Mit Musik Brücken nach Japan gebaut - E

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Mit Musik Brücken nach Japan gebaut - E
.
Loreley & Lahnstein
SEITE 20
NR. 96 . SAMSTAG, 25. APRIL 2015
Mit Musik
Brücken nach
Japan gebaut
Reise Die Spielleut' Ranunculus waren als
Botschafter des Mittelrheintals unterwegs
te in Oberwesel lebt. „Sie möchte den Kontakt halten zu ihrer alten und neuen Heimat und BrüM Dörscheid/Mittelrhein. Dudel- cken zwischen den Kulturen bausack, Schalmei und Trommeln wa- en“, erzählt Ute Grassmann. So
ren im Gepäck, dazu ein Baum- entstand die Idee, dass Ranunkuchen, historische Gewänder und culus in Inuyama spielen könnte.
jede Menge Erwartungsfreude: Die Akiko hatte Kontakte geknüpft
Spielleut' Ranunculus
und es ermöglicht, dass
vom Mittelrhein, be- „Das Beste aber die Spielleut' bei Gastkannt durch ihre mitfamilien wohnen konntelalterliche
Musik, war, dass wir
ten. „So lernten wir
machten sich auf zu ei- uns die ganze
das traditionelle Leben
ner Reise nach Japan Zeit über fühlin Japan kennen“, sagt
und kamen mit vielen
ihr Sohn René, ebenwunderbaren Erlebnis- ten, wie bei gufalls Mitglied der Spielsen zurück. „Eigent- ten Freunden.“
leut'. „Es gab sehr viel
lich war es ja eher ei- Ute Grassmann zur japaFisch und Reis. Schon
ne private Reise“, er- nischen Gastfreundschaft
zum Frühstück“, lacht
zählt Ute Grassmann
er. „Das Beste aber
aus Dörscheid. „Dann
war, dass wir uns die
hat sich alles verselbstständigt und ganze Zeit über fühlten, wie bei guwir wurden als Botschafter vom ten Freunden“, sagt Ute.
Mittelrhein begrüßt und aufs HerzInsgesamt drei Aufritte absollichste empfangen.“ Ins Rollen vierten die Musiker vom Rhein:
kam alles durch die Freundschaft Beim herzlichen Empfang im Ratzu Akiko Stein, einer Japanerin, haus Stadt Inuyama, als schon
die aus Inuyama, der Partnerstadt nach wenigen Liedern der junge
St. Goarshausens, stammt und heu- japanische Bürgermeister und sein
Von unserer Redakteurin
Karin Kring
Solche Musik haben viele Japaner noch nie gesehen, solche Musik noch nie gehört: Die Spielleut' Ranunculus brachten ihnen bei einer Konzertreise das
Mittelalter des Abendlandes näher. Mit dem Loreley-Lied gewannen sie alle Herzen und weckten Neugier aufs Mittelrheintal.
Vorgänger begeistert tanzten zur
deutschen Musik aus dem Mittelalter. Ausflüge führten die Gäste unter anderem nach Naruto, einen Ort, an dem während des Ersten Weltkrieges rund 900 deut-
Dudelsack, Schalmei und die rheinland-pfälzische Fahne im Gepäck
Die Spielleut' Ranunculus beim Konzert im Rathaus von Inuyma.
Auch die Grüße des Landes Rheinland-Pfalz überbrachten die Spielleut' Ranunculus. Nach einem Vorbericht in unserer Zeitung kam ein
Paket aus Mainz bei Ute Grassmann
an, in dem sich unter anderem die
Fahne von Rheinland-Pfalz als
Gastgeschenk befand. An der Reise
nahmen teil: Ilona Dick (Bogel),
Marion Büchner (Braubach), Edith
Frisch (Strüth), Anett Binar-Siebenhaar (Ransel), Chris Minner (Koblenz), Sarah Friese (Lahnstein) Ute
und René Grassmann (Dörscheid)
und Claudia Reichert (Darmstadt). kr
sche Gefangene lebten. Das Deutsche Haus in Naruto erinnert an jene Zeit, in der sich die deutsche
Kultur trotz des Weltkriegs entfalten konnte. Denn die Lagerleitung versuchte den Gefangenen, deren Menschenrechte auch
in Kriegsgefangenschaft achtend,
einen größtmöglichen Freiraum zu
gewähren. Auch die Sinfonie Nr.
9 von Ludwig van Beethoven hatte ihre Uraufführung in Japan in
diesem
Gefangenenlagenlager.
Und genau die wollten die Japaner von ihren deutschen Gästen
hören. Schon zu Hause am Rhein
hatte die Gruppe Ranunculus den
Klassiker daher einstudiert. „Wir
spielten ,Freunde schöner Götterfunken' auf dem Dudelsack“,
sagt Ute Grassmann. „Das ist sowieso das Beste: Auf dem Dudelsack!“ Und als dann Hunderte
japanische Konzertbesucher aufstanden und den Text auf deutsch
Wandern rund
um die Loreley
Verkehr rollt wieder über L 338
Tour Circa 13 Kilometer
der Landesstraße durch
St. Goarshausen jetzt
abgeschlossen
mit dem TV Braubach
M Braubach. Rund um die Loreley
führt die Wanderung des TV Braubach am Freitag, 1. Mai. Die Wegstrecke beträgt circa 13 Kilometer,
der Höhenunterschied etwa 330
Meter im An- und Abstieg. Abfahrt
ist um 9.07 Uhr am Bahnhof Braubach, um 9.03 Uhr in Oberlahnstein und um 9.14 Uhr in Filsen.
Wer mitwandern will, sollte sich
bis Mittwoch, 29. April, unter der
Telefonnummer 02627/1474 beim
Wanderwart anmelden.
Infrastruktur Sanierung
M St. Goarshausen. Die Fahrbahnsanierung der Landesstraße
338 in St. Goarshausen ist abgeschlossen. Darauf weist der zuständige Infrastrukturminister Roger Lewentz hin.
Eine Erleichterung ist das aus
Sicht der Verantwortlichen nicht
nur für die Anwohner, sondern
auch für Loreley-Konzertbesu-
cher: Die während der Arbeiten
notwendige Verkehrsvollsperrung
ist wieder aufgehoben, und damit gehören die Verkehrsbehinderungen der Vergangenheit an.
Der Grund für die umfangreichen Arbeiten: Der Fahrbahn
in diesem Streckenabschnitt war
sanierungsbedürftig. Mit dem Aufbringen der Asphaltdeckschicht
wurde die Fahrbahn im Bereich
Marktplatz/Forstbachstraße wiederhergestellt.
Den Bauarbeiten waren umfangreiche Arbeiten am Leitungssystem für die Wasserversorgung vorangegangen. Den Auftrag des Zweckverbandes Rhein-
Hunsrück-Wasser. Die Kooperation zwischen dem Zweckverband Rhein-Hunsrück-Wasser und
dem Landesbetrieb Mobilität in
Diez habe hervorragend funktioniert, erläuterte Lewentz weiter.
Der zuständige Landesbetrieb
Mobilität Diez hat die Bauarbeiten zudem so koordiniert, dass
die Landesstraße vor Beginn der
anstehenden Freiluftsaison 2015
für Touristen und Konzertbesucher der Loreley ungehindert wieder befahrbar ist. Insgesamt trägt
die Baumaßnahme im Zuge der
L 338 zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei, betonte der
Minister.
mitsangen – „das war schon sehr
bewegend“, erinnert sie sich. Besonders beeindruckend war für
die ganze Gruppe die Gastfreundschaft der Japaner. So lernten die Gäste die 80 000 Einwohner zählende Stadt Inuyama
kennen, es gab viele Einladungen, die Gastfamilien organisierten Ausflüge, zum Beispiel eine
Wanderung auf einen Berg, an dessen Gipfel die Japaner nach altem Brauch Steine ablegen, auf
die sie zuvor ihre Wünsche geschrieben haben. Auch Ute Grassmann hat das gemacht. „,Liebe'
hab' ich draufgeschrieben, denn
Liebe brauchen wir doch alle“,
sagt sie.
Und es gab die japanische Gastfreundschaft und viele Geschenke, kleine Gaben und Aufmerksamkeiten. Ranunculus hatte auch
etwas mitgebracht: Prospekte, Kartenmaterial und Werbegeschenke
vom Rhein, von der Loreley, die
Ute Grassmann zuvor bei den Tourist-Informationen erbeten und eingesammelt hatte. Nicht zu vergessen den Baumkuchen, der eigens in Oberwesel gebacken worden war (wir berichteten).
Nicht zuletzt hatten die Spielleut' natürlich ihre Musik mitgebracht, die von den Japanern begeistert aufgenommen wurde. Beim
großen Kirschblütenfest in Juyama, zu dem Vertreter aller Partnerstädte zusammenkamen, gab
es noch einmal einen Auftritt.
„Dort spielten wir das japanische
Sakura Lied, das die Kirschblüte
beschreibt, und als unser Geschenk das deutsche Lied ,Der
Winter ist vergangen' passend zum
Frühling.“ Die Japaner waren begeistert. Und mehr noch als Ranunculus noch eine Zugabe zum
Dank bot: das Loreley-Lied nach
dem Gedicht von Heinrich Heine.
Polkas, Märsche und Rock
Musik Mai-Konzert der Kolping-Kapelle Lorch
M Lorch. Das Mai-Konzert der Kolping-Kapelle Lorch ist für Freitag,
8. Mai, im Bürgerhaus Lorch geplant. Einlass ist um 19 Uhr. Die
musikalische Leitung an die Abend
hat Joong-Heon Yoon. Auf dem
Programm stehen unter anderem
traditionelle Polkas und Märsche,
aber auch Melodien aus Rock, Pop,
Film und Musical.
Z
Der Eintritt zu dem Konzert ist
frei, das Ensemble freut sich
allerdings über Spenden.
Glockenturm des Kleinods erhält Taubenschutz
Sanierung Arbeiten an der
Allerheiligenberg-Kapelle
– Sofortmaßnahmen
kosten rund 50 000 Euro
M Lahnstein. Sie gehört zu den
Wahrzeichen Lahnsteins, die katholische Allerheiligenberg-Kapelle in Niederlahnstein auf dem 170
Meter hohen Allerheiligenberg mit
herrlichem Blick über das Lahnund Rheintal. Erbaut wurde sie im
neugotischen Stil in den Jahren
1895 bis 1901 nach den Plänen des
ehemaligen Limburger Diözesanbaumeisters und Architekten Max
Mexel, nach dessen Plänen auch
die Rochus-Kapelle in Bingen erbaut wurde. Nachdem die Opladen-Patres das nahe gelegene
Kloster verlassen haben, werden
nur noch selten Gottesdienste dort
gefeiert. Als „Hochzeitskirche“ ist
sie aber immer noch sehr beliebt.
Das Bild zeigt die Mitglieder des Verwaltungsrates der Kirchengemeinde
Sankt Martin Lahnstein, Wolfgang Krebs (rechts) und Ferdi Müller, die sich
auf dem Turm über den Fortgang der Arbeiten und den angebrachten Taubenschutz informieren.
Die Pfarrei St. Martin Lahnstein
möchte dieses Kleinod am Mittelrhein erhalten und lässt als Eigentümerin des Gotteshauses, mit Unterstützung des Bistums Limburg
und des Förderkreises Allerheiligenberg zur Zeit Reparatur- und
Renovierungsarbeiten durchführen. Die Firma Heimbach aus Lahnstein führt an dem Kupferdach des
Turmes Befestigungsarbeiten aus.
Die Firma Gilles nimmt im Glockenstuhl Reinigungsarbeiten vor
und bringt einen dringend erforderlichen Taubenschutz an. Die
Firma Höhne erneuert Holztüren
im Turm und die Lamellenelemente im Glockenstuhl. Von der
Firma Keller werden defekte Fenster ersetzt. Die Planung und Bauüberwachung übernimmt das Architektenbüro Gerlach aus Lahnstein. Für die ersten Sofortmaßnahmen sind 50 000 veranschlagt.
Dankbar ist Pfarrer Armin Sturm
für die Unterstützung durch den
Förderkreis Allerheiligenberg.
Ortschef Hans-Josef Kring (links) hatte beim Aufbau der Tafeln Unterstützung von Hans-Josef Melchior (rechts) und Carsten Schmitz.
Infotafeln erneuert
Engagement Alte Bilder aus Bergbauzeit gesucht
M Wellmich. In bester Verfassung
zeigen sich wieder die Infotafeln am
Bergbau- und Landschaftspfad
Wellmich–Prath–Ehrenthal.
Am
vergangenen Wochenende konnten dank der Unterstützung von
Hans-Josef Melchior und Carsten
Schmitz (St. Goarshausen, Wellmich) die großen Informationstafeln
in St. Goarshausen-Wellmich und
Ehrenthal teilweise erneuert werden. Der komplette untere Teil der
Info-Tafeln mit den Katenausschnitten musste erneuert werden.
Projektleiter Hans-Josef Kring bedankte sich bei den fleißigen Hel-
fern für die tatkräftige Unterstützung.
„Dabei gibt es gibt immer was zu
tun, um die schwere und gefährliche Arbeit unserer Vorfahren in Erinnerung zu rufen und zu würdigen.
Daher sind den Projektengagierten
freiwillige Helfer stets willkommen“, sagt Kring, der daran erinnert, dass in Kürze Streicharbeiten
an den Infotafeln anstehen. Er fragt
auch: Wer hat noch alte Bilder oder
verfügt über sonstige Erinnerungsstücke an den Bergbau? Info bei
Hans-Josef Kring, Tel. 06773/1080,
E-Mail: h-j.kring@t-online.de