Online-Probeheft - Schulz
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Online-Probeheft - Schulz
Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de 01/2013 Ihre Nutzungsrechte - bitte beachten! ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION WISSENSCHAFT PRAXIS BERUFSPOLITIK International ab S. 10 Rehabilitation ab S. 17 SI und Evidenz ab S. 23 SI und Evidenz ab S. 28 Soziale Ergotherapie – ein Fachbereich der Ergotherapie in Brasilien Erste Schritte zur Die Wirksamkeit des Optimierung der Hilfsmittel- Sensorisch-Integrativen versorgung in Deutschland Therapieansatzes Der Bezugsrahmen Sensorische Integration: Damals, heute und in Zukunft Schulz-Kirchner Verlag GmbH · Postfach 12 75 · D-65502 Idstein · Postvertriebsstück · Entgelt bezahlt · D 6483 · ISSN 0942-8623 · 52. Jahrgang Zum 1. Januar 2013 wurde von der Deutschen Post das Produkt „Infobrief“ eingestellt. Dadurch wird uns die Möglichkeit genommen, gezielte Buchwerbung – also in kleineren Aussendungsmengen – kostengünstig zu verschicken. Vor diesem Hintergrund würden wir uns freuen, wenn wir Ihnen unsere Verlagsinformationen zukünftig per E-Mail zusenden dürfen. Dafür – das schreibt das Datenschutzgesetz vor – benötigen wir Ihre Zustimmung, um die wir Sie herzlichst bitten. - Fotolia.com Für Sie Durch diesen Weg der Zustellung erhalten Sie unsere Informationen noch schneller! Ihre Zustimmung geben Sie uns am einfachsten per E-Mail an info@schulz-kirchner.de: Stichwort „Zustimmung E-Mail-Nutzung“ – vergessen Sie bitte Ihren Namen und Ihre Anschrift nicht. Oder Sie nutzen das Formular auf unserer Webseite: www.schulz-kirchner.de/zustimmung_email_ nutzung.htm. Selbstverständlich können Sie Ihre Zustimmung jederzeit widerrufen. ofo © masterzphot Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de Für Sie Für uns Für die Umwelt Für uns © fe rkelr a gga e-F otoli a.co m Formular für Ihre Zustimmung www.schulz-kirchner.de/zustimmung_ email_nutzung.htm Wir möchten Sie natürlich auch zukünftig – insbesondere über neue Fachpublikationen – informieren. Dabei gehen wir bei der Empfänger auswahl sorgfältig vor und mit Ihrer Anschrift im Speziellen ganz sensibel um. Denn Ihre Daten nutzen wir nur zu eigenen Werbezwecken – es erfolgt keine Weitergabe an Dritte. Für die Umwelt Lassen Sie uns gemeinsam etwas für die Umwelt tun, indem wir Papierressourcen schonen! Herzlichen Dank Schulz-Kirchner Verlag GmbH Mollweg 2, 65510 Idstein Telefon:+49 (0) 6126 9320-18 Telefax: +49 (0) 6126 9320-50 info@schulz-kirchner.de www.schulz-kirchner.de Das Gesundheitsforum SchulzKirchner Verlag Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser! Auf dem Titelfoto sehen Sie eine Stadtansicht von São Paulo/Brasilien. Sie gehört zum ersten Beitrag dieser ersten Ausgabe im Jahr 2013. Aber, was haben São Paulo und Brasilien mit dem Leben und der Ergotherapie in Deutschland zu tun? Hier ein paar – zum Teil persönliche – Antworten: Preisgünstig in unseren Supermärkten angebotene Gänse wurden mit Gensoja gefüttert, das auf ehemals von Regenwäldern bedecktem brasilianischem Boden wächst. Das war eine Nachricht, die ich kurz vor Weihnachten im Radio hörte. Brasilien liegt sozusagen um die Ecke. Und wenn 2014 dort die Fußballweltmeisterschaft ausgetragen wird, rückt Brasilien für uns noch näher. Das Spiel mit dem Ball findet dann in deutschen Wohnzimmern statt, beispielsweise auch in meinem. Ja, ich schaue mir manchmal Fußballspiele an. Auch tanze ich gerne zu Samba-Rhythmen. Eine Freundin von mir besitzt eine Green Card für Brasilien und so weiter und so weiter. Auch was die Armut betrifft, ist Brasilien heute möglicherweise überall. So sind mir gerade in der Zeit vor Weihnachten einige Meldungen aus unseren Landen aufgefallen, die alle mit dem Gegensatz „arm-reich“ zu tun haben: In der ersten Fassung des Armuts- und Reichtumsberichtes 2012 stand zu lesen, dass die „Einkommensspreizung“ zugenommen habe. Dies verletze „das Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung“ und könne den „gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden“.1 Eine Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung belegt aufgrund ihrer Analysen, dass die Mittelschicht in Deutschland seit 15 Jahren schrumpft und dass sozialer Aufstieg immer seltener gelingt.2 Und die Nationale Armutskonferenz (nak) stellt fest: Wer in Deutschland arm ist, hat immer weniger Chancen, der Armut zu entfliehen. Näheres ist auf der Internetseite www.nationalearmutskonfe renz.de nachzulesen. Wenn also Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten in anderen Ländern bereits Erfahrung haben in der Arbeit mit Menschen, die durch Armut in ihrer körperlichen Gesundheit, Teilhabe und Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind, so können wir in Deutschland davon eventuell sogar „profitieren“. Lassen Sie uns von ihnen lernen! Lydia Köhler Chefredakteurin Thomas Öchsner, Süddeutsche Zeitung, 28.11.2012 Bertelsmann-Stiftung, Pressemeldung, 13.12.2012 1 2 Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE 3 © Johanna Mühlbauer – Fotolia.com © artalis – Fotolia.com Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de INHALT International 10 Rehabilitation17 Margaret Schmidt Soziale Ergotherapie – ein Fachbereich der Ergotherapie in Brasilien Editorial Anika Cordes, Michael Hubert, Otto Inhester Erste Schritte zur Optimierung der Hilfsmittelversorgung in Deutschland 3 Infothek6 Leserzuschrift 6 Die Feldenkrais-Bibliothek 6 6.000 Euro für Weiterbildung 6 Legasthenie: Hilfe für Eltern 7 „Washabich.de“ macht Diagnosen verständlich 8 Ausgezeichnet: Das Deutsche Bündnis gegen Depression 8 Selbsthilfe-Maßnahmen gesucht 9 Leitlinien: Gemeinsam mit Patienten erarbeiten 9 Verleihung des Antistigma-Preises 9 International10 Soziale Ergotherapie – ein Fachbereich der Ergotherapie in Brasilien 4 Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE Rehabilitation 17 Erste Schritte zur Optimierung der Hilfsmittelversorgung in Deutschland SIund Evidenz 23 Wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit des Sensorisch-Integrativen Therapieansatzes bei Kindern SIund Evidenz 28 Der Bezugsrahmen Sensorische Integration: Damals, heute und in Zukunft Infothek32 Recht + Finanzen: Häusliches Arbeitszimmer eines Ergotherapeuten 32 Rezensionen 34 Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. © Tatjana Balzer– Fotolia.com © Christian Schwier – Fotolia.com Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de INHALT 23 SI und Evidenz SI und Evidenz 28 Andrea Hasselbusch, Dagmar Schuh Der Bezugsrahmen Sensorische Integration: Damals, heute und in Zukunft A. Eschbour, M. Funck, K. Jantsch, C. Majerus Wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit des Sensorisch-Integrativen Therapieansatzes bei Kindern 01/2013 Aus der Fachpresse 35 www: Pflegen und leben 36 Veranstaltungen 37 DVE AKADEMIE 38 Annoncen kompakt Neues für Mitglieder 39 Termine + Seminare 39 Verschiedenes 43 Stellenmarkt 44 Vorschau/Impressum47 ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION wird regelmäßig an IBR, IBZ, CARELIT, CINAHL, EMBASE, OTDBASE und ZPID zur bibliografischen Auswertung verschickt. Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. DVEaktuell Die Beilage nur für DVE-Mitglieder in diesem Monat u.a. mit folgenden Themen: -Neujährchen - Informatives Trio für Ihre verordnenden Ärztinnen und Ärzte - Kompetente KollegInnen zur Erstellung von Testbeschreibungen gesucht - Viel Neues bei REHADAT! - Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen - Zahlreiche Assessment-Infos aktualisiert - DVE-Landesversammlung in Niedersachsen - 18. ENOTHE-Kongress in Vilnius -WFOT-Delegation -Reform der Berufsausbildung in den therapeutischen Gesundheitsberufen - Schüler-Mitgliedschaft im DVE: Ein Dankeschön an die Ergotherapie-Schulen - 4. Arbeitstreffen der Projektgruppe „Lernende“ Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE 5 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de INFOTHEK Leserzuschrift ! Et Reha 10/2012 (S. 19-23) und 11/2012 (S. 16-21): Wunstorfer Leitfaden, B. Winter Vom Leitfaden zum „Light“faden: Angesichts der Vielzahl der im Artikel aufgeführten Therapieansätze verstehen wir den Wunsch nach einer Gliederung sehr gut. Doch führt es in diesem Falle zu Verwirrung, wenn die Therapieansätze gesondert unterschieden werden in kindzentrierte, sensomotorisch-perzeptive, neuropsychologisch orientierte und umfeldzentrierte ergotherapeutische Interventionen. Diese Unterscheidungen sind verwunderlich, da wir ja stets im ergotherapeutischen Prozess kind- und familienzentriert vorgehen. Besser wäre es zu betonen, dass ErgotherapeutInnen (ET) in Deutschland anno 2012 die Empfehlung der ADHSKonferenz umsetzen, indem sie anhand der ermittelten Alltagsschwierigkeiten und Ressourcen die Trainingsprogramme individuell an einen Klienten angepasst auswählen und anwenden. Ebenso streben wir als ET den Transfer in den häufig so schwierigen Alltag an und versuchen Veränderungen im Umfeld zu erzielen, was man dann als umfeldzentriert bezeichnen kann. Die im Artikel vorgestellten Therapieprogramme empfehlen ihren Nutzern fast ausnahmslos ein solches individualisiertes Vorgehen. Auch sind sie ergänzt um die Themen Entspannung, Elterntraining und Umfeldtraining, die im Artikel nur kryptisch oder überhaupt nicht erwähnt werden. In Bezug auf die Positionierung der einzelnen Konzepte fragen wir uns, warum z.B. das AlertProgramm, das bereits seit 1994 besteht und Basis für viele Konzepte ist (z.B. EST), als Letztes und unter den sensomotorischperzeptiven Ansätzen genannt wird. Irritierend finden wir auch die angegebenen Verordnungsvolumina für die vorgestellten Programme. Einmal werden sie den Konzepten entnommen, ein anderes Mal dem Heilmittelkatalog, teilweise werden sie von der Autorin willkürlich festgelegt. Bezug nehmend auf den Heilmittelkatalog stellt sich zudem die Frage, unter welcher Positionsnummer eine neuropsychologisch orientierte Behandlung abgerechnet werden soll. Oder sind unter dem Punkt „Verordnungsmodalitäten“ etwa nicht die Modalitäten zur Abrechnung mit den Kassen gemeint? Selbstredend müssen in einem solchen Artikel Therapiekonzepte verkürzt beschrieben werden. Dies sollte jedoch nicht, wie z.B. bei dem „Alert Programm (AP)“ von M.S. Williams und S. Shellenberger geschehen, zu einer falschen Darstellung führen. Das Pro- gramm wird im Artikel als ein in drei Phasen gegliederter „sensomotorisch-perzeptiver“ Behandlungsansatz angegeben. Das stimmt nur bedingt, denn das Alert-Programm unterstützt den Klienten auch auf kognitiver Ebene: In der 1. Stufe soll er einen unangemessenen Erregungszustand registrieren lernen. Die ET entwickelt dann gemeinsam mit ihm Strategien der Regulierung, die seine Arbeitsleistung und die Möglichkeit zur Aktivität und Partizipation optimieren. Das Alert-Programm bedient sich dabei sensorischintegrativer und neuropsychologischer Strategien, die in Stufe 2 für die eigene Verhaltensregulation angewandt werden. In Stufe 3 werden dann umfeldzentrierte Strategien erarbeitet, die es dem Klienten gestatten, die eigene Verhaltensregulation im schulischen Umfeld bzw. in Arbeits- und Gruppensituationen umzusetzen. Während des gesamten therapeutischen Prozesses findet eine intensive Beratung und Umfeldanpassung statt. Genau wegen dieses Aufbaus war das „Alert-Programm“ Grundlage für zahlreiche andere Therapiekonzepte, die sich aus ihm heraus entwickelt haben! Die Autorinnen des AlertProgramms empfehlen einen individuell angepassten Mix aus Einzel- und Gruppentherapie. Ein Verordnungsvolumen ist nicht vorgesehen und somit in dem Artikel mit „30 Einheiten sensomotorisch-perzeptive Einzelbehandlung“ falsch wiedergegeben. Ein weiteres Beispiel für eine irreführende Darstellung von Therapieansätzen ist das von vielen ETs angewandte „Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kinder“ von G.W. Lauth und P.F. Schlottke. Neben Fehlangaben (Altersbezeichnungen und Anzahl der Therapiebausteine) fehlen im Wunstorfer Leitfaden die von den Autoren ergänzten Therapiebausteine „Wissensvermittlung“ und „Vermittlung sozialer Kompetenzen“. Ebenso fehlt auch hier ein Hinweis auf die umfeldzentrierte ergotherapeutische Intervention, welche in diesem, wie in vielen weiteren genannten Konzepten fester Bestandteil der vorgesehenen Intervention ist. In der Übersicht des „Wunstorfer Leitfadens“ werden sehr viele Modelle vorgestellt, die in der Ergotherapie bei AD(H)Seingesetzt werden. Damit will er laut seinem Selbstverständnis praktizierenden ErgotherapeutInnen eine Orientierung für ihre Entscheidungen geben. So ist es mehr als ärgerlich, dass die Autorin die „B. Winter-Programme“ in den Vordergrund rückt, andere Konzepte verfälscht darstellt und wieder andere Konzepte (wie z.B. Entspannung) völlig weglässt. Leider versäumt es der Artikel auch, darauf einzuge- Die Feldenkrais-Bibliothek 6.000 Euro für Weiterbildung Seit Ende 2012 steht eine annotierte Bibliografie zur Feldenkrais-Methode zur Verfügung. Sie umfasst 400 Bücher, 500 Multi-mediaprodukte und ca. 800 Artikel aus den Jahren 1930 bis November 2012. Junge berufliche Talente der Gesundheitsfachberufe – also auch ErgotherapeutInnen – können sich um das Weiterbildungsstipendium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bewerben. Für die Dauer von maximal drei Jahren stehen den einzelnen StipendiatInnen jeweils bis zu 6.000 Euro für fachbezogene Weiterbildungen Neben deutschsprachigen Ausgaben sind englische und z.T. auch anderssprachige Titel verzeichnet. Die Bibliografie ist online erschienen und kann kostenlos in mehreren PDFs geladen werden. Direktlink: www.feldenkraiszentrum.de/Feldenkrais-Methode/FeldenkraisBibliothek z.T. auch für berufsbegleitende Studiengänge zur Verfügung. Wer sich bewerben möchte, sollte nicht älter als 25 Jahre sein und die Berufsausbildung mit mindestens der Note 1,9 bestanden haben. Auch andere begründete Qualifikationen zählen. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Februar 2013! Weitere Informationen: www.weiterbildungsstipendium.de 6 Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de INFOTHEK hen, für welche Klienten welche Konzepte besonders sinnvoll erscheinen und warum. Wir warnen deshalb davor, den Wunstorfer Leitfaden als allgemein gültig zu verstehen. Vielmehr stellt er die von der individuellen Sichtweise geprägte Zusammenstellung einer einzelnen Ergotherapeutin dar. Sabine Ott und Dagmar Schuh, Stuttgart Antwort von Britta Winter Der Wunstorfer Leitfaden wurde von mir als Überblick über die Ergotherapie bei ADHS, aber auch ausdrücklich als Diskussionsgrundlage konzipiert. So freut es mich, wenn nun eine Diskussion in Gang kommt! Ich bedanke mich bei den beiden Kolleginnen für ihre, auf Teilbereiche bezogene, akribische Auseinandersetzung und möchte auf einige Punkte eingehen: Bei der in der Et Reha abgedruckten Version des Wunstorfer Leitfadens handelt es sich tatsächlich um eine „Light-“ bzw. Kurzfassung. Im Rahmen redaktioneller Kürzungen kommt es leider immer zu Einbußen. Aufgrund des begrenzten Umfangs konnten die einzelnen Trainings/Konzepte (inkl. Eignung für bestimmte Klienten) nicht ausführlicher erläutert werden. In der Einleitung hatte ich deshalb darauf hingewiesen, dass ich mit dem Leitfaden keinen Anspruch auf Abgeschlos- senheit und Vollständigkeit erhebe. In der ergotherapeutischen Arbeit bei Klienten mit ADHS erlebe ich es als hilfreich, die vielfältigen Ansätze und Interventionen systematisch zu strukturieren. Dabei kann man über die Form der Systematik streiten. Die Unterteilung in die Ebenen: 1. kindzentrierte, 2. umfeldzentrierte und 3. umweltzentrierte Interventionen finde ich sinnvoll, da sie den multimodalen Ansatz der Ergotherapie bei ADHS widerspiegelt. Diese Strukturierung lehre ich seit Jahren mit gutem Feedback. Natürlich werden im Rahmen eines individuumzentrierten Behandlungsansatzes die zielführenden Interventionen aller drei Ebenen so ausgewählt, kombiniert und durchgeführt, dass eine größt- und schnellstmögliche Übertragung der angebahnten Fertigkeiten in den Alltag des Kindes (also die Generalisierung) erreicht wird. Ich gehe davon aus, dass dieses Vorgehen selbstverständlich ist und habe es daher nicht weiter erklärt. Auch Reihenfolgen lassen sich unterschiedlich ordnen. Das Alert-Programm von William/ Shellenberger kann tatsächlich als bahnbrechendes Werk in der ergotherapeutischen Behandlung von ADHS bezeichnet werden. In einer Adaption wurde es z.B. von mir im ETP-ADHS auf- Legasthenie: Hilfe für Eltern Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (BVL) hilft Eltern dabei, Kinder mit einer Legasthenie besser zu unterstützen. So hat der BVL Ende 2012 eine neue Handreichung veröffentlicht, die wichtige Fragen zur Diagnostik, Förderung, Schule und zur Unterstützung genommen und dort als Quelle benannt. Spannend ist, dass das Alert-Programm Aspekte der Sensorischen Integrationstherapie mit einem kognitiven Behandlungsansatz und einem engen Alltagsbezug verknüpft. Da ausreichende Evidenzdaten in der Behandlung von ADHS fehlen, wird es von mir an dritter Stelle der sensomotorischperzeptiven Behandlungsansätze aufgeführt. Es erscheint mir unüblich, das Alert-Programm unter einer anderen Heilmittelposition abzurechnen. Eine neuropsychologisch-orientierte Einzelbehandlung kann unter der Positionsnummer 54104 mit den Krankenkassen abgerechnet werden (§ 38 der Heilmittelrichtlinien). Fast alle Autoren der aufgeführten Programme empfehlen einen flexiblen Umgang mit den Trainingsmanualen. Trotzdem haben Kinder, Eltern und verordnende Ärzte ein Anrecht darauf, zu erfahren, wie viele Einheiten ein Training voraussichtlich umfassen wird. Die von mir angegebenen Behandlungsvolumen ergeben sich zum einen aus der Gesamtzahl der im jeweiligen Manual aufgeführten Behandlungseinheiten (theoretische Maximalwerte) und zum anderen aus langjährigen praktischen Erfahrungswerten. Nachjustierungen sind durchaus denkbar. Sicherlich kann der Leitfaden um das Thema Entspannung Anzeige 7.12:Layout 1 und damit um diverse Entspannungstechniken erweitert werden. Entscheidend scheint mir hier zu sein, wie die Ergotherapeutin dafür sorgt, dass das Kind und seine Bezugspersonen die erlernten Techniken in den Alltag übertragen, damit es dort zu positiven Effekten kommt. „B. Winter-Programme“ werden vermeintlich in den Vordergrund gerückt, weil sie in der Behandlung der ADHS bisher die ergotherapeutischen Programme mit der größten Evidenz sind. Als ErgotherapeutInnen ist es uns doch dringend anzuraten, zuerst unsere spezifisch ergotherapeutischen evidenzbasierten Konzepte und Trainings auszuwählen und erst danach auf andere evidenzbasierte Verfahren zurückzugreifen. Ich hoffe, dass dieser Briefwechsel der Beginn für die Entwicklung eines konsensusgebundenen störungsspezifischen ergotherapeutischen Behandlungsleitfadens zur ADHS ist. Daher freue ich mich über einen weiteren Austausch per E-Mail: info@ergotherapie-winter.de Britta Winter (Dez. 2012) Ihr Feedback ist willkommen! Schreiben Sie – mit der Angabe Ihrer Kontaktdaten – an: Chefredaktion Et Reha, Alpenplatz 6, 81541 München oder per Mail an: l.koehler@et-reha. dve.info Die Redaktion behält sich das Recht auf Auswahl und Kürzungen vor. 04.07.2012 12:28 Uhr Seite 1 Gesundheit lässt sich einrichten. Neue Therapiegeräte für die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation durch das Elternhaus klärt. Sie enthält auch Tipps zum Lernen von Fremdsprachen, und zu jedem Kapitel gibt es Checklisten für einen schnellen Überblick. Kostenloser Download: www.bvl-infothek.de Eltern Handreichungen Die Geräte ermöglichen ein Belastbarkeitsprofil für zahlreiche Arbeitsplatzanforderungen. Gleichzeitig sind die WORKPARK Produkte hervorragend für funktionelle Behandlungen geeignet. Nitzbon AG info@nitzbon.de QR-Code scannen für WorkPark-Katalog! www.nitzbon.de Jetzt den kostenlosen Nitzbon Katalog anfordern. Tel.: 040-739223-0 Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE 7 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de INFOTHEK „Washabich.de“ macht Diagnosen verständlich Gründungstrio von „Washabich.de“: A. Kersten, J. Bittner, A. Jonietz (von links) (hnw) Über das Internetportal www.washa bich.de werden medizinische Befunde kostenlos in eine für Laien leicht verständliche Sprache übersetzt. Unter „www.washabich. de/einsenden“ können Patienten ihre medizinischen Befunde anonym hochladen. Die Übersetzung wird dann innerhalb weniger Tage von einem Team aus Medizinstudenten höherer Semester erstellt. Anschließend können die PatientInnen die Übersetzung ihres Befundes passwortgeschützt online abrufen. Damit die Studierenden lernen, kompetent zu übersetzen oder bei komplexen Befunden Unterstützung bekommen, stehen ihnen ein Ärzteteam sowie zwei Psychologen beratend zur Seite. Sowohl die PatientInnen als auch die Studierenden profitieren von diesem Service: PatientInnen können ihren ärztlichen Befund und die sich hieraus ergebenden möglichen Folgen besser einschätzen. Für die ehrenamtlich arbeitenden Studierenden führt die Bearbeitung realer Patientenfälle dazu, sich immer wieder neues medizinisches Fachwissen anzueignen und gleichzeitig zu lernen, komplexe Medizin patientengerecht zu erklären. Der Initiative „Was hab' ich?“ wurde am 20. Oktober 2012 in Kassel der Initiativpreis Deutsche Sprache der Eberhard-SchöckStiftung und des Vereins Deutsche Sprache verliehen. Die Jury würdigte insbesondere das ehrenamtliche Engagement der Studierenden neben dem anstrengenden Medizinstudium. Herausgestellt wurde im Rahmen der Verleihung außerdem die Wichtigkeit des Übersetzens der Befunde für Patienten in eine leicht verständliche Sprache. Direkt zum Internetportal: www.washabich.de Mehr zum Initiativpreis Deutsche Sprache: www.kulturpreis-deutsche-sprache.de Ausgezeichnet: Das Deutsche Bündnis gegen Depression (hnw) PHINEO ist ein gemeinnütziges Analyse- und Beratungshaus für wirkungsvolles gesellschaftliches Engagement. Um das Wirkungspotenzial gemeinnütziger Arbeit einschätzen zu können, analysiert PHINEO Organisationen und deren Projekte in einem umfassenden Verfahren. Aufgrund dieser Analysen empfiehlt PHINEO unterschiedliche Initiativen zu verschiedenen Themengebieten. Eine besondere Auszeichnung stellt das „Wirkt!-Siegel“ von PHINEO dar. Es steht für den besonderen Vorbildcharakter und für außergewöhnliches Wirkungspotenzial. Neben dreizehn weiteren Organisationen und Projekten zum Thema Depression wurde am 12.11.2012 das „Deutsche Bündnis gegen Depression“ mit dem Wirkt!-Siegel ausgezeichnet. Das Bündnis setzt sich seit über 10 Jahren zum Ziel, die Versorgung von Menschen mit Depression zu verbessern. Aufklärung bildet dabei den Schwerpunkt. Das Bündnis kooperiert mit Hausärzten, organisiert Veranstaltungen für betroffene Menschen und Angehörige sowie für Multiplikatoren wie Lehrer, Seelsorger und Journalisten. Auf der Website des Bündnisses finden sich neben der Vorstellung regionaler Angebote auch ein Online-Forum für betroffene Menschen und deren Angehörige. Weiter kann auf der Website Informationsmaterial bestellt werden, auch besteht die Möglichkeit, anhand eines Selbsttests Hinweise auf eine mögliche Depression zu ermitteln. Die Zentrale des Deutschen Bündnisses gegen Depression in Leipzig ist Koordinationsstelle für die Verbreitung des Projekts in den Bundesländern. Es befähigt die regionalen Bündnisse durch Beratung und Train-theTrainer-Schulungen. Neben derzeit 71 regionalen Bündnissen gegen Depression in Deutschland gibt es diesen präventiven Ansatz bereits in 20 Regionen Europas. In Estland fand z.B. im August 2012 ein einwöchiges Treffen von Jugendlichen aus sechs europäischen Ländern statt mit Diskussionen und Gruppenaktivitäten zum Thema „Umgang mit negativen Gefühlen“ und zur Krankheit Depression. Der 1. Oktober (Europäischer Tag der Depression) wurde 2012 an verschiedenen Orten Südtirols im Rahmen von Tagungen, Informationsständen und Kunstprojekten aktiv begangen. Mehr zu PHINEO: www.phineo.org Deutsches Bündnis gegen Depression: www.buendnis-depression.de Europaweites Bündnis gegen Depression: www.eaad.net 8 Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de INFOTHEK Selbsthilfe-Maßnahmen gesucht Seit über 20 Jahren engagiert sich die gemeinnützige HertieStiftung im Bereich der Multiple-Sklerose-Erkrankung. Jetzt hat sie mit „mitMISsion“ eine neue Ausschreibung ins Leben gerufen. Es werden SelbsthilfeMaßnahmen gesucht, die MSBetroffenen Unterstützung im Alltag bieten. Alle Angebote – ob von der Telefon-Hotline über barrierefreie Sommerfeste oder bis hin zu Fahrdiensten – sollen zur Verbesserung der Lebensumstände von MS-Erkrankten beitragen. Die Fördermittel, hier mit einer Mindestfördersumme von 25.000 € pro Vor- haben, beziehen sich bewusst auf zukünftige Maßnahmen, deren Gestaltung und Umsetzung zu finanzieren sind. Unter bestimmten Voraussetzungen können sich auch nicht-gemeinnützige Akteure bewerben. Anträge auf eine Förderung müssen bis zum 15. Februar 2013 eingereicht werden. Mehr Information: www.ghst.de Unsere Projekte Aktuelle Ausschreibungen Leitlinien: Gemeinsam mit Patienten erarbeiten (hnw) Die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie e.V. (DGS) und die Patientenorganisation Deutsche Schmerzliga e.V. (DSL) betreten Neuland bei der Entwicklung von Leitlinien für die Diagnostik und Therapie chronischer Schmerzen: Auf der Website www. dgs-praxisleitlinien.de können neben Medizinern und Angehörigen anderer Heilberufe vor allem die Menschen mit chronischen Schmerzen selbst Leit- linien zur Behandlung sichten, prüfen und kommentieren. Die beiden ersten Praxisleitlinien der DGS zu „Tumorschmerzen“ und „tumorbedingten Durchbruchschmerzen“ sind Ende Dezember 2012 abgeschlossen worden. Weitere Leitlinien, an deren Entstehung die Betroffenen mitarbeiten können, sind in Planung. Die Website gibt Auskunft über das Thema Praxisleitlinien. Außerdem kann eine Broschüre über die Ent- wicklung von Leitlinien für die Schmerztherapie und Palliativmedizin und zur Anwendung dieser Leitlinie in der Praxis kostenlos heruntergeladen werden. Quelle: www.idw-online.de Download: www.dgs-praxisleitlinien.de/files/8513/5159/2217/2010_01_ MMW_Supplement_LONTS.pdf Definition: Leitlinien sind systematisch entwickelte Handlungsempfehlungen zur Vorgehensweise bei speziellen gesundheitlichen Problemen. Sie werden regelmäßig auf ihre Aktualität hin überprüft und gegebenenfalls fortgeschrieben. Leitlinien fassen im Idealfall den aktuellen Stand der Forschung kombiniert mit Expertenmeinung in gut verständlicher Form als Handlungsempfehlung zusammen. Quelle: www.dve.info Fachthemen Evidenzbasierte Praxis Leitlinien Verleihung des Antistigma-Preises (hnw) Im Rahmen des jährlichen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) fand am 23. November 2012 in Berlin zum 9. Mal die Verleihung des mit insgesamt 5.000 Euro dotierten Antistigma-Preises statt. Der Antistigma-Preis würdigt das Engagement für eine nachhaltige gesellschaftliche Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Die DGPPN und das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit vergeben den Antistigma-Preis in Verbindung mit der Stiftung für Seelische Gesundheit und dem AntistigmaVerein „Open the doors e.V.“. Ausgezeichnet wurden im Jahr 2012 drei Projekte: Mind Matters ist ein wissenschaftlich fundiertes Kooperationsprogramm der Barmer GEK, des Gemeinde-Unfallversicherungsverbandes Hannover, der Unfallkasse NRW und der Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Leuphana Universität Lüneburg. Das Programm „Mind Matters“ bietet Grundschulen und weiterführenden Schulen bis Klasse 10 mithilfe von Schulentwicklungs- und Unterrichtsmaterialien eine Ressource zur Förderung der psychischen Gesundheit und zum Aufbau einer schützenden und fürsorglichen Lernumgebung an. Entstigmatisierung und die Förderung der Akzeptanz von Verschiedenheit stehen bei „Mind Matters“ im Mittelpunkt. Durch den Einsatz von Unterrichtsmodulen zum Umgang mit Gefühlen, zur Resilienzförderung, zum Stresserleben, zum Umgang mit psychischen Störungen, Mobbing und weiteren Themen können die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen und ihre Kompetenzen erweitern. GlobalAntiStigma ist ein gemeinsames Studienprojekt der Universität in Jimma/Äthiopien und der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in München. Das Projekt GlobalAntiStigma wird in Äthiopien durchgeführt, wo die psychiatrische Versorgung noch völlig unzureichend ist. Im Rahmen der Antistigma-Studie werden 1.500 Menschen im Südwesten Äthiopiens zu drei unterschiedlichen Domänen des Stigmas untersucht: Selbststigmatisierung, öffentliche Stigmatisierung und Stigma in der Familie. Aus den gesammelten Informationen sollen Erkenntnisse über den Umgang mit psychisch erkrankten Menschen und deren Stigmatisierung gewonnen werden, um der Entstehung und Verbreitung von Stigma in Zukunft entgegenwirken zu können. Im Rahmen des Projektes „Theater machen in der Psychiatrie“ wagten sich PatientInnen und MitarbeiterInnen der LWLKliniken Bochum und Herten gemeinsam auf Theaterbühnen, um dem Publikum in mo- natelanger Arbeit einstudierte Stücke zu präsentieren. Unter der Leitung von Sandra Anklam, Diplom- und Theaterpädagogin, und in Kooperation mit dem Schauspielhaus Bochum und den Ruhrfestspielen Recklinghausen fand dieses Projekt in der Saison 2011/12 bereits zum wiederholten Mal statt. Die Beteiligten setzten sich nicht nur mit sich selbst auseinander, sondern konnten sich und ihre Erkrankung auf spielerische Weise in die Öffentlichkeit tragen. Für 2013 sind nicht nur Theateraufführungen, sondern auch weitere Projekte zur Entstigmatisierung geplant, z.B. ein Buchprojekt, in dem die Geschichten und Erfahrungen einzelner Teilnehmer der Theaterprojekte in die Öffentlichkeit getragen werden sollen. Quelle: www.dgppn.de Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE 9 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de INTERNATIONAL Soziale Ergotherapie – ein Fachbereich der Ergotherapie in Brasilien Die sozialen Verhältnisse, die Wirtschaftslage, der Arbeitsmarkt und die finanziellen Strukturen gerade im Kontext der Gesundheitsversorgung werden derzeit hierzulande äußerst kritisch diskutiert. Entsprechend aktuell und wichtig ist der gemeinwesenorientierte Ansatz in der Ergotherapie. Deshalb lohnt sich ein Blick nach Brasilien. Dort ist die Ergotherapie nicht nur in den traditionellen medizinisch-therapeutischen Fachbereichen verankert, sondern auch im sozialen Bereich. Der Beitrag informiert über Hintergründe und Ziele der „Sozialen Ergotherapie“ und stellt das Projekt Casarão vor, die Arbeit mit einer Bürgerinitiative, die nach Spielangeboten für die Kinder ihres Wohnblocks suchte und Partizipationsmöglichkeiten für die Entwicklung von Spielangeboten erhielt. Persönlicher Hintergrund Ausgehend von meinen Erfahrungen während des Studiums der Ergotherapie an der Medizinischen Fakultät der Universität von São Paulo/BR in den 1990er Jahren führte ich 20 Jahre später im Rahmen meines Masterstudiums der Ergotherapie an der HAWK Hildesheim ein Forschungsprojekt durch. Mich interessierte, wie sich der Fachbereich „Soziale Ergotherapie“ weiterentwickelt hatte. So hielt ich mich im Jahr 2006 fünf Wochen in São Paulo zu Forschungsarbeiten auf. In der Orientierungsphase besuchte ich Arbeitsstellen der Ergotherapie, die ihren Fokus auf Gemeinwesenorientierung legen und sprach mit ExpertInnen der Sozialen Ergotherapie. Hierbei konnten praktische Beispiele der Sozialen Ergotherapie ermittelt werden. Daraufhin führte ich mit vier Experten Interviews durch, die ich auf Tonträger aufnahm. Diese Interviews wurden in der Landessprache (Portugiesisch) transkribiert und während der Auswertungsphase von mir übersetzt. Parallel zu den einzelnen Arbeitsschritten dokumentierte ich den Forschungsprozess in einem sogenannten Feldtagebuch. Im Anschluss an den Forschungsaufenthalt diskutierte und reflektierte ich sowohl den Prozess als auch die Ergebnisse meiner Untersuchungen im Rahmen des Masterstudiengangs in der Forschungswerkstätte „Out of College“ gemeinsam mit BerufskollegInnen der Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie. Während meines For- Einfahrt zum Campus der Univer- Wegweiser zu den Studiengängen sität São Paolo Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie 10 MARGARET SCHMIDT, Deutsch-Brasilianerin, Bc Terapia Ocupacional/BR, MSc Ergotherapie/D. Seit 1998 Ergotherapeutin an der Interdisziplinären Frühförderstelle im Landkreis Tübingen, seit 2009 Dozentin am berufsbegleitenden Bachelorstudiengang für Ergotherapie in Reutlingen. Mitarbeiterin der DVE-Projektgruppe „Gemeinwesenorientierte Ergotherapie“. Kontakt: Meguisch@googlemail.com schungsaufenthaltes konnte ich in großem Umfang (auch weitere) wertvolle Daten erheben. Einen Teil davon habe ich in meiner Masterarbeit analysiert und ausgewertet (Schmidt 2008a). Ziel dieses Fachartikels ist es nun, die Soziale Ergotherapie vorzustellen und einen Überblick über theoretische Grundlagen und die Umsetzung in die Praxis zu geben. Hierbei lautet die Frage, inwieweit Ansätze einer Sozialen Ergotherapie auch für soziale Fragestellungen in Deutschland relevant sein können. Die soziale Situation in Brasilien Brasilien ist seit der Kolonialzeit ein Land größter kultureller Vielfalt und sozialer Verschiedenheit, die sich auf alle Lebensbereiche der Menschen auswirken (Abb. 1). Die historischen Gegensätze zwischen Eroberern und Eroberten kennzeichnen bis heute die starke Trennung zwischen Arm und Reich. Extrem verschiedene Lebensbedingungen führen zu spezifisch kulturell geprägten Lebenswelten, sodass man von „Parallelgesellschaften“ sprechen kann. Zur Situation der Vielfalt kultureller Wurzeln der indigenen Bevölkerung einerseits und den Einwanderungsbewegungen aus Europa und Asien andererseits kommt die interne Migration der Landbevölkerung in die Ballungszentren dazu. Dies führt zu einer ausgeprägten sozialen Ungleichheit. So sind z.B. durch die Abschaffung der Sklaverei im Jahr 1888 in den Ballungszentren informelle Wohnstrukturen und informelle Arbeitsstrukturen entstanden. Bekannt sind hierzulande die brasilianischen Favelas bzw. die Slums (vgl. Fuhrmann 2006, Kohlhepp 2003, Laar 1997). Abb. 1: Kulturelle Wurzeln der Bevölkerung Brasiliens; Einwohnerzahl: 186 Mio. (Quelle: Almanaque 2007 ) Schmidt M. Soziale Ergotherapie – ein Fachbereich ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 10-16, Hrsg. DVE Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de INTERNATIONAL Soziale Unterschiede Eine statistische Erhebung zu den Lebensverhältnissen in Brasilien (Abb. 2) zeigt auf, dass 25% der Gesamtbevölkerung Brasiliens in extremer Armut leben und 22% der Bevölkerung unter unsicheren Lebensbedingungen (Barros et al. 2005b). Diese Unterschiede wirken sich nicht nur auf die Lebensbereiche Einzelner, sondern auch auf die Versorgungsstrukturen aus, wie z.B. auf den Zugang zu ergotherapeutischer Versorgung sowie auf ergotherapeutische Intervention und die Wirksamkeit der Ergotherapie. für die Umsetzung dieser Programme. Ihr Engagement steht in Zusammenhang mit der neuen Verfassung (s. nächster Abschnitt) und kommt in Gesundheits- und Versorgungseinrichtungen zum Einsatz, aber auch in Projekten in Stadtteilen und im Alltag von Menschen. Im Rahmen des Forschungsaufenthaltes in São Paulo konnte festgestellt werden, dass Akteure der brasilianischen Sozialen Ergotherapie in der Praxis ähnlich vorgehen, wie es der britische „Index für Inklusion“ von Booth, Ainscow und Kingston (2006) beschreibt. Hier wird empfohlen, die Menschen, die in Situationen sozialer Ausgrenzung leben oder von Ausgrenzung bedroht sind, in die Prozesse der Umsetzung von Inklusion gezielt mit einzubeziehen und im Rahmen von Empowerment-Strategien selbst zu Mitstreitern für Veränderungsprozesse ihrer eigenen Lebensbedingungen stark zu machen. Historische Entwicklung der Sozialen Ergotherapie Abb. 2: Lebensverhältnisse in Brasilien (Quelle: Barros et al. 2005b, S.404 ) Exklusion – Inklusion Rund die Hälfte der brasilianischen Bevölkerung (47%) lebt unter erschwerten Lebensbedingungen. Die Angst vor dem drohenden sozialen Abstieg führt zu permanentem Stress. Ist man einmal in den informellen Wohn- und Arbeitssektor abgerutscht, ist es fast unmöglich, sich wieder einen Platz auf dem formellen Wohn- und Arbeitsmarkt zurückzuerobern. So findet das Leben und Arbeiten für einen großen Teil der Gesamtbevölkerung auf der Straße, in Massenunterkünften oder in den Slums statt. In Brasilien spricht man in diesem Zusammenhang von Mechanismen, die zu „Sozialer Exklusion“ führen (Kohlhepp 2003, Laar 1997). Tab. 1: Begriffsklärung Exklusion Die deutschen Soziologen Bude und Willisch (2006) definieren Exklusion als ein strukturelles Problem der modernen Gesellschaft. Aufgrund sozialer Ungleichheit öffnet sich die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr, eingeschränkte Chancen auf Bildung führen zu fehlenden Grundfertigkeiten, Menschen verlieren den Anschluss an den Mainstream und können dadurch nur reduziert an den Angeboten in der Gesellschaft teilhaben (vgl. Bude/Willisch 2006, S. 7). Inklusion Im britischen „Index für Inklusion“ (Booth et al. 2006) wird Inklusion im Unterschied zur Integration differenziert und von der Vorsitzenden der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Dr. Irmtraud Schnell und von dem Referenten für Jugendhilfe Bernhard Eibeck wie folgt definiert: „Während der Begriff ‚Integration’ nahe legt, darunter das Hereinnehmen eines Kindes in ein bestehendes System zu verstehen, ohne das System substantiell zu verändern, geht Inklusion davon aus, dass das Recht aller Kinder auf gemeinsame Bildung und Erziehung nur durch einen umfassenden Reformprozess zu realisieren ist. Schulen wie Kindertagesstätten müssen so ausgestattet werden, dass sie kein Kind aussondern. Alle – Kinder, Jugendliche, Pädagoginnen und Pädagogen, Eltern, Verwaltung, Politik – tragen dazu bei, dass Inklusion gelingt.“ (Schnell/ Eibeck 2006, S. 5) Um bestehenden Ausgrenzungsmechanismen entgegenzuwirken, wurden in Brasilien Programme und Maßnahmen für „soziale Inklusion“ entwickelt. Akteure unterschiedlicher Professionen – aus dem Bereich Gesundheit wie aus dem Bereich Soziales – engagieren sich Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Soziale Ergotherapie ist an der Universität von São Paulo ein eigenständiger Fachbereich der Ergotherapie. Historisch entstand dieser Bereich in den 1970er Jahren als „Ergotherapie im Sozialen Feld“; er wird seither weiterentwickelt. Eine große Rolle spielt dabei die neue Verfassung Brasiliens. Sie wurde nach dem Ende der Militärdiktatur im Jahr 1984 in basisdemokratischen Entscheidungsprozessen von Bürgern und Experten aus verschiedenen Sektoren und unter Beteiligung der Öffentlichkeit ausgearbeitet und ist 1988 in Kraft getreten. Dieser Prozess hat in Brasilien dazu geführt, dass die Demokratisierung durch eine hohe Bürgerbeteiligung erfolgte und ermöglichte die Öffnung sogenannter totalitärer Institutionen (geschlossener Einrichtungen). Neue Vorgaben und Möglichkeiten Zur Umsetzung der neuen Gesetzesgrundlage in Krankenhäusern, Schulen, Einrichtungen und Stadtteilen waren und sind bis heute engagierte Akteure aus den Bereichen Gesundheit und Soziales erforderlich (vgl. Boeckh 2003, Fuhrmann 2006, Kohlhepp 2003, Laar 1997). In der Ergotherapie haben sich im Prozess der Verfassungsänderung und Öffnung insbesondere die ErgotherapeutInnen engagiert, die in geschlossenen Einrichtungen arbeiteten. Sie stellten die traditionelle Arbeit der Ergotherapie im Rahmen dieser Einrichtungen in Frage und setzten sich stattdessen für eine basisdemokratische, gemeinwesenorientierte Ergotherapie unter Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse ihrer Klientel und der Umsetzung der verfassungskonformen Menschen-, Kinder- und Patientenrechte ein. Dies waren vorrangig (1) praktisch tätige ErgotherapeutInnen, die in geschlossenen Heimen für Straßenkinder (Galheigo 2005) und (2) praktisch tätige ErgotherapeutInnen, die in geschlossenen Einrichtungen der Psychiatrie tätig waren (Barros et al. 2005a). Projektverbund „Metuia“ Die Entwicklung offener Herangehensweisen in ursprünglich autoritär geprägten Systemen stellte und stellt eine hohe Herausforderung für die Akteure dar. Um Aktionen zu bündeln, die sich dieser Herausforderung stellten, hatten sich im Jahr 1998 Dozenten des Fachbereichs Soziale Ergotherapie aus drei verschiedenen Studiengängen der Ergotherapie des Bundeslandes São Paulo zusammengeschlossen. Sie gründeten als gemeinsames Forschungs- und Interventionszentrum den Projektverbund „Metuia“ (Metuia (a)). Der Name „Metuia“ kommt aus der brasilianisch-indigenen Sprache Bororó und bedeutet „Freund/Gefährte“. Er steht symbolisch für eine gemeinsame, partnerschaftliche Ebene zwischen den Mitarbeitern des Projektverbunds und den Zielgruppen der Sozialen Ergotherapie Schmidt M. Soziale Ergotherapie – ein Fachbereich ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 10-16, Hrsg. DVE 11 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de INTERNATIONAL (Barros et al. 2005b, S. 402). Anliegen von „Metuia“ ist es, auf der Grundlage der Erhebung von spezifischen Betätigungsbedürfnissen der Zielgruppen darauf ausgerichtete Projekte zu konzipieren, die es ermöglichen, spezifische Aktivitäten für die Teilnehmenden durch gemeinsames Handeln mit den Teilnehmenden und in deren konkretem Lebensumfeld zu verwirklichen. Dieses eigenständige Handlungsfeld der brasilianischen Ergotherapie hat sich inzwischen in Brasilien als Fachbereich Soziale Ergotherapie für die Studiengänge der Ergotherapie etabliert und ist im Lehrplan der Ergotherapie curricular verankert (Metuia (b)). Theoretische Bezüge der Sozialen Ergotherapie So wie in Deutschland ist die Ergotherapie auch in Brasilien in den medizinischen Bereichen Pädiatrie, Neurologie, Orthopädie, Psychiatrie und Geriatrie verankert (Dohrmann 2005). Gleichermaßen basieren auch in Brasilien die theoretischen Bezüge auf einer breiten interdisziplinären Grundlage der Medizin und der Sozialwissenschaften sowie auf spezifischen Handwerksfächern und den Fächern der Angewandten Ergotherapie. Zusätzlich existieren an vielen Hochschulen eigene berufsspezifische Forschungsinstitute, an denen ergotherapeutische Interventionen und ergotherapeutisches Wissen in direkter Anlehnung an den bestehenden Bedarf untersucht und weiterentwickelt werden. Zwei Handlungsachsen zur Orientierung In der brasilianischen Ergotherapie werden sogenannte „Handlungsachsen“ unterschieden, die eine grundsätzliche Orientierung bzw. Ausrichtung der Ergotherapie darstellen: Krankheit – Gesundheit: Auf der Handlungsachse Krankheit – Gesundheit wird ergotherapeutisches Handeln im Bereich der Gesundheitsversorgung eingesetzt. Es werden ergotherapeutische Aktivitäten zur Behandlung, zur Wiederherstellung und zur gesundheitlichen Vorsorge entwickelt und durchgeführt. Auf dieser Handlungsachse geht es um Kuration, Rehabilitation und Prävention von Krankheiten, von Beeinträchtigungen und/oder von Behinderungen. Krankheit ET Handeln ET Aktivitäten Beeinträchtigung durch Krankheit & Behinderung Kuration Rehabilitation Prävention Behandlung, Wiederherstellung & Vorsorge für den Alltag Abb. 3: Handlungsachse Krankheit – Gesundheit: Rolle und Aufgabe der Ergotherapie (ET) dienen der Kuration, Rehabilitation und Prävention. Kennzeichen der Sozialen Ergotherapie Im Unterschied zu den traditionellen Handlungsfeldern der Gesundheitsversorgung widmet sich der Fachbereich Soziale Ergotherapie nicht den Aufgaben Kuration, Rehabilitation und Prävention, sondern sozialen Fragestellungen der Gesellschaft. Zielgruppen sind Menschen, die in Situationen sozialer Ausgrenzung leben oder von sozialer Ausgrenzung bedroht sind, wie z.B. Straßenkinder, erwachsene Obdachlose, Bewohner der Slums, Angehörige der indigenen Bevölkerung, Jugendliche, junge Mütter, usw. Die theoretischen Grundlagen der Sozialen Ergotherapie finden sich in der Anthropologie, Soziologie, Pädagogik und im Bereich der Sozialen Arbeit. Die Projekte, die der Projektverbund „Metuia“ entwickelt und durchführt, werden jeweils durch eine eigene Erhebung konzipiert und in Forschungsaktivitäten durch die Hochschule begleitet. Die Ergebnisse werden als Fachartikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften der Ergotherapie veröffentlicht (Lopes et al. 2001). Während des Forschungsaufenthalts wird die Vorgehensweise der Sozialen Ergotherapie im Experteninterview wie folgt beschrieben: „Jede Population hat eigene Bedürfnisse. Trotz der gemeinsamen Basis sind spezifische methodische Herangehensweisen erforderlich. Z.B. die Arbeit mit der indigenen Bevölkerung ist anders als die Arbeit mit der urbanen Bevölkerung im Kampf um Wohnraum; als die Arbeit mit Straßenkindern; oder die Arbeit mit erwachsenen Obdachlosen.“ (Schmidt 2008b, Interview 31.08.2006) Tab. 2: Begriffsklärung Soziale Ergotherapie Ziel der Sozialen Ergotherapie ist es, mit den Menschen aus den jeweiligen Zielgruppen Betätigungswünsche und Betätigungsbedürfnisse zu erheben, in einem partizipatorischen Prozess daraus gemeinsam Aktivitäten zu entwickeln und diese Aktivitäten in deren spezifischen Lebenswelten umzusetzen. 12 Exklusion – Inklusion: Auf der Handlungsachse Exklusion – Inklusion wird ergotherapeutisches Handeln im sozialen Feld eingesetzt mit dem Ziel der sozialen Inklusion. Dies bedeutet, dass gemeinsam mit Menschen, die von Ausgrenzungsmechanismen bedroht oder beeinträchtigt sind, Strategien zur Verbesserung der Lebensbedingungen entwickelt werden. Auf dieser Handlungsachse geht es um Hilfe zur Selbsthilfe, Solidarität, Empowerment, um die Umsetzung von Bürgerrechten, Patientenrechten, Kinderrechten sowie um die Teilhabe an den vom Staat in Einrichtungen für die BürgerInnen zur Verfügung gestellten Angeboten. Somit dienen die in der Ergotherapie entwickelten ergotherapeutischen Angebote dem gesamtgesellschaftlichen Ziel der Verbesserung der Lebensbedingungen mit und für die BürgerInnen unterschiedlicher Gesellschaftsgruppierungen, die in sozial benachteiligten Situationen leben. Es handelt sich somit um einen populationsbezogenen Ansatz im direkten Setting der spezifischen Lebenswelten. Exklusion ET Handeln ET Aktivitäten Beeinträchtigung durch Ausgrenzungsmechanismen Inklusion Gemeinsame Strategien, Verbesserung der Lebensbedingungen Abb. 4: Handlungsachse Exklusion – Inklusion: Rolle und Aufgabe der Ergotherapie (ET) dienen der Inklusion. In den traditionellen Handlungsfeldern der Ergotherapie zur Gesundheitsversorgung verfolgen ErgotherapeutInnen in Brasilien nicht nur eine, sondern beide Handlungsachsen. Beispiele für die kombinierten Handlungsachsen Krankheit-Gesundheit und Exklusion-Inklusion sind die Arbeitsfelder der ErgotherapeutInnen, die in Schmidt M. Soziale Ergotherapie – ein Fachbereich ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 10-16, Hrsg. DVE Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. interdisziplinären aufsuchenden Versorgungsstrukturen mitarbeiten, wie z.B. in der gemeindenahen Psychiatrie und in der Community Based Rehabilitation (Oliver/Almeida 2005). Im Handlungsfeld der Sozialen Ergotherapie verfolgen ErgotherapeutInnen in Brasilien ausschließlich die Handlungsachse Exklusion-Inklusion. In Deutschland ist dieser Fachbereich vergleichbar mit Angeboten, die im Rahmen der Sozialen Arbeit, insbesondere der Sozialpädagogik gemacht werden, z.B. Streetwork. Doch entstehen derzeit auch im deutschsprachigen Raum im Rahmen der gemeinwesenorientierten Ergotherapie eigene Ansätze und Projekte. Dies zeigen u.a. Veröffentlichungen in ergotherapeutischen Fachzeitschriften (z.B. Et Reha 9/2012 S. 9-25, ergoscience 1/2012 S. 28-34, ergopraxis 6/2012 S. 31-33). Das Projekt Casarão Casarão bedeutet „Riesiges Haus“. Dieses Haus – ein leerstehender großer Wohnblock – war von Bürgern der Stadt São Paulo besetzt worden. Das „Projekt Casarão“ selbst wurde von 1999 bis 2003 von ErgotherapeutInnen in Zusammenarbeit mit dem Verein Associação de Moradores, einer Bürgerinitiative des besetzten Wohnblocks Casarão, durchgeführt. Während eines öffentlichen Vortrags über ein Projekt mit Straßenkindern hatten die Hausbesetzer einen Einblick in dieses Angebot der Hochschule erhalten. Im Anschluss an den Vortrag waren sie an die Dozenten herangetreten und hatten angefragt, ob die ErgotherapeutInnen ähnliche Aktivitäten mit den Kindern ihres Wohnblocks durchführen könnten. So kam der erste Kontakt zur Associação de Moradores zustande. Zu diesem Zeitpunkt wussten weder die ErgotherapeutInnen noch die Ansprechpartner der Bürgerinitiative selbst, wie viele BewohnerInnen (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) in ihrem Wohnblock lebten. Auch hatten sie kein Wissen über die konkreten Lebensbedingungen der BewohnerInnen. Projektverlauf: Zu Beginn des Projekts erarbeiteten die DozentInnen, AnleiterInnen und PraktikantInnen des Fachbereichs Soziale Ergotherapie an der Hochschule einen Fragebogen, um die aktuelle Lebenssituation der BewohnerInnen zu erfassen und deren Wünsche zu erheben. Der fertiggestellte Fragebogen wurde dann den AnsprechpartnerInnen des besetzten Hauses vorgestellt und anschließend in einer Tür-zu-Tür-Befragung angewandt. Um die Hemmschwelle der BewohnerInnen niedrig zu halten, wurden für die Befragung Zweierteams gebildet aus einem Repräsentanten des besetzten Hauses und einem Repräsentanten der Hochschule, dazu gehörten auch Studierende im Rahmen ihres angeleiteten Praktikums im Fachbereich Soziale Ergotherapie. Die Ergebnisse der Fragebögen wurden an der Hochschule ausgewertet und anschließend im Plenum des besetzten Hauses vorgestellt und diskutiert. Ziel der Erhebung war, Betätigungsbedürfnisse und -wünsche der Kinder und Jugendlichen zu erheben und in der Diskussion im Plenum gemeinsam Strategien und Kooperationen zur Umsetzung von spezifischen Aktivitäten zu entwickeln (s. Abb. 5) Projektschritte 1.Fragebogen erstellen 2.Befragung der Bewohner von Tür zu Tür 3.Auswertung an der Hochschue 4.Diskussion der Ergebnisse im Plenum © Ivan Moreira Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de INTERNATIONAL 5.Intervention • Entwicklung gemeinsamer Strategien • Durchführung von Aktivitäten und Kooperationen Verlassenes, ehemals besetztes Hochhaus in São Paolo/BR kurz vor dem Abriss Soziale Ergotherapie in der Praxis Während des Forschungsaufenthaltes haben ErgotherapeutInnen aus dem Fachbereich Soziale Ergotherapie in den Experteninterviews über den Verlauf des Projekts Casarão berichtet. Sie hatten u.a. darüber bereits einen Dokumentarfilm (Metuia et al. 2001) gedreht und Fachartikel veröffentlicht (Lopes et al. 2001, Barros et al. 2005b). Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. 6.Sichern für die Zukunft Abb. 5: Projektverlauf Casarão Ergebnisse der Befragung: In der Tür-zu-Tür-Befragung konnten 161 von 182 Wohnungen des besetzten Hauses besucht und die dort lebenden BewohnerInnen interviewt werden. Die Auswertung der Fragebögen an der Hochschule ergab: In dem besetzten Häuserblock leben 600 BewohnerInnen, davon 322 Erwachsene, die alleine oder in Familien leben und 278 Kinder. Da sich Betätigungsbedürfnisse je nach Alter unterscheiden, wurden die Kinder und deren Schmidt M. Soziale Ergotherapie – ein Fachbereich ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 10-16, Hrsg. DVE 13 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de INTERNATIONAL Steckbrief „Brasilien“ Größe des Landes: 8.514.215 km² (entspricht der Fläche Europas) Anzahl Einwohner: 196,5 Millionen (2012) Historie: Kolonialisierung durch Portugal (1500), Unabhängigkeit von Portugal (1822), Abschaffung der Sklaverei (1888), Militärdiktatur (19641984), Bürgerbewegung für Direktwahlen (1984), Konzeption der Neuen Verfassung mit breiter Beteiligung von Experten und Bürgern (19841988), Inkrafttreten der Neuen Verfassung (1988), erste Direktwahl des Präsidenten (1988) Staatsform: Präsidentielles Regierungssystem Amtsprache: Portugiesisch Besonderheiten/Sonstiges: ethnische Vielfalt, extreme Differenzen zwischen Arm und Reich, Gesetzesgrundlage der Neuen Verfassung setzt sich dezidiert für soziale Gerechtigkeit ein, speziell für Bürgerrechte und für Milleniumziele: „Wohnen für alle“, „Bildung für alle“, „Gesundheit für alle“ etc. Betätigungswünsche in drei verschiedenen Altersgruppen erhoben: Kleine Kinder von 0-6 Jahren, Schulkinder von 7-14 Jahren und Jugendliche von 15-21 Jahren. In einer offenen Veranstaltung wurden die Ergebnisse den BewohnerInnen des Hauses vorgestellt. Ziel war es, (1) den BewohnerInnen aufzuzeigen, welche Betätigungswünsche seitens der Kinder bestehen und (2) gemeinsam mit den BewohnerInnen zu überlegen, welche Aktivitäten durch sie selbst und welche durch die Studierenden der Ergotherapie angeboten werden könnten, um mindestens einen Teil dieser Betätigungswünsche zu erfüllen. Dieser gemeinsame Prozess zwischen der Bewohnerinitiative und der Hochschule ermöglichte weiterführende Kooperationen. So waren am Projekt neben BewohnerInnen des besetzten Hauses und Studierenden der Ergotherapie auch ehrenamtliche Künstler und Musiker sowie zuständige Mitarbeiter von Sozialamt und Kulturamt beteiligt. Ergotherapeutische Angebote: Aus den Betätigungswünschen der Kinder und Jugendlichen des Casarão wurden im Laufe des Projekts folgende Aktivitäten abgeleitet und durch die Soziale Ergotherapie angeboten bzw. betreut: Fußball, Capoeira, Kreis-/Afro-/Modern-/ Hip-Hop-Tanz, Clownerie, Straßentheater, Akrobatik, Gestalten mit Papier, Maskenbau, Bau einer Großfigur aus Pappmaché, Fotografie und Video. Der gesamte Projektverlauf wurde mittels Fotos und Filmaufnahmen dokumentiert. Diese Aufnahmen wurden regelmäßig im Plenum des besetzten Hauses gezeigt und reflektiert. Aus diesen Aufnahmen ist schließlich der Dokumentarfilm „Projeto Casarão. Centro de Cultura e Convivencia da Celso Garcia", Projekt Casarão. Zentrum für Kultur und Zusammenleben der Avenida Celso Garcia, entstanden (Metuia Dokumentarfilm 2001). Das Projekt Casarão wurde insgesamt vier Jahre lang durch die Hochschule begleitet. Ziel war von Anfang an, die Ressourcen der BewohnerInnen zu nutzen und aktiv einzubinden, sodass sie sich selbst für eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen und der Lebensbedingungen ihrer Kinder einsetzen können. Fazit: Brasilien Um die noch relativ junge Verfassung – die sehr fortschrittlich in Anlehnung an die UN-Konventionen erarbeitet wurde – vollständig umzusetzen und ihre Durchsetzung zu gewährleisten, gibt es in Brasilien gerade im sozialen Bereich noch viel zu tun. Hochschu- 14 len der Ergotherapie unterstützen gesellschaftsfördernde soziale Prozesse, indem sie im Rahmen der Praktika Projekte entwickeln und betreuen, die auf eigenen Erhebungen basieren und in enger Kooperation mit der Zielgruppe reflektiert und umgesetzt werden. Ziel dieser Vorgehensweise ist, Aktivitäten zu ermitteln, die für die Zielgruppe relevant sind, sowie gemeinsam zu überlegen, wie, wo, wann und von wem diese Aktivitäten realisiert werden können. Hierbei werden Strategien gemeinsamen Handelns mit spezifischen Bevölkerungsgruppen (Zielgruppen) angestrebt. Vorhandene Kompetenzen und Fähigkeiten aus der Zielgruppe werden erhoben und bei der Durchführung als Ressourcen genutzt. Es geht dabei auch um sozialrechtliche Voraussetzungen, z.B. darum, staatliche oder kommunale Unterstützungsmöglichkeiten ausfindig zu machen und zu beantragen. Zum Zeitpunkt des Forschungsaufenthaltes im Jahr 2006 bestand die Soziale Ergotherapie überwiegend aus Projekten im Rahmen der Hochschulaktivitäten des Projektverbundes „Metuia“. Erste Festanstellungen für ErgotherapeutInnen im Fachbereich Soziale Ergotherapie gab es bei einzelnen Nichtregierungsorganisationen. Inzwischen hat sich die Soziale Ergotherapie in Brasilien zu einem Bereich entwickelt, der auf Landesebene als spezifischer Fachbereich im Curriculum für Hochschulen der Ergotherapie beschrieben ist und an diversen Hochschulen weiterentwickelt wird. Die Entwicklung Steckbrief „Gesundheitswesen in Brasilien“ Name: Sistema Único de Saúde (SUS). Einheitliche öffentliche Gesundheitsversorgung, verpflichtet den Staat allen Bürgern Zugang zu gesundheitlicher Versorgung zu gewährleisten. Setting: Großkrankenhäuser in den Ballungszentren zur stationären und ambulanten Versorgung; Gesundheits-, Rehabilitations-, Sozial-Psychiatrische und Sozial-Pädiatrische Zentren dienen der dezentralen ambulanten und aufsuchenden Versorgung; Programme für Familiengesundheit und Gemeindenahe Rehabilitation dienen der aufsuchenden Versorgung sowie der Prävention. Akteure: ÄrztInnen, KrankenpflegerInnen, 15.140 ErgotherapeutInnen (lt. WFOT im Jahr 2010), PhysiotherapeutInnen, LogopädInnen u.a. Finanzierung: Grundversorgung durch die SUS kostenlos, hinzukommen private Krankenkassen mit Vertragsärzten und freie Praxen auf der Basis der Selbstzahler. Die Finanzierung der Ergotherapie kann auf all diesen drei Ebenen erfolgen. Struktur/Hierarchien: In der Hierarchie stehen ÄrztInnen an erster Stelle, trotzdem haben ErgotherapeutInnen (ET) autonome Entscheidungs- und Gestaltungsspielräume. Um im Öffentlichen Gesundheitsdienst zu arbeiten, durchlaufen ET ein staatliches Bewerbungsverfahren. Danach sind sie beim SUS verbeamtet, sei es in stationären Einrichtungen, in Gesundheitszentren oder in mobilen Teams. Sie arbeiten im Team gleichberechtigt. Zur Dokumentation und für die Kooperation mit den ÄrztInnen liegt häufig eine ärztliche Empfehlung/Überweisung vor, die den Rücklauf von Informationen gewährleistet. Weg eines Patienten in die Behandlung: Die Wege zu den Großkrankenhäuser sind weit, die Wartezeiten lang. Gesundheitszentren liegen dezentral in den Stadtteilen, die Wege sind kurz und die Termine vorgemerkt. Mobile Teams sind aufsuchende Dienste z.B. in Form von Hausbesuchen (HB) für körperlich Behinderte in den Slums. Termine für HB werden bei Entlassung nach einem stationären Aufenthalt, in der ambulanten Sprechstunde oder in den Gesundheitszentren vor Ort vereinbart. Besonderheiten/Sonstiges: Die Versorgung ist in den Großstädten weitaus besser als in ländlichen Regionen und Gegenden, die wenig besiedelt sind. Besondere Krankheitsfälle können mit dem Hubschrauber oder Flugzeug in die spezialisierten Großkrankenhäuser der Großstädte transportiert werden. Schmidt M. Soziale Ergotherapie – ein Fachbereich ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 10-16, Hrsg. DVE Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de Ihre der brasilianischen Sozialen Ergotherapie ist somit ein Beitrag der Berufsgruppe zur politischen Mitgestaltung in Bezug auf spezifische soziale Fragestellungen im Land. Ausblick: Deutschland Der vorliegende Artikel beschreibt die Erweiterung ergotherapeutischer Handlungskompetenz, wie sie brasilianische ErgotherapeutInnen für die spezifischen sozialen Fragestellungen im Land entwickelt haben. Aufgrund der unterschiedlichen historischen Voraussetzungen und gesellschaftlichen Strukturen können diese Entwicklungen nicht einfach auf die deutschen Verhältnisse übertragen werden. Dennoch gibt es auch in Deutschland Handlungsbedarf. Die hier etablierten Strukturen der ambulanten und stationären Versorgung dienen vorrangig einer informierten Bildungsschicht. Menschen, die in sozial benachteiligten Situationen leben, fallen hierbei oft durch das Netz der sozialen oder gesundheitlichen Absicherung. Dies zeigen z.B. die Ergebnisse der KIGGs-Studie (durchgeführt von 2003 bis 2006), die Daten zur gesundheitlichen Lage von Kindern und Jugendlichen in Deutschland erhoben hatte. Auch auf dem jährlich stattfindenden Kongress „Armut und Gesundheit“ in Berlin wird regelmäßig auf die soziale Benachteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund, Jugendlichen, Langzeitarbeitslosen, Wohnungslosen, jungen Müttern, alleinerziehenden Müttern hingewiesen und der vorliegende Handlungsbedarf diskutiert. Um Ausgrenzungsmechanismen entgegenzuwirken, werden im Rahmen des Setting-Ansatzes interdisziplinäre Netzwerke, spezifische Projekte und Programme entwickelt. In diese Entwicklung können sich die Berufsangehörigen der Ergotherapie aktiv einbringen oder mittels eigener Konzepte und Angebote den Prozess der Inklusion und Teilhabe mitgestalten, z.B. indem sie mobile aufsuchende Unterstützungsangebote entwickeln und sich für soziale Gemeinschaftsentwicklung einsetzen (Schmidt 2008b). info plus Video zum Projekt Casarão: www.youtube.com/watch?v=SZ2O3XQHuvw Download „Index zur Inklusion“: www.eenet.org.uk/resources/docs/Index%20German.pdf Mehr zur KIGGS-Studie: www.rki.de Gesundheitsmonitoring Studien KiGGS oder: www.kiggs-studie.de Wahl Ergebnisbroschüre zur KIGGS-Studie: www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Studien/ Kiggs/Basiserhebung/Ergebnisbrosch%C3%BCre.pdf?__blob=publicationFile 18. Kongress Armut und Gesundheit vom 06.-07. März 2013 an der Technischen Universität in Berlin unter dem Motto: „Brücken bauen zwischen Wissen und Handeln – Strategien der Gesundheitsförderung“: www.armut-und-gesundheit.de Fachpublikation BZgA (Band 39): „Die Rolle der Selbstwirksamkeit und Achtsamkeit bei der Gesundheitsförderung von sozial benachteiligten Menschen“ unter: www.bzga.de Infomaterialien Fachpublikationen Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung DVE-Projektgruppe Gemeinwesenorientierte Ergotherapie: pg-gemeinwesen@dve.info Literatur Almanaque Abril Brasil/Brasilianischer Almanach, Jahrbuch 2007. São Paulo: Ed. Abril, 2007 Barros DD, Ghirardi MIG, Lopes RE. Social Occupational Therapy. A socio-historical perspective. In: Kronenberg F et al. Occupational Therapy without borders. Learning from the spirit of survivors. Edinburgh: Churchill Livingstone Elsevier, 2005a, 140-151 Barros DD, Lopes RE, Galheigo SM, Galvani D. The Metuia Project in Brazil: ideas and actions that bind us together. In: Kronenberg F et al. Occupational Therapy without borders. Learning from the spirit of survivors. Edinburgh: Churchill Livingstone Elsevier, 2005b, 402-413 Boeckh A. Der gefesselte Gigant: Politik und Reform(un)fähigkeit in Brasilien. In: Kohlhepp G. Brasilien. Entwicklungsland oder tropische Großmacht des 21. Jahrhunderts? Tübingen: Attempo, 2003, 57-80 Booth T, Ainscow M, Kingston D. Index für Inklusion. (Tageseinrichtungen für Kinder). Lernen, Partizipation und Spiel in der inklusiven Kindertageseinrichtung entwickeln. Deutschsprachige Ausgabe. Frankfurt/M.: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, 2006 Bude H, Willisch A. Das Problem der Exklusion. Ausgegrenzte, Entbehrliche, Überflüssige. Hamburg: Hamburger Edition, 2006 Dohrmann K. Von einzementierten Stühlen, Bobath in Brasilien und Herzlichkeit im Behandlungsraum. Ergotherapie und Rehabilitation. 2005, 44, 12-19 Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Effiziente Abrechnung. Großer Service. Planbare Liquidität, weniger Verwaltungsaufwand und mehr Zeit für Ihre Patienten – profitieren Sie von innovativen Lösungen rund um Abrechnung und Praxismanagement. • Kassenabrechnung und Privatliquidation • Praxismanagement-Software azh TiM • Befunderhebung und Therapieauswertung • Übersicht über Ihre Abrechnungsdaten: Onlinezugriff und digitales Archiv Rechnen Sie mit mehr auf www.azh.de/Innovation azh Abrechnungs- und IT-Dienstleistungszentrum für Heilberufe GmbH Einsteinring 41-43 · 85609 Aschheim bei München (089) 9 21 08-4 44 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de INTERNATIONAL Fuhrmann NL. Die Neuorganisation des brasilianischen Gesundheitssystems. Sozialextra. 2006, 9, 23-27 Galheigo SM. Occupational therapy and the social field: clarifying concepts and ideas. In: Kronenberg F et al. Occupational Therapy without borders. Learning from the spirit of survivors. Edinburgh: Churchill Livingstone Elsevier, 2005, 87-98 Kohlhepp G. Brasilien – Schwellenland und wirtschaftliche Führungsmacht in Lateinamerika. Entwicklung – Strukturprobleme – Perspektiven. In: Kohlhepp G, Hrsg. Brasilien. Entwicklungsland oder tropische Großmacht des 21. Jahrhunderts? Tübingen: Attempo, 2003, 13-55 Kohlhepp G, Hrsg. Brasilien. Entwicklungsland oder tropische Großmacht des 21. Jahrhunderts? Tübingen: Attempo, 2003 Kronenberg F, Algado SS, Pollard N, Hrsg. Occupational Therapy without borders. Learning from the spirit of survivors. Edinburgh: Churchill Livingstone Elsevier, 2005 Laar M. Favelas – ein unlösbares Problem? Tópicos. Deutsch-brasilianische Hefte. 1997, 3, 20-23 Lopes RE, Barros DD, Malfinato APS, Galvani D, Galluzzi AM. Terapia ocupacional no território: as crianças e os adolescentes da unidade do Brás – movimeno de luta por moradia urbana/Ergotherapie im Territorium: Kinder und Jugendliche der Einheit Brás [Stadtteil in São Paulo, Erg. d. Verf.] – Bürgerbewegung im Kampf um urbane Wohnbedingungen. Cadernos de Terapia Ocupacional da UFSCar, 2001, 9, 1 Metuia, UFSCar, Anthares Multimeios (Koproduktion). Metuia. Projeto Casarão. Centro de Cultura e Convivencia da Celso Garcia/Metuia. Projekt Casarão. Zentrum für Kultur und Zusammenleben der Avenida Celso Garcia. Dokumentarfilm, 2001 Metuia (a). Forschungszentrum und Projektverbund an der Hochschule für Ergotherapie São Carlos. http://www.dto.ufscar.br/laboratorios-1/laboratoriometuia (12.09.2012) Metuia (b). Forschungszentrum und Projektverbund an der Hochschule für Ergotherapie São Paulo. http://www.fm.usp.br/fofito/mostrahp.php?orig em=fofito&xcod=Interven%E7%E3o%20Social%20em%20Terapia%20 Ocupacional&dequem=Paginas%20Internas (12.09.2012) Oliver FC, De Almeida MC. Community-based Rehabilitation (CBR) and the social inclusion of people with disabilities: the Brazilian experience. World Federation of Occupational Therapy Bulletin. 2005, 52, 45-51 Schmidt M. Soziale Ergotherapie in Brasilien. Ein Ansatz zur Inklusion sozial benachteiligter Menschen in die Gesellschaft. Unveröffentlichte Masterarbeit. HAWK Hildesheim, 2008a Schmidt M. Von funktionsorientierter Rehabilitation zu Gesellschaftsentwicklung – Settingansätze in der Ergotherapie, 2008b. http://www.gesundheitberlin.de/download/Schmidt,_Margaret.pdf (12.09.2012) Schnell I, Eibeck B. Vorwort der Herausgeberin. In: Booth T et al. Index für Inklusion. (Tageseinrichtungen für Kinder). Lernen, Partizipation und Spiel in der inklusiven Kindertageseinrichtung entwickeln. Deutschsprachige Ausgabe. Frankfurt/M.: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, 2006, 5 Zusammenfassung Soziale Ergotherapie – ein Fachbereich der Ergotherapie in Brasilien In Brasilien gibt es neben den traditionellen kurativ ausgerichteten Fachbereichen der Ergotherapie den Fachbereich Soziale Ergotherapie. In diesem Fachbereich wird ergotherapeutisches Handeln im Hinblick auf das Gemeinwesen entwickelt. Es geht darum, Menschen, die in Situationen sozialer Ausgrenzung leben oder von sozialer Ausgrenzung bedroht sind, weitestgehend einzubeziehen und sie somit zu sozialer Teilhabe und Inklusion zu ermächtigen. Hierzu entwickelt die Soziale Ergotherapie spezifische aufsuchende Programme und Projekte. Ihr Ziel ist es, gemeinsam mit den Menschen aus den jeweiligen Zielgruppen und spezifischen Lebenswelten Betätigungsbedürfnisse zu erheben, daraus gemeinsam Aktivitäten zu entwickeln und diese auch umzusetzen. Auch im deutschsprachigen Raum werden Konzepte und Programme für Inklusion und Teilhabe entwickelt. Die Erfahrungen und Erkenntnisse der Sozialen Ergotherapie Brasiliens zeigen, wie ErgotherapeutInnen sich mit ihrem fachspezifischen Wissen in diesem Prozess einbringen können. Schlüsselwörter: Ergotherapie in Brasilien Soziale Ergotherapie Inklusion Gemeinwesenorientierung Teilhabe Summary Social Occupational Therapy – a Field of OT in Brazil In Brazil besides the traditional cure-oriented fields of OT, there is a field called social occupational therapy. In this specialized area, occupational therapy has been developed in the context of community. It is designed to reach out to people who live as social outcasts or are in danger of becoming so, thus empowering them to participate in society. For this purpose social OT has developed specific outreach programs and projects. The goal is to evaluate what needs to be done in conjunction with people from the corresponding target groups and specific environments, and from this, to develop activities with them and carry them out. In German-speaking areas, concepts and programs for inclusion and participation are also being developed. The experiences and knowledge gathered by social occupational therapy in Brazil, show how occupational therapists can use their specialized training to become part of this process. Key words: Occupational therapy in Brazil social occupational therapy inclusion community orientation participation DOI dieses Beitrags (www.doi.org) 10.2443/skv-s-2013-51020130101 Fachpublikationen Arbeitsmaterialien Fachzeitschriften Hüftgelenkersatz Selbständigkeit und Sicherheit im Alltag Connie Koesling, Uta Stiegler, 4. überarbeitete Auflage 2010, 74 Seiten, kartoniert: ISBN 978-3-8248-0492-4, E-Book: ISBN 978-3-8248-0736-9, EUR 8,99 [D] Leseprobe/Inhaltsverzeichnis: http://www.schulz-kirchner.de/filesep/ koesling_stiegler_hueftgelenkersatz.pdf www.schulz-kirchner.de/shop bestellung@schulz-kirchner.de Tel. +49 (0) 6126 9320-0 Das Gesundheitsforum 16 Schmidt M. Soziale Ergotherapie – ein Fachbereich ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 10-16, Hrsg. DVE SchulzKirchner Verlag Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de REHABILITATION Erste Schritte zur Optimierung der Hilfsmittelversorgung in Deutschland Bericht der Nationalen Forschungs-AG Hilfsmittelversorgung/Arbeitskreis 3 Im Jahr 2011 gab die Barmer GEK durchschnittlich 7.409,Euro pro 100 Versicherte für Hilfsmittel aus, insgesamt waren es 672,4 Mio. Euro (Heil- und Hilfsmittelreport 2012, S. 261). Im Vergleich zu den Kosten für Arzneimittel in Höhe von insgesamt 3,93 Mrd. Euro im Jahr 2011 (Arzneimittelreport 2012, S. 132) ist das zwar nicht allzu viel, doch beträchtlich. Gerade angesichts der individuellen Bedarfe, der rechtlichen Grundlagen, der Forderungen von Kostenträgern und der Erfahrungen zuständiger TherapeutInnen sowie hinsichtlich internationaler Vergleiche besteht die Dringlichkeit, in Deutschland die Hilfsmittelversorgung auf den Prüfstand zu stellen – und zu optimieren. So initiierte die Universität Witten/Herdecke zur Erforschung spezifischer Fragen der Hilfsmittelversorgung im September 2010 eine Nationale Forschungs-AG Hilfsmittelversorgung (NaFAG). Die AutorInnen des folgenden Beitrags koordinieren gemeinsam den Arbeitskreis 3 der NaFAG und berichten über den aktuellen Stand ihrer Arbeit. Hintergrund Mit der Zunahme von chronischen Erkrankungen und des Durchschnittsalters der Bevölkerung wächst die Bedeutung technischer Hilfsmittel. Gegenstand der Betrachtung in der Arbeit der NaFAG sind Hilfsmittel bzw. technische Hilfen als Leistungen zu Rehabilitation und Teilhabe sowie zur Erleichterung der Pflege, die insbesondere in den Sozialgesetzbüchern IX und XI geregelt sind. 1. Hilfsmittel im Sinne des Sozialgesetzbuchs IX sind „Körperersatzstücke sowie orthopädische und andere Hilfsmittel (…), die von den Leistungsempfängern getragen oder mitgeführt oder bei einem Wohnungswechsel mitgenommen werden können und unter Berücksichtigung der Umstände des Einzelfalles erforderlich sind, (1) um einer drohenden Behinderung vorzubeugen, (2) den Erfolg einer Heilbehandlung zu sichern oder (3) eine Behinderung bei der Befriedigung von Grundbedürfnissen des täglichen Lebens auszugleichen, soweit sie nicht allgemeine Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens sind.“ (SGB IX, § 31). Das SGB IX regelt vereinheitlicht Leistungen zu Rehabilitation und Teilhabe, wie sie sich aus dem Sozialversicherungsrecht z.B. nach SGB III, V, VII oder XII ergeben. 2. Hilfsmittel im Sinne des Sozialgesetzbuchs XI sind „Pflegehilfsmittel und technische Hilfen (…), die zur Erleichterung der Pflege oder zur Linderung der Beschwerden des Pflegebedürftigen beitragen oder ihm eine selbständigere Lebensführung ermöglichen“. (SGB XI, § 40) 1 2 Barmer GEK (Hrsg). Heil- und Hilfsmittelreport 2012. https://www.barmer-gek.de/barmer/web/ Portale/Presseportal/Subportal/Infothek/Studien-und-Reports/Heil-und-Hilfsmittelreport/Heilund-Hilfsmittelreport-2012/Content-HeHi-Report-2012.html?w-cm=CenterColumn_t429886 (17.11.2012) Barmer GEK (Hrsg.) Arzneimittelreport 2012. http://www.barmer-gek.de/barmer/web/Portale/ Presseportal/Subportal/Presseinformationen/Archiv/2012/120626-Arzneimittelreport-2012/ Arzneimittelreport-2012-lang,property=Data.pdf (17.11.2012) Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. ANIKA CORDES (l.), Ergotherapeutin, BC Health OT/NL, Leitung der Ergotherapieabteilung im Reha-Zentrum Gyhum, Dozentin im Fachbereich Ergotherapie, Berufserfahrung (stationär und ambulant) im Bereich Neurologie und Geriatrie Kontakt: cordes@reha-gyhum.de MICHAEL HUBERT (m.), Ergotherapeut, BSc. OT, arbeitet nach mehrjähriger Berufstätigkeit in Geriatrie und neurologischer Rehabilitation seit 1998 am Forschungsinstitut Technologie und Behinderung (FTB) in Wetter/Ruhr in unterschiedlichen Projektteams; aktuell „Agentur Barrierefrei NRW“. Seit 2008 Mitarbeit im Fachausschuss Technische Medien und Mittel des DVE. Kontakt: m.hubert@dve.info OTTO INHESTER (r.), Krankenpfleger, Diplompädagoge, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Privaten Universität Witten/Herdecke gGmbH. Schwerpunkt Hilfsmittelversorgung und Case Management Kontakt: Otto.Inhester@uni-wh.de Eine nach Produktgruppen gegliederte, aber nicht als abschließend und vollständig zu betrachtende Auflistung von Hilfsmitteln, einschließlich der Hilfsmittel zur Pflege, bietet das Hilfsmittelverzeichnis der GKV, das seit Juli 2012 auch online zur Verfügung steht (https:// hilfsmittel.gkv-spitzenverband.de). Einen guten Überblick auch zu versorgungspraktischen und rechtlichen Aspekten der Versorgung mit Hilfsmitteln bietet das vom Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln betriebene REHADAT Hilfsmittelportal (www.rehadat-hilfs mittel.de), in dem auch nicht im Hilfsmittelverzeichnis gelistete Produkte zu finden sind. Hauptgliederungselement der REHADAT Hilfsmitteldatenbank ist die internationale DIN ISO 9999-Klassifikation für Hilfsmittel für Menschen mit Behinderungen. Anders als im Hilfsmittelverzeichnis werden technische Hilfen in erster Linie nach ihrer assistiven Funktion und nicht nach ihren technischen Eigenschaften klassifiziert. Angesichts der Vielfalt an Produkten und der schnellen technischen Entwicklungen wird es immer schwieriger, das richtige Hilfsmittel für KlientInnen bzw. Anwender zu finden. Strukturelle Rahmenbedingungen wie beispielsweise die unterschiedlichen Zuständigkeiten der Kostenträger oder die segmentierte Behandlung in den verschiedenen Bereichen des Gesundheitssystems rufen zudem zahlreiche Versorgungsprobleme insbesondere an den Schnittstel- Cordes A. et al. Erste Schritte zur Optimierung ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 17-22, Hrsg. DVE 17 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de REHABILITATION len hervor. Als besonders problematisch erscheint etwa der Übergang der KlientInnen von der stationären zur ambulanten Versorgungssituation oder ein Zuständigkeitswechsel des Kostenträgers. Die Nationale Forschungs-AG Hilfsmittelversorgung (NaFAG) hat sich zum Ziel gesetzt, bestehende Probleme zu analysieren, Lösungen zur Verbesserung der Hilfsmittelversorgung vorzuschlagen und in den sozialpolitischen Diskurs einzubringen. Dazu hat sich die NaFAG in drei Arbeitskreise mit unterschiedlichen Schwerpunkten gegliedert (siehe Absatz „Struktur und Ziele der NaFAG“) Problemlage der Hilfsmittelversorgung in Deutschland Im Wesentlichen teilt die NaFAG die Analysen zur Situation der Hilfsmittelversorgung in Deutschland, wie sie die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) in den Jahren 2006 und 2009 veröffentlicht hat. Sie verweist in beiden Expertisen auf ungelöste strukturelle Probleme – beispielweise auf eine unzureichende Qualifizierung aller am Prozess der Hilfsmittelversorgung Beteiligten, auf eine verspätete und unzureichende Bedarfserkennung von Hilfsmitteln mit einhergehender nicht pass- und bedarfsgerechter Versorgung, auf einen zu lang andauernden Versorgungsprozess sowie auf die fehlende Evaluation des Beratungs- und Versorgungsprozesses. Gleichwohl ist hervorzuheben, dass dieser Problemanalyse bislang nur wenig gesicherte empirische Grundlagen zur Verfügung stehen. Versorgungspraxis Erfahrungen von KlientInnen, Angehörigen und verantwortlichen TherapeutInnen bestätigen aber im Wesentlichen die oben skizzierten strukturellen Probleme, die in vielen Fällen zur quasi institutionalisierten Ineffektivität des Versorgungsprozesses führen. Damit geht vielfach eine Verletzung der Versorgungsansprüche von Betroffenen einher. Die NaFAG geht in ihren Forschungsansätzen davon aus, dass einer bedarfsgerechten Anpassung von Hilfsmitteln, die die individuellen Ressourcen des Nutzers und seine Kontextbedingungen im Blick hat, infolge mangelnder Beratung und dem Fehlen geeigneter Assessmentinstrumente keine ausreichende Beachtung geschenkt wird. Insbesondere in komplexen Versorgungssituationen fehlt es Betroffenen an einem alle Versorgungsbereiche (medizinische, berufliche, soziale Rehabilitation, Unterstützung der Pflege und Sicherung der Teilhabe) umfassenden und in sich stimmigen Rehabilitations- und Hilfeplan. Die Unübersichtlichkeit steigert sich noch, wenn viele AkteurInnen aus unterschiedlichen (Gesundheits-)Sektoren am Versorgungsprozess der KlientInnen beteiligt sind. Sie äußert sich u.a. in einer mangelhaften organisatorischen Abstimmung zwischen den Leistungserbringern der unterschiedlichen Sektoren. Anwendung der Hilfsmittel Stark vernachlässigt und nicht ausreichend honoriert werden in der Hilfsmittelversorgung zudem die Anleitung und Schulung von Hilfsmittelnutzern und ihre Unterstützung bei der Bewältigung von Transferhindernissen. So bleiben gerade in der häuslichen Umgebung die sichere Anwendung und die Nutzungsraten von Hilfsmitteln oft hinter den Möglichkeiten zurück (Mischker 2009). Insgesamt ist hier zu beklagen, dass es keine gesicherten Aussagen zum Nutzen und zur Wirksamkeit von Hilfsmitteln gibt (Evaluation) – was den unvoreingenommenen Betrachter verwundern muss, wenn er auf der anderen Seite feststellt, wie „ernst“ die Kostenträger das Wirtschaftlichkeitsgebot (SGB V § 12) nehmen und umsetzen. Dabei ist die Entwicklung objektiver Verfahren zur Evaluation der 18 Wirksamkeit von Hilfsmitteln unbedingt erforderlich, da angesichts sich abzeichnender neuer technischer Entwicklungen die Gefahr besteht, dass das bislang durch das SGB garantierte Versorgungsniveau einer weiter zunehmenden Rationierung und Budgetierung zum Opfer fällt. Die sich abzeichnenden Innovationen im Bereich der Prothetik beispielsweise, die im Rahmen des unmittelbaren Behinderungsausgleichs dem Ideal „Aufschluss zu den Möglichkeiten des Gesunden“ nahe kommen, gehen mit einer gewaltigen Kostensteigerung pro Fall einher. Dies ist deutlich bereits in der Vergangenheit an der Entwicklung der Beinprothesen und ihrer verschiedenen Bauteile zu erkennen. Angesichts zu erwartender Mehrausgaben scheint es uns dringend geboten, diesem Zusammenhang stärker als bisher den Gewinn an Lebensqualität und selbstbestimmter Lebensführung gegenüberzustellen. In Hinblick auf eine rationale Betrachtung der Hilfsmittelversorgung ist es nicht hinzunehmen, dass lediglich die Ausgaben erhoben werden, die bei einem Kostenträger anfallen, ohne eine Bewertung der eingesparten Mittel bei den anderen Kostenträgern zu berücksichtigen. Struktur und Zielsetzung der NaFAG – aktueller Entwicklungsstand Die NaFAG wurde 2010 von der privaten Universität Witten/Herdecke gGmbH, Department für Pflegewissenschaft im Zusammenhang mit der Entwicklung einer Weiterbildung zum Hilfsmittelexperten/Case Manager ins Leben gerufen. Anlass war der bis heute unverändert unbefriedigende Stand der Forschung im Bereich Hilfsmittel in Deutschland (Mischker 2010). Ermutigung und eine erste Orientierung fanden die Gründungsmitglieder der NaFAG in den Analysen der DVfR (2006, 2009). Generell will die NaFAG Impulse für die Hilfsmittelforschung in Deutschland setzen, Interessenten miteinander vernetzen und Forschungsprojekte initiieren. Aufgrund forschungsstrategischer Überlegungen wurden drei Arbeitskreise zu unterschiedlichen Schwerpunkten bzw. Fragestellungen eingesetzt: Arbeitskreis 1: Theorie-orientiert (Makroebene). Schwerpunkte sind Grundlagenforschung in der Hilfsmittelversorgung (Outcome), internationale Erfahrungen, Modelle, Theorien und Systemvergleiche. Moderation: Dr. Andrea Mischker Arbeitskreis 2: Technische Aspekte der Hilfsmittelanwendung. Schwerpunkte sind technische und konzeptionelle Merkmale von Hilfsmitteln (Produktgruppen), technische Aspekte von Funktion, Wirksamkeit und Nutzen. Moderation: derzeit nicht besetzt, Ansprechpartner: Otto Inhester Arbeitskreis 3: Methodik individueller Versorgung (Mikroebene). Der Fokus liegt hier auf der Beschreibung, Bewertung und Entwicklung von Methoden zur Ermittlung und Sicherstellung von Prozess- und Ergebnisqualität von Hilfsmittelversorgungen im Einzelfall. Hierbei stellen sich Fragen nach der Methodik einer rehabilitationszielorientierten, die selbstständige Lebensführung oder die Pflege unterstützenden Bedarfsermittlung, nach der Analyse und Bearbeitung von Nutzungsbarrieren und Überwindung von Anwendungshindernissen sowie nach der Verbesserung von Nutzungskompetenz/sicherheit/-effektivität und nach Nutzungsraten. Cordes A. et al. Erste Schritte zur Optimierung ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 17-22, Hrsg. DVE Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de REHABILITATION Arbeitskreis 3 der NaFAG Aktivitäten des AK 3 Der Arbeitskreis 3 (AK 3) besteht derzeit aus zwei Arbeitsgruppen: Die erste Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit dem Thema „Beratungsprozess und Assessments“ (AnsprechpartnerInnen: Anika Cordes, Michael Hubert). Die zweite Arbeitsgruppe widmet sich spezifischen Fragen der „Beratung und Selbstpflegekompetenz bei Stoma-Trägern“ (Ansprechpartner: Werner Droste, Otto Inhester). Im Folgenden wird aus der Arbeitsgruppe „Beratungsprozess und Assessments“ berichtet. Arbeitsgruppe „Beratungsprozess und Assessments“: Die Gruppe geht der zentralen Fragegestellung nach, wie sich die Hilfsmittelversorgung durch eine gezielte Beratung, eine bessere Ablaufplanung und den gezielten Einsatz von Assessments optimieren lässt. Ein wesentliches Ziel der Bemühungen ist es daher, Richtlinien und Werkzeuge für die Optimierung des Versorgungsprozesses zu erarbeiten und zusammenzustellen. Denn wie auch in den Lösungsoptionen der DVfR (2009) betont wird, stellt die Vielschichtigkeit und Interdisziplinarität dieses Prozesses in der Praxis ein Problem dar, dem bislang nur wenig Beachtung geschenkt wird. Neben beratungsunterstützenden Assessmentverfahren werden in dieser Arbeitsgruppe Fragen zur interdisziplinären Zusammenarbeit bei der Versorgungs-, Rehabilitations- und Hilfeplanung, zur Koordination einzelner Maßnahmen im Versorgungsprozess sowie zur Refinanzierung von Beratungsdienstleistungen bearbeitet. Ein weiteres Forschungsinteresse existiert bezüglich der Kriterien für eine gute Versorgungslösung, da es bislang nur wenige gesicherte Erkenntnisse darüber gibt, welche Wirkungen Hilfsmittelversorgungen entfalten können. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich Optimierungsbemühungen bei den Prozessen bzw. Abläufen positiv in der Ergebnisqualität bemerkbar machen und helfen, Fehlversorgungen und Non-Use-Phänomene zu reduzieren. Die Frage, wie das Outcome einer Hilfsmittelversorgung beurteilt werden kann, wird aktuell durch eine mehrstufige Umfrage untersucht, die im Abschnitt „Pilotphase Online-Befragung“ (s. nächste Seite) kurz skizziert wird. Arbeitsgruppe „Beratung und Selbstpflegekompetenz bei StomaTrägern“: In dieser Gruppe wird ein Instrument zur Messung der „Selbstpflegekompetenz Stoma-Versorgung“ (SPK-St.) entwickelt. Am Beispiel der Stoma-Versorgung soll gezeigt werden, wie sich unterschiedliche Formen der Beratung, Anleitung oder Schulung und informelle Lernprozesse zur Stärkung der Selbstpflegekompetenz auf die Versorgungsqualität auswirken. In die Selbstpflegekompetenz eingebettet ist auch die Dimension „Anwenderkompetenz“, in der die technischen Kompetenzen der Betroffenen beschrieben werden sollen, wie sie sich etwa bei einem Beutelwechsel oder einer peristomalen Wundbehandlung zeigen. Die Differenzierung zwischen SPK-St. und Anwenderkompetenz ist insofern bedeutsam, als es zu klären gilt, ob die Vermittlung bloß technischer Informationen z.B. in Form einer Gebrauchsanleitung im Zusammenhang mit der Hilfsmittelabgabe genügt, um die sichere und effektive Anwendung eines Produktes im Alltag zu ermöglichen. Hier kommt dem Konzept „Selbstpflegekompetenz – Hilfsmittelversorgung“ eine grundlagentheoretische Bedeutung in der Versorgungsforschung zu. Da es bei Hilfsmittelversorgungen nicht möglich ist, mit verblindeten Experimental- und Kontrollgruppen zu arbeiten, sollte es das Instrument SPK-St. ermöglichen, Gruppen zu homogenisieren, um die Effekte anderer Variablen der Versorgung bzw. des Versorgungsprozesses besser darstellen zu können. Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Assessments zur Anwendung in der Hilfsmittelversorgung Neben der Zusammenstellung und Dokumentation aller notwendigen Informationen im Hinblick auf eine anstehende Hilfsmittelversorgung dienen Assessments als Grundlage für eine bedarfsgerechte Hilfsmittelberatung und -versorgung. Zudem können Assessments auch zur abschließenden Evaluation einer Versorgung eingesetzt werden. Zurzeit werden verschiedene in der internationalen und nationalen Literatur beschriebene Assessments dokumentiert und einer ersten Bewertung (hinsichtlich Validität, Objektivität und Reliabilität) unterzogen. Bei der Sichtung von Assessments setzt sich die Arbeitsgruppe kritisch mit der Anwendbarkeit und Umsetzung der Assessments im nationalen Gesundheitssystem auseinander. Tabelle 1 zeigt eine Auswahl der gesichteten Assessments. Tab. 1: Beispiele für Assessments in der Hilfsmittelberatung Assessment Inhalt und Ziel RehaKIND Bedarfsermittlungsbögen (2009 entwickelt von RehaKIND) •Entwickelt für die Kinderreha •Ziel: Qualitätssicherung und Transparenz für alle am Prozess Beteiligten PIADS - Psychosocial Impact of Assistive Devices Scale (1996 entwickelt von Jutai und Day, ins Deutsche übersetzt von Avi (n.d.)) •Betrachtung von psychosozialen Aspekten des Klienten •Ziel: Bewertung der Lebensqualität mit einem Hilfsmittel ATD PA - Assistive Technology Device Predisposition Assessment (1989 entwickelt vom Marcia Scherer-Institute for Matching Person and Technology Inc. 2008, ins Deutsche übersetzt von Bruckmann et al. 2009, angepasst von Berthold et al. 2010) •Unterstützt den Prozess der Hilfsmittelberatung und -versorgung •Ziel: optimale Beratung und Hilfsmittelanpassung, Unterstützung bei der Auswahl von passenden Hilfsmitteln Modelle des Beratungs- und Versorgungsprozesses Ein Modell, das den Prozess bzw. den Ablauf einer Hilfsmittelversorgung beschreibt, dient der Gliederung dieser komplexen Aufgabe in einzelne Schritte und damit der Veranschaulichung und Ablaufsteuerung von Hilfsmittelversorgungen – von der Initiierung bis zur Nachsorge. Dabei werden einzelne Schritte, wie z.B. die Bedarfsermittlung, die Auswahlberatung und die Erprobung möglicher Hilfsmittel voneinander abgegrenzt. Mithilfe einer Prozessbeschreibung können daher die spezifischen Aufgaben aller am Prozess beteiligten Akteure, insbesondere auch die Rolle der Anwender aufgezeigt werden. Durch einen standardisierten Ablauf und klar beschriebene Prozessschritte entstehen größere Transparenz und eine einheitliche Sprache unter den am Versorgungsprozess beteiligten Akteuren. In der Arbeitsgruppe wurden bislang die folgenden Prozessbeschreibungen näher betrachtet: - der idealtypische Versorgungsprozess skizziert laut DVfR Lösungsoptionen (2009), - das unveröffentlichte Prozessmodell der unabhängigen Beratungsstelle am Forschungsinstitut Technologie und Behinderung (FTB, vgl. Hubert 2003), - das in den Niederlanden entwickelte NICTIZ-Modell (2009), - der Prozessablauf beschrieben im „Matching Person and Technology (MPT-)Model“ (Federici/Scherer 2012). Cordes A. et al. Erste Schritte zur Optimierung ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 17-22, Hrsg. DVE 19 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de REHABILITATION In den von der DVfR erstellten Empfehlungen zur Überwindung von Problemen bei der Hilfsmittelversorgung wird diese als Prozess verstanden, der nicht auf die Verordnung und die Hilfsmittelabgabe reduziert werden darf (DVfR 2009, S. 8). In diesem Papier wird der Versorgungsprozess in 16 detaillierten Schritten beschrieben, deren Ziel es ist, eine hohe Qualität des Hilfsmittelversorgungsprozesses sicherzustellen. Dies wird lt. DVfR erreicht, wenn: - der Bedarf unter Einbezug der Kontextfaktoren erfasst wurde, - Ziele präzise definiert sind, - Aktivitäts- und Partizipationsziele bedarfs- und zeitgerecht erreicht wurden, - die Behandlung erfolgreich gesichert ist, - der Klient zufrieden ist und sein Hilfsmittel im Alltag nutzt (DVfR 2009, S. 8f). Die Anwendung eines Prozessmodells für die Hilfsmittelversorgung sollte demnach als wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer verbesserten Hilfsmittelversorgung für den einzelnen Nutzer betrachtet werden. Sie dient insbesondere der Qualitätssicherung des Versorgungsergebnisses. Während die NICTIZ-Prozessbeschreibung in den Niederlanden und der im „Matching Person and Technology-Model“ skizzierte Prozess im angelsächsischen Sprachraum praktische Anwendung finden, besteht die recht umfangreiche Prozessbeschreibung der DVfR bislang nur auf dem Papier. Im Vergleich mit den oben genannten Modellen zeichnet sich die Prozessbeschreibung der DVfR vor allem durch einen geringeren Bezug zum Versorgungsanliegen des Klienten, fehlende Erprobungsphasen sowie eine eher marginale Berücksichtigung der in der Praxis überwiegend beteiligten Berufsgruppen aus (vgl. Schenk-Pelikan et al. 2011). Ein ICF-basiertes und klientenzentriertes Modell, welches das Versorgungsanliegen sowie den persönlichen Kontext des Nutzers mit einbezieht und systematische, unverbindliche Erprobungsmöglichkeiten für die KlientInnen vorsieht, existiert in der alltäglichen Praxis der Versorgungen in Deutschland nach dem SGB V derzeit nicht und erscheint in einem System ohne refinanzierte, unabhängige Beratungsstrukturen nur schwer umsetzbar. Pilotphase: Online-Befragung Die Aktivitäten des AK 3/Arbeitsgruppe „Beratungsprozess und Assessments“ konzentrieren sich derzeit auf das Pilotieren einer umfangreichen Erhebung zu der Frage: Was kennzeichnet eine bedarfsgerechte und wirkungsvolle Hilfsmittelversorgung? Im Hintergrund der Befragung steht die Annahme, dass die Ergebnisqualität von Hilfsmittelversorgungen vielschichtig, auf verschiedenen Ebenen und aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten ist. Die Arbeitsgruppe des AK 3 vertritt in ihrem Forschungsansatz die Perspektive des „beratenden Experten“, dessen wesentliche Aufgabe es ist, durch Beratung eine bedarfsgerechte und wirkungsvolle Hilfsmittelversorgung unter Berücksichtigung persönlicher Ziele der Betroffenen und ihrer Gesundheitsbedürfnisse sicherzustellen. Qualität der Hilfsmittelversorgung Ausgangspunkt der Befragung ist ein Thesenpapier zur Frage: „Was kennzeichnet eine gute Hilfsmittelversorgung?“, das im AK 3 vorgestellt wurde. Im Diskussionsprozess entstand die Idee, zur Überprüfung und differenzierteren Ausarbeitung der Thesen eine Befragung durchzuführen. Der nun konzipierten Online-Pilotbefragung liegen folgende Ausgangsthesen zugrunde: 1. Ergebnisqualität bzw. die Qualitätsziele individueller Hilfsmittelversorgungen lassen sich in vier Zieldimensionen zusammenfassen und als Leitfragen formulieren. 2. Die positive Beantwortung der formulierten Leitfragen lässt auf eine hohe Ergebnisqualität der Versorgung schließen. Abb. 1: Zieldimensionen für die Beurteilung der Ergebnisqualität von Hilfsmittelversorgungen Abbildung 1 zeigt die vier gleichgewichteten Zieldimensionen: Akzeptanz, Nutzbarkeit, zielgerichtete Wirkung und Wirtschaftlichkeit. Zur Konkretisierung der Zieldimensionen werden in der Befragung die folgenden Leitfragen formuliert: Zieldimension 1 „Akzeptanz“: Wird das Hilfsmittel vom Nutzer angenommen? Zieldimension 2 „Nutzbarkeit“: Kann das Hilfsmittel nachhaltig bedient und genutzt werden? Zieldimension 3 „Zielgerichtete Wirkung“: Wirkt das Hilfsmittel entsprechend der geplanten Versorgungsziele? Zieldimension 4 „Wirtschaftlichkeit“: Stehen die Kosten der Hilfsmittelversorgung in einem angemessenen Verhältnis zum Nutzen des Hilfsmittels? Ziel der eher qualitativ angelegten Befragung, die derzeit als Pilotbefragung mit rund 30 ExpertInnen durchgeführt wird, ist zunächst die Überprüfung der formulierten Ausgangsthesen. Weitergehend zielt die Befragung auf die Entwicklung und Systematisierung von Kriterien und Prüfmethoden für die Beurteilung von Ergebnisqualität individueller Hilfsmittelversorgung. In der zweiten Stufe ist eine umfassendere Expertenbefragung geplant. Ausblick Bei aller Vorläufigkeit des bisher Erreichten möchten wir mit den in diesem Beitrag vorgestellten Forschungsaktivitäten der Arbeitsgrup- Information zur Arbeitsgruppe „Beratungsprozess und Assessments“: Die Forschungsaktivitäten werden zurzeit von etwa 20 ehrenamtlich Mitwirkenden aus der Ergotherapie, Medizin, Pflege-, Gesundheits- und Ingenieurwissenschaft und der Orthopädie-, Rehabilitationstechnik sowie der Homecare-Versorgung getragen. Es finden zweimal jährlich Treffen an der Universität Witten/Herdecke statt. Wenn Sie an einer Mitarbeit interessiert sind, können Sie sich auf der Website http://versorgungsforschung.wordpress.com/ (derzeit im Aufbau) über die Arbeit informieren und/oder Kontakt aufnehmen mit Anika Cordes, E-Mail: cordes@reha-gyhum.de 20 Cordes A. et al. Erste Schritte zur Optimierung ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 17-22, Hrsg. DVE Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de REHABILITATION pe „Beratungsprozess und Assessments“ erste Schritte zur Initiierung verbindlicher Empfehlungen für die Optimierung von Hilfsmittelberatungen im Einzelfall aufzeigen. Hierzu hoffen wir demnächst auch erste konkretere Forschungsergebnisse vorlegen zu können. In einer weiterführenden Perspektive will die Arbeitsgruppe „Beratungsprozess und Assessments“ folgenden Fragen nachgehen: - Erhalten Betroffene die Hilfsmittel, die sie benötigen, nutzen sie diese effektiv und unterstützen sie diese Hilfsmittel bei ihrer Zielsetzung in Bezug auf Lebensqualität und Partizipation? - Welche Auswirkungen haben eine fehlende Assessment-gestützte Beratung, fehlende Erprobungsmöglichkeiten, ein unkoordinierter Versorgungsablauf und fehlende Trainingsangebote in der Anwendungsumgebung auf die Qualität der Hilfsmittelversorgung? Wir gehen davon aus, dass sich langfristig nicht zuletzt aufgrund der interdisziplinären und deutschlandweiten Zusammenarbeit von ExpertInnen in der NaFAG-Hilfsmittelversorgung auch konkrete Impulse und Vorschläge für Veränderungen im Versorgungssystem ergeben werden. Literatur Avi H. Fragebogen PIADS. http://portale.siva.it/files/A04_Avi_Heidi_Piads_DE.pdf (n.d.) Berthold D, Erdmann A, Schlegel J. „Hilf‘s zu ermitteln!“ – eine Studie zum Assessment ATD PA im Bereich der Hilfsmittelberatung und -versorgung. Unveröffentlichte Bachelorarbeit. Heerlen, Hogeschool Zuyd, 2010 Bruckmann N, Lycam L, Paland S, Signoroni J. ATD PA – „Eine Chance für die Hilfsmittelversorgung?!“. Unveröffentlichte Bachelorarbeit. Heerlen, Hogeschool Zuyd, 2009 Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR), Hrsg. Lösungsoptionen der DVfR zur Überwindung von Problemen bei der Versorgung mit Hilfsmitteln. 2009. http://www.dvfr.de/fileadmin/download/Schwerpunktthemen/Hilfs mittel/DVfR_L%C3%B6sungsoptionen_Hilfsmittelversorgung_Okt._2009.pdf (17.11.2012) Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR), Hrsg. Für eine optimierte Versorgung mit Hilfsmitteln – Eine Expertise der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation zu aktuellen Problemen bei der Versorgung mit Hilfsmitteln. 2006. http://www.dvfr.de/fileadmin/download/Stellungnahmen/DVfR-HilfsmittelExpertise_061017.pdf Federici S, Scherer M. Assistive Technology Assessment Book. New York: CRC Press Taylor & Francis Group, 2012 Hilfsmittelverzeichnis des GKV Spitzenverbandes. https://hilfsmittel.gkv-spitzen verband.de/home.action (22.11.2012) Hubert M. Die Praxis der Bedarfsermittlung zur Hilfsmittelversorgung in den Niederlanden. Die Rehabilitation. 2003, 42(1), 52-59 Jutai J, Day H. Assistive Technology Research Lab. 1996. http://www.piads.net/ index.asp (17.11.2012) Mischker A. Die initiale Hilfsmittelversorgung für Patienten nach hüftnaher Femurfraktur – Eine Vergleichsstudie über drei Mobilitätshilfsmittelgruppen im quasiexperimentellen Design zu drei Messzeitpunkten – im Fokus der Sicherheit, Wirksamkeit und Lebensqualität. Dissertation. Berlin: Universitätsmedizin, 2009 Mischker A. Versorgungsforschung über Hilfsmittel in Deutschland – quando vadis? Vortrag am 17.09.2010. http://www.hilfsmitteltagung.de/download/ Mischker.pdf (17.11.2012) Scholz-Schwärzler N. NICTIZ Procesbeschrijving 2009 („NICTIZ Procesbeschrijving_2009.pdf”). Unveröffentlichte deutsche Übersetzung von Nadine ScholzSchwärzler. Heerlen, Hogeschool Zuyd, 2011 Sozialgesetzbuch (SGB V), Gesetzliche Krankenversicherung; SGB IX, Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen: SGB XI Gesetzliche Pflegeversicherung. http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de (22.11.2012) Private Universität Witten Herdecke gGmbH, Department für Pflegewissenschaft Arbeitsgemeinschaft Hilfsmittelexperte, Hilfsmittelexperte. http://www.hilfs mittelexperte.de/ (18.11.2009) Schenk-Pelikan E, Jauch M, Hofmann A. Hilfsmittelversorgung in Deutschland – (K)ein idealer Prozess. Unveröffentlichte Bachelorarbeit. Heerlen, Hogeschool Zuyd, 2011 Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. info plus Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) bietet seit 2009 eine berufsbegleitende Weiterbildung zum/zur „HilfsmittelexpertIn/Case Manager (dgcc)“ an. Zielgruppen dieser Weiterbildung sind u.a. Pflegefachkräfte, Ärzte, Ergo- und Physiotherapeuten sowie Gesundheitshandwerker und Mitarbeiter von Sanitätsfachhäusern oder Home-Care-Unternehmen. Weitere Informationen: www.hilfsmittelexperte.de Auch die DVE AKADEMIE veranstaltet Fortbildungen zum Thema Hilfsmittelversorgung. Das nächste Seminar findet unter der Leitung von Anika Cordes am 06. März 2013 in Köln statt. Weitere Informationen: www.dve.info/akademie Im Online-Hilfsmittelportal REHADAT wird eine Vielzahl technischer Hilfen gelistet und ausführlich beschrieben. Nach Anwendungsgebieten gegliedert stehen umfangreiche Recherchemöglichkeiten zur Verfügung. Zudem werden direkte Links zu erfolgreichen Versorgungsbeispielen, Literatur, Urteilen und Adressen angeboten. Weitere Informationen: www.rehadat-hilfsmittel.de Im Online-Hilfsmittelverzeichnis des GKV Spitzenverbandes kann man in 33 unterschiedlichen Produktgruppen sowie in 6 weiteren Produktgruppen für Pflegehilfsmittel nach aktuell dort gelisteten Produkten recherchieren. Weitere Informationen: https://hilfsmittel.gkv-spitzenverband.de In der Datenbank des Europäischen Netzwerks mit Informationen zu technischen Hilfsmitteln (EASTIN) sind die Informationen aus sechs europäischen Hilfsmitteldatenbanken zusammengeführt. Damit stellt EASTIN eine sehr umfangreiche Sammlung von Informationen zu Hilfsmitteln für Menschen mit Behinderung zur Verfügung. Weitere Informationen: www.eastin.eu/de-DE/searches/products/index Die Online-Datenbank „Barrierefrei kommunizieren“ informiert zu behinderungskompensierenden assistiven Technologien und zu barrierefreier Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Ziel ist es, behinderten Menschen die Teilhabe an der Informationsgesellschaft durch Zugang zu Computern, mobilen Endgeräten und zum Internet zu ermöglichen. Weitere Informationen: www.barrierefrei-kommunizieren.de Nähere Informationen zum MPT-Modell, dem Prozess der Durchführung und seinen dazugehörigen Assessments finden Sie auf der Internetseite des Institute Matching Person & Technology, Inc. von Marcia J. Scherer. Weitere Informationen: www.matchingpersonandtechnology.com Das „Functioning Everyday with a Wheelchair (FEW) Seating-Mobility Outcomes Measure” ist ein interessantes Selbst-Assessment zur Bewertung des Ergebnisses von Rollstuhlversorgungen mit Bezug zur Rollstuhlnutzung bei Aktivitäten des täglichen Lebens, leider bisher nur in englischer Sprache. Weitere Informationen: www.few.pitt.edu Die Internationale Fördergemeinschaft Kinder- und Jugend-Rehabilitation e.V. (RehaKIND e.V.) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Hilfsmittelversorgung im pädiatrischen Bereich zu optimieren. Dazu wurden Bedarfsermittlungsbögen entwickelt, die im Gesundheitswesen zunehmend Anerkennung finden. Weitere Informationen: www.rehakind.com Der Qualitätsverbund Hilfsmittel e.V. (QVH) ist ein Zusammenschluss von Unternehmen der Hilfsmittelindustrie und Leistungserbringern (Fachhandel). Er erstellt Qualitätsstandards für die Hilfsmittelversorgung, qualifiziert und überprüft seine zertifizierten Mitglieder. Weitere Informationen: www.qvh.de Cordes A. et al. Erste Schritte zur Optimierung ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 17-22, Hrsg. DVE 21 Zusammenfassung Erste Schritte zur Optimierung der Hilfsmittelversorgung in Deutschland Mit der Zunahme von chronischen Erkrankungen und des Durchschnittsalters der Bevölkerung wächst die Bedeutung technischer Hilfsmittel. Angesichts der Vielfalt und der schnellen technischen Entwicklung wird es immer schwieriger, das richtige Hilfsmittel für den Anwender zu finden. Strukturelle Rahmenbedingungen wie z.B. die unterschiedlichen Zuständigkeiten der Kostenträger oder die segmentierte Behandlung in den verschiedenen Bereichen des Gesundheitssystems rufen zahlreiche Versorgungsprobleme insbesondere an den Schnittstellen hervor. Die Nationale Forschungs-AG Hilfsmittelversorgung (NaFAG) hat zum Ziel, bestehende Probleme zu analysieren und Lösungen zur Verbesserung der Hilfsmittelversorgung vorzuschlagen und diese in den sozialpolitischen Diskurs einzubringen. Dazu hat sich die NaFAG in drei Arbeitskreise mit unterschiedlichen Schwerpunkten gegliedert, über deren Aktivitäten berichtet wird. Dieser Beitrag informiert vorwiegend über den aktuellen Stand der Diskussion im Arbeitskreis 3. Schlüsselwörter: Hilfsmittelversorgung Versorgungsprozess Versorgungsforschung Ergebnisqualität Summary Steps towards optimizing the supply with technical aids in Germany In an aging society with an increasing incidence of chronic illnesses, the relevance of technical devices increases, too. Facing an enormous variety and fast technical developments, finding the appropriate aid for any client becomes more difficult. In addition structural determining factors like e.g. diverse founding responsibilities or segmented treatment in different sectors of the health system produce numerous problems with the supply of technical aids, particularly at the cutting points of the system. The national research initiative supply with technical aids (NaFAG) aims to analyse these problems and to deduct suggestions for improvements of the supply with technical aids. The results may as well contribute to the discussion in social politics. In this concern NaFAG has been divided into three working groups with specific focuses. This report provides information of NaFAG’s activities, mainly referring to the state of discussion in the working group 3. Key words: supply with technical aids service delivery process health services research outcome quality Für Ihre Praxis... DOI dieses Beitrags (www.doi.org): 10.2443/skv-s-2013-51020130102 SGN 2.774.1 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de REHABILITATION 22 THEORG – die Software für moderne Therapiebetriebe. Umfangreich und jederzeit nachträglich erweiterbar. Organisationsmittel – mehr Farbe, mehr Frische, mehr Funktion, mehr Ordnung für Ihre Rezeption. Hardware – perfekt abgestimmt vom Einzelplatz bis hin zur zentralen Verwaltung mehrerer Praxen. THEORG-Akademie – die Seminare für die erfolgreiche Praxisführung. Verständlich, fachkundig, alltagstauglich. www.theorg.de Die perfekte THErapieORGanisation Cordes A. et al. Erste Schritte zur Optimierung ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 17-22, Hrsg. DVE SOVDWAER GmbH Franckstraße 5 71636 Ludwigsburg Tel. 0 71 41 / 9 37 33-0 info@sovdwaer.de Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de THEMENREIHE Sensorische Integration (SI) und Evidenz Beitrag 4 / Studie Wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit des Sensorisch-Integrativen Therapieansatzes bei Kindern Deutsche Zusammenfassung und Erläuterung: Arlette Eschbour, Martine Funck, Katharina Jantsch und Corinne Majerus Deutsche Bezeichnung der Studie ARLETTE ESCHBOUR (l.), Dipl. ET (1989), Zertifikat SI/DVE (2005), tätig in der Frühförderung in Luxemburg Systematisches Review zu Forschungsnachweisen über die Effektivität von Interventionen mit einem sensorisch-integrativen Ansatz (SI) bei Kindern MARTINE FUNCK (r.), Dipl. ET (1997), Zertifikat SI/DVE (2005), Marte Meo Therapeutin (2010), tätig in der Frühförderung in Luxemburg Quelle der Studie May-Benson TA, Koomar JA. Systematic review of the research evidence examining the effectiveness of interventions using a sensory integrative approach for children. American Journal of Occupational Therapy. 2010, 64, 403-414. doi: 10.5014/ajot.2010.09071 KATHARINA JANTSCH (l.), ET (2003) Zertifikat SI/DVE (2011), tätig in zwei Praxen für Ergotherapie (Heilbronn und Stuttgart) Evidenzgrad der Arbeit: Systematisches Review, Metaanalyse, HTA*) Methodische Qualität: 27 Studien (darunter 13 randomisierte kontrollierte Studien) wurden systematisch begutachtet. Zusammenfassung: Ziel des Reviews war es zum einen, Studien (fertiggestellt bis zum Jahr 2007) zur Wirksamkeit von Maßnahmen der Sensorischen Integration (SI) hinsichtlich der Fähigkeiten von Kindern, zu bewerten und zum anderen, die Erkenntnisse dieser Studien für die Praxis der Ergotherapie zugänglich zu machen. Das Review präsentiert die Studienergebnisse aufgeteilt in die Bereiche: motorische Performanz, Reizverarbeitung, Verhalten, schulische und psycho-edukative Fähigkeiten und Betätigungsperformanz. In fast allen untersuchten Studien konnten Hinweise auf eine positive Wirkung der SI gefunden werden – insbesondere auf sensomotorische Fähigkeiten, motorische Planung, soziale Kompetenzen, Aufmerksamkeit, Verhaltensregulation, Lesekompetenzen, Teilnahme am aktiven Spiel und das Erreichen von individuellen Zielen. Follow-up-Studien zeigten, dass die Bereiche Grobmotorik, Selbstwertgefühl und Lesekompetenz über eine Dauer von drei Monaten bis zwei Jahre nach Beendigung der therapeutischen Intervention verbessert werden können sessments sowie der neurophysiologischen Grundlagenforschung in Bezug auf die Behandlungsprinzipien der ET-SI vorgestellt. In diesem Beitrag geht es nun um die Überprüfung der Wirksamkeit des SI-Ansatzes. Die Wirksamkeit bzw. Effektivität von Therapiemaßnahmen ist ein wesentliches Thema der Forschung, das für ErgotherapeutInnen in der täglichen Arbeit wichtig ist, vor allem nach den heutigen Kriterien der evidenzbasierten Praxis (EBP). Ziel des Reviews Einleitung Häufig werden Kinder mit Betätigungsproblemen von ErgotherapeutInnen behandelt, die die Sensorische Integrationstherapie nach Jean Ayres (ET-SI) als wirksame Methode einsetzen. Dabei gilt es viel zu beachten, so u.a., ob die Anwendung der ET-SI im jeweiligen Fall tatsächlich indiziert ist. Hierfür wird durch eine gezielte Befunderhebung geprüft, ob die hier bestehenden Betätigungsprobleme tatsächlich durch eine SI-Verarbeitungsstörung verursacht sind. Um entsprechend professionell vorgehen zu können, sollten ErgotherapeutInnen daher gut mit den ET-SI-Grundlagen vertraut sein und auch den aktuellen Stand der Forschung zur ET-SI kennen. In den drei vorherigen Artikeln dieser Themenreihe wurde die Relevanz der ET-SI bereits hinsichtlich der Aktivitäts- und Partizipationseinschränkung, Erscheinungsbilder und angemessener As- Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Kontakt: arlette.eschbour@gmail.com corinne.majerus@gmail.com kjantsch@web.de CORINNE MAJERUS (r.), Dipl. ET (2000), Weiterbildung in Psychomotorik (2001), Zertifikat SI/DVE (2006), tätig in der Frühförderung und im Kindergarten und Grundschulen in Luxemburg May-Benson/Koomar gingen bei ihrer Untersuchung bestehender Forschungsliteratur folgenden Fragestellungen nach: Wie wirken Maßnahmen nach dem SI-Ansatz, die Beeinträchtigungen im Alltag verhindern sollen? Wie kann die Teilhabe am täglichen Leben für Kinder und Jugendliche mit gestörter Verarbeitung sensorischer Funktionen ermöglicht bzw. erleichtert werden? In diese Fragestellungen wurden kulturelle, physische, soziale, persönliche, spirituelle und zeitliche Aspekte mit einbezogen. Hintergrund Seit Jean Ayres in den 1970er Jahren erste Studien zur SI vorlegte, wurden zahlreiche weitere Studien und systematische Reviews durchgeführt, die die Wirksamkeit des SI-Ansatzes untersuchen. Dabei wurde festgestellt, dass viele Kinder Probleme in der Verarbei- Eschbour A. et al. Wissenschaftliche Evidenz ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 23-27, Hrsg. DVE 23 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de THEMENREIHE Sensorische Integration (SI) und Evidenz tung und Integration von sensorischen Informationen haben oder bei der alltäglichen Handlungskompetenz, deren Ursache mit sensorisch-integrativen Problemen verbunden sind (Ahn et al. 2004). Wie oben bereits dargestellt benötigen ErgotherapeutInnen vor allem aktuelle Forschungsergebnisse, die die Wirksamkeit von Maßnahmen mit SI-Ansatz untersuchen, um ihr Vorgehen darauf abzustimmen. Frühere Studien zur Wirksamkeit des SI-Ansatzes, die die therapeutischen Interventionen untersuchten, führten vielfach zu einer teils weitreichenden Verfälschung der Ergebnisse bzw. zu Missverständnissen, wenn z.B. die Interventionen nicht den Kernelementen der ET-SI nach Ayres entsprachen (vgl. Parham et al. 2007 und 2011). Methodisches Vorgehen May-Benson/Koomar verfolgten mit ihrem Review das Ziel, einen Überblick über die Forschungsliteratur zu Studien zu geben, die den SI-Ansatz untersuchen. Es sollten Informationen bereitgestellt werden, die in der klinischen Praxis umgesetzt werden können (s. auch Abschnitt „Ziel des Reviews“). Praktizierende und forschende ErgotherapeutInnen können Reviews nutzen, um sie bei der klinischen Ausbildung einzusetzen, um evidenzbasiert mit Klienten zu arbeiten und um (zukünftige) eigene Forschungsvorhaben voranzutreiben. So können die besten therapeutischen Ansätze, die Menschen in allen Bereichen des alltäglichen Lebens unterstützen, praktiziert und gefördert werden. Für ihr Review legten May-Benson/Koomar genaue Kriterien für die Studienteilnehmer und die Maßnahmen fest, um wissenschaftlich angemessen nur solche Studien in ihr Review einzubeziehen, die der Fragestellung bzw. dem Ziel entsprachen. Hinsichtlich der Maßnahmen wählten sie Studien aus, die Interventionen untersuchten, die auf dem SI-Ansatz nach Ayres basierten. Hinzu kamen Studien von Autoren, die die Grundsätze der SI modifiziert bzw. hiervon abweichend interpretiert hatten. Bezüglich der Teilnehmer der Studien galt das Kriterium „Schwierigkeiten in der Verarbeitung und Integration sensorischer Informationen“. Handelte es sich um Studien mit Kontrollgruppen, bestanden diese aus Kindern mit klinischen Problemen, falls das Kriterium nicht ausdrücklich anders angegeben wurde. Bei der Auswertung der Daten berücksichtigten May-Benson/Koomar, dass Forschungsergebnisse vom Typ-II-Fehler begrenzt sein können. Darunter versteht man die Wahrscheinlichkeit, in der Statistik z.B. einen vorhandenen Zusammenhang zu übersehen. Zudem berücksichtigten sie, dass Aussagen zur Wirksamkeit bzw. Studienergebnisse durch folgende Faktoren negativ beeinflusst werden können: kleine Probandengrößen, unterschiedliche Intensität und Dauer der Therapieeinheiten, fehlende Genauigkeit einer Maßnahme sowie durch spezielle, ungünstige Rahmenbedingungen. Ergebnisse des Reviews Zur Darstellung ihrer Untersuchungsresultate wählten May-Benson/ Koomar folgende Ergebnisbereiche: motorische Leistung, sensorische Verarbeitung, Verhaltensänderungen, akademische und psycho-edukative Veränderungen sowie Handlungskompetenz. Im Folgenden werden die Ergebnisse des Reviews entsprechend dieser Einteilung vorgestellt. Studien, die Aussagen zu mehreren Ergebnisbereichen machen, werden entsprechend mehrfach gezählt; einige Studien werden jeweils exemplarisch bezüglich ihres Evidenzgrads genannt. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass nicht alle Studien die Behandlung streng nach Kriterien von Ayres ausführten. 24 Motorische Leistungen 14 Studien untersuchten motorische Veränderungen, die aufgrund der Anwendung des SI-Ansatzes nachgewiesen werden konnten (s. Tab. 1). Hierbei wurden Teilfertigkeiten wie Fein- und Grobmotorik, allgemeine motorische Planungsfähigkeiten und weitere Teilfunktionen der motorischen Leistungsfähigkeit sowie die Praxie eingeschlossen. Positive Effekte wurden in 10 dieser 14 Studien festgestellt. Dies deutet darauf hin, dass der SI-Ansatz zur Verbesserung motorischer Leistung besser ist als keine Behandlung bzw. genauso wirksam und laut einiger Studien sogar wirksamer als eine perzeptiv-motorische Behandlung. Die Studienergebnisse geben ebenso Hinweise darauf, dass diese Erfolge nach Beendigung der Intervention gehalten wurden. In den Studien zeigen sich zudem bedeutende Unterschiede hinsichtlich der Maßnahmen und der Art der Resultate. So stellte sich heraus, dass die Erfolge bzgl. Praxie und gesamtmotorischer Fähigkeiten beständiger durch den SI-Ansatz gestützt bzw. gefördert werden als durch andere Maßnahmen. Insgesamt sind die Ergebnisse allerdings nicht einheitlich und sollten noch nicht verallgemeinert werden, bis weitere Studien die genannten Effekte bestätigen. Tab. 1: Studien zu Effekten bzgl. motorischer Leistungen Level I Studien Humphries et al. (1990); Humphries et al. (1992) Humphries et al. (1993); Ziviani et al. (1992) Werry et al. (1990); Wilson/Kaplan (1994) Level II Studien Ayres (1997); Bullok/Watter (1978) Bundy et al. (2007) Level IV Studien Allen/Donald (1995); Leemrijse et al. (2000) Case-Smith/Bryan (1999) Sensorische Verarbeitung 13 Studien untersuchten die Indikatoren für eine verbesserte sensorische Verarbeitung (s. Tab. 2). 7 Studien konnten positive Ergebnisse liefern, einschließlich der Änderungen in der Dauer des Nystagmus und einer Verbesserung der taktilen Funktion (z.B. taktile Unterscheidung/Diskrimination). Sie berichten auch von umfassenden Veränderungen in der sensorischen Verarbeitung (z.B. elektro-dermale Reaktion) und in der Verminderung von taktiler Hyperreaktivität. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine hohe Evidenz in Verbindung mit einer Behandlung nach dem SI-Ansatz bzgl. sensorischer Verarbeitung gefunden wurde. Doch sind auch hier verallgemeinernde Schlussfolgerungen angesichts kleiner Stichproben (z.B. Gruppen von 5-18 Kindern) in allen Studien (außer der von Ottenbacher et al. (1979)) und angesichts eventuell falsch interpretierter Indikatoren zu relativieren. Tab. 2: Studien zu Effekten bzgl. der sensorischen Verarbeitung Level I Studien Ottenbacher et al. (1979); Carte et al. (1984) Morrison/Sublett (1986); Miller et al. (2007a) Level II Studien Schroeder (1982) Level III Studien Miller et al. (2007b) Level IV Studien Ottenbacher (1982a); Leemrijse et al. (2000) Verhaltensänderungen Im Bereich der Ergebnisse bzgl. Verhalten, Aufmerksamkeit und Selbstwertgefühl fanden Polatajko et al. (1991), dass der SI-Ansatz nach 6 Behandlungsmonaten eine Stärkung des Selbstwertgefühls Eschbour A. et al. Wissenschaftliche Evidenz ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 23-27, Hrsg. DVE Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de Fachpublikationen Arbeitsmaterialien Fachzeitschriften Ihr Fachverlag für die Ergotherapie Fachpublikationen KSpektrum Ergotherapie KNeue Reihe Ergotherapie KEdition VITA ACTIVA KReihe Basiswissen Therapie KRatgeberreihe KEinzelausgaben KWissenschaftliche Schriften ... viele Titel auch als E-Book! Auf Wunsch senden wir Ihnen gerne unser Gesamt-Prospekt „Ergotherapie“. Leseproben/Inhaltsverzeichnisse: http://www.schulz-kirchner.de/shop/ www.schulz-kirchner.de/shop bestellung@schulz-kirchner.de Tel. +49 (0) 6126 9320-0 Das Gesundheitsforum SchulzKirchner Verlag Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de Fachpublikationen Arbeitsmaterialien Fachzeitschriften Fachzeitschriften KERGOTHERAPIE UND REHABILITATION Kergoscience Ihre Vorteile als Abonnent Kumfassend und aktuell informiert Kkompetente Fachbeiträge aus Theorie und Praxis Kaktuelle Ausgabe als pdf-Datei zum kostenlosen Download Kdigitales Abonnement zum reduzierten Preis Kpünktliche und regelmäßige Lieferung KAbonnementgebühr inklusive Versand [D] Kverschiedene Zahlungsweisen ohne Aufschlag Kverschiedene Produkte aus dem Schulz Kirchner Verlag zu Sonderkonditionen Originalarbeit Originalarbeit Inhaltsverzeichnis ergoscience ISSN 1861-6348 · 71823 7. Jahrgang · September 2012 Seite 89-132 89 Editorial Elke Kraus, Chefredakteurin 90 Sabrina Gorges, Annika Theis, Bettina Weber Verloren und doch gewonnen … Eine qualitative Studie über das Erleben der Lebensqualität von Eltern, die ihr Kind im Wachkoma im häuslichen Umfeld betreuen Lost but after all won ... A qualitative study of experiencing the quality of life of parents who have taken over nursing their child, who is in a persistent vegative state, at home Originalarbeiten 101 113 Bettina Weber Arbeitsmotivation und Innovationsbereitschaft langjährig berufstätiger Ergotherapeutinnen im Angestelltenverhältnis Work motivation and disposition of innovation of occupational therapists who are long time employers Sebastian Voigt-Radloff, Andrea Rühlemann, Michael Hüll Häusliche Ergotherapie bei Demenz: Ergebnisse randomisierter Studien und ein Fallbeispiel aus dem WHEDA-Programm Community Occupational Therapy in Dementia: Results of radnomised controlled trials and a best practice example of the WHEDA programme Diskurs 119 Klaus Dieter Joswig Diskursanalyse – Diskursive Ergotherapie: Was leistet die Forschungsmethode in der Ergotherapie? Discourse analysis – discursive occupational therapy: what does this research contribute to occupational therapy? Forschung und Lehre 122 Christina Schulze, Julie Page PEDI – Ein Assessment zur Erfassung von Aktivitäten des täglichen Lebens von Kindern. Der Prozess der transkulturellen Übersetzung, Adaption und Validierung der Pediatric Evaluation Disability Inventory für den deutschsprachigen Raum in Europa PEDI - Assessing children‘s ADL skills. Translation and cultural adaptation of the Pediatric Evaluation of Disability Inventory (PEDI) to the Germanspeaking area in Europe and validation of the German version Evidenzbasierte Praxis / Nutzerfreundliche Studienzusammenfassung 130 Annika Theis Die „kognitive Küche“ – Wichtige Richtlinien und Anregungen für das Design von Küchen, die auch von älteren Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen genutzt werden können 130 Barbara Aegler, MSc (OT), Ursula Costa, MA (OT), PhD. cand. (PH), Elsbeth Müller, MSc (OT) Occupation Diversity for the Future. 9. COTEC-Kongress vom 24.-27. Mai 2012 in Stockholm 132 Veranstaltungskalender Veranstaltungsbericht Rezensionen 132 Petra Marksteiner-Fuchs BTransaktionsanalyse und Salutogenese. Der Einfluss transaktionsanalytischer Bildung auf Wohlbefinden und emotionale Lebensqualität Impressum Richtlinien für Autoren lität. Die subjektiven Faktoren hingegen setzen sich aus dem individuellen Erleben von Lebensqualität und Wohlbefinden zusammen [7, 21]. Zwei weitere wesentliche Einflussfaktoren der Lebensqualität stellen die Bereiche Occupational Balance und Partizipation dar [4, 6, 8, 11, 12, 15, 29, 30], die im Folgenden erläutert werden. Occupational Balance Occupational Balance bezeichnet den Zustand des Gleichgewichts innerhalb alltäglicher Betätigungen, der die Lebensqualität verbessern kann [4, 8, 12, 30]. Das Gleichgewicht wird durch die Ausgeglichenheit der Tätigkeitsbereiche „work“ (Arbeit), „self-care“ (Selbstversorgung), „rest“ (Erholung) und „play/leisure“ (Spiel/Freizeit) hergestellt [4, 12, 31, 32]. Eine einheitliche Definition des Begriffes liegt bislang nicht vor [33]. Der Bereich der Pflege stellt für die Teilnehmer der Studie einen ebenso wichtigen Bestandteil der Occupational Balance dar wie die Bereiche Arbeit und Freizeit, während der Bereich der Selbstversorgung für sie zunächst zweitrangig erscheint [3]. Daher wird die Occupational Balance im Rahmen der vorliegenden Studie als ein Gleichgewicht zwischen den Bereichen Arbeit, Freizeit und Pflege verstanden. Jeder Mensch strebt eine zufriedenstellende Balance an, die individuell definiert und entsprechend der eigenen Werte und Interessen festgelegt wird, sodass Occupational Balance ein subjektiver, sich ständig wandelnder Status ist [12, 15, 32, 34, 35]. Dabei handelt es sich um einen dualistischen Zustand, d.h. entweder befindet man sich im Gleichgewicht (Occupational Balance) oder im Ungleichgewicht (Occupational Imbalance) [12]. Hat man diese Balance erreicht, empfindet man Zufriedenheit und Freude, während der Zustand eines Ungleichgewichts in Form von Über-/Unterforderung durch Langeweile, eine herabgesetzte Lebensqualität und Unzufriedenheit gekennzeichnet ist, was zu psychischen Erkrankungen führen kann. [2, 3, 8, 32]. Partizipation Der Begriff „Partizipation“ bedeutet nach einer Definition der WHO das „Einbezogensein in eine Lebenssituation“ [36: 19] und kann zu einer Steigerung des Wohlbefindens sowie der Lebensqualität führen [4, 6, 11, 15, 29]. Dies wird v.a. durch die Einordnung der Partizipation in die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) deutlich [5, 12, 16, 23, 36]. Partizipation wird dabei als dynamische Interaktion zwischen den persönlichen und den Umwelt-Faktoren verstanden [29]. Die Relevanz der Partizipation wurde auch von der Gesellschaft und Politik erkannt. Das SGB IX garantiert seit dem 01.07.2001 die soziale Partizipation als Teilhabe am Leben in der Gesellschaft in einem rechtlichen Kontext [7, 37]. Dabei steht die Verbesserung der sozialen und beruflichen Teilhabe im Vordergrund, die selbstbestimmt und gleichberechtigt sein sollte [7]. Jeder Mensch strebt nach Betätigung und sozialer Integration und somit nach Partizipation [12]. Das Ausmaß der Partizipation ist individuell unterschiedlich und u.a. abhängig von den persönlichen Interessen, Ressourcen, Handlungsmöglichkeiten sowie der Umwelt [12, 23, 29]. Beratung Das Ereignis, das zum Wachkoma führte, kann für die gesamte Familie eine Veränderung des Tagesablaufs bis hin zur Veränderung der gesamten Lebenslage zur Folge haben [3, 27, 28, 38, 39]. Die Pflege und Betreuung des Kindes wird für die El92 Gorges S et al. Verloren und doch gewonnen .... tern meist durch zahlreiche Belastungen und vielfach zusätzlich durch eine fehlende Informationsvermittlung und Aufklärung erschwert [2, 28, 39, 40, 41]. Daher ist es wichtig, dass die Angehörigen – entsprechend ihrer Bedürfnisse und persönlichen Situation – Beratung und Unterstützung von professionell ausgebildeten Personen erhalten, um den Anforderungen des Alltags standhalten zu können und z.B. den Umgang mit dem Kind im Wachkoma zu erlernen [2]. Aber nicht nur die Eltern als wichtigste Bezugspersonen der Kinder im Wachkoma [3, 9, 42], sondern auch die Geschwisterkinder sollten als Teil der Familie in den Behandlungsprozess integriert werden [28, 41, 43]. Das übergeordnete Ziel der Angehörigenintegration als Form der Beratung ist es, gemeinsam mit den Angehörigen Lösungsstrategien zu bestehenden Problemen zu entwickeln sowie deren Handlungsmöglichkeiten zu erweitern und ihnen bei der Suche nach benötigten Informationen und Unterstützungsangeboten zu helfen [41]. Angehörige von Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma fühlen sich oft nur unzureichend aufgeklärt und zu wenig in die Abläufe nach dem Ereignis integriert [40]. Es besteht insbesondere der Wunsch nach umfangreicherer Unterstützung im sozialen, medizinischen, pflegerischen und sozialrechtlichen Bereich [40]. In Deutschland hat sich die Beratung als Tätigkeitsbereich der Ergotherapie erst langsam in den vergangenen Jahren etabliert [7, 44]. Strukturen und Konzepte zur Umsetzung der interdisziplinären Beratung befinden sich noch immer in der Anfangsphase [27, 28, 40, 41, 44]. In der deutschsprachigen Berufsdefinition der Ergotherapie [17] wie auch in der Leistungsbeschreibung der Ergotherapie [45] wird das Aufgabenfeld der Beratung als eine Möglichkeit zur Verbesserung der Lebensqualität und Partizipation beschrieben. Methode Studiendesign Mit dem Anliegen, die persönlichen Erfahrungen der befragten Eltern bezüglich der eigenen Lebensqualität hinreichend zu erfassen, wurde ein qualitatives Forschungsdesign gewählt. Die Orientierung an einer phänomenologischen Forschungsperspektive unterstützte den Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit, den Fokus auf die subjektiven Erfahrungen der Studienteilnehmer zu richten [35, 46, 47]. Als Instrument der Datenerhebung wurden leitfadengestützte Experteninterviews durchgeführt. Im Rahmen der Studie wurden folglich Eltern, die ihr Kind im Wachkoma im häuslichen Umfeld betreuen, als Experten ihrer Lebenssituation angesehen. Auf den Einsatz von Messinstrumenten zur Erfassung der Lebensqualität wurde demnach verzichtet, da die Lebensqualität eben nicht anhand von Zahlenwerten zur Vergleichbarkeit einzelner Teilnehmer ermittelt werden sollte. Vielmehr standen die subjektiven Anteile in Form von persönlichen Erfahrungen, Gefühlen und Erlebnissen im Vordergrund, um so die individuelle Situation der Teilnehmer aus ihrer persönlichen Sichtweise zu erfassen und zu verstehen. Während des gesamten Forschungsverlaufs fanden die methodologischen Prinzipien nach Gläser und Laudel Anwendung [48]. Hypothetisches Modell Das hypothetische Modell (Abb. 1) veranschaulicht die Vorüberlegungen der Forscherinnen sowie die Erkenntnisse und Informationen einer ausführlichen Literaturrecherche. Durch die Entergoscience 2012, 7(3): 90-100 wicklung eines solchen Modells konnten die zur Beantwortung der Forschungsfrage relevanten Einflussfaktoren und Kausalzusammenhänge identifiziert, zusammenhängend dargestellt und strukturiert werden [48]. Die Spitze des Modells wird von der Variable „Eltern“ und ihrer alles umgebenden persönlichen Lebenssituation gebildet. Diese Variable beinhaltet u.a. die Spiritualität der Eltern, deren Gefühle, die Beziehung zum Kind im Wachkoma, zum Geschwisterkind oder zum Lebenspartner. Die Variablen „Eltern, Lebensqualität, Occupational Balance und Partizipation“ stehen in einer dynamischen Wechselbeziehung zueinander. Die drei letztgenannten Variablen können sowohl positiv als auch negativ auf die Variable „Eltern“ und somit auf deren Spiritualität einwirken. Das Zusammenspiel dieser Variablen ergibt die momentane Lebenssituation der Eltern. Die Variable „Belastungen“ verdeutlicht die Vielzahl an Herausforderungen und Problemen, denen sich die Eltern stellen müssen. Die Variable „Beratung“ wirkt unterstützend und stabilisierend auf die Lebenssituation ein. Konstruktion des Interviewleitfadens Das hypothetische Modell diente als Grundlage für den Aufbau und die Entwicklung des Interviewleitfadens. Die einzelnen Variablen des hypothetischen Modells, zu denen gemäß des theoretischen Hintergrunds Fragen entwickelt wurden, bildeten die Grundstruktur des Interviewleitfadens. Im März 2011 wurde im Rahmen einer Vorstudie der Interviewleitfaden mit zwei Experten pilotiert. Datenerhebung Anhand der Experteninterviews kann das besondere Wissen der Befragten (hier: der Eltern), die als Experten den Mittelpunkt des zu untersuchenden Phänomens bilden, erfasst werden. Durch die Anwendung eines Leitfadeninterviews als Datenerhebungsmethode wurde ein offener und natürlicher Gesprächsverlauf gewährleistet. Sampling der Studienteilnehmer Basierend auf der Literaturrecherche sowie eigenen Überlegungen der Forscherinnen ergaben sich für die Teilnehmer folgende Einschlusskriterien: Das Kind im Wachkoma wird von mindestens einem Elternteil zu Hause gepflegt. Das Kind im Wachkoma ist zwischen 4 und 26 Jahren alt. Die Eltern des Kindes stehen in einem ehelichen oder eheähnlichen Verhältnis zueinander. Das Kind im Wachkoma hat ein oder mehrere Geschwisterkinder. Das Ereignis, das zum Wachkoma führte, liegt mindestens zwei Jahre zurück. Das Kind im Wachkoma hat nach dem Ereignis schon einmal Ergotherapie erhalten. Für die Teilnehmersuche wurden 70 Ergotherapiepraxen in der näheren Umgebung der Wohnorte der Forscherinnen telefonisch kontaktiert. Des Weiteren setzte sich das Forscherteam bundesweit mit 9 Kliniken, 26 Pflegediensten, 37 Kinderintensivpflegediensten und 11 Selbsthilfegruppen in Verbindung. Insgesamt zeigten 22 Institutionen Interesse und erhielten ein Anschreiben mit der Bitte zur Weiterleitung an Familien, die nach den Einschlusskriterien für die Teilnahme infrage kamen. Dies geschah unter Wahrung der Schweigepflicht und datenschutzrechtlicher Bestimmungen. Im genannten Anschreiben wurden das Ziel und Kfür jedes neue Jahresabonnement eine attraktive Prämie Abb. 1: Hypothetisches Modell Belastungen Eltern Lebensqualität Occupational Balance Partizipation Lebenssituation der Eltern Beratung der Inhalt der Studie sowie die Vorgehensweise der Forscherinnen dargelegt. Die Suche über dritte Organisationen wurde gewählt, damit die Anonymität der Befragten gegenüber den Forscherinnen gewahrt blieb sowie um etwa den Gedanken einer möglichen Verpflichtung bzgl. der Teilnahme zu vermeiden. Da nicht genügend Teilnehmer über diese Suchstrategie gefunden werden konnten, kontaktierten die Forscherinnen sechs Familien persönlich, die sich durch eine eigene Homepage präsentierten. Es konnten drei Familien über private Homepages für die Studie gewonnen werden. Zwei Familien erfuhren über je einen Kinderintensivpflegedienst sowie einen Pflegedienst von der Studie und erklärten sich zur Teilnahme bereit. Die Hauptstudie erfolgte demnach mit 5 Familien (Tab. 2) Rahmenbedingungen und Ablauf der Experteninterviews Im Vorfeld erhielten die Familien neben dem Anschreiben auch den Interviewleitfaden, um einen Überblick über die Fragen gewinnen zu können. Auf Wunsch aller Teilnehmer erfolgten die Interviews in deren häuslichem Umfeld. Die Interviews wurden im Einverständnis mit den Eltern räumlich getrennt und zeitgleich mit beiden Elternteilen durchgeführt. Da die Studie ein sehr persönliches Thema behandelt, wurden die Teilnehmer vor Beginn der Interviews explizit darauf hingewiesen, dass sie selbst die Tiefe des Gesprächs bestimmen. Alle Interviews wurden mittels eines Tonaufnahmegeräts in schriftlichem Einvernehmen der Teilnehmer aufgezeichnet. Aus organisatorischen und personellen Gründen konnte das Kriterium der „Investigator-Triangulation“ nur in etwa der Hälfte der Interviews beachtet werden. Jeweils eine Forscherin führte das Interview, wobei die zweite Forscherin bei Bedarf ergänzende Fragen stellte. Der zeitliche Rahmen der Interviews betrug zwischen 35 und 90 Minuten. Gorges S et al. Verloren und doch gewonnen .... ergoscience 2012, 7(3): 90-100 93 Fordern Sie ein kostenloses Probeexemplar an oder bestellen Sie ein Probeabonnement! http://www.schulz-kirchner.de/ergotherapie/ zeitschrift_ergoscience.htm www.schulz-kirchner.de/shop info@schulz-kirchner.de Tel. +49 (0) 6126 9320-0 Das Gesundheitsforum SchulzKirchner Verlag ab S. 11 ab S. 16 Wunstorfer Leitfaden zur Ergotherapie bei ADHS (Teil 2) Pädiatrie ab S. 22 Neurologische Grundlagenforschung in Bezug zur Sensorischen Integration SI und Evidenz PRAXIS ab S. 30 Zeitmanagement – Einfach mal ausprobieren! Praxistipp BERUFSPOLITIK * unverbindliche Preisempfehlung, jeweils inkl. MwSt. und Versand [D], zzgl. Versandkosten bei Auslandversand, Preise gültig bis Ende 2013 * unverbindliche Preisempfehlung, jeweils inkl. MwSt. und Versand [D], zzgl. Versandkosten bei Auslandversand, Preise gültig bis Ende 2013 01/13 Wenn das Abonnement nicht spätestens 3 Monate vor Ablauf des Bezugszeitraums schriftlich beim Verlag gekündigt wird, verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr. Ich bestelle ab Ausgabe _____ folgendes Abonnement der vierteljährlich erscheinenden wissenschaftlichen Fachzeitschrift ergoscience: EUR 93,95* (Jahresabonnement, Print und Digital – P+D) EUR 73,95* (Jahresabonnement, nur Digitalversion) EUR 69,95* (Jahresabonnement, P+D, für Schüler und Studenten – nur mit Bescheinigung) ab EUR 140,95* (Jahresabonnement, Institutionen) 01/13 Wenn das Abonnement nicht spätestens drei Monate vor Ablauf des Bezugszeitraums schriftlich beim Verlag gekündigt wird, verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr. Für DVE-Mitglieder ist die Fachzeitschrift im Mitgliedspreis enthalten. Abonnement ergoscience Schulz-Kirchner Verlag GmbH · Postfach 12 75 · D-65502 Idstein · Postvertriebsstück · Entgelt bezahlt · D 6483 · ISSN 0942-8623 · 51. Jahrgang Coaching – Eine Aufgabe der klientenzentrierten Ergotherapie Grundlagen WISSENSCHAFT UND REHABILITATION ERGOTHERAPIE 11/2012 Ich bestelle ab Ausgabe _____ folgendes Abonnement der monatlich erscheinenden Fachzeitschrift ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION: EUR 83,95* (Jahresabonnement, Print und Digital – P+D) EUR 63,95* (Jahresabonnement, nur Digitalversion) EUR 45,95* (Jahresabonnement, P+D, für Schüler und Studenten – nur mit Bescheinigung) ab EUR 125,95* (Jahresabonnement, Institutionen) ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION Abonnement EUR 136,EUR 269,EUR 46,- Ermäßigung für Teilzeitkräfte, Rentner und Kolleginnen aus den neuen Bundesländern möglich. Ergotherapeutin Praxisinhaberin Schülerin Auszug aus der Beitragsordnung (Jahresbeitrag inkl. Fachzeitschrift) E-Book* Einzelpreis 01/13 Die Datenerhebung erfolgt ausschließlich zur Auftragsabwicklung und für eigene Werbezwecke. Eine Weitergabe an sonstige Dritte erfolgt nicht! Bitte beachten Sie auch die Datenschutzhinweise in unseren AGB! Datum/Unterschrift E-Mail PLZ/Ort Straße/Nr. Vorname, Name Lieferanschrift Meine Kunden-Nr.: (entspricht den Ziffern zwischen den Rauten auf dem Adressaufdruck Ihrer Zeitschrift) Ja, ich bin DVE-Mitglied. Nein, ich bin kein DVE-Mitglied *Zutreffendes bitte ankreuzen Buch* den aktuellen Buchprospekt „Ergotherapie“ die aktuellen Media-Daten ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION Ich stimme zu, dass der Schulz-Kirchner Verlag meine E-Mail Adresse für Verlagsinformationen an mich nutzt. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen! Bitte nehmen Sie mich in Ihren Verteiler für den kostenlosen Newsletter „Ergotherapie“ auf. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen! ISBN Der Versand erfolgt auf Gefahr des Empfängers. Titel Schicken Sie mir bitte auch Anzahl Buchbestellung Liefern Sie mir/uns gegen Rechnung zzgl. Versandkosten: Fordern Sie mit dieser Postkarte ausführliche Informationen an. 1. Unsere Leistungen für Sie U.a. Beratung bei fachspezifischen Problemen, in arbeits- bzw. tarifrechtlichen Fragen und bei der Praxisgründung, Weiterbildungsmaßnahmen sowie die für Mitglieder kostenlose Fachzeitschrift ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION. 2. Wir setzen uns für Ihre Interessen ein Zum Beispiel für die Sicherung von Arbeitsplätzen, die weltweite Anerkennung des Berufsbildes und für Rahmenverträge für die ambulante Ergotherapie. 3. Die weiteren Ziele Hierzu gehören u.a. die Anhebung des Ausbildungsstatus, die Novellierung des Berufsgesetzes und die Verbesserung des Arbeitsumfeldes bzw. der Zusammenarbeit mit angrenzenden Berufsgruppen, Ärzteverbänden und Krankenkassen. Einfach eintreten. Dreifach profitieren. Werden Sie DVE-Mitglied! Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. 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Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de THEMENREIHE Sensorische Integration (SI) und Evidenz ergab (s. Tab. 3). Diese Erfolge hielten auch 3 Monate nach Beendigung der Therapie an. Allerdings waren diese Erfolge nicht wesentlich größer als die, welche sich bei der perzeptiv-motorischen Gruppe zeigten. Wilson et al. (1992) verglichen die Wirkung des SI-Ansatzes mit individueller Lernbegleitung und fanden keine Unterschiede zwischen den Behandlungen. In einer Follow-up-Studie nach 6 Behandlungsmonaten verbesserte sich die SI-Gruppe jedoch auf ein normales Maß an Aufmerksamkeitsleistungen und angepassten Verhaltensweisen. In einer jüngeren Studie fanden Miller et al. (2007) heraus, dass ErgotherapeutInnen, die nach dem SI-Ansatz arbeiteten, bedeutende Erfolge bei der Aufmerksamkeitsleistung und bei kognitiven wie sozialen Fertigkeiten von Kindern mit sensorischen Verarbeitungsproblemen erzielten. Diese Erfolge zeigten sich in der sozialen Anpassung der Probanden und durch eine Abnahme von sozial belastenden Verhaltensweisen bzw. Gewohnheiten. Auch Case-Smith/Bryan (1999) und Linderman/Stewart (1999) stellten fest, dass der SI-Ansatz die soziale Interaktion verbessert und das störende Verhalten von Kindern mit Autismus verringert. Roberts et al. (2007) bemerkten zunehmendes Engagement und abnehmende Aggression bei Kindern mit sensorischer Modulationsstörung. Tab. 3: Studien zur Wirksamkeit der ET-SI bzgl. Verhaltensänderung Level I Studien Polatajko et al. (1991); Wilson et al. (1992) Miller et al. (2007a) Level III Studien Miller et al. (2007b) Level IV Studien Case-Smith/Bryan (1999); Linderman/Stewart (1999) Roberts et al. (2007) schulische und psycho-edukative Veränderungen 12 Studien untersuchten akademische und psycho-edukative Veränderungen (z.B. in den Bereichen Mathematik, Lesekompetenz, visuelle Ziele, kognitive Funktionen, Sprache). 6 dieser Studien deuteten auf positive Veränderungen hin (s. Tab. 4), besonders verbesserte sich durch den SI-Ansatz die Lesefähigkeit. Tab. 4: Studien zu Effektergebnissen in Bezug auf Veränderungen der schulischen und psycho-edukativen Leistungen Level I Studien White (1979); Grimwood/Rutherford (1980) Carte et al. (1984); Humphries et al. (1990a) Humphries et al. 1992b); Polatajko et al. (1991) Level II Studien Ayres (1972); Schroeder (1982) Handlungskompetenz Drei jüngere Studien untersuchten die Effekte auf die funktionelle Handlungskompetenz bzw. Veränderungen in Bezug auf das Erreichen individualisierter Ziele (ermittelt mit Goal-Attainment-Scalen/ GAS). Es zeigten sich verbesserte Schlafmuster, die Akzeptanz einer breiteren Auswahl von Nahrungsmitteln, verbesserte Fähigkeiten, an Mahlzeiten und Hausarbeiten teilzunehmen, Verschlüsse zu manipulieren oder die Schaukelbewegung zu beherrschen. Alle Studien wiesen bedeutende Erfolge bei selbsterkannten Aufgaben und Aktivitäten auf. Über positive Veränderungen wurde sowohl in der Leistungsfähigkeit als auch in der Zufriedenheit der Aufgabenerfüllung berichtet. Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Tab. 5: Studien zu Effektergebnissen in Bezug auf Handlungskompetenz Level I Studien Miller et al. (2007a) Level III Studien Candler (2003) Level IV Studien Roberts et al. (2007) Schlussfolgerungen und Diskussion Die Studien dieses Reviews spiegeln die Forschungsaktivitäten seit Jean Ayres, also von mehr als 37 Jahren wider. Während dieser Zeit haben sich die Erwartungen an die Gründlichkeit wissenschaftlicher Arbeiten und an das genaue Schreiben von Berichten kontinuierlich weiterentwickelt. So stellten May-Benson/Koomar bei allen überprüften Studien Hinweise auf methodische Mängel fest. Zusätzlich zu diesen bekannten methodischen Schwierigkeiten wie z.B. der Nachweis bzgl. Durchführungsqualität der SI-Interventionen oder kleine Probandengruppen zeigen May-Benson/Koomar sechs Haupteinschränkungen auf und diskutieren diese: (1) Kontrolle über die Einwirkung der Reifungsentwicklung, (2) Charakteristiken der Stichprobenpopulation, (3) statistische Aussagekraft und Wirkungsgrößen, (4) Dosierung der Intervention, (5) Auswahl der Ergebnismerkmale, und (6) Manualisierung und Genauigkeit von Interventionen. Insgesamt stellt das Review eine Zusammenfassung relevanter Untersuchungen zur Wirksamkeit des SI-Ansatzes als Bezugsrahmen für ergotherapeutische Intervention dar. Die Ergebnisse der Studien deuten darauf hin, dass die SI-Behandlung bei den Studienpopulationen eine positive Auswirkung hat auf: sensomotorische Fähigkeiten, motorisches Planen, Sozialkompetenzen, Aufmerksamkeit, emotionale Regulation, Lesekompetenz und lesenahe Fähigkeiten sowie auf individuell festgelegte Ziele. So waren die Ergebnisse bei verschiedenen Einschränkungen bzw. Auffälligkeiten, die sich nach einer SI-Behandlung zeigten, besser als Ergebnisse von Probandengruppen, die keine Therapie erhielten. Erhielten Probanden therapeutische Unterstützung, war eine SI-Behandlung in mehr als der Hälfte der Fälle genauso wirksam wie z.B. perzeptiv-motorische oder individuell lernbegleitende Methoden. Verglichen mit perzeptiv-motorischen und kognitiven Methoden hat jedoch einzig die SI-Behandlung anhaltende Erfolge über das Therapieende hinaus gezeigt. Im Vergleich spezifischer Ergebnisse in den Studien ergaben sich allerdings Variationen. Vor allem beim Messen der erreichten Ziele, die individuell für den Patienten bestimmt wurden, haben neueste Studien positive Trends hinsichtlich der Wirksamkeit der SI-Behandlung gezeigt. Kritisch sei an dieser Stelle angemerkt – und hier handelt es sich um eine ergänzende Aussage zum Review von May-Benson/Koomar – dass in der Auseinandersetzung mit Effektivitätsstudien, die sich mit der ET-SI beschäftigen, beobachtet werden konnte, dass in einigen Studien Kernbestandteile des Behandlungsansatzes verfälscht oder inkorrekt umgesetzt wurden. So wurde beispielsweise in den Studien von Devlin et al. (2010) und von Mason/Iwata (1990) die passive sensorische Stimulation eingesetzt, oder es wurden zwar Räume mit SI-Geräten genutzt, es fand jedoch keine Interaktion zwischen dem Kind und dem Therapeuten statt. Das Therapeutenverhalten und die aktive Teilnahme des Kindes im kind-zentrierten Spiel sind jedoch essentielle Bestandteile der ET-SI, dies wird deutlich dargestellt im SI Fidelity Instrument (vgl. Parham et al. 2007 und 2011). Eschbour A. et al. Wissenschaftliche Evidenz ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 23-27, Hrsg. DVE 25 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de THEMENREIHE Sensorische Integration (SI) und Evidenz Ausblick Literatur Um Schlussfolgerungen aus den Resultaten zu gewinnen, ist laut May-Benson/Koomar weitere Forschung nötig, die die eben genannten möglichen Fehlerquellen weitestgehend ausschließt. Sie empfehlen eine Meta-Analyse und weitere Untersuchungen über Einflussfaktoren auf die Wirksamkeit der Intervention. Zusätzlich werden mehr qualitative Studien benötigt, die die Effekte auf die Handlungskompetenz und Teilhabefähigkeit mittels Befragung der Familien ermitteln, wie dies bereits von Cohn/Cermak (1998) begonnen oder nach Abschluss des Reviews von Dunn (2011) gefordert wurde. Für die praktizierende ErgotherapeutIn ist das Wissen über qualitative und quantitative Studienergebnisse eine orientierende Grundlage. Sie kann im Kontext der Bedürfnisse des einzelnen Klienten ihre Behandlungsentscheidung um das wissenschaftliche Konsenswissen bereichern und so verantwortungsbewusste evidenz-basierte Praxis umsetzen. ErgotherapeutInnen, ForscherInnen und Lehrbeauftragte können KlientInnen und deren Familien am besten helfen, wenn alle Ebenen der Wirksamkeit in der evidenzbasierten Praxis berücksichtigt werden. Ahn R, Miller LJ, Milberger S, McIntosh DN. Prevalence of parents’ perceptions of sensory processing disorders among kindergarten children. American Journal of Occupational Therapy. 2004, 58, 287-293 Allen S, Donald M. The effect of occupational therapy on the motor proficiency of children with motor/learning difficulties. British Journal of Occupational Therapy. 1995, 58, 385-391 Arbesman M, Lieberman D. Methodology for the systematic reviews of occupational therapy for children and adolescents with difficulty processing and integrating sensory information. American Journal of Occupational Therapy. 2010, 64, 368-374 Ayres AJ. Improving academic scores through sensory integration. Journal of learning disabilities. 1972, 5, 338-343 Ayres AJ. Effects of sensory integrative therapy on the coordination of children with choreoathetoid movements. American Journal of Occupational Therapy. 1977, 31, 291-293 Ayres AJ. Sensory Integration and Child. Los Angeles: Western Psychological Association, 1979 Ayres AJ. Southern California Tests of sensory Integrations Tests. Manual: Revised. 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Clinical evaluation of the effectiveness of sensory integrative and perceptual motor therapy in improving sensory integrative function in children with learning disabilities. OTJR: Occupation, Participation and Health. 1993, 13, 163-182 Humphries TW, Wright M, McDougall B, Vertes J. The efficacy of sensory integration therapy for children with learning disability. Physical and Occupational Therapy in Pediatrics. 1990a, 10, 1-17 Humphries TW, Wright M, Snider L, McDougall B. A comparison of the effectiveness of sensory integrative therapy and perceptual-motor training in treating children with learning disabilities. Journal of Developmental and Behavioral Pediatrics. 1992b, 13, 31-40 Jacobson NS. Truax P. Clinical significance: a statistical approach to defining meaningful change in psychotherapy research. Journal of Consulting and clinical Psychology. 1991, 59, 12-19 Zusatzbemerkung Neben den im Review genannten Aspekten zur Erforschung der Wirksamkeit von SI-Interventionen gilt es dabei eine weitere wichtige Komponente zu beachten: Es ist die Verwendung einheitlicher therapeutischer Prinzipien. Dazu wurde ein „Fidelity Measure“ entwickelt, das 10 Kernelemente der ET-SI nach Ayres festlegt. Mit diesem Messinstrument ist es nun möglich, eine SI-Behandlung als ET-SI zu identifizieren und Langzeitveränderungen bzw. die Wirkung einer Behandlung im Alltag messbar zu machen. Mit dem Fidelity Measure kann so in Zukunft sichergestellt werden, dass eine einheitliche und damit valide SI-Behandlung durchgeführt wird, deren Resultate in der Forschung genutzt und besser ausgewertet werden können. Begriffsklärung*) Meta-Analyse Eine Meta-Analyse integriert und analysiert möglichst systematisch, repräsentativ und objektiv in Form quantitativer Größen die Ergebnisse verschiedener Einzelstudien in einem Forschungsbereich. HTA = Health Technology Assessment HTA bezeichnet die systematische wissenschaftliche Bewertung gesundheitsrelevanter Maßnahmen (Impfungen, medizinische Behandlungen, Vorsorgemaßnahmen etc.), untersucht die Wirksamkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit sowie soziale, ethische, juristische und organisatorische Auswirkungen einer gesundheitlichen Intervention, dient als Grundlage für Entscheidungen im Gesundheitssystem, z.B. in der Politik oder bei ärztlichen Behandlungen. Quellen: www.psychology48.com/deu/d/metaanalyse/metaanalyse.htm (22.11.2012) https://www.dimdi.de/static/de/hta/index.htm (22.11.2012) 26 Eschbour A. et al. Wissenschaftliche Evidenz ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 23-27, Hrsg. DVE Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de THEMENREIHE Sensorische Integration (SI) und Evidenz Jastak JF, Jastak S. The Wide Range Achievement Test Manual of Instructions – revised edition (WRAT). Wilmington, DE: Jastak Associates, 1978 Kiresuk TJ, Smith A, Cardillo JE. Goal attainment scaling: applications, theory and measurement. Hillsdale, NJ: Lawrence Erlbaum, 1994 Leemrijse C, Meijer OG, Vermeer A, Adér HJ, Diemel S. The efficacy of Le Bon Départ and Sensory Integration treatment for children with developmental coordination disorder: a randomized study with six single cases. Clinical Rehabilitation. 2000, 14, 247-259 Leong HM, Carter M. Research on the efficacy of sensory integration therapy: past, present, and future. Australasian Journal of Special Education. 2008, 32, 83-99 Linderman TM, Stewart KB. Sensory integrative-based occupational therapy and functional outcomes in young children with pervasive developmental disorders: a single-subject study. American Journal of Occupational Therapy. 1999, 53, 207-213 MacDermid JC. An introduction to evidence-based practice for hand therapists. Journal of Hand Therapy. 2004, 17, 103-104 Mason SA, Iwata BA, Artifactual effects of sensory integrative therapy on self-injurios behavior. Journal of Applied Behavior analysis. 1990, 23, 361-370 Miller JC, Coll JR, Schoen SA. randomized controlled pilot study of the effectiveness of occupational therapy for children with sensory modulation disorder. American Journal of Occupational Therapy. 2007a, 61, 228-238 Miller L, Fuller D. Sensational kids: hope and help for children with sensory processing disorder. Denver, CO: Penguin Books, 2006 Miller LJ, Schoen SA, James K, Schaaf RC. Lessons learned: a pilot study on occupational therapy effectiveness for children with sensory modulation disorder. 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Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de THEMENREIHE Sensorische Integration (SI) und Evidenz FAZIT UND AUSBLICK Der Bezugsrahmen Sensorische Integration: Damals, heute und in Zukunft Menschliches Leben ist von vielfältigen Aspekten und Faktoren abhängig. Auch sind Individuen wie Gruppen fortwährend in Bewegung bzw. in Entwicklungsprozessen. Dabei passen sie sich an bestehende Verhältnisse an, oder sie ändern ihre (Umwelt-)bedingungen so, wie sie es für richtig halten. Das bedeutet auch, dass sich Menschen in einem kontinuierlichen Lernprozess befinden. Grundlegend für diese individuellen Entwicklungs- und Lernprozesse sind die eigene Wahrnehmungs- und Verarbeitungsfähigkeit. In diesem Zusammenhang hat die Sensorische Integrationstherapie nach Jean Ayres (ET-SI) für die Ergotherapie ganz besondere Bedeutung. Kein anderes ergotherapeutisches Konzept bzw. kein anderer Bezugsrahmen in der Ergotherapie umfasst so viele Aspekte und Faktoren des menschlichen Lebens und berücksichtigt die komplexe Wahrnehmungs- und Verarbeitungsfähigkeit so gezielt. Auch heute und in Zukunft kann sich ET-SI als evidenzbasierte, klientenzentrierte und betätigungsorientierte Vorgehensweise in der Ergotherapie für Kinder, Jugendliche und Familien positionieren. ANDREA HASSELBUSCH, Senior Practice Fellow in Occupational Therapy PhD candidate, MOccTh, PGcert Ed, BSc OT, OTdip Bournemouth University, School of Health and Social Care Royal London House Kontakt: ahasselbusch@bournemouth.ac.uk DAGMAR SCHUH, Ergotherapeutin SI/DVE, Lehrtherapeutin für Sensorische Integrationstherapie DVE Kontakt: dagmar.schuh@ergoseminare.de Standort und Intention Die Themenreihe „SI und Evidenz“, die vom Leitungsteam der DVE/SI-Lehrtherapeuten initiiert, koordiniert und z.T. auch verfasst wurde, endet mit dieser Ausgabe der ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION. Ziel der Artikelserie war es zunächst, deutschsprachigen ErgotherapeutInnen einen Überblick über aktuelle, relevante wissenschaftliche Erkenntnisse bezüglich der Sensorischen Integrationstherapie (ET-SI) zu vermitteln. Grundlage für diesen Überblick war vor allem eine Sonderausgabe des amerikanischen Ergotherapie-Journals (AJOT) zur „Entwicklung der Sensorischen Integrationstherapie“ aus dem Jahr 2010 und die Veröffentlichung der „Praxisrichtlinien für Kinder und Jugendliche mit sensorischen Verarbeitungsstörungen“ durch den amerikanischen Ergotherapie-Verband (AOTA) im Jahr 2011 (s. Tab. 1). Seither wurden zahlreiche weitere Artikel veröffentlicht und Forschungsstudien durchgeführt. So sollte diese Artikelserie einerseits den Forschungsstand der ET-SI bis 2010 bzw. 2011 repräsentieren und andererseits Interesse wecken bzw. die Notwendigkeit aufzeigen, sich weiterhin und fortlaufend mit neuen Studien und Forschungsergebnissen der ET-SI zu befassen. Das Autorenteam versteht diese Themenreihe zudem als einen Anfang der kritischen und differenzierten Auseinandersetzung mit der Forschung zur ET-SI im deutschsprachigen Raum und als den Beginn eines Dialoges. Dieser soll durch weitere Publikationen, auch durch Präsentationen bei Konferenzen und Kongressen sowie in den Seminaren der SI-Weiterbildung/DVE fortgesetzt werden. 28 Tab. 1: Grundlage der Themenreihe „SI und Evidenz“ Publikationen als Ausgangspunkte der Themenreihe „SI und Evidenz“ AJOT-Sonderausgabe mit dem Fokus Sensorische Integration Schaaf RC, Davies PL. The evolution of the sensory integration frame of reference. American Journal of Occupational Therapy. 2010, 64(3), 368-367 Praxisrichtlinien des Amerikanischen Berufsverbandes (AOTA) Watling R, Koenig KP, Davis PL, Schaaf RC. The AOTA Practice Guidelines Series: occupational therapy practice guidelines for children and adolescents with challenges in sensory processing and sensory integration. Bethesda: AOTA Press, 2011 Ergänzende Tabellen (supplemental table) zu den Originalartikeln der AJOT Sonderausgabe American Journal of Occupational Therapy Online. Detaillierte Angaben für alle Studien, die in den einzelnen Artikeln der Serie genannt wurden (erhältlich über www. aota.org; nur für AOTA-Mitglieder) Serie: Kritisch beurteilte Themen und Veröffentlichungen, EBP-Dokumente und Ressourcen des amerikanischen Ergotherapie Berufsverbandes (AOTA Critically Appraised Topics and Paper Series) z.B. EBP-Dokument: What is the neurophysiologic evidence that using a sensory-based approach in occupational therapy with children and adolescents will be effective? (erhältlich über www.aota.org; nur für AOTA-Mitglieder) Schuh D., Hasselbusch A. Der Bezugsrahmen Sensorische ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 28-31, Hrsg. DVE Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de THEMENREIHE Sensorische Integration (SI) und Evidenz Wirksamkeit und Nachhaltigkeit In den einzelnen Beiträgen dieser Themenreihe ging es um die Evidenz der Sensorischen Integration. Deshalb wurde nicht nur eine Übersicht über relevante Forschungsbeiträge gegeben, sondern auch eine kritische Auseinandersetzung mit dieser Forschung und deren Ergebnissen vorgestellt. Insbesondere die Relevanz bzw. Implikationen für eine effektive und effiziente Umsetzung des sensorisch-integrativen Bezugsrahmens in der ergotherapeutischen Praxis mit Kindern und Jugendlichen und deren Familien wurden in dieser Auseinandersetzung berücksichtigt. Hier eine Zusammenfassung der dabei gewonnenen Erkenntnisse bzw. Kernaussagen: I. Es besteht eine enge Beziehung zwischen der Betätigung/Betätigungseinschränkung einer Person, ihrer Alltagkompetenz (ICF – Partizipation und Aktivität) und ihren sensorischen Verarbeitungsfertigkeiten (ICF – Körperfunktionen und Körperstrukturen), hier insbesondere bei ihren Fähigkeiten der sensorischen Modulation. Diese Beziehung ist komplex und dynamisch (s. Abb. 1). Daher ist zu Beginn der ergotherapeutischen Befunderhebung das Erstellen eines detaillierten Betätigungsprofils, insbesondere die sorgfältige Identifikation vorliegender Einschränkungen in der Betätigungsperformanz zwingend notwendig. Wenn es Anzeichen gibt, dass Betätigungsprobleme im Zusammenhang mit sensorischen Umweltbedingungen, Aktivitätsfaktoren und sensorischen Verarbeitungsfertigkeiten des Klienten auftreten (z.B. erfordert die Betätigung „Essen von Lebensmitteln“ die Toleranz von verschiedenen Lebensmitteln und Besteck und deren unterschiedlicher Texturen im Mund), ist eine weitergehende detaillierte Befunderhebung indiziert, die auf dem sensorisch-integrativen Bezugsrahmen beruht. II. Die derzeitige Einteilung von sensorisch bedingten Auffälligkeiten in SI-Erscheinungsbildern ist kongruent mit dem gegenwärtigen Forschungsstand. Darüber hinaus wurde hohe Evidenz für sensorisch-integrative Auffälligkeiten bei bestimmten Diagnosegruppen – z.B. sensorische Modulationsauffälligkeiten bei Autismus-Spektrum-Störungen – nachgewiesen. Daher sollten ErgotherapeutInnen ganz besonders bei dieser Klientel den möglichen Anteil sensorischer Faktoren bei Schwierigkeiten in der Betätigungsperformanz prüfen und in ihrer Befunderhebung berücksichtigen. Dies bedeutet, sie sollten z.B. sensorische Umwelteinflüsse, sensorische Charakteristika der jeweils ausgeübten Aktivität und die sensorische Reaktivität bzw. Verhaltenskorrespondenz der einzelnen Klienten beobachten und dann ihr therapeutisches Vorgehen darauf abstimmen. III. Die neurophysiologische Grundlagenforschung hat eine verstärkte reaktive Neuroplastizität nachgewiesen. Dies bedeutet, dass sensorisch anregende Umwelteinflüsse vermehrt positive Veränderungen im Zentralnervensystem hervorrufen, insbesondere dann, wenn diese Einflüsse verbunden sind mit einer aktiven Teilnahme an bedeutungsvollen Betätigungen mit „gerade richtigen“ Herausforderungen für die individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten des jeweiligen Individuums. Diese Forschungsergebnisse decken sich mit den elementaren Kernthesen der ETSI und müssen daher bei der Umsetzung des sensorisch-integrativen Bezugsrahmens mit individuellen Klienten berücksichtigt werden. IV. Eine auf dem Bezugsrahmen der SI beruhende ergotherapeutische Behandlung ist für die Kinder effektiv, die Betätigungsprobleme und Einschränkungen in den Alltagskompetenzen aufgrund von Schwierigkeiten in der Wahrnehmungsverarbei- Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. tung haben. Die derzeitige Forschung unterstreicht insbesondere den Nutzen der ET-SI bei Kindern mit Modulationsstörungen mit, aber auch ohne eine Diagnose der Autismus-SpektrumStörungen. Positive Effekte der SI-Interventionen haben sich vor allem im Bereich der Aufmerksamkeit, Verhaltensregulation und aktiven Teilhabe am Spiel gezeigt. Dies gilt für Veränderungen, die auch nach Beendigung der Therapie anhielten. Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung & Gesundheit (ICF/ICF-CY) Gesundheitsproblem (Gesundheitsstörung oder Krankheit) Körperfunktionen & -strukturen (body functions & structures) Aktivitäten Umweltfaktoren (environmental factors) Partizipation (Teilhabe) Personenbezogene/ Persönliche Faktoren (personal factors) Abb.1: Dynamische und komplexe Beziehung vielfältiger Einflussfaktoren lt. ICF / ICF-CY (WHO 2001, 2007) Insgesamt konnte mit dieser Artikelserie die stetig wachsende Evidenz für den Nutzen des sensorisch-integrativen Bezugsrahmens in der Ergotherapie mit Kindern, Jugendlichen und deren Familien gezeigt werden. Damit die ET-SI nachhaltig und wirksam im Therapiealltag umgesetzt wird, bedarf es einer systematischen Forschung – wie sie in den Studien dieser Artikelreihe dargestellt werden konnte – und ebenso eines gewissenhaften Gebrauchs dieser gegenwärtig besten externen wissenschaftlichen Evidenz. So können TherapeutInnen im Sinn einer„best/good praxis“ ihre therapeutischen Entscheidungen bei der individuellen Versorgung von Patienten/ Klienten treffen (basierend auf Taylor 2007, adaptiert von Sackett et al. 1996). Diese Art aktive Auseinandersetzung ist mit evidenzbasierter Praxis (EBP) gemeint (s. auch Et Reha 9/2012, S. 27). Fazit und Ausblick Grundlage für die kompetente Anwendung des SI-Konzeptes als Bezugsrahmen in der angewandten Ergotherapie ist die Weiterbildung und Zertifizierung in dieser Therapiemethode. Dabei sollte die relevante Forschungsevidenz Bestandteil und Standard jeder qualitativ hochwertigen Weiterbildung sein. So ist z.B. die aktuelle Forschung und Evidenz der SI bei den alljährlichen Tagungen der SI-Lehrtherapeuten/DVE ein konsequent wiederkehrendes Thema; ebenso wird das SI-Curriculum-SI/DVE, das 2009 revidierte wurde, dem bedeutenden Stellenwert von Wissenschaft und Forschung für den Bezugsrahmen SI gerecht. Konsequenzen für die Lehre Der derzeitige Forschungsstand zur ET-SI hat Implikationen für die Vermittlung des sensorisch-integrativen Bezugsrahmens (s. Tab. 2). Sowohl in der Ausbildung von ErgotherapeutInnen an Berufsfachschulen als auch in Studiengängen der Ergotherapie sollte die Sensorische Integration als spezialisierter und aktueller Bezugsrahmen (specialised frame of reference) vorgestellt werden. Dabei sollte Be- Schuh D., Hasselbusch A. Der Bezugsrahmen Sensorische ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 28-31, Hrsg. DVE 29 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de THEMENREIHE Sensorische Integration (SI) und Evidenz zug genommen werden auf den gegenwärtigen Forschungsstand, wie er z.B. in dieser Artikelserie vorgestellt wurde, und auf die AOTA-Praxisleitlinien (practice guidelines). Tab. 2: Übersicht über Austausch und Weiterbildung im Bereich ET-SI Weiterbildungen in Deutschland In Deutschland werden Weiterbildungslehrgänge für SI in Kooperation mit dem DVE angeboten und nach strengen Richtlinien kontrolliert. PDF der Übersicht auf der Website des DVE: www.dve.info/fort-undweiterbildung/si-weiterbildungslehrgang.html Master Module Prof. Dr. Schaaf offeriert einen Postgraduate-Zertfikat-Kurs in „Neurowissenschaften und Autismus“ für ErgotherapeutInnen an der Jefferson Universität/ Philadelphia (USA) – auch als „Distanz-Modul“. Deutsche ETs mit Bachelor können den Kurs zur Vertiefung SI-relevanter Themen nutzen. Auch ein Fernstudium ist an der University of Philadelphia (USA) möglich. Weitere Universitäten der USA und Großbritannien bieten einzelne Master-Module zur ET-SI an. Bei einem PhD-Studium werden u.a. Studien zur SI, hochwertige fachliche Beratung und Betreuung zu SI und Forschungsmethodik umfassend berücksichtigt. Weitere Informationen: www.jefferson.edu/ health_professions/occupational_therapy/programs/ certificates.cfm Veröffentlichung von Studien zur ET-SI Kongresse und Konferenzen Englischsprachige Studienzusammenfassungen des Sensory Integration Global Network (SIGN) stehen frei zugänglich bereit unter www.siglobalnetwork. org/rl.html resources research and literature. Auch die EBP-Datenbank des DVE www.dve.info/ ebp-datenbank.html stellt einen wachsenden Fundus für jüngere Studien zur SI dar. Zudem veröffentlicht das SI-Leitungsteam des DVE regelmäßig Artikel zu neuen Entwicklungen in der SI. Weitere Informationen: www.dve.info/verband/si-leitungsteam.html Auf europäischer Ebene findet in regelmäßigen Abständen eine internationale SI-Konferenz statt. Wissenschaftler der ganzen Welt stellen dort neueste Studien und Forschungsergebnisse vor. Die nächste Konferenz wird vom 11.-13.06.2014 in Finnland organisiert (www.sity.fi oder www.siglobalnetwork.org) In Deutschland werden auf dem kommenden Ergotherapie-Kongress in Bielefeld vom 24.-26.05.2013 Themen zur ET-SI präsentiert. Darüber hinaus veranstaltet das SI-Leitungsteam jährlich einen eintägigen Workshop für ET-SI/DVE und SI-Lehrtherapeuten. Außerdem finden regelmäßig in Stuttgart Qualitätszirkel für in SI zertifizierte ErgotherapeutInnen ET-SI/ DVE statt, die sich mit dem Forschungsgegenstand SI kritisch auseinandersetzen. Siehe dazu: www.dve. info/verband/si-leitungsteam.html Konsequenzen für die ergotherapeutische Praxis Praktizierende ErgotherapeutInnen sollten sich der Bedeutung sensorisch-integrativer Wahrnehmungs- und Verarbeitungsvorgänge bei Betätigung und Partizipation bewusst sein. Die Themenreihe „SI und Evidenz“ stellt hierfür eine Grundlage dar, jedoch liegt die Verantwortung bei den einzelnen TherapeutInnen selbst, diese Evidenz sinnvoll und gewissenhaft in die Clinical-Reasoning-Prozesse ihres Praxisalltags zu implementieren (s. Abb.2). Zeigen sich während der Erstaufnahme bzw. beim Erstellen des Betätigungsprofils, bei der Identifikation, beim Festlegen der Prioritäten der Betätigungsprobleme und bei der späteren Analyse dieser Probleme durch direkte Beobachtungsverfahren sensorische Einflussfaktoren, ist eine 30 weitergehende spezifische SI-Befunderhebung indiziert. Im Fall von sensorischen Modulationsstörungen, von Hypo- und/oder Hyperreaktivität bei sensorischen Reizen – von denen Menschen mit Autismus und ihre Familienangehörigen häufig berichten – ist eine solche gezielte Befundung Teil einer konsequenten Klientenzentrierung (Chamak et al. 2008). Die Klientenzentrierung wird auch während aller weiteren Schritte des ergotherapeutischen Prozesses nach SI fortgesetzt. So findet z.B. auch das Abwägen der Frage, von welchen Maßnahmen (z.B. direkte Behandlung und/oder Umfeldberatung) KlientIn und Angehörige zum aktuellen Zeitpunkt besonders profitieren könnten, in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit diesen statt. Dies entspricht einer Vorgehensweise der „besten oder guten Praxis“. Forschung Berufserfahrung Klienten Evidenz Abb. 2: Der Clinical-Reasoning-Prozess im Praxisalltag der TherapeutInnen (Hasselbusch/Schuh nach einem Modell von Holm 2000) Konsequenzen für die Forschung Studien zur ET-SI sind auch im und für den deutschsprachigen Raum erwünscht und erforderlich. Dabei ist es wichtig, dass diese Studien die hohen Qualitätsstandards anstreben bzw. erfüllen, die zur ETSI gerade in den letzten Jahren in Übersee durchgeführt wurden. So sind z.B. hochwertige multiple Fallstudien einer randomisierten Kontrollstudie von schlechter Qualität deutlich vorzuziehen. Die Entwicklung eines qualitativ guten Designs für deutschsprachige Forschungsstudien dürfte angesichts der zahlreichen hochwertigen Studien, die im angelsächsischen Raum zur ET-SI durchgeführt wurden, leicht gelingen. Denn viele mögliche „Stolpersteine“ wurden bereits identifiziert und Lösungen zur Vermeidung von Fehlern gefunden. Dies war z.B. durch den Gebrauch von Goal Attainment Skalen als Evaluationsinstrument in der ET-SI-Studie von Mailloux (2007) der Fall. Um eine hohe Qualität in der ET-SI-Forschung zu gewährleisten, ist zudem eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen forschenden AkademikerInnen, ET-SI-LehrtherapeutInnen und deren Leitungsteam beim DVE sowie ET-SI-zertifizierten TherapeutInnen in der Praxis notwendig. Erste Schritte in diese Richtung sind bereits erfolgt. So wurde vor kurzem in einer länderübergreifenden Veranstaltung eine große Gruppe von SI-LehrtherapeutInnen und ErgotherapeutInnen mit einer SI-Zusatzqualifikation im Gebrauch des „SI-Fidelity-Measure“ ausgebildet. Die Anwendung dieses Fidelity-Messinstruments – es überprüft, ob es sich bei der Intervention auch wirklich um das originalgetreue ET-SI-Verfahren handelt – sollte Standard für jede zukünftige Wirksamkeitsstudie sein. Da- Schuh D., Hasselbusch A. Der Bezugsrahmen Sensorische ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 28-31, Hrsg. DVE Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de THEMENREIHE Sensorische Integration (SI) und Evidenz rüber hinaus können durch eine Zusammenarbeit aller genannten Akteure gemeinsam die Prioritäten für wichtige und realistische Forschungsvorhaben gefunden werden. Zu relevanten Vorhaben zählen z.B. eine hochwertige Übersetzung des Sensory Profile und die deutsche Standardisierung des Sensory Processing Measure, was auch bereits begonnen wurde. Des Weiteren können durch ErgotherapeutInnen in Forschung, Lehre und Praxis die Prioritäten von betroffenen Klientengruppen z.B. von autistischen Menschen und deren Familienangehörigen, erörtert und zu klientenzentrierten Forschungsschwerpunkten erklärt werden. Kurz: Die bereits existierenden Forschungen zur ET-SI können als Ausgangspunkt dienen, damit auch im deutschsprachigen Raum in der Zukunft qualitativ aussagekräftige Beiträge zu diesem Forschungsgebiet geleistet werden. Aktueller Kontext für die ET-SI Studienzusammenfassungen und Übersichtsarbeiten (Reviews) sind hilfreich, um einen Überblick über den neuesten Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse zu bekommen. Doch stellen diese Art Zusammenfassungen natürlich immer nur eine Momentaufnahme dar und bedürfen der stetigen Reflexion, da sich Erkenntnisse und Schlussfolgerungen ändern. Dies ist gerade jetzt mit der bevorstehenden Veröffentlichung der 5. Überarbeitung des diagnostischen Handbuchs DSM-V (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders - V) des amerikanischen Psychiatrie-Verbandes APA (American Psychiatric Association) bedeutsam und hervorzuheben. So werden nun in die 5. Version des DSM als Teil der diagnostischen Kriterien für Autismus sensorische Modulationsstörungen und Hypo- und/ oder Hyperreaktivität gegenüber alltäglichen sensorischen Reizen aufgenommen (s. Tab 3). Danksagung: An dieser Stelle möchten wir uns bei allen KollegInnen bedanken, die auf unterschiedlichste Art und Weise an der Erstellung der Themenreihe „SI und Evidenz“ mitgewirkt haben (in alphabetischer Reihenfolge): Holger Bahß, Annett Deguillage, Arlette Eschbour, Martine Funck, Susanne Harder-Sdzuj, Barbara Heller, Lydia Köhler, Matthias Krick, Astrid Künnemann, Katharina Jantsch, Melanie Lotz, Corinne Majerus, Claudia Meiling, Regina Unterhalt und Elke Walther. Literatur Chamak B, Bonniau B, Jaunay J, Cohen D. What can we learn about Autism from autistic persons? Psychotherapy and Psychosomatics. 2008, 77, 271–279 Dunn W. Sensory Profile user’s manual. San Antonio, TX: Harcourt Assessment, 1999 Holm MB. Our mandate for the new millennium: evidence-based practice. American Journal of Occupational Therapy. 2000, 54(6), 575-585 Mailloux Z, May-Benson TA, Summers CA, Miller LJ et al. Goal Attainment Scaling as a measure outcomes for children with sensory integration disorders. American Journal of occupation therapists. 2007, 61, 254-259 Parham D, Ecker S. Sensory processing measure – Home Form. Western Psychological Service, 2007 http://portal.wpspublish.com/portal/page?_pa geid=53,122938&_dad=portal&_schema=PORTAL (05.12.2012) Sackett DL, Rosenberg WMC, Muir Gray JA, Haynes RB, Richardson WS. Evidence-based medicine: what it is and what it isn´t. British Medical Journal. 1996, 312, 71-72 Taylor C. Evidence-based practice for occupational therapists. Oxford: BlackWell, 2007 DOI dieses Beitrags (www.doi.org): 10.2443/skv-s-2013-51020130104 Tab. 3: Sensorisch-integrative Verarbeitungsprobleme finden sich in Diagnoseschlüsseln wieder Autismus-Spektrum-Störung/Autism Spectrum Disorder im Diagnoseschlüssel DSM-V (Quelle: www.dsm5.org/ProposedRevisions/Pages/proposedrevision.aspx?rid=94) B4: Hyper- or hypo-reactivity to sensory input or unusual interest in sensory aspects of environment; (such as apparent indifference to pain/heat/ cold, adverse response to specific sounds or textures, excessive smelling or touching of objects, fascination with lights or spinning objects). Dieser aktuelle Kontext zeigt, wie wichtig evidenzbasierte Studien und die Kenntnis der vorhandenen Forschungsliteratur für die praktische Bedeutung des Bezugsrahmens ET-SI ist. Die Ergotherapie bzw. ErgotherapeutInnen haben als Berufsgruppe eine wichtige Chance, insbesondere durch das Verständnis, das der SI-Bezugsrahmen zum ergotherapeutischen Wissen von Betätigung hinzufügt, in der zukünftigen Versorgung von Menschen mit Autismus eine Schlüsselrolle zu spielen. So wurde z.B. auch bei der Umfrage während einer internationalen Autismus-Konferenz deutlich, dass die Ergotherapie für viele Eltern die am meisten geschätzte Therapiemaßnahme darstellt (Ergebnisse der Umfrage sind einzusehen auf der Internetseite www.autismspeaks.org). Dies ist ein Umfrageergebnis, das auch deutsche ErgotherapeutInnen, insbesondere solche mit Zusatzqualifikation ET-SI/DVE, ermutigen kann, verstärkt mit Autismus-Betroffenen zu arbeiten. Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Schuh D., Hasselbusch A. Der Bezugsrahmen Sensorische ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1: 28-31, Hrsg. DVE 31 Finanzen Recht + Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de Häusliches Arbeitszimmer eines Ergotherapeuten Auch Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten erledigen regelmäßig einen Teil ihrer Arbeit außerhalb ihrer Arbeitsstelle und nutzen dafür ein häusliches Arbeitszimmer, z.B. zum Lesen von Fachliteratur, Verfassen von Gutachten oder für Büroarbeiten. Aufwendungen für ein häusliches Büro können jedoch nur ausnahmsweise als Betriebsausgaben oder Werbungskosten abgezogen werden. Voraussetzung ist, dass für die berufliche Tätigkeit kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung steht. In diesem Fall sind Aufwendungen bis zu 1.250 EUR pro Jahr abziehbar. Diese Begrenzung gilt nicht, wenn das häusliche Arbeitszimmer den Mittelpunkt der beruflichen Tätigkeit bildet. Anforderungen an ein häusliches Arbeitszimmer Ein häusliches Arbeitszimmer ist ein Raum, der seiner Lage, Funktion und Ausstattung nach in die häusliche Sphäre des Steuerpflichtigen eingebunden ist, vorwiegend gedanklicher, schriftlicher, verwaltungstechnischer oder organisatorischer Arbeiten dient und ausschließlich oder nahezu ausschließlich zu betrieblichen und/oder beruflichen Zwecken genutzt wird. Eine untergeordnete private Nutzung ist unschädlich, wenn sie weniger als 10% der Gesamtnutzung beträgt. Räumliche Lage des häuslichen Arbeitszimmers Eine Einbindung in die häusliche Sphäre des als Arbeitszimmer genutzten Raumes besteht, wenn er zum privaten Wohnraum des Steuerpflichtigen gehört. Das Arbeitszimmer kann sich auch im 32 Keller oder unter dem Dach des Wohnhauses (Mansarde) befinden. Ohne Bedeutung ist, ob die Wohnung, zu der das häusliche Arbeitszimmer gehört, gemietet ist, oder ob sie sich im Eigentum des Steuerpflichtigen befindet. Das häusliche Arbeitszimmer muss von den Räumlichkeiten des übrigen Wohnbereiches abgetrennt sein. Eine Arbeitsecke im Wohnzimmer ist kein häusliches Arbeitszimmer, auch wenn sie beruflich genutzt wird. Eine Aufteilung der Aufwendungen ist hier daher nicht möglich. Über die Art und Werthaltigkeit der Einrichtung des Arbeitszimmers kann der Steuerpflichtige grundsätzlich frei entscheiden. Gegen eine Anerkennung sprechen jedoch Einrichtungsgegenstände, die den Gesamteindruck einer privaten Mitbenutzung vermitteln, wie Fernsehgerät, Stereoanlage oder private Literatur. Das Aufstellen einer Liege ist dagegen unschädlich, wenn sie z.B. dazu dient, Unterlagen zu studieren. Ein anderer Arbeitsplatz steht dann dem Steuerpflichtigen zur Verfügung, wenn dieser ihn in dem konkret erforderlichen Umfang, nach Art und Weise tatsächlich nutzen kann. Der Arbeitsplatz muss so beschaffen sein, dass der Steuerpflichtige auf das häusliche Arbeitszimmer nicht angewiesen ist. Ob für die berufliche Betätigung kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung steht, beurteilt sich nach der jeweiligen Tätigkeit. Ein anderer Arbeitsplatz steht auch dann zur Verfügung, wenn er außerhalb der üblichen Arbeitszeiten, wie z.B. an Wochenenden oder in den Ferien nicht zugänglich ist. Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE Nach diesen Grundsätzen kann bei einem Ergotherapeuten ein häusliches Arbeitszimmer anerkannt werden, wenn ihm für seine Büro- und Abrechnungsarbeiten an seiner Arbeitsstelle, z.B. in der Praxis, kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Es kommt hier jedoch nur ein Abzug der Aufwendungen bis zu 1.250 EUR in Betracht, da das häusliche Arbeitszimmer nicht den Mittelpunkt der beruflichen Tätigkeit bildet. Dieser liegt in diesem Fall in der Praxis. - Reinigungskosten - Grundsteuer, Müllabfuhrgebühren, Schornsteinfegergebühren, Gebäudeversicherungen - Renovierungskosten Die Aufwendungen werden anteilig im Verhältnis des Arbeitszimmers zur Gesamtfläche der Wohnung ermittelt. Hat eine Wohnung insgesamt 100 qm, wovon die Fläche des Arbeitszimmers 20 qm beträgt, können 20% der Aufwendungen berücksichtigt werden. Unbegrenzter Abzug für Ausstattung Aufwendungen zur Ausstattung des Arbeitszimmers selbst, wie für Teppiche, Gardinen, Lampen, Bücherregale sowie für Arbeitsmittel fallen nicht unter die AbHinweis: Ein Raum, den ein Ergo- zugsbeschränkung. therapeut ausschließlich anmie- Hierbei ist jedoch zu beachten, tet, um dort Buchführungs- oder dass die Anschaffungskosten Patientenunterlagen aufzube- nicht sofort als Betriebsausgawahren und zu archivieren, ist ben in voller Höhe berücksichkein häusliches Arbeitszimmer. tigt werden. Der jährliche AbDie damit verbundenen Kosten zug (Abschreibung) richtet sich können daher in voller Höhe als nach der Nutzungsdauer. Diese Betriebsausgaben abgezogen beträgt z.B. bei einem Compuwerden. ter drei Jahre. Bei Anschaffung im Januar 2012 kann ein Drittel Abzug von Betriebsausgaben des Kaufpreises im Jahr 2012 als bis 1.250 EUR Betriebsausgabe berücksichtigt Wird ein häusliches Arbeitszim- werden. mer anerkannt, können folgende Aufwendungen abgezogen wer- Hinweis: Zu beachten ist, dass den: Aufwendungen nur berücksich- Miete tigt werden, soweit sie angemes- Gebäude-AfA, Absetzungen für sen sind. Kauft ein Ergotherapeut außergewöhnliche technische einen teuren Designerschrank oder wirtschaftliche Abnutzung, und nutzt ihn als Büroschrank, so Sonderabschreibungen werden nur die Aufwendungen - Schuldzinsen für Kredite, die zur für einen „normalen“ BüroAnschaffung, Herstellung oder schrank als Betriebsausgaben beReparatur des Gebäudes oder der rücksichtigt. Dies gilt auch für die Eigentumswohnung verwendet Abschreibung. Da der Schrank worden sind jedoch zum Betriebsvermögen - Wasser- und Energiekosten gehört, werden sowohl ein Ver- Kann der Ergotherapeut diese schriftlichen Arbeiten außerhalb der Praxisöffnungszeiten an seinem Schreibtisch in der Praxis durchführen, wird ein häusliches Arbeitszimmer nicht anerkannt. Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de äußerungsgewinn, als auch ein Veräußerungsverlust in voller Höhe bei der Gewinnermittlung berücksichtigt. Aufwendungen für Luxusgegenstände, z.B. für Kunstgegenstände, die der Ausschmückung des Arbeitszimmers dienen, können nicht als Betriebsausgaben geltend gemacht werden. Sie gehören zu den nicht abziehbaren Aufwendungen der privaten Lebensführung. Geringwertige Wirtschaftsgüter Hiervon abweichend gilt eine besondere Regelung für sogenannte geringwertige Wirtschaftsgüter. Kennzeichnend für diese sind u.a. Anschaffungs- oder Herstellungskosten von bis zu 410 EUR. Sie müssen zudem selbstständig nutzbar sein. Die Anschaffungsoder Herstellungskosten können im Jahr der Anschaffung oder Herstellung in voller Höhe als Betriebsausgaben abgezogen werden. Hinweis: Bei einer Computeranlage sind die einzelnen Teile wie Rechner, Monitor, Scanner, Drucker, Maus sowie EDV-Kabel nicht selbstständig nutzbar. Die Anschaffungskosten dieser einzelnen Teile können daher nicht im Jahr der Anschaffung sofort als Betriebsausgaben abgezogen werden. Dies ist nur bei unabhängig vom PC nutzbaren Kombinationsgeräten wie Drucker, Fax, Kopierer in einem Gerät sowie Computertischen möglich, außerdem bei Ersatzinvestitionen wie Austausch von Maus, Kabeln usw. Es besteht auch die Möglichkeit, Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungs- oder Herstellungskosten jeweils über 150 EUR, aber nicht mehr als 1.000 EUR betragen, in einen jahrgangsbezogenen Sammelposten einzustellen. Diese Regelung gilt an sich für bilanzierende Unternehmen, sie ist aber auch bei der Gewinnermittlung durch Einnahme-Überschussrechnung entsprechend anwendbar. Dieser Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Sammelposten wird im Jahr der Bildung und in den folgenden 4 Jahren mit jeweils einem Fünftel gewinnmindernd aufgelöst (sog. Pool-Abschreibung). Das kann z.B. günstig sein, wenn Büromöbel für über 150 EUR aber weniger als 1.000 EUR angeschafft werden, die sonst über 13 Jahre (Nutzungsdauer) mit jeweils 7,7% abgeschrieben werden können. Scheidet ein Wirtschaftsgut, das im Sammelposten erfasst ist, aus dem Betriebsvermögen aus, wird der Sammelposten nicht vermindert. Wird die Pool-Abschreibung gewählt, müssen allerdings alle in einem Jahr erworbenen geringwertigen Wirtschaftsgüter in den Sammelposten aufgenommen werden. Nutzung des Arbeitszimmers durch mehrere Personen Nutzen zwei (oder mehrere) Personen (z.B. Ehegatten) gemeinsam ein häusliches Arbeitszimmer, kann jeder von ihnen die Aufwendungen abziehen, die er getragen hat. Dies bedingt, dass beide die allgemeinen Voraussetzungen für den Abzug der Aufwendungen erfüllen. Können beide Personen den Abzug in beschränkter Höhe vornehmen, wird der Abzugsbetrag in Höhe von 1.250 EUR nur einmal gewährt. Der Höchstbetrag ist auf die beiden Personen entsprechend ihrem Nutzungsanteil aufzuteilen. Dies gilt auch, wenn nur einem der Nutzenden der beschränkte Abzug zusteht. Beispiel 1: A (Ergotherapeut) und B (Ärztin) nutzen gemeinsam ein häusliches Arbeitszimmer jeweils zu 50%. Die Gesamtaufwendungen betragen 4.000 EUR. Sowohl A als auch B steht für die im häuslichen Arbeitszimmer ausgeübte berufliche Tätigkeit kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung. Sie können daher jeweils 625 EUR (50% des begrenzten Abzugs) als Betriebsausgaben oder Werbungskosten abziehen. Beispiel 2: A (Ergotherapeutin) und B (Bausachverständiger) nutzen gemeinsam ein häusliches Arbeitszimmer jeweils zu 50%). Die Gesamtaufwendungen betragen 4.000 EUR. A steht für die im häuslichen Arbeitszimmer ausgeübte betriebliche oder berufliche Tätigkeit kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung. Sie kann daher 625 EUR (50% des begrenzten Abzugs) als Betriebsausgaben oder Werbungskosten abziehen. Für B bildet das häusliche Arbeitszimmer den Mittelpunkt der gesamten beruflichen Tätigkeit. B kann 2.000 EUR abziehen. Nutzung eines häuslichen Arbeitszimmers für die Ausbildung Die Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer können als Sonderausgaben abgezogen werden, wenn es für eine eigene Berufsausbildung genutzt wird. Ausbildungskosten können dabei ab dem Veranlagungszeitraum 2012 insgesamt bis zu 6.000 EUR (vorher bis zu 4.000 EUR) berücksichtigt werden. Zu beachten ist dabei, dass die Abzugsbeschränkung auf 1.250 EUR gilt, wenn das häusliche Arbeitszimmer auch zur Einkünfteerzielung genutzt wird. Nutzung des Arbeitszimmers während einer Überbrückungszeit vor Eröffnung einer Praxis Während einer Überbrückungszeit können Aufwendungen zur Vorbereitung auf eine künftige Erwerbstätigkeit als vorweggenommene Betriebsausgaben oder Werbungskosten geltend gemacht werden. Die Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer werden jedoch nur berücksichtigt, wenn dem Steuerpflichtigen der Abzug auch unter den zu erwartenden Umständen der späteren beruflichen Tätigkeit voraussichtlich tatsächlich zustehen wird. Besondere Aufzeichnungspflichten Die Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer werden bei der Gewinnermittlung nur berücksichtigt, wenn sie besonders aufgezeichnet sind. Hierfür reicht es, wenn die auf das Arbeitszimmer entfallenden Finanzierungskosten im Wege der Schätzung ermittelt werden und nach Ablauf des Kalenderjahres eine Aufzeichnung anhand der Jahresabrechnung des Kreditinstituts erfolgt. Entsprechendes gilt für verbrauchsabhängige Kosten wie z.B. Wasser- und Energiekosten. Es genügt, Abschreibungsbeträge einmal jährlich zeitnah nach Ablauf des Kalenderjahres aufzuzeichnen. info plus SUSANNE BORZYM, Steuerberaterin, spezialisiert auf die Beratung von Ergotherapeuten, Mitglied im ETL ADVISION-Verbund, www.ETL-ADVISION.de Kontakt: ADMEDIO Steuerberatungsgesellschaft mbH, Niederlassung Halberstadt Bernhard-Thiersch-Straße 4, 38820 Halberstadt Tel: 03941 / 584763, Fax: 03941 / 564199 admedio-halberstadt@etl.de www.etl.de/admedio-halberstadt/ Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE 33 © Feng Yu – www.fotolia.de Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de REZENSIONEN Verantwortliche Redakteurin: Connie Koesling Soziales Lernen – pur! Beliebte Übungen für die Arbeit in Gruppen D. Krowatschek, G. Wingert, G. Krowatschek, Verlag Modernes Lernen, Dortmund, 2012, 221 Seiten, 42 Abbildungen / Fotos, 22 Kopiervorlagen, ISBN 978-3-938187-72-2, kartoniert, EUR 18,00 Das Buch wurde für Lehrkräfte, Therapeuten und Gruppenleiter geschrieben, um ihnen Anregungen für ein spielerisches Training sozialer Kompetenzen mit Kindern und Jugendlichen zu geben. Nach dem Vorwort, einer Einleitung und einigen Hinweisen über bewährte Methoden und Materialien zur Vorbereitung und Durchführung dieser Art des Trainings werden sechs Übungsbereiche mit den Themen Regeln, Kennenlernen, Kooperation/Teamfähigkeit, Aggression, Feedback und Emotionalität anhand geeigneter bzw. möglicher Spiele vorgestellt. In der Einleitung erfährt der Leser etwas über soziale Probleme in den Schulen, über die vier wichtigen Basiskompetenzen und die Bedeutung sozialen Lernens. Dem folgen auf 10 Seiten Hinweise zur Vorbereitung und Durchführung der Übungen 34 anhand bewährter Methoden (z.B. Leisezeichen, Loben und Tokens) und eine Übersicht über sinnvolle Materialien. Im Hauptteil stellen die Autoren dann die Spiele und Übungen vor, angeführt von sogenannten „Top Ten“ für Kinder und Jugendliche, dargestellt in zwei Tabellen für jüngere Kinder und ältere bis hin zum Abitur bzw. in der Berufsschule. Es folgt jeweils eine kurze Einführung mit Beispielen, wobei wichtige Auflistungen und Schwerpunkte durch grau unterlegte Kästen hervorgehoben werden. Die LeserInnen werden zu Beginn jedes Abschnitts kurz darüber informiert, für wen bzw. welche Altersgruppe das jeweilige Spiel geeignet ist. Dem folgen der Titel des Spieles, Angaben zum speziellen Förderbereich, eine kurze Beschreibung, Variationsmöglichkeiten und abschließend ergänzende Hinweise. Kennzeichnend für dieses Buch sind die vielen Abbildungen mit Lebensweisheiten zur Verdeutlichung der Spielanleitung sowie die Beispiele für Punktepläne und Arbeitsblätter neben der Literaturliste. Eine nummerische Kennzeichnung fehlt leider. Positiv fallen die Spiele auf, die es Kindern ermöglichen, Lehrern eine Rückmeldung bezüglich ihres Lehrverhaltens zu geben. Leicht lesbar ist das Buch für Berufsanfänger der Ergotherapie geeignet, um für die Gruppenbehandlung Anregungen zu finden, aber auch erfahrene KollegInnen profitieren von der Möglichkeit des schnellen Nachschlagens. Es bietet eine gute Ergänzung zu anderen Therapiemethoden des sozialen Bereiches. Den Schwerpunkt setzen die Autoren eindeutig Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE auf die Vermittlung von Fähigkeiten durch Spiele. Damit wird die Anwendung auch in pädagogischen Bereichen ermöglicht. Beate Freimann, Ergotherapeutin Das Große Handbuch für Erwachsene mit ADHS R. A. Barkley, Chr. M. Benton, Bern, Verlag Hans Huber, 2012, 336 Seiten, 8 Tabellen, ISBN 978-3-45684979-9, broschiert, EUR 29,95 Russel A. Barkley, ein renommierter Experte auf dem Gebiet der ADHS bei Erwachsenen, bietet mit der vorliegenden Veröffentlichung Betroffenen, aber auch Angehörigen und TherapeutInnen einen gut verwendbaren Ratgeber an. Darin werden ADHS als Störung der Selbstkontrolle und des Zeitgefühls beschrieben und therapeutische Ansätze dargestellt. Das Buch gliedert sich in fünf Abschnitte mit jeweils mehreren Kapiteln, beginnend mit den diagnostischen Verfahrensweisen, die umfassend und niemals langweilig geschildert werden. Nach Ausführungen über die Veränderungsmöglichkeiten der Denkweise und des Krankheitsverständnisses folgt ein Abschnitt zur medikamentösen Therapie, in dem sich der Autor mit den Möglichkeiten, aber auch deren Grenze auseinandersetzt. Dabei betont er immer wieder die große Bedeutung eines umfassenden Therapieansatzes und die Individualität jedes einzelnen Betroffenen. Die beiden letzten Kapitel wenden sich direkt an die betroffenen Menschen, indem hier Erfolgsregeln für den Alltag und Bewältigungsstrategien auf der Basis vorhandener Ressourcen für die grundlegen- den Lebensbereiche beschrieben werden. Insbesondere darin liegt die Stärke des Buches, denn aus diesen Vorschlägen und Hilfen zur Strukturierung des eigenen Lebens lassen sich auch Therapieprogramme entwickeln, die TherapeutInnen in ihrer Arbeit nutzen können. In der praktischen Anwendung zeigte sich allerdings, dass akut Betroffene bei der Umsetzung dieser Vorschläge z.T. sehr viel strukturelle Hilfestellung von außen benötigen. Bei weniger stark betroffenen Klienten ließ sich das Programm zur besseren Selbstorganisation leichter umsetzen. Umfassende Anhänge mit Adressen geeigneter Ansprechpartner im deutschen Sprachraum sowie Selbsteinschätzungsskalen runden den insgesamt positiven Gesamteindruck des Buches ab. Dessen sehr gute Strukturierung macht es auch Betroffenen mit Konzentrationsproblemen möglich, dem Text zu folgen, z.B. anhand der Wiederholungen wichtiger Inhalte, die jedes Mal aber ein wenig anders aufbereitet sind. Häufig auftauchende Querverweise führen zu anderen Text- Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de INFOTHEK stellen im Buch mit ähnlichen Zusammenhängen. Trotzdem bleibt das Buch übersichtlich, es ist anschaulich geschrieben und in der Sprache gut verständlich. Tabellen und Übersichtsgrafiken lockern den Text auf, und einzelne Übungen regen schon in den ersten Kapiteln zur Selbstreflexion an. Das Buch wendet sich nicht nur an Auszubildende und Studierende, sondern frischt und ergänzt auch bereits vorhandenes Fachwissen über dieses Krankheitsbild auf. Susan Schölzel, Dipl. Ergotherapeutin (FH) Miteinander aktiv Alltagsgestaltung und Beschäftigung für Menschen mit Demenz Praxisreihe der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V., Band 12, Berlin, Meta Druck, 2012, 88 Seiten, ISBN 1617-8750, Broschur, EUR 4,00 Die Broschüre „Miteinander aktiv“ bietet einerseits Angehörigen, die Menschen mit Demenz zu Hause betreuen und pflegen, entsprechende Informationen dazu. Andererseits kann sie Freunden, Bekannten und Ehrenamtlichen, die die häusliche Betreuung unterstützen, viele Anregungen geben. Zusammengestellt wurden die Inhalte von Angehörigen, ehrenamtlichen Helfern und professionellen Betreuern, die ihre Erfahrungen in der Begleitung demenzkranker Menschen weitergeben. Die Broschüre gliedert sich in drei Teile: Der erste, sehr kurze Abschnitt fasst die notwendigen allgemeinen Informationen zum Thema zusammen und erläutert, wie sich der an Demenz erkrankte Mensch verändert und auf welche Weise man mit diesen Veränderungen umgehen kann bzw. sollte. Teil 2 beinhaltet, untergliedert in 11 Kapitel, Anregungen zu Haushaltsaktivitäten, sogenannten Erinnerungsreisen, Erlebensmöglichkeiten in der Natur, Festgestaltung, kulturellen Aktivitäten, Bewegung, Werken, Spielen oder Reisen. Weiter befasst er sich mit Religion und spirituellen Aktivitäten und der insgesamt nicht unerheblichen Gefahr der Überforderung. Der dritte und letzte Abschnitt enthält zahlreiche Literaturempfehlungen zum Weiterlesen. Die Broschüre ist liebevoll zusammengestellt und bietet den Menschen, für die das Thema neu ist, einen guten Einstieg, um erste Ideen für die Betreuung zu gewinnen. ErgotherapeutInnen mit entsprechendem Schwerpunkt in ihrer Tätigkeit könnten diese Broschüre Angehörigen weiterempfehlen, wenn sie sich z.B. mit der Betreuung eines dementen Angehörigen auseinandersetzen wollen und sich darauf vorbereiten möchten. Carola Habermann (M.A.), Ergotherapeutin und Lehrkraft Besuchen Sie uns auf Facebook und werden Sie unser Fan! BUCHHINWEIS „Es selbst in die Hand nehmen!“ – ein Praxishandbuch Acht Angehörige haben zusammen eine selbstverantwortlich organisierte Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz aufgebaut. Sie teilen sich die Verantwortung für die Versorgung der Betroffenen mit einem Pflegedienst. In ihrem Praxishandbuch schildern die Angehörigen ihre Erfahrungen und geben zudem Auskunft über den Prozess des Aufbaus einer solchen Wohngemeinschaft. Im Mittelpunkt stehen die Bedürfnisse der Menschen mit Demenz und deren individuelle Rund-um-die-Uhr-Begleitung. Das Handbuch will Mut machen zur Nachahmung; es stellt dazu eine erprobte konkrete Anleitung vor. Praxishandbuch „Es selbst in die Hand nehmen!“ (2012), Leben wie ich bin – Selbstbestimmtes Wohnen für Menschen mit Demenz e.V. (Hrsg.), 12,00 EUR. Erhältlich über die Internetseite: www.leben-wie-ich-bin.de Verbesserter Körper – gutes Leben? In diesem Buch werden drei Themen verknüpft: Gutes Leben, Behinderung und Enhancement. Letzteres meint vereinfacht gesagt „die Verbesserung des menschlichen Körpers“. Die Beiträge gehen von der Arbeitshypothese aus, dass die Erfahrungen von Menschen mit Behinderung wichtig sind, um ethische Fragen, die sich bei Enhancement-Projekten stellen, konkreter zu fassen und besser zu verstehen. Eine weitere Hypothese ist, dass die Sprache der Rechte, Pflichten und Verbote nicht ausreicht, um die ethische Dimension von Enhancement zu erfassen. So gilt es z.B. zu klären, inwieweit mögliche Verbesserungen auch mit einer Steigerung des menschlichen Wohls verbunden sind. Verbesserter Körper – gutes Leben? Bioethik, Enhancement und die Disabiltiy Studies (2012), M. Eilers, K. Grüber, Chr. RehmannSutter (Hrsg.) Franfurt/M.: Peter Lang Verlag, ISBN 978-3-63163065-5, 331 Seiten, 56,95 EUR Aus der Fachpresse Ergopraxis 11-12/2012 www.thieme • H. Strebel: Kinder stärken – Das Resilienzkonzept in der Ergotherapie, 18-20 Praxis ergotherapie 6/2012 (Dez.) www.verlag-modernes-lernen.de • B. Zittlau: Ergotherapie in der psychosomatischen Rehabilitation, 304-309 pt – Zeitschrift für Physiotherapeuten 11/2012 www.physio-deutsch land.de • A. Rothgangel: Patient Centered Telerehabilitation – PACT, 22-26 Physiotherapie 11/2012 www.vpt.de • C. Mucha: Herzgruppen in Deutschland – Anspruch und Wirklichkeit, 466-468 Praxis der Psychomotorik 4/2012 (Nov.) www.verlag-modernes-lernen.de • N. Fessler et al.: Entspannungsfähigkeit entwickeln, 184-189 Kinderärztliche Praxis 5/2012 (September) www.dgspj.de • E. Höfling: Prismenbrillen: Indikationen – Kontraindikationen, 364367 Dr. med. Mabuse 11-12/2012 www.mabuse-verlag.de • Schwerpunkt: Evidenzbasierung, 26-41 www.facebook.com/skverlag Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE 35 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de INFOTHEK www Pflegen und leben (hm) Pflegen-und-leben.de ist ein internetbasiertes, niedrigschwelliges Beratungsangebot für pflegende Angehörige, die ältere Menschen pflegen und betreuen. Die Internetseite bietet eine kostenfreie psychologische Online-Beratung und Unterstützung bei seelischem Stress- und Belastungserleben von pflegenden Menschen. Speziell geschulte PsychologInnen beraten anonym und datensicher. Sie suchen gemeinsam mit den Angehörigen nach individuellen Wegen, die hilfreich sein können, um seelischen Druck aus dem Pflegealltag zu nehmen. Die psychologische Unterstützung erfolgt über einen schriftlichen Austausch mit den BeraterInnen, sie kann über einen Zeitraum bis zu 12 Wochen erfolgen. Unterstützung online Das Beratungsangebot soll zum einen die Situation der pflegenden Angehörigen, zum anderen die der pflegebedürftigen Menschen verbessern. Mithilfe eines Online-Fragebogens können pflegende Angehörige ihren persönlichen Belastungspegel bestimmen. In der Rubrik „Notfallkoffer“ gibt es Tipps für Angehörige, wie man in psychisch-emotional angespannten Momenten angemessen reagiert. Das psychologisch ge- schulte Team bietet in seiner Begleitung auch die Möglichkeit, sich über tabuisierte Themen auszutauschen, so etwa über Aggression in der Pflegesituation, Ekel und Scham, Vereinsamung, häusliche Gewalt oder den Umgang mit Sexualität. Zu diesen und weiteren Themen gibt es auch anonymisierte Angehörigen-Berichte in der Rubrik „Ich kann nicht mehr“. Zukunftsweisende Förderung Die Internetseite ist ein Modellprojekt der gemeinnützigen Gesellschaft Catania. Diese setzt sich für die Verbesserung der medizinischen und psychosozialen Versorgung von traumatisierten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Deutschland ein. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Nach dem Ende der Projektlaufzeit im September 2013 soll die psychologische Begleitung in ein reguläres Beratungsangebot überführt werden. Auf der Website sind zudem Adressen zu finden von Initiativen von und für Angehörige(n) sowie weiterführende Informationen, z.B. über gesetzliche Leistungen und Pflegestützpunkte. www.pflegen-und-leben.de Fachpublikationen Arbeitsmaterialien Fachzeitschriften Mein Patient macht nicht mit – was nun? Compliance als Schlüssel zum Therapieerfolg Mit Beiträgen von Marieluise Bartels, Kathrin Fischer, Felix Graf, Sabine Hammer, Kathrin Jakob, Christine Michel, Veronika Pfitzenreiter, Sandra Polchow, Stephanie Voll. Der Erfolg einer ärztlichen oder therapeutischen Behandlung steht und fällt mit der Compliance des Patienten. Ist ein Patient mit den Empfehlungen des Behandlers nicht einverstanden oder hält er sich nicht an gemeinsam getroffene Vereinbarungen, kann auch die wirksamste Therapiemethode nicht greifen. Das Buch richtet sich in erster Linie an Praktiker der Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie, aber auch an andere Berufsgruppen, die im medizinisch-therapeutischen Bereich tätig sind. Leseprobe/Inhaltsverzeichnis: http://www.schulz-kirchner.de/ filesep/hammer_patient.pdf Sabine Hammer, 1. Auflage 2013, 143 Seiten, kartoniert: ISBN 978-3-8248-0997-4, E-Book: ISBN 978-3-8248-0937-0, EUR 22,99 [D] www.schulz-kirchner.de/shop bestellung@schulz-kirchner.de Tel. +49 (0) 6126 9320-0 Das Gesundheitsforum 36 Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE SchulzKirchner Verlag Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de VERANSTALTUNGEN © aleksey kashin – www.fotolia.de Termin/Ort Veranstaltung Information 23.01.-24.01.13 Hildesheim Konferenz „Perspektiven zur Prävention und Behandlung von Burnout und Depression“ www.uni-hildesheim.de/index.php?id=8655 01.-02.02.13 Würzburg Einführungskurs zu den kognitiv-therapeutischen Übungen nach Prof. C. Perfetti (Regina Klossek) www.tbz-wuerzburg.de 01.-02.02.13 Freiburg Symposium Reha 2020 „Demographische Entwicklung: Arbeit, Soziale Sicherung, Rehabilitation“ www.uniklinik-freiburg.de 02.-03.02.13 Hannover ADHS – Erkennen und verstehen (R. Marquardsen, G. v. Reden) www.ergokonzept-hannover.de 02.-03.02.13 Maulbronn CO-OP: ein kognitiver Ansatz bei Kindern mit motorischen Entwicklungsstörungen, Teil 1 (E. Schönthaler, S. Vincon) www.kize.de Fortbildung Termine 07.02.13 Leipzig DVSG-Fachtagung Rehabilitation www.dvsg.org 14.-15.02.13 Hannover VI. Wissenschaftliches Symposium „Gesunde Familien – Zukunft für Deutschland. Neue Anforderungen an Mutter- /Vater-Kind-Maßnahmen“ www.mh-hannover.de/forschungsverbundmutter-kind.html 18.-19.02.13 Hamburg Ergebnismessung in der Therapie (Petra Böker) www.albertinen-akademie.de 18.-20.02.13 Enzensberg Bewegungsanalyse des Menschen – Grundlage für Befund und Behandlung (Heike Frauendorf-Schulze) www.fachklinik-enzensberg.de 21.-22.02.13 Berlin 5. Fachtagung Psychiatrie – Regionale psychiatrische Hilfesysteme und Ökonomie www.fachtagung-psychiatrie.org/index.php/ anmeldung-152.html 24.02.13 Reutlingen COSA (Aldona Ehrlich) www.gesundheitsakademie-rt.de 25.-26.02.13 Berlin 2. Forum „Mobilität für Menschen mit Behinderung“ www.behindertengerechte-mobilitaet.de 28.02.-02.03.13 Reutlingen 17. Symposion Frühförderung „Anerkennung und Teilhabe: Kind – Familie – Lebenswelten in der Frühförderung“ www.fruehfoerderung-viff.de/veranstaltungen/ bundesvereinigung.de 17. Symposion 28.02.-01.03.13 Berlin 7. Nachsorgekongress der AG Teilhabe „Teilhabe im zweiten Leben nach Schädelhirnverletzung: Schule, Ausbildung, Arbeit, Tagesstruktur“ www.nachsorgekongress.de 01.-03.03.13 Weimar Kongress für Jugendmedizin http://kongress.bvkj.de 02.03.13 Maulbronn Kongress „Zerebralparese Update – Neues und Bewährtes“ www.kize.de Fortbildung Termine 02.-03.03.13 Hamburg Arbeitsdiagnostik – Ergotherapie im Rahmen der Arbeitstherapie (Volker Gesring) www.impuls-fortbildung.de 02.-03.03.13 Hamburg Grundkurs: Finger – Daumen – Handgelenk www.defz.com 03.-07.03.13 Freiburg 15. Jahrestagung der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie www.trauma2013.de 04.-06.03.13 Mainz 22. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium „Teilhabe 2.0 – Reha neu denken?“ www.reha-kolloquium.de 08.-09.03.13 Villach / Österreich Fachtagung 2013 „Ergotherapie und Interkulturalität – Sich mit dem Unbekannten bekannt machen“ www.ergoaustria.at Veranstaltungskalender 11.-15.03.13 Köln Gerontopsychiatrische Basisqualifikation www.asb.de/asb-bildungswerk-teilnahmebedin gungen.html 15.-16.03.13 Bremen Systemisch-lösungsorientierte Zusammenarbeit mit Eltern (T. Kaller, E. Taschies) www.info-in-bremen.de 15.-17.03.13 Dornstadt Training der Feinmotorik bei neurologischen Störungen (Maik Hartwig) www.diakonisches-institut.de Fortbildung Ergotherapie 20.-21.03.13 Bonn Gesundheitskongress des Westens 2013 „Mehr Qualität in Spitze und Breite“ www.gesundheitskongress-des-westens.de 21.-23.03.13 Leipzig „therapie Leipzig“ – Fachmesse mit Kongress für Therapie, Medizinische Rehabilitation und Prävention www.therapie-leipzig.de 22.-23.03.13 Burgau Affolter-Modell: Informationskurs in das Affolter-Modell – Interaktion Person-Umwelt mit Schwerpunkt: Kinder www.therapiezentrum-burgau.de 02.-06.04.13 Hannover Gedächtnistraining Ausbildung Grundkurs – 1. von 3 Teilen (Anne Halbach) www.zeb.stephansstift.de 09.-10.04.13 Berlin Kongress für Gesundheitsnetzwerker www.gesundheitsnetzwerker.de 09.-11.04.13 Nürnberg Fachmesse Altenpflege 2012 „Vom Schultertrainer bis zur Sitzbank für Rollatorenfahrer“ www.altenpflege-messe.de 24.-26.05.13 Bielefeld 58. Ergotherapie-Kongress „Einfach handeln“ www.dve.info/kongress Kostenlose Beiträge für den Veranstaltungskalender bitte an Ulrike Paschke, Eichendorffstr. 19, 86836 Klosterlechfeld, u.paschke@et-reha.dve.info Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE 37 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de DVE AKADEMIE DVE AKADEMIE rminE VEranstaltungstE 2013 Entwickeln Sie sich weiter – mit den Seminaren der DVE AKADEMIE! Mit dem Programm 2013 bietet die DVE AKADEMIE über 120 Veranstaltungen zu unterschiedlichsten Themen. Stöbern Sie jetzt im neuen Programm und melden Sie sich gleich für Ihre Wunschseminare an. So profitieren Sie vom neuen Frühbucherrabatt* und gewinnen zudem neue Impulse und Anregungen für Ihre tägliche Arbeit. Veranstaltungen im Februar/März 2013 02.03.13 – Fulda – Birgit M. Stubner Ethik kompetenzorientiert unterrichten – Fachdidaktische und unterrichtspraktische Anregungen 160,- € für DVE-Mitglieder, andere 220,- € 08.03.13 – Köln – Britta Winter Das Wunstorfer Konzept – eine Einführung 150,- € für DVE-Mitglieder, andere 210,- € 08./10.03.13 – Frankfurt – Mathias Gans, Birte Hucke Managementseminar für leitende Therapeutinnen und Therapeuten 360,- € für DVE-Mitglieder, andere 510,- € 08.03.13 – Mannheim – Renate Kintea Stressbewältigung durch Achtsamkeit – Eine Einführung 140,- € für DVE-Mitglieder, andere 200,- € 09./10.03.13 – Köln – Britta Winter Ergotherapeutische Elternberatung 300,- € für DVE-Mitglieder, andere 360,- € Ausführliche Informationen und Anmeldung unter www.dve.info/akademie * Wenn Sie sich mindestens acht Wochen vor Veranstaltungsbeginn anmelden, erhalten Sie einen Frühbucherrabatt von 10%. 38 Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de TERMINE + SEMINARE Lösungsorientiertes Verhaltenstraining Seminarangebote unter www.ergo-berndt.de Therapiezentrum Fuhlsbüttel Sabine Berndt Etzestr. 64, 22335 Hamburg Tel. 0 40 / 59 55 52 Ergotherapeutin, Psychotherapeutin (HP), Syst. Familientherapeutin, ehemals IntraActPlus Lehrtherapeutin 20./21.04.2013 11./12.05.2013 27./28.04.2013 10.08.2013 24./25.08.2013 14./15.09.2013 19.10.2013 Sem Wilh inare i an d elmsh n er N a orse ven eküs te Ergotherapeutisches Sozialkompetenztraining EST, Steffi Otte-Löcker, 32LE, 360,- € Das Erstgespräch mit den Eltern, Britta Winter, 16LE, 230,- € NLP mit verhaltensauffälligen Kindern, Anke Uphues, 8LE, 115,- € Dokumentation, Britta Winter, 16LE, 230,- € ETET-Ergotherapeutisches Elterntraining, Berit Menke ,16LE, 230,-€ Spiegeltherapie u. Mentales Training, Matthias Tomczak, 8LE,135,- € Lehrselbsterfahrung in Gruppe und Einzeln, Kunstunterricht, Methodik, Theorie und Supervision. Qualifizierende, berufsbegleitende Weiterbildung Abschlüsse als Kreativitätstrainer • Kunsttherapeut Internet: info@apakt.de http://www.apakt.de Termine 2013 „Steinfurter Pädagogik-/ Therapiebegleithundmethode“ seit 1996 Standort 48431 Rheine Block I 16.03.-17.03.13 Block II Block III, Teil 1 18.04.-20.04.13 Block III, Teil 2 28.05.-30.05.13 01.05.-03.05.13 13.06.-15.06.13 06.04.-07.04.13 JETZT NEU: „Die Steinfurter Pädagogik-/Therapiebegleithund-Methode in der Arbeit mit Kindern“ Modul 1 (3 Tage) „Der mit den Hunden spielt“ Modul 2 (3 Tage) „Pädagogik-/Therapiebegleithund in der Sensorischen Integrationstherapie“ Modul 3 (2 Tage) „Autismus, AD(H)S, ungewöhnliche Entwicklungs wege und der Pädagogik-/ Therapiebegleithund“ 21.-23.04.2013 3 Februar 2013 Schmerzsyndrome von Hand bis Schulter Hamburg01.-05.02. Spiegeltherapie Hamburg02.02. Kognitives Training mit Cogpack Bergkamen08.-09.02. Demenz- (Ergo)Therapie bei demenziell erkrankten MenschenHamburg09.-10.02. Perfetti-Basiskurs (AIDETC) Hamburg22.-24.02. 3 März 2013 Handtherapie GK Hamburg01.-03.03. Arbeitsdiagnostik Hamburg02.-03.03. Feinmotorikstörungen Hamburg02.-03.03. Update Armrehabilitation Hamburg08.-10.03. Borderline Persönlichkeitsstörungen: Wenn Gefühle zu Chaos werden Hamburg09.-10.03. Geschickte Hände Hamburg14.-16.03. Handlungsorientierte Beratung für Schmerzpatienten Hamburg16.-17.03. Trauma heilen Hamburg16.-17.03. „Ohne Wurzeln keine Flügel“ Hamburg16.-17.03. Manuelle Therapie Hamburg21.-24.03. NLP statt Rumpfmobilisation Hamburg23.-24.03. Yoga für Ergotherapeuten Hamburg23.-24.03. 27.-28.07.2013 27.04.-28.04.13 Block III, Teil 1 19.05.-21.05.13 Block III, Teil 2 05.06.-07.06.13 26.06.-28.06.13 17.07.-19.07.13 Alle Termine 2013 im Internet unter www.mittt.de MITTT Münsteraner Institut für Therapeutische Fortbildung und tiergestützte Therapie Im Uhlenhook 5, 48432 Rheine info@mittt.de Tel. 0 59 71 / 4 01 46 54, Bürozeiten: Mo-Do 9.00-11.00 Uhr anford ern! Manuelle Therapie Teil 2 Hamburg05.-10.06. Kinesiotape-Therapie Hamburg08.-09.06. CO-OP der kognitive Ansatz bei Kindern mit Koordinationsstörungen Hamburg08.-09.06. Schmerzsyndrome von Hand bis Schulter Hamburg15.06. Essstörungen Anwenderkurs für NLP und das profilax®-Modell Hamburg15.-16.06. Gedächtnisstörungen nach Hirnschädigung Hamburg22.-23.06. 3 August 2013 CRPS, Geschwollene Hand, schmerzhafte Schulter nach Hemiparese Hamburg11.-12.08. Pädiatrie Refresher Hamburg31.08.-01.09. Demenz Hamburg31.08.-01.09. 3 September 2013 Pädiatrie Refresher Hamburg01.-03.09. „Erst zu früh und dann zu spät“ – Hamburg25.-26.04. Klangmassaga nach Peter Hess® Kahla26.-27.04. Kunst- und Gestaltungstherapeut. Elemente in der ET Hamburg26.-27.04. Tonus Training Kahla28.-29.04. Achtsamkeit zur Stressbewältigung Hamburg28.-29.04. 3 Mai 2013 3 Oktober 2013 Bobath-Refresher Hamburg05.-07.10. Hirnleistungstraining nach ICF-Kriterien Hamburg08.-10.10. NLP-Practitioner-Weiterbildung, DVNLP Hamburg23.-27.10. Aufmerksamkeitstraining I Hamburg26.-27.10. 3 November 2013 Ganzh. Therapiekonzept für „An die Pinsel, -farbig, los!“ Begleitetes Schlaganfallpatienten Hamburg22.-26.05. ET in der PsychiatrieHamburg25.-26.05. 13.04.-14.04.13 Block II tenlos Hamburg13.-14.04. Konzept Hamburg21.-22.09. ICF-CY Hamburg14.04. Spiegeltherapie und mentales Training Depressive Patienten – Last oder Lust? Hamburg28.09. Hamburg20.-21.04. Bobath-Grundkurs (IBITA) Umgang mit suizidalen Patienten Hamburg28.09.-05.10. Hamburg20.-21.04. Forced Use Therapy Hamburg29.-30.09. Affolter für Einsteiger Block I Das P rogra mmhe ft 2013 i st fer Ab sofo tig rt kos Bobath Grundkurs (IBITA) Frühgeborenen Nachbehandlung Hamburg09.-16.04. Hamburg07.-08.09. Entwicklungstest (ET 6-6) Das Bobath-Konzept im Alltag des Hamburg12.04. Kindes Hamburg13.-14.09. Senso Kompakt-Einführungskurs: RumpfGanzheitliches Therapiekonzept Schulter-Hand zweiteilig, Teil I Parkinson Hamburg13.-15.09. Hamburg12.-14.04. Manuelle Lymphdrainage Frühkindliche Reflexe – Einführung INPP®- (MBSR) 09.-11.06.2013 Standort 75031 Eppingen Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. imPulsFortbildungen für das Therapeutische Team Auswahl unserer Seminare 2013 3 April 2013 Ausbildungsinstitut: Donnerstr. 10 • Haus 3 • 22763 Hamburg Tel. 040-22 10 52 • Fax 040-38 61 36 68 Malen Hamburg02.-03.11. Fit für die Schule? Hamburg04.-05.11. Grafomotorik ist mehr als nur Affolter für Einsteiger Stifthaltung Hamburg16.-17.11. Hamburg25.-26.05. Entspannungsverfahren Senso Kompakt-Einführungskurs: RumpfHamburg16.-17.11. Schulter-Hand zweiteilig, Teil II Hamburg30.05.-02.06. 3 Dezember 2013 Perfetti-Basiskurs (AIDETC) 3 Juni 2013 Umgang mit AphasieHamburg01.06. Selbstschutz und Präventionen Hamburg01.06. Informationen und Anmeldung Hamburg06.-08.12. NLP-Master-Weiterbildung (DVNLP) GroßThurow11.-15.12. imPuls Center, Elbchaussee 54, 22765 Hamburg Tel.: 040/87 88 17 00 • Fax 040/87 88 17 01 • info@impuls-fortbildung.de Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE 39 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de TERMINE + SEMINARE Kooperationspartner des DVE SI-Weiterbildungen: Fachtherapeut(in) für Kognitives Training SI-Gesamtweiterbildung : plus zweiter Teil von Modul 1 Beginn Sa 13.04.2013 Ende Mo 15.04.2013 Sa.13.07. - Mo. 15.07.2013 Kurs Nr. 18/12 (1.Teil) Kurs Nr. 19/12 (1.Teil) Beginn Sa 16.02.2013 - So. 17.02.2013 Beginn Sa 01.06.2013 - So. 02.06.2013 SI-Weiterbildung Mentoring: mit Zertifikat (70 FP) 2 Module je 4 Tage Kurs Nr. 10/12 Pädiatrische Weiterbildungen: mehrmals jährlich Füße und Hände, der Weg zum Mund Möglichkeiten der Ergotherapie über Bewegung die Sprache zu unterstützen Kurs Nr.17/12 Sa 20.04.2013 - So 21.04.2013 Bitte fordern Sie das Seminarprogramm an. Einführung in die M-ABC 2 Kurs Nr.20/12 Sa. 25.05.2013 Kurs Nr.21/12 So 26.05.2013 Einführung in den ET 6-6 Nöllenstraße 11 70195 Stuttgart Tel: 0 711-69 79 80 6 Fax: 0 711-69 79 80 8 www.kognitives-training.de info@kognitives-training.de EST - Das Ergotherapeutische Sozialkompetenz-Training direkt bei der Programmentwicklerin Steffi Otte-Löcker Kurs Nr. 05/12 Sa.26.01.2013 - So. 27.01.2013 und Sa. 23.02.2013 - So.24.02.2013 Bettina Hausmann, Dünner Str. 51, 41066 Mönchengladbach, www.si-plus-hausmann.de Tel. 02161-3039707, Fax: 02161-3039708 , e-mail: si-plus-hausmann@arcor.de Diakonisches Institut f ü r S o z i a l e B e r u f e DAHTH – Statische Schienen Kurs I Training der Feinmotorik Lymphtaping Dozenten:Walter Bureck, Annette Kark Termin: 25.01. - 27.01.2013 (20 Fobi-Punkte) Dozent: Maik Hartwig Termin: 15.03. - 17.03.2013 (26 Fobi-Punkte) Dozent: Dirk Riedel Termin: 14.04.2013 (9 Fobi-Punkte) Triggerpunkt Therapie Aufbaukurs Kinematic Taping 2 PANat – Luftpolsterschienen Dozent: Holger Barthmann Termin: 26.01. - 27.01.2013 (19 Fobi-Punkte) Dozent: John Langendoen-Sertel Termin: 16.03. - 17.03.2013 (18 Fobi-Punkte) Dozentin: Gail Cox-Steck Termin: 26.04. - 28.04.2013 (26 Fobi-Punkte) Triggerpunkt Kopfschmerzkurs Klangmassage I DAHTH – Psychologische Aspekte Dozent: Holger Barthmann Termin: 28.01.2013 (9 Fobi-Punkte) Dozent: Zeljio Vlahovic Termin: 16.03. - 17.03.2013 (18 Fobi-Punkte) Dozentin: Dr. phil. Christine Felder Termin: 27.04. - 28.04.2013 (15 Fobi-Punkte) Die Rehabilität der oberen Extremität Psychomotorik in der Psychiatrie Psychodynamische Zugänge … Dozent: Maik Hartwig Termin: 01.02. - 03.02.2013 (26 Fobi-Punkte) Dozent: Albert Hefele Termin: 16.03. - 17.03.2013 (12 Fobi-Punkte) Dozentin: Gunhild Bongartz-Such Termin: 27.04. - 28.04.2013 (16 Fobi-Punkte) Kinematic Taping 1 Spiegeltherapie Sturzprophylaxe Dozent: John Langendoen-Sertel Termin: 02.02. - 03.02.2013 (18 Fobi-Punkte) Dozentin: Antje Bieniok Termin: 16.03.2013 (8 Fobi-Punkte) Dozent: Ulrich Rißmann Termin: 27.04.2013 (8 Fobi-Punkte) DAHTH – Einführung in die ICF Neurotraining nach Verena Schweizer – Grundkurs Dozent: Dr. Michael Schuntermann Termin: 15.02. - 16.02.2013 (15 Fobi-Punkte) DAHTH – Qualitätsmanagement Dozent: Dr. Eckhard Becker Termin: 22.02. - 23.02.2013 (15 Fobi-Punkte) Triggerpointtherapie Grundkurs Dozent: Holger Barthmann Termin: 22.02. - 24.02.2013 (25 Fobi-Punkte) Tiergestützte Therapie Dozent: Markus Michl Termin: 23.02.2013 (8 Fobi-Punkte) Easy Tape – Basiskurs ® Dozent: Dirk Riedel Termin: 24.02.2013 (9 Fobi-Punkte) Ergotherapie bei Demenz Dozent: Markus Michl Termin: 02.03. - 03.03.2013 (16 Fobi-Punkte) 40 Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE Dozentin: Verena Schweizer Termin: 05.04. - 06.04.2013 (15 Fobi-Punkte) Handtherapie – Basic Dozentinnen: Sarah Ewald, Vera Beckmann-Fries Termin: 12.04. - 14.04.2013 (21 Fobi-Punkte) Dies ist nur ein Auszug unseres Fortbildungsprogramms! Bitte fordern Sie unser Jahresprogramm 2013 mit den entsprechenden Detailinformationen an. Alle Informationen finden Sie auch auf unserer Internetseite: www.diakonisches-institut.de Weitere Informationen: Lehse unt Rächtschreipschwiechirchkeiten Diakonisches Institut für Soziale Berufe adeh Staatlich anerkannte Weiterbildungsstätte Dozentin: Annette Bierwert Termin: 12.04. - 13.04.2013 (16 Fobi-Punkte) Assessments in der Geriatrie Dozentin: Anja Schiele Termin: 13.04.2013 (8 Fobi-Punkte) Bodelschwinghweg 30, 89160 Dornstadt Tel.: 0 73 48 / 98 74-0 oder 98 74-71 Fax: 0 73 48 / 98 74-30 E-Mail: info@diakonisches-insitut.de www.diakonisches-institut.de Tonus-Training Dozentin: Angelika Rieckmann Termin: 13.04. - 14.04.2013 (16 Fobi-Punkte) Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. 10. – 14.02. 13. – 19.04. 08. – 09.02. 28.02. – 01.03. 02. – 03.03. 04. – 05.03. 06. – 07.03. 08. – 09.03. 11. – 12.03. 15. – 16.03. Kompaktkurs Beratung Kompaktkurs Wunstorfer Konzept Händigkeit Gruppentherapie mit Kindern Schreibtraining Eltern, Erzieher und Lehrer kompetent beraten Dokumentation Gedächtnisstörungen bei Kindern Sozialkompetenztrainings in der Ergotherapie Marburger Konzentrationstraining Britta Winter Britta Winter Mag. Erna Schönthaler Britta Winter Daniela Rolf Britta Winter Britta Winter Dr. Anja Chr. Lepach Britta Winter Uta Theiling 01/2013 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de TERMINE + SEMINARE Portlandstraße 12, 31515 Wunstorf Telefon (0 50 31) 1 78 99 01 Fax (0 50 31) 91 63 99 www.ergotherapie-winter.de info@ergotherapie-winter.de STUDIUM_87x122_MEDIZINAL_Layout 1 13.11.2012 11:57 Seite 1 Berufsbegleitender Studiengang* Fortbildungszentrum medaktiv Alter Postweg 97b, 86159 Augsburg Telefon 0821 5970-747, Fax 0821 5970-715 E-Mail: fortbildungszentrum@med-aktiv.de "Investition in Wissen ist für mich der wichtigste Schritt in eine erfolgreiche Karriere. Deshalb bin ich hier. Denn die TAW bringt mich WEITER DURCH BILDUNG." Fortbildungsprogramm 2013 Eine Auswahl unserer Kurse 2013: • Sturzprophylaxe 175 EUR • F.A.T. (Funktionelles Alltagstraining) 235 EUR • Das Erstgespräch mit den Eltern 295 EUR • Einführungskurs zu den Kognitiv Therap. Übungen nach Prof. C. Perfetti (AIDETC- anerkannt) 240 EUR • Ergotherapie nach ADHS 295 EUR • Ganganalyse mal anders 280 EUR Medizinalfachberufe − Bachelor of Arts (B.A.) 16./17.02.13 13./14.04.13 15./16.06.13 20./21.07.13 02./03.11.13 09./10.11.13 Ausführliche Informationen, alle Kurse, alle Termine finden Sie unter: www.med-aktiv.de oder auf Anfrage als PDF-Datei per E-Mail Für Ergotherapeuten/ innen, Physiotherapeuten/ innen,Logopäden/ innen, Altenpfleger/ innen, Gesundheits- und Krankenpfleger/ innen • bestehend aus Studienbriefen und Präsenzphasen • besondere Ausrichtung auf die Belange Berufstätiger • Präsenzphasen 14-tägig samstags in Altdorf b. Nürnberg, Bochum, Cottbus, Dresden, Rostock und Wuppertal RHÖN-AKADEMIE • Staatl. anerkannter, akkreditierter Hochschulabschluss SCHWARZERDEN • Start: 13. April 2013 und 5. Oktober 2013 Bobath Grundkurs - HoDT Neurologie/Hemiplegie CIMT - Dysphagie - Neglect Sturzprävention ET in der Pädiatrie Rückenschule - Pilates *in Kooperation mit der FH Nordhessen Regelmäßige Infoveranstaltungen − Termine unter www.taw.de/studium Beratung und Anmeldung Technische Akademie Wuppertal e.V. Hubertusallee 18 42117 Wuppertal T el. 0202 / 7495 - 234 Mail studium@taw.de = = Telefon: 0 66 54/9184 40 | fortbildung.schwarzerden.de Seminare Berufsbegleitend Ergothera Perfetti Basiskurs zu den kognitiv therapeutischen Übungen (AIDETC) Köln, 07.03.2013 (2 Module) Referenten: Dott. ssa. Carla Rizzello & Franca Pantè 680,- � Fachtherapeut/-in Psychiatrie* Berlin Referenten: Benigna Brandt, Susanne Frerichs, Thomas Leidag u.a Perfetti, Einführungskurs (AIDETC anerkannt), Referentin: Regina Klossek PINOTAPING Basiskurs in der Ergotherapie, Referenten: Pino Bobath 24 Stunden Konzept - Arbeit mit erwachsenen Halbseitengelähmten, Referentin: Kirsten Minkwitz Hemiplegie - Funktionsbehandlung der oberen Extremitäten, Referentin: Kirsten Minkwitz Demenz – Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten, Referent: Markus Michl Einführung in die Behandlung von Menschen im Wachkoma, Referentin: Anne-Mareike Göbel Diagnostische und therapeutische Interventionen bei Patienten mit neurogener Dysphagie, Referent: Oliver Glassl Einführungskurs Schienenbau, Referent: Andreas Dibowski Perfetti, Monographischer Kurs - apraktische Störungen (AIDETC anerkannt) Referentin: Dott. ssa. Franca Pantè Spiegeltherapie in der Neurorehabilitation, Referenten: Antje Bieniok, Dr. Majken Bieniok Manualtherapeutische Untersuchung & Behandlung der oberen Extremität für Ergotherapeuten, Referentin: Antje Gerber Verhaltenstherapeutisches Training - Methoden für die Pädiatrie, Referenten: Béla Paschen, Antje Potschien Neglect, Apraxie und Störungen der räumlichen Konstruktion nach Hemiparese, Referentin: Kirsten Minkwitz Schreibtraining für erwachsene Hirngeschädigte, Referentin: Kirsten Minkwitz Therapie von Feinmotorikstörungen bei zerebralgeschädigten Erwachsenen, Referentin: Kirsten Minkwitz *Förderung durch die Bundesagentur für Arbeit möglich! • Im Mediapark 4e, 50670 Köln Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. • Infoline 0221. 92 15 12 36 • oder Gesundheit & Managem .de ent (B.Sc.) 1.975,- � Köln 225,- � Koblenz, Idstein 225,- � Köln 290,- � Köln, 19. – 21.10.2013 290,- � Lübeck, Marburg, Chemnitz, Hamburg & Delmenhorst 125,- � Köln, Berlin & Wolfsburg 225,- � Frankfurt, 27.04. – 28.04.2013 245,- � Wolfsburg, 20.09. – 21.09.2013 185,- � Köln, 26.09. – 28.09.2013 375,- � Köln, Marburg, Zwickau & Delmenhorst 135,- � Köln je Modul 220,- � Berlin, 20.04.2013 980,- � Köln, 04.07. – 06.07.2013 290,- � Köln, 06.07.2013 135,- � Köln, 07.07. – 08.07.2013 215,- � Fordern Sie unser Seminarprogramm an! Termine, weitere Seminare & Anmeldung unter >>> mentor GmbH pie (B.Sc.) www.ergotherapiestudium info@mentor-fortbildungen.de • Wir suchen Dozenten! www.mentor-fortbildungen.de Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE 41 SI-Kurse in Nürnberg Erhard Beer Mathildenstr. 11 90489 Nürnberg Infos anfordern bei erhard@ergobeer.de Modul 1 ab 18.4.2013 Modul 2 ab 19.7.2013 Modul 3 ab 11.10.2013 Mentoring auf Anfrage Einzelheiten auf www.ergobeer.de Konzentrative Bewegungstherapie (KBT) KBT-Trilogie für Ergotherapeuten 09.-10.03. / 27.-28.04. / 15.-16.06.2013 Leitung: Clara Scheepers-Assmus 0 62 01 / 18 66 86 Weitere Informationen: www.ergotherapie-scheepers.de E-Mail: clara.scheepers@t-online.de DIPLOMA Hochschule Private staatlich anerkannte Hochschule Berufsbegleitend mit Samstagsveranstaltungen an bundesweiten Studienzentren oder auch online Bachelor B.A. Frühpädagogik (Leitung und Management von Kindertageseinrichtungen) B.A. Medizinalfachberufe (Physiotherapie, Ergotherapie, Altenpflege, Krankenpflege, Logopädie u.a.) Tel.: 0 57 22 / 28 69 97 32 www.diploma.de S/2013 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de TERMINE + SEMINARE 10. Weiterbildungslehrgang Ergotherapie bei ADHS Block I: 21.02.13 –24.02.13 Referenten: Britta Winter, Dr. Bettina Arasin ADHS Basiswissen, Ergotherapeutische Grundlagen, Grundlagen der Gesprächsführung, Das Erstgespräch, Therapiegestaltung nach dem Wunstorfer Konzept, Therapieprogramm für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Problemverhalten (THOP) Block II: 30.05.13 –02.06.13 Referentin: Britta Winter Ergotherapeutisches Elterntraining (ETET), Grundsätze der Umfeldberatung, Ergotherapie bei ADHS / Vorstellung verschiedener relevanter Trainingsprogramme, ADHS in der Schule Block III: 20.09.13 –22.09.13 Referent: Dr. Sören Schmidt Diagnostik von Aufmerksamkeitsstörungen bei Kindern, Diagnostik von ADHS im Erwachsenenalter, ATTENTIONER-Training Block IV: 28.11.13 –30.11.13 Referenten: Britta Winter, Birgit Boekhoff Ergotherapeutisches Trainingsprogramm bei ADHS (ETP-ADHS), Ergotherapie bei ADHS im Erwachsenenalter Block V: 01.02.14 – 02.02.14 Referentin: Britta Winter Supervision, Zertifizierung Zertifikate: · ADHS-Therapeut/in für Kinder und Erwachsene · Trainer/in für das Ergotherapeutische Trainingsprogramm bei ADHS (ETP-ADHS) · Trainer/in für das Ergotherapeutische Elterntraining (ETET) Portlandstraße 12, 31515 Wunstorf Telefon (0 50 31) 1 78 99 01 Fax (0 50 31) 91 63 99 www.ergotherapie-winter.de info@ergotherapie-winter.de 42 Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de TERMINE + SEMINARE FORTBILDUNGSZENTRUM www.dasmediabc.de ANNASTIFT Ist jetzt die Akademie Diakonische Dienste Hannover gGmbH, ein Unternehmen von: Annastift e.V. Ev. Diakoniewerk Friederikenstift und Henriettenstiftung Anna-von-Borries-Str. 1-7, 30625 Hannover Tel.: (05 11) 53 54 - 662 · Fax: (05 11) 53 54 - 672 mail: info@DDH-Akademie.de · www.DDH-Akademie.de Handtherapie, DAHTH anerkannt Einführung in die ICF Fortbildungsinstitut für therapeutische Berufe 2013 19./20.04. Bobath-Grundkurs 27.-31.05. + 03.-09.08. + 01.-05.12. Bobath- Aufbaukurs Manuelle Lymphdrainage für Ergotherapeuten 03.-07.06. Vielfältiges Kursprogramm im eigenen Kurszentrum in Nürnberg: Manuelle Therapie der oberen Extremität, Grundkurs Bobath, Fortbildung zum (Kinder-)Rückenschullehrer, Die Hand: Chirurgie und Therapie, Ueda-Methode (Japan) bei Spastik, Spiegeltherapie zur Reha der Arm- und Handfunktion, Der chronische Schmerzpatient, Der chronische Schlaganfallpatient und viele andere. Bestellen Sie Ihr Kursprogramm unter 09 11/1 20 29 93 oder kurse@dasmediabc.de! 29.04.-03.05. Anzeige_Ergo_87x60.indd 1 Ergotherapie bei Demenz Silke Ehrlich, Anne Jakobs 15./16.03. Hemiparese: Posturale Kontrolle und Core Stabilität Kirsten Beier 15./16.03. Hemiparese: Rumpf und obere Extremitäten Kirsten Minkwitz 04.-06.04. Hemiparese: Handrehabilitation evidenzbasiert Kirsten Minkwitz 06./07.04. BOBATH-24-Std.-Konzept für Erwachsene – Einführung Kirsten Minkwitz 18.-20.04. Hemiparese: Behandlung der oberen Extremitäten – Arm, Handfunktion Susanne Hamann 20.-22.04. Training der Feinmotorik bei erwachsenen hirngeschädigten Menschen Kirsten Minkwitz 20./21.04. Schreibtraining für Erwachsene nach Hirnschädigung Kirsten Minkwitz Termine Frühjahr 2013: Fortbildung zum Therapiebegleithundeteam I II Einführung in die TT Weiterentwick- Spezialtraining lung von TTTherapieKonzepten hundeteam Wir fördern die Begegnung zwischen medizinischtherapeutischen und alternativen Ansätzen. Unser Gesamtprogramm 2013 senden wir Ihnen gerne zu. III IV V Training des Schriftliche Therapieund praktische hundeeinsatzes Prüfung Seminarort Laer, Steinfurt 26. - 27. Januar 23. - 24. Februar 13. - 14. April Seminarort Waldbrunn, Westerwald 16. - 17. März 22.04. 19.12.12 20:47 20. - 21. April 25. - 26. Mai 04. - 05. Mai 28. - 30. Juni 15. - 16. Juni 13. - 14. Juli NEU Wir freuen uns, Sie ab März 2013 auch an unserem neuen Seminarort im Westerwald begrüßen zu können. Jetzt auch im Westerwald Termine, weitere Seminare und Anmeldung unter: Fordern Sie unsere Altenberger Str 3 Tel.: 02552 - 63 94 67 info@sattt.de Informationsunterlagen an! 48366 Laer Fax: 02552 - 9 97 10 88 www.sattt.de Fachpublikationen Arbeitsmaterialien Fachzeitschriften Kommunikationskompetenz in den Therapieberufen: Gemeinsam ans Ziel Stefan Lange,228 Seiten, 1. Auflage 2012 kartoniert: ISBN 978-3-8248-0899-1 E-Book: ISBN 978-3-8248-0925-7, EUR 32,99 [D] Leseprobe/Inhaltsverzeichnis: http://www.schulz-kirchner.de/fileslp/ lange_kommunikationskompetenz.pdf www.schulz-kirchner.de/shop bestellung@schulz-kirchner.de Tel. +49 (0) 6126 9320-0 Das Gesundheitsforum Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. SchulzKirchner Verlag Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE 43 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de VERSCHIEDENES/STELLENANGEBOTE Ergotherapeut/in als Teilhaber/in im Raum 49... Insel Rügen! Leben und Arbeiten am Meer! für gut eingeführte Ergotherapie-Praxis, 170 qm, in einem großen Ärztehaus gesucht. In dem Ärztehaus befinden sich Kinderärzte, Kinderpsychologen, Orthopäden, Allgemeinmediziner, Rheumatologen sowie Kardiologen. Ergotherapeut(in) für flexibel gestaltbare Tätigkeit in gut ausgestatteten Praxisräumen, 35 bis 40 Std., ab sofort oder später gesucht. Zuschriften bitte unter Chiffre ET13 101 AL an den Verlag. Bewerbungen an: Praxis für Ergotherapie Kathrin Thomann, 18546 Sassnitz, Hauptstraße 17, Tel.: 038392663836 Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen Besuchen Sie unsere Website: www.klf-net.de Die Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH (KLF gGbmH) sichert mit ihren beiden Standorten in Freudenstadt und Horb im Rahmen der Regelversorgung die Akutversorgung des Landkreises Freudenstadt. Am Standort Horb ist eine Klinik für Geriatrische Rehabilitation mit 25 Betten angeschlossen. Die KLF gGmbH ist ein Haus der Grund- und Regelversorgung mit 416 Betten in den Hauptabteilungen Innere Medizin I (Allgemeine Innere Medizin mit Geriatrie, Gastroenterologie, Hämatologie, Onkologie, Stroke Unit), Innere Medizin II (Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin), Chirurgie (Allgemein-/Viszeralchirurgie und Unfallchirurgie/Orthopädie), Gynäkologie/Geburtshilfe, perinatologisches Zentrum und plastische Chirurgie (Ästhetikline), Anästhesiologie und Intensivmedizin, Pädiatrie, Für die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Standort Freudenstadt, Chefarzt Dr. W. Dengler, suchen wir ab sofort eine/-n Ergotherapeutin/-en in Vollzeitbeschäftigung (39 Wochenstunden) Die Ergotherapie wird von drei Fachkräften (eine Teilzeit-, zwei Vollzeitstellen) vertreten und verfügt über zwei schön gestaltete Werkstattbereiche sowie einen Raum für Kognitives Training. Der ergotherapeutische Aufgabenbereich der ausgeschriebenen Stelle erstreckt sich vorwiegend auf die Psychotherapiestation und die offene psychiatrische Station und wird in Gruppen, aber auch in Einzelbetreuung durchgeführt. Wir erwarten dafür die Beherrschung der wichtigsten ergotherapeutischen Techniken und Interesse an kreativem Gestalten. Die Arbeit erlaubt in hohem Maße Selbstständigkeit. Wir freuen uns auch über das Einbringen persönlicher therapeutischer Psychiatrie und Psychosomatik, Radiologie und Nuklearmedizin (MRT, CT) sowie den Belegabteilungen HNO, Kiefer- und Oralchirurgie. Des Weiteren ist ein überörtliches Medizinisches Versorgungszentrum mit den Disziplinen Neurochirurgie, Kardiologie, Gynäkologie, Chirurgie und Psychiatrie angesiedelt. Das Haus verfügt über eine interdisziplinäre Intensivstation mit 8 Betten. Der Standort unserer Kliniken liegt landschaftlich reizvoll im Herzen des Nordschwarzwaldes mit besten Verkehrsanbindungen an die Großräume Stuttgart (90 km), Karlsruhe (80 km), Offenburg (60 km) und Straßburg (70 km) Die Region verfügt über ein breit gefächertes kulturelles, Sport- und Freizeitangebot. Kinderkrippen, Kindergärten und alle weiterführenden Schulen befinden sich am Ort. Vorstellungen. Abteilungsintern werden regelmäßig Weiterbildung und externe, fallbezogene Supervision angeboten. Auch weitergehende Fortbildungen werden in unserem Hause unterstützt. Wir wünschen uns eine/-n Ergotherapeutin/-en, die/der Erfahrungen mit psychisch Kranken sowie Engagement für eine interdisziplinäre Arbeit mitbringt und sich gut in unser Team einfügt. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Für Rückfragen steht Ihnen jederzeit gerne unsere Personalleiterin, Frau Klumpp, unter der Telefonnummer 07441/54-2604 zur Verfügung. Arbeiten und leben Sie gerne in einer Stadt mit hohem Freizeit- und Erholungswert? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung. Diese senden Sie bitte an die: Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH Personalabteilung Frau D. Klumpp Postfach 380 72233 Freudenstadt oder per E-Mail an: doris.klumpp@klf-net.de Fachpublikationen Arbeitsmaterialien Fachzeitschriften Krankheit und Schule – wie ist das möglich? Rahmenbedingungen, Organisation, pädagogische Hilfen – Ein Ratgeber für Schüler, Eltern und Lehrkräfte Alexander Wertgen, 64 Seiten, 1. Auflage 2013 kartoniert: ISBN 978-3-8248-0995-0, EUR 8,99 [D] E-Book: ISBN 978-3-8248-0934-9, EUR 6,99 [D] Leseprobe/Inhaltsverzeichnis: http://www.schulz-kirchner.de/ filesep/wertgen_schule.pdf www.schulz-kirchner.de/shop bestellung@schulz-kirchner.de Tel. +49 (0) 6126 9320-0 Das Gesundheitsforum 44 Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE SchulzKirchner Verlag Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de STELLENANGEBOTE ST. ELISABETH-KRANKENHAUS LEIPZIG Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Leipzig Klinikum Schloß Winnenden Das St. Elisabeth-Krankenhaus Leipzig ist ein akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Leipzig, ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit 340 Betten. Für unser Ambulantes Reha-Zentrum am St. ElisabethKrankenhaus Leipzig suchen wir ab sofort eine/n erfahrene/n Ergotherapeuten/in Wir suchen für die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Wir erwarten - eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie eine mindestens zweijährige Berufserfahrung als Ergotherapeut/in, in einer Unfallklinik, einer unfallchirurgischen / orthopädischen Abteilung eines Krankenhauses oder einer ambulanten oder stationären Rehabilitationseinrichtung - Erfahrungen und ggf. Tätigkeit im Bereich der arbeitsplatzbezogenen Therapie - Erfahrungen oder Fortbildungen in der Hilfsmittelversorgung - Zudem sollten Sie eine integere Persönlichkeit mit hoher sozialer und fachlicher Kompetenz, Verantwortungsbewusstsein und Leistungsbereitschaft sein - freundlich im Umgang mit Patienten und Mitarbeitern Wir erwarten die Übereinstimmung mit der Zielsetzung eines katholischen Krankenhausträgers. Wir bieten eine interessante und anspruchsvolle Tätigkeit in einem prosperierenden modernen Krankenhaus sowie Sozialleistungen und leistungsgerechte Vergütung. Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte an: St. Elisabeth-Krankenhaus Leipzig gGmbH Geschäftsführung, Biedermannstraße 84, 04277 Leipzig Sie können Ihre Bewerbung auch per E-Mail senden an: geschaeftsfuehrung@ek-leipzig.de Termine Termine Termine Ausgabe Anzeigenschluss Erscheint am 02/2013 15. Januar 2013 15. Februar 2013 03/2013 15. Februar 2013 15. März 2013 04/2013 15. März 2013 15. April 2013 05/2013 15. April 2013 15. Mai 2013 06/2013 15. Mai 2013 15. Juni 2013 07/2013 15. Juni 2013 15. Juli 2013 08/2013 15. Juli 2013 15. August 2013 Sie möchten eine Anzeige schalten? Ihre Ansprechpartnerin in der Anzeigenabteilung des Schulz-Kirchner Verlags ist Tanja Kern Tel. +49 (0) 6126 9320-19 · Fax +49 (0) 6126 9320-50 E-Mail: t.kern@schulz-kirchner.de Das Gesundheitsforum Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Das Klinikum Schloß Winnenden mit 590 Betten und rund 950 Mitarbeitern ist als Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Neurologie für die regionale Versorgung des Rems-Murr-Kreises, des Landkreises Ludwigsburg Süd und des Ostalbkreises zuständig (ca. 900.000 Einwohner). Ergotherapeutin / Ergotherapeuten (in Teilzeitbeschäftigung mit 50 % der tariflichen Arbeitszeit einer/eines Vollbeschäftigten) Eine Weiterbildung für Gestaltungstherapie wäre von Vorteil. Anforderungen: Sie verfügen über eine anerkannte Ausbildung als Ergotherapeut/in, idealerweise mit Zusatzqualifikation in Gestaltungstherapie und Berufserfahrung im Fachbereich Psychiatrie. Sie können sich schnell in ein neues Aufgabengebiet einarbeiten und verfügen über gute EDV Kenntnisse. Wir freuen uns auf eine belastbare, selbständige und flexible Persönlichkeit, die Freude an der herausfordernden Arbeit in der Psychiatrie mitbringt. Wir bieten: Bei uns finden Sie ein interessantes, vielseitiges Arbeitsfeld in einem engagierten, multidisziplinären Team, sowie Unterstützung durch fachlichen Austausch und Supervision. Die Vergütung erfolgt nach TV-L mit den üblichen Sozialleistungen des öffentlichen Dienstes. Bei Rückfragen steht Ihnen Herr Chefarzt Dr. Schlipf unter der Telefonnummer 07195 900 2202 oder der E-Mailadresse D.Suckut@zfp-winnenden.de (Chefarztsekretariat Frau Suckut) gerne zur Verfügung. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte bis zum 15.02.2013 an: Klinikum Schloß Winnenden Personalwesen Schloßstraße 50, 71364 Winnenden www.zfp-winnenden.de Ein Unternehmen der Gruppe Baden-Württemberg SchulzKirchner Verlag Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE 45 Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de STELLENANGEBOTE LVR-Klinikverbund LVR-Klinik Düren Die LVR-Klinik Düren des Landschaftsverbandes Rheinland sucht ab sofort mehrere Fachpublikationen Arbeitsmaterialien Fachzeitschriften ERGOTHERAPEUTINNEN/ERGOTHERAPEUTEN für den Forensischen Fachbereich. Die Stellen sind für die Dauer von zwei Jahren zu besetzen. Die LVR-Klinik Düren ist eine nach modernsten Erkenntnissen geführte innovative Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie mit mehr als 700 Betten und über 1000 Beschäftigten in insgesamt sieben Abteilungen für Allgemeinpsychiatrie, Abhängigkeitserkrankungen, Gerontopsychiatrie und Forensische Psychiatrie. Zu der Klinik gehören vier Tageskliniken, eine Psychiatrische Institutsambulanz, eine Substitutionsambulanz sowie ein Bereich für Soziale Rehabilitation. Darüber hinaus sind der Klinik eine Krankenpflegeschule und eine Ergotherapieschule angegliedert. Der Aufgabenbereich Ergo- und arbeitstherapeutische Behandlung von Patientinnen und Patienten im Forensischen Fachbereich Durchführung von ergotherapeutischer Diagnostik Ausführliche und nachvollziehbare Behandlungsdokumentation Teilnahme an Arbeitskreisen und Bereichsbesprechungen Enge Kooperation im multiprofessionellen Behandlungsteam Beteiligung an der Konzept- und Weiterentwicklung ergotherapeutischer Behandlungsansätze Wir erwarten Abgeschlossene Ausbildung als staatlich anerkannte Ergotherapeutin/ anerkannter Ergotherapeut Förderlich ist eine handwerkliche Ausbildung, mindestens jedoch handwerkliches Geschick Erfahrung im Umgang mit psychisch kranken Patientinnen und Patienten Grundkenntnisse über konzeptionelle Modelle der Ergotherapie und den klientenzentrierten Behandlungsansatz Kenntnisse in KIS sowie gute Kenntnisse in MS-Office (Word, Excel, Outlook) Soziale Kompetenz und Interesse am Arbeiten im Team Belastbarkeit, Flexibilität und sicheres Auftreten Wir bieten Die Eingruppierung erfolgt – je nach Vorliegen persönlicher Voraussetzungen – bis in die Entgeltgruppe 9 TVöD-K Hinweis: Die Dotierung ist bis zum Inkrafttreten der neuen Entgeltordnung vorläufig und begründet keinen Vertrauensschutz und keinen Besitzstand (§ 17 Abs. 3 TVÜ-VKA). Einen interessanten und abwechslungsreichen Aufgabenbereich Sehr gute Fortbildungsmöglichkeiten Gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln Für Fragen steht Ihnen die Ärztlich Direktorin, Frau Dr. med. Dipl. Psych. Ulrike Beginn-Göbel, Tel.: (02421) 40 2244 zur Verfügung. Sie wird Ihnen gerne weiterhelfen. Leseprobe/Inhaltsverzeichnis: http://www.schulz-kirchner.de/filesep/ huebl_winkler_ernaehrung.pdf Ernährung im Säuglings- und Kindesalter Entwicklung und Auffälligkeiten Ein Ratgeber für Eltern, Angehörige, Therapeuten, Pädagogen und Pflegepersonal Wenn ein Kind nicht wie erwartet isst und trinkt, führt das zu großer Verunsicherung und Besorgnis bei den Eltern: Ist das noch normal? Was genau ist das Problem, woran liegt es und wie kann man helfen? Störungen der Nahrungsaufnahme bei Säuglingen und Kleinkindern gibt es häufiger, als man annimmt. Frühgeborene Kinder, Kinder, die mit Behinderungen oder Entwicklungsbeeinträchtigungen zur Welt kommen, aber auch Kinder, die sich ansonsten scheinbar normal entwickeln, können davon betroffen sein. Dieser Ratgeber hilft dabei, die wichtigsten Fragen rund um Probleme mit der Nahrungsaufnahme und Ernährung bei Säuglingen und Kleinkindern zu beantworten. Nicole Hübl, Silke Winkler, 1. Auflage 2013, 64 Seiten, kartoniert: ISBN 978-3-8248-0993-6, EUR 8,99 [D], E-Book: ISBN 978-3-8248-0929-5, EUR 6,99 [D] Der Bewerbungen schwerbehinderter Frauen und Männer wird bei sonst gleicher Eignung der Vorzug gegeben. Die Stelle ist grundsätzlich auch für Teilzeitkräfte geeignet. Allgemeine Informationen über die LVR-Klinik Düren bzw. über den Landschaftsverband Rheinland finden Sie im Internet unter www. klinik-dueren.lvr.de oder unter www.lvr.de. Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 10.02.2013 an die LVR-Klinik Düren, Ärztliche Direktorin, Frau Dr. Beginn-Göbel, Meckerstr. 15, 52353 Düren. 46 Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 1, Hrsg. DVE www.schulz-kirchner.de/shop bestellung@schulz-kirchner.de Tel. +49 (0) 6126 9320-0 Das Gesundheitsforum SchulzKirchner Verlag Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de VORSCHAU/IMPRESSUM Die nächste Ausgabe von ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION erscheint am 15. Februar 2013, u.a. mit diesen Themen: (Änderungen vorbehalten) Schlaf und Schlafstörungen im Alter Ist „Schlafen“ eine Betätigung? Können Menschen zum „Schlafen“ befähigt werden? Angesichts der erheblichen Auswirkungen von Schlafstörungen auf das Befinden, den Alltag und die Möglichkeit zur Partizipation insbesondere bei älteren Menschen besteht hier starker Handlungsbedarf. Dass die Ergotherapie einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung Betroffener leisten kann, zeigt eine Bachelorarbeit. Sie basiert auf umfassender Literaturrecherche und präzisen konzeptionellen Überlegungen. Ein konstruiertes Fallbeispiel illustriert, wie die ergotherapeutische Arbeit bei KlientInnen mit primärer Insomnie gestaltet werden kann. Schrittweise Desensibilisierung nach ABA Kinder, die eine Störung der Wahrnehmungsverarbeitung zeigen, reagieren häufig mit starker Abwehr gegenüber bestimmten Reizen. Bezugspersonen neigen dann dazu, das Kind zu „überrumpeln“, um notwendige Handlungen wie etwa das Zähneputzen zu realisieren. Mit kleinschrittiger Desensibilisierung, die gezielt auch im heimischen Umfeld geübt werden kann, ist es durch Motivationsaufbau und Verstärkung möglich, ein Kind ohne Zwang und Angst an den als unangenehm empfundenen Reiz zu gewöhnen. Das strukturierte Vorgehen der Desensibilisierung basiert auf dem Lernkonzept und der Methode der Applied Behavior Analysis (ABA). Selbststeuerung durch Wahrnehmung Die Zahl der Menschen mit psychischen Erkrankungen nimmt zu. Entsprechend hoch ist der Bedarf an nachhaltiger therapeutischer Unterstützung. Ziel des neuen ergotherapeutischen Konzeptes SELWA ist es, KlientInnen durch Wahrnehmung und Selbststeuerung des psychischen Zustandes selbstbestimmtes Handeln zu ermöglichen. Das Konzept beruht auf einem tätigkeitsbezogenen Wahrnehmungstraining. Durch die spezifische Auswahl ergotherapeutischer Mittel und einer entsprechenden Anleitung lernt der Klient sich selbst strukturiert und detailliert in seiner persönlichen Lebenswelt wahrzunehmen, sich (wieder) selbst zu steuern und seinen Alltag zu meistern. Ergotherapie in Russland Die Russische Föderation zählt rund 143 Mio. Einwohner und ist flächenmäßig der größte Staat der Erde. Von Westen nach Osten erstreckt sich das Land auf einer Breite von 9.000 km, wobei sich die gesamte Fläche zu 75% auf Asien und zu 25% auf Europa verteilt. Bei der ergotherapeutischen Profession Russlands handelt es sich um eine recht junge und noch relativ kleine Berufsgruppe. Der Beitrag berichtet von den Anfängen der Ergotherapie in Russland, von der Unterstützung durch schwedische KollegInnen und zeigt, wie sich die Ergotherapie insbesondere im Arbeitsbereich der neurologischen Rehabilitation etabliert. Außerdem ... RECHT + SOZIALES: Der Arbeitsvertrag (Teil 1) Aktuelle Meldungen, Rezensionen, DVE AKADEMIE, Veranstaltungskalender ERGOTHERAPIE UND ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION unterliegt der Auflagenkontrolle der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) REHABILITATION Herausgeber: Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V., Postfach 22 08 76303 Karlsbad-Ittersbach, Tel. +49 (0) 7248 9181-0, Fax +49 (0) 7248 918171 E-Mail: info@dve.info, www.dve.info Chefredakteurin: Lydia Köhler, Alpenplatz 6, 81541 München Tel. +49 (0) 89 69797421, E-Mail: l.koehler@et-reha.dve.info Redaktion: Connie Koesling (ck) / c.koesling@et-reha.dve.info • Heiko Müller (hm) / h.mueller@ et-reha.dve.info • Helga Ney-Wildenhahn (hnw) / h.ney@et-reha.dve.info • Ulrike Paschke (up) / u.paschke@et-reha.dve.info Unterstützung in Fachfragen durch: Felix Haase, Carola Habermann, Nadine Möller, Judith Niehaus, Verena Scholpp, Nadine Wessel Lektorat: Beate Carle M.A., b.carle@et-reha.dve.info Autorinnen/Autoren dieser Ausgabe: Susanne Borzym, Anika Cordes, Arlette Eschbour, Martine Funck, Andrea Hasselbusch, Michael Hubert, Otto Inhester, Katharina Jantsch, Corinne Majerus, Margaret Schmidt, Dagmar Schuh Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Dieter F. Braus, Wiesbaden – Dr. Thilo Busche, Hannover – Prof. Dr. Andreas Fischer, Osnabrück – Dr. Inge Flehmig, Hamburg – Prof. Dr. Kurt-A. Jochheim, ErftstadtLechenich – Prof. Dr. Ulrike Marotzki, Hildesheim – Dr. Hermann Mecklenburg, Köln – Christiane Mentrup M.Sc., Winterthur (Schweiz) Das Verlag: Schulz-Kirchner Verlag GmbH, Mollweg 2, D-65510 Idstein SchulzGesundheits- Kirchner Tel. +49 (0) 6126 9320-0, Fax +49 (0) 6126 9320-50 Verlag forum E-Mail: info@schulz-kirchner.de, www.forum-ergotherapie.de Vertretungsberechtigter Geschäftsführer: Dr. Ullrich Schulz-Kirchner Die Verlagsanschrift ist zugleich auch ladungsfähige Anschrift für die im Impressum genannten Verantwortlichen und Vertretungsberechtigten. Gemäß § 5 Abs. 2 HPresseG lauten die Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse wie folgt: Schulz-Kirchner Verlag GmbH, Mollweg 2, 65510 Idstein Handelsregister Wiesbaden HRB 19404, Sitz der Gesellschaft: Idstein Gesellschafterin: Renate Schulz-Kirchner Redaktionelle Zuschriften bitte an die Chefredakteurin. Die Einsender erklären sich mit der Bearbeitung einverstanden. Grundsätzlich werden nur solche Manuskripte angenommen, die vorher weder im Inland noch im Ausland veröffentlicht worden sind. Die Manuskripte dürfen nicht andernorts zur Drucklegung angeboten sein. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Informationen in dieser Zeitschrift sind von den Verfassern und dem Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung der Verfasser bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Leserbriefe liegen außerhalb der Verantwortung von Herausgeber und Verlag. Ebenso unterliegt der Inhalt der abgedruckten Anzeigen (insbesondere der Seminaranzeigen) keiner Qualitätsprüfung durch den Herausgeber. Alle Beiträge dieser Zeitschrift sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Schulz-Kirchner Verlag GmbH. Nachdruck, Aufnahme in Onlinedienste, Internet und Intranet, Verbreitung sowie Vervielfältigung auf Datenträger wie CD-ROM, DVD-ROM etc. bei vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages gegen Entgelt möglich. Anzeigenverwaltung: Für alle Fragen des Anzeigenwesens sind zuständig: Tanja Kern, Tel. +49 (0) 6126 9320-19, t.kern@schulz-kirchner.de Andrea Rau, Tel. +49 (0) 6126 9320-20, a.rau@schulz-kirchner.de Anzeigenpreisliste: Es gilt Tarif Nr. 25 ab Heft 1/2013. Kundenservice: Für alle Fragen des Bezuges sind zuständig: Dagmar Wolf, Tel. +49 (0) 6126 9320-11, d.wolf@schulz-kirchner.de Barbara Schenk, Tel. +49 (0) 6126 9320-11, b.schenk@schulz-kirchner.de Erscheinungsweise 2013: monatlich zum 15. des Monats Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Bezugspreise 2013: Jahresabonnement Privat (print + digital) E 83,95 Privat (nur digital) E 63,95 Privat-Kombi (print + digital inkl. Archiv-CD) E 86,95 Schüler-/Studenten (print + digital) E 45,95 Hochschulen (FH/Universität/Allg. Bibliotheken), Kliniken (Lizenz* – print + digital) ab E 125,95 Hochschulen (FH/Universität/Allg. Bibliotheken), Kliniken (Lizenz* – nur digital) ab E 105,95 Halbjahresabonnement 6 Ausgaben (print + digital) E 43,45 Probeabonnement 3 Ausgaben (nur print) E 23,45 Einzelheft 1 Ausgabe (print oder digital) E 9,95 jeweils inkl. MwSt. und Versandkosten [D] bei print; zzgl. Versandkosten bei Auslandsversand. Alle Preise sind unverbindlich empfohlene Preise. * Bitte nehmen Sie für einen Lizenzvertrag Kontakt mit dem Schulz-Kirchner Verlag auf: info@schulz-kirchner.de Für Mitglieder des Deutschen Verbandes der Ergotherapeuten e.V. ist der Bezug unter Beachtung des Urheberrechtsgesetzes im Mitgliedsbeitrag enthalten. DVE-Mitglieder erhalten zusätzlich die Beilage „DVEaktuell“ als redaktionellen Zeitschriftenbestandteil. Kündigung des Abonnements: Jahresabonnement: Mindestbezug 12 Ausgaben in Folge. Das Abonnement verlängert sich automatisch um weitere 12 Ausgaben, wenn die Kündigung dem Verlag nicht schriftlich mit einer Frist von 3 Monaten vor Ablauf des Bezugszeitraums vorliegt. Der Bezugszeitraum endet am Monatsletzten des jeweiligen Monats, in dem das Heft erscheint. Halbjahresabonnement: Mindestbezug 6 Ausgaben in Folge. Das Abonnement verlängert sich automatisch um weitere 6 Ausgaben, wenn die Kündigung dem Verlag nicht schriftlich mit einer Frist von 3 Monaten vor Ablauf des Bezugszeitraums vorliegt. Der Bezugszeitraum endet am Monatsletzten des jeweiligen Monats, in dem das Heft erscheint. Probeabonnement (3 Ausgaben in Folge): ist auf einen Bezugszeitraum von 3 Monaten begrenzt; eine Änderung auf ein Jahres- oder Halbjahresabonnement muss dem Verlag schriftlich vorliegen. Adressenänderungen, Neubestellungen und Abbestellungen von Abonnenten sind nur über den Schulz-Kirchner Verlag möglich (Anschrift siehe oben). Bei nicht rechtzeitiger Adressenänderungs-Mitteilung besteht kein Anspruch auf kostenlose Heftnachlieferung (Adressenänderungs-Mitteilungskarte in der Heftmitte)! Nachsendeanträge bei der Post gelten nicht für Zeitschriften! 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DVE 47 Zeitschriften Bücher Arbeitsmaterialien Unser Shop für Sie Sie sind auf der Suche nach Fachpublikationen aus dem medizinischen Bereich? Bei uns werden Sie bestimmt fündig ... In unserem Shop gibt es eine Auswahl von über 40.000 Artikeln von allen medizinischen Verlagen: www.schulz-kirchner.de/shop Der Internet-Shop für alle medizinischen Titel ... reinklicken lohnt sich! Rund um die Uhr K über 40.000 Artikel zur Gesundheit K viele Titel auch als E-Book K versandkostenfrei innerhalb Deutschlandsbei Bankeinzug K übersichtlich und kompetent RVI 3 plus E SE ... stöbern ... informieren ... bestellen C Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de O N L I N E - S H O P I I I versandkostenfrei [D] bei Bankeinzug Geld-zurück-Garantie SSL-Verschlüsselung Schulz-Kirchner Verlag GmbH Postfach 12 75 · D-65502 Idstein Tel. +49 (0) 6126 9320-0 +49 (0) 6126 9320-50 Fax E-Mail:info@schulz-kirchner.de Das Gesundheitsforum SchulzKirchner Verlag