RuhrTour Programm 2016

Transcription

RuhrTour Programm 2016
RuhrTour
2016
www.ruhrtour.metropoleruhr.de
Mit uns können Sie was erleben.
KOMM
ZUR
RUHR!
IMPRESSUM
Herausgeber:
Regionalverband Ruhr . Die Regionaldirektorin .
Kronprinzenstraße 35 . D-45128 Essen
Redaktion:
Rainhard de Witt, Holger Lippeck
Gestaltung und Layout:
Team Kommunikationsdesign . RVR
Texte:
Rainhard de Witt, Udo Thies
Druck:
Woeste Druck, Essen
Titelfoto:
Phoenix See, Dortmund. Foto: S. Kozlowski
Fotos:
Seite 4 unten: RVR
Seite 5 unten Mitte: thyssenkrupp Steel
Seite 6: RVR / Th. Wolf
Seite 7 oben links: RVR , oben rechts: RVR / St. Ziese
Seite 8 oben links: RVR / GeoPark Ruhrgebiet
Seite 9 oben links: RVR
Seite 12 oben links: RVR / R. Lueger
Seite 13: RVR
Seite 17 oben links: RVR, oben rechts: RVR / St. Ziese
Seite 18: StiftsMuseum Xanten / St. Kube
Seite 19 oben links: Taubenklinik Essen, oben rechts: RVR
Seite 20 oben links: DB / ICE-Werk Dortmund , oben rechts: DSK
Seite 21 oben links: RVR , oben rechts: thyssenkrupp Steel
Seite 27 oben rechts: RVR
Alle anderen Fotos: RVR / J. Schumacher
Essen, Januar 2016
KOMM
ZUR
RUHR!
Liebe Besucherin, lieber Besucher der Metropole Ruhr,
ja, Sie halten den neuen RuhrTour-Prospekt in den Händen. Und wie Sie sehen, haben sich in diesem
Jahr nicht nur Jahreszahl und Toureninhalte verändert, sondern der RuhrTour-Prospekt 2016 hat ein
neues, frisches Gesicht bekommen. Geblieben ist unser Anspruch, hochwertige und aktuelle Programme
und Themen anzubieten und Ihnen ein kompetenter Partner zu sein.
Die Metropole Ruhr liegt bei Städtereisenden weiterhin voll im Trend und bietet den Gästen aus dem
In- und Ausland ein leuchtend buntes und reichhaltiges Erlebnisangebot. Das Erbe der ehemals wichtigsten Industrieregion der Welt lädt heute dazu ein, von jedermann erlebt, bestaunt und besichtigt zu
werden. Was einst als Ruhrpott hart aber herzlich und etwas grau daherkam, hat sich längst zur
modernen Metropole Ruhr gewandelt.
Auch in diesem Jahr werden wir unsere Gäste mit einem vielfältigen und attraktiven Angebot begeistern:
Neben Touren für Gruppen bieten wir auch Individualreisenden wieder fest terminierte Touren zur
Industriekultur, zum Emscherumbau sowie zum Verkehr auf Schiene und Wasserstraße; auch Genießer
kommen auf ihre Kosten. Weitere interessante und neu aufgelegte Erlebnisse finden Sie beim Blättern
im neuen RuhrTour-Katalog.
Gemeinsam mit dem Team von Ruhr Tour bieten wir Ihnen das Rundum-Sorglos-Paket von der Buchung
Ihrer Reisepauschale bis hin zur Begleitung der gebuchten Tour vor Ort. Nähere Informationen dazu
finden Sie auf Seite 29.
Kurzum: Komm zur Ruhr – das müssen Sie erlebt haben!
Wir freuen uns auf Sie, auf Ihren Besuch der Metropole Ruhr!
Ihre
Ihr
Karola Geiß-Netthöfel
Direktorin
Regionalverband Ruhr
Axel Biermann
Geschäftsführer
Ruhr Tourismus GmbH
3
KomfortTour
halbtägige RuhrTour für Gruppen
XX Termine gibt es auf Anfrage, entweder telefonisch unter
Fon 0201.2069-297 / -365 oder per E-Mail: lippeck@rvr-online.de
und dewitt@rvr-online.de.
XX Die KomfortTour beginnt und endet grundsätzlich beim RVR
(Regionalverband Ruhr), Kronprinzenstraße 35 in Essen.
ErlebnisTour
ganztägige RuhrTour für Gruppen
XX Termine gibt es auf Anfrage, entweder telefonisch unter
Fon 0201.2069-297 / -365 oder per E-Mail: lippeck@rvr-online.de
und dewitt@rvr-online.de.
XX Die ErlebnisTour beginnt und endet grundsätzlich beim RVR
(Regionalverband Ruhr), Kronprinzenstraße 35 in Essen.
ExtraTour
RuhrTour für Singles / Paare
XX Die ExtraTour können Sie entweder online buchen unter
www.ruhrtour.metropoleruhr.de oder telefonisch über das Ruhr
Tourismus-Service Center unter 01806 / 181620 ( € 0,20 / Anruf aus
dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise max. € 0,60 / Anruf).
XX Die ExtraTour beginnt und endet beim RVR (Regionalverband
Ruhr), Kronprinzenstraße 35 in Essen.
XX Unseren ExtraTour-Gästen empfehlen wir, mit öffentlichen
Verkehrsmitteln anzureisen. Der Essener Hauptbahnhof liegt
nur ca. 15 Minuten Fußweg von Regionalverband Ruhr entfernt.
Die Buslinie 155 hält am RVR-Verbands­gebäude (Haltestelle
Helbingstraße).
StudienTour
RuhrTour für Schüler / Studierende
XX Termine gibt es auf Anfrage, entweder telefonisch unter
Fon 0201.2069-297 / -365 oder per E-Mail: lippeck@rvr-online.de
und dewitt@rvr-online.de.
XX Die StudienTour beginnt und endet grundsätzlich beim RVR
(Regionalverband Ruhr), Kronprinzenstraße 35 in Essen.
So gehen Sie auf RuhrTour:
www.ruhrtour.metropoleruhr.de
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halbtägige RuhrTour für Gruppen … ab Seite 6
Das Ruhrgebiet ist längst kein Geheimtipp mehr. Kommen Sie mit
auf RuhrTour – mit der Besucher seit fast 40 Jahren auf Entdeckungsreise durch die Metropole Ruhr gehen.
KomfortTour
RuhrTour
Mit uns können Sie was erleben.
Kommen sie mit auf RuhrTour!
Seite 7
A Links und rechts
der Emscher
B Links und rechts
des Hellwegs
Seite 8
C Links und rechts
der Ruhr
D Links und rechts
des Rheins
Seite 9
E Von Kohle und Stahl
F Wohnen im Revier
RuhrTour für Schüler / Studierende … ab Seite 22
StudienTour
RuhrTour für Singles/ Paare … ab Seite 18
ExtraTour
ganztägige RuhrTour für Gruppen … ab Seite 10
ErlebnisTour
Seite 11
A Niederrhein-Route
Seite 19
A Land und Leute
Seite 23
A Wir erfahren Zukunft
Seite 12
B Rhein-Ruhr-Route
B Metropole Ruhr
für Genießer
Seite 24
B Wir erfahren Folgenutzung von
Industriearealen
Seite 13
C Emscher-Route
Seite 14
D Lippe-Route
Seite 15
E Ruhrtal-Route
Seite 16
F Park- und Garten-Route
Seite 17
G Industriekultur-Route
C Flussmanagement
Seite 20
D Zechenzauber
E Tradition
F Schienenverkehr
Seite 21
G S chifffahrtswege im
Revier
Seite 25
C Wir erfahren
Stadtraumgestaltung
Seite 26
D Wir erfahren das Ruhrgebiet hautnah
H Bergbau
I Rund um den
Stahlbereich von
thyssenkrupp
5
halbtägige RuhrTour für Gruppen
KomfortTour
Ufersteg am Lanstroper See,
Dortmund-Lanstrop
Sie möchten nicht so viel aus­
steigen und laufen, aber den­
noch auf RuhrTour gehen.
Vielleicht wollen die Beine auch
nicht mehr so wie früher. Wir
bieten sechs Halbtagestouren
von rund vier Stunden Dauer
an, die Ihnen einen interessan­
ten Einblick in Geschichte und
Wandel der Metropole Ruhr ge­
ben, die Bekanntes und weniger
Bekanntes zeigen und Lust auf
mehr machen.
Was Sie beachten müssen:
XX Die KomfortTour dauert in
der Regel von 9 bis 13 Uhr
(zeitliche Variationen
möglich).
XX Termine gibt es auf Anfrage,
entweder telefonisch unter X
Fon 0201.2069-297 / -365
oder per E-Mail: X
lippeck@rvr-online.de und
dewitt@rvr-online.de.
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XX Die KomfortTour, wie sie im
Prospekt angeboten wird,
kostet als Tagestour 150 € je
Gruppe. Eventuelle Zusatzleistungen wie Eintrittsgelder,
Kosten für Führungen durch
Dritte, Tickets usw. sind darin
nicht enthalten.
XX Bei Zusatzleistungen gegen
Entgelt (Führung, Eintrittsund Fahrkarten) tritt die RTG
nur als Vermittler auf.
XX Bei einer Gruppengröße von
mehr als 30 Personen sollte
ein zweiter Reisebegleiter
gebucht werden.
XX Mehraufwand für An- / Ab­
fahrt, falls Beginn / Ende nicht
beim RVR, sowie zeitlicher
Mehraufwand bei der Durchführung werden zusätz­lich
mit 30 € je angefangener
Stunde in Rechnung gestellt.
XX Sie organisieren Ihren Reisebus mit funktionierender
Mikrofonanlage selbst (Bus
max. 12 m lang, max. 3,7 m
hoch, kein Linienbus).
XX Auf Wunsch ist eine kleine
Imbiss- oder Kaffeepause
möglich. Bei der Auswahl der
Gastronomie für Ihre selbst­
organisierte Pause ist Ihnen
die RuhrTour gerne behilflich.
XX Die KomfortTour beginnt und
endet grundsätzlich beim
RVR.
XX Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unseren
Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf den Seiten 30 / 31.
Sonnenuhr – Halde Hoheward
A Links und rechts
der Emscher
Was hat man nicht alles über
diesen Fluss gesagt und ge­
schrieben, ihm gar das Recht
aberkannt, Fluss genannt zu
werden. Doch die Tage der
Emscher als offener Abwas­ser­
sammler sind gezählt, etliche
ihrer Nebenflüsse bereits re­­
naturiert. Spannend ist es, die
„Emscherinsel“ zu befahren und
der vielschichtigen Landschaft
an ihren Ufern zu folgen, z. B.
durch Bottrop-Ebel und die
­Wel­heimer Mark. Vom Halden­
plateau am Tetraeder in Bottrop
B Links und rechts
des Hellwegs
Diese Straße ist über 1000 Jahre
alt und Händler, Pilger und Soldaten haben sie neben vielen anderen genutzt; der Hellweg verband den Rhein mit Weser und
Elbe, Städte an seinem Verlauf
waren meist auch Mitglied der
Hanse. Zu­nächst geht es hinab
ins Tal der Ruhr, nach Steele, wo
einst Otto I. einen Hoftag
abhielt. Der Weg führt auf die
nördlichen Ruhrhöhen, vorbei
an einer ehemaligen Pilgerkapelle, nach Bochum herein. Hier
machen wir einen Abstecher zur
Dahlhauser Heide, einer Zechensiedlung nach dem Vorbild der
Gartenstadtbewegung. Sie ist
längst privatisiert und restau­
riert, zeigt aber noch das typi-
Dortmunder U
verschaffen wir uns einen ersten Über­blick über die Emscher­
re­gion, blicken im Nahbereich
u. a. auf das noch aktive Bergwerk Prosper-Haniel und das
Alpin-­Center Ruhr auf der Halde
gegenüber, aber auch auf die
typische Ruhrgebietsszenerie
am Horizont. Weiter geht es in
den Essener Norden.
Die ehemalige Werkssiedlung
der Zeche Mathias Stinnes zeigt
den nach Sanierung und Restaurierung wieder gewonnenen
Wohnwert „inne Kolonie“. Auch
auf Nordstern gibt es neues
Leben in alten Mauern, u. a. mit
sche Bild einer „Kolonie“. Entlang der Bochumer Innenstadt
geht es weiter, vorbei an Zeiss
Planetarium, RuhrCongress und
der Starlight-Halle.
Im Dortmunder Westen erreichen wir den Campus der Technischen Universität, die sich mit
dem Technologie­Zentrum und
TechnologiePark zu einem wichtigen Motor des Strukturwandels der einstigen Montanstadt
entwickelt hat. Sehenswert ist
auch die H-Bahn, ein vollautomatisches Personenbeförderungssystem à la Schwebebahn.
Unser Weg führt in den Stadtteil Hörde, der einst zur Grafschaft Mark gehörte. Rund 150
Jahre dominierte dann die
Hüttenindus­trie den Ort, bot
Arbeit und Lohn. Heute lädt der
der Firmenzentrale von Vivawest in ehemaligen Produktionsgebäuden. Ent­lang des
Rhein-Herne-Kanals geht es
durch das Gelsenkirchener
Hafengebiet. Entlang der
Emscher führt der Weg durch
Reste des Emscherbruchs nach
Herten zu den imposanten
Übertageanlagen der Zeche
Ewald, u. a. mit dem Besucherzentrum Hoheward in der ehemaligen Lohn- und Lichthalle.
Auf Wunsch geht es hier nochmals in die Höhe, auf die Halde
Hoheward, die von Sonnenuhr
und Horizont-Obser­vatorium
bekrönt wird (kostenpflichtig).
Phoenix See zum Flanieren ein
und hat sich zu einem beliebten
Naherholungsziel entwickelt.
Über die Dortmunder Innenstadt, beiderseits des Hellwegs
entstanden, geht die Fahrtroute
vorbei am neuen DFB-Fußballmuseum und am Dortmunder U.
7
KomfortTour
Geologische Wand, Essen-Heisingen
C Links und rechts
der Ruhr
Es verwundert Gäste immer
wieder, wie schnell man in der
zweitgrößten Stadt des Ruhr­
gebiets im Grünen ist. Von der
Essener Innenstadt ist es nicht
weit auf die nördlichen Ruhr­
höhen, und über kurvenreiche
Straßen geht es hinunter ins
Ruhrtal nach Kettwig, einem
alten Tuchmacherstädtchen.
Links der Ruhr entlang führt die
Route nach Werden, dort wechseln wir erneut die Fluss­seite
und fahren weiter am Nordufer
des Baldeneysees entlang und
durch den Stadtwald nach Heisingen. Hier locken Zeugnisse
D Links und rechts
des Rheins
Im Duisburger „Hafenstadtteil“
Ruhrort überqueren wir den
Rhein und gelangen über Homberg nach Moers. Der Ruhrorter
Kaufmann und Industriepionier
Franz Haniel, der sich im Rechtsrheinischen um Bergbau und
Hüttenindus­trie verdient ge­
macht hat, war auch Vater des
linksrheinischen Steinkohlen­
bergbaus. Mit seiner Zeche
Rheinpreu­ßen hielt „das Ruhr­
gebiet“ auch hier Einzug, sorgte
für Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum, aber auch für
die typischen Hinterlassenschaften des Steinkohlenbergbaus: Bergehalden. Auf einer
8
Altstadt Hattingen
des frühen Steinkohlenbergbaus
zum Ausstieg: Die Geologische
Wand nahe der Kampmann­
brücke ermöglicht einen Blick in
die Erdgeschichte, zeigt Flöze,
Stollen­eingänge und Faltungen
des Gebirges. Infotafeln informieren über die Entstehungs­
geschichte der Steinkohle, eine
kleine Kippanlage veranschaulicht den Transport der Kohle zur
nahe gelegenen Ruhr.
Die Fahrtstrecke führt uns nach
Kupferdreh auf das süd­liche
Ruhrufer. Hier kreuzen wir eine
der ältesten Eisenbahnstrecken
des Ruhrgebiets, die als Pferdebahn um 1830 ihren Betrieb auf­­
nahm. Weitere Zeugnisse der
von ihnen hat man dem Bergbau ein weithin sichtbares
Denkmal gesetzt. Die begehbare
Lichtinstallation „Geleucht“ des
Künstlers Otto Piene ist aber
auch ein Symbol des Wandels
und bietet darüber hinaus einen
Blick auf die kontrastreiche
­niederrheinische Landschaft.
Der Niederrhein ist ge­schichts­
trächtiger Boden und seine
stra­­tegische Bedeutung weckte
das Interesse wechselnder Herren
und Heere; davon zeugen die
Reste von Befestigungswerken
und Stadt­mauern in Orsoy,
Rheinberg und Wesel sowie die
Zerstö­rungen zum Ende des
Zweiten Weltkriegs. Die Lage
am Rhein fördert aber auch
Indus­trialisierung, aber auch
mittelalterlicher Geschichte
­liegen an unserer Route durch
das niederbergische Hügelland.
In Hattingen treffen wir wieder
auf die Ruhr, wo alte Handelswege die „Kölner Furt“ durch
den Fluss nutzten und die Stadt
erblühen ließen. Sie war ein
wichtiger Umschlagplatz für
Getreide, Wolle und Flachs und
entwickelte sich zu einem
bedeutenden Zentrum der
Tuchherstellung. Vom Reichtum
der Stadt zeugt die historische
Altstadt. Ganz in der Nähe
dokumentiert die ehemalige
Henrichshütte, heute in Teilen
ein Industriemuseum, die Montanära der Stadt.
Handel und Kultur, wovon
prächtige Bürgerhäuser, Unternehmervillen, Kirchen und
Rathäuser steinernes Zeugnis
ablegen. Der Niederrhein birgt
auch reiche Schätze in seinem
Untergrund: Ist die „Steinkohlezeit“ hier auch zu Ende, werden
weiterhin Sand- und Kies abgebaut; und kurz vor Wesel, wo es
wieder auf das rechte Rheinufer
geht, passieren wir noch ein
Steinsalzbergwerk, das aus einer
der größten und ergiebigsten
Salzlagerstätten Europas das
„weiße Gold“ zutage fördert.
Zeche Zollverein, Essen
E Von Kohle und Stahl
Man muss heute schon Bildbände der 1950er und 60er Jahre
bemühen, um die einstige
Dominanz der Montanindustrie
zu verstehen. Bergbau und Hüttenindustrie waren vielerorts
präsent und vor Ort stark verankert, gaben sie doch Arbeit, Brot
und Identität. Das ist weitgehend Geschichte, hat aber das
Ruhr­gebiet geprägt wie keine
an­dere Region in Deutschland.
Durch IBA Emscher Park, Route
Industriekultur und Kulturhauptstadt Ruhr 2010 wurde
einerseits die Identität bewahrt,
andererseits der notwendige
Bewusstseinswandel vollzogen.
F Wohnen im Revier
Durch die Industrialisierung des
Ruhrgebiets wuchs die Bevölkerung innerhalb weniger Jahrzehnte von einigen Hundert­
tausend auf mehrere Millionen
an. Dafür wurde dringend
Wohnraum benötigt und so
boomte der Werkswohnungsbau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Stand zu­nächst die reine
Unterbringung im Fokus, kamen
schon bald soziale Ideen, aber
auch Repräsentationsgedanken
dazu. Mit der Siedlung Margarethenhöhe in Essen haben wir
zwar keine klassische Arbeitersiedlung, aber ein Paradebeispiel
für die Umsetzung des Gartenstadtgedankens im Ruhrgebiet,
Modernes Wohnen im Universitätsviertel Essen
Wir folgen diesen Spuren, zeigen Ver­gangenes, aber auch die
bis heute aktive Hüttenindus­
trie an der transportkostengünstigen Rheinschiene, z. B. bei
unserer Fahrt rund ums Werk
von thyssenkrupp Steel im Duisburger Norden.
Über Marxloh geht es weiter
nach Dinslaken-Lohberg, wo die
typische Situation vom „Wohnen
unterm Förderturm“ bis heute
sichtbar ist. In Oberhausens
„Neuer Mitte“ zeugt der Gasometer von der einstigen Bedeutung der Montanindustrie für die
Stadt und lockt heute, wie u. a.
auch das CentrO., Besucher auf
das ehemalige Hüttenwerksge-
zu recht „Dichtung in Stein und
Grün“ genannt. Für modernes
Wohnen in der Stadt stehen
Weststadt und Universitätsviertel – „grüne mitte Essen“, die
sich unmittelbar am Rand der
Innenstadt erstrecken.
Den weiteren Weg durch den
Essener Norden nach Gelsen­
kirchen säumen Wohngebiete
unterschiedlicher Epochen und
Stile. Mit der IBA Emscher Park
kamen in den 1990er Jahren
neue Wohnformen hinzu, stark
geprägt von ökologischen Ideen
und Zielen, wie unser Beispiel
Küppersbuschsiedlung zeigt.
Gleich nebenan dokumentiert
die Vittinghoff-Siedlung
genossenschaftli­chen Woh-
lände. In Bottrop geht es in die
Höhe auf die Halde mit dem
Tetraeder, wo wir einen tollen
Rundumblick haben und weitere
Zeugen der Industriekultur entdecken können.
Weitere Beispiele für den Werkswohnungsbau säumen unseren
Weg, bevor wir schließlich die
„schönste Zeche der Welt“ er­­­
reichen. Zollverein ist das Wahr­
zeichen für den Ruhrbergbau
und seit 2001 Welterbestätte
der UNESCO. Das weitläufige
Areal von ehe­maligen Übertageanlagen und Kokerei ist heute
ein leben­diger Kultur- und
Kreativ­standort.
Tipp
Auf Wunsch ist eine kleine
Imbiss- oder Kaffeepause
möglich. Bei der Auswahl
der Gastronomie für Ihre
selbst­organisierte Pause
ist Ihnen die RuhrTour
gerne behilflich.
nungsbau der 1920er Jahre im
Stil der „neuen Sachlichkeit“.
Traditioneller geht es in Recklinghausen-Hochlarmark zu, wo
wir mit der „Drei­ecks­siedlung“
eine typische Zechen­­kolonie der
Jahrhundertwende besuchen.
Einen Blick zurück in dörfliche
Wohn­formen der vorindustriellen Zeit werfen wir im „Alten
Dorf“ in Wes­ter­holt, idyllisch
gelegen neben dem gleichnamigen Schloss.
9
ganztägige RuhrTour für Gruppen
ErlebnisTour
Xantener Dom
Die ErlebnisTour ist eine Tages­
fahrt mit regionalem oder
thema­tischem Schwerpunkt
und Rundgängen an den ge­
nannten Zielen. Neben den angebotenen Touren gibt es
zahlreiche Möglichkeiten, eine
Gruppentour nach Ihren Vor­
stellungen zu entwickeln.
Was Sie beachten müssen:
XX Die ErlebnisTour dauert in der
Regel von 9 bis 16 Uhr (zeitliche Variationen möglich).
XX Die ErlebnisTour erfordert
körperliche Fitness und gute
Beweglichkeit. Falls ­jemand
in Ihrer Gruppe diese Voraussetzung nicht erfüllt, sprechen
Sie bitte rechtzeitig mit uns
darüber bzw. buchen Sie die
„KomfortTour“ (ab Seite 6).
10
XX Termine gibt es auf Anfrage,
entweder telefonisch unter X
Fon 0201.2069-297 / -365
oder per E-Mail: X
lippeck@rvr-online.de und
dewitt@rvr-online.de.
XX Die ErlebnisTour, wie sie im
Prospekt angeboten wird,
kostet als Tagestour 210 € je
Gruppe. Eventuelle Zusatzleistungen wie Eintrittsgelder, Kosten für Führungen
durch Dritte, Tickets usw.
sind darin nicht enthalten.
XX Bei einer Gruppengröße von
mehr als 30 Personen sollte
ein zweiter Reisebegleiter
gebucht werden.
XX Bei der Auswahl der Gastronomie für Ihre selbstorganisierte Mittagspause ist Ihnen
die RuhrTour gerne behilflich.
XX Sie organisieren Ihren Reisebus mit funktionierender
Mikrofonanlage selbst (Bus
max. 12 m lang, max. 3,7 m
hoch, kein Linienbus).
XX Mehraufwand für An- / Ab­
fahrt, falls Beginn / Ende nicht
beim RVR, sowie zeitlicher
Mehraufwand bei der Durchführung werden zusätz­lich
mit 30 € je angefangener
Stunde in Rechnung gestellt.
XX Bei Zusatzleistungen gegen
Entgelt (Führung, Eintrittsund Fahrkarten) tritt die RTG
nur als Vermittler auf.
XX Die ErlebnisTour beginnt und
endet grundsätzlich beim RVR.
XX Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unseren
Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf den Seiten 30 / 31.
„Geleucht” auf der Halde Rheinpreussen
A Niederrhein-Route
Auch im Kreis Wesel hat der
Steinkohlenbergbau Wirtschaft,
Landschaft und Menschen
geprägt, mit Siedlungen, Zu­liefer- und Folgeindustrien; aber
nicht so flächendeckend und
mit solcher Intensität wie zwischen Duisburg und Dortmund.
Daher gehört dieser Teil des
Niederrheins zur Metropole Ruhr,
hat aber seinen ganz eigenen
Charme und Charakter. Neben
den Stätten der Indus­triekultur
im südlichen Kreisgebiet sind es
vor allem die zahlreichen Zeugen vergangener Epochen, die
typisch niederrheinische Landschaft und die schmucken
Städtchen, die den unverwechselbaren Reiz aus­machen. Und
überall spürt man das Bemühen
der Menschen um Lebensqualität und den Erhalt ihrer regio­
nalen Identität und Geschichte.
Halde Rheinpreussen / Geleucht, Moers
Der untertägige Steinkohlen­
bergbau des Ruhrreviers hat
auch am linken Niederrhein
künstliche Hügel hinterlassen.
Zunächst eine notwendige
Begleiterscheinung dienen
sie längst als grüne Inseln im
städtischen Ballungsraum und
haben sich zu beliebten Aussichtspunkten entwickelt. An
dieser „Metamorphose“ hat der
Regionalverband Ruhr maßgeb-
Terrassengarten Kloster Kamp
lich mitgewirkt, nicht zuletzt
durch die Entwicklung von
Richtlinien zur Begrünung von
Halden, die Einbindung in regionale Rad- und Wanderwege und
die Vernetzung mit weiteren
Freiflächen. Durch Otto Pienes
spektakuläre Licht­installation
„Geleucht“ ist sowohl dem Berg­
­­bau, als auch dem Wandel der
Industrielandschaft ein weithin
sichtbares Symbol gegeben worden. Und der Blick von der über­
dimensio­nalen begehbaren
Gruben­lampe belohnt darüber
hinaus mit einem kontrastreichen Panorama von Industrieund Kultur­­landschaft.
Terrassengarten Kloster Kamp,
Kamp-Lintfort
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts in barocker Pracht entstanden und gar als „Niederrheinisches Sanssouci“ gepriesen,
verfiel der Terrassengarten nach
Auflösung des Kloster 1802. Um
1990 erlebte er eine Renaissance,
maßgeblich unterstützt durch
den Regionalverband Ruhr. Mittlerweile ist ein weiterer bedeutender Ort der Kamp-Lintforter
Stadtgeschichte aus der ur­sprüng­­­lichen Nutzung genommen und
wartet auf eine Renaissance: das
2012 stillgelegte Bergwerk
West. Beide, Kloster und Zeche,
werden zentrale Standorte der
Landesgartenschau 2020 werden und der Stadtentwicklung
weitere positive Impulse geben;
so wie schon die FH Rhein-Waal
mit ihrem Campus unmittelbar
nördlich des ehemaligen
Zechenareals und demnächst
auch darauf.
Altstadt Xanten
Schon von weitem künden
die Türme von St. Viktor von
dieser bezaubernden Stadt am
Niederrhein. Beim Näherkommen komplettieren weitere
Türmchen und Giebel die mittelalterliche Silhouette. Schon die
Römer fühlten sich hier zuhause,
gründeten um 100 n. Chr. in der
Nähe eines Militärlagers ihre
Colonia U
­ lpia Traiana. Eine glückliche Fügung des Schicksals wollte es, dass das mittelalterliche
Xanten neben der verlassenen,
allmählich verfallenden römischen Stadt entstand und so
deren Spuren weitgehend
bewahrt blieben. Ein besonderes Erlebnis ist ein Spaziergang
durch den alten Stifts­bezirk um
St. Viktor, durch die Gassen vorbei an der imposanten Doppel­
toranlage des Klever Tors. Die
Kriemhild-Mühle erinnert
schließlich an den blonden
Recken Siegfried, der der Sage
nach ebenfalls in Xanten zu­­
hause war.
11
ErlebnisTour
Krupp-Gürtel, Essen
B Rhein-Ruhr-Route
Die Rhein-Ruhr-Route spannt
den Bogen durch mehrere Jahrhunderte Ruhrgebiet und zeigt,
wie das einst dünnbesiedelte
Bauernland sich zur größten
europäischen Industrieregion
entwickelte. Sie deckt auf, wie
sich in der Folgezeit bestehende,
montan geprägte Strukturen in
einer gewaltigen Metamorphose auflösten, über­­deckten oder
veränderten. Der allgegenwärtige Wandel mit viel­fältigen Maßnahmen zur Strukturverbesserung macht diesen Teil der
Region zu einem zeitgeschichtlichen Erlebnisraum. Gerade das
Nebeneinander von Alt und
Neu, von Klischee­­bild und
­unvermutetem „Aha-Erlebnis“
macht den besonderen Reiz der
Stadtlandschaft in der Metro­
pole Ruhr aus.
Krupp-Gürtel, Essen
Ein Blick auf den Stadtplan verdeutlicht seine Dimensionen,
ein Spaziergang seine städtebauliche Bedeutung: Auf gut
230 Hektar Fläche entstehen im
Krupp-Gürtel attrak­tive Quartiere für Wohnen und Arbeiten;
der Krupp-Park schafft neue
Freiräume, eine Ringstraße verbessert die Verkehrssituation.
Herzstück all dieser Entwicklungen auf dem einstigen Areal der
Kruppschen Gussstahlfabrik ist
das Quartier der neuen Unter­
neh­mens­zentrale von thyssen-
12
Duisburger Innenhafen
krupp. Um eine großzügige
Wasserachse gruppieren sich
die Gebäude der Konzerngesellschaften. Ein echter Hingucker
und unverwechselbare Landmarke für den Krupp-Gürtel ist
die neue thyssenkrupp Konzernzentrale, die im Sommer 2010
ihre Arbeit aufgenommen hat.
Die weitere städtebau­liche Entwicklung des Krupp-Gürtels
wird allerdings noch Jahre in
Anspruch nehmen.
Innenhafen Duisburg
Nur wenige Minuten von der
City entfernt ist ein städte­
baulich und architektonisch
an­spruc­h­svolles Stadtquartier
entstanden, in dem Arbeiten,
Wohnen, Kultur und Freizeit
miteinander verbunden sind.
Wo über viele Jahrzehnte der
Hafenbetrieb das Bild bestimmte, entstanden zukunftsweisende Wohnbauprojekte, moderne
Bürokomplexe, aber auch Bereiche zum Flanieren und Verweilen.
Namhafte Architekten waren
daran beteiligt, u. a. Nicolas
Grimshaw, Sir Norman Fos­ter,
Jacques Herzog und Pierre de
Meuron. Höhepunkt ist sicherlich die „Speicherstadt“, eine
Zeile ­imposanter Getreidespeicher und Mühlenge­bäude des
frü­hen 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Nutzer haben die aufwändig umgebauten Speicher
mit neuem L­ eben gefüllt, darunter das Museum Küppersmühle
für Moderne Kunst.
Ruhrpromenade
Mülheim an der Ruhr
Der Fluss fließt auf 14 Kilometern seines Unterlaufs durch die
Stadt, ist Bestandteil des Stadtnamens und hat das Leben über
Jahrhunderte geprägt. Allerdings waren seine Ufer im Laufe
des 20. Jahrhunderts zum Teil
unattraktiv und unzugänglich
geworden und die Ruhr mehr
eine Zäsur, denn ein verbindendes Element. Eine erste Wieder­
erschließung geschah durch die
Landesgartenschau MüGa 1992
mit dem Leitthema „Die Stadt
am Fluss“ samt besserer Verknüpfung der beiden Fluss­ufer.
Im 21. Jahrhundert folgte das
Stadtentwicklungsprojekt Ruhrbania, das unter dem Motto
„Wohnen, Arbeiten und Erleben
am Wasser" u.a. die Innenstadt
zur Ruhr hin entwickelt und
attraktiver gestaltet hat für die
Bürger, für Besucher sowie
Investoren.
BernePark, Bottrop
C Emscher-Route
Das Gebiet beiderseits der
Emscher ist der Inbegriff des
Ruhrgebiets – und Träger all seiner Klischees. Man denkt an das
berühmt-berüchtigte Gemenge
von Arbeit und Wohnen, Technik
und Kultur, Industrie und Natur.
Diese Zerrissenheit, dieses
Neben- und Miteinander
unterschiedlichs­ter Ansprüche
mit Gegensätzen auf engstem
Raum funktioniert, ohne aus
den Fugen zu geraten; ganz im
Gegenteil: Es birgt das größte
Entwicklungs­potenzial der
Me­tropole Ruhr. Geweckt durch
die ­Internationale Bauausstellung Emscher Park und weiter
entwickelt durch vielfältige
Maßnahmen und Projekte, u. a.
den Emscher Landschaftspark
und die Route Industriekultur,
macht diese typische ­Mischung
das aus, was Ruhrgebietsfans so
schätzen.
BernePark, Bottrop
Ziemlich verrückt, mag man
denken, aber irgendwie auch
innovativ und neugierig
machend: ein kleiner Stadtteilpark in einer stillgelegten Kläranlage. Doch im Stadtteil Ebel,
ganz im Süden von Bottrop, ist
man nicht gerade verwöhnt
mit Freiflächen und so haben
die Bewohner begeis­tert „ja“
­gesagt, als der BernePark im
Rahmen der ­Emscherkunst
2010 – dem wohl größten
Haus Ripshorst, Oberhausen
Kunstprojekt im öffent­lichen
Raum der Kulturhauptstadt
2010 – geplant und realisiert
wurde. Gestaltet haben ihn
Essener Landschaftsarchitekten in Zusammenarbeit mit
­international renommierten
Landschaftskünstlern aus den
Niederlanden. Fast noch ein
Geheimtipp ist das „Restaurant
im Maschinenhaus“; und die
fünf Doppelzimmer des „Parkhotels“ sind ohnehin deutschlandweit einzigartig.
Nordsternpark und
„Emscher-Insel“, Gelsenkirchen
Könnte man hier auf Zeitreise
gehen, käme man aus dem
Staunen nicht heraus, denn das
Areal des Nordsternparks hat
schon so einiges erlebt. Aus dem
Zechengelände wurde durch die
BUGA 1997 der Nordsternpark,
alte Zechengebäude werden
neu genutzt; die Uferbereiche
des R
­ hein-Herne-Kanals sind als
Freizeitraum erschlossen und
der gesamte Emscherlauf befindet sich in der Metamorphose:
Regionalverband Ruhr und
Emscher­genossenschaft arbeiten hier Hand in Hand, um aus
diesem einstigen Meideraum
einen Freiraum von hoher Qualität zu schaffen. Und der Landstreifen zwischen Emscher und
Rhein-Herne-Kanal, hier gerade
mal 150 Meter breit, ist Teil der
Industriekulturlandschaft und
beliebter Ort für Kultur, Freizeit
und Erholung geworden.
Haus Ripshorst, Oberhausen
Eingeschnürt zwischen Rhein-­
Herne-Kanal sowie Industrieund Siedlungsflächen ist rund
um den ehemaligen Bauernhof
Haus Ripshorst ein Stück offene
Landschaft erhalten geblieben.
Nach Erwerb durch den RVR
wurde darauf der Gehölzgarten
geschaffen, eins der Leitprojekte
im Emscher Landschaftspark
und „Ankergarten“ im Europäischen Gartennetzwerk (EGHN).
Die Anbindung von Rad- und Fuß­­­weg­­en wurde verbessert, Barrieren wurden beseitigt. Mittelpunkt des Gehölzgartens ist
Haus Ripshorst mit dem Ausstellungs- und Infozentrum.
Anschaulich wird hier die Vielschichtigkeit des Emscher
Landschafts­parks mit seiner
eigenwilligen Industrienatur,
den beeindruckenden Landmarken und den vielen Parks
präsentiert.
Tipp
Bei der Auswahl der Gas­
tronomie für Ihre selbst­
organisierte Mittagspause
ist Ihnen die RuhrTour
gerne behilflich.
13
ErlebnisTour
Lippetreidlerdorf Krudenburg, Hünxe
D Lippe-Route
Wahrhaft historischen Boden
betreten Sie, wenn Sie uns ins
"Land an der Lippe" begleiten:
Schon die Römer orientierten
sich bei ihren Expan­sio­ns­­be­stre­
bungen Richtung Osten an diesem Fluss. In späteren Jahrhunderten war die Lippe Ter­ri­tor­ial­grenze zwischen dem Bistum
Münster und der Grafschaft
Mark bzw. dem kurkölnischen
Vest Recklinghausen. Etliche
Städte an ihren Ufern waren
Mitglieder des Hansebundes
und der Fluss war bis ins 19.
Jahrhundert ein wichtiger
Gütertransportweg. Die gravierendsten Veränderungen brachte schließlich das Industriezeitalter, das aber aufgrund des sich
vollziehenden Strukturwandels
fast schon wieder Historie ist.
In den Lippewiesen, Wesel
Kurz vor ihrer Mündung in den
Rhein fließt die Lippe in großen
Schleifen durch ihre Aue. An
einer ihrer Mäander liegt das
Alte Wasserwerk Wesel, das zu
den schönsten und ältesten
erhaltenen mit Dampf betrie­
benen Anlagen seiner Art in
Deutschland zählt und von 1886
bis 1956 die Einwohner der
Stadt mit Trinkwasser aus Uferfiltrat versorgte. Heute ist es ein
technisches Baudenkmal und
eine Besichtigung lohnenswert.
Nur wenige hundert Meter fluss­
abwärts erinnert das Schilldenk-
14
Altstadt Dorsten
mal an ein Kapitel preußischer
Geschichte zur Zeit der napole­
onischen Kriege. Tiefer eintauchen in die preußische Geschichte im Rheinland kann man im
nahe gelegenen Preußen-Museum Wesel.
Lippetreidlerdorf Krudenburg,
Hünxe
Mit etwas Fantasie kann man
sich das geschäftige Treiben vorstellen, das hier am Unterlauf
der Lippe zur Blütezeit der Lippe­­schifffahrt herrschte. Neben
dem Schiffbau waren es vor
allem die Treidler, die hier über
viele Jahre das Bild bestimmten.
Mit dem Niedergang der Lippeschifffahrt in der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts wurde es
ruhiger. Die Lage etwas abseits
von Wirtschafts- und Verkehrsströmen bewahrte in Krudenburg ein Bild, das beinahe so
aussieht, als ob die Zeit stehen
geblieben sei. Und dass sich an
dem geschlossenen, typischen
Ortsbild mit der heimeligen
Dorfstraße wenig ändert, dafür
sorgt der Denkmalschutz, der
nicht nur einzelne Gebäude,
sondern gleich Ortsgrundriss
und Ortssilhouette erfasst hat.
Altstadt Dorsten
Über viele Jahrhunderte gehörte
Dorsten zum Herrschaftsbereich
der Kölner Erzbischöfe, die
„Durstinon“ Stadt- und Befestigungsrechte verliehen, um den
strategisch wichtigen Lippeübergang an ihrer Nordwestgrenze zu sichern. Um 1900
wurde Dorsten Bergbau­stadt,
was allerdings heute auch schon
wieder Geschichte ist. Trotz
großer Zerstörung im Zweiten
Weltkrieg hat sich die Dorstener
Innenstadt ihren liebevollen
kleinstädtischen Charakter
bewahrt, mit Marktplatz, Altem
Rathaus und St. Agatha-Kirche.
Optimale Verkehrsanbindung,
gelungene Stadtentwicklungsmaßnahmen wie Verkehrsberuhigung und Reaktivierung eines
Teils der Wall- und Grabenan­
lage haben Dorstens Altstadt
bis heute eine hohe Anziehungskraft bewahrt.
Blick ins Ruhrtal
E Ruhrtal-Route
Wie wär’s mit einer ErlebnisTour
dorthin, wo die Wiege des Ruhrgebiets stand? Hier im Tal der
Ruhr erzählt die Region von
ihren vergangenen T
­ agen. Von
den Menschen, die hier lebten
und ­arbeiteten und den vielfältigen Spuren, die sie ­hinterlassen
­haben. Alte Adelssitze säumen
die Ufer, Zeugen der industriellen Entwicklung vermitteln eindrucksvolle Einblicke in den
technischen Fortschritt – vom
zünftigen Handwerk bis zur
durchmechanisierten industriellen Produktion. ­Geblieben ist
diesem Landstrich, in dem
schon l­ange k­ eine Zeche mehr
fördert, sein unverwechselbarer
Charme. Zwischen Berghöhen
schlängelt sich die Ruhr vorbei
an alten westfälischen Fach­
werk­städten. Liebevoll restauriert laden sie zum Bummeln und
Verweilen ein.
Altstadt Schwerte
Wenn auch das Stadtwappen
mit den zwei gekreuzten
Schwertern die Vermutung
nahelegt, geht der Stadtname
nicht darauf zurück, sondern
leitet sich vom 962 erstmals
urkundlich erwähnten „Suerte“
ab, was nasser Boden, feuchte
Erde bedeutet und auf den Wasserreichtum dieser Stadt an der
Ruhr verweist. Die gekreuzten
Schwerter erinnern allerdings
daran, dass Schwerte schon im
Chinesischer Garten, Bochum
Mittalalter berühmt für seine
Stahlwaren war, besonders die
hier produzierten Brustpanzer,
Armbrüste und Schwerter. Vom
Wohlstand jener Zeit zeugen
neben der Kirche St. Viktor,
deren schiefer Turm das Wahrzeichen der Stadt ist, auch
etliche Bürgerhäuser sowie
das Alte Rathaus. Wasserreich
ist Schwerte auch heute noch:
Weite Teile der Stadt sind
Trinkwasserschutzgebiet.
Chinesischer Garten,
Bochum
Der Chinesische Garten liegt
inmitten des Botanischen
Gartens der Ruhr-Universität
Bochum (RUB) auf den Ruhr­
höhen oberhalb des Kemna­der
Sees. Er ist ein Geschenk der
Tongji-Universität Shanghai an
die RUB und eine Oase der Ruhe.
Anlass der Schenkung war das
25-jährige Jubiläum der Universität im Jahr 1990. Die typischen
Materia­lien des Chinesischen
Gartens wie Holzelemente,
Ziegel und Fliesen wurden in
China hergestellt, auf dem Seeweg nach Deutschland transportiert und hier unter Anleitung chinesischer Fachleute
zusammengebaut; daher gilt
der Garten im südchinesischen
Stil als einmalig in Deutschland.
Etwa die Hälfte des ummauerten Gartens wird von einem
Teich eingenommen, den man
mit immer neuen Ausblicken
und Eindrücken umrunden kann.
Henrichshütte Hattingen
Sie brachte Mitte des 19. Jahrhunderts das Industriezeit­alter
ins Ruhrtal bei Hattingen. Generationen haben von und mit der
Hütte gelebt und Generationen
sollen auch nach der Stilllegung
erfahren, wie Eisen- und Stahl­
erzeugung und Eisenhüttenleute
für rund 130 Jahre den Rhythmus und das Bild der Stadt
bestimmten. Das ist anschaulich
im LWL-Industriemuseum Henrichshütte dokumentiert und
erfahrbar gemacht rund um den
ältesten Hochofen des Ruhrgebiets (der Besuch des LWL-Indu­s­triemuseums Henrichshütte ist
kostenpflichtig). Der weitaus
größte Teil des riesigen Areals
wird heute durch den Gewerbeund Landschaftspark Henrichshütte eingenommen, mit breitem Branchenmix, aber auch
Platz für Grün-, Naherholungsund Sportflächen.
Tipp
Die ErlebnisTour erfordert
körperliche Fitness und
gute Beweglichkeit. Falls
­jemand in Ihrer Gruppe
diese Voraussetzung nicht
erfüllt, sprechen Sie bitte
rechtzeitig mit uns darüber bzw. buchen Sie die
„KomfortTour“
15
ErlebnisTour
Kaisergarten, Oberhausen
F Park- und
Garten-Route
Das Ruhrgebiet überrascht
immer wieder: Zahl­reiche architektonisch bedeutsame Bauwerke wie Burgen, Schlösser,
Kirchen und Klöster säumen
den Weg. Begleitet wurden sie
oft von üppigen Garten‑ und
Parkanlagen. Wohlhabende
Indu­stri­elle schufen sich hochherrschaftliche Privatparks, das
aufstrebende Bürgertum der
Jahrhundert­wende stellte all
dem Volksgärten und Stadtparks als öffent­liches Grün
gegenüber. Einen neuen Inhalt
haben die Begriffe Park und
Garten in jüngerer Zeit bekommen, wie unser Beispiel „Gehölzgarten Ripshorst“ zeigt. Internationale Wertschätzung erhält
das Ruhrgebiet durch die Ein­
beziehung in das euro­päische
Projekt des „European Garden
Heri­tage Network“ / ­„Eu­ro­pä­isches Gartennetzwerk“.
Kaisergarten, Oberhausen
Park und Schloss Oberhausen
bilden eine harmonische räumliche Einheit. Allerdings hat der
Kaisergarten keinen feudalen
Hintergrund, sondern einen
durch und durch bürgerlichen,
geht er doch auf die Volkspark-Bewegung der Jahrhundertwende zurück. Damals
wollte die junge, aufstrebende
Industriestadt ihren Einwohnern „durch die Anlage eines
16
Terrassengarten Kloster Kamp
Volksgartens einen angenehmen, erfrischenden Aufenthalt
in freier Natur schaffen". Das
ist gelungen und die Beliebtheit der Kaisergartens als
Naherholungsziel ungebrochen. Jüngst hat er noch an
Attraktivität gewonnen: Der
Park wurde durchforstet und
die Parkinfrastruktur verbessert. Ein wahrer Hingucker ist
Tobias Rehbergers Brückenunikat „Slinky Springs to Fame“,
die Park und „Emscher-Insel“
verbindet.
Terrassengarten Kloster Kamp,
Kamp-Lintfort
Sein Ursprung liegt im 18. Jahrhundert, als ein prunkliebender
Abt die Klosteranlage in bester
Barock-Manier aufwändig
umgestalten ließ. Besonderes
Augenmerk schenkte er dem
Weinberg am Südhang des
Kamper Berges, den er zu
einem mit Terrassen und geometrischen Rabatten gegliederten Obst- und Nutzgarten
modellieren ließ mit Gewächshaus, Orangerie, Teich und
Springbrunnen. Nach Säkularisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts verfiel die einst
prächtige Anlage. Durch maßgebliche Initiative des RVR entstand ein neuer Terrassengarten,
ganz dem Geist barocker Garten­kunst verpflichtet. Für die Landesgartenschau 2020 sollen weitere
Gärten am Kamper Berg ent­­steh­en.
Gehölzgarten Ripshorst
Jahrzehntelang wurde dieses
rund 45 Hektar große Areal als
mögliche Erweiterungsfläche
für das Hüttenwerk vorgehalten,
daher nicht bebaut, sonder vorwiegend landwirtschaftlich
genutzt. Mit dem Aus der Hütte
begann die dauerhafte Sicherung und Erschließung dieses
Freiraums durch den Regionalverband Ruhr. Heute erzählt der
„Tertiärwald“ die Geschichte der
Gehölze aus der „Voreiszeit“,
andere Flächen zeigen Pionier­
stadien, Wiederbewaldung oder
Kulturgehölze. Diese Vielfalt
und Qualität hat den Gehölz­
garten zum „Ankergarten“ des
Europäischen Gartennetzwerkes
werden lassen. Man kann aber
auch einfach die Fuß- und Radwege durch den Park und die
Gehölzgruppen oder entlang
des Kanalufers genießen.
Landschaftspark Duisburg-Nord
G IndustriekulturRoute
Gästebefragungen zeigen ganz
eindeutig, warum Menschen in
ihrer Freizeit die Metropole Ruhr
be­rei­sen: Die Industriekultur
und ihre vielfältigen Zeugen
sind der Besuchermagnet Nummer 1 und in dieser Fülle, Bandbreite und Erschließung durch
die Route der Industriekultur
einzigartig. Dabei steht vieles
gar nicht mehr, ist Erweiterung
und Modernisierung zum Opfer
gefallen oder stillgelegt und
abgerissen worden. Auch dauerte es bis in die 1990er Jahre, bis
das industrielle Erbe die ihm
zustehende Anerkennung fand.
Heute verdeutlichen ausgewählte, epochetypische Beispiele die
montan-industrielle Geschichte
des Ruhr­gebiets und zeigen die
hohe architektonische Qualität
des baulichen Erbes. Mit neuem
Leben ­gefüllt, sind sie längst
zum Markenzeichen der Metropole Ruhr geworden.
Landschaftspark
Duisburg-Nord
Der Blick von der Autobahn auf
die Hochofenkulisse lässt den
Kenner schnell erkennen, dass
der Landschaftspark Duis­burgNord eine montanindustrielle
Vergangenheit hat. Gut 80 Jahre
wurde hier Roh­eisen produziert
und der Blick von der hochgelegenen Aussichtsplattform des
Hochofens 5 zeigt ein Panorama,
Zeche Zollverein
das auch 30 Jahre nach der Stilllegung beeindruckt und die
einstigen Arbeitsabläu­fe nachvollziehen lässt. Doch es lohnt
sich auch ein zweiter Blick auf
diesen Ankerpunkt der Indus­
triekultur. Mit ein biss­­chen
Glück kann man Kletterern bei
ihrem Training in den ehemaligen Möllerbunkern zuschauen;
auch Taucher, Skater sowie
Mountainbiker gehen hier ih­rem
Hobby nach. Und für BiologieInteressierte bietet die "Indus­
trienatur" auf dem weitläufigen
Areal eine unerwartete Vielfalt.
Das alles bleibt dem auf der
Autobahn schnell Vorbeifahrenden verborgen.
Tetraeder, Bottrop
Die weithin sichtbare Großskulptur und Landmarke thront
auf einer rund 65 Meter hohen
Bergehalde und ist das Wahr­
zeichen der Stadt; sie ist eingebunden in das industriekulturelle
Wegenetz und bietet vom
Halden­­plateau ein beeindruckendes Panorama der Industrie­
landschaft, z. B. von Bergwerk
Prosper-Haniel und Arcelor Mittal Kokerei, die beide noch produzieren. Doch es geht auch
noch höher: Erklimmen Sie den
Tetraeder über eingehängte
Treppen bis zur dritten Plattform, etwa 38 Meter über dem
Haldenplateau. Von dort oben
macht das „Haldenereignis
Emscherblick“ seinem Namen
alle Ehre: toller Rundumblick in
die vielfältige Landschaft der
Metropole Ruhr und auf das
alpincenter Bottrop auf der
benachbarten Halde Prosper­­straße.
Zeche Zollverein, Essen
Sie gilt als „schönste Zeche der
Welt“ und ist Besuchermagnet
Nr. 1 der Metropole Ruhr: die
Zeche Zollverein 12 in EssenKaternberg. Ihr Doppelbockgerüst ist Wahrzeichen der Indus­
triekultur und ihre Übertage­
anlagen „aus einem Guss“,
geschaffen von Fritz Schupp
und Martin Kremmer, sind ein
markantes Beispiel für den
Backstein­expressionismus der
1920er / 30er Jahre. Doch Zollverein ist weit mehr, umfasst
als Welterbestätte auch die
be­nachbarte Schachtanlage 1/2
sowie das Kokerei-Areal, ist
blühender Freizeit-, Kultur- und
Veranstaltungsort und Standort
etlicher Unternehmen. Sie können Bergbautechnik erleben,
sich im Besucherzentrum über
die Route Industriekultur informieren sowie das Ruhr Museum
oder Red Dot Design Museum
besuchen.
17
RuhrTour für Singles/ Paare
ExtraTour
StiftsMuseum Xanten
Erleben Sie mit uns 18 Touren
zu 9 unterschiedlichen Themen.
Schauen Sie ausgiebig hinter die
Kulissen und lassen Sie sich von
Insidern informieren. Sie erfah­
ren Interessantes, Wissens­
wertes und Ungewöhnliches
über die Region. Unvergessliche
Eindrücke sind garantiert.
Was Sie beachten müssen:
XX Die ExtraTour findet dienstags und donnerstags statt,
die Dauer entnehmen Sie X
bitte den einzelnen Touren.
XX Für die Teilnahme an der ExtraTour müssen Sie über eine
gute körperliche Verfassung
verfügen und gut zu Fuß sein.
Die besuchten Örtlichkeiten
und Unternehmen sind nicht
barrierefrei.
XX Das Mindestalter liegt bei X
16 Jahren.
XX Pro Termin können Sie max.
zwei Plätze buchen. Gruppen
können die ExtraTour nicht
buchen.
18
XX Die ExtraTour erfordert geeignete, wetterfeste Kleidung
und robust­es Schuhwerk. Insbesondere die Touren „Schienenverkehr“, „Bergbau“ und
„Rund um den Stahlbereich“
erfordern zu Ihrer eigenen
Sicherheit körperbedeckende
Kleidung – lange Hosen (z. B.
Jeans) und langärmelige
Oberteile – auch im Sommer!
Die Nichtbeachtung dieses
Sicherheitshinweises führt
zum Ausschluss von der
ExtraTour.
XX Unseren ExtraTour-Gästen
empfehlen wir, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Der Essener Hauptbahnhof liegt nur ca. 15 Minuten
Fußweg von Regionalverband
Ruhr entfernt. Die Buslinie 155
hält am Verbands­gebäude
(Haltestelle Helbingstraße).
XX Beim Besuch von industriellen Produktionsstätten sind
Bild- und Tonaufnahmen in
der Regel nicht gestattet.
XX Die ExtraTour beginnt und
endet beim RVR.
XX Die ExtraTour können Sie X
entweder online buchen
unter www.ruhrtour.X
metropoleruhr.de oder telefonisch über das Ruhr Tourismus-Service Center unter
01806 / 181620 ( € 0,20 /
Anruf aus dem deutschen
Festnetz, Mobilfunkpreise
max. € 0,60 / Anruf).
XX Der Reisebus wird von der
RTG gestellt.
XX Die ExtraTour kostet 44 €X
pro Person.
XX Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unseren
Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf den Seiten 30 / 31.
Taubenklinik, Essen
A Land und Leute
Die ExtraTour nach
Götterswickerhamm und
zur Taubenklinik
Götterswickerhamm, die "Perle
am Niederrhein", liegt an einer
weiten Flussschleife mit Rheinpromenade und Schiffsanleger.
Das hat den Ort zu einem
beliebten Ausflugsziel werden
lassen. Er ist Heimat von rund
570 Menschen, von denen
etliche in der Arbeitsgemeinschaft "Unser Dorf hat Zukunft"
aktiv sind. Die kümmert sich
um Lebensqualität, Gemeinschaftsleben, Kulturlandschaft
und Dorfgestaltung. Sehenswert ist auch die evangelische
Kirche, deren Ursprung um
1200 liegt. Kümmerer und
Kulturpfleger ist auch der Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V. (VDBZ) in Essen.
Er ist die Dachorganisation des
Brieftaubensports in Deutschland und vertritt etwa 64.000
Brieftaubenzüchter in rund
8000 Brieftaubenzuchtvereinen.
In Essen unterhält er mit der
„Taubenklinik“ auch eine eigene
Spezialklinik für Brieftauben.
Konditoreimuseum "Zuckertüte", Oberhausen-Sterkrade
B Metropole Ruhr
für Genießer
Die ExtraTour zu Nahrungs- und
Genussmittelproduktion
Zum Konditorberuf gehören
echte Handwerkskunst und das
Verwenden bester Zutaten,
etwas, das in Zeiten von Billig­
teigwaren schnell vergessen
wird. Von diesem „leckeren“
Handwerk erzählt das KonditoreiMuseum „Zuckertüte“ in Oberhausen-Sterkrade. Typisches,
aber auch kurioses Handwerksgerät erwartet Sie – und natürlich auch eine Kostprobe. Probiert werden darf auch in der
Ziegenkäserei Hof Sondermann
in Dorsten-Lembeck. Und sie
werden feststellen, dass der
Spruch „Schmeckt nach Ziege“
bei seinen Produkten nicht gilt,
denn bei den Sondermanns wird
nur mit einer Futtermischung
aus eigener Herstellung gefüttert; und das schmecken Sie
deutlich bei Milch, Joghurt,
Quark, Frisch- und Schnittkäse;
gesund und leicht verträglich
sind diese Lebensmittel auch.
Tipp
Die ExtraTour mit der
Emschergenossenschaft
Unseren ExtraTour-Gästen
empfehlen wir, mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Die Emscher und ihre Neben­
flüsse waren ursprünglich un­­
regulierte Fließgewässer im
ländlichen Raum. Im frühen
20. Jahrhundert wurden sie zu
einem System offener Abwasserkanäle in einer dicht besiedelten Industrielandschaft. Nun
wandelt der Emscherraum zwischen Holzwickede und Dins­
laken wiederum sein Gesicht,
werden die Abwasserläufe wieder zu attraktiven Wasserläufen.
Das ist ein Generationenprojekt
und steht in einem dicht besiedelten Ballungsraum konkurrierenden Nutzungsansprüchen
gegenüber. Die Emschergenossenschaft arbeitet daran, diese
Ansprüche in ein nachhaltiges
Gleichgewicht zu bringen. Zu
ihren Aufgaben gehört auch
die Abwasserreinigung, wie
unser Besuch in der Kläranlage
Bottrop zeigt. Anschließend
geht es noch zum Emscher­
mündungsbereich, der natur­nah umgestaltet wird.
anzureisen. Der Essener
Hauptbahnhof liegt nur
ca. 15 Minuten Fußweg
von Regionalverband Ruhr
entfernt. Die Buslinie 155
hält am Verbands­gebäude
(Haltestelle Helbingstraße).
Dienstag, 10. Mai 2016
Dienstag, 6. September 2016
Donnerstag, 28. April 2016
Donnerstag, 1. September 2016
C Flussmanagement
Dienstag, 14. Juni 2016
Dienstag, 20. September 2016
9:15 – 17:15 Uhr
8:15 – 16:45 Uhr
8:00 – 15:45 Uhr
19
ExtraTour
Tipp
Bei allen ExtraTouren
haben Sie Zeit für eine
Imbisspause; bei den
Touren B sowie F bis I
ist sie Teil des Programms.
ICE-Werk, Dortmund
Trainingsbergwerk Recklinghausen
D Zechenzauber
E Tradition
F Schienenverkehr
Die ExtraTour zum
Trainingsbergwerk und
nach Schlägel & Eisen
Die ExtraTour zu Dachziegel­
werke Nelskamp und
Tüshaus-Mühle
Die ExtraTour zu BOGESTRA
Bochum und ICE-Werk
Dortmund
Der Steinkohlenbergbau hat
das Ruhrgebiet geprägt wie
keine andere Region in Deutschland, ist aber, bis auf ein noch
förderndes Bergwerk, heute
Geschichte. Doch ausgewählte
Beispiele des industriekulturellen
Erbes werden bewahrt. In
Kooperation mit der Stiftung
Industriedenkmalpflege und
Geschichtskultur stellen wir
Ihnen den ehemaligen Bergbaustandort Schlägel & Eisen
3/4/7 in Herten-Langenbochum
vor. Einen Einblick in den modernen deutschen Steinkohlenbergbau erhalten Sie im Trainingsbergwerk Recklinghausen,
untergebracht in einer Berge­
halde: Dort wird die Untertagewelt mit 1.200 Metern Strecken,
unterschiedlichen Gewinnungseinrichtungen, Streckenvortrieben und einem Schacht wirklichkeitsnah dargestellt.
Dachziegel aus Ton sind ein
beliebter und besonders traditionsreicher Baustoff; und so ist
das Herstellungsprinzip bei der
Dachziegelwerke Nelskamp
GmbH in Schermbeck seit 1926
auch nahezu unverändert: Im
Feuer erhält der aus Ton ge­
presste Ziegel-Rohling bei etwa
1.000 Grad Celsius seine endgültige Härte und Struktur. Werden die Dachziegel fachgerecht
verlegt und regelmäßig gewartet, hat der Kunde lange Freude
an seinem Dach. Altes Handwerk
repräsentiert auch die TüshausMühle in Dorsten-Deuten; sie
war zunächst eine durch Wasser­­kraft angetriebene Walkmühle,
diente aber auch als Ölmühle
sowie, bis zu ihrer Betriebseinstellung 1970, als Getreidemühle. 1987 wurde der Museumsbetrieb der Mühle aufgenommen
und seit wenigen Jahren sorgt
der Mühlenverein nun für ihren
Erhalt.
Mobilität ist eine Grundvoraussetzung für das Funktionieren
von Wirtschaftsräumen. So
kommt es nicht von ungefähr,
dass der Aufschwung des Ruhrgebiets zum größten Wirtschaftsraum Europas maßgeblich auf einem dichten Netz von
Eisenbahnstrecken fußte. Wenn
auch heute das Auto eine wichtige Rolle im Verkehrs- und
Transportwesen spielt, ist die
Schiene weiterhin unverzicht­
barer Bestandteil unserer Mobilität, mit faszinierenden technischen Lösungen und Angeboten:
Sei es im Nahverkehr, wie unser
Besuch des BOGESTRA-Betriebshofs Engelsburg in Bochum
zeigt, sei es im Fernverkehr, wie
unser Besuch im ICE-Werk Dortmund deutlich macht, wo
Deutschlands Vorzeige-Zug Nr. 1,
der ICE 3, regelmäßig auf Herz
und Nieren überprüft wird.
Donnerstag, 21. April 2016
Donnerstag, 15. September 2016
Donnerstag, 30. Juni 2016
Donnerstag, 6. Oktober 2016
Dienstag, 26. April 2016
9:00 – 17:00 Uhr
Dienstag, 5. Juli 2016
9:00 – 16:45 Uhr
20
14:30 – 22:30 Uhr
Bergwerk Prosper-Haniel
G Schifffahrtswege
im Revier
Die ExtraTour mit dem WSA
Duisburg-Meiderich
thyssenkrupp, Duisburg
H Bergbau
Die ExtraTour zum Bergwerk
Prosper-Haniel
Das westdeutsche Kanalnetz
ist das dichteste und verkehrsreichste in Europa. Es verknüpft
die Metropole Ruhr mit dem
Rhein, den Nordseehäfen sowie
Hannover, Braunschweig, Magdeburg und Berlin. Ursprünglich
Transportweg für die Montanindustrie, ist das Wasserstraßennetz längst zum Magneten für
den Transport von Chemieprodukten und Mineralöl geworden.
Das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Duisburg-Meiderich
stellt Ausbau, Instandhaltung,
Betrieb und Wasserversorgung
des westdeutschen Kanalnetzes
sicher, ist aber auch Ansprechpartner und Dienstleister für
Binnenschifffahrt, Industrie und
Privatpersonen. Wir fahren per
Schiff über einen Teil dieser
wichtigen Wasserstraßenverbindung und zeigen die bis heute
hohe Bedeutung dieser Wasserwege für den Gütertransport,
erläutert aber auch deren Wert
für Naherholung und Freizeit.
Der Steinkohlenbergbau war
Grundlage und Motor der Industrialisierung des Ruhrgebiets,
hat die Region und ihre Menschen nachhaltig geprägt wie
nirgendwo sonst in Deutschland. Faszinierend ist die Begegnung mit dem Bergbau – und
mit den Menschen in diesem
traditionsreichen und hochmodernen Industriezweig. Aufgrund politischer Beschlüsse
endet der deutsche Steinkohlenbergbau Ende des Jahres 2018.
Bis dahin leistet das zur RAG
Aktiengesellschaft gehörende
Bergwerk Prosper-Haniel, eins
von nur noch zwei Steinkohlebergwerken in Deutschland,
seinen Beitrag zur nationalen
Rohstoff- und Energiesicherheit.
Unser Besuch der Übertage­
anlagen beginnt am modernen
Seilfahrt- und Logistikstandort
Prosper V, Schacht 10, führt uns
zur Bergeverladung am Standort
Haniel sowie zu Förderberg,
Rohkohlenmischhalle und Aufbereitung auf Prosper II.
Dienstag, 31. Mai 2016
Donnerstag, 25. August 2016
Donnerstag, 8. September 2016
Dienstag 25. Oktober 2016
8:00 – 16:00 Uhr
8:15 – 16:00 Uhr
I Rund um den
Stahlbereich von
thyssenkrupp
Tipp
Die ExtraTouren erfordern
geeignete, wetterfeste
Die ExtraTour zum Standort
Duisburg
Kleidung und robust­es
Das Gelände des Werks von
thyssenkrupp in Duisburg ist
fast fünfmal so groß wie Monaco,
hier arbeiten so viele Menschen
wie in einer deutschen Kleinstadt leben. Mit den Gleisen des
Güterverkehrs könnte man die
Städte Essen und Hamburg verbinden. Vier Hoch­öfen erzeugen
pro Jahr rund zwölf Millionen
Tonnen Stahl. Der Stahlbereich
von thyssenkrupp gehört zu den
weltweit führenden Anbietern
von Qualitätsflachstahl. Das
Unternehmen liefert hochwer­
tige Stahlprodukte für Anwendungen in verschiedensten
Industriezweigen, darunter die
Automobilindustrie, der Maschinen- und Anlagenbau, die Verpackungsindustrie und der Energiesektor. Kundenspezifische
Werkstofflösungen und Dienstleistungen rund um den Werkstoff Stahl komplettieren das
Leistungsspektrum. Intensive
Forschungs- und Entwicklungsarbeit sichert die Grundlage für
einen nachhaltigen Erfolg.
Insbesondere die Touren
Schuhwerk.
„Schienenverkehr“, „Bergbau“ und „Rund um den
Stahlbereich“ erfordern zu
Ihrer eigenen Sicherheit
körperbedeckende Kleidung – lange Hosen
(z. B. Jeans) und langärmelige Oberteile – auch im
Sommer!
Die Nichtbeachtung dieses
Sicherheitshinweises führt
zum Ausschluss von der
ExtraTour.
Donnerstag, 27. Oktober 2016
Donnerstag, 3. November 2016
8:00 – 14:45 Uhr
21
RuhrTour für Schüler / Studierende
StudienTour
Tiger & Turtle, Duisburg
Die StudienTour ist eine Tages­
fahrt mit thematischem
Schwerpunkt und kleinen Rund­
gängen an den genannten Zie­
len – sie macht das Ruhrgebiet
zum außerschulischen Lernort.
Weitere Themen und Inhalte
sind möglich, sprechen Sie uns
an.
Was Sie beachten müssen:
XX Die StudienTour ist ausschließ­
lich für Schüler ab der Jahrgangsstufe 8 oder Studierende in Begleitung ihrer Lehrer /
Dozenten im Rahmen von
Schul- bzw. Hochschulveranstaltungen buchbar.
XX Sie können von Montag bis
Freitag (außer an Feiertagen)
mit uns auf StudienTour
gehen. Die Tour dauert in der
Regel von 9 bis 16 Uhr.
XX Die StudienTour beginnt und
endet grundsätzlich beim RVR.
22
XX Die StudienTour erfordert
körperliche Fitness und gute
Beweglichkeit. Falls jemand
in Ihrer Gruppe diese Voraussetzung nicht erfüllt, sprechen
Sie bitte rechtzeitig mit uns
darüber.
XX Sie organisieren Ihren Reisebus mit einer funktionierenden Mikrofonanlage selbst
(Bus max. 12 m lang, max.
3,7 m hoch, kein Linienbus).
Das gilt nicht für die Touren
zu Fuß / per ÖPNV.
XX Termine gibt es auf Anfrage,
entweder telefonisch unter X
Fon 0201.2069-297 / -365
oder per E-Mail: X
lippeck@rvr-online.de und
dewitt@rvr-online.de.
XX Falls Beginn und/oder Ende
nicht beim RVR sind sowie
bei speziellen Wünschen /
Änderungen stellen wir den
Mehraufwand pauschal mit
20 € in Rechnung. Zusätzlicher Zeitaufwand bei der
Durchführung wird mit 20 €
je angefangener Stunde in
Rechnung gestellt.
XX Der günstige Preis von 50 €
gilt grundsätzlich nur für die
im Prospekt angebotenen,
bereits komplett strukturierten StudienTouren.
XX Die Teilnehmerzahl ist auf 35
Schüler / Studierende plus
Begleitperson / en ­begrenzt
(bei größeren Gruppen kann
ein zweiter Reisebegleiter
gebucht werden).
XX Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unseren
Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf den Seiten
30 / 31.
Krupp-Gürtel, Essen
A Wir erfahren
Zukunft
StudienTour „Strukturwandel“
Unter dem Begriff Struktur­
wandel verstehen wir die Veränderung bis dahin beständiger
Wirtschaftssysteme als Reaktion
auf ökonomische, technische,
geologische oder soziale Zwänge.
So besehen war das Ruhrgebiet
permanent im Strukturwandel.
­So definiert lassen sich die aktuellen Veränderungs­prozesse von
der Montanunion zur Dienstleis­
tungs- und High-Tech-Region
schnell erklären und auf den
Nenner bringen. Doch so be­­
trach­tet, wird auch der Blick verwehrt auf all das, was Strukturwandel noch bedingt: Neu­orientierung der Gesellschaft
und ihrer Werte, Wandel von
Städten und Landschaft und die
Kraft, aktiv Zukunft zu gestalten. Den verschiedenen Aspekten des Strukturwandels praktische Beispiele der Metropole
Ruhr gegenüberzustellen, ist Ziel
dieser StudienTour.
Krupp-Gürtel, Essen
Das Stadtentwicklungsprojekt
„Krupp-Gürtel“ gilt als „das aufregendste Zukunftsprojekt für
Essen“ und als wichtiger Baustein im Rahmen der Stadterneuerung. Auf gut 230 Hektar
Fläche der einstigen Kruppschen
Gussstahlfabrik, direkt vor den
Tetraeder, Bottrop
Toren der Innenstadt, entsteht
ein Wohn- und Dienstleistungszentrum der Extraklasse. Das
geht nicht von heute auf morgen, und so reichen die Planungen der Verantwortlichen bis ins
Jahr 2040. Schon heute zeigen
neue Straßenzüge und Grünflächen die Struktur und neue Bürogebäude die Aufbruchstimmung.
Ein weiteres sichtbares Zeichen
für den Wandel und ein deutliches Bekenntnis zum Ruhrgebiet
gibt das „thyssenkrupp Quartier“,
die neue Unternehmenszentrale
des thyssenkrupp-Konzerns, die
2010 von Düsseldorf nach Essen
gezogen ist.
Tetraeder, Bottrop
Zunächst eine notwendige
Begleiterscheinung des unter­
tägigen Steinkohlenbergbaus
und tabu für die Bevölkerung
sind Bergehalden heute grüne
Inseln im Ballungsraum und
beliebte Naherholungs- und
Aussichtspunkte; besonders
wenn solch ein „Hingucker“
einen dieser von Menschen­hand
geschaffenen Hügel ziert. Auch
aus der Nähe betrachtet beeindruckt der Tetraeder. Seine kühne Kons­truktion erzeugt bei
manchen Besuchern ein leichtes
Kribbeln. Das verstärkt sich
dann bei Erreichen der oberen,
schräg eingehängten Plattform.
Von dort aus macht das „Halden­ereignis Emscherblick“ schließlich seinem Namen alle Ehre:
Diese Aussicht genießen, heißt,
zu verstehen, wie sich das Ruhrgebiet in seinem Kernbereich
verändert.
Neue Mitte Oberhausen
Gut eineinhalb Jahrhunderte
schlug hier das wirtschaftliche
Herz der Stadt: Hochöfen,
Stahl- und Walzwerke, Zechenanlagen und Schienenstränge
bestimmten das Bild beiderseits
der Emscher. So wichtig diese
industrielle B
­ al­lung für die
Stadtwerdung gewesen ist, so
hinderlich zeigte sie sich bei der
Stadtentwicklung. Wie ein
Sperrriegel trennte sie in Nord
und Süd, verhinderte das
Zusammenwachsen der Stadtteile. Der Niedergang der Oberhausener Montanindustrie
brachte in den 90er Jahren nicht
nur die Verpflichtung zur wirtschaftlichen Neuausrichtung,
sondern auch die Chance, die
städtebauliche Barriere aufzubrechen. Unter dem als Ziel formulierten Projektnamen sind
nicht nur neue Arbeitsplätze in
verschiedensten Bran­chen entstanden, sondern auch Wege
und Ziele geschaffen worden,
die nach und nach städtisches
Leben in die „Neue Mitte Oberhausen“ bringen.
Landschaftspark ­Duisburg‑Nord
Nach dem industriellen Aus
Mitte der 1980er Jahre eroberten
23
StudienTour
24
Westpark Bochum
Phoenix West, Dortmund
Pflanzen und Tiere als Erste das
verwaiste Areal des Hoch­ofen­
werks Meiderich und stellten
die Weichen für eine zu­künf­tige
Nutzung. Die weit­gehend stehengebliebenen Gebäude und
Anlagen weckten weitere Ideen
einer Fol­genutzung. Unter dem
Namen „Landschafts­park Duis­
burg‑Nord“ führt dieses Gelände ein neues L­ eben, ohne die
­eigene Geschichte und Identität
zu verschweigen; auch die Natur
hat hier ihren Platz. Ein Publikumsmagnet sind die ­alten Hallen, Maschinen, Hoch­­öfen, die
zu kulturellen Aktivitäten mit
besonderem Flair locken.
Vielfältige Freizeit­aktivitäten sind
möglich, sei es das Klettern – von
alpin bis free-style – in den ehemaligen Möllerbunkern, das
Tauchen im alten ­Gasometer
oder einfach der Spaziergang
durch den Park.
B Wir erfahren
Folgenutzung von
Industriearealen
Westpark Bochum
Zukunftsstandort
Phoenix, Dortmund
StudienTour „Restrukturierung“
Die Montanindustrie hat das
Ruhrgebiet geprägt wie keine
andere Region in Deutschland.
Ihre Anlagen waren oft Kristallisationspunkte der städtischen
Entwicklung und Mittelpunkt
der infrastrukturellen Erschließung. Dieses „Eingebundensein“
in die Stadt, dieses enge Nebeneinander verschiedener Funktionen war nicht unproblematisch,
aber lange Zeit der Normalfall.
Für die Revitalisierung dieser
Areale ist das „Eingebundensein“ ein Pluspunkt. Gleichzeitig
bietet der Strukturwandel die
Chance, Barrieren aufzubrechen,
Versiegelungen zu mindern und
neuen Raum in der Stadt zu
schaffen. Neben neuen Arbeitsplätzen spielen auf diesen Flächen auch der gestalterische
Aspekt und die Einbindung in
ein grünes Umfeld eine wichtige
Rolle.
Fast 150 Jahre hatte die Stahl­
industrie das Areal am Westrand
der Bochumer City fest im Griff.
Heute ist der „Bochumer Verein“,
bis auf einen Schmiedebetrieb,
Geschichte und aus dem weitläufigen Hüttenwerk ist ein vielseitiger und beliebter Naherholungs- und Veranstaltungs­bereich geworden, der auch die
stadtökologische Dimen­sion der
Erneuerung zeigt.
An den verschiedenen Park­
ebenen kann man noch die
alten Produktionsebenen ab­lesen, neu angelegte Wege
und Brückenstege bieten tolle
Ein- und Ausblicke, z. B. auf
die Jahrhunderthalle, heute zentraler Spielort der Ruhrtriennale
und vielfältiger Veranstaltungsort. Über die „Erzbahnschwinge“,
eine kühne Brückenkonstruktion
über Straßen und Schienen hinweg, hat man Anschluss an das
weitverzweigte Radwegenetz
auf alten Industriebahntrassen,
ein weiterer Pluspunkt der
gewandelten Metropole Ruhr.
Die Umstrukturierung ist in vollem Gange und lässt den Prozess des Wandels erfahren, mit
dem der Standort nach 160 Jahren Stahlindustrie für die
Zukunft fit gemacht wird. Altes,
für Generationen Vertrautes
verschwindet, Barrieren, die den
Stadtteil Jahrzehnte lang im
Griff hielten, werden aufgebrochen und geben Raum für neue
Chancen und Projekte: Unmittelbar westlich der Hörder Innenstadt entsteht auf „Phoenix
West“, dem ehemaligen Hoch­
ofenwerk, ein Technologie- und
Dienstleistungspark mit Schwer­­punkt Informationstechnologie
sowie Mikro- und Nanotechnologie, östlich der Innenstadt entstand auf dem vollständig abgeräumten 97 Hektar-Areal des
Stahlwerks ein attraktives
Umfeld für Arbeit, Wohnen,
Freizeit und Kultur mit dem
„Phoenix See“ als zentralem
Anziehungspunkt.
Akademie Mont-Cenis, Herne
Akademie Mont-Cenis, Herne
Bald 20 Jahre dauerte es, bis sich
auf dem ehemaligen Zechengelände mitten im Herner Stadtteil Sodingen neues Leben entwickelte und das einst nur dem
„Kumpel“ zugängliche Areal
zum Anziehungspunkt nicht nur
der S
­ odinger Bürger wurde. Im
Rahmen der Internationalen
Bauausstellung Emscher Park
wandelte sich die zuvor monostrukturell genutzte Fläche zu
einem vielfältig genutzten Bindeglied zwischen Stadtteilzentrum und nördlich an­schließender Landschaft. Zentraler
Blickfang ist der futuris­tisch
wirkende Glaskörper in einzig-
C Wir erfahren
Stadtraum­
gestaltung StudienTour „Stadt- und
Siedlungsentwicklung“
Die Industrialisierung des Ruhrgebiets veränderte beinahe
„über Nacht“ die Jahrhunderte
alten, vertrauten Siedlungs­
bilder und -strukturen. Trotz
explosionsartigem Wachstum,
trotz massiver Schäden im Zweiten Weltkrieg und großen
Umwälzungen infolge des
Strukturwandels ist diese dicht
besiedelte Stadtlandschaft nicht
grau und monoton, sondern
vielfältig und lebendig mit zahlreichen Zeugnissen ihrer beweg-
Margarethenhöhe, Essen
artiger Architektur: Er schützt
als Mikroklimahülle die Fortbildungsakademie des Landes
Nordrhein-Westfalen, das Stadtteilzentrum nebst Bürgersaal
und Gastronomie. Solarenergieund Grubengasnutzung unterstreichen den ökologischen An­­spruch.
Nordsternpark, ­Gelsenkirchen
Im strukturellen Wandel profitiert das Ruhrgebiet von verschiedenen Programmen und
Fördermaßnahmen des Landes
NRW, des Bundes und der Europäischen Union. So können
Industriebrachen mit neuem
Leben gefüllt und Barrieren
ten Entwicklungsgeschichte:
Neben klassischen Arbeitersiedlungen, die heute wieder beliebter Wohnraum sind, finden sich
wegweisende Siedlungsprojekte
des frühen 20. Jahrhunderts;
Montan­flächen wurden urbanisiert und Verkehrsflächen zu
­modernen und gefragten Stadtquartieren entwickelt. So wird
stadträumliche Qualität
geschaffen und eine zeitgemäße Weiterentwicklung der Stadt
ermöglicht.
Margarethenhöhe, Essen
„Dichtung in Stein und Grün“ ist
sie genannt worden, die 1906
gestiftete und ab 1909 errichtete Siedlung Margarethenhöhe;
zwischen Stadtvierteln aufgebrochen werden. Erstes Instrument der Restrukturierung der
Zeche Nordstern war die BUGA
1997, als Bundesgartenschau
auf ehema­ligem Industrieareal
eine Premiere. Die neu gewonnene öffentliche Parkfläche ist
aber nicht der einzige Aspekt
der Umstrukturierung: Nach
Abschluss der eigentlichen Gartenschau wurden weitere von
vorneherein geplante Projekte,
wie Wohn- und Gewerbebauten, realisiert; und das Immobilienunternehmen Vivawest hat
seine Firmenzentrale in ehemaligen Produktionsgebäuden der
Zeche eingerichtet.
Tipp
Die StudienTour ist ausschließlich für Schüler ab
der Jahrgangsstufe 8 oder
Studierende in Begleitung
ihrer Lehrer / Dozenten im
Rahmen von Schul- bzw.
Hochschulveranstaltungen
buchbar.
und ein städtebauliches Meister­
werk ist sie bis heute. Der junge
Architekt Georg Metzendorf
variierte sein kleines Sortiment
standardisierter Haus­typen mittels vieler liebevoller Details so
gekonnt, dass eine abwechslungsreiche, zugleich harmonische und in sich geschlossene
Siedlung entstand. Außerdem
waren die Wohnungen von An­
fang an vorbildlich ausgestattet.
Auffälligstes Merkmal sind die
überall zu findenden Grün- und
Gartenanlagen; sie gliedern die
Siedlung, unterstreichen die
Großzügigkeit der Gesamtanlage
und tragen damals wie heute zur
hohen Lebensqualität in der
Margarethenhöhe bei.
25
StudienTour
Gartenstadtsiedlung Welheim, Bottrop
Universitätsviertel –
grüne mitte Essen
Bis vor wenigen Jahren bestimmte hier noch der Güterverkehr
den Rhythmus, bildeten die
Gleisanlagen eine Barriere am
Nordrand der Innenstadt. Unter
Einbeziehung weiterer Brach­
flächen wurde hier durch die
Entwicklungsgesellschaft Universitätsviertel Essen mbH ein
hochwertiges Stadtquartier entwickelt und vermarktet, mit
Raum für Wohnen, Arbeiten und
Erholen. Die Innenstadt konnte
so nach Norden ausgedehnt
und die Universität um das neue
Hörsaalzentrum erweitert und
direkt an die Innenstadt angebunden werden. 2015 wurde
das letzte Grundstück vermarktet. Doch nicht nur Gebäude
bestimmen das Bild: Eine Wasserachse und viel Grün bereichern das Leben und Arbeiten
mitten in der Großstadt.
D Wir erfahren
das Ruhrgebiet
hautnah
StudienTour
zu Fuß und per ÖPNV
Die faszinierenden Seiten der
Metropole Ruhr noch intensiver
erleben und sich mehr Zeit für
die Dinge rechts und links des
Weges nehmen: Das geht am
besten zu Fuß. Schon seit 1998
ist das u
­ nsere Philosophie bei
der RuhrTour „auf der Walz“, die
26
Nordsternpark, ­Gelsenkirchen
Gartenstadtsiedlung Welheim
Nordstern-Areal, Gelsenkirchen
Um die Jahrhundertwende
boomte der Bergbau im Ruhrgebiet. Neue Schachtanlagen „auf
der grünen Wiese“ erschlossen
neue Grubenfelder, Arbeitskräfte wurden mit guten Worten
und schönen Wohnungen in
großer Zahl ins Ruhrgebiet
gelockt; so entstand die typische Verbindung von Arbeiten
und Wohnen, ein probates Mittel, um eine Stammarbeiterschaft an die Produktionsstätte
zu binden. Zunächst waren die
Siedlungen schlicht und uniform,
nach der Jahrhundertwende, als
die englische Gartenstadtbewegung auf Deutschland übergriff,
entstanden prachtvolle, durchgrünte Siedlungen, die auch der
Selbstdarstellung der Unternehmen dienten. Die Siedlung Welheim zeigt den damals wie heute hohen Wohnwert.
Bis in die frühen 1990er Jahre
wurde hier das „schwarze Gold“
gefördert. Nach der Stilllegung
nutzte man – nach dem Vorbild
der Landesgartenschauen in
NRW – eine Bundesgartenschau,
um die Montanflächen zu restrukturieren und für die Bevölkerung zu öffnen. Doch dabei blieb
es nicht, die Planungen waren
von vornherein viel umfassender: In ehemalige Zechengebäude zogen u. a. Büros, Gastronomie und ein Hotel. Auch Neu­bauten entstanden, sowohl für
Unternehmen, als auch im Wohnungsbau. So wurde aus dem
ehemaligen Zechengelände ein
neues Stadtquartier, mit weiten
Parkflächen und einer weithin
sichtbaren Landmarke: dem
Herkules von Markus Lüpertz
auf dem Nordsternturm.
es aber bisher nur zu festen
Terminen und nicht auf Absprache gab. Das haben wir geändert und machen die positiven
Erfahrungen der „Walz“ nun
auch für Schulgruppen und
Studierende zugänglich. Da wir
per ÖPNV (kostenpflichtig) und
zu Fuß unterwegs sind, ist kein
Reisebus nötig und die Kos­ten
bleiben niedrig. Die Teilnehmer
sollten gut zu Fuß sein, festes
Schuh­werk und wetterfeste
Kleidung setzen wir ebenfalls
voraus. Ihre Gruppe sollte nicht
mehr als 20 Personen um­fassen.
Tour 1: Strukturwandel
Vom RVR-Verbandsgebäude
geht es über einen Teil des Essener Kulturpfads zum Hauptbahnhof. Der Kulturpfad verbindet Kunst- und Kulturorte in der
Innenstadt und im Südviertel;
einbezogen sind markante,
Stadtbild prägende Gebäude.
Per U-Stadtbahn gelangen wir
in die „grüne mitte Essen“, einst
Universitätsviertel - grüne mitte Essen
das Areal eines großen Güterbahnhofs. Unter dem Slogan
„Leben. Mitten in der Stadt.“
entsteht zwischen Innenstadt
und Universität ein modernes,
hochwertiges Quartier. Das
„Universitätsviertel“, wie es
auch genannt wird, vereint
Wohnen, Arbeiten und Erholen.
Über die Weststadt erreichen
wir den Krupp-Gürtel. Es ist das
derzeit größte Stadtentwicklungsprojekt und wird Stück um
Stück neues Leben auf die rund
230 Hektar Fläche der einstigen
Kruppschen Gussstahlfabrik
bringen. Sichtbare Zeugen des
Wandels sind hier u. a. das
„thyssenkrupp-Quartier“ und
der Krupp-Park.
Per Straßenbahn („Kulturlinie
107“) geht es weiter in den Essener Nordosten, zur ehemaligen
Schachtanlage Zollverein
4 / 5 / 11. Wo früher Betriebs­
büros, Waschkaue und Lampenstube untergebracht waren, ist
heute ein Gründer­zentrum
überaus erfolgreich und bietet
fast 100 Unternehmen ein
Zuhause: „Triple Z“ – ZukunftsZentrumZollverein. Per Straßenbahn geht es zur „schönsten
Zeche der Welt“, Zollverein 12,
die mit der benachbarten Anlage Zollverein 1 / 2 und der Kokerei Zollverein zum UNESCOWelterbe zählt. Wo einst Steinkohle gefördert wurde, ist heute
ein vielfältig genutzter Komplex
aus Ruhr Museum, red dot
design Museum, Zentrum für
Tanz und Performance PACT
Neue Mitte Oberhausen
Zollverein sowie zahlreichen
Unternehmen und Einrichtungen der Kultur- und Kreativ­
wirtschaft entstanden.
Tour 2: Stadtentwicklung
Vom RVR-Verbandsgebäude
geht es zum Essener Hauptbahnhof. Per S-Bahn gelangen
wir nach Oberhausen. Schon
Jahre bevor die Gemeinde
gegründet wurde, gab es hier
den Bahnhof Oberhausen; und
der hatte große Bedeutung für
die Stadtwerdung. Beim Blick
auf den Stadtplan fällt der
schachbrettartige Grund­riss der
Oberhausener Innenstadt auf,
wie auch etliche, meist begrünte
Plätze sowie zahlreiche Alleen.
Sie gehen zurück auf ein „Parkstadt“-Konzept im ersten Drittel
des 20. Jahrhunderts. Per ÖPNV
gelangen wir in die älteste Arbeitersiedlung des Ruhrgebiets:
Eisenheim. Sie ist ein t­ ypisches
Beispiel für den Werkswohnungs­bau im Ruhrgebiet und bietet
mit ihrer über 50-jährigen Entstehungsgeschichte einen guten
Einblick in dessen Entwicklung
und Bedeutung.
Davon profitiert natürlich auch
die unmittelbare Wohnbevölkerung. Mit der Schaffung von
Fuß- und Radwegeverbindungen wurden weitere Barrieren
überwunden und die Nord-SüdVerbindung zur Neuen Mitte
Oberhausen nachhaltig verbessert. Zu Fuß erreichen wir so das
Einkaufszentrum CentrO., ein
weiteres Beispiel für die Folgenutzung ehema­liger Montangelände und den Stadtumbau in
der Emscherzone. Die Tour
endet hier, kann aber erweitert
werden, z. B. mit dem ­Besuch
von Haus Rips­horst, Informationszentrum für den Emscher
Landschaftspark.
Tipp
Die StudienTour erfordert
körperliche Fitness und
gute Beweglichkeit. Falls
jemand in Ihrer Gruppe
diese Voraussetzung nicht
erfüllt, sprechen Sie bitte
rechtzeitig mit uns
darüber.
Zu Fuß geht es zum ehema­ligen
Zechen- und Kokereigelände
Osterfeld, das 1999 Schauplatz
einer Landesgartenschau war.
Sie sind in Nordrhein-Westfalen
ein probates Mittel, um jahrzehntelange Barrieren im
Stadtraum aufzubrechen und
eine Industriebrache dauerhaft
zu einem Park zu wandeln.
27
Ankündigung
SonderTour
28
Schleusenpark Henrichenburg, Waltrop
RuhrTour mal anders. Genießen
Sie die Metropole Ruhr aus un­
gewöhnlicher Perspektive: von
Bord eines Passagierschiffes
oder „auf Schusters Rappen“ auf einer unterhaltsamen Erkun­
dungstour zu Fuß.
Detaillierte Infos zu diesen
SonderTouren sind etwa
Mitte März 2016 verfügbar.
Falls Sie interessiert sind,
teilen Sie uns das bitte mit.
Wir schicken Ihnen die
Buchungsunterlagen zu.
Innenhafen Duisburg
A RuhrTour
„auf dem Wasser“
B RuhrTour
„auf der Walz“
Die Metropole Ruhr per Schiff
Die Metropole Ruhr zu Fuß
Der Dortmund-Ems-Kanal, 1899
eröffnet, war die erste künstliche Binnenwasserstraße des
Ruhrgebiets und verband die
Schwerindustrie im Großraum
Dortmund mit der Nordsee.
Über Rhein-Herne-Kanal und
Wesel-Datteln-Kanal ist er mit
der Rheinschiene verbunden,
über den Mittellandkanal mit
den Binnenwasserstraßen in
Ostdeutschland und -europa.
Am letzten Freitag der
NRW-Sommerferien, 19. August
2016, bereisen wir einen Teil der
Revierkanäle im Großraum
Dortmund, Herne und Datteln.
Dabei verbringen Sie die eine
Hälfte der Tagestour per Schiff
„auf dem Wasser“, die andere
Hälfte sind Sie per Bus „am
Wasser“ unterwegs. Ausstiege
gehören dazu und tolle Ein- und
Ausblicke sind garantiert.
Die Metropole Ruhr zu Fuß entdecken auf einer informativen
und unterhaltsamen Erkundungstour. So lautet die Philosophie der RuhrTour „auf der
Walz“. Dabei geht es nicht ums
„Meilenmachen“, sondern darum, Sehens- und Wissenswertes entlang der Route kennenzulernen und mehr über
Geschichte und Wandel des
Ruhrgebiets und die zahlreichen
Aktivitäten des RVR und seiner
Tochtergesellschaften zu erfahren. Gleichzeitig schärft die
reduzierte Geschwindigkeit Ihre
Sinne und Sie erleben Ihre
Umgebung intensiver; Ihre
Gesundheit sowie die Umwelt
profitieren ebenfalls. 2016
wollen wir an drei Samstagen
„auf die Walz“ gehen, im Essener Süden (21.05.), von Oberhausen nach Duisburg-Ruhrort
(02.07.) sowie am linken Niederrhein (03.09.).
KOMM
ZUR
RUHR!
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echte Geheimtipps, alle Attraktionen, aktuelle Ausstellungen
und Veranstaltungen und vieles mehr.
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29
Allgemeine Geschäftsbedingungen
1. Vertragsabschluss
Mit Ihrer Anmeldung bieten
Sie uns, dem Ver­an­stalter
Ruhr Tourismus GmbH, den
Abschluss ­eines Vertrages
verbindlich an.
Ihre Anmeldung kann
online oder fernmündlich
vorgenommen werden. Die
Anmeldung erfolgt durch
Sie auch für ­alle in der Anmeldung mitaufgeführten
Teilnehmer, für deren Vertragsverpflichtung Sie wie
zu Ihrer eigenen Verpflichtung einstehen, sofern ­Sie
insoweit eine gesonderte
Verpflichtung durch ausdrückliche und gesonderte
Erklärung auf der Anmeldung übernommen haben.
Der Vertrag kommt mit der
Annahme durch die Ruhr
Tourismus GmbH ­zustande.
Die Annahme erfolgt
grund­sätzlich schrift­lich
durch Zusendung unserer
Bestätigung / Rechnung.
Weicht der Inhalt unserer
Bestätigung / Rechnung
vom Inhalt Ihrer An­mel­
dung ab, so liegt ein neues
Angebot unsererseits vor,
an das wir für die Dauer
von 10 Tagen gebunden
sind. Wenn Sie uns innerhalb dieser Bindungs­frist
die Annahme ­erklären,
kommt auf der Grundlage
dieses neuen Ange­botes
der Vertrag zustande.
2. Bezahlung
Extra- sowie SonderTouren
sind sofort bei Buchung zur
Zahlung fällig. Bei Studiensowie ErlebnisTouren hat
die Bezahlung bis grundsätzlich 28 Tage vor Tourenbeginn zu erfolgen, sofern
Ihre Buchung nicht so kurzfristig erfolgt, dass diese
Frist nicht einzuhalten ist.
Maßgeblich ist in allen
­Fällen der auf der Bestätigung / Rechnung genannte
Zahlungstermin.
30
Ist Ihre Zahlung nicht bis
zur auf der Bestätigung /X
Rechnung ­gesetzten Frist
erfolgt, behalten wir uns
vor, Sie von der Teilnahme
auszuschließen und die
Tour anderweitig zu vergeben (das entbindet Sie
jedoch nicht von der Zahlungsverpflichtung gemäß
Ziffer 5.1).
Im Falle einer nachträg­lichen
Änderung einer we­sentlichen
Leistung ­setzen wir Sie
davon unverzüglich, spä­
testens jedoch 21 Tage vor
Touren‑Termin, in Kennt­nis.
In einem solchen Fall sind Sie
berechtigt, ohne Gebüh­ren
vom Vertrag zu­rück­zutreten.
Diesen Rücktritt haben X
Sie bei uns unverzüglich
geltend zu machen.
3. Leistungen
Welche Leistung vertraglich
vereinbart ist, ergibt sich aus
den Beschreibungen im Prospekt, im ­In­ternet und aus
den hierauf bezugnehmenden Angaben in der Bestätigung / Rechnung. Die im Prospekt enthaltenen Angaben
sind für die Ruhr Tourismus
GmbH bindend. ­Wir behalten uns je­doch ausdrücklich
vor, aus sachlich berechtigten, erheb­lichen und nicht
vorhersehbaren Gründen vor
Vertragsschluss eine Änderung der Prospektangaben
zu erklären, über die Sie vor
Buchung selbstverständlich
informiert werden.
5. Rücktritt durch
den Kunden,
­Umbuchungen,
Ersatzpersonen
5.1 Sie können jederzeit
von dem von Ihnen gebuchten Touren‑Termin
zurücktreten.
Treten Sie vom Vertrag
zurück oder treten Sie
die Tour nicht an, verlangen wir Er­satz für
unsere Aufwendungen.
Diese Aufwendungen
pauschalieren wir je
nach Zeitpunkt Ihres
Rücktritts wie folgt:
– bis 28. Tag vor Touren‑X
Termin ­kostenfrei,
– ab 27. bis 7. Tag vor
Touren‑Termin 50 %,
– ab 6. Tag vor Touren‑X
Termin 75 % des
Rechnungs­betrages,
– ein Tag vor Touren-Termin 100 % des Rechnungsbetrages.
Maßgeblich ist der
­Zugang Ihrer Rück­
trittserklärung bei uns.
Wir empfehlen Ihnen,
den Rücktritt schriftlich
zu erklä­ren.
4. Leistungs­
änderungen
Änderungen oder Abweichungen einzelner Teile der
von Ihnen gebuchten Tour,
die nach Ver­trags­schluss
notwendig werden und die
von uns nicht ­wider Treu
und Glauben herbeigeführt
wurden, sind nur gestattet, soweit die Änderungen oder ­Abweichungen
nicht ­erheblich sind und
den Ge­samtzuschnitt
der ­gebuchten Tour nicht
­beeinträchtigen.
Eventuelle Gewährleis­
tungsansprüche bleiben
unberührt, ­so­weit die
geänderten Leistungen
mit Mängeln behaftet
sind. Wir verpflichten uns,
Sie über Änderungen oder
Abweich­ungen unverzüglich in Kenn­tnis zu setzen.
Gegebenenfalls werden wir
Ihnen einen kosten­losen
Rücktritt ­­an­bie­ten.
Mögliche anderwei­-X
ti­ge Verwendungen der
Leistung werden be­
rücksichtigt. 50 % des
Rechnungsbetrages
werden ab dem 27. Tag
vor Touren‑ Termin
jedoch grund­sätzlich
als Aufwands­pau­schale
einbehalten.
Es bleibt Ihnen vor­
behalten uns nachzuweisen, dass der
bei uns tatsächlich
ein­getretene Schaden
­geringer ist.
5.2 Umbuchungen sind
möglich, sofern entsprechende Touren‑ Termine noch frei sind.
Ab dem 27. Tag vor
­Touren‑Termin können
Ihre Umbuchungswünsche nur nach Rücktritt
vom Vertrag zu Bedingungen gemäß Ziff.
5.1 und gleichzei­tiger
Neu­­­anmeldung durchgeführt werden.
5.3 Bis zum Touren‑Termin
können Sie verlan­gen,
dass statt ­Ihnen ein
Dritter in die Rechte
und Pflichten aus dem
Vertrag eintritt. Wir
können dem Eintritt
des Dritten widersprechen, wenn die­
ser den besonderen
Erfordernissen nicht
genügt oder seiner
Teilnahme gesetz­­liche
Vorschriften oder behördliche Anordnungen
entgegen­stehen.
Tritt ein Dritter in den
Vertrag ein, so haften
er und Sie als Gesamtschuldner gegenüber
der Ruhr Tourismus
GmbH für den vereinbarten Preis und die
durch den Eintritt des
Drit­ten ggf. entstehenden Mehrkosten.
6. Rücktritt und
Kündigung durch
die Ruhr Tourismus GmbH
Wir können in folgenden
Fällen vor Beginn der Tour
vom Vertrag zurück-treten
oder nach Beginn der Tour
den Vertrag ­kündigen:
a) O
hne Einhaltung einer Frist
Wenn Sie eine Erleb­nis­
Tour oder StudienTour
mit einem Bus durchführen wollen, der
nicht unseren Anforde­
rungen entspricht:
funktionierende Mikro­
fonanlage, max. 12 m
lang, max. 3,7 m hoch,
kein Linienbus.
Wenn Sie die Durchführung der Tour ungeachtet einer münd­li­chen
Abmahnung durch
uns nachhaltig stören
oder wenn Sie sich in
solchem Maße vertragswidrig ver­halten, dass
die sofortige Aufhebung
des Vertrages gerecht­
fertigt ist.
Aus Sicherheitsgründen
müssen wir Sie bei den
ExtraTouren „Schienenverkehr“, Bergbau“ und
„Rund um den Stahlbereich von thyssenkrupp“
von der Teilnahme
ausschließen, wenn Sie
nicht die aus­drück­lich
geforderte Bekleidung
(festes, geschlossenes
Schuh­werk, lange
­Hosen, ­bedeckte Schultern / Arme) ­tragen.
Kündigen wir in solchen Fällen die Teilnahme an einer Tour,
so behalten wir den
Anspruch auf den Preis
dieser Tour.
b) B
is 2 Wochen
vor Reiseantritt
Bei Nichterreichen der
ausgeschriebenen oder
be­hörd­lich fest­gelegten
Mindestteilnehmerzahl. In jedem Fall
verpflichten wir uns,
Sie un­ver­züglich nach
Eintritt der Voraussetzung für die Nicht­
durchführung der Tour
hiervon in Kenntnis zu
setzen und Ihnen die
Rück­tritts­erklärung unverzüglich zu­zu­leiten.
Den eingezahlten Tourenpreis erhalten Sie
unverzüglich zu­rück.
Sollte bereits zu einem
früheren Zeitpunkt er-
sichtlich sein, dass die
Mindestteilnehmerzahl
nicht erreicht wer­den
kann, werden wir Sie
davon unterrichten.
7. Aufhebung des
Vertrages wegen
außergewöhn­
licher Umstände
9. Beschränkung der
Haftung
9.1 Die vertragliche
Haftung der Ruhr
Tourismus GmbH für
Schäden, die nicht Körperschäden sind, ist auf
den 3‑fachen Tourenpreis beschränkt,
1. Die gewissenhafte
Tourenvorbereitung;
2. Die sorgfältige Auswahl und die Überwachung der Leistungs­
träger;
3. Die Richtigkeit der
Beschreibung aller im
RuhrTour‑Prospekt
­angegebenen Inhalte,
sofern wir nicht gem.
Ziff. 3 vor Vertrags­
abschluss eine Änderung der Prospektan­
gaben erklärt haben;
4. Die ordnungs­gemäße
Erbringung der vertraglich ­ver­einbarten Leis­
tungen.
8.2 Wir haften nur für Vor­­­­
satz und grobe Fahrlässigkeit der mit der
Leistungserbringung
betrauten Person.
2. soweit wir für einen
Ihnen entstehenden
Schaden allein wegen
eines Ver­schul­dens
eines Leistungsträgers
verantwortlich sind.
Die Ver­­­­jäh­rung ­beginnt mit
dem Tage, an dem die Tour
dem Vertrag nach enden
sollte. Haben Sie solche Ansprüche geltend gemacht,
so ist die Verjährung bis
zu dem Tag ­gehemmt, an
dem wir die Ansprüche
schriftlich zurückweisen.
Ansprüche aus unerlaubten
Handlungen unterliegen
der gesetzlichen Verjäh-
8. Haftung der
Ruhr Tourismus
GmbH
1. soweit Ihnen ein
Schaden weder vorsätzlich noch grob fahrlässig herbeigeführt
wird oder
9.2 Deliktische Haftung
8.1 Als Veranstalter haften wir analog der
Sorg­falts­­pflicht eines
ordent­lichen Kaufmanns für:
Ihre Ansprüche verjähren
innerhalb von 12 Monaten.
Wird die Tour infolge X
bei Vertragsschluss nicht
vorausseh­barer höherer
Gewalt erheblich erschwert,
gefährdet oder beeinträchtigt, so können sowohl wir
als auch Sie den Vertrag
kündigen. Wird der Vertrag
gekündigt, so können wir für
die ­bereits erbrachten oder
zur Beendigung der Tour
noch zu erbringen­den Leistungen eine angemessene
Entschädigung verlan­gen.
dem Ende der Tour gegenüber uns schriftlich geltend
zu machen. Nach Ablauf
der Frist können Sie Ansprüche geltend machen,
wenn Sie ohne Verschulden
an der Einhaltung der Frist
verhindert worden sind.
Für alle Ihre Schadensersatzansprüche gegen
uns aus uner­laubter
Handlung haften wir
bei Personenschäden
bis 75.000 Euro je Person und Tour.
rungsfrist.
12. Gerichtsstand und
Erfüllungsort
Gerichtsstand und
­Erfüllungsort ist der Sitz der
Ruhr Tourismus GmbH (RTG)
in Oberhausen.
Die Haftungsbe­
schränkung für Sachschäden beträgt 4.000
Euro je Person und Tour
Stand: 1. Dezember 2015
10.Mitwirkungspflicht
Sie sind verpflichtet, bei
aufgetretenen Leistungsstörungen im Rahmen der
gesetzlichen Bestimmungen mitzuwir­ken, eventuelle Schäden zu vermeiden
oder gering zu halten.
Sie sind insbesondere
­verpflichtet, Ihre Bean­stan­
dungen unverzüglich unserem Tourenbegleiter zur
Kenntnis zu geben.
11. Ausschluss von
Ansprüchen und
Verjährung
Ansprüche wegen nicht
vertragsgemäßer Erbringung der Tour haben Sie innerhalb eines Monats nach
31
RuhrTour
2016
www.ruhrtour.metropoleruhr.de
c / o Ruhr Tourismus GmbH
Centroallee 261, 46047 Oberhausen
info@ruhr-tourismus.de
www.ruhr-tourismus.de