UMTS Glossar UMTS
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UMTS Glossar UMTS 1 Index UMTS 3GPP, third generation partnership project IMT, international mobile telecommunications 3GPP2, third generation partnership project 2 for the year 2000 3,5. Generation LA, location area 4. Generation LTE, long term evolution 4G-Schichtenmodell MExE, mobile execution environment 4G layered model MIN, mobile identification number ALCAP, access link control application part Mobilfunk AMC, adaptive modulation and coding MSRN, mobile station roaming number Chiprate NBAP, node B adaption protocol CPCH, common packet channel RAB, radio access bearer C-RNTI, cell radio network temporary identity RANAP, radio access network application part DPCCH, dedicated physical control channel RIP, radio interface protocol EMS, enhanced messaging service RLC, radio link control EUCH, enhanced uplink channel RNC, radio network controller Handover Roaming HARQ, hybrid automatic repeat request RRC, radio resource control HSDPA, high speed downlink packet access RSS, received signal strength HSPA, high speed packet access SC-FDMA, single carrier frequency division HSPA+, high speed packet access plus multiplex access HSUPA, high speed uplink packet access Spreizcode I-HSPA, Internet high speed packet access Standortverzeichnis 2 UMTS TD-SCDMA, time division synchronous code division multiple access TDD, time division duplex TSG, technical specification group UICC, universal integrated chip card UMTS-Handy UMTS-Netz UMTS-Standard UMTS, universal mobile telecommunications system UMTS-Stick UMTS-Übertragungsrate USIM, universal subscriber identity module UTRA, UMTS terrestrical radio access UTRAN, UMTS terrestrial radio access network VLR, visitor location register WCDMA, wideband code division multiple access Impressum 3 UMTS 3GPP, third generation partnership project Das 3rd Generation Partnership Project (3GPP) ist eine Standardisierungsinitiative, die zwischen verschiedenen regionalen Standardisierungs-Organisationen aus Europa, den USA und Asien mit dem Ziel geschlossen wurde, die technischen Spezifikationen für Mobilfunknetze der 3. Generation voranzutreiben. Das 3GPP-Projekt, an dem auch Industriekonsortien und Unternehmen mitarbeiten, wurde 1998 ins Leben gerufen und soll das Funkzugangsnetz (UTRA) und das GSM-Netz weiterentwickeln. Das von 3GPP definierte Mobilfunksystem gehört zu IMT-2000. Ein weiteres Projekt von 3GPP ist Long Term Evolution (LTE). Die 3GPP-Spezifikationen, die von Technical Specification Groups (TSG) erarbeitet werden, beschreiben die Kommunikationsprotokolle innerhalb des Funkzugangsnetzes und die luSchnittstellen. Diese Protokolle sind oberhalb der ATM-Anpassungsschicht (AAL) angesiedelt. Sie bilden die Steuerungsebene zur Signalisierung und dem Verbindungsaufbau. 3GPP arbeitet eng mit der ITU und ETSI zusammen, die 3GPP-Entwicklungen als Standards übernehmen. http://www.3gpp.org 3GPP2, third generation partnership project 2 Das Third Generation Partnership Project 2 (3GPP2) zielt im Gegensatz zu 3GPP auf den nordamerikanischen und asiatischen Mobilfunkmarkt. Unter der Bezeichnung 3GPP2 werden die Spezifikationen für die Mobilfunknetze der 3. Generation (3G) entwickelt. Die Vereinbarung wurde 1998 zwischen asiatischen und nordamerikanischen Telekommunikationsverbänden getroffen. Dazu gehören ARIB aus Japan, CCSA aus China, TIA aus den Nordamerika, TTA aus Südkorea und TTC aus Japan. Mittels 3GPP2 sollen globale Funknetze entwickelt werden, die auf IMT-2000 resp. CDMA2000 basieren. Eines der Projekte von 3GPP2 ist Ultra Mobile Broadband (UMB). Die Entwicklung der globalen Spezifikationen für die Funktechniken werden unterstützt und standardisiert von der ANSI, TIA und EIA. http://www.3gpp2.org 4 UMTS 3,5. Generation, 3.5G, 3.5 generation Die Mobilfunktechniken sind in Generationen untergliedert. Die 3. Generation (3G) steht für UMTS und die 4. Generation (4G) für UMTS Terrestrical Radio Access (UTRA), Long Term Evolution (LTE) und andere. Zwischen diese Technologien hat man nachträglich die 3,5. Generation eingefügt. Bei der 3,5 Generation (3.5G) handelt es sich um die paketvermittelten Techniken High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) und High Speed Uplink Packet Access (HSUPA), die für UMTS entwickelt wurden. Unter 3.5G fallen aber auch WiBro und WiMAX, ebenso Digital Multimedia Broadcast (DMB) mit ihren terrestrischen und satellitengestützten Varianten T-DMB und SDMB. Nach der Einführung der 3G-Mobilfunksysteme, die im Wesentlichen von 4. Generation, 4G fourth generation Die verschiedenen Generationen an Mobilfunknetzen UMTS geprägt sind, 5 UMTS wurden die Systeme der vierten Generation konzipiert und realisiert. Sie stehen unter der Zielprojektion „Always best connected“, „Beyond 3G“ und Mobiles Breitband. Mit den 4G-Systemen werden den Endanwendern Bandbreiten von bis zu 1 Gbit/s im Nahbereich und bis zu 100 Mbit/s im Fernbereich sowie eine verbesserte Leistungsfähigkeit zur Verfügung gestellt. Systeme der vierten Generation basieren dabei auf einem Kernnetz und einer gemeinsamen IP-gestützten Plattform für den Medienzugang. 4G-Netze sind All-IPNetze mit niedriger Latenz und flacher Architektur, die mobiles Breitband mit schnellem Zugang auf das Internet unterstützen. Die Netzarchitekturen sind für die Datenpaketvermittlung optimiert, nutzen als Funkschnittstelle OFDMA zur Gewährleistung der hohen Geschwindigkeiten und von vielen Nutzern pro Funkzelle und die MIMO-Technik zur Verbesserung der Empfangsbedingungen. Zu den Mobilfunksystemen der 4. Generation gehören WLANs nach 802.11n, Broadband Wireless Access (BWA) nach 802.16m, Mobile WiMAX, Ultra Mobile Broadband (UWB), High Capacity - Spatial Division Multiple Access (HC-SDMA), iBurst und Evolution Data Optimized (EVDO). 4G Mobilfunksysteme arbeiten über horizontales und vertikales Handover, das bedeutet system- und schichtenübergreifend. Ziel der 4G-Aktivitäten ist es, allen Benutzern weltweit die gesamte Dienstvielfalt netzübergreifend anzubieten. Die 4G-Aktivitäten werden von den weltweit größten Mobilfunkanbietern unter der Bezeichnung Next Generation Mobile Network (NGMN) vorangetrieben. Zu den Gründungsmitgliedern der NGMN-Initiative gehören T-Mobile, Vodafone, Orange, China Mobile, KPN und NTT DoCoMo. http://www.ngmn.org 6 UMTS 4G-Schichtenmodell 4G layered model Das Mobilfunkkonzept der 4. Generation setzt auf einer gemeinsamen IP-gestützten Plattform für den Medienzugang und einem Kernnetz auf. Das Handover wird sowohl die Weitergabe an andere Sendeeinrichtungen als auch an andere Netze unterstützen. Das Ziel der 4GAktivitäten ist es, die Dienstvielfalt weltweit uneingeschränkt zur Verfügung zur stellen. Für 4G wurde ein Schichtenmodell konzipiert, das diese Anforderungen erfüllen soll. Das Modell umfasst fünf Schichten und setzt auf der festverdrahteten Schicht auf. Diese Schicht bietet statische Verbindungen von physikalischen Medien. Dies können Kabel, aber auch drahtlose Verbindungen in WLL-Netzen sein. Der darüber liegende Personal Network Layer dient der Anbindung von Endgeräten über kurze Distanzen mittels drahtloser Übertragungstechnik. Hier sind die Verfahren Bluetooth, HomeRF und DECT zu nennen über die Telefone, PADs, Notebooks oder Palmtops angebunden werden können; aber auch intelligente Sensoren von Haushaltsgeräten. Der Hot Spot Layer, der sich über dem Personal Network Layer befindet, unterstützt individuelle Links und ist für Anwendungen mit sehr hohen Übertragungsraten gedacht. Der Hotspot umfasst WLAN-Systeme wie 802.11 und HiperLAN und ermöglicht die Kommunikation auf größeren Arealen wie Flughäfen, Messegeländen, Firmenarealen usw. Der darüber liegende zellulare Layer bietet hohe Übertragungsraten und globales Roaming und der Distribution Layer soll breitbandige Übertragungssysteme für Broadcast unterstützen, u.a. Digital Audio Broadcast (DAB), Digital Video Broadcast (DVB) und Satellitensysteme. ALCAP, access link control application part Access Link Control Application Part (ALCAP) ist ein Protokoll auf der Transportschicht von UMTS. Das ALCAP-Protokoll reagiert auf die Anforderungen der Funknetzschicht zur Einrichtung, Pflege und Freigabe von permanenten virtuellen Verbindungen (PVC) über ATM. Das ALCAP-Protokoll kommuniziert wie das Node B Adaption Protocol (NBAP) ausschließlich 7 UMTS zwischen der Basisstation und dem Radio Network Controller (RNC) während des Verbindungsaufbaus. AMC, adaptive modulation and coding Adaptive Modulation and Coding (AMC) ist eine alternative Verbindungstechnik in Mobilfunknetzen der 3. Generation. Die AMC-Technik bietet eine hohe Flexibilität um die Modulationstechniken an die mittleren Kanaleigenschaften anzupassen, und zwar für jeden einzelnen Benutzer. Mit AMC wird die Leistung des übertragenen Signals während eines Frame-Intervalls konstant gehalten, was durch die Änderung der Modulationstechniken und Codeformate erreicht wird. Chiprate c/s, chips per second Bei Code Division Multiple Access (CDMA) und Wideband Code Division Multiple Access (WCDMA) spricht man bei der Übertragungsgeschwindigkeit von der Chiprate oder auch Symbolrate. Je höher die Chiprate ist, desto größer ist die Übertragungsrate und die resultierende Bandbreite des übertragenen Signals. Die Chiprate und die Datenrate sind über den Spreizcode miteinander verknüpft: Datenrate (bit/s) gleich Chiprate (c/s) geteilt durch den Spreizcode. Bei WCDMA resp. UMTS ist die Chiprate fest und beträgt bei dem Frequenzband von 5 MHz 3,84 MChips/s. CDMA arbeitet hingegen mit 1,25 MHz breiten Frequenzbändern, die eine Chiprate von 1,2288 MChips/s ermöglichen. Da in CDMA mit Mehrträgertechnik mit bis zu drei Frequenträgern gearbeitet werden kann, erhöht sich die Chiprate somit auf 3,6864 MChips/s und entspricht damit annähernd der von W-CDMA. CPCH, common packet channel Der Common Packet Channel (CPCH) ist im UMTS-Standard verankert und dient der paketbasierten Datenübertragung. Die Datenrate des CPC-Kanals ist abhängig von den übertragenen Daten und beträgt ein Vielfaches von der des Dedicatet Channel (DCH). 8 UMTS C-RNTI, cell radio network temporary Die Cell Radio Network Temporary Identity (C-RNTI) ist eine in UMTS temporär zugeteilte 16 Bit lange Identifikationsnummer. Mit dieser Nummer kann innerhalb einer Funkzelle ein Handy identity eindeutig identifiziert werden. Beim Wechsel von einer Funkzelle in eine anderer wird dem Teilnehmer eine neue C-RNTI zugewiesen. Die C-RNTI dient der Zuweisung von Datenpaketen zum richtigen Mobilgerät. DPCCH, dedicated physical control channel Bei UMTS gibt es zwei Uplink-Kanäle, den Dedicated Physical Control Channel (DPCCH) und den Dedicated Physical Data Channel (DPDCH), wobei über den DPCCH-Kanal Kontrollinformationen vom den Benutzergeräten zur Funkbasisstation (BTS) übertragen werden. Der DPCCH-Kanal hat immer auf dem Code 0 einen Spreizfaktor von 256. EMS, enhanced Enhanced Messaging Service (EMS) ist ein erweiterter SMS-Standard, der die Übermittlung von messaging service multimedialen Objekten einschließt. Er wurde von namhaften Mobilfunkunternehmen ins Leben gerufen. Die Grundlagen des EMS-Standards wurde von dem Partnerschafts-Projekt der dritten Mobilfunkgeneration 3GPP definiert, einem Standardisierungs-Gremium, das auch maßgeblich zur Vereinheitlichung der GSM- und SMS-Plattformen beigetragen hat. EMS ergänzt SMS um neue Funktionen; die SMS-Textnachrichten können mit einfachen Bildern, Tönen und Animationen bereichert werden. Die Standardgröße für Bilder und Animationen beträgt 96 x 32 Pixel. Der Empfang von EMS-Nachrichten setzt ein EMS-kompatibles Handy voraus. EUCH, enhanced uplink channel Die Bezeichnung Enhanced Uplink Channel (EUCH) steht für die gesteigerte Datenrate von HSUPA im Uplink. Dabei handelt es sich um eine 3,5G-Technologie, mit der UMTS-Netze im Up- und Downlink eine höhere Datenrate übertragen. 9 UMTS Handover HO, handover Das Handover (HO) ist ein Übergabeverfahren in Zellularnetzen und in WLANs, das bei aktiver Kommunikation angewandt wird und dann in Funktion tritt, wenn das Handy von einer Funkzelle in eine benachbarte wechselt. Sobald das Empfangsgerät den Sendebereich einer Basisstation verlässt und in den der nächsten Basisstation eintritt, tritt das Handover in Funktion. Die Kommunikation wird unterbrechungsfrei weitergeführt, obwohl die Sender der ersten und der folgenden Basisstation auf unterschiedlichen Frequenzen senden. Ausgelöst wird das Handover, wenn die Feldstärke an der Mobilstation oder dem WLAN-Client keine einwandfreie Übertragung zulässt. Der Zeitpunkt für die Umschaltung wird sowohl über die empfangene Feldstärke ermittelt als auch über die Auswertung eines 4-kHz-Pilottons. Die Übergabeprozedur erfolgt innerhalb von 5 ms bis 10 ms und kann von der Basisstation aus erfolgen, aber auch von der Mobilstation aus. Bei GSM erfolgt das Handover von der Basisstation aus, man spricht dann von einem zentralen Handover; bei DECT wird ein dezentrales Handover angewendet, das von der Mobilstation gesteuert wird. Dieses Verfahren wird auch als Mobile Controlled Handover (MCHO) bezeichnet. Das Handover kann innerhalb einer Funkzelle stattfinden (Intracell-HO), durch Handover eines Handys beim Wechsel in eine andere Funkzelle Umschaltung auf eine andere 10 UMTS Funkfrequenz, oder zwischen zwei benachbarten Funkzellen (Intercell-HO), die von einer Basisstation aus gesteuert werden. Darüber hinaus kann das Handover zwischen Funkzellen erfolgen, die von der gleichen oder von verschiedenen Funkbasissteuerungen (BSC) verwaltet werden, die wiederum mit verschiedenen Mobilfunkvermittlungsstellen (MSC) verbunden sind. Neu spezifiziert, aber noch nirgends realisiert, ist das Inter-PLMN-HO, also das Handover zwischen verschiedenen Netzbetreibern. HARQ, hybrid automatic repeat request Hybrid Automatic Repeat Request (HARQ) wird bei High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) und bei Mobile-WiMAX zur Effizienzsteigerung benutzt. Die HARQ-Technik dient der fehlerfreien Übertragung von Datenpaketen und kann fehlerhaft empfangene Datenpakete erneut anfordern. Dabei wird das als fehlerhaft erkannte Datenpaket gespeichert und nach dem erneuten Senden wird es decodiert und in Verbindung mit den vorher empfangenen Paketkopien betrachtet. HARQ arbeitet in einem Stop-and-Wait-Mechanismus, der auf Bestätigungen und negativen Rückmeldungen basiert, bei der die Empfangsstation über einen Kanal mit der Sendestation kommuniziert. Im Falle von High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) und High Speed Uplink Packet Access (HSUPA) ist es der E-HICH-Kanal mit der Sendestation mit der Empfangsstation kommuniziert. HSDPA, high speed High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) und High Speed Uplink Packet Access (HSUPA) downlink packet access sind Erweiterungen des UMTS-Standards hin zu höheren Übertragungsgeschwindigkeiten. HSDPA für das Downlink, HSUPA für das Uplink. Die von 3GPP definierte HSDPA-Technik arbeitet mit paketbasiertem Datendienst in WCDMA, dem von der ETSI standardisierten breitbandigen Zugangsverfahren für Mobilfunknetze der 3.5 11 UMTS Generation (3.5G). Die Datenrate für die Downlink-Übertragung liegt zwischen 8 Mbit/s und 10 Mbit/s; für Multiple Input Multiple Output (MIMO) sogar bei 20 Mbit/s bei HSDPA und HSUPA für den Down- und Uplink im UMTS-Netz einem 5 MHz breiten Übertragungskanal. Die Architektur von HSDPA hat eine parallele Struktur, die einen hohen Datendurchsatz bei niedrigen Taktraten ermöglicht. HSDPA arbeitet mit einer verbesserten Modulationstechnik, einer Kombination aus Quadratur-Phasenumtastung (QPSK) und Quadraturamplitudenmodulation (QAM16), mit der in Verbindung mit einer speziellen Kompression, dem so genannten Turbo Codec, Datenübertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 21,6 Mbit/s erreicht werden. Zur Erhöhung der Datenrate werden auch Diversitäts-Verfahren eingesetzt, so als Antennen- oder Receiver-Diversität. Darüber hinaus zeichnet sich HSDPA durch extrem kurze Antwortzeiten aus, die bei 2 ms liegen kann. Der Vorteil von HSDPA gegenüber dem schnelleren WiMAX liegt in der Infrastruktur. HSDPA ist für mobile Anwendungen ausgelegt und benötigt bei Handys lediglich einen SoftwareDownload, bei Notebooks zusätzlich HSDPA-Karten um in den vorhandenen UMTS-Netzen arbeiten zu können, WiMAX hingegen benötigt eine vollkommen neue Infrastruktur. Für HSDPA, das in die Standards von 3GPP eingegangen ist, wurde die 3.5 Generation (3,5G) der Mobilfunknetze definiert. 12 UMTS HSPA, high speed packet access High Speed Packet Access (HSPA) ist eine Weiterentwicklung von UMTS. Es verwendet die gleichen Frequenzbänder wie UMTS und kennt die drei Übertragungstechniken High Speed Downlink Packet Access (HSDPA), High Speed Uplink Packet Access (HSUPA) und High Speed OFDM Packet Access (HSOPA). Diese übertragungstechnischen Aufrüstungen setzen auf der UMTS-Technik auf und benutzen deren Infrastruktur. Ziel von High Speed Packet Access (HSPA) ist die Erhöhung der Datenrate, die Ausweitung der Netzwerk-Kapazität und die Beschleunigung des Zugriffs auf Datendienste. Mit dieser Technik können Mobilfunkbetreiber paketvermittelte Hochgeschwindigkeitszugänge im Uplink und Downlink realisieren. Die HSPA-Technik kommt all jenen zugute, die in beiden Übertragungsrichtungen hohe Datenraten und eine schnelle Interaktion zwischen Downlink und Uplink benötigen. Dazu gehören beispielsweise Videokonferenzen, Internettelefonie und Mobile Office. Die Datenraten Die Entwicklung der Datenraten von UMTS, HSPA und LTE erreichen im Downlink zum Endgerät 14,4 Mbit/s, im Uplink 5,76 Mbit/s. Zu den von HSPA benutzten 13 UMTS Techniken gehört u.a. das schnelle Datenübertragungsprotokoll Hybrid Automatic Repeat Request (HARQ), bei dem der Empfänger fehlerhaft empfangene Datenpakete direkt neu anfordert. Die Anforderungszeit ist mit 2 ms wesentlich kürzer als die von UMTS, wo sie 10 ms beträgt. HSPA nutzt den UMTS-Übertragungsrahmen mit einer Länge von 10 ms und 15 Zeitschlitzen. Es werden lediglich Subframes von je 2 ms und 3 Zeitslots eingeführt. Als leistungsfähigere Variante von HSPA hat 3GPP HSPA+ standardisiert. HSPA+, high speed packet access plus High Speed Packet Access Plus (HSPA+) ist eine leistungsfähigere Variante von HSPA, die von 3GPP standardisiert wurde. Im Gegensatz zu HSPA, das im Downlink als HSDPA Datenraten bis zu 10 Mbit/s bietet, bringt es der Downlink von HSPA+ auf 28 Mbit/s und der Uplink auf 11 Mbit/s, anstelle von 1,5 Mbit/s bei HSUPA. Die höheren Datenraten von HSPA+ wirken sich in einer verkürzten Pingzeit aus und sind ideal für alle datenintensiven mobilen Anwendungen. Mit HSPA+ wird ein kontinuierlicher Übergang von der Mobilfunknetzen der 3,5. Generation zu denen der 4. Generation mit Long Term Evolution (LTE) geschaffen. HSPA+, das ebenso wie HSPA die UMTS-Infrastruktur benutzt, arbeitet mit einem Mehrantennensystem nach dem MIMO-Verfahren und verwendet als Codierung die Quadraturamplitudenmodulation, im Downlink als QAM64 und im Uplink als QAM16. HSUPA, high speed High Speed Uplink Packet Access (HSUPA) ist eine Ergänzung von UMTS mit der das Third uplink packet access Generation Partnership Project (3GPP) die Übertragungsraten für den Upstream in UMTSNetzen erhöht. Die Datenraten von HSUPA liegen mit 1,0 Mbit/s bis 1,5 Mbit/s unter denen der Downstream-Technik HSDPA. Sie können aber mit speziellen Techniken wie dem Enhanced Uplink (EUL), dessen Übertragungskanal mit Enhanced Uplink Channel (EUCH) bezeichnet 14 UMTS wird, auf Übertragungsraten bis zu 5,76 Mbit/s erhöht werden. HSUPA hat einen Enhanced Uplink Channel für Daten, E-DCH, mit drei weiteren Signalisierungskanälen für das Downlink, die die erhöhte Datenrate von HSUPA unterstützen: In dem E-HICH, E-DCH HARQ Indicator Channel, wird die Übertragung von dem UMTS-Handy in dem E-DCH zu bestätigt. Der E-AGCH, der E-DCH Absolute Grant Channel, zeigt der UMTSMobilstation die mögliche Datenrate im Uplink an und die zulässige Sendeleistung. Über den dritten Signalisierungskanal E-RGCH, was für E-DCH Relative Grant Channel steht, kann die Uplink-Datenrate erhöht oder reduziert werden. Ziel der HSPA-Aktivitäten ist es die beiden Dienste HSDPA und HSUPA in UMTS-Netzen zu kombinieren. Damit könnten dann Anwendungen realisiert werden, die in beiden Übertragungsrichtungen hohe Datenraten benötigen, wie Videokonferenzen oder E-Mails mit großem Anhang. Generell sind für HSDPA und HSUPA entsprechende UMTS-Handys mit Datenkarte erforderlich. I-HSPA, Internet high speed packet access Internet HSPA (I-HSPA) ist eine kombinierte High-Speed-Technik für den reinen Datentransfer. Diese Technik soll in UMTS-Netzen die Kosten für den Transfer von großen Datenmengen im Backhaul reduzieren. Bei I-HSPA handelt es sich um eine vereinfachte Technik von High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) und High Speed Uplink Packet Access (HSUPA), die über UMTS-Netze mit den gleichen Endeinrichtugen betrieben wird. Der Datenstrom wird allerdings von der Basisstation aus an diversen UMTS-Knoten für die Vermittlung und Signalisierung vorbei, direkt ins Internet geführt wird. Bei I-HSPA, das HSDPA und HSUPA nutzt, werden breitbandige Datenübertragungsstrecken im Uplink und Downlink aufgebaut. Der Vorteil liegt in der Kostenreduzierung für das Backhaul und darüber hinaus in der Vermeidung einer Überdimensionierung der vermittelnden Netzknoten. 15 UMTS Technisch wird I-HSPA durch ein Upgrade der UMTS-Basisstationen realisiert. Die I-HSPATechnik, die keine Sprachkommunikation unterstützt, sondern ausschließlich Datenkommunikation, ist besonders interessant für Datenendgeräte wie PDAs, Notebooks, Spiele-Computer und Musik-Terminals. IMT, international mobile telecommunications for the year 2000 IMT-2000 IMT-2000 ist ein von der ITU verabschiedeter Standard für den Mobilfunk der 3. Generation (3G) im Frequenzbereich um 2.000 MHz, resp. 2 GHz. Die Zahl 2000 bezieht sich dabei auf die Jahreszahl. Um den Anforderungen aller Nationen gerecht zu werden, hat die ITU unter dem ITM-2000Standard mehrere Einzelstandards gegliedert. Dadurch können Netzbetreiber bereits bestehende Infrastrukturen der 2. Generation (2G) in die Netze der 3. Generation implementieren. Die IMT-2000-Familie besteht aus den Mobilfunksystemen UMTS und CDMA2000, die allerdings unterschiedliche Übertragungsverfahren wie CDMA oder TDMA benutzen. Im IMT-2000, dem Nachfolgekonzept von Future Public Land and Mobile Telecommunication System (FPLMTS), werden hohe Datenübertragungsraten realisiert, wofür IMT-2000 verschiedene Service-Profile für unterschiedliche Anwendungen und Übertragungsraten definiert. Eine Realisierung von IMT-2000 ist UMTS. IMT-2000 bietet Time Division Duplex (TDD) und Frequency Division Duplex (FDD) für asymmetrische und symmetrische Datendienste. In Europa werden WCDMA und TD-CDMA eingesetzt. IMT-2000 bietet auch eine Option für Satellitenübertragung. Die Übertragungsbereiche für IMT-2000 liegen zwischen 1,985 GHz und 2,025 GHz sowie zwischen 2,110 GHz und 2,200 GHz. 16 UMTS LA, location area Aufenthaltsbereich Die Location Area (LA) ist der Ort, an dem sich die Mobilstation gerade befindet. Dieser Bereich, der die logische Zusammenfassung mehrerer benachbarter Funkzellen bildet, wird in GSM-Systemen von der VLR-Datenbank überprüft und kann einen oder auch mehrere Funkzonen umfassen. Die Größe der Location Area ist abhängig von der Verkehrsdichte und der Kapazität des Besucher-Registers. Die Größe sollte so sein, dass die Teilnehmerdaten bei lokalen Bewegungen der Mobilstation nicht ständig aktualisiert werden müssen. Große Aufenthaltsbereiche können bis zu 4.000 qkm groß sein. In der Location Area wird der Mobilfunkteilnehmer durch den Location Area Code (LAC) identifiziert. LTE, long term evolution Den verschiedenen Mobilfunktechniken werden Generationen zugeordnet. So gehört der GSMStandard der 2. Generation (2G) an, UMTS der dritten (3G) und HSDPA wird der 3,5. Generation zugeordnet. Long Term Evolution (LTE) ist als Nachfolgetechnik von UMTS und High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) anzusehen. Sie hat daher die chronologische Einordnung als 3,9. Generation (3.9G). Alle Highspeed-Technologien konkurrieren um den Markt des Mobile Broadband und des Mobile Internet. Long Term Evolution wird dabei von den großen Betreibern der UMTS-Netze priorisiert, die sich weltweit zur LTE-Technologie bekannt haben. Die LTE-Technologie ist damit weltweit der erste einheitliche Mobilfunkstandard überhaupt. Die Standardisierung der LTE-Technik ist in 3GPP als Release 8 definiert. Diese Technik kann in Verbindung mit Multiple Input Multiple Output (MIMO) und Orthogonal Frequency Division Multiplexing Access (OFDMA) Spitzendatenraten von 100 Mbit/s im Downlink empfangen. Neben der höheren Datenrate nutzt die LTE-Technik den zur Verfügung stehende Frequenzbereich effizienter aus. Im Uplink werden Datenraten von 50 Mbit/s vom Mobilgerät 17 UMTS zur Basisstation erreicht. Die hohen Datenraten werden durch Zuweisung von verschiedenen Bandbreiten erzielt. So können Bandbreiten von 1,25 MHz, 1,6 MHz, 2,5 MHz, 3 MHz, 5 MHz, 10 MHz, 15 MHz und 20 MHz flexibel zugewiesen werden. Weiterhin steigert die in LTE angewandte MIMO-Technik den Antennengewinn und erhöht die Empfangsleistung, weil bei dieser Technik mehrere Antennen in Gruppen zusammengefasst werden. Jede Verdoppelung der Antennenzahl verursacht einen um 3 dB höheren Empfangspegel, wenn die Antennensignale miteinander verknüpft sind und eine Wellenüberlagerung erfolgt. Ein 4x4-AntennenArray hat somit eine um 3 dB höhere Empfangsleistung als ein 2x2-Antennen-Array. Darüber hinaus bietet das MIMO-LTE-Konzept eine verbesserte Unterdrückung von Interferenzen und eine bessere Verbindungsqualität. Übertragungsfrequenzen von Long Term Evolution Für LTE-Mobilfunk stehen Die Entwicklung der Datenraten von UMTS, HSPA und LTE in Deutschland zwei Frequenzbereich zur 18 UMTS Verfügung: der eine Frequenzbereich liegt im UHF-Bereich zwischen 790 MHz und 862 MHz. Das ist der Frequenzbereich, der durch die Digitale Dividende bei der Umstellung auf DigitalTV frei wurde. Dieser Frequenzbereich wurde zwischen den Netzbetreibern Telekom (DTAG), Vodafone und O2 aufgeteilt. Er ist besonders interessant für den funktechnischen Anschluss von Smartphones an das mobile Internet. In diesem Frequenzbereich gibt es zwischen den Uplink-Frequenzen und denen für das Downlink eine Frequenzlücke zwischen 823 MHz und 832 MHz. Diese Frequenzlücke wird als Mittenlücke bezeichnet und wurde für Drahtlossysteme und Funkmikrofone freigegeben. Der zweite Frequenzbereich, der wie der erste von der Bundesnetzagentur versteigert wurde, liegt zwischen 2,5 GHz und 2,69 GHz. In diesem Frequenzbereich sind verschiedene Frequenzbänder Frequenzbereiche von Long Term Evolution (LTE) in Deutschland den Netzbetreibern Telekom, Vodafone, 19 UMTS E-Plus und O2 zugeordnet. Long Term Evolution (LTE) arbeitet auf der physikalischen Ebene im Downlink mit OFDM als Zugangsverfahren, diese Technik wird auch als High Speed OFDM Packet Access (HSOPA) bezeichnet. Im Uplink kommt das Zugangsverfahren Single Carrier Frequency Division Multiple Access (SC-FDMA) zum Einsatz. Long Term Evolution ist so konzipiert, dass es als Upgrade von vorhandenen Mobilfunktechnologien angesehen werden kann, so von CDMA2000 und EVDO. Als Nachfolgetechnologie von LTE wird von 3GPP bereits Long Term Evolution Advanced (LTE-A) ausgearbeitet. Die ersten Pilotprojekte starteten 2010 und sendeten in ländlichen Bereichen in dem aus der digitalen Dividende stammenden Frequenzbereich bei 800 MHz. MExE, mobile execution environment Das Mobile Execution Environment (MExE) ist eine funktional erweiterte WAP-Technologie, die auf Java basiert. MExE ist Teil der Spezifikationen von 3GPP und definiert eine flexible und sichere Anwendungsumgebung für mobile GSM- und UMTS-Handys oder PDAs. Es verfügt über mehr Funktionen als das WAP-Protokoll und hat auch mehr Einsatzmöglichkeiten. Es gibt verschiedene MExE-Versionen: MExE Class Mark 1 basiert auf dem WAP-Protokoll und eignet sich für mobile Endgeräte mit eingeschränkten Funktionen und einem kleinen Display für Textanzeigen. MExE Class Mark 2 unterstützt leistungsfähigere Anwendungen, die eine höhere Prozessorleistung haben, einen größeren Speicher und ein größeres Display für grafische DArstellungen. MExE Class Mark 3 unterstützt Java-Anwendungen und basiert auf Java 2 Micro Edition (J2ME). MExE Class Mark 4 basiert auf einer Common Language Infrastructure - Compact Profile (CLI CP). Es kann mit vielen mobilen Endgeräten und diversen Programmiersprachen eingesetzt werden. 20 UMTS MIN, mobile identification number Die Mobile Identification Number (MIN) entspricht der International Mobile Subscriber Identity (IMSI) im GSM-Standard. Es ist eine 34 Bit lange Kennzeichnung, die aus der Telefonnummer erzeugt wird. Sie ist Bestandteil der Electronic Serial Number (ESN), die die Rufnummer für Nicht-GSM-Handys bildet. Bei analog arbeitenden Zellularnetzen der 1. Generation (1G) wird die Mobile Identification Number für das Routing des Anrufs benutzt. In den meisten Netzen der 2. Generation (2G) benutzt das Mobilfunksystem eine temporär zugeteilte Nummer für das Routen. Mobilfunk cellular radio Der Mobilfunk bildet die übertragungstechnische Seite der Mobilkommunikation. Man unterscheidet von der Anwendung her im Mobilfunk die Bereiche des Flugfunks, des Seefunks und des Landfunks sowie von der Art der Übertragung her die Analog- und Digitalübertragung. Darüber hinaus wird zwischen verschiedenen Mobilfunkarten unterschieden: dem Mobilfunk für Sprachkommunikation mit den zellularen Mobilfunknetzen, dem Datenfunk, dem SatellitenMobilfunk und dem Bündelfunk, der mit Frequenzbündeln arbeitet. Die Entwicklung des Mobilfunks reicht zurück bis zu Beginn dieses Jahrhunderts, als erstmals Schiffe funktechnisch erreicht werden konnten. In den frühen zwanziger Jahren wurden die Möglichkeiten der Mobilkommunikation auf Kraftfahrzeuge übertragen, um beispielsweise Polizei-Autos direkt mit der Zentrale zu verbinden. Es folgten Systeme für die Eisenbahnen. Bereits 1950 gab es in Deutschland die ersten Inselnetze für Mobilfunk, die im 30-MHzBereich sowie im 80-MHz-Bereich arbeiteten. Mitte der sechziger Jahre nimmt AT&T das erste zellulare Mobilfunknetz in Betrieb. Vor allem in den skandinavischen Ländern wurden bereits 1970 erste Mobilfunknetze installiert. 1971 folgte in Deutschland mit dem A-Netz, dem damals weltweit größten zusammenhängendem Mobilfunknetz, das allerdings noch handvermittelt war. Es folgte ein 21 UMTS Jahr später das B-Netz, analog wie das A-Netz, aber mit vollautomatischer Vermittlung. Die auf analoger Technik basierenden Sprachnetze gehören zu den Mobilfunksystemen der 1. Generation (1G). 1985 folgte dann das C-Netz, ein vollautomatisches, zellulares Netz, das im 450-MHz-Bereich arbeitet. 1988 ist dann mit Inmarsat die erste kommerzielle, mobile Satellitenübertragung in Betrieb. Es folgen 1992 die ersten GSM-Netze, die zu den Mobilfunknetzen der 2. Generation (2G) zu zählen sind und bereits 1993 die ersten DCS-Netze. Mit dem Aufbau und Ausbau der Sprachdienste, Kurzmitteilungsdienste, Datendienste und Fax-Dienste sowie der Inbetriebnahme des satellitengestützten Iridium-Systems im September 1998 hat Mobilkommunikationstechniken, deren Mobilität und Datenrate der Mobilfunk der Mobilkommunikation neue Einsatzbereiche erschlossen. 22 UMTS Die Mobilfunksysteme der 3. Generation (3G) sind im wesentlichen von UMTS geprägt. Mit „Beyond 3G“ wurden zwei weitere Generationen definiert: 3.5G und 3.9G, von denen letztere in der 4. Generation aufging. Beide setzen auf der UMTS-Infrastuktur auf und zeichnen sich durch wesentlich höhere Datenübertragungsraten aus. 3.5G arbeitet mit HighSpeed-Access HSDPA und HSUPA und erreicht Datenraten von ca. 20 Mbit/s und 4G benutzt Long Term Evolution (LTE) oder Ultra Mobile Broadband (UMB) und kommt auf Datenraten von 100 Mbit/s. Die Techniken der 4. Generation zeichnen sich ab, sie sind aber noch nicht festgeschrieben. Bei dieser Technik-Generation geht es um Hochgeschwindigkeiten von 100 Mbit/s und höher, um Mobilität und die ständige Verbindung zum Netz: „Always connected“. Zu diesen Technologien gehören EVDO, Mobile-WiMAX, iBurst, Ultra Mobile Broadband (UWB) und Long Term Evolution (LTE). Mobilfunk kennzeichnet die funktechnische Übertragung von einem stationären oder auch mobilen Sender zu einem mobilen Empfänger. Beim Sender spricht man von der Basisstation, beim Empfänger von der Mobilstation. Je nach funktechnischer Ausrichtung ist das Sendegebiet ein regional begrenztes Gebiet von einigen wenigen Kilometern Ausdehnung. Die Größe des Sendegebietes wird im Wesentlichen durch das Mobilfunkkonzept definiert und ist direkt abhängig von der Sendeleistung. Gliedern sich die einzelnen Sendegebiete als abgegrenzte Gebiete aneinander, spricht man von einer zellularen Struktur; die Sendegebiete nennt man Funkzellen. Im Gegensatz dazu steht die Versorgung eines Sendebereiches mit einem Bündel von Frequenzen. MSRN, mobile station roaming number Aufenthaltsnummer Die MSRN-Nummer (Mobile Station Roaming Number) ist die Aufenthaltsnummer des Mobilfunkteilnehmers. Diese Nummer dient der Rufweiterleitung und dem Routen der Verbindung hin zum Aufenthaltsort der Mobilstation. Die MSRN-Nummer beinhaltet die 23 UMTS Kennziffer des Landes, des Netzes und der zugehörigen Vermittlungsstelle des aktuellen Aufenthaltsortes und wird zum Adressieren der Mobilfunkvermittlungsstelle genutzt, für den Zugriff auf das Besucherverzeichnis und zum Umlenken der Gespräche. NBAP, node B adaption Node B Adaption Protocol (NBAP) ist das Protokoll auf der UMTS-Funknetzschicht, das die protocol Signalisierung auf der Steuerebene über die lu-Schnittstelle (lub) hinweg gewährleistet und die Kommunikation zwischen der Basisstation und Radio Network Controller (RNC) ermöglicht. RAB, radio access bearer Funkzugangskanal Der Radio Access Bearer (RAB) ist ein UMTS-Service für die Einhaltung der Dienstgüte (QoS). Über diesen Funkzugangskanal wird die Dienstgüte bei der Kommunikation auf Teilnehmerebene zwischen dem Teilnehmergerät (UE) und dem Kernnetz sichergestellt. Der Radio Access Bearer Service prüft dabei beim UMTS Terrestrial Radio Access Network (UTRAN) ob dieses entsprechende Ressourcen hat um die angeforderte Dienstgüte zu realisieren. Dazu wird auch geprüft, ob noch freie Kanäle vorhanden sind. RANAP, radio access Beim UMTS Terrestrial Radio Access Network (UTRAN) erfolgt die Signalisierung zwischen network application part UTRAN und dem Kernnetz über die lu-Schnittstelle mit Radio Access Network Application Part (RANAP). RANAP umfasst die Steuerprozeduren und die Steuerinformationen für die Funknetzsteuerung (RNC) und kann auch auf die Funktionen des Mobile Switching Center (MSC) oder der Serving GPRS Support Node (SGSN), beides Komponenten des Kernnetzes, Einfluss nehmen. RANAP kennt verschiedene Prozedurklassen. RIP, radio interface protocol Das Radio Interface Protocol (RIP) ist ein Protokoll, das in UMTS für die Einrichtung und Verwaltung der Funkdienste benutzt wird. Das Protokoll unterstützt die Funktionen der auf 24 UMTS den Schichten 2 und 3 angesiedelten Funkdienste. RLC, radio link control Das Radio Link Control Protocol (RLC) ist ein Funkverbindungs-Steuerungsprotokoll, das in UMTS die Segmentierung und den Rücktransport der Nutz- und Signalisierungsdaten unterstützt. Die RLC-Instanzen werden so konfiguriert, dass sie entweder in einem transparenten oder in einem nichttransparenten Modus arbeiten. Zu den RLC-Funktionen gehören das Mapping mit der Aufteilung von Protokoll-Dateneinheiten (PDU) und logischen Kanälen. Drüber hinaus die Verschlüsselung und die Segmentierung. Bei der Segmentierung werden größere Protokoll-Dateneinheiten in kleinere Nutzdaten-Einheiten verpackt. Die RLC-Services umfassen den Datentransfer, die Einstellung der Dienstgüte (QoS) und das Fehler-Reporting, bei dem das RLC-Protokoll die übergeordneten Schichten über Fehler informiert, die es nicht korrigieren kann. RNC, radio network controller Der Radio Network Controller (RNC) ist eine Komponente des UMTS- und des ModacomNetzes. Sie ist in ihrer Funktionalität vergleichbar der MSC in GSM-Netzen und steuert und Funknetzsteuerung überwacht die Mobilstationen. In UMTS-Netzen ist der RNC eine Komponente von UTRAN. In Modacom-Netzen können in einer Region maximal vier Controller bis zu 64 Basisstationen steuern. Die Radio Network Controller kommunizieren untereinander und können selbstständig den Handover zwischen geografisch getrennten Funkzellen durchführen. Für die Kommunikation des Radio Network Controller mit anderen Radio Network Controllers oder anderen Komponenten gibt es verschiedene I-Schnittstellen sowie eine Mur-Schnittstelle. Von den I-Schnittstellen übernimmt die In-Schnittstelle die Verbindung zwischen dem Radio 25 UMTS Network Controller und dem Kernnetz, die Inb-Schnittstelle ist die Verbindung zwischen dem RNC und einem weiteren Knoten, die Iu-Schnittstelle stellt die Verbindung zur Mobilfunkvermittlungsstelle (MSC) dar, und die Iur-Schnittstelle ist Verbindung zwischen zwei Radio Network Controllern. Das Management-Interface wird durch die Mur-Schnittstelle gebildet, die den Radio Network Controller (RNC) mit dem Network Management Centre (MSC) verbindet. Roaming Damit eine mobile Station innerhalb eines Mobilfunksystems ohne Unterbrechung der Mobilkommunikation von Funkzelle zu Funkzelle wandern kann, muss zwischen den Funkzellen ein spezielles Übergabeverfahren eingeführt werden; dieses wird Roaming genannt. Der Teilnehmer kann sich im gesamten Versorgungsbereich eines Mobilfunknetzes bewegen, ohne seine Kommunikation einschränken zu müssen. Auch wenn der Bereich, in dem sich der Teilnehmer befindet, nicht durch seinen Betreiber versorgt wird, kann er ohne Einschränkungen das Netz benutzen. Das Roaming kann auch grenzüberschreitend erfolgen, nämlich dann, wenn der Betreiber im Ausland ein entsprechendes Abrechnungsabkommen mit dem nationalen Betreiber hat. Man spricht dann vom International Roaming. Bei WLANs tritt dieses Problem in gleicher Weise auf wie bei Mobilfunksystemen. Wandert eine Mobilstation von einer Funkzelle zur nächsten, wechselt sie von einem LAN-Segment des lokalen Netzwerks in ein anderes. Um vom Sender zur mobilen Station zu gelangen, müssen die Datenpakete nun einen anderen Weg nehmen als zuvor. Das automatische und unterbrechungsfreie Re-Routing der Datenpakete in das neue Segment ist in den Protokollen für drahtgebundene Netzwerke nicht vorgesehen und muss darum in drahtlosen lokalen Netzwerken speziell realisiert werden. Das Verwalten der Standorte der einzelnen Stationen durch die Zugangspunkte eines 26 UMTS Mehrzellen-Netzes ist eine Möglichkeit, den Datenverkehr zwischen Stationen, die sich in unterschiedlichen Funkzellen befinden, zu regeln und abzuwickeln. Jeder Zugangspunkt muss periodisch die Stationen innerhalb seiner Funkzelle ermitteln und in einer Tabelle nachführen. Datenpakete, die für Stationen bestimmt sind, die sich nicht innerhalb dieser Funkzelle befinden, werden nicht durchgelassen. Bewegt sich eine Station von einer Funkzelle zur anderen, wird sie an der Zellengrenze von zwei Access Points gleichzeitig empfangen. In diesem Fall müssen die Access Points unter sich die Übergabe-Prozedur, das so genannte Handover-Verfahren, aushandeln und abwickeln. Dass ein spezieller Router diese Funktion wahrnimmt, stellt eine andere Möglichkeit dar. Dieser Router erfüllt zentral die Funktionen der Access Points. Dies hat den Vorteil, dass die Access Points weniger Intelligenz und Rechenkapazität benötigen und darum billiger hergestellt werden können. Die WiFi-Allianz hat für das WLAN-Roaming den Standard WISPr veröffentlicht, der für viele weitere Spezifikationen und Standards als Grundlage dient. RRC, radio resource Das Radio Resource Control Protocol (RRC) ist ein Protokoll für die Steuerung der control funktechnischen Ressourcen in UMTS. RRC ist auf der dritten Schicht angesiedelt und sorgt für die Signalisierung zwischen dem Teilnehmergerät (UE) und UMTS Terrestrial Radio Access Network (UTRAN). Zu den Funktionen des RRC-Protokolls gehören der Verbindungsaufbau und -abbau sowie der Betrieb und die Kontrolle der Verbindung zwischen den genannten Komponenten. Um eine geforderte Dienstgüte (QoS) zu unterstützen, können gleichzeitig mehrere Funkverbindungen zu einem Teilnehmergerät aufgebaut werden. Darüber hinaus bietet das RRC-Protokoll Paging, Broadcast und Nachrichten zwischen UTRAN und Teilnehmergerät, eine Kontrolle der Übertragungsleistung und der Verschlüsselung. 27 UMTS RSS, received signal strength Received Signal Strength (RSS) ist eines von mehreren Hochfrequenz-basierten Ortungsverfahren, das auf der Messung der Feldstärke basiert. Die empfangene Feldstärke (RSS) ist abhängig von der Entfernung, die der Empfänger vom Sender hat. Sie ändert sich somit von Ort zu Ort. Da die Feldstärke einer elektromagnetischen Welle bei isotroper Abstrahlung mit dem Quadrat der Entfernung vom Sender abnimmt, kann man aus dem gemessenen RSS-Wert Rückschlüsse auf die Entfernung zwischen Empfänger und Sender ziehen, vorausgesetzt man kennt die abgestrahlte HF-Leistung. Bei isotroper Abstrahlung der Hochfrequenz haben alle in einer bestimmten Entfernung vom Sender kreisförmig angeordneten Punkte die gleiche Feldstärke. Damit allein ist keine Ortung möglich, diese kann erst über die Messung der Empfangsfeldstärke von zwei oder mehr Basisstationen realisiert werden. Bei zwei Basisstationen ist noch eine Doppeldeutigkeit des Ortes gegeben. SC-FDMA, single carrier frequency division multiplex access Das Zugangsverfahren Single Carrier Frequency Division Multiple Access (SC-FDMA) wird im Uplink der LTE-Technik (Long Term Evolution) verwendet. Das Verfahren vereint einen niedrigen Crest-Faktor eines Einzelträgersystems mit der flexiblen Frequenzzuweisung und den langen Symbolzeiten von OFDM. Diese Technik wird in Kombination mit einer vielstelligen Quadraturamplitudenmodulation (QAM64) eingesetzt. Spreizcode Die Spreizbandtechnik ist eine Technik zur besseren Ausnutzung des zur Verfügung stehenden spreading code Frequenzbandes. Statt die Signale mit Frequenz- oder Zeitmultiplex zu übertragen, können sie ebenso mit Code-Spreizung über die Funkfrequenzen übertragen werden. Verschiedene Mobilfunktechniken setzen entsprechende Techniken ein, so WCDMA, 802.11, das GPS-System und auch UMTS in den Uplink-Kanälen. 28 UMTS Beim Spreizcode handelt es sich um einen Code, der von einem speziellen Codegenerator generiert wird und aus einer hochbitratigen Codesequenz besteht. Die kleinsten Informationseinheiten innerhalb der Codesequenz werden als „Chips“ bezeichnet; zur Unterscheidung von Bits. Die Übertragungsrate wird in Chips/s angegeben. Standortverzeichnis HLR, home location register Das Home Location Register (HLR) ist eine Komponente des Switching Subsystems (SSS) des GSM-Netzes. Die HLR-Datenbank ist die zentrale Datenbank innerhalb der GSMArchitektur. In ihr werden alle Informationen über die Mobilfunkteilnehmer gespeichert, die einem bestimmten stationären Bereich zuzuordnen sind. Diese Teilnehmerdaten dienen u.a. dem Verbindungsaufbau und der Diensteführung. Je nach Netzgröße, Teilnehmerzahl und Netzorganisation können in einem GSM-Netz auch mehrere HLRRegister vorhanden sein. Ein HLR-Register kann mehrere Semipermanente und temporäre Daten des HLR 100.000 Teilnehmer verwalten. Die 29 UMTS Teilnehmerrufnummer zeigt an, zu welchem GSM-Netz der Teilnehmer gehört und in welchem Home Location Register sich seine Daten befinden. TD-SCDMA, time division synchronous code Time Division Synchronous Code Division Multiple Access (TD-SCDMA) ist ein von Siemens IC Mobile und der China Academy of Telecommunications Technology entwickeltes UMTS- division multiple access Übertragungsverfahren, das von der ITU herausgegeben wurde und international innerhalb des UMTS-Standards gleichberechtigt neben den anderen Technologien Frequency Division Duplex (FDD) und Time Division Duplex (TDD) für UMTS benutzt wird. Beim TD-SCDMA-Verfahren handelt es sich um eine Kombination des Code Division Multiple Access (CDMA) und des Time Division Multiple Access (TDMA), wobei das »S« auf den Synchron-Modus hinweist. Bei diesem Verfahren arbeiten alle Basisstationen synchron. Der TD-SCDMA-Standard erlaubt eine besonders gute Ausnutzung des Frequenzspektrums und übertrifft konkurrierende Technologien hinsichtlich Servicequalität und Funkreichweite. Das Verfahren eignet sich auch für ungepaarte Übertragungskanäle. Für die TD-SCDMA-Technik stehen diverse Frequenzbänder 1,85 GHz und 2,01 GHz zur Verfügung; der Kanalabstand beträgt 1,6 MHz. Der Medienzugriff kann mit CDMA oder TDMA erfolgen, als Modulation verwendet TD-SCDMA Quadrature Phase Shift Keying (QPSK) und Offset Quadrature Phase Shift Keying (OQPSK). Die Datenraten liegen in der Spitze bei 2 Mbit/s. Die Akzeptanz von TD-SCDMA ist sichergestellt, da das Verfahren nicht nur mit den UMTSÜbertragungsverfahren FDD und TDD arbeitet, sondern auch mit GSM. TDD, time division duplex Beim Time Division Duplex (TDD) handelt es sich um ein Zeitmultiplex (TDM) für Funkübertragungen. Mit dieser Funktechnik werden die Funkkanäle von Uplink und Downlink 30 UMTS zwischen Empfangsund Basisstation getrennt. Beim TDDVerfahren benutzen der Uplink und der Downlink die gleichen Übertragungsfrequenzen im Zeitmultiplex mit periodischer TDD-Betrieb mit Zeitmultiplex in einem Übertragungskanal Umschaltung. Damit der Uplink- und Downlink-Verkehr sauber getrennt werden, werden sowohl zwischen den einzelnen Rahmen als auch zwischen den Sende- und Empfangsdaten Schutzzonen eingerichtet. Bei TDD kann die zur Verfügung stehende Bandbreite effizient genutzt, allein dadurch, dass die Datenrate während des Betriebs im zeitlichen Übertragungsrahmen variiert werden kann. Dadurch können dem Up- und Downstream Bandbreiten zugeordnet werden. TDD kann somit symmetrisch und auch asymmetrisch betrieben werden. Das TDD-Verfahren wird u.a. bei der schnurlosen Telefonie (CT), bei UMTS und Bluetooth angewendet. Das Alternativ-Verfahren für den Duplex-Betrieb von Funkkanälen ist das FDDVerfahren mit Frequenzmultiplex. TSG, technical specification group Beim Third Generation Partnership Project (3GPP) werden die Arbeitsgruppen, die die Spezifikationen ausarbeiten Technical Specification Group (TSG) genannt. Sie setzen sich aus Spezialisten der einzelnen 3GPP-Mitglieder zusammen, die die Ergebnisse in der ITU zur 31 UMTS Sprache bringen. Es gibt fünf TSG-Gruppen für das Kernnetz (TSG-CN), das Funkzugangsnetz (TSG-RAN), für Services und Systemaspekte (TSG-SA), für Endgeräte (TSG-T) und für GSM/ EDGE Radio Access Networks (TSG-GERAN). UICC, universal Die Universal Integrated Chip Card (UICC) ist eine von der ETSI standardisierte Chipkarte für integrated chip card UICC-Karte Handys und den mobilen elektronischen Handel. E-Commerce. Die UICC-Karte bietet eine Multi-Applikations-Plattform auf der mehrere Anwendungen parallel betrieben werden können. Die UICC-Karte hat die Größe einer ID1-Karte und dient als SIM-Karte oder USIM-Karte für Handys. Eine kleinere Version in der Größe der ID000-Karte ist als Mini-SIM-Karte in die SIMKarte eingestanzt. Während die Mini-SIM-Karte die Größe einer ID000-Karte hat, ist die MiniUICC-Karte mit 15 mm x 12 mm nur noch halb so groß und entspricht der Micro-SIM-Karte. Sie führt die Bezeichnung 3FF, was für eine ein Drittel Form Faktor (Third Form Factor) steht. Die Mini-UICC-Karten sind für mobile Geräte konzipiert, die keine Telefonfunktionen haben. So für Armbanduhren, GPS-Geräte oder Digitalkameras. Die UICC-Karten sind in dem Standard ISO 7816 in den physischen Eigenschaften, den Abmessungen und den elektrischen Eigenschaften spezifiziert. UMTS, universal mobile telecommunications system Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) ist ein vom ETSI 1998 standardisiertes System für die universelle Mobilfunk-Telekommunikation. Dieser Standard soll die bisherige Mobilkommunikation über GSM, wie sie in den D- und E-Netzen angewandt wird, mit einem erweiterten Leistungsspektrum ablösen. Vor allem im Bereich der Multimediatechnik soll UMTS dank der hohen UMTS-Übertragungsraten leistungsfähige Multimediadienste unterstützen. Dazu gehören neben den Sprach- und Audiodiensten die schnelle Daten-, Grafiken- und Textübertragung sowie die Übertragung von Bewegtbildern und Video. Den Anforderungen 32 UMTS entsprechend sind UMTS-Handys mit einer Videokamera und einem Farbdisplay ausgestattet. UMTS integriert die Leistungsmerkmale der Leitungsvermittlung der GSM-Technik und der Datenpaketvermittlung der GPRS-Technik und schafft dadurch die besten Voraussetzungen für schnellen Datentransfer. Darüber hinaus enthält UMTS Spezifikationen, die den Transport von Daten auf der Grundlage des IP-Protokolls unterstützen und so die Verwendung von UMTS für einen funkgestützten Internet-Zugang ermöglichen. Außerdem soll der UMTS-Standard auch für die In-House-Kommunikation genutzt werden und als Standard für die Satellitenkommunikation, ohne die ein weltweites Netz nicht realisierbar ist. Durch den ergänzenden Einsatz von satellitengestützten UMTSMobilfunksystemen soll auch ohne die Existenz flächendeckender terrestrischer UMTS-Systeme eine globale Erreichbarkeit für UMTS-Teilnehmer realisiert UMTS-Schichten werden. 33 UMTS Im Jahre 2000 wurden in den meisten europäischen Ländern die Lizenzen für die Frequenzbänder vergeben. In einigen Ländern, so auch in Deutschland, erfolgte dies in Form einer öffentlichen Versteigerung unter Federführung der Regulierungsbehörde. Die Lizenzen gingen dabei an T-Mobile von der Deutschen Telekom, an Mannesmann Mobilfunk, Mobilcom, Group 3G, E-Plus und Viag Interkom. Für die Rufnummern wurden von der Regulierungsbehörde RegTP der Nummernraum 015 freigegeben. An die Lizenznehmer wurden folgende Rufnummernblöcke mit jeweils 100 Millionen elfstelligen Rufnummern reserviert: (0)1505 Group 3G, (0)1511 T-Mobile, (0)1520 Vodafone und (0)1566 Mobilcom. http://www.umts-forum.org UMTS-Handy Bedingt durch das Leistungsspektrum von UMTS mit den wesentlich gesteigerten UMTS mobile phone Datenübertragungsraten gegenüber den anderen Mobilfunkdiensten wie High Speed Circuit Switched Data (HSCSD) und GPRS, richten sich die Einsatzbereiche für UMTS-Handys, dem User Equipment, auf die visuelle Kommunikation: Multimedia Messaging Service (MMS) mit Videotelefonie und Streaming-Media von Audio und Videoclips. Dementsprechend sind UMTSHandys mit Videokameras und einem kleinen Farbdisplay ausgestattet. Bedingt durch die äußerst kompakte Bauweise von Handys, können die eingebauten Kameras nicht mit herkömmlichen optischen Linsen ausgestattet werden, weil dafür kein Platz vorhanden ist. Daher haben Handy-Kameras kleine Mikrolinsen oder Flüssigkeitslinsen, deren Fokussierung mit Electrowetting erfolgt, einer Technik mit der Flüssigkeitstropfen verformt werden können. Die Auflösung der LCD-Displays kann der von QCIF entsprechen, also 176 x 144 Pixel, und eine Farbtiefe von bis zu 16 Bit erreichen. Über den internen Speicher können je nach Speicherkapazität einige hundert Bilder oder mehrere Videosequenzen gespeichert werden. 34 UMTS UMTS-Handys unterstützen die bekannten Telefonie-, MMS-, E-Mailund Streaming-Dienste, sie können auch mit MP3-Playern und Navigationssystemen ausgestattet sein und eignen sich als KameraHandys für die Videotelefonie. Die Weiterentwicklung hin zum TV-Handy ist durch größere Displays und die Empfangseinrichtungen für terrestrisches Digital-TV geprägt. UMTS-Netz UMTS network Die Leistungsfähigkeit des UMTS-Netzes wird durch eine neuartige Zellenstruktur erzielt, wobei Zellen unterschiedlicher Größe und mit unterschiedlichen Datenraten kombiniert werden. Innerhalb einer Funkzelle stehen allen aktiven Teilnehmern gemeinsam pro Duplex-5MHz-Frequenzband eine Bandbreite von 2 Mbit/s zur Verfügung. Als kleinste Funkzelle mit einem Radius von unter 100 Metern gibt es die Picozelle, die für die Versorgung im Gebäude- und Grundstücksbereich sorgt. Die Mikrozelle, die nächstgrößere Funkzelle, kann Stadtbereiche versorgen und hat eine Ausdehnung von bis zu mehreren Kilometern. Darüber hinaus gibt es für Vororte und ländliche Bereiche die Makrozelle, die einen Versorgungsbereich von 20 km und mehr abdeckt. Für noch größere Flächenabdeckung sorgen die Hyperzelle und mit einem Radius bis zu einigen hundert Kilometern die UmbrellaZellen. Die beiden Funkzellen werden in dem globalen Konzept von UMTS auch als Weltzelle bezeichnet. 35 UMTS Die Netz-Infrastruktur des zellularen UMTS-Netzes kennt als zentrale Zellenstation die Basisstation, die allerdings Node „B“ genannt wird. Diese leitet die Daten an die übergeordnete Steuereinheit weiter, den Radio Network Controller (RNC). Von dort geht es über eine Schnittstelle, dem Media-Gateway ins Kernnetz. Der funktechnische Teil des UMTSNetzes heißt UTRAN (UMTS Terrestrial Radio Access Network). Das UMTS-Netz wird auch für den Ausbau von High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) und High Speed Uplink Packet Access (HSUPA), die mit wesentlich höheren Datenraten arbeiten, genutzt. UMTS-Standard UMTS standard Der UMTS-Standard kennt mehrere verschiedene Zugangs- und Modulationsverfahren: TDMA und WCDMA mit Frequency Division Duplex (FDD) und Time Division Duplex (TDD). TDMA soll nur in den ersten Jahren zur Sprachübertragung verwendet werden. Demgegenüber hat WCDMA mit FDD den Vorteil, dass mehrere Teilnehmer gleichzeitig einen Kanal benutzen können. UMTS sieht Datenübertragungsraten von 384 kbit/s bei mobilen Anwendungen und bis zu 2 Mbit/s bei Verbindungen zu stationären Endgeräten vor. Gesendet wird in den Frequenzbereichen zwischen 1,900 GHz und 2,025 GHz sowie zwischen 2,110 GHz und 2,200 GHz. Der Upstream-Bereich unterteilt sich in einen 20 MHz breiten Frequenzbereich zwischen 1,900 GHz und 1,920 GHz, in dem das TDD-Verfahren eingesetzt wird und einem weiteren Upstream-Bereich zwischen 1,920 GHz und 1,980 GHz, der für Frequency Division Duplex (FDD) reserviert ist. Der Downstream-Bereich liegt für die TDD-Übertragung zwischen 2,010 GHz und 2,025 GHz und für FDD-Übertragung zwischen 2,110 GHz und 2,170 GHz. Darüber hinaus ist der Frequenzbereich zwischen 1,980 GHz und 2,010 GHz für Mobile Satellite Services (MSS) reserviert, ebenso wie der Bereich zwischen 2,170 GHz und 2,200 GHz für den 36 UMTS UMTS-Frequenzbereiche Satelliten-Downstream. Diese Satelliten-Frequenzbänder könnten dann benutzt werden, wenn keine terrestrische Übertragung möglich ist. Dadurch kann UMTS auch von Global-Reisenden weltweit benutzt werden: terrestrisch oder über Satellit. UMTS-Stick UMTS stick Das Mobile Computing basiert auf Mobilfunknetzen mit höheren Datenraten, wie sie UMTSNetze oder WiMAX-Netze bieten. Da die UMTS-Infrastruktur in Ballungsgebieten gut ausgebaut ist, können externe UMTS-Modems an die Mobilgeräte angeschlossen und darüber der Internetzugang realisiert werden. Im UMTS-Standard ist für mobile Anwendungen eine Datenrate von 384 kbit/s spezifiziert. Die HSPA-Zugangstechniken HSUPA und HSDPA erhöhen diese Datenrate auf 5,76 Mbit/s (HSUPA) bzw. 7,2 Mbit/s (HSDPA, Stufe 3). Für mobiles Internet sind diese Techniken in UMTS-Sticks, die auch als Surfsticks bezeichnet werden, realisiert. UMTS-Sticks sind kaum von USB-Sticks 37 UMTS zu unterscheiden, sie enthalten den UMTS-Receiver und das -Modem, und haben einen USBStecker, der in die USB-Schnittstelle des Notebooks, Netbooks oder Tablets gesteckt wird. In den UMTS-Sticks befinden sich ein Einschubfach für die USIM-Karte, außerdem können Informationen auf dem Flashspeicher des Sticks gespeichert werden. UMTSÜbertragungsrate UMTS transmission rate Die Übertragungsgeschwindigkeit von UMTS ist einer der wesentlichen Vorteile gegenüber allen anderen Mobilfunksystemen. Geht man bei GSM von einer typischen Übertragungsgeschwindigkeit von 9,6 kbit/s aus, so werden bei High Speed Circuit Switched Data (HSCSD) theoretisch 115,2 kbit/s erreicht, wobei man in der Praxis von 57,6 kbit/s bzw. 38,4 kbit/s ausgeht, bei General Packet Radio Service (GPRS) theoretisch 171,2 kbit/s, die sich in der Praxis auf 58 kbit/s reduzieren dürften, und bei UMTS liegt der theoretische Wert bei 2 Mbit/s bzw. einer Chiprate von 3,84 MChips/s. Dieser Wert steht allen aktiven Teilnehmern einer Funkzelle gemeinsam in einem 5-MHz-Kanal zur Verfügung. Weil die Bandbreite unter den aktiven Teilnehmern aufgeteilt wird, werden die 2 Mbit/s nur dann erreicht, wenn sich nicht mehr als ein aktiver UMTS-Nutzer in einer Funkzelle befindet. Bei zwei aktiven Anwendern schrumpft die Bandbreite 384 kbit/s. Sind fünf Anwender in einer Zelle aktiv, verfügen diese jeweils über 144 kbit/s und bei neun Anwendern sogar nur noch über 64 kbit/s. Die genannten Zahlen beziehen sich auf die Datenübertragung und nicht auf das Telefonieren. USIM, universal subscriber identity module USIM-Karte Universal Subscriber Identity Module (USIM) ist eine Speicherkarte mit der UMTSAnwendungen auf einer UICC-Karte gespeichert werden. Sie ist vergleichbar einer SIM-Karte, allerdings für UMTS bestimmt und verfügt über zusätzliche Merkmale. Auf der USIM-Karte sind neben benutzerspezifischen Daten die Zugangsberechtigung des UMTS-Providers gespeichert. 38 UMTS Die Karte kann die standardisierte Größe von Chipkarten haben oder sie ist in kleineren Größen als Steckkarte für das UMTS-Mobiltelefon verfügbar. Die auf der USIM-Karte gespeicherten Daten entsprechen denen auf der SIM-Karte, ebenso die Prozedur mit der Einbuchung. Zur Unterstützung der Nahfeldkommunikation (NFC) wird eine Schnittstelle standardisiert, um die USIM-Daten auslesen zu können. UTRA, UMTS terrestrical radio access UMTS Terrestrical Radio Access (UTRA) ist eine terrestrische Funkzugangstechnologie, die von 3GPP spezifiziert wurde. UTRA arbeitet frequenzeffizient und unterstützt Frequency Division Duplex (FDD) und Time Division Duplex (TDD). Diese Technologie wurde vom ITU in IMT-2000 als IMT-DS (FDD) und IMT-TC (TDD) übernommen. Das bedeutet ein nahtloses globales Roaming. Bei UTRA stellen die Basisstationen die Funkverbindung zu den mobilen Endgeräten, den UMTS-Handys. UTRA-TDD belegt vier 5-MHz-Kanäle im Frequenzbereich zwischen 1,900 GHz und 1,920 GHz. UTRA-FDD hat für das Uplink zwölf 5-MHz-Kanäle zwischen 1,920 GHz und 1,980 GHz, zwei weitere Kanäle für den unlizenzierten Betrieb zwischen 2,010 GHz und 2,020 GHz und weiter dreizehn Kanäle für das Downlink zwischen 2,020 GHz und 2,025 GHz und 2,110 GHz und 2,170 GHz. Der Data Link Layer der UTRA-FDD-Schnittstelle ist in die zwei Unterschichten, die Control Plane und die User Plane, untergliedert. UTRAN, UMTS UTRAN (UMTS Terrestrial Radio Access Network) ist der funktechnische Teil eines UMTS- terrestrial radio access network Netzes, in dem auch die Funkschnittstelle zur Verfügung gestellt wird. UTRAN ist eine Komponente im mobilen Zugangsnetz und besteht aus einem Knoten, der Node B, und dem Radio Network Controller (RNC). Die Node B entspricht der Bodenstation; sie kann mehrere Funkzellen verwalten und findet in 39 UMTS GSM-Netzen in der Base Transceiver Station (BTS) ihr Äquivalent, der Radio Network Controller (RNC) entspricht dem Base Station Controller (BSC) im GSM-Standard. An einem RNC sind mehrere Node B angeschlossen, die über die ATMbasierten lub-Schnittstellen mit diesen verbunden sind, ebenso wie die RNCs, die über die lurSchnittstellen miteinander kommunizieren. Das UTRAN ist dadurch in der Lage, Handovers eigenständig durchführen zu können. So dass Teilnehmer von einer Funkzelle mittels Roaming in einen anderen Funkzellenbereich wechseln können. VLR, visitor location Das Besucherverzeichnis (VLR) ist register Besucherverzeichnis eine Komponente des Switching Subsystems (SSS) eines GSM-Netzes. Das Switching Subsystem umfasst unterschiedliche Datenbanken, in UTRAN-Architektur 40 UMTS denen individuelle Teilnehmerdaten gespeichert werden. Eine dieser Datenbanken ist die HLRDatenbank, eine weitere die VLR. Das Visitor Location Register ist eine lokale Datenbank mit wenigen Steuerungsfunktionen. Sie beinhaltet Daten, die für Gesprächsverbindungen relevant sind. Diese Besucherdatei enthält Daten über die Mobilstation und deren Teilnehmer, die sich in ihrem Bereich aufhalten. Die VLR-Daten werden beim Roaming durch die Mobilstation und vom HLR dynamisch aktualisiert. Wenn ein Besucher sich durch Einschalten seiner Mobilstation in das Netz einbucht, so erfolgt dies in einer Funkzelle, die zu einer bestimmten Location Area gehört. Ein Besucherverzeichnis verwaltet einen geografischen Bereich, der aus mehreren Location Areas besteht. Beim Einbuchen gibt der Teilnehmer seine Identität bekannt; die entsprechenden Teilnehmerdaten können dann im HLR-Register, das sich in einem anderen GSM-Netz befindet, angefordert werden. Auf diese Weise wird die Berechtigung des Teilnehmers überprüft und bei Bestätigung die Verbindung zum gewünschten Teilnehmer hergestellt. Bei dem Empfang von Gesprächen aus Fremdnetzen, mit dem die HLR angesprochen wird, wird die aktuelle VLR des Teilnehmers abgefragt und die Verbindung in das entsprechende GSM-Netz weitergeleitet. WCDMA, wideband code division multiple access Wideband Code Division Multiple Access (WCDMA), Breitband-CDMA, ist ein von der ETSI beschriebenes breitbandiges Zugangsverfahren, das Mobilfunkdienste der 3. Generation (3G) unterstützt. Das Verfahren kann in UMTS mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 2 Mbit/s eingesetzt werden. Es zeichnet sich dadurch aus, dass die Informationen gleichzeitig in zwei Phasen moduliert werden. WCDMA eignet sich ideal für Hochgeschwindigkeitsübertragungen, so für Multimedia-Anwendungen mit Bewegtbildübertragung und wird auch in High Speed 41 UMTS Downlink Packet Access (HSDPA) eingesetzt. Der UMTS-Standard WCDMA-FDD, Frequency Division Duplex (FDD), wird in verschiedenen Regionen eingesetzt. Der Standard arbeitet im Uplink von der Mobilstation zur Basisstation im Frequenzband zwischen 1,920 GHz und 1.980 GHz und im Downlink zwischen 2,110 GHz und 2,170 GHz. Der Kanalabstand beträgt 5 MHz, das Kanalraster 200 kHz. Im Uplink wird mit Hybrid Phase Shift Keying (HPSK) moduliert, im Downlink mit Quadrature Phase Shift Keying (QPSK). 42 Impressum UMTS Urheber Klaus Lipinski Datacom-Buchverlag GmbH 84378 Dietersburg ISBN: 978-3-89238-232-4 Titel: UMTS E-Book, Copyright 2011 Trotz sorgfältiger Recherche wird für die angegebenen Informationen keine Haftung übernommen. 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