Alle in einem Boot – Auch die Mitarbeiter der Verwaltung?

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Alle in einem Boot – Auch die Mitarbeiter der Verwaltung?
© Didi01/Pixelio
Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft mit den Einrichtungen
Augustahospital Anholt, Clemenshospital Münster, Raphaelsklinik Münster und St. Walburga-Krankenhaus Meschede
Alle in einem Boot –
Auch die Mitarbeiter der
Verwaltung?
Aus dem Inhalt:
MAV-Wahlen in allen Häusern
Zwei zertifizierte Darmzentren
Erfolgreiche Patientenforen
Gemeinsam für mehr Organspenden
01/2009
Einblick(e)
8
19
24
28
INHALT
M I S E R I C O R D I A
3
4
4
5
6
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KrankenhausIdeenBörse 2008
MAV-Wahlen 2009
Auszeichnungen für Intensivstationen
Motivierte neue Praxisanleiter
Neue Fachabteilung für Clemenshospital und Raphaelsklinik
7 | Keine Panik vor der Organspende
D U R C H B L I C K
8 | Titelthema:
Alle in einem Boot –
Auch die Mitarbeiter der
Verwaltung?
15 | Mitarbeiterfrage
IMPRESSUM
Herausgeber
Misericordia GmbH
Düesbergweg 128
48153 Münster
Telefon 0251.91937-0
Redaktionsleitung
Sonja Treß
Misericordia, Münster
Telefon 0251.91937-6340
Redaktionsmitglieder
Anne Kaupel
Augustahospital, Anholt
Telefon 02874.46-8472
Gertie Bakenecker
Clemenshospital, Münster
Telefon 0251.976-2011
Sabine Junglas
Misericordia, Münster
Telefon 0251.91937-6311
Michael Bührke
Raphaelsklinik, Münster
Telefon 0251.5007-2217
Dieter Glaremin
St. Walburga-Krankenhaus,
Meschede
Telefon 0291.202-3006
Monika Tillmann
St. Walburga-Krankenhaus,
Meschede
Telefon 0291.202-1050
E-Mailkontakt zur Redaktion:
Einblicke@misericordia.de
Erscheinungsweise
halbjährlich
Auflage
1200
2 | EINBLICK(E)
Ü B E R B L I C K
Augustahospital
17 | Weiberfastnacht 2009
17 | Gemeinsam„Fit in den Frühling“
Clemenshospital
18 | Hilfe für schwer schädelhirnverletzte/-geschädigte Kinder
19 | Zimmerbrand auf der Kinderstation
19 | Gerinnungsstörungen beheben für
mehr Sicherheit von Schwangeren
20 | Umbau der Kurzzeitpflege
21 | Darmzentrums-Zertifizierung
Raphaelsklinik
22 | Neues OP-Verfahren bringt
Hoffnung für viele Betroffene
23 | Forum: Das Kreuz mit dem Kreuz
24 | Wie aus Gehstöcken Engel wurden
25 | Düfte im Einsatz gegen Krankheiten
26 | Zentrum im Kampf gegen Darmkrebs
26 | Darmkrebsvorsorge rettet Leben
27 | Neue Operationstechnik bei
Vergrößerung der Prostata
St. Walburga-Krankenhaus
28 | Neues Haus Lioba wurde seiner
Bestimmung übergeben
28 | Exaktere Diagnose dank neuem MRT
29 | Patientenforum „Darmkrebs“
30 | Patientenforum „Rund um das Knie“
30 | Wahl der Vertrauensperson
für Kollegen mit Behinderungen
W E I T B L I C K
31 | Spende für „Die Ärzte für Afrika e. V.“
31 | Kleiderverkauf für neue Spielsachen
im Krankenhaus
31 | Kinder sammeln für Kinder
31 | Fachfortbildung „Pflege bei MS“
32 | Beteiligung am AOK-Modellprojekt
32 | Leben mit Brustkrebs
33 | Träumen mit offenen Augen
34 | Schulklasse besucht Klinikküche
34 | Darmkrebszentrum und Selbsthilfegruppe kooperieren
35 | Patientenforum Lungenkrebs
35 | Endoprothetikforum
36 | Amerikanischer Musiker live in der
Kapelle
37 | Posterpreis für Thoraxchirurgie
37 | Die Schönheiten Liverpools
38 | „Projektwoche Gesundheit“
38 | Markt der Möglichkeiten
39 | Schulung am Patientensimulator
39 | Musicalnachmittag in der Kinderambulanz
M I T- M E N S C H E N
40 | Mein Hobby: Das Glück der Erde…
41 | Prof. Dr. Scherer ist neuer
Ärztlicher Direktor
41 | 80. Geburtstag von Prof. Vorgrimler
42 | Konventsoberin feiert 60. Geburtstag
42 | Drei Professjubiläen an einem Tag
43 | Neuer Verwaltungsdirektor
seit April im Amt
43 | Chefarzt lädt
zum Geburtstags-Barbecue
44 | Fachweiterbildung „Nephrologie“
44 | Sr. Creszenz feiert
60. Ordensjubiläum
46 | Beliebter Seelsorger verlässt das
Clemenshospital
46 | Jubiläen
48 | Examen
50 | Nachrufe
A U S B L I C K
51 | Aktuelles und Termine
M I S E R I C O R D I A
Jahresbericht
KrankenhausIdeenBörse 2008
I
n unseren Krankenhäusern besteht die
KrankenhausIdeenBörse (KIB) nun das
dritte Jahr. Das ist Anlass genug, dass
wir KIM´s uns auch einmal bildlich vorstellen.
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tein, Augustahos
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Im St. Walburga-Krankenhaus wurden
von 10 eingereichten Ideen 2 positiv
bewertet:
• Archivierungskosten sparen
• Einrichtung eines Patientenforums
Um noch einen weiteren Anreiz zu schaffen, wird in diesem Jahr als Neuerung in
allen Häusern eine Dankeschön-Aktion in
Form von Präsenten für die Ideengeber,
deren Ideen an einen Gutachter weitergeleitet wurden, eingeführt. Reinhild Everding
KIM Clemenshospital
al
Ra
in
In unseren zweimal jährlich stattfindenden KIM-Konferenzen entwickeln wir
kontinuierlich Strategien, mit denen wir
die KIB bekannter machen wollen. Geeignete Maßnahmen, wie z. B. gezielte Mitarbeiter-Informationen am Einführungstag oder Informationsrundschreiben
konnten jedoch noch keine Annäherung
an die Beteiligungs- und Umsetzungsquote bewirken. Nun erfolgte gemeinsam mit der Geschäftsführung der Misericordia GmbH eine Überarbeitung der
Verfahrensanweisung zur KIB, so dass
sich die Anzahl der eingereichten Ideen
der überarbeiteten Beteiligungs- und
Umsetzungsquote annähert.
• Ambulante Abrechnung – Befunderfassung
• Vergütung für die Ausstellung von ärztlichen Bescheinigungen
osp
verding, Clemensh
it
In dem Jahr 2008 erhielten nachfolgende
Ideen eine positive Bewertung:
Im Augustahospital wurden von 5 eingereichten Ideen 2 positiv bewertet:
• Einpflegen des Speiseplans ins
Intranet
• Serviceverbesserung
für Patienten durch
Mietmöglichkeit eines Kühlschranks
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ramsky, Raph
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K
t. Walburga
Im Clemenshospital wurden von 24
eingereichten Ideen 5 positiv bewertet:
• Belohnungssystem für die KIB
• Ausdruck von Laborbefunden
• Modifiziertes Angebot in der
Mitarbeiter-Cafeteria
• Verwendung von Bio- und Fair-tradeProdukten in der Küche/MitarbeiterCafeteria
• Einheitliches Bild zur Vorstellung des
Pflege- und Ärzteteams auf den Stationen
In der Raphaelsklinik wurden von 13
eingereichten Ideen 3 positiv bewertet:
• Einsparung von Material im OP
EINBLICK(E) | 3
M I S E R I C O R D I A
MAV-Wahlen 2009
I
n der Zeit vom 1. März bis 31. Mai 2009
fand in den kirchlichen und caritativen
Einrichtungen die Wahl der Mitarbeitervertretungen statt. Nach viereinhalb Jahren endete damit nun die Amtsperiode der
MAVen in unsereren Konzernkrankenhäusern. Im Augustahospital, dem Clemenshospital und der Raphaelsklinik wählten
die Mitarbeiter ihre neue MAV am 25.
März. Im St. Walburga-Krankenhaus, das
zum Bistum Paderborn gehört, fanden die
Wahlen am 5. Mai statt.
In jedem der Häuser wurde ein Wahlausschuss gegründet, dessen Mitglieder die
Wahl vorbereiteten. Mitarbeiterlisten wurden überprüft, Wählerverzeichnisse ausgelegt, Wahlvorschläge entgegen genommen und auf Wählbarkeit geprüft. Die gültige Kandidatenliste wurde durch Aushang
Hier die MAV-Mitglieder im Einzelnen:
Augustahospital:
3 Neumitglieder, 4 „alte Hasen“
Delius Pit (Vorsitzender),
Gaby Klinzmann (kommissarische stellv.
Vorsitzende, Schriftführerin),
Petra Hüls-Stojkoski (Kassenwart),
Agatha Schlüter,
Martina Heimann,
Martin Plettenberg,
Nadine Könning
Clemenshospital:
5 Neumitglieder, 8 „alte Hasen“
Reinhild Everding (Vorsitzende),
Stefan Semptner (stellv. Vorsitzender),
Britta Fricke (Schriftführerin),
Peter Jung (Kassenwart),
Stefanie Averbeck,
und im Intranet veröffentlicht. Neu in der
Wahlvorbereitung war, dass die Kandidaten erstmals mit Foto dargestellt wurden.
Die Gesichter sind doch bei vielen Mitarbeitern bekannter als die Namen.
„Neue und alte Hasen“ wurden in die
MAVen gewählt. In der Raphaelsklinik
stieg die Wahlbeteiligung im Vergleich zu
2004 um das dreifache. Annette Dramsky,
stellvertretenden MAV-Vorsitzende in der
Raphaelsklinik, führt das auf ihre Freistellung zurück, da die MAV seitdem viel
präsenter ist. Die Wahlbeteiligung im
Augustahospital lag bei 61%, im Clemenshospital bei 38,6 % (etwas niedriger als
bei den vorherigen Wahlen) und im St.
Walburga-Krankenhaus bei 51,4%. Sowohl im Clemenshospital wie auch im St.
Walburga-Krankenhaus wurde die MögRüdiger Dame,
Andreas Hackfort,
Dieter Herrmann,
Gabriele Klaas,
Mechthild Schotte,
Stefanie Suchanek,
Reimund Swoboda,
Klaudia Wendel
Raphaelsklinik:
7 Neumitglieder, 6 „alte Hasen“
Oliver Ermonis (Vorsitzender),
Annette Dramsky (stellv. Vorsitzende),
Petra Ueckermeier (Schriftführerin),
Jan Greufe (Kassenwart),
Annette Dierkes,
Angela Knauff,
Anke Leimbach,
Kai Leonhardt,
lichkeit der Briefwahl sehr gut angenommen.
Erstmalig nach diesen MAV-Wahlen fand
Anfang Juni für alle neuen und alten
MAV-Mitglieder der Misericordia-Krankenhäuser eine gemeinsame MAV-Schulung in Haltern statt. Bei Themen wie:
Einführung in die Mitarbeitervertretungsordnung (MAVO) und in die AVR sowie
Arbeiten mit der MAVO in der Praxis
wurde dadurch ein guter Austausch zwischen den neuen und alten MAV-Mitgliedern der einzelnen Häuser und auf Konzernebene möglich. Mit auf dem Programm stand auch eine Schulung zum
Lesen, Verstehen und Bewerten einer
Jahresabschlussbilanz.
Reinhild Everding
MAV-Vorsitzende des Clemenshospitals
Barbara Mohn,
Christian Ruhkamp,
Jörg Teklote,
Sonja Weißbach,
Robert Zühlsdorff
St. Walburga-Krankenhaus:
3 Neumitglieder, 8 „alte Hasen“
Heinz Hückelheim (Vorsitzender),
Irmhild Wanke (stellv. Vorsitzende),
Alexandra Schenuit (Schriftführerin),
Guido Austermeier,
Christian Berndt,
Petra Großkurth,
Alexandra Müller,
Hubert Nowak,
Elke Pieper,
Werner Susewind,
Tobias Widdekind
Auszeichnungen für angehörigenfreundliche Intensivstationen
D
Die Teams der Intensivstationen…
4 | EINBLICK(E)
as Clemenshospital, die Raphaelsklinik und das St. Walburga-Krankenhaus konnten sich Anfang des
Jahres über eine ganz besondere Auszeichnung der Stiftung Pflege freuen:
Den Intensivstationen wurde das Zertifikat „Angehörige jederzeit willkommen“
verliehen, das belegt, dass Angehörige
als Teil des therapeutischen Konzeptes
integriert werden.
M I S E R I C O R D I A
„Der Angehörige spielt als vertrauter
Mensch für den Intensivpatienten eine
besondere Rolle und trägt wesentlich zur
Genesung bei. Er gibt dem Patienten das
Gefühl, dass sich jemand kümmert. Die
Voraussetzung für dieses Kümmern
haben Sie durch die uneingeschränkte
Öffnung Ihrer Intensivstationen für Angehörige geschaffen“, heißt es unter anderem in dem Schreiben der Stiftung.
Ausgezeichnet wurde neben den Erwachsenen-Intensivstationen der Häuser auch
die Kinder-Intensivstation des Clemenshospitals. Die Zertifikate hängen nun für
alle sichtbar auf den Stationen und sind
Lob und Ansporn zugleich, sich auch weiterhin so intensiv für die Patienten einzusetzen.
Sonja Treß
…freuen sich über die Auszeichnung.
Motivierte neue Praxisanleiter
I
Karin Große Sudhoff,
Anna Feldmann und
Peter Ahaus, die drei
hauptverantwortlichen
Lehrer aus dem Team
der Zentralschule, überreichten zum Schluss die
Zertifikate an die Weiterbildungsteilnehmer.
Folgende Mitarbeiter
aus den Konzernhäusern Clemenshospital
und
Raphaelsklinik
haben die Weiterbildung erfolgreich absolviert:
n einer kleinen Feierstunde gratulierten
Anfang des Jahres Pflegedienstleitungen, Stations- und Abteilungsleitungen, hauptamtliche Praxisanleiter, Mitarbeiter der Stationen und Vertreter der
Zentralschule den neuen Praxisanleitern
(PA), die nach fast einjähriger Weiterbildung ihr Abschlusskolloquium absolvierten.
In seiner Begrüßungsansprache hob Gregor Uphoff, Leiter der Zentralschule für
Gesundheitsberufe St. Hildegard, die
Wichtigkeit der Praxisanleiter für die
praktische Ausbildung hervor. Aber nicht
nur die gesetzliche Verpflichtung zur Ausbildung von PA könne die letztliche Motivation sein, sich einer fast einjährigen
Weiterbildung zu unterziehen. „Dazu
gehört unglaublich viel persönliches
Engagement, ohne das Ausbildung
heute nicht möglich wäre, und für dieses
Engagement danke ich Ihnen ganz
besonders herzlich“, so Uphoff in seiner
Ansprache.
Einen Dank sagte Uphoff aber auch allen
Pflegedienstleitungen sowie Stationsund Abteilungsleitungen, die es ihren
Mitarbeitern ermöglicht hatten, an dieser
Weiterbildung teilzunehmen. Er forderte
alle Leitungsverantwortlichen auf, trotz
zunehmender Belastungen im Stationsall-
tag Raum für Praxisanleitung zu schaffen,
denn „je besser die Praxisanleitung auf
den Stationen und Abteilungen, desto
besser die Ausbildung und je besser die
Ausbildung, desto qualifizierter unsere
zukünftigen Kollegen in der Pflege.“
Qualifizierte Praxisanleitung komme
somit allen zugute: Leitungen, Mitarbeitern und nicht zuletzt den anvertrauten
Patienten, die von qualifiziertem Pflegepersonal am meisten profitierten.
Im Anschluss daran präsentierten die PA
in vier Gruppen ihre Kolloquiumsergebnisse den Gästen und wurden dafür mit
viel Applaus bedacht.
Clemenshospital
Alexandra Heumer
Nils Redmer
Monika Renneke
Julia Tillar
Raphaelsklinik
Sebastian Duch
Tina Leitner
Anne Oing
Mit einem gemütlichen Beisammensein
klang der Nachmittag aus.
EINBLICK(E) | 5
M I S E R I C O R D I A
Neue Fachabteilung für
Clemenshospital und Raphaelsklinik
Gerhard Tschorn (Geschäftsführer Clemenshospital), die Onkologen Dr. Karsten Kratz-Albers und Dr. Christian Lerchenmüller
sowie Hartmut Hagmann, Geschäftsführer der Raphaelsklinik, am Bett einer Patientin.
M
it einem einzigartigen Konzept
zur Verbesserung der ambulanten und stationären Vernetzung sowie der Behandlung von Krebspatienten gehen das Clemenshospital und
die Raphaelsklinik seit dem 1. März 2009
neue Wege: Gemeinsam führen sie eine
neue Hauptfachabteilung als Verbundabteilung, die Klinik für Innere Medizin III
(Medizinische Klinik III) – Hämatologie
und Onkologie.
Die Klinik wird von den Ärzten der
Gemeinschaftspraxis für Hämatologie
und Onkologie in Münster geführt, mit
6 | EINBLICK(E)
der die beiden Häuser schon seit Jahren
sehr gut zusammenarbeiten. So sind von
nun an im Clemenshospital Dr. Christian
Lerchenmüller und Dr. Jürgen Wehmeyer,
und in der Raphaelsklinik Dr. Karsten
Kratz-Albers und Dr. Holger Timmer als
Leitende Ärzte der neu gegründeten Verbundabteilung tätig.
Das Land NRW sowie die Krankenkassen
haben diesem Konzept insbesondere
auch deshalb zugestimmt, weil eine Praxis mit einbezogen wurde und die stets
geforderte Vernetzung von ambulanten
und stationären Leistungen somit bestens
gewährleistet wird. Diese Lösung minimiert Informationsdefizite, vermeidet
Doppeluntersuchungen und holt die
Erfahrung der Ärzte aus dem ambulanten
Bereich mit an das Krankenbett des
Patienten.
Die primäre stationäre Krebsbehandlung
findet auch weiterhin in den Zentren der
beiden Häuser (Brustzentrum, Lungenkrebszentrum, Darmzentrum etc.) unter
Mitwirkung der neuen Leitenden Ärzte
statt. In Tumorkonferenzen werden inter-
M I S E R I C O R D I A
disziplinäre Behandlungskonzepte zwischen den teilnehmenden Fächern auf der
Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und
Leitlinien abgestimmt und verabschiedet,
die anschließend den Patienten durch ihre
behandelnden Ärzte erläutert werden.
Die neue Klinik sieht acht Betten im Clemenshospital und vier Betten in der
Raphaelsklinik vor. Hier werden erwachsene Patienten mit jeder Art von Krebserkrankung bzw. den durch Erkrankung
oder Behandlung resultierenden Komplikationen behandelt.
Die vier neuen Leitenden Ärzte sind Fachärzte für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie. Darüber hinaus besitzen sie die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin. Dr. Holger
Timmer trägt zusätzlich die Schwerpunktbezeichnung Gastroenterologie.
Die Ärzte sind Mitglieder nationaler und
internationaler Fachgesellschaften und
unterziehen sich freiwillig in regelmäßigen Abständen einer fachlichen Re-Zertifizierung der European Society of Medical
Oncology (ESMO).
Gregor Hellmons, Geschäftsführer der
Misericordia GmbH, ist mit der Lösung
absolut zufrieden: „Wir zeigen wieder
einmal, dass wir bereit sind, neue Wege
zu gehen, um unseren Patienten stets die
besten Behandlungen und Therapien
anbieten zu können. Mit den neuen Leitenden Ärzten haben wir dafür ausgezeichnete Mediziner mit ins Boot
geholt!“
Sonja Treß
Keine Panik vor der Organspende
S
eit Jahren setzen sich das Clemenshospital, die Raphaelsklinik und das
St. Walburga-Krankenhaus bereits
für das Thema Organspende ein. Nun
sind die Häuser noch einen Schritt weiter
gegangen und haben sich der erfolgreichen Initiative „no panic for organic“
angeschlossen. Gemeinsam will man
noch mehr erreichen, will aufklären,
informieren und Menschen helfen.
Dieter Kemmerling, Gründer der Initiative, weiß wovon er spricht, wenn er sich
für Organspenden einsetzt. Er selbst verdankt sein Leben einer Lebertransplantation. Mit seiner Band „The Dandy’s“
transportiert er seine Botschaft auch
musikalisch, gibt Benefizkonzerte und
holt damit das Thema aus der dunklen
Ecke hervor.
Die Angst vor dem Thema Organspende
kann nur durch genügend Aufklärung
und absolute Transparenz erreicht werden. Daher geben die Krankenhäuser
nun auch Flyer heraus, die alle wichtigen
Informationen über
die Organspende
enthalten und kompetente Ansprechpartner
nennen.
Außerdem liegen in
den Häusern eigens gedruckte Organspendeausweise im Scheckkartenformat
aus, die jeder Interessierte kostenlos mitnehmen kann.
Kemmerling: „Unser Motto ist: Wenn
mehr mitmachen, müssen weniger warten. Daher freuen wir uns sehr, dass sich
die drei Häuser uns angeschlossen
haben.“
Sonja Treß
Gemeinsam für die Organspende!
Oben: Prof. Dr. Franz Weber und Walter
Kuhlmeyer vom St. Walburga-Krankenhaus und links: Hartmut Hagmann von
der Raphaelsklinik, Dieter Kemmerling von
der Initiative „no panic vor organic“ und
Gerhard Tschorn vom Clemenshospital.
EINBLICK(E) | 7
D U R C H B L I C K
Titelthema:
Alle in
einem Boot –
Auch die Mitarbeiter der
Verwaltung?
Unmögliches wird sofort er
M
it dem – zugegeben – etwas provokanten Titel dieser Ausgabe
greifen wir ein Thema auf, das in
vielen Köpfen immer noch aktuell ist: Auf
der einen Seite stehen die Ärzte und Pflegekräfte, auf der anderen Seite die Verwaltungsmitarbeiter. Letztere müssen sich
häufig den Vorwurf gefallen lassen, dass
sie weit weg vom Krankenhausalltag der
Stationen sind und ihre Entscheidungen
willkürlich am Schreibtisch treffen. Verallgemeinernde Sätze wie „Das hat sich die
Verwaltung wieder ausgedacht“ oder „Die Verwaltung will das einfach
nicht“ hört man immer
wieder. Da ich hier
nicht auch verallgemeinern will, betone ich,
dass sicher nicht jeder so
denkt. Aber immerhin gibt
es noch genug Mitarbeiter, die
nicht genau wissen, was die Verwaltung
eigentlich den ganzen Tag so macht, wie
willkürlich die Entscheidungen tatsächlich
getroffen werden und mit was für Problemen die Verwaltungsangestellten zu
kämpfen haben. Das wollen wir ändern!
Wissen entsteht durch Information, und
daher hoffen wir, anhand dieses Titelthemas mehr Verständnis für die tägliche
Arbeit der Verwaltung zu wecken und
etwas mehr Wissen zu vermitteln.
Wenn Sie nach der Lektüre der folgenden
Artikel sagen „Ach, das macht die Verwaltung auch alles?“ oder „Ich wusste
gar nicht, was für eine einfache Entscheidung alles berücksichtigt werden muss“,
dann haben wir schon viel erreicht.
Viel Spaß beim Lesen
Ihre
Sonja Treß
Für die Redaktion
8 | EINBLICK(E)
D
ie Sekretärin der Geschäftsbereiche der Misericordia: „Was
macht die eigentlich den gan„
zen Tag? Die hat doch bestimmt einen
ruhigen Job!“
8 Uhr: Kaffee trinken und Nägel lackieren müssen warten. Schnell Mantel
und Tasche in den Schrank, Computer
hochfahren und danach in die Küche,
Kaffee und Tee kochen. Nein, nicht
etwa für mich! Für die Prüfer des
Finanzamtes. Sie werden gegen 8.30
Uhr erwartet! Nach 15 Minuten steht
alles bereit – der Tisch ist gedeckt.
8.30 Uhr: Die Kollegen der Geschäftsbereiche (Bauwesen, Zentrale Finanz-
buchhaltung, Zentrale IT) und Frau Treß
warten schon auf die morgendliche Post
– also ab zum Postfach und alles für die
einzelnen Abteilungen sortieren und verteilen. Den Berg an Arbeit auf meinem
Schreibtisch werde ich mit einem Lächeln
auf den Lippen abarbeiten.
8.45 Uhr: Der erste Kollege aus der
Finanzbuchhaltung kommt in mein Büro
und bringt mir einen Stapel Rechnungen
zum Einscannen. Das erledige ich sofort
und der Berg auf meinem Schreibtisch
muss vorerst warten.
9 Uhr: „Ach, guten Morgen Frau Lindemann, das Rundschreiben muss sofort ins
Intranet gestellt werden! Anweisung der
D U R C H B L I C K
rledigt, Wunder dauern etwas länger
gen, sie müssen
unbedingt
raus.
Nichts
da,
es
kommt ein Kollege
aus der Bauabteilung: „Bitte diese
Rechnungen in das
Bauausgabebuch
einpflegen und sofort zur Zahlung
anweisen, außerdem
unbedingt
noch heute dieses
Protokoll vom Band
schreiben.“ OK, die
Spendenquittungen kann ich auch
morgen schreiben.
Geschäftsführung des Clemenshospitals.“ Alles klar, wird gemacht, da kann
ich dann auch gleich die Intranetseite
pflegen. Telefon! „Sind meine CareCenter-Vorlagen schon fertig? Ich brauche sie
am besten gestern.“ Leider bin ich bislang noch nicht dazu gekommen, ich
erstelle sie so schnell wie möglich.
9.15 Uhr: Anruf aus der Finanzbuchhaltung: „Frau Lindemann, Sie müssen
sofort ein paar Schreiben rausschicken, es
eilt!“ OK, das ist jetzt wichtiger, die CareCenter-Vorlagen müssen leider noch
etwas warten. Die zahlreichen Telefonanrufe und Anruferlisten erledige ich
nebenbei – das ist kein Problem. Gleich
schreibe ich aber endlich die Rechnun-
11 Uhr: Was, schon
so spät? Wo bleibt
die Zeit? Gleich ist
ein Submissionstermin (auch Eröffnungstermin genannt, hier werden
die im Rahmen
einer
Ausschreibung eingegangenen
Angebote
geöffnet und verlesen) in der Bauabteilung, es gehen
schon die Anrufe
von Frau Junglas,
der Sekretärin der
Geschäftsführung
der Misericordia, und der Zentrale des
Clemenshospitals ein. Die in den letzten
Minuten abgegebenen Angebote müssen
sofort abgeholt werden – hätte ich doch
bloß meine Laufschuhe angezogen. Am
Postfach treffe ich eine Kollegin und sie
sagt zu mir: „Ich habe so viel zu tun, Sie
haben es gut, bei Ihnen da hinten ist es
schön ruhig!“ Ich entscheide mich, das
nicht zu kommentieren.
Jetzt sind aber die Formatvorlagen dran.
Frau Junglas hat sich ja auch schon einen
Zeitpuffer eingeplant, damit diese von ihr
freigegeben werden können. Was liegt
da auf meinem Schreibtisch? Ein Stapel
Bewerbungen für die Zentrale IT, die ausgewertet werden müssen, um die Einla-
dungen zu schreiben und zudem Flyer
von Frau Treß, die ich schneiden muss.
Anruf aus dem Zentrallager, das bestellte
Büromaterial kann abgeholt werden.
Nebenbei gleiche ich die Bestellungen ab
und verteile sie an die jeweiligen Kolleginnen und Kollegen.
12.30 Uhr: Der Submissionstermin ist
vorbei, die Ergebnisse müssen abgeglichen und erfasst werden, die Aufträge
müssen raus. Der Frühstücks-Joghurt von
heute Morgen ist mal wieder noch halb
voll – der schmeckt jetzt auch nicht mehr.
„Frau Lindemann, bitte melden Sie mich
zu diesem Seminar an.“ Bahntickets und
Hotel buchen. Klar, mach ich.
13.30 Uhr: Gerade erfahre ich, dass ich
Frau Junglas, Sekretärin der Geschäftsführung der Misericordia, ab sofort während ihrer Urlaubszeit vertrete, wir vereinbaren Einarbeitungstermine.
14 Uhr: OK, es ist wieder so weit: Der
Berg auf meinem Schreibtisch ist nicht
geschrumpft! Was mache ich zuerst? Ich
versuche, alles nach Wichtigkeit, Dringlichkeit und Eingang abzuarbeiten. Oberste Priorität hat jetzt die Vorbereitung der
IT-Schulung für neue Mitarbeiter, denn
die Termine müssen eingehalten werden.
Endlich habe ich begonnen und bin völlig
konzentriert. Da kommt erneut ein Kollege: „Können Sie mal eben…?“ „Ja, aber
nicht sofort, ich erledige das so schnell
wie möglich.“ „Wieso, ist doch nur…,
das kann ich jetzt nicht verstehen, warum
Sie das nicht mal eben erledigen können!“ Schwupps steht der Nächste in der
Tür: „Sind meine Rechnungen schon eingescannt?“ „Sind die Schreiben raus?“
Ich kann nur antworten: Unmögliches
wird sofort erledigt, Wunder dauern
etwas länger!
17 Uhr: Feierabend! Heute aber mal
pünktlich – oh nein, das wird wohl nichts,
ich muss ja noch den Artikel für die „Einblick(e)“ schreiben! Das mache ich aber
dann zuhause in aller Ruhe, denke ich
mir. Nehme meine Tasche aus dem
Schrank und ziehe meinen Mantel an. –
Tschüss, bis morgen!
Sylvia Lindemann
Sekretärin der Geschäftsbereiche der Misericordia
EINBLICK(E) | 9
D U R C H B L I C K
Bonbons für die
I
Die Pforte –
Zentrale Kommunikationsund Anlaufstelle
G
leich nach dem Betreten des
Augustahospitals durch den
Haupteingang sieht man das
Büro der Anmeldung bzw. Information,
auch „Pforte“ genannt.
Hier trifft man auf ein Team von teils
langjährigen Mitarbeiterinnen, die in
wechselnder Besetzung durchgehend
täglich von 7 bis 20 Uhr die Pforte besetzen. Die Ansprechpartner für die kleinen
und großen Belange der Patienten, Besucher und auch Mitarbeiter sind Schwester
M. Xaveris, die im April ihre vierzigjährige
Betriebszugehörigkeit feierte, Regina Bergerfurth, auch bereits seit 19 Jahren im
Augustahospital tätig und die noch teils
neuen Gesichter Ami Ernsten und Rieke
Schöttler. Unterstützung erhalten sie an
den schulfreien Tagen durch den Auszubildenden Hendrik Lammers.
Von 20 bis 23 Uhr wird die Pforte von
einem der freien Mitarbeiter des Hauses
besetzt.
Schon morgens ist für viele Patienten die
Pforte die erste Anlaufstelle im Krankenhaus, da hier auch die Patientenaufnahme erfolgt. Das heißt, diverse Daten werden notiert und Papiere müssen unterzeichnet werden. Da einige Patienten
schon zum wiederholten Male im Augustahospital behandelt werden, ist das oft
ein „freudiges Begrüßen“. Zwischendurch klingelt immer wieder das Telefon,
da die Pforte auch gleichzeitig die Telefonzentrale im Augustahospital ist. An
manchen Tagen kommen bis zu 200
Anrufe bei der Pforte an.
10 | EINBLICK(E)
Im Laufe des Vormittags wird die Post
angeliefert und von den Mitarbeiterinnen
der Pforte an die entsprechenden Abteilungen verteilt.
„Zu den verwaltungsmäßigen Hauptaufgaben gehört auch der gesamte Schriftwechsel mit den Krankenkassen, dazu
zählt u. a. die Beantragung und Bearbeitung von Kostenübernahmen und natürlich die Abrechnungen“, so Regina Bergerfurth, wobei sie gleichzeitig lächeln muss.
„Als ich vor 19 Jahren im Augustahospital
anfing, erfolgte die Abrechnung noch über
ein Rechenzentrum außerhalb des Krankenhauses. Vor zirka 15 Jahren begannen
wir dann mit der eigenen Abrechnung –
mit Endlospapier. Die erstellten Rechnungen wurden den einzelnen Krankenkassen
noch in Papierform in zweifacher Ausfertigung per Post zugestellt.“
Dies erledigt sich heute, im Zeitalter der
modernen Kommunikation, durch Datenträgeraustausch.
Trotz ihrer vielen Aufgaben haben die
Mitarbeiterinnen immer ein offenes Ohr
für die Wünsche und Bedürfnisse der
Patienten. Ob sie nun Briefmarken brauchen, Essenskarten für ihre Angehörigen
kaufen möchten, einen Schlüssel für den
Safe benötigen oder gerne eine Telefonkarte hätten, die vier Damen der Pforte
geben in allen Bereichen Hilfestellung
und arbeiten getreu nach dem Motto:
„Nicht verzagen, Pforte fragen“.
Regina Bergerfurth, Ami Ernsten, Rieke Schöttler,
Schwester M. Xaveris (Mitarbeiterinnen der Pforte)
ch arbeite in der Verwaltung,
genauer gesagt in der Patientenverwaltung. Und meine Arbeit macht
mir Spaß. Wir in der Patientenverwaltung sind ein absolut gut eingespieltes
Team. Wir, das sind meine beiden Kolleginnen Petra Watermann und Inga
Helmig. Wir haben zwar unsere fachabteilungsbezogenen „eigenen“ Bereiche, aber wir beziehen immer den
„anderen“ mit ein und können uns
blind aufeinander verlassen. Sich zu
akzeptieren oder auch sympathisch
finden, das ist nicht nur menschlich
wichtig. In unserem Team ist es ein
ganz entscheidender wirtschaftlicher
Faktor. Wenn es plötzlich Probleme
gibt, die von der Art und Weise entweder alleine nicht zu bewältigen
sind, oder wenn man die Kenntnisse
des Anderen schätzt und benötigt,
tauschen wir uns formlos aus. Wir
lachen auch gerne gemeinsam über
dies und das. Aber das hat dann wohl
nichts mit unserer Arbeit zu tun.
Trotzdem, diese Gemeinschaft erleichtert nicht nur die Arbeit, sondern sie ist
Basis einer guten umfassenden Tätigkeit, die auch über den Tellerrand
sieht. Und das ist wichtig. Denn wir
sind ein strategischer Punkt im Krankenhaus. Alle Daten und Informationen des Empfangs bzw. der Aufnahme
kommen per Stammblatt und Antrag
zu uns. Jede Entlassung, die eine
Schwester oder ein Pfleger auf der Station eingibt, wird bei uns mittels des
Entlassungsscheins bearbeitet. Sobald
sich ein Tarif ändert oder eine Verlegung geändert wird, prüfen wir den
kausalen Zusammenhang. Alle zur
Behandlung erforderlichen persönlichen Daten, ergänzt durch die Eingabe
der Diagnosen und Therapien durch
die Ärzte, werden durch unsere Abteilung im Onlineverfahren mit der Krankenkasse ausgetauscht. Sind alle
Daten und Diagnosen eingegeben,
erstellen wir eine Rechnung. Alleine
mit den täglich immer wiederkehrenden Arbeiten haben wir schon Kontakt
zu fast allen Abteilungen unseres Hauses. Wir haben nun mal für viele Berei-
D U R C H B L I C K
e Ärzte, Reklamationen für die Verwaltung
che eine Art Checkliste abzuarbeiten und
bemühen uns, kleine Fehler humorvoll zur
Berichtigung weiter zu geben. Nur, ob die
Betroffenen das dann lustig auffassen …
Hmmmm … das ist wohl nicht immer so.
Dadurch, dass wir fast alles am und mit
dem PC machen, haben wir natürlich
auch den Kontakt zum Geschäftsbereich
Zentrale IT. Besonders wichtig für uns sind
die Kolleginnen des Medizincontrollings.
Im Gegensatz zu früher sind die Widersprüche bei den Krankenkassen jetzt nicht
vorrangig auf verwaltungstechnische Fakten und Richtlinien aufgebaut, sondern
benötigen fast immer eine medizinische
Begründung. Die medizinischen Prüfungen und Beurteilungen werden also durch
das Medizincontrolling oder den behandelnden Arzt vorgenommen, kommen
wieder zu uns und wir leiten diese wieder
zurück. Und lustig ist es dann auch nicht,
wenn wir eine Rechnung öffnen und
ändern müssen, weil unsere Kodierung
falsch war, weil wir einen Patienten zu
lange behandelt haben und dafür keine
„akzeptable“ Begründung gefunden
haben, weil wir einen Patienten stationär
behandelt haben, obwohl eine ambulante
OP ausreichend gewesen wäre. Außerdem ist es extrem ärgerlich, wenn ein
Patient uns bewusst „reinlegt“. Das letzte
Mal saß auch wieder so ein netter junger
Mann in unserem Büro, der typische
„Schwiegersohn-Typ“, und sicherte uns
zu, jetzt endlich seine längst überfälligen
Krankenkassenprobleme zu erledigen –
aber, nachdem er entlassen wurde, ließ er
wieder nichts von sich hören und sehen.
Fazit, wir haben mal wieder „rein karitativ“ gehandelt und kein Geld bekommen.
Neue Gesetze und Probleme
Und doch, es ist sehr interessant mit so
vielen verschiedenen Abteilungen zusammen zu arbeiten. Nie wird es langweilig.
Wenn wir extrem viel Arbeit haben, helfen wir uns gegenseitig. Das freut dann
einfach jeden von uns, wenn wir am Ende
des Tages doch noch ein gutes Ergebnis
haben. Obwohl wir alle schon lange in
diesem Haus arbeiten, gibt es immer wieder neue Gesetze und damit auch neue
Probleme.
Gerade diese Vielseitigkeit ist eine wesentliche Bereicherung. Ich denke, in der Verwaltung ist es genau wie in jedem anderem Bereich. Wir brauchen Erfolg. Und es
ist eine eigene Art von Erfolg, wenn wir
neue Schwierigkeiten durch eigene Ideen
und Verfahrensweisen lösen. Lösen können und dürfen, das sind zwei ganz unterschiedliche Faktoren. Natürlich müssen wir
uns selber weiterbilden und informieren.
Das Team aus der Patientenverwaltung: v. l. Petra Watermann, Inga Helmig und
Gertie Bakenecker. (Foto: Gabriele Becker)
Aber wir bekommen auch die Gelegenheit
durch unser Haus und das ist auch nicht
immer selbstverständlich.
Kenntnisse eigenverantwortlich einsetzen
und selbstständig arbeiten, das ist ein
wesentlicher Vorteil unseres Arbeitsplatzes. Ein ganz besonderer Bereich ist hier
sicherlich das Widerspruchsverfahren mit
Ämtern und Krankenkassen. Versicherungsträger bemühen sich häufig durch
eine besondere Art der Gesetzauslegung,
Kostenübernahmen abzulehnen. Es ist
immer eine Genugtuung, diesen dubiosen
Verfahrensweisen erfolgreich zu widersprechen. Oft arbeiten wir in diesem
Bereich auch mit den Damen des Sozialdienstes zusammen, denn es sind häufig
gerade Menschen aus unsicheren sozialen
Strukturen, die mit den Problemen der
Kostenübernahme überfordert sind.
Sicherlich ist der wirtschaftliche Erlös für
das Haus maßgeblich. Weil aber manchmal nur das „fantasievolle“ Suchen eine
andere Auslegung der Richtlinien bringt,
freuen wir uns dann sehr über einen
gelungenen Widerspruch. Das bringt den
Erfolg und das gibt viele neue Impulse.
Humor? Fehlanzeige!
In der letzten Redaktionssitzung haben
wir besprochen, dass die Artikel zum
Titelthema auch humorvolle Seiten der
Verwaltungsarbeit aufzeigen sollen. Ich
laufe also gedanklich durch unsere diversen Bereiche und habe immer noch nichts
Lustiges und Humorvolles gefunden. Ist
es lustig, Patienten zu erklären, warum
ein, zwei Tage in unserem Haus so teuer
sind? Nein, da befriedigt es höchstens,
wenn am Ende des Gesprächs das Gefühl
übrig bleibt, dass der Patient verstanden
hat, dass nicht wir, das Clemenshospital,
eigenmächtig die Preise nach oben
schrauben, sondern der Gesetzgeber die
Richtlinien vorgibt. Ist Ihnen schon mal
aufgefallen, dass alle Mitarbeiter auf den
Stationen von den Patienten Bonbons
und Schokolade erhalten und bei uns
reklamieren sie nur die Preise. Das ist fast
sinnbildlich für unsere Tätigkeit: Die
Schwestern und Ärzte, die helfen, aber
die von der Verwaltung, die machen nur
Arbeit und wollen nur Geld.
EINBLICK(E) | 11
D U R C H B L I C K
Probleme, die wir leider nicht selber
beheben können. Wir müssen also noch
mit dem Rechnungslauf warten. Und
Karin Grotenhoff, ebenfalls aus dem
Medizincontrolling, hat uns gerade eine
neue Statistik der Fälle zugestellt, die
noch nicht abrechenbar sind. Auch hier
sind wir darauf angewiesen, dass unsere
ärztlichen Kollegen die Episoden auf
„abrechenbar“ stellen. Wenn nicht, bleiben wir in der Warteschlaufe. Das ist
dann wirklich nicht lustig. Dabei habe ich
ab morgen Urlaub.
Wie viele LKW-Ladungen
hätten Sie denn gerne?
weiter. Regelmäßig liefert er Statistiken
an die Betriebsleitung und überprüft
seine eigene Arbeit anhand der entsprechenden QM-Richtlinien.
„Ich sehe mich als Dienstleister des pflegerischen und medizinischen Bereiches“,
sagt er und fügt hinzu, dass viele Aufgaben bei der Beschaffung, die früher von
den Stationsleitungen übernommen wurden, heute von ihm erledigt werden.
Zusammenarbeit wird von Gellenbeck
nicht nur im Haus sondern auch innerhalb des Konzerns groß geschrieben.
Vieles wird gemeinsam mit den Kollegen
der anderen Häuser in Gremien koordiniert, so ist er zum Beispiel für den konzernweiten Einkauf des Nahtmaterials
zuständig.
Die aktuelle Wirtschaftskrise spürt auch
der Einkäufer eines Krankenhauses:
„Täglich besuchen mich zwei bis drei
Außendienstmitarbeiter unterschiedlicher
Firmen. In diesen Gesprächen wird der
Druck, unter dem viele Firmen stehen,
immer deutlicher!“
Auch heitere Erlebnisse gibt es aus seiner
Zeit als Einkäufer zu berichten. So erfuhr
er zum Beispiel vom guten Testergebnis
der Aldi-Windeln und rief umgehend
beim Zentraleinkäufer der Kette an, um
Sonderkonditionen für den Klinikeinkauf
auszuhandeln. Dieser war zunächst ziemlich verwirrt und fragte, wie viele LKWLadungen die Klinik denn so pro Monat
verbrauchen würde. Gellenbeck schätze
den Verbrauch auf etwa eine Palette pro
Monat, worauf sein Gesprächspartner
ihm riet, einfach zum nächsten Markt zu
gehen, solche Mengen könne man ihm
dort nämlich direkt geben.
„Das Gefühl ohne mich läuft hier nichts,
kenne ich nicht. Alle arbeiten Hand in
Hand, nur so ist das Ziel zu erreichen. Alle
Berufsgruppen sind gleich wichtig,“
betont Andreas Gellenbeck abschließend,
bevor er sich wieder seiner Arbeit zuwendet.
Michael Bührke
Es ist gleich 18 Uhr. Katrin Lührs, Leiterin
des Medizincontrollings und unserer
Abteilung, kommt in mein Büro, um sich
nach dem Stand der neuen Rechnungsläufe zu erkundigen. Neue Tarife verlangen immer eine besondere Aufmerksamkeit. Manchmal klappt das Zusammenspiel der vielen Dateien nicht auf Anhieb.
Auch dieses Mal gibt es ein paar kleine
Fürs Foto machte Andreas Gellenbeck einen Besuch im Magazin der Raphaelsklinik.
O
hne Andreas Gellenbeck geht
eigentlich gar nichts im Krankenhaus, auch wenn er das nie so
sagen würde. Andreas Gellenbeck ist Einkäufer in der Raphaelsklinik und vom Löffel bis zum Computertomographen für
die Beschaffung aller Güter zuständig, die
in der Klinik benötigt werden. Gelernt hat
er Groß- und Außenhandelskaufmann,
nach der Lehre war er bis 1992 bei einer
großen Jagd- und Sportbekleidungsfirma
beschäftigt. Danach kam er zur Raphaelsklinik, in der er bis heute den Einkauf
organisiert. „Hier geht schon einiges an
Geld durch, da muss man sehr verant-
12 | EINBLICK(E)
wortungsbewusst handeln“, beschreibt
Gellenbeck eine der täglichen Herausforderungen seiner Arbeit. Ständig muss er
recherchieren, ob sich irgendwo die
Kosten noch weiter senken lassen. Steigen irgendwo in einer Abteilung die Ausgaben, sucht er im Gespräch nach den
Ursachen. Dabei darf die Qualität, vor
allem bei Gütern für die Patientenversorgung, natürlich nie leiden. Um dies sicher
zu stellen, führt er ebenfalls viele Gespräche mit den Mitarbeitern. Erfährt er von
neuen Produkten, die für die Klinik interessant sein könnten, gibt er die Information an die entsprechenden Abteilungen
Ich arbeite tatsächlich gerne hier. Nur, wie
kann ich das jetzt beweisen?
Gertie Bakenecker
D U R C H B L I C K
Arbeit funktioniert nur im Zusammenspiel
I
ch bin seit November 2008 in der Aufnahme des St. Walburga-Krankenhauses tätig. Bis dahin übte ich meinen
Beruf als Krankenschwester in verschiedenen Fachabteilungen sehr gerne aus.
Die Gesundheit zwang mich jedoch zum
Wechsel von der Pflege in die Verwaltung. Zu Beginn war ich mir nicht sicher,
ob ich tatsächlich dafür geeignet bin.
Heute kann ich sagen, dass ich dadurch
mein Wissen über Verwaltungsaufgaben
aufgebessert habe und die Arbeit von
Pflege und Verwaltung als ein erforderliches Zusammenspiel sehe.
Die Patienten wünschen sich einen reibungslosen Ablauf bei der Aufnahme im
Krankenhaus, eine optimale persönliche
und medizinische Behandlung und
abschließend einen guten Überblick über
die durchgeführten Maßnahmen. Eine
Voraussetzung dafür ist, dass bei der
Anmeldung verschiedene Daten erfasst
werden.
Der Gang in die Klinik ist für viele Patienten häufig mit Angst und Unsicherheit
besetzt.
Wir, die Aufnahme, vermitteln dabei den
ersten Eindruck von unserem Haus.
Deshalb wollen wir durch unser Verhalten
helfen, Ängste und Unsicherheiten schon
mal etwas abzubauen. So erläutern wir bei
Bedarf Sinn und Zweck des Aufnahmeverfahrens und bieten Hilfe beim Ausfüllen
der Formulare an, wickeln die Aufnahme
unter Diskretion ab und gestalten die Aufnahme möglichst ohne Wartezeiten.
Es kommt zwar nur selten vor, dass
Patienten sich auf der Station als Privat
ausgeben, ein Privatzimmer und Chefarztbehandlung in Anspruch nehmen
und dies bei uns dann in der Aufnahme
nicht angeben, doch ist dies wichtig zu
wissen. Sonst kann das Krankenhaus
weder die Kosten für das Privatzimmer
noch für die Chefarztbehandlung abrechnen. Bei der heutigen Gesundheitsreform
ist das mittlerweile zum Erhalt des Hauses
sehr wichtig.
Schwierig ist es auch bei vielen nicht hier
in Deutschland lebenden Patienten: Diese
Barbara Wertmann an ihrem Arbeitsplatz.
sollten eine europäische Versichertenkarte vorweisen können. Ist das nicht der
Fall, benötigen wir dann noch den Personalausweis, der sonst nicht notwendig
ist. Ansonsten wird die Abrechnung
dadurch sehr erschwert.
Wichtig: Die Unterschrift
Wichtig für die Abrechnung ist die Wahlleistung des einzelnen Patienten. So
kommt es zwischen dem Haus und dem
Patienten zum Behandlungsvertrag, der
jedoch erst mit der Unterschrift des
Patienten zum Tragen kommt. Die in der
Nacht oder am Wochenende stationär
aufgenommenen Patienten müssen deswegen zu uns in die Aufnahme oder wir
gehen zum Patienten und lassen uns diesen Behandlungsvertrag unterschreiben.
Eine mündliche Äußerung, sie seien Privatpatient, ist nicht ausschlaggebend.
Danach ändern wir die Angaben für die
Patientenetiketten, die dann zur Station
geschickt werden.
Jeden Morgen werden von uns die Mitternachtsbestandlisten
(Pendellisten)
aktualisiert. Zu unseren Aufgaben gehört
es auch, die Kostenübernahmeanträge
an die Krankenkassen zu leiten, Geburtsanzeigen und Sterbefallanzeigen auszustellen, Rechnungen zu schreiben und
diese zu verschicken und die Krankenkassen über die Entlassung des Patienten zu
informieren.
Nach der Entlassung haben wir die
Pflicht, den Eigenanteil des Patienten einzubehalten. Hier ist es für die Stationen
wichtig zu wissen, die Patienten bei Entlassung zu uns zu schicken, um diesen
Vorgang durchführen zu können. Die
Patienten bezahlen entweder in bar oder
mit EC-Karte, Überweisungen werden
nicht mehr akzeptiert.
Wir verwalten auch die Hauptkasse des
Hauses (z. B. Gärtnerei, Cafeteria, Stationsauslagen).
Im Moment läuft ein Pilotprojekt zwischen unserem Haus mit verschiedenen
Haus- bzw. Fachärzten. Dies teilen wir
den Patienten mit und mit deren Einverständnis erfolgt dann die direkte Datenübermittlung an den jeweiligen Arzt.
Ohne das gemeinsame Zusammenspiel
mit den Stationen ist unsere Arbeit nicht
oder nur unter schwersten Bedingungen
möglich!
So sehe ich mich als Kollegin in der Aufnahme mit den Kollegen und Kolleginnen
auf den Stationen in einem großen Boot.
Barbara Wertmann
EINBLICK(E) | 13
D U R C H B L I C K
Die „Kodierer“ Michaela Wippermann und Heinz Hückelheim an ihrem Arbeitsplatz.
Beste Voraussetzungen: Erfahrungen
in Pflege und Verwaltung!
D
ie Abteilung Medizincontrolling
mit dem heutigen Aufgabengebiet gibt es erst seit der Einführung der DRG-Abrechnung im Jahr 2003.
Nachdem in den Anfängen der DRG
Abrechnung in den ersten drei Jahren die
Ärzte der einzelnen Abteilungen u. a.
Fallkodierungen vornahmen, so hat sich
der Aufgabenbereich nun deutlich erweitert und verändert.
Wir haben im Jahr 2007 in unserem Haus
eine Umstrukturierung durchgeführt: Im
Bereich Medizincontrolling wurden nach
umfangreichen Schulungen zwei volle
Stellen mit klinischen Kodierfachkräften
neu besetzt. Dies dient in erster Linie zur
Erlösoptimierung des vorhandenen Budgets, aber auch der Entlastung der Ärzte
im administrativen Bereich.
Das Aufgabengebiet umfasst u. a. die
Bearbeitung von stationären Patientenakten, die Abrechnung von ambulanten
Operationen und die Prüfung von MDKGutachten.
Die klinischen Kodierfachkräfte sind langjährige Mitarbeiter aus dem Pflegebe-
14 | EINBLICK(E)
reich, die aus ihren Abteilungen über die
Jahre hinweg viel Erfahrung mitbringen.
Gerade diese Voraussetzungen können
im Bereich Medizincontrolling gut umgesetzt werden. Auch die intensive Zusammenarbeit mit den DRG-beauftragten
Ärzten und den einzelnen Fachabteilungen in unserem Haus kommt dies zu
gute.
Wir sehen durch die Abteilung Medizincontrolling aber auch ein wichtiges Verbindungsglied zu den anderen Abteilungen des Hauses. Die gute Zusammenarbeit mit den hier tätigen Kolleginnen und
Kollegen schafft mehr Transparenz und
Verständnis für die spezifischen Aufgaben der Verwaltung. Es wird deutlicher,
wie sehr Aufgaben der Verwaltung und
der anderen Abteilungen aufeinander
abgestimmt sein müssen.
Das „System Krankenhaus“ kann nur
dann funktionieren, wenn alle Bereiche
wie bei einem Zahnrad ineinander greifen.
Heinz Hückelheim
Interview mit Michaela
Wippermann und Heinz
Hückelheim aus dem
Medizincontrolling
Einblicke:
Frau Wippermann, Herr Hückelheim,
Sie haben beide viele Jahre als
Gesundheits- und Krankenpflegerin
bzw. Krankenpfleger gearbeitet, was
hat Sie bewogen, in die Krankenhausverwaltung zu wechseln?
Michaela Wippermann:
Bei mir waren zunächst gesundheitliche Gründe vorrangig, nach einem
Bandscheibenvorfall wurde mir schon
in der Reha-Klinik empfohlen, eine
körperlich weniger belastende Tätigkeit aufzunehmen.
Es kam aber hinzu, dass es mich
gereizt hat, noch einmal etwas Neues
anzufangen, so dass ich diese Chance
zur Veränderung gerne genutzt habe.
Heinz Hückelheim:
Bei mir war das ähnlich, als Mann in
der Pflege ist „Mann“ auch häufig der
D U R C H B L I C K
„Hebekran“, da können sich schon
Rückenprobleme einstellen. Aber
auch ich fand es reizvoll, mich noch
einmal in ein anderes Arbeitsfeld einzuarbeiten.
Einblicke:
Sind die Kenntnisse aus dem Pflegeberuf denn bei Ihrer jetzigen Tätigkeit
noch wichtig?
Heinz Hückelheim:
Diese Kenntnisse und die lange Erfahrung darüber, wie ein Krankenhaus
„funktioniert“ sind eine Grundvoraussetzung für diese Tätigkeit. Ich würde
sogar sagen, dass sich meine Kenntnisse aus dem Bereich Pflege und
Medizin noch vergrößert haben, weil
wir hier die Arbeitsabläufe, die speziellen Therapien und Pflegemaßnahmen aller Abteilungen kennen müssen.
Michaela Wippermann:
Aber die Berufserfahrung alleine
reicht auch nicht aus. Wir haben
beide noch eine Weiterbildungsmaßnahme zur klinischen Kodierfachkraft
absolviert und sind intensiv mit dem
DRG-System und den Kodierregeln
vertraut gemacht worden.
Einblicke:
Ist Ihnen der Wechsel schwer gefallen?
Heinz Hückelheim:
Schwer gefallen ist mir, dass ich die
Kolleginnen und Kollegen der Abteilung, auf der ich viele Jahre als stellvertretender Stationsleiter gearbeitet
habe, verlassen musste. Der tägliche
Rundgang durch die Klinik, den ich im
Rahmen meiner jetzigen Tätigkeit
machen muss, führt mich jedoch
durch fast alle Abteilungen des Krankenhauses, so dass ich viele Kolleginnen und Kollegen jetzt auch besser
kennen gelernt habe.
Michaela Wippermann:
In unserem jetzigen Controlling-Team
gibt es außerdem auch eine gute kollegiale Zusammenarbeit.
Das Gespräch führte
Dieter Glaremin
Mitarbeiterfrage:
Was ist das Schönste
an Ihrem Job
in der Verwaltung?
Gertraud Göring, Sekretärin des Geschäftsführers, Augustahospital:
„Wenn man lange
Zeit als Medizinisch-Technische
Assistentin im Labor tätig war und
stets den Kontakt
zu den Patienten
hatte, dann ist es
schwer vorstellbar,
dass eine Tätigkeit in der Krankenhausverwaltung überhaupt interessant sein
kann.
Im Herbst 2007 wechselte ich in das
Sekretariat des Geschäftsführers. Ich
brauchte nur kurze Zeit, um zu erkennen,
dass diese Arbeit sowohl abwechslungsreich als auch sehr interessant ist. Neben
den Sekretariatstätigkeiten, Aufgaben
aus der Leistungsabrechnung, der Personalabrechnung, der Beschaffung etc.
folgten immer neue Aufgaben, die
bewältigt werden mussten. Auch die
Vielfältigkeit der Sekretariatsarbeit gefällt
mir gut, und treten doch mal scheinbar
unlösbare Probleme auf, so hat man stets
die Unterstützung des gesamten Teams.“
Reiner Middelkamp, Mitarbeiter in
der Verwaltung, Augustahospital:
„An meinem Job in
der
Verwaltung
gefallen mir besonders die Vielfalt und
die Abwechslung
der Tätigkeiten, die
ich ausübe.
Hier nur eine kleine
Auswahl: Patientenakten für den Ärztlichen Dienst und den Schreibdienst aus
dem Archiv besorgen, die Stationen mit
Sondenkost versorgen, für den Gärtner
Diesel und Benzin holen, Essen auf
Rädern ausliefern, Kopien von Dokumenten für alle Abteilungen des Hauses
erstellen, Fuhrparkservice, Hol- und Bringedienst und vieles mehr.
Bei der Ausübung meiner Arbeit kommuniziere ich gerne und pflege so den Kontakt zu allen Mitarbeitern des Hauses.
Diese Allroundertätigkeiten machen mir
sehr viel Spaß, da mich jeder Tag neu in
Bewegung hält und ich diese Dienstleistungen gerne ausübe im Zeichen der
Barmherzigkeit.“
Karin Grotenhoff, Medizincontrolling, Clemenshospital:
„Meine Arbeit im
Medizincontrolling
macht mir großen
Spaß, weil ich
neben administrativen und kaufmännischen Kenntnissen mein Wissen,
das ich als Krankenschwester erworben habe, täglich
anwenden kann. Alles zusammen bildet
die Grundlage z. B. in der ständigen Diskussion mit Kostenträgern und MDK,
wenn es unter anderem darum geht, die
stationäre Notwendigkeit einer Behandlung oder eine Kodierung zu begründen.
Spannend finde ich es, den Gesamtprozess von der Aufnahme, über die
Behandlung bis zur endgültigen Abrech-
EINBLICK(E) | 15
D U R C H B L I C K
nung zu kennen und zu sehen, wie die
Arbeit aller Abteilungen miteinander verknüpft ist.
Die vielseitige, eigenverantwortliche
Tätigkeit und der Kontakt zu den Kollegen unterschiedlichster Berufsgruppen
machen meine Arbeit in der Verwaltung,
hingegen vieler Vermutungen, spannend
und interessant.“
Werner Osterholt, Verwaltung Kurzzeitpflege und Ambulante Pflege,
Clemenshospital:
„Ich arbeite seit
über 25 Jahren in
der Verwaltung des
Clemenshospitals
und
ich
kann
immer noch sagen,
dass ich gerne hier
arbeite! Im Laufe
der Jahre hat sich
mein Aufgabenbereich grundlegend
geändert und weiter entwickelt, aber
immer hatte ich Zahlen und Abrechnungen in meinem täglichen Posten. Egal ob
Kassenbericht oder Abrechnung mit einer
Pflegekasse, nicht Salden stur addieren,
sondern für alle Bereiche Lösungen
suchen und finden machen meine Arbeit
interessant. Das Schönste ist, dass ich
immer genügend Spielraum für selbstständiges und selbstverantwortliches
Arbeiten hatte und habe. Das hat meine
Verbundenheit zum Haus geprägt. Im Alltag ist es einfach angenehm, wenn man
mit anderen Abteilungen und Kollegen
kommunizieren kann und sei es auch
manchmal nur ,Guten Tag!’“
Sylvia Lindemann, Sekretärin der
Geschäftsbereiche der Misericordia:
„An meiner Arbeit
gefällt mir sehr die
Vielseitigkeit. Sie
erfordert sehr viel
Organisationstalent,
Entscheidungskraft
und
schnell wechselndes Umschalten, da
die Gebiete der Geschäftsbereiche sehr
unterschiedlich sind.
Abschließend ist noch zu erwähnen, dass
ich nicht zuletzt aus dem Grund sehr
gern bei der Misericordia arbeite, da
meine Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzten wirklich ganz tolle Menschen
sind. Die Zusammenarbeit mit ihnen ist so
16 | EINBLICK(E)
gut und angenehm, wie man es sich nur
wünschen kann.“
Johannes Pohlkamp, studentische
Hilfskraft, Misericordia:
„Vor etwa 28 Jahren habe ich im
C l emens hos pi tal
das Licht der Welt
erblickt. Da ist es
schon etwas Besonderes, hierher zurückzukehren und
bei der Misericordia
zu arbeiten. In der Verwaltung profitiere
ich von der angenehmen Arbeitsatmosphäre, wodurch sich auch schwierige
Situationen besser bewältigen lassen.
Daneben macht es viel Spaß, sich mit den
vier Krankenhäusern abzustimmen und
die anstehenden Aufgaben gemeinsam
zu meistern. Ferner bietet sich die Gelegenheit, viel Neues zu lernen, etwa aus
dem Bereich der IT. So lassen sich viele
wertvolle Erfahrungen für den weiteren
Lebensweg gewinnen.“
Dirk Becker, IT-Mitarbeiter, Raphaelsklinik:
„Das Krankenhaus
ist für mich als ITMitarbeiter ein besonders interessanter Arbeitsort, da
ich hier Einblicke in
Arbeitsabläufe erhalte, die für den
typischen Informatiker alles andere als alltäglich sind. Da
die Raphaelsklinik ein relativ kleines Krankenhaus ist, hatte ich schnell einen Überblick über die internen Abläufe. Dank des
kollegialen Umfeldes fühle ich mich hier
sehr wohl.“
Werner Fehmer, Personalabteilung,
Raphaelsklinik:
„Die Arbeit in der
Personalabteilung
ist nicht stupide,
sondern sehr abwechslungsreich,
da sich die Vorschriften und Herausforderungen im
täglichen Geschäft
ständig ändern. Bei den vielen Berufsgruppen in einem Krankenhaus ist die
Form der Abrechnungen sehr vielseitig.
Sehr wichtig sind mir der Kontakt zu den
Mitarbeitern sowie die gute und angenehme Zusammenarbeit mit den Bereichs- und Stationsleitungen. Wir sind
hier alle gerne für die Mitarbeiter da!
Martina Pape, Aufnahme, St. Walburga-Krankenhaus:
„Ich bin seit 2008
in der Patientenaufnahme des St. Walburga-Krankenhaus
als Halbtagskraft
tätig.
Vor
der
Geburt meiner zwei
Kinder habe ich
bereits von 1994
bis 2000 in der Patientenaufnahme gearbeitet.
Meine Arbeit gefällt mir besonders gut,
weil es kein Bürojob ist, der nur mit Zahlen und Schreibarbeiten zu tun hat. Im
Vordergrund steht der Patient, der mit
seinen Sorgen und Nöten ins Krankenhaus kommt. Möglichst schnell versuchen wir die nötigen Formalitäten zu erledigen.
Wer meint, damit ist unsere Arbeit erledigt, der irrt. Wir sind auch für die
Kostensicherung und Abrechnung mit
den Kostenträgern, das Einbehalten des
Eigenanteils, das Erstellen von Geburtsund Sterbefallanzeigen und vieles mehr
zuständig. Außerdem ist auch die Verwaltung der Hauptkasse unsere Aufgabe.
Wie man sieht, ist unsere Arbeit sehr vielschichtig. Und genau deshalb gefällt mir
mein Arbeitsplatz.“
Ingrid Wiese, Sachbearbeiterin in
der Personalabteilung, St. WalburgaKrankenhaus:
„Personalangelegenheiten bearbeite ich gerne, weil
Menschen dahinter
stehen, nicht Zahlen oder Rechnungen.
Ich kann dazu beitragen, den Kolleginnen und Kollegen zu ihrem Gehalt,
ihrem Urlaub oder anderen Leistungen zu
verhelfen, die sie sich erarbeitet haben.
Auch für Fragen zu Krankheit, Elternzeit
oder Mutterschutz stehe ich gerne zur
Verfügung.“
Ü B E R B L I C K
Augustahospital
Närrische Tage in
Anholt – Weiberfastnacht 2009
Gemeinsam
„Fit in den Frühling“
V
iele Mitarbeiter im Augustahospital sind in diesem Jahr gemeinsam, und zwar gesünder und
sportlicher, in den Frühling gestartet. Pflegedirektor Joachim Weidemann hatte in
der Fastenzeit die Initiative „Fit in den
Frühling“ als betriebliche Gesundheitsförderung gestartet. Die Intention von „Fit
in den Frühling“ war, durch ein wohldosiertes Training und eine bewusste Ernährung das Herz und den Kreislauf auf Touren zu bringen, den Winterspeck schmelzen zu lassen und mit Schwung in den
Frühling zu starten.
Zu diesem Zweck wurde Ende Februar in
Kooperation mit einer Krankenkasse und
einer ortsansässigen Apotheke zuerst ein
Gesundheitscheck aller 56 teilnehmenden
Mitarbeiter durchgeführt. Hierzu gehörte
eine Körperfettanalyse, eine Blutentnahme (u. a. Cholesterinwerte), die Messung
von Blutdruck und Puls und die Errechnung des BMI (Body-Mass-Index). Um die
ermittelten Werte zu verbessern, wurde
während der Fastenzeit montags, mittwochs und freitags Mediterrane Küche in
Buffetform für die Mitarbeiter angeboten.
Dieses Angebot wurde mit Begeisterung
angenommen. Des Weiteren fanden
jeden Montagabend Lauftreffs statt, die
am Augustahospital starteten. Es wurden
unterschiedliche Laufgruppen je nach
Trainingsstand gebildet. Das zweite sportliche Angebot bestand in „Aquapower
Gymnastik“ im hauseigenen Bewegungsbad. Aufgrund der hohen Anmeldezahlen
wurden gleich zwei Gruppen gebildet.
Jeden Donnerstagmittag und -abend leitete Martine Jacobs aus der krankengymnastischen Abteilung jeweils eine Stunde
die „Aquapower Gymnastikgruppe“. Den
Spaß, den die Teilnehmer hatten, konnte
ich auf dem Weg zum Parkplatz, wenn ich
Feierabend gemacht habe, deutlich aus
unserem Bewegungsbad nach draußen
hören. Das Angebot der „Aquapower
Gymnastik“ wird auch über die Initiative
„Fit in den Frühling“ hinaus für ein halbes
Jahr für die Mitarbeiter angeboten, wozu
sich 16 Mitarbeiter angemeldet haben.
Zum Abschluss der Fastenzeit wurde am
9. April der abschließende Gesundheitscheck durchgeführt. Bei der anschließenden Abschlussrunde wurde das durchweg positive Feedback der Teilnehmer
eingeholt und der Preis für die größte
Gewichtsabnahme in Form eines
Schwimmbad-Gutscheins
überreicht.
Petra Hüls-Stojkoski aus der Küche war
die glückliche Gewinnerin. Die Krankenkasse verloste unter allen Teilnehmern ein
Sommer-Strand-Paket, welches Corinna
Pandel aus der ergotherapeutischen
Abteilung gewann.
Ich hoffe, dass sich der „Schwung des
Frühlings“ lange in unserem Arbeitsalltag
hält.
Anne Kaupel
EINBLICK(E) | 17
Ü B E R B L I C K
Clemenshospital
Hilfe für schwer schädelhirnverletzte/-geschädigte Kinder
E
ine freudige Nachricht erreichte Ende
2008 das Clemenshospital: Als
erstem Akut-Krankenhaus in NRW
hat die Bezirksregierung Münster dem
Haus die Errichtung einer Frührehabilitation
für schwer schädel-hirnverletzte/-geschädigte Kinder (Kinder-ZNS) genehmigt! Fast
drei Jahre lang hatte das Clemenshospital
auf diese Nachricht gewartet.
Seit mehr als zehn Jahren hat man im
Clemenshospital bereits Erfahrungen mit
der Frührehabilitation für Erwachsene
gesammelt (Erwachsenen-ZNS). „Durch
die Erweiterung des Schwerpunktes auf
die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
können wir bereits in der Akutversorgung
von z. B. Gehirn- oder Rückenmarksverletzungen nach Unfällen frühstmöglich
eine frührehabilitative Versorgung einleiten“, sagt Gregor Hellmons, Geschäftsführer der Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft.
Alle notwendigen diagnostischen und
therapeutischen Maßnahmen sind bereits
am Haus gegeben. So können z. B. die
klinische Neurophysiologie, Röntgenbilder vom Schädel, Computer- und Kernspintomographien, Logopädie sowie Physio- und Ergotherapie durchgeführt und
für jeden einzelnen kleinen Patienten ein
individuelles Behandlungskonzept erstellt
werden. Mit dem Neuropädiater Chefarzt
PD Dr. Otfried Debus und seinem Team ist
die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
auch ärztlich bestens aufgestellt, um die
pädiatrischen Patienten neurologisch zu
betreuen. „Wir haben bereits seit 1983
an unserer Klinik den überregionalen
Schwerpunkt für die neuropädiatrische
Versorgung neurologisch erkrankter Kinder und behandeln daher schon seit vielen Jahren unter anderem angeborene
sowie erworbene Erkrankungen des Nervensystems oder entzündliche Hirnerkrankungen“, sagt Debus. „Durch die
Errichtung eines Kinder-ZNS können wir
nun unser Leistungsspektrum erweitern
und noch mehr Kindern helfen.“
18 | EINBLICK(E)
Antrag bewilligt! Dr. Bernhard Thülig überreicht PD Dr. Otfried Debus den Bewilligungsbescheid. Darüber freuen sich auch Gregor Hellmons (hinten links) und Gerd
Tschorn (r.).
Auch die Kinderneurologie-Hilfe Münster
e. V. hatte den Antrag des Clemenshospitals unterstützt. „Für uns ein Zeichen der
Wertschätzung, über das wir uns sehr
freuen“, meint Clemens-Geschäftsführer
Gerd Tschorn.
Dr. Bernhard Thülig, Leitender Regierungsmedizinaldirektor und Chef des
Dezernates 24 (Gesundheit) bei der
Bezirksregierung Münster, hatte sich
zusammen mit seiner Mitarbeiterin Renate Egbert für die Genehmigung des
Antrags eingesetzt: „Der Bezirksregierung Münster liegt die frührehabilitative
Krankenhausversorgung schwer schädelhirnverletzter bzw. -geschädigter Kinder
sehr am Herzen. Gerade bei Kindern
muss angesichts der vor ihnen liegenden
langen Lebensjahre jede Anstrengung
unternommen werden, Funktionsstörungen des Zentralen Nervensystems bzw.
daraus resultierende Behinderungen
durch frühzeitiges Gegensteuern zu verhindern oder zu minimieren. Ich bin fest
davon überzeugt, dass die neue Krankenhausstruktur im Clemenshospital die Versorgung schwer schädel-hirnverletzter
bzw. -geschädigter Kinder in der Stadt
Münster und weit darüber hinaus nochmals deutlich verbessern wird.“
Noch in diesem Jahr wird man mit den
baulichen Veränderungen beginnen,
auch neues, speziell für den Umgang mit
behinderten Kindern ausgebildetes Personal, wird momentan gesucht. Sonja Treß
Ü B E R B L I C K
Zimmerbrand auf der Kinderstation:
Mitarbeiter handeln vorbildlich!
lanzbereich gebracht und dort mit Informationen und Frühstück versorgt“, sagte
Dr. Georg Hülskamp, Chefarzt der Klinik
für Kinder- und Jugendmedizin.
Das Brandzimmer auf der Station E2.
E
inen aufregenden Morgen erlebten
die 22 Patienten der Schulkinderstation des Clemenshospitals am 27.
Januar: Auf einem Zimmer hatte eine zu
heiß gewordene Lampe eine Gardine entzündet, diese stand in kürzester Zeit in
Flammen und das Zimmer war voller
Rauch. Der jugendliche Patient war zu
dem Zeitpunkt schon wach, verließ schnell
den Raum und informierte das Pflegepersonal. Um 7.11 Uhr ging dann der Alarm
bei der Feuerwehr ein, doch als die eintraf,
war schon alles vorbei. „Einer unserer Kinderärzte hatte das Feuer selbst gelöscht.
Auch die Reaktionen der Krankenschwestern waren vorbildlich – alle Kinder und
Eltern wurden umgehend in den Ambu-
Und bei den Kindern war die Aufregung
spätestens beim Anblick der Pizza und
der Geschenke dann auch schnell wieder
vergessen!
Sonja Treß
Alles verlief sehr routiniert und friedlich,
was nicht zuletzt auch an den Brandschutzübungen liegt, die das Clemenshospital regelmäßig verpflichtend für alle
Mitarbeiter organisiert. Verletzt wurde
niemand und die Kinder fanden die Situation eher aufregend als beängstigend.
Schon gegen 10 Uhr konnten alle Zimmer
wieder bezogen werden und von dem
Zwischenfall war nur noch hinter der verschlossenen Tür des Brandzimmers etwas
zu sehen.
Als kleine Entschädigung bekamen alle
Kinder der Station zur Mittagszeit Pizza,
eine Tapferkeitsurkunde und einen Einkaufsgutschein überreicht. „Wir sind
froh, dass alles so gut abgelaufen ist und
dass auch die Eltern so schnell reagiert
haben und ruhig geblieben sind. Gemeinsam haben wir die Situation sehr gut in
den Griff bekommen“, resümiert die
stellvertrende Stationsleiterin Simone
Herder.
Der kleine Adrian freut sich über seine
Tapferkeitsurkunde und den Gutschein,
die er von Simone Herder überreicht
bekommt.
Gerinnungsstörungen beheben
für mehr Sicherheit von Schwangeren
D
as Münsteraner Symposium
„Schwangerschaft und Gerinnung“ vermittelte am 25. Februar
im Clemenshospital eine praktische Hilfestellung für die tägliche Arbeit im
Umgang mit Gerinnungsstörungen bei
Schwangeren. 140 Experten aus NRW
und angrenzenden Bundesländern waren
auf Einladung der Klinik für Gynäkologie
und Geburtshilfe und der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
des Clemenshospitals angereist, um sich
über neue Entwicklungen und Kenntnisse
auf diesem Gebiet auszutauschen.
„Eine Geburt in Zentralafrika ist extrem
gefährlich: So sterben beispielsweise im
afrikanischen Sierra Leone 2000 Frauen
auf 100.000 Geburten an den Folgen
von Blutungsstörungen oder Infektionen
unter der Geburt, in Deutschland liegt
diese Rate bei ,nur’ 5 auf 100.000
Geburten“, betonte Oberarzt Dr. Albert
Neff (Geburtshilfe). „Es kann nur das
erklärte Ziel der Geburtshelfer und
beteiligter Fachdisziplinen sein, diese
Zahlen weiter zu senken“, so Neff weiter.
Durch hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft verschiebt sich
die Blutgerinnung in Richtung einer
etwas stärkeren Gerinnung. Diese
Umstellung führt dazu, dass Schwangere
Venenerkrankungen wie Krampfadern,
Hämorrhoiden und in seltenen Fällen
Thrombosen ausbilden können. Aber
auch der umgekehrte Fall ist denkbar:
Selten entwickeln Schwangere eine mangelhafte Blutgerinnung, die mitunter
auch lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann. „Profunde Kenntnisse aller an
der Behebung von Gerinnungsstörungen
EINBLICK(E) | 19
Ü B E R B L I C K
beteiligten Disziplinen sind eine wesentliche Voraussetzung für den glücklichen
Ausgang einer jeden Schwangerschaft“,
fasste Prof. Dr. Ralf Scherer, Chefarzt der
Klinik für Anästhesiologie und operative
Intensivmedizin des Clemenshospitals
zusammen.
Für die Fortbildung hatten die Organisatoren Referenten aus Köln, Heidelberg
und Münster mit ins Boot geholt und
konnten den Teilnehmern somit umfassende Informationen aus allen wichtigen
Fachbereichen geben. Die Veranstaltung
war ein großer Erfolg.
Sonja Treß
Dr. Albert Neff (l.) und Prof. Ralf Scherer
organisierten die Fortbildung.
Kurzzeitpflege erstrahlt in neuem Glanz
D
er Zeitpunkt war günstig: Aufgrund von Umbaumaßnahmen
eine Etage über der Kurzzeitpflege des Clemenshospitals, mussten Bewohner und Mitarbeiter kurzfristig umziehen – und so wurde die Gelegenheit
genutzt, die eigenen Räumlichkeiten
gleich auch zu renovieren. Entstanden ist
eine noch freundlichere, seniorengerechte Einrichtung, die mit vielen, liebevollen
Details für ein wohnlich-behagliches
Umfeld sorgt. „Wir haben uns entschieden, die Flure Gelb zu streichen und die
weißen Fliesen im Badezimmer mit bunten Motiven zu bekleben. So ist die
Atmosphäre wärmer und erinnert nicht
an ein Krankenhaus“, erzählt Marita Philipp, Leiterin der Kurzzeitpflege. „Außerdem helfen farbige Toilettendeckel, dass
auch sehbehinderte Bewohner das stille
Örtchen gleich erkennen.“
Historische Bilder und Gemälde mit
Naturmotiven, ein neues Aquarium, ein
Kohleofen aus alten Zeiten, bestickte Kissen und bemalte Teller geben den
Bewohnern ein Heimatgefühl. Zur besse-
ren Orientierung befinden sich zudem in
jedem Zimmer eine große Uhr und ein
bunter Kalender. Um möglichst viel Platz
für Bücher, Spiele sowie Gebrauchs- und
Dekorationsgegenstände zu haben, wurden in den Aufenthaltsräumen und Sitzecken noch mehr Regale angebracht und
ein zusätzliches Schränkchen aufgestellt.
Nun wartet Philipp noch auf das Sonnensegel für die Terrasse, „damit die Bewohner auch bei heißem Wetter draußen sitzen können.“
Sonja Treß
In der Ofenecke
haben es sich
Marita Philipp,
Pfarrer Thomas
Groll und die
Ehrenamtliche
Frauke Konietzny
(v. l.) gemütlich
gemacht.
20 | EINBLICK(E)
Ü B E R B L I C K
Darmzentrums-Zertifizierung
ist nur ein Etappen-Ziel
In diesem Zusammenhang hat sich wieder
einmal gezeigt, wie wertvoll die Zertifizierung der Seelsorge ist, die sich problemlos
in die Zentrumswelt integrieren ließ.
Nicht aus der Zertifizierung bekannte
„Regularien“, „Ziele“ oder „Dokumente“ stehen im Mittelpunkt, sondern eine
konsequente Patientenorientierung. Und
immer wieder die entscheidende Frage:
Wodurch soll sich ein Darmzentrum von
einem „normalen“ Krankenhaus unterscheiden? Eine Antwort liegt in dem Herzen des Zentrums: der Tumorkonferenz,
an der alle teilnehmen können, die Kernleister teilnehmen müssen; so entsteht
eine ganzheitliche Sicht der Betreuung
und der Therapie.
D
er Aufbau eines Darmzentrums ist
eine ebenso schöne wie herausfordernde Aufgabe. Nicht nur für
das Clemenshospital war der Prozess
Neuland, es gab kein Modell in der Region, auf das man sich stützen konnte;
zudem ist die Zusammenarbeit mit einer
gastroenterologischen Gemeinschaftspraxis als tragende Säule in dieser Form
bundesweit neu.
Vor zwei Jahren begannen die ersten
Überlegungen mit der Idee von Prof. Dr.
Udo Sulkowski und Prof. Dr. Ernst-Christoph Förster, die medizinische Kompetenz zu bündeln und den Patienten eine
Behandlung aus einem „Guss“ zukommen zu lassen; diese Idee wurde auch
getragen durch den Wunsch des Qualitätsmanagements, die Früchte der ISOZertifizierung so zu ernten und in einem
zertifizierten Zentrum den Patienten
neue, optimierte Strukturen zu bieten
sowie letztendlich dem Ziel der Betriebsleitung, das Clemenshospital als Haus mit
Zentrums-Kompetenz mit einem Wettbewerbsvorteil zu entwickeln und langfristig zu etablieren.
Nicht alle, die am Start dabei waren,
konnten und wollten den Weg zur Zertifizierung mitgehen; andere haben sich
dafür erfreulicherweise auf dem Weg
angeschlossen. So bildet das Darmzentrum heute ein umfangreiches Netz, dessen Mittelpunkt die diagnostizierenden
und therapierenden Fächer, im Sprachgebrauch des Zentrums „Kernleister“, sind:
Gastroenterologie, Chirurgie, Radiologie
mit Strahlentherapie und Pathologie. Alle
Fächer sind auch im Clemenshospital
beheimatet – wenngleich der Schwerpunkt der Gastroenterologie in der
Gemeinschaftspraxis Prof. Förster und
Kollegen liegt.
Das Wesen – den übergeordneten Zweck –
des Zentrums bilden nicht nur die Kernleister, sondern es ist vielmehr und gerade
die ganzheitliche Betreuung der Patienten zusammen mit der Physiotherapie,
dem Labor, der Hygiene, dem Sozialdienst, dem Gesundheitshaus, der Stomaversorgung, der Psychoonkologie, der
Schmerztherapie, der Palliativtherapie,
der genetischen Beratung und dem Hospiz.
Patientenorientierung bedeutet auch, dass
das Management der Dokumente nicht
überhand nehmen soll und darf. Dazu wird
das Dokumentenmanagement „papierfrei“ über den AKD-QM-Manager geregelt, eine Erleichterung für alle Beteiligten.
Im Februar hat sich das Darmzentrum der
Zertifizierung gestellt: Zwei Auditoren
von OnkoZert, einer Tochtergesellschaft
der Deutschen Krebsgesellschaft, haben
das Zentrum geprüft und – ohne Abweichung – für gut befunden.
Damit ist ein Etappen-Ziel erreicht, aber
ein Zentrum lebt nicht durch die Zertifizierung – dies ist ein notwendiger formaler
Akt, eine Art „Stempel“, der immer wieder verdient werden muss. Ein Zentrum
lebt gerade vom Willen aller Beteiligten,
den Patienten die bestmögliche und ganzheitliche Betreuung zukommen zu lassen
– und vor allem von dessen Umsetzung!
Prof. Dr. Uwe Haverkamp, Oberarzt der Strahlentherapie
Prof. Dr. Udo Sulkowski, Chefarzt Klinik für Allgemein-,
Viszeral- und Gefäßchirurgie und Darmzentrums-Vorsitzender
EINBLICK(E) | 21
Ü B E R B L I C K
Raphaelsklinik
Neues OP-Verfahren bringt
Hoffnung für viele Betroffene
E
rkrankungen im Enddarmbereich
sind für die meisten Menschen ein
Tabu-Thema. In vielen Fällen ziehen
sich die Betroffenen sogar nach und nach
aus dem öffentlichen Leben zurück.
Dabei kann das Skalpell des geschulten
Chirurgen bei zahlreichen Beschwerden
für Heilung sorgen. Die Abteilung für
Koloproktologie der Raphaelsklinik gilt als
eines der führenden Zentren Deutschlands auf dem Gebiet der Enddarmchirurgie.
Die chronische Stuhlentleerungsstörung
stellt eine häufige Erkrankung mit vielfältigen Ursachen dar. Meist liegen komplexe Störungen der Beckenbodenfunktion
sowie anatomische und strukturelle Veränderungen der Beckenorgane vor, die
zunächst durch spezielle Untersuchungen
durch den erfahrenen Mediziner erkannt
werden müssen. Betroffen sind überwiegend Frauen in der zweiten Lebenshälfte.
Dank innovativer Methoden hat sich die
operative Therapie chronischer Stuhlentleerungsstörungen in den letzten Jahren
stark gewandelt. Ziel dieser neuen
Methoden ist die Wiederherstellung der
natürlichen anatomischen Verhältnisse,
was früher meist nur durch größere
Baucheingriffe möglich war. Durch neu
entwickelte Klammernahtgeräte bestehen jetzt schonendere Verfahren, die
durch den After ausgeführt werden können. Seit mehreren Jahren gibt es bereits
das S.T.A.R.R.-Verfahren (Stapled Transanal Rectal Resection), das insbesondere
beim inneren Enddarmschleimhautvorfall
eingesetzt wird. Zunächst konnten auf
diese Weise jedoch nur kleinere Enddarmschleimhautvorfälle entfernt wer-
den. Inzwischen wurde das Verfahren
weiter entwickelt, so dass auch größere
innere und sogar äußere Enddarmvorfälle
mit dem seit 2007 neu zur Verfügung stehenden Contour-Transtar-Gerät operiert
werden können.
Die Vorteile für die Patienten sind vielfältig: Da der operative Eingriff durch die
Bauchdecke entfällt, ist auch keine Vollnarkose notwendig, eine Rückenmarkskanalanästhesie reicht aus. Auch störende Narben entfallen.
Die Operation darf nur von speziell
geschulten Chirurgen ausgeführt werden. Voraussetzung für die Anwendung
ist die Teilnahme an einem Trainingskurs
im European Surgical Institute in Norderstedt bei Hamburg. Dieser Kurs wurde
von Dr. med. Thomas Roßmüller, Oberarzt des Departments für Koloproktologie
der
Raphaelsklinik,
erfolgreich absolviert.
Zur „Endabnahme“
kam der Spezialist Dr.
Roland Scherer vom
Krankenhaus Waldfriede im November vergangenen Jahres aus
Berlin angereist, um
Roßmüller bei den
ersten drei OPs an der
Raphaelsklinik zu assistieren, bevor dieser das
OP-Verfahren zukünftig alleine durchführen
wird. Als „sehr gut“
bezeichnete er die
Arbeit seines Kollegen.
Somit ist die Koloproktologische Abteilung
der Raphaelsklinik im
weiteren Umkreis die
einzige, die dieses
innovative Operationsverfahren
anbieten
kann.
Dr. Dieter Denkers
Department für Koloproktologie
Präsentieren gemeinsam das neue OP-Instrument (v. l.): Dr. Thomas Roßmüller und Dr. Dieter Denkers
von der Raphaelsklinik sowie Dr. Roland Scherer aus Berlin.
22 | EINBLICK(E)
Ü B E R B L I C K
Unter der Moderation von Manfred Erdenberger informierten Experten über das Thema Rückenschmerzen.
Forum: Das Kreuz mit dem Kreuz
R
ückenprobleme sind ein Thema,
das viele von uns betrifft. Aus diesem Grund veranstaltete die Abteilung für Unfall- und Orthopädische Chirurgie der Raphaelsklinik unter der
bewährten Moderation von Manfred
Erdenberger am 15. November 2008 ein
großes Patientenforum mit dem Titel
„Das Kreuz mit dem Kreuz“.
Mehr als 80 Prozent der Menschen aller
Altersklassen leiden zeitweilig oder längerfristig unter Rückenschmerzen, selbst
bei Kindern im Schulalter beträgt der
Anteil bereits 30-40 Prozent. Schmerzen,
Einschränkungen der Mobilität und
Beweglichkeit behindern im Alltag, im
Beruf und in der Freizeit. Die unmittelbaren und mittelbaren Kosten für unser
Gesundheits- und Sozialsystem sind
immens und werden auf jährlich 25-30
Milliarden Euro geschätzt.
In verschiedenen Gesprächsforen führten
kompetente und prominente Experten
das facettenreiche Bild der Ursachen für
Rückenleiden den Zuhörern vor Augen.
Darüber hinaus wurde über Vorbeuge-
Hatten sichtlich Spaß an der Veranstaltung in der Raphaelsklinik (v. l.): Dr. Norbert Tiemann (Westfälische Nachrichten),
Birgit Fischer (BARMER) und der Moderator Manfred Erdenberger.
maßnahmen sowie die Möglichkeiten
moderner Diagnostik und Behandlung
informiert. Neben den klassischen Verfahren wird bewusst auch den alternativen Ansätzen ein breiter Raum gegeben.
Zu Fragen der gesellschaftlichen und sozialpolitischen Folgen standen Experten
wie die ehemalige NRW-Gesundheitsministerin Birgit Fischer oder die Bundestagsabgeordneten Jens Spahn (CDU) und
Daniel Bahr (FDP) Rede und Antwort. Eine
große Gesundheitsmesse lud dazu ein,
sich über alle auf dem Podium diskutierten Fragen konkreter zu informieren.
Zahlreiche Aussteller boten umfängliches
Anschauungsmaterial zu allen Fragen
rund um den Rücken. Für das leibliche
Wohl war selbstverständlich auch gesorgt.
Michael Bührke
EINBLICK(E) | 23
Ü B E R B L I C K
Wie aus Gehstöcken Engel wurden
Die Installation „1000 Engel“ beeindruckte viele Patienten und Besucher.
I
ch bin begeistert von der Idee, sich
künstlerisch mit einem so interessanten
„ aber auch so schwierigen Thema hier
in einem Krankenhaus zu beschäftigen“,
lobte der Bürgermeister der Stadt Münster, Hans Varnhagen, bei der Ausstellungseröffnung am 27. November 2008
die Initiatoren der Raphaelsklinik. Auch
Dr. Gail Kirkpatrick vom Kulturamt war
beeindruckt: „In diesem Kunstwerk wird
auf exemplarische Weise meisterliche
handwerkliche Fähigkeit vereint mit dem
Nicht-Material der Ästhetik.“
24 | EINBLICK(E)
Wie ein prähistorischer Kokon oder ein
überdimensionales Nest wirkte das kugelförmige begehbare Objekt, das sechs
Wochen lang im Foyer der Raphaelsklinik
stand. Das Baumaterial war so ungewöhnlich wie sein Standort, über 1000
hölzerne Gehstöcke wurden miteinander
verknüpft, einige schienen sich von der
Kugel lösen zu wollen und strebten an
dünnen Stahlseilen dem hohen Glasdach
entgegen. Beim Aufbau half die ArbeiterSamariter-Jugend Münster tatkräftig mit.
Die Hand- und Spazierstöcke stammten
aus dem Nachlass Verstorbener, viele trugen noch die Zeichen ihrer ehemaligen
Nutzung und Besitzer, eingeritzte Namen
oder festgenagelte Wanderplaketten
individualisierten die Gehhilfen. „Mir ist
aufgefallen, dass die Menschen sich
nach dem Tod eines Angehörigen von
vielen Dingen trennen, selten jedoch
vom Gehstock“, berichtete der Schöpfer
der Installation, Andreas Rimkus, aus
dem südwestlich von Hannover gelegenen Ort Springe. Einige Münsteraner
kamen während der Dauer der Ausstellung in die Klinik und spendeten weitere
Gehstöcke.
Im Inneren des Objektes stand eine eckige Säule, die eine quadratische Platte und
eine goldene Kugel trug. Während die
Platte unter den Gefrierpunkt abgekühlt
wurde und ständig mit feinem Schnee
bedeckt war, strahlte die Kugel wohlige
Wärme aus. Bei Berührung ertönten leise
Wiegenlieder aus aller Welt. Zu hören
waren 200 gesammelte Tondokumente
von Rimkus und seiner Frau Christine, die
auf eine schwindende Tradition verweisen sollten: Das Singen von Eltern für ihre
Kinder. „Wenn ich meinem Kind ein Lied
vorsinge, hinterlasse ich positive Abdrücke in seiner Seele“, erläuterte der
Künstler und schlug den Bogen zur Kugel
in seinem Objekt, auf deren hochglanzpolierter Oberfläche Fingerabdrücke der
Besucher zurück blieben. Am 9. Januar
fand in der Raphaelsklinik eine Sammelaktion der besonderen Art statt: Wer
mochte, konnte dem Künstler Wiegenlieder vorsingen, die aufgenommen wurden
und auf diese Weise zum dauerhaften
Bestandteil des Kunstwerks wurden.
Während einer „Sammelaktion“ spendeten Münsteranerinnen ihre Wiegenlieder,
die Andreas Rimkus (2. v. r.) aufnahm.
(MZ-Foto: H. Ostendorf)
Ü B E R B L I C K
Obwohl das Objekt in der belebten
Halle des Krankenhauses stand,
herrschte in seinem Inneren eine fast
intime Ruhe, die von der Wärme der
Kugel und den vielsprachigen Wiegenliedern ausging. Verließ man den
Kokon, wurde man mit den Details
der Gehstöcke und der eigenen Vergänglichkeit konfrontiert. Trotz der
schwierigen Problematik im Spannungsbogen zwischen Geburt, Leben
und Tod strahlte die Installation eine
friedliche Zuversicht aus. „Hier im
Inneren des Sanctuariums von Andreas Rimkus wird mein Selbst von der
lyrischen ruhigen Macht der Wiegenlieder beeindruckt. Hier spürt man
den unschuldigen Anfang des Lebens,
hier im Inneren wird Wärme gespendet, Energie erzeugt“, begeisterte sich
Kirkpatrick in ihrer Rede.
Düfte im Einsatz gegen
Krankheiten
Informierten über die Wirkung von Duftölen (v. l.): Elisa Buddenberg (Raphaelsklinik),
die Münchner Aromaexperten Margret Demleitner und Dr. Erwin Häringer sowie
Monika Schmitz (Raphaelsklinik).
Die Arbeiter-Samariter-Jugend Münster half engagiert beim Aufbau der
Skulptur mit.
Eine außerordentliche Bereicherung
des Abends war der virtuose Gesang
der Sopranistin Christine Rimkus zur
Gitarrenbegleitung von Andreas
Hagemann. Vorgetragen wurden Lieder zu Geburt und Tod, die viele der
Besucher des Abends in kürzester Zeit
in ihren Bann zogen.
Die Installation „1000 Engel“ war bis
zum 24. Januar täglich zu sehen und
beeindruckte zahllose Patienten und
Besucher. Ein kurzer Film zur Ausstellung wurde auf dem Internetportal
YouTube bis zum Redaktionsschluss
der Einblick(e) über 550 Mal aufgerufen. Unter dem Stichwort „1000
Engel“ ist der Film dort noch immer
zu sehen.
Als Sponsor der Ausstellung engagierte sich die Dortmunder Harpen AG.
Michael Bührke
I
m Vortragsraum duftete es dezent nach
Vanille und Grapefruit, ein Strauß mit
Wildblumen stand auf dem Tisch, Dutzende winziger Fläschchen, aufgereiht in
einem Holzkasten, trugen exotische
Namen wie Patchouli oder Cajeput. „Düfte
haben eine große Bedeutung für unser
Wohlbefinden“, erläuterte die Aromaexpertin der Raphaelsklinik, Monika Schmitz.
Gemeinsam mit ihrer Kollegin Elisa Buddenberg holte sie am 4. März die Münchner Aromaexperten Margret Demleitner
und Dr. Erwin Häringer nach Münster, um
während einer Fortbildung für Mediziner
und Arzthelferinnen von ihren Erfahrungen mit Raumdüften und Öleinreibungen
bei der Behandlung von Patienten berichten zu lassen.
Als die Heilpraktikerin und Ergotherapeutin
Margret Demleitner 1990 den Einsatz von
Duftölen im Münchner Krankenhaus Neuperlach einführte, stieß sie nicht nur auf
Gegenliebe: „Damals stand man sofort
unter Esoterik-Verdacht, wenn man mit
Düften und Ölen ankam“, berichtete sie
aus ihren Anfangstagen. Erfolgreiche
Wundbehandlungen bei nahezu aussichtslosen Fällen und die Rückmeldungen
begeisterter Patienten zerstreuten die
Bedenken ihrer Kollegen jedoch schnell.
Fast 20 Jahre später ist die Wirkung der
Düfte durch viele wissenschaftliche Studien
belegt, in Frankreich gehört die Aromatherapie zur ärztlichen Ausbildung fest dazu.
Auch der Allgemeinmediziner und ausgewiesene Aromaexperte Dr. Erwin Häringer
ist von der Wirkung der duftenden Öle
überzeugt: „Natürliche Öle ändern von
Ernte zu Ernte immer ein wenig ihre chemische Zusammensetzung. Daher können
sich Bakterien nicht auf diese Wirkstoffe
einstellen und gegen sie unempfindlich
werden wie gegen chemische Antibiotika.“ Das Spektrum der Duftwirkung ist
weit: So hilft zum Beispiel Pfefferminzöl
gegen Kopfschmerzen, Thymian desinfiziert die Luft und Lavendelöl, aufgelöst in
Mandelöl, lindert den Juckreiz. Beim Kauf
sollten allerdings hochwertige Produkte
bevorzugt werden, die zu 100 Prozent
naturrein sind und in ihrer ursprünglichen
chemischen Zusammensetzung vorliegen,
andernfalls bleibt oft die gewünschte Wirkung aus oder es kommt sogar zu allergischen Reaktionen.
Viele der nahezu vollständig weiblichen
Zuhörer hörten den Referenten fasziniert
zu. „Der Funke ist zu den Zuhörern übergesprungen“, freute sich auch die stellvertretende Pflegedirektorin Klaudia
Oehlmann über den Erfolg der Veranstaltung.
Michael Bührke
EINBLICK(E) | 25
Ü B E R B L I C K
Neues Zentrum bündelt Kompetenzen
im Kampf gegen den Darmkrebs
Darmkrebsvorso
Leben
D
Ärzte der Raphaelsklinik und niedergelassene Mediziner bündeln zukünftig ihre
Kompetenzen im Kampf gegen den Darmkrebs.
D
armkrebs gehört zu den häufigsten
Krebserkrankungen
in
Deutschland, rund 70.000 Neuerkrankungen verzeichnen die Mediziner in
jedem Jahr, Tendenz stark steigend. „Fast
90 Prozent der Krebsfälle entstehen aus
ursprünglich harmlosen Polypen“, erläuterte der niedergelassene Internist und
Gastroenterologe Dr. Harald Paulus und
fügte hinzu: „Wenn wir diese Polypen
frühzeitig entdecken und entfernen, entziehen wir dem Krebs die Grundlage“.
Um gemeinsam dem Darmkrebs den
Kampf anzusagen, gründeten Experten
der Raphaelsklinik und einer Reihe unterschiedlich spezialisierter Praxen in Münster das „Darmkrebszentrum Raphaelsklinik Münster“. Neben Medizinern kooperieren in ihm Fachleute aus den Bereichen
Physiotherapie, Psychoonkologie, Medizintechnik, Ernährungsberatung, Humangenetik, Stomatherapie, Palliativmedizin
sowie Selbsthilfegruppen und Hospize.
Dreh- und Angelpunkt des Darmkrebs-
26 | EINBLICK(E)
zentrums ist die Tumorkonferenz, in
der alle neuen Fälle gemeinsam
besprochen werden. „Hier fließt das
Wissen aller Mitglieder zusammen
und mündet in einer Behandlungsempfehlung, die das bestmögliche
Ergebnis für den Betroffenen bringen
soll“, berichtete der Koordinator des
Zentrums, Dr. Frank Fischer, Oberarzt
an der Abteilung für Allgemein- und
Viszeralchirurgie der Raphaelsklinik.
Michael Bührke
ie Wirklichkeit scheint die Fiktion
inzwischen eingeholt zu haben:
Kleine U-Boote reisen durch den
menschlichen Körper und liefern Bilder
aus seinem Inneren. Was Dr. Frank Holtkamp-Endemann vom „Darmkrebszentrum Raphaelsklinik Münster“ den Zuhörern der Infoveranstaltung „Münster
gegen den Darmkrebs“ am 14. März als
eine der neuesten Methoden zur Darmuntersuchung präsentierte, hat Größe
und Aussehen einer Pille und reist mit
zwei Kameras an Bord auf der Suche
nach krankhaften Schleimhautveränderungen durch den menschlichen Verdauungstrakt. Anders als sein Vorbild aus
dem Science Fiction ist das Gerät allerdings unbemannt, so können verdächtige
Bereiche weder untersucht noch behandelt werden. Gemeinsam mit seinen Kollegen vom Darmkrebszentrum ist Holtkamp-Endemann daher davon überzeugt, dass die Darmspiegelung bei der
Suche nach Tumoren oder Polypen im
Darm noch immer die beste Methode ist.
Gerade das Auffinden der Polypen ist von
großer Bedeutung. Aus den zunächst
harmlosen Wucherungen können im Verlauf von rund zehn Jahren Krebsgeschwüre werden. Werden sie also frühzeitig beseitigt, ist die Krebsgefahr
gebannt.
Ü B E R B L I C K
orge rettet
Ist der Darmkrebs bereits ausgebrochen,
gibt es inzwischen Operationsmethoden,
die bei frühzeitiger Entdeckung des
Tumors eine vollständige Heilung bringen
können, wie der Chefarzt der Raphaelsklinik, Prof. Dr. Dr. Matthias Hoffmann,
den Zuhörern im Foyer der Raphaelsklinik
erläuterte.
Dass auch die Ernährung eine große
Bedeutung bei der Entstehung des Darmkrebses hat, belegte die Ernährungsexpertin Beate Goerdeler anhand unterschiedlicher Studien. Denen zufolge sollte
rotes, gepökeltes und geräuchertes
Fleisch ebenso wie tierisches Fett zurückhaltend verzehrt werden. Günstig hingegen sind Obst und Gemüse, deren Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe die
Zellen schützen. Eine ballaststoffreiche
Ernährung durch Getreideprodukte
beschleunigt die Verdauung, wodurch
schädigende Bestandteile der Nahrung
kürzer mit der Darmschleimhaut in Kontakt kommen.
In einem Punkt sind sich die Experten
einig: die schärfste Waffe gegen den
Darmkrebs ist die Vorsorge. Wer das
Angebot der Krankenkassen, ab 55 regelmäßig alle zehn Jahre eine Darmspiegelung durchführen zu lassen, annimmt,
senkt das Risiko einer Krebserkrankung
erheblich.
Michael Bührke
Experten des „Darmkrebszentrums
Raphaelsklinik Münster“ informierten
über die Darmkrebsvorsorge.
Neue Operationstechnik
bei Vergrößerung der Prostata
Dr. Evangelos Saliveros und Dr. Eckart Gronau (v. l.) präsentieren die neue Plasmaelektrode.
E
igentlich klingt es nicht unbedingt nach einem schonenden
Operationsverfahren, das die
münsterschen Urologen Dr. Gebhard
Cohausz, Dr. Faramarz Palizban, Dr.
Walter Otto und Dr. Eckart Gronau am
20. Mai vorstellten: „Bei der bipolaren
Vaporisation wird das erkrankte
Gewebe mit Kochsalzlösung gespült
und dann mit einer Plasmaelektrode
verdampft.“ Dennoch ist das Verfahren nahezu unblutig und lässt das
Gewebe schneller verheilen als bei
den bisher üblichen Eingriffen.
Genutzt wird diese Technik, die erst
seit einem Jahr in Deutschland auf
dem Markt ist, bei gutartigen Vergrößerungen der Prostata. Die urologische Belegabteilung der Raphaelsklinik ist bundesweit eine der ersten, die
dieses Verfahren anwendet. Durch die
Harnröhre, also ohne den Einsatz des
Skalpells, wird die dünne Elektrode an
den Operationsort geschoben. An der
Spitze entsteht durch Stromfluss ein
„Dampfpolster“, das über die Oberfläche der vergrößerten Prostata gleitet und schichtweise Material abträgt,
bis die Drüse ihre normale Größe von der
einer Kastanie wiedererlangt hat. „Das
Verfahren eignet sich besonders gut bei
Patienten, die gerinnungshemmende
Mittel wie Marcumar oder Aspirin nehmen müssen“, erläutern die Experten die
Vorzüge des Verfahrens. Selbst bei Menschen mit Hämophilie (Bluterkrankheit)
kann auf diese Weise schonend operiert
werden.
Über 1250 operative Eingriffe nahmen
die Urologen an der Raphaelsklinik im
vergangenen Jahr vor, inzwischen musste
die Zahl der Belegbetten von 21 auf 25
erhöht werden, um alle Patienten unterbringen zu können. Seit kurzem erweitert
außerdem Dr. Evangelos Saliveros als weiterer Urologe das Team. Vor und nach der
OP kümmert sich auf Wunsch die Ärztin
Dr. Chandra Otto, die sich auf Akupunktur und chinesische Medizin spezialisiert
hat, um die Patienten. „Viele Nebenwirkungen der Operation oder der Medikamente können mit Hilfe der Akupunktur
deutlich reduziert werden“, berichtet die
Expertin aus dem klinischen Alltag.
Michael Bührke
EINBLICK(E) | 27
Ü B E R B L I C K
St. Walburga-Krankenhaus
Neues Haus Lioba
wurde seiner Bestimmung übergeben
M
it einer kleinen Feierstunde und
der Einsegnung im Dezember
2008 wurde das Haus Lioba am
St. Walburga-Krankenhaus seiner neuen
Bestimmung übergeben.
Damit wurde ein umfangreicher Prozess
der Umstrukturierung abgeschlossen, an
dem mehrere Abteilungen beteiligt
waren. So musste zunächst für den Krankenhausfunk und das Patientenarchiv eine
„neue Bleibe“ gesucht werden. Schon mit
diesem Schritt waren einige Umbaumaßnahmen und ein hoher Arbeitsaufwand
verbunden. Erst danach konnte das
Gebäude saniert und so ausgebaut werden, dass die technische Abteilung, die
EDV Abteilung und der Einkauf in funktionellen und doch ansprechenden Räumlichkeiten arbeiten können.
Exaktere Diagn
Röntgenstrahle
In seiner Ansprache stellte der Seelsorger
des Krankenhauses, Pater Johannes Sauerwald, die Wünsche der Mitarbeiter in
den Vordergrund, die diese mit der Arbeit
in dem neuen Gebäude verbinden. Kreativität, innere Zufriedenheit, gute Zusammenarbeit und ein gutes Miteinander,
waren die zentralen Wünsche.
Diesen Wünschen schloss sich auch der
Geschäftsführer des St. Walburga-Krankenhauses, Helmut Krampe, an.
In seinem Grußwort dankte Helmut
Krampe auch dem Architekten Jan-Bernd
Brinkschulte, der technischen Abteilung
und der Küche für die Bewirtung bei dem
Empfang.
Das neue MRT bringt Vorteile für viele Abteilungen.
D
as St. Walburga-Krankenhaus
hat mit einem neuen Hochleistungsgerät der Magnetresonanztomographie (MRT) die Möglichkeiten der Diagnostik erweitert. Der
neue MRT-Scanner, der seit Januar
2009 im Einsatz ist, verfügt über ein
Magnetfeld, das bis zu 5.000 mal
stärker als das Magnetfeld der Erde
ist. Mit dem extrem leistungsfähigen
MRT-System können die Ärzte des St.
Walburga-Krankenhauses über eine
nicht-invasive Untersuchungsmethode, die ohne belastende Röntgenstrahlen auskommt, zu einer exakteren Diagnose gelangen.
Die Feierstunde und die Einsegnung im zentralen Gang des renovierten Gebäudes.
28 | EINBLICK(E)
Das neue System ermöglicht es den
Ärzten, selbst kleinste Veränderungen
im Körper zu erkennen. Dies gilt vor
allem für die Darstellung des Gefäßsystems, für alle Gelenke sowie für das
Gehirn, die Bauchorgane und andere
Weichteile. Bereits ab einer Größe von
zwei Millimetern Durchmesser sind
Tumore erkennbar und andere sehr
kleine Veränderungen im Körper wer-
Ü B E R B L I C K
nose ohne belastende
en dank neuem MRT
Kardiologe jetzt ohne Strahlenbelastung eine diagnostische Vorauswahl
treffen und den Katheter ganz gezielt
nur dann einsetzen, wenn er bei der
MRT-Untersuchung bereits Hinweise
auf eine Verengung in den Herzkranzgefäßen gefunden hat.
Seit Januar 2009 ist ein MRT-zugelassenes Herzschrittmachersystem verfügbar, so dass Patienten mit diesem
neuen System in der MRT untersucht
werden können. Die alten implantierten Schrittmachersysteme sind jedoch
weiterhin nicht für eine MR-Untersuchung geeignet.
den für die Ärzte erstmals sichtbar. Auch
Gefäßveränderungen lassen sich ohne
Röntgenstrahlung und ohne invasiven
Katheter oft auch ohne Kontrastmittel
entdecken. Somit wird eine verbesserte
Diagnostik im Bereich der Gefäße des
Gehirns sowie der Gefäße im Brustkorb
und der Bauchorgane erreicht. Mit dem
neuen MRT-Scanner können die Ärzte
außerdem klarer zwischen einem Tumor,
einem Abszess oder degenerativen Prozessen unterscheiden.
Der neue MRT-Scanner verfügt über das
weltweit erste voll digitale Datenerfassungssystem, das die empfangenen
Signale ohne analoge Zwischenschritte
direkt verarbeitet. Das System bietet eine
bessere Bildqualität und ermöglicht auch
Echtzeit-Aufnahmen bei schnellen Bewegungen, zum Beispiel vom Herzen. Mit
dem MRT-System wird zukünftig auch
eine Beurteilung der Herzkranzgefäße
möglich sein. Bisher sind diese Gefäße
nur mit einer Katheteruntersuchung oder
mittels Computertomographie (CT) sichtbar. Durch den Einsatz der MRT kann ein
Die Ärzte des St. Walburga-Krankenhauses wollen zukünftig neben der
Darmspiegelung die Magnetresonanztomographie im Rahmen der Darmkrebsvorsorge einsetzen und den
Dickdarm mit Hilfe dieser virtuellen
Koloskopie nach möglichen Tumoren
absuchen. Die Kernspintomographie
bietet für die Diagnosefindung Vorteile, da sowohl die gesamte Darmwand
als auch die anderen Organe im
Bauchraum beurteilt werden können.
Manche Brustkrebsarten sind weder
tastbar, noch in der Mammographie
und im Ultraschall sichtbar. Hier führt
die Kernspintomographie ohne Strahlenbelastung zu zusätzlichen diagnostischen und therapierelevanten Aussagen. Damit besitzt das St. Walburga-Krankenhaus – wie ein zertifiziertes Brustzentrum – auch alle relevanten Verfahren zur Mammadiagnostik.
Patientenforum
„Darmkrebs“ kam
gut an
D
as erste Forum für Patienten und
Besucher am St. Walburga-Krankenhaus Meschede im Jahr 2009
war ein voller Erfolg. Über 60 Gäste informierten sich am Abend des 25. März im
Foyer der Klinik über die Früherkennung
und die Behandlungsmethoden durch
Koloskopie bei Darmkrebs. Im Anschluss
an dieses Referat von Oberarzt Dr. Peter
Maß, führte der Chefarzt der Koloproktologie, Dr. Ulrich Aumann, durch die operativen Methoden der Darmentfernung,
wobei die Methode der Laparoskopie
und der Anlage eines künstlichen Darmausganges erwähnt wurden. In der
Auf großes Interesse der Besucher stießen die Erläuterungen des Fachpersonals
über die verschiedenen endoskopischen
Möglichkeiten zu Diagnose und Therapie.
anschließenden Diskussion konnten nicht
nur Fragen an Dozenten und pflegerisches Fachpersonal wie dem Stomatherapeuten gestellt werden, sondern die
Besucher hatten die Möglichkeit, sich die
Untersuchungseinheit der Endoskopie
direkt anzuschauen.
Peter Schauerte
Qualitätsmanagementleiter
„Das neue Gerät bringt uns Vorteile in
vielen medizinischen Bereichen und ist
somit ein großer Gewinn für unsere
Patienten“, freuen sich die Geschäftsführer Helmut Krampe und Walter
Kuhlmeyer.
Sonja Treß
EINBLICK(E) | 29
Ü B E R B L I C K
Überwältigendes Interesse beim
Patientenforum „Rund um das Knie“
D
ie überwältigende Zahl von 200
Besuchern und Patienten folgte
am 22. April im St. WalburgaKrankenhaus den Ausführungen von drei
Referenten zum Thema „Rund um das
Knie“.
Zunächst wurde durch den Chefarzt der
Abteilung für Unfallchirurgie, Dr. Detlef
Drüppel, eine Reise ins Innere des Kniegelenkes vollzogen. Dabei wurden besonders die Strukturen den Besuchern vorgestellt, die im Rahmen einer Arthrose
immer wieder zu Problemen führen. Die
verschiedenen Krankheitsbilder und die
daraus folgenden Symptome wurden vorgestellt und die Behandlungsarten mit
Bildern den Gästen erklärt. So konnte
sich jeder Besucher wirklich „bildlich“
vorstellen, was z. B. bei einer Kniespiegelung alles gemacht wird, welche Nachbehandlungen anstehen und vieles mehr.
Der Schwerpunkt, auch in der nachfolgenden Diskussionsrunde, lag auf den
verschiedenen Arten des künstlichen
Kniegelenkes, wie beispielsweise der
Schlittenprothese oder aber der Vollprothese, die mit Hilfe eines computergestützten Navigationssystems eingebaut
wird.
Anschließend wurde durch die Physiotherapeutin Sandra Köster die Nachbehandlung bei Kniegelenksoperationen vorgestellt. Mit einfachen, in Broschüren der
Die Vorträge stießen auf ein überwältigendes Interesse und…
im Anschluss gab es die Möglichkeit zu
individuellen Fragen.
Klinik beschriebenen Übungen, bis hin
zum Geräteeinsatz um den Aufbau der
Muskeln zu stärken, wurde den Gästen
das Leistungsspektrum einer Physiotherapie vorgestellt.
die Wiederaufbereitung und Rückgabe
von bei der Operation verlorenem eigenem Blut wurde vorgestellt.
In der anschließenden großen Diskussionsrunde wurden viele Fragen der Besucher
und Gäste beantwortet. Nach den Vorträgen standen alle Referenten, beide Oberärzte der Unfallchirurgie/Orthopädie sowie
das gesamte Team der Physiotherapie für
gezielte Fragen bereit. Von diesem Angebot wurde reichhaltig Gebrauch gemacht.
Aufgrund der enormen Teilnahme von
200 Gästen wurde durch die Veranstalter
kurzfristig beschlossen, im Spätsommer
dieses Thema nochmals in einem weiteren Forum aufzugreifen.
Die Patientenforen werden in regelmäßigen Abständen im Walburga-Krankenhaus zu den verschiedensten medizinischen Themen angeboten.
Peter Schauerte
Da gerade operative Eingriffe am Kniegelenk mit Schmerzen verbunden sind, referierte anschließend Dr. Volker Vogt über
die modernen Narkoseverfahren. Diese
erstrecken sich von der bekannten Vollnarkose, der Rückenmarksnarkose bis hin
zur Betäubung einzelner Nervenstränge.
Gerade die Schmerztherapie nach einer
Operation wurde eingehend erklärt. In
einem der vorgestellten Verfahren kann
sich der Patient selber, mit Hilfe einer
so genannten Medikamentenpumpe
Schmerzmittel je nach Bedarf geben und
somit seine Schmerzen selber beheben.
Auch das Thema Eigenblutspende und
Das Amt wurde bisher kommissarisch von
Elke Pieper ausgeführt, die sich auch wieder für das Amt der Stellvertreterin zur
Verfügung stellte.
Da nur 15 Mitarbeiter wahlberechtigt
waren, fand die Wahl in einem vereinfachten Wahlverfahren in einer Wahlversammlung statt. An der Wahl haben sich neun
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beteiligt.
Es wurde einstimmig Martin Hüffmeyer
gewählt. Seine Stellvertreterin ist Elke Pieper.
Wir gratulieren ganz herzlich zur Wahl
und wünschen viel Erfolg im neuen Amt.
Wahl der Vertrauensperson
für Kollegen mit Behinderungen
A
m 29. April wurden erstmals im
St.Walburga-Krankenhaus Vertrauenspersonen für Kollegen mit
Behinderungen gewählt. Ihre Aufgaben
bestehen in der Beratung und Begleitung
der Schwerbehinderten im Arbeitsleben.
Die gewählten Personen werden als
Ansprechpartner dem Integrationsamt
gemeldet.
30 | EINBLICK(E)
Martin Hüffmeyer.
Qualitätsmanagement-Leitung
Elke Pieper.
Michaela Wippermann, Wahlausschuss
W E I T B L I C K
Spende für „Die
Ärzte für Afrika e.V.“
Raphaelsklinik
er Betrag von 424,17 Euro kam
bei einer Tombola während eines
Patiententages am 15. November
2008 zum Thema „Volkskrankheit Rückenleiden“ in der Raphaelsklinik zusammen
und wurde dem Verein „Die Ärzte für
Afrika“ übergeben. Der Verein engagiert
sich im westafrikanischen Staat Ghana
beim Aufbau der urologischen Versorgung der Bevölkerung. Symbolisch über-
D
PD Dr. Otfried Debus freut sich genauso wie die kleine Patientin Regina
Kerber über die Spende von Marita
Hopp und Hanne Suchanek (r.) vom
Kleidermarkt-Team aus Billerbeck.
nern“, freute sich der Chefarzt. Mit
Gesellschaftsspielen, Büchern, Legosteinen oder Malstiften sollen sich die
Kinder dort ein wenig ablenken und
ihre Krankheit eine zeitlang vergessen
können. Zustande gekommen war der
Kontakt über Suchaneks Tochter, die
als Kinderkrankenschwester im Clemenshospital arbeitet.
Sonja Treß
gab der Initiator des Patiententages, Dr.
Bernhard Egen, gemeinsam mit der OPSchwester Petra Thiemann (l.) die Spendensumme an die beiden Vertreterinnen
des Vereins Elisabeth Loga und Petra
Ueckermeier (r.).
Michael Bührke
Kleiderverkauf für
neue Spielsachen im
Krankenhaus
Clemenshospital
us Alt mach Neu: Dieses Motto
galt beim Kinder-Kleider-Markt in
Billerbeck gleich doppelt. So fanden gebrauchte Kinderkleider einen
neuen Besitzer und der Erlös ging an die
Kinderklinik des Clemenshospitals, damit
neue Spielsachen gekauft werden können.
600 Euro konnte der Chefarzt der Klinik,
PD Dr. Otfried Debus, nun von den beiden
Billerbecker Kleider-Markt-Organisatorinnen Hanne Suchanek und Marita Hopp in
Empfang nehmen. „Davon werden wir
gerne unser Spielzimmer weiter verschö-
Kinder sammeln
für Kinder
Clemenshospital
penden statt Süßigkeiten. Die
Kinder der Nachbarschaft Stikkamp in Legden hatten am Neujahrstag 2009 eine ganz wunderbare
Idee: Sie gingen von Tür zu Tür,
wünschten ein frohes neues Jahr und
S
A
baten gleichzeitig um Spenden für die
Kinderklinik des Clemenshospitals.
150 Euro kamen so zusammen, von
denen nun neue Spielsachen, Malbücher und ähnliches für das Spielzimmer der Kinderklinik gekauft werden
sollen. Chefarzt PD Dr. Otfried Debus
freute sich sehr über die Spende, die
ihm von vier Mitgliedern der Nachbarschaft persönlich überreicht wurde.
Dabei wurde auch gleich ein Blick in
das Spielzimmer geworfen und die
kleine Leonie nahm die Spielgeräte
sofort in Beschlag.
Vom gesamten Krankenhaus an dieser
Stelle ein großes Dankeschön nach
Legden!
Sonja Treß
Fachfortbildung
„Pflege bei MS“
Augustahospital
ie Deutsche Multiple Sklerose
Gesellschaft, Bundesverband
e. V., hat sich die Verbesserung
der Pflegesituation MS-Erkrankter als
Ziel gesetzt. Zur Sicherung und Verbesserung von Pflegequalität und
Pflegesituation wurde ein Fachfortbildungsprogramm entwickelt, dessen
Wirksamkeit für die Verbesserung der
Pflege wissenschaftlich nachgewiesen
ist. Bundesweit werden Fachfortbildungen mit dem Titel „Pflege bei MS“
für Mitarbeiter ambulanter und stationärer Pflegedienste angeboten.
In den Monaten Januar bis März fanden diese Fortbildungen an drei
Wochenenden im Augustahospital
Anholt statt. An der Fortbildung nahmen 17 Mitarbeiter aus der ambulanten und stationären Pflege teil. Die
Teilnehmer kamen aus dem gesamten
Bundesgebiet (z. B. aus Hirschaid bei
Bamberg und Straßberg bei Plauen).
Referenten aus dem ärztlichen, therapeutischen und pflegerischen Bereich
des Augustahospitals sowie des Sozialdienstes erarbeiteten ein umfassendes
Konzept zur Vermittlung spezifischer
Kenntnisse zur Multiplen Sklerose
sowie Besonderheiten in der Pflege
MS-Betroffener in insgesamt 50 Unterrichtseinheiten. Es wurden Theorien
über Ursachen der MS, Krankheitsverläufe und Symptome der Erkrankung
sowie aktuelle kausalorientierte und
symptomatische Therapien erläutert.
D
EINBLICK(E) | 31
W E I T B L I C K
Therapeutische Behandlungsmöglichkeiten und Alltagshilfen sowie Transfer- und
Lagerungstechniken wurden vorgestellt
und praktisch angewandt. Ebenso wurde
über die Prävention von Sekundärschäden
und über psychologische Gesichtspunkte
referiert. Des Weiteren wurde das Entlassungsmanagement im Augustahospital
Anholt vorgestellt.
Mit dieser Fachfortbildung im Augustahospital wurde den Teilnehmern die
Möglichkeit gegeben, ihr Wissen um die
Pflege bei MS zu erweitern, zu vertiefen
und somit eine MS-gerechte Pflege leisten zu können. Pflegeeinrichtungen, von
denen mindestens zwei Mitarbeiter
erfolgreich an dieser Fachfortbildung teilgenommen haben, können eine Auszeichnung als „DMSG-geprüfter Pflegedienst bzw. DMSG-geprüfte Pflegestation“ beantragen.
Die
Mitarbeiterinnen
des
Issel
Pflegedienstes, Christine Kamphausen
und Ilke von Vorst, haben erfolgreich an
der Fachfortbildung teilgenommen. Sie
lobten die interessanten Inhalte und die
Praxisnähe der Fortbildung. Die Beantragung der Auszeichnung „DMSG-geprüfter Pflegedienst“ wurde für den Issel Pflegedienst bereits eingereicht.
Marcel Elias
Stellvertretende Stationsleitung Station 3
Beteiligung am AOK-Modellprojekt
St. Walburga-Krankenhaus
ls erstes Krankenhaus unter 100
Teilnehmern beteiligt sich das
St. Walburga-Krankenhaus am
Modellprojekt der AOK „Überleitung
vom Krankenhaus in die Familienpflege“.
Das Projekt dient der Begleitung und
Kompetenzförderung von pflegenden
Ehepartnern und Angehörigen im Übergang vom Krankenhaus in die poststationäre Versorgung. Die AOK stellt hierfür
die erforderlichen Mittel bereit, und dies
unabhängig von der Kassenzugehörigkeit
der Versicherten. Dieses Modellprogramm soll mit der finanziellen Unterstützung der AOK und der fachlichen Unterstützung der Universität Bielefeld durch
Professor Dr. Katharina Gröning das nötige Know-how bieten.
A
Das besondere Anliegen des Programms
gilt den vielen älteren, multimorbiden,
chronisch und demenziell Kranken, die
nicht ausgegrenzt werden dürfen. Ebenso wenig kann es wünschenswert sein,
dass kürzere Verweildauern im Krankenhaus zu Drehtüreffekten oder einer
Zunahme stationärer Pflege führen.
Vor allem bedürfen die Ehepartner und
Familien der Unterstützung und Förderung beim Übergang vom Krankenhaus
in die häusliche Pflege. Dies soll durch
Initialpflegekurse mit zwölf Stunden
Unterricht an drei Unterrichtstagen am
14. Oktober, 7. und 21.November für
pflegende Angehörige geschehen sowie
durch Pflegetrainings. Pflegetrainings
qualifizieren Angehörige für die Aus-
übung spezifischer Pflegeverrichtungen
individuell direkt am Patientenbett. Denn
die Kompetenzen für die Übernahme der
Pflege sind in den Familien in der Regel
nicht vorab vorhanden, sondern müssen
zunächst erworben werden.
Das St. Walburga Krankenhaus hat durch
die Ausbildung von Melanie Wolff zur
Pflegeberaterin und Casemanagerin die
geeignete Person gefunden, die bei dem
Modellprogramm ihr komplettes Wissen
mit einbringen kann. Melanie Wolff wird
von den beiden Kolleginnen Chantal
Manzke und Carmen Schulz unterstützt.
Petra Niermöller,
Pflegedirektorin
Das Leben mit Brustkrebs bewältigen
und lebenswert gestalten
D
ie Mitteilung „Sie haben Brustkrebs“ trifft eine Patientin an der
verwundbarsten Stelle ihrer Weiblichkeit. Die meist notwendige Brustoperation erschüttert ihr weibliches Selbstverständnis und psycho-soziale Rollensicherheit als Frau. Obwohl 80 Prozent der Operationen inzwischen brusterhaltend
durchgeführt werden können, empfinden
viele diesen Eingriff dennoch als Verlusterfahrung und erhebliche Veränderung des
persönlichen Köperbildes. Um den betroffenen Frauen und ihren Angehörigen Hil-
32 | EINBLICK(E)
fen zum Leben mit Brustkrebs aufzuzeigen, veranstaltete das Brustzentrum Münsterland am 4. Februar einen Patientinnentag in der Bezirksregierung Münster.
Für die Informationsveranstaltung konnten
als Referenten Christine Berge (Psychoonkologin am Clemenshospital), Dr. Susanne
Ditz (Psychoonkologin am Brustzentrum
der Universität Mannheim), und Dr. Gerhard Strittmatter, Psychotherapeut und
Psychoonkologe der Fachklinik Hornheide,
gewonnen werden. Sie berichteten über
Beratungsmöglichkeiten bei sexuellen Problemen, Möglichkeiten der psychoonkologischen Betreuung am Clemenshospital
und über Bewältigungsstrategien. Anschließend standen im Rahmen eines kleinen Imbisses Mitarbeiter des Brustzentrums Münsterland (Clemenshospital,
Fachklinik Hornheide und St. Vincenz Hospital Coesfeld) für Fragen und Einzelgespräche zur Verfügung. Die Veranstaltung
wurden von vielen Frauen und deren Angehörigen besucht, so dass eine Wiederholung des Tages geplant ist.
Sonja Treß
W E I T B L I C K
Elke Dörries:
Träumen mit offenen Augen
Raphaelsklinik
m Donnerstag, 5. Februar, wurde
im Foyer der Raphaelsklinik um
19 Uhr die Ausstellung „Träumen
mit offenen Augen“ von Elke Dörries
eröffnet. Als Gastredner führte der Programmbereichsleiter für Kunst und Kultur
der Volkshochschule Münster, Dr. Bernd
Lüking, in das Werk der Künstlerin ein.
Musikalisch bereicherten Hildegard (Klavier) und Heinrich Dörries (Flöte) den
Abend, kulinarische Highlights lieferte
mal wieder das Team der Klinikküche.
Der Sinn der Bilder von Elke Dörries lässt
sich nicht einfach ablesen. Was wir
sehen, will nicht Abbild des uns Bekannten sein. Viele Bilder entstehen durch
eine Grundtönung, die das Bild insgesamt bestimmt. Doch keineswegs wird
das Bild durch diese Gleichmäßigkeit
ruhig gestellt oder gar leblos gemacht.
Die Lebendigkeit der Pinselführung lässt
den Eindruck von Konzentration und
künstlerischer Selbstvergessenheit entstehen. Elke Dörries hofft, dass der Betrachter sich ausreichend Zeit nimmt, die Bilder
– träumend mit offenen Augen – zu
betrachten. Wie Lüking während seiner
Gastrede ausführte, trägt die Künstlerin
zunächst flächig die Farben auf glatten,
kaschierten Holzplatten auf. Danach
nimmt sie einen zweiten Pinsel, den sie
A
Die Werke von Elke Dörries zeigen eine ungewöhnliche Plastizität.
nach ihren Vorstellungen beschnitten hat,
taucht ihn jedoch nicht in die Farbe sondern erzeugt auf der vorliegenden Farbfläche Muster, Formen und Ornamente.
So entstehen Bilder mit ungewöhnlicher
Tiefe und Plastizität.
Die Künstlerin ist gelernte Metallbildhauerin und Goldschmiedemeisterin,
nahm Malunterricht bei Emil Bert Hartwig, einem Mitglied der renommierten
freien Künstlergemeinschaft „Schanze“
in Münster, und lebte drei Jahrzehnte im
Rheinland, wo sie zahlreiche Gruppenund Einzelausstellungen in Düsseldorf
und Umgebung realisierte. Im Herbst
2000 kehrte sie in das Münsterland
zurück und lebt heute in Havixbeck im
Kreis Coesfeld. Seitdem waren ihre
Werke bei Ausstellungen in Nottuln, Düsseldorf und Billerbeck zu sehen. Elke Dörries ist Mitglied im „Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer e. V.” (GEDOK), dem ältesten und
europaweit größtem Netzwerk für Künstlerinnen.
Die Ausstellung war bis zum 21. März im
Foyer der Raphaelsklinik zu sehen.
Michael Bührke
Hildegard und
Heinrich Dörries
lieferten den virtuosen musikalischen Rahmen.
EINBLICK(E) | 33
W E I T B L I C K
Darmkrebszentrum
und Selbsthilfegruppe
kooperieren
Raphaelsklinik
as „Darmkrebszentrum Raphaelsklinik Münster“ hat im März
einen Kooperationsvertrag mit
der Selbsthilfegruppe „Deutsche ILCO“
unterzeichnet. Bei der „Deutschen ILCO“
handelt es sich um eine Vereinigung für
Menschen mit einem künstlichen Darmausgang, einer künstlichen Harnableitung oder mit Darmkrebs. Deren Leiterin
für den Bereich Münster, Elfriede Korn,
sieht durch die Kooperation Vorteile auf
beiden Seiten: „Durch den engen Austausch kommen wir sehr viel schneller mit
den Betroffenen in Kontakt. Andererseits
ist die Zusammenarbeit mit einer Selbsthilfegruppe eine wichtige Voraussetzung
für die Zertifizierung eines Darmkrebszentrums.“
D
Unter der Aufsicht von Martina Vollmer (M.) und Jannik Pomowski (r.) schnippeln
die Schüler Rohkost für den Salat.
Schulklasse besucht
Klinikküche
Raphaelsklinik
„Wo kommt eigentlich unser Essen her?“
Dieser Frage wollten die Kinder des Offenen Ganztagsbereichs der Aegidii-Ludgeri-Schule in Münster auf den Grund
gehen und besuchten am 20. Februar das
Küchenteam der Raphaelsklinik, das nicht
nur für die Patienten und Mitarbeiter des
Krankenhauses, sondern auch für Schulen, Klöster, Kindergärten und soziale Einrichtungen den Löffel schwingt. So kommen täglich immerhin knapp 800 Mahlzeiten zusammen, die von den Köchen
und weiteren Mitarbeitern der Klinikküche jeden Tag frisch zubereitet werden.
Dass dies trotz aller Technik noch immer
mit viel Handarbeit verbunden ist, konnten die Schüler selbst herausfinden, als
sie mit Küchenmessern ausgestattet
Paprika, Möhren, Kohlrabi und Zucchini
für den Rohkostsalat schnippeln durften.
„Die Kinder waren besonders beein-
34 | EINBLICK(E)
druckt vom Kühlraum und von den
riesigen Dosen im Lager der Küche“,
berichtete die Erzieherin Sigrid Wensing begeistert vom Ausflug in die
Großküche. Auch die Köchin Anne
Ronczkowski freute sich über die
ungewohnte Abwechslung. „Der
Besuch der Schüler hat auch uns viel
Spaß gemacht. Wir konnten so unsere Arbeit mal aus einem anderen
Blickwinkel betrachten.“
Beim abschließenden Essen in der Mitarbeiter-Cafeteria schmeckte der Rohkostsalat aus eigener Produktion den
Kindern gleich doppelt so gut. Der
Wunsch der Kinder, diesen schmackhaften Ausflug zukünftig jede Woche
machen zu dürfen, wird allerdings
wohl unerfüllt bleiben.
Michael Bührke
Freuen sich über die enge Kooperation
zwischen Selbsthilfegruppe und Darmkrebszentrum (v. l.): Prof. Dr. Dr. Matthias
Hoffmann (Raphaelsklinik), Elfriede Korn
(Deutsche ILCO) und Olaf Hagedorn
(Raphaelsklinik).
Auch der Leiter des Zentrums und Chefarzt an der Raphaelsklinik, Prof. Dr. Dr.
Matthias Hoffmann, freut sich über die
enge Kooperation: „In der Selbsthilfegruppe finden sowohl die Patienten als
auch wir kompetente Gesprächspartner,
die selber betroffen sind und daher wissen, wovon sie reden.“ Den Kontakt zwischen der Raphaelsklinik und der Selbsthilfegruppe stellte Olaf Hagedorn her, der
in der Klinik als Stoma- und Wundtherapeut arbeitet und bereits mehrere Vorträge bei den Treffen der „Deutschen ILCO“
gehalten hat.
Michael Bührke
W E I T B L I C K
Beratung und
Information beim
Patientenforum
Lungenkrebs
Clemenshospital
ktuelle Diagnostik und Therapie standen auf dem Programm des Patientenforums
Lungenkrebs
im
münsterschen
Gesundheitshaus. Das Lungenkrebszentrum Münster/Münsterland am
Clemenshospital hatte zusammen mit
der Krebsberatungsstelle am 9. März
dazu eingeladen. Gemeinsam wurde
über neueste Erkenntnisse bei der Diagnose und bei den Therapiemöglichkeiten informiert und die Experten
standen den Besuchern für individuelle Einzelberatungen zur Verfügung.
A
Den Einführungsvortrag aus medizinischer Sicht hielt der Leiter des Lungenkrebszentrums und Chefarzt der
Klinik für Pneumologie des Clemenshospitals, Prof. Dr. Harald Steppling.
Im Anschluss folgte ein Vortrag über
die psychosoziale Beratung und
Begleitung insbesondere für Krebspatienten, aber auch für deren Angehörige.
Danach standen Pneumologen, Thoraxchirurgen sowie Radiologen und
Strahlentherapeuten aus dem Clemenshospital für individuelle Gespräche bereit. Fragen wie „Wie verläuft
die Operation?“, „Welche Nebenwirkungen haben Bestrahlung oder Chemotherapie?“ oder „Wie früh kann
man einen Tumor erkennen?“ wurden
dann von den Besuchern gestellt.
Aber auch der psychologische Aspekt
wurde berücksichtigt. So beantworteten Diplom-Sozial-Pädagoginnen der
Krebsberatungsstelle auch alle Fragen
rund um Themen wie Selbsthilfegruppen, finanzielle Unterstützungen,
Rehabilitation, Kurse zur Entspannung, Angehörigenbetreuung, etc..
Alle Beratungen erfolgen anonym und
vertraulich und das Angebot wurde
gut angenommen.
Sonja Treß
Endoprothetikforum
setzt wieder Maßstäbe
Raphaelsklinik
m 13. und 14. März war es mal
wieder so weit: Die High Society
der Unfallchirurgen und Orthopäden aus Städten wie München, Bremen, Wien, Halle, Hamburg, Bern,
Rostock, Dresden und Frankfurt trafen
sich auf Gut Havichhorst vor den Toren
Münsters zum 6. Endoprothetik Forum.
Der Chefarzt der Abteilung für Unfallund Orthopädische Chirurgie der Raphaelsklinik, Priv.-Doz. Dr. Gunnar Möllenhoff, und der Oberarzt und „EventManager“ Dr. Bernhard Egen, hatten mit
dem Thema „Hüftendoprothetik im
Spannungsfeld zwischen Erfahrung und
Innovation“ wieder einmal alles auf eine
Karte gesetzt.
A
26 bekannte Firmen nahmen die Räumlichkeiten des alten Gutes in Besitz, um
sich mit altbewährten und neuesten Produkten und ihren besten Medizinproduktberatern zu präsentieren.
Ja, und wie brachten sich die Mitarbeiter
der Raphaelsklinik ein, wie engagierten
sie sich?
Wie wir wissen, gehören zu einem gelungenen Event viele fleißige Helfer und
Idealisten und die hat unsere Klinik. Da
ging es um Technik, Computerdarstellungen, Powerpointpräsentationen, die von
Sticks oder mitgebrachten Computern
übertragen werden mussten oder um das
frische Wasserglas am Rednerpult der
Dozenten. Allein das Anmeldeverfahren
Dr. Yvonne Kollrack und Dr. Tim Vogler als Hintergrundarbeiter: Vortragsannahme in
der Computerloge.
Weit über tausend Interessenten meldeten sich an, nur 350 Teilnehmer konnten
eine Zusage erhalten. Sie wussten, dass
dieses Seminar mit Workshop wieder einmal ein Highlight auf dem Sektor der Prothetik sein würde.
Namhafte Referenten der Superlative
waren gut vorbereitet auf ein abwechselungsreiches Programm mit hochkarätigen Vorträgen und Diskussionen.
mit Strichcodeaufklebern erforderte
Ruhe, Aufmerksamkeit und einen klaren
Überblick. Auskünfte über Busverbindungen, das Abrechnungsverfahren, die Vorbereitung für die Abendveranstaltung,
die Organisation des Fahrdienstes usw.,
alles sollte schnell, zügig und mit einem
freundlichen Lächeln abgewickelt werden. Ganz zu schweigen von den monatelangen Vorbereitungen, die Dr. Egen
EINBLICK(E) | 35
W E I T B L I C K
Amerikanischer
Musiker live in der
Kapelle
Clemenshospital
ie Kapelle eines Krankenhauses ist sicherlich ein ungewöhnlicher Auftrittsort für
einen Entertainer. Doch für Ray Pasnen war es ganz selbstverständlich,
sich am 27. März auf die Stufen in der
Kapelle des Clemenshospitals zu setzen und Pop, Rock, Country und R&B
auf seiner Gitarre zum Besten zu
geben.
D
Entspannung nach dem Kongress im Planetarium.
mit einigen Unermüdlichen schon im Vorfeld abgearbeitet hat.
Zu denen gehört zum Beispiel Nina
Wünsch, ehemalige unfallchirurgische
OP-Schwester, die keine Kosten und
Mühen gescheut hat und zum Forum
direkt aus Belgien anreiste. Mit diesem
Engagement für die Unfallchirurgie hält
sie den Kontakt zur Klinik und ihren Kolleginnen aufrecht. Schon aus der Ferne
organisierte sie, übernahm die Abrechnung für das Forum, suchte die passenden Give-aways für die Dozenten aus und
verpackte sie.
Zum sechsten Mal war auch Monika Classen, ebenfalls unfallchirurgische OPSchwester, dabei. Sie beriet die Forumteilnehmer, gab Hinweise und hatte mit vier
weiteren freundlichen Kolleginnen die
Anmeldung gut im Griff. Anja Meyer Holsen, Leiterin der Zentralsterilisation, die
auch im Vorfeld viel mit Dr. Egen plante,
kümmerte sich an diesen Tagen um die
Abrechung der Teilnehmer. Kerstin Auerswald und Petra Thiemann, beide OPFachschwestern, waren dieses Mal für die
Fotografie zuständig, während sie gleichzeitig den Neuheiten in den Vorträgen
lauschen.
Die wissenschaftliche Leitung der Veranstaltung lag in den Händen von Dr. Möllenhoff, Prof. Dr. Reiner Gradinger aus
München und Prof. Dr. Carsten Perka aus
Berlin.
Dr. Egen organisierte und koordinierte
das Forum wieder einmal mit viel persönlichem Einsatz, so wie auch viele andere
unfallchirurgische Events, die direkt in
unserer Raphaelsklinik stattfanden.
Unterstützt wurden die Herren hier nicht
nur von den OP-Schwestern, sondern
auch von den Assistenzärztinnen und
36 | EINBLICK(E)
-ärzten Dr. Yvonne Kollrack, Dr. Martin
Henning, Tim Vogler sowie den Famulantinnen Dana Jenke und Ebru Demirtas,
die diese Gelegenheit nutzten, um einmal
über den Tellerrand der Raphaelsklinik
hinauszuschauen und sich auf dem Sektor Computer und Medien zu engagieren. Nicht zu vergessen diejenigen, die
während dieser Zeit in der Klinik die Stellung hielten, wie der Oberarzt Dr. HansUlrich Harborth, Oberarzt Dr. Jens Clasing
und Dr. Nicolai Klein.
Am Freitag waren alle Helfer von 7 bis 23
Uhr und am Samstag von 8 bis 16 Uhr
aktiv. Mit neuen Eindrücken und neuem
Wissen über Revisionsendoprothetik,
Hüftgelenksverschleiß, knochensparende
Verfahren, Thromboseembolieprophylaxe
in der Endoprothetik, Informationen über
Materialien, Beschichtungen, Navigation,
Defekte und Infekte am Hüftgelenk,
klang der Samstag aus.
Einen Höhepunkt, der für alle Mühen
belohnte, werden alle Beteiligten
bestimmt nicht vergessen: Am Freitagabend ging es nach getaner Arbeit in das
LWL-Naturkundemuseum und Planetarium. Hier bot sich ein Augenblick der Entspannung im All. Gekrönt wurde der
Abend anschließend durch ein italienisches Buffet. So ging es am Samstag wieder wohlgestärkt zum nächsten Vortrag.
Na, Lust bekommen auf Unfallchirurgie?
Dann fangen Sie doch damit an, bei den
unfallchirurgischen Hausveranstaltungen
der innerbetrieblichen Fortbildungen
dabei zu sein, wo Sie schon einige Eindrücke über die neuesten Verfahren der
Endoprothetik bekommen und natürlich
das Flair der unfallchirurgischen Events
kennenlernen.
Petra Thiemann
OP-Fachschwester
Der New Yorker war auf DeutschlandTour und machte gerade in Münster
Station. Ein guter Freund von ihm lag
stationär im Clemenshospital, weshalb er nicht lange überlegte und kurzerhand einen Auftritt ins Krankenhaus verlegte. Doch nicht nur sein
Freund, auch alle anderen Patienten
sowie die Mitarbeiter des Hauses
kamen in den Genuss seiner Musik.
„Das war definitiv eine gelungene
Abwechslung vom Krankenhausalltag
für unsere Patienten“, fand Geschäftsführer Gerd Tschorn.
Ray Pasnen auf den Stufen der
Kapelle. Foto: Frauke Hörsting
Gebürtig kommt Pasnen sogar aus
Deutschland, nämlich aus Kaiserslautern. Sein Vater war dort als Soldat
der US-Armee stationiert. Seine jetzige Heimat New York verlässt er also
nur allzu gerne immer wieder, um
seine Freunde in Deutschland zu besuchen und dabei Konzerte in deren
Heimatstädten zu geben – oder eben
im Krankenhaus…
Sonja Treß
W E I T B L I C K
Posterpreis für
Team der Thoraxchirurgie
Clemenshospital
r. Matthias Altmayer, Dr. Matthias Holzer (Klinik für Thoraxchirurgie des Clemenshospitals) und Wundmanagerin Evelyn Stillings (Chirurgische Ambulanz) wurde
der Posterpreis des „3-Länder-Kon-
D
(v. l.): Dr. Matthias Altmayer, Evelyn
Stillings, Kongresspräsident CA Dr.
Bernd Hartmann (Unfallkrankenhaus
Berlin) und Dr. Matthias Holzer nach
der Preisübergabe.
gresses 2009“ am 27./28. März 2009
in Berlin verliehen. Zusammen mit
weiteren thoraxchirurgischen Fachkliniken des Marienhospitals in Soest
(Dr. Dietrich Stockhausen), Schillerhöhe in Stuttgart-Gerlingen (Dr. Thorsten Walles) und des Hopital Clinico in
Barcelona (Prof. Dr. mult. Paolo Macchiarini) gewannen sie den Posterpreis
des Kongresses mit ihrem Beitrag
„Indikationen zur V.A.C.®-Therapie in
der Thoraxchirurgie: Kosteneffiziente
Behandlungsalternative zur konventionellen Wundtherapie?“. In ihrer
Dankesrede regten die Gewinner eine
Umwidmung des Reisestipendiums
für die weitere, multizentrische klinische Forschung zum Einsatz der
V.A.C.-Therapie in der Thoraxchirurgie
an.
Dr. Matthias Altmayer
Assistenzarzt Klinik für Thoraxchirurgie
Die Schönheiten Liverpools dokumentieren
Raphaelsklinik
„Let it be“ und „All you need is love“,
mit diesen Klassikern der berühmtesten
Söhne Liverpools, der Beatles, empfing
der Pianist Frederik Timme die Gäste zur
Eröffnung der Ausstellung „Liverpool
Collection“ des englischen Fotografen
Mark Dillon im Foyer der Raphaelsklinik.
Eröffnung war am 23. April, dem Tag des
heiligen Georgs, des Nationalheiligen
Englands.
„Die meisten Europäer fahren nach London, wenn sie England besuchen. Dabei
ist Nordengland auch sehr schön“, ärgert
sich Dillon ein wenig. Nach ihrer Blütezeit
als eine der wichtigsten Hafenstädte
Europas und später als Heimat der Beatles, kam in den 70er- und 80er-Jahren
des letzten Jahrhunderts der langsame
Verfall Liverpools. Erst auf dem Weg zur
Kulturhauptstadt Europas 2008 blühte
die Stadt am Mersey wieder auf. „Heute
ist Liverpool eine bunte, vielfältige und
Maureen Dillon (l.), die Mutter des Fotografen, reiste für die Ausstellungseröffnung von Liverpool nach Münster, was
Mark Dillon (Mitte), seine Frau Maren
und Dr. Dr. Axel Vornhecke, den Gastredner und ersten Vorsitzenden der
Deutsch-Britischen Gesellschaft Münsterland, sichtlich freute.
grafieren ist besser und schneller als
Malen“, sagt er schmunzelnd. Immerhin
war dies die Initialzündung für seine
berufliche Karriere. Dillon studierte in
Ein typisches Bild Dillons: Die Küste Portugals in klaren Kontrasten und sparsamen
Farben.
sehr lebendige Kultur- und Dienstleistungsstadt“, berichtet der erste Vorsitzende der Deutsch-Britischen Gesellschaft Münsterland, Dr. Dr. Axel Vornhecke während seiner Eröffnungsrede.
Mit 16 hat Dillon sein erstes Foto aufgenommen, in Schottland, wo er in seiner
Kindheit jeden Sommer bei seinem Onkel
verbrachte. Die Fotos entstanden für die
Ausbildung am College, Zeichnen und
Malen waren ihm zu aufwändig: „Foto-
Liverpool und Southport Fotografie,
nebenbei jobbte er im Beatles-Museum.
Dort lernte er auch seine spätere Frau aus
Deutschland kennen, der er 1999 nach
Düsseldorf folgte. Bis 2006 arbeitete er in
einem Atelier für Nahrungs- und Porträtfotografie, seitdem ist er selbstständiger
Fotograf in Aachen.
„Liverpool wächst und verändert sich laufend, das möchte ich mit meinen Fotos
dokumentieren“, sagte er. Um die Schön-
EINBLICK(E) | 37
W E I T B L I C K
heiten seiner Heimat dem deutschen
Publikum näher zu bringen, zeigte Dillon
bis zum 6. Juni eine Auswahl von 28
Fotos im Foyer der Raphaelsklinik. Kontrastreich, hell und sparsam mit Farben
präsentieren sich seine Fotos, oft steht
das Zusammenwirken von Wasser und
Architektur im Zentrum seiner Arbeiten.
Erweitert wurde die Ausstellung um zahlreiche Reisefotografien. Wegen der
Helfen ist mehr als Pflaster kleben
Raphaelsklinik
enige Meter hinter der großen
Fensterscheibe herrscht geschäftiges Treiben auf der
Großbaustelle Stubengasse, doch dafür
hatten die sieben Jungen und Mädchen
der Richard-von-Weizsäcker-Schule am 7.
Mai keine Augen. Sie redeten und spielten
lieber mit den betagten Bewohnern der
W
Bei der gemeinsamen Vorbereitung der
Projektwoche zusammen mit ihren Lehrerinnen Anja Nienhaus und Katharina
Albers-Wöstmann erkannten die Schüler
schnell, dass Helfen nicht nur Pflaster kleben und Verbände wickeln bedeutet. Sie
wollten älteren oder kranken Menschen
gerne eine Freude bereiten, sie besuchen
Beim Bingo-Spiel kamen sich Bewohner und Schüler rasch näher.
Kurzzeitpflege der Raphaelsklinik, erzählten von ihrer Schule und hörten zu, was
die Senioren zu berichten hatten. Während der „Projektwoche Gesundheit“
erfuhren die Dritt- und Viertklässler bereits
von einem Mitarbeiter des Deutschen
Roten Kreuzes, wie man professionell erste
Hilfe leistet, doch unter dem Begriff Helfen
verstanden die Schüler noch mehr.
Luca, Nikolaj und Marcel lassen sich von
Hildegard Schramm das Spiel Rummikub
erklären.
38 | EINBLICK(E)
und mit ihnen reden. Mit diesem Wunsch
stießen sie bei der Leitung der Kurzzeitpflegeeinrichtung, Martina Stegemann,
auf offene Ohren: „Die Idee, Kinder ins
Gespräch mit unseren Bewohnern zu
bringen, gefiel uns von Anfang an sehr
gut“, sagte sie und fügte hinzu: „Ein solcher Austausch kann beiden Seiten sehr
viel geben.“
So spielten die Schüler mit den Senioren
Bingo und sorgten für gute Laune. Für
ihren Besuch hatten die Kinder extra ein
Lied über das Helfen einstudiert, das sie
den Senioren zur Gitarrenbegleitung vortrugen. Zum Abschied überreichten sie
jedem Bewohner eine Rose. „Ich bin
begeistert von dem Erfolg unserer Aktion“, freute sich Anja Nienhaus. „Vielleicht können wir das über die Projektwoche hinaus zur dauerhaften Kooperation
werden lassen.“
Michael Bührke
außergewöhnlichen Qualität seiner Fotos
zeigte sogar die renommierte ZEIT auf
ihrem Onlineportal eine Bildstrecke zur
Ausstellung in der Raphaelsklinik.
Michael Bührke
Markt der
Möglichkeiten
St. Walburga-Krankenhaus
n der Krankenpflegeschule am St.
Walburga-Krankenhaus fand am
14. Mai der „Markt der Möglichkeiten“ statt.
Die Schüler hatten im Vorfeld gemeinsam mit Heidi Lessig, Lehrerin für Pflegeberufe an der Krankenpflegeschule,
das Projekt geplant sowie den Pflegekongress zur Wundbehandlung in
Arnsberg-Neheim besucht, um sich
dort bei den renommierten Fachfirmen zu informieren und über die
neuesten Techniken auszutauschen.
So gestalteten die Schüler gemeinsam
Stände mit verschiedenen Möglichkeiten der Wundbehandlung und
demonstrierten dem Praxisanleiterkurs 09, den Lehrern und ihren Mitschülern praxisnah alles von Vakuumtherapie über Hydrogele und Alginate
bis hin zur Madentherapie.
I
Die Schülerinnen als Ausstellerinnen
und interessiertes Fachpublikum.
Im Anschluss wurde gemeinsam festgestellt, dass Auszubildende auch
eigenverantwortlich und engagiert
Projekte kreativ gestalten können und
die Herausforderungen des Lernens
gerne und mit Freude annehmen und
aktiv umsetzen.
Eva Mertens,
Gesundheits- und Krankenpflegeschülerin,
Kurs Oktober 07/10
W E I T B L I C K
Praktische Schulung
am innovativen
Patientensimulator
Clemenshospital
in schrilles Piepen erfüllt den Raum,
der Sauerstoffgehalt im Blut des
Patienten sinkt, schnell kommt der
Ambu-Beutel zum Einsatz – was sich
anhört wie ein Szenario im OP, spielt sich
jedoch in einem ganz gewöhnlichen
Besprechungsraum ab, direkt neben der
Cafeteria des Clemenshospitals. Und der
Patient wird nach der OP auch nicht nach
Hause gehen, denn er ist nur eine Puppe.
Genauer gesagt ein hochmoderner
Patientensimulator, mit dem vom 25. bis
30. Mai Mitarbeiter des Hauses und medizinisches Fachpersonal aus ganz NRW in
moderner Beatmung geschult wurden.
E
Die Gelegenheit war einmalig: Nur der
Patientensimulator bietet die Möglichkeit, verschiedene Therapieideen auszuprobieren und direkt die Auswirkungen
zu erkennen. Die Puppe atmet, der Brustkorb hebt und senkt sich, sie kann die
Augen öffnen und schließen, und sämtliche Werte wie Blutdruck, Puls, Sauerstoffgehalt im Blut etc. werden über
einen Monitor wiedergegeben. Es können Grenzfälle ausgetestet und unter-
schiedliche Szenarien durchgespielt werden. So ist es auch möglich, unterschiedliche „Patienten“ am Computer zu hinterlegen. Mal liegt auf dem OP-Tisch also
ein 60-jähriger Lkw-Fahrer, und dann
wieder eine 32 Jahre alte Lehrerin, beide
mit unterschiedlichen Lebensumständen
und Vorbelastungen, die wiederum ganz
unterschiedliche Therapieansätze erforderlich machen. Zusätzlich kann ein
plötzlicher Herzstillstand oder ein Lungenversagen programmiert werden. In
der Praxis bleibt kein Spielraum, um neue
Möglichkeiten auszuprobieren – am
Simulator schon! Dieser Lerneffekt ist
immens.
In der Gruppe wurden zudem aktuelle
Fälle diskutiert und der Dozent Prof. Dr.
Wolfgang Heinrichs von der Uni Mainz
gab einen umfassenden Einblick in den
aktuellen Stand der lungenschonenden
Beatmung.
Musicalnachmittag
in der Kinderambulanz
Clemenshospital
ür Abwechslung im Klinikalltag
sorgten am 3. Juni Schüler der
münsterschen Gesangslehrerin
Ulrike Meyer-Krahmer in der Kinderambulanz des Clemenshospitals. Unter
dem Titel „Probiers mal mit Gemütlichkeit…! sangen die Schüler Songs aus
den Musicals „Das Dschungelbuch“,
„Arielle“, „Tabaluga“, „Cats“ u. a. Alle
kleinen Patienten waren mit ihren
Eltern und Geschwistern eingeladen,
und auch die Ärzte und Pflegekräfte
kamen in den Genuss der Musicalsongs.
Zustande gekommen war der Kontakt
über eine Schülerin von Meyer-Krahmer, die selbst seit langem Patientin
im Clemenshospital ist. Umso aufge-
F
regter war sie natürlich, vor ihr bekannten Ärzten und Krankenschwestern aufzutreten. Doch genauso wie
alle anderen Schüler meisterte sie
ihren Auftritt mit Bravour. Eine gelungene Abwechslung im oftmals tristen
Krankenhausalltag!
Sonja Treß
Die Veranstaltung fand mit Unterstützung der Heinen und Löwenstein GmbH
statt und wurde vom Simulationszentrum
Mainz durchgeführt.
Sonja Treß
EINBLICK(E) | 39
Hobby
Mein
M I T- M E N S C H E N
Hobby Mein Hobby Mein Hobby Mein
In dieser Ausgabe schreibt Christina Struwe aus dem St. Walburga-Krankenhaus für unsere Serie „Mein
Hobby“ über ihre Pferde-Leidenschaft. Wenn Sie auch mit Ihrem Hobby in dieser Rubrik stehen möchten, wenden Sie sich doch an den Einblick(e)-Mitarbeiter in Ihrem Haus oder schreiben an einblicke@misericordia.de
Das Glück auf der Erde
liegt auf dem Rücken der Pferde
M
ein Ausgleich zum Beruf sind
meine Pferde. Sie sind mir wirklich sehr wichtig. Zusammen
mit meiner Freundin halte ich sie direkt
bei mir hinter unserem Haus. Die
„Schwarzen Vierbeiner“ sind meine, Der
„Braune“ gehört meiner Freundin.
Zur kurzen Vorstellung: Der „Kleine“ ist
ein altes Mini Shetty namens Kurt und ist
ganze 98 cm groß. Der „Große Schwarze“ heißt Wando und ist ganze 178 cm
groß. Der „Braune“ ist ein WarmblutVollblut-Mix und misst ganze 180 cm.
Es gibt für mich nichts Schöneres als sich
vor oder nach der Arbeit auf’s Pferd zu
setzen und einen Ausritt durch die schöne Sauerländer Natur zu machen. Egal ob
Sommer oder Winter.
Die Pferde leben bei uns in einem Offenstall und können ganzjährig selbst entscheiden, ob sie draußen oder im Stall
sein wollen. Turniere sind meinen Pferden
fremd. Sie werden ausschließlich freizeitmäßig geritten oder es werden Zirkuslektionen mit ihnen geübt. Wando z. B. kann
sich ganz toll verneigen.
Je nachdem, wie meine Stimmung grade
ist, kann ich mir aussuchen, welchen Typ
Pferd ich zum Ausreiten nehme. Von
gemütlich-ruhig bis zu pfeilschnell-spritzig. Oder einfach nur zum Spaziergang
oder zum Einkauf den liebevollen „Alten
Sack“ Kurt als Begleitung mitnehmen.
Wer jetzt denkt: „Welch ein Mädchentraum“, dem gäbe ich Recht, wenn da
nicht all zu oft die Realität wäre. Denn
Pferde kosten nicht nur jede Menge Geld,
nein auch ganz viel Arbeit und manchmal
auch ganz viel Nerven.
Wenn ich z. B. vor dem Dienst im Winter
so um 4 Uhr in Eiseskälte mit Kanistern
40 | EINBLICK(E)
voll mit heißem Wasser die Tränken auftauen muss oder meinen „Aussbrecherkönig Kurt“ wieder aus Nachbars Garten
vom Grasen (trotz wirklich gutem Zaun)
holen muss, dann…!
Um Futter, Misten und Weidepflege kümmere ich mich alleine. Wir haben im
direkten Nachbarort unseren eigenen
großen Bauernhof, da ist es für mich
selbstverständlich, auch das Heu und die
Miste fahren zu erledigen. Welch eine
Romantik: Heu machen bei zirka 30 Grad
auf dem Ballenwagen, das sollte jeder
einmal gemacht haben.
Alles in Allem überwiegt aber die Freude
am Leben mit den Pferden. Es ist einfach
wunderbar und sehr beruhigend, die drei
vom Fenster oder von der Terrasse aus
beim Grasen oder Laufen zu beobachten.
Es ist auch so, dass ich als Tierbesitzerin
viele soziale Kontakte habe. Dadurch,
dass ich viel im Dorf unterwegs bin, kennt
mich mittlerweile fast jeder oder ich
jeden.
Die Kinder aus der Nachbarschaft helfen
auch oft bei der Versorgung der Tiere
oder dürfen auf ihnen reiten.
Urlaub zu machen ist für mich kein Problem, ich nehme meine Pferde einfach
mit.
Mein Glück auf dieser Erde liegt eben
doch auf dem Rücken der Pferde!
Christina Struwe
Krankenschwester Gynäkologie und Geburtshilfe
M I T- M E N S C H E N
Prof. Dr. Ralf
Scherer ist neuer
Ärztlicher Direktor
Hochkarätige Gäste bei
der Geburtstagsfeier für
Prof. Herbert Vorgrimler
Clemenshospital
as Clemenshospital hat am 11.
Januar seinem Krankenhausseelsorger Prof. Dr. Herbert Vorgrimler mit einer Geburtstagsfeier anlässlich seines 80. Geburtstags
für seinen Einsatz und seine Unterstützung gedankt. Zur Eucharistiefeier
in der Krankenhauskapelle und zum
anschließenden Festakt in der Clemens-Cafeteria kamen langjährige
Begleiter, Freunde und Kollegen des
Jubilars sowie Persönlichkeiten aus
Kirche, Gesellschaft und Politik, darunter Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst,
Weihbischof in der Region Steinfurt/
Borken, Prof. em. Dr. Erich Zenger,
D
Bischof von Münster, und Bischof Dr.
Heinrich Mussinghoff, Bischof von
Aachen und Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
sowie dem Jubilar Vorgrimler selbst gefeiert.
Vorgrimler ist emeritierter Professor für
Dogmatik und Dogmengeschichte der
Katholisch-Theologischen Fakultät der
Universität Münster und hat am 4. Januar 2009 sein 80. Lebensjahr vollendet.
Der gebürtige Freiburger studierte Philosophie und Theologie in Freiburg i. Br.
und Innsbruck. 1953 wurde er zum Priester der Erzdiözese Freiburg geweiht und
Clemenshospital
n der Spitze des Clemenshospitals hat es Anfang 2009 einen
Wechsel gegeben, oder besser
gesagt einen Tausch: Prof. Dr. Arnt-René
Fischedick hat seinen Posten als Ärztlicher
Direktor an seinen bisherigen Stellvertreter Prof. Dr. Ralf Scherer abgegeben.
Fischedick selbst hat Scherers alten
Posten übernommen. Die beiden sind seit
Jahren ein eingespieltes Team und werden sich auch zukünftig gemeinsam für
die Belange der Ärzte und für die bestmögliche medizinische Versorgung im
Clemenshospital stark machen.
A
Scherer ist seit 1987 Chefarzt der Klinik
für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des Clemenshospitals.
Als Ärztlicher Direktor ist er in erster Linie
für die gute Zusammenarbeit aller ärztlichen Dienste verantwortlich. Den Schwerpunkt seiner Arbeit sieht er in der interdisziplinären Erarbeitung von Behandlungspfaden und Risikovermeidung, so
hat er sich erst vor kurzem zusammen mit
der Pflege für die Umsetzung der Sepsisleitlinie (Blutvergiftung) stark gemacht,
damit diese Erkrankung schneller erkannt
und behandelt werden kann.
Sonja Treß
Feierten mit Prof. Herbert Vorgrimler (2. v. r.) seinen 80. Geburtstag: ClemensGeschäftsführer Gerd Tschorn, Prof. Dr. Ralf Scherer, Ärztlicher Direktor, die Generaloberin der Clemensschwestern Schwester Charlotte und die Pflegedirektorin
des Clemenshospitals Schwester Marianne.
Theologieprofessor der Uni Münster
und bekannter Bibelwissenschaftler
sowie Prof. DDR. Antonio Autiero
vom Seminar für Moraltheologie der
Uni Münster.
Der Gottesdienst wurde von Bischof
Dr. Dr. h. c. Reinhard Lettmann, em.
1968 zum Professor für Dogmatik an die
staatliche Theologische Fakultät Luzern
berufen.
Er war Schüler, Vertrauter und Freund des
weltbekannten Konzilstheologen Karl
Rahner und lehrte als sein Nachfolger von
1972 bis 1994 an der Universität Müns-
EINBLICK(E) | 41
M I T- M E N S C H E N
ter. Die dortige Katholisch-Theologische
Fakultät vertraute ihm jahrelang die Aufgaben des Dekans und des Geschäftsführenden Direktors an.
Viele von Vorgrimlers Büchern wurden
Standardwerke und sind Pflicht für jeden
Theologen. Heute noch arbeiten Studierende mit seinem „Kleinen Konzilskompendium“, das er zusammen mit Rahner
herausgegeben hat. Internationales Ansehen erlangte er durch seine Beiträge zu
den Aussagen des Zweiten Vatikanischen
Konzils.
Vorgrimler versteht seine Theologie als
Einladung zum weiterführenden Dialog.
In seiner Funktion als Berater des Päpstlichen Sekretariats für die Nichtglaubenden hat er sich stets um den Dialog mit
Atheisten bemüht. Außerdem pflegt er
bis heute eine sehr gute Zusammenarbeit
mit der evangelischen Kirche.
Sein Weg führte ihn 1997 zum Clemenshospital, wo er regelmäßig den damaligen Krankenhausseelsorger Edilbert
Schülli vertrat. 2004 übernahm er dann
die haupt- und ehrenamtliche Leitung der
Krankenhaus-Seelsorge und etablierte sie
zu einer Hauptabteilung des Hauses.
Unter seiner Leitung wurde die Kapelle
renoviert, ein Verabschiedungsraum ein-
gerichtet, ein Ethik-Komitee gegründet
und die Abteilung zur erfolgreichen Zertifizierung geführt. „Wir sind sehr froh, mit
Prof. Dr. Herbert Vorgrimler einen erfahrenen und angesehen Theologen als Leitenden Seelsorger im Haus zu haben“,
sagte Gerd Tschorn, Geschäftsführer des
Clemenshospitals, während der Feierstunde. „Die Ausrichtung seiner Geburtstagsfeier sehen wir als kleines Zeichen
unserer Dankbarkeit ihm gegenüber und
hoffen, dass er uns noch viele Jahre weiterhin so gut unterstützt.“
Sonja Treß
Konventsoberin feiert 60. Geburtstag
Clemenshospital
Mit einem Sektempfang wurde Schwester Mariata von ihren Mitschwestern zum
60. Geburtstag überrascht. Allerdings
kamen die Gratulanten aus dem Clemenshospital schon einen Tag zuvor,
nämlich am 3. April, zum Umtrunk vorbei. Denn ihr Geburtstag selbst fiel auf
einen Samstag, und für den Tag hatte
sich bereits Schwester Mariatas Familie
angemeldet.
Die Jubilarin war sichtlich gerührt über
die vielen guten Wünsche, Blumen, Karten und kleinen Geschenke, die man ihr
überreichte. Abends stand dann noch ein
gemeinsames Abendessen mit den Clemensschwestern aus dem Konvent an,
bei dem es allerlei Köstlichkeiten gab, die
man nicht jeden Tag auf seinem Teller findet!
Sonja Treß
Drei Professjubiläen an einem Tag
Augustahospital
m 22. April feierte Schwester M.
Niceta ihr 60. und die Schwestern Marianne und M. Thiatilde
ihr 50. Professjubiläum. Die Schwestern
feierten im Kreise ihrer Mitschwestern
und vieler Gäste. Schwester M. Niceta
konnte aus Krankheitsgründen leider
nicht an den Feierlichkeiten teilnehmen –
A
42 | EINBLICK(E)
im Gebet war sie mit dabei.
Der Tag begann mit einer festlich gestalteten Laudes. Den Festgottesdienst zelebrierte Pfarrer Peter Lucas, er wurde von
den Kirchenchören aus Anholt und Isselburg mitgestaltet. Beim anschließenden
Empfang zeigten die Kirchenchöre die
enge Verbundenheit der Bevölkerung mit
dem Augustahospital auf und sangen zu
Ehren der Jubilarinnen.
Schwester M. Bernwarde als Vertreterin
des Generalrates übermittelte der Gemeinschaft Glückwünsche im Auftrag
von Schwester M. Charlotte, unserer
neuen Generaloberin. Besonders begrüßte sie den neuen Pfarrer Klaus Winkel der
M I T- M E N S C H E N
Seelsorgeeinheit Isselburg und lobte
das gute Miteinander.
Sie dankte in ihrer Ansprache den
Jubilarinnen für den langjährigen
Dienst als Krankenschwestern in verschiedenen Einrichtungen und für die
Mitsorge in den Esszimmern der beiden Konvente in den letzten Jahren.
Schwester Marianne (l.) und Schwester M. Thiatilde an ihrem Professjubiläum.
Den ganzen Tag über gab es viel
Grund zur Freude. Am Nachmittag
gab es eine besondere musikalische
Einlage von Schwester Ferdinande,
Schwester Waltraud Maria und Rosemarie Lies: Mit historischen Instrumenten wie Gambe, Schalmei und
Psalter wurde die Geschichte der Rut
aus der Bibel erzählt.
Es war ein festlicher Tag für uns alle.
Wir wünschen den Jubilarinnen weiterhin Gottes Segen, Freude und
Zufriedenheit.
Schwester Marie-Theres
Seelsorgerin
Neuer Verwaltungsdirektor
seit April im Amt
Raphaelsklinik
eit April ist der Diplom-Kaufmann
Stefan Kentrup neuer Verwaltungsdirektor der Raphaelsklinik. Er übernimmt damit die Position von Erich
Dreykluft, der in den altersbedingten
Ruhestand überging.
Stefan Kentrup wurde 1973 in Marburg
geboren und fand schon früh den Weg
ins Gesundheitswesen. Sechs Jahre war
er zunächst als Zivildienstleistender und
später als hauptberuflicher Mitarbeiter im
Rettungsdienst tätig. In Osnabrück studierte er dann bis 2001 „Betriebswirtschaft in Einrichtungen des Gesundheitswesens“ und war danach bis 2004 Assistent der Geschäftsführung der Kliniken
St. Antonius gGmbH in Wuppertal. Es
folgte der Wechsel zum Caritasverband
der Diözese Münster, wo er schwerpunktmäßig für die Bereiche Krankenhausplanung und -förderung sowie für die Finanzierung der Pflegeausbildung nach dem
neuen Krankenpflegegesetz zuständig
war. Die Stelle des stellvertretenden
Geschäftsführers des Zweckverbandes
der Krankenhäuser Südwestfalen e. V.
führte ihn 2006 nach Siegen, wo er insbesondere die Mitgliedskrankenhäuser in
Fragen des Krankenhausbudgetrechts
betreute.
S
„Fünf Jahre Arbeit für Verbände reichen
nun, ich wollte zurück ins Krankenhaus“,
beschreibt Kentrup seine Motivation, an
die Raphaelsklinik zu wechseln und fügt
hinzu: „Die Funktion des Verwaltungsdirektors in der Raphaelsklinik ist für mich
eine gute Möglichkeit, die Erfahrungen
der vorangegangenen Tätigkeiten endlich
wieder in einem Krankenhaus anwenden
zu können.“ Der 35-jährige ist ledig und
hat keine Kinder.
Michael Bührke
Chefarzt lädt zum Geburtstags-Barbecue
Clemenshospital
einen 60. Geburtstag am 4. Mai
wollte der Chefarzt der Klinik für
Neurochirurgie des Clemenshospitals, Prof. Dr. Abolghassem Sepehrnia,
nicht etwa zu Hause in Ruhe mit seiner
Familie feiern, sondern er ging ganz normal zur Arbeit und lud zum Feierabend
alle Mitarbeiter zum Barbecue in den
Innenhof ein. Und Geschenke wollte er
auch nicht haben, stattdessen bat er um
Spenden für ein Hilfsprojekt. Die Mitarbeiter dankten es ihm durch ihr zahlreiches
Kommen, und da auch das Wetter mitspielte, wurde es eine gelungene Gartenparty in entspannter Atmosphäre. Sonja Treß
S
Prof. Dr. Abolghassem Sepehrnia mit seiner Frau und seinen Gästen.
EINBLICK(E) | 43
M I T- M E N S C H E N
Fachweiterbildung „Nephrologie“
erfolgreich abgeschlossen
Sr. Creszenz
St. Walburga-Krankenhaus
Clemenshospital
chwester Creszenz erblickte das
Licht dieser Welt am 27. Juli 1924
in Wildshausen im Sauerland als
Kind der Eheleute Antonia, geborene
Kossmann, und Ferdinand Bauerdick. Von
9 Kindern war sie das 5. Mädchen, 3
ersehnte Jungen und 1 Mädchen folgten
ihr noch. In der Taufe erhielt sie die
Namen Magdalena Elisabeth, von denen
Elisabeth ihr Rufname wurde. Sie
bezeichnet ihre Kindheit als schön und
sorgenfrei. In religiöser Hinsicht erlebte
sie, wie sie sagt, das Übliche, eine nicht
übertriebene, aber echte Frömmigkeit,
die überhaupt nicht prüde war. Der
Grundsatz hieß: Gott lieben und brav
sein.
Schwester Creszenz war schon früh eine
eigenwillige Persönlichkeit. Wenn sie
etwas für richtig erkannt hatte, setzte sie
ihren Kopf durch. So weigerte sie sich mit
14 Jahren, die Handelsschule zu besuchen; statt dessen half sie zu Hause in der
Küche und im Geschäft, ihr Vater hatte
ein Geschäft für Kohlen, Getreide und
Futtermittel, außerdem wurde in Oeventrop ein eigenes Haus gebaut, eine kleine
Landwirtschaft sorgte für den eigenen
Bedarf.
S
Gratulation von der Pflegedirektorin Petra Niermöller.
T
orben Malkowski, Gesundheitsund Krankenpfleger am St. Walburga-Krankenhaus, hat seine
Fachweiterbildung zum Fachkrankenpfleger für Nephrologie erfolgreich abgeschlossen.
Die Weiterbildung umfasste 280 fachtheoretischen und 440 Stunden fachpraktischen Unterricht.
Daneben waren auch berufspraktische
Anteile in verschiedenen Fachabteilungen
zu absolvieren.
Hier galt es, spezielle Kenntnisse der Pflege nach Nierentransplantation, der
44 | EINBLICK(E)
Hämodialyse, der Peritonealdialyse
und der Dialyse unter intensivmedizinischen Bedingungen zu erwerben.
Auch ein zweiwöchiges Praktikum in
der Anästhesie war Bestandteil der
Ausbildung.
Mit Torben Malkowski freut sich auch
Petra Niermöller, Pflegedirektorin des
St. Walburga-Krankenhauses, über
die zusätzliche Qualifikation im Dialyseteam. Auch „Einblick(e)“ gratuliert
ganz herzlich.
Dieter Glaremin
Wegen des Krieges von 1939 musste Elisabeth Bauerdick, heute Schwester Creszenz, zwangsweise in den Arbeitsdienst
und in den Kriegshilfsdienst in SchleswigHolstein. Gearbeitet wurde auf Bauernhöfen, in einer Lazarettküche und zusammen mit Gefangenen in einer Munitionsfabrik. Der Besuch einer katholischen Kirche war nur einmal, und zwar an Weihnachten, möglich. Sie hat die Gottesdienste vermisst.
Das Kriegsende kam für die Zwangsarbeiterin bereits im April 1945. Sie wollte
nun, wie man damals sagte, „Küche lernen“ und zwar bei den Clemensschwestern in Arnsberg. Ihre Schwester Luzi war
bereits bei den Clemensschwestern eingetreten (Sie lebt heute in Meschede). Sie
sprachen natürlich miteinander über das
Klosterleben. Der Vater war dagegen,
dass Elisabeth ihrer Schwester folgte,
denn damals durften die Schwestern nie-
M I T- M E N S C H E N
feiert 60. Ordensjubiläum
mals nach Hause, kein einziges Mal. Elisabeth war auch von den Gottesdiensten,
zum Beispiel in der Karwoche, gar nicht
erfreut, das „viele Beten“ den ganzen
Tag lang lag ihr nicht.
Man darf sagen, dass der plötzliche Tod
des Vaters ein religiöses Erwachen bei ihr
auslöste, die Klostergedanken wurden
immer stärker, eine herzensgute mütterliche Oberin war ihr in Arnsberg eine wertvolle, geduldige Gesprächspartnerin. Von
der Küche wechselte Elisabeth in den
gynäkologischen Operationssaal, wo sie
wie eine Schwesternhelferin arbeitete.
Der Entschluss, bei den Clemensschwestern einzutreten, tauchte schnell auf und
wurde konsequent verwirklicht, am 15.
September 1947, sie war 23 Jahre alt. Im
folgenden Oktober erhielt sie den
Ordensnamen „Creszenz“, den man aus
dem Lateinischen übersetzen kann mit
„die Aufwachsende“ oder auch „die Blühende“. Sie arbeitete in der Putzkolonne
in Rheine-Bentlage. Am 9. April 1948
wurde sie eingekleidet und begann mit
15 Mitschwestern das Noviziat in Arnsberg. In dieser Zeit wurde sie nicht nur in
Geist und Praxis des Ordenslebens eingeführt, sie musste auch 7 Monate als Novizin bei chirurgischen Operationen in der
Frauenklinik in Arnsberg helfen und in
der Trümmerlandschaft des Mutterhauses
Steine klopfen. Am 28. April 1949 – also
vor nunmehr 60 Jahren – legte sie die
ersten Gelübde ab und wurde gleich darauf an das Agneshospital in Bocholt versetzt, wo sie im Operationssaal und in der
Ambulanz tätig war. Diese medizinischpraktische Arbeit sagte ihr zu, sie kam
1953 in die Krankenpflegeschule nach
Münster. In der darauf folgenden Zeit
machte sie die nähere Bekanntschaft mit
Schwester Euthymia. Wenn man dieser
nachsagt, dass sie ungewöhnlich hilfsbereit und gutmütig war, dann kann das
Schwester Creszenz aus nächster Nähe
bestätigen (ein Beispiel: als Creszenz in
der Waschküche um ein bisschen Lauge
bat, weil sie ihr schwarzes festtägliches
Kleid herrichten wollte, nahm Euthymia
die Sache in die Hand, wusch und bügelte das Kleid und machte es gebrauchsfertig). Gemeinsam besorgten sie das Esszimmer und das Spülen im Mutterhaus
und lernten einander so näher kennen.
Schwester Euthymia starb im September
1955 Alter von 41 Jahren. Für Schwester
Creszenz war es ein einzigartiges Erlebnis, als sie bei der Seligsprechung in Rom
2001 dabei sein durfte.
Nach der Profess kam sie für 4 Jahre in
den Operationssaal nach Bocholt, danach
legte sie das Examen als Krankenpflegerin in Münster ab. Für 10 Jahre kam sie in
den Operationssaal in Duisburg-Hochfeld, und als dort die Clemensschwestern
abgezogen wurden, für 21 Jahre in den
Operationssaal nach Duisburg-Homberg.
Insgesamt war sie 35 Jahre in Operationssälen tätig, davon 21 Jahre als Leitende
Operationsschwester. Nach diesen Jahren
kam Schwester Creszenz in unser Clemenshospital nach Münster, wo es
damals 1985 noch 31 Clemensschwestern gab, und zwar kam sie in den
„Steri“, wo die unterschiedlichsten medizinischen Instrumente sterilisiert werden.
Im Alter von 80 Jahren beendete Sr. Creszenz ihr Berufsleben.
Das Ordensleben, Leben in der Gegenwart des ewigen Gottes, dem man Treue
bis ans Lebensende gelobt hat, Leben in
einer Gemeinschaft sehr verschiedener
Frauen an untergeordneter Stelle und mit
sehr unterschiedlichen Oberinnen und
dazu in einem Beruf, der höchste Anforderungen tags und nachts stellt – wie das
in Höhen und Tiefen bewältigt wurde,
das bleibt ein privates, persönliches
Geheimnis. Ein solches Leben war nicht
konfliktfrei. Schwester Creszenz erinnert
sich an die Auseinandersetzung mit
einem berühmten Chirurgen, dem im
Operationssaal niemand etwas recht
machen konnte und der entsprechend
böse mit den Mitarbeitern umging – sie
sagte ihm eines Tages die Meinung und
erlebte seine Änderung im Verhalten.
Schlimmer zu ertragen waren die aus
einem unchristlichen religiösen Wahn
entsprungenen Ordensvorschriften; am
meisten hat Schwester Creszenz darunter
gelitten, dass sie beim Sterben ihrer Mutter im Walburga-Krankenhaus in Meschede und bei der Beerdigung nicht dabei
sein durfte. Umgekehrt freute sie sich, als
nach dem Konzil die unmenschliche
Ordenstracht geändert und „Heimaturlaub“ möglich wurde. Und mit Freuden
erlebte sie, wie die Mitschwestern ihre
Ordensjubiläen feierten und wie sie
anlässlich des Silbernen Jubiläums mit
ihren Angehörigen eine Reise nach Rom
machen durfte.
Prof. Dr. Herbert Vorgrimler
Leiter der Krankenhausseelsorge
EINBLICK(E) | 45
M I T- M E N S C H E N
Beliebter Seelsorger
verlässt das Haus
Clemenshospital
er evangelische Geist schwindet
aus dem Clemenshospital: Pfarrer
Thomas Groll hatte am 28. Mai
seinen letzten Arbeitstag. Er wechselt an
das evangelische Krankenhaus in Münster, wo er wieder eine volle Stelle antreten kann. „Ich gehe jedoch mit einem
lachenden und einem weinenden Auge“,
sagte Groll bei seiner kleinen Abschiedsfeier. „Die fünf Jahre hier im Haus waren
für mich eine tolle Zeit und ich habe viel
gelernt. Ob ich so ein gutes Miteinander
an meiner neuen Wirkungsstätte auch
vorfinde, weiß ich nicht.“ Doch jetzt, da
seine Kinder groß sind, möchte er auch
beruflich wieder stärker tätig werden. Die
volle Stelle kommt ihm da gerade recht.
Groll war nicht nur als Seelsorger im Clemenshospital tätig, er setzte sich auch für
D
Ehrung langjähr
das Ehrenamt ein. Er hatte immer ein
offenes Ohr für jeden und war ein
beliebter Mitarbeiter. So ist es nicht
verwunderlich, dass bei seinem
Abschied die ein oder andere Ordensschwester ein Tränchen verdrücken
musste. Als Zeichen des Dankes
bekam Pfarrer Groll Buchgeschenke,
einen Schutzengel, Kulinarisches,
gute Tropfen und Blumen von den
Mitarbeitern, der Betriebsleitung und
den Ehrenamtlichen geschenkt. Auch
er selbst hatte etwas dabei: Beim
Abschied überreichte er jedem Mitarbeiter eine Rose.
Wir wünschen Pfarrer Thomas Groll
für seinen weiteren Lebensweg alles
Gute!
Sonja Treß
Grußworte und Geschenke zum Abschied gab es für Pfarrer Thomas Groll von
Schwester Marianne und Gerrit Willamowski, dem Assistenten der Verwaltungsdirektion.
46 | EINBLICK(E)
Clemenshospital
Die MAV des Clemenshospitals hatte am
14. Mai 2009 zur Mitarbeiterehrung eingeladen.
34 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die
im 1. Halbjahr 2009 auf ihre 10, 20, 25,
30, 35 und sogar 40-jährige Betriebsbzw. Caritaszugehörigkeit zurück blicken
konnten, wurden geehrt. Nach Sektempfang und Fototermin überreichte die
MAV den Jubilaren kleine Geschenke als
Anerkennung für ihre langjährige Treue.
Stellvertretend für den Caritasverband
konnte Gerhard Tschorn die silberne
Ehrennadel an Guido Wegmann, Birgit
Wilper und Martina Pegel überreichen.
Ursula Engelbertz erhielt nach 40-jähriger
Caritaszugehörigkeit die Ehrennadel in
Gold.
Brigitte Hülsmann wurde in den verdienten Ruhestand verabschiedet.
Im Anschluss an die Ehrungen bedankte
sich die Betriebsleitung bei den langjährigen Mitarbeitern mit einem fürstlichen
Mittagessen.
Reinhild Everding
MAV-Vorsitzende
M I T- M E N S C H E N
rige Mitarbeiter
Clemenshospital:
40 Jahre
Ursula Engelbertz
35 Jahre
Marianne Fahrenberg
Anne Jovi
Maria Laumeyer
30 Jahre
Sibylle Bonse
25 Jahre
Guido Wegmann
Birgit Wilper
Joachim Hemelt
20 Jahre
Ingrid van Bevern
Karin Wrede
Reiner Herborn
Ulf Koch
Dr. Albert Lübbesmeyer
Margret Wiethoff
Sabine Gruendken
Helga Schulz
Maria Taute
Christine Sherif
10 Jahre
Andrea-Maria Pruhs
Annette Rüther
Dr. Dirk Wetterkamp
Elena Pago
Prof. Dr. Horst Heinrich Rieger
Dr. Norbert Rosendahl
Sandra Heidkamp
Grazyna Fanslau
Maria Hennecke
Helga Hülsmann-Stählker
Anja Kordts
Nevzat Kaytazi
Ingrid Wiggenhorn
Gabriele Zaborowski
Waltraud Kottenhoff
40 Jahre Caritas
Ursula Engelbertz
25 Jahre Caritas
Guido Wegmann
Birgit Wilper
Martina Pegel
Ruhestand
Brigitte Hülsmann
EINBLICK(E) | 47
M I T- M E N S C H E N
Jubiläen in der Raphaelsklinik im 1. Halbjahr 2009
35 Jahre
Anneliese Höhne
Marlies Wohlleben
Christina Beyer-Heckkötter
25 Jahre
Luise Schlüter
Martina Stegemann
15 Jahre
Dr. Ulrike Bosch-Wicke
Gertrud Bücker
Bettina Herzog-Jabboury
Astrid Bartsch
Gabriele Rothländer
Silke Schwager
Nicole Langermann
20 Jahre
Eva Kammer
Dr. med. Rolf Cromme
Hans-Joachim Katthöfer
Gisela Olker
10 Jahre
Monika Kintrup
Dr. med. Norbert Mertes
Dr. med. Christian Otte
Doris Brünen
30 Jahre
Monika Bauland
Monika Niemöller
Katrin Göke
Marco Husmann
Eva-Maria Janning
Dirk Kerßenfischer
Sandra Pesch
Philipp Rehhahn
Boris Reinermann
Daniela Schmermbeck
Mareike Schäfer
Jutta Schülting
Martina Nowack
Mark Angsmann
Veronika Würdinger
Frank Wächter
„Mit neuen Ideen weiter entwickelt“
Raphaelsklinik
18 Auszubildende haben an der Zentralschule für Gesundheitsberufe St. Hildegard, Standort Raphaelsklinik, am 12.
März die dreijährige Gesundheits- und
Krankenpflege-Ausbildung erfolgreich
abgeschlossen. Die staatliche Prüfung
fand unter dem Vorsitz von Dr. Karin
Alexewicz als Vertreterin des Gesundheitsamtes statt. Sechs Absolventen
konnten von der Raphaelsklinik übernommen werden. „Wenn man flexibel
ist, sind die Berufsaussichten wieder recht
48 | EINBLICK(E)
gut. Der Beruf ist allerdings nach wie vor
sehr beliebt", freute sich Diplom-Pflegepädagoge Norbert Thyen von der Zentralschule. Manfred Fehrenkötter, Pflegedirektor der Raphaelsklinik, bedankte sich
während einer Feierstunde bei den ehemaligen Auszubildenden: „Sie haben die
Raphaelsklinik während ihrer Ausbildungszeit mit neuen Ideen weiter entwickelt.“
Während einer kleinen Feierstunde gratulierten die Mitglieder des Prüfungsaus-
schusses und die Betriebsleitung der
Raphaelsklinik den Absolventen Alina
Bakin, Ute Darpel, Viktoria Gerber, Anna
Herdt, Peter Huesmann, Petra Kraus,
Simon Küpers, Christian Leeners, Katharina Lenter, Agnieszka Maciol, Eva Rünker,
Sabrina Schneider, Thorsten Schulz, Anna
Senjor-Kokel, Ingo Sievers, Anna-Elisa
Stetskamp, Oliver Struffert und Sylwia
Suchy zum bestandenen Examen.
Michael Bührke
M I T- M E N S C H E N
Pflegeexamen erfolgreich bestanden
Die neuen Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger.
St. Walburga-Krankenhaus
it der mündlichen Examensprüfung haben 18 Schülerinnen
und Schüler der Krankenpflegeschule am St. Walburga-Krankenhaus ihre
dreijährige Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege abgeschlossen.
M
Am 26. März konnte Dr. Konrad Pelz,
Kreismedizinaldirektor am Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises, die Zeugnisse an die 15 Schülerinnen und 3 Schüler überreichen.
Mit einem Gottesdienst in der Kapelle des
Fachkrankenhauses Kloster Grafschaft
und einem feierlichen Abendessen wurde
ein Schlusspunkt unter die dreijährige
Ausbildungszeit gesetzt.
Mit den Schülern freuten sich das Schulteam der Krankenpflegeschule, aber
auch alle Kollegen der Krankenhäuser,
die an der praktischen Ausbildung beteiligt waren. Die Krankenpflegeschule am
St. Walburga-Krankenhaus ist eine Verbundschule, an der das St. WalburgaKrankenhaus Meschede, die ElisabethKlinik in Olsberg, das Franziskus-Hospital
in Winterberg und das Fachkrankenhaus
Kloster Grafschaft beteiligt sind.
Um ein möglichst breites Spektrum pflegerischer Tätigkeiten kennen zu lernen, beka-
men die Schüler zusätzliche Einblicke in die
psychiatrische Pflege und die Hauskrankenpflege. Praxiseinsätze in der ambulanten
Krankenpflege sowie ein Praktikum in der
westfälischen Klinik für Psychiatrie bzw. der
Fachklinik für Suchterkrankungen in Bad
Fredeburg sind deshalb fester Bestandteil
der praktischen Ausbildung.
Besonders lehrreich wurde ein Projekt
empfunden, bei dem die Schüler für eine
Woche unter den Augen einiger erfahrener Pflegekräfte eine Station weitgehend
selbständig geführt haben.
„Es ist schon eine besondere Herausforderung, für eine Patientengruppe aber
auch für die Organisation einer Station
Verantwortung zu übernehmen“, so das
Fazit der Schülerinnen.
In der theoretischen Ausbildung wurden
die frisch examinierten Gesundheits- und
Krankenpflegerinnen insgesamt 2300
Stunden in der Krankenpflegeschule
unterrichtet. Schwerpunkte der Ausbildung waren neben den pflegerischen
und medizinischen Themen auch die
Kommunikation, Anleitung und Beratung
zur Gesundheitsprävention. Ein Seminar
zum Thema Tod und Sterben, verschiedene Exkursionen und eine Studienfahrt
nach Trier und Luxemburg trugen dazu
bei, ein möglichst umfassendes Bild von
dem zu bekommen, was den Pflegeberuf
auszeichnet.
Eine abschließende Befragung der Absolventen zu den Inhalten und der Organisation der Ausbildung, die durch die Zertifizierung der Krankenpflegeschule erforderlich wurde, zeigte, dass dieses Ziel
auch erreicht wurde.
Dieter Glaremin
Namensliste Kurs April 06/09
Irina Andres, Meschede
Jeanette Beckmann, Eslohe
Ingrid Dietrich, Winterberg
Nicole Droste, Meschede
Liane Evers, Schmallenberg
Sabrina Figgen, Medebach
Katharina Haring, Meschede
Nora Henke, Winterberg
Viktoria Klabes, Arnsberg
David König, Eslohe
Anna Kran, Olsberg
Aleksandra Lempa, Meschede
Tatjana Mehlmann, Brilon
Raphael Müller, Meschede
Alexander Paffe, Hallenberg
Lisa Schelle, Meschede
Jana Schnurbus, Winterberg
Angela Wandrei, Olsberg
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M I T- M E N S C H E N
Nachruf
Jesus Christus spricht:
Am Dienstag, den 3.2.2009 verstarb unser langjähriger beliebter Chefarzt em.
Ich bin die Auferstehung und
das Leben, wer an mich glaubt,
wird leben, auch wenn er stirbt.
Joh 11,25
Dr. Karl Reer
30.6.1926 – 3.2.2009
Dr. Reer war Chefarzt unserer chirurgischen Abteilung von 1966 bis zu seiner
Pensionierung 1991. Als Chefarzt und als
Mensch erfreute er sich großer Beliebtheit und hielt auch nach seiner Pensionierung treuen Kontakt zur Klinik und zu
den Mitarbeitern. Die Clemensschwestern sind ihm stets verbunden geblieben.
Als Glaubender gab er unauffällig und
doch selbstverständlich Zeugnis von der
tätigen Liebe des Christseins. Vielen
Menschen hat er geholfen. Eine Generation von Ärzten hat er überzeugend
geprägt.
Das Wort
Die Trauermesse fand am Mittwoch, 11.2.2009 um 10.00 Uhr in
der Liebfrauenkirche Überwasser in
Münsters Innenstadt statt. Anschließend erfolgte die Beisetzung
auf dem Zentralfriedhof. Während
eines Gedenkgottesdienstes in der
Klinikkapelle nahmen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Dr.
Reer Abschied.
Nachruf
Der Abend beschenkt mich
mit den Geheimnissen der Wälder,
der abendliche Wind bringt mir Gedanken.
Die Visionen der Menschheit in Ketten geschlagen,
und die heiligste Wahrheit über das Wort,
das die Liebe und die Befreiung ist,
Plötzlich und unerwartet starb am 21. April im Alter von 58 Jahren
unsere liebe langjährige Mitarbeiterin
die Sehnsucht des bedrückten Menschen.
Karol Wojtyla
Jadwiga Westphal
Jadwiga arbeitete seit acht Jahren als Reinigungskraft in unserem Hause. Ihr vornehmliches Einsatzgebiet war Station 2A.
Dort und in ihrem Team der MiM war sie
eine geschätzte Kollegin. Für die Kranken
auf der Station war sie eine treue
Ansprechpartnerin. Gerade den Frauen
des gynäkologischen Fachbereichs, die
öfter wiederkommen mussten, war sie
eine vertraute Person, die die einfühlsame Begegnung suchte. Sie, die die deutsche Sprache nur unzureichend be-
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herrschte, vermochte zu zeigen,
dass ein gutes Wort, ein freundlicher Blick und ein Handschlag mehr
sagen können, als viele Worte.
Nicht immer war ihr Leben einfach.
Sie starb in ihrer Heimatstadt Warschau während eines Verwandtenbesuches. Dort war die Beisetzung
am 30. April. Am Mittwoch, den 6.
Mai, beteten die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in der Hl. Messe in
der Klinikkapelle für Jadwiga.
A U S B L I C K
Augustahospital
Raphaelsklinik
St. Walburga-Krankenhaus
Familienfest –
Misericordia-Cup
2009
Termine 2009
Neuer Chefarzt
29. August, 10 bis 18 Uhr:
Auf dem Gelände des Augustahospitals Anholt findet in diesem Jahr das
beliebte Familienfest statt. Neben
dem alt-bewährten Fußballturnier
steht dieses Mal auch Bogenschießen
auf dem Programm. Auf die Kinder
wartet die Titanic-Superrutsche und
natürlich wird es auch jede Menge
Überraschungen geben. Alle Mitarbeiter sind mit ihren Angehörigen herzlich eingeladen!
25. Juni, 19 Uhr:
Ausstellungseröffnung Rosi
Meyer: Farbe im Fluss
Ausstellung gegenstandsfreier Acrylbilder
der Malerin Rosi Meyer aus Diekholzen
bei Hildesheim. Die Ausstellung geht bis
zum 22. August.
Clemenshospital
„Sportverletzt –
was jetzt?“
22. August, 9 bis 13.30 Uhr:
10. Münsteraner Dialog zwischen niedergelassenen Ärzten und Klinikern.
8. Oktober, 19 Uhr:
Ausstellungseröffnung Eckart
Kortas: Engel
Jenseits der verniedlichten, idealisierenden Darstellung versucht der Münsteraner Maler Eckart Kortas, den Begriff
Engel auf das Wesentliche zu reduzieren.
Die Ausstellung geht bis zum 28. November.
Am 1. Juli fängt ein neuer Chefarzt im
St. Walburga-Krankenhaus an: Der
43-jährige Dr. Georg Köhne wird
innerhalb der Abteilung für Innere
Medizin den Schwerpunkt Gastroenterologie leiten. Die gesamte Abteilung wird dann im Kollegialsystem mit
Dr. Theodor Wilbrand und Dr. Köhne
geführt.
14. November:
Patientenforum
mit Manfred Erdenberger
Das beliebte Patientenforum findet wieder im Foyer der Raphaelsklinik statt.
Diesmal dreht sich alles um das Thema
„Von der Arthrose bis zum Bänderriss:
Wenn das Knie nicht mehr mitmacht".
Die Einblick(e)-Redaktion dankt
allen Mitarbeitern, die uns bei der
Erstellung dieser Ausgabe unterstützt haben. Die nächste Ausgabe
erscheint wie gewohnt vor den
Weihnachtsferien. Bis dahin wünschen wir allen Lesern einen schönen Sommer!
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Qualität und Kompetenz im Zeichen der Barmherzigkeit.
Misericordia GmbH
KRANKENHAUSTRÄGERGESELLSCHAFT
Düesbergweg 128
48153 Münster
Telefon 0251.91937-0
Telefax 0251.91937-6377
mail@misericordia.de
www.misericordia.de
Die Krankenhäuser der Misericordia GmbH
Krankenhausträgergesellschaft sind das Augustahospital Anholt, das Clemenshospital Münster,
die Raphaelsklinik Münster und das St. WalburgaKrankenhaus Meschede.