahmen den Zuschlag.133 Kleine KWK-Anlagen zur Strom- und
Wärmeproduktion sind ebenfalls von Interesse für amerikanische Krankenhäuser, vor allem aus Gründen der
Energieabsicherung in Notfällen.
127Vgl.
Health Care without harm (o.J.): Who we are, abgerufen am 01.02.2016
128
Vgl.: Gespräch mit Meredith Marsh, Green Building Consultant, Baumann Consulting am 05.02.2016
129
Vgl.: Interview mit Paul Linzmeyer, Sustainability Leader bei ThedaCare am 27.01.2016
130
Vgl. US-Energiepreise in Kapitel 3.2 , deutsche Energiepreise in Statistisches Bundesamt Energiepreise, PDF (2016) S. 22 und S. 48-49
131
Vgl.: Interview mit Michael Fiore, Director, Environmental Occupational Health and Safety/Sustainability bei NorthShore University HealthSystem am
09.03.2016
132Vgl.:
133
Healthcare Research Collaborative: Creating a Culture of Sustainability, abgerufen am 28.04.2016
Vgl.: Gespräch mit einem Vertreter von Weishaupt North America am 15.01.2016
36
Nachgefragt werden nach Erkenntnissen der AHK USA-Chicago auch Lösungen zur vereinfachten oder verbesserten
Wartung von Gebäudeinfrastruktur. Hierzu zählen zum Beispiel Technologien, die sich abzeichnende Defekte melden,
bevor kostspielige Schäden auftreten. Marktchancen bestehen z.B. für Technologien, die die Wasserqualität kontrollieren,
Unregelmäßigkeiten melden und so Korrosion z.B. in Heizungsanlagen verhindern können.
Moderne Ventilationssysteme, die ihre Leistung an die Menge der zu kühlenden Luft anpassen, sind ebenfalls gefragt. Wie
in Kapitel 6.1.2 beschrieben, können sogenannte Variable-frequency drives den Stromverbrauch zur Raumbelüftung um
ca. 50% senken.134
Im Bereich Gebäudehülle gewinnen Tageslichtelemente, z.B. in Treppenhäusern zunehmend Beliebtheit. Auch Materialien
und Bauweisen, die extremen Wetter- und Klimaverhältnissen standhalten können, sind gefragt.
Gebäudeautomationssysteme von großem Interesse
Für Krankenhäuser, die sich schon länger mit dem Thema Energieeffizienz befassen, sind Gebäudeautomationssysteme
von großem Interesse. Die Krankenhausgruppe ThedaCare im Bundesstaat Wisconsin ist beispielsweise auf der Suche
nach einem System, das ihre 50 Häuser verbindet, um den Energieverbrauch aller Einrichtungen auf einen Blick sehen zu
können.135
Eher konservative Haltung gegenüber Innovationen
Dennoch stehen Krankenhäuser neuen Technologien häufig kritisch gegenüber und gehen vorsichtig in der Auswahl vor,
da sie strengen Standards entsprechen müssen und die Patientengesundheit nicht negativ beeinflussen dürfen.
Unternehmen mit innovativen Technologien müssen sich gegenüber Krankenhäusern also zunächst beweisen und
eventuell auch in Pilotprojekte investieren. Es kann sein, dass ein Krankenhaus erst eine Studie durchführen möchte, um
eine neue Technologie zu prüfen. Nach Einschätzungen der AHK USA-Chicago trifft dies insbesondere für sehr sensible
Bereiche mit hohen Auflagen, wie z.B. Operationssäle, zu. Das NorthShore University HealthSystem weist darauf hin,
dass sie offen für ein Pilotprojekt wären, wenn der Anbieter dafür finanziell aufkommt. 136
Als Risiko nennt der Nachhaltigkeitsmanager von ThedaCare, Paul Linzmeyer, dass sobald es um den tatsächlichen Kauf
oder die Beschaffung geht, Projekte häufig auch einfach in einem „schwarzen Loch“ verschwinden.
Für deutsche Unternehmen, die noch über kein lokales Netzwerk verfügen, ist es eine große Herausforderung, den
geeigneten Ansprechpartner in einem Krankenhaus zu finden. Viele Marktexperten weisen daher darauf hin, dass
deutsche Unternehmen unbedingt Präsenz in den USA zeigen müssen137. Als geeignete Messen & Tradeshows wurden der
AHK USA-Chicago dabei genannt:
 Veranstaltungen der Amercian Society for Healthcare Engineering, z.B. ASHE Annual Conference and Technical
Exhibition
 CleanMed
 Energy Design Conference & Expo
Im Kapitel 8 finden sich nähere Informationen zu diesen Veranstaltungen.
134
Vgl. HVAC Optimization: Demand-Controlled Ventilation with VFD, abgerufen am 28.04.2016
135
Vgl.: Gespräch mit Paul Linzmeyer, Sustainability Manager, ThedaCare, am 27.01.2016
136
Vgl.: Gespräch mit Michael Fiore, Director, Environmental Occupational Health and Safety/Sustainability, NorthShore University HealthSystem
09.03.2016
137
Vgl.: Gespräch mit Derek Marshall, Building Envelope Specialist, Prairie Professional Services, LLC, am 25.02.2016
37
Energie Service Companies (ESCOs) wenig genutzt
Da Energieeffizienzprojekte in der Regel Vorabinvestitionen benötigen, wenden sich manche Krankenhäuser an
sogenannte Energie Service Companies. Grundprinzip einer solchen Partnerschaft ist, dass sich die ESCO dazu
verpflichtet ein spezifisches Energieprojekt zu planen, zu finanzieren und in eigener Regie umzusetzen. Das Krankenhaus
verpflichtet sich wiederum, über einen vorher festgelegten Vertragszeitraum, die durch das Projekt eingesparten
Energiekosten an die ESCO zu zahlen. Für den Auftraggeber, z.B. ein Krankenhaus, fallen im Vorhinein also keine Kosten
an und die ESCO trägt das Kostenrisiko, auch wenn sich keine Energieeinsparungen im Nachhinein ergeben. Nachdem
der Projekt-/Vertragszeitraum abgelaufen ist, profitiert der Kunde von Energieeinsparungen und geringeren
Energierechnungen.138 In den USA werden diese Verträge als „Energie Performance Contracting“ oder „Shared-savings
agreements“ bezeichnet.139
Nach Gesprächen mit verschiedenen Marktexperten hat sich das Bild ergeben, dass es viele Krankenhäuser ablehnen mit
ESCOs zu arbeiten. Keine der Krankenhäuser, mit denen die AHK USA-Chicago gesprochen hat, arbeiten mit ESCOs
zusammen. Als Gründe wurden genannt, dass durch eine Zusammenarbeit mit einer ESCO, die Projektverantwortung
extern abgegeben und damit die Chance vertan wird, dass sich Mitarbeiter und Abteilungen mit Nachhaltigkeitsthemen
weitergehend befassen.140
7.1. Vertriebsstrukturen
Value Analysis Committees treffen Kaufentscheidungen
In Bezug auf Kaufentscheidungen in Krankenhäusern spielen sogenannte Value Analysis Committees (VACs) in den USA
eine wichtige Rolle. In den Komitees sitzen meist Ärzte, Pflegepersonal, Einkäufer, Administratoren, Lagerverwalter und
Risikomanager. Insbesondere in den letzten vier bis fünf Jahren sind für eine Mehrheit der Krankenhäuser die VACs ein
unersetzbarer Teil im Beschaffungsmanagement geworden. Ihre Hauptfunktion ist es, neue Produkte zu bewerten und zu
bestimmen, welche wieder aus dem Bestand entfernt werden. 141 Nach Einschätzung der AHK USA-Chicago ist es gut
möglich, dass diese in Zukunft vermehrt auch über energieeffiziente Produkte entscheiden werden. Die ASHE empfiehlt
diesbezüglich in ihrem Bericht “Environmental Sustainability in Hospitals: The Value of Efficiency”, dass Krankenhäuser
solche VACs nutzen sollten, um den Nachhaltigkeitsgedanken auch beim Einkauf systematisch zu integrieren. Das
Hinzufügen von Nachhaltigkeitskriterien für die Auswahl von Produkten wäre ein Weg zur Integration von
umweltfreundlichen Beschaffungsprinzipien (EPP).142
Group Purchasing Organizations – schwer zu knackende Nüsse
Etwa 72% aller Einkäufe in Krankenhäusern liegen GPO-verhandelte Verträge zugrunde. Die sogenannten Group
Purchasing Organisations (GPOs), oder auf Deutsch „Einkaufsgemeinschaften“, sind freiwillige Kooperationen von
Unternehmen, die Akteure in verschiedenen Branchen unterstützen, ihre Wirtschaftlichkeit zu verbessern. In den USA
tauchen sie beispielsweise in der Landwirtschaft, Lebensmittelbranche, Elektrobranche als auch dem Gesundheitswesen
auf.143 Aufgabe der GPOs ist es, Verträge zu verhandeln, auf die dann die Krankenhäuser zurückgreifen können. Das
Produktportfolio beinhaltet zum größten Teil Verbrauchsgüter und medizinische Geräte. Die endgültige Entscheidung für
ein spezifisches Produkt wird laut Health Care Supply Chain Association (HSCA) meist in den oben erwähnten VACs
138Vgl.:
Associated Renewable: Energy Services Agreement, abgerufen am 25.02.2016
139
Vgl. EPA (2011) - Clean Energy Financing Programs. A Decision Guide for States and Communities, abgerufen am 25.02.2016
140
Vgl.: Gespräch mit Paul Linzmeyer, Sustainability Manager, ThedaCare, am 27.01. 2016
141 Vgl.
Kaleidoscope ( 2015): Pass or Fail: Why Value Analysis Committees Matter and What They Look for in Medical Device Design, abgerufen am
29.04.2016
142
vgl. ASHE (2014): Environmental Sustainability in Hospitals: The Value of Efficiency, abgerufen am 29.04.2016
143
Vgl. Health Industry Group Purchasing Association (HIGPA) (2011) – Group Purchasing, abgerufen am 09.02.2016
38
getroffen. Insgesamt geben Einrichtungen des USGesundheitswesens 200 Mrd. USD für medizinische
und nicht-medizinische Produkte aus.144 Ca. 96-98%
aller Krankenhäuser in den USA beziehen Produkte
über zwei bis vier verschiedene GPOs.145
Im Bereich Energieeffizienztechnologien werden
bislang relativ wenige Produktgruppen über GPOs
verhandelt. Lediglich LED-Lampen befinden sich
regelmäßig in den Repertoires von GPOs. HVAC
Anlagen, Boiler oder Solarsysteme sind dagegen häufig
noch nicht zu finden. Mit der wachsenden Bedeutung
von Energieeffizienzlösungen erweitern GPOs ihr
Produktportfolio allerdings zunehmend im Bereich
Energieeffizienz.146 Die GPO Intalere hat beispielsweise
Produkte wie HVAC, Lampen oder Luftfilter in ihrem
Portfolio.147
Sechs der größten Krankenhaus GPOs in
den USA






Novation (Irving, Texas)
MedAssets (Alpharetta, Georgia)
Amerinet (St. Louis, Montana)
Premier (Charlotte, North Carolina)
HealthTrust Purchasing Group
(Brentwood, Tennessee.)
MAGNET (Mechanicsburg,
Pennsylvania)
Quelle: Becker's Hospital Review (2015), abgerufen am
12.05.2016
Seitens der Krankenhäuser gibt es Initiativen, GPOs dazu zu bewegen, energieeffiziente Technologien mit in ihr
Repertoire aufzunehmen. Paul Linzmeyer von Thedacare und Michael Fiore von dem NorthShore University
HealthSystem sind beispielsweise sehr aktiv dabei, mit GPOs an dem Thema zu arbeiten. 148149
Für deutsche Unternehmen ist die große Herausforderung, als Anbieter (supplier) bei den GPOs gelistet zu werden. Nach
Aussagen von Beth Eckl, Director of the Environmental Purchasing Program bei Practice Greenhealth, besteht für
deutsche Unternehmen die Herausforderung, dass seitens der GPOs nicht transparent gemacht wird, auf welche Kriterien
sie bei der Auswahl ihrer Anbieter achten. Auch variiere die Transparenz zwischen den GPOs. Die GPO Novation stellt
beispielsweise einen sogenannten Bidding/Proposal Calendar online, der für interessierte Unternehmen frei zugänglich
ist.150 Interessierte Unternehmen können sich registrieren und werden dann über entsprechende Angebote und neue
Ausschreibungen informiert. 151
Identifikation der richtigen Ansprechpartner wichtig
Einen Überblick über krankenhausspezifische Organisationsstrukturen bietet eine Studie aus dem Jahr 2012. In dieser
Studie wurde analysiert, wie acht große Krankenhäuser ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten leiten, koordinieren und messen.
Je größer ein Krankenhaus ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass es eine Nachhaltigkeitsabteilung oder einen
Nachhaltigkeitsbeauftragten gibt.
Für Unternehmen ist es wichtig herauszufinden, welche Strukturen in einem Krankenhaus vorhanden sind und welche
Ansprechpartner an den einzelnen Produkten interessiert sein könnten.
144
Vgl. Practice Greenhealth (o.J.): Environmentally Preferable Purchasing, abgerufen am 16.04.2016
145
Vgl. Healthcare Supply Chain Association (HSCA) (o. J.) abgerufen am 21.01.2016
146 Gespräch
147
mit einem Team Leader für Nachhaltigkeit bei einer Krankenhausgruppe in Nordost Wisconsin, am 18.02. 2016
Vgl. Intalere Choice Energy Solutions, abgerufen am 22.02.2016
148
Interview mit Paul Linzmeyer, Sustainability Leader bei ThedaCare am 27.01.2016
149
Gespräch mit Michael Fiore, Director, Environmental Occupational Health and Safety/Sustainability, NorthShore University HealthSystem, am
09.03.2016
150
Vgl. Novation (2016): Bid / Proposal Calendar, abgerufen am 29.02.2016
151
Vgl.: Interview mit Beth Eckl, Director of the Environmental Purchasing Program am 04.02.2016
39
Abbildung 12: Interne Organisation von Nachhaltigkeitsaktivitäten in ausgewählten Krankenhäusern
Einrichtung
Sustainability Leadership and Coordination
Cleveland
Praktische Umsetzung
Clinic
 Senior Director for Sustainability and Environmental Strategy leitet “system green team”.
 System’s Green Team - Monatliches Zusammenkommen von Leitern der Local Green Teams
 26 Local Green Teams
Verantwortlichkeiten
 Senior Director for Sustainability and Environmental Strategy steht in direktem Kontakt mit dem
Chief Operating Officer (COO) und nimmt an den wöchentlichen Treffen der der Executive
Directors der verschiedenen Abteilungen teil.
Providence
Praktische Umsetzung
Health &
 Sustainability Council, bestehend aus „Hospital Administrators“. Aufgabe: Ideen, Ziele und Projekte
Services
entwickeln
 7 Local Green Teams arbeiten eng mit dem Sustainability Council zusammen
Verantwortlichkeiten
 Der CEO of delivery systems koordiniert die Umweltprogramme auf der strategischen Ebene der
Organisation
Spectrum
Praktische Umsetzung
Health
 Sustainability Committee
 Local Green Teams kümmern sich um die direkte Umsetzung der Initiativen
 Ad hoc committees werden eingerichtet wenn abteilungsspezifische Probleme entstehen
Verantwortlichkeiten
 Sustainability Manager → Director of Facilities → Vice President of Facilities → Chief Operating
Officer → Präsident
Gundersen
Lutheran
Health
System
Praktische Umsetzung
 Green Teams aus verschiedenen Abteilungen
 Sustainablity Coordinator
setzt strategische Ziele in operative Pläne um
Verantwortlichkeiten
 Sustainability coordinator → executive director in charge of all facilities
Quelle: Eigene Darstellung nach: Boone T (2012): Creating a Culture of Sustainabilty, abgerufen am 26.04.2016
Eine Schwierigkeit bei kleineren Krankenhäusern ist, dass diese häufig noch keine Nachhaltigkeitsabteilung oder einen
Nachhaltigkeitsbeauftragten haben. Hier sind nach Erfahrungen der AHK USA-Chicago häufig Facility Manager an
diesen Entscheidungen beteiligt. Wenn sich ein Krankenhaus dazu entscheidet, sich für Fördermittel zu bewerben (z.B.
ComEds Smart Ideas for Your Business Programm) kann es auch sein, dass bereits die Unternehmen feststehen, mit
denen zusammengearbeitet werden soll.152
7.2. Handlungsempfehlungen für den Markteinstieg
Wie schon in den vorherigen Kapiteln deutlich wurde, wird es eine große Herausforderung für deutsche Unternehmen
werden, mit der richtigen Ansprechperson in einem Krankenhaus in Kontakt zu kommen. Häufig wenden sich die
Verantwortlichen direkt an Unternehmen die ihnen schon bekannt sind und holen in der Regel 3-4 Angebote ein. Oftmals
werden auch durch Mundpropaganda von Krankenhaus zu Krankenhaus Empfehlungen weitergegeben. 153
152
153
Gespräch mit einem Team Leader für Nachhaltigkeit bei einer Krankenhausgruppe in Nordost Wisconsin, am 18.02. 2016
Gespräch mit Michael Fiore, Director, Environmental Occupational Health and Safety/Sustainability, NorthShore University HealthSystem,
09.03.2016
40
Viele Marktexperten weisen daher darauf hin, dass deutsche Unternehmen versuchen sollten, sich über Messen einen
Namen zu verschaffen. Neben des Besuchs einer wichtigen Messe oder Konferenz kann die Registrierung auf Plattformen
hilfreich sein, die von Einkäufern genutzt werden um effizientere und nachhaltigere Produkte zu finden. Hervorzuheben
sind insbesondere Energy Star154 und EPEAT (Electronic Product Environmental Assessment Tool).155 Unternehmen
sollten sich hier mit der Frage beschäftigen ob eine Zertifizierung mit dem Energy Star Label in Frage kommt und prüfen
ob sie den EPEAT Richtlinien entsprechen. Informationen welche Anforderungen an ein Produkt gestellt werden, lassen
sich auf den jeweiligen Webseiten nachlesen.156,157
Eine weitere Möglichkeit ist es bei relevanten Verbänden Mitglied zu werden. Hierbei empfiehlt sich eine Mitgliedschaft
z.B. bei der Association for Healthcare Resource & Materials Management (AHRMM) oder der American Society for
Healthcare Engineering (ASHE).
Produkte, die in ihrer Wertschöpfungskette als besonders umweltfreundlich eingestuft werden können, sollten dies als
Alleinstellungsmerkmal hervorheben. Im Rahmen vom sogenannten Environmentally Preferable Purchasing (EPP)
bemühen sich Krankenhäuser, zunehmend umweltfreundlichere Produkte in ihr Beschaffungsmanagement
aufzunehmen.
Unternehmen, die sehr innovative Technologien anbieten, sollten darüber nachdenken mit Krankenhäusern Pilotprojekte
durchzuführen, um die Vorteile und Anwendbarkeit zu demonstrieren sowie Vertrauen aufzubauen. Da Krankenhäuser
häufig auch Empfehlungen untereinander aussprechen, kann dies zu weiteren Projekten führen.
Auch die Teilnahme an einem der deutschen Exportförderprogramme kann den Markteinstieg erleichtern. Die AHKUSA-Chicago empfiehlt insbesondere die Teilnahme an den AHK-Geschäftsreisen der Exportinitiative Energie des
BMWi.
154
Vgl. Energy Star (o.J.): Certified Products, abgerufen am 26.04.2016
155
Vgl. Green Electronics Council (o.J.): For manufacturers, abgerufen am 26.04.2016
156
Vgl. Energy Star (o.J.): Third-Party Certification, abgerufen am 26.04. 2016
157
Vgl. Green Electronics Council (o.J.): For manufacturers, abgerufen am 26.04.2016
41
8. Profile Marktakteure
Die folgenden Marktakteure sind im Zusammenhang zu Energieeffizienz in Gesundheitseinrichtungen besonders
relevant. Sie sind in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt und wie folgt untergliedert:



Unternehmen im Großraum Chicago, die bereits mit Krankenhäusern im Bereich Energieeffizienz
zusammenarbeiten
Krankenhäuser im Großraum Chicago (Top 10)
Nationale und lokale administrative Instanzen, Verbände und Forschungsinstitutionen
8.1. Unternehmen
360 Energy Group
8770 W Bryn Mawr Ave, Ste 1300
Chicago, IL 60631
Wael El-Sharif, CEO
+1 312-962-2105
wael@360eg.com
www.360eg.com
Die 360 Energy Group ist eine Unternehmensberatungsgruppe im Bereich der ökonomischen Umsetzung von
Energieeffizienz- und erneuerbarer Energienprojekten in Gebäuden. Hauptsächlich arbeiten sie mit Regierungsbehörden,
öffentlichen und privaten Bauherren und Energieversorgungsunternehmen zusammen. Sie engagieren sich unter
anderem in der Better Building Challenge des Department of Energy.
AECOM
100 S Wacker Dr #500
Chicago, IL 60606
+1 212-973-2999
info@aecom.com
www.aecom.com
AECOM ist ein großes Entwicklungs-, Planungs- und Bauunternehmen für fast alle Infrastrukturbereiche inklusive
Stadtplanung, Gebäudeenergieeffizienz, Energie und Wasser. Engineering News Record kürte AECOM als das beste
Green Design Unternehmen in den USA. Der Bau und die Optimierung von Gebäuden des Gesundheitswesens ist eine
der zwölf Spezialisierungen von AECOM.
Consorta
1475 Woodfield Rd
Schaumburg, IL 60173
+1 847-255-6990
www.consorta.com
Consorta ist eine Einkaufsgemeinschaft mit Sitz in Schauburg bei Chicago. Sie wurde im Jahre 1998 als gemeinnützige
Kooperative gegründet und vertritt heute über die Hälfte aller katholischen Krankenhäuser in den USA. Mittlerweile
umfasst diese Group Purchasing Organisation 530 Krankenhäuser und 300 Pflegeeinrichtungen.
42
Crowe Horwath LLP
225 W Wacker Dr, Ste 2600
Chicago, IL, 60606
Stuart J. Miller
Office Managing Partner
+1 312-899-7000
www.crowehorwath.com
Crowe Horwath LLP verbindet die Unternehmensbereiche Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung und
Technologieentwicklung unter einem Dach. Der Fokus des Großunternehmens liegt auf Steuern, Risikomanagement und
Leistungsoptimierung. Crowe Horwath konzentriert sich dabei auf den Gesundheitssektor und hat über 2.000 Kunden
aus dem Gesundheitssektor, u.a. Krankenhäuser, Arztpraxen und Nebendienstleistern vor allem im Bereich
Datenmanagement beraten.
DIRTT
325 N Wells St, Ste 1000
Chicago, IL, 60654
Chris Matus
+1 312-813-8591
www.dirtt.net
DIRTT ist ein technologiegetriebener Hersteller zur Maßanfertigung von Innenausstattungen. Ziel ist es, Lösungen zur
Bekämpfung von Ineffizienz und des fragmentierten Bausektors zu finden. 2014 setzten sie den internationalen Standard
zur Bemessung der Komponenten in Modularwänden in Bezug auf Nachhaltigkeit. Dies gelingt durch die
Berücksichtigung des Life Cycle Assessments (LCA). Seither wurden weitere 15 Environmental Product Declarations
(EPDs) entwickelt und verifiziert. Die daraus resultierenden Daten machen auf Ineffizienez aufmerksam und ermöglichen
Verbesserungen vorzunehmen.
Elara Energy Services, Inc.
30 N Wolf Rd
Hillside, IL, 60162
Steven Maze
Principal
+1 708-236-0300
steven.maze@elaraengineering.com
www.elaraengineering.com
Elara Engineering ist ein Ingenieurbüro, welches sich auf Entwicklung, Design und Bauaufsicht für öffentliche und
kommerzielle Gebäude- und Versorgungssysteme spezialisiert hat. Bereits zahlreiche Projekte wurden für ausgezeichnete
Ingenieurleistungen in Design, Masterplanung und Analyse zu Kosteneinsparung von ASHRAE anerkannt. Einer der
Schwerpunkte sind Einrichtungen des Gesundheitswesens. Seit 2016 bietet Elara Engineering nun auch Beratung im
Bereich Gebäudehüllen an.
Grunman/Butkus Associates
820 Davis St, Ste 300
Evanston, IL, 60201
+1 847-328-3555
www.grummanbutkus.com
43
Grunman/Butkus Associates ist ein Ingenieurbüro, das seinen Fokus auf Nachhaltigkeit gesetzt hat. Ziel ist es, Probleme
als Verbesserungsmöglichkeit der Leistung zu erkennen.
Grunman/Butkus gilt als einer der Führer in MEP Design, welches sich sehr stark auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
bezieht. Auch weitere Bereiche, wie z.B. LEED Consulting, Energy Resource Benchmarking, Studien zu Energieverbrauch
und Gebäudemodellierung decken sie ab. Es sollen Gebäude errichtet werden, die auch langfristig optimal und effizient
funktionieren.
HDR Inc.
33 W Monroe St, Ste 1750
Chicago, IL, 60603
+1 773-380-7900
Colin.Rohlfing@hdrinc.com
www.hdrinc.com
HDR Inc. ist ein Architektur- und Planungsbüro mit Hauptsitz in Omaha, Nebraska und einer Niederlassung in Chicago.
Das Unternehmen mit knapp 10.000 Mitarbeitern legt in seiner Arbeit den Fokus auf Nachhaltigkeit von Gebäuden.
Engineering News-Record stufte das Unternehmen auf Platz 2 in der Kategorie Environmental Sciences und auf Platz 16
in der Kategorie Environmental Firm ein. Anfang 2016 wurde das Unternehmen mit der Planung des Rhine Ordinance
Barracks (ROB) Medical Center Replacement (MCR) Project neben der Ramstein U.S. Air Force Base in Deutschland
ausgewählt. In Illinois war HDR an der Planung und Erweiterung von drei Gesundheitseinrichtungen beteiligt, hierunter
Advocate Health in Libertyville, das Advocate Christ Medical Center in Oak Lawn und der Focal Point Community
Campus des St. Anthony Hospitals in Chicago.
Huron Healthcare
550 Van Buren St
Chicago, IL, 60607
Jeff Jones
Managing Director
+1 312-583-8700
www.huronconsultinggroup.com
Huron Healthcare gilt als eine der erfahrensten Unternehmensberater im Bereich Gesundheits- und Finanzwesen in den
USA. Der Fokus liegt hierbei auf strategischer Unternehmensberatung, Vermögensberatung, operativer
Unternehmensberatung und technologischer Beratung. Insgesamt gibt es 15 Niederlassungen in Nordamerika. Der
Hauptsitz befindet sich in Chicago, IL.
Lillibridge Healthcare Services, Inc.
Chicago, IL, 60654
Carla MLyons
VP Marketing and Communication
+1 312-408-1370
clyons@lillibridge.com
www.lillibridge.com
Lillibridge Healthcare Services, Inc. ist ein anerkannter Partner des Energy Star Programms der EPA. Das Unternehmen
ist ausschließlich auf den Gesundheitssektor spezialisiert. Das Dienstleistungsportfolio beinhaltet die Planung,
Entwicklung, Finanzierung, den Bau und den Betrieb von vor allem ambulanten Gesundheitseinrichtungen.
44
Mortenson Construction
25 NW Point Blvd, Ste 100
Elk Grove Village, IL, 60007
Wendy Davidson
Sr. Business Development Manager
+1 847-981-8600
wendy.davidson@mortenson.com
www.mortenson.com
Mortenson Construction ist ein großes Entwicklungs-, Planungs- und Bauunternehmen für kommerzielle Gebäude mit
Hauptsitz in Minneapolis, MN und Niederlassung unter anderem in Elk Grove, Chicago. Mortenson war unter anderem
für das Baumanagement des 2012 neu erbauten Ann & Robert H. Lurie Children’s Hospital in Chicago verantwortlich.
Navigant
30 S Wacker Dr, Ste 3100
Chicago, IL, 60606
+1 312-583-5700
www.navigant.com
Der Unternehmensberater Navigant beschäftigt über 1.300 Berater im Bereich Gesundheitswesen. Das
Dienstleistungsportfolio beinhaltet die Konzeption, Entwicklung und Umsetzung von technologiegetriebenen Lösungen
zur Optimierung von Krankenhausprozessen, auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit.
Partner Engineering & Science, Inc.
805 N Milwaukee Ave, Ste 401C
Chicago, IL, 60642
Robert Geiger
+1 773-840-5070
BGeiger@PARTNEResi.com
www.partneresi.com
Partner Engineering & Science, Inc. ist ein Ingenieurbüro mit Fokus unter anderem auf Gesundheitseinrichtungen.
Neben der Konzeption von Neubauten mit Hinblick auf Gesundheits-, Sicherheits- und Energieaspekte bietet das
Unternehmen unter anderem Re-Commissioning unter ComEds Retro-Commissioning (RCx) Programm an.
RADA Architects ECO+DESIGN
233 N Michigan Ave, Ste 2320
Chicago, IL, 60601
Rada Doytcheva
Principal
+1 312-856-1970
rada@rada-arch.com
www.rada-arch.com
RADA Architects ECO+DESIGN ist ein Architekturbüro das mit energieeffizienter Planung und Umsetzung neuer
Technologien für sich wirbt. Das Unternehmen hat unter anderem Projekte für Gesundheitseinrichtungen der University
of Chicago entworfen, hierunter Labordesigns- und Masterpläne für Krankenhauscampusse.
45
Skidmore, Owings & Merrill LLP
224 S Michigan Ave, Ste 1000
Chicago, IL, 60604
Thomas Kinzel
Associate Director
+1 312-554-9090
thomas.kinzel@som.com
www.som.com
Skidmore, Owings & Merrill LLP ist ein weltweit tätiges Großunternehmen im Bereich Architektur, Innenarchitektur,
Ingenieurwesen und Stadtplanung. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Chicago ist für seine ikonischen Gebäude und
nachhaltigen Designs bekannt. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, neue Standards für Nachhaltigkeit zu setzen
und ökologische Grundsätze in jede Phase der Projektentwicklung einzubeziehen. Bereits zweimal wurden sie vom
American Institute of Architects zur 'Firm of the Year' ausgezeichnet.
Sumac Inc.
3701 N Ravenswood Ave, Ste 202
Chicago, IL 60613
Ray Donoso
President
+1 773-857-7906
rdonoso@sumacinc.com
sumacinc.com
Sumac Inc. ist eine international tätige Unternehmensberatungsgruppe mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und
Energieeffizienz im Bauwesen. Das Dienstleistungsportfolio umfasst das Audit von Gebäuden und das Entwickeln von
Strategien zur maximalen Energieeinsparung für Gebäudebesitzer.
WSP Parsons Brinckerhoff
600 W Chicago Ave, Ste 650
Chicago, IL, 60654
Thomas Coleman
+1 312-274-2400
colemant@pbworld.com
www.wsp-pb.com
WSP Parsons Brinckerhoff ist ein Beratungs-, Planungs- und Ingenieurbüro im Bauwesen mit etwa 34.000 Mitarbeitern
weltweit. Hauptsitz ist Montreal, Kanada. Eine Niederlassung befindet sich in Chicago, IL. WSP arbeitet sowohl mit
Kunden aus dem privaten als auch aus dem öffentlichen Sektor zusammen. Zum Dienstleistungsangebot für den
Gesundheitssektor gehören unter anderem die Bereiche Fassaden, Brandschutz, Lärm- und Vibrationsberechnungen und
"Green Building" Aspekte.
46
8.2. Gesundheitseinrichtungen
Advocate Christ Medical Center
4440 W 95th St
Oak Lawn, IL, 60453
William P. Santulli
COO
+1 708-684-8000
bill.santulli@advocatehealth.com
www.AdvocateHealth.com
Das Advocate Christ Medical Center gehört zu den Krankenhäusern mit den höchsten Umwelt- und
Nachhaltigkeitsstandards in den USA. Es ist Teil der Advocate Health Care Gruppe, die insgesamt elf Krankenhäuser
umfasst. Advocate Health Care hat für alle Krankenhäuser bereits fünf Mal die System for Change Auszeichnung von
Practice Greenhealth erhalten. Auch politische Stellen und Verbände wie die Environmental Protection Agency, die
Illinois Recycling Association, der US Green Building Council und das Illinois Sustainable Technology Center haben
Advocate Health Care für ihre Leistungen im Bereich Nachhaltigkeit ausgezeichnet.
Advocate Lutheran General Hospital
1775 W Dempster St
Park Ridge, IL, 60068
William Santulli
Executive Vice President & COO
+1 847-723-2210
www.AdvocateHealth.com
Das Advocate Lutheran General Hospital befindet sich auf Rang 8 der größten Krankenhäuser im Großraum Chicago,
gemessen an den Erträgen. Advocate Lutheran General Hospital ist Teil der Advocate Health Care Gruppe.
Ann & Robert H. Lurie Children's Hospital of Chicago
225 E Chicago Ave
Chicago, IL, 60611
www.LurieChildrens.org
Das Ann & Robert H. Lurie Children's Hospital of Chicago befindet sich auf Rang 10 der größten Krankenhäuser im
Großraum Chicago, gemessen an den Erträgen. Im Jahr 2012 ist das Krankenhaus innerhalb Chicagos in ein neues
Gebäude umgezogen. Im neuen Gebäude sind trotz Verdopplung der Fläche im Vergleich zum alten Krankenhausgebäude
die Energiekosten um lediglich 20% gestiegen. Das neue Krankenhaus ist LEED-Gold zertifiziert.
47
Edward Hospital
801 S Washington St
Naperville, IL, 60540
Marianne Spencer
Vice President & COO
+1 630-527-3000
www.EEHealth.org
Das Edward Hospital ist auf Rang 9 der größten Krankenhäuser im Großraum Chicago, gemessen an den Erträgen. Es
gehört gemeinsam mit dem Elmhurst Hospital und dem Linden Oaks Behavioural Health zum Edward-Elmhurst Health,
welches zu den größten integrierten Gesundheitssystemen in Illinois zählt.
John H. Stroger Jr. Hospital of Cook County
1969 W Ogden Ave
Chicago, IL, 60612
+1 312-864-6000
kduncan@cookcountyhhs.org
www.CookCountyHHS.org
John H. Stroger Jr. Hospital of Cook County ist auf Rang 7 der größten Krankenhäuser im Großraum Chicago, gemessen
an den Erträgen, und hat eines der angesehensten Level 1 Trauma Center in den USA. Jährlich werden bis zu 110.000
Patienten behandelt und es umfasst 464 Betten.
Loyola University Medical Center
2160 S First Ave
Maywood, IL, 60153
Wendy S. Leutgens
President, Loyola University Medical Center
+1 708-216-9000
wendy@loyolamedicine.org
www.LoyolaMedicine.org
Das Loyola University Medical Center ist auf Rang 4 der größten Krankenhäuser im Großraum Chicago, gemessen an den
Erträgen, und gehört zur Loyola Medicine Gruppe mit zwei Krankenhauscampussen und 30 weiteren Einrichtungen im
Großraum Chicago. Das Krankenhaus ist ein Lehrkrankenhaus und der Stritch School of Medicine der renommierten
Loyola University angegliedert.
Northwestern Medicine Central DuPage Hospital
25 N Winfield Rd
Winfield, IL, 60190
Brian Lemon
President
+1 630-933-1600
www.CadenceHealth.org
Das Northwestern Medicine Central DuPage Hospital ist auf Rang 6 der größten Krankenhäuser im Großraum Chicago,
gemessen an Erträgen, und wurde von US News & World Report zu einer der besten Krankenhäuser in Chicago ernannt.
Truven Health Analytics zählt es zu den 100 besten Krankenhäusern in den USA.
48
Northwestern Memorial Hospital
251 E Huron St
Chicago, IL, 60611
Julie Creamer
President
+1 312-926-2000
www.NM.org
Das Northwestern Memorial Hospital befindet sich auf Rang 2 der größten Krankenhäuser im Großraum Chicago,
gemessen an Erträgen. Es gilt sowohl in Chicago als auch im gesamten Bundesstaat Illinois das beste Krankenhaus. Im
nationalen Vergleich kommt das Krankenhaus auf Platz 11 laut US News & World Report von 2015/2016.
Rush University Medical Center
1653 W Congress Parkway
Chicago, IL, 60612
Larry Goodman
CEO
+1 312-942-5000
www.Rush.edu
Das Rush University Medical Center liegt auf Rang 3 der größten Krankenhäuser im Großraum Chicago, gemessen an
Erträgen. Eines der Gebäude, The Tower Hospital Building mit 376 Betten, erhielt 2012 die LEED Gold Zertifizierung.
University of Chicago Medical Center
5841 S Maryland Ave
Chicago, IL, 60637
Jason Keeler
Executive Vice President & COO
+1 773-702-1000
www.UCHospitals.edu
Das University of Chicago Medical Center ist auf Rang 1 der größten Krankenhäuser im Großraum Chicago, gemessen an
Erträgen. Es wurde bereits mehrmals von US News & World Report zu einem der besten Krankenhäuser der USA
ernannt. Das Krankenhausgebäude hat eine Fläche von 111.500m², umfasst 586 Betten und behandelt jährlich 25.000
Patienten.
49
8.3. Administrative Instanzen, Verbände und Forschungsinstitutionen
American Hospital Association
155 N Wacker Dr
Chicago, IL, 60606
+1 312-422-3000
www.aha.org
Die American Hospital Association ist ein nationaler Verband von Krankenhäusern und Gesundheitsnetzwerken mit Sitz
in Chicago. Die AHA umfasst knapp 5.000 Krankenhäuser, zahlreiche Gesundheitsnetzwerke, sowie 43.000 Mitglieder.
Die American Hospital Association ist zunehmend in energieeffizienten Projekten involviert.
American Society for Healthcare Engineering
155 N Wacker Dr, Ste 400
Chicago, IL, 60606
Deanna Martin
ASHE Communications Manager
+1 312-422-3800
dmartin@aha.com
www.ashe.com
Die American Society for Healthcare Engineering (ASHE) ist eine der größten Vereinigungen für Design, Bau und
Instandhaltung von Gesundheitseinrichtungen. Zu ihren Mitgliedern gehören Gebäudemanager, Ingenieure, Architekten
und Designe. Den Mitgliedern wird die Möglichkeit geboten, umweltschonende Verbesserungsvorschläge in
Gesundheitseinrichtungen miteinander auszutauschen. Die ASHE ist Teil der American Hospital Association. Der
Hauptsitz liegt in Chicago.
Association for Healthcare Resource & Materials Management
155 N Wacker Dr, Ste 400
Chicago, IL, 60606
Sarah O'Brien
Marketing and Communications Specialist
+1 312-422-3840
sobrien2@aha.org
www.ahrmm.com
Die Association for Healthcare Resource & Materials Management ist ein führender nationaler Verband für
Führungskräfte im Bereich Ressourcen- und Supply Chain Management im Gesundheitssektor. Sie haben über 4.200
Mitglieder. Durch Networking und Fortbildungen kann der Berufszweig sich stetig verbessern.
Better Buildings Alliance
Washington, DC, 20585
Kristen Taddonio
+1 202-287-1432
kristen.taddonio@ee.doe.gov
www.eere.energy.gov
50
Die Better Buildings Alliance des US Department of Energy ist eine Plattform von Gebäudeeigentümern und -betreibern.
Durch Teilnahme an verschiedenen Initiativen soll der Energieverbrauch der teilnehmenden Gebäude zwischen 2011 und
2020 um 20% reduziert werden. Zu den Initiativen gehören Wireless Meter Challenge, Lighting Energy Efficiency
Parking (LEEP) Campaign, Demonstration projects, Advanced Rooftop Unit Campaign, und Technology Performance
Exchange. Die Mitglieder verpflichten sich jährlich an mindestens einer Veranstaltung der Better Buildings Alliance
teilzunehmen und ihre Erfolge und Fortschritte mitzuteilen.
Children's Hospital Association
6803 W 64th St
Kansas City, KS, 66202
Mark Wietecha
President and Chief Executive Officer
+1 913-262-1436
mark.wietecha@childrenshospital.org
www.childrenshospitals.org
Die Children's Hospital Association ist eine Vereinigung von 43 Kinderkrankenhäusern in ganz Nordamerika. Der
Verband wurde 1985 gegründet und vertritt über 20.000 Ärzte und 135.000 Mitarbeiter. Sie erwirtschaftet Umsätze in
Höhe von 25 Mrd. USD und besitzt eine medizinische Ausstattung im Wert von 2,1 Mrd. USD. Durch die gemeinsame
Nutzung von Daten, Wissen und die Bündelung von Kaufkraft werden nicht nur Kosten gesenkt, sondern auch operative
und klinische Leistungen verbessert. Auch im Bereich Energieeffizienz bietet der Verband eine Diskussionsplattform für
seine Mitglieder.
Health Care Institute - HCI Midwest Council
800 Gessner Rd, Ste 900
Houston, TX, 77024
Bill Howden
Manager of Facility Planning & Construction
+1 651-254-9965
william.l.howden@HealthPartners.com
www.hcimidwest.com
Der Health Care Council ist Teil der Health Care Institute of International Facility Management Association (IFMA) und
umfasst über 400 Krankenhausverwalter, Gebäudemanager, Fachleute im Bereich Bauarbeiten, Unternehmensberater
und Lieferanten. Der Health Care Council dient als Clearingstelle zum Informationsaustausch seiner Mitglieder.
Health Care Without Harm
12355 Sunrise Valley Dr, Ste 680
Reston, VA, 20191
+1 703-860-9790
info@hcwh.org
www.noharm.org
Health Care Without Harm ist ein Verband, der sich für Nachhaltigkeit im Gesundheitssektor einsetzt. Health Care
Without Harm arbeitet mit Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen, Gesetzgebern und verschiedenen
NGOs zusammen, um beispielsweise Maßnahmen zur Energieeffizienz voranzutreiben.
51
Health Industry Group Purchasing Association
1-11-28, Nagatacho, Chiyoda-ku, Tokyo, 100-0014, Japan
+81-3-5511-8521
www.hgpi.org
Die Health Industry Group Purchasing Association (HIGPA) wurde von neun GPOs im Jahr 2005 gegründet. Ziel des
Verbandes ist es, das öffentliche Verständnis zu GPOs in der Wertschöpfungskette des Gesundheitssektors zu verbessern.
HIGPA wurde mit der Absicht der Selbstregulierung gegründet und setzt sich für mehr Transparenz und soziale
Verantwortung ein.
Healthcare Supply Chain Association
1341 G St NW, Ste 600
Washington, DC, 20005
+1 202 629 5833
www.supplychainassociation.org
Die Healthcare Supply Chain Association vertritt 14 GPOs, hierunter sowohl For-Profit als auch Not-for-Profits und
zahlreiche Verbände. Die Mission ist langfristig Kosteneffizienz und einen hohen Qualitätsstandard im
Gesundheitssektor zu implementieren. Nachhaltigkeit ist ein immer stärkerer Fokus der Healthcare Supply Chain
Association. Im Jahr 2015 wurden bei der Healthcare Supply Chain Expo Themen zur Nachhaltigkeit und Effizienz in
einer Supply Chain diskutiert.
Hospital Energy Alliance
1000 Independence Ave. SW
Washington, DC, 20585
+1 202-586-4403
The.Secretary@hq.doe.gov
www.eere.energy.gov
Die Hospital Energy Alliance ist ein Forum zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Führungskräften aus dem
Gesundheitswesen, dem Department of Energy (DOE) und seinen nationalen Forschungseinrichtungen sowie
Bauverbänden. Ziel ist es, fortschrittliche Energiestrategien und Energieeffizienzmaßnahmen schneller im Markt zu
etablieren.
Illinois Clean Energy Community Foundation
2 N LaSalle Street, Ste 1140
Chicago, IL, 60602
Gabriela Martin
Program Director, Energy
+1 312-372-5191
gmartin@illinoiscleanenergy.org
www.illinoiscleanenergy.org
Die Illinois Clean Energy Community Foundation wurde im Jahre 1999 als unabhängige Stiftung mit Schenkung von 225
Mio. USD der Commonwealth Edison gegründet. Aufgabe der Stiftung ist die Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen
und Erneuerbare Energien-Technologien. Auch sollen Naturgebiete und Tierlebensräume in ganz Illinois geschützt
werden. Zwischen 1999 und 2016 hat die Stiftung über 4.700 Projekte gefördert.
52
Midwest Energy Efficiency Alliance
20 N Wacker Dr
Chicago, IL, 60606
Will Baker
Director of Programs
+1 312-587-8390
wbaker@mwalliance.com
www.mwalliance.org
Die Midwest Energy Efficiency Alliance ist eine Plattform zur Diskussion und Entwicklung von EnergieeffizienzRichtlinien und kosteneffizienten Strategien. Sie bietet ihren Mitgliedern, u.a. Herstellern energieeffizienter Lösungen,
politischen Entscheidungsträgern und anderen Energieeffizienz-Befürwortern, eine Plattform, um sich zu vereinigen. Auf
der jährlichen Konferenz werden neue Energieeffizienztechnologien vorgestellt und wirtschaftliche sowie ökologische
Nachhaltigkeitstrends diskutiert.
Practice GreenHealth
12355 Sunrise Valley Dr,
Reston, VA, 20191
www.practicegreenhealth.org
Practice GreenHealth ist ein führender Verband von Nachhaltigkeitsverantwortlichen des Gesundheitssektors in den
USA. Durch den Austausch von Best Practices und Wissen verbessern die Mitglieder, vornehmlich Krankenhäuser, nicht
nur ihre Patientensicherheit, sondern steigern gleichzeitig ihre Effizienz und das Umweltbewusstsein.
US Green Building Council - Illinois Chapter
222 Merchandize Mart Plaza, Ste 1502
Chicago, IL, 60654
www.usgbc.org
Der US Green Building Council - Illinois Chapter ist ein Non-Profit Verband, der Nachhaltigkeit im Bauwesen in Illinois
fördert. Durch Weiterbildungsmaßnahmen, Fürsprache und Zusammenarbeit wollen sie das Bewusstsein für
Nachhaltigkeit stärken. Der US Green Building Council ist zudem Begründer der international anerkannten LEEDZertifizierung als Bewertungsmaßstab für Green Building. Auch im Gesundheitssektor wurden bereits eine Vielzahl von
Gebäuden LEED zertifiziert oder befinden sich im Zertifizierungsprozess.
53
8.4. Leitmessen und Veranstaltungen
Greenbuild International Conference & Expo
5. – 7. Oktober 2016
Los Angeles Convention Center
1201 S Figuero St
Los Angeles, CA 90015
Greenbuild ist die weltgrößte Ausstellung über ökologisches Bauen. Es besteht die Möglichkeit über 600 innovative
Anbieter und Topproduzenten von ökologischer Haustechnik, Produkten, Dienstleistungen und Technologien zu
besuchen. www.greenbuildexpo.com
CleanMed
 CleanMed 2016: 17. – 19. Mai 2016 in Dallas, Texas
 CleanMed 2017: Daten waren im Mai 2016 noch nicht veröffentlicht
CleanMed ist ein jährlicher nationaler Kongress für Anbieter von nachhaltiger, umweltfreundlicher und
zukunftsweisender Gesundheitsversorgung. Er findet gewöhnlicher Weise im Mai oder Juni in wechselnden Städten in
den USA statt. Dieser Kongress bietet Unternehmen mit umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen sowie für
Produzenten nachhaltiger Lebensmittel die Möglichkeit mit Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen zusammen zu
kommen. www.cleanmed.org
Energy Design Conference & Expo (EDC)
Expo & Kongress: 20. – 22. Februar 2017
Duluth Entertainment Convention Center
350 Harbour Dr
Duluth, MN 55802
In über 40 Veranstaltungen wird auf der Energy Design Conference & Expo (EDC) über energieeffizientes Bauen,
erneuerbare Energien, vorbildliche Verfahren und verantwortungsbewusste Gestaltung im Baugewerbe informiert.
www.duluthenergydesign.com
ASHE Veranstaltungen
 International Summit & Exhibition on Health Facility Planning, Design, & Construction: 12.-15. März 2017 in
Orlando, Florida
 ASHE Annual Conference and Technical Exhibition: 6.-9. August 2017 in Indianapolis, Indiana
Über 3.200 Fachleute aus dem Gebäudemanagement von Gesundheitseinrichtungen kommen beim jährlichen ASHE
Kongress zusammen. Thema sind Richtlinien und innovative Neuerungen im nachhaltigen Gebäudemanagement, best
practices in der Energieeffizienz, Risikovorbereitung und weitere aktuelle Problemstellungen des Gesundheitssektors.
www.ashe.org
54
9. Quellenverzeichnis
9.1. Experteninterviews
Gespräch mit Brian Imus, Executive Director, US Green Building Council-Illinois Chapter am 07.04.2016
Interview mit Elliott Horner, Lead Scientist bei UL LLC am 17.02.2016
Interview mit Meredith Marsh, Green Building Consultant bei Baumann Consulting am 05.02.16
Interview mit dem Gebäudemanager eines Krankenhauses in Chicago am 11.03.2016
Interview mit Art Harrington, Chair for Renewable Energy & Energy Efficiency bei Law Practice Group am 05.02.2016
Interview mit Paul Linzmeyer, Sustainability Leader bei ThedaCare am 27.01.2016
Interview mit Jeff Rich, Executive Director – GL Envision am 16.02.2016
Gespräch mit Derek Marshall, Building Envelope Specialist, Prairie Professional Services, LLC am 25.02.2016
Interview mit einem Vertreter/Team Leader für Nachhaltigkeit bei einer Krankenhausgruppe in Nordost Wisconsin am 18. 02.2016
Gespräch mit Jan Hoetzel, Managing Director, Airleader - WF Steuerungstechnik GmbH am 07.04.2016
Gespräch mit Colin Rohlfing, Firm-wide Director of Sustainable Development, HDR, Inc. am 07.04.2016
Interview mit Michael Fiore, Director, Environmental Occupational Health and Safety/Sustainability bei NorthShore University HealthSystem
am 09.03.2016
Gespräch mit einem Vertreter von Weishaupt North America am 15.01.2016
Interview mit Beth Eckl, Director of the Environmental Purchasing Program am 04.02.2016
9.2. Online verfügbare Quellen
CIA Factbook - USA (2016), abgerufen am 02.03.2016
Bundeszentrale für Politische Bildung – Dossier USA (kein Datum), abgerufen am 02.03.2016
United States Census Bureau US Population Clock, abgerufen am 02.03.2016
Bundeszentrale für politische Bildung – Bevölkerungsentwicklung, abgerufen am 02.03.2016
US Census Bureau - Population (2014), abgerufen am 02.03.2016
USA.gov - Learn About the United States of America, abgerufen am 02.03.2016
CIA Factbook - USA (2016), abgerufen am 02.03.2016
CIA Factbook - USA (2016), abgerufen am 03.03.2016
GTAI (2016) - US-Importe aus Deutschland legen auch 2015 kräftig zu, abgerufen am 04.03.2016
IMF - World Economic Outlook (2014), abgerufen am 03.03.2016
Bureau of Labor Statistics, Labor Force Statistics from the Current Population Survey (2016), abgerufen am 03.03.2016
RGIT USA – German Business Matters, abgerufen am 03.03.2016
US Department of State – US Relations with Germany, abgerufen am 03.03.2016
Antlantic Council - The Transatlantic Trade and Investment Partnership: Big Opportunities for Small Business (2014), abgerufen am 03.03.2016
Antlantic Council - The Transatlantic Trade and Investment Partnership: Big Opportunities for Small Business (2014), abgerufen am 12.05.2016
Oanda Währungsumrechner, abgerufen am 04.03.2016
U.S. Energy Information Administration - Monthly Energy Review (2016), abgerufen am 03.03.2016
U.S. Energy Information Administration - Total Energy (kein Datum), abgerufen am 07.03.2016
U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2015), abgerufen am 07.03.2016
Clean Technica: Just How Off Is EIA’s Renewable Energy Outlook? How About 20+ Years?, abgerufen am 08.03.2016
U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview (2015), abgerufen am 07.03.2016
U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview (2015), abgerufen am 07.03.2016
US Energy Information Administration - Electricity Explained (2015), abgerufen am 07.03.2016
IEA – Medium-Term Oil Market Report 2016, abgerufen am 04.03.2016
Reuters (2016) - Oil prices have bottomed out, but growth will not be sharp, abgerufen am 04.03.2016
55
Statistisches Bundesamt Energiepreise 2016 S. 48-49, abgerufen am 12.05.2016
US Energy Information Administration - Electricity Explained (2015), abgerufen am 07.03.2016
Statistisches Bundesamt Energiepreise 2016 S. 22, abgerufen am 12.05.2016
US Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2015), abgerufen am 07.03.2016
EIA - Building Type Definitions, abgerufen am 08.02.2016
North American Industry Classification System - Sector 62 -- Health Care and Social Assistance, abgerufen am 08.02.2016
North American Industry Classification System, abgerufen am 08.02.2016
AHA (2016) -Fast Facts on US Hospitals, abgerufen am 01.02.2016
EIA (2015) - A Look at the U.S. Commercial Building Stock: Results from EIA's 2012 Commercial Buildings Energy Consumption Survey
(CBECS), abgerufen am 01.02.2016
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E Source Companies LLC (2013) - Managing Energy Costs in Hospitals, abgerufen am 10.02.2016
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18.04.2016
Schneider Electrics (2006): White Paper Leading Techniques for Energy Savings in Healthcare Facilities, abgerufen am 27.04.2016
Practice Greenhealth (2011): Providence St. Peter Hospital, Olympia, WA:CASE STUDY Energy Efficiency in the OR–HVAC Setback Program,
abgerufen am 29.04.2016
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am 28.03.2016
Healthcare Environmental Research Center: Environmental-EPA, abgerufen am 28.03.2016
Healthcare Environmental Research Center: Clean Air Act, abgerufen am 28.03.2016
Healthcare Environmental Research Center: Clean Water Act, abgerufen am 28.03.2016
Environmental Protection Agency: Fact Sheet Greenhouse Gases Reporting Program Implementation (2013), abgerufen am 28.03.2016
Environmental Protection Agency: Greenhouse Gas Reporting Program locator (2014), abgerufen am 28.03.2016
American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers: Standard 90.1 (2013), abgerufen am 28.04.2016
US Department of Energy: Commercial Prototype Building Models, abgerufen am 28.04.2016
US Department of Energy: 90.1 Prototype Building Models Outpatient Healthcare (2011), abgerufen am 28.04.2016
American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers: Standard 170-2013 - Ventilation of Health Care Facilities 013),
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American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers: HVAC Design Manual for Hospitals and Clinics, 2nd Ed. (2013)
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American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers: Standards 62.1 & 62.2,The Standards For Ventilation And Indoor
Air Quality (2016), abgerufen am 28.04.2016
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Department of Energy Office of Energy Efficiency & Renewable Energy: Standards and Test Procedures, abgerufen am 28.04.2016
City of Chicago: Chicago Energy Benchmarking, abgerufen am 09.05.2016
U.S. Green Building Council: LEED, abgerufen am 28.03.2016
gogreen healthcare: Hospitals Save Money by "Going Green" (2013), abgerufen am 17.02.2016
U.S. Green Building Council: LEED 2009 for Healthcare (updated 2014), abgerufen am 28.04.2016
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und in der Form frei konvertibler Zertifikate am Markt gehandelt werden. RECs werden in den USA von den Unternehmen Green-e und der
Non-profit-Organisation The Climate Neutral Network vergeben.
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