Zum Verein - Hellasfreunde Bern
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Zum Verein - Hellasfreunde Bern
Hellasfreunde Bern Kulturelle Vereinigung der Hellasfreunde, 3000 Bern Bulletin 2013 - 2 / September 2013 1 Titelbild: Bei Diafani, Karpathos Vereinsadresse: Kulturelle Vereinigung der Hellasfreunde 3000 Bern Kontakt: Internet: www.hellasfreunde.ch Mail: hellasfreunde.bern@bluewin.ch Tel. Fred Wyss: +41 (0) 031 931 02 13 2 Das Bulletin wird, zumindest auszugsweise, auch auf unserer Website als PDF aufgeschaltet – allerdings mit ca. 3 Monaten Verzögerung: Mitglieder sollen Vorrang haben! Zum Verein Fred Wyss 4. 9. 2013 Inhaltsverzeichnis Zum Verein Fred Wyss (Hellasfreunde) 3 Griechenland ist überall – Logik& Fakten VS Bildzeitung & Co www.eu.dgb.de 5 Demographische Entwicklung der Griechen in der Schweiz Valérie Viviane Leuenberger 8 Reise nach Athen Diverse Autoren der Griechisch-Klassen 10 Es Kürsli i Tourischtegriechisch – Eine Richtigstellung Fred Wyss (Hellasfreunde) 12 Fantasie-Inseln von Lukian aus Samosata Christine Müller Tragin (Hellasfreunde) 13 Ein wenig Nissologie... Katharina Roller auf www.nissomanie.de 15 Die Predigt des Pythagoras Konrad Dittric in der Griechenlandzeitung 18 Wird Lepra-Insel Weltkulturerbe? Griechenlandzeitung 18 Μinoische Schiffswerft auf Kreta entdeckt www.graktuell.gr 19 Der Ab-Fall Griechenlands Marianne Moser (Hellasfreunde) 20 Da müsste doch jemand etwas tun – nur wer? Fred Wyss (Hellasfreunde) 22 Tiere an den Flüssen von Naxos Astrid Scharlau auf http://azalas.de/blog 23 Das archäologische Museum in Apiranthos Astrid Scharlau auf http://azalas.de/blog 24 Neandertaler-Fund auf dem Peloponnes entdeckt www.graktuell.gr 25 Die ökologischste aller Waschmaschinen Wilfried Jakisch auf www.argolis.de 26 Bei Kolokotronis zu Hause Wilfried Jakisch auf www.argolis.de 27 Laskarina Bouboulina aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie 29 Daskalogiannis aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie 33 Andreas Miaoulis aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie 34 Konstantin Kanaris aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie 35 Kreta trauert um ehemaligen Bischof Irinäos Griechenlandzeitung 37 Kurzmeldungen aus der Griechenlandzeitung Griechenlandzeitung 38 Veranstaltungen 40 Zum Bulletin Im letzen Moment sind, wohl dank meinem Aufruf, doch noch etliche Artikel von Mitgliedern und Freunden eingetroffen. Nach dem Motto: „Selbstgeschriebenes und bisher Unveröffentlichtes hat Priorität“, haben wir das Bulletin mit Artikeln vom Internet und aus der Presse ergänzt. Wir bringen interessante Fakten und Zahlen zur Krise, ebenso Zahlen zu den Griechen in der Schweiz und bringen auch die Diskussion über die wahre Anzahl der griechischen Inseln ein Stück weiter. Nach den Sommerferien gibt es natürlich verschiedene Reiseberichte. Diese habe ich ergänzt mit Berichten vom Internet und aus der Presse über Sehenswürdigkeiten. Mit dem Abfallproblem greifen wir auch ein sehr unschönes und heikles Thema auf. Zum Abschluss bringen wir in diversen Artikeln einen Überblick über die wichtigsten Helden des Befreiungskrieges – damit wir z.B. in Zukunft wissen, wieso Strassen und Plätze so heissen. Ein herzliches Dankeschön an alle, die uns einen Artikel zur Verfügung gestellt haben! 3 Zum Tode von Erwin Siegfried Wir trauern um unser Ehrenmitglied und Alterspräsidenten Erwin Siegfried, der am 9. Mai 2013 nach langer schwerer Krankheit gestorben ist. Erwin war für unseren Verein sehr wichtig, denn ohne ihn gäbe es die Hellasfreunde nicht. Er war ein grosser Griechenlandfreund und deshalb war er bereits 1970 bei der Gründung der „Kulturellen Vereinigung der Hellasfreunde“ dabei. Der Verein entwickelte sich am Anfang nicht so richtig und sollte bereits 1976 wieder aufgelöst werden. Einige Mitglieder wagten dann aber einen Neuanfang und wählten Erwin Siegfried zum Präsidenten. Erwin Siegfried, 17.11.1927 – 9.5.2013 Mit Erwin an der Spitze entwickelte sich der Verein rasant. Innerhalb von 3 Jahren stieg die Mitgliederzahl von 30 auf über 100 an. Während fast 17 Jahren amtete Erwin als Präsident der Hellasfreunde. Doch auch nach seinem Rücktritt stand er immer zur Verfügung wenn Not am Mann war und unterstützte seine Nachfolger, den Vorstand und den ganzen Verein nach Kräften. Die Hellasfreunde Bern haben mit Erwin das treueste Mitglied verloren – und Griechenland einen ganz grossen Freund. Wir alle sind sehr traurig, dass Erwin nicht mehr unter uns sein kann. Wir werden ihn vermissen – aber nicht vergessen. Hanna Frauenfelder-Baumann Am 10. Juli 2013 verstarb unser Mitglied Hanna Frauenfelder-Baumann nach langer schwerer Krankheit, im Alter von 62 Jahren. Lieder konnte sie bereits in den letzen Jahren wegen ihrer Krankheit unsere Veranstaltungen nicht mehr besuchen. Wir sprechen ihrem Mann Erich (unserem Sekretär) und der ganzen Familie unser herzliches Beileid aus. Die Bücher von Erwin Siegfried könne noch bezogen werden: - Südpeloponnes - Die innere Mani: Verborgende byzantinische und nachbyzantinische Kirchen (Erweiterte Auflage 2012). - Nordgriechenland – Nationalpark Vikos Aoos und Valia Kalda. - Eine Reise zu den Bergdörfern und Schluchten im Zagoria Gebiet mit einem Ausflug nach Kastoria. - Samos - Kleiner Führer zu Klöstern, Kirchen und Bergdörfern. Erschienen 2007. - Lakonie Peloponnes – Das Gebiet zwischen Tagetes und Pardon nördlich Akropolis und Python (2009) Wege zu byzantinischen Kirchen und Kapellen in Mittel-Kreta - Nomos Rethimno (2004) Wege zu byzantinischen Kirchen und Kapellen in West-Kreta - Nomos Chania (2005) Südpeloponnes – Die Exot Mani – Verborgenen byzantinische Kirchen von Kampes bis Akropolis (2006) Bezug: Anna Grafe, untere Feldenstr.19, 3655 Sigriswil, 033 251 32 66, r.a_grafe@bluewin.ch 4 Griechenland ist überall www.drachme.com bzw. www.eu.dgb.de Logik& Fakten VS Bildzeitung & Co Diese Aufstellung haben ich über Umwege via die Website www.drachme.com (eine deutsch - griechische Internet-Zeitschrift) auf der Seite des Deutschen Gewerkschaftsbundes gefunden. Im Artikel werden einige von der Boulevardpresse verbreitete und darum nicht nur in Deutschland sondern auch in der Schweiz oft geglaubte Vorurteile gegen die Griechen widerlegt. Die kursiv gedruckten Anmerkungen und Aktualisierungen sind vom mir (Fred Wyss) Die fragwürdigen Klischees und Vorurteile über die Finanzkrise und ihre Bewältigung nimmt der DGB anhand der griechischen Situation aufs Korn: Auf acht Motivkarten setzt er sich mit Unterstellungen wie „Die Griechen sind faul“ oder „Wir Deutschen zahlen die Zeche für Griechenland“ auseinander und liefert Argumente zum besseren Verständnis der sozialen Lage. Es gehe auch um Solidarität mit der griechischen Bevölkerung, die die meisten Opfer in dieser Krise zu bringen habe, so der DGB. „Die Griechen sind faul“ „Die Griechen gönnen sich fette Sozialleistungen!“ „Deutschland hat zwar auch hohe Schulden – aber wir können sie auch begleichen. Weil wir morgens ziemlich früh aufstehen und den ganzen Tag arbeiten“, schreibt die BILDZeitung (5.3.2010). Ist Griechenland also in der Krise, weil sich die Menschen dort einen faulen Lenz machen? Nein. „Wir zahlen den Griechen Luxusrenten“, schimpft die BILD-Zeitung (27.4.2010). Das stimmt nicht. Vor der Krise gingen griechische Männer im Durchschnitt mit 61,7 Jahren in Rente, der EU-Durchschnitt lag bei 60,9 Jahren (Deutschland 61,3 Jahre). 2007 erhielt ein griechischer Durchschnittsrentner pro Monat rund 600 Euro. Vor der Krise arbeiteten die Griechen durchschnittlich 2120 Stunden im Jahr. Im Durchschnitt aller Industrieländer lag die Jahresarbeitszeit bei 1764 Stunden, in Deutschland waren es nur 1430 Stunden. Inzwischen ist die Rente um etwa 30 % gekürzt worden. Luxus sieht anders aus. Auch sonst sind die Sozialleistungen nicht üppig. Die Arbeitslosenhilfe ist von 460 auf 320 Euro pro Monat gesenkt worden – und auch die gibt es nur ein Jahr lang. Danach ist Schluss. Die Griechen arbeiteten also viel. Inzwischen allerdings sind durch die Krise viele von ihnen zum Nichts-Tun gezwungen: Die Arbeitslosigkeit ist über 20 % gestiegen (Stand Mai 2013: 27% total, 64 % bei den Jungen) Der Mindestlohn in der Privatwirtschaft betrug vor der Krise 750 Euro. Inzwischen müssen Mindestlöhner mit 590 Euro auskommen. Man sieht: Nicht „Faulheit“ macht Krise. Es ist umgekehrt: Krise und Sparprogramme zerstören Arbeitsplätze. 5 Der griechische Staat ist aufgebläht!“ der Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen wird versteuert. Denn allein in der Betriebsprüfung fehlen tausende Finanzbeamte. Vor der Krise war der griechische Staat eher schwach. Seine Ausgaben für Schulen, Polizei, Straßen usw. betrugen 2006 nur 43 % der griechischen Wirtschaftsleistung. Das war weniger als in Deutschland – und viel weniger als in Schweden (50 %). „Für die Griechen ist Geld da – und wir müssen sparen!“ Die Kredite für Griechenland machen Deutschland nicht ärmer. Dass Deutschlands Schulden seit 2008 um 440 Milliarden Euro gestiegen sind, liegt nicht an den Griechen, sondern erstens an den deutschen Banken. Ihre Rettung hat der Bundesrepublik 300 Milliarden Euro zusätzliche Schulden beschert. Grund für den hohen Schuldenstand Deutschlands sind zweitens die massiven Steuersenkungen für Unternehmen und Vermögende unter der rot-grünen und rot-schwarzen Bundesregierung. Zwischen 2000 und 2010 gingen so dem Finanzminister 335 Milliarden Euro verloren, errechnet das Forschungsinstitut IMK. Und was heißt überhaupt „wir“ müssen sparen? Die deutschen Unternehmen und die Vermögenden bleiben ungeschoren. Die Hauptlast der Sparprogramme tragen die sozial Schwachen. Denn den Sozialkassen werden allein 2013 fünf Milliarden Euro weggenommen. Mit der Krise jedoch änderte sich die Lage: Griechenlands Wirtschaftsleistung brach ein, die Steuereinnahmen gingen zurück. Gleichzeitig musste die Regierung mehr Geld ausgeben, zum Beispiel für Arbeitslose. Bis 2011 stiegen die Staatsausgaben daher auf 50 % der Wirtschaftsleistung. Das war aber immer noch kaum mehr als im EU-Durchschnitt (49,8 %). Noch ein Wort zum „aufgeblähten Beamtenapparat“ in Griechenland. Dort sind nur 8 % aller Beschäftigten Staatsangestellte, im Durchschnitt der Industrieländer sind es fast doppelt so viele. „Die Griechen zahlen keine Steuern!“ Wegen des mangelhaften Steuersystems weiß der griechische Staat vielfach nicht, wer wie viel verdient. Unternehmen und Selbstständige (nicht die Arbeitnehmer!) können sich daher vor der Steuer drücken. Wohlhabende schaffen ihr Geld ins Ausland – laut griechischer Presse 200 bis 600 Milliarden Euro (Anm: einen beträchtlicher Teil wohl auf Schweizerbanken). So weit richtig. „Wir sind der Zahlmeister Europas!“ (BILD 25.3.2011) Es stimmt: Die Bundesregierung hat Milliarden an Krediten und Garantien für die EuroKrisenländer bereitgestellt. Aber Deutschland profitiert auch von der Krise: Für diese Kredite bekommt Deutschland hunderte von Millionen an Zinsen. Außerdem muss die Bundesregierung für ihre eigenen Schulden allein 2012 rund 10 Milliarden Euro weniger Zinsen zahlen. Denn durch die Krise ist die Nachfrage nach Anleihen im „sicheren Hafen“ Deutschland gestiegen. Die Krise hat nicht nur das Zinsniveau gedrückt, sondern auch den Euro-Kurs. Das stützt den deutschen Export. Niedriger EuroKurs und niedrige Zinsen sind der Hauptgrund, warum die deutsche Konjunktur 2012 gut läuft. Aber: Dass Griechenland Steuereinnahmen fehlen, liegt auch daran, dass die Steuern für Unternehmen gesenkt worden sind. Im Jahr 2004 zahlten die griechischen Unternehmen fast genau so viel Steuern wie die Arbeitnehmer. Fünf Jahre später zahlten die Arbeitnehmer doppelt so viel. Dass Griechenland das Kapital so schont, ist eine Folge des Steuersenkungswettlaufs in Europa, den Deutschland massiv vorangetrieben hat. Zudem kontrolliert der griechische Staat zu wenig und nimmt die Steuerhinterziehung von Unternehmen quasi hin. Doch auch Deutschland macht den Firmen derartige Milliardengeschenke: Nur die Hälfte 6 „Soll Südeuropa doch pleite gehen!“ Mit seinen Krediten und Garantien hilft Deutschland übrigens vor allem den Gläubigern der Krisenländer, also den Banken. Sie erhalten weiter Zinsen von den Krisenländern, der Großteil der Hilfskredite fließt direkt an sie. „Europa soll sich ein Deutschland nehmen!“ Vorbild Mit den Hilfskrediten an notleidende Staaten hilft die Bundesregierung auch sich selbst. Denn sie weiß: Deutschland ist der Hauptprofiteur des Euro. 40 % der deutschen Ausfuhren gehen in die Staaten der Währungsunion, 60 % in die EU. an Die deutschen Unternehmen brauchen den Euro. Denn er macht den Export einfacher, das spart ihnen viel Geld. Auch das Zinsniveau sinkt durch den Euro, da er Währungsrisiken verringert. So werden Kredite billiger. Das wünschen sich die deutschen Unternehmer. Kein Wunder. Ihre Gewinne sind in den vergangenen Jahren explodiert. Ein deutscher Arbeitnehmer dagegen verdient heute – abzüglich Inflation – im Durchschnitt weniger als im Jahr 2000. Denn mit Hartz IV und der Förderung der Leiharbeit wurden die Löhne gezielt gedrückt. Dieses Lohndumping hat Deutschlands Export gestärkt. Gleichzeitig wurde die inländische Nachfrage geschwächt, der Import stieg kaum. Folge: Deutschland erzielte zwischen 1999 und 2008 einen Exportüberschuss von 600 Milliarden Euro allein mit den Euro-Krisenstaaten und Frankreich. Die sollen die deutsche Strategie nun nachmachen. Und sie tun es. Sie schleifen Arbeitnehmerrechte, senken Mindestlöhne, Arbeitslosenhilfe und Renten, sie streichen Feiertage und bauen den Kündigungsschutz ab. All dies zu einem Zweck: das Lohnniveau drücken und so den Import senken und den Export erhöhen. Nur: Wenn jeder Staat exportieren will und keiner importieren – wie soll das funktionieren? Eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey kommt zu dem Schluss: Allein im Jahr 2010 erhöhte der Euro die Wirtschaftsleistung in Europa um 330 Milliarden Euro. Fast die Hälfte dieses Vorteils ging auf das Konto Deutschlands. Ein Auseinanderbrechen der Euro-Zone dagegen würde die deutsche Wirtschaft in eine tiefe Rezession treiben. ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Griechenland Zeitung, 30. 8. 2013 Die Arbeitslosigkeit in Griechenland steigt stetig weiter an. Nach Angaben der Europäischen Statistikbehörde, die heute der Öffentlichkeit übergeben wurden, stieg die Arbeitslosenrate in Griechenland im Monat Mai auf 27,6 %. Im April lag sie noch bei 27 %. Die höchste Steigerung der Arbeitslosigkeit verbuchten inmitten von einem Jahr Zypern (von 12,2 % auf 17,3 %), Griechenland (von 23,8 % auf 27,6 %) und Slowenien (von 9,3 % auf 11,2 %). Die geringste Arbeitslosenrate haben innerhalb der EU Österreich und Deutschland. (GZ/eh) Arbeitslosigkeit steigt immer weiter an 7 Demographische Entwicklung der Griechen in der Schweiz Auszug aus der Maturaarbeit von Valérie Viviane Leuenberger, Kollegium St. Michael, März 2013 Mit gerade 7643 Personen liegt die griechische Bevölkerung in der Schweiz weit hinter den Italienern (292'040) oder den Deutschen (282'443). In dieser Zahl ist die ständige, wie auch die nichtständige griechische Bevölkerung beinhaltet. All diese, die eine Niederlassungs-, Aufenthalts-, oder eine Kurzaufenthaltsbewilligung, welche für ein Jahr oder mehr gültig ist, gehören zu der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung. In der Schweiz sind das insgesamt 7420 Griechen. Dazu kommen 223 nicht ständige Griechen. Das sind all jene, die eine Kurzaufenthaltsbewilligung haben, die für 12 Monate oder weniger gültig ist. Das männliche Geschlecht überwiegt bei den Griechen in der Schweiz mit 4426 Männer gegenüber den Frauen mit 3217 (Stand Dezember, 2011). In der folgenden Grafik wird die Einwanderung der ständigen griechischen Bevölkerung von 1968 bis 2011 sichtbar (1 Blaser 2012a). Natürlich haben auch vor 1968 bereits einige Griechen in der Schweiz gelebt, nur sind die Zahlen dazu nicht vorhanden, wie das Bundesamt für Migration in Bern erklärte. (Blaser 2012b) Einwanderung der griechischen Bevölkerung in die Schweiz 1600 Anzahl Personen 1400 1200 1000 Männer 800 Frauen 600 Total 400 200 19 72 19 75 19 78 19 81 19 84 19 87 19 90 19 93 19 96 19 99 20 02 20 05 20 08 20 11 19 69 0 Jahreszahl Abb.2: Entwicklung der griechischen Bevölkerung von 1969 bis 2011 (Stand Dezember 2011) In der Abbildung 2 wird ersichtlich, dass in den 1970ern die Einwanderungszahl der Griechen in die Schweiz mehrheitlich abnahm. Dies könnte unter anderem an der Verbesserung der Politik im eigenen Land liegen, die durch den Fall der Junta2 (1967-1974) entstand. Diese Tatsache liess viele Griechen in ihrer Heimat bleiben oder dorthin zurückkehren. (Blas er 2012b) Erst im Jahre 2005 nahm die Anzahl der griechischen Einwanderer in die Schweiz wieder steil zu. Zu Beginn der Griechenlandkrise wurde die Schweiz von den Griechen immer mehr als Zielort gewählt. (Blaser 2012a) Der enorme Anstieg der Einwanderungszahl der Griechen in die Schweiz ab 2005, wird separat in der folgenden Grafik veranschaulicht. In diesem Jahre waren es nur 331 Griechen, die in die Schweiz einwanderten. (Blaser 2012a) Als im Jahre 2010 die Krise an die Öffentlichkeit geriet, gab es eine weitere Einwanderungswelle und 741 zusätzliche Griechen erreichten die Schweiz. Ein Jahr später ist diese Zahl auf 1084 gestiegen. (Blaser 2012a) 8 Einwanderung der griechischen Bevölkerung in die Schweiz Bevölkerung in die Einwanderung der griechischen Schweiz Anzahl Personen Anzahl Personen 1200 1000 1200 800 1000 600 800 400 600 200 400 0 200 0 Männer Frauen Männer Total Frauen Total 2005 2005 2006 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2009 2010 2011 2007 Jahreszahl 2008 Jahreszahl Abb. 3: Entwicklung der griechischen Einwanderung in die Schweiz von 2005 bis 2011 (Stand Dez. 2011) Nun bleibt die Frage offen, welchen Ort in der Schweiz die Griechen am meisten gewählt haben. Dies ist in der Abbildung 4 abzulesen. Zürich liegt da mit 2988 Griechen an der Spitze. Ebenfalls ersichtlich wird, dass die Westschweiz ein beliebter Wohnort der Griechen ist. Die Zentralschweiz ist kaum mit Griechen besetzt. Im Kanton Freiburg lebten Ende 2011 69 Griechen, wobei eine einzige Person nicht zur ständigen griechischen Bevölkerung gehörte. (Blaser 20l2a) Wie in den meisten Fällen, siedeln sich Immigranten in den mobilsten und grössten Städten an. Das ist auch der Grund, warum in Zürich die Mehrheit der Griechen lebt. (Goulios 2006, S.27) Anzahl Griechen in der Schweiz nach Kanton Anzahl Griechen 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 Zü r ich Be r Lu n ze rn U Sc ri hw Ob y z wa Ni lde dw n ald e Gl n ar us Zu Fr g ib ou So rg l Ba othu rn se l Ba -S ta d s Sc el-L t h Ap aff and pe hau n s Ap zel l en pe A. nz Rh el l . I St .Rh . . Gr Ga l au len bü nd Aa e n rg Th au ur ga u Te ss i W n aa dt W Ne all ue is nb ur g Ge nf Ju ra 0 Kanton Abb. 4: Anzahl Griechen nach Kanton (Stand Dezember 2011) 1 Blaser 2012: Informationen erhalten per Mail vom Bundesamt für Migration in Bern Junta: Bezeichnung für eine Gruppe von Offizieren, die durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen ist. ("Junta" 2011, S.14l) In Griechenland bildete sich diese Militärdiktatur, um die Präsidentschaftswahlen im Jahre 1967 zu verhindern. Sieben Jahre später zerstörte sich die Militärdiktatur durch den durchgeführten Staatsstreich auf Makarios (damaliger Präsident Zyperns) selber. Sie brach unter dem entstandenen Druck, ausgelöst durch die Folgen dieses Streiches, zusammen. (Tzerrnias 19993, S. 194, S.203) 2 Anmerkung der Redaktion: Die vielen Griechen mit Schweizerpass zählen in der Statistik nicht als Griechen! 9 Diverse Autoren der Griechisch-Klassen In Thun Reise nach Athen Für eine Woche fliegen wir, zwei Griechisch- Klassen aus Thun, samt unserer Lehrerin Athina, nach Athen. Unser Hotel Acropolis House liegt ideal in der Plaka, so können wir die meisten Sehenswürdigkeiten zu Fuss erreichen. Sehr zu empfehlen ist das Restaurant Evgenia gleich neben dem Hotel, die traditionellen Gerichte haben uns sehr geschmeckt. Am Morgen früh waren wir etwas spät dran für unseren Ausflug nach Hydra. Im Laufschritt ging’s zum Gate 8. Doch dann: welches ist denn nun unser Schiff? In letzter Minute, nach einem zünftigen Spurt und ausser Atem, erreichten wir unser Boot. Während es an diesem Tag in Athen regnete, machten wir bei schönem, jedoch sehr windigem Wetter, eine kleine Wanderung. Auf dieser Auto freien Insel bewunderten wir die schönen Blumen und freuten uns über die vielen Esel. chen mit den kleinen Häuschen mit den weiss getünchten Mauern fühlt man sich auf die Kykladen versetzt. Eine „Insel“ mitten in Athen, erbaut im 19. Jhd. von Handwerkerfamilien, mehrheitlich aus Anafi. Während der Kaffeepause im Café Melina genossen wir die angenehme Atmosphäre und betrachteten die vielen Bilder der 1994 verstorbenen Schauspielerin und Kulturministerin Melina Mercouri. Ob der riesige „Kronleuchter“ wohl hält? Ein Besuch des Akropolis Museums durfte nicht fehlen. Da unser Guide die Museumsführung auf Englisch durchführen wollte, wechselten wir kurzerhand zur griechischen Sprache über. Schliesslich sind wir ja eine Griechisch-Klasse! Und mit Hilfe von einigen Übersetzungen unserer Lehrerin ging das gut. Sehr beeindruckt waren wir von diesem Museum, diese lichtdurchfluteten Räume! Man hat einen wunderbaren Ausblick auf die Akropolis, die imposant auf dem Felsen thront. Unser Stadtrundgang führte uns auch nach Anafiotika. In den engen und steilen Gäss- Wir bummelten durch die verkehrsfreie "Ermou" und viele Seitengässchen zur "Kentriki Agora". Überwältigt waren wir vom riesigen Warenangebot und staunten über die Auswahl beim topmodernen Optiker oder neuzeitlichen Inneneinrichter neben dem antik anmutenden Stoffhändler mit Mercerie, zwischen Schmuckläden, Boutiquen, Galerien, Buchhandlungen und Schuhen, alles, was das verwöhnte Konsumentenherz begehrt. 10 Bei den Markthallen tauchten wir ein in die Welt des Orients. Lautstark boten die Händler ihre Waren an. Im Fleischmarkt türmten sich wohlgeordnet Kutteln, Lammköpfe, Geflügel, halbe Schweine, Därme für Würste, Koteletts, Lebern und Nieren, alles feinsäuberlich sortiert, neben wohlduftenden Gewürzen und griechischen Bergkräutern. Ebenso am Fischmarkt, sind die Marktstände ein Genuss für Augen und Ohren. An den Aussenfronten wurde emsig mit Nüssen, Oliven, Käse und Eiern, Ouzo, Wein und Likören gehandelt. Ein unglaubliches und kunterbuntes Allerlei wird rundherum angeboten. Die vielen Eindrücke verlangten bei uns eine Verschnaufpause. abendliche Konzert mit George Dalaras und Glikeria, gemächlich zurück auf den Weg ins Hotel. Ein weiterer Ausflug führt uns zum Kap Sounio, wo wir den imposanten PoseidonTempel besichtigten. Dieser ist recht gut erhalten und steht auf einem Felsen, der 60 Meter aus dem Meer emporragt, gut sichtbar für alle Schiffe, die nach Piraeus oder von dort weg fahren. Von diesem Felsen stürzte sich einst Aegeus ins Meer, weil das Schiff seines Sohnes Theseus auf der Rückfahrt von Kreta irrtümlich schwarze Segel gesetzt hatte und er deshalb seinen Sohn tot glaubte. Damit gab er der Aegäis ihren Namen. Am Rathausplatz war das passende Lokal um uns etwas auszuruhen und mit Kaffee zu stärken. Von hier aus konnten wir das lebhafte Durcheinander auf der "Platia" beobachten und die gesammelten Bilder ordnen und verarbeiten. Frisch gestärkt kehrten wir dann zurück ins "Abenteuer" und besuchten auch noch den Obst- und Gemüsemarkt. Ein riesiges, buntes Angebot erfreute unsere Augen und Herzen. Sehr beeindruckt hat uns auch die Auswahl an getrockneten Hülsenfrüchten, Nüssen etc., eine einzige Farbenpracht! Nachdem wir uns mit Ouzo, Honig, Erdbeeren, Kräutern und Gewürzen eingedeckt hatten, machten wir uns mit schönen Erinnerungen und grosser Vorfreude auf das Das Mittagessen nahmen wir in Lavrion in einem Fischrestaurant ein, gegenüber dem Fischmarkt. Der Lärmpegel in dieser gut besuchten Taverne stieg direkt proportional mit dem konsumierten einheimischen Weisswein an, während gleichzeitig die Fische auf dem Markt mit jeder Bestellung beim Kellner immer weniger wurden. Satt und zufrieden fuhren wir anschliessend durch die wunderschöne Landschaft des Kaps nach Athen zurück. Mit den vielen Sehenswürdigkeiten ist Athen eine faszinierende Stadt. Leider sieht und fühlt man die Krise deutlich. Viele Geschäfte sind geschlossen und die Ladenlokale zum Kauf angeboten. Die Bevölkerung versucht, ihre Not mit viel Musik und Fröhlichkeit zu überspielen, aber man merkt, dass viele Menschen leiden. Ich erhoffe für das Volk und das Land eine Stabilisierung der Situation. Es ist aber zu befürchten, dass… PPoosseeiiddoonn TTeem mppeell,, KKaapp SSoouunniioo 11 Es Kürsli i Tourischtegriechisch Eine „Richtigstellung“ von Fred Wyss Im Bulletin 2007-2 haben wir das „gedichtetes Wörterbuch“ Berndeutsch-Griechisch von Jannis Burgermeister abgedruckt. An eine Zeile daraus musste ich in den letzen Ferien oft denken: Bisch müed, rüefsch: íme kurasméni; (Bänkli hets zwar dört fasch keni!) Janni, avtó then eínai alíthia! uf Karpathos muesch haut ga Lieber Jannis, das stimmt nicht, darum muss ich da etwas dazu dichten: dert hets grad äs paar dervo u jedes isch panémorfo! Und wenn ich schon Bilder zeige - so wohnen die Katzen auf Karpathos: einfach, aber immerhin im eigenen Zimmer in einer Suite mit Balkon in einer WG zusammen mit einer Maus komfortabel in der klimatisierten Bijouterie 12 Inseln für Touristen? Fantasie Inseln aus den „Wahren Geschichten“ von Lukian von Samosata Text und Fotos von: Christine Müller-Tragin August 2013 Sicher sind die Griechische Inseln ein Hit für Touristen. Dort kann man nämlich baden, die Sonne den ganzen Sommer geniessen und gleichzeitig ist es nicht so heiss wie auf dem Kontinent. Dazu kommt die schöne Landschaft, das blaue Meer und die Entspannung mit der Familie oder zu zweit…Zurück in der Schweiz kann man noch Fotos oder Filme aus den Ferien mit schönen Erinnerungen geniessen…Aber warum nicht von Inseln träumen, diesmal zu Hause mit der Hilfe von Lukian von Samosata? decker flussaufwärts: Dort kann er feststellen, dass die Quelle vom Weinfluss Weinberge sind. Und noch mehr: So wie die Zentauren halb Pferd halb Mann sind, so sind diese Weinberge halb Rebstock halb Frau, und die wollen natürlich die Männer küssen1. Was für sie gefährlich ist, sie bleiben nämlich an die Frauen geklebt… Es gibt so viele verschiedene Inseln in diesem kleinen Buch von sechzig Seiten, dass es zu lang wäre, sie hier alle zu beschreiben. Es gibt grössere und kleinere Inseln, überall Inseln, im Meer aber auch in der Luft und sogar der Mond ist eine Insel im Meer des Himmels. Es gibt eine Insel, in der alle Einwohner Lampen sind. Kleinere und grössere Lampen, sie sind Bürger, haben Häuser, werden als Strafe ausgelöscht2…Gerne möchte ich aber zwei oder drei Inseln auswählen, die ich besonders lustig oder originell finde. Griechische Insel aus der Luft gesehen So gibt es zum Beispiel eine Insel, die… ein Käse ist3! Es ist so dass, als Lukian und seine Freunde im Schiff nahe bei dieser Insel sind, das Wasser rund um das Schiff weisslich wird, es ist nämlich mehr Milch als Meerwasser! Das Schiff geht in den Hafen, die Freunde an Land: Dort können sie sich sehr leicht ernähren: Sie müssen sich nur bücken und ein wenig vom Boden zum Mund bringen, da alles Käse ist. Auch trinken ist für die ankommende Seeleute sehr einfach: Auf der Käseinsel gibt es nämlich auch „Weinberge“, nur dass die Trauben diesmal keinen Wein produzieren, sondern Milch. Also trinken sie von diesen Milch-Trauben, indem sie sie melken. Sie finden dort auch einen Tempel, die Göttin dieses Tempels ist natürlich In seinen « Wahren Geschichten », die natürlich absolut nicht wahr sind, sondern reine Fantasie, beschreibt Lukian von Samosata (2. Jahrhundert. n.Chr.) eine Reise, die er mit einem Schiff gemacht hat. Er, Lukian, sei nämlich mit einem Handvoll Freunden aus Neugier die weite Welt entdecken gegangen. Beispiele von komischen Inseln, denen diese Mannschaft auf der Reise begegnet ? Ein wenig weiter nach dem heutigen Gibraltar oder den „Herkules Kolumnen“ gibt es im Ozean eine Insel, auf der der Fluss nicht wie bei uns aus Wasser besteht, sondern er fliesst ganz aus Wein. Gefährlich also, wenn man davon trinkt, es wird sehr schnell zu viel… Da Lukian wissen will, warum der Fluss so beschaffen ist, geht er als heroischer Ent13 Galatea (Name, der vom griechischen Wort für Milch, „gala“, kommt). Ich denke, schwierig wurde dort der Aufenthalt sicher für die Freunde, die weder Milch noch Käse gern hatten oder unter Milchallergie litten… Mir gefällt auch die Insel der Menschen mit Korkfüssen4. Das sind Menschen, die eigentlich ganz wie wir sind, nur dass sie statt Füsse Kork am Ende der Beine haben. Sehr praktisch für Einwohner einer Insel! So können sie ungeniert und ganz bequem auf dem Meerwasser zu Fuss gehen, sie werden getragen und gehen auf dem flüssigen Element so einfach wie wir auf der Erde. Als Lukian und seine Freunde in ihrem Schiff nahe bei dieser Insel sind, begleiten sie neben dem Schiff die Phellopodes (Korkfüsse) sehr freundlich. So sind die Weinbergeinsel, die Käseinsel und die Korkfüsse Insel wie viele andere auch erstaunliche, aber friedliche Insel. Eine Insel aber macht mehr Angst: Um die Varietät der Imagination von Lukian zu zeigen, möchte ich auch diesen Typ von Insel kurz beschreiben. Es handelt sich um eine Insel, die eigentlich ein Park für Verdammte ist5. Schon von weitem ist diese Insel schockierend, da ein Geruch wie von Schwefel und gebratenen Menschen bis zum Schiff von Lukian ankommt: Der Geruch ist unerträglich. Dazu kommt, dass die Luft rund um das Schiff nicht mehr klar ist, sondern es wird nebelig. Und auch durch das Hören werden Lukian und seine Freunde erschreckt, dass sie Peitschenhiebe hören und viele Menschen, die weinen. Kurzum ich selber möchte nicht diese traurige Insel zu lange beschreiben. Nur möchte ich anfügen, dass die Flüsse dort nicht mehr so viel Charme haben wie die Wein- oder Milchflüsse, sondern es gibt dort Flüsse aus Schlamm, aus Blut und aus Feuer… Noch viele interessante Inseln wäre zu nennen, zum Beispiel die Insel der Träume, die ganz unscharf und ungenau ist wie ein Traum – sehr poetisch - oder noch die InselSchiffe, die nicht auf dem Meeresgrund gefestigt sind, sondern auf dem Wasser schweben und die sich untereinander bekämpfen und natürlich gibt es auch die reiche Insel der Glücklichen, die das Pendant der Insel der Verdammten ist. Alles Quatsch Lukian? Für mich, weil ich in meinem Leben mit widrigen Realitäten zu kämpfen habe, sind solche Geschichte ein Moment Befreiung von der Notwendigkeit realistisch zu überlegen und zu handeln und somit bringen sie mir Erleichterung und Freude. Sie helfen, unsere fantasievolle Seite zu entdecken und zu nähren. Vielleicht denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal auf einer griechischen Insel in den Ferien sind? __________________________________________________________________________________________________________________________-- __________________________________________________________________________----------------------------------------- Lucien, Œuvres. Paris : Les Belles Lettres, tome II. A, 7-8, p. 60-61 Lucien, Œuvres. Paris : Les Belles Lettres, tome II. A, 29, p. 76-77 3 Lucien, Œuvres. Paris : Les Belles Lettres, tome II. B 3, p. 99 4 Lucien, Œuvres. Paris : Les Belles Lettres, tome II. B 4, p. 99-100 5 Lucien, Œuvres. Paris : Les Belles Lettres, tome II. B 30 p. 118-120 1 2 Sind wir hier per Zufall auf der Insel der Lampen? Oder eher auf Santorini? 14 Ein wenig Nissologie... Katharina Roller www.nissomanie.de Die Frage kommt immer wieder auf: wie viele bewohnte griechische Inseln gibt es? Meist kursieren abenteuerliche Zahlen, von 300, 400 Inseln ist die Rede. Alle zu besuchen wäre in einem Leben kaum zu schaffen. Aber es sind viel weniger. Und wenn man dann noch nur die ganzjährig bewohnten Inseln zählt, dann verringert sich die Zahl weiter. Im Mai 2011 fand in Griechenland (ebenso wie in anderen EU-Staaten) eine Volkszählung statt. Eine detaillierte Auswertung liegt jetzt vor. Zunächst hier die Grobstatistik, die aber leider die kleinen Inseln nicht extra ausweist: http://www.statistics.gr/portal/page/portal/ESYE/BUCKET/A1602/PressReleases/A1602_SAM01_DT_DC_00_2011_02_ F_EN.pdf Die Feinstatistik umfasst eine 334 Seite lange Excel-Liste, die noch dazu nur auf Griechisch vorliegt: http://www.statistics.gr/portal/page/portal/ESYE/BUCKET/General/resident_population_census2011.xls Weil es mich interessiert hab ich mir die Mühe gemacht und die einzelnen Inseln und Bevölkerungszahlen herausgesucht. Demnach komme ich auf 118 bewohnte Inseln. Allerdings sind da auch welche dabei, die definitiv nicht ganzjährig bewohnt sind. Hier die Liste nach der Bevölkerungszahl. Weitere Listen findet man als Pdf-Dateien auf www.nissomanie.de Achtung, es kann gut sein, dass da Fehler drin sind! Insel 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Kreta Evia Rhodos Korfu Lesbos Chios Zakynthos Salamina Kefalonia Kos Samos Lefkada Syros Naxos Limnos Kalymnos Thassos Paros Santorin/Thira Ägina Mykonos Andros Tinos Ikaria Verwaltungsregion Kreta Mittelgriechenland Südliche Ägäis Ionische Inseln Nördliche Ägäis Nördliche Ägäis Ionische Inseln Attika Ionische Inseln Südliche Ägäis Nördliche Ägäis Ionische Inseln Südliche Ägäis Südliche Ägäis Nördliche Ägäis Südliche Ägäis Ostmak./ Thrakien Südliche Ägäis Südliche Ägäis Attika Südliche Ägäis Südliche Ägäis Südliche Ägäis Nördliche Ägäis Inselgruppe Kreta Evia Dodekanes Ionische Inseln Nordostägäische Inseln Nordostägäische Inseln Ionische Inseln Argosaronische Inseln Ionische Inseln Dodekanes Nordostägäische Inseln Ionische Inseln Kykladen Kykladen Nordostägäische Inseln Dodekanes Nordostägäische Inseln Kykladen Kykladen Argosaronische Inseln Kykladen Kykladen Kykladen Nordostägäische Inseln 15 Größe in Census Census Einw./ km² 2001 2011 km² 8.331,20 621.340 622.911 74,77 3.661,63 191.009 207.821 56,76 1.401,45 115.334 115.490 82,41 585,31 107.514 100.854 172,31 1.635,99 90.436 86.436 52,83 842,79 51.773 51.390 60,98 406,61 38.825 40.759 100,24 91,50 34.975 39.283 429,32 734,01 34.544 35.801 48,77 287,61 30.828 33.388 116,09 477,90 33.999 32.977 69,00 301,10 20.295 22.652 75,23 84,06 19.793 21.507 255,85 389,43 17.357 17.930 46,04 476,28 17.545 16.992 35,68 110,58 16.368 16.001 144,70 383,67 13.447 13.770 35,89 196,76 12.514 13.715 69,71 76,19 13.447 13.686 179,63 77,01 12.716 13.056 169,54 86,12 9.260 10.134 117,67 383,02 9.285 9.221 24,07 197,04 8.115 8.636 43,83 255,32 8.354 8.423 32,99 Insel 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 Leros Karpathos Skiathos Milos Skopelos Spetses Poros Kythira Ithaki Patmos Skyros Samothraki Alonissos Sifnos Symi Kea Paxos Ios Amorgos Ydra Kythnos Serifos Astypalea Fourni Antiparos Angistri Kassos Meganisi Nisyros Kimolos Inousses Elafonisos Lipsi Tilos Folegandros Ammouliani Erikoussa Kalamos Kastellorizo Chalki Psara Koufonissi Othoni Mathraki Thirassia Sikinos Verwaltungsregion Südliche Ägäis Südliche Ägäis Thessalien Südliche Ägäis Thessalien Attika Attika Attika Ionische Inseln Südliche Ägäis Mittelgriechenland Ostmak./ Thrakien Thessalien Südliche Ägäis Südliche Ägäis Südliche Ägäis Ionische Inseln Südliche Ägäis Südliche Ägäis Attika Südliche Ägäis Südliche Ägäis Südliche Ägäis Nördliche Ägäis Südliche Ägäis Attika Südliche Ägäis Ionische Inseln Südliche Ägäis Südliche Ägäis Nördliche Ägäis Peloponnes Südliche Ägäis Südliche Ägäis Südliche Ägäis Zentralmakedonien Ionische Inseln Ionische Inseln Südliche Ägäis Südliche Ägäis Nördliche Ägäis Südliche Ägäis Ionische Inseln Ionische Inseln Südliche Ägäis Südliche Ägäis Inselgruppe Dodekanes Dodekanes Sporaden Kykladen Sporaden Argosaronische Inseln Argosaronische Inseln Ionische Inseln Ionische Inseln Dodekanes Sporaden Nordostägäische Inseln Sporaden Kykladen Dodekanes Kykladen Ionische Inseln Kykladen Kykladen Argosaronische Inseln Kykladen Kykladen Dodekanes Nordostägäische Inseln Kykladen Argosaronische Inseln Dodekanes Ionische Inseln Dodekanes Kykladen Nordostägäische Inseln Peloponnes Dodekanes Dodekanes Kykladen Chalkidiki Ionische Inseln Ionische Inseln Dodekanes Dodekanes Nordostägäische Inseln Kykladen Ionische Inseln Ionische Inseln Kykladen Kykladen 16 Größe Census Census in km² 2001 2011 54,05 8.087 7.907 300,15 6.543 6.181 47,21 5.788 6.088 158,40 4.736 4.977 95,68 4.706 4.960 20,26 3.772 4.027 22,84 4.182 3.993 277,74 3.532 3.973 95,82 3.210 3.231 34,14 2.997 2.998 208,59 2.711 2.994 180,36 2.712 2.859 65,39 2.399 2.712 77,37 2.574 2.625 57,85 2.594 2.590 131,69 2.158 2.446 24,64 2.405 2.280 108,71 1.862 2.024 121,46 1.851 1.971 49,58 2.629 1.900 99,43 1.538 1.456 74,33 1.262 1.420 96,42 1.385 1.334 30,50 1.333 1.320 35,09 1.010 1.211 11,73 886 1.142 66,41 1.013 1.084 20,10 992 1.041 41,26 915 987 37,42 838 908 14,38 855 826 17,85 746 816 15,84 687 790 61,48 521 780 32,38 676 765 7,13 547 529 4,00 612 496 25,12 510 496 9,11 369 492 26,98 295 478 40,66 478 458 5,77 376 399 10,44 340 392 3,09 186 329 9,24 278 319 41,67 238 273 Einw./ km² 146,29 20,59 128,96 31,42 51,84 198,77 174,82 14,30 33,72 87,81 14,35 15,85 41,47 33,93 44,77 18,57 92,53 18,62 16,23 38,32 14,64 19,10 13,84 43,28 34,51 97,36 16,32 51,79 23,92 24,27 57,44 45,71 49,87 12,69 23,63 74,19 124,00 19,75 54,01 17,72 11,26 69,15 37,55 106,47 34,52 6,55 Insel Inselgruppe Anafi Ag. Efstratios Schinoussa Nissaki Ioannina Agathonissi Donoussa Gavdos Iraklia Thymena Agios Achillios Telendos Kastos Pserimos Antikythera Trizonia Paleo Trikeri Saria Verwaltungsregion Südliche Ägäis Nördliche Ägäis Südliche Ägäis Ipiros Südliche Ägäis Südliche Ägäis Kreta Südliche Ägäis Nördliche Ägäis Makedonien Südliche Ägis Ionische Inseln Südliche Ägäis Attika Mittelgriechenland Thessalien Südliche Ägäis 88 Arki 89 Peristera 90 Dilos 91 Gyali 92 Antipaxos 93 Dokos 94 Tourlida/Tourlis 95 Farmakonissi 96 Makronisos 97 Piperi 98 Koinyra 99 Marathi 100 Prokopanistos 101 Antipsara 102 Samiopoula 103 Agios Minas 104 Chinitsa Argolidas 105 Chrysi 106 Kalolimnos 107 Kato Antikeri 108 Kyra Panagia 109 Plati 110 Poliegos 111 Sapientza 112 Schinias 113 Palea Kameni 114 Peristeres /Korfu 115 Skorpios 116 Stamfanion tou Strofadon 117 Tragonisi 118 Wagia Südliche Ägäis Thessalien Südliche Ägäis Südliche Ägäis Ionische Inseln Attika Mittelgriechenland Südliche Ägäis Südliche Ägäis Thessalien Ostmak./Thrakien Südliche Ägäis Westgriechenland Nördliche Ägäis Nördliche Ägäis Nördliche Ägäis Peloponnes Kreta Südliche Ägäis Südliche Ägäis Thessalien Südliche Ägäis Südliche Ägäis Peloponnes Westgriechenland Südliche Ägäis Ionische Inseln Ionische Inseln Ionische Inseln Mittelgriechenland Ipiros Dodekanes Sporaden Kykladen Dodekanes Ionische Inseln Argosaronische Inseln Golf von Korinth Dodekanes Kykladen Sporaden Nordostägäische Inseln Dodekanes Golf von Patras Nordostägäische Inseln Nordostägäische Inseln Nordostägäische Inseln Peloponnes Kreta Dodekanes Kykladen Sporaden Dodekanes Kykladen Peloponnes Golf von Patras Kykladen Ionische Inseln Ionische Inseln Ionische Inseln Evia - 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 Größe Census Census in km² 2001 2011 Kykladen 38,63 272 271 Nordostägäische Inseln 42,03 307 270 Kykladen 8,14 197 227 See von Ioannina 0,43 347 219 Kykladen 13,41 152 185 Kykladen 13,65 166 167 Kreta 33,02 78 152 Kykladen 18,07 133 141 Nordostägäische Inseln 10,07 151 136 Binneninsel Prespa-See 0,80 144 110 Dodekanes 4,64 54 94 Ionische Inseln 5,91 89 80 Dodekanes 14,61 124 80 Ionische Inseln 19,77 39 68 Mittelgriechenland 2,35 82 64 Pilion 2,47 86 59 Dodekanes 20,42 22 45 17 6,69 14,51 3,53 4,55 4,59 13,53 1,06 3,86 18,42 4,16 0,35 0,35 0,30 4,00 1,01 2,34 1,00 4,74 1,19 1,07 24,97 0,72 18,00 9,01 ?? 0,52 4,20 0,87 1,18 0,268 22 50 5 14 13 24 13 110 74 4 2 4 6 1 3 3 28 1 10 2 0 7 1 2 58 44 30 24 21 20 18 15 10 9 6 5 5 5 4 4 3 2 2 2 2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 Einw./ km² 7,02 6,42 27,89 509,30 13,80 12,23 4,60 7,80 13,51 137,50 20,26 13,54 5,48 3,44 27,23 23,89 2,20 6,58 2,07 6,80 4,62 4,36 1,33 14,15 2,59 0,49 1,44 14,29 14,29 16,67 1,00 3,96 1,28 2,00 0,42 1,68 1,87 0,08 2,78 0,11 0,22 1,92 0,24 1,15 0,85 3,73 Die Predigt des Pythagoras Konrad Dittrich Griechenlandzeitung, 10.7.2013 Manchmal ist es schon eine Last: Vom Urlaub erwarten Bekannte ein Souvenir. Was also mitbringen? „Kennst du den Becher des Pythagoras?“, wurde ich auf der Insel Samos gefragt, wo dieser Gelehrte gelebt hatte. Nein, seinen Becher kannte ich nicht; den bekannten Lehrsatz schon. „Komm, ich zeige dir, was es damit auf sich hat“, sagte eine Bekannte. Wir kauften also den kleinen Keramikbecher. Vier Euro sind kein Vermögen für ein originelles Mitbringsel. Mir hat der Becher eine Predigt gehalten. Von vorn betrachtet sieht er aus wie ein normaler Trinkbecher, und als solchen kann man ihn auch benutzen. Vorausgesetzt, man füllt ihn nur halb oder höchstens zu zwei Dritteln. Wer den Hals beziehungsweise den Becher nicht voll genug kriegt und sich bis zum oberen Rand einschenkt, erlebt etwas Merkwürdiges. Plötzlich öffnet sich dann nämlich ein Loch im Boden des Bechers, und der gesamte Inhalt läuft aus. Alles! Nicht nur das obere Drittel. Wer alles oder zuviel auf einmal will, läuft Gefahr, alles zu verlieren, lautet offenbar die Predigt des Pythagoras. Der Becher hätte gut als Bildmotiv zum Hamburger Kirchentag gepasst. Dort lautete das Motto: „So viel du brauchst.“ Natürlich birgt die Konstruktion des Bechers die Antwort auf das Regenwunder. In der Mitte befindet sich eine kleine Säule, ebenfalls aus Ton. An ihrem Fuß sind zwei kleine Löcher angebracht. Wenn man den Becher füllt, steigt der Druck in der Tonröhre. Das schadet nichts, hält die Flüssigkeit im Becher, bis der Druck zu groß wird. Dann fließt das Nass aus und nimmt dann den Gesamtinhalt mit. Ganz verstehe ich das Prinzip ehrlich gesagt nicht, aber ich bin nicht Pythagoras. Der war übrigens nicht nur Mathematiker, sondern auch Philosoph. Vielleicht wollte er ja sogar predigen. So etwa nach dem Motto: Alles mit Maßen. Das soll so oder ähnlich am Apollotempel von Delphi gestanden haben. Beim nächsten Besuch auf Samos nehme ich mir mindestens ein halbes Dutzend dieser Becher mit. Zum Einsatz kommen die Gefäße bei der nächsten Gartenparty. Mal sehen, wer dann den Hals nicht voll genug bekommen kann. Mein Originalbecher steht inzwischen als Trost auf meinem Schreibtisch. Wenn ich mal wieder nicht alles geschafft habe, sagt der Becher: Die Hälfte reicht doch vielleicht auch ... Kleines antikes Wunder aus Ton (Foto: GZkd) Wird Lepra-Insel Weltkulturerbe? Die venezianische Festungsinsel Spinalonga bei Agios Nikolaos in Ostkreta bewirbt sich um einen Platz auf der Liste des UNESCOWeltkulturerbes. Das sagte die Generalsekretärin im Kulturministerium, Lina Mendoni, am letzten Mittwoch auf Kreta. Neben Spinalonga stehen noch weitere Monumente der Insel auf der Kandidatenliste, nämlich der weltberühmte minoische Palast Griechenlandzeitung vom 3. 7. 2013 von Knossos und die venezianischen Festungsanlagen der Insel. Gleichwohl werden Spinalonga die größten Chancen auf eine rasche Aufnahme eingeräumt, da das Dossier dafür am vollständigsten ist. Es wurde von der Ingenieurkammer Griechenlands (TEE), der Region Kreta und der Stadt Agios Nikolaos in Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium ausgearbeitet. 18 Was den Palast von Knossos und die umliegenden Altertümer anbelangt, so steht laut Mendoni noch die Zusammenlegung der dortigen archäologischen Stätten aus. In den letzten Jahren kamen von der UNESCO außerdem immer wieder Ermahnungen, der illegalen Bautätigkeit im Umfeld der Ausgrabungen Herr zu werden, da man Knossos sonst nicht auf die Welterbeliste setzen werde. Ausstellung mit den wichtigsten Stücken in der früheren venezianischen Franziskanerkirche der Stadt einrichten. (GZak) Darüber hinaus gab die Generalsekretärin bekannt, dass das Museum von Heraklion in diesem Sommer nach jahrelangen Renovierungsarbeiten endlich wieder aufmachen werde. Für das geplante archäologische Museum der Stadt Rethymnon fehlten hingegen die nötigen Mittel. Hier wolle man eine Lepra-Insel Spinalonga (Foto: ek/Archiv) Μinoische Schiffswerft auf Kreta entdeckt Die erste minoische Schiffswerft, in der große Schiffe mit einer Länge von bis zu 50 Metern gebaut wurden, wird am 21. März in Heraklion auf Kreta vom Forscher Dr. Minas Tsikritsis und dem Geologen Stelios Manolioudis im Rahmen einer Konferenz über die antike griechische Technologie präsentiert. Bisher konnte man Informationen über die minoische Seefahrt von Keramikgefäßen und Fresken gewinnen, die Schiffe mit 50 Ruder darstellen. Die jüngsten archäologischen Funde nahe dem minoischen Palast von Niros, östlich der www.graktuell.gr 14. 3. 2013 Stadt von Heraklion, belegen laut Tsikritsis diese Hypothese. Die beiden großen rechteckigen Schnitzereien scheinen von einer minoischen Werft zu stammen, in der Schiffe bis zu 40-50 Meter Länge gebaut wurden Die Minoer waren geschickte Seefahrer. Antike Autoren wie Thykidides, Herodot, Aristoteles und Platon berichten von einer „Thalassokratie“ (Meeresherrschaft) des Königs Minos, der die erste Seemacht im Mittelmeer aufbaute. (Des.V.). 19 Der Ab-Fall Griechenlands Text von Marianna Moser August 2013 Sicher kennen alle Griechenlandfreunde die grössten Umweltsünden dieses Landes. Die Schutthalden sind legendär. In freier Natur wird der gesamte Müll schlichtweg über einen Abhang geschüttet, ungehindert der riesigen Umweltschäden, die diese unverkennbare Sünde zur Folge hat. Von der Plastikflasche über tote Schafe, Bauschutt und TV-Geräte bis hin zum Kühlschrank ist einfach alles zu finden. Sonnenschein und Regen werden dann schon einmal dafür sorgen, dass sich alles auflöst oder irgendwo im Boden verschwindet. In Jahrtausenden! Ich bereise Hellas schon seit 1976, also bald mal 40 Jahre lang. Seither hat sich in dieser Hinsicht auf dem Lande nichts verändert. Nur Haupt- und Grossstädte haben eine Kehrichtverbrennungsanlage. Zwar sieht man auf dem neuen Flughafen in Athen überall schon die Mülltrennung, indem die Müllkübel drei Abteile haben, eines für Papier und Karton, eines für Plastik und das dritte für allgemeinen Abfall. In Mitilini, der Hauptstadt der Insel Lesvos, soll seit kurzem ebenfalls die Mülltrennung eingeführt worden sein. Wenn sich überhaupt jemand daran hallt, dann mag das ein guter Anfang sein. Die Frage bleibt lediglich offen, ob es nur eine Alibiübung ist und der ganze Abfallberg am Ende wieder zusammen geschüttet wird. Wer kontrolliert es schon? Obwohl es in Apotheken und einzelnen Läden Sammelstellen für Batterien gibt, landen diese schlussendlich trotz allen guten Bemühungen und Absichten im gewöhnlichen Müll. Die deutschsprachigen Reiseführer raten den Touristen, die beste Entsorgung von Batterien sei, diese wieder mit nach Hause zu nehmen! Was auf jeden Fall fest steht ist, dass der Grieche ein Abfallkünstler sondergleichen ist. Ich stelle mit Erschrecken fest, dass eine Familie auf dem Campingplatz locker in der Lage ist, täglich einen 60 lt. Abfallsack zu füllen und in den Container zu schmeissen. Die PET-Flaschen werden nicht zerdrückt entsorgt und die Küchenabfälle auch nicht den vielen Schafherden rundum hingestreut. Einfachheitshalber wird wohl aus Plastikgeschirr gegessen und alle defekten Stühle, Tische, Liegestühle und Zelte an Ort und Stelle entsorgt. Wenn überhaupt! Noch einfacher ist es nämlich, gleich alles am Strand zurück zu lassen. Weil der Wind täglicher Begleiter ist, werden ihm die leeren Kaffeebecher und PET-Flaschen, die Servietten und Plastikteller gerne direkt übergeben. Meist trägt er alles aufs Meer hinaus. Aus den Augen, aus dem Sinn! So löst sich doch das Problem gleich von selbst, haben sie das Gefühl. Für den Griechen ist es die natürlichste Sache der Welt, allen Abfall, der sich während einer Autofahrt ansammelt, durchs Fenster zu entsorgen. Kein Kind lernt, sein Kaugummipapier in die Hosentasche zu stecken und zuhause zu entsorgen. Nur wenige Ausnahmen benehmen sich anders, weil sie einsehen, dass die Umwelt geschont und die Strände sauber gehalten werden müssen. Zwar gibt es löbliche Bemühungen einzelner Lehrer, welche ihre Schulkinder im Frühling an den Strand begleiten, sie mit Plastikhandschuhen und Kehrichtsäcken ausrüsten mit der Aufgabe, alles nicht 20 ven diese als „Paljatzis“ (Alteisenhändler) durch die Dörfer und sammeln defekte Geräte jeder Art. Dadurch landen wesentlich weniger giftige Objekte auf den Schutthalden. Ein weiteres Problem schildert uns der Kehrichtmann. Ein in der Nähe gelegenes grosses Hotel produziert täglich 2,5 Tonnen Abfall, dessen Entsorgung das Unternehmen bezahlen muss. Das Geld kassiert Athen ein. Zurück kommt nie mehr was. Die Kehrichtabfuhr muss jedoch jede Gemeinde selbst bezahlen. Wie soll das funktionieren? Verbrennbare aufzusammeln. Doch offenbar soll es darunter so dumme Lehrkräfte geben, die dann den gesammelten Müll samt Säcken anzünden! Immer wieder entsteht die Diskussion über die jetzige Griechenlandkrise und wie das Problem wohl gelöst werden könnte. Da läge doch die Idee einer Kehrichtsackgebühr unweigerlich auf der Hand, hätte man es eben nicht mit Griechen zu tun! Dem Griechen beliebt es ja seit jeher, alles nur Undenkbare zu unternehmen, damit er die Gesetze umgehen kann. Also wäre dann der direkten Müllentsorgung im Meer wohl leider nicht abzuhelfen. Beim Anblick der riesigen Abfallberge, welche sich jeweils innert zwei Tagen nach der Kehrichtentsorgung erneut bilden, entsteht der Eindruck, dass Griechenland im Müll ersaufen muss. Wenn man dann noch bedenkt, dass die täglichen Mülltonnen in der freien Natur landen, wird einem bewusst, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sich die Menschen selber vergiften. Doch wo bleibt die Umweltverordnung in Europa? Weshalb fordert die EU von Griechenland keine länder- und inseldeckende Kehrichtverbrennungsanlagen? Wie kann es sein, dass ein so schwerwiegendes Problem jahrelang übersehen und ungeachtet wird? Auf der Insel gibt es eingezäunte Felder, an welchen Vorsichtsschilder stehen mit dem Hinweis, Betreten verboten. Dabei handelt es sich um ehemalige Schutthalden. Der Boden ist verseucht, kann nicht mehr genutzt werden und ist deshalb zum Brachland degeneriert. Welche Gifte da ins Grundwasser gelangen, weiss niemand und wahrscheinlich will es auch keiner so genau wissen. So wie ich die griechische Mentalität während all der Jahre kennen lernte, könnte das AbFall Problem nur über einen Anreiz gelöst werden. Lidl und Konsorten müssten auf jedem nur erdenklichen Produkt ein Depot einberechnen, das der Kunde bei Rückgabe (leere PET-Flaschen, Plastikgegenstände, Eisenwaren, Kühlschränke, Stühle, usw. usf.) zurück erhält. Wenn der Umweltverschmutzung nicht zügig ins Auge geschaut wird, muss Griechenland am Ende noch um ihre grösste Einnahmequelle bangen. Die wundervolle Natur bezahlt unausweichlich ihren Tribut, was den Touristen nicht verborgen bleibt. Doch vielleicht würde erst dann eine Kehrtwendung kommen, ein Einsehen erwachen, wenn wie vor Jahren in Italien, sich die Touristen für andere Reiseländer entscheiden würden. Hoffen wir nicht, dass es soweit kommen muss. Aber wahrscheinlich läuft es nicht anders als mit der Krise. Der Ab-Fall ist konstant und keine Lösung in Sicht. Sei es beim Un-Rat oder im Abgeordneten-Rat, sei es bei den Abfall- oder Schuldenbergen, - Hauptsache Wachstum ist garantiert! Text von Marianna Moser, Geschäftsführerin Lesvosreisen GmbH, August 2013 Fast müsste man sagen, dass es zum Glück noch Zigeuner gibt. Seit wenigen Jahren kur21 Da müsste doch jemand etwas tun – nur wer? Fred Wyss 2. 9. 2013 Den Text von Marianne Moser erhielt ich während unserer Ferien auf Karpathos. Eigentlich bringe ich immer ungerne etwas Negatives über Griechenland im Bulletin – aber ich stellte bald fest, es ist halt, trotz aller Schönheit der Insel, auch auf Karpathos so. Nur ein Beispiel: Wir machten einen Spaziergang von Pigadia aus hinauf zur Kapelle Larniotissa. Es geht auf einer neuen, gut ausgebauten, aber nicht befahrene Asphaltstrasse der einsamen Felsküste nach aufwärts. Vorbei an der schönen Zachariaskapelle kommt man zum Denkmal mit dem versteinerten Brot. Vor einem Kreuz liegt ein eingemauerter Stein, der wirklich wie ein Brot aussieht. Der Legende nach wollte eine Frau einen Laib Brot für die Gottesmutter zur Larniotissa hinaufbringen. Das Brot fiel ihr auf den Boden und sie stiess einen lästerlichen Fluch aus – worauf das Brot zu Stein wurde. einmal, am 7. September stattfindende Panagiri. Alles ist eingezäunt und verschlossen, die Kirche ist nicht zugänglich, wir finden jedenfalls den Eingang nicht. All das, inkl. der Strasse und der elektrischen Leitungen, wurde auf Initiative eines reichen Amerikarückkehrers gebaut, unterstützt von einigen reichen Pigadier. Deren Namen stehen auf einer Marmortafel – darum geht es wohl. Es ist übrigens nicht die einzige Kirche, die zurzeit auf Karpathos neu gebaut wird. Da kommt mir eine ketzerische Idee: Warum muss ein reicher Grieche immer eine Kirche bauen, wenn er etwas für seine Insel tun will, bzw. wenn er sich selbst ein Denkmal setzen will? Es gibt doch bereits genug Kirchen! Würde er das Geld nicht besser in etwas investieren, das den Menschen und der Umwelt nützt, z.B. in eine Kehrichtverbrennungsanlage? Die würde dann ganzjährlich genutzt, es gäbe Arbeitsplätze, die Natur würde gerettet und eine Tafel mit den Spendernamen könnte man auch dort anbringen. Hier beim Denkmal gibt‘s an der Steilküste einen Ausstellplatz, so dass man mit dem Wagen anhalten kann. Und - überall dort wo man das tun kann - stinkt es! Denn genau solche Stellen, oft schöne Aussichtspunkte, sind ideal um den Abfall über die Felsen hinunter zu kippen. Fluchen beim Hinunterwerfen des Abfalls hilft nicht, Gott wird den Abfall nicht versteinern! Gott würde das sicher genauso gut, oder wahrscheinlich gar besser gefallen, als eine weitere, nur einmal pro Jahr genutzte neue Kirche. Weiter oben, bei der Kapelle Larniotissa: Hier gibt es einen neuen, überdimensionierten, leeren Parkplatz. Oberhalb davon auf einem Hügel ein riesiges, elektrifiziertes Kreuz. Die Kapelle neben dem Parkplatz ist kaum noch zu sehen, sie ist umgeben von mehreren Wirtschaftsgebäuden und einem Platz mit mehr als 100 betonierten Tischen und den zugehörigen Bänken. All das für das jährlich Liebe Führer der Orthodoxen Kirche. Ihr hättet es in der Hand, dies den reichen Gläubigen beizubringen! Also wenn euch etwas am Wohl der Menschen und der Natur liegt, dann tut doch was! 22 Astrid Scharlau, 17.7. 2013 auf http://azalas.de/blog/ Tiere an den Flüssen von Naxos Mit Naxos, wie mit allen Kykladeninseln, wird man immer vor allem Meer, Sandstrand, Hitze, Trockenheit, weißverputzte kykladische Häuser und romantische Dörfer assozieren. Aber das ist längst nicht alles, was die Insel zu bieten hat. Hier (zum wiederholten Mal, aber es ist eben immer wieder schön) einige Fotos von einem der ganzjährig fließenden Flüsse von Naxos und seinen faszinierenden Bewohnern. …eine zauberhafte Welt! Der Fluss bei Kinídaros – immer wieder schön! Hier und da treffen wir auch auf einen Frosch – Ich bin mir nicht sicher, um was für eine Art es sich handelt. Die elegantesten Bewohner des Flusses sind ohne Zweifel die Libellen: hier der schicke Südliche Blaupfeil Ein weiterer Bewohner des Flusses ist die Süßwasserkrabbe. …und der unwahrscheinliche Violette Sonnenzeiger mit seiner leuchtenden Färbung. Und schließlich schildkröte… 23 noch die Kaspische Wasser- Das archäologische Museum in Apiranthos Astrid Scharlau, 17.7.2013 auf http://azalas.de/blog/ Im kleinen Dörfchen Apíranthos gibt es fünf Museen, ein volkskundliches, ein geologisches, ein naturhistorisches, eines der Schönen Künste und ein archäologisches. Das archäologische Museum ist als erstes gegründet worden, von einem MathematikLehrer und Hobby-Archäologen des Dorfes namens Michalis Bardanis, der in jahrelanger Arbeit alle antiken Fundstücke zusammengetragen hat, von denen er erfahren konnte. Er hat sich auch über Bedeutung und Hintergrund der Stücke viel Gedanken gemacht und einige kleinere Artikel dazu veröffentlicht, insbesondere zu den merkwürdigen Steinen mit Einritzungen und Einkerbungen, die in diesem Gebiet gefunden worden sind. Das archäologische Museum liegt in der Hauptgasse des Dorfes. Im Sommer ist es normalerweise geöffnet, der Eintritt ist frei. Wenn niemand da ist, kann man ruhig in einem der Geschäfte fragen, ob es vielleicht aufgeschlossen werden kann. Im Museum sind Funde aus dem Gemeindegebiet von Apíranthos ausgestellt, vor allem aus der Frühen Bronzezeit, der sogenannten “Kykladenkultur”. Obsidianklingen Von diesen einzigartigen, dünnwandigen kantília sind in Apiranthos eine ganze Reihe gefunden worden. bronzezeitliche Nadeln, Ahlen, Pfeilspitzen,... 24 In diesem Schaukasten ist ein Teil der an der Koryfí t’Aronioú gefundenen Steinplatten mit Einritzungen ausgestellt. Leider besitzt das Museum kein ganzes Kykladenidol, sondern nur Bruchstücke. Und hier noch ein besonders schönes Stück aus Calzit; was für eine Funktion es mal gehabt hat, ist mir unklar. tanzende (?) Figuren Neandertaler-Fund auf dem Peloponnes entdeckt Eine Fundgrube für Neandertaler-Fossilien, einschließlich Knochen und Werkzeuge sind auf dem Süd-Peloponnes entdeckt worden. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Region möglicherweise eine Schlüssel-Kreuzung für die Menschen dieser Zeitperiode zwischen Afrika und Europa war. Der Standort in Kalamakia, eine Höhle in den Kalksteinfelsen an der Westküste der ManiHalbinsel, wurde von einem interdisziplinären Team aus dem griechischen Ephorat für Paläoanthropologie und Höhlenforschung, sowie aus dem Museum für Naturgeschichte (Museum National d΄ Histoire Naturelle) ausgegraben. www.graktuell.gr 25. 4. 2013 Ergebnisse weisen auf wachsende Anzeichen für eine starke Präsenz der Neandertaler in der Region um Mani. „Die Entdeckungen sind die Bestätigung einer florierenden und langjährigen Neandertaler-Bevölkerung in der Region“, sagte die Paläoanthropologin und Professorin an der Universität zu Tübingen, Katerina Harvati. (Arch.Pn.). Die Neandertaler-Überreste kommen aus einer Zeitperiode zwischen 100.000 und 39.000 v.Chr. und liefern wichtige Erkenntnisse für das Leben der Menschen. Die 25 Die ökologischste aller Waschmaschinen Jedes Jahr wenn im Parnon-Gebirge der Schnee schmilzt und die Sonne ihre wärmenden Strahlen schickt, ist in Plátanos, einem kleinen Bergdorf in der Kynouría Hochbetrieb an der Teppichwaschmaschine. „Nerotrivi“ heißt das Gerät - zu deutsch so viel wie „Wasserreibung“. Aus einem angestauten Bächlein, das nebenbei auch noch eine Wassermühle treibt, wird Wasser in einen Graben abgeleitet, das dann aus etwa sechs Metern Höhe durch ein Rohr in die Tiefe stürzt. An dessen Spitze ist eine Düse, die den Strahl auf etwa sechs Zentimeter Durchmesser verjüngt. Das gibt dann einen unglaublich scharfen Strahl, der in einen großen Holzbottich trifft und dort die Teppiche herumwirbelt, je nach Verschmutzungsgrad 20 bis 30 Minuten, ohne Strom, ohne Technik, ohne Waschmittel. Das machen die Bauern der Umgebung seit ewigen Zeiten so, und den Teppichen hat das nicht geschadet. Tassos, der uns die „Maschine“ in Aktion vorführt, zeigt uns auf einem Teppich das Monogramm seiner Großmutter, das sie vor 50 Jahren eigenhändig in den Teppich eingewebt hat. Wilfried Jakisch www.argolis.de Verwendet wurden damals nur Naturfasern von Schaf oder Ziege und Naturfarben, keinerlei Chemie. Für besonders langhaarige Teppiche wurden die Schafe oder Ziegen nur alle zwei Jahre geschoren. Die von Hand geknüpften Teppiche kamen dann als erstes in die Wäsche, wo die Fasern schön flauschig wurden und die Farben ihre Leuchtkraft bekamen. Plátanos ist ein Dorf auf knapp 500 Metern Höhe, in dem im Winter nur noch etwa 15 Einwohner leben. Die anderen ziehen es vor, nach Astros unten am Meer umzusiedeln. Die Teppichwäsche im April ist dann meist auch das Signal für die Rückkehr in die Berge. Familie Soursou gehört zu den wenigen, die „durchhalten“. Sie haben viel Mut bewiesen, als sie 2008 in Platanos eine kleine Herberge mit Café eröffneten. Zur Verfügung stehen sechs gemütliche Zimmer mit schönem Ausblick. Auf Wunsch kocht Anna Soursou auch gern für die Gäste. Und wenn im Frühling mal kein Betrieb an der „Waschmaschine“ ist, organisiert Anna auch gern mal exklusiv einen „Waschgang“ - öko versteht sich. Anreise: Von Astros zunächst Richtung Agios Pétros/Kastánitsa in die Berge fahren. Am Abzweig nach Agios Petros die mittlere von drei Straßen fahren. Die Zufahrt zum Ort ist gut ausgeschildert. Kurz vorher kann man Rast an einem wunderschönen Flussbett machen, auch ein Stück – bei niedrigem Wasserstand (!) - hineinwandern. Xenónas Anna in Plátanos: Tel 27550 51768 täglich geöffnet. Falls größere Gruppen essen möchten, am besten vorher anrufen. 26 Bei Kolokotronis zu Hause Wilfried Jakisch www.argolis.de Kaum ein Grieche war während seiner Schulzeit nicht hier: im Haus von Theodoros Kolokotronis in Limbovisi im Menalo-Gebirge in Arkadien. Genau genommen ist es gar nicht das originale Haus, das wurde während der Befreiungskriege von den Türken zerstört. Es ist ein detailgetreuer Nachbau des Hauses in dem der “Alte aus Morea” - wie der Freiheitsheld genannt wurde - seine Kindheit verbrachte. Theódoros Kolokotrónis ist Griechenlands ewiger Held. Er schaut immer recht finster drein, ich habe noch niemals einen lächelnden Kolokotronis gesehen. Keine größere Stadt ohne Kolokotronis-Denkmal, kein Dorf ohne Kolkokotronis-Straße! Im Großraum Athen gibt es allein an die 20 Kolokotronis-Straßen. Da muss man schon genau wissen, wo man hin will. Wer war dieser Mann, den eine ganze Nation seit nunmehr fast 200 Jahren abgöttisch verehrt? Theodoros Kolokotronis wurde 1770 in Messenien auf dem Peloponnes geboren. Die Familie siedelte kurz darauf nach Arkadien in das Dörfchen Limbovisi um, wo der junge Kolokotronis seine Kindheit verbrachte. Als sein Vater und dessen beide Brüder 1780 von den Türken ermordet wurden, waren die “normalen” Jungenstreiche Theodoros vorbei. Er begann, als Bandenführer mit jungen Leuten sich mit den Besatzern, den Türken, anzulegen. Schon bald wurde er landesweít steckbrieflich gesucht. Er verdingte sich auf russischen Kriegsschiffen im russisch-türkischen Krieg und ging später auf die Insel Zakynthos, die unter englischer Verwaltung stand. Dort meldete er sich zum Militärdienst und absolvierte eine solide militärische Ausbildung, die ihn immerhin bis zum Rang eines Brigadegenerals brachte. Das Haus der Kolokotronis wurde von den Türken zerstört. Ein Neubau beherbergt heute ein kleines Museuem. Kolokotronis-Denkmal in Nafplio, bzw. bei Dervenakia Kolokotronis-Büste in Limbovisi 27 Mit diesen Fähigkeiten avancierte er nach dem Ausbruch des Befreiungskrieges am 25. März 1821 schnell zum Oberkommandierenden der Befreiungsarmee für den Peloponnes (Morea). Man nannte ihn den “Alten von Morea”. Kolokotronis schwebte wohl von Anfang an eine Art Volksdemokratie für das befreite Griechenland vor - anstelle einer von außen gesteuerten Monarchie. Seine militärischen Erfolge jedoch und die damit erworbene Popularität im Volk verhinderten, dass er abgesetzt wurde. Allein der Sieg in der berühmten Schlacht von Dervenakia, bei der Kolokotronis’ Truppen, die deutlich in der Unterzahl waren, 30.000 Türken umgebracht haben sollen, machten den Heerführer zur Legende. Dennoch sperrte man Kolokotronis vier Monate auf der Insel Hydra ein, ließ ihn aber bald wieder frei, weil ohne ihn kaum weitere Fortschritte gegen die Truppen Ibrahim Paschas erzielt werden konnten. Als dann der junge König Otto in Nafplio eintraf, wurde Kolokotronis, der sich zunächst für Otto engagiert hatte, des “Hochverrats” für schuldig befunden und von einem Gericht in Nafplio zum Tode verurteilt. Otto erkannte glücklicherweise die Brisanz des Urteils und wandelte es in eine zwanzigjährige Festungshaft um. Kolokotronis verbrachte davon auf der Festung Palamidi jedoch nur ein Jahr, bevor ihn König Otto begnadigte. Der Ruhm des Helden war wohl doch zu groß. Noch heute müssen alljährlich tausende Schulklassen ehrfurchtsvoll in den finsteren Kerker starren, in dem Kolokotronis schmachtete. 1843 starb er in Athen, tragischerweise nur einen Tag nach der Hochzeit seines Sohnes. Eine unübersehbare Menschenmenge folgte seinem Sarg. Sein Portrait zierte 17 Jahre lang die 5000Drachmen-Banknote Griechenlands, und es gibt heute wohl kaum einen Ort in Griechenland ohne Kolokotronis-Straße, KolokotronisPlatz oder Kolokotronis-Denkmal. Sein Portrait schmückt viele Museen. Das kunsthistorische Museum in Levidi hat etwas Besonderes zu bieten: Kolokotronis Totenmaske. Saal der Freiheitskämpfer im Museum Levidi Geöffnet ist die Gedenkstätte Limbovisi von Oktober bis April von 11.00 bis 16.00 Uhr, und von Mai bis September von 10 bis 20.00 Uhr. Anreise: Von Tripoli über Kato Dhaviá. Straße nach Limbovisi ist ausgeschildert. Achtung, nicht komplett asphaltiertt. Bei schlechtem Wetter nicht zu empfehlen, dann besser aus Richtung Vitina fahren, dort alles Asphalt. Achtung, diese Straße führt über einen 1300 Meter hohen Pass! Dort ist nicht nur im Winter mit Schnee und Eis zu rechnen! © Wilfried Jakisch 2013 Kolokotronis - der General der Befreiungskriege 28 Laskarina Bouboulina aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Laskarina Bouboulina (griechisch Λασκαρίνα Μπουμπουλίνα, * 11. Mai 1771 in Konstantinopel; † 22. Mai 1825 in Spetses) war eine Heldin des griechischen Befreiungskriegs. Bouboulina heiratete im Alter von siebzehn Jahren Dimitrios Giannouzas und später mit dreißig Jahren Dimitrios Bouboulis. Ihre beiden Männer starben als Kapitäne in Kämpfen mit Piraten, die ihre Schiffe überfielen. Ihr Mann Bouboulis war in einen Hinterhalt zweier algerischer Piraten-Schiffe geraten, die er zerstören konnte und, als der Kampf schon gewonnen war, von einer Kugel getroffen worden. Im Jahr 1811 war Bouboulina somit zwei Mal verwitwet und Mutter von sieben Kindern, aber gleichzeitig durch das von ihren Ehemännern ererbte Vermögen sehr reich. Sie war an mehreren spetsiotischen Schiffen beteiligt und baute mit der Zeit drei eigene. Unter diesen befand sich die berühmte Agamemnon. 1816 versuchten die osmanischen Herrscher, Bouboulinas Vermögen zu beschlagnahmen, da ihr zweiter Mann im russisch-türkischen Krieg mit seinen Schiffen die russische Flotte unterstützt habe. Tatsächlich war Bouboulis wegen seiner Verdienste von den Russen als Kapitän der russischen Marine mit russischer Ehrenbürgerschaft ausgezeichnet worden. Um ihr Vermögen zu retten, segelte Bouboulina mit ihrem Schiff "Koriezos" nach Konstantinopel, wo sie den russischen Botschafter Graf Stroganoff, einen bekannten Philhellenen, unter Hinweis auf die Dienste ihres Mannes für Russland um Unterstützung bat. Ihre Schiffe wurden der russischen Flagge unterstellt und waren damit durch einen Handelsvertrag zwischen Russland und der Türkei geschützt. Um sie zu beschützen und vor einer drohenden Verhaftung durch die Türken zu bewahren, schickte Stroganoff sie in die Ukraine, wo ihr durch Zar Alexander I. ein Landgut zur Verfügung gestellt wurde. Laskarina Bouboulina, Lithografie von Adam Friedel 1827 Frühe Jahre Bouboulina stammte von der Insel Hydra. Sie war die Tochter des Kapitäns Stavrianos Pinotsis und seiner aus einer arvanitischen Familie stammenden Frau Skevo. Sie wurde im Gefängnis von Konstantinopel geboren, als ihre Mutter ihren im Sterben liegenden Mann besuchte, der dort wegen seiner Beteiligung an den Aufständen von 1769/70 auf der Peloponnes, der so genannten OrlowRevolte, von den Osmanen gefangen gehalten wurde. Nach dem Tod des Vaters lebte sie mit ihrer Mutter zunächst fast vier Jahre lang auf Hydra. Nach der Wiederverheiratung ihrer Mutter mit dem Kapitän Dimitrios Lazarou-Orlof wuchs sie mit acht Halbgeschwistern auf Spetses auf. Vor ihrer Abreise nach Russland hatte sie eine Audienz bei der Mutter des Sultans, die 29 Valide Sultana, die sich von Bouboulinas Persönlichkeit und ihrer Bitte um Hilfe beeindruckt zeigte. Bouboulina blieb etwa drei Monate in Russland und wartete auf die Beruhigung der Lage, bis die Sultanin ihren Sohn Sultan Mahmud II. zu einem Dekret überredete, mit dem Bouboulina ihr Vermögen belassen wurde. Bouboulina reiste sofort nach Spetses zurück. Gregor V. zusammen und erörterte mit ihm den Zeitpunkt des Aufstands. Beteiligung am Freiheitskampf Vorbereitungen Während des Aufenthalts in Konstantinopel oder vielleicht bei einem späteren Reise dorthin im Jahr 1818 wurde Bouboulina – als einzige Frau, der die Mitgliedschaft gestattet wurde - Mitglied des Geheimbundes Filiki Eteria, die seit einigen Jahren die Griechen auf die Revolution gegen die Osmanenherrschaft vorbereitete. Statue der Bouboulina am Hafen von Spetses Die Befreiungskämpfe Am 13. März 1821, zwölf Tage vor dem offiziellen Beginn des Unabhängigkeitskrieges, wurde von Bouboulina die erste revolutionäre Fahne am Hauptmast der Agamemnon vor dem Hafen von Spetses gehisst und mit Kanonenschüssen gegrüßt. Bouboulinas Fahne zeigte einen Adler mit einem Anker im einen Fuß und einem aus den Flammen aufsteigenden Phönix in der anderen. Am 3. April erhob sich Spetses - die erste Seemacht, die sich dem Aufstand anschloss. Einige Tage später schlossen sich die Seestreitkräfte der Inseln Hydra und Psara der von Spetses an. Die drei Inseln verfügten über dreihundert Schiffe und spielten eine führende Rolle im Krieg. Ohne eine starke Flotte hätte Griechenland kaum die Unabhängigkeit erlangen können. Nach ihrer Rückkehr nach Spetses begann sie mit Vorbereitungen für die kommende Revolution. Sie kaufte illegal Waffen und Munition, brachte sie aus fremden Häfen im Geheimen mit ihren Schiffen nach Spetses und versteckte sie in ihrem Haus oder in anderen Teilen der Insel. Im Jahre 1820 wurde auf einer Werft auf Spetses der Bau der Agamemnon, ihres Flaggschiffes, abgeschlossen. Es war eine 33 Meter lange Korvette, mit 18 Kanonen bewaffnet. Der Bau des Kriegsschiffs wurde von einigen Spetsioten den Türken hinterbracht. Da es Beschränkungen für die Größe und Bewaffnung der in griechischer Hand befindlichen Schiffe gab, wurde Bouboulina des geheimen Baus eines Kriegsschiffes beschuldigt. Es gelang ihr jedoch durch Bestechung des türkischen Beamten, der das Schiff inspizierte, nicht nur den Bau zu vollenden, sondern auch ihre Ankläger von der Insel zu vertreiben. Während der Revolution hatte Bouboulina ihre eigene kleine Privatarmee aus Spetsioten, die sie selbst bewaffnete, ernährte und bezahlte, ebenso wie die Mannschaften ihrer Schiffe. Diese Ausgaben währten eine Reihe von Jahren und umfassten auch große Geldbeträge für Nahrung und Munition, mit der die griechischen Truppen rund um die türkischen Festungen von Nafplion und Tripolis unterstützt wurden. Auf diese Weise gab Bouboulina ihr ganzes beträchtliches Vermögen während der ersten zwei Jahre des Krieges aus. Im Jahr 1819 segelte Bouboulina wieder nach Konstantinopel, möglicherweise zur Abwehr der gegen sie vorgebrachten Anschuldigungen wegen des Baus der Agamemnon. Dort traf sie mit dem orthodoxen Patriarchen 30 ferner Pylos und brachten der Küstenstadt Galaxidi im korinthischen Golf Unterstützung. Die Kapitäne der Schiffe waren ihre Söhne und Halbbrüder. Ihre Leute kämpften auch zu Lande mit den griechischen Landstreitkräften. In der Schlacht von Argos kämpften einige Dutzend Spetsioten unter Bouboulinas erstgeborenem Sohn Giannis Giannouzas gegen mehr als zweitausend Türken unter dem Kommando von Veli-Bey. Der Kampf war ungleich, Giannouzas focht zu Fuß gegen türkische Reiter und Veli-Bey, der von seinen Soldaten geschützt wurde. Er brachte den Türken von seinem Pferd und verwundete ihn tödlich mit seinem Schwert. Dabei traf eine Kugel Giannouzas in die Stirn und tötete ihn. Einige Tage vor dem Fall von Tripolis, der Hauptstadt des Peloponnes und dem Sitz des osmanischen Herrschers über die Region erreichte Bouboulina das griechische Lager außerhalb der Stadt auf einem weißen Pferd, von ihren spetsiotischen Kriegern begleitet. Sie wurde mit lautem Jubel empfangen. Auf dem Feld traf sie General Theodoros Kolokotronis, die führende Persönlichkeit im Unabhängigkeitskrieg. Zwischen beiden entwickelte sich gegenseitige Achtung und Freundschaft in solchem Maße, dass sie später durch die Ehe ihrer Kinder Eleni Boubouli und Panos Kolokotronis Familienbande knüpften. Bouboulina nahm gleichberechtigt mit den anderen Generälen an deren Kriegsrat und Entscheidungsfindung teil. Diese begannen, sie als Kapetanissa (Kapetänin) anzureden und als Megali Kyra (Große Dame). Bouboulina an Bord der Agamemnon, von Peter von Hess Nach der Erhebung von Spetses segelte Bouboulina als Kommandeurin einer Flotte von acht Schiffen - davon waren fünf ihre eigenen - nach Nafplion und begann es von See zu blockieren. Mit seinen drei Forts Bourtzi, Akronafplia und Palamidi - und mit dreihundert Kanonen bewaffnet galt Nafplion als uneinnehmbar. Bouboulina landete mit ihren Truppen im nahe gelegenen Myli, wo sie mit feurigen Reden und großer Begeisterung den griechischen Landstreitkräfte Mut machte, mit der Belagerung von Nafplion durchzuhalten. Ihre Angriffe auf die Festungsanlagen an der Küste von Nafplion, bei denen sie ihre Offiziere und Mannschaften unter heftigem Beschuss anfeuerte, werden als heldenhaft beschrieben. Nafplion wurde von den Griechen am 30. November 1822 nach einer fast zwei Jahre langen Belagerung erobert. Am 11. September 1821 fiel Tripolis an die belagernden griechischen Streitkräfte. Dem Fall der Stadt folgte ein Massaker, das drei Tage und Nächte währte und dem dreißig tausend Menschen zum Opfer fielen. Während dieses Massakers rettete Bouboulina den Harem des Hoursit Pascha, des Herrschers der Stadt. Das unternahm sie auf die Gefahr ihres eigenen Lebens, nachdem sie von der Frau des Paschas gebeten wurde, das Leben der Harems-Frauen und ihrer Bouboulina nahm auch an der Seeblockade und anschließenden Eroberung von Monemvasia teil. Ihre Schiffe blockierten 31 Kinder zu retten. Damit hielt Bouboulina ihr Versprechen, das sie im Jahre 1816 der Mutter des Sultans in Konstantinopel gegeben hatte, (als diese intervenierte, um das Vermögen Bouboulinas zu retten), wenn je eine türkische Frau um Hilfe bitten würde, werde sie diese nicht verweigern, sondern ihr Bestes tun. genslos und verbittert über die Politiker und den Ausgang des Kampfes für die Freiheit. Plötzlich war die Nation wieder in großer Gefahr. Am 12. Februar war der ägyptische General Ibrahim fast ungestört mit 4400 ägyptischen Truppen im Süden des Peloponnes gelandet. Diese Landung war die Vorhut der folgenden Haupt-Invasion, im Zuge derer die Türken die Peloponnes größtenteils zurückeroberten. Nach der Landung Ibrahims ließen die Politiker Kolokotronis wieder frei und boten ihm erneut die Führung der Armee an. Nach der Unabhängigkeit Nach der Eroberung von Nafplion blieb Bouboulina dort in einem Haus, das ihr vom Staat als Belohnung für ihre Verdienste um die Nation zur Verfügung gestellt wurde. Ende 1824 wurde das Land von einem zweiten Bürgerkrieg heimgesucht, in dem die politischen Parteien trotz der allgegenwärtigen türkischen Gefahr um die Führung stritten. Panos Kolokotronis, Bouboulinas Schwiegersohn, wurde ermordet und sein Vater, der General, verhaftet und von seinen politischen Gegnern in einem Kloster auf Hydra gefangen gehalten. Bouboulina traf Vorbereitungen zur Teilnahme an den neuen Kämpfen, als der Tod sie unerwartet ereilte: Sie wurde bei einem Streit mit den Mitgliedern der Familie Koutsis aus Spetses erschossen. Der Grund für den Streit war die Entführung einer Tochter der Koutsis durch Bouboulinas Sohn Giorgios Giannouzas. Nachruhm Nach ihrem Tod verlieh ihr die russische Marine den Ehrentitel des Admirals. Zahlreiche Straßen in Griechenland sind nach Bouboulina benannt. 1988 bis 2001 war sie auf den griechischen 1-Drachmen-Münzen abgebildet. Auch zahlreiche Schiffe - von einer Fregatte der griechischen Marine über einen Tanker [1] bis zu ungezählten Fischerbooten - sind nach Bouboulina benannt. Bouboulinas Flaggschiff Agamemnon hatte ein tragisches Ende. Das Schiff wurde nach dem Tod Bouboulinas von ihren Nachkommen dem griechischen Staat verkauft. Es wurde umbenannt in Spetses. Die Agamemnon/Spetses wurde vom griechischen Admiral Andreas Miaoulis während der Kämpfe im Bürgerkrieg 1831 auf dem Marinestützpunkt von Poros verbrannt. Statue der Bouboulina in Athen Michael von Griechenland schrieb den historischen Roman „Bouboulina, Heldin von Hellas". Bouboulina hatte die Inhaftierung von Kolokotronis entschieden abgelehnt. Sie wurde daher von der Regierung als gefährlich angesehen und zwei Mal festgenommen. Schließlich wurde sie zurück nach Spetses vertrieben, wo sie bis zu ihrem Tod blieb, vermö- In Nikos Kazantzakis’ bekanntem Roman nennt die Hauptfigur Alexis Sorbas seine Geliebte mit dem Kosenamen Bouboulina. 32 aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Daskalogiannis Daskalogiannis (griechisch Δασκαλογιάννης, eigentlich: Ioannis Vlachos (griechisch Ιωάννης Βλάχος; * um 1725 in Anopoli; † 17. Juni 1771 in Iraklio), war der Anführer eines Aufstands der griechischen Bevölkerung der Insel Kreta gegen die osmanische Herrschaft im 18. Jahrhundert. Katharina II., die griechischen Untertanen des Osmanischen Reichs zur Rebellion zu bewegen; die von ihnen angezettelten Erhebungen werden nach ihnen Orlofika (griechisch Ορλόφικα) genannt. Sie traten Anfang 1770 mit Daskalogiannis in Verbindung. Dieser organisierte daraufhin einen Aufstand von 2.000 Sfakioten gegen die türkische Herrschaft und stattete sie auf eigene Kosten mit Waffen aus. Er vertraute dabei auf die Zusage der Russen, ihn zu unterstützen. Der Aufstand begann am 25. März 1770, als an der Kirche Agios Georgios in Anopoli die griechische Fahne gehisst wurde. Der Aufstand konnte sich jedoch nicht wesentlich ausbreiten. Die russische Flotte, die in der Ägäis unter dem Kommando Grigori Orlows stand, erschien nicht vor Kreta. Ohne deren Unterstützung konnten sich die Rebellen nicht behaupten und der Aufstand wurde von den türkischen Streitkräften brutal niedergeschlagen. Der Pascha von Chania stellte Daskalogiannis Friedensverhandlungen in Aussicht. In der Hoffnung, das Leben seiner Mitkämpfer retten zu können, ergab sich Daskalogiannis bei Frangokastello zusammen mit 70 Mitkämpfern. Der Pascha bestrafte ihn jedoch furchtbar: Er befahl, Daskalogiannis die Haut bei lebendigem Leibe abzuziehen. Dies wurde am 17. Juni 1771 in Iraklio vollstreckt. Der Bruder Daskalogiannis’ soll gezwungen worden sein, dieser Tortur beizuwohnen und hierüber seinen Verstand verloren haben. Daskalogiannis-Büste in Anopoli Biografie Ioannis Vlachos stammte aus dem Dorf Anopoli in der Sfakia, einer von den Osmanen nie völlig beherrschten Region im Südwesten Kretas. Er wurde zwischen 1722 und 1730 geboren. Sein Name weist auf eine vlachische bzw. aromunische Herkunft seiner Familie hin. Sein Vater, ein vermögender Reeder, schickte ihn zur Ausbildung ins Ausland; die dort erworbene Bildung brachte ihm den Spitznamen Daskalogiannis (‚Lehrer Giannis‘) ein. Er wird um 1750 als leitender Beamter der Region von Sfakia und als Eigner von vier Handelsschiffen genannt. Der Aufstand von 1770 Während des Russisch-Türkischen Kriegs (1768–1774), versuchten die Brüder Grigori Grigorjewitsch Orlow und Fjodor Grigorjewitsch Orlow im Auftrag der russischen Zarin Denkmal in Anopoli 33 Nachruhm Zahlreiche volkstümliche Erzählungen und Lieder haben das Andenken an Daskalogiannis wach gehalten und ihn unsterblich gemacht. Am bekanntesten ist eine Ballade des armen Senners Barba-Pantzelios von Mouri - To tragoudi tou Daskalogianni (1786): ...Sie kommen nach Frangokastello, sich zu ergeben, Der Pascha befiehlt, sie sofort zu entwaffnen. sie legen die Waffen nieder voll dunkler Ahnung: dass keiner von ihnen jemals kehrt nach Hause. Der Flughafen Chania „Ioannis Daskalogiannis“ (CHQ/LGSA) ist nach Daskalogiannis benannt, ferner eine Fähre, zahlreiche Straßen und Vereine. In seinem Geburtsort Anopoli sowie in Iraklio erinnern Denkmäler an ihn. …Φτάνουν στο Φραγκοκάστελο και στον πασά ποσώνου, κι εκείνος δούδει τ' όρντινο κι ευτύς τσοι ξαρματώνου. Ούλους τσοι ξαρματώσασι και τσοι μπισταγκωνίζου και τότες δα το νιώσασι πως δεν ξαναγυρίζου. aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Andreas Miaoulis Andreas Miaoulis, auch Andreas Vokos Miaulis oder Andreas Bokos Miaoulis, (griechisch Ανδρέας Βώκος Μιαούλης, * 20. Mai 1769; † 24. Juni 1835 in Piräus [1]) war ein griechischer Admiral. handel ein ansehnliches Vermögen erworben hatte, ließ er sich auf Hydra nieder. 1821 schloss er sich der griechischen Revolution an und beteiligte sich mit seinem Schiff "Leonidas" an allen Streifzügen jenes Jahrs. Andreas Miaoulis. Lithografie von Karl Krazeisen Büste von Miaoulis. Miaoulis wurde als Andreas Vokos entweder auf Euböa oder auf der Insel Hydra als Kind einer albanischstämmigen Familie geboren. Den Zunamen Miaoulis legte er sich erst als Erwachsener zu. Seine Karriere begann Miaoulis in der Seefahrt. Schon im Alter von 16 Jahren kommandierte er ein familieneigenes Schiff. Nachdem er sich durch Getreide- Zum Oberbefehlshaber der griechischen Flotte ernannt, siegte er am 5. und 6. März bei Patras sowie am 20. September 1822 im Kanal von Spezzia und vernichtete am 12. Mai 1825 einen Teil der im Hafen von Modon liegenden feindlichen Flotte. Er verbrannte am 8. Dezember 1825 eine feindliche 34 Fregatte, kaperte mehrere Transportschiffe und nötigte Ibrahim Pascha am 8. Januar 1826 zu der für diesen unglücklichen Seeschlacht am Kap Papas (Araxos). 1827 durch Lord Cochrane verdrängt, übernahm er nach der Schlacht von Navarino wieder den Oberbefehl über die griechische Flotte. Als Haupt der antirussischen Oppositionspartei gegen Ioannis Kapodistrias bemächtigte er sich im Juli 1831 des Hafens von Poros und verbrannte, von der russischen Flotte eingeschlossen, am 13. August 1831 die dort liegenden griechischen Kriegsschiffe Hellas und Hydra, um sie nicht der russischen Flotte überlassen zu müssen, was als eine fast landesverräterische Tat angesehen werden konnte. Die Ermordung Kapodistrias' am 9. Oktober 1831 schützte ihn jedoch vor Verfolgung. Nach der Wahl des Prinzen Otto von Bayern zum König von Griechenland gehörte er zu den Huldigungsdeputierten. Bei der Organisation der Marine wurde er zum Konteradmiral, am 9. Oktober 1833 zum Seepräfekten Statue auf der Platia Miaoulis in Ermoupolis und 5. April 1835 zum Vizeadmiral ernannt. Doch starb er im Alter von 66 Jahren am 24. Juni 1835 in Piräus. Auf Anordnung der griechischen Regierung wurde sein Grab an der nach ihm benannten Akti Miaoulis (Miaoulis-Küste) mit einem Denkmal geschmückt. Sein einbalsmiertes Herz wird im Museum von Hydra aufbewahrt. Auch seine Gebeine wurden 1986 nach Hydra überführt. Der spätere Ministerpräsident Nikolaos Anasthasios Miaoulis, († 1867 in Paris) war einer von Miaoulis' Söhnen. aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Konstantin Kanaris Konstantin Kanaris (Κωνσταντίνος Κανάρης; * 1790 in Psara, Griechenland; † 14. September 1877 in Athen) war ein griechischer Seeheld und Staatsmann. Kanaris war zunächst Kapitän auf einem kleinen Kauffahrteischiff, stellte sich jedoch zu Beginn des griechischen Freiheitskampfes sofort in den Dienst seines Vaterlands. Im Kanal von Chios sprengte er in der Nacht vom 18. auf den 19. Juni 1822 das türkische Admiralschiff des Kapudan Pascha Kara-Ali durch Einsatz zweier Brander in die Luft und verbrannte am 9. November 1822 das türkische Admiralschiff im Hafen von Tenedos. Am 17. August 1824 steckte er bei Samos eine große türkische Fregatte sowie viele kleinere Transportschiffe in Brand. Sein Angriff auf die ägyptische Flotte im Hafen von Alexandria am 10. August 1825 blieb jedoch Konstantin Kanaris -Lithografie von Karl Krazeisen erfolglos. 1826 befehligte er die Fregatte "Hellas" und vertrat seine Heimatinsel Psara 35 1827 in der griechischen Nationalversammlung (die Insel wurde allerdings 1830 im Londoner Vertrag kein Teil des freien Griechenland). Präsident Kapodistrias ernannte Kanaris im Mai 1828 zum Befehlshaber von Monemvasia und vertraute ihm später ein Geschwader von Kriegsschiffen an. Nach der Ermordung Kapodistrias im Oktober 1831 zog sich Kanaris auf die Insel Syra zurück, diente aber später wieder als Schiffskapitän erster Klasse. Kanaris als Minister Freunden ein streng konstitutionelles Programm vor, doch wurde es vom Hofe nicht angenommen. Diese Zurückweisung war mit ein Anlass für den folgenden Aufstand von Navplia, der zum Sturz des Königs führte. Nach der Abreise Ottos im Oktober 1862 beteiligte sich Kanaris kurzzeitig an der provisorischen Regierung, dem so genannten Triumvirat, der er bis zum Februar 1863 angehörte. Unter dem neuen König Georg trat er am 17. März 1864 als Marineminister an die Spitze eines Kabinetts, das sich am 28. April aber wieder auflöste. Die gleiche Stellung nahm er dann zwischen dem 6. August 1864 und März 1865 ein. Kanaris bei Chios Im Oktober 1848 trat Kanaris als Marineminister und Präsident des Kabinetts an die Spitze eines Koalitionsministeriums, das sich bis zum Dezember 1849 behauptete. Als im Mai 1854 die Westmächte in Griechenland einschritten, übernahm Kanaris im Kabinett Mavrokordatos die Marineverwaltung, die er bis zum Juni 1855 führte. Im Juni 1877 wurde er wieder und Ministerpräsident im sterium. Konstantin Kanaris Posten bis zu seinem Tod am 1877. Im Januar 1862 übertrug ihm König Otto von Griechenland die Bildung eines neuen Kabinetts. Kanaris legte mit seinen politischen 36 Marineminister Koalitionsminibehielt diesen 14. September Kreta trauert um ehemaligen Bischof Irinäos Griechenlandzeitung 15.5.2013 Der frühere Bischof von Kissamos und Selino auf Kreta, Irinäos Galanakis, starb am Dienstag vor Ostern im biblischen Alter von 101 Jahren. Irinäos war eine der herausragenden Persönlichkeiten der Insel, Metropolit von Deutschland, Mitbegründer unter anderem der Orthodoxen Akademie Kreta und der Reederei ANEK. Irinäos Galanakis wurde am 10. November 1911 im Dorf Neochori im Landkreis Apokoronas bei Chania geboren. Er studierte auf Kreta, in Athen, in Lille und Paris Theologie und Sozialwissenschaften und war zunächst Religionslehrer. 1946 erhielt Irinäos die Priesterweihe, elf Jahre später wurde er zum Bischof von Kissamos und Selino berufen (seit 1962 im Rang eines Metropoliten). Metropolit Irinäos (Mitte) auf einer Veranstaltung zum 90. Jahrestag des Beginns der Balkankriege 2002 (Foto: ek/Archiv) Auf seiner Heimatinsel gründete Irinäos zahlreiche soziale Einrichtungen, wie die Orthodoxe Akademie im Ort Kolymbari – die ökumenische Begegnungsstätte galt zur Zeit ihrer Gründung 1971 als wichtige Stätte des Widerstandes gegen die Diktatur und verfügte über ein Mustergut zur Modernisierung der Landwirtschaft –, Heime für Kinder, Altenheime und anderes. Besonders wichtig war sein Beitrag zur Gründung der ANEK im Jahr 1967. Es handelte sich dabei um die erste griechische Reederei in Form einer Aktiengesellschaft und die erste Volksaktienreederei weltweit. Vorausgegangen war die Schiffskatastrophe der Fähre „Heraklion“ der Reederei Typaldos im Dezember 1966: 241 Menschen, vor allem ärmere Kreter, die auf dem Zwischendeck reisten, ertranken. Irinäos war ehrenhalber Aufsichtsratsvorsitzender der Gesellschaft auf Lebenszeit. Er wurde außerdem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet; 2009 eröffnete der Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäos, ihm zu Ehren ein Museum in Kissamos. Im Dezember 1971 berief der Heilige Synod des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel den für das Obristenregime (1967-74) unbequemen Bischof zum Metropoliten von Deutschland. Irinäos sorgte unter anderem dafür, dass die orthodoxe Kirche in Deutschland 1974 neben der katholischen und evangelischen Kirche als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt wurde. Während seiner Amtszeit entstanden die Dreifaltigkeitskirche und die Büros der Metropolie in Bonn sowie eine Vielzahl weiterer Kirchen in der Bundesrepublik. Außerdem wandte er sich mit seinen Samstagspredigten im Bayrischen Rundfunk aktiv gegen die Diktatur in seiner Heimat. Irinäos trat 1980 von diesem Posten zurück. Seine Wiederwahl als Bischof von Kissamos und Selino war 1981 von Turbulenzen begleitet: Die Provinzialsynode von Kreta hatte eigentlich einen anderen Kandidaten gewählt, das Volk aber verweigerte die Gefolgschaft und vernagelte die Türen der Kathedrale, um die Inthronisation zu verhindern. Schließlich wählte die Synode unter dem Druck der Basis Irinäos, der das Amt bis zu seinem Rücktritt aus Altersgründen im Jahr 2005 beibehielt. Die Beisetzung des streitbaren und populären Kirchenmannes fand unter großer Anteilnahme am Gründonnerstag statt. Seine letzte Ruhestätte fand er im Hof der Kathedrale von Kissamos. (GZak) 37 Kurzmeldungen aus der Griechenlandzeitung Griechenlandzeitung 27. 3. 2013 Als „tödlichstes“ Jahr für die griechischen Braunbären erwies sich nach Angaben der Tierschutzorganisation Arctouros 2012. Insgesamt fielen elf Petze dem Autoverkehr zum Opfer, bei einem Unfall sogar zwei. Auch waren Jungtiere darunter, was Anlass zu besonderer Besorgnis gebe. Vier angefahrene Bären kamen mit dem Leben davon, hieß es weiter. Der bisherige Negativrekord lag 2009 bei neun getöteten Bären. Doch auch das laufende Jahr forderte bereits in nur 40 Tagen zwei Opfer unter den griechischen Bären. Als schlimmste Bärenfalle erwies sich 2012 der Autobahnzubringer zwischen Siatista und Krystallopigi mit sechs Opfern. Arctouros fordert daher zum wiederholten Male das Anbringen von Schutzzäunen auch an den Zubringern zur „Egnatia“-Autobahn, eine Verbesserung der Bärenwechsel an der „Egnatia“ sowie am Zubringer Kastoria-Siatista und eine Beschilderung mit Warnhinweisen. (GZak) Elf Bären 2012 bei Unfällen getötet Aufruf zur Rettung des Griechischen Schäferhundes GZ, 20. März 2013 Die Umweltschutzorganisation „Arcturos“ bittet um Unterstützung für die Rettung des Griechischen Schäferhundes. Die Organisation betreibt in Agrapidia bei Florina in Nordgriechenland eine Zuchtstation für die vom Aussterben bedrohte historische Hunderasse und braucht dringend Mittel. Interessenten können zu diesem Zwecke einen der elf Hunde der Zuchtstation für 100 Euro im Jahr adoptieren. Das Geld fließt in die Verpflegung, die medizinische Betreuung und die Pflege der Tiere. Die Adoptiveltern suchen sich „ihren“ Hund auf der Website des E-Shops aus (http://www.arcturos.gr/eshop/ eshop.php?idsub=29). Nach demselben Verfahren kann man übrigens auch Bären und Wölfe adoptieren, deren Schutz das besondere Anliegen der Organisation ist. Der Griechische Schäferhund ist eine von zwei vermutlich schon in der Antike bekannten Hunderassen Griechenlands. Er wird seit Jahrhunderten im griechischen Bergland zum Schutz der Herden vor wilden Tieren wie Wölfen oder Bären gezüchtet. Er gilt als stark, treu, klug, eigenwillig, wachsam und anpassungsfähig. Im Typ erinnert er an den Illyrischen Schäferhund Šarplaninac. „Arcturos“ bemüht sich, den Griechischen Schäferhund durch die Fédération Cynologique Internationale (FCI) als eigene, gefährdete Rasse anerkennen zu lassen. Bis heute hat die Organisation mehr als 500 Welpen aus ihrer Zuchtstation an Hirten verschenkt. So können die Herden auf natürliche Weise vor den großen Fleischfressern geschützt werden, und die Hirten verzichten im Gegenzug auf andere Maßnahmen, namentlich Giftköder. (GZak) Griechenlandzeitung, 3. 4. 2013 Zu den Geheimnissen der Langlebigkeit vieler Griechen soll auch der bekannte „ellinikos“, der griechische Kaffee, zählen. Zu diesem Ergebnis kam ein Wissenschaftlerteam der Universität Athen nach einer Feldstudie auf der Insel Ikaria. Die Studie wurde im Fachblatt „Journal of Vascular Medicine“ veröffentlicht und am Samstag auf einem Kongress zur Herz- und Gefäßmedizin in Athen vorgestellt. Das Geheimnis liegt demnach in der besonders schonenden traditionellen Zubereitungsweise des Kaffees in Griechenland, aber auch auf dem übrigen Balkan und im Orient. Dabei wird das Kaffeepulver zusammen mit dem Wasser und gegebenen Ist griechischer Kaffee besonders gesund? 38 falls Zucker in einem Spezialkännchen mit breitem Boden und enger Öffnung, dem „briki“, langsam aufgekocht, am besten auf Holzkohleglut. Anscheinend enthalte der griechische Kaffee deshalb viele Polyphenole, starke Antioxidantien, die die Zellalterung verlangsamen und die Funktion des Endothels, der inneren Zellschicht der Gefäße, verbessern, so der Biochemiker und Mitautor der Studie, Thanassis Papavassiliou, gegenüber der Tageszeitung „Ta Nea“. Und die Kardiologin Christina Chryssochoou fügt hinzu: „Das Geheimnis liegt offenbar in der Kohle glut. Je langsamer der Kaffee kocht, desto mehr Antioxidantien enthält er. Und in einem maßvollen Konsum, also zwei Tässchen am Tag“. (GZak) Griechenlandzeitung, 3. 4. 2013 Nach fast 50 Jahren wurde auf der türkischen Ägäisinsel Gökçeada (Imbros) wieder eine griechische Grundschule zugelassen. Die endgültige Genehmigung für die Wiederinbetriebnahme bestätigte am Donnerstag der türkische Bildungsminister Nabi Avcı. Im Prinzip hatte das Ministerium bereits vor über einem Jahr zugestimmt. Die Grundschule im Ort Agii Theodori (Zeytinliköy) war 1964 geschlossen worden, wie alle griechischen Bildungseinrichtungen auf der damals noch mehrheitlich von Griechen bewohnten Insel. Die verbliebenen Mitglieder der griechischen Gemeinde sowie die Exilverbände hatten 2011 den Antrag auf Wiederinbetriebnahme gestellt und das verfallene Schulhaus aufwändig renovieren lassen. Agii Theodori ist das letzte Dorf mit mehrheitlich griechischer Bevölkerung auf Imbros. Es ist der Herkunftsort des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäos I. (GZak) Griechische Schule auf türkischer Insel genehmigt GZ, 07.06.2013 Einen Platz im Guinness-Buch der Rekorde beansprucht die größte Auswilderung von Gänsegeiern, die weltweit jemals stattgefunden hat. Sie soll am Samstag, dem 8. Juni, um 11.30 Uhr im Ort Archanes südlich von Heraklion auf Kreta stattfinden und betrifft zehn Geier, die vergiftet oder verletzt auf der Insel aufgefunden und durch das Griechische Zentrum für die Pflege von Wildtieren EKPAZ auf der Insel Ägina gesund gepflegt wurden. Wer an dem Event teilnehmen will, kann um 10.30 am Eleftherias-Platz in Heraklion (am Venizelos-Denkmal) einen der Busse nehmen, die die Kommune Asteroussia bereitstellt. Die Pflege und Auswilderung der Geier wurde außerdem von Minoan Lines, dem Forstamt und der Region Kreta, der Kommune Archanes und dem Tanzverein Aetojannis unterstützt, der nach der Aktion auf dem Hauptplatz von Archanes zu kretischen Tänzen und Raki einlädt. (Griechenland Zeitung / ak) Massenauswilderung von Geiern auf Kreta GZ, 27. 6. 2013 Im nordgriechischen Hafen Igoumenitsa wurden am Mittwoch zwei Schmuggler verhaftet, die illegal 107 griechische Landschildkröten ins Ausland transportieren wollten. Die beiden Männer im Alter von 38 und 48 Jahren wollten auf einem LKW, auf dem sie auch zwei Esel untergebracht hatten, den Weg ins Ausland antreten. Nachdem das Fahrzeug gründlich untersucht wurde, hat die Polizei unter dem Futter für die Esel in einem eigens dafür eingerichteten Raum die Schildkröten entdeckt. Diese sowie die beiden Esel wurden nach der Verhaftung der beiden mutmaßlichen Täter dem Tierschutzverein von Igoumenitsa übergeben. (Griechenland Zeitung / eh) Illegaler Tiertransport in Igoumenitsa aufgedeckt Besuchen Sie doch mal die Website der Griechenlandzeitung. Dort können Sie aktuelle Meldungen lesen, ein Probe-Abo bestellen oder im Shop Bücher und hübsche Griechenland-TShirts kaufen. 39 Programm der Hellasfreunde 2013 / 2014 ACHTUNG: Neue Anfangszeiten 19:30 Uhr ! Ort: Tell-Saal, Bernstr. 101, Ostermundigen Eintritt frei Mittwoch 23. Oktober, 19:30 Uhr Philhellenen - als Europäer für Griechenlands Freiheit kämpften. Aus ganz Europa kämpften 1821 Philhellenen für Griechenlands Freiheit – auch aus der Schweiz, einer gar aus Ostermundigen. Vortrag von Andreas von Waldkirch. Nach dem Vortrag gibt es einen Apéro mit Wein, gesponsert von Nikos Import Eintritt frei Mittwoch 13. November, 19:30 Uhr Das Kaffeehaus der Lügen. Ausgehend von der Erzählung „Kaffeehaus der Lügen“ der von der Insel Chios stammenden Schriftstellerin Despina Tomasani präsentieren Juno und Felix Haller Lieder und Texte über das Meer, die Fischer, über Rebetiko-Sängerinnen und Hafenkneipen. Dieser Vortrag wir gesponsert vom Restaurant PONY in Frutigen. Eintritt frei Mittwoch 4. Dezember, 19:30 Uhr Karneval auf Skyros – eine Winterreise nach Griechenland. Illustriert mit vielen schönen Bildern wird uns Katharina Roller (www.nissomanie.de) über die einzigartigen Karnevalsbräuche auf dieser wunderschönen und traditionsreichen Insel berichten. Dieser Vortrag wird unterstützt durch die Griechenlandzeitung Freitag 24. Januar, 19.00 Uhr Anmeldung erforderlich Mitgliederversammlung der Hellasfreunde mit anschl. gemütlichem Teil. Mittwoch 12. Februar, 19:30 Uhr * Eintritt frei Ostern auf Kreta – Video-Film von Fred Wyss. Der Film entstand im Frühling 2013 und Dokumentiert eine Reise durch den „Wilden Westen“ Kretas. Gezeigt wird natürlich auch das griechische Osterfest. Mittwoch 12. März, 19:30 Uhr * Eintritt frei Referat, Dia-Vortrag, Film, .... über Griechenland Thema noch offen. Mittwoch 2. April, 19:30 Uhr * Eintritt frei Vortrag von Jannis Zinniker: Das Thema steht nicht fest – aber egal was es sein wird, die Vorträge von Jannis Zinniker sind immer sehr informativ und spannend. Mittwoch 23. April, 19:30 Uhr * Eintritt frei Reserve-Termin. Wir haben den Termin absichtlich noch nicht verplant - evtl. fällt uns im Laufe der Winters noch etwas zu – oder sonst gibt es ein gemeinsames Abendessen oder so. * Termin kann noch ändern, Änderungen bleiben generell vorbehalten. Provisorisch! Aktuelle Informationen auf www.hellasfreunde.ch 40