kommunikation und netze
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kommunikation und netze
Eine Themenbeilage der Heise Medien GmbH & Co. KG Ⅰ KOMMUNIKATION UND NETZE 2015 ITK – PRODUKTE UND LÖSUNGEN LTE-Test: Wer in der Bahn das beste Netz hat Seite 10 Wearables: Wie smarte Extras für neue Last sorgen Marktübersicht: Was aktuelle 11ac-Access-Points können Seite 6 Seite 20 Inhouse-Mobilfunk: Wie Femtozellen ganze Großgebäude versorgen MPO-Mehrfaserstecker: Wer GigabitEthernet kompakt verkabelt Seite 16 Seite 24 Hausnetzwerke: Was 1000-MBitPowerline leistet Filialanbindung: Wie VPN-Gateways LTE als Backup nutzen Seite 17 Seite 25 www.kommunikation-netze.de powered by ISDN IN DIE ZUKUNFT BRINGER NEU: hybird Media Gateway Das hybird MGW sorgt für eine sanfte Migration bestehender ISDN-Anlagen in ALL-IP-Netze und ermöglicht die Weiterverwendung von ISDN-TK-Anlagen mit bis zu 4 Sprachkanälen. Dank „Zero-Touch“ sind keinerlei Änderungen an der TK-Anlagen-Konfiguration notwendig vollkommen herstellerunabhängig! X Migration bestehender ISDN-Installationen auf ALL-IP X Herstellerunabhängig einsetzbar X Weiterverwendung angeschlossener Endgeräte (Telefone, Fax etc.) X Bandbreitenmanagement, QoS, VPN, Firewall, RFC 4040 (Clearmode),... X Media Gateway und professioneller ADSL-Router in einem System bintec elmeg Teldat Group Company bintec elmeg GmbH Südwestpark 94 D-90449 Nürnberg Telefon: +49-911-96 73-0 www.bintec-elmeg.com EDITORIAL Was pro und kontra Funknetze spricht In der örtlichen Fußball-E-Jugend spielt ein Junge mit Cochlea-Implantat, einer HightechHörprothese, augenfällig vor allem durch die magnetische Sendespule, die er sich direkt an den Kopf klickt. Damit erregt er regelmäßig den Neid der gegnerischen Mannschaften, die so etwas für ein besonders abgefeimtes iPhone halten. Diese Jugend wird sicher nichts dabei finden, Sensoren am Körper zu tragen. Das leibhaftige Dauersenden von Fitnessbändern (Puls) und smarter Unterwäsche (Herztöne) macht in einem umfassend vernetzten Internet der Dinge sicher nicht den größten Traffic-Anteil aus. Aber dass die Zukunft gewaltig auf die Netze gehen wird, steht bereits fest. Was eine G Watch R heute schon misst und sendet (wenn man sie lässt), verzeichnet der Beitrag ab Seite 6. In jedem Fall müssen wir die Zeit bis zu 5G-Mobilfunk und NGABreitband ab 30 MBit/s irgendwie durchbringen. Harald B. Karcher z.B. fährt mit der S-Bahn hin und her zwischen Münchener Flughafen und Herrsching am Ammersee – natürlich samt Mess-Equipment. Er hat ausgetestet, was der LTE-Mobilfunk im fahrenden (!) Zug schon heute zu leisten imstande ist. Den Reisebericht finden Sie ab Seite 10. Dass eine gute 4G-Abdeckung auch stationär von Nutzen sein kann, zeigt der Beitrag von Michael Bindner: Er setzt ab Seite 25 auseinander, wie fähige VPN-Gateways z. B. bei einem Netzausfall auf die LTE-Funkanbindung zurückgreifen. In diesem Szenario ist der Mobilfunk die Backup-Leitung für Filialen und vernetzte Niederlassungen. Ein anderes Szenario: Was, wenn ich in Altbaukomplexen selbst für Mobilfunkanbindung nach draußen sorgen muss? Das betrifft z.B. Rundfunkanstalten oder Kongressgebäude, wo die Masse der Gäste nichts im lokalen WLAN verloren hat. Das Vorgehen bei der Inhouse-Versorgung durch Small (Indoor) Cells erläutert Thorsten Glattki ab Seite 16. Außerdem greifen wir, apropos WLAN, mit diesem Heft noch einmal das Thema IEEE 802.11ac auf. Der Standard erreicht einen Kommunikation und Netze Ⅰ/2015 Speed-Level von 1733 MBit/s und hält auf immer mehr Geräten Einzug. Welche bereits verfügbar sind, zeigen zwei ausführliche Marktübersichten: eine mit 11ac-EnterpriseAccess-Points (Seite 20) und eine mit 11acWLAN-Routern fürs Büro (Seite 22). Damit dort niemand dazwischenfunkt, sehen wir uns außerdem an, was die Powerline-Technologie mittlerweile kann. Schließlich hat auch der Datentransport durch die Hausstromleitungen im vergangenen Jahr die Gigabit-Grenze geschafft. Am verlässlichsten bleibt jedoch eine ordentliche Verkabelung – wo sie möglich ist. Fatalerweise könnten in schnellen 100-GigabitEthernet-Netzwerken selbst der Raum knapp werden, den modernste Architekturen für die Verlegung brauchen. Es geht dabei weniger um die Schächte als um die Kupplungen. Für Einsatzbereiche, die volle Performance bei wenig Platz verlangen, gibt es MPO-Mehrfaserstecker, die bei gleicher Steckergröße bis zu 72 Glasfasern führen. Unterm Strich stellt sich die Frage, was auf Dauer für uns alle besser ist: immer schnellere Funknetze, die unsere Hirne und Körper durchdringen, – oder eine smarte Verkabelung, die im besten Fall mit dem auskommt, was längst verkabelt ist: Strom. Die technische Entwicklung von Powerline lässt mich das hoffen. Dann könnte der beste Kompromiss wie so oft in der Mitte liegen: so wenige Funknetze wie möglich und so viele Kabel wie nötig. Denn wenn laut einer Gartner-Studie in den nächsten fünf Jahren 25 Milliarden Dinge übers Internet miteinander vernetzt sein werden, gehört dringend Ordnung in den Laden. Deshalb kann ich inzwischen fast jeden verstehen, dem alles, was funkt, zuwider ist. Nicht nur aus gesundheitlichen Gründen, sondern der unkontrollierbaren Sicherheitsrisiken wegen, die unser Leben mit Sicherheit noch drastischer und schneller verändern werden als je zuvor. Aber das ist ein anderes Thema, mit dem wir uns dringend beschäftigen müssen. Thomas Jannot 3 NEWS INDUSTRIE 4.0 CONSUMERIZATION IT gehört künftig zum Werkzeug Die Digitalisierung zieht motivierte Mitarbeiter Die Boston Consulting Group (BCG) hat in ihrer Studie „Industry 4.0: The Future of Productivity and Growth in Manufacturing Industries“ aktuelle Zahlen für Deutschland genannt: ein voraussichtliches BPIWachstum um 30 Mrd. Euro und bis zu 390.000 neue Arbeitsplätze in den kommenden zehn Jahren. Die geschätzten Kosten: 250 Mrd. Euro. Als die „neun Säulen des technologischen Fortschritts“ nennt die Studie Big Data and Analytics, Robotik, Simulation, Horizontale and Vertikale Systemintegration, das (industrielle) Internet der Dinge, Cybersecurity, Cloud Computing, Additive Manufacturing und Augmented Reality. Den größten Produktionszuwachs nach Branche macht BCG in Deutschland im Bereich Automotive aus (22 %). Im Fokus des Interesses stand allerdings der Arbeitsmarkt. Einerseits sieht BCG mehr Jobs neu entstehen, als durch Automatisierung etc. wegfallen. Andererseits werden die Anforderungsprofile deutlich schärfer: IT-Kompetenz ist nun auch in Berufen gefragt, die bisher höchstens am Terminal ihr Auftragsticket abnicken mussten. Laut einer Umfrage des IT-Verbands BITKOM hat die Digitalisierung einen deutlichen Einfluss auf die Unternehmensorganisation. Nicht zuletzt punkten die Unternehmen damit bei ihren eigenen Mitarbeitern – und bei qualifizierten Bewerbern. Bei gut drei Vierteln der Betriebe (79 %) funktioniert demnach die Kommunikation mit den Kunden, aber auch der interne Informationsaustausch (75 %) deutlich schneller. Mehr als die Hälfte der Befragten (55 %) glaubt, dass klassische Hierarchien zunehmend aufweichen, und für die überwiegende Mehrheit (75 %) erfordert die Digitalisierung eine neue Unternehmenskultur. Interne Entscheidungsprozesse seien transparenter geworden und in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) steige damit die Motivation der Mitarbeiter. Dazu meint BITKOMPräsident Prof. Dieter Kempf: „Die Digitalisierung ist gerade für kleinere Unternehmen eine Chance, noch schneller und effizienter zu werden. Davon profitieren auch die Mitarbeiter, die besser in Entscheidungsprozesse einbezogen werden und motivierter an die Arbeit gehen.“ Dazu passt ein Befund der Experton Group, die sich für die Social Business Vendor Benchmark 2015 die Arbeitgeberpräferenzen der „Generation Y“ (gemeint sind die Jahrgänge 1985 – 1995) angesehen hatte: Die erste Frage eines jungen Bewerbers gilt oft der IT-Ausstattung – noch bevor über Arbeitszeiten oder das Gehalt gesprochen wird. Die technologieaffine Art der Millennials stößt allerdings vielfach auf festgefahrene Geschäftsmodelle, starre Hierarchien und Entscheidungen aus den Händen von wenigen – namentlich in großen Unternehmen. Von mittelständischen Firmen versprechen sich die Durchstarter eher, dass ihre eigene Arbeit einen Unterschied macht. BREITBANDAUSBAU 30 MBit/s kommen nur langsam voran Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, verfügte im Jahr 2014 lediglich jedes vierte deutsche Unternehmen (25 %) mit zehn und mehr Beschäftigten über einen NGA-Breitbandanschluss (Next Generation Access) von mindestens 30 MBit/s. Beim Breitbandausbau bleibt Deutschland damit weiterhin Mittelmaß und liegt nur geringfügig über dem Durchschnitt aller EU-28-Staaten (23 %). Auf dem Spitzenplatz in der EU lag 2014 einmal mehr Dänemark, wo bereits mehr als jedes zweite Unternehmen (53 %) einen schnellen Breitbandanschluss nutzt. Auch bei unseren Nachbarn Niederlande und Belgien (je 43 %) sowie in Schweden (41 %) ist das Highspeed-Internet weit verbreitet. GLASFASERNETZE G.fast schießt durch die letzte Meile Die ITU (International Telecommunication Union) hat den Breitbandstandard G.fast verabschiedet. Er ermöglicht Übertragungsraten zwischen 150 MBit/s und etwa 1 GBit/s und gilt als Nachfolger von VDSL2. Weil G.fast für herkömmliche Kupfertelefonleitungen ausgelegt ist, ermöglicht der Standard eine kostengünstige Alternative zu FTTH (Fiber to the Home). Gleichzeitig lässt er sich mit FTTB (Fiber to the Building) und FTTdp (Fiber to the Distribution Point) kombinieren. Eine Einschränkung gibt es jedoch: Da G.fast sehr hohe Frequenzbereiche nutzt, sind die Übertragungen anfällig für Störungen. Die Technik eignet sich daher lediglich für kurze Distanzen bis zu etwa 250 m. Die Service Provider werden also in vielen Gegenden zusätzliche Verteiler einrichten müssen. Viele Analysten gehen daher davon aus, dass G.fast andere xDSL-Techniken wie VDSL2 nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen wird. 4 BRING YOUR OWN DEVICE Die Generation M arbeitet gern guten Gewissens Alle lieben ihr Smartphone? Das schon, aber die Vermischung von Beruflichem und Privatem auf den Mobilgeräten sorgt zunehmend für Unbehagen. Das gilt ganz besonders bei BYOD (Bring Your Own Device), wo beide Welten auf demselben Gerät Platz finden müssen: In einer neuen Studie von MobileIron geben 58 % der befragten Arbeitnehmer der „Generation Mobile“ an, ein schlechtes Gewissen zu haben. Die MobileIron Gen M Survey wollte weltweit von über 3500 Vollund Teilzeitfachkräften, die mobile Geräte für ihre Arbeit verwenden, wissen, wie sie mit dem Shadow Tasking klarkommen, also damit, dass sie während der Arbeitszeit persönliche Angelegenheiten mobil erledigen – und im Gegenzug berufliche Aufgaben in der eigentlich arbeitsfreien Zeit erfüllen. Im Durchschnitt erledigt die Gen M über ein Viertel ihrer Arbeit (26 %) auf Smartphones oder Tablets. Die Kernergebnisse: 82 % der Gen M führen während der Arbeitszeit mindestens eine private Tätigkeit auf mobilen Geräten durch (gegenüber 72 % der Nicht-Gen-M-Fachkräfte). Und: 64 % führen während der arbeitsfreien Zeit mindestens eine arbeitsbezogene Tätigkeit auf mobilen Geräten durch (Nicht-Gen-M: 54 %). Viele Beschäftigten sehen ihr eigenes Verhalten aber mit gemischten Gefühlen: 58 % der Gen M haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie persönliche Mitteilungen während der Arbeitszeit erhalten (und zu 61 % bei beruflicher Post in der Freizeit). Kommunikation und Netze Ⅰ/2015 aldi|IT // Migrieren Sie zu ALDI. Sie sind anspruchsvoll: Als IT-Experte suchen Sie einen erfolgreichen Arbeitgeber in einem dynamisch wachsenden Markt! Sie unterstützen unsere über alle Geschäftsbereiche vernetze IT-Organisation bei der Weiterentwicklung der effizienten Geschäftsprozesse. Für unsere Verwaltung in Essen suchen wir Mitarbeiter, die anwenderorientiert denken und handeln. Sie arbeiten jeden Tag daran, dass unsere Systeme zuverlässig laufen, und versuchen immer, sie noch zu optimieren. Unsere Systeme und Module sind immer so ausgelegt, dass sie in den einzelnen Regionalgesellschaften adaptiert werden können − im In- und Ausland. Unsere Schwerpunkte liegen dabei in ganz unterschiedlichen Bereichen: I kaufmännische Software: Buchhaltungs- und Personalsysteme, Einkaufsmanagement- und Informationssysteme; I Systeme für die Warenwirtschaft, Logistik und Disposition; I Systeme für den Kassierablauf und die Filialwarenwirtschaft; I Lösungen für Kommunikation und Internet; I Anwenderbetreuung (Second Level, Third Level, Administration); I Koordination und Support für länderübergreifende Projekte (z.B. internationale Rollouts); I Qualitätssicherung; I Sicherheit der Systeme und Lösungen. Bewerben Sie sich online unter www.fuer-echte-kaufleute.de/it Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Für echte Kaufleute. WEARABLES Es ist 10 Uhr und 68 Kilokalorien Die neuen Wearables messen und senden aus Leibeskräften Notebooks, Tablets, Smartphones, Wearables – und bald auch winzige Sensoren von Kopf bis Fuß. Das Internet der Dinge setzt zahllose neue Datenpunkte, die unablässig senden. Wie stark das auf die bestehenden Netze drückt, wird davon abhängen, ob sich die Rundumvernetzung auch tragbar anfühlt. ind Wearables das nächste große Ding nach dem Handy-Boom? Die Telcos insgesamt fühlen sich gut gewappnet und speziell André Aldejohann, VP Internet & Software Partnerships, Deutsche Telekom AG, zeigte sich auf der 14th Wearable Technologies Conference 2015 Europe zuversichtlich, dass sein Haus in der Lage sei, den neuen Markt anzuführen. Aber was bitte haben Wearables mit Telekoms zu tun? Dieses: Die vielen Body-Sensoren dürften künftig noch mehr Datenverkehr in die Kommunikationsnetze bringen. S Wir sind leibhaftig in der Cloud Quelle: Harald Karcher Quelle: Harald Karcher Auf der Wearables-Konferenz Anfang Februar in München führten Dutzende Hersteller aus aller Welt ihre Prototypen vor und suchten Koope- rationspartner, Business Angels und Wagniskapitalgeber für ihre Innovationen. Wer dort war, fühlte es schon: Die smarten Watches von Apple, Epson, Fitbit, Huawei, LG, Pebble oder Samsung sind nur der Anfang. Da kommt noch mehr! Herzfrequenzmesser in Büstenhaltern von Victoria’s Secret und winzige Sensoren in Sportsocken von Sensoria, auf der gekrümmten Wirbelsäule, ja am ganzen Körper, sind in Sicht. Viele davon kommunizieren ständig über BLE (Bluetooth Low Energy) mit dem Smartphone und dieses wiederum über WiFi und LTE mit der Cloud: Die vielen datensammelnden Sensoren heizen den mobilen Traffic an. Kein Wunder also, dass sich die Netzwerkausrüster beim Stichwort „Internet der Dinge“ die Hände reiben. Denn die Daten fließen 24/7 in die Cloud, wenn man die jeweiligen Funktionen nicht ganz bewusst abschaltet. LG G Watch R mit Google-Wear-Software Der gefühlte Nutzen vieler Wearables steigt mit technischen und optischen Verbesserungen weiter an; die Akzeptanz ebenso. Im November 2014 etwa kam die LG G Watch R in Deutschland zum UVP von 269 Euro in den Handel. Sie sieht ziemlich gut aus, was auch bei einer Google-Uhr nicht ganz nebensächlich ist. Muss man die haben? Natürlich nicht, aber nie zuvor wurde ich auf irgendein Gadget, auf ein brandneues iPhone oder auf eine andere Uhr häufiger angesprochen, als auf die G Watch R: Im Schnitt etwa fünfmal pro Tag. Es kommen auch immer wieder die gleichen Fragen. Hier sind sie – und die Antworten dazu. Mit Ausblick auf das Smartphone Per Fingertipp auf das Smartphone-Display kann sich der geneigte User viele neue Ziffernblätter auf die Smartwatch einblenden. 6 Auf dem Smartphone lässt sich auswählen, was die Smartwatch anzeigen soll. Es empfiehlt sich, nur die Funktionen einzublenden, die man auch nutzt. „Kannst Du damit auch telefonieren?“ – Nein, die Uhr ist quasi nur ein Fenster auf etliche Smartphone-Funktionen. In meinem Fall ist das verkoppelte Handy ein LG G3 mit Android 4.4.2. In der Google Wear App kann ich auf dem Handy anklicken, was ich auf der Uhr so alles sehen möchte und was nicht. Das klappt auch nur, wenn Uhr und Smartphone per Bluetooth miteinander verbunden sind. Dazu dürfen sie nicht weiter als circa 10 m voneinander entfernt sein. Das ist aber kein Problem, weil ich beide Teile sowieso nah am Körper trage. Kommunikation und Netze Ⅰ/2015 Karlsruhe, IHK 29. September bis 1. Oktober 2015 Tools und Methoden für Big, Smart und Fast Data Programm ab Anfang Juni online! Die data2day 2015 setzt sich mit den Herausforderungen zeitgemäßer Massendatenanalyse auseinander, präsentiert dafür Werkzeuge bzw. Vorgehensweisen und will Unternehmen sowie Organisationen von ihren Erfahrungen bei Big-Data-Projekten berichten lassen. Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr besteht nun die Möglichkeit, sich mit Vorschlägen für Vorträge und Workshops zu bewerben. Angesprochen sind Softwareentwickler und -architekten, BI-Spezialisten, Data Architects sowie Data Scientists. Themen (u.a.): // Smart, Fast und Secure Data // Event Processing // Big-Data-Architekturen // Kognitives Computing (Sprach-, Text- und Datenanalyse) // Apache Hadoop & Ökosystem sowie weitere Plattformen, Frameworks, Werkzeuge // NoSQL, NewSQL und In-Memory Stores // Visualisierung // Techniken zur Volltext- und Echtzeitsuche // Content Delivery Networks Silbersponsor: Bronzesponsor: Veranstalter: www.data2day.de Quelle: Harald Karcher WEARABLES aktiviert habe. Dann brummelt es bei jeder Mail und bei jeder Terminmeldung links am Arm und rechts in der Hosentasche. Und das alle paar Minuten. „Warum lässt du dich dann trotzdem von den Vibratoren nerven?“ – Weil sie manchmal auch Vorteile haben. Kürzlich wollte ich eine Bekannte vom Flughafen abholen. Die Uhr vibrierte und sagte mir, dass die Lufthansa mit 55 Min. Verspätung lande. Das hätte ich ohne die Uhr vermutlich nicht gecheckt und wäre zu früh losgefahren. Wie spät ist es auf dem Schrittzähler? Quelle: Harald Karcher Die smarte Apple Watch gibt es in vielen Varianten von Apple selber sowie in edlen Luxusausführungen von Drittanbietern – etwa die Version in Gold und Brillanten von Goldgenie.com. „Was ist für dich die wichtigste Funktion auf der schlauen Uhr?“ – Ganz klar: die Anzeige der Uhrzeit. Und der eingebaute Schrittzähler. Da habe ich wenigstens ein schlechtes Gewissen, wenn ich als Büromensch nicht mindestens 3000 Schritte am Tag zusammenbekomme. „Wie lange läuft die Uhr am Stück?“ – Ich lege sie jede Nacht sechs bis acht Stunden auf die Ladeschale. Einen langen Tag hält sie bestens durch, zwei Tage aber nicht. Ich habe noch nie erlebt, dass sie am nächsten Tag nicht richtig geladen war. „Wie findest du das Design der G Watch R?“ – Mir gefällt sie gut. Ich wurde auch schon oft von Leuten zwischen 18 und 80 Jahren darauf angesprochen, dass diese Smartwatch relativ gut aussieht, weil sie fast wie eine echte Uhr wirkt. Genauso sehe ich das auch. „Kannst du dir überhaupt noch ein Leben ohne Smartwatch vorstellen?“ – Ja, klar. Ich könnte auch alle paar Minuten mein Handy aus der Hosentasche holen. Herzfrequenz und Fitness-Daten Mazen Elbawab, CEO von Heddoko, trägt Sensoren von Kopf bis Fuß, im Unterhemd und in der langen Unterhose. Sie übertragen seine Bewegungen an sein Smartphone, das damit wiederum ein Elbawab-Modell steuert. „Was machst Du konkret mit so einer Uhr?“ – Ich lasse mir die Uhrzeit anzeigen. Und meinen laufenden Gmail-Eingang, meinen täglichen Google-Kalender samt Terminerinnerungen, Geburtstagen von Freunden und Bekannten, aktuellen Invitations und Kontaktzusagen aus Xing und LinkedIn, das aktuelle Wetter in München oder in der Stadt, in der ich mich gerade aufhalte, sowie die Anzahl meiner Schritte pro Tag. „Könntest Du dafür nicht gleich das große Smartphone zücken und auf die Smartwatch verzichten?“ – Ja, durchaus. Auf dem LG G3 ist das Display ja viel größer und leichter abzulesen. Aber auf die Uhr kann ich auch schnell mal heimlich in einem Meeting einen Blick werfen, ohne dass es gleich so unhöflich wirkt. Wenn ich dann aus dem Augenwinkel eine wichtige E-Mail auf der Uhr bemerke, die vielleicht Antwort verlangt, öffne ich sie auf dem großen Smartphone und nicht auf der kleinen Uhr. Watch-Vibrationen, alle paar Minuten „Nervt es dich nicht, wenn pro Tag oft Hunderte von Mails und Meldungen auf dem Smartphone eingehen?“ – Doch, manchmal schon. Besonders wenn ich die Vibration auf der Uhr und (!) auf dem Handy 8 „Hast du keine Bedenken, wenn Google jetzt auch noch Deine Fitnessdaten sekündlich kennt?“ – Jein. Ich nehme es billigend in Kauf. Und ich gehe davon aus, dass Google meine Restlebenslaufzeit dank Fitnessdaten besser kennt als ich selber und mir rechtzeitig passende Anzeigen für einen schönen Grabstein schicken wird. „Bekommst du denn auch Google-Werbung auf die Uhr?“ – Nein, bis jetzt habe ich noch keine Werbung auf der Smartwatch bemerkt. „Was hat die LG G Watch R unter der Haube?“ – Eine CPU 1,2 GHz Qualcomm Snapdragon 400; einen Bildschirm 1,3 Zoll (ca. 3,3 cm) P-OLED mit 320 Pixeln im Durchmesser; zwei Speicher, 4 GByte eMMC und 512 MByte RAM; einen Akku mit 410 mAh; das GoogleBetriebssystem Android Wear, kompatibel mit Smartphones ab Android 4.3; etliche Sensoren wie Gyro, Beschleunigungsmesser, Kompass, Barometer und Herzfrequenzmesser. Was folgt auf die Apple-Uhr? Im April 2015 kamen die ersten Apple Watches in vielen schönen Varianten auf den Markt. Es ist sehr zu vermuten, dass dies dem Markt für Wearables insgesamt mehr Aufmerksamkeit und Dynamik geben wird. Neben treuen Apple-Fans werden auch andere Fitness- und Gesundheitsbewusste einen genaueren Blick auf das Modell des Leitwolfs im Device-Design werfen. Je präziser die Wearables die Körperdaten künftig messen, desto mehr könnten sie auch als medizinische Messgeräte relevant werden. Versicherungen interessieren sich bereits für die Gesundheitsdaten der smarten Uhrenträger. Last, but not least hat auch die Deutsche Bank Ende April 2015 schon eine Banking-App für die Apple Watch kommuniziert. Sie ist mit Sicherheit nicht die letzte. Dr. Harald B. Karcher, freier Mobile-Communications-Tester Kommunikation und Netze Ⅰ/2015 S O L N GNADE UCHTET E L H C DUR RADIKAL DIG ITA SE c’t O L R IE P A P L: DAS -ABO 6× c’t 17 NUR ERLEBEN IGITALER SIE c’t IN D ,70 € QUALITÄT: odus der App TML-Lesem H in s n g e a v it ti e k fr ra Fire) e out oder inte : alle 14 Tag ablet, Kindle y T M a , E L e n U ’t o Q c h E lp B a rt • Origin droid (Sma RMATE: im one) und An h iP , d • 2 LESEFO a P (i AR FÜR iOS Videos • VERFÜGB E Bilder und H IC L Z T Ä S • ZU CHE UNSER GES NK AN SIE: -Store: Google-Play n e d r fü e rt onen von eschenkka ng aus Milli u lt a rh Eine 15 € G te n u s s. Ihre Liebling ps und vielem mehr au ie S n le h ä W , Ap ngs, Filmen Büchern, So haltbar unbegrenzt nd ogle-Play si einlösbar. rten von Go droid-Gerät An m Geschenkka de je f ie au w so eb W und im LLEN: E T S E B T Z T JE l ct.de/digita LTE-NETZTEST Reisende ab Flughafen München haben Anschluss Mit 50 oder 100 MBit surfen geht auch in der fahrenden S-Bahn – mal mehr, oft weniger Ausrüster wie Alcatel, Ericsson, Huawei, Nokia oder ZTE schwärmen schon seit Frühling 2014 vom 5G-Funknetz: „1 GBit auf jedes Handy!“ lautet die Vision für 2020. Das sind nur noch fünf Jahre. Bis dahin müssen sich die Betreiber noch an ihren 2G-3G-4G-Netzen messen lassen. Was leisten diese Netze heute? m Prinzip beherrschen die Mobilfunknetze seit Ende 2013 LTE-Cat6 Carrier Aggregation mit 225 oder 300 MBit/s: O2 zum Beispiel vermeldete schon 2013 die Koppelung einer LTE-800-MHz-Zelle mit 75 MBit/s und einer LTE-2600-MHz-Zelle mit 150 MBit/s auf aggregierte 225 MBit/s am Standort München-Moosach zwischen O2- und BMW-Hauptquartier. Einen Tag später verkündete auch Vodafone die gleichen Netzwerkkünste am Standort Dresden. Im Hintergrund nutzten beide Netzanbieter die Cat6-Netzwerktechnik von Huawei aus Shenzhen. MBit/s. Wie das? Die Telekom hatte schon 2013 in über hundert deutschen Städten LTE-1800-MHz-Zellen bis 150 MBit/s ausgerollt. Aggregiert sie diese mit ihren (bislang noch seltenen) LTE-2600-MHz-Zellen, dann kommen in deren Überlappungszentrum in der Tat 2 x 150 MBit/s, sprich: 300 MBit/s brutto zusammen. Wie viele solcher LTECat6-Zell-Überlappungen in deutschen Landen per Frühling 2015 tatsächlich schon den Datendurchsatz aggregieren können, bleibt ein Geheimnis der Netzbetreiber. Mobilfunk-Maximum 2015: LTE-Cat6 Teststrecke: MUC bis zum Ammersee Ein erster LTE-CAT6-Netztest des Autors in München, mit einem LTECat6-Router-Prototyp, ebenfalls von Huawei, brachte schon im November 2013 tatsächlich über 200 MBit-Netto-Dauerdownloads aus der O2-Mobilfunkluft – und zwar aus zwei echten Live-Kundenzellen, nicht aus Laboraufbauten. Inzwischen gibt es auch LTE-Cat6-fähige Endgeräte aus finaler Serienfertigung, zum Beispiel das Huawei Ascend Mate 7 oder mobile LTE-to-WLAN-Router von Netgear, wie sie auf dem Mobile World Congress MWC 2015 gezeigt wurden. Schon 2014 verkündete auch die Deutsche Telekom erste LTECat6-Zellen in Deutschland, aber gleich mit 300 anstatt „nur“ 225 Zurück zu flächendeckenden Szenarien: Wir fahren schon seit Jahren mit aktuellen Highend-Smartphones in der Flughafenlinie S8 vom Airport München durch die Vorstädte Hallbergmoos, Ismaning, Unterföhring bis zum Münchner Ostbahnhof. Von dort führt die S8 via Hauptbahnhof und Hackerbrücke bis Pasing einmal quer von Ost nach West durch München. Danach fährt die Stadtbahn südwestlich der Bayernmetropole durch hügeliges Gelände und dünnere Besiedelung bis nach Herrsching an den Ammersee. 2015 hatte die gesamte Strecke schon 32 Bahnhöfe, teils oberirdisch, teils unterirdisch. Bei Messfahrten bis zum Sommer 2013 Quelle: Harald Karcher Quelle: Google Maps I Unsere Teststrecke ist fest auf Schienen verschraubt: die 32 Bahnhöfe lange Flughafenlinie S8 vom Airport München bis zum Ammersee. Das stellt sicher, dass die Messwerte über Jahre hinweg vergleichbar bleiben. 10 Die S8 führt vom Airport München rechts oben über den Ostbahnhof bis nach Pasing im Münchner Westen. Von dort geht es zum Teil durch hügelig-idyllisches Gelände bis nach Herrsching am Ammersee, im Bild links unten. Kommunikation und Netze Ⅰ/2015 LTE-NETZTEST waren es noch 31 Bahnhöfe. Ein Vorteil dieser Teststrecke: Wir fahren auf den immer gleichen Schienen. So lassen sich die Messungen auch über Jahre hinweg gut vergleichen. Außerdem kann jeder Leser die Fahrt fast auf den Zentimeter genau nachvollziehen. Auf dieser heterogenen Strecke trifft ein LTE-Handy auf alle relevanten Mobilfunkarten, von 2G alias GSM, GPRS und EDGE über 3G alias UMTS, HSPA und HSPA+ bis zu diversen 4G-Varianten alias LTE. Natürlich ist die Strecke auch 2015 noch nicht lückenlos perfekt mit LTE versorgt. Just deshalb können hier sowohl die Smartphones als auch die Netzbetreiber beweisen, wie schnell und mit wie wenig Abrissen sie zwischen ständig wechselnden Mobilfunkarten der Gattungen 4G-3G-2G rauf- und runterschalten können. bis zu 5spa0re% n Reality-Check 2013: Samsung Galaxy S4 Um den rasanten Fortschritt binnen weniger Jahre aufzuzeigen, blicken wir zunächst auf eine ältere Messfahrt zurück: Im Mai 2013 fuhren wir die S8-Strecke mehrmals mit drei baugleichen LTE-Endgeräten des Samsung Galaxy S4 (Modell GT-I9505) ab. Darin steckten die jeweils schnellsten LTE-SIM-Karten von O2, Telekom und Vodafone. Lediglich E-Plus hatte 2013 noch keine spürbare LTE-Versorgung im Großraum München, deshalb testeten wir die grünen Düsseldorfer damals noch nicht systematisch mit. Schon 2013 bediente das Galaxy S4 den LTE-Funk laut SamsungDatenblatt bei 800, 850, 900, 1800, 2100 und 2600 MHz. Somit wurden auch damals schon alle drei deutschen LTE-Netzvarianten bei 800, 1800 und 2600 MHz von einem guten Smartphone unterstützt. Findet das Galaxy S4 kein passendes 4G-LTE-Netz, dann schaltet es automatisch auf langsamere 3G-2G-Mobilfunkarten herunter. Die drei baugleichen Samsung-Handys hatten beim Test 2013 in der S-Bahn identische Einstellungen (kein Energiesparmodus, DisplayHelligkeit maximal, Display-Timeout 10 Min. etc.). Die Funksorten WLAN, Bluetooth, NFC und GPS wurden abgeschaltet, um die LTEHSPA-UMTS-EDGE-Messungen in keiner Weise zu beeinträchtigen. Genau so haben wir dann auch im März 2015 getestet, nur eben mit jüngeren Modellen. O2: Heftige Lieferschwierigkeiten Auf der gesamten S8-Strecke fand das Samsung S4 mit eingesteckter O2-SIM-Karte im Mai 2013 bei mehreren Rundfahrten und bei über 120 Messläufen an keiner einzigen Stelle ein voll funktionierendes 4GNetz. LTE-Speed-Rekorde von 50 oder gar 100 MBit/s waren damit gleich mal ausgeschlossen. Immerhin meldete das LTE-HSPA-UMTSEDGE-Handy fast durchwegs eine HSPA-Funkversorgung mit guter oder ausreichender Signalstärke. Selbst mit HSPA könnte man damals, wie auch heute, im Prinzip weit oberhalb von 10 MBit/s mobil surfen – sofern auch die Funkbasisstationen schnell genug an das Kernnetz angeschlossen sind, der Provider den Internet-Hahn gut aufdreht und nicht zu viele User gleichzeitig in der gleichen Funkzelle surfen. Die Realität sah 2013 aber anders aus: Über die gesamte S8-Strecke kam das Galaxy S4 mit der O2-SIM auf einen Download-Durchschnitt von 2,54 MBit/s, auf einen Upload von 0,87 MBit/s und auf eine durchschnittliche Ping-Zeit von superlahmen 658 ms. Großen Spaß macht das beim Surfen nicht. Für die E-Mail-Synchronisation im Hintergrund reicht dieser Speed jedoch voll aus, falls es bei der Post nicht auf jede Sekunde ankommt. Bei drei von über 120 Messungen fand das Handy 2013 überhaupt kein Funknetz, auch kein 2G, und zwar südwestlich von München, zwischen Geisenbrunn und Weßling, also in hügeliger Topografie, kurz Telefonanlage aus der Cloud • Schlau: Bis zu 50% der Telefoniekosten sparen durch günstige Minutentarife und ohne Servicekosten. • Stark: Mit über 100 Funktionen wie Anrufmanagement, elektronisches Fax, Konferenzen u. v. m. immer up to date. • Smart: Telefonanlage mobil überall hin mitnehmen. Die Telefonanlage aus der Cloud. Kommunikation und Netze /2015 0221 - 291 919 99 placetel.de LTE-NETZTEST Während das Galaxy S4 mit eingelegter Telekom-SIM-Karte 2013 bei über 120 Messungen nur neun Mal von 4G auf langsamere Mobilfunkarten herunterschalten musste, hatte das baugleiche Handy mit eingelegter Vodafone-SIM-Karte immerhin 15 Mal den Mobilfunkgang gewechselt. Außerdem fror das Handy 16 Mal mitten in einer Messung ein oder die Messung konnte gar nicht erst anspringen, davon fünf Mal mangels Funkkontakt. vor dem Ammersee. Bei 15 Messungen schaffte das Galaxy S4 mit der O2-SIM den Ping-Download-Upload-Test entweder gar nicht oder nicht bis zum Ende. Ein solches „Einfrieren“ empfinden auch ganz normale Endverbraucher als störend, die sich ansonsten nicht bis ins letzte Detail dafür interessieren, ob ihr Handy nun gerade über 2G, 3G oder 4G betankt wird. Bei vielen weiteren Messungen tröpfelte 2013 zwar brauchbarer Datendurchsatz aus dem O2-Netz, aber nur bei zwei Messungen kamen auf der gesamten S8-Strecke mehr als 10 MBit/s im Download, und zwar in den Münchener Stadtteilen Laim und Englschalking. Vodafone: Wie in der Achterbahn Telekom: Zackig bis zum Ammersee Quelle: Harald Karcher Mit der 100 MBit/s-LTE-SIM-Karte der Deutschen Telekom machte das mobile Surfen bis hinaus zum Dampfersteg in Herrsching fast durchweg Spaß: Der durchschnittliche Download lag am 8. Mai 2013 bei satten 25,31 MBit/s. Der gemittelte Upload lag über die gesamte Strecke hinweg bei 4,89 MBit/s und auch die gemittelte Ping-Zeit fühlte sich mit nur 77 ms sehr zackig an. An einer einzigen Messstelle, in hügeliger Lage bei Weßling, hatte das Galaxy S4 kurzfristig keinen Kontakt. An dieser und an vier weiteren Messstellen kam entweder gar kein Datendurchsatz zustande oder er riss mitten in der Messung ab. Allerdings fand das schnelle Samsung-Smartphone nach diesen kurzen Durchhängern immer wieder schnell in das rasante Netz der Telekom zurück. An vielen Stellen kamen schon damals Downloads mit 30, 40, 50 oder 60 MBit/s. Im Stadtbezirk Bogenhausen, rund um die oberirdischen S8-Bahnhöfe Daglfing und Englschalking, kamen vereinzelt sogar Spitzenwerte wie 74,32 oder 79,87 MBit/s aus dem LTE-1800Netz der Telekom – innerhalb der fahrenden (!) S-Bahn, wo das besonders schwierig ist. Mit der O2-SIM dagegen schaltete das S4 auf den S8-Rundfahrten überhaupt nie von 4G herunter, weil es mit O2 auf der gesamten Strecke erst gar nie in ein LTE-Netz hochkam. Ansonsten war der Surfspeed mit der Vodafone-SIM anno 2013 erheblich besser als mit O2: Nach gut 120 Messungen lagen der gemittelte Vodafone-Download bei 6,74 MBit/s, der Upload bei 3,19 MBit/s und die Ping-Zeit bei 190 ms. Für einen Premium-Anbieter wie Vodafone war das Netz 2013 aber nicht mehr zeitgemäß. Vodafone hörte das damals überhaupt nicht gerne, hat aber trotzdem die Konsequenzen gezogen und seitdem jährlich 2 Mrd. Euro Extrabudget in die Netzmodernisierung gepumpt. Das war auch dringend nötig. Das rasante Netz der Telekom gewann unseren Test 2013 auf der S8-Gesamtstrecke haushoch. Das Netz von Vodafone konnte zwar einen passablen Durchschnitt dank etlicher Ausreißer nach oben optisch retten, eierte aber auch nach unten wie eine Achterbahn. Kein echter Spaß! O2 dagegen zeigte 2013 beim mobilen Highspeed-Internet eine deutliche Diskrepanz zwischen PR-Proklamationen und gemessener Realität. Von E-Plus und Highspeed sprachen wir damals noch gar nicht. Die hatten es mit LTE noch nicht so eilig. Erstaunlich war schon damals, dass die Telekom nicht nur in den modernsten 4G-Netzabschnitten, sondern auch in den älteren 3G-Segmenten oft satte Speed-Werte weit oberhalb von 10 MBit/s lieferte. Die Mobilfunkgenerationen 2G-3G-4G waren dort offenbar gut aufeinander abgestimmt und die Übergänge flutschten sehr geschmeidig. Nur drei Mal schaltete das Samsung S4 mit der Telekom-SIM auf das langsame 2G-EDGE herunter. Das noch viel lahmere 2G-GPRS kam via Telekom überhaupt nie aufs Display. 2013: Wer investiert, gewinnt Das innovative LG G3 bestückten wir für die Messfahrt im März 2015 mit einer SIM-Karte von Vodafone. Die zuvor noch via Bluetooth verkoppelte Google-Wear-Uhr Marke LG G Watch R entkoppelten wir zuvor, um die Speed-Messungen und den HandyAkku nicht mehr als nötig zu belasten. 12 EDGE war und ist zum Beispiel für all jene wichtig, die noch das schöne Uralt-iPhone mit dem massiven Chromrand haben: Im November 2007 kam dieses allererste Apple-Phone auf den deutschen Markt. Der schnellste Surfmodus war damals eben 2G-EDGE mit ca. 200 kBit/s. Nur die Telekom hatte damals schon ein sehr gut ausgebautes 2G-EDGE-Netz. Deshalb passte das iPhone, rein technisch gesehen, am besten zum Telekom-Netz. Schon Ende 2007 konnte der Tester damit auf der A8 von München bis zum Irschenberg im fahrenden Auto die neuesten Musikvideos via YouTube in brauchbarer Auflösung live aus dem Internet anschauen (natürlich nur als Beifahrer, nicht als Fahrzeuglenker). Der souveräne Testsieg der Telekom 2013 hatte gute Gründe: Vermutlich hatte die Telekom auf unserer Strecke über 31 Bahnhöfe hinweg seinerzeit schon das mit Abstand meiste Geld in die schnelle LTETechnik investiert: Der Telekom-Rollout war aufgrund der kleinen LTE-1800-Zellen pro Quadratmeter viel teurer als der Vodafone-Rollout mit den viel größeren LTE-800-Zellen. O2 dagegen hatte per Mai 2013 auf unserer Teststrecke offenbar am wenigsten in LTE investiert und durfte sich nicht wundern, dass wir mit dem Samsung S4 keine besseren Messwerte bescheinigen konnten. Kommunikation und Netze Ⅰ/2015 LTE-NETZTEST Zurück in die Gegenwart: Im März 2015 wiederholten wir den Testaufbau aus dem Jahr 2013 in fast identischer Versuchsanordnung, damit die Messergebnisse halbwegs vergleichbar bleiben. Allerdings hatten wir 2013 auch noch Positionen außerhalb der fahrenden Züge in die Durchschnittswerte eingerechnet, etwa den Dampfersteg in Herrsching oder den Marienplatz in München (oberirdisch). Diese Messpunkte außerhalb der fahrenden S-Bahn ließen wir 2015 weg und berechneten die alten Excel-Tabellen von 2013 neu, damit sie besser mit den reduzierten Messpunkten von 2015 zusammenpassen. (Wer also die alten Auswertungen von 2013 im Internet aufstöbert, wird dort marginal andere Durchschnittswerte finden.) Reality-Check 2015: Apple, Huawei und LG Im Gegensatz zu 2013 nahmen wir 2015 auch E-Plus in den Datendurchsatztest, weil die grünen Düsseldorfer seitdem auch LTE nennenswert ausgerollt haben. Gerne hätten wir auch wieder mit absolut baugleichen Smartphones getestet. Der Autor hatte die drei Galaxy S4 aber längst an die damaligen Leihgeber zurückgeschickt, musste 2015 also das nehmen, was er griffbereit hatte. Deshalb waren es im März 2015 vier ganz andere LTE-Phones, mit jeweils „ungebremsten“ SIM-Karten: ein Huawei Ascend Mate 7 mit einer SIM von E-Plus, ein LG G Flex mit einer SIM-Karte von O2, ein Apple iPhone 6 Plus mit einer SIM der Deutschen Telekom und ein LG G3 mit einer SIM-Karte von Vodafone. Das innovative LG G3 erhitzte sich im Test übrigens am stärksten und hatte auch als erstes Gerät einen leeren Akku. Dafür hielt das gebogene LG G Flex aus demselben Hause am längsten ohne Nachladen durch und wurde im stundenlangen 2G-3G-4G-Dauerstress nur handwarm. Die ebenfalls edlen Phones von Apple und Huawei lagen in puncto Hitzeproduktion und Akkulaufzeit zwischen den beiden Extremen von LG. E-Plus hat offenbar in aller Stille ein brandneues 4G-Netz vom Airport über den Ostbahnhof und Hauptbahnhof bis in den Münchener Westen ausgerollt. Nur im letzten Rest der Strecke Richtung Ammersee, bei Steinebach, Seefeld-Hechendorf und Herrsching, ging der Spaß am mobilen Surfen mit E-Plus in der fahrenden S-Bahn komplett auf null (!) herunter. Weitere E-Plus-Schwachpunkte befanden sich in den unterirdischen Bahnhöfen Unterföhring und Ismaning, wo ebenfalls auf das lahme 2G-EDGE zurückgeschaltet wurde. Das Huawei Ascend Mate 7 brachte mit der SIM-Karte von E-Plus in 13 % aller Messungen keinen Durchsatz zustande. Das lag wohl kaum am Handy, sondern am lückenhaften LTE-Netzausbau. O2 hat mittlerweile ebenfalls modernste 3G-4G-Versorgung in die Münchener S8-Bahnluft gebracht. Größere Durchsatzprobleme gab es nur noch rund um Harthaus, Geisenbrunn und Herrsching, also ähnlich wie bei E-Plus im landschaftlich schönsten Teil der Strecke. Das LG G Flex mit der SIM-Karte von O2 schaffte in 4 % aller Messungen keinen Durchsatz. Falls also E-Plus und O2 künftig auch noch ihre 4G-LTE-Netze zusammenschalten sollten, könnten sie entweder nennenswerte Kosten in Technik und Betrieb einsparen oder den Mobilfunkservice schlagartig so massiv erhöhen, dass der Stand 2015 schon etwas verringerte Vorsprung der Telekom vielleicht sogar abschmelzen könnte. E-Plus, O2, Telekom und Vodafone Die Deutsche Telekom hatte bereits 2013 das weitaus beste LTE-Netz und musste daher auch kaum nachbessern. Das Netz der Telekom war 2015 an einigen Stellen sogar etwas langsamer geworden, vermutlich weil inzwischen viel mehr LTE-User mit ihren iOS-, Android- und Windows-Phones nonstop in der S-Bahn surfen, mailen, chatten, facebooken oder videostreamen wollen. Das Netz war aber auch im März 2015 noch immer so üppig dimensioniert, dass es vom Airport bis zum Ammersee unterm Strich das stabilste und ausgewogenste Surfgesamterlebnis bieten konnte: Das Apple iPhone 6 Plus mit der SIM-Karte der Deutschen Telekom hat über viele Stunden hinweg keine einzige Messung verpatzt – und das in der fahrenden (!) S-Bahn. Im Netz von Vodafone spürte man 2015 ganz klar die positiven Auswirkungen der bundesweiten Modernisierungsaktion mit jährlich 2 Mrd. Euro Sonderbudget. Das war für Vodafone auch dringend nötig, denn sonst hätten sowohl E-Plus als auch O2 die Düsseldorfer locker auf den hintersten Platz verschoben, zumindest auf unserer Teststre- WIR DENKEN WEITER. 3 Ausgaben Technology Review mit 34% Rabatt testen und Geschenk erhalten. GRATIS IHRE VORTEILE ALS ABONNENT: Mehr als 34 % Ersparnis im Vergleich zum Einzelkauf während des Testzeitraums. LAMY Schreibset Kugelschreiber aus Edelstahl Monatlicher Chefredakteurs-Newsletter. 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Download-Mittelwerte per März 2015: E-Plus (grün) holt sich mit seinem neuen LTE-Netz einen respektablen Schnitt von 13,53 MBit/s, vor allem durch die guten Einzelwerte im Streckenbereich vom Airport bis zum Münchner Westen. O2 (blau) hat fast die gleichen Stärken wie E-Plus – sprich: vom Airport bis zum Münchner Westen – und fast die gleichen Schwächen auf dem Rest der Strecke: Das reicht gerade für den letzten Platz mit 12,95 MBit/s. Die Deutsche Telekom (magenta) hatte auch im März 2015 mit 17,62 MBit/s noch die Nase vorne. Dieses Netz war über die gesamte Strecke hinweg am stabilsten. Vodafone (rot) lag 2015 mit 13,70 MBit/s nur um Haaresbreite vor den LTE-Spätzündern O2 und E-Plus. 14 cke im Großraum München. Stattdessen lag Vodafone 2015 in allen drei Messgrößen (Download, Upload und Ping) knapp hinter dem Gesamtsieger Telekom, allerdings auch nur noch knapp vor den LTESpätzündern E-Plus und O2. Das LG G3 mit der SIM-Karte von Vodafone brachte nur in 3% aller Messungen keinen Durchsatz zustande. 2015: Knapper Vorsprung für die Telekom Wer auf der Teilstrecke vom Airport bis zum Münchener Westen im Zug oft und gerne das mobile Internet benutzt, kann sich heutzutage getrost bei allen vier Netzbetreibern umschauen. Wer Mobilfunkdatenanschluss jedoch speziell im Bereich der südwestlichen Bahnhöfe bis hinaus zum Ammersee braucht, ist mit Telekom oder Vodafone vorerst noch besser bedient. Das stabilste Netz hatte auch im März 2015 noch immer die Telekom. Last, but not least sei angemerkt: Mobiles Internet im fahrenden Zug ist für die Anbieter eine besondere Herausforderung. Hätten wir die gleichen Messungen außerhalb der Züge stationär auf den Bahnhöfen durchgeführt, dann wären in den meisten Fällen noch weitaus bessere Messwerte herausgekommen. Die meisten Großstadtmenschen sitzen aber sicher länger mobil surfend in den fahrenden Zügen als draußen auf den S-Bahnhöfen. Vergleichen wir die Messdaten vom Mai 2013 mit jenen vom März 2015, so haben sich die Netze von E-Plus, O2 und Vodafone zum Teil drastisch verbessert. Nur die Deutsche Telekom hat sich in allen drei Kriterien (Ping, Download, Upload) leicht verschlechtert, was sie sich aber leisten kann, weil sie damit noch immer das beste Netz betreibt. Die Bilanz von zwei Jahren Netzausbau Für E-Plus können wir keine Verbesserungswerte angeben, weil wir die grünen Düsseldorfer mangels LTE-Relevanz im Mai 2013 noch gar nicht in den Test aufgenommen hatten. O2 hat seine durchschnittliche Ping-Zeit auf unserer Teststrecke von superlahmen 658 auf passable 174 ms gesenkt. Den Download-Schnitt hat O2 um satte 510 % von 2,54 auf 12,95 MBit/s gesteigert. Der O2-Upload hat sich in den knapp zwei Jahren sogar um 557 % von 0,87 auf 4,85 MBit/s verbessert. Das war alles auch dringend nötig. Die Deutsche Telekom hat sich zwischen Mai 2013 und März 2015 auf ihren wohlverdienten LTE-Lorbeeren ausgeruht, wenngleich auf einem sehr hohen Niveau: Der Ping ist von tollen 77 auf immer noch sehr gute 96 ms gefallen; der gemittelte Download-Schnitt von 25,31 auf 17,62 MBit/s; der Upload von 4,89 auf 3,26 ms. Das Netz der Telekom war dennoch nonstop sehr stabil, leistete sich keinen einzigen Verbindungsabriss und fühlte sich schlichtweg am besten an. Vodafone hat seine durchschnittliche Ping-Zeit in knapp zwei Jahren von 190 auf 98 ms herunterbekommen. Der Download-Schnitt hat derweil um 203 % von 6,74 auf 13,70 MBit/s zugelegt. Nur der Upload hat marginal von 3,19 auf 2,98 ms nachgelassen. Falls die laufenden Modernisierungsaktivitäten der Vodafone-Netzexperten aus der Münchener Kastenbauerstraße in den nächsten Monaten noch weitere Verbesserungen auf die Schiene bringen sollten, muss sich die Deutsche Telekom bald etwas einfallen lassen, wenn sie den guten Ruf des besten Netzbetreibers auch weiterhin verteidigen will. In jedem Fall bleibt es spannend. Denn eine Zusammenschaltung der bei Testschluss im März 2015 noch getrennten LTE-Netze von E-Plus und O2 könnte die Anordnung auf dem Siegertreppchen bald komplett verändern. Dr. Harald B. Karcher, freier Mobile-Communications-Tester Kommunikation und Netze Ⅰ/2015 FÜR ROOTINIERS. iX. WIR VERSTEHEN UNS. Jetzt auch für Android! Das Mini-Abo testen: 3 Hefte + 16GB USB-Stick nur 13,50 Euro www.iX.de/digital Sie wollen Zugriff auf alle Fakten? 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Ungefähr zur gleichen Zeit benutzte der Autor unterwegs noch einen Palm-PDA, der mit 9600 Bit/s erst per Infrarot und GSM über ein Siemens S35 und später per Bluetooth und GPRS über ein Nokia 6230 geduldig geschäftliche E-Mails empfang und versendete sowie wenige per WAP optimierte (eigentlich: minimierte) Internet-Dienste anzeigte. Seitdem hat sich viel getan. Mobile Datenanbindung ist heute eine Commodity, die jeder voraussetzt, der das Firmengelände betritt. ministrativer Arbeiten zu erledigen. Im besten Fall hilft der Vertriebsbeauftragte des Providers hier tatkräftig mit; den Zeitaufwand gilt es in jedem Fall einzuplanen. Vom Netzbetreiber benötigen wir noch weitere Unterstützung, und zwar in Gestalt des Teams, das auf derartige Konstellationen spezialisiert ist. Wer nicht gerade Großkunde oder prominent ist, braucht eine gehörige Portion Geduld, Ausdauer und diplomatisches Geschick, bis diese erfahrungsgemäß eher seltenen Spezialisten vor Ort sind. WLAN für uns, Mobilfunk für alle Auf Grundlage eines – möglichst aktuellen und realitätsnahen – Bauplans erfolgt bei der Mobilfunknetzplanung und -optimierung im Gebäude eine Begehung inklusive Messungen. Dabei kommen sogenannte Drive-Test-Scanner wie der im Februar 2014 auf dem Mobile World Congress vorgestellte TSME von Rohde & Schwarz zum Einsatz, etwa in Form des Rucksacksystems R&S TSME-Z3 mit Platz für bis zu vier Scannern oder für zwei Scanner und zwei Mobiltelefone. Die Schlüsselkomponente ist eine sogenannte Small (Indoor) Cell, genauer: eine Femtozelle oder Picozelle. Diese wird über eine bestehende DSL-Verbindung – bevorzugt im Vertrag mit demselben Netzbetreiber – mit der Außenwelt verbunden und leuchtet indoor über eine ausreichende Anzahl von Antennen aus, je nach Modell und gebäudeseitigen Besonderheiten über Entfernungen von 30 bis 70 m. Außer der Reichweite ist zu beachten, wie viele Anwender die Zelle gleichzeitig bedienen sollen und können. Die im September 2014 vorgestellte Indoor-Picozellenbasisstation RBS 6402 von Ericsson etwa kann bis zu 128 Nutzer auf bis zu 5000 m2 Fläche mit LTE, UMTS und WLAN versorgen. Andere Systeme unterstützen manchmal nur 32 oder 64 Nutzer. Einfache Repeater sind seit dem oben genannten Urteil obsolet, weil verboten. I Wir interessieren uns für das folgende Szenario: Mitarbeiter und/oder Kunden und Besucher sollen zu jedem Zeitpunkt an jedem Ort innerhalb des Geschäftsgebäudes Zugang zum öffentlichen Netz für Sprach- und Datenkommunikation erhalten. Aus Sicherheitsgründen darf das bei der letzten Gruppe natürlich nicht über das interne WLAN geschehen. Wer schon einmal eine WLAN-Installation in einem komplexen Gebäude – ob Büro, Tagungszentrum oder Industrie – planen und durchführen durfte, weiß, dass verschiedene Baumaterialien die Ausbreitung von Funkwellen wirksam behindern. Bei der Versorgung derartiger Gebäude mit öffentlichem Mobilfunk steigt der GraueHaare-Faktor nochmals an. Die meisten Architekturen sind einfach nicht für den Smartphone- und Mobile-Internet-Hype gebaut. Da wir eine Übergabeschnittstelle zwischen der lokalen Infrastruktur und dem öffentlichen Netz realisieren wollen, benötigen wir bei unserem Vorhaben die Unterstützung und Zustimmung des Mobilfunknetzbetreibers sowie der Bundesnetzagentur (spätestens seit dem Urteil des Verwaltungsgerichts Köln vom 17. Juli 2013, Az. 21 K 2589/12). Das bedeutet: Neben der Technik ist eine ganze Reihe ad- Femtozelle in der Hausnetzplanung Die Netzbetreiber spielen mit FEMTOZELLE Femtozellen finden sich in der Fachliteratur seit etwa 2010, in Deutschland im Sommer 2012 angekündigt; mittlerweile sind sie nur noch für Geschäftskunden verfügbar. O2 bietet seine Signal Box seit Anfang 2013 an; Vodafone hat Femtozellen unter dem Produktnamen SuperSignal (früher: Sure Signal) und seit August 2014 gibt es das LampSite-System von Huawei, das auf dem Mobile World Congress 2015 den Best Mobile Infrastructure Award bekam. Das System kann optional mit 3G-, 4G- und WiFiModulen oder zu einem späteren Zeitpunkt mit zusätzlichen Funkmodulen z.B. für LTE ausgestattet werden. 16 Als ersten Großkunden hat Vodafone den Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) im Sommer 2014 mit dem LampSite-System ausgestattet. Und von Dezember 2013 bis Februar 2015 wurden von FMB Engineering in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom und Vodafone in Frankfurt am Main die Inhouse-Mobilfunknetze einiger Großanwender für GSM, UMTS und LTE angepasst, darunter mehrere Banken, Büround Kongresskomplexe, Industrieanlagen und Stadien. Neben den Projekt- und Baukosten muss man ein einmaliges Bereitstellungsentgelt für die Femtozelle und sowie einen monatlichen Basispreis bei 24 Monaten Mindestlaufzeit einplanen. Thorsten Glattki, IT-Projektleiter und freier Fachjournalist in Köln Kommunikation und Netze Ⅰ/2015 HAUSNETZWERKE LAN, WLAN oder Gigabit-Powerline? Der PLC-Datentransport durch die Hausstromleitungen hat aufgerüstet Ende 2014 schaffte Powerline den Sprung über die Gigabit-Grenze. Damit kann es jetzt auch mit Gigabit-LAN und Gigabit-WLAN konkurrieren – zumindest in Teilbereichen. Der tatsächliche Datendurchsatz hängt stark davon ab, wie die Elektrik im Gebäude verlegt ist und welche Geräte Strom ziehen. Kanäle fräsen für das LAN-Kabel Das klassische Ethernet-LAN-Kabel garantiert die sicherste, zuverlässigste und durchsatzstärkste Vernetzung. Nicht alle Häuser und Firmengebäude wurden aber schon im Bau mit genügend Leerkanälen für die lückenlose Ethernet-Verkabelung ausgestattet. Und leider kostet die nachträgliche Verdrahtung einer Wohnung, eines Büros oder eines ganzen Hauses viel Zeit und Mühe. Oft müssen Handwerker kommen, um Löcher durch Decken und Wände zu bohren oder Kabelkanäle in Boden und Wände zu fräsen. Da kommen schnell hohe Beträge für Arbeitslöhne zusammen. Das reine Kabel-Material samt Router-Switch-Equipment ist im Vergleich dazu kaum nennenswert. In jüngeren Bürogebäuden sieht es besser aus: Dort sind EthernetDosen in allen Räumen der Standard. Außerdem gibt es dort oft genügend Leerrohre, Leerkanäle, doppelte Decken oder doppelte Böden, die ohne großen Aufwand nachträglich Kabel aufnehmen können. Mit einem 10/100/1000-MBit-LAN-Equipment kann man 600 bis 900 MBit/s an echten Nutzdaten in einem Windows-Dateitransfer übertragen. Konkrete Messung aus der Praxis: Wir verbinden zwei schnelle Laptops mit Gigabit-Ports per LAN-Kabel über den eingebauten 4-Port-Gigabit-Switch einer aktuellen AVM Fritz!Box 7490. Beim Kopieren einer 1,0 GByte großen Testdatei rasen die Daten mit bis zu 890 MBit/s netto von einem Rechner zum anderen. Auch mit anderen Switch-Marken aus der Business-Liga landet man netto in der Regel 100 bis 200 MBit unter den offiziellen 1000 MBit. bewegen, soweit die Funkzelle leuchtet, und hat (fast) immer eine Verbindung zum Netzwerk. Der jüngste WLAN-Standard 802.11ac verspricht in der 3 x 3MIMO-Variante mit jeweils drei Antennen im Router und im Endgerät nominal 1300 MBit/s brutto. In der Praxis kommt natürlich weniger: Mit zwei aktuellen, Gigabit-tauglichen AVM Fritz!boxen 7490 konnten wir unter optimalen Bedingungen Peaks von 791 MBit/s netto auf kurze Distanz messen, also 61 % des Bruttowerts. Als reproduzierbare Dauerleistung schafften die beiden 11ac-Geräte durch eine Stahlbetondecke hindurch einen Nettodurchschnitt von 560 MBit/s, also 43 % des Bruttowerts. Das bedeutet: Das aktuelle Gigabit-WLAN ist netto (!) langsamer als Gigabit-LAN, egal welche Herstellermarke man verwendet. Auch bei teuren Business-WLAN-Routern ist 3 x 3-WLAN11ac zurzeit der lieferbare Speed-Standard. Quelle: Devolo er Daten, Sprache, Fotos, Videos, Telefonie und Webseiten digital übertragen will, braucht ein passendes Trägermedium. Die bekanntesten Inhouse-Carrier sind: Ethernet-Kabel für das LAN, Luft für das WLAN sowie ganz normale 230-V-Stromleitungen für Powerline. W Mit Funk für Gigabit-WiFi ausleuchten WLAN (WiFi), also das drahtlose LAN, nutzt die Luft als Trägermedium für das lokale Netzwerk. WLAN eignet sich besonders für die Vernetzung mobiler (!) Geräte wie Smartphones, Tablets und Notebooks. Fast alle Mobile Devices haben es heutzutage ab Werk eingebaut. Doch auch stationäre PCs, Drucker und lokale NAS-Systeme (Network Attached Storage) haben immer häufiger WLAN-Module an Bord oder sind mit einem entsprechenden Stick nachrüstbar. Der große Vorteil der drahtlosen Technologie: Die Luft ist überall, nicht nur an der Steckdose. Man kann sich also im gesamten Büro oder der Halle kabelfrei Kommunikation und Netze Ⅰ/2015 Powerline jagt im gesamten Gebäude Daten vom Internet-Router im Keller durch die Stromleitung bis an die Endgeräte. 17 Quelle: AVM HAUSNETZWERKE MBit-Klasse liefern. Die meisten anderen PLC-Adapterhersteller werden erst seit Frühling 2015 lieferfähig. Es gibt also noch führende Netzwerktechnik aus deutschen Landen! Powerline-Adapter mit 200 und 500 MBit/s Gigabit-Powerline benötigt einen Stromkreis mit drei Adern und Schutzkontaktsteckdosen. Dank MIMO-Technik kann die Technologie auf drei Adern etwa 60 bis 80 % schneller kommunizieren als auf zwei Adern. Gigabit-Powerline auf drei Adern Die weniger bekannte PLC-Technik (Powerline Communication) nutzt die vorhandenen 230-V-Stromleitungen im Gebäude als Trägermedium des lokalen Netzwerks. Im einfachsten Falle läuft ein Ethernet-Kabel von einem Router (oder von einem Rechner) zu einem Ethernet-toPLC-Adapter, der in einer Steckdose steckt. Dieser PLC-Adapter treibt nun Daten, Musik, Fotos, Filme, Telefonie und Webseiten über die Stromleitung an alle anderen Steckdosen der Wohnung. Dort kann ein zweiter PLC-to-Ethernet-Adapter den Daten-Musik-Bilder-Videostrom aus dem 230-V-Netz abgreifen und dem Zielgerät wieder per LANKabel zuführen. Ein moderner Stromkreis hat drei Adern: die Phase (L), den Neutralleiter (N) und den Schutzleiter (PE). Ältere Stromkreise haben häufig nur zwei Adern, die Phase (L) und den Neutralleiter (PEN), der dann die Aufgabe des Schutzleiters mit übernimmt. Ursprünglich wurde Powerline nur auf zwei Adern genutzt. Das schnelle Gigabit-Powerline benötigt jedoch einen Stromkreis mit drei Adern und Schutzkontaktsteckdosen. Dank MIMO-Technik kann Powerline auf drei Adern etwa 60 bis 80 % schneller kommunizieren als auf zwei Adern, erklärt der Hersteller AVM aus Berlin. In dessen jüngstem PLC-Adapter AVM Fritz!Powerline 1000E arbeiten zwei Empfänger und zwei Sender auf beiden Seiten im Parallelbetrieb. Man spreche deshalb von 2 x 2-MIMO. Durch aufwendige Signalverarbeitung auf Sende- und Empfangsseite würden beide Adernpaare mit der maximal möglichen Datenrate betrieben. Die Datenrate, die der Fritz!Powerline 1000E übertragen kann, sei die Summe der Datenraten beider Kanäle, erläutern die Berliner Netzwerkexperten. Der PLC-Markt von Allnet bis ZyXEL PLC-Adapter gibt es u.a. von Allnet, ASUS, AVM, Conrad, Devolo, D-Link, Deutsche Telekom, Linksys, MSI, Netgear, Trendnet, TP-LINK und ZyXEL. Der deutsche Powerline-Spezialist Devolo aus Aachen gilt als Marktführer, in Deutschland sowieso, aber auch weltweit – so jedenfalls Christoph Rösseler, ebendort Director Marketing & Public Relations. Der deutsche WLAN-Router-Champion AVM aus Berlin hat den Markt zur CeBIT 2011 mit seinem ersten PLC-Pärchen Fritz!Powerline 500E mit nominal 500 MBit/s betreten. Bis Ende 2014 konnten ausschließlich diese beiden deutschen Hightech-Schmieden schon Powerline-Produkte der jüngsten 1200- 18 Ältere PLC-Produkte mit nominal 14 oder 85 MBit/s (brutto) sind nicht kompatibel mit den jüngeren Speed-Klassen 200, 500, 600, 1000 und 1200 MBit/s. Powerline-Adapter der 200-MBit/s-Klasse (brutto) schafften in unseren Tests meist 60 bis 90 MBit/s netto auf kurze Distanz im gleichen Raum – netto blieben also keine 50 % des Bruttowerts übrig. Anfang 2011 kam mit dem Netgear Powerline AV 500 Adapter Kit XAVB5001 das erste PLC-Pärchen mit 500 MBit/s (brutto) auf den deutschen Markt, noch ohne Durchsteckdose. Kurz darauf folgte der große Bruder (mit einer Durchsteckdose) als Netgear Powerline AV+ 500 Adapter-Set XAVB5501. Ein ähnlicher PLC-Adapter (ebenfalls mit Durchsteckdose) kam damals auch von Devolo als dLAN 500 AVplus Starter Kit. Auf kurze Entfernung im gleichen Raume flitzte unsere 1-GByte-Testdatei via Devolo-PLC-Pärchen mit maximal 256 MBit/s durch die Stromleitung. Mit zwei Netgear-500-MBit/s-Adaptern waren es maximal 263 MBit/s. Netto blieben in beiden Fällen also immerhin gut 50 % der nominalen Bruttodatenrate übrig, bei identischen Testverfahren in der gleichen Testumgebung. Powerline-Adapter mit 1200 MBit/s Im Herbst 2014 kamen die ersten 1200-MBit/s-PLC-Adapter der Marken AVM Fritz!Powerline 1000E und devolo dLAN 1200+ auf den deutschen Markt. In unseren Messungen blieben vom Brutto deutlich weniger als 50 % übrig, egal ob mit AVM- oder Devolo-Adaptern. Bei unseren Messtests kopieren wir seit Jahren die immer gleiche 1-GByte-Testdatei von einem schnellen Windows-Laptop zum anderen, egal ob wir nun LAN, WLAN oder Powerline vermessen. Die Entwicklungsabteilungen einiger Hersteller testen oft mit anderen Methoden, die weitaus höhere Messwerte auswerfen, aber für normale Endanwender keine Praxisrelevanz besitzen. Bei Gigabit-Powerline ist die Differenz zwischen Brutto- und Nettospeed momentan erheblich größer als bei Gigabit-WLAN oder gar Gigabit-LAN. Das spricht aber keinesfalls gegen Gigabit-PLC, gerade wenn Alternativen wie LAN und WLAN – aus welchen Gründen auch immer – nicht infrage kommen. AVM Fritz!Powerline 1000E bis 469,31 MBit/s Zur Messung der maximalen Nettospeed-Werte steckten wir zunächst zwei PLC-Adapter der Marke AVM Fritz!Powerline 1000E im Abstand von circa 15 cm in eine Schuko-Mehrfachsteckdosenleiste. Letztere wurde über einen Netzfilter mit dem restlichen 230-V-Stromnetz der Testwohnung verbunden, um die beiden PLC-Adapter mit einem relativ „sauberen Strom“ zu versorgen. An jedem PLC-Adapter hing jeweils ein schneller Windows-7-Laptop mit Intel-Core-i7-CPU, schnellen RAM-Speichern und schnellen SSD-Laufwerken. Über ein Windows-7-Netzwerk übertrugen wir dann die 1 GByte großen Testdateien zwischen den beiden Laptops. Dabei konnten wir vereinzelte Speed-Peaks bis zu 469,31 MBit/s beobachten. Die reproduzierbare Dauerleistung lag im Durchschnitt bei ca. 450 MBit/s, mit sehr geringen Abweichungen vom Mittelwert. Dieser entwicklungslabornahe Testaufbau ist zwar extrem praxisfern, zeigt aber die (fast) maximale Nettoleistung der beiden PLCKommunikation und Netze Ⅰ/2015 Adapter von AVM auf extrem kurze Distanz, in einem weitgehend entstörten Stromkreis, wie er in einem normalen Haushalt oder Büro nur äußerst selten bis überhaupt nie anzutreffen sein dürfte. Devolo dLAN1200+ bis 437,02 MBit/s Ebenfalls hinter Netzfilter testeten wir danach zwei PLC-Adapter der Marke Devolo dLAN1200+ im Abstand von circa 15 cm in einer Schuko-Mehrfachsteckdosenleiste mit einem relativ „sauberen Strom“. Dabei konnten wir vereinzelte Speed-Peaks bis zu 437,02 MBit/s herauskitzeln, also gut 30 MBit/s weniger als mit dem Fritz!PowerlineAdapterpärchen. Der Durchschnitt mit Devolo lag bei gut 400 MBit/s, mithin bei knapp 50 MBit/s weniger als mit dem AVM-Paar aus Berlin. Auch bei diesem Test gilt der ausdrückliche Hinweis: Der labornahe Testaufbau ist extrem praxisfern und zeigt lediglich die (fast) maximale Nettoleistung der PLC-Adapter auf extrem kurze Distanz unter besten Bedingungen. In der Praxis sehen die Resultate etwas anders aus. Quelle: Harald Karcher HAUSNETZWERKE Zwei PLC-Adapter der Marke AVM Fritz!Powerline 1000E schafften in einer „sauberen Laborumgebung“ vereinzelte Speed-Spitzen bis zu 469,31 MBit/s netto. Die reproduzierbare Dauerleistung lag bei ca 450 MBit/s netto. der Regel ohne Abschirmung unter dem Putz. Man versucht deshalb, die Störstrahlung in Bereiche zu verlagern, in denen es wenig Ärger gibt. Hier haben einige PLC-Adapter in der Vergangenheit gepatzt. PLC-Durchsatz in der Praxis Streitfall: Störstrahlung In unseren Praxismessungen brachten die Gigabit-Powerline-Adapter von AVM und Devolo schon im Nachbarraum oft nur noch 150 bis 200 MBit/s netto. Zwei bis drei Räume weiter, jenseits eines Stromzählerkastens, kamen oft nur noch 40 bis 70 MBit/s. Allerdings geht auch der Nettodurchsatz bei einem Gigabit-WLAN hinter zwei bis drei Wänden oft sehr deutlich nach unten. Auf kurze Distanzen waren die PLC-Adapter von AVM marginal schneller als die von Devolo. Zwei bis drei Räume weiter, jenseits eines Stromzählerkastens, war es umgekehrt. AVM optimiert den verbauten Powerline-Chip von Qualcomm eher auf Speed, Devolo tendenziell eher auf Reichweite. Der mittlere Stromverbrauch eines jeden Adapters lag mit den AVMModellen um 2,57 W und mit Devolo um 2,67 W. Auch dieser Unterschied ist derart knapp, dass man die Messungen vielmals wiederholen müsste, bevor man mit letzter Sicherheit sagen könnte, ob AVM dauerhaft sparsamer arbeitet als Devolo. PLC-to-Ethernet-Adapter generieren allerdings unerwünschte Funkstrahlung, und zwar aus den 230-V-Stromkabeln, denn diese liegen in Umfangreiche Messungen des Instituts für Rundfunktechnik (IRT) mit Sitz auf dem Gelände des Bayerischen Rundfunks bestätigten etwa den 500-MBit/s-Adaptern von Netgear mit dem Qualcomm-AtherosChipset AR7400 per Januar 2011, dass eine „Beeinträchtigung des UKW- und DAB-Empfangs durch den Betrieb der nach HomePlug AV2 (IEEE 1901) operierenden Adapter […] nicht gegeben“ sei. Dagegen bescheinigten die Störstrahlenmessungen des IRT den 1000-MBit/s-PLC-Produkten von Belkin und MSI, „dass diese Modems im Frequenzbereich 30 MHz bis 305 MHz stärker stören als nach der Norm EN 55022 erlaubt.“ Diese Störungen erkannten beim IRT offenbar nicht nur die Profimessgeräte, sondern bereits die bloßen Ohren der Testexperten Lipfert, Schramm und Wiegel: „Subjektive Hörtests im Nahbereich zu einer datenführenden, ungeschirmten Stromleitung lassen Störungen von UKW-Empfang sowie deutliche Störungen des DABEmpfangs erkennen, bis zum kompletten Ausfall des Audiosignals.“ Leider werden derart aufwendige Messungen nicht ständig für alle neuen PLC-Produkte durchgeführt. Sie belegen aber: Nicht nur WLAN strahlt, sondern auch Powerline, nur eben auf anderen Frequenzen. Inwieweit stören auch die neuesten 1200-MBit/s-Produkte? Dazu ein Sprecher des PLC-Adapter-Weltmarktführers Devolo: „Aktuelle Powerline-Adapter, wie der devolo dLAN 1200+, die dem HomePlugAV(2)-Standard folgen, nutzen ausschließlich Frequenzen zwischen 2 und 68 MHz. Störungen wie bei den genannten Modellen von MSI und Belkin, denen ein abweichendes Konstruktionsprinzip zugrunde lag, sind somit nicht zu erwarten.“ SPEED NACH HAUSTECHNIK Die Ergebnisse von Powerline-Messungen lassen sich außerdem nur grob auf andere Gebäude übertragen. Sie hängen u.a. von der Qualität und vom Alter der Stromleitungen ab. Nachbarn, die ebenfalls PLC-Adapter benutzen, können z.B. den Durchsatz im ganzen Gebäude verschlechtern. Auch billige Netzteile in benachbarten Steckdosen können das Stromnetz belasten und den Durchsatz verschlechtern. Falls möglich, sollte man PLCAdapter auch nur direkt in Wandsteckdosen und nicht in Steckdosenleisten betreiben, weil diese den Durchsatz je nach Bauart verlangsamen können. AVM zufolge wird der PLC-Speed ferner durch folgende Geräte im Stromkreis behindert: Schalter in Mehrfachsteckdosen, Überspannungsfilter, FI-Schutzschalter, Stromzähler, Dimmer, Vorschaltgeräte sowie einige andere Geräte wie Bohrmaschinen und Staubsauger. Zudem werde der Durchsatz reduziert, wenn viele Powerline-Adapter im PLC-Netz zum Einsatz kommen. Das alles gilt selbstverständlich auch für die Produkte der Marktbegleiter. Kommunikation und Netze Ⅰ/2015 Kabelschächte bleiben zukunftsfähig Am Ende bleibt die Qual der Wahl: Will man maximalen Speed und beste Stabilität? Dann schließt man möglichst viele (stationäre) Geräte mit einem Gigabit-Kabel direkt an einen Gigabit-Router an: Weder 1200-MBit/s-Powerline noch 1300-MBit/s-WLAN-11a/b/g/n/ac können beim Nettospeed nämlich mit einer 10/100/1000-MBit/s-LAN-Vernetzung konkurrieren. Nur dort, wo das Gigabit-Kabel nicht gut hinkommt, optisch stört, oder nicht mobil genug erscheint, sollte eine Anbindung via PLC oder WLAN erfolgen. Außerdem kann man die drei Vernetzungstechniken LAN, WLAN und PLC in einer Wohnung, einem Haus oder einer Firma auch intelligent kombinieren. Dr. Harald B. Karcher, freier Mobile-Communications-Tester 19 11AC-ENTERPRISE-ACCESS-POINTS Gigabit-WLAN-Verteiler für Unternehmen IEEE 802.11ac hat mittlerweile in Firmen-Routern Einzug gehalten Die Marktübersicht zeigt, dass 11ac-WLAN-Router für Firmen oft Nachzügler sind, denn sie müssen ausgereift, robust, zuverlässig und oft sehr modular sein. Im Gegensatz zum Consumer-Markt kommt es nicht darauf an, als Erster aus dem jüngsten Speed-Level von 1733 MBit/s Marketing-Kapital zu schlagen. US-$ ausgab. Jetzt findet sich das Unternehmen in einem globalen Firmenverbund wieder, der um ein Mehrfaches größer ist als jener von Cisco Systems. Es bleibt spannend, wie Cisco auf den Zusammenschluss der beiden nicht ganz kleinen Netzwerkplayer HP und Aruba reagieren wird. Dell vermarktet das innovative Aruba-WLAN-Portfolio samt 11acGeräten seit 2014 still und heimlich unter der eigenen Marke als „Dell Networking W-Series“ an Enterprise-Kunden, komplett mit Access Points, Controllern und Management Suites. Allerdings sind bis jetzt keine größeren WLAN-11ac-Vorzeigeinstallationen von Dell bekannt. Nachdem Dell bekanntlich stark mit HP konkurriert, ist fraglich, ob Dell die WLAN-Produkte von Aruba noch lange im Portfolio führen wird. Hewlett-Packard selbst hatte zu Redaktionsschluss sechs eigene 11ac-APs in unsere Marktabfrage gemeldet. Da Aruba wie gesagt elf weitere Produkte in die Ehe einbringt, könnte es sein, dass das gemeinsame Portfolio von nunmehr 17 AC-Geräten an einigen Stellen wegen Überlappungen bereinigt wird. ring Your Own Device und Mobility-Offensiven, M2M für die Industrie 4.0 und das anspringende Internet der Dinge sorgen in den Unternehmen für einen ständig steigenden WLAN-Traffic. Die Anbieter von Enterprise-WLAN-Lösungen dürfen sich daher über gute Wachstumsraten freuen. B Cisco und HP mit Aruba Cisco Systems gilt als Weltmarktführer bei WLAN Access Points im Enterprise-Umfeld und tritt auch entsprechend selbstbewusst auf. Das erste 11ac-Produkt, das Cisco schon im Sommer 2012 angekündigt hatte, wurde im Dezember 2013 auch in Deutschland ausgeliefert. Per Redaktionsschluss (27. April 2015) gab es laut Cisco-PR-Agentur zwei Varianten des Cisco Aironet 3700 Access Points AIR-CAP3702: einen E-E-K9 und einen I-E-K9 (siehe Tabelle). Aruba Networks gilt weltweit als WLAN-Enterprise-Nummer zwei und hat mit elf Produktvarianten zurzeit die größte 11ac-Palette. Zudem kann Aruba auch schon 11ac-Installationen großer Kundenprojekte vorzeigen, etwa im Emirates Palace in Abu Dhabi. Die Innovationskraft und das starke Wachstum haben Aruba Networks attraktiv für Hewlett-Packard gemacht, das 2015 dafür 3 Mrd. Quelle: Harald Karcher Huawei funkt im BVB-Stadion Untypische Outdoor-Installation: Dieser robuste AP von Aruba Networks hängt im Park eines schicken Konferenzhotels am Lago Maggiore. Aruba hat sich bemüht, ihn im Design (2014) einer Straßenlaterne anzunähern. 20 Huawei macht als einziger Hersteller unserer Marktübersicht keine Angaben zum Preis. Die Chinesen verweisen aber gerne auf ihr Vorzeigeprojekt im BVB-Stadion. Leider wird nirgends kommuniziert, ob dabei auch schon 11ac-Technik von Huawei zum Zuge kam. Lancom Systems aus Würselen bei Aachen ist zwar kein globaler WLAN-Player, hat aber in Deutschland eine beachtliche Marktstellung und große Enterprise-Projekte mit Tausenden von Access Points, vermutlich aber noch kaum in modernster 11ac-Technik. Einige B2B-WLAN-Anbieter fehlen in unserer Übersicht noch immer komplett und wettern stattdessen kräftig gegen 11ac, solange sie noch keine eigenen Geräte im Portfolio haben. Das ist pures Marketing und kann die Bedeutung von 11ac nicht mindern. Bei Motorola liegt der Fall freilich anders. Motorola fehlt, weil man das WLAN-Business samt Experten 2014 für 3,45 Mrd. US-$ an Zebra Technologies verkauft hat. Xirrus sticht mit zwei besonders teuren, modularen WLAN-Arrays aus der Tabelle heraus: Die Variante mit 4 x 1300 MBit/s kostet 2929 Euro und die mit 8 x 1300 MBit/s ganze 6686 Euro. Xirrus hat u. a. die Messe München 2013 mit WLAN-Arrays ausgerüstet. Dr. Harald B. Karcher, freier Mobile-Communications-Tester Kommunikation und Netze Ⅰ/2015 11AC-ENTERPRISE-ACCESS-POINTS 11AC-ENTERPRISE-ACCESS-POINTS * Die meisten 11ac-WLAN-Basisstationen für Enterprise-Umgebungen funken derzeit bis zu 1300 MBit/s brutto. Cisco hat auch Geräte für 4 x 4-MIMO-Antennen im Programm, die derzeit aber noch mit 1300 MBit/s brutto arbeiten. Modell (ausgewählte Beispiele) max. Speed im 11ac-Modus 1300 MBit/s Benötigte Kanalbreite 80 MHz MIMOAntennen 3x3 Lieferbar in D seit/ab 04/2013 UVP in D in Euro inkl. MwSt. 1139,60 Aruba AP-225 (integr. antennas) 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 04/2013 1139,60 Aruba AP-274 Outdoor Acces Point (ext. antennas) 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 02/2014 1403,60 Aruba AP-275 Outdoor Access Point (integr. antennas) 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 02/2014 1755,60 Aruba AP-277 Outdoor Access Point (integr. antennas – directional) 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 03/2015 1931,60 Aruba AP-228 Indoor/Outdoor Access Point (ext. antennas) 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 04/2015 1315,60 Aruba AP-214 (ext. antenna connectors) 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 08/2014 857,60 Aruba AP-215 (integr. antennas) 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 08/2014 857,60 Aruba AP-204 (ext. antenna connectors) 867 MBit/s 80 MHz 2x2 05/2014 611,60 Aruba AP-205 (integr. antennas) 867 MBit/s 80 MHz 2x2 05/2014 611,60 Aruba AP-205H (integr. antennas) 867 MBit/s 80 MHz 2x2 03/2015 611,60 Cisco Aironet 3700 Access Point AIR-CAP3702E-E-K9 1300 MBit/s 80 MHz 4x4 12/2013 1775,00 Cisco Aironet 3700 Access Point AIR-CAP3702I-E-K9 1300 MBit/s 80 MHz 4x4 12/2013 1663,00 Dell W-Series AP224 – 802.11ac Access Point 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 12/2013 1146,00 Dell W-Series AP225 – 802.11ac Access Point 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 12/2013 1146,00 Dell W-Series AP274 – 802.11ac Outdoor Access Point 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 05/2014 1411,00 Dell W-Series AP275 – 802.11ac Outdoor Access Point 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 05/2014 1765,00 Dell W-Series AP214 – 802.11ac Access Point 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 10/2014 881,00 Dell W-Series AP215 – 802.11ac Access Point 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 10/2014 881,00 Dell W-Series AP204 – 802.11ac Access Point 867 MBit/s 80 MHz 2x2 10/2014 615,00 Dell W-Series AP205 – 802.11ac Access Point 867 MBit/s 80 MHz 2x2 10/2014 615,00 D-Link DAP-2660 – Wireless AC1200 Parallel-Band PoE Access Point 867 MBit/s 80 MHz 2x2 06/2014 282,00 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 12/2013 349,00 Extreme Networks IdentiFi AP3805i/e Indoor Access Point 866 MBit/s 80 MHz 2x2 Q4/2014 510,00 Extreme Networks IdentiFi AP3825i/e Indoor Access Point 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 Q2/2014 940,00 Extreme Networks IdentiFi AP3865e Outdoor Access Point 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 Q2/2014 1815,00 HP 365 Cloud-Managed Dual Radio 802.11ac (WW) Access Point (JL015A) 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 07/2014 1343,51 HP 560 Wireless Dual Radio 802.11ac (WW) Access Point (J9846A) 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 Q2/2014 1319,71 HP 525 Wireless Dual Radio 802.11ac (WW) Access Point (JG994A) 866 MBit/s 80 MHz 2x2 Q4/2014 796,11 HP 527 Dual Radio 802.11ac (WW) Unified Wired-WLAN Walljack (JH049A) 866 MBit/s 80 MHz 2x2 02/2015 629,51 HP 517 Single Radio 802.11ac (WW) Unified Wired-WLAN Walljack (J9842A) 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 Q3/2014 498,61 HP M330 Dual Radio 802.11ac (WW) Access Point (JL063A) 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 03/2015 403,41 Huawei AP5010DN 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 Q4/2013 k. A. Huawei AP5130DN 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 Q1/2014 k. A. Huawei AP7030DE 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 Q4/2014 k. A. LANCOM L-1302acn dual Wireless 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 07/2014 950,81 LANCOM L-1310acn dual Wireless 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 07/2014 950,81 Meru Networks AP832 (2 x 1300 MBit/s) 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 07/2013 1185,00 Meru Networks OAP832 (2 x 1300 MBit/s) 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 04/2015 1600,00 Meru Networks AP822 (2 x 867 MBit/s) 867 MBit/s 80 MHz 2x2 10/2013 820,00 Meru Networks AP122 (2 x 867 MBit/s) 867 MBit/s 80 MHz 2x2 10/2014 455,00 Xirrus XR-320 (1x 867 MBit/s) 867 MBit/s 80 MHz 2x2 02/2015 447,00 Xirrus XR-620 (2 x 867 MBit/s) 867 MBit/s 80 MHz 2x2 03/2014 878,00 Xirrus XR-630 (2 x 1300 MBit/s) 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 03/2014 1105,00 Xirrus XR-2436 (modulares Array mit 4 x 1300 MBit/s) 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 07/2014 2929,00 Xirrus XR-4836 (modulares Array mit 8 x 1300 MBit/s) 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 07/2014 6686,00 Zebra Technologies AP7502 Dual Radio, Wall Plate, Switch, integr. antennas 867 MBit/s 80 MHz 2x2 10/2014 395,98 Zebra Technologies AP7522 Dual Radio integr./ext. antennas 867 MBit/s 80 MHz 2x2 09/2014 596,46 Zebra Technologies AP7532 Dual Radio integr./ext. antennas 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 09/2014 796,96 Zebra Technologies AP8222 Dual Radio integr. antennas 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 12/2013 1047,57 Zebra Technologies AP8232 Dual Radio, modular, ext. antennas 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 12/2013 1147,82 Aruba AP-224 (ext. antenna connectors) D-Link DAP-2695 – Wireless AC1750 Parallelband Access Point mit PoE * Alphabetisch sortiert, Quelle: Harald Karcher, Stand: 27. April 2015. Kommunikation und Netze Ⅰ/2015 21 11AC-ROUTER FÜRS BÜRO WLAN-Boliden in der Doppelgarage Auch unterhalb der Enterprise-Klasse gibt es WLAN-Verteiler, die 1733 MBit/s funken Bei 11ac-WiFi-Routern für Privatleute, Heimbüros und Kleinbetriebe dominiert der Speedlevel 3 x 3-MIMO bis 1300 MBit/s die Marktübersicht. Erste Geräte mit 4 x 4-MIMO bis 1733 MBit/s sind aber auch schon lieferbar. Was das Marketing auf die Verpackung schreibt, ist oft mit Vorsicht zu genießen. elbstständige, Handwerker und Start-ups, die nur eine Wohnung, ein Heimbüro, einen Laden oder eine kleine Firma mit WLAN versorgen wollen, brauchen in der Regel keine WLAN-Access-Points aus der Enterprise-Liga für 1000 Euro aufwärts. Da reicht im Normalfall ein WiFi-Router aus der Consumer-Schiene von Apple, Asus, AVM, D-Link, Linksys, Netgear, Sitecom, TP-Link, TRENDnet, ZyXEL und anderen. So ein Gerät koppelt man an eine Internet-Dose und surft nach kurzer Konfigurationsarbeit los. S AVM dominiert den deutschen Markt AVM ist in Deutschland mit Abstand der Marktführer bei WLANRoutern unterhalb der Enterprise-Klasse. Dank zeitgemäßer Hardware, angemessenen Preisen, enormer Funktionsbreite bei trotzdem einfacher Installation sowie ausgesprochen leichter Bedienbarkeit der Software hat sich AVM über Jahre hinweg eine treue Fangemeinde bei Händlern und Endkunden aufgebaut. Außerdem ist AVM schon seit den 1990er-Jahren für seine langjährige Pflege auch älterer Geräte mit immer wieder neuen, kostenlosen Firmware-Updates bekannt. Da muss der Kunde seinen WLAN-Router nicht alle paar Jahre in die Mülltonne werfen, nur weil der Hersteller Software und Treiber nicht auf dem aktuellsten Stand hält. ZYXEL FEHLT IN DER MARKTÜBERSICHT Zyxel hat indirekt via PR-Agentur neun 11ac-Produkte in unsere Marktabfrage kommuniziert. Allerdings waren einige Angaben so weit von den physikalisch vorstellbaren Fakten entfernt, dass wir eine Veröffentlichung abgelehnt haben, um den Leser nicht in die Irre zu leiten. Eine rasch nachgereichte Korrektur war dann sogar noch weniger plausibel als die erste Version. Das vermutliche Problem: Der zuständige WLAN-Know-how-Träger, der die Tabelle hätte ausfüllen können, sitzt offenbar im Ausland und spricht kein Deutsch. (Allerdings wären zum Ausfüllen der Tabelle gar keine deutschen Sprachkenntnisse nötig gewesen.) So bleibt zu hoffen, dass Zyxel das nächste Mal mit korrekten Angaben dabei ist. Laut Auskunft der PR-Agentur spielt Zyxel in Deutschland nämlich eine wichtige Rolle, unter anderem bei WLAN-Installationen in Hotels. 22 Der deutsche WLAN-Champion aus Berlin brachte seinen ersten 3 x 3-MIMO-11ac-WiFi-Router, die AVM Fritz!Box 7490 mit nominal 1300 MBit/s, zur IFA im September 2013 auf den Markt. Der Autor konnte in einem Test mit zwei identischen 7490er-Fritz!Boxen schon im September 2013 vereinzelte Höchstwerte von 791 MBit/s netto bei freier Sicht auf kurze Distanz erzielen. Als reproduzierbare Dauerleistung schafften diese beiden Geräte durch eine Stahlbetondecke hindurch einen Nettodurchschnitt von 560 MBit/s. Zwar ist die Nettodatenrate auch bei 11ac, wie bei allen bisherigen WLAN-Generationen, nur etwa halb so hoch wie die Marketing-getriebene Bruttodatenrate auf der Verpackung. Trotzdem ist 11ac grob gesagt dreimal schneller als 11n. Asus und Netgear bei 1733 MBit/s Asus und Netgear konnten schon im Herbst 2014 die ersten WLANRouter mit 4 x 4-MIMO-AC und Datenraten von 1733 MBit/s brutto vermelden: den Asus RT AC87U (Wireless AC2400 Dual-Band Gigabit Router) für knapp 230 Euro bzw. den Netgear Nighthawk X4 R7500 (AC2350) für knapp 170 Euro. Allerdings hatte im Frühjahr 2015 noch kein Hersteller auch nur einen einzigen dazu passenden WLAN-Client-Adapter mit 4 x 4MIMO-AC-Design im Portfolio, der schon die volle 4 x 4-Datenrate von 1733 MBit/s brutto hätte senden oder empfangen können. Dieses Henne-Ei-Problem ist aber nicht neu. Wer momentan eine WLAN-Strecke mit den vollen 1733 MBit/s testen oder gar nutzen will, muss sich zum Beispiel zwei (ja, genau: zwei!) möglichst identische 11ac-4 x 4WLAN-Router beschaffen, weil es noch keine vergleichbar schnellen WLAN-Client-Adapter gibt. D-Link protzt mit 2600 MBit/s D-Link meldete via PR-Agentur einen WLAN-Router mit sagenhaften 2600 MBit/s in unsere Marktabfrage, und zwar den DIR-890L (AC3200 ULTRA SmartBeam Gigabit Cloud Router) für knapp 340 Euro (siehe Tabelle). Wir können uns aber nicht vorstellen, wie D-Link als einziger Hersteller rein physikalisch schon jetzt in einem Serienprodukt gigantische 2600 MBit/s realisieren will; wir haben die Angaben in der Marktübersicht deshalb auf 2 x 1300 MBit/s sowie 2 x 3 x 3-MIMO geändert. D-Link hat dem nicht widersprochen, es aber auch nicht bestätigt. Das Marketing benimmt sich mit solchen Tricks wie ein Autofan, der sich zwei Porsches zu jeweils 500 PS in seine Doppelgarage stellt Kommunikation und Netze Ⅰ/2015 11AC-ROUTER FÜRS BÜRO 11AC-ROUTER FÜRS BÜRO* Die meisten 11ac-WLAN-Router für Consumer bzw. für kleine und mittlere Betriebe funken derzeit bis zu 1300 MBit/s brutto. Asus und Netgear haben aber auch schon erste Geräte für 4 x 4-MIMO bis 1733 MBit/s im Portfolio. Modell (ausgewählte Beispiele) Asus RT AC87U – Wireless AC2400 Dual-band Gigabit Router Asus RT AC68U – Dualband WirelessAC1900 Gigabit-Router Asus DSL-AC68U – Dualband Wireless-AC1900 GigabitModem-Router AVM Fritz!Box 7490 max. Speed im 11ac-Modus 1733 MBit/s Benötigte Kanalbreite 80 MHz MIMO-Antennen 4x4 Lieferbar in D seit/ab Q4/2014 UVP in D in Euro inkl. MwSt. 229,95 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 Q3/2013 179,95 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 Q3/2014 189,95 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 08/2013 289,00 AVM Fritz!Box 3490 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 09/2014 159,00 :D-Link DIR-880L – Wireless AC1900 Dual-Band Gigabit Cloud Router D-Link DIR-890L – AC3200 ULTRA SmartBeam Gigabit Cloud Router 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 07/2014 206,00 2 x 1300 MBit/s 80 MHz 2x3x3 05/2015 339,00 D-Link DAP-1665 – Wireless AC1200 Parallel-Band Access Point Linksys WRT1900AC – Dual-Band Gigabit Wi-Fi Router Netgear Nighthawk R7000 – AC1900 867 MBit/s 80 MHz 2x2 11/2014 106,00 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 04/2014 278,00 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 10/2013 158,89 Netgear Nighthawk X4 R7500 – AC2350 1733 MBit/s 80 MHz 4x4 09/2014 169,99 Netgear Nighthawk X6 R8000 – AC3200 2 x 1300 MBit/s 80 MHz 2x3x3 03/2015 299,00 TP-LINK Archer C7 – AC1750 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 Q2/2013 109,90 TP-LINK Archer C8 – AC1750 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 10/2014 119,00 TP-LINK Archer C9 – AC1900 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 12/2014 149,00 TP-LINK Archer D7B – AC1750 Modemrouter 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 09/2014 129,00 TP-LINK Archer VR200v – AC750 433 MBit/s 80 MHz 1x1 Q4/2014 169,00 TP-LINK Archer VR900v – AC1900 1300 MBit/s 80 MHz 3x3 Q3/2014 199,00 TP-LINK Archer C2600 – AC2600 1733 MBit/s 80 MHz 4x4 Q3/2015 k.A. * alphabetisch sortiert, Quelle: Harald Karcher, Stand: 27. April 2015. und dann den Eindruck erweckt, er habe einen Porsche mit 1000 PS zu Hause. Es ist halt nicht dasselbe. Netgear kommuniziert 2 x 1300 MBit/s Quelle: Netgear Netgear haut nicht ganz so auf den Putz wie D-Link und trägt seinen Nighthawk X6 R8000 (AC3200) „nur“ mit 2 x 1300 MBit/s und 2 x 3 x 3-MIMO-Antennendesign in unsere 11ac-Tabelle ein. Zusätzlich hat der Netgear X6 noch ein WLAN-Modul mit 600 MBit/s unter der Haube. Es stehen hier also quasi drei Porsches in der Garage. Will sagen: Es stecken drei WLAN-Funker im Nighthawk. Netgear Nighthawk X4 R7500 AC2350: Mit vier MIMO-Streams zu jeweils 433 MBit/s kommt der Router im 5-GHz-Band auf einen Gesamtspeed von 1733 MBit/s. Zusätzlich bedient das Modell auch WLAN-Clients im 2,4-GHz-Band mit maximal 3 x 200 = 600 MBit/s. Kommunikation und Netze Ⅰ/2015 Der Hersteller erklärt den Grund für diese Additionsmultifunker so: Im Heimnetz werden neue und alte WLAN-Geräte gleichzeitig verwendet, daher böten Triband-Router wie der X6 Nighthawk die Möglichkeit, die Geschwindigkeit der einzelnen Geräte zu optimieren, egal ob es sich um ein älteres Notebook oder das neueste Smartphone handelt. Der Nighthawk sortiere langsame und schnellere Geräte jeweils in die am besten geeignete WLAN-Frequenz ein. Dieser Netzwerklastausgleich und die damit einhergehende Segmentierung ermöglichen es dem X6, Störungen besser zu vermeiden. Sechs Hochleistungsaußenantennen und leistungsfähige Verstärker liefern laut Netgear maximale Reichweite. Der 1-GHz-Doppelkernprozessor mit drei Offload-Prozessoren unterstütze ultraschnelle WLAN-, LAN- und USB-Performance. Unterm Strich soll der Nighthawk X6 schnelleres WLAN für noch mehr Geräte und ein „blitzschnelles, verzögerungsfreies Streamen und Gaming“ bieten. TP-Link kommt mit Kampfpreisen TP-Link aus Shenzhen in Südchina hat zum April 2015 sechs 11ac-Basisstationen in unsere Marktabfrage eingetragen, davon fünf mit 3 x 3 MIMO und 1300 MBit/s sowie ein Gerät mit 1 x 1 MIMO bis 433 MBit/s. TP-Link will den deutschen Markt offenbar mit Kampfpreisen erobern. Darüber freuen sich die Mitbewerber natürlich ganz ungeheuer. Dr. Harald B. Karcher, freier Mobile-Communications-Tester 23 MPO-MEHRFASERSTECKER Gigabit-Gelenkstellen Die Netzwerkverkabelung bis 100GbE ist oft nur mit Glasfasertechnik zu schaffen Dank ihrer Kompaktheit, Leistung und Flexibilität sind MPO-Mehrfaserstecker für den Einbau in Gehäusen oder Baugruppen eine gute Wahl. Denn gerade hier sehen sich Entwickler häufig mit beengten Platzverhältnissen, hohen Anforderungen an die Datenübertragungsrate und umständlicher Anbindung konfrontiert. Produktionsprozesse erreichen. Erst genaue geometrische Vorgaben für die Steckeroberfläche, und zwar jenseits der strengen IEC-Anforderungen, sowie die hundertprozentige Überprüfung dieser Vorgaben garantieren konstante Qualität und geringste Dämpfungsverluste. PO- bzw. MTP-Stecker sind standardisierte Mehrfaserstecker mit 4, 8, 12, 16, 24 oder sogar 72 Glasfasern in einem Stecker. MPO steht für „Multipath Push-On“ und ist eine freie Bezeichnung; bei MTP handelt es sich um ein eingetragenes Warenzeichen der Firma US Conec. MPO- und MTP-Stecker sind voll kompatibel und in Monomode- oder Multimode-Ausführungen erhältlich. Von ihren äußeren Abmessungen entsprechen sie in etwa denen eines gängigen RJ45- oder LC-Duplex-Steckers, wobei die Ferrulen lediglich Abmessungen von 2,5 x 6,4 mm haben. Genau hier liegt ein zentraler Vorteil der MPOStecker: Sie bündeln höchste Leistung auf kleinstem Raum und bieten eine um den Faktor 36 höhere Packungsdichte – und das bei gleichen äußeren Abmessungen wie vergleichbare LWL-Steckverbinder. Mehr noch: MPO-Stecker sind flexibel einsetzbar und weniger störanfällig als Kupferkabel. M Der Weg ins 40/100-Gigabit-Ethernet Die Norm IEEE 802.3ba sieht für 40GbE einen einreihigen ZwölffaserMTP-Stecker vor, wobei insgesamt acht Fasern notwendig sind: Vier Fasern dienen zum Senden, vier mittlere Fasern sind ungenutzt und vier Fasern dienen zum Empfang der Signale. Für 100GbE wird ein 24Faser-MTP-Stecker verwendet. Er hat zwei Reihen mit jeweils zwölf Fasern, wobei nur 20 Fasern genutzt, die äußeren Fasern hingegen nicht verwendet werden. Um eine Migration mit vorhandenen ZwölffaserMPO-/MTP-Verbindungen auf 100GbE zu bewerkstelligen, ist auch der Einsatz von zwei Zwölffaser-MTPs nebeneinander möglich: Ein Stecker dient zum Versand, der andere zum Empfang der Daten. Entscheiden sich Unternehmen für den Umstieg auf 40/100GbE, holen sie am besten einen erfahrenen Netzwerkexperten ins Boot. Dieser kann von der ersten Planung an gezielt auf Wünsche und Vorgaben eingehen. Bei der Erstellung kundenspezifischer Applikationen legen Spezialisten wie die tde – trans data elektronik GmbH bereits im Vorfeld großen Wert auf zentrale Aspekte wie Belegung, Male oder Female, Längenrestriktionen und Dämpfungsbudgets. Fertigung und Qualitätssicherung Die Fertigung eines qualitativ hochwertigen MPO-Steckers erfordert höchste Präzision und langjähriges Know-how. Die Verteilung mehrerer im Raster 0,25 mm eng beieinanderliegender Fasern in einer einzigen Ferrule stellt hohe Ansprüche an die gesamte Produktion. Ein nachträgliches Tunen oder Ausrichten der Ferrulen im Stecker, wie es bei anderen Steckverbindern gängige Praxis ist, um Toleranzen in den Ferrulen auszugleichen und damit bessere Performance zu erreichen, ist bei MPO-Steckern nicht möglich. Der Hersteller muss insbesondere bei den Bohrungen für Fasern und Führungsstifte mit höchster Genauigkeit arbeiten. Zugleich muss das verwendete Kunststoffmaterial von hoher Qualität sein und spezielle Eigenschaften aufweisen. Eine gute Performance der MPO-Steckverbinder lässt sich auf der Fertigungsseite nur durch ständige Optimierung und Anpassung der Quelle: tde – trans data elektronik GmbH Lichtwellenleiter vernetzen die Industrie 4.0 Ein MPO-Stecker von tde. Die Ferrule umfasst 72 Fasern. 24 MPO-Stecker lassen sich überall dort einsetzen, wo beengte Platzverhältnisse bei gleichzeitig höchsten Anforderungen an Packungsdichte und Leistung aufeinandertreffen. Das ist zum Beispiel in der Medizintechnik der Fall oder bei der Industrie-4.0-Vernetzung von Anlagen und Fertigungsstraßen, etwa in der Automobilproduktion. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss sich die deutsche Industrie technisch für die Zukunft wappnen. Deshalb setzen Industrieunternehmen zur Anbindung von Fertigungsanlagen zunehmend Glasfasernetzwerke ein. Die Vorteile liegen auf der Hand: Im Vergleich zur Kupferverkabelung ermöglichen Lichtwellenleiter längere Übertragungsdistanzen. Aufgrund ihrer Unempfindlichkeit gegenüber elektromagnetischen Einflüssen sind sie zudem weniger störanfällig, was für Industrieumgebungen enorm wichtig ist. Besonders geeignet sind robuste LWLMehrfaserstecker: Sie erfüllen die Schutzklasse IP68, sind vor Wasser, Verschmutzung und Staub geschützt und von 40 °C bis + 70 °C temperaturbeständig sowie selbst gegenüber chemischen Substanzen widerstandsfähig. André Engel, Geschäftsführer der tde – trans data elektronik GmbH Kommunikation und Netze Ⅰ/2015 FILIALANBINDUNG PER VPN LTE sichert den Kontakt zur Zentrale Bei Netzausfall greifen VPN-Gateways auf die 4G-Funkanbindung zurück Dank Mobilfunktechnologien wie LTE lassen sich für Filialisten einfache und kostengünstige Netzwerklösungen erarbeiten, die ein Höchstmaß an Effizienz und Zuverlässigkeit bieten. Ein intelligentes Management hält die Kosten pro Niederlassung für den Rollout und für den Betrieb denkbar niedrig. der eingebaute Abhörschutz, denn auch die Sprachdaten werden verschlüsselt übertragen. Voraussetzung ist, dass ein Administrator die bestehende Infrastruktur vor der Einrichtung des VoVPN (Voice over VPN) genau überprüft: Wie viel Bandbreite erfordert der Datenverkehr für E-Mail oder Internet? Ist noch Spielraum für eine „Überholspur“, um sowohl den Datentransfer als auch die Telefongespräche sicher abzuwickeln? Verfügt das Gateway über die erforderlichen QoS-Funktionen zur SprachDaten-Priorisierung? – Lassen sich diese Fragen zufriedenstellend beantworten, ist die Sprachqualität in der Praxis kein Problem. Ein hochinteressantes Thema ist in diesem Zusammenhang auch die Übertragung von Videoüberwachungsdaten einer Filiale an ein zentrales Sicherheitscenter. Bei einer VPN-Anbindung muss nämlich ilialisten müssen ihre Kosten niedrig halten und für schlanke, schnelle Prozesse sorgen. In der Praxis läuft das auf die zentrale Steuerung der Filialen bzw. Niederlassungen hinaus. Elementarer Bestandteil ist eine IT-Infrastruktur, die alle Netzwerkteilnehmer sicher, kostengünstig und ohne großen Aufwand miteinander verbindet. Das war lange Zeit nicht allzu anspruchsvoll, als es nur um zentral verwaltete Daten oder den E-Mail-Zugriff ging. F Heute gehen die Anforderungen sehr viel weiter. Neue Filialkonzepte wie Shop-in-Shop-Lösungen und Applikationen (zum Beispiel Brotbackautomaten, Leergutrücknahmesysteme mit dem dadurch bedingten Zugriff externer Dienstleister auf diese Geräte) erfordern komplexere Lösungen. Entsprechend steigt die Anzahl von Anforderungsprofilen, die beim Design des Netzwerkes und der Auswahl der Komponenten berücksichtigt werden müssen. Um hier die für effektive Prozesse und Kosteneffizienz zwingend notwendige Flexibilität zu ermöglichen, empfiehlt sich der Einsatz eines Virtual Private Network (VPN). Mit IPsec-VPN-Technologie lassen sich die Anforderungen, mit denen sich Filialisten aktuell konfrontiert sehen, ohne die Verwendung unnötig großer und daher unflexibler und teurer „Maschinenparks“ abdecken. In einem Virtual Private Network sind sämtliche Filialen kostengünstig über das Internet an die Unternehmenszentrale angebunden. Dabei schützt der IPsec-Tunnel die unternehmensinternen Daten gegen Angriffe von außen. Um höchste Sicherheit zu gewährleisten, sollte das VPN-Netzwerk mit einer Public-Key-Infrastruktur, das heißt durch Zertifikate anstelle von Benutzernamen und Passwörtern abgesichert werden. Ein weiterer Vorteil der Anbindung über IPsec-VPN ist die Investitionssicherheit, die sich bei Auswahl der richtigen Netzwerkkomponenten ergibt. So ist es möglich, die Lösung später nach oben zu skalieren und sie dem Wachstum des Unternehmens anzupassen. Ein Unternehmen kann beispielsweise die Anzahl der VPN-Tunnel erhöhen und zusätzliche Niederlassungen einbinden. Quelle: bintec elmeg GmbH IPsec-VPN: Sicher und ausbaufähig bintec RS353jv bintec RS353jv bintec RS353jv-4G LTE DIME Manager Redundanz/BRRP All-IP: Inklusive Sprache und Video 2x bintec RXL12100/12500 Sollen darüber hinaus auch Sprachkomponenten über das VPN-Netzwerk laufen, so müssen das Netzwerk und die darin untereinander verbundenen Geräte noch mehr leisten. Der entscheidende Vorteil von Telefonie via VPN gegenüber der herkömmlichen Internet-Telefonie ist Kommunikation und Netze Ⅰ/2015 Beispiel einer IT-Anbindung von Filialen inklusive Backup-Option. 25 FILIALANBINDUNG PER VPN nicht mehr in jeder Filiale ein Aufzeichnungssystem installiert sein; und das senkt sowohl die anfänglichen als auch die laufenden Kosten erheblich. Filiale: Gateway mit LTE-Fallback Damit die Infrastruktur das leisten kann, was sie soll, ist es von zentraler Bedeutung, ein taugliches VPN-Gateway auszuwählen. Es soll nicht nur wichtige Funktionen wie Backup-Mechanismen oder SprachDaten-Priorisierung beherrschen; es ist darüber hinaus wichtig, welche WAN-Zugangstechnologien das Gerät in der Niederlassung unterstützt. Produkte wie das RS353jv-4G von bintec elmeg, die unterschiedliche WAN-Schnittstellen wie VDSL, ADSL und LTE in einem Gerät integrieren, eröffnen hier vielfältige Möglichkeiten mit Blick auf Backup und Load Balancing. Speziell die in Deutschland bereits großflächig verfügbare Mobilfunktechnologie LTE eignet sich nicht nur wegen der höheren Bandbreite, sondern auch aufgrund ihrer eigens auf Echtzeitanwendungen wie VoIP optimierten Paketlaufzeiten für den Einsatz in Filialen: Fällt die primäre ADSL-Anbindung aus, kann die Backup-Anbindung per Mobilfunk sicherstellen, dass die Niederlassung nicht von der Zentrale abgeschnitten wird und die Kommunikation weiterhin reibungslos funktioniert. Außerdem kann ein Gateway mit integrierter LTE-Schnittstelle Lastspitzen abfangen, indem es den Mobilfunk bei kurzfristig erhöhtem Datenaufkommen, etwa bei einer Aktualisierung der Kassensysteme, dynamisch zuschaltet. Hierdurch lassen sich Engpässe bei kritischen Applikationen vermeiden (zum Beispiel im EC-Cash-Verfahren). Nicht zuletzt kann die Mobilfunkverbindung für Servicezwecke eine Out-of-Band-Management-Verbindung zum Gerät bzw. zum Netzwerk in der Filiale aufbauen. Dies erspart in den meisten Fällen einen oft teuren und zeitaufwendigen Vor-Ort-Service. Impressum Themenbeilage Kommunikation und Netze Redaktion just 4 business GmbH Telefon: 08061 34811100, Fax: 08061 34811109, E-Mail: tj@just4business.de Die Systemarchitektur eines Unternehmens muss auf ununterbrochene Verfügbarkeit ausgelegt sein. Daher kommen in der Zentrale für die Terminierung der VPN-Verbindungen beispielsweise mehrere große, zu einem Cluster zusammengefasste bintec-elmeg-VPN-Gateways zum Einsatz. Eine solche Lösung bietet zahlreiche Möglichkeiten im Hinblick auf Ausfallsicherheit, Redundanz und Skalierbarkeit, sodass sie die Anforderungen bei einem vergleichsweise geringen Investitionsaufwand optimal abdecken. Sowohl bei Ausfall eines der zentralen Gateways als auch bei Ausfall der WAN-Anbindung übernimmt automatisch das Backup-Gateway die Aufgaben. Netzwerkmanagement: Rollout und Wartung Damit der Rollout möglichst effizient und ohne viel Handarbeit erfolgen kann, sollte man bei der Auswahl der Komponenten darauf achten, ob der Hersteller ein ordentliches Rollout-Tool bereitstellt. Erst eine solche Applikation ermöglicht den sauberen Start einer VPN-Infrastruktur. Sie stellt eine notwendige Bedingung dar, denn der Netzwerkadministrator kann unmöglich jedes Gateway einzeln konfigurieren – er muss über eine Management-Software globale Einstellungen für alle Geräte oder für Gruppen bestimmter VPN-Gateways vornehmen können. Nur so lässt sich die Vielzahl von Filialgeräten effizient zentral steuern. Mit einer derartigen Management-Applikation vereinfacht sich auch die Einbindung neuer Filialen: Ein bestehendes Profil kann ohne Aufwand auf ein neues Gerät übertragen werden. Der X-Admin von bintec elmeg etwa bietet darum umfangreiche Möglichkeiten der Anbindung an Netzwerkmanagementsysteme wie Nagios. Michael Bindner, Business Line Manager der bintec elmeg GmbH, verantwortlich für den Bereich IP-Access-Produkte Verlag Heise Medien GmbH & Co. KG, Postfach 61 04 07, 30604 Hannover; Karl-Wiechert-Allee 10, 30625 Hannover; Telefon: 0511 5352-0, Telefax: 0511 5352-129 Geschäftsführer: Ansgar Heise, Dr. Alfons Schräder Mitglied der Geschäftsleitung: Beate Gerold Verlagsleiter: Dr. Alfons Schräder Verantwortliche Redakteure: Thomas Jannot (v.i.S.d.P.), Florian Eichberger (Lektorat) Anzeigenleitung (verantwortlich für den Anzeigenteil): Michael Hanke (-167), E-Mail: michael.hanke@heise.de, www.heise.de/mediadaten/ix Autoren dieser Ausgabe: Michael Bindner, André Engel, Thorsten Glattki, Harald B. Karcher Leiter Vetrieb und Marketing: André Lux DTP-Produktion: Enrico Eisert, Matthias Timm, Hinstorff Verlag, Rostock Korrektorat: Kathleen Tiede, Hinstorff Verlag, Rostock Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Kassel Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Herausgeber nicht übernommen werden. Kein Teil dieser Publikation darf ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Verlages verbreitet werden; das schließt ausdrücklich auch die Veröffentlichung auf Websites ein. Titelbild: Sergey Nivens, Shutterstock, Inc. Printed in Germany Die Inserenten Aldi Nord Bintec elmeg FNT Placetel Die hier abgedruckten Seitenzahlen sind nicht verbindlich. Redaktionelle Gründe können Änderungen erforderlich machen. 26 © Copyright by Heise Medien GmbH & Co. KG www.fuer-echte-kaufleute.de www.teldat.de www.fnt.de www.placetel.de S. 5 S. 2 S. 28 S. 11 Kommunikation und Netze Ⅰ/2015 DATENMASSEN. iX. MEHR WISSEN. Bestellen Sie Ihr Exemplar für € 12,90 portofrei bis 10. Mai 2015*: shop.heise.de/ix-bigdata-2015 service@shop.heise.de Auch als eMagazin erhältlich unter: shop.heise.de/ix-bigdata-2015-pdf * danach portofreie Lieferung für Heise Medien- oder Maker Media Zeitschriften-Abonnenten oder ab einem Einkaufswert von € 15 shop.heise.de/ix-bigdata-2015 Besuchen Sie uns auf der ANGA COM 2015: 09. bis 11. Juni 2015 in Köln Halle 10.2 / Stand L16 TK RZ IT Software für Cable Management Wir machen Ihre komplexen Kabelnetze transparent. Datenkabel und Kommunikationsdienste sind die Lebensadern moderner Unternehmen. Sie suchen Transparenz durch grafische Dokumentation – mit Knoten, Trassen, Segmenten und Spleißplänen. Bis zur Ebene der Glasfaserbelegungen. Inklusive Signalverfolgung und Auto-Routing, mit schematischer Visualisierung und WebGIS-Integration, mit Planungs- und Workflow-Funktionen. Unsere Lösungen für das Cable Management leisten das – dank des einzigartigen, durchgängigen FNT Datenmodells. Jetzt informieren: www.fntsoftware.com