VAE: Technische Textilien und Berufskleidung

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VAE: Technische Textilien und Berufskleidung
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VAE: Technische Textilien und Berufskleidung—
Zielmarktinformationen
Markterkundung im Rahmen des BMWi–
Markterschließungsprogramms für KMU 2015
Impressum
Herausgeber
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Öffentlichkeitsarbeit
11019 Berlin
www.bmwi.de
Text und Redaktion
AHK VAE
Sven Eriskat, infoaid market access
Gestaltung und Produktion
MENA-Projektpartner e.V.
Stand
November 2015
Bildnachweis
AHK VAE
Institut für Textil- und Verfahrenstechnik der Deutschen
Institute für Textil- und Faserforschung (ITV), Denkendorf
Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. (STFI), Chemnitz
V. FRAAS Solutions in Textile GmbH, Helmbrechts
Die Studie wurde im Rahmen des BMWiMarkterschließungsprogramms für das Projekt
"Markterkundung für deutsche Hersteller und Anbieter im
Bereich Technische Textilien einschließlich
Berufsbekleidung in den Vereinigten Arabischen Emiraten
und Katar (05.-10. Dezember 2015)" erstellt und aufgrund
eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch das
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.
Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich
geschützt. Die Zielmarktanalyse steht der Germany Trade &
Invest GmbH sowie geeigneten Dritten zur unentgeltlichen
Verwertung zur Verfügung.
Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach
bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine
Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder
Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden
materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder
Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder
mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht,
sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob
fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie ist mit dem audit berufundfamilie®
für seine familienfreundliche Personalpolitik
ausgezeichnet worden. Das Zertifikat wird von
der berufundfamilie gGmbH, einer Initiative
der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, verliehen.
VEA: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
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Inhalt
Abbildungsverzeichnis ...................................................................................................................................................... 5
Einleitung .......................................................................................................................................................................... 6
I. Zielmarkt Allgemein...................................................................................................................................................... 6
1. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) ....................................................................................................... 6
1.1 Politischer Hintergrund ...................................................................................................................................... 7
1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung ............................................................................................................... 8
1.3 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland ........................................................................................................... 9
1.4 Investitionsklima und -förderung .................................................................................................................... 10
2. Absatzmarkt für Technische Textilien ................................................................................................................... 11
2.1 Fachspezifische Informationen über Marktpotenziale..................................................................................... 11
Übersicht und Produktsegmente ................................................................................................................... 11
Künftige Marktentwicklungen insgesamt und in den relevanten Segmenten .............................................. 13
2.2 Die VAE .......................................................................................................................................................... 14
Stärken und Schwächen des Marktes VAE .................................................................................................. 18
2.3 Absatzmarkt für fertige Bekleidung und Gewebe im Segment „Protech“ ...................................................... 18
Gesetzliche Rahmenbedingungen des Arbeitsschutzes ................................................................................ 18
Chemie-Industrie .......................................................................................................................................... 19
Öl- und Gasindustrie .................................................................................................................................... 20
Metallindustrie.............................................................................................................................................. 22
Kernenergiegewinnung ................................................................................................................................ 22
Feuerwehr ..................................................................................................................................................... 23
Polizei und Militär ........................................................................................................................................ 23
2.4 Absatzmarkt für fertige Anwendungen und Gewebe im Segment „Buildtech“ .............................................. 24
Bauindustrie.................................................................................................................................................. 24
Abwasser- und Wasserwirtschaft ................................................................................................................. 27
Entsorgungswirtschaft .................................................................................................................................. 28
Landwirtschaft .............................................................................................................................................. 29
2.5 Absatzmarkt für fertige Anwendungen und Gewebe im Segment „Medtech“................................................ 30
II. Marktchancen für deutsche Unternehmen.................................................................................................................. 33
1. Marktstruktur und –Attraktivität ............................................................................................................................ 33
2. Marktbarrieren und –Hemmnisse ........................................................................................................................... 33
4. Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg ...................................................... 34
4.1 Rechtliche Rahmenbedingungen für Geschäftstätigkeiten in den VAE .......................................................... 34
4.2 Firmengründung und Lizenzierung in den VAE ............................................................................................. 34
4.3 Rechtliche Niederlassungsformen in den Vereinigten Arabischen Emiraten.................................................. 35
5. Vertriebs- und Projektvergabestrukturen ............................................................................................................... 40
III. Zielgruppenanalyse ................................................................................................................................................... 41
1. Marktakteure .......................................................................................................................................................... 41
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VEA: Technische Textilien und Berufskleidung- Zielmarktinformationen
1.1 Unternehmensprofile ....................................................................................................................................... 41
1.2 Behörden und Ministerien ............................................................................................................................... 47
IV. Sonstiges ................................................................................................................................................................... 50
1. Wichtige Messen in den VAE ................................................................................................................................ 50
V. Quellenverzeichnis…………………………………………………………………………………………………..53
VI. Literaturverzeichnis………………………………………………………………………………………………...56
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung- Zielmarktinformationen
5
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Entwicklung des VAE-Rankings im WEF ............................................................................................... 10
Abbildung 2: Anteil von Technischen Textilien im Airbus A380 .................................................................................. 12
Abbildung 3: Umsatzanteil weltweit /2010/ in % ........................................................................................................... 13
Abbildung 4: TT Markt/ Globale Entwicklung / in Tonnen ........................................................................................... 14
Abbildung 5: Ausländische Direktinvestitionen in die VAE - 2012-2014 ..................................................................... 15
Abbildung 6: Abnehmerländer in % der Ausfuhren in 2011……………………………………………………..…….15
Abbildung 7: Lieferantenländer in % der Einfuhren in 2011 ......................................................................................... 16
Abbildung 8: Deutsche Textilexporte in die VAE, 2011-2014 in Tsd. EUR…………………………..………………16
Abbildung 9: Kohlenwasserstoff -Felder Abu Dhabi ..................................................................................................... 21
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VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
Einleitung
Die vorliegenden Zielmarktinformationen sollen einen Überblick über die Markterschließungsmöglichkeiten für
deutsche Anbieter von Technischen Textilien (TT) in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) vermitteln. Nach
einer allgemeinen Zielmarkbeschreibung, die auch die politischen Rahmenbedingungen erläutert, wird das
Absatzmarktpotenzial für das Segment der Technischen Textilien untersucht um anschließend konkrete Hinweise zu
den wichtigsten Anwendungsbereichen abzugeben. Ein Schwerpunkt wurde auf die Bereiche „Protech“ „Buildtech“
und „Medtech“ gelegt. Im zweiten Teil dieser Marktinformationen werden die einzelnen Marktchancen für deutsche
TT Unternehmen auf dem Markt der VAE dargestellt. Teil drei der Marktinformationen analysiert die Zielgruppe für
deutsche TT Produkte und bietet einen Überblick der wichtigsten Marktakteure vor Ort. Diese Marktinformationen
wurden auf Basis von Interviews, Desk Research sowie lokalen Medienberichten erstellt.
I. Zielmarkt Allgemein
!
1. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE)
Die Vereinigten Arabischen Emirate liegen am Arabischen Golf, zwischen Saudi Arabien und Oman. Sie sind eine
Föderation von sieben Emiraten: Abu Dhabi, Dubai, Sharjah, Ajman, Umm Al-Qaiwain, Ras Al-Khaimah und
Fujairah. Im Jahr 1971 schlossen sich sechs damals eigenständige Emirate zur Föderation der VAE zusammen. Ras Al
Khaimah trat 1972 bei.
Das Emirat Abu Dhabi, als Landeshauptstadt das wichtigste politische Zentrum, sowie das Emirat Dubai bestimmen
das Bild des Landes im Ausland. 56 Prozent des Bruttoinlandsprodukts kommen aus dem Emirat Abu Dhabi1, das mit
etwa 92 Milliarden Barrel über 94 Prozent der Ölreserven der VAE verfügt.2
Die wirtschaftlichen Unterschiede in den VAE sind mit Blick auf Wirtschaftskraft und Konsumverhalten teils
erheblich.
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
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Aufgrund lokaler Gegebenheiten ist eine zuverlässige Erfassung von Daten in den Vereinigten Arabischen Emiraten
nur begrenzt möglich. Die offiziellen Statistiken entsprechen häufig nicht der Realität. Deshalb wurde eine Vielzahl
von Gesprächen mitgeführt um die Datenlage verlässlicher zu machen
Hauptstadt:
Fläche:
Bevölkerung:
Bevölkerungsdichte:
Bevölkerungswachstum:
Wechselkurs:
BIP je Einwohner:
Wirtschaftswachstum:
Inflationsrate (geschätzt):
Abu Dhabi
83.600 km! (entspricht etwa der Fläche von Österreich)
9 Mio. (2014); davon rd. 88 % Ausländer
108 Einwohner/km!
2,7 % (2014)
1 USD = 3,67 AED (Arab Emirates Dirham; gekoppelt an den USD)
1 EUR = 3,93 AED
2015: 45.944 USD (Prognose)
2014: 44.771 USD
2013: 44.552 USD
2014: +3,9 % (Prognose)
2013: +4,0 %
2012: +4,4 %
2014: 2.2 % (Schätzung)
2013: 1,1 %
2012: 0,7 %
Quelle: Germany Trade & Invest (GTAI) (November 2014)
1.1 Politischer Hintergrund
Das politische System der Vereinigten Arabischen Emirate basiert auf einer ‚angemessenen Repräsentanz‘ der
einzelnen Herrscherfamilien in den sieben Emiraten auf Bundesebene. Die wichtigsten Politikfelder sind eine
gemeinsame Außen-, Sicherheits-, Bildungs- und Gesundheitspolitik. Die Herrscher der einzelnen Emirate (Sheikhs)
sind absolute Monarchen. Zentrale Figur ist der Staatspräsident, der in der Hauptstadt Abu Dhabi seinen Sitz hat. Der
Stellvertreter des Präsidenten und nominell zweiter Mann im Staat ist der jeweils amtierende Herrscher des Emirats
Dubai, der gleichzeitig als Premierminister fungiert. Sheikh Khalifa bin Zayed Al Nahyan wurde am 03. November
2004 nach dem Tod seines Vaters Sheikh Zayed bin Sultan Al Nahyan zum Präsidenten ernannt. Sheikh Zayed hielt
diesen Posten seit der Staatsgründung 1971 bis zu seinem Tod am 02. November 2004.
Politische Gremien sind zum einen der Federal Supreme Council, Organ der Herrscher der sieben Emirate, der die
Richtlinien der Politik festlegt, und zum anderen der Federal National Council, der mit seinen 40 Mitgliedern
Beraterstatus hat. Im Dezember 2006 wurden erstmalig 20 Mitglieder des Federal National Council durch
Wahlmänner und -frauen gewählt. Insgesamt waren nur 6.689 Einwohner zur Wahl berechtigt, darunter 1.189 Frauen.
Die weiteren 20 Mitglieder werden weiterhin durch die Regierenden der einzelnen Emirate ernannt.
Am 24. September 2011 fanden die jüngsten Wahlen zum ‚Federal National Council (FNC)‘ statt. Neuer Sprecher des
FNC ist Mohammed Ahmed Al Murr und stellvertretende Sprecherin ist Frau Dr. Amal Al Qubaisi. Angesichts der
Protestwellen, die in der arabischen Welt ausgebrochen waren, zeigte sich die Regierung aufgeschlossen und
vervielfachte die Anzahl der Wahlmänner und -Frauen auf 129.274. Dabei achtete man darauf, den Anteil der
jugendlichen Wählerschaft sowie den Beteiligungsgrad der Frauen deutlich zu steigern. Diese Maßnahmen kann man
als Prävention auffassen, da die VAE vom „Arabischen Frühling“ kaum betroffen waren. Bis auf eine Petition für ein
allgemeines Wahlrecht, unterschrieben von 160 Intellektuellen, und die Festnahme weniger Blogger gab es keine
weiteren Zwischenfälle. Die Proteste in den Nachbarländern Oman und Bahrain ließen aber die herrschende Elite
aufhorchen und hatten letztendlich die Beteiligung von 500 emiratischen Soldaten an der Niederschlagung der
Proteste in Bahrain zur Folge.
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VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
Die Exekutive wird auf Emiratsebene von den Executive Councils ausgeübt. Im März 2014 wurde der Abu Dhabi
Executive Council per Dekret von Präsident Sheikh Khalifa bin Zayed Al Nahyan neugestaltet. Ein möglicher Grund
für diese Umbildung des Councils könnte der gesundheitliche Zustand des Präsidenten sein. Sheikh Mohammed bin
Zayed Al Nahyan, Kronprinz von Abu Dhabi und Bruder (und rechte Hand) des Präsidenten, ist dadurch Chairman
des Abu Dhabi Executive Council geworden.
1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung
Die Vereinigten Arabischen Emirate erleben seit nunmehr zwei Generationen einen beispiellosen Übergang
von einer beduinischen und vorindustriellen zu einer städtischen und technologisch hoch modernen Gesellschaft.
Bilder von Abu Dhabi und Dubai aus den 1960er-Jahren rufen beim heutigen Betrachter Erstaunen hervor.
Es liegt auf der Hand, dass sich Angebot und Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen analog zu dieser
Entwicklung verändert haben. Trotz anhaltender Industrialisierung sind die VAE bis heute bei vielen Produkten aber
importabhängig geblieben. Daraus resultieren enorme Absatzmöglichkeiten für ausländische Hersteller in nahezu
allen Branchen. Des Weiteren spricht die Quote von Re-Exporten aus Dubai in die Nachbarländer für den Standort
VAE als regionales Distributionszentrum. Dubai gilt nach Singapur und Hongkong als der drittwichtigste Re-ExportStandort der Welt.
Die internationale Öffentlichkeit beklagt oft die vollkommen unzulängliche Transparenz der Vereinigten Arabischen
Emirate hinsichtlich makro- und mikroökonomischer Daten. Haushaltsdaten werden nur in Teilbereichen und zu
unregelmäßigen Zeitpunkten herausgegeben. Meist lässt sich aus ihnen auch nicht die Finanzlage der Emirate ablesen.
Der schnelle wirtschaftliche Aufschwung und die Internationalisierung des Handels erforderten es, auch das
Rechtssystem zu reformieren, um den radikal geänderten Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen. Insbesondere das
Wirtschaftsrecht müsste angesichts der mittlerweile bestehenden WTO-Mitgliedschaft der Vereinigten Arabischen
Emirate den internationalen Standards angepasst werden, damit eine verlässliche Grundlage für ausländische
Unternehmen und Investoren geschaffen werden könnte.
Während in den Vereinigten Arabischen Emiraten bislang nur wenige Güter selbst produziert werden, gilt das Land
aber aufgrund seiner geostrategischen Lage als sehr geeigneter Umschlagplatz, was die folgende Statistik verdeutlicht.
Tabelle 1: Außenhandel VAE allgemein (in Mrd. USD)
Mrd. USD
2011
in Prozent
2012
in Prozent
2013
in Prozent
Einfuhr
195,4
18,8
217,5
11,3
241,5
11,0
Ausfuhr
302,0
41,4
349,5
15,7
378,6
8,3
Saldo
106,6
132,0
137,1
Quelle: Germany Trade & Invest (November 2014)
2014 stieg das emiratische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent. Dieses Wachstum
ist jedoch nicht nur dem Ölsektor zu verdanken. Ziel der Vereinigten Arabischen Emirate ist die Diversifizierung der
Wirtschaft, um die weitgehende Abhängigkeit von Öl und Gas zu mindern. 2013 trugen Erdöl- und Erdgasindustrie
mit 38,9 Prozent zum BIP bei3, Tendenz fallend. Die Diversifizierung soll durch strategische Entwicklungspläne wie
die ‚UAE Vision 2021‘, ‚Abu Dhabi 2030‘ oder der ‚Dubai Strategic Plan 2020‘ unterstützt werden. Im Rahmen
dieser Pläne werden zahlreiche Bemühungen zur Ansiedlung ausländischer Investoren unternommen. Dies gilt
besonders für die Ansiedlung produzierender Industrien.
Mit der Wahl Dubais als Austragungsort der Expo 2020 ist derzeit eine deutliche Erholung im dortigen
Immobiliensektor zu verzeichnen. Nach Wertverlusten von bis zu 50 Prozent in den Jahren von 2008 bis 2010 und
einem damit einhergehenden fast vollständigen Baustopp neuer Projekte stiegen seit 2012/13 die Mietpreise bei
Neuvermietungen in guten Lagen um bis zu 30 Prozent. Als weiteres Anzeichen einer Belebung der Wirtschaft ist
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
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auch die teilweise Wiederaufnahme von zuvor gestoppten Projekten wie ‚Dubai World‘ oder dem ‚Dubai Eye‘ zu
betrachten
sowie
die
fortschreitende
Umstrukturierung
des
größten
Projektentwicklungsund
Immobilienunternehmens in Dubai, Nakheel Properties. 25 Millionen Touristen werden im Rahmen der Expo 2020
erwartet. Dadurch sollen 277.000 Arbeitsplätze geschaffen werden, insbesondere im Tourismus und in der
Baubranche4.
Schon vor der Vergabe der Expo 2020 hielt sowohl in Dubai wie auch in Abu Dhabi der Ausbau des Tourismus
kontinuierlich an. Der Expo-2020-Effekt hat diese Tendenz verstärkt. Neue Hotelkapazitäten werden in beiden
Emiraten fertiggestellt.
Darüber hinaus profitierte Dubai von den Unruhen des „Arabischen Frühlings“ und hatte 2013 eine durchschnittliche
Hotelauslastung von 86 Prozent - zu einem durchschnittlichen Zimmerpreis von 267 USD erreicht.5 Die
durchschnittlichen Zimmerbelegungen in der Hauptstadt Abu Dhabi liegen bei 80 Prozent zu einem
durchschnittlichen Zimmerpreis von 217 USD. Darüber hinaus wurde Ende 2012 ein Gesetz verabschiedet,
demzufolge als Voraussetzung für den Erhalt der Mietzulage (‚Housing Allowance‘) die Mitarbeiter des öffentlichen
Sektors von Abu Dhabi verpflichtet sind, ihren Hauptwohnsitz in der Hauptstadt anzumieten oder zu besitzen. Dies
hatte einen positiven Effekt auf die Miet- und Immobilienpreise in Abu Dhabi. Aufgrund seiner Erdölressourcen und
hoher Energiepreise in den vergangenen Jahren verfügte das Emirat Abu Dhabi über eine stabile, sichere
Einnahmequelle. Im Jahr 2012 betrug der durch das Öl generierte Anteil am Bruttoinlandsprodukt von Abu Dhabi
über 500 Milliarden Arab Emirates Dirham. Dubai hingegen ist bereits seit mehreren Jahren ein Netto-Öl- und
Gasimporteur und damit fast völlig von seinem privatwirtschaftlichem Sektor abhängig. Abu Dhabi ist im Vergleich
zu Dubai weniger von wirtschaftlichen Zyklen betroffen. Darüber hinaus betreibt Abu Dhabi eine konservativere
Investitionspolitik. Das Emirat wird oft als Finanzier der Vereinigten Arabischen Emirate bezeichnet.
Weiterhin positiv entwickeln sich die Schlüsselindustrien wie beispielsweise der Infrastruktursektor (Ausbau des Abu
Dhabi Midfield Flughafen-Terminals, Weiterentwicklung des Straßenbahnnetzwerkes in Dubai und Bau einer
Eisenbahnlinie, die die GCC-Länder verbinden soll). Auch der Luftfahrt-Cluster in Al Ain entwickelt sich positiv.
Insbesondere in der Petrochemie wurden auf Grundlage neuer Pläne der International Petroleum Investment Company
(IPIC) Kapazitäten ausgebaut, wie z.B. durch den Bau einer neuen Raffinerie in Fujairah für 3 Milliarden USD, den
Plan des österreichisch-emiratischen Unternehmens Borouge, 4,5 Milliarden USD in eine neue Kunststofffabrik in
Abu Dhabi zu investieren, oder das Joint Venture zwischen Chemaweyaat und Indorama Ventures für die Produktion
von Paraxylen und Benzol in Madinat Chemaweyaat. Das strategische Ziel dahinter ist, die Kapazitäten des Landes
entlang der Produktionskette zu entwickeln, um die Abhängigkeit von den Schwankungen in Rohstoffpreisen zu
verringern und Nutzen aus den lokal geringen Strompreisen ziehen zu können. Die wichtigsten Branchen abseits der
Öl- und Gasindustrie, gemessen am Anteil am BIP, sind:
-
Handel und Hotelgewerbe (12,2 %),
-
Immobilien/Geschäftsdienstleistungen (10,1 %),
-
Baugewerbe (9 %),
-
Herstellung (8,5 %),
-
Finanzdienstleistungen (6,6 %),
-
Verwaltung (5,2 %).6
Es wird erwartet, dass der Industriesektor im nächsten Jahrzehnt weiterhin stark wächst und in 2025 einen Anteil am
BIP von etwa 25 Prozent einnimmt.7 Anders als vielleicht vermutet hat der starke Fall der Ölpreise in den letzten
Monaten keine unmittelbaren Auswirkungen auf die VAE, die über erhebliche finanzielle Rücklagen verfügen. Da
der fiskalische ‚Break-Even-Preis‘ in den VAE allerdings bei etwa 80 USD liegt8, sind mittelfristige Auswirkungen
wie z.B. die Verschiebung oder Annullierung großer Projekte die wahrscheinliche Folge – falls der Ölpreis dauerhaft
niedrig bleibt.
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VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
1.3 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland
Für Deutschland sind die VAE einer der wichtigsten arabischen Handelspartner. Im April 2004 begründeten
Deutschland und die VAE eine Strategische Partnerschaft. Die Partnerschaft begann mit einer Reihe hochrangiger
politischer Kontakte, darunter zwei Besuche des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder. Die beiden
Regierungen haben damit ihren Willen bekundet, die wirtschaftliche Verflechtung über den umfangreichen Handel
hinaus zu intensivieren und auch politisch enger zusammen zu arbeiten. Im Frühjahr 2010 besuchte Angela Merkel
zum zweiten Mal in ihrer Funktion als Bundeskanzlerin die VAE. Angesichts der gewaltigen Herausforderung für die
VAE mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung für die Zeit nach dem Ölboom standen die Themen Bildung und
erneuerbare Energien im Mittelpunkt.
Der deutsche Vizekanzler und Minister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, besuchte am 08. und 09. März
2015 die VAE in Begleitung einer Wirtschaftsdelegation anlässlich der 10. Deutsch-Emiratischen
Wirtschaftskonsultation.
Nach dem Exporteinbruch im Krisenjahr 2009 erholten sich die deutschen Ausfuhren im Folgejahr wieder um
23,1 Prozent auf 7,58 Milliarden Euro. Im Jahr 2013 legten die deutschen Ausfuhren in die VAE um mehr als
30 Prozent , auf insgesamt 9,94 Milliarden Euro zu. Die Einfuhren sanken im selben Jahr um knapp 25 Prozent. Die
VAE bleiben damit der wichtigste deutsche Exportmarkt in der arabischen Welt. Im letzten Jahr exportierten deutsche
Unternehmen Fahrzeuge im Wert von 4,4 Mrd. EUR, Maschinen im Wert von 1,9 Mrd. EUR, medizinische
Erzeugnisse im Wert von 517 Mio. EUR, Nachrichtentechnik in Wert von 349 Mio. EUR und Messinstrumente im
Wert von 277 Mio. EUR).9
1.4 Investitionsklima und -förderung
Die VAE haben im letzten Jahr den 12. Platz in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit von Staaten im Rahmen des vom
‚World Economic Forum (WEF)‘ veröffentlichten Ranking erreicht.10 Damit liegen die VAE vor Kanada, Dänemark
oder Südkorea und sind mit Abstand der wettbewerbsfähigste Staat in der Region. Die Kriterien für diese Einstufung
basieren auf einer Umfrage unter Entscheidungsträgern weltweit sowie auf der Analyse von Daten, die wichtige
Kriterien wie z.B. Gesundheitsversorgung, Aus- und Weiterbildung, Patente, Forschung sowie innovative Programme
abfragen
Abbildung 1: Entwicklung des VAE-Rankings im WEF
Quelle: Gulf News
Das Land lag weltweit an erster Stelle bei den Kriterien Bekämpfung der organisierten Kriminalität, Qualität der
Straßeninfrastruktur und Inflationsentwicklung, an zweiter Stelle bei der positiven Wirkung des Steuersystems auf
Investitionen und der effizienten Verwendung von öffentlichen Geldern und an dritter Stelle beim Vertrauen der
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
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Öffentlichkeit in die politischen Entscheidungsträger, der wenig aufwendigen Regulierung und der Qualität der
Hafeninfrastrukturen.
Für ausländische Unternehmen, die in der Golfregion tätig sind, bieten die VAE für den Aufbau eines regionalen
(Vertriebs-)Zentrums sehr attraktive Rahmenbedingungen. Wegen ihrer günstigen geostrategischen Lage dienen die
VAE als Umschlagplatz zwischen Europa und Asien. Deshalb werden viele Waren in den VAE umgeschlagen, also
importiert und weitergeführt. Insbesondere das Emirat Dubai ist ein wichtiger Warenumschlagplatz. Der Anteil der
Re-Exporte liegt bei knapp 40 Prozent aller Importe in die VAE – letztere erreichen die umliegenden Länder mit einer
Bevölkerungszahl von ca. 1,1 Milliarden Menschen. Die sicheren und stabilen Ölvorkommen Abu Dhabis
gewährleisten Stabilität auf Landesebene und ermöglichten darüber hinaus ein stetiges Wirtschaftswachstum seit der
Staatsgründung im Jahr 1971. Die stabile politische Lage und die engen Bindungen zwischen den sieben Emiraten
haben die Entwicklung der Infrastruktur auf Landesebene befördert und die Attraktivität des Landes erheblich
gesteigert. Mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung und den riesigen Konsummarkt, haben heute schon
zahlreiche ausländische Unternehmen Verbindungsbüros in den VAE eröffnet.
Dubai hat eine Wirtschaftsstruktur entwickelt, die von den Ölvorkommen weitgehend unabhängig ist. Der Logistik-,
der Dienstleistungs- sowie der Tourismussektor sind in Dubai stark entwickelt. Dubai hat sich darüber hinaus zu
einem wichtigen Messezentrum in der Golfregion entwickelt und organisiert über 50 Veranstaltungen pro Jahr. Abu
Dhabi ist das politische Zentrum des Landes und Sitz von Ministerien und Botschaften. Das Emirat verfügt über
solide finanzielle Reserven, die es ihm ermöglichen, in schwierigen Zeiten die anderen Emirate zu unterstützen. Jetzt,
da der Ölpreis besonders niedrig ist, steht das Ziel der wirtschaftlichen Diversifizierung ganz oben auf der Agenda.11
Das Emirat Abu Dhabi plant in den nächsten zwei Jahren 2 Milliarden Euro in Diversifizierungsmaßnahmen der
Industrie zu investieren.
2. Absatzmarkt für Technische Textilien
Das Segment der Technischen Textilien (TT) umfasst ein breites Spektrum von textilen Produkten, die in den
verschiedensten ‚Anwendungsbereichen‘ zum Einsatz kommen. Produkte zeichnen sich häufig nicht nur optisch ab,
sondern bieten vielmehr bestimmte ‚Eigenschaften‘, die dem Menschen bei der Durchführung einer gewissen
Tätigkeit unterstützen. Schutz gegen extreme Temperaturen, Strahlen oder Gewalteinwirkung bieten die sogenannten
‚Protex‘ Produkte. Deutsche Anbieter von Feuerwehrmannanzügen oder anti-UV Einstrahlungsbekleidung gehören
heute zu den Marktführern weltweit. TT finden ihre Anwendung auch im medizinischen Bereich und schützen das
behandelnde Personal und den Patienten gleichermaßen durch z.B. anti-bakterielle/virale Bekleidung. Textile
Lösungen erzielen auch bessere Werte, wenn es um die Funktionalität oder den Heilungsprozess geht. Ein weiteres
Einsatzgebiet von TT ist der Bereich Bau. ‚Tensile Textilien‘ zum Beispiel bieten mit Blick auf Gewicht und
Robustheit neue Planungsmöglichkeiten für die Errichtung von Gebäuden (z.B. Überdachungen). Textilbewehrter
Beton ist stärker und wesentlich leichter und kann so einen erheblichen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten. TT
schützen schon heute in Europa weite Landschaftsflächen vor z.B. Erdrutschen. Auch im Straßenbau ermöglichen TT
den nachhaltigen Straßenbau in extremen klimatischen Bedingungen.
Das Potenzial für TT im Mittleren Osten ist immens. In den Bereichen Sicherheit und Geländeschutz werden die
Vorteile von TT als Werkstoff erkannt.12 Der Markt für Vliesstoffe, insbesondere im medizinischen Bereich steigt
rapide an. Die Ausgaben für den Zivilschutz haben sich im Verlauf der letzten fünf Jahr fast verdoppelt, was die
Nachfrage für leistungsstarke Schutzbekleidung ankurbelt. Großprojekte wie eine Fußballweltmeisterschaft oder die
Expo Ausstellung schaffen weitere Räume für den Einsatz von Funktionstextilien im Bau.
12
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
2.1 Fachspezifische Informationen über Marktpotenziale
Übersicht und Produktsegmente
Das Segment der Technischen Textilien (TT) entspricht heute einem Umsatzanteil der gesamten deutschen
13
Textilindustrie von etwa 50 %.
Grund für diese Entwicklung ist der erfolgreich abgeschlossene
Umwandlungsprozess vieler deutscher Textilunternehmen – von traditionellen Segmenten wie z.B. Heimtextilien –
hin zu technologisch orientierten textilen Anwendungen. Dabei werden die Kernkompetenzen in einem bestimmten
Produktbereich mit neuen Funktionen versehen, um neue Anwendungsbereiche zu bedienen. Der Lichtschutz spielte
schon immer eine zentrale Rolle für Hersteller, z.B. von Gardinen oder Rollos. Neue Verfahren wurden entwickelt,
um die UV Abweisung zu perfektionieren und damit neue Anwendungsbereiche zu erschließen. Hersteller etwa von
Sportbekleidung entwickeln neue Lösungen, die ihre Anwendung unter anderem in orthopädischen Produkten finden.
Mit Blick auf die Wachstumsmärkte weltweit ist der Bereich Schutzbekleidung einer der wichtigsten TT -Segmente.
Der volumenstärkste Produktbereich ist der kommerzielle Arbeitsschutz. Die Auflagen für den Schutz von Arbeitern
in der Bauwirtschaft, in der Ölförderung und in vielen anderen Industriezweigen bewegen sich weltweit immer näher
an den europäischen Standard. Das gleiche gilt für den Bereich Zivilschutz und umfasst beispielsweise
Feuerwehranzüge und kugelsichere Westen. Mit innovativen Produkten, insbesondere im Bereich der textilen
Oberflächen, können deutsche Unternehmen einen maßgeblichen Beitrag leisten.
Deutsche Unternehmen sind marktführend, wenn es um die Entwicklung von innovativen Fasern und Geweben geht.
Die Automobilindustrie spielt hierbei eine hervorgehobene Rolle als Innovationstreiber für die Zulieferindustrie. In
keiner anderen Branche findet der Technologietransfer (Forschung ! Entwicklung ! Markteinführung) in einem
vergleichbaren Tempo statt. Vliesstoffe für die Innenausstattung und als Werkstoff für die Fahrzeugdämmung,
leistungsfähige Bereifung mit Reifencord sowie geringere Schadstoffwerte durch geringeres Gewicht (z.B.
Karbonfaserverstärkte Verbundstoffe) – diese Lösungen wären mit keinem anderen Werkstoff zu bewältigen. Letztere
finden ihre Anwendung in zunehmendem Maße auch in der Luftfahrt. Der Airbus A380 besteht schon heute zu 25
Prozent aus karbonfaserverstärkten Werkstoffen.14 Der Anteil soll sich für das Nachfolgemodel auf knapp 50 Prozent
erhöhen.
Abbildung 2: Anteil von Technischen Textilien im Airbus A380
!
Quelle: Airbus Industry
Ein weiterer, wichtiger Wachstumsmarkt für TT ist die Bauindustrie. Nebst Schutzbekleidungsprodukten für die
Arbeiter (siehe oben) bieten TT neue Möglichkeiten für die Errichtung von Gebäuden. Membrane ermöglichen
kostengünstigere, leichtere (und damit umweltfreundlichere), flexiblere und nachhaltigere Lösungen. Textile
Dämmstoffe werden für die Wärme- und Kälteisolierung verwendet und kommen so weltweit zum Einsatz. Kaum
eine Baustelle funktioniert heute ohne textile Transportlösungen wie reißfeste Tragetaschen für Schutt. In den
westlichen Metropolen spielt der Sichtschutz von innerstädtischen Baustellen eine immer wichtigere Rolle.
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
13
Die verschiedenen Anwendungsgebiete werden üblicherweise anhand der von der Messe Frankfurt entwickelten
Übersicht gegliedert. Insgesamt werden zwölf Bereiche unterschieden, in denen TT zum Einsatz kommen.15
Abbildung 3: Umsatzanteil weltweit /2010/ in %
!
!
!
Quelle: Messe Frankfurt Exhibitions GmbH, Präsentationsunterlagen, Techtextil Messe, Mai 2015
Das mit Abstand größte Einsatzgebiet ist „Mobiltech“, also TT, die hauptsächlich in der Automobilindustrie
verwendet werden. An zweiter Stelle findet sich das Segment „Indutech“, das TT für eine ganze Bandbreite von
Anwendungsgebieten einsetzt: Luft- und Flüssigkeitsfilter, Förderbänder (z.B. Papierherstellung), Taue und Seile etc.
In Deutschland legte der Umsatz von TT im Jahr 2014 insgesamt um zwei Prozent zu. Der Bereich Vliesstoffe konnte
mit knapp 13 Prozent am stärksten wachsen. Auch der Umsatz von Arbeits- und Berufsbekleidung stieg um 9,6
Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an. Der mit TT erwirtschaftete Umsatz ohne Vliesstoffe und
Verbundstoffe ging um 6,1 Prozent zurück, was insbesondere dem schwächelnden Weltmarkt für technische Gewebe
zuzuschreiben ist.16 Der Exportanteil liegt bei allen Segmenten bei ca. 50 Prozent.
!
Künftige Marktentwicklungen insgesamt und in den relevanten Segmenten
!
Der globale Markt für TT hat sich in den vergangenen Jahren dynamisch entwickelt. Die Herstellung von TT steht für
einen Anteil von 27 Prozent an der globalen Textilproduktion. Als Investitionsgut unterliegen TT jedoch stärker
konjunkturellen Schwankungen der globalen Wirtschaft als dies etwa für das Bekleidungssegment der Fall ist. Im Jahr
2011 wurde der Weltmarkt für TT auf ein Volumen in Höhe von 130 Milliarden USD beziffert und soll bis 2018 auf
160 Milliarden USD anwachsen.
Tabelle 2: Weltmarkt für Technische Textilien
2011
Mio. t.
Mrd. USD
EU Anteil
Wachstumsrate
TT
25
133
20%
3,00%
Vliesstoffe
7,6
26
25%
6,90%
94
33%
6,00%
Verbundstoffe 8
(STELLUNGNAHME des Europäischen Wirtschaft- und Sozialausschusses zum Thema Technische Textilien als Wachstumsmotor, CCMI/105, 17. April 2013)
!
14
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
Abbildung 4: TT Markt/ Globale Entwicklung / in Tonnen
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Quelle: Commerzbank Research, Technische Textilien – Branchenbericht, August 2014
!
Die wichtigsten EU Herstellerländer sind Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien und Belgien. Weltweit teilt
sich die Produktion stark nach Produktbereichen auf. Während europäische Hersteller führend im Bereich der
innovativen Faser und Gewebe sind, produzieren China und Indien alleine insgesamt 48 Prozent des gesamten
weltweiten TT Volumens – das aber vornehmlich im Bereich der niedrigeren Wertschöpfung wie z.B. im
Verpackungsbereich. Europäische Unternehmen stehen mit Blick auf den Wettbewerb aus Asien zunehmend unter
Preis- und Innovationsdruck.
Wichtige Wachstumsmärkte sind China, Russland, die USA oder die Türkei. Insgesamt lieferten europäische TT
Hersteller im letzten Jahr Waren im Wert von knapp drei Milliarden Euro in diese Länder.
2.2 Die VAE
!
Die Wirtschaft der VAE hat sich im Verlauf der letzten Jahre gut entwickelt und konnte zuletzt im Jahr 2014 ein Wachstum
von 4,6 Prozent erzielen. Wachstumsmotor ist Abu Dhabi, das mit seinen Ölreserven über 60 Prozent des BIP der VAE
erwirtschaftet. Danach kommt Dubai, das über einen ausgeprägten Dienstleistungssektor verfügt. Mit Blick auf die
sinkenden Öl- und Gaspreise, deren Export ein Drittel des gesamten BIP ausmacht, ist davon auszugehen, dass sich das
Wachstum im kommenden Jahr verlangsamen wird. Einen wirtschaftlichen Einbruch wird es aber nicht geben. Die
Exportperspektiven für deutsche Anbieter von TT sind weiterhin positiv, da sich die Zielsektoren wie die Bauindustrie und
die medizinische Versorgung überdurchschnittlich positiv entwickeln. Auch das Thema Zivilschutz nimmt im öffentlichen
Haushalt einen immer wichtigeren Stellenwert ein und profitiert in einer langfristigen! Budgetgestaltung seitens der
Regierung.
Nach dem ‚Crash‘ in den Jahren 2008/2009 sind die Investitionen in den vergangen zwei Jahren wieder stark gestiegen.
Große Infrastrukturprojekte wie z.B. die ‚Expo 2020‘ oder der Ausbau des Flughafens ‚Al Maktoum International‘ treiben
die öffentlichen Investitionen in die Höhe. Auch die ausländischen Direktinvestitionen entwickeln sich stabil und
verzeichneten im letzten Jahr nur einen geringfügigen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die wichtigsten
Investoren sind Großbritannien, Indien, Frankreich, Japan, die USA, Kuweit, Australien, Saudi Arabien, die Schweiz und die
Niederlanden.17
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
15
Abbildung 5: Ausländische Direktinvestitionen in die VAE - 2012-2014!
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Quelle: UNCTAD www.unctad.org/en/Pages/Statistics.aspx
!
Das US-amerikanische ‚Department of Commerce‘ stuft die VAE auf Platz 18 der ‘Top Märkte für Technische
Textilien für die Jahre 2015 – 2016‘ ein. Für den Bereich ‚Non-Woven‘ erreichen die VAE in dieser Klassifikation
den Platz 41, für TT in der industriellen Anwendung und im medizinischen Bereich jeweils den Platz 25.
Der Außenhandel der VAE ist sehr dynamisch und macht ca. 20 Prozent des BIP aus. Das Land gehört zu den 16
größten Exporteuren und den 20 größten Importeuren weltweit. Die Einfuhren sind im Verlauf der letzten vier Jahre
um durchschnittlich 20 Prozent gestiegen. Bei stabilen Ölpreisen erwirtschaftet das Land normalerweise eine
ausgeglichene Handelsbilanz. Im letzten Jahr sind die Einfuhren erstmalig aufgrund der fallenden Preise für Öl stärker
gewachsen als die Ausfuhren. Die Haupthandelspartner sind Japan, Südkorea, Thailand, Singapur, China und
Pakistan. Die wichtigsten Lieferantenländer sind Indien, China, die USA, Deutschland und Japan. 18
Abbildung 6: Abnehmerländer in % der Ausfuhren in 2011
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!
Quelle: Comtrade Statistics
16
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
Abbildung 7: Lieferantenländer in % der Einfuhren in 2011
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Quelle: Comtrade Statistics
!
Die Einfuhren von Textilien aus Deutschland in die VAE steigen auf einem relativ niedrigen Niveau stetig an und
erreichten im letzten Jahr ein Volumen von insgesamt knapp 47 Millionen Euro.19 Der Anteil von TT an den
Gesamtausfuhren wird nicht gesondert erfaßt. Es ist aber davon auszugehen, dass es sich dabei um mindestens 60
Prozent handelt. Der größte Anteil wird der Bereich Vliesstoffe (‚Non-Wovens‘) ausmachen, gefolgt von
teilkonfektionierten textilen Oberflächen für den Einsatz in der Industrie.
Abbildung 8: Deutsche Textilexporte in VAE 2011-2014 in Tsd. EUR
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Quelle: DESTATIS/ nach GP2009 (2-Steller)
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Für den Bereich ‚Buildtech‘ entstehen im Hinblick auf die dynamische Entwicklung in der Bauindustrie riesige
Absatzpotenziale. Aufgrund der klimatischen Bedingungen müssen Gebäude innovativ geplant und gebaut werden.
Materialien wie z.B. Membrantextilien eignen sich hervorragend für den Einsatz in öffentlichen Gebäuden wie z.B.
Stadien, Flughäfen oder anderen Einrichtungen, die eine große Anzahl von Menschen gleichzeitig aufnehmen und
abgeben müssen. Ein wesentlicher Vorteil von TT liegt in den besonderen Eigenschaften, die eine flexible
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
17
Temperaturgestaltung und den UV-Schutz mit einem geringen Gewicht vereinen. Im letzten Jahr erreichte der
Bausektor ein Volumen von 81 Milliarden USD. Eine Vielzahl von Großprojekten ist in Planung:20 !
Tabelle 3: Top-Projekte und Top-Auftragnehmer!
Projektbezeichnung
Al Maktoum Int. Airport Ausbau
Renaissance City
Al-Gharbia Chemicals Industrial City
Deira Island
Invest. Summe
(Mio. US$)
32.000
25.000
20.000
12.500
Bab Sour Gas Project
Desert Rose
Abu Dhabi Metro
Mall of The World Entertainment District
Dubailand: Al Barari Develop.: Phase II
The World
Fujairah Refinery and Petrochemical
Complex
Ajman International Airport, Logistics &
Commerical Complex
10.000
9.500
7.000
6.800
6.400
5.000
Projektstand
Präqualifizierung
Designphase
Ausschreibungsphase
Ausschreibungsphase
Engineering and
Design
Studie
Präqualifizierung
Designphase
Designphase
Designphase
4.500
Ausschreibungsphase
4.500
Designphase
Hassyan Coal Fired IPP Phase 1
Etihad Railway Network Phase 2
3.540
3.000
Designphase
Ausschreibungsphase
Projektträger
Dubai Aviation Engin. Projects
Stile Italiano Real Estate Industry
Tacaamol
Nakheel Corporation
ADNOC / Shell
Dubai Municipality
Musanada
Dubai Holding
Al Barari Development Company
Oqyana
International Petroleum
Investment Company (IPIC)
Ajman Municipality & Planning
Department
Dubai Electricity and Water
Authority
Etihad Rail
Quelle: Germany Trade & Invest, Golfregion: Top-Projekte und Top-Auftragnehmer
Um an dem Vergabeverfahren teilnehmen zu können, ist es empfehlenswert, einem Bieterkonsortium beizutreten oder
über ein Mitglied eines solchen Konsortiums den Warenauftrag zu erlangen. Zwar wäre es theoretisch auch möglich,
ein Verfahren auf dem direkten Wege erfolgreich zu bestehen, jedoch ist dies wegen des Anforderungskatalogs seitens
der ausschreibenden Behörden für kleine- und mittelständische Unternehmen in der Regel nicht realisierbar.
Die VAE verfügen heute über ein Gesundheitssystem, das in weiten Teilen mit dem europäischen Standard zu
vergleichen ist. Es gibt zwei Systeme, die parallel existieren: Das öffentliche System wird von föderalen oder lokalen
Einrichtungen wie z.B. dem ‚Ministry of Health’, der ‘Dubai Health Authority’, der ‚Health Authority Abu Dhabi‘
oder der ‚Abu Dhabi Health Services Company (SEHA)‘ reguliert und betrieben. Zu den privaten Anbietern gehören
z.B. ‚New Medical Centres‘ oder das ‚Al Noor Hospital‘. Der Ausbau des Gesundheitssystems ist eine Priorität in
allen Emiraten und ein integraler Bestandteil des ‚Diversification Plans‘ der Regierung. Im Jahr 2013 wurden knapp
17 Milliarden USD für das Gesundheitssystem der VAE aufgewendet. Die Nachfrage nach Waren und
Dienstleistungen im Gesundheitsbereich steigt rasant an – das gilt auch für TT.
!
Im Jahr 2013 wurden die folgenden Einrichtungen gezählt:21
Tabelle 4: Krankenhauskapazitäten in den VAE in 2013!
Stadt
Abu Dabhi
Dubai
Sharjah
Ras Al Khaimah
Ajman
Fujairah
Umm Al Quwain
Krankenhäuser
39
38
15
5
3
3
1
Betten
4.300
3.900
900
600
200
400
170
Verteilung privat/öffentlich
14 öffentlich / 25 privat
6 öffentlich / 32 privat
5 öffentlich / 10 privat
4 öffentlich / 1 privat
1 öffentlich / 2 privat
2 öffentlich / 1 privat
öffentlich
!
Quelle: US Government,International Trade Administration
!
Das Verteidigungsbudget der VAE hatte zwischen 2007 und 2013 enorm zugelegt. Im letzten Jahr waren die
absoluten Ausgaben leicht rückläufig. Die heimische Produktion von Rüstungsprodukten ist heute mit Ausnahme
einer kleinen Anzahl von staatlich geförderten Betrieben fast nicht existent, so dass über 90 Prozent des
Rüstungsbedarfs eingeführt wird. Die Regierung will aber die Kapazität der heimischen Anbieter mit hohen
Subventionen bis 2030 drastisch erhöhen.
18
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
Tabelle 5: Verteidigungsausgaben /VAE/ 2010-2014
Jahre
Militärausgaben (in Millionen US-Dollar)
Anteil am BIP (in Prozent)
Anteil an Staatsausgaben (in Prozent)
2010
17658
5,7
24,2
2011
19182
5,2
23,6
2012
18898
4,8
22,8
2013
23150
5,5
24,4
2014
21877
5,1
23,9
Quelle: Bonn International Center for Conversion, ‘Länderbericht Nr. 6, 2015’
!
Die insgesamt knapp 60.000 Mann starke Streitkraft ist grundsätzlich gut ausgerüstet. Das Mitspracherecht der
einzelnen Emirate bei der Beschaffung von Rüstungsprodukten erschwert jedoch die effiziente Ausstattung der
Streitkräfte (Kompatibilitätsprobleme).
Daten zu den anderen Sicherheitskräften wie z.B. der Polizei sind weitestgehend unzuverlässig. Es gibt eine ‚Federal
Police Force‘ sowie Polizeikräfte, die den einzelnen Emiraten untergeordnet sind. Abu Dhabi unterhält einen
Zivilschutz mit ca. 40.000 Kräften, davon 13.000 Polizisten. Den Rest bilden Feuerwehrkräfte, Notärzte und
Grenzschutzbeamte. Dubai führt eine knapp 18.000 Mann starke Polizeitruppe, die ‚Dubai Police Force‘. Die
föderalen Kompetenzen finden sich auch in den Beschaffungsstrukturen wieder, d.h. es gibt kein bundesstaatlich
organisiertes Beschaffungsbüro, das die öffentliche Beschaffung landesweit organisiert.
Stärken und Schwächen des Marktes VAE
TT haben erhebliche Wachstumsperspektiven, insbesondere in den höher entwickelten Produktbereichen. Europäische
Unternehmen haben mit Blick auf Technologie und Innovationskraft einen entscheidenden Vorsprung gegenüber den
Wettbewerbern etwa aus Asien. Auch der hohe Spezialisierungsgrad hilft der europäischen Branche, sich weltweit zu
behaupten. Durch die Entwicklung neuer Produkte, Marken und Anwendungsbereiche können europäische
Unternehmen neue Märkte erschließen und schaffen. Mögliche bremsende Faktoren sind die relativ starke
Abhängigkeit von der weltwirtschaftlichen Entwicklung, eine hohe Anlagenintensität sowie der hohe
Energieverbrauch, der bei steigenden Versorgungskosten eine Gefahr für die zukünftige Entwicklung der Branche
darstellt. Unsicherheit schaffen auch starke Preisfluktuationen für Rohstoffe. Der steigende Wettbewerb aus Asien
kann langfristig nur durch Investitionen in Innovationen gewonnen!werden.22
!
Die wirtschaftliche Entwicklung der VAE verläuft stabil. Es ist davon auszugehen, dass die Ölpreise mittelfristig
wieder anziehen und somit die Wirtschaft weiter stimulieren werden. Die Diversifizierungsmaßnahmen zeigen auch
erste Resultate und reduzieren die Rohstoffabhängigkeit. In einer krisenbelasteten Region zeichnen sich die VAE
durch Stabilität aus. Auch der Wissensvorsprung gegenüber anderen Staaten in der Region ist stark ausgebaut. Der
Ausbau von rohstoffnahen Sektoren wie z.B. der petrochemischen Industrie eröffnen erhebliche Potenziale für den
Absatz von TT in Bereichen wie Filtertechnik und Umwelt- und Personenschutz. Auch andere Industriezweige
benötigen hochwertige TT Lösungen, die deutsche Unternehmen liefern können. Der vielleicht stärkste
Nachfragemotor für TT ist die Bauindustrie, die das ganze Spektrum von TT Anwendungen bereits heute, aber auch
zukünftig aufnehmen kann. Darüber hinaus eignen sich die VAE als regionale Handelsdrehscheibe für die gesamte
Region und verfügen über Distributionsstrukturen, die den effizienten Vertrieb von europäischen Produkten
gewährleisten können.
Trotz der erfolgreichen Diversifizierungsmaßnahmen ist und bleibt das Land abhängig von seinen Öl- und
Gasexporten. Weitere Preisverfälle für Rohstoffe, die durch eine Abschwächung der Weltkonjunktur entstehen
können, stellen eine Gefahr für Absatzmarkt VAE dar. Bislang verzeichnen ausländische Anbieter von TT einen
Trend hin zu höherwertigen Produkten, die in der Regel von europäischen oder US-amerikanischen Unternehmen
geliefert werden. Asiatische Anbieter unternehmen aber große Anstrengungen, um Marktanteile zu erlangen und
bauen ihr Know-how stetig aus. In Zeiten des Preisdrucks können diese Anbieter auf dem Markt konkurrieren und
europäische Anbieter in bestimmten TT Segmenten verdrängen.
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
19
2.3 Absatzmarkt für fertige Bekleidung und Gewebe im Segment „Protech“
Gesetzliche Rahmenbedingungen des Arbeitsschutzes
Nach einigen Skandalen in der Vergangenheit über die Sicherheit der geringbezahlten Gastarbeiter23 , gibt es
zahlreiche Verordnungen und Richtlinien sowie Gesetze für Sicherheits- und Gesundheitsprävention von Arbeitern
und Angestellten.24 Diese schreiben beispielsweise vor, dem Arbeiter Schutzanzüge sowie weitere Sicherheitskleidung
zur Verfügung zu stellen. Konkrete Anweisungen gibt es allerdings nicht.25 Die Rechte der Arbeiter sind dennoch
merklich verstärkt worden, auch wenn wenige tatsächlich ihre Rechte einklagen.26 Das Thema soziale Verantwortung
nimmt einen immer wichtigeren Stellenwert in der öffentlichen Debatte ein. Hierzu gehört insbesondere die
Arbeitssicherheit. Das ‚International Health, Safety & Environment Council‘ mit Sitz in Dubai wird von der
Regierung gefördert und unterstützt die Unternehmen dabei, höhere Standards im Bereich Arbeitsschutz zu erzielen.
Im Emirat Abu Dhabi ist das ‘Department of Municipal Affairs / Municipality of Abu Dhabi City’ für die Umsetzung
der ‘Environmental-and-Health-and-Safety-Regulations’ (EHS) verantwortlich.27 Durchgeführt werden beispielsweise
Schulungen mit verschiedenen Institutionen und Betrieben, aber auch Kontrollen ob die Arbeiter entsprechend
geschützt sind. Rahmenprogramm ist das “Abu Dhabi EHSMS28 Regulatory Framework”.
Die Arbeiterrechte der gesamten VAE überwacht das ‚Ministry of Labour‘.29 Das Ministerium kontrolliert, teilweise
zusammen mit anderen Ministerien wie den ‚UAE Health Authorities‘, die Einhaltung der Gesetze, Bestimmungen
und Regeln, führt Schulungen für das Management verschiedener Betriebe durch und erklärt Arbeitern die relevanten
Sicherheitsbestimmungen. Kritisiert wird dennoch immer wieder, dass die Kontrollen nicht ausreichen und die
Arbeitnehmerrechte weiterhin missachtet werden.
Wichtiger für große Unternehmen unterschiedlicher Branchen sind inzwischen die international renommierten
‚Health-and-Saftey-Standards‘ geworden, die auch die Erfolgsaussichten für die Vergabe von öffentlichen Aufträgen
verbessern. Größtes Problem bei der Umsetzung solcher Bestrebungen sind mangelnde Kenntnis und
Kommunikationsbarrieren, die aufgrund der heterogenen Arbeitnehmerschaft bestehen.30 Es sind die
Großunternehmen, die häufig unter staatlicher Kontrolle stehen, die eine Vorbildfunktion im Bereich der Umsetzung
von internationalen Standards einnehmen. Ein Problem bereiten die zahlreichen Standards, die zur Anwendung
kommen. So kann es durchaus sein, dass im Rahmen einer öffentlichen Vergabe zu viele Standards angefordert
werden.
Die Standards in der Region sind meistens
US-amerikanisch bzw. europäisch geprägt. Anerkannte
Standardisierungskörperschaften in den VAE sind beispielsweise TÜV Rheinland oder auch MPA.31 Inzwischen
müssen Produkte im Bereich des Feuerschutzes und Sicherheit ein ‚Certificate of Compliance for Fire and Life Safety
Products‘ erwerben.32
Chemie-Industrie!
!
Die Nachfrage an chemischen Produkten aller Art wächst in fast allen Sparten. Eine Ausnahme bilden z.B.
Düngemittel, da der landwirtschaftliche Sektor der VAE sehr klein ist. Die Petrochemieindustrie ist im Aufbau
begriffen und die Ansiedlung von kunststoffverarbeitenden Betrieben soll gefördert werden.
Die Regierung von Abu Dhabi hat in den vergangenen Jahren Milliardeninvestitionen in den Ausbau des
petrochemischen Sektors und in den Aufbau einer petrochemischen Wertschöpfungskette investiert. Diese
Investitionen sollen die VAE zu einem internationalen Chemiestandort machen. Die meisten Pläne stammen
allerdings aus der Vergangenheit mit einem deutlich höheren Ölpreis.
Bereits bedeutend im Petrochemiebereich ist die Abu Dhabi Polymers Company (Borouge) (Joint-Venture von
ADNOC (60%) und der in Wien ansässigen Borealis AG (40%)). Das Unternehmen stellt Polyolefine-Produkte wie
Wasser-, Gas- und Industrieröhren, Strom- und Kommunikationskabel, Verpackungen und Kfz-Teile her für den
20
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
Export sowie für den Eigenbedarf des Landes. Der Ausbau des Unternehmens ist derzeit im Gange und mit etwa 3
Mrd. USD das größte Projekt des Industriezweigs der VAE. Die Firma Linde baut für Borouge beispielsweise einen
Ethan-Cracker.
Die ortsansässige Firma Gulf Fluor hat den Bau einer Chemiefabrik für 400 Mio. USD in der Industrial City Abu
Dhabi abgeschlossen und betreibt damit nach eigenen Angaben die größte Fabrik dieser Art in der Region bzw. der
fünftgrößten weltweit.33 Die Technologie lieferte unter anderem der Schweizer Anbieter ChemTech. Gulf Fluor. Gulf
Flour
beliefert
die
Aluminium-,
Bauund
Landwirtschaftssowie
Kühlindustrie
und
die
Trinkwasseraufbereitungsanlagen mit Flusssäure, Aluminiumfluorid und Schwefelsäure.
Ein weiteres großes Unternehmen ist das ‚Ruwais Fertilizer Industries (Fertil)‘, ein Joint-Venture zwischen ‚Adnoc‘
und ‚Total‘. Das Unternehmen produziert Ammoniak (3,3 t pro Tag) und Urea (5,8 t pro Tag). 6 Prozent der
Produktion dienen dem Eigenbedarf der VAE, während die übrigen Erzeugnisse nach Indien, Afrika, Lateinamerika,
Australien sowie in die USA exportiert werden. 34
ELIXIER (ADNOC Linde Industrial Gases Company Ltd.) ist ein Unternehmen im Petrochemiesektor. Das
Unternehmen ist ein Joint Venture zwischen der ADNOC und der Linde Group.35 Die Hauptprodukte sind
Industriegase wie Stickstoff und Sauerstoff für verschiedene Industriezweige der VAE.
Weitere kleinere Unternehmen sind u.a. Cosmoplast Industrial Co., National Paints, die US-Reichhold Inc., Ajmal
Perfume und Falcon Chemicals.
Öl- und Gasindustrie
Die VAE besitzen weltweit die sechstgrößten Öl- und fünftgrößten Gasreserven. Das Emirat Abu Dhabi hat mit
Abstand die größten Ölreserven (ca. 92 Mrd. Barrel), Dubai kommt auf 4 Milliarden. Die restlichen Emirate besitzen
deutlich weniger.
Die VAE haben sich in den letzten Jahren zu einem großen Energiekonsumenten entwickelt.
Der Hauptabnehmer für emiratisches Öl ist Japan, das 40 Prozent des Öls abnimmt. Trotz momentan hoher
Produktionsmengen bei ungefähr 2,8 Millionen Barrel pro Tag bei niedrigen Preisen soll die Produktionskapazität bis
2018 auf 3,5 Millionen Barrel pro Tag steigen, um eventuelle Engpässe von OPEC-Partnern ausgleichen sowie den
Markt besser stabilisieren zu können.36 Die Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) entwickelt einen fünfjährigen
Investitionsplan in einer Höhe von 65 Milliarden USD. Ziel der Investitionen ist, bis 2020 die gesamte Öl- und
Gasproduktionskapazität (40 Mrd. USD bzw. 25 Mrd. USD) zu erhöhen.37 Bis 2017 soll die Ölproduktion
3,5 Millionen Barrel pro Tag (2013: 2,8 Mio. b/d) und die Gasproduktion 7,5 Millionen Kubikmeter (2013: 6 Mio. m!)
betragen.38
Mit einem Anteil von 3,3 Prozent der globalen Ölforderung sind die VAE heute der achtgrößte Erdölproduzent der
Welt. Die vorhandenen Reserven Erdöl reichen bei heutiger Fördermenge noch für die nächsten 100 Jahre aus.
Bislang erfolgt die Produktion auf über 30 Öl- und Gasfeldern, die sich überwiegend in der Western Region und
offshore befinden. Im Emirat Abu Dhabi werden die Förderrechte sowie die autorisierten Partnerschaften zur
Förderung und Vermarktung der Öl- und Gasvorkommen durch die ADNOC und die entsprechenden
Tochterunternehmen vergeben. ADNOC setzt die politischen Vorgaben des Supreme Petroleum Council des Emirats
um. Das föderale Energieministerium verfügt über vergleichsweise geringe Befugnisse.
Obwohl das Land große Gasvorkommen besitzt, ist es ein Netto-Gasimporteur: zum einen wegen des hohen
Strombedarfs und zum anderen, weil es eigenes Gas für Ölgewinnung und Export verwendet. Das Gas wird über
Pipelines aus Katar (Dolphin Project)39 und den USA (verflüssigtes Petroleumgas, LPG) importiert. Es gibt momentan
Überlegungen, auch eine Pipeline nach Fujairah zu legen, um Öl nicht mehr über den Golf von Hormoz transportieren
zu müssen.
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
21
Abbildung 9: Kohlenwasserstoff-Felder Abu Dhabi
Quelle: MEED, 2013
40
Mit einem Gasvorkommen von geschätzten 6,1 Milliarden Kubikmeter41 liegen die VAE an fünfter Stelle weltweit.42
Dabei sind die noch unerschlossenen Reservoirs nicht berücksichtigt. Auch hier hat Abu Dhabi mit 92 Prozent43 die
größten Vorkommen, gefolgt von Dubai und Sharjah. Allerdings besteht ein hoher Investitionsbedarf, da die
Inlandsnachfrage die laufende Produktion von Erdgas übersteigt. Grund hierfür ist zum einen die gewaltig gestiegene
Nachfrage, etwa weil die Kraftwerke neue Großprojekte in Abu Dhabi und Dubai zu versorgen haben, zum anderen
eine Ausweitung der Sonderwirtschaftszonen, in denen z.B. Schwerindustrien wie Stahl und Aluminium angesiedelt
werden. Aber auch ADNOC selbst braucht vermehrt Gas um in wachsendem Umfang seine Ölfelder betreiben und
ausbauen zu können.
Der Großteil dieser Bodenschätze wurde bislang unverarbeitet exportiert oder für die eigene Energieversorgung
genutzt.
Die Raffinerien in Ruwais, Fudjairah, Jebel Ali werden kontinuierlich erweitert. Der Bau einer neuen Raffinerie in
Dubai wird aktuell erörtert.
Neben der Ölindustrie wird auch die Förderung von Erdgas immer wichtiger. Da die Reserven sich verknappen, wird
der Abbau zudem aufwändiger.44 Beteiligte deutsche Unternehmen sind z.B. Wintershall oder die Linde Group. Beide
Unternehmen verfügen über eine Außenstelle in Abu Dhabi.
Neben den Modernisierungen von Förderungsanlagen sowie deren Erweiterungen gibt es anhaltend viele Projekte zur
Erschließung weiterer Onshore- und Offshorevorkommen im Öl- sowie auch im Gasbereich.
Der Energiemarkt in den VAE ist daher nahezu vollständig in staatlicher Hand und extrem hoch subventioniert.
Der durchschnittliche Energieverbrauch pro Kopf liegt in den VAE bei 10.175 Kilowattstunden,45 einer der höchsten
weltweit. Dementsprechend gehören ebenso die Pro-Kopf-CO2-Emissionen zu den höchsten weltweit.
Langfristiges Ziel ist die Diversifizierung der Energiegewinnung (Atomkraft, Solar) sowie die Steigerung der
Effizienz bei der Energieerzeugung.46ABB baut in Dubai für die DEWA beispielsweise den Sheikh Mohammed bin
22
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
Rashid al-Maktoum Solar Park mit einer geplanten Kapazität von 1.000 MW. Ausbauplanungen gehen bereits bis zu
einer Größenordnung von 2.600 MW bis 2030.47 Die noch vorhandenen Gasreserven sollen an anderer Stelle
gewinnbringender genutzt werden.
Aufgrund des aktuell fallenden Ölpreises ist der Kostendruck auf die Unternehmen der Ölindustrie hoch, was zu
sinkenden Neueinstellungen und verhaltenen Investitionen führt.48
Dennoch übernahm das staatliche Unternehmen ADNOC eine Vorbildfunktion im Markt auf dem Gebiet der
Arbeitnehmersicherheit.
ADNOC
implementierte
beispielsweise
umfangreiche
Schulungen
sowie
unternehmenseinheitliche Sicherheitsrichtlinien.49
Metallindustrie
Die Metallindustrie ist das zweite große wirtschaftliche Standbein der Emirate. Die Förderung dieses Sektors ist
demnach wesentlicher Bestandteil der Wirtschaftsdiversifikation. Bedingt durch die günstigen Energiepreise sind die
VAE bereits fünftgrößter Aluminiumproduzent weltweit. Die Aluminiumproduktion der VAE lag im Jahr 2014 bei
etwa 2.400 t
Seit 2001 produziert die Emirates Steel Industrie (ESI) Stahl in unterschiedlichen Qualitäten für diverse
Anwendungen. 2012 lag die Produktion bei 3,5 Mio. t pro Jahr.50 Durch diverse Expansionen soll bis 2015 eine
Produktionsmenge von 5,5 Mio. t erreicht werden.51 Im Moment ist die Eisenerzeugung von ESI allerdings
stagnierend.52
Es gibt bereits Pläne diesen Sektor auszubauen. Die staatlich geförderte Industrie Holding Senaat in Abu Dhabi, einer
der wichtigsten Antreiber in Richtung Wirtschaftsdiversifikation, plant mittelfristig 1,36 Mrd. USD in den Ausbau
der Metallindustrie zu investieren.53 Für 299 Mio. USD soll bis 2018 von der Al-Gharbia Pipe Company (Joint
Venture aus der japanischen, staatlichen JFE Steel Corporation und der japanischen Marubeni-Itochu Steelin) in der
Khalifa Industrial Zone ein Werk für Stahlrohre (Pipelines) mit einer Kapazität von 240.000 t pro Jahr gebaut
werden.54
Emirates Global Aluminium entstand 2013 aus der Fusion von Dubal und Emal (Emirates Aluminium Company),
deren Anteilseigner die staatliche Investitionsgesellschaft Mubadala (Abu Dhabi) und ICD (Investment Corporation of
Dubai) ist. Emirates Global Aluminium ist der fünftgrößte Aluminiumproduzent weltweit.55 Zurzeit werden die
Verhüttungsanlagen stark ausgebaut, was zu einer Kapazität von 2,3 Mio. t pro Jahr führen soll.56 Die Energie für die
Verhüttung kommt aus Gaskraftwerken. Dubal befindet sich nahe des Hafens Jebel Ali, Dubai. Emal befindet sich in
der Nähe des Khalifa Ports Abu Dhabi.
Kernenergiegewinnung
Um die generell steigende Nachfrage sowie den Bedarf in Peak-Zeiten decken zu können, entschieden sich die VAE
für den Einstieg in die Atomenergie. Das Regulation and Supervision Bureau of Abu Dhabi verkündete im November
2009 den Bau von vier Atomreaktoren, um den Energiebedarf langfristig zu decken. Der Bau der Baraka Nuclear
Power Plant ist das derzeit größte Projekt der VAE.57 Das Land hat unter anderem den Atomwaffensperrvertrag
unterschrieben und wird sich der Kontrolle der IAEA unterstellen. Die Federal Authority for Nuclear Regulation
(FANR) ist für die Ausführung und Regulierung der Atomenergieprojekte zuständig. Eine Stromproduktion von 1.400
Megawatt pro Reaktor ist geplant. Der erste wird laut aktuellen Planungen 2017 und die drei weiteren 2020 in Betrieb
genommen. Ende 2010 sind die Aufträge für die ersten vier Reaktoren mit einem Volumen von 20 Milliarden USD
vergeben worden. Ein Konsortium aus französischen und amerikanischen Unternehmen, das politisch sehr gut
platziert wurde, glaubte, den Auftrag bereits sicher zu haben, als die Vergabe überraschend an ein koreanisches
Konsortium (Korea Electric Power Corporation, KEPCO) ging. Entscheidungsgrundlage war nach Medienangaben
der kostengünstige Preis. Dies ist nur eines der Beispiele der zunehmenden Vergabe von Großprojekten an
koreanische Unternehmen, die in den letzten Jahren zu verzeichnen ist. Anfang 2014 wurde der erste Kondensator, der
in Südkorea erstellt wurde, auf der Baustelle von Barakah installiert. Der erzeugte Strom soll zukünftig teilweise über
das regionale Stromnetz in Golf-Nachbarstaaten exportiert werden.58
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
23
Feuerwehr
Das System und die Aufgaben der Feuerwehr sind in den VAE föderal organisiert. Der Brandschutz wird
ausschließlich durch Berufsfeuerwehren abgedeckt. Freiwillige Kräfte gibt es nur im Katastrophenschutz. Frauen im
Einsatz gibt es bisher gar nicht.
Der Bedarf an Feuerwehrleistungen ist mit Blick auf die Öl- und Gasindustrie hoch. Die Regierung möchte nach
vielen Feuerkatastrophen eine der besten Feuerwehren der Welt aufbauen. Brandschutzmaßnahmen, Sicherheits- und
Lagerbestimmungen sind im Vergleich zu deutschem Standard in der Regel schwach bis nicht vorhanden. 59 Zudem
verfügen viele private Haushalte über Gasflaschen zum Kochen.60 Ein Schwerpunkt der Feuerwehrarbeit liegt in der
Prävention von Bränden. Besonders bei neuen Bauvorhaben wird inzwischen auf die Einhaltung der Brand- und
Sicherheitsvorschriften stark geachtet. Große Industrieanlagen, Häfen sowie Flughäfen verfügen über eigene ebenfalls
sehr gut ausgestattete Werkfeuerwehren.61
Die Zuständigkeit für den präventiven Brandschutz liegt in erster Linie bei der staatlichen Firma ‚Emirates Fire and
Rescue Company (EFRC)‘. In den anderen beiden Emiraten bestehen langjährige Kooperationen zwischen den VAE
und z.B. Großbritannien oder den USA (Feuerwehrschule ‚Moreton-in-Marsh‘ und dem ‚Washington Hall‘
Trainingszentrum).62
Feuerwehrangestellte werden verhältnismäßig gut bezahlt und sind in der Regel sehr gut ausgerüstet (Ziegler,
Rosenbauer BAI, Mercedes, Hummer etc.). Viele deutsche (etwa 150) sowie US-amerikanische und türkische
Feuerwehrleute halten Führungspositionen in den VAE. Deshalb sind die deutschen und die US-amerikanischen
Standards bekannt und weit verbreitet. Deutsche Feuerwehrleute werden zudem intensiv in der Ausbildung der
arabischen Kollegen eingesetzt. Die Schulungen der hiesigen Feuerwehrangestellten finden in der Regel unter
deutschen Normen statt.
Das gesamte Feuerwehrwesen der VAE (außer Dubai) ist dem General Directorate of Abu Dhabi Police (Abu Dhabi
Police GHQ) und dem General Directorate of Civil Defense Abu Dhabi direkt unterstellt. Es gibt drei Einheiten, die
Civil Defence, die Quick Intervention und die Technical Rescue. Letztere rücken in erster Linie bei Verkehrsunfällen
aus. Die Aufgaben der Quick Intervention Unit bestehen in der Brandbekämpfung, aufgrund der spezialisierten
Ausrüstung und Ausbildung werden die Einheiten aber auch oftmals zur Unterstützung angefordert, wenn es um die
Rettung von verschütteten Menschen geht. Da es in der Vergangenheit Kompetenzunklarheiten zwischen den
verschiedenen Ministerien gab, wird das System der Feuerwehr mittelfristig umstrukturiert. Diese Umstrukturierung
(ebenfalls mit deutscher Ausprägung) wird bereits von EFRC für fünf Emirate (alle außer Dubai und Umm alQaiwain) vorgenommen, damit die Feuerwehren auch den neuen Anforderungen gewachsen sind. 63
In Dubai ist der vorbeugende und abwehrende Brandschutz, sowie die Einheit für Gefahrguteinsätze der Dubai Civil
Defence (DCD) zugeordnet. Die Aufgaben Wasserrettung und die technische Rettung bei Verkehrsunfällen sind im
Emirat Dubai bei der Dubai Police angesiedelt.
Polizei und Militär
Auch die Aufgaben und Zuständigkeiten der Polizei sind in den Emiraten stark föderal organisiert. Die
Schutzausrüstung der Polizei (z.B. schusssichere Westen) ist auf gutem bis hohem Standard, je nach Emirat und
Einheit.64 Es gibt viele Spezialeinheiten mit sehr guter Ausstattung.65 Da die Polizeieinheiten vielerorts als
Prestigeeinheiten angesehen werden, gibt es immer wieder medienträchtige Zusatzausstattung, insbesondere
Fahrzeuge der oberen Luxusklasse.66 Die Kriminalitätsrate in den VAE ist sehr gering, daher konzentriert sich die
Arbeit der Polizei im verstärkten Maße auf Verkehrsdelikte sowie wenige Rauschmittelverstöße und Diebstähle.67 Die
Arbeit der Polizei übernehmen in allen Emiraten sowohl Frauen als auch Männer. Da Verkehrsunfälle in den VAE
sehr häufig sind, übernimmt die private Firma SAAED die Abwicklung kleinerer Unfälle in den VAE (außer Dubai).68
Das Abu Dhabi Police GHQ ist zuständig für sämtliche Arbeiten der Polizei in Abu Dhabi. Im Emirat Dubai wäre das
Äquivalent die Dubai Police und für die gesamten VAE ist die United Arab Emirates Police Force übergeordnet.
24
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
Die Streitkräfte der VAE bestehen im Wesentlichen aus der Union Defence Force sowie der Defence Force aus Abu
Dhabi, Dubai und Ras Al Khaimah. Seit kurzem gibt es eine Wehrpflicht, deren Länge sich nach dem Bildungsstand
des Rekruten richtet. Zum gesamtstaatlichen Militär gehört neben Heer und Luftwaffe auch die Marine. Etwa 1% des
BIP wird für militärische Zwecke ausgegeben. Militärische Beziehungen und Kooperationen gibt es unter anderem
mit Europa und den USA. Die Uniformen des Militärs werden zum Teil in den Emiraten gefertigt und verfügen
bereits über Merkmale technischer Textilien wie beispielsweise eingenähte Silberfäden.69
2.4 Absatzmarkt für fertige Anwendungen und Gewebe im Segment „Buildtech“
Bauindustrie
!
Seit Dubai den Zuschlag als Austragungsort der Expo 2020 erhalten hat, hat die Bau- und Infrastrukturbranche wieder
an Dynamik gewonnen. Hier liegt der Schwerpunkt auf drei Großprojekten: Al Maktoum International Airport
(32 Mrd. USD), der Bau der Mall of the World (5,1 Mrd. USD) und das Emaar-Wohnbauprojekt Dubai Creek
Harbour (17,7 Mrd. USD). Im Rahmen der Expo sollen laut Germany Trade & Invest (GTAI) allein während der
sechsmonatigen Veranstaltung 25 Millionen Besucher in die Stadt kommen. Das Dubai Department of Tourism and
Commerce Marketing (DTCM) hat es sich anlässlich der Expo 2020 zum Ziel gesetzt, zur weltweit führenden
Destination für Familien-, Event- und Geschäftstourismus zu werden. Auch die Immobilienbranche erwartet einen
neuen Boom, da sich die Zahl der Hotelzimmer voraussichtlich bis 2020 verdoppeln wird und Immobilienpreise
steigen werden. Allein bis 2017 soll in Dubai die aktuelle Zahl von 62.800 Hotelzimmern auf 81.600 erhöht werden.70
Eine Reihe von Touristenattraktionen wird schon jetzt in Dubai gebaut, insgesamt sind Bau- und Infrastrukturprojekte
im Wert von 111 Milliarden USD in Planung oder im Bau.71 Zu den geplanten Großprojekten gehören die Mohammad
Bin Rashid City (MBR), die zum Zentrum für Freizeit- und Familientourismus werden soll und in der die weltweit
größte Shopping-Mall und ein Bereich für Kunstausstellungen entstehen. Im dazugehörigen District One werden
1.500 Luxusvillen und ein 350.000 Quadratmeter großer Wasserpark gebaut. Der umfasst eine Lagune, künstliche
Strände sowie Einkaufs-, Freizeit- und Sportmöglichkeiten. Ein weiterer Teil des MBR-Projekts ist der Stadtteil The
Lagoons, der auf einer Fläche von 6 Millionen Quadratmetern geplant ist. Im Zentrum dieses Projekts stehen die
Dubai Twin Towers, die ein neuer Teil von Dubais Skyline werden sollen. Der Stadtteil soll über ein Geschäftsviertel,
eine Unternehmerzone, Kultur- und Bildungseinrichtungen, mehrere Luxushotels, medizinische Zentren, eine
Shopping-Mall am Wasser sowie weitere Freizeiteinrichtungen verfügen. Auch Bluewaters Island soll zu einem
wichtigen neuen Touristenziel werden und durch Einkaufs- und Hoteleinrichtungen sowie das größte Riesenrad der
Welt die Besucher anziehen. Als Verbindung zwischen der Business Bay in Dubai und dem Arabischen Golf soll für
etwa 1,5 Milliarden Euro der Dubai Water Canal gebaut werden, sodass ein neuer Stadtteil am Wasser mit zahlreichen
Besucherattraktionen entsteht. Dieses Projekt soll bereits im 2017 fertiggestellt werden. Eine weitere Attraktion ist der
Freizeitpark Dubai Adventure Studios in Jebel Ali, der 2017 fertiggestellt werden soll und aus insgesamt fünf
verschiedenen Freizeitparks besteht.72 Im ältesten Stadtteil Dubais, Deira, soll auf der entstehenden Palm Deira auf
bereits vorhandenen Inseln ein weiteres Bauprojekt umgesetzt werden. Unter anderem befinden sich ein Nachtmarkt
im traditionellen arabischen Stil mit über 1.400 Geschäften und Restaurants, ein Amphitheater mit 30.000 Plätzen
sowie ein Yachthafen mit Kapazität für große Yachten in Planung. Der bereits vorhandene Freizeitpark Dubailand soll
um den Taj Arabia, einen Nachbau des indischen Taj Mahal, erweitert werden, in dem ein Hotel entstehen soll.73
Allein durch die EXPO 2020 werden von der Regierung Dubais Projekte mit einer Gesamtsumme von 8 Mrd. USD
bis 9 Mrd. USD erwartet.74 Davon werden nach Schätzungen der Regierung allein 7 Mrd. USD für
Infrastrukturmaßnahmen ausgegeben werden.75 Die Planungen für die Ausstellungsfläche mit einer Größe von
4,38 km2 werden aller Voraussicht nach 2015 abgeschlossen sein, um die dreijährigen Bauarbeiten 2016 beginnen zu
lassen. Weitere Stadtentwicklungsprojekte die im direkten Zusammenhang mit der EXPO stehen, werden nun
ebenfalls verwirklicht werden, wie der Ausbau der Metro bis zum Ausstellungsort der EXPO für 1,3 Mrd. USD. Die
Umgebung des EXPO-Geländes sowie die des neuen Flughafens, Dubai World Central, wird ebenfalls Teil dieser
Stadtentwicklungsprojekte mit Wohnsiedlungen, Vergnügungsparks, Hotels und Einkaufscentern sowie natürlich
Servicedienstleistern und Industrieunternehmen. Weitere Projekte werden erwartet, um die erwarteten 25 Mio. EXPOBesucher zu unterhalten.76
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
25
Voraussichtlich werden diese Vorhaben die Entwicklung der Bau-, Tourismus-, Hotel- und Freizeitindustrie
vorantreiben und zahlreiche neue Arbeitsplätze schaffen, und auch für die Energie-, Ingenieurs-, Stadtplanungs- und
Logistikbranche bieten sich neue Absatzmöglichkeiten. Aus diesem Grund erwarten neben Dubai auch die weiteren
Emirate, vor allem Abu Dhabi, sowie die anderen Länder der Golfregion positive Auswirkungen der Expo 2020 für
ihre eigene Wirtschaft.77 Deutschland, das bereits über die Erfahrungen einer Expo-Austragung verfügt, wird als
beliebter Kooperationspartner wahrgenommen.
Ebenfalls beflügelt von der Bekanntgabe der Expo 2020 profitiert der Infrastruktur- und Transportsektor, der
allerdings schon vor Bekanntgabe der Expo 2020 mit dem Ausbau eines regionalen GC-Eisenbahnnetzes als
übergeordnetes Projekt im Vordergrund stand. Der Eisenbahnsektor soll die Region in ihren
Diversifizierungsbestrebungen und den Inner-GCC-Handel unterstützen.
Die einzelnen Länder und Emirate haben verschiedene Vorgehensweisen gewählt. In der VAE-Hauptstadt Abu Dhabi
erfolgt der Ausbau der Transport- und Logistikkapazitäten im Rahmen eines Masterplanes, der 2009 durch die
Transportbehörde von Abu Dhabi bekanntgegeben wurde (Surface Transport Masterplan). Er sieht den Bau einer
innerstädtischen Metrolinie, die Ausweitung des vor zwei Jahren aufgebauten Bussystems, klimatisierte
Bushaltestellen, den Bau einer Eisenbahnstrecke sowie einen neuen Passagierterminal im Flughafen von Abu Dhabi
vor.
Der erste Teilabschnitt des Eisenbahnnetzes wird zurzeit von Shah und Habshan nach Ruwais in der Western Region
gebaut. Der Masterplan ist abgestimmt mit den Entwicklungsplänen der Western Region (Al Gharbia), die zu einem
Hub für Industrie und Tourismus ausgebaut werden soll. Der 266 Kilometer lange Abschnitt soll laut Etihad Rail noch
2015 fertiggestellt werden. Er dient dem Transport von Schwefelgranulat aus den Sauergasfeldern. Auf die
Auswertung der zweiten Phase (insgesamt 628 km) wird noch gewartet, die Angebote sind bereits abgegeben.
Neben den Bauvorhaben im Zusammenhang mit der Expo 2020 sind auch im Bereich der privaten Wohnimmobilien
weitere Projekte geplant. So sieht die Abu Dhabi Investment Bank (ADIB) ein bedeutendes Potenzial für die
kommenden Jahre in der Baubranche auf alle Marktsegmente in Abu Dhabi.78 So sollen bis 2016 9.500 neue
Wohneinheiten fertiggestellt werden. Bis Ende 2016 sind auch in Dubai 42.000 neue Einheiten geplant. „Abreißen
statt sanieren“ bestimmt üblicherweise den Bestand älterer Gebäude in den VAE. In Abu Dhabi wurde beispielsweise
Ende 2013 entschieden, über 250 Gebäude abzureißen.79 Sie entsprachen nicht mehr den aktuellen Standards der Abu
Dhabi Municipality, das betraf sowohl die Bau- und Sicherheitsvorschriften wie auch die Vorgaben zur
Energieeffizienz. Die Mehrzahl dieser Wohn- und Gewerbegebäude sind Hochhäuser sowie Villen, die in den 1970er
Jahren gebaut worden sind.
Während Abu Dhabi mehr auf Abriss und Neubau setzt, hat Dubai eine Integrated Energy Strategy entwickelt. Im
Rahmen des Programms Retrofitting ist die Renovierung von 100.000 Gebäuden bis 2030 geplant. In der ersten Phase
sollten über 500 Millionen USD für die Renovierung der ersten 30.000 Gebäude investiert werden.80 Die DEWA plant
10 Mio. USD in die Verbesserung der Energieeffizienz bereits bestehender Gebäude und Infrastrukturen zu
investieren. Anfang 2015 teilte die Behörde mit, dass drei Projekte unter dieser Investitionsmaßnahme durchgeführt
werden sollten.
Die Mehrzahl der Gebäude sind Hochhäuser, die für Gewerbe- und Wohnzwecke genutzt werden. In Randgebieten
gibt es Einfamilienhäuser, die privat genutzt werden. Der Bausektor ist der fünfwichtigste Wirtschaftszweig in Dubai
(ca. 8–9 % des BIP). Da die Vereinigten Arabischen Emirate noch ein relativ junges Land sind (43 Jahre), ist die
Bausubstanz neu und die ältesten Gebäude stammen aus den Sechzigerjahren. Verwendet wurden hauptsächlich
Zementblöcke. Während in der Vergangenheit die meisten Gebäude nach 10 Jahren abgerissen wurden, ist momentan
ein Wandel zu beobachten, auch weil inzwischen Immobilien in Sonderzonen von Ausländern erworben werden
können.
Gegenwärtig wird meist aus einer Mischung aus hauptsächlich Zement, Sand, Beton, Stahl und Backsteinen gebaut.
Die Eigenheime in den Vereinigten Arabischen Emiraten sind teilweise großflächige alleinstehende Häuser mit
großzügigen Innenräumen aus Fertigbauplatten mit geringer oder gar keiner Isolierung. Der Trend geht auch hier
allerdings zu Hochhäusern.
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VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
Der Preisdruck bleibt in dem Land groß. Insbesondere bei der Bausubstanz werden meist kostengünstige
Baumaterialien verarbeitet.
Auch ohne den Zuschlag für die EXPO-Austragung werden steigende Touristenzahlen in den VAE erwartet, da sich
durch die Krise in der MENA-Region die Emirate als sicheres alternatives Touristenziel etablieren konnten. Dieses
zieht weitere Hotel-, Vergnügungs- sowie Konsuminfrastrukturmaßnahmen nach sich, die sich nach Schätzungen auf
etwa 12,5 Mrd. USD belaufen. Auf der Palm Jumeirah, Dubai wird beispielsweise bis 2017 ein weiteres Luxushotel
entstehen mit einer geschätzten Bausumme von 1,4 Mrd. USD.81 Allein bis 2017 soll in Dubai die aktuelle Zahl von
62.800 Hotelzimmer auf 81.600 erhöht werden.82
Auch Abu Dhabi plant weiterhin zahlreiche Großprojekte. Der Ausbau der Vergnügungsinsel Yas in Abu Dhabi plant
beispielsweise einen Waner Bros Themenpark mit In- und Outdoorbereichen sowie 19 Attraktionen. Die Kosten dafür
belaufen sich auf 544 Mio. USD.83 Seit 2014 wird auch der bereits bestehende größte Indoor-Themenpark der Welt,
die Ferrari World, weiter ausgebaut.84 Die nach der Finanzkrise gestoppten Projekte um die Bebauung der Kulturinsel
Saadiyat wurden ebenfalls wieder aufgenommen. Der Louvre Abu Dhabi wird voraussichtlich Ende 2015 eröffnet
werden.85
Da sowohl Dubai als auch Abu Dhabi parkähnliche Anlagen, Grünflächen und Desertifikationsgrenzen in Planungen
berücksichtigen, gehen diese Projekte in vielfältiger Weise auch mit Beschattungen und landschaftsarchitektonischen
Maßnahmen einher. Vorzeigeobjekt ist in diesem Zusammenhang die Sheikh Zayed Mosque, die aktuell in eine sehr
weitläufige Parkanlage eingebettet wird.
Nach dem Einbruch der Baubranche während der Immobilienkrise 2009 hat sich die Branche wieder erholt. Laut
GTAI könnte die Branche von 2014 bis 2020 durchschnittlich um über 10 Prozent wachsen.86 Die Herausforderung
der kommenden Jahre ist allerdings der prognostizierte niedrige Ölpreis, der Anzeichen einer konservativeren
Investitionspolitik bietet sowie das in der Vergangenheit zu hoch geschätzte Bevölkerungswachstum. Für Abu Dhabi
ist prognostiziert, dass das anvisierte Ziel der zu verwirklichenden Projekte nicht einzuhalten ist.87 Die Erwartung ist,
dass sich einige Projekte, wie weitere Museen sowie das Eisenbahnprojekt,88 verzögern, bzw. auf Grund der starken
Preisfokussierung neu ausgeschrieben werden.89 Auch die Verwirklichung von Großprojekten wie der Abu Dhabi
Metro oder dem Cargo Terminal werden deshalb weiter auf sich warten lassen.
Die Baubranche ist der größte Absatzmarkt für technische Textilien in den VAE. Die Konkurrenz ist jedoch groß und
kommt vor allem aus Fernost sowie Saudi-Arabien. Der Vorteil dieser Produkte liegt zumeist in den sehr niedrigen
Transportkosten sowie sehr kurzfristigen Lieferzeiten, welche sich im günstigen Preis niederschlagen. Auch einige
Produkte europäischer Hersteller treten in der Geotech-Branche über Händler auf dem Markt auf. Einziger lokaler
Hersteller für Geotech ist die Firma Exeed Geotextile. Das Unternehmen Mattex stellt ebenfalls technische Textilien
für die Baubranche her. Der Markt ist sehr preisdiktiert und stark umkämpft. Neue Marktakteure müssen sehr gute
Produkte liefern, um Nischen zu erobern. Der Markt dieser Branche ist gut entwickelt, so dass keine besonderen
technischen und logistischen Voraussetzungen und Verfahren für die Produkte anfallen. Die Etablierung eines
Produktes ist dennoch schwierig, da Verfahren zur Genehmigung und Zulassung bzw. Ausschreibungsaufnahmen
lange dauern. Auch die Zahlungsmoral ist in der Baubranche allgemein schlechter, was zu späteren Zahlungen führt
als im Zahlungsziel vereinbart. Es empfiehlt sich, einen gut vernetzten Händler bzw. ein eigenes Büro vor Ort zu
haben. Es gibt keine gesetzliche Grundlage für die Verbauung von technischen Textilien bspw. im Straßenbau. Das
führt oft dazu, dass auf dem Markt Materialien sehr unterschiedlicher Qualität angeboten werden. Langfristig ist es
geplant, diese Lücke zu schließen.
Einige deutsche Unternehmen, die in der „Protech“ Branche Partnerschaften mit lokalen Unternehmen haben, arbeiten
mit dem Handel oder auch Architekten zusammen und bieten qualitativ hochwertige Dekorationstextilien an.
Nanomaterialien werden zunehmend auf den Markt für nachhaltige, innovative Baustrukturen angewandt.90
Zusammen mit der UAE University hat z.B. das Unternehmen Green Nanotek im Rahmen des Takamul-Programms,
eine Initiative des Abu Dhabi Technology Development Committees, das direkte Unterstützung bei der Entwicklung
von patentierten Produkten anbietet, eine neue Art von Kohlenstoffnanoprodukten (carbon nanoproducts) entwickelt.
Insbesondere solche Kohlenstoffnanoröhrchen sollten produziert werden, die in technischen Geweben integriert
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
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werden können. Es sollten bei der kompletten Inbetriebnahme der Produktion bis zu 980 Tonnen pro Jahr produziert
werden.91
Geotextilien werden zunehmend auch für die Sicherung der Strände der VAE eingesetzt, da Erosion durch extremere
Wetterbedingungen auch an den Küstenlinien ein Problem darstellt.92 Besonders geschätzt werden hierbei die
Eigenschaften der technischen Textilen: Umweltfreundlichkeit, Kostenersparnis und einfache Verarbeitung.
Abwasser- und Wasserwirtschaft
!
Die Wasserversorgung gehört in den VAE zu den allerwichtigsten strategischen Aufgaben des Landes, da
Berechnungen zufolge das Grundwasser nur etwa drei Tage ausreichen würde, um die Bevölkerung in den VAE mit
Trinkwasser zu versorgen.93 Das emiratische Ministerium für Umwelt und Wasser rechnet mit einer Verdoppelung des
Wasserverbrauches zwischen 2008 und 2030.
Die Energie- und Wasserversorgung der sieben verschiedenen Emirate, die unweigerlich miteinander verknüpft sind,
wird von vier regionalen und staatlich kontrollierten Energie- und Wasserunternehmen übernommen: die Abu Dhabi
Water and Electricity Company (ADWEC), die Dubai Electricity and Water Authority (DEWA), die Sharjah
Electricity and Water Authority (SEWA) und die Federal Electricity and Water Authority (FEWA). Die
Endverbraucherpreise liegen jedoch trotz relativ großer Unterschiede zwischen den Emiraten auf einem extrem
niedrigen Niveau im Vergleich zu Weltmarktpreisen. Pro Person werden in den VAE aktuell umgerechnet (inkl.
Parkbewässerungen) offiziell etwa 600 Liter pro Tag verbraucht. Mittelfristig ist nicht mit einem verminderten
Konsum zu rechnen, was wasserarme Regionen in den VAE zwingt, zukünftig große Investitionen im Bereich der
Meerwasserentsalzung zu tätigen.
Im Rahmen der fortschreitenden Wasserknappheit hat das Emirat Abu Dhabi die Deutsche Gesellschaft für
Internationale Zusammenarbeit (GIZ) zusammen mit dem deutschen Beratungsunternehmen Dornier Consulting
GmbH mit einem Projekt („Künstliche Grundwasseranreicherung und Nutzung der Grundwasserressource in Liwa“)
zur künstlichen Süßwasseranreicherung bzw. -speicherung beauftragt. Das Projekt wurde 2008 begonnen und soll
noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Die GIZ ist für Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung zuständig.
Auftraggeber ist die Abu Dhabi Water Authority (ADWEA) und die Environment Agency Abu Dhabi (EAD). Das
Projekt ist in der Liwa-Wüste angesiedelt, da man hier im Rahmen aufwendiger Untersuchungen besonders günstige
geologische Bedingungen vorfand. Das Grundwasser in der Region Liwa gilt als qualitativ hochwertig und soll
künstlich erweitert werden, um in möglichen Krisenzeiten die Wasserversorgung sicherzustellen.
Meerwasser soll über Pipelines in die Liwa-Wüste geleitet werden. Hier versickert das Meerwasser in angelegten
Becken und so sollen die Grundwasserreserven unter der Erde erweitert werden. Das Bauvolumen beträgt circa
500 Millionen USD. Die Bauarbeiten sind jetzt im fortgeschrittenen Stadium.
Das Projekt ist das erste seiner Art und wird in der gesamten Golfregion mit großem Interesse verfolgt.
In den zwei letzten Jahren konnte laut der Dornier Consulting GmbH ein Wasservorrat an entsalztem Süßwasser (über
25 Mio. m!) gebildet werden, der in Notfällen bis zu 90 Tage vorhält.
In Abu Dhabi wird 65 Prozent des Wasserverbrauchs mit Grundwasser gedeckt. Jedoch wird dieses Grundwasser
(etwa 97 % Brackwasser) überwiegend für Bewässerung verbraucht. Der Anteil des entsalzten Wassers liegt bei 30
Prozent, der des geklärten Abwassers bei 5 Prozent.94 Die anderen Emirate verfügen kaum über Grundwasserreserven
und müssen den enormen Wasserbedarf über Entsalzungsanlagen decken. Fast 100 Prozent des Trinkwasserangebots
der VAE wird durch entsalztes Meerwasser gedeckt. Die Kapazitäten der Entsalzungsanlagen übersteigen in Abu
Dhabi und Dubai derzeit den Bedarf, jedoch gibt es einige Projekte für den Ausbau der Anlagen insbesondere in den
fünf kleineren Emiraten.
Die Entsalzung von Wasser und die Stromproduktion sind dabei gekoppelt. Die Produktion erfolgt in den sogenannten
Independent Water and Power Plants (IWPP). Über 90 Prozent des (entsalzten) Wassers in Abu Dhabi wird
beispielsweise von (Elektrizitäts- und Wasser-) Kombikraftwerken mit Erdgas-Antrieb produziert. Etwa ein Drittel
28
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
der Treibhausgasemissionen des Landes wird dadurch verursacht.95 In Abu Dhabi und Dubai wurden bereits
Pilotprojekte für solarbetriebene Meerwasserentsalzungsanlagen gestartet.
Die Wasserversorgung erfolgt durch ein Pipelinenetzwerk und Pumpstationen. In abgelegenen Gegenden ohne
ausreichendes Wassernetzwerk erfolgt die Wasserversorgung mit Transportfahrzeugen.
Die Abwasserversorgung weist weiterhin Defizite auf, insbesondere in den fünf kleineren Emiraten. In allen Emiraten
gibt es aktuelle Projekte für den Ausbau des Abwassernetzes. In Dubai werden derzeit der Kapazitätsausbau der
Kläranlage Jebel Ali sowie ein umfangreiches Abwassertunnelprojekt geplant.96 In den kleinen Emiraten werden
beispielsweise Umkehrosmoseanlagen sowie Klärwerke von den unten aufgelisteten staatlichen Wasserversorgern
gebaut. In Abu Dhabi sind die Klärwerkskapazitäten derzeit noch überdimensioniert. Das Strategic Tunnel
Enhancement Programme, ein Abwasserentsorgungsnetzwerk, wurde für einen Betrag von 1,5 Mrd. USD von
ADWEA beauftragt und ist ein wichtiger Bestandteil des Entwicklungsplans Abu Dhabi 2030, der für 2030 mit
3 Millionen Einwohnern in der Stadt rechnet. Die Abu Dhabi Sewerage Services Company (ADSSC) ist für die
Durchführung der Baumaßnahmen zuständig, die bereits 2009 begonnen wurden und 2015 abgeschlossen werden
sollen. CH2M Hill ist Programm-Manager. Der über 40 Kilometer lange Abwassertunnel erstreckt sich vom Zentrum
Abu Dhabis (Al Karama) bis zum südöstlichen Bezirk Al Wathba. Dadurch soll eine Kapazität von 800.000
Kubikmetern pro Tag geklärt werden.
Mittelfristig soll der Konsum des Grundwassers reduziert werden. Dies soll durch einen erhöhten Verbrauch von
geklärtem Abwasser ermöglicht werden. Jedoch wird aktuell erst etwa die Hälfte des geklärten Abwassers
wiederverwendet, was auf den aktuellen Entwicklungsstand der Infrastruktur zurückzuführen ist. Aktuell erhöht sich
die Menge an Wasser, das aus geklärtem Abwasser produziert wird, jährlich um 10 Prozent.97 Langfristig soll das
geklärte Wasser vollständig wiederverwendet werden.
In Abu Dhabi wurde für dieses Ziel eine Task Force gegründet, deren Mitglieder die Abu Dhabi Sewerage Services
Company, die Environment Agency Abu Dhabi, die Abu Dhabi Water and Electricity Authority, mehrere städtische
Behörden und die Abu Dhabi Food Control Authority sind. So sollen die notwendigen Infrastrukturentwicklungen, die
(Energie-)Kosten sowie die Rentabilität der unterschiedlichen Szenarien und Maßnahmen analysiert werden. Seit
Dezember 2012 wird in Al Nahda dazu ein Pilotprojekt durchgeführt.98
Die Technik des Membrantrennverfahrens ist für die Entsalzung und die Trinkwasserproduktion sowie die
Abwasserreinigung besonders wichtig. Solche Technologien werden in den VAE bereits angewandt und weiterhin
intensiv benötigt. Im Masdar Institute wird zu diesen Themen intensiv geforscht.99 Solche Produkte werden entweder
für den Haus- oder den kommerziellen Gebrauch sowie auch für Großprojekte auf dem emiratischen Markt angeboten.
Entsorgungswirtschaft
!
Die Abwendung von der Abfallentsorgung in Deponien sowie die Diversifizierung der Energieversorgung durch den
Verbrauch bzw. die Produktion von alternativen Energien sind Bestandteile der Abu Dhabi Vision 2030. Durch die
Gründung eines nachhaltigen Abfallverwertungssystems möchte das Center of Waste Management (CWM) die
Deponierung vermeiden und die Maximierung der Ressourcenverwertung erreichen.
Basierend auf der Feststellung, dass das aktuelle Abfallmanagement wesentliche Lücken in der Verwertung und
Beseitigung von Abfällen zeigte, entwickelte 2012 das CWM zusammen mit der Environment Agency (EAD) und dem
Department of Municipal Affairs (DMA) von Abu Dhabi eine Abfallstrategie für das Emirat.
In Abu Dhabi entsteht in diesem Rahmen bis 2017 eine Waste-to-Energie-Anlage mit 100 MW und Mass-burn
technologie (in der Nähe des Hafens Mussafah Port). Die Abu Dhabi National Energy Company (TAQA) und das
CWM Abu Dhabi sind am Projekt beteiligt. TAQA ist dabei für die Projektkonzeption, den Bau, die Finanzierung,
den Betrieb und die Wartung zuständig. Die Effizienz bei dem Konvertierungsprozess von Abfall in Strom, die
vergleichsweise wesentliche Verminderung der Emissionen von Treibhausgasen und die Einhaltung der aktuellen
Luftverschmutzungsvorschriften konnten TAQA überzeugen, sich für diese Technologie zu entscheiden. Einnahmen
soll TAQA durch die Zahlung einer Abfallentsorgungsgebühr von CWM und den Verkauf von Strom an ADWEC
erzielen.
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
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Darüber hinaus sollen sich Synergien ergeben durch einen angeschlossenen „Enviropark“ für Unternehmen dieser
Branchen. Neben dieser großen Anlage werden auch mittelgroße Projekte wie eine Entsorgungsanlage vorangetrieben.
Aktuell wird die Mehrheit der in Abu Dhabi täglich generierten 33.000 Tonnen Abfall in nicht organisierten Deponien
wie z.B. Al Dhafra (1.000 ha) abgelagert. Nach einer vertiefenden Analyse der Abfalleigenschaften durch WS Atkins
wurde konstatiert, dass Haushaltsabfälle überwiegend aus organischen Abfällen (48,6 %), Plastik (18,3 %), Papier
(11,7 %) und Pappe (6 %) bestehen, mit einer ähnlichen Mischung bei Gewerbe- und Industrieabfällen, aber auch aus
Holz und stabilem, nichtreaktivem gefährlichem Abfall („inert waste“). Jedoch sollen sich diese Proportionen durch
zunehmende Recyclinggewohnheiten über die kommenden Jahre ändern.
Mittelfristig möchten die VAE Know-how akquirieren und in der Region bei der Entwicklung von
Abfallmanagementstrukturen mitwirken. Studenten, insbesondere emiratische, werden dazu animiert, einen
Studiengang im Bereich Sustainable Waste Management und Clean Energies abzuschließen.
Landwirtschaft
Aufgrund der wenigen Nutzflächen und der geringen Niederschlagsmengen trägt die Landwirtschaft lediglich weniger
als 1% zum BIP bei.100 Dennoch wird die Landwirtschaft weiter ausgebaut.101 Das Hauptproblem ist hierbei der
Umgang mit den knappen Wasserressourcen. 72% des gesamten Wasserverbrauchs der VAE werden von der
Landwirtschaft konsumiert, welches zu 94% aus Grundwasser besteht.102 Nachdem in den vergangenen Jahren
weniger auf den Wasserverbrauch der Landwirtschaft geachtet wurde, werden nun zunehmend
Wassersparmaßnahmen wie Tröpfchenbewässerung, Hydrokulturen und Weiterbildungsmaßnahmen für Landarbeiter
eingesetzt, um die Landwirtschaft auszuweiten und Überwässerung zu verhindern.103 Zu diesem Ziel wird durch
Know-how-Zukauf stark nach neuer Technik und nachhaltigen Möglichkeiten gesucht.104 2014 wurde zur Verfolgung
dieses Ziels ein Agricultural Innovation Centre ins Leben gerufen mit selbstständiger Forschung sowie vielfältiger
internationaler Kooperation.105 Geforscht wird nicht nur an der Reduktion des Wasserverbrauchs, sondern auch an
besserem Saatgut sowie neuen Anbaumethoden, um Kosten zu senken und die Erträge zu erhöhen. Die Regierung
investiert verstärkt im Lebensmittelbereich und drängt einheimische Firmen, sich ebenfalls einzubringen.
Durch die vielfältigen Wassersparmaßnahmen ist der Wasserverbrauch der Landwirtschaft in den letzten Jahren
gesunken, eine Voraussetzung, um den Landwirtschaftssektor überhaupt ausbauen zu können.106
Da es in den VAE bzw. im gesamten Golfraum in den nächsten Dekaden zunehmende Wasserknappheit (auch
aufgrund von zunehmender Versalzung des Wassers durch Entsalzungsanlagen) und ein erhöhtes Nachfrage- und
Angebotsbewusstsein geben wird, ist nicht klar, wie sich der Anteil der Landwirtschaft auf Dauer entwickeln wird.
20% des GCC-Nahrungsmittelkonsums fallen auf die VAE mit steigender Tendenz resultierend aus dem
Bevölkerungswachstum, dem steigenden Einkommen sowie der steigenden Nachfrage nach höherwertigen
Lebensmitteln und Convenience Food.107
Aktuell werden in den Emiraten 77.000 Hektar für die Landwirtschaft genutzt, dazu gehört hauptsächlich die Ernte
von Datteln, Gemüse (Tomaten, Sellerie, Salat, Erdbeeren, Kräuter, Gurken, Paprika, Auberginen, Blumenkohl u.a.)
und Tierfutter sowie die Produktion von Fleisch (Geflügel, Ziegen, Kamel, Schafe) und Eiern bzw. Milchprodukten.
Aufgrund des Fischreichtums sind die VAE Selbstversorger bzw. Exporteur in diesem Sektor.
Die lokale Agrarproduktion entspricht dabei jedoch nur einer Selbstversorgerquote von unter 20% mit der Folge, dass
die meisten Nahrungsmittel importiert werden müssen. Dieser Umstand hat eine erhebliche Anzahl von auf
Lebensmittel spezialisierten Importeuren hervorgebracht. Der kontinuierlich steigende Bedarf bei sehr
eingeschränkten Möglichkeiten zur Ausweitung der lokalen landwirtschaftlichen Erzeugung wird die Importquote von
aktuell 70% auf mittelfristig über 75% steigen lassen.108
30
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
Speziell Dubai sieht sich innerhalb der Golfstaaten als Warenumschlagsplatz, von und über das nicht nur Golfstaaten
sondern auch weiter weg liegende Länder versorgt werden sollen. Der Wert der Einfuhren von Obst und Gemüse hat
sich zwischen 2005 bis 2008 auf über 2 Mrd. USD verdoppelt.
Einer Studie der Abu Dhabi Environment Agency (EAD) mit dem Inhalt Bodenbewertungen im Emirat Abu Dhabi
vom Mai 2010 zufolge könnten theoretisch ca. 200.000 Hektar für Landwirtschaft genutzt werden. Davon werden ca.
80.000 Hektar als für die Landwirtschaft hoch bis mäßig geeignet und ca. 120.000 Hektar geringfügig geeignet
gesehen.
Die meiste landwirtschaftlich nutzbare Fläche liegt im Emirat Abu Dhabi aufgrund der grundwasserreichen Oasen AlAin und Liwa. Dort gibt es etwa 3.000 bis 4.000 Farmen, die Obst- und Gemüseanbau betreiben. Die übrigen 20.000
Farmen verfügen nicht über ausreichend Süßwasser und betreiben zum Teil Viehzucht.109 Großbetriebe für Obst- und
Gemüseanbau gibt es kaum.110 Das produktivste Emirat ist Ras Al Khaimah, das durch Wasser der Berge des Oman,
in denen es mehr regnet, mitversorgt wird.111
Organisiert sind etwa ein Drittel der kleinen Betriebe im Gebiet Abu Dhabi im Abu Dhabi Farmers Service Centre
(ADFSC), welches die Produzenten unter anderem beim Vertrieb und durch regulierte Mindestpreise unterstützt.
Begleitet werden die Hersteller auch vom Ministry of Environment and Water, das Know-how sowie zahlreiche
Subventionen bereitstellt.112 Hohe Subventionen gibt es vor allem für die Bewässerung, aber auch für Dünger, Samen
und Pestizide sowie Maschinen.
Der Mittlere Osten gehört zu den am schnellsten wachsenden Märkten für Bioprodukte. Bereits ca. 3.000 Läden in
den VAE führen Bioprodukte. Hauptmarkt ist Dubai. Mit einer Fläche von derzeit rund 4.000 Hektar ist der
landwirtschaftliche biologische Anbau jedoch noch in den Anfängen. Das Ministry of Environment and Water fördert
den Bioanbau zusätzlich.113
2012 wurden aus Deutschland Landwirtschaftsmaschinen und Traktoren für über 4 Mio. USD in die VAE
exportiert.114
Die VAE investierten verstärkt in ausländisches Farmland (Serbien, Vietnam, Kambodscha, Ägypten, Pakistan,
Rumänien und Amerika).115
In der Landwirtschaft der VAE werden bereits innovative Technologien intensiv vermarktet und unterstützt.
Technologien wie bespielweise Superabsorbentfasern (Super Absorbent Fibre) sind besonders beliebt. Sie
ermöglichen einen kontrollierten Wasserverbrauch und eine Minderung der Verdunstung sowie der
Wasserverschwendung, die in den regionalen klimatischen Bedingungen besonders wichtig sind.
2.5 Absatzmarkt für fertige Anwendungen und Gewebe im Segment „Medtech“
!
Das Gesundheitswesen ist einer der dynamischsten und am schnellsten wachsenden Sektoren in den VAE mit einem
stark westlich geprägten Vorbild. Deutsche Qualität hat gerade im Gesundheitssektor eine sehr gute Reputation.
Die Gesundheitsausgaben der VAE pro Kopf sind vermutlich die höchsten im Nahen und Mittleren Osten und steigen
weiter an.116 Der größte Motor für den Markt ist die Bereitschaft der Regierung, mehr Geld für die Gesundheit
auszugeben sowie dem verbesserten Versicherungswesen und der staatlichen "Beschwichtigungspolitik". Die
Krankenversicherung für Ausländer ist in den Emiraten Abu Dhabi und Dubai weitgehend verpflichtend und wird
vom Arbeitgeber übernommen. Diese Versicherungen sind sehr unterschiedlich, was zu einer Vielzahl an
Privatleistungen führt. Die medizinische Versorgung der Einheimischen ist staatlich bzw. föderal organisiert und
kostenlos. Der Staat zahlt im Bedarfsfall auch eine kostenintensive Behandlung im Ausland. Angesichts anhaltender
politischer Unruhen in der arabischen Welt kann fest damit gerechnet werden, dass die Regierung der VAE ihre
Fürsorge- und Appeasement-Politik weiter hochfahren wird und mehr denn je Geld für den Gesundheitssektor des
Landes zur Verfügung stellt. Mittelfristiges Ziel ist es dennoch, weniger medizinische Behandlungen für
Einheimische im Ausland in Anspruch zu nehmen sowie das Gesundheitssystem auf internationales Niveau zu heben
und damit den Bereich des Gesundheitstourismus im eigenen Land zu fördern.117 Zur Diversifikation der emiratischen
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
31
Wirtschaft sollen bis 2020 mehr als 500.000 Gesundheitstouristen nach Dubai gezogen werden, die Behandlungen in
Anspruch nehmen. 118 In diesem Zuge wurden zahlreiche Krankenhäuser gebaut, bzw. befinden sich noch im Bau mit
dem Fokus, den medizinischen Standard kontinuierlich zu erhöhen.
Nach Schätzungen werden mehr als die Hälfte der jährlichen Regierungsausgaben im Gesundheitssektor durch
Ineffizienzen wie überflüssige Verschreibungen und medizinisch nicht notwendige Analysen verschwendet.119
Trotzdem sind etwa drei Viertel der Bevölkerung keine nennenswerten Nachfrager von Gesundheitsleistungen, da die
in der Regel jungen und gesundheitlichen fitten Gastarbeiter einen Bevölkerungsanteil von etwa 80% stellen und
meist ohne Familien in den VAE arbeiten. Der kleinere Teil der Bevölkerung, ausländische Experten und
Einheimische, können sich sehr gute medizinische Versorgung auf westlichem Niveau leisten und fordern diese auch.
Zudem fungieren die VAE gewissermaßen als Referenzmarkt.
Der Markt der Medizintechnik in den Golfstaaten erlebt weiterhin einen deutlichen Aufwärtstrend. Neben den USA ist
Deutschland der führende Medizintechniklieferant auf dem VAE-Markt.120
In der Golfregion ist das kräftige Wachstum des Medizintechnikmarktes durch die große Zahl laufender und geplanter
Krankenhausprojekte gesichert. Die Investitionen in den Ausbau der Krankenhauskapazitäten sind sowohl eine
Reaktion auf die aktuelle Unterversorgung als auch auf den wachsenden Bedarf an Gesundheitsdienstleistungen
infolge des schnellen Bevölkerungsanstiegs (2-3% jährlich) und der rasanten Verbreitung von
Zivilisationskrankheiten (zum Beispiel Diabetes Typ 2, Übergewicht, Herz- und Gefäßkrankheiten) unter der
einheimischen Bevölkerung, deren Durchschnittsalter bei nur 19,6 Jahren liegt (das der Ausländer liegt bei 31,7
Jahren). Die ungewöhnliche Bevölkerungsstruktur reduziert die Aussagekraft üblicher internationaler Kenngrößen zur
Bewertung des Gesundheitssystems (z.B. Betten / Einwohner).121
Da die Gesundheitsministerien sehr föderal organisiert sind, wird nachfolgend auf die einzelnen Emirate gesondert
eingegangen.
In Abu Dhabi gibt es sowohl staatliche als auch private Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen. Private
Einrichtungen sind oft als Polykliniken organisiert, in denen Ärzte unterschiedlicher Nationalitäten kooperieren. Die
privaten Einrichtungen sind meist teurer als die staatlichen. Die Qualität ist sehr unterschiedlich. Die staatlichen
Einrichtungen werden von der SEHA (Abu Dhabi Health Services Company) verwaltet, die teilweise mit
internationalen Krankenhausmanagementanbietern zusammenarbeitet (z.B. Cleveland Clinic oder der John Hopkins
University122 ). Die Health Authority Abu Dhabi (HAAD) standardisiert das Gesundheitssystem des Emirates und
fördert die Weiterentwicklung. Da die staatlichen Einrichtungen teilweise nur für Einheimische zugänglich sind, ist
der Markt sehr wettbewerbsorientiert. Das Emirat ist bei einer Größe von 972,5 km! nur um die Hauptstadt dicht
besiedelt, was zu einer starken Konzentration der medizinischen Einrichtungen in der Hauptstadt führt. Zweitgrößte
Stadt im Emirat ist Al Ain, welche über sehr viel weniger medizinische Einrichtungen verfügt, die eher lokal orientiert
sind.
Gemäß MEED Projects sind in Abu Dhabi gegenwärtig Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen im
Wert von 2,6 Mrd. USD im Bau, davon entfallen 2,3 Mrd. USD auf staatliche Projekte. Die beiden größten Vorhaben
sind ein 1,1 Mrd. USD teures Krankenhaus in Al Ain mit 719 Betten und die 0,6 Mrd. USD-Erweiterung des Al
Mafraq Hospitals um 739 Betten.
Die Dubai Health Authority (DHA) reguliert den öffentlichen und privaten Sektor des Gesundheitswesens in Dubai.
Auch in Dubai ist der Gesundheitssektor stark wachsend und das Erreichen eines internationalen Niveaus Ziel. Durch
höhere Bevölkerungszahlen und den sehr geringen Anteil einheimischer Bevölkerung ist der Markt in Dubai grösser
und noch etwas internationaler ausgerichtet als in Abu Dhabi.
In Dubai sind Krankenhausprojekte im Wert von 1 Mrd. USD im Bau. Zu den großen Vorhaben zählen das Al Jalila
Children's Specialty Hospital (183 Mio. USD), ein 200-Betten-Haus. Darüber hinaus ist eine Erweiterung des Al
Amal Psychiatric Hospital um 200 Betten (160 Mio. USD) geplant, sowie ein 75-Betten-Projekt der Emirates
32
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
Healthcare Development Company (Medical Complex; 150 Mio. USD). In der Dubai Health Care City (DHCC) sind
die Arbeiten an einem 200-Betten-Krankenhaus der saudi-arabischen Dr. Sulaiman Al Habib Hospital Group weit
fortgeschritten. Hinzu kommt die umfassende, 43,8 USD Millionen teure Erweiterung von Dubais größtem
Krankenhaus, dem Rashid Hospital. Die Expansion ist Teil eines 2013 veröffentlichten Masterplanes, der neben
einem größeren Trauma Center für das Rashid Hospitals sechs neue Gesundheitszentren, ein Viersterne- sowie ein
Fünfsternehotel, Villen und Wohnungen für Mitarbeiter vorsieht.123
In Dubai gibt es mit der Dubai Healthcare City auch eine Freihandelszone für Unternehmen der Gesundheits- und
Pharmaindustrie.
In einem kürzlich veröffentlichtem 10-Jahres-Plan von Dubai wurde bekannt gegeben, dass mittelfristig drei neue
Medizinhochschulen und fünf Krankenpflegeschulen entstehen sollen. Laut Schätzungen des Direktors der Dubai
Health Authority wird in Zukunft ein Mehrbedarf an 8.000 Betten, 7.323 Ärzte und 8.510 Krankenschwestern
entstehen.124 Bis 2025 plant Dubai über insgesamt 40 Hauptversorgungszentren.125
Krankenhäuser und Kliniken werden staatlich kontrolliert. Die Dubai Health Authority (DHA) hat kürzlich
beispielsweise vier Kliniken aufgrund von Qualitätsmängeln geschlossen, unter anderem eine Klinik der plastischen
Chirurgie sowie eine Hautklinik (die genaue Identität der Einrichtungen ist nicht bekannt). Gründe dafür waren
Mängel in der Servicequalität, der Gebrauch unlizenzierter Medikamente oder die Bereitstellung von
Dienstleistungen, zu denen die Kliniken nicht berechtigt waren.126
Die Dubai Health Authority überwacht zudem in Krankenhäusern des privaten Sektors den Preisanstieg von
medizinischen Leistungen. Preisanstiege ab 4,22% werden nach DHA-Angaben gestoppt. Noch in diesem Jahr soll ein
Preis-Regulierungs-Modell herausgebracht werden, das für alle medizinischen Dienstleistungen des privaten Sektors
gilt. Anlass hierfür seien die stark angestiegenen Gesundheitskosten der letzten Jahre in den VAE.127
Ein weiteres hochmodernes, 270 Mio. USD teures Krankenhaus öffnet im nördlichen Emirat Ras Al Khaimah. Das
Sheikh Khalifa Speciality Hospital ist auf Krebsbehandlungen sowie auf Herz- und Nervenkrankheiten spezialisiert.
Es gilt als eines der besten im Land und in der Region.128
In den fünf kleineren Emiraten besteht weiterhin starker Nachholbedarf. Mittel- und langfristig wird aber versucht,
den Standard an Abu Dhabi und Dubai anzugleichen, was eine dauerhafte Nachfrage nach medizinischen Produkten
und Dienstleistungen sichert.
In den gesamten Vereinigten Arabischen Emiraten wurden im November 2014 Bauprojekte im Gesundheitswesen in
Höhe von 4 Mrd. USD umgesetzt. Für die Zukunft ist ein weiterer Ausbau des Gesundheitswesens geplant. Dennoch
wird erwartet, dass das Investitionsvolumen zukünftig nur noch langsam steigen wird, da der Versorgungsgrad
inzwischen sehr hoch ist.
In den VAE wächst landesweit und globalisierungsbedingt auch die Präsenz von alternativer Medizin und
Behandlungsmethoden. Mehr als 200 lizenzierte Fachleute mit dem Fokus auf traditionelle, ergänzende und
alternative Medizin sind vertreten.129 Auch Wellness- und Schönheitsangebote sind stark vertreten und bereichern den
Markt zusätzlich, auch hier ist die Qualität extrem heterogen.130 Die VAE haben weltweit eine der höchsten Dichten
an Schönheitschirurgen.131 Kaum verbreitet sind tatsächliche Reha-Zentren oder andere Rehabilitationseinrichtungen.
Die VAE streben auch nach Erfolgen in der Medizinforschung und stellen eine großzügige Infrastruktur bereit. Diese
Bestrebungen zeigen unter anderem bereits erste Resultate in der Krebsforschung (American University of Sharjah).132
Da das Qualitätsniveau der Bildungseinrichtungen sehr heterogen und tendenziell nicht mit deutschem Niveau
vergleichbar ist, können führende Forschungseinrichtungen auf diesem Gebiet kaum benannt werden.
Die VAE sind Standort für medizinische Versorgungseinheiten der regionalen Krisengebiete, welche bei Notfällen
abrufbar sind.133
Deutsche Hersteller technischer Textilien konnten bereits einen erfolgreichen Markteinstieg in lokale Krankenhäuser
tätigen. Angebotene Produkte sind unter anderem Textilien mit spezifischen antimikrobiellen Zusatzfunktionen sowie
bioaktiv ausgerüstete Textilien, die Bakterien und Keime bekämpfen. Endkunden wie das hiesige
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
33
Gesundheitsministerium oder Seha Medical Services wurden über lokale Handelspartner mit solchen technischen
Ausrüstungen ausgestattet.
II. Marktchancen für deutsche
Unternehmen
1. Marktstruktur und –Attraktivität
Die Marktchancen für technische Textilien in den VAE sind aufgrund der vielfältigen Absatz- und
Anwendungsmöglichkeiten groß. Als Industriegut unterliegen die Produkte aber den konjunkturellen Schwankungen
eines Marktes.
Nach der Wirtschaftskrise 2009 ist das Wirtschaftswachstum wieder positiv zu beurteilen. Deutlich zu erkennen ist
auch, dass die VAE an einer Diversifizierung ihrer Ölindustrie arbeiten und so regelmäßig neue Entwicklungsprojekte
anstoßen. Zudem werden im Rahmen einer Beschwichtigungspolitik immer höhere Summen an die einheimische
Bevölkerung umverteilt, was dem Konsum erfahrungsgemäß direkt zugutekommt.
Eine bedeutende Rolle für die Umsetzung von großen und mittleren Projekten spielen staatliche Investitionsformen
wie beispielsweise mubadala für Abu Dhabi.
Automatisierungsbestrebungen in der Textilindustrie der VAE treiben auch den Bereich der technischen Textilien
voran. Die Firma Al Borj hat bereits den Bereich der technischen Textilien aufgegriffen und Maschinen zur
Herstellung, hauptsächlich des Herstellers Miller Weldmaster, im Sortiment. Im Rahmen des KIZAD Projekts (Teil
von Abu Dhabi Economic Vision 2030) wird die Kleindienstgruppe für Wendland voraussichtlich eine Fabrik zur
Herstellung technischer Textilien (meed Projekt) bauen.
Die VAE fungieren gewissermaßen als Referenzmarkt für die Region und versprechen bei Etablierung weitere
Absatzmöglichkeiten im Nahen und Mittleren Osten.
Die Attraktivität des Marktes wird besonders unterstrichen durch die geringe lokale Besteuerung, die Verfügbarkeit
von Land, die sehr gut ausgebauten international angebundenen Häfen, die oft sehr attraktiven
Finanzierungsmöglichkeiten sowie die vergleichsweise geringen Kosten für Arbeitskräfte, Betriebsmittel und Energie.
Nicht zuletzt verspricht der Markt des Mittleren Ostens ein starkes Wachstumspotential.
2. Marktbarrieren und –Hemmnisse
!
Importeure beklagen zum einen die logistischen Herausforderungen wie fehlende IT-Integration, die klimatisch
bedingten Einschränkungen sowie kulturelle und religiöse Hemmnisse im Arbeitsablauf in wachsenden Amplituden
(z.B. im Fastenmonat Ramadan). Zum anderen werden die stark ausgeprägte Bürokratie und die starke staatliche
Abhängigkeit als mögliches Hemmnis im Markt bzw. der zukünftigen Marktentwicklung gesehen. Gerade
bürokratische Anforderungen sind auf dem lokalen Markt zudem sehr stark einem Wandel unterzogen und müssen
daher ständig angepasst werden.134
Lokale Vertreiber auf dem Markt der technischen Textilien sehen als weitere Hemmnisse die schwankende
Verfügbarkeit bestimmter Ressourcen sowie Kommunikationshindernisse durch Sprach- und Kulturunterschiede und
diverse Entscheidungsabhängigkeiten.
34
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
Auch die mangelnde Standardisierung und geringe Kenntnisse über Produkte und deren Möglichkeiten müssen von
Markteinsteigern beachtet werden. Oft ist langwierige Lobbyarbeit notwendig, um ein Produkt langfristig zu
etablieren.
Unternehmen sollten sich nicht mehr allein auf die Wirkung von „Made in Germany“ verlassen. Die GTAI berichtete
2014: „Die Marketingwirkung von ,Made in Germany‘ ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten noch erheblich,
wird aber schwächer. Im Wettbewerb mit der internationalen Konkurrenz können sich deutsche Unternehmen nicht
mehr auf ,Bonuspunkte‘ des ,Made in Germany‘-Labels verlassen. Die Konkurrenz hat erfolgreich die Qualität ihrer
Produkte verbessert und steckt häufig viel Geld in F&E. Nur wenn ,Made in Germany‘ als Synonym für neueste
Spitzentechnologie steht, bleibt es ein starkes Verkaufsargument“.135
3.Wettbewerbssituation
Die VAE sind kein einfacher Markt. Die Konkurrenz ist in den meisten Bereichen groß und sehr international.
Weltweit agierende Unternehmen sind in Abu Dhabi ansässig und die Bevölkerung setzt sich aus Gastarbeitern fast
aller Nationalitäten zusammen, was die Internationalität des Landes fundiert. Persönliche Beziehungen und Kontakte
sind sehr bedeutend und sollten beim Markteintritt besonders berücksichtigt werden.
4. Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg
4.1 Rechtliche Rahmenbedingungen für Geschäftstätigkeiten in den VAE
!
Für viele Unternehmen stellen Aufträge aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ein lohnenswertes Geschäftsfeld
dar. Die nachfolgenden Informationen sollen dabei behilflich sein, sich vorab einen ersten Überblick zu verschaffen:
Grundsätzlich bestehen in den VAE keinerlei rechtliche Beschränkungen bezüglich der wirtschaftlichen Betätigung
ausländischer Firmen. In manchen Bereichen unterliegen die geschäftlichen Aktivitäten aber einem
Genehmigungsvorbehalt, z.B. im Bauwesen und im Architekturbereich. Zu den Möglichkeiten einer wirtschaftlichen
Betätigung in den Vereinigten Arabischen Emiraten gehören:
Handel: Darunter fallen Einzelexportgeschäfte, der dauerhafte Vertrieb von Produkten mithilfe eines
Handelsvertreters oder über einen Eigenhändler. Im Rahmen eines Einzelexportgeschäftes bedarf der Exporteur keiner
besonderen Genehmigung. Lediglich der Käufer benötigt eine Importlizenz.
Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen: Die Durchführung von staatlichen Projekten wird in den VAE durch
öffentliche Ausschreibungen geregelt. Die Teilnahme kann aufgrund lokaler oder internationaler Ausschreibungen
erfolgen. Ein Unternehmen, das nicht in den VAE registriert ist, kann nicht direkt an diesen Ausschreibungen
teilnehmen.
Gründung eines Unternehmens: Je nach Geschäftszweck kann ein Unternehmen in unterschiedlicher Rechtsform
gegründet werden, z.B. als Repräsentationsbüro, Zweigniederlassung, Personen- oder Kapitalgesellschaft, oder in
Form einer sogenannten Professional Firm.
4.2 Firmengründung und Lizenzierung in den VAE
!
Deutsche Firmen können in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein eigenes Unternehmen gründen. Die rechtliche
Form hängt dabei von der Art der angestrebten Geschäftstätigkeit ab.
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
35
Ein Repräsentationsbüro eignet sich, sofern nur eine indirekte wirtschaftliche Betätigung erfolgen soll, eine
Zweigniederlassung, wenn hauptsächlich Dienstleistungen erbracht werden sollen. Daneben kann eine Kapital- oder
Personengesellschaft oder ein Unternehmen innerhalb einer Freihandelszone gegründet werden.
Zum anderen können deutsche Unternehmen in den VAE eine Civil Company oder eine Professional Firm gründen.
Diese Variante bietet sich für wirtschaftliche Aktivitäten an, die im weitesten Sinne als Dienstleistungstätigkeiten
einzuordnen sind und für die die persönliche Mitwirkung des Unternehmensinhabers prägend ist. Solch eine Civil
Company kann grundsätzlich zu 100 Prozent in ausländischem Eigentum stehen. Es ist nur in einigen Fällen
notwendig, neben der Firmengründung eine gesonderte Lizenz zu erwerben. Der Unternehmer muss über einen
entsprechenden Hochschul- oder Berufsabschluss verfügen und längere Berufserfahrung nachweisen. Zudem wird ein
Referenzschreiben der entsprechenden Berufsvereinigung des Heimatlandes benötigt. Für diese Betätigungsform in
den VAE ist lediglich die Einschaltung eines sogenannten Service-Agenten nötig.
4.3 Rechtliche Niederlassungsformen in den Vereinigten Arabischen Emiraten
Deutsche Unternehmen, die sich in den VAE niederlassen möchten, sollten sich vorab einen Überblick über die
rechtlichen lokalen Rahmenbedingungen verschaffen und einen ortskundigen Anwalt zu Rate ziehen. Die AHK
verfügt über Anwaltslisten und unterstützt gerne bei Registrierungen in Freizonen.
Gründung einer Zweigniederlassung eines ausländischen Unternehmens
Zweigniederlassungen ausländischer Unternehmen können in den VAE in zwei verschiedenen Formen gegründet
werden. Neben der klassischen Form der Zweigniederlassung (Branch) ist es ebenfalls möglich, ein Repräsentanzbüro
(Representative Office) zu gründen. Beide Niederlassungsformen stehen im 100-prozentigen Besitz der
Muttergesellschaft, tragen deren Namen und besitzen keine eigene Rechtspersönlichkeit.
Diese Art der Niederlassung, für die keine Kapitalanlage erforderlich ist, gewährt eine physische und rechtliche
Präsenz und benötigt im Gegensatz zu einem Joint-Venture bzw. einer lokalen Gesellschaft keinen lokalen Partner,
sondern lediglich einen einheimischen sogenannten National Service Agent. Daher gilt diese Art der Niederlassung
als unkomplizierter Einstieg in den lokalen Markt.
Abgrenzung Repräsentationsbüro / Zweigniederlassung (Branch)
Der Hauptunterschied zwischen beiden Niederlassungsformen besteht darin, dass das Repräsentanzbüro im Gegensatz
zur Zweigniederlassung keine wirtschaftlichen Aktivitäten entfalten darf.
Die Tätigkeiten, die eine Zweigniederlassung wahrnehmen kann, hängen von der ausgestellten Lizenz der zuständigen
Genehmigungsbehörde ab. Grundsätzlich werden nur solche Tätigkeiten genehmigt, die denen der Muttergesellschaft
ähnlich sind. Ausgenommen hiervon sind allerdings Import, Export, Handel und Produktion. In der Praxis
beschränken sich daher die Tätigkeiten einer Zweigniederlassung auf Dienstleistungs- und Beratungstätigkeiten.
Jedoch scheint diese starre Haltung jetzt aufzuweichen. Nach neuer Praxis des Ministeriums für Wirtschaft können
jetzt zumindest dann Niederlassungen für Handelsaktivitäten gegründet und auch lizenziert werden, wenn die
Muttergesellschaft Hersteller der zu vertreibenden Waren ist. Ob diese Regelung sich auch auf andere Bereiche
ausweiten wird, bleibt abzuwarten.
Die Gründung eines Repräsentanzbüros ermöglicht dem ausländischen Unternehmen eine ständige Firmenvertretung
vor Ort. Nach dem Grundgedanken des Gesetzes kommt dieser jedoch keine aktive Funktion zu. Es ist ihr untersagt,
eigene wirtschaftliche Aktivitäten zu entfalten, zu fakturieren und Erlöse aus Geschäftstätigkeiten zu vereinnahmen.
Die Gründung eines solchen Büros kann allerdings eine sinnvolle Alternative zu einer Geschäftsgründung mit einem
lokalen Partner oder ständigen Flugreisen darstellen. Zum einen erfordern oft räumliche oder zeitliche, aber auch
kulturelle und soziale Gegebenheiten, dass das ausländische Unternehmen ständig vor Ort ist. Zum anderen nutzen
36
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
Unternehmen die Vereinigten Arabischen Emirate als Standort für ein Repräsentanzbüro, um von dort die
Geschäftstätigkeiten des Mutterhauses in den umliegenden Ländern zu koordinieren.
Folgende Aufgaben kann ein Repräsentanzbüro wahrnehmen:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Vermittlung von Verträgen zwischen lokalen Kunden und der ausl. Gesellschaft
Marktbeobachtung
Erstellung von Projektstudien
Marketing und Werbung für die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens
Kundenberatung
Serviceleistungen
Beaufsichtigung von Handelsvertretern
Durchführungen von Schulungen
Beobachtung öffentlicher Ausschreibungen etc.
Service Agent
Diese Person kann nur ein Staatsangehöriger der Vereinigten Arabischen Emirate sein. Er trägt keinerlei
Verantwortung für die rechtlichen und finanziellen Verpflichtungen des Unternehmens und er hat kein
Mitspracherecht in den geschäftlichen Belangen der Firma. Sein Aufgabenbereich bezieht sich einzig auf die
Unterstützung bei der Beschaffung von Einreise- und Residenzvisa sowie der jährlich anfallenden Lizenzerneuerung.
Es wird ein Service Agent Agreement zwischen dem Unternehmen und dem Service-Agenten abgeschlossen, das die
rechtlichen Beziehungen zwischen den beiden Partnern regelt. Weitere Tätigkeiten des Service-Agenten können
zusätzlich in das Agreement aufgenommen werden.
Der Service Agent erhält eine jährliche Aufwandsentschädigung, die abhängig von der sozialen Stellung und dem
wirtschaftlichen Einfluss des Service-Agenten im Markt ist. Für weitere Aufgaben wie z.B. die Akquirierung von
Aufträgen werden zusätzlich Provisionen bei Erfolg vereinbart.
Das Service Agent Agreement kann jederzeit gemäß den vertraglich vereinbarten Bedingungen gekündigt werden.
Dem Service-Agenten stehen keinerlei gesetzlich geregelte Abfindungs- und Entschädigungszahlungen zu.
Joint Venture-Gesellschaft
Werden selbstständige wirtschaftliche Aktivitäten angestrebt, wie z. B.:
•
•
•
direkte Vertriebstätigkeiten einschl. Im- und Export der Produkte,
Produktionsaktivitäten oder
die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen oder anderen Großprojekten,
kommt eine bloße Repräsentanz in den Vereinigten Arabischen Emiraten den Interessen des ausländischen
Unternehmens nicht hinreichend entgegen. In diesen Fällen ist es sinnvoll, eine Joint Venture-Gesellschaft zu
gründen.
Ausländer und ausländische Unternehmen können sich derzeit weiterhin nur als Minderheitsgesellschafter an lokalen
Gesellschaften beteiligen. Das bedeutet, dass mindestens 51 Prozent des Gesellschaftskapitals zwingend einem
Staatsangehörigen der VAE oder einer zu 100 Prozent in emiratischem Eigentum stehenden juristischen Person zu
überlassen sind. An diesem Zustand wird sich trotz des angekündigten neuen Gesellschaftsgesetzes auch in naher
Zukunft nichts ändern.
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
37
Limited Liability Company (LLC)
Aufgrund der Haftungsbegrenzung der Gesellschafter auf die erbrachte Stammeinlage stellt die mit der deutschen
GmbH vergleichbare LLC (Limited Liability Company) eine häufig gewählte Gesellschaftsform ausländischer
Investoren dar.
Merkmale und Tätigkeiten einer LLC:
Bis August 2009 betrug das erforderliche Stammkapital für die Gründung einer LLC grundsätzlich 150.000 VAEDirham. Im Emirat Dubai waren jedoch gemäß ständiger Praxis des Department of Economic Development 300.000
VAE-Dirham erforderlich.
Am 11. August 2009 veranlasste Sheik Khalifa bin Zayed Al Nahyan, Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate,
eine Umstrukturierung der Stammkapitalgrenzen. Die neue Regelung sieht keinen festgesetzten Mindestbetrag mehr
vor. Jede Stammkapitalgrenze wird in einer Einzelfallentscheidung von der Behörde festgesetzt. Durch diese
Entscheidung soll die Flexibilität des Systems erweitert und ein Anreiz für kleine und mittelständische Unternehmen
geschaffen werden.
Gesellschafter der LLC können natürliche oder juristische Personen sein. Eine Ein-Mann-LLC ist unzulässig. Die
LLC muss mindestens zwei Gesellschafter haben. Ihre Anzahl darf jedoch 50 nicht überschreiten.
Der Antrag auf Genehmigung und Registrierung einer LLC ist bei der jeweils zuständigen Emiratsbehörde zu stellen.
Der Unternehmensgegenstand ist genau zu definieren, da er den zu genehmigenden Tätigkeitsbereich bestimmt.
Teilweise sind aufgrund der Tätigkeit, etwa des Betreibens eines Restaurants, spezielle Nachweise erforderlich. Bis
auf das Verbot der Tätigkeit im Bank-, Finanz- und Versicherungswesen bestehen grundsätzlich keine Restriktionen
hinsichtlich des erlaubten Geschäftsfeldes einer LLC. Eine Überprüfung der gewünschten Tätigkeit ist jedoch im
Vorfeld der Antragstellung dringend angeraten.
Sofern es sich bei der angestrebten Tätigkeit des Unternehmens um industrielle Produktion handelt, ist zuvor die
Genehmigung der Industriebehörde im Finanz- und Industrieministerium einzuholen. Industrieunternehmen genießen
im Gegensatz zu reinen Handelsunternehmen gewisse finanzielle Vergünstigungen und Freistellungen wie z.B.
subventionierte Strom- und Wassertarife, Ausrüstungen und Rohstoffe, Zollschutz, Exportsubventionen,
Finanzierungshilfen sowie eine bevorzugte Berücksichtigung bei Ausschreibungen. Für die Erlangung der
Vergünstigungen ist immer Voraussetzung, dass das Unternehmen zu mindestens 51 Prozent von emiratischen
Staatsangehörigen gehalten wird und die lokale Wertschöpfung (Added Value) mindestens 40 Prozent beträgt.
Nebenvereinbarungen zum Gesellschaftsvertrag:
Dem ausländischen Investor ist trotz der vorgegebenen Rechtslage meist daran gelegen, die Kapitalmehrheit und
damit die Entscheidungsgewalt hinsichtlich der LLC innezuhaben. In der Praxis werden daher oft vertragliche
Nebenvereinbarungen (sog. Sponsorenverträge oder auch Side bzw. Partner’s Agreements) zum Gesellschaftsvertrag
getroffen, in denen die wahre Intention der Gesellschafter festgelegt wird. Der ausländische Investor zahlt dabei das
gesamte Stammkapital der Gesellschaft ein. Der lokale Partner fungiert als Treuhänder der Gesellschaftsanteile des
ausländischen Gesellschafters, der somit alleiniger Gesellschafter der LLC ist.
Der lokale Gesellschafter erhält im Gegenzug eine gewisse jährliche Aufwandsentschädigung und wird von
Haftungsansprüchen im Innenverhältnis freigestellt. Trotz verschiedener Verbotsregelungen im VAEGesellschaftsgesetz sind solche Nebenvereinbarungen zwar üblich, nach der bisher geltenden Rechtsprechung
zumindest gegenüber Dritten, aber unwirksam.
Ein neues Gesetz, das sogenannte Anti-Sponsorship-Law, das im November 2004 landesweit verabschiedet wurde
und im November 2007 in Kraft getreten ist, verbietet gerade diese Nebenabsprachen, sofern sie auf eine Umgehung
der inländischen Mehrheitsbeteiligung hinauslaufen. Verstöße gegen dieses Gesetz werden mit Geldstrafen bis zu
38
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
100.000 VAE-Dirham geahndet, im Wiederholungsfall drohen sogar Haftstrafen. Konkrete Ausführungsvorschriften
liegen noch nicht vor, jedoch sollte dieses Gesetz ernstgenommen werden.
Überblick über die Niederlassungsformen
Branch und Representative Office
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•
zu 100 Prozent im Besitz der Muttergesellschaft
keine eigene Rechtspersönlichkeit
keine Kapitaleinlage erforderlich
kein lokaler Partner, sondern „nur“ Service Agent erforderlich
Repräsentanzbüro darf keine wirtschaftlichen Aktivitäten entfalten, nicht fakturieren oder Erlöse aus
Geschäftstätigkeiten erzielen
wird häufig von Unternehmen als Standort in den VAE genutzt, um von dort die Geschäftstätigkeiten des
Mutterunternehmens in den umliegenden Ländern zu koordinieren
eine Zweigniederlassung (Branch) darf grundsätzlich nur Tätigkeiten wahrnehmen, die denen der
Muttergesellschaft ähnlich sind, jedoch keine Import-, Export-, Handels- und Produktionstätigkeiten
(Abweichungen teilweise möglich)
im Wesentlichen nur Dienstleistungs- und Beratertätigkeiten
Limited Liability Company (LLC)
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ähnlich der deutschen GmbH
darf selbstständige wirtschaftliche Tätigkeiten ausüben
benötigt einen lokalen Partner, der mindestens 51 Prozent des Gesellschaftskapitals halten muss
Gesellschafter können natürliche und juristische Personen sein
mindestens 2 aber nicht mehr als 50 Gesellschafter erlaubt
bis auf Tätigkeiten im Bank-, Geldanlage- und Versicherungswesen bestehen grundsätzlich keine
Restriktionen bzgl. des erlaubten Geschäftsfeldes
Nebenvereinbarungen im Gesellschaftsvertrag, die auf eine Umgehung der inländischen
Minderheitsbeteiligung hinauslaufen, sind seit November 2007 durch das Anti-Sponsorship-Law strikt
verboten.
Gründung einer Zweigniederlassung bzw. Gesellschaft in einer Freihandelszone
Die meisten Emirate der VAE haben eine Vielzahl von Freihandelszonen eingerichtet. Im Gegensatz zu
Niederlassungen innerhalb der VAE, die grundsätzlich den Regelungen des VAE-Gesellschaftsgesetzes unterliegen,
sind Freihandelszonen von den dort verankerten Vorschriften befreit. So bietet die Niederlassung in einer
Freihandelszone dem ausländischen Investor die Möglichkeit, eine 100-prozentig eigene Handels-, Dienstleistungsoder Produktionsniederlassung zu gründen, ohne Erfordernis der lokalen Beteiligung. Dementsprechende Lizenzen
werden seitens der jeweiligen Freihandelszonenbehörde ausgegeben, die auf Basis von jährlichen Mietverträgen jedes
Jahr erneuert werden müssen.
Die Befreiung der in den Freihandelszonen ansässigen Niederlassungen von den Vorschriften des VAEGesellschaftsgesetzes hat allerdings keine völlige Aushebelung der in den VAE geltenden Rechtsgrundsätze zur
Folge. Die von den Freihandelszonen erteilten Lizenzen beschränken sich grundsätzlich nur auf das Gebiet der
jeweiligen Freihandelszone. Somit müssen die gegründeten Niederlassungen aufgrund ihrer rechtlichen Qualifizierung
als ausländische Gesellschaften darauf achten, dass sie zum Export in die VAE entweder einen Handelsvertreter, eine
Vertriebsgesellschaft oder einen (End-) Abnehmer benötigen, der über eine entsprechende Einfuhrgenehmigung
verfügt. Auch eine Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen ist nicht ohne weiteres möglich.
Sofern der Geschäftszweck eines Unternehmens ausschließlich die Erbringung von Dienstleistungen beinhaltet,
können diese grundsätzlich auch außerhalb einer Freihandelszone erbracht werden.
Somit hängt die Entscheidung, ob eine Niederlassung innerhalb der Vereinigten Arabischen Emirate oder in einer
ihrer Freihandelszonen gegründet werden soll, wesentlich vom angestrebten Zielmarkt ab.
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
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Die Freihandelszonen bieten im Wesentlichen folgende Investitionsanreize:
•
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100-prozentige Kapital- und Gewinnrepatriierung
Zollbefreiung
keine Währungsrestriktionen
keine Körperschaftssteuern für einen garantierten Zeitraum von 15 bis 50 Jahren mit Verlängerungsoption
keine Einkommensteuer
geringe Personal- und Energieversorgungskosten
angemessene Pacht- und Mietzinsen
hochentwickelte Infrastruktur
Niederlassungsformen:
Es existieren verschiedene Möglichkeiten der Gründung einer Niederlassung in den Freihandelszonen der VAE:
•
•
•
Gründung einer Zweigniederlassung (Branch)
Gründung eines Free Zone Establishment (FZE)
Gründung einer Free Zone Company (FZCO)
Sofern eine Repräsentanz ohne eigene Rechtspersönlichkeit im Markt etabliert werden soll, empfiehlt sich die
Gründung einer Branch. Der Einzahlung eines Gründungskapitals bedarf es nicht. Die Jebel Ali Free Zone Authority
(JAFZA) fordert lediglich die Vorlage geeigneter Referenzschreiben, die die Liquidität der Muttergesellschaft
widerspiegeln. Bei geplanter Umstrukturierung kann die Zweigniederlassung problemlos in ein FZE oder eine FZCO
umgewandelt werden. Die Muttergesellschaft ist in vollem Umfang für die wirtschaftlichen Tätigkeiten der
Zweigniederlassung haftbar. Sie kann die gleichen Lizenzen wie ein FZE oder eine FZCO erwerben.
Im Gegensatz zur Zweigniederlassung sind die FZE und die FZCO juristische Personen mit eigener
Rechtspersönlichkeit. Sie sind als Gesellschaften mit beschränkter Haftung zu qualifizieren. Die FZE kann nur als
Ein-Mann-GmbH gegründet werden. Der Alleingesellschafter kann sowohl eine natürliche als auch eine juristische
Person sein. Die FZCO kann grundsätzlich durch mehrere (2 bis 5) ausländische Gesellschafter gegründet werden.
Die Höhe des Stammkapitals variiert in den verschiedenen Freihandelszonen.
In neueren Freihandelszonen in Dubai werden die Begriffe FZE und FZCO nicht mehr verwendet. In Anlehnung an
das aktuelle VAE-Gesellschaftsgesetz kann dort nun neben Zweigniederlassungen eine sogenannte Free Zone Limited
Liability Company (FZLLC) gegründet werden, und zwar als Ein- oder Mehrpersonengesellschaft.
Die Gebühren für die Lizenzierung und Dienstleistungen der einzelnen Freihandelszonen variieren und sind auf
Einzelfallbasis zu klären. Entsprechend unterschiedlich gestaltet sich auch die Dauer der Firmengründung. Diese ist
abhängig von der angestrebten Form der Niederlassung und den hierfür benötigten Unterlagen, die beglaubigt,
überbeglaubigt und zum Teil ins Arabische übersetzt werden müssen.
Das Lizenzierungsverfahren beginnt – unabhängig von der Art der Niederlassung oder dem Standort der
Freihandelszone – stets mit der Beantwortung eines Fragebogens, der der Freihandelszonenbehörde Auskunft über
den Investor und dessen Vorhaben gibt. Nach positivem Bescheid durch die Freihandelszonenbehörde, sind dann die
je nach Art der Niederlassung erforderlichen legalisierten Dokumente einzureichen.
Überblick über die Niederlassungsformen in den Freihandelszonen
Branch (Zweigniederlassung)
•
•
•
•
keine juristische Person mit Rechtspersönlichkeit
Gründungskapital nicht erforderlich
Kann die gleichen Lizenzen wie eine FZE und FZCO erwerben
Erfordernis eines Referenzschreibens, das die Liquidität der gründenden Muttergesellschaft bestätigt
40
•
•
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
spätere Umwandlung in FZE der FZCO möglich
Muttergesellschaft haftet im vollem Umfang für die Zweigniederlassung
Free Zone Establishment (FZE) / Free Zone Company (FZCO)
•
•
•
•
•
•
•
•
eigenständige, juristische Person mit Rechtspersönlichkeit
sind als Gesellschaften mit beschränkter Haftung zu qualifizieren
FZE kann nur als Ein-Mann-GmbH gegründet werden
FZCO kann 2–5 Gesellschafter haben
Gründungskapital erforderlich
Höhe des Stammkapitals variiert je nach einzelnen Freihandelszonen
die Haftung ist auf das erbrachte Gesellschaftskapital begrenzt
in neueren Freihandelszonen ist die Gründung einer FZLLC
Mehrpersonengesellschaft möglich
in
Form
einer
Ein-
oder
5. Vertriebs- und Projektvergabestrukturen
Möchte ein Unternehmen ein neues Produkt einführen, so unterliegt es nun unter anderem einer Zertifikationspflicht
durch die Emirates Authority for Standardization & Metrology (ESMA),136 auch ein Zertifikat des Abu Dhabi Quality
and Conformity Council (QCC) ist unter Umständen notwendig. Diese Zertifikate sollen verhindern, dass ineffiziente
und qualitativ minderwertige Produkte auf den Markt kommen. Weil diese Regeln erst seit kurzem in Kraft sind,
finden sich nach wie vor niedrigpreisige und minderwertige Produkte im Markt, die den regelkonformen Produkten
Konkurrenz machen. Seit dem Beginn des Jahres 2015 beispielsweise ist laut ESMA beispielsweise nur noch das
internationale Einheitssystem (SI) im Umgang mit Textilien erlaubt.137
Die Beschaffung von Gütern oder Dienstleistungen für alle staatlichen Projekte erfolgt in den Vereinigten Arabischen
Emiraten grundsätzlich durch öffentliche Ausschreibungen. Trotz unterschiedlicher Regelwerke in den einzelnen
Emiraten gelten im Wesentlichen einheitliche Grundsätze. Es ist zu unterscheiden zwischen nationalen und
internationalen Ausschreibungen, die jeweils öffentlich oder beschränkt öffentlich erfolgen.138
Die Ausschreibungen erfolgen in zwei unterschiedlichen Phasen:
Angebotsphase
An einer öffentlichen Ausschreibung können grundsätzlich nur vor Ort präsente Unternehmen teilnehmen.139
Ausnahmen gelten teilweise im Rahmen von großen Projekten. Voraussetzung für die Teilnahme an einer öffentlichen
Ausschreibung ist in der Regel eine Präqualifizierung der Produkte oder Dienstleistungen des anbietenden
Unternehmens. Darüber hinaus muss eine Bietungsgarantie geleistet werden, die sich auf 2 bis 5 Prozent des
Auftragswertes beläuft.140 Alle Angebote müssen rechtzeitig und vollständig in englischer/arabischer Sprache und mit
Angaben in Landeswährung abgegeben werden, sofern in der jeweiligen Ausschreibung nichts anderes bestimmt ist.141
Durchführungsphase
Nach dem Zuschlag für das beste, nicht notwendigerweise niedrigste Angebot muss der Vertrag mit der
ausschreibenden Behörde geschlossen werden. Zudem muss meist eine zinslose, unwiderrufliche und zeitlich
befristete Vertragserfüllungsbürgschaft142 gestellt werden.
Ausschreibung und Vergabeverfahren
Die Abgabe eines guten und wettbewerbsfähigen Projektangebotes kann bei einer Ausschreibung zum Erfolg führen,
es ist jedoch empfehlenswert, schon Vorweg gute Kontakte zu den verschiedenen Institutionen aufzubauen und seine
Firma beziehungsweise Produkte bekannt zu machen.
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
41
Umso wichtiger ist es daher, sich über das Ausschreibungsvergabeverfahren zu informieren und sich rechtzeitig über
die Procurement-Process-Portale der verschiedenen Institutionen zu registrieren und gegebenenfalls zu
präqualifizieren.
Grundsätzlich ist es sinnvoll für deutsche Unternehmen, als Teil eines Konsortiums aufzutreten. Die Konsortialpartner
müssen nicht ausschließlich deutsche Produkt- bzw. Serviceanbieter sein.
III. Zielgruppenanalyse
1. Marktakteure
Im Folgenden werden Unternehmen auf dem Zielmarkt vorgestellt, die bereits als Anbieter der entsprechenden
Marktsegmente tätig sind.
1.1 Unternehmensprofile
Salata ist ein auf Hydrokulturen spezialisiertes Unternehmen mit deutscher Führung. In den vergangenen Jahren stark
gewachsen, bestehen inzwischen auch weitere Farmen in Saudi Arabien. Das Unternehmen baut erfolgreich auf
16.000 m2 ganzjährig 1.200 t Salat, Gemüse, Obst inkl. Beeren und Kräuter an.
Kontakt:
SALATA FZ L.L.C.
P.O. Box 31291
Ras Al Khaimah, UAE
Tel.: +971 4 813 5410
Ansprechpartner:
Managing Director
Die UVEX GmbH ist weltweiter Anbieter von innovativen Arbeitsschutzprodukten.
Kontakt:
UVEX ARBEITSSCHUTZ GmbH
A5-508
HQ
Dubai Silicon Oasis
Dubai, UAE
Tel.: +971 4 372475345
Ansprechpartner:
Middle East:
Tel: +971 55 121 9531
E-Mail: bhorter@uvex.co.za
Tel: +971 50 565 9542
E-Mail: rmathew@uvex.co.za
Die National Fire Fighting Manufacturing FZCO, NAFFCO ist ein in Dubai ansässiger, weltweit agierender
Produzent und Vertreiber von Sicherheitslösungen. Dazu zählt unter anderem Feuerwehrequipment, aber auch
Feuerpräventionssysteme.
Kontakt:
NAFFCO FZCO
World Headquarters
Jebel Ali Free Zone
P.O. Box: 262169
Dubai, U.A.E.
Tel.: +971 4 815 1111
42
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
Fax: +971 4 815 1222
E-Mail: info@naffco.com, natfire@emirates.net.ae
Website: www.naffco.com
FIREX- Emirates Fire Fighting Equipment LLC ist Anbieter vielfältiger Produkte in Bereichen des Feuerschutzes, der
Feuerbekämpfung sowie weiteren Sicherheitsbereichen für die VAE sowie den Mittleren Osten.
Kontakt:
FIREX - Emirates Fire Fighting Equipment LLC
Industrial Area 13
P.O. Box : 22436
SHARJAH, UAE
Tel.: + 971 6 5340300
Fax: + 971 6 5340090
E-Mail: firex@emirates.net.ae und firex@firexuae.com
Website: http://www.seoarab.com/firex/
Tyco Fire & Security UAE ist ein Dienstleistungsunternehmen mit dem Fokus auf Komplettsysteme im FeuerSicherheits- und Telekommunikationsbereich im Mittleren Osten.
Kontakt:
Tyco Fire & Security UAE LLC
Abu Dhabi Head Office
6th Floor, Bin Brook Building
Hamdan Street
P.O. Box 3333
Abu Dhabi, U.A.E.
Tel: +971 2 6777776
Fax: +971 2 6768746
Email: info@tycofireuae.com
Website: http://www.tycofireuae.com/
Bristol ist führender Hersteller und Ausstatter für verschiedenes Feuerwehrzubehör. Zum Angebot gehören neben
Feuerlöschern und Alarmsystemen auch die Lieferung von kompletten Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen.
Kontakt:
Bristol Fire Engineering
Al Quoz Industrial Area 3
P.O. Box 74582
Dubai, U.A.E.
Tel: +971 4 347 2426
Fax: +971 4 347 2363
Email: sales@bristol-fire.com
Website: http://www.bristol-fire.com
AssetCo UAE ist Dienstleister für Management- und Ressourcenbereitstellung im Brandschutz- und
Sicherheitsbereich. Sie sind vertraglich an die Regierung der VAE gebunden und haben globale Partnerschaften mit
Herstellern und Anbietern von Brandschutzprodukten. AssetCo übernimmt beispielsweise die feuerwehrtechnischen
Aufgaben für die UAE Armed Forces.
Kontakt:
AssetCo UAE
Bain Al Jessrain
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
43
P.O. Box 62104
Abu Dhabi, U.A.E.
Tel: +971 2 4944 999
Fax: +971 2 4944 998
Email: info@assetco.com
Website: http://assetco.com/home.aspx
MSA ist Ausstatter für Sicherheitsbekleidung diverser Branchen (von Landwirtschaft über Militär bis Baugewerbe)
sowie Gasdetektoren in den VAE. Das Unternehmen wurde für seine Leistungen im Forschungs- und
Entwicklungsbereich bereits ausgezeichnet.
Kontakt:
MSA Middle East
Arab Monestary Fund Building
Corniche Street
P.O. Box 46338
Abu Dhabi, U.A.E.
Tel: +971 2 633 3926
Fax: +971 2 633 3962
Email: info.ae@msasafety.com
Website: http://ae.msasafety.com/
Das International HSE Council (IHSEC) organisiert international Gesundheits- und Sicherheitstrainings und
unterstützt Unternehmen durch Beratungen. Einer der Partner ist beispielsweise Dubal (eines der größten
Industrieunternehmen der VAE, fünftgrößter Aluminiumproduzent weltweit).
Kontakt:
International HSE Council
Techno Park
P.O. Box 123776
Dubai, U.A.E.
Tel: +971 4 870 4016
Fax: +971 4 870 4480
Email: info@hsecouncil.org
Website: http://hsecouncil.org/index.php
Die in Sharjah ansässige Firma Al Borj Machinery LLC ist Dienstleister für Hersteller. Insbesondere liefert Al Borj
Maschinen, unter anderem auch zur Herstellung technischer Textilien.
Kontakt:
Al Borj Machinery LLC Emirates Tower Dubai Branch
Corporate Office
Emirates Towers, Level 41
Sheikh Zayed Road,
P.O Box 31303, Dubai
United Arab Emirates
Tel: +971 55 4702 234
E-Mail: dubai@al-borj.com
Website: http://al-borj.com/ae/
Exeed Geotextile LLC liefert unterschiedliche Technische Textilien für die Bauindustrie (Häfen, Schienennetz,
Straßenbau, Aufschüttungen)
44
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
Kontakt:
Exeed Geotextile LLC
Industrial City of Abu Dhabi - 1
Abu Dhabi
United Arab Emirates
Tel.: +971-2-550 2156
Fax: +971-2-550 2157
E-Mail: info@primegeotextile.ae
Website: http://www.primegeotextile.ae/
Hersteller und Vertreiber für unter anderem militärische, aber auch medizinische Bekleidung ist das Unternehmen
Italian Textile Solutions. Einer der Abnehmer sind die UEA Armed Forces. Einige Produkte haben bereits Merkmale
technischer Textilien. Produziert wird unter anderem in der Zayed Military City. Das Unternehmen gehört zur Bin
Jabr Gruppe, die im Mittleren Osten als eine der einflussreichstem Gruppen in den Bereichen Verteidigung, Bau,
Energie, Gesundheit, Produktion und Verkauf ist.
Kontakt:
Italian Textile Solutions LLC
Bin Jabr Building
Sheikh Rashid Bin Saeed Al Maktoum Street
PO Box 52587
Abu Dhabi, UAE
Tel: +971 2 5635255
Fax:+971 2 5633699
Website: http://www.binjabr.com/its/
Ansprechpartner:
Fabio Angelini
Executive Manager
E-Mail: fangelini2002@yahoo.it
Der deutsche Hersteller orthopädischer Textilien, Bauerfeind, ist im Mittleren Osten bereits vertreten. Es handelt sich
jedoch nur um ein Distributionszentrum mit kleinen Verkaufsstellen.
Kontakt:
Bauerfeind Middle East FZ-LLC
Dubai Healthcare City
Building 71, G09
Dubai, UAE
Tel: +971 4 433 5685
Fax:+971 4 437 0344
E-Mail: customerservice@otb-uae.com
Website: http://www.bauerfeind.ae
Bulwark, größter weltweiter Anbieter von feuerbeständiger Kleidung, hat in Dubai ebenfalls ein kleines
Distributionszentrum, das bereits viele wichtige Öl-Unternehmen der Region ausstattet. Vertrieben werden die
Produkte über hiesige Handelsvertreter, wie beispielsweise Al Asayel Saftey, Handelsvertreter unterschiedlicher
Produkte der Sicherheitsausstattung.
Kontakt:
Bulwark FR
Jazfa Jebel Ali Free Zone
Dubai, UAE
Tel: +971 529 001974
E-Mail: EMEAsalescontactsupport@vfc.com
Website: http://www.bulwark.com
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
45
Das Emirates Technical & Saftey Development Centre (ETSDC) ist ein Trainingszentrum für Sicherheitsausbildung
von Arbeitern der Öl- und Gasindustrie. Das Unternehmen bietet unterschiedliche, sehr professionelle Trainingskurse
an und zählt wichtige Unternehmen und Militärbasen der Region zu seinen Kunden.
Kontakt:
Emirates Technical & Saftey Development Centre
(ETSDC)
After 1st Round About Mussafah Cornish Industrial Area,
6th Street
P.O. Box 35450
Abu Dhabi, United Arab Emirates
Tel: +971 2 555 2034
Fax: +971 2 554 7717
E-Mail: enquiry@etsdc.com
Website: http://www.etsdc.com/index.html
Minova Fire Protection LLC ist ein Hersteller und Anbieter unterschiedlichster Ausstattung im Bereich Feuerschutz
und Sicherheitsausrüstung.
Kontakt:
Minova Fire Protecting LLC (MIMCO)
Ground Floor, Free Trade Zone, Ras Al Khaimah
P.O. Box 35562
Ras Al Khaimah, U.A.E.
Tel: +971 7 2434336
Fax: +971 7 2434337
E-Mail: minovadx@eim.ae
Website: http:// www.minovauae.com/
Magus International ist ein weiterer Ausrüster für Sicherheitsbekleidung, insbesondere für die Öl- und Gasindustrie.
Magus International hat Hersteller wie beispielsweise Bristol und Respirex im Sortiment. Größter Kunde ist nach
eigenen
Angaben
die
Ölund
Gasindustrie
(Gasdetektion,
schwer
entflammbare
Kleidung,
Feuerwehrschutzbekleidung und chemische Sicherheitsbekleidung).
Kontakt:
Magus international
P.O. Box 53558
Abu Dhabi, U.A.E.
Tel: +971 2 550 6645
E-Mail: magus_ad@emirates.net.ae
Website: http://www.magusintl.com
Das Sortiment der in den VAE ansässigen Firma Dutex – Geosyntetics ist: Geotextile (DUTEX), Geogrid (DUGRID),
Geomembranes (DULINE), Geocells (DUCELL). Das Unternehmen stellt die Textilien in den VAE her.
Kontakt:
Dutex Geosyntetics
Head Office
P.O. Box 23780
Sharjah, U.A.E.
Tel: +971 6 554 8686
Fax: +971 6 554 8687
46
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
E-Mail: info@dutex.ae
Website: http://www.dutex.ae
Das Unternehmen Tencate Geosynthetics Gulf & Middle East ist ein europäischer Hersteller für Geosynthetik und
Industrietextilien. Der Markt des Unternehmens besteht insbesondere in Bereichen des Wassermanagements sowie
Landwirtschaft und Erosionsschutz.
Kontakt:
Tencate Geosynthetics Gulf & Middle East
Technopark Jebel Ali
P.O. Box 25628
Dubai, U.A.E.
Tel: +971 4 810 3296
Fax: +971 4 886 7058
E-Mail: service.nme@tencate.com
Website: http://www.tencate.com
Auch das Unternehmen Mattex Geosynthetics in Dubai stellt technische Textilien im Bereich GeoTech in Saudi
Arabien und Dubai her. Mattex fertigt pro Jahr etwa 191.000 m2 Vliese für den internationalen Markt.
Kontakt:
Mattex Geosynthetics
Technopark Sheik Zayed Road
P.O. Box 112470
Dubai, U.A.E.
Tel: +971 4 803 8111
Fax: +971 4 803 8222
E-Mail:sales@mattexgeo.com, info@mattexgeo.com
Website: http://www.mattexgeo.com
Taltex ist ein internationaler Anbieter von Geosynthetik. Die Bandbreite an angebotenen Materialien reicht von
Geotextilien über Geomembranen bis hin zu Schnittfasern.
Kontakt:
Taltex Geosynthetics
Sharjah Airport, International Free Zone
Q4 – 037
P.O. Box 123724
Sharjah, U.A.E.
Tel: +971 6 552 8622
Fax: +971 6 552 8623
E-Mail: taltex@taltex.ae
Website: http://www.taltex.ae
Das Unternehmen Mister Shade Ind. Co. L.L.C. arbeitet bereits mit einem deutschen Hersteller für
Sonnenschutztextilien zusammen. Verschattet werden vom Unternehmen insbesondere Schulen, aber auch Parkplätze,
Parkanlagen und Freizeitzentren in unterschiedlichen Designs und Bauweisen.
Kontakt:
Mister Shade Ind. Co. L.L.C.
P.O. Box 26541
Sharjah, U.A.E.
Tel: +971 6 534 4910
Fax: +971 6 5344912
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
47
E-Mail: admin@ministershades.com
Website: http://www.mistershade.com
Union Gulf Services ist ein lokales, emiratisches Unternehmen, welches sich auf Dienstleistungen für militärische
Einrichtungen spezialisiert hat. Diese umfassen beispielsweise Projektmanagement und Projektausführung, aber auch
die Lieferung und den Betrieb mobiler Einsatzstationen sowie militärische Produkte wie Helme, schuss- und
stichsichere Westen oder Decken zur Bombenabschirmung.
Kontakt:
Union Gulf Services
Office 801, Abu Dhabi Islamic Bank Building, NajdaStreet
P.O. Box 46800
Abu Dhabi, U.A.E.
Tel: +971 2 628 2121
Fax: +971 2 628 2100
E-Mail: ugsest@emirates.net.ae
Website: http://www.uniongulf.ae
Ansprechpartner:
AlshaibaSaeedAl Qubaisi –Vice President
Tel: 02 628 2121
Mob: 050 444 1413
Email: shaiba@uniongulf.ae
1.2 Behörden und Ministerien
Abu Dhabi:
Mubadala Development: Masdar Initiative
Um die politischen Visionen des verstorbenen Staatspräsidenten Sheikh Zayed Bin Sultan Al Nahyan umzusetzen,
wurde der Projektentwickler Mubadala Development gegründet. Chairman ist Mohammed Bin Zayed Al Nahyan,
Kronprinz des Emirates Abu Dhabi. Ziel ist, im Auftrag von Abu Dhabi Projekte zu entwickeln und Joint Ventures
mit namhaften Industrieunternehmen einzugehen, um das Emirat strategisch und wirtschaftlich besser zu
positionieren.
Bei einigen Projekten handelt es sich um rein strategische Investments, die aufgrund der industriellen Entwicklung in
Abu Dhabi getätigt wurden; andere Projekte wurden durch Mubadala entwickelt und an die Börse gebracht. Eines der
zentralen Projekte, welches aus Mubadala hervorgegangen ist, ist die bereits erwähnte Masdar Initiative.
Die Masdar Initiative
Im April 2006 gab Abu Dhabi bekannt, erneuerbare und nachhaltige Energietechnologien einzubeziehen. Damit ist es
der erste Erdölproduzent, der sich zu einem derartigen Schritt entschlossen hat. Zu diesem Zweck gab Sheikh
Mohammed Bin Zayed Al Nahyan, Kronprinz von Abu Dhabi, die Masdar Initiative bekannt. Damit wurde der
Grundstein für eine Reihe von in Abu Dhabi basierten Industrien und Forschungseinrichtungen gelegt, die alle zum
Ziel haben, Abu Dhabi als weltweiten Führer in alternativer Energie und nachhaltiger Entwicklung zu positionieren.
Damit erfüllt Masdar (auf Deutsch „Quelle“) auch die Vision des verstorbenen Staatsgründers Sheikh Zayed Bin
Sultan Al Nahyan, der in den Emiraten Pionierarbeit im Umweltschutz geleistet hat. Masdar ist zu 100 Prozent im
Besitz der Regierung von Abu Dhabi.
Wichtigstes Forschungsinstitut im Bereich Umwelttechnik ist das Masdar Institute.
Masdar Institute
Das Masdar Institute ist ein Forschungsinstitut, das mit international anerkannten Universitäten zusammenarbeitet. Es
arbeitet gemeinnützig und wird in Kooperation mit dem renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT)
48
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
aufgebaut. Das Masdar Institute bietet Graduierten- und Postgraduierten-Programme in verschiedenen
naturwissenschaftlichen und ingenieurtechnischen Disziplinen an. Interessant für Forscher und Studenten sind hierbei
die regionale Entwicklung im Bereich erneuerbarer Energien sowie die enge Anbindung an das weltweite Netzwerk
von Masdar.
Während momentan in den arabischen Ländern nur 0,5 Prozent des BIP für Forschung ausgegeben werden, geben die
USA (2,7 %) und Europa (2 %) im Vergleich wesentlich mehr aus. Mit dem Masdar Institute soll ein Meilenstein zur
Verbesserung der Rahmenbedingungen im Bereich der Forschung gelegt werden.
Kontakt:
Masdar
Masdar City, Khalifa City A,
Opposite Presidential Flight
P.O. Box 54115
Abu Dhabi, UAE
Tel.: +971 2 653 3333
Fax: +971 2 653 6002
E-Mail: info@masdar.ae und joinus@masdarcity.ae
Website: www.masdar.ae
Ansprechpartner:
Richard Reynolds
Department Manager, Supply Chain, Sustainability PDU
Tel.: +971 2 653 7058
E-Mail: rreynolds@masdar.ae
Eine weitere Forschungseinrichtung, besonders auf dem Gebiet der Petrochemie inklusive technischer Textilien, ist
das Petroleum Institut.
Kontakt:
The Petroleum Institute
P.O. Box 2533
Abu Dhabi, UAE
Tel.: +971 2 607 5100
Fax: +971 2 607 5200
External Relations:
Tel: +971 2 607 5043
E-Mail: erc@pi.ac.ae
Website: http://www.pi.ac.ae
Ansprechpartner:
Dr. Subrata Mondal
Research/Teaching Associate
Tel.: +971 2 607 5150
E-Mail: SMondal@pi.ac.ae
Abu Dhabi Food Control Authority
ADFCA ist in folgende Bereiche unterteilt: Unternehmensdienstleistungen, Kontrollen, Strategie und Durchführung,
Richtlinien und Regulierung Entwicklung, Landwirtschaftliche Fragen, Tierbestand. Der Fokus der Behörde liegt in
der Lebensmittelsicherheit. Die landwirtschaftlichen Fragen sind innerhalb der Behörde unterteilt in
landwirtschaftliche Entwicklung, Angelegenheiten bzgl. der Landwirte und Heubereitstellung. Innerhalb der ADFCA
nimmt der Landwirtschaftssektor jedoch nur eine eher untergeordnete Rolle ein.
Kontakt:
Abu Dhabi Food Control Authority
Mohamed bin Zayed City opposite Mezyed Mall
P.O. Box 52150
Abu Dhabi, UAE
Tel.: + +9712 818 1111
Fax: +971 2 588 7777
E-Mail: inquiries@adfca.ae
Website: http://www.adfca.ae
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
49
General Directorate of Civil Defence wäre das Äquivalent in Dubai mit Zuständigkeit für Feuerwehr und
Rettungsservice.
Im Emirat Dubai wäre das Äquivalent die Dubai Police und für die gesamten VAE ist die United Arab Emirates
Police Force übergeordnet.
Das gesamte Feuerwehrwesen ist dem General Directorate of Abu Dhabi Police (Abu Dhabi Police GHQ) und dem
General Directorate of Civil Defense Abu Dhabi direkt unterstellt.
Das General Directorate of Abu Dhabi Police (Abu Dhabi Police GHQ) ist besonders für die Einsätze von Polizei
sowie auch der Feuerwehr (insb. der Schnelleingreiftruppe) in den VAE (außer Dubai) zuständig. Hier ist der
klassische Löschzug (Quick Intervention of Civil Defense) angesiedelt.
Kontakt:
General Directorate of Abu Dhabi Police
Emirates Post Building
Najda Street
P.O. Box 2283
Abu Dhabi, UAE
Tel.: +971 2 696 4444
Fax: +971 2 643 7873
E-Mail: adcd@adcd.gov.ae
Website: http://adcd.gov.ae/en/
Das General Directorate of Civil Defense Abu Dhabi (ADCD) ist verantwortlich für alle Sicherheitsbereiche in Abu
Dhabi. Darunter fallen Polizei, Feuerwehr (außer der Quick Invention) sowie weitere Rettungseinheiten und Aufgaben
des Ordnungsamtes. ADCD berücksichtigt internationale Normen und Standards.
Kontakt:
General Directorate of Civil Defense Abu Dhabi (ADCD)
Emirates Post Building
Najda Street
P.O. Box 2283
Abu Dhabi, UAE
Tel.: +971 2 696 4444
Fax: +971 2 643 7873
E-Mail: adcd@adcd.gov.ae
Website: http://adcd.gov.ae/en/
Die Emirates Fire And Rescue Company (EFRC) ist eine staatliche Firma unter dem General Directorate of Abu
Dhabi Police und dem General Directorate of Civil Defense Abu Dhabi, die u. a. die Einheiten Technical Rescue and
Quick Intervention Units im Emirat Abu Dhabi unterhält und Rettungsmaßnahmen in den Emiraten Sharjah, Ajman,
Ras Al Khaimah und Fujairah die jeweiligen Civil Defence Einsatzkräfte unterstützt. Die Firma unterstützt auch
andere Unternehmen bei der Planung und Umsetzung von Sicherheits-, Rettungs- und Brandschutzmaßnahmen.
Kontakt:
Emirates Fire And Rescue Company
Mohamad Bin Zayed City
Opposite Mazyad Mall
Abu Dhabi, UAE
Tel.: +971 2 5519951
Ansprechpartner:
Professor Dipl.-Phys. Hans-Joachim Gressmann
Geschäftsführer
50
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
Fax: +971 2 5519956
Website: www.emiratesfire.ae
Die Aufgaben der Feuerwehr und Polizei in Dubai werden gesteuert von der Dubai Police sowie der Dubai Civil
Defence.
Kontakt:
Dubai Police Head Quater
Next to Dubai International Airport
Tel.: +971 4 6099999, +971 4 2692222
Fax: +971 4 267 1717
General Department of Protective Security and Emergency
Tel.: +971 4 344 9999
E-Mail: mail@dubaipolice.gov.ae
Website: http://www.dubaipolice.gov.ae
Kontakt:
Dubai Civil Defence
Beirut Road, Al Qusais 2
Near Al Qusais Police Station
P.O. Box 11377
Dubai, UAE
Tel.: +971 4 261 1111
Fax: +971 4 2073 663
E-Mail: info@dcd.gov.ae
Website: http://www.dcd.gov.ae
IV. Sonstiges
1. Wichtige Messen in den VAE
Big Five
Eine wichtige Messe in der Region ist die bereits erwähnte Big Five Exhibition. Hierbei handelt es sich um die größte
internationale Gebäudebaumesse im Mittleren Osten. Bereits seit 1979 bietet sie die geeignete Plattform für Anbieter
aber auch Käufer im Bereich Gebäudebau.
Im Jahr 2015 öffnet die Big Five ihre Türen vom 23. bis 26. November im Dubai World Trade Center. Die Messe
bietet die Möglichkeit, die neuesten Produkte und Innovationen aus Europa, Amerika, Asien und Australien in
Augenschein zu nehmen. Wie in den vergangenen Jahren werden erneut mehr als 74.000 Besucher und 2.500
Aussteller erwartet.
International Textile Fair (ITF)
Die Messe International Textile Fair (ITF) ist eine in Dubai stattfindende Messe für internationale Textilhersteller und
–anbieter. Im Jahr 2016 findet die Messe am 16. und 17. April im Abu Dhabi National Exhibition Center statt.
Technische Textilien sind auf der Messe bereits vertreten, der Fokus liegt aber tendenziell im Modebereich.
Intersec
Die Intersec ist eine Handelsmesse im Bereich Safety & Security und seit 17 Jahren Treffpunkt für die
Sicherheitsindustrie der MENA-Region. 2015 waren über 1.000 Aussteller vertreten. 2014 fand das zweitägige
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
51
Techtextil Symposium inklusive einem Techtextil-Pavillon der Messe Frankfurt auf der Intersec statt. Herausgehoben
wurden dabei besonders die Potentiale der Bereiche Buildtech und Protech im Mittleren Osten. 2016 wird die Messe
vom 17. bis 19. Januar im Dubai International Convention and Exhibition Center stattfinden.
Gulf Plastics & Polymer Show
Eine weitere Messe ist die Gulf Plastics & Polymer Show (GGPS). Die Messe ist Treffpunkt für Händler und
Einkäufer von Plastikerzeugnissen aller Art. Die GPPS findet vom 08. bis 10. September 2015 im Abu Dhabi National
Exhibition Center (ADNEC) statt. Im Fokus steht in diesem Jahr “Nachhaltigkeit und Bio-Plastik” mit alternativen
Geschäftslösungen für die Baubranche, das Transport- und Verpackungswesen, die Textilindustrie, die
Konsumgüterbranche, die Agrarindustrie sowie Elektronikhersteller und medizinische Einrichtungen. Die Messe ist
begleitet von einer Konferenz für Expertenaustausch. Die nächste Messe findet voraussichtlich am 1.- 3. Februar 2016
statt.
Arab Health
Im medizinischen Bereich ist die Arab Health eine der größten Messen der Region. Sie findet 2016 vom 25. bis 28.
Januar im Dubai International Convention & Exhibition Center statt. Es werden über 4.000 Aussteller erwartet. Die
begleitende Konferenz hat internationalen Charakter mit 13.000 Delegierten aus unterschiedlichen medizinischen
Bereichen.
AgraMe
Dreitägige Agrarmesse in Dubai mit 220 lokalen und internationalen Ausstellern, die zuletzt vom 16. bis 18. März
2015 stattfand. Der nächste Termin 13. bis 15. März 2016. Die Messe vereint Agrarindustrie, Geflügelindustrie,
Viehzucht, Fischerei/Aquakultur, Floristik sowie Maschinen/Zubehör.
Global forum for innovations in agriculture
Vom 09. bis 11. März 2015 fand das Global Forum for innovations in agriculture im Abu National Exhibition Centre
statt. Der genaue Termin für 2016 steht noch nicht fest. Ausstellung und Konferenz richten sich an Experten der
nachhaltigen Landwirtschaft sowie innovative Unternehmen im Bereich der Landwirtschaft mit dem Fokus auf die
Regionen Middle East und Afrika. Das Forum gilt als eines der wichtigsten in der Region und betont im Programm
immer wieder auch Nachhaltigkeits- und Innovationsaspekte. Bereits 2015 waren Aussteller aus der Branche der
technischen Textilien, beispielsweise für die Einrichtung von Hydrokulturen, vertreten.
World of Perishables (WOP)
Mit Unterstützung durch die Dubai Municipality fand zwischen dem 05. und 07. Oktober 2015 die World of
Perishables im Dubai World Trade Centre statt. Die Messe richtete sich an Produzenten, Lieferanten, Händler von
Frischwaren im Mittleren Osten. Parallel dazu fand die International Plants Expo Middle East mit dem besonderen
Fokus auf Pflanzen und Gartenbau statt. Deutsche Aussteller waren in der Vergangenheit besonders für ihre
Fachexpertise beliebt. Unter anderem war die INDEGA (Unternehmensverbund für Pflanzen- und
Gartenbaudienstleister) auf der Messe vertreten. Die nächste Messe WOP wird von 13.-15. November 2016
stattfinden.
Global Forum for Innovations in Agriculture (GFIA)
Das Global Forum for Innovations in Agriculture (GFIA) ist Messe und Konferenz für Innovationen und Technik im
Landwirtschaftssektor. Die Veranstaltung findet 2016 am 07. und 08. März im ADNEC statt.
GeoME 2015 - 7th International Conference GEOSYNTHETICS Middle East
GeoMe ist eine Konferenz, die sich besonders an Unternehmen und Vertreter des Bereich GeoTech technischer
Textilien richtet, wie beispielsweise Hersteller von wasserfesten Membranen oder Experten der Erosionseindämmung.
52
VAE: Technische Textilien und Berufskleidung - Zielmarktinformationen
Die Daten der Konferenz sind noch nicht publiziert. Das Event wird gesponsert von der Stadtverwaltung Abu Dhabi
und organisiert vom deutschen Unternehmen SKZ, einem Servicedienstleister für die Kunststoff-Industrie.
Building Healthcare Middle East
Die Building Healthcare Middle East, ist Konferenz und Ausstellort für Dienstleister auf dem Gebiet der
Krankenhausausstattung sowie –architektur. Auch deutsche Vertreter technischer Textilien mit Einsatzmöglichkeiten
in Krankenhäusern waren auf der Messe 2015 vertreten. 2016 findet die Building Healthcare Middle East zwischen
dem 30. Mai und dem 01. Juni im Dubai International Convention & Exhibition Centre statt.
VEA: Technische Textilien und Berufskleidung- Zielmarktinformationen
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Z.B. Firmen mit einer eignen Niederlassung, in Form eines Joint Venture, mit einem Handelsvertreter oder mit einem
tender agent.
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[GEBEN SIE DEN DOKUMENTTITEL EIN]
www.ixpos.de/markterschliessung
www.bmwi.de