- Exportinitiative Energieeffizienz

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- Exportinitiative Energieeffizienz
Zielmarktanalyse USA
mit Profilen der Marktakteure
Energieeffizienz in Gebäuden
Bridgeport, CT 2013
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Impressum
Herausgeber
German American Chamber of Commerce USA- New York
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New York, NY 10004
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Fax: +1 (212) 974-8867
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Stand
23. August 2013
Bildnachweis
AHK USA-New York
Kontaktpersonen
Matthew Allen, mallen@gaccny.com
Maria Nateva, mnateva@gaccny.com
Autoren:
Matthew Allen, AHK USA-NY
Maria Nateva, AHK USA-NY
Roland Köhler, AHK USA-NY
Laura Jonas, AHK USA-NY
Urheberrecht:
Das gesamte Werk ist urheberrechtlich geschützt. Bei seiner Erstellung war die Deutsch-Amerikanische Handelskammer in New York (AHK USA – New York) stets
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II
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Executive Summary
Die Vereinigten Staaten sind mit einer Fläche von rund 9,06 Mio. km² und einer Einwohnerzahl von mehr als 300 Mio.
Menschen das drittgrößte Land der Erde, zugleich aber auch das Land mit dem höchsten Energieverbrauch.
Im Vergleich zu Europa und Deutschland, wo in den letzten Jahren ein beständiger Rückgang der Primärenergieproduktion zu erkennen ist, sind in den USA in den vergangenen Jahren sowohl der Primärenergieverbrauch als auch die produktion ungefähr konstant geblieben.
Mit knapp 118,8 Mrd. Btu lag Nordamerika im Jahre 2011 nach Asien & Ozeanien auf dem 2. Platz, gleich gefolgt von den
Vereinigten Staaten mit mehr als 97.5 Mrd. Btu Primärenergieverbrauch. In 2010 belief sich der Gesamtverbrauch von
Elektrizität in den USA z.B. auf 3.886 Mrd. MWh, was eine 4,4 %-ige Zunahme im Vergleich zu 2009 darstellt.1
Der Stromverbrauch sammelt sich besonders entlang der Ostküste- abgesehen von den stromintensiven Staaten Kalifornien und Texas. In den städtischen Gebieten in der Nordostregion mit Großstädten wie Washington, DC, New York City,
Boston und Philadelphia leben fast 80 % der Bevölkerung. Dies sind auch die Regionen, die in Zukunft weiter wachsen
werden, welches im Umkehrschluss zu einem anwachsenden Energieverbrauch führen wird.
Vor diesem Hintergrund, sowie der aktuellen wirtschaftlichen Lage, hat die US-Regierung bereits damit begonnen, neue
Gesetze und Regulierungen zu erlassen, um Energieverschwendung zu reduzieren und um ein Wachstum der Sektoren
“Erneuerbare Energien” und “Energieeffizienz” zu fördern.
Laut Experten sind Gebäude für rund 38 % der Emissionen verantwortlich und verbrauchen 72 % des gesamten Stroms.
Um nachhaltig den Verbrauch zu reduzieren und wirtschaftlich zu sein, sind die Einführung und Nutzung energieeffizienter Produkte für den kommerziellen sowie privaten Häuserbau daher unumgänglich. Neben der bundesstaatlichen Ebene
wurden auf lokalpolitischer Ebene, nämlich in zahlreichen Gemeinden, Kommunen und einzelnen Städten, energiepolitische Initiativen gesetzt, die langfristig den ökologischen Fußabdruck verringern sollen.
Als drittkleinster Staat der USA hat Connecticut trotz seiner nur rund 3,5 Mio. Einwohner 16 der 500 Fortune Unternehmen und kann als Musterbeispiel einen großen Beitrag zum energieeffizienten Handeln leisten. Der Staat zählt an sechster Stelle des ACEE Rankings2 zu einem der fortschrittlichsten in dem Energieeffizienzbereich und hat sich bis 2020 ein
RPS Ziel von 27 % gesetzt. Das innovative Program Connecticut Property Assessed Clean Energy (C-PACE)3 soll dabei
dem Gewerbe- und Wohnungsbau sowie Mehrfamilienhäuserbesitzer Zugriff zu günstigen und längerfristigen Finanzierungen für Energieverbesserungen an ihren Gebäuden dienen.
Bridgeport ist mit seinen 144.229 Einwohnern die größte Stadt Connecticuts und steht dabei im Zentrum der Entwicklung. Bridgeports Bürgermeister Bill Finch hat sich das Ziel gesetzt, mit dem BGreen 20204 Programm die Stadt zur saubersten, grünsten und sichersten Stadt Connecticuts zu machen und die Wirtschaft wiederzubeleben, indem die Infrastruktur verbessert wird und die Innenstadt energieeffizient renoviert wird.
Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Total Primary Energy Consumption , 2010
Vgl.: American Coucil for an Energy-Efficient Economy - The State Energy Efficiency Scorecard, 2012
3 Vgl.: CPace – Home, kein Datum
4 Vgl.: BGreen - BGreen 2020 a sustainability plan for Bridgeport, Connecticut 2020, 2013
1
2
III
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Inhaltsverzeichnis
Executive Summary
III
1.
Einleitung
1
2.
Politik und Wirtschaft USA
3
2.1
Land und Leute
3
2.2
Politischer Hintergrund
3
2.2.1
Staatsaufbau
3
2.2.2
Innenpolitik
4
2.3
Wirtschaft, Struktur und Entwicklung
4
2.3.1
Aktuelle wirtschaftliche Lage
5
2.3.2
Außenhandel
6
2.3.3
Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland
6
2.3.4
Wirtschaftsförderung
7
2.4
3.
Marktchancen und -hindernisse für deutsche Unternehmen
Energiemarkt USA
3.1
7
10
Energie- und Umweltpolitische Rahmenbedingungen
10
3.1.1
Energiepolitische Rahmenbedingungen
10
3.1.2
Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt
15
3.1.3
Emissionen
17
3.2
Energieerzeugung und Verbrauch
19
3.2.1
Energieverbrauch
19
3.2.2
Energiesektoren
24
3.3
Strom: Verbrauch, Erzeugung und Kapazität
25
3.3.1
Stromverbrauch
25
3.3.2
Stromerzeugung
27
3.3.3
Stromkapazität
28
3.3.4
Windkapazität
29
3.3.5
Solarkapazität
30
3.3.6
Biokapazität
30
IV
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
3.3.7
Wasserkraftkapazität
30
3.3.8
Kernkraftwerkskapazität
30
3.3.9
Geplante Kapazitätsergänzungen nach Brennstofftyp
31
3.4
4.
Energiepreise
31
Energieeffizienz USA
35
4.1
Bausektor
35
4.2
Gebäudesektor
35
4.3
Gebäudetechnik USA
36
4.3.1
Gebäudematerial und Isolation
36
4.3.2
Dachbegrünung
37
4.3.3
Fenster
38
4.3.4
Heizung, Kühlung, und Lüftungsausstattung
40
4.3.5
Beleuchtung
41
4.3.6
Aktive Solarsysteme
44
4.3.7
Geothermal
45
4.3.8
Windenergie vor Ort
45
Standards, Normen & Zertifizierung
45
4.4
4.4.1
Energy Efficiency Resources Standards (EERS)
45
4.4.2
Buildings Technology Program (BTP)
46
4.4.3
DOE Marktentwicklungsprogramme
47
4.5
5.
Förderprogramme & Initiativen
49
Energieeffizienz Connecticut
50
5.1
Energiemarkt Connecticut
52
5.2
Gesetzliche Rahmenbedingungen
53
5.3
Schwerpunkt Bridgeport
53
5.3.1
Gebäude in Bridgeport
54
5.3.2
Gewerbe- und Industriebau
58
5.3.3
Wohnungsbau
59
5.4
Standards, Normen & Zertifizierung Connecticut
62
V
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
5.5
Förderprogramme & Initiativen
63
5.5.1
Connecticut
63
5.5.2
Bridgeport
64
Zielmarkt USA
65
6.
6.1
USA
65
6.2
Connecticut
67
6.3
Bridgeport
71
6.3.1
Messen und Veranstaltungen
74
6.3.2
Fachpresse
74
7.
Schlussbetrachtung
76
8.
Anhang
77
Abkürzungsverzeichnis
VII
Abbildungsverzeichnis
X
Tabellenverzeichnis
XI
Quellenverzeichnis
XII
VI
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
1.
Einleitung
Die Vereinigten Staaten von Amerika befinden sich in einer Umbruchphase. Die bundesstaatliche und kommunale Politik
sowie Unternehmen und Verbraucher erneuerbarer Energiequellen und energieeffizienter Technologielösungen näherten
sich in den vergangenen Jahren an und erfuhren, dass Nachhaltigkeit langfristig nicht nur umweltschonend, sondern
auch finanziell profitabel sein kann.
Die Gesetzgebung hat mit US-Präsident Barack Obama, der sich für ein Mandat aussprach, dass sich mit sauberer Energie befasst, einen maßgeblichen Anteil am Erfolg. Das Mandat besagt, dass bis 2035 80 % der Energie aus erneuerbaren
Ressourcen stammen sollen.
Darüber hinaus gibt es auf bundesstaatlicher Ebene weitere positive Anzeichen dafür, dass sich die USA verstärkt in Richtung Nachhaltigkeit bewegt. Die Renewable Portfolio Standards (RPS) und Energy Efficiency Standards (EES) legen in
zahlreichen US-Bundesstaaten fest, wie viel Energie aus erneuerbaren Quellen zu stammen hat und welche Effizienzmaßnahmen einzuhalten bzw. zu erreichen sind. Auch in Connecticut, Standort der AHK Geschäftsreise Energieeffizienz
in Gebäuden 2013, beeinflussen beide Richtlinien eine nachhaltige Entwicklung im privaten, gewerblichen und industriellen Sektor.
Die Energieeffizienzregelungen sind kompliziert und dürfen nicht unterschätzt werden. Bundesagenturen haben zahlreiche Regularien für Gebäude erlassen, die in Besitz der Regierung sind. Anders als in diesen Fällen werden die meisten
Standards jedoch auf lokaler Ebene festgelegt. Musterrichtlinien für Gebäude, die von Stadt-, Bundesstaat- oder Bundesagenturen verwendet werden, werden vom International Code Council (ICC) festgelegt. Außerdem hat die Organisation
damit begonnen, Green Building Codes (GBC) zu entwickeln, die bereits erfolgreich in vielen Gemeinden und Organisationen angewandt wurden.
In den Vereinigten Staaten sind Gebäude für mehr als 72 % des Stromverbrauchs und geschätzte 38 % der CO2Emissionen verantwortlich. Ballungszentren wie beispielsweise die Nordostregion der USA mit Städten wie Washington,
D.C., New York City, Boston und Philadelphia haben einen großen Einfluss auf den Verbrauch und die damit verbunden
Ausstöße. Strengere Richtlinien und gesetzliche Änderungen haben daher eine weitreichendere Auswirkung.
Bridgeport stellt als größte Stadt Connecticuts momentan eine der fortschrittlichsten Regionen für Energieeffizienzprogramme und -entwicklungen dar. An den Energierichtlinien und –standards und Regierungsprogrammen, die in der
Stadt eingesetzt werden, könnte sich der Rest des Landes ein Beispiel nehmen.
Energie zu sparen und Strom aus erneuerbarer Energie zu beziehen sehen viele Verbraucher, Gemeinden und Unternehmen in den USA mit einer ansteigenden Bereitschaft entgegen. Die landesweit höchsten Durchschnittsenergiepreise und
die dichteste Bevölkerung sind in der Nordostregion zu finden, die somit den idealen Absatzmarkt für deutsche Produkte
und Dienstleistungen darstellt.
In Bridgeports Innenstadt und Außenbezirken sind viele Gebäude leer stehend oder verlassen, ineffizient und renovierungsbedürftig und können durch deutsche Spitzentechnologie saniert werden. Darüber hinaus kann das deutsche KnowHow bereits zu Beginn in die Projektentwicklung vor Ort und in der Errichtung neuer Bauwerke mit eingebunden werden.
Vor dem Hintergrund der aktuellen weltweiten klimapolitischen Entwicklungen und der steigenden Relevanz der Energieeffizienz wurde die Exportinitiative Energieeffizienz unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und
Technologie (BMWi) unter der Dachmarke Energieeffizienz – Made in Germany eingerichtet. Mit der Exportinitiative
Energieeffizienz unterstützt die Bundesregierung deutsche Unternehmen bei der Auslandsmarkterschließung, um energieeffiziente Produkte und Technologien Made in Germany im Ausland zu etablieren.
Die vorliegende Zielmarktanalyse, die im Rahmen der Exportinitiative Energieeffizienz durchgeführt wurde, dient zur
Übersicht des Marktes Energieeffizienz in den USA und zur ersten Vorbereitung für einen US-Markteintritt. Die Arbeit
1
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
gibt zunächst einen Überblick zur Politik und Wirtschaft der USA. Des Weiteren werden die energiepolitischen Rahmenbedingungen, relevante Behörden & Organisationen sowie Förderprogramme in den USA behandelt. Darüber hinaus wird
die energiepolitische Situation im Bundesstaat Connecticut mit einem Schwerpunkt auf die Stadt Bridgeport dargelegt.
Die Analyse richtet sich vornehmlich an deutsche Unternehmen, die einen Markteintritt in die USA anstreben. Neben
aktueller Marktsituation werden die Trends, Hürden und Potentiale, sowie erste Kontaktpunkte aufgeführt. Für weitergehende Auskünfte und Beratung stehen die Experten der AHK USA-New York gerne zur Verfügung:
German American Chamber of Commerce, Inc. - New York
75 Broad Street, 21st Floor New York, NY 10004, USA
URL: www.gaccny.com I www.ahk-usa.com I www.ahk.de
Ansprechpartner:
Matthew Allen, Director of Consulting Services
Tel: (212) 974-8856, Fax: (646) 405-1017, Email: mallen@gaccny.com
Maria Nateva, Associate Consulting Services
Tel: (212) 584-9718, Fax: (212) 974-8867, Email: mnateva@gaccny.com
2
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2. Politik und Wirtschaft USA
2.1
Land und Leute
Die USA sind ein großes, rohstoffreiches Land, dessen Territorium sehr gut erschlossen ist - mit ca. 9 Mio. Quadratkilometer haben sie etwa die 25-fache Größe Deutschlands. Damit sind die USA der flächenmäßig viertgrößte Staat der Welt
nach Russland, Kanada und China. Trotz einer Einwohnerzahl von mehr als 300 Mio. ist die Bevölkerungsdichte aufgrund der Größe des Landes mit 30 Einwohnern pro km2 relativ gering. Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika
ist Washington, D.C., mit ca. 600.000 städtischen Einwohnern5 (Großraum: 4,69 Mio. Einwohner). 80 % der Bevölkerung leben in städtischen Ballungsgebieten, daher liegt die Bevölkerungsdichte beispielsweise in New York City bei mehr
als 10.000 Einwohnern pro km2.
Da die USA ein klassisches Einwanderungsland sind, setzt sich die Bevölkerung aus diversen Bevölkerungsgruppen aller
Regionen der Welt zusammen. Ungefähr 80 % der Einwohner sind weiß (davon ca. 15 % lateinamerikanischer Herkunft),
12,9 % Afro-Amerikanisch und 4,4 % asiatisch, 1 % Ureinwohner Nordamerikas, sowie 0,2 % hawaiianischer und pazifischer Herkunft. Die unterschiedlichen Naturlandschaften und historisch gewachsenen Einwanderungsmuster führten
dazu, dass die heutigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen in den Hauptregionen der USA (Nordosten,
Süden, Mittlerer Westen, Südwesten und West Küste) deutlich voneinander abweichen.
Obwohl es keine festgelegte Amtssprache in den USA gibt, werden alle amtlichen Schriftstücke und Gesetzestexte auf
Englisch verfasst. Durch die verstärkte Immigration lateinamerikanischer Bevölkerungsgruppen in den vergangenen
Jahren in die USA bilden diese Gruppen nun rund 15 % der Gesamteinwohnerzahl. Infolgedessen steigt die Verbreitung
der spanischen Sprache sowohl in der Gesellschaft allgemein als auch in der Wirtschaft. Zum Beispiel sind Produktetiketten sowie Anleitungen vorwiegend zweisprachig – in Englisch und Spanisch. Auch Kundendienste von verschiedenen
Firmen werden verstärkt in beiden Sprachen angeboten.6
2.2
Politischer Hintergrund
2.2.1
Staatsaufbau
Die USA können sich auf eine 200-jährige demokratische Tradition mit einer erheblichen politischen und gesellschaftlichen Stabilität berufen. Das Land hat ein präsidiales, föderales Regierungssystem mit zwei starken politischen Parteien den Demokraten und den Republikanern. Die Regierung beruht auf drei unabhängigen Säulen, die gegenseitige Kontrolle
aufeinander ausüben. An der Spitze der Exekutive steht ein gewählter Präsident, dessen Amtszeit vier Jahre beträgt. Die
Legislative, Kongress genannt, besteht aus zwei Kammern (dem Senat und dem Repräsentantenhaus), die sich aus den
gewählten Repräsentanten der 50 Bundesstaaten zusammensetzen. Die Legislative hat nicht nur die Entscheidungsgewalt
über die Gesetze, sondern auch über das Budget. Die Judikative ist föderal aufgebaut und der oberste Gerichtshof steht
an ihrer Spitze.
Das politische System der USA unterscheidet sich dabei von denen vieler europäischer Länder. Obwohl die zentrale Regierung der USA besonders in den außenpolitischen Bereichen oder der nationalen Verteidigung uneingeschränkte Befugnisse genießt, muss sie ihre Macht in anderen Bereichen mit den einzelnen Bundesstaaten teilen. Darunter fallen vor
allem die Themen Besteuerung, Gesetzesvorschriften und Subventionen, die dadurch in jedem Staat oder sogar Landkreis,
unterschiedlich sein können. Darüber hinaus sind die Repräsentanten im Kongress ihren jeweiligen Bundesstaaten bzw.
Wahlbezirken gegenüber verantwortlich, nicht ihrer Partei. Aus diesem Grund stimmen sie nicht unbedingt einheitlich
mit der Parteilinie, wie es bei parlamentarischen Systemen normalerweise der Fall ist.
5
6
Vgl.: U.S. Census Bureau - State & County QuickFacts, 2013
Vgl.: USA.gov - Learn About the United States of America, 2013
3
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Die USA sind unterteilt in 50 Bundesstaaten, die wiederum in tausende Landkreise untergliedert sind. In diesen Landkreisen befinden sich Städte, Gemeinden, Bezirke usw., die alle über bestimmte Steuer- und Rechtshoheiten verfügen.
Dies spielt besonders für die Unternehmen eine Rolle, die sich nicht nur auf den reinen Export in die USA beschränken,
sondern eigene Geschäftseinheiten und Produktionsstätten in den USA aufbauen, da diese in jedem Gebiet bzw. Bundesstaat auf unterschiedliche Bedingungen stoßen können.7
2.2.2
Innenpolitik
Das in den Vereinigten Staaten bestehende Mehrheitswahlrecht begünstigt die Positionierung von nur zwei Parteien: den
Demokraten und den Republikanern. Dritte Parteien haben es schwer bei politischen Entscheidungen auf Bundesebene
mitzuwirken. Während sich die Demokraten als progressiv bezeichnen und dem Staat eine größere Rolle einräumen,
stehen die Republikaner verstärkt für eine freie Marktwirtschaft und konservative Werte.
Mit dem Amtseintritt von US-Präsident Barack Obama im Januar 2009 wurde ein politisches Klima des Wandels angestrebt. Er trat am 20.01.2009 sein Amt als 44. Präsident der USA an.
Am 6. November 2012 wurde Obamas Präsidentschaft in den regulären Neuwahlen bestätigt und wird bis voraussichtlich
2016 US-Präsident bleiben. 8
2.3
Wirtschaft, Struktur und Entwicklung
Das Wirtschafts- und Finanzsystem der USA ist durch unternehmerische Initiative und Freihandel gekennzeichnet.
Tabelle 1 bietet eine Übersicht über die grundlegenden Daten der amerikanischen Wirtschaft mit Stand vom Juli 2012.
Auch schließt sie eine Prognose des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) zum Jahresende mit ein.
7
8
Vgl.: Bundeszentrale für Politische Bildung – Dossier USA, kein Datum
Vgl.: U.S. Embassy - Political Parties, 2009
4
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Tabelle 1: Wirtschaftsdaten USA
Bevölkerung (Mio.)
316,8
Hauptstadt
Washington, D.C.
Korrespondenzsprachen
Englisch, Spanisch
BIP (Mrd. USD, 2012)
15.684,8
BIP pro Kopf (USD)
49.922,1*
Bevölkerungszuwachs (2012)
0,9 %
Arbeitslosenquote (2012)
8,1 %
Staatsverschuldung (% des BIP)
87,9%
Währungsreserven (Mrd. USD)
152,5
Warenimport (fob, Mrd. USD)
2.299
davon aus Deutschland (fob, Mrd. USD)
Warenexport (fob, Mrd. USD)
davon nach Deutschland (fob)
67,11
1.564
115,13
* Schätzung bzw. Prognose
Quelle: Germany Trade and Invest - Wirtschaftsdaten kompakt: USA, 2013
Die USA haben in 2012 ein BIP von rund 15.600 Mrd. USD erwirtschaftet. Die Vereinigten Staaten erwirtschaften demnach ein Fünftel des jährlichen Welteinkommens und sind somit die größte Volkswirtschaft der Welt. 9 Als Nation haben
die USA einen ausgeprägten Dienstleistungssektor, der 79 % zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Der Industriesektor
erwirtschaftet ca. 20 % und die Landwirtschaft rund 1 % des BIP.10
2.3.1
Aktuelle wirtschaftliche Lage
Die US-Wirtschaft befindet sich auf einem moderaten Erholungskurs und ist immer noch in einer Phase der Reorganisation nach der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise in der 2. Hälfte des letzten Jahrzehnts. Allerdings sind die Aussichten wieder positiver und innerhalb der Wirtschaft wird optimistisch in die Zukunft geblickt. 11
Aktuelle Prognosen lassen für das Gesamtjahr 2013 ein Wachstum des realen BIP von knapp 2 % erwarten. Für das Jahr
2014 wird ein Wachstum des BIP von über 2 % prognostiziert.12
Die Konjunkturhoffnungen beruhen auf einer gestiegenen Konsum- und Investitionsbereitschaft sowie einer weiterhin
unterstützenden Rolle der Geldpolitik. Risikofaktoren bleiben die hohe öffentliche und private Verschuldung, die fortwährenden Probleme am Häusermarkt und mögliche internationale Einflüsse, wie eine Verschlimmerung der Euro-Krise.
Vgl.: Central Intelligence Agency – Factbook USA, 2013
Vgl.: Central Intelligence Agency – Factbook USA, 2013
11 Vgl.: Germany Trade and Invest - Internationale Märkte, 2013
12 Vgl.: Wirtschaftsdaten kompakt: USA, 2013
9
10
5
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung bleibt allerdings die Lage am Arbeitsmarkt. Dieser lieferte zuletzt
widersprüchliche Signale. Die offizielle Arbeitslosenquote hatte sich zwar bis zum April 2012 nach einem milden Winter
auf 8,1 % reduziert (Durchschnitt 2011: 9,0 %), legte jedoch im Mai überraschend wieder auf 8,2 % zu. Zudem sind viele
der zuletzt neu geschaffenen Arbeitsplätze relativ schlecht bezahlt, und die Beschäftigtenzahl liegt immer noch unter dem
Vorkrisenniveau.
Das US-Handelsbilanzdefizit hat sich in der Erholungsphase nach der Wirtschafts- und Finanzkrise wieder deutlich ausgeweitet. Zwischen 2009 und 2011 nahm es fast um die Hälfte zu und belief sich 2011 auf einen Wert von 726 Mrd. USD.
Auch in der 1. Jahreshälfte 2012 hatte dieser Trend Bestand. Ein Profiteur dieser Entwicklung war Deutschland - die
Exporte in die USA erreichten 2011 fast 100 Mrd. USD (+20 % gegenüber 2010).
Rund 45 % des Handelsbilanzdefizits sind auf den Importüberschuss bei Erdölprodukten zurückzuführen. Deutschland
ist als Lieferant für die USA vor allem bei Waren der SITC-Position 7 (Maschinenbauerzeugnisse, Elektronik und Produkte der Kfz-Industrie) stark. Im Jahr 2011 importierten die USA in dieser Kategorie deutsche Produkte im Gesamtwert von
56 Mrd. USD.13
2.3.2
Außenhandel
In den letzten Jahrzehnten haben Exporte zu rund einem Viertel des Wirtschaftswachstums des Landes beigetragen.
Neben Deutschland und China zählen die Vereinigten Staaten von Amerika zu den größten Exporteuren von Waren weltweit. Das gesamte Exportvolumen der USA betrug im Jahr 2012 knapp 1564 Mrd. USD. Demgegenüber stand ein Importvolumen von rund 2.299 Mrd. USD. Damit schlossen die Vereinigten Staaten 2012 mit einem Handelsdefizit in Höhe von
735 Mrd. USD ab, was im Vergleich zu den Jahren 2009 und 2010 gestiegen ist. Grund dafür ist z.B. der starke Dollarkurs
im Vergleich zum sinkenden Euro als Reaktion auf die Eurokrise. 14
Die, durch die Obama-Administration initiierte, National Export Initiative sieht vor, die US-Exporte bis zum Jahr 2015
zu verdoppeln. Hierbei sollen insbesondere kleine und mittelständische Betriebe unterstützt werden. 15
2011 waren Kanada, Mexiko, China, Japan, Deutschland, Korea und Großbritannien die Hauptabnehmerländer für USWarenexporte. Die Vereinigten Staaten haben bilaterale Freihandelsabkommen mit insgesamt 15 Staaten, darunter sind
Kanada, Mexiko, Singapur, Israel, Australien, Chile, die Dominikanische Republik, Honduras, Guatemala, El Salvador,
Nicaragua, Jordanien, Marokko, Bahrain und Peru.
2.3.3
Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland
Deutschland und die Vereinigten Staaten sind füreinander sehr wichtige Handelspartner. Die USA sind der größte Handelspartner Deutschlands außerhalb der EU und gleichzeitig ist Deutschland der größte Handelspartner der USA innerhalb der EU. Die USA sind für Anleger eine beliebte Zielregion, da das Investitionsklima nahezu einzigartig auf der Welt
ist. Prinzipiell sind die Bevölkerung und die Märkte offen für neue Produkte, Ideen und Investitionen.
Durch das seit dem im Jahr 2007 bestehende Transatlantic Economic Partnership Abkommen zum Abbau und zur Beseitigung von Handelshemmnissen zwischen den USA und der EU bieten sich hier zusätzliche Chancen. Der Warenhandel zwischen den USA und Deutschland hatte im Jahr 2010 ein Gesamtvolumen von 130,9 Mrd. USD, wobei Deutschland
aus den USA Waren im Wert von 48,2 Mrd. USD und die USA Waren für 82,7 Mrd. USD aus Deutschland importierte.
Betrachtet man die Importe der USA aus Deutschland, lässt sich feststellen, dass sich 75 % aus Maschinenbauerzeugnissen, Fahrzeugen und chemischen Erzeugnissen zusammensetzen. 16
Vgl.: Wirtschaftsdaten kompakt - USA, 2013
Vgl.: U.S. Census Bureau - U.S. INTERNATIONAL TRADE IN GOODS AND SERVICES, 2010
15 Vgl.: U.S. Department of Commerce - The Export Promotion Cabinet’s Plan for Doubling U.S. Exports in Five
Years, 2010
16 Vgl.: Hamilton, D. & Quinlan, J. - The Transatlantic Economy, 2011
13
14
6
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2.3.4
Wirtschaftsförderung
In den Vereinigten Staaten gibt es keine mit Deutschland vergleichbaren Förderungsprogramme auf nationaler Ebene.
Stattdessen wird Wirtschaftsförderung hauptsächlich durch die einzelnen Bundesstaaten vorgenommen. Hierbei verwalten die Bundesstaaten individuelle Förderungsfonds. Bewerber können u. U. neben den Barmitteln aus den Förderungsfonds auch auf kommunale Mittel zurückgreifen. Auf regionaler Ebene gibt es zudem zusätzliche Förderungsprogramme
in Form von Fonds, die von einem kommunalen Verbund aufgebracht werden.
Zusätzliche Förderungsmaßnahmen werden u. a. durch Steuernachlässe oder sonstige Vergünstigungen wie z.B. Ermäßigungen beim Kauf von Grundstücken ermöglicht.
Sowohl die Höhe der Mittel und Vergünstigungen, als auch die Regelungen zur Gewährung fallen in den verschiedenen
Bundesstaaten unterschiedlich aus. Grundsätzlich werden die Entscheidungen auf Projektebene durchgeführt. Bei Ausschreibungen für ein konkretes Projekt stimmen somit bundesstaatliche, regionale und kommunale Förderverbände
gemeinsam über die Förderungsmittel ab.
2.4
Marktchancen und -hindernisse für deutsche Unternehmen
Als größter Binnenmarkt der Welt bieten die USA für deutsche Unternehmen aus der erneuerbaren Energiebranche
Chancen, aber auch Hindernisse, die beim Markteinstieg zu beachten sind. Angefangen mit der Größe des Marktes und
den daraus resultierenden logistischen Anforderungen sehen sich viele deutsche Unternehmen einer Herausforderung
gegenüber.
Häufig unterscheiden sich die Bedürfnisse der Verbraucher von Staat zu Staat, sodass die Anforderungen an die Produkte
oftmals angepasst werden müssen. Davon sind nicht nur technische Anpassungen, sondern auch die Marketingstrategie
betroffen. Oftmals sind deutsche Unternehmer stärker an technischen Details interessiert und tendieren dazu, vor Entscheidungen alle Eventualitäten und Möglichkeiten zu analysieren. Amerikaner sind oft schneller in der Entscheidungsfindung und tendieren bei der Produktwahl oftmals zum Praktischen. Im Sektor Energieeffizienz genießen deutsche
Unternehmen gegenüber den US-Firmen in zahlreichen Bereichen einen Technologievorsprung. Lediglich bei Energiespeicherungssystemen und innovativen Anwendungen wie beispielsweise der Brennstoffzellentechnologie sind die USAmerikaner den deutschen einen Schritt voraus.
Abgesehen von den rein kulturellen Unterschieden gibt es in den USA auch andere Aspekte, die zu beachten sind. Vertragsrecht, Haftungsrecht und technische Standards sind je nach Produkt anders als in Deutschland. Teilweise unterscheiden sich diese Regelungen auch zwischen den einzelnen Bundesstaaten. Unternehmen, die in den USA tätig sind,
müssen sich beispielsweise vorher über die entsprechende Rechtslage auf regionaler und nationaler Ebene informieren
und die nötigen Schritte einleiten, um gegen etwaige Regressansprüche abgesichert zu sein. Sobald die rechtlichen Hürden überwunden wurden, scheint das Marktpotential unerschöpflich. Auch das Interesse von Universitäten und Institutionen an Forschungsarbeiten mit deutschen und amerikanischen Experten ist ein vielversprechender Weg, den US-Markt
kennen zu lernen und den Firmennamen vor Ort zu etablieren.
Das US-Standardisierungsgesetz, welches sich von dem in Europa unterscheidet, ist gesondert zu erwähnen. Zwar verfügen viele Standardisierungsorganisationen über einen hohen Standard und können auch technisch mit internationalen
Standards verglichen werden, jedoch werden sie weder von allen Staaten anerkannt, noch werden alle Interessengruppen
beachtet. Oftmals reicht die reine Befolgung dieser Standards nicht aus, obwohl das American National Standards Institute (ANSI) über 250 Standard-Entwicklungsorganisationen akkreditiert hat und selbst den Zugriff auf über 10.000
Standards ermöglicht. Exporteure müssen daher zusätzlich nationale und staatliche Gesetze und Vorschriften beachten.
Das ANSI ist zwar ein Mitglied der internationalen Behörden ISO (International Organization for Standardization) und
IEC (International Electrotechnical Commission) 17, aber diese werden kaum von normalen StandardEntwicklungsorganisationen unterschieden und stehen daher mit über 800 anderen in Konkurrenz. Das führt dazu, dass
17
Vgl.: American National Standards Institute – Home, kein Datum
7
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
es für einen deutschen Hersteller häufig schwierig ist, alle Standards zu erreichen, wenn er sein Produkt in den gesamten
USA anbieten möchte.
Darüber hinaus regelt der Federal Power Act der USA, dass der Aufbau und Betrieb von Anlagen für die Entwicklung,
Weiterleitung und Herstellung von Energie auf Gebieten, die staatlich kontrolliert werden, von der staatlichen Regulierungsbehörde Federal Energy Regulatory Commission (FERC) lizenziert werden müssen. Diese Lizenzen werden jedoch
nur an amerikanische Einwohner bzw. amerikanische Firmen vergeben. Das bedeutet für deutsche Firmen, dass sie erst
eine Tochterfirma in den USA gründen müssen, um die entsprechenden Rechte zu erwerben. 18
Auch bei Importen von deutschen Produkten in die USA muss darauf geachtet werden, dass die USA in manchen Bereichen immer noch über Handelshemmnisse verfügen, wie beispielsweise ein sogenanntes local content requirement.
Demnach muss bei Projekten, die für staatliche Stellen durchgeführt werden, der Stahl aus den USA stammen, auch wenn
Ausnahmen möglich sind. Ähnliche Vorschriften gibt es auch durch den Buy American Act des Konjunkturprogramms
2009/2010. Deutschland ist zwar aufgrund von handelsrechtlichen Abkommen davon ausgenommen, trotzdem kann es
in Einzelfällen dazu kommen, dass amerikanische Produkte bzw. Hersteller bevorzugt werden.
Spezifisch im Bereich des energieeffizienten Bauens sind folgende Technologien und Dienstleistungen aus Deutschland
in den USA besonders gefragt:
•
Tür-, Fenster- und Fassadenlösungen
Großes Interesse besteht hauptsächlich an Fenstern mit Dreifachverglasung, da diese kaum in den USA verfügbar sind und momentan aus dem Ausland, unter anderem viel aus Deutschland, importiert werden.
•
Energieeffiziente Gebäudetechnik-Steuerungssysteme und Messnetzwerke
•
In städtischen Haushalten smarte Haushaltgeräte und einfache Heizmöglichkeiten
•
Isolierungen
Lösungen in den USA sind nicht immer auf dem neuesten Stand und können nicht den höchsten Passive HouseStandards entsprechen.
•
LED-Beleuchtung
Es besteht eine sehr hohe Nachfrage und nach innovativen Produkten und Lösungen wird immer gesucht.
•
Grundsätzlich Dienstleister wie Architekten, Designer und energieeffizienten Bauern mit Erfahrung
Da in den USA energieeffizientes Bauen noch ein relativ neues Thema darstellt und auf ingenieurtechnischen
und architektonischen Fragen oftmals keine Antwort gefunden werden kann, sind Dienstleister mit langjährigem
Know-how und Referenzprojekten aus Deutschlandsehr stark gefragt.
Zusammenfassend hat GTAI eine SWOT-Analyse der USA zusammengestellt, bei der die Stärken, Schwächen, Möglichkeiten und Hemmnisse des US-Marktes kompakt beleuchtet werden (siehe Abbildung 1).
18
Die AHK USA kann Sie dabei gerne beraten und unterstützen.
8
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Abbildung 1: GTAI - „Wirtschaftstrends USA Jahresmitte 2012“ - SWOT Analyse US-Markt
Quelle: Germany Trade & Invest - Wirtschaftstrends kompakt Jahresmitte 2013 USA, 2013
9
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
3. Energiemarkt USA
3.1
Energie- und Umweltpolitische Rahmenbedingungen
3.1.1
Energiepolitische Rahmenbedingungen
Die USA haben die Wichtigkeit in Bezug auf Umweltfragen erkannt und nehmen den Bereich verstärkt in das politische
Rahmenprogramm mit auf. Der US-Strommarkt weist in weiten Teilen wettbewerbliche Strukturen auf. Das Ausmaß von
Marktöffnung und Deregulierung unterscheidet sich jedoch in den einzelnen Bundesstaaten, abhängig von bundesstaatlichen Rechtsprechungen und unterschiedlich weit reichenden Kompetenzen der bundesstaatlichen Stromaufsichtsbehörden. Auf Bundesebene ist die FERC zuständig. Sie ist eine unabhängige, überparteiliche Bundesbehörde mit administrativer, regulierender und rechtsweisender Funktion.19 Sie reguliert folgende Bereiche:




Stromtransport und Großhandelsraten
Lizenzierung und Sicherheit von Staudämmen
Transportraten und -dienste von Erdgaspipelines
Transportraten und -dienste von Ölpipelines
Die regulatorischen Anforderungen an Projekte im Bereich Erneuerbare Energien sind vielfältig und können sich je nach
Standort der Anlagen erheblich unterscheiden. Von der Anfangsplanung bis zur Inbetriebnahme müssen nach Angaben
von Marktkennern zwischen drei und sieben Jahre einkalkuliert werden. Es sind zahlreiche Genehmigungen auf lokaler,
bundesstaatlicher und Bundesebene einzuholen. Diese betreffen die Standortwahl, Umweltaspekte, Fragen des Markteintritts und Netzzugangs bis hin zur Freigabe der Stromabnahmeverträge. Die besondere Schwierigkeit ist, dass es keine
einheitlichen Vorschriften gibt, sondern sich diese von Staat zu Staat und sogar von Gemeinde zu Gemeinde teilweise
stark unterscheiden. Regierungsorganisationen und Verbände auf allen Verwaltungsebenen arbeiten daran, die administrativen Hürden zu vermindern und die Genehmigungsprozeduren zu vereinheitlichen und zu vereinfachen.
Vgl.: FERC - An Overview of the Federal Energy Regulatory Commission and Federal Regulation of Public Utilities in
the United States, 2010
19
10
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Renewable Portfolio Standard (RPS)
Abbildung 2: Renewable Portfolio Standards Übersicht USA
Renewable Portfolio Standard
Untergrenze Solar erforderlich
Renewable Portfolio Ziele
weitere Zulagen für Solar oder private erneuerbare Energielieferanten
Warmwasseraufbereitung
förderberechtigt
inklusive weiterer erneuerbarer Energiequellen
Quelle: CleanTech Finance - State clean energy policies surviving conservative attacks, so far….., 2013
Der Renewable Portfolio Standard (RPS), manchmal auch Renewable Electricity Standard genannt, ist ein flexibles,
marktorientiertes Instrument, um den Ausbau von Erneuerbaren Energien zu fördern, während der Elektrizitätsmarkt
wettbewerbsfähiger wird. Der RPS legt einen Mindestanteil von Erneuerbaren Energien am angebotenen Strommix der
Energieversorgungsunternehmen fest, welcher im Laufe der Zeit proportional erhöht und von den einzelnen Bundesstaaten bestimmt wird.20 Da der RPS eine marktorientierte Strategie ist, integriert er sich vollständig im privaten Energiemarkt und sollte im bestmöglichen Fall zu mehr Wettbewerb, Effizienz und Innovation führen, was in letzter Instanz eine
Verringerung der Preise für Erneuerbare Energien nach sich ziehen sollte. 21 Da ein RPS keine nationale Regelung ist,
entscheiden die einzelnen Bundesstaaten darüber, ob und in welcher Form sie einen RPS einführen. Der untenstehenden
Abbildung zufolge haben 29 Bundesstaaten sowie der District of Columbia (D.C.) und Puerto Rico einen RPS - in unterschiedlichen Varianten - eingeführt. Die roten Felder zeigen an, welche Bundesstaaten einen RPS eingeführt haben, während die orangefarbenen Felder auf Staaten hinweisen, die einen so genannten Renewable Portfolio Goal eingeführt ha20
21
Vgl.: Environmental Protection Agency – Combined Heat and Power Partnership, 2012
Vgl.: U.S. Environmental Protection Agency - Renewable Portfolio Standards, 2012
11
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
ben. Renewable Portfolio Goals sind Zielsetzungen, die nicht bindend für die Energieversorger sind.22 Die gelben Felder
sind folgendermaßen zu verstehen: Der Prozentsatz zeigt die Mindestquote, die bis zu einem bestimmten Jahr erreicht
werden soll. Zum Beispiel in Washington, D.C., muss bis 2020 20 % des Stroms aus Erneuerbaren Ressourcen gewonnen
werden.
Einen Punkt, den viele Bundesstaaten gemeinsam haben, ist das so genannte Renewable Electricity Credit (REC)
Trading System (auch bekannt als Renewable Electricity Certificate). Das REC System erlaubt Betreibern von Erneuerbaren Energieanlagen und Energieversorgern, die über den Mindestanteil hinaus Erneuerbare Energie produzieren, diesen Anteil in Form von RECs an andere Stromversorger zu verkaufen, so dass auch diese ihre Quoten erreichen können. 23
Auch bei den RECs unterscheiden sich die genauen Bestimmungen und Quoten zwischen den einzelnen Bundesstaaten.
Energy Efficiency Resource Standards (EERS)
Die Energy Efficiency Ressource Standards (EERS) sind ein Regelwerk, welches sowohl auf staatlicher als auch bundesstaatlicher Ebene langfristige Energieeffizienzziele setzt. EERS bestimmen, dass jährlich Energieeffizienzmaßnahmen
durchgeführt werden, die zu einer festgelegten prozentualen Reduzierung des Energieverbrauchs führt. 24 Detaillierte
Informationen zu den Zielen sind bei der Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (DSIRE) unter
www.dsireusa.org zu finden.25
Interconnection Standards & Net Metering
Mit Interconnection bezeichnet man die Verbindung einer dezentralen Energieanlage zum Stromnetz des lokalen Stromanbieters. Die Interconnection Standards definieren einheitliche Richtlinien für Prozesse und technische Bedingungen.
Die Standards umfassen sowohl technische Voraussetzungen, als auch den eigentlichen Bewerbungsprozess des dezentralen Anbieters. Zu den technischen Voraussetzungen in diesem Rahmen gehören die zu verwendbaren Anlagen, maximale
Systemgrößen, sowie die Art der Verbindung. Der Bewerbungsprozess ist ebenfalls genau durch die Standards vorgeschrieben (Zeitplan, Versicherungen, Gebühren).26
Die zu lösenden Fragen sind, inwiefern eine Einspeisung der dezentralen Anlage ins Netz möglich ist, wie die Verbindung
bei einem Notfall gelöst wird und wie der Strom gezählt wird. Die meisten Bundesstaaten haben mittlerweile Interconnection Standards verabschiedet, um bestmögliche Voraussetzungen für eine einfache und sichere Einspeisung zu gewährleisten. Nach dem neuesten Stand von Januar 2012 haben bereits 43 amerikanische Staaten, D.C. und Puerto Rico
Interconnection Standards etabliert.27
Einheitliche Interconnection Standards und Richtlinien sind wichtig für die Vereinfachung von Genehmigungsprozessen.
Sie sind proportional zu Größe, Art und Anwendungsbereich gestaffelt und erleichtern den Benutzern die Kalkulation von
Zeit und Kosten, die aufgebracht werden müssen, bis die Netzkupplung bewerkstelligt werden kann. Zudem wird durch
diese Vereinheitlichung auch die Verlässlichkeit, sowie die Sicherheit des gesamten Netzes verbessert, wovon alle Beteiligten profitieren.
Die FERC sieht spezielle Standards für kleine Generatoren mit einer Kapazität von bis zu 20 MW vor. Diese gelten jedoch
nur für Anlagen, die auf Transmissionsebene zwischengeschaltet werden. 28
Vgl.: U.S. Department of Energy - Renewable Portfolio Goal, kein Datum
Vgl.: U.S. Department of Energy - RECs, 2012; U.S. Energy Information Administration – Energy in Brief, 2011
24 Mehr dazu unter Punkt 4.4.: Standards, Normen & Zertifizierung
25 Vgl.: Database of State Incentives for Renewables & Efficiency - Rules, Regulations & Policies, kein Datum
26 Vgl.: U.S. Environmental Protection Agency - Interconnection Standards Fact Sheet, 2007
27 Vgl.: Database of Incentives for Renewables & Efficiency - Interconnection Policies, 2011
28 Vgl.: Federal Energy Regulatory Commission - Qualifying Facilities, 2012
22
23
12
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Die untenstehende Abbildung zeigt die derzeitigen Regelungen in den einzelnen Staaten. Die gelben Felder zeigen den
maximalen Einspeisewert in kW. Manche Bundesstaaten unterscheiden ihre Auflagen je nachdem, ob es sich um einen
privaten oder industriellen Abgeber handelt. Des Weiteren ist zu beachten, dass diese Interconnection Standards lediglich für privatwirtschaftliche Energieversorger (Investor-Owned Utilities) gelten. Für erneuerbare Energieanlagen, die im
Netzgebiet von öffentlichen Stromanbietern liegen, gelten die Einspeiseregelungen des jeweiligen Stromanbieters, die
teilweise von Fall zu Fall ausgehandelt werden müssen. Wie Abbildung 3 zeigt, haben aktuell 43 Staaten eine solche Politik eingeführt.
Abbildung 3: Interconnection Policies Übersicht USA
Bundesstaatlicher Standard
Bundesstaatliche Richtlinie
Standard oder Richtlinie fällt nur für Net Metering Systeme an
Quelle: Database of Incentives for Renewables & Efficiency – Interconnection Policies, 2011
In direktem Zusammenhang mit den Interconnection Standards steht das Net Metering. Net Metering-Auflagen legen
fest, wie die Elektrizitätswerke mit dezentral eingespeistem Strom aus kleinen Anlagen zu verfahren haben. Net Metering
stellt ein vereinfachtes System dar, um zusätzlichen Strom zurück an das Elektrizitätswerk zu verkaufen. Ohne diese Gesetze bräuchte ein Kunde einen Zähler für eingespeiste Elektrizität und einen für entnommene Elektrizität. Der Kunde
erhält für überschüssig produzierte Elektrizität, wenn nichts anderes vereinbart wurde, in der Regel Industriepreise. Bei
Anwendung von Net Metering wird nur ein Zähler gebraucht. Er dreht sich vorwärts, wenn mehr Energie gebraucht wird
als bei dem Kunden erzeugt wird und dreht sich rückwärts, wenn mehr erzeugt als gebraucht wird.
Aufgrund seiner Einfachheit, sowie seiner geringen Installationskosten, bietet das Net Metering ein äußerst viel versprechendes Verfahren, lokale Energiereserven mit einzubinden. Die spezifischen Regelungen in den einzelnen Bundesstaaten sind in der folgenden Abbildung aufgeführt. 43 Staaten haben eine solche Politik gemäß dieser Abbildung eingefügt.
13
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Abbildung 4: Net Metering Übersicht USA
Bundesstaatliche Politik
Freiwilliges Programm
Nur für spezielle Energieerzeugungen greifen bundesstaatliche Vorschriften
Quelle: Database of Incentives for Renewables & Efficiency – Net Metering, 2013
Die gelb markierten Staaten des Schaubildes geben die maximal erlaubte Einspeisekapazität eines dezentralen Systems in
kW an. Die Maximalwerte, oftmals basierend auf der Art der Erneuerbaren Energie, unterscheiden sich meist zwischen
den einzelnen Bundesstaaten. Falls nur eine Zahl angegeben ist bedeutet dies, dass das Net Metering auf alle Erneuerbaren Energiearten angewendet werden kann. Die genauen Regelungen in diesen Staaten sind auf der staatlichen DSIRE
Webseite zu finden.29 Die mit Sternen markierten Felder geben an, dass in diesem Bundesstaat lediglich bestimmte Energieversorger (in der Regel privatwirtschaftlich geführte) dazu verpflichtet sind, Net Metering anzubieten.
29
Vgl.: Database of Incentives for Renewables & Efficiency – Home, 2013
14
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
3.1.2
Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt Der amerikanische Energiemarkt verhält sich aktuell stabil, was
auch für die nächsten Jahre weiterhin erwartet wird.
Tabelle 2: EIA – Zusammenfassung US Energiemarkt
Überblick und Aussicht des US-Energiemarkts bis 2013
Einheit
2009
2010
2011
Energieversorgung
Erdölproduktion
2012
2013
Prognose
Mio. Fässer pro Tag
5,36
5,51
5,69
6,34
6,73
Erdgasproduktion
Mrd. ft3 pro Tag
56,38
58,87
63,01
65,23
66,00
Kohleproduktion
Mio. US Tonnen
1072,8
1083,9
1094
1014
972
Mio. Fässer pro Tag
18,77
19,13
18,84
18,66
18,72
Erdgas
Mrd. ft3 pro Tag
62,57
65,99
66,65
69,82
70,91
Kohle
Mio. US Tonnen
997,5
1048,2
999
898
907
Strom
Mrd. KWh pro Tag
10,2
10,62
10,57
10,53
10,60
erneuerbare Energien
Brd. Btu
7,22
7,41
8,39
8,19
8,37
gesamter Energieverbrauch
Brd. Btu
94,72
97,87
97,18
95,99
97,13
USD pro Fass
59,36
76,71
101,91
99,58
94,83
Erdgas
USD pro 1.000 ft3
3,72
4,17
3,9
2,62
3,27
Kohle
USD pro Mio. Btu
2,21
2,26
2,4
2,41
2,36
Energieverbrauch
Flüssige Brennstoffe
Energiepreise
Erdöl
Notiz: 1 ft3 (Kubikfuß) = 28,3 Liter;
1 US Tonne= 907.18 kg
Quelle: U.S. Energy Information Administration - U.S. Energy Markets Summary, 2012
Es wird deutlich, dass die U.S. Energy Information Administration (EIA) im Gegensatz zu 2011 für das Jahr 2012 leichte
Änderungen des Energieverhaltens der Amerikaner prognostiziert. Es wird eine Preissenkung für Erdöl und Erdgas erwartet, jedoch aber keine große Änderung für Kohle. Ersteres begründet jedoch voraussichtlich einen Anstieg der Erdöl
und Erdgasproduktion, die Kohleproduktion hingegen ist eher rückläufig.
Der Energieverbrauch zeigt, besonders in einem Zweijahresausblick betrachtet, in einigen Sektoren einen Trend nach
oben, in anderen nach unten. Nach leicht rückläufig erwarteten Werten beim gesamten Energieverbrauch in 2012 wird
für 2013 ein Anstieg prognostiziert. Der Verbrauch von flüssigen Brennstoffen und Strom wird konstant geschätzt, aller-
15
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
dings wird die Nutzung von Erdgas und erneuerbaren Energien aufsteigend bewertet. Nur der Konsum von Kohle soll
sinken.
Der US-amerikanische Mineralölkonzern ExxonMobil veröffentlichte kürzlich seine jährliche Energieprognose. Eines der
Forschungsergebnisse besagt, dass der Energiebedarf im Laufe der nächsten 30 Jahre weltweit um 30 % ansteigen wird.
Im Jahr 2040 werden fossile Brennstoffe, insbesondere Erdöl und Erdgas, weiterhin für 80 % der weltweiten Energiegeneration genutzt. Zudem wird in der Studie ein 60 %-iger Anstieg der Nachfrage von Erdgas prognostiziert. Damit würde
30 % des Stroms weltweit durch Erdgas produziert werden. Im Gegensatz dazu wird ein Rückgang der US-Nachfrage
nach Kohle erwartet.30
Bis zum Jahr 2035 geht die EIA bei einem geschätzten jährlichen Wirtschaftswachstum von 2,6 % und unter aktuellen
gesetzlichen Rahmenbedingungen und Regulierungen von einem kontinuierlich steigenden Energie- und Elektrizitätsbedarf in den USA aus.31 Der US-Energieverbrauch wird bis 2035 mit einer Steigerung von 10 % prognostiziert. 32 Schiefergas wird als Energiequelle dabei immer wichtiger. Zwischen 2009 und 2010 stieg der Anteil von aus Schiefergestein
stammendem Erdgas in den USA von 16 % auf 23 % und soll laut Angaben des AEO2012 Early Release Overview bis zum
Jahr 2035 auf 49 % ansteigen. Ab 2021 würden die USA unter diesem Szenario Erdgasexporteur werden. Die EIA erwartet, dass die Wellheadpreise* von Erdgas durch die kontinuierliche Erschließung lukrativer Gas- und Schiefergasvorkommen bei gleichzeitig relativ hohen Rohölpreisen in den nächsten Jahren bei ca. fünf USD pro tausend ft 3 stagnieren
werden und erst ab 2023 durch die gestiegene Erdgasnachfrage und die große Anzahl von Gasbohrungen wieder steigen
sollen.
Trotz der günstigen Erdgaspreise und sich verschärfenden Umweltregulieren wird Kohle laut Schätzungen der EIA auch
im Jahr 2035 mit ca. 43 % Anteil die wichtigste Quelle zur Stromerzeugung bleiben, relativ zu Erdgas und Erneuerbaren
Energien aber an Bedeutung verloren haben. Erdgas ist der Rohstoff mit dem am schnellsten wachsenden Anteil. Mehr
als 90 % der konventionellen Kraftwerke, die in den nächsten 20 Jahren gebaut werden, werden voraussichtlich durch
Erdgas angetrieben.33 Auch der Anteil der Erneuerbaren Energien am Energie- und Strommix soll erheblich steigen. So
soll der generelle Anstieg der elektrischen Energieerzeugung von 2010 bis 2035 zu 33 % auf dem Anstieg der Erneuerbaren Energien ausschließlich Wasserkraft basieren. Auch nach konservativen Schätzungen der EIA sollen Erneuerbare
Energiequellen einschließlich konventioneller Wasserkraft im Jahr etwa 16 % zur Elektrizitätserzeugung beitragen (zurzeit liegt dieser Anteil US-weit bei 10 %).34
*Wellheadpreise sind die Preise, zu denen Erdgas an der Gasquelle (Well) verkauft wird.
30 Vgl.: ExxonMobil - Energy & technology, kein Datum
31 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview, 2012 ;
U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook, 2011
32 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview, 2012
33 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook, 2011
34 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview, 2012 ;
U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook, 2011
16
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Abbildung 5: Stromerzeugung nach Energiequelle 1990-2035 (in Billion kW pro Jahr)
Ausblick
Erdgas
Erneuerbare
Energien
Kohle
Kernkraft
Öl und andere fossile
Brennstoffe
Quelle: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview, 2012
Ohne eine grundsätzliche Änderung der Politik und der Gesetzeslage wird der CO 2 Ausstoß vermutlich durch ein moderates Wirtschaftswachstum, eine zunehmende Bedeutung von Erneuerbaren Energiequellen, und einer sich verlangsamenden Nachfrage nach Energie langsam zunehmen. Nachdem die CO2 Emissionen durch die Wirtschaftskrise in den letzten
Jahren zunächst abgenommen haben, wird eine erneute Steigerung erwartet, bei der der Ausstoß den Wert von 2005 im
Jahr 2027 wieder erreichen soll. Die Einführung von neuen Gesetzen und neue technologische Entwicklungen könnten
diese Prognosen allerdings verändern und zu abweichenden Werten führen.
Auf internationaler Ebene lässt sich festhalten, dass auf der UN Klimakonferenz in Durban im Dezember 2011 durchgesetzt wurde, dass bis 2015 ein Klimaschutzabkommen erarbeitet werden soll, welches auch für Nicht-Kyoto-Staaten wie
die USA verbindlich sein soll.35 Daraus resultierend könnten sich sowohl die Energieproduktion und der Energieverbrauch als auch andere Bereiche der Energiepolitik langfristig ändern. Darüber hinaus plant die Environmental Protection Agency (EPA) schon seit längerem, den Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2 zu regulieren. Bislang stieß sie dabei
jedoch auf erhebliche Widerstände, unter anderem weil dies zu einer Erhöhung der Strompreise führen würde, was in
den USA wahlpolitisch kaum durchsetzbar ist.
Allerdings ist zu bemerken, dass die Befürwortung einer „grüneren Lebensweise“ durch die US-Bevölkerung zunimmt.
Dieses gesellschaftliche Umdenken könnte in den nächsten Jahren zu einem energieeffizienteren politischen Kurs führen.
Diese Einstellung der US-Amerikaner wurde erst im Jahr 2011 durch die Bohrinselkatastrophe im Golf von Mexiko noch
zusätzlich gestärkt.
3.1.3
Emissionen
Das Thema Emissionen ist sowohl wissenschaftlich als auch politisch von großer Bedeutung. Generell zeigt sich fortlaufend eine stetig positive, d.h. eine rückläufige Entwicklung aller Schadstoffausstöße.

35
Die Kohlendioxid- (CO2), Schwefeldioxid- (SO2) sowie Stickstoffoxidemissionen (NOx), die von der US Energy
Information Administration (EIA) seit 1989 geschätzt werden, verbuchten 2009 die größte Minderung, die je
Vgl.: Süddeutsche.de - Meilenstein oder Mogelpackung?, 2011
17
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013

gemessen wurde. Der gesamte CO2-Ausstoß sank um 8,6 %. Der zu diesem Zeitpunkt gemessene Wert der Kohlekraftwerke fiel um 11 % zum Vorjahr. Dies ist größtenteils der 10,3 %-igen Abnahme des Kohleverbrauchs zuzuschreiben, was wiederum an der Abnahme der auf Kohle basierenden Energieerzeugung liegt.
Stickstoff- und Schwefeloxidausstöße von Elektrizitätswerken gingen 2009 um 28,1 %, bzw. 23,8 % zurück. Für
die Kohlekraftwerke waren die Rückläufe sogar noch höher: der Stickstoffausstoß ging um bis zu 34 % zurück,
Schwefeloxidemission um bis zu 24,7 %.36
Kohle erzeugt weitaus mehr Emissionen pro Kilowattstunde Strom als andere genutzte Treibstoffe. SO 2 und NOxEmissionen wurden zudem durch neu installierte Vorrichtungen zur Abgasemissionssteuerung reduziert.
SO2-Emissionen fielen in 2009 im Vergleich zum Vorjahr z.B. von 7.830.000 Tonnen auf 5.970.000 Tonnen. Dies ist der
größte Rückgang im Jahresvergleich seit 1989 (bzw. dem Datenauswertungsbeginn der EIA). Landesweit ist die Zahl der
Generatoren mit SO2-Regelungssystemen von 327, wie noch 2008, 2009 auf 384 gestiegen, was wiederum zur Senkung
der Schwefeldioxidemissionen führte.
Zudem zeigen die Daten für das Jahr 2009 auch eine signifikante Verringerung der Stickstoffoxid-Emissionen (NOx) zum
Vorjahr. Diese sanken um 28,1 %, also von 3.330.000 auf 2.395.000 Tonnen – ein Rückgang, der damit auch einen Rekordwert seit EIA-Auswertungsbeginn darstellt. Seit 1998 wurden Schwefeldioxid-Emissionen um 55,7 % sowie Stickstoffoxid-Emissionen um 62,9 % stetig gesenkt, was zum großen Teil auf die Umsetzung des Clean Air Act Amendments
von 1990 zurückzuführen ist.
Die durch US-amerikanische Stromgeneratoren und kombinierte Heiz- und Energieanlagen verursachten Kohlenstoffdioxid-Emissionen konnten von 2008 bis 2009 um 8,6 % gesenkt werden. Dies entspricht einer Reduzierung von 2.484
Mio. Tonnen auf 2.270 Mio. Tonnen, und ist hauptsächlich durch den verminderten Kohleverbrauch zu erklären. Emissionen von Kohlekraftwerken sind typischerweise für 80 % der CO2-Emissionen des gesamten Energiesektors verantwortlich.
Die geschätzten CO2-, SO2- und NOx-Emissionswerte wurden je nach Art und Quantität der in den Kraftwerken verbrauchten fossilen Brennstoffe bestimmt. Im Fall von SO2 und NOx spielten Boiler-Einstellungen sowie die Einrichtung
bzw. der Mangel von Luftreinigungsanlagen eine große Rolle.37
36
37
Vgl.: U.S.. Energy Information Administration - Electric Power Annual, 2011
Vgl.: U.S.. Energy Information Administration - Electric Power Annual, 2011
18
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
3.2
Energieerzeugung und Verbrauch
3.2.1
Energieverbrauch
Der Energieverbrauch der USA beträgt knapp ein Viertel des weltweiten Primärkonsums.38 Besonders durch den hohen
Energieverbrauch gelten sie nach China als der größte CO 2 Emittent der Welt. Problematisch sind die relativ günstigen
Energiepreise für fossile Brennstoffe, was es Erneuerbaren Energien erschwert, wettbewerbsfähig zu sein und sie zu großen Teilen weiterhin subventionsabhängig macht. Des Weiteren hindern die niedrigen Preise ein Umdenken hin zu mehr
Umweltbewusstsein. Dies äußert sich in der häufigen Nutzung des Autos und in fehlender Isolierung der Häuser.
Die USA geben jährlich über 500 Mrd. USD für Energie aus und die Nachfrage steigt von Jahr zu Jahr.39
Nordamerika ist mit knapp 25 Mio. km2 mehr als doppelt so groß wie der gesamte Kontinent Europas mit etwa 10 Mio.
km².40 Jedoch ist Europa dagegen mit einer Gesamtpopulation von ca. 731 Mio. (Teile transkontinentaler Länder mitberücksichtigt) im Vergleich zu ganz Nordamerika mit ca. 530 Mio. führend. Nur nach der Länderpopulation gemessen
liegen die Vereinigten Staaten wiederum mit mehr als 310 Mio. Einwohnern auf Platz 3 der Weltrangliste, Deutschland
schafft es mit etwas über 82 Mio. Einwohnern immerhin auf Platz 15. Somit kommen die Deutschen auf knapp ein Viertel
der Amerikaner.41
Die nachstehenden Tabellen der EIA zeigen die Erzeugungen (Tabelle 3) sowie Verbräuche (Tabelle 4) von Primärenergien der letzten Jahre im Vergleich zwischen Nordamerika und Europa bzw. den USA und Deutschland. Dabei ist gut zu
erkennen, dass die amerikanische Primärenergie-Produktion bis auf einen kleinen Rückgang zwischen 2008 und 2009
stetig gestiegen ist. In Europa und Deutschland wiederum ist in den letzten Jahren eine beständige Reduzierung zu erkennen. Der Verbrauch blieb jedoch bisher relativ konstant.
Wenn man nach den eben genannten Kriterien nun die beiden Tabellen betrachtet, so sind die proportionale Verteilung
der Primärenergie-Produktion sowie vor allem auch der Primärenergie-Verbrauch auf der amerikanischen Seite enorm.
Tabelle 3: Gesamte Primärenergieproduktion
Tabelle: Gesamte Primärenergie-Produktion im Vergleich (in Billiarde (Brd.) Btu)
2005
2006
2007
2008
2009
Nordamerika
98,53
100,51
100,93
101,72
99,50
USA
69,61
70,96
71,59
73,42
72,65
Europa
48,64
47,36
46,36
46,51
44,65
Deutschland
5,24
5,25
5,17
4,99
4,71
Quelle: U.S. Energy Information Administration - International Energy Statistics, 2010
Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Review, 2010
Vgl.: U.S. Department of Energy – Energy Sources, kein Datum
40 Vgl.: Lexolino – Europa, 2013
41 Vgl.: Central Intelligence Agency – Factbook Germany, 2013
38
39
19
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Alleine die USA produzierten z.B. 2009 über ein Drittel mehr Energie als im Vergleich dazu ganz Europa. In Hinsicht auf
Deutschland lag das Verhältnis bei 15 Mal so viel US-Primärenergieerzeugung bei nur vier Mal so vielen Verbrauchern.
Für ganz Nordamerika und Europa betrachtet lag diese sogar genau doppelt so hoch, bei immerhin noch knapp einem
Drittel weniger Einwohner.
Tabelle 4: Gesamter Primärenergieverbrauch
Tabelle: Gesamter US-Primärenergie-Verbrauch (in Brd. Btu)
2005
2006
2007
2008
2009
Nordamerika
121,43
120,99
122,90
120,76
114,60
USA
100,45
99,79
101,53
99,40
94,55
Europa
85,84
86,44
85,84
85,74
81,06
Deutschland
14,40
14,66
14,19
14,36
13,46
Quelle: U.S. Energy Information Administration - International Energy Statistics, 2010
Bei dem Verbrauch von Primärenergie verhält es sich ähnlich. Hier liegen die Quoten für den Vergleich GesamtNordamerika und Europa 2009 bei gut einem Drittel mehr Bedarf bei ca. einem Drittel weniger Verbraucher. Sehr auffällig ist der Kontrast zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten; hier teilt sich das Verhältnis folgendermaßen auf:
die USA nutzen mit knapp 100 Brd. Btu 50 % mehr Energie pro Kopf als die Deutschen und beinahe drei Viertel der Primärenergie ganz Nordamerikas. Deutschland beansprucht mit gut 14 Brd. Btu im Vergleich dazu wiederum „nur“ ein
Sechstel von Europas Primärenergie mit einem Gesamtwert von ca. 86 Brd. Btu für sich. Der Weltverbrauch liegt bei
insgesamt 482,972 Brd. Btu.42 Im Jahre 2009 lag Nordamerika mit knapp 114,6 Brd. Btu nach Asien & Ozeanien auf dem
2. Platz, gefolgt von den Vereinigten Staaten mit mehr als 94,5 Brd. Btu Primärenergie-Verbrauch. Europa schließt sich
mit ca. 81 Brd. Btu auf Platz 4 an. Deutschland rückt auf Platz 13 nach.
Die folgenden zwei Abbildungen beziehen sich auf die Wärmeenergie und die dafür verwendeten Energieträger. Wie man
Abbildung 6 entnehmen kann, macht Gas für beide Heizarten den größten Anteil aus.
42
Vgl.: U.S. Energy Information Administration - International Energy Statistics, 2010
20
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Abbildung 6: Private Wärmeenergie 2009
Quelle: U.S. Energy Information Administration – Residential Energy Consumption Survey
Wie für den privaten Bereich zeigt auch Abbildung 7, dass für beide Heizarten im kommerziellen Bereich Gas den höchsten Anteil hat, gefolgt von Elektrizität und Öl, die aber nur etwas über 0,2 BTU ausmachen.
Abbildung 7: Kommerzielle Wärmeenergie 2010
Quelle: : U.S. Department of Energy - Buildings Energy Data Book
21
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Tabelle 5: Primärenergieaustausch nach Ursprung , 1949-2010
Tabelle: US-Netto-Import von Energie (in Brd. Btu)
1)
2006
2007
2008
2009
2010
Import
34,68
34,70
32,99
29,70
29,79
Export
4,87
5,48
7,06
6,97
8,17
Netto Import
29,81
29,22
25,93
22,74
21,62
1)
vorläufige Angaben
Quelle: U.S. Energy Information Administration - International Energy Statistics, 2010
Dabei ist der Ursprung nach wie vor stark von Importen geprägt. Tabelle 4 zeigt den US-Netto-Import von Energie von
2005 bis 2009 auf. Der US-Stromverbrauch belief sich 2008 z.B. auf ca. 99,4 Brd. Btu und 2009 auf 94,5 Brd. Btu. Die
Netto-Energieimporte lagen entsprechend bei 25,93 Brd. Btu, bzw. 22,74 Brd. Btu.
Der US-amerikanische Energieverbrauch kann nur nicht aus eigenen Ressourcen gedeckt werden; der Rest muss importiert werden. Zu den wichtigsten Erdölimportländern gehören Kanada, Mexiko und Saudi-Arabien, wie sich ausfolgender
Abbildung erkennen lässt.
Abbildung 8: Top-10 US-Erdölimporte nach Land
Quelle: U.S. Energy Information Administration – Today in Energy, 2011
Nach wie vor wird der Energieverbrauch hauptsächlich durch Erdöl, gefolgt von Erdgas und Kohle gedeckt (82 %), während Erneuerbare Energien nur 9 % des Verbrauchs decken (siehe folgende Abbildung 7). Innerhalb der Erneuerbaren
22
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Energien dominiert Wasserkraft mit 35 %, während Windenergie mit 13 % und Solarenergie mit 2 % noch eine untergeordnete Rolle spielen.
23
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Abbildung 9: Energieverbrauch nach Energiequelle in den USA
Solar
Geothermie
Abfall
Wind
Kernkraft
Biotreib-
Kohle
stoff
Erdgas
Erneuerbare
Energie
Holz
Öl
Hydroelektrik
Quelle: U.S. Energy Information Administration - Renewable Energy as Share of Total Primary Energy Consumption,
2011
3.2.2
Energiesektoren
Die EIA veröffentlichte im Oktober 2011 die Annual Energy Review (AER). Die nachstehende Abbildung veranschaulicht
die verschiedenen Energiequellen der USA und für welche Sektoren sie anteilig verwendet werden. Die unterschiedlichen
Werte des Energieverbrauchs zu vorheriger Abbildung 9 resultieren daher, dass Abbildung 9 aktuellere Werte aus dem
Jahr 2011 verwendet werden, während für den Primärenergiefluss nur Daten aus dem Jahr 2010 vorliegen.
24
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Abbildung 10: US Primärenergiefluss nach Quelle und Sektor (Brd. Btu), 2010
Primärenergiekonsum
Energieabgabe je Sektor
Petroleum = Öl
Natural Gas = Gas
Coal = Kohle
Renewable Energy = Erneuerbare Energien
Nuclear Electric Power = Kernenergie
Electric Retail Sales = Elektrizitätsverkäufe
Electrical System Energy Losses = systembedingte Elektrizitätsverluste
Quelle: U.S. Energy Information Administration – Annual Energy Review, 2011
Transportration= Transport
Industrial = Industrie
Residential = Privat
Commercial = kommerziell
Abbildung 10 zeigt, dass die Energieaufteilung in den USA stark von fossilen Kraftstoffen dominiert wird, wovon Erdöl so
gut wie den gesamten Transportsektor beliefert. Die Stromquellen für die Industrie sind größtenteils zwischen Petroleum
und Erdgas aufgeteilt; ein Wandel im privaten Wohn- sowie gewerblichen Sektor hat über die letzten Jahrzehnte hinweg
dazu geführt hat, dass ein Großteil der Energieerzeugung mittlerweile mit Hilfe von Erdgas erfolgt.
3.3
3.3.1
Strom: Verbrauch, Erzeugung und Kapazität
Stromverbrauch
Im November 2011 veröffentlichte die EIA ihren Bericht über die Umsätze, Erlöse und Durchschnittspreise von Elektrizität im vergangenen Jahr. Danach belief sich 2010 der Gesamtverbrauch von Elektrizität in den USA z.B. auf 3,754 Mrd.
MWh, was eine 4,7 %-ige Zunahme im Vergleich zu 2009 darstellt.
25
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Abbildung 11: Gesamtabsatz der US -Stromindustrie im Einzelhandel nach Staaten
Tausend MwH
Stromverkauf (in tausend
MwH)
Quelle: U.S. Energy Information Administration – Electric Power Annual 2009, 2011
Das vorangehende Schaubild (Abbildung 11) bietet eine Übersicht über den im Jahr 2009 insgesamt veräußerten Strom
in Megawattstunden in den USA; jeweils zehn Staaten unterteilt in fünf Gruppen nach Höhe der Veräußerung. Dabei wird
auf den ersten Blick deutlich, dass sich der Stromverbrauch neben den zwei stromintensiven Staaten Kalifornien (CA)
und Texas (TX) besonders entlang der Ostküste ballt. Im Nordosten der USA sind die größeren Staaten in den höher
angelegten Gruppen platziert. Dabei führen Virginia (VA), Pennsylvania (PA) und New York State (NY) mit dem höchsten
Stromverbrauch zwischen 108.462 und 143.747 MWh das Feld an, gefolgt von New Jersey (NJ) mit 75.780 MWh. Maryland (MD) und Massachusetts (MA) liegen mit 62.589 MWh, bzw. 54.359 MWh im guten Mittelfeld.
National können die Zugänge auf die sich erholende Wirtschaft nach der Wirtschaftskrise zurückgeführt werden. Im Jahresvergleich nahm der Stromabsatz von 2007 auf 2008 um 0,8 % ab und im Jahre 2009 sogar um 3,6 %. Somit gab es
erstmals zwei Jahre in Folge einen Rückgang zu verbuchen. Die Gesamterlöse stiegen von 353,3 Mrd. USD in 2009 auf
368,9 Mrd. USD um 4,4 % im Jahr 2010 an.
Tabelle 6: Gesamter Netto Stromverbrauch
Tabelle: Gesamter Netto US-Stromverbrauch (in Mrd. Kilowattstunden)
2006
2007
2008
2009
2010
Nordamerika
4.544,73
4.667,37
4.658,69
4.433,37
k.A.
USA
3.816,85
3.923,81
3.906,44
3.723,80
3.889,05
Europa
3.294,62
3.334,22
3.361,28
3.209,47
k.A.
547,42
547,31
544,47
509,50
k.A.
Deutschland
Quelle: U.S. Energy Information Administration - International Energy Statistics, 2010
26
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Wie Tabelle 6 zeigt, gab es 2009 insgesamt einen 4,4 %-igen Rückgang des Stromverbrauchs in den USA. Dieser wurde
durch allgemeine Senkungen von 1,1 %, 2,2 %, bzw. 9,1 % in den Wohn-, Gewerbe- und Industriesektoren herbeigeführt.
Der ausschlaggebende Verlust im Industriesektor war das Ergebnis der wirtschaftlich schwachen Konjunktur. 2010 ist
allerdings wieder ein Anstieg von 4,4 % zu erkennen. 2009 verbrauchten die USA alleine 3.723,803 Mio. MWh, Europa
dagegen nur 3.209,467 Mio. MWh für über doppelt so viele Verbraucher.
Die Erlöse im Wohnbereich stiegen um 6,2 % an: Von 157,0 Mrd. USD in 2009 auf 166,8 Mrd. USD im darauffolgenden
Jahr 2010. Die Erlöse des Gewerbesektors wuchsen von 2009 auf 2010 um 2 % von 132,9 Mrd. USD auf 135,6 Mrd. USD.
Einnahmen des Industriesektors nahmen auch im Verlauf dieser beiden Jahre um 5 % zu, d.h. von 62,5 Mrd. USD auf
65,8 Mrd. USD.43
Der amerikanische Elektrizitätsmarkt erholte sich 2010 von dem im 2009 stärksten Rückgang seit 60 Jahren (seitdem
die EIA die Daten zur Stromerzeugung archiviert.).
Die Nachfrage nach Elektrizität in den USA nahm in 2010 um 4,9 % wieder zu, was die 4,2 %-igen Zunahme des BIP widerspiegelt.
3.3.2
Stromerzeugung
Der von der EIA am 5. November 2011 veröffentlichte Jahresbericht über den Stromverbrauch in den USA bietet eine
gute Übersicht über das Stromverhalten der Amerikaner sowie die Entwicklungen auf dem US-Energiemarkt im Jahr
2010.
Tabelle 7: Gesamte Netto Stromerzeugung
Tabelle: Gesamte Netto US-Stromerzeugung (in Mrd. Kilowattstunden)
2006
2007
2008
2009
2010
Nordamerika
4.902,00
5.029,98
4.998,18
4.784,29
k.A.
USA
4.064,70
4.156,75
4.119,39
3.950,32
4.120,03
Europa
3.538,89
3.581,41
3.610,12
3.444,38
k.A.
593,20
593,38
594,69
546,78
576,76
Deutschland
Quelle: U.S. Energy Information Administration - International Energy Statistics, 2010
Wie Tabelle 7 zeigt nahm die Netto-Stromerzeugung 2010 um 4,3 % zu; im Vergleich dazu sank sie 2009 um 4,1 %. Wo es
demnach 2009 insgesamt 3.950 Mrd. MWh waren, sind es 2010 schon 4.120 Mrd. MWh.
Vor den Rückgängen 2008 und 2009 - der größte Einbruch seit 60 Jahren - gab es nur zwei weitere Fälle, in denen weniger Strom produziert wurde als im Vorjahr. Dies geschah zuvor nur während den Rezessionen 1982 und 2001. Zudem ist
es auch das erste Mal im bisher gemessenen Zeitraum, dass zwei Rückgänge in Folge vorkommen.
Außerdem hat sich die relative Verteilung der Energiequellen verlagert; Energiegewinnung durch Erdgas hat in den vergangenen Jahren das schnellste Wachstum erlebt.
43
Vgl.: U.S. Energy Information Administration – Electric Sales, Revenue, and Average Price, 2011
27
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Wie die nachstehende Abbildung zeigt, machen Kohle, Erdgas und Kernkraft 2010 zusammen einen Anteil von 86 % der
gesamten Netto-Stromerzeugung aus. Von 1997 bis 2010 betrugen sie zwischen 85 % und 90 %.
Abbildung 12: US-Netto-Stromerzeugung 2010 (Billion = Milliarden) nach EIA
Kohle
Öl
Gas
Andere Gase
Kernenergie
Hydroelektrik
andere
erneuerbare Energien
andere
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration - Electric Power Annual, 2011
Die Produktion aus Erneuerbaren Energien, mit Ausnahme der Wasserkraft, erlebte 2010 nach dem stetigen Zuwachs in
den letzten Jahren eine erneute Steigerung von weiteren 15,9 %. Davon war die Solarenergie mit 36 % die am schnellsten
wachsende Komponente.
3.3.3
Stromkapazität
Die Kapazität der Stromerzeugung im Sommer ist von 2009 auf 2010 um 1,4 % auf 1.039 GW angestiegen.
28
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Abbildung 13: US-Netto-Stromkapazität im Sommer 2010
Gigawatt (GW)
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
39.2%
30.5%
9.7%
7.6%
5.6%
5.2%
2.3%
0.3%
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration - Electric Power Annual, 2011
Wie die Grafik (Abbildung 13) zeigt, dominieren Erdgas (blau) und Kohle (rot) deutlich die Stromkapazität der USA. Der
Anstieg des Kohlepreises sowie die Senkung der Erdgaspreise zusammen mit den Kapazitätsüberschüssen bei hocheffizienten Gas-Kombikraftwerken haben zu dem Rückgang in der Kohleverwendung sowie der gleichzeitigen Erhöhung der
Erdgaskapazität geführt. Auch wenn bundesweit betrachtet die Nutzung von Kohlekraftwerken von 2009 auf 2010 um 5,2
% gestiegen ist, so verringerte sich der Anteil der Stromerzeugung durch Kohle auf 30,5 %, der niedrigste Stand seit 1978.
Ähnlich ist die Generierung aus erdgasbetriebenen Anlagen 2010 um 7,2 % gestiegen, auch wenn die gesamte Stromerzeugung mit 0,1 % so gut wie konstant geblieben ist.
Der Anteil von erdgasbedingter Stromerzeugung stieg auf das höchste Niveau seit 1970. Auch hat umgekehrt die Stromerzeugung als wichtiger Sektor des Erdgasverbrauchs einen starken Anstieg verzeichnen können; von 1996 bis 2010 ist
dieser Teil von 17 % auf knapp 40 % gewachsen. Zum letzteren Zeitpunkt ist die Erdgaskapazität um 1,4 % gestiegen –
eine Erhöhung angeführt durch Anlagen in Kalifornien, Florida und Texas.
3.3.4
Windkapazität
Die bis dato installierte Windenergieleistung in den USA beträgt 60,007 MW (Stand 2012). Hiervon wurden im Jahr 2011
insgesamt 6,8 GW installiert.44 Es wird erwartet, dass die USA diese Zahl im Jahr 2012 übertreffen. Allein in Q1 2012
wurden bereits 1,7 GW angeschlossen. 8,9 GW befinden sich außerdem in Bau. Die Gesamtinvestitionen in die Windindustrie im Jahr 2012 werden auf 15,6 Mrd. USD geschätzt.45 Mit einem Leistungsvolumen von insgesamt 39,1 GW behauptet Windenergie nun einen Anteil von 3,8 % der gesamten Kapazität der USA, gestiegen von weniger als drei Zehntel
Prozent wie noch vor zehn Jahren. Die folgenden vier Staaten ergeben zusammen einen 45 %-igen Anteil der allgemeinen
US-Windkraftkapazität: Texas (10,6 GW), Iowa (4,4 GW), Kalifornien (4,3 GW) und Oregon (2,8 GW).46
Vgl.: American Wind Energy Association – Wind Energy Facts at a glance, 2013
Vgl.: Time Science & Space - Why 2012 Will Be a Bad Year for Renewable Energy, 2011
46 Vgl.: U.S. Department of Energy – Wind Powering America, 2012
44
45
29
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
3.3.5
Solarkapazität
Solarenergie ist eine schnell wachsende und relativ neue Kapazitätsquelle, wenn auch auf einer vergleichsweise kleinen
Basis. Solarenergieproduzenten erwirtschafteten 2010 eine Kapazität von 941 MW; dies entspricht einem Wachstum von
52 % im Vergleich zu 2009.47 In 2012 lag die Kapazität bereits bei 2.5 GW.48 Kalifornien machte in 2009 mit 475 MW
bereits bestehender Solarkapazität insgesamt 50 % der Gesamtkapazität aus, gefolgt von Nevada mit einem Anteil von
14,6 % an der Gesamtleistung.49
Zwei große Anlagen gingen 2009 in Betrieb:
Zum einen die Solarenergieanlage FPL 25 MW DeSoto in Florida, die zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme als größte photovoltaische Solaranlage der Welt galt50 und zum anderen die Anlage 21-MW der Firma NRG Energy in Blythe, Kalifornien, die in nur drei Monaten erbaut wurde.
Die Größenordnung von 20 MW der kürzlich hinzugekommenen Solarenergieanlagen übersteigt bei weitem den durchschnittlichen Bestand an Solaranlagen, wird jedoch von der Anzahl an geplanten Anlagen in den Schatten gestellt. Zum
Beispiel will die Firma BrightSource Energy bis 2013 alle drei Einheiten ihrer 390 MW Thermalenergieanlage in
Ivanpah, Kalifornien in Betrieb nehmen.51
3.3.6
Biokapazität
Der Bioenergiemarkt in den USA ist ein relativ junger Markt mit großem Entwicklungspotential. Insbesondere Bereiche
wie Forschung und Entwicklung werden derzeit stärker fokussiert als die produzierende Industrie. Vor allem der Biokraftstoff steht weiterhin stark im Fokus der US-Politik. Im Zuge der Präsidentschaft Barack Obamas und seiner Zusage
zur Förderung von Forschung und Entwicklung von alternativen Kraftstoffen sowie einem nachhaltigeren Transportsystem, das die Abhängigkeit von ausländisch zugeführtem Öl verringert und die USA zu einer saubereren Energiewirtschaft
führt, kündigte der amerikanische Energieminister Steven Chu am 14. Dezember 2010 ein neues, bis zu 30 Mio. USD
schweres Förderungsprogramm für Biokraftstoff an. Im Juli 2012 wurde das Projekt auf 41 Mio. USD und 13 Projekte
ausgeweitet.52
3.3.7
Wasserkraftkapazität
Bedingt durch unterschiedliche Niederschlagsmengen und Schneefall schwankt die Energiegewinnung durch Wasserkraft
das ganze Jahr hindurch. Insgesamt gesehen fiel die Energiegewinnung durch herkömmliche Wasserkraftanlagen (ohne
Pumpspeicherwerk) von 2009 bis 2010 um 4,9 %.
3.3.8
Kernkraftwerkskapazität
Seit 1999 gibt es 104 betriebsfähige Anlagen in den USA.53 2010 stieg die Kernenergiekapazität auf 101.167 MW an, bedingt durch eine Kombination von technischen Änderungen bestehender Anlagen und anderen Netzkapazitätsanpassungen. Der Fokus liegt auf bestehende Anlagen und nicht so sehr auf dem Bau neuer Kraftwerke. 54
Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook, 2011
Vgl.: National Renewable Energy Laboratory – PV Overview, 2012
49 Vgl.: U.S. Energy Information Administration- State Renewable Electricity Profiles, 2012
50 Vgl.: U.S. Energy Information Administration – Electric Power Annual, 2011
51 Vgl.: BrightSourceEnergy – Projects, kein Datum
52 Vgl.: U.S. Department of Energy - Agriculture and Energy Departments Announce New Investments to Drive
Innovations in Biofuels and Biobased Products , 2012
53 Vgl.: U.S. Energy Information Administration – Electric Power Annual, 2011
54 Vgl.: U.S. Energy Information Administration – Today in Energy, 2011
47
48
30
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
3.3.9
Geplante Kapazitätsergänzungen nach Brennstofftyp
Kapazitätspläne entwickeln und verändern sich ständig, während Energieversorger auf einem dynamischen und sich
schnell verändernden Markt navigieren. Jedes Jahr verlangt die EIA von den Energieversorgern einen momentanen
Überblick über die zukünftigen Pläne.
Abbildung 14: EIA - Geplante Kapazitätsergänzungen, 2010-2014 in den Bereichen: Kohle, Erdgas,
Wind, Andere
Coal = Kohle
Natural Gas = Erdgas
Wind = Wind
Other = Anderes
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration - Electric Power Annual, 2011
Abbildung 14 stellt die Kapazitätspläne zum 31.12.2009 dar.55 Ende 2009 plant die Energieversorgungsunternehmen
zwischen 2010 und 2014 72.157 MW an Kapazität zu ergänzen. Davon sollen 48,3 % aus der Verbrennung von Erdgas
(34.828 MW) und 23,1 % von Kohle (16.685 MW) erzielt werden.
Für den Zeitrahmen 2010-2014 kommen geplante Ergänzungen im Bereich Windenergie auf 11.560 MW, was 16 % der
gesamten geplanten Ergänzungen ausmacht. Windkraftanlagen haben einen erheblich kürzeren Planungshorizont und
werden schneller gebaut als Anlagen, die durch fossile Brennstoffe betrieben werden; nur 6,2 % aller gemeldeten neuen
Windkapazitätsergänzungen sind für die Zeit nach 2012 geplant.
Ergänzungen im Bereich Solarenergie sollen bis 2014 4.087 MW an Kapazität erreichen. Die geplante Fertigstellung der
Anlage Watts Bar 2 in 2015 würde 1.122 MW an Atomenergiekapazität ergänzen. Im Hinblick auf steigende Kosten für
kapitalintensive Projekte, Bedenken bzgl. möglicher CO2- und anderer Umweltverbote, und hinsichtlich der Aussicht,
dass Preise für Erdgas langfristig niedrig bleiben werden, wurde vom Bau von neuen Kohlekraftwerken abgesehen. 56
3.4
Energiepreise
Die Strompreise in den USA werden von zahlreichen Faktoren, die zu Preisunterschieden in den einzelnen Bundesstaaten
führen, beeinflusst. In manchen Staaten gibt es Bestimmungen, die die Höhe des Strompreises festlegen, während in
anderen Staaten die Preise nur teilweise reguliert werden. Des Weiteren spielen auch Faktoren wie der Preis von Energie-
55
56
Vgl.: U.S. Energy Information Administration – Electricity Generating Capacity, 2011
Vgl.: U.S. Energy Information Administration – Annual Energy Outlook, 2012
31
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
trägern, die Kosten von Bau und Instandhaltung von Kraftwerken und Übertragungsnetzen, sowie Klimabedingungen in
den verschiedenen Regionen eine entscheidende Rolle. 57
Zumeist beziehen die Verbraucher den Strom zu einer saisonalen Rate, die im Sommer in der Regel höher ist als im Winter. Diese Rate ergibt sich aus der variierenden Elektrizitätsnachfrage, der Verfügbarkeit unterschiedlicher Erzeugungsquellen und Kraftwerke und schwankenden Rohstoffpreisen. Die unterschiedlichen Verbrauchersektoren beziehen ihren
Strom zudem zu verschiedenen Preisen. Wie sich aus den folgenden Tabellen erkennen lässt, fallen die höchsten Kosten
im privaten Sektor an. Das Transportwesen und der kommerzielle Bereich nehmen Plätze zwei und drei ein. Die Industrie
zahlt deutlich niedrigere Preise, weil sie einen höheren Verbrauch aufweisen und höhere Spannungen abnehmen kann
(siehe Tabelle 8).58 In 2010 stieg der durchschnittliche Endverbraucherpreis für alle Kundengruppen von 9,82 US-Cent
im Vorjahr um nur 0,01 US-Cent auf 9,83 US-Cent/kWh. Über eine Dreijahresperiode hinweg gesehen, d.h. von 2007 bis
2010, stieg der Durchschnittsendpreis jedoch um insgesamt 7,7 %. In 2008 erhöhte er sich in Hinsicht auf das vergangene Jahr in 47 der 50 Staaten, wohingegen er zu 2009 in 17 von den 50 Staaten wiederum sank.
Tabelle 8: Elektrizitätspreise der Haushalte - USA und Deutschland im Vergleich
Elektrizitätspreise für Haushalte (USD pro Kilowattstunde)
Land
USA
2)
Deutschland
1)
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
0,084
0,087
0,090
0,095
0,104
0,106
0,113
0,115
0,115
0,136
0,176
0,198
0,212
0,222
0,263
k.A.
k.A.
k.A.
1) Endverbraucherpreise von Energie, inkl. Steuern. Wechselkurs des Veröffentlichungsdatums berücksichtigt.
2) Die US-Preise beinhalten bundesstaatliche und lokale Steuern, Energie- oder Nachfragegebühren, Kundenbetreuungsgebühren, Konzessionsabgaben, Kraftstoffpreisanpassungen sowie sonstige Gebühren, die dem Endverbrauchern während des gängigen Rechnungsverfahrens
aufgelegt werden. Preise beinhalten keine Rechnungsabgrenzungsposten, Kredite oder andere Anpassungen, wie z.B. Erlöse aus vorherigen
Perioden.
Quelle: U.S. Energy Information Administration - Electricity Prices for Households for Selected Countries, 2010
Tabelle 8 zeigt, dass sich die Elektrizitätspreise im privaten Wohnsektor von 11,51 US-Cent noch in 2009 gemessen, in
2010 auf 11,54 pro US-Cent/kWh erhöhten.
Tabelle 9: Elektrizitätspreise der Industrie - USA und Deutschland im Vergleich
Elektrizitätspreise für die Industrie (USD pro Kilowattstunde)
Land
USA
1)
Deutschland
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
0,049
0,051
0,053
0,057
0,062
0,064
0,070
0,068
0,068
0,049
0,065
0,077
0,084
0,094
0,109
k.A.
k.A.
k.A.
1) Die US-Preise beinhalten bundesstaatliche und lokale Steuern, Energie- oder Nachfragegebühren, Kundenbetreuungsgebühren, Konzessionsabgaben, Kraftstoffpreisanpassungen sowie sonstige Gebühren, die dem Endverbrauchern während des gängigen Rechnungsverfahrens aufgelegt werden.
Preise beinhalten keine Rechnungsabgrenzungsposten, Kredite oder andere Anpassungen, wie z.B. Erlöse aus vorherigen Perioden.
Quelle: U.S. Energy Information Administration - Electric Sales, Revenue, and Average Price, 2011
57
58
Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Electricity Explained, 2011
Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Electricity Explained, 2011
32
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Der durchschnittliche gewerbliche Strompreis nahmen im Vergleich zu 2010 wiederum um 0,02 US-Cent von 10,17 USCent auf 10,19 US-Cent/kWh zu. Im Gegensatz dazu haben die Durchschnittspreise der Industrie, wie in Tabelle 9 beschrieben, einen Nachlass von 0,06 % von 6,81 US-Cent auf 6,77 US-Cent/kWh verzeichnet.
Tabelle 10: Durchschnittliche Energiepreise, US-Städte und Nordost-Region
Nordost-Region 1)
Durchschnittswert US-Städte
Veränderung
Preise (in USD)
Veränderung seit
Preise (in USD)
seit (%)
(%)
Einheiten
Jul
Jun
Jul
Jul
Jun
Jul
Jun
Jul
Jul
Jun
2011
2012
2012
2011
2012
2011
2012
2012
2011
2012
3.689
3.513
3.492
-5.3
-0.6
3.662
3.473
3.453
-5.7
-0.6
1.078
0.927
0.943
-12.5
1.7
1.177
1.052
1.047
-11.0
-0.5
0.135
0.135
0.133
-1.5
-1.5
0.168
0.162
0.160
-4.8
-1.2
3.703
3.602
3.502
-5.4
-2.8
3.804
3.635
3.602
-5.3
-0.9
3.654
3.552
3.451
-5.6
-2.8
3.749
3.579
3.544
-5.5
-1.0
3.780
3.677
3.583
-5.2
-2.6
3.902
3.745
3.712
-4.9
-0.9
3.915
3.825
3.726
-4.8
-2.6
4.044
3.887
3.862
-4.5
-0.6
3.953
3.808
3.748
-5.2
-1.6
4.081
3.988
3.910
-4.2
-2.0
Energie Privatverbrauch
Heizöl pro Gallone
von Energieversorger
geliefertes Gas
pro Wärmeeinheit
Strom pro kWh
Benzin, alle Sorten, pro
Gallone
Benzin bleifrei normal
pro Gallone
Benzin Super pro Gallone
Benzin Super Plus pro
Gallone
Diesel pro Gallone
Zuletzt am 1.August 2012 erneuert (1 Gallone = ca. 3.79 Liter)
1) Nordost Region: Connecticut, Maine, Massachusetts, New Hampshire, New Jersey, New York, Pennsylvania, Rhode Island, Vermont
Quelle: U.S. Energy Information Administration - Electric Sales, Revenue, and Average Price, 2011
In den nächsten Jahren geht die EIA davon aus, dass der Strompreis aufgrund von sehr niedrigen Erdgaspreisen –
Strompreise haben die Tendenz, der Entwicklung von Brennstoffen, insbesondere von Erdgas, zu folgen – von 9,8 USCent/kWh in 2010 auf 9,2 US-Cent/kWh in 2019 fallen und bis 2035 auf 9,5 US-Cent/kWh steigen wird (inflationsbereinigt).59 Viele Experten gehen hingegen von einem weiter steigenden Strompreis aus, der dem Trend der vergangenen
Jahre folgt (siehe folgende Abbildung).
59
Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview, 2012
33
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Abbildung 15: Strompreisentwicklung nach Sektor in den USA
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration - Electric Power Monthly, 2011
34
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
4. Energieeffizienz USA
4.1
Bausektor
Der Bausektor macht 13,4 % des gesamten US-Bruttoinlandproduktes aus. Darin sind sowohl der Bau von Gebäuden als
auch Bauvorhaben im Infrastrukturbereich enthalten. Laut der Umfrage des US Census Bureau, American Housing Survey for the United States 2009, beträgt die Zahl der US-Wohneinheiten im Jahr 2009 insgesamt 130.112.000. Die meisten dieser Gebäude wurden zwischen 1940 und 1986 erbaut. Bei drei von vier Objekten handelt es sich um Einfamilienhäuser. Die Mehrheit der in diesem Bericht untersuchten Gebäude ist zweistöckig, gefolgt von ein- und dreistöckigen
Häusern. Die Durchschnittsgröße der Einfamilienhäuser betrug in 2009 158 m². 28,2 % der Objekte wurden auf einen
Wert von 200.000 USD oder mehr geschätzt; demnach bewohnt die Mehrheit der Amerikaner dem niedrigen Preisniveau
zuzurechnende Häuser. Lediglich 19,2 % der Wohnobjekte wurden noch vor 1920 gebaut und 5,5 % der in dem Bericht
untersuchten Wohnobjekte wurden in den letzten vier Jahren errichtet. Darüber hinaus betragen die durchschnittlichen,
monatlichen Stromkosten in den USA ca. 107 USD für jede Wohneinheit. Hinzu kommen im Durchschnitt 133 USD für
Heizöl, sowie 73 USD für Gas pro Monat/Wohneinheit.60
Dank des American Recovery and Reinvestment Act (ARRA) 2009/2010 konnte ein tiefgreifender Rückgang der Wirtschaftsleistung im Bauwirtschaftssektor vermieden werden.61 Insgesamt stagnierte der Bausektor im Jahr 2010, was insbesondere an dem weitgehend ausgebliebenen Bau von Wohnhäusern lag. Im Jahr 2012 sind die Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um 10,1 % auf insgesamt 582,1 Mrd. USD gestiegen.62 Laut GTAI sind ungefähr 100 ausländische
Baukonzerne in den USA vertreten.63
4.2
Gebäudesektor
Die Genehmigungen für den Bau von privaten Wohneinheiten und Einfamilienhäusern sind im Vergleich zum Vormonat
und dem Vorjahr konstant angestiegen. 54 % der Einfamilienhäuser verfügten über zwei oder mehr Stockwerke mit einem durchschnittlichen Preis von 267.900 USD in 2010. 64 Im Juni 2013 wurden US-weit (laut dem statistischen Bundesamt) 497.000 Privathäuser verkauft. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Plus von 38.1 %.65
In den USA wurden in 2010 41 % der Primärenergie vom Gebäudesektor verbraucht. Das sind 44 % mehr als der Transport- und 36 % mehr als der Industriesektor. Die verwendete Primärenergie stammte dabei zu 75 % aus fossilen Brennstoffen, zu 16 % aus Kernkraftwerken und zu 9% aus erneuerbaren Energiequellen. Die Bauwirtschaft ist somit einer der
schwerwiegendsten Emittenten von Kohlenstoffdioxid und hielt in 2009 einen Gesamtanteil von 40 %. Im Vergleich zum
weltweiten Anstieg ist der prozentuale Anteil der Gebäudeindustrie in den USA mit 7,1 % in 2009 leicht rückläufig.66 Laut
einer im März 2012 veröffentlichten Statistik fiel der durchschnittliche Energiepreis bei Gebäuden in 2012 auf 21,33 USD
(pro Mio. Btu) und soll auch mittelfristig weiter fallen.67
Vgl.: U.S. Census Bureau – American Housing Survey (AHS), 2011
Vgl.: U.S. Census Bureau - Construction Spending, 2013
62 Vgl.: Germany Trade & Invest - Wirtschaftsdaten kompakt: USA, 2013
63 Vgl.: Germany Trade & Invest - Wirtschaftstrends kompakt Jahresmitte 2013 USA, 2013
64 Vgl.: U.S. Census Bureau - NEW RESIDENTIAL CONSTRUCTION IN JUNE 2013, 2013
65 Vgl.: U.S. Census Bureau - NEW RESIDENTIAL CONSTRUCTION IN JUNE 2013, 2013
66 Vgl.: U.S. Department of Energy – Buildings Energy Data Book, 2012
67 Vgl.: U.S. Department of Energy – Building Sector Expenditures, 2012
60
61
35
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
4.3
Gebäudetechnik USA
4.3.1
Gebäudematerial und Isolation
Tabelle 11: US-Isolationen, nach Typus (Mio. Pfund)
Isolationen
1992
2001
2006
1)
Glasfaser
2.938
55 %
3.760
54 %
4.085
53 %
Schaumstoff
1.223
23 %
1.775
25 %
1.955
26 %
Zellulose
485
9%
665
9%
730
10 %
Glaswolle
402
8%
445
6%
480
6%
Sonstiges
309
6%
370
5%
395
5%
5.357
100 %
7.015
100 %
7.645
100 %
Gesamt
1)
Geschätzter Wert
Quelle: U.S. Department of Energy - Buildings Energy Data Book: Building Materials/Insulation, 2012
Es wird ersichtlich, dass Glasfaser und Schaumstoff den US-amerikanischen Markt in Bezug auf Isolation dominieren.
Zur Isolation gehören Gebäudeisolation sowie industrielle Isolation und Einrichtungs- und Ausstattungsdämmung. Das
Material mit dem energieeffizientesten Resultat ist der oftmals in den USA genutzte formbare Kunststoff. Dieser hat einen Wärmedurchgangskoeffizienten (r-value) von 3,9 bis 8,2; je nachdem, welche Kunststoffmischung gebraucht wurde
und welche Art der Installation angewendet wurde. Die Zahl der Anwendung von Zellulose-basierten Isolationsstoffen hat
in den letzten 20 Jahren stetig zugenommen, während die Anwendungen von Glasfaser langsam zurückgegangen sind.
Die Nutzung der in Tabelle 11 erwähnten Materialien hat sich in den vergangenen Jahren nur geringfügig geändert.
36
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
4.3.2
Dachbegrünung
Tabelle 12: Anzahl von "Green Roofs" fertig gestellt im Jahr (Tausend SF), März 2012
Nordamerika
Jahr
Extensiv
Intensiv
Gemischt Gesamt
2004
917
406
4.9
1.327
2005
1.785
488
198.7
2.472
2006
1.957
1.033
73.8
3.064
2007
k.A.
k.A.
k.A.
2.408
2008
k.A.
k.A.
k.A.
3.182
2009
k.A.
k.A.
k.A.
-
2010
3.109
172
312
4.341
USA
Jahr
Extensiv
Intensiv
Gemischt
Total
2004
777
406
3.92
1.187
2005
1.570
476
103
2.150
2006
k.A.
k.A.
k.A.
-
2007
k.A.
k.A.
k.A.
1.953
2008
k.A.
k.A.
k.A.
2.647
Notiz:
Die vorliegenden Daten stellen eine Marktbeurteilung dar, da nicht
alle Dachbegrünungen registriert werden können.
Quelle: U.S. Department of Energy - Buildings Energy Data Book: Building Materials/Insulation, 2012
In Tabelle 12 wird unterschieden in extensive und intensive Dachbepflanzung. Die extensive Dachbegrünung umfasst den
ökologischen Schutzbelag; die intensive Dachbegrünung den gestalterischen Aspekt.
Eine detaillierte Erklärung ist aus dem entsprechenden Link in der Quelle zu entnehmen. Die Zahl der extensiven Dachbegrünung sowohl in Nordamerika als auch in den USA wächst seit 2004 beständig. Nach einem Anstieg der intensiven
Dachbegrünung in Nordamerika im Jahr 2006, war sie in 2010 wieder rückläufig. Aktuellere Zahlen für die USA liegen
noch nicht vor.
37
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
4.3.3
Fenster
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklungen der verschiedenen Fenstermaterialien bei Neubauten, Sanierungen
und den Gesamtkonstruktionen.
Tabelle 13: Fensterabsatz im Wohnbereich nach Rahmentypen (Mio. Stück)
Aluminium
Holz
Vinyl
Sonstiges
Gesamt
1990
5,9
9,4
1,2
0,1
16,6
1995
4,7
11,6
4,8
0,3
21,4
2000
3,7
12,8
9,0
0,4
25,8
2005
6,5
9,2
17,4
1,0
34,1
2007
4,4
6,2
13,2
1,0
24,8
2009
1,9
2,5
6,3
0,7
11,4
1990
3,6
7,6
7,1
0,1
18,4
1995
3,9
9,4
9,6
0,2
23,1
2000
4,0
10,2
1,8
0,2
29,2
2005
2,4
10,0
23,2
0,9
36,4
2007
1,9
8,9
22,5
1,0
34,3
2009
1,0
6,1
19,1
1,3
27,5
1990
9,5
17,0
8,3
0,2
35,0
1995
8,6
21,0
14,4
0,5
44,5
2000
7,7
23,0
23,8
0,6
55,0
2005
8,9
19,2
40,6
1,9
70,5
2007
6,3
15,1
35,7
2,0
59,1
2009
2,9
8,6
25,5
1,9
38,9
Neubauten
Sanierungen
Gesamtkonstruktionen
Quelle: U.S. Department of Energy - Buildings Energy Data Book: Windows, 2012
Aluminium und Holz sind als Material dabei sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen und Gesamtkonstruktionen
rückläufig. Vinyl wird bevorzugt eingesetzt.
38
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Tabelle 14: Fensterabsatz im Wohnbereich nach Glastypen (Mio. Stück)
Angaben
in Mio.
bzw.
Steigerung
zum Vorjahr in %
Jahr
Doppelverglaste
Fenster
Einfachglasfenster
Versiegelte IG
1)
Andere
Gesamt
1980
8,6
34 %
0,0
0%
16,6
66 %
25,2
100 %
1990
4,9
14 %
12,0
34%
18,7
53 %
35,6
100 %
1993
2,8
14 %
17,2
84%
0,4
2%
20,4
100 %
1995
5,5
12 %
37,8
85 %
1,3
3%
44,5
100 %
1999
4,8
8%
55,2
89 %
2,0
3%
62,0
100 %
2001
3,9
7%
50,9
90 %
1,5
3%
56,3
100 %
2003
4,7
7%
55,9
89 %
2,2
4%
62,8
100 %
2005
4,2
6%
63,8
91%
2,5
3%
70,5
100 %
2007
2,7
5%
55,0
93 %
1,4
2%
59,1
100 %
2009
1,6
4%
36,2
93 %
1,2
3%
38,9
100 %
1) IG = insulated glazing = isolierte Verglasung
Quelle: U.S. Department of Energy - Buildings Energy Data Book: Windows, 2012
Fenster, die in den USA installiert werden, müssen kein Isolationsglas nutzen. Jedoch ist in den letzten 25 Jahren der
Anteil der nicht-isolierten Einfachglasfenster stark gesunken. Tabelle 14 zeigt auf, dass im Jahr 2009 96 % aller Wohngebäude doppel- bzw. dreifachverglaste Fenster installiert hatten.
Detaillierte Informationen zum Fenster- und Türenmarkt sowie Hinweise zu Zertifizierungen und Standards können bei
der Window and Door Manufacturers Association unter www.wdma.com abgerufen werden.
Window and Door Manufacturers Association
Stephen Kendrick
Communications & Operations Associate
skendrick@wdma.com
39
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
4.3.4
Heizung, Kühlung, und Lüftungsausstattung
Tabelle 15: US Absatz von Heizungs-. Lüftungs- und Klimasysteme nach Typ (Inklusive Exporte)
2000
2005
2007
2009
2010
Umsatz 2005
Equipment Typ
(1.000s)
(1.000s)
(1.000s)
(1.000s)
(1.000s)
(Mio. USD)
Klimaanlagen
5.346
6.472
4.508
3.516
3419
5.837
Wärmepumpen
1.539
2.336
1.899
1.642
1.748
2.226
Luft-Luft Wärmepumpen
1.339
2.114
1.899
1.642
1748
1.869
Sole-Wasser Wärmepumpen
200
222
k.A.
k.A.
k.A.
357
Kühler
38
37
37
25
29
1.093
Kolbenmotor
25
24
30
20
24
462
Zentrifuge/Schraube
8
6
7
5
5
566
Absorption
5
7
k.A.
k.A.
k.A.
64
Heizöfen
3.681
3.624
2.866
2.231
2.509
2.144
gasgefeuert
3.104
3.512
2.782
2.175
2453
2.081
elektronisch
455
N.A.
N.A.
N.A.
N.A.
N.A.
ölgefeuert
121
111
84
56
56
63
Boiler
368
370
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
Quelle: U.S. Department of Energy - Buildings Energy Data Book: Heating, Cooling, and Ventilation Equipment, 2012
Während die Anzahl der Klimaanlagen seit 2005 konstant rückläufig sind, konnte ein Anstieg bei den Wärmepumpen
verzeichnet werden. Auch die Anzahl an Kühlern ist in 2010 wieder angestiegen. Grundsätzlich sind Klimaanlagen und
Heizöfen die meist genutzten Anlagen. Die meisten Heizöfen in den USA werden mit Gas betrieben. Bis in die 60er Jahre
wurde Heizöl in über 10 % der Fälle als Heizkraftstoff genutzt. Jedoch wird vermutet, dass diese Zahl aufgrund der vermehrten Nutzung von elektrischen Heizungen mittel- und langfristig sinken wird. Auch Erdgas wurde im Laufe der 80er
Jahre, als elektrische Heizungen bereits 50 % des Marktes einnehmen konnten, weitaus weniger genutzt.68
Die Entwicklungen im US-Markt signalisieren derzeit einen verstärkten Trend hin zu Heizpumpen und weg von den herkömmlichen und vielgenutzten Heizöfen. Während Hersteller in 1990 im Vergleich zu Heizöfen lediglich 1/3 an Heizpumpen verkauft hatten, ist es in 2010 auf 3/4 angestiegen. Der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsmarkt (HVAC
market) wird von sieben Firmen US-weit dominiert. Die Firma UTC/Carrier hält mit 32 % der Gasöfen und 27 % der
Heizpumpen und Klimaanlagen den größten Marktanteil. Zwar werden die Geräte durch technologische Weiterentwick-
68
Vgl.: U.S. Department of Energy – Buildings Energy Data Book – Building Envelope & Equipment, 2012
40
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
lungen stets effizienter, doch wird aufgrund der langen Lebensdauer der alten Anlagen (zwischen 11 und 20 Jahren) der
Wandel zu effizienteren Technologielösungen nur schrittweise voranschreiten. 69
4.3.5
Beleuchtung
Dank des Energy Independence and Security Act von 2007 ist ein Wandel im US-Beleuchtungsmarkt zu verzeichnen.
Das Gesetz sieht vor, dass zwischen 2012-2014 alle Glühbirnen mit einer Lichtkapazität von 360 bis 2600 Lumen (Lichtstromeinheit) um 30 % effizienter sein müssen. Seit Januar 2012 ist das Gesetz für 100-Watt Glühbirnen in Kraft, und
2014 für alle Glühbirnen ab 40-Watt.70
Tabelle 16: 2010 Watt der Lampen, Lampenanzahl pro Gebäude und Std. pro Tag
Watt der Lampe
Lampen pro Gebäude
Std./pro Tag
Res 1)
Kom 2)
Ind 3)
Res 1)
Kom 2)
Ind 3)
Res 1)
Kom 2)
Ind 3)
Glühend
56
53
46
32
14
1
2
10
13
Halogen
65
68
68
2
9
0
2
12
12
Kompaktleuchtstoff
16
19
31
12
39
1
2
10
13
Linear fluoreszierend
24
37
39
5
301
283
2
11
13
Hochdruck Gasentladung
126
350
403
0
6
31
2
11
17
Andere
47
12
11
0
7
1
2
21
22
LED
11
12
11
0
7
1
2
21
22
Sonstige
54
11
0
0
0
N/A
1
15
0
Total
46
42
75
51
376
317
2
11
13
Notiz: Ein Wert von Null bedeutet weniger als 0,5.
1)
Res=Residential (in Wohngebäuden)
2)
Kom=Commercial (handelsgewerblich)
3)
Ind=Industrial (Industriell)
Quelle: U.S. Department of Energy – Buildings Energy Data Book: Lighting, 2012
Die EIA geht davon aus, dass in 2010 etwa 499 Mrd. kWh an Elektrizität für private und kommerzielle Beleuchtung verbraucht wurden. Dies entspricht etwa 18 % des gesamten Elektrizitätsverbrauchs beider Sektoren und 13 % des gesamten
US-Verbrauchs. Der Verbrauch der Wohnhäuser lag dabei bei 202 Mrd. kWh, was etwa 14 % des Gesamtverbrauchs entspricht. Die restlichen 297 Mrd. kWh wurden vom kommerziellen Sektor verbraucht; darunter fallen handelsgewerbliche
69
70
Vgl.: U.S. Department of Energy – Buildings Energy Data Book – Building Envelope & Equipment, 2012
Vgl.: U.S. Department of Energy – New Lightning Standards Begin, 2012
41
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
und Verwaltungsgebäude sowie die Beleuchtung von öffentlichen Straßen und Autobahnen. Der Elektrizitätsverbrauch
bei der Beleuchtung entspricht hier etwa 22 % des Gesamtverbrauchs in 2010.71
Tabelle 17: 2010 Gesamter Elektrizitätsverbrauch von Lichttechnologien nach Sektoren (TW Std. pro
Jahr)
Wohnbau
Gewerbebau
Industriebau
Andere
Gesamt
Glühend
136
78 %
15
4%
0
0%
4
4%
156
22 %
Halogen
12
7%
15
4%
0
0%
1
1%
28
4%
Kompaktleuchtstoff
15
9%
16
5%
0
0%
1
1%
32
5%
Linear fluoreszierend
10
6%
250
72 %
23
40 %
10
9%
294
42 %
Hochdruck Gasentladung
0
0%
49
14 %
35
60 %
98
83 %
183
26 %
Andere
1
1%
3
1%
0
0%
3
3%
8
1%
LED
0
0%
3
1%
0
0%
2
1%
5
1%
Sonstige
1
1%
0
0%
k.A.
k.A.
1
1%
3
0%
Gesamt
175
100 %
349
100 %
58
100 %
118
100 %
700
100 %
Quelle: U.S. Department of Energy – Buildings Energy Data Book: Lighting, 2012
71
Vgl.: U.S. Energy Information Administration - How much electricity is used for lighting in the United States?, 2013
42
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Tabelle 18: Hauptgeräteeigentum (Mio. von Haushalten und % der US Haushalte)
Geräteart
1996
2001
2005
2008
Haushalt
Haushalt
Haushalt
Haushalt
Raum Klimaanlagen
30,4
31 %
26,9
26 %
27,4
25 %
32,7
29 %
Kühlschränke
96,8
98 %
100,0
96 %
104,7
96 %
111,6
99 %
Tiefkühltruhen
41,9
42 %
42,8
41 %
36,1
33 %
48,5
43 %
Induktionsherdplatte
65,3
66 %
69,2
66 %
71,0
65 %
68,8
61 %
Gasherdplatten
38,3
39 %
39,4
38 %
42,2
39 %
45,1
40 %
Mikrowellen
89,5
91 %
94,6
91 %
97,2
89 %
102,6
91 %
Waschmaschinen
94,3
95 %
96,9
93 %
90,1
83 %
107,1
95 %
Elektrische Trockner
60,4
61 %
61,8
59 %
67,6
62 %
69,9
62 %
Gas Trockner
21,1
21 %
19,8
19 %
20,7
19 %
22,6
20 %
Computer
43,5
44 %
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
Anzahl von US Haushalten
98,9
107,0
108,8
112,8
Quelle: U.S. Department of Energy - Buildings Energy Data Book: Appliances, 2012
Wie in der obenstehenden Tabelle 18 ersichtlich wird, hat so gut wie jeder US-Haushalt einen Kühlschrank und eine Mikrowelle. Seit dem Jahr 1990 haben über 90 % der US-Haushalte eine eigene Waschmaschine und knapp 1/3 der Bevölkerung eine eigene Klimaanlage. Computer und Laptops sind relativ neue Geräte, die mehr und mehr zur typischen ElektroAusstattung gehören.
43
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
4.3.6
Aktive Solarsysteme
Aktive Solarsysteminstallationen in Gebäuden sind in den letzten zwei Jahrzehnten immer häufiger zu verzeichnen.
Tabelle 19: Solaranlagenabsatz nach Typ und Markt (Tausend SF)
Typ
1980
Thermischer Sonnenkollektor
1990
2000
2009
11.409
8.354
13.798
Wohnbau
k.A.
5.851
7.473
10.239
Gewerbebau
k.A.
295
810
974
Industriebau
k.A.
-
57
634
Nutzen
k.A.
5.236
5
374
Andere
k.A.
26
10
1.577
6.897
13.837
88.221
1.282.560
Photovoltaik (kW)
Quelle: U.S. Department of Energy - Buildings Energy Data Book: Active Solar Systems, 2012
Es gibt einen konstanten Anstieg von Solarwärmesystemen in Wohngebäuden. Zwischen den Jahren 1990 und 2009 hat
sich die Zahl der Liefereinheiten verdreifacht. Die meisten dieser Installationen wurden zur Swimmingpool-Beheizung
genutzt; jedoch wurden einige auch zur Wasser- oder Wohnraumbeheizung gebraucht. Insbesondere der Markt für Gebäude-Photovoltaik-Systemen ist in den Jahren 1982-2009 gewachsen. Im dritten Quartal 2011 sind die PVInstallationen erneut auf nun über 1 GW gestiegen. Es wurden in diesem Zeitraum 449.2 MW neu installiert, was einem
Anstieg von 140 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Nachdem das Wachstum im Wohnsektor in den ersten beiden
Quartalen stagnierte, stieg auch dieser Bereich im dritten Quartal um 21 %.72
72
Vgl.: Germany Trade & Invest - Solarenergie in den USA mit Licht und Schatten, 2012
44
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
4.3.7
Geothermal
Der Geothermie Sektor ist von 2000-2006 US-weit stabil geblieben. In den Jahren 2007-2008 konnte ein Wachstum von
3 % gemessen werden. Die letzten Zahlen stammen aus 2008. Hier betrug die aus Geothermie gewonnene Elektrizität
14,859 GWh.73 Die USA sind mit 3.187 MW Weltrangführer in Bezug auf installierte Geothermalkapazität. In 2010
stammten rund 3 % des erneuerbaren Stromverbrauchs der USA aus Geothermie. Der Großteil der installierten Kapazität
befindet sich dabei im Westen der USA; Staaten wie beispielsweise Kalifornien, Nevada, Alaska, Hawaii, Idaho, Oregon,
Utah und Wyoming gehören landesweit zu den Vorreitern.74
4.3.8
Windenergie vor Ort
Tabelle 20: US Kleinwindeinheiten und Kapazität, März 2012
Einheiten
Kapazität in kW
Umsatz (Mio. USD)
2001
1)
2.100
2.100
-
2002
1)
3.100
3.100
-
2003
1)
3.200
3.200
-
2004
4.671
4.878
17.2
2005
4.324
3.285
11.1
2006
8.330
8.565
35.8
2007
9.102
9.748
43.1
2008
10.386
17.374
73.5
2009
9.820
20.375
91.0
2010
7.811
25.618
139.2
1)
Geschätzter Wert
Quelle: U.S. Department of Energy - Buildings Energy Data Book: Lighting, 2012
Die Anzahl der in den USA installierten Kleinwindenergieanlagen ist bis 2008 stetig gewachsen. Seitdem ist zwar ein
Rückgang der Einheiten zu verzeichnen, doch stieg die Gesamtkapazität ebenso wie die Verkaufszahlen konstant. Über
80 % der Kleinwindanlagen sind 1-100 kW Turbinen. Dabei steigt die Anzahl der netzgekoppelten Kleinwindsysteme
konstant.
4.4
Standards, Normen & Zertifizierung
4.4.1
Energy Efficiency Resources Standards (EERS)
Die EERS sind ein Regelwerk, welches sowohl auf bundesstaatlicher Ebene als auch für die gesamten USA langfristige
Energieeffizienzziele setzt. EERS bestimmen, dass jährlich Energieeffizienzmaßnahmen durchgeführt werden, die zu
einer festgelegten prozentualen Reduzierung des Energieverbrauchs führt. Diese Einsparungen werden in der Regel
73
74
Vgl.: U.S. Department of Energy - 2009 Renewable Energy Data Book, 2010
Vgl.: Geothermal Energy Association - Annual US Geothermal Power Production and Development Report, 2012
45
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
durch die Nutzung der Verbraucher von Förder- und Rabattprogrammen realisiert. Im Oktober 2011 hatten 24 Staaten
der USA einen EERS erlassen und fordern jährlich erkennbare Stromeinsparungen bei den Energieversorgern ein. Dabei
stehen die Verringerung des Energiebedarfs (in MWh) und der Nachfrage (in MW) als auch des Gesamtenergieverbrauch
und des Verbrauchs zu Spitzenlastzeiten im Vordergrund der Standards. Drei Staaten haben freiwillige Ziele. Die stärksten EERS Anforderungen bestehen in Vermont und Massachusetts, die jeweils rund 2,5 % an jährlichen Einsparungen
vorschreiben.75
4.4.2
Buildings Technology Program (BTP)
Energieeffizienzstandards auf bundesstaatlicher Ebene sind in den USA Teil des BTP des US Department of Energy
(DOE- US-Energiebehörde). Das DOE ist seit dem 1978 festgelegten National Energy Conservation and Policy Act
(NECPA) für das Festlegen von Energieeffizienz-Standards bei Geräten und Gebäuden verantwortlich.76
Appliance Efficiency Standards beziehen sich auf Geräte in Wohngebäuden, gewerblichen Gebäuden sowie in Industrieanlagen. Die folgenden vier Bereiche werden dabei abgedeckt: rechtliche Normen für Energieeinsparung, Prüfverfahren,
Zertifizierung und Durchsetzung sowie Etikettierung. Dazu gehören mehr als 50 verschiedene Arten an Geräten und Ausrüstungen, die schätzungsweise 82 % des heimischen Energie-, 67 % des kommerziellen Energie-, und etwa 50 % des
industriellen Energieverbrauchs in Gebäuden ausmachen. In 2010 konnten Verbraucher und Unternehmen insgesamt 15
Mrd. USD pro Jahr einsparen und der Betrag wird sich voraussichtlich bis zum Jahr 2025 verdoppeln. 77
Neben der Entwicklung von Testverfahren und der Implementierung von Standards zur Energieeinsparung, teilen sich
die DOE und die Federal Trade Commission (FTC) die Verantwortung für die Beschriftung dieser Geräte. Die FTCEtikettierungsregel legt fest, dass Gerätehersteller die jeweiligen Energieverbrauchsdaten an jedem Gerät im Verkauf
durch eine gelbe Etikettierung, einem sogenannten Energy Guide, kenntlich machen müssen. Diese Informationen müssen bei allen Bezugsquellen angegeben werden, auch in Katalogen und auf Internetseiten. Die Beschriftungen für die
meisten Geräte müssen die geschätzten jährlichen Verbrauchskosten als primäre Angabe enthalten. 78 Mitte des Jahres
wurden Seitens des FTC Modifizierungen vorgeschlagen, die beispielsweise aufzeigen, wo die Produkte legal installiert
werden können, wie hoch der Wirkungsgrad ist und, dass ein Link zu einem Online-Energie-Kostenrechner verpflichtend
wird.79
Bundesstaaten sind befugt, eine Befreiung der DOE-Reglementierungen zu beantragen. Die Effizienz-Standards auf staatlicher Ebene müssen allerdings strenger sein als die auf Bundesebene. Allerdings müssen diese auch nachweisen, dass
diese Reglementierung keine erhebliche Belastung für die Hersteller darstellt oder zu einer Nichtverfügbarkeit von Waren
führen würde.
Das Building Energy Codes Program (BECP) bezieht sich auf alle neuen Gebäude und schließt zudem die Geräteausstattung mit ein.80 Das DOE ermutigt den Einsatz neuer Technologien und innovativer Gebäudepraktiken zur Verbesserung
der Energieeffizienz, indem Kodes Mindestanforderungen für Neubauten und sanierte Gebäude festlegen. Das BECP
arbeitet mit dem ICC, American Society of Heating, Refrigerating and Air Conditioning Engineers (ASHRAE),
Illuminating Engineering Society of North America (IESNA), dem American Institute of Architects (AIA), der Bauindustrie sowie staatlichen und lokalen Behörden zur Entwicklung und Förderung strengerer und leicht verständlicheren
Gebäudestandards.81
Weitere Informationen können online bei folgenden Organisationen abgerufen werden:
Vgl.: American Council for an Energy-Efficient Economy - Energy Efficiency Resource Standard, 2013
Vgl.: U.S. Department of Energy - National Energy Conservation Policy Act, 2011
77 Vgl.: U.S. Department of Energy - Appliance and Equipment Standards, 2013
78 Vgl. : Federal Trade Comission - Environmental Marketing, kein Datum
79 Vgl. : Federal Trade Comission - FTC Proposes Changes to Energy Labels for Home Heating and Cooling Equipment,
2012
80 Vgl.: U.S. Department of Energy - Building Technologies Office, 2012
81 Vgl.: U.S. Department of Energy - Building Energy Codes Program, 2013
75
76
46
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
DOE – Energy Codes Program
ICC – 2012 International Energy Conservation Code
ASHRAE – Shaping Tomorrow’s Build Environment Today
4.4.3
DOE Marktentwicklungsprogramme
Die aktuelle Strategie des US DOE in der Wachstumsförderung für den Energieeffizienzgebäudemarkt ist ein VierPunkte-Programm.
Als erstes konzentriert sich das Programm auf die Identifizierung von Marktpotentialen. Im Rahmen des Building America Program82 des DOE arbeiten regierungsgesponserte Forschungsteams mit Repräsentanten aus der Industrie zusammen, um festzustellen welche Marktbereiche Unterstützung brauchen. Sie legen sich darauf fest, was die Industriestandards sind und wie diese sich von Region zu Region unterscheiden. Dazu sammelt das DOE im Rahmen der Better
Building Initiative83 Informationen über bestehende Gebäudeleistungen und Investitionsmöglichkeiten im Gewerbebausektor.
Sobald eine Informationsgrundlage besteht, versuchen DOE-Programme den Markt durch Standards und Erwartungen
voranzutreiben. Das Building America Program unterstützt dies indem klimaspezifische Leitfäden und Fallstudien als
Referenz für Hausbauer und Käufer verfasst werden und sie über die Vorteile der bewährten und aktuell verfügbaren
Energieeffizienzgebäudeprodukte aufklärt. Das DOE bietet auch ein Bewertungssystem für den Energienutzen in den
eigenen vier Wanden an, das Prüfer und Berater nutzen können, um standardisiert die Energiemenge und Energiekosten
zu dokumentieren, die mit Effizienzverbesserungen eingespart werden können. Das DOE veröffentlicht auch Richtlinien
zum Eigenheimenergie-Upgrade um Standards für die Industrie zu setzen. 84
Der nächste Schritt für das DOE ist eine Auswahl an Anreizen, die den Markt “steuern” sollen. Ein wichtiges Programm
ist das Home Performance with Energy Star, das Rabatte für energieeffiziente Haushaltsgeräte und Bauprodukte bereitstellt. Das DOE erkennt auch Architekten und Baugesellschaften an, die effiziente und nachhaltige Gebäude im Rahmen
des Challenge Home Program bauen.85
Das Better Buildings Program steuert den Markt auch indem es mit dem US Kongress zusammenarbeitet, um Steuervergünstigungen und Kredite hervorzubringen, die Investitionen in Effizienz-Upgrades attraktiver machen sollen. Dazu soll
es auch Wettbewerbe für Kommunen und Organisationen organisieren, bei denen Strategien entwickelt werden müssen,
die den Energiebedarf in ihren Gebäuden senken.86 Ein weiterer Wettbewerb, den das DOE organisiert, ist der Solar
Decathlon; hier werden Universitäten eingeladen in einem Wettbewerb effiziente Niedrigkostengebäude zu bauen und
diese in einem wettbewerbsfähigen Format auszustellen.87
Das DOE arbeitet letztendlich auf eine Marktadoption von Energieeffizienzprodukten in großem Umfang hin. Für dieses
Ziel werden Gebäudezertifikatsstandards wie das Home Performance with Energy88 und der Energy Star for Buildings &
Manufacturing Plants89 ins Leben gerufen. Das Challenge Home Program zielt auch auf eine Marktadoption ab indem es
diejenigen auszeichnet, die bezahlbare, langlebige, energieeffiziente Gebäude produzieren und diese dann als Standard
Vgl.: U.S. Department of Energy - Building America: Bringing Building Innovations to Market, 2013
Vgl.: U.S. Department of Energy - Better Buildings, kein Datum
84 Vgl.: U.S. Deparment of Energy - Guidelines for Home Energy Professionals, 2013
85 Vgl.: U.S. Deparment of Energy - Improving the Energy Efficiency of Residential Buildings, 2013
86 Vgl.: U.S. Department of Energy – Better Buildings, kein Datum
87 Vgl.: U.S. Deparment of Energy DOE – Solar Decathlon, 2012
88 Vgl.: EnergyStar - Home Performance with ENERGY STAR, kein Datum
89 Vgl.: EnergyStar - ENERGY STAR certification for your building, kein Datum
82
83
47
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
setzen.90 Das DOE wirkt auch bei privaten Projekten mit und arbeitet mit lokalen Forschungsorganisationen zusammen,
um effiziente Gebäudesysteme in bestimmten Regionen einzuführen.
Buildings America
Das Buildings America-Programm fördert seit 15 Jahren Innovationen im Wohnungsbau in Bezug auf Energieeffizienz,
Langlebigkeit, Qualität, Erschwinglichkeit und Komfort. Dieses Forschungsprogramm arbeitet eng mit der Industrie, wie
beispielsweise den größten US-Baufirmen, zusammen, um innovative Ideen zu kommerzialisieren und langfristig auf dem
Markt zu etablieren.91
Better Buildings
US-Präsident Barack Obama hat diese Initiative in die Wege geleitet. CEOs, Professoren, staatliche- und lokale Entscheidungsträger können sich hier mit Ihrem Unternehmen dazu verpflichten Energie und Geld zu sparen und die besten
Energiespar-Strategien publik zu machen. Teilnehmer verpflichten sich, Energieeinsparungspotentiale und ihre Fortschritte zu teilen. Im Gegenzug erhalten Sie die öffentliche Anerkennung, technische Unterstützung und Know-How
Transfer über das Netzwerk.92
Home Energy Score
Hier wird die Energieeffizienz des Hauses durch einen Berater auf einer Skala von 1-10 bewertet. Bei einer schlechten
Bewertung im unteren Bereich werden dem Hausbesitzer einige Empfehlungen und Verbesserungsvorschläge gegeben
und die potentiellen Geldersparnisse errechnet. Zusätzlich dazu können Hausbesitzer die Energieeffizienz ihrer Häuser
mit Nachbarhäusern vergleichen, was den Dialog über diese Thematik anregen soll.93
Workforce Guidelines for Home Energy Upgrades
Dies ist ein umfassender Leitfaden für Arbeitnehmer im energieeffizienten Wohnungsbau. Die Richtlinien beinhalten
Standard-Spezifikationen für qualitativ hochwertige Arbeit; es ist zudem ein Nachschlagewerk für technische Standards
und Kodes. Die Richtlinien werden unterstützend die Entwicklung und Erweiterung des Know-Hows vorantreiben und
die Qualität der geleisteten Arbeit landesweit sicherstellen. Dies ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung von Akkreditierungen und Arbeiterzertifizierungen für energieeffizientes Bauen.94 95
ENERGY STAR - Home Performance with Energy Star96
ENERGY STAR ist ein Gemeinschaftsprogramm der Environmental Protection Agency (EPA) und des DOE. Seit 1992
zeichnet die EPA solche Computer und Monitore mit dem ENERGY STAR aus, die deren Reglementierungen entsprechen. Dieses Modell wurde später auf zusätzliche Artikel wie Büro- und Heimprodukte sowie auf neue Gebäude ausgeweitet. Das Programm umfasst mittlerweile eine breite Palette von Produkten, darunter Beleuchtung, Heizung, Geräte und
Elektronik. Seit September 2009 ist das DOE verantwortlich für die Umsetzung aller Programmerweiterungen, einschließlich der Entwicklung und Aktualisierung von Produkttestverfahren. Die EPA tritt als Vermarkter des ENERGY
STAR auf.
ENERGY STAR ist ein freiwilliges Programm und es gibt keine behördlichen Bestimmungen, sich diesem Prüfverfahren
zu unterziehen. Jedoch gibt es hinsichtlich der Prüfung einige Mindestanforderungen. Die Prüfung muss wiederholbar
Vgl.: U.S. Department of Energy - DOE Challenge Home National Program Requirements, 2012
Vgl.: U.S. Department of Energy - Building America: Bringing Building Innovations to Market, 2013
92 Vgl.: U.S. Department of Energy DOE - Better Buildings, kein Datum
93 Vgl.: U.S. Department of Energy DOE - Home Energy Score, 2013
94 Vgl.: U.S. Department of Energy DOE - Workforce Guidelines for Home Energy Upgrades, 2012
95 Vgl.: PennEnergy - Home, 2013
96 Vgl.: ENERGY STAR – Home, kein Datum
90
91
48
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
sein, repräsentativ und reproduzierbar sein, was nicht allzu schwer nachzuweisen ist. Das Verfahren muss gewährleisten,
dass Technologieänderungen nicht die Standards mindern.
Für das Testen der verschiedenen Produkte ist eine dritte und unabhängige Organisation zuständig, welche vom DOE
kontrolliert und unterstützt wird. Zum Beispiel werden Fenster, Türen und Oberlichter von einer gemeinnützigen Organisation, des National Fenestration Rating Council, getestet. Die EPA und DOE führen zudem Tests an der Produktendkette durch, indem sie die entsprechenden Produkte im Einzelhandel erwerben und diese in Labors testen. 97
Home Performance ENERGY STAR bietet Komplettlösungen für jedes Haus mit zu hohen Stromkosten und Komfortproblemen. Das Programm wird von einem lokalen Sponsor betreut, der lokale Heimwerker beauftragt, qualifizierte,
umfassende Hausbewertungen durchzuführen. Die Bewertung umfasst die Heiz-und Kühlsysteme, Fenster, Isolation,
Luftstrom in und aus dem Haus sowie ein Sicherheits-Check von Gasgeräten.98
Challenge Home
Seit 2008 DOE Hunderte von führenden Baufirmen für ihre Leistungen im Bereich der Energieeffizienz ausgezeichnet
und über 13.000 energieeffiziente Häuser und mehrere Mio. von USD an Energieeinsparungen anerkannt. Das DOE
Challenge Home Program, als ehrgeizige Nachfolger des Builders Challenge-Programm, forciert strenge Anforderungen, herausragende Qualität, Komfort, Gesundheit und Langlebigkeit bei Wohnhäusern. Das DOE Challenge Home Label
steht für Exzellenz im Wohnungsbau.99
4.5
Förderprogramme & Initiativen
Das Programm Federal Tax Credits for Energy Efficiency räumt bestehenden und neu gebauten Haushalten Steuerersparnisse ein. Geothermale Heizpumpen, kleine Windturbinen sowie Solarstrom- und Solarthermie-Systeme erhalten
eine Steuerbegünstigung von bis zu 30 % ihres Preises. Brennstoffzellen aus solchen Anlagen im Haushalt und Mikroturbinen erhalten ebenfalls eine Steuererleichterung, wenn eine Leistungssteigerung von 30 % nachgewiesen werden kann
und die Kapazität mindestens 0,5 kW überschreitet. Diese Anreize sind bis zum 31. Dezember 2016 gültig.100
Weitere Förderungsmaßnahmen werden regelmäßig vom Bureau of Energy Efficiency & Renewable Energy (EERE) des
DOE aktualisiert. Die aktuellsten Industrie-, Wohn- und Bundesprogramme können auf den folgenden Webseiten nachgelesen werden:
EERE: http://www1.eere.energy.gov/financing
DSIRE: http://www.dsireusa.org
Vgl.: U.S. Department of Energy - Multi-Year Program Plan, 2010
Vgl.: Energy Star – Home Performance with ENERGYSTAR, kein Datum
99 Vgl.: U.S. Department of Energy - DOE Challenge Home National Program Requirements, 2012
100 Vgl.: EnergyStar - Federal Tax Credits for Consumer Energy Efficiency, 2013
97
98
49
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
5. Energieeffizienz Connecticut
Connecticut ist der drittkleinste Staat in den USA und hat knapp 3,6 Mio. Einwohner (Stand 2012), wobei Bridgeport die
größte Stadt mit einer Einwohnerzahl von rund 146.000 darstellt, gefolgt von New Haven. 101 Hauptstadt des Bundesstaates ist Hartford mit 124.775 Einwohnern.
Bridgeport befindet sich an der Küste Connecticuts am Long Island Sound rund 100 km nördlich von New York City. Die
angrenzenden Bundesstaaten sind New York, Massachusetts und Rhode Island. Die Entfernung zwischen Bridgeport und
Hartford beträgt knapp 90 km.
Abbildung 16: Connecticut im Nordosten der USA
Quelle: Google Inc. Maps – Connecticut, kein Datum
Connecticut hat ein BIP von 58,908 USD pro Kopf und ist somit der Staat mit dem höchsten Einkommen pro Einwohner
nach dem District of Colombia.102
Den größten wirtschaftlichen Gewinn erhält Connecticut aus der Industrie. Waren die historischen Industriezweige Textilien, Tafelsilber, Nähmaschinen und Uhren, so werden heute eher Flugzeug und Helikopter-Bauteile und elektronische
und IT-Artikel hergestellt. Ein Großteil der Produktion in Connecticut erfolgt für das Militär.103
Vgl.: U.S. Census Bureau - State & County QuickFacts - Connecticut, 2013
Vgl.: Bureau of Business & Economic Research - Per Capita Personal Income by State, 2013
103 Vgl.: Infoplease - Connecticut, 2013
101
102
50
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Die Landwirtschaft macht nur einen kleinen Teil der Einnahmen des Staates aus. Besonders die Versicherungswirtschaft
ist wichtig im Ballungszentrum Hartford: Versicherungen wie Travelers, Aetna, The Hartford, The Phoenix Companies,
Uniprise und Hartford Steam Boiler haben ihren Sitz dort.
Connecticut verfügt über zwei größere Flughäfen, den Bradley International Airport nördlich von Hartford und den
Tweed New Haven Regional Airport in New Haven ca. 30 Fahrminuten mit dem Auto östlich von Bridgeport.
Zudem ist Connecticut über die New Haven Line an New York City angebunden. Die Fahrzeit nach Bridgeport beträgt
etwa 1,5 Stunden.
Abbildung 17: Streckennetz der Metro-Nord
Quelle: Metropolitan Transport Authority – Metro North Railroad, kein Datum
Darüber hinaus ist das Straßennetz mit mehreren Schnellstraßen gut ausgebaut und Connecticut verfügt über regionale
Bussysteme in den Gemeinden und Städten.
51
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
5.1
Energiemarkt Connecticut
Connecticut liegt auf dem drittletzten Platz im US-weiten Vergleich im Hinblick auf den pro-Kopf Energieverbrauch. Die
Industrie in Connecticut ist insgesamt als nicht sehr energieintensiv zu beschreiben. 104
Ungefähr die Hälfte der produzierten Elektrizität in Connecticut wird vom Millstone-Kernkraftwerk mit einer Leistung
von 2103 MW erzeugt. Das Millstone-Kernkraftwerk liegt im Südosten Connecticuts und ist nach einem historischen
Steinbruch benannt, der in der Nähe liegt. Das Kraftwerk ist seit 1970 am Netz.
Bis 2020 sollen gemäß des Renewable Portfolio Standards 27 % der Energie mithilfe erneuerbarer Energieträger produziert werden, im Jahre 2011 betrug der Anteil der nachhaltigen Energieträger am Energiemix in Connecticut gerade einmal 3 %.105 Einen Überblick über den derzeitigen Energiemix gibt Tabelle 21.
Tabelle 21: Netto Energieerzeugung von Elektrizität nach Bezugsart (Stand 2011) / CT
Energiequelle
Erzeugte MWh
Anteil an der Stromerzeugung in %
Änderung zum
Vorjahr in %
Kohle
525.806
1,56
-6,25
Erdöl
165.81
0,49
-0,74
Erdgas
15.188.145
45,01
9,88
Andere Gase
-
-
-
Kernkraft
15.927.837
47,20
-3,03
Konventionelle Wasserkraft
567.442
1,68
0,51
Holz/Holzabfälle
835
0,00
-
Sonstige Biomasse
658.872
1,95
-0,27
Pumpspeicherung
5.604
0,02
-0,01
Andere
704.867
2,09
-0,06
100,00
-
Total
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration – Electric Power Annual, 2011
Der Strompreis liegt für private Haushalte bei 17,82 US-Cent/kWh, im kommerziellen Sektor bei 14,72 US-Cent/kWh und
im Industriesektor bei 13,02 US-Cent/kWh. Der durchschnittliche Preis liegt bei etwa 15,68 US-Cent/kWh. Somit ist der
durchschnittliche Preis um knapp 4 % pro Jahr gesunken, stellt aber den vierthöchsten Energiepreis in den USA dar.106 107
Zwar macht Kernkraft, die durch das 2.103 MW starke Millsone Kernkraftwerk gewonnen wird, mit gut 47 % den Großteil
der staatlichen Energiegewinnung aus, doch konnte im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von etwas über 3 % verVgl.: U.S. Energy Information Administration - State Analysis Connecticut, 2012
Vgl.: U.S. Energy Information Administration - State Analysis Connecticut, 2012
106 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Electric Power Monthly, 2012
107 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Rankings: Average Retail Price of Electricity to Residential Sector,
2013
104
105
52
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
zeichnet werden. Gleichzeitig ist anzumerken, dass die Energiegewinnung aus Erdgas deutlich anstieg. Dies hängt stark
mit der Bemühung zusammen, emissionsärmere Energiequellen zu verwenden. Daher werden auch Rohstoffe wie Kohle
und Erdöl immer weniger benutzt. Connecticut selbst besitzt keine fossilen Brennstoffressourcen, sondern importiert aus
benachbarten Regionen.108
Obwohl diese Erneuerbaren Energien alle eine negative Entwicklung im letzten Jahr hinnehmen mussten, versucht Connecticut sein Energieportfolio in diese Richtung zu diversifizieren, vor allem durch die Bereiche Windkraft, Wasserkraft,
Biomasse und Thermik.109 Wasserkraft sowie Biomasse sind momentan die wichtigsten erneuerbaren Energiequellen. Im
Vergleich zu anderen Staaten verfügt Connecticut über geringe erneuerbare Energieressourcen; dennoch wird langfristig
wachsendes Potential für die Energiegewinnung aus Windkraft (sowohl On- als auch Offshore) und Biomasse gesehen.
Darüber hinaus liegt Connecticut in Bezug auf die mögliche Solarkraftleistung landesweit unter den Top 10 Bundesstaaten der USA.110 Insgesamt konnten bis 2012 2.069 PV-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 26,09 MW installiert werden.111
Einer der größten und neuesten Projekte in Bridgeport ist die vom Energieriesen Dominion im Mai 2013 eröffnete Brennstoffzellen Fabrik, die in der Innenstadt errichtet wurde und bereits die größte Anlage seiner Art in Nordamerika darstellt. Mit einer Elektrizitätsproduktion von 14.9 MW kann sie 15.000 Heime „sauber“ beheizen und trägt fundamental zu
Bridgeports Wirtschaft und Entwicklung bei.112
5.2
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Connecticuts Renewable Portfolio Standard (RPS) hat das Ziel bis 2020 mindestens 27 % seiner Energie aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen. Dieses Ziel umfasst 20 % aus Class I-Ressourcen, die Solar- und Windenergie, Brennstoffzellen, Deponiegas, Meereswärmekraft, anaerobe Faulung und nachhaltige Biomasse umfassen. Die restlichen 3 %
können aus Class II-Ressourcen stammen, einschließlich Mülldeponien und weniger nachhaltigen Biomasse-Anlagen.
Außerdem müssen weitere 4 % aus Class III-Ressourcen gewonnen werden. Diese bestehen aus Kraft-Wärme-Kopplung
Anlagen und Abwärmerückgewinnung.113
Darüber hinaus wurde im Jahr 2011 ein Förderprogramm in die Wege geleitet, welches die Produktion von Zero Emission
Renewable Energy Credits (sogenannte ZRECs) bestimmt. Die ZRECs werden aus Solar-, Wind und Wasserkraftanlagen
mit einer Kapazität von bis zu 1 MW gewonnen. Versorgungsunternehmen sind verpflichtet, langfristige Vertragsbeziehungen (15 Jahre) für den Erwerb dieser Kredite einzugehen. Diese Kredite können dann genutzt werden, um die RPSAnforderung für das Jahr der Erzeugung oder des folgenden Jahres zu erfüllen. Die maximale Auszahlung für einen
ZREC liegt bei 350 USD.
Unter das Low Emission Renewable Energy Credit Programm (LREC-Program) fallen auch Einrichtungen mit Brennstoffzellen, Biomasse und Deponiegasen bis zu einer Größe von 2 MW. Auch hier sollen Versorgungsunternehmen langfristige Vertragsbeziehungen (15 Jahre) eingehen und die Kredite können genutzt werden, um die RPS-Anforderung für
das Jahr der Erzeugung oder des darauffolgenden Jahres zu erfüllen. Die maximale Auszahlung für einen LREC beträgt
200 USD.114
5.3
Schwerpunkt Bridgeport
Bridgeport gehört noch zu der mittatlantischen Klimazone. Das Wetter ist hauptsächlich beeinflusst vom Atlantischen
Ozean, den Great Lakes und dem Mittleren Westen. Die Region ist durch moderaten Temperaturen und Regenfall und
Vgl.: U.S. Energy Information Administration - State Analysis, 2012
Vgl.: American Council on Renewable Energy - Renewable Energy in the 50 States, Connecticut, 2012
110 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - State Analysis, 2012
111 Vgl.: National Renewable Energy Laboratory - The Open PV Project, 2012
112 Vgl.: BGreen - Groundbreaking for Dominion Bridgeport Fuel Cell Power Station, 2013
113 Vgl.: American Council on Renewable Energy - Renewable Energy in the 50 States, Connecticut, 2012
114 Vgl.: Database of State Incentives for Renewables & Efficiency – Connecticut, kein Datum
108
109
53
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
klar unterschiedlichen und vorhersagbaren Jahreszeiten gekennzeichnet, allerdings besteht die Gefahr von Hurricanes
(z.B. Hurricane Sandy im Jahr 2012) oder Blizzards im Winter.
Auch wenn die Klimaerwärmung grundsätzlich zu Wetterextremen führt, sind die Auswirkungen auf den mittleren Atlantik nicht klar definierbar. Trotz allem können wegen dem ansteigenden Wasserspiegel und den höheren Temperaturen im
Sommer negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und das Ökosystem erwartet werden. Auf Grund des höheren Kühlungsbedarfs im Sommer und des erhöhten Heizbedarfs im Winter kann die Energienachfrage ansteigen. 115
5.3.1
Gebäude in Bridgeport
Bridgeport hat, verglichen mit anderen Städten in Connecticut, die größte absolute Anzahl an Häusern (über 57.000). In
Bridgeport besteht viel Potential für den Energieeffizienzmarkt in Gebäuden.
Laut dem Connecticut Green Building Council gibt es in im Staat 847 Gebäude mit „grünen“ Aktivitäten, 171 LEED zertifizierte Bauwerke mir einer Gesamtfläche von 1,35 km2 und 200 ENERGY Star Häuser.116
Wie man an der Abbildung 18 erkennen kann, sind Gebäude für 46,6 % der Treibausemissionen im Großraum Bridgeport
zuständig, gefolgt von Pendleremissionen und der Abwasserentsorgung. In der Stadt selbst, sind Gebäude sogar für 65,5
% der Abgase verantwortlich (gefolgt vom Transportsektor mit 33,3 %).
Abbildung 18: Emissionen in Bridgeport nach Sektoren
Emmissions = Emissionen
Municipal Greenhouse Gas Emission by Sector =
Gemeindetreibhausausstoß per Sektor
Water/Sewage = Wasser/Abwasser
Streets & Traffic Lights = Straßen & Ampeln
Employee Commute = An-/Abfahrt der Mitarbeiter
Fleet = Flotte
Buildings = Gebäude
Cityweit Greenhouse Gas Emission by Sector = Stadtweiter
Treibhauseffekt pro Sektor
Transportation = Verkehr
Industrial = Industrie
Commercial = Handel
Residential = Privatsektor
Quelle: U.S. Green Building Council - Connecticut, 2013
Waste + Abfall
Vgl.: The Pennsylvania State University - CLIMATE CHANGE IMPACTS IN THE MID-ATLANTIC REGION – A
WORKSHOP REPORT, 1997
116 Vgl.: Connecticut Green Building Council - Overview, 2013
115
54
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Tabelle 22: Private Wohneinheiten Bridgeport, New Haven, Hartford
Wohneinheiten
Verfügbar
Wohneinheiten /
(%)
Einwohner
51.255
10 %
0,40
54.967
48.877
11 %
0,42
51.822
45.124
13 %
0,42
Einwohner
Gesamt
Bewohnt
Bridgeport
144.229
57.012
New Haven
129.779
Hartford
124.775
Quelle: City-Data – Bridgeport, Conneticut, 2013
Abbildung 19: Hausverkäufe Bridgeport 2008 - 2012
Anzahl
Hausverkäufe in Bridgeport, CT
Preis
Anzahl von
Hausverkäufen pro
Quartal
Durschnittspreis
Quelle: City-Data – Bridgeport, Conneticut, 2013
Wie Abbildung 19 erkennen lässt, waren zwar die Hausverkäufe im zweiten Quartal vom Jahr 2012 am höchsten, dafür
ging der Durchschnittspreis von ca. 250.00 USD in 2008 auf 160.00 USD Ende 2012 zurück. Dies ist auf die Folgen der
weltweiten Finanzkrise zurückzuführen, die insbesondere private Immobilienbesitzer in den USA stark getroffen haben.
Betrachtet man Abbildung 20 lässt sich erkennen, dass 39 % der Wohnhäuser in Bridgeport vor 1939 gebaut wurden.
Viele davon stehen unter Denkmalschutz. Auch die weiteren prozentualen Werte in Bezug auf das Baujahr machen deutlich, dass in Bridgeport enormes Potential für die Gebäudesanierung und damit einhergehend für energieeffiziente Maßnahmen besitzt.
55
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Abbildung 20: Baujahr Wohnhäuser Bridgeport
Quelle: CT.Gov - Census Housing Units, 2010
Bridgeport ist historisch gesehen, genau wie der Rest Connecticuts, eine Industriestadt gewesen. Allerdings haben die
meisten Produktionsstätten auf Grund der Internationalisierung und Globalisierung in den letzten 50 Jahren die Region
verlassen. Bridgeports Mayor Bill Finch hat die Absicht die Stadt mit dem Master Plan of Conservation and Development117 wiederzubeleben, zu erweitern und eine neue regionale Wirtschaft aufzubauen- muss sich aber einigen Herausforderungen stellen.
Der Standort der Stadt auf halbem Wege zwischen Boston, MA und New York City stellt den größten Vorteil der Stadt
dar. Zugleich liegt die Hauptherausforderung in der Zugverbindung zu diesen Metropolen. Das Anfangsziel wird es sein
die Fahrtzeit nach New York zu kürzen. Deshalb kooperiert Bridgeport mit anderen Städten in Connecticut, die sich ebenfalls an der Grand Central Train route auf der Metro North Linie befinden, um das Zugmanagement und die Infrastruktur zu verbessern. Der Plan bekannt als “30-30-30” beabsichtigt die Fahrzeit zwischen New York City, Stamford, New
Haven und Hartford auf jeweils 30 Minuten zu reduzieren, wodurch die jetzige Fahrtdauer zwischen New York City und
Bridgeport sich von 1,5 Stunden auf 45 Minuten verringern würde.
Nach Angaben von David Kooris, Director im City of Bridgeport Office of Planning & Economic Development, stellen die
Stationen Harrison, NY und Stamford, CT, auf Grund ihrer hohen Anzahl von Passagieren eine Herausforderung dar.
Selbst wenn der 30-30-30 Plan nicht realistisch umsetzbar sei, so könnte die Fahrzeit zwischen Bridgeport und New York
City zumindest auf 55 Minuten reduziert werden, was den Standort für tägliche Pendler in die Millionenmetropole bei
Weitem attraktiver machen würde.118
Darüber hinaus, hat Bridgeport den Bedarf nach Ausbau des öffentlichen Verkehrsmittelsystems innerhalb der Stadt
selbst erkannt und so wurde eine neue Zuglinie vorgeschlagen, die eine 3 km 2 große Industriefläche im Norden der Stadt
mit den anliegenden Vororten und dem Stadtzentrum verbinden soll. Solch ein Unternehmen würde den wirtschaftlichen
Vgl.: BFJ Planning – Masterplan of conservation & Development, 2008
Vgl.: Interview mit David Kooris, Director im City of Bridgeport Office of Planning & Economic Development vom 16.
Mai 2013
117
118
56
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Impuls geben, der benötigt wird, um mittelständische Pendler und Unternehmen, aber auch Investoren, in die Region
anzulocken. Dieses Konzept benötigt allerdings zusätzliche finanzielle Mittel um verwirklicht zu werden. Deshalb wird
der Vorschlag momentan vom Bundesstaat geprüft.
Eine Herausforderung anderer Art stellt die in den letzten Jahren gesunkene Bevölkerung und die damit verbundene
Steuerbemessungsgrundlage für Bridgeport dar. Daraus resultiert ein Finanzierungsmangel für Infrastrukturprojekte.
Die neu geplante Zuglinie könnte dieses Problem lösen, indem es neue Einwohner, die nach New York City pendeln würden, anziehen könnte. Diese würden die Steuergrundlage erhöhen und somit weitere Entwicklungen der Stadt fördern.
Deshalb versucht die Stadt mit den kleineren Gemeinden in der Umgebung, die ebenfalls vom Neuzufluss profitieren
würden, zu kooperieren.
Der Stadtplan besteht aus folgenden drei Teilen:119
1.
2.
3.
Junge Leute in ihren Zwanzigern erreichen, die ursprünglich aus dem Gebiet sind und jetzt in New York leben.
Im Zentrum Bridgeports neue Wohnkomplexe errichten und alte Wohnhäuser renovieren, die kostengünstigere
Wohnungen mit besseren Konditionen anbieten als New Yorks Außenbezirke Brooklyn und Queens.
Attraktive Geschäfte, aber auch Unterhaltungs- und Kulturmöglichkeiten im Stadtzentrum aufbauen, welche
New Yorker Pendler als Teil ihres Lebensstils voraussetzen.
Die Stadt ist bereits dabei neues Leben in die lokale Industrie zu bringen und so ziehen neue Unternehmen hauptsächlich
aus den Design-, Architektur-, Landschaftsbau-, Web- und Kunstbereichen in die Innenstadt. Eine finanzielle Stütze
wird von Bridgeport für Künstler in Form eines Inkubators mit Ateliers und Ausstellungsräumen angeboten.
Die zwei Industrien, die von der Stadt zur Förderung anvisiert werden, sind Medizintechnik und Umwelttechnik. Momentan gibt es einen Eco Industrial Park im Süden der Stadt. Dieser umfasst eine Anzahl von kleinen Cleantech Firmen
wie eine Brennstoffzellenwerk, eine Waste-to-Energy Anlage und eine Matratzenrecyclingfabrik. Neue Unternehmen wie
ein Green Building Produktdistributor und eine LED-Beleuchtungsfirma sind gerade dabei sich im Park einzuquartieren.
Der Industriepark hat ein Planungszuschuss für den weiteren Ausbau gewonnen und beabsichtigt eine Solaranlage zu
bauen.120
Die Errichtung eines weiteren Industrieparks für die Medizintechnikbranche ist im Osten der Stadt in den nächsten zwei
Jahren geplant, jedoch noch nicht offiziell verkündet. Der Bau einer medizinischen Oberschule hingegen ist bereits bewilligt.
Passend dazu eröffnete im August 2013 Bürgermeister Bill Finch eine neue Oberschule mit einem Schwerpunkt auf neuen
Wissenschaften und Technologien- die erste neue Schule seit über 50 Jahren in Bridgeport. Das 126 Mio. USD Projekt
entspricht den neuesten Standarts und wurde mit dem LEED Gold Zertifikat vom U.S. Green Building Council versehen.121
Das Gebäude wird 120 KW aus 10 Windturbinen und Solarpanellen generieren, hat ein Green Roof Design und beim Bau
wurden umweltfreundliche Baumaterialien und energieeffiziente Maschinensysteme verwendet. Der komplette Landschaftsbau wird aus lokaler Vegetation bestehen und 76 % des Geländes wird offener Raum bleiben.
Ein weiteres Thema ist die Hurrikan-Bereitschaft. Nach den Hurrikans Irene und Sandy in den letzten beiden Jahren hat
die Stadt die Notwendigkeit erkannt, gefährdete Gebiete von Stürmen besser zu schützen. Parks die sich am Wasser befinden, wie der Seaside Park, brauchen eine Berme um ihre Grünflächen zu schützen. Außerdem müssen die Wellenbrecher der Stadt angehoben werden um Sturmfluten aushalten zu können. Wenn diese beiden Projekte kombiniert werden
könnten, könnte in Zukunft ein Großteil der Schäden vermieden werden. Einige kostengünstige Häuser, die auf Grund
Vgl.: BFJ Planning – Masterplan of conservation & Development, 2008
Vgl.: BGreen - Eco-Industrial Park, 2011
121 Vgl.: Only in Bridgeport - Malloy, Finch To Celebrate Opening Of New High School Campus, 2013
119
120
57
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
ihres Alters und Standortes besonders anfällig sind, sollten renoviert werden, um sie auf dem notwendigen Gebäudestandart zu bringen.
Folgende Themen werden für Unternehmen aus dem energieeffizienten Gebäudebau während des Umbauprozesses der
Stadt von Interesse sein: Gebäudesystemtechnik für Mehrfamilienhäuser, Nachrüstungssysteme für existierende Gebäude, nachhaltige Architektur und Design für neue Gebäude und Unterstützung bei der Umnutzung von Industriegebäuden.
5.3.2
Gewerbe- und Industriebau
Auch wenn es für Bridgeport direkt keine Angaben in Bezug auf grün zertifizierte Gewerbeprojekte gibt, kann man in
Abbildung 21 erkennen, dass es in Connecticut 182 LEED kommerzielle Bauten gibt und diese in den letzten Jahren stark
angestiegen sind.122
Abbildung 21: LEED registrierte und zertifizierte kommerzielle Projekte in Connecticut (Stand 1. Januar
2013)
Anzahl
von
LEED
Projekten
Jahr
Quelle: U.S. Green Building Council - Connecticut, 2013
Da Bridgeport in der Vergangenheit stark von Industriebauten gezeichnet war, vor allem im Osten der Stadt, sind heute
viele dieser Fabriken verlassen und werden auf Grund giftiger Schadstoffe und unbezahlter Steuern der zahlungsunfähigen Besitzern nicht saniert, wie z.B. die alte Remington Fabrik. Dort gibt es in fast jeder Straße ein Wohn- sowie Gewerbebau, der unbewohnt ist. Obwohl dieser Teil der Stadt als Industriegebiet vorgesehen ist, besteht dieser Teil zudem aus
vielen 2-4 Familienhäuser, die hauptsächlich gemietet werden. Viele davon wurden renoviert, 12 % der Wohngebäude
stehen allerdings leer.123 Da die verlassenen alten Industriehäuser wegen der Giftgefahr nicht umfunktioniert werden
können, wie so in Form einer Shoppingmall vorgeschlagen wurde, stellen sie eine große Herausforderung für die Stadt
dar.
Die Enterprise Zone nördlich von Stadtzentrum ist ein weiteres altes Industriegebiet in dem vier von zehn Jobs aus der
Industrie stammten. Heutzutage wird die Gegend immer noch überwiegend von gewerblichen Entwicklungen und Nut-
122
123
Vgl.: U.S. Green Building Council - Connecticut, 2013
Vgl.: BridgeportCT.gov – East Side, 2013
58
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
zungen gekennzeichnet und bietet als festgelegte Connecticut Enterprise Zone Steuervorteile und Kostenreduzierungen,
die neue Unternehmen in das Gebiet ziehen sollen.124
Im Theater- Bezirk stehen auch einige alte Kinos und Gebäude leer, z.B. das Poli Palace und das Majestic Theater, die im
Besitz der Stadt sind. Bei einem Wertanstieg der Wohngebäude in der Innenstadt wird für diese sehr viel Potential als
Ausbauprojekte gesehen.
Die Mehrheit der gewerblichen Gebäude in Bridgeport ist im Besitz einer Vielzahl von Organisationen. Zwei größere davon sind Colonial Realty125 und Forstone Management.126
Noch sind nicht viele Unternehmen in der Bauindustrie Bridgeports involviert, weswegen ein beträchtliches Wachstumspotential im Markt für energieeffizientes Bauen erwartet wird.
Marktpotential für deutsche Unternehmen befindet sich noch innerhalb dieser Stadtgrenze mit vielen mittelgroßen und
großen Wohn,- Büro- und Einzelhandelsgebäuden und bei der Renovierung und Umfunktionierung von alten historischen Fabriken und Bauwerken.
Kommerzielle Gebäude tragen zu 27,6 % der Treibhausemissionen bei (siehe Abbildung 18). Folglich würden energieeffiziente Lösungen aus Deutschland im Gewerbe- und Industriebau dem Ziel Bridgeports, zur grünen Stadt zu werden, beitragen.
5.3.3
Wohnungsbau
Bridgeport bietet großes Marktpotential für energieeffiziente Produkte und Leistungen im Wohnungsbaubereich.
Die Aufteilung der rund 57.000 Wohneinheiten in der Stadt ist Abbildung 22 zu entnehmen. Über 30 % der Gebäude sind
Einfamilienhäuser, den größten Anteil machen jedoch Mehrfamilienhäuser mit zwei bis vier Wohneinheiten aus.
Vgl.: BridgeportCT.gov – East Side, 2013
Vgl.: Colonial Realty – Home, kein Datum
126 Vgl.: Forstone Management – Home, 2013
124
125
59
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Abbildung 22: Prozentuale Aufteilung Gebäude Bridgeport
Gebäudeart
10%
Einfamilienhaus, freistehend
25%
Einfamilienhaus, nicht
freistehend
19%
Mehrfamilienhaus, 2-4
Wohneinheiten
8%
Mehrfamilienhaus, 5-49
Wohnungen
Mehrfamilienhaus, mehr als 50
Wohneinheiten
38%
Quelle: BGreen - BGreen 2020 a sustainability plan for Bridgeport, Connecticut 2020, S. 127, 2013
Die meisten neuen Einfamilienhäuser wurden in Bridgeport im Jahr 2006 gebaut, insgesamt 100 mit einem Durchschnittswert von 82.200 USD. In den folgenden Jahren sind die Neubauten von Einfamilienhäusern drastisch zurückgegangen, bedingt durch die Finanzkrise, die ihren Ursprung in den USA hatte und neben der Finanzwirtschaft vor allem
starke Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft hatte. Im Jahr 2012 wurden in Bridgeport 22 neue Einfamilienhäuser
gebaut, die einen Durchschnittswert von 80.900 USD hatten.127
127
City-Data – Bridgeport, Connecticut, 2013
60
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Abbildung 23: Neubaugenehmigungen pro 10000 Einwohner
30
25
20
15
Bridgeport
Connecticut
10
5
0
Quelle: City-Data – Bridgeport, Connecticut, 2013
Wie Abbildung 23 zeigt, hat Bridgeport im Vergleich zum übrigen Connecticut deutlich weniger Neubaugenehmigungen
ausgesprochen, wobei die Differenz zu vergangenen Jahre geringer geworden ist.
Im Gegensatz dazu werden mit Renovierungsprojekt und Umwandlungen alter Gebäude neue Wohnflächen geschaffen
und die Innenstadt wird wiederbelebt. So schufen die Wiedereinsetzungsprojekte in der 333 State Street und dem City
Trust Block 118 neue Wohneinheiten und verschönern nun das Bild des Stadtzentrums.128
Die Hollow Nachbarschaft, die sich nordwestlich von der Innenstadt befindet, ist zwar mit einem Quadratkilometer flächenmäßig eine der kleinsten Gegenden, aber zugleich die bevölkerungsreichste der Stadt.
Die große Anzahl an Hausbewohnern, die sogleich auch Eigentümer sind, stellt in Bridgeport ein großes Sanierungspotential dar. Diese Hausbesitzer profitieren mehr von Kostensenkungen aus Energieverbesserungen als Eigentümer, die
diesen Nachlass an Mieter weitergeben. Aufgrund der einfacheren vertraglichen Handhabung mit den Eigentümern sind
Einfamilienhäuser übersichtlicher auszubauen als Wohnsiedlungen.
Das ansteigende Bewusstsein für Sparmöglichkeiten aus energieeffizienten Technologielösungen wird vermutlich dazu
führen, dass ein Großteil dieser Neubauten effizientere Produkte und Leistungen aus den Gebieten der Architektur, Beleuchtung, Isolation, Ablöten, Energiemanagement und Heizung, Kühlung und Ventilation erfordern wird.
Im Großraum Bridgeport-Stamford-Norwalk befinden sich bereits insgesamt 2042 ENERGY STAR zertifizierte Wohneinheiten, das heißt auf Energieeffizienz wird besonders viel Wert gelegt.129
128
129
Vgl.: BridgeportCT.gov – Downtown, 2013
Vgl.: Energy Star - Builders in Bridgeport-Stamford-Norwalk, 2013
61
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
5.4
Standards, Normen & Zertifizierung Connecticut
Im Jahr 2013 hat Connecticut einen umfassenden Bericht zur Energieeffizienz veröffentlicht. 130 Durch innovative Finanzinstrumente, wie beispielsweise dem Aufbau der ersten Bank, die sich vornehmlich mit der Finanzierung und Kreditierung von energieeffizienten und grünen Projekten befasst, dem Ausbau verschiedener Programme zum energieeffizienten
Bauen oder der Festlegung von Richtlinien sowohl für Neubauten als auch die Sanierung von Gebäuden, soll der Bundesstaat Connecticut zukunftsfähig aufgestellt werden. Kapitel 10 des von Connecticut veröffentlichten Berichts bezieht sich
dabei auf die Energieeffizienz, wobei neben Gebäuden viel auf den Energiemix eingegangen wird. Allerdings werden auch
die unterschiedlichen Fördermaßnahmen herausgestellt und in Bezug auf eine energieeffiziente Strategie folgende Empfehlungen gegeben (Auswahl):
1.
Eine ausreichende und langfristige Finanzierung von energieeffizienten Maßnahmen
2.
Den Umbau und die Optimierung bestehender Förderprogramme, um einen bestmöglichen Mitteleinsatz zu garantieren
3.
Die Entwicklung von Finanzierungsinstrumenten, um private Investitionen in energieeffiziente Maßnahmen lukrativer zu machen
4.
Die Bewertung von öffentlichen Gebäuden hinsichtlich der Energieeffizienz im gesamten Bundesstaat
5.
Die Entwicklung von Programmen zur Förderung von energiesparenden Maßnahmen
6.
Implementierung von energieeffiziente Maßnahmen in öffentlichen Gebäuden
Damit sind die wichtigsten Maßnahmen in Connecticut in einem Masterplan festgelegt. Weitere Informationen können
über den Bundesstaat Connecticut angefragt werden:
The Connecticut Department of Energy and Environmental Protection
79 Elm Street
Hartford, CT 06106-5127
Tel.: +1 860-424-3000
deep.webmaster@ct.gov
Zudem hat Connecticut im Juni 2011 entschieden, die internationalen Bauordnungsstandards zu adaptieren. Bauordnungen regeln Anforderungen, die bei einem Bauvorhaben zu beachten sind.
Weitere Informationen und Details erteilt:
Office of the State Building Inspector
Dept. of Construction Services
Joseph V. Cassidy
1111 Country Club Road
Middletown, CT 06457
Tel.: +1 860-685-8310
Vgl.: The Connecticut Department of Energy and Environmental Protection - Comprehensive Energy Strategy for Connecticut, 2013
130
62
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
5.5
Förderprogramme & Initiativen
5.5.1
Connecticut
Insgesamt lässt sich auch in Connecticut über die letzten Jahre hinweg ein Trend zu nachhaltigerem Haushalten und
energiebewussterem Leben erkennen. Dies zeichnet sich unter anderem auch an den zahlreichen Initiativen und Maßnahmen ab, um erneuerbare Energieträger stärker voranzutreiben.
In Connecticut ist das Department of Energy and Environmental Protection (DEEP) Ansprechpartner hinsichtlich Fragen zu Energie und Umwelt und den entsprechenden Förderprogrammen: Connecticuts Renewable Portfolio Standard
(RPS) haben das Ziel bis 2020 mindestens 27% der Energie aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen. Dieses Ziel
umfasst 20 % aus Class I-Ressourcen, die Solar- und Windenergie, Brennstoffzellen, Deponiegas, Meereswärmekraft,
anaerobe Faulung und nachhaltige Biomasse. Die restlichen 3 % können aus Class II-Ressourcen stammen, einschließlich
Mülldeponien und weniger nachhaltigen Biomasse-Anlagen. Außerdem müssen weitere 4 % aus Class III-Ressourcen
gewonnen werden. Diese bestehen aus Kraft-Wärme-Kopplung Anlagen und Abwärmerückgewinnung.
Darüber hinaus wurde im Jahr 2011 ein Förderprogramm in die Wege geleitet, welches die Produktion von Zero Emission
Renewable Energy Credits (sogenannte ZRECs) bestimmt. Die ZRECs werden aus Solar-, Wind und Wasserkraftanlagen
mit einer Kapazität von bis zu 1 MW gewonnen. Versorgungsunternehmen sind verpflichtet, langfristige Vertragsbeziehungen (15 Jahre) für den Erwerb dieser Kredite einzugehen. Diese Kredite können dann genutzt werden, um die RPSAnforderung für das Jahr der Erzeugung oder des folgenden Jahres zu erfüllen. Die maximale Auszahlung für einen
ZREC liegt bei 350 USD.
Unter das Low Emission Renewable Energy Credit Programm (LREC-Program) fallen auch Einrichtungen mit Brennstoffzellen, Biomasse und Deponiegasen bis zu einer Größe von 2 MW. Auch hier sollen Versorgungsunternehmen langfristige Vertragsbeziehungen (15 Jahre) eingehen und die Kredite können genutzt werden, um die RPS-Anforderung für
das Jahr der Erzeugung oder des darauffolgenden Jahres zu erfüllen. Die maximale Auszahlung für einen LREC beträgt
200 USD.131
Das C-PACE Förderprogramm unterstützt Eigentümer gewerblicher und privater Immobilien bei der Aufrüstung und
Sanierung der Gebäude mit erneuerbaren und energieeffizienten Lösungen. Insgesamt haben 17 Städte in Connecticut
das C-PACE Förderprogramm eingeführt. Voraussetzung, um sich für Förderungen zu qualifizieren ist, dass die geplanten Maßnahmen den Energieverbrauch des Gebäudes reduzieren, d.h. der Energieverbrauch zumindest geringer ausfällt
als vorher. Genaue Aussagen, welche Technologien förderberechtigt sind, sind der detaillierten Programmbeschreibung
zu entnehmen, grundsätzlich werden aber alle energieeffizienten Maßnahmen folgender Bereiche gefördert 132:






Beleuchtung
Heizung und Klimaanlagen
Wasserheizsysteme
Gebäudedämmung und -abdichtung
Gebäudetechnik und -steuerung
Erneuerbare Energiesysteme
Die Clean Energy Finance and Investment Authority (CEFIA) arbeitet daran, sauberere, günstigere und zuverlässige
Energiequellen in Connecticut voranzutreiben und ist Initiator des Connecticut Energy Efficiency Fund (CEEF) 133:
Der CEEF fördert Maßnahmen, die die effiziente Verwendung von Energie unterstützen. Hierzu wird eine Vielzahl von
finanziellen Instrumenten angeboten.134
Vgl.: Database of State Incentives for Renewables & Efficiency – Connecticut, kein Datum
Vgl.: CPace – Home, kein Datum
133 Vgl.: Energize Connecticut - Clean Energy Finance and Investment Authority, 2013
131
132
63
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Das Green Building Tax Credit Programm ist ein Förderprogramm, das für Gebäudeeigentümer und –konstrukteure eine
Steuergutschrift vorsieht, falls Maßnahmen gemäß des U.S. Green Building Council’s Leadership in Environmental and
Energy Design (LEED) Gold Standard umgesetzt werden.135 Dem LEED liegt ein Bewertungssystem zugrunde, das aus
den fünf Kategorien Nachhaltigkeit, Wassereffizienz, Energie, Material und Umweltaspekte innerhalb des Wohnraums
besteht. Um den Gold Standard zu erreichen, müssen zwischen 60-79 Punkte von 100 möglichen Punkten innerhalb dieser Kategorien erzielt werden.136
Allgemeine Information zu Förderprogrammen in Connecticut rund um effiziente Energie und Erneuerbare Energien
bietet die Website http://www.energizect.com/.
5.5.2
Bridgeport
Bridgeport hat mit dem Programm BGreen 2020 einen Maßnahmenkatalog veröffentlicht, der die Instrumente und Zielsetzungen, die Mayor Bill Finch 2008 formuliert hat, für einen nachhaltigeren Umgang mit Energie bündelt.137 Diese
Ziele sollen vornehmlich durch öffentliche und private Partnerschaften erreicht werden (Public-Private-Partnerships,
PPP). Neben den positiven Auswirkungen auf die Umwelt bietet die Umsetzung der Ziele auch Einsparmöglichkeiten für
die lokale Wirtschaft durch den verringerten Energieverbauch. Den kompletten Masterplan kann man unter folgendem
Link (siehe Fußnote) einsehen.138 Kapitel 10 des BGreen 2020 bezieht sich auf den Wohnungsmarkt in Bridgeport und
die geplanten Maßnahmen, wobei sich die Zielsetzungen vor allem auf siedlungspolitische und weniger auf energieeffiziente Maßnahmen bezieht. Grundsätzlich ist BGreen 2020 als politische Ausrichtung und Masterplan für die zukünftige
Entwicklung Bridgeports zu sehen.
Als Förderprogramme hat Bridgeport als eine der elf Städte in Connecticut das C-PACE Programm, das unter Kapitel
5.5.1 näher vorgestellt wird, umgesetzt. Nähere Informationen hierzu können eingeholt werden bei:
David Kooris
Director of the Office of Planning and Econonic Development
999 Broad St
Bridgeport, CT 06604
Tel.: +1 203-576-7221
david.kooris@bridgeportct.gov
Außerdem gibt es noch ein spezielles Förderprogramm für Solarenergie in Bridgeport, solarize Bridgeport. Dieses Förderprogramm bietet finanzielle Unterstützung für verschiedene Ausbauten im Solarbereich für Privatanwender. Dabei
sind sowohl Kredite als auch vergünstigte Installationspauschalen für Solaranlagen von dem Programm vorgesehen.139
Vgl.: Energize Connecticut - Clean Energy Finance and Investment Authority, 2013
Vgl.: Connecticut Department of Energy & Environmental Protection - Green Buildings Tax Credit Program,
2013
136 Vgl.: U.S. Green Building Council – LEED, 2013
137 Vgl.: BGreen 2020 a sustainability plan for Bridgeport, Connecticut 2020 Appendices, 2013
138 Vgl.: BGreen 2020 a sustainability plan for Bridgeport, Connecticut 2020, 2013
139 Vgl.: Solarize Connecticut –Financing Options Solarize Bridgeport, kein Datum
134
135
64
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
6. Zielmarkt USA
In den Vereinigten Staaten gibt es zahlreiche Behörden, Verbände und Organisationen, die sich mit dem Thema Energie
und Energieeffizienz beschäftigen und Unternehmen sowie Konsumenten bei Fragen und Projektvorhaben in diesem
Bereich unterstützen. Im Folgenden sollen die verschiedensten Behörden, Verbände und Organisationen der Baubranche
und für den Bereich Energie und Energieeffizienz mit einer Angabe von Kontaktdaten vorgestellt werden. Für weitere
Informationen einzelner Organisationen und bei konkreten Fragen wenden Sie sich bitte direkt an die angegebene Kontaktadresse/-telefonnummer.
6.1
USA
American Institute of Architects (AIA)
Mit Hauptsitz in Washington, D.C., ist die AIA seit 1857 die führende professionelle Mitgliederorganisation für zugelassene Architekten, aufstrebende Berufstätige und alliierte Partner.
Jonathan Watson (Advertising & Partnership Information)
1735 New York Ave., NW
Washington, DC 20006
Tel: +1 202-626-7300
www.aia.org
infocentral@aia.org
American Council for an Energy-Efficient Economy
Der American Council for an Energy-Efficient Economy ist eine Non-for-Profit-Organisation, die als Katalysator dient,
um Energieeffiziente Gesetzesvorlagen, Programme, Technologien, Investitionen und Verhaltensmuster voran zu treiben.
Jennifer Thorne Amann (Buildings Program Director)
529 14th Street N.W.
Suite 600
Washington, D.C. 20045
Tel: +1 202-507-4000
www.aceee.org
jamann@aceee.org
American Society of Heating, Refrigerating and Air Conditioning Engineers (ASHRAE)
ASHRAE wurde 1894 gegründet und ist ein Bautechnologie-Verband mit mehr als 50.000 Mitgliedern weltweit. Der
Fokus liegt auf Bausystemen, Energieeffizienz, Raumluftqualität und Nachhaltigkeit in der Industrie.
Jodi Scott (Public Relations)
1791 Tullie Circle, N.E.
Atlanta, GA 30329
Tel: +1 404-636-8400
www.ashrae.org
ashrae@ashrae.org
65
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Department of Energy (DOE)
Das DOE ist ein Ministerium innerhalb der Bundesregierung der Vereinigten Staaten, verantwortlich für Energie und
Nuklearsicherheit.
Scot Gregory Minos (Senior Policy & Communications Specialist)
1000 Independence Ave. SW 6B
Washington, DC 20585
Tel: +1 202-586-2097
www.energy.gov
Scott.minos@ee.doe.gov
International Code Council (ICC)
Der ICC ist ein Mitgliederverein und unterstützt die Bausicherheitsgemeinde und Bauindustrie dabei, eine sichere, nachhaltige und erschwingliche Bauweise sicherzustellen. Dies wird durch die Entwicklung von Design, Bau und ComplianceCodes und Standards erreicht. Viele US-Gemeinden und globale Märkte arbeiten mit diesen international anerkannten
Codes.
Richard P. Weiland (CEO)
500 New Jersey Avenue, NW
6th Floor
Washington, DC 20001
Tel: +1 202-370-1800
www.iccsafe.org
webmaster@iccsafe.org
Illuminating Engineering Society of North America (IESNA)
IESNA ist seit über 100 Jahren die anerkannte technische Behörde für Beleuchtung. Ihr Ziel ist es Informationen über
alle Aspekte guter Beleuchtungspraktiken an ihre Mitglieder, die Beleuchtungsindustrie und die Endverbraucher durch
eine Vielzahl von Programmen, Publikationen und Leistungen zu kommunizieren.
Clayton Gordon (Marketing Manager)
120 Wall Street, Floor 17
New York, NY 10005-4001
Tel: +1 212-248-5000
www.iesna.org
ies@ies.org
66
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
National Council of Architectural Registration Boards (NCARB)
Das NCARB ist eine Non-Profit Corporation, welche die Architectural Registration Boards der 50 Staaten, dem District
of Columbia, Guam, Puerto Rico und der US Virgin Islands vereinigt. Das Aufgabenspektrum umfasst das Gesundheitswesen, die allgemeine Sicherheit und das Gemeinwohl zu schützen, beispielsweise durch Reglementierungen der Architektur.
Greg G. Hall (Director, Education)
1801 K Street NW
Suite 700K
Washington, DC 20006
Tel: +1 202-783-6500
www.ncarb.org
ghall@ncarb.org
US Energy Information Administration (EIA)
Die EIA ist ein Ableger des DOE und Verantwortlich für statistische und analytische Angelegenheiten.
Renee Miller (Statistical Methods)
1000 Independence Ave. SW.
Washington. , DC 20585
Tel: +1 202-586-6070
www.eia.gov
renee.miller@eia.gov
US Environmental Protection Agency (USEPA)
Die EPA bzw. USEPA ist eine unabhängige Behörde der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika zum Schutz der
Umwelt und der menschlichen Gesundheit.
Lisa P. Jackson (Administrator)
Ariel Rios Building
1200 Pennsylvania Avenue. N. W. Mail Code: 1101A
Washington. DC 20460
Tel: +1 202-564-4700
www.epa.gov
jackson.lisa@epa.gov
6.2
Connecticut
American Institute of Architects (AIA), Connecticut
Die AIA ist eine US-weite Vereinigung von Architekten, die eine Niederlassung in Connecticut unterhält.
Diane Harp Jones (CEO)
370 James Street, Suite 402
New Haven, CT 06513
Tel: +1 203-865-2195
www.aiact.org
aiainfo@aiact.org
67
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
BPC Green Builders, LLC
Seit der Gründung des Unternehmens vor über 12 Jahren liegt der Fokus auf dem Bau und der Renovierung von energieeffizienten und grünen Gebäuden.
Mike Tolle
523 Danbury Road
Wilton, CT 06897
Tel.: +1 203-563-9909
www.bpcgreenbuilders.com
mtrolle@bpcgreenbuilders.com
Amenta Emma Architects
Amenta Emma Architects spezialisiert sich auf Kunden aus dem Handelsgewerbe und entwirft meist Verkaufsflächen
oder Bürogebäude. Außerdem sind sie Mitglied im Conneticut Green Building Council.
Robert A. Emma, AIA, LEED AP (Principle)
201 Ann Ucello Street
Hartford, CT 06103
Tel: +1 860-549-4725
www.amentaemma.com
Connecticut Clean Energy
Die Mission von Connecticut Clean Energy ist es, den Govenour in seinen Plänen zu unterstützen, den Staat durch strategische Finanzierung mit sauberer, günstiger und verlässlicher Energie zu versorgen.
300 Main Street, 4th Floor
Stamford, CT 06901
Tel: +1 860-563-0015
www.ctcleanenergy.com
Connecticut Green Building Council (CTGBC)
Das CTGBC ist eine Non-Profit-Organisation, die die Lebensqualität in Connecticut durch intelligent konstruierte und
nachhaltige Gebäude erhöhen will.
Judy Swann (Executive Director)
P.O. Box 152
Rocky Hill, CT 06067
www.ctgbc.org
judy@ctgbc.org
Connecticut Department of Energy and Environmental Protection
Das Umweltministerium in Connecticut bietet Hilfestellung und Unterstützung in Fragen rund um Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und erneuerbare Energien.
Govenor Dannel P. Malloy
79 Elm Street
Hartford, CT 06106
Tel: +1 860-424-3000
www.ct.gov
deep.webmaster@ct.gov
68
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Danziger Homes, Inc.
Mit über 200 fertiggestellten Häusern in Bridgeport sowie zahlreichen renovierten und sanierten Gebäuden, ist Danziger
ein erfahrenen Partner rund um energieeffizientes Bauen.
Kim J. Danziger (President)
136 Mt Pleasant Rd
Newtown, CT
+1 203-426-9100
http://danzigerhomes.com
Energize Connecticut
Energize Connecticut ist eine Initiative, die Bewohnern des Staates helfen will, intelligente Energieentscheidungen zu
treffen. Dafür stellt die Organisation Informationen und Ressourcen zur Verfügung.
300 Main Street, 4th Floor
Stamford, CT 06901
Tel: +1 860-563-0015
www.energizect.com
Granoff Architects
Grandoff Architekts ist eine Architekturfirma mit Fokus auf nachhaltiges und grünes Design. Außerdem sind sie Mitglied
im Conneticut Green Building Council.
Rich Granoff, AIA, LEED AP (President)
30 West Putnam Avenue
Greenwich, CT 06830
Tel: +1 203-625-9460
www.granoffarchitects.com
mail@granoffarchitects.com
MBH Architects
MBH Architects ist ein Universaldienstleister im Bereich Architektur. Die Firma bietet Gebäude- und Innendesign für
alle Gebäudetypen, mit einem Fokus auf umweltfreundliche Planung.
Michael B. Herlands, AIA (Principle)
433 S. Main Street # 301
West Hartford, CT 06521
Tel: +1 860-521-1400
www.mbharchitecture.com
info@mbharchitecture.com
National Electric Contractor Association (NECA), Connecticut
Die NECA ist eine US-weite Vereinigung, die die Interessen der Elektrobranche repräsentiert und fördert.
CT Chapter NECA, Inc.
101 Centerpoint Drive, Suite 108
Middletown, CT 06457
Tel: +1 860-635-1117
www.necact.org
69
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Northeast Sustainable Energy Association (NESEA)
Die NESEA, gegründet im Jahr 1974, ist die führende Organisation im Nordosten der USA, um nachhaltige Technologien
und nachhaltiges Bauen zu fördern.
Jennifer Marrapese
50 Miles Street
Greenfield, MA 01301
Tel: +1 413-774-6053
www.nesea.org
nesea@nesea.org
Silver Petrucelli + Associates
Silver Petrucelli + Associates bietet Architekturdienstleistungen für das Handelsgewerbe, Bildungsinstitutionen, Behörden, Wohnhäuser und andere Projekte. Die Firma hat bereits Projekte in 169 Städten in Connecticut abgeschlossen und
ist außerdem in den angrenzenden Staaten Neuenglands aktiv. Silver + Petrucelli ist führend auf dem Feld des nachhaltigen Designs.
Bill Silver
3190 Whitney Avenue
Hamden, CT 06518
Tel: +1 203-230-9007
www.silverpetrucelli.com
info@silverpetrucelli.com
Sustainable Engineering Solutions, LLC
Sustainable Engineering Solutions bietet Ingenieurservices, die zu einer effizienten, effektiven und optimal ausgerichteten Gebäude- und Equipmentleistung führen.
113 Waters View Drive
Wethersfield, CT 06109
Tel: +1 860-270-0413
www.sustainable-eng.com
elawas@sustainable-eng.com
70
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
The Institute for Sustainable Energy
Das Institut spezialisiert sich auf die Verbreitung von Informationsmaterial zum Thema Energie und Energieeffizienz und leistet einen wichtigen Beitrag zur Bildung der Bevölkerung. Das Ziel der Einrichtung ist es, das Energieprofil und die Nachhaltigkeit im Staat Connecticut zu fördern.
Rochelle Giménez (Dean)
83 Windham Rd.
Willimantic, CT 06226
Tel: +1 860-465-0252
www.easternct.edu
leahyw@easternct.edu
Yale University: The Yale School of Forestry & Environmental Studies
Die Yale School of Forestry & Environmental Studies bietet Master- und Doktorprogramme an. Die Fakultät dient als
Fokuspunkt für die lokale, regionale und globale Forschung in Umweltfragen.
Peter Crane (Dean)
195 Prospect Street
New Haven, CT 06511
Tel: +1 203-432-5100
environment.yale.edu
fesinfo@yale.edu
6.3
Bridgeport
Antinozzi Associates
Antinozzi Associates ist ein Architekturbüro mit zwei Standorten in Neuengland. Die Firma bietet sowohl Innendesign,
als auch traditionelle Architekturdienstleitungen an und ist Mitglied des U.S. Green Building Council.
George Perham (Vice president)
271 Fairfield Avenue
Bridgeport, CT 06604
Tel: +1 203-377-1300
www.antinozzi.com
architects@antinozzi.com
BGreen Bridgeport
BGreen 2020 ist das Resultat einer privaten und öffentlichen Partnerschaft zwischen der Stadt Bridgeport und dem Bridgeport Regional Business Council (einem Zusammenschluss von lokalen Firmen). BGreen hat das Ziel die Infrastruktur
der Stadt zu modernisieren, Wohlstand zu schaffen, die städtischen Vorzüge auszubauen, die Umwelt zu schützen und
das Stadtbild zu revitalisieren ohne den historischen Charakter der Stadt zu verlieren.
Tel: +1 203-356-0390
www.bgreenbridgeport.org
amanda@rpa.org
71
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Bridgeport Housing Authority
Die Mission der Housing Authority ist es, hochwertige und bezahlbare Wohnmöglichkeiten zu entwicklen und dabei
Autarkie und Nachbarschaft-Revitalisierung zu schaffen.
Jimmy Miller
150 Highland Ave,
Bridgeport, CT 06604
Tel: +1 203-337-8900
www.bridgeporthousing.org
jmiller@bridgeporthousing.org
Greater Bridgeport Community Enterprises, Inc.
Die Greater Bridgeport Community Enterprises, Inc. hat es sich zur Aufgabe gemacht, Arbeitsplätze zu schaffen, in dem
sie neuen “grünen” Firmen bei der Gründung hilft und zum Wachstum beiträgt.
Adrienne Farrar Houël (President & CEO)
570 Barnum Avenue, 2nd floor
Bridgeport, CT 06608
Tel: +1 203-212-3858
www.greenteambpt.com
info@greenteambpt.com
Gulick Building and Development, LLC.
Gulick ist ein Bauunternehmen, welches neben den traditionellen Dienstleitungen auch Gebäudemanagement und
Heimwerkerdienstleistungen anbietet. Die Firma hat außerdem einen speziellen Service, in dem es bestehende Gebäude
inspiziert und energieeffiziente Produkte einbaut um Energiekosten zu sparen. Das Unternehmen erhielt besondere Aufmerksamkeit durch die Beteiligung in der amerikanischen TV-Serie Extreme Makeover Home Edition.
1069 Connecticut Avenue
Building 4, Suite 102
Bridgeport, CT 06607
Tel: +1 203-583-4567
www.gulickbd.com
Kuchma Corporation
Kuchma ist seit 40 Jahren eines der führenden Bauunternehmen in Bridgeport und ist neben den traditionellen Baudienstleistungen auch auf Gebäudemanagement spezialisiert und besitzt selbst einige Immobilien in der Gegend.
Philip Kuchma (CEO)
166 Elm Street
Bridgeport, CT 06604
Tel: +1 203-366-3761
www.kuchmacorporation.com
philip@KuchmaCorporation.com
72
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
M&O Corporation
Die M&O Corporation entwickelt und installiert komplexe Klimaanlagen für eine Vielzahl von Kunden aus der Industrie,
dem Handelsgewerbe und für Institutionen.
Allan DeCaprio (Vice President)
164 Alex Street ,
Bridgeport, CT 06607
Tel: +1 203-367-4292
www.mocorp.net
controls@mocorp.net
Santa Energy Corporation
Santa Energy ist ein Energieunternehmen, welches seit 1940 Connecticut und Neuengland mit Heizöl, Kraftstoffen, Erdgas und Elektrizität versorgt.
Thomas S. Santa (President & CEO)
154 Admiral Street
Bridgeport, CT 06605
Tel: +1 203-362-3332
www.santaenergy.com
info@santaenergy.com
University of Bridgeport
Die Universität wurde 1927 gegründet und beherbergt rund 5600 Studenten. Die Universität ist besonders bekannt für
die hohe Anzahl an internationalen Studenten und dem diversen kulturellen Hintergrund, von dem seine Studenten
kommen. Die Abteilung Electrical Engineering beschäftigt sich mit dem Thema Energieeffizienz.
Thomas J. Ward (Dean)
126 Park Avenue
Bridgeport, CT 06604
Tel: +1-800-392-3582
www.bridgeport.edu
deanofstudents@bridgeport.edu
Viking Construction Inc.
Viking Construction Inc. ist ein Bauunternehmen mit besonderem Fokus auf Nachhaltigkeit. Viking arbeitet unter dem
LEED Prinzip und ist als Green Contractor zertifiziert. Besonders umweltfreundliche und energieeffiziente Projekte werden von Viking umgesetzt.
Jason T. Shaplen (CEO)
1387 Seaview Avenue
Bridgeport, CT 06607
Tel: +1 203-353-0260
www.vikingconstruction.net
73
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
6.3.1
Messen und Veranstaltungen
Abx2013 – Architecture Boston Expo, Boston, MA:
19. - 21. Nov 2013
www.abexpo.com
ACEEE National Conference on Energy Efficiency as a Resource, Nashville, TN:
22. - 24. September 2013
www.aceee.org/conferences/2013/eer
Behavior, Energy, and Climate Change Conference, Sacramento, CA:
18. - 20. November 2013
www.beccconference.org/
Building Energy 2014 (BE14), Boston, MA:
4. – 6. März 2014
www.nesea.org/buildingenergy/
Lacey Alternative Energy Fair, Woodland Square, WA:
Termin wird noch bekanntgegeben
www.ci.lacey.wa.us/living-in-lacey/the-community/arts-and-events/lacey_alternative_energy_fair
National Symposium on Market Transformation, Baltimore, MD:
30. März – 1. April 2014
Baltimore, MD
www.aceee.org/conferences/2014/mt
2013 Living Green Expo:
Termin wird noch bekannt gegeben
www.livinggreenexpo.mn/exhibitor-info/registration
6.3.2
Fachpresse
Autoblog Green – http://green.autoblog.com/
Neuigkeiten der Automobilindustrie bezüglich energieeffizienter Technologien und alternativen Brennstoffen.
B2B Renewables - www.renewablesb2b.com/ahk_usa
Tagesaktuelle Übersicht zu den wichtigsten Nachrichten in den Bereichen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz aus
den USA und aller Welt.
Celsias Expert Articles – www.celsias.com
Neuigkeiten und Meinungen zum Thema Erneuerbare Energien und Klimawandel.
CleanTechnica – www.cleantechnica.com
Neuigkeiten und Meinungen zum Thema Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit.
Cleanthinking.de – www.cleanthinking.de
Neuigkeiten über erneuerbaren Energien in deutscher Sprache.
Earth2Tech – www.gigaom.com/cleantech
Neuigkeiten und Meinungen bezüglich Erneuerbarer Energien, Nachhaltigkeit und Umwelt.
74
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Eco Geek – www.ecogeek.org
Neuigkeiten und Meinungen zum Thema Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit.
Green Car Congress – www.greencarcongress.com
Technische Artikel über die Konstruktion von “grünen Automobilen“ (Batterien, Hybrid-Autos, Kraftstoffsysteme etc.)
Greentech Media – www.greentechmedia.com
Bekannte und respektierte Publikation über die Erneuerbare Energie- und Energieeffizienzindustrie.
Inhabitat – www.inhabitat.com
Nachhaltigkeits-Blog mit Schwerpunkt auf New York. Große Auswahl an Artikeln, in der Regel die erste Website für Projektankündigungen in der Region. Enthält aber auch Artikel über Entwicklungen in Europa.
Popular Science – www.popsci.com
Bekannte und respektierte amerikanische Wissenschafts- und Technikpublikationen. Große Auswahl an Artikeln, unter
anderem zum Thema Erneuerbare Energie und Energieeffizienz.
Renewable Energy World – www.renewableenergyworld.com
Bekannte internationale Publikation über den erneuerbare Energiesektor.
Treehugger – www.treehugger.com
Genereller Nachhaltigkeits-Blog betrieben vom Discovery Channel. Bekannt und solide finanziert, allerdings variiert die
Qualität der Artikel.
75
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
7. Schlussbetrachtung
Auch fünf Jahre nach der Finanzkriese hat sich die Bau- und Immobilienbranche in den USA noch nicht vollständig erholen können. Trotz Barack Obamas Konjunkturprogramm 2011, welches massive Investitionen (circa 74 Mrd. USD für
energiebezogene Ausgaben über zehn Jahre, davon ungefähr 16 Mrd. USD für Energieeffizienz) zur Kürzung des Energieverbrauchs und zum Kampf gegen den Klimawandel ankündigte, steht die Regierung staatlichen Finanzhilfen für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz gespalten gegenüber.
Es gibt allerdings einige wichtige Meilensteine der US-Regierung zur Beihilfe Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz. Zum Beispiel sollen Regierungsgebäude sowie rund 1 Mio. Haushalte jährlich energieeffizienter werden und dabei in
den nächsten 10 Jahren gleichzeitig rund 5 Mio. Arbeitsplätze entstehen, jedoch konzentrieren sich diese auf Betrieben
aus den USA.
Für deutsche Produktlösungen und deutsches Know-How im energieeffizienten Gebäudemarkt ist der erfolgreiche
Markteintritt nicht nur aus diesen Gründen nicht ganz einfach. Unterschiede im Käuferverhalten müssen, neben Hürden
im Bereich der Projektförderung und –finanzierung, berücksichtigt werden.
In den USA wird der Hauskauf nicht wie in Deutschland als Investition oder lebenslange Anschaffung betrachtet, sondern
Gebäude wechseln über die Jahrzehnte hinweg durchaus mehrfach den Eigentümer. Deshalb wird auf Nachhaltigkeit
nicht viel Wert gelegt und oftmals sind viele Gebäude nur rudimentär isoliert und mit veralteten Kühl- und Heizungssystemen sowie einfach verglasten Fenstern ausgestattet. In Deutschland dagegen treibt die Kosteneinsparung durch energieeffizientes Bauen und Renovieren die Nachfrage von Konsumenten an energieeffiziente Produkte. Für den preissensiblen Amerikaner ist es demgemäß bedeutend, dass sich Maßnahmen zur Erhöhung der Effizienz schon kurzfristig nach
wenigen Jahren rentieren.
Sicherlich ist es in den USA nicht leicht Fuß zu fassen, doch stellen sie einen Markt mit unerschöpflichem Potential dar.
Auch ungeachtet der Staatssubventionen ist das Potential des US-Markts für Energieeffizienz sehr groß. Gebäude sind in
den USA für knapp 38 % des Energieverbrauches und 72 % des Elektrizitätskonsums verantwortlich und die EIA schätzt,
dass der Elektrizitätsbedarf von Gebäuden bis 2025 sogar 75 % betragen wird.
Dies bedeutet, dass Energieeffizienz in Gebäuden bei steigenden Energiepreisen, knappen Energieressourcen und dem
Willen unabhängig zu sein von Ölimporten eine immer wichtigere Rolle einnehmen wird. Sobald mehr Städte wie Bridgeport, CT und Baufirmen das Potential der Energieeinsparung in Gebäuden erkennen und beginnen effizientere Bauweisen und Baumaterialien anzuwenden, wird der US-Markt für Energieeffizienz einen beachtlichen Aufschwung erleben.
Insbesondere in den Ballungsräumen im Nordosten mit Großstädten wie New York, Washington DC, Philadelphia und
Boston besteht großes Potential für auf Gebäude spezialisierte Unternehmen der Energieeffizienzbranche. Auch sind die
Energiepreise im Nordosten der USA landesweit unter den Höchsten.
Das steigende Qualitäts- und Umweltbewusstsein amerikanischer Auftraggeber begünstigt die Position deutscher Unternehmen. Die deutsche Industrie hat frühzeitig in energieeffiziente Technik investiert. Laut einer Umfrage des Verbandes
der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) stammen ein Fünftel aller umwelttechnologischen Anwendungen in der Welt aus Deutschland. Deutschland besitzt besonders im Bereich des energieeffizienten Bauens einen
hohen Technologie- und Wissensvorsprung gegenüber den USA. Da dies der US-Industrie bewusst ist, genießen deutsche
Produkte sowie Architektur- und Ingenieursdienstleistungen landesweit ein großes Ansehen.
76
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
8. Anhang
77
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Abkürzungsverzeichnis
ACEEE
American Council for an Energy-Efficient-Economy
AEO2012
Annual Energy Outlook 2012
AHK
Auslandshandelskammern
AHS
American Housing Survey
AIA
American Institute of Architects
ANSI
American National Standards Institute
AP
Accredited Professional
ARRA
American Recovery and Reinvestment Act
ASHRAE
American Society of Heating, Refrigerating and Air
BECP
Building Energy Codes Program
BIP
Bruttoinlandsprodukt
BLS
U.S. Bureau of Labor Statistics
BMWi
Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie
Brd.
Billiarde
BTP
Buildings Technology Program
CEEF
Connecticut Energy Efficiency Fund
CEFIA
Clean Energy Finance and Investment Authority
CEO
Chief Executive Officer
CO2
Kohlenstoffdioxid
CT
Connecticut
DC
District of Columbia
DEEP
Department of Energy and Environmental Protection
d.h.
Das heißt
DOE
U.S. Department of Energy
DSIRE
Database of State Incentives for Renewables & Efficiency
EERE
Office of Energy Efficiency & Renewable Energy
EES
Energy Efficiency Standards
EERS
Energy Efficiency Resources Standards
VII
Conditioning Engineers
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
EIA
U.S. Energy Information Administration
EPA
Environmental Protection Agency
FERC
Federal Energy Regulatory Commission
fob
Freight on board
FTC
Federal Trade Commission
ft3
Kubikfuß
GBC
Green Building Codes
GTAI
German Trade and Invest
GW
Gigawatt
GWh
Gigawattstunde
HVAC-Markt
Heizungs- Lüftungs- und Klimatisierungsmarkt
ICC
International Code Council
IEC
International Electrotechnical Commission
IECC
International Energy Conservation Code
IESNA
Illuminating Engineering Society of North America
IG
Insulated glazing (isolierte Verglasung)
Inkl.
inklusive
ISO
International Organization for Standardization
k.A.
keine Angabe
km2
Quadratkilometer
kW
Kilowatt
kWh
Kilowattstunde
LEED
Leadership in Energy and Environmental Design
LREC
Low Emission Renewable Energy Credit
MA
Massachusetts
MD
Maryland
Mio.
Millionen
Mrd.
Milliarde
MW
Megawatt
MWh
Megawattstunde
VIII
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
NCARB
National Council of Architectural Registration Boards
NECA
National Electric Contractor Association
NECPA
National Energy Conservation and Policy Act
NESEA
Northeast Sustainable Energy Assosiation
NJ
New Jersey
NOx
Stickoxide
NY
New York
PPP
Public-Private-Partnership
PV
Photovoltaik
RPS
Renewable Portfolio Standards
SO2
Schwefeldioxid
Std.
Stunden
SWOT
Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats
(Bedrohungen)
Tab.
Tabelle
TW
Terrawatt
u. a.
unter Anderem
UN
United Nations
u. U.
unter Umständen
US
United States
USA
United States of America
USD
U.S. Dollar
USEPA
U.S. Environmental Protection Agency
VA
Virginia
VDE
Verbandes der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik
z. B.
zum Beispiel
ZREC
Zero Admission Renewable Energy Credits
IX
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: GTAI - „Wirtschaftstrends USA Jahresmitte 2012“ - SWOT Analyse US-Markt
9
Abbildung 2: Renewable Portfolio Standards Übersicht USA
11
Abbildung 3: Interconnection Policies Übersicht USA
13
Abbildung 4: Net Metering Übersicht USA
14
Abbildung 5: Stromerzeugung nach Energiequelle 1990-2035 (in Billion kW pro Jahr)
17
Abbildung 6: Private Wärmeenergie 2009
21
Abbildung 7: Kommerzielle Wärmeenergie 2010
21
Abbildung 8: Top-10 US-Erdölimporte nach Land
22
Abbildung 9: Energieverbrauch nach Energiequelle in den USA
24
Abbildung 10: US Primärenergiefluss nach Quelle und Sektor (Brd. Btu), 2010
25
Abbildung 11: Gesamtabsatz der US -Stromindustrie im Einzelhandel nach Staaten
26
Abbildung 12: US-Netto-Stromerzeugung 2010 (Billion = Milliarden) nach EIA
28
Abbildung 13: US-Netto-Stromkapazität im Sommer 2010
29
Abbildung 14: EIA - Geplante Kapazitätsergänzungen, 2010-2014 in den Bereichen: Kohle, Erdgas, Wind, Andere
31
Abbildung 15: Strompreisentwicklung nach Sektor in den USA
34
Abbildung 16: Connecticut im Nordosten der USA
50
Abbildung 17: Streckennetz der Metro-Nord
51
Abbildung 18: Emissionen in Bridgeport nach Sektoren
54
Abbildung 19: Hausverkäufe Bridgeport 2008 - 2012
55
Abbildung 20: Baujahr Wohnhäuser Bridgeport
56
Abbildung 21: LEED registrierte und zertifizierte kommerzielle Projekte in Connecticut (Stand 1. Januar 2013)
58
Abbildung 22: Prozentuale Aufteilung Gebäude Bridgeport
60
Abbildung 23: Neubaugenehmigungen pro 10000 Einwohner
61
X
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Wirtschaftsdaten USA ..................................................................................................................................................5
Tabelle 2: EIA – Zusammenfassung US Energiemarkt ............................................................................................................. 15
Tabelle 3: Gesamte Primärenergieproduktion .......................................................................................................................... 19
Tabelle 4: Gesamter Primärenergieverbrauch.......................................................................................................................... 20
Tabelle 5: Primärenergieaustausch nach Ursprung , 1949-2010 ............................................................................................ 22
Tabelle 6: Gesamter Netto Stromverbrauch ............................................................................................................................. 26
Tabelle 7: Gesamte Netto Stromerzeugung ...............................................................................................................................27
Tabelle 8: Elektrizitätspreise der Haushalte - USA und Deutschland im Vergleich .............................................................. 32
Tabelle 9: Elektrizitätspreise der Industrie - USA und Deutschland im Vergleich ................................................................ 32
Tabelle 10: Durchschnittliche Energiepreise, US-Städte und Nordost-Region ...................................................................... 33
Tabelle 11: US-Isolationen, nach Typus (Mio. Pfund) .............................................................................................................. 36
Tabelle 12: Anzahl von "Green Roofs" fertig gestellt im Jahr (Tausend SF), März 2012 ........................................................37
Tabelle 13: Fensterabsatz im Wohnbereich nach Rahmentypen (Mio. Stück) ....................................................................... 38
Tabelle 14: Fensterabsatz im Wohnbereich nach Glastypen (Mio. Stück) .............................................................................. 39
Tabelle 15: US Absatz von Heizungs-. Lüftungs- und Klimasysteme nach Typ (Inklusive Exporte) .................................... 40
Tabelle 16: 2010 Watt der Lampen, Lampenanzahl pro Gebäude und Std. pro Tag ............................................................... 41
Tabelle 17: 2010 Gesamter Elektrizitätsverbrauch von Lichttechnologien nach Sektoren (TW Std. pro Jahr).................... 42
Tabelle 18: Hauptgeräteeigentum (Mio. von Haushalten und % der US Haushalte) ............................................................. 43
Tabelle 19: Solaranlagenabsatz nach Typ und Markt (Tausend SF) ....................................................................................... 44
Tabelle 20: US Kleinwindeinheiten und Kapazität, März 2012 ............................................................................................... 45
Tabelle 21: Netto Energieerzeugung von Elektrizität nach Bezugsart (Stand 2011) / CT ...................................................... 52
Tabelle 22: Private Wohneinheiten Bridgeport, New Haven, Hartford ...................................................................................55
XI
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Quellenverzeichnis
American Council for an Energy-Efficient Economy



Energy Efficiency Resource Standard, 2013, abgerufen am 14.8.2013
http://www.aceee.org/sector/state-policy/energy-efficiency-resource-standard
Renewable Energy in the 50 States, Connecticut, 2012, abgerufen am 20.8.2013
http://acore.org/files/pdfs/states/Connecticut.pdf
The State Energy Efficiency Scorecard, 2012, abgerufen am 13.8.2013
http://aceee.org/sector/state-policy/scorecard
American National Standards Institute – Home, kein Datum, abgerufen am 14.8.2013
http://www.ansi.org/about_ansi/overview/overview.aspx?menuid=1
American Wind Energy Association – Wind Energy Facts at a glance, 2013, abgerufen am 14.8.2013
http://www.awea.org/Resources/Content.aspx?ItemNumber=5059&navItemNumber=744
BFJ Planning – Masterplan of conservation & Development, 2008, abgerufen am 20.8.2013
http://www.bridgeportct.gov/filestorage/89019/89751/94961/103639/MasterPlanofConservationandDevelopment.pdf
BGreen




BGreen 2020 a sustainability plan for Bridgeport, Connecticut 2020, 2013, abgerufen am 20.8.2013
http://library.rpa.org/pdf/BGreen-2020.pdf
BGreen 2020 a sustainability plan for Bridgeport, Connecticut 2020 Appendices, 2013, abgerufen am 20.8.2013
http://www.bridgeportct.gov/filestorage/89019/97299/104131/BGreen-2020-Appendices.pdf
Groundbreaking for Dominion Bridgeport Fuel Cell Power Station, 2013, abgerufen am 20.8.2013
http://www.bgreenbridgeport.org/news/2013/5/1/groundbreaking-for-dominion-bridgeport-fuel-cell-powerstati.html
Eco-Industrial Park, 2011, abgerufen am 20.8.2013
http://www.bgreenbridgeport.org/news/2011/9/20/eco-industrial-park.html
BridgeportCT.gov


East Side, 2013, abgerufen am 20.8.2013
http://www.bridgeportct.gov/content/89013/89319/89337.aspx
Downtown, 20103, abgerufen am 20.8.2013
http://www.bridgeportct.gov/content/89013/89319/126763.aspx
BrightSourceEnergy – Projects, kein Datum, abgerufen am 14.8.2013
http://www.brightsourceenergy.com/projects
Bundeszentrale für Politische Bildung – Dossier USA, kein Datum, abgerufen am 13.8.2013
http://www.bpb.de/themen/LYW388,0,0,USA.html
Bureau of Business & Economic Research - Per Capita Personal Income by State, 2013, abgerufen am 20.8.2013
http://bber.unm.edu/econ/us-pci.htm
XII
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013
Central Intelligence Agency


Factbook Germany, 2013, abgerufen 13.8.2013
https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/gm.html
Factbook USA, 2013, abgerufen am 13.8.2013
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