Future Bauhaus - Bauhaus
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Future Bauhaus - Bauhaus
Bauhaus-Universität Weimar Journal der Bauhaus-Universität Weimar Future Bauhaus: Das Jubiläumsjahr 2009 Millionenförderung für Kolleg 4 | 2007 Universität 27 Die schillernde Innenhaut der Leben klingenden Kleider 3 Editorial 47 Morgen, Kinder, wird’s was geben 28 Fakultät Bauingenieurwesen 4 Nachrichten aus der Hochschule Pünktlich zu Weihnachten erscheint die neue Merchandising-Kollektion 28 Zukunft Immobilienwirtschaft 5 Ständiges Galerie-Schaufenster Karrieretag auf der EXPO-REAL 48 Nah-Aufnahme: Dan Guo und Yimeng Zhao 5 Bauhaus-Alben zeigen Klassiker des Produktdesigns 29 Das »Alte Gut« Weimarer Studenten entwickeln Liegenschaft in Jena 48 Der Careers Service eröffnet Berufsperspektiven 6 Bauhaus und DaVinci 29 Nahrung für Körper und Geist 6 Technology and Society 49 Bauhaus-Spaziergang im Winter Fachexkursion des FIB 49 Die besten Gründe für ein Studium 8 Die Mensch-Ding-Beziehung Internationales Kolleg holt hochrangige 30 Straßenleben – Lebendige Straßen in Weimar Verkehrsplanung im Dialog Preise Geisteswissenschaftler nach Weimar 31 Explosionen unter der Lupe 11 Neues aus dem Archiv der Moderne Frieder Seible forscht in Weimar 51 backup.bilanz Die Preisträger des 9. backup_festivals Schwerpunkt 32 Fakultät Gestaltung 52 Kurzer und schöner Vaterschaftstest 13 »Future Bauhaus« 33 Wie werde ich Designer? Die Bauhaus-Universität Weimar und Positive Resonanz zum Orientierungs- das Bauhaus-Jubiläum 2009 kurs »Gestaltung studieren?!» 52 Kinder bringen Farbe ins Studium! 53 ADAC belohnt Entwurfsprojekt 15 Das Bauhaus inmitten bürgerlichgesitteter Ruhe 34 Kommunikationsideen gegen den Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen 53 Fünf Absolventen mit STIFT-Preis 2007 ausgezeichnet 16 futureflection bauhau¿ 35 Digitale Bilder zugänglich machen Das Digital Design Image Archive 53 Markus Krajewski erhält Förderpreis 17 Nur Vision? Wir gestalten sie! 36 Fakultät Medien 54 »Tagesthemen-Do-It-Yourself« 37 Erfolgsgeschichte Unicato 54 Die Poesie handgebauter Modelle 18 Das Experiment mit ungewissem Ausgang wagen Das studentische Filmmagazin feiert 19 Die Fakultät Medien im Spiegel des seinen ersten Geburtstag 55 Erntezeit: Lorbeeren für hervorragende Leistungen Bauhauses 37 Alltag mit Althaus, Matschie, 20 Als Förderer eigene Impulse setzen Ramelow und Co. 55 Abwasseranlagen haltbarer machen Dieter Bauhaus im Interview 38 Volksboutique, Venedig und Weimar Projekte | Forschung 56 Frisch auf den Büchertisch Ein Interview mit Christine Hill 57 Kalender 23 Fakultät Architektur 40 Neues aus den An-Instituten 58 Über den eigenen Horizont hinaus 24 Bauhaus digital Personalia Universität 43 Neue Professoren berufen 2 25 Mobiltelefone im öffentlichen Raum Konferenz MEDIACITY 44 Personalveränderungen 25 Graduierungsfeier im Audimax 45 Ausbildung statt Studium 26 Vernunftgemäße Schönheit 45 Nachruf für Prof. Dr. sc. nat. Ausstellung zum 50. Todestag von Henry van de Velde blicken Alumni der Bauhaus-Universität MediaArchitecture im Haus Am Horn Heinz-Joachim Presia berichten (7) Editorial »Eine Stadt, in der es eine Kunsthochschule gibt, ist immer etwas spannender als eine Stadt, in der es keine gibt«, bemerkte Professor Jens Geelhaar, Professor im Studiengang Mediengestaltung und Dekan der Fakultät Medien in dieFoto: Jonna Schmidt sem Sommer anlässlich der Jahresschau »summary«. Wie aber verwandelt sich eine Stadt, wenn ihre Hochschule sich gleich ein ganzes Jahr mit Ausstellungen, Podien, Tagungen öffnet und künstlerisch im öffentlichen Raum interveniert? 2009, zum 90jährigen Bauhaus- rangige geisteswissenschaftliche Größen Jubiläum, werden wir es erleben. Mit nach Weimar holen. Im Interview erläu- zahlreichen Aktivitäten will sich die Uni- tern die beiden Initiatoren die Bedeutung versität am Jubiläumsjahr beteiligen, tem- des neuen Forschungskollegs für die Bau- poräre Bauten errichten, Projekte mit haus-Universität, für die Studierenden internationalen Partnern initiieren und zu und für sie persönlich. hochkarätig besetzten Konferenzen einla- Ansonsten berichtet der bogen vom den. Der bogen-Schwerpunkt beschäftigt Workshop »Technology and Society«, bei sich mit den aktuellen Vorbereitungen dem Wissenschaftler aus Deutschland und fragt bei den Dekanen der vier Fakul- und San Diego sich mit modernen Visu- täten nach: »Was ist für Sie das Bauhaus alisierungstechnologien beschäftigten, von heute?« stellt die in diesem Studienjahr neu beru- Das Wintersemester startete mit einer fenen Professoren und Professorinnen vor ausgesprochen guten Nachricht für die und gibt Einblicke in jede Menge aktuelle Bauhaus-Universität und ihre geisteswis- Projekte der Fakultäten. senschaftlichen Disziplinen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung Viel Spaß beim Lesen wünscht fördert ab kommenden Frühjahr ein »Internationales Kolleg für Kulturtech- Claudia Weinreich nikforschung und Medienphilosophie« Pressesprecherin mit fast 9 Millionen Euro. Prof. Bernhard Siegert und Prof. Lorenz Engell, beide Professoren im Studiengang Medienkultur, hatten sich mit ihrem Kolleg-Antrag im September erfolgreich durchgesetzt Universität und werden nun ab Frühjahr 2008 hoch- 3 Nachrichten aus der Hochschule Neue Grundordnung gewinnt Gestalt Exzellente BauhausUniversität? Marketing-Lehrprojekt abgeschlossen (ra/uk) Die Bauhaus-Universität gibt sich (ra/uk) »Experiment und Exzellenz« – so (uk) Einen Einblick in die Welt des Hoch- eine neue Grundordnung. Hintergrund heißt das Konzept, mit dem sich die schulmarketings gibt es im Januar. Dann dessen ist eine Novelle des Thüringer Bauhaus-Universität Weimar um eine Ex- werden die Ergebnisse des Lehrprojekts Hochschulgesetzes, nach der Hochschulen zellenzförderung für kleinere und mittlere »Marketing goes Bauhaus« von Prof. Thor- ihre Grundordnung überarbeiten dürfen. Hochschulen bewirbt. sten Hennig-Thurau und Dipl.-Ök. Michael Paul präsentiert. Doch wozu braucht man sie überhaupt? Das vom Stifterverband für Deutsche Wis- Kurz gefasst ist die Grundordnung die senschaft und von der Heinz Nixdorf Stif- Basis einer Hochschule, in der die Auf- tung ausgeschriebene Förderprogramm Rahmen des Projekts entstandenen Inter- gaben der Universität, ihre Aufteilung in »Profil und Kooperation« unterstützt für netseiten für die Bachelorstudiengänge verschiedene Bereiche und deren Arbeits- die Dauer von zwei Jahren fünf vorbild- Infrastruktur und Umwelt und Medien- felder sowie Grundlagen zu Studium, liche Wettbewerbsstrategien deutscher systeme sowie für den Master Medien- Prüfung, akademischen Graden und zur Hochschulen mit jährlich 200.000 Euro. management. Die Online-Auftritte sind Verwaltung der Hochschule definiert sind. Bei einer außerordentlichen Senatsklausur Ende September wurden ver- Die Bauhaus-Universität Weimar verfolgt in ihrem Konzept zwei wesentliche Strategien: eine klare Profilbildung von schiedene Varianten einer Strukturreform Forschungs- und Kunstprojekten und der Bauhaus-Universität diskutiert. Die deren Schnittstellen sowie die strate- Senatsmitglieder einigten sich auf fol- gische Vernetzung mit weltweit ausge- gende Punkte: Es sollen neue Selbstver- wählten Partnern, um eigene Potenziale waltungseinheiten sowie Strukturen für effektiver nutzen zu können. die Doktorandenförderung und die wis- Unter 64 Bewerbern gelang es der senschaftliche Weiterbildung geschaffen Bauhaus-Universität, sich als einzige werden. Außerdem wurden temporäre ostdeutsche Universität für den Endaus- Struktureinheiten befürwortet, um Kunst- scheid zu behaupten, an dem elf Hoch- und Forschungsprojekte zielgerichtet schulen teilnehmen. In der Finalrunde am fördern zu können. 12. Dezember 2007 in Berlin werden der Bis zur Senatssitzung im Dezember Einen ersten Eindruck vermitteln die im Wie faszinierend der Studiengang Infrastruktur und Umwelt ist, zeigen zahlreiche Bilder auf der Internetseite. Fotos: Jonna Schmidt Rektor, Prof. Gerd Zimmermann, sowie Bestandteil eines umfassenden Marke- werden die Änderungen in den Entwurf der Prorektor für Studium und Lehre, tingkonzepts. 26 Studierende analysierten der Grundordnung eingearbeitet. Die Prof. Lorenz Engell, das Konzept der Bau- in enger Zusammenarbeit mit den jewei- finale Fassung muss spätestens im März haus-Universität präsentieren. ligen Studiengangsleitern die Stärken und kommenden Jahres dem Thüringer Kul- Schwächen der Studiengänge und glichen tusministerium vorliegen. Am 1. Juli 2008 diese mit den Präferenzen von Studienan- tritt die neue Grundordnung in Kraft. fängern ab, um die zentralen Argumente für jeden Studiengang zu identifizieren. Um die Bekanntheit zu steigern, wurden für die Studiengänge außerdem Schlüsselbilder entwickelt und ergänzende Online- Universität Maßnahmen umgesetzt. 4 www.uni-weimar.de/i&u www.uni-weimar.de/mm www.uni-weimar.de/ms Ständiges Schaufenster ab dem Sommersemester (ra/uk) Die Bauhaus-Universität wird Ermöglicht wurde die permanente Aus- immer präsenter im Weimarer Stadtbild. stellungsfläche im Neuen Museum durch Zum nächsten Sommersemester zieht eine eine Kooperation der Bauhaus-Universität universitäre Galerie ins Souterrain des mit der Galerieinitiative des Studierenden- Neuen Museums ein. Konvents (StuKo) und der Klassik-Stiftung Die Galerie dient als Präsentationsfläche derzeit inhaltlich und konzeptionell von Weimar. Die Eröffnungsausstellung wird für studentische Arbeiten, Forschungser- einem Beirat erarbeitet, in dem Mitglieder gebnisse und das Alumni-Büro. Außerdem der drei Kooperationspartner vertreten werden Kooperationsprojekte mit dem sind. Für die Umsetzung der einzelnen Archiv der Moderne und der Klassik-Stiftung ausgestellt. Durch das Schaufenster Projekte werden interne und externe KuraDas Neue Museum. Foto: Christiane Zuleger toren berufen. der Universität Arbeitsfelder des zeitge- Diskurse angeregt, Potenziale gefördert www.uni-weimar.de/galerie nössischen Bauhauses aufgezeigt werden, und Experimente vorangetrieben werden. im Neuen Museum sollen auch außerhalb Noch heute aktuell: schlichte Form und hohe Qualität Bauhaus-Alben zeigen Klassiker des Produktdesigns (uk) Einmalige Fotografien der Keramik- sie zu den ersten gehörten, die den Kon- am frühen Bauhaus auf ganz besondere Art und der Metallwerkstattarbeiten am takt zur Industrie suchten. So entwickelten und Weise nahe. frühen Bauhaus erwarten die Leser im sie ihre experimentellen Formen bis hin zweiten Band der Bauhaus-Alben, der seit zu serienreifen Produkten. Als Ergebnisse erscheint in einer Auflage von 800 Stück dem 9. November 2007 im Handel erhält- kann man unter anderem die berühmte und ist für 52 Euro beim Universitäts- lich ist. Leuchte von Wilhelm Wagenfeld und den verlag der Bauhaus-Universität oder im siebenarmigen Leuchter von Gyula Pap Buchhandel erhältlich. ISBN: 978-3-86068-318-7 bewundern, die durch ihre schlichte Form und Gestaltung auch heute noch modern tel der Metallwerkstatt werden erstmals sind. Mit der sorgfältigen Reproduktion der Öffentlichkeit präsentiert. Das Beson- der Fotoalben bringt der Verlag der Bau- dere dieser beiden Werkstätten ist, dass haus-Universität dem Betrachter die Arbeit www.uni-weimar.de/bauhaus-alben Universität Rund die Hälfte der Abbildungen der keramischen Werkstatt und mehr als ein Drit- Band Zwei der Bauhaus-Alben 5 Cover der Bauhaus-Alben, Band 2 Berühmte Designklassiker im originalen Zustand. Bilder: Universitätsverlag Bauhaus und DaVinci Der italienische Kunstexperte Maurizio Seracini blickt hinter die Oberfläche von Gemälden Maurizio Seracini gilt als einer der größ- is like a doctor. When you meet a doctor ten Kunstexperten unserer Zeit. Sein he might look at you and see some sym- halbes Leben lang sucht der gebürtige ptoms of an illness. But he can also see Florentiner nach der »Schlacht von Anghi- you as person not as patient. ari« von Leonardo DaVinci. Nach mehrjähriger Pause erhielt er nun die Erlaubnis, In Weimar, Bauhaus plays an important weitere 18 Monate im Palazzo Vecchio zu role. How does it influence your work? forschen. Die ersten Ergebnisse präsentierte Seracini beim Workshop »Techno- The workshop was my first time in Wei- logy and Society« und gab dem »bogen« mar. When I visited the Gropius office I Auskunft zu seiner Arbeit und der Verbin- was really pleased. I was amazed to feel dung zum Bauhaus. the harmony of space. It was not only the design of the furniture but I could see the What is your deepest motivation for your order, the properties. I felt comfortable work? with it because I got the feeling that this office was created for man. Technology Curiosity. I want to find answers, where- must work for us. That is the main idea ver they could be. I want to see what lies of Bauhaus for me. During my studies of behind the obvious. The interdisciplinary Professor Maurizio Seracini architecture our professors ever stressed on it: Form follows function. Italian design approach opens new ways. There are many other researchers that work together with fostered my interest. Before I studied Bio- scientists from other fields. There are no engineering I was a student of architecture protected clusters. with a minor in art history. You combine engineering with art. Do you Can you still go to an art gallery as a nor- have a special interest in art? mal visitor? Well, I am from Florence... I ever liked the After 30 years working I always look for art in the city. Maybe these circumstances the things behind. But I think, an engineer still leans against Bauhaus. Das Interview führte Kristin Beylich. Technology and Society Universität Ingenieure der Bauhaus-Universität kooperieren mit Forschern aus San Diego 6 Bauingenieurwesen, Erdbebenforschung, Stärke kommt es in San Diego an? Und Informatik, Kunst – selbst im kreativen wie lange dauert es, bis die letzten Wellen forschung. Während dieser Zeit teilte er Umfeld der Bauhaus-Universität Weimar des Bebens verebben? Die nackten Zahlen sich ein Büro mit Frieder Seible, der der- 1981 in Berkeley, Kalifornien, in Erdbeben- ist das keine alltägliche Kombination. liegen Erdbebenforschern schon lange vor, zeit ein Forschungssemester in Weimar Allerdings eine, die in Weimar zukünftig doch erst Frank Vernon von der Univer- verbringt. noch öfter zu erleben ist: Beim zweitä- sity of California, San Diego (UCSD), wan- gigen Workshop »Technology and Society« delte die Daten in Bilder um und stellte sie schaftler führte letztlich zu der transat- zum Semesterbeginn tauschten sich Wei- beim Workshop »Technology and Society« lantischen Kooperation zwischen der Die Freundschaft der beiden Wissen- marer Wissenschaftler mit Kollegen aus im Audimax vor. »Es ist faszinierend, was Bauhaus-Universität Weimar und dem San Diego aus und legten den Grundstein Frank und seine Kollegen geschafft haben. California Institute for Telecommunica- für eine andauernde Kooperation. Sie haben heute Möglichkeiten, die wir tions and Information Technology (CalIT2) nie hatten«, sagt Professor Karl Beucke. an der UCSD. Im vergangenen Winter- Wie lange braucht ein Erdbeben von Los Der Inhaber der Professur für Informatik semester übernahm Karl Beucke eine Angeles bis Huntington Beach? In welcher im Bauwesen promovierte von 1978 bis Kurzzeitdozentur an der renommierten Das geheimnisvolle Lächeln der Mona Lisa wollte Maurizio Seracini nicht entschlüsseln. Vielmehr interessierten ihn bei seinen Analysen die einzelnen Schichten des Gemäldes und das ursprüngliche Werk Leonardo DaVincis, bevor es restauriert wurde. Professor Bernd Fröhlich (2. v.l.) zeigt den Forschern die Arbeit im Virtual-Reality-Lab. Foto: VR-Lab Jacob School of Engineering in San Diego. ressant. »Es ist bemerkenswert, was hier fliegen die Weimarer Wissenschaftler »Mein Büro lag direkt neben dem des alles entsteht«, findet Jürgen Schulze, der nach San Diego und tauschen sich mit Dekans, so dass ich wirklich mittendrin nach seinem Studium in Stuttgart nach den Kollegen vor Ort über das Thema war«, erzählt er. Begeistert von der her- San Diego ging. Hermann Gerlinger von Modellierung und Simulation aus. Die vorragenden Ausstattung des CalIT2 und der Carl Zeiss SMT AG schließt sich dem Organisation wird künftig Professor den Projekten der amerikanischen For- an: »Ich wusste gar nicht, dass in Wei- Carsten Könke, Direktor des Instituts für scher initiierte er die Workshop-Reihe mar solche Dinge bearbeitet werden. Die Strukturmechanik, übernehmen. »Wir mit dem Auftakt über das Zusammenspiel Universität hat ein völlig anderes Image. haben die Kooperation angestoßen. Nun von Technologie und Gesellschaft. Doch die Kollegen sind hoch qualifiziert, müssen wir sie leben,« sagt der Prorektor die Themen spannend und Weimar selbst Forschung, Professor Karl Beucke. »San Diego verfügt eindeutig über die besseren Ressourcen«, ist sich Karl Beucke bewusst. Die Forschungsschwer- ein tolles Umfeld.« Schon während des Workshops begann die Planung für den nächsten: sind jedoch auch für die Kalifornier inte- Im September des kommenden Jahres Kristin Beylich Universitätskommunikation Universität punkte der Weimarer Wissenschaftler 7 Die besten 100 Schüler aus Thüringer Gymnasien erhielten am zweiten Tag im öffentlichen Teil des Workshops einen Einblick in modernes Ingenieurwesen. Dabei staunten sie auch über die hervorragende Ausstattung des CalIT2 in San Diego. Fotos (3): Jens Hauspurg Die Mensch-Ding-Beziehung neu definieren Internationales Kolleg holt hochrangige Geisteswissenschaftler nach Weimar Das Jahr 2007 hat das Bundesforschungs- Professor Lorenz Engell: In der Soziologie turanthropologische, die schon immer mit ministerium als »Jahr der Geisteswis- spricht man von der Vermaschung von der Entwicklung von Technik einherging und von ihr beeinflusst wurde. Wir gehen senschaften« ausgerufen. Das dies an Menschen mit anderen Menschen. Wir der Bauhaus-Universität bisher lediglich übertragen dieses Verhältnis auf Menschen weg von einem anthropozentrischen am Rande registriert wurde, liegt unter und Dinge. Die abendländische Denktra- Begriff des handelnden Subjekts, hin zu anderem daran, dass die geisteswissen- dition begreift das Subjekt als handlungs- verteilter Handlungsmacht und verteilter schaftlichen Fächer an ihr eher unter und reflektionsfähig. Es kann intentional Reflektionsfähigkeit. repräsentiert vertreten sind. Doch schon mit Objekten umgehen. Doch inzwischen im nächsten Sommersemester wird sich greifen die Werkzeuge so stark in unser L.E.: Die Fragen, die hinsichtlich der kom- diese Situation grundlegend verändern. Alltagsleben ein, dass das, was wir für plexen Beziehung zwischen Menschen und Mit einem erfolgreichen Antrag beim Intelligenzleistungen halten, ohne diese Dingen gestellt werden müssen, werden Bundesministerium für Bildung und For- Dinge, zum Beispiel den Computer, gar wir aber nicht am Stück klären, sondern in schung konnten Prof. Dr. Lorenz Engell nicht mehr möglich wären. Ausgehend von Abschnitte gliedern, die sich dann über die und Prof. Dr. Bernhard Siegert nahezu diesem Gedanken ist es dann nur noch ein Laufzeit des Kollegs verteilen. Die grund- 9 Millionen Euro Fördergelder für die kleiner Schritt zu sagen, dass die Dinge sätzlichen Fragen stehen am Anfang. Die nächsten sechs Jahre einwerben. Der eine mitkonstituierende Funktion haben. erste Frage muss also sein, was wir unter Antrag der beiden Professoren basiert Das Verhältnis Mensch-Objekt kehrt sich dem Menschen verstehen. auf der Idee, ein Internationales Kolleg dabei allerdings nicht vollständig um, die für Kulturtechnikforschung und Medi- Dinge machen also nicht etwas mit uns, enphilosophie einzurichten, das jährlich sondern machen etwas gemeinsam mit der bogen: Das Wissenschaftskolleg soll international arbeiten. Was genau heißt das? renommierte Wissenschaftler nach Weimar einlädt, um gemeinsam definierten Fragestellungen nachzugehen. »der B.S.: Das Kolleg wird durch so genannte bogen« sprach mit den beiden Initiatoren Fellows besetzt, die zu einem großen über ihre Forschungsthemen und die Per- Anteil aus dem Ausland kommen. Ein spektiven, die das Kolleg für Stadt, Hoch- Beirat berät die Kollegsleitung bei der schule und Studierende eröffnet. Auswahl der Fellows, die für ein halbes oder ganzes Jahr nach Weimar eingeladen der bogen: Das Wissenschaftskolleg wurde werden. In dieser Zeit sollen sie mit ihrer anlässlich des Jahres der Geisteswissen- wissenschaftlichen Arbeit zu der jeweils schaften ausgelobt. Mit welchem For- definierten Forschungsfrage beitragen. schungsthema haben Sie sich beworben? L.E.: Der Förderer, also das Bundesministerium für Bildung und Forschung, gibt vor, Professor Bernhard Siegert: In dem Kol- dass mindestens die Hälfte der Wissen- leg werden sich Wissenschaftler mit dem Verhältnis von Menschen und Dingen Professor Dr. Lorenz Engell. Fotos: Claudia Neuhaus Universität 8 schaftler aus dem Ausland kommen soll. Wir hoffen, dass der Dialog mit ihnen für beschäftigen. Unser Forschungsansatz geht davon aus, dass das Verhältnis von Men- uns. Wenn ich ein Telefon bediene, kann uns und unsere Forschungsfragen fruchtbar schen und Dingen seit dem 20. Jahrhun- ich damit nicht tun, was ich möchte, son- sein wird. Umgekehrt soll der Aufenthalt dert grundsätzlich neu gedacht werden dern ich muss mich beispielsweise mit in Weimar auch die Arbeit der Wissen- muss. Um die komplexen Zusammen- Bedienmenüs auseinandersetzen. Umge- schaftler voranbringen. Deshalb haben wir hänge zwischen Subjekten und Objekten kehrt macht das Telefon auch nicht mit mir, uns eigens ein Zwillingsmodell überlegt. zu untersuchen, nehmen wir neue Ansätze was es will. Die angefragte Person kann den Wunsch Theory bekannt sind. Diese Theorie fasst der bogen: Sie definieren also den Begriff einzuladen, mit der dieser Wissenschaftler Dinge nicht länger als passive Werkzeuge des Subjekts völlig neu? schon immer einmal zusammenarbeiten äußern, eine weitere Person nach Weimar zu Hilfe, die unter dem Begriff der Agency wollte. auf, sondern stellt sie mit den Menschen in Zusammenhang. Menschen und Dinge B.S.: Genau. Der Ansatz geht weit über werden als Netzwerke begriffen, die inei- herkömmliche biologische, philosophische der bogen: Gibt es Wunschkandidaten für nander verstrickt oder, wie wir es bezeich- und anthropologische Erklärungen hinaus. die Fellows, die Sie nach Weimar holen nen, »vermascht« sind. Wir betrachten die Evolution als eine kul- möchten? L.E.: Ja, Wunschkandidaten haben wir. Wir Weimarer »Szene«. Wie wird die Zusam- gerade. Der erste Schritt ist getan, der werden bei den Wissenschaftlern begin- menarbeit mit dem Graduiertenkolleg nächste Schritt ist, zu beweisen, dass die nen, die für die Agency Theory wichtig »Mediale Historiographien«, mit der Bauhaus-Universität tatsächlich eine Uni- sind. Wir werden an den bedeutendsten Klassik-Stiftung oder mit dem Nietzsche- versität ist, also verschiedene Wissen- Wissenschaftler im französischen Sprach- Archiv aussehen? Wie kann ein Netzwerk schaftsdisziplinen vereinigt. Das können raum, Bruno Latour, herantreten. Zudem entstehen, in dem man sich austauscht? nie alle sein, dafür ist unser Profil zu speziell, aber die Geisteswissenschaften gehö- werden wir sicherlich unsere amerika- ren in jedem Fall dazu. Insofern ist die nischen Kontakte intensivieren. Man sollte B.S.: Eine enge Zusammenarbeit ist sehr erwähnen, dass wir der Beschäftigung mit erwünscht. Wir haben bereits ein umfang- Förderung eine Ermunterung nicht nur für dem Film ein gewisses Schwergewicht reiches Programm für das Kolleg entwi- uns, sondern für alle, die in der geistes- ckelt. Wir planen eine Ringvorlesung, die wissenschaftlichen Forschung hier im Haus die Fellows bestreiten. Es wird auch eine tätig sind. Die Sichtbarkeit wird verbes- Jahrestagung geben, des Weiteren soll der sert. Dahingehend wird das Kolleg seine Mitarbeiterstab des Kollegs Seminarpro- Wirkung nicht verfehlen – ich denke da gramme auflegen, die die Forschungsthe- an anstehende Neuberufungen in den men in die Universität hineintragen. anderen Fakultäten – weg vom Selbstver- Außerdem konzipieren wir ein Mentoren- ständnis als Bauhochschule mit einer bau- programm. Aus ganz Deutschland kön- wissenschaftlichen Forschung. nen sich Studierende bewerben, um nach Weimar zu kommen und ihre Master- oder der bogen: Das Kolleg wird sich öffnen Doktorarbeit mit einem der Fellows zu mit Ringvorlesungen oder Seminaren. diskutieren. Besonders das Graduierten- Dennoch werden dem Bereich Medienkul- kolleg »Mediale Historiographien«, für das tur zwei wichtige Professoren entzogen. wir bald einen Verlängerungsantrag stellen, Inwieweit wird diese Lücke geschlossen? wird davon profitieren. Ich kann mir gut einräumen. Dem Film wird zugeschrie- vorstellen, dass wir einmal im Semester B.S.: Weder Professor Engell noch ich einen Workshop mit den Kollegiaten und werden den Studierenden ganz verlo- den Fellows anbieten. ren gehen. So haben wir beide vor, in gewissem – wenn allerdings überschau- ben, dass er das Verhältnis von Mensch barem Rahmen – weiter Lehre anzubie- und Ding in besonderer Weise gestaltet. L.E.: Man kann schon sagen, dass eine Mehr als alle anderen Kunstformen wird eigene Forschungslandschaft entste- ten. Klar entfernen wir uns ein Stück vom er für besonders geeignet gehalten, dieses hen wird – und das war auch die Absicht Lehrbetrieb. Wir sind aber weiterhin vor Verhältnis zu modellieren. Daher werden unserer Geldgeber. Ort, nur in einer anderen Weise. In den wissenschaftler und Filmphilosophen sein. B.S.: Genau diesen Eindruck hat die Ver- nen Teil weiterhin Veranstaltungen anbie- Masterstudiengängen werde ich für mei- unter den Fellows auch signifikante FilmUm Namen für die erste, medienanthro- gabekommission des BMBF vermittelt: ten und ab und zu eine Vorlesung halten. pologische Phase zu nennen: Da gibt es Weimar soll wieder ein Zentrum der gei- Bisher mussten wir in jedem Semester eine Marta Brown oder auch Leute aus der steswissenschaftlichen Forschung werden. Vorlesung halten. Den Professoren wird Filmstar-Forschung. Und gerade nicht in einer traditionellen neben der Lehre kaum noch Forschungs- Weise, die sich auf Goethe und Schiller zeit eingeräumt. Das führt dazu, dass man B.S.: Auch für Weimar hat das Kolleg beruft, sondern in einer, die neue For- Vorlesungen wiederholt oder sich irgend- eine besondere Bedeutung. Mit einem schungsansätze ermöglicht. wann ausgebrannt fühlt. Das Spannende der kommenden sechs Jahre wird sein, Schlag werden hier zehn Personen mehr leben, die alle aus einem geisteswissen- der bogen: Inwieweit wird das Kolleg dass wir nun Vorlesungen genau dann schaftlichen Umfeld und zudem aus dem denn die Geisteswissenschaften insgesamt anbieten können, wenn wir glauben, dass Ausland kommen. Die Weimarer Wissen- an der Bauhaus-Uni stärken? es der richtige Zeitpunkt ist. Die Qualität der Vorlesungen wird sich also verbessern. schaftslandschaft wird dadurch wichtige Impulse erhalten. L.E.: Weder die Bedeutung noch die Leistungsfähigkeit der Geisteswissenschaften L.E.: Genau dies betrachte ich ebenfalls als der bogen: Das ist ein interessanter hat bisher den Rang gefunden, der ihnen großen Vorteil. Die Frage, ob ich eine Vor- Aspekt: die Einbindung des Kollegs in die eigentlich gehört. Genau das ändert sich lesung halte, wird zu einer persönlichen Universität Professor Dr. Bernhard Siegert 9 Palais Duerckheim Entscheidung. Dieses Privileg wird dadurch gerechtfertigt, was man daraus macht: schlaue Bücher schreiben, tolle Tagungen organisieren, ein fruchtbares, internatio- Als Sitz des Internationalen Kollegs haben nales Diskussionsklima schaffen, aus dem die Initiatoren das Palais Duerckheim in dann wieder Sichtbares hervorgeht. Und der Cranachstraße 47 vorgesehen. Die dann sollte man eines nicht vergessen: Wir ehemalige Villa der Familie Graf Duerck- holen für sechs Jahre andere Professoren heim wurde 1913 von Henry van de Velde und Professorinnen, die eine sehr gute entworfen und errichtet. Die prächtige Lehre anbieten. Das ist eine Zeitspanne, Villa diente bis in die zwanziger Jahre als in der man langfristig arbeiten kann und Wohnsitz und Repräsentationsbau. Nach in der man nicht »auf dem Sprung« ist. der aufwändigen Sanierung wurde das Immerhin sind dies zwei Generationen Palais im September dieses Jahres wieder- Bachelor- und drei Generationen Master- eröffnet. Damit die Fellows im Frühjahr studenten, mit denen man sich befassen 2008 hier einziehen können, wartet die kann. Das bedeutet einen enormen Zugewinn für unsere medienwissenschaftliche Universität nun auf die Zustimmung das Foto: Haus- und Grundbesitz Dimmig GmbH Thüringer Finanzministeriums. Mediologie hat sich in Frankreich als Lehre und Forschung und ganz besonders für unsere Studierenden. Das Gespräch führten Claudia Weinreich und Dana Horch. Seit Anfang November steht die Zusam- Literaturforschung in Deutschland. Sie ist mensetzung des Kollegbeirates fest. Für zudem Vorstandsvorsitzende der Geistes- interdisziplinäre, kulturwissenschaftliche das Gremium konnten verdiente und wissenschaftlichen Zentren Berlin und als Richtung etabliert. Mediologie beschreibt einflussreiche Wissenschaftler gewonnen Professorin an der Technischen Universi- eine Wissenschaftstheorie, die historisch werden, die seit langem auf dem Gebiet tät Berlin tätig. und systematisch die Interaktionen zwi- Raymond Bellour Raymond Bellour, französischer Medienwissenschaftler, begründete die Schule der postmodernen Filmwissenschaft in Frankreich mit. Er ist ein einflussreicher Kritiker und Theoretiker für Literatur und Film und leitete einen Forschungsbereich am französischen Centre national de la recherche scientifique (CNRS). Zusammen mit Serge Daney gab Bellour die Zeitschrift »Trafic« (Paris) heraus. In seinen Aufsätzen beschäftigt er sich u.a. mit dem klassischen amerikanischen Kinofilm sowie dem Schaffen von aktuellen Video künstlern. dabei historische Bedingungen sowie Régis Débray Régis Débray ist ein französischer Intellektueller, Journalist und Schriftsteller. Die seit 1979 von Debray begründete Belting Direktor des Internationalen For- der Medien- und Kulturwissenschaften Universität forschen und lehren. 10 Hans Ulrich Gumbrecht Hans Ulrich Gumbrecht, deutsch-amerikanischer Literaturwissenschaftler, ist einer der Gründungsväter der deutschen Medienwissenschaft. Er leitete in den 1980er Jahren das erste geisteswissenschaftliche Graduiertenkolleg »Kommunikationsformen als Lebensformen« in Siegen und den »Sonderforschungsbereich Bildschirmmedien«. Heute lehrt er am Lehrstuhl für Komparatistik an der Stanford University. schen Technik und Kultur untersucht und Sigrid Weigel Sigrid Weigel leitet seit 1999 das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin und ist die wichtigste Wissenschaftlerin innerhalb der außeruniversitären soziale und kulturelle Wirkungen von Medien innerhalb einer Kultur beschreibt. Hans Belting Hans Belting gilt als Begründer der Bildwissenschaft der achtziger Jahre in Deutschland. Dabei definiert er die Bildwissenschaft als Kulturwissenschaft und analysiert, wie Bilder Realitäten widerspiegeln. Seit 1992 bis zu seiner Emeritierung 2002 lehrte er als Professor am Institut für Kunstgeschichte und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Von Oktober 2004 bis Ende September 2007 war schungszentrums Kulturwissenschaften in Wien (IFK). Neues aus dem Archiv der Moderne Ausstellung über die Weimarer Architektin Anita Bach (adm) Anlässlich des 80. Geburtstages Leitung entstanden im Projektierungs- von Anita Bach präsentiert das Archiv büro Gebäude für die Hochschule, unter der Moderne im November Arbeiten der anderem das Studentenwohnheim am Architektin und Professorin aus vier Jahr- Jakobsplan und die Mensa am Park, die zehnten. Die Arbeiten zeigen das Span- in diesem Jahr 25-jähriges Jubiläum feiert. nungsverhältnis zwischen intellektuellem Auf 17 Ausstellungsbannern und mit zahl- Anspruch, kreativem Gestaltungswillen reichen Originalplänen und -dokumenten und gebauter Wirklichkeit und spiegeln wird in Ausschnitten ein Rückblick auf damit exemplarisch sowohl die Hoch- die Bau- und Lehrziele in Weimar der schulgeschichte als auch den Architektur- 1950er bis späten 1970er Jahre der DDR diskurs der DDR wider. eröffnet und damit ein Desiderat Weima- Anita Bach absolvierte 1952 als »Beststu- geschlossen. rer Hochschul- und Planungsgeschichte dentin« der Hochschule in Weimar ihr Diplom und arbeitete im Rahmen ihrer Konzeption der Ausstellung: Dr. Christiane Assistententätigkeit und ihres Doktorats im Kollektiv des Lehrstuhls für Wohn- und Gesellschaftsbauten an zahlreichen Wett- Wolf und Johannes Schäfer, studentischer Anita Bach in ihrem Büro in der Hochschule für Architektur und Bauwesen. Bild: Archiv Anita Bach Mitarbeiter, Grafik: Johannes Schäfer bewerbsentwürfen mit. 1969 als ordentliche Professorin für den Lehrkomplex Gebäudeausbau und tektur und Bauwesen (HAB) und wurde Raumgestaltung berufen. Unter ihrer Bruno Flierl – ein unabhängiger Denker in Architektur und Gesellschaft Neue Sammlung schließt Lücken (adm) Mit dem ersten Band seiner neuen versitätsarchiv der Universität der Künste (adm) In Hinsicht auf die Universitäts Schriftenreihe würdigt das Archiv der Berlin. Moderne den renommierten Architekturtheoretiker Bruno Flierl. Es publiziert Bruno Flierl absolvierte sein Studium jubiläen 2009 und 2010 betreibt das Archiv aktiv auch extern Nachlassakquise, um der Architektur an der Hochschule für Dokumentationslücken der Hochschulge- Festreden, die anlässlich der Archivgrün- Bildende Künste Berlin und an der Hoch- schichte zu schließen. dung des »Archivs Bruno Flierl« in Weimar schule für Architektur und Bauwesen und Berlin gehalten wurden. Weimar. In seiner Tätigkeit an der Bau In diesem Jahr wurden dem Archiv unter akademie der DDR, als Chefredakteur anderem mit der Übergabe der Sammlung Ernst Neufert und Denis Boniver, Mitarbei- In der Sammlung werden die niederge- der Zeitschrift »Deutsche Architektur« schriebenen Gedanken, Schriften und und Dozent an der Humboldt-Universi- ter von Paul Bonatz und Schüler von Paul Skizzen Flierls als Dokumente deutscher tät schaltete er sich stets kritisch in den Schmitthenner, Dokumente, Fotos und Zeit- und Architekturgeschichte für die Architekturdiskurs der DDR ein. Von Pläne aus der ersten Hälfte des 20. Jahr- Nachwelt erhalten. Für das Archiv koo- 1984 an ist er bis heute auf dem Gebiet hunderts übergeben. Ab Mitte 2008 soll periert das Archiv der Moderne der von Theorie und Geschichte der Archi- ein Onlineportal zur Verfügung stehen, das Bauhaus-Universität Weimar mit der Wis- tektur und Stadtentwicklung tätig. Seine über die Bestände und Neuzugänge des senschaftlichen Sammlung des Leibniz- Wirkungsstätten West-Berlin, Ost-Berlin Archivs der Moderne informiert. Instituts für Regionalentwicklung und und Weimar bilden sich zukünftig an drei Strukturplanung in Erkner und dem Uni- Archivstandorten ab. Universität 1965 habilitierte sie sich als erste Frau an der damaligen Hochschule für Archi- 11 Schwerpunkt: Das Bauhaus-Jubiläum 2009 »Future Bauhaus« Die Bauhaus-Universität Weimar und das Bauhaus-Jubiläum 2009 Im Jahr 2009 feiert die Stadt Weimar, feiert Thüringen die 90-jährige Gründung des Staatlichen Bauhauses. Die Bauhaus-Universität ist weltweit die einzige Hochschule, die aktiv den Versuch unternimmt, die Bauhaus-Konzepte im 21. Jahrhundert weiterzuführen und unter völlig veränderten ästhetischen, technologischen und kulturellen Voraussetzungen umzusetzen. So stellt sich insbesondere für die Bauhaus-Universität die Frage, wie sie dieses Jubiläum begehen wird, zumal ihre Studierenden und Lehrenden über das einzigartige Privileg verfügen, an den einstigen Originalschauplätzen zu entwerfen, zu gestalten, zu forschen, zu leben. Jahren zwangsweise emigrieren, um »Bauhaus ist ein Teil der Geschichte dieser das die Dichte der Arbeiten offenbart, die Hochschule und es daraus zu lösen, wäre jeden Tag in den Ateliers, Werkstätten und ihre Arbeit fortzusetzen, studieren die ein Fehler«, urteilt der Rektor der Bau- Seminarräumen entstehen. »Wir müssen Bauhaus-Studenten heute ganz freiwillig haus-Universität Weimar, Professor Gerd zeigen, was die Uni eigentlich leistet«, for- fernab Weimars. muliert Zimmermann seinen Anspruch an Jubiläums für die Hochschule. »Dass das das Bauhaus-Geschehen im Jahr 2009. Bauhaus in Weimar gegründet wurde, war Zugleich soll mit Hilfe der hochschul- Internationale »Bauhaus-Alliance« kein Zufall, sondern nur zu erklären aus weiten Präsentation eine Debatte darü- Und so ist die Universität heute durch der Kontinuität der Arbeit der Kunstschu- ber geführt werden, was das Prinzip verschiedene Kooperationen weltweit len, die es vorher auch gegeben hat. Ohne »Bauhaus« in der heutigen Zeit bedeutet in einer »Bauhaus-Alliance« verschränkt: etwa das Wirken von van de Velde hätte und welche Fragen sich daraus für die durch Lehr- oder Forschungskooperati- es in Weimar kein Bauhaus gegeben«, so zukünftige Tätigkeit der Universität erge- onen, durch gemeinsame Studienpro- ben. Und so sind alle Mitarbeiter, Stu- gramme oder einzelne Projekte. Das Zimmermann. Das Bauhaus zitieren, nicht mythologisieren dierende, Professoren aufgerufen, Ideen Bauhaus kann heute nicht anders als inter- zu entwickeln und die Chance wahrzu- national gedacht werden. Die wichtigsten nehmen, ihre Arbeiten vor einer großen internationalen Partner in Shanghai, Lyon, Öffentlichkeit zu präsentieren. Der Rek- Tokio, New York, Chicago oder San Diego sollen jeweils für Projekte an Bord geholt Was also ist vom Geist des Bauhauses, von tor ist zuversichtlich: »Um diese Debatte seiner Subversivität und kreativen Energie zu führen, braucht es jeden, und jede werden und dabei aus eigener Sicht die an diesem Ort lebendig geblieben? Mit Idee ist gefragt. Im Moment sind wir Frage beantworten, wie sie selbst die Bau- dieser Frage will sich die Bauhaus-Univer- dabei, wie ein Schwamm alle Ideen auf- haus-Idee interpretieren, was »Bauhaus« sität im Jahr 2009 beschäftigen.Die dabei zusaugen, diese dann zu diskutieren und für sie bedeutet. Hier sind spannende aufgegriffenen Themen sollen aber weder die besten herauszufiltern.« Ergebnisse zu erwarten, die in verschie- der Gegenwart verhaftet bleiben noch der Auch die internationalen Beziehungen densten Formaten zu erleben sein werden. Vergangenheit. Der Blick richtet sich statt- der Hochschule sollen intensiv in die dessen in die Zukunft und wird zeigen, Jubiläumsaktivitäten einbezogen werden. wir Konferenzen organisieren, in Podien wie das aktuelle Bauhaus sich die Welt Damit agiert die Bauhaus-Universität in Debatten führen und eine Medienplatt- von morgen denkt. Unter dieser Prämisse einer langen Tradition, war doch schon form erzeugen, in der sämtliche moderne sollen Visionen entwickelt und darge- das Staatliche Bauhaus international auf- Kommunikationsmöglichkeiten weltweit stellt werden – gesellschaftliche, mediale, gestellt, seine Meister kamen aus aller genutzt werden«, erläutert Rektor Zim- digitale – quer durch alle Fakultäten und Welt: So der Russe Kandinski, der Ungar mermann. Auch für die zeitlichen Fenster Studiengänge. Das Jubiläum bietet einen Moholy-Nagy, der Schweizer Paul Klee innerhalb des Jahres existieren inzwi- willkommenen Anlass, ein spannendes oder der Amerikaner Lyonel Feininger. schen klare Vorstellungen. Momentan und reichhaltiges Schaufenster zu öffnen, Mussten die Bauhäusler in den 1930er sind drei Höhepunkte geplant, zu denen »Neben klassischen Ausstellungen werden Schwerpunkt Zimmermann, über die Bedeutung des 13 sich die Aktivitäten konzentrieren sollen. Eine Festveranstaltung am 1. April zum 90-jährigen Gründungsjubiläum des Bauhauses bildet den ersten Höhepunkt und zugleich den Auftakt zum 11. Internationalen Bauhaus-Kolloquium. Im Sommer, in den Monaten Juli und August, öffnet die Hochschule dann ihre Türen für jedermann. In den etablierten Formaten »summary« und »Bauhaus-Sommerakademie« werden studentische Projekte und Forschungsarbeiten ausgestellt, Vortragsreihen initiiert, kulturelle und andere Events organisiert, die Stadt zur Bühne gemacht. Geplant ist sogar, einen eigens entworfenen Ausstellungsraum temporär zu errichten, um den Ideen genügend Raum zu geben. Im Oktober, zum Semesterauftakt, beziehen sich dann der öffentliche Gründe für ein Studium in Weimar zu Ihre Konzepte, Arbeiten und Projekte sind Workshop »Technology and Society« und nennen. Johannes Hein, Student der Visu- gefragt. Längst nicht alle ihre Ideen wer- das Filmfestival »backup« thematisch auf ellen Kommunikation, brachte es auf den den vor den Campustüren Halt machen. das Bauhausjahr, des Weiteren soll der Punkt: »An der Bauhaus-Uni studieren Vielmehr werden sie subversiv und inter- frisch sanierte Kleine Van-de-Velde-Bau heißt, durch gestalterische und experi- aktiv den Weimarer Stadtraum erobern. wiedereröffnet werden. Ein dichtes Pro- mentelle Freiheit zum Wesentlichen zu Und nur mittels dieser kreativen Energie gramm hat sich die Universität also vor- kommen.« Genau diesen Anspruch, diese wird die geplante Leistungsschau zu einer genommen, das ab sofort mit konkreten Freiheit und die daraus resultierenden wirklich authentischen »Bauhaus-Schau«. Projekten gefüllt werden muss. Ergebnisse soll die Leistungsschau zeigen, In einer Umfrage, bei der die Hoch- die zugleich den Titel »Best of Bauhaus« Claudia Weinreich schule ihre Studierenden befragt hatte, tragen könnte. Doch die wichtigste Rolle Universitätskommunikation waren diese gebeten worden, ihre werden die Studierenden selbst spielen. Wer koordiniert die Aktivitäten für das Jahr 2009? Um Ideen für das Bauhaus-Jahr zu sammeln und zu koordinieren, hat die Wie wird das Bauhaus-Jahr finanziert? Schwerpunkt Hochschulleitung bereits Ende 2006 die 14 »Arbeitsgruppe Bauhaus ‘09« einge- Um die zahlreichen Aktivitäten finanzie- setzt. Die Arbeitsgruppe initiiert, koor- ren zu können, bedarf es verschiedener Höhe von ca. 1 Million Euro, wobei ein diniert und leitet die verschiedenen Töpfe. Die Universität stellt seit 2007 großer Teil an die Klassik-Stiftung gehen Bauhaus-Uni, erhalten daraus Mittel in Projekte und Formate, die für 2009 jährlich Haushaltsmittel zurück, die bis wird. Zusätzlich zu diesen Finanzierungs- entstehen sollen. Die AG setzt sich 2009 akkumuliert werden. Die Thürin- quellen plant die Universität, Sponsoren aus Mitgliedern der Hochschulleitung ger Landesregierung hat für das gesamte anzusprechen und weitere Drittmittel einzuwerben. und der Fakultätsleitungen zusammen Bauhaus-Jahr 1,7 Millionen Euro zur Ver- sowie aus wissenschaftlichen Mitar- fügung gestellt. Diese Summe muss aber- beitern und Professoren. Die zentrale zwischen den verschiedenen Akteuren Organisation der Aktivitäten liegt im aufgeteilt werden. Die Weimarer Pro- Rektoramt der Bauhaus-Universität. tagonisten, die Klassik-Stiftung und die Das Bauhaus inmitten bürgerlich-gesitteter Ruhe Kleine Weimarer Kulturgeschichte um das Jahr 1919 »Das Alte und Morsche, die Monarchie, Ereignisse ab. Vor revolutionären Auf- mit diesem Namen den Bruch zur Monar- ist zusammengebrochen. Es lebe das ständen aus Berlin ins friedliche Weimar chie offen ausdrückte. Das bekräftigte er Neue, es lebe die deutsche Republik!« geflohen, wurde hier über Deutschlands 1922 noch einmal mit der von ihm geschaf- verkündete Philipp Scheidemann am Konstitution beraten. Neben der exzel- fenen Gedenktafel für die Verfassungs- 9. November 1918 um 12 Uhr aus dem lenten Verkehrsverbindung war es aller- gebende Versammlung am Eingang des Fenster des Reichtags-Gebäudes in Berlin dings der Aspekt der bürgerlich-gesitteten Deutschen Nationaltheaters. Doch auch und zog damit die Konsequenz aus dem Ruhe und nicht die moderne Sichtweise dieses Bekenntnis zur Moderne nützte der Massensterben in den Schützengräben seiner großen Köpfe, die die Verfassungs- berühmtesten Schule der Avantgarde des Verduns, den aufbegehrenden Marine- vertreter nach Weimar strömen ließ. Das 20. Jahrhunderts nicht viel, denn in einem korps in Kiel und der Unfähigkeit eines Land, in dem erst Bücher und später »Ras- Kaisers, der von einem Platz Deutschlands senfremde« verbrannt wurden und weite an der Sonne träumte. Kreise auch der Weimarer Kulturelite dies tolerierten, hatten ganzheitliche Konzepte für Mensch und Umwelt kaum eine Ein neues Zeitalter kündigte sich an, welches auch das beschauliche Großher- Chance. Und so ist der von Lyonel Feiniger zogtum Sachsen-Weimar-Eisenach und oft beschwärmte Blick aus dem Fenster dessen Herrscher Wilhelm Ernst nicht seines ehemaligen Ateliers in der Geschwi- unberührt ließ, denn auch dieser mus- ster-Scholl-Straße 8 auf den Ettersberg heute kein ungetrübter mehr und doch so ste seinen Stuhl räumen. Ziel war es nun, die im weiteren Verlauf entstehenden Ansicht des kleinen Van-de-Velde-Baus um 1919 repräsentativ für eine Stadt, die sich zwar mit den großen Geistern der Vergangen- acht Freistaaten Thüringens zu einem »Großstaat« zusammenzufassen. Das war Kulturbürgertum bewarf sich schlicht und heit rühmt, mit den Ideen der Gegenwart zunächst nicht einfach, denn die zuvor ergreifend nicht mit Pflastersteinen auf und so eben auch denen des Staatlichen preußisch regierten Landesgebiete, allen der Straße, sondern war vor allem geübt Bauhauses aber bis heute in Konflikt steht. voran Erfurt, wurden von Preußen nicht in der Bewahrung von Ruhe und Ordnung, vollends freigegeben. So zog das erste denn des Weiteren nicht nur Henry van de Christian Tesch thüringische Parlament im Sommer 1920 Velde zum Opfer fallen sollte. Und in diese Fakultät Gestaltung in Weimar im Fürstenhaus, dem heutigen Atmosphäre kleinbürgerlichen Revan- Hauptgebäude der Hochschule für Musik, chismus’ klinkte sich ab April 1919 der Literaturempfehlung zu seiner ersten Sitzung ein. Und nicht nur Kriegsveteran Walter Gropius ein, der die Klaus Dicke/Michael Dreyer: Weimar als dort, sondern schon ein Jahr zuvor – im »Großherzogliche Hochschule für bildende politische Kulturstadt. Ein historisch-poli- der Veranstaltung entsprechend umbe Kunst« und die »Großherzogliche Kunst- tischer Stadtführer, Jena 2006. nannten, nun Deutschen Nationalthea- gewerbeschule« zum »Staatlichen Bauhaus ter – spielten sich seit Januar 1919 große in Weimar« zusammenführte und schon Chronologie gründet die »Großherzogliche Hoch- Handwerkserneuerung bestimmt wird. · 1904 Henry van de Velde baut den schule für bildende Kunst«, die zunächst ersten Teil des Hauptgebäudes Maler ausbildet. (Ostflügel). · 1902 Henry van de Velde wird zur Beför- · 1915 Henry van de Velde kündigt unter derung des Kunsthandwerks im Groß- dem Druck zunehmender Ausländer- herzogtum nach Weimar berufen. · 1902/07 Gründung des Kunstgewerblichen Seminars, der späteren Kunstgewerbeschule, deren Arbeit vom Jugendstil und Ideen der Kunst- und feindlichkeit sein Arbeitsverhältnis. · 1917 Henry van de Velde verlässt Deutschland. · 1919 Walter Gropius gründet das »Staatliche Bauhaus in Weimar«: Die »Groß- herzogliche Hochschule für bildende Kunst« und die »Großherzogliche Kunstgewerbeschule« werden mit neuartigem Programm zusammengeführt. · 1921 Der traditioneller orientierte Zweig der alten Kunsthochschule löst sich wieder vom Bauhaus. · 1925 Aus politischen Gründen muss das Bauhaus Weimar verlassen und setzt seine Arbeit in Dessau fort. Schwerpunkt · 1860 Der Großherzog Carl Alexander 15 futureflection bauhau¿ Fragen aktueller Lebensentwürfe sind im nischen Profil verwirklicht so vielleicht Zeitalter zunehmender Globalisierung und erstmals die Utopie eines universellen Medialisierung auch heute zugleich immer Bauhaus-Modells. Fragen an die Ausbildungsprogramme für »Modell, Modulation, Moderne und zukünftige Planer, Architekten, Designer Mode entstammen der gleichen Wurzel, und Künstler. Hier trifft sich der histo- die messen bedeutet. Diese Konnotation rische Diskurs mit der offenen Debatte um ist uns nicht immer bewusst. Modernität die geeigneten Formate der Ausbildung als fortschrittlicher Modellwandel meint und deren europaweiten Standards. Eine eigentlich Vermessenheit« (Flusser). Wir Schule wird im Wesentlichen durch ihre haben unseren Grad an Vermessenheit Lehrer und deren pädagogische und didak- immer wieder neu zu reflektieren – als Auch wenn das Weimarer Bauhaus selbst tische Lehrkonzepte repräsentiert und lebt Experiment der Bauhaus-Universität. noch keine Architekturabteilung hatte, erst durch die schöpferische Unruhe ihrer inspirierte es alle nachfolgenden Lehren Studierenden. Eine Schule hält Anschluss Fachöffentlichkeit der Künstler, Designer künstlerischer und gestalterischer Diszi- an kulturelle Werte und stiftet zugleich und Architekten nach Weimar, wo sich plinen, einschließlich der Architekturaus- einen akademischen Schutzraum für das am 1. April zum 90sten Mal die Gründung bildung, maßgeblich. Experiment. Eine Schule im besten Sinn des Bauhauses jährt. Hier begründete Johannes Itten mit dem dern erfindet das Leben und den Beruf in einem breiten Diskurs die historischen Vorkurs das Rückgrat der Bauhauspäda immer wieder neu. Ein Weimarer (Schul-) Ankerpunkte des Bauhauses als Schule zu gogik, deren Spuren in nahezu allen Modell nach dem Bauhaus macht Multi- reflektieren und gemeinsam mit internati- Kunst-, Design- und Architekturschulen disziplinarität für tradierte Fachdisziplinen onalen Partnern die Utopie der Moderne weltweit wieder zu finden sind. Das Bau- produktiv und erschließt zugleich neue in aktuellen Projekten zu hinterfragen. haus war (und die Bauhaus-Universität ist Forschungsfelder. Für eine zeitgemäße heute) in erster Instanz eine Schule oder universitäre Architekturausbildung bedeu- Professor Bernd Rudolf, Dekan der Fakultät ein Vielfaches davon und hatte über die tet das, den Innovationsgrad des frühen Architektur, zur Frage »Was ist das Bauhaus heute?« Schwerpunkt belehrt nicht für das (Berufs-) Leben, son- 16 Im Jahre 2009 schaut die internationale »...Vereinigung des Künstlers mit dem Bauhauses auf zeitgemäße Aufgaben der Techniker und Kaufmann in praktischer Umweltgestaltung zu extrapolieren. Die Werkarbeit...« (Gropius) den Entwurf der heutige Bauhaus-Universität Weimar mit Lebensbedingungen der Moderne zum Ziel. ihrem ausgewiesenen künstlerisch-tech- Anlass genug, aus heutiger Sicht und Nur Vision? Wir gestalten sie! Auch die Materialwissenschaft der Fakul- Bestand und zum konzeptionellen Facility tät ist gut aufgestellt, um von der Erkennt- Management. Einerseits ausgesprochen nis über vorhandene Materialien zum interdisziplinär forschend, vertreten die Entwurf neuer Materialien mit entspre- Professuren andererseits weiterhin den chend geplanten und gewünschten Eigen- jeweiligen Kern ihrer eigenen Lehrgebiete. schaften zu gelangen. Dieses wiederum Wofür wird Bauhaus 2019, zum hun- ist unverzichtbar, um im heutigen, um im dertjährigen Jubiläum stehen? Bauen ist modernen Bauhaus die Einheit von Kunst, ein bisher nur unzureichend beherrschter Handwerk und Technik zu leben. Bauhaus wird im engeren Sinne auch Prozess mit Wagnissen und Risiken für alle Beteiligten. Die heutigen Technolo- mit Bauen, mit der Immobilie, der künst- gien von der Materialwissenschaft bis hin Die Bauingenieursfakultät an der Bau- lichen, weil gebauten Umwelt verknüpft. zu Kommunikationstechnologien und der haus-Universität besteht seit mehr als 50 Hier ist als Schwerpunkt die Stadtent- Informationstechnik geben uns die not- Jahren. In dieser Zeit sind große Ingeni- wicklung angesiedelt, zu der wiederum wendigen Werkzeuge an die Hand, die eure aus dieser Hochschule hervorgegan- untrennbar die Entwicklung der Immobi- Prozesse des Planens und Bauens neu gen und sind wesentliche Forschungser- lie in gesellschaftlicher, wirtschaftlicher zu konzipieren. Eine ganze Anzahl ent- gebnisse erzielt worden. Dabei hat sich und technischer Hinsicht zählt. Viele sprechender Methoden muss dazu noch in den letzten Jahren gezeigt, dass immer aktuelle und sehr erfolgreiche Initiativen bereit gestellt werden. Bauen wird dann wieder besonderer Fortschritt an den nehmen unter diesem Aspekt im Bau- ein durchgängiger, beherrschter Prozess Rändern der etablierten Disziplinen mög- haus 2009 ihren unverzichtbaren Platz sein, bei dem Nutzer, Investor, Architekt, lich war. ein: die Studiengänge des Managements die Ingenieure und Fachplaner, die indus- für Bau, Immobilien und Infrastruktur triellen Lieferanten und die Handwerker, Diese Tatsache ist Grund, an der in Wei- und Europäische Urbanistik sowie das bei dem alle vernetzt und transparent mar vorhandenen historischen Klammer dort ebenfalls angesiedelte Internatio- eingebunden sind und jeweils ihre ori- des Bauhauses festzuhalten, der Einheit nale Promotionsprogramm, ferner die ginäre Leistung im Sinne des optimalen von Kunst und Handwerk unter Einbezie- breit angelegte Forschungslandschaft Gesamtbau- und -kunstwerks einbringen. hung der Technik. Natürlich werden For- zur Soziologie und Stadtentwicklung, zur schungsthemen und Entwicklungsfelder Raumplanung, zur Immobilienökonomie, Professor Hans-Joachim Bargstädt, Dekan stets fortgeschrieben. Waren es in den zu alternativen Projektentwicklungs- und der Fakultät Bauingenieurwesen, zur Frage 90er Jahren des letzten Jahrhunderts noch Finanzierungsmodellen, zum Bauen im »Was ist das Bauhaus heute?« im Wesentlichen die Weiterentwicklungen der Modellierung von Tragstrukturen, deren Berechnungsverfahren und deren Überprüfung durch Laborversuche, so hat sich das Entwicklungsfeld seitdem zunehmend verbreitert. Heute sind Forscher und Lehrende der Fakultät Bauingenieurwesen in mehreren Zusammenhängen im Sinne des Bauhausgedankens tätig: Weiterhin steht die Modellierung und die Simulation von Tragstrukturen durch hoch entwi- Schwerpunkt ckelte Rechenmodelle und entsprechende Abbildung von Materialparametern in vorderster Front. Gleichzeitig sind die Forschungsziele vielfältiger geworden, so etwa durch die komplexen Simulationen und Visualisierungen in der Verkehrsplanung, bei der Risikoabschätzung von 17 Hochwassern und anderen Naturkatastrophen sowie in der Bauprozessgestaltung. Fotos: Universitätskommunikation Das Experiment mit ungewissem Ausgang wagen Ein Teil unserer Vergangenheit ist das aktuell. Das Bauhaus war im höchsten Erfahrung, aber er hat nicht die Lösung Maße experimentell. Es wagte, neue Wege parat. Es entspricht der Realität, dass zu gehen in der Pädagogik, in der Kunst es für ein Problem unterschiedliche und und im Design. Bauhaus war Risiko, es individuelle Lösungen gibt. Häufig stellt war Ordnung und Chaos, es war Destruk- das zu entwickelnde Konzept die Wei- tion und Konstruktion, Intuition und Rati- chen für den dann zu beschreitenden onalität. Bauhaus heißt: das Aushalten Weg, für die zu nutzende Technik, das von Gegensätzen und Widersprüchen; Material, den Ort, die Form der Realisa- das Bauhaus wollte kein Rezeptelieferant tion. Wir pflegen die Nachbarschaft von sein, auch wenn es später von anderen so alten und neuen Medien und Techniken genutzt wurde. und überlassen die Wahl. Es kann heute nur darum gehen, zeit- Wir können heute nicht genau festle- Bauhaus, das 1919, also vor fast 90 Jahren gemäße Übersetzungen zu finden für gen, was ein Gestalter wissen muss, um in Weimar als Kunst- und Designschule den revolutionären Geist des Bauhauses, in der Zukunft zu bestehen. Wir ver- gegründet wurde. Es lieferte für das Er- der sicher auch in der Aufbruchstim- trauen auf die Selbstorganisation des scheinungsbild des 20. Jahrhunderts und mung begründet ist, die in Deutschland kreativen Forschers, der sich die Fertig- das gestalterische Denken und Handeln nach dem Ende des Ersten Weltkrieges keiten und das Wissen besorgt, wenn er wichtige Impulse. herrschte. Heute erleben wir eine digitale es braucht, und der weiß, wo und wie Revolution, und wir stehen vor globalen er sie findet. Wir vertrauen auf den Mut Unsere Hochschule hat das Bauhaus in politischen, soziologischen, wirtschaft- zum Experiment, das Risiko des Schei- seinen Namen übernommen. Damit möch- lichen und ökologischen Herausforde- terns inbegriffen, denn Erfahrungen muss ten wir seine Bedeutung würdigen, und rungen in einer bisher unbekannten man selber machen. Wichtig ist dabei, wir versuchen, uns dieses Erbes würdig zu Größenordnung. Weder Designer noch die eigene Arbeit zu reflektieren, und erweisen. Aber wie macht man das? Die- Künstler können sich dem entziehen, sie dies nicht nur in praktischer Anschauung. ser Frage müssen wir uns stellen. Es zeigt müssen über ihre Verantwortung nach- Deshalb verpflichtet der Name »Bauhaus« sich, dass man eine historische Epoche denken, die sie mit ihrer kreativen Arbeit dazu, das eigene Tun ständig kritisch zu weder zurückholen noch kopieren kann. als Beitrag zu dieser Entwicklung leisten. reflektieren, also zur Fähigkeit, die eigene Die von uns praktizierte Projektlehre Position immer wieder in Frage stellen zu Wir leben heute in einer anderen Zeit mit anderen Bedingungen und Herausfor- heißt auch immer, das Experiment mit können. ungewissem Ausgang zu wagen. Es ist den Lehrern und Schülern des Bauhauses nicht nur Wissensvermittlung, sondern Professor Herbert Wentscher, Dekan der gedacht und gemacht wurde, war bahn- Anleitung zum selbstständigen Forschen Fakultät Gestaltung, zur Frage »Was ist das brechend, visionär und ist noch heute und Lernen. Der Lehrende hat wohl mehr Bauhaus heute?« Schwerpunkt derungen. Vieles, was vor 90 Jahren von 18 Fotos: Nathalie Mohadjer Die Fakultät Medien im Spiegel des Bauhauses der Gründung des Staatlichen Bauhauses so lohnenswert ist diese Auseinanderset- besteht genau in dem Paradigmenwech- zung bis heute. sel der gestalterischen Qualitäten, der durch veränderte Produktions- und Dis- Professor Jens Geelhaar, Dekan der Fakul- tributionsprozesse sowohl 1920 als auch tät Medien, zur Frage »Was ist das Bauhaus 1996 notwendig war. Insofern ist es nicht heute?« verwunderlich, dass die Fakultät Medien 1996, aus der Fakultät Gestaltung heraus in die Bauhaus-Universität hinein, geboren wurde. Gestaltung muss, damals wie heute, erneut in einem deutlich erweiDas Staatliche Bauhaus zu Weimar wird terten Kontext verstanden werden. Es gegründet in einer Zeit, in der die in- geht nicht ausschließlich um das Design dustriellen Produktionsprozesse nach von Produkten oder deren Erscheinungs- gestaltenden Elementen in der Massen- bild. Vielmehr steht auch die Gestaltung produktion verlangen. Eine Qualität, die gesellschaftlicher Prozesse, technolo- im industriellen Produktionsprozess zu gischer Entwicklung und wirtschaftlicher verschwinden droht und die im bis dahin Modelle im Zentrum unserer Aufmerk- vorherrschenden, handwerklichen und samkeit. Ursprünglich sind es immer künstlerischen Einzelprodukt noch exi- wieder Fragen der Gestaltung, die den stent war. innovativen Prozess in diesen Bereichen vorantreiben. Sie sind jedoch nicht isoliert zu sehen, sondern stehen immer im beschäftigen sich mit dieser zentralen Fra- transdisziplinären Spannungsfeld zwi- gestellung, in Bezug auf die Ausbildung schen Kultur und Gesellschaft, Technolo- der Studierenden. gie und Wirtschaft. Die Fakultät Medien wird 1996 an der 1920 war die Rückbesinnung auf die Bauhaus-Universität Weimar gegrün- handwerklichen Qualitäten in der Aus- det. Das neue Medium Internet ist in bildung und die Etablierung von Werk- einer exponentiellen Wachstumsphase stätten ein wesentlicher Bestandteil und wird, durch das World Wide Web, des Ausbildungskonzepts. Die Fakultät von der Gesellschaft erstmals als Mas- Medien antizipiert heute veränderte senmedium wahrgenommen. Mit der Produktions- und Lebensbedingungen, Digitalisierung von Informationen und indem die verschiedenen Bereiche der deren globaler Verbreitung ändern sich theoretischen Reflektion des Medien- Produktionsprozesse und alltägliche und Kulturbegriffes sowie der tech- Lebensgewohnheiten massiv. Vor allem nologischen Entwicklung mit den im Medienbereich, der bis dahin auf die gestalterischen und künstlerischen Massenmedien Print, Radio und Fernse- Potentialen der neuen Medien in einen hen sowie auf die Medienprodukte direkten Dialog gebracht werden. Die Musik und Film konzentriert war, müs- interdisziplinäre Struktur der Bauhaus- sen sich ganze Industriezweige den Universität Weimar und der transdiszi- neuen Produktions- und Distributions- plinäre Gedankenaustausch ermöglichen prozessen anpassen. Noch vor der Jahr- es uns, diese erweiterte »handwerkliche tausendwende wird der Übergang vom Qualität« zu leben und eine herausra- Industrie- in das Informationszeitalter gende Stellung im internationalen Lehr- verkündet. Eine der offensichtlichen Parallelen zwischen der Situation der Medienaus- und Forschungsbetrieb einzunehmen. So schwierig es ist, an die Methoden und Erfolge einer Institution anzuknüpfen, die bildung heute und den Fragestellungen weltweit Maßstäbe in der Gestaltungs- der gestalterischen Ausbildung zu Zeiten und Architekturausbildung gesetzt hat, Schwerpunkt Zahlreiche Beiträge der Bauhaus-Meister 19 Als Förderer bewusst eigene Impulse setzen Dieter Bauhaus, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mittelthüringen, über das Bauhausjahr 2009 und das Engagement des Kreditinstituts im Hochschulbereich Projekte ein. Momentan gilt dies z.B. für einwerben könnten. Aus unseren Erfah- das Bauhausjahr 2009. Wir sehen uns nicht rungen zeichnet erfolgreiche Förderpro- als bloßer Geldgeber, sondern wollen die jekte insbesondere aus, dass sich der Projekte aktiv begleiten und unterstützten. Antragsteller aus einer Vielzahl möglicher Dabei wollen wir auch bewusst eigene Vorhaben auf die zentralen fokussiert und Impulse setzen. hierfür gezielt passende Partner anspricht. Er muss deutlich machen, warum gerade Wie sehen Ihre Erfahrungen in der Förde- dieses Projekt das genau richtige ist und rung von Hochschulprojekten aus? wie sich der Förderer in das Projekt ein- Mit den Hochschulen in unserem gerfristige Partnerschaften über mehrere Die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen- Geschäftsgebiet stehen wir in gutem Kon- Jahre sind dabei denkbar. Thüringen und die Sparkasse Mittel takt. So sind wir Mitglied in mehreren bringen und präsentieren kann. Auch län- Fördervereinen oder unterstützen einzelne Vorhaben. Auch wenn nicht immer Universitäten und damit Lehre und For- Linsel und Dr. Frank Simon-Ritz sprachen alles perfekt läuft, sind wir insgesamt mit schung in Abhängigkeit von Unternehmen begeben? mit Dieter Bauhaus, dem Vorstandsvor- der Zusammenarbeit und den Ergebnissen sitzenden der Sparkasse Mittelthüringen, zufrieden. In den letzen Jahren spüren wir über Kulturförderung und Sponsoring. deutlich, dass die Hochschulen intensiver Diese Gefahr sehe ich bislang nicht, da den Kontakt zu uns suchen. auch weiterhin die öffentliche Förderung Herr Bauhaus, die Sparkasse Mittelthü- die stärkste Säule der Hochschulfinanzie- ringen ist einer der wichtigsten Kultur- Was vermissen Sie in den Hochschulver- förderer im Freistaat. Wie finden Sie als waltungen in Bezug auf Sponsoring oder nen ergänzend Unterstützung leisten und Kreditinstitut passende Förderprojekte? das Spendensammeln, wie könnten Uni- zu einem intensiveren Austausch zwischen versitäten zu besseren Partnern für private Theorie und Praxis beitragen, was ja allent- Dieter Bauhaus: Bei uns gehen im Jahr Förderer werden? halben gefordert wird. Eine Einmischung betreffen unterschiedlichste Projekte aus Auffällig ist, dass uns Förderanfragen von den Sponsoren fern. den Bereichen Kultur, Sport, Soziales - bis unterschiedlicher Seite und teilweise nicht hin zum Denkmalschutz und zur Heimat- abgestimmt erreichen. Neben der Hoch- Wie sind Sie auf die Spendenaktion des und Brauchtumspflege. schulleitung treffen bei uns Anfragen ein- Freundeskreises der Bauhaus-Universität zelner Studenten, der Fördervereine oder und der Universitätsbibliothek zur »Bau- Wir schauen jedes einzelne Projekt intensiv an und prüfen, ob eine Betei- auch einzelner Lehrstühle ein. Hier wäre haus-Bibliothek« aufmerksam geworden? ligung unserer Sparkasse möglich und es aus unserer Sicht wichtig, dass die Was hat Sie dazu bewogen, sich hier zu sinnvoll ist. Für uns als Sparkasse ist es Hochschulen diesen Prozess stärker steu- engagieren? besonders wichtig, dass die Projekte eine ern, damit die zentralen und wichtigen positive Ausstrahlung auf die Region Vorhaben auch als solche wahrnehmbar Der Freundeskreis der Bauhaus-Univer- haben und den hier lebenden Menschen sind und von uns entsprechend eingeord- sität hat uns auf dieses Projekt aufmerk- zugute kommen. Auch ist für uns die Ver- net werden können. sam gemacht. Die 450 Publikationen des Spenden sammeln hat in Deutschland mente aus den Anfangsjahren der Bau- Staatlichen Bauhauses Weimar sind Doku- netzung in der Region und die Nachhaltigkeit von entscheidender Bedeutung. Schwerpunkt rung bleiben wird. Private Förderer kön- in die Kompetenz der Universitäten liegt rund 1.000 Förderanfragen ein. Diese 20 Inwieweit sehen Sie die Gefahr, dass sich thüringen unterstützen den Druck des Bandes 2 der »Bauhaus-Alben«. Christiane Dabei ist die Bandbreite der von uns im Bildungsbereich noch keine Tradition, haus-Bewegung. Sie besitzen daher einen geförderten Projekte groß und reicht vom auch das private Engagement ist in dieser außerordentlichen Stellenwert als Ausstel- großen Kunst-Event bis hin zum klei- Sparte noch recht neu. Inwieweit müssen lungs- und Forschungsobjekte. Wir haben nen Dorffest. Die Sparkasse ist eben für deutsche Universitäten künftig professio- deshalb ohne Zögern auf den Spendenauf- alle da. Dies gilt auch für unser Förder neller vorgehen, um Spenden zu sammeln ruf reagiert und für die Restaurierung der engagement, wo wir mit einem Betrag und damit Projekte zu finanzieren? Bestände einen Förderbetrag von 1.000 Euro zur Verfügung gestellt. von jährlich rund 1,2 Millionen Euro zu den größten Förderern in der Region Ich könnte mir vorstellen, dass Hochschu- Darüber hinaus haben wir uns mit zählen. Darüber hinaus bringen wir uns len durch ein stärker strategisch ausgerich- unseren Partnern von der Sparkassen- auch aktiv in für die Region bedeutsame tetes Vorgehen erfolgreicher Fördergelder Kulturstiftung Hessen-Thüringen dafür ausgesprochen, das Projekt zur Publika- aus Ihrer Sicht mögliche Partner, wenn es tion der »Bauhaus-Alben« über drei Jahre um die Hebung versunkener Schätze geht? Wie stellen Sie sich die künftige Zusammenarbeit vor? zu unterstützen. Hierfür stellen wir insgesamt 15.000 Euro zur Verfügung. Originalzustand zurück versetzt werden. Ich bin überzeugt, dass jedes Unternehmen und jede Institution die Aufgabe hat, Ich glaube, dass wir derzeit mit der Sparkasse bereits seit vielen Jahren ein sich mit seiner Vergangenheit und Tra- Arbeitsgruppe »Bauhaus 2009« im Rah- Schwerpunkt unseres Förderengagements. dition auseinanderzusetzen und auf die- men der »Impuls-Region« auf einem guten Dies hat nichts mit meinem Nachnamen ser Grundlage die künftige Entwicklung Weg sind. Alle maßgeblich Beteiligten sind zu tun, sondern mit dem Stellenwert, den zu gestalten. Ich glaube nicht, dass man einbezogen, stimmen ihre Aktivitäten ab das Bauhaus weltweit hat und damit auch diese Verpflichtung quasi an andere dele- und können so ihre Kräfte bündeln und für Weimar haben muss. Mit der Publika- gieren oder übertragen kann. Für konkrete gemeinsam auf mögliche Förderer zugehen. tionsförderung der Alben setzen wir ein Aufgaben, die sich daraus ergeben, lassen Die Sparkasse Mittelthüringen wird langjähriges Engagement fort: Stationen sich dann wiederum externe Partner und sich in das Bauhaus-Jahr intensiv einbrin- Das Thema »Bauhaus« ist für unsere waren zum Beispiel die Rekonstruktion Dienstleister einbinden, die dann Tätig- gen und hat bereits finanzielle Unterstüt- des Musterhauses »Am Horn«, die Mach- keiten übernehmen können, die über die zung zugesagt. Wie viele andere würden barkeitsstudie für den Bau eines Bauhaus- personellen Kapazitäten der Hochschule wir uns freuen, wenn das Jubiläums- Museums am Theaterplatz und zahlreiche hinausgehen. Jahr auch dazu beitragen könnte, einen Grundstein für den Neubau des Bauhaus- weitere Aktivitäten. Ihr langjähriges Engagement für die Bau- Museums zu legen. Wie sehen Sie die Aufgaben, die eine Ein- haus-Universität und den Freundeskreis richtung wie die Bauhaus-Universität im der Universität zeigt sich in verschiedenen Das Gespräch führten Christiane Linsel und Hinblick auf ihr geistiges Erbe hat? Sind erfolgreichen Projekten. So konnte 1999 Dr. Frank Simon-Ritz. Universitäten angesichts ihrer Tagesaufga- das Haus Am Horn durch die Unterstützung der Sparkassen-Organisationen denk- kulturellen Erbes zu schultern? Wer sind malpflegerisch rekonstruiert und in den Schwerpunkt ben überhaupt in der Lage, die Pflege des 21 Das Haus Am Horn wurde 1999 dank der Unterstützung unter anderem der Sparkassen-Finanzgruppe denkmalpflegerisch rekonstruiert und auf den Originalzustand zurückgebaut. Foto: Universitätskommunikation Projekte | Forschung Bauhaus-Uni auf der Messe EXPO-REAL Architektur Fakultät Architektur Neu am Institut für Europäische Urbanistik Barrierefrei ins Haus oder ins Internet Die neu gegründete »Bauhaus-Gesell- Im 1999 gestarteten postgradualen Studien- Am 9. Oktober startete die Architektur- schaft für immobilienwirtschaftliche gang Europäische Urbanistik wurden dieses fakultät die öffentliche Vorlesungsreihe Forschung« stellte sich auf der führen- Jahr 35 Studierende aus 13 Ländern imma- »Schindler Award Lecture«. Erwartet wer- den internationalen Gebäudemesse, der trikuliert. Die größte Gruppe stellen chine- den in der Folge Referenten aus unter- EXPO-REAL, Kapitalanlagegesellschaften sische Studierende aus Tongji (Shanghai). schiedlichen Bereichen, wie Architektur, und Investoren vor. Im Mittelpunkt der Aus Argentinien, Chile, Kolumbien und Technik- und Kulturgeschichte, Städte- Geschäftsaktivitäten der aus der Uni- Venezuela kommen sieben Studierende. bau und Philosophie. Im Mittelpunkt der versität ausgegründeten Firma steht die Fünf neue Doktorandinnen und Doktoran- Reihe steht die Barrierefreiheit für Haus Anwendung neuester wissenschaftlicher den wurden in das Promotionsprogramm und Wohnung, Kunst und Kultur wie auch Erkenntnisse in Ratingmodelle der Immo- des Instituts aufgenommen. Damit sind ins- für die digitalen Medien. Die Veranstal- bilienwirtschaft. Das von Prof. Bernd gesamt 114 Studierende, darunter 39 deut- ter, Prof. Wolfgang Christ und Prof. Bernd Nentwig entwickelte softwaregestützte sche und 75 ausländische Studierende aus Rudolf, kündigten eine Fortsetzung im Bewertungsverfahren für offene Immobi- 32 Nationen immatrikuliert. nächsten Jahr an. Nach Angaben der Ver- lienfonds ermöglicht eine Differenzierung anstalter ist zudem eine Publikation der zwischen Standort und Objektmerkmalen Vorträge 2008 geplant. mit bis zu 200 Indikatoren. Einen wichtigen Auftraggeber fand die junge Firma in der international renommierten Ratingagentur SCOPE-Group. Airside meets Landside Der Lehrstuhl Theorie und Geschichte der Soziologie, Literatur- und Wirtschafts- »Airports – In the Metropolitan Region«, modernen Architektur vergibt 2008 für wissenschaften. Das 20-tägige Kom- so der Titel eines Studienprojekts unter das Internationale Studienprogramm ISP paktseminar Ende Februar in Tokio und der Leitung von Visiting Professor Rainer »Weltenbilder-Weltenbilden« Stipendien anschließend Seoul umfasst die Durch- Johann. Diskutiert wird die Frage, wie der führung von Seminaren, Exkursionen, technische Infrastrukturknoten Flughafen Vorträgen und Workshops. Vorausset- städtebaulich und urbanistisch in Stadt zung für die Teilnahme am ISP sind sehr und Region nachhaltig integriert werden gute Englischkenntnisse und ein beson- kann. 35 Studierende des Hauptstudiums deres Interesse an der Architekturtheorie. Architektur, der Europäischen Urbanistik Die Flug- und Unterbringungskosten in Korea und Japan werden vom Deutschen und des Partnerprogramms mit der TongjiUniversität, International Intergrated Akademischen Auslandsdienst (DAAD) Urban Studies (IIUS), werden für die aktu- finanziert. Eine Eigenbeteiligung von 350 elle Flughafenentwicklung »Berlin Bran- CityscapeCollage: Japan|Korea|Deutschland Foto: Chris Dähne Euro ist unmittelbar nach der Einschrei- denburg International« (BBI) und Lissabon bung zu entrichten. entsprechende Konzepte erarbeiten. an fünf Studierende der Fakultät Archi- Dipl.-Ing. Chris Dähne M.Sc. (Arch.) tektur, die im Hauptstudium oder in den Professur Theorie und Geschichte der Masterprogrammen AAD oder Media modernen Architektur Architecture studieren. An dem Programm nehmen neben www.uni-weimar.de/projekte/isp-gjk Erfurt je zwei Universitäten aus Japan Projekte | Forschung Fünf Stipendien zu vergeben 23 und Korea teil. Die beteiligten Fachgebiete sind Architektur, Philosophie, Seminar am Institut für Europäische Urbanistik. Foto: Philippe Schmidt Architektur Bauhaus digital MediaArchitecture im Haus Am Horn Studenten des postgradualen, interdisziplinären Masterstudienganges MediaArchitecture zeigten im Oktober 2007 eine Auswahl ihrer besten Studienprojekte im Haus Am Horn in Weimar. Die Ausstellung präsentierte das breite Spektrum theoretischer und entwurfspraktischer Arbeiten. Mit dem Masterstudiengang MediaArchitecture findet das Programm des historischen Bauhauses »Kunst und Technik, eine neue Einheit« seine konzeptionelle Erweiterung und Reformulierung im Zeitalter der digitalen Technologien. Deshalb ist es besonders bemerkenswert, wie sich digitale und analoge Projekte des Stu dienganges im Kontext des so genannten Musterhauses Am Horn, als Ursprung des neuen Bauens in Weimar, präsentieren. Blick in den Zentralraum der Ausstellung. Interdisziplinäre Aufgabenstellungen der Bühnenobjekte stellen die Bestandteile Professoren der Fakultäten Medien und dieses Raumes dar und verschmelzen mit Architektur des Studienganges haben zu ihm. Ausgestellt sind Pläne und Modelle spannenden und interessanten Ergebnis- bis hin zu Kostümen im Maßstab 1:1. sen geführt. Material Digital, Rasterraum, Im Zentrum des Projektes »Imagina- Mobilität, Quicktime-VR, Convertible City tion des Architektonischen – ein medi- oder Noise and Interruption sind eine Aus- ales Stadtexperiment« stehen die Medien wahl von Themen, die von den Studenten Film und Video als Instrumentarium zur bearbeitet wurden. kritischen Reflexion und Imagination von Architektur und städtischem Raum. Kostümentwürfe zu »Heiner Müllers Quartett» Im Seminar Architektur als räumliches Medium wurden MediaArchitecture- Die Techniken und Technologien der Produktion und Präsentation von Architek- Pavillons entworfen, deren Realisation tur haben sich gewandelt. Die Architektur dem Studiengang eine adäquate Arbeits- kann dabei als das älteste Massenmedium und Präsentationsmöglichkeit auf dem begriffen werden, das gegenwärtig durch Uni-Campus verschaffen kann. Die Ausstellung macht neugierig auf die »neuen Medien« eine wirkungsmächtige Erweiterung und Vervielfältigung im weitere Projekte, die im international Bereich des Virtuellen erfährt. ausgerichteten Studiengang MediaArchi- Projekte | Forschung Die Ausstellung zeigte interaktive 24 Arbeiten von Andreas Wolter und Jens Tiny Tony – ein anregender, auditiver Automat. Fotos: Tobias Adam tecture entstehen werden. Dr. Sabine Zierold Weber, die zur spielerischen Annäherung einladen und den Betrachter zum Akteur Die Masterarbeit von Lorena Diaz Ste- Professuren Darstellungsmethodik und werden lassen. Die Besucher konnten mit phens mit dem Titel »Heiner Müllers Bauformenlehre dem »Windmacher« eine Buchstaben- Quartett« zeigt beispielsweise den Ent- projektion verwirbeln oder das Männ- wurf eines temporären Bühnenraumes, der chen Tiny Tony, ein auditiver Automat, eine Vielzahl von Wandlungs- und Inter durch Geräusche in Bewegung setzen. Im aktionsmöglichkeiten mit den Schauspie- Zentrum des Zentralraumes zeigte eine lern bereithält. Es wurde ein szenischer Lichtsimulationsanlage die Beleuchtungs- Raum geschaffen, der als Theater und Büh- möglichkeiten einer Bühnensituation. nenbild zugleich funktioniert. Kostüm und Konferenz MEDIACITY erforscht Beziehung zwischen neuen Medien und dem Stadtraum Wie verändert ein Handy-Gespräch, diese zwischen Menschen und Räumen und private Geste im öffentlichen Raum, die schaffen diverse Ströme von Information, wird in seiner Arbeit durch einen hochka- Architektur der Stadt? Diese Frage und Kommunikation und Wissen. Entsprechend rätigen wissenschaftlichen Beirat unter- professur Soziologie der Globalisierung, viele andere will die Konferenz »MEDIA- der anvisierten Forschungsschwerpunkte stützt. Hierfür konnten 14 internationale CITY – Situations, Practices and Encoun- besteht die Konferenz aus drei wissen- Wissenschaftler gewonnen werden, deren ters« vom 18. bis zum 19. Januar 2008 schaftlich orientierten Tagungseinheiten Arbeit im Schnittfeld Medien – Architek- beantworten. Dem interdisziplinären sowie einem eher praxisbezogenen Work- tur – Stadtforschung beispielhaft ist. Der Anspruch des MEDIACITY-Projektes fol- shop, der die theoretisch reflektierten Beirat ist aktiv an der Begutachtung und gend werden zur Konferenz Beiträge von Architektur Das Mobiltelefon und der öffentliche Raum Auswahl der Konferenzbeiträge betei- Teilnehmern aus den verschiedensten ligt. Ausgewählte Mitglieder werden als Wissenschaftsbereichen wie Architektur, eingeladene Sprecher an der Konferenz Urbanistik, Soziologie, Medienwissen- teilnehmen. schaften und verwandter Disziplinen erwartet. Die Konferenz widmet sich der www.mediacityproject.com Frage, wie soziale Beziehungen und Räume der Stadt durch den Gebrauch und die Prof. Dr. Frank Eckardt Präsenz neuer Medien geschaffen, erfah- Juniorprofessur Soziologie der Globalisie- ren und genutzt werden. rung, Fakultät Architektur Die zweite MEDIACITY-Konferenz fokus- Logo der Konferenz. Gestaltung: Andreas Wolter Practices, Encounters. Grundlage dieser Themen auf einer anwendungsbezogenen Auseinandersetzung ist die Annahme, dass Ebene widerspiegelt und architektonische neue Medien verschiedenartige Praktiken und künstlerische Konzepte als auch Medi- und Handlungsweisen im öffentlichen enkunstprojekte vorstellt. Raum stimulieren. Sie generieren dabei unterschiedlichste Formen der Verbindung Prof. Dr. Jens Geelhaar Professur Interface Design, Fakultät Medien siert gezielt auf die drei Bereiche Situations, Das MEDIACITY-Forscherteam unter Leitung von Prof. Frank Eckardt, Junior- Graduierungsfeier im Audimax (archit) Beinahe 200 Absolventen haben in Bilder als Chiffren der Gesellschaft«. So diesem Jahr ihren Abschluss an der Fakul- wie sich das historische Bauhaus der Schaf- forderung von Absolventen der Bauhaus- tät Architektur der Bauhaus-Universität fung symbolfähiger Ikonen ihres Zeitalters Universität. widmete, sei dies nun die tägliche Heraus- erlangt. Dazu zählen die ersten drei Master of Scienes in Architecture und fünf Projekte | Forschung Bachelor of Scienes in Architecture. Bei der Graduiertenfeier am 9. November im Audimax der Universität wurden die Diplomanden, Bachelor- und MasterAbsolventen vom Rektor der BauhausUniversität, Prof. Gerd Zimmermann, und dem Dekan der Fakultät Architektur, Prof. Bernd Rudolf, in einer feierlichen Zeremonie verabschiedet. Als zukünftige Aufgabe 25 der »neuen Kollegen« bezeichnete Zimmermann »den Entwurf architektonischer Großes Gedränge herrschte im Hauptgebäude bei der Graduiertenfeier. Foto: Matthias Eimer Architektur Vernunftgemäße Schönheit Ausstellung zum 50. Todestag von Henry van de Velde Die Ausstellung »Vernunftgemäße Schönheit« wurde anlässlich des 50. Todestages von Henry van de Velde von den Professuren Darstellungsmethodik und Theorie und Geschichte der modernen Architektur konzipiert. Vom 12. Oktober bis zum 15. November 2007 wurden erstmals alle Pläne für den Bau der Kunstgewerbeschule präsentiert, an der im Oktober 1907, vor genau 100 Jahren, die ersten Studenten ihre Ausbildung begannen. Anhand der noch in den 90er Jahre als verschollen geglaubten Zeichnungen konnte nun die Planungsgeschichte des gesam- Großherzogliche Kunstgewerbeschule am Karlsplatz (heute Goetheplatz) in Weimar. Visualisierung: Mariana Cheresharova, Benedikt Reipen, Florian Müller ten Ensembles der Weimarer Kunstschulbauten dokumentiert werden. Ein Teil der Ausstellung war der Prä- Weimar, wurde von Prof. Kästner über- für Architektur und Bauwesen Weimar. nommen. Bei dem vorhandenen Material Die Vollkommenheit des Titelblattes der sentation van de Veldes nie realisierter handelte es sich um Wettbewerbe, die Urkunde überzeugte van de Velde, dass Entwürfe gewidmet, die in seiner Weima- auch zu van de Veldes Zeiten unter Zeit- »die Vollkommenheit, welche die Van- rer Zeit entstanden. Im virtuellen Raum druck und ohne Computer, Kopierer und de-Velde-Schule vor dem ersten Welt- modelliert, texturiert und ausgeleuchtet, Drucker entstanden. Da gab es manche krieg erreicht hatte, ... auf dem Gebiet erstanden diese, selbst für viele Van-de- Widersprüchlichkeit zwischen den ein- der Typografie um keinen Grad gesunken« Velde Kenner oft in Vergessenheit gera- zelnen Darstellungen, die entwerferisch sei. Schirrmeister hatte den Eindruck, tenen Projekte in ihrem Kontext wieder neu durchdrungen werden wollten. Sie dass van de Velde diese Auszeichnung und Ehrung als eine Genugtuung emp- neu und wurden interaktiv begehbar mussten analytisch aus vorhandenen gemacht. 13 Studierende der Studien- gebauten Beispielen generiert werden. fand, weil er sah, dass man ihn in Weimar gänge MediaArchitecture und Architek- Mit dem digitalisierten Material wurde nicht vergessen hatte. Am 23. Oktober tur arbeiteten an der Modellierung der ein Terminal mit Diashows und virtuellen 1957 bedankte sich van de Velde für »die Projekte: Großherzogliches Kunstgewer- Rundgängen ausgestattet. Eine virtuelle Ehre und den Wert des Titels Ehrensena- bemuseum am Karlsplatz, dem heutigem Präsenz der Ausstellung in Second Life tor«. Der 94-Jährige bot seine Mitarbeit Goetheplatz, Louise Dumont Theater auf European University Island wurde an und hoffte, soweit es seine körper- auch realisiert. Die Studenten besuchten lichen Kräfte und seine Augen erlaubten, zusätzlich zur Visualisierungsarbeit ein »in irgend etwas« der Hochschule in Wei- Theorieseminar bei Dr. Norbert Korrek, mar helfen zu können. Der Brief traf am um sich van de Veldes Geistes- und Ent- 25. Oktober 1957, an seinem Todestag, wurfshaltung anzunähern. in Weimar ein. Dass man Henry van de Projekte | Forschung Der kleinste Teil der Ausstellung war 26 Velde an der Bauhaus-Universität Weimar Henry van de Velde in besondere Weise nicht vergessen hat, davon zeugt die Aus- gewidmet. An Hand von Archivalien aus stellung im Van-de-Velde-Jahr. dem Universitätsarchiv wurde an die Friedrich Nietzsche Forum an der Sackpfeife in Weimar. Visualisierung: Professor Andreas Kästner ebenfalls vor 50 Jahre erfolgte Ernennung Prof. Andreas Kästner des belgischen Künstlers zum Ehrense- Professur Darstellungsmethodik nator der Weimarer Hochschule erinDr. Norbert Korrek in der Belvederer Allee, Ausflugsgast- nert. Am 10. Oktober 1957 besuchte der stätte im Webicht bei Weimar, Theater Architekt Georg Schirrmeister, Lehrbe- Professur Theorie und Geschichte der am Champ Élysées, Paris, Thüringisches auftragter am Lehrstuhl für Wohn- und modernen Architektur Zentralmuseum im Stadtgarten in Erfurt, Gesellschaftsbau, Henry van de Velde in Secessionsgebäude am Kurfürstendamm, seinem damaligen Wohnhaus in Oberae- Berlin. Das siebte Projekt, das Friedrich geri. Schirrmeister überreichte die Ernen- Nietzsche Forum an der Sackpfeife in nungsurkunde der damaligen Hochschule Eine öffentliche Modenschau aus Tetrapacks (archit) Am 8. Oktober 2007 war der tradi- Architektur Die schillernde Innenhaut der klingenden Kleider Dächer Weimars langsam an das Zen- tionelle Auftakt des Architekturstudiums trum und vor allem an das Hauptgebäude an der Bauhaus-Universität. Er erinnert der Bauhaus-Universität heran. Über die an den vom Bauhaus-Meister Johannes den Studenten eher vertraute Kulturtech- Itten am gleichen Ort erfundenen Vor- nik des Experimentierens und kreativen kurs. Doch im Gegensatz zu Ittens Kurs Gestaltens wurden aus der schillernden soll hier nicht nur eine Orientierungshilfe, Innenhaut der Tetrapacks Modelle entwi- sondern auch eine Einführung in die nach- ckelt. Doch nicht architektonische Modelle folgenden Anforderungen eines Architek- im Sinne des gebauten Raumes waren die turstudiums geboten werden. Aufgabe, sondern es ging um ein Kreativitätstraining und um die Architektur der Mode. Dazu sollten aus Tetrapacks klingende Kleider hergestellt werden. Es war jedoch nicht nur faszinierende, silbern und golden leuchtende Mode gefragt, sondern zusätzlich auch die Entwicklung einer Akustik der Kleider. In Bachelor- und Mastergruppen unterteilt, wurden die gestalteten Kleider am 18. Oktober in einer öffentlichen Modenschau im Hauptgebäude von den Studierenden selbst getragen. Das Sounddesign der klingenden Kleider untermalte die Sieben Schritte der Annäherung gingen schillernde Kollektion. Und sogar kleine die 200 Bachelor- und Masterstudenten Geschichten mit einer ausgearbeiteten Mit allen Kräften wird hier gegen eine geheimnisvolle Riesenqualle gekämpft. der Architektur im Einführungskurs. Am Dramaturgie kamen unter großem Beifall Fakultät Architektur seit einigen Jahren Anfang stand die kaum noch bekannte des Publikums auf die Bühne. Honoriert erfolgreich praktiziert wird. So wurden in Kulturtechnik des Zeichnens, als wich- wurde die Arbeit zudem durch Credit den letzten Jahren beispielsweise Flug- tigstes Rüstzeug des Architekten. Dazu Points. objekte, Schiffe, Spurenmacher, Lichtge- arbeiteten sich die Studierenden vom Das Projekt »Klingende Kleider« reiht Rande der Stadt (Belvedere) über die sich damit in eine Tradition ein, die in der stalten und architektonische Flug-Hüte gestaltet. Diese Kleider rasselten, raschelten, quietschten, kreischten, trommelten und grummelten. Projekte | Forschung Im Foyer des Hauptgebäudes tanzten die silbern schillernden Kleider eine kleine Geschichte. 27 Alice entkommt dem Wunderland und besucht das Tetrapackland in Weimar. Fotos: Tobias Adam Bauingenieurwesen Fakultät Bauingenieurwesen Mangelware Bauingenieure DAAD-Förderung für Katastrophenprofis Erhöhter Zulauf bei den Werkstoffwissenschaften (uk) Die Absolventenzahl im Bauingenieur- (uk) Die Katastrophenprofis des Master- (cl) Deutschland braucht Ingenieure. Dazu wesen ist bundesweit auf dem Tiefststand. programms »Natural Hazards Mitigation zählen auch Werkstoffwissenschaftler, wie Die aktuelle Studierendenstatistik des in Structural Engineering« sind am Puls sie an der Fakultät Bauingenieurwesen Hauptverbandes der Deutschen Bauin- der Zeit. Das honoriert auch der Deutsche ausgebildet werden. Im Wintersemester dustrie (HVDB) verzeichnet für 2006 nur Akademische Austauschdienst (DAAD) 2007/08 haben sich 16 Studierende neu in noch 3.350 Absolventen – die niedrigste mit sechs Stipendien für Studierende im den Diplomstudiengang eingeschrieben – Zahl seit Beginn der Erhebungen 1986. An laufenden Wintersemester. Außerdem vier mehr als im vergangenen Jahr. Dazu der Bauhaus-Universität schlossen im ver- finanziert der DAAD die Gastdozentur trug sicher auch die Werbekampagne »Ich gangenen Jahr 76 Diplomanden und 30 von Dr. Maria Datcheva von der Bulgarian habe Werkstoffwissenschaften in Weimar Bachelorstudierende erfolgreich ihr Stu- Academy of Sciences. Damit nimmt das studiert...« bei. dium ab. Auf dem Arbeitsmarkt sind die Masterprogramm eine Vorreiterrolle in der Auch die Industrie hegt großes Inte- Bauingenieure indes heiß begehrt – der Katastrophenforschung ein: Von ca. 20.000 resse an den gut ausgebildeten Studie- jährliche Einstellungsbedarf liegt derzeit Studiengängen in Deutschland erhielten renden: Die »Hans Lingl Anlagenbau bei 4.500 Absolventen. In drei Jahren wegen ihrer besonderen Relevanz für Ent- und Verfahrenstechnik GmbH & Co. KG« könnte sich die Situation bereits verbes- wicklungsländer nur 40 eine Förderung unterstützt die beiden Erstsemester- sern: Die Zahl der Studienanfänger im durch den DAAD. Der englischsprachige studenten Christoph Kulle und Daniel Bauingenieurwesen steigt wieder. Allein an Studiengang an der Bauhaus-Universität Oppermann monatlich mit 250 Euro. der Bauhaus-Universität nahmen 61 Erst- befasst sich schwerpunktmäßig mit den Bereits im Vorjahr erhielten drei Werk- semester ihr Bachelorstudium auf; im vori- Auswirkungen von Naturkatastrophen – stoffwissenschaft-Studenten ein solches gen Jahr waren es nur 42. ein Themenfeld, dass die meisten der Industriestipendium. überwiegend ausländischen Studierenden unmittelbar berührt. Zukunft Immobilienwirtschaft Weimarer Professor konzipiert Karrieretag auf der EXPO-REAL in München Die EXPO-REAL feierte in diesem Jahr als technischen und kaufmännischen Fakul- größte immobilienwirtschaftliche Messe täten. Der Nestor der Immobilienöko- Europas mit rund 23.800 Besuchern, 1.823 nomie, Prof. Dr. Karl-Werner Schulte, Ausstellern und einem breiten Rahmen- leistete in einem Impulsreferat einen programm ihr zehnjähriges Jubiläum. Der historischen Abriss der Entwicklung der dritte Tag der Messe gehörte traditionell immobilienwirtschaftlichen Aus- und auch den Studenten. Der Karrieretag Weiterbildung in Deutschland. Projekte | Forschung wurde dieses Jahr von Prof. Ramon Sotelo, 28 Abschließend berichteten auf einem Juniorprofessor für Immobilienökonomie, konzipiert und moderiert. dritten Podium erfolgreiche ExistenzPodiumsdiskussion bei der EXPO-REAL. Foto: EXPOREAL Ein erstes Podium beleuchtete die Quali- gründer in der Immobilienwirtschaft von ihren Erfahrungen und gaben wertvolle Hinweise für künftige Existenzgründer. tätsanforderungen der Wirtschaft an die Mitarbeitern die entscheidende Wettbe- Im Anschluss an die Podien gab es im Hochschulabsolventen von morgen. Die werbskomponente zu werden scheinen. Rahmen der Job-Börse Gelegenheit für aktuell zu verzeichnende Knappheit an Ein zweites Podium beleuchtete die Studenten, mit Firmen ins Gespräch zu Fachkräften und Hochschulabsolventen Angebotsseite immobilienwirtschaftlicher wird eine strukturelle Erscheinung der Studiengänge. In dieser Runde fanden kommen. nächsten Jahre bleiben, womit die Rekru- sich Vertreter der Universitäten, Fach- Prof. Ramon Sotelo tierung sowie die Zufriedenheit von hochschulen und Berufsakademien von Juniorprofessur für Immobilienökonomie Bauingenieurwesen Zukunft für das »Alte Gut« Weimarer Studenten entwickeln Liegenschaft in Jena Im Wintersemester 2007/08 führen Stu- kooperation Nutzungskonzepte u.a. für geben. Im Rahmen einer Exkursion mach- denten des Studiengangs Management hochwertiges Wohnen entwickeln. Damit ten sich die Projektgruppen am 17. Okto- [Bau Immobilien Infrastruktur] an der soll das »Alte Gut« als attraktiver Mittel- ber 2007 vor Ort mit den Gegebenheiten Fakultät Bauingenieurwesen der Bauhaus- punkt des Ortskerns Zwätzen reaktiviert vertraut. Die Ergebnisse der vier Projekt- Universität Weimar im Rahmen ihres werden. Die Masterstudierenden können teams werden zum Semesterende Anfang Masterprojektes eine Projektentwicklung dafür auf drei Diplomarbeiten aufbauen, Februar 2008 vorliegen. für die Liegenschaft »Altes Gut« Zwätzen die an der Professur für Denkmalpflege Das Projekt steht unter der Leitung in Jena durch. und Baugeschichte der Fakultät Archi- von Prof. Ramon Sotelo, Juniorprofessor tektur der Bauhaus-Universität Weimar für Immobilienökonomie an der Fakul- Bei der Immobilie handelt es sich um erstellt wurden. tät Bauingenieurwesen. Unterstützend sind die Professur Betriebswirtschafts- einen historischen, ortsprägenden Gutskomplex, der bis zu Beginn des 19. lehre im Bauwesen der Bauhaus-Univer- Jahrhunderts als Komturei, sprich als Ver- sität Weimar, die Liegenschaftsabteilung waltungssitz der geistlichen Ritterorden, und der Lehrstuhl für Sozialgeografie der genutzt wurde. Nach einer wechselvollen Friedrich-Schiller-Universität Jena, das Geschichte mit Nutzungen als Lehrbe- Stadtplanungsamt und die Untere Denk- trieb und Lazarett wurde das Anwesen malschutzbehörde der Stadt Jena sowie Vertreter des Ortschaftsrates Jena-Zwät- nach dem 2. Weltkrieg landwirtschaftlich genutzt. Nach der politischen Wende wurde das Grundstück der Friedrich- Exkursion zum »Alten Gut« Zwätzen Foto: Frank Kiesewetter, Professur BWL im Bauwesen zen tätig. Prof. Dr. Ramon Sotelo Schiller-Universität Jena zurückübertragen. Juniorprofessur für Immobilienökonomie Diese benötigt die Flächen jedoch nicht Ziel ist es, mit einem wirtschaftlich fun- für die weitere universitäre Entwicklung. dierten Nutzungskonzept der Universität Die Weimarer Studierenden sollen nun im Jena als Eigentümer der Liegenschaft eine Frank Kiesewetter Rahmen einer interuniversitären Projekt- Grundlage für weitere Entscheidungen zu Professur BWL im Bauwesen Nahrung für Körper und Geist Fachexkursion des F.A. Finger-Instituts für Baustoffkunde (FIB) Mitte Oktober fand die Exkursion des fer-Zement im Süden Bayerns. Von der F. A. Finger-Instituts für Baustoffkunde Anlieferung der Rohstoffe über deren Auf- blick in die Anmischung verschiedener (FIB) für die Studierenden des wissen- bereitung bis hin zum Endprodukt Zement Trockenmörtel- und Klebemassen sowie schaftlichen Kollegs statt. konnten wir jeden Arbeitsschritt nachvoll- die enormen logistischen Leistungen bei ziehen. Dabei stellten wir auch fest, dass deren deutschland- und europaweiten Das erste Ziel waren die Firmen Berg- die Exkursionsteilnehmer ein Gesamtge- Versand. Schließlich besuchten wir auf mann Kalk und Franken Maxit in Azendorf. wicht von 1,02 t auf die Waage brachten! der Rückreise eine Brückenbaustelle kurz Dort gab uns Geschäftsführer Hans-Die- Im Zillertal lernten wir die Kraftwerks- ter Groppweis einen Überblick über die gruppe Zemm-Ziller kennen, den größten vor ihrer Fertigstellung an der Autobahn Geschichte des Kalkwerks und die Ent- Spitzenstrom-Lieferanten Österreichs. wir vom Polier der Baustelle, wie der Bau wicklung des Trockenmörtelwerks. Bei Wie hier Strom mittels Wasserkraft ablief. Vier erlebnisreiche Tage fanden der anschließenden Führung erfuhren wir gewonnen wird, erfuhren wir an der Tal- bei der Ankunft in Weimar ein Ende. Wir einiges über den Abbau von Kalkstein, die sperre Zillergründl und dem Kraftwerk haben viel gesehen, einiges gelernt und Herstellung von Trockenmörtel und wel- Mayrhofen. Am nächsten Tag besich- viel Spaß gehabt. A 73 im Thüringer Wald. Dort erfuhren che labortechnischen Überwachungen tigten wir in Dachau bei München das notwendig sind, um ein optimales Produkt moderne Ziegelwerk Hörl & Hartmann. Sandra Bode auf den Markt zu bringen. Am zweiten Nach einer Einführung in die Technolo- Juniorprofessur Polymere Bindemittel und Tag besuchten wir das Werk Rohrdor- gie der Ziegelherstellung bekamen wir Baustoffe Projekte | Forschung bei der Firma PCI in Augsburg einen Ein- 29 Bauingenieurwesen Straßenleben – Lebendige Straßen Verkehrsplanung im Dialog (bauing) Die Zusammenarbeit der Pro- Eine neue Qualität der Bürgerbeteiligung fessur Verkehrsplanung und Verkehrs- konnte durch die Initiierung, Konzeption technik mit der Stadt Weimar konnte bei und Durchführung der »open-space«-Kon- der Behandlung aktueller Probleme des ferenz, durchgeführt in der Mensa am Park, städtischen Verkehrs weiter intensiviert zur Problemanalyse für die Fortschreibung werden. des Verkehrsentwicklungsplans für Wei- Anlässlich der Europäischen Woche der Vertreter der Stadtpolitik nutzten die Gele- Mobilität stellten wissenschaftliche Mitar- genheit, sich zu verkehrsplanerischen und mar erreicht werden. Über 300 Bürger und beiter der Professur im »mon ami« Mög- verkehrstechnischen Fragen zu informieren lichkeiten und Ansätze vor, wie lebendige und eigene Gestaltungsideen einzubringen. Straßen dennoch Straßen zum Leben blei- Ebenso konnte für gestalterische Detail- ben können. Dieser Beitrag fügt sich ein in probleme, wie z.B. die Umgestaltung des tungselemente im Straßenraum sichtbar gemacht werden oder könnte nicht – die Workshop »Sophienstiftsplatz« in der Coudraystraße verschiedene methodische und inhaltliche Sophienstiftsplatzes, auf den Fundus der Beiträge zur Verkehrsentwicklungsplanung; Professur zurückgegriffen werden. Darstel- Gedanken sind frei – Wieland vom abseits wie bisher stehen Professor Brannolte und lungen verschiedenster Lösungsansätze stehenden Sockel geholt werden und zum viel beachteten Mittelpunkt eines Kreis- wissenschaftliche Mitarbeiter der Profes- sowohl aus der Historie als auch realisierte sur als Ansprechpartner zur Verfügung, um Beispiele aus anderen deutschen und Städ- verkehrsplatzes gemacht werden? Auch sowohl in der Lenkungsgruppe für den ten im Ausland bilden dabei die Grund- darüber soll an dieser Stelle die Diskus- Verkehrsentwicklungsplan als auch aktu- lage. Dazu wurde auch ein Ideenworkshop sion angeregt werden – Beiträge sind ell im »Verkehrsforum Weimar« fachlichen mit den Fachverwaltungen der benachbar- willkommen. Input und methodische Impulse anzu- ten Städte Erfurt und Jena angeregt und in regen. Basis sind dabei auch die Aufga- den Gebäuden der Fakultät Bauingenieur- benstellungen und Ergebnisse zahlreicher wesen durchgeführt. studentischer Arbeiten zu verschiedenen Aktuell wird die Idee verfolgt, in Themenbereichen des Verkehrswesens. Für Gesprächen mit der Stadtverwaltung und diese Arbeiten können die Studierenden mit Mitgliedern der Fakultät Gestaltung aufgrund einer Rahmenvereinbarung mit und externen Planern dem Bauhaus- der Stadtverwaltung unkompliziert und Gedanken der »Einheit von Kunst und kostenfrei auf das Datenmaterial und die Technik« für die Gestaltung von Verkehrsanlagen neue Aufmerksamkeit zu wodurch interessante und praxisnahe Aus- widmen. Könnten nicht die Bauhaus Iko- bildungsinhalte erschlossen werden können. nen Dreieck, Kreis, Quadrat als Gestal- Projekte | Forschung Erfahrungen aus der Praxis zurückgreifen, 30 Stand der Fußgänger früher im Mittelpunkt des Geschehens … … so bewegt er sich heute am Rand der Straße. Fotos: Professur Verkehrsplanung und Verkehrstechnik Der deutsch-amerikanische Wissenschaftler Professor Frieder Seible forscht in diesem Wintersemester an der Bauhaus-Universität Weimar. In diesem Wintersemester hat die Fakul- Interessant ist, dass es nicht immer nur tät Bauingenieurwesen, hat die Bauhaus- die beruflichen Ziele sind, die einen Wis- Universität einen hochkarätigen Wissen- senschaftler ins Ausland führen. Als diplo- schaftler zu Gast: Professor Frieder Seible, mierter Bauingenieur siedelte Seible nach Dekan für das gesamte Ingenieurwesen seinem Studium in Stuttgart auch wegen an der University of California, San Diego seines Hobbys, dem Ski fahren, auf den (UCSD), wird mehrere Monate lang seine amerikanischen Kontinent über. Für sei- aktuellen Projekte von Weimar aus voran nen »Master Degree« zog es Seible 1976 bringen. Als Preisträger der Alexander- zunächst nach Calgary in Kanada, wo er von-Humboldt-Stiftung erhielt er 2006 optimale Bedingungen für beides fand: mit dem Humboldt-Forschungspreis eine seine wissenschaftliche Karriere und seine der höchsten Auszeichnungen, die auslän- liebste Sportart. dischen Wissenschaftlern für ihr wissen- Nur wenige Jahre später wurde ihm schaftliches Lebenswerk verliehen werden eine PhD-Stelle an der Berkeley Uni- kann. Für ein Semester hat Professor Sei- versity in Kalifornien angeboten, wo er ble nun die Möglichkeit, seine Arbeiten innerhalb seiner vierjährigen Promotion zu vertiefen und seine Kontakte zu deut- das erste Mal mit der Erdbebenforschung, schen Wissenschaftlern zu intensivieren. dem »Earthquake Engineering«, in Berührung kam. Seitdem lässt ihn das Thema Das Thema, mit dem sich Professor Frieder nicht mehr los, vor allem, da das öffent- Seible beschäftigt, sind die extremsten liche Interesse an katastrophensicheren Professor Frieder Seible arbeitet während seines Forschungsaufenthalts an einem prominenten Ort: dem Gropiuszimmer. Foto: Claudia Neuhaus Belastungen und Naturkatastrophen, die Brücken und Bauwerken mit den beiden auf Gebäude einwirken können: Erdbe- verheerenden kalifornischen Erdbeben aus eng gefassten Budgets entstehen. ben, Tsunamis oder Hurrikane. Seit Ende in den Jahren 1989 und 1994 sprung- Zudem findet er, dass die Forschungs- der 1980er Jahre kamen weitere, ebenfalls haft anstieg. In San Diego, im Stadtteil leistung die wichtigste Leistung einer sehr gefährliche Katastrophenfälle hinzu: La Jolla, wo sich der Campus der Jacobs Universität ist und mit der Lehre zusam- durch terroristische Anschläge verursachte School befindet, fand Frieder Seible in mengedacht werden muss. »Ein Profes- Explosionen. den 1980er Jahren ein neues Zuhause. sor, der spannende Forschungsergebnisse An der dortigen Universität erhielt er die präsentiert, begeistert damit automatisch zentriert sich darauf, wie man Gebäude einmalige Gelegenheit, Studiengänge im seine Studenten.« vor Schäden schützen kann, die aus der- konstruktiven Ingenieurbau aufzubauen Erste Früchte trägt der Aufenthalt Pro- artigen Katastrophenfällen entstehen. und Labore für Großversuche an Gebäu- fessor Seibles an der Bauhaus-Universität »Zur Zeit entwerfen wir unsere Gebäude den einzurichten. In diesen bis zu 20 bereits. Der mit Professor Karl Beucke, und Brücken noch auf sehr traditionelle Meter hohen Laboren, den so genannten Prorektor für Forschung, initiierte Work- Art und Weise. Zuerst berechnen wir das »Power Laboratories«, können mittler- shop »Technology and Society« brachte Eigengewicht und die Nutzlasten, dann weile fünfstöckige Gebäude auf ihre Ein- Anfang Oktober deutsche und amerika- die Windbelastung und schließlich die sturzgefährdung getestet werden. nische Wissenschaftler zusammen und Seibles aktuelle Forschungsarbeit kon- Belastung im Falle eines Erdbebens. Für Bauingenieurwesen Explosionen unter der Lupe Es ist kein Zufall, dass das Bauhaus in beleuchtete zahlreiche gemeinsame For- Weimar, an dem Gropius von 1919 bis schungsschwerpunkte zum Thema »Visu- liche Tragelemente eingeführt oder 1927 tätig war, der Ausgangsort seiner alisierung«. Der Austausch verlief positiv: bestehende verstärkt«, erläutert Seible. Studien in Deutschland sein wird. Seible Schon im nächsten September fliegen Dort setzt sein Forschungsinteresse an: beruft sich in seiner Forschung auf umfas- Bauhaus-Wissenschaftler nach Kalifor- »Ich würde gerne elementare Entwurfs- sende Thesen im Bauwesen, wie »Form nien, um über das Thema Simulation und konzepte entwickeln, die alle Lasten, ins- follows Function« von Walter Gropius. Modellierung zu erörtern. Und so ist der besondere die Extrembelastungen, von Seible will ähnliche Leitsätze für die Ent- Gastaufenthalt Frieder Seibles in Weimar Anfang an berücksichtigen«. wurfsvorgänge bei Extrembelastungen auch der Beginn einer langjährig ange- von Bauwerken aufstellen. An Deutsch- legten Partnerschaft zwischen der Jacobs Jacobs School of Engineering, University land schätzt er die akademische Freiheit, School und der Bauhaus-Universität. of California in San Diego, die im Shang- die sich aus der wirtschaftlich unabhän- Projekte | Forschung jeden einzelnen Lastfall werden zusätz- 31 Frieder Seible ist heute Dekan an der hai-Ranking als weltweit neuntwichtigste gigen Forschung ergibt, sieht aber auch Claudia Weinreich Universität gelistet ist. die Nachteile, die für einzelne Projekte Universitätskommunikation Gestaltung Fakultät Gestaltung Sein eigener Liszt werden (uk) Was ist die Gemeinsamkeit zwischen Stadt« das Kunstfest an und verbreiteten aufklebbaren »Liszt-Warzen«, »Pilger- am Arm der Passanten symbolisch die Socken« auf denen steht: »sich auf die Kunst in Weimar. Socken machen« und einer Plastiktüte Unter der Leitung von Prof. Martin mit der Aufschrift »Die Kunst ist in der Kuban und Dipl.-Ing. Gregor Sauer Stadt«? setzten Studenten der Fakultät Gestal- Das sind Merchandising-Produkte, die die Motto des Kunstfests »Souvenir« ein. tung ihre Kreativität für das diesjährige Bauhaus-Studenten für das pèlerinagesKunstfest Weimar entworfen haben. Mit Die Souvenirs: vielfältige Merchandising-Produkte für das Kunstfest Weimar. Foto: Amélie Berthaud Hilfe von Gummi-Warzen kann man »sein Entstanden sind zahlreiche originelle Ideen, von denen sechs realisiert wurden. Ob Give aways, touristische Anden- eigener Liszt werden«. Oder man verewigt anderen Zuschauers tauscht und so eine ken oder Erinnerungsunterstützer, diese seine Gefühle und Impressionen nach andere Vision über den Abend bekommt. »Souvenirs« sind außergewöhnlich und einer Aufführung auf einer Postkarte, die Zudem kündigten hellblaue Plastiktüten humorvoll. man gegen die Erinnerungspostkarte eines mit dem Slogan »Die Kunst ist in der Städtebauliche Veränderungen und Strukturwandel in Thüringen (uk) Welche Chancen bieten städtebau- besonders zugesetzt haben. So werden Arbeiten, die im Sommersemester 2007 liche Veränderungen und der Struktur- etwa die Phänomene Bewohnerschwund unter der Leitung von Dr. Silke Opitz, wandel in Thüringen? Dieser und anderen oder Wegzug der Innenstadtbewohner in Dipl.-Ing. Gregor Sauer und Dipl.-Ing. Fragen geht eine gemeinsame Ausstellung die Vororte untersucht. Vorgestellt werden Ulrich Wieler entstanden, erweitern die des Thüringer Ministeriums für Bau und aber auch Programme, die diesen Entwick- wissenschaftliche Schau um eigenstän- Verkehr und der Bauhaus-Universität lungen begegnen wollen. Unter anderem dige Positionen junger Gestalter. Prof. werden Beispiele gezeigt, wie öffentlicher Hilde Barz-Malfatti und Prof. Dr. Max nach. Raum neu belebt werden soll und durch Welch Guerra erarbeiteten zeitgleich Die Ausstellung »Stadtland Thüringen« welche Maßnahmen die Innenstädte auf- mit einer Forschergruppe einen umfas- beschreibt den Werdegang ausgewählter gewertet werden können. senden Katalog. Die Ausstellung wird von Thüringer Städte nach 1989 und beschäf- Die Ausstellung verbindet künstlerisch- tigt sich dabei mit jenen Tendenzen, die gestalterische Beobachtungen mit dem den Kommunen in den letzten Jahren wissenschaftlichen Diskurs. Studentische Dezember bis Januar in der Neufert Box, Gelmeroda, zu sehen sein. Projekte | Forschung Bauhaus-Klassiker im Reich der Mitte 32 (uk) Mit einem eigens entworfenen Mes- konzipierte den 90 Quadratmeter großen Produktdesign ausgestellt. Das Projekt sestand präsentierte sich die Bauhaus- Messestand im Projekt »Das Designbüro«. wurde von Professor Heiko Bartels, Pro- Universität Weimar vom 22. bis 24. Sep- Der Stand schlug an einem zentralen Platz fessor Wolfgang Sattler und Dipl.-Des. tember 2007 auf der Designmesse World auf dem Ausstellungsgelände eine Brü- André Reutter betreut. Eine ausführliche Industrial Design Fair in der ostchine- cke von der Vergangenheit des Bauhauses Projektdarstellung wird es in der näch- sischen Stadt Ningbo. in Weimar zur Gegenwart der Bauhaus- sten »bogen«-Ausgabe geben. Die Arbeitsgruppe »Goldspecht« mit Car- die Wagenfeld-Leuchte oder der Gropius- Universität. Weimarer Designklassiker wie lotta Werner, Dan Guo, Nils Volkmann, Drücker wurden neben aktuellen stu- Maximilian Bauer und Johannes Hein dentischen Arbeiten des Studiengangs Positive Resonanz zur Premiere des Orientierungskurses »Gestaltung studieren?!» Parallel zum Schnupperstudium Ende vielen Infos war ich dann total verunsi- Oktober erkundeten 19 junge Erwachsene chert, was ich machen möchte. Ich fand hätte mir der Austausch mit den anderen aus ganz Deutschland eine Woche lang Produktdesign total cool. Und jetzt, zum geholfen. die Werkstätten der Fakultät Gestaltung, Ende der Woche, weiß ich, dass Visuelle sahen sich Arbeiten von Studierenden an Kommunikation das Richtige ist. Und das Eric: Wir haben doch zusammen geredet. und löcherten Tutoren und Dozenten mit Tolle ist ja auch, dass wir hier alles interdis- Aber Ideen musst du schon selbst entwi- ihren Fragen rund um ein künstlerisch- ziplinär machen können. Ich kann mir eine ckeln. gestalterisches Studium an der Bauhaus- klare Linie suchen und nebenher trotzdem Universität Weimar. Am 15. Dezember noch andere Interessen verfolgen. kommen sie wieder, um ihre Ideen zum Gestaltung Wie werde ich Designer? hatte zumindest nicht sofort eine Idee, da Reiner: Ich hatte auch Schwierigkeiten, eine gute Idee zu finden. Das lag jedoch Thema Kommunikation im Plenum zu Eric: Ich hätte mir nur noch mehr Arbeit in besprechen. Bei einer ersten Feedback- den Werkstätten gewünscht. Runde zum Orientierungskurs der Fakul- eher daran, dass so viele Eindrücke auf mich eingeströmt sind. Das muss sich erst einmal setzen, bevor ich wieder krea- tät Gestaltung und der Weiterbildungs- Antje: Ich fand es aber auch gut zu sehen, tiv werde. Ich hätte die Woche trotzdem akademie tauschten sie sich bereits über was die Studenten hier effektiv machen nicht anders haben wollen. Die Tutoren ihre Erfahrungen in Weimar aus. und was am Ende dabei herauskommt. haben sich super um uns gekümmert und alle Fragen beantwortet, auch wenn es Matthias: Es war alles ganz anders, als ich Matthias: Das sehe ich genauso. Dagegen abends in der Kneipe war. Dadurch habe gedacht habe. Ich bin völlig durcheinander. hätten wir die Einführung in der Bibliothek ich mich richtig geborgen gefühlt. ruhig kürzen können, denn die brauchen Eric: Das ging mir auch ein bisschen so. wir im Moment noch nicht. Renate: Das ging mir genauso. Ich fand’s auch gut, dass sich die Uni so dargestellt Die Grenzen zwischen den einzelnen Stu- hat, wie sie wahrscheinlich auch ist: ein diengängen sind aufgeweicht, alles ähnelt Wiebke: Im Gegenteil. Ich fand das sehr sich und ist doch verschieden. interessant und wäre gern länger geblie- bisschen chaotisch, extrem, nicht immer ben. Aber das kommt sicher daher, dass mit klaren Aufgaben – einfach authentisch. ich mal Bibliothekarin werden wollte. Gerade die Freiheit, die sich daraus ergibt, Reiner: Ich hatte erwartet, dass sich alles ist das Besondere an der Bauhaus-Uni. ein wenig deutlicher definieren lässt und man die Studiengänge klar voneinander Renate: Nicht ganz so toll fand ich die trennen kann. große Gruppe. Gerade in den Werkstät- Kristin Beylich ten haben wir uns immer zusammen Universitätskommunikation Eric: Ja, eine klare Botschaft wäre ein- gequetscht, so dass die Hälfte kaum etwas facher gewesen. Aber vielleicht nicht so gesehen hat. In Kleingruppen wäre das interessant. sicher besser gewesen. Wiebke: Ich habe die Gruppenarbeit gene- lich nicht mehr. Ich kam mit einer recht rell vermisst. Bei den Aufgaben hätten wir genauen Vorstellung hierher. Durch die noch viel mehr diskutieren können. Ich Projekte | Forschung Reiner: Verwirrt bin ich aber eigent- 33 Zeichnen nach Gefühl: Im Rahmen des Orientierungskurses erkundeten die Teilnehmer unter anderem Objekte durch Abtasten ... ... und visualisierten sie anschließend als Zeichnung. Dabei kam es vor allem auf die Vorstellungskraft der potenziellen Künstler an. Fotos: Laura Straßer Gestaltung Ich trinke keinen Wodka. Nur Bier. Ich bin ja erst 9. Kommunikationsideen gegen den Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen Wussten Sie, dass Bier bei vielen Teena- Möglichkeit zu geben, angewandt, also gern beliebter ist als Milch? Diese Infor- mit einem starken Realitätsbezug zu mation ist vielleicht bald auf Milchtüten arbeiten. Und sozial-brisante Themen im Supermarkt zu lesen, geht es nach motivieren besonders zu mutigen, krea- den Entwürfen von Peter Wagner im tiven Ideen.« Projekt »b-free«. Statt weißer Milch ist Schon seit 2005 engagiert sich der auf einer Seite der Packung Bier abgebil- Rotary Club Singen und Radolfzell/Hegau det, ein Text informiert dann schon am ehrenamtlich im Projekt »b-free« für die Frühstückstisch über diesen Missstand. Aufklärung von Jugendlichen über die Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen sums. 2006 wurde der Verein dafür als Folgen und Gefahren des Alkoholkonist ein sehr ernst zu nehmendes Problem. Bundespreisträger des Wettbewerbes Bereits im vergangenen Sommerseme- »Vorbildliche Strategien kommunaler ster beschäftigte sich das Projekt »b-free« Suchtprävention« ausgezeichnet. Helena der Visuellen Kommunikation mit diesem Vayhinger, Mitglied des Rotary Clubs Thema. Professor Werner Holzwarth und und Initiatorin der Kooperation mit der der frühere Hochschuldozent Peter Gam- Bauhaus-Universität, erklärt: »Es ist nicht per leiteten das Projekt in Kooperation mit einfach, Kinder und Jugendliche alters- dem Rotary Club Singen und Radolfzell/ gemäß anzusprechen. Deshalb haben wir uns an die Bauhaus-Universität, im spezi- Hegau. ellen an Werner Holzwarth gewandt, da Nach langer Recherchearbeit und wir bereits die Arbeiten zu »Das Böse« einem Workshop am Bodensee, bei dem die Projektteilnehmer mit Lehrern und Jugendpsychologen über ihre Arbeit reden konnten, entwickelten die Studie- Keine weiße Milch, sondern ein kühles Bier ist auf der einen Seite der Milchverpackung zu sehen. Bild: Peter Wagner und die Kampagnen für den Weißen Ring kannten. Die Studenten gehen unkonventionell an die Themen heran und liefern sehr gute Arbeit, genau das gab für uns renden zahlreiche Ideen. »Dabei war es den Ausschlag.« uns wichtig, ohne den erhobenen Zeige- Jörg Waschescio, der die Gesichter von finger auszukommen, der sonst diese Art Fußballer-Idolen wie Lukas Podolski oder von Kampagnen prägt«, betonen Peter Ronaldinho in schockierender Weise Annika Nestler verfremdete, mit dem Slogan: »Wäre er Universitätskommunikation Schönherr und Jörg Waschescio, beide auch dann noch dein Held, wenn er mit 12 Jahren zu trinken angefangen hätte?« Auf Postkarten, Plakaten oder Panini-Sammelbildern werden die Jugendlichen so mit den Folgen des Alkoholkonsums konfrontiert. Auch eine weitere Plakataktion von Nina Schmidt, Josephine Hempel, Kristin Barufke und Imke Hemig setzt auf Provokation. In Kinderschrift sind darauf Projekte | Forschung Aussprüche abgedruckt wie zum Beispiel: 34 »Ich trinke keinen Wodka. Nur Bier. Ich bin ja erst 9.« Eines der provozierenden Plakate von Nina Schmidt, Josephine Hempel, Kristin Barufke und Imke Hemig. Bei der Endpräsentation Anfang Juli vor Mitgliedern des Rotary Clubs kamen alle Ansätze der Studenten sehr gut an. Teilnehmer des Projekts. Für die Jugend- Die Plakate mit den Kindersprüchen wer- lichen sind peppig aufgemachte, süße den demnächst umgesetzt, weitere Kam- Getränke mit hohem Alkoholgehalt eben pagnen sollen folgen. Professor Werner schick, an diesem falschen Bild können Holzwarth sieht in dieser Art von Pro- Aufklärungskampagnen auch ansetzen. jekten ein großes Potenzial. »Ich sehe Wie zum Beispiel eine der Arbeiten von meine Aufgabe darin, den Studenten die Kampagne von Jörg Waschescio (Konzeptbilder). Das Digital Design Image Archive (DDIA) Das DDIA Projekt richtet sich als Online- Software. Sie konzentrieren sich haupt- Portal an Design-Unterrichtende und sächlich auf Produktdesign-Bilder, basie- Forscher, mit einer Bilddatenbank, die rend auf Materialien aus den Archiven der über Stichwortsuche aufgerufen werden Stiftung Bauhaus Dessau. Diese werden kann. Eine Kooperationsvereinbarung mit durch originale Fotografien von tatsäch- der Fachhochschule Anhalt in Dessau hat lichen Objekten ergänzt. Die Dessauer bereits weltweiten Zugriff auf hunderte Bemühungen verzahnen sich ausgezeich- von annotierten Bildern im Bereich Vi- net mit der bisher in Weimar und Bozen suelle Kommunikation ermöglicht. Diese geleisteten Arbeit. Gestaltung Digitale Bilder weltweit zugänglich machen Arbeit setzt sich mit quantitativen und und der Datenbank fort. Hintergrund Aktueller Projektstand richtet, übernimmt neben der inhaltlichen Ein erster Satz von Bildern mit kommen- Mitarbeit Übersetzungen ins Portugie- tierten Metadaten wurde auf die Dessauer sische. Server hochgeladen und ist abrufbar. Stan- Das Digital Design Image Archive ist ein dardisierte Suchkriterien und Stichworte Projekt des Lehrstuhls Visuelle Kommuni- wurden in vier Sprachen, Deutsch, Eng- Taxonomie kation, Schwerpunkt Typografie, welches lisch, Italienisch und Portugiesisch, zusam- Taxonomie (griechisch taxis, Anordnung 2001 mit der Absicht begonnen hat, einen mengetragen. oder Trennung, und nomos, Gesetz) ist die Kollegenkreis mit dem Austausch von Wissenschaft von der Klassifikation nach digitalen Bildern für Forschung und Lehre Nächste Schritte einem vorherbestimmten System, mit stützen. Das Ziel ist nicht nur, den For- Wenn die Finanzierung ermöglicht wird, dazu dient, einen konzeptionellen Rah- schern zu ermöglichen, Bilder abzurufen, werden weitere Bilder und Daten aus- men für Diskussion, Analyse und Infor- sondern auch eigene Materialien in die gewählt und zunächst auf die Dessauer mationsabruf zur Verfügung zu stellen. In Datenbank einzustellen. Dieses Vorha- Server hochgeladen. Es ist notwendig, der Theorie trägt die Entwicklung einer in Grafikdesign und Typografie zu unter- einem resultierenden Verzeichnis, welches ben wurde auf internationalen Kongressen Struktur und Inhalt des Projektes weiter guten Taxonomie der Wichtigkeit der Tren- präsentiert und anschließend in Fachkrei- zu entwickeln und die Beauftragung von nung der Elemente einer Gruppe (taxon) in sen diskutiert. Mit dem wachsenden Kreis Wissenschaftlern für das Erzeugen und Subgruppen (taxa), welche sich gegensei- von Interessenten erweiterten sich auch Kommentieren der Metadaten zu ermög- tig ausschließen, unzweideutig sind, und die Themengebiete. 2003 ist das Fachge- lichen. zusammengenommen, alle Möglichkeiten biet Produktdesign dazugekommen, eine beinhalten, Rechnung. In der Praxis ist Namensänderung wurde notwendig und Internationale Partner eine gute Taxonomie einfach, einprägsam das Digital Design Image Archive (DDIA) war geboren. Während meines zweijährigen Arbeits aufenthaltes in Bozen konnte ich mit und gut benutzbar. Zahlreiche internationale Partner in mehreren europäischen Ländern, Brasilien, Mexiko, den Vereinigten Staaten, Russ- Zum Schluss dortigen Forschungsmitteln das Pro- land und Japan wollen sich an dem Pro- jekt weiterentwickeln und zusätzlich jekt beteiligen. Jonathan Hoefler, von dem versität Weimar hätte das DDIA Projekt einen renommierten Forscher, Prof. Gerd berühmten New Yorker Schrifthersteller das Potenzial, ein »Center for Excellence« Fleischmann, Designer, Autor und ehe- Hoefler & Frere-Jones, hat sich bereiter- im Feld der Designforschung zu werden. maliger Professor für Grafikdesign in klärt, sein Archiv dem Projekt zur Verfü- Ein entsprechender Antrag wird in Kürze gung zu stellen. Ivan Castaneda, Professor an die Universitätsleitung gestellt. Bielefeld hinzuziehen. Mit Unterstützung durch die Bauhaus-Uni- of Art and Design History an der University Kooperation mit Dessau – Parallel projekt of Idaho, USA, hat dem Projekt eine große Jay Rutherford Menge digitaler Bilddateien für die Nut- Professur Typografie, zung übereignet. Seine Abteilung ist Visuelle Kommunikation Unter Leitung von Prof. Rochus Hartmann bereit, Metadaten nach den Kriterien des entwickelt ein Team an der Fachhoch- DDIA Projektes aufzubereiten und zusätz- schule Anhalt in Dessau eine Bilddaten- lich ins Spanische zu übertragen. Fernanda bank unter Nutzung von Open Source Martins, die in São Paolo Design unter- www.ddia.org (in Kürze online) Projekte | Forschung qualitativen Verbesserungen zum Portal 35 Medien Fakultät Medien Förderung für digitale Projektoren für Fernsehstudios (medien) Die Deutsche Forschungsge- ben – von Studiokameras allerdings erfasst meinschaft (DFG) unterstützt das neue werden. Die Anwendung ermöglicht den jedoch nicht. Des Weiteren können Stu- Forschungsprojekt »Augmented Studio« Einsatz von speziellen Techniken innerhalb diobeleuchtungen synthetisch hergestellt der Juniorprofessur Augmented Reality gewöhnlicher Filmstudios, die bisher nur werden, ohne dabei analoge Lampen mit einer Förderung von insgesamt in so genannten virtuellen Studios (Blue- bewegen zu müssen. Diese projektor- 205.000 Euro für zweieinhalb Jahre. werden. Die Studiokameras erfassen sie box) realisierbar waren. Darunter fallen basierte Beleuchtung hat den Vorteil, die unter anderem die Positionsbestimmung Ausleuchtung ohne zeitliche Verzögerung Seit Ende 2006 forschen die Wissenschaft- der Studiokameras, die Tiefenrekon- im Produktionsfluss verändern zu können. ler unter Leitung von Prof. Dr. Oliver struktion von Studioinhalten oder die Bimber an Projektionsverfahren, die in Trennung von Vorder- und Hintergrund- Forschungsprojekt »AS«, seine Arbeit bis modernen Fernsehstudios und Filmsets informationen, das so genannte Keying. 2010 intensiv fortzusetzen. Beratende Einsatz finden könnten. Mittels spezieller Zugleich kann die Technologie umgekehrt Kooperationspartner sind der Mitteldeut- Soft- und Hardwaretechniken werden die Kommunikation zwischen Mode- sche Rundfunk (MDR) und das Institut für digitale Codes direkt in die Studiobeleuch- ration und Schauspielern unterstützen, Medientechnik an der TU Ilmenau. tung und Videoprojektionen integriert, die indem Moderationsinformation inter- für das menschliche Auge unsichtbar blei- aktiv an beliebiger Stelle eingeblendet Die DFG-Förderung ermöglicht dem www.uni-weimar.de/medien/ar An Bord der Bauhaus. Interaktion im Plural Moderne und Migration Die Tagung Mensch & Computer 2007 in Weimar Als Auftakt zum bevorstehenden BauhausJubiläum veranstaltet die Juniorprofessur Europäische Medienkultur vom 29. bis 31. Mai 2008 eine internationale Tagung, in der sich Kunst und Wissenschaft begegnen sollen. Die Idee der Tagung besteht darin, »das Bauhaus« nicht nur als immobiles »Haus« der Moderne zu verstehen, Die Tagung fand eine gute Resonanz bei Beteiligten und Besuchern. Foto: Professur CSCW Projekte | Forschung sondern gleichermaßen als »die Bauhaus«, 36 als eines jener surrealen Flug- oder Fahr- Die Tagung Mensch & Computer 2007 lity Professional’s Association in den USA, zeugentwürfe, die das Bauhaus als Bewe- wurde von Prof. Dr. Tom Gross und sei- sowie Prof. Dr. Karlheinz Brandenburg, gung ausweisen. Von anderswo kamen die ner Professur im Namen der Gesellschaft Direktor des Fraunhofer Instituts für Digi- Bauhaus-Meister nach Weimar, und als sie für Informatik e.V. (GI) und des German tale Medientechnologie in Ilmenau und oft Deutschland 1933 verließen, verwandel- Chapter of the Association of Compu- »Vater des MPEG3-Formats« genannt. ten sie »das Bauhaus« in »die Bauhaus«. So ting Machinery (ACM) an die Bauhaus- verzwirnten sie die Begriffe von Moderne Universität geholt. Anfang September Mensch & Computer 2007 Tagungsband und Migration miteinander. Beiträge wer- trafen sich über 350 Teilnehmer aus beim Oldenbourg-Verlag sowie den Usa- den bis zum 15. Januar 2008 erbeten. Wissenschaft, Forschung und Praxis bei bility Professionals 07 Tagungsband und dieser größten deutschsprachigen Fachta- den Workshop-Band verwiesen. Die gung zu den Themen Gebrauchstauglich- Tagung Mensch & Computer 2008 findet keit, Mensch-Computer-Interaktion und in Lübeck statt. Zur Nachlese wird auf den offiziellen Gestaltung interaktiver und kooperativer Medien. Unter anderem bot das Programm Prof. Dr. Tom Gross drei eingeladene Vorträge internationaler Professur Computer-Supported Cooperative Koryphäen: Prof. Dr. Adrian David Cheok, Work Prof. Sonja Neef Direktor des Mixed Reality Labs in Singa- Juniorprofessur Europäische Medienkultur pur, Thyra Rauch, Präsidentin der Usabi- www.mensch-und-computer.de/mc2007/ Medien Erfolgsgeschichte Unicato Das studentische Filmmagazin feiert seinen ersten Geburtstag Ein Jahr Unicato, das ist Ausdruck einer Produktion von Unicato zur Chefsache den beteiligten Studierenden das Fern- außerordentlichen Erfolgsgeschichte, die erklärt: »Unicato ist längst kein Pilotpro- sehen als Arbeitsfeld näher bringt. Dies auch zukünftig fortgesetzt wird. Das jekt mehr, sondern integraler Bestandteil bereichert insbesondere das Lehrangebot studentische Filmmagazin ist nach erfolg- unseres Programms. Der Mitteldeutsche mitteldeutscher Hochschulen um die viel reicher Testphase nun fester Programm Rundfunk öffnet sich damit zunehmend beschworene Praxisnähe. bestandteil des MDR-Fernsehens. auch jüngeren Publikumsschichten und Im Oktober beging Unicato seinen leistet gleichzeitig einen aktiven Beitrag ersten Geburtstag. Ein Jahr studentisches Fernsehen im öffentlich-rechtlichen Unicato ist ein innovatives, bundesweit zur Nachwuchsförderung im Filmbereich. einmaliges monatliches TV-Magazin, dass Als öffentlich-rechtliche Anstalt haben Rundfunk – das wurde mit einer Sonder- unter studentischer Beteiligung als Wei- wir den Wunsch, die gesamte ästhe- sendung gewürdigt. Im November wur- marer Hochschulprojekt an der Professur tische Vielfalt audiovisueller Medienpro- den Filme in Zusammenarbeit mit dem Medien-Ereignisse seit über einem Jahr duktion zu präsentieren.« Prof. Dr. Udo Internationalen Leipziger Festival für kuratiert und von einem Fachbeirat betei- Reiter, Intendant des Mitteldeutschen Dokumentar- und Animationsfilm kura- ligter Hochschulen begleitet wird. Seit Rundfunks, ergänzt: »Unicato steht für tiert, die darüber hinaus das 50. Jubiläum Oktober des vergangenen Jahres präsen- ein innovatives Format, das innerhalb der von DOK Leipzig zum Anlass nahmen, tiert Unicato ausgewählte Produktionen ARD richtungsweisend ist«. ausgewählte studentische Dokumentar- der Medien- und Gestaltungsstudiengänge mitteldeutscher Hochschulen. Werner Dieste, Direktor des MDRLandesfunkhauses Thüringen, hat die Unicato selbst ist auch ein Entwick- und Animationsfilme zu präsentieren. lungsprozess, der monatlich nicht nur das Programm des MDR mit ungewöhnlichen Olaf Nenninger Beiträgen ergänzt, sondern darüber hinaus Unicato-Team Alltag mit Althaus, Matschie, Ramelow und Co. Der Video-Blog »Thüringer Augenzeuge« zeigt Landespolitiker, wie man sie sonst nicht sieht Inspiriert durch den legendären Slogan Die persönlichen Portraits weiterer Poli- der DEFA-Wochenschau »Der Augen- tiker und ihr öffentliches Handeln, die zeuge« von 1946: »Sie sehen selbst – Sie Momente vor und nach ihren großen hören selbst – urteilen Sie selbst!«, haben Auftritten, ergänzen das Bild. Das unkon- Thüringer Allgemeine und Bauhaus-Uni- trollierte, ungestellte und scheinbar versität Weimar ein »Vlogging Weekly«, nebensächliche Geschehen, der Poli- einen unabhängigen Video-Blog als Thü- tiker-Alltag jenseits der traditionellen ringer Augenzeugen aufgebaut. Fernsehberichterstattung, erschließt die politische Landschaft im Freistaat aus politischen Entscheidungsprozesse in Screenshot der Web-Seite »Thüringer Augenzeuge« Bild: Professur Medien-Ereignisse Thüringen begreifbarer gemacht werden. neuen Perspektiven. Der Freiraum des unabhängigen VideoBlogs bietet den geeigneten Rahmen, um Professur Medien-Ereignisse Projekte | Forschung Mit dem innovativen Projekt sollen die 37 Zu Beginn des Jahres baute ein studen- ein, Kabinettssitzungen der Landesregie- tisches Redaktionsteam eine sich ständig rung zu verfolgen, mit Dieter Althaus Fuß- videojournalistische Praxis, Forschung, weiterentwickelnde, netzbasierte Broad ball zu spielen oder auf Wanderung mit Lehre und künstlerisch-gestalterische casting-Plattform auf. Die Studierenden Bodo Ramelow, Mitglied des deutschen Entwicklung zu verbinden. entwickeln nun dieses Format im Rah- Bundestags, zu gehen. men eines Masterprojekts im Studiengang Ausgehend von der Figur des Minister- Mediengestaltung unter Leitung von Prof. präsidenten Dieter Althaus wird das noch Wolfgang Kissel weiter und können eigene unbeobachtete, (halb)öffentliche poli- Tradition und Innovation, Experiment und Prof. Wolfgang Kissel Filme und Gestaltungsideen zeit- und tische Geschehen in Thüringen Thema www.thueringer-allgemeine.de/ta/ praxisnah umsetzen. Seit Juni lädt der Vlog einer begleitenden Berichterstattung. ta.vlog.php Medien Volksboutique, Venedig und Weimar Ein Interview mit Christine Hill (medien) Die amerikanische Künstlerin launched me straight into Proprietor- installation at documenta X (a franchise Christine Hill wurde zu Beginn des Win- status, and it absolved me from having of the Volksboutique shop, installed in the exhibition) complained loudly that tersemesters zur ordentlichen Professorin to rely on the art system to provide me für »Moden und öffentliche Erschei- with an audience. It allowed me to build this »wasn't a commercial exhibition!«, nungsbilder« ernannt. Das folgende, a base of operations, and work from missing the irony that, for example, a englischsprachige und hier stark gekürzt it, which is a device I've held onto over Jeff Wall was hanging directly opposite abgedruckte Interview führte die Blog- years. gerin Régine Debatty vor der Eröffnung I've always held the belief that art is my store. Numerous visitors (including a reporter from The Wall Street Journal) der Biennale von Venedig. Christine Hill labor that deserves proper compensation. found my $12 tour fee as part of my Tour- spricht darin über ihre künstlerische It is often difficult to assert this, in all guide? piece in New York city excessive, Arbeit und die Lehre an der Bauhaus- levels of the art system. I'm sure that all although that is exactly the sum charged Universität Weimar. involved would agree that art has »value«, by all tour guide agencies in the city. but where the work lies, and who is On the one hand, we have art fairs and Régine Debatty: Why these deliberate paying for it becomes a very clouded confusions between art and commerce? issue. I have issues with the premise that time about the financial inequalities or art is its own reward. excesses of the art system, but then, on Christine Hill: Well, I'm quite interested My work path over years has continued Sotheby's auctions reminding us all the the other, we have puritan calls for the to punctuate my thoughts on this, in the work to be freed of economics so that gned value. And I'm very preoccupied form of anecdote or in specific exhibition it can exist in some reality-free bub- with what counts as labor. or project experience. A museum I did a ble. And I disagree with both of these project with revoked a small production extremes. Of course, I am isolating these occupations culminated with opening the fee when they discovered that the piece experiences to underscore this particular Volksboutique-as-shop in 1996. It was a I had made — a vending machine — was point. way of claiming autonomy. It both freed turning a small profit within the exhi- me from being anyone's employee, and bition itself. Hundreds of visitors to my in properly defining which things are assi- Projekte | Forschung This idea of merging income and art 38 Christine Hill: Minutes (2007) Shown in the Arsenale during the 52. Venice Biennale »Think with the Senses, Feel with the Mind. Art in the Present Tense«. Curated by Robert Storr. Foto: Uwe Walter, Courtesy EIGEN+ART Leipzig/Berlin and Ronald Feldman Fine Arts, New York ©Volksboutique Medien R.D.: Do you perform or role-play with what I normally would be doing, rather flowing insofar as industry is concerned, Volksboutique? How do you differentiate it is a pretty natural extension of what I and that many factors contribute to the one from the other? do. And though it has taken some getting so-called Process. This is most easily evi- used to in terms of the organization of denced by a glimpse into my own date- my working time, I find myself impressed book. So, the piece for Venice speaks to C.H.: It is good that the the word »performative« has entered the general art voca- and inspired by my students to an ama- that...how my (or the mind) is organized, bulary, because it rescues work like mine zing degree. The math for embarking on and what things are in there, and they from being labeled as Performance Art. I a career as an artist is not necessarily in can be very small things, and that it is am extremely averse to theater, because one's favor, and the culture — even if we something about growth via accumula- I don't want to see a simulation of life. I happen to be in some art market boom tion. And organization. I like that haircut want life. I want things real and in real right now – doesn't necessarily jump over appointments reside in the same space time. And there is always going to be that itself in appreciation for the artistic occu- as big deadlines, and so-called Events of unfortunate leap the mind makes when pation. So these people are incredibly Note. hearing the phrase »performance art« that brave, and I appreciate them following conjures the stage whisper, or someone their instincts, and their being uncompro- In addition to the publication, which is displayed in a sort of reading room envi- setting themself on fire. So I don't consi- mising about what they demand from their ronment, there is an installation of my der myself to be performing in the sense lives. And it is there that I can offer the Trunk Show in the Arsenale. These are that we understand »acting« or staging. most guidance. I am not necessarily sitting a pretty spot-on manifestation of how But I DO find that the entire thing is about with them teaching them software or how my work and thought process organize performance, in terms of what in German to patina something to a particular finish. themselves. They isolate a five day work is the word Leistung. And I do have a More so, it's training them for the long week into five governing tasks (Accoun- certain public persona that is in the work fight. To instill in them a rigor, so that they ting, Management, PR, Production and (and probably in my teaching as well). It can go out with that in their toolkit. I'm Reception) and there are the complete is a part of my own personality, not some- not trying to scare them, but I am trying accouterments for each of these occupa- thing that is assumed, but it is also spe- to explain to them what will be required tions in each trunk. They are about eco- cific to certain projects that contain an of them in terms of discipline and focus. nomizing space and also rendering these extroverted element. Initially, my labors in Furthermore, I am myself a huge fan of tasks mobile. the Volksboutique were specifically about good work, and when my students come pointing directly to the fact that this was up with good projects, I'm just completely an occupation. Something all-consuming, invigorated by that. Das Interview findet sich in voller Länge unter www.we-make-money-not-art.com/ archives/009619.php that required a sweat to be broken. And about clarifying that my own person/a was the guide through this set of ideas. This R.D.: Can you tell us something about the is also a way of addressing accountabi- work you're preparing for the upcoming lity and responsibility. Projects of mine Biennale of Art in Venice? viewers. How much they can access has in C.H.: Well, that [aforementioned] Second part to do with how they approach me as Book is the main contribution for Venice. the representative of any given work. I feel It is entitled Minutes [as is the entire piece this is a fair exchange, similar to any in a for Venice] — referring to detail, minutae; shop transaction. the passing and accruing of time; and of course, taking meeting minutes, the tal- R.D.: What is Christine Hill doing when she's not keeping the shop? I'm particu- lying of progress. The book as an object is patterned larly curious about the work of your stu- after a calendar/datebook. In considering dents. what one could/should put in an exhibi- C.H.: […] One of the larger re-structurings sure for Big Project, and I sort of dislike tion like Venice, there seemed to be presof my work life since 2004 is that I teach the notion of the masterpiece or opus. full time at the Bauhaus University. I am I like the continuum, that the machine lucky that teaching is less a diversion from is humming, that things are ebbing and Projekte | Forschung require participation of various levels by 39 An-Institute KNOTEN WEIMAR GmbH Seit 2006 läuft das Projekt »Accreditation zen Meer teil. Der Bedarf an qualifizierten 1. Oktober 2007 in Zusammenarbeit mit of five Georgian Universities« im Rahmen Fachkräften im Bauwesen wächst. Im der Bauhaus-Universität Weimar und des »Tempus« Programmes der EU. Wis- Rahmen des Programms »AQUA« der KNOTEN WEIMAR ein 13-monatiger Kurs senschaftler aus Georgien, Österreich und Otto Benecke Stiftung e.V. begann am »Bauwesen« mit integriertem Praktikum. Deutschland erarbeiten mit dem geor- Der Kurs bereitet arbeitslose Akademi- gischen Wissenschaftsministerium ein ker aus Architektur, Bauingenieurwe- Programm für die Akkreditierung von sen, Stadtplanung sowie Umwelt- oder Studiengängen. Drei Rektoren der beteili- Wassermanagement optimal auf den gten georgischen Universitäten waren über (Wieder-)Einstieg in den Beruf vor. Der Pfingsten in Weimar und sprachen mit Unterricht berücksichtigt individuelle der Leitung der Universität. Projektleiter Erfahrungen und Qualifikationen, aktua- Prof. Dr. Werner Bidlingmaier, Bauhaus- lisiert und trainiert Fachwissen, Software- Universität Weimar, und Dr. Jürgen Mar- kenntnisse und Soft-Skills und schließt tens, KNOTEN WEIMAR, begleiten dieses mit einem Zertifikat der Bauhaus-Univer- Projekt und nahmen am dritten ProjektWorkshop im Juli in Kvariati am Schwar- sität Weimar ab. Treffen in Weimar. Foto: Jürgen Martens Bauhaus Weiterbildungsakademie Weimar e.V. Eine positive Bilanz zieht die Bauhaus Wei- zum zertifizierten Kanal-Sanierungs-Bera- Neue Kurse und Seminare im Winter terbildungsakademie Weimar e.V. nach ter. Erstmalig nahmen auch zehn Interes- semester: dem Sommersemester 2007. Rund 80 Stu- sierte ein E-Learning-Studium zum Thema denten und Studentinnen schlossen erfolg- Bauphysik auf. Insgesamt ging die Zahl der reich die weiterbildenden Studiengänge Studienanfänger an der Bauhaus-Weiter- und Energiepass (14./15.12.2007) und Bauprojektmanagement, Bauwerkserhal- bildungsakademie jedoch leicht zurück. 2.Angewandte Fabrikplanung weltweit – tung, Baumanagement und Stadtumbau ab. 1. Energieeinsparverordnung 2007/2008 Schwerpunkt Osteuropa (18./19.01.2007) Auch zum Wintersemester 2007/08 begannen wieder die weiterbildenden NEU: Weiterbildendes Studium »Zukunfts- Programm in den Richtungen Projektma- aufgabe Baubestand« ab 29.02.2007 nagement (Grundlagen), Baumanagement, Bauwerkserhaltung sowie das Studium MFPA Weimar Projekte | Forschung Neue Forschungsvorhaben bewilligt 40 mente für Tragwerke bearbeiten. dem Weg zur Einführung zerstörungs- Außerdem hat die Arbeitsgemeinschaft freier Prüfverfahren bei Betonbauteilen Der regionale Wachstumskern »high industrieller Forschungsvertretungen wie Stützen oder Brücken. STICK« – initiiert von der vogtländischen (AiF) als Projektträger des Bundesmini- Stickereiindustrie sowie beteiligten For- sterium für Wirtschaft (BMWi) ein Koo- Komplettiert wird das Terzett durch das Projekt »Einsatzhärte und Dauer schungspartnern – wurde vom Bundes- perationsprojekt zur Entwicklung eines festigkeit«, das im Rahmen der industri- ministerium für Bildung und Forschung »Flexiblen Mehrkanal-Ultraschallprüf- ellen Gemeinschaftsforschung über das (BMBF) bestätigt und die Förderanträge für systems zur bildgebenden Ultraschall- Forschungskuratorium Maschinenbau mehrere Teilprojekte bewilligt. prüfung von Betonbauteilen« bewilligt. bewilligt wurde. Ziel des Vorhabens ist Damit sollen mehrjährige Forschungs- die Verbesserung des Verständnisses stalt (MFPA) ist an dem Teilprojekt »Sen- arbeiten zur ultraschallakustischen der Vorgänge beim thermochemischen sorbasierte Textilarmierung« beteiligt und Untersuchung von Betonbauteilen in ein Randschichtverfestigungsverfahren »Ein- wird die Implementierung eines faserop- anwendungsfähiges Gerätesystem umge- satzhärten« und die Wirkung auf die Dau- tischen Messsystems in Verstärkungsele- setzt werden. Das ist ein Meilenstein auf erfestigkeit von schwingungsbelasteten Die Materialforschungs- und Prüfan- Kontakt Abfallwirtschaft KNOTEN WEIMAR Die Bauhaus-Universität Weimar und die Umwelttechnologien GmbH An-Institute Zusätzliche Information des Lehrstuhls Internationale Transferstelle Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar Coudraystraße 7 bekommen ein Abfallwirtschaftskonzept. 99423 Weimar Eine Studentin der Bauhaus-Universität Telefon: 0 36 43/58 46 45 erstellt es im Rahmen ihrer Masterar- Fax: 0 36 43/58 46 43 beit am Lehrstuhl Abfallwirtschaft und in E-Mail: knoten.weimar@bionet.net Zusammenarbeit mit dem Beauftragten www.bionet.net für Sicherheitsmanagement der BauhausUniversität, Dirk Schmidt. Auf dieser Basis Schriftlicher Test zum Auswahlseminar im August 2007. Foto: Peter Wagner soll ein komplettes Umweltmanagementsystem für beide Hochschulen entwickelt werden. Kontakt Bauhaus Weiterbildungsakademie Weimar e.V. Coudraystraße 13A 99423 Weimar Telefon/Fax: 0 36 43/58 42 25 E-Mail: info@wba-weimar.de www.wba-weimar.de Bauteilen. Die Ergebnisse sollen in eine Kontakt Richtlinie zum »Rechnerischen Festig- MFPA Weimar keitsnachweis für Maschinenbauteile Dr. Nitsche einfließen«. Coudraystraße 9 Termine Telelefon: 0 36 43/56 43 06 99423 Weimar Fax: 0 36 43/56 42 01 Das Prüfzentrum Schicht- und Material E-Mail: konrad.nitsche@mfpa.de eigenschaften der MFPA an der Tech- www.mfpa.de nischen Universität Ilmenau begeht am 30. November 2007 sein zehnjähriges Bestehen. Das neue Gebäude der MFPA. Foto: Christiane Zuleger Projekte | Forschung »Frisch gebackene« Fachingenieure für Bauprojektmanagement mit ihrem Lehrgangsleiter Dr. Wolff. Foto: WBA 41 Personalia Neue Professoren berufen Zum Wintersemester 2007/08 haben fünf mediale Eingabegeräte, wie zum Beispiel der Industrie. Ich möchte dazu beitragen, neue Professoren ihre Arbeit an der Bau- Videotracking, und mediale Ausgabege- die Bauhaus-Universität als Standort für haus-Universität Weimar begonnen. Zwei räte, wie zum Beispiel Beamer oder Laser, Spitzenforschung international bekannt Gastprofessorinnen der Fakultät Medien beherbergen. Körperbezug und soziale zu machen. wurden außerdem nun fest auf ihre Pro- Interaktion sollen erfahrbar gemacht wer- fessuren berufen. »der bogen« stellt die den, so dass in diesem Bereich geforscht neuen Professoren der Fakultäten Medien werden kann. Jetzt müssen geeignete und Architektur vor. Räumlichkeiten gefunden werden. Welche Ziele verfolgen Sie? Mir ist es wichtig, dass in der Lehre das Künstlerische auf dem Technischen auf- Professorin Nathalie Singer baut. Das alte Ideal des Bauhauses soll angesteuert werden, an neuer Technik Professorin Ursula Damm Ursula Damm wurde auf die Professur zukunftweisende künstlerische Gestaltung zu entwickeln. Ein Wunsch ist es, dass die Nach ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Fakultät Medien ein herausragender Ort »Deutschlandradio Kultur« übernimmt für digitale Kunst wird. Nathalie Singer die Professur »Experimentelles Radio« an der Fakultät Medien. »Gestaltung medialer Umgebungen« an der Fakultät Medien berufen. Sie absolvierte ein Studium der Bildhauerei an der Düssel- Welche Erwartungen haben Sie hinsicht- dorfer Kunstakademie und ein Medienstu- lich Ihrer Professur? dium an der Kunsthochschule für Medien in Köln, wo sie seit 2001 auch unterrich- Mir ist es wichtig, meine Begeisterung für tete. Seit 2004 ist sie Vertretungsprofesso- das Radio mit meinen Studenten zu teilen. rin an der Bauhaus-Universität. Welche Aufgaben werden Sie Professor Stefan Lucks Welche Erwartungen haben Sie hinsichtlich Ihrer Professur? übernehmen? Momentan arbeite ich unter anderem mit meinen Studenten an der Realisation des Zunächst steht der inhaltliche und struktu- Mein Schwerpunkt an der Professur relle Aufbau der Professur im Vordergrund. Mediensicherheit der Fakultät Medien Projekts »Welle))ness«. Dabei handelt es Hierfür erhoffe ich mir die Unterstüt- ist die Kryptographie. Die Auseinander- sich um die Produktion von Klanginstal- zung der Universität. Wir wären mit der setzung mit Fragen der Mediensicherheit lationen für drei Bade- und Saunaland- angepeilten inhaltlichen Konstellation hat den Charakter eines Spiels. Es ist wie schaften, die sich in Berlin, München und einzig in Deutschland. beim Schach: Nur wer sich als Designer Bad Sulza befinden. Das Projekt entsteht eines Sicherheitssystems in den »Gegner« in Kooperation mit Deutschlandradio Welche Aufgaben werden Sie hineinzudenken vermag, kann ein sicheres Kultur. übernehmen? System entwickeln. Mein Interesse gilt der digitalen Erfassung lagenwissen meines Gebiets zu vermitteln Welche Ziele verfolgen Sie? von Raumqualitäten. Im Moment ist der und durch konkrete Anwendungsbezüge Meine Absicht ist es, in Weimar ein Zen- Aufbau einer »Echtzeit-Interaktionsplatt- zu motivieren. Die Studierenden sollen trum für Radiokunst aufzubauen und ein form« unser Ziel. lernen, so zu denken wie der Angreifer, internationales Netzwerk für Radiomacher und wenn möglich auch entdecken, dass zu schaffen. Können Sie dieses Projekt diese Auseinandersetzung Spaß machen näher beschreiben? kann. Ein großer Raum, der auch für soziale weite Zusammenarbeit mit anderen Wis- Funktionen genutzt werden kann, soll senschaftlern und auf Kooperationen mit In der Forschung setze ich auf die welt- Personalia In der Lehre ist es mir wichtig, Grund- 43 Personalveränderungen Die neuen Professoren und Neu an der Uni Professorinnen im Überblick Martin Bülling Universitätsarchiv Seit Juli 2007 Fakultät Medien Dipl.-Kaufmann André Marchand Susan Pönisch Prof. Christine Hill Fakultät Medien, Professur Marketing und Fakultät Architektur, Vertretung Sekretariat Professur Moden und öffentliche Medien Professur Entwerfen und Tragwerkskonstruktion Erscheinungsbilder Marienstraße 5, Raum 206 Dipl.-Ing. Martin Pohl 0 36 43/58 38 70 Fakultät Bauingenieurwesen christine.hill@medien.uni-weimar.de Professur Verfahren und Umwelt Seit Oktober 2007 Dipl.-Ing. Tanja Blankenburg Fakultät Architektur, Professur Prof. Ben Sassen Dipl.-Ing. Benjamin Winkel Juniorprofessur Experimentelle Fakultät Bauingenieurwesen Television Professur Baustatik Bauhausstraße 15, Raum 205 Raumplanung und Raumforschung M.Sc. Philippe Schmidt Fakultät Architektur, Professur 0 36 43/58 36 02 Daniel Berger ben.sassen@medien.uni-weimar.de MFPA Prof. Dr. phil. habil. Friedrich Balke Marco Leibnitz Professur Geschichte und Theorie Fakultät Gestaltung, Holzwerkstatt Entwerfen und Städtebau I Nicht mehr an der Uni Seit Juli 2007 Künstlicher Welten Bauhausstraße 11, Raum 227 Marco Sparmberg Manuela Müller 0 36 43/58 38 03 Fakultät Medien, Mediapoint Fakultät Bauingenieurwesen, Weiter friedrich.balke@medien.uni-weimar.de bildendes Studium »Wasser+Umwelt« Thomas Thiele Prof. Nathalia Singer Fakultät Medien, Mediapoint Professur Experimentelles Radio Dr. Barbara Perlich-Nitz Fakultät Architektur, Professur Marienstraße 5, Raum 207 Seit August 2007 0 36 43/58 38 90 Dipl.-Ing. Kati Kehr nathalie.singer@ Fakultät Bauingenieurwesen, Dipl.-Ing. Ulla Schauber medien.uni-weimar.de Professur Aufbereitung von Baustoffen Fakultät Architektur, Professur Grundlagen Prof. Stefan Lucks Dipl.-Ing. Steffen Kopplin Professur Mediensicherheit Fakultät Bauingenieurwesen, Dirk Winkler Bauhausstr. 11, Raum 225 Professur Bauwirtschaft Fakultät Bauingenieurwesen, Denkmalpflege und Baugeschichte des ökologischen Bauens 0 36 43/58 38 02 Hydrolabor Schleusingen stefan.lucks@ M.Sc. Albertus Olivier medien.uni-weimar.de Fakultät Bauingenieurwesen, Seit August 2007 Professur CAD in der Bauinformatik Natascha Grap Fakultät Architektur, Professur Prof. Ursula Damm Professur Gestaltung medialer Dipl.-Mediengestalter Johannes Salzwedel Umgebungen Fakultät Gestaltung Marienstraße 5, Raum 304 Bereich Produktdesign 0 36 43/58 36 07 ursula.damm@ Dipl.-Ing. Thomas Schwanebeck medien.uni-weimar.de Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Geodäsie Personalia Dr. Cornelia Vismann Fakultät Medien, Professur Geschichte und Fakultät Architektur 44 Entwerfen und Innenraumgestaltung Theorie künstlicher Welten Im Ruhestand Dr. Christoph Batereau Professor Dr. Kari Jormakka Dipl.-Ing. Helge Vosberg Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Professur Theorie und Geschichte der Fakultät Bauingenieurwesen, Verkehrsplanung und Verkehrstechnik modernen Architektur Professur Grundbau Geschwister-Scholl-Str. 8, Raum B 004 Bodo Steger 0 36 43/58 31 41 Maria-Theresa Rapp Fakultät Architektur, Künstlerisch- kari.jormakka@archit.uni-weimar.de Fakultät Medien, Sekretariat Experimentelle Werkstätten Professur Mediensicherheit Ausbildung statt Studium Am 1. September 2007 haben neun Auszubildende ihre dreijährige Berufsausbildung an der Bauhaus-Universität Weimar aufgenommen. Seit kurzem dabei sind Daniela Dembowski und Ivonne Rothämel als Fachangestellte für Bürokommunikation, Jana Riemekasten und Thomas Bottin als Baustoffprüfer in der Fachrichtung Mörtel und Beton, Marcus Albrecht als Tischler, Bernhard Eiling und Adrian Bernhard als Mediengestalter v.l.n.r.: Daniela Dembowski, Ivonne Rothämel, Jana Riemekasten, Thomas Bottin, Marcus Albrecht, Bernhard Eiling, Markus Metze und Adrian Bernhard. Foto: Christiane Zuleger Bild und Ton, Markus Metze als Aufbereitungsmechaniker in der Fachrichtung Industrie und der Verwaltung ausgebildet. sowie die Filme über die Berufsausbildung Sand und Kies sowie Sonja Schieke als Seit 15. Oktober können sich interes- an der Bauhaus-Universität sind auf den Internetseiten der Universität abrufbar. Fachangestellte für Medien- und Infor- sierte Jugendliche für das Ausbildungs- mationsdienste in der Fachrichtung Bibli- jahr 2008/2009 bewerben. Informationen othek. Somit werden derzeit insgesamt zu den Ausbildungsberufen, dem Aus- Nicole Klemm 20 Auszubildende in acht verschiedenen bildungsablauf, den freien Stellen, den Dezernat Personal Ausbildungsberufen des Handwerks, der Bewerbungsmodalitäten und -terminen www.uni-weimar.de/ausbildung Nachruf für Prof. Dr. sc. nat. Heinz-Joachim Presia * 29. 10. 1927 † 21. 8. 2007 der heutigen Tech- Gegenüber den wissenschaftlichen Pro- fessor für Mathematik Heinz-Joachim nischen Universität blemen der Ingenieurkollegen war er stets (Jochen) Presia plötzlich und unerwartet Ilmenau, auch ein aufgeschlossen und mit seinem reichen kurz vor der Vollendung seines achten passendes Betä- Erfahrungsschatz auch ein oft angespro- Lebensjahrzehntes verstorben. Er war seit tigungsfeld. Dort chener Partner. Als Mensch war er ein aus- 1977 bis zu seiner Pensionierung an der habilitierte er mit gesprochen angenehmer Zeitgenosse, stets Hochschule für Architektur und Bauwe- einer Arbeit zum nett und verbindlich, hilfsbereit und ver- sen (HAB), der heutigen Bauhaus-Univer- Vierfarbenproblem. ständnisvoll, vorbildlich. sität Weimar, tätig. Uns allen ist er als ein sehr freundlicher und beredter Kollege in bester Erinnerung. Foto: privat 1977 folgte HeinzJoachim Presia einem Ruf an unsere Hochschule. In der Nach seiner Pensionierung pflegte er in seinem Wohnort Ilmenau den Kontakt zu ehemaligen Kollegen der TU. Bereit- Zeit seines Wirkens an unserer Einrichtung willig übernahm er für etliche Semester hatte er als 17-jähriger noch die letzten setzte Presia mit seiner Persönlichkeit die Vorlesung zur Geschichte der Mathe- Monate des zweiten Weltkriegs als Sol- deutliche Akzente. Den Studenten bot matik und beteiligte sich rege am wissen- dat miterlebt. Er studierte dann an der er stets exzellente Vorlesungen und war schaftlichen Leben des Mathematischen Instituts. Aus Wettin an der Saale stammend, Martin-Luther Universität in Halle Mathe- ihnen in allen Studienangelegenheiten matik und promovierte in Ilmenau auf ein verständnisvoller »väterlicher« Berater dem Gebiet der Analysis, bevor er sich der und Betreuer. Den jungen Mitarbeitern die Kollegen in Ilmenau gleichermaßen Graphentheorie zuwandte, die dann im war er ein umsichtiger Förderer ihrer wis- ein herber Verlust. In unserer Erinne- Weiteren sein wissenschaftliches Spezial- senschaftlichen Entwicklung, den älteren rung wird Heinz-Joachim Presia lebendig gebiet wurde. In Ilmenau fand er mit sei- ein kameradschaftlicher Chef. Zahlreiche bleiben. ner Familie eine neue Heimat und an der mathematische Promotionen sind in sei- damaligen Hochschule für Elektrotechnik, ner Amtszeit an der HAB gelaufen. Sein Tod ist für uns in Weimar und für Personalia Am 21. August dieses Jahres ist der Pro- 45 Lorenz Hempel Leben Morgen, Kinder, wird’s was geben Pünktlich zu Weihnachten erscheint die neue Merchandising-Kollektion Auf dem Marktplatz riecht es nach Glühwein und Waffeln, vor dem Handelshaus gibt es Glaskugeln, auf dem Goetheplatz werden Tannenbäume verkauft – Weihnachten steht vor der Tür. Gerade rechtzeitig zum Fest erscheint die neue Merchandising-Kollektion der BauhausUniversität. Das Weimarer Uni-Leben spielt sich nicht nur in Hörsälen, Werkstätten und Seminarräumen ab. Im Gegenteil: Ob beim Kicken im Park, kreativen Grübeln im Café, Philosophieren über Filme im mon ami oder Feiern im Gaswerk – »Bauhaus lebt!«. Deshalb ist auch die Universität mit ihrer neuen Merchandising-Kollektion überall dabei: T-Shirts für jeden Tag, Muster des Kaffeebechers aus der neuen Merchandising-Kollektion. Foto: Christiane Zuleger Socken fürs Handy, Magnete für den Kühlschrank, Bleistifte zum Skizzen anfer- Bauhaus-Universität. Die komplette Kristin Beylich tigen, Tassen für den Kaffeeautomaten, Sammlung gibt es ab Dezember bei der Universitätskommunikation Taschen für den WG-Einkauf und noch Universitätskommunikation in der einige Dinge mehr repräsentieren die Marienstraße 9. www.uni-weimar.de/bauhaus-shop Was verschenken Sie dieses Jahr zu Weihnachten? Alle Jahre wieder dieselbe Frage: Was mit Arbeiten unserer Studierenden gäbe, verschenke ich zu Weihnachten? Damit würde ich auch so einen verschenken.« die Jagd auf passende Präsente nicht sammelte »der bogen« bereits vorab einige Ideen auf den Fluren der Universität. fündig. Empfehlen kann ich zum Beispiel den aktuellen Architekturführer Thüringen, Carl Rosenburg, Architektur-Student, 3. Semester der die spannendsten Gebäude in Thürin- »Das weiß ich noch nicht so genau. Ab les Geschenk sind natürlich auch die Bau- gen vorstellt. Darin ist manches Kleinod ganz in der Nähe zu entdecken. Ein tol- Dr. Susanne Kirchmeyer, Leiterin des Sprachenzentrums: und zu habe ich so was im Hinterkopf, haus-Alben, die ein echter Design- und was ich jemandem bei Gelegenheit schen- Bauhaus-Fan unbedingt im Schrank haben ken könnte. Und wenn diese Gelegenheit sollte.« »Das kommt darauf an, was auf den Weihnachten sein sollte, dann ist es eben Wunschzetteln meiner beiden Töchter so. Ich finde jedenfalls, es kommt nicht auf steht - aber die sind noch nicht fertig. Für den materiellen Wert eines Geschenkes an, die erwachsenen Familienmitglieder gibt sondern auf die Sache an sich.« es auf alle Fälle einen selbst hergestellten Kalender. Ich fotografiere gern und Prof. Dr. Thorsten Hennig-Thurau, Professor für Marketing und Medien »Am liebsten massig Bauhaus-Merchan- Dr. Heiko Schultz, Kanzler: dise-Artikel − wenn sie denn erst da Kalender mit Familienfotos und einen »Ich verschenke immer wieder gern Bücher würde die ganze Welt damit eindecken...« mit Aufnahmen von Landschaften, Blu- und Reihen aus unserem eigenen Ver- men usw. herzustellen. Wenn es Kalender lag. Da ich viele architekturinteressierte nutze gut gelungene Fotos dann, um einen wären! Basecaps, Poloshirts, Tassen − ich Leben erst einen Tag vor Heiligabend beginnt, Freunde habe, werde ich hier garantiert 47 Nah-Aufnahme In dieser bogen-Ausgabe: Dan Guo und Yimeng Zhao In einem fremden Land zu studieren ist und dazu müssen sie uns kennen!« Der nicht leicht, vor allem, wenn die Heimat Student der Visuellen Kommunikation fast auf der anderen Seite der Erde liegt. gestaltete einen Flyer, der mit seinem an Nicht nur die Kultur ist völlig anders als ein Handy angelehntes Design das Motto zu Hause, auch das Heimweh nach der des Vereins symbolisiert: »Wir hören Dir vertrauten Umgebung, Freunden und gern zu!« Für sein Engagement im Verein Familie erschwert den Start am neuen und weitere Aktivitäten, wie die Organi- Studienort. Wie gut, dass es Studenten sation eines Messestandes der Bauhaus- wie Dan Guo und Yimeng Zhao gibt, die Uni in Ningbo, China, wurde Dan dieses sich im Chinesischen Akademiker Verein Jahr mit dem DAAD-Preis ausgezeichnet. Weimar (CAVW) engagieren. Neben ihm und Yimeng sind noch fünf weitere Chinesen im Vorstand des Aka- Sie bieten den zahlreichen chinesischen demiker Vereins. Gemeinsam wollen sie Studierenden der Bauhaus-Universität und eine Verbindung zu China schaffen und der Hochschule für Musik nicht nur die die Interaktion zwischen den Kulturen Möglichkeit, sich mit ihren Landsleuten zu in der »Multi-Kulti-Stadt« Weimar ver- treffen, gemeinsam zu kochen und Erfah- bessern. Oder, wie es Yimeng ausdrückt: rungen auszutauschen, sondern organisie- »Wir möchten eine Brücke sein zwischen ren auch Aktivitäten wie das Chinesische Frühlingsfest. Nicht nur beim Kickern ein Team: Dan Guo und Yimeng Zhao. Foto: Annika Nestler den chinesischen Studenten und der Hochschule, der Stadt sowie Studenten aus Deutschland und anderen Ländern.« Den Verein gründeten 2005 sechs Leute, um ein Kontaktnetzwerk für chi- wurde zum Vorsitzenden gewählt und nesische Studierende aufzubauen. Inzwi- möchte mit seiner Arbeit die chinesische Annika Nestler schen wird er bereits von der zweiten Kultur aus seiner Perspektive zeigen. Universitätskommunikation »Generation« getragen. Yimeng Zhao, der Dan Guo hat die Öffentlichkeitsarbeit in Weimar zunächst Architektur studierte des Vereins übernommen, denn vor allem und dann zur Medienkultur wechselte, »wollen wir für die Studenten da sein www.cavw.de Der Careers Service eröffnet Berufsperspektiven Die Anforderungen an die wissenschaft- die zentrale Kontaktstelle für Studierende liche Ausbildung haben sich in den ver- innerhalb der Universität werden. gangenen Jahren stark verändert. Viel mehr als früher müssen die Studierenden dieses Service-Angebot erweitert, um den Studierenden mit zusätzlichen Bera- beit mit externen Partnern zu eröffnen. Qualifikationsprofil entwickeln und Be- tungen, Workshops, Unternehmensexkur- Für die Unternehmen ist der Careers Ser- rufsperspektiven in den Blick nehmen. sionen sowie dem Auf- und Ausbau fester vice der Partner für Kontakte zu Studie- Kontakte zu Arbeitgebern direkte Ein- renden – ihrem Mitarbeiterpotenzial von blicke in die Berufswelt zu ermöglichen. morgen. Wenn es im Rahmen der Ausbildung leiten und neue Wege der Zusammenar- Das Leistungsspektrum soll stärker als bisher in einem engen Netzwerk inner- Kontakt zu entwickeln, notwendige Praxiserfahrung halb der Universität verknüpft werden. Michaela Peisker und Schlüsselqualifikationen zu erwerben, Außerdem fließen vorhandene Potenziale, Coudraystraße 7, Raum 414 Bewerbungsstrategien zu erlernen, Arbeit- Initiativen sowie berufsbezogene Aktivi- Telefon: 0 36 43 / 58 23 49 geberkontakte aufzubauen oder Existenz- täten aus den Fächern in das Angebot des E-Mail: michaela.peisker@uni-weimar.de gründerwissen zu erlangen, dann soll der Careers Service. Darüber hinaus soll das Careers Service der Bauhaus-Universität Netzwerk genutzt werden, um Informati- zu gestalten, ein eigenes berufliches Profil Leben Entwicklungstrends aus der Arbeitswelt an die entsprechenden Stellen weiterzu- schon während ihres Studiums ein klares darum geht, das Studium berufsorientiert 48 Im laufenden Wintersemester wird onen, Anfragen und branchenspezifische Bauhaus-Spaziergang im Winter Neues Team auf den Spuren des Bauhauses Das Bauhaus von gestern und heute erleben: Das ermöglicht ein Team von fünf Studenten und Absolventen aus allen Fakultäten der Bauhaus-Universität, das durch das Hauptgebäude, den kleinen Van-de-Velde-Bau und beim Großen Spaziergang bis zum Haus Am Horn führt. Seit Juni 2006, dem Beginn des Bauhaus-Spaziergangs, sind zahlreiche Besucher auf den Spuren des Bauhauses gewandert und seiner Geschichte näher gekommen. Mit dem neuen Studienjahr hat sich das Team teilweise verändert: Nicole Baron und Nicole Magiera kamen zu Yvonne Gräfe, Christian Tesch und Sven Müller dazu. Von Dezember bis März geht der Bau- Projekt wird von der Universitätskommunikation mit Unterstützung des Freundes- haus-Spaziergang in die Winterzeit, die kreises der Bauhaus-Universität Weimar Führungen finden dann nur freitags und e. V. organisiert und kann auch zu Ter- samstags um 14 Uhr statt. Ab dem 1. April minen außerhalb der regulären Zeiten 2008 besteht für die Besucher wieder die gebucht werden. v.l.n.r.: Yvonne Gräfe, frisch gebackene ArchitekturAbsolventin, Sven Müller und Nicole Baron, Architekturstudenten, Christian Tesch, Student an der Fakultät Gestaltung, und Nicole Magiera, Studentin der Mediensysteme, führen auf den Spuren des Bauhauses. Fotos: Amélie Berthaud Möglichkeit, vier Mal pro Woche – dienstags, donnerstags, freitags und samstags – Amélie Berthaud den Bauhaus-Spaziergang zu machen. Das Universitätskommunikation Die besten Gründe für ein Studium in Weimar Gewinner der Kampagne »Es gibt immer einen Grund« stehen fest Nun geht die Kampagne in die nächste Die Gewinner-Sprüche: möchte oder »schöner semestern« will, Runde. Im Oktober suchte die Univer- ist an der Bauhaus-Universität genau am sitätskommunikation in einem universi- richtigen Platz. Das haben zwei Teilneh- tätsweiten Casting Charakterköpfe unter Entdecke den Gropius in Dir. mer der Kampagne »Es gibt immer einen den Studenten. Studierende aller Studien- (Markus Müller) Grund« der Universitätskommunikation gänge, die sich mit der Bauhaus-Univer- Karriere-Ambitionen? Neben dem Goe- als Grund angegeben, in Weimar zu sein. sität identifizieren und mit ihrem Gesicht the-Schiller-Denkmal ist noch Platz. dafür stehen wollen, werden in ihrem (Markus Müller) Arbeitsumfeld fotografiert. Gemeinsam Weil Dich hier die größten Geister Und damit konnten sie sich in der finalen »Bauhaus« lebt. (Felicitas Schoebel) Auswahlrunde durchsetzen. Sechs Gründe mit den prämierten Zitaten entsteht aus pushen! (Pedram Sadough) wurden ausgewählt, die künftig auf Wer- den Fotos eine Werbekampagne der Uni- Von (Bau)Haus aus gut. (Johannes Hein) bematerialien der Universität erscheinen versität. sollen. Denn wer könnte besser für eine Bauhaus-Universität oder schöner semestern. (Johannes Hein) Universität werben als ihre Studenten Annika Nestler selbst? Universitätskommunikation Leben Wer »den Gropius in sich entdecken« 49 Preise backup.bilanz Die Preisträger des 9. backup_festivals (uk/backup) Während des 9. backup_fe- von Clemens Kogler wurde mit dem drit- stivals vom 18. bis 21. Oktober 2007 haben ten Preis prämiert. Zudem entschied die rund 800 Besucher an vier Tagen über Jury, einen Förderpreis für den studen- 250 verschiedene Kurzfilme, Musikclips tischen Beitrag »My paperhouse on fire« und Commercials gesehen. Es wurden von Sebastian Haslauer und Sebastian insgesamt zehn Preise in drei Kategorien Koch in Höhe von 900 Euro zu vergeben. verliehen. Der Förderpreis ist eine Initiative, die jungen aufstrebenden Künstlern den Einstieg Eine dreiköpfige Jury aus Medienspezialisten zeichnete die besten Kurzfilme in die Branche erleichtern soll. Erstmalig wurde in diesem Jahr in des Wettbewerbs im backup.award aus. Zusammenarbeit mit dem Weimarer Kul- Den ersten Platz, dotiert mit 800 Euro, tursender salve.tv der salve.tv-clickaward erreichte das französische Künstlerkollek- vergeben. Der Wettbewerb wurde durch tiv BIF für den Film »Raymond«. Es folgte ein Online-Voting auf der Website des Weimarer Wohnstätte, die während des die US-amerikanische Produktion »Their Senders entschieden. Der erste Platz Festivals Übernachtungsmöglichkeiten backup_festival 2008 im e-Werk Weimar Erlebnis erzeugt. Ein großer Dank gilt der circumstances« von Ji Hyun Ahn. Den ging an Sebastian Benjamin Riepe für für internationale Gäste und Filmemacher dritten Platz belegte der südafrikanische das Musikvideo »Wrong Side« von Finn, zur Verfügung stellte. Legetechnik-Film »The Tale of How« von gefolgt von den Weimarer Mediengestal- der Black Heart Gang. Den Publikumspreis tern Sebastian Binder und Marius Bött- backup.award erhielt der deutsche Künstler Marc Schleiss cher für ihren Clip »Turn your Smile on« 1. Platz: BIF (Frankreich): »Raymond« für den animierten Kurzfilm »Video 3000«. von Nachtlüx feat. Robert Brock. Auf den 2.Platz: Ji Hyun Ahn (USA): »Their circum- Der backup.clipaward prämierte dritten Platz wurde das Musikvideo von Arbeiten, denen besondere Symbiosen Edouard Salier »Fils de Cham« der Band aus Klang und Bild gelungen waren. Die Tété gewählt. stances« 3.Platz: Black Heart Gang (Südafrika): »The Tale of How« Als Highlight zum Abschluss des 9. Publikumspreis: Marc Schleiss fessor Ben Sassen von der Bauhaus-Uni- backup_festivals haben Studierende der (Deutschland): »Video 3000« Jury, die unter anderem mit Juniorproversität besetzt war, verlieh an den Clip Musikhochschule »Carl Maria von Weber« »Futures« von Robert Seidel den ersten und Dresdner Musiker internationale backup.clipaward Platz. Den zweiten Platz erhielt »Fils de Kurzfilme live vor Ort neu vertont und so 1. Platz: Robert Seidel: »Futures« Cham« von Edouard Salier. »Herr Bar« ein einzigartiges filmisch-musikalisches 2.Platz: Edouard Salier: »Fils de Cham« 3.Platz: Clemens Kogler: »Herr Bar« Förderpreis der Jury: Sebastian Haslauer: »My paperhouse on fire« salve.tv-clickaward 1. Platz: Sebastian Benjamin Riepe: »Wrong Side« (Finn) 2.Platz: Sebastian Binder, Marius Böttcher: »Turn your Smile on« (Nachtlüx feat. Robert Brock) 3.Platz: Edouard Salier: »Fils de Cham« (Tété) Preise www.backup-festival.de 51 Videoregisseur Uwe Flade im Gespräch mit MDR Sputnik-Reporterin. Fotos: Daniel Konrad Kurzer und schöner Vaterschaftstest Studentin der Visuellen Kommunikation gewinnt Nachwuchswettbewerb (medien) Beim 10. Internationalen Nach- Bekenntnisse und folgenschwere Irrtü- wuchswettbewerb kurzundschön für Wer- mer gleichsam en passent ereignen. Und Medien. Es galt, ein animiertes Musikvi- bespots, TV Design und Kurzfilm erhielt gerade in dieser totalen Gleichartigkeit deo zu erstellen. Landgrebe wählte das Katherine Landgrebe in der Kategorie und Gleichgültigkeit der technischen Über- Musikstück »The Typewriter« von Leroy Kurzfilm für ihre Arbeit »Vaterschaftstest« tragung von Botschaften, in der Eile, in der Anderson und erarbeitete speziell dafür den ersten Platz. Der Preis ist mit 2.000 sich Dialoge überschneiden und Nachrich- ein Konzept. Die klassische Schreibma- Anim. Heidi Wittlinger an der Fakultät Euro dotiert. schine mit der modernen Kommunika- »Vaterschaftstest« ist eine 2D-Computer- Schnelllebigkeit der heutigen Zeit zu Animation, die bereits ein großes Publi- karikieren, waren die Ziele ihrer Interpre- kum gewinnen konnte. Ob zur medienrolle tation. Inzwischen gibt es sogar eine eng- 2006, im studentischen Filmmagazin Uni- lische Fassung des Films. tionstechnik zu kontrastieren und die Am 31. Oktober 2007 wurden die 13 cato oder auf internationalen Filmfestivals wie den Internationalen Kurzfilmtagen in besten Filme des Nachwuchswettbe- Stills aus dem Animationsfilm. Bilder: Katherine Landgrebe werbs kurzundschön, veranstaltet von der grebes Beziehungsdrama per SMS konnte ten überschlagen, liegt der philosophische dem Westdeutschen Rundfunk, in Köln bereits viele Filminteressierte begeistern. Witz dieses Kurzfilms, dramaturgisch und ausgezeichnet. Rund 400 Gäste sahen So begründete auch die Jury ihre Entschei- technisch perfekt umgesetzt! die preisgekrönten Beiträge im Kino Winterthur (Schweiz) oder der Kurzfilmbi- Kunsthochschule für Medien Köln und ennale in Ludwigsburg – Katherine Land- dung: Im Zeitalter der SMS ist »Vaterschaftstest« die witzige und gewitzte, auf Haben Sie jemals eine nicht für Sie Cinenova. bestimmte Textnachricht bekommen? das Handy-Display reduzierte Komprimie Der Film thematisiert das Mobiltelefon rung großer Gefühle, folgenschwerer als moderne »Schreibmaschine« und zeigt Fehlleistungen und ständig neuer Überra- auf humorvolle Weise, zu welchen skur- schungen in einer Welt, die keine Zeit zum rilen Verwicklungen 160 Zeichen führen Überlegen lässt. Auch der Zuschauer erlebt können. Der Film entstand 2006 im Fach- dieses rasende Tempo, in dem sich große modul »animated video clip« von Dipl.- www.kus.khm.de Kinder bringen Farbe ins Studium! Student der Fakultät Gestaltung gewinnt dritten Preis im Plakatwettbewerb des Studentenwerks (uk) Kennen Sie die »bunte« Seite von Entwurf 500 Euro. Unter dem Motto »Kin- Mathematik, Philosophie und Politik? der? Kinder!« hatte der Dachverband der Darin verstecken sich die Kindernamen 58 Studentenwerke in Deutschland die Emma, Sophie und Oli, auf einem Plakat Design-Studierenden bundesweit nach in krakeliger Kinder-Buntstift-Schrift her- ihren Vorstellungen von einem familien- auch außerhalb der vorgehoben. freundlichen Studium gefragt; das Bun- Universität zu »beweisen«, war ein Grund desministerium für Bildung und Forschung für ihn, sich mit seiner Arbeit zu bewer- (BMBF) förderte den Wettbewerb. ben. »Außerdem fand ich das Thema sehr Preise Mit seiner Arbeit »Kinder sorgen für mehr 52 Farbe im Studienalltag« gewann Mike Klar, Student an der Bauhaus-Universität Der pr eisgek rönte Farbe Entwu im Stu rf »M dium« ehr von M ike Kla r. Mike Klar studiert seit 2002 Visuelle interessant, da es viel Freiraum ließ und Kommunikation mit den Schwerpunkten es kaum Vorgaben gab«, sagte Klar. Zu seinem Entwurf inspirierte ihn seine Vor- Weimar, einen der dritten Preise beim Illustration, Grafikdesign und Werbung 21. Plakatwettbewerb des Deutschen Stu- an der Bauhaus-Universität Weimar. Dass liebe für Wortspiele und der konzeptu- dentenwerks (DSW). Der Diplomand an die Teilnahme an Wettbewerben Gestal- elle Ansatz zur Lösung gestalterischer der Fakultät Gestaltung erhielt für seinen tern generell die Möglichkeit gibt, sich Probleme. ADAC belohnt Entwurfsprojekt Architektonische Visionen für die Luftrettung Vier Studentinnen der Fakultät Architektur haben im Rahmen der Fachtagung für Luftrettung vom 3. bis 6. Oktober 2007 Architekturpreise des ADAC erhalten. Die Arbeit von Nele Riesner wurde mit dem ersten Preis, dotiert mit 750 Euro, ausgezeichnet. Ihren Entwurf prägen effiziente Abläufe, variable Planung und eine unverwechselbare Erscheinung. Mit einem zweiten Preis, dotiert mit 500 Euro, konnte die Arbeit von Christina Maier überzeugen, den dritten Preis teilen sich Melanie Iser und Julia Nikitin mit je 175 Modell des Entwurfs von Nele Riesner, erster Platz. Euro. Es gelang ihnen, das Publikum durch innovative Ideen für Luftrettungszentren Egon Schirmbeck in Kooperation des Lehr- Christian Hanke der Zukunft zu überzeugen. Die Entwürfe stuhls Entwerfen und Innenraumgestaltung Professur Entwerfen und entstanden unter der Leitung von Pr0f. Dr. mit der ADAC-Luftrettung gGmbH. Innenraumgestaltung Markus Krajewski erhält Förderpreis (uk) Am 16. Oktober 2007 wurden die lation der Herstellung von Trockenbau- Dr. Markus Krajewski, wissenschaftlicher Preise der mit insgesamt bis zu 24.000 wänden« von Knut Giebel entstand an Mitarbeiter an der Professur Geschichte Euro dotierten Auszeichnung vergeben. der Professur Baubetrieb und Bauverfah- und Theorie der Kulturtechniken, erhielt Vier der fünf Preisträger von der Bauhaus- ren. Auch Jens Schneider erhielt für seine für seine Dissertation »Restlosigkeit. Welt- Universität haben an der Fakultät Bauin- Diplomarbeit »Charakterisierung und projekte um 1900« den Förderpreis 2007 genieurwesen studiert beziehungsweise Modellierung der Alterungskinetik bzw. der Deutschen Gesellschaft für Geschichte promoviert, der fünfte ist Absolvent des Korrosion von ATZ-Keramik« 333 Euro, er der Medizin, Naturwissenschaft und Tech- Studiengangs Mediensysteme an der schloss an der Professur Bauchemie ab. nik (DGGMNT e.V.). Der Förderpreis ist Fakultät Medien. Erich Bruns schrieb seine Diplomarbeit an mit 1.250 Euro dotiert. Die Preisverleihung der Juniorprofessur Augmented Reality fand am 29. September 2007 in der Paulus- der Fakultät Medien, mit dem Titel »Klas- kirche Wuppertal statt. Die DGGMNT e.V. 1.500 Euro erhielt Dr.-Ing. Martin Horeni für seine Promotion »Möglichkeiten für sifizierungsmethoden unter Anwendung vergab im Jahr 2007 zum siebten Mal ihren die energetische Optimierung von Müll- einer adaptiven Datenmenge zur mobi- Förderpreis. Durch ihn sollen Forschungs- verbrennungsanlagen − Entwicklung, len Bilderkennung« und gewann ebenfalls arbeiten von Nachwuchswissenschaftlern Erprobung und Validierung eines Online- 333 Euro. Bilanzierungsprogramms«, die er am Lehr- Die Stiftung für Technologie, Innova- stuhl Verfahren und Umwelt durchführte. tion und Forschung Thüringen (STIFT) Dr.-Ing. Markus Müller promovierte an verfolgt mit der jährlichen Ausschreibung der Professur Allgemeine Baustoffkunde das Ziel, Studierende und Wissenschaft- zum Thema »Die Abbindebeschleunigung ler aus den natur- und ingenieurwissen von Stuckgips durch Calciumsulfatdihy- schaftlichen Bereichen für eine drat« und wurde ebenfalls mit 1.500 Euro Anwendungsorientierung der inhaltlichen ausgezeichnet. Die mit 333 Euro prä- Ausrichtung ihrer Arbeiten sowie deren mierte Diplomarbeit »Entwicklung eines Verbindung zu den Thüringer Technolo- Produktionsplanungsmodells zur Simu- giepotenzialen zu sensibilisieren. aus dem Gebiet der Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik gefördert werden. Preise Fünf Absolventen mit STIFT-Preis 2007 ausgezeichnet 53 »Tagesthemen-Do-It-Yourself« Anerkennung für interaktiven Nachrichtenmixer auf Ars Electronica (medien) Die Bauhaus-Studentin Nicole generieren. Für die Vergabe des »acar2 Weber wurde für ihre interaktive Installa- campus 2.0 awards« waren alle betei- tion »newsmachine« auf der Ars Electro- ligten Hochschulen aufgefordert, eine nica vom 5. bis 11. September 2007 in Linz Arbeit auszuwählen und den Autor für im Rahmen der Stundentenausstellung einen Vortrag einzuladen. Nicole Webers campus 2.0 ausgezeichnet. »newsmachine« wurde von Prof. Félix Durch ein Austausch-Semester am Depart- Hochschule für Gestaltung und Kunst ment Interface Cultures des Instituts (FH Nordwestschweiz), Institut Medien- Stampfli und Tobias Hoffmann von der für Medien an der Kunstuniversität Linz kunst, Aarau, aufgrund der verwendeten bekam die Mediengestaltungsstudentin Technologie und ihrem Potenzial ausge- Besucher der Ars Electronica 2007 testen die »newsmachine«. Foto: Jannis Leidel die Möglichkeit, ebenfalls an der Ausstel- wählt. Die Auszeichnung ist mit 200 Euro lung teilzunehmen. Sie entwickelte einen dotiert. Zudem erhält Nicole Weber die Professur Gestaltung medialer Umge- interaktiven Videomixer, der die Besucher Möglichkeit, bei der nächsten Ars Elec- bungen, mitbetreut. befähigt, mit Hilfe von »tagesthemen«- tronica erneut auszustellen. »newsma- Samples ihre persönlichen Nachrichten zu chine« wurde von Prof. Ursula Damm, http://topotropic.de/newsmachine Die Poesie handgebauter Modelle Im Rahmen der Kunstfilmbiennale in Köln sich, den mit 25.000 Euro dotierten Preis wurde Florian Gwinner, Diplomand der der VG Bild-Kunst zu teilen und an zwei kuläre Kamerafahrt in »Das Modell« auf- Visuellen Kommunikation, am 21. Oktober Arbeiten zu vergeben: »Ferne Intimität« gebaut hat, in Vergessenheit. Wie er uns 2007 für seine Videoarbeit »Das Modell« von Sylvia Schedelbauer und »Das Modell« auf der kleinen Reise vom Konkreten ins der BILD-KUNST Förderpreis verliehen. von Florian Gwinner. In der Jurybegrün- Abstrakte führt, ist ebenso spielerisch wie wie sie Florian Gwinner für seine spekta- dung heißt es: In Zeiten der Virtualität ist philosophisch. Er streift erst die eigene Die Arbeit war bereits beim 12. Marler man es gewohnt, mit Simulationen umzu- Kindheit und gleich darauf die Zukunft. VideoKunstPreis 2006 mit einem Son- gehen wie mit selbstverständlichen Platzhaltern für alles Mögliche. Dabei gerät die Christina Zimmermann des BILD-KUNST Förderpreises entschied einfache Poesie handgebauter Modelle, Visuelle Kommunikation Preise derpreis ausgezeichnet worden. Die Jury 54 In Florian Gwinners Video »Das Modell« spielen selbstgebaute Modelle die Hauptrolle. Erntezeit: Lorbeeren für hervorragende Leistungen Ehrung für erfolgreiche Studierende im Audimax (uk) Neben einem »Herzlich Willkommen« für die neuen Studenten des Wintersemesters 2007/08 war die Immatrikulationsfeier am 11. Oktober im Audimax in der Steubenstraße auch ein Anlass für zahlreiche Preisverleihungen. Erstmals verliehen Gudrun Fiedler, Vorsitzende des Vereins zur Förderung von Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar e.V., und Prof. Dr. Benno Stein Stipendien an Studenten für ihre hervorragenden Leistungen. Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die Verleihung der Hochschulpreise für Studierende und Die Preisträger des Hochschulpreises für Studierende. Foto: Amélie Berthaud Nachwuchswissenschaftler. Prof. Dr. Karl Beucke, Prorektor für Forschung, ehrte Maria Megina, Fakultät Architektur, Ale- Die Preisträger im Überblick: xia Antonakis, Fakultät Gestaltung, Hol- · Anselm Grundhöfer für die Diplomarbeit »Adaptive radiometrisch kompen- ger Keitel, Fakultät Bauingenieurwesen, Hochschulpreis für Studierende sierte Projektion in Echtzeit« (Fakultät und Anselm Grundhöfer, Fakultät Medien, · Maria Megina für die Diplomarbeit Medien) für ihre künstlerischen oder wissenschaftlichen Arbeiten und Diplomarbeiten. Das Graduiertenstipendium durfte »Stadterweiterung im Seebezirk LinzPichling« (Fakultät Architektur) · Holger Keitel für die Diplomarbeit »Phy- Dr. Alexandra Pommer für ihre Disserta- sikalisch nicht-lineare Analyse des Hochschulpreis für Nachwuchswissenschaftler · Dr. Alexandra Pommer für ihre Disser- tion »Entscheidungsunterstützung in der Deformationsverhaltens von Stahl- und tation »Entscheidungsunterstützung in Immobilienprojektentwicklung« entgegen- Spannbetonelementen unter Anwen- der Immobilienprojektentwicklung« nehmen. Dan Guo aus China bekam den dung der mathematischen Optimie- DAAD-Preis von Prof. Wolfgang Sattler, rung« (Fakultät Bauingenieurwesen) Prorektor für Internationales, für seinen · Alexia Antonakis für ihre künstlerische Einsatz bei zahlreichen internationalen DAAD-Preis · Dan Guo, China Arbeit (Fakultät Gestaltung) Aktivitäten. (bauing) Im Rahmen des Sommerfestes Gebrauchstauglichkeit von Beschichtungen Unternehmen honoriert die herausra- des F.A. Finger-Institutes für Baustoff- für die Ertüchtigung von Abwasserbauwer- genden Leistungen der Absolventen, um den Wert der studentischen Forschung kunde prämierte dornburger zement, ken aus Beton. Astrid Goldbach widmete ein mittelständischer Zementhersteller ihre Arbeit dem Einfluss von Taumitteln hervorzuheben und durch den Dialog aus Dorndorf-Steudnitz, zum neunten auf die Alkali-Kieselsäure-Reaktion in zwischen Forschung und Industrie die Mal herausragende Diplomarbeiten von Betonen für Flugbetriebsflächen. Entwicklung neuer Baustoffe voranzu- Absolventen des F.A. Finger-Institutes für Baustoffkunde der Bauhaus-Universität. Der Förderpreis dornburger zement bringen. Diese enge Zusammenarbeit wird an Diplomanden für anspruchs- zwischen Hochschule und Industrie för- Der Preis ging in diesem Jahr an Patrick volle Abschlussarbeiten verliehen, deren dert die Leistungsfähigkeit der Bau- Beck und Astrid Goldbach. Patrick Beck Ergebnisse direkte Anwendung in der industrie, besonders in den neuen untersuchte in seiner Diplomarbeit die industriellen Praxis finden können. Das Bundesländern. Preise Abwasseranlagen haltbarer machen 55 Frisch auf den Büchertisch Die Neuerscheinungen des Universitätsverlags Bauhaus-Alben 2 sowie Textbeiträge von Fachexperten Handlungsmustern den Entwurfsgegen- Keramische Werkstatt, Metallwerkstatt zum Thema Stadt & Center. stand und die Bilder unseres Anspruchs an Mobilität. Hrsg. Klaus-Jürgen Winkler Format: 21 x 25 cm, Broschur, 132 Seiten, ISBN: 978-3-86068-322-4, Preis: 12,00 Euro Das Atelier wird zum Kommunikationsmedium zwischen Individuum und Umwelt. Physische Einflussgrößen werden in dem entstehenden rekursiven, luft_raum 2020 physiologisch wirksamen Raum para- adac-Luftrettungszentrum metrisiert, das heißt in die Architektur Hrsg. Egon Schirmbeck, Christian Hanke als lesbare Funktionsabläufe diagram- und adac-Luftrettung GmbH München matisch temporär und nachhaltig eingeschrieben. Die Entwurfsaufgabe forderte, Zukunftsvisionen für ein Luftrettungszen- interpretieren, in einer überzeugenden Format: 29,6 x 21 cm, Hardcover, 302 Sei- trum waren bei die- Synchronität zwischen Bauform und ten, ISBN: 978-3-86068-318-7, sem Projekt gefragt. Lebensform. Preis: 52,00 Euro Dabei mussten bestimmte Anforderungen beachtet werden wie etwa Hub- namentlich Herrn Rieck, Herrn Dr. Stauss schrauberlandeplätze, die Nähe zu einem und Herrn Pankratz, die das Projekt »ate- Hrsg. Wolfgang Christ Krankenhaus, Möglichkeiten für eine Not- lier.mobil« fachlich begleitet haben und versorgung, Schlaf- und Ruheräume für die mit ihrer finanziellen Unterstützung zum Shopping-Center »Besatzung« der Station, schneller Aufbau Zustandekommen dieses Buches wesentlich beigetragen haben. werden heute euro- des Gebäudes und preiswerte Materialien. paweit dort gebaut, Entstanden sind interessante Vorschläge, wo die Stadt am die die Kreativität der Weimarer Studie- wertvollsten ist: in renden erkennen lassen. Format: 17 x 24 cm, Klappenbroschur, 146 Seiten, ISBN: 978-3-86068-327-9, Preis: 14,00 Euro sumenten haben das Shopping-Center zum Format: 21 x 21 cm, Broschur, 72 Seiten, Erfolgsmodell des Handels und der Immo- ISBN: 978-3-86068-320-0, Preis: 11,00 Euro Schriften aus dem Kolleg Friedrich bilienwirtschaft gemacht. Umsätze und Nietzsche Besucherzahlen steigen stetig. Die Herausforderung für die Stadtplanung lautet also atelier.mobil Hegel und Nietzsche nicht, ob »Center« und »Stadt« integriert Hrsg. Bernd Rudolf Eine literarisch-philosophische Begegnung werden sollen, sondern wo und wie dies Hrsg. Klaus Vieweg und Richard T. Gray zu beiderseitigem Nutzen bewerkstelligt Studierende der werden kann. Fakultät Architektur Im Mittelpunkt des dritten »Stadt & Center»-Projektes nach Bochum (2003) Verlag Besonderer Dank gilt der Konzernforschung Mobilität der Volkswagen AG, Shopping_Center_Dresden der Mitte. Die Kon- 56 den Begriff des Ateliers modellhaft zu Die Thematik des Ver- der Bauhaus-Univer- hältnisses von Begriff sität Weimar auf der und Metapher steht im und Heidelberg (2005) steht die nach- Suche nach zeitge- Kontext der Frage nach haltige Stärkung der Stadt- und Han- mäßen Lebensent- dem Verhältnis von delsfunktion der Dresdner City. Die würfen, repräsentiert Philosophie und Lite- Herausforderung besteht darin, den in »Wohnzeugen ratur, der Frage nach brachliegenden Georgplatz als Impuls- und Reisearchitek- geber für die fragmentierte Altstadt zu turen«. Mit dem Atelier als Ausdruck tra- lung, nach dem der Philosophie und der Literatur eigentümlichen Ausdruck. dem Wie der Darstel- konzipieren. Die Vision: Shopping belebt dierter Wohn- und Arbeitsformen des den neuen Stadtbaustein und dieser dann Künstlers widmet sich die Dokumentation die Innenstadt! einem zukunftsträchtigen Typus architek- (Hegel) zum »Heer der Metaphern« Dokumentiert werden 26 studentische Wie steht die »Logik des Begriffs« tonischer und urbaner Räume im Zeitalter (Nietzsche)? Wie gestalten sich die Kon- Projektideen von den Architekturfa- der Globalisierung. Der Künstler als Zei- zeptionen des Übergangs – Hegels »Über- kultäten Weimar, Stuttgart und Krakau gerpflanze liefert mit den ihm unterstellten setzen« und Nietzsches »Übertragen«? Kalender Mit diesen Kernfragen beschäftigen sich 02.12.2007 die hier versammelten Beiträge von Litera- Vortrag 04.10.2007 Rückblick: Workshop »PPP-Eignung turwissenschaftlern und Philosophen aus Moderne Messunsicherheitsbestimmung und Vorgehensweise bei Hochschulpro- nach GUM jekten« Geodätisches Kolloquium, Vortrag von Am 4. Oktober 2007 lockte der Informa- Format: 15,5 x 22,8 cm, Broschur, 256 Sei- Direktor Prof. Dr.-Ing. Klaus-Dieter Som- tionsworkshop »PPP-Eignung und Vorge- ten, ISBN: 978-3-86068-324-8, mer der Physikalisch-Technischen Bundes- hensweise bei Hochschulprojekten« über Preis: 18,60 Euro anstalt (PTB) in Braunschweig 60 Vertreter von Hochschulen, Studenten- Italien, Deutschland und den USA. Industrieabwasserbehandlung Ort: Bauhaus-Universität Weimar, werken, Ministerien, PPP Task Forces und Hörsaal C, Marienstraße 13 Liegenschaftsbetrieben der Länder nach Uhrzeit: 17:00 Uhr Rechtliche Grundlagen, Verfahrenstechnik, Abwasserbehandlung ausgewählter Weimar. Der Workshop fand im Rahmen des Forschungsprojektes »Lebenszyklus 18.01. – 19.01.2008 orientiertes Management öffentlicher Industriebranchen, Produktionsinte- MEDIACITY Konferenz 2008 Liegenschaften am Beispiel von Hoch- grierter Umweltschutz Die zweite MEDIACITY-Konferenz fokus- schulen und Wissenschaftseinrichtungen« Hrsg. Weiterbildendes Studium Wasser und siert gezielt auf die drei Bereiche Situa- statt. Ziel der Forschungsarbeit ist es unter Umwelt tions, Practices, Encounters. Es werden anderem, Lösungen für die Anwendung Beiträge von Teilnehmern aus den ver- von PPP im Hochschulbau und -betrieb Das Reinigen der schiedensten Wissenschaftsbereichen, wie zu erarbeiten. Das Forschungsprojekt Abwässer aus Architektur, Urbanistik, Soziologie, Medi- wird aus Mitteln der Forschungsinitiative industriellen Pro- enwissenschaften und verwandter Diszipli- »Zukunft Bau« des Bundesministeriums duktions- und Ver- nen erwartet. Sie widmen sich der Frage, für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung arbeitungsprozessen wie soziale Beziehungen und Räume der und des Bundesamtes für Bauwesen und unterliegt besonde- Stadt durch den Gebrauch und die Präsenz Raumordnung gefördert und von der ren Anforderungen. neuer Medien geschaffen, erfahren und Bauhaus-Universität Weimar, Professur Herkunft und genutzt werden. Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen, in Zusammensetzung www.mediacityproject.com Kooperation mit der Hochschul-Informa- dieser Abwässer erfordern in der Regel Ort: Bauhaus-Universität Weimar tions-System GmbH und mit finanzieller Unterstützung der Hochtief PPP Solutions eine Vorbehandlung, bevor diese in eine öffentliche Kläranlage eingeleitet wer- 27.02. – 29.02.2008 den dürfen oder ist bei Direkteinleitung 8. Internationales MODELLPROJEKTE der Einsatz spezieller Reinigungsverfahren FORUM erforderlich. Dieses Buch gibt einen Über- Europäische Urbanistik 2008 blick über mögliche Verfahrenstechniken Urbanistische Best-Practice: Praxiserfah- der Industrieabwasserbehandlung und rung und Forschung aus aller Welt im deren Einsatz in ausgewählten Industrie Forum der Studierenden und Forum der branchen. Projekte-Partner. Format: 21 x 29,6 cm, Broschur, 244 Seiten, 15.02.2008 per E-Mail an: philippe. ISBN: 978-3-86068-321-7, Preis: 50,00 Euro schmidt@archit.uni-weimar.de GmbH als Drittmittelgeber durchgeführt. Anmeldung bis spätestens zum Ort: Bauhaus-Universität Weimar, Institut für Europäische Urbanistik, AlbWeitere Informationen und Bestellung recht-Dürer-Straße 2 Tel.: 03643/581150 Fax: 03643/581156 E-Mail: verlag@uni-weimar.de Online-Bestellung unter: www.uni-weimar.de/uv Kalender Heidemarie Schirmer 57 Über den eigenen Horizont hinausblicken Alumni der Bauhaus-Universität berichten (7) der Fremdkapital- und Eigenkapitalgeber Dafür muss man tatsächlich nicht unbe- genähert. Kurz nach der Verteidigung dingt Architektur studieren. Aber wenn hatte ich dann ein Vorstellungsgespräch man diese Kenntnisse mit Kenntnissen aus bei Professor Nentwig. Dort konnte ich an dem Bereich Baumanagement zusammen- einem Drittmittelprojekt arbeiten, einer bringt, ist das von Vorteil. Die Immobilien Kooperation mit der Ratingagentur Scope, branche ist, ebenso wie die Aufgaben, sehr bei der es inhaltlich um das Rating offener interdisziplinär besetzt, man begegnet Immobilienfonds in Deutschland ging. Ich dort Juristen, Ingenieuren, Geologen, Geo- arbeitete am Standortrating, was bei über graphen, Wirtschaftsingenieuren, Betriebs- 20 Ländern und 250 Städten eine Heraus- wirten und Volkswirten. Mein Studium forderung war. Thomas Ostermann schrieb seine Diplom- war für meinen Berufseinstieg wirklich von Vorteil. arbeit im Studiengang Architektur über Bist Du Deinem Interesse für immobilien- ein immobilienwirtschaftliches Thema. ökonomische Themen treu geblieben? Yvonne Andrä sprach mit ihm über seine Du sprichst von einer Zusammenarbeit im Bereich Baumanagement. Die Bauhaus- für Architekten untypische berufliche Ja. Ich arbeite jetzt bei der Polis Immobi- Ausrichtung und sein Interesse, sich wäh- lien AG, die an der Börse gelistet ist. Im tungen der Fakultät Architektur in diesem rend des Studiums bei anderen Fakultäten Detail heißt das, ich arbeite zusammen mit Bereich auch den Studiengang Manage- umzusehen. dem Finanzvorstand an der Erstellung von ment (Bau Immobilien Infrastruktur) an Businessplänen und dem Reporting gegen- der Fakultät Bauingenieurwesen an. Hast über den Aktionären und dem Aufsichts- du auch Vorlesungen oder Projekte daraus Yvonne Andrä: Dein kurzer Rückblick auf Universität bietet ja neben Veranstal- die Uni zusammengefasst? genutzt? Thomas Ostermann: Man begegnet häu- Ja, sehr. Meiner Meinung nach macht fig dem Stereotyp, Architekten planen an Professor Sotelo mit seinen immobilien- der Realität vorbei. Aber an der Bauhaus- ökonomischen Lehrveranstaltungen die Uni werden viele wertvolle theoretische spannendsten Lehrveranstaltungen an der und praktische Kenntnisse vermittelt. Die Uni. Aber den Zugang zu diesem Bereich, Dozenten, die Professoren haben hohe über den Horizont des Architekten hinaus Kompetenzen und mit dem Blick von hatte ich erst im Verlauf des Haupt innen und von außen kann ich sagen, dass studiums gefunden. mir das Studium sehr viel gebracht hat. Aha, und wie kam das? Woran machst Du das fest? Daran ist Professor Nentwig »schuld« und Die meisten meiner Kommilitonen arbei ich bin ihm dafür sehr dankbar. Die Grund- ten inzwischen im Ausland, meist im euro- lagen sind anfangs vielleicht etwas unsexy, päischen Ausland, viele in London. Und im aber das sind andere auch. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, kann viel Spaß Ausland wird die deutsche Architektenausbildung sehr geschätzt. Ich denke, der Berufseinstieg ist bei uns allen gut geglückt. Projektentwicklung Loeser & Wolff Haus aus den 30er Jahren. Firmensitz der Polis Immobilien AG in Berlin Alumni Aber Du bist in Deutschland geblieben. 58 damit haben. Das Thema Immobilien ist ja im Studium zunächst nur ein kleiner Aspekt. Aber es ist großartig, wenn man sich beispielsweise tiefer in die komplexen Wie ging es denn nach Deinem Studienab- rat und mache die Unternehmensplanung Zusammenhänge im Bereich Projektent- schluss weiter? der einzelnen Objektgesellschaften. Zum wicklung oder in wirtschaftliche Zusam- anderen kann ich den Ankaufsprozess von menhänge einarbeiten kann. Im Rahmen meiner Diplomarbeit habe ich Immobilien oder Portfolios von der ersten ein System zur simulativen Bestimmung Rechnung bis zum Notartermin begleiten. Das auch an der Uni propagierte Arbeiten stitionsentscheidungen erstellt. Ich habe Und dafür braucht man ein Architektur- also empfehlen? mich dem Thema aus der Perspektive studium? über die Fakultäten hinweg würdest Du von Rendite-Risiko-Relationen bei Inve- Unbedingt. Man sollte das Vorhandene Ich habe mich um ein Austauschprojekt Ist von Deinem eigentlichen Studium der sogar noch viel stärker ausbauen. beworben und wurde angenommen. Ich Architektur, dem planerischen und ent- bin meiner Universität dankbar, dass solche werfenden Bereich, noch etwas übrig Weitere Tipps Deinerseits zur Verbesse- Möglichkeiten, nach außen zu gehen, mög- geblieben? rung der Lehre? lich sind. Ich war an der Graduate School einer Ivy Leage Universität. Der Campus Als Architekt planerisch tätig zu sein heißt Ich würde mir wünschen, dass der Service war Harry-Potter-mäßig, Fitness-Studios immer, in einem komplexen Prozess mit gedanke noch mehr Einzug an der Uni hält. und Sportstätten inklusive. Für 200 Master- vielen Beteiligten eingebunden zu sein. Im SCC und in der Uni-Bibliothek ist der studenten waren so viele Professoren wie Im Studium wurden wir durch arbeitsin- Servicegedanke teilweise stärker an der ganzen Fakultät Architektur tätig. tensive Gruppenarbeiten diesbezüglich vertreten als in der Lehre. Als ich für ein Klar, dort kann ein ganz anderer Betreu- geschult. Das ist auch in der Immobilien- Austauschsemester an der University ungsaufwand betrieben werden. Gut fand wirtschaft nicht anders, deshalb kann ich of Pennsylvania war, hatten die Profes- ich auch, dass es Evaluationen durch die viele Erkenntnisse aus dem Studium heute soren fünf, teilweise sogar sieben Tage die Studenten gab, die im Ergebnis zu etwas anwenden. Durch ein berufsbegleitendes Woche Konsultationen angeboten. In Wei- führten. Das hätte ich mir an der Bauhaus- Studium an der IRE|BS verbinde ich nun mar war das zumeist nur jede Woche ein Universität auch gewünscht. Ich glaube, es Immobilien und Kapitalmarktthemen und Tag. Auch wenn man das bei hohen Seme- würde helfen, die Lehre zu verbessern. möchte dadurch mein Profil schärfen. kann, ein wenig mehr könnte die Bauhaus- Was bleibt außer der Erinnerung an Phila- Ich danke für das Gespräch. Universität auch hier vertragen. delphia von Deinem Studium in Weimar? stergebühren ja wirklich schon fordern Das Gespräch führte Yvonne Andrä. Ich denke sehr gern an meine Uni zurück. Die Zeit war wertvoll, aber es ist auch solches Studium leisten? immer schön, etwas Neues zu beginnen. Alumni In dieser Liga kann die Bauhaus-Uni nicht mitspielen. Wie konntest Du Dir denn ein 59 Projektentwicklung im Bestand. Haus Steinstraße in Düsseldorf. Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung der Polis Immobilien AG Hinweis Mit vollem Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Kürzungen und redaktionelle Änderungen behält sich die Redaktion vor. Druck Gutenbergdruckerei Weimar Erscheinungsdatum November 2007 Erscheinungsweise Zweimal im Semester Fotos der Trennseiten Franziska Jähnke Titelbild Einführungskurs der Fakultät Architektur. Foto: Tobias Adam Layout Titel Cissy Hecht Satz und Gestaltung Christiane Zuleger, Franziska Jähnke Layout Maria Einhorn Postanschrift der bogen, Bauhaus-Universität Weimar, Marienstraße 9, 99423 Weimar E-Mail bogen@uni-weimar.de Redaktionelle Mitarbeit Yvonne Andrä, Amélie Berthaud, Claudia Goldammer, Dana Horch Redaktion Annika Nestler, Kristin Beylich Chefredaktion Claudia Weinreich Impressum der bogen 4 I 2007