MIS_Einblick(e) 1_14_RZ

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MIS_Einblick(e) 1_14_RZ
Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft mit den Einrichtungen
Augustahospital Anholt, Clemenshospital Münster, Raphaelsklinik Münster und St. Walburga-Krankenhaus Meschede
Vereinbarkeit von
Familie und Beruf
Aus dem Inhalt:
Augustahospital: Empfang beim niederländischen König
Clemenshospital: Aktion „Saubere Hände“
Raphaelsklinik: Herzinfarkt bei Diabetes
St. Walburga-Krankenhaus: Neuer MRT installiert
Clemensschwestern: 100 Jahre Schwester Euthymia
01/ 2014
Einblick(e)
3
9
19
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INHALT
D U R C H B L I C K
3 | Vereinbarkeit von Familie und Beruf
8 | Mitarbeiterfrage
IMPRESSUM
Ü B E R B L I C K
Herausgeber
Misericordia GmbH
Düesbergweg 124
48153 Münster
Telefon 0251.91937-0
Augustahospital
Redaktionsleitung
Michael Bührke
Raphaelsklinik, Münster
Telefon 0251.5007-2217
Clemenshospital
Redaktionsmitglieder
Sandra Büger
Augustahospital
Telefon 02874.46-403
12 | Zertifiziertes Diabeteszentrum
Ilka Gabriel
Clemenshospital, Münster
Telefon 0251.976-5985
14 | „Kampf der Titanen“
Claudia Winkelsett
Clemenshospital und
Raphaelsklinik, Münster
Telefon 0251.5007-2217
Judith Dümpelmann
St. Walburga-Krankenhaus,
Meschede
Wolfgang Halberscheidt
St. Walburga-Krankenhaus,
Meschede
Telefon 0291.202-2470
Alexandra Schenuit
St. Walburga-Krankenhaus,
Meschede
Telefon 0291.202-1610
E-Mailkontakt zur Redaktion:
einblicke@misericordia.de
Erscheinungsweise
halbjährlich
Auflage
1.000
9 | Empfang beim niederländischen König
10 | WLAN und ein neues Ambiente
10 | Bingo-Abend
11 | 15 Jahre Diabetes Kooperation Münster
e.V.
12 | TK-Patientenbefragung
13 | Joy darf nach Hause
14 | Darmkrebstag
15 | Sektionstagung in der neuen Anatomie
16 | Therapieverbesserung beim Magenkrebs?
16 | Bunte Decken für Frühchen
17 | Neue Komfortstation eröffnet
18 | Die Ideenschmiede
19 | Aktion „Saubere Hände“
20 | Lungenkrebs entwickelt sich schleichend
21 | Es könnte ein Hirntumor dahinterstecken
21 | Kooperation bei der Gefäßmedizin
22 | Gesprächsrunde zum Wohl des Patienten
22 | Musikalische Abwechslung vom Klinikalltag
23 | Jazz bei tropischen Temperaturen
23 | Laufräder für die Kinderklinik
24 | Bilder für die Neurochirurgie
25 | Verbundabteilung für Radiologie
gegründet
25 | Rollo statt Großbildmonitor
Raphaelsklinik
Titelbild: © lassedesignen - Fotolia.com
26 | Adler übernimmt Schirmherrschaft
Sie möchten mit uns in Kontakt treten?
Dann senden Sie uns bitte eine E-Mail an
einblicke@misericordia.de oder sprechen
einfach Ihr Redaktionsmitglied vor Ort an.
Bitte vergessen Sie nicht Ihren Namen, Ihre
Abteilung und Ihr Krankenhaus zu nennen.
Die Redaktion behält sich Kürzungen und die
Nichtveröffentlichung vor.
26 | Himmlische Bilder
Zur besseren Lesbarkeit wurde in den meisten
Fällen nur die männliche Schreibweise statt der
männlichen und weiblichen verwendet.
31 | Forum für künstliche Gelenke
2 | EINBLICK(E)
27 | TUN verbreitet Lebensfreude
28 | Gemeinschaftsaktion aller münsterischen Akutkrankenhäuser
29 | Multidisziplinäres Teamtraining
30 | Symptome bei Herzinfarkt
31 | Im OP hautnah dabei
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Patientenforum: Herzinfarkt
Fit in den Sommer!
Neue Webcam
Hand in Hand gegen den Krebs
Mit der Smartphone-App zum Arzt
Besuch in der Ambulanz
Änderungen im Gesundheitswesen 2014
100. Geburtstag von Schwester Euthymia
ILCO Selbsthilfegruppe feiert Jubiläum
Ausstellung im Klinikfoyer
St. Walburga-Krankenhaus
39 | Karnevals-Fez
40 | Neuer MRT
41 | Gedenktafel für Schwester Euthymia
42 | NRW-Ministerin Barbara Steffens zu
Gast
43 | „Abend der offenen Tür“
44 | Weihbischof auf Visitationsreise
44 | Wanderausstellung „Familienwelten“
45 | Osterhase bezog Quartier
46 | Konvent aufgelöst
47 | Geburtshilfe: Bilanz 2013
48 | Kommunikationsworkschop
48 | Botschafter für die gute Sache:
The Dandys
49 | Praxisanleiterinnen erhielten Zertifikate
50 | radprax führt radiologische Abteilung
des Krankenhauses weiter
51 | Ausstellung: „Zeitsprünge“
M I T- M E N S C H E N
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Was macht eigentlich…
Ordensjubiläum im Augustahospital
Jubilare im Augustahospital
Münster ab sofort in jedem Kopf
Drei neue Chefärzte im Clemenshospital
Prof. Vorgrimler wird 85 Jahre
Jubiläen im Clemenshospital
Neuer Chefarzt der Frauenklinik
Raphaelsklinik: Examen 2013
Mein Hobby
Netzwerk empfiehlt Chirurgen der
Raphaelsklinik
61 | 30-jähriges Kurstreffen in Meschede
62 | Ehemaligentreffen im St. WalburgaKrankenhaus
63 | Nachrufe
D U R C H B L I C K
Titelthema:
Vereinbarkeit
von Familie
und Beruf
Niedergelassener Arzt
oder Krankenhausarzt –
was lässt sich besser mit
der Familie vereinbaren?
D
ie Frage lässt sich nicht einfach bis
überhaupt nicht beantworten.
Die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf rückt immer stärker in den
Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Das Magazin „Der Spiegel“
schrieb Anfang des Jahres: „Die Verteidigungsministerin Ursula von der
Leyen will Teilzeitarbeit erleichtern
und die Angebote zur Kinderbetreuung ausbauen. Schon bald sollen
Tagesmütter in die Kasernen einrücken.“ Die Bundeswehr ist damit an
einem Punkt, an dem sich viele andere Wirtschaftszweige schon vor einigen Jahren befanden, auch die
Gesundheitswirtschaft. Was unternehmen wir bereits, um unsere Kliniken für junge Eltern attraktiver zu
machen, was könnten wir noch
machen? Wir möchten attraktive
Arbeitgeber sein, potenzielle Mitarbeiter für uns gewinnen und Kolleginnen und Kollegen dazu motivieren,
frühzeitig aus der Elternzeit wieder zu
uns zurückzukehren. Haben Sie Ideen,
wie wir uns auf diesem Gebiet weiter
verbessern können? Dann nutzen Sie
doch die „Ideenschmiede“, auch zu
diesem Thema finden Sie in dieser
Ausgabe einen Beitrag.
Wir wünschen Ihnen eine spannende
Lektüre in der aktuellen „Einblick(e)“
und eine ruhige und erholsame Sommerzeit. Die nächste Ausgabe
erscheint dann wieder wie gewohnt
kurz vor Weihnachten.
Für das Redaktionsteam
Michael Bührke
Eigentlich lässt sich beides gut vereinbaren, es kommt nur auf eine strukturierte
und gut funktionierende Organisation
des Tagesablaufes an. Die Unterstützung
durch die Familie ist sehr wichtig. Eltern,
Schwiegereltern und der Partner müssen
einem bedingungslos den Rücken freihalten, sonst können beide Formen, Niederlassung wie Krankenhausarzt mit Familie,
einfach nicht funktionieren. Beide Formen sind eben keine typischen „AchtStunden-Jobs“.
Bei einer Umfrage, bei der 540 Krankenhaus- und niedergelassene Ärzte in
Deutschland im Zeitraum vom 15. Januar
bis 10. Februar 2014 befragt wurden,
stellte sich heraus, dass 61 Prozent überzeugt sind, dass man als niedergelassener
Arzt bessere Chancen hat, Beruf und Privatleben zu vereinbaren. Lediglich gut
jeder fünfte Arzt sieht bessere Chancen
bei einer Anstellung im Krankenhaus.
Bei der Niederlassung fallen im Wesentlichen die Nacht- Ruf- und Wochenenddienste weg, was natürlich im erheblichen Maße der Lebensqualität zu Gute
kommt. Die Notdienstreform war schon
ein erster Schritt in diese Richtung. Für
eine Niederlassung sprechen aus Sicht
der Ärzte vor allem die größere Entscheidungsfreiheit und die angenehmeren
Arbeitszeiten.
Bei einer Festanstellung im Krankenhaus
müssen neben dem hohen Arbeitsaufkommen je nach Fachdisziplin auch lange
Tage am Op.-Tisch sowie bürokratische
Hürden gekommen werden. Die administrativen Aufgaben werden immer mehr,
einen steigenden Teil der Arbeitszeit
nimmt mittlerweile die Arbeit am PC in
Anspruch. Arbeitet man in einem kleinen
Team können schon mal, leider auch sehr
kurzfristig, Probleme bei der Dienstbeset-
zung in Urlaubs- und Krankheitszeit auftauchen, was natürlich schwierig ist,
wenn man ein kleines Kind zu betreuen
hat und auf die Schnelle niemanden findet, der die Betreuung übernehmen
kann.
Ganz anderes lässt sich das Problem
lösen, wenn junge Ärztinnen und Ärzte
die Praxen ihrer Eltern übernehmen. Als
Großeltern haben sie natürlich mehr Verständnis dafür, falls man wegen Erkrankung der Kinder und Betreuungsnot
zuhause bleiben muss und übernehmen
für die Zeit die Praxis. Die Vorteile sind
z. B. auch, dass man sich kennt und vertraut und auf den langjährigen Erfahrungsschatz des Vaters oder der Mutter
zurückgreifen kann. Die Antworten auf
wichtige Fragen wie „wie leite ich eine
Praxis?“, „wie erfolgt die Abrechnung?“
oder „wie wird Personal geführt?“ lernt
man nicht im Studium und auch nicht in
der klinischen Ausbildung. All das können Ärzte, die Praxen von den Eltern
übernehmen, natürlich sehr einfach
erfahren.
Im Praxisbetrieb bestehen noch andere
Möglichkeiten, den Beruf optimal an das
Familienleben anzupassen. Es besteht die
Option, einen weiteren Arzt halbtags einzustellen und sich damit das doch hohe
Arbeitsaufkommen, auch in der Niederlassung, vor allem im ländlichen Bereich,
wo immer mehr Praxen keinen Nachfolger finden, zu teilen. Die Praxis ist oft ans
Wohnhaus angegliedert, so kann das
Mittagessen zusammen mit der Familie
eingenommen werden, oder bei Problemen kann schnell zwischen Praxis und
Wohnung gewechselt werden.
Jeder muss für sich entscheiden, welches
Modell für ihn das beste ist. Bei einer
Anstellung in der Klinik besteht die Möglichkeit, in ein anderes Haus zu wechseln,
das ist bei der Niederlassung schon
schwieriger!
Alexandra Schenuit
EINBLICK(E) | 3
D U R C H B L I C K
Von einer Teilzeit-Ausbildung
profitiert auch der Gesundheitssektor
F
amilie und Beruf unter einen Hut zeitkräfte arbeiten zwar in der Regel neuen Konzepts. Uphoff stellt jedoch
bringen. Dieser Herausforderung effektiver, werden aber dennoch häufig klar, dass die Ausbildung kein Zuckermüssen und wollen sich immer mehr von den Vollzeitkräften kritisch beäugt. schlecken ist. Um eine 75-Prozent-Stelle
Eltern stellen. Teilzeitangebote werden Sie sind in puncto Arbeitszeiten unflexi- in einer 5-Tage-Woche zu meistern, ist
zunehmend ausgebaut. Vor dem Hinter- bler und oftmals nicht greifbar. Gregor ein gutes soziales Netzwerk unabdinggrund der demografischen Entwicklung Uphoff freut sich, dass sich anfängliche lich. Über einen Zeitraum von vier Jahren
und des aktuellen Fachkräftemangels ist Ressentiments größtenteils gelegt haben wird eine maximale Fehlzeit von 10 Prodieser Ausbau zwingend notwendig. Gre- und auch die Pflegedirektionen das Aus- zent toleriert, andernfalls wird die Ausbilgor Uphoff, Leiter der Zentralschule für schöpfen eines bisher brach liegenden, dung nicht bestanden. Die Belastung der
hoch motivierten Schüler ist sehr hoch. Ein ausgeklügeltes
Gesundheitsberufe
Bewerberpotenti- Zeitkonstrukt mit geringfügig flexiblen
St. Hildegard in
als als Vorteil Arbeitszeiten ist zwingend notwendig,
Münster Hiltrup ist
Auch im Gesundheitsum allen Beteiligten die Abläufe zu versehen.
sich dieser Entund Pflegesektor ist
100 Interessierte einfachen.
wicklung bewusst.
der Personalmangel
bewarben sich in Aktuell werden die 25 Plätze von 25 FrauAuch im Gesund2012 auf die 25 en zwischen 20 und 49 Jahren belegt.
heits- und Pflegeund der Wunsch nach
zur Verfügung ste- Der Großteil von ihnen hat Kinder; insgesektor ist der PerTeilzeittätigkeiten zu
henden
Plätze. samt 49 sind es im aktuellen Lehrjahr.
sonalmangel und
spüren“.
Doch für wen eig- Männliche Bewerber gibt es für 2014 leider Wunsch nach
net sich die Teil- der nicht. Das Ziel der Vollzeit-AusbilTeilzeittätigkeiten
zu spüren. Dies nahm er zum Anlass, um zeit-Ausbildung? Wiedereinsteiger ins dung, ein Drittel männliche Schüler ausim Jahr 2012 nach dem Vorbild zweier Berufsleben, Alleinerziehende oder Men- zubilden wird sicher nicht erreicht. Aber
anderer deutscher Kliniken eine „Ausbil- schen, die aus familiären Gründen keine wer weiß, vielleicht findet sich ja noch der
dung in der Gesundheits- und Kranken- (Vollzeit-) Ausbildung absolvieren konn- eine oder andere…
Claudia Winkelsett
pflege in Teilzeit“ auch in Münster einzu- ten bzw. können sind Adressaten des
führen.
Aus seiner Sicht profitiert nicht nur das
potenzielle Pflegepersonal, sondern auch
in großem Maße der zukünftige Arbeitgeber von dem neuen Ausbildungsgang.
Die Auszubildenden sind in der Regel
hochmotiviert, bringen bereits eine
gewisse Erfahrung mit und haben die
Familienphase häufig schon abgeschlossen. Darüber hinaus haben sie eine hohe
örtliche Bindung, was die Wahrscheinlichkeit für eine Bewerbung in einer der
vier kooperierenden münsterischen Kliniken stark erhöht. Schul- und auch Klinikstandort werden so gestärkt.
Liegen die Vorteile klar auf der Hand, so
musste Uphoff dennoch für den Ausbildungsgang kämpfen. Die zu 100 Prozent
ausgelasteten Kapazitäten der Pflegeschule erlauben es, die Teilzeitausbildung
alle zwei Jahre mit 25 Auszubildenden
anzubieten. Neben der schwierigen Andreas Westerfellhaus (Deutscher Pflegerat), Stefan Kentrup (Geschäftsführer CleFinanzierung galt es, das derzeitige Kli- menshospital und Raphaelsklinik), Andreas Burkert (NRW Gesundheitsministerium),
nikpersonal von der Notwendigkeit neuer und Gregor Uphoff (v. l.) während der feierlichen Einführung der Teilzeitausbildung
Arbeitszeitmodelle zu überzeugen. Teil- an der Zentralschule für Gesundheitsberufe St. Hildegard im April 2012.
„
4 | EINBLICK(E)
D U R C H B L I C K
Zurück in den Pflegealltag –
Wiedereingliederung nach der Elternzeit
Katharina Hirsz muss Familie und Beruf unter einen Hut bringen.
D
ie Geburt eines Kindes – ein wunderbares Geschenk und doch, es
verändert vieles. Nicht zu Letzt
stellt sich für frischgebackene Eltern die
Frage, wie die Zeit nach der „Babypause“
gestaltet werden soll, wie und wann wieder in den Beruf eingestiegen werden
kann.
Ludger Rosendahl kann in seiner langjährigen Tätigkeit als Personalleiter im Augustahospital durchaus Veränderungen hinsichtlich der Dauer der Elternzeit feststellen. „Vor einigen Jahren blieben Mütter
häufig länger zu Hause oder verließen
ihren Beruf ganz, wohingegen heute viele
Mütter und natürlich auch Väter den Wiedereinstieg in den Beruf innerhalb von
drei Jahren wählen“, berichtet Rosendahl.
Die Arbeitszeitmodelle nach der Rückkehr aus der Elternzeit werden nach
Möglichkeit so gestaltet, dass die Bedürfnisse aller Beteiligten – der Eltern, der
Abteilung und des Hauses – berücksichtigt werden. „Natürlich sind der Gestaltung von Arbeitszeiten Grenzen gesetzt –
aber, bisher ist es uns fast immer gelungen, eine zufriedenstellende Lösung für
alle zu finden“, erläutert der Personalleiter.
Speziell im Pflegedienst lässt sich im
Augustahospital ein stundenweiser Einstieg häufig gut durch die Übernahme
ganzer Schichten in reduzierter Anzahl
organisieren. So stieg auch Katharina
Hirsz, examinierte Altenpflegerin im Stationsdienst, nach der Geburt ihres ersten
Kindes nach eineinhalb Jahren wieder in
ihren Beruf ein. Damals übernahm sie
acht Schichten im Monat. „Hierdurch
hatte ich die Gelegenheit in meinem
Beruf auf dem Laufenden zu bleiben, es
verändert sich in der Pflege in kurzer Zeit
so vieles“, berichtet Hirsz. Mittelweile ist
sie zweifache Mutter, pausierte nach der
Geburt ihres zweiten Kindes drei Jahre,
bevor sie mit voller Stundenzahl zurückkehrte. „Bei dem zweiten Baby wollte ich
die Zeit voll und ganz genießen – und, ich
habe sie auch wirklich genossen“, strahlt
die Mutter. Dennoch genießt sie auch
ihre Berufstätigkeit.
An ihren ersten Arbeitstag zurück auf der
Station erinnert sie sich hierbei noch gut.
„Natürlich war ich nervös. Man fragt sich,
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D U R C H B L I C K
ob man alles geregelt bekommt“, gibt
die Fachkraft zu, „die Sorge, ob alles
so funktioniert, wie wir es geplant
hatten, spielte eine Weile mit und
gedanklich war ich die erste Zeit häufig noch zu Hause.“ Klar, vieles hatte
sich in der Zeit verändert – neue Kollegen, neue Abläufe, der verstärkte
Einsatz von EDV, neue und umfangreichere Dokumentationsanforderungen
sowie neue Medikamente und Therapieangebote. Für einen leichteren Einstieg bildeten sie und ein Kollege in
den ersten Wochen ein Team, worüber eine Art Einarbeitung organisiert
wurde. Rückblickend stellt die examinierte Fachkraft fest, dass sie sich
recht schnell wieder sicher in ihrer
Arbeit gefühlt hat. „Bestimmte
Arbeitsabläufe hat man einfach drin.
Zudem unterstützte mich mein Team
großartig und den Rest bekommt man
einfach so mit.“
Die Entscheidung in Vollzeit zu arbeiten traf sie damals gemeinsam mit
ihrem Ehemann, der sich zum damaligen Zeitpunkt im Nachtdienst befand,
wodurch sich die Wechselschichten
gut organisieren ließen. In der Zwischenzeit ist dieses anders, ihr Mann
im Tagdienst – glücklicherweise erst
ab dem späten Vormittag. Dennoch,
eine logistische Herausforderung für
das Paar und auch für das Team des
Augustahospitals. Es wurde intern
eine Absprache getroffen, wonach
Hirsz überwiegend Frühschichten
übernimmt, sodass die Kinder vormittags durch Kindergarten und Schule
gut versorgt sind. „Ich bin meinen
Kollegen unendlich dankbar, dass sie
mich so unterstützen“, unterstreicht
Hirsz, „ohne sie wäre es gar nicht
möglich meinen Beruf in Vollzeit auszuüben.“ Ebenso ginge es nicht so
ganz ohne die Unterstützung der
Oma und der Patentante, die in der
Kinderbetreuung bei Spätdiensten der
Mama einspringen. Insgesamt ist Hirsz
glücklich darüber, wie sich alles
gefunden hat und dass sich Beruf und
Familie so gut kombinieren lassen.
Denn im Zweifel hätte sie sich sonst
für ihre Familie entschieden, auch
wenn es ihr schwer fallen würde,
ihren Beruf aufzugeben.
Sandra Büger
6 | EINBLICK(E)
Medizinstudium mit Kind –
Machbar aber schwierig
ärztlichen Tuns im Focus des Interesses.
Darüber hinaus scheint auch die Möglichkeit zum Ausleben einer eigenen Leistungsorientierung gerade junge Frauen
anzusprechen.
Dr. Bernhard Marschall ist Studiendekan
der medizinischen Fakultät der Uni Münster
A
chtundsechzig Prozent der zum
Medizinstudium an der Westfälischen
Wilhelms-Universität
(WWU) in Münster zugelassenen Studierenden waren im Sommer 2013 weiblich.
Zum Wintersemester lag die Verteilung
zwar etwas ausgeglichener bei 55 Prozent, dennoch ist sich der Studiendekan
Dr. Bernhard Marschall sicher: „Es gibt
ganz klar einen deutlichen Trend zur
Feminisierung in der Medizin.“ Noch vor
20 oder 30 Jahren war das Medizinstudium noch eher eine Männerdomäne, erinnert sich Marschall. „Dieser Wandel liegt
nicht etwa darin begründet, dass Frauen
im Schnitt die besseren Abiturnoten
haben und daher bevorzugt einen Studienplatz erhalten, sondern bereits die
Bewerbungen kommen überwiegend von
Frauen.“
Eine Ursache sieht Marschall auch im
Imagewandel des Arztberufes. Während
früher auch die finanzielle Attraktivität
des Berufes ein Anreiz dargestellt hat,
stehen heute eher ein gewisses Maß an
sozialem Ansehen, die vermeintlich gute
Vereinbarkeit von Familie und Beruf,
sowie die befriedigende Ausrichtung des
Marschall warnt jedoch davor, die Thematik „Familie-Studium-Beruf“ auf die
weiblichen Studierenden zu beschränken.
„Wir haben es inzwischen mit der sogenannten ‚Generation Y‘ zu tun, die nicht
mehr lebt um zu arbeiten sondern beim
Arbeiten auch leben will. Auch junge
Väter nehmen vermehrt die Elternzeit in
Anspruch, dieser Unterschied zwischen
Mann und Frau verschwimmt zunehmend.“
Die WWU möchte mit mehreren Maßnahmen zu einer besseren Vereinbarkeit
von Studium, Beruf und Familienleben
beitragen. Das Projekt „Studieren mit
Kind“ dient zum Beispiel der gezielten
Beratung und der verstärkten Vernetzung
studierender junger Eltern. Der webbasierte Stundenplan ermöglicht es Medizinstudierenden außerdem, Termine
leichter untereinander zu tauschen.
Junge Eltern haben hierbei ein zeitlich
vorgezogenes Zugriffsrecht, so dass
ihnen die Anpassung des Studiums an die
Öffnungszeiten der Kita oder an andere
familiäre Termine wie den Besuch beim
Kinderarzt erleichtert wird.
Den Kliniken empfiehlt Dr. Bernhard Marschall zum Beispiel das Angebot flexibler
Arbeitszeiten und Teilzeitmodelle, um als
Arbeitgeber attraktiv zu sein. Eine Kita in
der Nähe des Arbeitsplatzes, vielleicht
sogar die Einrichtung einer eigenen
Betriebskita, könnten für manche junge
Eltern bei der Wahl des Krankenhauses
ausschlaggebend sein. Konzepte einer
Versorgung der Kinder im „Notfall“,
wenn also die Eltern überraschend zum
Dienst müssten, wären ebenfalls eine
gute Idee.
Trotz aller Bemühungen der Uni um eine
verstärkte Vereinbarkeit von Familie und
Studium macht Marschall klar, dass das
Medizinstudium ein „Fulltime-Job“ sei,
der noch immer sehr schwer mit Kind zu
bewerkstelligen sei.
Michael Bührke
D U R C H B L I C K
Anstieg von Bewerberinnen
ist unübersehbar
K
Haus nicht verschließt. Im Gegenteil:
Wenn es innerhalb der jeweiligen Ressorts machbar ist, nehmen wir weitgehend Rücksicht. Dafür notwendig: die
punktgenau zugeschnittenen Modelle.
Wir müssen aber ehrlicherweise auch
feststellen, dass solch individuelle Lösungen dann an Grenzen stoßen, wenn es
uns dadurch zunehmend schwerer fällt,
gleichzeitig rund um die Uhr eine qualifizierte, patientenorientierte Behandlung
sicherzustellen.
enner der Materie behaupten es
seit längerem: „Ein Beruf wird
weiblich“! So jedenfalls betitelte
das renommierte Online-Magazin der
„Zeit“ bereits im Dezember 2009 einen
Artikel, in dem die Verfasserin akribisch
darlegte, dass mittlerweile rund 60 Prozent der Medizinabsolventen Frauen sind.
Unter den Studienanfängern, hieß es in
dem Beitrag weiter, läge der Anteil sogar
bei 70 Prozent. Quote hin, Quote her:
Dass die Zahl der Bewerberinnen heutzutage spürbar nach oben weist, kann Fabian Schmidt, Personalleiter im St. Walburga-Krankenhaus, aus eigener Praxiserfahrung nur bestätigen.
Schmidt: Vorweg: Statistiken zu diesem
Thema werden bei uns nicht geführt.
Doch allein schon bei den Stellenausschreibungen merken wir es von Jahr zu
Jahr mit wachsender Tendenz: Auf unsere Annoncen für ärztliche Tätigkeitsfelder
melden sich erheblich mehr Interessentinnen als früher. Die haben auch im direkten Vergleich der Geschlechter untereinander deutlich aufgeholt, wenngleich das
Besetzungsverfahren für gewisse Positionen doch herkömmliche Muster widerspiegelt: Auf Vakanzen in der Chirurgie
beispielsweise reagieren Männer immer
noch öfter, sie sind dafür aber in der
Gynäkologie unterrepräsentiert. Trotzdem: der Anstieg von Bewerberinnen,
quer durch sämtliche Fachrichtungen, ist
im Gesamtzusammenhang unübersehbar. Ein aktueller Trend, der sich zudem
bei Inanspruchnahme der von uns offerierten Förderprogramme zeigt.
Nach welchem Prinzip funktionieren
die?
Schmidt: Während der letzten zwei Jahre
ihrer Ausbildung können Medizinstudentinnen bzw. Medizinstudenten mit
monatlich 400 Euro unterstützt werden.
Als Gegenleistung erklären sie sich dann
nach dem Staatsexamen bereit, in
Meschede als Assistenzärztin/Assistenzarzt zu arbeiten. Und auch hier beobachten wir, dass inzwischen die Antragstellerinnen überwiegen – rund 80 Prozent
Fabian Schmidt, Personalleiter im
St. Walburga-Krankenhaus
derer, die den Zuschuss erbitten, sind
weiblich.
Jetzt die Kardinalfrage: Wie reagiert
eine vorausschauend denkende Personalabteilung auf derlei Entwicklungen – und die sich daraus ergebenden
Konsequenzen? Oder anders: Was
muss getan werden, um perspektivisch vor allem Ärztinnen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu
eröffnen?
Schmidt: … indem wir fernab standardisierter Schichtfestlegungen wesentlich
flexiblere Arbeitszeitformate schaffen –
Angebote halt, die besser als einst persönliche Bedürfnisse abbilden. Bedingt
durch den Wandel gesellschaftlicher Prioritäten haben Freizeit und Familie für die
Menschen ohnehin an Relevanz gewonnen. Eine Personalabteilung ist deshalb
gut beraten, derlei Veränderungen Rechnung zu tragen.
Was bedeutet dies innerhalb des Klinikalltags?
Schmidt: Um die erwähnte Doppelrolle
leichter bewältigen zu können, wird
zunehmend der Wunsch nach reduzierteren Beschäftigungsvolumen und verringerten Bereitschaftsdiensten an uns herangetragen – Gesuche, denen sich unser
Haben Sie Beispiele für derlei
Lösungsansätze parat?
Schmidt: Abseits konkreter Einzelfälle
will ich es in der Form beantworten:
Wenn sich eine Kollegin daheim intensiver um die Familie kümmert, deshalb lieber nur halbtags eingesetzt werden
möchte, wird sie nach Möglichkeit nicht
dem Stationsdienst mitsamt seinen
bekanntermaßen schlecht zu kalkulierenden Belastungen, sondern anderen Aufgabenbereichen mit zeitlich begrenzten
Strukturen zugeordnet. Oder es gibt
Varianten, bei denen in festgelegten
Intervallen der volle Stundenumfang
erbracht, anschließend aber beispielsweise eine Woche pausiert wird. Von derlei
Sonder-Regelungen profitieren nicht
zuletzt die Berufsrückkehrerinnen. Nebenbei: Dass wir nach der Mutterschaftsphase den Weg zur problemlosen Wiedereingliederung konstruktiv begleiten, daran
ist uns ebenfalls gelegen.
Vermutlich ein eher fiktives Modell:
Würde sich die Einrichtung eines
Betriebskindergartens lohnen?
Schmidt: Wir haben diesen Gedanken in
der Vergangenheit ausführlicher diskutiert, ihn aber verworfen, weil er wirtschaftlich und organisatorisch nicht zu
verwirklichen gewesen wäre. Allerdings:
Wir bieten eine Reihe von Unterstützungsleistungen an, können bei Bedarf
den Betreffenden in anderer Weise helfen: Aufgrund der Kooperation mit dem
„Verein Tagesmütter“ gelingt es schnell,
geeignete Kontaktadressen zu vermitteln.
Wolfgang Halberscheidt
EINBLICK(E) | 7
D U R C H B L I C K
Mitarbeiterfrage:
„Wie wichtig ist für Sie
die Vereinbarkeit
von Beruf und Familie?“
Bernadette van Eß, Gesundheits- und
Krankenpflegerin im Issel Pflegedienst
Die Vereinbarkeit von
Beruf und Familie ist
wichtig für mich, da ich
mich nicht nur auf die
Rolle als Hausfrau und
Mutter
beschränken
möchte, sondern auch durch meinen
Beruf, der mir sehr viel Spaß macht und
mich fordert, meinen gesellschaftlichen
Beitrag leisten möchte.
Vanessa Hüsken, Physiotherapeutin
im Augustahospital
Ich finde es sehr wichtig,
dass Familie und Beruf
miteinander vereinbar
sind. Für mich ist Familie
nicht nur Eltern, Geschwister und Partner,
sondern auch Freunde, Hobbies und Freizeit. Ich bin der Meinung, wenn es
gelingt in beiden Bereichen die Balance
herzustellen, man auch ganz andere Leistungen erzielen kann. Die Familie gibt
den Grundstein, der Beruf die Säulen.
Somit sollte Familie und Beruf gegenseitig ein individuelles Gleichgewicht bilden,
um den gewissen Ausgleich zu schaffen.
Für mich ist Vereinbarkeit von Beruf und
Familie ein Thema, um erfolgreich und
glücklich die Zukunft zu meistern.
Stefan Semptner, Koch und stellv. MAVVorsitzender des Clemenshospitals
Dank meiner Frau und
der Unterstützung meiner Familie kann ich
Beruf und Kinder gut
vereinbaren, das macht
mir vieles möglich.
8 | EINBLICK(E)
Britta Fricke, Intensivfachkrankenschwester, Suchtberatung des Clemenshospitals
Durch den Schichtdienst
empfinde ich es schon
als große Herausforderung Familie und Beruf
unter einen Hut zu bringen. Aber mit Spaß am
Beruf und einer starken Familie im Rücken, ist vieles machbar.
Christian Schüttler, Sozialdienst
Raphaelsklinik
Meine Frau arbeitet mit
einer vollen Stelle in
einer Klinik außerhalb
von Münster.
Zum Glück haben unsere
zwei Kinder(2 und 5
Jahre) einen Kitaplatz in der Nähe der
Raphaelsklinik und ich kann meine
Arbeitszeit (Teilzeit) im Sozialdienst so
gestalten, dass ich beide unkompliziert
hinbringen und auch wieder abholen
kann. Ich kann also, was die Arbeitszeit
angeht, Familie und Beruf gut miteinander verbinden vereinbaren.
Iris Thon, St. Walburga-Krankenhaus
Iris Thon ist verheiratet
und hat drei Kinder im
Alter von 10,15 und 20
Jahren.
Als OP-Reinigungskraft
arbeitet sie täglich von
9.00 bis 13.00 Uhr und am Nachmittag,
abhängig vom OP-Ende, noch einmal
zwei Stunden. Morgens um sieben werden die Kinder zur Schule gebracht und
anschließend ein Teil der anfallenden
Hausarbeit erledigt. Um 13.15 Uhr wird
die Tochter wieder aus der Schule abge-
holt und der restliche Haushalt besorgt.
Anschließend startet sie zur zweiten
Runde ins Krankenhaus. Ein bis zwei Mal
pro Woche besucht sie ihren, in einem
Wohnheim lebenden Sohn, der unter
dem Down-Syndrom leidet. Der Ehemann
ist beruflich von 7.00 bis 21.00 Uhr
unterwegs, unterstützt sie aber wo er
kann. Drei Mal pro Woche wird sich Zeit
für gemeinsame, meist sportliche Aktivitäten mit der Familie genommen. „Die
Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist
alles eine Frage der Organisation.“
Ruth Fischer, St. Walburga-Krankenhaus
Ruth Fischer ist Oberärztin in der Kardiologie mit
einer 75 Prozent Stelle
und drei zusätzlichen
Bereitschaftsdiensten. Sie
ist alleinerziehende Mutter eines achtjährigen Sohnes.
Dieser geht morgens um acht zur Schule
mit Ganztagsbetreuung. Die tägliche
Arbeitszeit liegt zwischen 08.45 Uhr und
15.00 Uhr. Im Bereitschaftsdienst versorgt eine Tagesmutter ab 16.00 Uhr den
Kleinen. Schwierigkeiten entstehen wenn
die Schule geschlossen ist. An diesen
Tagen ist sie auf Urlaub angewiesen. Die
Arbeitskollegen nehmen auch Rücksicht
auf sie bei der Dienstplanung. Im Kindergartenalter war die Vereinbarkeit von
Beruf und Kind, aufgrund der vielen Kinderkrankheiten, schwieriger.
Eine Kita am Krankenhaus angegliedert
wäre für Kollegen mit kleineren Kinder
sicherlich sehr hilfreich, da nicht nur im
pflegerischen Bereich sondern auch
immer mehr im ärztlichen Bereich Frauen
tätig sind.
Ü B E R B L I C K
Augustahospital
Empfang beim niederländischen
König Willem-Alexander – eine
große Ehre für das Augustahospital
D
er niederländische König WillemAlexander sowie Königin Maxima
besuchten das Graafschap College
in Groenlo. Auf Einladung des CollegeDirektors Theo Blom wurde dem Augustahospital die große Ehre zu teil, an dem
Empfang teilzunehmen, um über eine
bestehende Kooperation zwischen dem
Hospital und der Hochschule zu berichten.
Als Vertreter der Klinik wurden Pflegedirektor Joachim Weidemann sowie Krankenschwester Ria Rensen-Huls bereits
eine Woche vor dem offiziellen Empfang
auf das Ereignis vorbereitet. „Der Ablauf
des Besuches ist bis ins kleinste Detail
geplant und die Sicherheitsvorkehrungen
sind selbstverständlich hoch“, berichtete
Weidemann. So sah der Veranstaltungsverlauf vor, dass die Delegation, bestehend aus Vertretern des Gesundheitswesens sowie niederländischen Studenten,
Pflegedirektor Joachim Weidemann (li.)
wird von König Willem-Alexander am
Graafschap College empfangen.
um die Mittagszeit auf den Monarchen
trifft. In freudiger Erwartung wurde dem
Termin entgegengeblickt, dem einige
Stunden vor dem Eintreffen des Königspaares ein angespanntes Warten vorausging. Nach einer kurzen Begrüßung
durch eine Lehrerin der Schule widmete
der König – der über sehr gute Deutschkenntnisse verfügt – seine ganze Aufmerksamkeit „seinen“ Gästen.
Weidemann bot sich die Gelegenheit die
gemeinsame Kooperation vorzustellen,
bei der niederländische Pflegestudentinnen einen Teil ihrer Ausbildung im Augustahospital absolvieren. Seit Projektbeginn im vergangenen Sommer befinden
sich vier angehende Fachpflegekräfte in
verschiedenen Ausbildungsphasen im
Augustahospital. Die Zusammenarbeit
erweist sich für alle Beteiligten als äußerst
positiv, so dass diese ab September dieses
Jahres in die „zweite Runde“ geht.
Der König zeigte sich sehr interessiert an
der partnerschaftlichen Beziehung, informierte sich besonders über die Anerkennung der Ausbildungsqualifikation. Dem
Pflegedirektor blieben einige Minuten für
seinen Bericht, in dessen Anschluss er
begeistert von dem spürbar echten Inter-
esse des Monarchen war. „Es ist für mich
persönlich natürlich eine große Ehre auf
den König zu treffen. Die Freude darüber,
dass die länderübergreifende Zusammenarbeit solche Wertschätzung findet, überwiegt jedoch“, unterstreichte Weidemann. Die Kooperation stellt letztlich
eine Win-Win-Situation für beide Parteien dar – der Hochschule mangelt es an
ausreichenden Praktikumsplätzen und
dem Augustahospital ist es möglich
potentielle Mitarbeiter zu gewinnen.
Der sehr sympathisch und natürlich wirkende König stellte nach etwa 20 Minuten mit Bedauern fest, dass die Zeit für
einen umfassenden Austausch eigentlich
zu kurz sei und verabschiedete sich
freundlich, bevor er die Königin abholte,
die sich in einem anderen Raum der
Hochschule mit niederländischen Studentinnen und Studenten unterhielt.
Sandra Büger
Fotos: Bocholter-Borkener-Volksblatt
EINBLICK(E) | 9
Ü B E R B L I C K
WLAN und ein neues Ambiente
im Augustahospital
Bingo-Abend im
Augustahospital
B
Verwaltungsdirektor Sebastian Lasczok (li.) und Stefan Kaupel, technischer Mitarbeiter
des Augustahospitals, bei einer Baubesprechung.
W
LAN wäre schön“ – dieses war
häufig auf den Meinungsbögen der Patienten zu lesen.
„
Ein viel gehegter Wunsch, der von der
Betriebsleitung des Augustahospitals
nicht ungesehen blieb. Umso mehr freut
sich Verwaltungsdirektor Sebastian
Lasczok, dass es den Patientinnen und
Patienten seit wenigen Wochen möglich
ist, verschiedene WLAN-Pakete für die
Zeit ihres Krankenhausaufenthaltes zu
buchen. „Wir haben die nötigen technischen Voraussetzungen geschaffen, um
diesen Service anbieten zu können. Allerdings ist es auch hier so, dass uns technische Grenzen gesetzt sind“, erklärt
Lasczok. „Die Geschwindigkeit der Verbindung mag für den Ein und Anderen
gewöhnungsbedürftig sein, dieses lässt
sich in einem Grenzgebiet jedoch leider
nicht vermeiden.“ Die üblichen Anwendungen, wie beispielsweise E-Mails abzurufen, im Internet zu surfen oder sich in
sozialen Netzwerken auszutauschen, sind
natürlich dennoch möglich. Besonders
erfreulich – die Pakete sind zu erschwinglichen Preisen erhältlich. So ist es nicht
verwunderlich, dass sie großen Anklang
finden.
Die technische Erweiterung bringt noch
einen Vorteil für die Patienten mit sich.
10 | EINBLICK(E)
Seither ist eine freizugängliche Internetnutzung in der Bücherei möglich. Auf
diese können Patienten rund um die Uhr,
ohne Beschränkung zugreifen.
Etwa zur gleichen Zeit mit der Einführung
der WLAN-Verbindung begannen Bauarbeiten im Eingangsbereich des Krankenhauses. Hier erfolgte mittlerweile der
letzte Feinschliff, der Umbau des Foyers
ist in Gänze abgeschlossen. „Alle Beteiligten haben in den letzten Wochen
ganze Arbeit geleistet und eine Menge
geschafft“, betont der Verwaltungsdirektor.
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Ein neuer Anstrich, eine wärmere
Beleuchtung sowie zahlreiche Sitzgelegenheiten laden nun die Patienten und
Ihre Besucher zum Verweilen ein. Herzstück des neuen Eingangsbereiches ist ein
großer Tisch, der als Informationsplattform dient und für Rollstuhlfahrer unterfahrbar ist. „Den Tisch zu platzieren war
schon eine echte Herausforderung“,
schmunzelt Stefan Kaupel, technischer
Mitarbeiter der Klinik, „sieben Männer
waren erforderlich, um allein die Tischplatte zu tragen“. Aber auch diese Hürde
wurde erfolgreich genommen und das
Gesamtergebnis belohnt die Mühen.
Sandra Büger
ingo! – hieß es nach kurzer Zeit
zum ersten Mal während des
mittlerweile
traditionellen
Bingo-Abends im Augustahospital
und der Erste von vielen Preisen verließ die üppig bestückten PräsenteTische. Die Organisatoren Krankenpfleger André ter Beek und Krankenschwester Ria Rensen-Huls leiteten
Kollegen, Freunde und Bekannte
sowie einige Patienten mit viel Humor
und Charme durch einen höchst amüsanten Abend.
Dabei immer im Blick, das diesjährige
Ziel der Veranstaltung – die Unterstützung des Vereins „Projekt 30“, der
junge Menschen nach einem Schicksalsschlag bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft unter die
Arme greift. So wurden zügig die Zahlen gezogen, vermeintliche Bingos
überprüft und falsche Bingo-Ausrufe
mit einem Liedvortrag geahndet –
wobei dieser „Strafe“ letztendlich
dann doch jeder entging. Unter den
Teilnehmern ließen sich vielerlei Strategien beobachten – „Systemspieler“
mit gleich mehreren Karten, die
höchstkonzentriert Zahlen strichen
und Profis mit speziellen Stiften zur
deutlichen Kennzeichnung genannter
Nummern. Auch kam das leibliche
Wohl nicht zu kurz. Die Teilnehmer
wurden mit Käse- und Gurkenhäppchen sowie Salzgebäck verwöhnt.
Zudem konnten niederländische Leckereien und Getränke für den guten
Zweck erworben werden.
Klare „Abräumerin“ des Abends war
Krankenschwester Sabrina Klumpen,
Die Organisatoren Ria Rensen-Huls
und André ter Beek überprüfen ein
vermeintliches Bingo.
Ü B E R B L I C K
die gleich mehrmals „Bingo!“ rufen konnte – was ihr, trotz des leichten Aufstöhnens im Raum, von Herzen gegönnt sei.
Denn tatsächlich ging niemand leer aus.
Wer es nicht bis zum Bingo schaffte erhielt
seine Chance beim Auslosen der ausgefüllten Zettel, die nach jeder Runde mit
Namen versehen eingesammelt wurden.
Durch das lobenswerte Engagement der
beiden Veranstalter kam eine stolze
Summe in Höhe von 700 Euro zusammen. Darauf ausruhen? Nein! Das
kommt für die beiden nicht in Frage. So
wird bis zum Erscheinen dieser Einblick(e)
das nächste Event umgesetzt sein – im
Juni lädt Station 2 alle Mitarbeiter, deren
Familien und Bekannte zum „Boerengolf“ – eine etwas andere Art des Golfspielens – ein. Abschließen möchte ich
persönlich mit einem herzlichen Dankeschön für den fabelhaften Abend. Wir
freuen uns schon sehr auf das nächste
Jahr.
Sandra Büger
Clemenshospital
15 Jahre Diabetes Kooperation Münster e. V.
Wurden für ihren langjährigen Einsatz geehrt (v. l.): Martin Tümmers, Petra Dues und Prof. Dr. Peter Baumgart.
S
eit über 15 Jahren ist die Diabetes
Kooperation Münster e. V. Ansprechpartner für Menschen mit einer Zuckererkrankung, und dies sind nicht gerade
wenige. „Experten gehen davon aus, dass
im Jahr 2030 weltweit rund eine halbe Milliarde Menschen an Diabetes erkrankt sein
werden“, berichtete der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin des Clemenshospitals, Prof. Dr. Peter Baumgart. Anlässlich
des runden Geburtstags der Selbsthilfevereinigung hielt er am 20. Dezember
2013 vor rund 70 interessierten Zuhörern
einen Vortrag über die aktuellen Erkenntnisse auf dem Gebiet dieser Volkskrankheit, unter der aktuell in Deutschland
über sieben Millionen Menschen leiden.
Die Behandlung müsse dabei sehr individuell auf den jeweiligen Betroffenen
abgestimmt sein, so der Experte. Kommt
es zum Beispiel gehäuft zu Unterzuckerungen, steige die Gefahr von Herzinfarkt
und Schlaganfall deutlich an. „Wir sind
daher heute etwas toleranter bei der Einstellung des Blutzuckers als noch vor
wenigen Jahren“, erläuterte Baumgart.
Diabetiker haben allgemein ein erhöhtes
Risiko, diese lebensgefährlichen Krankheiten zu erleiden. Ein natürliches Gegenmittel findet sich allerdings in vielen
Haushalten: Nüsse. Besonders in Kombination mit der sogenannten MittelmeerDiät, bei der frisches Gemüse, Fisch, Olivenöl und wenig rotes Fleisch auf dem
Speiseplan stehen, wird das Herzinfarktund Schlaganfallrisiko deutlich gesenkt,
nicht nur bei Diabetikern, dies würden
aktuelle Studien erneut belegen.
Neu entwickelte Medikamente, die zum
Beispiel nicht zu einer Gewichtszunahme
wie beim Insulin führen, zeigen in wissenschaftlichen Studien gute Erfolge und sollen in diesem Jahr bereits auf den Markt
kommen, wie der Chefarzt berichtete. Im
Anschluss an den Vortrag wurden vier
Gründungsmitglieder durch die Verleihung einer Urkunde geehrt. Neben Prof.
Baumgart waren dies der Leiter der Diabetes Kooperation, Martin Tümmers, die
Ernährungsberaterin des Clemenshospitals, Petra Dues und in Abwesenheit der
Facharzt Harald Pohlmeier. Für die musikalische Unterhaltung sorgte die 14-jährige Isabelle Schäper an der Klarinette.
Michael Bührke
EINBLICK(E) | 11
Ü B E R B L I C K
Clemenshospital ist zertifiziertes
Diabeteszentrum
Freuen sich über die Anerkennung durch die Deutsche Diabetes Gesellschaft (v. l.):
Funktionsoberarzt Dr. Tobias Poeplau, Abteilungsleitung Birgit Rotterdam-Isfort,
Chefarzt Prof. Dr. Peter Baumgart und die Diabetesberaterin (DDG) Petra Dues.
D
ie Klinik für Innere Medizin I des
Clemenshospitals unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Baumgart
wurde von der Deutschen Diabetes
Gesellschaft (DDG) als einzige stationäre
Einrichtung der Region sowohl für die
Behandlung des verbreiten Typ 2 als auch
des mit etwa zehn Prozent der Fälle
wesentlich selteneren Typs 1 der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) als zertifiziertes Diabeteszentrum ausgezeichnet.
Zur Anerkennung durch die DDG müssen
unter anderem die personelle Ausstattung mit ärztlichen und nichtärztlichen
Diabetes-Experten, Kooperationen mit
anderen medizinischen Fachbereichen,
Patientenschulungen in speziell dafür
vorgesehenen Räumen, ein entsprechend
ausgestattetes Labor sowie eine gewissenhafte Dokumentation und Qualitätssicherung nachgewiesen werden. Außerdem müssen Mindestzahlen bei der
Behandlung von Diabetespatienten vorliegen.
Beim häufigeren Diabetes Typ 2, früher
„Altersdiabetes“ genannt, bildet der Körper zunächst noch Insulin, kann dieses
aber nicht richtig verwerten. Der Typ 1
(„jugendlicher Diabetes“) entsteht durch
eine Unterproduktion von Insulin in der
Bauchspeicheldrüse. Die Zuckerkrankheit
kann bei leichten Formen bereits durch die
Umstellung
von
Lebensgewohnheiten behandelt werden,
ansonsten
kommen Tabletten
oder das Spritzen
von Insulin zum Einsatz.
Michael Bührke
TK-Versicherte überdurchschnittlich zufrieden
mit dem Clemenshospital
G
leich vier Kliniken in Münster
haben bei der neuesten Patientenbefragung der Techniker Krankenkasse (TK) überdurchschnittlich gut abgeschnitten.
Über 81 von 100 Patientinnen und Patienten zeigten
sich mit den Kliniken zufrieden. Die Krankenhäuser wurden dafür mit einer Urkunde geehrt.
Neben dem Kriterium "allgemeine Zufrie-
12 | EINBLICK(E)
denheit" bewerteten die Patienten auch
den Behandlungserfolg, die medizinischpflegerische Versorgung, die Information
und Kommunikation mit den
Patienten sowie Organisation
und Unterbringung in der Klinik.
Beate Hanak, Sprecherin bei
der TK Landesvertretung in
Nordrhein-Westfalen: "Um das passende
Krankenhaus für einen geplanten Eingriff
zu finden, ist es wichtig, dass neben den
Qualitätsberichten auch Informationen
anderer Patienten zur Verfügung stehen.
So kann sich jeder ein umfassendes Bild
machen und leichter entscheiden, wo er
sich behandeln lassen möchte. Mit ihrem
Klinikführer unterstützt die TK auch ein
neues Selbstverständnis: Aus dem passiven wird der aktive Patient, der informiert
ist und eigenverantwortlich handelt.
Pressemitteilung der TKK
Ü B E R B L I C K
Nach über einem Jahr im Krankenhaus
darf Joy nach Hause
Symbolträchtiges Abschiedsfoto auf dem Hubschrauberlandeplatz des Clemenshospitals mit einer lachenden Joy mit Blick in Richtung ihrer Steinfurter Heimat (v. l.): Pflegeassistentin Luisa Steinhoff, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Christine Bohlmann, Joys Mutter Mara Meyer, Prof. Thorsten Marquardt (UKM), Joy, dahinter Dr. Otfried Debus (Clemenshospital) und Prof.
Heymut Omran (UKM).
N
ach über einem Jahr Krankenhausaufenthalt war es am 5.
Februar endlich soweit: Joy Meyer
aus Steinfurt darf zurück nach Hause.
Hinter ihr lagen dramatische Wochen, in
denen sich das Mädchen ins Leben
zurück gekämpft hat: Joy war ein aktives
und lebenslustiges Kind, bis sie die Auswirkungen einer tückischen Stoffwechselerkrankung mit Namen OTC-Mangel
im Oktober 2012 mit aller Wucht trafen.
In einem lebensgefährlichen Zustand
wurde Joy in die Klinik für Kinder- und
Jugendmedizin – Allgemeine Pädiatrie –
des Universitätsklinikums Münster (UKM)
eingeliefert, in der sie von dem Stoffwechselexperten Prof. Thorsten Marquardt bereits früher betreut worden war.
Joy fiel ins Koma, bekam epileptische
Anfälle und ihr Gehirn schwoll lebensbedrohlich an. Nur durch eine Operation der
Kinderneurochirurgin Dr. Angela Brentrup konnte die damals 10-Jährige über-
leben. Doch die Situation blieb äußerst
gefährlich: „Dank der Zusammenarbeit
von vielen Spezialisten konnten wir Joys
Leben retten. Doch keiner von uns konnte
damals abschätzen, wie sich ihr Gesundheitszustand in Zukunft entwickeln
würde“, beschreibt Prof. Dr. Heymut
Omran, Direktor der UKM Kinderklinik.
Joy lag noch im Koma, als sie Anfang Januar 2013 auf die Intensivstation der Kinderklinik des Clemenshospitals verlegt wurde,
das sich auf die neurologische Frührehabilitation von Kindern mit schweren Hirnschäden spezialisiert hat. Während ihres langen
Aufenthaltes zog sie als erste Patientin im
Mai letzten Jahres auf die neu gebaute Kinder-Frührehabilitationsstation um.
Mit Hilfe der intensiven Förderung eines
Teams aus Krankenschwestern, Therapeuten und Ärzten unter der Leitung des
Chefarztes Dr. Otfried Debus erholte sich
Joy langsam aber stetig. „Kaum einer
hätte sich zu Beginn der Behandlung vor-
stellen können, dass Joy jemals wieder
laufen oder – zurzeit mit einem Sprachlerncomputer – sprechen lernen würde.
Sie hat eine unglaubliche Entwicklung
gemacht“, sagt Dr. Otfried Debus.
Heute kann das Mädchen laufen und
sprechen und wird sehnlichst nach über
einem Jahr im Krankenhaus zu Hause von
ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwes ter, die Joy während der gesamten Zeit
intensiv begleitet haben, erwartet. Und
noch etwas hat Joy in den vergangenen
Monaten erfolgreich überstanden: Zur
Stabilisierung der Stoffwechselerkrankung wurde eine lebensnotwendige
Lebertransplantation durchgeführt.
„Die Geschichte von Joy zeigt, wie wichtig es ist, dass Spezialisten aus verschiedenen Krankenhäusern zusammenarbeiten. Wir alle sind froh, dass es ihr heute
so gut geht“, sind sich Dr. Otfried Debus
und Prof. Dr. Heymut Omran einig.
Judith Becker, Universitätsklinikum Münster
EINBLICK(E) | 13
Ü B E R B L I C K
„Kampf der Titanen“ bringt 1.000 Euro
für syrische Kriegsopfer
Der 1. FC Scalpello feiert seinen 6:9-Sieg.
U
nter dem klangvollen Titel „1. FC
Scalpello gegen VfL Tabletto“ traten Chirurgen und Internisten des
Clemenshospitals am 14. Februar in
einem Fußballspiel gegeneinander an.
Bereits mit dem Aushang der ersten Plakate im Haus waren die Mitarbeiter Feuer
und Flamme für die Idee der Allgemeinchirurgen um Prof. Dr. Udo Sulkowski
Der „zweite Sieger“ vom VfL Tabletto
Cheerleaderinnen sorgen für Stimmung.
und Petra Mühlenkamp. Obwohl dann
am Abend des Spiels alle Akteure mit vollem Körpereinsatz dabei waren, wurde
der Einsatz eines Arztes außerhalb des
sportlichen Engagements nicht notwendig. Über 300 Zuschauer und eine Gruppe von Cheerleaderinnen feuerten die
Spieler in der Halle des 1. FC Gievenbeck
an, am Ende stand der Torzähler bei 9:6
für das Team der Chirurgen. Durch Spenden und Eintrittsgelder konnten 1.000
Euro für den Sozialverein Lien e. V.
gesammelt werden, der sich um Opfer
des Syrienkrieges kümmert. Auf der Internetseite www.clemenshospital.de ist bei
der Pressemitteilung zum Fußballspiel ein
Filmmitschnitt zu sehen.
Michael Bührke
Darmkrebstag im Clemenshospital
M
Azam Athamna informiert die Zuhörerinnen und Zuhörer im Clemenshospital über
die aktuellen Möglichkeiten bei der Therapie des Dickdarmkrebses.
14 | EINBLICK(E)
it zwei parallelen Veranstaltungen hat das Clemenshospital
am 16. Februar über den aktuellen Stand auf dem Gebiet der Darmkrebsfrüherkennung und -behandlung
informiert. Während sich 120 Ärzte aus
der Region bei einer Fachtagung trafen,
wurden Betroffenen und Interessierten an
Ständen und während einer Vortragsreihe vielfältige Möglichkeiten zur Information geboten.
Die Aromapflegeexpertin Birgit Wennemer berichtete über den erfolgreichen
Einsatz von Duftölen bei der Versorgung
von Wunden, wie sie zum Beispiel bei
Bestrahlungen vorkommen. Auch bei
Appetitlosigkeit oder Ängsten im Zusammenhang mit operativen Eingriffen können Aromaöle eingesetzt werden, wie die
Krankenschwester berichtete. Vanessa
van Dillen ist Diätassistentin am Clemenshospital und gab Tipps zur gesunden
Ü B E R B L I C K
Ernährung bei einer Tumorerkrankung.
Die Behandlungsmöglichkeiten bei Dickdarmkrebs stellte der Facharzt für Chirurgie, Azam Athamna, vor. Die Besucher
des „Aktionstages Darmkrebs“ nutzten
die Gelegenheit und informierten sich
nicht nur bei den Vorträgen, sondern
suchten auch das persönliche Gespräch
mit den Fachleuten der Krebsberatungsstelle Münster und der Ernährungsberatung. Zufrieden zeigten sich auch die
Seelsorger der Klinik am Düesbergweg,
Pfarrer Arndt Menze und Pater Alfons,
deren Angebot eines persönlichen
Die Schauspieler des Improtheaters „placebo“ sorgten
mit ihren spontanen Umsetzungen der Zurufe aus dem
Zuschauerraum für Begeisterung.
Gesprächs von vielen Menschen genutzt wurde.
Den Abschluss des Aktionstages machte das
Improtheater „placebo“,
das auf die Vorschläge des
Publikums spontan reagierte und sich so innerhalb
kürzester Zeit auf der
Bühne mühelos vom Märchen über die Liebesgeschichte zum Eifersuchtsdrama improvisierte.
Michael Bührke
Sektionstagung in der neuen Anatomie
Die diesjährige Jahrestagung der Sektion Mikrochirurgie und Neuroanatomie fand in den frisch renovierten Räumen der Anatomie
der Medizinischen Fakultät der Uni Münster statt.
Z
ur erstmals in Münster veranstalteten Jahrestagung der Sektion
Mikrochirurgie und Neuroanatomie der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie hat die Klinik für Neurochirurgie des Clemenshospitals am 14. und
15. März unter der Leitung von Prof. Dr.
Uta Schick in die frisch renovierten
Räume der Anatomie der medizinischen
Fakultät der Universität Münster eingeladen.
Inhaltlich standen Eingriffe im Bereich der
Augenhöhle (Orbita) und der vorderen
Schädelbasis (Frontobasis) im Fokus, vorrangig bei der Operation von Tumoren in
dieser Region. 55 Teilnehmer aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz
nahmen am Workshop und der Tagung
teil. Der Preis für den besten Beitrag ging
in diesem Jahr nach Zürich. „Die neuen
Räume der Anatomie bieten hervorragende Möglichkeiten zur Durchführung
solcher Veranstaltungen. Kameras und
Videoinstallationen ermöglichen eine
Bildübertragung von Endoskopen und
Mikroskopen an alle Arbeitsplätze“,
berichtet Prof. Schick.
Michael Bührke
EINBLICK(E) | 15
Ü B E R B L I C K
Therapieverbesserung beim Magenkrebs?
Clemenshospital beteiligt sich an nationaler Referenzstudie
zur HIPEC-Therapie beim Magenkarzinom
Bunte Decken
für Frühchen
D
Der Perfusionist überwacht mit seiner Wärme-Austausch-Pumpe Temperatur und
Strömungsvolumina der Chemotherapie-Lösungen im Rahmen der HIPEC/GastripecProzedur.
A
ls eines von deutschlandweit 13
und einziges Zentrum in NRW
neben der Uniklink in Düsseldorf
beteiligt sich das Clemenshospital an
einer nationalen Multicenter–Studie zur
Frage, ob durch eine Kombination von
ausgedehnter chirurgischer Entfernung
mit einer HIPEC-Therapie sowie zusätzlicher Chemotherapie die Prognose beim
Magenkrebs weiter verbessert werden
kann: „Wir haben mittlerweile mehr als
50 HIPEC-Prozeduren insbesondere beim
Darmkrebs durchgeführt und sind damit
eines der wenigen Darmkrebszentren in
Deutschland, die wirklich das gesamte
Therapiespektrum anbieten können. Für
spezielle Stadien des Dickdarmkrebses ist
die Wirksamkeit der HIPEC-Therapie mittlerweile gesichert und sie ist in der deutschen Leitlinie für den Dickdarmkrebs
empfohlen. Es ist eine sehr spannende
und interessante Frage, ob Ähnliches
auch beim Magenkrebs erreicht werden
kann. Wir freuen uns auf die Mitarbeit in
dieser Studie, die von der Deutschen
Krebshilfe angestoßen wurde und sind
natürlich auch ein wenig stolz neben
jeweils zwei Zentren in München, Berlin
und Regensburg aufgrund unserer Erfah-
16 | EINBLICK(E)
rung sowohl beim Magenkrebs als auch
der HIPEC-Therapie für die Teilnahme
ausgewählt worden zu sein“, erläutert
Prof. Sulkowski, der gemeinsam mit
Oberarzt Wessels und dem Team der
Chirurgischen Klinik I am Clemenshospital die HIPEC-Therapie durchführt. Chefarzt Dr. Lerchenmüller von der Onkologischen Klinik, der für die begleitenden
Chemotherapien verantwortlich ist und
über eine besonders umfangreiche Erfahrung in der Durchführung onkologischer
Studien verfügt, ergänzt: „Dies ist eine
nicht primär von der Pharmaindustrie,
sondern von komplett unabhängiger
Seite initiierte Studie, die uns wichtige
Erkenntnisse zur Entwicklung der Therapie beim Magenkrebs liefern wird. Wir
freuen uns gemeinsam mit unseren Chirurgen sehr, hier mitzumachen.“
Interessierte Ärzte sowie natürlich auch
Betroffene können sich über die sogenannte GASTRIPC-Studie direkt bei Dr.
Christian Lerchenmüller oder Prof. Dr.
Udo Sulkowski informieren. Eine Kontaktaufnahme über das Sekretariat der
Chirurgischen Klinik I (Petra Mühlenkamp, Telefon: 0251-976-2351) ist jederzeit möglich.
iese Geschenke werden sicher
lange in Ehren gehalten, insgesamt 20 kunstvoll genähte
Patchwork-Decken haben die Frauen
der Hammer Gruppe „Ninepatch“
dem Clemenshospital am 25. März
übergeben. Gedacht sind sie für die
Frühgeborenen, die auf der Kinderintensivstation der Klinik betreut werden.
„Das sind richtige Kunstwerke“, freute sich die Stationsleitung Gerlinde
Ehses über die kuscheligen Decken.
Stellvertretend für die sechsköpfige
Gruppe reisten Andrea Potschinski,
Henny Stentrup und Heidrun Pöll nach
Münster, im Gepäck die farbenfrohen
Geschenke. Aus Herbern, Bergkamen
und Hamm kommen die Gruppenmitglieder im Alter zwischen 46 und 76
Jahren, die sich alle 14 Tage in den
Räumen eines Kindergartens zum
Nähen oder Quilten, wie sie es nennen, treffen.
„Wir quilten die Decken fast komplett
von Hand“, erläuterte Henny Stentrup. Seit zwölf Jahren besteht die
Gruppe, inzwischen sind alle Familienmitglieder „eingedeckt“, wie die Drei
berichten. Zur Geburt, zum 18.
Geburtstag oder zur Hochzeit, Anlässe finden sich immer. „Jetzt wollten
wir anderen mal etwas Gutes tun“,
sagte Heidrun Pöll. 40 Decken entstanden daraufhin in mehrmonatiger
Arbeit, eine Hälfte ging in die Unikli-
Andrea Potschinski, Heidrun Pöll und
Henny Stentrup von der Gruppe
„Ninepatch“ übergaben 20 liebevoll
in Handarbeit erstellte PatchworkDecken an Gerlinde Ehses und Maria
Brand (v. l.) von der Kinderintensivstation des Clemenshospitals.
Ü B E R B L I C K
nik Essen, die andere an das Clemenshospital. „Die Decken erhalten die Eltern als
Abschiedsgeschenk, wenn sie mit ihren
Babys nach Hause gehen“, erläuterte die
stellvertretende Stationsleitung Maria
Brand. An jeder Decke hängt ein Pflegehinweis, damit die Patchwork-Kunstwerke möglichst lange durchhalten. Das Cle-
menshospital verfügt über ein Perinatalzentrum Level II, in dem Frühchen ab der
29. Schwangerschaftswoche betreut
werden können.
Michael Bührke
Neue Komfortstation wurde eröffnet
W
enn nicht gerade Nebel über
Münster liegt, ist die Aussicht
atemberaubend vom sechsten
Stockwerk des Clemenshospitals. Beim
Blick aus dem Fenster können die Gedanken in die Ferne schweifen. Dass man
sich in einem modernen Klinikgebäude
und nicht in einem Sterne-Hotel befindet,
gerät dabei fast in Vergessenheit. Seit
dem 1. Mai ist die neue Komfortstation
6A in Betrieb und die ersten Patienten
genießen bereits die Unterbringung im
modernen Ambiente der großzügig eingerichteten Zimmer.
Während das Clemenshospital die neue
Komfortstation bereits mit einem „Tag der
Die modern eingerichteten Zimmer
haben gehobenen Hotel-Standard
offenen Tür“ der Öffentlichkeit präsentiert
hat, sind im Partnerkrankenhaus Raphaelsklinik noch die Handwerker aktiv. Wenn
dort im Spätsommer ebenfalls die ersten
Patienten begrüßt werden, kann an beiden
Standorten eine Unterbringung im wahrsten Sinne des Wortes „auf höchstem
Niveau“ genossen werden, denn auch in
der Raphaelsklinik befindet sich die neue
Komfortstation in der sechsten Etage, auch
sie wird den Namen 6A tragen.
Neben den Mitarbeitern aus Medizin und
Pflege werden auf den Komfortstationen
zusätzlich noch ausgebildete Hotelfachkräfte eingesetzt, die sich um die Wünsche und Belange der Patienten küm-
Der „Lounge-Bereich“ bietet einen traumhaften Blick über Münsters Süden.
mern. Das Speisenangebot wurde speziell
für die Komfortstationen entwickelt, der
Blick in die Menükarte dürfte auch kritischen Ansprüchen gerecht werden. Die
Räume sind hell und modern eingerichtet,
der Boden erinnert an Eichenparkett, der
große Flachbildschirm an der Wand verschwindet mit einer Handbewegung hinter einer Verblendung. Medizinische
Anschlüsse und Gerätschaften sucht man
zunächst vergeblich, alle technischen Einrichtungen verschwinden hinter Verblendungen in der Wand. Bei Bedarf stehen
sie natürlich sofort zur Verfügung. Die
Rollos sind vom Bett aus elektrisch regelbar, Kühlschrank und Tresor gibt es ebenso auf dem Zimmer wie einen DVD-Player.
Auch die Badezimmer sind geräumig und
mit vielen Annehmlichkeiten ausgestattet.
Angesichts einer Unterbringungsqualität,
mit der viele Hotels kaum mithalten können, stellt sich auch die Frage nach einer
drohenden Zweiklassenmedizin. Diesem
Aspekt haben sich die Verantwortlichen
der beiden münsterischen Kliniken gestellt
und sind sich sicher, dass weiterhin jedem
Patienten, der sich in einem der beiden von
den Clemensschwestern gegründeten
Krankenhäusern behandeln lässt, die glei-
che medizinische und pflegerische Versorgungsqualität geboten wird. „Bevor wir
uns an die Entwicklung und Umsetzung
der Komfortstationen gemacht haben,
wurden bereits die bestehenden Patientenzimmer nach und nach modernisiert“,
erläutert der Verwaltungsdirektor des Clemenshospitals Christian Bake. Sein Kollege
Andreas Mönnig von der Raphaelsklinik
pflichtet ihm bei und verweist darauf, dass
das gleiche Ärzte- und Pflegeteam auf den
Komfortstationen arbeitet, das auch in den
anderen Bereichen der Kliniken tätig ist.
Unterschiede bestehen in der Qualität der
räumlichen Ausstattung, in der Verpflegung und im Service.
Michael Bührke
Sabine Rügenhagen leitet den Patientenservice (l.) und Gabriele Hermeling ist die
Stationsleitung der neuen Komfortstation.
EINBLICK(E) | 17
Ü B E R B L I C K
Die Ideenschmiede
Seit einigen Jahren existiert die Ideenschmiede nun schon und es sieht so aus, als ob die guten Ideen nie ausgehen
würden. Wir haben zu dem Thema ein Interview mit dem Geschäftsführer Gilbert Aldejohann geführt.
Welchen Stellenwert messen Sie dem
betrieblichen Vorschlagswesen zu?
Aldejohann: Am Anfang stand ja die
Idee, mit den Vorschlägen der Mitarbeiter
ganz konkret Geld einzusparen. Entweder durch das Verbessern von Betriebsabläufen oder durch Materialeinsparungen.
Inzwischen machen die vielen Ideen und
Anregungen der Mitarbeiter unserer vier
Häuser immer wieder deutlich, dass hier
ein lebendiger Geist des Engagements
und der Identifikation mit dem Arbeitgeber vorhanden ist. Nur wer sich mit seinem Arbeitsplatz identifiziert, macht sich
Gedanken, will verbessern und sich einbringen. Das betriebliche Vorschlagswesen hat also einen sehr hohen Stellenwert
und ich bin gespannt auf die vielen tollen
Ideen, die unsere Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter auch in Zukunft einbringen
werden!
Die Ansprechpartner der „Ideenschmiede“ (v.l.): Rainer Stein (Augustahospital),
Reinhild Everding (Clemenshospital),
Annette Dramsky (Raphaelsklinik) und
Fabian Schmidt (St. Walburga-Krankenhaus)
Liste aller Ideen, die in 2013
positiv bewertet wurden:
• Kennzeichnung der Rollstühle
und Infusionsständer, etc.
• Therapieraum auf VIP Station
• Koordination der Dienstpläne für
Ärzte
• Wellness- und Kosmetikangebot
• Versorgung externer Operateure
• Zuständigkeit für Blutentnahmen
im UZ
• Papier- und Kostenersparnis
• Leihfahrräder für Begleitpersonen (Eltern) von Kindern/Pat. mit
längerem Aufenthalt
• Wörtertafeln zur Verständigung
mit internationalen Patienten
• Sieboptimierung im OP
• Patientenlounge
• Optimierung der Ambulanzabrechnung
• Frühstücksbuffet für Patienten
Glauben Sie, dass die Ideenschmiede
weiterhin eine motivierende Wirkung
auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Krankenhäusern ausübt?
Wie hoch schätzen Sie den daraus Aldejohann: Wenn ich mir die aktuellen
resultierenden Effekt bzw. Nutzen für Vorschläge aus der Ideenschmiede wie
die Krankenhäuser ein?
zum Beispiel die Wörtertafel zur VerständiAldejohann: Manche Ideen, die in den gung mit internationalen Patienten werden konnten. Bitte bringen Sie sich
letzten Jahren umgesetzt wurden, sparen anschaue, habe ich den Eindruck, dass die auch weiterhin so engagiert ein!
Motivation der Mitarbeiterinnen
auch Geld ein. Da wir aber hierüber
und Mitarbeiter unserer vier Gibt es auf Seiten der Misekeine gesonderte Statistik fühKliniken, sich einzubringen ricordia GmbH bereits
ren, kann ich nicht konkret
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und die Häuser voranzu- Vorstellungen, wie sich
sagen, wie hoch diese
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bringen, ungebrochen die
Summe ist. Höher als den
Ideenschmiede
ist. Hier ist auch der noch weiter verbesfinanziellen Effekt schätInput neuer Mitarbeite- sern lässt?
ze ich aber tatsächlich
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und Mitarbeiter, Aldejohann: Das Prinzip
das Engagement der
die
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anderen Klini- der Ideenschmiede ist ja
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ken zu uns kommen, erprobt und erfolgreich, da
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besonders wichtig.
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schmiede ist ja
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auch ein Spiegelbild sich motivierend auses, wenn die Ideenschmiede
E
ID
des jeweiligen Arbeits- wirkt, wenn die Ideen
innerhalb der Belegschaft
umfeldes. Dies sind oft der Mitarbeiter ernst
noch bekannter werden
SC
genommen
werden.
sehr
wichtige
Hinweise
würde. Hierbei ist dieses
HM
IEDE
dieser
Stelle
für meine Kolleginnen An
Interview sicher schon ein
und Kollegen und mich. möchte ich mich bei
guter Schritt, außerdem
E
D
Dies gilt übrigens auch für Vor- den Ideengebern ganz
könnten
wir bei den BegrüSCHMIE
schläge, die nicht umgesetzt werden herzlich bedanken, deren
ßungsveranstaltungen für neue
Vorschläge aus unterschiedlikonnten.
Mitarbeiter noch gezielter auf das
chen Gründen nicht umgesetzt
betriebliche Vorschlagswesen hinweisen.
18 | EINBLICK(E)
Ü B E R B L I C K
„Saubere Hände“ schützen die Patienten
Martin Wolke, die hygiene beauftragte Ärztin Dr. Carolin
Dame und Claudia Nonnhoff
als Hygienefachkraft in der
Weiterbildung (v. l.) demonstrieren die Funktion der
„Blue Box“
D
ie Hände schimmern fleckig im
Schwarzlicht, helle und dunkle
Bereiche wechseln sich ab, gesund
sieht das nicht aus. Ist es auch nicht, in
der „Blue Box“ zeigt sich, wie gut die
Hände desinfiziert wurden. Zum Einsatz
kam der unscheinbare Kasten mit seinem
aufschlussreichen Innenleben während
des diesjährigen Aktionstages „Saubere
Hände“ im Clemenshospital am 22. Mai.
Inzwischen ist dies die fünfte Veranstaltung dieser Art in der Klinik am Düesbergweg.
Was ursprünglich als Informationsmöglichkeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Leben gerufen wurde, zielte
in diesem Jahr erstmals auch auf die Fragen der Patienten und Angehörigen ab.
„Die Bevölkerung ist zunehmend sensibilisiert, was die Hygiene im Krankenhaus
anbelangt“, erläutert Martin Wolke,
Hygienefachkraft im Clemenshospital. So
konnten sich die Besucher zum Beispiel
auf Schautafeln über die Verbrauchszah-
len von Handdesinfektionsmitteln informieren. Diese sind in den letzten Jahren
stetig gestiegen, für die Hygieneexperten
der Klinik ist dies ein Hinweis darauf, dass
sich die Mitarbeiter immer konsequenter
die Hände desinfizieren. „Vor und nach
dem Patientenkontakt, vor keimfreien
Der Abklatschtest macht’s deutlich:
Die linke Schale zeigt die Keime, die auf
einer nicht desinfizierten Hand gefunden
wurden. Die rechte Schale ist keimfrei,
sie stammt von einer desinfizierten Hand.
Tätigkeiten, nach dem Umgang mit eventuell keimbehafteten Materialien und
auch nach dem Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung wie beim Aufschütteln der Bettdecke oder auch nur
nach dem Abräumen eines Trinkglases
müssen die Hände desinfiziert werden“,
erklärt Wolke. Eine Krankenschwester
kann auf diese Weise pro Arbeitstag auf
bis zu 100 Handdesinfektionen kommen.
Die Aktion „Saubere Hände“ wurde
2008 vom Nationalen Referenzzentrum,
dem Aktionsbündnis Patientensicherheit
und der Gesellschaft für Qualitätsmanagement als bundesweite Kampagne ins
Leben gerufen. Inzwischen nehmen 868
Kliniken daran teil, 42 haben als höchste
Auszeichnung das Goldzertifikat erreicht,
eines davon hängt im Clemenshospital.
„Wir dürfen uns auf diesem Erfolg nicht
ausruhen, sondern müssen ständig dranbleiben, um in Schulungen und Gesprächen mit den Mitarbeitern diesen Standard zu halten“, sagt Wolke. Michael Bührke
EINBLICK(E) | 19
Ü B E R B L I C K
Lungenkrebs entwickelt sich schleichend
Prof. Dr. Harald Steppling, Prof. Dr. Peter Feindt und Prof. Dr. Johannes Weßling (stehend v. l.) mit dem Patienten Wilhelm Krause
in der Kabine zur Messung der Lungenfunktion.
I
ch fühlte mich kerngesund!“: Wilhelm
Krause erinnert sich an den Tag zurück,
„ an dem die Ärzte ihm mitteilten, dass
ein kleiner Tumor auf dem CT-Bild seiner
Lunge zu sehen sei. „Ich habe früher sehr
viel geraucht, die erste Zigarette gab’s
nach dem Aufwachen schon auf der Bettkante“, berichtet der 77-Jährige. 1995
folgte er einem Aufruf in der Zeitung, in
dem regelmäßigen Rauchern angeboten
wurde, an einer medizinischen Studie teilzunehmen.
Das war sein Glück, der Krebs befand sich
in einem sehr frühen Stadium und konnte erfolgreich operiert werden. „Das ist
ein anatomischer Fehler unseres Körpers,
in der Lunge befinden sich keine Nerven,
die bei einer Lungenkrebserkrankung
Alarm schlagen könnten“, erklärt Prof.
Dr. Peter Feindt vom Lungenkrebszentrum des Clemenshospitals. Dem einzigen von der Deutschen Krebsgesellschaft
zertifizierten im Münsterland. Sein Chefarztkollege Prof. Dr. Harald Steppling
schildert die Folgen dieses zunächst
schmerzlosen Verlaufs: „70 Prozent aller
Lungenkrebsfälle werden erst in einem
fortgeschrittenen Stadium erkannt. Oft
ist es dann zu spät.“
Anlässlich des Weltnichtrauchertages am
31. Mai informierten die Experten über
20 | EINBLICK(E)
die Gefahren des Lungenkrebses, dessen
Hauptursache für sie klar ist, „85 Prozent
aller Fälle gehen eindeutig auf das Rauchen zurück“. In Deutschland sterben
jedes Jahr 45.000 Menschen an Lungenkrebs. Der Chefarzt der Radiologie des
Clemenshospitals, Prof. Dr. Johannes
Weßling, verweist bei der Früherkennung
auf Studien aus den USA, wonach Lungenuntersuchungen im Computertomographen (CT) mit einer niedrigen Strahlendosis die Sterblichkeitsrate um 20 Prozent gegenüber dem herkömmlichen
Röntgenbild verringert hätten, weil
Tumoren auf diese Weise in einer frühen
Phase erkannt werden konnten. Ein solches Angebot würde sich speziell an
Angehörige der Risikogruppen richten,
an regelmäßige Raucher oder Menschen,
die zum Beispiel mit Asbest gearbeitet
haben. Weßling verweist darauf, dass ein
solches Angebot gegenwärtig in
Deutschland allerdings nicht zulässig ist.
Screening-Untersuchungen
erfolgen
grundsätzlich im Rahmen der gesetzlichen Vorsorge und unterliegen dabei
strengen Voraussetzungen, insbesondere
hinsichtlich des Nutzen-Risikoverhältnisses und der Qualität in Technik und
Befundung. Leider, so Weßling, ließen
sich bundesweit dennoch Vorstöße regis-
trieren, die sehr „methodenzentriert“ die
Niedrigdosis CT-Untersuchung als Einzelmaßnahme zur Lungenkrebsfrüherkennung und ohne Einbettung in ein strukturiertes Früherkennungsprogramm propagieren würden. Die Chefärzte sind sich
darüber einig, dass diesem Vorgehen
gegenwärtig jegliche Rechtsbasis fehlt
und alles getan werden muss, um ein solches sogenanntes „graues Screening“ zu
unterbinden.
Der weitere medizinische Wissenszuwachs wird in absehbarer Zeit eine bessere Risikoeinordnung von Betroffenen
(Risikostratifizierung) und damit eine zielgenauere Vorsorge für den Lungenkrebs
möglich machen. Hier sind insbesondere
die Daten von sechs europäischen Untersuchungen abzuwarten, die in den nächsten Jahren vorliegen werden.
„Leider werden nur 20 Prozent aller
Erkrankten in zertifizierten Lungenkrebszentren behandelt“, bedauert Prof. Dr.
Peter Feindt und stellt heraus, dass nur in
einem Team unterschiedlicher Fachrichtungen eine zielgerichtete Therapie stattfinden kann. Das Lungenkrebszentrum
des Clemenshospitals ist Partner in der
„Münsteraner Allianz gegen Krebs –
MagKs“.
Michael Bührke
Ü B E R B L I C K
Es könnte ein Hirntumor dahinterstecken
Zwei Kliniken –
eine Kompetenz
C
Kooperation von Raphaelsklinik und Clemenshospital
auf dem Gebiet der Gefäßmedizin
hristine Meister erinnert sich
genau, wie die Krankheit bei ihr
begann. Sie hatte immer wieder
Kopfschmerzen, war schlapp und müde.
„Ich bin großer Fußballfan und plötzlich
bin ich während der Spiele vor dem Fernseher eingeschlafen, das gab’s noch
nie!“, berichtet die 51-jährige Münsteranerin. Beim Sport wurde ihr übel, später
hatte sie ungewöhnliche Gerüche wahrgenommen, „im Wald roch es plötzlich,
als ob jemand Frikadellen braten würde“.
Im Spanienurlaub wurden die Kopfschmerzen dann unerträglich, Christine
Meister ging ins Krankenhaus. Die Diagnose war niederschmetternd, in ihrem
Kopf wurde ein Tumor entdeckt. Zurück
nach Deutschland durfte sie aus Sicherheitsgründen weder fliegen noch selber
mit dem Auto fahren. So fuhr ihr Mann
Hubertus Schreiber sie alleine zurück,
2600 Kilometer direkt zu den Neurochirurgen des Clemenshospitals. „Es gibt in
ganz Deutschland nur rund 8000 Neuerkrankungen pro Jahr“, erläutert die Chefärztin der Klinik für Neurochirurgie des
Clemenshospitals, Prof. Dr. Uta Schick –
das ist im Vergleich zu vielen Krebserkrankungen relativ wenig. Wenn Läh-
mungen, Sprachstörungen, Krämpfe,
Übelkeit und Kopfschmerzen aufträten,
sollte auch immer bedacht werden, dass
ein Hirntumor dahinterstecken könnte,
rät die Expertin. „Es treten manchmal
auch Wesensveränderungen auf, die
fälschlicherweise für eine Demenz gehalten werden“, berichtet die Neurochirurgin. Sie operierte Christine Meister
erfolgreich, es folgten Bestrahlungen und
Chemotherapien, heute ist die sportliche
Mutter zweier Kinder wieder voller Energie und freut sich darauf, bald wieder
arbeiten zu können. Im Neuroonkologischen Zentrum des Clemenshospitals, das
im vergangenen Jahr vom TÜV zertifiziert
wurde, wurde die Patientin nicht nur
medizinisch versorgt, „Die Betroffenen
brauchen Hilfe auch auf sozialer und psychologischer Ebene“, sagt der Oberarzt
der Klinik für Neurochirurgie, Dr. Bernd
Hoffmann. Da bei dieser Rundumversorgung der Patienten auch Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen eine
wichtige Rolle spielen, haben Schick und
Hoffmann am 7. Juni ein Wohltätigkeitskonzert zugunsten der Deutschen Hirntumorhilfe e. V. organisiert. Nähere Infos
zum Konzert auf Seite 23.
Michael Bührke
U
nter diesem Motto haben sich
die Gefäßexperten aus den
Bereichen Angiologie, Gefäßchirurgie und Radiologie der beiden
Krankenhäuser zusammengefunden,
um auch im Bereich der Gefäßerkrankungen eine Versorgung der Patienten beider Häuser auf höchstem
Niveau zu sichern.
Regelmäßige angiologische Konferenzen, die von Angiologen, Gefäßchirurgen und Radiologen hausübergreifend bestritten werden, sichern die
gleichberechtigte Beteiligung der verschiedenen Fachdisziplinen und stellen sicher, dass stets alle wichtigen
Aspekte bei Diagnostik und Therapie
berücksichtigt werden und so der
Patient die für ihn schonendste und
erfolgversprechendste Therapie erhält.
Schwerpunkte sind die operative und
interventionelle Therapie bei Engstellen der Halsschlagader zur Schlaganfallsvorbeugung, die diagnostische
Abklärung und Therapie der arteriellen Durchblutungsstörungen an den
Beinen und Untersuchung wie
Behandlung bei venösen Erkrankungen. Die Entscheidungen und Besprechungen erfolgen wie oben gesagt
häuserübergreifend, die primäre Sondierung und Untersuchung passiert in
den Gefäßsprechstunden der einzelnen Häuser. Eine Vorstellung kann
unter folgenden Telefon-Nummern
vereinbart werden:
Raphaelsklinik:
Nicole Dahlmann,
Telefon 0251.5007-2311
Clemenshospital:
Petra Mühlenkamp, T
elefon 0251.976-2351
Prof. Dr. Uta Schick, Christine Meister und Dr. Bernd Hoffmann (v. l.) kündigten gemeinsam das Wohltätigkeitskonzert im münsterischen Wolfgang Borchert Theater an.
Prof. Dr. Udo Sulkowski
EINBLICK(E) | 21
Ü B E R B L I C K
Der Patient steht für uns
immer im Vordergrund
Musikalische
Abwechslung vom
Klinikalltag
A
Das multiprofessionelle Team des Darmzentrums bei der Arbeit.
D
ie supportive Therapie und Pflege
von Patienten mit bösartigen
Erkrankungen sind wesentlicher
Bestandteil der Krebsmedizin. Einmal pro
Woche trifft sich daher die interprofessionell zusammengesetzte Gesprächsrunde
aus Vertretern von Seelsorge, Pflege, Sozialdienst, Psychoonkologie, Physiotherapie, Ernährungsberatung, Stomatherapie,
onkologische Fachpflege, Aromatherapie,
Ärztinnen und Ärzte der Chirurgischen Klinik I sowie die Sekretärin der Allgemein/Viszeralchirurgie. Seit Januar 2013 ist
diese Runde ein fester Bestandteil des
Darmzentrums, entstanden ist sie aus den
Besprechungen des Stomateams. Es soll
sichergestellt sein, dass kein Aspekt vergessen wird oder im Stationsalltag untergeht. In dieser Teamsitzung wird jeder
Tumorpatient individuell besprochen. Die
Probleme der Tumorpatienten sind sehr
unterschiedlich. Kürzlich wurde ein Fall
diskutiert bei dem eine junge Patientin,
die an einem 2. Tumor erkrankt war, sich
nicht in der Lage sah, ihrem bereits traumatisierten Kind die Diagnose zu übermitteln. Dieser Fall wurde lebhaft in der Konferenz erörtert um das Beste für die Patientin und ihre Familie zu erzielen. Besonders
22 | EINBLICK(E)
auch die private Situation ist sehr wichtig für einen positiven Erkrankungsverlauf: Wie wird der Patient nach der Entlassung zuhause zurechtkommen,
benötigt er eine Anschlussheilbehandlung, gibt es Möglichkeiten die Kinder
der Tumorpatienten aufzufangen, gibt
es im privaten Umfeld Schwierigkeiten
mit der Ernährungsumstellung?
Das Team sorgt dafür, dass bereits bei
der stationären Aufnahme Konsile für
die Ernährungsberatung, Physiotherapie und die Psychoonkologie ausgestellt werden, bei Bedarf auch für Stomatherapie oder die Aromapflege.
Besonders hilfreich ist die kombinierte
Erfahrung der Teammitglieder, wenn
Patienten bereits vor einiger Zeit im
Zentrum in Behandlung waren und
nun zurückkehren. Dann profitieren
Gruppe und Patient von den zurückliegenden Erfahrungen.
Rückblickend kann man nach anderthalb Jahren sagen, dass diese Form
der Gesprächsrunde sowohl eine optimale Patientenversorgung gewährleistet als auch die konstruktive und
innovative Zusammenarbeit fördert.
Petra Mühlenkamp
ls der Geiger Yehudi Menuhin
1999 starb, hinterließ er nicht
nur ein großartiges musikalisches
Werk. Menuhin spielte während des
zweiten Weltkriegs in Lazaretten, später
für Überlebende der Konzentrationslager
und trotz Strafandrohung durch das
Apartheidregime auch für schwarze Südafrikaner. Für den Violinvirtuosen war
klar, dass Musik heilende und tröstende
Kraft hat. Aus dieser Überzeugung und
seinem Engagement für die Förderung
junger Musiker resultierte die Gründung
der gemeinnützigen Organisation „Live
Music Now“, die seit 2005 auch im Münsterland aktiv ist.
Angehende Berufsmusiker spielen, organisiert von der gemeinnützigen Organisation, in Altenheimen, Waisenhäusern,
Gefängnissen, Hospizen oder in Krankenhäusern. Taulant Haxhikadrija (Klarinette), Cecilia Rubio (Violoncello) und Marieke Kroes (Akkordeon) gaben am 26. März
als Musiker von „Live Music Now“ in der
Kapelle des Clemenshospitals ein Konzert
für Patienten und Mitarbeiter. Auf dem
Programm standen unter anderem Werke
von Astor Piazzolla, Camille Saint-Säens
und als Zugabe das Stück „Salut
d’Amour“ von Edward Elgar. Marieke
Kroes führte durch den Nachmittag. Zahlreiche Patienten, darunter auch viele Kinder, nutzten die willkommene musikalische Abwechslung vom Klinikalltag und
besuchten das rund einstündige Konzert.
Michael Bührke
Taulant Haxhikadrija, Cecilia Rubio
und Marieke Kroes (v. l.) spielten für die
Organisation „Live Music Now“ in der
Kapelle des Clemenshospitals.
(Foto: Dr. O. Debus)
Ü B E R B L I C K
Jazz bei tropischen Temperaturen
D
Der belgische
Gitarrenvirtuose
Jacques Stotzem
Die niederländische
Sängerin Maria Fernandez Alvarez, begleitet
von Ben Bönniger (r.),
Oskar Otto (l.) und
Peter Kräubig
er belgische Gitarrenvirtuose Jacques Stotzem gilt international als
einer der wichtigsten Vertreter des
sogenannten Fingerstyle. Während eines
Wohltätigkeitskonzerts zugunsten der
Deutschen Hirntumorhilfe am 7. Juni
spielte Stotzem im münsterischen Wolfgang Borchert Theater sowohl eigene
Kompositionen als auch Interpretationen
bekannterer und unbekannterer Stücke.
Kompositionen von Jimi Hendrix oder
den Rolling Stones waren ebenso zu
hören wie eine Ballade auf seine Heimatstadt Verviers.
Den zweiten Teil des Konzertabends
gestaltete die Band von Ben Bönniger am
Schlagzeug mit Oskar Otto am Bass und
Peter Kräubig am Klavier. Verstärkt wurde
das Trio von der charismatischen niederländischen Sängerin Maria Fernandez
Alvarez. Mal kraftvoll, mal einfühlsam bot
sie bestens aufgelegt ein Programm, das
perfekt zu den tropischen Temperaturen
des Wochenendes passte, stets routiniert
begleitet von der spielfreudigen Band.
Organisiert wurde der Konzertabend von
der Neurochirurgischen Klinik des Clemenshospitals. Als Vertreterin der Deutschen Hirntumorhilfe e. V. war Julia
Schwarzenberger aus Dresden angereist.
Michael Bührke
Laufräder für die Kinderklinik
Ü
ber zwei nagelneue Laufräder können sich die kleinen
Patienten der Kinderklinik des Clemenshospitals freuen.
Gespendet wurden sie von der Diabeteskooperation
Münster e. V. unter der Leitung von Martin Tümmers, das Geld
kam während einer Spendensammelaktion im Rahmen der letzten Weihnachtsfeier des Vereins zusammen. Der kleine Julian
durfte schon die ersten Runden drehen, während Chefarzt Dr.
Georg Hülskamp und die Kinderkrankenschwester Anne Jovi
sich über die Bereicherung des Spielzeugangebotes der Klinik
freuen.
Michael Bührke
EINBLICK(E) | 23
Ü B E R B L I C K
Bilder zum Wandern mit den Augen
Dr. Birgit Kemper, Gabriele Staarmann und Prof. Uta Schick (v. l.) vor einem der großformatigen Werke,
die speziell für Patienten der Neurochirurgie angefertigt wurden.
K
unst ist Geschmackssache, dem
einen gibt sie mehr, dem anderen
weniger. Wenn sich die Werke an
Patienten mit einer schweren Hirnschädigung wenden, die zudem einen komplizierten neurochirurgischen Eingriff hinter
sich haben, geht es nicht mehr nur um
Geschmack, sondern um handfestes Wissen um die Vorgänge in unserem Denkorgan. „Das Gehirn ist ein aufregendes
Organ, das viel mit uns macht“ erläutert
die Neuropsychologin Dr. Birgit Kemper.
Gemeinsam mit Kemper und der Chefärztin der Klinik für Neurochirurgie des
Clemenshospitals, Prof. Dr. Uta Schick,
entwickelte die Hamburger Künstlerin
Gabriele Staarmann Bilder für die Flure
und Patientenzimmer, die speziell auf die
Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt
sind.
„Manche Operationen oder Medikamente erhöhen die Gefahr von Halluzinationen. Die Bilder dürfen das natürlich nicht
unterstützen “, erklärt die erfahrene Neurochirurgin. Die Arbeiten sind farbenfroh,
aber nicht aggressiv, die abstrakten Formen zeigen klare Konturen, nichts ist verschwommen. Um der mitunter bedrückenden Kliniksituation etwas entgegenzustellen, strahlen sie Freude, Gelassenheit und Leichtigkeit aus. Oft stehen
Patienten vor den Bildern, versinken mit
Die Bilder wurden speziell auf die Bedürfnisse neurochirurgischer Patienten abgestimmt.
24 | EINBLICK(E)
den Gedanken in den Formen oder es
entwickeln sich spontane Gespräche.
„Ein Patient hat sogar wieder angefangen zu malen, nachdem er die Bilder
betrachtet hat“, berichtet Kemper beeindruckt. Schick führt häufig Operationen
an Tumoren durch, die am Sehnerv liegen, auch auf diese Patienten wurden die
Bilder abgestimmt.
Gabriele Staarmann hat schon häufiger
für Krankenhäuser und Altenheime gearbeitet, oft in Zusammenarbeit mit den
Architekten. „Aufheiterung tut hier Not
und ist für die Genesung wichtig“, davon
ist sie überzeugt. Insgesamt hat sie 30
Werke für die Klinik für Neurochirurgie
des Clemenshospitals erstellt. Staarmann
ist in Münster keine Unbekannte, von ihr
stammt „Die alte Schießmauer“, fünfzehn auffällige rosafarbene Betonskulpturen im Gewerbegebiet Loddenheide.
„Die Bilder sollen keine Hirngymnastik
darstellen, sondern ablenken. Der
Betrachter muss auch nicht alles auf einmal erfassen, er kann mit den Augen
durch das Bild wandern“, erläutert die
Künstlerin.
Michael Bührke
Ü B E R B L I C K
Verbundabteilung für Radiologie gegründet
Erstes Mitarbeitertreffen der Verbundabteilung für Radiologie am 25. Februar 2014.
A
nfang des Jahres wurde die Verbundabteilung für Radiologie zwischen dem Clemenshospital und
der Raphaelsklinik gegründet. Die Kliniken
für Radiologie unter der Leitung von Prof.
Dr. Johannes Weßling im Clemenshospital
und Manfred Pützler in der Raphaelsklinik
setzten damit ein Konzept um, welches
auf Kooperation in der Patientenversorgung ausgerichtet ist und vorsieht, dass
beide Abteilungen als eine hausübergreifende Verbundabteilung organisiert und
wahrgenommen werden. Die Verbundabteilung arbeitet nach der Vorgabe, dass
beide Abteilungen weiterhin unter der
Leitung der jeweiligen Chefärzte stehen,
um eine optimale Versorgung vor Ort mit
vertrauensvollem Kontakt zu Patienten
und Zuweisern fortzuführen. Beide Chefärzte werden zudem künftig zentrale Aufgaben in einer gemeinsamen Geschäftsführung kollegial abstimmen. So werden
beispielsweise Fragen zur strategischen
Ausrichtung sowie Anschaffung von
medizinischen Geräten und EDV-Programmen an beiden Standorten koordiniert
und auch die Warenlager durch eine
gemeinsame EDV erfasst. Die Zusammenarbeit umfasst neben der Standardisierung der Bild-, Prozess- und Befundqualität auch die gemeinsame Personalentwicklung. So soll die Aus- und Weiterbil-
dung des ärztlichen und des medizintechnischen Personals abgestimmt und in
Form von gemeinsamen Weiterbildungsveranstaltungen und Personalrotationen
durchgeführt werden. Bereits für 2014
plant die radiologische Verbundabteilung – auf Basis der Vorgaben der Röntgenverordnung zur Teleradiologie – die
Einführung einer gemeinsamen Rufdienstbereitschaft. „Neben modernster
diagnostischer Technik und Fachexpertise
– so die beiden Chefärzte – wird die Vernetzung und Zusammenarbeit mit den
Fachexperten der anderen Disziplinen die
patientenorientierte Versorgung beider
Häuser weiter stärken.“
Rollo statt Großbildmonitor
M
it der zeitweisen Zusammenlegung der internistischen und
der chirurgischen Ambulanz
des Clemenshospitals ergab sich ein Problem mit der Ausschilderung für die
Besatzungen der Rettungsdienste. Während im „Normalbetrieb“ internistische
und chirurgische Patienten von der Liegendanfahrt unterschiedliche Wege
gehen, wird während der Phase der
Zusammenlegung nur die chirurgische
Ambulanz angesteuert. Die Ausschilderung sollte auffällig sein und leicht zu
montieren. Erste Überlegungen gingen in
Richtung Großbildmonitor. Doch dann
hatte man eine ebenso simple wie effektive und kostengünstige Idee, ein Rollo
wurde bedruckt und mit der Schriftseite
nach außen montiert. Zur Beleuchtung
dienen einfache LED-Bänder an der
Innenseite des Fensterrahmens. Mit dem
Dienstantritt lässt nun die diensthabende
Pflegekraft das Rollo herunter und schaltet das Licht ein, morgens wird das Rollo
dann wieder hochgezogen. Michael Bührke
EINBLICK(E) | 25
Ü B E R B L I C K
Raphaelsklinik
Adler übernimmt Schirmherrschaft
D
er „Förderverein Palliativmedizin
Raphaelsklinik e. V.“ hat seit Weihnachten 2013 einen prominenten
Schirmherren, Münsters Zoodirektor Jörg
Adler. Der Verein besteht seit zwei Jahren
und hat sich zum Ziel gesetzt, die Ausstattung der Palliative Care Einheit der
Innenstadtklinik zu verbessern.
„Vieles, was unseren Patienten den Aufenthalt erleichtert oder verschönert, wird
leider von den Krankenkassen nicht
finanziert“, sagt der Oberarzt und Vereinsvorsitzende, Dr. Marc Theisen. „In der
Vergangenheit konnten wir auf diese
Weise zum Beispiel spezielle Rollstühle,
Ventilatoren oder Mobiles für unsere
Patienten anschaffen“, berichtet die
Bereichsleitung Sabine Waltersmann.
Aufgabe der Palliative Care Einheit der
Raphaelsklinik ist, den Patienten nach
Erreichen des individuellen Behandlungsziels sowie eines stabilisierten Zustands in
das von ihm oft gewünschte heimische
Umfeld zur entlassen und eine größtmögliche Beschwerdefreiheit in der verbleibenden Lebenszeit zu ermöglichen,
erläutern Theisen und Waltersmann.
Jörg Adler (m.) ist neuer Schirmherr des „Fördervereins Palliativmedizin Raphaelsklinik
e. V.“ Über die Arbeit des Vereins informierten ihn Dr. Marc Theisen (l.) und Sabine
Waltersmann.
Ebenso sei auch der Übergang in eine
pflegende Einrichtung oder ein Hospiz
möglich oder eine Begleitung im Krankenhaus bis zuletzt. „Dieses Thema ist
nicht sehr populär, umso wichtiger ist es
mir, durch meine Schirmherrschaft Unterstützung zu bieten“, beschreibt Adler
seine Motivation, das Ehrenamt zu übernehmen.
Michael Bührke
Himmlische Bilder
D
ie Wunschzettel der meisten Kinder sind sehr lang, der von Familie
Meyer dürfte hingegen überschaubarer sein. Die Tochter der Familie,
Joy, hat im Alter von zehn Jahren als
Folge einer Stoffwechselerkrankung
einen Schlaganfall erlitten. Jetzt wünscht
sich die Familie, dass Joy nach ihrem
monatelangen Aufenthalt im Clemenshospital bald nach Hause kommen kann.
Dafür muss das Haus jedoch behindertengerecht umgebaut werden. Die
Kosten kann die Familie nicht ohne fremde Hilfe stemmen. Grund genug für viele
kleine Malerinnen und Maler, unter der
Leitung der Künstlerin Angelika Winkler
Bilder für Joy zu malen, die vom 28.
26 | EINBLICK(E)
Angelika Winkler und ihre Freundin
Brigitte Peter (v.l.) mit zwei der fast 60
Engels-Bilder, die bis Anfang Januar im
Foyer der Raphaelsklinik ausgestellt wurden.
November 2013 bis zum 5. Januar im
Foyer der Raphaelsklinik ausgestellt und
verkauft wurden.
Nicht nur Joy wollten die Kinder entsprechend ihrem Namen damit eine Freude
bereiten, sondern auch den Besuchern,
Mitarbeitern und vor allem Patienten, die
während der Adventszeit im Krankenhaus liegen mussten. Die Dülmenerin
Angelika Winkler hatte es damit im siebten Jahr in Folge geschafft, zahlreiche
Kinder und Freunde zu motivieren, an der
Malaktion für den guten Zweck teilzunehmen. Diesmal hatten sich Messdienerinnen der Dülmener Kirchengemeinde
Heilig Kreuz, Schüler der Marienschule
Dülmen, Kinder und Mütter des ehemali-
Ü B E R B L I C K
gen Malkurses der Neuen Spinnerei Dülmen sowie weitere Freunde und Bekannte von Angelika Winkler beteiligt.
Fast 60 Bilder und zwei Näharbeiten rund
um das Thema „Engel“ sind auf diese
Weise entstanden. Der Erlös von 15 Euro
pro Bild sollte ohne Abzüge der Familie
Meyer für den dringend notwendigen
Hausumbau zugute kommen, tatsächlich
waren am Ende 500 Euro im „Sparschwein“, über dessen Inhalt sich Joys
Eltern sehr gefreut haben. „Die Summe
konnte direkt zur Deckung einer Elektrikerrechnung verwendet werden“ freute
sich Stephan von Salm-Hoogstraeten
vom Malteser Hilfsdienst, der die Spenden für Joy koordinierte.
Claudia Winkelsett
TUN verbreitet Lebensfreude
Die Mitglieder des „TUN – Arbeitskreis Kunst 83 e. V.“ während der Ausstellungseröffnung in der Raphaelsklinik. Elvira MeiselKemper (4.v.r.) hielt die Gastrede, Nele Klemann (2.v.r.) spielte am Klinikflügel.
L
ebensfreude – ein Begriff, der in
einem Krankenhaus sicher nicht allgegenwärtig ist. Er war der Titel der
ersten Ausstellung des Jahres „TUN –
Arbeitskreis Kunst 83 e. V. Münster“. Die
13 ausstellenden Mitglieder der 15-köpfigen Gruppe hatten sich das Ziel gesetzt,
„Patienten und allen Menschen, die
besonders im Dienst von Kranken und
Genesenden tätig sind“ eine Brücke zur
Lebensfreude zu schlagen, erklärte die
Vorsitzende des Arbeitskreises, Monika
Katschmarek, während der Ausstellungseröffnung am 16. Januar vor rund 120
Gästen.
So waren viele der über 40 Bilder geprägt
von lebendigen Farben oder hintergründigem Humor. Wenn Dr. Ulrike Weßling
ihr Bild „Wirbel wirbeln“ nennt, ist dies
wörtlich zu nehmen, 24 menschliche Wirbelkörper spiralisieren bei ihr tanzend ins
endlose Blau. Dr. Peter Jansen ließ ein
Rudel hungriger Wölfe auf den Betrachter los aber so richtig furchterregend
wirkten auch sie in ihrer durchschimmernden, farbigen Transparenz nicht.
„Sie sehen im Foyer und in der ersten
Etage der Raphaelsklinik nicht die Ausstellung einer Schule, bei der alle Mitglieder den selben Stil verfolgen, sondern
eine Präsentation von 13 künstlerischen
Individuen“ erläuterte die Journalistin
und Kulturwissenschaftlerin Elvira MeiselKemper während ihrer Gastrede. Die
Ausstellung dauerte bis zum 2. März.
Michael Bührke
Das weite Spektrum der Arbeiten von
TUN sorgte für viel Abwechslung im
Klinikfoyer
EINBLICK(E) | 27
Ü B E R B L I C K
Wann immer das Leben uns braucht.
Während einer Gemeinschaftsaktion aller münsterischen Akutkrankenhäuser am 10. März auf dem Prinzipalmarkt.
D
ie sechs Akut-Krankenhäuser in
Münster gewährleisten für Patienten eine hervorragende Versorgung. Die Zufriedenheit der Patienten ist
laut der Versichertenbefragung Patients‘
Experience Questionnaire (PEQ) zufolge
in Münster überdurchschnittlich hoch.
Neben der prekären finanziellen Situation
der einzelnen Krankenhäuser wird es
jedoch immer schwieriger, qualifiziertes
Personal zu finden. Zusätzlich werden die
Patientenzahlen bedingt durch den
demografischen Wandel weiter steigen,
sodass die Suche nach gutem Personal
sowie die Aus- und Weiterbildung eine
hohe Priorität in den Häusern hat.
In Münster wird die Krankenversorgung
täglich durch hervorragend qualifizierte
Fachkräfte sichergestellt. Neben der
medizinischen Grundversorgung bieten
die münsterschen Krankenhäuser durch
die Beschäftigung international anerkannter Experten und die Anwendung
innovativer Therapiekonzepte eine medizinische Versorgung auf hohem Niveau
an. Zahlreiche Maßnahmen im Bereich
der Patientenorientierung haben die
28 | EINBLICK(E)
Zufriedenheit der Patienten bei der Diagnose, Behandlung und Pflege nachweislich erhöht. Die münsterschen Krankenhäuser übernehmen damit nicht nur eine
flächendeckende medizinische Versorgung der Menschen im Stadtgebiet, sondern ziehen darüber hinaus auch aus
dem Um- und Ausland zahlreiche Patienten an.
Bundesgesundheitsminister
stellt mehr Geld für Pflege in
Aussicht
Die medizinische Versorgung auf diesem
hohen Niveau und der demografische
Wandel stellen die Krankenhäuser der
Region jedoch auch vor finanzielle Probleme. Denn die diagnosebezogenen Fallgruppenpauschalen
berücksichtigen
nicht den unterschiedlich hohen Pflegeaufwand für verschiedene Patienten. Mit
der wachsenden Anzahl älterer Patienten
in den Krankenhäusern steigt auch der
Anteil Demenzerkrankter oder schwer
Pflegebedürftiger, die eine besondere
medizinische und pflegerische Betreuung
benötigen. Mit der vorhandenen Personalausstattung ist diese Entwicklung
kaum zu bewältigen, für zusätzliches Personal fehlt jedoch oft das Geld.
Bereits jetzt sind die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in deutschen Krankenhäusern
aufgrund des extrem hohen Arbeitsaufkommens und der dünnen Personaldecke
stark belastet. Dies bringt wiederum Probleme für die Personalgewinnung mit
sich. Der Arbeitsplatz im Krankenhaus
muss deshalb wieder attraktiver werden
und ein besseres Image bekommen. Dazu
ist neben einer öffentlichen Anerkennung
der Arbeit des Krankenhauspersonals vor
allem eine verbesserte Personalausstattung besonders im ärztlichen und pflegerischen Bereich unumgänglich. Ohne ein
umfassendes Refinanzierungskonzept ist
dies jedoch nicht zu leisten. Die münsterschen Krankenhäuser begrüßen deshalb
die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, bis 2017
insgesamt sechs Milliarden Euro mehr für
die Pflege zur Verfügung zu stellen.
Ü B E R B L I C K
Investitionsausgaben müssen
refinanziert werden
Eine Erhöhung des Pflegebudgets ist
jedoch für die dauerhaft sichere Finanzierung der Krankenhäuser nicht ausreichend, da die angekündigte Summe auch
pflegenden Angehörigen und Pflegediensten, die die ambulante Patientenversorgung sicherstellen, zugutekommen soll.
Bereits jetzt stehen die Krankenhäuser in
Münster vor großen finanziellen Herausforderungen. Anhaltend steigende Energiekosten und hohe Versicherungsprämien werden durch die geringfügig steigen-
den Vergütungspreiszuwächse nur unzureichend refinanziert. Die Vorhaltung von
Kapazitäten für die notwendige und
gewünschte Notfallversorgung sowie die
die medizinische Leistungsbereitschaft ist
durch das derzeit gültige DRG-System
ebenfalls nicht gedeckt. Dazu kommen
hohe Investitionsausgaben, die durch die
Krankenhäuser in den kommenden Jahren zur Sicherung des hohen Qualitätsstandards vorgenommen werden müssen. Auch die Finanzierung innovativer
Therapien, die trotz ihrer erwiesenen Effizienz hohe Kosten verursachen, muss
gewährleistet werden.
Die münsterschen Krankenhäuser sind
sich ihrer Verpflichtung zu wirtschaftlichem Handeln bewusst und agieren entsprechend. Jedoch muss für eine gute
medizinische Versorgung jeder Patient als
Individuum betrachtet werden – dies
muss sich zumindest in Teilen auch in der
Finanzierung der Kosten dafür widerspiegeln.
Wann immer das Leben uns braucht.
Ihre Krankenhäuser in Münster.
Gemeinsame Presseerklärung
aller münsterischen Akutkrankenhäuser
Steigerung der Patientensicherheit durch multidisziplinäres
Teamtraining in der Raphaelsklinik
D
ie Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin in der Raphaelsklinik
hat für die ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiter der Anästhesie, der
inneren und operativen Intensivstation
sowie der zentralen interdisziplinären
Notaufnahme ein intensives Teamtraining
in der Versorgung von Notfallpatienten,
speziell in der erweiterten Herz-LungenWiederbelebung, durchgeführt.
Mit Hilfe eines hochmodernen „full
scale“ Patientensimulators der Firma
Gaumard wurde unter der Leitung von
OA Dr. Stephan Esser und den Fachkrankenpflegern Ralf Epping und Dieter Possenriede (der auch als Instruktor am
Simulator zum Crew-Ressource-Management ausgebildet ist,) die alte chirurgische Ambulanz zum Simulationszentrum
umgerüstet. Hier wurde eine Trainingsumgebung geschaffen, in der unter
Videoüberwachung komplexe Notfälle
simuliert und im Anschluss reflektiert
werden konnten. In Notfallsituationen
werden Routineabläufe von plötzlich einsetzender Dynamik unterbrochen und
unter Zeitdruck bei geringer Fehlertoleranz komplexe Entscheidungen abverlangt, noch bevor alle Informationen vorliegen. Situationsgerechtes Bewusstsein,
Entscheidungsfindung im Team sowie
Führung des Teams, Organisation und
Kommunikation bei der Notfallversorgung als Bausteine des Team Ressource
Managements sind dabei die Elemente,
Dr. Stephan Esser (l.) und Dieter Possenriede in Aktion
Vom Nebenraum aus konnten dem
Dummy Anweisungen gegeben werden.
auf die neben einem leitliniengerechten
Behandlungsablauf die Trainer besonderen Wert legten. Die medizinischen Herausforderungen zu meistern und diese
„soft skills“ zu verbessern war Ziel dieser
interprofessionellen und interdisziplinären Trainingswoche, so der Chefarzt der
Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin
und Schmerztherapie, Dr. Norbert Mertes.
Dieses Schulungskonzept der Fall-Simulation ist ein wichtiger Baustein, durch den
die Patientensicherheit in der Raphaelsklinik Münster gesteigert wird, da sowohl
häufige aber auch seltene Krankheitsbilder hier trainiert werden können. Nach
Abschluss dieser Woche haben dieses
Jahr bereits über 70 Mitarbeiter an dieser
Ausbildung teilgenommen. „Dieses Trainingsszenario ist nicht nur sehr wirklich-
keitsnah, sondern auch äußerst effektiv.
Die Manöverkritik durch die qualifizierten
Instruktoren im geschützten Raum, mit
wertvollen Tipps sowohl in Sachen Therapiestandards wie im Hinblick auf die
Teamkompetenz war für mich eine sehr
hilfreiche Rückmeldung,“ so einer der
sehr berufserfahrenen Kursteilnehmer. In
der Raphaelsklinik ist für die Mitarbeiter
dieses Simulationstraining keineswegs
eine „lästige“ Pflicht, sondern sowohl die
Krankenhausleitung als auch die Mitarbeiter sehen darin eine ausgesprochen
gute Möglichkeit, den steigenden Anforderungen in der Patientenversorgung
gerecht zu werden. Gleichzeitig können
die neuen Leitlinien in der medizinischen
Versorgung schnell und sicher in Fleisch
und Blut übergehen und sind so für den
„Ernstfall“ parat.
Dr. Norbert Mertes
EINBLICK(E) | 29
Ü B E R B L I C K
Herzinfarkt –
Nicht immer sind die Symptome typisch
E
inen Koffer in die zweite Etage tra- Dr. Frank Lieder, Kardiologe an der
gen – für einen gesunden Men- Raphaelsklinik, sicher. Bei der Untersuschen kein Problem. Das dachte sich chung im kooperierenden Herzkatheterauch Klaus Stoppe. Am offenen Fenster labor von Dr. Max Weber und Dr. Marco
des Hotelzimmers musste der ehemalige Castrucci im Ambulanzzentrum der
Polizeihauptkommissar dann jedoch Raphaelsklinik wurden zwei extreme
minutenlang nach Luft ringen. Auch bei Gefäßverengungen im Herzen des Rentners erkannt und
Spaziergängen fiel er
direkt behandelt.
immer weiter zurück
Die beiden Gefäße
und hatte mit Atemnot
Leider
gibt
es
waren bereits zu 90
zu kämpfen. Als dann
Prozent verschlossen
noch Schwindelgefühle
kein „Herzinfarktund konnten gerade
dazu kamen entschied
Vorwarnsystem“.
noch
rechtzeitig
er sich für einen Besuch
durch zwei Stents
bei seinem Hausarzt –
zum Glück! Dieser entschied sich für geweitet werden. Zum Einsatz kam dabei
einen gründlichen Check-up, da bei Stop- das derzeit modernste Herzkatheterlabor
pe diverse Risikofaktoren vorliegen, ins- der Region. Klaus Stoppe konnte bereits
besondere ein Diabetes. Die darauf fol- einen Tag nach dem – wie er versicherte –
gende Überweisung in die Raphaelsklinik schmerzfreien Eingriff wieder nach Hause
gehen.
rettete Stoppe vermutlich das Leben.
Beim nächsten Schneeschippen hätte Bei Diabetikern können die Symptome
Klaus Stoppe einen lebensgefährlichen für einen Herzinfarkt völlig anders ausseHerzinfarkt erleiden können, da ist sich hen als Menschen ohne Zuckerkrankheit.
„
Enge in der Brust, ausstrahlende Schmerzen in den linken Arm, Kribbeln: „Solche
Beschwerden hatte ich nie!“ bestätigt
Stoppe. Durch die Krankheit werden die
Nervenenden in Mitleidenschaft gezogen, bei vielen Betroffenen verändert sich
dadurch das Schmerzempfinden. Diabetiker sollten mehr noch als andere „in sich
hineinhorchen“, empfehlen die Experten
der Raphaelsklinik.
Aufgrund von ständig steigenden Risikofaktoren wie Diabetes, Übergewicht,
Bluthochdruck, Rauchen oder mangelnder Bewegung ist die Tendenz zum Herzinfarkt steigend. Prof. Dr. Claus Spieker,
Chefarzt der Medizinischen Klinik I, sieht
dringenden Bedarf auch bei der kardiologischen Vorsorge. Denn leider gibt es
kein „Herzinfarkt-Vorwarnsystem“. Neben
den regelmäßigen Check-ups beim Hausarzt sollte jeder Mensch die Risikofaktoren einer kardiovaskulären Erkrankung
minimieren.
Claudia Winkelsett
Dr. Marco Castrucci, Dr. Max Weber, Klaus Stoppe, Dr. Frank Lieder und Prof. Dr. Claus Spieker (v.l.) im neuen Herzkatheterlabor.
30 | EINBLICK(E)
Ü B E R B L I C K
Forum für künstliche Gelenke
Im OP hautnah dabei
D
Chefarzt Prof. Dr. Gunnar Möllenhoff (l.) und Oberarzt Dr. Bernhard Egen von der
Raphaelsklinik organisieren das jährlich stattfindende Endoprothetikforum.
D
reihundert Ärzte aus Deutschland
und dem benachbarten Ausland
trafen sich am 7. und 8. März bei
schönstem Frühlingswetter, um sich über
den aktuellen Stand auf dem Gebiet des
künstlichen Gelenkersatzes zu informieren. Seit elf Jahren wird diese Veranstaltung vom Zentrum für Endoprothetik und
Gelenkchirurgie der Raphaelsklinik auf
Gut Havichhorst vor den Toren Münsters
organisiert. In diesem Jahr standen künstliche Knie- und Sprunggelenksoperationen im Fokus. Während pro Jahr in
Deutschland rund 175.000 künstliche
Kniegelenke implantiert werden, bringen
es die künstlichen Sprunggelenke nur auf
rund 1.500 Eingriffe. Spitzenreiter ist
allerdings noch immer das künstliche
Hüftgelenk mit jährlich über 200.000
Operationen.
Neben technischen und medizinischen
Aspekten standen auch kritische Punkte
wie Nachwuchssorgen oder die Frage, ob
auch in zehn Jahren noch jeder Patient
angemessen behandelt werden kann, auf
dem Programm. So sieht Dr. Tilmann
Pfitzner von der Berliner Charité ein Pro-
blem in übertriebenen Hoffnungen,
die manche Patienten mit einem
künstlichen Gelenk verbinden und aus
denen Unzufriedenheit erwachsen
können: „Wir Ärzte sollten zukünftig
den Patienten wesentlich offener
sagen, was möglich ist und was
nicht.“
Jürgen Malzahn vom AOK Bundesverband sieht für die Zukunft eine stärkere Konzentration auf spezialisierte
medizinische Zentren und setzt Hoffnungen in den Aufbau eines Registers, in dem die Erfahrungen mit
unterschiedlichen
Prothesentypen
festgehalten werden. Solche Prothesenregister sind weltweit in vielen
Ländern bereits seit Jahren im Einsatz.
Auch Dr. Gerold Labek von der Orthopädischen Universitätsklinik Innsbruck
sieht in einem solchen Register große
Chancen für die Zukunft: „So können
größere Katastrophen durch fehlerhafte Implantate früher erkannt werden“. Allerdings gelte es, die Daten
richtig zu interpretieren. Michael Bührke
ie grünen OP-Kittel stehen den
drei jungen Frauen schon ganz
gut, bislang ist allerdings nur
Zuschauen angesagt. Lotte Stegat, Lydia
Cordesmeyer und Lisanne Holz absolvieren ihr zweiwöchiges Betriebspraktikum
in der Raphaelsklinik. Die 14- und 15-jährigen Gymnasiastinnen vereint die Begeisterung für den Arztberuf. „Wir können
hier in viele Bereiche hineinschnuppern.
Bislang war ich in der Chirurgie, der
Radiologie, der Endoskopie und der zentralen Ambulanz im Einsatz“, berichtet
Lisanne Holz. Ihr Favorit ist, ebenso wie
bei Lotte Stegat, ganz klar der OP, während Lydia Cordesmeyer die Arbeit in der
Ambulanz am spannendsten findet. Mit
den Patienten darf das Trio ohne Ausbildung allerdings nicht arbeiten, „manchmal konnte ich den Ärzten etwas anreichen“, berichtet Holz. Selbst der Blick in
den OP-Saal ist für die drei Schülerinnen
kein Problem. Die Arbeit in einem Krankenhaus sei zwar spannend und
abwechslungsreich, habe aber nicht nur
schöne Seiten. So gehört auch das Überbringen schlechter Nachrichten zum
Beruf, wie sie bereits erfahren mussten.
Während ihres Praktikums begleiten sie
die Ärzte und Pfleger bei der Visite und
bekommen so einen Überblick über die
unterschiedlichsten Krankheitsbilder. Was
sie dabei hören und sehen, müssen sie
allerdings größtenteils für sich behalten,
„wir mussten vor dem Beginn des Praktikums eine Schweigepflichterklärung
unterschreiben“, erläutert Lisanne Holz.
Dass sich kein Junge unter den Praktikanten befindet, ist typisch für die Entwicklung
der letzten Kahre innerhalb der medizinischen Berufe, „rund zwei Drittel der Medizinstudenten sind weiblich“, berichtet Dr.
Thomas Bauer von der Medizinischen
Fakultät der Uni Münster.
Michael Bührke
Im OP-Saal der Raphaelsklinik hautnah
dabei: Die Praktikantinnen Lisanne Holz,
Lydia Cordesmeyer und Lotte Stegat (v. l.)
EINBLICK(E) | 31
Ü B E R B L I C K
Falsche Zurückhaltung kann tödlich sein
Informierten in der Raphaelsklinik über die Gefahren des Herzinfarktes (v. l.): Prof. Dr. Claus Spieker, Dr. Marco Castrucci,
Dr. Frank Lieder und Dr. Max Weber.
E
igentlich bietet Münster die besten ten kardiologischen Praxis von Dr. Max
Voraussetzungen, einen Herzinfarkt Weber und Dr. Marco Castrucci nahezu
zu überleben: Im Kardionetzwerk täglich Herzinfarkt-Patienten. Zu oft würarbeiten Rettungsdienste und spezialisier- den die Betroffenen viel zu lange warten,
te Kliniken Hand in Hand, innerhalb von bevor sie zum Telefonhörer greifen um
Minuten können Betroffene untersucht die 112 anzurufen. „Zögern Sie nicht, Sie
stören dort niemanund behandelt werden! Lieber ein Mal zu
den. Voraussetzung:
oft als ein Mal zu
Sie müssen auf die
Das Problem ist
spät!“, das ist der
Warnsignale des Körwohl
die
westfälische
Appell, den Lieder und
pers hören. „Das ProZurückhaltung.
seine Kollegen von der
blem ist wohl die
kardiologischen Praxis
westfälische Zurückhaltung“, vermutet Dr. Frank Lieder, Kar- während eines Aktionstages am 15. März
diologe an der münsterischen Raphaels- in der Raphaelsklinik den rund 90 Zuhöklinik. Viele Betroffene ignorieren den rern eindringlich ans Herz legten. In MünsSchmerz in der Brust, eine Zurückhal- ter ereignen sich rund 15 Herzinfarkte
pro Woche, 40 Prozent verlaufen tödlich.
tung, die tödlich sein kann.
In der Chest-Pain-Unit der Klinik, einer Viele davon, weil kein Notarzt gerufen
spezialisierten Abteilung zur Behandlung wurde, so Lieder.
akuter Brustschmerzen, behandelt der Durch die Umstellung von LebensgeArzt in Kooperation mit der benachbar- wohnheiten könne man viele Risikofakto-
„
32 | EINBLICK(E)
ren verringern, empfiehlt Castrucci in seinem Vortrag. Rauchen stehe hier an
erster Stelle, aber auch Übergewicht und
ungesunde Ernährung. „Statt frittierte
Produkte sollten vermehrt frisches Obst
und Gemüse auf dem Speiseplan stehen.
Auch Oliven- oder Rapsöl ist zu empfehlen“, sagt der Kardiologe. Sport sei ebenfalls wichtig, unter anderem, weil er
Stress abbaue, einen weiteren Risikofaktor.
Nach den Vorträgen nutzten die Besucher
das Angebot, das neue Herzkatheterlabor der kardiologischen Praxis und die
Funktionsdiagnostik der Raphaelsklinik zu
besichtigen. „Die enge Kooperation zwischen der Klinik und der Praxis sorgt für
kurze Wege und eine schnelle Datenübermittlung“, berichtet der Chefarzt der
Raphaelsklinik, Prof. Dr. Claus Spieker.
Außerdem würden Doppeluntersuchungen vermieden werden.
Michael Bührke
Ü B E R B L I C K
Fit in den Sommer!
B
unte Sonnenschirme, Wasserbälle und Liegestühle, im
Foyer der Raphaelsklinik schien am 7. Mai bereits der
Sommer ausgebrochen zu sein. Unter dem Motto „Mach
dich fit für den Sommer!“ wurden den Klinikmitarbeitern
während des jährlich stattfindenden Gesundheitstages Tipps
gegeben, um sich die schönste Zeit des Jahres nicht durch
unangenehme gesundheitliche Überraschungen trüben zu lassen.
Die Betriebsärztin Dr. Katharina Fastenrath informierte über
Tropenkrankheiten, Sonnenbrandgefahren oder empfohlene
Impfungen für ferne Urlaubsziele, Physiotherapeuten zeigten
sinnvolle Übungen, um nicht vollkommen untrainiert in den
Aktivurlaub zu starten und Aromapflege-Expertinnen sorgten
mit Duftöleinreibungen für entspannende Momente während
der Arbeitszeit.
Gefragt war auch das Wissen der Mitarbeiter der Klinikküche,
die über gesunde und ausgewogene Ernährung informierten.
Erstmals waren auch Sportvereine und Fitness-Anbieter vertreten, die kurze Einblicke in unterschiedliche Sportarten boten,
während Mitarbeiterinnen der Apotheke am Clemenshospital
bei der Zusammenstellung der Reiseapotheke halfen. Etwas
ruhiger ging es nebenan bei den Yoga-Übungen von Elisabeth
Loga zu.
Geplant wurde der Aktionstag von einem interdisziplinär
zusammengestellten Team aus Ärzten, Pflegenden, Physiotherapeuten und Verwaltungsmitarbeitern, das sich regelmäßig
trifft und über den jährlichen Gesundheitstag hinaus versucht,
Probleme im Arbeitsumfeld zu erkennen und diesen entgegenzuwirken.
Michael Bührke
Im Foyer der Raphaelsklinik war anlässlich des diesjährigen
Gesundheitstages bereits für einen Tag Sommer.
Katharina Kolve und Annika Zeppenfeld (v. l.) von der „Apotheke am Clemenshospital“ halfen während des Aktionstages
in der Raphaelsklinik bei der richtigen Zusammenstellung der
Reiseapotheke.
Neue Webcam liefert brillantes Bewegtbild
D
ie Webcam der Raphaelsklinik ist
ein Dauerbrenner, seit Sommer
2007 sendete sie von unterschiedlichen Standorten auf dem Klinikdach
zunächst Bilder der benachbarten Großbaustelle „Stubengasse“ und später vom
beeindruckenden Panorama der Dom-
stadt in die Welt. Inzwischen ist das gute
Stück etwas in die Jahre gekommen, die
Auflösung wurde zu gering und ihre
Standbilder, die einmal pro Minute aktualisiert wurden, entsprachen nicht mehr
dem Stand der Zeit. Während der Überlegungen, das Kameramodell zu aktualisieDieses brillante
Bild liefert die
neue Webcam auf
dem Dach der
Raphaelsklinik.
ren, kam eine Mail der Firma Livespotting
Media gerade recht. Die Firma ist eine
Tochter des Internetportals wetter.com,
das wiederum zur ProSiebenSat.1 Media
AG gehört. Die Firma fragte an, ob sie am
Standort Raphaelsklinik kostenlos eine
moderne Webcam mit HD-Auflösung
und laufendem Bild installieren dürfe, die
Klinik müsse im Gegenzug nur für die
Internetanbindung sorgen. Einige technische Hindernisse mussten gelöst werden
aber seit Mai liefert die neue Kamera nun
ein perfektes Bild der Innenstadt vom
Dach des historischen Hochhauses der
Raphaelsklinik. Die Kamera schwenkt
hierbei den Bereich der Altstadt ab.
Michael Bührke
EINBLICK(E) | 33
Ü B E R B L I C K
Hand in Hand gegen den Krebs
Christa Jansen wurde gemeinsam von Prof. Dr. Dr. Matthias Hoffmann (r.) und Dr. Albrecht Krause-Bergmann als Patientin der
MAgKs operiert.
V
or über einem Jahr wurde in Münster als Kooperation zwischen Clemenshospital, Fachklinik Hornheide und der Raphaelsklinik die „Münsteraner Allianz gegen Krebs – MAgKs“
gegründet. In ihr arbeiten die Experten
von insgesamt zehn spezialisierten Krebszentren miteinander, um gemeinsam
während der wöchentlich stattfindenden
Tumorkonferenzen den besten Behandlungsweg für den Patienten zu finden.
Rund 15 Fälle werden im Schnitt jedes
Mal besprochen, einer von ihnen war der
von Christa Jansen. Sie hatte einen Tumor
im Grenzbereich von Haut und Enddarm,
das Fachwissen der Mediziner des Darmkrebszentrums der Raphaelsklinik und
des Hauttumorzentrums der Fachklinik
Hornheide war also gefragt. „Ich musste
mich um nichts kümmern, alles war
bereits organisiert, als ich zur Operation
in die Raphaelsklinik kam“ berichtet die
73-Jährige. „Durch die enge Kooperation
greifen die Dinge hinter den Kulissen
34 | EINBLICK(E)
ineinander wie Zahnräder eines Uhrwerks. So geht keine wertvolle Zeit verloren“, berichtet Prof. Dr. Dr. Matthias
Hoffmann, Chefarzt an der Raphaelsklinik, der gemeinsam mit seinem Kollegen
Dr. Albrecht Krause-Bergmann von der
Fachklinik Hornheide den Eingriff vornahm. Nach der Operation erhielt Christa
Jansen die notwendige Chemotherapie in
Hornheide.
Aktionstag „Leben mit Krebs!“
Vertreter unterschiedlicher Selbsthilfegruppen berichteten von Ihren Erfahrungen. (Foto: J. Lammers)
Am Mittwoch, 12. März, fand wie bereits
im Vorjahr von 10.00 bis 15.30 Uhr in der
Bezirksregierung Münster eine öffentliche Infoveranstaltung der MAgKs mit
dem Titel „Leben mit Krebs“ statt. Zahlreiche Experten der drei Kliniken aus
Medizin, Sozialdienst und Psychoonkologie sowie Vertreter von Selbsthilfegruppen berichten über das Leben mit einer
Tumorerkrankung. Begleitet wurde die
Vortragsreihe von einer Messe, auf der
sich die kooperierenden Zentren, Selbsthilfegruppen sowie die Krebsberatungsstelle Münster der Öffentlichkeit vorstellten.
Von der Hautkrebsgefahr durch Sonneneinstrahlung über die Ängste vor Metastasen in Lunge und Bauchraum bis zur
palliativmedizinischen Versorgung und
Schmerztherapie reichte das Spektrum
der Vorträge. Zahlreiche Betroffene,
Angehörige und Interessierte nutzten die
Informationsangebote des Aktionstages.
Michael Bührke
Ü B E R B L I C K
Mit der Smartphone-App
zum Arzt
Besuch in der
Ambulanz
S
Präsentieren die neue App „smart medication“ (v. l.): Dr. Berthold Siegmund, Katrin
Dagott, Dr. Hartmut Pollmann, Marianne Göhausen und Prof. Dr. Claus Spieker.
K
atrin Dagotts sechsjähriger Sohn leidet unter Hämophilie (Bluterkrankheit), einer seltenen Erbkrankheit.
Jeden zweiten Tag muss sie ihrem Sohn
ein spezielles Präparat spritzen, damit es
nicht zu gefährlichen Einblutungen in die
Gelenke, die Muskeln oder in das Gehirn
kommt. Um zu überprüfen ob die Therapie wirkt, musste sie bislang ein Tagebuch
führen, in dem jede Blutung, jeder blaue
Fleck und jede Medikamentengabe genau
dokumentiert wurde. Eine zeitraubende
und lästige Arbeit.
Ihr Arzt, Dr. Hartmut Pollmann, hat
gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Dr.
Berthold Siegmund, einem Kollegen aus
Frankfurt und Experten der Uni Marburg
nun die App „smart medication“ entwickelt, mit dem Patienten wie dem Sohn
von Katrin Dagott das Leben vereinfacht
wird ohne die medizinische Überwachung der Erkrankung zu gefährden.
„Wir haben Patienten, die zum Teil fast
200 Kilometer entfernt wohnen“, berichtet Pollmann, „dank der neuen App
reicht es aus, wenn die Betroffenen zwei
Mal pro Jahr statt wie bisher jede Woche
zu uns kommen“ freut sich der Experte
für Blutgerinnungsstörungen. Einer seiner
Patienten studiert zum Beispiel in Greifswald. Dank der App weiß der Mediziner
nun jederzeit, ob die Therapie anschlägt
oder angepasst werden muss.
„Früher gingen die Tagebücher auch
schon mal verloren, auf dem Postweg
oder versehentlich. Die Daten aus der
App werden sofort verschlüsselt in unsere Praxis übermittelt, am Monitor können
wir den Verlauf genau verfolgen“, freut
sich Siegmund. „Besonders junge Patienten arbeiten gerne mit der SmartphoneApp, das ist moderner als ein Tagebuch“
erläutert Marianne Göhausen, die als Kinderkrankenschwester in der Praxis von Dr.
Pollmann im Ambulanzzentrum der
Raphaelsklinik arbeitet. „Wir bringen
damit das medizinische Fachwissen in die
Fläche“, erläutert Pollmann und fügt
hinzu, dass die Förderung der Telemedizin auch vom Gesetzgeber gefordert
wird. Die App wurde kürzlich mit dem 3.
Platz beim Innovationspreis der Verlagsgruppe Springer Medizin ausgezeichnet.
Prof. Dr. Claus Spieker von der Raphaelsklinik erläutert die Vorteile der engen Verzahnung von Praxen und Kliniken wie
beim Ambulanzzentrum der Raphaelsklinik: „Die Praxis nutzt das spezialisierte
Labor der Raphaelsklinik und wir haben
einen Experten an unserer Seite, wenn
Patienten mit einer Hämophilie bei uns
zum Beispiel operiert werden müssen.“
"Die Raphaelsklinik hat sich durch diese
Kooperation zu einem echten Hämophilie-Zentrum entwickelt", ergänzt Pollmann.
Michael Bührke
tolz hält Leonie ihren Gipsarm
hoch, es sieht schlimm aus aber
das Mädchen hat beste Laune,
ebenso wie die anderen Kinder der
Kita St. Sebastian aus Nienberge. Kein
Unfall am Spielgerüst steckt hinter der
Versorgung der Vorschulkinder in der
Zentralen Ambulanz der Raphaelsklinik sondern ein spannender Ausflug
am 4. April in das Innenstadtkrankenhaus.
„Wir wollen den Kindern unterschiedliche Institutionen zeigen, bei der Feuerwehr waren wir auch schon“,
erklärt die Erzieherin Anna Gerke.
Zum ersten Mal unternimmt die Kita
einen solchen Besuch in einem Krankenhaus, finanziert wurde das Ganze
vom Förderverein. Nachdem die Kinder einiges über die Arbeit im Kran-
Kinder und Erzieher der Kita St.
Sebastian aus Nienberge zu Besuch
in der Zentralen Ambulanz der
Raphaelsklinik.
kenhaus gelernt haben, hat der pflegerische Leiter der Ambulanz, Dieter
Nonnhoff, noch davor gewarnt, Spritzen aufzuheben, die irgendwo herumliegen. „Sprecht einen Erwachsenen an und zeigt ihm die Spritze, aber
fasst sie nicht an, das kann gefährlich
sein!“ warnt der Krankenpfleger.
Michael Bührke
EINBLICK(E) | 35
Ü B E R B L I C K
Das ändert sich 2014 im Gesundheitswesen
Elektronische Gesundheitskarte
Zum 1. Januar hat die elektronische
Gesundheitskarte (eGK) die bisherige
Krankenversicherungskarte
abgelöst.
Derzeit befinden sich auf der Gesundheitskarte die gleichen Daten, wie auf der
alten Krankenversichertenkarte. Neu sind
das Foto des Versicherten sowie die Europäische Krankenversicherungskarte auf
der Rückseite der eGK.
gen. Der Freibetrag steigt 2014 für den
ersten Familienangehörigen um 126 Euro
auf 4.977 Euro und für jeden weiteren
Familienangehörigen um 84 Euro auf
3.318 Euro. Der Kinderfreibetrag bleibt
unverändert bei 7.008 Euro.
Pflegekassen darüber informieren, wie
die medizinische Versorgung ihrer Bewohner sowie deren Versorgung mit Arzneimitteln sichergestellt wird.
§
Beitragsbemessungsgrenze
und Versicherungspflichtgrenze
Die Beitragsbemessungsgrenze steigt
2014 um 1.350 Euro auf 48.600 Euro im
Jahr. Für den Anteil des Einkommens, der
oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze
liegt, müssen keine Beiträge entrichtet
werden. Die Versicherungspflichtgrenze
steigt 2014 ebenfalls um 1.350 Euro auf
53.550 Euro im Jahr. Arbeitnehmer,
deren Einkommen oberhalb dieser Grenze liegt, sind von der Versicherungspflicht
befreit. Natürlich können sie sich weiterhin freiwillig in der Gesetzlichen Krankenversicherung versichern.
Einkommensgrenze für die
Familienversicherung
Die Einkommensgrenze für kostenfrei
mitversicherte Familienangehörige steigt
um zehn Euro auf 395 Euro monatlich.
Aus geringfügigen Beschäftigungen können weiterhin Einkünfte bis 450 Euro
bezogen werden.
Endoprothesenregister
Höchstgrenze für
Krankengeld
Die Höchstgrenze des kalendertäglich
gezahlten Krankengeldes richtet sich
nach der Beitragsbemessungsgrenze zur
Krankenversicherung. Dadurch wird das
Krankengeld bei Einkommen, die oberhalb dieser Grenze liegen, nicht weiter
erhöht. Das Höchstkrankengeld steigt im
Jahr 2014 um 2,62 Euro auf 94,50 Euro
pro Kalendertag.
Beitragssatz in der
Krankenversicherung
Sofern der Koalitionsvertrag entsprechend umgesetzt wird, soll der allgemeine Beitragssatz von 15,5 Prozent auf 14,6
Prozent sinken. Die 0,9 Beitragssatzpunkte, die zurzeit allein vom Versicherten
gezahlt werden, finden sich dann in
einem Zusatzbeitrag wieder, der als prozentualer Satz vom beitragspflichtigen
Einkommen erhoben wird. Wie hoch dieser Zusatzbeitrag ausfällt, hängt auch
davon ab, wie die jeweilige gesetzliche
Krankenkasse finanziell dasteht. Zusatzbeiträge mit fixen Eurobeträgen werden
damit abgeschafft. Der Arbeitgeberanteil
soll bei 7,3 Prozent bleiben.
Änderungen in der Pflege
Belastungsgrenze für
Zuzahlungen
Die Belastungsgrenze für Zuzahlungen
liegt bei zwei Prozent des jährlichen Bruttoeinkommens eines Haushalts. Sofern
eine chronische Erkrankung vorliegt, verringert sich dieser Betrag auf ein Prozent.
Bei der tatsächlichen Berechnung der
Belastungsgrenze werden vom jährlichen
Bruttoeinkommen Freibeträge abgezo-
36 | EINBLICK(E)
Auch im Pflegebereich sind Änderungen
zu erwarten. Zum 1. Januar wurden die
sogenannten Pflegenoten für Pflegeeinrichtungen eingeführt. Zudem trat eine
geänderte Pflegetransparenzvereinbarung für die stationäre Pflege in Kraft.
Damit wird das Notensystem im Bereich
der stationären Pflege nachgebessert.
Vollstationäre Pflegeeinrichtungen müssen ab Januar die Landesverbände der
Zum Jahresbeginn hat das bundesweite
Endoprothesenregister (EPRD) den Betrieb aufgenommen. Ziel des Registers ist
es, die Qualität der Versorgung mit künstlichen Hüft- und Kniegelenken zu verbessern und die Zahl unnötiger Wechseloperationen zu senken. Das EPRD verknüpft
dafür Routinedaten mit neuen Informationen über den Einbau künstlicher Hüftund Kniegelenke. Auf dieser Datengrundlage kann langfristig die Qualität
und Lebensdauer der Produkte sowie die
Qualität der Versorgung beurteilt werden. Die Teilnahme am EPRD ist für Krankenhäuser und Patienten freiwillig.
Vertrauliche Geburten
Ab dem 1. Mai wird der Anspruch auf
eine vertrauliche Geburt eingeführt.
Damit können Schwangere, die sich in
schwierigen Situationen befinden und
ihre Identität nicht preisgeben wollen, ihr
Kind in einem Krankenhaus auch anonym
zur Welt bringen. Der Bund wird die im
Zusammenhang mit der Geburt sowie
der Vor- und Nachsorge entstehenden
Kosten übernehmen. Das Gesetz soll die
medizinische Versorgung für Geburten
auch in schwierigen Lagen sicherstellen.
Unabhängig davon bleibt die Einrichtung
von Babyklappen bestehen.
Quelle: Techniker Krankenkasse,
Landesvertretung Hessen
Ü B E R B L I C K
100. Geburtstag von
Schwester Euthymia
Das festlich
geschmückte
Bild von
Schwester
Euthymia im
münsterischen
Dom.
Foto: Clemensschwestern
A
m 8. April wäre Schwester Maria
Euthymia 100 Jahre alt geworden.
Bereits lange vor diesem Termin
kamen die Clemensschwestern auf den
Gedanken, diesen besonderen Termin mit
einer Feier zu würdigen. Federführend war
hierbei Schwester Elisabethis, der schon
früh bewusst wurde, dass zwei Feiern
geplant werden müssen, um allen Aspekten dieses Anlasses gerecht zu werden. So
fand am 1. April in der Mutterhauskirche
der Clemensschwestern in Münster ein
Festakt statt, dessen Hauptredner Generalvikar Theo Paul aus Osnabrück war. Sein
Vortrag trug den Titel „Christliche Krankenhäuser in einer säkularen Gesellschaft“. Mit Bussen reisten zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus Anholt und
Meschede an, um der Feier beizuwohnen.
Im Anschluss wurde zum Empfang und
geselligen Beisammensein in das Foyer der
benachbarten Raphaelsklinik eingeladen.
Eine Woche später, am eigentlichen
Geburtstag von Schwester Euthymia, fand
im münsterischen St.-Paulus-Dom ein Pontifikalamt unter der Leitung von Weihbischof Dieter Geerlings statt.
Während des Festaktes in der Mutterhauskirche der Clemensschwestern.
Foto: Oliver Werner, WN
Wer im Vorfeld glaubte, dass eine
Ordensschwester, die bereits vor fast 60
Jahren im Jahr 1955 verstarb, heute keine
Strahlkraft mehr besitzen könne, wurde
spätestens während dieser beiden Feierlichkeiten eines Besseren belehrt. Sowohl
die Mutterhauskirche als auch der Dom
konnten die vielen Menschen, die sich bis
heute eng mit Schwester Euthymia verbunden fühlen, gerade so fassen. Insbesondere für die Mitarbeiter der Misericordia-Kliniken, die an der Veranstaltung in
der Mutterhauskirche teilnahmen, ist die
Auseinandersetzung mit dem Leben und
Wirken Euthymias von besonderer
Bedeutung, war die Clemensschwester ja
zu Lebzeiten „eine von ihnen“. Als Krankenschwester arbeitete sie von 1936 bis
zum Kriegsende im St. Vinzenz-Hospital
in Dinslaken. Während dieser Zeit erarbeitete sie sich durch ihr selbstloses und aufopferndes Handeln gerade gegenüber
kriegsgefangenen Soldaten großen Respekt. In seinem Vortrag stellte sich Theo
Paul der vieldiskutierten Frage, ob heutzutage, wo wirtschaftliche Zwänge auch
in konfessionellen Krankenhäusern immer
mehr das Handeln bestimmen, der Glaube noch einen Platz hat. Seine Rede ist im
Internet unter www.clemensschwestern.de
abrufbar.
Michael Bührke
Nach dem Vortrag von Generalvikar Theo
Paul fand eine Feier im Foyer der Raphaelsklinik statt. Foto: Wolfgang Halberscheidt
EINBLICK(E) | 37
Ü B E R B L I C K
ILCO – Eine Selbsthilfegruppe feiert doppeltes Jubiläum
E
ine Darmkrebserkrankung kann,
wenn sie früh genug erkannt wird,
inzwischen gut behandelt werden.
Dennoch stellen sich den meisten Betroffenen nach der Diagnose und nach dem
Krankenhausaufenthalt viele Fragen. In
diesen Fällen kommt den Selbsthilfegruppen eine bedeutende Aufgabe zu, sie
haben das notwendige Hintergrundwissen, um alle Fragen vor und nach dem
Krankenhausaufenthalt zu klären. Eine
dieser Selbsthilfegruppen ist die Deutsche
ILCO, die sich seit 35 Jahren in Münster
und seit 25 Jahren in Coesfeld um die
Belange von Menschen mit einem künstlichen Darmausgang oder einer künstlichen Harnableitung kümmern.
Das Doppeljubiläum feierte die Selbsthilfegruppe 5. April mit einem informativen
Aktionstag im Foyer der Raphaelsklinik,
bei dem Themen wie „Welche Komplikationen können bei einem künstlichen
Darmausgang auftreten“, „Diagnose und
OP beim Darmkrebs“ oder „Palliativmedizin“ auf dem Programm standen. Experten aus Medizin und Pflege unterschiedlicher Kliniken berichteten den rund 90
Zuhörern aus der Praxis. Dr. Holger Timmer, Chefarzt an der Raphaelsklinik,
warnte in seinem Vortrag davor, die sogenannten Tumormarker zu überschätzen.
„Diese Blutwerte sind kein Instrument,
um eine Krebserkrankung festzustellen“,
erläuterte der Onkologe, „sie schaffen im
Willi Nordhoff von der ILCO führte durch
das Programm.
Vorfeld nur Ängste“. Erst bei der regelmäßigen Untersuchung nach einer Krebstherapie liefern sie Anhaltspunkte für ein
eventuelles Wiederaufkeimen der Erkrankung, doch auch dann sind die Werte nur
eine Hilfestellung, wie der Experte erklärte.
Während der Pause sorgten Nele Klemann am Flügel und die A-Capella-Gruppe „Mosaic“ für Unterhaltung. Nach der
Veranstaltung bot sich den Zuhörerinnen
und Zuhörern die Gelegenheit zum
Gespräch mit den Experten oder zum
Besuch der Infostände.
Die „Deutsche ILCO“ trifft sich an jedem
zweiten Mittwoch im Monat in der Cafeteria der Raphaelsklinik. Infos gibt’s beim
Sprecher der ILCO-Gruppe Münster, Willi
Nordhoff, Telefon 02582.65624
Dr. Holger Timmer, Chefarzt an der Raphaelsklinik, berichtete über die Nachsorge
beim Darmkrebs.
Michael Bührke
Tierische Besucher im Klinikfoyer
I
n tierischer Gesellschaft befanden sich
Patienten, Besucher und Mitarbeiter
der Raphaelsklinik ab dem 11. April.
Fische, Vögel, Schimpansen und diverse
weitere Vertreter des Tierreichs sind die
bevorzugten Motive von Anne Huster
und Petra Wittmund, die ihre Bilder und
Skulpturen gegenwärtig gemeinsam im
Foyer der Innenstadtklinik ausstellen.
Während die Sendenerin Petra Wittmund
klassisch zum Pinsel greift, sind es bei der
Havixbeckerin Anne Huster unbearbeitete
38 | EINBLICK(E)
Steine, die sie in der Natur findet und
mit Elementen aus Ton liebevoll erweitert. So wird aus einem Brocken Finnland, Norwegen oder Kanada ein
Fisch, ein Vogel oder eine schlanke
Frauengestalt. Keine einfache Sache,
da Ton beim Brennen schrumpft und
trotzdem passgenau am Stein sitzen
muss.
Petra Wittmunds farbenfrohe Bilder
beziehen ihren Reiz oft aus dem Kontrast zwischen den präzise ausgearbei-
Die Arbeiten der beiden Künstlerinnen
ergänzten sich perfekt in der Ausstellung.
Ü B E R B L I C K
Anne Huster (l.) und Petra Wittmund (m.) zeigen ihre Werke im Foyer der Raphaelsklinik, Edda Klepp hielt die Gastrede während der Ausstellungseröffnung.
teten Tierdarstellungen und einem
abstrakten Hintergrund. Auf ihrem Bild
„Vogelschar“ sitzen drei Vögel seelenruhig auf ihren dünnen Zweigen, während
der Hintergrund glutrot erstrahlt. Viele
ihrer Motive wie Schimpanse, Frosch oder
Eule schauen den Betrachter direkt an
und scheinen ohne Scheu auf eine Rückmeldung zu warten.
„In den Werken Anne Husters und Petra
Wittmunds wird eines spürbar: Tiere erinnern uns an etwas und bringen uns mit
unseren ureigenen Sehnsüchten in Kontakt“, erläuterte die Journalistin Edda
Klepp während der Ausstellungseröffnung am 10. April und fügte hinzu: „Sie
sind uns nah und zeigen uns gleichzeitig
unsere Grenzen auf“.
Musikalisch wurde der Abend virtuos von
Charlotte Voigt am Cello begleitet.
Die Ausstellung dauerte bis zum 1. Juni.
Michael Bührke
St. Walburga-Krankenhaus
Karnevals-Fez:
Klapperstörche nisteten sich in der Kreisstadt-Klinik ein …
H
ilfe – die Jecken waren los. Jenes
neckisch verkleidete Völkchen,
das bis Aschermittwoch die Republik regierte. Okay, Meschede gehört
sicherlich nicht zur Hochburg der Pappnasen, doch Buntkostümierte gab’s hier
auch. Selbst im St. Walburga-Krankenhaus trieben sie Scherze. Diesmal besonders originell getarnt – als livehaftige
Klapperstörche. In dieser putzigen Montur stolzierten die Spaßvögel durch die
Klinik, sie sollen dann vor dem noch leeren Kreißsaal auffallend lange verweilt
haben …
Bis sie schließlich im Stationszimmer der
Familie Droste eine nette Überraschung
entdeckten: Dort hatte sich aus der Sippe
der Langschnäbler bereits Stunden vorher
einer ihrer Artgenossen überaus nützlich
gemacht und den glücklichen Eltern
süßen Nachwuchs ins Bettchen gelegt.
Das Wappentier der Geburtshilfe als Maskerade? Kein Wunder – Anführerin der
munteren Faschings-Truppe war Hebamme Ute Schwonzen, eine waschechte
Rheinländerin. Vor Jahren schon infizierte
sie ihre Arbeitskolleginnen mit dem närri-
War das eine Überraschung: Bevor die buntkostümierten Klapperstörche beim närrischen Streifzug durch die Klinik den glücklichen Eltern gratulieren konnten, hatte
sich bereits einer ihrer Artgenossen nützlich gemacht und den Drostes gar süßen
Nachwuchs ins Bettchen gelegt.
schen Virus, seitdem zieht das Grüppchen zu Karneval regelmäßig durch die
Abteilungen, bringt Freude und Frohsinn
auf die Flure. Allerdings nur dort, wo der
Fez niemanden stört. Zuweilen statten
die Akteure auch Patientinnen und
Patienten, die sich wieder fit fühlen und
gegen den Jux nichts einzuwenden
haben, einen Besuch ab. „Während der
tollen Tage bettlägrig zu sein“, befand
Schwonzen, „ist die Höchststrafe. Also
mussten wir für Aufheiterung sorgen.“
Fazit: Aktion gelungen – allseits gute
Stimmung.
Wolfgang Halberscheidt
EINBLICK(E) | 39
Ü B E R B L I C K
120-Tonnen-Kran ließ neuen MRT
einschweben
Im Park des St. Walburga-Krankenhauses
Meschede bot sich
ein imposantes
Schauspiel: Vom Spezialkran manövriert,
schwebte dort der
neue, rund sechs Tonnen schwere Magnetresonanztomograph
(MRT) behutsam zu
Boden. Angeschafft
wurde der hochwertige Untersuchungsbilder liefernde „Allrounder“ vom Praxisverbund radprax –
fortan wird das Gerät
in dessen radiologischer Abteilung im
Erdgeschoss der Klinik
zum Einsatz kommen.
M
aßarbeit! Wachsam bugsierte
Kranführer Bernd Barbock den
schweren Fünf-Achser durch
den Park des St. Walburga-Krankenhauses, brachte ihn wenige Minuten später
umsichtig in Position. Alsdann konnte das
imposante Schauspiel beginnen: Am
Haken des Auslegers schwebte die Tragevorrichtung mit dem neuen Magnetresonanztomographen (MRT) behutsam zu
Boden – hinein in die Räumlichkeiten der
radiologischen Abteilung von radprax.
Dort, im Gebäude am Schederweg 12,
ermöglicht das Gerät qualitativ hochwertige Untersuchungsaufnahmen – selbst in
schwierig darzustellenden Bereichen wie
bei der Bildgebung der weiblichen Brust.
Der knapp sechs Tonnen schwere Koloss
gilt als Allrounder, er überzeugt vor allem
in der täglichen, klinischen Routine. Ob
Kopf, Bauch, Becken, Wirbelsäule oder
Gelenke: All diese Regionen lassen sich
mit einer hervorragenden Qualität in
höchster Auflösung dokumentieren.
Auch bei Spezialuntersuchungen (etwa
40 | EINBLICK(E)
der Prostata) oder Gefäßabbildungen liefert der MRT exzellente Ergebnisse.
Seit Anfang April 2014 hatten Handwerker in enger Abstimmung mit Klaus
Schmitz, dem technischen Leiter des
Krankenhauses, die Montage akribisch
vorbereitet – sachkundig unterstützt von
Edgar Klumb und Peter Becker, den Projekt-Verantwortlichen beteiligter Fachfirmen.
Der Praxisverbund radprax investiert während der nächsten Monate rund 2 Millionen Euro in den Umbau der radiologischen Abteilung sowie in zukunftsweisende Apparaturen. Denn zusätzlich zu
dem installierten 1,5-Tesla-MRT stehen
ein neuer Niedrigdosis-Computertomograph (CT) sowie ein volldigitales Röntgengerät zur Verfügung, das dank FlatPanel-Technik mit einer beträchtlich
geringeren Strahlung auskommt.
„Wir freuen uns darüber, dass wir mit
den neuen Scannern deutlich flexibler
und effizienter untersuchen können“,
erklärte Dr. Alfred Gödecke, der gemein-
sam mit Barbara Teichmann für die radprax-Standorte im Hochsauerlandkreis
verantwortlich ist: „So verfügt der MRT
über Aufnahmeverfahren, mit denen sich
die Untersuchungszeiten merklich reduzieren lassen, was wiederum sehr patientenfreundlich ist. Außerdem können
mehr Menschen von den bestmöglichen
diagnostischen Informationen profitieren.“ Und die Kollegin Teichmann
ergänzte: „Ein weiterer Pluspunkt ist
überdies, dass das aktuelle System dabei
erheblich weniger Energie verbraucht.“
Voraussichtlich zum Sommerende/
Herbstanfang sollen die Umbaumaßnahmen abgeschlossen sein. Danach bietet
radprax den Patienten im St. WalburgaKrankenhaus und in der ambulanten Versorgung „modernste Diagnostik in einer
hochmodernen Abteilung“ – mit Geräten
der aktuellsten Bauart. Damit geht die
Einführung neuer Untersuchungsmethoden einher, darüber hinaus wird das Leistungsspektrum vor Ort gehörig ausgeweitet.
Wolfgang Halberscheidt
Ü B E R B L I C K
Neue Gedenktafel erinnert an das Lebenswerk
von Schwester Euthymia
D
ie Gedenk-Tafel hängt an herausgehobener Stelle. Dort, wo Tag für
Tag zahlreiche Patienten, Besucher, Mitarbeiter vorbeiströmen: Inmitten
der Eingangshalle des St. Walburga-Krankenhauses erinnert die von einem Scheinwerferstrahler dezent beleuchtete FotoDokumentation für Schwester Maria
Euthymia (gestaltet von dem münsterschen Journalisten Michael Bührke) an
das segensreiche Wirken der von Papst
Johannes Paul II. am 7. Oktober 2001
Seliggesprochenen. Nach ihr wurde vor
Ort auch ein am Schederweg bezogener
Altersruhesitz des Ordens benannt.
Sie kam am 8. April 1914 in Hopsten-Halverde als neuntes Kind der Eheleute
Üffing zur Welt, wuchs fortan im Münsterland auf – und bat nach einer Ausbildung zur Hauswirtschafterin im März
1934 um Aufnahme bei den Clemensschwestern. Ab November 1936 war die
22-Jährige im Dinslakener St. VinzenzHospital eingesetzt, kümmerte sich auf
der Isolierstation vor allem um die Genesung der hier zu versorgenden Kriegsgefangenen. Diese Tätigkeit – ZeitzeugenErzählungen aus jenen Tagen sind voll
davon – muss sie, die Samariterin, mit
bewundernswerter Hingabe ausgeübt
haben.
In der Ära des Wiederaufbaus leitete
Schwester Euthymia sodann den
Wäschereibetrieb des Hospitals, wechselte später mit dem gleichen Tätigkeitsgebiet ins münstersche Mutterhaus. Sie
starb am 9. September 1955, wenige
Monate zuvor hatten die Ärzte ein
Tumorleiden diagnostiziert. An ihrem Beispiel, unterstrich im Nachhinein Bischof
Reinhard Lettmann die großen, persönlichen Verdienste, werde über sämtliche
„Grenzen und Schranken hinweg“ der
starke Einfluss christlicher Versöhnung
unter Menschen sichtbar.
In ähnlich mitfühlender Weise würdigte
während der Eucharistiefeier für die
Meschede verlassenden Ordensfrauen
Generalrätin Elisabethis Lenfers das Vermächtnis der heute mehr denn je populären Mitschwester. Euthymia habe sich
unermüdlich „im Dienst am Nächsten
Mit bewundernswerter Hingabe kümmerte sie sich einst um das Wohl der ihr anvertrauten Patientinnen und Patienten: Schwester M. Euthymia, von Papst Johannes
Paul II. im Oktober 2001 seliggesprochen. Die für sie nun eigens angefertigte
Gedenktafel – unser Bild entstand in der Kapelle des St. Walburga-Krankenhauses –
hat im Klinik-Foyer mittlerweile einen Ehrenplatz erhalten.
engagiert“, habe an andere weitergegeben, was sie selbst in Gebeten an Beistand erfahren hätte.
Dass nun deren Porträt-Motiv im KlinikFoyer gleich neben der dort angebrachten Pietà befestigt wurde, gefiel der Rednerin besonders gut. Zudem freute sie
sich über die von Abt Aloysius Althaus
OSB bei der Segnung benutzte, passende
Wortwahl: Der Benediktinerpater beschrieb die Nachbarschaft aus Stele und
Vesperbild als ein „Kraftfeld“ für Trost
und Hoffnung, dessen Platz nicht hätte
besser gewählt werden können.
Wolfgang Halberscheidt
EINBLICK(E) | 41
Ü B E R B L I C K
NRW-Ministerin Barbara Steffens:
Modernes Gesundheitswesen muss
effiziente Hilfe sicherstellen
S
prachtests für ausländische Medizi- Die konkreten Parameter jetzt bedarfsgener sollten alsbald bundeseinheitlich recht und leistungsfähig festzulegen,
ausfallen, dabei quer durch die Repu- wird in den nun beginnenden Verhandblik an den in Nordrhein-Westfalen ver- lungen über regionale Planungsansätze
langten, weitaus höheren Standards orien- unter Beachtung der 16 Versorgungsgetiert sein: Dies hat NRW-Gesundheitsmini- biete erfolgen. Dass die Kreisstadt-Klisterin Barbara Steffens (Bündnis 90/Die nik als wohnortnaher Anbieter auch bei
Grünen) bei einem Besuch im St. Walbur- der künftigen Ausrichtung wesentliche
ga-Krankenhaus unterstrichen. Angesichts Aufgaben innerhalb flächendeckender
bislang unterschiedlicher Qualifikationsle- Konzepte übernimmt, war für die Politivels dürfe es nicht länger einen „Prüfungs- kerin nachvollziehbar.
tourismus“ in Bundesländer geben, die ein Darüber hinaus wurde in dem Kreis die
niedrigeres Sprachniveau zur Erlangung Problematik der Investitionsfördermittel
angesprochen. Nach Auskunft von Rapos
der Approbation akzeptierten.
„Ärztinnen und Ärzte müssen nicht nur reichen sie „noch nicht einmal für den
angemessen kommunizieren, sondern Substanzerhalt“ aus, gleichwohl erkenne
sich auch schriftlich sachgemäß ausdrü- man aber das Bemühen des Landes, die
cken können“, erklärte die Ministerin. Zuschuss-Summen trotz knapper Kassen
Um zu gewährleisten, dass elementare stabil zu halten. In der Erwiderung machBerufsvoraussetzungen erfüllt würden, te Steffens deutlich, dass die „beträchtliche Dichte“ an Hosseien analoge Regepitälern, besonders
lungen unverzichtbar.
in Ballungsgebieten,
Ein Statement, das in
Um zu gewährleisten,
dazu führe, bereitgeden
Reihen
der
dass elementare Berufs- stellte ZuwendunG e s p r ä c h s p a r t n e r,
allesamt Mitglieder
voraussetzungen erfüllt gen zwangsläufig
auf viele zu verteilen.
der Betriebsleitung,
werden, sind analoge
Bei dem Treffen wurgleich auf ZustimRegelungen unverzicht- den auch die jüngst
mung stieß. Angebar.
schlagzeilenträchtig
sichts mehrerer Vorveröffentlichten ZahOrt-Termine nutzte
Steffens die Gelegenheit, um mit len zu den angeblich pro Jahr in DeutschGeschäftsführerin Anja Rapos, Pflegedi- land durch Behandlungsmängel verursachrektorin Petra Niermöller sowie dem Ärzt- ten schätzungsweise 19.000 Todesfällen
lichen Direktor Dr. Detlef Drüppel aktuel- diskutiert: „Mit solch undifferenzierten
Behauptungen kriminalisiert man schlichtle Anliegen zu bereden.
Ein anderes, zentrales Thema beschäftig- weg ganze Berufsgruppen“, rügte Dr.
te die Runde ebenso: der Krankenhaus- Drüppel den aus seiner Sicht verheerenden
rahmenplan 2015. Von der Landesregie- Duktus der Beiträge. Um Patientinnen und
rung beschlossen, enthält er vor allem mit Patienten nicht „massiv zu verunsichern“,
Blick auf die zu erwartenden demogra- habe gerade bei der Dokumentation sensiphischen Entwicklungen neue Prämissen. bler medizinischer Inhalte große Sorgfalt
Und sieht – neben dem deutlichen Abbau zu walten, argumentierte der Unfallchirurg
von Kapazitäten – qualitative sowie struk- – und war sich bei der Forderung nach
turelle Eckdaten für die rund 385 Einrich- seriösen Recherchen mit Steffens einig. Bei
tungen an Rhein und Ruhr vor. Dabei derart missverständlichen Fehl-Informatiobeschränken sich die Ausführungen auf nen, ergänzte Rapos, „müssen die KranRahmenvorgaben – ohne Aussagen zu kenhaus-Fachverbände noch vernehmbarer Gegenposition beziehen.“
Einzelstandorten.
„
42 | EINBLICK(E)
Bei dem Vor-Ort-Termin in Meschede
nutzte NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (2.v.l.) die Gelegenheit, um
sich im St. Walburga-Krankenhaus mit
Geschäftsführerin Anja Rapos (l.), Pflegedirektorin Petra Niermöller (nicht im Bild)
und dem Ärztlichen Direktor Dr. Detlef
Drüppel über aktuelle Themen auszutauschen. Den Besuch hatte Mechthild Thoridt (2.v.r.), Fraktionsvorsitzende der Grünen im Rat der Stadt, mitgeholfen zu
koordinieren.
In Anbetracht der enormen Anstrengungen beim Aufbau eines modernen
Gesundheitswesens, welches „schnelle,
zuverlässige, obendrein effiziente Hilfe“
ermögliche, plädierte Steffens abschließend für das „konzertierte Zusammenwirken“ aller im System beteiligten
Akteurinnen und Akteure. Statt – wie in
der Vergangenheit mehrfach passiert –
„sich voneinander abzugrenzen“, bedürfe es umso mehr gemeinsamer, komplexer Lösungsansätze. Hierfür unabdingbar:
die enge Vernetzung zwischen stationären, ambulanten, rehabilitativen sowie
pflegerischen Angeboten. Auch den
besonderen Herausforderungen, die
Menschen z. B. mit Behinderungen, auf
Ü B E R B L I C K
Grund steigender Zahlen Hochbetagter
oder wegen Demenzerkrankungen für
das Krankenhaus darstellten, müsse man
sich zunehmend mit geeigneten Programmen widmen.
Auf der Verwaltungsetage am Schederweg wurden in puncto Zusammenarbeit
bereits 2012 die richtigen, vorwärtsweisenden Beschlüsse gefasst: So erinnerte
Rapos an die seitdem unter einem Dach
existierende Kooperation mit der Dialysepraxis Hochsauerland. Ihren Worten
zufolge hat sich das Modell in der Praxis
längst bewährt, weitere werden folgen.
Wolfgang Halberscheidt
„Abend der offenen Tür“:
Neues Veranstaltungsformat stieß auf viel
positive Resonanz
D
as Format ist bestens bekannt: Der
Referent hält seinen Vortrag,
erläutert währenddessen die vorbereitete Power-Point-Präsentation, vermittelt zum Schluss der Veranstaltung
dann noch Wissenswertes zu den bislang
unerörtert gebliebenen Aspekten. Nein –
bei diesem gewohnten Veranstaltungsmuster wollte es Dr. Georg Köhne, Chefarzt der gastroenterologischen Abteilung
des St. Walburga-Krankenhauses, partout nicht belassen: Für den Einstieg in
den Themenkomplex "Prävention" wählte er eine ganz andere Variante. Und lud
kurzerhand zum „Abend der offenen
Tür“ in den Funktionstrakt der Inneren
Medizin ein. Dort geleitete er das Publikum durch die neugeschaffenen Räumlichkeiten, stellte die installierten Geräte
und Apparaturen vor, kombinierte zudem
seine Ausführungen über technische
Abläufe mit den notwendigen, internistischen Hintergrundinformationen. Ein
Mix, der vor gutgefüllter Kulisse rasch auf
Anklang stieß.
Deshalb dauerte es nicht lange, bis der
Gastgeber bereits mit Fragen überhäuft
wurde. Besonders das Procedere vor, während sowie nach einer Magen- bzw.
Darmspiegelung schien die Besucherinnen und Besucher zu interessieren. Aber
auch wie beispielsweise Polypen abgetragen oder kleinere Geschwülste entfernt
werden, wollte man von ihm erfahren.
Köhne blieb keine Antwort schuldig,
demonstrierte bei dem Rundgang anhand
des endoskopischen Instrumentariums,
welche der da exemplarisch ausgelegten
Hilfsmittel sich für die erwähnten Eingriffe
anbieten. „Sehr aufschlussreich“, kommentierte ein älteres Ehepaar das soeben
Gehörte, „jetzt können wir nachvollziehen, was uns im Fall der Fälle erwartet.“
Geballte Aufmerksamkeit: Interessiert ließ sich das Publikum von Chefarzt Dr. Georg
Köhne (l.) das in den einzelnen Untersuchungszimmern exemplarisch ausgelegte
medizinische Instrumentarium erklären. Aufgrund des abseits starrer Vortragsmuster
bewusst zwanglos organisierten Patientenforums ergaben sich rasch etliche Fragen,
die letztlich zu einem intensiven Austausch mit der Zuhörerschar führten.
Dass Kolon-Karzinome erfolgreich zu
behandeln sind, wenn rechtzeitig Anzeichen eines Tumorleidens entdeckt werden, zählte zu den weiteren Inhalten des
Patientenforums: „Gerade weil sich die
Symptome anfangs nur langsam entwikkeln“, betonte der Fachmann, „ist die
Früherkennung so ungemein wichtig.“
Deshalb unverzichtbar: der regelmäßige
Check durch den Hausarzt. Darüber hinaus konnte Köhne der Zuhörerschar
manch nützlichen, allgemeinen Rat mit
auf den Weg geben – etwa jenen, dass
gesetzliche Krankenkassen Versicherten
ab fünfzig aufwärts die erforderlichen
Vorsorge-Untersuchungen erstatten. Wer
bis dahin nicht über Beschwerden
geklagt oder erbliche Belastungen vorzuweisen habe, der sollte jedoch ab dieser
Lebensphase intensiver bei sich nachschauen lassen. Wäre hierbei kein gravierender, besorgniserregender Befund dia-
gnostiziert worden, sei der nächste Kontroll-Termin spätestens nach zehn Jahren
notwendig. Die Einschränkung: Bei familiären Dispositionen oder etwaigen Vorbefunden hingegen müssten Überprüfungen in wesentlich engmaschigeren
Abständen anberaumt werden.
Wohlgemeinte Vorschläge, die das Auditorium dankbar entgegen nahm – genauso wie die von den beiden klinikinternen
Ernährungsberaterinnen Marieke Pape
und Sonja Richter empfohlenen Rezepte
für eine gesunde Kost: Die trägt letztlich
mit dazu bei, potenzielle Darmkrebsrisiken zu verringern. Um auf den
Geschmack zu kommen, durften die Teilnehmer zum Schluss selbstgebackenes
Brot sowie frisch angerührte Beerenfrucht-Smoothies probieren. „Hmmh, das
sieht ja richtig lecker aus“, lautete entlang der Warteschlange das einhellige
Urteil.
Wolfgang Halberscheidt
EINBLICK(E) | 43
Ü B E R B L I C K
Angeregter Gedankenaustausch:
Visitationsreise führte Weihbischof
Berenbrinker ins St. Walburga-Krankenhaus
Die Visitations- und Firmreise durch das Hochsauerland führte Weihbischof Hubert
Berenbrinker (4.v.r.) auch ins St. Walburga-Krankenhaus Meschede. An dem Gedankenaustausch nahmen (v.l.) Schwester Hiltrudis, Klinik-Seelsorgerin Theresia Brüggemann, Ärztlicher Direktor Dr. Detlef Drüppel, Oberin Schwester Irmlinde, Dekanatsreferent Theo Richter, Pater Johannes Sauerwald, Geschäftsführerin Anja Rapos sowie
Pflegedirektorin Petra Niermöller teil.
H
oher Besuch hatte sich angekündigt: Zum Programm der Visitations- und Firmreise von Weihbischof Hubert Berenbrinker gehörte im St.
Walburga-Krankenhaus auch das Zusammentreffen mit der Mescheder Betriebsleitung. Von Pfarrer Werner Spancken
sowie Dekanatsreferent Theo Richter
begleitet, ergab sich rasch ein intensiver
Gedankenaustausch. Als der Name der
Trägergesellschaft Misericordia fiel, wusste der Gast aus Paderborn damit gleich
eine persönliche Anekdote zu verbinden:
Vor Jahren hatte er in dem zum Verbund
gehörenden münsterschen Clemenshospital ein Praktikum absolviert, die hier
gesammelten Erfahrungen in guter Erinnerung behalten.
Ja – an interessanten Fragestellungen
mangelte es nicht: So wurde die für das
Gesundheitswesen im Koalitionsvertrag
der künftigen Bundesregierung festgeschriebene wohnortnahe Versorgung
ebenso erörtert wie der Mediziner-Mangel im ländlichen Raum. Darüber hinaus
erkundigte sich Berenbrinker bei
Geschäftsführerin Anja Rapos, Pflegedirektorin Petra Niermöller sowie dem Ärztlichen Direktor Dr. Detlef Drüppel nach
Kooperationsmodellen mit anderen
regionalen Anbietern, bat zudem um
nähere Auskünfte über die beispielsweise
in der Nephrologie praktizierte Zusammenarbeit zwischen ambulanten und stationären Abteilungen.
Ein weiteres Thema: die religiöse Unterweisung in der angeschlossenen Krankenpflegeschule als fester Bestandteil des
Curriculums. Sie werde auf Basis festgeschriebener Stundenkontingente konsequent im Lehrplan umgesetzt, unterstrich
Seelsorgerin Theresia Brüggemann. Mit
freudigem Schmunzeln registrierte der
Geistliche die Information, wonach jener
Fernsehkanal, der hauseigene Gottesdienste in die Stationszimmer überträgt,
die interne Kennung „Nummer 1“ aufweist. Regen Anteil nahm der Geistliche
an der Arbeit des Ethikkomitees. Die
Maxime, bei der Behandlung schwerkranker Patienten so weit wie eben
machbar eine würdige Begleitung zu
gewährleisten, stehe bei den Überlegungen des Gremiums obenan, erläuterte
Brüggemann.
Ausführlich ließ sich Berenbrinker in dem
stilvoll eingerichteten Verabschiedungsraum erzählen, welche Möglichkeiten des
Erinnerns und Gedenkens dort für Angehörige von Verstorbenen bestünden. Orientiert an individuellen Wünschen, könne
hier auf vielfältige Weise Trauerbewältigung stattfinden – Trauerbewältigung, die
zugleich Bedürfnissen muslimischer Familien gerecht werde, führte Oberin Schwester Irmlinde aus. Sie hatte sich seinerzeit
maßgeblich um die angemessene Neugestaltung dieses Bereiches gekümmert.
Die Visite des Weihbischofs endete am
späten Nachmittag im Wohnheim der
Clemensschwestern.
Wolfgang Halberscheidt
Wanderausstellung „Familienwelten“
S
pannende Kletterpartien im Gebirge, behagliches Faulenzen am Meeresstrand oder die gemütliche Frühstücksidylle rund um den Küchentisch –
kurzum: Was sich da in 29 Bildern an
gemeinschaftsstiftenden Aktivitäten ent-
44 | EINBLICK(E)
decken
ließ,
spiegelte
vielfach
Wünsche der Zeichnerinnen und Zeichner
wider: Seite an Seite mit den Eltern vereint, war ihnen – Jungen und
Mädchen aus ganz Deutschland – an vertrautem Zusammenhalt gelegen. Alles
Motive, die im Foyer des St. WalburgaKrankenhauses Meschede ausgestellt
wurden – eine aktuelle Leihgabe des in
Köln ansässigen, gemeinnützigen Vereins
„Forum für Trennungskinder e.V.“.
Die Mitglieder hatten bereits Mitte 2009
Ü B E R B L I C K
bundesweit einen Malwettbewerb ausgeschrieben, der seinerzeit, quer durch die
Republik, bei zahlreichen Schulen sowie
Kitas schnell Anklang fand. Unterstützt
wurde der unter dem Motto „Mal mal
Familie“ organisierte Aufruf u. a. von der
Aktion Mensch sowie dem Landschaftsverband Rheinland, mehrere Politiker aus
verschiedenen Parteien betätigten sich als
Juroren. Rund 1500 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer im Alter zwischen vier und
vierzehn Jahren brachten die eigenen Assoziationen zu dem vorgegebenen
Thema aufs Papier, fügten bisweilen auch
persönliche Statements hinzu. Dass sich
die Akteure daheim nach einem harmonischen, von Konflikten unbelasteten Alltag sehnen, dokumentierten etliche
der unter den Werken aufgeführten
Kommentare.
„Mit diesem Projekt“, berichtete Reinhard
Schwope, erster Vorsitzender der Initiative, „möchten wir bewusst Sprachrohr
sein – Sprachrohr für die Belange Heranwachsender.“ Aus gutem Grund: Wenn
Mütter und Väter fortan unterschiedliche
Wege einschlagen, die Beziehungen
zuhause auseinanderzubrechen drohen –
wer vertritt dann
die Interessen des
Nachwuchses, bezieht Position für
dessen Gefühlslagen? „Deshalb“,
betonte Schwope,
„ist eine unserer
wichtigsten Aufgaben die Verbesserung der Lebenssituation jener, die
bei Trennungsprozessen besonders In der Eingangshalle des St. Walburga-Krankenhauses war im
gefährdet sind, auf Frühjahr 2014 die Wanderausstellung des in Köln ansässigen,
der Strecke zu blei- gemeinnützigen Vereins „Forum für Trennungskinder e. V.“ zu
ben.“
sehen. In 29 Bildern zeigten Jungen und Mädchen aus der
Mit anderen Wor- gesamten Bundesrepublik, welche Assoziationen sie mit dem
ten: Die konse- Stichwort „Familie“ verbinden.
quente Fokussierung auf das Kinder-Wohl, einhergehend mit starkem Seinen Dank richtete der Vorstand in dem
Engagement, stand auf der Agenda obe- Zusammenhang an Klinik-Geschäftsfühnan. Darüber hinaus wollte der Verein rerin Anja Rapos. „Schön, dass wir die
seine Anliegen gezielt in die Öffentlich- Möglichkeit erhalten haben, unsere
keit tragen, die Bevölkerung hiermit Angebote bekannter machen zu dürfen.“
zugleich für eine gesamtgesellschaftlich Ausführlichere Informationen sind unter
www.fftk.de. nachlesbar. Wolfgang Halberscheidt
sensible Problematik sensibilisieren.
Der Blickfang im Blumenbeet:
Meister Lampe hat wieder Quartier bezogen
E
r meldete sich zurück – zurück im
eigenen Revier. Pünktlich zu Beginn
der Karwoche bezog der Osterhase
im Foyer des St. Walburga-Krankenhauses wieder Quartier. Dort, inmitten einer
naturgetreu angelegten, liebevoll gestalteten Blumenbeet-Installation, thronte er
dick und fett als Blickfang – die rote
Möhre dekorativ zwischen den Pfoten.
Kinder fielen auf Meister Lampes rustikalen Charme schnell herein: „Mama,
Mama“, rief der Dreikäsehoch begeistert durch die Eingangshalle, „der sieht
ja richtig niedlich aus!“
Fürwahr: Zum Anfassen knuffig stimmte
das Langohr die Patienten, Besucher, Mitarbeiter auf die bevorstehenden Feiertage
ein. Zu diesem Zweck holen die Gärtnermeister Martin Schulte und Guido Hötte
den Stroh-Gesellen regelmäßig aus dem
Winterschlaf, putzen ihn genauso wie das
übrige Getier schick heraus – umgeben
Sie kamen auf ihrem Weg zum Arbeitsplatz Tag für
Tag an der liebevoll gestalteten Frühlings-Installation vorbei, insofern hatten beide den Stroh-Hasen
auf der Stelle ins Herz geschlossen: Melanie Wacker
(l.) und Pia Bornemann, Fachkräfte in der unfallchirurgischen Ambulanz des St. Walburga-Krankenhauses, fanden Meister Lampe richtig knuffig.
von Tulpen, Zimmer-Zypressen,
von Efeu, Farn, Moos und
Mulch: So entsteht jedes Mal
ein kleines Gesamtkunstwerk,
das schon während des Vorbeigehens schlagartig gute Laune
verbreitet: Der farbenfrohe
Frühlingsgruß, um Betrachter
auf andere Gedanken zu bringen. Jawoll – die kalten Monate
sind nun endlich passé.
Doch es kam noch besser! Ab
dem Vorabend des Festes waren
sie bei näherem Hinschauen
deutlich zu entdecken – die
kreuz und quer in der Anlage
versteckten Überraschungen.
Das Schöne daran? Wer eines
der bunten Eier erspähte, durfte
das Exemplar auf der Stelle einpacken und mit nach Hause
nehmen.
Wolfgang Halberscheidt
EINBLICK(E) | 45
Ü B E R B L I C K
Bewegende Dankesworte:
„Clemensschwestern gaben der Barmherzigke
Als Zeichen der Dankbarkeit für das Engagement der im Euthymia-Wohnheim ansässigen Clemensschwestern hatte das St. Walburga-Krankenhaus zum Empfang eingeladen. Neben vielen anderen Gästen, darunter der stellvertretende Bürgermeister Willi
Raulf und Abt Aloysius, nahmen an der Veranstaltung Geschäftsführerin Anja Rapos (l.), Gilbert Aldejohann, Geschäftsführer der
Misericordia-Trägergesellschaft (r.), Generaloberin Schwester Charlotte (2.v.l.) sowie Generalrätin Schwester Elisabethis (3.v.r.) teil.
N
ein – es war kein leichter
Beschluss. Über Wochen-, ja
Monate hinweg hatten sie intensiv diskutiert, die Argumente immer wieder aufs Neue abgewogen, hatten den
Tagesordnungspunkt sogar mehrfach verschoben. Irgendwann aber mochte
Schwester Charlotte Schulze Bertelsbeck,
Generaloberin der Clemensschwestern,
mitsamt den Rätinnen die Angelegenheit
nicht länger hinauszögern: Schweren
Herzens musste sie den 21 im MariaEuthymia-Wohnheim ansässigen Ordensfrauen die traurige Botschaft überbringen, dass der 1974 gegründete Konvent
aus wirtschaftlichen Überlegungen aufgelöst wird. Allerdings: in anderen Städten, beispielsweise in Anholt oder Dülmen, haben die Seniorinnen – manche
bereits über neunzig Jahre – ein neues
Domizil bezogen.
Das Leitungsteam nannte für seinen
Schritt plausible Gründe: Die im Gebäude
am Schederweg zu Buche schlagenden
hohen Personal- und Betriebskosten bei
parallel verringerter Auslastung seien
letztlich ausschlaggebend für diese unabwendbare Maßnahme gewesen. „Ein
alter Baum lässt sich ungern verpflanzen“, war sich Schwester Charlotte der
46 | EINBLICK(E)
Tragweite ihrer Nachricht bewusst. Um
jedoch die weitere Versorgung der
Gesamtgemeinschaft finanziell abzusichern, blieb am Ende keine andere Wahl
als die Etataufwendungen zu reduzieren.
Darüber hinaus trugen Nachwuchsprobleme zur gegenwärtigen Lage bei: Im
Vergleich etwa zu den Fünfzigern, als die
Clemensschwestern rund 2300 Mitglieder verzeichneten, sind es heute nur noch
335. Dadurch bedingt, sank beispielsweise nicht nur die Höhe der Gestellungsgelder, sondern das Einnahmenvolumen
generell.
Dass die Präsenz der Ordensschwestern
im St. Walburga-Krankenhaus, in dem
sie seit Anbeginn unermüdlich wirkten,
in hohem Maße „Erscheinungsbild und
Atmosphäre“ geprägt hätte, bestätigte
Geschäftsführerin Anja Rapos. Sie konnte die aktuellen, ökonomischen Aspekte
der Entscheidung durchaus nachvollziehen, betonte aber auch: „Mit dem
Abschied verlieren wir einen Teil unserer
Identität.“ Als Ausdruck deutlicher Anerkennung für das jahrzehntelange, aufopferungsvolle Engagement hatten daher
Betriebsleitung und Mitarbeitervertretung der Klinik zu einem Empfang eingeladen.
In der zum Auftakt anberaumten Eucharistiefeier spendete Abt Aloysius Althaus
OSB gleich zu Beginn tröstlichen Beistand:
„Sie“, sprach er direkt die aufmerksam
lauschenden Zuhörerinnen an, „haben
der Barmherzigkeit ein Gesicht gegeben,
haben im Dienst am Nächsten unvergessliche Zeichen gesetzt“ – und entsann sich
etlicher Momente, in denen durch „treues Wirken“ beeindruckende Menschenfreundlichkeit sichtbar wurde. „Bei dem
nun beginnenden Aufbruch in eine neue
Zukunft darf sich jede Einzelne von ihnen
ermutigt, obendrein geborgen fühlen:
Gott geht alle Wege mit“, unterstrich Althaus. Im Vertrauen „auf die Kraft dessen,
der sie berufen hat“, gelte es jetzt optimistisch nach vorn zu schauen.
Die vom St. Walburga-Krankenhaus
ausgerichtete Danksagungsfeier für die
den Standort Meschede verlassenden
Clemensschwestern begann mit einem
Gottesdienst in der Klinik-Kapelle.
Ü B E R B L I C K
it ein Gesicht!“
Diesen Ansatz griff die Generaloberin
dann später, während des gemütlichen Beisammenseins, ihrerseits auf:
„Wenn es schwer wird, werden wir
gehalten und stehen zusammen wie
eine 1.“ Gewiss: die augenblickliche
Situation des „Los-Lassens“ und
„Abgeben-Müssens“ sei bisweilen
durch Betroffenheit und Traurigkeit
gekennzeichnet, dennoch registriere
sie eine
„positive“, „hilfreiche“
Grundeinstellung. Niemand verhalte
sich blockierend oder lamentierend:
„Meine große Wertschätzung habt
Ihr.“ Für die Nähe zum Krankenhaus
und die damit in vielerlei Hinsicht verbundene professionelle Unterstützung
sagte Schwester Charlotte den Ärzten, Pflegekräften sowie dem Stab der
übrigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausdrücklich danke.
Ähnlich persönliche Worte fand Willi
Raulf, der stellvertretende Bürgermeister: In Anbetracht des stillen, immer
selbstlosen Einsatzes für die anvertrauten Patienten wären die Schwestern „Vorbilder einer ganzen Gesellschaft“ gewesen – nicht zuletzt deswegen, weil sie aus einem tiefen, fundierten Glauben heraus Wohltätigkeit
praktiziert hätten. Somit ein „großes
Stück Meschede“ tagtäglich miterlebt
zu haben, dafür dürfe sich die Stadt
glücklich schätzen. „Wir“, hieß es
zum Schluss seiner Rede, „wir werden
ihre Leistungen nie vergessen.“ Gilbert Aldejohann, Geschäftsführer der
münsterschen Krankenhausträgergesellschaft Misericordia, knüpfte nahtlos an: Allein durch Raulfs bewegende
Ansprache sei deutlich geworden,
welch hohes Ansehen die Clemensschwestern vor Ort besäßen – ein Vermächtnis, dem man sich sorgsam widmen werde. Da der Orden nicht „größer würde“, bedeute dies, dessen
bewährte Philosophie bei der Führung
von Hospitälern zum einen „mutig“,
zum anderen „besonnen“ in die JetztZeit zu übertragen.
Der restliche Abend, er diente dem
gemütlichen Austausch untereinander.
Wolfgang Halberscheidt
Bilanz 2013: Geburtshilfe verzeichnet
deutliches Plus bei den Entbindungen
K
urt Müller, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe im St. Walburga-Krankenhaus, hatte beim Blick
in die aktuellen Statistiken zu den 2013
von seinem Team vorgenommenen Entbindungen allen Grund zur Freude. In
den Kreißsälen am Schederweg kamen
demnach 484 Kinder zur Welt, 34 mehr
als im Vorjahr – ein Plus von knapp acht
Prozent.
„Mit dem Anstieg“, bilanzierte er, „liegen wir sogar über dem allgemeinen
Trend“ – das bislang auch für ihn persönlich beste Resultat, seit er für die Abteilung Verantwortung trägt. Was den
Mediziner bei Durchsicht der Unterlagen
besonders freute: Allein im Monat September verzeichnete die Kreisstadt-Klinik
71 Neugeborene.
Unterm Strich bewertete er die Zahlen als
„sehr erfreuliches Ergebnis – eines, das
uns beflügeln wird, den eingeschlagenen
Weg weiter beizubehalten.“ Demzufolge
spiegele das gute Resultat die internen
Bemühungen wider, werdenden Müttern
und Vätern den Aufenthalt so angenehm
wie eben möglich zu gestalten: „Sie sollen sich bestens aufgehoben wissen.“
Angefangen bei der integrativen Wochenbettpflege bis hin zu den familienorientierten Offerten stünden die individuellen
Wünsche der Frauen sowie ihrer Partner
stets im Mittelpunkt. Dabei sei es oberstes Ziel, „vor, während und nach der
Niederkunft ein größtmögliches Maß an
Sicherheit“ zu gewährleisten.
Zugleich ließe man nichts unversucht, um
die Rundum-Betreuung sorgfältig aufeinander abzustimmen: „Sie muss“, erläuterte Müller den eigenen Anspruch, „wie
aus einem Guss daherkommen.“ Deshalb
werde in den Dienstbesprechungen viel
Zeit darauf verwendet, ein solch „ganzheitliches Konzept“ fortlaufend zu optimieren.
Dass die Quote deutlich nach oben wies,
führte er nicht zuletzt auf die erfolgreichen, flankierend initiierten Veranstaltungsaktivitäten zurück. Und erinnerte an
die erstmals organisierte Babymesse. Zu
der strömten damals auf Anhieb weit
über 500 Besucherinnen und Besucher,
sowohl Aussteller als auch Gäste äußerten sich anerkennend über den gemütlichen Charakter der förmlich zum Flanieren einladenden Verkaufsschau. In Anbetracht der begeisterten Rückmeldungen
findet nun im Oktober die Wiederholung
statt – mit einem noch ausgedehnteren
Sortiment.
Neben dem positiven Echo auf die alle
vier Wochen jeweils montags anberaumten, höchst informativ aufgezogenen
Kreißsaal-Besichtigungen gab’s außerdem
reichlich Lob für die zusätzliche Führung
am Sonntag, mit der eine des Öfteren
gehegte Bitte berufstätiger Paare eingelöst wurde. „Diese Anstrengungen zeigen“, betonte Müller, „dass wir nicht
aufhören, uns immer wieder attraktive
Angebote auszudenken, die den Bedürfnissen junger Eltern gerecht werden sollen.“
Wolfgang Halberscheidt
Chefarzt Kurt Müller freut sich über die
aktuellen Zahlen für die Geburtshilfe des
St. Walburga-Krankenhauses Meschede:
Laut Statistik erblickten dort im vergangenen Jahr 484 Kinder das Licht der
Welt. Damit verzeichnet die Abteilung
ein Plus von knapp acht Prozent.
EINBLICK(E) | 47
Ü B E R B L I C K
Grundzüge souveräner Kommunikation:
Workshop bescherte Teilnehmerinnen nützliche Praxis-Tipps
„Sicher und souverän kommunizieren“: So lautete die
Überschrift, unter
der – bezogen auf
das eigene Tätigkeitsgebiet – die
Teilnehmerinnen
ihre Berufssituationen genauer reflektierten. Mit der
langjährigen PublicRelations-Managerin Caroline von
Arzthelferinnen und medizinische Fachangestellte trafen im
St. Walburga-Krankenhaus zusammen, um sich innerhalb eines Weichs stand ihnen
an dem Nachmittag
Workshops über patientenorientierte Kommunikationsmuster
erfahrene
intensiver auszutauschen. Anhand von themenbezogenen Rol- eine
Referentin
zur
lenspielen setzten die Teilnehmerinnen – unser Bild zeigt eine
Seite.
Sie
ließ
nach
der improvisierten Szenen – zuvor erörterte Handlungsweisen
der Einführung ins
praxisnah in die Tat um.
Thema alltägliche
Fall-Beispiele erörtern,
die
typische
Geschehnisse
rund um
m Gesundheitswesen sind sie das Maß
den
Rezeptionsschalter
widerspiegelten.
aller Dinge – Patienten. Ein Anspruch,
der es geradezu mit sich bringt, ihren Was die Zuhörerinnen im munteren AusWünschen und Bedürfnissen prinzipiell tausch zusammentrugen, war zuvor in
gerecht zu werden. Dabei kommt jenen Kleingruppen eifrig diskutiert worden. So
Beschäftigten, die hinter den Empfangs- listete die Runde immer wieder neue Vertresen der Praxen oder in den Sekretaria- haltensweisen auf, von denen sie sich –
ten der Klinikabteilungen häufig erste etwa für die in Gesprächen mit dem
Kontakte pflegen, eine besonders wichti- Gegenüber drohenden Missverständnisse
ge Bedeutung zu. Deshalb hatte das St. – hilfreiche Lösungsansätze erhoffen.
Walburga-Krankenhaus zu einem Work- Es blieb nicht bei theoretischen Analysen:
shop für Arzthelferinnen und medizini- Rollenspiele mussten her, um die zuvor
sche Fachangestellte eingeladen. Im Mit- geschilderten Handlungsschritte auf Praktelpunkt des gutbesuchten Treffens: das tikabilität zu überprüfen. Manche der
gemeinsame Nachdenken darüber, wie Akteurinnen wuchsen nun förmlich über
professionelles, kundenorientiertes Auf- sich hinaus: Dank der kurzweilig gestalteten Szenen zeigten sie wirklichkeitsnah
treten weiter optimiert werden kann.
I
auf, dass für problemlose, gegenseitige
Verständigung Sprachbarrieren keineswegs ein Hindernis bedeuten müssen. Im
Gegenteil: Die sind bisweilen auf nonverbale Art, durch Gestik und Mimik, sogar
recht charmant aus der Welt zu schaffen.
Im zweiten, eher gesellig ausgerichteten
Teil der Veranstaltung demonstrierten die
zwei Make-up- und Hair-Stylistinnen
Muna Schorn und Stephanie Hennecke
den anwesenden Frauen, wie diese mit
geringem Aufwand zu einer guten Ausstrahlung gelangen, um für Repräsentationsaufgaben während der Dienstzeiten
(und darüber hinaus) gewappnet zu sein.
Zudem erläuterte das Duo anschaulich,
welche Regeln für ein perfektes Aussehen gelten. Eine informative Haut- und
Kosmetikberatung gehörte ebenso zum
Angebot. Und wem am Ende der Sinn
danach stand, der durfte sich noch im
Seminarraum von den beiden frisieren
lassen.
Wolfgang Halberscheidt
Auf Wunsch bekamen die Zuhörerinnen
von der Fachfrau Muna Schorn demonstriert, wie ein perfektes Make-up aufgetragen werden muss.
Botschafter für die gute Sache: The Dandys
S
ie waren selbst dabei – die vier
smarten Herren, als Mitte der Sechziger schneidige Gitarren-Rhythmen rund um den Globus waberten.
Damals wurden die Klampfen noch mit
Tonabnehmern getunt. Und Opa musste
sein altes Radio opfern, das die
Jungs dann zum Verstärker zweckent-
48 | EINBLICK(E)
fremdeten. Abenteuerlich zusammengesuchte Trommeln aus unterschiedlichen
Schützenvereinen wiederum ergaben
ein provisorisches Schlagzeug. Der
Gesang jedoch erklang tatsächlich live,
denn Mikrofone besaß man nicht: Das
Zeitalter jener Band, die in der Caféteria
des St. Walburga-Krankenhauses Station
machte: „The Dandys“. Auf der Tournee
durch deutsche Kliniken langte das
Ensemble aus dem Münsterland auch am
Schederweg in die Saiten. Die wohlvertrauten Hits von einst, sie bestimmten das
Repertoire. Darüber hinaus wurden etliche Stücke des neuen Albums „Wahrheiten“ präsentiert.
Ü B E R B L I C K
Weiterbildungskurs beeindruckte durch hohe Motivation:
Praxisanleiterinnen erhielten ihre Zertifikate
D
In der Caféteria des St. WalburgaKrankenhauses Meschede packten
die „Dandys“ ihre Instrumente aus,
erinnerten an die Hits von früher –
und warben gleichzeitig für die gute
Sache: Sag` „Ja“ zur Organspende.
Anno ‘65 gegründet, gelang es der
Gruppe schnell, den Bekanntheitsgrad
zu steigern, kam doch einer aus der
Truppe auf die Wahnsinnsidee, den
damals bestehenden Rekord im BeatMarathon zu knacken. Der lag
bei 208 Stunden Dauer-Beschallung –
aufgestellt von einer amerikanischen
Formation. Die „Dandys“ gingen
frohgemut ans Werk, spielten und
spielten, landeten schließlich bei 240
Stunden nonstop – und gewannen.
Seitdem dürfen sie sich mit dem offiziellen Titel „Beatweltmeister 1967“
schmücken.
Bis 1970 reisten die Musiker erfolgreich durch die Bundesrepublik, Frankreich, Belgien und die Niederlande.
Danach trieb es sie für eigene Projekte zunächst auseinander, die alte
Combo jedoch löste niemand von
ihnen auf. Im Jahre 2007 folgte das
Comeback. Bassist Dieter Kemmerling
war zuvor schwer erkrankt, konnte
aber durch ein Spenderorgan geheilt
werden. „Wer so viel Glück
hatte“, lautete fortan die persönliche
Devise, „der muss auch etwas zurückgeben.“ Deshalb wurde, unterstützt
von Udo Lindenbergs Kapellmeister
Steffi Stephan, die Kampagne „no
panic for organic“ initiiert: Sag` „Ja“
zur Organspende. Denn sie hilft mit,
im Einzelfall Leben zu retten. An Kemmerlings Seite - natürlich: die Freunde von einst.
Alle Botschafter für die gute Sache.
Bis heute vergeht kein Konzert, ohne
dass die Mannen nicht vorher
über das Thema Transplantation informiert haben.
Wolfgang Halberscheidt
as Schlückchen Sekt zur Feier des
Tages schmeckte vorzüglich. Die
sechzehn jungen Frauen hatten
auch allen Grund, das Piccolöchen zu
genießen: Mit dem Glas in der Hand stießen sie im Gebäude der Verbund-Pflegeschule am St. Walburga-Krankenhaus
völlig entspannt an. Und wünschten einander viel Erfolg. Zuvor war unter kräftigem Applaus der gesamten Runde von
Dieter Glaremin, dem stellvertretenden
Leiter, das Zertifikat für die soeben frisch
erworbene Zusatz-Qualifikation verteilt
worden. Jede Einzelne aus dem Kreis darf
nun ab sofort als Praxisanleiterin den
Branchennachwuchs beraten.
„Ganz schön ambitioniert, diese Aufgabe“, betonte Dozentin Heidelore Lessig.
Berufsanfänger kompetent durch einen
sich manchmal überstürzenden Stationsbetrieb zu navigieren, setze zum einen
umfangreiches Wissen sowie immense
Erfahrung voraus, zum anderen seien
Souveränität, Konsequenz, Verantwortungsbereitschaft vonnöten. „Bisweilen
gehört auch diplomatisches Geschick
hierzu. Beachtlich, was die Kolleginnen
leisten.“
Seit Mai 2013 hatten die in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen der Region beschäftigten Fachkräfte damit
begonnen, sich das notwendige Knowhow für die angestrebte Weiterbildung
anzueignen. Grundlagen-Kenntnisse in
Pädagogik oder Psychologie zu erwerben, zählte dabei ebenso zum Anforde-
rungsprofil wie die Notwendigkeit, didaktischen Sachverstand walten zu lassen.
Darüber hinaus musste die Gruppe während der Unterrichtseinheiten nachweisen, dass sie Lernprozesse kompetent zu
organisieren oder Konfliktsituationen
angemessen zu lösen versteht – Beurteilungskriterien, die souverän gemeistert
wurden. Zudem galt es gesetzliche Fragen zu erörtern. Für die eingereichten
Seminararbeiten erhielten die Absolventinnen am Ende reichlich Lob. Da galt es
beispielsweise in den schriftlichen
Abhandlungen überzeugend darzulegen,
was bei der Vermittlung von Themen
inhaltlich alles zu berücksichtigen ist.
"Der Lehrgang mit ihnen“, wandte sich
Lessig abschließend an die Zuhörerschar
vor ihr, „hat Freude bereitet.“ Der Kurs,
immerhin einer der größten seit Jahren,
habe „beachtliches Interesse“ sowie
„hohe Motivation“ gezeigt. Anna Kran
aus dem Team der Olsberger ElisabethKlinik gab das Kompliment gleich zurück:
„Wir fühlten uns in den vergangenen
Wochen gut aufgehoben“, lautete die
Dankesbotschaft an das Kollegium.
Die Namen der Kursteilnehmerinnen:
Beckmann, Jaenette; Gossmann, Carolin;
Hennecke, Dorothee; Klahold, Sabine;
Kran, Anna; Krewett, Katja; Kühler, Natalie; Luis, Kim Jennifer; Mester, Ann-Christin; Moseley, Christin; Nölke, Katharina;
Rückert, Sabrina; Störmann, Vanessa;
Wiedenstridt, Anna; Zappe, Anja; Zimmermann, Katharina;
Wolfgang Halberscheidt
Stolz präsentierten die sechzehn jungen Fachkräfte aus verschiedenen Gesundheitseinrichtungen der Region ihre Zertifikate als Praxisanleiterinnen: Soeben hatten sie in
der Mescheder Verbund-Krankenpflegeschule am St. Walburga-Krankenhaus vom
stellvertretenden Leiter Dieter Glaremin die begehrten Bescheinigungen ausgehändigt bekommen.
EINBLICK(E) | 49
Ü B E R B L I C K
Unter einem Dach vereint:
radprax führt radiologische
Abteilung des Krankenhauses weiter
S
tichtag war der 1. März 2014: Seitdem führt der Praxisverbund radprax die radiologische Abteilung
des St. Walburga-Krankenhauses weiter.
Und bietet sowohl den stationären
Patienten der Klinik als auch ambulanten
Patienten in Meschede und Umgebung
hochmoderne radiologische Diagnostik.
„Uns war schon länger klar, dass eine
engere Verzahnung des ambulanten und
stationären Sektors für die zukünftige
Positionierung unseres Hauses ein wichtiger Faktor ist, der für alle Beteiligten wirtschaftlich sinnvoll, darüber hinaus auch
politisch gewollt ist“, kommentierte Klinik-Geschäftsführerin Anja Rapos die
während der vergangenen Wintermonate
vorbereitete Kooperation. Die radprax
Gruppe – sie betreibt inzwischen acht
Standorte an oder in Hospitälern im Bundesland Nordrhein-Westfalen – betritt mit
diesem Modell keineswegs Neuland: Seit
beinahe 20 Jahren geht sie verschiedene
Formen der Zusammenarbeit ein.
Sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der früheren radiologischen KlinikAbteilung einschließlich des Chefarztes
Dr. Rupert Bauer sind zum neuen Anbieter gewechselt: Für das Personal alles
andere als ein leichter Schritt, fühlte es
sich doch teilweise bereits jahrzehntelang
mit dem St. Walburga-Krankenhaus verbunden. Der dort existierende Funktionsbereich beherbergt zudem die bisherige
Praxis von radprax in Meschede am Schederweg 25 – sie wurde im Zuge der Übergabe integriert.
Während der kommenden Monate hat
das Unternehmen allerhand vor: Zum
einen investiert es in den Umbau der
Räumlichkeiten, zum anderen in die
Anschaffung aktuellster Geräte. „Unsere
Unternehmensphilosophie ist vor allem
auf die Erweiterung modernster Diagnos-
tik ausgerichtet. So möchten wir unser
Leistungsspektrum im Sauerland erheblich ausdehnen, zudem neue Untersuchungsmethoden einführen. Dabei setzen wir beispielsweise auf den 1,5 Tesla
starken Magnetresonanztomographen
(MRT), einen Niedrigdosis-Computertomographen (CT) sowie ein volldigitales
Röntgengerät, das dank Flat Panel Technik mit beträchtlich weniger Röntgenstrahlung auskommt“, unterstrich Andreas Martin, geschäftsführender Gesellschafter der radprax-Gruppe, das Engagement innerhalb der Region. „Wir sind
froh, einen innovativen und erfahrenen
Partner gefunden zu haben. Wir geben
zwar etwas auf, erhalten andererseits
aber wieder etwas zurück“, betonte Rapos, die der weiteren Zusammenarbeit mit Vorfreude entgegensieht.
Wolfgang Halberscheidt
Seit dem 1. März 2014 führt der Praxisverbund radprax die radiologische Abteilung des St. Walburga-Krankenhauses Meschede
weiter. Unser Gruppenbild – es zeigt u. a. Anja Rapos, Geschäftsführerin des St. Walburga-Krankenhauses (4.v.r.), sowie Andreas
Martin, den geschäftsführenden Gesellschafter der radprax-Gruppe (5.v.r.) – entstand nach dem hausinternen Empfang aus
Anlass der Übergabe.
50 | EINBLICK(E)
Ü B E R B L I C K
„Zeitsprünge“:
Kinder und Senioren standen für originelle Bilder-Welten Modell
E
s ist die Dokumentation erfolgreicher Begegnungen – eine Art visualisiertes Manifest gelungener, generationsübergreifender Kontaktpflege: So
standen im vergangen Jahr Schützlinge
aus dem Velmeder St. Andreas-Kindergarten der Fotografin Sabrina Voss
zusammen mit Bewohnerinnen und
Bewohnern des Christophorus-Heims für
eindrucksvolle
Moment-Aufnahmen
Modell. Das Projekt endete schließlich mit
rund 80 interessanten Schwarz-WeißSchnappschüssen, von denen sich nunmehr die 26 schönsten in der Ausstellung
„Zeitsprünge“ wiederfanden. Sie wurde
bis Ende Mai im Foyer des St. WalburgaKrankenhauses gezeigt.
Dort geschah es häufig, dass Patienten,
Angehörige, Mitarbeiter beim Durchqueren der Eingangshalle spontan inne hielten, um die großformatigen Werke zu
begutachten – durchweg fasziniert.
„Große Klasse, diese Bilder-Welten“,
lobte beispielsweise ein Mittvierziger die Fotografin Sabrina Voss hat bei der von ihr betreuten Ausstellung "Zeitsprünge"
Präsentation, nachdem er vor jedem Jung und Alt für beeindruckende Posen gewinnen können. Aus insgesamt rund 80
Exponat längere Zeit ausharrte. „Sehr eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Aufnahmen fanden sich die 26 schönsten Motive in
ausdrucksstark, sehr überzeugend“, lau- der Werk-Schau des St. Walburga-Krankenhauses – eine Leihgabe – wieder. Die
tete der Kommentar seiner Begleiterin.
Arbeiten luden aufgrund der fröhlichen, harmonischen Grundstimmung förmlich
Dass die Werk-Schau innerhalb der Klinik zum Verweilen ein.
begeisterten Zuspruch erfuhr, bestätigte
deren Geschäftsführerin Anja Rapos –
und fügte hinzu: „Es freut uns, wenn die ter lehnenden Knirps kurzerhand die schon öfters einen Besuch ab – wie
Aufnahmen ein solch positives Echo eigene Schirmmütze als Kopfbedeckung umgekehrt genauso.
erzielen.“ Was dem Publikum offenbar aus: Originell wirkten die Ansichten alle- Die Kooperation erwies sich von Anbebesonders imponierte? Voss, die Mache- mal. Und sie besaßen einen gewissen, ginn als recht problemlos, nachdem man
rin, schaffte es meisterhaft, mit ihrer augenzwinkernden Pfiff – Impressionen, bereits vorab den Inklusionstag gemeindie aufgrund der sam gefeiert hatte. Daher wurden FolgeKamera Jung und Alt
charmanten, harmo- Treffen zwischen den beiden Einrichtunfür
ungewöhnliche
nischen Grundstim- gen neben Geilen von Jürgen Franke,
Posen zu gewinnen. So
mung förmlich zum dem Verantwortlichen für die Christoinszenierte sie die ProGroße Klasse,
phorus-Residenz, tatkräftig forciert. Aus
Verweilen einluden.
tagonisten abseits kondiese Bilder-Welten
Sympathisch kam die gutem Grund: Im Austausch untereinanventioneller RollenkReihe gerade wegen der passierte viel gegenseitiges Lernen –
lischees, rief mit den
eines weiteren Mar- mit der Konsequenz, dass jede Seite von
sorgfältig ausgewählten Motiven feindosierte Aha-Effekte her- kenzeichens daher: Unübersehbar waren der jeweils anderen profitierte Die dabei
vor: Da schob etwa das kleine Mädchen die fröhlichen, strahlenden Gesichter – stattfindenden Interaktionen zwischen
einen Rollator durch das Blickfeld, auf der hier wie dort. Sie ließen auf vertrautes den Akteuren, sie spiegelten sich jetzt in
Tafel gleich nebenan versuchte die grau- Terrain schließen. Fürwahr: Nach den den Ablichtungen wider.
haarige, weise lächelnde Dame mit dem Worten von Annette Geilen, der Leiterin
Wolfgang Halberscheidt
neumodischen Tablet zu hantieren. Oder des Kindergartens, statteten ihre Schützder Senior lieh dem cool an seiner Schul- linge in der Vergangenheit den Senioren
„
EINBLICK(E) | 51
M I T- M E N S C H E N
Liebe Leserinnen und Leser,
geht es Ihnen auch manchmal so? Sie erinnern sich an einen ehemaligen Kollegen, der stets beliebt und engagiert war, und
fragen sich, was er eigentlich in seinem Ruhestand so treibt? Oder Sie unterhalten sich mit Mitarbeitern und immer wieder fällt
ein Name, wenn es um vergangene Ereignisse im Haus oder um besondere Errungenschaften geht…
Das wollen wir zum Anlass nehmen und Ihnen in unregelmäßigen Abständen an dieser Stelle ehemalige Mitarbeiter aus unseren Häusern vorstellen, die eine neue Passion fernab vom Krankenhausalltag gefunden haben.
Kennen Sie auch so jemanden? Dann schreiben Sie an einblicke@misericordia.de und stellen uns Ihren ehemaligen Kollegen vor.
Was macht eigentlich…
… Der Honigmann?
D
en „Honigmann“ nennen sie ihn,
die Beschäftigten des St. Walburga-Krankenhauses: Der liebevoll
ausgesuchte Kosename für Werner
Rüden (63) – eine Bezeichnung, in der
zugleich unverhohlene Bewunderung
über dessen persönliche Leidenschaft, die
Imkerei, mitschwingt. Für das neue „Einblicke“-Magazin erkundigten wir uns bei
dem unlängst in den vorzeitigen Ruhestand gewechselten, langjährigen Mitarbeiter nach interessanten Facetten eines
außergewöhnlichen Steckenpferds.
Krankenpflegeschule. Später habe ich
mich als Fachkraft im Bereich Anästhesie
und Intensivmedizin weiterqualifiziert,
seitdem die rapide Entwicklung sowohl
im Gesundheitswesen als auch innerhalb
unseres Hauses direkt mitverfolgt. Ein
rascher Wandel, der bis dato stattfand.
Vorab: Ich soll Ihnen aus der Klinik
schöne Grüße bestellen…
Rüden: …danke, danke. In gewohnter
Form da nicht mehr tätig zu sein, kann
ich manchmal selbst kaum glauben. Dem
Dienst am Nächsten – eine ambitionierte
Aufgabe – fühlte ich mich mit Leib und
Seele verpflichtet.
… über den Sie vermutlich auch
beredt erzählen könnten. Doch wenden wir uns heute einem anderen
Thema zu – Stichwort Bienenzucht:
Was hat in der Vergangenheit Ihr
Interesse entfacht, sich gerade dieses
Metier auszusuchen?
Rüden: … der Abstecher zum Großvetter, Mitte der Achtziger. Der besaß in
jenen Tagen vier Bienenvölker, hat mir
während des Besuchs ganz viel erklärt,
ganz viel gezeigt. Und immer davon vorgeschwärmt, welch‘ tolle Freizeitbeschäftigung er pflege.
Wissen Sie noch, wann die Berufsausbildung startete?
Rüden: Natürlich! Anno 1973 – in der
Ein Schlüsselerlebnis?
Rüden: Offenbar. Jedenfalls kannte ich
nach dem Aufenthalt bei ihm nur einen
52 | EINBLICK(E)
Als Imker und staatlich-geprüfter Honig-Sachverstän
beredt zu erzählen weiß.
einzigen Gedanken: Wie kann ich am
besten loslegen?
Ging es anschließend wirklich voran?
Rüden: Von eben jenem besagten Großvetter bekam ich, nachdem er meine
Euphorie spürte, ein kleines Völkchen
geschenkt. Ein weiteres wurde von mir
hinzugekauft, Ende ‘87 wiederum verfüg-
M I T- M E N S C H E N
te ich bereits über drei Ansammlungen –
der Grundstock, den ich peu a peu ausbaute. Zehn bis zwölf von denen zu
bewirtschaften, traue ich mir jetzt, nach
Beendigung der aktiven Zeit, durchaus zu.
Zwischendurch gefragt: Wo liegt die
Obergrenze für jemanden, der so wie
Sie das Hobby quasi im eher bescheidenen Rahmen ausübt?
diger pflegt Werner Rüden ein Hobby, über das er
Rüden: Bei 15 bis 20 Bienenvölkern.
Erinnern wir uns der Anfänge: Mussten Sie einst gehörig investieren?
Rüden: Etliches, was an Zubehör, Materialien und Gerätschaften notwendigerweise angeschafft werden musste, konnte ich selbst bauen. Dadurch hielt sich der
finanzielle Aufwand glücklicherweise in
Grenzen. Um ehrlich zu sein: Die Kosten
hätten mich aber nicht abgeschreckt,
dafür war ich von der Angelegenheit zu
sehr überzeugt. Übrigens: Mit acht Pfund
Honig endete die erste Saison. Von der
Ernte profitierten hauptsächlich Familie
und Verwandtschaft.
Welche Ausbeute verzeichnen Sie
inzwischen?
Rüden: In guten Jahren fallen über 30
oder 35, gelegentlich sogar 40 Kilogramm und mehr an – Honig, den meine
Frau und ich eifrig weiterverarbeiten.
Allerdings: Reich werden kann man durch
den Verkauf nicht. Es ist halt ein netter
Nebenerwerb – einer, der uns überdies
Freude beschert.
. . . und die Kehrseite der Medaille?
Rüden: Bei der Ferienplanung sind wir
zuweilen gezwungen, auf längere Urlaubsunternehmungen zu verzichten. So gilt es
gerade zwischen April und Juni die einzelnen Völker zu überprüfen, ob sie schwärmen wollen. Ab Spätsommer, nach der
letzten Honigernte, steht dann konkret die
Fütterung an – die Fütterung mit Zuckerlösung als Wintervorrat für die Bienen.
Wenn Außenstehenden in wenigen
Sätzen nahe gebracht werden müsste, worin die Tätigkeit eines Imkers
besteht: Was würden Sie den Zuhörern erzählen? Wie lauten Ihre
„Essentials“?
Rüden: Wichtig sind besonders: der sorgsame Umgang mit den Immen sowie der
aufmerksame Blick auf die Vorgänge innerhalb unseres Ökosystems. Doch es gibt
kein starres Schema, nach dem Abläufe in
der Imkerei zu passieren haben. Ich sehe
eine Herausforderung darin, Bedürfnissen
der Bienen in meinem Handeln gerecht zu
werden. Deren geordnete Struktur inmitten eines Volks – bei Tausenden von Tieren
– zu verfolgen, übt dabei ebenso große
Faszination aus wie das eindrucksvolle,
geometrische Muster der Waben zu beobachten. Wenn Sie nun nach den eigenen
Kernsätzen fragen: Bienen sind die Indikatoren für den Zustand unserer Umwelt,
gewissermaßen Zeugen eines intakten
Zusammengehens von Mensch und Natur.
Sie liefern uns das Stichwort selbst:
Ist dabei tatsächlich noch alles intakt?
Rüden: … nein, nicht alles. Was mir Sorgen bereitet, sind zum einen die rundherum rückläufigen Blühflächen, zum anderen sehe ich den Einsatz von Pestiziden in
der Landwirtschaft mit wachsendem
Unmut. Begleitumstände, die ich jedoch
kaum beeinflussen kann.
Kleine Bemerkung am Rande: Wer
sich mit Ihnen unterhält, merkt
schnell, über welch profunde Kenntnisse Sie verfügen. Chapeau!.
Rüden: … Know-how, das ich mir nach
und nach in Fachseminaren oder im
Eigenstudium aneignete, beispielsweise
durch die Lektüre einschlägiger Sachbücher. Als hilfreich erwies sich zudem der
Austausch mit Insidern aus der Branche,
die mich, den wissbegierigen Neuling,
mit nützlichen Tipps versorgten. Nicht
zuletzt habe ich einen Lehrgang zum
staatlich-geprüften Honig-Sachverständigen belegt, den Kurs auch erfolgreich
abgeschlossen. Dadurch bedingt, werde
ich jetzt häufiger als Referent zu Vorträgen eingeladen, wie ich überhaupt gern
die Werbung bzw. Öffentlichkeitsarbeit
für unsere Sache unterstütze: Kindergärten, Schulklassen, Erwachsenengruppen
– alle möchten kundig informiert werden.
Wenn Sie Bilanz ziehen, dabei einen
Moment lang in sich hineinhorchen:
Half das Hobby, die mit dem Einsatz
im Operationssaal verbundenen emotionalen Belastungen besser zu verkraften?
Rüden: Zweifellos – für mich war’s der
notwendige Ausgleich. Die Chance zur
Entspannung, um innerlich ruhiger zu
werden und wieder frische Energien zu
tanken. Das Krankenhaus und die Imkerei
– beides stellte für mich ein sich gegenseitig bedingendes Kontinuum dar.
Zum Abschluss des Gesprächs: Haben
Sie eine amüsante Anekdote für uns
parat?
Rüden (überlegt): Eine Anekdote? Okay. In
der Phase, als ich einst mit der Bienenzucht
begann – das zugehörige Gelände liegt
einige hundert Meter von meiner Wohnung entfernt – existierten keine dieser
praktischen, funktionstüchtigen Mobilhandys. Um mir dort draußen zu signalisieren, dass mich während der Rufbereitschaft Kollegen daheim zu erreichen versucht hatten, vereinbarte ich mit der Familie, in solchen Situationen ein weißes Laken
aus dem Dachfenster zu hängen. Das Zeichen für mich, fortan alles andere stehen
und liegen zu lassen sowie unverzüglich
mit der Zentrale Kontakt aufzunehmen.
. . . wie oft flatterte denn das Leinentuch im Wind?
Rüden (lächelt): Ein einziges Mal.
P. S.: Falls sich jemand nach der Lektüre
des Interviews motiviert fühlen sollte, es
seinerseits mit der Imkerei zu versuchen:
Für den Fall bietet Werner Rüden Interessierten alle nur erdenkliche Unterstützung an. Zu erreichen ist er unter der
E-Mail-Adresse wrueden@gmx.de
Wolfgang Halberscheidt
EINBLICK(E) | 53
M I T- M E N S C H E N
Schwester Gereona
(links im Bild) und
Schwester Servata
begingen in diesem
Jahr ihr 50-jähriges
Professjubiläum
Ordensjubiläum im Augustahospital Anholt
Augustahospital
n diesem Jahr können zwei Schwestern
im Konvent des Augustahospitals ihr
50-jähriges Professjubiläum begehen.
Schwester M. Gereona und Schwester M.
Servata legten am 08. September 1964
ihre ersten Versprechen ab.
Schwester M. Servata, die in der Krankenpflege tätig war, ist seit einigen Jahren für das leibliche Wohl der pflegebedürftigen Mitschwestern tätig. Oft ist sie
die Begleitung der Schwestern, wenn
Arztbesuche oder Krankenhausaufenthalte nötig sind. Diese Aufgabe hat sie in
den vergangenen Jahren u. a. auch schon
im Laurentiushaus Uedem und im Konvent im Johann-Georg-Krankenhaus in
Burgsteinfurt ausgeübt.
Schwester M. Gereona kam erst vor
wenigen Wochen nach Anholt, da der
Konvent im Maria-Euthymia-Haus in
Meschede aufgelöst wurde. Sie war u. a.
viele Jahre in der Krankenpflege im St.
Johannes-Hospital Duisburg-Hamborn
tätig, bevor sie für einige Jahre im MariaLudwig-Stift in Dülmen war und dort
Hilfe für die Mitschwestern war.
I
Im Konvent wurde das Jubiläum am Donnerstag, den 08. Mai 2014 begangen.
Es begann am Vorabend mit einer Vesper
unter dem Leitgedanken: „Der Herr ist
mein Hirt; er führt mich an Wasser des
Lebens.“
54 | EINBLICK(E)
Nach dem Abendessen wurde das Fest
„eingeläutet“, die trockenen Kehlen für
den nächsten Tag geölt!
In den Laudes am Festtag kamen Freude
und Dank für das Geschenk der Berufung
zum Ausdruck.
Dem Festgottesdienst stand Pfarrer Klaus
Winkel vor. Die musikalische Gestaltung
hatte der Kirchenchor Anholt / Isselburg
unter Leitung von Herrn Günther Rösen.
In seiner Festpredigt sprach Pfarrer Winkel den Schwestern Dank für ihr Dasein
aus. In der Lesung aus der Apostelgeschichte wurde von Philippus berichtet,
der dem Äthiopier nachgeht, ihn fragt,
ob er auch versteht, was er in der Schrift
liest. Auch Schwester Servata und Schwester Gereona haben sich um andere
bemüht, ihnen geholfen das Leben zu
verstehen. Philippus lief dem Wagen des
Äthiopiers nach, so wie es unsere Schwestern auch getan haben und immer wieder
tun.
Zur Gabenbereitung erneuerten die Jubilarinnen ihre Gelübde und brachten so
ihre Bereitschaft zur Nachfolge erneut
dar.
Im Anschluss an den Gottesdienst waren
alle zum Empfang in der Halle des Schwesternwohnheims eingeladen. Dort ergab
sich Gelegenheit, den Jubilarinnen persönlich den Glückwunsch auszusprechen.
Schwester M. Bernwarde überbrachte die
Wünsche der Ordensleitung und dankte
den beiden Schwestern für ihren Einsatz
und ihr Dasein in und für die Gemeinschaft. Sie zeichnete kurz und sehr treffend den Weg der beiden Schwestern
durch 50 Jahre Ordensleben nach.
Für das Augustahospital kamen Herr Verwaltungsdirektor Sebastian Lasczok, Herr
Pflegedirektor Joachim Weidemann und
Herr Ludger Rosendahl (Personal) zur
Gratulation und übereichten den beiden
Schwestern bunte Rosensträuße.
Umrahmt wurde der Empfang vom Kirchenchor. Der Vorsitzende, Herr Franz
Brömmling sprach die Glückwünsche des
Chores aus und erinnerte an große Ereignisse aus dem Jahr 1964.
Nach dem Empfang fand für Schwestern
und geladene Gäste das Mittagessen
statt. Die Küche des Augustahospitals
sorgte für ein festliches Mahl.
Am späten Nachmittag fanden sich die
Schwestern zur Vesper ein. Ausgewählte
Texte aus den Osterevangelien wechselten mit Musik und Gesang.
Die Emmausgeschichte wurde einmal
ganz anders mit verteilten Rollen in heutiger Sprache erzählt. Herr Rösen an der
Orgel begleitete den Gesang.
Ein Dank an alle, die diesen schönen Tag
möglich gemacht haben. Schwester Maria Voß
M I T- M E N S C H E N
Ein Stück Krankenhausgeschichte mitgeschrieben –
25 Jahre im Augustahospital
Augustahospital
ünfundzwanzig Jahre Dienst im
Augustahospital – ein Grund zum
Feiern. Erinnerungen wurden bei
den vier Jubilaren Martina Heimann, Marlies Bruns, Marlies Schramm-Nowitzki
und Bernd-Ulrich Kock am Brink wach,
als
Verwaltungsdirektor
Sebastian
Lasczok die Anwesenden mit einer kurzen Zusammenfassung ihrer Berufszeit im
„Augusta“ in der Gaststätte Legeland
begrüßte. „Es ist nicht selbstverständlich,
dass Mitarbeiter so lange in einem Unternehmen sind und wir sind stolz auf die
niedrige Fluktuation in unserer Belegschaft“, betonte Lasczok, „Sie alle haben
ein Stück Krankenhausgeschichte mitgeschrieben und waren an der Weiterentwicklung des Augustahospitals in großem
Maße beteiligt.“
In gemütlicher Runde wurden Geschichten der vergangenen Jahre ausgetauscht.
„Alles hat seine Zeit“, schmunzelte
Küchenleiter Kock am Brink. Zuvor gab er
eine Anekdote zum Besten, als die Küche
noch freitags durch das Team geschrubbt
wurde und im Sommer so manches Mal
„kein Auge“ trocken blieb. Die Kranken-
F
schwester Heimann blickte zurück auf
eine Zeit, in der noch nicht alle Krankenhausbetten Räder hatten – heute
unvorstellbar. Vieles hat sich verändert
– manches ist leichter geworden,
anderes deutlich erschwert. Umso
wertvoller sind Mitarbeiter, die sich
über einen so langen Zeitraum engagieren und Veränderungen aktiv mittragen. Zum Dank und zur Anerkennung überreichten der Verwaltungsdirektor, der Ärztliche Direktor PD Dr.
Michael Haupts sowie Pflegedirektor
Joachim Weidemann Blumen, Urkunden und die silberne Verdienstnadel
des Deutschen Caritasverbandes.
Ebenso dankte der Vorsitzende der
Mitarbeitervertretung Martin Plettenberg mit Blumen für die gute und
langjährige Zusammenarbeit.
„Es ist schön, dass wir ein solches
Ereignis gleich mit vier Mitarbeitern
feiern können“, freut sich die Anholter Betriebsleitung. Bei einem gemeinsamen Essen fand ein schöner Anlass
seinen Ausklang.
Münster ab sofort
in jedem Kopf
Hamid Borghei-Razavi (l.) und Prof. Dr.
Uta Schick entdeckten gemeinsam mit
Kollegen aus Schweden und dem Iran
die „Münster Correlation“.
Clemenshospital
ass jeder Münsteraner ein Stück
seiner Heimatstadt im Herzen mit
sich trägt, ist eine schöne Vorstellung aber wohl nur schwer zu beweisen.
Dass jeder Mensch auf der Welt ein Stück
Münster in seinem Kopf birgt, ist jedoch
seit Kurzem eine wissenschaftliche Tatsache. Neurochirurgen des Clemenshospitals entdeckten gemeinsam mit Ärzten
des Stockholmer Karolinska-Instituts und
der Uniklinik Teheran einen anatomischen
Zusammenhang zwischen bestimmten
Knochenstrukturen im menschlichen
Schädel und tauften diesen „Münster
Correlation“.
Diese Korrelation beschreibt einen wichtigen Zusammenhang zwischen der Lage
bestimmter Schädelknochen, der bei der
Planung von Operationen an der Schädelbasis, zum Beispiel bei einer Tumorerkrankung im Kleinhirnbrückenwinkel,
von Bedeutung ist. Schriftlich gratulierte
Oberbürgermeister Markus Lewe der
Chefärztin Prof. Dr. Uta Schick und dem
Neurochirurgen Hamid Borghei-Razavi zu
ihrer Entdeckung: „Auf diese Weise wird
unsere Stadt sicher insbesondere unter
Medizinern und Wissenschaftlern, die
sich mit Akustikusneurinomen und
Meningeomen beschäftigen noch bekannter werden“.
Michael Bührke
D
Die Anholter Betriebsleitung sowie der MAV-Vorsitzende dankten den Jubilaren für
ihren langjährigen Einsatz für das Augustahospital.
EINBLICK(E) | 55
M I T- M E N S C H E N
Clemenshospital begrüßt
drei neue Chefärzte
Clemenshospital
leich drei neue Chefärzte wurden
im Clemenshospital am 7. Februar
mit einem ökumenischen Gottesdienst und anschließendem Essen feierlich
eingeführt. Prof. Johannes Weßling leitet
bereits seit August mit seinem Kollegen
Manfred Pützler von der Raphaelsklinik die
gemeinsame Verbundabteilung für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin. Dr. Rüdiger Langenberg und Dr. Rüdiger Liersch sind seit Jahresbeginn als Chefärzte in der Klinik am Düesbergweg tätig.
Langenberg leitet die Frauenklinik während
Liersch als neuer Chef der Verbundabteilung für Hämatologie und Onkologie eingesetzt wurde, die ebenfalls in Kooperation mit der Raphaelsklinik betrieben wird.
Er leitet die Abteilung gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Christian Lerchenmüller.
Pfarrer Arndt Menze ging in seiner Predigt auf die zahlreichen Skandale ein, die
in den letzten Monaten das Vertrauen in
viele Personen des öffentlichen Lebens
erschüttert haben, „Im Krankenhaus hingegen geht ohne Vertrauen gar nichts“,
G
wie er betonte und wies auf aktuelle
Umfragen hin, denen zufolge viele Menschen ihrem Arzt weiterhin sehr viel Vertrauen entgegenbringen.
Der Geschäftsführer des Clemenshospitals, Gilbert Aldejohann, betonte in seiner
Rede den Generationenwechsel, der mit
den Neueinstellungen einher geht, „Wir
haben drei junge, motivierte und hochqualifizierte Mediziner für uns gewinnen
können, die unsere Klinik weiter entwickeln und voranbringen werden.“
Der Chefarzt der Kinderklinik, Dr. Georg
Hülskamp, der als stellvertretender Ärztlicher Direktor die Veranstaltung moderierte, freute sich über die gelungene „Drillingsgeburt“ und darüber, dass die „Zwillinge“ Clemenshospital und Raphaelsklinik durch die neuen Mediziner ihre Position in Münster weiter stärken werden.
Musikalisch unterstützten Jonathan
Debus an der Trompete, Daniel Gerlach
am Klavier und an der Orgel sowie Julius
Schepansky am Akkordeon die Veranstaltung.
Michael Bührke
Während der Einführungsfeier im Clemenshospital (v. l.): Pflegedirektorin Schwester
Marianne Candels, Dr. Rüdiger Langenberg, Dr. Georg Hülskamp, Prof. Johannes
Weßling, Verwaltungsdirektor Christian Bake, Dr. Rüdiger Liersch und Gilbert Aldejohann.
56 | EINBLICK(E)
Zahlreiche Freunde, Kollegen und Weggefährten
Ein charismati
Prof. Herbert
Clemenshospital
er Theologie studiert, der
begegnet früher oder später dem Namen Prof. Her„
bert Vorgrimler“, davon ist der Chefredakteur der Jesuitenzeitschrift
„Stimmen der Zeit“, Dr. Andreas R.
Batlogg, überzeugt. Während einer
Feier am 4. Januar im münsterischen
Clemenshospital, dessen Seelsorge
Vorgrimler leitet, gratulierte er zusammen mit zahlreichen Freunden, Weggefährten und Kollegen dem Theologen zum 85. Geburtstag. In seiner
Rede hob er auch sein lebenslanges
Bemühen um eine menschenfreundliche, gottverbundene Theologie hervor, weg von einer um sich selbst kreisenden Kirche. Seine wissenschaftlichen Werke hätten Standards gesetzt
und machten „Lust auf das Abenteuer Theologie“, wie Batlogg betonte.
Auch Prof. Antonio Autiero, ehemaliger Professor für Moraltheologie an
der Uni Münster, bezog sich in seiner
Rede auf das umfangreiche literarische Werk Vorgrimlers und zitierte
den Schriftsteller Jean Paul mit den
Worten „Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde“. Vorgrimler ist als
Autor bis heute aktiv, im März vergangenen Jahres erschien sein Werk über
Papst Johannes XXIII. Von zentraler
Bedeutung sind seine Arbeiten zu
dem Theologen Karl Rahner und zum
zweiten Vatikanischen Konzil, sein
W
M I T- M E N S C H E N
feierten mit Vorgrimler dessen 85. Geburtstag im Clemenshospital.
scher Seelsorger mit weitem Herzen –
Vorgrimler wird 85 Jahre
„Kleines Konzilskompendium“ und das
„Kleine theologische Wörterbuch“ sind
bis heute Standardwerke.
Der Chefarzt des Clemenshospitals, Prof.
Peter Baumgart, rundete die Vorträge mit
einem eigens für die Feier verfassten launigen Gedicht ab und berichtete ebenso
begeistert von seinen Reisen mit dem
Theologen wie über seinen E-Mail-Verkehr, der zum Teil in lateinischer Sprache
erfolge.
Vermisst wurde von vielen Gästen der im
April 2013 in Bethlehem verstorbene
ehemalige Bischof Münsters, Dr. Reinhard
Lettmann, der mit Vorgrimler eng verbunden war.
Musikalisch haben die drei Musikerinnen
Tina Werzinger, Jule Balandat und Marie
Nandico als „Zucchini Sistaz“ mit zahlreichen Stücken aus den 20er-Jahren des
letzten Jahrhunderts die Gäste begeistert.
Michael Bührke
Feierten mit Prof. Herbert Vorgrimler (3.v.l.) dessen 85. Geburtstag (v.l.): Schwester
Charlotte Schulze Bertelsbeck (Clemensschwestern), Dechant Wilhelm Lohe (Hamm),
Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff (Aachen), Generalvikar Norbert Kleyboldt (Münster),
Prof. Antonio Autiero und die Pflegedirektorin des Clemenshospitals, Schwester
Marianne Candels.
Die Zucchini Sistaz sorgten mit Liedern
der 1920er-Jahre für beste Stimmung
unter den Gästen.
EINBLICK(E) | 57
M I T- M E N S C H E N
Feier für Jubilare und Rentner
Clemenshospital
ut gefüllt war der Mehrzweckraum des Clemenshospitals, als
es am 15. Mai um die Ehrung der
Jubilare und Ruheständler ging. Mit einer
kleinen Feier und einem gemeinsamen
Essen dankten Mitarbeitervertretung und
Betriebsleitung den Anwesenden für ihre
langjährige Treue zum Arbeitgeber. Die
Vorsitzende der Mitarbeitervertretung,
Reinhild Everding, gratulierte jedem Jubilar persönlich und übergab ein kleines
Geschenk. Der Geschäftsführer des Clemenshospitals, Stefan Kentrup, überreichte silberne und goldene Ehrennadeln
für 25- und 40-jährige Zugehörigkeit zu
Einrichtungen der Caritas.
Agnes Bense-Kruszka, Anne Jovi und
Maria Laumeyer sind seit 40 Jahren im
G
Clemenshospital oder in anderen Einrichtungen der Caritas tätig. Sibylle Bonse
arbeitet seit 35, Guido Wegmann und
Birgit Meier seit 30 Jahren in der Klinik
am Düesbergweg.
Auf 25 Jahre Zugehörigkeit zur Caritas
oder zum Clemenshospital bringen es Dr.
Albert Lübbesmeyer, Margret Wiethoff,
Helga Schulz, Maria Taute, Ingrid Bevern,
Karin Wrede, Reiner Herborn, Ulf Koch,
Sabine Gruendken, Christine Sherif, Martina Leveringhaus, Edith Hesselt und Christian Menne. 20 Jahre sind Susanne Wulfers-Maulhardt, Stefanie Averbeck, Marlies Heinendirk, Peter Jung, Bianca Bröker,
Claudia Averkamp, Klaudia Wendel, Jens
Lammers, Gabriele Kühling und Khaled
Tamazi dabei.
Seit zehn Jahren arbeiten Sandra Bönicke,
Lilia Donhauser, Britta Fricke, Birgit Pöffel,
Andrea Spiekermann, Nadine Weßling,
Nicole Heidwinkel, Nina Cramer, AnnaKatrin Stolze, Dr. Judith Wendt, Agnes
Duran, Heriburg Hidding, Dr. Rasmus Jürgens, Stefanie Rotter, Karin Peters, Alexander Bölling, Nicole Berlemann, Birgit
Uekötter und Hanne Löser-Gervens im
Clemenshospital.
Gilbert Aldejohann ist seit zehn Jahren
bei der Trägergesellschaft Misericordia
tätig.
In den Ruhestand wurden Maria Lünemann, Antonia Leifeld und Winfried
Marock verabschiedet.
Michael Bührke
Dr. Langenberg neuer Chefarzt der Frauenklinik
Clemenshospital
u viel Zeit wollte die kleine Elizabeth
dem neuen Chefarzt der Frauenklinik nicht zum Einarbeiten lassen, als
erstes Baby des Jahres im Clemenshospital
erblickte sie bereits am Neujahrstag um
8.38 Uhr das Licht der Welt. Sie und ihre
glücklichen Eltern Danielle und Felix
Z
58 | EINBLICK(E)
Evertz befanden sich dabei in den besten
Händen, Dr. Rüdiger Langenberg war bis
zum Jahreswechsel leitender Oberarzt am
katholischen Marienkrankenhaus in Hamburg, das mit rund 3.200 Entbindungen
pro Jahr zu den fünf erfahrensten
Geburtskliniken Deutschlands gehört.
Der 1975 geborene und in Beckum aufgewachsene Mediziner hat in Gießen,
Münster und München studiert und war
an Kliniken in Bielefeld, Bonn sowie am
Bethanien-Krankenhaus in Moers tätig,
wo er sich bei Prof. Dr. Wolfram Niedner
als Oberarzt für Urogynäkologie einen
M I T- M E N S C H E N
Der neue Chefarzt Dr. Rüdiger Langenberg (m.) kümmert sich gemeinsam mit der Hebamme Canan Kasap
und der Kinderkrankenschwester Stefanie Warmer um
die kleine Elizabeth, die den Fototermin in den Armen
ihrer Eltern Danielle und Felix Evertz verschlief.
Namen machte. 2010 folgte
der Wechsel nach Hamburg.
Die Frauenklinik des dortigen Marienhospitals gehört
zu den zehn größten des
Landes. „Ich freue mich sehr
über die Rückkehr nach
Münster und auf meine
zukünftigen Aufgaben als
Chefarzt der Frauenklinik
des Clemenshospitals“ sagt
der 38-Jährige.
Zu den besonderen Schwerpunkten des neuen Klinikleiters gehören die gynäkologische Onkologie und die
Mamma-Chirurgie. Außerdem sind die
Urogynäkologie und die endoskopische
Chirurgie Teil seines Tätigkeitsspektrums.
„Mit Herrn Dr. Langenberg können wir
am Clemenshospital einen ausgezeichneten Experten begrüßen, der durch sein
Fachwissen gerade für das ‚Brustzentrum
Münsterland‘ im Interesse der Patientinnen eine große Bereicherung sein wird“,
erklärt der Geschäftsführer des Clemenshospitals, Stefan Kentrup.
Dr. Langenberg ist verheiratet und hat
zwei Söhne im Alter von zwei und vier
Jahren.
Michael Bührke
Krankenpflegeexamen glücklich bestanden
Raphaelsklinik
wanzig Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger haben
an der Zentralschule für Gesundheitsberufe St. Hildegard, Standort
Raphaelsklinik, am 6. März das Examen
bestanden. Zum Abschluss ihrer Ausbildung fanden ein Dankgottesdienst und
ein festliches Essen statt, zu dem die Klinik eingeladen hat. „Die Ausbildung ist
nicht nur darauf ausgelegt, Wissen zu
vermitteln sondern auch die Persönlich-
Z
keit zu entwickeln“ sagte die stellvertretende Pflegedirektorin Klaudia Oehlmann
in ihrer Rede und wies darauf hin, dass
die Auszubildenden auch Spuren in der
Klinik hinterlassen hätten, sowohl bei den
Patienten als auch bei den Mitarbeitern.
Das Examen bestanden haben Greta
Amedick, Linda Bahlo, Julia Büscher, Eduard Dopler, Laura Hüttemann, Theresa
Lewandowski, Ida Marie Mühl, Luise
Poker, Julius Rinklake, Philipp Runde,
Carola Schmitz, Helena Schulte-Beerbühl,
Maren Stute, Kira Süssenguth, Daniela
Terhörst-Hidding, Olga Mertin und AnnaCarina Richter. Theresa Hollekamp, Jessica Schoo und Laura Schüler haben ebenfalls das Krankenpflegeexamen bestanden und werden im kommenden Semester den Studiengang Pflege mit dem
Bachelor abschließen.
Michael Bührke
EINBLICK(E) | 59
Hobby
Mein
M I T- M E N S C H E N
Hobby Mein Hobby Mein Hobby Mein
In dieser Ausgabe stellt Michael Bührke das Hobby von Verionika Würzburg, Verpflegungsassistentin in der
Raphaelsklinik, vor. Sie sammelt in ihrer Freizeit Disney-Schneekugeln.
Wenn Sie auch mit Ihrem Hobby in dieser Rubrik stehen möchten, wenden Sie sich doch an den Einblick(e)Mitarbeiter in Ihrem Haus oder schreiben an: einblicke@misericordia.de
Schnee ganzjährig
Veronika Würzburg hat die größte
Disney-Schneekugelsammlung Deutschlands
Raphaelsklinik
ei Veronika Würzburg schneit es im
Wohnzimmer, ganzjährig, selbst im
Hochsommer. Was nach einem verunglückten Zauberkunststück von Harry
Potter klingt, ist das außergewöhnliche
Hobby der Verpflegungsassistentin aus
der Raphaelsklinik. Inzwischen dürften es
um die 700 Exemplare dieser kleinen
Wunderwelten unter der Glaskuppel sein,
die in ihrem Wohnzimmer sorgsam und
liebevoll in Regalen präsentiert werden.
Motive wie den Kölner Dom oder die Freiheitsstatue sucht man allerdings vergeblich, die 45-Jährige hat sich ausschließlich
auf Disney-Schneekugeln spezialisiert.
Viele Motive aus den beliebten Trickfilmen wurden in Schneekugeln verewigt,
die meisten finden sich in Veronika Würzburgs Regalen wieder. Die Klassiker wie
Micky Maus, Dagobert oder Tick, Trick
und Track, Dumbo oder Bambi stehen
dort neben aktuelleren Filmfiguren aus
Arielle die Meerjungfrau oder Freezen,
B
Detlef Hüttemann rückt für das Fernsehteam des WDR ein besonders schönes
Stück ins rechte Licht.
60 | EINBLICK(E)
Veronika Würzburg mit einem kleinen Ausschnitt aus ihrer Disney-Sammlung
(Foto: Oliver Werner, WN)
einer der neuesten Kugeln in der Sammlung. Manche Exemplare wiegen mehrere
Kilo, sind beleuchtet oder haben kleine
Motoren, die den Schnee durcheinanderwirbeln, das Schütteln von Hand wäre bei
diesen Objekten kaum noch zu bewerkstelligen. Viele der eigentlichen Schneekugeln sind eingebettet in aufwendig
gestaltete Landschaften oder Szenen.
„Das sind ja keine Spielzeuge, für mich
sind das Kunstwerke. Jede Kugel ist
handbemalt!“ erklärt die SchneekugelExpertin.
Dieses Hobby macht nicht nur Freude sondern auch Arbeit, regelmäßig müssen die
Kugeln geschüttelt werden, damit der
Schnee nicht verklumpt. Poliert werden
sollten die guten Stücke ebenfalls zwi-
schendurch, damit der Inhalt nicht unter
einer Staubschicht verschwindet. Veronika
Würzburgs Gastfreundschaft durften
schon viele Kolleginnen und Kollegen aus
der Raphaelsklinik genießen, bei leckerem
Kaffee und Kuchen den Blick über die
zahllosen Ausstellungsstücke wandern
lassen zu können ist ein ganz besonderes
Erlebnis.
Die gebürtige Aachenerin ist inzwischen
in der Szene bekannt, ihre Sammlung
dürfte die größte Deutschlands sein. Ein
bisschen verrückt muss man dafür wohl
sein aber ein großes Maß an Leidenschaft
ist noch wichtiger. Wenn dann der Partner diese Leidenschaft auch noch teilt, ist
das Glück perfekt, so wie bei Veronika
Würzburg und Detlef Hüttemann.
M I T- M E N S C H E N
Zusammen waren sie schon oft im
Disneyland Paris, um neue Exponate
zu ergattern. In diesem Jahr erfüllen
sich die beiden einen großen Traum,
die Reise in das Heimatland der Disneyfiguren, in die USA zum Disneyland in Kalifornien. Gute Reise!
Sehr zu empfehlen ist die von Veronika Würzburg liebevoll gestaltete Internetseite www.disney-schneekugeln.de
mit vielen Infos, Fotos und einem
Bericht des WDR.
Michael Bührke
Freudiges Wiedersehen:
Kurstreffen brachte Abschlussklasse nach
30 Jahren wieder zusammen
Netzwerk empfiehlt
Chirurgen der
Raphaelsklinik
Raphaelsklinik
rof. Dr. Dr. Matthias Hoffmann,
Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie der
Raphaelsklinik, wird von dem renommierten Online-Netzwerk leadingmedicine-guide.com für die Bereiche
Bauchspeicheldrüsen- und Leberchirurgie empfohlen. Voraussetzungen
für diese Auszeichnung sind unter
anderem mehr als zehnjährige Operations- und Behandlungserfahrung in
leitender Position, überdurchschnittlich viele Eingriffe pro Jahr, Beherrschung modernster Untersuchungsund Operationsverfahren sowie die
regelmäßige Zertifizierung durch
unabhängige Gutachter. Neben dem
Mediziner der Raphaelsklinik finden
sich deutschlandweit nur fünf weitere
Experten für dieses Einsatzgebiet in
der Empfehlungsliste.
P
Prof. Dr. Dr. Matthias Hoffmann (l.)
bekommt von Dirk Hennen die
Urkunde „leading medicine“ überreicht.
Dort, wo Anfang der Achtziger alles anfing, fand nach 30 Jahren das herzliche Wiedersehen statt: Der 1984er-Abschlusskurs der Krankenpflegeschule am St. WalburgaKrankenhaus hatte zum Jubiläumstreffen eingeladen. Neben ehemaligen Dozenten
nahm an der Feier auch die frühere Schulleiterin Schwester M. Sophia (vordere Reihe,
2.v.l.) teil.
St. Walburga-Krankenhaus
reißig Jahre hatten sich einige von
ihnen nicht mehr gesehen
geschweige denn gesprochen –
dreißig lange Jahre. Umso herzlicher fiel
deshalb die Begrüßung aus, als der
1984er-Abschlusskurs der Krankenpflegeschule am St. Walburga-Krankenhaus
jetzt zum geselligen Treffen bat. Es fand
dort statt, wo Anfang der Achtziger alles
begann – am Schederweg.
Gewiss: Ohne Mithilfe der Gruppe wäre
der ein oder andere möglicherweise unerkannt geblieben, denn das Erscheinungsbild hatte sich zuweilen deutlich gewandelt. Doch mit vereinten Kräften glückte
die gegenseitige Zuordnung recht problemlos, schon bald herrschte untereinander wieder der vertraute Jargon. Übrigens: Viel gescherzt wurde auch. Schwester M. Sophia, die ehemalige Schulleiterin, fühlte sich jedenfalls inmitten der
Runde sichtlich wohl – genauso wie die
früheren Dozenten Dr. Ulrich Hartmann,
Dr. Heiner Jahnz, Dr. Arno Ovelgönne
und Dr. Theodor Wilbrand.
Das Programm der Jubiläumsveranstaltung startete mit einem kleinen Sektempfang nebst Erinnerungsfoto, danach
D
brach die Riege zur Besichtigung des Klinikgebäudes auf. Hatten doch etliche aus
dem Kreis der Ehemaligen bislang weder
einen Blick in das Bettenhaus I noch Bettenhaus II heutigen Zuschnitts werfen
können. Spätestens nachdem drei weitere Abteilungen, darunter die Intensiv-Station, ausgiebig inspiziert worden waren,
stand das Urteil fest: Die einstige Wirkungsstätte kommt als hochmoderner,
leistungsstarker Anbieter daher.
Als „überaus gelungen“ bezeichneten
die Gäste in dem Zusammenhang den
neugestalteten Kreißsaal, mit ähnlichem
Lob bedachten sie den im Herbst 2013
eröffneten Funktionstrakt der Inneren
Medizin. Dr. Wilbrand, bis Ende Oktober
2011 Chefarzt der Kardiologie und somit
der Mann vom Fach, ließ es sich derweil
nicht nehmen, installierte Gerätschaften
und Apparaturen dem Publikum genauer
zu erklären. „Das ist richtig toll geworden“, lautete die einhellige Meinung der
Zuhörerschar, „da braucht Walburga keinerlei Vergleiche mit übrigen Hospitälern
zu scheuen.“ Der Rundgang endete in
der Nephrologischen Gemeinschaftspraxis gleich nebenan. Dr. Jahnz, einer der
EINBLICK(E) | 61
M I T- M E N S C H E N
Hausherren, führte hier selbst durch die
Räumlichkeiten.
Während des gemütlichen Abendessens
wurden jede Menge Erinnerungen ausgetauscht, Anekdoten aufgefrischt, darüber
hinaus gab’s reichlich zu berichten. Für
die Überraschung des Tages sorgte
schließlich Michaela Theune, seinerzeit
ebenfalls Mitglied im Kollegium: Bevor
die lockere Feier ausklang, hatte es die
Lehrkraft doch noch geschafft, daran teilzunehmen. Zu vorgerückter Stunde fassten die Akteure dann den übereinstimmenden Beschluss: „Der nächste Termin
muss her.“
Wolfgang Halberscheidt
Die Ehemaligen hatten sich viel zu erzählen
St. Walburga-Krankenhaus
a war er – dieser wohlvertraute,
kollegiale Ton. Kaum füllte sich der
Konferenzsaal des St. WalburgaKrankenhauses mit Gästen, gab’s bereits
viel zu erzählen – über alte Zeiten, über
unvergessene
Erlebnisse:
Im
Nu
schwelgten die Ehemaligen bei dem von
der Betriebsleitung und der Mitarbeitervertretung (MAV) angebotenen Pensionärstreffen in netten Erinnerungen. So
wurde das schon im Februar 2013 bei der
Premiere gepflegte, gemütliche Beisammensein jetzt ein zweites Mal in munterer
Grundstimmung fortgesetzt.
Ganz im Sinne von Geschäftsführerin Anja
Rapos und Dr. Detlef Drüppel, dem Ärztlichen Direktor: Sie hießen die Teilnehmer –
vom Verwaltungsleiter über den Handwerker bis zur Ordensschwester – an deren
früherer Wirkungsstätte herzlich willkommen, wünschten der Zuhörerschar einen
kurzweiligen, geselligen Nachmittag. Was
die Zwei besonders freute: Neben „zahlreichen Wiederholungstätern“ wurden die
D
neu Hinzugekommenen von der allseits
unbeschwerten Atmosphäre gleich angesteckt. Die schien auch Heinz Hückelheim,
dem MAV-Vorsitzenden, sichtlich zu gefallen: „Lasst es euch gut gehen“, rief er froh
gelaunt den Anwesenden zu. Darüber hinaus dankte er der Runde in seiner Begrüßungsrede für das einst geleistete Engagement: „Ihr alle“ – der Blick wanderte aufmerksam durch die Reihen der großen
Kaffeetafel – „habt maßgeblichen Anteil
daran, dass unsere Klinik für die künftigen
Herausforderungen gewappnet ist.“
Damit sich die Ruheständler selbst davon
überzeugen konnten, luden die Organisatoren sodann zum Besuch des vor sechs
Monaten eröffneten Funktionsbereichs
der Inneren Medizin ein. Dort, auf knapp
750 Quadratmetern Grundfläche, entstanden innerhalb des vergangenen Jahres mit einem Investitionsvolumen von
circa 1,7 Millionen Euro großzügig angelegte Behandlungstrakte für die Kardiologie und Gastroenterologie.
Welch hohes, technisches Niveau die hier
installierten Apparaturen inzwischen aufweisen, machten während der verschiedenen Rundgänge die Koordinatoren
Christiane Bauerdick und Frank Muckermann deutlich. Anhand der eigens aufgebauten Gerätschaften führten sie exemplarisch vor, wie EKG-Analysen, Herzschrittmacherkontrollen oder Magenbzw. Darmspiegelungen heutzutage
ablaufen. Dass die dabei gewonnenen
Erkenntnisse via PC stets lückenlos zu
dokumentieren sind, bekamen die Besucher ebenfalls anschaulich vermittelt.
Am Ende zeigte sich der Kreis tief beeindruckt: „Eine richtig interessante Präsentation“, raunten zwei Seniorinnen bei der
Verabschiedung einander leise zu, „da
juckt es ja förmlich in den Fingern, auf
der Stelle mitzutun.“
Ein gemeinsamer Gottesdienst in der
Kapelle rundete die Veranstaltung am
Abend ab.
Wolfgang Halberscheidt
Zum zweiten Mal organisierten Betriebsleitung und Mitarbeitervertretung des St. Walburga-Krankenhauses für die Runde der
Ehemaligen das Pensionärstreffen – ein kurzweiliger, geselliger Nachmittag. Geschäftsführerin Anja Rapos (l.), der Ärztliche Direktor
Dr. Detlef Drüppel (hintere Reihe, l.) sowie MAV-Vorsitzender Heinz Hückelheim (hintere Reihe, 3.v.l.) hatten die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer zu Beginn der Veranstaltung an ihrer früheren Wirkungsstätte herzlich willkommen geheißen.
62 | EINBLICK(E)
M I T- M E N S C H E N
Meine Seele preist die Größe des Herrn
und mein Geist jubelt über Gott meinen Retter
(Luk.1,47)
Heimgegangen zu Gott unserem Vater ist am Sonntag, dem 4.5.2014 unsere
Schwester M. Consolata
Maria Wiesner
* 11.11.1929
Schwester Maria Consolata gehörte 60 Jahre zur Ordensgemeinschaft der Clemensschwestern in
Münster. Viele Jahre war Sr. Consolata in der Krankenpflege in unserer Klinik tätig.
Ihr Leben war von tiefer Gläubigkeit, Herzensgüte und menschlichem Verstehen geprägt. Ihre Hilfsbereitschaft haben viele kranke Menschen und unsere Mitarbeiter erfahren dürfen.
Für all ihre Güte und Treue, die Gott uns durch Schwester Consolata geschenkt hat, danken wir.
Die Beerdigung ist am Donnerstag, dem 8.5.2014, um 13.30 Uhr auf dem Zentralfriedhof.
Anschließend ist die Eucharistiefeier im Mutterhaus.
Raphaelsklinik Münster GmbH
Konvent der Clemensschwestern · Betriebsleitung
Die Einblick(e)-Redaktion dankt allen
Autoren, Fotografen, Korrekturlesern
und sonstigen Unterstützern dieser
Ausgabe. Wir wünschen Ihnen schöne Sommerferien und melden uns
wieder kurz vor Weihnachten 2014!
EINBLICK(E) | 63
Qualität und Kompetenz im Zeichen der Barmherzigkeit.
Misericordia GmbH
KRANKENHAUSTRÄGERGESELLSCHAFT
Düesbergweg 124
48153 Münster
Telefon 0251.91937-0
Telefax 0251.91937-6377
mail@misericordia.de
www.misericordia.de
Die Krankenhäuser der Misericordia GmbH
Krankenhausträgergesellschaft sind das Augustahospital Anholt, das Clemenshospital Münster,
die Raphaelsklinik Münster und das St. WalburgaKrankenhaus Meschede.