windenergie - AHK USA
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www.exportinitiative.bmwi.de WINDENERGIE Zielmarktanalyse USA 2015 www.export-erneuerbare.de Impressum Herausgeber German American Chamber of Commerce of the Midwest, Inc. AHK USA-Chicago 321 N. Clark St., Suite 1425 Chicago, IL 60654 Telefon: +1 312 644 2662 Fax: +1 312 644 0738 Email: info@gaccmidwest.org Internetadresse: www.gaccmidwest.org Stand Juni 2015 Bildnachweis Fotolia - f9photos Kontaktpersonen Corinna Jess Senior Manager, Market Entry Programs & Delegations jess@gaccmidwest.org Autoren: Corinna Jess Matthew Uber Urheberrecht: Das gesamte Werk ist urheberrechtlich geschützt. Bei seiner Erstellung war die Deutsch-Amerikanische Handelskammer in Chicago (AHK USA-Chicago) stets bestrebt, die Urheberrechte anderer zu beachten und auf selbst erstellte sowie lizenzfreie Werke zurückzugreifen. Jede Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des deutschen Urheberrechts bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Herausgebers. Haftungsausschluss: Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Geführte Interviews stellen die Meinung der Befragten dar und spiegeln nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wider. Das vorliegende Werk enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich und die AHK USA-Chicago übernimmt keine Haftung. Soweit auf unseren Seiten personenbezogene Daten (beispielsweise Name, Anschrift oder EmailAdressen) erhoben werden, beruht dies auf freiwilliger Basis und/oder kann online recherchiert werden. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann. Inhaltsverzeichnis I. Tabellenverzeichnis ..............................................................................................................................3 II. Abbildungsverzeichnis .........................................................................................................................3 III. Abkürzungsverzeichnis ..................................................................................................................... 4 IV. Währungsumrechnung ....................................................................................................................... 5 V. Energieeinheiten .................................................................................................................................. 5 1. Executive Summary.......................................................................................................................... 6 2. Länderprofil USA .............................................................................................................................. 7 3. 2.1. Politischer Hintergrund ............................................................................................................................................... 7 2.2. Wirtschaftsstruktur und Entwicklung ....................................................................................................................... 8 Energiemarkt .................................................................................................................................. 10 3.1. Entwicklungen auf dem Energiemarkt .....................................................................................................................10 3.2. Energiepreise .............................................................................................................................................................. 13 3.2.1. Strompreise ............................................................................................................................................................ 13 3.2.2. Gaspreise ................................................................................................................................................................ 13 3.3. 4. Rahmenbedingungen und Förderinstrumente für erneuerbare Energien .............................................................. 14 Windenergie in den USA ................................................................................................................. 18 4.1. Ausgangssituation ...................................................................................................................................................... 18 4.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen im Windenergiemarkt ...................................................................................... 23 4.3. Überblick über bestehende Anlagen und Anlagen im Bau ..................................................................................... 24 4.4. Marktausblick ............................................................................................................................................................ 26 4.5. Marktstruktur und Projektvergabeprozess .............................................................................................................. 29 4.6. Wettbewerbssituation und Chancen für deutsche Unternehmen ........................................................................... 31 4.6.1. Komponentenherstellung ..................................................................................................................................... 32 4.6.2. Turbinenherstellung ............................................................................................................................................. 33 4.6.3. Projektentwicklung ............................................................................................................................................... 34 4.6.4. Wartung und Service ............................................................................................................................................ 35 5. 2 4.7. Markteintrittsstrategien............................................................................................................................................ 36 4.8. Administrative Instanzen und politische Stellen..................................................................................................... 38 4.9. Leitmessen und Fachzeitschriften ............................................................................................................................ 39 Quellen ............................................................................................................................................42 5.1. Interviews .................................................................................................................................................................. 42 5.2. Literatur ..................................................................................................................................................................... 42 I. Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Primärenergie-Verbrauch pro Kopf im Vergleich (kg Erdöläquivalent) .................................................................10 Tabelle 2: Durchschnittliche Strompreise nach Sektoren in den USA (US-Cent/kWh) ......................................................... 13 Tabelle 3: Durchschnittliche Gaspreise nach Sektoren in den USA ......................................................................................... 14 Tabelle 4 : Wachstumstreiber für die US-Windindustrie ........................................................................................................ 28 II. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: US-Rohölpreis (Sorte WTI) .................................................................................................................................. 11 Abbildung 2: US-Gesamtenergieverbrauch nach Sektoren, 2013 ............................................................................................ 11 Abbildung 3: Stromerzeugung nach Energiequelle, 1990-2040 (in Billionen kWh pro Jahr) ............................................... 12 Abbildung 4: Entwicklung der US-Gaspreise, 1990-2013 ........................................................................................................ 14 Abbildung 5: Renewable Portfolio Standards in den USA, 2014 .............................................................................................. 15 Abbildung 6: Interconnection-Regelungen in den USA ........................................................................................................... 16 Abbildung 7: Net Metering Regelungen in den USA ................................................................................................................. 17 Abbildung 8: Durchschnittliche, jährliche Windgeschwindigkeiten in den USA in 100m Höhe ........................................... 18 Abbildung 9: Neuinstallierte Leistung USA 2011-2014 bezogen auf Region ........................................................................... 19 Abbildung 10: Kumulierte Windenergieleistung in den USA (Q1 2015) ................................................................................. 20 Abbildung 11: Prozentualer Anteil Windenergie in den Bundesstaaten (2014) ...................................................................... 21 Abbildung 12: Rekord-Stromerzeugung durch Windenergie in den verschiedenen regionalen Stromnetzen/Strommärkten (2014) .......................................................................................................................................................................................... 22 Abbildung 13: Anzahl US-Windprojekte nach Größe ............................................................................................................... 24 Abbildung 14: Leistungsanteil US-Windprojekte nach Größe ................................................................................................. 25 Abbildung 15: Windparks im Bau (Q1 2015) ............................................................................................................................ 26 Abbildung 16: Kumulierte und jährlich hinzugefügte Windleistung USA 2001-2015 ............................................................27 Abbildung 17: Projizierte Windleistung in den Jahren 2030 und 2050 ................................................................................. 28 Abbildung 18: Höhe der Stromabnahmeverträge (PPAs), 1996-2014 .................................................................................... 30 Abbildung 19: SWOT-Analyse Windenergie USA ..................................................................................................................... 31 Abbildung 20: Produktionsstätten von Windenergiekomponenten in den USA (2014)........................................................ 32 Abbildung 21: Marktanteile Windturbinenhersteller USA (2014) .......................................................................................... 33 Abbildung 22: Marktanteile Projektentwickler USA (2015) .................................................................................................... 34 Abbildung 23: Marktchancen im Wartungs- und Servicemarkt ............................................................................................. 35 3 III. Abkürzungsverzeichnis AEO AWEA BMWi CAISO EE EEG EIA EPA EPC ERCOT FDI FERC FIT fob GW, GWh HVDC IPP ISO ISP ITC kW, kWh MISO Mrd. MW, MWh NREL NYISO O&M OEM PPA PTC Q REC RFP RPS US WKA 4 Annual Energy Outlook American Wind Energy Association Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie California Independent System Operator Erneuerbare Energien Erneuerbare Energien-Gesetz Energy Information Administration Environmental Protection Agency Engineering, Procurement, Construction Electric Reliability Council of Texas Foreign Direct Investment Federal Energy Regulatory Commission feed-in tariff free on board Gigawatt, Gigawattstunde high voltage direct current Independent Power Producer Independent System Operator Independent Service Provider Investment Tax Credit Kilowatt, Kilowattstunde Midwest Independent System Operator Milliarde Megawatt, Megawattstunde National Renewable Energy Laboratory New York Independent System Operator Operations and Maintenance Original Equipment Manufacturers/ Hersteller Power Purchase Agreement Production Tax Credit Quartal Renewable Energy Credit, auch Renewable Energy Certificate request for proposal Renewable Portfolio Standard United States Windkraftanlage IV. Währungsumrechnung Alle Angaben sind in US-Dollar (USD) bzw. in US-Cent (Cent) angegeben. 1 USD = 0.87911 EUR (Stand: 19.06.2015) 1 EUR = 1.13736 USD (Stand: 19.06.2015) V. Energieeinheiten Stromeinheiten sind in Kilowattstunden (kWh) bzw. Megawattstunden (MWh) angegeben. Die elektrische Leistung von Anlagen ist in Watt, Kilowatt (kW), Megawatt (MW) und Gigawatt (GW) angegeben. 1.000 Watt = 1 kW, 1.000 kW = 1 MW, 1.000 MW = 1 GW Flüssigkeitsmengen z. B. von Transportkraftstoffen werden in den USA gewöhnlich in gal (Gallonen) angegeben. 1 US gal. entspricht hierbei 3,785 l (1 l = 0,264 gal) Gasmengen werden in tausend Kubikfuß (1.000 ft3) bzw. in Millionen British Thermal Unit (MMBtu) angegeben. 1.000 ft3 Erdgas entsprechen hierbei etwa 1 MMBtu (je nach dem Energiegehalt des Erdgases). 1.000 ft³ = 28 m³ ≈ 1 MMBtu 1.000 m³ = 35.310 ft³ ≈ 35,8 MMBtu 5 1. Executive Summary Die USA stellen einen der zukunftsweisenden Kernmärkte für die Windindustrie dar. Mit Gesamtinvestitionen in Höhe von 100 Mrd. USD (88,9 Mrd. EUR) zwischen 2008 und 2014 waren die USA nach China führend bei Privatinvestitionen in Windenergieprojekte. Die derzeit installierte Windenergieleistung beträgt 65,9 GW, wobei im Jahr 2014 eine Leistung von 4,85 GW neu angeschlossen wurde. Für das Jahr 2015 werden Neuinstallationen von 6,6-9 GW erwartet und für das Jahr 2016 4,5-7 GW. Die längerfristigen Wachstumsaussichten der Industrie sind auch für Marktexperten schwer einzuschätzen. Die USA zeichnen sich in weiten Teilen des Landes durch hervorragende Windressourcen aus. Laut Industrieexperten sind die Windressourcen der USA im Durchschnitt um 25% besser als die Windressourcen in Europa. Abgesehen von den Küstengewässern und den Großen Seen befinden sich die windreichsten Regionen im sogenannten Windkorridor in der Mitte des Landes. Aufgrund des enormen Onshore-Windpotenzials und der deutlich höheren Kosten und Risiken für Offshore-Wind wird die Branche weiterhin von Onshore-Projekten dominiert. Im Offshore-Bereich bestehen Marktchancen vor allem bei Windmessungen, Machbarkeitsstudien und der Projektentwicklung. Die staatliche Förderung von erneuerbaren Energien erfolgt in erster Linie über steuerliche Anreize. Staatlich garantierte Einspeisevergütungen, wie das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) in Deutschland, werden nur vereinzelt für Anlagen im Kilowattbereich angeboten. Aufgrund der Förderung durch Steueranreize ist die Einbindung von Private Equity Investoren in ein Projekt wichtig. Eine Fremdkapitalfinanzierung durch Banken, wie aus Deutschland bekannt, ist weniger üblich. Das wichtigste Förderprogramm für die Windenergiebranche ist der auf Bundesebene vergebene Production Tax Credit (PTC). Die Windindustrie in den USA stellt sich zunehmend auf Bedingungen ohne staatliche Förderung ein. In einigen Gegenden ist Windenergie bereits heute ohne staatliche Förderung gegenüber Kohle- und Gaskraftwerken wettbewerbsfähig. Die meisten Windparks befinden sich in den Staaten des Mittleren Westens sowie in Texas. Viele Projekte werden derzeit auch in den bevölkerungsreichen Ostküstenstaaten entwickelt. Auch in den Südoststaaten, in denen bislang noch keine größeren Windanlagen stehen, sollen zukünftig Windparks gebaut werden. Auffallend ist die für den amerikanischen Markt typische Größe der einzelnen Projekte. Viele Windparks haben eine Größe von über 100 MW. Im Jahr 2014 produzierten in den USA über 500 Unternehmen Komponenten für die Windindustrie. Etwa 25% der Windturbinenkomponenten werden weiterhin importiert. Die höchste Konzentration an Produktionsstandorten für Windkomponenten befindet sich im Mittleren Westen im Gebiet der Großen Seen. Die Marktführer für Windkraftanlagen sind GE Energy, Vestas und Siemens, die laut der American Wind Energy Association (AWEA) im Jahr 2014 basierend auf der installierten Gesamtleistung insgesamt 81% des Marktes auf sich vereinen. Der Markt für Projektentwicklung in den USA hat viele Anbieter. Etwa 100 unterschiedliche Anbieter brachten zwischen Q1 2011 und Q1 2015 Windparks ans Netz. Der US-Markt für Service und Wartung wird in den kommenden Jahren stark wachsen. Für das Jahr 2020 wird ein Marktvolumen von 3,8 Mrd. USD prognostiziert. Ein wichtiger Anhaltspunkt für die Attraktivität der internationalen Windmärkte für Investoren ist der sogenannte Renewable Energy Country Attractiveness Index von Ernst & Young. Dieser evaluiert in regelmäßigen Abständen die Situation auf den internationalen Windmärkten und bewertet die Investitionsattraktivität. Im zuletzt erschienenen Ranking (Juni 2015) lagen die USA nach China auf Platz zwei. 6 2. Länderprofil USA Die USA sind ein großes, rohstoffreiches Land, dessen Territorium sehr gut erschlossen ist. Mit ca. 9,06 Mio. km 2 haben sie etwa die 25-fache Größe Deutschlands. Damit sind die USA das flächenmäßig drittgrößte Land der Welt nach Kanada und Russland.1 2.1. Politischer Hintergrund Die USA können sich auf eine 200-jährige demokratische Tradition mit einer erheblichen politischen und gesellschaftlichen Stabilität berufen. Das Land hat ein präsidiales, föderales Regierungssystem mit zwei starken politischen Parteien - die Demokraten und die Republikaner. Die Regierung beruht auf drei unabhängigen Säulen, die gegenseitige Kontrolle aufeinander ausüben. An der Spitze der Exekutive steht ein gewählter Präsident, dessen Amtszeit vier Jahre beträgt. Die Legislative, auch Kongress genannt, besteht aus zwei Kammern (dem Senat und dem Repräsentantenhaus), die sich aus den gewählten Repräsentanten der 50 Bundesstaaten zusammensetzen. Die Legislative hat nicht nur die Entscheidungsgewalt über die Gesetze, sondern auch über das Budget. Die Judikative ist föderal aufgebaut und der oberste Gerichtshof steht an ihrer Spitze. 2 Das politische System der USA unterscheidet sich dabei von denen vieler europäischer Länder. Obwohl die zentrale Regierung der USA besonders in den außenpolitischen Bereichen oder der nationalen Verteidigung uneingeschränkte Befugnisse genießt, muss sie ihre Macht in anderen Bereichen mit den einzelnen Bundesstaaten teilen. Darunter fallen vor allem die Themen Besteuerung, Gesetzesvorschriften und Subventionen, die dadurch in jedem Staat, oder sogar Landkreis, unterschiedlich sein können. Darüber hinaus sind die Repräsentanten im Kongress ihren jeweiligen Bundesstaaten bzw. Wahlbezirken gegenüber verantwortlich, nicht ihrer Partei. Aus diesem Grund stimmen sie nicht unbedingt einheitlich mit der Parteilinie, wie es bei parlamentarischen Systemen normalerweise der Fall ist. Das in den Vereinigten Staaten bestehende Mehrheitswahlrecht begünstigt die Positionierung von nur zwei Parteien: den Demokraten und den Republikanern. Dritte Parteien haben es schwer, bei politischen Entscheidungen auf Bundesebene mitzuwirken. Während sich die Demokraten als progressiv bezeichnen und dem Staat eine größere Rolle einräumen, stehen die Republikaner verstärkt für eine freie Marktwirtschaft und konservative Werte. Die USA sind unterteilt in 50 Bundesstaaten, die wiederum in über 3.000 Landkreise (counties) untergliedert sind. In diesen Landkreisen befinden sich Städte und Gemeinden (municipalities, cities/communities), die alle über bestimmte Steuer- und Rechtshoheiten verfügen. Städte, vor allem wenn sie größer sind, können unabhängig von counties sein bzw. mehrere dieser umfassen. Dies spielt besonders für die Unternehmen eine Rolle, die sich nicht nur auf den reinen Export in die USA beschränken, sondern eigene Geschäftseinheiten und Produktionsstätten in den USA aufbauen. In manchen Bundesstaaten wird die Höhe der Umsatzsteuer (sales tax) durch die County Regierung bestimmt. Trotz einer Einwohnerzahl von mehr als 310 Millionen ist die Bevölkerungsdichte aufgrund der Größe des Landes mit 33 Einwohnern pro km² relativ gering. Im Vergleich dazu – Deutschland hat eine Bevölkerungsdichte von 229 Einwohnern pro km2.3 Hauptstadt der USA ist Washington, D.C. an der Ostküste. Obwohl es keine festgelegte Amtssprache in den USA gibt, werden alle amtlichen Schriftstücke und Gesetzestexte auf Englisch verfasst. Durch die verstärkte Immigration lateinamerikanischer Bevölkerungsgruppen in den vergangenen 1 Vgl. CIA Factbook - USA (2015), abgerufen am 22.06.2015 2 Vgl. Bundeszentrale für Politische Bildung – Dossier USA (kein Datum), abgerufen am 18.12.2014 3 Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung – Bevölkerungsentwicklung (2012), abgerufen am 17.12.2014 7 Jahren bilden diese Gruppen nun rund 17,1% der Gesamteinwohnerzahl.4 Infolgedessen steigt die Verbreitung der spanischen Sprache sowohl in der Gesellschaft allgemein als auch in der Wirtschaft. Zum Beispiel sind sowohl Produktetiketten als auch Gebrauchsanleitungen oft zweisprachig – in Englisch und Spanisch. Auch Kundendienste von verschiedenen Firmen werden verstärkt in beiden Sprachen angeboten 5 und manche Werbeplakate sind auf die Spanisch sprechende Bevölkerung abgestimmt. 2.2. Wirtschaftsstruktur und Entwicklung Das Wirtschafts- und Finanzsystem der USA ist durch unternehmerische Initiative und Freihandel gekennzeichnet. Die Vereinigten Staaten erwirtschaften etwa ein Fünftel des jährlichen Welteinkommens und sind damit nach der Volksrepublik China die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt.6 Als Nation haben die USA einen ausgeprägten Dienstleistungssektor, der 77,7% zum BIP beiträgt. Der Industriesektor erwirtschaftet ca. 20,7% und die Landwirtschaft rund 1,6% des BIP.7 3,5% Wirtschaftswachstum prognostiziert Auch im Jahr 2015 befinden sich die USA weiterhin auf einem merklichen Erholungskurs. Laut der Organization for Economic Co-operation and Development (OECD) wuchs die amerikanische Wirtschaft im Jahr 2014 um 2,6%. Für das Jahr 2015 wird ein Wirtschaftswachstum von 3,5% erwartet.8 Konjunkturhoffnungen bestehen und beruhen auf einer gestiegenen Konsum- und Investitionsbereitschaft sowie einer weiterhin unterstützenden Rolle der Geldpolitik. Insbesondere das unterstützende Umfeld der Finanzmärkte und die Trendwende auf dem Immobilienmarkt helfen, die Haushaltsbilanz zu verbessern und das Konsumwachstum zu stärken.9 Seit Anfang 2014 führt die US-Notenbank (US Federal Reserve) einen Prozess namens Quantitative Easing durch, um die Käufe von Staatsanleihen zu reduzieren und die US-Geldpolitik auszugleichen.10 Ab dem Sommer 2015 wird jedoch mit einem Anstieg der Zinsen gerechnet.11 Von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung bleibt die Lage am Arbeitsmarkt. Dieser lieferte zuletzt positive Signale. Innerhalb eines Jahres ist die offizielle Arbeitslosenquote von März 2014 bis März 2015 von 6,3% auf 5,5% abgesunken.12 Wirtschaftseckdaten USA, 2014 Bevölkerung: 318,9 Mio. Hauptstadt: Washington D.C. Korrespondenzsprachen: Englisch Spanisch BIP: 16.768 Mrd. USD BIP pro Kopf: 53.001 USD Bevölkerungszuwachs: 0,77% Arbeitslosenquote: 6,3% Jährliche Neuverschuldung: 5,5% des BIP Währungsreserven: 150,2 Mrd. USD Warenimport (fob): 2.273 Mrd. USD Davon aus Deutschland: Warenexport: 1.575 Mrd. USD Davon nach Deutschland: 57,4 Mrd. USD Quelle: Eigene Darstellung nach CIA Factbook - USA (2014) und GTAI Wirtschaftsdaten Kompakt USA (2014) 4 Vgl. US Census Bureau - Population (2013), abgerufen am 12.01.2015 5 Vgl. USA.gov - Learn About the United States of America (2014), abgerufen am 18.12.2014 6 Vgl. CIA Factbook - USA (2015), abgerufen am 22.06.2015 7 Vgl. CIA Factbook - USA (2015), abgerufen am 22.06.2015 8 Vgl. OECD Forecast (2014), abgerufen am 22.06.2015 9 Vgl. IMF - World Economic Outlook (2014), abgerufen am 19.12.2015 10 Vgl. IMF - Regional Economic Outlook: Western Hemisphere, abgerufen am 13.1.2015 11 Vgl. Wall Street Journal - Fed officials are on track for 2015 rate hike (2015), abgerufen am 19.1.2015 12 Vgl. Bureau of Labor Statistics, Labor Force Statistics from the Current Population Survey (2014), abgerufen am 18.12.2014 8 105,3 Mrd. USD Deutschland und die USA sind wichtige Handelspartner Deutschland und die USA sind füreinander sehr wichtige Handelspartner. Die USA sind der größte Handelspartner Deutschlands außerhalb der EU und gleichzeitig ist Deutschland der größte Handelspartner der USA innerhalb der EU. Laut dem Delegierten der Deutschen Wirtschaft (Representative of German Industry and Trade, RGIT) sind 3.500 deutsche Unternehmen in den USA aktiv. Sie beschäftigen dort direkt 620.000 Mitarbeiter.13 Deutsche Firmen haben des Weiteren bis Ende 2013 etwa 209 Mrd. USD in den USA angelegt. Deutschland ist damit viertgrößter Investor in den Vereinigten Staaten.14 Durch das seit dem Jahr 2007 bestehende Transatlantic Economic Partnership Abkommen zum Abbau und zur Beseitigung von Handelshemmnissen zwischen den USA und der EU bieten sich hier zusätzliche Chancen. Im Februar 2013 veröffentlichte eine hochrangige EU-US Arbeitsgruppe für Arbeitsplätze und Wachstum (High Level Working Group – HLWG) einen Bericht, in dem sie ein breites Spektrum an Optionen zur Förderung des transatlantischen Handels und Investitionen untersucht. Die Gruppe riet der Europäischen Union und der US-Regierung, Verhandlungen über ein umfassendes Handels- und Investitionsabkommen (TTIP) aufzunehmen. Wie der ehemalige Handelsbeauftragte der Europäischen Kommission Karel De Gucht beschreibt: „Kleine und mittelständische Unternehmen sind die größten Begünstigten des Abkommens, weil sie unter höheren Schwierigkeiten leiden, ihre Güter ins Ausland zu exportieren, und deswegen stärker als Großunternehmen profitieren werden.“ 15 Ausgeführte Güter von deutschen KMUs stellen insgesamt rund 28% des gesamten Exportwertes dar.16 TTIP fördert KMUs durch reduzierte Zölle und Vereinfachung der Zertifizierungsverfahren für neue Produkte.17 Die Bertelsmann Stiftung in Washington, DC schätzt, dass der Handel zwischen der EU und den USA im Jahr 2012 eine Billion Dollar übertraf, und dass TTIP dieses Wachstum mit mehr als 740.000 neuen Arbeitsstellen unterstützen wird. 18 Günstige Wechselkursentwicklung Die Entwicklung des Euro-Dollar Wechselkurses wirkt sich im Jahr 2015 positiv auf die Absatzchancen deutscher Unternehmen aus. Im Januar 2015 fiel der Euro auf ein Elf-Jahres-Tief und notierte auf den tiefsten Stand seit November 2003.19 Der schwächere Euro macht deutsche Produkte für amerikanische Abnehmer günstiger und verbessert somit die Marktchancen für aus Deutschland exportierte Ware. 13 Vgl. RGIT USA - German-American Trade, Investment and Jobs (2014), abgerufen am 22.06.2015 14 Vgl. US Bureau of Economic Analysis - Foreign Direct Investment in the United States (2014), abgerufen am 22.06.2015 15 Vgl. Antlantic Council - The Transatlantic Trade and Investment Partnership: Big Opportunities for Small Business (2014), abgerufen am 27.01.2015 16 Vgl. Ibid. Seite 3. 17 Vgl. Ibid. Seite 9. 18 Vgl. Atlantic Council, Bertelsman Foundation, British Embassy in Washington - TTIP and the Fifty States (2013), abgerufen am 27.01.2015 19 Vgl. Handelsblatt - Gemeinschaftswährung fällt auf Elf-Jahres-Tief (2015), abgerufen am 29.1.2015 9 3. Energiemarkt 3.1. Entwicklungen auf dem Energiemarkt Der Energieverbrauch der USA beträgt knapp ein Fünftel des weltweiten Primärkonsums.20 Tabelle 1 zeigt den Primärenergie-Pro-Kopf-Verbrauch der letzten Jahre im Vergleich zwischen Europa, den USA und Deutschland. Vor allem beim Pro-Kopf-Verbrauch wird der Unterschied zwischen den USA und Europa deutlich. Im Jahr 2012 (zuletzt erhältliche Daten) war der Pro-Kopf-Verbrauch in den USA fast doppelt so hoch wie in Deutschland. Ursachen dafür sind unter anderen die intensivere Nutzung von Klimaanlagen und elektrischen Heizungen aufgrund schlechter Gebäudeisolierung in den USA, der höhere Motorisierungsgrad und die höhere Anzahl der durchschnittlich mit dem PKW zurückgelegten Kilometer. Es ist jedoch auch in den USA gleichzeitig eine Abnahme des Pro-Kopf-Verbrauches zu verzeichnen. Im 5-Jahresverlauf zeigt sich ein um ca. 14% gesunkener Energieverbrauch und bis 2040 wird erwartet, dass der Pro-Kopf-Energieverbrauch von 302 Mio. Btu im Jahr 2012 auf 279 Mio. Btu sinken wird.21 Tabelle 1: Primärenergie-Verbrauch pro Kopf im Vergleich (kg Erdöläquivalent) Land USA Europäische Union Deutschland 2007 7.758 3.534 4.020 2008 7.488 3.505 4.075 2009 7.056 3.296 3.825 2010 7.162 3.417 4.033 2011 7.032 3.285 3.811 2012 6.794 3.338 3.822 % Veränderung 2007-2012 -14,19% -5,87% -5,18% Quelle: Eigene Darstellung, Daten aus: The World Bank - Databank (kein Datum), abgerufen am 29.01.2015 Wie Abbildung 1 veranschaulicht, befindet sich der Rohölpreis der Sorte WTI (West Texas Intermediate), die in den USA am häufigsten zu Benzin und anderen Brennstoffen aufbereitet wird, in einem Abwärtstrend. Laut Prognosen der U.S. Energy Information Administration (EIA) wird sich der Preis im Laufe des Jahres 2015 stabilisieren, aber auf mittlere Frist deutlich unterhalb der Werte in den letzten Jahren liegen. Gründe dafür sind die Entscheidung der OPEC, bei fallenden Preisen die Fördermenge nicht zu verknappen und eine steigende Binnenproduktion von Rohöl. Im Februar 2015 kostete ein Barrel (ca. 159 Liter) der Sorte WTI ca. 44 USD, was unter der Prognose der EIA aus dem Jahr 2014 liegt. In den USA spiegelt sich dieser Preisverfall vor allem beim Heizöl- und Benzinpreis wider. So wird davon ausgegangen, dass der durchschnittliche US-Haushalt im Winter 2014/2015 ca. 27% (632 USD) weniger für Heizöl aufwenden musste. Die EIA kalkuliert für das Jahr 2015 mit einem durchschnittlichen WTI-Preis von 55 USD und für 2016 von 71 USD pro Barrel. 20 Vgl. U.S. Energy Information Administration - Monthly Energy Review (2015), abgerufen am 29.01.2015 21 Vgl. U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2014), abgerufen am 05.02.2015 10 Abbildung 1: US-Rohölpreis (Sorte WTI) Quelle: Vgl. U.S. Energy Information Administration - Short Term Energy Outlook (2015), abgerufen am 29.01.2015 Die Entwicklung des Energieverbrauchs variiert zwischen den vier Sektoren Industrie, Haushalte, Dienstleistungen und Verkehr. Der Energieverbrauch im Industrie- und Dienstleistungssektor hängt stark von der wirtschaftlichen und konjunkturellen Lage ab. Auch strukturelle Veränderungen einer Volkswirtschaft können zu einer Verringerung der Energieintensität in bestimmten Sektoren führen, wie z. B. eine Verlagerung vom Industrie- hin zum Dienstleistungssektor oder ein relatives Wachstum von weniger energieintensiven Industrien, sowie Verbesserungen in der Endverbrauch-Energieeffizienz durch die Nutzung von energiesparenden Geräten und Maschinen oder der Isolierung von Gebäuden.22 Im Jahr 2013 verbrauchte der Industriesektor ca. ein Drittel der Energie in den USA. 28% entfallen auf den Verkehrssektor, gefolgt von privaten Haushalten mit gut 22% und dem Dienstleistungssektor, der 18% verbraucht (Abbildung 2). Abbildung 2: US-Gesamtenergieverbrauch nach Sektoren, 2013 Quelle: Eigene Darstellung, Daten aus: U.S. Energy Information Administration - Energy Consumption by Sector (2015), abgerufen am 30.01.2015 22 Vgl. U.S. Energy Information Administration - Total Energy (kein Datum), abgerufen am 05.02.2015 11 Der Anteil der erneuerbaren Energien am Energie- und Strommix soll erheblich steigen. Etwa 28% der zwischen 2010 und 2040 jährlich hinzugefügten Leistung soll laut Prognose der EIA aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Andere Quellen gehen von einem deutlich höheren Anteil aus. Nach den konservativen Schätzungen der EIA sollen erneuerbare Energiequellen einschließlich konventioneller Wasserkraft im Jahr 2040 etwa 16% zur Elektrizitätserzeugung beitragen (siehe Abbildung 3). Dabei geht die EIA von der Umsetzung und Einhaltung der mit Stand Oktober 2013 geltenden Gesetze und Vorschriften und keiner bedeutenden politischen Trendwende im Energiesektor aus. 23 Generell ist anzumerken, dass die EIA Schätzungen sehr konservativ angesetzt sind. Viele Analysten gehen davon aus, dass der Anteil von erneuerbaren Energien deutlich schneller ansteigt als von der Agentur prognostiziert wird und bereits im Jahr 2018 16% der Gesamtenergieversorgung durch erneuerbare Energien gestellt wird24. Im Jahr 2013 lag dieser Anteil bei 12%.25 Die Differenzen zwischen EIA Prognosen und Prognosen anderer Analysten resultieren aus unterschiedlichen Annahmen, zum Beispiel über den technischen Fortschritt und den einhergehenden Kostensenkungen im Bereich der erneuerbaren Energien. Abbildung 3: Stromerzeugung nach Energiequelle, 1990-2040 (in Billionen kWh pro Jahr) 2012 6 Prognose 5 35 4 30 3 16% 12% 2 19 1 37 16 32 1% 1 0 1990 2000 2010 Erdgas Erneuerbare Energien Kernkraft Kohle Erdöl und Erdölprodukte 2020 2030 2040 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2014), abgerufen am 29.01.2015 Während von der EIA erwartet wird, dass die Stromerzeugung aus Rohöl ab 2020 stetig abnimmt, wird für die Stromerzeugung aus Erdgas ein kontinuierliches Wachstum prognostiziert, mit einem Zuwachs von 56% in den Jahren 2012 bis 2040. Die EIA rechnet damit, dass Erdgas 2040 38% der Gesamtelektrizität liefern wird, während Kohle lediglich 22% abdecken wird.26 Der wachsende Anteil von erneuerbaren Energien in der ersten Dekade der Prognose wird dabei hauptsächlich von politischen Entscheidungen getragen. Da aber die Preise für Erdgas auf lange Sicht steigen werden, entwickeln sich erneuerbare Ressourcen, allen voran Wind- und Solarenergie, zu ökonomisch konkurrenzfähigen Alternativen. 23 Vgl. U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2014), abgerufen am 05.02.2015 24 Vgl. Clean Technica: Just How Off Is EIA’s Renewable Energy Outlook? How About 20+ Years?, abgerufen am 10.02.2015 25 Vgl. U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview (2014), abgerufen am 29.01.2015 26 Vgl. U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview (2014), abgerufen am 29.01.2015 12 3.2. Energiepreise Die Energiepreise in den USA sind weitaus niedriger als in Deutschland. Die Preise werden von zahlreichen Faktoren, die zu Preisunterschieden in den einzelnen Bundesstaaten führen, beeinflusst. In einigen Staaten gibt es Bestimmungen, die die Höhe der Preise festlegen, während in anderen Staaten die Preise nur teilweise reguliert werden. Des Weiteren spielen auch Faktoren wie der Preis von Energieträgern, die Kosten des Baus und der Instandhaltung von Kraftwerken und Übertragungsnetzen sowie Klimabedingungen in den verschiedenen Regionen eine Rolle. 27 3.2.1. Strompreise Zumeist beziehen die Verbraucher den Strom zu einer saisonalen Rate, die im Sommer in der Regel höher ist als im Winter. Diese Rate ergibt sich aus der variierenden Elektrizitätsnachfrage, der Verfügbarkeit unterschiedlicher Erzeugungsquellen und Kraftwerke sowie schwankenden Rohstoffpreisen. Tabelle 2: Durchschnittliche Strompreise nach Sektoren in den USA (US-Cent/kWh) Haushalte Dienstleistungen Industrie Verkehr Alle Sektoren Oktober 2009 11,66 10,26 6,53 10,84 9,70 Oktober 2010 11,86 10,25 6,80 10,49 9,81 Oktober 2011 12,12 10,29 6,82 10,37 9,89 Oktober 2012 11,91 10,13 6,70 10,18 9,89 Oktober 2013 12,16 10,34 6,86 10,28 10,13 Oktober 2014 12,54 10,79 7,10 10,32 10,50 Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 29.01.2015 Die unterschiedlichen Verbrauchersektoren beziehen ihren Strom zudem zu verschiedenen Preisen. Wie aus Tabelle 2 ersichtlich wird, sind die Preise im privaten Sektor am höchsten. Die Industrie zahlt deutlich niedrigere Preise, weil sie einen höheren Verbrauch aufweist und höhere Spannungen abnehmen kann.28 3.2.2. Gaspreise Erdgas ist in den USA weitaus günstiger als in Europa. Bedingt durch den Schiefergas-Boom verfielen die USWellheadpreise29 im Jahr 2012 auf durchschnittlich nur 2,66 USD/1.000 ft3 (entspricht 94 USD/1.000 m3).30 Dies entsprach etwa einem Viertel des zum gleichen Zeitpunkt gültigen europäischen Wellheadpreises und auch einem für die USA verhältnismäßig geringen Preis. Insgesamt wird in den USA jedoch ein steigender Gaspreis prognostiziert, je nach Rechenmodell mit einer mehr oder weniger starken Steigung.31 Unternehmen und Privatverbraucher beziehen Erdgas nicht zu Wellheadpreisen sondern zu jeweils höheren Preisen, die bereits Kosten für die Distribution beinhalten. Durch gesteigerte Exporte und Nachfrage erwartet die EIA mittel- bis langfristig jedoch einen deutlichen Anstieg der Preise mit einer Verdreifachung im Jahre 2040.32 27 Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Explained (2012), abgerufen am 30.01.2015 28 Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Explained (2012), abgerufen am 30.01.2015 29 Wellhead Preis: Gaspreis am Bohrloch, ohne weitere Aufschläge. Am gängigsten genutzte Preisgröße im amerikanischen Markt, siehe: U.S. Energy Information Administration - Natural Gas: Definitions, Sources, and Explanatory Notes (kein Datum), abgerufen am 03.03.2015 30 Vgl. U.S. Energy Information Administration - Natural Gas Wellhead Price (kein Datum), abgerufen am 05.02.2015 31 Vgl. U.S. Energy Information Administration - Effect of Increased Levels of Liquefied Natural Gas Exports on U.S. Energy Markets (2014), abgerufen am 30.01.2015 32 Vgl. U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2014), abgerufen am 05.02.2015 13 Abbildung 4 zeigt die Preisentwicklung von Erdgas in den verschiedenen Sektoren zwischen 1990-2013. Abbildung 4: Entwicklung der US-Gaspreise, 1990-2013 16 14 12 10 Wellhead USD/l 8 Haushalte Handel 6 Industrie 4 2 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 0 Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration - Natural Gas Prices (2014) Wie Tabelle 3 zeigt, zahlte die Industrie für Erdgas zwischen Januar und November 2014 (zuletzt erhältliche Daten) durchschnittlich 5,50 USD/1.000 ft3. Dies entspricht 194,07 USD/1.000 m³. Tabelle 3: Durchschnittliche Gaspreise nach Sektoren in den USA Sektor Durchschnitt 2003 Durchschnitt 2012 $10,62/1.000 ft³ $12,09/1.000 ft³ Haushalte (=$374,92/ 1.000 m³) (=$426,87/ 1.000 m³) $8,51/1.000 ft³ $8,18/1.000 ft³ Handel (=$300,59/ 1.000 m³) (=$288,76/ 1.000 m³) $5,91/1.000 ft³ $3,85/1.000 ft³ Industrie (=$208,83/ 1.000 m³) (=$135,90/ 1.000 m³) $4,88/1.000 ft³ $2,65/1.000 ft³ Wellhead (=$172,34/ 1.000 m³) (=$93,76/ 1.000 m³) Durchschnitt Jan-Nov 2014 $13,22/1.000 ft³ (=$466,86/ 1.000 m³) $9,23/1.000 ft³ (=$325,95 1.000 m³) $5,50/1.000 ft³ (=$194,07/ 1.000 m³) Daten nicht vorhanden Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Natural Gas Prices (2014) 3.3. Rahmenbedingungen und Förderinstrumente für erneuerbare Energien Der US-Strommarkt weist in weiten Teilen kompetitive Strukturen auf. Das Ausmaß von Marktöffnung und Deregulierung unterscheidet sich in den einzelnen Bundesstaaten, abhängig von bundesstaatlichen Rechtsprechungen und unterschiedlich weitreichenden Kompetenzen der bundesstaatlichen Stromaufsichtsbehörden. Auf Bundesebene ist die Federal Energy Regulatory Commission (FERC) zuständig und regelt unter anderem den Stromtransport und Großhandelsraten.33 Die regulatorischen Anforderungen an Projekte im Bereich erneuerbarer Energien können sich je nach Standort der Anlagen erheblich unterscheiden. Bei Großprojekten müssen von der Anfangsplanung bis zur Inbetriebnahme bis zu 10 33 Vgl. Federal Energy Regulatory Commission - An Overview of the Federal Energy Regulatory Commission and Federal Regulation of Public Utilities in the United States (2012) abgerufen am 03.02.2015 14 Jahre einkalkuliert werden.34 Es sind Genehmigungen auf lokaler, bundesstaatlicher und Bundesebene einzuholen. Diese betreffen die Standortwahl, Umweltaspekte, Fragen des Netzzugangs bis hin zum Abschluss der Stromabnahmeverträge. Die besondere Schwierigkeit ist, dass es keine einheitlichen Vorschriften gibt, sondern sie lokal festgelegt werden. Regierungsorganisationen und Erneuerbare-Energien-Verbände auf allen Verwaltungsebenen arbeiten daran, die administrativen Hürden zu vermindern und die Genehmigungsverfahren zu vereinheitlichen und zu vereinfachen. Renewable Portfolio Standards (RPS) & Renewable Energy Credit (REC) Der Renewable Portfolio Standard (RPS) ist ein flexibles, marktorientiertes Instrument zur Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien. Der RPS legt einen Mindestanteil der erneuerbaren Energien am angebotenen Strommix der Energieversorgungsunternehmen fest, welcher im Laufe der Zeit proportional erhöht wird und von den einzelnen Bundesstaaten bestimmt wird. Die RPS-Ziele liegen je nach Bundesstaat zwischen 10% und 33%. Da der RPS eine marktorientierte Strategie ist, integriert er sich vollständig im privaten Energiemarkt und führt zu mehr Wettbewerb, Effizienz und einer Verringerung der Preise für erneuerbare Energien.35 Da ein RPS keine nationale Regelung ist, entscheiden die einzelnen Bundesstaaten darüber, ob und in welcher Form ein RPS besteht. Wie Abbildung 5 zeigt, bestehen RPS in 29 Bundesstaaten, dem District of Columbia (D.C.) und Puerto Rico. Abbildung 5: Renewable Portfolio Standards in den USA, 2014 Quelle: Database of State Incentives for Renewables & Efficiency - Renewable Portfolio Standard Policies (2014), abgerufen am 02.03.2015 Detaillierte Informationen zu den RPS in den einzelnen Bundesstaaten sind in den einzelnen Staatenberichten zu finden. Die roten Felder zeigen an, welche Bundesstaaten einen RPS eingeführt haben, während die orangefarbenen Felder auf Staaten hinweisen, die ein so genanntes Renewable Portfolio Goal eingeführt haben. Renewable Portfolio Goals sind Zielsetzungen, die nicht bindend für die Energieversorger sind.36 Die gelben Felder sind folgendermaßen zu verstehen: 34 Vgl. New England Wind, Project Development Timeline (2015), abgerufen am 29.07.2015 35 Vgl. U.S. Environmental Protection Agency - Renewable Portfolio Standards (kein Datum), abgerufen am 02.02.2015 36 Vgl. Database for State Incentives for Renewables & Efficiency, abgerufen am 02.02.2015 15 Der Prozentsatz zeigt die Mindestquote, die bis zu einem bestimmten Jahr erreicht werden soll. Zum Beispiel muss in D.C. bis 2020 20% des Stroms aus erneuerbaren Ressourcen gewonnen werden. Viele Bundesstaaten haben das sogenannte Renewable Energy Credit (REC) Trading System (auch bekannt als Renewable Electricity Certificate) gemeinsam. Das REC System erlaubt Betreibern von Erneuerbare-Energie-Anlagen und Energieversorgern, die über den Mindestanteil hinaus erneuerbare Energie produzieren, diesen Anteil in Form von RECs an andere Stromversorger zu verkaufen, so dass auch diese ihre Quoten erreichen können. 37 Auch bei den RECs unterscheiden sich die genauen Bestimmungen und Quoten zwischen den einzelnen Bundesstaaten. Interconnection Standards & Net Metering Mit Interconnection bezeichnet man die Verbindung einer dezentralen Energieanlage zum Stromnetz des lokalen Stromanbieters. Die Interconnection Standards definieren einheitliche Richtlinien für Prozesse und technische Bedingungen. Die Standards umfassen sowohl technische Voraussetzungen als auch den eigentlichen Bewerbungsprozess des dezentralen Anbieters. Zu den technischen Voraussetzungen in diesem Rahmen gehören die verwendbaren Anlagen, maximale Systemgrößen sowie die Art der Verbindung. Der Bewerbungsprozess ist ebenfalls genau durch die Standards vorgeschrieben (Zeitplan, Versicherungen, Gebühren).38 Offene Fragestellungen sind, inwiefern eine Einspeisung der dezentralen Anlage ins Netz möglich ist, wie die Verbindung bei einem Notfall gelöst wird und wie der Strom gezählt wird. Abbildung 6 zeigt die Interconnection-Regelungen in den einzelnen Staaten. Abbildung 6: Interconnection-Regelungen in den USA Quelle: Database of State Incentives for Renewables & Efficiency - Interconnection Standards (2013), zuletzt erhältliche Übersicht, abgerufen am 02.03.2015 37 Vgl. U.S. Environmental Protection Agency – Renewable Energy Certificates (REC) (kein Datum), abgerufen am 02.02.2015 38 Vgl. U.S. Environmental Protection Agency - Interconnection Standards (2015), abgerufen 02.02.2015 16 Die gelben Felder zeigen den maximalen Einspeisewert pro Anlage in Kilowatt. Manche Bundesstaaten unterscheiden ihre Auflagen je nachdem, ob es sich um einen privaten oder industriellen Einspeiser handelt. Bei größeren Anlagen müssen individuelle Einspeiseregelungen mit dem lokal zuständigen Stromanbieter ausgehandelt werden. Die meisten Bundesstaaten haben mittlerweile Interconnection Standards verabschiedet und seit Februar 2013 gab es in diesem Bereich keine signifikanten Änderungen. Einheitliche Interconnection Standards und Richtlinien sind wichtig für die Vereinfachung von Genehmigungsprozessen. Sie sind proportional zu Größe, Art und Anwendungsbereich gestaffelt und erleichtern den Benutzern die Kalkulation von Zeit und Kosten des Netzanschlusses. In direktem Zusammenhang mit den Interconnection Standards steht das Net Metering. Net-Metering-Auflagen legen fest, wie die Elektrizitätswerke mit dezentral eingespeistem Strom aus kleinen Anlagen zu verfahren haben. Net Metering stellt ein vereinfachtes System dar, um Strom an das Elektrizitätswerk zu verkaufen. Ohne diese Gesetze bräuchte ein Kunde einen Zähler für eingespeiste Elektrizität und einen für entnommene Elektrizität. Dem Kunden wird der eingespeiste Strom in der Regel als Guthaben verbucht, das innerhalb eines Jahres verbraucht werden kann. Eispeisetarife wie es sie in Deutschland gibt, werden nur vereinzelt auf lokaler Ebene und für bestimmte Technologien angeboten. Hierauf wird in den Staatenberichten eingegangen. Bei Anwendung von Net Metering wird nur ein Zähler gebraucht. Er dreht sich vorwärts, wenn mehr Energie gebraucht wird als bei dem Kunden erzeugt wird und dreht sich rückwärts, wenn mehr erzeugt als gebraucht wird. Die spezifischen Regelungen in den einzelnen Bundesstaaten sind Abbildung 7 zu entnehmen. Abbildung 7: Net Metering Regelungen in den USA Quelle: Database of State Incentives for Renewables & Efficiency - Net Metering (2014), abgerufen am 02.03.2015 Die hell-orangefarbenen Felder des Schaubildes geben die für Net Metering maximal erlaubte Einspeisekapazität eines dezentralen Systems in Kilowatt an. Die genauen Regelungen in diesen Staaten sind auf der staatlichen DSIRE Webseite zu finden.39 Die mit Sternen markierten Felder geben an, dass in diesem Bundesstaat lediglich bestimmte Energieversorger (in der Regel privatwirtschaftlich geführte) dazu verpflichtet sind, Net Metering anzubieten. 39 Vgl. Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (kein Datum), abgerufen am 02.02.2015 17 4. Windenergie in den USA 4.1. Ausgangssituation Die USA zeichnen sich in weiten Teilen des Landes durch hervorragende Windressourcen aus. Neben den Küstengewässern und den Großen Seen befinden sich die windreichsten Regionen im sogenannten Windkorridor in der Mitte des Landes. Die Landesmitte verfügt mit 8-9 m/s (in 100 Metern Höhe) über hervorragende Windbedingungen für die Erzeugung von Windenergie (siehe Abbildung 8). Allerdings ist die Landesmitte sehr spärlich besiedelt, was einen langen und teuren Transport der Windenergie zu den bevölkerungsreichen Regionen weiter östlich (Illinois, Indiana, Ohio), erforderlich macht. Abbildung 8: Durchschnittliche, jährliche Windgeschwindigkeiten in den USA in 100m Höhe Quelle: DOE, AWS Truepower, NREL Die Windstärken an den Küsten bieten mit 8,5-11 m/s (in 100 Metern Höhe) ebenfalls hervorragende Windbedingungen für die Windindustrie. In den Küstenregionen an der Ost- und Westküste und an den Großen Seen, wo Energiekosten und Energienachfrage besonders hoch sind, leben auch über 53% der Bevölkerung. 40 Die hervorragenden OffshoreWindressourcen haben daher das Potenzial, große Küstenstädte wie zum Beispiel New York City und Boston mit zuverlässigem, erneuerbarem Strom zu versorgen. Mit Gesamtinvestitionen in Höhe von 100 Mrd. USD (88,9 Mrd. EUR) zwischen 2008 und 2014 waren die USA nach China führend bei Privatinvestitionen in Windenergieprojekte.41 Im Jahre 2014 wurden 23 Mrd. USD im US-Windsektor investiert und 23.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.42 40 Vgl. The Wind Power - Offshore Wind Energy (2015), abgerufen am 16.06.2015 41 Vgl. AWEA - Wind Energy Facts at a Glance (2015), abgerufen am 15.06.2015 42 Vgl. Spotlight: US wind power industry needs govt support for development (2015), abgerufen am 16.05.2015 18 Im Offshore-Bereich befinden sich insgesamt 58 Projekte in mehreren Bundesstaaten in der Planungsphase. Elf Projekte davon befinden sichin der Entwicklungsphase.43 Diese beinhaltet hauptsächlich notwendige Schritte wie Machbarkeitsstudien sowie Planungs- und Genehmigungsverfahren.44 Nur ein Offshore-Projekt befindet sich im Jahr 2015 im Bau: die sogenannte „Block Island Wind Farm“ in Rhode Island mit einer Leistung von 30 MW (fünf Turbinen der Sorte Alstom Power Haliade 150, Leistung 6.000 kW, Diameter 150 m). 45 Drei weitere Offshore-Projekte (Offshore Wind Power Systems of Texas Titan Platform, Cape Wind Power, Fisherman’s Energy Atlantic City Wind Farm Phase I) sind in fortgeschrittenen Entwicklungsstadien.46 Insgesamt hat die Offshore-Windindustrie in den USA jedoch noch große regulative und finanzielle Hürden zu bewältigen. Die größte Marktaktivität im Offshore-Bereich liegt bei Windmessungen, Machbarkeitsstudien und Projektentwicklung. Auch aufgrund des enormen Onshore-Windpotenzials und den deutlich höheren Kosten und Risiken für Offshore-Wind ist Onshore-Windenergie mittelfristig für Windenergieinvestoren noch deutlich attraktiver. Die derzeitige Windenergieleistung in den USA (Onshore) beträgt 66 GW (Stand 1. Quartal 2015). Im Jahr 2014 wurde eine Leistung von 4,85 GW neu angeschlossen. Die Zahl neu installierter Turbinen im Jahre 2014 lag bei 2.500.47 Zwischen 2011 und 2014 war Windenergie mit über 60% der neu installierten Gesamtleistung in mehreren US-Regionen die führende Technologie im Leistungszubau (siehe Abbildung 9). Abbildung 9: Neuinstallierte Leistung USA 2011-2014 bezogen auf Region Quelle: AWEA - US Wind Industry Annual Report (2014), abgerufen am 18.06.2015 43 Vgl. AWEA - US Wind Industry Annual Report 2014 - Offshore Wind Energy (2015), abgerufen am 22.06.2015 44 Vgl. http://www.newenglandwind.coop/project.php?pid=6, abgerufen am 29.07.2015 45 Vgl. Deepwater Wind - Block Island Wind Farm (2015), abgerufen am 16.06.2015 46 Vgl. The Wind Power - Offshore Windfarm List (2015), abgerufen am 16.06.2015 47 Vgl. AWEA - US Wind Industry Fourth Quarter 2014 Market Report (2015) - Executive Summary, 2015, abgerufen am 16.06.2015 19 Insgesamt trug Windenergie zwischen 2010 und 2014 zu 28% an der neu installierten Leistung bei. 48 Die Top 5 Staaten, gemessen an kumulierter installierter Leistung, waren Anfang 2015 Texas, Kalifornien, Iowa, Oklahoma und Illinois (siehe Abbildung 10: Kumulierte Windenergieleistung in den USA).49 In einigen Bundesstaaten trägt Windenergie mit Anteilen von fast 30% zur Stromerzeugung bei. Abbildung 10: Kumulierte Windenergieleistung in den USA (Q1 2015) Quelle: AWEA - Wind Industry Market Report First Quarter 2015 - Executive Summary (2015), abgerufen am 18.06.2015 Abbildung 11 gibt einen Überblick, zu wieviel Prozent Windenergie in 2014 an der Stromerzeugung in den einzelnen Bundesstaaten beigetragen hat. Hierbei handelt es sich nicht um Nennleistungen sondern um die tatsächlichen Anteile an der Stromerzeugung. US-weit deckt Windenergie etwa 4,4% des Strombedarfes. 48 Vgl. AWEA - US Wind Industry Annual Report 2014 - Executive Summary (2015), abgerufen am 22.06.2015 49 Vgl. AWEA - Wind Industry Market Report (Q1 2015) - Executive Summary (2015), abgerufen am 18.06.2015 20 Abbildung 11: Prozentualer Anteil Windenergie in den Bundesstaaten (2014) Quelle: AWEA - US Wind Industry Annual Report 2014 - State Capacity and Generation (2015), abgerufen am 18.06.2015 Im Bundesstaat Iowa (IA) deckt Windenergie mittlerweile fast 30% des Strombedarfes und auch in Kansas (KS) und North Dakota (ND) liegt der Anteil bei über 20%. Dabei ist anzumerken, dass diese Bundesstaaten relativ spärlich besiedelt sind, in Iowa leben beispielsweise nur etwa 3 Mio. Menschen.50 Die Strominfrastruktur ist, ähnlich wie in Deutschland, nicht nach Bundesstaaten sondern in regionalen Strommärkten aufgeteilt. Daher ist es wichtig, die Anteile von Windenergie an der Stromerzeugung nicht nur in den Bundesstaaten, sondern auch in den regionalen Netzen zu betrachten. Abbildung 12 zeigt die Verteilung der Windleistung auf die einzelnen Strommärkte innerhalb der USA. An Spitzentagen ist Windenergie bereits in der Lage, große Anteile der Stromnachfrage in den einzelnen Strommärkten zu decken. An einem Spitzentag im März 2014 bediente Windenergie im ERCOT-Netz beispielweise fast 40% der Stromnachfrage. 50 Vgl. United States Census Bureau - State Quick Facts (2014), abgerufen am 23.01.2015 21 Abbildung 12: Rekord-Stromerzeugung durch Windenergie in den verschiedenen regionalen Stromnetzen/Strommärkten (2014) Quelle: AWEA - US Wind Industry Annual Report 2014 - Transmission (2015), abgerufen am 22.06.2015 Die zunehmend hohen Anteile an Windenergie im Netz bedürfen Investitionen in den Ausbau und die Erneuerung der Strominfrastruktur. Für die kommenden Jahre sind mehrere Projekte zum Bau von Hochspannungsleitungen in der Planung, die darauf abzielen, den Windkorridor in der Mitte des Landes mit den großen Bevölkerungszentren weiter östlich zu vernetzen. Speziell wird der Bau von neuen high voltage direct current (HVDC) Leitungen vorbereitet. Eines der führenden Unternehmen ist hierbei Clean Line Energy Partners, die derzeit mindestens fünf HVDC Leitungen mit einer Gesamtlänge von über 2.000 Meilen (rund 3.219 Kilometer) und eine Gesamtübertragungsleistung von 16 GW entwickeln.51 Diese Vernetzung wird erwartungsgemäß zu einer Vielzahl an bislang nicht umsetzbaren Windenergieprojekten in der windreichen Mitte des Landes führen. Laut dem Edison Electric Institute sind zudem 63 andere Projekte zum Bau von Hochspannungsleitungen (>345kV) in fortgeschrittenen Entwicklungsphasen.52 Diese Ausweitung der Übertragungsleistung wird laut Marktkennern neue Regionen für den Bau von Windparks erschließen und langfristig den Zubau von 55-60 GW ermöglichen.53 51 Vgl. Clean Line Energy Partners - Projects (2015), abgerufen am 19.06.2015 52 Vgl. EEI - High Voltage Transmission Projects (2015), abgerufen am 22.06.2015 53 Vgl. AWEA - Transmission and Wind Energy (2015), abgerufen am 22.06.2015 22 4.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen im Windenergiemarkt Die Nachfrage nach Windenergie ergibt sich in den USA vor allem durch gesetzliche Vorgaben der einzelnen Bundesstaaten. Die meisten Bundesstaaten (29 von 50 Bundesstaaten) haben Renewable Portfolio Standards (RPS, siehe Kapitel 3.3) gesetzlich festgeschrieben.54 Hierbei handelt es sich um Mindestanteile von erneuerbarer Energie am Strommix, die bis zu einem bestimmten Jahr erreicht werden müssen und in der Regel zwischen 10% und 40% liegen.55 Acht weitere Staaten haben Renewable Portfolio Goals definiert, welche lediglich freiwillige Ziele darstellen, bis zu einem bestimmten Datum einen bestimmten Anteil an erneuerbarer Energie im Strommix zu erreichen. Der aus den RPS resultierende US-weite Bedarf an zusätzlicher Leistung aus erneuerbaren Energien wird von Marktexperten zwischen 2014 und 2024 auf etwa 10 GW geschätzt.56 Obwohl der RPS mit keiner monetären Größe verknüpft ist, bewerten verschiedene Projektentwickler das Vorhandensein eines RPS mit einem Äquivalent von bis zu 2 Cent/kWh Förderung. 57 Die staatliche Förderung von erneuerbaren Energien erfolgt in den USA in erster Linie über steuerliche Anreize. Dies gilt sowohl für Programme des Federal Governments als auch für Programme der einzelnen State Governments. Aufgrund der Förderung durch Steueranreize ist die Einbindung von Private Equity Investoren (institutionelle Investoren) in ein Projekt sehr wichtig. Eine Fremdkapitalfinanzierung durch Banken, wie aus Deutschland bekannt, ist hingegen weniger üblich. Production Tax Credit derzeit (noch) das zentrale Förderinstrument Das wichtigste Förderprogramm für die Windenergiebranche ist der auf Bundesebene vergebene Production Tax Credit (PTC). Der PTC fördert eingespeiste Windenergie mit 2,3 Cent/kWh für einen Zeitraum von zehn Jahren. Der PTC wird nicht direkt an den Windparkbetreiber ausgezahlt sondern fungiert in Form einer Steuergutschrift. Daher ist eine Einbindung von institutionellen Investoren mit einer hohen Steuerschuld (in der Regel Großkonzerne und andere große Private Equity Investoren) in das Projekt notwendig. Dies begrenzt die Menge an verfügbarem Kapital und potenziellen Geldgebern für erneuerbare Energie-Projekte in den USA.58 Der PTC und sein Fortbestehen sind ein politisch brisantes Thema. Der PTC wird von der Obama-Regierung unterstützt, von der republikanischen Opposition im Repräsentantenhaus und im Senat aus Budgetgründen hingegen zum großen Teil abgelehnt. Auf Ebene der einzelnen Bundesstaaten befürworten mehrere republikanische Gouverneure den PTC, zum Beispiel aus Iowa, Kansas und Texas, da diese Staaten stark von der lokalen Windindustrie profitieren. Der PTC ist zuletzt im Januar 2015 rückwirkend für das Jahr 2014 verlängert worden. Dies bedeutet, dass Projekte, die im Jahr 2014 mit dem Bau begonnen haben, durch den PTC gefördert werden können.59 Diese Art von unvorhersehbarer und extrem kurzfristiger Förderpolitik beeinträchtigt die Planungssicherheit der Windenergiebranche stark. Derzeit ist der PTC wieder abgelaufen. Ob und inwiefern der PTC ein weiteres Mal verlängert wird, wird wahrscheinlich im November 2015 vom Kongress im Rahmen von umfangreicheren „Tax Extender“ Paketen entschieden. Experten gehen davon aus, dass der PTC im Jahr 2015 entweder ein letztes Mal um ein Jahr (rückwirkend) verlängert wird oder über ein sogenanntes Phase-Out über mehrere Jahre degressiv abläuft.60 Kleinwindanlagen bis zu einer Nennleistung von 100 kW sind alternativ zum PTC durch den 30% Investment Tax Credit (ITC) förderfähig, der erst Ende 2016 ausläuft.61 Zu den Förderinstrumenten des Federal Governments für die 54 Vgl. NCSL - State Renewable Portfolio Standards and Goals (2015), abgerufen am 17.06.2015 55 Vgl. NCSL - State Renewable Portfolio Standards and Goals (2015), abgerufen am 17.06.2015 56 Vgl. North American Windpower - MAKE updates North American Outlook (2015), abgerufen am 22.06.2015 57 Gespräch mit einem Industrieinsider am 18.06.2015 58 Gespräch mit einem Industrieinsider am 18.06.2015 59 Vgl. DSIRE - PTC (2015), abgerufen am 22.06.2015 60 Vgl. SNL Financial - Wind tax credits likely to get ‘rolled over in some capcity,’ GE’s Immelt says (2015), abgerufen am 24.04.2015 61 Vgl. DOE - Business Energy Investment Tax Credit (2015), abgerufen am 23.06.2015 23 Windindustrie zählen auch beschleunigte Abschreibungsmöglichkeiten (accelerated depreciation) von 50% des Investitionswertes im ersten Jahr und 100% des Wertes der Anlage nach spätestens fünf Jahren.62 Zudem bestehen teilweise auf Ebene der State Governments weitere staatliche Fördermöglichkeiten, zum Beispiel in Iowa, auf die in den jeweiligen Staatenberichten (siehe regionale Zielmarktanalysen 2015 für den Mittleren Westen, den Nordosten, den Süden und den Westen der USA) weiter eingegangen wird. Staatlich garantierte Einspeisevergütungen wie das EEG in Deutschland (feed-in tariff, FIT) finden auf kommerzielle Windenergieanlagen keine Anwendung. Einspeisevergütungen werden zwar zunehmend auf lokaler Ebene von verschiedenen Stromanbietern angeboten, sind aber auf Anlagen mit geringer Leistung (v. a. Solar auf Wohnhäusern) ausgelegt.63 4.3. Überblick über bestehende Anlagen und Anlagen im Bau Im 1. Quartal 2015 waren in den USA insgesamt 66 GW Windleistung installiert. Diese waren auf 48.000 Windkraftanlagen in mehr als 890 Windparks verteilt.64 4,85 GW (2.500 Turbinen) wurden hiervon im Jahr 2014 neu angeschlossen, die sich auf insgesamt 51 Windparks in 19 US-Bundesstaaten verteilen. Die durchschnittliche Turbinengröße im Jahr 2014 lag bei 1,92 MW.65 Auffallend ist die für den amerikanischen Markt typische Größe der einzelnen Projekte, siehe Abbildung 13. 45% der zwischen 2011 und 2014 gebauten Windparks hatten dabei eine Größe von über 50 MW. Abbildung 13: Anzahl US-Windprojekte nach Größe 2011-Q1 bis 2015-Q1, ausschl. 2012-Q4 8% < 10 MW 9% 36% 10 MW - 49 MW 50 MW - 99 MW 12% 100 MW - 149 MW 150 MW - 200 MW > 200 MW 16% 19% Quelle: Eigene Darstellung nach AWEA - US Wind Industry Annual Reports 2011, 2012, 2013, 2014 & Q1 2015, Daten für Q4 2012 nicht erhältlich Die zehn größten Windparks der USA übertreffen alle eine Leistung von 500 MW, wobei der größte Park, das Alta Wind Energy Center in Kalifornien, eine Leistung von 1.320 MW hat. Die nächstgrößeren Windparks der USA sind die Shepherds Flat Wind Farm in Oregon mit 845 MW, die Roscoe Wind Farm in Texas (781 MW), das Horse Hollow Wind Energy Center in Texas (736 MW) und die Tehachapi Pass Wind Farm in Kalifornien (690 MW). Zwar sind in den letzten 62 Vgl. DSIRE - Modified Accelerated Cost-Recovery System (MACRS) (2014), abgerufen am 23.06.2015 63 Vgl. Worldwatch Institute - North American Feed-in Tariff Policies Take Off (2015), abgerufen am 23.06.2015 64 Vgl. AWEA - US Wind Industry First Quarter 2015 Market Report (2015) - Executive Summary, 2015, abgerufen am 30.07.2015 65 Vgl. AWEA - US Wind Industry Fourth Quarter 2014 Market Report (2015) - Executive Summary, 2015, abgerufen am 30.07.2015 24 Jahren auch viele kleinere Projekte (<10 MW) gebaut worden, die Gesamtleistung dieser Projekte macht aber nur 1,0% der zwischen 2011 und 2014 installierten Leistung aus (siehe Abbildung 14). Abbildung 14: Leistungsanteil US-Windprojekte nach Größe 2011-Q1 bis 2015-Q1, ausschl. 2012-Q4 1% 8% < 10 MW 30% 17% 10 MW - 49 MW 50 MW - 99 MW 100 MW - 149 MW 150 MW - 200 MW 21% > 200 MW 23% Quelle: Eigene Darstellung nach AWEA - US Wind Industry Annual Reports 2011, 2012, 2013, 2014 & Q1 2015, Daten für Q4 2012 nicht erhältlich Anlagen im Bau Anfang 2015 befanden sich schätzungsweise 13,5 GW neuer Windleistung im Bau, verteilt auf über 100 Projekte in 23 Bundesstaaten (siehe Abbildung 15).66 Der Großteil der sich im Bau befindlichen Windparks befindet sich in Texas (>7,8 GW). Knapp 20% der sich im Bau befindlichen Windparks befindet sich im Mittleren Westen der USA. 66 Vgl. AWEA - US Wind Industry Fourth Quarter 2014 Market Report (2015) - Executive Summary, 2015, abgerufen am 16.06.2015 25 Abbildung 15: Windparks im Bau (Q1 2015) Quelle: AWEA - US Wind Industry First Quarter 2015 Market Report - Executive Summary (2015), abgerufen am 17.06.2015 Einige Windparks entstehen derzeit auch an der Ost- und Westküste. Auf die Entwicklungspipeline wird in Kapitel 4.4 eingegangen. 4.4. Marktausblick Marktentwicklung nur schwer einschätzbar Laut einem Webinar mit Dan Shreve von MAKE Consulting werden für das Jahr 2015 Neuinstallationen von 6,6-9 GW und für das Jahr 2016 4,5-7 GW erwartet.67 Dies sind mehrheitlich die Projekte, die sich bereits im Bau befinden. Die längerfristigen Wachstumsaussichten der Industrie sind auch für Marktexperten schwer einzuschätzen. Die Gründe hierfür sind nicht nur die unvorhersehbare Förderpolitik auf nationaler Ebene (PTC), sondern auch die Entwicklung der Förderpolitik auf Bundesstaatenebene. Auch die Preisentwicklung fossiler Brennstoffe, insbesondere Erdgas, hat maßgeblichen Einfluss auf das Ausschreibungsverhalten von Stromanbietern/privaten Nachfragern für neue Windparks/Windenergie. Im Folgenden wird auf die verschiedenen Einflussfaktoren und deren Auswirkungen auf die Windindustrie eingegangen. Unbestängie Förderpolitik beeinflusst Wachstum negativ Die Windindustrie in den USA wird seit Jahren von sogenannten Boom- und Bust-Zyklen negativ beeinflusst. Diese Zyklen werden durch die kurzfristig bereitgestellte staatliche Förderung im Rahmen des in Kapitel 4.2 vorgestellten 67 Vgl. MAKE Consulting - Demand Uncertainty Driving Evolution of the US Wind Services Aftermarket (2015), abgerufen am 04.06.2015 26 Production Tax Credits (PTC) verursacht. Abbildung 16 veranschaulicht diese Boom- und Bust-Zyklen (siehe die Jahre 2002, 2004, 2010 und 2013). Abbildung 16: Kumulierte und jährlich hinzugefügte Windleistung USA 2001-2015 Quelle: AWEA - US Wind Industry First Quarter 2015 Market Report - Executive Summary, 2015, abgerufen am 17.06.2015 Um die Boom- und Bust-Zyklen der letzten Jahre zu vermeiden, hat die American Wind Energy Association vorgeschlagen, den PTC über die nächsten fünf Jahre schrittweise von derzeit 2,3 Cent/kWh auf null herabzufahren. Die Planungssicherheit, die ein solcher „Phase Out“ mit sich bringen würde, wird von Marktexperten einem Leistungszubau von 13 GW bis zum Jahr 2020 gleichgesetzt.68 Die Meinungen von Industrieexperten, wie realistisch ein stufenartiger „Phase Out“ des PTC ist, sind gespalten. Während die Mehrheit der Windindustrieakteure die stufenweise Herabsetzung des PTC als eher unrealistisch ansieht, sieht beispielsweise der US-Marktführer für Windturbinen, General Electric, dieser Entscheidung deutlich zuversichtlicher entgegen.69 Langfristiger Ausblick weiterhin positiv Der Wind Vision Report des US Department of Energy versucht, mit verschiedenen Szenarien, die Entwicklung der Branche bis zum Jahr 2015 abzubilden. Abbildung 17 projiziert die Entwicklung der installierten Windleistung in den 50 Bundesstaaten bis in die Jahre 2030 und 2050 bei günstigen, aber dennoch realistischen Rahmenbedingungen. 70 Laut dem Szenario werden die meisten Windparks auch in Zukunft in Texas gebaut werden. Zudem sollen in der Great Lakes Region, vor allem in den Bundesstaaten Illinois, Indiana und Ohio, neue Windparks mit Leistungen von bis zu 25 GW im Jahr 2030 und 35 GW im Jahr 2050 entstehen. Zudem wird der Bau von Windparks in südöstlichen Bundesstaaten wie Arkansas, Louisiana, Alabama und North- und South Carolina erwartet. In diesen Bundesstaaten sind die 68 Vgl. North American Windpower - MAKE updates North American Outlook (2015), abgerufen am 22.06.2015 69 Vgl. SNL Financial - Wind tax credits likely to get ‘rolled over in some capcity,’ GE’s Immelt says (2015), abgerufen am 24.04.2015 70 Die Best Case Projektionen des DOE Wind Vision Report aus dem Jahr 2008 für das Jahr 2013 wurden bereits übertroffen, vgl. US Department of Energy - Wind Vision Report (2015), abgerufen am 18.06.2015 27 Windressourcen und die politischen Rahmenbedingungen weniger gut und daher bislang noch keine Windparks zu finden.71 Abbildung 17: Projizierte Windleistung in den Jahren 2030 und 2050 Quelle: US Department of Energy - Wind Vision Report (2015), abgerufen am 18.06.2015 Unabhängig von den aktuellen Unsicherheiten bei der staatlichen Förderung von Windenergie bleibt der langfristige Ausblick der Branche positiv. Bei Betrachtung makroökonomischer Faktoren wie der Entwicklung der Stromnachfrage, der Strom- und Gaspreise, des Netzausbaus und der Kosten für Windenergie (siehe Tabelle 4) deuten alle Faktoren daraufhin, dass die Branche zukünftig auch ohne staatliche Förderung wettbewerbsfähig sein wird. Tabelle 4: Wachstumstreiber für die US-Windindustrie Zu erwartende Faktor Grund Entwicklung Stromnachfrage ↑ Allgemeines Wirtschaftswachstum ↑ (langfristig), Strompreise Verschiedene Angebots- und Nachfragefaktoren → (kurzfristig) Kontinuierliche Modernisierung und Ausbau der Stromübertragung ↑ Stromnetze, vor allem im nördlichen Teil des Mittleren Westens und in Texas Ausscheiden von Kohlekraftwerken durch UmweltschutzVerfügbare Gesamtleistung ↓ bestimmungen und bevorstehende CO2-Grenzwerte Export von Schiefergas führt zu Annäherung des USErdgaspreise ↑ Gaspreises an Weltmarktpreise Entwicklungs- und Baukosten einfachere Genehmigungsverfahren, Lernkurveneffekt und ↓ für Windparks technologischer Fortschritt Quelle: Eigene Darstellung 71 Vgl. AWEA - US Wind Industry First Quarter 2015 Market Report - Executive Summary (2015), abgerufen am 22.06.2015 28 Ein wichtiger Anhaltspunkt für die Attraktivität der internationalen Windmärkte für Investoren ist der sogenannte Renewable Energy Country Attractiveness Index von Ernst & Young. Dieser evaluiert in regelmäßigen Abständen die Situation auf den internationalen Windmärkten und bewertet die Investitionsattraktivität. Im zuletzt erschienenen Ranking (Juni 2015) lagen die USA nach China auf Platz zwei.72 4.5. Marktstruktur und Projektvergabeprozess Anders als in Deutschland erhalten Windparkentwickler in den USA keine gesetzlich garantierte Einspeisevergütung. Stattdessen werden individuell ausgestaltete Stromabnahmeverträge mit verschiedenen Stromabnehmern verhandelt. Diese Stromabnahmeverträge werden Purchase Power Agreement (PPA) genannt. PPAs haben gewöhnlicher Weise eine Laufzeit von 20 Jahren und sind zur Finanzierung der meisten Windprojekte unabdingbar.73 Teilweise sind PPAs mit Laufzeiten von 5-10 Jahren zu finden, wobei kurzfristigere PPAs die Projektfinanzierung erschweren. Die Abnehmer von Windenergie sind entweder Stromversorgungsunternehmen (utilities) oder private Großkunden. Im Jahr 2014 wurden etwa 77% der Stromabnahmeverträge mit Stromversorgern und 23% der Stromabnahmeverträge mit privaten Großkunden geschlossen. Der Anteil privater Großkunden nimmt derzeit stark zu. Zwischen Januar und März 2015 wurden über 50% der PPAs mit privaten Großkunden geschlossen. Hierzu zählen Dow Chemical (200 MW), Walmart (50 MW), Kaiser Permanente (43 MW) und Google Energy (43 MW). 74 Erzielte Preise für Windenergie stark regionsabhängig Die Preise, zu denen der Strom im Rahmen von PPAs abgenommen wird, variiert nach Regionen. Wie Abbildung 18 zeigt, wurden im Jahr 2013 die höchsten Preise mit bis zu 80 USD/MWh in den Westküstenstaaten erzielt. In der Region der Großen Seen und im Nordosten der USA lagen die Preise zuletzt bei 40-60 USD/MWh. Die niedrigsten Preise werden in der windreichen aber spärlich besiedelten Mitte des Landes erzielt (Interior). Diese extrem niedrigen Preise werden zum einen durch die exzellenten Windenergieressourcen ermöglicht, durch die Nutzungsgrade von bis zu 50% erzielt werden.75 Zum anderen können bei großen Windparks Skaleneffekte erzielt werden, die die Wartungskosten pro Windkraftanlage (WKA) gering halten.76 72 Vgl. EY Renewable Energy Country Attractiveness Index - Index Highlights (2015), abgerufen am 16.06.2015 73 Gespräch mit einem Vertreter von Invenergy am 17.06.2015 74 Vgl. AWEA - Wind Industry Market Report First Quarter 2015 - Executive Summary (2015), abgerufen am 22.06.2015 75 Vgl. Bloomberg New Energy Finance - Factbook Sustainable Energy in America (2015), abgerufen am 23.06.2015 76 Vgl. US Department of Energy - Wind Vision Report (2015), abgerufen am 18.06.2015 29 Abbildung 18: Höhe der Stromabnahmeverträge (PPAs), 1996-2014 Die Größe der Kreise reflektiert den Umfang der PPAs, gemessen in MW. Quelle: AWEA - PPA Price for Wind Energy Projects, over time, by region (2015), abgerufen am 23.06.2015 Hervorzuheben ist, dass die meisten Windparkbetreiber den vom Federal Government vergebenen Production Tax Credit in Höhe von 23 USD/MWh in Anspruch nehmen. So erhalten die meisten Windparkbetreiber auch bei sehr niedrigen PPAs von unter 20 USD/MWh insgesamt wenigstens 40 USD/MWh. Der Preisdruck der niedrigen PPAs wirkt sich auch auf die Hersteller von Windturbinen und die damit verbundene Wertschöpfungskette sowie die Wartungsbranche aus. Zwischen 2008 und 2013 sind die Kosten von Windenergieprojekten um über ein Drittel gefallen.77 Projektvergabe häufig durch Ausschreibungen Die Stromaufsichtsbehörde eines Staates (Public Utility Commission, PUC) ermittelt in Abhängigkeit von ausscheidender Leistung (zum Beispiel Kohlekraftwerke) und dem RPS des Staates, wie viel Leistung ersetzt oder neu hinzugefügt werden muss und aus welcher Quelle der Strom erzeugt werden soll (erneuerbar oder konventionell). Daraufhin eröffnen die in dem Staat ansässigen Stromunternehmen einen Ausschreibungsprozess, an dem sich in der Regel beliebig viele Projektentwickler beteiligen können (request for proposal, RFP). Aus den Bewerbern werden die besten Projekte von einem unabhängigen Gutachter ausgewählt. Auswahlkriterien sind unter anderem die geografische Lage des Projekts (Energieausbeute, etwaige Umwelt- und Naturschutzauflagen), Zugang zum Stromnetz und Rentabilität, aber auch die Erfahrung und Reputation des jeweiligen Projektentwicklers. Eine Liste von aktuellen Ausschreibungen ist auf der Webseite des US Department of Energy erhältlich.78 Projektentwicklern aus Deutschland, die einen Markteinstieg in den USA in Erwägung ziehen, wird von der AHK USA daher empfohlen, zunächst Referenzprojekte in Zusammenarbeit mit einem US-Partner aufzubauen. 77 Vgl. US Department of Energy - Wind Vision Report (2015), abgerufen am 18.06.2015 78 Vgl. US Department of Energy - Renewable Energy RFPs (2015), abgerufen am 23.06.2015 30 Projektentwickler agieren als Independent Power Producer Im Regelfall baut, finanziert und betreibt ein Projektentwickler in Kooperation mit einem Investor ein Windprojekt, und agiert als Independent Power Producer (IPP), der den Strom an den regionalen Stromversorger über den vereinbarten Stromabnahmevertrag (PPA) verkauft. Über 81% der zwischen Q1 2011 und Q1 2015 angeschlossenen Windparks (gemessen an der Leistung) werden von IPPs betrieben. 79 Die zugehörigen Renewable Energy Credits (RECs) verbleiben, je nach Vertragsvereinbarung, entweder beim Projektentwickler oder gehen mit auf den Stromversorger über.80 Vereinzelt entwickeln und bauen Stromversorgungsunternehmen Windprojekte auch selbst. Hier wird das Projekt in der Regel in Übereinstimmung mit der PUC über eine Strompreiserhöhung finanziert. Bei diesen Projekten spielen PPAs keine Rolle. Beispiele von Stromanbietern, die Projekte auf diese Weise umgesetzt haben, sind MidAmerican Energy in Iowa und Detroit Edison in Michigan. 4.6. Wettbewerbssituation und Chancen für deutsche Unternehmen Die folgende SWOT-Analyse verknüpft die Vorteile von Windenergie mit den damit verbundenen Geschäftsmöglichkeiten im Windenergiemarkt USA. Gleichzeitig werden die technologischen Schwächen von Windenergie und bestehende Marktrisiken der Industrie aufgeführt und den Vorteilen und Marktchancen gegenübergestellt. Abbildung 19: SWOT-Analyse Windenergie USA Quelle: Eigene Darstellung 79 Vgl. Eigene Datenauswertung aus AWEA - US Wind Industry Annual Reports 2011, 2012, 2013, 2014 & Q1 2015, abgerufen am 18.06.2015 80 Gespräch mit einem Industrieinsider am 17.06.2015 31 In den folgenden Unterkapiteln wird auf die Wettbewerbssituation in den Bereichen Komponentenherstellung, Turbinenherstellung, Projektentwicklung und Wartung & Service eingegangen. 4.6.1. Komponentenherstellung Im Jahr 2014 produzierten in den USA über 500 Unternehmen Komponenten für die Windindustrie, verteilt auf 43 Bundesstaaten.81 Zu den Produktionsstätten zählen unter anderem 10 Rotorblattwerke (für große WKAs), neun Windturmproduktionsstätten und sechs Gondelkonstruktionsstätten. 82 Die jährliche Produktionsleistung (Gondelmontierung, Rotorblätter, Türme) liegt bei etwa 8-10 GW/Jahr.83 Der Anteil der Wertschöpfung innerhalb der USA nimmt seit Jahren zu und liegt derzeit bei ca. 70-75%.84 Die höchste Konzentration an Produktionsstandorten befindet sich im Mittleren Westen, im Gebiet der Großen Seen (siehe Abbildung 20). In den stark industrialisierten Staaten Michigan und Ohio, aber auch Indiana, Illinois und Wisconsin sind traditionell viele Unternehmen aus der Stahlindustrie und der Automobilbranche angesiedelt. Viele dieser Unternehmen haben sich in den letzten Jahren in den Bereich Windenergie diversifiziert. Deutsche Unternehmen, die neben der Windindustrie auch andere Industrien, wie z. B. die Automobilindustrie beliefern, können hier von der Dichte an produzierenden Unternehmen profitieren. Das gleiche gilt für das vom Stahlbau geprägte, östlich von Ohio gelegene, Pennsylvania. Die Midwest-Staaten profitieren auch von der hervorragend ausgebauten Schienen- und Wasserverkehrsinfrastruktur, die den Transport von Windenergiekomponenten in die gesamten USA ermöglicht. Abbildung 20: Produktionsstätten von Windenergiekomponenten in den USA (2014) Quelle: AWEA - US Wind Industry Annual Report 2014 - Executive Summary (2015), abgerufen am 19.06.2015 81 Vgl. AWEA - US Wind Industry Annual Report 2014 - Executive Summary (2015), abgerufen am 22.06.2015 82 Vgl. AWEA - US Wind Energy Annual Report 2014 - Executive Summary (2015), abgerufen am 22.06.2015 83 Vgl. US Department of Energy - Wind Vision Report (2015), abgerufen am 18.06.2015 84 Vgl. US Department of Energy - Wind Vision Report (2015), abgerufen am 18.06.2015 32 Andere Staaten (z. B. Colorado, Iowa, Minnesota, Kalifornien und Texas) haben durch gute Windressourcen und windfreundliche Politik Windprojekte und, hiermit verbunden, Windkomponentenhersteller anziehen können. Auch viele Projektentwickler haben in diesen Staaten ihren Sitz. Deutsche Unternehmen, die in erster Linie mit Projektentwicklern zusammenarbeiten, können in diesen Staaten auf besonders viele Geschäftskontakte treffen. Im Südosten der USA wurden noch fast keine Windparks gebaut (außer Tennessee, mit 29 MW installierter Leistung), dennoch ist die Konzentration von Komponentenherstellern beachtlich. Die hier angesiedelten Unternehmen profitieren vor allem von der günstigen Steuerstruktur und den verhältnismäßig niedrigen Lohnkosten und nehmen dafür weitere Transportstrecken in Kauf. 4.6.2. Turbinenherstellung In den USA sind laut Aussage von Industrieexperten 27 Windturbinenhersteller niedergelassen. Die Marktführer sind, wie Abbildung 21 zeigt, GE Energy, Siemens und Vestas, die insgesamt 81% des Marktes unter sich vereinen. Abbildung 21: Marktanteile Windturbinenhersteller USA (2014) Gemessen an installierter Leistung (MW) 2011-Q1 bis 2015-Q1, ausschl. 2012-Q4 1% 1% 1% 1% 2% 3% 2% 2% GE Energy Vestas Siemens Gamesa Clipper Mitsubishi Nordex Suzlon DeWind Goldwind Senvion Andere 6% 44% 18% 19% * REPower, eine Gesellschaft der Suzlon Gruppe, wurde am 20. Januar 2014 in Senvion umbenannt Quelle: Eigene Darstellung nach AWEA - US Wind Industry Annual Reports 2011, 2012, 2013, 2014 & Q1 2015, abgerufen am 18.06.2015 Für deutsche Unternehmen, die Turbinenhersteller beliefern, bestehen gute Markteintrittsbedingungen, wenn deren Produkte bereits in Europa vom Kunden genutzt werden oder indirekt, z. B. in Form von OEM-Teilen, importiert werden. Dies zeigt, dass die Produkte leicht in die Wertschöpfungskette integriert werden können und kann als wichtige Referenz angebracht werden. 33 4.6.3. Projektentwicklung Der Markt für Projektentwicklung ist stark fragmentiert. Zwischen 2011 und 2014 haben über 100 verschiedene Projektentwickler Windparks fertiggestellt und viele weitere waren an der Planung beteiligt, siehe Abbildung 22. Während die zehn größten Projektentwickler insgesamt 8.919 GW bzw. 53% der installierten Neuleistung zwischen Q1 2011 und Q1 2015 unter sich vereinten, verteilte sich der Rest des Marktes auf mehr als 86 weitere Projektentwickler.85 Die meisten Projektentwickler sind private Unternehmen. Stromversorger haben, wie bereits erwähnt, in den vergangenen Jahren nur wenige Projekte selbst entwickelt. Unter den Top 20 Projektentwicklern im Zeitrahmen Q1 2011 bis Q1 2015 sind MidAmerican, Puget Sound Energy und Portland General Electric die einzigen Stromversorgungsunternehmen, die Projekte auch selbst entwickelt haben. Abbildung 22: Marktanteile Projektentwickler USA (2015) gemessen an installierter Leistung (MW) 2011-Q1 bis 2015-Q1, ausschl. 2012-Q4 2% 2% 2% 2% Portland General Electric (267 MW) 2% First Wind (268 MW) 2% 2% 2% Infinity Wind Power (272 MW) enXco (308 MW) Midwest Wind Energy (320 MW) 26% Puget Sound Energy (343 MW) 3% EDF Renewable Energy (393 MW) 3% 3% Wind Capital Group (404 MW) RPM Access Wind Development (467 MW) MidAmerican Energy (474 MW) 4% RES Americas (542 MW) Pattern Energy Group (594 MW) 4% 8% BP Wind Energy (626 MW) TradeWind Energy (798 MW) 5% 8% 5% 6% 5% 6% Caithness (845 MW) Iberdrola Renewables (877 MW) Terra-Gen Power (946 MW) E.ON Climate & Renewables (1014 MW) Invenergy (1268 MW) NextEra Energy Resources (1408 MW) Andere (4384 MW) Quelle: Eigene Darstellung nach AWEA - US Wind Industry Annual Reports 2011, 2012, 2013, 2014 & Q1 2015, abgerufen am 18.06.2015 Die meisten Projekte (über 75% der zwischen Q1 2011 und Q1 2015 angeschlossenen Leistung) bleiben auch nach ihrer Fertigstellung in den Händen des jeweiligen Projektentwicklers.86 85 Vgl. Eigene Datenauswertung aus AWEA - US Wind Industry Annual Reports 2011, 2012, 2013, 2014 & Q1 2015, abgerufen am 18.06.2015 86 Vgl. Eigene Datenauswertung aus AWEA - US Wind Industry Annual Reports 2011, 2012, 2013, 2014 & Q1 2015, abgerufen am 18.06.2015 34 4.6.4. Wartung und Service Der US-Markt für Wartung und Service verzeichnet ein starkes Wachstum. Analysten prognostizieren bis 2020 global ein durchschnittliches, jährliches Marktwachstum von 10%. Für die USA werden ebenfalls zweistellige Wachstumsraten und für das Jahr 2020 ein Marktvolumen von 3,8 Mrd. USD prognostiziert. 87 Dabei variieren die Gewinnspannen je nach Wartungs- und Reparaturdienstleistung, siehe Abbildung 23. Reguläre Wartungsarbeiten haben üblicherweise die geringsten Gewinnspannen von bis zu 5%, während große Reparaturarbeiten (Getriebewechsel, Kranarbeiten) und Komponentenupgrades die höchsten Gewinnspannen von durchschnittlichen über 30 % aufweisen.88 Abbildung 23: Marktchancen im Wartungs- und Servicemarkt Quelle: Eigene Darstellung nach MAKE Consulting - Demand Uncertainty Driving Evolution of the US Wind Services Aftermarket (2015), abgerufen am 04.06.2015 Die jährlichen Wartungskosten pro WKA liegen in den USA durchschnittlich bei 30.000 USD. In Texas und im Südwesten der USA sind die Kosten mit durchschnittlich 26.000 USD/WKA deutlich niedriger als im Nordosten (40.000 USD/WKA). Dies liegt zum einen an der verschiedenen Größe und Dichte der Windparks und führt wiederrum zu unterschiedlichen Logistik- und Ersatzteillagerhaltungskosten pro WKA. Auch Unterschiede im Klima und der geographischen Struktur führen zu unterschiedlich häufigen und aufwendigen Reparaturarbeiten. 89 Die Garantien auf neue Windturbinen sind in den letzten Jahren länger geworden. Mittlerweile sind Garantievereinbarungen von fünf Jahren gängig, vereinzelt bis zu 15 Jahren. Dabei übernehmen die WKA-Hersteller die Garantie in der Regel nur, wenn sie auch die Wartung selbst durchführen bzw. über die Wartung entscheiden.90 Mit dem Ablauf der Garantie stellt sich Windparkbetreibern die wichtige Frage, von wem die Windkraftanlagen in Zukunft gewartet werden sollen. Hierbei kommen Kombinationen aus den folgenden drei Parteien in Frage: Independent Service Providers (ISPs) / unabhängige Wartungs-/Reparaturunternehmen, Original Equipment Manufacturers (OEMs) / Hersteller von Windkraftanlagen, Wind Farm Owners / Windparkbetreiber. Der Wettbewerbsdruck zwischen diesen Anbietern hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Aufgrund der unsicheren Marktsituation im WKA-Neugeschäft sind WKA-Hersteller darauf bedacht, auch nach Ablauf der Garantie die Wartung weiter durchzuführen. Für Turbinenhersteller wie GE Energy, Nordex, Senvion (ehemals REpower) und Vestas ist der Bereich O&M ein Wachstumsmarkt, der stabile Kapitalrückflüsse bietet. Alle führenden OEMs bieten deshalb Rundum-Wartungsverträge auch über die Mindestgarantiedauer hinaus an. Viele Wartungsverträge werden auch nach Ablauf der Garantie erneut an den OEM vergeben. Windparkbetreiber schätzen bei Wartungsverträgen mit OEMs 87 Vgl. North American Wind Power - 'Significant' Opportunity Exists Within Wind Energy's O&M Services Market (2014), abgerufen am 22.06.2015 88 Vgl. MAKE Consulting - Demand Uncertainty Driving Evolution of the US Wind Services Aftermarket (2015), abgerufen am 04.06.2015 89 Gespräch mit einem Industrieinsider am 17.06.2015 90 Gespräch mit Dan McDevitt, CEO, Nordex USA, Inc. am 03.03.2015 35 insbesondere die Erfahrung mit den eigenen Produkten, die mit Kapital abgesicherten Garantien sowie die Verfügbarkeit an Ersatzteilen.91 Viele Windparkbetreiber führen Wartungsarbeiten zunehmend selbst, bzw. durch eigens gegründete Tochtergesellschaften, aus. Während der Jahre, in der WKAs unter Garantie stehen, haben Windparkbetreiber die Möglichkeit, sich mit den Anlagen vertraut zu machen, um nach Garantieende selbst einen Teil der Instandhaltung zu übernehmen. Vor allem große Betreiber wie NextEra Energy Resources, Iberdrola, Invenergy und EDPR führen Wartungs- und Reparaturarbeiten selbst durch.92 Ausnahme sind Spezialarbeiten, (z. B. Kletterarbeiten, Kranarbeiten) die besonderes Fachpersonal und Equipment erfordern. Diese Spezialarbeiten werden in der Regel an unabhängige Spezialanbieter vergeben. Die Verlierer des Konkurrenzkampfes im Wartungs- und Servicemarkt scheinen Full-Service Anbieter zu sein. Diese verlieren derzeit an Marktanteilen und nehmen zunehmend die Rolle von Reparaturwerkstätten ein.93 Markteintrittsmöglichkeiten bestehen hingegen für Spezialanbieter bestimmter Reparaturarbeiten. Kooperationsmöglichkeiten bestehen hierbei sowohl mit dem WKA-Hersteller als auch mit dem Windparkbetreiber, je nachdem, wer für die Wartung des jeweiligen Windparks zuständig ist. Insgesamt geht der Trend zu erzeugungsbasierten Wartungsverträgen (production based service contracts) anstelle von zeitbasierten Verträgen. So sollen die Interessen vom Wartungsunternehmen und dem Betreiber in eine Linie gebracht werden. Anstatt eine bestimmte Anzahl an Betriebstagen zu garantieren, wird ein bestimmter jährlicher Ertrag (abhängig von den Windverhältnissen) garantiert. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass WKAs möglichst nicht zu Hauptzeiten außer Betrieb sind.94 Bietet ein Turbinenhersteller bestimmte Ersatzteile nicht mehr an, fragen Windparkbetreiber, wenn identifizierbar, bei den einzelnen Komponentenherstellern der defekten Teile an. Bei der Lieferung von Ersatzteilen an den Endkunden (Windparkbetreiber) besteht laut Marktkennern nach wie vor hervorragendes Potenzial und eröffnet wiederum Komponentenherstellern, deren Komponenten in WKAs in den USA integriert sind, Markteinstiegschancen. In diesem Zusammenhang sollte jedoch das Risiko des Geschäftsverlustes durch Ersatzteillieferungen an den WKAHersteller selbst nicht außer Acht gelassen werden.95 Wie auch in Deutschland ist eine gute Kommunikation zwischen Betreiber und Serviceanbieter unerlässlich. Für deutsche Serviceunternehmen ist daher eine Präsenz vor Ort sehr wichtig. 4.7. Markteintrittsstrategien Laut Aussage der American Wind Energy Association werden nach wie vor ca. 25% der Windturbinenkomponenten importiert, da diese Komponenten nicht zu wettbewerbsfähigen Preisen in den USA erhältlich sind.96 Dies betrifft insbesondere bestimmte hochtechnologische Produkte. Für Anbieter entsprechender Komponenten und Technologien besteht daher nach wie vor Potenzial, in die Wertschöpfungskette des amerikanischen Windenergiemarktes einzusteigen. Da Technologien und Produkte aus Deutschland in den USA traditionell einen guten Ruf genießen, bestehen für deutsche Komponentenhersteller bei einem dem Markt angemessenen Preis gute Marktchancen. Wie auch in Deutschland werden in den USA die Windturbinen höher, die Rotorblätter länger und die Leistung der Turbinen größer. Die durchschnittliche Nabenhöhe der im Jahr 2014 installierten WKAs lag bei 82,4 Metern und der Rotordurchmesser bei 99,7 Metern. Diese Maße liegen zwar unter den durchschnittlichen Maßen von WKAs in Deutschland, aber dennoch ermöglichten die 91 Vgl. North American Wind Power - 'Significant' Opportunity Exists Within Wind Energy's O&M Services Market (2014), abgerufen am 22.06.2015 92 Vgl. MAKE Consulting - Demand Uncertainty Driving Evolution of the US Wind Services Aftermarket (2015), abgerufen am 04.06.2015 93 Vgl. MAKE Consulting - Demand Uncertainty Driving Evolution of the US Wind Services Aftermarket (2015), abgerufen am 04.06.2015 94 Vgl. Wind Energy Update - O&M supply contract long-term requirements (2014), abgerufen am 24.06.2015 95 Vgl. MAKE Consulting - Demand Uncertainty Driving Evolution of the US Wind Services Aftermarket (2015), abgerufen am 04.06.2015 96 Vgl. US Department of Energy - Wind Vision Report (2015), abgerufen am 18.06.2015 36 höheren Windtürme den Bau von mehr Windprojekten in der (verhältnismäßig windärmeren) Region der Großen Seen.97 Auch erste Direct Drive Turbinen wurden in den vergangenen Jahren installiert. Hierbei bleibt allerdings abzuwarten, ob sich daraus ein Trend entwickelt. Gute Markteintrittsbedingungen bestehen für Unternehmen, deren Produkte bereits indirekt, z. B. in Form von OEMTeilen importiert werden bzw. von Kunden genutzt werden, die bereits auf dem US-Markt aktiv sind. Bevor eine Produktionsstätte eröffnet wird, sollte sichergestellt werden, dass der Kundenstamm ausreichend diversifiziert ist, damit das Unternehmen nicht primär von einem Hauptkunden abhängig ist. Ist die Eröffnung einer Niederlassung mit Produktions- oder Lagerfläche geplant, steht die AHK USA als regional bestens vernetzter, neutraler Partner bei der Standortwahl zur Verfügung. Im Offshore-Bereich befinden sich insgesamt 58 Projekte in mehrere Bundesstaaten in verschiedenen Phasen des Entwicklungsprozesses.98 Allerdings befindet sich, wie bereits in Kapitel 4.1 erwähnt, bislang nur ein Projekt mit einer Leistung von lediglich 25 MW im Bau. Andere, relativ weit entwickelte Projekte sind das viel zitierte Cape Wind Projekt in Nantucket Sound, Massachusetts mit einer geplanten Leistung von 454 MW und das Deepwater Projekt in Rhode Island mit einer geplanten Leistung von bis zu 1.000 MW. Bei beiden Projekten verzögert sich der Baustart durch verschiedene Genehmigungs- und Finanzierungshürden allerdings schon seit Jahren.99 Die besten Marktchancen im Offshore-Bereich bestehen daher bei Windmessungen, Machbarkeitsstudien und in der Projektentwicklung. Hier ist der Markt sehr aktiv. Durch die Erfahrung mit Offshore-Parks in Deutschland haben deutsche Unternehmen mit Dienstleistungsangeboten für verschiedene Bereiche der Offshore-Projektentwicklung hier gute Marktchancen. Auch in den Bereichen intelligente Vernetzung von Windparks und dem Netzanschluss/Netzmanagement bestehen Marktchancen. Da der Projektentwickler in der Regel selbst für den Netzanschluss Sorge zu tragen hat, sind Projektentwickler bzw. der jeweils zuständige EPC-Partner hier die richtigen Ansprechpartner. Besonders gute Markchancen bestehen laut Aussagen von Marktexperten im Bereich Service und Wartung. In den USA gibt es mittlerweile über 48.000 Windturbinen, die gewartet werden müssen.100 Gleichzeitig ist der Wartungsmarkt in den USA relativ jung. Da vor allem in älteren Turbinen viele aus Europa importierte Komponenten zu finden sind, haben Wartungsunternehmen mit Fachkenntnis von europäischer Komponententechnik hier einen Wettbewerbsvorteil. Dies eröffnet Chancen für deutsche, erfahrene Serviceunternehmen im Bereich Komponentenreparatur. Marktchancen für eine potenzielle Ausweitung der Geschäftsaktivität in den Servicemarkt bestehen auch für Komponentenhersteller, deren Komponenten bereits in US-Turbinen integriert sind. Zu erwähnen ist außerdem, dass der Markteintritt in die USA auch die Türen zum kanadischen Markt und in die mittelund südamerikanischen Märkte öffnet. Diese wachsenden Sekundärmärkte (vor allem Kanada, Mexiko, Brasilien, Chile) stellen für amerikanische Produzenten weitere potenzielle Absatzmärkte dar.101 Vor allem Brasilien und Chile wurden im zuletzt erschienenen Marktranking von Ernst & Young als Top-Wachstumsmärkte Südamerikas eingestuft. Das OnshoreWindpotenzial Brasiliens wurde außerdem als das sechshöchste weltweit bewertet. 102 Oft empfiehlt sich ein Markteinstieg in Kooperation mit einem lokalen Partner, um möglichst rasch die für den amerikanischen Markt wichtigen Referenzen aufzubauen. Bei kleineren Pilotprojekten können auch Universitäten gute 97 Vgl. AWEA - Ten top trends for wind power in 2014 (2015), abgerufen am 25.06.2015 98 Vgl. The Wind Power - Offshore Windfarm List (2015), abgerufen am 16.06.2015 99 Vgl. DOE - Offshore Wind Market and Economic Analysis (2014), abgerufen am 25.06.2015 100 Vgl. AWEA - Wind Industry Market Report (Q1 2015) - Executive Summary (2015), abgerufen am 18.06.2015 101 Gespräch mit Dan McDevitt, CEO, Nordex USA, Inc. am 03.03.2015 102 Vgl. EY Renewable Energy Country Attractiveness Index - Index Highlights (2015), abgerufen am 16.06.2015 37 Ansprechpartner sein. Die AHK USA bietet hierbei eine breite Palette an Dienstleistungen an, um deutsche Firmen beim Markteinstieg zu unterstützen. Neben einer Zusammenarbeit mit der AHK USA empfiehlt sich auch die Kontaktaufnahme zu den Wirtschaftsentwicklungsbüros und lokalen Interessensgruppen der unterschiedlichen Bundesstaaten. Die relevanten Kontakte sind in den jeweiligen Staatenberichten aufgeführt. Zusammenfassend empfiehlt die AHK USA, durch einen gezielten Kontaktaufbau zu US-Partnern die Grundlage für einen Markteinstieg zu schaffen und sich damit geschickt zu positionieren, um in den kommenden Jahren Anteile an diesem Schlüsselmarkt zu erreichen. 4.8. Administrative Instanzen und politische Stellen American Wind Energy Association (AWEA) www.awea.org AWEA ist der nationale Verband für Windenergie in den USA. Neben Lobbyarbeit auf politischer Ebene fungiert der Verband als Veranstalter von mehreren jährlichen Windenergie-Konferenzen auf regionaler und nationaler Ebene (siehe Leitmessen). Außerdem veröffentlicht der Verband regelmäßig Industriekennzahlen, die unter anderem auch in dieser Studie zum Einsatz kommen. David Ward, Deputy Director, Strategic Communications 1501 M Street, NW, Suite 1000 Washington, DC 20005 +1 202.383.2500 dward@awea.org National Renewable Energy Laboratory (NREL) www.nrel.gov NREL ist das einzige Forschungszentrum der USA, das ausschließlich auf erneuerbare Energietechnologien und Energieeffizienz spezialisiert ist. Zu den Forschungsschwerpunkten und Aufgaben der in Colorado ansässigen Institution gehören: Erneuerbare Kraftstoffe (Biomasse, Wasserstoff, Brennstoffzellen und Fahrzeugtechnologien) Strom aus erneuerbaren Energien (Solar, Wind, Wasser, Geothermie) und Energieeffizienztechnologien (Smart Grid Technologien, Gebäudetechnologien) Energiewissenschaft (Chemie- und Biowissenschaft, Materialforschung und EDV-Entwicklung) Strategische Energieanalyse (Technologie, Märkte, Staat und Regierung, Sicherheit) Markteinführung und Technologietransfer (in Zusammenarbeit mit der Industrie) Informationsplattform für staatliche Stellen und die Öffentlichkeit Walter Musical, Manager Offshore Wind and Ocean Power Systems 15013 Denver West Parkway Golden, CO 80401 +1 303.275.3000 Walter.musical@nrel.gov 38 US Department of Energy (DOE) http://energy.gov Das US Department of Energy ist das Energieministerium der USA. Die Mission des DOE ist die Sicherung von Amerikas Energieversorgung durch die Entwicklung von zuverlässigen, bezahlbaren und sauberen Energiequellen. Das DOE verwaltet ein jährliches Budget von 23 Milliarden USD, hierunter auch zahlreiche Förderprogramme für erneuerbare Energien.Dem Ministerium untersteht neben einer Vielzahl von Forschungseinrichtungen unter anderem das renommierte National Renewable Energy Laboratory (NREL) in Colorado. Dem DOE untersteht zudem das Energiestatistikamt der USA (Energy Information Administration, EIA). Die EIA führt sämtliche Statistiken zur Energieerzeugung und dem Energieverbrauch in den USA. Außerdem verwaltet das DOE die sogenannte DSIREDatenbank, die sämtliche Förderprogramme für erneuerbare Energien und Energieeffizienz enthält. Jose R. Zayas, Director Wind and Water Power Program 1000 Independence Ave., SW Washington, DC 20585 +1 202.586.5000 Jose.zayas@ee.doe.gov Weitere staatliche Stellen und Verbände sind in den einzelnen Staatenreporten aufgeführt. 4.9. Leitmessen und Fachzeitschriften Leitmessen und -veranstaltungen AWEA Wind Power On Capitol Hill Website: http://www.awea.org/events/event.aspx?eventid=31813 6.-7. Oktober 2015, Washington, DC AWEA Wind Energy Finance & Investment Seminar Website: http://www.awea.org/events/Event.aspx?EventID=31814&SubSectionID=7413 14.-15. Oktober 2015, New York City, NY AWEA Wind Resource & Project Energy Assesment Seminar 2015 Website: http://www.awea.org/events/event.aspx?eventid=15913&navItemNumber=650 16.-17. September 2013, New Orleans, LA AWEA Offshore WINDPOWER 2015 Conference & Exhibition Website: http://www.awea.org/events/event.aspx?eventid=31812 29. -30. September 2015, Baltimore, MD AWEA Wind Energy Fall Symposium 2015 Website: http://www.awea.org/Events/Event.aspx?EventID=15940&navItemNumber=652 3.-5. November 2015, Albuquerque, NM Renewable Energy World Conference & Expo North America 2015 Website: http://www.renewableenergyworld-events.com/conference.html 8.-10. Dezember, 2015, Las Vegas, NV 39 AWEA WINDPOWER 2016 Conference & Exhibition Website: http://www.windpowerexpo.org/index.cfm 23.-26. Mai 2016, New Orleans, LA Offshore Technology Conference Website: http://2016.otcnet.org/ 2.-5. Mai 2014, Houston, TX Fachzeitschriften Greentech Media Website: www.greentechmedia.com Greentech Media ist ein Unternehmen im Bereich Online Medien und bietet branchen- und industriespezifische Informationen zu erneuerbaren Energien. Dies beinhaltet unter anderem tägliche Meldungen und Marktanalysen aus dem Business-to-Business-Bereich. Neben den online erhältlichen News führt Greentech Media auch eigene Marktrecherchen durch und organisiert Veranstaltungen im Bereich der erneuerbaren Energien. North American Windpower Website: http://www.nawindpower.com/home.php North American Wind Power ist ein monatliches Print- und Onlinemagazin, welches Fachleuten auf allen Ebenen der Windindustrie dient. Es ist das einzige Magazin, das sich exklusiv auf den nordamerikanischen Windenergiemarkt konzentriert. Renewable Energy Focus Website: www.renewableenergyfocus.com Magazin: www.renewableenergyfocus.com/the-magazine Renewable Energy Focus ist ein Printmagazin, welches alle zwei Monate erscheint und die Themenbereiche Biomasse und Biogas, Brennstoffzellen, Geothermie, Gezeitenenergie, PV, Solararchitektur, Solarthermie, Wasserkraft und Windenergie objektiv abdeckt. Das zugehörige Online-Newsportal berichtet täglich über neue Projekte und bietet eine Dialogplattform für Forschung, Industrie, Investoren und Regierungsorganisationen weltweit. Renewable Energy World Website: www.renewableenergyworld.com Magazin: www.renewableenergyworld.com/rea/magazine Newsletter: http://www.renewableenergyworld.com/newsletter.html Die Internetpräsenz von Renewable Energy World wurde 1998 von einer Gruppe aus Fachleuten im Bereich erneuerbarer Energien ins Leben gerufen. Sowohl der Webauftritt als auch das sechsmal jährlich erscheinende Magazin informieren über die aktuellen Meldungen und Produkte im erneuerbaren Energien-Sektor, die neusten Technologien, Veranstaltungen, Karrieremöglichkeiten und viele weitere Themengebiete der entsprechenden Branchen. SUN & WIND ENERGY Website: www.sunwindenergy.com SUN & WIND ENERGY ist ein Forum für Experten im Bereich der erneuerbaren Energien, das etwa 25.000 Fachkundige weltweit über die wichtigsten Themen der Branche informiert. In dem monatlich erscheinenden SUN & WIND ENERGY Magazin sind Produktinformationen, Statistiken, Marktübersichten, Prognosen und exklusive Unternehmensprofile aus den Bereichen Solarthermie, Photovoltaik, Windenergie und Biomasse enthalten. Darüber hinaus werden ein Messebzw. Eventkalender und ein Branchenverzeichnis bereitgestellt. 40 Windpower Monthly Website: www.windpowermonthly.com Das Magazin Windpower Monthly erscheint alle zwei Wochen als Printmagazin. Viele Artikel sind auch auf der Website des Magazins erhältlich. Nützlich ist vor allem die Unterteilung der Nachrichten in verschiedene Windregionen. Wind Systems Magazine Website: http://www.windsystemsmag.com/ Wind Systems Magazine fokussiert auf Artikel zu Innovationsthemen in den Bereichen Windparkaufbau, der Turbinenherstellung, und vielem mehr. Jede Ausgabe des Wind Systems Magazins beinhaltet Leitartikel von globalen Experten der Windindustrie. US Department of Energy: Energy Efficiency and Renewable Energy (EERE) News Website: http://apps1.eere.energy.gov/news/enn.cfm EERE Network News ist die Nachrichtensektion des US Department of Energy. Es wird über die Themen erneuerbare Energien und Energieeffizienz aus Perspektive des Energieministeriums berichtet. 41 5. Quellen 5.1. Interviews Gespräch mit Dan McDevitt, CEO, Nordex USA, Inc am 03.03.2015 Gespräch mit einem Vertreter von Invenergy am 17.06.2015 Gespräch mit einem Industrieinsider am 17.06.2015 Gespräch mit einem Industrieinsider am 18.06.2015 5.2. Literatur Antlantic Council - The Transatlantic Trade and Investment Partnership: Big Opportunities for Small Business (2014), abgerufen am 27.01.2015: http://www.atlanticcouncil.org/publications/reports/ttip-sme-report Atlantic Council, Bertelsman Foundation, British Embassy in Washington - TTIP and the Fifty States (2013), abgerufen am 27.01.2015: http://www.atlanticcouncil.org/publications/reports/ttip-and-the-fifty-states-job-growth-from-coast-tocoast AWEA - PPA Price for Wind Energy Projects, over time, by region (2015), abgerufen am 23.06.2015: http://cleantechnica.com/2015/04/13/solar-wind-power-prices-often-lower-fossil-fuel-power-prices/ AWEA - Ten top trends for wind power in 2014 (2015), abgerufen am 25.06.2015: http://www.aweablog.org/ten-toptrends-for-wind-power-in-2014/ AWEA - Transmission and Wind Energy (2015), abgerufen am 22.06.2015: http://www.awea.org/Issues/Content.aspx?ItemNumber=865&navItemNumber=673 AWEA - US Wind Industry 2014 Annual Market Report (2015), abgerufen am 16.06.2015: http://www.aweablog.org/tentop-trends-for-wind-power-in-2014/ AWEA - 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