geschäftsbericht 2012 - Frauenthal Holding AG

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geschäftsbericht 2012 - Frauenthal Holding AG
Stärke durch Vielfalt
GESCHÄFTSBERICHT 2012
5 jahresvergleich
IFRS 2012 *
IFRS 2011 *
IFRS 2010
IFRS 2009
IFRS 2008
Gewinn-und-Verlust-Rechnung (in MEUR)
Umsatzerlöse
509,9
514,2
539,4
454,5
645,4
EBITDA
18,3
24,7
34,3
–6,0
42,8
EBITDA bereinigt
18,3
24,7
32,8
–0,1
42,8
ROS (EBITDA/Umsatz)
3,6%
4,8%
6,4%
–1,3%
6,6%
ROS (EBITDA/Umsatz) bereinigt 1)
3,6%
4,8%
6,1%
0,0%
6,6%
Betriebserfolg (EBIT)
7,9
14,5
21,7
–25,2
22,7
1)
Betriebserfolg (EBIT) bereinigt
7,9
14,5
20,2
–19,4
22,7
Ergebnis vor Steuern (EBT)
3,2
8,6
18,1
–29,6
17,1
Ergebnis nach Steuern fortzuführende Geschäftsbereiche
Ergebnis nach Steuern aufgegebene Geschäftsbereiche
37,7
6,1
17,4
–29,4
11,5
Ergebnis nach Steuern
39,0
13,7
17,4
–29,4
11,5
Geldfluss aus dem Ergebnis
11,0
31,1
29,2
–7,3
32,7
Bilanz (in MEUR)
langfristiges Vermögen
124,0
142,8
136,1
136,3
150,8
kurzfristiges Vermögen
216,5
221,8
154,8
118,5
174,3
Bilanzsumme
340,5
364,6
290,9
254,7
325,2
Fremdkapital
213,0
265,8
201,4
182,7
223,1
Eigenkapital
127,5
98,9
89,5
72,1
102,1
Eigenkapitalquote in %
37,4%
27,1%
30,8%
28,3%
31,4%
Investitionen
15,2
13,7
9,3
12,1
27,1
in % vom Umsatz
3,0%
2,7%
1,7%
2,7%
4,2%
Personalstand im Durchschnitt 2)
2.613
2.368
2.548
2.442
3.327
Angaben per Mitarbeiter (in TEUR)
Umsatz
195,1
217,1
211,7
186,1
194,0
Betriebserfolg (EBIT)
3,0
6,1
8,5
–10,3
6,8
Geldfluss aus dem Ergebnis
4,2
13,1
11,5
–2,8
9,8
Anzahl der ausgegebenen Aktien
9.434.990
9.434.990
9.434.990
9.434.990
9.434.990
Eigene Aktien
–943.499
–272.456
–282.456
–261.390
–261.390
Im Umlauf befindliche Aktien
8.491.491
9.162.534
9.152.534
9.173.600
9.173.600
Angaben pro Aktie (in EUR)
EBITDA
2,2
2,7
3,8
–0,7
4,7
Betriebserfolg (EBIT)
0,9
1,6
2,4
–2,7
2,5
Ergebnis nach Steuern fortzuführende Geschäftsbereich
Ergebnis nach Steuern aufgegebene Geschäftsbereiche
4,4
0,7
Ergebnis nach Steuern
4,6
1,5
1,9
–3,2
Geldfluss aus dem Ergebnis
1,3
3,4
3,2
–0,7
3,5
Eigenkapital
15,0
10,8
9,8
7,6
11,1
Börsekurs Ultimo
8,80
9,40
10,90
7,49
6,58
Börsekurs Höchstkurs
11,00
13,52
10,90
8,50
22,88
8,11
8,10
6,59
4,25
5,00
noch kein Vorschlag
0,3
0,3
0,0
0,0
Börsekurs Tiefstkurs
Dividende und Bonus 1)
1,3
7,6
17,4
0,2
0,8
–29,4
11,5
1,3
1) 2010: Bereinigung um Zuschreibungen zu Anlagevermögen in Höhe von MEUR 1,5. 2009: Bereinigung um den Entkonsolidierungsaufwand der beiden
veräußerten Standorte Styria Federn GmbH, Düsseldorf und A.D. Fabrika Opruga Styria Gibnjara Kraljevo, Serbien in Höhe von MEUR 6.
2) Inklusive durchschnittliche Anzahl von Leiharbeitern. * Das Closing des Verkaufs der industriellen Wabenkörpergruppe fand am 1. Juni 2012 statt. Das
Veräußerungsergebnis wird mit dem bis zum Veräußerungszeitpunkt angefallenen Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit der Wabenkörpergruppe gemäß
IFRS 5 im Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen zusammengefasst. Die Vorjahreswerte wurden dementsprechend angepasst.
High
lights
2012
Die Entwicklung der Frauenthal-Gruppe im Geschäftsjahr 2012 ist vom erfolgreichen Verkauf
der Division Industrielle Wabenkörper an den japanischen Technologiekonzern IBIDEN geprägt.
Im operativen Geschäft ist ein Marktabschwung
im Nutzfahrzeugbereich für den deutlichen operativen Ergebnisrückgang auf Gruppenebene
verantwortlich. In der Division Großhandel für
Sanitär- und Heizungsprodukte setzt sich die
positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung fort.
In den Divisionen Frauenthal Automotive und
Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte
wird die Marktposition durch Akquisitionen weiter ausgebaut.
Stabile Umsatzentwicklung und bestes
Jahresergebnis in Höhe
von MEUR 39
Der Umsatz der beiden fortzuführenden Geschäftsbereiche Frauenthal Automotive und
Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte
(SHT) geht im Vergleich zum Geschäftsjahr 2011
um MEUR 4,3 (–0,8 %) auf MEUR 509,9 zurück
(davon Frauenthal Automotive –10,7 %, davon
SHT +7,3 %). Das operative Ergebnis (EBIT) für
die fortzuführenden und aufgegebenen Geschäftsbereiche beträgt MEUR 56,3 (Vorjahr
MEUR 22,5). Die beiden fortzuführenden Geschäftsbereiche verzeichnen einen operativen Ergebnisrückgang (EBIT) um MEUR 6,6 auf MEUR
7,9 (davon Rückgang Frauenthal Automotive
MEUR –9,2 und Steigerung SHT MEUR +2,1).
Das Ergebnis nach Steuern für die fortzuführenden und aufgegebenen Geschäftsbereiche beläuft sich auf MEUR 39,0 und steigt im Vergleich
zum Vorjahr um MEUR 25,3 (+ 184,7 %).
Liquidität für
Akquisitionen
und Erwerb
eigener Aktien
verwendet
Für Akquisitionen werden insgesamt MEUR 6,9
liquider Mittel verwendet. Im Oktober wird ein
außerbörsliches Rückkaufprogramm eigener
Aktien erfolgreich abgeschlossen. Auf Basis der
Gezielte
HR-Entwicklung macht
Wachstum
verdaubar
Ermächtigung durch die Hauptversammlung vom
6. Juni 2012 werden insgesamt 671.043 Stück
Aktien der Frauenthal Holding AG zum Preis
von EUR 10 je Stück erworben; dies entspricht
7,11 % des Grundkapitals der Gesellschaft. Per
19. Oktober 2012 hält die Frauenthal Holding
AG 943.499 Stück eigene Aktien, dies entspricht
dem Maximum von 10 % des Grundkapitals. Es
ist beabsichtigt, die eigenen Aktien als Transaktionswährung für Akquisitionsprojekte und zur
Bedienung des Mitarbeiteroptionsprogramms zu
verwenden.
Basis jedes profitablen Wachstums ist eine gezielte Personalarbeit, die bei Frauenthal auf unterschiedlichsten Ebenen institutionalisiert durchgeführt wird. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
die den Willen zur „Extra-Meile“ zeigen, wird in
internen und externen Lehrgängen die Möglichkeit geboten, sich – auch on the job – zu (Nachwuchs-) Führungskräften zu entwickeln. Gezielte
Nachfolgeplanungen für die ersten drei hierarchischen Ebenen sichern den Verbleib von Knowhow im Unternehmen.
Realisierung von Shareholder Value und Liquiditätszufluss durch den
Verkauf der Division Industrielle Wabenkörper
Das Closing des Verkaufs der Division Industrielle Wabenkörper an den japanischen Technologiekonzern IBIDEN findet am 1. Juni 2012 statt.
Der Kaufpreis beträgt MEUR 51,3, zusätzlich
werden vom Käufer Finanzverbindlichkeiten von
MEUR 29,4 übernommen. Das Nettoergebnis
aus dem Verkauf einschließlich des operativen
Ergebnisses dieser Division bis zum Verkaufszeitpunkt beträgt MEUR 37,7. Die Transaktion hat
einen Liquiditätszufluss von MEUR 80,7 bewirkt.
Der hohe Bestand an liquiden Mitteln wird zu
einem Teil für die Tilgung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten verwendet. MEUR 35 werden
im Geldmarkt veranlagt und sind für die Tilgung
der im Mai 2016 auslaufenden Unternehmensanleihe vorgesehen.
Business Development
unterstützt Strategie
Die Umsetzung der Strategie der FrauenthalGruppe, durch Akquisitionen in den bestehenden Geschäftsbereichen zu wachsen, wird 2012
mit drei abgeschlossenen Akquisitionen und der
Verstärkung der Ressourcen im Business Development vorangetrieben. Zahlreiche potenzielle Akquisitionstargets werden analysiert. Erklärtes Ziel
ist der Erwerb eines neuen dritten Standbeins.
Rund MEUR 100 kann Frauenthal für geeignete
Unternehmensübernahmen mobilisieren.
Geschäftsbericht 2012
stärke
durch
vielfalt.
Ein gesundes Wachstum in den bestehenden Divisionen
sowie durch Neuakquisitionen sind oberstes Ziel.
10
Geschäftsbericht 2012
INHALTSVERZEICHNIS
16
Corporate
Governance
U2 5 Jahresvergleich
U3 Highlights
12
Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden
14
Senior Leadership Team (SLT)
42
Unser
Unternehmen
16 CORPORATE GOVERNANCE
18 Gespräch mit dem Vorstand
28 Bericht des Aufsichtsrats
29 Corporate Governance Bericht
38 Investor Relations und Kapitalmarktstrategie
42 UNSER UNTERNEHMEN
44 Unsere Erfolgsgeschichte
46 Unsere Standorte
48 Unsere Unternehmensstrategie
50 Erfolgsfaktor Innovation und Continuous Improvement
54 Frauenthal Automotive
58 Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT)
60 LAGEBERICHT
62 Lagebericht Frauenthal Holding AG
62 Situation der Gesellschaft
62 Wirtschaftliches Umfeld
66 Ergebnisanalyse
74 Angaben gem. §243a UGB
75 Risikobericht
81 Rechtliche Auseinandersetzungen
82 Innovationsbericht
60
Lagebericht
11
168
Jahresabschluss
83 Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility
84 Human Resources
85 Business Development
85 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
85 Ausblick
88
Konzern-
abschluss
88 KONZERNABSCHLUSS FRAUENTHAL HOLDING GRUPPE 2012
90 Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung
91 Konzern-Gesamtergebnisrechnung
92 Konzernbilanz
94 Geldflussrechnung
95 Entwicklung des Eigenkapitals
96 Anlagenspiegel
100 Segmentberichterstattung
104 Konzernanhang
166 Bestätigungsvermerk
168JAHRESABSCHLUSS FRAUENTHAL HOLDING AG 2012
170 Bilanz
172 Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG
173 Gewinn-und-Verlust-Rechnung
174 GLOSSAR
176 Abkürzungsverzeichnis
178 Unsere Konzernstruktur
180 Standorte
U4 Impressum
Mehr Information finden Sie hier!
www.frauenthal.at
12
Geschäftsbericht 2012
Vorwort
des Aufsichtsratsvorsitzenden
Für das vergangene Jahr hätte wohl niemand erwartet, dass 2012 das finanziell bei weitem erfolgreichste Jahr in der Geschichte unserer Gesellschaft in
der eingetretenen Dimension werden wird. Die Geschwindigkeit, mit welcher der Verkauf der Division
Industrielle Wabenkörper möglich, entschieden und
umgesetzt wurde, hat uns alle extrem gefordert. Das
wirtschaftlich sehr attraktive Ergebnis und die Möglichkeiten, die dadurch für die Frauenthal-Gruppe
erreicht wurden, haben neue Rahmenbedingungen
geschaffen.
Es war der zweite große Verkauf nach dem
Isolatoren-Geschäft
im
Jahr
2001,
den
die
Frauenthal-Gruppe in über 20 Jahren Geschichte
realisiert hat. Jahrelange konsequente Aufbauarbeit
konnte in einem Umfang valorisiert werden, der
Hannes Winkler,
Aufsichtsratsvorsitzender der
Frauenthal Holding AG
durch unsere eigenen Anstrengungen aus zahlreichen strategischen Gründen nicht möglich gewesen
wäre.
Im gegebenen Umfeld jetzt den für Frauenthal und
alle Stakeholder besten Weg des Wachstums in die
Zukunft zu finden ist die wesentlichste Herausforderung, die vor uns liegt. Wir werden uns dieser Verantwortung mit der gebotenen Behutsamkeit und Umsicht, aber auch mit einer eindeutigen Blickrichtung
hin zu mehr Wachstum mit Nachdruck widmen.
Eine
Säule
dabei
wird
die
weitere
nachhal-
tige Investitionspolitik und ein starker Fokus auf
das Wachstum der bestehenden zwei Divisionen Frauenthal Automotive und Großhandel für
Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT) aus eigener
Kraft sein. Die gestärkte Finanzkraft, die aus dem
Verkaufserlös der Division Industrielle Wabenkörper
resultiert, wird für eine deutlich intensivere Akquisitionstätigkeit eingesetzt werden. Dabei attraktive
13
Möglichkeiten zu finden erfordert neben viel harter
und Mitarbeitern, den Vorstandsmitgliedern und den
Arbeit auch Geduld und Konsequenz bei der Ana-
Kollegen im Aufsichtsrat für all ihre Beiträge und ih-
lyse und Auswahl. Dass mit den Akquisitionen von
ren großen Einsatz. Allen Aktionären danke ich für
Worthington Cylinders a.s. im Bereich Frauenthal
die erwiesene Loyalität. Ich wünsche Ihnen eine in-
Automotive sowie Technopoint Sanitrends s.r.o. und
teressante Lektüre des Jahresberichts und sehe mit
GAMA Myjava s.r.o. im Bereich SHT schon erste Er-
Interesse unserem jährlichen Dialog darüber bei der
folge erzielt werden konnten, ist ermutigend.
kommenden Hauptversammlung im Mai entgegen.
Bei diesen zukünftigen Akquisitionsprojekten werden
die zwei bestehenden Divisionen im Vordergrund
Wien, 11. März 2013
stehen, um deren Marktpräsenz, Wettbewerbsposition und damit letztlich Shareholder Value weiter zu
verbessern. Gleichzeitig werden intensive Anstrengungen unternommen, um erneut ein drittes Standbein zu akquirieren und mit hoher Wertsteigerung zu
entwickeln. Alle bisherigen Akquisitionen waren zu
Beginn Neuland für die Frauenthal-Gruppe, dennoch
konnten mit wenigen Ausnahmen große Wertsteigerungen erzielt werden. Das ist unser deklariertes Ziel:
dies mit einem anderen dritten Standbein erneut zu
erreichen!
Zur bestmöglichen Unterstützung dieses Wegs
haben
wir
eine
neue
Business
Development
Division geschaffen, mit qualifizierten Mitarbeitern
besetzt und eine neue Verantwortungsaufteilung im
Vorstand etabliert. Hans-Peter Moser hat die Aufgabe übernommen, diesen Bereich auf- und auszubauen, um die angestrebte Wachstumsstrategie umzusetzen. Martin Sailer wird den herausfordernden
Weg von Frauenthal Automotive neu gestalten und
die Division zu mehr Profitabilität und einer besseren Wettbewerbsposition führen. Der erneute starke
Marktrückgang schafft dafür ein schwieriges Umfeld.
Unsere Aktionäre erhielten mit dem erfolgreichen
außerbörslichen Aktienrückkaufprogramm die Möglichkeit, ihr Aktien-Investment in der Frauenthal Holding AG zu reduzieren, da ein De-Investment über
die Börse nur schwer realisierbar gewesen wäre.
Frauenthal konnte dadurch substanziell mehr Aktien
für Akquisitionen und das Mitarbeiter-Stock-OptionProgramm erwerben.
Wie jedes Jahr gilt mein besonderer Dank an dieser
Stelle unseren Kunden, Lieferanten, Mitarbeiterinnen
Hannes Winkler, Vorsitzender des Aufsichtsrats
14
Geschäftsbericht 2012
senior leadership
team (SLT)
Die Top-Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe bil-
schlussendlich in drei Akquisitionen zur Absicherung
den seit 2010 das Senior Leadership Team (SLT).
von Wachstum und Marktbedeutung mündeten. Das
Unter der Führung des Vorstands der Frauenthal
übergeordnete Ziel bei allen Überlegungen ist das
Holding AG erörtert das SLT mehrmals pro Jahr ein-
Schaffen von zusätzlichem Kundennutzen zur Erlan-
gehend grundlegende Fragen der Konzernstrategie
gung eines nachhaltigen Wettbewerbsvorteils. Nur
und Konzernentwicklung sowie wesentliche Maß-
damit ist es nach unserer Überzeugung langfristig
nahmen im Bereich des Personalmanagements zur
möglich, den Unternehmenswert überproportional
Talentegewinnung und -förderung. Offenheit, der
zu steigern.
kontinuierliche Wunsch nach Verbesserung und Innovation stehen dabei ebenso im Vordergrund wie
Auch für 2013 liegt unsere absolute Konzentration
der Respekt vor Diversität.
im Bereich Business Development, allerdings mit dem
ganz klaren Ziel, wiederum eine dritte Division zur
Im Jahr 2012 sind Erika Hochrieser aus der
weiteren Diversifizierung zu erwerben. Neben einer
Frauenthal Holding sowie Markus Gahleitner,
marktbeherrschenden Stellung in einem Nischenbe-
Matias Mosesson und Helfried Jelinek als neue
reich sollten dort andere Konjunkturlogiken als bei
Verantwortungsträger für die Division Frauenthal
Frauenthal Automotive und SHT gelten. Darüber
Automotive hinzugekommen. Magnus Baarman
hinaus sollte es möglich sein, mit unserem Werk-
hingegen, der für die operative Führung von
zeugkasten (Restrukturierungs-, Finanzierungs-, In-
Frauenthal Automotive von 2008 bis Ende 2012 ver-
dustrie- und Handelserfahrung) überproportionalen
antwortlich war, ist aus dem SLT ausgeschieden. Er
Shareholder Value zu schaffen.
wird die Frauenthal-Gruppe auf eigenen Wunsch verlassen.
Magnus Baarman hat für die positive Entwicklung
von Frauenthal Automotive wesentliche Beiträge
geleistet. Die Übernahme der Verantwortung mitten in der größten Krise 2008, die nachhaltige Verbesserung der Kundenbeziehungen, die langfristige
Sicherung von Aufträgen, die Integration der Gruppe
(„One Company“) sowie Entwicklungs- und Verkaufserfolge mit neuen, innovativen Produkten seien
hier beispielhaft erwähnt.
Mit dem Verkauf der Division Industrielle Wabenkörper an das japanische Unternehmen IBIDEN schieden
2012 auch Karl Führer sowie Chaohong Zhu aus.
Inhaltlich lag 2012 der Arbeitsschwerpunkt des SLT
in der konzeptionellen Erarbeitung von Wachstumsplänen für die Divisionen Frauenthal Automotive und
Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte, die
vlnr.:
Wolfgang Knezek, Vorstandsmitglied der SHT Haustechnik AG,
Beatrix Pollak, Vorstandsmitglied der SHT Haustechnik AG und Sprecher des Vorstands,
Matias Mosesson, Geschäftsführer der Division Frauenthal Automotive und Chief Sales and Technology Officer,
Martin Sailer, Vorstandsmitglied der Frauenthal Holding AG und verantwortlich für die Division Frauenthal Automotive,
Josef Unterwieser, Geschäftsführer der Division Frauenthal Automotive und Chief Operating Officer,
Erika Hochrieser, Head of Investor Relations und Controlling,
Bernd Allmer, Vice President Human Resources & Change Management,
Manfred Prinz, Vorstandsmitglied der SHT Haustechnik AG,
Hans-Peter Moser, Vorstandsmitglied der Frauenthal Holding AG und verantwortlich für die Division Großhandel für
Sanitär- und Heizungsprodukte,
Markus Gahleitner, Geschäftsführer der Division Frauenthal Automotive und Chief Financial Officer,
Helfried Jelinek, Geschäftsführer der Division Frauenthal Automotive und Chief Operating Officer
„Ich bin überzeugt, dass das konjunkturelle Umfeld uns in den kommen-
den Monaten weiterhin vor große Herausforderungen stellen wird. Immer wichtiger werdende Tugenden wie Flexibilität, Geschwindigkeit in
Entscheidungsprozessen sowie das Antizipieren von wirtschaftlichen und
geopolitischen Entwicklungen zeichnen unser heterogenes Team aus.
Wachstum werden wir durch professionelles Business Development sowie
ausgezeichnete Personalarbeit auch zukünftig absichern und verdaubar
machen. Die Diversität der Unternehmensbereiche bauen wir durch ein
neues, drittes Standbein aus!“
Hans-Peter Moser,
Vorstandsmitglied der Frauenthal Holding AG und verantwortlich
für die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte
ARBEIT
Markus Felbermaier (35), Leiter SHT
Schauraum
"Bäderparadies"
(Graz).
„Mittels 3D Computerplanung erstellen
wir eine optimale Einteilung für jede
Raumgröße. Wir zeigen die passenden
Produkte und beraten bei der Auswahl
der Modelle, Materialen und Farbe.“
PRODUKT
Das Bäderparadies in Graz gehört zu
den 11 hochwertigen SHT-Schauräumen
österreichweit. Der Weg zum Traumbad
führt über ein SHT Bäderparadies. Denn
hier findet man neben einer großen Auswahl an Markenprodukten zahlreiche
Ideen und Gestaltungsmöglichkeiten für
die persönliche Wohlfühloase.
ÖSTERREI
ich
CORPORate
GOVERnAnce
v.l.n.r.
Hans-Peter Moser,
verantwortlich für die
Division Großhandel
für Sanitär- und
Heizungsprodukte,
Martin Sailer,
verantwortlich für die
Division Frauenthal
Automotive
gespräch
mit dem Vorstand
„... 2012 war ein Jahr der
Gegensätze...“
Im Gespräch mit den beiden Mitgliedern des
Vorstands der Frauenthal Holding AG,
Hans-Peter Moser und Martin Sailer.
2012 hat sich in der Frauenthal-Gruppe viel ge-
sehr soliden Liquiditätspolster und sind auch für die
tan: eine Division verkauft, Akquisitionen und
Finanzierung unserer Wachstumsprojekte weitge-
zwei sehr unterschiedliche operative Divisio-
hend autark. Diese Transaktion hat demonstriert,
nen. Wohin steuert die Frauenthal-Gruppe?
dass die Frauenthal-Gruppe langfristig ertragsstarke
Moser: Die Frauenthal-Gruppe ist heute besser
Geschäftsbereiche aufbauen und den so geschaffe-
aufgestellt als in den vergangenen Jahren, und dies
nen Shareholder Value auch realisieren kann. Im kon-
trotz der aktuell schlechten Lage am europäischen
kreten Fall war der Verkauf an den japanischen Tech-
Nutzfahrzeugmarkt. Durch den Verkauf der Division
nologiekonzern IBIDEN die beste Option für unsere
Industrielle Wabenkörper verfügen wir über einen
Aktionäre, die Frauenthal-Gruppe, die Division und
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
ihre Mitarbeiter selbst. Die SHT-Gruppe erreicht nun
ist auch das Musterbeispiel für den nachhaltigen
im fünften Jahr in Folge einen Umsatz- und Ergeb-
Aufbau einer ertragsstarken Geschäftsaktivität. Die
niszuwachs und hat die ersten Schritte zur Interna-
Rahmenbedingungen in diesem Geschäft haben sich
tionalisierung geschafft. Bei Frauenthal Automotive
aber deutlich verändert. Mit der Globalisierung der
trifft uns der konjunkturelle Einbruch in Südeuropa
Märkte – Stichwort China – haben sich die großen
hart, wir wissen aber darauf zu reagieren und haben
Wachstumschancen für Kraftwerkskatalysatoren in
konkrete Pläne, wie wir diese Division nachhaltig er-
Regionen außerhalb Europas verlagert. Die Euro-VI-
tragsstark aufstellen können.
Norm für schwere Nutzfahrzeuge stellt signifikant
19
höhere technologische Anforderungen an die DieAuf das Geschäftsjahr 2012 zurückkommend möchte
selkatalysatoren bzw. Abgasbehandlungssysteme. In
ich unserem Managementteam und allen unseren
beiden Bereichen hätten wir das Wachstum unserer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu den großen
Division nur durch enorme Investitionen und techno-
Leistungen, die in allen Divisionen erbracht wurden,
logische Partnerschaften sichern können.
„Die Frauenthal-Gruppe verfügt über eine solide finanzielle Basis für den
Ausbau des Konzepts Stärke durch Vielfalt.“
Hans-Peter Moser,
Vorstandsmitglied der Frauenthal Holding AG und
verantwortlich für die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte
gratulieren. Insbesondere gebührt auch unseren Kol-
Nach sorgfältiger Abwägung der mit solchen Maß-
leginnen und Kollegen in der Division Industrielle
nahmen verbundenen Chancen und Risiken haben
Wabenkörper Dank und Anerkennung. Sie haben
wir in einem Verkauf die beste Lösung für alle Stake-
trotz der Unsicherheiten, die in einem Verkaufspro-
holder gesehen, nicht zuletzt für die Division selbst,
zess unweigerlich entstehen, aktiv und konstruktiv
die von den technischen Kompetenzen und dem
mitgearbeitet und so maßgeblich zum erfolgreichen
Netzwerk einer globalen Industriegruppe profitieren
Abschluss beigetragen. Mein Dank gilt auch den Auf-
kann. Die Frauenthal-Gruppe war für dieses Geschäft
sichtsräten und Betriebsräten. Gerade im abgelaufe-
nicht mehr die optimale Eigentümerin. Natürlich
nen Geschäftsjahr mussten gemeinsam Entscheidun-
war die Erzielung eines attraktiven Kaufpreises eine
gen mit großer Tragweite für die Frauenthal-Gruppe
notwendige Bedingung für den Verkauf. Das ist uns
getroffen werden. Wie auch in der Vergangenheit
gelungen. An der grundsätzlichen Diversifikations-
war die Zusammenarbeit zwischen Vorstand, Auf-
strategie und dem Konzept „Stärke durch Vielfalt“
sichtsrat und Mitarbeitervertretung konstruktiv und
der Frauenthal-Gruppe hat sich dennoch nichts ge-
vertrauensvoll.
ändert. Wir arbeiten intensiv nicht nur am Ausbau
durch Akquisitionen in den beiden bestehenden Di-
Das herausragendste Ereignis 2012 für Frau-
visionen, sondern sind auch aktiv auf der Suche nach
enthal war der Verkauf der Division Industrielle
einem neuen dritten Standbein, das unseren Investi-
Wabenkörper mit der traditionsreichen Porzell-
tionskriterien entspricht. Mit dem erfolgreichen Ver-
anfabrik Frauenthal. Warum hat sich die Gruppe
kauf haben wir dafür eine solide finanzielle Basis ge-
von dieser erfolgreichen Division getrennt?
schaffen. Die Frauenthal-Gruppe verfügt über große
Sailer: Die Entscheidung war tatsächlich nicht ein-
Handlungsspielräume.
fach. Die Division Industrielle Wabenkörper steht am
Beginn der Geschichte der Frauenthal-Gruppe und
20
Geschäftsbericht 2012
Euro-VI-Fahrzeugen, der viele Transporteure dazu
veranlasst, notwendige Ersatzinvestitionen in das
3. oder 4. Quartal 2013 zu verschieben – Stichwort
„Last Buy Euro V“. 2012 haben sich diese Rahmenbedingungen in einem Rückgang des Gesamtmarktes in der EU um –12,4 % und im Bereich der
schweren Nutzfahrzeuge um –9,1 % ausgewirkt. Bezeichnend sind die Zulassungsrückgänge in Spanien,
Italien und Portugal, die sich zwischen –20 % und
–29 % bewegen. Lediglich der Export nach Russland
und Südamerika hat sich stabil entwickelt. Über die
unerfreuliche aktuelle Marktlage hinaus müssen wir
die mittel- und längerfristigen Perspektiven im europäischen Markt realistisch betrachten: Die Rekordziffern der Jahre 2007/08 sind Geschichte, und der
europäische Binnenmarkt wird sich im Wesentlichen
auf Ersatzinvestitionen beschränken. Der hohe Anteil des Exports an der europäischen Produktion wird
kontinuierlich zurückgehen, da alle wesentlichen
Hersteller ihren globalen Footprint ausbauen. Die
zukünftige Produktion in Europa wird sich nach optimistischer Einschätzung auf dem Niveau der Jahre
2011–2012 bewegen, wobei mit kurzfristigen erheblichen Schwankungen jederzeit gerechnet werden
muss. Für die Zulieferindustrie bedeutet dies, dass
Martin Sailer,
verantwortlich für die
Division Frauenthal
Automotive
Frauenthal Automotive kämpft wieder mit ei-
im lokalen Markt statt auf quantitatives vermehrt auf
nem signifikanten Marktrückgang. Welche Pers-
qualitatives Wachstum durch höherwertige Produkte
pektiven hat der Nutzfahrzeugmarkt in Europa?
und Systeme gesetzt werden muss.
Sailer: 2012 ist der volatile Nutzfahrzeugmarkt in
Europa wieder seiner Rolle als Indikator für die Kon-
Welche Konsequenzen haben diese Entwicklun-
junkturlage gerecht geworden. Getrieben von der
gen für Frauenthal Automotive?
Rezession und der massiven wirtschaftlichen Verun-
Sailer: Wir sind in drei großen Produktgruppen tä-
sicherung in Südeuropa zeigt die Transportbranche
tig, in denen wir über unterschiedliche Kapazitäts-
spätestens seit Jahresmitte deutliche Zurückhaltung
auslastung und Marktanteile verfügen. Im Bereich
bei den Investitionen. Die Wirtschaftskrise im Sü-
der Druckluftbehälter sind wir nach dem Erwerb des
den führt auch zu geringerem Transportvolumen
tschechischen Behälterwerks Worthington Cylinders
zwischen Zentraleuropa und der Südregion. Hinzu
a.s. marktseitig noch stärker aufgestellt, decken das
kommt der bevorstehende Modellwechsel zu den
gesamte Produktspektrum ab und beliefern alle eu-
„Verbesserung des Second Sourcing und die Forcierung der Produktentwicklung schaffen Vorteile für unsere Kunden.“
Martin Sailer,
Vorstandsmitglied der Frauenthal Holding AG und verantwortlich für die Division Frauenthal Automotive
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
ropäischen OEMS’s, die meisten als Hauptlieferant.
Die Ergebnisse der Division Frauenthal Automo-
Auch bei den Stabilisatoren und U-Bolts sind wir in
tive haben sich deutlich verschlechtert. Was sind
jeweils einem Standort zufriedenstellend ausgelastet,
die wesentlichen Ursachen dafür?
wobei wir über genügend Kapazitätsreserven verfü-
Sailer: Hauptgrund für den Ergebniseinbruch ist die
gen, sollte die Nachfrage ansteigen. In diesen Pro-
gesunkene Nachfrage. Unsere Produktionskapazitä-
duktbereichen sehen wir auch gute Chancen für den
ten und Kostenstrukturen sind auf ein Marktvolumen
Zugewinn von Marktanteilen. Für die Produktion von
ausgerichtet, das zumindest 15 % über dem Niveau
Stahlfedern verfügen wir über vier Standorte mit je-
des Jahres 2012 liegt. Trotz der Ausnutzung von Ka-
weiligen Schwerpunkten und Vorteilen. Der Ausbau
pazitätsspielräumen wie etwa dem Abbau von Leih-
des Werkes in Sibiu (Rumänien), wo wir die Kapazitä-
arbeitskräften hat sich das zu geringe Volumen mit
ten fast verdoppelt haben, schafft Freiheitsgrade für
rund MEUR –5,5 auf das Ergebnis ausgewirkt. Ins-
die Verbesserung der Auslastung durch Produktions-
gesamt mussten wir einen Ergebnisrückgang (EBIT)
verlagerungen.
bei Frauenthal Automotive um MEUR –8,9 hinneh-
21
„Volle Wirkung von Kostenoptimierungen und Investitionen in Produktivität
erst ab 2013.“
Martin Sailer,
Vorstandsmitglied der Frauenthal Holding AG und verantwortlich für die Division Frauenthal Automotive
Wir müssen zunächst unsere Fähigkeit für das soge-
men. Neben dem Volumen haben sich auch gestie-
nannte Second Sourcing verbessern, das heißt, dass
gene Energie- und Transportkosten sowie technische
wir unseren Kunden anbieten können, Produkte aus
und zeitliche Probleme bei der Inbetriebnahme von
zwei verschiedenen Standorten zu liefern. Die Vor-
produktivitätssteigernden Investitionen negativ aus-
teile für den Kunden sind mögliche logistische Op-
gewirkt. Schon zu Jahresmitte, als sich der Markt-
timierungen und erhöhte Versorgungssicherheit.
abschwung bereits angekündigt hatte, wurde ein
Unsere Vorteile sind die bessere Steuerung der Aus-
Kostensenkungsprogramm gestartet, das bereits im
lastung der Produktion und insbesondere die Unter-
abgelaufenen Geschäftsjahr Ergebnisse gezeigt hat.
stützung des standortübergreifenden Lernens (Best
Die volle Wirkung der diversen Kostenoptimierungen
Practice). Die zweite Konsequenz ist die Forcierung
und Investitionen in Produktivität wird sich erst ab
der Produktentwicklung. Das steigende Interesse
2013 zeigen. Dabei geht es auch um die Straffung
unserer Kunden an den gewichtsreduzierten leis-
der Strukturen im indirekten Bereich. Das Ergebnis ist
tungsfähigeren Parabelfedern wird durch Anfragen
zusätzlich durch etwa MEUR 1,3 an Aufwendungen
für Prototypen und erste Serienaufträge bestätigt.
für operative Personalanpassungsmaßnahmen, die
Mit den Anforderungen, die die Euro-VI-Norm an die
aufgrund der zu geringen Auslastung einiger Werke
neuen Nutzfahrzeuge stellt, wird Gewichtsreduktion
erforderlich waren, belastet. Nicht zuletzt hat die
jetzt erstmals zum wirklich wettbewerbsrelevanten
Schließung des unrentablen Standorts für Umform-
Faktor für unsere Kunden. Diese Entwicklung bietet
teile und Schweißbaugruppen in Ahlen (Frauenthal
uns Chancen, die wir ergreifen müssen. Wir werden
Automotive Westphalia GmbH) Gesamtaufwendun-
die Ressourcen für unsere F&E-Aktivitäten weiter
gen von rund MEUR 2,2 verursacht, davon MEUR 1,2
verstärken. Mit innovativen Designs, Feintuning der
ergebniswirksam in 2012.
Produktionsprozesse, Investitionen und weiterentwickelten Materialien haben und werden wir mit noch
leistungsfähigeren Produkten überzeugen.
22
Geschäftsbericht 2012
lich für die Umsetzung des „One Company“-Gedankens verantwortlich. Sein wichtigster Beitrag war die
Forcierung der Produktentwicklung, die nun konkrete
Erfolge zeigt. Ich habe mich entschlossen, auch die
Verantwortung als CEO der Division Frauenthal Automotive zu übernehmen. Mit der neuen Führungsorganisation möchte ich vor allem zwei Ziele erreichen:
Als erstes eine bessere Unterstützung der Werke bei
der Umsetzung von Produktivitätsverbesserungen
– sei es durch Investitionen oder Continuous-Improvement-Initiativen –; dabei wollen wir den Knowhow-Transfer zwischen den Standorten verbessern.
Helfried Jelinek, der erfolgreich in unserem Werk in
Judenburg Produktinnovationen und Lean Management vorangetrieben hat, hat diese Aufgabe für die
vier Stahlfedern-Standorte übernommen. Josef Unterwieser konzentriert sich auf die Druckluftbehälter- und U-Bolt-Werke. Eine wichtige Aufgabe wird
die Realisierung von Synergien zwischen unseren
deutschen und dem neuen tschechischen Standort sein. Zweitens müssen F&E-Aktivitäten verstärkt
und Entwicklungspartnerschaften mit den Kunden
ausgebaut werden. Mit Matias Mosesson haben wir
die Funktion des Chief Sales und Technology Officers
vereint. So können F&E und Vertrieb noch besser koHans-Peter Moser,
verantwortlich für die
Division Großhandel
für Sanitär- und
Heizungsprodukte
Im Führungsteam von Frauenthal Automotive
ordiniert werden, um die Kunden durch technologi-
hat es einige Veränderungen gegeben. Was sind
sche Kompetenz und Commitment zu Innovation zu
die Hintergründe?
überzeugen.
Sailer: Magnus Baarman, bis Dezember 2012 CEO
von Frauenthal Automotive, hat sich nach 10 erfolg-
Die Division Großhandel für Sanitär- und Hei-
reichen Jahren in der Gruppe entschlossen, neue He-
zungsprodukte (SHT) konnte auch 2012 wieder
rausforderungen zu suchen. Ihm gebührt an dieser
zulegen, obwohl vom Markt kein Rückenwind
Stelle auch Dank und Anerkennung für seine wich-
spürbar war. Wie erklärt sich dieser Erfolg?
tigen Beiträge. Unter seiner Führung, die er am Hö-
Moser: Tatsächlich hat sich die Bautätigkeit in Ös-
hepunkt der Krise im Jahr 2009 übernommen hat,
terreich nur im kommerziellen Neubau und der Re-
konnte Frauenthal Automotive die Kundenbeziehun-
novierung etwas belebt. Insgesamt konnten wir nur
gen verbessern und ausbauen. Er war auch maßgeb-
einen 0,4%igen realen Marktzuwachs verzeichnen.
„Verbesserung von Produktivität und Know-how-Transfer, verstärkte F&EAktivitäten und der Ausbau von Entwicklungspartnerschaften sind vorrangige Ziele der neuen Führungsorganisation.“
Hans-Peter Moser,
Vorstandsmitglied der Frauenthal Holding AG und verantwortlich
für die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
23
„Kontinuierlicher Ausbau der lokalen Präsenz führt zu weiterem Ausbau
des Marktanteils in Österreich.“
Hans-Peter Moser,
Vorstandsmitglied der Frauenthal Holding AG und verantwortlich
für die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte
Dämpfend wirken sich die rückläufigen öffentlichen
händlers Technopoint Sanitrends spol.s.r.o. in der
Investitionen aus. Auch im privaten Sanierungsseg-
Slowakei gelungen. Der zweite Schritt wurde im Ok-
ment ist nach den Boomjahren eher eine Stagnation
tober mit dem Erwerb des fünftgrößten Sanitärgroß-
festzustellen. Der Erfolg der SHT beruht auf dem
händlers in der Slowakei, GAMA Myjava s.r.o. mit
konsequenten Ausbau des Verkaufs- und Service-
rund 90 Mitarbeitern, gesetzt. Diese beiden Unter-
netzes und der kontinuierlichen Steigerung unserer
nehmen sind als SHT-Slovakia unter einem einheit-
Leistungsfähigkeit in der Logistik. In punkto Verläss-
lichem Management zusammengeführt. Die SHT
lichkeit, das heißt fehlerfreie und pünktliche Waren-
ist mit diesen Akquisitionen flächendeckend in der
zustellung, hat die SHT Spitzenwerte erreicht und
Slowakei vertreten, erzielt auf Jahresbasis in diesem
sich deutlich vom Wettbewerb abgesetzt. Die SHT
Markt einen Umsatz von rund MEUR 20 und hält da-
hat 2012 einmal mehr die Früchte der Aufbauar-
mit knapp hinter der Nummer zwei eine starke dritte
beit geerntet. Ein deutlicher Indikator dafür ist der
Marktposition. Mit unserem Know-how, unseren
im Osten des Landes stabile hohe Marktanteil trotz
Potenzialen im Einkauf und durch Nutzung von Syn-
zunehmender Wettbewerbsintensität. In Österreich
ergien können wir die Ertragskraft von SHT-Slovakia
kann die SHT den Anteil weiter ausbauen. Grund da-
relativ rasch steigern. Der erste Schritt ins Ausland in
für ist der auch 2012 fortgesetzte Ausbau der lokalen
einen nahen und relativ kleinen Markt ist eine ein-
Präsenz – neues integriertes Bäderparadies und Hei-
malige Lernchance, bevor wir uns eventuell an grö-
zungszentrum in Graz-Puntigam, neues Bäderpara-
ßere Akquisitionen wagen. Das Ziel der Strategie ist
dies in Ansfelden, ein neuer ISC in Imst und der Aus-
die Ertragssteigerung durch Expansion in das umlie-
bau des ISC in Perchtoldsdorf waren die wichtigsten
gende Ausland, sofern sich dies mit Akquisitionen
Investitionen in die Verkaufsoberfläche. Im Bereich
bei überschaubarem Risiko realisieren lässt. Aufgrund
Logistik beschreiten wir wiederum Neuland. Mit dem
unserer starken Marktposition in Österreich sind die
Einsatz modernster mobiler Kommunikationstechno-
Wachstumschancen am Heimatmarkt naturgemäß
logie ist es uns gelungen, die Transparenz des Wa-
begrenzt. Eine Voraussetzung der Expansion ist die
renflusses weiter zu verbessern. Dass die SHT-Logistik
Bereitstellung der Managementressourcen. Wir wol-
Maßstäbe setzt, wurde 2012 mit einem anerkannten
len daher nur verdaubares Wachstum in beherrsch-
Logistik-Preis für die seit vier Jahren betriebene Y-
baren Schritten. Ich bin mit dem Managementteam
LOG-Pilotanlage (automatisiertes Hochregallager für
und der Talenteentwicklung in der SHT sehr zufrie-
Kleinteile) bestätigt. Der Erfolg der SHT stellt für die
den. Ich habe mich daher auch aus der operativen
Frauenthal-Gruppe angesichts der volatilen Situation
Vorstandsfunktion in der SHT zurückgezogen und
des Nutzfahrzeugmarktes ein ungemein wichtiges
unterstütze die Division in der Funktion als Vorsitzen-
stabiles Element dar.
der des Aufsichtsrates der SHT Haustechnik AG. Beatrix Pollak übernimmt seit Jahresende die Funktion als
Die SHT wagt nun erstmals den Sprung ins Aus-
Sprecherin des Vorstands. Gemeinsam mit Wolfgang
land. Welche Ziele verfolgen Sie mit der Expan-
Knezek und Manfred Prinz arbeitet der Vorstand der
sionsstrategie?
SHT weiterhin an innovativen Lösungen, die Nutzen
Moser: Der erste Schritt zur Internationalisierung ist
für Installateure und Endkunden generieren.
durch die erfolgreiche Integration des Sanitärgroß-
24
Geschäftsbericht 2012
„Unser Ziel ist verdaubares Wachstum in beherrschbaren Schritten.“
Martin Sailer,
Vorstandsmitglied der Frauenthal Holding AG und verantwortlich für die Division Frauenthal Automotive
Die Frauenthal-Gruppe ist für weitere Übernah-
wertungen der Automobilzulieferer bieten günstige
men gewappnet. Wie sieht der ideale Akquisiti-
Kaufoptionen.
onskandidat aus?
Moser: Die drei Zukäufe im abgelaufenen Jahr erfül-
Sie betonen, dass die Strategie der Frauenthal-
len exakt unsere Kriterien für Add-on-Akquisitionen
Gruppe „Stärke durch Vielfalt“ auch nach dem
in den beiden Divisionen: bekanntes Geschäftsmo-
Verkauf der Division Industrielle Wabenkörper
dell und strategischer Fit, hohes Synergiepotenzial
gültig ist. Welche Branchen sind für die Frau-
und ein akzeptabler Kaufpreis. Entscheidend ist,
enthal-Gruppe interessant?
dass wir unsere Stärken einbringen können und die
Moser: Es geht bei der Suche nach einer neuen
Akquisition unsere Marktposition stärkt. Sowohl bei
„dritten Division“ nicht primär um eine bestimmte
Frauenthal Automotive als auch in der SHT können
Branche. Wir sind aktiv auf der Suche nach Unter-
wir die übernommenen Unternehmen rasch und
nehmen, bei denen wir unsere Fähigkeiten einsetzen
ohne wesentlichen Aufwand in unsere Prozesse und
können, um die Profitabilität zu steigern. Dabei ist
Strukturen integrieren. Mit Frauenthal Automotive
es wichtig, die eigenen Grenzen realistisch einzu-
Hustopeče s.r.o. (Tschechien) haben wir ein ausge-
schätzen, um zu wissen, was wir nicht so gut kön-
zeichnetes Managementteam und einen Standort
nen. Insofern sind wir beim eventuellen Einstieg in
mit bester Reputation beim Kunden übernommen.
eine neue Plattform opportunistisch. Die Frauenthal-
Der größte Kunde, Volvo, hat Hustopeče die höchste
Gruppe hat über viele Jahre unter Beweis gestellt,
Lieferantenauszeichnung aufgrund der nachhaltig
dass wir nachhaltig den Wert eines Unternehmens
hohen Produktqualität erteilt. Mit dieser Akquisition
steigern können. Zweimal wurde dies bereits belegt
bauen wir nicht nur unsere Marktposition bei Druck-
und die Wertsteigerung durch Verkauf realisiert:
luftbehältern wesentlich aus, sondern gewinnen
2001 beim Verkauf der Isolatorensparte der Porzell-
auch technologisches Know-how, da in Hustopeče
anfabrik Frauenthal GmbH und im abgelaufenen Jahr
teilweise andere Produktionsverfahren eingesetzt
durch den Verkauf der Division Industrielle Waben-
werden als in unseren deutschen Standorten. Jedes
körper. Die Entwicklung der SHT zum Marktführer
Produktionswerk verfügt über spezifische Vorteile
bei hoher und kontinuierlich steigender Profitabilität
und Kompetenzen.
ist ein weiterer Beleg. Auch im Automotive-Bereich
ist der Aufbau einer führenden Marktposition in allen
Das bringt einerseits Potenzial für standortübergrei-
Produktbereichen gelungen. Unsere Stärken liegen
fendes Lernen, erhöht unsere Flexibilität und nützt
in B2B-Branchen, bei denen durch kontinuierliche
unseren Kunden, weil wir für unterschiedliche An-
Verbesserung der internen Prozesse wie Produktion
forderungen die jeweils optimalen Produktionspro-
und Logistik der Kundenservice und die Profitabilität
zesse kosteneffizient anbieten können. Auch mit
gesteigert werden können. Wir verfügen über Erfah-
den beiden Akquisitionen der SHT in der Slowakei
rung in der Führung multikultureller Teams und im
können wir unsere Stärken in den Bereichen Einkauf,
Key Account Management für internationale OEM’s.
Marketing und Logistik ausspielen. Schon nach sehr
Weniger vertraut sind wir mit F&E-getriebenen Ge-
kurzer Zeit konnten wir die beiden Unternehmen zur
schäftsmodellen wie beispielsweise IT oder Phar-
SHT-Slovakia zusammenführen und die Profitabilität
maindustrie. Wichtig ist, dass wir bei einem Akqui-
steigern. In beiden Divisionen wollen wir diese Akqui-
sitionskandidaten erkennen können, wo der Hebel
sitionsstrategie fortsetzen. Die aktuell niedrigen Be-
anzusetzen ist, um nachhaltige Verbesserungen zu
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
erzielen. Natürlich müssen auch die Größenordnung,
wir noch mehr tun, das heißt, Fixkosten müssen wei-
der Kapitalbedarf für Kaufpreis und Investitionen, die
ter reduziert, die Flexibilität erhöht und die Brutto-
erforderlichen Managementressourcen und die regi-
margen verbessert werden. Ein wichtiges Element
onale Ausrichtung, d.h. Schwerpunkt in Europa, zur
unserer Strategie kann erst ab 2014 mit dem Serien-
Frauenthal-Gruppe passen.
anlauf der Euro-VI-Fahrzeuge realisiert werden. Dann
25
werden wir in größerem Volumen unsere leistungsStichwort Europa: Frauenthal erzielt kaum Um-
fähigeren Produkte verkaufen. Ich bin auch sehr zu-
sätze außerhalb Europas und hat keinen außer-
versichtlich, dass wir Marktanteile gewinnen und die
europäischen Standort. Fürchten Sie nicht, die
Früchte der Entwicklungsarbeit ernten können. Auf-
Wachstumsmärkte zu verpassen?
grund der langen Modellzyklen und der langfristigen
Moser: Keineswegs. Natürlich sehen auch wir im
Lieferverträge benötigen die Kunden meist mehrere
europäischen Binnenmarkt insgesamt kein großes
Jahre, bis ein Lieferantenwechsel möglich wird.
Wachstumspotenzial. Uns geht es aber nicht um
Wachstum per se, sondern um profitables Wachs-
Welche Ziele haben Sie sich für 2013 gesetzt?
tum. Das ist mit Standorten in Europa genauso mög-
Moser: Der Abschluss der Integration der 2012 er-
lich, wie wir es im Bereich Industrielle Wabenkörper
worbenen Unternehmen, der weitere Ausbau der
ja auch gezeigt haben. Direktinvestitionen außerhalb
SHT-Gruppe durch ein, zwei Akquisitionen und ins-
Europas schließen wir nicht grundsätzlich aus, und
besondere die Anpassung von Frauenthal Automo-
wir untersuchen auch verschiedene Projekte. Bis jetzt
tive an die mittelfristige Marktsituation sind unsere
haben sich noch keine Optionen geboten, bei denen
wichtigsten Aufgaben. Erklärtes Ziel ist aber der Er-
Chancen und Risiken ausgewogen sind.
werb eines neuen dritten Standbeins. Im HR-Bereich
werden die bewährten Entwicklungsprogramme auf
2012 haben sich im Nutzfahrzeuggeschäft wie-
Schlüsselfunktionen fokussiert. Insgesamt wird 2013
der Krisensymptome gezeigt. Gibt es Rezepte,
aufgrund der Lage am Nutzfahrzeugmarkt ein her-
um dieses Geschäft nachhaltig profitabler und
ausforderndes Jahr. Wir sind aber überzeugt, dass
weniger krisenanfällig aufzustellen?
wir bei der Umsetzung unserer Wachstumsziele ein
Sailer: Wir haben 2009 die richtigen Schritte ge-
gutes Stück vorankommen werden.
setzt, den Break-even-Umsatz reduziert, Fixkosten
abgebaut, die Flexibilität erhöht und die Produktent-
Danke für das Gespräch.
wicklung forciert. Die vergleichsweise sehr guten Ergebnisse der Jahre 2010 und 2011 bestätigen diesen
Weg. Leider hat 2012 der Marktrückgang von rund
–9 % bei schweren Nutzfahrzeugen ein akzeptables Ergebnis in der Division Frauenthal Automotive
verhindert. Kein Automobilzulieferer kann sich den
Marktschwankungen entziehen, die Frage ist nur,
in welchem Ausmaß Marktschwankungen ergebnisschonend abgefangen werden können. Da müssen
„Unsere Stärke liegt in der Steigerung der Profitabilität durch kontinuierliche Verbesserung der internen Prozesse“
Hans-Peter Moser,
Vorstandsmitglied der Frauenthal Holding AG und verantwortlich
für die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte
heute in
die zukunft
investieren.
Im Geschäftsjahr 2012 können drei Akquisitionen zur
Stärkung der Divisionen erfolgreich umgesetzt werden.
28
Geschäftsbericht 2012
bericht des aufsichtsrats
Corporate Governance, Zusammenarbeit im Auf-
lichkeit der Geschäftstätigkeit, der Integrität und Ver-
sichtsrat, Kooperation mit dem Vorstand sowie regel-
lässlichkeit der Finanzberichterstattung sowie der Ein-
mäßige zeitnahe und umfassende Information bilden
haltung der maßgeblichen Gesetze und Vorschriften.
eine solide Basis, damit der Aufsichtsrat von Frauenthal Holding AG seine Aufgaben voll erfüllen kann.
Es haben zwei Personalausschusssitzungen stattgefunden.
Im Geschäftsjahr 2012 hat der Aufsichtsrat fünf Sitzungen abgehalten. Der Aufsichtsrat hat sich, neben
Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG hat im
der Überwachung der laufenden Geschäftstätigkeit,
Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Satzung
im Berichtsjahr vor allem der strategischen Entwick-
obliegenden Aufgaben wahrgenommen und sich von
lungsplanung und der Shareholder Value Maximie-
der ordnungsgemäßen Geschäftsführung überzeugt.
rung der Frauenthal-Gruppe und ihrer einzelnen
Der gemäß den IFRS-Regeln erstellte Jahresabschluss
Divisionen befasst. Durch Versendung der Monats-
der Frauenthal Holding AG zum 31. Dezember 2012,
berichte an die Aufsichtsratsmitglieder und laufende
der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2012 und
telefonische sowie persönliche Abstimmungen hat der
die Lageberichte für das Geschäftsjahr 2012 wurden
Vorstand den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und
von BDO Austria GmbH, Wirtschaftsprüfungs- und
umfassend über alle relevanten Fragen der Geschäfts-
Steuerberatungsgesellschaft, Wien, überprüft und mit
entwicklung sowie über die Lage und die Strategie des
dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk verse-
Unternehmens sowie über die Risikolage und das Ri-
hen. Die Prüfung hat keinen Anlass zu Beanstandun-
sikomanagement mündlich und schriftlich informiert.
gen gegeben.
Im Berichtsjahr ist der Prüfungsausschuss zweimal
Die Überprüfung des Jahresabschlusses, des Kon-
zusammengetreten. Schwerpunkte waren die Prü-
zernabschlusses zum 31. Dezember 2012 und der
fung und Vorbereitung der Feststellung des Jahresab-
Lageberichte für das Geschäftsjahr 2012 durch den
schlusses, die Prüfung des Konzernabschlusses, des
Aufsichtsrat hat keinen Anlass zu Beanstandungen
Vorschlags für die Gewinnverteilung, des Lageberichts
ergeben. Der Bericht des Abschlussprüfers BDO Aus-
und Konzernlageberichts und des Corporate Gover-
tria GmbH, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerbera-
nance Berichts. Der Prüfunsgsausschuss hat sich mit
tungsgesellschaft, Wien, wurde den Mitgliedern des
dem Risikomanagement der Frauenthal Holding AG in-
Aufsichtsrats vorgelegt. Der Aufsichtsrat hat sich mit
tensiv befasst. Das Risikomanagement der Frauenthal
dem Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG zum
Holding AG ermöglicht eine gruppenweit strukturierte
31. Dezember 2012, dem Konzernabschluss zum 31.
Identifizierung, Bewertung und Bearbeitung von Ri-
Dezember 2012 sowie den Lageberichten für das Ge-
siken auf Basis der festgelegten Risikopolitik und der
schäftsjahr 2012 einverstanden erklärt, den Jahresab-
strategischen und operativen Zielsetzungen. Die Funk-
schluss der Frauenthal Holding AG zum 31. Dezember
tionsfähigkeit des Risikomanagements der Frauenthal
2012 gebilligt und damit den Jahresabschluss gemäß
Holding AG wird extern durch den Wirtschaftsprüfer
§ 96 Abs. 4 Aktiengesetz festgestellt.
gemäß Regel 83 des Corporate Governance Kodex
beurteilt und vom Prüfungsausschuss ebenso wie die
Des Weiteren wird auf die Erklärung zum Austrian
Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems überwacht.
Code of Corporate Governance der Frauenthal Hol-
Das Interne Kontrollsystem der Frauenthal Holding AG
ding AG für das Geschäftsjahr 2012 verwiesen.
dient der Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaft-
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
corporate governance
bericht
Erklärung gemäSS
§ 243b UGB
Regeln (,,Comply or Explain”) des Österreichischen
Corporate Governance Kodex in der Fassung vom
Juli 2012 und lässt gemäß R-Regel 62 (,,Recommendation”) regelmäßig die Einhaltung der Kodexbe-
Die Frauenthal Holding AG hat als eines der ersten
stimmungen extern evaluieren. Der Kodex ist unter
Unternehmen ein klares Bekenntnis zur freiwilligen
www.corporate-governance.at abrufbar sowie auf
Implementierung des Austrian Code of Corporate
www.frauenthal.at veröffentlicht.
Governance abgegeben. Die Gesellschaft hat sich
am 27. März 2003 verpflichtet, die über das Gesetz
Die Einhaltung der Corporate Governance Regeln
hinausgehenden empfohlenen Regelungen soweit
wurde zuletzt Anfang 2013 von der Wirtschaftsprü-
wie möglich zu übernehmen. Auch im Geschäftsjahr
fungsgesellschaft BDO Austria GmbH sorgfältig
2012 sahen es Vorstand und Aufsichtsrat als vorran-
überprüft und deren Umsetzung sowie die Richtig-
gige Aufgabe, allen Regeln des Kodex bestmöglich
keit des Corporate Governance Berichts bescheinigt.
zu entsprechen und die hohen unternehmensinternen Standards zu halten und weiterzuentwickeln.
Der Vorstand
Der Gestaltungsrahmen der Corporate Governance
in der Frauenthal Holding AG ergibt sich aus dem ös-
Der Vorstand stimmt die strategische Ausrichtung
terreichischen Recht, insbesondere dem Aktien- und
des Konzerns mit dem Aufsichtsrat ab und berichtet
Kapitalmarktrecht, aus der Gesellschaftssatzung und
diesem regelmäßig über die Umsetzung der Strate-
den Geschäftsordnungen für die Organe der Gesell-
gie sowie über die aktuelle Unternehmenslage ein-
schaft sowie schließlich aus dem Österreichischen
schließlich der Risikosituation. Die Geschäftsordnun-
Corporate Governance Kodex (ÖCGK).
gen für den Aufsichtsrat, den Prüfungsausschuss
und den Vorstand konkretisieren den rechtlichen
Die Richtlinien der Corporate Governance erfordern
Rahmen für die Aufgaben und die Arbeitsweise von
eine ständige Weiterentwicklung der Unternehmen
Aufsichtsrat und Vorstand.
in Richtung Transparenz gegenüber allen Stakeholdern. Dieser Anspruch steht im Einklang mit der
Zusammensetzung des Vorstands
langjährigen Zielsetzung der Frauenthal-Gruppe von
größtmöglicher Transparenz.
Corporate Governance Bericht
Dem Vorstand der Frauenthal Holding AG gehören Mag. Hans-Peter Moser und Dr. Martin Sailer
als gleichberechtigte Mitglieder des Vorstands an.
Bedingt durch den Zweier-Vorstand gibt es keinerlei Erfordernis für einen Vorstandsvorsitzenden. Die
Mitglieder Mag. Hans-Peter Moser und Dr. Martin
Die Aktien der Frauenthal Holding AG notieren
Sailer üben Gesamtverantwortung im Vorstand aus.
seit 10. Juni 1991 an der Wiener Börse. An die-
Die Vorstände üben keine konzernexternen Auf-
sem Börseplatz gilt der Österreichische Corporate
sichtsratsmandate aus.
Governance Kodex als allgemein anerkannt. Die
Mag. Hans-Peter Moser ist seit 2006 Vorstandsmit-
Frauenthal Holding AG erfüllt die verbindlichen L-
glied der Frauenthal Holding AG und ist bis Dezem-
Regeln (,,Legal Requirements”), hält sich an alle C-
ber 2014 bestellt.
29
30
Geschäftsbericht 2012
Mag. Hans-Peter Moser, geboren 1966, ist verheira-
– sowie den Bereich Investor Relations. Zudem ist
tet und hat drei Kinder. Von 1984 bis 1990 studierte
er für die Division Frauenthal Automotive zuständig.
er Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität
Zusätzlich ist er Mitglied des Aufsichtsrats der SHT
Wien und absolvierte im Jahre 1996 die Prüfung
Haustechnik AG und übt keine weiteren vergleich-
zum Steuerberater. Nach seiner Revisionsassistenz
baren Funktionen außerhalb des Konzerns aus.
von 1991 bis 1995 in der Kanzlei von Univ.-Prof.
Egger übernahm er von 1995 bis 1999 die Leitung
im Finanz- und Rechnungswesen bei der Firma
Name (Geburtsjahr)
Novoferm GmbH. Nach dieser Leitungsfunktion
Ende der
ErstbestellungErst- laufenden
Funktionsperiode
bestellung
wechselte er zu Tchibo/Eduscho GmbH, wo er zum
Hans-Peter Moser
kaufmännischen Leiter von 1999 bis 2002 ernannt
(1966)
wurde. Seit April 2006 ist Mag. Hans-Peter Moser
Vorstandsmitglied April 2006
Vorstandsmitglied der Frauenthal Holding AG mit
Martin Sailer
der Verantwortung für die Division Großhandel für
(1962)
Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT). Innerhalb der
Vorstandsmitglied September 2008 Juni 2016
Dezember 2014
Holding ist er für die Bereiche Holdingsekretariat,
Personal, Organisation, Recht und Business Development zuständig. Als zusätzliche Funktion ist er
Der Aufsichtsrat
Aufsichtsratsvorsitzender der SHT Haustechnik AG.
Mag. Hans-Peter Moser übt keine weiteren ver-
Im Geschäftsjahr 2012 hat der Aufsichtsrat der
gleichbaren Funktionen außerhalb des Konzerns
Frauenthal Holding AG fünf Sitzungen abgehalten.
aus.
Der Aufsichtsrat besteht aus sechs von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern und drei vom
Dr. Martin Sailer ist seit September 2008 Vorstands-
Zentralbetriebsrat entsandten Mitgliedern. Der Auf-
mitglied der Frauenthal Holding AG und ist bis 30.
sichtsrat besteht aus den Mitgliedern Dr. Hannes
Juni 2016 bestellt.
Winkler als Vorsitzendem, Dr. Dietmar Kubis als seinem Stellvertreter, Dr. Oskar Grünwald, Dr. Johan-
Dr. Martin Sailer, geboren 1962, ist verheiratet und
nes Strohmayer und den in der Hauptversammlung
hat zwei Kinder. Von 1980 bis 1984 studierte er
vom 1. Juni 2011 gewählten Mitgliedern Dr. Heike
Betriebswirtschaftslehre und kann mehrjährige As-
Jandl und Birgit Eckert. Der Zentralbetriebsrat hat
sistententätigkeiten an den Hochschulen Graz und
Jürgen Tschabitzer und Klaus Kreitschek als neue
St. Gallen aufweisen. Insgesamt ist Dr. Martin Sailer
Mitglieder in den Aufsichtsrat entsandt. Mag. Dr.
seit 20 Jahren im Finanzbereich internationaler Un-
Klement-Michael Marchl und Karoline Neuhäusser
ternehmen tätig: Konzerncontrolling der Daimler-
wurden abberufen.
Benz AG (1989–1992), Finanzleiter eines großen
privaten Automobilimporteurs (1993–1998), Vice
Zusammensetzung des Aufsichtsrats
President Finance in der Ventana-Gruppe (heutige FVV Frauenthal Vermögensverwaltung GmbH,
Lediglich Dr. Johannes Strohmayer übt noch ein
Wien) (1998–2000). Zuletzt war er Finanzdirektor
weiteres Aufsichtsratsmandat in einer in- oder aus-
für den Pharmakonzern Pfizer in Deutschland und
ländischen börsenotierten Gesellschaft aus. Er ist
Österreich mit den Aufgabenbereichen Controlling,
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Österreichischen
Reporting, Finance, Tax, Interne Revision und Busi-
Staatsdruckerei AG, welche seit November 2011 an
ness Development (2001–2008). Seit September
der Wiener Börse notiert.
2008 verantwortet er in der Frauenthal Holding den
Finanzbereich, Controlling, Internes und Externes
Reporting, Treasury einschließlich Interne Revision
Corporate Governance
Name (Geburtsjahr)
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Erstbestellung
Ende der laufenden
Funktions­periode
Unabhängigkeit gemäß
C-Regel 53
C-Regel 54
10.02.1999
2013
ja
ja
22.05.1997
2015
nein
nein
21.05.1999
2014
ja
ja
02.06.2010
2014
ja
ja
01.06.2011
2015
ja
ja
01.06.2011
2015
nein
nein
Dietmar Kubis (1957)
Vorsitzender-Stellvertreter
Hannes Winkler (1955)
Vorsitzender ab 26.03.2010
Oskar Grünwald (1937)
Mitglied
Johannes Strohmayer (1950)
Mitglied
Heike Jandl (1972)
Mitglied
Birgit Eckert (1952)
Mitglied
Vom Zentralbetriebsrat entsandte
Aufsichtsratmitglieder
Ausschüsse des Aufsichtsrats
Die Mitbestimmung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat ist ein gesetzlich geregelter Aspekt des Corporate
Name (Geburtsjahr)
Erstentsendung
Governance Systems in Österreich. Der Aufsichtsrat
hat zur effizienten Unterstützung seiner Arbeit drei
Jürgen Tschabitzer (1962)
Mitglied
Ausschüsse eingerichtet: Neben dem gesetzlich ge10.09.2007
August Enzian (1961)
Mitglied
ratssitzung vom 4. Mai 2006 zusätzlich ein Strategie27.09.2010
Klaus Kreitschek (1960)
Mitglied
regelten Prüfungsausschuss wurden in der Aufsichtsausschuss sowie ein Personalausschuss installiert. Der
Kodex würde die Bildung der beiden letztgenannten
10.01.2013
Ausschüsse erst ab einer Anzahl von mehr als sechs
Aufsichtsratsmitgliedern vorschreiben. Im Berichts-
Jürgen Tschabitzer war bereits vom 10. September
jahr sind der Prüfungsausschuss sowie der Personal-
2007 bis 15. Mai 2009 Mitglied des Aufsichtsrats
ausschuss jeweils zweimal zusammen getreten. Es
der Frauenthal Holding AG. Mit der Abberufung
hat keine Strategieausschusssitzung stattgefunden.
von Dr. Klement-Michael Marchl wurde Jürgen
Tschabitzer am 7. Mai 2012 neuerlich vom Kon-
Mitglieder des Prüfungsausschusses
zernbetriebsrat in den Aufsichtsrat entsandt. Dr.
Klement-Michael Marchl schied aufgrund des Beschäftigungsverhältnisses in der 2012 verkauften
Name (Geburtsjahr)
Funktion
Division Industrielle Wabenkörper aus.
Oskar Grünwald (1937)
Vorsitzender
Karoline Neuhäusser wurde aufgrund ihrer Pensio-
Dietmar Kubis (1957)
Mitglied
nierung von ihrer Funktion als Mitglied des Aufsicht-
August Enzian (1961)
Arbeitnehmervertreter
rats der Frauenthal Holding AG am 31. Dezember
2012 abberufen. Um die Anzahl der Arbeitnehmer-
Der Prüfungsausschuss setzt sich aus den Mitgliedern
vertreter im Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG
Dr. Oskar Grünwald als Vorsitzendem, Dr. Dietmar
aufrechtzuerhalten, wurde Klaus Kreitschek am 10.
Kubis und dem Arbeitnehmervertreter August Enzian
Jänner 2013 in den Konzernbetriebsrat entsandt.
zusammen. Dem Prüfungsausschuss obliegen vor al-
31
32
Geschäftsbericht 2012
Hannes Winkler
Vorsitzender
Dietmar Kubis
Vorsitzender-Stellvertreter
Oskar Grünwald
Aufsichtsratsmitglied
Johannes Strohmayer
Aufsichtsratsmitglied
Birgit Eckert
Aufsichtsratsmitglied
Heike Jandl
Aufsichtsratsmitglied
Jürgen Tschabitzer
Arbeitnehmervertreter
August Enzian
Arbeitnehmervertreter
Klaus Kreitschek
Arbeitnehmervertreter
Karoline Neuhäusser wurde aufgrund ihrer Pensionierung von ihrer Funktion als Mitglied des Aufsichtsrats am 31. Dezember 2012
abberufen. Um die Anzahl der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat aufrecht zu erhalten wurde Klaus Kreitschek am 10. Jänner 2013
in den Konzernbetriebsrat entsandt.
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
lem die Prüfung und Vorbereitung der Feststellung
des Jahresabschlusses, die Prüfung des Konzernab-
Name (Geburtsjahr)
Funktion
schlusses, des Vorschlags für die Gewinnverteilung,
des Lageberichts und Konzernlageberichts und des
Hannes Winkler
Corporate Governance Berichts. Einen hohen Stel-
(1955)
lenwert nimmt die Überwachung des Rechnungs-
Dietmar Kubis
legungsprozesses, der Wirksamkeit des Internen
(1957)
Kontrollsystems, des Internen Revisionssystems und
Jürgen Tschabitzer
des Risikomanagementsystems ein. Eine wichtige
(1962)
Vorsitzender
Mitglied
Arbeitnehmervertreter
Aufgabe des Prüfungsausschusses ist weiters die
Vorbereitung des Vorschlags des Aufsichtsrats für die
Auswahl des Abschlussprüfers und die Überwachung
Unabhängigkeit des Aufsichtsrats
der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und Konzernabschlussprüfers, insbesondere im Hinblick auf
Die Kriterien der Unabhängigkeit für Aufsichtsrats-
die zusätzlich erbrachten Leistungen.
mitglieder entsprechen den Kriterien der im Corporate Governance Kodex, Anhang 1, angeführten Leit-
Mitglieder des Strategieausschusses
linien und wurden daher nicht nochmals gesondert
auf der Website veröffentlicht. Ein Aufsichtsratsmitglied kann sich demnach als unabhängig erklären,
Name (Geburtsjahr)
Funktion
wenn es in keiner geschäftlichen oder persönlichen
Beziehung zur Gesellschaft oder deren Vorstand
Hannes Winkler
(1955)
steht, die einen materiellen Interessenkonflikt beVorsitzender
Johannes Strohmayer
(1950)
Mitglieds zu beeinflussen. Der Aufsichtsrat der FrauMitglied
Jürgen Tschabitzer
(1962)
gründet und daher geeignet ist, das Verhalten des
enthal Holding AG besteht zum Großteil aus unabhängigen Mitgliedern (Dr. Dietmar Kubis, Dr. Oskar
Arbeitnehmervertreter
Grünwald, Dr. Johannes Strohmayer, Dr. Heike Jandl),
welche in keiner geschäftlichen oder persönlichen
Der Strategieausschuss umfasst die Mitglieder Dr.
Beziehung zu der Gesellschaft oder deren Vorstand
Hannes Winkler als Vorsitzenden, Dr. Johannes Stroh-
stehen.
mayer und Jürgen Tschabitzer (Arbeitnehmervertreter). Zusammen befassen sie sich mit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens und sind in
Compliance
diesem Rahmen auch in alle strategischen Entschei-
Zur Prävention von Insiderverstößen hat die Frauenthal
dungen des Vorstands als beratendes Organ einge-
Holding AG konzernweit Compliance-Richtlinien im-
bunden.
plementiert. Als eines der ersten börsenotierten österreichischen Unternehmen wurde eine E-Learning-
Mitglieder des Personalausschusses
Plattform
eingerichtet,
um
Personen
in
den
Vertraulichkeitsbereichen dabei zu unterstützen, die
Dem Personalausschuss gehören Dr. Hannes Winkler
Compliance-Bestimmungen einzuhalten, und um Insi-
als Vorsitzender, Dr. Dietmar Kubis und der Arbeit-
derverstößen vorzubeugen. Mag. Wolfgang Knezek
nehmervertreter Jürgen Tschabitzer an. Dieser Aus-
übt die Funktion des Compliance Officers im Konzern
schuss schließt die Vorstandsverträge ab, definiert die
aus. Er berichtet an den Vorstand der Frauenthal Hol-
Vorstandsvergütungen, legt die Zielvorgaben für die
ding AG.
Berechnung der erfolgsabhängigen Komponenten
fest und überwacht die Zielerreichung.
33
34
Geschäftsbericht 2012
Vergütungsbericht
Am 1. Juni 2011 hat der Aufsichtsrat der Frauenthal
Vorstand
für Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding
Holding AG einen Aktienoptionsplan 2012–2017
AG und für Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe
Der Vergütungsausschuss des Aufsichtsrats ist für
beschlossen. Es können im Rahmen des Aktienop-
die Gestaltung der Vorstandsvergütung verantwort-
tionsplans jedem Planteilnehmer für herausragende
lich. Die Vorstandsvergütung besteht aus einem fixen
Leistungen in den Geschäftsjahren 2011 bis 2016
Basisgehalt sowie aus einem variablen erfolgsabhän-
jährlich bis zu höchstens 10.000 Stück Optionen,
gigen Bestandteil bis zu 100 %, welcher sich nach
die zum Bezug von je 1 Stück auf Inhaber lautende,
der persönlichen Leistung jedes Vorstandsmitglieds
nennwertlose Stückaktien der Frauenthal Holding
richtet. Dieser variable Anteil setzt sich aus qualita-
AG zum Bezugspreis von EUR 2,00 je Stück Aktie
tiven sowie quantitativen Zielvereinbarungen zusam-
berechtigen, gewährt werden. Der Ausübungspreis
men, wobei jeder dieser Teile wiederum bis maximal
von EUR 2,00 entspricht dem aufgerundeten durch-
50 % vom variablen Bestandteil betragen kann. Die
schnittlichen Buchwert je eigener Frauenthal Aktie
quantitativen Ziele umfassen Kriterien der Budgeter-
gemäß Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG
reichung und der Unternehmenswertsteigerung und
zum 31. Dezember 2010. Gewährte Optionen sind
Liquidität, wobei sich die qualitativen Ziele an vorweg
erstmals nach Ablauf von drei Jahren ab Zuteilung
vereinbarte Zielsetzungen für einzelne Geschäftsbe-
der Optionen an den Planteilnehmer und längstens
reiche bzw. für das Gesamtunternehmen richten.
bis zum Ablauf desselben Geschäftsjahres ausübbar. Sie sind nicht übertragbar und müssen höchst-
Im Geschäftsjahr 2012 gelangen TEUR 1.072 zur
persönlich ausgeübt werden. Für die aufgrund von
Auszahlung an Gesamtbezügen für die Vorstands-
Ausübung der Optionen erworbenen Aktien gilt
mitglieder der Frauenthal Holding AG. TEUR 705 sind
eine Behaltefrist von 36 Monaten. Jeder Teilnehmer
im Personalaufwand und TEUR 367 sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen als Consultingaufwand (related party mit der FVV Frauenthal Ver-
Vorstand
Optionen
mögensverwaltung GmbH) ausgewiesen. Für beide
Vorstandsmitglieder werden laufend Einzahlungen
Hans-Peter Moser
in eine Pensionskasse getätigt. Die Auszahlung der
Vorstandsmitglied
Altersversorgung ist an keine Leistungskriterien ge-
Martin Sailer
bunden. Bei Beendigung der Funktion haben die Vor-
Vorstandsmitglied
10.000 Stück (ausgeübt)
10.000 Stück (gewährt)
standsmitglieder keine vertraglichen Abfertigungsanam Aktienoptionsplan ist berechtigt, so viele der
sprüche.
aufgrund von Ausübung der Optionen erworbenen
Aktien vor Ablauf der Behaltefrist zu verkaufen, wie
erforderlich ist, damit er seine persönliche EinkomVorstand
Vergütungen
mensteuer in Bezug auf die Ausübung der Optionen
aus dem Netto-Veräußerungserlös entrichten kann.
644 TEUR
Über weitere Einzelheiten informiert auch der schrift-
Hans-Peter Moser
(davon variabler Gehalts-
liche Bericht des Vorstands und des Aufsichtsrats vom
Vorstandsmitglied
bestandteil 350 TEUR)
1. Juni 2011, der bei der Gesellschaft aufliegt und auf
428 TEUR
der Website der Gesellschaft (www.frauenthal.at)
Martin Sailer
(davon variabler Gehalts-
zugänglich ist. Weitere Informationen können auch
Vorstandsmitglied
bestandteil 130 TEUR)
dem Konzernabschluss der Frauenthal-Gruppe 2012,
Punkt [45] Aktienoptionsprogamm, entnommen
werden.
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Aufsichtsrat
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Die Vergütungen an die Aufsichtsratsmitglieder betrugen in Summe für das Geschäftsjahr 2012 TEUR
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten eine jähr-
104. Der Vorsitzende Dr. Hannes Winkler nimmt die
liche Grundvergütung in Höhe von jeweils TEUR 5,
Vergütung im Jahre 2012 – wie auch in den vergan-
die am Jahresende fällig wird. Beginnt oder endet
genen Jahren – nicht in Anspruch. Es werden keine
die Mitgliedschaft innerhalb eines Kalenderjahres,
Stock-Option-Pläne für Mitglieder des Aufsichtsrats
so wird die Grundvergütung aliquot gewährt. Die
gewährt.
Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten eine Erfolgsvergütung in Höhe von jeweils weiteren TEUR 5. Die Er-
D&O-Versicherung
folgsvergütung wird nur in Geschäftsjahren gewährt,
in denen die Hauptversammlung die Ausschüttung
Die Frauenthal Holding AG hat für Vorstände, Ge-
einer Dividende für das jeweils vorangegangene Ge-
schäftsführer und Aufsichtsräte im Konzern eine „Di-
schäftsjahr beschließt. Sie wird mit dem Beschluss
rectors and Officers“(D&O)-Versicherung abgeschlos-
der Hauptversammlung fällig. Die Vergütung wird
sen und trägt dafür die Kosten in Höhe von TEUR 19
nur jenen Aufsichtsratsmitgliedern gewährt, die im
(Vorjahr: TEUR 19).
jeweils vorangegangenen Geschäftsjahr Mitglieder
des Aufsichtsrats waren. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten zusätzlich für deren Tätigkeit bis
auf weiteres eine Pauschalvergütung in Höhe von
Related party
transactions
TEUR 2 für die Teilnahme an jeder Aufsichtsratssitzung. Dasselbe gilt für die Teilnahme an Sitzungen
Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen
von Ausschüssen des Aufsichtsrats, sofern diese nicht
oder Personen sind dem Konzernabschluss der Frau-
taggleich mit Sitzungen des Aufsichtsratsplenums
enthal Gruppe 2012, Punkt [47] Angaben über Ge-
stattfinden. Die Gesellschaft erstattet den Aufsichts-
schäftsfälle mit nahe stehenden Unternehmen oder
ratsmitgliedern zudem die mit der Teilnahme an den
Personen, zu entnehmen.
Sitzungen des Aufsichtsrats bzw. an den Sitzungen
von Ausschüssen des Aufsichtsrats verbundenen notwendigen Reisekosten.
Aufsichtsrat
11. März 2013
Vergütungen
Dietmar Kubis
Vorsitzender-Stellvertreter
24 TEUR
Hannes Winkler
Vorsitzender
Verzicht
Oskar Grünwald
Mitglied
22 TEUR
Johannes Strohmayer
Mitglied
20 TEUR
Heike Jandl
Mitglied
18 TEUR
Birgit Eckert
Mitglied
20 TEUR
Mag. Hans-Peter Moser
Dr. Martin Sailer
Vorstandsmitglied
Vorstandsmitglied
35
GESUNdES
wACHSTUm.
die Human-resources-entwicklung nimmt für das weitere
Wachstum des Konzerns eine besondere bedeutung ein.
38
Geschäftsbericht 2012
investor
relations
und kapitalmarktstrategie
tion, heute im prime market gelistet, hat sich bereits im Jahr 2003 als eines der ersten Unternehmen
dem Österreichischen Corporate Governance Kodex
unterworfen und zu den Grundsätzen der Gleichbehandlung und der transparenten Information aller
Aktionäre bekannt
Volatile Entwicklung der
Aktienmärkte
Die globalen Aktienmärkte bewegten sich 2012 in
drei Wellen nach oben. Auf kräftige Kurszuwächse
zu Jahresanfang folgte im Frühjahr ein insbesondere durch die europäische Staatsschuldenkrise inv.l.n.r.
Pauline Marlier,
Investor Relations und
Controlling,
Erika Hochrieser,
Head of Investor
Relations und
Controlling
Die Frauenthal Holding verfolgt eine Kapitalmarkt-
duzierter erster Rückschlag. Über den Erwartungen
politik, die von Transparenz, Verlässlichkeit und
liegende Unternehmensergebnisse bzw. ein über-
Kontinuität gekennzeichnet ist. Als typischer Misch-
haupt angesichts der weltwirtschaftlichen Verfas-
konzern spricht die Gruppe Investoren an, die ten-
sung beeindruckendes Margen- und Gewinnniveau
denziell konservativ ausgerichtet sind. Sicherheitsas-
führten viele der bedeutendsten Aktienindizes bis
pekte und kontinuierliche positive Entwicklung
September/Oktober neuerlich auf Jahreshöchst-
stehen gegenüber kurzfristigen Wachstumsphanta-
stände. Ein weiterer Rückschlag war dann bis Mitte
sien im Vordergrund. Da die Gruppe mit ihren zwei
November – ausgelöst durch Unsicherheiten rund
Standbeinen keinem Industriesektor eindeutig zuge-
um den bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl-
ordnet werden kann, sind Performance-Vergleiche
kampf und die zu umschiffende fiskalische Klippe
mit einer Peergroup nur sehr eingeschränkt möglich.
– zu verzeichnen. Zum Jahresende hin schossen die
Die verschiedenen Geschäftsmodelle der Divisionen
Börsen dann neuerlich nach oben, wobei die Akti-
weisen ein sehr unterschiedliches Chancen-Risiko-
enmärkte Europas und Japans diesmal deutlich stär-
Profil auf. Ebenso sind die Wachstumsperspektiven
ker zulegen konnten als jene der USA.
aufgrund der unterschiedlichen regionalen Ausrichtung und der Marktdynamik sehr unterschiedlich.
Der Dow Jones legte im Gesamtjahr 2012 um 7,3 %
Für Equity-Investoren, deren Investitionskriterien
zu. Noch deutlicher waren die Gewinne beim deut-
branchenfokussiert sind und ein daraus abgeleitetes
schen DAX, der mit einem Plus von 29,1 % den
Risikoprofil anstreben, ist die Frauenthal-Gruppe als
höchsten Anstieg seit 2003 verbuchte. Der japani-
Investitionsobjekt weniger geeignet.
sche Nikkei schaffte 22,9 % Zugewinn. Kaum we-
Frauenthal, damals noch im standard market auc-
niger positiv entwickelte sich der heimische Leitin-
Corporate Governance
Unser Unternehmen
dex ATX mit einem Plus von 26,9 %, der am letzten
Lagebericht
Konzernabschluss
FRAUENTHAL HOLDING AG
Jahresabschluss
ATX
EUR
Handelstag bei 2.401,21 Punkten schloss.
13
Kursverlauf der Frauenthal Aktie
12
11
11,00
Die Frauenthal Aktie startete 2012 am ersten Handelstag mit einem Kurs von EUR 9,40. Positive Unternehmensmeldungen über die Expansion der SHT
10
9,40
9
Haustechnik AG in die Slowakei mit der Übernahme
8,80
des Sanitärgroßhändlers Technopoint Sanitrends
Frauenthal Aktie bei, bis ein Höchststand der Aktie
am 2. Mai mit einem Kurs von EUR 11,00 zu ver-
8
8,11
s.r.o. trugen zu einer erfreulichen Entwicklung der
FEB
APR
JUN
AUG
OKT
DEZ
2012
zeichnen war. Danach schwächte sich der Trend
jedoch kontinuierlich ab, bis ein Jahrestief von
zember 2012 MEUR 83,0 inklusive nicht notierte
EUR 8,11 am 19. Juli erreicht war. Dafür verant-
Namensaktien. Im Vergleichszeitraum waren dies
wortlich war die Veröffentlichung des Verkaufs der
MEUR 88,7 zum 29. Dezember 2011 inklusive nicht
dritten Division Industrielle Wabenkörper an den ja-
notierte Namensaktien. Im Schnitt wurden pro Tag
panischen Technologiekonzern IBIDEN CO., LTD. Ab
4.367 Aktien (Vorjahr: 5.976 Aktien) gehandelt.
Mitte August konnte die Frauenthal Aktie wieder
an Wert zulegen. Aufgrund des Aktienrückkaufpro-
Anteil der eigenen Aktien erhöht
gramms mit einem Angebotspreis von EUR 10,00
stieg die Aktie am 8. Oktober auf EUR 10,00. Der
Die Frauenthal Aktie wird seit 10. Juni 1991 an der
Angebotspreis des freiwilligen öffentlichen (Teil-)
Wiener Börse gehandelt. Am 23. Juli 2007 wech-
Angebots lag mit EUR 10,00 um knapp 13 % über
selte die Aktie in den prime market, um ihre Visibili-
dem Schlusskurs der Inhaberaktien unmittelbar vor
tät im Markt und damit das Investoreninteresse am
Bekanntgabe der Angebotsabsicht am 4. Septem-
Unternehmen zu steigern. Zudem erfüllt Frauenthal
ber 2012. Der Kauf eines weiteren slowakischen
schon seit längerem die strengen Publizitäts- und
Mitbewerbers GAMA Myjava s.r.o. sowie die Ak-
Transparenzvorschriften für die Aufnahme in den
quisition des tschechischen Druckluftbehälterwerks
Fließhandel. Die Frauenthal Holding AG weist ein
Worthington Cylinders a.s. bescherten der Aktie
Grundkapital von EUR 9.434.990 auf, das sich auf
einen leichten Kursanstieg. Nach Beendigung des
insgesamt 7.534.990 auf Inhaber lautende Stück-
Rückkaufprogramms und eines verhaltenen Aus-
aktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien
blicks konnten jedoch kaum weitere Kursgewinne
verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen
verzeichnet werden, sodass die Frauenthal Aktie das
Umfang beteiligt. Im Zuge des 2007 erfolgten
Jahr mit einem Schlusskurs von EUR 8,80 beendete.
Wechsels in den prime market wurde aufgrund for-
Gegenüber dem Vorjahresschlusskurs von EUR 9,40
maler Anforderungen die nicht an der Börse einge-
(29. Dezember 2011) bedeutet dies ein Minus von
führte Aktientranche – insgesamt 1.900.000 Stück
6,35 % im Jahr 2012. Die Aktie zeigte somit einen
Inhaberaktien, die sich im Besitz der FT Holding be-
entgegengesetzten Trend zum ATX.
finden – in Namensaktien umgewandelt. Diese Namensaktien notieren weiterhin nicht an der Wiener
Umsatz und Marktkapitalisierung
sinken
Börse.
Auf Grundlage der Ermächtigung der Hauptver-
Der sich aus der Marktkapitalisierung ergebende
sammlung vom 6. Juni 2012 hat die Frauenthal
Gesamtwert des Unternehmens betrug per 28. De-
Holding AG im Wege eines freiwilligen Angebots
39
40
Geschäftsbericht 2012
ARBEIT
Karin chalupková (32) arbeitet am neu
akquirierten
tschechischen
standort
Frauenthal Automotive Hustopeče (ehemals Worthington cylinders). Hier werden die druckluftbehälter überprüft und
kalibriert.
pRodUKT
Frauenthal Automotive Hustopeče produziert druckluftbehälter für bremssysteme und beliefert damit wesentliche
oeMs der europäischen nutzfahrzeugindustrie. der standort ist nun bestandteil des strategischen Konzepts von
Frauenthal Automotive.
TSCHECHIEN
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
gemäß §§ 4 ff Übernahmegesetz eigene Aktien
im Ausmaß von 671.043 Inhaberaktien erworben.
Das Angebot konnte von 26. September 2012 bis
10. Oktober 2012 angenommen werden, wobei der Angebotspreis EUR 10 je Inhaberaktie der
Frauenthal Holding AG betrug. Bis zum Ablauf der
Annahmefrist wurde das Angebot für insgesamt
1.030.087 Inhaberaktien der Frauenthal Holding
17,10 %
AG angenommen, sodass die Annahmeerklärungen aufgrund der Überzeichnung des Angebots im
10,00 %
Einklang mit der gesetzlichen Bestimmung des § 20
ÜbG verhältnismäßig um rund 35 % gekürzt wur-
72,90 %
den.
Die Anzahl der eigenen Aktien hat sich damit von
272.456 Stück auf 943.499 Stück erhöht, was einem Anteil von 10 % des Grundkapitals entspricht.
FT Holding GmbH 6.878.050
Der Streubesitz verringert sich entsprechend auf
inkl. 1.900.000 nicht notierte Namensaktien
1.613.441 Stück Aktien, was einem Anteil von
Eigene Aktien
17,10 % entspricht. Hauptaktionär ist mit einer
Beteiligung von 72,9 % weiterhin die FT Holding
GmbH.
943.499
Streubesitz
1.613.441
AKTIENKENNZAHLEN
2012 *
2011 *
Veränderung
Anzahl der ausgegebenen Aktien
9.434.990
9.434.990
Eigene Aktien
943.499
272.456
671.043
Im Umlauf befindliche Aktien
8.491.491
9.162.534
–671.043
EBITDA
2,2
2,7
–0,5
Betriebserfolg (EBIT)
0,9
1,6
–0,7
Ergebnis nach Steuern fortzuführende Geschäftsbereiche
0,2
0,8
–0,6
Ergebnis nach Steuern aufgegebene Geschäftsbereiche
4,4
0,7
3,7
Ergebnis nach Steuern
4,6
1,5
3,1
Geldfluss aus dem Ergebnis
1,3
3,4
–2,1
Eigenkapital
15,0
10,8
4,2
Börsekurs
Ultimo
8,80
9,40
–0,60
Höchstkurs
11,00
13,52
–2,52
Tiefstkurs
8,11
8,10
0,01
noch kein Vorschlag
0,30
0
Angaben pro Aktie (in EUR)
Dividende und Bonus * Das Closing des Verkaufs der industriellen Wabenkörpergruppe fand am 1. Juni 2012 statt. Das Veräußerungsergebnis wird mit dem bis zum Veräußerungszeitpunkt angefallenen Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit der Wabenkörpergruppe gemäß IFRS 5 im Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
zusammengefasst. Die Vorjahreswerte wurden dementsprechend angepasst.
41
arbeit
Franz Frank (51) ist am Standort Frauenthal Automotive Judenburg tätig. Hier
ist Herr Frank dabei die Parabellenker
nach der Herstellung der Augen an der
Lenkervorderseite zum Folgeprozess
(Biegen und Härten) zu transportieren.
produKt
Aus der Parabelfeder hat sich Anfang
der 1990er Jahre der Parabellenker
entwickelt. Die Funktion von Parabellenkern in luftgefederten Hinter- und
Vorderachsen im LKW oder Bus und
in luftgefederten Achsen von Trailern
besteht neben der Achsführung in der
Stabilisierung des Fahrzeuges.
ÖSTERREI
ICH
Unser
Unternehmen
2006
1991
Schließung des Federnwerks in
Billnäs (FI). Ausbau des Standorts in Frauental zur Produktion des Dieselkatalysators. Mag.
Hans-Peter Moser wird in den
Vorstand berufen. Ein Aktiensplit im Verhältnis 1:10 wird beschlossen.
wird die Frauenthal Keramik AG
im Rahmen eines IPO an der
Wiener Börse eingeführt.
1990
2005
Übernahme der Frauenthal Keramik AG und Gründung der
CERAM-Gruppe.
Platzierung einer MEUR 70 Unternehmensanleihe. Kauf des europäischen
Nutzfahrzeug-Federn-Geschäfts von
Thyssen Krupp Automotive. Akquisition des führenden österreichischen Sanitärgroßhändlers, die SHT Haustechnik AG von der Leithanien Investment
Group S.A.
1985
2004
Einstieg in die Produktion von
SCR-Katalysatoren. In weiterer
Folge wird die Wabenkeramiksparte durch die Einführung
der Produktlinien Gießfilter und
Wärmespeicherwaben ergänzt.
Akquisition der LinnemannSchnetzer-Gruppe. Zusammen
mit der Styria Federn-Gruppe
bildet sich die Division Automotive Components innerhalb des
Frauenthal-Konzerns.
1974
2003
Verkauf an die schwedische
EUROC-Gruppe. Die weitere
Entwicklung ist durch eine Reihe von Innovationen und die
Aufnahme neuer Produktlinien
geprägt.
Erwerb des finnischen Federnwerks Firma Styria Jouset Oy
(Billnäs) von Imatra Steel.
1921
2002
Gründung der „Erste österreichische Porzellanfabrik“ von
Ing. Ludwig Neumann. Fokussierung in den fünfziger Jahren
auf die Kernkompetenz des Unternehmens: die Herstellung von
Hochspannungsisolatoren aus
Hartporzellan.
2001
1998
wird die Isolatorensparte an
die US Investorengruppe „The
Riverside Company“ verkauft.
Die Porzellanfabrik Frauenthal
GmbH mit den Bereichen Katalysator und nichtkatalytische
Wabenkörper verbleibt in der
Frauenthal Keramik AG.
Übernahme von 75,1 % der
CERAM-Gruppe durch Ventana.
1996
Fusion zwischen Frauenthal Keramik AG-Gruppe und Tridelta
Technische Keramik GmbHGruppe zur CERAM HoldingGruppe, Jena, Deutschland.
Reorganisation der Gruppe zu
einer Holdinggesellschaft für Industriebeteiligungen unter dem
Namen Frauenthal Holding AG.
Erwerb der Styria Federn-Gruppe.
Die LKW-Komponenten
werden zur größten Sparte des
Frauenthal-Konzerns.
2008
2007
SHT eröffnet drei ISC-Standorte,
ein Bäderparadies und startet
die Kommissionierungsanlage YLOG. Dr. Martin Sailer und Mag.
Hans-Peter Moser übernehmen
die Agenden von Dr. Winfried
Braumann und DI Michael Ostermann im Vorstand.
Schließung des Druckluftbehälterwerks
Linnemann-Schnetzer Hungary. Erwerb des Bridenherstellers Pol-Necks in
Toruń (PL) sowie die Federnfabrik A.D.
Fabrika Opruga Styria Gibnjara Kraljevo
(RS). SHT Haustechnik AG übernimmt
den Heizungsgroßhändler Röhrich. Ab
23.7. werden die Frauenthal Aktien im
prime market der Wiener Börse gehandelt.
2012
Der Verkauf der Division Industrielle Wabenkörper an
den japanischen Technologiekonzern IBIDEN am 1. Juni
2012 bewirkt einen Liquiditätszufluss von MEUR 80,7.
Mit der gestärkten Finanzkraft wird die Umsetzung der
Strategie, durch Akquisitionen in den bestehenden Geschäftsbereichen zu wachsen, mit drei abgeschlossenen
Akquisitionen vorangetrieben: Worthington Cylinders a.s.
im Bereich Frauenthal Automotive sowie Technopoint
Sanitrends s.r.o. und GAMA Myjava s.r.o. im Bereich SHT.
Durch ein außerbörsliches Rückkaufprogramm werden insgesamt 671.043 Stück Aktien der Frauenthal Holding AG
erworben. Die Frauenthal Holding AG hält somit 10 % des
Grundkapitals. Historische Höchstwerte bei einem Eigenkapital von MEUR 127,5 und einer Eigenkapitalquote von
37,4 % werden erreicht.
2011
Erfolgreiche Platzierung einer
Unternehmensanleihe
über
MEUR 100. Dank der fortgesetzten Erholung der Nutzfahrzeugmärkte und soliden Entwicklung
von SHT kann die FrauenthalGruppe wieder beste Ergebnisse
erzielen.
2010
Die im historischen Krisenjahr
2009 massiv restrukturierte Division Automotive Components
kehrt in die Gewinnzone zurück.
Die beiden anderen Divisionen
erzielen Rekordergebnisse.
2009
Die Wirtschaftskrise trifft die Division Automotive Components mit voller Wucht, während sich die Divisionen SHT und Industrielle
Wabenkörper positiv entwickeln. Verkauf der
Gesellschaften Styria Federn GmbH in Düsseldorf und deren Tochterge sellschaft Styria
Gibnjara Kraljevo, Serbien. Die Standorte in
Ravne, Slowenien (Styria Vzmeti) sowie das
Behälter- und Stabilisatorenwerk Styria Elesfrance in St. Avold, Frankreich, werden stillgelegt.
unsere
erFoLGsGescHicHte
46
Geschäftsbericht 2012
unsere
standorte
Der Konzern wird von der Frauenthal Holding AG zentral von Wien (A) gesteuert
Bäderparadies, 4052 Ansfelden
SHT OBERÖSTERREICH, 4050 Traun
Bäderparadies, 5061 Elsbethen
SHT SALZBURG, 5020 Salzburg
Bäderparadies, 3100 St. Pölten
Frauenthal Holding AG
Bäderparadies, 1070 Wien
Bäderparadies, 1210 Wien
SHT haustechnik AG, Wien
SHT Wien, 1140 Wien
Bäderparadies, 6020 Innsbruck
SHT tirol, 6020 Innsbruck
Bäderparadies, 2380 Perchtoldsdorf
SHT Logistik, 2380 Perchtoldsdorf
Bäderparadies, 8055 Graz
SHT Steiermark, 8052 Graz
Bäderparadies, 9990 Nussdorf-Debant
Bäderparadies, 9500 Villach
Frauenthal Automotive
Judenburg GmbH, Judenburg
Bäderparadies, 9023 Klagenfurt
SHT Kärnten, 9023 Klagenfurt
Sanitärgroßhandel
ZENTRALE
Sanitärgroßhandel
Vertriebsniederlassungen
Schauraum
Bäderparadies
...
mit Logistikzentrum
Frauenthal Automotive
Produktionsstandorte
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
47
Jahresabschluss
Frauenthal automotive
toruŃ Sp.zo.o, Toruń
Frauenthal automotive
Elterlein gmbh, Elterlein
Frauenthal automotive
ahlen gmbh, Ahlen
westphalia gmbh, Ahlen
Technopoint sanitrends, spol. s.r.o.,
Bratislava
831 04 Bratislava
974 05 Banská Bystrica
040 01 Kosice
949 01 Nitra
Gama Myjava, s.r.o., Myjava
907 01 Myjava
921 01 Piešťany
911 01 Trenčín
010 41 Žilina
974 01 Banská Bystrica
080 06 Prešov
831 04 Bratislava
Frauenthal automotive
France S.A.S., Châtenois
Frauenthal automotive
France S.A.S., Douai
Frauenthal automotive
Hustopeče s.r.o.
(Worthington Cylinders a.s.)
Hustopeče
Frauenthal automotive
Azambuja Unipessoal Lda., Azambuja
Frauenthal automotive
Sibiu s.r.l., Sibiu
48
Geschäftsbericht 2012
unsere
unternehmensstrategie
Die Frauenthal-Gruppe ist ein Mischkonzern mit den
Das Streben nach einer führenden Marktposition in
Unternehmensbereichen
allen Bereichen beruht auf Produkt- und Servicequalität, einem attraktiven Produktportfolio, Innovati-
Frauenthal Automotive: Zulieferge-
onskraft und einem langfristigen partnerschaftlichen
schäft für die (überwiegend) europäische Nutzfahr-
Verhältnis zu den Kunden, nicht jedoch auf Preisfüh-
zeugindustrie mit Komponenten für Fahrwerk und
rerschaft. Globale Marktchancen sowie der Trend
Bremssystem (Stahlfedern, Stabilisatoren, Druckluft-
zu umweltschonenden Technologien sollen genutzt
behälter, Briden)
werden.
„„ Division
„„
Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT): Österreichs Nr.-1-Partner für
Produktions- und Logistikprozesse werden laufend
Sanitär, Heizung und Installationstechnik.
verbessert, um kontinuierliche Produktivitätsfortschritte zu erzielen. Diese sind erforderlich, um die
Die Attraktivität der Frauenthal-Gruppe beruht auf
internationale Wettbewerbsfähigkeit der mehrheit-
Berechenbarkeit, Verlässlichkeit und Transparenz.
lich in Hochkostenländern gelegenen Standorte zu
sichern. Effiziente Organisationsstrukturen tragen zur
Die Frauenthal Holding ist kein Private-Equity-Inves-
Wettbewerbsfähigkeit bei.
tor. Unternehmensbereiche werden ausschließlich
mit einer langfristigen industriellen Wertsteigerungs-
Das übergeordnete Ziel in all unseren industriellen
perspektive gekauft und entwickelt. Eine gegenüber
Aktivitäten ist, durch Premiumprodukte oder -leistun-
vergleichbaren Unternehmen überdurchschnittliche
gen überproportionalen Kundennutzen zu schaffen
Kapitalrendite wird angestrebt. Investitionen werden
und so eine verteidigbare, marktführende Position
dort vorgenommen, wo Wachstum und eine attrak-
einzunehmen.
tive Kapitalrendite erzielt werden können. Vorrangig
sind daher Investitionen in Qualität und Produktivität
Die Frauenthal Holding AG ist mit einer schlanken
– nicht in Umsatzwachstum um jeden Preis. Die Re-
Organisationsstruktur auf zentrale Holdingfunktio-
alisierung von Wertsteigerungen durch Verkauf wird
nen ausgerichtet. Für das operative Geschäft sind die
nicht angestrebt, ist aber dann eine Option, wenn
Geschäftsführer der Divisionen im Rahmen der bud-
unter Berücksichtigung der Interessen aller Stakehol-
getären Vorgaben verantwortlich.
der dies die langfristige Optimierung des Shareholder
Value ermöglicht.
Managemententwicklung und Human-ResourcesInitiativen werden von der Holding gesteuert. Die
Die Frauenthal-Gruppe strebt nachhaltiges und profi-
Grundsätze der Personalpolitik zielen auf nachhaltige
tables Wachstum an. Es soll primär auf Produkt- und
Förderung und Entwicklung der Mitarbeiterinnen
Prozessinnovationen sowie „Greenfield“-Investiti-
und Mitarbeiter ab, denen maximale Chancen auf
onen basieren. Akquisitionen oder strategische Ko-
Qualifizierung und Übernahme von Verantwortung
operationen werden bei optimalem „Fit“ angestrebt,
geboten werden. Durch frühzeitige Identifizierung
wenn sie zum Ausbau von Kundenbeziehungen, Pro-
von Talenten sollen Fach- und Führungskräfte mög-
duktportfolio, Marktregionen oder Schlüsselkompe-
lichst intern entwickelt werden, um die Abhängigkeit
tenzen beitragen.
von einem zunehmend schwierigeren externen Arbeitsmarkt für Hochqualifizierte zu begrenzen.
Die hochautomatisierte
Kommissionierungsanlage im Kleinteilelager der SHT – das
„YLOG System“ – beherbergt auf engstem Raum
über 6.000 Artikel, die
mit einer Fehlerquote in
der Kommissionierung
von nahezu Null zur
Auslieferung gebracht
werden.
Die Finanzierung des Konzerns wird von der Frau-
Die Investor-Relations- und Kommunikationspolitik
enthal Holding zentral gesteuert. Die Finanzierungs-
versorgt den Kapitalmarkt mit allen erforderlichen
strategie beruht auf einer soliden Eigenkapitalquote
Informationen zeitnah und transparent.
sowie langfristig gesicherter Fremdfinanzierung.
Langfristige Stabilität hat Vorrang gegenüber kurzfristiger Optimierung. Wachstumsprojekte sollen
risikoadäquat und überwiegend dezentral in den jeweiligen Bereichen finanziert werden. Risikoverflechtungen zwischen den Unternehmensbereichen sollen
vermieden werden.
„Das
übergeordnete Ziel in all unseren industriellen Aktivitäten ist,
durch Premiumprodukte oder -leistungen überproportionalen Kundennutzen zu schaffen und so eine verteidigbare, marktführende Position
einzunehmen.“
Hans-Peter Moser,
Vorstandsmitglied der Frauenthal Holding AG und verantwortlich
für die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte
50
Geschäftsbericht 2012
erfolgsfaktor
innovation
und continuous
improvement
gestrebt, die Kundennutzen durch vereinfachten
Zugang zum Dienstleistungsangebot, verbesserte
Transparenz und fehlerfreie und schnelle Abwicklung
erhöhen. Ziel ist die Stärkung der Kundenbindung
durch Einführung von Dienstleistungen, die Kundenbedürfnisse ansprechen, schwer imitierbar sind und
so einen Wettbewerbsvorteil schaffen.
Im Automotive-Bereich findet Innovation durch Verbesserung von Materialeigenschaften, Optimierung
von Produktionsprozessen, Entwicklung neuer Produktdesigns und die Erforschung neuer EinsatzmögMatias Mosesson,
Geschäftsführer der
Division Frauenthal
Automotive und
Chief Sales und
Technology Officer
Innovation bedeutet für die Frauenthal-Gruppe vor
lichkeiten für existierende Produkte statt.
allem die kontinuierliche Weiterentwicklung von
Produktqualität, Produktionsprozessen, Produktsor-
Innovation von Produktionsprozessen kann die Neu-
timent, Dienstleistungsangebot und Servicequalität,
gestaltung eines Fabriklayouts zur Optimierung des
nicht aber aufwändige Erforschung von Basistechno-
Produktionsflusses, die Investition in qualitäts- und
logien, die noch weit von der Anwendungsreife ent-
produktivitätssteigernde Anlagen, die Feinabstim-
fernt sind. Die Produkte der Frauenthal-Gruppe sind
mung des Produktionsverfahrens oder eine Standar-
meist schon seit langem am Markt eingeführt und in
disierung und Stabilisierung einzelner Fertigungs-
ihrer Grundkonzeption technisch ausgereift. Im Servi-
schritte bedeuten. Innovation im Produktdesign
cebereich wird nach innovativen Lösungen insbeson-
bedeutet beispielsweise die Vormontage mehrerer
dere durch den Einsatz von Informationstechnologie
Komponenten, um so den Einbauaufwand beim
„Wir treiben die Erforschung des Einsatzes neuer Materialien für bestehende Produktkonzepte voran, um mittelfristigen Substitutionsrisiken zu
begegnen und unseren Kunden Lösungen für weitere Gewichtsreduktionen der Komponenten anbieten zu können.“
Matias Mosesson,
Geschäftsführer der Division Frauenthal Automotive und Chief Sales und Technology Officer
v.l.n.r.
Helfried Jelinek,
Geschäftsführer der
Division Frauenthal
Automotive und Chief
Operating Officer,
Thomas Traffler,
Produktionsmitarbeiter
Frauenthal Automotive
Judenburg,
Gunter Uhl,
Betriebsleiter der
Frauenthal Automotive
Judenburg
“Mit der Investition in eine automatisierte Kugelstrahlanlage wurden für
das Haus Judenburg wesentliche Schritte in Richtung Automatisierung
und Kapazitätserhöhung gesetzt. Diese Anlage gewährleistet auf Grund
ihrer einzigartigen Möglichkeiten einen stabilen und kontrollierbaren
Prozess. Mit der damit erreichbaren konstanten Qualität und der Sicherstellung der für unser Produkt wesentlichen Merkmale gelingt es uns,
uns von unseren Mitbewerbern zu Gunsten unserer Kunden zu unterscheiden.“
Gunter Uhl,
Betriebsleiter der Frauenthal Automotive Judenburg
Kunden zu reduzieren. Auch für interne Prozesse
bewerbsrelevanter Innovationsziele ermöglicht bzw.
werden Innovationen angestrebt, sofern dadurch
beschleunigt wird.
Kosten- und Qualitätsfortschritte erzielbar sind.
Von einer erfolgreichen Innovation kann erst geDie Entwicklung und der Ausbau der Innovationsfä-
sprochen werden, wenn eine Idee umgesetzt und
higkeit erfolgt durch eigene F&E-Ressourcen, Koope-
Wettbewerbsvorteile geschaffen wurden. In diesem
rationen mit externen Partnern aus dem öffentlichen
Zusammenhang wurden viele unserer Entwicklungen
und privaten Bereich sowie durch Entwicklungs-
auch patentrechtlich geschützt, da neue Entwicklun-
kooperationen mit Kunden. Auch die Akquisition von
gen und Innovationen sehr kostenintensiv sind und
Unternehmen oder der Erwerb von Lizenzen ist eine
dadurch unser geistiges Eigentum geschützt wird.
Option, wenn dadurch die Realisierung hoch wett-
52
Geschäftsbericht 2012
Frauenthal Automotive:
Gewichtsreduktion als zentrales Ziel
GroSShandel für Sanitär- und
Heizungsprodukte (SHT):
Kundenservice im Fokus
Das wichtigste Ziel der Produktinnovationen ist die
Reduktion des Gewichts der Fahrwerkskomponenten
Innovationspotenzial im Bereich Großhandel besteht
– sie bewirkt geringeren Treibstoffverbrauch und er-
in den Logistikprozessen und im Vertrieb. Die Leis-
möglicht höhere Ladegewichte. Im Bereich der Druck-
tungsfähigkeit der Logistik hinsichtlich Warenverfüg-
luftbehälter ist auch die Reduktion des Volumens der
barkeit, Genauigkeit und Geschwindigkeit sind wett-
Teile von Bedeutung. Gleichzeitig wird das Ziel ver-
bewerbsrelevante Faktoren.
folgt, die Lebensdauer der Fahrwerkskomponenten
bis zur Lebensdauer des Fahrzeugs selbst zu verlän-
Die besonderen Leistungen der SHT in diesem Bereich
gern. So entstehen verbesserte „Total Costs“ über
wurden 2012 durch die Verleihung des begehrten
die gesamte Nutzungsdauer. Besonders die ab 2014
Logistikpreises des Vereins Netzwerk Logistik für die
verbindliche Euro-VI-Abgasnorm ist hier von Bedeu-
im Zeitraum 2008 bis 2010 in Betrieb genommene
tung, da die von ihr vorgegebenen Abgaswerte in
Anlage der Firma Y-LOG (automatisiertes Hochregal-
einer effizienten Weise nur über eine weitere Vermin-
lager für Kleinteile) gewürdigt.
derung des Treibstoffverbrauchs – und damit über
weitere Gewichtsreduktionen – erreicht werden kön-
Durch kontinuierliche Verbesserung der Abläufe
nen. Alle Kunden verfolgen aggressive Gewichtsziele
und der eingesetzten Software sowie durch die im-
für die neuen Euro-VI-Fahrzeugreihen. Die hochge-
mer tiefere Durchdringung der Logistikabläufe mit
spannte Vorderachsfeder und der Rohrstabilisator
automatisierter Datenerfassung (Scanner) können
können bedeutende Beiträge zur Gewichtsersparnis
die logistischen KPI’s laufend verbessert werden. In
bieten. Das erhöhte Spannungsniveau der Vorder-
den Bereichen Fehlerfreiheit und Warenverfügbarkeit
achsfeder erlaubt die Reduktion der Anzahl der Fe-
werden Spitzenwerte erreicht. Die Kunden profitie-
derlagen. Die Rohrstabilisatoren sind aufwändiger zu
ren von der nahezu 100%igen Verlässlichkeit, der
fertigen als Vollstabilisatoren, jedoch um bis zu 20 kg
höchsten Warenverfügbarkeit der Branche und von
leichter. Noch höhere Spannungsniveaus und damit
administrativen Vereinfachungen. So sind beispiels-
weitere Gewichtsreduktionen erfordern Werkstoff-
weise Lieferscheine online verfügbar und der Auf-
verbesserungen und neue Fertigungsprozesse. Die
tragsstatus ist für den Kunden jederzeit abfragbar
Entwicklungsaktivitäten für den Bereich Stahlfedern
(„track and trace“).
sind daher am größten Produktionsstandort konzentriert (Frauenthal Automotive Châtenois, Frankreich),
Mit all den angeführten Maßnahmen und innovati-
wo auch ein modernstes Werkstofflabor verfügbar
ven Leistungen gelingt es der SHT, einen verteidigba-
ist. Die enge Koppelung von Entwicklung und Pro-
ren Wettbewerbsvorteil und dadurch eine über der
duktion ist im Bereich der Stahlfedern notwendig,
Peergroup liegende Rentabilität zu erreichen.
da wesentliche Produkteigenschaften nur durch Veränderungen im Produktionsprozess erreicht werden
können. Die Erforschung der komplexen Interdependenzen zwischen Werkstoff, Produktdesign und den
einzelnen Parametern im Produktionsprozess stellt
eine Kernaufgabe von F&E dar.
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
53
pRodUKT
die sHt Haustechnik AG verfügt über
sechs Logistikzentren, sieben verkaufsniederlassungen, 40 Abholmärkte und
11 hochwertige „bäderparadies“-schauräume. 2012 wurden die slowakischen
standorte technopoint sanitrends und
Gama Myjava akquiriert.
ÖSTERREICH
v.l.n.r.:
Markus Gahleitner,
Chief Financial Officer,
Martin Sailer,
Vorstandsmitglied der
Frauenthal Holding AG
und verantwortlich für
die Division Frauenthal
Automotive,
Matias Mosesson,
Chief Sales und
Technology Officer,
Josef Unterwieser,
Chief Operating
Officer,
Helfried Jelinek,
Chief Operating Officer
FRAUENTHAL
AUTOMOTIVE
Das neu aufgestellte Managementteam von Frauenthal Automotive,
Markus Gahleitner, Josef Unterwieser,
Matias Mosesson und Helfried Jelinek,
stellt sich den vielfältigen Herausforderungen des Nutzfahrzeuggeschäfts
Mosesson: Um in unserem Geschäft eine langfristig
die technische Leistungsfähigkeit unserer Werke ent-
nachhaltige Wettbewerbsposition zu erreichen, müs-
sprechend den Herausforderungen unserer neuen,
sen wir mit Entwicklungskompetenz punkten. Un-
hochbeanspruchbaren Produkte verbessert. Nur so
sere Gruppe hat in den letzten Jahren substanzielle
können wir auf lange Sicht unseren Kunden einen
Investitionen in F&E vorgenommen, um unsere tech-
höheren Mehrwert anbieten. In einem gemeinsamen
nische Kernkompetenz zu erhöhen. Parallel wurde
Entwicklungsprojekt mit unserem wichtigsten Trailer-
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
55
Kunden ist es gelungen, ein völlig neues Produktdesign, den sogenannten I-Lenker, umzusetzen. Das
Ergebnis ist ein leistungsfähigerer und gewichtsreduzierter Lenkerarm für Anhänger. Die Kunden zeigen
auch größtes Interesse an unseren neuen hochgespannten Vorderachsfedern, ebenso wie an unseren
platzoptimierten Druckluftbehältern. Ich bin überzeugt, dass wir mit unseren neuentwickelten Produkten weitere wichtige neue Kundenaufträge für die
Euro-VI-Modelle gewinnen werden. Mein Ziel ist es,
mit noch mehr Kunden Entwicklungspartnerschaften
einzugehen. Gemeinsam können wir unser Knowhow zur Entwicklung kostengünstigerer Lösungen im
Interesse der Kunden besser einsetzen.
Jelinek: Die Voraussetzungen für erfolgreiche Unternehmen wie z.B. beste Qualität oder hohe Produktivität wurden in den letzten Monaten einmal mehr um
die wesentliche Voraussetzung „hohe Flexibilität“
ergänzt. Wir verfügen als einziger Hersteller von Federn und Druckluftbehältern über mehrere Produktionswerke in Europa. Das bietet einzigartige standortübergreifende Lernchancen in den Bereichen Lean
Management, Continuous Improvement, Automatisierung und Qualitätsstandards, die wir noch besser
nutzen werden. Meine Erfahrungen als Werksleiter
Gahleitner: Unser Ziel ist die nachhaltige Profita-
unseres österreichischen Standorts Frauenthal Au-
bilitätssteigerung sowie die sukzessive Reduktion
tomotive Judenburg haben mir gezeigt, dass durch
unserer Abhängigkeit von kontinuierlichen Markt-
Einbindung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
schwankungen. Der Abbau von Strukturkosten und
in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess viele
die Erhöhung der Flexibilität, das bedeutet, die Mög-
gute Ideen entstehen und ihre Eigenverantwortung
lichkeit einer schnelleren Anpassung der Kapazität an
gestärkt wird. Widerstände gegen notwendige Ver-
das verfügbare Auftragsvolumen, sind entscheidend,
änderungen sind am einfachsten mit Erfolgsbeispie-
um diese Ziele zu erreichen. Wir werden daher die
len zu überwinden. Diese müssen wir zwischen den
standortübergreifenden Synergien verstärkt nutzen
Standorten stärker austauschen und voneinander ler-
und Investitionen schwerpunktmäßig für Rationalisie-
nen, um uns nachhaltig zu verbessern.
rungen tätigen. Auch unsere Second-Sourcing-Stra-
Frauenthal Automotive
I-Lenker,
ein völlig neues
Produktdesign
tegie – die Fähigkeit zu schaffen, dass zwei Standorte
„Nachhaltige Profitabilitätssteigerung und sukzessive Reduktion der Abhängigkeit von Marktschwankungen werden durch entsprechende Maßnahmen angestrebt.“
Markus Gahleitner,
Geschäftsführer der Division Frauenthal Automotive und Chief Financial Officer
Feierliche Eröffnung
des neu strukturierten
Standorts in Rumänien
v.l.n.r.:
Rudolf Lukavsky,
Handelsattaché der
österreichischen
Botschaft in Bukarest,
Magnus Baarman,
ehemaliger
Geschäftsführer der
Division Frauenthal
Automotive,
Daniel Preda,
Geschäftsführer
Frauenthal
Automotive Sibiu,
Hannes Winkler,
Aufsichtsratsvorsitzender der Frauenthal Holding AG,
Guido Eyer,
Einkaufsleiter BPW,
Martin Sailer,
Vorstandsmitglied der
Frauenthal Holding AG
und verantwortlich für
die Division Frauenthal
Automotive,
Tadej Strahovnik,
Gewerkschaftsvertreter und
Mitarbeiter von
Frauenthal
Automotive Sibiu
dieselben Produkte fertigen können – wird zukünftig
integrieren. Wir wollen nun die gestärkte Kompetenz
noch mehr forciert. Durch die Finalisierung des Kapa-
in diesem Bereich nützen, um den Kunden optimale
zitätsausbaus in unserem Werk in Sibiu (Rumänien)
Lösungen anbieten zu können.
bestehen nunmehr entsprechende Möglichkeiten,
um durch unsere Second-Sourcing-Strategie die Fle-
Was bedeutet Euro VI?
xibilität und damit die Wettbewerbsfähigkeit unserer
Gruppe weiter zu verbessern.
Die Euro-VI-Norm ist eine auf Basis einer EU-Direktive
verbindliche Norm, die die Grenzwerte der Emissio-
Unterwieser: Seit November 2012 verfügen wir mit
nen von Nutzfahrzeugen, die in der EU zugelassen
Frauenthal Automotive Hustopeče s.r.o. in Tschechien
sind, regelt. Ab 1. Jänner 2014 dürfen in der EU nur
über ein leistungsstarkes und effizientes Druckluft-
mehr Euro-VI-Nutzfahrzeuge neu zugelassen wer-
behälterwerk an einem kostengünstigen Standort,
den. Diese Norm ist wesentlich strenger als die bis-
dem von den Kunden Top-Performance bei hoher
her gültige Euro-V-Norm. Sie legt drastisch reduzierte
Produktqualität und Verlässlichkeit bestätigt wird. Ich
Grenzwerte für Stickoxide fest. Auch die Emissions-
möchte den Know-how-Austausch zwischen unseren
grenzwerte für Rußpartikel und Kohlenwasserstoffe
Druckluftbehälterstandorten noch mehr fördern und
werden deutlich weiter reduziert, während für Koh-
das neue tschechische Werk rasch in unsere Gruppe
lenmonoxid bereits die Euro-V-Norm sehr niedrige
„Widerstände gegen notwendige Veränderungen sind am einfachsten mit
Erfolgsbeispielen zu überwinden. Diese müssen wir zwischen den Standorten stärker austauschen und voneinander lernen, um uns nachhaltig zu
verbessern.“
Helfried Jelinek,
Geschäftsführer der Division Frauenthal Automotive und Chief Operating Officer
Management des
neuen Standorts
Frauenthal Automotive
Hustopeče
v.l.n.r.:
Veronika Bařinová,
Purchasing Manager,
Pavla Ungerová,
Financial Manager,
Peter Beck,
Sales Manager,
Ladislav Pregrt,
Quality Manager,
Aleš Tichý,
Managing Director,
Jitka Hejlová,
Human Resources
Manager,
Marek Koško,
Project and
Engineering Manager
Vorne:
Martin Lajdorf,
Logistics Manager
„Die
rasche Integration des neuen Standorts Frauenthal Automotive
Hustopeče s.r.o. stärkt die Kompetenz der Division.“
Josef Unterwieser,
Geschäftsführer der Division Frauenthal Automotive und Chief Operating Officer
Grenzwerte festlegt. Nach derzeitigem Stand der
werden. Gewichtsparende Federn und Stabilisato-
Technik sind die Euro-VI-Werte nur mit einem ge-
ren werden daher wesentlich interessanter, da diese
schlossenen Dieselrußpartikelfilter erreichbar. Auch
Komponenten einen hohen Anteil am Fahrzeugge-
der NOx-Katalysator muss wesentlich leistungsfähi-
wicht haben und daher für die absolute Gewichts-
ger werden. Insgesamt wird das Abgasbehandlungs-
reduktion im Vergleich zu anderen Komponenten
system (Katalysatoren, Filter, Elektronik) eines Euro-
von höchster Bedeutung sind. Auch platzsparende
VI-Nutzfahrzeuges wesentlich komplexer, schwerer,
Druckluftbehälter sind interessant, da diese im moto-
voluminöser und teurer als die Euro-V-Systeme. Zu-
rennahen Bereich des Chassis montiert werden und
dem ist die Reduktion des Treibstoffverbrauchs für
aufgrund der größeren Abgasbehandlungssysteme
die Realisierung der Abgaswerte wichtig. Aus diesen
weniger Platz verfügbar ist.
Gründen muss das Gewicht des Fahrzeugs reduziert
„Neuentwickelte Produkte für Euro-VI-Modelle als Perspektive für weitere
wichtige Kundenaufträge.“
Matias Mosesson,
Geschäftsführer der Division Frauenthal Automotive und Chief Sales und Technology Officer
v.l.n.r.:
Wolfgang Knezek,
Vorstandsmitglied der
SHT Haustechnik AG,
Hans-Peter Moser,
Vorstandsmitglied der
Frauenthal Holding AG
und verantwortlich für
die Division Großhandel für Sanitärund Heizungsprodukte,
Beatrix Pollak,
Vorstandsmitglied der
SHT Haustechnik AG
und Sprecher des
Vorstands,
Manfred Prinz,
Vorstandsmitglied der
SHT Haustechnik AG
grosshandel für
sanitär- und heizungsprodukte
Im Gespräch mit den Vorstandsmitgliedern der SHT Haustechnik AG,
Beatrix Pollak, Wolfgang Knezek und
Manfred Prinz
Pollak: 2012 sind wir mit dem Ausbau der SHT-
genommen – das bestätigen auch die regelmäßig
Gruppe ein großes Stück vorangekommen: Unsere
durchgeführten Kundenbefragungen. Mit unserem
Regionalorganisationen treten seit Jahresbeginn
Smart-Service-Ansatz stellen wir für jedes Kunden-
2012 unter der einheitlichen Marke SHT auf. Unser
segment maßgeschneiderte Serviceleistungen zur
Profil als Gruppe ist damit geschärft, und die SHT-
Verfügung. 2013 wollen wir unter dem Schlagwort
Gruppe wird österreichweit als Qualitätsführer wahr-
„SHT eco“ Produkte forcieren, die beim Energie- und
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
59
„Mit unserem Smart-Service-Ansatz stellen wir für jedes Kundensegment
maßgeschneiderte Serviceleistungen zur Verfügung. 2013 wollen wir
unter dem Schlagwort ‚SHT eco‘ Produkte forcieren, die beim Energieund Wassersparen helfen.“
Beatrix Pollak, Vorstandsmitglied der SHT Haustechnik AG und Sprecher des Vorstands
Wassersparen helfen. Dieses Bekenntnis zur ökologi-
barländer mit Schwerpunkt CEE können wir unser
schen Nachhaltigkeit wird sich neben der Produkt​-
Know-how in den Bereichen Einkauf, Logistik und
ebene auch auf Unternehmens- und Mitarbeiter-
Kundenservice an den übernommenen neuen Stand-
ebene wiederfinden.
orten nutzen. Natürlich hat der slowakische Markt
etwas andere Anforderungen als unser Heimmarkt.
Knezek: Die Umsetzung unseres FLOW-Projekts
Wir konnten aber dank unserer Einkaufskonditionen
(„Fehlerfreie Logistik durch optimierte Warenbewe-
und diverser operativer Verbesserungen schon nach
gung“) schreitet zügig voran. Der aktuelle Schwer-
wenigen Monaten die Ergebnisse unserer akquirier-
punkt ist der weitere Ausbau der Track&Trace-
ten slowakischen Gesellschaften deutlich verbessern.
Funktionalität: Zustellaviso per SMS, elektronische
Aufbauend auf diesen Erfahrungen wollen wir un-
Retourenerfassung vor Ort, elektronische Liefer-
sere regionale Expansionsstrategie in überschaubaren
scheine und Unterschriften sind nur einige Features.
Schritten fortsetzen.
Wir sind in der Logistik best-in-class, ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, denn nahezu 100%ige
Pollak: Ausgehend von den bisherigen Erfolgen
Liefergenauigkeit bei optimaler Warenverfügbarkeit
können wir hohe Erwartungen für die Zukunft der
sind die für den Installateur spürbarsten Leistungs-
SHT haben. Mit dem Beitritt zur internationalen
merkmale eines Großhändlers. Mit dem Ausbau der
Einkaufsgemeinschaft VGH haben wir Zugang zu
Verkaufs- und Logistikoberfläche tragen wir unserem
noch besseren Einkaufskonditionen, unser traditi-
Wachstum Rechnung. 2012 haben wir weitere Instal-
onsreiches Bäderparadies in Wien-Kaiserstraße wird
lateur-Service-Center (ISC) und ein Bäderparadies in
komplett erneuert, und in der Slowakei stehen wir
Ansfelden neu eröffnet sowie in Graz-Puntigam ein
erst am Anfang einer erfolgreichen Entwicklung. Be-
integriertes Bäderparadies und Heizungszentrum neu
sonders freue ich mich über die überaus positiven
gestaltet.
Kundenreaktionen bei unseren Veranstaltungen. Die
Kunden erleben die SHT-Gruppe als Leistungsführerin
Prinz: Unsere ersten Schritte ins Ausland sind mit
mit innovativen Lösungen für Installateure und End-
SHT-Slovakia erfolgreich verlaufen. Mit der regi-
kunden.
onalen Expansion in unsere unmittelbaren Nach-
„SHT-Gruppe ist österreichischer Qualitätsführer bei Kundenservice und
Logistik.“
Wolfgang Knezek, Vorstandsmitglied der SHT Haustechnik AG
„Erste
Auslandsinvestitionen zeigen bereits Erfolge und bestätigen die
regionale Expansionsstrategie.“
Manfred Prinz, Vorstandsmitglied der SHT Haustechnik AG
arbeit
Oberflächenkontrolle eines Druckluftbehälters, bevor dieser auf Paletten verpackt wird. Věra Franková (56), Standort Frauenthal Automotive Hustopeče,
scannt
den
Kundenstrichcode
des
Druckluftbehälters und die MitarbeiterKennzeichnung. Die Codes werden zur
Nachverfolgung gespeichert.
produKt
Frauenthal Automotive Hustopeče liefert
Druckluftbehälter aus Stahl mit einem
Fassungsvermögen von bis zu 120l, wodurch am Fahrzeugrahmen mehr Platz
für zusätzliche Ausrüstung geschaffen
wird, was durch die Reduzierung des
Gewichts zur Treibstoffkosten-Reduk-
Tschechi
tion beiträgt.
ien
LageBericht
62
Geschäftsbericht 2012
lagebericht frauenthal
Holding AG
Situation der
Gesellschaft
nehmen in der Slowakei konnte die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte 2012 ein
Wachstum von 7,3 % erzielen, wovon 50 % aus den
Zukäufen resultieren. Der Umsatzzuwachs konnte
dank einer verbesserten Bruttospanne in ein überpro-
Vier wesentliche
Entwicklungen
prägten das Geschäftsjahr 2012.
Das Geschäftsjahr 2012 war von vier wesentli-
portionales Ergebniswachstum umgesetzt werden.
chen Entwicklungen geprägt: Erstens: Verkauf der
Das Ergebnis der Division Industrielle Wabenkörper,
Division Industrielle Wabenkörper; zweitens: ein Teil
die mit Wirksamkeit per 1. Juni 2012 an den japa-
der Liquidität aus dem Verkaufserlös wurde für die
nischen Technologiekonzern IBIDEN verkauft wurde,
Akquisition von drei Unternehmen im Rahmen der
hat aufgrund der Vereinbarungen mit dem Käufer
Wachstumsstrategie der fortzuführenden Geschäfts-
keine Auswirkungen auf das Jahresergebnis der Frau-
bereiche Frauenthal Automotive und Großhandel für
enthal-Gruppe. Das Prinzip der Risikostreuung mittels
Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT) sowie für ein
diversifizierter Geschäftsbereiche hat sich auch 2012
Aktienrückkaufprogramm verwendet; drittens: die
nachhaltig bewährt.
Division Frauenthal Automotive musste einen signifikanten Ergebnisrückgang aufgrund des rückläufigen
europäischen Nutzfahrzeugmarkts hinnehmen und
viertens: die SHT-Gruppe konnte wiederum einen
Umsatz- und Ergebniszuwachs erreichen. Mit dem
Wegfall einer Division kommt dem Wachstum in den
Wirtschaftliches Umfeld
verbleibenden Divisionen durch Akquisitionen für die
Entwicklung der Gruppe besondere Bedeutung zu.
Die Dynamik des globalen makroökonomischen Um-
Die entsprechenden Aktivitäten im Business Develop-
felds hat sich 2012 tendenziell ungünstig auf die
ment wurden daher deutlich verstärkt.
Geschäftsaktivitäten der Frauenthal-Gruppe ausgewirkt, die fast ausschließlich von der Entwicklung im
Frauenthal
erreichte ein EBIT
von MEUR 56,3 und
ein Nettoergebnis
von MEUR 39,0.
Die Frauenthal-Gruppe erreichte in 2012 ein EBIT
EU-Raum abhängen. War 2011 die Wachstumsrate
von MEUR 56,3 (davon fortzuführende Geschäfts-
der EU-27 mit +1,5 % noch vergleichbar jener der
bereiche MEUR 7,9) und ein Nettoergebnis von
USA mit +1,8 %, so rutschte die Euro-Zone 2012
MEUR 39,0 (davon fortzuführende Geschäftsberei-
in eine Rezession mit –0,4 %, während die USA ein
che MEUR 1,3). Bei einer Dividende von EUR 0,30 je
Wachstum von 2,2 % verzeichneten. In den Wachs-
Aktie konnte zum Bilanzstichtag ein Eigenkapital von
tumsregionen Asien (+6,6 %), Südamerika (+3,0 %)
MEUR 127,5 ausgewiesen werden – ein Zuwachs von
und Russland (+3,4 %) ist Frauenthal Automotive
MEUR 28,6 bei einer Eigenkapitalquote von 37,4 %.
mit einem geschätzten Anteil am Gesamtumsatz von
Getrieben von den konjunkturellen Unsicherhei-
25 % durch indirekte Exporte vertreten. Für die SHT-
ten in der Euro-Zone und insbesondere der Krise
Gruppe waren die Rahmenbedingungen mit einem
in den südeuropäischen Ländern gingen die NFZ-
Wirtschaftswachstum von +0,8 % in Österreich et-
Zulassungen im EU-Raum um 12,4 %, im Segment
was günstiger.
der schweren Fahrzeuge um 9,1 % zurück. Dank
eines (allerdings sehr moderaten) realen Zuwachses
Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen, insbesondere in
des Bauvolumens, des Zugewinns an Marktanteilen
der schweren Klasse, wird im Wesentlichen von den
sowie der Akquisition von zwei Großhandelsunter-
Erwartungen der Transporteure über die Entwicklung
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
der Wirtschaftsleistung bis hin zum Bedarf an techni-
richtungen zu investieren, maßgebend. Während das
schen Ersatzteilen getrieben. Die relativ solide Markt-
gesamte Bauvolumen in 2012 nur ganz schwach an-
entwicklung zu Beginn des Geschäftsjahres hat sich
stieg, war im Segment des kommerziellen Neubaus
gegen Ende des 2. Quartals deutlich eingetrübt.
ein stärkerer Zuwachs zu verzeichnen. Dieses Groß-
63
Frauenthal Automotive
verzeichnete einen
Umsatzrückgang von
10,7 %.
objektgeschäft ist preislich extrem hart umkämpft
Der wirtschaftliche Absturz der südeuropäischen Län-
und führt zu einem entsprechenden Druck auf die
der und die anhaltenden Unsicherheiten in Bezug auf
Margen. Aus Investitionen der öffentlichen Hand wa-
die Beibehaltung des Euro haben die Investitionsbe-
ren keine Impulse zu erkennen. Das in den vergan-
reitschaft merklich abgeschwächt. Die Zurückhaltung
genen Jahren sehr dynamisch gewachsene Segment
bei Investitionen führte zu einem Anstieg des Durch-
der privaten Sanierungen hat sich 2012 nur mehr ge-
schnittsalters der Fahrzeugflotten. Wann der vermu-
ring positiv entwickelt. Der Division Großhandel für
tete Investitionsstau zu einer Nachfragebelebung
Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT) ist es gelungen,
führen wird, kann nicht vorhergesagt werden. Posi-
trotz eines gestiegenen Umsatzanteils des Objektge-
tive Marktimpulse waren lediglich von den Export-
schäfts die Bruttomarge wiederum zu steigern. Dies
märkten Russland und Südamerika zu verzeichnen.
war durch Fokussierung auf das hochwertigere Sortiment und die Optimierung der Rabattpolitik sowie
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor im Nutzfahrzeug-
der Einkaufskonditionen möglich. Das Marktwachs-
markt ist die anstehende Einführung der Euro-VI-
tum sowie der Gewinn von Marktanteilen im Wes-
Fahrzeugmodelle. Diese strengere Abgasnorm ist in
ten und Süden Österreichs ermöglichten ein solides
der EU ab 1. Jänner 2014 für alle neu zu registrieren-
Wachstum von 7,3 %. Die positive Ergebnisentwick-
den Nutzfahrzeuge verpflichtend. Diese Fahrzeuge
lung ist somit auf Volumenzuwachs und gesteigerte
weisen allerdings aufgrund des komplexen Abgas-
Profitabilität zurückzuführen.
behandlungssystems ein höheres Gewicht, höhere
Betriebskosten und einen höheren Anschaffungspreis
auf. Es sind derzeit auch keine wesentlichen Anreize
(steuerliche Begünstigungen u.ä.) für den Betrieb
eines Euro-VI-Nutzfahrzeugs in der EU zu erwarten.
Wie die Kunden auf den Modellwechsel reagieren
werden und ob es noch zu einem Boom der EuroV-Fahrzeuge vor dem Auslaufen dieser Generation
kommen wird, hat wesentliche Auswirkungen auf
die Marktentwicklung 2013.
In der Division Frauenthal Automotive ist ein Umsatzrückgang von 10,7 % zu verzeichnen, wobei die Entwicklung im 1. Halbjahr deutlich besser verlief als im
2. Halbjahr. Ein Großteil der Hersteller hat im Jahresverlauf auch Lagerbestände unverkaufter Fahrzeuge
aufgebaut und gegen Jahresende die Produktion reduziert, um die Bestände zu normalisieren.
Für die Geschäftsentwicklung der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT) ist
einerseits die Baukonjunktur in Österreich und andererseits die Bereitschaft privater Haushalte, in Sanierung und Erneuerung von Sanitär- und Heizungsein-
SHT erzielte durch
Marktanteilsgewinn ein
solides Wachstum von
7,3 %.
Geschäftsbericht 2012
Der weg
ist das ziel.
Verantwortungsvolles Verhalten und nachhaltiges
Handeln sind ebenso wichtig wie ökonomische Prinzipien.
66
Geschäftsbericht 2012
Ergebnisanalyse
Der Jahresabschluss 2012 der Frauenthal-Gruppe
Verkauf der Division
Industrielle Wabenkörper bewirkte
Liquiditätszufluss von
MEUR 80,7.
Das Nettoergebnis
aus dem Verkauf
betrug MEUR 37,7.
Akquisitionen
ist durch mehrere außerordentliche Transaktionen,
Geschäftsfälle und Änderungen von Bilanzierungs-
Im Geschäftsjahr 2012 wurden drei Akquisitionen
methoden beeinflusst, die nicht aus dem operativen
abgeschlossen: Anfang April 2012 wurde die Gesell-
Geschäft resultieren. Die folgende Übersicht dieser
schaft Technopoint Sanitrends s.r.o., Bratislava, und
Geschäftsfälle soll die Interpretation des Abschlusses
am 15. Oktober 2012 der fünftgrößte Sanitärgroß-
erleichtern.
händler der Slowakei GAMA Myjava s.r.o., Myjava
übernommen. Am 5. November 2012 wurde das
Verkauf der Division Industrielle
Wabenkörper
tschechische Druckluftbehälterwerk Worthington Cylinders a.s. (firmiert seit 1. Jänner 2013 unter dem Namen Frauenthal Automotive Hustopeče s.r.o.) akqui-
Drei Akquisitionen
wurden erfolgreich
abgeschlossen.
Es entstand ein
Lucky buy von
MEUR 2,7.
MEUR 7,0
Liquiditätsabfluss
aufgrund Rückkauf
eigener Aktien.
Frauenthal besitzt
10 % des Grundkapitals.
Die Darstellung der Division Industrielle Wabenkörper
riert. Die Kaufpreise betrugen insgesamt MEUR 6,9;
(operatives Ergebnis für den Zeitraum bis zum Ver-
zusätzlich übernahm die Frauenthal-Gruppe Finanz-
kauf Jänner bis Mai 2012 und Ergebnis aus dem Ver-
verbindlichkeiten von MEUR 1,6. Der aus den Akqui-
kauf) im Jahresabschluss 2012 erfolgt in der Position
sitionen entstandene passivische Unterschiedsbetrag
„Jahresergebnis aufgegebener Geschäftsbereiche“.
(in der Position Sonstige Erträge enthalten) betrug
Die Ergebnisse der verbleibenden Divisionen Frau-
insgesamt MEUR 2,7, die Akquisitionskosten betru-
enthal Automotive und Großhandel für Sanitär- und
gen MEUR 0,5 (Ausweis in der Position Sonstige Auf-
Heizungsprodukte sowie der Frauenthal Holding AG
wendungen). Die ergebnisverbessernde Wirkung aus
werden unter „Jahresergebnis fortzuführender Ge-
den passivischen Unterschiedsbeträgen in Höhe von
schäftsbereiche“ ausgewiesen.
MEUR 2,2 wird im operativen Ergebnis der jeweiligen
Sofern nicht anders angegeben, handelt es sich in
Divisionen ausgewiesen; davon entfallen MEUR 1,2
der Gewinn-und-Verlust-Rechnung jeweils um die
auf die Division Frauenthal Automotive und MEUR 1
fortzuführenden Geschäftsbereiche, auch die Vorjah-
auf die SHT-Gruppe (Division Großhandel für Sanitär-
resvergleichsweise wurde entsprechend bereinigt.
und Heizungsprodukte).
Der Verkauf der Division Industrielle Wabenkörper
Aktienrückkauf
erfolgte mit Wirkung per 1. Juni 2012. Der Verkaufserlös betrug MEUR 51,3. Der Verkauf umfasste die
Am 19. Oktober 2012 erwarb die Frauenthal Holding
Geschäftsanteile an der Porzellanfabrik Frauenthal
AG aus einem außerbörslichen Aktienrückkaufpro-
GmbH, an der CERAM Frauenthal Korea Co., Ltd.,
gramm 671.043 Stück eigene Aktien zu einem Preis
Seoul und an der CERAM Environmental Inc. Lea-
von EUR 10 pro Aktie, was einem Kaufpreis von
wood, KS. Zusätzlich übernahm der Käufer, die japa-
MEUR 6,7 entspricht. Aus dem Rückkauf resultieren
nische IBIDEN-Gruppe, MEUR 29,4 an Finanzverbind-
keine ergebniswirksamen Effekte. Der Anschaffungs-
lichkeiten. Das Ergebnis (EBIT) des aufgegebenen
wert der Aktien inklusive der Nebenkosten in Höhe
Geschäftsbereichs betrug MEUR 48,4. Das Ergebnis
von MEUR 0,3 des Programms (Gebühren etc.)
nach Steuern aufgegebener Geschäftsbereiche be-
wird in den Rücklagen für eigene Anteile mit
trug MEUR 37,7, darin sind MEUR 10,3 an Ertrags-
MEUR 7,0 ausgewiesen; dieser Betrag entspricht
steuerbelastung aus dem Verkaufsgewinn enthal-
auch dem Liquiditätsabfluss aus der Transaktion.
ten. Von dieser Ertragssteuerbelastung entfallen
MEUR 2,4 auf effektive Steuern und MEUR 7,9 auf
Aufwand aus latenten Steuern, der durch den Verbrauch von Verlustvorträgen entstanden ist.
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Impairment Review und besondere
einmalige Aufwendungen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Jahresabschluss des Jahres 2012 wurden aus diesem Titel TEUR 198 (Vorjahr: TEUR 48) als Personalaufwand erfasst. Laut International Accounting
Entsprechend den Vorschriften des Standards IAS 36
Standards (IAS 39) wird dieser Betrag in die Ge-
wurden die Vermögenswerte des Frauenthal-Kon-
winnrücklage eingestellt. Für die Berechnung des
zerns auch 2012 routinemäßigen Werthaltigkeits-
Personalaufwands sind Annahmen zu den zukünftig
tests (Impairment-Tests) unterzogen.
zu vergebenden Optionen zu treffen, wobei keine
Rechtsansprüche auf Zuteilungen bestehen.
Der Berechnung der einzelnen Unternehmenswerte
ist die Ergebnisentwicklung der kommenden fünf
Jahre zugrunde gelegt. Die Berechnung erfolgte
67
Auswirkungen von Methodenumstellungen
Ergebnis der
Frauenthal Automotive
mit Restrukturierungsrückstellungen
belastet.
Aufgrund Aktienoptionsprogramm
wurden MEUR 0,2
im Personalaufwand
erfasst.
unter Anwendung des genehmigten Budgets 2013
sowie vorsichtiger Schätzungen der Folgejahre, die
Aufgrund der Änderung bei der IFRS-Bilanzierung
teilweise durch renommierte Marktstudien fundiert
von Pensionsverpflichtungen laut IAS 19 wurden
sind. Die aktuellen Buchwerte wurden den errech-
die Ergebnisse erstmals außerhalb der Gewinn-und-
neten Unternehmenswerten gegenübergestellt und
Verlust-Rechnung im „sonstigen Ergebnis“, dem OCI
gegebenenfalls abgewertet. Es wurde ein Diskontie-
(Other Comprehensive Income) erfasst, daher redu-
rungszinssatz (WACC) von 7,27 % ermittelt.
ziert sich die Position Rücklagen im Eigenkapital. Auf-
Pensionsverpflichtungen von
MEUR 1,6 wurden
erstmalig im OCI
gebucht.
grund Parameteränderungen (dies betrifft insbesonDer Impairment Review wurden Sachanlagevermö-
dere den geänderten Zinssatz von 4,5 % auf 3,7 %)
gen, Firmenwerte, aktivierte Forschungsaufwendun-
im Geschäftsjahr 2012 erhöht sich die Rückstellung
gen, Marken- und Belieferungsrechte sowie akti-
um MEUR 1,6.
vierte latente Steuern unterzogen.
Für die variablen Vergütungen (Prämien) von MitarDie Aktivitäten der Gesellschaft Frauenthal Au-
beiterinnen und Mitarbeitern in den Holdinggesell-
tomotive Westphalia GmbH, Ahlen (Umformteile
schaften wurde eine Rückstellung von MEUR 0,5
und Schweißbaugruppen) wurden per Jahresende
gebildet. Zum 31. 12. 2012 erfolgte eine Methoden-
weitestgehend eingestellt. Die Schließungskosten
umstellung. In den Vorjahren wurden die Prämien
für diese Gesellschaft belaufen sich auf MEUR 2,2
erfolgswirksam entsprechend der Auszahlung er-
(Sozialplankosten: MEUR 1,8; sonstige Sonderauf-
fasst. Im Personalaufwand 2012 ist daher der Prämi-
wendungen: MEUR 0,4), wovon MEUR 1,2 im Jahr
enaufwand einmalig doppelt erfasst, einmal für das
2012 und MEUR 1,0 im Jahr 2011 ergebniswirksam
Geschäftsjahr 2011 und einmal als Rückstellung für
verbucht wurden. Für Personalanpassungen in der
2012. Aufgrund dieser Methodenumstellung ist im
Division
Geschäftsjahr 2012 ein höherer Personalaufwand
Frauenthal
Automotive
(Frühpensionie-
rungsprogramm Frauenthal Automotive Azambuja
ausgewiesen.
Unipessoal, Lda., Anpassungen in Frankreich, Österreich und Deutschland) fielen im Geschäftsjahr 2012
Bezüglich der Vergütungspolitik wird auf den An-
Aufwendungen von insgesamt MEUR 1,3 an. Diese
hang Ziffer [46] Angaben über die Mitglieder der Un-
Maßnahmen betreffen insgesamt 55 Mitarbeiter.
ternehmensorgane verwiesen.
Aktienoptionsprogramm
Umsatz Frauenthal-Gruppe
Am 1. Juni 2011 hat der Aufsichtsrat ein Aktienop-
Der Umsatz der Frauenthal-Gruppe blieb mit
tionsprogramm für leitende Mitarbeiterinnen und
MEUR 509,9 im Vergleich zum Vorjahr annähernd
Mitarbeiter beschlossen. Die Vergabe von Aktienop-
stabil (–0,8 %).
tionen erfolgt nach Ermessen des Aufsichtsrats. Im
Durch Methodenumstellung wurden
Prämien von MEUR 0,5
einmalig doppelt
erfasst.
68
Geschäftsbericht 2012
Die Division Frauenthal Automotive erlitt aufgrund der sich ab Jahresmitte vor allem in Südeuropa verschlechternden Konjunktur einen Umsatzrückgang von 10,5 %. Ein Großteil der Hersteller hat im Jahresverlauf auch Lagerbestände unverkaufter Fahrzeuge aufgebaut und gegen Jahresende die Produktion reduziert, um die Bestände zu
normalisieren.
Die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte konnte hingegen trotz verhaltener Entwicklung der
Baukonjunktur ein 7,3%iges Umsatzwachstum erreichen.
Dies ist einem (allerdings sehr moderaten) realen Zuwachs des Bauvolumens, dem Zugewinn an Marktanteilen
sowie der Akquisition von zwei Großhandelsunternehmen in der Slowakei zu verdanken.
Umsatz
40 %
60 %
Frauenthal Automotive
SHT
in TEUR
2012
42 %
58 %
andere Länder
Österreich
Veränderung
Umsatz nach Segmenten (nur Außenumsatz)
Frauenthal Automotive
210.680
235.315
–24.635
Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte
299.227
278.839
20.388
Sonstige
11
25
–14
Frauenthal-Gruppe
509.918
514.179
–4.261
Die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte lieferte mit MEUR 299,2 den größten Umsatzbeitrag,
welcher fast zur Gänze auf Umsätze in Österreich entfiel.
in TEUR
Umsatz nach Regionen
2011
2012
Veränderung
2011
Umsatz nach Regionen
Österreich
294.672
285.697
8.974
Deutschland
86.656
95.529
–8.873
Frankreich
20.501
21.427
–926
Schweden
36.255
44.451
–8.196
Belgien
21.155
19.383
1.772
Sonstige EU
43.559
36.954
6.605
Sonstiges Europa
6.343
10.097
–3.754
Amerika
39
15
24
Asien
370
342
29
Sonstiges
368
284
84
Frauenthal-Gruppe
509.918
514.179
–4.261
Ergebnis
Das EBITDA der Frauenthal-Gruppe lag mit MEUR 18,3 um MEUR 6,5 (–26,2 %) unter dem Vorjahreswert, wobei
die größte Abweichung auf die Division Frauenthal Automotive (–66,7 %) zurückzuführen ist.
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
in TEUR
Konzernabschluss
2012
69
Jahresabschluss
2011
Veränderung
EBITDA nach
Segmenten
EBITDA nach Segmenten
Frauenthal Automotive
4.685
13.758
–9.073
Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte
15.721
13.425
2.296
Sonstige
–2.141
–2.445
304
Frauenthal-Gruppe
18.265
24.738
–6.473
in % vom Umsatz
3,58 %
4,81 %
–1,23%
Die Division Frauenthal Automotive trug mit MEUR 4,7 zum Gesamtergebnis bei, wobei das EBITDA im Geschäftsjahr 2012 durch außerordentliche Aufwendungen für Schließungs- und Personalanpassungsmaßnahmen in Höhe
von MEUR 2,5 belastet war.
Die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte konnte ihren Umsatzzuwachs dank einer verbesserten
Frauenthal
Automotive
5 MEUR
SHT
16 MEUR
Bruttospanne in ein überproportionales Ergebniswachstum umsetzen. Die Division konnte ein EBITDA in Höhe von
MEUR 15,7 (+17,1 %) erwirtschaften.
Die Position Sonstige betrifft die Frauenthal Holding AG und ist hauptsächlich auf Projektkosten zurückzuführen.
2012
in TEUR
2011
Veränderung
Ergebnisentwicklung
Umsatz
509.918
514.179
–4.261
EBITDA
68.164
36.028
32.136
davon EBITDA fortzuführende Geschäftsbereiche
18.265
24.738
–6.473
davon EBITDA aufgegebene Geschäftsbereiche
49.899
11.290
38.609
56.282
22.523
33.758
EBIT
davon EBIT fortzuführende Geschäftsbereiche
7.896
14.513
–6.618
davon EBIT aufgegebene Geschäftsbereiche
48.386
8.010
40.376
Finanzergebnis
–5.107
–6.061
953
davon Finanzergebnis fortzuführende Geschäftsbereiche
–4.692
–5.901
1.209
davon Finanzergebnis aufgegebene Geschäftsbereiche
–415
–160
–256
51.174
16.463
34.712
–5.395
Ergebnis vor Steuern
davon Ergebnis vor Steuern fortzuführende Geschäftsbereiche
3.204
8.599
davon Ergebnis vor Steuern aufgegebene Geschäftsbereiche
47.970
7.864
40.106
39.013
13.733
25.280
davon Ergebnis nach Steuern fortzuführende Geschäftsbereiche
1.309
7.629
–6.320
davon Ergebnis nach Steuern aufgegebene Geschäftsbereiche
37.704
6.104
31.600
Ergebnis nach Steuern
Die Finanzierungskosten der fortzuführenden Unternehmensbereiche verringerten sich aufgrund der Tilgung des
restlichen Teils der Altanleihe 2005 um MEUR 0,9 auf MEUR 6,0. Dem stehen Zinserlöse aus der im Geldmarkt
veranlagten Liquidität von MEUR 1,3 gegenüber, sodass der Nettozinsaufwand von MEUR 4,7 gegenüber dem
Vorjahr um MEUR 1,2 gesunken ist. Die Finanzierungskosten betreffen somit zum größten Teil die Finanzierungskosten für die 2011 begebene Anleihe mit einem Volumen von MEUR 100.
Nettozinsaufwand
von MEUR 4,7 konnte
um MEUR 1,2 gesenkt werden.
70
Geschäftsbericht 2012
Vermögens- und Finanzlage
Die Bilanzsumme der Frauenthal-Gruppe reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um MEUR 24,2 von MEUR 364,6
Höchstwerte bei
Eigenkapital von
MEUR 127,5 mit
einer Eigenkapitalquote von 37,4 %
wurden erreicht.
auf MEUR 340,5. Durch den Verkauf der Division Industrielle Wabenkörper reduzierte sich die Bilanzsumme einerseits um MEUR 66,6, andererseits stieg sie aufgrund der Erstkonsolidierung von drei Neuakquisitionen um
MEUR 17,5 an. Die Position Sonstiges Umlaufvermögen erhöhte sich zum einen aufgrund des Forderungsaufbaus aus Lieferungen und Leistungen in der Division Frauenthal Automotive: Die ABS-Finanzierung in Höhe von
MEUR 15,5 wurde rückgeführt, um den Verkaufserlös aus der Veräußerung der Division Industrielle Wabenkörper
kostenoptimal einzusetzen. Zum anderen stieg die Position Sonstiges Umlaufvermögen aufgrund einer Forderung
an den Käufer der Division Industrielle Wabenkörper in Höhe von MEUR 7,0 (MEUR 5,2 Dividendenforderung
und MEUR 1,8 Restkaufpreis). Mit dem Verkaufserlös wurden weiters MEUR 45 bei führenden österreichischen
Kreditinstituten veranlagt, davon MEUR 10 mittelfristig und MEUR 35 langfristig, bis zur Fälligkeit der in 2016
auslaufenden Unternehmensanleihe.
in TEUR
2012
2011
Veränderung
Vermögens- und Finanzlage
Langfristiges Vermögen
124.010
142.837
–18.827
Vorräte
81.038
94.154
–13.116
Sonstiges Umlaufvermögen
135.428
127.657
7.772
Summe Aktiva
340.476
364.648
-24.172
Eigenkapital
127.493
98.868
28.625
Langfristige Schulden
128.665
137.546
–8.881
Kurzfristige Schulden
84.318
128.234
–43.916
Summe Passiva
340.476
364.648
–24.172
Im Wesentlichen bewirkte das Ergebnis nach Steuern aufgegebener Geschäftsbereiche einen Anstieg des Eigenkapitals in Höhe von 37,7 MEUR. Auf der anderen Seite reduzierte sich das Eigenkapital aufgrund des Aktienrückkaufs in Höhe von MEUR 7,0 sowie der Dividendenausschüttung in Höhe von MEUR 2,7. Die kurzfristigen
Schulden sanken aufgrund der Tilgung des restlichen Anteils der Altanleihe 2005 von MEUR 27,3 sowie der Rückführung von kurzfristigen Linien. Somit wurde die Überschussliquidität aus dem Verkauf der Division Industrielle
Wabenkörper kostenoptimal verwendet.
Nettoliquidität
verbesserte sich um
MEUR 44,5.
Die Nettoliquidität verbesserte sich gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres um MEUR 44,5. Im Bereich
der Bankenbeziehungen gab es keine wesentlichen Veränderungen. Die Gruppe verfügte zu Jahresende über
MEUR 68,2 an freien Banklinien.
Anlagevermögen
Im Geschäftsjahr 2012 wurden MEUR 19,1 investiert, davon in die fortzuführenden Geschäftsbereiche MEUR 14,1
in Sachanlagevermögen und MEUR 1,1 in Patente, Lizenzen, Rechte und Software. Mit den Investitionen wird
die Umsetzung der Wachstums- und Qualitätsstrategie verfolgt. Für die Akquisition der drei Unternehmen Technopoint Sanitrends s.r.o., GAMA Myjava s.r.o. und Worthington Cylinders a.s. wurden insgesamt MEUR 6,9
an Kaufpreisen bezahlt. Das Anlagevermögen der Frauenthal-Gruppe ist vom Abgang der verkauften Division
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
71
Industrielle Wabenkörper sowie der Neuakquisitionen geprägt (Position Änderung Konsolidierungskreis in Höhe
von MEUR 17,9; davon Abgang MEUR 23,1, davon Zugang MEUR 5,2).
in TEUR
Immaterielles
Anlagevermögen
Sachanlagen
Finanzanlagen
Anlagen gesamt
Entwicklung Anlagevermögen
31. 12. 2011
38.501
82.301
1.716
122.518
Investitionen
1.074
18.052
0
19.126
Aufwertung
0
0
65
65
Änderung Konsolidierungskreis
–285
–17.664
0
–17.949
Abschreibungen
–1.274
–10.608
0
–11.882
–206
0
0
–206
Abgänge
–2
–741
–739
–1.482
Währungsumrechnung und Sonstige
50
122
0
172
31. 12. 2012
38.064
71.462
1.042
110.568
davon a.o. Abschreibung
Der Schwerpunkt in der Division Frauenthal Automotive war der Abschluss des Ausbaus von Frauenthal Automotive Sibiu S.R.L. zu einem Standort mit 25.000 Tonnen Jahreskapazität. Eine weitere wichtige Maßnahme zur
Erhöhung des Automatisierungsgrads und zur Produktivitätsverbesserung war die Installation einer hoch automatisierten Spannungsstrahlanlage in Frauenthal Automotive Judenburg GesmbH. Insgesamt wurden in Frauenthal
Automotive MEUR 4,0 in Kapazitätserweiterungen und MEUR 1,9 in Produktivitätsmaßnahmen investiert. Für
den Ausbau der F&E-Infrastruktur wurden MEUR 0,9 verwendet. Insgesamt betrugen die Investitionen in Sachanlagevermögen inklusive des Anlagevermögens der neu akquirierten Gesellschaft in Tschechien in dieser Division
MEUR 9,5 (davon in Sachanlagevermögen MEUR 8,8 und in immaterielles Vermögen MEUR 0,7).
Auch in der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte wurden Investitionen von MEUR 5,3 vor allem
in den Logistikbereich, in den Fuhrpark und in die Modernisierung sowie die Erweiterung von Verkaufsoberflächen
investiert. Für IT-Investitionen wurden MEUR 0,4 verwendet. Die Positionen beinhalten auch das Anlagevermögen
der neu akquirierten Gesellschaften in der Slowakei.
Geldflussentwicklung
Der Geldfluss aus dem Ergebnis der fortzuführenden Geschäftsbereiche hat sich auf MEUR 8,7 reduziert, was einer
Verschlechterung um MEUR 12,9 gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres entspricht und auf das geringere
Ergebnis in der Division Frauenthal Automotive zurückzuführen ist.
Die Veränderungen der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der Vorräte
führen zu einem Geldfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit der fortzuführenden Geschäftsbereiche in Höhe
von MEUR 0,7. Der Geldfluss aus der Investitionstätigkeit der fortzuführenden Geschäftsbereiche in Höhe von
MEUR 21,2 beinhaltet die Investitionen in Höhe von MEUR 15,2, die Investitionen in die drei neu akquirierten Gesellschaften in Höhe von MEUR 6,9 sowie die Erlöse aus dem Abgang von Anlagen. Detaillierte Informationen zu
den Investitionen im Geschäftsjahr sind dem Absatz Investitionen und Akquisitionen zu entnehmen.
Frauenthal
Automotive
investierte MEUR 9,5.
SHT verwendete
MEUR 5,3 für
Investitionen.
Für drei
Akquisitionen
wurden MEUR 6,9
ausgegeben.
72
Geschäftsbericht 2012
in TEUR
2012
2011
Geldflussrechnung
Geldfluss aus dem Ergebnis
11.022
31.122
–20.100
davon fortzuführende Geschäftsbereiche
8.711
21.592
–12.881
davon aufgegebene Geschäftsbereiche
2.311
9.530
–7.219
–10.623
Geldfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit
Veränderung
–2.150
8.473
davon fortzuführende Geschäftsbereiche
679
11.293
davon aufgegebene Geschäftsbereiche
–2.829
–2.820
–9
51.671
–20.788
72.459
davon fortzuführende Geschäftsbereiche
–21.168
–12.943
–8.225
davon aufgegebene Geschäftsbereiche
72.839
–7.845
80.684
Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit
–39.562
49.228
–88.790
davon fortzuführende Geschäftsbereiche
–46.447
38.265
–84.712
davon aufgegebene Geschäftsbereiche
–4.078
Geldfluss aus der Investitionstätigkeit
–10.614
6.885
10.963
Veränderung der liquiden Mittel
9.959
36.913
–26.954
Liquide Mittel am Ende der Periode
49.348
39.950
9.398
Der Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit der fortzuführenden Geschäftsbereiche beinhaltet die GewinnausLiquide Mittel
spiegeln die Veranlagung von
MEUR 45 wider.
schüttung in Höhe von MEUR 2,7, den Erwerb der eigenen Anteile von MEUR 7,0 sowie die Rückführung des
restlichen Anteils der Altanleihe 2005 von MEUR 27,3 und die Tilgung von Bankverbindlichkeiten aufgrund der
Überschussliquidität. Die Veränderung der liquiden Mittel sowie die liquiden Mittel am Ende der Periode spiegeln
die Veranlagung in Höhe von MEUR 45 wider.
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
73
ARBEIT
Anke reese (41), beschäftigt am standort Frauenthal Automotive elterlein, ist
beim vorbereiten des Anschweißens
eines Halters an ein Aluminiumdruckluftbehältermodul zu sehen. Für das
schweißen von Aluminium sind besondere Fähigkeiten des schweißers erforderlich.
pRodUKT
druckluftbehältern mit angeschweißter
Konsole werden nicht über spannbänder
oder -drähte befestigt, sondern über eine
am behälter angeschweißte Konsole, die
mit dem rahmen verschraubt wird, wodurch die reibung an den befestigungsstellen vermieden wird.
DEUTSCHLAND
74
Geschäftsbericht 2012
angaben gem. §243a ugb
Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital
des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre
von EUR 9.434.990,00 (2011: EUR 9.434.990,00)
gegebenenfalls ausschließlich dann auszuschließen,
auf, das sich auf insgesamt 7.534.990 auf Inhaber
wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durch-
lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte
führung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung
Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapi-
oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mit-
tal im gleichen Umfang beteiligt. Neben den Stück-
gliedern des Vorstands und leitenden Angestellten je-
aktien bestehen keine weiteren Aktiengattungen.
weils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen oder (ii) gegen Sacheinlagen von
Die Anzahl der eigenen Aktien hat sich durch ein
Unternehmen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen
Aktienrückkaufprogramm von 272.456 Stück auf
an einer oder mehreren Gesellschaften im In- oder
943.499 Stück erhöht, was einem Anteil von 10 %
Ausland erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des
des Grundkapitals entspricht. Der Streubesitz verrin-
Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien
gert sich entsprechend auf 1.613.441 Stück Aktien,
(auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Aus-
was einem Anteil von 17,10 % entspricht. Hauptak-
gabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingung
tionär ist mit einer Beteiligung von 72,9 % weiterhin
festzusetzen (genehmigtes Kapital).
die FT Holding GmbH. Dem Vorstand der Frauenthal
Holding AG sind keine Beschränkungen bekannt, die
In wesentlichen Liefer- und Bezugsverträgen des
Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien be-
Konzerns sind Change-of-Control-Klauseln enthal-
treffen.
ten. Eine detaillierte Bekanntmachung dieser Vereinbarungen würde dem Konzern erheblichen Schaden
Es bestehen keine besonderen Kontrollrechte für ein-
zufügen und kann daher unterbleiben. Es bestehen
zelne Aktionäre. Es bestehen keine Arbeitnehmerbe-
keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der
teiligungen. Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding
Gesellschaft und ihren Vorstands- und Aufsichtsrats-
AG hat am 1. Juni 2011 einen Aktienoptionsplan
mitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines
2012–2017 für Mitglieder des Vorstands von Frau-
öffentlichen Übernahmeangebots.
enthal Holding AG und für Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen. Es bestehen keine über
die gesetzlichen Vorschriften hinausgehenden Rechte
zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des
Vorstands und des Aufsichtsrats sowie zur Änderung
der Satzung.
Der Vorstand wurde in der ordentlichen 23. Hauptversammlung vom 6. Juni 2012 ermächtigt, bis einschließlich 30. Juni 2017 (a) das Grundkapital der
Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um
insgesamt höchstens EUR 4.717.495,00 durch Ausgabe von bis zu 4.717.495 auf Inhaber und/oder auf
Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen
Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder
mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
75
risikobericht
Um den Anforderungen gemäß Regel 69 des Öster-
(Versorgungssicherheit, Sicherheit des Produktions-
reichischen Corporate Governance Kodex gerecht
prozesses, Debitorenrisiko etc.)
zu werden und um diesen Bereich weiter zu verbessern, wurde ein konzernweites Risikomanagement-
Auf Gruppenebene befasst sich das IKS insbesondere
system (RMS) implementiert. Risikoquellen werden
mit folgenden Risikokategorien:
systematisch identifiziert, bewertet und vordefinierte
Strategien im Umgang mit den Risiken festgelegt.
„„ Compliance
Ein wesentliches Element des RMS sind Frühwarn-
„„ Finanzwirtschaftliche
indikatoren, die systematisch erfasst, analysiert und
berichtet werden. Der Umgang mit den Risiken er-
Risiken (Liquidität, Bewertun-
gen, Steuer, Fremdwährungen, Zinsen)
„„ Personalwirtschaftliche
Risiken
gibt sich aus der Einordnung in die Risikomatrix, die
regelmäßig aktualisiert wird: aktives Management,
Diese Hauptrisiken und die damit verbundenen Kon-
laufende Beobachtung oder fallweise Beobachtung.
trollaktivitäten wurden dem Prüfungsausschuss in
Das interne Kontrollsystem (IKS), dessen wichtigste
zwei Sitzungen präsentiert und unterliegen einer
Elemente das Controlling, Reporting, die Interne Re-
laufenden Anpassung durch den Vorstand. Alle er-
vision und die Managementmeetings auf allen Ebe-
forderlichen Änderungen werden dem Prüfungs-
nen sind, wird laufend an die Erfordernisse des RMS
ausschuss in Form eines detaillierten IKS-Berichts
angepasst.
vorgelegt, der regelmäßig (mindestens zweimal pro
Jahr) aktualisiert wird. Der Bericht enthält die aktuelle
Die Risikoexposition der Gruppe hat sich nach dem
Evaluierung und Überarbeitung der Risikomatrix hin-
Verkauf der Division Industrielle Wabenkörper ver-
sichtlich neuer Risiken, geänderten Einstufungen und
ändert: Einerseits sind die spezifischen Risiken die-
gegebenenfalls den Entfall von Risiken.
ser Division weggefallen, andererseits hat sich die
Abhängigkeit der Gruppe von den fortzuführenden
Geschäftsbereichen erhöht. Insbesondere ist die
Gruppe den Schwankungen des volatilen Nutzfahr-
Division Frauenthal
Automotive
zeugmarkts stärker ausgesetzt. Als zumindest vorübergehendes neues Risiko ist das Veranlagungsrisiko
Kundenrisiko
der Cash-Bestände hinzugekommen.
Im Bereich der Produktion von LKW-Komponenten
Der generelle Trend der Risikoentwicklung ist die zu-
– Federn, Briden (U-Bolts) und Druckbehälter – wer-
nehmende Bedeutung strategischer Risiken, insbe-
den üblicherweise Ein- oder Mehrjahresverträge ab-
sondere in der Division Frauenthal Automotive, wäh-
geschlossen, die die Produkte und Konditionen de-
rend die operativen Risiken tendenziell abnehmen.
finieren, die Liefermengen für den Gesamtzeitraum
aber nicht verbindlich festlegen, da diese von der
Die wesentlichen Risikokategorien, die pro Division
Marktnachfrage bei Nutzfahrzeugen abhängen. Der
untersucht werden, sind:
Abschluss bzw. die Verlängerung von solchen Verträgen hängt von der Wettbewerbsfähigkeit des Zu-
„„ Strategische
Risiken: Marktentwicklung, Wettbe-
werberverhalten, Kundenbeziehungen
„„ Operative
Risiken in den Geschäftsprozessen
lieferers ab, die primär durch die Preise der angebotenen Produkte, aber auch durch die Lieferfähigkeit,
logistische und qualitative Verlässlichkeit und durch
Frauenthal
Automotive
schließt Ein- oder
Mehrjahresverträge
ab.
76
Geschäftsbericht 2012
die Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit dem Kunden
Das singulär größte wirtschaftliche Risiko der Divi-
bei Neuentwicklungen bestimmt wird.
sion ist ein plötzlicher Konjunktureinbruch, der etwa
Für strategisch wichtige Produkte konnten neue Auf-
durch eine europäische Finanz- oder Währungskrise
träge gewonnen bzw. gehalten werden. Die demons-
ausgelöst werden könnte.
trierte Fähigkeit zur Entwicklung leistungsfähigerer
Produkte war für den Abschluss neuer langfristiger
Die rückläufige Nachfrage führte im Berichtsjahr zu
Lieferverträge für die neuen Euro-VI-Fahrzeugreihen
einer unbefriedigenden Kapazitätsauslastung der
maßgeblich.
Produktionsstandorte und erforderte Personalanpassungsmaßnahmen wie den Abbau von Leiharbeits-
Frauenhal
Automotive ist
technologischen
Risiken, Preisrisiken
und dem Verlust
von Marktanteilen
ausgesetzt.
Die bedeutendsten Risiken in den Kundenbezie-
kräften. Die Erhöhung der Flexibilität in der Produk-
hungen sind technologische Risiken (Fahrwerkskon-
tion ist ein strategisches Ziel, da davon auszugehen
zepte können sich verändern und die Produkte von
ist, dass der Nutzfahrzeugmarkt auch zukünftig vo-
Frauenthal Automotive könnten dadurch obsolet
latil sein wird. Aufgrund der absehbaren Marktent-
werden), Preisrisiken (in Abhängigkeit von der Wett-
wicklung ist es sehr unwahrscheinlich, dass es zu Ka-
bewerbssituation könnten die Kunden Preisdruck
pazitätsengpässen und Versorgungsproblemen der
ausüben) und der Verlust von Marktanteilen durch
Kunden kommen wird.
preisliche oder technologische Wettbewerbsnachteile. Angesichts der aktuell schlechten Entwick-
Im Straßeneinsatz von LKW-Komponenten können
lung des europäischen Nutzfahrzeugmarktes und
Qualitätsmängel in Ausnahmefällen zu Materialbrü-
bestehender Überkapazitäten nimmt der Preisdruck
chen oder undichten Bremssystemen führen. Eine
seitens der Kunden zu. Bei den Nutzfahrzeugherstel-
umfassende Qualitätskontrolle und Anlagenüberwa-
lern handelt es sich zum größten Teil um sehr große,
chung minimiert die Wahrscheinlichkeit eines Scha-
international tätige Unternehmen. Im vergangenen
denseintritts. Gleichzeitig sind mögliche Schadener-
Jahr traten keine Zahlungsausfälle ein. Auch in Zu-
satzforderungen durch Versicherungen gedeckt. Die
kunft wird dieses Risiko als eher gering eingeschätzt.
Versicherungssumme wird als ausreichend eingeschätzt, könnte aber in Extremfällen zu gering sein.
Marktrisiko
Die Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen der
Kunden steigen kontinuierlich an und ihre Erfüllung
Der FrauenthalKonzern erfüllt alle
umweltrelevanten
Auflagen, gesetzliche
Bestimmungen,
Verordnungen und
Bescheide.
Der Nutzfahrzeugmarkt in Europa wird primär von
wird in regelmäßigen Kundenaudits überprüft. Im
den Konjunkturerwartungen der Transportunter-
Berichtsjahr haben die insgesamt positiv verlaufenen
nehmen getrieben, da die Industrieproduktion we-
Audits die Notwendigkeit zur Verbesserung einzelner
sentlich die Nachfrage nach Transportleistungen
Produktionsschritte und Qualitätssicherungsmaßnah-
insbesondere im Segment der schweren Nutzfahr-
men aufgezeigt, was zu einem Teil auch zeitnah um-
zeuge bestimmt. Auch der Export aus Europa in den
gesetzt wurde.
Mittleren Osten, nach Russland sowie in geringem
Umfang nach Südamerika ist von Bedeutung. Bei
Umweltrisiken
den Exporten in diese Regionen können auch Risiken der politischen Entwicklung schlagend werden.
Die Unternehmen des Frauenthal-Konzerns erfüllen
Weiters beeinflussen die Finanzierungsmöglichkeiten
alle umweltrelevanten Auflagen, gesetzlichen Bestim-
der Transportunternehmen die Nachfrage. Die bran-
mungen, Verordnungen und Bescheide. Die Mitarbei-
chentypisch geringe Eigenkapitalausstattung und die
ter werden über alle Umwelt-, Gesundheits- und
zunehmenden Restriktionen in der Kreditvergabe
Sicherheitsbelange umfassend informiert und ge-
wirken sich nachfragedämpfend aus. Gleichzeitig
schult.
ist davon auszugehen, dass ein Investitionsstau entsteht, da das Alter der Fahrzeugflotten zunimmt. Da-
In einigen Werken ist der Boden teilweise durch öl-
raus kann ein plötzlicher Nachfrageschub entstehen.
haltige Abfälle aus der langen Historie der Standorte
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
kontaminiert. Sämtliche Standorte erfüllen jedoch
Energiekosten haben einen erheblichen Einfluss auf
alle Auflagen der zuständigen Behörden, die an sie
die Produktionskosten und damit auf die Ertragslage
ergangen sind.
des Konzerns, da Energiepreisschwankungen nicht
77
automatisch an die Kunden weitergegeben werden
An
einem
Standort
(Frauenthal
Automotive
können.
France s.a.s., Frankreich) ist eine Bodendekontaminierung im Gange. Die Maßnahme steht in Einklang
Versorgungsengpässe bei Vormaterialien oder Ener-
mit den behördlichen Auflagen.
gie sind aufgrund der aktuell im Markt vorhandenen
Kapazitäten relativ unwahrscheinlich. Im Berichtsjahr
Betriebliche Risiken
hat sich ein wesentlicher Lieferant für Federstahl aus
diesem Produktsegment zurückgezogen, aufgrund
Umform-,
der einkaufseitigen Second Sourcing Strategie ist es
Schweiß- und Oberflächenbehandlungsprozesse er-
jedoch relativ kurzfristig gelungen, den Vormaterial-
zeugt. Die Produktion von Federn, Stabilisatoren und
bezug durch einen Ersatzlieferanten sicher zu stellen.
Briden (U-Bolts) ist im Wesentlichen ein Walz- bzw.
Für alle relevanten Vormaterialien besteht eine aus-
Biege- und Vergütungsprozess von glühendem Stahl,
reichende Lieferantenanzahl. Dadurch sollen strategi-
was mit erhöhter Brandgefahr verbunden ist. Bei all
sche Abhängigkeiten vermieden werden.
Bremsdruckbehälter
werden
durch
diesen Prozessen gibt es Produktionsausfallrisiken
und Sicherheitsrisiken. Im Berichtsjahr waren diesbezüglich keine Vorfälle zu verzeichnen.
Durch Arbeits- und Verfahrensanweisungen, Schulungsmaßnahmen, laufende Instandhaltung und
Überprüfung sowie durch den Abschluss von Versi-
Division GroSShandel
für Sanitär- und
Heizungsprodukte
(SHT)
cherungsverträgen werden Risiken möglichst minimiert. Außerdem ist es bei Federn und Druckbehäl-
Kundenrisiko
tern möglich, die Produktion an andere Standorte zu
verlagern.
Das Sanitärgroßhandelsgeschäft der SHT ist geprägt
von einer Vielzahl an Kunden aus der Installations-
Versorgungsrisiko
branche. Endkonsumenten werden nicht direkt beliefert. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind
Die Verfügbarkeit von Stahl und Vormaterialien wird
Einkaufspreise und Einkaufsbedingungen für die
bei den Federn und Briden durch langfristige Liefe-
Produkte, die logistische Leistungsfähigkeit bei Lager-
rantenbeziehungen und bei den Druckbehältern
haltung und Belieferung sowie Qualität und Finanzie-
durch längerfristige Lieferverträge sichergestellt. Es
rung der Kundenforderungen. Aufgrund ihrer führen-
bestehen im Falle möglicher Rohstoffverknappung
den Marktposition, des flächendeckend ausgebauten
und starker Preissteigerungen bei Stahl und Vormate-
Standortnetzes und der logistischen Leistungsfähig-
rialen Versorgungsrisiken. Preiserhöhungen bei Stahl
keit ist die SHT im Wettbewerb sehr gut positioniert
sind durch entsprechende Vereinbarungen mit den
und für viele Kunden unverzichtbarer Lieferant. Kun-
Kunden zum überwiegenden Teil abgesichert.
denumfragen bestätigen die Leistungsführerschaft
der SHT.
Das Einkaufsmanagement von Vormaterialien ist
durch die Frauenthal Automotive Sourcing GmbH
Bei den Kunden handelt es sich in erster Linie um Ge-
zentral organisiert, wodurch eine permanente Markt-
werbetreibende mit den für die Installationsbranche
beobachtung und regelmäßige Verhandlungen mit
und für kleine Unternehmensgrößen charakteristi-
Lieferanten möglich sind.
schen Zahlungsausfallrisiken.
SHT ist aufgrund
der führenden
Marktposition, des
flächendeckend
ausgebauten
Standortnetzes sowie
der logistischen Leistungsfähigkeit sehr
gut positioniert und
ein unverzichtbarer
Lieferant.
78
Die Forderungsausfälle der SHT
lagen bei einem
geringen Wert von
0,2 % des Umsatzes.
Geschäftsbericht 2012
Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird in der
terreich und sind daher nur schwer zu ersetzen, falls
SHT ein effizientes Debitorenmanagement betrieben.
sie nicht bereit sein sollten, die Lieferverträge zu für
Kundenbonitäten und Kundenlimits werden laufend
die SHT akzeptablen Konditionen zu verlängern. Al-
beobachtet, um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erken-
lerdings ist die SHT aufgrund ihrer Marktführerschaft
nen. Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der
auch für diese Lieferanten ein nur schwer verzichtba-
Kunden werden konsequent verfolgt. Belieferungs-
rer Partner.
limits, die laufend an das Zahlungsverhalten angepasst werden, reduzieren das Forderungsausfallrisiko.
Die Verhandlung der Einkaufspreise ist Kernaufgabe
Zusätzlich wird das Risiko von Zahlungsausfällen
des Top-Managements. Aufgrund der Marktposition
durch den Abschluss von Kreditversicherungsverträ-
ist die SHT gut aufgestellt. Der Beitritt zur Einkaufs-
gen überwälzt. Im vergangenen Jahr lagen die For-
gemeinschaft VGH hat die Position der SHT gegen-
derungsausfälle bei einem geringen Wert von 0,2 %
über den Herstellern von Sanitär- und Heizungspro-
(2011: 0,2 %) des Umsatzes und lagen damit auf
dukten zusätzlich gestärkt.
dem Niveau des Vorjahres. Im Jahresdurchschnitt sind
etwa 70 % der Forderungssumme durch die Warenkreditversicherung gedeckt.
Division Industrielle
Wabenkörper
Da die SHT primär kleingewerbliche Kunden hat, sind
die Kundenforderungen breit gestreut. Großprojekte
Mit Kaufvertrag vom 1. Juni 2012 wurde die Division
und die mit ihnen verbundenen Projektrisiken spielen
Industrielle Wabenkörper an den japanischen Tech-
eine verhältnismäßig geringe Rolle im Gesamtgeschäft
nologiekonzern IBIDEN verkauft. Risiken aus diesem
der SHT, sind aber im Einzelfall durchaus gegeben.
Kaufvertrag resultieren aus den marktüblichen Gewährleistungen, die die Frauenthal Holding AG als
Marktrisiko
Verkäuferin gewährte. Diese potenziellen Ansprüche
der Käuferin sind betraglich (Caps) und zeitlich limi-
Für das Sanitärgroßhandelsgeschäft der SHT ist die
tiert; die entsprechenden Beträge und Fristen sind
Konjunktur im Baumarkt, sowohl im gewerblichen
marktüblich. Zudem wurde eine Versicherung für alle
als auch im privaten Bereich, von Bedeutung. In den
relevanten Haftungsrisiken abgeschlossen. Das Risiko
letzten Jahren hat sich das Renovierungsgeschäft
ist damit auf die Selbstbehalte aus dieser Versiche-
sehr dynamisch entwickelt. Insbesondere im Markt-
rung begrenzt. Zum Berichtszeitpunkt, etwa acht
segment der privaten Sanierungen ist die SHT beson-
Monate nach Abschluss des Kaufvertrages, gab es
ders stark vertreten. Dieses kleinvolumige Segment
keine Indikationen, dass Gewährleistungs- oder Haf-
ist preislich weniger umkämpft als das großvolumige
tungsansprüche geltend gemacht werden könnten.
Objektgeschäft.
Die kurz- und mittelfristige Entwicklung der Baukonjunktur unterliegt der ständigen Beobachtung des
Finanzwirtschaftliche Risiken
Vertriebs. Der Vorstand wird wöchentlich über die
Marktentwicklung informiert.
Aus dem operativen Geschäft ergeben sich finanzielle Risiken (dazu zählen Währungs-, Liquiditäts- und
Betriebliche Risiken
Zinsrisiken), die maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können.
Für die Ertragskraft
der SHT sind die Einkaufsbedingungen
sowie Einkaufspreise
der Lieferanten von
großer Bedeutung.
Für die Ertragskraft der Sanitärgroßhandelssparte
sind die Einkaufsbedingungen und Einkaufspreise der
Aufgrund des zum Bilanzstichtag verfügbaren Gut-
Lieferanten von großer Bedeutung. Einzelne dieser
habens bei Kreditinstituten von MEUR 49,2 sowie
Lieferanten haben einen großen Marktanteil in Ös-
verfügbarer Banklinien (inklusive ABS Linie) von
Corporate Governance Unser Unternehmen Lagebericht Konzernabschluss Jahresabschluss
MEUR 68,2 ist das Liquiditätsrisiko der Gesellschaft
79
Steuerliche Risiken
als sehr gering einzustufen. Im Mai 2016 wird die
Unternehmensanleihe über MEUR 100 fällig. Die li-
In einer Beteiligungsgesellschaft, der Frauenthal
quiden Mittel sind bei den größten österreichischen
Automotive Elterlein GmbH (vormals: Linnemann-
Kreditinstituten als Festgeld veranlagt. Das Veranla-
Schnetzer Deutschland GmbH) mit Sitz in Elterlein,
gungsrisiko bei diesen systemrelevanten Banken wird
Deutschland, fand im Geschäftsjahr 2011 eine Be-
als gering eingestuft.
triebsprüfung statt. Diese Gesellschaft verfügt über
Zinsänderungsrisiken sind durch
die MEUR 100
Anleihe limitiert.
erhebliche steuerliche Verlustvorträge, die im PrüDer aufgrund des erwarteten Geschäftsverlaufs be-
fungszeitraum zu einer Minderung der Ertragssteu-
nötigte Liquiditätsbedarf kann aus dem Cashflow
erbelastung von etwa MEUR 6 geführt haben. Darü-
und den verfügbaren Finanzierungsrahmen und
ber hinaus weist die Konzernbilanz aktivierte latente
-möglichkeiten gedeckt werden. Der Liquiditätsbe-
Steuern von rund MEUR 7 aus, die aus der Aktivie-
darf wird im Rahmen der Treasury-Funktion der Hol-
rung eines Teils dieser Verlustvorträge resultieren. Die
ding gesteuert und detailliert überwacht.
Betriebsprüfung führte zur Aberkennung der Verlust-
Der Einfluss volatiler Währungen (RON, PLN, CZK) ist
zeitraum 2005–2007 wurden ausgestellt. Die Aus-
gering, da im Wesentlichen in Euro fakturiert wird
setzung der Vollziehung wurde ebenso per Bescheid
und auch der Einkauf der Vormaterialien überwie-
erteilt, sodass daraus keine Liquiditätsbelastung
gend in Euro erfolgt. Diese Währungsrisiken sind
resultiert. Die Betriebsprüfung stützt sich dabei auf
daher im Wesentlichen ungesichert und unterliegen
eine Argumentation, die nach Ansicht des Vorstands
einer ständigen Beobachtung. Zusätzlich könnten
aufgrund der Rechtslage, der bisherigen Rechtspre-
diese bei Bedarf abgesichert werden.
chung und der überwiegenden Lehrmeinung nicht
Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der
der Basis von drei unabhängigen Gutachten renom-
vorträge; entsprechende Bescheide für den Prüfungs-
geeignet ist, die Verlustvorträge abzuerkennen. Auf
derzeitigen Bilanz- und Finanzierungssituation inso-
mierter Experten wurde eine Risikoevaluierung vor-
weit limitiert, da die Gesamtfinanzierung zum größ-
genommen, die die Wahrscheinlichkeit, dass die
ten Teil durch die im Mai 2011 begebene 5-jährige
Verlustvorträge auch bis zur letzten Berufungsinstanz
Unternehmensanleihe abgedeckt ist. Diese Anleihe
aberkannt werden, deutlich unter 50 % einschätzt.
über MEUR 100 mit 4⅞ % Fixverzinsung sichert die
Daher konnte für dieses drohende Risiko keine bilan-
Konzernfinanzierung bis zum Mai 2016 ab. Für die
zielle Vorsorge getroffen werden. Allerdings droht
darüber hinaus bestehenden Finanzierungslinien ist
ein möglicherweise sehr langwieriges gerichtliches
die Verzinsung überwiegend auf EURIBOR-Basis ver-
Berufungsverfahren. Die Sachlage wird quartalsweise
einbart. Die Zinsentwicklung und das damit verbun-
evaluiert und gegebenenfalls auftretende neue Er-
dene Risiko werden laufend überwacht. Bei Bedarf
kenntnisse bei der Risikoeinschätzung berücksichtigt.
können entsprechende Zinsabsicherungen eingesetzt
Im Berichtsjahr haben in dieser Angelegenheit keine
werden.
neuen Entwicklungen stattgefunden. Eine abschlie-
Für den Zeitraum nach Fälligkeit der Anleihe können
nicht vor, daher konnte auch noch kein gerichtliches
sich aber Veränderungen des Zinsniveaus auf die Ver-
Berufungsverfahren eingeleitet werden.
ßende Stellungnahme der Finanzbehörden liegt noch
mögens-, Finanz- und Ertragssituation auswirken.
Auch ein rasches und starkes Ansteigen der Geld-
Compliance-Risiken
marktzinsen würde die Ertragslage belasten.
Als börsennotiertes Unternehmen hat die Frauenthal
Weitere Angaben zur Sensitivitätsanalyse von Wäh-
Holding AG ein umfangreiches Regelwerk im Bereich
rungs- und Zinsänderungen finden sich im Anhang
der Corporate Governance und des Börse- und Wert-
unter dem Punkt „Finanzinstrumente“.
papierrechts zu befolgen. Der Österreichische Corpo-
Aufgrund drei
unabhängiger
Gutachten wird die
Aberkennung von
Verlustvorträge an
einem deutschen
Standort deutlich
unter 50 % eingeschätzt.
80
Geschäftsbericht 2012
rate Governance Kodex wird laufend um neue Rege-
des Managements der operativen Einheiten erklären
lungen
den Geschäftsverlauf.
erweitert.
Durch
Schulungen
und
Berücksichtigung von Compliance bei der Zielvorgabe und Evaluierung von Führungskräften sollen
Ein konzernweites Accounting Manual und regelmä-
Compliance-Risiken reduziert werden. Die Gesell-
ßige Schulungen der Finanzverantwortlichen dienen
schaft verfolgt die permanente Einhaltung aller ge-
der Vereinheitlichung aller relevanten Buchungsme-
setzlichen Bestimmungen mit hoher Priorität, um
thoden und der Einhaltung der jeweils aktuellen in-
Verletzungen zu vermeiden, die gegebenenfalls er-
ternationalen Rechnungslegungsvorschriften. Es gibt
heblichen Schaden für die Reputation des Unterneh-
eine durchgängige Unterschriftenregelung, die die
mens sowie gesetzliche Sanktionen nach sich ziehen
Freigabe von Rechnungen zu Zahlung klar regelt.
könnten.
Die buchmäßige Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt
Neben dem
Bekenntnis zum
Code of Corporate
Governance ist die
Einhaltung hoher
ethischer Standards
wichtiges Element
einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten
Unternehmenspolitik.
So hat die Frauenthal Holding AG bereits 2003 als
grundsätzlich elektronisch. Entsprechend den indivi-
eines der ersten börsennotierten Unternehmen ein
duellen Notwendigkeiten sind Zugriffsrechte einzel-
klares Bekenntnis zur freiwilligen Implementierung
ner Benutzer zentral durch die jeweilige IT-Abteilung
des Austrian Code of Corporate Governance abge-
verwaltet. Das Ausmaß der Berechtigungen unter-
geben. Darüber hinaus betrachtet das Unternehmen
liegt einer ständigen Anpassung. Die digitale Daten-
die Einhaltung hoher ethischer Standards in Ge-
sicherung erfolgt ebenfalls durch die lokalen IT-Ab-
schäftsbeziehungen als wichtiges Element einer auf
teilungen. Nach einem detaillierten Sicherungsplan
Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmenspolitik.
werden verschiedene Backups täglich, wöchentlich
Als Lieferant aller großen europäischen Nutzfahr-
oder monatlich durchgeführt. Andere Dokumente
zeughersteller wird das Compliance-Verhalten der
werden in geeigneten Archiven entsprechend den
Frauenthal Holding AG auch von ihren Kunden eva-
gesetzlichen Fristen aufbewahrt.
luiert. Im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats werden regelmäßig mögliche Compliance-Risiken analy-
In unseren operativen Einheiten erfolgt die Buchung
siert und Maßnahmen zur Stärkung der Compliance
von Geschäftsfällen laufend. Zahlungen werden wö-
im Konzern besprochen. Im Berichtsjahr wurden die
chentlich durchgeführt.
Verfahren zur Sicherung der Vertraulichkeit von compliancerelevanten Informationen weiterentwickelt.
In den Gesellschaften sind durchgehend organisatorische Regelungen festgelegt, die gewährleisten,
Rechnungslegung
dass sämtliche buchungspflichtigen Geschäftsvorfälle
in den Jahresabschluss einfließen. In Konzerngesell-
Die Dokumentation der betrieblichen Vorgänge folgt
schaften mit voll integrierten ERP-Systemen werden
im Frauenthal-Konzern klaren Richtlinien.
bereits bei der Bestellung von Waren automatisch
interne Belege erstellt, die folglich einen routinemä-
Der Rechnungslegungsprozess in den Konzernge-
ßigen Freigabeprozess durchlaufen. Am Ende des
sellschaften obliegt der Verantwortung der lokalen
Monats überprüfen alle Finanzabteilungen die Voll-
Finanzleitung. Von dieser werden die laufenden
ständigkeit der Rechnungen. Um ein periodenge-
Monatsergebnisse unter Verwendung der Konsoli-
naues Bild der Finanzlage zu erstellen, werden feh-
dierungssoftware Cognos an die zentrale Finanzab-
lende Rechnungen bei Bedarf abgegrenzt. Vor dem
teilung des Konzerns übermittelt. Die konsolidierten
Bilanzstichtag werden von den wichtigsten Lieferan-
Ergebnisse werden nach detaillierter Analyse und
ten Bestätigungen zu den ausstehenden Beträgen
Rücksprache mit den Finanzverantwortlichen der
eingeholt.
Konzerngesellschaften im Monatsbericht an den Vorstand, den Aufsichtsrat und das gesamte Manage-
Um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Rück-
ment-Team berichtet. Ausführliche Erläuterungen
stellungen gebildet werden, wird der aktuelle Ge-
Corporate Governance
Unser Unternehmen
schäftsverlauf in den monatlichen Managementmee-
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
81
Bericht über die Finanzlage
tings mit dem Vorstand ausführlich diskutiert. Das
monatliche Berichtswesen bildet die Basis für diese
Die Planannahmen 2013 gehen auf Gruppenebene
Besprechungen. Weiters hilft das eingeführte Vier-
von einem moderaten Wachstum aus, das im We-
Augen-Prinzip in der Geschäftsführung, alle künftig
sentlichen durch die 2012 realisierten Akquisitionen
drohenden Verbindlichkeiten zu erfassen.
bedingt ist. Die Investitionstätigkeit (ohne eventuelle
Akquisitionen) ist rückläufig. Die Liquiditätssituation
Durch die intensive Kommunikation zwischen der
wird sich voraussichtlich nicht wesentlich verändern,
zentralen Finanzabteilung und den Finanzverant-
sofern 2013 keine Akquisitionen realisiert werden.
wortlichen in den lokalen Gesellschaften werden
In der Division Frauenthal Automotive werden sich
Planabweichungen detailliert verfolgt.
Investitionen auf produktivitätsverbessernde Maßnahmen mit kurzer Payback-Dauer konzentrieren.
Das monatliche Reporting beinhaltet detaillierte Ab-
Kapazitätserweiterungen sind nicht geplant. In bei-
weichungsanalysen zu Ergebnissen, Bilanzpositionen
den Divisionen ist ein positiver operativer Cashflow
und Cashflow-Statements der einzelnen Segmente
zu erwarten. Die Liquiditätssituation auf Gruppene-
bzw. Gesellschaften. Des Weiteren dient ein umfang-
bene wird saisonal schwanken; unterjähriger Finan-
reiches Kennzahlensystem der Erstellung interner
zierungsbedarf kann durch bestehende kurzfristige
Vergleiche über längere Zeiträume. Gegebenenfalls
Banklinien gedeckt werden. Die Finanzierung der
werden Auffälligkeiten einer detaillierten Analyse
geplanten Investitionen wird 2013 aus dem Cash-
unterzogen. Den Themen Kundenbeziehung, Pro-
flow erfolgen. Es sind keine Ereignisse absehbar, die
duktivität und Personalstruktur wird dabei besondere
zu einer bedeutenden Liquiditätsbelastung führen
Aufmerksamkeit geschenkt, wodurch mögliche Prob-
werden. Zusätzlicher Liquiditätsbedarf könnte durch
leme vorzeitig erkannt werden können. Der Vorstand
ein unerwartet starkes Umsatzwachstum entstehen.
initiiert im Bedarfsfall Projekte der Internen Revision.
Auch in diesem Fall stehen ausreichende Finanzierungslinien zur Verfügung, sofern die Bankpartner
Die Cash-Bestände aller Konzerngesellschaften un-
erwartungsgemäß die Zusagen aufrechterhalten.
terliegen einem laufenden Monitoring. Die Liquidi-
Sollte aufgrund von Akquisitionen erheblicher Finan-
tätsentwicklung wird dem Vorstand wöchentlich,
zierungsbedarf entstehen, wird eine dem jeweiligen
dem Aufsichtsrat und damit auch dem Prüfungs-
Projekt angemessene Finanzierungsstruktur ange-
ausschuss monatlich berichtet. Sichergestellt wird
strebt, wobei die Finanzierung von Akquisitionen
die Korrektheit der Liquiditätsrechnung durch den
innerhalb der jeweiligen Divisionen erfolgen soll. Die
monatlichen Abgleich von Cashflow-Statements und
wichtigste externe Finanzierungsquelle der Gruppe
Bankständen. Den operativen Einheiten werden kon-
ist die Unternehmensanleihe von MEUR 100, die am
krete monatliche Liquiditätsziele vorgegeben; Ab-
25. Mai 2016 fällig wird.
weichungen führen zu vordefinierten Berichts- und
Genehmigungsprozessen.
Die Risikoverantwortlichen der identifizierten Risiken
sind klar definiert und berichten in oberster Instanz
an den Vorstand. Im mindestens zweimal jährlich erstellten Risikobericht werden die Risiken aktualisiert,
bewertet und dem Prüfungsausschuss vorgelegt.
Rechtliche
Auseinandersetzungen
Im Mai 2009 brachte ein Minderheitsaktionär eine
Anfechtungsklage gegen Beschlüsse der Hauptversammlung vom 14. Mai 2009 ein. Die angefochte-
Es sind keine Ereignisse absehbar, die
zu einer bedeutenden
Liquiditätsbelastung
führen werden.
82
Geschäftsbericht 2012
nen Beschlüsse betreffen die Entlastung von zwei
und Stabilisierung einzelner Fertigungsschritte be-
Mitgliedern des Aufsichtsrats sowie einen Antrag auf
deuten. Innovation im Produktdesign bedeutet bei-
Sonderprüfung in Zusammenhang mit der Tilgung
spielsweise die Vormontage mehrerer Komponenten,
von Genussrechtskapital und anderen Geschäftsfäl-
um so den Einbauaufwand beim Kunden zu reduzie-
len. Nach erfolgloser Erschöpfung der Rechtsmittel
ren. Auch für interne Prozesse werden Innovationen
gegen diese Anträge wurde die Sonderprüfung an-
angestrebt, sofern dadurch Kosten- und Qualitäts-
tragsgemäß von der Interfides Wirtschaftsprüfungs-
fortschritte erzielbar sind.
und Steuerberatung GmbH durchgeführt und am 27.
Februar 2012 abgeschlossen. Im Ergebnis erbrachte
die Prüfung keinerlei Beanstandungen der geprüften
Frauenthal Automotive:
Gewichtsreduktion als zentrales Ziel
Geschäftsfälle.
Das wichtigste Ziel der Produktinnovationen ist die
Innovationsbericht
Reduktion des Gewichts der Fahrwerkskomponenten für geringeren Treibstoffverbrauch und höhere
Ladegewichte. Gleichzeitig wird das Ziel verfolgt,
die Lebensdauer der Fahrwerkskomponenten bis
zur Lebensdauer des Fahrzeugs selbst zu verlängern.
So entstehen verbesserte „Total Costs“ über die
Innovation
bedeutet Weiterentwicklung von
Produktqualität,
Produktionsprozessen,
Produktsortiment und
Dienstleistungsangebot, nicht aber
aufwändige
Erforschung.
Innovation bedeutet für die Frauenthal-Gruppe vor
gesamte Nutzungsdauer. Besonders die ab 2014 in
allem die kontinuierliche Weiterentwicklung von
Europa verbindliche Euro-VI-Abgasnorm ist von Be-
Produktqualität,
Produkt-
deutung, da die erforderlichen komplexen Abgasbe-
sortiment und Dienstleistungsangebot, nicht aber
handlungssysteme zusätzliches Gewicht verursachen,
aufwändige Erforschung von Basistechnologien. Die
das an anderer Stelle im Fahrzeug eingespart wer-
Produkte der Frauenthal-Gruppe sind meist schon
den muss. Die Produkte von Frauenthal Automotive
seit langem am Markt eingeführt und in ihrer Grund-
können einen bedeutenden Beitrag zur Erreichung
konzeption technisch ausgereift. Im Servicebereich
der aggressiven Gewichtsziele für die neuen Euro-
wird nach innovativen Lösungen insbesondere durch
VI-Fahrzeugreihen leisten. Mit der hochgespannten
den Einsatz von Informationstechnologie gestrebt,
Vorderachsfeder und dem Rohrstabilisator kann eine
die Kundennutzen durch vereinfachten Zugang zum
Gewichtsersparnis von bis zu 30 kg erreicht werden.
Dienstleistungsangebot, verbesserte Transparenz und
In den letzten zwölf Jahren ist es gelungen, eine typi-
fehlerfreie und schnelle Abwicklung erhöhen. Ziel ist
sche Vorderachsfeder von 100 kg auf nunmehr 60 kg
die Stärkung der Kundenbindung durch Einführung
zu reduzieren. Das erhöhte Spannungsniveau erlaubt
von Dienstleistungen, die Kundenbedürfnisse anspre-
die weitere Reduktion der Anzahl der Federlagen. Die
chen und schwer imitierbar sind und so einen Wett-
Rohrstabilisatoren sind aufwändiger zu fertigen als
bewerbsvorteil schaffen.
Vollstabilisatoren, jedoch um bis zu 20 kg leichter als
Produktionsprozessen,
die klassischen Vollstabilisatoren. Noch höhere SpanIm Produktbereich findet Innovation durch Verbes-
nungsniveaus, und damit weitere Gewichtsredukti-
serung von Materialeigenschaften, Optimierung
onen, können nur durch Werkstoffverbesserungen
von Produktionsprozessen, Entwicklung neuer Pro-
erreicht werden. Die dafür erforderliche Forschungs-
duktdesigns und die Erforschung neuer Einsatzmög-
und Entwicklungskapazität wurde in einem Labor
lichkeiten für existierende Produkte statt. Innovation
mit der Möglichkeit zur Untersuchung von Materi-
von Produktionsprozessen kann die Neugestaltung
aleigenschaften geschaffen. Auch die Entwicklung
eines Fabriklayouts zur Optimierung des Produkti-
von Produkten aus alternativen Werkstoffen (Com-
onsflusses, die Investition in qualitäts- und produk-
posites) wird für Stahlfedern und Druckluftbehälter
tivitätssteigernde Anlagen, die Feinabstimmung des
vorangetrieben.
Produktionsverfahrens oder eine Standardisierung
Corporate Governance
Unser Unternehmen
GroSShandel für Sanitär- und
Heizungsprodukte (SHT):
Logistikoptimierung und Kundenservice im Fokus
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
83
Zunehmende Effizienz in der Produktion verknüpft
wirtschaftliche und ökologische Ziele. Lean Management und Continuous Improvement leisten
dazu einen erheblichen Beitrag und unterstützen
den schonenden Umgang mit Ressourcen, wobei
Die SHT entwickelt seit Jahren innovative Logistiklö-
insbesondere in der Produktion auf die Reduktion
sungen, die durch nahezu fehlerfreie Auslieferungen,
des Energiebedarfs und des Ausschusses Wert ge-
hohe Warenverfügbarkeit und administrative Verein-
legt wird. In allen Divisionen ist die Entwicklung des
fachungen Kundennutzen generieren. Die Umset-
Produktmix auch auf Umweltaspekte konzentriert.
zung des FLOW-Projekts („Fehlerfreie Logistik durch
Die Forschung und Entwicklung der Division Frau-
optimierte Warenbewegungen“) schreitet zügig vo-
enthal Automotive ist Vorreiter bei der Entwicklung
ran. Der aktuelle Schwerpunkt ist der weitere Ausbau
immer leichterer und langlebigerer Blattfedern. Die
der Track&Trace-Funktionalität mit Neuigkeiten wie
Gewichtsreduktion und die längere Lebensdauer,
Zustellaviso per SMS, elektronische Retourenerfas-
die das häufige Austauschen der Komponenten ver-
sung vor Ort, elektronische Lieferscheine und Unter-
hindern, tragen ihren Teil zu umweltfreundlicheren
schriften.
Nutzfahrzeugen bei. Die SHT-Gruppe forciert Produkte, die auf erneuerbaren Technologien wie Photo-
Nachhaltigkeit
und Corporate
Social Responsibility
voltaik, Wärmepumpen, thermischen Solaranlangen
etc. basieren, sowie Produkte, die helfen, Wasser zu
sparen. Unter dem Schlagwort „SHT eco“ wird auch
intern der schonende Umgang mit Ressourcen, wie
etwa durch den vermehrten Einsatz von MehrwegGebinden, gefördert.
Die Entwicklung nachhaltiger Technologien und die
konsequente Verbesserung aller Produktions- und
Dienstleistungsprozesse sind nur mit entsprechen-
Verantwortungsvolles Verhalten und nachhaltiges
dem Know-how der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Handeln sind in der Frauenthal-Gruppe ebenso wich-
möglich. Deswegen wird die fachliche und persönliche
tig wie ökonomische Prinzipien. Neben gemeinsa-
Weiterentwicklung im Rahmen eines umfassenden
men Werten, die von allen Mitarbeiterinnen und Mit-
Ausbildungs- und Trainingsprogramm systematisch
arbeitern im Konzern geteilt werden, gibt es in vielen
gefordert und gefördert. Darüber hinaus wird auf die
Unternehmensbereichen Aktivitäten, die den res-
Sicherheit und Ergonomie der Arbeitsplätze sowie die
pektvollen Umgang mit Menschen und Ressourcen
Unterstützung der Gesundheitsvorsorge Wert gelegt.
fördern. Frauenthal sieht Erfolg nicht nur in kurzfristi-
Regelmäßige Betriebsrundgänge und Lean-Manage-
gen positiven Ergebniszahlen, sondern vielmehr in ei-
ment-Workshops bieten gute Möglichkeiten, Verbes-
ner nachhaltigen Unternehmensentwicklung, die ih-
serungen aufzuzeigen und schnell umzusetzen.
rer Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Kunden,
der Gesellschaft und der Umwelt nachkommt. Das
Frauenthal und Umweltschutz
wird sowohl durch Managemententscheidungen, die
auch die gesellschaftlichen Interessen sowie die sozi-
Dem Frauenthal-Konzern ist Umweltschutz ein be-
ale Verantwortung berücksichtigen, als auch über die
sonderes Anliegen. Alle Unternehmen erfüllen um-
aktive Einbindung vieler Mitarbeiterinnen und Mitar-
weltrelevante Auflagen, gesetzliche Bestimmungen,
beiter in die unterschiedlichsten Entscheidungen der
Verordnungen und Bescheide. Die Mitarbeiter wer-
verschiedenen Bereiche des Konzerns erreicht.
den über Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsbelange umfassend informiert und geschult. Der
Erfolg wird nicht nur
in kurzfristigen positiven Ergebniszahlen,
sondern vielmehr in
einer nachhaltigen
Unternehmensentwicklung gesehen.
84
Geschäftsbericht 2012
Frauenthal-Konzern profitiert in beiden Divisionen
bote, langfristige Karriereplanung unter Berücksich-
von den umweltpolitischen Entwicklungen. Die Pro-
tigung von Familienpausen, Unterstützung bei der
duktentwicklungen bei Frauenthal Automotive zielen
Kinderbetreuung sowie Unterstützung von Mitar-
auf reduzierten Energieverbrauch ab. Auch die SHT-
beiterinnen und Mitarbeiter in schwierigen privaten
Gruppe forciert Produkte, die ressourcenschonend
Situationen umfassen. Die ersten Erfahrungen mit
sind. Die Verbesserung der Produktionsprozesse bei
diesem Angebot sind positiv und ermutigen zum
Frauenthal Automotive führt in den meisten Fällen
weiteren Ausbau des Programmes.
unmittelbar zu Energieeinsparungen und Reduktion
von Verschleiß. Beispielsweise wurden beim Aus-
Ein bewährtes Instrument zur Potenzialerkennung
bau der Kapazitäten in Frauenthal Automotive Sibiu
wird auf Ebene der Führungskräfte und Nachwuchs-
S.R.L. (Rumänien) für umweltrelevante Maßnahmen
manager eingesetzt. Bei der internen Rekrutierung
MEUR 0,3 investiert.
von Führungskräften ist es ein besonderes Anliegen,
die Entwicklungsziele und -möglichkeiten der Mitar-
Human
Resources (HR)
beiter in maximale Übereinstimmung mit den unternehmerischen Anforderungen zu bringen.
Das „Frauenthal Leadership and Learning Program“,
das 2012 bereits zum dritten Mal durchgeführt wird,
stellt ein wichtiges Entwicklungs- und Integrationsin-
Schwerpunkt der
Personalstrategie
ist die rechtzeitige
Identifikation und
Entwicklung der Mitarbeiter mit hohem
Leadership-Potenzial.
Die Human-Resources-Entwicklung hat für das wei-
strument im Konzern dar. Mit Abschluss des aktuel-
tere Wachstum des Konzerns besondere Bedeutung.
len Lehrgangs haben bereits rund 50 Führungskräfte
Qualifizierte Führungskräfte sind der kritischste Eng-
durch dieses 18 Monate dauernde Entwicklungspro-
passfaktor für das Unternehmenswachstum. Das
gramm praxisrelevantes Wissen über Führung und
Unternehmen ist sich der aktuellen Entwicklung am
Management in ihren Führungsalltag integrieren
Arbeitsmarkt, die aufgrund der demographischen
können.
Situation zu einer signifikanten Verknappung qualifizierter Arbeitskräfte führt, schon seit einigen Jahren
Mit dem „Frauenthal High Potential Program“, das
bewusst. Da sich diese Situation in Zukunft rasant ver-
2012 zum zweiten Mal durchgeführt wurde, werden
schärfen wird, ist die rechtzeitige Identifikation und
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefördert, in denen
Entwicklung der Mitarbeiter mit hohem Leadership-
besonderes Potenzial für eine Führungs- oder Fach-
Potenzial einer der Schwerpunkte der Personalstrate-
karriere erkannt wird. Relevantes Fachwissen sowie
gie. Ziel ist es, Managementpositionen vorrangig mit
die Professionalisierung im Projektmanagement über
den besten internen Mitarbeitern zu besetzen. Darü-
Weiterbildung und Umsetzung in internen Projek-
ber hinaus wird es für die Wettbewerbsfähigkeit von
ten stehen dabei im Vordergrund. Die Stärkung von
großer Bedeutung sein, Arbeitsplätze und Entwick-
Fach- und Projektmanagementkarrieren mit klaren
lungsmöglichkeiten anbieten zu können, die den
Entwicklungsperspektiven der Mitarbeiter wird wei-
individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und
ter forciert.
Mitarbeiter entsprechen. Die optimale Förderung von
Frauen in Richtung mehr Verantwortungsübernahme
ist uns ein besonderes Anliegen.
Eine wichtige personalpolitische Zielsetzung ist die
Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In der
SHT-Gruppe wurden unter dem Schlagwort „myFamily“ Modelle entwickelt, die flexible Teilzeitange-
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Business
Development
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
85
Ausblick
Der europäische Nutzfahrzeugmarkt befindet sich
seit dem 3. Quartal 2012 wieder in einem Ab-
Der Vorstand hat in Abstimmung mit dem Auf-
schwung. Getrieben vom wirtschaftlichen Einbruch
sichtsrat die Fortsetzung des Wachstumskurses der
in Südeuropa sind die Zulassungen im europäischen
Gesellschaft durch Akquisitionen beschlossen. Im
Nutzfahrzeugmarkt 2012 insgesamt um –12,4 %
Geschäftsjahr wurden daher die Aktivitäten im Be-
und im Segment der schweren Klasse um –9,1 % zu-
reich Business Development deutlich verstärkt und
rückgegangen. Die negative Entwicklung hat sich ab
drei Akquisitionen in den bestehenden Divisionen ab-
dem 4. Quartal beschleunigt und auch den größten
geschlossen. Weitere Akquisitionen im Rahmen der
europäischen Nutzfahrzeugmarkt, Deutschland, er-
Divisionsstrategien werden angestrebt. Zahlreiche
fasst. Die insgesamt stabile Entwicklung der Exporte
potenzielle Akquisitionstargets werden analysiert; im
(v.a. nach Russland und Südamerika) konnten dies
Fokus stehen der Ausbau des Produktspektrums der
nicht kompensieren. Alle wesentlichen Nutzfahr-
Division Frauenthal Automotive sowie die regionale
zeughersteller haben mit Kurzarbeit und verlänger-
Expansion der SHT-Gruppe in das umliegende Aus-
ten Werksferien die Produktion und Lagerbestände
land. Erklärtes Ziel Nummer 1, ist aber der Erwerb
an den rückläufigen Markt angepasst. Der negative
eines neuen dritten Standbeins. Die Anforderungen
Trend setzt sich im 1. Quartal 2013 fort. Die Prog-
an ein neues Standbein sind: das Target sollte eine
nosen für 2013 gehen aber insgesamt von einer
abweichende Konjunkturlogik zu den Geschäftsfel-
zumindest stabilen Marktlage im Gesamtjahr aus,
dern der Frauenthal, eine marktbeherrschende Po-
da ab dem 3. Quartal im Vorfeld der verpflichten-
sition mit Nischenprodukten und eine Umsatzgröße
den Einführung der Euro-VI-Fahrzeuge einerseits ein
von mehr als MEUR 150 aufweisen. Für Akquisitio-
„Last Buy“-Effekt der Euro-V-Modelle und zusätzlich
nen stehen der Frauenthal-Gruppe verfügbare Mittel
auch ein Erstkaufeffekt der neuen Fahrzeugmodelle
von über MEUR 100 zur Verfügung.
erwartet wird. Auch die Konjunkturprognosen gehen
Erklärtes Ziel
Nummer 1 ist der
Erwerb eines neuen
dritten Standbeins.
Frauenthal Automotive erwartet 2013 das
Umsatzniveau des
Vorjahres.
von einer Belebung ab der Jahresmitte aus. Das Al-
Ereignisse
nach dem
Bilanzstichtag
ter der Fahrzeugflotten hat zugenommen, und der
sich langsam aufbauende Investitionsstau wird eine
Nachfragebelebung bewirken. Der Zeitpunkt ist allerdings nicht prognostizierbar. Diese Einschätzungen
sind erfahrungsgemäß mit sehr großer Unsicherheit
behaftet, da die labile Konjunktur jederzeit zu größeren Verunsicherungen im sensiblen Nutzfahrzeugmarkt führen kann. Für die Division Frauenthal Auto-
Mit Wirksamkeit per 3. Februar 2013 wurde von der
motive wird erwartet, insgesamt das Umsatzniveau
Frauenthal Automotive Holding GmbH der bisher
des Jahres 2012 bei einem leicht rückläufigen Markt
von Ascometal S.A.S. gehaltene Anteil von 14 %
zu erreichen. Investitionen werden auf qualitäts- und
an der Frauenthal Automotive Sales GmbH erwor-
vor allem auf produktivitätssteigernde Maßnahmen
ben. Damit hält die Frauenthal Automotive Holding
konzentriert.
GmbH 100 % der Anteile an der Frauenthal Automotive Sales GmbH. Durch diesen Anteilskauf bestehen
In der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungs-
keine Minderheiten mehr im Frauenthal-Konzern, es
produkte (SHT) wird auch 2013 in den Ausbau bzw.
kommt zu keiner GUV-Auswirkung und die Gesell-
die Erneuerung des österreichweiten Verkaufs- und
schaft bleibt weiterhin vollkonsolidiert.
Servicenetzes und punktuell in Logistikkapazitäten
investiert werden. Es wird von einem moderaten
SHT geht 2013 von
einem moderaten
Markwachstum aus
und erwartet den
Zugewinn von
Marktanteilen.
86
Geschäftsbericht 2012
Marktwachstum vor allem in den Bereichen kommerzieller Neubau und kommerzielle Sanierung ausgegangen, erwartet wird erneut der Zugewinn von
Marktanteilen aufgrund der konsequenten Fortsetzung der Qualitätsstrategie im Logistikbereich und
der Investitionen in die Verkaufsoberfläche. Durch
Optimierung von Einkaufsprozessen und Konditionenpolitik soll die positive Profitabilitätsentwicklung
weiter fortgesetzt werden. Ein weiterer Schwerpunkt
ist die Integration der 2012 erworbenen Großhändler
in der Slowakei und die Realisierung von Synergien.
Die Frauenthal-Gruppe hat 2012 aufgrund des VerAuch schwierige
Marktbedingungen
können bewältigt
werden.
kaufs der Division Industrielle Wabenkörper das
beste Jahresergebnis und höchste Eigenkapital ihrer
Geschichte erreicht. Sollten sich die wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen verschlechtern, ist die Gruppe
sehr gut gerüstet, um auch schwierige Marktbedingungen zu bewältigen.
Wien, am 11. März 2013
Frauenthal Holding AG
Mag. Hans-Peter Moser
Dr. Martin Sailer
Vorstand
Vorstand
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
87
ARBEIT
dejan stojanovic (40) ist Kommissionierer am standort Perchtoldsdorf (division
Großhandel für sanitär- und Heizungsprodukte) und ist damit für die zeitgerechte verteilung von Waren an die installateure mitverantwortlich.
pRodUKT
die sHt-Haustechnik AG hat österreichweit 6 verteilzentren. da nicht alle Artikel
in jedem verteilzentrum lagernd sind, wird
die von den Kunden benötigte Ware über
nacht an die jeweiligen zentren geliefert
und dem Kunden am Folgetag zugestellt.
ÖSTERREICH
arbeit
An dieser Arbeitsstation am Standort
Frauenthal Automotive France in Châtenois-les Forges vermisst Rudy Kammerer (58) die Lenkerfedern und kontrolliert deren Eigenschaften, bevor diese
eingepackt und zu den verschiedenen
Kunden verschickt werden.
produKt
Die Funktion von Parabellenkern in luftgefederten Hinter- und Vorderachsen
im Lastkraftwagen oder Bus und in luftgefederten Achsen von Trailern besteht
neben der Achsführung in der Stabilisierung des Fahrzeuges.
frankrei
ich
Konzernabschluss
90
Geschäftsbericht 2012
konzern-gewinn-undverlust-rechnung
Im folgenden handelt es sich um einen Auszug des Konzernanhangs.
in TEUR
Anmerkungen
9, 28
29
30
31
16, 32
33
Umsatzerlöse
2012
2011*
509.918
514.179
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
–1.122
3.390
Aktivierte Eigenleistungen
163
84
Sonstige betriebliche Erträge
13.342
9.227
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
–353.150
–357.596
Personalaufwand
–101.646
–96.411
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
–10.369
–10.225
Sonstige betriebliche Aufwendungen
–49.240
–48.135
7.896
14.513
Betriebserfolg
34
34
Zinserträge
1.275
947
Zinsaufwendungen
–5.997
–6.903
Sonstige Finanzerträge
30
42
Finanzerfolg
–4.692
–5.914
Ergebnis vor Steuern fortzuführende Geschäftsbereiche
3.204
8.599
35
35
36
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
–1.509
Veränderung der latenten Steuern
–386
–1.503
533
Ergebnis nach Steuern fortzuführende Geschäftsbereiche
1.309
7.629
Ergebnis vor Steuern aufgegebene Geschäftsbereiche
7.863
47.970
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
–2.395
–112
Veränderung der latenten Steuern
–7.871
–1.647
Ergebnis nach Steuern aufgegebene Geschäftsbereiche
37.704
6.104
Ergebnis nach Steuern
13.733
39.013
davon Ergebnisanteil nicht beherrschende Anteile
–453
247
davon dem Mutterunternehmen zuzurechnender Gewinnanteil (Konzernergebnis)
39.466
13.486
unverwässert
0,20
0,81
verwässert
0,19
0,81
unverwässert
4,37
1,47
verwässert
4,36
1,47
Ergebnis je Aktie aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
Ergebnis je Aktie aus fortzuführenden und aufgegebenen Geschäftsbereichen
* Das Closing des Verkaufs der Division Industrielle Wabenkörper fand am 1. Juni 2012 statt. Das Veräußerungsergebnis wird mit dem bis zum Veräußerungszeitpunkt angefallenen Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit der Division Industrielle Wabenkörper gemäß IFRS 5 im Ergebnis aus aufgegebenen
Geschäftsbereichen zusammengefasst. Die Vorjahreswerte wurden dementsprechend angepasst.
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Konzernabschluss
Lagebericht
Jahresabschluss
91
konzern-Gesamtergebnisrechnung
in TEUR
2012
2011*
Ergebnis nach Steuern fortzuführende Geschäftsbereiche
1.309
7.629
Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung
445
38
Gewinne und Verluste aus der Zeitbewertung (zur Veräußerung verfügbar)
65
–8
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Personalrückstellungen
–1.679
0
Veränderung der latenten Steuern
437
0
Sonstiges Gesamtergebnis fortzuführende Geschäftsbereiche
–732
30
Gesamtergebnis fortzuführende Geschäftsbereiche
577
7.659
Ergebnis nach Steuern aufgegebene Geschäftsbereiche
37.704
6.104
Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung
–84
–748
Ertragsteuern
0
0
Sonstiges Gesamtergebnis aufgegebene Geschäftsbereiche
–84
–748
Gesamtergebnis aufgegebene Geschäftsbereiche
37.620
5.356
Gesamtergebnis
38.197
13.015
davon Ergebnisanteil nicht beherrschende Anteile
–516
–22
davon dem Mutterunternehmen zuzurechnender Gesamtergebnisanteil
38.713
13.037
* Das Closing des Verkaufs der Division Industrielle Wabenkörper fand am 1. Juni 2012 statt. Das Veräußerungsergebnis wird mit dem bis zum Veräußerungszeitpunkt angefallenen Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit der Division Industrielle Wabenkörper gemäß IFRS 5 im Ergebnis aus aufgegebenen
Geschäftsbereichen zusammengefasst. Die Vorjahreswerte wurden dementsprechend angepasst.
Anmerkungen
16
92
Geschäftsbericht 2012
konzernbilanz
in TEUR
Anmerkungen
3, 10, 16
10, 16
10, 16
10, 16
12, 17
31. 12. 2012
AKTIVA
Langfristiges Vermögen
31. 12. 2011
Immaterielle Vermögenswerte
38.064
38.501
Sachanlagen
71.462
82.301
Sonstiges Finanzanlagevermögen
1.042
977
Aktive latente Steuern
13.442
Beteiligungen an nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen
0
739
124.010
20.319
142.837
Kurzfristiges Vermögen
11, 18
11, 18
11, 18
11, 19, 42
Vorräte
81.038
94.154
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
67.398
73.210
Sonstige Aktiva
18.682
14.118
Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten
49.348
40.329
216.466
221.811
340.476
364.648
Summe AKTIVA
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
in TEUR
Jahresabschluss
31.12.2012
PASSIVA
Eigenkapital
31.12.2011
Anmerkungen
Grundkapital
9.435
9.435
Kapitalrücklagen
21.093
21.093
einbehaltene Ergebnisse
63.670
53.935
Währungsausgleichsposten
–2.219
–2.601
Sonstige Rücklagen
94
29
Eigene Anteile
–7.553
–532
Jahresgewinn
39.466
13.486
EK der Eigentümer des Mutterunternehmens
123.986
94.845
nicht beherrschende Anteile
3.507
4.023
127.493
98.868
Langfristige Schulden
Anleihen
99.395
99.229
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
5.585
11.989
Sonstige Verbindlichkeiten
270
1.253
Rückstellungen für Abfertigungen
9.185
10.175
Rückstellungen für Pensionen
7.442
6.654
Verpflichtungen aus latenten Steuern
3.226
3.098
Sonstige Rückstellungen langfristig
3.562
5.148
128.665
137.546
Kurzfristige Schulden
Anleihe
3.019
30.839
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
9.254
10.684
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
45.932
60.170
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
0
418
Sonstige Verbindlichkeiten
22.026
23.712
Steuerrückstellungen
2.702
665
sonstige Rückstellungen kurzfristig
1.385
1.746
84.318
128.234
340.476
364.648
Summe PASSIVA
93
20
20
20
7, 20, 45
20
20
13, 21, 23
23
13, 23, 38
13, 23
13, 21
13, 21
13, 21, 35
13, 21
13, 22, 23
23
13, 23 ,38
13, 23
13, 23
13, 23
13, 22
13, 22
94
Geschäftsbericht 2012
geldflussrechnung
in TEUR
Anmerkungen
37, 38
39.013
13.733
Entkonsolidierungsergebnis
–36.444
0
Zinserträge und -aufwendungen
5.107
6.078
Ergebnisübernahme aus assoziierten Unternehmen
0
–13
Abschreibungen auf das Anlagevermögen
11.882
13.504
Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen
–674
–441
Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen
31
36
Veränderung aktive latente Steuern
–622
452
Veränderung langfristige Rückstellungen
533
1.777
Auflösung von passivischen Unterschiedsbeträgen aus Erstkonsolidierung
–2.684
0
Gezahlte Zinsen
–6.558
–4.485
Erhaltene Zinsen
1.240
481
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen
198
0
Geldfluss aus dem Ergebnis
11.022
31.122
2.311
9.530
Veränderung Vorräte
–4.682
–22.102
Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
–5.600
–5.698
Veränderung sonstige Forderungen
550
–2.285
Veränderung kurzfristige Rückstellungen
2.295
–32
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
–6.363
8.439
Veränderung Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
–418
351
Veränderung sonstige Verbindlichkeiten
860
–1.091
Währungsumrechnungsbedingte Veränderungen
186
–231
Geldfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit
–2.150
8.473
davon aufgegebene Geschäftsbereiche
40
–2.829
–2.820
Investitionen ins Anlagevermögen
–19.122
–21.596
Einzahlungen aus Anlagenabgängen
1.386
830
Einzahlungen aus Investitionszuschüssen
–463
–22
Mittelveränderungen aus Konsolidierungskreisänderungen
69.870
0
Geldfluss aus der Investitionstätigkeit
51.671
-20.788
davon aufgegebene Geschäftsbereiche
41
42
2011
Jahresüberschuss vor nicht beherrschenden Anteile
davon aufgegebene Geschäftsbereiche
39
2012
72.839
-7.845
Gewinnausschüttungen
–2.749
–2.746
Erwerb eigene Anteile
–7.021
0
Einzahlungen aus der Verschiebung von Gesellschafterstämmen
0
–1.075
Anleiheemission Anleihe 2011-2016
0
100.000
Rückzahlung Anleihe 2005-2012
–27.295
–42.706
Veränderung Finanzverbindlichkeiten
–2.497
–4.245
Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit
–39.562
49.228
davon aufgegebene Geschäftsbereiche
6.885
10.963
Veränderung der liquiden Mittel
9.959
36.913
Anfangsbestand der liquiden Mittel
39.950
3.037
Konsolidierungskreisbedingte Veränderung des Finanzmittelfonds
–561
0
Endbestand der liquiden Mittel
49.348
39.950
20, 45
Anmerkungen
21.093
21.093
21.093
103.136
Stand 31. 12. 2012
9.435
Gesamtergebnis 2012
38.266
198
–2.749
67.421
13.745
152
–1.845
–2.746
58.115
Aktienoptionen
Erwerb eigener Anteile
Stand 31. 12. 2011 = 01 .01 .2012
Gesamtergebnis 2011
Gewinnausschüttung
Aktienoptionen
Verkauf eigener Anteile
9.435
9.435
Erwerb Minderheitenanteile
Grundkapital
einbehaltene
Ergebnisse
Gewinnausschüttung
Stand 01. 01. 2011
in TEUR
Kapitalrücklage
–2.219
382
–2.601
–700
-1.901
94
65
29
–8
37
Zeitwertrücklage
–7.553
–7.021
–532
20
–552
38.713
198
–7.021
–2.749
94.845
13.037
152
20
–1.845
–2.746
86.227
123.986
3.507
–516
4.023
–22
0
770
3.275
nicht beherrschende
Anteile
38.197
198
–7.021
–2.749
98.868
13.015
152
20
–1.075
–2.746
89.502
127.493
Konzernkapital
Unser Unternehmen
Währungsausgleichsposten
EK der
Eigentümer
des MutterEigene Anteile unternhemens
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
entwicklung
des eigenkapitals
Jahresabschluss
95
58.267
Andere Anlagen, Betriebsu. Geschäftsausstattung
geleistete Anzahlungen und
Anlagen in Bau
–3.062
–1.609
–1.390
0
–219
–32.350
297.602
–5.768
–3.973
–30.741
–17.938
Änderung des
Konsolidierungskreises
239.335
6.275
44.845
127.330
Technische Anlagen und
Maschinen
60.885
Grundstücke und Bauten
Sachanlagen
1.650
Entwicklungsaufwendungen
25.310
Firmenwert
31.307
Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Vorteile sowie
daraus abgeleitete Lizenzen
Immaterielle Vermögenswerte
in TEUR
Anschaffungskosten
Herstellungskosten
01. 01. 2012
352
344
–27
–20
145
246
8
0
0
8
Kursdifferenzen
19.126
18.052
8.375
4.911
2.547
2.219
1.074
0
0
1.074
Zugänge
8.353
8.338
17
3.012
1.112
4.197
15
0
0
15
Abgänge
Entwicklung der Anschaffungskosten
anlagenspiegel 2012
0
–51
–3.808
128
3.334
295
51
0
0
51
276.377
218.601
5.030
42.879
114.306
56.386
57.776
260
25.310
32.206
176.800
157.034
93
31.544
97.997
27.400
19.766
1.328
3.457
14.981
166.851
147.139
569
29.144
90.769
26.657
19.712
168
3.457
16.087
Anschaffungskosten
HerstellungsKumulierte
Kumulierte
kosten
Abschreibungen Abschreibungen
Umbuchungen 31. 12. 2012
01. 01. 2012
31. 12. 2012
109.526
71.462
4.461
13.735
23.537
29.729
38.064
92
21.853
16.119
Buchwert
31. 12. 2012
120.802
82.301
6.182
13.301
29.333
33.485
38.501
322
21.853
16.326
Buchwert
01. 01. 2012
96
Geschäftsbericht 2012
38.501
Entwicklungsaufwendungen
–17.664
–17.949
6.182
82.301
120.802
geleistete Anzahlungen und
Anlagen in Bau
–5.768
–1.197
–6.283
172
173
–27
–2
–16
218
–1
0
0
–1
19.126
18.052
8.375
4.911
2.547
2.219
1.074
0
0
1.074
743
741
17
252
251
221
2
0
0
2
Abgänge
0
–51
–4.234
128
3.760
295
51
0
0
51
Umbuchungen
11.882
10.608
50
3.154
5.553
1.851
1.274
77
0
1.197
11.676
10.608
50
3.154
5.553
1.851
1.068
77
0
991
206
0
0
0
0
0
206
0
0
206
davon außerplanmäßige
Abschreibungen
109.526
71.462
4.461
13.735
23.537
29.729
38.064
92
21.853
16.119
Buchwert
31. 12. 2012
Konzernabschluss
Zugänge
davon
planmäßige
Abschreibungen
Lagebericht
13.301
29.333
Andere Anlagen, Betriebs- u.
Geschäftsausstattung
–4.416
Technische Anlagen und
Maschinen
–285
–153
0
–132
Grundstücke und Bauten
33.485
Kursdifferenzen
Abschreibungen des
Geschäftsjahres
Unser Unternehmen
Sachanlagen
322
21.853
Firmenwert
16.326
Buchwert
01. 01. 2012
Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Vorteile sowie
daraus abgeleitete Lizenzen
Immaterielle Vermögenswerte
in TEUR
Änderung des
Konsolidierungskreises
entwicklung der buchwerte
Corporate Governance
Jahresabschluss
97
57.743
280.014
–1.148
–1.131
222.271
–44
–610
–475
–17
0
0
–17
–2
Kursdifferenzen
1.452
42.029
Andere Anlagen, Betriebsu. Geschäftsausstattung
geleistete Anzahlungen und
Anlagen in Bau
120.230
Technische Anlagen und
Maschinen
58.560
Grundstücke und Bauten
Sachanlagen
1.650
Entwicklungsaufwendungen
25.310
Firmenwert
30.783
Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Vorteile sowie
daraus abgeleitete Lizenzen
Immaterielle Vermögenswerte
in TEUR
Anschaffungskosten
Herstellungskosten
01. 01. 2011
21.596
20.809
7.253
4.163
6.527
2.866
787
0
0
787
Zugänge
2.860
2.623
12
1.464
771
376
237
0
0
237
Abgänge
0
9
–2.416
161
1.954
310
–9
0
0
–9
1.650
25.310
31.307
60.885
297.602
239.335
6.275
44.845
127.t330
58.267
166.574
147.980
2
29.500
92.439
26.039
18.594
1.099
3.457
14.038
176.800
157.034
93
31.544
97.997
27.400
19.766
1.328
3.457
14.981
Anschaffungskosten
HerstelKumulierte
Kumulierte
lungskosten Abschreibungen Abschreibungen
Umbuchungen 31. 12. 2011
01. 01. 2011
31. 12. 2011
Entwicklung der Anschaffungskosten
anlagenspiegel 2011
120.802
82.301
6.182
13.301
29.333
33.485
38.501
322
21.853
16.326
Buchwert
31. 12. 2011
113.440
74.291
1.450
12.529
27.791
32.521
39.149
551
21.853
16.745
Buchwert
01. 01. 2011
98
Geschäftsbericht 2012
21.853
551
39.149
Entwicklungsaufwendungen
–2
–478
–478
27.791
12.529
1.450
74.291
113.440
Andere Anlagen, Betriebs- u.
Geschäftsausstattung
geleistete Anzahlungen und
Anlagen in Bau
85
20
0
0
0
0
252
252
12
135
Abgänge
0
9
–2.416
161
1.954
310
–9
0
0
–9
Umbuchungen
13.504
12.078
91
3.416
6.773
1.798
1.426
229
0
1.197
13.324
12.078
91
3.416
6.773
1.798
1.246
229
0
1.017
180
0
0
0
0
0
180
0
0
180
davon außerplanmäßige
Abschreibungen
120.802
82.301
6.182
13.301
29.333
33.485
38.501
322
21.853
16.326
Buchwert
31. 12. 2011
Konzernabschluss
21.596
20.809
7.253
4.163
6.527
2.866
787
0
0
787
Zugänge
davon
planmäßige
Abschreibungen
Lagebericht
–1
–81
32.521
Technische Anlagen und
Maschinen
–394
0
0
0
0
Grundstücke und Bauten
Kursdifferenzen
Abschreibungen des
Geschäftsjahres
Unser Unternehmen
Sachanlagen
16.745
Firmenwert
Buchwert
01. 01. 2011
Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Vorteile sowie
daraus abgeleitete Lizenzen
Immaterielle Vermögenswerte
in TEUR
entwicklung der buchwerte
Corporate Governance
Jahresabschluss
99
Zinserträge
Zinsaufwendungen
Ergebnis vor Steuern
Steuern vom Einkommen
und Ertrag
Investitionen
Mitarbeiter
1.658
9.509
–1.228
6.576
–2.157
1.666
7.066
120.962
Vermögen
129.316
82.672
61.992
2011
862
5.325
–2.755
12.016
–377
192
12.171
206
3.550
15.721
299.227
0
299.227
697
4.098
–1.840
9.878
–454
181
10.110
180
3.315
13.425
278.839
113.792
82.810
51.408
2012
0
278.839
2011
108.755
79.125
48.577
2011
Großhandel für Sanitär- und
Heizungsprodukte
2012
Großhandel für Sanitär- und
Heizungsprodukte
11
250.120
118.833
127.697
2012
25
238.114
133.574
150.177
2011
13
128
3.062
–7.855
–6.603
1.410
–2.663
0
218
–2.445
2.285
2.260
2011
Holdings und Sonstige
15
433
568
–5.759
–5.936
2.594
–2.417
0
276
–2.141
2.277
2.266
2012
Holdings und Sonstige
0
0
–80
1.664
371
2.062
–1.691
0
0
0
0
–2.281
–2.281
–144.398
–105.450
–23.321
2012
0
–155.426
–115.848
–24.341
2011
0
0
–1.497
0
2.311
–2.310
0
0
0
0
–2.729
–2.729
2011
Konzern-Eliminierungen
2012
Konzern-Eliminierungen
2.613
15.166
–1.509
3.204
–5.997
1.275
7.896
206
10.369
18.265
509.918
0
509.918
43.889
39.967
29.376
2011
Industrielle
Wabenkörper
340.476
208.826
212.983
2012
364.648
219.490
265.781
2011
Frauenthal-Gruppe
2.368
13.735
–1.503
8.599
–6.903
947
14.513
180
10.225
24.738
514.179
0
514.179
2011
Frauenthal-Gruppe
2012
* Das Closing des Verkaufs der Division Industrielle Wabenkörper fand am 1. Juni 2012 statt. Das Veräußerungsergebnis wird mit dem bis zum Veräußerungszeitpunkt angefallenen Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit der
Division Industrielle Wabenkörper gemäß IFRS 5 im Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen zusammengefasst. Die Vorjahreswerte wurden dementsprechend angepasst.
112.633
57.199
2012
0
6.692
13.758
235.784
469
235.315
2011
Frauenthal Automotive
1.736
9.488
–986
–3.424
–1.746
180
–1.858
0
6.543
4.685
Capital Employed
Fremdkapital
Strategische Geschäftsfelder
in TEUR
Betriebsergebnis (EBIT)
Abschreibungen
davon außerplanmäßige
Abschreibungen
EBITDA
210.695
15
Umsatz gesamt
210.680
Innenumsatz
2012
Außenumsatz
Strategische Geschäftsfelder *
in TEUR
Frauenthal Automotive
Segmentberichterstattung
100
Geschäftsbericht 2012
2012
Deutschland
Frankreich
Schweden
Belgien
Sonstige EU
sonstiges Europa
Amerika
Asien
Sonstige
210.680
368
370
39
6.343
32.846
21.155
36.255
20.501
83.005
9.798
235.315
284
342
15
10.097
36.236
19.383
44.451
21.427
91.724
11.356
113.224
Frankreich
Sonstige Länder
Frauenthal-Gruppe
–156.578
85.595
66.967
514.179
126.060
392.135
2011
278.839
0
0
0
0
718
0
0
0
3.805
274.316
2011
2012
–122.983
65.853
32.456
42.456
340.476
2011
25
0
0
0
0
0
0
0
0
0
25
53.271
23.399
46.673
364.648
–98.742
340.047
Vermögen
11
0
0
0
0
0
0
0
0
0
11
322.694
2011
Holdings und Sonstige
2012
514.179
15.166
–7.077
4.531
2.028
2.270
13.414
2012
284
342
15
10.097
36.954
19.383
44.451
21.427
95.529
285.697
13.735
–1.075
3.670
1.991
1.247
7.902
2011
Investitionen und
Akquisitionen *
509.918
368
370
39
6.343
43.559
21.155
36.255
20.501
86.656
294.672
2011
Frauenthal-Gruppe
2012
2.613
0
1.078
231
399
905
2012
2.368
0
787
263
418
900
2011
Durchschnittliche
Beschäftigte *
Konzernabschluss
* Das Closing des Verkaufs der Division Industrielle Wabenkörper fand am 1. Juni 2012 statt. Das Veräußerungsergebnis wird mit dem bis zum Veräußerungszeitpunkt angefallenen Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit der
Division Industrielle Wabenkörper gemäß IFRS 5 im Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen zusammengefasst. Die Vorjahreswerte wurden dementsprechend angepasst.
–159.344
509.918
Konsolidierung
88.906
61.967
405.165
2012
Umsatz *
299.227
0
0
0
0
10.713
0
0
0
3.651
Deutschland
284.863
2012
Lagebericht
Österreich
in TEUR
2011
Großhandel für Sanitärund Heizungsprodukte
Unser Unternehmen
Regionen nach Standorten/Gesellschaftssitz
Summe
Österreich
Umsatz in Regionen nach Endkunden *
in TEUR
Frauenthal Automotive
Corporate Governance
Jahresabschluss
101
produKt
Frauenthal Automotive Toruń in Polen produziert Briden, das sind U-förmige Befestigungen zur Fixierung von Blattfedern
auf LKW-Achsen, die als Sicherheitsbauteile hohen technischen Standards entsprechen müssen.
Polen
n
arbeit
Jacek Chojnacki (29) adjustiert in der
Produktion
Frauenthal
Automotive
Toruń eine Federbride, um dem Produkt die perfekte U-Form zu geben. Hier
müssen ganz enge Toleranzen eingehalten werden, damit am Montageband des
Kunden keine Probleme auftreten.
104
Geschäftsbericht 2012
Konzernanhang für 2012
der frauenthal holding ag
A. Allgemeines
Die Frauenthal Holding AG ist im Firmenbuchgericht Wien unter FN 83990 s registriert. Die Geschäftsanschrift
lautet: Frauenthal Holding AG, Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, Österreich.
Als Holdinggesellschaft der Frauenthal-Gruppe, ein österreichischer börsennotierter Mischkonzern, umfasst die
Frauenthal Holding AG zwei Unternehmensbereiche. Die Geschäftstätigkeit ihrer Konzerngesellschaften beinhaltet
zum einen die Division Frauenthal Automotive, zum anderen die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte. Frauenthal Automotive (FA) entwickelt und produziert Fahrwerk- und Druckluft-Systemkomponenten
an zehn Produktionsstandorten in sieben europäischen Ländern für alle führenden europäischen NutzfahrzeugHersteller. Die SHT Haustechnik AG (SHT), Perchtoldsdorf, ist die führende Sanitärgroßhandelsgesellschaft in Österreich für Sanitär-, Heizungs- und Installationstechnik. Die Division Industrielle Wabenkörper, die sich mit der
Produktion und dem Vertrieb von keramischen Katalysatoren zur Reduktion von Stickoxiden in Rauchgasen beschäftigt, wurde am 1. Juni 2012 an den japanischen Technologiekonzern IBIDEN CO.,LTD. erfolgreich veräußert.
Die Aufstellung dieses Konzernabschlusses erfolgt in Anwendung von § 245a UGB nach international anerkannten
Rechnungslegungsgrundsätzen. Der Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG („Frauenthal-Gruppe“, „Frauenthal-Konzern“ oder „der Konzernabschluss“) zum 31. Dezember 2012 wurde daher nach den Vorschriften der
am Abschlussstichtag gültigen Richtlinien, des vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind,
erstellt.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses wurden alle zum 31. Dezember 2012 verpflichtend anzuwendenden
Änderungen bestehender IAS, neuer IFRS sowie IFRIC- und SIC-Interpretationen, wie sie in der Europäischen Union
anzuwenden sind, beachtet.
Folgende neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen sind erstmalig verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am 31. Dezember 2012 enden:
Übertragung von finanziellen Vermögenswerten – Änderungen zu IFRS 7 – Finanzinstrumente.
Im Oktober 2010 veröffentlichte das IASB Ergänzungen zu IFRS 7 – Finanzinstrumente: Angaben, die die Offenlegungspflichten erweitern, die Ausbuchungsregeln des IAS 39 jedoch beibehalten. Die Ergänzungen erweitern die
erforderlichen Anhangsangaben für Übertragungen von finanziellen Vermögenswerten, bei denen der Übertragende ein anhaltendes Engagement bei den übertragenen Vermögenswerten behält. Zusätzliche Angaben sind
notwendig, wenn ein ungewöhnlich hoher Betrag zum Ende eines Berichtszeitraums transferiert wird. Die Ergänzung ist verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnen, wobei eine
frühere Anwendung gestattet ist. Die Anwendung der Ergänzungen zu IFRS 7 hatte keinen wesentlichen
Einfluss auf den Konzernabschluss des Unternehmens.
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Folgende in EU-Recht übernommene IFRS wurden bis zum Bilanzstichtag herausgegeben, sind aber erst in späteren Berichtsperioden verpflichtend anzuwenden,
sofern von einem Wahlrecht zur vorzeitigen Anwendung Gebrauch gemacht wurde:
Änderung an IAS 19 – Leistungen an Arbeitnehmer
Die Änderungen an IAS 19 führen zur Abschaffung der Korridormethode. Daher werden künftig alle Änderungen
in der leistungsorientierten Verpflichtung sowie im Planvermögen sofort erfasst. Dabei sind sämtliche versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste unmittelbar im sonstigen Ergebnis erfasst. Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen, rückwirkend anzuwenden. Diese Änderung wird
vorzeitig angewandt.
Folgende in EU-Recht übernommene IFRS wurden bis zum Bilanzstichtag herausgegeben, sind aber erst in späteren Berichtsperioden verpflichtend anzuwenden,
sofern von einem Wahlrecht zur vorzeitigen Anwendung kein Gebrauch gemacht
wurde:
Änderung an IAS 1 – Darstellung des sonstigen Ergebnisses
Posten des sonstigen Gesamtergebnisses sind so zusammenzufassen, dass sich eine getrennte Darstellung danach ergibt, ob die Posten künftig in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung umgegliedert werden müssen (sog. recycling) oder nicht. Die zugehörigen Ertragsteuerpositionen sind entsprechend zuzuordnen. Änderungen sind für
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnen, rückwirkend anzuwenden.
IFRS 10 – Konzernabschlüsse
In IFRS 10 wird Beherrschung (control) als einzige Grundlage für die Konsolidierung festgelegt, unbeachtlich von
Art und Hintergrund des Beteiligungsunternehmens. Daraus folgt, dass der aus SIC-12 bekannte Risiko- und Chancen-Ansatz abgelöst wird. Dieser Standard ist auf Geschäftsjahre rückwirkend anzuwenden, die am oder nach
dem 1. Jänner 2014 beginnen. Diese Änderung hat keine Auswirkung auf den Frauenthal-Konzern.
IFRS 11 – Gemeinsame Vereinbarungen
Die Möglichkeit einer Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen entfällt künftig. Dieser Standard ist
auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Jänner 2014 beginnen. Diese Änderung hat keine
Auswirkung auf den Frauenthal-Konzern.
IFRS 12 – Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen
Durch IFRS 12 werden die Angabepflichten für Beteiligungen an Tochterunternehmen, gemeinsamen Vereinbarungen, assoziierten Unternehmen und nicht konsolidierten strukturierten Einheiten in einem umfassenden Standard
zusammengeführt. Viele dieser Angaben wurden aus IAS 27, IAS 31 oder IAS 28 übernommen, während andere
Angabepflichten neu aufgenommen wurden. Dieser Standard ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder
nach dem 1. Jänner 2014 beginnen. Die Auswirkungen werden derzeit vom Unternehmen evaluiert.
IFRS 13 – Bemessung des beizulegenden Zeitwerts
Der Standard wurde im Mai 2011 veröffentlicht und führt ein umfassendes Rahmenkonzept für die Ermittlung
des beizulegenden Zeitwerts sowohl von finanziellen als auch nicht finanziellen Posten ein. Dieser Standard ist auf
Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen. Die Gruppe evaluiert derzeit die
Auswirkungen der Anwendung auf den Konzernabschluss.
105
106
Geschäftsbericht 2012
Änderung an IAS 27 – Separate Abschlüsse
Als Folge der Veröffentlichung von IFRS 10 enthält IAS 27 nur noch Regelungen zu Einzelabschlüssen. Änderungen
sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2014 beginnen, anzuwenden.
Änderung an IAS 28 – Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
IAS 28 wurde in Folge der Veröffentlichung von IFRS 10 und IFRS 11 entsprechend angepasst. Änderungen sind für
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2014 beginnen, anzuwenden.
Änderungen zu IAS 12 – Ertragsteuern: Realisierung der zugrunde liegenden Vermögenswerte
Es wird festgelegt, dass der Bewertung von Steuerabgrenzungsposten, die sich auf als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien bzw. Sachanlagen beziehen, die nach dem Modell des beizulegenden Zeitwerts bzw. nach der
Neubewertungsmethode bewertet werden, die widerlegbare Vermutung zugrunde zu legen ist, dass die Buchwerte dieser Vermögenswerte durch Veräußerung realisiert werden. Die Änderung ist auf Geschäftsjahre, die am
oder nach dem 11. Dezember 2012 beginnen, anzuwenden und wird für die Gruppe relevant sein. Allfällige
Auswirkungen sind aber erst zu evaluieren.
Änderung an IFRS 1 – Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards
Die Änderungen führen zur Streichung der Verweise auf den festen Umsetzungszeitpunkt für Erstanwender, zudem wurden Leitlinien ergänzt für die erstmalige Anwendung der IFRS bei Vorliegen ausgeprägter Hochinflation.
Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 11. Dezember 2012 beginnen, anzuwenden.
Änderung an IAS 32 – Finanzinstrumente: Ausweis und IFRS 7 – Finanzinstrumente: Angaben zum
Thema Saldierungsvorschriften
Ergänzend müssen Unternehmen in Zukunft Brutto- und Nettobeträge aus der Saldierung sowie Beträge für bestehende Saldierungsrechte, welche nicht den bilanziellen Saldierungskriterien genügen, angeben. Die Ergänzungen
sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2014 beginnen, verpflichtend rückwirkend anzuwenden.
Die Zusatzangaben sind jedoch bereits für Geschäftsjahre bzw. Zwischenperioden ab dem 1. Jänner 2013 verpflichtend rückwirkend anzuwenden. Die künftigen Auswirkungen dieser Standardänderung werden derzeit
untersucht.
IFRIC 20 – Abraumkosten in der Produktionsphase
Die Interpretation ist anzuwenden auf alle Arten von natürlichen Ressourcen, die durch Nutzung einer über Tagebau erschlossenen Mine gewonnen werden. Diese Interpretation ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder
nach dem 1. Jänner 2013 beginnen, und ist für den Konzernabschluss nicht relevant.
Nachfolgende Standards sowie Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards, die ebenfalls vom IASB herausgegeben wurden, sind im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2012 noch nicht verpflichtend anzuwenden. Deren
Anwendung setzt voraus, dass sie im Rahmen des IFRS-Übernahmeverfahrens („Endorsement“) der EU angenommen werden:
IFRS 9 – Finanzinstrumente: Klassifizierung und Bewertung finanzieller Vermögenswerte
Es werden die bisherigen Bewertungskategorien Kredite und Forderungen, bis zur Endfälligkeit gehaltene Vermögenswerte, zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte und erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete Vermögenswerte durch die Kategorien fortgeführte Anschaffungskosten (amortised cost) und
beizulegender Zeitwert (fair value) ersetzt. Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner
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Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
2015 beginnen, rückwirkend anzuwenden. Die Gruppe evaluiert derzeit die Auswirkungen der Anwendung auf den Konzernabschluss.
IFRS 9 – Finanzinstrumente: Ergänzung zur Bilanzierung finanzieller Verbindlichkeiten
Zwei wesentliche Unterschiede gibt es im Ausweis von Änderungen des Ausfallrisikos sowie der Streichung der
Anschaffungskostenausnahme für derivative finanzielle Verbindlichkeiten. Änderungen sind für Geschäftsjahre,
die am oder nach dem 1. Jänner 2015 beginnen, rückwirkend anzuwenden. Die Gruppe evaluiert derzeit die
Auswirkungen der Anwendung auf den Konzernabschluss.
Änderungen an IFRS 1 – Darlehen der öffentlichen Hand mit einem nicht dem Marktniveau entsprechenden Zinssatz
Der IASB hat am 13. März 2012 Änderungen an IFRS 1 – Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards in Bezug auf die Bilanzierung und Bewertung von Darlehen der öffentlichen Hand mit einer Verzinsung unter Marktniveau verabschiedet. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen, anzuwenden. Im Frauenthal-Konzern bestehen keine Darlehen der öffentlichen Hand.
Jährliche Verbesserungen an den IFRS-Zyklus 2009–2011
Die jährlichen Verbesserungen an den IFRS-Zyklus 2009–2011 umfassen eine Vielzahl von Änderungen an verschiedenen Standards. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen,
anzuwenden. Von den Änderungen sind u. a. betroffen: Änderungen an IAS 16 – Sachanlagen und Änderungen
an IAS 32 – Finanzinstrumente: Darstellung.
Änderungen an IAS 16
Die Änderungen an IAS 16 stellen klar, dass die Ersatzteile, Ersatzausrüstung und Wartungsgeräte als Sachanlagen
zu klassifizieren sind, wenn sie deren Definition erfüllen. Anderenfalls sind sie als Vorräte zu behandeln. Die Geschäftsführung geht nicht davon aus, dass die Änderungen an IAS 16 einen wesentlichen Einfluss auf
den Konzernabschluss haben werden.
Änderungen an IAS 32
Die Änderungen an IAS 32 stellen klar, dass Ertragsteuern im Zusammenhang mit Ausschüttungen an Inhaber
eines Eigenkapitalinstruments sowie mit Kosten einer Eigenkapitaltransaktion nach IAS 12 zu behandeln sind. Die
Geschäftsführung geht davon aus, dass die Änderungen an IAS 32 keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben werden.
IFRS 10–12 Transitional Guidance
(IASB Veröffentlichung: 28. Juni 2012; EU-Endorsement: offen, jedoch Verschiebung der Erstanwendung entsprechend zugrundeliegender Standards). Mit den Änderungen werden die Übergangsleitlinien in IFRS 10 klargestellt
und zusätzliche Erleichterungen in allen drei Standards gewährt.
Änderungen an IFRS 10, IFRS 12 und IAS 27 – Ausnahme von der Konsolidierungspflicht für Investmentgesellschaften
Der IASB hat am 31. Oktober 2012 die Verlautbarung „Investmentgesellschaften (Änderungen an IFRS 10, IFRS 12
und IAS 27)” veröffentlicht, danach werden Investmentgesellschaften in Zukunft von der Pflicht zur Konsolidierung der Gesellschaften, die sie beherrschen, befreit. Voraussetzung dafür ist, dass das Mutterunternehmen die
Definition „Investmentgesellschaft“ erfüllt. Investitionen des Mutterunternehmens in bestimmte Tochtergesellschaften werden folgedessen erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert nach IFRS 9 – Finanzinstrumente oder
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108
Geschäftsbericht 2012
IAS 39 – Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung, bewertet. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am
oder nach dem 1. Jänner 2014 beginnen, anzuwenden. Diese Änderung hat keine Auswirkung auf den Frauenthal-Konzern.
Die übrigen im Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Berechnungsund Darstellungsweisen bleiben gegenüber dem letzten Abschluss unverändert. Sofern nicht anders angegeben,
sind sämtliche Zahlenangaben kaufmännisch gerundet in TEUR.
In diesem Konzernabschluss im Kapitel „Glossar“ ist ein Abkürzungsverzeichnis beigefügt, in dem die Kurzbezeichnungen der Gesellschaften, die im Anhang verwendet werden, erläutert sind.
B. Konsolidierungs-, Bilanzierungs- und
bewertungsmethoden
nn Konsolidierungsgrundsätze
[1] Konsolidierungskreis
Der Konsolidierungskreis wurde gemäß IAS 27. 12 festgelegt. Gegenüber dem 31. Dezember 2011 verändert sich
die Anzahl der einbezogenen Gesellschaften wie folgt:
Die Division Industrielle Wabenkörper wurde am 1. Juni 2012 an den japanischen Technologiekonzern IBIDEN verkauft. Diese Division umfasst die jeweils 100-%-Beteiligungen an der Porzellanfabrik Frauenthal GmbH, Wien, an
der CERAM Frauenthal Korea Co., Ltd., Seoul und an der CERAM Environmental Inc. Leawood, KS. Weiters wurde
die 50-%-Beteiligung an der CERAM Liegenschaftsverwaltung GmbH verkauft.
Anfang April 2012 wurde die Gesellschaft Technopoint Sanitrends spol.s.r.o., Bratislava, akquiriert. Am 12. Juli
2012 wurde die SHT Termocom trgovina d.o.o., Umag, gegründet. Eine weitere Akquisition gelang der SHT am
15. Oktober 2012, mit der Übernahme des fünftgrößten Sanitärgroßhändlers der Slowakei, GAMA Myjava s.r.o.,
Myjava.
Die Division Frauenthal Automotive übernahm am 5. November 2012 den Druckluftbehälterproduzenten Worthington Cylinders a.s., Hustopeče. Es wurde eine Holdinggesellschaft, die Frauenthal Automotive Hustopeče s.r.o.,
Hustopeče, gegründet, welche per 1. Jänner 2013 mit der Gesellschaft Worthington Cylinders a.s., Hustopeče, verschmolzen wird. Sie firmieren gemeinsam unter dem Namen Frauenthal Automotive Hustopeče s.r.o., Hustopeče.
Der Konzernabschluss umfasst demnach den Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG als Mutterunternehmen
sowie die Jahresabschlüsse von 28 Tochterunternehmen, die unter der einheitlichen Leitung der Frauenthal Holding
AG stehen und bei denen dieser oder einem ihrer Tochterunternehmen die Mehrheit der Stimmrechte zustehen.
Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften hat sich im Geschäftsjahr 2012 wie
folgt verändert:
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Konzernabschluss
Lagebericht
Inland
Jahresabschluss
Ausland
Gesamt
Einbezogen zum 31. 12. 2011
8
18
26
Verkäufe
–1
–2
–3
Akquisitionen
0
3
3
Neugründungen
0
2
2
Einbezogen zum 31.12.2012
7
21
28
In der Vergleichsperiode 2011 änderte sich die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften wie folgt:
Inland
Ausland
Gesamt
Einbezogen zum 31. 12. 2010
8
19
27
Verkäufe
0
0
0
Neugründungen
0
0
0
Verschmelzungen
0
–1
–1
Einbezogen zum 31. 12. 2011
8
18
26
Folgende Unternehmen werden im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen:
Abschlussstichtag 31. 12.
Sitz
Anteil am Kapital
mittelbar
unmittelbar
Frauenthal Ost Beteiligungs-GmbH
Wien, Österreich
100,00 %
Frauenthal Handels- und Dienstleistungs-GmbH
Wien, Österreich
100,00 %
SHT-Gruppe
SHT Haustechnik AG
Perchtoldsdorf,
100,00 %
Österreich
SHT Termocom trgovina d.o.o.
Umag, Kroatien
100,00 %
SHT Slovakia s.r.o.
Bratislava, Slowakei
100,00 %
Technopoint Sanitrends, spol.s.r.o.
Bratislava, Slowakei
100,00 %
GAMA Myjava s.r.o.
Myjava, Slowakei
100,00 %
Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH
Wien, Österreich
100,00 %
SHT Finance GmbH
Luxemburg, Luxemburg
100,00 %
1a Installateur-Marketingberatung für Gas-,
Frauenthal Automotive Gruppe
Frauenthal Automotive Holding GmbH
Wien, Österreich
100,00 %
Frauenthal Liegenschaftsverwaltungsgesellschaft mbH
Ahlen, Deutschland
100,00 %
Frauenthal Automotive Administration GmbH
Elterlein, Deutschland
100,00 %
Ahlen, Deutschland
100,00 %
Azambuja, Portugal
86,00 %
vormals: Linnemann-Schnetzer Verwaltung GmbH
Frauenthal Automotive Ahlen GmbH
vormals: Linnemann-Schnetzer Ahlen GmbH
Frauenthal Automotive Azambuja Unipessoal, Lda.
vormals: Styria Impormol, Unipessoal, Lda.
109
110
Geschäftsbericht 2012
Abschlussstichtag 31. 12.
Sitz
Anteil am Kapital
mittelbar
unmittelbar
Frauenthal Automotive Gruppe
Frauenthal Automotive Elterlein GmbH
Elterlein, Deutschland
100,00 %
Châtenois-les-Forges,
86,00 %
vormals: Linnemann-Schnetzer Deutschland GmbH
Frauenthal Automotive France S.A.S.
vormals: Styria Ressorts Véhicules Industriels S.A.S
Frauenthal Automotive Judenburg GesmbH
Frankreich
Judenburg, Österreich
86,00 %
Ahlen, Deutschland
100,00 %
Ravne na Koroskem,
86,00 %
vormals: Styria Federn GesmbH
Frauenthal Automotive Management GmbH
vormals: Frauenthal Deutschland GmbH
Frauenthal Automotive Ravne d.o.o.
vormals: Styria Vzmeti d.o.o
Frauenthal Automotive Sales GmbH
Slowenien
Wien, Österreich
86,00 %
Elterlein, Deutschland
100,00 %
Sibiu, Rumänien
86,00 %
Ahlen, Deutschland
100,00 %
Toruń, Polen
100,00 %
Ahlen, Deutschland
100,00 %
Styria Elesfrance S.A.S.
St. Avold, Frankreich
100,00 %
Frauenthal Automotive Hustopeče s.r.o
Hustopeče,
100,00 %
vormals: Frauenthal Automotive Components GmbH
Frauenthal Automotive Saxony GmbH
vormals: Linnemann-Schnetzer Sachsen GmbH
Frauenthal Automotive Sibiu S.R.L.
vormals: Styria Arcuri S.R.L.
Frauenthal Automotive Sourcing GmbH
vormals: Frauenthal Einkauf GmbH
Frauenthal Automotive Toruń Sp.zo.o.
vormals: Pol-Necks Sp.zo.o..
Frauenthal Automotive Westphalia GmbH
vormals: Linnemann-Schnetzer Formparts GmbH
Tschechische Republik
Worthington Cylinders a.s.
Hustopeče,
100,00 %
Tschechische Republik
Folgende Gesellschaften (Division Industrielle Wabenkörper) wurden an den japanischen Technologiekonzern
IBIDEN CO.,LTD. am 1. Juni 2012 erfolgreich veräußert:
Abschlussstichtag 31. 12.
Sitz
Anteil am Kapital
mittelbar
unmittelbar
Porzellanfabrik Frauenthal GmbH
Wien, Österreich
Ceram Environmental, Inc.
Kansas, USA
100,00 %
100,00 %
Ceram Frauenthal Korea Co., Ltd.
Seoul, Korea
100,00 %
Das im Vorjahr einbezogene assoziierte Unternehmen CERAM Liegenschaftsverwaltung GmbH wurde mit der
Division Industrielle Wabenkörper verkauft.
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Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Die im Geschäftsjahr 2012 akquirierten Gesellschaften Technopoint Sanitrends, spol.s.r.o. Bratislava, und GAMA
Myjava s.r.o., Myjava, wurden in den SHT-Konzern eingegliedert. Die Gesellschaft Worthington Cylinders a.s.,
Hustopeče, wurde Teil der Division Frauenthal Automotive:
Abschlussstichtag 31. 12.
Anteil am Kapital
mittelbar
unmittelbar
Sitz
Technopoint Sanitrends, spol. s.r.o
Bratislava, Slowakei
100,00 %
GAMA Myjava, s.r.o.
Myjava, Slowakei
100,00 %
Worthington Cylinders a.s.
Hustopeče,
100,00 %
Tschechische Republik
Im Jahr 2012 wurden die Holdinggesellschaften SHT Termocom trgovina d.o.o., Umag, und Frauenthal Automotive
Hustopeče s.r.o., Hustopeče, neu gegründet.
Abschlussstichtag 31. 12.
Anteil am Kapital
mittelbar
unmittelbar
Sitz
SHT Termocom trgovina d.o.o.
Umag, Kroatien
100,00 %
Frauenthal Automotive Hustopeče s.r.o.
Hustopeče,
100,00 %
Tschechische Republik
Aufgrund des Verkaufs der Division Industrielle Wabenkörper wird in ein Ergebnis nach Steuern fortzuführende Geschäftsbereiche (Divisionen Frauenthal Automotive und Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte) sowie in ein Ergebnis nach Steuern aufgegebener Geschäftsbereich (Division Industrielle Wabenkörper) unterschieden. Falls nicht anders angegeben beziehen sich alle Ziffern im Anhang
auf die fortzuführenden Geschäftsbereiche. In den Vergleichsperioden 1–12/2011 werden die Ergebnisse ebenso um die Division Industrielle Wabenkörper bereinigt dargestellt.
[2] Auswirkungen der Konsolidierungskreisänderung
Durch die Erstkonsolidierungen gab es auf die Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung und die Konzernbilanz im
Geschäftsjahr 2012 im Vergleich zu den Vorjahreszahlen folgende Auswirkungen:
Auswirkungen auf die Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung:
in TEUR
Technopoint
Sanitrends
spol. s.r.o.
Gama
Myjava, s.r.o.
Worthington
Cylinders a.s.
4-12/2012
10-12/2012
11-12/2012
Umsatzerlöse
7.204
2.992
EBITDA
–41
32
EBIT
–59
4
Erstkonsolidierung
2012
1.620
11.816
56
47
–64
–119
111
112
Geschäftsbericht 2012
Die drei neu akquirierten Gesellschaften wurden zu einem Gesamtkaufpreis in Höhe von TEUR 6.962 erworben.
Auswirkungen auf die Konzernbilanz:
Technopoint
Sanitrends
spol. s.r.o.
Gama
Myjava s.r.o.
Worthington
Cylinders a.s.
Stichtag Ersttkonsolidierung
31. 03. 2012
31. 09. 2012
31. 10. 2012
Anlagevermögen
17
854
4.305
5.176
Aktive latente Steuern
0
0
0
0
Vorräte
2.157
2.582
985
5.724
Forderungen
862
1.498
3.209
5.570
Liquide Mittel
97
300
566
964
Summe AKTIVA
3.134
5.235
9.065
17.434
Eigenkapital
744
3.570
6.158
10.473
Rückstellungen
3
204
38
245
Finanzverbindlichkeiten
0
0
1.501
1.501
Andere Verbindlichkeiten
2.387
1.461
1.367
5.215
Summe PASSIVA
3.134
5.235
9.065
17.434
in TEUR
Erstkonsolidierung
2012
Das Closing des Verkaufs der Division Industrielle Wabenkörper (Verkaufspreis in Höhe von TEUR 51.343) fand am
1. Juni 2012 statt. Das Veräußerungsergebnis wird mit dem bis zum Veräußerungszeitpunkt angefallenen Ergebnis
aus laufender Geschäftstätigkeit der Division Industrielle Wabenkörper gemäß IFRS 5 im Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen zusammengefasst. Die Vorjahreswerte wurden dementsprechend angepasst.
in TEUR
1-5/2012
1-12/2011
Gewinn-und-Verlust-Rechnung aufgegebener Geschäftsbereich
Umsatzerlöse
31.948
73.668
Gesamterträge
80.725
37.016
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen
–19.203
–38.251
Personalaufwand
–9.106
–19.824
Sonstige betriebliche Aufwendungen
–4.837
–11.360
EBITDA aufgegebener Geschäftsbereich
3.870
11.290
–1.513
–3.280
Betriebserfolg (EBIT) aufgegebener Geschäftsbereich
2.357
8.010
Finanzerfolg aufgegebener Geschäftsbereich
–416
–160
Veräußerungsergebnis
46.029
0
Ergebnis vor Steuern aufgegebener Geschäftsbereich
47.970
7.850
Steuern vorm Einkommen und vom Ertrag aus laufendem Ergebnis
–740
–111
Steuern vorm Einkommen und vom Ertrag aus Veräußerungsergebnis
–1.641
0
Veränderung der latenten Steuern aus laufendem Ergebnis
59
–150
Veränderung der latenten Steuern aus Veräußerungsergebnis
–7.944
0
37.704
7.589
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Ergebnis nach Steuern aufgegebener Geschäftsbereich
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
in TEUR
Jahresabschluss
31. 05. 2012
31. 12. 2011
Bilanz aufgegebener Geschäftsbereich
AKTIVA
Langfristiges Vermögen
23.149
20.703
Kurzfristiges Vermögen
43.432
40.752
Vorräte
22.660
18.012
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
16.460
18.391
Sonstige Aktiva
2.408
2.545
Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten
1.903
1.804
66.581
61.455
Eigenkapital
9.161
14.513
Langfristige Schulden
Summe AKTIVA
PASSIVA
3.947
4.410
Rückstellungen für Abfertigungen
2.014
1.877
Verpflichtungen aus latenten Steuern
862
921
Sonstige Rückstellungen langfristig
1.071
1.612
Kurzfristige Schulden
53.473
42.532
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
6.984
5.303
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
7.262
10.562
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
3.654
3.454
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
29.542
19.368
Sonstige Verbindlichkeiten
5.241
3.798
Steuerrückstellungen
742
0
Sonstige Rückstellungen kurzfristig
48
47
66.581
61.455
Summe PASSIVA
[3] Kapitalkonsolidierung
Die Kapitalkonsolidierung der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften erfolgt nach der Neubewertungsmethode.
Die erstmalige Einbeziehung einer Tochtergesellschaft erfolgt nach der Erwerbsmethode durch Zuordnung der Anschaffungskosten auf die zur erworbenen Gesellschaft gehörigen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden
(einschließlich Eventualschulden).
Der den beizulegenden Zeitwert dieses Nettovermögens übersteigende Betrag der Anschaffungskosten wird als
Firmenwert ausgewiesen.
Firmenwerte aus dem Erwerb von Gesellschaften werden gemäß IFRS 3 nicht planmäßig abgeschrieben, sondern
zumindest zu jedem Bilanzstichtag auf ihren künftigen wirtschaftlichen Nutzen geprüft. In Höhe des Betrags, der
nicht mehr durch den erwarteten künftigen Nutzen gedeckt ist, ist eine erfolgswirksame außerplanmäßige Abschreibung vorzunehmen.
Bestehende Firmenwerte, die sich auf Unternehmenserwerbe vor dem 31. Dezember 2005 beziehen, werden in
113
114
Geschäftsbericht 2012
Hinblick auf IFRS 3 analog zu neuen Akquisitionen zu jedem Bilanzstichtag auf ihren künftigen wirtschaftlichen
Nutzen geprüft.
Durch die Erstkonsolidierung der Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2012 folgende passivische Unterschiedsbeträge aufgedeckt:
in TEUR
Passivischer Unterschiedsbetrag
Technopoint
Sanitrends
spol. s.r.o.
Gama
Myjava, s.r.o.
Worthington
Cylinders a.s.
0
1.070
1.615
Summe
2.684
Die aufgedeckten passivischen Unterschiedsbeträge in Höhe von insgesamt TEUR 2.684 wurden erfolgswirksam
aufgelöst.
[4] Schuldenkonsolidierung
Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden Ausleihungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,
sonstige Forderungen, geleistete Anzahlungen und Rechnungsabgrenzungsposten aus Leistungsbeziehungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen mit den korrespondierenden Verbindlichkeiten
oder Rückstellungen aufgerechnet.
[5] Zwischenergebniseliminierung
Zwischenergebnisse aus Lieferungen und Leistungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Wesentlichkeit eliminiert. Im Geschäftsjahr 2012
wurden Anlagen in Höhe von TEUR 195 (2011: TEUR 134) zwischen den Konzerngesellschaften verkauft. Die
Anlagen hatten zum Verkaufszeitpunkt einen Buchwert von TEUR 133 und in dieser Höhe wurde der entstandene
Gewinn von TEUR 62 auf Konzernebene eliminiert. Im Vorjahr entstand durch den Verkauf ein Buchgewinn in
Höhe von TEUR 134, welcher auf Konzernebene ebenfalls eliminiert wurde.
[6] Aufwands- und Ertragskonsolidierung
Im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung werden die Erlöse aus Lieferungen und Leistungen sowie
die sonstigen Erträge aus Leistungsbeziehungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen (Innenumsätze) mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet. Auch dabei wird entsprechend dem
Grundsatz der Wesentlichkeit vorgegangen.
[7] Währungsumrechnung
Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen in Euro erfolgt auf Basis des Konzepts der funktionalen Währung (IAS 21 „The Effects of
Changes in Foreign Exchange Rates“) nach der modifizierten Stichtagskursmethode.
Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig betreiben, ist die funktionale Währung grundsätzlich identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft. Im Konzernabschluss werden daher die Aufwendungen und Erträge aus Abschlüssen von Tochterunternehmen, die in fremder Währung aufgestellt sind, zum Jahresdurchschnittskurs, Vermögenswerte und Schulden zum
Devisenmittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet.
Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals ergebende Währungsunterschied wird mit der Währungsrücklage
verrechnet. Die Umrechnungsdifferenzen, die aus abweichenden Umrechnungskursen in der Gewinn-und-Verlust-
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Konzernabschluss
Jahresabschluss
Rechnung resultieren, werden ebenfalls erfolgsneutral in den sonstigen Konzernrücklagen ausgewiesen.
In den Einzelabschlüssen der Frauenthal Holding AG und der Tochterunternehmen werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten zum aktuellen Tageskurs bewertet. Zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne
und -verluste werden erfolgswirksam berücksichtigt.
Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse der wichtigsten Währungen haben sich im
Verhältnis zu EUR 1 wie folgt verändert:
1 Euro
entspricht
Stichtagskurs
Durchschnittskurs
31. 12. 2012
31. 12. 2011
2012
2011
Polen (PLN)
4,0740
4,4580
4,1677
4,1380
Rumänien (RON)
4,4445
4,3233
4,4574
4,2399
Kroatien (HRK)
7,5575
–
7,5101
–
Tschechische Republik (CZK)
25,1510
–
25,1590
–
nn Bilanzierungs-
und Bewertungsmethoden
Die Jahresabschlüsse sämtlicher in den Konzernabschluss einbezogener Unternehmen werden entsprechend IAS 27
nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Unwesentliche Abweichungen bei den
Einzelabschlüssen ausländischer Konzernunternehmen werden bei Geringfügigkeit beibehalten. Per 31. Dezember
2012 haben alle wesentlichen einbezogenen Konzerngesellschaften einen geprüften Abschluss vorgelegt.
[8] Allgemeines
Grundsätzlich wurden Vermögenswerte mit ihren Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen
sowie die Forderungen und Verbindlichkeiten mit ihren fortgeschriebenen Anschaffungskosten angesetzt. Bei Vorliegen eines Anhaltspunkts für eine Wertminderung wurde eine entsprechende Abwertung durchgeführt.
Bei immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen wird der Buchwert mit dem erzielbaren Betrag verglichen
und, falls erforderlich, eine entsprechende Abwertung durchgeführt.
[9] Ertragsrealisierung
Umsatzerlöse aus Verkäufen von Produkten werden mit dem Eigentums- bzw. Gefahrenübergang an den Kunden
erfasst, wenn ein Preis vereinbart oder bestimmbar ist und von dessen Bezahlung ausgegangen werden kann. Die
Umsatzerlöse sind abzüglich Skonti, Preisnachlässen, Kundenboni und Rabatten ausgewiesen. Zinsen sind unter
Anwendung der Effektivzinsmethode gemäß IAS 39 erfasst worden.
[10] Langfristiges Vermögen
Erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden gemäß IAS 38 aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswertes ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil verbunden ist
und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können.
Sie werden zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten angesetzt und – bei bestimmbarer Nutzungsdauer –
entsprechend ihrer Nutzungsdauer planmäßig über drei bis zehn Jahre linear abgeschrieben.
115
116
Geschäftsbericht 2012
in Jahren
Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer
3 bis 10
Immaterielle Vermögenswerte, bei denen die Nutzungsdauer unbegrenzt ist, sowie Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung werden nicht planmäßig abgeschrieben.
Ihr Bilanzansatz wird gemäß IAS 38.108 zumindest jährlich durch einen Impairment-Test geprüft und im Falle eines
gesunkenen wirtschaftlichen Nutzens außerplanmäßig abgeschrieben. Bei den immateriellen Vermögenswerten,
die nicht planmäßig abgeschrieben werden, handelt es sich im überwiegenden Teil um Firmenwerte sowie um
erworbene Markenrechte, deren Nutzungsdauer zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht bestimmbar ist.
Entwicklungsaufwendungen werden gemäß IAS 38 in der Division Frauenthal Automotive als selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte aktiviert. Die Aktivierung erfolgt zu Herstellungskosten, soweit eine eindeutige
Aufwandszuordnung möglich und sowohl die technische Realisierbarkeit als auch die Vermarktung sichergestellt
ist. Die Entwicklungstätigkeit muss ferner mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zu entsprechenden zukünftigen
Finanzmittelzuflüssen führen. Bei sämtlichen begonnenen Entwicklungsprojekten besteht die Absicht zur Fertigstellung der Entwicklung. Die aktivierten Herstellungskosten umfassen die direkt und indirekt dem Entwicklungsprozess zurechenbaren Kosten. Aktivierte Entwicklungsaufwendungen werden ab dem Produktionsstart planmäßig über den erwarteten Produktlebenszyklus linear abgeschrieben. Die technischen und finanziellen Ressourcen
stehen ausreichend zur Verfügung, um die Entwicklung abschließen zu können.
Das gesamte Sachanlagevermögen unterliegt einer betrieblichen Nutzung und wird zu Anschaffungs- oder
Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen, bewertet. Die planmäßigen
Abschreibungen werden nach der linearen Methode vorgenommen. Geringwertige Vermögenswerte des Anlagevermögens mit Einzelanschaffungskosten von bis zu EUR 400,00, die aus steuerlichen Gründen in den lokalen
Abschlüssen sofort abgeschrieben werden, werden auch im Konzernabschluss aus Wesentlichkeitsgründen im
Zugangsjahr voll abgeschrieben und als Abgänge ausgewiesen.
Den planmäßigen Abschreibungen liegen für das Sachanlagevermögen konzerneinheitlich folgende Nutzungsdauern zugrunde:
in Jahren
Betriebs- und Geschäftsgebäude
10 bis 50
Technische Anlagen und Maschinen
5 bis 20
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
3 bis 10
Bei Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Wenn der Grund für eine früher
durchgeführte außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, erfolgt eine Zuschreibung auf die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten.
Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen enthalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbare
Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten werden ab
dem Jahr 2009 nur dann aktiviert, wenn es sich um qualifizierte langfristige Vermögenswerte handelt. Die Finanzierungskosten werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Im Jahr 2012 sind keine
Finanzierungskosten angefallen.
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Konzernabschluss
Jahresabschluss
Im Anlagevermögen werden auch Vermögenswerte aus Leasing ausgewiesen. Im Wege des Finanzierungsleasings
gemietete Sachanlagen werden nach IAS 17 im Zugangszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, soweit
die Barwerte der Mindestleasingzahlungen nicht niedriger sind.
Die Abschreibungen erfolgen planmäßig linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer. Die aus den künftigen
Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen werden unter den Sonstigen Finanzverbindlichkeiten passiviert. Als Finanzierungsleasing sind solche Leasingvereinbarungen anzusehen, bei denen dem Konzern im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen übertragen wurden.
Investitionszuschüsse werden gemäß Konzernrichtlinien nicht passiviert (Nettomethode). Die Zuwendung wird
bei der Feststellung des Buchwertes des Vermögenswertes abgezogen und mittels eines reduzierten Abschreibungsbetrages über die Lebensdauer des abschreibungsfähigen Vermögenswertes erfasst. Auf die weiteren Ausführungen unter Punkt [16] wird verwiesen. Im Konzern kommen Investitionszuschüsse nur von untergeordneter
Bedeutung vor.
Die als Wertpapiere des Anlagevermögens ausgewiesenen Vermögenswerte sind als „zur Veräußerung verfügbar“
gemäß IAS 39 einzustufen und werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Wertermittlung erfolgt auf
Basis der tagesaktuellen Rechnungskurse der entsprechenden Investmentfondsanteile.
Aufwendungen aus operativen Leasingverhältnissen werden als laufender Aufwand erfasst.
[11] Kurzfristiges Vermögen
Die Bewertung der Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen erfolgt zu Anschaffungskosten oder zu einem
allfälligen niedrigeren Nettoveräußerungswert zum Abschlussstichtag. Die Bewertung des Einsatzes und des Bestandes der Vorräte erfolgt nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren oder in einzelnen Fällen nach dem
FIFO-Verfahren.
Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten oder mit dem niedrigeren Nettoveräußerungswert
am Abschlussstichtag bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Kosten (Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne) sowie anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten. Aufwendungen der allgemeinen Verwaltung sowie Fremdkapitalzinsen werden bei der Ermittlung der Herstellungskosten nicht einbezogen.
Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer oder geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden durch Abwertungen berücksichtigt.
Sonstige Aktiva sind mit dem Nominalbetrag oder den Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um erforderliche Wertberichtigungen, ausgewiesen. Im Falle von Wertminderungen wird der niedrigere Vergleichswert
ermittelt und angesetzt. Weitere Details zu den derivativen Finanzinstrumenten sind dem Punkt [44] Finanzinstrumente zu entnehmen.
[12] Steuerabgrenzung
Gemäß IAS 12 werden für alle temporären Differenzen zwischen dem Buchwert eines Vermögenswerts oder eines
Schuldpostens und seinem steuerlichen Wert latente Steuern bilanziert. Für alle zu versteuernden temporären
Differenzen ist eine latente Steuerschuld anzusetzen, es sei denn, die latente Steuerschuld erwächst aus dem
erstmaligen Ansatz des Geschäfts- oder Firmenwertes oder dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder
einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, welcher kein Unternehmenszusammenschluss ist und zum Zeitpunkt des
117
118
Geschäftsbericht 2012
Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle Ergebnis (vor Ertragsteuern) noch das zu versteuernde Ergebnis (den steuerlichen Verlust) beeinflusst.
Darüber hinaus werden gemäß IAS 12.34 zukünftige Steuerentlastungen aufgrund von steuerlichen Verlustvorträgen durch einen Abgrenzungsposten berücksichtigt, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen
werden kann, dass in Zukunft steuerpflichtige Erträge in ausreichender Höhe zur Verrechnung mit den Verlustvorträgen zu erwarten sind. Soweit eine Verrechnung nicht mehr wahrscheinlich ist, werden Wertberichtigungen
vorgenommen. Aktive und passive Steuerlatenzen werden saldiert ausgewiesen, soweit die Voraussetzungen nach
IAS 12.74 vorliegen.
[13] Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Absicherungen
Die entsprechend IAS 19 zu bilanzierenden Vorsorgen für Leistungen an Arbeitnehmer betreffen Rückstellungen
für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder.
Die Berechnung der Pensionsrückstellungen wurde nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren durchgeführt.
Nach dieser Methode ist als Wert der Pensionsverpflichtung der versicherungsmathematische Barwert des am
Stichtag erreichten Leistungsanspruchs unter Berücksichtigung zukünftiger Gehaltssteigerungen und Rentenanpassungen anzusetzen. Für die versicherungsmathematische Berechnung wurden die länderspezifischen Sterbeund Invaliditätswahrscheinlichkeiten herangezogen. Das rechnungsmäßige Pensionsalter richtet sich ebenfalls
nach den entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen im jeweiligen Land. Der Berechnung wurde ein Zinssatz von
3,7 % p.a. (2011: 4,5 % p.a.) sowie durchschnittliche Bezugs- bzw. Pensionserhöhungen von 2,0 % p.a. (2011:
2,0 % p.a.) zugrunde gelegt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste wurden im Geschäftsjahr zur
Gänze im Gesamtergebnis berücksichtigt.
Die Berechnung der Abfertigungsrückstellungen und der Rückstellungen für Jubiläumsgelder wurde nach
dem Anwartschaftsbarwertverfahren durchgeführt. Dabei erfolgt die Verteilung der voraussichtlich zu erbringenden Leistungen entsprechend der Aktivzeit der Mitarbeiter bis zum Erreichen des maximalen Anspruchs. Künftig
zu erwartende Gehaltssteigerungen werden im Ausmaß von 3,0 % p.a. (2011: 3,0 % p.a.) berücksichtigt. Der
Kalkulationszinssatz beträgt wie bei der Berechnung der Pensionsrückstellung 3,7 % p.a. (2011: 4,5 % p.a.) Zum
Bilanzstichtag betrugen die Rückstellungen jeweils 100 % des Barwerts der erdienten Anwartschaft. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Berechnung der Abfertigungsrückstellungen wurden im Geschäftsjahr zur Gänze im Gesamtergebnis berücksichtigt. Die Rückstellungen für Jubiläumsgelder wurden wie im
Vorjahr zur Gänze ergebniswirksam berücksichtigt. Die sonstigen Rückstellungen wurden für erkennbare Risiken
und ungewisse Verbindlichkeiten gebildet, bei denen ein Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur
Erfüllung dieser Verpflichtungen wahrscheinlich ist und eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtungen
möglich ist.
Rückstellungen werden nur dann gebildet, wenn eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis besteht, der Ressourcenabfluss wahrscheinlich ist und eine verlässliche Schätzung möglich ist. Die Rückstellungen werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und der jeweiligen Neueinschätzung angepasst. Bei wesentlichen
Zinseffekten wird der Rückstellungsbetrag mit dem Barwert der erwarteten Ausgaben zur Erfüllung angesetzt.
Verbindlichkeiten werden mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten angesetzt.
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Konzernabschluss
Jahresabschluss
[14] Währungsumrechnung
Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit dem Tageskurs bewertet.
[15] Schätzungen
Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses muss der Vorstand Schätzungen vornehmen und Annahmen treffen, die die Höhe der ausgewiesenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, der angeführten Eventualverbindlichkeiten am Bilanzstichtag und die Aufwendungen und Erträge während des Berichtszeitraumes beeinflussen
können. Die tatsächlichen Werte können von diesen Schätzungen abweichen.
Bei der Anwendung der Bilanzierungsmethoden der Gesellschaft hat der Vorstand Schätzungen vorgenommen.
Weiters hat der Vorstand zum Bilanzstichtag wichtige zukunftsbezogene Annahmen getroffen und wesentliche
Quellen von Schätzungsunsicherheiten zum Bilanzstichtag identifiziert, die mit dem Risiko einer wesentlichen Änderung der Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im nächsten Geschäftsjahr behaftet sind:
nn Versorgungspläne
für Arbeitnehmer: Die Bewertung der Pensionspläne, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldan-
sprüche beruht auf einer Methode, bei der Parameter wie der erwartete Abzinsungsfaktor, Gehalts- und Pensionssteigerungen sowie Fluktuationsraten angewendet werden. Wenn sich die relevanten Parameter wesentlich
anders entwickeln als erwartet, kann dies wesentliche Auswirkungen auf die Rückstellung und in der Folge
auf die Netto-Pensionsaufwendungen der Gesellschaft haben. Für die Berechnung der Pensionsrückstellungen
wurde ein Zinssatz von 3,7 % angewandt. Die Bandbreite des Gehalts- und Pensionstrends liegt zwischen 0 %
bis 2 %. Für die Berechnung der Abfertigungsrückstellungen wurde ein Zinssatz von 3,7 % verwendet. In allen
Gesellschaften wurde eine Fluktuationsrate angenommen. Der Gehaltstrend wurde mit 3 % angenommen,
wobei auch hier eine Fluktuation für alle Gesellschaften eingerechnet worden ist. Weitere Angaben zu Versorgungsplänen für Arbeitnehmer können dem Punkt [21] Langfristige Rückstellungen entnommen werden.
nn Latente
Steuern: Bei der Beurteilung der Realisierbarkeit der latenten Steuern überprüft der Vorstand, ob es
wahrscheinlich ist, dass alle aktiven latenten Steuern realisiert werden.
In einer Beteiligungsgesellschaft, der Frauenthal Automotive Elterlein GmbH, Elterlein (vormals: LinnemannSchnetzer Deutschland GmbH, Elterlein) in Deutschland, fand im Geschäftsjahr 2011 eine Betriebsprüfung statt
(Weitere Angaben unter Punkt [17]). Diese Gesellschaft verfügt über erhebliche steuerliche Verlustvorträge, die
im Prüfungszeitraum zu einer Minderung der Ertragssteuerbelastung von etwa MEUR 6 geführt haben. Darüber
hinaus weist die Konzernbilanz aktivierte latente Steuern von rund MEUR 7 aus, die aus der Aktivierung eines
Teils dieser Verlustvorträge resultieren.
Die endgültige Realisierbarkeit von aktiven latenten Steuern ist davon abhängig, ob in jenen Perioden steuerpflichtiges Einkommen erzielt wird, in denen die temporären Differenzen abzugsfähig werden. Wenn die Gesellschaft kein ausreichendes steuerpflichtiges Einkommen erzielt, können aktive latente Steuern aus Verlustvorträgen nicht verwertet werden. Im Geschäftsjahr 2012 sind auf Verlustvorträge in Höhe von TEUR 10.811
(2011: TEUR 19.647) latente Steuern aktiviert worden. Auf Verlustvorträge in Höhe von TEUR 17.909 (2011:
TEUR 14.625) sind keine latenten Steuern aktiviert worden. (Weitere Angaben unter Punkt [17]).
nn Werthaltigkeitsprüfungen
von Firmenwerten, sonstigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanla-
gen basieren grundsätzlich auf geschätzten künftigen abgezinsten Netto-Zahlungsströmen, die aus der
fortgesetzten Nutzung eines Vermögenswertes und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Faktoren wie geringere Umsatzerlöse und daraus resultierende niedrigere Netto-Zahlungs-
119
120
Geschäftsbericht 2012
ströme sowie Änderungen der verwendeten Abzinsungsfaktoren können zu einer Wertminderung führen.
Die Bewertungen der Zahlungsmittel generierenden Einheiten basieren auf den erwarteten Zahlungsströmen,
die mit Kapitalkosten (WACC) von 7,27 % nach Steuern (2011: 6,57 %) für die Frauenthal-Gruppe abgezinst
werden. Für die Division Frauenthal Automotive wird ein WACC von 6,96 % (2011: 7,22 %) nach Steuern herangezogen, für die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte 6,99 % (2011: 6,90 %) nach Steuern. Die Werthaltigkeit von Firmenwerten ergibt sich aufgrund erstellter genehmigter Budgetzahlen 2013, vorsichtigen Annahmen zur Marktentwicklung in den Folgejahren, die teilweise durch renommierte Marktstudien
fundiert sind, und der daraus abgeleiteten Geldflüsse für einen Zeitraum von fünf Jahren (keine Wachstumsrate
in der ewigen Rente berücksichtigt). Die aktuellen Buchwerte wurden den errechneten Unternehmenswerten
(höherer erzielbarer Betrag aus Nutzungs- und Nettozeitwert (beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten)) gegenübergestellt und gegebenenfalls abgewertet. Die durchgeführten Impairment-Tests haben zu keinen ergebniswirksamen Wertminderungen geführt.
nn Die
Budgetzahlen zur Berechnung des Net Present Value beruhen auf einer moderaten wirtschaftlichen Erho-
lung der Nutzfahrzeugmärkte in den ersten zwei bis drei Jahren der Berechnungen. Im Geschäftsjahr 2012
wurden keine Firmenwerte abgeschrieben.
Weiters beziehen sich Annahmen und Schätzungen im Wesentlichen auf:
Die Festlegung der wirtschaftlichen Nutzungsdauer von Sachanlagen: Sachanlagen werden zu Anschaffungsoder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen und Wertminderungen, bewertet.
Die Abschreibungsdauer richtet sich nach der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Im Zugangsjahr werden Vermögenswerte des Sachanlagevermögens zeitanteilig abgeschrieben. Die Restbuchwerte, die
Nutzungsdauern und die Abschreibungsmethode der Vermögenswerte werden mindestens an jedem Jahresabschlussstichtag überprüft; wenn die Erwartungen von den bisherigen Schätzungen abweichen, werden die
entsprechenden Änderungen gemäß IAS 8 als Änderungen von Schätzungen bilanziert. Die Herstellungskosten
der selbst erstellten Anlagen umfassen neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Material- und
Fertigungsgemeinkosten sowie produktions- bzw. leistungserstellungsbezogene Verwaltungskosten.
Zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten zählen neben dem Kaufpreis und den direkt zurechenbaren
Kosten, um den Vermögenswert zu dem Standort und in den erforderlichen, vom Management beabsichtigten,
betriebsbereiten Zustand zu bringen, auch die geschätzten Kosten für den Abbruch und das Abräumen des
Gegenstands und die Wiederherstellung des Standorts, an dem er sich befindet. Besteht ein Vermögenswert des
Sachanlagevermögens aus mehreren Bestandteilen mit unterschiedlichen Nutzungsdauern, werden die einzelnen wesentlichen Bestandteile über ihre individuellen Nutzungsdauern abgeschrieben.
Wartungs- und Reparaturkosten werden im Entstehungszeitpunkt als Aufwand erfasst. Fremdkapitalkosten werden aktiviert. Hinsichtlich der Angabe von Nutzungsdauern wird auf Punkt [10] Langfristiges Vermögen verwiesen.
nn Die
Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen: Sonstige Rückstellungen werden angesetzt, soweit rechtli-
che oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die auf zurückliegenden Geschäftsvorfällen oder
Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu Vermögensabflüssen führen, die zuverlässig ermittelbar sind. Diese
Rückstellungen werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag
bewertet und dürfen nicht mit Erstattungen verrechnet werden. Der Erfüllungsbetrag wird auf der Basis einer
bestmöglichen Schätzung berechnet. Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Effekt hieraus wesentlich ist.
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Konzernabschluss
Jahresabschluss
Änderungen der Schätzungen der Höhe oder des zeitlichen Anfalls von Auszahlungen oder Änderungen des
Zinssatzes zur Bewertung von Rückstellungen für Entsorgungs-, Wiederherstellungs- und ähnlichen Verpflichtungen werden entsprechend der Veränderung des Buchwerts des korrespondierenden Vermögenswerts erfasst.
Für den Fall, dass eine Minderung der Rückstellung den Buchwert des korrespondierenden Vermögenswerts
überschreitet, ist der überschießende Betrag unmittelbar erfolgswirksam als Ertrag zu erfassen. Für externe
Rechtsberatungsgebühren im Zusammenhang mit drohenden Verlusten aus schwebenden Geschäften werden
Rückstellungen gebildet.
C. Erläuterungen zur konzernbilanz
[16] Langfristiges Vermögen
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Konzernanlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibungen nach einzelnen Posten sind im Anlagenspiegel ersichtlich. Auswirkungen der Veränderung des Konsolidierungskreises und der Währungsumrechnung auf den Stand des Anlagevermögens, die sich bei ausländischen
Tochterunternehmen aus der unterschiedlichen Umrechnung der Vermögenswerte mit Kursen zu Jahresbeginn
und Jahresende ergeben, sind jeweils gesondert dargestellt.
Immaterielles Anlagevermögen
Die aktivierten Entwicklungsaufwendungen betreffen zur Gänze die Division Frauenthal Automotive:
in TEUR
Frauenthal Gruppe
31 .12. 2011
322
Änderung des
Konsolidierungskreises
Abschreibung
–153
–77
31. 12. 2012
92
Die Änderung des Konsolidierungskreises betrifft den Verkauf der Division Industrielle Wabenkörper. Die Abschreibungen der Entwicklungsaufwendungen in Höhe von TEUR 77 (2011: TEUR 229) werden im aufgegebenen Geschäftsbereich ausgewiesen.
Die Vergleichswerte des Vorjahres zeigen sich wie folgt:
in TEUR
Frauenthal Gruppe
31.12.2010
551
Zugang
0
Abgang
0
Abschreibung
-229
31.12.2011
322
Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen wurden in Höhe von TEUR 2.540 (2011: TEUR 1.914) als Aufwand
erfasst und stammten aus der Division Frauenthal Automotive:
in TEUR
Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen
2012
2.540
2011
1.914
121
122
Geschäftsbericht 2012
Die Werthaltigkeit von Firmenwerten ergibt sich aufgrund erstellter genehmigter Budgetzahlen 2013, vorsichtiger Schätzungen der Folgejahre, die teilweise durch renommierte Marktstudien fundiert sind und der daraus
abgeleiteten Geldflüsse für einen Zeitraum von fünf Jahren. Die aktuellen Buchwerte wurden den errechneten
Unternehmenswerten (erzielbarer Betrag als höherer Betrag von Nutzungswert und Nettoveräußerungswert) gegenübergestellt.
Die Firmenwerte werden zumindest einmal pro Jahr auf ihre Werthaltigkeit geprüft. Im Berichtsjahr 2012 kam es
wie im Vorjahr zu keinen außerplanmäßigen Abschreibungen. Die Firmenwerte per 31. Dezember 2012 setzen sich
wie folgt zusammen:
in TEUR
31. 12. 2011
Zugang
Abgang
Abschreibung
31. 12. 2012
Frauenthal Automotive
13.547
0
0
0
13.547
SHT Gruppe
8.307
0
0
0
Frauenthal Gruppe
21.854
0
0
0
21.854
8.307
Als weitere wesentliche Bestandteile des immateriellen Anlagevermögens sind Marken- und Kundenbelieferungsrechte, Lizenzen und Software in den verschiedenen Teilkonzernen aktiviert, die sich wie folgt entwickeln:
Marken- und Kundenbelieferungsrechte, Lizenzen und Software
Frauenthal Gruppe
31. 12. 2011
16.326
Änderung
KK
–219
Kursdifferenz
8
Zugang
1.074
Abgang
–15
Umbuchungen
Abschreibungen
51
31. 12. 2012
–1.106
16.119
Für die Marken- und Kundenbelieferungsrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer, die einen Teil der in der Tabelle
dargestellten Bilanzposition ausmachen, wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 206 (2011:
TEUR 180) vorgenommen. Bei diesen Markenrechten handelt es sich um im Produktsortiment eingeführte Eigenmarken, bei denen derzeit keine Änderungs- oder Auslistungsabsichten bestehen. Die Kundenbelieferungsrechte
sind zeitlich unbefristet und können nur durch Kündigung beendet werden. Sobald die Kündigung einer dieser
Belieferungsrechte vorgenommen wird, erfolgt die außerplanmäßige Abschreibung. Die Abschreibung wurde in
der Gewinn-und-Verlust-Rechnung unter der Position „Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen“ ausgewiesen. Sie betrifft zur Gänze die Division Großhandel für Sanitär- und
Heizungsprodukte. Der Buchwert dieser Rechte beträgt zum Abschlussstichtag TEUR 13.815 (2011: TEUR 14.021).
Im Vorjahr entwickelten sich die Marken- und Kundenbelieferungsrechte, Lizenzen und Software wie folgt:
Marken- und Kundenbelieferungsrechte,
Lizenzen und Software
Frauenthal-Gruppe
31. 12. 2010
16.745
Zugang
Abgang
787
0
Umbuchungen
-9
Abschreibung
31. 12. 2011
-1.197
16.326
Die Bewertung der Marken- und Kundenbelieferungsrechte erfolgte auf Basis des Nutzungswerts. Der ursprüngliche Ansatz wurde mittels „Discounted Cash Flow“-Methode (DCF) errechnet. Der wesentliche Einflussfaktor auf
die Geldflussprognose bei der Bewertung der Marken- und Kundenbelieferungsrechte ist der geplante Umsatz des
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Konzernabschluss
Jahresabschluss
Produkt- bzw. Kundensegments auf Basis der Jahresbudgets. Der Berechnungszinssatz (WACC) beträgt 6,99 %
(2011: 6,90 %) nach Steuern. Der Zeitraum der Prognoserechnung erstreckt sich in der Regel auf 5 Jahre (2011:
5 Jahre).
Bei der Berechnung der Kundenbelieferungsrechte wird aufgrund des langen Bindungszeitraums ausnahmsweise
ein Zeitraum von 20 Jahren (2011: 20 Jahre) herangezogen. Die verwendeten Parameter basieren auf historischen
Erfahrungswerten und werden jährlich überprüft.
Sachanlagen
Der Grundwert beim Posten „Grundstücke und Bauten“ beträgt TEUR 5.498 (31. Dezember 2011: TEUR 5.700).
Im Vorjahr ist ein Grundwert der verkauften Division Industrielle Wabenkörper in Höhe von TEUR 311 enthalten.
Zugänge im Sachanlagevermögen beliefen sich im Geschäftsjahr 2012 auf TEUR 18.051 (2011: TEUR 20.810)
und sind mit TEUR 4.918 (2011: TEUR 3.757) auf den Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte, mit
TEUR 8.837 (2011: TEUR 9.159) auf den Bereich Frauenthal Automotive sowie mit TEUR 3.945 (2011: TEUR 7.771)
auf den Bereich Industrielle Wabenkörper von Jänner bis Mai 2012 zurückzuführen. Die restlichen Investitionen in
Sachanlagevermögen wurden in Holdinggesellschaften getätigt.
Sofern der Frauenthal-Konzern die wesentlichen Chancen und Risiken aus einem Leasingverhältnis trägt, setzt er
die Leasinggegenstände in der Bilanz im Zugangszeitpunkt mit dem beizulegenden Zeitwert oder dem niedrigeren
Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen an. Es existieren keine wesentlichen Finanzierungsleasingkontrakte im Konzern.
Geringwertige Vermögenswerte bis zu Einzelanschaffungskosten von EUR 400,00 werden aus Wesentlichkeitsgründen im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und als Abgang behandelt. Sie werden unter den entsprechenden Anlagepositionen unter immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagevermögen ausgewiesen.
Zum 31. Dezember 2012 bestehen Verpfändungen von Sachanlagevermögen zugunsten von Bankverbindlichkeiten in der Division Frauenthal Automotive (Firma Frauenthal Automotive Sibiu S.R.L., Sibiu) in Höhe von TEUR 3.213
sowie in der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (Firma GAMA Myjava s.r.o., Myjava) in Höhe
von TEUR 1.525. Im Vorjahr gab es am Standort Pol-Necks Sp.zo.o., Toruń, derartige Verpfändungen in Höhe von
TEUR 198.
Finanzanlagen
Zusammen mit der Division Industrielle Wabenkörper wurde die 50%ige Beteiligung an der CERAM Liegenschaftsverwaltung GmbH, Wien, die nach der Equity-Methode im Konzern bilanziert wurde, veräußert. Der Abgang der
Beteiligung in Höhe von TEUR 739 ist in der Position Beteiligungen an nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen im Langfristigen Vermögen in den Vorjahreswerten ersichtlich.
Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen Wertpapiere des Anlagevermögens betreffen Investmentfondsanteile im
Eigentum der SHT Haustechnik AG, Perchtoldsdorf. Im Geschäftsjahr 2012 wurden wie im Vorjahr keine Wertpapiere angeschafft. Bei den bestehenden Wertpapieren handelt es sich um einen Rentenfonds, der überwiegend
in EURO-Staatsanleihen investiert ist. Diese Wertpapierbestände sind zur Veräußerung verfügbar und wurden mit
dem beizulegenden Zeitwert, welcher zum Bewertungszeitpunkt den Anschaffungskosten entspricht, bewertet.
Im Geschäftsjahr 2012 wurde eine Aufwertung der vorhandenen Wertpapiere in Höhe von TEUR 65 (2011: Abwertung TEUR 8) vorgenommen, die in die Zeitwertrücklage eingestellt wurde.
123
124
Geschäftsbericht 2012
Es wurden im Geschäftsjahr keine Wertpapiere gekauft bzw. verkauft.
Zum 31. Dezember 2012 besteht wie im Vorjahr keine Besicherung von Verbindlichkeiten durch Finanzanlagevermögen.
Die Kategorie “zur Veräußerung verfügbar” stellt in unserem Unternehmen die Residualgröße der finanziellen
Vermögenswerte dar, die in keiner der anderen Bewertungskategorien erfasst wurde. Im Frauenthal-Konzern fallen
in diese Kategorie nur die angeführten Wertpapiere der SHT Haustechnik AG, Perchtoldsdorf.
[17] Steuerlatenz
In der Konzernbilanz werden aktive latente Steuern im Betrag von TEUR 13.442 (2011: TEUR 20.319) und passive
latente Steuern im Betrag von TEUR 3.226 (2011: TEUR 3.098) ausgewiesen.
Der Ermittlung der latenten Steuerabgrenzung liegt für die österreichischen Gesellschaften ein Steuersatz von
25 % zugrunde. Die Zusammensetzung der Steuerabgrenzung ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich:
in TEUR
2012
Aufgliederung latente Steuern
Wertunterschiede in Bilanzpositionen
2011
–2.630
–3.363
Entwicklungskosten
sonstiges Anlagevermögen
–4.120
–3.901
sonstiges kurzfristiges Vermögen
–75
–1.159
Pensionsrückstellungen
2.629
2.699
Jubiläumsrückstellungen
–235
–268
sonstige Rückstellungen
–702
–471
sonstige Verbindlichkeiten
–127
–205
Aktivierte steuerliche Verlustvorträge
0
–58
10.811
19.647
Frauenthal Automotive Elterlein GmbH
6.595
8.227
Frauenthal Holding AG
1.424
6.966
Frauenthal Handels- und Dienstleistungs GmbH
1.209
2.923
Sonstige
1.584
1.531
Aktivierte latente Verlustvorträge aus Beteiligungsabschreibungen
2.035
937
Stand der latenten Steuern per 31. 12.
10.216
17.221
davon aktive latente Steuern
13.442
20.319
davon passive latente Steuern
–3.226
–3.098
Es gibt im Frauenthal-Konzern drei verschiedene Steuergruppen, wobei bei den beiden österreichischen Gruppen
als Umlagemethode die Belastungsmethode angewandt wird und bei der deutschen Steuergruppe ein Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen wurde.
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Per 31. Dezember 2012 stehen in der Frauenthal Holding AG Verlustvorträge in Höhe von TEUR 6.960 (2011:
TEUR 28.880) zur Verfügung. Es wurden jedoch nur für jene Verlustvorträge, die in einem Zeitraum von 5 Jahren
verwertet werden können, aktive latente Steuern gebildet. Im Geschäftsjahr 2012 wurden für Verlustvorträge in
Höhe von TEUR 5.695 (2011: TEUR 27.863) aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 1.424 (2011: TEUR 6.966)
gebildet. Für die ausländischen Gesellschaften wurde der lokale Steuersatz angewandt.
Für die steuerlichen Verlustvorträge in der Frauenthal Automotive Elterlein GmbH, Elterlein (ehemals LinnemannSchnetzer Deutschland GmbH, Elterlein), wurden wie im Vorjahr aktive latente Steuern in jener Höhe gebildet, in
dem sich in einem Zeitraum von 5 Jahren die temporären Differenzen umkehren werden und das zu versteuernde
Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die temporäre Differenz verwendet werden kann. Von den gesamten Verlustvorträgen der Frauenthal Automotive Elterlein GmbH, Elterlein, zum 31. Dezember 2012 in Höhe
von TEUR 62.402 (31. Dezember 2011: TEUR 64.841) wurden für TEUR 21.984 (2011: TEUR 27.423) aktive latente
Steuern in Höhe von TEUR 6.595 (2011: TEUR 8.227) aktiviert. Im Geschäftsjahr 2009 wurde eine Betriebsprüfung
für die Frauenthal Automotive Elterlein GmbH, Elterlein, begonnen. Die Betriebsprüfung kam zu dem Ergebnis,
dass die Verlustvorträge aus der Verschmelzung im Jahr 2005 der Frauenthal Automotive Elterlein GmbH, Elterlein,
nicht zuzusprechen sind, was zu einem deutlichen Anstieg des Steueraufwandes in den Jahren ab 2005 führen
würde. Gegen die Bescheide der Betriebsprüfung und des Veranlagungsfinanzamtes wurde Einspruch erhoben.
Ein von Frauenthal in Auftrag gegebenes Gutachten von Ernst & Young schätzt die Chancen eines Erfolgs des
Einspruchsverfahrens vor dem Finanzgericht oder auch in zweiter Instanz vor dem Bundesfinanzhof als sehr gut
ein. In der Linnemann-Schnetzer Gruppe besteht auch weiterhin eine hohe Wahrscheinlichkeit der Verwertung in
den nächsten Jahren.
In der Frauenthal Handels- und Dienstleistungs GmbH, Wien, verringerten sich – bedingt durch das steuerliche
Ergebnis – die durch steuerliche Verlustvorträge verursachten aktiven latenten Steuern von TEUR 2.923 per 31. Dezember 2012 auf TEUR 1.209.
Die sonstigen aktivierten Verlustvorträge bestehen zum überwiegenden Teil in Frankreich und Rumänien. Die steuerlichen Verlustvorträge in den österreichischen, deutschen und französischen Gesellschaften können auf unbegrenzte Dauer verwendet werden.
Im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen bestehen Verlustvorträge aus Beteiligungsabschreibungen, die nach österreichischen Steuergesetzen über 7 Jahre verteilt steuerlich nutzbar sind. Per 31. Dezember
2012 stehen noch TEUR 8.138 (2011: TEUR 3.750) Verlustvorträge zur Verfügung.
Für die steuerlichen Verlustvorträge aus Beteiligungsabschreibungen wurde per 31. Dezember 2012 ein Betrag von
TEUR 2.035 (2011: TEUR 937) an latenten Steuern aktiviert.
Die Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern erfolgt entsprechend den Voraussetzungen von
IAS 12.74. Eine detaillierte Darstellung der Entwicklung der Steuerabgrenzung sowie des Steuerertrages ist unter
[35] abgebildet.
In folgenden Gesellschaften wurden aus mangelnder zukünftiger Verwertbarkeit keine steuerlichen Verlustvorträge als latente Steuern aktiviert:
125
126
Geschäftsbericht 2012
Latente Steuern
Frauenthal Automotive Elterlein GmbH:
TEUR 10.105
(2011: TEUR 9.355)
Frauenthal Automotive Westphalia GmbH:
TEUR 1.679
(2011: TEUR Frauenthal Automotive Ravne d.o.o.:
TEUR 1.666
(2011: TEUR 1.521)
Styria Elesfrance S.A.S:
TEUR 1.552
(2011: TEUR 1.626)
Frauenthal Automotive Ahlen GmbH:
TEUR 1.267
(2011: TEUR 497)
Sonstige:
TEUR 1.640
(2011: TEUR 855)
771)
[18] Kurzfristiges Vermögen
Vorräte
Unter den Vorräten werden Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, unfertige Erzeugnisse, fertige Erzeugnisse und Waren
sowie geleistete Anzahlungen ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. Herstellkosten
unter Berücksichtigung von Wertberichtigungen für nicht verwertbare Vorratsbestandteile bzw. nicht durch Erlöse
gedeckte Wertansätze. Der ausgewiesene Vorratsbestand setzt sich wie folgt zusammen:
in TEUR
2012
2011
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
13.065
24.280
Unfertige Erzeugnisse
6.706
11.331
Fertige Erzeugnisse und Waren
61.266
58.544
Geleistete Anzahlungen
Vorräte
81.038
1
0
94.154
Die Vorräte stiegen einerseits in der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte aufgrund von zwei
Neuakquisitionen um TEUR 4.739, sanken andererseits aufgrund des verkauften Geschäftsbereichs in Höhe von
TEUR 18.012.
Die wertberichtigten Vorräte sind folgender Tabelle zu entnehmen:
in TEUR
2012
2011
Stand Wertberichtigungen Vorräte am 1. Jänner
4.003
Veränderung Konsolidierungskreis
1.101
4.203
0
Kursdifferenzen
1
–3
Zuführungen (Aufwendungen für Wertberichtigungen)
1.828
486
Verbrauch
–239
–309
Auflösungen
–521
–374
Stand Wertberichtigungen Vorräte am 31. Dezember
6.173
4.003
Buchwert der wertberichtigten Vorräte zum 31. Dezember
49.766
49.043
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Von den insgesamt wertberichtigten Vorräten zum Bilanzstichtag betreffen TEUR 1.434 (2011: TEUR 1.334) Wertberichtigungen zu Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, TEUR 78 (2011: TEUR 0) Wertberichtigungen zu unfertigen Erzeugnissen
und TEUR 4.661 (2011: TEUR 2.671) sind den Wertberichtigungen zu fertigen Erzeugnissen und Waren zuzuordnen.
Der Buchwert der wertberichtigten Vorräte beträgt zum 31. Dezember 2012 TEUR 49.766 (2011: TEUR 49.043),
wobei dieser mit TEUR 46.225 (2011: TEUR 44.321) auf fertige Erzeugnisse im Bereich Großhandel für Sanitär- und
Heizungsprodukte fällt. TEUR 3.541 (2011: TEUR 4.722) entfallen auf Vorräte im Bereich Frauenthal Automotive.
Zum 31. Dezember 2012 bestehen Verpfändungen von Vorräten zugunsten von Bankverbindlichkeiten in der Division Frauenthal Automotive (Firma Frauenthal Automotive Sibiu S.R.L., Sibiu) in Höhe von TEUR 6.154.
Forderungen und sonstige Aktiva
Sämtliche Forderungen sind kurzfristig und haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Forderungen setzen
sich wie folgt zusammen:
in TEUR
2012
2011
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto)
67.398
73.210
Sonstige Aktiva
18.682
14.118
Forderungen
86.080
87.328
Die Konzernbilanz weist um TEUR 5.812 geringere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus. Die Veränderung setzt sich im Wesentlichen aus folgenden Effekten zusammen: Die Division Frauenthal Automotive baut
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 12.547 auf. Um den Verkaufserlös aus dem Verkauf der Division Industrielle Wabenkörper kostenoptimal einzusetzen, wurde die ABS-Finanzierung eines großen
LKW-Kunden rückgeführt. Die ABS-Finanzierung wurde zum Jahresende 2011 in Höhe von TEUR 15.532 genützt,
per 31. Dezember 2012 findet keine Ausnützung statt. Durch den Verkauf der Division Industrielle Wabenkörper
kam es zu einem Abgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen inklusive PoC-Forderungen in Höhe
von TEUR 18.392.
in TEUR
2012
2011
Steuerforderungen
4.669
5.218
Aktive Rechnungsabgrenzungen
1.799
3.020
Übrige sonstige Aktiva
12.215
5.879
Übrige sonstige Aktiva
18.682
14.118
Die Position übrige sonstige Aktiva steigt im Wesentlichen gegenüber dem Vorjahr aufgrund einer Dividendenforderung gegenüber IBIDEN Porzellanfabrik Frauenthal GmbH in Höhe von TEUR 5.182 und einer Forderung gegenüber dem Käufer der Division Industrielle Wabenkörper in Höhe von TEUR 1.818 (Kaufpreisrestzahlung).
127
128
Geschäftsbericht 2012
Die Fälligkeitsstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zeigt sich wie folgt:
in TEUR
davon:
Forderungen
davon: zum Ab- Zum Abschlussstichtag in den folgenden Zeitbändern überfällig
aus Lieferungen schlussstichtag
weniger als
zwischen 61
zwischen 181 mehr als
und Leistungen nicht überfällig
60 Tage
und 180 Tagen und 360 Tagen 360 Tage
zum 31. 12. 2012
67.398
60.271
5.068
797
907
355
zum 31. 12. 2011
73.210
57.706
1.336
929
0
4.598
Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren
Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:
in TEUR
2012
2011
Stand Wertberichtigungen Forderungen am 1. Jänner
2.640
Veränderung Konsolidierungskreis
1.078
1.582
0
Kursdifferenzen
–2
–3
Zuführungen (Aufwendungen für Wertberichtigungen)
1.042
1.520
Verbrauch
–560
–230
Auflösungen
–185
–229
Stand Wertberichtigungen Forderungen am 31. Dezember
4.013
2.640
Buchwert der wertberichtigten Forderungen zum 31. Dezember
28.920
29.122
Die Position Veränderung Konsolidierungskreis beinhaltet die wertberichtigten Forderungen der in 2012 erworbenen slowakischen Unternehmen GAMA Myjava s.r.o., Myjava, und Technopoint Sanitrends s.r.o., Bratislava,
in Höhe von TEUR 1.014, die dem Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte zuzuordnen sind, sowie die wertberichtigten Forderungen von Worthington Cylinders a.s., Hustopeče, in Höhe von TEUR 64, die
dem Bereich Frauenthal Automotive zuzuordnen sind. In der Position Zuführung in Höhe von TEUR 1.042 (2011:
TEUR 1.520) ist die Nettoveränderung der wertberichtigten Forderungen dargestellt; diese kommt mit TEUR 985
(2011: TEUR 1.507) aus dem Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte, die übrigen TEUR 57 (2011:
TEUR 13) kommen aus dem Bereich Frauenthal Automotive. Die wertberichtigten aber bereits überfälligen Forderungen können oben stehender Tabelle entnommen werden. Der Verbrauch ist mit TEUR 560 (2011: TEUR 230)
zur Gänze dem Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte zuzuordnen.
In den Auflösungen in Höhe von TEUR 185 (2011: TEUR 229) sind jene Forderungen enthalten, welche bereits zu
100 % wertberichtigt wurden, bei denen dann aber doch ein Zahlungseingang erfolgte und daher die Wertberichtigung wieder aufgelöst wurde. Wertberichtigungen werden auf einem eigenen Konto erfasst, es erfolgt keine
Direktabsetzung der Wertberichtigungen von Forderungen.
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Bei der Einzelwertberichtigung handelt es sich um die Wertberichtigung für Forderungen, bei denen es nicht
wahrscheinlich ist, dass alle vertraglich vereinbarten Zins- und Tilgungszahlungen bei Fälligkeit zu erhalten sind.
Die Einzelwertberichtigung wird aus dem Unterschiedsbetrag zwischen dem Kreditbetrag einschließlich anteiliger
aufgelaufener Zinsen, Kosten sowie sonstiger Nebenforderungen und dem Barwert der erwarteten zukünftigen
Geldflüsse unter Berücksichtigung der gestellten Sicherheiten ermittelt. Für Forderungen, welche nicht einzeln
wertberichtigt wurden, zusammengenommen aber einen eingetretenen, jedoch noch nicht identifizierten Verlust
aufweisen, wird eine Portfoliowertberichtigung gebildet. Dabei werden Erfahrungswerte aus der Vergangenheit
zu Grunde gelegt.
Zu jedem Abschlussstichtag werden die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam mit
dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, daraufhin untersucht, ob objektive substanzielle Hinweise (wie
etwa erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, die hohe Wahrscheinlichkeit eines Insolvenzverfahrens
gegen den Schuldner, der Wegfall eines aktiven Markts für den finanziellen Vermögenswert, eine bedeutende
Veränderung des technologischen, ökonomischen, rechtlichen Umfelds sowie des Marktumfelds des Emittenten,
ein andauernder Rückgang des beizulegenden Zeitwerts des finanziellen Vermögenswerts unter die fortgeführten
Anschaffungskosten) auf eine Wertminderung hindeuten.
Der Buchwert der wertberichtigten Forderungen zum 31. Dezember 2012 in Höhe von TEUR 28.920 (2011:
TEUR 29.122) stammt wie im Vorjahr größtenteils aus dem Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte.
Zum Bilanzstichtag bestehen im Bereich Frauenthal Automotive überfällige aber noch nicht wertberichtigte Forderungen in Höhe von TEUR 3.865 (2011: TEUR 3.091). Diese Forderungen gliedern sich nach den verschiedenen
Zeitbändern wie folgt:
in TEUR
zum 31. 12. 2012
SUMME
3.865
in TEUR
zum 31. 12. 2011
SUMME
davon:
Zum Abschluss- in den folgenden Zeitbändern überfällig
stichtag
überfällige
weniger als
zwischen 61
zwischen 181
Forderungen
60 Tage
und 180 Tagen und 360 Tagen
3.795
66
3
davon:
Zum Abschluss- in den folgenden Zeitbändern überfällig
stichtag
überfällige
weniger als
zwischen 61
zwischen 181
Forderungen
60 Tage
und 180 Tagen und 360 Tagen
3.091
2.804
334
38
mehr als
360 Tage
0
mehr als
360 Tage
–86
Zum 31. Dezember 2012 bestehen Verpfändungen von Forderungen zugunsten von Bankverbindlichkeiten in der
Division Frauenthal Automotive (Firma Frauenthal Automotive Sibiu S.R.L., Sibiu) in Höhe von TEUR 2.274.
[19] Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten
Die Position Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten beinhaltet TEUR 45.000 an Veranlagungen,
welche aus der Überschussliquidität durch den Verkauf der Division Industrielle Wabenkörper resultieren. Die Veranlagungen wurden bei führenden österreichischen Banken getätigt. Ein Teil von TEUR 35.000 wurde langfristig,
ein Teil von TEUR 10.000 bis zur Fälligkeit im Juni 2013, veranlagt.
129
130
Geschäftsbericht 2012
[20] Eigenkapital
Grundkapital
Die Entwicklung des Eigenkapitals im Geschäftsjahr 2012 ist im Kapitel Entwicklung des Eigenkapitals dargestellt.
Das zum Bilanzstichtag per 31. Dezember 2012 im Firmenbuch eingetragene Grundkapital beträgt
EUR 9.434.990,00 (2011: EUR 9.434.990,00) und ist zur Gänze eingezahlt. Das Grundkapital verteilt sich auf
insgesamt 7.534.990 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 auf Namen lautende Stückaktien, die nicht
zum Börsehandel zugelassen sind. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Es gibt im Jahr
2012 keine wesentlichen Stimmrechtsänderungen. Der auf eine Stückaktie entfallende anteilige Betrag am Grundkapital beträgt EUR 1,00.
Der Vorstand wurde in der ordentlichen 23. Hauptversammlung vom 6. Juni 2012 ermächtigt, bis einschließlich
30. Juni 2017 (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens
EUR 4.717.495,00 durch Ausgabe von bis zu 4.717.495 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien
mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit
Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls ausschließlich dann auszuschließen,
wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines
Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen oder (ii) gegen Sacheinlagen von Unternehmen, Betrieben,
Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften im In- oder Ausland erhöht wird sowie (c) mit
Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend),
den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingung festzusetzen (genehmigtes Kapital).
Kapitalrücklagen
Die Kapitalrücklagen enthalten gebundene Kapitalrücklagen nach österreichischem Unternehmensrecht in Höhe
von TEUR 21.093 (2011: TEUR 21.093).
Einbehaltene Ergebnisse
In den einbehaltenen Ergebnissen sind die Reserven aus nicht ausgeschütteten Gewinnen und die gesetzlichen
Rücklagen enthalten. Diese Position hat sich von TEUR 53.935 um TEUR 9.735 auf TEUR 63.670 zum Bilanzstichtag erhöht. Die Erhöhung ist auf das einbehaltene Gesamtergebnis 2012 in Höhe von TEUR 12.286 sowie auf das
Optionsprogramm in Höhe von TEUR 198 zurück zu führen. Nähere Details zum Aktienoptionsprogramm sind in
Ziffer [45] nachzulesen. Diese Position reduziert sich um die Dividendenausschüttung im Juni 2012 um TEUR 2.749.
Währungsausgleichsposten
In diesen Rücklagen sind die Differenzen aus Währungsumrechnungen im Zuge der Konsolidierung enthalten.
Sonstige Rücklagen/Zeitwertrücklage
In den Sonstigen Rücklagen/Zeitwertrücklage wurde die Aufwertung der Wertpapiere der SHT Haustechnik AG,
Perchtoldsdorf, in Höhe von TEUR 65 (2011: Abwertung TEUR 8) gebucht. Bei Veräußerung der Wertpapiere wird
die Rücklage aufgelöst und das realisierte Ergebnis in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst. Im Vorjahr betrugen die Sonstigen Rücklagen TEUR 29, aufgrund der Aufwertung der Wertpapiere in der SHT Haustechnik AG,
Perchtoldsdorf, betragen die Sonstigen Rücklagen zum 31. 12. 2012 TEUR 94 (2011: TEUR 29).
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Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Eigene Anteile
Die Position Eigene Anteile hat sich zum 31. 12. 2012 aufgrund des Kaufs von eigenen Anteilen in Höhe von
TEUR 7.021 im Zusammenhang mit dem Aktienrückkaufprogramm von TEUR 532 auf TEUR 7.553 erhöht.
Auf Grundlage der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 6. Juni 2012 hat die Frauenthal Holding AG im
Wege eines freiwilligen Angebots gemäß §§ 4 ff Übernahmegesetz eigene Aktien im Ausmaß von 671.043 Inhaberaktien erworben. Das Angebot konnte vom 26. September 2012 bis 10. Oktober 2012 angenommen werden,
wobei der Angebotspreis EUR 10 je Inhaberaktie der Frauenthal Holding AG betrug. Bis zum Ablauf der Annahmefrist wurde das Angebot für insgesamt 1.030.087 Inhaberaktien der Frauenthal Holding AG angenommen,
sodass die Annahmeerklärungen aufgrund der Überzeichnung des Angebots im Einklang mit der gesetzlichen
Bestimmung des § 20 ÜbG verhältnismäßig um rund 35 % gekürzt wurden.
Eigene Aktien
Anzahl
Stück
Grundkapital
EUR
Anteil am
Grundkapital in %
Stand 31. 12. 2012
943.499
943.499
10,00
Stand 31. 12. 2011
272.456
272.456
2,89
Die Anzahl der eigenen Aktien hat sich damit von 272.456 Stück auf 943.499 Stück erhöht, was einem Anteil von
10 % des Grundkapitals entspricht. Der Streubesitz verringert sich entsprechend auf 1.613.441 Stück Aktien, was
einem Anteil von 17,10 % entspricht. Hauptaktionär ist mit einer Beteiligung von 72,9 % weiterhin die FT Holding
GmbH.
Nicht beherrschende Anteile
Diese Position umfasst die Fremdanteile am Eigenkapital der Frauenthal Automotive Gruppe in Höhe von TEUR
3.507 (2011: TEUR 4.023).
[21] Langfristige Rückstellungen
Die Berechnung der Pensionsrückstellungen wurde nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren durchgeführt. Der
Berechnung wurde ein Zinssatz von 3,7 % p.a. (2011: 4,5 % p.a.) sowie durchschnittliche Bezugs- bzw. Pensionserhöhungen von 2,0 % p.a. zugrunde gelegt.
Die Berechnung der Abfertigungsrückstellungen und der Rückstellungen für Jubiläumsgelder wurde ebenfalls nach
dem Anwartschaftsbarwertverfahren durchgeführt. Künftig zu erwartende Gehaltssteigerungen werden im Ausmaß von 2,5 %-3,0 % p.a. berücksichtigt. Der Kalkulationszinssatz beträgt wie bei der Berechnung der Pensionsrückstellung 3,7 % p.a. (2011: 4,5 % p.a.).
In allen Gesellschaften wurde für die Berechnung der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldansprüche eine
Fluktuationsrate angenommen.
131
132
Geschäftsbericht 2012
Die langfristigen Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr 2012 wie folgt entwickelt:
in TEUR
1. 1. 2012
Änderung
KK
10.175
–1.877
528
–36
0
395
0
0
9.185
6.654
0
579
–49
–33
291
0
0
7.442
5.148
–1.574
365
–128
–349
101
–1
0
3.562
21.977
–3.451
1.472
–213
–382
787
–1
0
20.189
Zuweisung
Verwendung
Auflösung
Zinseffekte
Kursdifferenz
Umgliederung 31. 12. 2012
Rückstellungen
für Abfertigungen
Rückstellungen
für Pensionen
Sonstige langfristige Rückstellungen
Langfristige
Rückstellungen
Die Vergleichswerte der langfristigen Rückstellungen im Geschäftsjahr 2011 stellen sich wie folgt dar:
in TEUR
1.1.2011
Zuweisung
Verwendung
Auflösung
Zinseffekte Kursdifferenz
Umgliederung
31. 12. 2011
Rückstellungen
für Abfertigungen
9.826
58
–160
–7
458
0
0
10.175
6.930
17
–495
0
202
0
0
6.654
4.078
1.679
–151
–485
111
–2
–82
5.148
20.834
1.754
–806
–492
771
–2
–82
21.977
Rückstellungen
für Pensionen
Sonstige langfristige Rückstellungen
Langfristige
Rückstellungen
Die Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder (Ausweis unter sonstigen langfristigen
Rückstellungen) betreffen die gemäß IAS 19 zu bilanzierenden Vorsorgen für Leistungen an Arbeitnehmer. Der
Fälligkeitszeitpunkt der langfristigen Rückstellungen kann nicht zuverlässig angegeben werden.
Der Bilanzansatz der Abfertigungs- und Pensionsrückstellung entspricht den jeweiligen leistungsorientierten Verpflichtungen (DBO) zum 31. Dezember 2012. Die Abfertigungs- und Pensionsrückstellung haben sich bei einem
Zinssatz von 3,7 % im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:
in EUR
Pension
Abfertigung
DBO 31. 12. 2011
6.653.826
10.175.211
Änderungen des Konsolidierungskreises
0
–1.877.026
Laufender Dienstzeitaufwand
92.979
452.776
Zinsaufwand
290.525
395.225
Zahlungen
–395.412
–472.533
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+)
799.608
511.377
DBO 31. 12. 2012
7.441.526
9.185.030
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Konzernabschluss
Lagebericht
in EUR
Jahresabschluss
Pension
Abfertigung
DBO 31.12.2010
6.930.427
9.826.025
Änderung des Konsolidierungskreises
Laufender Dienstzeitaufwand
87.876
551.782
Zinsaufwand
301.975
458.000
Zahlungen
–439.745
–297.475
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+)
–226.707
–363.121
DBO 31.12.2011
6.653.826
10.175.211
0
0
Es ergibt sich aufgrund von Schätzungen folgende Entwicklung der Abfertigungs- und Pensionsrückstellung für
2013:
in EUR
Pension
Abfertigung
DBO 31. 12. 2012
7.441.526
9.185.030
Laufender Dienstzeitaufwand
113.000
475.174
Zinsaufwand
267.886
354.650
Zahlungen
–402.653
–161.193
erwartete DBO 31. 12. 2013
7.419.759
9.853.661
31. 12. 2010
31. 12. 2011
31. 12. 2012
Die Entwicklung der DBO stellt sich wie folgt dar:
in TEUR
31. 12. 2008
31. 12. 2009
Pensionsrückstellung
9.746
6.379
6.930
6.654
7.442
Abfertigungsrückstellung
9.685
8.500
9.826
10.175
9.185
Die sonstigen langfristigen Rückstellungen stellen sich in ihrer Entwicklung wie folgt dar:
in TEUR
1. 1. 2012
Änderung
KK
Zuweisung
Verwendung
Auflösung Zinseffekte
Kursdifferenz
Umgliederung
31. 12. 2012
Sonstige Personalrückstellungen
3.143
–307
248
–117
–43
101
2
0
3.027
2.005
–1.267
117
–11
–306
0
–3
0
535
5.148
–1.574
365
–128
–349
101
–1
0
3.562
Sonstige
Rückstellungen
Sonstige
langfristige
Rückstellungen
133
134
Geschäftsbericht 2012
in TEUR
Verwendung
Auflösung
Zinseffekte Kursdifferenz
Umgliederung
1. 1. 2011
Zuweisung
31. 12. 2011
2.990
130
–82
–4
111
–2
0
3.143
1.088
1.549
–69
–481
0
0
–82
2.005
4.078
1.679
–151
–485
111
–2
–82
5.148
Sonstige Personalrückstellungen
Sonstige
Rückstellungen
Sonstige
langfristige
Rückstellungen
Die sonstigen langfristigen Personalrückstellungen betreffen Vorsorgen für Jubiläumsgelder, Abfindungen und Altersteilzeitmodelle. Auf die Jubiläumsgelder entfallen per 31. Dezember 2012 TEUR 2.674 (2011: TEUR 2.758). Die
Zuweisung für die Jubiläumsgelder beträgt TEUR 266 (2011: TEUR 137). Die Rückstellung für Abfindungen beträgt
am Bilanzstichtag TEUR 48 (2011: TEUR 58). Die sonstigen Rückstellungen beinhalten Vorsorgen für Risiken, die
aus Ansprüchen aus der gesetzlichen Gewährleistung, vertraglichen Garantien oder Produkthaftung von bereits
gelieferten Waren entstehen können. Am Standort Frauenthal Automotive France S.A.S., Châtenois-les-Forges,
besteht aufgrund behördlicher Auflagen die Verpflichtung einer Bodensanierung.
Ein Sanierungsplan wurde auf Basis technischer Gutachten erstellt und die Vorgehensweise mit der Umweltbehörde abgestimmt. Die Sonstigen Rückstellungen beinhalten eine entsprechende Rückstellung für Dekontaminierungen an diesem Standort in Höhe von TEUR 114 (2011: TEUR 241). Die Höhe der sonstigen Rückstellungen
entspricht der zum Bilanzerstellungszeitpunkt nach Einschätzung des Managements wahrscheinlichsten Lösungsvariante.
Sensitivitätsanalyse zu den Personalrückstellungen
Würde man die Berechnungen der Pensions-, Abfertigungsrückstellungen sowie die Rückstellungen für Jubiläum
und Altersteilzeit statt mit dem für das Jahr 2012 berechneten Zinssatz von 3,7 % mit 3,2 % berechnen, würde
sich das Gesamtergebnis der Frauenthal-Gruppe um TEUR 1.320 verschlechtern:
2012
3,7 %
in TEUR
Szenario
3,2 %
Abweichung
Pensionsrückstellungen
7.442
7.974
–533
Abfertigungsrückstellungen
9.185
9.774
–589
Jubiläumsgeldrückstellungen
2.674
2.748
–75
Altersteilzeitrückstellungen
306
430
–124
Rückstellungen gesamt
19.606
20.926
–1.320
Würde man einen Zinssatz für die Berechnungen von 4,2 % statt wie im Jahr 2012 mit 3,7 % heranziehen, würde
sich das Gesamtergebnis der Frauenthal-Gruppe um TEUR 989 verbessern:
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
2012
3,7 %
in TEUR
Jahresabschluss
Szenario
4,2 %
Abweichung
Pensionsrückstellungen
7.442
6.966
475
Abfertigungsrückstellungen
9.185
8.694
491
Jubiläumsgeldrückstellungen
2.674
2.532
142
Altersteilzeitrückstellungen
306
425
–119
Rückstellungen gesamt
19.606
18.617
989
Der Schätzwert für die Rückstellung wurde anhand einer Discounted-Cash-Flow-Berechnung ermittelt, bei der die
künftigen Geldzu- und -abflüsse mit einem Zinssatz von 5 % abgezinst wurden.
[22] Kurzfristige Rückstellungen
Die kurzfristigen Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr 2012 wie folgt entwickelt:
in TEUR
1. 1. 2012
Änderung KK
Zuweisung
Verwendung
Auflösung
Kursdifferenz
Umgliederung
31. 12. 2012
Steuerrückstellungen
665
0
2.525
–502
0
0
0
2.688
1.746
0
–90
–1.132
7
0
1.385
2.411
0
3.379
–592
–1.132
7
0
4.073
1. 1. 2011
Zuweisung
Verwendung
Auflösung
Sonstige
Rückstellungen
854
Kurzfristige
Rückstellungen
in TEUR
Kursdifferenz
Umgliederung
31. 12. 2011
Steuerrückstellungen
528
656
–491
–28
0
0
665
Sonstige Rückstellungen
1.916
1.260
–812
–696
–4
82
1.746
Kurzfristige Rückstellungen
2.444
–1.303
–724
–4
82
2.411
1.916
In den sonstigen kurzfristigen Rückstellungen sind Restrukturierungsrückstellungen in Höhe von TEUR 227 (2011:
TEUR 1.171), Drohverlustrückstellungen in Höhe von TEUR 425 (2011: TEUR 421), Sonstige Personalrückstellungen
in Höhe von TEUR 559 (2011:TEUR 99) sowie sonstige Rückstellungen in Höhe von TEUR 174 (2011:TEUR 55)
enthalten.
In der Beteiligungsgesellschaft Frauenthal Automotive Elterlein GmbH, Elterlein, fand im Geschäftsjahr 2011 eine
Betriebsprüfung statt. Diese Gesellschaft verfügt über erhebliche steuerliche Verlustvorträge, die im Betriebsprüfungszeitraum zu einer Minderung der Ertragssteuerbelastung von etwa MEUR 6 (Minderung der Ertragssteuerlast
2005–2010 inkl. Verzinsung: MEUR 6,3) geführt haben. Die Verlustvorträge wurden von der Betriebsprüfung abgesprochen, gegen den Bescheid wurde jedoch Einspruch erhoben.
Basierend auf drei unabhängigen Gutachten über die positiven Erfolgsaussichten dieses Einspruchs wird kein drohendes Risiko für eine endgültige Aberkennung der Verlustvorträge und somit für eine Steuernachzahlung gesehen und daher auch keine bilanzielle Vorsorge getroffen.
135
136
Geschäftsbericht 2012
Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen werden für alle erkennbaren sonstigen Risiken aus einem Ereignis der
Vergangenheit mit einer gegenwärtigen Verpflichtung (rechtlich oder faktisch) gebildet, bei denen ein Abfluss von
Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtungen wahrscheinlich ist und eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtungen möglich ist.
[23] Verbindlichkeiten
Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2012 nach ihrer Restlaufzeit stellt sich wie folgt dar:
Restlaufzeit
Verbindlichkeitenspiegel zum 31. 12. 2012 in TEUR
Anleihe
Gesamtbetrag
bis 1 Jahr
1–5 Jahre
dinglich
besichert
über 5 Jahre
102.414
3.019
99.395
0
0
14.839
9.254
5.585
0
0
40
40
0
0
0
Lieferungen und Leistungen
45.892
45.892
0
0
0
Sonstige Verbindlichkeiten
22.296
22.026
270
0
0
Verbindlichkeiten gesamt
185.481
80.231
105.250
0
0
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten (inklusive Leasing)
erhaltene Anzahlungen
auf Bestellungen
Verbindlichkeiten aus
Die Liquiditätsentwicklung der Frauenthal-Gruppe war 2012 vom Verkauf der Division Industrielle Wabenkörper
geprägt. Der Liquiditätszufluss von MEUR 80,7 setzte sich aus einem Kaufpreis von MEUR 51,3 und der Übernahme von Finanzverbindlichkeiten von MEUR 29,4 durch den Käufer zusammen. MEUR 28,1 des Zuflusses wurden zur Tilgung bestehender kurz- und langfristiger Finanzverbindlichkeiten, einschließlich der Rückführung einer
ABS-Finanzierung verwendet. MEUR 10 wurden mittelfristig und MEUR 35 langfristig, bis zur Fälligkeit der in 2016
auslaufenden MEUR 100 Unternehmensanleihe, im Geldmarkt bei führenden österreichischen Kreditinstituten veranlagt. Die Effektivverzinsung der fünfjährigen Unternehmensanleihe beträgt 5,08 %.
In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing in Höhe von
TEUR 267 (2011: TEUR 489) enthalten, die mit TEUR 0 (2011: TEUR 228) eine Restlaufzeit von über 5 Jahren und
mit TEUR 185 (2011: TEUR 209) eine Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren aufweisen, TEUR 82 (2011:
TEUR 52) sind kurzfristig.
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Die Vergleichswerte des Verbindlichkeitenspiegels zum 31. Dezember 2011 stellen sich wie folgt dar:
Restlaufzeit
Verbindlichkeitenspiegel zum 31. 12. 2011 in TEUR
Anleihe
Gesamtbetrag
bis 1 Jahr
1-5 Jahre
dinglich
besichert
über 5 Jahre
130.068
30.839
99.229
0
22.672
10.684
11.548
441
3.487
3.487
0
0
56.683
56.683
0
0
verbundenen Unternehmen
418
418
0
0
Wechselverbindlichkeiten
0
0
0
0
Sonstige Verbindlichkeiten
24.965
23.713
1.253
0
Verbindlichkeiten gesamt
238.295
112.030
441
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten (inklusive Leasing)
431
erhaltene Anzahlungen
auf Bestellungen
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber
125.824
431
Mit dem Anleiheerlös der 2011 begebenen MEUR 100 Anleihe wurde von der Anleihe 2005–2012 (fällig am
28. Juni 2012) ein Anteil von insgesamt MEUR 43 zurück gekauft. Der verbleibende Anteil der Anleihe 2005-2012
von MEUR 27 wurde am 28. Juni 2012 getilgt.
Die sonstigen Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2012 sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 2.669 gesunken.
Hauptsächlich ist diese Veränderung auf die gesunkenen Personalverbindlichkeiten und die Verbindlichkeiten aus
Investitionszuschüssen zurückzuführen. Die Veränderungen gegenüber der Vergleichsperiode sind folgender Tabelle zu entnehmen:
in TEUR
2012
2011
Personalverbindlichkeiten
14.011
15.786
–1.775
Steuerverbindlichkeiten
4.119
4.460
–341
Verbindlichkeiten Investitionszuschüsse
1.477
1.972
–495
Kreditorische Debitoren
616
372
244
Noch nicht erhaltene Rechnungen/passive Rechnungsabgrenzungen
592
400
192
Erhaltene Anzahlungen
108
140
–32
Gewährleistung und Schadensfälle
621
667
–46
Jahresabschluss-, Prüfungskosten
100
96
4
Übrige sonstige Verbindlichkeiten
652
1.072
–420
Sonstige Verbindlichkeiten
22.296
24.965
Veränderung
–2.669
Unter den Personalverbindlichkeiten sind neben den Lohn- und Gehaltszahlungen und Sozialabgaben für Dezember 2012 vor allem die Abgrenzungen für nicht konsumierte Urlaubstage enthalten. Die Verbindlichkeiten
kreditorische Debitoren stammen wie im Vorjahr fast zur Gänze aus dem Bereich Großhandel für Sanitär- und
Heizungsprodukte.
137
138
Geschäftsbericht 2012
[24] Eventualverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Haftungsverhältnissen
Der Frauenthal-Konzern weist zum 31. Dezember 2012 Eventualverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 692 (2011:
TEUR 692) aus Haftungsverhältnissen gegenüber Dritten aus. Es handelt sich um Eventualverbindlichkeiten am
Standort Frauenthal Automotive Azambuja Unipessoal, Lda., Azambuja, für IAPMEI für Investitionsprojekte. Diese
Eventualverbindlichkeiten bestehen solange, bis die Projekte abgeschlossen sind.
In einer Beteiligungsgesellschaft, der Frauenthal Automotive Elterlein GmbH (vormals: Linnemann-Schnetzer
Deutschland GmbH, Elterlein) mit Sitz in Elterlein, Deutschland, fand im Geschäftsjahr 2011 eine Betriebsprüfung
statt. Diese Gesellschaft verfügt über erhebliche steuerliche Verlustvorträge, die im Prüfungszeitraum zu einer
Minderung der Ertragssteuerbelastung von etwa MEUR 6 geführt haben. Darüber hinaus weist die Konzernbilanz
aktivierte latente Steuern von rund MEUR 7 aus, die aus der Aktivierung eines Teils dieser Verlustvorträge resultieren. Die Betriebsprüfung führte zur Aberkennung der Verlustvorträge; entsprechende Bescheide für den Prüfungszeitraum 2005–2007 wurden ausgestellt. Die Aussetzung der Vollziehung wurde ebenso per Bescheid erteilt,
sodass daraus keine Liquiditätsbelastung resultiert. Die Betriebsprüfung stützt sich dabei auf eine Argumentation,
die nach Ansicht des Vorstands aufgrund der Rechtslage, der bisherigen Rechtsprechung und der überwiegenden
Lehrmeinung nicht geeignet ist, die Verlustvorträge abzuerkennen. Auf der Basis von drei unabhängigen Gutachten renommierter Experten wurde eine Risikoevaluierung vorgenommen, die die Wahrscheinlichkeit, dass die
Verlustvorträge auch bis zur letzten Berufungsinstanz aberkannt werden, deutlich unter 50 % einschätzt. Daher
konnte für dieses drohende Risiko keine bilanzielle Vorsorge getroffen werden. Allerdings droht ein möglicherweise sehr langwieriges gerichtliches Berufungsverfahren. Die Sachlage wird quartalsweise evaluiert und gegebenenfalls auftretende neue Erkenntnisse bei der Risikoeinschätzung berücksichtigt. Im Berichtsjahr haben in dieser
Angelegenheit keine neuen Entwicklungen stattgefunden. Eine abschließende Stellungnahme der Finanzbehörden
liegt noch nicht vor, daher konnte auch noch kein gerichtliches Berufungsverfahren eingeleitet werden.
Alle anderen drohenden Risiken wurden im Bereich der Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten berücksichtigt.
[25] Eventualforderungen
Zum Bilanzstichtag bestehen wie im Vorjahr keine Eventualforderungen.
[26] Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverhältnissen
Aus der Nutzung von in der Konzernbilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen bestehen aufgrund von Leasing-,
Miet- und Pachtverträgen Verpflichtungen in folgendem Umfang:
in TEUR
2012
2011
im folgenden Jahr befristet
875
1.174
im folgenden Jahr unbefristet
7.945
6.627
in den folgenden fünf Jahren befristet
1.701
3.344
in den folgenden fünf Jahren unbefristet
40.831
36.124
über fünf Jahre befristet (p.a.)
434
2
über fünf Jahre unbefristet (p.a.)
7.992
7.816
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Die zukünftigen Verpflichtungen im folgenden Jahr unbefristet, in den folgenden fünf Jahren unbefristet und
über fünf Jahre unbefristet beziehen sich fast zur Gänze auf die Mietverpflichtungen der Division Großhandel für
Sanitär- und Heizungsprodukte.
[27] Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen
Die Frauenthal Holding AG und ihre Tochtergesellschaften sind zum Abschlussstichtag in keine nennenswerten
Rechtsstreitigkeiten involviert, für die nicht durch Rückstellungen vorgesorgt wurde. Außer den angeführten Mietund Leasingverpflichtungen bestehen keine über den normalen Geschäftsbetrieb hinausgehenden langfristigen
Vertragsbeziehungen oder Auflagen aus Umweltschutzgründen, die für den Konzern zu in der Konzernbilanz nicht
ausgewiesenen erheblichen finanziellen Verpflichtungen führen könnten.
D. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINNUND-VERLUST-RECHNUNG
Die Darstellung der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren.
[28] Umsatzerlöse
Der größte Teil der Umsatzerlöse entfällt auch im Geschäftsjahr 2012 auf die Mitgliedsländer der EU, da der Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte zum Großteil Umsätze in Österreich aufweist und dieser den
größten Umsatzbeitrag liefert. Bei den Umsatzerlösen handelt es sich im Wesentlichen um Erlöse aus dem Verkauf
von Gütern.
in TEUR
2012
2011
Veränderung
Umsatz nach Regionen
Österreich
294.672
285.697
Sonstige EU
208.126
217.744
–9.618
Amerika
39
Sonstige Länder
7.081
10.723
–3.642
Umsatzerlöse
509.918
514.179
–4.261
15
8.975
24
139
140
Geschäftsbericht 2012
[29] Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR 4.115 gestiegen. Es werden die folgenden Beträge ausgewiesen:
in TEUR
2012
2011
Veränderung
Sonstige betriebliche Erträge
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
1.096
1.031
65
Kursgewinne
707
996
–289
Versicherungsentschädigungen
449
416
33
Auflösung Investitionszuschüsse
58
59
–1
Erträge aus Abgang zu Anlagevermögen
674
421
253
Passivischer Unterschiedsbetrag
2.684
0
2.684
Übrige sonstige Erträge
7.674
6.304
1.370
Sonstige betriebliche Erträge
13.342
9.227
4.115
Aufgrund der Akquisitionen von drei Gesellschaften im Geschäftsjahr 2012 ergibt sich in Summe ein passivischer
Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 2.684. Daraus entfallen auf die Division Frauenthal Automotive TEUR 1.615
und auf die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte TEUR 1.070.
Die übrigen sonstigen Erträge sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 1.370 gestiegen:
in TEUR
2012
2011
Veränderung
Übrige sonstige Erträge
Erhaltene Boni und Zuschüsse
3.698
3.776
–78
Erträge aus Weiterverrechnung
374
331
43
Miet- und Betriebskostenerträge
221
220
1
Erträge aus Versicherungsvergütungen
473
276
197
Periodenfremde Erlöse
930
203
727
Auflösung von Wertberichtigungen
0
52
–52
Übrige sonstige Erträge
1.978
1.446
532
Übrige sonstige Erträge
7.674
6.304
1.370
Die Position erhaltene Boni und Zuschüsse beinhaltet TEUR 3.385 (2011: TEUR 3.159) an Kostenzuschüssen und
Boni von Lieferanten sowie Zuschüsse für Lehrlinge und Fortbildung in der Division Großhandel für Sanitär- und
Heizungsprodukte. In den übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen sind Serviceleistungen, Erstattungen, Erträge
aus Reklamationen und Erstattungen von Schadensfällen ausgewiesen.
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
[30] Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
Der Aufwand setzt sich aus den folgenden Beträgen zusammen:
in TEUR
2012
2011
Veränderung
Materialaufwendungen
327.938
328.913
–975
Aufwendungen für bezogene Leistungen
25.212
28.682
–3.470
Summe
353.150
357.596
–4.445
Aufgrund geringerer Umsätze in der Division Frauenthal Automotive reduzierten sich die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen um TEUR 19.422. Entgegen gesetzt stiegen diese Aufwendungen aufgrund höherer Umsätze und Akquisitionen in der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte
um TEUR 14.538.
[31] Personal
Im Geschäftsjahr 2012 beschäftigte die Frauenthal-Gruppe im Durchschnitt 2.613 Personen (2011: 2.368), das
sind im Vergleich zum Vorjahr um 245 Mitarbeiter mehr. Die Zahl der Arbeiter beinhaltet neben Fixangestellten
auch 86 (2011: 120) im Jahresdurchschnitt beschäftigte Leiharbeiter.
in TEUR
2012
2011
Veränderung
Arbeiter
1.431
1.385
46
Angestellte
1.182
983
199
Summe
2.613
2.368
245
Zum Stichtag per 31. Dezember 2012 sind in der Frauenthal-Gruppe 2.597 Arbeitnehmer (2011: 2.309) beschäftigt. Die Zusammensetzung des Personalaufwands stellt sich in folgender Tabelle dar:
in TEUR
2012
2011
Veränderung
Löhne
58.549
57.446
1.103
Gehälter
18.197
15.515
2.682
Aufwendungen für Abfertigungen
2.116
1.427
689
Aufwendungen für Altersversorgung
225
540
–315
997
Personalaufwand
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie
vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
21.228
20.231
Sonstige Sozialaufwendungen
1.252
79
Personalaufwand
101.646
96.411
5.235
1.331
141
142
Geschäftsbericht 2012
In den österreichischen Gesellschaften wurden aufgrund des Betrieblichen Mitarbeitervorsorgegesetzes (BMVG)
sowie vertraglicher Zusagen beitragsorientierte Zahlungen in Höhe von TEUR 338 (2011: TEUR 367) geleistet.
Alle angegebenen Personalzahlen 2012 sowie jene des Vergleichsjahres 2011 sind exklusive der Mitarbeiter aus
der im Juni verkauften Division Industrielle Wabenkörper. Diese Division beschäftigte im Vorjahr durchschnittlich
321 Personen. Am Stichtag per 31. 12. 2011 waren 340 Personen beschäftigt.
Leitende Angestellte
Für den Vorstand sowie für leitende Angestellte in Schlüsselpositionen wurden folgende Zahlungen getätigt. Die
Anzahl der leitenden Angestellten hat sich im Jahr 2012 um 16 auf 99 Mitarbeiter erhöht, die Gehälter sind
entsprechend um TEUR 777 auf TEUR 9.570 angestiegen. Diese Veränderung ist fast zur Gänze auf den Bereich
Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte zurück zu führen.
in TEUR
2012
2011
Veränderung
Pensionszahlungen für Ausgeschiedene
162
189
Anzahl der leitenden Angestellten
99
83
–27
16
Laufende Gehälter
9.570
8.793
777
Pensionszahlungen
81
71
10
Abfertigungen und Altersversorgung
81
0
81
Mitarbeitervorsorgekasse
71
60
11
Im Geschäftsjahr 2012 gab es keine Auszahlungen für Abfertigungen und Altersversorgung für leitende Angestellte, welche über die gesetzlich geregelten Zusagen hinausgehen.
in TEUR
Abfertigungen und Altersversorgung sonstige Arbeitnehmer
2012
2.179
2011
1.895
Veränderung
284
Von den Aufwendungen für Pensionszahlungen, Abfertigungen und Altersversorgung für leitende und sonstige
Arbeitnehmer im Konzern in Höhe von TEUR 2.341 (2011: TEUR 1.966) betreffen TEUR 2.179 (2011: TEUR 1.895)
sonstige Arbeitnehmer und den Rest von TEUR 162 (2011: TEUR 71) Aufwendungen für leitende Angestellte.
Für aktive Vorstandsmitglieder, Geschäftsführer und sonstige leitende Angestellte gibt es wie im Vorjahr keine Pensionszusagen seitens der Frauenthal Holding AG oder ihrer Tochtergesellschaften. Die Vorstände erhalten laufende
Einzahlungen in eine Pensionskasse. Die aktiven Vorstände der Frauenthal Holding AG sind mit ihren Bezügen
sowohl in den sonstigen Aufwendungen als auch im Personalaufwand erfasst.
[32] Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
Die Aufgliederung der Jahresabschreibungen nach einzelnen Posten ist im Anlagenspiegel ersichtlich.
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
[33] Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
in TEUR
2012
2011
Veränderung
Steuern, soweit sie nicht unter Steuern
vom Einkommen und Ertrag fallen
690
717
–27
Betriebskosten
77
93
–16
Sonstige Vertriebskosten
5.293
4.771
522
Mietaufwendungen
8.351
7.660
691
Frachtkosten
7.662
7.681
–19
Verwaltungskosten
4.555
4.425
130
Rechts- und Beratungsaufwendungen
3.472
3.817
–345
Fremdreparaturen
585
1.003
–418
Geleastes Personal
593
847
–254
Reisekosten
2.130
2.216
–86
Versicherungsaufwendungen
1.829
1.665
164
Personalbeschaffung
1.457
1.514
–57
Forderungswertberichtigungen und -abschreibungen
1.043
1.099
–56
Fremdleistungen
4.711
4.496
215
Kursverluste
952
888
64
Entsorgungskosten
439
505
–66
Bankgebühren
565
882
–317
Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen
32
36
–4
Schadensfälle
281
353
–72
Leasingaufwendungen
161
170
–9
Restrukturierungsaufwendungen
1.200
1.000
200
Übrige Aufwendungen
3.162
2.297
865
Sonstige betriebliche Aufwendungen
49.240
48.135
1.105
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR 1.105 gestiegen und resultieren hauptsächlich aus höheren sonstigen Vertriebskosten, Mietaufwendungen und Restrukturierungskosten. Die
Restrukturierungsaufwendungen sind auf die Division Frauenthal Automotive zurück zu führen. Es wurden Rückstellungen für Sozialpläne in der Höhe von TEUR 1.200 (2011: TEUR 1.000) für das Werk Frauenthal Automotive
Westphalia GmbH, Ahlen, gebildet. Von den Kursverlusten in Höhe von TEUR 952 wurden im Geschäftsjahr 2012
TEUR 506 (2011: TEUR 234) realisiert. In der Position übrige betriebliche Aufwendungen wurden Währungsdifferenzen, diverse Beiträge und Abgaben sowie Weiterbelastungen ausgewiesen.
143
144
Geschäftsbericht 2012
Im Geschäftsjahr 2012 wurden folgende Aufwendungen für den Abschlussprüfer BDO Austria GmbH, ergebniswirksam erfasst:
in TEUR
2012
2011
Prüfung des Jahres- bzw. Konzernabschlusses
60.000
60.000
andere Bestätigungsleistungen
128.923
141.945
Steuerberatungsleistungen
229.389
146.580
sonstige Leistungen
67.000
28.600
Summe
485.312
377.125
[34] Finanzerfolg
Sämtliche Fremdkapitalzinsen in Bezug auf qualifizierte Vermögenswerte wurden wie im Vorjahr aktiviert.
in TEUR
2012
Zinserträge
1.275
Zinsaufwendungen
Sonstige Finanzerträge
Summe
–4.692
2011
947
328
–5.997
–6.903
906
42
–12
–5.914
1.222
30
Veränderung
Die Finanzierungskosten sanken aufgrund der Tilgung des restlichen Teils der Altanleihe um TEUR 906 auf
TEUR 5.997. Dem stehen Zinserträge aus der im Geldmarkt veranlagten Liquidität von TEUR 1.275 gegenüber,
sodass der Nettozinsaufwand in Höhe von TEUR 4.692 gegenüber dem Vorjahr um TEUR 1.222 gesunken ist.
Die Umsätze aus Zinsen belaufen sich im Geschäftsjahr auf TEUR 1.275, was einer Steigerung im Vergleich zum
Vorjahr in Höhe von TEUR 328 entspricht. Dies ist vor allem auf den höheren Veranlagungsbetrag zurückzuführen.
Die Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR –5.997 haben sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 906 verringert –
dies ist großteils auf die Rückführung der Altanleihe und von Bankverbindlichkeiten zurückzuführen.
[35] Ertragsteuern
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Der auf die Konzernmuttergesellschaft Frauenthal Holding AG anwendbare Steuersatz beträgt 25 %. In der Position „Steuern vom Einkommen und Ertrag“ der fortzuführenden Geschäftsbereiche in Höhe von TEUR –1.509
(2011: TEUR –1.503) entfallen TEUR –1.399 (2011: TEUR –1.519) auf den laufenden Steueraufwand.
Im Geschäftsjahr 2012 wurden TEUR 604 (2011: 755 TEUR) an Steuern bezahlt.
Veränderung latenter Steuern
Die Veränderung der aktiven und passiven Steuerabgrenzung in Höhe von TEUR –7.820 ist als Steueraufwand
in Höhe von TEUR –8.257 (fortzuführende Geschäftsbereiche TEUR –386; aufgegebener Geschäftsbereich
TEUR –7.871) und als Veränderung im Sonstigen Gesamtergebnis in Höhe von TEUR 437 ausgewiesen (2011:
Steueraufwand TEUR –1.115).
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
in TEUR
Jahresabschluss
2012
2011
Veränderung latente Steuern
Stand der latenten Steuern per 1. 1.
17.221
18.308
davon aktive latente Steuern
20.319
20.771
davon passive latente Steuern
–3.098
–2.463
Konsolidierungskreisänderungen
857
0
davon aktive latente Steuern
832
0
davon passive latente Steuern
25
0
Wertänderungen in Bilanzpositionen
–187
–641
Entwicklungskosten
0
57
sonstiges Anlagevermögen
–361
–495
sonstiges kurzfristiges Vermögen
216
–176
Personalrückstellungen
119
591
Jubiläumsrückstellungen
33
–403
sonstige Rückstellungen
–223
–10
sonstige Verbindlichkeiten
29
–205
Steuerliche und latente Verlustvorträge
–7.668
–428
Änderungen durch das steuerliche Jahresergebnis
–8.555
–1.250
Änderungen des Aktivierungsausmasses der Verlustvorträge
887
822
Ergebnisveränderung der latenten Steuern
–7.820
–1.115
davon Erhöhung/Minderung der aktiven latenten Steuern
–7.709
–452
davon Erhöhung/Auflösung der passiven latenten Steuern
–153
–635
davon Kursdifferenzen
42
–28
Veränderungen im Eigenkapital
0
0
Kursdifferenzen
–42
28
Stand der latenten Steuern per 31. 12.
10.216
17.221
davon aktive latente Steuern
13.442
20.319
davon passive latente Steuern
–3.226
–3.098
145
146
Geschäftsbericht 2012
Hinsichtlich der Zusammensetzung der Steuerabgrenzung wird auf Punkt [17] verwiesen:
in TEUR
1–12/2012
1–12/2011
Überleitung vom gesetzlichen Steuersatz entsprechenden Steueraufwand zum effektiven Steueraufwand
Ergebnis vor Steuern fortzuführende Geschäftsbereiche
3.204
8.599
Ergebnis vor Steuern aufgegebene Geschäftsbereiche
47.970
7.863
Ergebnis vor Steuern
51.174
16.462
Steueraufwand zum entsprechenden Steuersatz von 25 %
12.794
Steuerliche Auswirkungen
4.116
Steueraufwand aus Vorperioden
–110
Verbrauch von nicht aktivierten Verlustvorträgen
113
34
Erhöhung von nicht aktivierten Verlustvorträgen
–2.299
–747
erstmalige Aktivierung von Verlustvorträgen
4.011
2.469
permanente steuerliche Differenzen und sonstiges
–403
–172
unterschiedliche Steuersätze der Tochterunternehmen
–242
–241
Steuersatzänderungen bei der Bewertung latenter Steuern
0
0
Gesamte steuerliche Auswirkungen
1.070
1.387
2.729
Steuern vom Einkommen und Ertrag
44
11.724
Steueraufwand vom Einkommen und Ertrag lt. GuV
–3.904
–1.614
Veränderung der latenten Steuern
–7.820
–1.115
–11.724
–2.729
davon fortzuführende Geschäftsbereiche
–1.895
davon aufgegebene Geschäftsbereiche
–10.266
–1.759
Effektiver Steuersatz
Gesamter Steueraufwand lt. Gesamtergebnisrechnung
23 %
–970
17 %
[36] Ergebnis je Aktie
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie aus fortzuführenden Geschäftsbereichen liegt bei durchschnittlich gewichteten 9.028.325 Stück im Umlauf befindlicher Aktien bei EUR 0,20 und das verwässerte Ergebnis je Aktie aus fortzuführenden Geschäftsbereichen liegt bei durchschnittlich gewichteten 9.047.972 Stück im Umlauf befindlicher
Aktien bei EUR 0,19 (2011: 9.152.808 Stück verwässert und unverwässert EUR 0,81).
2012
2011
Anzahl der ausgegebenen Aktien
9.434.990
9.434.990
Eigene Aktien
–943.499
–272.456
Im Umlauf befindliche Aktien
8.491.491
9.162.534
Stückaktien
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Die Berechnung des Ergebnisses je Aktie aus fortzuführenden Geschäftsbereichen erfolgt, indem das Ergebnis
nach Steuern fortzuführende Geschäftsbereiche in Höhe von TEUR 1.309 mit dem Ergebnisanteil nicht beherrschende Anteile in Höhe von TEUR 453 saldiert wird und dieses durch die durchschnittlich gewichteten verwässerten bzw. unverwässerten Stück Aktien dividiert wird.
Für das Geschäftsjahr 2012 gibt es noch keinen Vorschlag für die Dividendenausschüttung (2011: EUR 0,10 je
Aktie plus Sonderdividende von EUR 0,20 je Aktie).
E. ERLÄUTERUNGEN ZUR GELDFLUSSRECHNUNG
(CASHFLOW-STATEMENT)
Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten Methode erstellt. Die Nettogeldflüsse (Cashflows) werden
nach den Bereichen der operativen Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Saldo der Nettogeldflüsse zeigt die Veränderung des Fonds der liquiden Mittel zum Ende des Geschäftsjahres.
[37] Geldfluss aus dem Ergebnis
Im Geldfluss aus dem Ergebnis wird der Jahresüberschuss/-fehlbetrag um nicht zahlungswirksame Aufwendungen/Erträge, um die Veränderung langfristiger Rückstellungen sowie um das Ergebnis aus den Anlageverkäufen
bereinigt.
Die Zinserträge enthalten keine aus wertgeminderten finanziellen Vermögenswerten zugeflossenen Erträge.
[38] Nicht zahlungswirksame Transaktionen
Gemäß IAS 7.43 sind nicht zahlungswirksame Transaktionen nicht Bestandteil der Kapitalflussrechnung. Aus diesem Grund wurden aus der Kapitalflussrechnung wesentliche nicht zahlungswirksame Transaktionen eliminiert.
[39] Geldfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit
Ausgehend vom Geldfluss aus dem Ergebnis wird der Geldfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit um die Veränderung der Mittelbindung im Working Capital bereinigt. Die Währungsdifferenzen werden im Mittelfluss aus
der operativen Geschäftstätigkeit gezeigt.
[40] Geldfluss aus der Investitionstätigkeit
Im Geldfluss aus der Investitionstätigkeit sind Investitionen in das immaterielle Vermögen sowie in das Sachanlagevermögen ausgewiesen. In den Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen ist der Verkauf von immateriellem Vermögen und Sachanlagevermögen enthalten.
Die Mittelveränderungen aus Konsolidierungskreisänderungen in Höhe von TEUR 69.870 resultieren zum einen
aus dem Verkauf der Division Industrielle Wabenkörper (TEUR 76.796) und zum anderen aus den drei Unternehmenserwerben der Firmen Technopoint Sanitrends spol. s.r.o., GAMA Myjava, s.r.o. und Worthington Cylinders
a.s. (TEUR –6.926). Die Mittelveränderung aus dem Verkauf der Division Industrielle Wabenkörper gliedert sich in
den Verkaufspreis (TEUR 51.343), die Übernahme von Finanzverbindlichkeiten (TEUR 29.427), sonstige Verbindlichkeiten (TEUR 115), Transaktionskosten (TEUR –2.434) und Steueraufwand (TEUR –1.655).
147
148
Geschäftsbericht 2012
[41] Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit
In diesem Bereich werden sämtliche Zu- und Abflüsse im Rahmen der Eigenkapital- und Fremdkapitalfinanzierung
erfasst. Die Veränderung der eigenen Aktien wird gemäß IAS 7.17 in der Geldflussrechnung aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Die bezahlten und erhaltenen Zinsen und Steuern sind in der Geldflussrechnung aus dem
Ergebnis ausgewiesen. Die Gewinnausschüttungen sind in der Geldflussrechnung aus der Finanzierungstätigkeit
ersichtlich.
[42] Fonds der liquiden Mittel
Der Fonds der liquiden Mittel umfasst Kassenbestände, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten.
Der Fonds der liquiden Mittel am Ende des Geschäftsjahres, wie er in der Geldflussrechnung dargestellt wird, kann
auf die damit im Zusammenhang stehenden Posten in der Bilanz wie folgt übergeleitet werden:
in TEUR
31. 12. 2012
31. 12. 2011
Kassenbestände, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten
49.348
40.329
Verpfändetes Guthaben bei Kreditinstituten
0
49.348
–379
39.950
Der der Geldflussrechnung zu Grunde gelegte Finanzmittelfonds zum 31. Dezember 2012 beträgt TEUR 49.348
(2011: TEUR 39.950).
F. SONSTIGE ANGABEN
[43] Segmentberichterstattung
In der Frauenthal-Gruppe werden die Divisionen Frauenthal Automotive (FA) und Großhandel für Sanitär- und
Heizungsprodukte (SHT) als primäre Segmente geführt und über das EBIT gesteuert. Die Klassifizierung in die einzelnen Segmente erfolgt aufgrund der Unterschiede zwischen den produzierten und vertriebenen Produkten und
Dienstleistungen.
Im Bereich Frauenthal Automotive ist das Unternehmen als Zulieferer für Hersteller von Nutzfahrzeugen und Achsen für Trailer tätig. Das Produktionsprogramm umfasst die Herstellung von Blattfedern, Lenkern, Stabilisatoren,
Druckbehältern für Bremssysteme sowie Federbridenschrauben. Die Produktionsstandorte befinden sich in Österreich, Deutschland, Frankreich, Portugal, Rumänien, Tschechien und Polen. Am slowenischen Standort Frauenthal
Automotive Ravne d.o.o., Ravne, sowie am französischen Standort Styria Elesfrance S.A.S., St. Avold, wurde die
Produktion stillgelegt.
Der Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte vertreibt die führenden Sanitär-, Heizungs- und Installationstechnikmarken sowie die Eigenmarken Prisma und SaniMeister in Österreich.
Die Intrasegmentumsätze umfassen im Wesentlichen Managementleistungen und Kostenumlagen der Holdinggesellschaften, die nach festen Stundensätzen bzw. nach der Kostenaufschlagsmethode bewertet werden.
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Die detaillierten Angaben zur Segmentberichterstattung sind in einer gesonderten Übersichtstabelle ersichtlich.
In der Tabelle Umsatz in Regionen nach Endkunden erfolgte die Zuweisung der Umsätze nach dem ausgestellten
Rechnungsort. Die dort angegebenen Umsätze entsprechen den Angaben des IFRS 8.32.
[44] Finanzinstrumente
Der Frauenthal-Konzern hält originäre Finanzinstrumente, wozu insbesondere Finanzanlagen wie Wertpapiere,
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Grundgeschäfte), Guthaben bei Kreditinstituten, kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zählen. Der Bestand der
originären Finanzinstrumente ist in der Konzernbilanz ausgewiesen.
Ziele des Eigenkapitalmanagements
Ziele des Eigenkapitalmanagements des Konzerns sind die Sicherstellung der Unternehmensfortführung sowie die
Erhaltung einer im Branchenvergleich adäquaten Eigenkapitalquote von etwa 30 % im IFRS-Konzernabschluss.
Aufgrund des Verkaufs der Division Industrielle Wabenköper erhöhte sich das Eigenkapital der Frauenthal-Gruppe
auf TEUR 127.493, wodurch die höchste Eigenkapitalquote in der Frauenthal-Geschichte von 37,4 % (2011:
27,1 %) ausgewiesen werden konnte.
Frauenthal ist ein auf Wachstum ausgerichtetes Unternehmen, was sich in der Unternehmensstrategie widerspiegelt. Bei der Gestaltung der Dividendenpolitik steht die finanzielle Vorsorge für die Finanzierung der Wachstumsstrategie im Vordergrund.
Das Net Gearing – bei dem das Konzerneigenkapital ins Verhältnis zum Risiko (der Verschuldung) gesetzt wird – ist
2012 von 113,70 % auf 53,26 % gesunken, da einerseits das Eigenkapital aufgrund des Verkaufs der Division
Industrielle Wabenkörper um ein Drittel angestiegen ist, und andererseits die Nettoverschuldung fast um die Hälfte
gesunken ist.
Die Nettoverschuldung ist aufgrund der Rückführung von Bankverbindlichkeiten und durch Tilgung des restlichen
Anteils einer Altanleihe gesunken. Die liquiden Mittel sind zudem aufgrund der Veranlagung wegen der Überschussliquidität durch den Verkauf der Division Industrielle Wabenkörper angestiegen.
Die verzinslichen Nettoschulden sind die um verzinsliche Aktiva saldierten verzinslichen Schulden. Wirtschaftliches
Eigenkapital ist das bilanzielle Eigenkapital sowie der bilanzielle Anteil anderer Gesellschafter.
in TEUR
2008 IFRS
2009 IFRS
2010 IFRS
2011 IFRS
2012 IFRS
Finanzverbindlichkeiten
109.413
98.830
97.787
152.740
117.253
Liquide Mittel
–16.302
–2.267
–3.416
–40.329
–49.348
Verschuldung
96.563
94.371
112.412
Gearing Ratio in %
91,18%
105,44%
113,70%
53,26%
93.111
134,74%
67.905
Finanzbereich
Im Geschäftsjahr 2012 wurden im Bereich Frauenthal Automotive derivative Finanzinstrumente zur allgemeinen
Absicherung von Währungsrisiken und Zinsen gegenüber dem RON eingesetzt. Negative Preisänderungsrisiken bestehen vor allem aufgrund der volatilen Wechselkursentwicklung EUR/RON. Es wird mit Hilfe von Kurssicherungsinstrumenten versucht, das Fremdwährungsrisiko zu minimieren beziehungsweise auf einen längeren Zeitraum
149
150
Geschäftsbericht 2012
plan- und abschätzbar zu machen. Zum Bilanzstichtag bestehen Devisentermingeschäfte im RON-Bereich in Höhe
von TRON 24.000 (2011: TRON 0) mit einem negativen Zeitwert von TEUR –61. Der beizulegende Zeitwert wird
unter Anwendung anerkannter Optionspreismodelle ermittelt.
Devisentermingeschäft
TRON
TUSD
2012
2011
24.000
4.000
TEUR
Zeitwert
31. 12. 2012
–61
Zeitwert
31. 12. 2011
–27
Liquiditätsrisiko
Das Liquiditätsrisiko ist durch die Geldflussstruktur der operativen Bereiche sowie der ausreichend bestehenden
Kreditrahmen relativ gering. Der Liquiditätsbedarf für das laufende operative Geschäft im Konzern kann aus dem
laufenden Geldfluss gedeckt werden und wird im Rahmen der Treasury-Funktion der Holding gesteuert.
Weiters bestehen zur Sicherung des Liquiditätsbedarfs ausreichende Kreditrahmen überwiegend bei österreichischen Bankinstituten.
Insgesamt stellen zehn Banken der Frauenthal Holding AG und ihren Tochtergesellschaften Kreditlinien mit einem
Gesamtvolumen von MEUR 181,4 (2011: MEUR 247,9) inklusive Anleihen zur Verfügung. Zum 31. Dezember 2012
bestehen freie Finanzierungslinien von rund MEUR 68,2 (2011: MEUR 138,3), sofern die Bankpartner die Zusagen
aufrechterhalten. Darüber hinaus steht der Frauenthal Holding AG die Veranlagung in Höhe von MEUR 45 zur
Verfügung. Diese Veranlagung wurde zum größten Teil langfristig bei österreichischen Kreditinstituten getätigt
und ist für die Tilgung der im Mai 2016 fälligen Unternehmensanleihe vorgesehen, falls sich keine attraktiveren
Investitionsmöglichkeiten bieten sollten. In der Berichtsperiode wurde allen Zahlungsverpflichtungen (Zinsen und
Tilgungen) aus Darlehensverbindlichkeiten pünktlich und ordnungsgemäß nachgekommen.
Zusätzlich besteht eine ausreichende Liquiditätsreserve, da ein optionales Asset-backed-securities-Modell (ABSModell) zur Liquiditätssicherung in Anspruch genommen werden kann. Zum 31. Dezember 2012 wurde das Modell nicht in Anspruch genommen. Zum 31. Dezember 2011 wurden TEUR 15.532 an Forderungen an die Nordea
Bank verkauft.
Die Planannahmen für die Bereiche Frauenthal Automotive und Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte
lassen aus der operativen Geschäftstätigkeit einen positiven Geldfluss erwarten. Es werden keine bedeutenden
Investitionen geplant, sodass die Liquiditätssituation auf Gruppenebene zwar saisonal schwanken, im Gesamtjahr
aber im Wesentlichen unverändert bleiben wird. Es sind keine Ereignisse absehbar, die zu einer bedeutenden Liquiditätsbelastung führen.
Ausfalls- und Kreditrisiko/Absicherungen
Dem Ausfalls- und Kreditrisiko von Forderungen und dem Risiko des Zahlungsverzugs der Vertragspartner wird in
allen Divisionen durch regelmäßige Kreditprüfungen, durch aktives Kreditmanagement sowie in der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte durch Kreditversicherungen entsprochen.
Insbesondere im Bereich Großhandel für Sanitär und Heizungsprodukte werden für Forderungen, bei denen ein
erhöhtes Ausfallsrisiko besteht, Einzelwertberichtigungen gebildet.
Corporate Governance
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Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Überfällige nicht wertberichtigte Forderungen betragen auf Gruppenebene zum 31. Dezember 2012 TEUR 7.127.
Eine Übersicht über die wertberichtigten Forderungen kann Punkt [18] Kurzfristiges Vermögen entnommen werden. Die Zusammensetzung der TEUR 7.127 kann nachfolgender Tabelle entnommen werden:
Zum Abschlussstichtag in den folgenden Zeitbändern überfällig
in TEUR
Frauenthal Automotive
weniger als
60 Tage
zw. 61 und
180 Tagen
3.795
zw. 181 und
360 Tagen
66
mehr als
360 Tage
Summe
3
0
3.865
Großhandel für Sanitärund Heizungsprodukte
1.272
731
904
355
3.262
Frauenthal-Gruppe
5.068
797
907
355
7.127
Im Bereich Frauenthal Automotive werden üblicherweise Ein- oder Mehrjahresverträge abgeschlossen, die die
Produkte und Konditionen definieren, die Liefermengen für den Gesamtzeitraum aber nicht verbindlich festlegen.
Der Abschluss bzw. die Verlängerung von solchen Verträgen hängt von der Wettbewerbsfähigkeit des Zulieferers
ab, die primär durch die Preise der angebotenen Produkte, aber auch durch die Lieferfähigkeit, logistische und
qualitative Verlässlichkeit und durch die Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit dem Kunden bei Neuentwicklungen
bestimmt wird. Deshalb werden Produktqualität, Liefertreue und Kundenzufriedenheit laufend beobachtet, um bei
auffallenden Zielabweichungen schnell reagieren zu können.
Kundenrisiken bestehen auch als Bonitätsrisiken und Zahlungsausfallsrisiken. Bei den Nutzfahrzeugherstellern handelt es sich zum größten Teil um sehr große, international tätige Unternehmen, deren Bonität sich als Folge der
Krise insbesondere im Automobilgeschäft verschlechtert hat.
Das Debitorenmanagement wurde deshalb bereits in den Vorjahren verstärkt und zentralisiert. Die Basis hierfür
bildet eine detaillierte Überwachung aller Zahlungsverzögerungen. Der Vorstand wird über wesentliche Unregelmäßigkeiten monatlich informiert, gleichzeitig werden entsprechende Maßnahmen auf allen beteiligten Ebenen
gesetzt, sodass jede Rechnung vom kaufmännischen Außendienst verfolgt werden kann.
Auch im laufenden Geschäftsjahr werden die Entwicklungen der CDS-Spreads unserer wichtigsten Kunden monatlich beobachtet. Ein Credit Default Swap ist ein Finanzprodukt, mit dem Ausfallsrisiken gehandelt werden. Die
am Markt gehandelte Prämie (CDS-Spread) spiegelt die Einschätzung der Bonität wider. Ab Juli 2011 zeigt sich ein
extremer Anstieg, der bis Ende des Jahres 2011 anhielt. Im Jahr 2012 war die Kennzahl volatil, nach einem Anstieg
Mitte 2012 kam es zu Jahresende wiederum zu einer Verbesserung.
151
Geschäftsbericht 2012
Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung und die aktuellen Werte der CDS-Spreads einiger wichtiger Kunden vom
bis zum 11. Jänner 2013:
Basispunkte
Verlauf der CDS-Spreads 2009–2013
1400
1200
800
600
400
200
02.01.2013
02.07.2012
02.03.2012
02.09.2011
02.05.2011
02.01.2011
02.07.2010
02.03.2010
0
02.09.2009
152
Renault 2009 traten in denVolvo
Daimler Zahlungsausfälle
Scania
Trotz desFiat
signifikanten Markteinbruchs
letzten Jahren nur unwesentliche
ein.
Auch in Zukunft schätzen wir dieses Risiko als eher gering ein.
Absicherungen gibt es in der Division Frauenthal Automotive keine, da es sich bei der Kundenstruktur um große
internationale Kunden handelt und die Kosten einer derartigen Absicherung wirtschaftlich nicht vertretbar wären.
Mittels abgeschlossenen Aufrechnungsvereinbarungen wird eine Risikoreduzierung verfolgt.
Im Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte geht es um ein Geschäft mit einer Vielzahl von
Kunden aus der Installationsbranche. Man steht mit über 3.500 Installateurkunden in Österreich in regelmäßiger
Geschäftsverbindung, wobei es zu für die Installationsbranche und für die kleinen Unternehmensgrößen charakteristischen Zahlungsausfallrisiken kommen kann.
Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind die Einkaufspreise und Einkaufsbedingungen für die Produkte, die logistische Leistungsfähigkeit bei Lagerhaltung und Belieferung und die Qualität und Finanzierung der Kundenforderungen. Der Wettbewerb zwischen den Großhändlern kann bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem
erheblichen Preisverfall führen. Es ist allerdings aufgrund anderer, stabilisierender Elemente der Kundenbeziehung
(Liefertreue, Finanzierung, technische Betreuung etc.) der Preis der gehandelten Produkte nicht allein ausschlaggebend, sodass den Risiken des Preiswettbewerbs durch solche Kundenbindungsinstrumente entgegengewirkt
werden kann.
Folgende Absicherungen sind im Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte zu nennen: Zur frühzeitigen Erkennung, zur Bewertung und zum richtigen Umgang mit bestehenden Risiken wurde bereits 2003 eine
spezialisierte Steuerungs- und Kontrollsoftware eingeführt.
Corporate Governance
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Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Dem Ausfalls- und Kreditrisiko und dem Risiko des Zahlungsverzugs der Kunden wird durch regelmäßige Bonitäts- und Kreditlimitüberprüfung, durch aktives Kreditmanagement sowie durch Kreditversicherungen entsprochen. Nennenswerte Risiken bei Großprojekten bestehen kaum, da die SHT Haustechnik AG, Perchtoldsdorf,
primär kleingewerbliche Kunden hat. Dieses Risikomanagementsystem ist integrierter Bestandteil des gesamten
Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungsprozesses. Aufgrund der großen Anzahl der Kundenbeziehungen
besteht kein nennenswertes Klumpenrisiko. Weiters ist Sicherheit der Informationstechnologie im Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte ein wichtiges Thema. Dem wird durch State-of-the-Art-Technologien
vor allem für Datensicherung und Firewall, einem hochverfügbaren Rechenzentrum in Verbindung mit redundanten Leitungen und Katastrophenplanung Rechnung getragen.
Im Übrigen wird an dieser Stelle für weitere Angaben zum Ausfalls- und Kreditrisiko auf den Lagebericht, Punkt
„Kundenrisiko“ der jeweiligen Segmente verwiesen.
Währungsänderungsrisiko
Durch die Einführung des Euro als europäische Einheitswährung wurde das Fremdwährungsrisiko der FrauenthalGruppe deutlich reduziert. Die wesentlichen Kunden der Frauenthal-Gruppe sowie die Hauptproduktionsstätten
befinden sich im Euroraum. Folglich wird das Währungsrisiko der Frauenthal-Gruppe aus der laufenden operativen
Tätigkeit als gering eingeschätzt.
Preisänderungsrisiken bestehen vor allem aufgrund der volatilen Wechselkursentwicklung in Rumänien. Da die
dort ansässige Gesellschaft jedoch einen Großteil ihrer Exportlieferungen in EUR fakturiert, hat die Entwicklung
dieser Währung keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis.
Die Höhe der Wechselkurse wirkt sich auf die aus den Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung resultierenden Zahlungsströme aus. Es wird jedoch versucht, mit Hilfe von Kurssicherungsinstrumenten das Fremdwährungsrisiko in RON zu minimieren bzw. auf einen längeren Zeitraum plan- und abschätzbar zu machen. Die
Frauenthal-Gruppe war aufgrund dieser Sicherungsaktivitäten zum Abschlussstichtag keinen wesentlichen Währungskursrisiken im operativen Bereich ausgesetzt.
Den Währungssensitivitätsanalysen liegen die folgenden Annahmen zugrunde:
Wesentliche originäre monetäre Finanzinstrumente (flüssige Mittel, verzinsliche Wertpapiere, Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasingverhältnissen) sind unmittelbar in funktionaler Währung dominiert. Währungskursänderungen haben daher keine Auswirkungen auf Ergebnis oder Eigenkapital.
Der Einfluss volatiler Währungen (RON in Rumänien, PLN in Polen, CZK in Tschechien) auf die Kostenstruktur
in den Produktionsstandorten Rumänien, Polen und Tschechien ist aufgrund der Fakturierung der wesentlichen
Einflussfaktoren (Hauptmaterial Stahl) sehr beschränkt. Weiters findet der überwiegende Teil an Fakturierungen
der Kunden in Euro statt und stellt folglich kein Währungsrisiko dar. Diese Währungsrisiken sind daher, bis auf die
RON Absicherung, ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Zusätzlich könnten diese bei Bedarf
abgesichert werden.
Für die volatilen Währungen ergeben sich folgende Sensitivitätsanalysen:
Der Stichtagskurs der rumänischen Währung RON betrug zum 31. Dezember 2012 4,4445 RON (2011:
4,3233 RON). Dies bedeutet im Vergleich zum 31. Dezember 2011 eine Abwertung um 2,80 % gegenüber dem
153
154
Geschäftsbericht 2012
Euro. Wäre der Durchschnittskurs der rumänischen Währung zum 31. Dezember 2012 um 10 % gegenüber dem
Euro aufgewertet (abgewertet) gewesen, hätte sich das Ergebnis hypothetisch um TEUR 30 verschlechtert (um
TEUR 25 verbessert). Das Eigenkapital hätte sich in Folge um TEUR 482 erhöht (um TEUR 394 verringert).
Der Stichtagskurs der polnischen Währung PLN betrug zum 31. Dezember 2012 4,0740 PLN (2011: 4,4580 PLN).
Dies bedeutet im Vergleich zum 31. Dezember 2011 eine Aufwertung um 8,61 % gegenüber dem Euro. Wäre der
Durchschnittskurs der polnischen Währung zum 31. Dezember 2012 um 10 % gegenüber dem Euro aufgewertet
(abgewertet) gewesen, hätte sich das Ergebnis hypothetisch um TEUR 103 verbessert (um TEUR 84 verschlechtert).
Das Eigenkapital hätte sich in Folge um TEUR 800 erhöht (um TEUR 654 verringert).
Der Stichtagskurs der tschechischen Währung CZK betrug zum 31. Dezember 2012 25,1510 CZK. Die tschechische Beteiligung wurde am 31. Oktober 2012 erworben. Somit wird als Vergleichswert der Stichtagskurs zum
31. Oktober 2012 herangezogen (31. 10. 2012: 25,0640 CZK). Vergleicht man die beiden Stichtagskurse, bedeutet
dies eine Abwertung um 0,35 % gegenüber dem Euro. Wäre der Durchschnittskurs der tschechischen Währung
zum 31. Dezember 2012 um 10 % gegenüber dem Euro aufgewertet (abgewertet) gewesen, hätte sich das Ergebnis hypothetisch um TEUR 7 verschlechtert (um TEUR 6 verbessert). Das Eigenkapital hätte sich in Folge um
TEUR 681 erhöht (um TEUR 557 verringert).
Rohstoffpreisrisiko
In der Division Frauenthal Automotive wird das Risiko der Verfügbarkeit von Stahl durch langfristige Lieferantenbeziehungen und Lieferverträge sichergestellt. Es bestehen im Falle möglicher Rohstoffverknappungen und starker
Preissteigerungen bei Stahl und Vormaterialen entsprechende Vereinbarungen mit dem Kunden, welche eine Weitergabe der Preiserhöhungen an den Kunden vorsieht. Sonst bestehen keine Rohstoffpreisrisiken.
Zinsänderungsrisiko
Das Risiko aus Zinsänderungen bei Finanzanlagen und -verbindlichkeiten wird im Vergleich zum Währungsrisiko
und zum Ausfalls- und Kreditrisiko zum heutigen Zeitpunkt als gering eingeschätzt, weil die wesentliche Finanzierungsbasis durch Unternehmensanleihen dargestellt wird.
Im Mai 2011 wurde eine fünfjährige Unternehmensanleihe mit einem Volumen von MEUR 100 begeben. Die Fixverzinsung der Anleihe 2011–2016 hat einen Kupon von 4,875 %. Mit dem Anleiheerlös wurde von der Anleihe
2005–2012 (fällig am 28. Juni 2012) ein Anteil von insgesamt MEUR 43 zurück gekauft. Der verbleibende Anteil
von MEUR 27 der Anleihe 2005–2012 wurde am 28. Juni 2012 getilgt. Bedeutender Refinanzierungsbedarf entsteht nach Ablauf der Anleihe 2011–2016 im Mai 2016. Für den Zeitraum nach Fälligkeit der Anleihe können sich
aber Veränderungen des Zinsniveaus auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragssituation auswirken.
Die restliche Finanzierung ist zum Großteil variabel verzinst. Davon sind MEUR 5,6 langfristig und MEUR 9,3 kurzfristig ausgerichtet. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko wird vom Konzern Treasury laufend
überwacht. Bei Bedarf können entsprechende Zinsabsicherungen eingesetzt werden. Die durchschnittliche Zinsbelastung des verzinslichen Fremdkapitals betrug im Jahr 2012 4,54 % (2011: 3,39 %).
Um Überschussliquidität aus dem Verkauf der Division Industrielle Wabenkörper kostenoptimal zu verwenden,
wurden Bankverbindlichkeiten vorzeitig rückgeführt, mit dem verbleibende Teil wurden MEUR 45 bei führenden
österreichischen Banken zu einem fixen Zinssatz veranlagt. Der Großteil von MEUR 35 wurde langfristig bis zur
Tilgung der im Mai 2016 fälligen Unternehmensanleihe, ein Teil von MEUR 10 bis zur Fälligkeit im Juni 2013,
veranlagt.
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Zinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte von
Änderungen der Marktzinssätze auf Zinszahlungen, Zinserträge und -aufwendungen, andere Ergebnisteile sowie
gegebenenfalls auf das Eigenkapital dar. Den Zinssensitivitätsanalysen liegen die folgenden Annahmen zugrunde:
Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das
Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Im Sinne von IFRS 7 unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken.
Marktzinssatzänderungen wirken sich auf das Zinsergebnis von originären variabel verzinslichen Finanzinstrumenten aus und gehen demzufolge in die Berechnung der ergebnisbezogenen Sensitivitäten mit ein:
Der Großteil der Unternehmensfinanzierung ist durch eine MEUR 100 Anleihe mit einer Fixverzinsung von 4,875 %
gesichert. Wenn der Marktzinssatz der variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2012 um
200 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, wäre das Ergebnis um etwa TEUR 64 geringer (höher) gewesen.
Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2012 um 500 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, hätte
dies zu einem niedrigeren (höheren) Ergebnis von etwa TEUR 161 geführt. In Folge hätte sich das Eigenkapital um
TEUR 161 verringert (erhöht).
Die Personalrückstellungen in der Bilanz wurden mit einem Zinssatz von 3,7 % berechnet. Wäre das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2012 um 50 Basispunkte höher gewesen (Berechnung mit 4,2 %), hätte dies zu einem
höheren Eigenkapital von MEUR 1,0 geführt. Wäre das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2012 um 50 Basispunkte niedriger gewesen (Berechnung mit 3,2 %), hätte dies zu einem niedrigeren Eigenkapital von MEUR 1,3
geführt.
155
arbeit
Waldemar König (46) ist bei Frauenthal
Automotive Ahlen als Schweißer tätig.
Hier wird der Druckluftbehälter aus
Stahl zusammengeschweißt und komplettiert, bevor dieser zur Prüfung geht.
produKt
In
den
deutschen
Werken
werden
Druckluftbehälter aus Stahl und Aluminium für den europäischen NFZ-Markt
gefertigt. Die Behälter werden für das
Bremssystem und die Luftfederung genutzt, welche als hoch sicherheitsrelevant gelten und höchsten Ansprüchen
gerecht werden müssen.
deutschl
land
158
Geschäftsbericht 2012
Zeitwerte
Die Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente, deren Bewertungskategorien, Buchwerte und Marktwerte
können nachfolgender Tabelle entnommen werden. Der Zeitwert der übrigen originären Finanzinstrumente
entspricht aufgrund der täglichen beziehungsweise kurzfristigen Fälligkeiten im Wesentlichen dem Buchwert.
Beizulegender
Zeitwert
31. 12. 2012
Buchwert
31. 12. 2012
AFS
1.042
1.042
977
977
Lieferungen und Leistungen
LAR
67.398
67.398
73.210
73.210
Sonstige Forderungen
LAR
12.215
12.215
5.879
5.879
Liquide Mittel
n.a.
49.348
49.348
40.329
40.329
AKTIVA
in TEUR
Wertpapiere
Buchwert
31. 12. 2011
Beizulegender
Zeitwert
31. 12. 2011
Bewertungskategorie
Forderungen aus
davon aggregiert nach Bewertungskategorie
available for sale
AFS
1.042
977
loans and receivables
LAR
79.613
79.089
Bewertungskategorie
Buchwert
31. 12. 2012
FLAC
99.395
Kreditinstituten
FLAC
sonstige Verbindlichkeiten
FLAC
FLAC
Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Devisentermingeschäft
PASSIVA
in TEUR
Beizulegender
Zeitwert
31. 12. 2012
Buchwert
31. 12. 2011
Beizulegender
Zeitwert
31. 12. 2011
Langfristige Verbindlichkeiten
Anleihe
103.371
99.229
102.355
5.585
5.585
11.989
11.989
270
270
1.253
1.253
3.019
3.140
30.839
29.722
FLAC
9.254
9.254
10.684
10.684
FLAC
45.932
45.932
60.170
60.170
FLAC
13.242
13.242
15.657
15.657
HFT
61
61
27
27
Verbindlichkeiten gegenüber
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Anleihe
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus
davon aggregiert nach Bewertungskategorie
financial liabilities
measured at amortized cost
FLAC
held for trading
HFT
176.697
229.820
61
in TEUR
27
Nettoergebnis
2012
Nettoergebnis
2011
Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien
held for trading
HFT
loans and receivables
LAR
–4.013
–61
–2.640
–27
lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten
FLAC
–5.997
–6.903
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Bei den Nettoergebnissen nach Bewertungskategorien sind in der Position „held for trading“ die negativen Zeitwerte der Devisentermingeschäfte im RON-Bereich in Höhe von TEUR 61 der Division Frauenthal Automotive enthalten. Im Vorjahr stammten TEUR 27 aus der Division Industrielle Wabenkörper aufgrund Devisentermingeschäfte.
Die Position „loans and receivables“ betrifft die wertberichtigten Forderungen. Details dazu sind dem Punkt [18]
zu entnehmen. Die „lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten“ betreffen die Zinsaufwendungen des Jahres 2012.
Die Finanzinstrumente können folgenden Zeitwerthierarchien zugeordnet werden:
Bewertungskategorie
Buchwert
31. 12. 2012
Wertpapiere
AFS
1.042
977
Devisentermingeschäft
HFT
–61
–27
in TEUR
1. Stufe: marktpreisorientiert
Buchwert
31. 12. 2011
Von der durch den Verkauf der Division Industrielle Wabenkörper resultierenden Überschussliquidität wurden
MEUR 45 bei führenden österreichischen Banken veranlagt. Ein Teil von MEUR 35 wurde langfristig, ein Teil von
MEUR 10 bis zur Fälligkeit im Juni 2013, veranlagt.
Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind grundsätzlich mit dem Fälligkeitsbetrag angesetzt, da die aktuellen Zinssätze für Verbindlichkeiten mit ähnlichen Laufzeiten der durchschnittlichen Verzinsung
dieser Verbindlichkeiten entsprechen. Im Geschäftsjahr 2012 wurde der verbleibende Anteil von MEUR 27 der
Altanleihe 2005–2012 am 28. Juni 2012 getilgt. Die Position Anleihe beinhaltet die im Mai 2011 begebene Anleihe
2011–2016 in Höhe von MEUR 100. Der Kurs der Anleihe war seit 6. Dezember 2012 unverändert und betrug
zum Bilanzstichtag EUR 104,00. Die Anleihe wurde zum Bilanzstichtag nicht bewertet. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten in der Konzernbilanz
angesetzt. Aus der folgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten ersichtlich. Im Frauenthal-Konzern gibt es derivative finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 61 (2011: TEUR 27, stammend aus der verkauften Division Industrielle
Wabenkörper).
159
160
Geschäftsbericht 2012
Cash Flow 2013
Cash Flow 2014
Buchwert
31. 12. 2012
Zins
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten
117.253
5.338
5.362
5.153
1.606
Anleihen
102.414
4.875
0
4.875
0
14.572
450
5.265
271
1.512
4.419
9
213
21
1.512
3.722
24
3.722
0
0
Girokontoverbindlichkeiten
6.357
417
1.255
250
0
davon schwebende Geldbewegungen
74
0
74
0
0
267
14
97
7
93
in TEUR
Zins
Tilgung
Tilgung
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
davon langfristige Kredite
(langfristiger Anteil)
davon langfristige Kredite
(kurzfristiger Anteil)
davon Kredite und
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasing
Cash Flow 2015–2017
in TEUR
Cash Flow 2018 ff.
Tilgung
Zins
Tilgung
Zins
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten
15.403
102.770
250
0
Anleihen
14.625
100.000
0
0
774
2.694
250
0
24
2.694
0
0
0
0
0
0
Girokontoverbindlichkeiten
750
0
250
0
davon schwebende Geldbewegungen
0
0
0
0
4
77
0
0
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
davon langfristige Kredite
(langfristiger Anteil)
davon langfristige Kredite
(kurzfristiger Anteil)
davon Kredite und
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasing
In den Krediten und Girokontoverbindlichkeiten sind Kontokorrentkredite und das Cash Pooling enthalten, welche
rollierend ausgenutzt werden, daher ist in dieser Position die Tilgung nicht angeführt.
Einbezogen wurden alle Instrumente, die am Stichtag zum 31. Dezember 2012 im Bestand waren und für die
bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Budgetzahlen für zukünftige neue Verbindlichkeiten sind nicht
einbezogen worden. Fremdwährungsbeträge wurden jeweils mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Die Vergleichszahlen für 2011 stellten sich wie folgt dar:
Cash Flow 2012
Cash Flow 2013
Buchwert
31. 12. 2011
Zins
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten
152.740
6.595
30.776
5.774
7.203
Anleihen
130.068
5.578
27.295
5.050
0
22.183
1.017
3.429
724
7.151
9.852
292
0
216
6.939
2.904
71
2.895
0
0
Girokontoverbindlichkeiten
9.417
654
524
508
212
davon schwebende Geldbewegungen
10
0
10
0
0
489
0
52
0
52
in TEUR
Tilgung
Zins
Tilgung
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
davon langfristige Kredite
(langfristiger Anteil)
davon langfristige Kredite
(kurzfristiger Anteil)
davon Kredite und
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasing
Cash Flow 2017 ff.
Cash Flow 2014–2016
in TEUR
Zins
Tilgung
Zins
Tilgung
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten
13.658
104.345
502
441
Anleihen
12.059
100.000
0
0
1.599
4.188
502
213
64
2.913
0
0
0
0
0
0
Girokontoverbindlichkeiten
1.535
1.275
502
213
davon schwebende Geldbewegungen
0
0
0
0
0
157
0
228
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
davon langfristige Kredite
(langfristiger Anteil)
davon langfristige Kredite
(kurzfristiger Anteil)
davon Kredite und
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasing
Im Mai 2011 wurde eine Unternehmensanleihe mit einem Volumen von MEUR 100 begeben. Mit dem Anleiheerlös wurde von der Anleihe 2005–2012 (fällig am 28. Juni 2012) ein Anteil von insgesamt MEUR 43 zurück gekauft.
[45] Aktienoptionsprogramm
Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG hat am 1. Juni 2011 einen Aktienoptionsplan 2012–2017 für Mitglieder des Vorstands von Frauenthal Holding AG und für Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen. Bezugsberechtigte Planteilnehmer sind die Mitglieder des Senior Leadership Teams der Frauenthal-Gruppe. Es handelt sich
zum Bilanzstichtag um elf (2011: zehn) bezugsberechtigte Teilnehmer.
161
162
Geschäftsbericht 2012
Durch die Aktienoptionen soll ein Anreiz für die Teilnehmer geschaffen werden, mit ihren Leistungen weiterhin
zum Erfolg der Frauenthal-Gruppe beizutragen sowie an diesem Erfolg teilzunehmen. Durch die Aktienoptionen
wird die Identifikation mit dem Unternehmen gesteigert und die Mitarbeiter werden zu Miteigentümern.
Der Aktienoptionsplan hat eine Laufzeit von fünf Jahren (2012–2017).
Auf Basis einer diskretionären Entscheidung des Aufsichtsrats von Frauenthal Holding AG können im Rahmen des
Aktienoptionsplans jedem Planteilnehmer für herausragende Leistungen in den Geschäftsjahren 2012 bis 2017
jährlich bis zu höchstens 10.000 Stück Optionen, die zum Bezug von je 1 Stück auf Inhaber lautende, nennwertlose Stückaktie von Frauenthal Holding AG zum Bezugspreis von EUR 2,00 je Stück Aktie berechtigen, gewährt
werden. Der Ausübungspreis von EUR 2,00 entspricht dem aufgerundeten durchschnittlichen Buchwert je eigener
Frauenthal Aktie gemäß Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG zum 31. Dezember 2010.
Der beizulegende Zeitwert der gewährten Optionen, der auf das Geschäftsjahr 2012 entfällt in Höhe von
TEUR 198 (2011: TEUR 48) wurde im Personalaufwand erfasst, wobei die Gegenbuchung im Eigenkapital in die
Gewinnrücklagen erfolgte. Der beizulegende Zeitwert der Option bestimmt sich mit dem Tag der Annahme des
Optionsprogramms am 22. September 2011, am 30. Juni 2012 sowie am 16. Oktober 2012 und wird über einen
Zeitraum verteilt, über den die Teilnehmer den bedingungslosen Anspruch auf die gewährten Optionen erwerben.
Zur Berechnung des Optionsplans wurde das Modell „Black-Scholes“ (diskretes Modell) unter Zugrundelegung
des Optionsmodells „Amerikanische Option“ angewendet. Hierbei wird der Wert einer Option durch sechs Parameter bestimmt: Aktueller Aktienkurs (Quelle: Bloomberg), Basispreis (EUR 2), Restlaufzeit der Option (42–90
Monate), fristenkongruenter Zinssatz (Quelle für risikolosen Zinssatz: deutsche Bundesbank; 2,4193 %), Volatilität
(42,3025 %), Dividendenrendite (2,4081 %). Der aufwandswirksam erfasste Betrag ist um den Effekt der erwarteten Fluktuation korrigiert, damit die erwartete Anzahl an Optionen, die später tatsächlich ausgeübt werden
können, reflektiert wird.
Im Geschäftsjahr 2012 wurden 25.000 Stück auf Inhaber lautende, nennwertlose Stückaktien an Mitglieder des
Vorstands von Frauenthal Holding AG und an weitere Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe gewährt. Es wurden
im Geschäftsjahr 2012 keine Optionen ausgeübt. Die Aktienoptionen haben sich wie folgt entwickelt:
2012
2011
Anzahl Aktienoptionen
Stand 1. 1. 0
Gewährte Optionen
25.000
10.000
ausgeübte Optionen
–10.000
Stand 31. 12.
25.000
0
0
0
Die gewährten Optionen sind jeweils ab dem dritten Jahrestag ab jeweiliger Zuteilung bis zum Ablauf desselben
Geschäftsjahrs ausübbar. Im Falle des Übertritts in den Ruhestand gemäß den jeweils anwendbaren gesetzlichen
Bestimmungen ist der Planteilnehmer berechtigt, alle bis zu dem Termin des Übertritts in den Ruhestand zugeteilten Optionen sofort auszuüben. Übt er die Optionen nicht innerhalb von drei Monaten ab Übertritt in den
Ruhestand aus, so verfallen alle zugeteilten, aber nicht ausgeübten Optionen. Im Fall des Ablebens oder im Fall
des Ausscheidens eines Planteilnehmers wegen Berufsunfähigkeit werden alle bis dahin zugeteilten, aber nicht
ausgeübten Optionen mit ihrem Wert zu diesem Termin in bar abgerufen. Für den Fall, dass der Wert der Optionen
negativ sein sollte, erfolgt keine Abfindung.
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Für die aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien gilt eine Behaltefrist von 36 Monaten. Jeder Teilnehmer am Aktienoptionsplan ist aber berechtigt, so viele der aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien
vor Ablauf der Behaltefrist – aber nicht während der regulären oder im Einzelfall verhängten Handelssperren – zu
verkaufen, wie erforderlich ist, damit er oder sie seine oder ihre persönliche Einkommensteuer in Bezug auf die
Ausübung der Optionen aus dem Netto-Veräußerungserlös (dh abzüglich allfälliger Steuern auf den Veräußerungserlös) entrichten kann. Im Fall des Übertritts in den Ruhestand oder des Ausscheidens infolge Berufsunfähigkeit ist der Planteilnehmer berechtigt, alle aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien nach Übertritt in
den Ruhestand oder nach Ausscheiden infolge Berufsunfähigkeit, aber vor Ablauf der Behaltefrist zu veräußern.
Alle Optionen sind nicht übertragbar.
[46] Angaben über die Mitglieder der Unternehmensorgane
Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG besteht aus sechs von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern
und drei vom Zentralbetriebsrat entsandten Mitgliedern:
Dr. Hannes Winkler, Vorsitzender seit 26. März 2010
Dr. Dietmar Kubis, Stellvertreter des Vorsitzenden seit 10. Februar 1999
Dr. Oskar Grünwald, Mitglied seit 21. Mai 1999
Dr. Johannes Strohmayer, Mitglied seit 2. Juni 2010
Dr. Heike Jandl, Mitglied seit 1. Juni 2011
Birgit Eckert, Mitglied seit 1. Juni 2011
Der Zentralbetriebsrat hat Jürgen Tschabitzer und Klaus Kreitschek als neue Mitglieder in den Aufsichtsrat entsandt. Mag. Dr. Klement-Michael Marchl und Karoline Neuhäusser wurden abberufen. Dr. Klement-Michael
Marchl schied aufgrund des Beschäftigungsverhältnisses in der 2012 verkauften Division Industrielle Wabenkörper
aus. Karoline Neuhäusser wurde aufgrund ihrer Pensionierung von ihrer Funktion als Mitglied des Aufsichtrats der
Frauenthal Holding AG am 31. Dezember abberufen.
August Enzian, seit 27. September 2010
Jürgen Tschabitzer, seit 7. Mai 2012
Karoline Neuhäusser, bis 31. Dezember 2012
Klaus Kreitschek, seit 10. Jänner 2013
An die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden im Geschäftsjahr 2012 TEUR 104 (2011: TEUR 78) an Vergütungen
ausbezahlt. Dr. Hannes Winkler hat wie jedes Jahr auf die Vergütung verzichtet.
Im Vorstand der Frauenthal Holding AG waren im Geschäftsjahr tätig:
Mag. Hans-Peter Moser, seit April 2006
Dr. Martin Sailer, seit September 2008
Im Geschäftsjahr 2012 gelangen TEUR 1.072 zur Auszahlung an Gesamtbezügen für die Vorstandsmitglieder der
Frauenthal Holding AG. TEUR 705 sind im Personalaufwand und TEUR 367 in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen als Consultingaufwand (related party mit der FVV Frauenthal Vermögensverwaltung GmbH) ausgewiesen.
Für die Altersversorgung werden laufend Einzahlungen in eine Pensionskasse getätigt. Bei Beendigung der Funktion haben die Vorstandsmitglieder keine vertraglichen Abfertigungsansprüche. Weitere Informationen zu den
163
164
Geschäftsbericht 2012
related party transactions sind dem Punkt [47] Angaben über Geschäftsfälle mit nahe stehenden Unternehmen
oder Personen zu entnehmen.
Die Vorstandsvergütung besteht aus einem fixen Basisgehalt sowie aus einem variablen erfolgsabhängigen Bestandteil bis zu TEUR 200 brutto jährlich. Der variable Bestandteil richtet sich nach der persönlichen Leistung
jedes Vorstandsmitglieds. Dieser variable Anteil setzt sich aus qualitativen sowie quantitativen Zielvereinbarungen
zusammen, wobei jeder dieser Teile wiederum bis maximal 50 % vom variablen Bestandteil betragen kann. Die
quantitativen Ziele umfassen Kriterien der Budgeterreichung und der Unternehmenswertsteigerung und Liquidität,
wobei sich die qualitativen Ziele an vorweg vereinbarte Zielsetzungen für einzelne Geschäftsbereiche bzw. für das
Gesamtunternehmen richten. Die Frauenthal Holding AG hat für Vorstände, Geschäftsführer und Aufsichtsräte im
Konzern eine „Directors and Officers“(D&O)-Versicherung abgeschlossen und trägt dafür die Kosten in Höhe von
TEUR 19 (2011: TEUR 19).
[47] Angaben über Geschäftsfälle mit nahe stehenden Unternehmen oder Personen
Unverändert zum Vorjahr ist die FT-Holding GmbH, Chemnitz, an der Frauenthal Holding AG mit 72,9 % beteiligt.
Die FT-Holding GmbH, Chemnitz, steht wiederum mittelbar zu je 50 % im Eigentum von Dr. Hannes Winkler und
Dr. Ernst Lemberger. Die FVV Frauenthal Vermögensverwaltung GmbH, Wien, erstellt den Konzernabschluss für
den größtmöglichen Konsolidierungskreis, in den der Frauenthal-Konzern mit einbezogen ist.
Zwischen Unternehmen der Frauenthal-Gruppe und Unternehmen, die den Herren Dr. Hannes Winkler und
Dr. Ernst Lemberger zuzurechnen sind, bestehen Geschäftsbeziehungen im Dienstleistungs- und Mietbereich,
deren Gesamtvolumen im Geschäftsjahr 2012 TEUR 3.573 (Vorjahr: TEUR 4.070) betrug. Darin enthalten sind im
Dienstleistungsbereich ausschließlich zu Selbstkosten weiterverrechnete Mitarbeiteraufwendungen für Vorstandsmitglieder.
Mit Wirkung zum 30. Juni 2010 wurde durch Abspaltung der gesamte Geschäftsanteil an der Validus Immobilienholding GmbH, Wien, von der FVV Frauenthal Vermögensverwaltung GmbH, Wien, an eine im 100%igen Eigentum von Dr. Hannes Winkler befindliche Gesellschaft übertragen. Damit ist Validus Immobilien Holding GmbH,
Wien, samt den ihr zuzurechnenden Tochtergesellschaften Dr. Hannes Winkler zuzurechnen.
Die Validus Immobilienholding GmbH, Wien, verrechnete Mieten in Höhe von TEUR 3.222 (Vorjahr: TEUR 3.108)
für Büro-, Gewerbe- und Lagerflächen der SHT Haustechnik AG, Perchtoldsdorf, sowie für den Standort am
Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, wo sämtliche Konzernbereiche der Frauenthal Holding AG sowie die oberste Leitung der Division Frauenthal Automotive zusammengezogen worden sind. Die Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr
ist auf Indexanpassungen und zusätzliche Mietflächen am Standort Rooseveltplatz zurück zu führen. Die Miethöhe
orientiert sich überall an marktüblichen Preisen und wurde einem Fremdvergleich unterzogen, der durch externe
Gutachten bestätigt ist.
Die Aufwendungen „Dienstleistung Vorstand“ wurden für die Monate Jänner bis März von der FVV Frauenthal
Vermögensverwaltung GmbH, Wien, verrechnet und betrugen TEUR 367 (Vorjahr Jänner bis Dezember: TEUR 998).
Im Gegenzug verrechnen Unternehmen der Frauenthal-Gruppe TEUR 16 (Vorjahr: TEUR 36) für EDV-Dienstleistungen und Sonstiges an Gesellschaften im Konsolidierungskreis der FVV Frauenthal Vermögensverwaltung GmbH,
Wien.
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
[48] Angaben über Geschäftsfälle nach dem Bilanzstichtag
Zwischen dem Bilanzstichtag am 31. Dezember 2012 und der Unterzeichnung des Bestätigungsvermerkes am
11. März 2013 wurde mit Wirksamkeit per 4. Februar 2013 von der Frauenthal Automotive Holding GmbH, Wien,
der bisher von Ascometal S.A.S. gehaltene Anteil von 14 % an der Frauenthal Automotive Sales GmbH, Wien,
erworben. Damit hält Frauenthal Automotive Holding GmbH, Wien, 100 % der Anteile an der Frauenthal Automotive Sales GmbH, Wien. Durch diesen Anteilskauf bestehen keine Minderheiten mehr im Frauenthal-Konzern, es
kommt zu keiner GUV-Auswirkung und die Gesellschaft bleibt weiterhin vollkonsolidiert.
Wien, am 11. März 2013
Frauenthal Holding AG
Mag. Hans-Peter Moser
Dr. Martin Sailer
Vorstandsmitglied
Vorstandsmitglied
165
166
Geschäftsbericht 2012
Bestätigungsvermerk
bericht zum konzernabschluss
Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der
Frauenthal Holding AG, Wien,
für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2012 bis zum 31. Dezember 2012 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember 2012, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzerngesamtergebnisrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals für das am
31. Dezember 2012 endende Geschäftsjahr sowie den Konzernanhang.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter
für den Konzernabschluss und die Konzern­
buchführung
Die gesetzlichen Vertreter des Konzerns sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden
sind, sowie mit den in Österreich geltenden anzuwendenden Vorschriften vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen, sei es auf
Grund beabsichtigter oder unbeabsichtigter Fehler, ist; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungsund Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.
Verantwortung des Abschlussprüfers
und ­Beschreibung von Art und Umfang der
­gesetzlichen Abschlussprüfung
Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation
of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns
mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen
Fehldarstellungen ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt
im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei
der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es
für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen
geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der
angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen
wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.
Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.
Prüfungsurteil
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2012 sowie der Ertragslage
des Konzerns und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2012 bis zum 31. Dezember 2012 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU
anzuwenden sind, sowie mit den in Österreich geltenden anzuwendenden Vorschriften.
Aussagen zum Konzernlagebericht
Der Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von
der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der
Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.
Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.
Wien, am 11. März 2013
BDO Austria GmbH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
gez.:
gez.:
Mag. Andreas Thürridl
Mag. Peter Bartos
Wirtschaftsprüfer
Wirtschaftsprüfer
Der abgedruckte Bestätigungsvermerk bezieht sich auf den vollständigen Konzernabschluss und
Lagebericht und nicht auf die daraus im Geschäftsbericht abgedruckten Informationen.
167
arbeit
Emil Stoian (49), beschäftigt am Standort Frauenthal Automotive Sibiu, lackiert
eine Trapezfeder. Dabei muss er sehr
sorgsam sein, da die richtige Lackstärke
für die Korrosionsbeständigkeit und damit Lebensdauer der Feder von großer
Bedeutung ist.
produKt
Neben
Parabelfedern
werden
auch
Trapezfedern am Standort Frauenthal
Automotive Sibiu in Rumänien erzeugt.
Diese werden noch sehr häufig für Baustellenfahrzeuge und Fahrzeuge, die für
schwieriges Gelände ausgelegt sind,
verwendet.
rumänie
en
jahresabschluss
170
Geschäftsbericht 2012
Bilanz
in EUR
31.12.2012
31.12.2011
Aktiva
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
3.614
4.816
Sachanlagen
536.458
333.678
Finanzanlagen
61.812.251
72.904.371
62.352.323
73.242.865
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Umlaufvermögen
Forderungen
0
1.460
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
86.655.304
86.538.512
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
0
14.348
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände
7.844.176
832.363
Eigene Anteile
7.553.599
532.822
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
45.028.279
36.079.612
147.081.358
123.999.117
Rechnungsabgrenzungen
Summe AKTIVA
209.531.495
197.318.253
31.12.2012
31.21.2011
Grundkapital
9.434.990
9.434.990
Kapitalrücklagen
21.259.241
21.259.241
Gewinnrücklagen
55.753.599
31.232.822
Bilanzgewinn
9.840.764
3.641.881
96.288.594
65.568.934
in EUR
97.814
76.271
Passiva
Eigenkapital
Rückstellungen
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
1.501.549
765.770
0
449.265
2.267.319
449.265
Anleihen
103.018.493
130.838.884
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
77.743
86.546
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
7.820.354
337.417
Sonstige Verbindlichkeiten
37.207
Verbindlichkeiten
Summe PASSIVA
58.992
110.975.582
131.300.054
209.531.495
197.318.253
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
171
ARBEIT
Horst vertnik (43) ist gerade mit dem
vermessen der noch warmen Parabellenker beschäftigt. damit kontrolliert er
die getätigten einstellungen. Herr vertnik arbeitet in der Produktion am standort Frauenthal Automotive Judenburg.
pRodUKT
Aus der Parabelfeder hat sich Anfang
der 1990er Jahre der Parabellenker
entwickelt. die Funktion von Parabellenkern in luftgefederten Hinter- und
vorderachsen im LKW oder bus und in
luftgefederten Achsen von trailern besteht neben der Achsführung in der stabilisierung des Fahrzeuges.
ÖSTERREICH
172
Geschäftsbericht 2012
jahresabschluss der
frauenthal holding ag
Der nach den österreichischen Bilanzierungsvorschriften aufgestellte Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG,
der von der BDO Austria GmbH, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden ist, wird samt den dazugehörigen Unterlagen beim Firmenbuch
des Handelsgerichtes Wien unter der Firmenbuchnummer FN 83990s eingereicht. Dieser Abschluss kann bei der
Frauenthal Holding AG, Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, unentgeltlich angefordert werden und liegt bei der Hauptversammlung auf.
Aus dem Bilanzgewinn 2011 wurden EUR 2.748.760,20 ausgeschüttet. Für das Geschäftsjahr 2012 gibt es noch
keinen Vorschlag für die Dividendenausschüttung.
11. März 2013
Mag. Hans-Peter Moser
Vorstandsmitglied
Dr. Martin Sailer
Vorstandsmitglied
Corporate Governance
Unser Unternehmen
Lagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
gewinn-und-verlustrechnung
in EUR
2012
Umsatz
2011
1.968.600
Sonstige betriebliche Erträge
2.155.000
942.613
328.940
Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen
22.999
2.529
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
10.637
12.450
Personalaufwand
–2.407.698
–1.296.834
Abschreibungen auf immat. Gegenstände d. Anlagevermögens u. Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebserfolg (EBIT)
–118.393
–65.368
–4.883.163
–3.795.129
–4.464.405
–2.658.412
Erträge aus Beteiligungen an verbundenen Unternehmen
7.681.598
16.856.902
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
3.026.860
Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen
42.069.380
1.141.389
444
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
–5.436.672
–5.365.584
Finanzerfolg
47.341.166
12.633.151
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
42.876.761
9.974.739
–9.408.340
1.630.321
33.468.421
11.605.060
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Jahresüberschluss
Auflösung von Gewinnrücklagen
0
19.556
Zuweisung zu Gewinnrücklagen
–24.520.777
–10.000.000
8.947.644
1.624.616
893.120
2.017.265
Jahresgewinn
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
Bilanzgewinn
9.840.764
3.641.881
173
arbeit
Frau Sladek (33) arbeitet im SHT Installateur Service Center (ISC) in 1140 Wien.
Dort werden die Großkunden bei der Auswahl der richtigen Sanitärprodukte von
unseren Kundenberatern und Kundenberaterinnen persönlich betreut.
produKt
Mit 6 Logistikzentren und 8 Verkaufsniederlassungen reagiert die SHT rasch
auf Anfragen ihrer Installateur-Kunden.
Zur Nahversorgung stehen den Installateuren rund 40 ISC Installateur-ServiceCenter (Abholmärkte) zur Verfügung.
österrei
ich
glossar
176
Geschäftsbericht 2012
abkürzungsverzeichnis
ABS
Asset-Backed-Securities
AFS
Available for Sale
a.o.
außerordentlich
BIP
Bruttoinlandsprodukt
BMVG
Betriebliches Mitarbeitervorsorgegesetz
BPW
BPW Bergische Achsen AG
CDS
Credit Default Swap
CO2
Kohlendioxid
CZK
tschechische Krone
D&O
Directors and Officers
DBO
Defined Benefit Obligation
DCF-Methode
Discounted Cashflow - Methode
EBIT
Earnings before interest and taxes
Betriebsergebnis, Operatives Ergebnis vor Hinzurechnung von Finanzergebnis und Steuern
EBITA
Earnings before interest, taxes and amortization
Betriebsergebnis vor Abzug der Firmenwert-Abschreibung
EBITDA
Earnings before interest, taxes, depreciation and amortization
Betriebsergebnis vor Abschreibungen = Brutto Cashflow
EDV
Elektronische Datenverarbeitung
EGT
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
ERP
Enterprise Resource Planning
EU
Europäische Union
EUR
Euro
EVA
Economic Value Added
Differenz zwischen erzielter Verzinsung auf das eingesetzte Vermögen und den Kapitalkosten
CE x (ROCE - WACC)
FA
Frauenthal Automotive
FIFO
First-in-First-out
FLAC
Financial Liabilities measured at Amortised Costs
FN
Firmenbuchnummer
GM
General Motors
GuV
Gewinn-und-Verlust-Rechnung
HFT
Held for Trading
HR
Human Resources
HRK
kroatischer Kuna
IAASB
International Auditing and Assurance Standards Board
IAS
International Accounting Standards
IASB
International Accounting Standards Board
IFAC
International Federation of Accountants
IFRIC
International Financial Reporting Interpretations Committee
IFRS
International Financial Reporting Standards
ISA
International Standards on Auditing
ISC
Installateur-Service-Center
Glossar
kg
Kilogramm
KK
Konsolidierungskreis
km
Kilometer
LAR
Loans and Receivables
LKW
Lastkraftwagen
lt.
laut
MEUR
Million(en) Euro
NFZ
Nutzfahrzeug
NOPAT
Net operating Profit After Tax
EBITA - bereinigte Steuern (Pauschalsatz 25 %)
NOx
Stickoxide
OEM
Original Equipment Manufacturer
p.a.
per anno
PoC
Percentage of Completion
PLN
polnischer Zloty
ROCE
Return on Capital Employed
Nettorendite auf das eingesetzte Kapital ROCE=NOPAT / CE
RON
neuer Rumänischer Leu
SAP
Systemanalyse und Programmentwicklung
SHT
SHT Haustechnik AG
SIC
Standing Interpretations Committee
TEUR
tausend Euro
TRON
tausend rumänische Leu
TUSD
tausend US-Dollar
UGB
Unternehmensgesetzbuch
USA
Vereinigte Staaten von Amerika
USD
US-Dollar
WACC
Weighted Average Cost of Capital
Durchschnittliche Kapitalkosten, die das Unternehmen für sein Fremd- und Eigenkapital
auf den Finanzmärkten zahlen muss. Für 2011 wurde für die Frauenthal-Gruppe 6,57 %
angesetzt. In 2012 ist der Wert auf 7,27 % gestiegen.
177
178
Geschäftsbericht 2012
unsere
KoNZERNSTRUKTUR
per 31.12.2012
ARBEIT
die Parabelfedern werden am standort Frauenthal Automotive sibiu für die
Weiterverarbeitung erwärmt. vor diesem Arbeitsschritt schleift ioan dimitru
(45) die Federblätter, damit diese keine
scharfen Kanten aufweisen.
pRodUKT
Frauenthal Automotive hat die entwicklung
der Parabelfedern maßgeblich beeinflusst.
der trend geht zu hoch beanspruchbaren
Federn und einblattfedern. die geringe
blattzahl bzw. die optimierte Gestaltung
reduziert das Material und so das Gewicht
von Feder und Fahrzeug erheblich.
RUMÄNIEN
100 %
100 %
100 %
100 %
Technopoint
Sanitrends,
spol. s.r.o.
Bratislava
(SK)
95 %
SHT Slovakia
s.r.o.
Bratislava
(SK)
SHTTermocom
trgovina d.o.o.
Umag (HR)
1a Installateur
Wien (A)
SHT Finance
Luxembourg (L)
SHT
Haustechnik
AG
Wien (A)
100 %
100 %
100 %
Frauenthal
Handels- und
Dienstleistungs GmbH
Wien (A)
99,98 %
5%
GAMA
Myjava s.r.o.
Myjava
(SK)
0,02 %
Frauenthal
Liegenschaftsverwaltung
GmbH
Ahlen (D)
Frauenthal
Ost BeteiligungsGmbH
Wien (A)
100 %
Frauenthal
Automotive
Saxony GmbH
Elterlein (D)
100 %
Frauenthal
Automotive
Sourcing
GmbH
Ahlen (D)
100 %
Frauenthal
Automotive
Administration GmbH
Elterlein (D)
Styria
Elesfrance
S.A.S.*
St. Avold (F)
Frauenthal
Automotive
Westphalia
GmbH
Ahlen (D)
3,42 %
Frauenthal
Automotive
Ahlen GmbH
Ahlen (D)
100 %
Frauenthal
Automotive
Elterlein
GmbH
Elterlein (D)
100 %
100 %
Frauenthal
Automotive
Management
GmbH
Ahlen (D) Frauenthal
Automotive
Hustopeče
s.r.o.
Hustopeče
(CZ)
100 %
100 %
90%
Frauenthal
Holding AG
Wien (A)
99 %
99,98 %
96,58 %
Frauenthal
Automotive
Judenburg
GmbH
Judenburg (A)
Frauenthal
Automotive
Sibiu S.R.L
Sibiu (RO)
Frauenthal
Automotive
Toruń
Sp.zo.o.
Toruń (PL) 100 %
Frauenthal
Automotive
Holding
GmbH
Wien (A)
100 %
100 %
100 %
100 %
10 %
Worthington
Cylinders a.s.
Hustopeče
(CZ) Frauenthal
Automotive
Sales GmbH
Wien (A)
* stillgelegter Produktionsbetrieb
Produktionsstandorte
Handelsgesellschaften
Holding- und Verwaltungsgesellschaften
Frauenthal
Automotive
Ravne d.o.o.
Koroškem (SLO) Frauenthal
Automotive
Azambuja
Unipessoal
Lda.
Azambuja (P)
Frauenthal
Automotive
France S.A.S.
Châtenois (F)
100 %
86 %
180
Geschäftsbericht 2012
standorte
Frauenthal Holding AG
Rooseveltplatz 10
A-1090 Wien, Österreich
Tel.: +43 1 505 42 06
Fax: +43 1 505 42 06-33
e-mail: holding@frauenthal.at
Homepage: www.frauenthal.at
Frauenthal Automotive Management GmbH
Lindweg 25
D-59229 Ahlen, Deutschland
Tel.: +49 2382 782 0
Fax: +49 2382 782 1276
e-mail: management@frauenthal-automotive.com
Homepage: www.frauenthal-automotive.com
Frauenthal Ost Beteiligungsges.m.b.H.
Rooseveltplatz 10
A-1090 Wien, Österreich
Tel.: +43 1 505 42 06
Fax: +43 1 505 42 06-33
e-mail: holding@frauenthal.at
Homepage: www.frauenthal.at
Frauenthal Liegenschaftsverwaltung GmbH
Lindweg 25
D-59229 Ahlen, Deutschland
Tel.: +49 2382 782 40
Fax: +49 2382 782 140
Homepage: www.frauenthal-automotive.com
Frauenthal Handels- und Dienstleistungs GmbH
Rooseveltplatz 10
A-1090 Wien, Österreich
Tel.: +43 1 505 42 06
Fax: +43 1 505 42 06-33
e-mail: holding@frauenthal.at
Homepage: www.frauenthal.at
Frauenthal Automotive Sourcing GmbH
Scheibenberger Straße 45
D-9481 Elterlein, Deutschland
Tel.: +49 373 49 662 16
Fax: +49 373 49 662 106
e-mail: sourcing@frauenthal-automotive.com
Homepage: www.frauenthal-automotive.com
Frauenthal Automotive Sales GmbH
Gussstahlwerkstraße 21
A-8750 Judenburg, Österreich
Tel.: +43 3572-701 0
Fax: +43 3572-82951
e-mail: sales@frauenthal-automotive.com
Homepage: www.frauenthal-automotive.com
Frauenthal Automotive Judenburg GesmbH
Gussstahlwerkstraße 21
A-8750 Judenburg, Osterreich
Tel.: + 43 3572 701 0
Fax: +43 3572 82951
e-mail: judenburg@frauenthal-automotive.com
Homepage: www.frauenthal-automotive.com
Frauenthal Automotive Holding GmbH
Rooseveltplatz 10
A-1090 Wien, Österreich
Tel.: +43 1 505 42 06
Fax: +43 1 505 42 06-33
e-mail: holding@frauenthal.at
Homepage: www.frauenthal.at
Styria Elesfrance SAS
27 rue du Champ de Mars
F-57200 Sarreguemines, Frankreich
Tel: +33 (0) 3 84 58 25 52
Fax: +33 (0) 3 84 58 25 01
Homepage: www.frauenthal-automotive.com
Frauenthal Automotive France S.A.S.
Avenue des Forges
F-90700 Châtenois-les-Forges, Frankreich
Tel.: +33 (0)3 84 58 25 00
Fax: +33 (0)3 84 58 25 01
e-mail: chatenois@frauenthal-automotive.com
Homepage: www.frauenthal-automotive.com
Frauenthal Automotive Ahlen GmbH
Lindweg 25
D-59229 Ahlen, Deutschland
Tel.: +49 2382 782 0
Fax: +49 2382 782 75
e-mail: ahlen@frauenthal-automotive.com
Homepage: www.frauenthal-automotive.com
Frauenthal Automotive Ravne d.o.o.
Koroška cesta 14
SLO-2390 Ravne Na Koroškem, Slowenien
Tel.: +386 2 821 76 91
Fax: +386 2 822 07 93
e-mail: ravne@frauenthal-automotive.com
Homepage: www.frauenthal-automotive.com
Frauenthal Automotive Westphalia GmbH
Lindweg 25
D-59229 Ahlen, Deutschland
Tel.: +49 2382 782 0
Fax: +49 2382 782 75
e-mail: westphalia@frauenthal-automotive.com
Homepage: www.frauenthal-automotive.com
Frauenthal Automotive Azambuja,
Unipessoal, Lda.
Estrada Nacional N°3, Vale do Cardal
P-2050-011 Azambuja, Portugal
Tel.: +351 263 409 500
Fax: +351 263 409 517/8
e-mail: azambuja@frauenthal-automotive.com
Homepage: www.frauenthal-automotive.com
Frauenthal Automotive Administration GmbH
Scheibenberger Straße 45
D-9481 Elterlein, Deutschland
Tel.: +49 373 49 662 0
Fax: +49 373 49 662 37
e-mail: administration@frauenthal-automotive.com
Homepage: www.frauenthal-automotive.com
Frauenthal Automotive Sibiu S.R.L.
Forjorilor Street, Nr. 22
RO-550233 Sibiu, Rumänien
Tel.: +40 269 207 347
Fax: +40 269 207 345
e-mail: sibiu@frauenthal-automotive.com
Homepage: www.frauenthal-automotive.com
Frauenthal Automotive Toruñ sp.zo.o.
ul. Na Zapleczu 25
PL-87-100 Toruñ, Polen
Tel.: +48 56 6642 101
Fax: +48 56 682 69 50
e-mail: torun@frauenthal-automotive.com
Homepage: www.frauenthal-automotive.com
Frauenthal Automotive Elterlein GmbH
Scheibenberger Straße 45
D-09481 Elterlein, Deutschland
Tel.: +49 373 49 662 0
Fax: +49 373 49 662 37
e-mail: elterlein@frauenthal-automotive.com
Homepage: www.frauenthal-automotive.com
Frauenthal Automotive Hustopeèe s.r.o.
(Worthington Cylinders a.s.)
Bratislavská 2
CZ-693 01 Hustopeèe, Tschechische Republik
Tel.: +420 519 301 811
Fax.: +420 519 411 165
e-mail: hustopece@frauenthal-automotive.com
Homepage: www.frauenthal-automotive.com
SHT Haustechnik AG
Großhandel für Sanitär-, Heizungsund Installationstechnik
Gurkgasse 7-9
A-1140 Wien, Österreich
Tel.: +43 5 96 96 0-0
Fax: +43 5 96 96 0-90
e-mail: info@sht-gruppe.at
Homepage: www.sht-gruppe.at
SHT Slovakia s.r.o.
Cintorínska 7
SK-811 08 Bratislava, Slowakei
Tel.: +43 5 96 96 0 0
Fax: +43 5 96 96 0 90
e-mail: info@sht-gruppe.at
Homepage: www.sht-gruppe.at
Technopoint Sanitrends, s.r.o.
Púchovská 16,
SK- 831 06 Bratislava, Slowakei
Tel: +421 (02) 492 08 600
Fax: +421 (02) 492 08 608
e-mail: technopoint@technopoint.sk
Homepage: www.technopoint.sk
Gama Myjava, s.r.o.
Turá Lúka 240
SK-907 03 Myjava, Slowakei
Tel: +421 (34) 690 8611
Fax: +421 (34) 690 8650
e-mail: myjava@gamamyjava.sk
SHT trgovina d.o.o.
Špina br. 41
HR-52470 Umag, Kroatien
Tel.: +43 5 96 96 0 0
Fax: +43 5 96 96 0 90
e-mail: info@sht-gruppe.at
Homepage: www.sht-gruppe.at
IMPRESSUM
Finanzkalender 2013
26. 02. 2013
11. 03. 2013
12. 05. 2013
21. 05. 2013
22. 05. 2013
23. 05. 2013
27. 05. 2013
29. 05. 2013
21. 08. 2013
21. 11. 2013
Veröffentlichung vorläufiges Jahresergebnis 2012
Veröffentlichung des Jahresergebnisses 2012
Record day
1. Quartalsbericht 2013
24. ordentliche Hauptversammlung der Frauenthal Holding AG
Veröffentlichung der Abstimmungsergebnisse
Ex-Tag
Dividenden-Zahltag
Halbjahresfinanzbericht 2013
3. Quartalsbericht 2013
inFormationen zum unternehmen und zur frauenthal aktie
Investor Relations Officer: Mag. Erika Hochrieser
Aktionärstelefon: +43 (1) 505 42 06
E-Mail: e.hochrieser@frauenthal.at
Internet: www.frauenthal.at
Wiener Börse: prime market
Wertpapier-Kürzel: FKA
ISIN: AT 0000762406 (Aktien)
Bloomberg-Code: FKA AV
Reuters-Code: FKAV.V1
Marktkapitalisierung: MEUR 83,0 inklusive 1.900.000 Stück nicht notierte Namensaktien (28. 12. 2012)
Wiener Börse: Notierung im Amtlichen Handel an der Wiener Börse
Wertpapier-Kürzel: FKA
ISIN: AT000A0PG75 (Anleihe 2011)
Auf unserer Website erhalten Sie neben umfangreichen Informationen über unser Unternehmen Quartalsberichte,
Unterlagen zu Hauptversammlungen, Presseaussendungen, Ad-hoc-Meldungen, Produktfotos sowie den aktuellen Geschäftsbericht in deutscher und englischer Sprache.
Herausgeber: Frauenthal Holding AG, Rooseveltplatz 10, A-1090 Wien,
Tel.: +43 (1) 505 42 06, Fax: +43 (1) 505 42 06-33, e-mail: holding@frauenthal.at, www.frauenthal.at
Gesamtkoordination, Layout, Grafik & Fotos: jumptomorrow design gmbh,
Schottenfeldgasse 60 / 33L, A-1070 Wien, Tel.: +43 (1) 524 84 24, Fax: +43 (1) 524 84 24-25,
e-mail: office@jumptomorrow.com, www.jumptomorrow.com
Druck: Grasl FairPrint
Hinweis: Der Text des Geschäftsberichts wurde zur Verbesserung der Lesbarkeit gegenüber dem Original redaktionell (u. a. Farbe und Layout) angepasst. Das Original kann am Sitz der Gesellschaft eingesehen werden. Redaktionsschluss für den Geschäftsbericht 2012: 11. März 2013