Alle in einem Boot – Auch die Mitarbeiter der Verwaltung?
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Alle in einem Boot – Auch die Mitarbeiter der Verwaltung?
© Didi01/Pixelio Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft mit den Einrichtungen Augustahospital Anholt, Clemenshospital Münster, Raphaelsklinik Münster und St. Walburga-Krankenhaus Meschede Alle in einem Boot – Auch die Mitarbeiter der Verwaltung? Aus dem Inhalt: MAV-Wahlen in allen Häusern Zwei zertifizierte Darmzentren Erfolgreiche Patientenforen Gemeinsam für mehr Organspenden 01/2009 Einblick(e) 8 19 24 28 INHALT M I S E R I C O R D I A 3 4 4 5 6 | | | | | KrankenhausIdeenBörse 2008 MAV-Wahlen 2009 Auszeichnungen für Intensivstationen Motivierte neue Praxisanleiter Neue Fachabteilung für Clemenshospital und Raphaelsklinik 7 | Keine Panik vor der Organspende D U R C H B L I C K 8 | Titelthema: Alle in einem Boot – Auch die Mitarbeiter der Verwaltung? 15 | Mitarbeiterfrage IMPRESSUM Herausgeber Misericordia GmbH Düesbergweg 128 48153 Münster Telefon 0251.91937-0 Redaktionsleitung Sonja Treß Misericordia, Münster Telefon 0251.91937-6340 Redaktionsmitglieder Anne Kaupel Augustahospital, Anholt Telefon 02874.46-8472 Gertie Bakenecker Clemenshospital, Münster Telefon 0251.976-2011 Sabine Junglas Misericordia, Münster Telefon 0251.91937-6311 Michael Bührke Raphaelsklinik, Münster Telefon 0251.5007-2217 Dieter Glaremin St. Walburga-Krankenhaus, Meschede Telefon 0291.202-3006 Monika Tillmann St. Walburga-Krankenhaus, Meschede Telefon 0291.202-1050 E-Mailkontakt zur Redaktion: Einblicke@misericordia.de Erscheinungsweise halbjährlich Auflage 1200 2 | EINBLICK(E) Ü B E R B L I C K Augustahospital 17 | Weiberfastnacht 2009 17 | Gemeinsam„Fit in den Frühling“ Clemenshospital 18 | Hilfe für schwer schädelhirnverletzte/-geschädigte Kinder 19 | Zimmerbrand auf der Kinderstation 19 | Gerinnungsstörungen beheben für mehr Sicherheit von Schwangeren 20 | Umbau der Kurzzeitpflege 21 | Darmzentrums-Zertifizierung Raphaelsklinik 22 | Neues OP-Verfahren bringt Hoffnung für viele Betroffene 23 | Forum: Das Kreuz mit dem Kreuz 24 | Wie aus Gehstöcken Engel wurden 25 | Düfte im Einsatz gegen Krankheiten 26 | Zentrum im Kampf gegen Darmkrebs 26 | Darmkrebsvorsorge rettet Leben 27 | Neue Operationstechnik bei Vergrößerung der Prostata St. Walburga-Krankenhaus 28 | Neues Haus Lioba wurde seiner Bestimmung übergeben 28 | Exaktere Diagnose dank neuem MRT 29 | Patientenforum „Darmkrebs“ 30 | Patientenforum „Rund um das Knie“ 30 | Wahl der Vertrauensperson für Kollegen mit Behinderungen W E I T B L I C K 31 | Spende für „Die Ärzte für Afrika e. V.“ 31 | Kleiderverkauf für neue Spielsachen im Krankenhaus 31 | Kinder sammeln für Kinder 31 | Fachfortbildung „Pflege bei MS“ 32 | Beteiligung am AOK-Modellprojekt 32 | Leben mit Brustkrebs 33 | Träumen mit offenen Augen 34 | Schulklasse besucht Klinikküche 34 | Darmkrebszentrum und Selbsthilfegruppe kooperieren 35 | Patientenforum Lungenkrebs 35 | Endoprothetikforum 36 | Amerikanischer Musiker live in der Kapelle 37 | Posterpreis für Thoraxchirurgie 37 | Die Schönheiten Liverpools 38 | „Projektwoche Gesundheit“ 38 | Markt der Möglichkeiten 39 | Schulung am Patientensimulator 39 | Musicalnachmittag in der Kinderambulanz M I T- M E N S C H E N 40 | Mein Hobby: Das Glück der Erde… 41 | Prof. Dr. Scherer ist neuer Ärztlicher Direktor 41 | 80. Geburtstag von Prof. Vorgrimler 42 | Konventsoberin feiert 60. Geburtstag 42 | Drei Professjubiläen an einem Tag 43 | Neuer Verwaltungsdirektor seit April im Amt 43 | Chefarzt lädt zum Geburtstags-Barbecue 44 | Fachweiterbildung „Nephrologie“ 44 | Sr. Creszenz feiert 60. Ordensjubiläum 46 | Beliebter Seelsorger verlässt das Clemenshospital 46 | Jubiläen 48 | Examen 50 | Nachrufe A U S B L I C K 51 | Aktuelles und Termine M I S E R I C O R D I A Jahresbericht KrankenhausIdeenBörse 2008 I n unseren Krankenhäusern besteht die KrankenhausIdeenBörse (KIB) nun das dritte Jahr. Das ist Anlass genug, dass wir KIM´s uns auch einmal bildlich vorstellen. er S Re inh ild E pi tein, Augustahos tal Im St. Walburga-Krankenhaus wurden von 10 eingereichten Ideen 2 positiv bewertet: • Archivierungskosten sparen • Einrichtung eines Patientenforums Um noch einen weiteren Anreiz zu schaffen, wird in diesem Jahr als Neuerung in allen Häusern eine Dankeschön-Aktion in Form von Präsenten für die Ideengeber, deren Ideen an einen Gutachter weitergeleitet wurden, eingeführt. Reinhild Everding KIM Clemenshospital al Ra in In unseren zweimal jährlich stattfindenden KIM-Konferenzen entwickeln wir kontinuierlich Strategien, mit denen wir die KIB bekannter machen wollen. Geeignete Maßnahmen, wie z. B. gezielte Mitarbeiter-Informationen am Einführungstag oder Informationsrundschreiben konnten jedoch noch keine Annäherung an die Beteiligungs- und Umsetzungsquote bewirken. Nun erfolgte gemeinsam mit der Geschäftsführung der Misericordia GmbH eine Überarbeitung der Verfahrensanweisung zur KIB, so dass sich die Anzahl der eingereichten Ideen der überarbeiteten Beteiligungs- und Umsetzungsquote annähert. • Ambulante Abrechnung – Befunderfassung • Vergütung für die Ausstellung von ärztlichen Bescheinigungen osp verding, Clemensh it In dem Jahr 2008 erhielten nachfolgende Ideen eine positive Bewertung: Im Augustahospital wurden von 5 eingereichten Ideen 2 positiv bewertet: • Einpflegen des Speiseplans ins Intranet • Serviceverbesserung für Patienten durch Mietmöglichkeit eines Kühlschranks ia Fab n tte D ramsky, Raph kli aels nik nh au s An ne Sc ke hm an r idt , S K t. Walburga Im Clemenshospital wurden von 24 eingereichten Ideen 5 positiv bewertet: • Belohnungssystem für die KIB • Ausdruck von Laborbefunden • Modifiziertes Angebot in der Mitarbeiter-Cafeteria • Verwendung von Bio- und Fair-tradeProdukten in der Küche/MitarbeiterCafeteria • Einheitliches Bild zur Vorstellung des Pflege- und Ärzteteams auf den Stationen In der Raphaelsklinik wurden von 13 eingereichten Ideen 3 positiv bewertet: • Einsparung von Material im OP EINBLICK(E) | 3 M I S E R I C O R D I A MAV-Wahlen 2009 I n der Zeit vom 1. März bis 31. Mai 2009 fand in den kirchlichen und caritativen Einrichtungen die Wahl der Mitarbeitervertretungen statt. Nach viereinhalb Jahren endete damit nun die Amtsperiode der MAVen in unsereren Konzernkrankenhäusern. Im Augustahospital, dem Clemenshospital und der Raphaelsklinik wählten die Mitarbeiter ihre neue MAV am 25. März. Im St. Walburga-Krankenhaus, das zum Bistum Paderborn gehört, fanden die Wahlen am 5. Mai statt. In jedem der Häuser wurde ein Wahlausschuss gegründet, dessen Mitglieder die Wahl vorbereiteten. Mitarbeiterlisten wurden überprüft, Wählerverzeichnisse ausgelegt, Wahlvorschläge entgegen genommen und auf Wählbarkeit geprüft. Die gültige Kandidatenliste wurde durch Aushang Hier die MAV-Mitglieder im Einzelnen: Augustahospital: 3 Neumitglieder, 4 „alte Hasen“ Delius Pit (Vorsitzender), Gaby Klinzmann (kommissarische stellv. Vorsitzende, Schriftführerin), Petra Hüls-Stojkoski (Kassenwart), Agatha Schlüter, Martina Heimann, Martin Plettenberg, Nadine Könning Clemenshospital: 5 Neumitglieder, 8 „alte Hasen“ Reinhild Everding (Vorsitzende), Stefan Semptner (stellv. Vorsitzender), Britta Fricke (Schriftführerin), Peter Jung (Kassenwart), Stefanie Averbeck, und im Intranet veröffentlicht. Neu in der Wahlvorbereitung war, dass die Kandidaten erstmals mit Foto dargestellt wurden. Die Gesichter sind doch bei vielen Mitarbeitern bekannter als die Namen. „Neue und alte Hasen“ wurden in die MAVen gewählt. In der Raphaelsklinik stieg die Wahlbeteiligung im Vergleich zu 2004 um das dreifache. Annette Dramsky, stellvertretenden MAV-Vorsitzende in der Raphaelsklinik, führt das auf ihre Freistellung zurück, da die MAV seitdem viel präsenter ist. Die Wahlbeteiligung im Augustahospital lag bei 61%, im Clemenshospital bei 38,6 % (etwas niedriger als bei den vorherigen Wahlen) und im St. Walburga-Krankenhaus bei 51,4%. Sowohl im Clemenshospital wie auch im St. Walburga-Krankenhaus wurde die MögRüdiger Dame, Andreas Hackfort, Dieter Herrmann, Gabriele Klaas, Mechthild Schotte, Stefanie Suchanek, Reimund Swoboda, Klaudia Wendel Raphaelsklinik: 7 Neumitglieder, 6 „alte Hasen“ Oliver Ermonis (Vorsitzender), Annette Dramsky (stellv. Vorsitzende), Petra Ueckermeier (Schriftführerin), Jan Greufe (Kassenwart), Annette Dierkes, Angela Knauff, Anke Leimbach, Kai Leonhardt, lichkeit der Briefwahl sehr gut angenommen. Erstmalig nach diesen MAV-Wahlen fand Anfang Juni für alle neuen und alten MAV-Mitglieder der Misericordia-Krankenhäuser eine gemeinsame MAV-Schulung in Haltern statt. Bei Themen wie: Einführung in die Mitarbeitervertretungsordnung (MAVO) und in die AVR sowie Arbeiten mit der MAVO in der Praxis wurde dadurch ein guter Austausch zwischen den neuen und alten MAV-Mitgliedern der einzelnen Häuser und auf Konzernebene möglich. Mit auf dem Programm stand auch eine Schulung zum Lesen, Verstehen und Bewerten einer Jahresabschlussbilanz. Reinhild Everding MAV-Vorsitzende des Clemenshospitals Barbara Mohn, Christian Ruhkamp, Jörg Teklote, Sonja Weißbach, Robert Zühlsdorff St. Walburga-Krankenhaus: 3 Neumitglieder, 8 „alte Hasen“ Heinz Hückelheim (Vorsitzender), Irmhild Wanke (stellv. Vorsitzende), Alexandra Schenuit (Schriftführerin), Guido Austermeier, Christian Berndt, Petra Großkurth, Alexandra Müller, Hubert Nowak, Elke Pieper, Werner Susewind, Tobias Widdekind Auszeichnungen für angehörigenfreundliche Intensivstationen D Die Teams der Intensivstationen… 4 | EINBLICK(E) as Clemenshospital, die Raphaelsklinik und das St. Walburga-Krankenhaus konnten sich Anfang des Jahres über eine ganz besondere Auszeichnung der Stiftung Pflege freuen: Den Intensivstationen wurde das Zertifikat „Angehörige jederzeit willkommen“ verliehen, das belegt, dass Angehörige als Teil des therapeutischen Konzeptes integriert werden. M I S E R I C O R D I A „Der Angehörige spielt als vertrauter Mensch für den Intensivpatienten eine besondere Rolle und trägt wesentlich zur Genesung bei. Er gibt dem Patienten das Gefühl, dass sich jemand kümmert. Die Voraussetzung für dieses Kümmern haben Sie durch die uneingeschränkte Öffnung Ihrer Intensivstationen für Angehörige geschaffen“, heißt es unter anderem in dem Schreiben der Stiftung. Ausgezeichnet wurde neben den Erwachsenen-Intensivstationen der Häuser auch die Kinder-Intensivstation des Clemenshospitals. Die Zertifikate hängen nun für alle sichtbar auf den Stationen und sind Lob und Ansporn zugleich, sich auch weiterhin so intensiv für die Patienten einzusetzen. Sonja Treß …freuen sich über die Auszeichnung. Motivierte neue Praxisanleiter I Karin Große Sudhoff, Anna Feldmann und Peter Ahaus, die drei hauptverantwortlichen Lehrer aus dem Team der Zentralschule, überreichten zum Schluss die Zertifikate an die Weiterbildungsteilnehmer. Folgende Mitarbeiter aus den Konzernhäusern Clemenshospital und Raphaelsklinik haben die Weiterbildung erfolgreich absolviert: n einer kleinen Feierstunde gratulierten Anfang des Jahres Pflegedienstleitungen, Stations- und Abteilungsleitungen, hauptamtliche Praxisanleiter, Mitarbeiter der Stationen und Vertreter der Zentralschule den neuen Praxisanleitern (PA), die nach fast einjähriger Weiterbildung ihr Abschlusskolloquium absolvierten. In seiner Begrüßungsansprache hob Gregor Uphoff, Leiter der Zentralschule für Gesundheitsberufe St. Hildegard, die Wichtigkeit der Praxisanleiter für die praktische Ausbildung hervor. Aber nicht nur die gesetzliche Verpflichtung zur Ausbildung von PA könne die letztliche Motivation sein, sich einer fast einjährigen Weiterbildung zu unterziehen. „Dazu gehört unglaublich viel persönliches Engagement, ohne das Ausbildung heute nicht möglich wäre, und für dieses Engagement danke ich Ihnen ganz besonders herzlich“, so Uphoff in seiner Ansprache. Einen Dank sagte Uphoff aber auch allen Pflegedienstleitungen sowie Stationsund Abteilungsleitungen, die es ihren Mitarbeitern ermöglicht hatten, an dieser Weiterbildung teilzunehmen. Er forderte alle Leitungsverantwortlichen auf, trotz zunehmender Belastungen im Stationsall- tag Raum für Praxisanleitung zu schaffen, denn „je besser die Praxisanleitung auf den Stationen und Abteilungen, desto besser die Ausbildung und je besser die Ausbildung, desto qualifizierter unsere zukünftigen Kollegen in der Pflege.“ Qualifizierte Praxisanleitung komme somit allen zugute: Leitungen, Mitarbeitern und nicht zuletzt den anvertrauten Patienten, die von qualifiziertem Pflegepersonal am meisten profitierten. Im Anschluss daran präsentierten die PA in vier Gruppen ihre Kolloquiumsergebnisse den Gästen und wurden dafür mit viel Applaus bedacht. Clemenshospital Alexandra Heumer Nils Redmer Monika Renneke Julia Tillar Raphaelsklinik Sebastian Duch Tina Leitner Anne Oing Mit einem gemütlichen Beisammensein klang der Nachmittag aus. EINBLICK(E) | 5 M I S E R I C O R D I A Neue Fachabteilung für Clemenshospital und Raphaelsklinik Gerhard Tschorn (Geschäftsführer Clemenshospital), die Onkologen Dr. Karsten Kratz-Albers und Dr. Christian Lerchenmüller sowie Hartmut Hagmann, Geschäftsführer der Raphaelsklinik, am Bett einer Patientin. M it einem einzigartigen Konzept zur Verbesserung der ambulanten und stationären Vernetzung sowie der Behandlung von Krebspatienten gehen das Clemenshospital und die Raphaelsklinik seit dem 1. März 2009 neue Wege: Gemeinsam führen sie eine neue Hauptfachabteilung als Verbundabteilung, die Klinik für Innere Medizin III (Medizinische Klinik III) – Hämatologie und Onkologie. Die Klinik wird von den Ärzten der Gemeinschaftspraxis für Hämatologie und Onkologie in Münster geführt, mit 6 | EINBLICK(E) der die beiden Häuser schon seit Jahren sehr gut zusammenarbeiten. So sind von nun an im Clemenshospital Dr. Christian Lerchenmüller und Dr. Jürgen Wehmeyer, und in der Raphaelsklinik Dr. Karsten Kratz-Albers und Dr. Holger Timmer als Leitende Ärzte der neu gegründeten Verbundabteilung tätig. Das Land NRW sowie die Krankenkassen haben diesem Konzept insbesondere auch deshalb zugestimmt, weil eine Praxis mit einbezogen wurde und die stets geforderte Vernetzung von ambulanten und stationären Leistungen somit bestens gewährleistet wird. Diese Lösung minimiert Informationsdefizite, vermeidet Doppeluntersuchungen und holt die Erfahrung der Ärzte aus dem ambulanten Bereich mit an das Krankenbett des Patienten. Die primäre stationäre Krebsbehandlung findet auch weiterhin in den Zentren der beiden Häuser (Brustzentrum, Lungenkrebszentrum, Darmzentrum etc.) unter Mitwirkung der neuen Leitenden Ärzte statt. In Tumorkonferenzen werden inter- M I S E R I C O R D I A disziplinäre Behandlungskonzepte zwischen den teilnehmenden Fächern auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und Leitlinien abgestimmt und verabschiedet, die anschließend den Patienten durch ihre behandelnden Ärzte erläutert werden. Die neue Klinik sieht acht Betten im Clemenshospital und vier Betten in der Raphaelsklinik vor. Hier werden erwachsene Patienten mit jeder Art von Krebserkrankung bzw. den durch Erkrankung oder Behandlung resultierenden Komplikationen behandelt. Die vier neuen Leitenden Ärzte sind Fachärzte für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie. Darüber hinaus besitzen sie die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin. Dr. Holger Timmer trägt zusätzlich die Schwerpunktbezeichnung Gastroenterologie. Die Ärzte sind Mitglieder nationaler und internationaler Fachgesellschaften und unterziehen sich freiwillig in regelmäßigen Abständen einer fachlichen Re-Zertifizierung der European Society of Medical Oncology (ESMO). Gregor Hellmons, Geschäftsführer der Misericordia GmbH, ist mit der Lösung absolut zufrieden: „Wir zeigen wieder einmal, dass wir bereit sind, neue Wege zu gehen, um unseren Patienten stets die besten Behandlungen und Therapien anbieten zu können. Mit den neuen Leitenden Ärzten haben wir dafür ausgezeichnete Mediziner mit ins Boot geholt!“ Sonja Treß Keine Panik vor der Organspende S eit Jahren setzen sich das Clemenshospital, die Raphaelsklinik und das St. Walburga-Krankenhaus bereits für das Thema Organspende ein. Nun sind die Häuser noch einen Schritt weiter gegangen und haben sich der erfolgreichen Initiative „no panic for organic“ angeschlossen. Gemeinsam will man noch mehr erreichen, will aufklären, informieren und Menschen helfen. Dieter Kemmerling, Gründer der Initiative, weiß wovon er spricht, wenn er sich für Organspenden einsetzt. Er selbst verdankt sein Leben einer Lebertransplantation. Mit seiner Band „The Dandy’s“ transportiert er seine Botschaft auch musikalisch, gibt Benefizkonzerte und holt damit das Thema aus der dunklen Ecke hervor. Die Angst vor dem Thema Organspende kann nur durch genügend Aufklärung und absolute Transparenz erreicht werden. Daher geben die Krankenhäuser nun auch Flyer heraus, die alle wichtigen Informationen über die Organspende enthalten und kompetente Ansprechpartner nennen. Außerdem liegen in den Häusern eigens gedruckte Organspendeausweise im Scheckkartenformat aus, die jeder Interessierte kostenlos mitnehmen kann. Kemmerling: „Unser Motto ist: Wenn mehr mitmachen, müssen weniger warten. Daher freuen wir uns sehr, dass sich die drei Häuser uns angeschlossen haben.“ Sonja Treß Gemeinsam für die Organspende! Oben: Prof. Dr. Franz Weber und Walter Kuhlmeyer vom St. Walburga-Krankenhaus und links: Hartmut Hagmann von der Raphaelsklinik, Dieter Kemmerling von der Initiative „no panic vor organic“ und Gerhard Tschorn vom Clemenshospital. EINBLICK(E) | 7 D U R C H B L I C K Titelthema: Alle in einem Boot – Auch die Mitarbeiter der Verwaltung? Unmögliches wird sofort er M it dem – zugegeben – etwas provokanten Titel dieser Ausgabe greifen wir ein Thema auf, das in vielen Köpfen immer noch aktuell ist: Auf der einen Seite stehen die Ärzte und Pflegekräfte, auf der anderen Seite die Verwaltungsmitarbeiter. Letztere müssen sich häufig den Vorwurf gefallen lassen, dass sie weit weg vom Krankenhausalltag der Stationen sind und ihre Entscheidungen willkürlich am Schreibtisch treffen. Verallgemeinernde Sätze wie „Das hat sich die Verwaltung wieder ausgedacht“ oder „Die Verwaltung will das einfach nicht“ hört man immer wieder. Da ich hier nicht auch verallgemeinern will, betone ich, dass sicher nicht jeder so denkt. Aber immerhin gibt es noch genug Mitarbeiter, die nicht genau wissen, was die Verwaltung eigentlich den ganzen Tag so macht, wie willkürlich die Entscheidungen tatsächlich getroffen werden und mit was für Problemen die Verwaltungsangestellten zu kämpfen haben. Das wollen wir ändern! Wissen entsteht durch Information, und daher hoffen wir, anhand dieses Titelthemas mehr Verständnis für die tägliche Arbeit der Verwaltung zu wecken und etwas mehr Wissen zu vermitteln. Wenn Sie nach der Lektüre der folgenden Artikel sagen „Ach, das macht die Verwaltung auch alles?“ oder „Ich wusste gar nicht, was für eine einfache Entscheidung alles berücksichtigt werden muss“, dann haben wir schon viel erreicht. Viel Spaß beim Lesen Ihre Sonja Treß Für die Redaktion 8 | EINBLICK(E) D ie Sekretärin der Geschäftsbereiche der Misericordia: „Was macht die eigentlich den gan„ zen Tag? Die hat doch bestimmt einen ruhigen Job!“ 8 Uhr: Kaffee trinken und Nägel lackieren müssen warten. Schnell Mantel und Tasche in den Schrank, Computer hochfahren und danach in die Küche, Kaffee und Tee kochen. Nein, nicht etwa für mich! Für die Prüfer des Finanzamtes. Sie werden gegen 8.30 Uhr erwartet! Nach 15 Minuten steht alles bereit – der Tisch ist gedeckt. 8.30 Uhr: Die Kollegen der Geschäftsbereiche (Bauwesen, Zentrale Finanz- buchhaltung, Zentrale IT) und Frau Treß warten schon auf die morgendliche Post – also ab zum Postfach und alles für die einzelnen Abteilungen sortieren und verteilen. Den Berg an Arbeit auf meinem Schreibtisch werde ich mit einem Lächeln auf den Lippen abarbeiten. 8.45 Uhr: Der erste Kollege aus der Finanzbuchhaltung kommt in mein Büro und bringt mir einen Stapel Rechnungen zum Einscannen. Das erledige ich sofort und der Berg auf meinem Schreibtisch muss vorerst warten. 9 Uhr: „Ach, guten Morgen Frau Lindemann, das Rundschreiben muss sofort ins Intranet gestellt werden! Anweisung der D U R C H B L I C K rledigt, Wunder dauern etwas länger gen, sie müssen unbedingt raus. Nichts da, es kommt ein Kollege aus der Bauabteilung: „Bitte diese Rechnungen in das Bauausgabebuch einpflegen und sofort zur Zahlung anweisen, außerdem unbedingt noch heute dieses Protokoll vom Band schreiben.“ OK, die Spendenquittungen kann ich auch morgen schreiben. Geschäftsführung des Clemenshospitals.“ Alles klar, wird gemacht, da kann ich dann auch gleich die Intranetseite pflegen. Telefon! „Sind meine CareCenter-Vorlagen schon fertig? Ich brauche sie am besten gestern.“ Leider bin ich bislang noch nicht dazu gekommen, ich erstelle sie so schnell wie möglich. 9.15 Uhr: Anruf aus der Finanzbuchhaltung: „Frau Lindemann, Sie müssen sofort ein paar Schreiben rausschicken, es eilt!“ OK, das ist jetzt wichtiger, die CareCenter-Vorlagen müssen leider noch etwas warten. Die zahlreichen Telefonanrufe und Anruferlisten erledige ich nebenbei – das ist kein Problem. Gleich schreibe ich aber endlich die Rechnun- 11 Uhr: Was, schon so spät? Wo bleibt die Zeit? Gleich ist ein Submissionstermin (auch Eröffnungstermin genannt, hier werden die im Rahmen einer Ausschreibung eingegangenen Angebote geöffnet und verlesen) in der Bauabteilung, es gehen schon die Anrufe von Frau Junglas, der Sekretärin der Geschäftsführung der Misericordia, und der Zentrale des Clemenshospitals ein. Die in den letzten Minuten abgegebenen Angebote müssen sofort abgeholt werden – hätte ich doch bloß meine Laufschuhe angezogen. Am Postfach treffe ich eine Kollegin und sie sagt zu mir: „Ich habe so viel zu tun, Sie haben es gut, bei Ihnen da hinten ist es schön ruhig!“ Ich entscheide mich, das nicht zu kommentieren. Jetzt sind aber die Formatvorlagen dran. Frau Junglas hat sich ja auch schon einen Zeitpuffer eingeplant, damit diese von ihr freigegeben werden können. Was liegt da auf meinem Schreibtisch? Ein Stapel Bewerbungen für die Zentrale IT, die ausgewertet werden müssen, um die Einla- dungen zu schreiben und zudem Flyer von Frau Treß, die ich schneiden muss. Anruf aus dem Zentrallager, das bestellte Büromaterial kann abgeholt werden. Nebenbei gleiche ich die Bestellungen ab und verteile sie an die jeweiligen Kolleginnen und Kollegen. 12.30 Uhr: Der Submissionstermin ist vorbei, die Ergebnisse müssen abgeglichen und erfasst werden, die Aufträge müssen raus. Der Frühstücks-Joghurt von heute Morgen ist mal wieder noch halb voll – der schmeckt jetzt auch nicht mehr. „Frau Lindemann, bitte melden Sie mich zu diesem Seminar an.“ Bahntickets und Hotel buchen. Klar, mach ich. 13.30 Uhr: Gerade erfahre ich, dass ich Frau Junglas, Sekretärin der Geschäftsführung der Misericordia, ab sofort während ihrer Urlaubszeit vertrete, wir vereinbaren Einarbeitungstermine. 14 Uhr: OK, es ist wieder so weit: Der Berg auf meinem Schreibtisch ist nicht geschrumpft! Was mache ich zuerst? Ich versuche, alles nach Wichtigkeit, Dringlichkeit und Eingang abzuarbeiten. Oberste Priorität hat jetzt die Vorbereitung der IT-Schulung für neue Mitarbeiter, denn die Termine müssen eingehalten werden. Endlich habe ich begonnen und bin völlig konzentriert. Da kommt erneut ein Kollege: „Können Sie mal eben…?“ „Ja, aber nicht sofort, ich erledige das so schnell wie möglich.“ „Wieso, ist doch nur…, das kann ich jetzt nicht verstehen, warum Sie das nicht mal eben erledigen können!“ Schwupps steht der Nächste in der Tür: „Sind meine Rechnungen schon eingescannt?“ „Sind die Schreiben raus?“ Ich kann nur antworten: Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger! 17 Uhr: Feierabend! Heute aber mal pünktlich – oh nein, das wird wohl nichts, ich muss ja noch den Artikel für die „Einblick(e)“ schreiben! Das mache ich aber dann zuhause in aller Ruhe, denke ich mir. Nehme meine Tasche aus dem Schrank und ziehe meinen Mantel an. – Tschüss, bis morgen! Sylvia Lindemann Sekretärin der Geschäftsbereiche der Misericordia EINBLICK(E) | 9 D U R C H B L I C K Bonbons für die I Die Pforte – Zentrale Kommunikationsund Anlaufstelle G leich nach dem Betreten des Augustahospitals durch den Haupteingang sieht man das Büro der Anmeldung bzw. Information, auch „Pforte“ genannt. Hier trifft man auf ein Team von teils langjährigen Mitarbeiterinnen, die in wechselnder Besetzung durchgehend täglich von 7 bis 20 Uhr die Pforte besetzen. Die Ansprechpartner für die kleinen und großen Belange der Patienten, Besucher und auch Mitarbeiter sind Schwester M. Xaveris, die im April ihre vierzigjährige Betriebszugehörigkeit feierte, Regina Bergerfurth, auch bereits seit 19 Jahren im Augustahospital tätig und die noch teils neuen Gesichter Ami Ernsten und Rieke Schöttler. Unterstützung erhalten sie an den schulfreien Tagen durch den Auszubildenden Hendrik Lammers. Von 20 bis 23 Uhr wird die Pforte von einem der freien Mitarbeiter des Hauses besetzt. Schon morgens ist für viele Patienten die Pforte die erste Anlaufstelle im Krankenhaus, da hier auch die Patientenaufnahme erfolgt. Das heißt, diverse Daten werden notiert und Papiere müssen unterzeichnet werden. Da einige Patienten schon zum wiederholten Male im Augustahospital behandelt werden, ist das oft ein „freudiges Begrüßen“. Zwischendurch klingelt immer wieder das Telefon, da die Pforte auch gleichzeitig die Telefonzentrale im Augustahospital ist. An manchen Tagen kommen bis zu 200 Anrufe bei der Pforte an. 10 | EINBLICK(E) Im Laufe des Vormittags wird die Post angeliefert und von den Mitarbeiterinnen der Pforte an die entsprechenden Abteilungen verteilt. „Zu den verwaltungsmäßigen Hauptaufgaben gehört auch der gesamte Schriftwechsel mit den Krankenkassen, dazu zählt u. a. die Beantragung und Bearbeitung von Kostenübernahmen und natürlich die Abrechnungen“, so Regina Bergerfurth, wobei sie gleichzeitig lächeln muss. „Als ich vor 19 Jahren im Augustahospital anfing, erfolgte die Abrechnung noch über ein Rechenzentrum außerhalb des Krankenhauses. Vor zirka 15 Jahren begannen wir dann mit der eigenen Abrechnung – mit Endlospapier. Die erstellten Rechnungen wurden den einzelnen Krankenkassen noch in Papierform in zweifacher Ausfertigung per Post zugestellt.“ Dies erledigt sich heute, im Zeitalter der modernen Kommunikation, durch Datenträgeraustausch. Trotz ihrer vielen Aufgaben haben die Mitarbeiterinnen immer ein offenes Ohr für die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten. Ob sie nun Briefmarken brauchen, Essenskarten für ihre Angehörigen kaufen möchten, einen Schlüssel für den Safe benötigen oder gerne eine Telefonkarte hätten, die vier Damen der Pforte geben in allen Bereichen Hilfestellung und arbeiten getreu nach dem Motto: „Nicht verzagen, Pforte fragen“. Regina Bergerfurth, Ami Ernsten, Rieke Schöttler, Schwester M. Xaveris (Mitarbeiterinnen der Pforte) ch arbeite in der Verwaltung, genauer gesagt in der Patientenverwaltung. Und meine Arbeit macht mir Spaß. Wir in der Patientenverwaltung sind ein absolut gut eingespieltes Team. Wir, das sind meine beiden Kolleginnen Petra Watermann und Inga Helmig. Wir haben zwar unsere fachabteilungsbezogenen „eigenen“ Bereiche, aber wir beziehen immer den „anderen“ mit ein und können uns blind aufeinander verlassen. Sich zu akzeptieren oder auch sympathisch finden, das ist nicht nur menschlich wichtig. In unserem Team ist es ein ganz entscheidender wirtschaftlicher Faktor. Wenn es plötzlich Probleme gibt, die von der Art und Weise entweder alleine nicht zu bewältigen sind, oder wenn man die Kenntnisse des Anderen schätzt und benötigt, tauschen wir uns formlos aus. Wir lachen auch gerne gemeinsam über dies und das. Aber das hat dann wohl nichts mit unserer Arbeit zu tun. Trotzdem, diese Gemeinschaft erleichtert nicht nur die Arbeit, sondern sie ist Basis einer guten umfassenden Tätigkeit, die auch über den Tellerrand sieht. Und das ist wichtig. Denn wir sind ein strategischer Punkt im Krankenhaus. Alle Daten und Informationen des Empfangs bzw. der Aufnahme kommen per Stammblatt und Antrag zu uns. Jede Entlassung, die eine Schwester oder ein Pfleger auf der Station eingibt, wird bei uns mittels des Entlassungsscheins bearbeitet. Sobald sich ein Tarif ändert oder eine Verlegung geändert wird, prüfen wir den kausalen Zusammenhang. Alle zur Behandlung erforderlichen persönlichen Daten, ergänzt durch die Eingabe der Diagnosen und Therapien durch die Ärzte, werden durch unsere Abteilung im Onlineverfahren mit der Krankenkasse ausgetauscht. Sind alle Daten und Diagnosen eingegeben, erstellen wir eine Rechnung. Alleine mit den täglich immer wiederkehrenden Arbeiten haben wir schon Kontakt zu fast allen Abteilungen unseres Hauses. Wir haben nun mal für viele Berei- D U R C H B L I C K e Ärzte, Reklamationen für die Verwaltung che eine Art Checkliste abzuarbeiten und bemühen uns, kleine Fehler humorvoll zur Berichtigung weiter zu geben. Nur, ob die Betroffenen das dann lustig auffassen … Hmmmm … das ist wohl nicht immer so. Dadurch, dass wir fast alles am und mit dem PC machen, haben wir natürlich auch den Kontakt zum Geschäftsbereich Zentrale IT. Besonders wichtig für uns sind die Kolleginnen des Medizincontrollings. Im Gegensatz zu früher sind die Widersprüche bei den Krankenkassen jetzt nicht vorrangig auf verwaltungstechnische Fakten und Richtlinien aufgebaut, sondern benötigen fast immer eine medizinische Begründung. Die medizinischen Prüfungen und Beurteilungen werden also durch das Medizincontrolling oder den behandelnden Arzt vorgenommen, kommen wieder zu uns und wir leiten diese wieder zurück. Und lustig ist es dann auch nicht, wenn wir eine Rechnung öffnen und ändern müssen, weil unsere Kodierung falsch war, weil wir einen Patienten zu lange behandelt haben und dafür keine „akzeptable“ Begründung gefunden haben, weil wir einen Patienten stationär behandelt haben, obwohl eine ambulante OP ausreichend gewesen wäre. Außerdem ist es extrem ärgerlich, wenn ein Patient uns bewusst „reinlegt“. Das letzte Mal saß auch wieder so ein netter junger Mann in unserem Büro, der typische „Schwiegersohn-Typ“, und sicherte uns zu, jetzt endlich seine längst überfälligen Krankenkassenprobleme zu erledigen – aber, nachdem er entlassen wurde, ließ er wieder nichts von sich hören und sehen. Fazit, wir haben mal wieder „rein karitativ“ gehandelt und kein Geld bekommen. Neue Gesetze und Probleme Und doch, es ist sehr interessant mit so vielen verschiedenen Abteilungen zusammen zu arbeiten. Nie wird es langweilig. Wenn wir extrem viel Arbeit haben, helfen wir uns gegenseitig. Das freut dann einfach jeden von uns, wenn wir am Ende des Tages doch noch ein gutes Ergebnis haben. Obwohl wir alle schon lange in diesem Haus arbeiten, gibt es immer wieder neue Gesetze und damit auch neue Probleme. Gerade diese Vielseitigkeit ist eine wesentliche Bereicherung. Ich denke, in der Verwaltung ist es genau wie in jedem anderem Bereich. Wir brauchen Erfolg. Und es ist eine eigene Art von Erfolg, wenn wir neue Schwierigkeiten durch eigene Ideen und Verfahrensweisen lösen. Lösen können und dürfen, das sind zwei ganz unterschiedliche Faktoren. Natürlich müssen wir uns selber weiterbilden und informieren. Das Team aus der Patientenverwaltung: v. l. Petra Watermann, Inga Helmig und Gertie Bakenecker. (Foto: Gabriele Becker) Aber wir bekommen auch die Gelegenheit durch unser Haus und das ist auch nicht immer selbstverständlich. Kenntnisse eigenverantwortlich einsetzen und selbstständig arbeiten, das ist ein wesentlicher Vorteil unseres Arbeitsplatzes. Ein ganz besonderer Bereich ist hier sicherlich das Widerspruchsverfahren mit Ämtern und Krankenkassen. Versicherungsträger bemühen sich häufig durch eine besondere Art der Gesetzauslegung, Kostenübernahmen abzulehnen. Es ist immer eine Genugtuung, diesen dubiosen Verfahrensweisen erfolgreich zu widersprechen. Oft arbeiten wir in diesem Bereich auch mit den Damen des Sozialdienstes zusammen, denn es sind häufig gerade Menschen aus unsicheren sozialen Strukturen, die mit den Problemen der Kostenübernahme überfordert sind. Sicherlich ist der wirtschaftliche Erlös für das Haus maßgeblich. Weil aber manchmal nur das „fantasievolle“ Suchen eine andere Auslegung der Richtlinien bringt, freuen wir uns dann sehr über einen gelungenen Widerspruch. Das bringt den Erfolg und das gibt viele neue Impulse. Humor? Fehlanzeige! In der letzten Redaktionssitzung haben wir besprochen, dass die Artikel zum Titelthema auch humorvolle Seiten der Verwaltungsarbeit aufzeigen sollen. Ich laufe also gedanklich durch unsere diversen Bereiche und habe immer noch nichts Lustiges und Humorvolles gefunden. Ist es lustig, Patienten zu erklären, warum ein, zwei Tage in unserem Haus so teuer sind? Nein, da befriedigt es höchstens, wenn am Ende des Gesprächs das Gefühl übrig bleibt, dass der Patient verstanden hat, dass nicht wir, das Clemenshospital, eigenmächtig die Preise nach oben schrauben, sondern der Gesetzgeber die Richtlinien vorgibt. Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass alle Mitarbeiter auf den Stationen von den Patienten Bonbons und Schokolade erhalten und bei uns reklamieren sie nur die Preise. Das ist fast sinnbildlich für unsere Tätigkeit: Die Schwestern und Ärzte, die helfen, aber die von der Verwaltung, die machen nur Arbeit und wollen nur Geld. EINBLICK(E) | 11 D U R C H B L I C K Probleme, die wir leider nicht selber beheben können. Wir müssen also noch mit dem Rechnungslauf warten. Und Karin Grotenhoff, ebenfalls aus dem Medizincontrolling, hat uns gerade eine neue Statistik der Fälle zugestellt, die noch nicht abrechenbar sind. Auch hier sind wir darauf angewiesen, dass unsere ärztlichen Kollegen die Episoden auf „abrechenbar“ stellen. Wenn nicht, bleiben wir in der Warteschlaufe. Das ist dann wirklich nicht lustig. Dabei habe ich ab morgen Urlaub. Wie viele LKW-Ladungen hätten Sie denn gerne? weiter. Regelmäßig liefert er Statistiken an die Betriebsleitung und überprüft seine eigene Arbeit anhand der entsprechenden QM-Richtlinien. „Ich sehe mich als Dienstleister des pflegerischen und medizinischen Bereiches“, sagt er und fügt hinzu, dass viele Aufgaben bei der Beschaffung, die früher von den Stationsleitungen übernommen wurden, heute von ihm erledigt werden. Zusammenarbeit wird von Gellenbeck nicht nur im Haus sondern auch innerhalb des Konzerns groß geschrieben. Vieles wird gemeinsam mit den Kollegen der anderen Häuser in Gremien koordiniert, so ist er zum Beispiel für den konzernweiten Einkauf des Nahtmaterials zuständig. Die aktuelle Wirtschaftskrise spürt auch der Einkäufer eines Krankenhauses: „Täglich besuchen mich zwei bis drei Außendienstmitarbeiter unterschiedlicher Firmen. In diesen Gesprächen wird der Druck, unter dem viele Firmen stehen, immer deutlicher!“ Auch heitere Erlebnisse gibt es aus seiner Zeit als Einkäufer zu berichten. So erfuhr er zum Beispiel vom guten Testergebnis der Aldi-Windeln und rief umgehend beim Zentraleinkäufer der Kette an, um Sonderkonditionen für den Klinikeinkauf auszuhandeln. Dieser war zunächst ziemlich verwirrt und fragte, wie viele LKWLadungen die Klinik denn so pro Monat verbrauchen würde. Gellenbeck schätze den Verbrauch auf etwa eine Palette pro Monat, worauf sein Gesprächspartner ihm riet, einfach zum nächsten Markt zu gehen, solche Mengen könne man ihm dort nämlich direkt geben. „Das Gefühl ohne mich läuft hier nichts, kenne ich nicht. Alle arbeiten Hand in Hand, nur so ist das Ziel zu erreichen. Alle Berufsgruppen sind gleich wichtig,“ betont Andreas Gellenbeck abschließend, bevor er sich wieder seiner Arbeit zuwendet. Michael Bührke Es ist gleich 18 Uhr. Katrin Lührs, Leiterin des Medizincontrollings und unserer Abteilung, kommt in mein Büro, um sich nach dem Stand der neuen Rechnungsläufe zu erkundigen. Neue Tarife verlangen immer eine besondere Aufmerksamkeit. Manchmal klappt das Zusammenspiel der vielen Dateien nicht auf Anhieb. Auch dieses Mal gibt es ein paar kleine Fürs Foto machte Andreas Gellenbeck einen Besuch im Magazin der Raphaelsklinik. O hne Andreas Gellenbeck geht eigentlich gar nichts im Krankenhaus, auch wenn er das nie so sagen würde. Andreas Gellenbeck ist Einkäufer in der Raphaelsklinik und vom Löffel bis zum Computertomographen für die Beschaffung aller Güter zuständig, die in der Klinik benötigt werden. Gelernt hat er Groß- und Außenhandelskaufmann, nach der Lehre war er bis 1992 bei einer großen Jagd- und Sportbekleidungsfirma beschäftigt. Danach kam er zur Raphaelsklinik, in der er bis heute den Einkauf organisiert. „Hier geht schon einiges an Geld durch, da muss man sehr verant- 12 | EINBLICK(E) wortungsbewusst handeln“, beschreibt Gellenbeck eine der täglichen Herausforderungen seiner Arbeit. Ständig muss er recherchieren, ob sich irgendwo die Kosten noch weiter senken lassen. Steigen irgendwo in einer Abteilung die Ausgaben, sucht er im Gespräch nach den Ursachen. Dabei darf die Qualität, vor allem bei Gütern für die Patientenversorgung, natürlich nie leiden. Um dies sicher zu stellen, führt er ebenfalls viele Gespräche mit den Mitarbeitern. Erfährt er von neuen Produkten, die für die Klinik interessant sein könnten, gibt er die Information an die entsprechenden Abteilungen Ich arbeite tatsächlich gerne hier. Nur, wie kann ich das jetzt beweisen? Gertie Bakenecker D U R C H B L I C K Arbeit funktioniert nur im Zusammenspiel I ch bin seit November 2008 in der Aufnahme des St. Walburga-Krankenhauses tätig. Bis dahin übte ich meinen Beruf als Krankenschwester in verschiedenen Fachabteilungen sehr gerne aus. Die Gesundheit zwang mich jedoch zum Wechsel von der Pflege in die Verwaltung. Zu Beginn war ich mir nicht sicher, ob ich tatsächlich dafür geeignet bin. Heute kann ich sagen, dass ich dadurch mein Wissen über Verwaltungsaufgaben aufgebessert habe und die Arbeit von Pflege und Verwaltung als ein erforderliches Zusammenspiel sehe. Die Patienten wünschen sich einen reibungslosen Ablauf bei der Aufnahme im Krankenhaus, eine optimale persönliche und medizinische Behandlung und abschließend einen guten Überblick über die durchgeführten Maßnahmen. Eine Voraussetzung dafür ist, dass bei der Anmeldung verschiedene Daten erfasst werden. Der Gang in die Klinik ist für viele Patienten häufig mit Angst und Unsicherheit besetzt. Wir, die Aufnahme, vermitteln dabei den ersten Eindruck von unserem Haus. Deshalb wollen wir durch unser Verhalten helfen, Ängste und Unsicherheiten schon mal etwas abzubauen. So erläutern wir bei Bedarf Sinn und Zweck des Aufnahmeverfahrens und bieten Hilfe beim Ausfüllen der Formulare an, wickeln die Aufnahme unter Diskretion ab und gestalten die Aufnahme möglichst ohne Wartezeiten. Es kommt zwar nur selten vor, dass Patienten sich auf der Station als Privat ausgeben, ein Privatzimmer und Chefarztbehandlung in Anspruch nehmen und dies bei uns dann in der Aufnahme nicht angeben, doch ist dies wichtig zu wissen. Sonst kann das Krankenhaus weder die Kosten für das Privatzimmer noch für die Chefarztbehandlung abrechnen. Bei der heutigen Gesundheitsreform ist das mittlerweile zum Erhalt des Hauses sehr wichtig. Schwierig ist es auch bei vielen nicht hier in Deutschland lebenden Patienten: Diese Barbara Wertmann an ihrem Arbeitsplatz. sollten eine europäische Versichertenkarte vorweisen können. Ist das nicht der Fall, benötigen wir dann noch den Personalausweis, der sonst nicht notwendig ist. Ansonsten wird die Abrechnung dadurch sehr erschwert. Wichtig: Die Unterschrift Wichtig für die Abrechnung ist die Wahlleistung des einzelnen Patienten. So kommt es zwischen dem Haus und dem Patienten zum Behandlungsvertrag, der jedoch erst mit der Unterschrift des Patienten zum Tragen kommt. Die in der Nacht oder am Wochenende stationär aufgenommenen Patienten müssen deswegen zu uns in die Aufnahme oder wir gehen zum Patienten und lassen uns diesen Behandlungsvertrag unterschreiben. Eine mündliche Äußerung, sie seien Privatpatient, ist nicht ausschlaggebend. Danach ändern wir die Angaben für die Patientenetiketten, die dann zur Station geschickt werden. Jeden Morgen werden von uns die Mitternachtsbestandlisten (Pendellisten) aktualisiert. Zu unseren Aufgaben gehört es auch, die Kostenübernahmeanträge an die Krankenkassen zu leiten, Geburtsanzeigen und Sterbefallanzeigen auszustellen, Rechnungen zu schreiben und diese zu verschicken und die Krankenkassen über die Entlassung des Patienten zu informieren. Nach der Entlassung haben wir die Pflicht, den Eigenanteil des Patienten einzubehalten. Hier ist es für die Stationen wichtig zu wissen, die Patienten bei Entlassung zu uns zu schicken, um diesen Vorgang durchführen zu können. Die Patienten bezahlen entweder in bar oder mit EC-Karte, Überweisungen werden nicht mehr akzeptiert. Wir verwalten auch die Hauptkasse des Hauses (z. B. Gärtnerei, Cafeteria, Stationsauslagen). Im Moment läuft ein Pilotprojekt zwischen unserem Haus mit verschiedenen Haus- bzw. Fachärzten. Dies teilen wir den Patienten mit und mit deren Einverständnis erfolgt dann die direkte Datenübermittlung an den jeweiligen Arzt. Ohne das gemeinsame Zusammenspiel mit den Stationen ist unsere Arbeit nicht oder nur unter schwersten Bedingungen möglich! So sehe ich mich als Kollegin in der Aufnahme mit den Kollegen und Kolleginnen auf den Stationen in einem großen Boot. Barbara Wertmann EINBLICK(E) | 13 D U R C H B L I C K Die „Kodierer“ Michaela Wippermann und Heinz Hückelheim an ihrem Arbeitsplatz. Beste Voraussetzungen: Erfahrungen in Pflege und Verwaltung! D ie Abteilung Medizincontrolling mit dem heutigen Aufgabengebiet gibt es erst seit der Einführung der DRG-Abrechnung im Jahr 2003. Nachdem in den Anfängen der DRG Abrechnung in den ersten drei Jahren die Ärzte der einzelnen Abteilungen u. a. Fallkodierungen vornahmen, so hat sich der Aufgabenbereich nun deutlich erweitert und verändert. Wir haben im Jahr 2007 in unserem Haus eine Umstrukturierung durchgeführt: Im Bereich Medizincontrolling wurden nach umfangreichen Schulungen zwei volle Stellen mit klinischen Kodierfachkräften neu besetzt. Dies dient in erster Linie zur Erlösoptimierung des vorhandenen Budgets, aber auch der Entlastung der Ärzte im administrativen Bereich. Das Aufgabengebiet umfasst u. a. die Bearbeitung von stationären Patientenakten, die Abrechnung von ambulanten Operationen und die Prüfung von MDKGutachten. Die klinischen Kodierfachkräfte sind langjährige Mitarbeiter aus dem Pflegebe- 14 | EINBLICK(E) reich, die aus ihren Abteilungen über die Jahre hinweg viel Erfahrung mitbringen. Gerade diese Voraussetzungen können im Bereich Medizincontrolling gut umgesetzt werden. Auch die intensive Zusammenarbeit mit den DRG-beauftragten Ärzten und den einzelnen Fachabteilungen in unserem Haus kommt dies zu gute. Wir sehen durch die Abteilung Medizincontrolling aber auch ein wichtiges Verbindungsglied zu den anderen Abteilungen des Hauses. Die gute Zusammenarbeit mit den hier tätigen Kolleginnen und Kollegen schafft mehr Transparenz und Verständnis für die spezifischen Aufgaben der Verwaltung. Es wird deutlicher, wie sehr Aufgaben der Verwaltung und der anderen Abteilungen aufeinander abgestimmt sein müssen. Das „System Krankenhaus“ kann nur dann funktionieren, wenn alle Bereiche wie bei einem Zahnrad ineinander greifen. Heinz Hückelheim Interview mit Michaela Wippermann und Heinz Hückelheim aus dem Medizincontrolling Einblicke: Frau Wippermann, Herr Hückelheim, Sie haben beide viele Jahre als Gesundheits- und Krankenpflegerin bzw. Krankenpfleger gearbeitet, was hat Sie bewogen, in die Krankenhausverwaltung zu wechseln? Michaela Wippermann: Bei mir waren zunächst gesundheitliche Gründe vorrangig, nach einem Bandscheibenvorfall wurde mir schon in der Reha-Klinik empfohlen, eine körperlich weniger belastende Tätigkeit aufzunehmen. Es kam aber hinzu, dass es mich gereizt hat, noch einmal etwas Neues anzufangen, so dass ich diese Chance zur Veränderung gerne genutzt habe. Heinz Hückelheim: Bei mir war das ähnlich, als Mann in der Pflege ist „Mann“ auch häufig der D U R C H B L I C K „Hebekran“, da können sich schon Rückenprobleme einstellen. Aber auch ich fand es reizvoll, mich noch einmal in ein anderes Arbeitsfeld einzuarbeiten. Einblicke: Sind die Kenntnisse aus dem Pflegeberuf denn bei Ihrer jetzigen Tätigkeit noch wichtig? Heinz Hückelheim: Diese Kenntnisse und die lange Erfahrung darüber, wie ein Krankenhaus „funktioniert“ sind eine Grundvoraussetzung für diese Tätigkeit. Ich würde sogar sagen, dass sich meine Kenntnisse aus dem Bereich Pflege und Medizin noch vergrößert haben, weil wir hier die Arbeitsabläufe, die speziellen Therapien und Pflegemaßnahmen aller Abteilungen kennen müssen. Michaela Wippermann: Aber die Berufserfahrung alleine reicht auch nicht aus. Wir haben beide noch eine Weiterbildungsmaßnahme zur klinischen Kodierfachkraft absolviert und sind intensiv mit dem DRG-System und den Kodierregeln vertraut gemacht worden. Einblicke: Ist Ihnen der Wechsel schwer gefallen? Heinz Hückelheim: Schwer gefallen ist mir, dass ich die Kolleginnen und Kollegen der Abteilung, auf der ich viele Jahre als stellvertretender Stationsleiter gearbeitet habe, verlassen musste. Der tägliche Rundgang durch die Klinik, den ich im Rahmen meiner jetzigen Tätigkeit machen muss, führt mich jedoch durch fast alle Abteilungen des Krankenhauses, so dass ich viele Kolleginnen und Kollegen jetzt auch besser kennen gelernt habe. Michaela Wippermann: In unserem jetzigen Controlling-Team gibt es außerdem auch eine gute kollegiale Zusammenarbeit. Das Gespräch führte Dieter Glaremin Mitarbeiterfrage: Was ist das Schönste an Ihrem Job in der Verwaltung? Gertraud Göring, Sekretärin des Geschäftsführers, Augustahospital: „Wenn man lange Zeit als Medizinisch-Technische Assistentin im Labor tätig war und stets den Kontakt zu den Patienten hatte, dann ist es schwer vorstellbar, dass eine Tätigkeit in der Krankenhausverwaltung überhaupt interessant sein kann. Im Herbst 2007 wechselte ich in das Sekretariat des Geschäftsführers. Ich brauchte nur kurze Zeit, um zu erkennen, dass diese Arbeit sowohl abwechslungsreich als auch sehr interessant ist. Neben den Sekretariatstätigkeiten, Aufgaben aus der Leistungsabrechnung, der Personalabrechnung, der Beschaffung etc. folgten immer neue Aufgaben, die bewältigt werden mussten. Auch die Vielfältigkeit der Sekretariatsarbeit gefällt mir gut, und treten doch mal scheinbar unlösbare Probleme auf, so hat man stets die Unterstützung des gesamten Teams.“ Reiner Middelkamp, Mitarbeiter in der Verwaltung, Augustahospital: „An meinem Job in der Verwaltung gefallen mir besonders die Vielfalt und die Abwechslung der Tätigkeiten, die ich ausübe. Hier nur eine kleine Auswahl: Patientenakten für den Ärztlichen Dienst und den Schreibdienst aus dem Archiv besorgen, die Stationen mit Sondenkost versorgen, für den Gärtner Diesel und Benzin holen, Essen auf Rädern ausliefern, Kopien von Dokumenten für alle Abteilungen des Hauses erstellen, Fuhrparkservice, Hol- und Bringedienst und vieles mehr. Bei der Ausübung meiner Arbeit kommuniziere ich gerne und pflege so den Kontakt zu allen Mitarbeitern des Hauses. Diese Allroundertätigkeiten machen mir sehr viel Spaß, da mich jeder Tag neu in Bewegung hält und ich diese Dienstleistungen gerne ausübe im Zeichen der Barmherzigkeit.“ Karin Grotenhoff, Medizincontrolling, Clemenshospital: „Meine Arbeit im Medizincontrolling macht mir großen Spaß, weil ich neben administrativen und kaufmännischen Kenntnissen mein Wissen, das ich als Krankenschwester erworben habe, täglich anwenden kann. Alles zusammen bildet die Grundlage z. B. in der ständigen Diskussion mit Kostenträgern und MDK, wenn es unter anderem darum geht, die stationäre Notwendigkeit einer Behandlung oder eine Kodierung zu begründen. Spannend finde ich es, den Gesamtprozess von der Aufnahme, über die Behandlung bis zur endgültigen Abrech- EINBLICK(E) | 15 D U R C H B L I C K nung zu kennen und zu sehen, wie die Arbeit aller Abteilungen miteinander verknüpft ist. Die vielseitige, eigenverantwortliche Tätigkeit und der Kontakt zu den Kollegen unterschiedlichster Berufsgruppen machen meine Arbeit in der Verwaltung, hingegen vieler Vermutungen, spannend und interessant.“ Werner Osterholt, Verwaltung Kurzzeitpflege und Ambulante Pflege, Clemenshospital: „Ich arbeite seit über 25 Jahren in der Verwaltung des Clemenshospitals und ich kann immer noch sagen, dass ich gerne hier arbeite! Im Laufe der Jahre hat sich mein Aufgabenbereich grundlegend geändert und weiter entwickelt, aber immer hatte ich Zahlen und Abrechnungen in meinem täglichen Posten. Egal ob Kassenbericht oder Abrechnung mit einer Pflegekasse, nicht Salden stur addieren, sondern für alle Bereiche Lösungen suchen und finden machen meine Arbeit interessant. Das Schönste ist, dass ich immer genügend Spielraum für selbstständiges und selbstverantwortliches Arbeiten hatte und habe. Das hat meine Verbundenheit zum Haus geprägt. Im Alltag ist es einfach angenehm, wenn man mit anderen Abteilungen und Kollegen kommunizieren kann und sei es auch manchmal nur ,Guten Tag!’“ Sylvia Lindemann, Sekretärin der Geschäftsbereiche der Misericordia: „An meiner Arbeit gefällt mir sehr die Vielseitigkeit. Sie erfordert sehr viel Organisationstalent, Entscheidungskraft und schnell wechselndes Umschalten, da die Gebiete der Geschäftsbereiche sehr unterschiedlich sind. Abschließend ist noch zu erwähnen, dass ich nicht zuletzt aus dem Grund sehr gern bei der Misericordia arbeite, da meine Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzten wirklich ganz tolle Menschen sind. Die Zusammenarbeit mit ihnen ist so 16 | EINBLICK(E) gut und angenehm, wie man es sich nur wünschen kann.“ Johannes Pohlkamp, studentische Hilfskraft, Misericordia: „Vor etwa 28 Jahren habe ich im C l emens hos pi tal das Licht der Welt erblickt. Da ist es schon etwas Besonderes, hierher zurückzukehren und bei der Misericordia zu arbeiten. In der Verwaltung profitiere ich von der angenehmen Arbeitsatmosphäre, wodurch sich auch schwierige Situationen besser bewältigen lassen. Daneben macht es viel Spaß, sich mit den vier Krankenhäusern abzustimmen und die anstehenden Aufgaben gemeinsam zu meistern. Ferner bietet sich die Gelegenheit, viel Neues zu lernen, etwa aus dem Bereich der IT. So lassen sich viele wertvolle Erfahrungen für den weiteren Lebensweg gewinnen.“ Dirk Becker, IT-Mitarbeiter, Raphaelsklinik: „Das Krankenhaus ist für mich als ITMitarbeiter ein besonders interessanter Arbeitsort, da ich hier Einblicke in Arbeitsabläufe erhalte, die für den typischen Informatiker alles andere als alltäglich sind. Da die Raphaelsklinik ein relativ kleines Krankenhaus ist, hatte ich schnell einen Überblick über die internen Abläufe. Dank des kollegialen Umfeldes fühle ich mich hier sehr wohl.“ Werner Fehmer, Personalabteilung, Raphaelsklinik: „Die Arbeit in der Personalabteilung ist nicht stupide, sondern sehr abwechslungsreich, da sich die Vorschriften und Herausforderungen im täglichen Geschäft ständig ändern. Bei den vielen Berufsgruppen in einem Krankenhaus ist die Form der Abrechnungen sehr vielseitig. Sehr wichtig sind mir der Kontakt zu den Mitarbeitern sowie die gute und angenehme Zusammenarbeit mit den Bereichs- und Stationsleitungen. Wir sind hier alle gerne für die Mitarbeiter da! Martina Pape, Aufnahme, St. Walburga-Krankenhaus: „Ich bin seit 2008 in der Patientenaufnahme des St. Walburga-Krankenhaus als Halbtagskraft tätig. Vor der Geburt meiner zwei Kinder habe ich bereits von 1994 bis 2000 in der Patientenaufnahme gearbeitet. Meine Arbeit gefällt mir besonders gut, weil es kein Bürojob ist, der nur mit Zahlen und Schreibarbeiten zu tun hat. Im Vordergrund steht der Patient, der mit seinen Sorgen und Nöten ins Krankenhaus kommt. Möglichst schnell versuchen wir die nötigen Formalitäten zu erledigen. Wer meint, damit ist unsere Arbeit erledigt, der irrt. Wir sind auch für die Kostensicherung und Abrechnung mit den Kostenträgern, das Einbehalten des Eigenanteils, das Erstellen von Geburtsund Sterbefallanzeigen und vieles mehr zuständig. Außerdem ist auch die Verwaltung der Hauptkasse unsere Aufgabe. Wie man sieht, ist unsere Arbeit sehr vielschichtig. Und genau deshalb gefällt mir mein Arbeitsplatz.“ Ingrid Wiese, Sachbearbeiterin in der Personalabteilung, St. WalburgaKrankenhaus: „Personalangelegenheiten bearbeite ich gerne, weil Menschen dahinter stehen, nicht Zahlen oder Rechnungen. Ich kann dazu beitragen, den Kolleginnen und Kollegen zu ihrem Gehalt, ihrem Urlaub oder anderen Leistungen zu verhelfen, die sie sich erarbeitet haben. Auch für Fragen zu Krankheit, Elternzeit oder Mutterschutz stehe ich gerne zur Verfügung.“ Ü B E R B L I C K Augustahospital Närrische Tage in Anholt – Weiberfastnacht 2009 Gemeinsam „Fit in den Frühling“ V iele Mitarbeiter im Augustahospital sind in diesem Jahr gemeinsam, und zwar gesünder und sportlicher, in den Frühling gestartet. Pflegedirektor Joachim Weidemann hatte in der Fastenzeit die Initiative „Fit in den Frühling“ als betriebliche Gesundheitsförderung gestartet. Die Intention von „Fit in den Frühling“ war, durch ein wohldosiertes Training und eine bewusste Ernährung das Herz und den Kreislauf auf Touren zu bringen, den Winterspeck schmelzen zu lassen und mit Schwung in den Frühling zu starten. Zu diesem Zweck wurde Ende Februar in Kooperation mit einer Krankenkasse und einer ortsansässigen Apotheke zuerst ein Gesundheitscheck aller 56 teilnehmenden Mitarbeiter durchgeführt. Hierzu gehörte eine Körperfettanalyse, eine Blutentnahme (u. a. Cholesterinwerte), die Messung von Blutdruck und Puls und die Errechnung des BMI (Body-Mass-Index). Um die ermittelten Werte zu verbessern, wurde während der Fastenzeit montags, mittwochs und freitags Mediterrane Küche in Buffetform für die Mitarbeiter angeboten. Dieses Angebot wurde mit Begeisterung angenommen. Des Weiteren fanden jeden Montagabend Lauftreffs statt, die am Augustahospital starteten. Es wurden unterschiedliche Laufgruppen je nach Trainingsstand gebildet. Das zweite sportliche Angebot bestand in „Aquapower Gymnastik“ im hauseigenen Bewegungsbad. Aufgrund der hohen Anmeldezahlen wurden gleich zwei Gruppen gebildet. Jeden Donnerstagmittag und -abend leitete Martine Jacobs aus der krankengymnastischen Abteilung jeweils eine Stunde die „Aquapower Gymnastikgruppe“. Den Spaß, den die Teilnehmer hatten, konnte ich auf dem Weg zum Parkplatz, wenn ich Feierabend gemacht habe, deutlich aus unserem Bewegungsbad nach draußen hören. Das Angebot der „Aquapower Gymnastik“ wird auch über die Initiative „Fit in den Frühling“ hinaus für ein halbes Jahr für die Mitarbeiter angeboten, wozu sich 16 Mitarbeiter angemeldet haben. Zum Abschluss der Fastenzeit wurde am 9. April der abschließende Gesundheitscheck durchgeführt. Bei der anschließenden Abschlussrunde wurde das durchweg positive Feedback der Teilnehmer eingeholt und der Preis für die größte Gewichtsabnahme in Form eines Schwimmbad-Gutscheins überreicht. Petra Hüls-Stojkoski aus der Küche war die glückliche Gewinnerin. Die Krankenkasse verloste unter allen Teilnehmern ein Sommer-Strand-Paket, welches Corinna Pandel aus der ergotherapeutischen Abteilung gewann. Ich hoffe, dass sich der „Schwung des Frühlings“ lange in unserem Arbeitsalltag hält. Anne Kaupel EINBLICK(E) | 17 Ü B E R B L I C K Clemenshospital Hilfe für schwer schädelhirnverletzte/-geschädigte Kinder E ine freudige Nachricht erreichte Ende 2008 das Clemenshospital: Als erstem Akut-Krankenhaus in NRW hat die Bezirksregierung Münster dem Haus die Errichtung einer Frührehabilitation für schwer schädel-hirnverletzte/-geschädigte Kinder (Kinder-ZNS) genehmigt! Fast drei Jahre lang hatte das Clemenshospital auf diese Nachricht gewartet. Seit mehr als zehn Jahren hat man im Clemenshospital bereits Erfahrungen mit der Frührehabilitation für Erwachsene gesammelt (Erwachsenen-ZNS). „Durch die Erweiterung des Schwerpunktes auf die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin können wir bereits in der Akutversorgung von z. B. Gehirn- oder Rückenmarksverletzungen nach Unfällen frühstmöglich eine frührehabilitative Versorgung einleiten“, sagt Gregor Hellmons, Geschäftsführer der Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft. Alle notwendigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen sind bereits am Haus gegeben. So können z. B. die klinische Neurophysiologie, Röntgenbilder vom Schädel, Computer- und Kernspintomographien, Logopädie sowie Physio- und Ergotherapie durchgeführt und für jeden einzelnen kleinen Patienten ein individuelles Behandlungskonzept erstellt werden. Mit dem Neuropädiater Chefarzt PD Dr. Otfried Debus und seinem Team ist die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin auch ärztlich bestens aufgestellt, um die pädiatrischen Patienten neurologisch zu betreuen. „Wir haben bereits seit 1983 an unserer Klinik den überregionalen Schwerpunkt für die neuropädiatrische Versorgung neurologisch erkrankter Kinder und behandeln daher schon seit vielen Jahren unter anderem angeborene sowie erworbene Erkrankungen des Nervensystems oder entzündliche Hirnerkrankungen“, sagt Debus. „Durch die Errichtung eines Kinder-ZNS können wir nun unser Leistungsspektrum erweitern und noch mehr Kindern helfen.“ 18 | EINBLICK(E) Antrag bewilligt! Dr. Bernhard Thülig überreicht PD Dr. Otfried Debus den Bewilligungsbescheid. Darüber freuen sich auch Gregor Hellmons (hinten links) und Gerd Tschorn (r.). Auch die Kinderneurologie-Hilfe Münster e. V. hatte den Antrag des Clemenshospitals unterstützt. „Für uns ein Zeichen der Wertschätzung, über das wir uns sehr freuen“, meint Clemens-Geschäftsführer Gerd Tschorn. Dr. Bernhard Thülig, Leitender Regierungsmedizinaldirektor und Chef des Dezernates 24 (Gesundheit) bei der Bezirksregierung Münster, hatte sich zusammen mit seiner Mitarbeiterin Renate Egbert für die Genehmigung des Antrags eingesetzt: „Der Bezirksregierung Münster liegt die frührehabilitative Krankenhausversorgung schwer schädelhirnverletzter bzw. -geschädigter Kinder sehr am Herzen. Gerade bei Kindern muss angesichts der vor ihnen liegenden langen Lebensjahre jede Anstrengung unternommen werden, Funktionsstörungen des Zentralen Nervensystems bzw. daraus resultierende Behinderungen durch frühzeitiges Gegensteuern zu verhindern oder zu minimieren. Ich bin fest davon überzeugt, dass die neue Krankenhausstruktur im Clemenshospital die Versorgung schwer schädel-hirnverletzter bzw. -geschädigter Kinder in der Stadt Münster und weit darüber hinaus nochmals deutlich verbessern wird.“ Noch in diesem Jahr wird man mit den baulichen Veränderungen beginnen, auch neues, speziell für den Umgang mit behinderten Kindern ausgebildetes Personal, wird momentan gesucht. Sonja Treß Ü B E R B L I C K Zimmerbrand auf der Kinderstation: Mitarbeiter handeln vorbildlich! lanzbereich gebracht und dort mit Informationen und Frühstück versorgt“, sagte Dr. Georg Hülskamp, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Das Brandzimmer auf der Station E2. E inen aufregenden Morgen erlebten die 22 Patienten der Schulkinderstation des Clemenshospitals am 27. Januar: Auf einem Zimmer hatte eine zu heiß gewordene Lampe eine Gardine entzündet, diese stand in kürzester Zeit in Flammen und das Zimmer war voller Rauch. Der jugendliche Patient war zu dem Zeitpunkt schon wach, verließ schnell den Raum und informierte das Pflegepersonal. Um 7.11 Uhr ging dann der Alarm bei der Feuerwehr ein, doch als die eintraf, war schon alles vorbei. „Einer unserer Kinderärzte hatte das Feuer selbst gelöscht. Auch die Reaktionen der Krankenschwestern waren vorbildlich – alle Kinder und Eltern wurden umgehend in den Ambu- Und bei den Kindern war die Aufregung spätestens beim Anblick der Pizza und der Geschenke dann auch schnell wieder vergessen! Sonja Treß Alles verlief sehr routiniert und friedlich, was nicht zuletzt auch an den Brandschutzübungen liegt, die das Clemenshospital regelmäßig verpflichtend für alle Mitarbeiter organisiert. Verletzt wurde niemand und die Kinder fanden die Situation eher aufregend als beängstigend. Schon gegen 10 Uhr konnten alle Zimmer wieder bezogen werden und von dem Zwischenfall war nur noch hinter der verschlossenen Tür des Brandzimmers etwas zu sehen. Als kleine Entschädigung bekamen alle Kinder der Station zur Mittagszeit Pizza, eine Tapferkeitsurkunde und einen Einkaufsgutschein überreicht. „Wir sind froh, dass alles so gut abgelaufen ist und dass auch die Eltern so schnell reagiert haben und ruhig geblieben sind. Gemeinsam haben wir die Situation sehr gut in den Griff bekommen“, resümiert die stellvertrende Stationsleiterin Simone Herder. Der kleine Adrian freut sich über seine Tapferkeitsurkunde und den Gutschein, die er von Simone Herder überreicht bekommt. Gerinnungsstörungen beheben für mehr Sicherheit von Schwangeren D as Münsteraner Symposium „Schwangerschaft und Gerinnung“ vermittelte am 25. Februar im Clemenshospital eine praktische Hilfestellung für die tägliche Arbeit im Umgang mit Gerinnungsstörungen bei Schwangeren. 140 Experten aus NRW und angrenzenden Bundesländern waren auf Einladung der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des Clemenshospitals angereist, um sich über neue Entwicklungen und Kenntnisse auf diesem Gebiet auszutauschen. „Eine Geburt in Zentralafrika ist extrem gefährlich: So sterben beispielsweise im afrikanischen Sierra Leone 2000 Frauen auf 100.000 Geburten an den Folgen von Blutungsstörungen oder Infektionen unter der Geburt, in Deutschland liegt diese Rate bei ,nur’ 5 auf 100.000 Geburten“, betonte Oberarzt Dr. Albert Neff (Geburtshilfe). „Es kann nur das erklärte Ziel der Geburtshelfer und beteiligter Fachdisziplinen sein, diese Zahlen weiter zu senken“, so Neff weiter. Durch hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft verschiebt sich die Blutgerinnung in Richtung einer etwas stärkeren Gerinnung. Diese Umstellung führt dazu, dass Schwangere Venenerkrankungen wie Krampfadern, Hämorrhoiden und in seltenen Fällen Thrombosen ausbilden können. Aber auch der umgekehrte Fall ist denkbar: Selten entwickeln Schwangere eine mangelhafte Blutgerinnung, die mitunter auch lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann. „Profunde Kenntnisse aller an der Behebung von Gerinnungsstörungen EINBLICK(E) | 19 Ü B E R B L I C K beteiligten Disziplinen sind eine wesentliche Voraussetzung für den glücklichen Ausgang einer jeden Schwangerschaft“, fasste Prof. Dr. Ralf Scherer, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des Clemenshospitals zusammen. Für die Fortbildung hatten die Organisatoren Referenten aus Köln, Heidelberg und Münster mit ins Boot geholt und konnten den Teilnehmern somit umfassende Informationen aus allen wichtigen Fachbereichen geben. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg. Sonja Treß Dr. Albert Neff (l.) und Prof. Ralf Scherer organisierten die Fortbildung. Kurzzeitpflege erstrahlt in neuem Glanz D er Zeitpunkt war günstig: Aufgrund von Umbaumaßnahmen eine Etage über der Kurzzeitpflege des Clemenshospitals, mussten Bewohner und Mitarbeiter kurzfristig umziehen – und so wurde die Gelegenheit genutzt, die eigenen Räumlichkeiten gleich auch zu renovieren. Entstanden ist eine noch freundlichere, seniorengerechte Einrichtung, die mit vielen, liebevollen Details für ein wohnlich-behagliches Umfeld sorgt. „Wir haben uns entschieden, die Flure Gelb zu streichen und die weißen Fliesen im Badezimmer mit bunten Motiven zu bekleben. So ist die Atmosphäre wärmer und erinnert nicht an ein Krankenhaus“, erzählt Marita Philipp, Leiterin der Kurzzeitpflege. „Außerdem helfen farbige Toilettendeckel, dass auch sehbehinderte Bewohner das stille Örtchen gleich erkennen.“ Historische Bilder und Gemälde mit Naturmotiven, ein neues Aquarium, ein Kohleofen aus alten Zeiten, bestickte Kissen und bemalte Teller geben den Bewohnern ein Heimatgefühl. Zur besse- ren Orientierung befinden sich zudem in jedem Zimmer eine große Uhr und ein bunter Kalender. Um möglichst viel Platz für Bücher, Spiele sowie Gebrauchs- und Dekorationsgegenstände zu haben, wurden in den Aufenthaltsräumen und Sitzecken noch mehr Regale angebracht und ein zusätzliches Schränkchen aufgestellt. Nun wartet Philipp noch auf das Sonnensegel für die Terrasse, „damit die Bewohner auch bei heißem Wetter draußen sitzen können.“ Sonja Treß In der Ofenecke haben es sich Marita Philipp, Pfarrer Thomas Groll und die Ehrenamtliche Frauke Konietzny (v. l.) gemütlich gemacht. 20 | EINBLICK(E) Ü B E R B L I C K Darmzentrums-Zertifizierung ist nur ein Etappen-Ziel In diesem Zusammenhang hat sich wieder einmal gezeigt, wie wertvoll die Zertifizierung der Seelsorge ist, die sich problemlos in die Zentrumswelt integrieren ließ. Nicht aus der Zertifizierung bekannte „Regularien“, „Ziele“ oder „Dokumente“ stehen im Mittelpunkt, sondern eine konsequente Patientenorientierung. Und immer wieder die entscheidende Frage: Wodurch soll sich ein Darmzentrum von einem „normalen“ Krankenhaus unterscheiden? Eine Antwort liegt in dem Herzen des Zentrums: der Tumorkonferenz, an der alle teilnehmen können, die Kernleister teilnehmen müssen; so entsteht eine ganzheitliche Sicht der Betreuung und der Therapie. D er Aufbau eines Darmzentrums ist eine ebenso schöne wie herausfordernde Aufgabe. Nicht nur für das Clemenshospital war der Prozess Neuland, es gab kein Modell in der Region, auf das man sich stützen konnte; zudem ist die Zusammenarbeit mit einer gastroenterologischen Gemeinschaftspraxis als tragende Säule in dieser Form bundesweit neu. Vor zwei Jahren begannen die ersten Überlegungen mit der Idee von Prof. Dr. Udo Sulkowski und Prof. Dr. Ernst-Christoph Förster, die medizinische Kompetenz zu bündeln und den Patienten eine Behandlung aus einem „Guss“ zukommen zu lassen; diese Idee wurde auch getragen durch den Wunsch des Qualitätsmanagements, die Früchte der ISOZertifizierung so zu ernten und in einem zertifizierten Zentrum den Patienten neue, optimierte Strukturen zu bieten sowie letztendlich dem Ziel der Betriebsleitung, das Clemenshospital als Haus mit Zentrums-Kompetenz mit einem Wettbewerbsvorteil zu entwickeln und langfristig zu etablieren. Nicht alle, die am Start dabei waren, konnten und wollten den Weg zur Zertifizierung mitgehen; andere haben sich dafür erfreulicherweise auf dem Weg angeschlossen. So bildet das Darmzentrum heute ein umfangreiches Netz, dessen Mittelpunkt die diagnostizierenden und therapierenden Fächer, im Sprachgebrauch des Zentrums „Kernleister“, sind: Gastroenterologie, Chirurgie, Radiologie mit Strahlentherapie und Pathologie. Alle Fächer sind auch im Clemenshospital beheimatet – wenngleich der Schwerpunkt der Gastroenterologie in der Gemeinschaftspraxis Prof. Förster und Kollegen liegt. Das Wesen – den übergeordneten Zweck – des Zentrums bilden nicht nur die Kernleister, sondern es ist vielmehr und gerade die ganzheitliche Betreuung der Patienten zusammen mit der Physiotherapie, dem Labor, der Hygiene, dem Sozialdienst, dem Gesundheitshaus, der Stomaversorgung, der Psychoonkologie, der Schmerztherapie, der Palliativtherapie, der genetischen Beratung und dem Hospiz. Patientenorientierung bedeutet auch, dass das Management der Dokumente nicht überhand nehmen soll und darf. Dazu wird das Dokumentenmanagement „papierfrei“ über den AKD-QM-Manager geregelt, eine Erleichterung für alle Beteiligten. Im Februar hat sich das Darmzentrum der Zertifizierung gestellt: Zwei Auditoren von OnkoZert, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Krebsgesellschaft, haben das Zentrum geprüft und – ohne Abweichung – für gut befunden. Damit ist ein Etappen-Ziel erreicht, aber ein Zentrum lebt nicht durch die Zertifizierung – dies ist ein notwendiger formaler Akt, eine Art „Stempel“, der immer wieder verdient werden muss. Ein Zentrum lebt gerade vom Willen aller Beteiligten, den Patienten die bestmögliche und ganzheitliche Betreuung zukommen zu lassen – und vor allem von dessen Umsetzung! Prof. Dr. Uwe Haverkamp, Oberarzt der Strahlentherapie Prof. Dr. Udo Sulkowski, Chefarzt Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie und Darmzentrums-Vorsitzender EINBLICK(E) | 21 Ü B E R B L I C K Raphaelsklinik Neues OP-Verfahren bringt Hoffnung für viele Betroffene E rkrankungen im Enddarmbereich sind für die meisten Menschen ein Tabu-Thema. In vielen Fällen ziehen sich die Betroffenen sogar nach und nach aus dem öffentlichen Leben zurück. Dabei kann das Skalpell des geschulten Chirurgen bei zahlreichen Beschwerden für Heilung sorgen. Die Abteilung für Koloproktologie der Raphaelsklinik gilt als eines der führenden Zentren Deutschlands auf dem Gebiet der Enddarmchirurgie. Die chronische Stuhlentleerungsstörung stellt eine häufige Erkrankung mit vielfältigen Ursachen dar. Meist liegen komplexe Störungen der Beckenbodenfunktion sowie anatomische und strukturelle Veränderungen der Beckenorgane vor, die zunächst durch spezielle Untersuchungen durch den erfahrenen Mediziner erkannt werden müssen. Betroffen sind überwiegend Frauen in der zweiten Lebenshälfte. Dank innovativer Methoden hat sich die operative Therapie chronischer Stuhlentleerungsstörungen in den letzten Jahren stark gewandelt. Ziel dieser neuen Methoden ist die Wiederherstellung der natürlichen anatomischen Verhältnisse, was früher meist nur durch größere Baucheingriffe möglich war. Durch neu entwickelte Klammernahtgeräte bestehen jetzt schonendere Verfahren, die durch den After ausgeführt werden können. Seit mehreren Jahren gibt es bereits das S.T.A.R.R.-Verfahren (Stapled Transanal Rectal Resection), das insbesondere beim inneren Enddarmschleimhautvorfall eingesetzt wird. Zunächst konnten auf diese Weise jedoch nur kleinere Enddarmschleimhautvorfälle entfernt wer- den. Inzwischen wurde das Verfahren weiter entwickelt, so dass auch größere innere und sogar äußere Enddarmvorfälle mit dem seit 2007 neu zur Verfügung stehenden Contour-Transtar-Gerät operiert werden können. Die Vorteile für die Patienten sind vielfältig: Da der operative Eingriff durch die Bauchdecke entfällt, ist auch keine Vollnarkose notwendig, eine Rückenmarkskanalanästhesie reicht aus. Auch störende Narben entfallen. Die Operation darf nur von speziell geschulten Chirurgen ausgeführt werden. Voraussetzung für die Anwendung ist die Teilnahme an einem Trainingskurs im European Surgical Institute in Norderstedt bei Hamburg. Dieser Kurs wurde von Dr. med. Thomas Roßmüller, Oberarzt des Departments für Koloproktologie der Raphaelsklinik, erfolgreich absolviert. Zur „Endabnahme“ kam der Spezialist Dr. Roland Scherer vom Krankenhaus Waldfriede im November vergangenen Jahres aus Berlin angereist, um Roßmüller bei den ersten drei OPs an der Raphaelsklinik zu assistieren, bevor dieser das OP-Verfahren zukünftig alleine durchführen wird. Als „sehr gut“ bezeichnete er die Arbeit seines Kollegen. Somit ist die Koloproktologische Abteilung der Raphaelsklinik im weiteren Umkreis die einzige, die dieses innovative Operationsverfahren anbieten kann. Dr. Dieter Denkers Department für Koloproktologie Präsentieren gemeinsam das neue OP-Instrument (v. l.): Dr. Thomas Roßmüller und Dr. Dieter Denkers von der Raphaelsklinik sowie Dr. Roland Scherer aus Berlin. 22 | EINBLICK(E) Ü B E R B L I C K Unter der Moderation von Manfred Erdenberger informierten Experten über das Thema Rückenschmerzen. Forum: Das Kreuz mit dem Kreuz R ückenprobleme sind ein Thema, das viele von uns betrifft. Aus diesem Grund veranstaltete die Abteilung für Unfall- und Orthopädische Chirurgie der Raphaelsklinik unter der bewährten Moderation von Manfred Erdenberger am 15. November 2008 ein großes Patientenforum mit dem Titel „Das Kreuz mit dem Kreuz“. Mehr als 80 Prozent der Menschen aller Altersklassen leiden zeitweilig oder längerfristig unter Rückenschmerzen, selbst bei Kindern im Schulalter beträgt der Anteil bereits 30-40 Prozent. Schmerzen, Einschränkungen der Mobilität und Beweglichkeit behindern im Alltag, im Beruf und in der Freizeit. Die unmittelbaren und mittelbaren Kosten für unser Gesundheits- und Sozialsystem sind immens und werden auf jährlich 25-30 Milliarden Euro geschätzt. In verschiedenen Gesprächsforen führten kompetente und prominente Experten das facettenreiche Bild der Ursachen für Rückenleiden den Zuhörern vor Augen. Darüber hinaus wurde über Vorbeuge- Hatten sichtlich Spaß an der Veranstaltung in der Raphaelsklinik (v. l.): Dr. Norbert Tiemann (Westfälische Nachrichten), Birgit Fischer (BARMER) und der Moderator Manfred Erdenberger. maßnahmen sowie die Möglichkeiten moderner Diagnostik und Behandlung informiert. Neben den klassischen Verfahren wird bewusst auch den alternativen Ansätzen ein breiter Raum gegeben. Zu Fragen der gesellschaftlichen und sozialpolitischen Folgen standen Experten wie die ehemalige NRW-Gesundheitsministerin Birgit Fischer oder die Bundestagsabgeordneten Jens Spahn (CDU) und Daniel Bahr (FDP) Rede und Antwort. Eine große Gesundheitsmesse lud dazu ein, sich über alle auf dem Podium diskutierten Fragen konkreter zu informieren. Zahlreiche Aussteller boten umfängliches Anschauungsmaterial zu allen Fragen rund um den Rücken. Für das leibliche Wohl war selbstverständlich auch gesorgt. Michael Bührke EINBLICK(E) | 23 Ü B E R B L I C K Wie aus Gehstöcken Engel wurden Die Installation „1000 Engel“ beeindruckte viele Patienten und Besucher. I ch bin begeistert von der Idee, sich künstlerisch mit einem so interessanten „ aber auch so schwierigen Thema hier in einem Krankenhaus zu beschäftigen“, lobte der Bürgermeister der Stadt Münster, Hans Varnhagen, bei der Ausstellungseröffnung am 27. November 2008 die Initiatoren der Raphaelsklinik. Auch Dr. Gail Kirkpatrick vom Kulturamt war beeindruckt: „In diesem Kunstwerk wird auf exemplarische Weise meisterliche handwerkliche Fähigkeit vereint mit dem Nicht-Material der Ästhetik.“ 24 | EINBLICK(E) Wie ein prähistorischer Kokon oder ein überdimensionales Nest wirkte das kugelförmige begehbare Objekt, das sechs Wochen lang im Foyer der Raphaelsklinik stand. Das Baumaterial war so ungewöhnlich wie sein Standort, über 1000 hölzerne Gehstöcke wurden miteinander verknüpft, einige schienen sich von der Kugel lösen zu wollen und strebten an dünnen Stahlseilen dem hohen Glasdach entgegen. Beim Aufbau half die ArbeiterSamariter-Jugend Münster tatkräftig mit. Die Hand- und Spazierstöcke stammten aus dem Nachlass Verstorbener, viele trugen noch die Zeichen ihrer ehemaligen Nutzung und Besitzer, eingeritzte Namen oder festgenagelte Wanderplaketten individualisierten die Gehhilfen. „Mir ist aufgefallen, dass die Menschen sich nach dem Tod eines Angehörigen von vielen Dingen trennen, selten jedoch vom Gehstock“, berichtete der Schöpfer der Installation, Andreas Rimkus, aus dem südwestlich von Hannover gelegenen Ort Springe. Einige Münsteraner kamen während der Dauer der Ausstellung in die Klinik und spendeten weitere Gehstöcke. Im Inneren des Objektes stand eine eckige Säule, die eine quadratische Platte und eine goldene Kugel trug. Während die Platte unter den Gefrierpunkt abgekühlt wurde und ständig mit feinem Schnee bedeckt war, strahlte die Kugel wohlige Wärme aus. Bei Berührung ertönten leise Wiegenlieder aus aller Welt. Zu hören waren 200 gesammelte Tondokumente von Rimkus und seiner Frau Christine, die auf eine schwindende Tradition verweisen sollten: Das Singen von Eltern für ihre Kinder. „Wenn ich meinem Kind ein Lied vorsinge, hinterlasse ich positive Abdrücke in seiner Seele“, erläuterte der Künstler und schlug den Bogen zur Kugel in seinem Objekt, auf deren hochglanzpolierter Oberfläche Fingerabdrücke der Besucher zurück blieben. Am 9. Januar fand in der Raphaelsklinik eine Sammelaktion der besonderen Art statt: Wer mochte, konnte dem Künstler Wiegenlieder vorsingen, die aufgenommen wurden und auf diese Weise zum dauerhaften Bestandteil des Kunstwerks wurden. Während einer „Sammelaktion“ spendeten Münsteranerinnen ihre Wiegenlieder, die Andreas Rimkus (2. v. r.) aufnahm. (MZ-Foto: H. Ostendorf) Ü B E R B L I C K Obwohl das Objekt in der belebten Halle des Krankenhauses stand, herrschte in seinem Inneren eine fast intime Ruhe, die von der Wärme der Kugel und den vielsprachigen Wiegenliedern ausging. Verließ man den Kokon, wurde man mit den Details der Gehstöcke und der eigenen Vergänglichkeit konfrontiert. Trotz der schwierigen Problematik im Spannungsbogen zwischen Geburt, Leben und Tod strahlte die Installation eine friedliche Zuversicht aus. „Hier im Inneren des Sanctuariums von Andreas Rimkus wird mein Selbst von der lyrischen ruhigen Macht der Wiegenlieder beeindruckt. Hier spürt man den unschuldigen Anfang des Lebens, hier im Inneren wird Wärme gespendet, Energie erzeugt“, begeisterte sich Kirkpatrick in ihrer Rede. Düfte im Einsatz gegen Krankheiten Informierten über die Wirkung von Duftölen (v. l.): Elisa Buddenberg (Raphaelsklinik), die Münchner Aromaexperten Margret Demleitner und Dr. Erwin Häringer sowie Monika Schmitz (Raphaelsklinik). Die Arbeiter-Samariter-Jugend Münster half engagiert beim Aufbau der Skulptur mit. Eine außerordentliche Bereicherung des Abends war der virtuose Gesang der Sopranistin Christine Rimkus zur Gitarrenbegleitung von Andreas Hagemann. Vorgetragen wurden Lieder zu Geburt und Tod, die viele der Besucher des Abends in kürzester Zeit in ihren Bann zogen. Die Installation „1000 Engel“ war bis zum 24. Januar täglich zu sehen und beeindruckte zahllose Patienten und Besucher. Ein kurzer Film zur Ausstellung wurde auf dem Internetportal YouTube bis zum Redaktionsschluss der Einblick(e) über 550 Mal aufgerufen. Unter dem Stichwort „1000 Engel“ ist der Film dort noch immer zu sehen. Als Sponsor der Ausstellung engagierte sich die Dortmunder Harpen AG. Michael Bührke I m Vortragsraum duftete es dezent nach Vanille und Grapefruit, ein Strauß mit Wildblumen stand auf dem Tisch, Dutzende winziger Fläschchen, aufgereiht in einem Holzkasten, trugen exotische Namen wie Patchouli oder Cajeput. „Düfte haben eine große Bedeutung für unser Wohlbefinden“, erläuterte die Aromaexpertin der Raphaelsklinik, Monika Schmitz. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Elisa Buddenberg holte sie am 4. März die Münchner Aromaexperten Margret Demleitner und Dr. Erwin Häringer nach Münster, um während einer Fortbildung für Mediziner und Arzthelferinnen von ihren Erfahrungen mit Raumdüften und Öleinreibungen bei der Behandlung von Patienten berichten zu lassen. Als die Heilpraktikerin und Ergotherapeutin Margret Demleitner 1990 den Einsatz von Duftölen im Münchner Krankenhaus Neuperlach einführte, stieß sie nicht nur auf Gegenliebe: „Damals stand man sofort unter Esoterik-Verdacht, wenn man mit Düften und Ölen ankam“, berichtete sie aus ihren Anfangstagen. Erfolgreiche Wundbehandlungen bei nahezu aussichtslosen Fällen und die Rückmeldungen begeisterter Patienten zerstreuten die Bedenken ihrer Kollegen jedoch schnell. Fast 20 Jahre später ist die Wirkung der Düfte durch viele wissenschaftliche Studien belegt, in Frankreich gehört die Aromatherapie zur ärztlichen Ausbildung fest dazu. Auch der Allgemeinmediziner und ausgewiesene Aromaexperte Dr. Erwin Häringer ist von der Wirkung der duftenden Öle überzeugt: „Natürliche Öle ändern von Ernte zu Ernte immer ein wenig ihre chemische Zusammensetzung. Daher können sich Bakterien nicht auf diese Wirkstoffe einstellen und gegen sie unempfindlich werden wie gegen chemische Antibiotika.“ Das Spektrum der Duftwirkung ist weit: So hilft zum Beispiel Pfefferminzöl gegen Kopfschmerzen, Thymian desinfiziert die Luft und Lavendelöl, aufgelöst in Mandelöl, lindert den Juckreiz. Beim Kauf sollten allerdings hochwertige Produkte bevorzugt werden, die zu 100 Prozent naturrein sind und in ihrer ursprünglichen chemischen Zusammensetzung vorliegen, andernfalls bleibt oft die gewünschte Wirkung aus oder es kommt sogar zu allergischen Reaktionen. Viele der nahezu vollständig weiblichen Zuhörer hörten den Referenten fasziniert zu. „Der Funke ist zu den Zuhörern übergesprungen“, freute sich auch die stellvertretende Pflegedirektorin Klaudia Oehlmann über den Erfolg der Veranstaltung. Michael Bührke EINBLICK(E) | 25 Ü B E R B L I C K Neues Zentrum bündelt Kompetenzen im Kampf gegen den Darmkrebs Darmkrebsvorso Leben D Ärzte der Raphaelsklinik und niedergelassene Mediziner bündeln zukünftig ihre Kompetenzen im Kampf gegen den Darmkrebs. D armkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland, rund 70.000 Neuerkrankungen verzeichnen die Mediziner in jedem Jahr, Tendenz stark steigend. „Fast 90 Prozent der Krebsfälle entstehen aus ursprünglich harmlosen Polypen“, erläuterte der niedergelassene Internist und Gastroenterologe Dr. Harald Paulus und fügte hinzu: „Wenn wir diese Polypen frühzeitig entdecken und entfernen, entziehen wir dem Krebs die Grundlage“. Um gemeinsam dem Darmkrebs den Kampf anzusagen, gründeten Experten der Raphaelsklinik und einer Reihe unterschiedlich spezialisierter Praxen in Münster das „Darmkrebszentrum Raphaelsklinik Münster“. Neben Medizinern kooperieren in ihm Fachleute aus den Bereichen Physiotherapie, Psychoonkologie, Medizintechnik, Ernährungsberatung, Humangenetik, Stomatherapie, Palliativmedizin sowie Selbsthilfegruppen und Hospize. Dreh- und Angelpunkt des Darmkrebs- 26 | EINBLICK(E) zentrums ist die Tumorkonferenz, in der alle neuen Fälle gemeinsam besprochen werden. „Hier fließt das Wissen aller Mitglieder zusammen und mündet in einer Behandlungsempfehlung, die das bestmögliche Ergebnis für den Betroffenen bringen soll“, berichtete der Koordinator des Zentrums, Dr. Frank Fischer, Oberarzt an der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie der Raphaelsklinik. Michael Bührke ie Wirklichkeit scheint die Fiktion inzwischen eingeholt zu haben: Kleine U-Boote reisen durch den menschlichen Körper und liefern Bilder aus seinem Inneren. Was Dr. Frank Holtkamp-Endemann vom „Darmkrebszentrum Raphaelsklinik Münster“ den Zuhörern der Infoveranstaltung „Münster gegen den Darmkrebs“ am 14. März als eine der neuesten Methoden zur Darmuntersuchung präsentierte, hat Größe und Aussehen einer Pille und reist mit zwei Kameras an Bord auf der Suche nach krankhaften Schleimhautveränderungen durch den menschlichen Verdauungstrakt. Anders als sein Vorbild aus dem Science Fiction ist das Gerät allerdings unbemannt, so können verdächtige Bereiche weder untersucht noch behandelt werden. Gemeinsam mit seinen Kollegen vom Darmkrebszentrum ist Holtkamp-Endemann daher davon überzeugt, dass die Darmspiegelung bei der Suche nach Tumoren oder Polypen im Darm noch immer die beste Methode ist. Gerade das Auffinden der Polypen ist von großer Bedeutung. Aus den zunächst harmlosen Wucherungen können im Verlauf von rund zehn Jahren Krebsgeschwüre werden. Werden sie also frühzeitig beseitigt, ist die Krebsgefahr gebannt. Ü B E R B L I C K orge rettet Ist der Darmkrebs bereits ausgebrochen, gibt es inzwischen Operationsmethoden, die bei frühzeitiger Entdeckung des Tumors eine vollständige Heilung bringen können, wie der Chefarzt der Raphaelsklinik, Prof. Dr. Dr. Matthias Hoffmann, den Zuhörern im Foyer der Raphaelsklinik erläuterte. Dass auch die Ernährung eine große Bedeutung bei der Entstehung des Darmkrebses hat, belegte die Ernährungsexpertin Beate Goerdeler anhand unterschiedlicher Studien. Denen zufolge sollte rotes, gepökeltes und geräuchertes Fleisch ebenso wie tierisches Fett zurückhaltend verzehrt werden. Günstig hingegen sind Obst und Gemüse, deren Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe die Zellen schützen. Eine ballaststoffreiche Ernährung durch Getreideprodukte beschleunigt die Verdauung, wodurch schädigende Bestandteile der Nahrung kürzer mit der Darmschleimhaut in Kontakt kommen. In einem Punkt sind sich die Experten einig: die schärfste Waffe gegen den Darmkrebs ist die Vorsorge. Wer das Angebot der Krankenkassen, ab 55 regelmäßig alle zehn Jahre eine Darmspiegelung durchführen zu lassen, annimmt, senkt das Risiko einer Krebserkrankung erheblich. Michael Bührke Experten des „Darmkrebszentrums Raphaelsklinik Münster“ informierten über die Darmkrebsvorsorge. Neue Operationstechnik bei Vergrößerung der Prostata Dr. Evangelos Saliveros und Dr. Eckart Gronau (v. l.) präsentieren die neue Plasmaelektrode. E igentlich klingt es nicht unbedingt nach einem schonenden Operationsverfahren, das die münsterschen Urologen Dr. Gebhard Cohausz, Dr. Faramarz Palizban, Dr. Walter Otto und Dr. Eckart Gronau am 20. Mai vorstellten: „Bei der bipolaren Vaporisation wird das erkrankte Gewebe mit Kochsalzlösung gespült und dann mit einer Plasmaelektrode verdampft.“ Dennoch ist das Verfahren nahezu unblutig und lässt das Gewebe schneller verheilen als bei den bisher üblichen Eingriffen. Genutzt wird diese Technik, die erst seit einem Jahr in Deutschland auf dem Markt ist, bei gutartigen Vergrößerungen der Prostata. Die urologische Belegabteilung der Raphaelsklinik ist bundesweit eine der ersten, die dieses Verfahren anwendet. Durch die Harnröhre, also ohne den Einsatz des Skalpells, wird die dünne Elektrode an den Operationsort geschoben. An der Spitze entsteht durch Stromfluss ein „Dampfpolster“, das über die Oberfläche der vergrößerten Prostata gleitet und schichtweise Material abträgt, bis die Drüse ihre normale Größe von der einer Kastanie wiedererlangt hat. „Das Verfahren eignet sich besonders gut bei Patienten, die gerinnungshemmende Mittel wie Marcumar oder Aspirin nehmen müssen“, erläutern die Experten die Vorzüge des Verfahrens. Selbst bei Menschen mit Hämophilie (Bluterkrankheit) kann auf diese Weise schonend operiert werden. Über 1250 operative Eingriffe nahmen die Urologen an der Raphaelsklinik im vergangenen Jahr vor, inzwischen musste die Zahl der Belegbetten von 21 auf 25 erhöht werden, um alle Patienten unterbringen zu können. Seit kurzem erweitert außerdem Dr. Evangelos Saliveros als weiterer Urologe das Team. Vor und nach der OP kümmert sich auf Wunsch die Ärztin Dr. Chandra Otto, die sich auf Akupunktur und chinesische Medizin spezialisiert hat, um die Patienten. „Viele Nebenwirkungen der Operation oder der Medikamente können mit Hilfe der Akupunktur deutlich reduziert werden“, berichtet die Expertin aus dem klinischen Alltag. Michael Bührke EINBLICK(E) | 27 Ü B E R B L I C K St. Walburga-Krankenhaus Neues Haus Lioba wurde seiner Bestimmung übergeben M it einer kleinen Feierstunde und der Einsegnung im Dezember 2008 wurde das Haus Lioba am St. Walburga-Krankenhaus seiner neuen Bestimmung übergeben. Damit wurde ein umfangreicher Prozess der Umstrukturierung abgeschlossen, an dem mehrere Abteilungen beteiligt waren. So musste zunächst für den Krankenhausfunk und das Patientenarchiv eine „neue Bleibe“ gesucht werden. Schon mit diesem Schritt waren einige Umbaumaßnahmen und ein hoher Arbeitsaufwand verbunden. Erst danach konnte das Gebäude saniert und so ausgebaut werden, dass die technische Abteilung, die EDV Abteilung und der Einkauf in funktionellen und doch ansprechenden Räumlichkeiten arbeiten können. Exaktere Diagn Röntgenstrahle In seiner Ansprache stellte der Seelsorger des Krankenhauses, Pater Johannes Sauerwald, die Wünsche der Mitarbeiter in den Vordergrund, die diese mit der Arbeit in dem neuen Gebäude verbinden. Kreativität, innere Zufriedenheit, gute Zusammenarbeit und ein gutes Miteinander, waren die zentralen Wünsche. Diesen Wünschen schloss sich auch der Geschäftsführer des St. Walburga-Krankenhauses, Helmut Krampe, an. In seinem Grußwort dankte Helmut Krampe auch dem Architekten Jan-Bernd Brinkschulte, der technischen Abteilung und der Küche für die Bewirtung bei dem Empfang. Das neue MRT bringt Vorteile für viele Abteilungen. D as St. Walburga-Krankenhaus hat mit einem neuen Hochleistungsgerät der Magnetresonanztomographie (MRT) die Möglichkeiten der Diagnostik erweitert. Der neue MRT-Scanner, der seit Januar 2009 im Einsatz ist, verfügt über ein Magnetfeld, das bis zu 5.000 mal stärker als das Magnetfeld der Erde ist. Mit dem extrem leistungsfähigen MRT-System können die Ärzte des St. Walburga-Krankenhauses über eine nicht-invasive Untersuchungsmethode, die ohne belastende Röntgenstrahlen auskommt, zu einer exakteren Diagnose gelangen. Die Feierstunde und die Einsegnung im zentralen Gang des renovierten Gebäudes. 28 | EINBLICK(E) Das neue System ermöglicht es den Ärzten, selbst kleinste Veränderungen im Körper zu erkennen. Dies gilt vor allem für die Darstellung des Gefäßsystems, für alle Gelenke sowie für das Gehirn, die Bauchorgane und andere Weichteile. Bereits ab einer Größe von zwei Millimetern Durchmesser sind Tumore erkennbar und andere sehr kleine Veränderungen im Körper wer- Ü B E R B L I C K nose ohne belastende en dank neuem MRT Kardiologe jetzt ohne Strahlenbelastung eine diagnostische Vorauswahl treffen und den Katheter ganz gezielt nur dann einsetzen, wenn er bei der MRT-Untersuchung bereits Hinweise auf eine Verengung in den Herzkranzgefäßen gefunden hat. Seit Januar 2009 ist ein MRT-zugelassenes Herzschrittmachersystem verfügbar, so dass Patienten mit diesem neuen System in der MRT untersucht werden können. Die alten implantierten Schrittmachersysteme sind jedoch weiterhin nicht für eine MR-Untersuchung geeignet. den für die Ärzte erstmals sichtbar. Auch Gefäßveränderungen lassen sich ohne Röntgenstrahlung und ohne invasiven Katheter oft auch ohne Kontrastmittel entdecken. Somit wird eine verbesserte Diagnostik im Bereich der Gefäße des Gehirns sowie der Gefäße im Brustkorb und der Bauchorgane erreicht. Mit dem neuen MRT-Scanner können die Ärzte außerdem klarer zwischen einem Tumor, einem Abszess oder degenerativen Prozessen unterscheiden. Der neue MRT-Scanner verfügt über das weltweit erste voll digitale Datenerfassungssystem, das die empfangenen Signale ohne analoge Zwischenschritte direkt verarbeitet. Das System bietet eine bessere Bildqualität und ermöglicht auch Echtzeit-Aufnahmen bei schnellen Bewegungen, zum Beispiel vom Herzen. Mit dem MRT-System wird zukünftig auch eine Beurteilung der Herzkranzgefäße möglich sein. Bisher sind diese Gefäße nur mit einer Katheteruntersuchung oder mittels Computertomographie (CT) sichtbar. Durch den Einsatz der MRT kann ein Die Ärzte des St. Walburga-Krankenhauses wollen zukünftig neben der Darmspiegelung die Magnetresonanztomographie im Rahmen der Darmkrebsvorsorge einsetzen und den Dickdarm mit Hilfe dieser virtuellen Koloskopie nach möglichen Tumoren absuchen. Die Kernspintomographie bietet für die Diagnosefindung Vorteile, da sowohl die gesamte Darmwand als auch die anderen Organe im Bauchraum beurteilt werden können. Manche Brustkrebsarten sind weder tastbar, noch in der Mammographie und im Ultraschall sichtbar. Hier führt die Kernspintomographie ohne Strahlenbelastung zu zusätzlichen diagnostischen und therapierelevanten Aussagen. Damit besitzt das St. Walburga-Krankenhaus – wie ein zertifiziertes Brustzentrum – auch alle relevanten Verfahren zur Mammadiagnostik. Patientenforum „Darmkrebs“ kam gut an D as erste Forum für Patienten und Besucher am St. Walburga-Krankenhaus Meschede im Jahr 2009 war ein voller Erfolg. Über 60 Gäste informierten sich am Abend des 25. März im Foyer der Klinik über die Früherkennung und die Behandlungsmethoden durch Koloskopie bei Darmkrebs. Im Anschluss an dieses Referat von Oberarzt Dr. Peter Maß, führte der Chefarzt der Koloproktologie, Dr. Ulrich Aumann, durch die operativen Methoden der Darmentfernung, wobei die Methode der Laparoskopie und der Anlage eines künstlichen Darmausganges erwähnt wurden. In der Auf großes Interesse der Besucher stießen die Erläuterungen des Fachpersonals über die verschiedenen endoskopischen Möglichkeiten zu Diagnose und Therapie. anschließenden Diskussion konnten nicht nur Fragen an Dozenten und pflegerisches Fachpersonal wie dem Stomatherapeuten gestellt werden, sondern die Besucher hatten die Möglichkeit, sich die Untersuchungseinheit der Endoskopie direkt anzuschauen. Peter Schauerte Qualitätsmanagementleiter „Das neue Gerät bringt uns Vorteile in vielen medizinischen Bereichen und ist somit ein großer Gewinn für unsere Patienten“, freuen sich die Geschäftsführer Helmut Krampe und Walter Kuhlmeyer. Sonja Treß EINBLICK(E) | 29 Ü B E R B L I C K Überwältigendes Interesse beim Patientenforum „Rund um das Knie“ D ie überwältigende Zahl von 200 Besuchern und Patienten folgte am 22. April im St. WalburgaKrankenhaus den Ausführungen von drei Referenten zum Thema „Rund um das Knie“. Zunächst wurde durch den Chefarzt der Abteilung für Unfallchirurgie, Dr. Detlef Drüppel, eine Reise ins Innere des Kniegelenkes vollzogen. Dabei wurden besonders die Strukturen den Besuchern vorgestellt, die im Rahmen einer Arthrose immer wieder zu Problemen führen. Die verschiedenen Krankheitsbilder und die daraus folgenden Symptome wurden vorgestellt und die Behandlungsarten mit Bildern den Gästen erklärt. So konnte sich jeder Besucher wirklich „bildlich“ vorstellen, was z. B. bei einer Kniespiegelung alles gemacht wird, welche Nachbehandlungen anstehen und vieles mehr. Der Schwerpunkt, auch in der nachfolgenden Diskussionsrunde, lag auf den verschiedenen Arten des künstlichen Kniegelenkes, wie beispielsweise der Schlittenprothese oder aber der Vollprothese, die mit Hilfe eines computergestützten Navigationssystems eingebaut wird. Anschließend wurde durch die Physiotherapeutin Sandra Köster die Nachbehandlung bei Kniegelenksoperationen vorgestellt. Mit einfachen, in Broschüren der Die Vorträge stießen auf ein überwältigendes Interesse und… im Anschluss gab es die Möglichkeit zu individuellen Fragen. Klinik beschriebenen Übungen, bis hin zum Geräteeinsatz um den Aufbau der Muskeln zu stärken, wurde den Gästen das Leistungsspektrum einer Physiotherapie vorgestellt. die Wiederaufbereitung und Rückgabe von bei der Operation verlorenem eigenem Blut wurde vorgestellt. In der anschließenden großen Diskussionsrunde wurden viele Fragen der Besucher und Gäste beantwortet. Nach den Vorträgen standen alle Referenten, beide Oberärzte der Unfallchirurgie/Orthopädie sowie das gesamte Team der Physiotherapie für gezielte Fragen bereit. Von diesem Angebot wurde reichhaltig Gebrauch gemacht. Aufgrund der enormen Teilnahme von 200 Gästen wurde durch die Veranstalter kurzfristig beschlossen, im Spätsommer dieses Thema nochmals in einem weiteren Forum aufzugreifen. Die Patientenforen werden in regelmäßigen Abständen im Walburga-Krankenhaus zu den verschiedensten medizinischen Themen angeboten. Peter Schauerte Da gerade operative Eingriffe am Kniegelenk mit Schmerzen verbunden sind, referierte anschließend Dr. Volker Vogt über die modernen Narkoseverfahren. Diese erstrecken sich von der bekannten Vollnarkose, der Rückenmarksnarkose bis hin zur Betäubung einzelner Nervenstränge. Gerade die Schmerztherapie nach einer Operation wurde eingehend erklärt. In einem der vorgestellten Verfahren kann sich der Patient selber, mit Hilfe einer so genannten Medikamentenpumpe Schmerzmittel je nach Bedarf geben und somit seine Schmerzen selber beheben. Auch das Thema Eigenblutspende und Das Amt wurde bisher kommissarisch von Elke Pieper ausgeführt, die sich auch wieder für das Amt der Stellvertreterin zur Verfügung stellte. Da nur 15 Mitarbeiter wahlberechtigt waren, fand die Wahl in einem vereinfachten Wahlverfahren in einer Wahlversammlung statt. An der Wahl haben sich neun Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beteiligt. Es wurde einstimmig Martin Hüffmeyer gewählt. Seine Stellvertreterin ist Elke Pieper. Wir gratulieren ganz herzlich zur Wahl und wünschen viel Erfolg im neuen Amt. Wahl der Vertrauensperson für Kollegen mit Behinderungen A m 29. April wurden erstmals im St.Walburga-Krankenhaus Vertrauenspersonen für Kollegen mit Behinderungen gewählt. Ihre Aufgaben bestehen in der Beratung und Begleitung der Schwerbehinderten im Arbeitsleben. Die gewählten Personen werden als Ansprechpartner dem Integrationsamt gemeldet. 30 | EINBLICK(E) Martin Hüffmeyer. Qualitätsmanagement-Leitung Elke Pieper. Michaela Wippermann, Wahlausschuss W E I T B L I C K Spende für „Die Ärzte für Afrika e.V.“ Raphaelsklinik er Betrag von 424,17 Euro kam bei einer Tombola während eines Patiententages am 15. November 2008 zum Thema „Volkskrankheit Rückenleiden“ in der Raphaelsklinik zusammen und wurde dem Verein „Die Ärzte für Afrika“ übergeben. Der Verein engagiert sich im westafrikanischen Staat Ghana beim Aufbau der urologischen Versorgung der Bevölkerung. Symbolisch über- D PD Dr. Otfried Debus freut sich genauso wie die kleine Patientin Regina Kerber über die Spende von Marita Hopp und Hanne Suchanek (r.) vom Kleidermarkt-Team aus Billerbeck. nern“, freute sich der Chefarzt. Mit Gesellschaftsspielen, Büchern, Legosteinen oder Malstiften sollen sich die Kinder dort ein wenig ablenken und ihre Krankheit eine zeitlang vergessen können. Zustande gekommen war der Kontakt über Suchaneks Tochter, die als Kinderkrankenschwester im Clemenshospital arbeitet. Sonja Treß gab der Initiator des Patiententages, Dr. Bernhard Egen, gemeinsam mit der OPSchwester Petra Thiemann (l.) die Spendensumme an die beiden Vertreterinnen des Vereins Elisabeth Loga und Petra Ueckermeier (r.). Michael Bührke Kleiderverkauf für neue Spielsachen im Krankenhaus Clemenshospital us Alt mach Neu: Dieses Motto galt beim Kinder-Kleider-Markt in Billerbeck gleich doppelt. So fanden gebrauchte Kinderkleider einen neuen Besitzer und der Erlös ging an die Kinderklinik des Clemenshospitals, damit neue Spielsachen gekauft werden können. 600 Euro konnte der Chefarzt der Klinik, PD Dr. Otfried Debus, nun von den beiden Billerbecker Kleider-Markt-Organisatorinnen Hanne Suchanek und Marita Hopp in Empfang nehmen. „Davon werden wir gerne unser Spielzimmer weiter verschö- Kinder sammeln für Kinder Clemenshospital penden statt Süßigkeiten. Die Kinder der Nachbarschaft Stikkamp in Legden hatten am Neujahrstag 2009 eine ganz wunderbare Idee: Sie gingen von Tür zu Tür, wünschten ein frohes neues Jahr und S A baten gleichzeitig um Spenden für die Kinderklinik des Clemenshospitals. 150 Euro kamen so zusammen, von denen nun neue Spielsachen, Malbücher und ähnliches für das Spielzimmer der Kinderklinik gekauft werden sollen. Chefarzt PD Dr. Otfried Debus freute sich sehr über die Spende, die ihm von vier Mitgliedern der Nachbarschaft persönlich überreicht wurde. Dabei wurde auch gleich ein Blick in das Spielzimmer geworfen und die kleine Leonie nahm die Spielgeräte sofort in Beschlag. Vom gesamten Krankenhaus an dieser Stelle ein großes Dankeschön nach Legden! Sonja Treß Fachfortbildung „Pflege bei MS“ Augustahospital ie Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e. V., hat sich die Verbesserung der Pflegesituation MS-Erkrankter als Ziel gesetzt. Zur Sicherung und Verbesserung von Pflegequalität und Pflegesituation wurde ein Fachfortbildungsprogramm entwickelt, dessen Wirksamkeit für die Verbesserung der Pflege wissenschaftlich nachgewiesen ist. Bundesweit werden Fachfortbildungen mit dem Titel „Pflege bei MS“ für Mitarbeiter ambulanter und stationärer Pflegedienste angeboten. In den Monaten Januar bis März fanden diese Fortbildungen an drei Wochenenden im Augustahospital Anholt statt. An der Fortbildung nahmen 17 Mitarbeiter aus der ambulanten und stationären Pflege teil. Die Teilnehmer kamen aus dem gesamten Bundesgebiet (z. B. aus Hirschaid bei Bamberg und Straßberg bei Plauen). Referenten aus dem ärztlichen, therapeutischen und pflegerischen Bereich des Augustahospitals sowie des Sozialdienstes erarbeiteten ein umfassendes Konzept zur Vermittlung spezifischer Kenntnisse zur Multiplen Sklerose sowie Besonderheiten in der Pflege MS-Betroffener in insgesamt 50 Unterrichtseinheiten. Es wurden Theorien über Ursachen der MS, Krankheitsverläufe und Symptome der Erkrankung sowie aktuelle kausalorientierte und symptomatische Therapien erläutert. D EINBLICK(E) | 31 W E I T B L I C K Therapeutische Behandlungsmöglichkeiten und Alltagshilfen sowie Transfer- und Lagerungstechniken wurden vorgestellt und praktisch angewandt. Ebenso wurde über die Prävention von Sekundärschäden und über psychologische Gesichtspunkte referiert. Des Weiteren wurde das Entlassungsmanagement im Augustahospital Anholt vorgestellt. Mit dieser Fachfortbildung im Augustahospital wurde den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben, ihr Wissen um die Pflege bei MS zu erweitern, zu vertiefen und somit eine MS-gerechte Pflege leisten zu können. Pflegeeinrichtungen, von denen mindestens zwei Mitarbeiter erfolgreich an dieser Fachfortbildung teilgenommen haben, können eine Auszeichnung als „DMSG-geprüfter Pflegedienst bzw. DMSG-geprüfte Pflegestation“ beantragen. Die Mitarbeiterinnen des Issel Pflegedienstes, Christine Kamphausen und Ilke von Vorst, haben erfolgreich an der Fachfortbildung teilgenommen. Sie lobten die interessanten Inhalte und die Praxisnähe der Fortbildung. Die Beantragung der Auszeichnung „DMSG-geprüfter Pflegedienst“ wurde für den Issel Pflegedienst bereits eingereicht. Marcel Elias Stellvertretende Stationsleitung Station 3 Beteiligung am AOK-Modellprojekt St. Walburga-Krankenhaus ls erstes Krankenhaus unter 100 Teilnehmern beteiligt sich das St. Walburga-Krankenhaus am Modellprojekt der AOK „Überleitung vom Krankenhaus in die Familienpflege“. Das Projekt dient der Begleitung und Kompetenzförderung von pflegenden Ehepartnern und Angehörigen im Übergang vom Krankenhaus in die poststationäre Versorgung. Die AOK stellt hierfür die erforderlichen Mittel bereit, und dies unabhängig von der Kassenzugehörigkeit der Versicherten. Dieses Modellprogramm soll mit der finanziellen Unterstützung der AOK und der fachlichen Unterstützung der Universität Bielefeld durch Professor Dr. Katharina Gröning das nötige Know-how bieten. A Das besondere Anliegen des Programms gilt den vielen älteren, multimorbiden, chronisch und demenziell Kranken, die nicht ausgegrenzt werden dürfen. Ebenso wenig kann es wünschenswert sein, dass kürzere Verweildauern im Krankenhaus zu Drehtüreffekten oder einer Zunahme stationärer Pflege führen. Vor allem bedürfen die Ehepartner und Familien der Unterstützung und Förderung beim Übergang vom Krankenhaus in die häusliche Pflege. Dies soll durch Initialpflegekurse mit zwölf Stunden Unterricht an drei Unterrichtstagen am 14. Oktober, 7. und 21.November für pflegende Angehörige geschehen sowie durch Pflegetrainings. Pflegetrainings qualifizieren Angehörige für die Aus- übung spezifischer Pflegeverrichtungen individuell direkt am Patientenbett. Denn die Kompetenzen für die Übernahme der Pflege sind in den Familien in der Regel nicht vorab vorhanden, sondern müssen zunächst erworben werden. Das St. Walburga Krankenhaus hat durch die Ausbildung von Melanie Wolff zur Pflegeberaterin und Casemanagerin die geeignete Person gefunden, die bei dem Modellprogramm ihr komplettes Wissen mit einbringen kann. Melanie Wolff wird von den beiden Kolleginnen Chantal Manzke und Carmen Schulz unterstützt. Petra Niermöller, Pflegedirektorin Das Leben mit Brustkrebs bewältigen und lebenswert gestalten D ie Mitteilung „Sie haben Brustkrebs“ trifft eine Patientin an der verwundbarsten Stelle ihrer Weiblichkeit. Die meist notwendige Brustoperation erschüttert ihr weibliches Selbstverständnis und psycho-soziale Rollensicherheit als Frau. Obwohl 80 Prozent der Operationen inzwischen brusterhaltend durchgeführt werden können, empfinden viele diesen Eingriff dennoch als Verlusterfahrung und erhebliche Veränderung des persönlichen Köperbildes. Um den betroffenen Frauen und ihren Angehörigen Hil- 32 | EINBLICK(E) fen zum Leben mit Brustkrebs aufzuzeigen, veranstaltete das Brustzentrum Münsterland am 4. Februar einen Patientinnentag in der Bezirksregierung Münster. Für die Informationsveranstaltung konnten als Referenten Christine Berge (Psychoonkologin am Clemenshospital), Dr. Susanne Ditz (Psychoonkologin am Brustzentrum der Universität Mannheim), und Dr. Gerhard Strittmatter, Psychotherapeut und Psychoonkologe der Fachklinik Hornheide, gewonnen werden. Sie berichteten über Beratungsmöglichkeiten bei sexuellen Problemen, Möglichkeiten der psychoonkologischen Betreuung am Clemenshospital und über Bewältigungsstrategien. Anschließend standen im Rahmen eines kleinen Imbisses Mitarbeiter des Brustzentrums Münsterland (Clemenshospital, Fachklinik Hornheide und St. Vincenz Hospital Coesfeld) für Fragen und Einzelgespräche zur Verfügung. Die Veranstaltung wurden von vielen Frauen und deren Angehörigen besucht, so dass eine Wiederholung des Tages geplant ist. Sonja Treß W E I T B L I C K Elke Dörries: Träumen mit offenen Augen Raphaelsklinik m Donnerstag, 5. Februar, wurde im Foyer der Raphaelsklinik um 19 Uhr die Ausstellung „Träumen mit offenen Augen“ von Elke Dörries eröffnet. Als Gastredner führte der Programmbereichsleiter für Kunst und Kultur der Volkshochschule Münster, Dr. Bernd Lüking, in das Werk der Künstlerin ein. Musikalisch bereicherten Hildegard (Klavier) und Heinrich Dörries (Flöte) den Abend, kulinarische Highlights lieferte mal wieder das Team der Klinikküche. Der Sinn der Bilder von Elke Dörries lässt sich nicht einfach ablesen. Was wir sehen, will nicht Abbild des uns Bekannten sein. Viele Bilder entstehen durch eine Grundtönung, die das Bild insgesamt bestimmt. Doch keineswegs wird das Bild durch diese Gleichmäßigkeit ruhig gestellt oder gar leblos gemacht. Die Lebendigkeit der Pinselführung lässt den Eindruck von Konzentration und künstlerischer Selbstvergessenheit entstehen. Elke Dörries hofft, dass der Betrachter sich ausreichend Zeit nimmt, die Bilder – träumend mit offenen Augen – zu betrachten. Wie Lüking während seiner Gastrede ausführte, trägt die Künstlerin zunächst flächig die Farben auf glatten, kaschierten Holzplatten auf. Danach nimmt sie einen zweiten Pinsel, den sie A Die Werke von Elke Dörries zeigen eine ungewöhnliche Plastizität. nach ihren Vorstellungen beschnitten hat, taucht ihn jedoch nicht in die Farbe sondern erzeugt auf der vorliegenden Farbfläche Muster, Formen und Ornamente. So entstehen Bilder mit ungewöhnlicher Tiefe und Plastizität. Die Künstlerin ist gelernte Metallbildhauerin und Goldschmiedemeisterin, nahm Malunterricht bei Emil Bert Hartwig, einem Mitglied der renommierten freien Künstlergemeinschaft „Schanze“ in Münster, und lebte drei Jahrzehnte im Rheinland, wo sie zahlreiche Gruppenund Einzelausstellungen in Düsseldorf und Umgebung realisierte. Im Herbst 2000 kehrte sie in das Münsterland zurück und lebt heute in Havixbeck im Kreis Coesfeld. Seitdem waren ihre Werke bei Ausstellungen in Nottuln, Düsseldorf und Billerbeck zu sehen. Elke Dörries ist Mitglied im „Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer e. V.” (GEDOK), dem ältesten und europaweit größtem Netzwerk für Künstlerinnen. Die Ausstellung war bis zum 21. März im Foyer der Raphaelsklinik zu sehen. Michael Bührke Hildegard und Heinrich Dörries lieferten den virtuosen musikalischen Rahmen. EINBLICK(E) | 33 W E I T B L I C K Darmkrebszentrum und Selbsthilfegruppe kooperieren Raphaelsklinik as „Darmkrebszentrum Raphaelsklinik Münster“ hat im März einen Kooperationsvertrag mit der Selbsthilfegruppe „Deutsche ILCO“ unterzeichnet. Bei der „Deutschen ILCO“ handelt es sich um eine Vereinigung für Menschen mit einem künstlichen Darmausgang, einer künstlichen Harnableitung oder mit Darmkrebs. Deren Leiterin für den Bereich Münster, Elfriede Korn, sieht durch die Kooperation Vorteile auf beiden Seiten: „Durch den engen Austausch kommen wir sehr viel schneller mit den Betroffenen in Kontakt. Andererseits ist die Zusammenarbeit mit einer Selbsthilfegruppe eine wichtige Voraussetzung für die Zertifizierung eines Darmkrebszentrums.“ D Unter der Aufsicht von Martina Vollmer (M.) und Jannik Pomowski (r.) schnippeln die Schüler Rohkost für den Salat. Schulklasse besucht Klinikküche Raphaelsklinik „Wo kommt eigentlich unser Essen her?“ Dieser Frage wollten die Kinder des Offenen Ganztagsbereichs der Aegidii-Ludgeri-Schule in Münster auf den Grund gehen und besuchten am 20. Februar das Küchenteam der Raphaelsklinik, das nicht nur für die Patienten und Mitarbeiter des Krankenhauses, sondern auch für Schulen, Klöster, Kindergärten und soziale Einrichtungen den Löffel schwingt. So kommen täglich immerhin knapp 800 Mahlzeiten zusammen, die von den Köchen und weiteren Mitarbeitern der Klinikküche jeden Tag frisch zubereitet werden. Dass dies trotz aller Technik noch immer mit viel Handarbeit verbunden ist, konnten die Schüler selbst herausfinden, als sie mit Küchenmessern ausgestattet Paprika, Möhren, Kohlrabi und Zucchini für den Rohkostsalat schnippeln durften. „Die Kinder waren besonders beein- 34 | EINBLICK(E) druckt vom Kühlraum und von den riesigen Dosen im Lager der Küche“, berichtete die Erzieherin Sigrid Wensing begeistert vom Ausflug in die Großküche. Auch die Köchin Anne Ronczkowski freute sich über die ungewohnte Abwechslung. „Der Besuch der Schüler hat auch uns viel Spaß gemacht. Wir konnten so unsere Arbeit mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten.“ Beim abschließenden Essen in der Mitarbeiter-Cafeteria schmeckte der Rohkostsalat aus eigener Produktion den Kindern gleich doppelt so gut. Der Wunsch der Kinder, diesen schmackhaften Ausflug zukünftig jede Woche machen zu dürfen, wird allerdings wohl unerfüllt bleiben. Michael Bührke Freuen sich über die enge Kooperation zwischen Selbsthilfegruppe und Darmkrebszentrum (v. l.): Prof. Dr. Dr. Matthias Hoffmann (Raphaelsklinik), Elfriede Korn (Deutsche ILCO) und Olaf Hagedorn (Raphaelsklinik). Auch der Leiter des Zentrums und Chefarzt an der Raphaelsklinik, Prof. Dr. Dr. Matthias Hoffmann, freut sich über die enge Kooperation: „In der Selbsthilfegruppe finden sowohl die Patienten als auch wir kompetente Gesprächspartner, die selber betroffen sind und daher wissen, wovon sie reden.“ Den Kontakt zwischen der Raphaelsklinik und der Selbsthilfegruppe stellte Olaf Hagedorn her, der in der Klinik als Stoma- und Wundtherapeut arbeitet und bereits mehrere Vorträge bei den Treffen der „Deutschen ILCO“ gehalten hat. Michael Bührke W E I T B L I C K Beratung und Information beim Patientenforum Lungenkrebs Clemenshospital ktuelle Diagnostik und Therapie standen auf dem Programm des Patientenforums Lungenkrebs im münsterschen Gesundheitshaus. Das Lungenkrebszentrum Münster/Münsterland am Clemenshospital hatte zusammen mit der Krebsberatungsstelle am 9. März dazu eingeladen. Gemeinsam wurde über neueste Erkenntnisse bei der Diagnose und bei den Therapiemöglichkeiten informiert und die Experten standen den Besuchern für individuelle Einzelberatungen zur Verfügung. A Den Einführungsvortrag aus medizinischer Sicht hielt der Leiter des Lungenkrebszentrums und Chefarzt der Klinik für Pneumologie des Clemenshospitals, Prof. Dr. Harald Steppling. Im Anschluss folgte ein Vortrag über die psychosoziale Beratung und Begleitung insbesondere für Krebspatienten, aber auch für deren Angehörige. Danach standen Pneumologen, Thoraxchirurgen sowie Radiologen und Strahlentherapeuten aus dem Clemenshospital für individuelle Gespräche bereit. Fragen wie „Wie verläuft die Operation?“, „Welche Nebenwirkungen haben Bestrahlung oder Chemotherapie?“ oder „Wie früh kann man einen Tumor erkennen?“ wurden dann von den Besuchern gestellt. Aber auch der psychologische Aspekt wurde berücksichtigt. So beantworteten Diplom-Sozial-Pädagoginnen der Krebsberatungsstelle auch alle Fragen rund um Themen wie Selbsthilfegruppen, finanzielle Unterstützungen, Rehabilitation, Kurse zur Entspannung, Angehörigenbetreuung, etc.. Alle Beratungen erfolgen anonym und vertraulich und das Angebot wurde gut angenommen. Sonja Treß Endoprothetikforum setzt wieder Maßstäbe Raphaelsklinik m 13. und 14. März war es mal wieder so weit: Die High Society der Unfallchirurgen und Orthopäden aus Städten wie München, Bremen, Wien, Halle, Hamburg, Bern, Rostock, Dresden und Frankfurt trafen sich auf Gut Havichhorst vor den Toren Münsters zum 6. Endoprothetik Forum. Der Chefarzt der Abteilung für Unfallund Orthopädische Chirurgie der Raphaelsklinik, Priv.-Doz. Dr. Gunnar Möllenhoff, und der Oberarzt und „EventManager“ Dr. Bernhard Egen, hatten mit dem Thema „Hüftendoprothetik im Spannungsfeld zwischen Erfahrung und Innovation“ wieder einmal alles auf eine Karte gesetzt. A 26 bekannte Firmen nahmen die Räumlichkeiten des alten Gutes in Besitz, um sich mit altbewährten und neuesten Produkten und ihren besten Medizinproduktberatern zu präsentieren. Ja, und wie brachten sich die Mitarbeiter der Raphaelsklinik ein, wie engagierten sie sich? Wie wir wissen, gehören zu einem gelungenen Event viele fleißige Helfer und Idealisten und die hat unsere Klinik. Da ging es um Technik, Computerdarstellungen, Powerpointpräsentationen, die von Sticks oder mitgebrachten Computern übertragen werden mussten oder um das frische Wasserglas am Rednerpult der Dozenten. Allein das Anmeldeverfahren Dr. Yvonne Kollrack und Dr. Tim Vogler als Hintergrundarbeiter: Vortragsannahme in der Computerloge. Weit über tausend Interessenten meldeten sich an, nur 350 Teilnehmer konnten eine Zusage erhalten. Sie wussten, dass dieses Seminar mit Workshop wieder einmal ein Highlight auf dem Sektor der Prothetik sein würde. Namhafte Referenten der Superlative waren gut vorbereitet auf ein abwechselungsreiches Programm mit hochkarätigen Vorträgen und Diskussionen. mit Strichcodeaufklebern erforderte Ruhe, Aufmerksamkeit und einen klaren Überblick. Auskünfte über Busverbindungen, das Abrechnungsverfahren, die Vorbereitung für die Abendveranstaltung, die Organisation des Fahrdienstes usw., alles sollte schnell, zügig und mit einem freundlichen Lächeln abgewickelt werden. Ganz zu schweigen von den monatelangen Vorbereitungen, die Dr. Egen EINBLICK(E) | 35 W E I T B L I C K Amerikanischer Musiker live in der Kapelle Clemenshospital ie Kapelle eines Krankenhauses ist sicherlich ein ungewöhnlicher Auftrittsort für einen Entertainer. Doch für Ray Pasnen war es ganz selbstverständlich, sich am 27. März auf die Stufen in der Kapelle des Clemenshospitals zu setzen und Pop, Rock, Country und R&B auf seiner Gitarre zum Besten zu geben. D Entspannung nach dem Kongress im Planetarium. mit einigen Unermüdlichen schon im Vorfeld abgearbeitet hat. Zu denen gehört zum Beispiel Nina Wünsch, ehemalige unfallchirurgische OP-Schwester, die keine Kosten und Mühen gescheut hat und zum Forum direkt aus Belgien anreiste. Mit diesem Engagement für die Unfallchirurgie hält sie den Kontakt zur Klinik und ihren Kolleginnen aufrecht. Schon aus der Ferne organisierte sie, übernahm die Abrechnung für das Forum, suchte die passenden Give-aways für die Dozenten aus und verpackte sie. Zum sechsten Mal war auch Monika Classen, ebenfalls unfallchirurgische OPSchwester, dabei. Sie beriet die Forumteilnehmer, gab Hinweise und hatte mit vier weiteren freundlichen Kolleginnen die Anmeldung gut im Griff. Anja Meyer Holsen, Leiterin der Zentralsterilisation, die auch im Vorfeld viel mit Dr. Egen plante, kümmerte sich an diesen Tagen um die Abrechung der Teilnehmer. Kerstin Auerswald und Petra Thiemann, beide OPFachschwestern, waren dieses Mal für die Fotografie zuständig, während sie gleichzeitig den Neuheiten in den Vorträgen lauschen. Die wissenschaftliche Leitung der Veranstaltung lag in den Händen von Dr. Möllenhoff, Prof. Dr. Reiner Gradinger aus München und Prof. Dr. Carsten Perka aus Berlin. Dr. Egen organisierte und koordinierte das Forum wieder einmal mit viel persönlichem Einsatz, so wie auch viele andere unfallchirurgische Events, die direkt in unserer Raphaelsklinik stattfanden. Unterstützt wurden die Herren hier nicht nur von den OP-Schwestern, sondern auch von den Assistenzärztinnen und 36 | EINBLICK(E) -ärzten Dr. Yvonne Kollrack, Dr. Martin Henning, Tim Vogler sowie den Famulantinnen Dana Jenke und Ebru Demirtas, die diese Gelegenheit nutzten, um einmal über den Tellerrand der Raphaelsklinik hinauszuschauen und sich auf dem Sektor Computer und Medien zu engagieren. Nicht zu vergessen diejenigen, die während dieser Zeit in der Klinik die Stellung hielten, wie der Oberarzt Dr. HansUlrich Harborth, Oberarzt Dr. Jens Clasing und Dr. Nicolai Klein. Am Freitag waren alle Helfer von 7 bis 23 Uhr und am Samstag von 8 bis 16 Uhr aktiv. Mit neuen Eindrücken und neuem Wissen über Revisionsendoprothetik, Hüftgelenksverschleiß, knochensparende Verfahren, Thromboseembolieprophylaxe in der Endoprothetik, Informationen über Materialien, Beschichtungen, Navigation, Defekte und Infekte am Hüftgelenk, klang der Samstag aus. Einen Höhepunkt, der für alle Mühen belohnte, werden alle Beteiligten bestimmt nicht vergessen: Am Freitagabend ging es nach getaner Arbeit in das LWL-Naturkundemuseum und Planetarium. Hier bot sich ein Augenblick der Entspannung im All. Gekrönt wurde der Abend anschließend durch ein italienisches Buffet. So ging es am Samstag wieder wohlgestärkt zum nächsten Vortrag. Na, Lust bekommen auf Unfallchirurgie? Dann fangen Sie doch damit an, bei den unfallchirurgischen Hausveranstaltungen der innerbetrieblichen Fortbildungen dabei zu sein, wo Sie schon einige Eindrücke über die neuesten Verfahren der Endoprothetik bekommen und natürlich das Flair der unfallchirurgischen Events kennenlernen. Petra Thiemann OP-Fachschwester Der New Yorker war auf DeutschlandTour und machte gerade in Münster Station. Ein guter Freund von ihm lag stationär im Clemenshospital, weshalb er nicht lange überlegte und kurzerhand einen Auftritt ins Krankenhaus verlegte. Doch nicht nur sein Freund, auch alle anderen Patienten sowie die Mitarbeiter des Hauses kamen in den Genuss seiner Musik. „Das war definitiv eine gelungene Abwechslung vom Krankenhausalltag für unsere Patienten“, fand Geschäftsführer Gerd Tschorn. Ray Pasnen auf den Stufen der Kapelle. Foto: Frauke Hörsting Gebürtig kommt Pasnen sogar aus Deutschland, nämlich aus Kaiserslautern. Sein Vater war dort als Soldat der US-Armee stationiert. Seine jetzige Heimat New York verlässt er also nur allzu gerne immer wieder, um seine Freunde in Deutschland zu besuchen und dabei Konzerte in deren Heimatstädten zu geben – oder eben im Krankenhaus… Sonja Treß W E I T B L I C K Posterpreis für Team der Thoraxchirurgie Clemenshospital r. Matthias Altmayer, Dr. Matthias Holzer (Klinik für Thoraxchirurgie des Clemenshospitals) und Wundmanagerin Evelyn Stillings (Chirurgische Ambulanz) wurde der Posterpreis des „3-Länder-Kon- D (v. l.): Dr. Matthias Altmayer, Evelyn Stillings, Kongresspräsident CA Dr. Bernd Hartmann (Unfallkrankenhaus Berlin) und Dr. Matthias Holzer nach der Preisübergabe. gresses 2009“ am 27./28. März 2009 in Berlin verliehen. Zusammen mit weiteren thoraxchirurgischen Fachkliniken des Marienhospitals in Soest (Dr. Dietrich Stockhausen), Schillerhöhe in Stuttgart-Gerlingen (Dr. Thorsten Walles) und des Hopital Clinico in Barcelona (Prof. Dr. mult. Paolo Macchiarini) gewannen sie den Posterpreis des Kongresses mit ihrem Beitrag „Indikationen zur V.A.C.®-Therapie in der Thoraxchirurgie: Kosteneffiziente Behandlungsalternative zur konventionellen Wundtherapie?“. In ihrer Dankesrede regten die Gewinner eine Umwidmung des Reisestipendiums für die weitere, multizentrische klinische Forschung zum Einsatz der V.A.C.-Therapie in der Thoraxchirurgie an. Dr. Matthias Altmayer Assistenzarzt Klinik für Thoraxchirurgie Die Schönheiten Liverpools dokumentieren Raphaelsklinik „Let it be“ und „All you need is love“, mit diesen Klassikern der berühmtesten Söhne Liverpools, der Beatles, empfing der Pianist Frederik Timme die Gäste zur Eröffnung der Ausstellung „Liverpool Collection“ des englischen Fotografen Mark Dillon im Foyer der Raphaelsklinik. Eröffnung war am 23. April, dem Tag des heiligen Georgs, des Nationalheiligen Englands. „Die meisten Europäer fahren nach London, wenn sie England besuchen. Dabei ist Nordengland auch sehr schön“, ärgert sich Dillon ein wenig. Nach ihrer Blütezeit als eine der wichtigsten Hafenstädte Europas und später als Heimat der Beatles, kam in den 70er- und 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts der langsame Verfall Liverpools. Erst auf dem Weg zur Kulturhauptstadt Europas 2008 blühte die Stadt am Mersey wieder auf. „Heute ist Liverpool eine bunte, vielfältige und Maureen Dillon (l.), die Mutter des Fotografen, reiste für die Ausstellungseröffnung von Liverpool nach Münster, was Mark Dillon (Mitte), seine Frau Maren und Dr. Dr. Axel Vornhecke, den Gastredner und ersten Vorsitzenden der Deutsch-Britischen Gesellschaft Münsterland, sichtlich freute. grafieren ist besser und schneller als Malen“, sagt er schmunzelnd. Immerhin war dies die Initialzündung für seine berufliche Karriere. Dillon studierte in Ein typisches Bild Dillons: Die Küste Portugals in klaren Kontrasten und sparsamen Farben. sehr lebendige Kultur- und Dienstleistungsstadt“, berichtet der erste Vorsitzende der Deutsch-Britischen Gesellschaft Münsterland, Dr. Dr. Axel Vornhecke während seiner Eröffnungsrede. Mit 16 hat Dillon sein erstes Foto aufgenommen, in Schottland, wo er in seiner Kindheit jeden Sommer bei seinem Onkel verbrachte. Die Fotos entstanden für die Ausbildung am College, Zeichnen und Malen waren ihm zu aufwändig: „Foto- Liverpool und Southport Fotografie, nebenbei jobbte er im Beatles-Museum. Dort lernte er auch seine spätere Frau aus Deutschland kennen, der er 1999 nach Düsseldorf folgte. Bis 2006 arbeitete er in einem Atelier für Nahrungs- und Porträtfotografie, seitdem ist er selbstständiger Fotograf in Aachen. „Liverpool wächst und verändert sich laufend, das möchte ich mit meinen Fotos dokumentieren“, sagte er. Um die Schön- EINBLICK(E) | 37 W E I T B L I C K heiten seiner Heimat dem deutschen Publikum näher zu bringen, zeigte Dillon bis zum 6. Juni eine Auswahl von 28 Fotos im Foyer der Raphaelsklinik. Kontrastreich, hell und sparsam mit Farben präsentieren sich seine Fotos, oft steht das Zusammenwirken von Wasser und Architektur im Zentrum seiner Arbeiten. Erweitert wurde die Ausstellung um zahlreiche Reisefotografien. Wegen der Helfen ist mehr als Pflaster kleben Raphaelsklinik enige Meter hinter der großen Fensterscheibe herrscht geschäftiges Treiben auf der Großbaustelle Stubengasse, doch dafür hatten die sieben Jungen und Mädchen der Richard-von-Weizsäcker-Schule am 7. Mai keine Augen. Sie redeten und spielten lieber mit den betagten Bewohnern der W Bei der gemeinsamen Vorbereitung der Projektwoche zusammen mit ihren Lehrerinnen Anja Nienhaus und Katharina Albers-Wöstmann erkannten die Schüler schnell, dass Helfen nicht nur Pflaster kleben und Verbände wickeln bedeutet. Sie wollten älteren oder kranken Menschen gerne eine Freude bereiten, sie besuchen Beim Bingo-Spiel kamen sich Bewohner und Schüler rasch näher. Kurzzeitpflege der Raphaelsklinik, erzählten von ihrer Schule und hörten zu, was die Senioren zu berichten hatten. Während der „Projektwoche Gesundheit“ erfuhren die Dritt- und Viertklässler bereits von einem Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes, wie man professionell erste Hilfe leistet, doch unter dem Begriff Helfen verstanden die Schüler noch mehr. Luca, Nikolaj und Marcel lassen sich von Hildegard Schramm das Spiel Rummikub erklären. 38 | EINBLICK(E) und mit ihnen reden. Mit diesem Wunsch stießen sie bei der Leitung der Kurzzeitpflegeeinrichtung, Martina Stegemann, auf offene Ohren: „Die Idee, Kinder ins Gespräch mit unseren Bewohnern zu bringen, gefiel uns von Anfang an sehr gut“, sagte sie und fügte hinzu: „Ein solcher Austausch kann beiden Seiten sehr viel geben.“ So spielten die Schüler mit den Senioren Bingo und sorgten für gute Laune. Für ihren Besuch hatten die Kinder extra ein Lied über das Helfen einstudiert, das sie den Senioren zur Gitarrenbegleitung vortrugen. Zum Abschied überreichten sie jedem Bewohner eine Rose. „Ich bin begeistert von dem Erfolg unserer Aktion“, freute sich Anja Nienhaus. „Vielleicht können wir das über die Projektwoche hinaus zur dauerhaften Kooperation werden lassen.“ Michael Bührke außergewöhnlichen Qualität seiner Fotos zeigte sogar die renommierte ZEIT auf ihrem Onlineportal eine Bildstrecke zur Ausstellung in der Raphaelsklinik. Michael Bührke Markt der Möglichkeiten St. Walburga-Krankenhaus n der Krankenpflegeschule am St. Walburga-Krankenhaus fand am 14. Mai der „Markt der Möglichkeiten“ statt. Die Schüler hatten im Vorfeld gemeinsam mit Heidi Lessig, Lehrerin für Pflegeberufe an der Krankenpflegeschule, das Projekt geplant sowie den Pflegekongress zur Wundbehandlung in Arnsberg-Neheim besucht, um sich dort bei den renommierten Fachfirmen zu informieren und über die neuesten Techniken auszutauschen. So gestalteten die Schüler gemeinsam Stände mit verschiedenen Möglichkeiten der Wundbehandlung und demonstrierten dem Praxisanleiterkurs 09, den Lehrern und ihren Mitschülern praxisnah alles von Vakuumtherapie über Hydrogele und Alginate bis hin zur Madentherapie. I Die Schülerinnen als Ausstellerinnen und interessiertes Fachpublikum. Im Anschluss wurde gemeinsam festgestellt, dass Auszubildende auch eigenverantwortlich und engagiert Projekte kreativ gestalten können und die Herausforderungen des Lernens gerne und mit Freude annehmen und aktiv umsetzen. Eva Mertens, Gesundheits- und Krankenpflegeschülerin, Kurs Oktober 07/10 W E I T B L I C K Praktische Schulung am innovativen Patientensimulator Clemenshospital in schrilles Piepen erfüllt den Raum, der Sauerstoffgehalt im Blut des Patienten sinkt, schnell kommt der Ambu-Beutel zum Einsatz – was sich anhört wie ein Szenario im OP, spielt sich jedoch in einem ganz gewöhnlichen Besprechungsraum ab, direkt neben der Cafeteria des Clemenshospitals. Und der Patient wird nach der OP auch nicht nach Hause gehen, denn er ist nur eine Puppe. Genauer gesagt ein hochmoderner Patientensimulator, mit dem vom 25. bis 30. Mai Mitarbeiter des Hauses und medizinisches Fachpersonal aus ganz NRW in moderner Beatmung geschult wurden. E Die Gelegenheit war einmalig: Nur der Patientensimulator bietet die Möglichkeit, verschiedene Therapieideen auszuprobieren und direkt die Auswirkungen zu erkennen. Die Puppe atmet, der Brustkorb hebt und senkt sich, sie kann die Augen öffnen und schließen, und sämtliche Werte wie Blutdruck, Puls, Sauerstoffgehalt im Blut etc. werden über einen Monitor wiedergegeben. Es können Grenzfälle ausgetestet und unter- schiedliche Szenarien durchgespielt werden. So ist es auch möglich, unterschiedliche „Patienten“ am Computer zu hinterlegen. Mal liegt auf dem OP-Tisch also ein 60-jähriger Lkw-Fahrer, und dann wieder eine 32 Jahre alte Lehrerin, beide mit unterschiedlichen Lebensumständen und Vorbelastungen, die wiederum ganz unterschiedliche Therapieansätze erforderlich machen. Zusätzlich kann ein plötzlicher Herzstillstand oder ein Lungenversagen programmiert werden. In der Praxis bleibt kein Spielraum, um neue Möglichkeiten auszuprobieren – am Simulator schon! Dieser Lerneffekt ist immens. In der Gruppe wurden zudem aktuelle Fälle diskutiert und der Dozent Prof. Dr. Wolfgang Heinrichs von der Uni Mainz gab einen umfassenden Einblick in den aktuellen Stand der lungenschonenden Beatmung. Musicalnachmittag in der Kinderambulanz Clemenshospital ür Abwechslung im Klinikalltag sorgten am 3. Juni Schüler der münsterschen Gesangslehrerin Ulrike Meyer-Krahmer in der Kinderambulanz des Clemenshospitals. Unter dem Titel „Probiers mal mit Gemütlichkeit…! sangen die Schüler Songs aus den Musicals „Das Dschungelbuch“, „Arielle“, „Tabaluga“, „Cats“ u. a. Alle kleinen Patienten waren mit ihren Eltern und Geschwistern eingeladen, und auch die Ärzte und Pflegekräfte kamen in den Genuss der Musicalsongs. Zustande gekommen war der Kontakt über eine Schülerin von Meyer-Krahmer, die selbst seit langem Patientin im Clemenshospital ist. Umso aufge- F regter war sie natürlich, vor ihr bekannten Ärzten und Krankenschwestern aufzutreten. Doch genauso wie alle anderen Schüler meisterte sie ihren Auftritt mit Bravour. Eine gelungene Abwechslung im oftmals tristen Krankenhausalltag! Sonja Treß Die Veranstaltung fand mit Unterstützung der Heinen und Löwenstein GmbH statt und wurde vom Simulationszentrum Mainz durchgeführt. Sonja Treß EINBLICK(E) | 39 Hobby Mein M I T- M E N S C H E N Hobby Mein Hobby Mein Hobby Mein In dieser Ausgabe schreibt Christina Struwe aus dem St. Walburga-Krankenhaus für unsere Serie „Mein Hobby“ über ihre Pferde-Leidenschaft. Wenn Sie auch mit Ihrem Hobby in dieser Rubrik stehen möchten, wenden Sie sich doch an den Einblick(e)-Mitarbeiter in Ihrem Haus oder schreiben an einblicke@misericordia.de Das Glück auf der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde M ein Ausgleich zum Beruf sind meine Pferde. Sie sind mir wirklich sehr wichtig. Zusammen mit meiner Freundin halte ich sie direkt bei mir hinter unserem Haus. Die „Schwarzen Vierbeiner“ sind meine, Der „Braune“ gehört meiner Freundin. Zur kurzen Vorstellung: Der „Kleine“ ist ein altes Mini Shetty namens Kurt und ist ganze 98 cm groß. Der „Große Schwarze“ heißt Wando und ist ganze 178 cm groß. Der „Braune“ ist ein WarmblutVollblut-Mix und misst ganze 180 cm. Es gibt für mich nichts Schöneres als sich vor oder nach der Arbeit auf’s Pferd zu setzen und einen Ausritt durch die schöne Sauerländer Natur zu machen. Egal ob Sommer oder Winter. Die Pferde leben bei uns in einem Offenstall und können ganzjährig selbst entscheiden, ob sie draußen oder im Stall sein wollen. Turniere sind meinen Pferden fremd. Sie werden ausschließlich freizeitmäßig geritten oder es werden Zirkuslektionen mit ihnen geübt. Wando z. B. kann sich ganz toll verneigen. Je nachdem, wie meine Stimmung grade ist, kann ich mir aussuchen, welchen Typ Pferd ich zum Ausreiten nehme. Von gemütlich-ruhig bis zu pfeilschnell-spritzig. Oder einfach nur zum Spaziergang oder zum Einkauf den liebevollen „Alten Sack“ Kurt als Begleitung mitnehmen. Wer jetzt denkt: „Welch ein Mädchentraum“, dem gäbe ich Recht, wenn da nicht all zu oft die Realität wäre. Denn Pferde kosten nicht nur jede Menge Geld, nein auch ganz viel Arbeit und manchmal auch ganz viel Nerven. Wenn ich z. B. vor dem Dienst im Winter so um 4 Uhr in Eiseskälte mit Kanistern 40 | EINBLICK(E) voll mit heißem Wasser die Tränken auftauen muss oder meinen „Aussbrecherkönig Kurt“ wieder aus Nachbars Garten vom Grasen (trotz wirklich gutem Zaun) holen muss, dann…! Um Futter, Misten und Weidepflege kümmere ich mich alleine. Wir haben im direkten Nachbarort unseren eigenen großen Bauernhof, da ist es für mich selbstverständlich, auch das Heu und die Miste fahren zu erledigen. Welch eine Romantik: Heu machen bei zirka 30 Grad auf dem Ballenwagen, das sollte jeder einmal gemacht haben. Alles in Allem überwiegt aber die Freude am Leben mit den Pferden. Es ist einfach wunderbar und sehr beruhigend, die drei vom Fenster oder von der Terrasse aus beim Grasen oder Laufen zu beobachten. Es ist auch so, dass ich als Tierbesitzerin viele soziale Kontakte habe. Dadurch, dass ich viel im Dorf unterwegs bin, kennt mich mittlerweile fast jeder oder ich jeden. Die Kinder aus der Nachbarschaft helfen auch oft bei der Versorgung der Tiere oder dürfen auf ihnen reiten. Urlaub zu machen ist für mich kein Problem, ich nehme meine Pferde einfach mit. Mein Glück auf dieser Erde liegt eben doch auf dem Rücken der Pferde! Christina Struwe Krankenschwester Gynäkologie und Geburtshilfe M I T- M E N S C H E N Prof. Dr. Ralf Scherer ist neuer Ärztlicher Direktor Hochkarätige Gäste bei der Geburtstagsfeier für Prof. Herbert Vorgrimler Clemenshospital as Clemenshospital hat am 11. Januar seinem Krankenhausseelsorger Prof. Dr. Herbert Vorgrimler mit einer Geburtstagsfeier anlässlich seines 80. Geburtstags für seinen Einsatz und seine Unterstützung gedankt. Zur Eucharistiefeier in der Krankenhauskapelle und zum anschließenden Festakt in der Clemens-Cafeteria kamen langjährige Begleiter, Freunde und Kollegen des Jubilars sowie Persönlichkeiten aus Kirche, Gesellschaft und Politik, darunter Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst, Weihbischof in der Region Steinfurt/ Borken, Prof. em. Dr. Erich Zenger, D Bischof von Münster, und Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff, Bischof von Aachen und Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz sowie dem Jubilar Vorgrimler selbst gefeiert. Vorgrimler ist emeritierter Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster und hat am 4. Januar 2009 sein 80. Lebensjahr vollendet. Der gebürtige Freiburger studierte Philosophie und Theologie in Freiburg i. Br. und Innsbruck. 1953 wurde er zum Priester der Erzdiözese Freiburg geweiht und Clemenshospital n der Spitze des Clemenshospitals hat es Anfang 2009 einen Wechsel gegeben, oder besser gesagt einen Tausch: Prof. Dr. Arnt-René Fischedick hat seinen Posten als Ärztlicher Direktor an seinen bisherigen Stellvertreter Prof. Dr. Ralf Scherer abgegeben. Fischedick selbst hat Scherers alten Posten übernommen. Die beiden sind seit Jahren ein eingespieltes Team und werden sich auch zukünftig gemeinsam für die Belange der Ärzte und für die bestmögliche medizinische Versorgung im Clemenshospital stark machen. A Scherer ist seit 1987 Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des Clemenshospitals. Als Ärztlicher Direktor ist er in erster Linie für die gute Zusammenarbeit aller ärztlichen Dienste verantwortlich. Den Schwerpunkt seiner Arbeit sieht er in der interdisziplinären Erarbeitung von Behandlungspfaden und Risikovermeidung, so hat er sich erst vor kurzem zusammen mit der Pflege für die Umsetzung der Sepsisleitlinie (Blutvergiftung) stark gemacht, damit diese Erkrankung schneller erkannt und behandelt werden kann. Sonja Treß Feierten mit Prof. Herbert Vorgrimler (2. v. r.) seinen 80. Geburtstag: ClemensGeschäftsführer Gerd Tschorn, Prof. Dr. Ralf Scherer, Ärztlicher Direktor, die Generaloberin der Clemensschwestern Schwester Charlotte und die Pflegedirektorin des Clemenshospitals Schwester Marianne. Theologieprofessor der Uni Münster und bekannter Bibelwissenschaftler sowie Prof. DDR. Antonio Autiero vom Seminar für Moraltheologie der Uni Münster. Der Gottesdienst wurde von Bischof Dr. Dr. h. c. Reinhard Lettmann, em. 1968 zum Professor für Dogmatik an die staatliche Theologische Fakultät Luzern berufen. Er war Schüler, Vertrauter und Freund des weltbekannten Konzilstheologen Karl Rahner und lehrte als sein Nachfolger von 1972 bis 1994 an der Universität Müns- EINBLICK(E) | 41 M I T- M E N S C H E N ter. Die dortige Katholisch-Theologische Fakultät vertraute ihm jahrelang die Aufgaben des Dekans und des Geschäftsführenden Direktors an. Viele von Vorgrimlers Büchern wurden Standardwerke und sind Pflicht für jeden Theologen. Heute noch arbeiten Studierende mit seinem „Kleinen Konzilskompendium“, das er zusammen mit Rahner herausgegeben hat. Internationales Ansehen erlangte er durch seine Beiträge zu den Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils. Vorgrimler versteht seine Theologie als Einladung zum weiterführenden Dialog. In seiner Funktion als Berater des Päpstlichen Sekretariats für die Nichtglaubenden hat er sich stets um den Dialog mit Atheisten bemüht. Außerdem pflegt er bis heute eine sehr gute Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche. Sein Weg führte ihn 1997 zum Clemenshospital, wo er regelmäßig den damaligen Krankenhausseelsorger Edilbert Schülli vertrat. 2004 übernahm er dann die haupt- und ehrenamtliche Leitung der Krankenhaus-Seelsorge und etablierte sie zu einer Hauptabteilung des Hauses. Unter seiner Leitung wurde die Kapelle renoviert, ein Verabschiedungsraum ein- gerichtet, ein Ethik-Komitee gegründet und die Abteilung zur erfolgreichen Zertifizierung geführt. „Wir sind sehr froh, mit Prof. Dr. Herbert Vorgrimler einen erfahrenen und angesehen Theologen als Leitenden Seelsorger im Haus zu haben“, sagte Gerd Tschorn, Geschäftsführer des Clemenshospitals, während der Feierstunde. „Die Ausrichtung seiner Geburtstagsfeier sehen wir als kleines Zeichen unserer Dankbarkeit ihm gegenüber und hoffen, dass er uns noch viele Jahre weiterhin so gut unterstützt.“ Sonja Treß Konventsoberin feiert 60. Geburtstag Clemenshospital Mit einem Sektempfang wurde Schwester Mariata von ihren Mitschwestern zum 60. Geburtstag überrascht. Allerdings kamen die Gratulanten aus dem Clemenshospital schon einen Tag zuvor, nämlich am 3. April, zum Umtrunk vorbei. Denn ihr Geburtstag selbst fiel auf einen Samstag, und für den Tag hatte sich bereits Schwester Mariatas Familie angemeldet. Die Jubilarin war sichtlich gerührt über die vielen guten Wünsche, Blumen, Karten und kleinen Geschenke, die man ihr überreichte. Abends stand dann noch ein gemeinsames Abendessen mit den Clemensschwestern aus dem Konvent an, bei dem es allerlei Köstlichkeiten gab, die man nicht jeden Tag auf seinem Teller findet! Sonja Treß Drei Professjubiläen an einem Tag Augustahospital m 22. April feierte Schwester M. Niceta ihr 60. und die Schwestern Marianne und M. Thiatilde ihr 50. Professjubiläum. Die Schwestern feierten im Kreise ihrer Mitschwestern und vieler Gäste. Schwester M. Niceta konnte aus Krankheitsgründen leider nicht an den Feierlichkeiten teilnehmen – A 42 | EINBLICK(E) im Gebet war sie mit dabei. Der Tag begann mit einer festlich gestalteten Laudes. Den Festgottesdienst zelebrierte Pfarrer Peter Lucas, er wurde von den Kirchenchören aus Anholt und Isselburg mitgestaltet. Beim anschließenden Empfang zeigten die Kirchenchöre die enge Verbundenheit der Bevölkerung mit dem Augustahospital auf und sangen zu Ehren der Jubilarinnen. Schwester M. Bernwarde als Vertreterin des Generalrates übermittelte der Gemeinschaft Glückwünsche im Auftrag von Schwester M. Charlotte, unserer neuen Generaloberin. Besonders begrüßte sie den neuen Pfarrer Klaus Winkel der M I T- M E N S C H E N Seelsorgeeinheit Isselburg und lobte das gute Miteinander. Sie dankte in ihrer Ansprache den Jubilarinnen für den langjährigen Dienst als Krankenschwestern in verschiedenen Einrichtungen und für die Mitsorge in den Esszimmern der beiden Konvente in den letzten Jahren. Schwester Marianne (l.) und Schwester M. Thiatilde an ihrem Professjubiläum. Den ganzen Tag über gab es viel Grund zur Freude. Am Nachmittag gab es eine besondere musikalische Einlage von Schwester Ferdinande, Schwester Waltraud Maria und Rosemarie Lies: Mit historischen Instrumenten wie Gambe, Schalmei und Psalter wurde die Geschichte der Rut aus der Bibel erzählt. Es war ein festlicher Tag für uns alle. Wir wünschen den Jubilarinnen weiterhin Gottes Segen, Freude und Zufriedenheit. Schwester Marie-Theres Seelsorgerin Neuer Verwaltungsdirektor seit April im Amt Raphaelsklinik eit April ist der Diplom-Kaufmann Stefan Kentrup neuer Verwaltungsdirektor der Raphaelsklinik. Er übernimmt damit die Position von Erich Dreykluft, der in den altersbedingten Ruhestand überging. Stefan Kentrup wurde 1973 in Marburg geboren und fand schon früh den Weg ins Gesundheitswesen. Sechs Jahre war er zunächst als Zivildienstleistender und später als hauptberuflicher Mitarbeiter im Rettungsdienst tätig. In Osnabrück studierte er dann bis 2001 „Betriebswirtschaft in Einrichtungen des Gesundheitswesens“ und war danach bis 2004 Assistent der Geschäftsführung der Kliniken St. Antonius gGmbH in Wuppertal. Es folgte der Wechsel zum Caritasverband der Diözese Münster, wo er schwerpunktmäßig für die Bereiche Krankenhausplanung und -förderung sowie für die Finanzierung der Pflegeausbildung nach dem neuen Krankenpflegegesetz zuständig war. Die Stelle des stellvertretenden Geschäftsführers des Zweckverbandes der Krankenhäuser Südwestfalen e. V. führte ihn 2006 nach Siegen, wo er insbesondere die Mitgliedskrankenhäuser in Fragen des Krankenhausbudgetrechts betreute. S „Fünf Jahre Arbeit für Verbände reichen nun, ich wollte zurück ins Krankenhaus“, beschreibt Kentrup seine Motivation, an die Raphaelsklinik zu wechseln und fügt hinzu: „Die Funktion des Verwaltungsdirektors in der Raphaelsklinik ist für mich eine gute Möglichkeit, die Erfahrungen der vorangegangenen Tätigkeiten endlich wieder in einem Krankenhaus anwenden zu können.“ Der 35-jährige ist ledig und hat keine Kinder. Michael Bührke Chefarzt lädt zum Geburtstags-Barbecue Clemenshospital einen 60. Geburtstag am 4. Mai wollte der Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie des Clemenshospitals, Prof. Dr. Abolghassem Sepehrnia, nicht etwa zu Hause in Ruhe mit seiner Familie feiern, sondern er ging ganz normal zur Arbeit und lud zum Feierabend alle Mitarbeiter zum Barbecue in den Innenhof ein. Und Geschenke wollte er auch nicht haben, stattdessen bat er um Spenden für ein Hilfsprojekt. Die Mitarbeiter dankten es ihm durch ihr zahlreiches Kommen, und da auch das Wetter mitspielte, wurde es eine gelungene Gartenparty in entspannter Atmosphäre. Sonja Treß S Prof. Dr. Abolghassem Sepehrnia mit seiner Frau und seinen Gästen. EINBLICK(E) | 43 M I T- M E N S C H E N Fachweiterbildung „Nephrologie“ erfolgreich abgeschlossen Sr. Creszenz St. Walburga-Krankenhaus Clemenshospital chwester Creszenz erblickte das Licht dieser Welt am 27. Juli 1924 in Wildshausen im Sauerland als Kind der Eheleute Antonia, geborene Kossmann, und Ferdinand Bauerdick. Von 9 Kindern war sie das 5. Mädchen, 3 ersehnte Jungen und 1 Mädchen folgten ihr noch. In der Taufe erhielt sie die Namen Magdalena Elisabeth, von denen Elisabeth ihr Rufname wurde. Sie bezeichnet ihre Kindheit als schön und sorgenfrei. In religiöser Hinsicht erlebte sie, wie sie sagt, das Übliche, eine nicht übertriebene, aber echte Frömmigkeit, die überhaupt nicht prüde war. Der Grundsatz hieß: Gott lieben und brav sein. Schwester Creszenz war schon früh eine eigenwillige Persönlichkeit. Wenn sie etwas für richtig erkannt hatte, setzte sie ihren Kopf durch. So weigerte sie sich mit 14 Jahren, die Handelsschule zu besuchen; statt dessen half sie zu Hause in der Küche und im Geschäft, ihr Vater hatte ein Geschäft für Kohlen, Getreide und Futtermittel, außerdem wurde in Oeventrop ein eigenes Haus gebaut, eine kleine Landwirtschaft sorgte für den eigenen Bedarf. S Gratulation von der Pflegedirektorin Petra Niermöller. T orben Malkowski, Gesundheitsund Krankenpfleger am St. Walburga-Krankenhaus, hat seine Fachweiterbildung zum Fachkrankenpfleger für Nephrologie erfolgreich abgeschlossen. Die Weiterbildung umfasste 280 fachtheoretischen und 440 Stunden fachpraktischen Unterricht. Daneben waren auch berufspraktische Anteile in verschiedenen Fachabteilungen zu absolvieren. Hier galt es, spezielle Kenntnisse der Pflege nach Nierentransplantation, der 44 | EINBLICK(E) Hämodialyse, der Peritonealdialyse und der Dialyse unter intensivmedizinischen Bedingungen zu erwerben. Auch ein zweiwöchiges Praktikum in der Anästhesie war Bestandteil der Ausbildung. Mit Torben Malkowski freut sich auch Petra Niermöller, Pflegedirektorin des St. Walburga-Krankenhauses, über die zusätzliche Qualifikation im Dialyseteam. Auch „Einblick(e)“ gratuliert ganz herzlich. Dieter Glaremin Wegen des Krieges von 1939 musste Elisabeth Bauerdick, heute Schwester Creszenz, zwangsweise in den Arbeitsdienst und in den Kriegshilfsdienst in SchleswigHolstein. Gearbeitet wurde auf Bauernhöfen, in einer Lazarettküche und zusammen mit Gefangenen in einer Munitionsfabrik. Der Besuch einer katholischen Kirche war nur einmal, und zwar an Weihnachten, möglich. Sie hat die Gottesdienste vermisst. Das Kriegsende kam für die Zwangsarbeiterin bereits im April 1945. Sie wollte nun, wie man damals sagte, „Küche lernen“ und zwar bei den Clemensschwestern in Arnsberg. Ihre Schwester Luzi war bereits bei den Clemensschwestern eingetreten (Sie lebt heute in Meschede). Sie sprachen natürlich miteinander über das Klosterleben. Der Vater war dagegen, dass Elisabeth ihrer Schwester folgte, denn damals durften die Schwestern nie- M I T- M E N S C H E N feiert 60. Ordensjubiläum mals nach Hause, kein einziges Mal. Elisabeth war auch von den Gottesdiensten, zum Beispiel in der Karwoche, gar nicht erfreut, das „viele Beten“ den ganzen Tag lang lag ihr nicht. Man darf sagen, dass der plötzliche Tod des Vaters ein religiöses Erwachen bei ihr auslöste, die Klostergedanken wurden immer stärker, eine herzensgute mütterliche Oberin war ihr in Arnsberg eine wertvolle, geduldige Gesprächspartnerin. Von der Küche wechselte Elisabeth in den gynäkologischen Operationssaal, wo sie wie eine Schwesternhelferin arbeitete. Der Entschluss, bei den Clemensschwestern einzutreten, tauchte schnell auf und wurde konsequent verwirklicht, am 15. September 1947, sie war 23 Jahre alt. Im folgenden Oktober erhielt sie den Ordensnamen „Creszenz“, den man aus dem Lateinischen übersetzen kann mit „die Aufwachsende“ oder auch „die Blühende“. Sie arbeitete in der Putzkolonne in Rheine-Bentlage. Am 9. April 1948 wurde sie eingekleidet und begann mit 15 Mitschwestern das Noviziat in Arnsberg. In dieser Zeit wurde sie nicht nur in Geist und Praxis des Ordenslebens eingeführt, sie musste auch 7 Monate als Novizin bei chirurgischen Operationen in der Frauenklinik in Arnsberg helfen und in der Trümmerlandschaft des Mutterhauses Steine klopfen. Am 28. April 1949 – also vor nunmehr 60 Jahren – legte sie die ersten Gelübde ab und wurde gleich darauf an das Agneshospital in Bocholt versetzt, wo sie im Operationssaal und in der Ambulanz tätig war. Diese medizinischpraktische Arbeit sagte ihr zu, sie kam 1953 in die Krankenpflegeschule nach Münster. In der darauf folgenden Zeit machte sie die nähere Bekanntschaft mit Schwester Euthymia. Wenn man dieser nachsagt, dass sie ungewöhnlich hilfsbereit und gutmütig war, dann kann das Schwester Creszenz aus nächster Nähe bestätigen (ein Beispiel: als Creszenz in der Waschküche um ein bisschen Lauge bat, weil sie ihr schwarzes festtägliches Kleid herrichten wollte, nahm Euthymia die Sache in die Hand, wusch und bügelte das Kleid und machte es gebrauchsfertig). Gemeinsam besorgten sie das Esszimmer und das Spülen im Mutterhaus und lernten einander so näher kennen. Schwester Euthymia starb im September 1955 Alter von 41 Jahren. Für Schwester Creszenz war es ein einzigartiges Erlebnis, als sie bei der Seligsprechung in Rom 2001 dabei sein durfte. Nach der Profess kam sie für 4 Jahre in den Operationssaal nach Bocholt, danach legte sie das Examen als Krankenpflegerin in Münster ab. Für 10 Jahre kam sie in den Operationssaal in Duisburg-Hochfeld, und als dort die Clemensschwestern abgezogen wurden, für 21 Jahre in den Operationssaal nach Duisburg-Homberg. Insgesamt war sie 35 Jahre in Operationssälen tätig, davon 21 Jahre als Leitende Operationsschwester. Nach diesen Jahren kam Schwester Creszenz in unser Clemenshospital nach Münster, wo es damals 1985 noch 31 Clemensschwestern gab, und zwar kam sie in den „Steri“, wo die unterschiedlichsten medizinischen Instrumente sterilisiert werden. Im Alter von 80 Jahren beendete Sr. Creszenz ihr Berufsleben. Das Ordensleben, Leben in der Gegenwart des ewigen Gottes, dem man Treue bis ans Lebensende gelobt hat, Leben in einer Gemeinschaft sehr verschiedener Frauen an untergeordneter Stelle und mit sehr unterschiedlichen Oberinnen und dazu in einem Beruf, der höchste Anforderungen tags und nachts stellt – wie das in Höhen und Tiefen bewältigt wurde, das bleibt ein privates, persönliches Geheimnis. Ein solches Leben war nicht konfliktfrei. Schwester Creszenz erinnert sich an die Auseinandersetzung mit einem berühmten Chirurgen, dem im Operationssaal niemand etwas recht machen konnte und der entsprechend böse mit den Mitarbeitern umging – sie sagte ihm eines Tages die Meinung und erlebte seine Änderung im Verhalten. Schlimmer zu ertragen waren die aus einem unchristlichen religiösen Wahn entsprungenen Ordensvorschriften; am meisten hat Schwester Creszenz darunter gelitten, dass sie beim Sterben ihrer Mutter im Walburga-Krankenhaus in Meschede und bei der Beerdigung nicht dabei sein durfte. Umgekehrt freute sie sich, als nach dem Konzil die unmenschliche Ordenstracht geändert und „Heimaturlaub“ möglich wurde. Und mit Freuden erlebte sie, wie die Mitschwestern ihre Ordensjubiläen feierten und wie sie anlässlich des Silbernen Jubiläums mit ihren Angehörigen eine Reise nach Rom machen durfte. Prof. Dr. Herbert Vorgrimler Leiter der Krankenhausseelsorge EINBLICK(E) | 45 M I T- M E N S C H E N Beliebter Seelsorger verlässt das Haus Clemenshospital er evangelische Geist schwindet aus dem Clemenshospital: Pfarrer Thomas Groll hatte am 28. Mai seinen letzten Arbeitstag. Er wechselt an das evangelische Krankenhaus in Münster, wo er wieder eine volle Stelle antreten kann. „Ich gehe jedoch mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagte Groll bei seiner kleinen Abschiedsfeier. „Die fünf Jahre hier im Haus waren für mich eine tolle Zeit und ich habe viel gelernt. Ob ich so ein gutes Miteinander an meiner neuen Wirkungsstätte auch vorfinde, weiß ich nicht.“ Doch jetzt, da seine Kinder groß sind, möchte er auch beruflich wieder stärker tätig werden. Die volle Stelle kommt ihm da gerade recht. Groll war nicht nur als Seelsorger im Clemenshospital tätig, er setzte sich auch für D Ehrung langjähr das Ehrenamt ein. Er hatte immer ein offenes Ohr für jeden und war ein beliebter Mitarbeiter. So ist es nicht verwunderlich, dass bei seinem Abschied die ein oder andere Ordensschwester ein Tränchen verdrücken musste. Als Zeichen des Dankes bekam Pfarrer Groll Buchgeschenke, einen Schutzengel, Kulinarisches, gute Tropfen und Blumen von den Mitarbeitern, der Betriebsleitung und den Ehrenamtlichen geschenkt. Auch er selbst hatte etwas dabei: Beim Abschied überreichte er jedem Mitarbeiter eine Rose. Wir wünschen Pfarrer Thomas Groll für seinen weiteren Lebensweg alles Gute! Sonja Treß Grußworte und Geschenke zum Abschied gab es für Pfarrer Thomas Groll von Schwester Marianne und Gerrit Willamowski, dem Assistenten der Verwaltungsdirektion. 46 | EINBLICK(E) Clemenshospital Die MAV des Clemenshospitals hatte am 14. Mai 2009 zur Mitarbeiterehrung eingeladen. 34 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im 1. Halbjahr 2009 auf ihre 10, 20, 25, 30, 35 und sogar 40-jährige Betriebsbzw. Caritaszugehörigkeit zurück blicken konnten, wurden geehrt. Nach Sektempfang und Fototermin überreichte die MAV den Jubilaren kleine Geschenke als Anerkennung für ihre langjährige Treue. Stellvertretend für den Caritasverband konnte Gerhard Tschorn die silberne Ehrennadel an Guido Wegmann, Birgit Wilper und Martina Pegel überreichen. Ursula Engelbertz erhielt nach 40-jähriger Caritaszugehörigkeit die Ehrennadel in Gold. Brigitte Hülsmann wurde in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Im Anschluss an die Ehrungen bedankte sich die Betriebsleitung bei den langjährigen Mitarbeitern mit einem fürstlichen Mittagessen. Reinhild Everding MAV-Vorsitzende M I T- M E N S C H E N rige Mitarbeiter Clemenshospital: 40 Jahre Ursula Engelbertz 35 Jahre Marianne Fahrenberg Anne Jovi Maria Laumeyer 30 Jahre Sibylle Bonse 25 Jahre Guido Wegmann Birgit Wilper Joachim Hemelt 20 Jahre Ingrid van Bevern Karin Wrede Reiner Herborn Ulf Koch Dr. Albert Lübbesmeyer Margret Wiethoff Sabine Gruendken Helga Schulz Maria Taute Christine Sherif 10 Jahre Andrea-Maria Pruhs Annette Rüther Dr. Dirk Wetterkamp Elena Pago Prof. Dr. Horst Heinrich Rieger Dr. Norbert Rosendahl Sandra Heidkamp Grazyna Fanslau Maria Hennecke Helga Hülsmann-Stählker Anja Kordts Nevzat Kaytazi Ingrid Wiggenhorn Gabriele Zaborowski Waltraud Kottenhoff 40 Jahre Caritas Ursula Engelbertz 25 Jahre Caritas Guido Wegmann Birgit Wilper Martina Pegel Ruhestand Brigitte Hülsmann EINBLICK(E) | 47 M I T- M E N S C H E N Jubiläen in der Raphaelsklinik im 1. Halbjahr 2009 35 Jahre Anneliese Höhne Marlies Wohlleben Christina Beyer-Heckkötter 25 Jahre Luise Schlüter Martina Stegemann 15 Jahre Dr. Ulrike Bosch-Wicke Gertrud Bücker Bettina Herzog-Jabboury Astrid Bartsch Gabriele Rothländer Silke Schwager Nicole Langermann 20 Jahre Eva Kammer Dr. med. Rolf Cromme Hans-Joachim Katthöfer Gisela Olker 10 Jahre Monika Kintrup Dr. med. Norbert Mertes Dr. med. Christian Otte Doris Brünen 30 Jahre Monika Bauland Monika Niemöller Katrin Göke Marco Husmann Eva-Maria Janning Dirk Kerßenfischer Sandra Pesch Philipp Rehhahn Boris Reinermann Daniela Schmermbeck Mareike Schäfer Jutta Schülting Martina Nowack Mark Angsmann Veronika Würdinger Frank Wächter „Mit neuen Ideen weiter entwickelt“ Raphaelsklinik 18 Auszubildende haben an der Zentralschule für Gesundheitsberufe St. Hildegard, Standort Raphaelsklinik, am 12. März die dreijährige Gesundheits- und Krankenpflege-Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Die staatliche Prüfung fand unter dem Vorsitz von Dr. Karin Alexewicz als Vertreterin des Gesundheitsamtes statt. Sechs Absolventen konnten von der Raphaelsklinik übernommen werden. „Wenn man flexibel ist, sind die Berufsaussichten wieder recht 48 | EINBLICK(E) gut. Der Beruf ist allerdings nach wie vor sehr beliebt", freute sich Diplom-Pflegepädagoge Norbert Thyen von der Zentralschule. Manfred Fehrenkötter, Pflegedirektor der Raphaelsklinik, bedankte sich während einer Feierstunde bei den ehemaligen Auszubildenden: „Sie haben die Raphaelsklinik während ihrer Ausbildungszeit mit neuen Ideen weiter entwickelt.“ Während einer kleinen Feierstunde gratulierten die Mitglieder des Prüfungsaus- schusses und die Betriebsleitung der Raphaelsklinik den Absolventen Alina Bakin, Ute Darpel, Viktoria Gerber, Anna Herdt, Peter Huesmann, Petra Kraus, Simon Küpers, Christian Leeners, Katharina Lenter, Agnieszka Maciol, Eva Rünker, Sabrina Schneider, Thorsten Schulz, Anna Senjor-Kokel, Ingo Sievers, Anna-Elisa Stetskamp, Oliver Struffert und Sylwia Suchy zum bestandenen Examen. Michael Bührke M I T- M E N S C H E N Pflegeexamen erfolgreich bestanden Die neuen Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger. St. Walburga-Krankenhaus it der mündlichen Examensprüfung haben 18 Schülerinnen und Schüler der Krankenpflegeschule am St. Walburga-Krankenhaus ihre dreijährige Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege abgeschlossen. M Am 26. März konnte Dr. Konrad Pelz, Kreismedizinaldirektor am Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises, die Zeugnisse an die 15 Schülerinnen und 3 Schüler überreichen. Mit einem Gottesdienst in der Kapelle des Fachkrankenhauses Kloster Grafschaft und einem feierlichen Abendessen wurde ein Schlusspunkt unter die dreijährige Ausbildungszeit gesetzt. Mit den Schülern freuten sich das Schulteam der Krankenpflegeschule, aber auch alle Kollegen der Krankenhäuser, die an der praktischen Ausbildung beteiligt waren. Die Krankenpflegeschule am St. Walburga-Krankenhaus ist eine Verbundschule, an der das St. WalburgaKrankenhaus Meschede, die ElisabethKlinik in Olsberg, das Franziskus-Hospital in Winterberg und das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft beteiligt sind. Um ein möglichst breites Spektrum pflegerischer Tätigkeiten kennen zu lernen, beka- men die Schüler zusätzliche Einblicke in die psychiatrische Pflege und die Hauskrankenpflege. Praxiseinsätze in der ambulanten Krankenpflege sowie ein Praktikum in der westfälischen Klinik für Psychiatrie bzw. der Fachklinik für Suchterkrankungen in Bad Fredeburg sind deshalb fester Bestandteil der praktischen Ausbildung. Besonders lehrreich wurde ein Projekt empfunden, bei dem die Schüler für eine Woche unter den Augen einiger erfahrener Pflegekräfte eine Station weitgehend selbständig geführt haben. „Es ist schon eine besondere Herausforderung, für eine Patientengruppe aber auch für die Organisation einer Station Verantwortung zu übernehmen“, so das Fazit der Schülerinnen. In der theoretischen Ausbildung wurden die frisch examinierten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen insgesamt 2300 Stunden in der Krankenpflegeschule unterrichtet. Schwerpunkte der Ausbildung waren neben den pflegerischen und medizinischen Themen auch die Kommunikation, Anleitung und Beratung zur Gesundheitsprävention. Ein Seminar zum Thema Tod und Sterben, verschiedene Exkursionen und eine Studienfahrt nach Trier und Luxemburg trugen dazu bei, ein möglichst umfassendes Bild von dem zu bekommen, was den Pflegeberuf auszeichnet. Eine abschließende Befragung der Absolventen zu den Inhalten und der Organisation der Ausbildung, die durch die Zertifizierung der Krankenpflegeschule erforderlich wurde, zeigte, dass dieses Ziel auch erreicht wurde. Dieter Glaremin Namensliste Kurs April 06/09 Irina Andres, Meschede Jeanette Beckmann, Eslohe Ingrid Dietrich, Winterberg Nicole Droste, Meschede Liane Evers, Schmallenberg Sabrina Figgen, Medebach Katharina Haring, Meschede Nora Henke, Winterberg Viktoria Klabes, Arnsberg David König, Eslohe Anna Kran, Olsberg Aleksandra Lempa, Meschede Tatjana Mehlmann, Brilon Raphael Müller, Meschede Alexander Paffe, Hallenberg Lisa Schelle, Meschede Jana Schnurbus, Winterberg Angela Wandrei, Olsberg EINBLICK(E) | 49 M I T- M E N S C H E N Nachruf Jesus Christus spricht: Am Dienstag, den 3.2.2009 verstarb unser langjähriger beliebter Chefarzt em. Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Joh 11,25 Dr. Karl Reer 30.6.1926 – 3.2.2009 Dr. Reer war Chefarzt unserer chirurgischen Abteilung von 1966 bis zu seiner Pensionierung 1991. Als Chefarzt und als Mensch erfreute er sich großer Beliebtheit und hielt auch nach seiner Pensionierung treuen Kontakt zur Klinik und zu den Mitarbeitern. Die Clemensschwestern sind ihm stets verbunden geblieben. Als Glaubender gab er unauffällig und doch selbstverständlich Zeugnis von der tätigen Liebe des Christseins. Vielen Menschen hat er geholfen. Eine Generation von Ärzten hat er überzeugend geprägt. Das Wort Die Trauermesse fand am Mittwoch, 11.2.2009 um 10.00 Uhr in der Liebfrauenkirche Überwasser in Münsters Innenstadt statt. Anschließend erfolgte die Beisetzung auf dem Zentralfriedhof. Während eines Gedenkgottesdienstes in der Klinikkapelle nahmen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Dr. Reer Abschied. Nachruf Der Abend beschenkt mich mit den Geheimnissen der Wälder, der abendliche Wind bringt mir Gedanken. Die Visionen der Menschheit in Ketten geschlagen, und die heiligste Wahrheit über das Wort, das die Liebe und die Befreiung ist, Plötzlich und unerwartet starb am 21. April im Alter von 58 Jahren unsere liebe langjährige Mitarbeiterin die Sehnsucht des bedrückten Menschen. Karol Wojtyla Jadwiga Westphal Jadwiga arbeitete seit acht Jahren als Reinigungskraft in unserem Hause. Ihr vornehmliches Einsatzgebiet war Station 2A. Dort und in ihrem Team der MiM war sie eine geschätzte Kollegin. Für die Kranken auf der Station war sie eine treue Ansprechpartnerin. Gerade den Frauen des gynäkologischen Fachbereichs, die öfter wiederkommen mussten, war sie eine vertraute Person, die die einfühlsame Begegnung suchte. Sie, die die deutsche Sprache nur unzureichend be- 50 | EINBLICK(E) herrschte, vermochte zu zeigen, dass ein gutes Wort, ein freundlicher Blick und ein Handschlag mehr sagen können, als viele Worte. Nicht immer war ihr Leben einfach. Sie starb in ihrer Heimatstadt Warschau während eines Verwandtenbesuches. Dort war die Beisetzung am 30. April. Am Mittwoch, den 6. Mai, beteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Hl. Messe in der Klinikkapelle für Jadwiga. A U S B L I C K Augustahospital Raphaelsklinik St. Walburga-Krankenhaus Familienfest – Misericordia-Cup 2009 Termine 2009 Neuer Chefarzt 29. August, 10 bis 18 Uhr: Auf dem Gelände des Augustahospitals Anholt findet in diesem Jahr das beliebte Familienfest statt. Neben dem alt-bewährten Fußballturnier steht dieses Mal auch Bogenschießen auf dem Programm. Auf die Kinder wartet die Titanic-Superrutsche und natürlich wird es auch jede Menge Überraschungen geben. Alle Mitarbeiter sind mit ihren Angehörigen herzlich eingeladen! 25. Juni, 19 Uhr: Ausstellungseröffnung Rosi Meyer: Farbe im Fluss Ausstellung gegenstandsfreier Acrylbilder der Malerin Rosi Meyer aus Diekholzen bei Hildesheim. Die Ausstellung geht bis zum 22. August. Clemenshospital „Sportverletzt – was jetzt?“ 22. August, 9 bis 13.30 Uhr: 10. Münsteraner Dialog zwischen niedergelassenen Ärzten und Klinikern. 8. Oktober, 19 Uhr: Ausstellungseröffnung Eckart Kortas: Engel Jenseits der verniedlichten, idealisierenden Darstellung versucht der Münsteraner Maler Eckart Kortas, den Begriff Engel auf das Wesentliche zu reduzieren. Die Ausstellung geht bis zum 28. November. Am 1. Juli fängt ein neuer Chefarzt im St. Walburga-Krankenhaus an: Der 43-jährige Dr. Georg Köhne wird innerhalb der Abteilung für Innere Medizin den Schwerpunkt Gastroenterologie leiten. Die gesamte Abteilung wird dann im Kollegialsystem mit Dr. Theodor Wilbrand und Dr. Köhne geführt. 14. November: Patientenforum mit Manfred Erdenberger Das beliebte Patientenforum findet wieder im Foyer der Raphaelsklinik statt. Diesmal dreht sich alles um das Thema „Von der Arthrose bis zum Bänderriss: Wenn das Knie nicht mehr mitmacht". Die Einblick(e)-Redaktion dankt allen Mitarbeitern, die uns bei der Erstellung dieser Ausgabe unterstützt haben. Die nächste Ausgabe erscheint wie gewohnt vor den Weihnachtsferien. Bis dahin wünschen wir allen Lesern einen schönen Sommer! EINBLICK(E) | 51 Qualität und Kompetenz im Zeichen der Barmherzigkeit. Misericordia GmbH KRANKENHAUSTRÄGERGESELLSCHAFT Düesbergweg 128 48153 Münster Telefon 0251.91937-0 Telefax 0251.91937-6377 mail@misericordia.de www.misericordia.de Die Krankenhäuser der Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft sind das Augustahospital Anholt, das Clemenshospital Münster, die Raphaelsklinik Münster und das St. WalburgaKrankenhaus Meschede.