Marketing (M 2) - auf den Seiten von Frau Prof. Dr. Andrea Raab!
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Marketing (M 2) - auf den Seiten von Frau Prof. Dr. Andrea Raab!
Studiengang Betriebswirtschaftslehre: Marketing (M 2) Marktforschung und Marktstrategie (M 2), Hochschule Ingolstadt: Andrea E. Raab Agenda Die Rolle der Information im Marketing / Definition Marketingforschung Der Marketingforschungsprozess im Überblick Untersuchungsziel erkennen und definieren - Phase 1 Forschungsplan erstellen und Daten erheben - Phase 2 Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Phase 3 Ergebnisse präsentieren und kommunizieren - Phase 4 Klausurbeilage Basis für dieses Skript: - Raab, A., Poost, A., Eichhorn, S.: Marketingforschung – Ein praxisorientierter Leitfaden, 2009 - Kotler Ph., Keller K.: Marketing Management 13th ed., 2009 - Berekhoven, E., Eckert, W., Ellenrieder, P.: Marktforschung, 2006 Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt -2- Agenda Die Rolle der Information im Marketing / Definition Marketingforschung Der Marketingforschungsprozess im Überblick Untersuchungsziel erkennen und definieren - Phase 1 Forschungsplan erstellen und Daten erheben - Phase 2 Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Phase 3 Ergebnisse präsentieren und kommunizieren - Phase 4 Klausurbeilage Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt -3- Die Rolle der Information im Marketing / Definition Marketingforschung: Lernziele Lernziele Der Erfolgreichste im Leben ist der, der am besten informiert wird. Benjamin Disraeli • Warum werden Informationen heutzutage immer wichtiger? • Welche W l h M Marketinginformationen k ti i f ti sollte llt ein i U Unternehmen t h b besitzen? it ? • Welche Elemente sollte ein modernes Marketing Informationssystem enthalten? • Was ist Marketingforschung und was sind die Ziele? Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt -4- Marketingforschung: die Rolle der Information im Marketing (1) “Die Die Märkte sind einem radikalen Wandel unterworfen! unterworfen!” Durch bedeutende Veränderungen im Makroumfeld entstehen neue Verhaltensweisen bei Kunden, die zu neuen Chancen und Herausforderungen bei Unternehmen führen. • Einflussfaktoren • Technologischer Wandel • Globalisierung • Deregulierung der Märkte • Privatisierung • Zunehmende Anzahl an Käufermärkten • Customization BRAINSTORMING ZU EINFLUSSFAKTOREN Transformation des traditionellen Einzelhandels • Verschmelzung von Industrienzweigen • • Disintermediation C. Kolumbus: “Zuverlässige Informationen sind unbedingt nötig für das Gelingen eines Unternehmens.” Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt -5- Marketingforschung: die Rolle der Information im Marketing (2) Marketinginformationen - Informationsbereiche Informationsbereich Informationen über die U t Unternehmensumwelt h lt Informationen über betriebsinterne b ti b i t T Tatbestände tb tä d Dateninformationen Instrumentalinformationen nichtwirtschaftliche Daten wirtschaftliche Daten Informationen über gesamtwirtschaftliche Größen Brancheninformationen Nachfragerinformationen Informationen über die betriebliche Marktlage und die Marktentwicklung rechtliche Daten Konkurrenzinformationen technische Daten gesellschaftliche Daten Informationen über die Unternehmensreaktionen auf Aktivitäten der Umwelt Informationen über Umweltreaktionen auf marketingpolititsche Maßnahmen Reaktionsinformation R kti i f ti iin b bezug auf Abnehmermaßnahmen BedarfsKaufkraftinformationen informationen Z hl d Zahl der Bedarfsträger Zahl der Konkurrenten B d f Bedarfsintensität Quelle: Bindlingmaier, 1983, S. 35 Konkurrenzintensität Reaktionsinformation in bezug auf Konkurrenzmaßnahmen Informationen Informationen über Abnehmer- über Konkurrenzreaktionen reaktionen Informationen über Reaktionen staatlicher Instanzen Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt -6- Marketingforschung: die Rolle der Information im Marketing (3) Informationsmanagement mit Hilfe eines Marketing Informationssystems (MIS) (1): • Hilfreiche Fragen zur Erfassung des internen Informationsbedarfs • Welche Entscheidungen haben Sie für gewöhnlich zu treffen? • Welche Informationen brauchen Sie für diese Entscheidungen? • Welchen Informationen werden Ihnen üblicherweise geliefert? • Welche Sonderberichte fordern Sie in welchen Zeitintervallen an? • Welches Informationsmaterial, das Sie eigentlich g g gerne hätten, erhalten Sie g gegenwärtig g g nicht? • Welche Informationen benötigen Sie täglich, wöchentlich, monatlich oder jährlich? • Über welche spezifischen Themenbereiche wollen Sie stets auf dem laufenden gehalten werden? • Welche Datenanalyseprogramme sollte man Ihnen zur Verfügung stellen? • Welches wären nach Ihrer Meinung die vier nützlichsten Änderungen, die am gegenwärtigen MarketingInformationssystem vorgenommen werden könnten? Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt -7- Marketingforschung: die Rolle der Information im Marketing (4) Informationsmanagement mit Hilfe eines Marketing Informationssystems (MIS) (2): • Definition: A MIS consists of people, equipment, and procedures to gather, sort, analyze, evaluate, and distribute needed, timely, and accurate information to marketing decision makers. • Klassifizierung eines MIS (Marketing Informationssystems) • Vertriebsinformationssystem: stellt Verkaufsdaten (Bestellungen, Umsätze, Preise etc.) aus dem internen Berichtswesen (z.B. SFA, EDI) zur Verfügung • Datenbanken, Data Warehousing und Data Mining: Daten werden in unterschiedlichen Datenbanken abgelegt (z.B. Kundendatenbank, Produktdatenbank) und datenbankübergreifende Abfragen erstellt • Marketing Intelligence System: Prozesse und Quellen, die von Managern genutzt werden, um aktuelle Informationen über Entwicklungen Ent ickl ngen im Marketing Umfeld zu erhalten (z.B. ( B Kunden-, K nden Handelspanel). Handelspanel) • Marketingforschungssystem: Marketinguntersuchungen zu speziellen Marketing Problemen. Erfolgreiche Unternehmen erfassen kontinuierlich ihren Informationsbedarf und bauen entsprechende Marketing Informationssysteme (MIS) auf, um diesen Bedarf zu decken. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt -8- Marketingforschung: Warum und was ist das?? (1) Marketingforschung • Um beispielsweise Antworten auf die folgenden Fragen zu finden: • Wie hoch ist das gegenwärtige Marktpotenzial / Marktvolumen und die momentane Marktwachstumsrate? • Wie lassen sich aktuelle und potenzielle Kunden eines Unternehmens charakterisieren? Wie, wann, wo und warum kaufen sie die Produkte des Unternehmens bzw. Produkte der Wettbewerber? • Welche Kundensegmente können vom Unternehmen profitabel bedient werden? • Welche gegenwärtigen / potenziellen Wettbewerber gibt es? Welche Stärken und Schwächen haben die stärksten Wettbewerber des betrachteten Unternehmens, welche Strategien verfolgen diese? • Wie reagiert der Markt auf die Kommunikationsaktivitäten des Unternehmens? Definition Marketingforschung (Quelle: Kotler Ph., Keller K.: Marketing Management 13e, 2009, S. 130) Marketing research is the systematic • design, design • collection, • analysis, and reporting of data and findings relevant to a specific marketing situation facing the company company. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt -9- Marketingforschung: Warum und was ist das?? (2) Marktforschung versus Marketingforschung • Der Begriff „Marktforschung“ bezieht sich schwerpunktmäßig auf die Untersuchung von Sachverhalten außerhalb des Unternehmens (z. B. Arbeitsmarkt, Absatzmarkt, Rohstoffmarkt, p ) Im Speziellen p werden die Absatz- und Beschaffungsmöglichkeiten g g eines Kapitalmarkt). Unternehmens sowie deren Potenziale und Risiken untersucht. • Der Begriff „Marketingforschung“ hingegen betrachtet außerbetriebliche und innerbetriebliche Informationen. Dies bedeutet, dass sowohl die Wirkung von Marketingaktivitäten wie z. B. Distributions-, Produkt-, Kommunikations- und Preispolitik als auch innerbetriebliche Sachverhalte untersucht werden wie z. B. Vertriebskosten oder Lagerprobleme. Hinsichtlich der außerbetrieblichen Informationsbeschaffung ist der Begriff „Marketingforschung“ weniger umfassend, da die Beschaffungsmärkte keine Berücksichtigung finden. finden Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 10 - Marketingforschung: Ziele (1) Die Marketingforschung erfüllt im Unternehmen folgende Funktionen: • Anregungsfunktion: Generierung von Impulsen für die Initiierung neuer Marketingaktivitäten, beispiels-weise die Bearbeitung neuer Märkte, die Entwicklung neuer Produkte oder g , die Durchführung g von Preisanpassungen. p g Produktverbesserungen, • Prognosefunktion: Einschätzung der Veränderungen marketingrelevanter Faktoren in den Bereichen Markt, Kunden, Lieferanten, Handel, Konkurrenz und Umfeld sowie deren Auswirkungen auf das eigene Geschäft. • Bewertungsfunktion: Unterstützung bei der Bewertung und Auswahl von Entscheidungsalternativen, z. B. bei Neuprodukten, Preisanpassungen, der Bearbeitung von Vertriebskanälen. • Kontrollfunktion: Systematische Suche/Sammlung marketingrelevanter Informationen über die aktuelle kt ll M Marktstellung kt t ll d des eigenen i U Unternehmens t h sowie i di die Wi Wirksamkeit k k it einzelner i l Marketinginstrumente. • Bestätigungsfunktion: Erforschung von Ursachen des Erfolgs/Misserfolgs von Marketingentscheidungen. Marketingentscheidungen Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 11 - Marketingforschung: Mögliche Untersuchungsgegenstände (1) Beispiele für Untersuchungsfragen • Fall 1: Ermittlung der Absatzchancen für ein neues UMTS-Handy Untersuchungsziel: Ermittlung des Absatzpotenzials? • Datenquellen? Primäre, sekundäre? • Einstieg in die Primäruntersuchung durch Expertenbefragung? Welche? • Operationalisierung (Variablen): Kaufabsichten (eigenes Produkt / Wettbewerb), Kaufhäufigkeit, Durchschnittspreis … • Formulieren von Thesen? • Erhebungsmethode: Befragung, Beobachtung, Experiment? • Erhebungsinstrument? • Untersuchungseinheiten / Grundgesamheit? • Auswahlverfahren? • Auswertung/Analyse Daten (händisch, elektronisch, Tabellen, Graphen; deskriptive Statistik [univariat, bivariat multivariat]; induktive Statistik: Hypothesen) bivariat, • Interpretation • Bericht und Präsentation: Darstellungsform; Handlungsempfehlungen • Fall 2: Untersuchung g der Käuferschicht eines Handy-Herstellers y hinsichtlich soziodemographischer Merkmale, Kaufverhalten-, und Einstellungsmerkmale; Untersuchungsziel: gezieltere Ausrichtung der Marketingaktivitäten • Untersuchungsziel? Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 12 - Agenda Die Rolle der Information im Marketing / Definition Marketingforschung Der Marketingforschungsprozess im Überblick Untersuchungsziel erkennen und definieren - Phase 1 Forschungsplan erstellen und Daten erheben - Phase 2 Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Phase 3 Ergebnisse präsentieren und kommunizieren - Phase 4 Klausurbeilage Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 13 - Der Marketingforschungsprozess im Überblick: Lernziele Lernziele • Welche Prozessschritte umfasst der Marketingforschungsprozess? • IIn welchem l h Z Zusammenhang h wird i d di die explorative, l ti d deskriptive k i ti oder d kkausalanalytische l l ti h Marketingforschung eingesetzt? • Wann wählt man welchen Forschungsansatz? • Wie gehe ich bei der Durchführung einer Primärforschung vor? • Wie finde ich den Einstieg in die Thematik? • Wie kann das Untersuchungsproblem operationalisiert werden? Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 14 - Marketingforschung: Der Marketingforschungsprozess im Überblick (1) Der Marketingforschungsprozess (1) n o Untersuchungsziel erkennen und definieren Forschungsplan erstellen und Daten erheben a) Sekundärforschung - vorhandene Daten erheben b) Primärforschung – neue Daten erheben • Interne Daten • Externe Daten p Erhobene Daten analysieren und interpretieren q Ergebnisse präsentieren und kommunizieren Projekte effizient steuern Für eine erfolgreiche Marketingforschung müssen einige Entscheidungen getroffen und Barrieren überwunden werden,, um letztendlich Marktchancen identifizieren zu können. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 15 - Marketingforschung: Der Marketingforschungsprozess im Überblick (2) Der Marketingforschungsprozess (2) o n Untersuchungs suchungsziel erkennen und definieren Forschungsplan erstellen und Daten erheben a) Sekundärforschung - vorhandene Daten erheben b) Primärforschung – neue Daten erheben • Interne Daten • Externe Daten p Erhobene Daten analysieren und interpretieren q Ergebnisse präsentieren und kommunizieren Projekte effizient steuern n Definition der Problemstellung g Ausgangssituation: - Burning Platform Zielsetzung: - In Scope p - Out of Scope Forschungsansatz: - explorativ - deskriptiv - kausalanalytisch k l l ti h Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 16 - Marketingforschung: Der Marketingforschungsprozess im Überblick (3) Der Marketingforschungsprozess (3) n o Untersuchungsh ziel erkennen und definieren Forschungsplan erstellen und Daten erheben a) Sekundärforschung - vorhandene Daten erheben b) Primärforschung Pi äf h – neue Daten D t erheben h b • Interne Daten • Externe Daten p Erhobene Daten analysieren und interpretieren q Ergebnisse präsentieren und kommunizieren Projekte effizient steuern o Forschungsplan erstellen und Daten erheben Beginn der Informationssammlung a) Sekundärforschung Interne Datenquellen Externe Datenquellen Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 17 - Marketingforschung: Der Marketingforschungsprozess im Überblick (4) Der Marketingforschungsprozess (4) n o Untersuchungsh ziel erkennen und definieren p Forschungsplan erstellen und Daten erheben a) Sekundärforschung - vorhandene Daten erheben b)) Primärforschung f – neue Daten erheben • Interne Erhobene Daten analysieren und interpretieren Daten • Externe Daten q Ergebnisse g präsentieren und kommunizieren Projekte effizient steuern b) Primärforschung a)) Wie erfolgt f der Einstieg in die Thematik der Untersuchung? ? b) Welche Annahmen sollen geprüft werden? c) Wie kann das Untersuchungsproblem messbar gemacht werden? d) Auf A f welche l h W Weise i werden d U Untersuchungen t h iin d der P Praxis i am häufigsten durchgeführt? e) Welche Instrumente können eingesetzt werden? f) Über welche Wege können die Probanden kontaktiert werden? g) Welche und wie viele Personen sollen in die Stichprobe mit einbezogen werden? h) Wie wird eine Befragung durchgeführt (4 Hauptprobleme)? Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 18 - Marketingforschung: Der Marketingforschungsprozess im Überblick (5) Der Marketingforschungsprozess (5) n o Untersuchungsh ziel erkennen und definieren p Forschungsplan erstellen und Daten erheben a) Sekundärforschung - vorhandene Daten erheben b)) Primärforschung f – neue Daten erheben • Interne q Erhobene Daten analysieren und interpretieren Daten • Externe Daten Ergebnisse g präsentieren und kommunizieren Projekte effizient steuern p erhobene Daten analysieren und interpretieren Daten tabellarisieren Erstellung der Häufigkeitsverteilungen und Errechnung der Mittel- und Streuwerte Mittel (univariate Auswertungen) Anwendung von höheren statistischen Auswertungsmethoden und -modellen (multivariate Auswertungen) Interpretation / Handlungsempfehlungen Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 19 - Marketingforschung: Der Marketingforschungsprozess im Überblick (6) Der Marketingforschungsprozess (6) n o Untersuchungs suchungsziel erkennen und definieren p Forschungsplan erstellen und Daten erheben a) Sekundärforschung - vorhandene Daten erheben b) Primärforschung Pi äf h – neue Daten D t erheben h b • Interne q Erhobene Daten analysieren und interpretieren Daten • Externe Daten Ergebnisse präsentieren und kommunizieren Projekte effizient steuern q Die für die Problemstellung relevanten Ergebnisse werden den Entscheidungsträgern präsentiert und kommuniziert Präsentation / Dokumentation Kommunikation Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 20 - Marketingforschung: Der Marketingforschungsprozess im Überblick (7) Der Marketingforschungsprozess (7) n o Untersuchungsh ziel erkennen und definieren Forschungsplan erstellen und Daten erheben a) Sekundärforschung - vorhandene Daten erheben b)) Primärforschung f – neue Daten erheben • Interne Daten • Externe Daten p Erhobene Daten analysieren und interpretieren q Ergebnisse g präsentieren und kommunizieren Projekte effizient steuern Projektmanagement P j kt d i i t ti Projektadministration Projektorganisation Projektcontrolling Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 21 - Agenda Die Rolle der Information im Marketing / Definition Marketingforschung Der Marketingforschungsprozess im Überblick Untersuchungsziel erkennen und definieren - Phase 1 Forschungsplan erstellen und Daten erheben - Phase 2 Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Phase 3 Ergebnisse präsentieren und kommunizieren - Phase 4 Klausurbeilage Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 22 - Untersuchungsziel erkennen und definieren (1) Untersuchungsziel erkennen und definieren • Ausgangssituation Konkretisierung der Problemstellung durch die Beschreibung des Ist-Zustandes und des j ((Einflussfaktoren,, Interessensgruppen, g pp , Projektrisiken, j , Chancen und Potenziale). ) Projektumfeldes Methoden: Projektumfeldanalyse, Kreativitätstechniken, Issue Based Problem Solving, „Burning Plattform“ Die exakte Beschreibung der Ausgangssituation ist von hoher Bedeutung, weil es durch eine unpräzise Definition im schlimmsten Fall passieren kann kann, dass an der grundlegenden Fragestellung vorbeigeforscht wird. • Definition der Zielsetzung Abl it Ableitung d der P Projektziele j kt i l und dd deren U Unterziele. t i l Di Die Zi Ziele l b beschreiben h ib jenen Zustand, der am Ende des Projektes vorliegen soll. • In Scope – Bestandteil des Projektes • Out of Scope – kein Bestandteil des Projektes • Wahl des Forschungsansatzes • explorativ • deskriptiv • kausalanalytisch Nur durch im Vorfeld definierte Ziele ist es möglich, den Erfolg eines Projektes nachzuvollziehen und zu messen. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 23 - Untersuchungsziel erkennen und definieren (2) Beispiel für die Ausgangssituation eines Marketingforschungsprojektes: Im Frühjahr 2010 möchte das Unternehmen XYZ ein neues Produkt auf den Markt bringen. Es handelt sich um eine Innovation aus dem Bereich Audio- und Multimedia, die bisher von keinem Unternehmen im Markt angeboten wird. Die Zielgruppe für das Produkt sind Personen im Alter von 30 - 50 Jahren mit einem gehobenen Haushaltsnettoeinkommen. Der Preis des Produktes soll zwischen 700 und 1.000 € angesiedelt i d lt sein. i Das D P d kt wird Produkt i d über üb eine i exklusive kl i V ti b Vertriebsschiene hi angeboten, b t üb die über di auch h andere Hersteller ihre Produkte vertreiben. Das Unternehmen XYZ ist sich nicht sicher, ob der Hauptwettbewerber ein ähnliches Produkt entwickelt. Da es sich um eine Innovation handelt, existieren auf dem Markt bisher keine technischen Standards für dieses Produkt. Durch die hohen prognostizieren Marketingaufwendungen, die nötig sind, um das Produkt in den Markt einzuführen, droht das Projekt aus dem Budget zu laufen. Beispiel einer Problemdefinition für das oben genannte Beispiel: Für das Unternehmen XYZ stellt sich nun die Frage, ob die Investition in das neue Produkt profitabel ist. K Kann am Markt M kt eine i ausreichend i h d hohe h h Stückzahl Stü k hl abgesetzt b t t werden, d um in i Anbetracht A b t ht der d hohen h h Einführungsaufwendungen einen Gewinn zu erzielen? Welche Maßnahmen sind vom Wettbewerb zu erwarten? Welche Bedeutung hat das Fehlen von technischen Standards für die Kunden? Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 24 - Agenda Die Rolle der Information im Marketing / Definition Marketingforschung Der Marketingforschungsprozess im Überblick Untersuchungsziel erkennen und definieren - Phase 1 Forschungsplan erstellen und Daten erheben - Phase 2 Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Phase 3 Ergebnisse präsentieren und kommunizieren - Phase 4 Klausurbeilage Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 25 - Forschungsplan erstellen und Daten erheben: Lernziele Lernziele • Welche Erhebungsmethoden und -instrumente gibt es? • Wie Wi sieht i ht ein i ““guter” t ”F Fragebogen b aus? ? • Welche Beobachtungsmethoden gibt es? Wann wählt man welche Methode und warum? • Wie sieht ein experimentelles Design aus? Welche Testmethoden gibt es? Wann wählt man welche Methode und warum? • Welche Skalierungsverfahren gibt es? Wann skaliert man wie und warum? Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 26 - Forschungsplan erstellen und Daten erheben (1) Forschungsplan erstellen und Daten erheben • Man unterscheidet zwischen Sekundär- und Primärdaten. Die Auswahlentscheidung, welche Quellen zur Informationssammlung verwendet werden, wird von • der Qualität der zu erwartenden Ergebnisse, • dem mutmaßlichen Zeit- und Kostenaufwand sowie • der personellen Kapazität bestimmt. • Ein professioneller Forschungsplan beschreibt die einzelnen Schritte der Informationssammlung. • Er formuliert im Falle der Primärforschung Hypothesen aus der Problemstellung, zerlegt diese in empirisch untersuchbare Einzelteile, legt die Erhebungsmethode, das Erhebungsinstrument, den Sampling-Plan (Stichprobenplan) und die Kontaktmethode fest. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 27 - Sekundär vs. Primärforschung (1) Beobachtung (teilnehmend, nicht teilnehmend) Marktanalyse (Zeitpunktbetrachtung) Befragung F k Fokusgruppe Primärforschung Experiment (Feld-// (Feld Laborexperiment) Marktbeobachtung (Zeitraum (Zeitraumbetrachtung) g) SekundärSekundär forschung Verhaltensdaten ((“Panels”) Panels ) • Interne Quellen • Öffentliche Quellen • Zeitschriften / Bücher • Kommerzielle Quellen Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 28 - Sekundärforschung (1) Sekundärforschung • Def. Informationsgewinnung aus bereits vorhandenem und erhobenem Datenmaterial, das g für einen anderen Zweck in der Regel zusammengetragen wurde. • Interne Quellen • Öffentliche Quellen • Zeitschriften / Bücher • Kommerzielle Quellen Sekundärforschung • Datenquellen • Interne Datenquellen: Daten, die innerhalb des Unternehmens zur Verfügung stehen • Unterlagen aus Kostenrechnung / Controlling (z.B. Absatz- und Vertriebskosten, Deckungsbeiträge) • Statistiken (z.B. Absatz-, Umsatz- und Kundenstatistik) • Außendienstberichte ((z.B. Besuchsberichte)) • Berichte aus früheren Sekundär- und Primärforschungen • Externe Datenquellen: Daten die außerhalb des Unternehmens zur Verfügung stehen • Berichte von öffentlichen Stellen und Wirtschaftsverbänden (amtliche Quellen, Verbände und Organisationen) • Veröffentlichungen spezieller Institute und Marktforschungsdienstleister • Wirtschaftspresse, Fachzeitschriften, Bücher • Firmenveröffentlichungen • Neuere Datenquellen: Elektronische Datenbanken, -vermittlungsorganisationen und „InformationBroker Broker“ Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 29 - Primärforschung (1) Primärforschung • Def. Informationsgewinnung durch die Erhebung von neuen, noch nicht vorhandenen Daten, die speziell auf die Problemstellung zugeschnitten sind sind. D erheaten ben Erh e met bungs defi hode nier en Erh inst ebungs ru wäh ment len Ope r lisie ationa erst rung elle n Hyp ot bild hesen en • Externe Daten Exp befr erten age n a) Sekundärforschung - vorhandene Daten erheben b) Primärforschung – neue Daten erheben • Interne Daten Sam p P ling erst lan elle n Forschungsplan erstellen und Daten erheben Ko metntaktwähhode len o Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 30 - Primärforschung - Experten befragen (1) Expertenbefragung • Def. Befragung von Personen, die mit der Thematik / Problemstellung bereits vertraut bzw. Spezialisten oder Sachverständige auf diesem Gebiet sind, um durch deren Wissen, Erfahrung und g relativ schnell einen tieferen Einblick in die Thematik zu erhalten. Meinung • Klassifikation • Einzelbefragung • Gruppenbefragung (Expertenrunde / Fokusgruppe) • Methode • Vorzugsweise persönliche oder telefonische Interviews • Befragung mittels eines Interviewleitfadens • Verwendung von offenen Fragestellungen • Ziele • Gewinnung von zusätzlichen Informationen zu der Thematik / Problemstellung. • Beleuchtung des Themas aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der Experten. • Validierung der Informationen aus der Sekundärforschung und Klärung von offenen Fragen. • Bildung von ersten Hypothesen für die Problemstellung. • Sammlung S l von IInformationen f ti zu möglichen ö li h Lö Lösungsansätzen, ät Ch Chancen und d Ri Risiken. ik Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 31 - Primärforschung - Hypothesen bilden (1) Nicht alles Hypothesenbildung (1) • Hypothesen sind allgemeine Aussagen über Zusammenhänge zwischen empirischen oder logischen Sachverhalten (z. B. „Je älter die Käufer, desto höher die Akzeptanz von Produkt X“). g g g ist es, die aufgestellten g Ausgangshypothesen g g yp mit Hilfe der • Ziel einer Marketingforschungsuntersuchung gesammelten Daten beantworten zu können. • Als Ergebnis werden die Hypothesen entweder bestätigt (nicht falsifiziert) oder abgelehnt (falsifiziert). • Die Prüfung von Hypothesen gehört in jede fundierte Marketingforschungsuntersuchung zur E t h id Entscheidungsfindung. fi d Im Wesentlichen gelten für Hypothesen folgende Richtlinien. Hypothesen müssen:1 • Operationalisierbar sein, sein d.h. d h mess- und prüfbar gemacht werden können können. • Mindestens zwei Begriffe (meist Merkmale bzw. Variablen) enthalten. • Falsifizierbar sein, d. h. es muss ein Fall existieren, bei dem die Hypothesen abgelehnt werden können. • Realitätsnah formuliert sein,, d. h. die Begriffe g sind auf Wirklichkeitsphänomene p hin operationalisierbar. p • Möglichst exakt und eng an der Problemstellung angelehnt sein. • Frei von Redundanzen sein, d. h. ein Begriff deckt den anderen semantisch nicht ab. • Widerspruchsfrei sein, d. h. ein Begriff schließt den anderen semantisch nicht aus. • Aussagen und keine Fragen darstellen. • Die empirischen Geltungsbereiche implizit oder explizit aufzählen. 1 Vgl. Kamenz, U.: Marktforschung: Einführung mit Fallbeispielen, 2. Aufl., 2001 Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 32 - Primärforschung - Hypothesen bilden (2) Hypothesenbildung (2) • Klassifikation von Hypothesen nach der Richtung • Einseitige (gerichtete) Hypothesen • Geben die Richtung des Unterschieds/Zusammenhangs an. Bsp.: „Je höher die Akzeptanz, desto höher der Absatz des Produktes X.“ • Zweiseitige (ungerichtete) Hypothesen Sagen nichts über die Richtung des Unterschieds/Zusammenhangs aus. Bsp.: „Das Produkt X wird von den Käufergruppen unterschiedlich akzeptiert .“ • Klassifikation von Hypothesen nach Art 3. Verteilungshypothesen Sie betrachten nur die Verteilung eines Merkmals (Variable). Bsp.: „An der Fachhochschule Ingolstadt gibt es mehr männliche Studenten als weibliche weibliche.“ 2. Zusammenhangshypothesen Sie beinhaltet eine Aussage über den erwarteten Zusammenhang (Kovariation) zwischen mindestens zwei Variablen. B Bsp.: „Die Di E Erhöhung höh d des P Preises i füh führtt zu einer i V Verminderung i d d des Ab Absatzes.“ t “ 3. Unterschiedshypothesen Sie beinhaltet Aussagen über systematische Unterschiede innerhalb von oder zwischen zwei und mehr Gruppen von Merkmalsträgern. B Bsp.: „Männer Mä kkaufen f häufiger hä fi d das P Produkt d kt X als l F Frauen .““ 4. Veränderungshypothesen Sie beinhaltet Aussagen über erwartete oder sich der derzeit vollziehende Veränderungsprozesse. Bsp: „In den letzten 10 Jahren hat sich der Absatz des Produktes X jedes Jahr erhöht.“ Vgl. Huber, O. (2000). Das psychologische Experiment: Eine Einführung (3.Aufl). Bern: Huber. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 33 - Primärforschung - Operationalisierung erstellen (1) Operationalisierung (1) Theoretische Begriffe Dimension (Abgeleitete Begriffe) Indikatoren (Variablen) Variable 1 Abgeleiteter Begriff 1 Messinstrument gefällt mir sehr gefällt mir gar nicht Variable 2 1 2 3 4 5 6 Variable 3 Begriff 1 Abgeleiteter Begriff 2 Variable 4 Variable 5 Variable 6 Abgeleiteter Begriff 3 Variable 7 Variable 8 Begriff 2 Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 34 - Primärforschung - Operationalisierung erstellen (2) Operationalisierung (2) Ausgangshypothese: „Das Produkt X wird von den Käufergruppen unterschiedlich akzeptiert.“ Theoretische Begriffe Indikatoren (Variablen) Dimensionen demografische Daten Alter Jahre Geschlecht männlich/weiblich Familienstand ledig, verheiratet, geschieden… … Käufergruppe M Messinstrument i t t Beruf Einkommen …… Kosten …… Nutzen …… Bekanntheitsgrad der Marke … Akzeptanz psychografische Daten habe ich noch nie gehört ist mir bekannt Bekanntheit des Produktes … 1 2 3 4 Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 35 - Primärforschung - Operationalisierung erstellen (3) Operationalisierung (3) Die Operationalisierung stellt die konkreten Messgrößen übersichtlich dar. Durch die Kombination der einzelnen Indikatoren können sich noch zusätzliche Hypothesen ergeben Hypothesen, die Zusammenhänge zwischen einem theoretischen Begriff und dessen untergeordneten Dimensionen bzw. Indikatoren darstellen, sind nicht sinnvoll. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 36 - Primärforschung Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (1) Befragung • Befragungssubjekt, Untersuchungsgegenstand, Befragungshäufigkeit • Einzelbefragung / Gruppenbefragung • Einthemenbefragung / Mehrthemen Mehrthemen- oder Omnibusbefragung • Adhoc / Tracking-Forschung Marktanalyse • Art des Fragebogens • direkte / indirekte Fragen • Standardisierungsgrad des Fragebogens • hochstandardisiert (festes Befragungsschema ohne Variationsmöglichkeit) • teilstandardisiert (Interviewerleitfaden) Befragung e agu g (Zeitpunkt(Zeitpunkt betrachtung) Hochstandardisiert Teilstandardisiert Nicht-Standardisiert Panelbefragung Online-Befragung telefonische Befragung schriftliche Befragung Expertenbefragung Gruppenbefragung Leitfadengespräch Fokusgruppe Expertenbefragung informelles Gespräch Gruppendiskussion • nicht-standardisiert (Fragestellung ist dem Interviewer frei überlassen) • offene Fragen / geschlossene Fragen Möglichkeiten für geschlossenen Fragen: • Auswahlfragen (nominales Skalenniveau) • Alternativfragen (einfache Auswahl) • Selektivfragen (mehrfache Auswahl) • Skalenfragen (ordinales / metrisches Skalenniveau) Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 37 - Primärforschung Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (2) Befragung - Beispiele zweideutiger Frageformulierung (1) z In der nächsten Dekade wird der PC zu einer Ubiquität am Arbeitsplatz werden. werden Was prognostizieren Sie? Wird Ihr Unternehmen bei der raschen Implementierung reüssieren? Ja Nein Weiß nicht Marktanalyse (Zeitpunktbetrachtung) Befragung z Worin sehen Sie die Bedeutung computergestützter Systeme in der Praxis? z Sind Sie mit den Kosten und der Qualität des Kundendienstes zufrieden? Ja Nein z In welchem Zeitraum sind Sie zur Schule gegangen? Von Bis ____________ ____________ z Eine große Zahl von Wissenschaftlern hat auf die Gefahren der Kernenergie hingewiesen hingewiesen. Teilen Sie diese Bedenken? Ja Nein Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 38 - Primärforschung Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (3) Befragung - Beispiele zweideutiger Frageformulierung (2) z Was meinen Sie? Wäre es nicht besser, wenn es weniger Werbung gäbe? Ja Nein Marktanalyse (Zeitpunktbetrachtung) Befragung z Kreuzen Sie von den von Ihnen als zutreffend erachteten Eigenschaften jeweils doppelt an, die Sie als besonders wichtig erachten, und bringen Sie sie in eine Rangreihe der Wichtigkeit z Wi Wie oft ft waren Sie Si in i den d lletzten t t fünf fü f Jahren J h beim b i Zahnarzt? Z h t? (Durchschnitt (D h h itt genügt!) ___________ mal z Stimmen Sie folgender Aussage zu: Je mehr Weißkraft ein Vollwaschmittel besitzt, desto stärker greift es das Gewebe an? Stimme zu Stimme nicht zu Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 39 - Primärforschung Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (4) Befragung - Beispiele zweideutiger Frageformulierung (3) z Sie haben mit unserem Unternehmen in verschiedenen Bereichen Kontakt Kontakt. Bitte geben Sie an an, wie wichtig Ihnen die einzelnen Bereiche sind und wie zufrieden Sie damit sind? sehr wichtig/ sehr zufrieden Marktanalyse (Zeitpunktbetrachtung) Befragung total unwichtig/ sehr unzufrieden Schnelligkeit Beratung durch Außendienst Lieferzeit Reklamationsabwicklung Qualität der Produkte Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 40 - Primärforschung Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (5) Befragung – Checkliste für die Durchführung einer Phasen der Fragebogen- Gesichtspunkte / Kriterien entwicklung Befragung Marktanalyse (Zeitpunktbetrachtung) 1) Präzisierung, Einengung des Themas Themas, Klärung der zu erfragenden Inhalte, geordnet nach ihrer Bedeutsamkeit • Entscheidung über Ausmaß der Standardisierung: ob schriftliche oder mündliche Befragung (Interview) • Entscheidung über die zu wählende Sprache (Zielgruppenspezifisch) • Intensives Erfragen eines Bereichs oder oberflächliches Abfragen verschiedener Bereiche 2) Formulierung von Fragen zu interessierenden Bereichen / zu den Hypothesen • Balance der Fragen, Konkretheit, Verständlichkeit, Eindeutigkeit • Trennung von unabhängigen und abhängigen Variablen • Mischung geschlossener und offener Fragen (Adressatenkreis, Monotonie des Fragebogens, Präzision und objektive A Auswertbarkeit tb k it d der F Fragen)) 3) Ordnung der Fragen in eine Reihenfolge • Einleitung: Allgemeine Information, Motivation, Zusicherung der Anonymität • Aufwärmfragen • Peinliche Fragen nicht an den Anfang • Abhängigkeit von on Fragekontext: Fragekonte t Kontrollgruppen Kontrollgr ppen 4) Überprüfung des Fragebogens • Vortest an ca. 20 Befragten • Fragen an Unebenheiten der Frageformulierung • Statistische Auswertung (wenn nur eine Antwort auf eine Frage vorkommt, dann ist Frage nicht informativ) 5) Vorbereitung der Hauptuntersuchung: Interviewerschulung • Versuchsplanung: Ist eine Variation der unabhängigen Variablen durch die Auswahl der Stichprobe möglich • Interviewerschulung • Organisation von Adresslisten, usw. Befragung Schema für das Erstellen eines Fragebogens (Wellenreuther, 1982, S. 179) Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 41 - Primärforschung Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (6) Beobachtung • Klassifikation der Beobachtung nach • Bewusstseinsgrad des Beobachteten • offene Beobachtung (Achtung: Gefahr des Beobachtungseffektes) • verdeckte Beobachtung • Partizipationsgrad des Beobachters • Teilnehmend (Laden- oder Gaststättentest) • nicht-teilnehmend (Messung der Fernseheinschaltquote mit Telemeter) • Strukturierungsgrad • standardisiert • nicht-standardisiert • Wahrnehmungs- und Registrierungsform Beobachtung (teilnehmend / nicht teilnehmend) Marktanalyse (Zeitpunktbetrachtung) • visuell • andere Sinnesmodalitäten (instrumentell mithilfe v. Kameras, elektronischen Zähleinrichtungen) • Ziele: • Einkaufsverhalten • Verwendungsverhalten (Handhabung, Nutzung) • Informationsverhalten • Beispiele: • Berichte des Außendienstes, marktbezogene Daten des betriebl. Rechnungswesens • Zählung der Kunden in Einzelhandelsgeschäften mittels Drehkreuz mit Zähleinrichtungen • Kundenlaufstudien Die Beobachtung im Unterschied zur Befragung ist dadurch charakterisiert, dass die Untersuchungssubjekte zum Untersuchungsgegenstand keine Erklärungen abgeben, die einen Rückschluss auf ihr Verhalten zulassen. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 42 - Primärforschung Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (7) Fokusgruppe (Gruppendiskussion) • Die Fokusgruppe ist eine Methode, die man im Rahmen einer beurteilenden oder explorativen Gruppendiskussion über ein bestimmtes Thema durchführt, um in relativ kurzer Zeit ein p von Meinungen g und Einstellungen g zu erheben. breites Spektrum • i. d. R. 6 bis 10 Teilnehmer + erfahrener Moderator • oft Vorstufe für eine repräsentative Untersuchung • Auswahl der Teilnehmer über ein sog. „convenient sample“, d. h. es werden Personen befragt, die am leichtesten erreichbar sind. • Ziele: • Diskussion von Fragen zu einem Thema • Einholung von verschiedenen Meinungen Marktanalyse (Zeitpunktbetrachtung) Fokusgruppe • Treffen von Einschätzungen • Entwicklung von Hypothesen • Beispiele: • Expertenrunden (z. B. Wissenschaftler, Journalisten etc.) Von der Quantifizierung (in Form von Prozentangaben) der Untersuchungsergebnisse, die aus einer Fokusgruppe resultieren, sollte i. d. R. Abstand genommen werden, da die Teilnehmer über ein „convenient sample“ ausgewählt werden. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 43 - Primärforschung Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (8) Experiment • Def.: Keine gesonderte Erhebungsmethode, da Datengewinnung durch (apparative) Beobachtung oder durch Befragung auf der Basis einer Versuchsanordnung • Zielsetzung: Aufdeckung von Ursache-Wirkungszusammenhängen (kausalanalytische Studie) • Voraussetzungen: • Kontrolle der Störvariablen • aktive Manipulation der interessierenden unabhängigen Variable (=Ursache ( Ursache, zz. B B. Verpackung Verpackung, Preis) • genaue Messung evtl. Veränderungen der abhängigen Variablen (=Wirkung, z. B. Kaufbereitschaft, Image) • Klassifikation nach: Marktanalyse Experiment (Zeitpunktbetrachtung) (Feld- / Laborexperiment) • Experimentellem Umfeld: • Laborexperiment • Feldexperiment • Zeitpunkt p des Auftretens der abhängigen gg Variablen: • Projektives Experiment • Ex-post-facto-Experiment • Versuchsanordnung; Kombination folgender Merkmale: Beispiele: • • • • Konzepttest Warentest Produkttest Storetest Testmarkt-Ersatzverfahren (Minimarkttest, Testmarktsimulation) Werbetest • Markttest M ktt t • Kennzeichnung der Versuchsgruppe: Experimental group / Control group • Zeitpunkt der Messung: before /after Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 44 - Primärforschung Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (9) Produkttest • Def.: Experimentelle Untersuchung, bei der zunächst nach bestimmten Merkmalen ausgewählten Testpersonen unentgeltlich bereitgestellte Produkte, probeweise ge- oder verbrauchen und anschließend nach ihren subjektiven Wahrnehmungen und / oder Beurteilungen bezüglich der getesteten Produkte als Ganzes bzw. einzelner Produktbestandteile gefragt werden • Testobjekte: • eigene bereits im Markt befindliche Produkte • Prototypen • Konkurrenzprodukte • Ziel: Marktanalyse Experiment (Zeitpunktbetrachtung) (Feld- / Laborexperiment) • Ermittlung v. Produktalternativen • Aussagen über die optimale Gestaltung der Produkteigenschaften (Packung, Preis, Name, Imagewirkung) • Ausprägungen: • Volltest • Partialtest (Preistest, Packungstest, Geschmackstest, Namenstest) • Blindtest • Testverfahren der Praxis: • Tachistoskop • Schnellgreifbühne Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 45 - Primärforschung Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (10) Storetest • Def.: Probeweiser Produktverkauf unter kontrollierten Bedingungen in ausgewählten Einzelhandelsgeschäften Produkte, insbesondere • Ziel: Test der Verkaufsfähigkeit neuer / geänderter Produkte • Verkaufschancen • Eignung der Verpackung • Eignung g g des Verkaufspreises p • Wirkung von Verkaufsförderungsmaßnahmen • Wirkung von Sonderplazierungen • Anwendung: • oft im Anschluss an einen Produkttest Marktanalyse Experiment (Zeitpunktbetrachtung) (Feld- / Laborexperiment) • unter marktrealen Bedingungen Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 46 - Primärforschung Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (11) Markttest • Def.: umfassendes Feldexperiment in einem räumlich begrenzten Gebiet, welches die Gesamtheit vorgesehener Marketingmaßnahmen simuliert und deren Erfolg misst • Ziel: Test einer geänderten Marketingkonzeption für • ein bereits eingeführtes / geändertes Produkt Marktanalyse Experiment (Zeitpunktbetrachtung) (Feld- / Laborexperiment) • ein neues Produkt im Rahmen eines schon vorhandenen Produktprogramms • ein völlig neues Produkt • Vorgehen: Auswahl eines Testmarktes, in dem in einem geographisch genau abgegrenzten Teil des Gesamtmarktes der Markttest durchgeführt wird (Testmarkt soll in seiner Struktur hinsichtlich Struktur der Bevölkerung; Handelsstruktur entsprechen) Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 47 - Primärforschung Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (12) Tracking-Forschung (1) • Def.: Datengewinnung über schriftliche Befragung oder Beobachtung Marktbeobachtung (Zeitraumbetrachtung) Verhaltensdaten (“Panels”) • Wesen: Langzeitstudien • Klassifikation: • Wellenerhebungen: gleiches Thema, gleiche Stichprobe • Panelerhebungen: g gleiches Thema,, identische Stichprobe g p • Anwendungsgebiete: • Verbraucherpanel: schriftliche Erfragung der Konsumgewohnheiten der Verbraucher • Verkaufsdatenerfassung (durch Scanning) • Handelspanel (Retail Tracking): Beobachtung von Einzelhandelsgeschäften zu einem gleich bleibenden Untersuchungsgegenstand (Absatzmengen, Distributionsraten, Durchschnittspreise, Regalplatz, Verkaufsaktivitäten) • Fernsehpanel: F h l Beobachtung B b ht d des F Fernsehverhaltens h h lt mittels itt l technischer t h i h Geräte G ät Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 48 - Primärforschung Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (13) Tracking-Forschung (2) • Brainstorming These: Panelauswertungen liefern eine Flut von Daten!!! Marktbeobachtung (Zeitraumbetrachtung) Verhaltensdaten (“Panels”) • Fragen • Wer benötigt die Daten? • Welche Ziele werden mit einer Paneluntersuchung g verfolgt? g • Welche Informationen zieht man aus den Daten? • Verbraucherpanel • Handelspanel • Detaillierte Informationen zur Tracking-Forschung entnehmen Sie bitte auch den Unterlagen des Gastvortrages von Herrn Kröger (GfK Panel Services Deutschland) Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 49 - Primärforschung - Skalierung (1) Skalierung Skalierung*:: • Def. Skalierung: Konstruktion von Maßskalen und Zuordnung von Zahlen zu Objekten (Messen) • Def. Skala: numerische Abbildung eines empirischen Merkmals Skalenniveaus: *Definitionen entnommen aus: Berekhoven, Eckert, Ellenrieder, 2004, S.74 ff. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 50 - Primärforschung - Skalierung (2) Klassifikation von Skalierungsverfahren Skalierung i.w.S. Selbsteinstufung Fremdeinstufung subjektive Fremdeinstufung eindimensionale Skalierung ii.e.S. eS eindimensionale Skalierung einfache Rating-Skala objektive Fremdeinstufung Verfahren der Indexbildung •Likert-Skala •Thurstone-Skala •Guttmann-Skala mehrdimensionale Skalierung semantisches Differenzial * Beispiele entnommen aus: Berekhoven, Eckert, Ellenrieder, 2004, S.74 ff. Multiattributmodelle: •Fishbein-Ansatz •Trommsdorff-Ansatz Multidimensionale Skalierung (MDS) Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 51 - Primärforschung - Skalierung (3) Skalierung - Klassifikation von Skalierungsverfahren (1) • Selbsteinstufungsverfahren: • Rating-Skala (am häufigsten eingesetzte Skalierungsmethode) Befragte Person gibt ihre Position/Einstellung auf der interessierenden Merkmalsdimension selbst an. Rating-Skalen bilden „natürliche“ Rangfolgen ab und messen deshalb mit einem ordinalen Messniveau. Somit lassen sich nur kleiner- / größer-Beziehungen analysieren, wobei Angaben über die Abstände zwischen i h d den einzelnen i l A Antwortkategorien t tk t i streng t genommen nicht i ht möglich ö li h sind. i d • Fremdeinstufungsverfahren g wird mit einer Batterie von Items konfrontiert, die in der Regel g als Skalafragen g konstruiert Befragter sind; Untersuchungsleiter verknüpft die Einzelmesswerte zur Messskala, worauf der Befragte positioniert wird. • subjektive Fremdeinschätzung (Verfahren der Indexbildung) Bild Bildung einer i einzigen i i M Maßzahl ß hl aus mehreren h T Teildimensionen, ildi i d deren M Merkmalsausprägungen k l ä auff Grundlage des subjektiven Empfindens des Interviewers ermittelt wurden. • objektive Fremdeinschätzung Auf Grundlage eines streng standardisierten Verfahrens wird der Proband vom Interviewer positioniert. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 52 - Primärforschung - Skalierung (4) Skalierung (2): Objektive Fremdeinschätzungsverfahren Eindimensional • • • Likert-Skala (Technik der summierten Einschätzung) Den Befragten wird eine Reihe von Statements vorgelegt, zu denen sie Zustimmung oder Ablehnung äußern können, und zwar in abgestufter g Form. Die Befragten g sollen beispielsweise p angeben, ob sie der geäußerten Ansicht „völlig“ - „überwiegend“ „teilweise“ - „eher nicht“ oder „gar nicht“ zustimmen. Mehrdimensional • Semantisches Differenzial (Polaritätenprofil): Beurteilung eines Untersuchungsgegenstandes durch wertende Assoziationen auf einer Anzahl bipolarer Ratingskalen. • Multiattributmodelle: a) Fishbein-Ansatz: Versucht kognitive und affektive Einstellungskomponente miteinander zu verknüpfen. Die Einstellung einer Person setzt sich aus mehreren Eindruckswerten zusammen. zusammen Eindruckswerte setzten sich aus der Multiplikation der kognitiven und affektiven Komponente zusammen. Thurstone-Skala (Verfahren der gleich erscheinenden Intervalle)) Im Unterschied zur Likert-Skala werden Statements zunächst von Experten hinsichtlich ihrer Ausprägung beurteilt. Die Skala wird in einem zweiten Schritt aus den eindeutig einer Position zugeordneten Statements gebildet, somit sind die Statements hinsichtlich ihre Wertigkeit geeicht. Guttmann-Skala (Skalogramm-Verfahren) Den Befragten werden einige Aussagen vorgelegt, die sie bejahen oder verneinen sollen. Es wird angenommen, dass die Aussagen einer Reihenfolge entsprechen (oder in eine Reihenfolge gebracht werden können) derart, dass sie jeweils eine unterschiedlich „extreme“ Auffassung dem Objekt gegenüber ausdrücken. b) Trommsdorff-Ansatz: Die idealen Merkmalsausprägungen (affektive Komponente) werden erfasst und die kognitiven Einstellungkomponenten durch Fragen direkt bestimmt. Der Eindruckswert ergibt sich aus der Differenz der kognitiven und affektiven Komponenten. • Multidimensionale Skalierung g (MDS): ( ) Verfahren, das Objekte in einem mehrdimensionalen Raum räumlich positioniert; die Positionen der Objekte und ihre gegenseitigen Entfernungen stimmen mit den tatsächlichen Entfernungen bzw. Unterschieden überein. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 53 - Primärforschung - Skalierung (5) Skalierungsverfahren – Beispiele (1) • Rating-Skala • Verfahren der Indexbildung Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 54 - Primärforschung - Skalierung (6) Skalierungsverfahren – Beispiele (2) • Likert-Skala • Thurstone-Skala • Guttmann-Skala Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 55 - Primärforschung - Skalierung (7) Skalierungsverfahren – Beispiele (3) • Semantisches Differenzial • Multiattributmodell: Fishbein-Ansatz • Multidimensionale Skalierung (MDS) • Multiattributmodell: Trommsdorff-Ansatz Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 56 - Primärforschung - Kontaktmethode wählen (1) Kontaktmethode • Schriftlich (z. B. per Post, Fax, E-Mail) • Große Datenmengen können zu relativ geringen Kosten gesammelt werden. • Erfordert eine besonders einfache und klare Formulierung der Fragen. • Erfahrungsgemäß eine geringe Rücklaufquote. • Telefonisch • • • • Beste Methode für eine schnelle Informationsgewinnung. I t kti zwischen Interaktion i h P Proband b d und d IInterviewer t i möglich ö li h (Fl (Flexibilität). ibilität) Interviewleitfaden darf nicht zu umfangreich sein und Fragen nicht zu persönlich. Computergestützte Interviewführung möglich mit paralleler Dateneingabe. • Persönlich (face to face) • • • • • Klassifikation (Einzelinterview/Gruppengespräch) Es können viele Fragen gestellt werden. Zusätzliche Informationsgewinnung durch das Erscheinungsbild und die Körpersprache des Probanden. Hohe Kosten, sowie hoher administrativer und zeitlicher Aufwand. Negative Beeinflussung durch den Interviewer möglich. • Online • Fragebogen ist über eine Internetadresse erreichbar oder steht zum Download zur Verfügung Verfügung. • Probanden können den Fragebogen online ausfüllen. • Musik, Bilder und Videos können integriert werden. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 57 - Primärforschung - Sampling Plan erstellen (1) Definitionen: • Def. Stichprobe (Sample) Beschränkung der Untersuchung auf einen kleineren Teil der Grundgesamtheit [=Gesamtmasse] (Teilerhebung) • Def. Repräsentativität • Eine Teilmasse ist repräsentativ, wenn sie in der Verteilung aller interessierenden Merkmale der Gesamtmasse entspricht, d.h. ein zwar verkleinertes, aber sonst wirklichkeitsgetreues Abbild der Gesamtheit darstellt. • Nicht alle im folgenden aufgeführten Verfahren genügen diesem Ideal, deshalb folgende Verallgemeinerung: --> Eine Teilmasse ist dann repräsentativ, wenn sie einen zutreffenden Rückschluss auf die Grundgesamtheit zulässt. • Def. Zufallsauswahl (Random-Verfahren) ( ) • Jede Einheit hat dieselbe Wahrscheinlichkeit in die Stichprobe einbezogen zu werden • Der Stichprobenfehler lässt sich nach der Wahrscheinlichkeitstheorie berechnen --> Mit zunehmender Größe der Stichprobe steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Ergebnis der Teilerhebung einer Vollerhebung angleicht • Def. Verfahren der bewussten Auswahl Auswahl der zu untersuchenden Einheiten nach sachrelevanten Einheiten --> Auswahl ist so vorzunehmen, dass das Sample hinsichtlich der interessierenden Merkmale möglichst repräsentativ für die Grundgesamtheit ist Im Rahmen der Erstellung des Sampling-Plans sind die folgenden Entscheidungen zu treffen: 1) Definition der Grundgesamtheit; 2) Festlegung des Auswahlverfahrens und der Stichprobengröße. * Definitionen entnommen aus: Berekhoven, Eckert, Ellenrieder, 2006, S. 55 ff. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 58 - Primärforschung - Sampling Plan erstellen (2) 1 Definition der Grundgesamtheit 1. • Ausgangsbasis für den Sampling-Plan ist die Grundgesamtheit der Untersuchung • Grundgesamtheit ist die Menge aller potenziellen Merkmalsträger, für die das Ergebnis der Untersuchung gültig sein soll soll. • Die Grundgesamtheit orientiert sich am Untersuchungsziel und schließt alle Merkmalsträger ein, die zur Untersuchung der Problemstellung herangezogen werden könnten. • Sollen beispielsweise p Kunden nach ihrer Zufriedenheit befragt g werden,, ist es sinnvoll,, nur Personen in die Untersuchung einzubeziehen, die das Produkt bereits gekauft haben, da nur diese Personen Aussagen zur Problemstellung treffen können. • Die Grundgesamtheit wird im Allgemeinen anhand: • • demografischer (z. B. Alter, Geschlecht), • geografischer (z. B. PLZ-Gebiet, Land), • psychografischer (z. B. Einstellung, Meinung) oder • verhaltensorientierter Merkmale (z. B. Kaufverhalten) definiert, wobei meistens eine Kombination aus mehreren Kriterien herangezogen wird. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 59 - Primärforschung - Sampling Plan erstellen (3) 2 Festlegung des Auswahlverfahrens und 2. der Stichprobengröße • Damit eine Stichprobe als repräsentativ angesehen werden kann, wird in diesem Schritt des Marketingforschungsprozesses ein so genannter Sampling Sampling-Plan Plan (Stichprobenplan) erstellt, der genau festlegt, welche Merkmalsträger aus der Grundgesamtheit ausgewählt werden müssen, damit ein Repräsentationsrückschluss möglich ist. • Der Sampling-Plan stellt eine bindende Richtlinie für das Untersuchungsteam dar und basiert auf speziellen Auswahlverfahren, welche die Repräsentativität sicherstellen sollen. • Der Rückschluss von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit ist mit Fehlern behaftet, da die Stichprobe lediglich einen Schätzwert für die Grundgesamtheit darstellt. • Bei den systematischen Fehlern handelt es sich um Non-Response- (z. B. Antwortverweigerungen, Testpersonen nicht erreichbar) oder Erfassungsfehler (z. B. Fehler im Auswahlverfahren, Verzerrung durch Interviewer, Auswertungsfehler) • Zufallsfehler sind solche Fehler Fehler, die in statistischen Massen auftreten und nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit um einen „wahren Wert“ streuen, so dass sie sich per Saldo ausgleichen. Sie können nicht vermieden, sondern nur durch eine Vergrößerung der Stichprobe verkleinert werden. Dies lässt sich dadurch erklären, dass sich die bei der Erfassung der einzelnen Merkmalsträger gemachten Fehler mit wachsender Zahl der Probanden tendenziell ausgleichen. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 60 - Primärforschung - Sampling Plan erstellen (4) Grundformen von Auswahlverfahren Auswahlverfahren Vollerhebung Teilerhebung repräsentative Auswahl willkürliche Auswahl Verfahren der zufallsorientierten Auswahl Verfahren der nicht zufallsorientierten (bewussten) Auswahl einfache Zufallsauswahl uneingeschränkte Zufallsauswahl: Lotterieprinzip geschichtete Zufallsauswahl Auswahltechniken: systematische Auswahl usw. Klumpenauswahl proportional Quotenverfahren Konzentrationsverfahren (cut-off) typisches Auswahlverfahren disproportional Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 61 - Primärforschung - Sampling Plan erstellen (5) Zufallsauswahl - Auswahltechniken • Systematische Auswahl Soll aus einer Grundgesamtheit mit 100.000 Merkmalsträgern (N) eine Stichprobe von 1.000 p ((n)) entnommen werden,, wird zunächst innerhalb der ersten 100 Elemente p per Zufall ein Testpersonen Startpunkt festgelegt und von diesem Startpunkt ausgehend, jeder weitere 100ste Merkmalsträger einbezogen. • Schlussziffernauswahl Es werden nur Merkmalsträger in die Stichprobe einbezogen, die in einer durchnummerierten Liste der Merkmalsträger eine bestimmte Endziffer aufweisen (z. B. alle Elemente mit der Endziffer „6“ wie 6, 16, 26, 36, 46 ...). • Geburtstags Geburtstags- oder Buchstabenauswahl Die Probanden werden anhand ihres Geburtsdatums oder anhand des Anfangsbuchstabens der Nach- oder Vornamen ausgewählt (z. B. alle Personen, die am 06. April geboren sind; alle Personen, deren Nachname mit „M“ beginnt). • Auswahl mittels Zufallszahlen Jedem Element der Grundgesamtheit wird eine fortlaufende Nummer zugewiesen. Danach wird durch ein Zufallsverfahren (z. B. per Zufallsgenerator) eine Zufallszahlentabelle generiert, die festlegt, welche l h M Merkmalsträger k l tä iin di die U Untersuchung t h einbezogen i b werden. d Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 62 - Primärforschung - Sampling Plan erstellen (6) Beispiele für Auswahlverfahren (1) Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 63 - Primärforschung - Sampling Plan erstellen (7) Beispiele für Auswahlverfahren (2) Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 64 - Primärforschung - Sampling Plan erstellen (8) Stichprobengröße Damit ein Repräsentationsrückschluss von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit möglich ist, müssen die erhobenen Stichprobenwerte einer Normalverteilung folgen. Achtung: Ein Zufallsfehler kann nur für Verfahren der Zufallsauswahl berechnet werden, nicht für Verfahren der bewussten Auswahl! Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 65 - Primärforschung - Sampling Plan erstellen (9) Stichprobengröße – Sicherheitsfaktor, Sicherheitsfaktor Vertrauensbereich, Vertrauenswahrscheinlichkeit (1) • Die Streuung der Stichprobenmittelwerte um den wahren Wert der Grundgesamtheit wird mit der Varianz bzw. der Standardabweichung gemessen. Die Standardabweichung stellt die mittlere Abweichung vom Stich-probenmittelwert dar. Sie wird in der Einheit des Merkmals ausgedrückt, definiert den Vertrauensbereich (Konfidenzintervall) um den Stichprobenmittelwert und legt somit die Wahrscheinlichkeit (Vertrauenswahrscheinlichkeit) fest, mit welcher der wahre Wert der Grundgesamtheit in den Vertrauensbereich fällt. • Da es für die Marketingforschung nicht ausreichend ist, eine Aussage zu treffen, die nur für (68,3%) der theoretisch denkbaren Fälle in Frage kommt, wird der Vertrauensbereich erweitert, indem die Standardabweichung mit einem so genannten Sicherheitsfaktor multipliziert wird wird. Dadurch steigt zum einen die Vertrauenswahrscheinlichkeit und zum anderen vergrößert sich der Vertrauensbereich. • Um eine Vertrauenswahrscheinlichkeit von 99,7% Zusammenhang Sicherheitsfaktor - Vertrauensbereich Vertrauenswahrscheinlichkeit , g Wahrscheinzu erhalten,, d. h. mit einer 99,7%igen lichkeit sagen zu können, dass der wahre Wert der Grundgesamtheit in einen bestimmten Vertrauensbereich fällt, muss die Standardabweichung beispielsweise i mit it d dem Si Sicherheitsfaktor h h it f kt 3 multipliziert lti li i t werden. d Durch D h die di M Multiplikation lti lik ti mit it d dem Sicherheitsfaktor wird der Vertrauensbereich um das dreifache der Standardabweichung erweitert. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 66 - Primärforschung - Sampling Plan erstellen (10) Stichprobengröße – Sicherheitsfaktor, Sicherheitsfaktor Vertrauensbereich, Vertrauenswahrscheinlichkeit (2) • Die Irrtumswahrscheinlichkeit ist das Gegenstück zur Vertrauenswahrscheinlichkeit und gibt an, mit welcher Wahrscheinlichkeit der wahre Wert der Grundgesamtheit nicht im Vertrauensbereich liegt. • In der Marketingforschung wird versucht, ein möglichst genaues Schätzergebnis von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit zu erzielen. Betrachtet man jedoch die Größen Vertrauensbereich (Stichprobenfehler) und Vertrauenswahrscheinlichkeit genauer, dann erkennt man, dass sie sich konträr verhalten. Erhöht man die Vertrauenswahrscheinlichkeit, erweitert sich automatisch der korrespondierende Stichprobenfehler. • Es gilt, je größer der Umfang einer Stichprobe, desto genauer kann der wahre Wert einer G Grundgesamtheit d th it auff Basis B i einer i Stichprobe Sti h b geschätzt hät t werden. d • Allerdings nimmt die Güte der Stichprobe nicht proportional zu. Eine Vervierfachung der Stichprobe bedeutet beispielsweise nur eine Verdoppelung der Güte der Stichprobe. • Deshalb legt man in der Marketingforschungspraxis im Vorfeld der Stichprobenziehung die Qualität des Stichprobenergebnisses über den zulässigen Stichprobenfehler und die Vertrauenswahrscheinlichkeit fest und bestimmt auf dieser Basis den optimalen Umfang der Stichprobe. Man unterscheidet den heterograden und den homograden Fall. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 67 - Primärforschung - Sampling Plan erstellen (11) Stichprobengröße – Sicherheitsfaktor, Sicherheitsfaktor Vertrauensbereich, Vertrauenswahrscheinlichkeit (3) Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 68 - Primärforschung - Sampling Plan erstellen (12) Stichprobengröße – Heterograder Fall • Die Untersuchungsmerkmale sind quantitativ (z. B. Einkommen, Alter, Körpergröße) und sollen auf ihren Mittelwert hin untersucht werden. • Die Formel für die Berechnung des Stichprobenumfangs für quantitative Merkmale lautet: mit: n: Stichprobenumfang t: Sicherheitsfaktor 2 σ : Varianz e: größter zulässiger Fehler (Stichprobenfehler) • Während der Sicherheitsfaktor über die gewünschte Vertrauenswahrscheinlichkeit hergeleitet wird und der Stichprobenfehler vom Untersuchungsteam aus Erfahrungswerten geschätzt wird, ist die Varianz in der Regel nicht bekannt Sie muss entweder in bekannt. einem Pre-Test geschätzt oder vom Untersuchungsteam bestimmt werden. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 69 - Primärforschung - Sampling Plan erstellen (13) Stichprobengröße – Homograder Fall • Die Untersuchungsmerkmale sind qualitativ (z. B. Geschlecht, Familienstand, Beruf) und sollen auf relative Häufigkeiten (Anteile) hin untersucht werden. • Die Formel zur Errechnung des Stichprobenumfangs für qualitative Merkmale lautet wie folgt: • Wurden „q“ und „p“ nicht bereits im Vorfeld über einen Pre-Test Pre Test erhoben, ist es üblich, den ungünstigsten Fall anzusetzen, nämlich jeweils 50% (p = 50; q = 50). Für die F l Festlegung von „t““ und d „e““ kö können die Überlegungen für den heterograden Fall übernommen werden. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 70 - Primärforschung - Daten erheben (1) Daten erheben • Bekannte Probleme • Di Die P Probanden b d sind i d nicht i ht anzutreffen t ff und d müssen ü d deshalb h lb erneutt kkontaktiert t kti t werden d oder d d durch h andere d Testpersonen ersetzt werden. • Die Probanden verweigern g die Auskunft oder g geben bewusst falsche Antworten. • Die Probanden haben Vorurteile gegenüber dem Untersuchungsinstrument oder der Thematik der Untersuchung. • Der Interviewer ist voreingenommen (z. B. suggestives Fragen) oder unehrlich (z. B. Selbstausfüllung durch den Interviewer bzw. Befragung von Bekannten). Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 71 - Primärforschung - Daten erheben (2) Daten erheben – mögliche Vorgehensweise für die Befragung von Unternehmen aus der Praxis Versendung des Fragebogens und des Anschreibens per Email Telefonische Kontaktaufnahme Absage g Teilnahme Nachtelefonieren Befragung am Telefon T l f Endgültige Absage Neue Kontaktperson Endgültige Absage Keine Zeit Teilnahme Terminvereinbarung Teilnahme Antwort per Post Antwort per Fax Befragung am Telefon Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 72 - Agenda Die Rolle der Information im Marketing / Definition Marketingforschung Der Marketingforschungsprozess im Überblick Untersuchungsziel erkennen und definieren - Phase 1 Forschungsplan erstellen und Daten erheben - Phase 2 Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Phase 3 Ergebnisse präsentieren und kommunizieren - Phase 4 Klausurbeilage Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 73 - Erhobene Daten Analysieren und Interpretieren: Lernziele Lernziele • Überblick über die wichtigsten Datenanalyseverfahren und deren Anwendung in der Praxis • univariat i i t • bivariat • multivariat • Fähigkeit der eigenständigen Berechnung einer einfachen Regressionsanalyse bzw. bzw Erkenntnis, Erkenntnis wann die einfache Regressionsanalyse in der Praxis wie zum Einsatz kommt • Fähigkeit der Durchführung bestimmter Hypothesentests • Fähigkeit der eigenständigen Berechnung von Stichprobenfehler und Stichprobenumfang Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 74 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren (1) Computergestützte Datenanalyse • Tabellenkalkulationsprogramme (z. B. Microsoft Excel) • Werkzeug zur Datenerfassung und –verwaltung • Diverse statistische Auswertungsfunktionen (univariate Auswertungen, Auswertungen Korrelationen, Korrelationen Regressionen) • Schnelle und unkomplizierte Analyse von kleinen Datenmengen • Datenbanksysteme (z. B. Microsoft Access) • System y zur elektronischen Datenverwaltung g • Erstellung einer Datenbank ist in der Regel aufwändig • Ermittlung und Visualisierung von einfachen statistischen Kennzahlen und Zusammenhängen • Hoher Aufwand bei komplexen statistischen Auswertungen • Effizientes, widerspruchsfreies und dauerhaftes Speichern von großen Datenmengen • Statistische Auswertungsprogramme (z. B. SPSS, SAS) • Software speziell für die statistische Datenanalyse • Umfangreiche Datenmengen können verwaltet, transformiert und verarbeitet werden • Vielzahl von statistischen Funktionen und Prozeduren stehen zur Verfügung • Sowohl univariate (Mittelwertberechnung, Häufigkeitsauszählun-gen etc.) als auch komplexe multivariate Testverfahren (Faktorenanalyse, (Faktorenanalyse Conjoint-Analyse Conjoint Analyse etc etc.)) möglich Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 75 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren (2) Klassifikation statistischer Verfahren • Deskriptive Statistik • Deskriptive = beschreibende Statistik • Sie beinhaltet Analyseverfahren die vorwiegend dazu dienen dienen, die Verteilung der Merkmalsausprägungen durch eine grafische oder tabellarische Darstellung genauer zu beschreiben und statistische Kennzahlen (z. B. Häufigkeit, Mittelwert, Varianz) zu berechnen. • Verallgemeinerungen bzw. Schlüsse auf die Grundgesamtheit sind damit nicht möglich, sondern sind Gegenstand der noch zu behandelnden Verfahren der induktiven Statistik. • Induktive Statistik • Induktive I d kti St Statistik ti tik = statistische t ti ti h P Prüfverfahren üf f h • Die induktive Statistik beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit die Ergebnisse einer Teilerhebung durch eine Stichprobe auf die Grundgesamtheit übertragen werden können und verwendet dafür Methoden wie z. B. den Chi-Quadrat-Test oder den T-Test. • Überprüfung von Annahmen oder zur Prüfung der Zulässigkeit des Schlusses von Werten der Stichprobe auf Werte der Grundgesamtheit. Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 76 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren (3) Deskriptive Statistik Statistische Verfahren - univariat • Häufigkeiten g • Mittelwerte • Streumaße Statistische Verfahren - bivariat • Kreuztabellierung • Korrelationsmaße • einfache Regressionsanalyse Statistische Verfahren - multivariat Induktive e Statistik statistische Auswertungsverfahren • • • • • • • Regressionsanalyse (mehrfach) Varianzanalyse Diskriminanzanalyse Faktorenanalyse Clusteranalyse MDS Conjoint Measurement Statistische Verfahren - Induktiv • Hypothesentests Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 77 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren (4) Beispiel für uni-, uni- bi- und multivariate Analysen Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 78 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren Deskriptive Statistik / univariate Verfahren - Häufigkeiten (1) Häufigkeiten Statistische Verfahren - univariat • Häufigkeiten • Mittelwerte • Streumaße Deskriptive Statistik • Absolute Häufigkeit: Ist die Anzahl der Elemente in der Grundgesamtheit genau dieser Merkmalsausprägung. p g g mit g • Relative Häufigkeit: Misst den prozentualen Anteil der Elemente mit genau dieser Merkmalsausprägung an der Grundgesamtheit. fi = hi N • Absolute Summenhäufigkeit: Gibt die Anzahl der Elemente an, die höchstens diese Merkmalsausprägung aufweisen. Hi = i ∑hj j =1 • Relative Summenhäufigkeit: Gibt den prozentualen Anteil der Elemente an der Grundgesamtheit an, die höchstens diese Merkmalsa Merkmalsausprägung spräg ng a aufweisen. f eisen i Fi = ∑ f j = j =1 Hi N mit: it N Anzahl N: A hl d der V Variablenwerte i bl t fi:: Relative Häufigkeit H::i Absolute Summenhäufigkeit Fi : Relative Summenhäufigkeit Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 79 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren Deskriptive Statistik / univariate Verfahren - Häufigkeiten (1) Beispiele für Häufigkeiten (1) Deskriptive Statistik Statistische Verfahren - univariat • Häufigkeiten • Mittelwerte • Streumaße Beispiel – absolute/relative Häufigkeit sowie für absolute/relative Summenhäufigkeit Im folgenden Beispiel soll eine Personengruppe bzgl. ihrer Altersstruktur genauer analysiert werden. Bei einer Befragung gaben 20 Personen ihr Alter an. Nr. des Befragten 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Alter 35 25 30 35 18 21 29 39 25 33 34 36 38 46 29 48 18 30 28 37 Datensatz unsortiert Nr. des Befragten 17 5 6 9 2 19 15 7 3 18 10 11 1 4 12 20 13 8 14 16 Alter 18 18 21 25 25 28 29 29 29 30 33 34 35 35 36 37 38 39 46 48 Datensatz sortiert nach Alter, aufsteigend Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 80 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren Deskriptive Statistik / univariate Verfahren - Häufigkeiten (1) Beispiele für Häufigkeiten (2) Deskriptive Statistik Statistische Verfahren - univariat • Häufigkeiten • Mittelwerte • Streumaße Beispiel – absolute/relative Häufigkeit sowie für absolute/relative Summenhäufigkeit Aus diesem Datensatz ergeben sich folgende absolute/relative Häufigkeiten sowie absolute/relative Summenhäufigkeiten: Alter Absolute Häufigkeit Relative Häufigkeit 18-21 3 15% 22-25 2 10% 26-30 5 25% 31-35 4 20% 36-40 4 20% 41-45 0 0% 46-50 2 10% Alter Absolute Summenhäufigkeit Relative Summenhäufigkeit 18-21 3 15% 18-25 5 25% 18-30 10 50% 18-35 14 70% 18-40 18 90% 18-45 18 90% 18-50 20 100% Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 81 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren Deskriptive Statistik / univariate Verfahren - Mittelwerte (1) Mittelwerte (Lagemaße): wohin tendiert eine Verteilung? Deskriptive Statistik • Arithmetisches Mittel AM • gewogenes AM: • ungewogenes AM: AM 1 x= N Statistische Verfahren - univariat • Häufigkeiten • Mittelwerte • Streumaße N ∑x i =1 i mit: N: N xi : i =1 x: f: x = ∑ fi xi Anzahl der Variablenwerte Variablenwert an der Stelle „n“ Mittelwert aller Merkmalswerte xi Gewichtungsfaktor • Modus • Der Modus einer Reihe von Merkmalsausprägungen ist der Wert, Wert der in dieser Reihe am häufigsten vorkommt. • (Æ in einer Reihe von Merkmalsausprägungen kann es mehrere Modi geben!) • Median (= Zentralwert, wobei die Merkmalsausprägungen der Reihe nach geordnet sind) • N ist eine ungerade Zahl: Me(x) = x N +1 2 • N ist eine gerade Zahl: Me(x) = ⎤ 1⎡ + x x ⎢ N N ⎥ +1 2⎣ 2 2 ⎦ Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 82 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren Deskriptive Statistik / univariate Verfahren - Mittelwerte (2) Beispiele für Mittelwerte (1) Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 83 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren Deskriptive Statistik / univariate Verfahren - Mittelwerte (3) Beispiele für Mittelwerte (2) Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 84 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren Deskriptive Statistik / univariate Verfahren - Streumaße (1) Deskriptive Statistik Streumaße: wie variabel ist eine Verteilung? • Spannweite SW Statistische Verfahren - univariat • Häufigkeiten • Mittelwerte • Streumaße St ß Ist die Differenz aus der größten Merkmalsausprägung und der kleinsten Merkmalsausprägung Merkmalsausprägung. SW(x) = xN - x1 • Interquartilspanne IQS Ist die Spannweite einer Reihe, Reihe nachdem 25% der geringsten und 25% der größten Merkmalsausprägungen ausgeschlossen wurden. IQS(x) = Q3 – Q1 mit: Q1: erstes Quartil Q 3: drittes Quartil • Empirische Varianz VAR Grundidee der Varianz ist es, eine Art durchschnittliche Abweichung vom Mittelwert zu bestimmen mit: N: ⎡1 ⎛ N 1 N ⎞⎤ VAR(x) = ∑ ( xi − x) 2 = ⎢ ⎜ ∑ xi2 ⎟⎥ − ( x) 2 x:i N i =1 ⎣ N ⎝ i =1 ⎠⎦ x: Anzahl der Variablenwerte Variablenwert an der Stelle „n“ Mittelwert aller Merkmalswerte x i • Empirische Standardabweichung SAW Ermöglicht die Vergleichbarkeit mit Mittelwerten (Varianz hat Einheit zum Quadrat, daher nicht geeignet zum Vergleich) SAW(x) = VAR(x) Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 85 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren Deskriptive Statistik / univariate Verfahren - Streumaße (2) Beispiele für Streumaße Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 86 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik / bivariate Verfahren - Kreuztabellen und Korrelationsmaße (1) Deskriptive Statistik Kreuztabellierung: Statistische Verfahren - bivariat • Kreuztabellierung • Korrelationsmaße • einfache Regressionsanalyse • Einfachstes Verfahren, Zusammenhänge zu ermitteln und zu veranschaulichen. • Hierbei werden alle möglichen Kombinationen von Merkmalsausprägungen bezüglich zweier Variablen anhand einer Matrix Matrix, der sog sog. Kreuztabelle Kreuztabelle, dargestellt dargestellt. • Die Häufigkeit, mit der jede Kombination auftritt, wird anschließend in die Matrix eingetragen. Korrelationsmaße: • Wie gleichgerichtet sind zwei verschiedene Verteilungen? • Empirische Kovarianz KOV Quantifiziert das Ausmaß des ”Gleichlaufens” zweier Merkmale Q 1 KOV(x;y)= N N ∑ [ x i − x ][ y i − y ] i =1 1 N N ∑x *y i i − x*y i =1 • Korrelationskoeffizient r Ein Korrelationskoeffizient von +1 drückt eine perfekte Gleichläufigkeit, ein Wert von –1 dagegen eine perfekte Gegenläufigkeit g g zweier Merkmale aus. r ( x; y ) = KOV ( x; y ) SAW ( x) * SAW ( y ) mit: N: Anzahl der Variablenwerte x: Variable x y: Variable y x: y: Mittelwert aller Merkmalswerte xi Mittelwert aller Merkmalswerte yi Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 87 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik / bivariate Verfahren - Kreuztabellen und Korrelationsmaße (2) Deskriptive Statistik Beispiel für eine lineare Korrelation (1) Statistische Verfahren - bivariat • Kreuztabellierung • Korrelationsmaße • einfache Regressionsanalyse Beispiel - Zusammenhang zwischen Gewicht und Größe (1) Gehen wir vom einfachsten Fall zweier Messwertreihen X (z.B. Gewicht) und Y (z.B. Körpergröße) aus. Dann gibt der Korrelationskoeffizient Auskunft darüber, wie gut sich durch die beiden Messwertreihen jeweils eine Gerade legen lässt, so dass die Quadrate der Abstände der Messwerte von der Geraden minimal werden. Im folgenden Beispiel ergibt sich zwischen dem Körpergewicht und dem Körpergröße ein Korrelationskoeffizient r = 0,84. r ( x; y ) = KOV ( x; y ) 12.068,15 − (69,9 *171,15) 12.068,15 − 11.963,34 ⇒ ⇒ ⇒ SAW ( x ) * SAW ( y ) 13,83 * 8,972 191,49 * 80,5 ⇒ 104,76 ⇒ 0,843817 124,08 Beispiel entnommen aus: http://www.sgipt.org/wisms/statm/kor/kurkor.htm#Der%20Korrelationskoeffizient.; abgerufen am 29.09.2008 Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 88 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik / bivariate Verfahren - Kreuztabellen und Korrelationsmaße (3) Deskriptive Statistik Beispiel für eine lineare Korrelation (2) Statistische Verfahren - bivariat • Kreuztabellierung • Korrelationsmaße • einfache Regressionsanalyse Beispiel - Zusammenhang zwischen Gewicht und Größe (2) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Summe x 65 76 98 52 52 46 51 61 65 67 74 72 74 76 81 85 58 55 63 63 92 87 1.398 y 166 177 185 161 161 165 158 164 167 174 172 181 162 175 181 182 155 165 169 169 179 185 3.423 x*y 10.790 13.452 18.130 8 372 8.372 7.590 8.058 10.004 10.855 11.658 12.728 13.032 11.988 13.300 14.661 15.470 8.990 9.075 10 647 10.647 16.468 16.095 241.363 x² 4.225 5.776 9.604 2 704 2.704 2.116 2.601 3.721 4.225 4.489 5.476 5.184 5.476 5.776 6.561 7.225 3.364 3.025 3 969 3.969 8.464 7.569 101.550 y² 27.556 31.329 34.225 25 921 25.921 27.225 24.964 26.896 27.889 30.276 29.584 32.761 26.244 30.625 32.761 33.124 24.025 27.225 28 561 28.561 32.041 34.225 587.457 x: Variable „Gewicht“ y: Variable „Körpergröße“ x = 69,90 y = 171,15 KOV ( x ; y ) = = 1 N ∑ xi * y i − x * y N i =1 241 . 363 − 69 , 9 * 171 ,15 = 12 . 068 ,15 20 Beispiel entnommen aus: http://www.sgipt.org/wisms/statm/kor/kurkor.htm#Der%20Korrelationskoeffizient; abgerufen am 29.09.2008 Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 89 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik / bivariate Verfahren - einfache Regressionsanalyse (1) Einfache Regressionsanalyse Deskriptive Statistik Statistische Verfahren - bivariat • Kreuztabellierung • Korrelationsmaße • einfache Regressionsanalyse Ermittlung eines Zusammenhangs zwischen zwei Merkmalen • Regressionsgerade: R i d mit: yˆ1 = a + b * x1 yˆ a: Regressionskonstante (Schnittpunkt der Regressionsgerade mit der Y-Achse) b: Regressionskoeffizient (Steigung der Regressionsgeraden) x: unabhängige Variable y: abhängige Variable • Die einfache Regressionsanalyse baut auf der Korrelationsanalyse auf und untersucht nicht den wechselseitigen h l iti Zusammenhang Z h zwischen i h zweii Variablen, V i bl sondern d die di einseitige i iti B Beziehung i h zwischen einer abhängigen und einer unabhängigen Variablen. • Ziel der Regression ist es, die Koeffizienten a und b der Regressionsgeraden so zu bestimmen, daß di S die Summe d der quadrierten d i t Ab Abstände tä d zwischen i h d den S Schätzwerten hät t und dd den wahren h W Werten t y1 minimiert wird. (“Kleinste-Quadrate-Schätzung”) • Die Regression versucht also eine Gerade zu bestimmen, von der alle Punkte gleich weit entfernt sind im Mittel. (→Regressionsgerade) Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 90 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik / bivariate Verfahren - einfache Regressionsanalyse (2) Beispiel für eine Regressionsanalyse (1) Deskriptive Statistik Statistische Verfahren - bivariat • Kreuztabellierung • Korrelationsmaße • einfache Regressionsanalyse Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 91 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik / bivariate Verfahren - einfache Regressionsanalyse (3) Beispiel für eine Regressionsanalyse (2) Deskriptive Statistik Statistische Verfahren - bivariat • Kreuztabellierung • Korrelationsmaße • einfache Regressionsanalyse Streudiagramm für die Variablen „Werbeausgaben“ und „Absatzmenge“ Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 92 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik / i bivariate Verfahren - einfache Regressionsanalyse (4) Beispiel für eine Regressionsanalyse (3) Deskriptive Statistik Statistische Verfahren - bivariat • Kreuztabellierung • Korrelationsmaße • einfache Regressionsanalyse Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 93 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik / bivariate Verfahren - einfache Regressionsanalyse (5) Beispiel für eine Regressionsanalyse (4) Deskriptive Statistik Statistische Verfahren - bivariat • Kreuztabellierung • Korrelationsmaße • einfache Regressionsanalyse Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 94 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik / bivariate Verfahren - einfache Regressionsanalyse (6) Beispiel für eine Regressionsanalyse (5) Deskriptive Statistik Statistische Verfahren - bivariat • Kreuztabellierung • Korrelationsmaße • einfache Regressionsanalyse Erklärte und nicht erklärte Abweichung Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 95 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik / multivariate Verfahren - Kriterien zur Auswahl eines mulitvariaten Verfahrens (1) Kriterien zur Auswahl eines multivariaten Verfahrens: • Untersuchungsgegenstand / Art der Untersuchungsobjekte Deskriptive p Statistik Statistische Verfahren - multivariat • Kontigenzanalyse • Diskriminanzanalyse Di k i i l • Varianzanalyse • Regressionsanalyse (mehrfach) • Faktorenanalyse • Clusteranalyse • MDS • Conjoint Measurement • Anzahl der Variablen • Abhängigkeit zwischen den Variablen • Daten- und Messniveau • (Untersuchungszeitpunkt / Untersuchungszeitraum) Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 96 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik / multivariate Verfahren (1) Deskriptive Statistik Unterteilung • Dependenzanalyse: Statistische Verfahren - multivariat • Kontigenzanalyse • Diskriminanzanalyse • Varianzanalyse • Regressionsanalyse (mehrfach) • Faktorenanalyse • Clusteranalyse • MDS • Conjoint Measurement Eine bzw. mehrere Variablen (abhängige Var. bzw. Kriteriumsvariablen) hängen von anderen Variablen (unabhängige Var. bzw. Prediktoren) ab. Einsatz nur wenn ein kausaler Zusammenhang zwischen den Variablen vermutet werden kann. Wichtigste Verfahren: Kontingenzanalyse, Diskriminanzanalyse, Varianzanalyse und multiple Regressionsanalyse • Interdependenzanalyse: Es erfolgt keine Unterscheidung zwischen abhängiger und unabhängiger Variablen Wichtigste Verfahren: Clusteranalyse, Faktorenanalyse, multidimensionale Skalierung und Conjoint Analyse Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 97 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren Deskriptive Statistik / multivariate Verfahren (2) Deskriptive Statistik nicht metrisch metrisch nich ht metrisch Kontigenzanalyse Diskriminanzanalyse metrisch m unabhängige Variable abhängige Va ariable Dependenzanalysen Statistische Verfahren - multivariat • Kontigenzanalyse • Diskriminanzanalyse • Varianzanalyse • Regressionsanalyse (mehrfach) • Faktorenanalyse • Clusteranalyse • MDS • Conjoint Measurement Varianzanalyse y Regressionsanalyse y Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 98 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren Deskriptive Statistik / multivariate Verfahren (3) Interdependenzanalysen Deskriptive Statistik Statistische Verfahren - multivariat • Kontigenzanalyse • Diskriminanzanalyse • Varianzanalyse • Regressionsanalyse (mehrfach) • Faktorenanalyse • Clusteranalyse • MDS • Conjoint Measurement Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 99 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Zusammenfassung statistische Auswertungsverfahren Auswahl des passenden statistischen Verfahrens (1) Deskriptive Statistik Statistische Verfahren univariat • Häufigkeiten • Mittelwerte • Streumaße Zusammenfassung Auswertungsverfahren m metrisch nich ht metrisch h Datenniveau nominali l skaliert ordinaldi l skaliert iintervallt ll skaliert ratioti skaliert Statistische Analyseverfahren univariat bivariat mulitvariat Häufigkeitsanalyse, Hä fi k it l Modus Kreuztabellenanalyse, l K Kontigenzti koeffizient (Pearson), CHI2, Phi Kontigenzanalyse, K ti l Clusteranalyse M di Median, Quantile Assoziationskoeffizient Faktorenanalyse, (G d (Goodman-Kruskal), K k l) MDS MDS, Rangkorrelationskoeff. Conjoint-Analyse, (Spearman, Kendall) Diskriminanzanalyse Varianzanalyse, arithmetisches Mittel Mittel, Varianzanalyse Varianzanalyse, Produkt-MomentVarianz, Regressionsanalyse, Korrelation (Pearson), Standardabweichung Diskriminanzanalyse Regressionsanalyse geometrisches Mittel, Mittel harmonisches Mittel, Variationskoeffizient Regressionsanalyse Statistische Verfahren bivariat • Kreuztabellierung • Korrelationsmaße • einfache Regressionsanalyse Statistische Verfahren multivariat • Regressionsanalyse (mehrfach) • Varianzanalyse • Diskriminanzanalyse • Faktorenanalyse • Clusteranalyse • MDS • Conjoint Measurement Regressionsanalyse Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 100 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren: Induktive Statistik (1) Hypothesentests: • Ausgangspunkt ist die Nullhypothese H0 Induktive Statistik Statistische Verfahren - Induktiv • Hypothesentests • Gegenstück ist die Alternativhypothese H1 • Es E gibt ibt i.d.R. i d R zweii Fragestellungen F t ll beim b i Hypothesentest: H th t t Mit welcher Wahrscheinlichkeit wird die Nullhypothese abgelehnt, obwohl sie richtig ist? Wieviel Treffer müssen auf einem bestimmten Signifikanzniveau „gelandet“ werden, damit die Nullhypothese angenommen werden kann? • Termini: α-Fehler = Fehler 1.Art = H0 richtig aber abgelehnt (Irrtumswahrscheinlichkeit) β-Fehler = Fehler 2 2.Art Art = H0 falsch aber angenommen übliche Werte für α: ≤0,01 hochsignifikant (d.h. zu 99% ist H0 richtig und wird angenommen) ≤0,05 signifikant Gesamtfehler = p p*α α + (1 (1-p)*β p) β 1-α = Sicherheitswahrsch. bzw. statist. Sicherheit Vergrößerung des Annahmebereichs bewirkt eine Verkleinerung des α-Fehlers Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 101 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren: Induktive Statistik (2) Beispiel Hypothesentest: Induktive Statistik Statistische Verfahren - Induktiv • Hypothesentests Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 102 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren: Induktive Statistik (3) Verteilungstests: Induktive Statistik Statistische Verfahren - Induktiv • Hypothesentests Verteilungstest Art des Tests Nullhypothese Skalenniveau Voraussetzungen Prüffunktion Anpassungs- V(x) = V0(x) test (V0(x) ist eine genau spezifizierte Verteilung der Grundgesamtheit) mindestens nominalskalierte Daten Ej > 5 für alle j = 1,…,m (bei Gültigkeit der Nullhypothese zu erwartende Häufigkeit in den einzelnen Ausprägungs Ausprägungsklassen) χ2emp= ∑ Unabhängig- x, y sind vonkeitstest einander unabhängig mindestens nominalskalierte Daten Eij > 5 für alle i = 1,…,k und j = 1,…., l (bei Unabhängigkeit zu erwartende Häufigkeit der einzelnen Merkmalskombinationen) Verteilung der Prüffunktion m (nj – Ej)2 j=1 Ej χ2 –Verteilung mit v=m–1 Freiheitsgraden m = Anzahl der Ausprägungsklassen (Intervalle) nj = tatsächliche Anzahl der Beobachtungen im j-ten Intervall k l χ2emp= ∑ ∑ i=1 j=1 (nij – Eij)2 Eij nij = tatsächliche Häufigkeit der Merkmalskombinationen (xi, yj) χ2 –Verteilung mit v = (k – 1) * (l – 1) Freiheitsgraden Weitere Ausgewählte Testverfahren (Parametertest) siehe Nieschlag, Dichtl, Hörschgen, 1997, S. 770 Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 103 - Erhobene Daten analysieren und interpretieren (1) Daten D t iinterpretieren t ti • Erläuterung der Zusammenhänge und Begutachtung der erhobenen, aufbereiteten und ausgewerteten Daten • Beantwortung der dem Projekt zugrunde liegenden Problemstellung • Formulierung Handlungsempfehlungen zur Unterstützung der Entscheidungsfindung komprimieren –> die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfassen pointieren –> aussagekräftige Ergebnisse hervorheben kombinieren –> Gesetzmäßigkeiten ableiten und herausstellen begutachten –> Aussage und Signifikanz der Ergebnisse bewerten formulieren –> Ergebnisse auf konkrete Problemstellung übertragen Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 104 - Agenda Die Rolle der Information im Marketing / Definition Marketingforschung Der Marketingforschungsprozess im Überblick Untersuchungsziel erkennen und definieren - Phase 1 Forschungsplan erstellen und Daten erheben - Phase 2 Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Phase 3 Ergebnisse präsentieren und kommunizieren - Phase 4 Klausurbeilage Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 105 - Ergebnisse präsentieren und kommunizieren (1) Ergebnisse präsentieren und kommunizieren • Erstellung eines Ergebnisdokumentes (Ausrichtung an der Problemstellung und den Zielen des Auftraggebers) • Elemente eines Ergebnisdokumentes: Inhaltsverzeichnis Projektplan und Projektrahmenbedingungen Problemstellung, Burning Platform (Ausgangssituation) und Untersuchungsziele Management Summary (wichtigste Ergebnisse der Untersuchung zusammengefasst) Methodik der Untersuchung Marketingforschungsplan g g p Darstellung und Interpretation der Untersuchungsergebnisse Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen Anhang Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 106 - Agenda Die Rolle der Information im Marketing / Definition Marketingforschung Der Marketingforschungsprozess im Überblick Untersuchungsziel erkennen und definieren - Phase 1 Forschungsplan erstellen und Daten erheben - Phase 2 Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Phase 3 Ergebnisse präsentieren und kommunizieren - Phase 4 Klausurbeilage Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 107 - Klausurbeilage Korrelationsmaße: 1 KOV(x;y)= N N ∑ [x i =1 i r ( x; y ) = − x ][ y i − y ] Einfache lineare Regression: yˆ1 = a + b * x1 yˆ y = a + b* x n(∑ xi yi ) − (∑ xi )(∑ yi ) ⎛ ⎜= b= 2 2 ⎜ n(∑ xi ) − (∑ xi ) ⎝ Stichprobenberechnungen: e = t *σ x = t *σ n =t σ2 n Sicherheitskoeffizient 1,00 1,96 2,00 2,58 3,00 3,29 KOV ( x; y ) SAW ( x) * SAW ( y ) ∑x y ∑x Heterograder Fall ⇒n≥ t2 ⋅σ 2 e2 i i 2 i − n* x * y ⎞ ⎟ 2 − n * x ⎟⎠ Homograder Fall ⇒n≥ t2 ⋅ p ⋅q e2 Korrespondierende Irrtumswahrscheinlichkeit (in %) 31,73 5,00 4,55 1,00 0,27 0,10 mit: n: t: p: q: e: σ x: σ 2: Stichprobenumfang Sicherheitsfaktor Anteil der Merkmalsträger in der Stichprobe, welche die gesuchte Merkmalsausprägung aufweisen. Anteil der Merkmalsträger in der Stichprobe, p , welche die gesuchte g Merkmalsausprägung nicht aufweisen. größter zulässiger Fehler (Stichprobenfehler) Standardabweichung Varianz Prof. Dr. Andrea E. Raab Hochschule Ingolstadt - 108 -