- Exportinitiative Erneuerbare Energien
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Zielgruppenanalyse Vereinigte Arabische Emirate Geschäftsreiseprogramm „Exportinitiative Energieeffizienz und Erneuerbare Energien“ Ein Projekt im Rahmen der Exportinitiative Exportinitiative Energieeffizienz und Erneuerbare Energien gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie April 2010 Erstellt durch: Deutsch-Emiratische Industrie- und Handelskammer (AHK) Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 1 Herausgeber: Deutsch-Emiratische Industrie- und Handelskammer (AHK) German-Emirati Joint Council for Industry and Commerce (AHK) Abu Dhabi Abu Dhabi Mall, The Towers at Trade Center, East Tower, 1st fl., Office No.104 P.O.Box 54702, Abu Dhabi UAE Phone:+971-2-6455200 Fax: +971-2-6457100 E-Mail: info@ahkabudhabi.ae Website: www.ahkuae.com Dubai Business Village Main Building, 6th Floor, Office 618 Port Saeed, Deira, Dubai P.O. Box 7480, Dubai, UAE Phone: +971-4-4470100 Fax: +971-4-4470101 E-Mail: info@ahkuae.com Website: www.ahkuae.com Erstellt durch: Cindy Tereba & Daniela Calligaro Alle Angaben beruhen auf allgemein zugänglichen Quellen und Interviews mit Branchenexperten. Trotz gründlicher Quellenauswertung und größtmöglicher Sorgfalt wird die Haftung für den Inhalt der vorliegenden Studie ausgeschlossen. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 2 Inhaltsverzeichnis I. Einleitung 4 II. 5 1. 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 2. 2.1 2.2 2.3 2.4 3. 3.1 3.2 3.3 3.4 4. 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 5. 5.1 5.2 5.3 Zusammenfassung VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE (VAE) DEMOGRAFISCHE UND WIRTSCHAFTLICHE KENNZIFFERN DES LANDES HISTORISCHE ENTWICKLUNG POLITISCHER HINTERGRUND WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG RECHTLICHE GRUNDLAGEN DEUTSCH-EMIRATISCHE BEZIEHUNGEN ENERGIEMARKT STATUS QUO IM KONVENTIONELLEN ENERGIEBEREICH DIVERSIFIZIERUNG DER ENERGIEVERSORGUNG STATUS QUO IM BEREICH WASSER UND ABWASSER ENDVERBRAUCHERPREISE WASSER UND STROM BAUSEKTOR ALLGEMEINER ÜBERBLICK BAUPROJEKTE IN ABU DHABI UND DUBAI TOURISMUS IN ABU DHABI UND DUBAI ENERGIEEFFIZIENTES BAUEN GESETZLICHE RAHMENBEDINGUNGEN N DEN VAE SOLARENERGIE WINDENERGIE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN UND ENERGIEEFFIZIENZ IN DEN VAE WICHTIGE BEHÖRDEN UND INSTITUTIONEN MESSEN, EVENTS UND AUSZEICHNUNGEN AKTUELLE PROJEKTE IM BEREICH DER ERBEUERBAREN ENERGIEN UND ENERGIEEFFIZIENZ MARKTPOTENZIAL FÜR DEUTSCHE UNTERNEHMEN RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR GESCHÄFTSTÄTIGKEITEN IN DEN VAE RECHTLICHE NIEDERLASSUNGSFORMEN IN DEN VAE WISSENSWERTES ZUM AUFENTHALT IN DEN VAE 5 5 6 6 7 9 9 11 11 12 13 15 17 17 18 21 23 25 25 25 27 34 45 46 54 54 56 63 III. Abkürzungsverzeichnis 65 IV. Quellenverzeichnis 66 V. 68 Ansprechpartner AHK Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 3 I. Einleitung Die Bereiche Energieeffizienz & Erneuerbare Energie befinden sich in den VAE aufgrund der vorhandenen Öl- und Gasreserven noch in den Anfängen. Erste Meilensteine im Aufbau dieses Sektors neben den konventionellen Energieträgern sind Pilotprojekte und Wirtschaftssonderzonen, deren Ziel es ist, Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien - insbesondere aus dem Bereich Solar - anzusiedeln. In Abu Dhabi wurde der erste Meilenstein vor fünf Jahren mit der Masdar Initative gelegt. Am Rande der Stadt Abu Dhabi ensteht unter anderem die CO2-freie Öko-Stadt, Masdar City, die weltweit erste Zero-Emissions und Zero-Waste Stadt. Ihr Energiebedarf soll vollständig von erneuerbaren Energiequellen (Photovoltaikfarmen) gedeckt werden. Die Grundsteinlegung für dieses Projekt erfolgte am 9. Februar 2008. In Dubai wurde die "grüne" Trendwende durch eine Anordnung des Herrschers Scheich Maktoum eingeleitet, der die Einführung grüner Baustandards verlangte. Das visionäre Ziel: Das Leben in Dubai soll gesund, schadstofffrei und nachhaltig werden. Die vermeintlich im Überfluss vorhandene Energie sowie äußerst niedrige Strom- und Wasserkosten standen der Einführung energiesparender Bauweisen erforderlichen Technologien bislang im Wege. Mit zunehmender Energieknappheit aufgrund hoher Nachfrage wurde der „grüne“ Nachhaltigkeitsgedanke bei Planung und Bau von Projekten in den vergangenen zwei Jahren mehr und mehr in den Vordergrund gestellt. Die mit der Finanzkrise mehr und mehr diskutiere Aufhebung der hohen Subventionen des Energiesektors, insbesondere in Dubai, fördern zusätzliche Maßnahmen in dem Bereich der Energieeffizienz. Im Zuge des weltweit wachsenden Bewusstseins für Klimaschutz und Energieeinsparung, beanspruchen die VAE insbesondere bei den Erneuerbaren Energien eine internationale Vorreiterrolle. Der Anteil von Erneuerbaren Energien am Energiemix soll bis 2020 auf 7% steigen. Somit bieten sich deutschen Unternehmen hervorragende Möglichkeiten sich frühzeitig als führende Technologiepartner für die Entscheidungsträger zu positionieren und langfristig Geschäftspotential im Bereich der Energieffizienz, sowie im Bereich der erneuerbaren Energien auszuschöpfen und zu entwickeln. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 4 II. Zusammenfassung 1. Vereinigte Arabische Emirate (VAE) 1.1 Demografische und wirtschaftliche Kennziffern des Landes Hauptstadt: Abu Dhabi Fläche: 83. 000 km² (entspricht etwa der Fläche von Österreich) Bevölkerung: 5,1 Millionen (2009), davon 3,6 Mio. Ausländer Bevölkerungsdichte: 61,5 Einwohner / km² Bevölkerungswachstum: +3 % (2011, gesch.) Wechselkurs: 1 USD = 3,6724 AED (Arab Emirates Dirham) (gekoppelt an den USD) 1 EUR = 5.0092 AED (Stand: 1.03.2010) BIP je Einwohner: 55.028 US $ (2008), 38.500 US $ (2009) (gtai) Wirtschaftswachstum: +2,3% (Prognose für 2010, gtai 12/09) Inflationsrate (geschätzt): 1,5% (Prognose für 2010 IWF), 11,5% (2008), 9,3% (2006) Quelle: Germany Trade and Invest (gtai), www.gtai.de Internationaler Währungsfond, www.imf.org Curreny Converter Oanda, www.oanda.com Quelle: Central Bank of the UAE – Economic Bulletin 2003 Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 5 1.2 Historische Entwicklung Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) bestehen aus einer Föderation von sieben Emiraten: Abu Dhabi, Dubai, Sharjah, Ajman, Umm Al-Qaiwain, Ras Al-Khaimah und Fujairah. 1971 schlossen sich die damals eigenständigen Emirate zur Förderation der VAE zusammen. Ras Al Khaimah trat 1972 bei. Das Emirat Abu Dhabi, zugleich Landeshauptstadt und politisches Zentrum, sowie das Emirat Dubai bestimmen zumeist das Bild des Landes im Ausland. 56% des Bruttoinlandprodukts kommen aus dem Emirat Abu Dhabi, welches 94% der Ölreserven verfügt. Allzu leicht werden dadurch die erheblichen wirtschaftlichen Unterschiede innerhalb der sieben Emirate nivelliert und das wirtschaftliche Potential beziehungsweise der Warenkorb und die Konsumgewohnheiten aller Bewohner falsch eingestuft. Mitte des 18. Jahrhunderts ließen sich die Beduinen der Qawasim und Bani Yas an der südlichen Golfküste nieder und begannen mit der Piraterie gegen die Handelsschifffahrt im Persischen Golf. So wurde dieser Landstrich auch als Piratenküste bekannt. Zentren waren die Häfen Sharjah und Ra's Al-Khaimah, die auch zwei der heutigen Emirate ihre Namen gegeben haben. Zum Ende des Jahrhunderts waren die Qawasim so stark geworden, dass sie große Teile der persischen Südküste beherrschten und mit ihrer Flotte den Handel des Omans bedrohten. Erst als sich der Oman mit Großbritannien verbündete, wurden die Scheichtümer zwischen 1806 und 1820 unterworfen und die Piraterie eingedämmt. Die Scheichtümer kamen damit unter britisches Protektorat. In den folgenden Jahrzehnten entwickelten sich Abu Dhabi (gegründet 1761) und Dubai (gegründet 1833) zu wichtigen Handelsplätzen und Zentren der Perlenfischerei. Dieser Wirtschaftszweig brach allerdings um 1930 fast völlig zusammen, als Japan Zuchtperlen auf den Markt brachte. Erst mit den Erdölfunden 1958 und ihrer Nutzung ab 1962 begann wieder eine verstärkte wirtschaftliche Entwicklung. 1.3 Politischer Hintergrund Das politische System der VAE basiert auf einer angemessenen Repräsentanz der einzelnen Herrscherfamilien in den sieben Emiraten auf Bundesebene. Die wichtigsten Politikfelder sind eine gemeinsame Außen-, Sicherheits-, Erziehungs- und Gesundheitspolitik. Die Herrscher der einzelnen Emiraten (Sheikhs) sind absolute Monarchen. Zentrale Figur ist der Staatspräsident, der in der Hauptstadt Abu Dhabi seinen Sitz hat. Der Stellvertreter des Präsidenten und nominell zweiter Mann im Staat ist der jeweils amtierende Herrscher des Emirats Dubai, der gleichzeitig als Premierminister fungiert. Sheikh Khalifa bin Zayed Al Nahyan wurde am 3. November 2004 nach dem Tod seines Vaters Sheikh Zayed bin Sultan Al Nahyan zum Präsidenten ernannt. Sheikh Zayed hielt diesen Posten seit der Staatsgründung in 1971 bis zu seinem Tod am 2. November 2004. Quelle: UAE Yearbook, 2010 Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 6 Politische Gremien sind der Supreme Council als Organ der Herrscher der sieben Emirate, welches die Richtlinien der Politik festlegt und der Federal National Council mit seinen 40 Mitgliedern und einem Beraterstatus. An drei Terminen im Dezember 2006 wurden erstmalig 20 Mitglieder des Federal National Council durch Wahlmänner bzw. –frauen gewählt. Während in Abu Dhabi und Fujairah bereits am 16.12.2006 die Wahllokale (ein Wahllokal pro Emirat) geöffnet wurden, fanden die Wahlen in Dubai und Ras al-Khaimah erst am 18.12.2007 statt. Die Wähler in den übrigen drei Emiraten (Ajman, Sharjah und Umm al-Quwain) mussten sich bis zum 20.12.2006 gedulden. Insgesamt waren lediglich 6689 Einwohner zur Wahl berechtigt, darunter 1189 Frauen. Die anderen 20 Mitglieder werden weiterhin ernannt. 1.4 Wirtschaftliche Entwicklung Die Vereinigten Arabischen Emirate erleben seit nunmehr zwei Generationen einen beispiellosen Übergang von einer beduinischen und vorindustriellen zu einer städtischen und technologisch hoch modernen Gesellschaft. Bilder von Abu Dhabi und Dubai aus den 60er Jahren rufen beim heutigen Betrachter Staunen hervor. Es liegt auf der Hand, dass sich Angebot und Nachfrage nach Gütern analog zu dieser Entwicklung verändert haben. Trotz anhaltender Industrialisierung bleiben die VAE bis heute bei vielen Produkten importabhängig. Daraus resultieren enorme Liefermöglichkeiten für ausländische Hersteller in nahezu allen Branchen. Des Weiteren spricht die Quote von Re-Exporten aus Dubai in die Nachbarländer für den Standort VAE als regionales Distributionszentrum. Dubai gilt nach Singapur und Hongkong als der drittwichtigste Re-Export Standort der Welt. Die internationale Öffentlichkeit beklagt oft die vollkommen unzulängliche Transparenz der Vereinigten Arabischen Emirate hinsichtlich makro- und mikroökonomischer Daten. Haushaltsdaten werden nur in Teilbereichen und zu unbestimmten Zeitpunkten herausgegeben. Meist lässt sich aus ihnen auch nicht die Finanzlage der Emirate ablesen. Mit dem schnellen wirtschaftlichen Aufschwung und der Internationalisierung des Handels ging die Notwendigkeit einher, auch das Rechtssystem neu zu schaffen und zu reformieren, um den radikal geänderten Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen. Insbesondere das Wirtschaftsrecht musste angesichts der mittlerweile bestehenden WTOMitgliedschaft der Vereinigten Arabischen Emirate den internationalen Standards angepasst werden, damit eine verlässliche Grundlage für ausländische Unternehmen und Investoren geschaffen werden konnte. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 7 Während in den VAE wenig eigene Produktion vorhanden ist, gelten sie als Umschlagplatz aufgrund der geostrategischen Lage, was die folgende Statistik darstellt: Außenhandel VAE allgemein (Mrd. US $): Einfuhr Ausfuhr Saldo 2006 88,1 145,6 +57,5 % +18,3 +24,1 2007 132,1 178,6 +46,5 % +49,9 +22,7 2008 176,3 239,2 +62,9 % +33,5 +33,9 Quelle: Germany Trade & Invest, Dez .2009, www.gtai.de Die Vereinigten Arabischen Emirate haben das größte Wachstumspotential innerhalb der Golfregion. In der folgenden Grafik wird die Veränderung des Bruttoinlandsprodukts in den VAE dargestellt. Quelle: Germany Trade & Invest, Dez .2009, www.gtai.de Nach Schätzungen unter anderem von der EIB (Emirates Industrial Bank) wird das Wirtschaftswachstum trotz der Rezession 2009 ab 2011 bei geschätzten 10% p.a. für die nächsten Jahre anhalten. Hat bislang Dubai das Wachstum in den VAE angeführt (12% bis 14% jährlich vor 2009, gefolgt von Abu Dhabi und Sharjah), übernimmt seit der Finanzkrise in 2009 Abu Dhabi mehr und mehr die führende Rolle. Da das Bruttoinlandsprodukt des Emirates Abu Dhabi zu 80% auf den Erdölressourcen beruht, ist es vergleichsweise weniger stark von der Krise betroffen. Dieses Wachstum ist jedoch nicht nur dem Ölsektor zu verdanken. Dank einer vorausschauenden Wirtschaftspolitik stieg der Anteil des Nicht-Ölsektors am Bruttoinlandprodukt (BIP) der gesamten VAE auf 65%. Grosse Anstrengungen wurden und werden unternommen, um ausländische Investoren durch Auf- und Ausbau von Handels- und Industriezonen, interessanten Bau- und Prestigeprojekte, sowie eine angemessene Infrastruktur zu gewinnen. Sie alle sollen ausländische Investoren, ausländische Expertise und natürlich Touristen anlocken. Die verarbeitende Industrie nimmt eine wachsende Bedeutung am nationalen Wirtschaftwachstum mit einem Anteil von 14% des BIP ein. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 8 • • • • • • • 1.5 Bauindustrie Aluminiumindustrie Chemische Industrie Metall- und Schwermaschinenindustrie Keramische Industrie Textilindustrie Lebensmittelindustrie Rechtliche Grundlagen Die VAE verfügen über ein konstitutionelles Rechtssystem. Die Verfassung nennt zwar die islamischen Rechtsgrundsätze (Shari’ah) als Hauptrechtsquelle, die Shari’ah selbst spielt in der praktischen Anwendung des Zivilrechts direkt jedoch - mit Ausnahme von familienrechtlichen Angelegenheiten - keine Rolle. Es wird allerdings darauf geachtet, dass neue Gesetze und die Auslegung bestehender Gesetze mit der Shari’ah vereinbar sind. Die relevanten Rechtsquellen in der Reihenfolge ihrer Bedeutung sind daher 1. Verfassung, 2. Bundes und Emiratsgesetzgebung, 3. Shari’ah, 4. Handelsbräuche und Praxis. Die Verfassung hat die Gesetzgebungskompetenz in Bezug auf das Zivil- und Handelsrecht in Art. 121 dem Bund zugeteilt. Nach Art. 149, 151 können die Emiratsregierungen jedoch die notwendigen Regelungen treffen, solange und soweit deren Gegenstand nicht von einem Bundesgesetz geregelt wird. Die Emiratsregierungen sind gemäß Art. 125 auch für die Umsetzung der Bundesgesetze im Zivil- und Handelsrecht zuständig. Dementsprechend können deutliche Unterschiede bei der Rechtsverfolgung in den einzelnen Emiraten auftreten. Die VAE sind in keinem einschlägigen multilateralen Abkommen als Mitglied vertreten. Es gibt auch kein bilaterales Abkommen mit Deutschland zum Thema, ferner keine Konsularverträge. Die Geltendmachung ausländischer Forderungen hängt somit einzig von der Rechtslage in den VAE ab. 1.6 Deutsch-Emiratische Beziehungen Die VAE sind Deutschlands wichtigster arabischer Handelspartner. Im April 2004 haben Deutschland und die VAE eine „Strategische Partnerschaft“ begründet. Die Partnerschaft begann mit einer Reihe hochrangiger politischer Kontakte, darunter zwei Besuche des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder. Die beiden Regierungen haben damit ihren Willen bekundet, die wirtschaftliche Verflechtung über den umfangreichen Handel hinaus zu intensivieren und auch politisch in vielen Fragen gemeinsam aufzutreten. Mit einem 2008 um 40% auf 8,16 Mrd. Euro gestiegenen Volumen bleiben die VAE der wichtigste deutsche Exportmarkt in der arabischen Welt. Den Hauptanteil bilden Fahrzeuge und Maschinen. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 9 Hauptimportgüter aus VAE sind u.a. Aluminium(-Legierungen) und Geräte zur Elektrizitätserzeugung / -verteilung. Aussenhandel mit den VAE [Mrd €] 0.51 9.00 8.00 7.00 0.43 0.46 6.00 0.37 5.00 4.00 3.00 0.19 0.18 0.23 0.32 Importe 8.16 0.18 5.4 Exporte 6.11 5.84 4.31 2.00 1.00 0 2.15 2.88 3.07 3.23 3.55 2001 2002 2003 2004 0.00 2000 2005 2006 2007 2008 2009 Aussenhandel Deutschland - VAE 2009, Zahlen für Importe 2009 sind noch nicht verfügbar Quelle: Bundesamt für Statistik, 2010, eigene Darstellung In 2009 ist ein Rückgang der Exportzahlen zu vermerken, der mit der weltweiten Wirtschaftskrise zu begründen ist. Die deutsch-emiratischen Beziehungen beschränken sich jedoch nicht nur auf den Handel von Gütern, auch in umweltpolitischen Fragen arbeiten die beiden Staaten eng zusammen. Im September 2005 wurde ein Memorandum of Understanding (MOU) zwischen dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit der Bundesrepublik Deutschland und der Bundesanstalt für Umwelt der Vereinigten Arabischen Emirate abgeschlossen. Das Abkommen erklärt die Absicht der Zusammenarbeit in folgenden Bereichen: 1. Fragen des Umweltschutzes und der nachhaltigen Entwicklung 2. Transfer moderner Technologien insbesondere im Bereich Wassertechnologien 3. Saubere Produktion 4. Schutz der Erdatmosphäre 5. Erneuerbare Energien Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten Abfallrecycling und 10 2. Energiemarkt 2.1 Status Quo im konventionellen Energiebereich 2.1.1 Öl- und Gassektor in den VAE Der konventionelle Energiesektor stellt den momentan noch wichtigsten Wirtschaftszweig der VAE dar. Mehr als ein Drittel des Bruttoinlandproduktes werden durch Erdöl und Erdgas erwirtschaftet. Die VAE nutzen derzeit ihre riesigen Öl- und Gasvorkommen, um der Nachfrage an Strom und Trinkwasser nachzukommen. Investitionen für den Ausbau des Erdöl- und Erdgassektors werden intensiv getätigt und unterstützt. Insgesamt sollen ca. 30 Mrd. US Dollar in den nächsten Jahren in diesen Sektor investiert werden. 2.1.1.1 Erdöl Mit einer Tagesproduktion allein bei ADNOC über 2,7 Mio. barrels per day (03/2010) oder 8% der globalen Förderung sind die VAE einer der größten Erdölproduzenten der Welt. Es wird offiziell gesagt, dass die vorhandenen Reserven von ca. 94 Mrd. Barrel Erdöl noch für die nächsten 100 Jahre reichen. Bislang erfolgt die Produktion auf insgesamt 30 Ölfeldern. Im Emirat Abu Dhabi werden die Förderrechte, sowie die autorisierten Partnerschaften zur Förderung und Vermarktung der Öl- und Gasvorkommen durch die Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) und die entsprechenden Tochterunternehmen vergeben. ADNOC setzt die politischen Vorgaben des Supreme Petroleum Councils des Emirates Abu Dhabi um. Das föderale Energieministerium verfügt über vergleichsweise geringe Kompetenzen. 2.1.1.2 Erdgas Mit einem Gasvorkommen von geschätzten 212 tcf liegen die VAE an fünfter Stelle weltweit. Dies schließt nicht die noch unerschlossenen Reservoirs ein. Auch hier hat Abu Dhabi mit 92% die größten Vorkommen, gefolgt von Dubai und Sharjah. Allerdings besteht hier hoher Investitionsbedarf, da die Inlandsnachfrage die laufende Produktion übersteigt. Grund hierfür sind zum einen die gewaltig gestiegene Nachfrage, wie im Kraftwerksbereich, die Großprojekte in Abu Dhabi und Dubai zu versorgen haben, zum anderen eine steigende Anzahl von Sonderwirtschaftszonen, in denen z. B. Schwerindustrien, wie Stahl und Aluminium angesiedelt Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 11 werden, sowie ADNOC selbst, das Gas in wachsendem Umfang zum Betreiben und Ausbauen seiner Ölfelder benötigt. Inzwischen erleben die VAE eine ernstzunehmende Knappheit im Bereich der Gaszufuhr und suchen dringend nach Wegen zur effizienteren Energiegewinnung. Gas wird mittlerweile aufgrund der Knappheit aus anderen Staaten wie Qatar (Dolphin Project) oder den USA (verflüssigtes Petroleumgas, LPG) importiert. Die Tendenz geht hin zu einer Diversifizierung im Bereich der Energieerzeugung. Sie soll sich in der Zukunft auf die Bereiche der Atomenergie, Kohleenergie und erneurerbare Energien ausweiten. Ziel dieser Diversifizierung ist es die Effizienz bei der Energieerzeugung zu steigern und die noch vorhandenen Gasreserven am anderer Stelle gewinnbringender zu nutzen. 2.2 Diversifizierung der Energieversorgung Ein zentraler Faktor trägt entscheidend zu einer notwendigen Diversifizierung und dem Ausbau des Energiesektors bei und das ist die Entwicklung der Bevölkerungszahlen in den VAE. Trotz eines leichten Einbruchs in 2009 bedingt durch die Wirtschaftskrise geht man davon aus, dass die Bevölkerung der VAE um schätzungsweise 3% p.a. ansteigt. Zum Vergleich: das durchschnittliche Bevölkerungswachstum liegt weltweit bei 1,3%. Bis 2030 geht man alleine in Abu Dhabi von einer Bevölkerungszahl in Höhe von 3 Millionen Menschen aus (aktuell ca. 900.000). Der Gulf Cooperation Council (GCC) verzeichnet eine damit verbundene Erhöhung des Energieverbrauches um 9% pro Jahr. Das ist das Dreifache im Vergleich zu dem weltweiten Anstieg des Energieverbrauches. Damit bereiten sich die GCC-Staaten auf eine der größten Erweiterungen von Stromerzeugungskapazitäten vor , die es jemals in der Geschichte der Region gegeben hat, trotz Probleme bei der Sicherstellung der Finanzierung und Treibstoffzufuhr für die Fabriken. Laut Dietmar Siersdorfer, dem Geschäftsführer vom Middle East Cluster von Siemens, könne 2010 ein wichtiges Jahr für die Stromindustrie werden. In einem Interview mit The National vom 01.04.2010 sagte er: „Aufgrund der weltweiten Finanzkrise hat man ein Jahr verloren, da in der Region keine Finanzierung verfügbar war. Daher gibt es aktuell einen ernsthaften Rückstand, der zunächst aufgeholt werden muss. Wir sehen im Moment einen starken Projektanstieg, zum einen aufgrund der Nachfrage, zum Anderen durch die mittlerweile verfügbaren finanziellen Mittel.“ (The National, 1.04.2010) Die Nachfrage nach Elektrizität ist vor allem in Abu Dhabi durch die Finanzkrise wenn überhaupt nur gering beeinträchtigt worden. Gerechnet wird allein in Abu Dhabi mit einem Anstieg von 11% p.a. für die nächsten 10 Jahre, gegenüber 7,4% p.a. in den letzten Jahren. Keith Miller, Director of plannings and studies der Abu Dhabi Water Electricity Company (ADWEC)und anderen Experten erwarten eine Verdopplung der Stromnachfrage im Emirat Abu Dhabi auf 20.000 MW bis 2020. Des Weiteren wird das Emirat Abu Dhabi zusätzlich Strom in die nördlichen Emirate exportieren sowie neue Industrieprojekte versorgen müssen. Daher muss die Stromerzeugung bis dahin dramatisch erhöht werden. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 12 2.2.1 Stromerzeugungs- und Meerwasserentsaltzungsanlagen Zu den bereits bestehenden 6 Stromerzeugungs- und Meerwasserentsalzungsanlagen in den VAE sind mittelfristig drei zusätzliche Anlagen in Abu Dhabi geplant. Sie sollen eine Kapazität von je 5000 MW / 300 Mio. Gallonen Wasser erzeugen und bis 2016 fertiggestellt sein. Laut Schätzungen vom November 2009 von Keith Miller müsste Abu Dhabi, um dem Energiebedarf der nächsten 7 Jahre gerecht zu werden, neben den bereits geplanten 3 Kraftwerken (Stromerzeugungs- und Wasserentsaltzungsanlagen) zusätzlich drei weitere Kraftwerke bauen. Er betont, dass es angesichts des schnellen Wachstums von Abu Dhabi wichtig ist, frühzeitig eine Einschätzung der zukünftigen Elektrizitätsnachfrage abzugeben. Denn man muss mit einem Zeitraum von dreieinhalb bis vier Jahren rechnen, um ein Elektrizitäts- und Wasserkraftwerk zum Laufen zu bringen. 2.2.2 Atomkraft in Abu Dhabi Das Regulation and Supervision Bureau of Abu Dhabi verkündete im November 2009, dass die Energienachfrage in Abu Dhabi allein bis 2016 auf 14.000 – 15.000 MW steigen soll, verglichen mit einer aktuellen Nachfrage von 8.000 MW und einer Kapazität von 10.000 MW. Um diesen Energiebedarf langfristig zu decken hat Abu Dhabi den Bau von vier Atomkraftwerken in Auftrag gegeben. Das erste wird laut aktuellen Planungen 2017 und die drei weiteren 2020 in Betrieb genommen. Ende letzten Jahres sind die Aufträge für die ersten vier Atomkraftwerke mit einem Volumen von 20 Mrd. US $ vergeben worden. Ein Konsortium aus französischen und amerikanischen Unternehmen, das politisch sehr gut plaziert wurde, glaubte den Auftrag bereits fest in der Tasche zu haben als die Vergabe überraschend an ein koreanisches Konsortium (Korea Electric Power Corporation, Kepco) ging, angeblich aus Preisgründen. 2.3 Status Quo im Bereich Wasser und Abwasser Im gesamten Arabischen Golf gibt es eine zunehmende Knappheit an Frischwasser. Das Grundwasser würde Berechnungen zufolge etwa 3 Tage ausreichen, um die Bevölkerung in den VAE mit Trinkwasser zu versorgen. Wassersicherheit und –politik spielen daher zunehmend eine wichtige Rolle. Die VAE und auch andere Staaten der Golfregion haben erkannt, dass es ihrerseits starke Anstrengungen geben muss, um den Wasserverbrauch zu senken. Hier liegt eine zentrale Herausforderung der gesamten Golfregion. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 13 Trinkwasser wird in den GCC-Staaten vorwiegend durch Meerwasserentsalzungsanlagen gewonnen. Die GCC-Staaten bilden mit ihren Meerwasserentsalzungsanlagen aktuell ca. 40% der weltweiten Wasserentsalzungskapazitäten. Die Wasserversorgung erfolgt durch ein Pipelinenetzwerk sowie durch Pumpstationen. In abgelegenen Gegenden, die teilweise über kein Wassernetzwerk verfügen, erfolgt die Wasserversorgung mit Transportfahrzeugen. Der Wasserverbrauch ist in der Vergangenheit schneller gestiegen als der Stromverbrauch. Der ProKopf-Wasserverbrauch in den VAE ist inzwischen der höchste weltweit (The National 14.10.2008 / FAZ 09/2008). Der hohe Verbrauch kommt vorwiegend durch den Verbrauch privater Haushalte, Bewässerung von Grünanlagen und vor allem durch die Agrarwirtschaft zustande. Daher startete ADWEA im Jahr 2004 eine Rethink Lifestyle Kampagne, in der die Behörde das Bewusstsein für Wasser und Elektrizität in der Bevölkerung erhöhen möchte. Für die Nachfrage nach Wasser und Elektrizität in den VAE wird in den nächsten 5 Jahren allein in Abu Dhabi ein Anstieg um insgesamt 80% erwartet. Pro Person werden in den VAE aktuell umgerechnet (inkl. Parkbewässerungen) offiziell etwa 600 Liter pro Tag verbraucht (im Vergleich zu 127 Liter pro Kopf in Deutschland). Die Entwicklung des Wasserverbrauchs in Dubai wird dem Trend der GCC-Staaten folgen und in den nächsten 10 Jahren um schätzungsweise 58% ansteigen. Dies zwingt das Emirat und die wasserarmen Regionen in den VAE zukünftig große Investments im Bereich der Meerwasserentsalzung zu tätigen. (Economist Intelligence Unit, EIU) Die Abu Dhabi Water and Electricity Company prognostiziert folgenden Anstieg im Wasserverbrauch bis 2020. Dieser wird mit der momentanen Planung zahlreicher Großprojekte im Infrastrukturbereich, sowie dem Bevölkerungsanstieg begründet: Im Rahmen der zunehmenden Wasserknappheit hat das Emirat Abu Dhabi die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) zusammen mit dem deutschen Beratungsunternehmen Dornier Consulting GmbH mit einem Projekt zur künstlichen Süßwasseranreicherung / - speicherung beauftragt. Das Projekt hat den offiziellen Titel: „Künstliche Grundwasseranreicherung und Nutzung der Grundwasserressource in Liwa (Emirat Abu Dhabi).“ Auftraggeber sind die Abu Dhabi Water Authority (ADWEA) und die Environment Agency Abu Dhabi (EAD). Das Projekt ist in der Liwa Wüste angesiedelt, da man hier im Rahmen aufwendiger Untersuchungen besonders günstige geologische Bedingungen identfizieren konnte. Das Grundwasser in der Region Liwa gilt als qualitativ hochwertig und soll künstlich erweitert werden, um in möglichen Krisenzeiten die Wasserversorgung sicherzustellen. Meerwasser soll über Pipelines in die Liwawüste geleitet werden. Hier versickert das Meerwasser in angelegten Becken und so sollen die Grundwasserreserven unter der Erde erweitert werden. Das Bauvolumen beträgt ca. 0,5 Mrd. US-$. Der Baubeginn wird für Mitte/Ende 2010 erwartet. Die GTZ ist für die Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung zuständig. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 14 Das Projekt ist das erste seiner Art und wird in der gesamten Golfregion mit großem Interesse verfolgt. Kontakt Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH / Dornier Consulting GmbH (DCo) Tel: +971 (0)2 6266 260 Fax: +971 (0)2 6266 270 P.O. Box 44401 Abu Dhabi Vereinigte Arabische Emirate E-Mail: gtzdasa@emirates.net.ae 2.4 Endverbraucherpreise Wasser und Strom Folgende Endverbraucherpreise werden in den VAE derzeit berechnet. Dabei ist zu beachten, dass emiratische Staatsbürger und Diplomaten im Emirat Abu Dhabi günstigere Wasser- und Strompreise als Nicht-VAE Staatsbürger bezahlen. In Abu Dhabi: Produkt Strom Wasser Kundenkategorie VAE Staatsbürger VAE Nicht-Staatsbürger Industriell/Gewerblich Regierung/Schulen VAE Staatsbürger VAE Nicht-Staatsbürger Preis 0,05 Dh pro KW/h (1 Haushalt) 0,15 Dh pro KW/h 0,15 Dh pro KW/h 0,15 Dh pro KW/h kostenfrei 0,01 Dh /Gallone Quelle: Abu Dhabi Water and Distributon Company 2010 Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 15 In Dubai: Um den Erhalt von Dubais natürlichen Ressourcen zu gewährleisten, hat die Dubai Electricity and Water Authority (DEWA) im März 2008 ein Zahlungssystem eingeführt das sich nach der Höhe des Verbrauchs richtet und international als “Slab System” bekannt ist. Dieses System berechnet die Kosten je nach Höhe des individuellen Verbrauchs wie folgt: Strom Nicht VAE Staatsbürger, Privat & Gewerblich: Verbrauch/ Monat 0-2,000 2,001-4,000 4,001-6,000 6,001 & mehr Slab Tarif 0,20 Dh pro KW/h 0,24 Dh pro KW/h 0,28 Dh pro KW/h 0,33 Dh pro KW/h Nicht VAE Staatsbürger, Industriell: Verbrauch/ Monat 0-10,000 10,001 & mehr Slab Tarif 0,20 Dh pro KW/h 0,33 Dh pro KW/h VAE Staatsbürger: Verbrauch/ Monat Beliebiger Verbrauch Slab Tarif 0,075 Dh pro KW/h Wasser Nicht VAE Staatsbürger, Privat Verbrauch/ Monat 0-6,000 6,001-12,000 12,000 & mehr Slab Tarif 0,03 Dh /Gallone 0,035 Dh /Gallone 0,04 Dh /Gallone Nicht VAE Staatsbürger, Gewerblich - Industriell: Verbrauch/ Monat 0-10,000 10,001-20,000 20,001 & mehr Slab Tarif 0,03 Dh /Gallone 0,035 Dh /Gallone 0,04 Dh /Gallone VAE Staatsbürger: Kostenfrei Quelle: DEWA 2010 http://www.dewa.gov.ae/tariff/newtariff.aspx Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 16 3. Bausektor 3.1 Allgemeiner Überblick In den vergangenen Jahren haben die VAE einen beispiellosen Bauboom erlebt. Dubai hat mit zahlreichen Prestigeprojekten im Bereich Tourismus Schlagzeilen gemacht, und das Hauptemirat Abu Dhabi hat begonnen seinen nicht weniger ambitionierten Infrastrukturplan 2030 umzusetzen. Im Zuge der weltweiten Finanzkrise gerieten jedoch die großen Projektentwicklungsgesellschaften massiv unter Druck, da die großzügig angelegten Immobilienprojekte keinen Absatz mehr fanden. Diese Entwicklung bewirkte zudem, dass die Unterschiede zwischen den beiden Emiraten Dubai und Abu Dhabi deutlich zu Tage traten. Während bislang Dubai mit schillernden Immobilienprojekten im Rampenlicht stand, war Abu Dhabi – von dem kaum einer wusste, dass es Hauptstadt und Regierungssitz ist - als konservativ verschrien. Fakt ist, dass das Emirat Abu Dhabi wie bereits erwähnt 92% der VAE weiten Ölreserven hält und damit finanzstärkstes Emirat ist. Vor diesem Hintergrund kam es in der Finanzkrise zu einer Neuorientierung der Baubranche in den VAE. In Dubai wird derzeit an der Fertigstellung größerer Projekte wie Palm Jumeirah gearbeitet. Der Burj Khalifa (ehemals Burj Dubai) wurde im Januar 2009 eröffnet. Projekte, die zu Beginn der Finanzkrise jedoch erst im Anfangsstadium waren wie Dubai Waterfront oder The Palm Deira, wurden auf Eis gelegt. Das Hauptaugenmerk liegt in Dubai inzwischen auf dem Ausbau der Infrastruktur, Autobahnen, öffentliche Verkehrsmittel, etc. Das Emirat Abu Dhabi verfügt wie bereits erwähnt über bedeutende Ölvorkommen und ausreichende Reserven, um finanzielle Durststrecken zu überstehen. Anstatt daher Projekte zu vertagen, möchte Abu Dhabi lieber von den gesunkenen Input-Preisen und dem Angebot an Arbeitskräften profitieren. Die VAE-Hauptstadt strebt danach, sich als Weltkulturmetropole zu profilieren. Schon 2012 sollen 2,7 Mio. Touristen kommen, um die neuen Louvre- und GuggenheimMuseen zu besuchen und in den rund 60 neu gebauten Hotels übernachten. In Abu Dhabi kann man sagen, dass die Bauaktivität insgesamt weitergeführt wird, auch wenn sich Bauphasen deutlich verlängert haben. Allerdings führt die Krise auch ein verschärftes Budget-Bewusstsein zu Tage. Noch vor der Krise ging es vor allem darum, ein Projekt schnell voran zu bringen. Nicht die Kosten waren ein Problem, sondern die Verfügbarkeit von Baumaterialien und Arbeitskräften. Aber jetzt nachdem der Immobilienmarkt fast zum Erliegen gekommen ist, sind die Baukosten wieder deutlich in den Vordergrund gerückt und ein neues Bewußtsein für Nachhaltigkeit reift heran. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 17 Trotz weltweiter Finanzkrise sind und bleiben die VAE einer der aktivsten Aufbau-Märkte der Welt mit 750 aktiven Bauvorhaben und 450 kürzlich vollendeten Projekten. Obwohl mehr als 400 Projekte im Wert von mehr als 330 Milliarden US$ auf Eis gelegt oder komplett gestrichen wurden, stabilisiert sich der Sektor allmählich und zeigt Zeichen der Aufschwungs. Aktuellen Pressemeldungen zufolge summiert sich der Wert der aktiven Bauprojekte derzeit auf 404 Mrd. US$. Die jedes Jahr im Herbst in Dubai stattfindende Baumesse „Big 5“ (23.11.-26.11.2010) lenkt das Augenmerk der Bauwirtschaft erneut auf die Region und gibt Aufschluss über die weiteren Entwicklungen. 2009 nahmen 240 deutsche Aussteller an der Messe teil, in 2007, vor der Immobilienkrise in Dubai, waren es sogar knapp über 340. Damals war es die größte deutsche Beteiligung, die es weltweit je auf einer Messe außerhalb der BRD gegeben hat. 3.2 Bauprojekte in Abu Dhabi und Dubai in Abu Dhabi Aufgrund des starken Wachstums in Abu Dhabi wird bis 2020 ein Frequenz von 100.000 Fahrzeuge/ Stunde im Gegensatz zu momentan 15.000 Fahrzeugen/Stunde erwartet. Die Population der Stadt Abu Dhabi soll laut Schätzungen des Urban Planning Councils bis 2030 auf 3 Millionen Menschen steigen. Um darauf vorbereitet zu sein gibt es seit 2009 Ausschreibungen über ein Gesamtvolumen von 7 Mrd. US $ zum Bau einer Metrolinie über 131 km, die aus „High Speed Metro“, Straßenbahn und verbessertem Bussystem bestehen soll. Das Streckennetz soll sich über Abu Dhabi Island, Sadiyaat Island, Al Raha Beach und weitere Vororte erschließen. Verantwortlich für die Realisierung ist das Department of Transport. Die Fertigstellung ist laut Aussage des Abu Dhabi Planning Council vom Februar 2010 bis 2016 geplant. (http://abu-dhabi-metro.com/featured/abu-dhabi-urban-planning-councilunveils-urban-street-design-manual) Mitte 2009 war die allgemeine Nachfrage nach Büroraum immens, mit einem Leerstand von unter 5%. Ähnlich stark sah die Nachfrage im Wohnungsbau aus. Inzwischen sind zahlreiche neue Wohnungraumprojekte und Büroraumkomplexe auf den Markt gekommen und die Situation entspannt sich allmählich. Im Gegensatz zum Immobilienmarkt in Dubai, der im Zuge der FInanzkrise einen Preisverfall von 40-60% erlebt hat gehen die Preise in Abu Dhabi sehr langsam nach unten. Abu Dhabi gehört immer noch zu einem der teuersten Immbilienstandorte der Welt. Im Folgenden ein Überblick über einige wichtige geplante Projekte in Abu Dhabi bis 2030: Projekt Firma Prognostizierte Standort Kurzbeschreibung Kosten Aldar 54 Milliarden Al Raha Hochhäuser bis zu 60 Etagen Al Raha Dhs Beach Beherbergung von ca. 120.000 Menschen Beach Central market Aldar 1,3 Milliarden Dhs Abu Dhabi Zentrum Anvisierter Launch: 2018 Großer Shopping-Markt, Büros und Residential Türme. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 18 Projekt Al Bateen Wharf Firma TDIC Prognostizierte Kosten 1,6 Milliarden Dhs Standort Al Bateen, in der Nähe des Emirates Palace Kurzbeschreibung Das Projekt soll bis Ende 2012 fertig gestellt werden. Neuentwicklung des Gebiets mit einem Fischerhafen im San Francisco Stil und einem Hotel (400 Zimmer) Das Projekt, was bereits fertig gestellt werden sollte, soll nun nach Verzögerungen laut TDIC im dritten Quartal 2011 fertig gestellt werden. 30 km lange Wasserfront, 5 Sterne Hotels und Resorts, 2 Golfanlagen, 6 Bezirke, Luxus-Villen, Häuser und Appartements, Luxus Hafenanlage für ca. 1.000 Boote, Geschäftsbezirk, Theater, Museen (Guggenheim, Louvre, Performing Arts Centre, Maritime, Sheikh Zayed National) Al Saadiyat Island TDIC US $ 28 Milliarden Abu Dhabi Yas Island Aldar US $ 40 Milliarden Abu Dhabi 2.500 Hektar große Insel mit FerrariFreizeitpark, Rennstrecke, 3 Golfplätze, Wasserpark, Einkaufzentren, Hotels, Wohngebäuden, 2 Jachthäfen usw. (teils fertig) US $ 40 Milliarden Zwischen Abu Dhabi und Airport Das gewaltige Projekt erstreckt sich 30 km entfernt von der Innenstadt in der unmittelbaren Nähe des Flughafens und entwickelt sich derzeit zum neuen Vorort von Abu Dhabi. 600-700 Einheiten sind bereits fertiggestellt. 5.79 km² großes Wohnprojekt (50.000 Menschen) mit Geschäfts-Bezirk für insg. ca. 100 000 Menschen Mit einem 83 Etagen Hochhaus und weiteren 8 Hochhäusern mit Wohn- und Geschäftsbereichen Phase 1 von 2 soll bis 2012 fertiggestellt werden 389 Villen mit verschiedenen Einkaufsund Freizeitmöglichkeiten Khalifa City Shams Abu Dhabi Sorouh US $ 25 Milliarden Reem Insel „The Gate“ District Sorouh 10 Milliarden Dhs Shams Abu Dhabi „Golf Gardens“ Sorouh 1 Milliarde Dhs Neben Abu Dhabi Golf Club Sheraton Khalifa Port and Industrial Zawyah US $ 2.18 Milliarden Hafenprojekt für Abu Dhabi Die erste von 5 Phasen soll 2012 fertig Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 19 Projekt Zone (KPIZ) Khalidiya Village Sas Al Nakhl Village Al Oyoun Village Hydra Village Abu Dhabi Firma Prognostizierte Kosten Standort Kurzbeschreibung gestellt werden Sorouh Abu Dhabi Khalidiya Nahe Mussafah, Airport, Masdar Al Ain Sorouh Sorouh Hydra Properties US $ 1.5 Milliarden Abu Dhabi 150 Villen mit verschiedenen Einkaufsund Freizeitmöglichkeiten 588 Villen mit verschiedenen Einkaufsund Freizeitmöglichkeiten Villen mit verschiedenen Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten Villen, Häuser, Apartments, Böroräume, Erholungsparks, Moscheen, ein Krankenhaus, Fünf-Sterne-Hotel und Infrastrukturprojekte. Das Projekt soll laut Hydra Properties im vierten Quartal 2011 fertig gestellt werden. In Dubai Schlagzeilen machte bis Ende 2008 das Emirat Dubai mit bekannten, zum Teil noch im Bau befindlichen Immobilienprojekten wie den Palm Islands, The World oder dem höchsten Gebäude der Welt, Burj Dubai. Jedoch sind auch die VAE vor der internationalen Krise erfasst. Besonders starke Auswirkungen zeigen sich im Immobiliensektor Dubais. Hierbei wurden einige Projekte eingestellt, und andere werden auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft. Die Zeiten der kostspieligen Jagd nach den Superlativen scheinen vorbei zu sein, denn Kosteneffizienz und Rentabilität sind mittlerweile die wichtigsten Kriterien bei der Bewertung von Bauvorhaben. Einschätzungen nach befinden sich derzeit Projekte im Wert von 449 Mrd. USD in den VAE im Baustopp. Dies repräsentiert einen Anteil von 91% aller sich im Baustopp befindlichen Projekte in der Golfregion. Besonders betroffen hiervon ist das Emirat Dubai. Einige Beispiele hierfür sind das 95 Mrd. USD teure Habour and Tower Projekt (ein 1,2 km hoher Turm des Projektentwicklers Nakheel) oder das mit 11 Mrd. USD veranschlagte Arabian Canal Projekt der Tochterfirma Limitless. Die meisten aktiven Projekte in Dubai konzentriren sich auf den Ausbau der Infrastuktur. Mit dem Jebel Ali International Airport entsteht mit sechs Start- und Landebahnen der größte Flughafen der Welt für 120 Mio. Fluggäste. Der Flughafen ist Teil der Konzepts „Dubai World Central’, mit dem das Emirat in die globale Luft- und Raumfahrtindustrie einsteigen will. Für USD 33 Mrd. wird ein neuer Stadtteil um den Flughafen geschaffen, der nach Fertigstellung 750.000 Menschen beherbergen soll. Im Folgenden ein Überblick über einige der geplanten Projekte bis 2030: Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 20 Projekt Wert Jebel Ali Int. Airport • Fläche von 140 km² • 6 parallele Runways 8.1 Mrd. US$ • 6 Wartehallen • 3 Terminals Stand Befindet sich im Bau, Freigabe für Cargobetrieb für Juni 2010 geplant Dubai Metro 14.3 Mrd. US$ Teilweise fertig seit September 2009, Eröffnung der zweiten Metrolinie für 2011 Dubai Logistics City 389 Mio. US$ Befindet sich im Bau – Teil des Projektes Dubai World Central 4.1 Mrd. US$ Befindet sich im Bau Al Maktoum International Airport • Umbau eines Terminals • Umbau der Wartehallen Dubai und mittlerweile Abu Dhabi sind sicherlich immer noch die prominentesten Baustellen der arabischen Halbinsel, aber inzwischen folgen, Katar, Oman und insbesondere Saudi-Arabien mit eigenen Großprojekten und beachtlichen Bauvorhaben. 3.3 Tourismus in Abu Dhabi und Dubai Einen wichtigen Wirtschaftsfaktor stellt der Tourismus dar. Die durchschnittliche Belegungsrate in den Hotels lag 2008 bei 82%, 2009 bei 72% (The National, 17.03.2010). In Dubai gibt es bereits zwei Hotels (Grand Hyatt Hotel und Al Bustan Rotana Hotel), die den Nutzen von Solarenergie für sich erkannt haben. Die zunehmende Bedeutung der VAE als Geschäfts- und Tourismusdestination wird zu einem anhaltenden Bau weiterer Hotelprojekte führen, in welche erneuerbare Energieträger integriert werden können. Vom 6. - 8. Dezember 2010 findet zum ersten Mal im Arabischen Golf in Abu Dhabi der World Green Tourism Congress (WGTC) statt. In Abu Dhabi: Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 21 Das Emirat Abu Dhabi plant den Bau von ca. 4.000 weiteren Hotelzimmern (derzeit 13.000, Stand 2009) bis Mitte 2010, bis 2013 sollen insgesamt 30.000 Hotelzimmer zur Verfügung stehen. Mit der Gründung von Etihad Airways 2002, dem Bau des Emirates Palace, Gästehaus der VAE Regierung sowie Luxushotel und dem geplanten Ausbau Abu Dhabis als kulturellem Hub am Golf wurden gute Vorraussetzung für einen neuen Tourismusstandort geschaffen. Im Jahr 2005 übernachteten 2 Millionen Gäste in Abu Dhabi, bis 2012 soll die Zahl auf 7,2 Millionen Gäste steigen. Nach Angaben der Abu Dhabi Tourism Authority (ADTA) lagen die Auslastungen 2009 bei 80% in Hotelappartments, 88% in den 3- bis 4-Sterne Hotels und 77,5 % in den 5-Sterne Hotels. Damit wuchs der Hotelsektor in Abu Dhabi um 25% - eine der höchsten Wachstumsraten in der Region. Eines der Leuchtturmprojekte Abu Dhabis im Bereich Tourismus ist der Bau der Cultural City auf Saadiyat Island. Um sich auf Dauer von Dubai als Tourismusziel abzugrenzen, wird auf Saadyiat Island ein Museumsviertel errichtet. So hat Abu Dhabi mit dem Louvre Museum ein Lizenzvertrag von über 400 Mio € geschlossen. Bis 2014 sollen auf Saadiyat Island die ersten beiden Museen, das Guggenheim Museum und das Louvre-Museum fertiggestellt werden. Vier weiteren Museen: Saadiyat Performing Arts Centre, Sheikh Zayed National Museum, Maritime Museum, Classical Museum, sind geplant, die Bauphase wurde jedoch im Zuge der Finanzkrise bis auf weiteres verschoben. in Dubai: Trotz der Finanzkrise sind die VAE in den vergangenen Jahren, allen voran das Emirat Dubai, endgültig in die ersten Liga des internationalen Tourismus aufgestiegen und werden heute in einem Atemzug mit anderen Reisezielen wie Las Vegas, London oder Paris genannt. Auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin im März 2005 wurde Dubai mit mehreren Preisen ausgezeichnet und auch World Travel BTI wählte Dubai zur “Best Destination in the World”. Eine Ehrung, die der gewachsenen Bedeutung Dubais im Tourismussektor Rechnung trägt. Die Zahl der Hotelgäste in Dubai hat sich zwischen 2000 und 2005 von 3,4 Mio. auf 7 Mio. erhöht. Die Anzahl an Luxushotels in Dubai ist regional einzigartig und neue Hotelprojekte schießen buchstäblich wie Pilze aus dem Boden. Die durchschnittliche Hotelauslastung im Jahr 2008 lag bei insgesamt 81,5%, 2009 gab es einen Abfall um knapp 10%-Punkte auf 72%, wobei es eine Stiegerung von Hotelzimmern um 16,5% gab (The National 17.03.2010) Die hohen Auslastungsraten sind auf folgende Angebote zurückzuführen: • Messestandort: In Dubai findet jährlich eine hohe Anzahl von Messen statt. Mit angesehenen internationalen Branchenmessen, wie die BIG5 im Baubereich, die GITEX im IT-Bereich sowie die Arab Helath im Gesundheitsbereich hat sich die Stadt zum wichtigsten Messestandort im Nahen Osten etabliert. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 22 • • • 3.4 Sportevents: Dubai bietet u.a. Tennisturniere, Autorennen, Pferdederbys und Golfturniere auf internationalem Niveau an. Pauschalurlaub: Luxuriöse Hotels bieten Urlaubern hochwertige Dienstleistungen und Anlagen zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Kultur und Konzerte: Konzerte klassischer und moderner Musik internationaler Künstler, sowie Musicals und Theateraufführungen finden das gesamte Jahre über statt. Energieeffizientes Bauen Einen besonders nachhaltigen Beitrag zu Energieeffizienz kann die deutsche Wirtschaft in der Bauwirtschaft – auch unabhängig von Großprojekten - leisten. Als Drehscheibe, Messestandort und dynamischste Volkswirtschaft können die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) in diesem Sektor eine Vorreiterrolle einnehmen. Bis heute werden aber wesentliche Aspekte einer klimagerechten und energieeffizienten Bauweise außer Acht gelassen und die Gebäude müssen mit großem Aufwand gekühlt werden. Die Planungen gehen weitgehend an den klimatischen Gegebenheiten vorbei. So sind 100%ige Glasfassaden der neue Trend. Trotz vergleichsweise niedriger Energiepreise, die ca. 15% unter dem deutschen Niveau liegen, übersteigen die Betriebskosten nach 10 bis 15 Jahren oftmals die Errichtungsinvestitionen. Während in der Vergangenheit die Energiekosten direkt an den Mieter weitergegeben wurden, ist mit dem neuen Immobiliengesetz, welches ausländischen Bürgern (der Ausländeranteil der VAE liegt bei 80%) erlaubt, in ausgewiesenen Zonen Immobilien und Aufenthaltsrecht zu erwerben, ein neues Bewusstsein entstanden. Die neuen Eigentümer bemühen sich um Energieeinsparungsmöglichkeiten; ein langsames Umdenken in diese Richtung wird z.B. durch die Bemühungen – und Erfolge – der nationalen Green Building Society belegt. Auch bei denen im folgenden Kapitel beschriebenen Bauvorhaben findet das Thema energieeffizientes Bauen zunehmend Beachtung. Neben der bereits erwähnten Masdar Free Zone ist z.B. das börsennotierte Unternehmen Tabreed für District Cooling ein weiteres erwähnenswertes Mubadala Projekt. Mit dem Projekt sollen 50% der Kosten einer individuellen Klimaanlage für ein einzelnes Gebäude eingespart werden. Nicht zuletzt ist auch der hohe Wasserverbrauch bei privaten und gewerblichen Immobilien ein Thema der Energieenergieeffizienz. Ein vielversprechender Markt innerhalb des Baubereiches, verbunden mit einem hohen Energiebedarf, ist die Gebäudeklimatisierung. Der Trend in der Architektur, Fassaden aus Glas zu bauen, führt zu höheren Anforderungen an die Klimatechnik der Gebäude. Aufgrund der klimatischen Bedingungen wird kein Gebäude ohne Klimaanlagen gebaut. Darüber hinaus verfügen viele Gebäude über alte energieintensive Geräte, die modernisierungsbedürftig sind. Die durchschnittliche Lebensdauer der Geräte liegt bei 10 bis 15 Jahren. Der Markt für Ersatzbeschaffung wird auf 25% bis 35% geschätzt. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 23 In den Sommermonaten werden bis zu 70% des gesamten Stromverbrauchs für die Betreibung der Klimaanlagen verwendet. Der Jahresdurchschnitt beträgt 50%. Nach Angaben der ADWEA bedarf der Einsatz von Solartechnologien in der Klimatechnik zahlreicher Solarpanels. Somit wird diese Technologie bislang nur dazu verwendet Energiespitzen abzufedern. Bislang kommt die Technologie nur in kleineren Pilotprojekten zumEinsatz. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 24 4. Gesetzliche Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in den VAE 4.1 Solarenergie Die geographische Lage der VAE stellt eine ideale Position für die Nutzung von Solarenergie dar. Mit über 300 Sonnentagen pro Jahr können auch hier die Emirate auf immense Energieressourcen zurückgreifen. Allerdings hat man in jüngsten Berechnung festgestellt, dass die effektive Sonneneinstrahlung, die zur Stromerzeugung genutzt werden kann ca. 10% schlechter ist als vergleichsweise in Spanien, aufgrund der sandigen Luftverhältnisse. Des Weiteren müssen die Solarpanels häufig gereinigt werden um gleichbleibende Leistung liefern zu können. Nichtsdestotrotz beinhaltet Solarenergie ein hohes Potential um den CO2-Ausstoß der VAE entsprechend den Vorgaben des Kyotoprotokolls zu vermindern. Die Regierung und auch der Privatsektor unterstützen verschiedene Projekte in diesem Bereich. Die globale meteorologische Datenbank „Meteonorm“ zeigt folgende Solardaten für die arabische Halbinsel und klimatische Angaben für Abu Dhabi: • Durchschnittliche Lufttemperatur 27,1 ˚C • Durchschnittliche relative Luftfeuchtigkeit 59,9 % • Globale horizontale Irridation 1943 kWh/m²/a • Direkte normale Irridation 1590 kWh/m²/a Wenngleich von staatlicher Seite aktiv unterstützt, gibt es zur Förderung der Nutzung von Solarenergie momentan noch keine offiziellen Richtlinien. Die gesetzlichen Grundlagen für ein Einspeisegesetzt im Emirat Abu Dhabi sind derzeit in Arbeit. 4.2 Windenergie Das deutsche Konsortium Dornier Consult, Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und Synlift haben in den letzten Jahren im Auftrag der Regierung von Abu Dhabi ein Pilotprojekt im Bereich Windenergie durchgeführt. Nach Aussagen von Experten könnten die VAE ca. 1000 MW Strom pro Jahr durch die Nutzung von Wind gewinnen. Der bereits vor längerem fertig gestellte Windpark auf der Sir Bani Yas Insel wurde den extremen Klimakonditionen der VAE entsprechend gestaltet. Seit 2008 produziert in Sir Bani Yas (Abu Dhabi) die größte Windturbine des Mittleren Ostens Energie. Die Windturbine, die 65 Meter hoch ist, hat drei Rotorblätter mit jeweils 52 Meter Flügelspanne. Sie hat eine Gesamtkapazität von 850 KW / h. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 25 Wind Power Project Sir Bani Yas Island, Abu Dhabi Hybrid System (low penetration) • • • • • Cap. inst. fossil: Cap. inst. wind: Load min./max.: System voltage: Substation: • Mean annual wind speed: Energy yield/year: • 15 MW Dieselgen set 850 kW Vestas V52 1.0 / 9.0 MW 11 kV 690 V / 11 kV 1,250 kVA 5.0 – 5.2 m/s (hub height) min. 1,000,000 kWh 1,200–1,300 full load hours, 13.7-14,8 % capacity factor Folgende Wind- und Temperaturangaben wurden für das Emirat Abu Dhabi gemessen: Statistiken basieren auf Messungen zwischen 5/2003 - 2/2010, local time Jan Feb Mar Apr May Jun Jul Aug Sep Oct Nov Dec SUM 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 1-12 Wind probability > = 4 Beaufort (%) 30 37 41 44 49 48 45 47 38 32 28 24 38 Average Wind Speed (Knots) 9 9 10 10 11 10 10 10 9 8 9 8 9 Average Airtemp. (°C) 20 Quelle: Windfinder 2010 23 27 31 36 37 39 39 36 33 28 23 Month of year 31 Nach Aussagen der GTZ wären empfehlenswerte Standorte für den Bau von Windkraftwerken in den VAE die Gebirgsregionen um den Berg Jebel Hafeet (Al Ain – Emirat Abu Dhabi), das Gebiet Um Azimul, das Gebiet der Stadt Ghayathi und die Insel Sir Bani Yas. Für die Insel Sir Bani Yas wurde eine durchschnittliche Jahreswindgeschwindigkeit von ca. 7,2 m/s in 60 m Nabenhöhe gemessen. Nach Expertenaussagen empfehlen sich derzeit Vorhaben zur Wasserversorgung von landwirtschaftlichen Projekten in einer Wind/Diesel-System Kombination und installierter Wind bzw. Diesel-Leistung von 300-700 bzw. 100-250 kW. Neben dem als Pilotprojekt von der EAD durchgeführten Messungen und der Herstellung eines Windparks auf der 87 km² großen Insel ist die Insel auch im Rahmen eines anderen Projektes interessant. Sir Bani Yas ist die zentrale Insel der Desert Islands, einer Inselgruppe, die zu einem Reiseziel für Ökotourismus als exklusives Insel- bzw. individuelles Naturerlebnis ausgebaut wurde. Rund 1500 Menschen arbeiten auf der Insel. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 26 Das Freizeitangebot beinhaltet Wanderungen über grünes Terrain, durch ausgetrocknete Wadis (Flussbette), Mountainbiken, Tiere beobachten, Bogenschießen, Kanutouren. Die Insel ist anders als das übrige Land: Autofahren ist verboten, Hochhäuser wird es nicht geben. (Stern.de, 01/2010, http://www.stern.de/reise/fernreisen/abu-dhabi-gruene-wueste-ohne-wolkenkratzer-1533758.html) Die Masdar Initiative hat eine umfassende Umweltstrategie für die Insel entwickelt, die Energie, Wasser, Infrastruktur, Müllentsorgung, Green-Building-Standards und Tourismus mit einbezieht. Die Tourism Development & Investment Company (TDIC) arbeitet derzeit an der Umsetzung ihrer Pläne. Die ersten kleinen Luxushotels haben bereits eröffnet. 4.3 Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in den VAE Auf den ersten Blick mag es merkwürdig erscheinen, dass ein Staat wie die Vereinigten Arabischen Emirate, einer der Weltmarktführer im Ölexport, in die Forschung, Entwicklung und Produktion von Erneuerbaren Energien einsteigt. Angesichts gekühlter Skipisten bei 50° C Außentemperatur, künstlicher Inselgruppen in Form von Palmen, gewaltig hoher Wolkenkratzer mit Glasfassenden (siehe Burj Khalifa, höchstes Gebäude der Welt), einer Steigerung des Stromverbrauchs um 40 % in den Sommermonaten (nur Klimaanlagen) ist eine kritische Haltung durchaus angebracht. Der World Wide Fund For Nature (WWF) hat 2007 eine Liste der größten Energieverschwender veröffentlicht und die VAE an die Spitze dieser Liste gesetzt: „...Demnach braucht in den Vereinigten Arabischen Emiraten, deren größte Stadt Dubai ist, ein Einwohner 11,9 Hektar und in den Vereinigten Staaten 9,6 Hektar, der internationale Durchschnitt liegt nahe 2,2 Hektar. Auch der "Kohlendioxid-Fingerabdruck" ist nirgends breiter als am Golf. Demnach sind in der Föderation 9,1 Hektar nötig, um die Kohlendioxidemission eines Einwohners zu absorbieren. In den Vereinigten Staaten beträgt die Fläche 5,7 Hektar, im internationalen Durchschnitt sind es 1,7 Hektar....“ (http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E64B3AF0E2FD34571AE2B419D4E0E5395~ATpl~ Ecommon~Scontent.html) Nicht zuletzt aufgrund dieser Negativschlagzeilen strebten die VAE in den vergangenen Jahren eine neue Umweltpolitik an, die sich insbesondere auf den Feldern Erneuerbare Energien und Energieeffizienz bemerkbar macht. Zum Anderen möchten die VAE sicher stellen, dass das Land seinen Platz an der Spitze im Energiesektor beibehält, wenn nachhaltige Alternativen zu traditionellen Ressourcen eine immer größere Rolle in der Diskussion über den Klimawandel spielen. Gleichzeitig lockt die Initiative der VAE in diesem Sektor Industrien aus dem Bereich Saubere Technologien (Clean Technology) an und passt damit in die Bemühungen der Regierung, die Wirtschaft zu diversifizieren. Mit der richtigen Entwicklung hofft man sogar, dass die Förderung der Ölressourcen unterstützt werden kann. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 27 Insbesondere Abu Dhabi, das über 94% der Ölreserven der VAE verfügt, versucht diese Langzeitabhängigkeit von Kohlenwasserstoffen zu reduzieren. Wie Dr. Sultan Al Jaber, Chef der Masdar Initiative, sagte, geht es nicht nur darum, den Öl und Gas Sektor zu ersetzen, sondern die Nutzungsdauer von Öl und Gas zu verlängern und Alternativen für die Zukunft zu finden. Energieeffizienz in Gebäuden steckt sowohl im Emirat Abu Dhabi als auch im Emirat Dubai noch in den Kinderschuhen. Steigende Energiepreise und der allmähliche Wegfall von Subventionen für Wasser und Strom lassen ein langsames Umdenken hin zu effizienterem Bauen erkennen. Neue Kampagnen bezüglich Wassersparen und Stromsparen gibt es monatlich und sollen das Umweltbewusstsein der Bevölkerung schärfen. Als Mitunterzeichner des Kyoto Protokolls haben sich die Vereinigten Arabischen Emirate zu einer Reduktion der CO2 Emissionen verpflichtet. Derzeit werden verschiedene Mittel und Wege gesucht, um diesen Verpflichtungen nachzukommen. Demnach müssen zum Beispiel alle Hotels in Dubai ihren CO2-Ausstoß bis 2011 um 20% senken. Das Urban Planning Council in Abu Dhabi hat mit der Einrichtung von Estidama, ein Baustandart der sich an das amerikanische LEED anleht (siehe unten) bereits erste Rahmenbedingungen geschaffen. Auch die Masdar Initiative soll ein das Bewusstsein schärfen und neue Maßstäbe für den zukünftigen Bau von Städten schaffen. Auch Dubai arbeitet derzeit an einem Green Building Code (ähnlich wie Estidama in Abu Dhabi, eine Ableitung und Weiterentwicklung der LEED-Zertifikation) der laut offiziellen Angaben bis Mitte 2010 fertiggestellt sein soll. in Abu Dhabi: 4.3.1 Die Masdar Initiative Im April 2006 hat sich Abu Dhabi entschieden, erneuerbare und nachhaltige Energietechnologien einzubeziehen. Damit war es das erste kohlenwasserstoff-produzierende Land, das sich zu einem derartigen Schritt entschlossen hat. Zu diesem Zweck hat seine Hoheit Sheikh Mohammed Bin Zayed Al Nahyan, Kronprinz von Abu Dhabi, die Masdar Initiative gegründet. Damit wurde der Grundstein für eine Reihe von in Abu Dhabi basierten Industrien und Forschungseinrichtungen gelegt, die alle zum Ziel haben, Abu Dhabi als weltweiten Führer in alternativer Energie und nachhaltiger Entwicklung zu positionieren. Damit erfüllt Masdar, was im Deutschen so viel wie „Quelle“ bedeutet, auch die Vision von Shaikh Zayed Bin Sultan Al Nahyan, der in den Emiraten Pionierarbeit im Umweltschutz geleistet hat. Masdar ist zu 100% im Besitz der Regierung von Abu Dhabi. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 28 Anfang 2010 teil sich die Masdar Initiative in folgende Bereiche auf: Masdar Institute Das Masdar Insitute ist ein auf Forschung ausgerichtetes Institut, welches mit international anerkannten Universitäten zusammenarbeitet. Es arbeitet gemeinnützig und wird in Kooperation mit dem renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) aufgebaut. Das Masdar Institute bietet Graduierten- und Postgraduierten-Programme in ver-schiedenen naturwissenschaftlichen und Ingenieursdisziplinen an. Interessant für Forscher und Studenten ist hierbei die regionale Entwicklung im Bereich Erneuerbarer Energien sowie die enge Anbindung an das weltweite Netzwerk von Masdar. Während momentan in den arabischen Ländern nur 0,2% des BSP für Forschung ausgegeben werden, geben die USA (2,7%) und Europa (1,7%) im Vergleich wesentlich mehr aus. Mit dem Masdar Institut soll ein Meilenstein zur Verbesserung der Rahmenbedingungen im Bereich der Forschung gelegt werden. Masdar Carbon Aufgabe der Carbon Unit ist die Entwicklung von Projekten und Technologien zur Verringerung von Treibhausgasemissionen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf CO2-Auffang und –Lagerung (Carbon Capture and Storage, CCS). Des Weiteren läuft die Entwicklung einer CO2 Reduction Unit mit dem Verkauf von Carbon Credits. Dieses Projekt hat eine besondere Bedeutung im Rahmen des unterzeichneten Kyoto Abkommens, welches 2012 in Kraft tritt. (United Nations-led CDM framework of the Kyoto Protocol) Die Investment & Innovation Unit Die Hauptaufgabe der Investment und Innovation Unit ist es, relevante Technologien anzuwerben und Unternehmen bei der Kommerzialisierung ihrer Anwendungen zu unterstützen. Im Rahmen der Initiative wurde der Masdar Clean Tech Fund aufgelegt, ein 250 Mio. US$ Private Equity Fund, der in Partnerschaft mit Credit Suisse, der Consensus Business Group und Siemens im November 2006 gestartet wurde. Davon wurden 45 Mio. US$ in Clean Tech Funds investiert und die weiteren 205 Mio. US$ für 12 Direktinvestitionen in Unternehmen verwendet. Die Investmentportfolio von Masdar beinhaltet: Solyndra, SiC Processing, HaloSource, DuraTherm, Europlasma, Sulfurcell, HelioVolt, Enviromena und EnerTech Environmental. 2010 hat die Deutsche Bank zusammen mit Masdar den DB Masdar Clean Tech Fund ins Leben gerufen. Der Fond konnte bislang 265 Mio. US$ aquirieren und zielt auf eine Gesamtsumme von US$500 Mio ab. Der DB Masdar Clean Tech Fund soll die Branchenkenntnis der Masdar-Initiativen (u.a. Masdar City) mit den Forschungskapazitäten der Deutschen Bank vereinen. Mit im Boot sind die DB Climate Change Advisors. Quellen: http://www.cleanthinking.de/db-masdar-clean-tech-fund/4157/ http://www.masdar.ae/en/Menu/Index.aspx?MenuID=78&mnu=Pri Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 29 Masdar Power Masdar Power investiert in Erneuerbare Energien Projekte und Unternehmen, national wie international. Die Unit hilft Energieerzeugern Erneuerbare Energien in ihr Portfolio aufzunehmen und liefert Kompetenz, Fachwissen und Kapital für Projekte. Als Projektentwickler und Erzeuger von Strom aus erneuerbaren Energien investiert Masdar in verschiedene Projekte im Bereich Erneuerbare Energien, mit Fokus auf Concentrated Solar Power (CSP), Photovoltaic Solar Energy und On- / Offshore Wind Energie. Masdar Power entwickelt zur Zeit eine 100 MW CSP Fabrik in der Western Region (Abu Dhabi) mit dem Namen Shams 1. Zu den internationlen Projekten zählen unter anderem die 1 GW London Array Offshore Windanlage und eine weitere Windanlage auf den Seychellen. Weiterhin entwickelt Masdar eine 500 MW Hydrogenpower Anlage in Abu Dhabi. Masdar City Das visuelle und gesellschaftliche Herzstück der Masdar Initiative ist Masdar City, geplant von Stararchitekt Sir Norman Foster. Ursprünglich sollte sich die Stadt bis 2016 über eine Fläche von 5,5 Mio. m² erstrecken. Der Bau der Stadt, der in dieser Form weltweit einzigartig ist, wirft eine Reihe von Problemen auf. Vor einigen Monaten kam es zur kompletten Umstrukturierung des Masdar City Bereiches. Neben dem Austausch von Führungskräften wurde die Vermarktung der Immobilien an den Projektentwickler Aldar vergeben. Darüber hinaus wurde der Masterplan neu überarbeitet. Masdar beabsichtigt, sich in Zukunft als Master Developer und Technologieintegrator zu positionieren und Aufträge für den Bau von Masdar City auf Dauer an andere Unternehmen zu vergeben . (The National 17.03.2010) Im Zuge der Restrukturierungsmaßnahmen lautet das neue Ziel jedoch bis Ende 2013 erst einmal 360.000 m² fertigzustellen (The National 17.03.2010). Masdar City wurde als Wirtschaftssonderzone (Special Free Zone) konzipiert und soll auf Dauer zahlreiche Unternehmen aus dem „Green Energy“ Sektor anlocken. In dieser Zone werden das Masdar Institute, das Research Network, Leichtindustrie, Entwicklungseinheiten und Labore angesiedelt. 30% der Fläche ist für Wohnen vorgesehen, wobei zunächst Wohnraum für 50.000 und langfristig für 100.000 Menschen gebaut werden soll. Bei der Errichtung der Gebäude wird natürlich auch das Prinzip der Nachhaltigkeit beachtet. Es soll eine „Green Community“ enstehen. Ziel ist es die erste autarke „Zero-Carbon-Stadt“ zu bauen. Die ambitionierten Planungen sehen vor, dass diese neue Stadt komplett von erneuerbarer Energie versorgt wird und Wasser zu 100% wiederverwendet. Es wird jedoch überprüft, ob die komplette Energienachfrage on-site durch Hausdach Solar Panels und andere Technologien erfüllt wird oder ob stattdessen Strom von externen Masdar Solar Feldern aus anderen Teilen des Emirats importiert werden soll. (The National 17.03.2010). Zudem soll die Kommune autofrei werden. Von jedem Punkt der Stadt aus soll die Entfernung zum öffentlichen Transportsystem maximal 200 Meter betragen. Es wird jedoch im Moment überprüft, inwieweit das elektrische Pod-Car System, das sich usprünglich durch die ganze Stadt ziehen und Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 30 den Autoverkehr ersetzen sollte, eventuell flächenmäßig kleiner gestaltet werden kann oder sogar ganz aufgegeben wird. (The National 17.03.2010). Die Grundsteinlegung für Masdar City erfolgte am 9. Februar 2008. Seit Mitte 2009 laufen die Bauarbeiten auf dem Masdar Gelände jedoch nicht mehr fließend. Zur Zeit ist primär der Bau des Headquarters zu beobachten. Aufträge für den Bau von Büro- und Wohnräumen werden laut FAZ Informationen vom März 2010 trotz Angeboten nicht vergeben, es wird abgewartet. Das Projekt steht nicht still, angesichts der Überarbeitung des Masterplans jedoch kommt es zu Verzögerungen (The National 17.03.2010) und so wurde die Fertigstellung der ersten Phase des Masdar-Projekts von ursprünglich 2010 auf 2013 verschoben. (http://www.arabianbusiness.com/579440-masdar-city-phase-one-on-target-for-2013, http://gulfnews.com/business/general/resignations-won-t-derail-project-masdar-1.590083, http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E2C04532880E14D3D9424196EC53BD377~ATpl ~Ecommon~Scontent.html) Die Fertigstellung der zweite Phase soll 2016 sein, sie hängt offiziellen Aussagen zufolge jedoch von den Entwicklungen und Erfolgen neuer Technologien ab. In diesem Zeitrahmen soll sich die Masdar Initiative zu einem regionalen Hub und einer international anerkannten Institution entwickeln. Laut Dr. Sultan Al Jaber, CEO von Masdar, wird 2020 als Eröffnungsdatum anvisiert. (http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E2C04532880E14D3D9424196EC53BD377~AT pl~Ecommon~Scontent.html) Trotz offensichtlich anhaltender Probleme bekennt sich die Regierung von Abu Dhabi weiterhin zur Masdar Initiative. Denn Masdar soll das Emirat dabei unterstützen, seine Position im globalen Energiemarkt langfristig beizubehalten. Die Initiative trägt zum Aufbau der Nation bei, indem es Humankapital fördert, das wiederum eine Wissenschafts- und Forschungskultur in den VAE schaffen soll. Derzeit ist nicht anzunehmen, dass Abu Dhabi nachdem es mit viel Aufwand die International Renewable Energy Agency (IRENA) nach Abu Dhabi geholt wurde, das Masdar Projekt auslaufen zu lassen. 4.3.2 Estidama Estidama bedeutet im Arabischen Nachhaltigkeit und bezeichnet einen lokalen Baustandart der im Zuge der Entwicklung des Städtebauplans „Plan Abu Dhabi 2030“ durch das Urban Planning Council (UPC) ins Leben gerufen wurde. Estidama ist somit an die Städteplanungsbehörde angegliedert und soll der Implementierung der Ziele des Plans 2030 dienen. Estidama, ein Standart der sehr stark an die amerikanische LEED Zertifizierung angelehnt ist, umfasst ein Gebäude-Nachhaltigkeitsprogramm, welches aus drei Schlüsselelementen besteht: • • • Erstellung von Vorgaben Richtlinien für neue Gebäude, für bestehende Gebäude Richtlinien die Stadtplanung/Stadtdesign. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 31 Zusätzlich wurde das „Estidama Pearl“ Bewertungssystem eingeführt, zur Zertifizierung und Klassifizierung nachhaltiger Gebäude und Stadtteile. (www.estidama.org) Mit denen sich manifestierenden Umwelt-Initiativen im Immobilien- und Bausektor geht auch eine Befürwortung der Estidama- bzw. LEED – Zertifizierung einher. LEED (Leadership in Energy an Environmental Design) ist ein System zur Klassifizierung für ökologisches Bauen, das vom U.S. Green Building Council 1998 entwickelt wurde. Es definiert eine Reihe von Standards für umweltfreundliches, ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen. Es gibt vier Zertifizierungslevel: Platinum, Gold, Silver und Certified. Im Sinne eines ganzheitlichen Bauens erkennt die LEED-Zertifizierung Leistungen in fünf Bereichen an: • Nachhaltige Baugeländeentwicklung • Wassereinsparung • Energieeffizienz • Materialauswahl • Umweltverträglichkeit im Innenbau Für jede Art von Gebäude setzt LEED einen Fahrplan auf, der den Erfolg der eingehaltenen Richtlinien bemisst und dokumentiert. 2009 hatten bereits zwölf Gebäude den LEED-Silver-Status erreicht, darunter das DCCP ONE – District Colling Chiller Plant in Dubai. Viele weitere befinden sich auf Basis der LEED - Vorgaben aktuell in Planung. In Abu Dhabi hat der staatliche Porjektentwickler ALDAR auf der Cityscape 2008 die 900 Mio Dh. teuren Eco-Towers vorgestellt, welche die ersten mixed-used towers im Mittleren Osten mit LEED-Platinum (höchste Stufe) Zertifizierung sein sollen. Sie sollen im ersten Quartal 2011 fertig gestellt werden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es bei diesem Projekt ebenfalls zu Verzögerungen kommt. (http://gulfnews.com/business/opinion/eco-towers-development-launched-1.139047) in Dubai: 4.3.3 Emiratisches Green Building Council (EGBC) Die Vereinigten Arabischen Emirate sind Mitglied des World Green Building Councils (WorldGBC) und haben 2006 in Dubai ein Emiratisches Green Building Council (EGBC) gegründet. Während in Abu Dhabi die Regierung mit der Gründung der Masdar-Initiative die Rolle des zentralen Initiators übernommen hat, ist in Dubai die Initiative des EGBC primär aus der freien Wirtschaft entstanden. Ziel des EGBC ist in erster Linie - im Einklang mit den eingegangen Verpflichtungen im Kyoto Protokoll - die Aufklärung der emiratischen Bevölkerung und Industrie hinsichtlich Themen wie: • Umwelt Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 32 • • • • Energiekonservierung Wasserkonservierung Nutzung erneuerbarer Energien Müllmanagment Durch die Zertifizierung von Gebäuden als „Green Buildings“ bei Erfüllung von verschiedenen Kriterien in oben aufgeführten Rubriken wird die Nutzung erneuerbarer Energien unterstützt. Die Ziele des EGBC sind mittlerweile zu einem Bestandteil des offiziellen Dubai Strategic Plan 2015 der Regierung Dubais geworden. Einen Grundstein hierfür legte die “Green Dubai 2008“-Deklaration vom 24. Oktober 2007 seiner Hoheit Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum, Vize Präsident und Premierminister der VAE & Herrscher von Dubai. Die Deklaration hatte aufgrund des die Menschheit bedrohenden globalen Klimawandels zum Ziel Dubai “die Weltführerschaft in nachhaltiger Entwicklung” übernehmen zu lassen. Ein Jahr später fand das „Green Dubai World Forum 2008“ statt, welches den Jahrestag der Deklaration von Scheich Mohammed zelebrierte und die sofortige Einführung neuer Richtlinien für grüne Gebäude ankündigte. 4.3.4 Green Building Regulations An diesen neuen Richtlinien für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen arbeitet seit zwei Jahren eine Taskforce der Dubai Municipality. Die neuen „Green Building Regulations“ orientieren sich zwar an den von verschiedenen Industrienationen entwickelten Standards, aber nehmen diese nur als Basis für ein neues, an den speziellen klimatischen Bedingungen der VAE angepasstes Regelwerk. Die unmittelbare Übernahme von bereits existierenden Standards (z. B. LEED) war nicht gewünscht, und daher musste es an der Anpassung bzw. Neuentwerfen von passenden Standards intensiv gearbeitet werden. Die Verordnung wird dann, anders als bei herkömmlichen Zertifizierungssystemen, nicht auf freiwilliger Basis eingesetzt, sondern obligatorisch bei allen neuen Gebäuden und nach einer Übergangphase auch bei den bereits bestehenden Bauten implementiert. Die Veröffentlichung der gesamten Richtlinien ist nach einigen Verschiebungen nun für Mitte 2010 angekündigt, wobei die vollständige Implementierung schrittweise erfolgen soll. Erste Maßnahmen sind dennoch von der Dubai Electricity & Water Authority (DEWA) bereits seit Januar 2008 in ihren Spezifikationen für Architekten, Bauunternehmen und Eigentümer – „Design Requirements for Electrical and Water Installation“ – übernommen worden. Im März 2010 haben DEWA und Dubai Municipality gemeinsam den ersten Teil der “Green Building Regulations“ veröffentlicht, welche eine Reihe an Faktoren beinhaltet wie zum Beispiel die Bauflächenauswahl, den effizienten Gebrauch von Energie und Wasser, die Qualität der verbauten Materialien und das Müllmanagement. Im Bereich der “freiwilligen“ Gebäudezertifizierung ist Dubai ebenfalls ein Vorreiter der Gulfregion. In den GCC-Ländern gibt es 2010 insgeamt 14 LEED-zertifizierte Gebäude, von denen sich alle in Dubai befinden. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 33 Mit 5 bereits zertifizierten Gebäuden (eines davon hat den “Platin“-Status) und 50 weiteren, für die die Zertifizierung beantragt wurde, liegt TECOM Investments an der Spitze. Ein weiteres Beispiel stellt die Firma Pacific Control Systems dar, welche für ihr Hauptquartier in Dubai ebenfalls mit einem Platin-Zertifikat, der höchsten Green-Building-Kategorie, ausgezeichnet wurde. Ein Grund für die Auszeichnung ist die Installation einer solarbetriebenen Klimaanlage. Für das Gebäude wurde eine LS Absorptionskälteanlage verwendet, welche in Verbindung mit zwei elektrisch betriebenen screw chillers ca. 25% der Kühlung für das Gebäude produziert. Die Absorptionskälteanlage liefert ca. 325 kWh. Das bedeutet eine jährliche Einsparung an Kosten zwischen US$ 25.000 und 50.000, abhängig von der verwendeten konventionell betriebenen Klimaanlage. Die nötige Energie wird durch Solarmodule produziert (Hersteller ist eine brasilianische Firma), welche eine Fläche von 720m² beanspruchen. Eine weitere Besonderheit des Pacific Control Systems Buildings ist die Installation von photovoltaischen Solarmodulen. Diese stellen ca. 100 kW Strom für die Beleuchtung des Gebäudes her. Es wird mehr Strom erzeugt als benötigt, jedoch gibt es derzeit keine Speichermöglichkeiten. 4.4 Wichtige Behörden und Institutionen Vor dem Hintergrund der starken Stellung von Öl und Gas bei der Energieversorgung stehen Erneuerbare Energien erst am Anfang ihrer Entwicklung. Dennoch haben die VAE ihre Bedeutung erkannt und erste Institutionen und Behörden gegründet. In den VAE gibt es ähnlich wie in Deutschland sowohl föderale als auch emiratsbezogene Behörden. Folgend eine Aufstellung der Behörden und Institutionen, die sich mit dem Bereich der Erneuerbaren Energien und Energieeffizenz in den VAE beschäftigen. In Abu Dhabi: 4.4.1 Mubadala Development: Masdar Initiative Um die politischen Visionen des verstorbenen Staatspräsidenten Sheikh Zayed Bin Sultan Al Nahyan umzusetzen, wurde der Projektentwickler Mubadala Development gegründet. Chairman ist Mohammed Bin Zayed Al Nahyan, Kronprinz des Emirates Abu Dhabi. Ziel ist es, im Auftrag von Abu Dhabi Projekte zu entwickeln und Joint Ventures mit namhaften Industrieunternehmen einzugehen, um das Emirat strategisch und wirtschaftlich besser zu positionieren. Bei einigen Projekten handelt es sich um rein strategische Investments, die aufgrund der industriellen Entwicklung in Abu Dhabi getätigt wurden; andere Projekte wurden durch Mubadala entwickelt und an die Börse gebracht. Eines der zentralen Projekte von Mubadala ist die bereits erwähnte Masdar Initiative. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 34 Kontakt: Masdar Masdar City, Khalifa A City, Opposite the Presidential Flight Abu Dhabi, UAE Tel.: +971 2 653 3333 Fax: +971 2 653 6002 Email: info@masdar.ae Website: www.masdar.ae 4.4.2 International Renewable Energy Agency (IRENA) IRENA – die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien, eine deutsche Idee, wurde am 26.01.2009 in Bonn gegründet. Bis heute haben sich weltweit 142 Staaten der Agentur angeschlossen, unter ihnen 48 afrikanische, 37 europäische, 33 asiatische, 15 amerikanische und 9 australische/ozeanische Staaten. IRENA hat sich zur Aufgabe gemacht, die umfassende und verstärkte Einführung und die nachhaltige Nutzung aller Formen von erneuerbarer Energien zu fördern. Als „globale Stimme“ für erneuerbare Energien will IRENA den Zugang zu allen relevanten Informationen diesbezüglich erleichtern und ermöglichen, inklusive Technischem Know-How, Wirtschaftsdaten und Daten zum Potenzial erneuerbarer Ressourcen. 2009 wurde eine Vorbereitungskommission gegründet, die bereits ihre Arbeit aufgenommen hat. Die Vorbereitungskommission agiert als vorläufige Gesellschaft während des Gründungszeitraums. Auf ihrer zweiten Sitzung in Sham El-Sheikh, Ägypten, vom 29.-30. Juni 2009 bestimmte die Vorbereitungskommission Abu Dhabi als vorläufigen Hauptverwaltungssitz unter der Leitung von Helene Pelosse als Generaldirektorin. Laut eines Artikels in der Emirates Business vom November 2009 soll die IRENA Hauptverwaltung Ende 2011 vervollständigt und innerhalb der Masdar Hauptverwaltung untergebracht werden. Bonn wird das IRENA Innovations- und Technologiecenter beherbergen, während in Wien das Verbindungsbüro für Kooperationen mit anderen im Bereich erneuerbare Energien tätigen Organisationen sitzen wird. Im Januar 2010, der bisher letzten Sitzung in Abu Dhabi, wurde das IRENA Programm diskutiert, das Budget für das Jahr 2010 auf 13,7 Mio $ festgelegt und wichtige Gesetze und Regularieren eingeführt, die die Arbeit der Agentur in Zukunft bestimmen werden. Bisher gibt zu IRENA noch wenig zu sagen, da sie sich aktuell noch in der Aufbau- und Implementierungsphase befindet. Ab 2011 wird sie jedoch zusammen mit Masdar eine entscheidene Rolle für den Markt der Energieeffizienz & der erneuerbaren Energien spielen. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 35 4.4.3 Abu Dhabi National Energy Company (TAQA) TAQA ist eine Energie-Investitionsfirma, die im Juni 2005 gegründet wurde. Es handelt sich um eine öffentliche Aktiengesellschaft, an der die Regierung durch ADWEA mit 51% beteiligt ist. TAQA hält an sechs von insgesamt neun unabhängigen Wasser- und Stromerzeugern in den Emiraten die Mehrheit. TAQA steht damit für 85% des in den Abu Dhabi genutzten Stroms und Wassers. Von seinen anfänglichen Wurzeln als Betreiber von Kraftwerken in Abu Dhabi hat sich TAQA diversifiziert in Öl- und Gasproduktionen in Kanada (342 Mio. $ Bohrungsprojekt) und der Nordsee (430 Mio $ Projekt mit 11 Bohrungen), Gasspeicherungen in den Niederlanden (250 Mio $) und Stromerzeugung (365 Mio $) in Indien und der Karibik. Im November 2009 - nachdem Gsechäftsführer, Carl Sheldon, aufgrund eines niedrigeren Ölpreises und höherer Kosten, einen 88-%igen Gewinnrückgang für das dritte Quartal 2009 zu verkünden hatte - gab TAQA gleichzeitig einen wichtigen Strategiewechsel bekannt. Sie wird nicht mehr, wie in den letzen Jahren neue globale Strom- und Energieprojekte finanzieren, sondern sich nunmehr auf existierende Projekte konzentrieren. Der Focus liegt 2010 auf der Optimierung und Integration der derzeitigen Portfolios und dem Schuldenabbau. Um sein Energiegeschäft anzukurbeln, wird TAQA 90% des 60%-igen Aktienanteils der Abu Dhabi Water and Electricity Authority (ADWEA) des Fujairah-II Wasserkraftwerks erwerben. Das Kraftwerk hat eine Kapazität von 2.000 MW und 130 Millionen Gallonen Wasser pro Tag und wird Mitte 2010 seinen Betrieb aufnehmen. Zusätzlich wird TAQA Expansionsprojekte wie den Ausbau eines Kraftwerks in Marokko antreiben. Kontakt: Abu Dhabi National Energy Company (TAQA) Telefon: +971 02 691 4900 Fax: +971 02 641 3286 P.O. Box 55224 Abu Dhabi Vereinigte Arabische Emirate Website: www.taqa.ae 4.4.4 Abu Dhabi Environmental Agency Die Abu Dhabi Environmental Agency (EAD), ehemals Environmental Research and Wildlife Development Agency (ERWDA) genannt, wurde 1996 gegründet. EAD ist verantwortlich für Umweltschutz und die nachhaltige Entwicklung des Emirates Abu Dhabi. EAD unterstützt die Federal Environmental Agency (FEA) und das Emiratische Ministerium für Umwelt und Wasser bei der Implementierung von Gesetzen zum Schutz einer sauberen und gesunden Umwelt. Umweltschutz, Schutz der Tier- und Pflanzenwelt, der Meeresflora und –fauna, sowie Artenschutz gehören zu den Hauptaufgaben der Behörde, der folgende Projekte, Themenbereiche und Institutionen unterstehen: Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 36 • • • • • • • • Abu Dhabi Falkenklinik Vogelforschung Training und Weiterbildung Umweltschutz Labore mit dem Schwerpunkt Umweltschutz Erfassung von Umweltdaten Tier- und Pflanzenwelt der Meere Terrestrial Environment Research Center Erneuerbare Energien fallen nach Angaben der EAD nicht direkt in ihren Zuständigkeitsbereich. Im Rahmen der zahlreichen Bauvorhaben hat die EAD eine Kontrollfunktion und prüft die Einhaltung der vorgegebenen Umweltstandards. Darüber hinaus kontrolliert sie die Einhaltung der Umweltstandards im Emirat Abu Dhabi, die im Rahmen von internationalen Abkommen geschlossen wurden bzw. unterstützt bei deren Umsetzung. Kontakt: Environment Agency Abu Dhabi (EAD) Telefon: +971 (2) 4454777 Fax: +971 (2) 4463339 P.O. Box 45553 Abu Dhabi Website: www.ead.ae Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 37 4.4.5 Abu Dhabi Water and Electricity Authority (ADWEA) Die Zuständigkeiten für Strom und Wasser liegen bei den jeweiligen Behörden in den einzelnen Emiraten. Ein VAE Stromverbund ist geplant, bislang aber nur in Teilen realisiert worden, wie z.B. zwischen Abu Dhabi und Dubai. Chairman der ADWEA ist seine Hoheit Sheikh Diab bin Zayed Al Nahyan, ein Sohn des Staatsgründers Sheikh Zayed Al Nahyan. ADWEA ist in sind: • • • • vier Bereiche aufgeteilt, die wiederum in Abteilungen und Sektionen untergliedert Planning and Development Directorate Business Support Directorate Privatisation Directorate Projects Directorate 1998 wurde eine Privatisierungsinitiative im Bereich Strom und Wasser im Emirat Abu Dhabi von ADWEA gestartet. Damit hat ADWEA eine Vorreiterrolle eingenommen und war die erste Behörde in der Region, die mit der Privatisierung des Strom- und Wassersektors begonnen hat. Im Rahmen des Privatisierungsprogramms wurden bislang vier so genannte Independent Power and Water Producer (IWPP) Firmen gegründet: • • • • Emirates CMS Power Company (ECPC), Gulf Total Tractebel Power Company (GTTPC), Shuweihat CMS International Power Company (SCIPCO), Arabian Power Company (APC) Darüber hinaus wurden eine Übertragungsgesellschaft (Transmission Company) und zwei Vertriebsgesellschaften (Distribution Companies) gegründet. 60% der Anteile an den privatisierten Unternehmen werden von ADWEA gehalten, sowie bestimmte Abnahmekontingente zugesichert. Abu Dhabi Water and Electricity Company (ADWEC) ist für die Beschaffung (Procurement) zuständig. Kontakt: Abu Dhabi Water & Electricity Authority P.O. Box: 6120 Abu Dhabi Vereinigte Arabische Emirate Telefon: +971 (0)2 6943333 Fax: +971 (0)2 6943192 Website: www.adwea.ae Abu Dhabi Water & Electricity Company (ADWEC) P.O. Box: 51111 Abu Dhabi United Arab Emirates Telefon: +971 2 6943333 Fax: +971 2 6425773 Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 38 4.4.6 Urban Planning Council Abu Dhabi Der Urban Planning Council (UPC) Abu Dhabi wurde 2007 gegründet und ist verantwortlich für die zukünftige Entwicklung der Stadt und des Emirates Abu Dhabi. In diesem Sinne hat UPC den visionäre “Abu Dhabi 2030 Plan“ vorgestellt, der ein kontrolliertes, nachhaltiges und umweltfreundliches Wachstum der Stadt Abu Dhabi zum Ziel hat. Begleitend wurde der auf dem amerikanischen LEED basierende Baustandart Estidama vom UPC eingeführt, der die konkrete Umsetzung von energieffizienten und umweltfreundlichen Maßnahmen beim Bau neuer Gebäude bemessen soll. Einer Prognose des UPC zufolge wird die Bevölkerungsanzahl der Stadt Abu Dhabi von derzeit rund 900.000 auf über 3 Millionen Einwohner im Jahr 2030 ansteigen. Demzufolge wird der strukturierte Ausbau der Stadt und auch des Emirates Abu Dhabi zu einer enormen Herausforderung die sich, so UPC auf drei wesentliche Säulen stützen muss: die Umwelt, die wirtschaftliche Entwicklung und das kulturelle Erbe. Der Plan 2030 kann als PDF unter folgender www.upc.gov.ae/en/MasterPlan/PlanAbuDhabi2030.aspx Website heruntergeladen werden: Kontakt: Urban Planning Council (UPC) Telefon: + 971 (0) 2 409 6000 Fax: + 971 (0) 2 443 2903 Email: info@upc.gov.ae P.O. Box 62221 Abu Dhabi Vereinigte Arabische Emirate Website: www.upc.gov.ae 4.4.7 Regulation and Supervision Bureau of Abu Dhabi Das Regulation and Supervision Bureau of Abu Dhabi (RSB) überwacht und kümmert sich um den Wasser, Abwasser und Stromsektor des Emirates Abu Dhabi. Im Wesentlichen setzt das RSB alle relavanten Gesetze bezüglich der Genehmigung von Aktivitäten wie beispielsweise Erzeugung, Übermittlung, Vertrieb und Verbreitung und Verkauf von Strom und Wasser um. Das RSB ist zuständig für die Überwachung, Anpassung und Ausführung von Genehmigungsbedingungen von teilnehmenden Unternehmen. Es ist außerdem zur Gründung und Überwachung von technischen, Performance-, Sicherheits- und Kundenstandarts berechtigt und befähigt. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 39 Seit 2010 wird unter Aufsicht der Behörde testweise der Stromverbrauch in mehreren Haushalten gemessen, was den Bewohnern zum ersten Mal ein Bewusstsein und eine Kontrolle ihres Stromverbrauches ermöglichen soll. Die schrittweise Einführung von Smart Meters und Smart Grids (intelligente Stromnetze) soll vor allem im heißen und stromnachfrageintensiven Sommer eine Verbesserung im Umgang mit den starken Fluktuationen des Stromverbrauches ermöglichen. Dadurch sollen Blackouts in Peakzeiten vermieden werden. Kontakt The Regulation & Supervision Bureau P.O. Box. 32800, Abu Dhabi Vereinigte Arabische Emirate Tel:+ 971 2 4439333 Fax:+ 971 2 4439334 E-Mail: bureau@rsb.gov.ae Internet : http://www.rsb.gov.ae/ 4.4.8 The Center of Waste Management Abu Dhabi Das Center of Waste Management (CWM) wurde 1998 gegründet und ist zuständig für die Kontrolle und Koordination der Abfallwirtschaft innerhalb des Emirates Abu Dhabi. Das beinhaltet die Implementierung von Waste Management Strategien sowie alle Arten von erforderlichen Serviceaspekten um einen vollkommen integrierten Waste Management Kreis zu etablieren. Das Center wurde zur Koordinationstelle für Politik, Strategie und Gesetzesgestaltung in Fragen Abfall im Emirat Abu Dhabi. Kontakt The Center of Waste Management - Abu Dhabi P.O. Box 48448 Delma Street - Same ADFCA Building 2nd floor Abu Dhabi United Arab Emirates Tel: +971 (0) 2 446 5150 Fax: +971 (0) 2 446 0255 Email: info@cwm.ae Internet: http://www.cwm.ae Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 40 In Dubai: 4.4.9 Dubai Electricity and Water Authority (DEWA) Die Dubai Electricity and Water Authority (DEWA) ist am 1. Januar 1992 auf Beschluss von Sheikh Maktoum bin Rashid Al Maktoum aus der Dubai Electric Company und dem Dubai Water Department geformt worden. Die in 1959 gegründeten Organisationen operierten bis dahin unabhängig voneinander. Nach Jahren stetig steigender Energieverbrauchswerte aufgrund des beispiellosen Wirtschaftswachstums der letzten fünf Jahre, generiert Dubai im Moment einen Energieüberschuss. Im Moment besteht keine unmittelbarer Bedarf für den Ausbau der Kapazitäten, da die Wachstumsnachfrage von 15% auf 6% im Jahr 2009 gefallen ist. Nach Aussagen des Geschäftsführers der DEWA, Saeed Mohammad Al Tayer, bestizt Dubai derzeit eine installierte Enegiekapazität von 7.500 MW. Des Weiteren wird die Kapazität um weitere 2.300 MW durch im Bau befindliche Anlagen erhöht. Die Produktionskapazitäten für Strom werden demzufolge innerhalb der nächsten zwei Jahre auf 9.800 MW erhöht. Den größten Anteil am Enenergieverbrauch machen mit 70% Eigenheime aus, während kommerzielle Gebäude 27% zum Verbrauch beitragen. Der Industriesektor fragt ca. 0,50% des Gesamtenergieverbrauchs nach. Nach eigener Aussage vergab die DEWA vor zwei Monaten sechs Verträge mit einem Wert von 3,3 Mrd. AED und wird für den Rest des Jahres Projekte im Wert von weiteren 12 Mrd. AED ausschreiben. Derzeit werden nach Aussage der DEWA Machbarkeitsstudien hinsichtlich des Potentials Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz für Dubai erstellt. Im Rahmen der „Green Buildings“ Initiative setzt die DEWA verstärkt Maßnahmen zur Implemetierung grüner Standards durch. Bspw. verlangt sie beim Neubau von Gebäuden den Einsatz von Leuchtstofflampen (CFL) statt Glühbirnen, oder Halogenlampen mit Abblendungssystem. Außerdem sollen Kontrollsysteme für Klimaanlagen, Wasserversorgung und Beleuchtung den Energieverbrauch regulieren. Kontakt Dubai Electricity & Water Authority (DEWA) Tel: + 971 (0)4 324 4444 Fax: + 971 (0)4 324 8111 P.O. Box 564 Dubai Vereinigte Arabische Emirate Website: www.dewa.gov.ae Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 41 4.4.10 Dubai Municipality Die Stadtverwaltung von Dubai (Dubai Municipality) ist die treibende Kraft hinter der Stadtentwicklung Dubais. Die staatliche Gesellschaft ist das Rückgrat der meisten öffentlichen Dienstleistungen der Stadt. Sein Zuständigkeitsbereich erstreckt sich vom öffentlichen Nahverkehr und dessen Planung über die Gesundheitsversorgung und den Umweltschutz bis hin zur Gebäudesanierung und dem Straßenbau. Das Planning Department arbeitet derzeit an neuen Richtlinien für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen. Kontakt: Government of Dubai Dubai Municipality / Planning Department Tel: +971 (0)4 206 3942 Fax: +971 (0)4 2287514 P.O. Box 67 Dubai Vereinigte Arabische Emirate Website: www.dm.gov.ae 4.4.11 TECOM Investments TECOM Investments ist ein Mitglied von Dubai Holding, der Holdinggesellschaft, die der Regierung von Dubai gehört. Die Holding verwaltet das Vermögen von Scheich Mohammed Bin Rashid Al Maktoum, der 99,67 Prozent an der Dubai Holding hält. TECOM Investments bewirtschaftet mehrere Freihandelszonen und Industrie-Clusters vorwiegend in den Bereichen ICT, Medien, Education, Life Sciences und Clean Technology. Zu ihrem Portfolio gehören unter anderem Dubai Internet City, Dubai Media City, Knowledge Village, Dubai Health Care City sowie Enpark. Bereits heute ist TECOM Spitzenreiter im Bereich der Entwicklung und Umsetzung von Green Buildings in den VAE. Es unterhält die größte Anzahl von Projekten in der gesamten Region, welche am LEED-Programm teilnehmen und sich somit um ein LEED-Zertifikat bemühen. Seit Gründung der „Sustainable Energy and Environment Division (SEED)“ im August 2006 – als eigene Abteilung für den Bereich Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz, welche das Ziel der unmittelbaren Implementierung von energiesparenden Massnahmen in den eigenen Gebäuden verfolgt – kann TECOM eine deutliche Reduzierung seiner CO2-Emission vorweisen. Alleine für den Zeitraum von April bis Juni 2007 sparte es insgesamt 2.341 Tonnen CO2-Emissionen ein, was 13% seiner monatlichen Nachfrage an Elektrizität entspricht. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 42 Darüber hinaus nimmt TECOM eine aktive Rolle sowohl bei der Unterstützung der Emirates Green Building Council, als auch bei der Entwicklung eines eigenen Green-Building-Bewertungssystems für die VAE ein. Kontakt TECOM Investments Tel: +971 (0)4 391 1111 Fax: +971 (0)4 391 3995 P.O. Box 73000 Dubai Vereinigte Arabische Emirate Website: www.tecom.ae Auf föderaler Ebene: 4.4.12 Ministry of Energy Innerhalb des Energieministeriums wurde 2005 die Abteilung für Erneuerbare Energien gebildet. Größtes Potential wird in den Bereichen Wind und Solar gesehen und erklärtes Ziel ist es bis zum Jahr 2050 Strom bis zu 50% durch erneuerbare Energien zu produzieren. Im Januar 2007 versprachen die VAE, im Rahmen der Ratifizierung des Kyotoprotokolls, eine Drosselung des Verbrennens von Petroleum, um eine Reduzierung der Emissionen von Kohlendioxiden und anderen Treibhausgasen zu erreichen. Kontakt: Ministry of Energy Minister: H.E. Mohamed bin Dha’en Al Hamili Petroleum & Minerals Sector Undersecretary: Nasser Mohammad Al Sharhan Telephone: +971 (0)2 626 22 88 Fax: +971 (0)2 627 22 91 P.O.Box: 59 Abu Dhabi Vereinigte Arabische Emirate Email: mopmr@uae.gov.ae Website: http://www.moenr.gov.ae/Web/default.aspx Electricity & Water Sector Undersecretary: Ali Abdulla Al Owais Telephone: +971 (0)4 294 55 55 Fax: +971 (0)4 294 50 05 P.O. Box: 99979 Dubai Vereinigte Arabische Emirate Email: moew@uae.gov.ae Website: www.energy.go.ke/ Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 43 4.4.13 Ministry of Environment and Water 2006 wurde im Rahmen der Kabinettsumbildung auf föderaler Ebene offiziell das Ministerium für Umwelt und Wasser gegründet, nachdem bis dahin Umweltthemen über das Gesundheitsministerium behandelt wurden. Die Gründung des ersten eigenständigen Umweltministeriums in den VAE zeigt die steigende Bedeutung, die dem Thema Umwelt beigemessen wird. Kontakt Ministry of Environment and Water Minister: Dr. Rashid Ahmad Bin Fahad Abu Dhabi Tel.: 971 02 444 4747 Fax: 971 02 449 0444 P O Box 213 Abu Dhabi Vereinigte Arabische Emirate Email: info@moew.gov.ae Website: http://www.moew.gov.ae/ 4.4.14 Dubai Tel: 971 04 2148444 Fax: 971 04 2655822 P O Box 1509 Dubai Vereinigte Arabische Emirate Email: info@moew.gov.ae Website: http://www.moew.gov.ae/ Federal Electricity & Water Authority (FEWA) Die Federal Electricity & Water Authority (FEWA) ist die Wasser und Strom Behörde der nördlichen Emirate, die finanziell in vielen Projekten aus Abu Dhabi unterstützt wird. Kontakt: Federal Electricity & Water Authority (FEWA) Phone: 04 / 2315555 Fax: 04 / 2809977 P. O. Box: 1672 Dubai Vereinigte Arabische Emirate Website: http://www.fewa.gov.ae Email: cs@fewa.gov.ae Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 44 4.5 Messen, Events und Auszeichnungen In Abu Dhabi: 4.5.1 World Future Energy Summit Im vergangenen Januar hat in Abu Dhabi die dritte Edition des World Future Energy Summits stattgefunden, unter der Schirmherschaft Seiner Hoheit, General Scheich Mohammed Bin Zayed Al Nahyan, Kronprinz von Abu Dhabi und Stellvertretender Oberbefehlshaber der Streitkräfte der VAE, veranstaltet von Masdar. Mehr als 70 Deutsche Unternehmen haben am World Future Energy Summi 2010 teilgenommen und somit die klare Stärke Deutschlands auf diesem Sektor bekräftigt. Die meisten Unternehmen werden im Rahmen des Deutschen Pavillons ausstellen. Aus Deutschland war ebenfalls Jürgen Becker, Staatssekretär aus dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheitangereist. Der World Future Energy Summit ist nach nur drei Jahren zur weltweit größte Konferenz und Messe herangewachsen, und ist darüber hinaus eines der wichtigsten Ereignisse zum Thema Erneuerbare Energien / Energieeffizienz weltweit. Im Januar 2010 zählte der WFES fast 25.000 Besucher aus 148 Ländern. Im kommenden Jahr findet der World Future Energy Summit vom 17. – 20. Januar 2011 statt. 4.5.2 Zayed Future Energy Prize Unter der Schirmherrschaft von Masdar wurde ebenfalls der “Zayed Future Energy Prize“ ins Leben gerufen. Diese internationale Ausschreibung reiht sich in das Bestreben der Regierung ein, Abu Dhabi führend auf dem Green Enery Sektor zu positionieren. Der Preis wird an drei individuelle Unternehmen, Regierungen, Organisationen oder NGOs verliehen, die einen wesentlichen Beitrag zu der globalen Anforderung an zukünftige Energien geleistet haben und ist mit insgesamt 2.2 Millionen US$ dotiert. Die Preisverleihung findet jährlich im Rahmen des World Future Energy Summits. Im vergangenen Jahr hat der Photovoltaik-Pionier Dipal Chandra Barua für seine Initiative "Grameen Shakti", durch die in den ländlichen Regionen Bangladeschs über 200.000 kleine PhotovoltaikAnlagen installiert werden konnten, den "Zayed Future Energy Prize" 2009 verliehen bekommen, der mit 1,5 Mio. Dollar dotiert war. (http://www.dailygreen.de/2009/01/22/zukunftspreis-fur-photovoltaik-pioniere216.html) Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 45 2010 wurde die Toyota Motor Corporation mit dem Zayed Future Energy Prize ausgezeichnet. Toyota wurde für die Effizienzentwicklungen im Antriebsbereich des Third Generation Prius prämiert, das weltweit erste in Serie produzierte Hybrid Fahrzeug. In Dubai: 4.5.3 WETEX Die WETEX - Water Energy Technology Environment Exhibition in Dubai wird jährlich direkt von der Dubai Electricity and Water Authority (DEWA) veranstaltet und stellt eine wichtige regionale Plattform für lokale und internationale Unternehmen im Bereich Wasser, Energie und Umwelt dar. 4.6 Aktuelle Projekte im Bereich der Erbeuerbaren Energien und Energieeffizienz Einige der aktuellen Projekte im Bereich der Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in den VAE sollen im Folgenden - nach Emiraten gegliedert - vorgestellt werden. in Abu Dhabi: Wie bereits erwähnt, ist die Masdar Initiative der entrale Motor im Emirat Au Dhabi wenn es um die Förderung und Umsetzung von Projekten im Bereich der Erneuerbare Energien und Energieeffizienz geht. Anbei ein Überblick über die wichtigsten Masdar Projekte: 4.6.1 Geothermal Energy Masdar arbeitet derzeit zusammen mit Reykjavic Geothermal (Island) an einem Versuch 3 km und 4 km unter der Erde nach geothermalen Energiequellen zu bohren. Die Bohrungen finden unter dem Gelände von Masdar City statt. Der Plan ist, Wasser durch zwei tiefe Schächte (je nach Tiefe werden Temperaturen von 80° – 120° C bzw. 140° - 150° C erwartet) zu leiten, in denen es zum Dampfen gebracht wird. Anschließend wird der Dampf zum Generatorantrieb verwendet. So sollen laut Masdar bis zu 5 Megawatt Elektrizität erzeugt werden. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 46 4.6.2 Solar Tower Beam-Down Technology Masdar und das japanische Unternehmen Cosmo Oil haben 2007 zusammen mit dem Tokyo Institute of Technology einen Vertrag unterzeichnet, der die Entwicklung einer „Solar Tower Beam-Down Technology“ vorsieht. Inzwischen wurde ein 100 Kilowatt Solar Tower auf dem Masdar Areal errichtet und durchläuft zur Zeit die Testphase. Der Turm besteht aus einem Kreis von Spiegeln, die das Licht auf einen zentralen Spiegel an der Spitze des Turmes fokussieren. Dieser Spiegel reflektiert die konzenrierten Sonnenstrahlen zurück zur Basis des Turms, um Wasser oder andere Flüssigkeiten zu erhitzen, die widerum Strom produzieren sollen. 4.6.3 Offshore Wind Farms Zusammen mit Dong Energy und E.ON wurden 6 Hauptlieferungs- und Installationsverträge für das Joint Venture London Array unterzeichnet. Es wurden Verträge über fast 2 Mrd. € mit 7 europäischen Lieferanten vereinbart, die für die Lieferung der Komponenten und die Expertise zum Bau der ersten 630 MW Phase des Projektes verantwortlich sind. Die Offshore Arbeiten sollen bereits 2011 in England beginnen. Die erste Konstruktion soll Ende 2012 fertiggestellt werden. Nach Abschluss soll das Vorhaben die weltgößte und die erste 1-Gigawatt-Offshore Wind Farm sein. Es soll ausreichend Strom für 750.000 Haushalte liefern und 1,9 Mio. t Kohlenstoffdioxid Emissionen reduzieren. 4.6.4 Concentrating Solar Power (CSP) Masdar hat mit Torresol Energy (ein 40/60 Joint Venture zwischen Masdar und der Spanischen Engineering Gruppe Sener) in Spanien CSP-Anlagen geplant und gebaut. Aktuell läuft die Testphase. Unabhängig davon entwickelt Masdar im Emirat Abu Dhabi eine CSP Solar Kraftwerk, die Parabolrinnentechnologie nutzt, mit einer maximalen Kapazität von 100 MW und einem Auftragsvolumen von 500 Mio US-$. Dieses Projekt mit Namen Shams 1 gehört zu den Leuchtturmprojekten der Masdar Initiative . Shams (Arabisch: Sonne) wird die erste aus einer Reihe von Anlagen sein, die grüne Energie in das Abu Dhabi Netz speist. Die Anlage liegt in der Nähe von Madinat Zayed. Aktuell sind vier solcher Anlagen (Shams 1-4) in Abu Dhabi in Planung. (http://www.masdar.ae/en/Menu/index.aspx?MenuID=48&CatID=29&SubcatID=21&mnu=SubCat) Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 47 4.6.5 Solarstrom Zusammen mit Enviromena hat Masdar für 50 Mio US$ eine 10 MW-Solar-Strom-Anlage gebaut, bestehend aus 87.777 Modulen, die die voranschreitenden Bauaktivitäten von Masdar City unterstützen und später das Masdar Institute mit Strom beliefern soll. Die Anlage wurde bereits Mitte 2009 fertigstellt und beliefert seitdem Masdar City mit Strom. Enviromena hat 2009 unter anderem ein Joint Venture mit Solarcentury (London) gebildet, um gemeinsam kommerzielle und private Sonnendach-Solarstromlösungen im Mittleren Osten anzubieten zu können. (http://cleantech.com/news/5488/enviromena-closes-15m-masdar-good-e) 4.6.6 Biodiesel und Bioenergie Das Masdar Institute, Boeing, Etihad Airways und Honeywells’ UOP haben Anfang des Jahres eine Vereinbarung über ein wichtiges Forschungs- und Demonstrationsprojekt im Bereich der Bioenergie unterzeichnet. Das Sustainable Bioenergy Research Project (SBRP) wird ein ganzheitliches Salzwasseragrarsystem verwenden, um Unterstützung, Entwicklung und Wetterbewerbsfähigkeit von Bioenergiequellen für Luftfahrt und Nebenprodukte zu unterstützen. Anfänglich wird SBRP verschiedene Forschungsprojekte durchführen. Unfruchtbare und salzreiche Umgebungen in Abu Dhabi sollen mit innovativen Salzwasserbearbeitungsmethoden kombiniert werden. 4.6.7 Wasserstoffenergie Hydrogen Power Abu Dhabi (HPAD), ein Joint Venture zwischen Masdar und BP Alternative Energy, arbietet an der Entwicklung eines wasserstoffbefeuerten Stromerzeugungsprojektes mit gleichzeitigem Auffang von CO2. Dieses Projekt trennt natürliches Gas in Wasserstoff und CO2. Der Wasserstoff wird erhitzt, der Dampf durch Turbinen in Energie umgewandelt. Die Wasserstoffanlage soll ca. 400 MW Niedrigkarbon-Strom erzeugen – ein Projekt das schon alleine mehr als 5% der derzeitigen Stromerzeugungskapazität im Emirat Abu Dhabi abdecken würde. Gleichzeitig sollen bis zu 1,7 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr zu den Ölfeldern geleitet, wo es natürliches Gas bei der Gewinnung von Erdöl ersetzt. Bislang wird natürliches Gas benutzt und in die Ölfelder gepumpt, um den Druck aufrecht zu erhalten. Diese signifikante Menge an natürlichem Gas könnte nunmehr nützlicher und gewinnbringender eingesetzt werden, etwa für den Hausgebrauch oder den Export. Der Einatz von CO2 in Ölfeldern würde die Ausbeutung neuer Reserven ermöglichen, die bislang nicht erreichbar waren. Wenn diese Technologie zur Anwendung kommt könnte die Ölproduktion auf 1-3 Milliarden Barrel hochschnellen. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 48 Das Projekt benötigt ein Investment von ca. 2 Milliarden US$ (ohne CO2 Transport und Lagerung). Die Ingenieurplanung ist abgeschlossen, die Bauphase ist für 2011 geplant. (http://www.hydrogenenergy.com/abudhabi.aspx) In Dubai: 4.6.8 Enpark Bei Enpark (Energy and Environment Park) handelt es sich um eine von der Regierung geförderte Freihandelszone in Dubai, welche sich gezielt auf Unternehmen aus dem Bereich Energie- und Umwelttechnologie spezialisiert hat. Enpark gehört TECOM Investments und gilt als dessen Leuchtturmprojekt im Bereich erneuerbarer Energien. Auf einer Fläche von knapp 740.000 m² bietet die Freihandelszone, welche sich noch in der Entwicklungsphase befindet, Platz für Bürogebäude, Forschungszentren, Bildungseinrichtungen sowie Wohn- und Freizeitanlagen. Auf diese Art und Weise schafft sie ein Umfeld, welches den ansässigen Unternehmen mittels zahlreicher Projekte, potenzieller Partnerschaften und damit einhergehend einem perfekt ausgereiftem Wissensnetzwerk, einzigartige Gründungs- und Entwicklungsvoraussetzungen ermöglicht. Gemeinsames Ziel dieses Energie & Umwelt-Clusters ist die Schaffung einer nachhaltig gesunden Umwelt auf Basis von alternativen Energien. Erster Schritt hierfür ist die Vorgabe von TECOM Investments, dass alle in der Zone gebauten Gebäude LEED-Konformität aufweisen müssen. Enpark soll die Ansiedlung hiesiger und internationaler Unternehmen im Bereich Umwelttechnik und Erneuerbarer Energien fördern, und ihnen einen optimal integrierten Business-Standort anbieten. Insbesondere beim Bau der Industriezone und der damit verbundenen Wohnanlagen, der die Einbindung moderner Technologien vorsieht, ist innovative Greentech gefragt. Wie in allen Freihandelszonen bietet Enpark verschiedene Anreize für ausländische Unternehmen, unter Anderem die Möglichkeit eine 100% eigene Handels-, Dienstleistungs-oder Produktionsniederlassung zu gründen, ohne das Erfordernis der lokalen Beteiligung. Kontakt: Enpark (Energy & Environment Park) Tel: +971 (0)4 391 1111 Fax: +971 (0) 4 448 4397 P.O. Box: 73000 Dubai Internet City Dubai Website: www.enpark.ae Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 49 4.6.9 Grand Hyatt Hotel und Al Bustan Rotana Hotel Mehrere Hotels in Dubai sind dem Ruf der Regierung nach einem Sinneswandel hinsichtlich der Nutzung alternativer Energiequellen gefolgt und haben dementsprechend gehandelt. So hat das Grand Hyatt Dubai bspw. sein gesamtes Heizwassersystem von der herkömmlichen Diesel-Heizung auf ein solarbetriebenes Heizsystem umgerüstet und leistet somit seinen eigenen Beitrag zur CO2 – Reduzierung in den VAE. Mithilfe dieser Solaranlagen können die gesamten Küchen, Wäschereien, Gästezimmer, der Swimming Pool sowie die Wellness-Center des Hotels mit Warmwasser versorgt werden, ohne auf umweltschädliche Methoden zurückgreifen zu müssen. Das Grand Hyatt hat auf diese Art und Weise seine laufenden Kosten sowie seinen Wasserbedarf deutlich senken können. Darüber hinaus entledigt es sich somit der Abhängigkeit von den immer stärker ansteigenden Kosten für Diesel in den VAE. Bereits 1998 installierte das Hotel Al Bustan Rotana 80 Solarpanels zu einem Preis von Dhs 240,000 auf dem Dach des Hotels und kann dadurch für den Zeitraum von 1998 bis zum heutigen Tage eine Gesamtkostenreduktion von über Dhs 500,000 vorweisen. Langsam nehmen sich immer mehr Hotels die beiden Häuser als Vorbilder und kündigen für die Zukunft ähnliche Projekte an. Kontakt Al Bustan Rotana Hotel Tel: +971 (0)4 282 0000 Fax: +971 (0)4 282 8100 P.O. Box 30880 Dubai Vereinigte Arabische Emirate Website: www.rotana.com T Grand Hyatt Dubai el: +971 (0)4 317 1234 Fax: +971 (0)4 317 1235 P.O. Box 7978 Dubai Vereinigte Arabische Emirate www.dubai.grand.hyatt.com 4.6.10 Solar Technologies FZE und Dubai TechnoPark Die Firma Solar Technologies FZE, eine Tochtergesellschaft der Pacific Control Systems LLC, wird im Dubai TechnoPark auf einer Fläche von ca. 400.000 sq ft Investitionen in Höhe von Dhs 50 Mio. für die Errichtung von hoch entwickelten Produktionsanlagen, einem Forschungs- und Entwicklungscenter und Technologien für den Solarenergiemarkt vornehmen. Design, Planung und Bau von solarthermischen Kraftwerken, Klimaanlagen und anderen Produkten sollen in der Wirtschaftsonderzone angesiedelt werden. Geplant ist ebenfalls die Errichtung eines Research & Development Centers. Hauptkunden sollen die örtlichen Verwaltungen, Strom- und Wasserversorger, Telekommunikationsfirmen, Bauunternehmen, Industrien und Energieprojekte in den VAE, im Oman, Katar, Kuwait und Bahrain werden. Der Dubai TechnoPark ist in der Nähe des sich noch im Bau befindlichen Jebel Ali Flughafens und dem Jebel Ali Hafen. Der Technologiepark wurde gebaut, um internationale Investoren für Bereiche Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 50 wie Öl und Gas, Meerwasserentsalzung und Umwelt anzulocken. Eröffnet wurde der Park im Jahr 2002 von der Ports, Customs und Free Zone Corp (PCFC). Kontakt TechnoPark Tel: +971 (0)4 332 8835 Fax: +971 (0)4 332 8853 P.O. Box 16777 Dubai Vereinigte Arabische Emirate E-Mail: info@tp.ae Website: www.tp.ae Solar Technologies FZE Tel: +971 (0)4 886 9000 Fax: +971 (0)4 886 9001 P.O. Box 37316 Dubai Vereinigte Arabische Emirate E-Mail: info@solartechnologies.net Website: www.solartechnologies.net 4.6.11 Dubai Silicon Oasis Authority (DSOA) Dubai Silicon Oasis Authority gehört zu 100% der Regierung von Dubai und wurde als Freihandelszone nahe der Emirates Road gebaut. Das Gebiet umfasst ca. 7,2 km² und es finden sich dort neben luxuriösen Wohnanlagen, Bürogebäude, Bildungsstätten, Hotels, medizinische Einrichtungen, Zentren für Forschung und Entwicklung sowie Industriezonen. Als Freihandelszone bietet die DSOA ausländischen Unternehmen, die sich in der Wirtschaftssonderzone ansiedeln, eine 100% Eigentümerschaft an. Die DSOA plant Projekte zur Nutzung von Silizium zur Herstellung von Solarpanels. Kontakt: Dubai Silicon Oasis Authority P.O. Box 6009 Dubai Vereinigte Arabische Emirate Website: www.dso.ae In Fujairah: Die Notwendigkeit einer Umorientierung hin zu erneuerbaren Energien hat auch die kleineren Emirate der VAE erfasst, welche es den Vorbildern aus Dubai und Abu Dhabi gleichtun wollen. Einige Projekte der kleineren Emirate sollen in den nächsten Abschnitten genauer beschrieben werden. Fujairahs Energienachfrage richtet sich nach dem Wachstum im Bereich Wohnungsbau und Industrie. Das industrielle Wachstum unterteilt sich in folgende drei Hauptstandorte: • • • Hafen – Industriepark Al Heal Industriepark Dibba Industriepark Prognosen zufolge wird die Energienachfrage mit dem Ausbau dieser Standorte in den Jahren 2008 bis 2015 von 386,6 MW auf 1.094 MW steigt. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 51 4.6.12 Microsol International LL FYE Die erste Anlage zur Produktion von Solarzellen wurde in der Fujairah Freezone eröffnet. Microsol International wurde im Jahr 2000 gegründet. Ziel ist es, die Produktionskosten in absehbarer Zeit soweit zu senken, dass der Einsatz dieser Technologie in den VAE wettbewerbsfähig wird. Solare PV Zellen und Module werden derzeit mit einer Kapazität von 14 MW bzw. 5 MW produziert. Kontakt: Microsol International LL FZE Tel: +971 (0)9 228 21 38 Fax: +971 (0)9 228 21 39 P.O. Box: 4940 Fujairah Free Zone Fujairah Vereinigte Arabische Emirate Email: info@microsolinternational.com Website: www.microsolinternational.com In Ras al Khaimah Im Emirat Ras al Khaimah gibt es derzeit ein größeres Projekt im Bereich erneuerbare Energien. 4.6.13 Solar Islands Das Schweizer-Unternehmen “CSEM Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique” hat mit der Regierung des Emirates Ras Al Khaimah (RAK) einen Vertrag unterzeichnet, um einen Prototypen einer „Solar Insel“ zu entwickeln. Das mit 5 Millionen US Dollar dotierte Projekt hat zum Ziel, ein Konzept für die großflächige Umwandlung von Solarenergie in Wasserstoff und Elektrizität zu sehr tiefen Kosten zu verifizieren. Das Konzept sieht vor, große „Solar Inseln“ schwimmend auf dem Meer zu bauen. Diese schwimmenden Riesen-Inseln werden mit Solarpanelen bestückt, die die Sonnenenergie in Elektrizität und/oder Wasserstoff verwandeln. Eine Vorversion einer solchen Solar Insel, bestückt mit thermosolaren Panelen, wird in der Wüste der VAE aufgebaut und getestet. Der Bau dieses Pilotprojektes startete im Jahr 2008. Die erste Insel wird kreisförmig mit einem Durchmesser von 100 m gebaut. Sie wird in der Wüste konstruiert, über dem Wüstenboden „schwebend“ und sich drehend nach der Sonne ausrichtend. Ein mit Wasser gefüllter Kanal wird es dem äußeren Ring der Prototyp-Insel erlauben zu schwimmen. Die Plattform entspricht konzeptionell den geplanten Solarinseln auf der Wasseroberfläche des Meeres, wobei der Bau des Prototyps auf dem Festland statt auf dem Meer den Beweis der Machbarkeit stark vereinfacht. Er beinhaltet unter anderem ein thermisches Energiereservoir und wird unabhängig von Tages- oder Nachtzeit 24h pro Tag Energie liefern. Die Zielkosten der Prototyp-Anlage sind auf weniger als 100 USD pro m² angesetzt. Die Spitzenleistung wird 1 MW Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 52 betragen, die mittlere Leistung ca. 250 kW. Es wird mit einer jährlichen Energieproduktion von 2.2 Gigawattstunden gerechnet. Sollte sich der Bau der ersten Insel als Erfolg erweisen und sich die Machbarkeit des Gesamtprojektes bestätigen, sind bereits weitere Inseln größeren Ausmaßes in Planung: Bereits für Anfang 2011 plant CSEM eine industrialisierte Anlage von 500 Metern Durchmesser in den VAE. Ein Jahr später soll nach den ambitiösen Plänen die kommerzielle Produktion anlaufen. (http://www.solar-islands.com/press_coverage.html, ZKB Zürcher Wirtschaftsmagazin, 09/2009, http://www.zkb.ch/etc/ml/repository/prospekte_und_broschueren/corporate/kundenmagazin/zwm_3_2009_energie_pdf.Fil e.pdf) Kontakt: CSEM-UAE Innovation Center LLC Tel: +971 (0)7 244 6929 Fax: +971 (0)7 244 6951 P.O. Box: 31208 Al Jazeera – Al Hamra Area Ras Al Khaimah Vereinigte Arabische Emirate E-mail: info@csem-uae.com Website: www.csem-uae.com Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 53 5. Marktpotenzial für deutsche Unternehmen 5.1 Rechtliche Rahmenbedingungen für Geschäftstätigkeiten in den VAE Für viele Unternehmen stellen Aufträge aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ein lohnenswertes Betätigungsfeld dar. Die nachfolgenden Informationen sollen dabei behilflich sein, sich vorab einen ersten Überblick zu verschaffen. Grundsätzlich bestehen in den VAE keinerlei rechtliche Beschränkungen bezüglich der wirtschaftlichen Betätigung ausländischer Firmen. In manchen Bereichen unterliegen die geschäftlichen Aktivitäten aber einem Genehmigungsvorbehalt, z.B. im Bauwesen und im Architekturbereich. Zu den Möglichkeiten einer wirtschaftlichen Betätigung in den VAE gehören Handel: Darunter fallen Einzelexportgeschäfte, der dauerhafte Vertrieb von Produkten mit Hilfe eines Handelsvertreters oder über einen Eigenhändler. Im Rahmen eines Einzelexportgeschäftes bedarf der Exporteur keiner besonderen Genehmigung. Lediglich der Käufer benötigt eine Importlizenz. Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen: Die Durchführung von staatlichen Projekten1 wird in den VAE durch öffentliche Ausschreibungen getätigt. Die Teilnahme kann aufgrund lokaler oder internationaler Ausschreibungen erfolgen. Ein Unternehmen, welches nicht in den VAE registriert ist, kann nicht direkt an diesen Ausschreibungen teilnehmen. Gründung eines Unternehmens: Je nach Geschäftszweck kann ein Unternehmen in unterschiedlicher Rechtsform gegründet werden, z.B. als Repräsentationsbüro, Branch, Personenoder Kapitalgesellschaft, oder in Form einer Professional Firm. 5.1.1 Firmengründung und Lizenzierung in den VAE Deutsche Firmen können in den VAE ein eigenes Unternehmen gründen. Die rechtliche Form hängt dabei von der Art der angestrebten Geschäftstätigkeit ab. Es besteht die Möglichkeit eines Repräsentationsbüros, sofern nur eine indirekte wirtschaftliche Betätigung erfolgen soll, oder einer Branch, wenn hauptsächlich Dienstleistungen erbracht werden sollen. Daneben kann eine Kapital – oder Personengesellschaft2, oder ein Unternehmen innerhalb einer Freihandelszone gegründet werden. Zum anderen können deutsche Unternehmen in den VAE eine Civil Company3 oder eine Professional Firm errichten. Diese Möglichkeit bietet sich für solche wirtschaftliche Tätigkeiten, die im weitesten Z.B. Bauvorhaben, Straßenbau, Krankenhäuser. Maximal 49% der Gesellschaftsanteile können von Ausländern gehalten werden. 3 Entspricht im Wesentlichen einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) im Sinne der §§ 704 ff. BGB. 1 2 Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 54 Sinne als Dienstleistungstätigkeiten zu qualifizieren sind4, und für welche die persönliche Mitwirkung des Unternehmensinhabers prägend ist. Solch eine Civil Company kann grundsätzlich zu 100 % in ausländischem Eigentum stehen. Es ist nur teilweise notwendig, neben der Firmengründung eine gesonderte Lizenz zu erwerben. Der Unternehmer muss über einen entsprechenden Hochschul- oder Berufsabschluss verfügen und längere Berufserfahrung nachweisen. Zudem wird ein Referernzschreiben der entsprechenden Berufsvereinigung des Heimatlandes benötigt. Für diese Betätigungsform in den VAE ist lediglich die Einschaltung eines sog. Service Agent nötig5. Wesentliche Besonderheiten gelten allerdings im Bausektor, insbesondere auch für Bauingenieure und Architekten6. Jedes der einzelnen VAE-Emirate reguliert sein Bauwesen nach eigenen Vorgaben. Grundsätzlich gilt aber, dass im Bereich der Baubranche eine Lizenz7 der jeweils zuständigen Behörde erworben werden muss8. Der Court of Cassation hat in einem Urteil dargelegt, dass eine nicht lizenzierte Tätigkeit im Staatsgebiet der VAE zu einer persönlichen und gemeinschaftlichen Haftung aller handelnden Personen führt9. Die Lizenzierung ist grundsätzlich mit der Gründung einer lokalen Gesellschaft verbunden. In Dubai z.B. sind für Baufirmen zwölf Klassifikationen vorgesehen. Die jeweilige Einstufung entscheidet über die Zahl der Stockwerke, die eine Firma errichten darf. Unternehmen in Kategorie Zwölf dürfen Gebäude in unbegrenzter Höhe erbauen. Wesentliches Kriterium bei der Einstufung einer Firma ist dabei deren Bauerfahrung. Als Architekten oder Bauingenieure können sich nur solche Personen niederlassen, die mindestens eine fünfjährige Berufserfahrung nachweisen können. Ein in Dubai ansässiges Komitee entscheidet über Anträge auf Zulassung von Architekten und Bauingenieuren. Die Unternehmensgründung kann in Form einer Local Engineering Firm, einer Associated Enigneering Firm, Expert Engineering Firm oder als Branch einer ausländischen Engineering Firm erfolgen. Auch diese Unternehmen werden wieder in verschiedene Kategorien unterteilt, abhängig von der Geschosshöhe auf die sie beschränkt sind. 5.1.2 Das Ausschreibungssytem in den VAE Die Beschaffung von Gütern oder Dienstleistungen für alle staatlichen Projekte erfolgt in den VAE grundsätzlich durch öffentliche Ausschreibungen. Trotz unterschiedlicher Regelungswerke auf Emiratsebene gelten im Wesentlichen einheitliche Grunsätze für diese Ausschreibungen. Es ist zu unterscheiden zwischen nationalen und internationalen Ausschreibungen, die jeweils öffentlich oder beschränkt öffentlich erfolgen können10. Die also weder Handelstätigkeit noch industrielle Fertigung darstellen. Darunter ist ein Einheimischer zu verstehen, der dem ausländischen Unternehmen bei der Beschaffung von Einreiseund Residenzvisa, Lizenzerneuerung etc. behilflich ist. 6 Z.B. die Lokale Verordnung Nr. 89/1994 Regulating the Practice of Engenineering Consultancy in Dubai. 7 Vergleichbar einer Gewerbeerlaubnis. 8 In Dubai die Dubai Municipality, www.dm.gov.ae. 9 Petition for Cassation No. 120 of 2004. 10 Daneben ist auch die freihändige Vergabe von Aufträgen möglich, was aber selten erfolgt. 4 5 Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 55 Die Ausschreibungen folgen zwei unterschiedlichen Phasen: Angebotsphase: An einer öffentlichen Ausschreibung können grundsätzlich nur vor Ort präsente Unternehmen11 teilnehmen. Ausnahmen gelten teilweise im Rahmen von großen Projekten. Voraussetzung der Teilnahme an einer öffentlichen Ausschreibung ist in der Regel eine Präqualifizierung der Produkte oder Dienstleistungen des anbietenden Unternehmens. Darüber hinaus muss eine Bietergarantie zur Verfügung gestellt werden12, welche sich auf 2-5 % des Auftrageswertes beläuft. Alle Angebote müssen rechtzeitig und vollständig in englischer/ arabischer Sprache und in Landeswährung abgegeben werden, sofern in der jeweiligen Ausschreibung nichts anderes bestimmt ist13. Durchführungsphase: Nach dem Zuschlag für das beste, nicht notwendig niedrigste, Angebot muss der Vertrag mit der ausschreibenden Behörde geschlossen werden. Zudem muss meist eine zinslose, unwiderrufliche und zeitlich befristete Erfüllungsgarantie auf erstes Anfordern14 gestellt werden. 5.2 Rechtliche Niederlassungsformen in den VAE 5.2.1 Gründung einer Zweigniederlassung eines ausländischen Unternehmens Zweigniederlassungen ausländischer Unternehmen können in den VAE in zwei verschiedenen Formen gegründet werden. Neben der klassischen Form der Zweigniederlassung (Branch), ist es ebenfalls möglich ein Repräsentanzbüro (Representative Office) zu gründen. Beide Niederlassungsformen stehen im 100% Besitz der Muttergesellschaft, tragen deren Namen und besitzen keine eigene Rechtspersönlichkeit. Diese Art der Niederlassung, für welche eine Kapitalanlage nicht erforderlich ist, gewährt eine physische und rechtliche Präsenz und benötigt im Gegensatz zu einem Joint-Venture bzw. einer lokalen Gesellschaft keinen lokalen Partner, sondern lediglich einen einheimischen sog. National Service Agent. Daher gilt diese Art der Niederlassung als unkomplizierter Einstieg in den lokalen Markt. 5.2.2 Abgrenzung Repräsentationsbüro / Branch Der Hauptunterschied zwischen beiden Niederlassungsformen besteht darin, dass Repräsentanzbüro im Gegensatz zur Branch keine wirtschaftlichen Aktivitäten entfalten darf. das 11 Z.B. Firmen mit einer eignen Niederlassung, in Form eines Joint Venture, mit einem Handelsvertreter oder mit einem tender agent. 12 Sog. bid bond. 13 Mittlerweile erfolgen viele Ausschreibungen daneben auch in Euro. 14 Sog. performance bond. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 56 Die Tätigkeiten, die eine Branch wahrnehmen kann, hängen von der ausgestellten Lizenz der zuständigen Genehmigungsbehörde ab. Grundsätzlich werden nur solche Tätigkeiten genehmigt, die denen der Muttergesellschaft ähnlich sind. Ausgenommen hiervon sind allerdings Import, Export, Handels- und Produktionstätigkeiten. In der Praxis beschränken sich daher die Tätigkeiten einer Branch auf Dienstleistungs- und Beratungstätigkeiten. Jedoch scheint diese starre Haltung jetzt aufzuweichen. Nach neuer Praxis des Ministeriums für Wirtschaft können jetzt zumindest dann Niederlassungen für Handelsaktivitäten gegründet und auch lizenziert werden, wenn die Muttergesellschaft Hersteller der zu vertreibenden Waren ist. Ob diese Regelung sich auch auf andere Bereiche ausweiten wird, bleibt abzuwarten. Die Gründung eines Repräsentanzbüros ermöglicht dem ausländischen Unternehmen eine ständige Firmenvertretung vor Ort. Nach dem Grundgedanken des Gesetzes kommt dieser jedoch keine aktive Funktion zu. Es ist ihr untersagt, eigene wirtschaftliche Aktivitäten zu entfalten, zu fakturieren und Erlöse aus Geschäftstätigkeiten zu vereinnahmen. Die Gründung eines solchen Büros kann allerdings eine sinnvolle Alternative zu einer Geschäftsgründung mit einem lokalem Partner oder ständigen Flugreisen darstellen. Zum einen gebieten es oft räumliche oder zeitliche, aber auch kulturelle und soziale Gegebenheiten, dass das ausländische Unternehmen ständig vor Ort ist. Zum anderen nutzen Unternehmen die VAE als Standort für ein Repräsentanzbüro, um von dort die Geschäftstätigkeiten des Mutterunternehmens in den umliegenden Ländern zu koordinieren. Folgende Aufgaben kann ein Repräsentanzbüro wahrnehmen: • • • • • • • • • Vermittlung von Verträgen zwischen lokalen Kunden und der ausl. Gesellschaft Marktbeobachtung Erstellung von Projektstudien Marketing und Werbung für die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens Kundenberatung Serviceleistungen Beaufsichtigung von Handelsvertretern Durchführungen von Schulungen Beobachtung öffentlicher Ausschreibungen etc. 5.2.3 Service Agent Diese Person kann nur ein Staatsangehöriger der Vereinten Arabischen Emirate sein. Er trägt keinerlei Verantwortung für die rechtlichen und finanziellen Verpflichtungen des Unternehmens, und er hat kein Mitspracherecht in den geschäftlichen Belangen der Firma. Sein Aufgabenbereich bezieht sich einzig auf die Unterstützung bei der Beschaffung von Einreise- und Residenzvisa sowie der jährlich anfallenden Lizenzerneuerung. Es wird ein Service Agent Agreement zwischen dem Unternehmen und dem Service Agenten abgeschlossen, dass die rechtlichen Beziehungen zwischen den beiden Partnern regelt. Weitere Tätigkeiten des Service Agenten können zusätzlich in das Agreement aufgenommen werden. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 57 Der Service Agent erhält eine jährliche Aufwandsentschädigung, die abhängig von der sozialen Stellung und dem wirtschaftlichen Einfluss des Service Agenten im Markt ist. Für weitere Aufgaben wie z.B. die Akquirierung von Aufträgen, wird zusätzlich eine Provision bei Erfolg vereinbart. Das Service Agent Agreement kann jederzeit gemäß den vertraglich vereinbarten Bedingungen gekündigt werden. Dem Service Agenten stehen keinerlei gesetzlich fundierte Abfindungs- und Entschädigungszahlungen zu. 5.2.4 Joint Venture Gesellschaft Werden selbständige wirtschaftliche Aktivitäten angestrebt, wie z. B.: • • • direkte Vertriebstätigkeiten einschl. Im- und Export der Produkte, Produktionsaktivitäten oder die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen oder an anderen Großprojekten, kommt eine bloße Repräsentanz in den VAE den Interessen des ausländischen Unternehmens nicht hinreichend entgegen. In diesen Fällen ist es sinnvoll eine Joint Venture-Gesellschaft zu gründen. Ausländer und ausländische Unternehmen können sich derzeit weiterhin nur als Minderheitsgesellschafter an lokalen Gesellschaften beteiligen. Das bedeutet, dass mindestens 51% des Gesellschaftskapitals zwingend einem Staatsangehörigen der VAE oder einer zu 100% in emiratischem Eigentum stehenden juristischen Person zu überlassen sind. An diesem Zustand wird sich auch in naher Zukunft, trotz des angekündigten neuen Gesellschaftsgesetzes, nichts ändern. 5.2.5 Limited Liability Company (LLC) Aufgrund der Haftungsbegrenzung der Gesellschafter auf die erbrachte Stammeinlage stellt die mit der deutschen GmbH vergleichbare LLC Limited Liability Company eine häufig gewählte Gesellschaftsform ausländischer Investoren dar. Merkmale und Tätigkeiten einer LLC Bis August 2009 betrug das erforderliche Stammkapital für die Gründung einer LLC grundsätzlich AED 150.000,00. Im Emirat Dubai waren jedoch gemäß ständiger Praxis des Department of Economic Development AED 300.000,00 erforderlich. Am 11.08.2009 veranlasste seine Hoheit Scheich Khalifa bin Zayed Al Nahyan, Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, eine Umstrukturierung der Stammkapitalgrenzen. Die neue Regelung sieht keinen festgesetzten Mindestbetrag mehr vor. Jede Stammkapitalgrenze wird in einer Einzelfallentscheidung von der Behörde festgesetzt. Durch diese Entscheidung soll die Flexibität des Systems erweitert werden und ein Anreiz für kleine und mittelständische Unternehmen geschaffen werden. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 58 Gesellschafter der LLC können natürliche oder juristische Personen sein. Eine Ein-Mann-LLC ist unzulässig. Die LLC muss mindestens zwei Gesellschafter haben. Ihre Anzahl darf jedoch 50 nicht überschreiten. Der Antrag auf Genehmigung und Registrierung einer LLC ist bei der jeweils zuständigen Emiratsbehörde zu stellen. Der Unternehmensgegenstand ist genau zu definieren, da er den zu genehmigenden Tätigkeitsbereich bestimmt. Teilweise sind aufgrund der Tätigkeit, wie z. B. Betreiben eines Restaurants, etc., spezielle Nachweise erforderlich. Bis auf das Verbot der Tätigkeit im Bank-, Geldanlage- und Versicherungswesen bestehen grundsätzlich keine Restriktionen hinsichtlich des erlaubten Geschäftsfelds einer LLC. Eine Überprüfung der gewünschten Tätigkeit ist jedoch im Vorfeld der Antragstellung dringend anzuraten. Sofern es sich bei der angestrebten Tätigkeit des Unternehmens um industrielle Produktion handelt, ist zuvor die Genehmigung der Industriebehörde im Finanz- und Industrieministerium einzuholen. Industrieunternehmen genießen im Gegensatz zu reinen Handelsunternehmen gewisse finanzielle Vergünstigungen und Freistellungen, wie z. B. subventionierte Strom- und Wassertarife, Ausrüstungen und Rohstoffe, Zollschutz, Exportsubventionen, Finanzierungshilfen sowie eine bevorzugte Berücksichtigung bei Ausschreibungen. Für die Erlangung der Vergünstigungen ist immer Voraussetzung, dass das Unternehmen zu mindestens 51% von emiratischen Staatsangehörigen gehalten wird und die lokale Wertschöpfung, der sog. Added Value, mindestens 40% beträgt. Nebenvereinbarungen zum Gesellschaftsvertrag Dem ausländischem Investor ist trotz der vorgegebenen Rechtslage meist daran gelegen, die Kapitalmehrheit und damit die Entscheidungsgewalt hinsichtlich der LLC innezuhaben. In der Praxis werden daher oft vertragliche Nebenvereinbarungen (sog. Sponsorenverträge oder auch Side bzw. Partner´s Agreements) zum Gesellschaftsvertrag getroffen, in welchen die wahre Intention der Gesellschafter festgelegt wird. Der Ausländische Investor zahlt dabei das gesamte Stammkapital der Gesellschaft ein. Der lokale Partner fungiert als Treuhänder der Gesellschaftsanteile des ausländischen Gesellsachafters, der somit alleiniger Gesellschafter der LLC ist. Der lokale Gesellschafter erhält im Gegenzug eine gewisse jährliche Aufwandsentschädigung und wird von Haftungsansprüchen im Innenverhältnis freigestellt. Trotz verschiedener Verbotsregelungen im VAE-Gesellschaftsgesetz sind solche Nebenvereinbarungen zwar üblich, nach der bisher geltenden Rechtsprechung zumindest gegenüber Dritten unwirksam. Ein neues Gesetz, das sog. „Antisponsoring Law“, welches November 2004 bundesweit verabschiedet worden ist und nach einer Übergangsfrist von 3 Jahren ab November 2007 in Kraft treten soll, verbietet gerade diese Nebenabsprachen, sofern sie auf eine Umgehung der inländischen Mehrheitsbeteiligung hinauslaufen. Verstöße gegen dieses Gesetz werden mit Geldstrafen bis zu AED 100.000,00 geahndet, im Wiederholungsfall drohen sogar Haftstrafen. Konkrete Ausführungsvorschriften liegen noch nicht vor, jedoch sollte diese Gesetz ernst genommen werden. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 59 5.2.6 Überblick über die Niederlassungsformen Branch und Representative Office • • • • • • • • zu 100% im Besitz der Muttergesellschaft keine eigene Rechtspersönlichkeit keine Kapitalanlage erforderlich kein lokaler Partner, sondern „nur“ Service Agent erforderlich Repräsentanzbüro darf keine wirtschaftlichen Aktivitäten entfalten, nicht fakturieren oder Erlöse aus Geschäftstätigkeiten vereinnahmen wird häufig von Unternehmen als Standort in den VAE genutzt, um von dort die Geschäftstätigkeiten des Mutterunternehmens in den umliegenden Ländern zu koordinieren eine Branch darf grundsätzlich nur Tätigkeiten wahrnehmen, die denen der Muttergesellschaft ähnlich sind, jedoch keine Import-, Export-, Handels- und Produktionstätigkeiten (Abweichungen teilweise möglich) im Wesentlichen nur Dienstleistungs- und Beratertätigkeiten Limited Liability Company (LLC) • • • • • • • ähnlich der deutschen GmbH darf selbständige, wirtschaftliche Tätigkeiten ausüben benötigt einen lokalen Partner, welcher mindestens 51% des Gesellschaftskapitals halten muss Gesellschafter können natürliche und juristische Personen sein mindestens 2 aber nicht mehr als 50 Gesellschafter erlaubt bis auf Tätigkeiten im Bank-, Geldanlage- und Versicherungswesen bestehen grundsätzlich keine Restriktionen bzgl. des erlaubten Geschäftsfeldes Nebenvereinbarungen im Gesellschaftsvertrag, welche auf eine Umgehung der inländischen Minderheitbeteiligung hinauslaufen, ab November 2007 durch das „Antisponsoring Law“ strikt verboten 5.2.7 Gründung einer Zweigniederlassung bzw. Gesellschaft in einer Freihandelszone Die VAE verfügen in den meisten Emiraten über eine Vielzahl von Freihandelszonen. Im Gegensatz zu Niederlassungen innerhalb der VAE, die grundsätzlich den Regelungen des VAEGesellschaftsgesetzes unterliegen, sind Freihandelszonen von den dort verankerten Vorschriften befreit. So bietet die Niederlassung in einer Freihandelszone dem ausländischem Investor die Möglichkeit eine 100% eigene Handels-, Dienstleistungs- oder Produktionsniederlassung zu gründen, ohne das Erfordernis der lokalen Beteiligung. Dementsprechende Lizenzen werden seitens der jeweiligen Freihandelszonenbehörde ausgegeben, welche auf Basis von jährlichen Mietverträgen jedes Jahr erneuert werden müssen. Die Befreiung der in den Freihandelszonen ansässigen Niederlassungen von den Vorschriften des VAE-Gesellschaftsgesetzes hat allerdings keine völlige Aushebelung der in den VAE geltenden Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 60 Rechtsgrundsätze zur Folge. Die von den Freihandelszonen erteilten Lizenzen beschränken sich grundsätzlich nur auf das Gebiet der jeweiligen Freihandelszone. Somit müssen die gegründeten Niederlassungen aufgrund ihrer rechtlichen Qualifizierung als ausländische Gesellschaften darauf achten, dass sie zum Export in die VAE entweder einen Handelvertreter, eine Vertriebsgesellschaft oder einen (End-)abnehmer benötigen, der über eine entsprechende Einfuhrgenehmigung verfügt. Auch eine Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen ist nicht ohne weiteres möglich. Sofern der Geschäftszweck eines Unternehmens ausschließlich die Erbringung von Dienstleistungen beinhaltet, können diese grundsätzlich auch außerhalb einer Freihandelszone erbracht werden. Somit hängt die Entscheidung, ob eine Niederlassung innerhalb der VAE oder in einer Freihandelszone gegründet werden soll, wesentlich vom angestrebten Zielmarkt ab. Die Freihandelszonen bieten im Wesentlichen folgende Investitionsanreize: • • • • • • • • 100% Kapital- und Gewinnpatrierung Zollbefreiung keine Währungsrestriktionen keine Körperschaftssteuern für einen garantierten Zeitraum zwischen 15 und 50 Jahren mit Verlängerungsoption keine Einkommenssteuer geringe Personal- und Energieversorgungskosten angemessene Pacht- und Mietzinsen hochentwickelte Infrastruktur 5.2.8 Niederlassungsformen Es existieren verschiedene Möglichkeiten der Gründung einer Niederlassung in den Freihandelszonen der VAE: • • • Gründung einer Zweigniederlassung (Branch) Gründung eines Free Zone Establishment (FZE) Gründung einer Free Zone Company (FZCO) Sofern eine Repräsentanz ohne eigene Rechtspersönlichkeit im Markt etabliert werden soll, empfiehlt sich die Gründung einer Branch. Der Einzahlung eines Gründungskapitals bedarf es nicht. Die JAFZA fordert lediglich die Vorlage geeigneter Referenzschreiben, die die Liquidität der Muttergesellschaft widerspiegeln. Bei geplanter Umstrukturierung kann die Zweigniederlassung problemlos in ein FZE oder eine FZCO umgewandelt werden. Die Muttergesellschaft ist in vollem Umfang für die wirtschaftlichen Tätigkeiten der Zweigniederlassung haftbar. Sie kann die gleichen Lizenzen wie ein FZE oder eine FZCO erwerben. Im Gegensatz zur Zweigniederlassung sind die FZE und die FZCO juristische Personen mit eigener Rechtspersönlichkeit. Sie sind als Gesellschaften mit beschränkter Haftung zu qualifizieren. Die FZE kann nur als Ein-Mann-GmbH gegründet werden. Dieser Allein-Gesellschafter kann sowohl eine natürliche aber auch eine juristische Person sein. Die FZCO kann grundsätzlich durch mehrere (2-5) Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 61 ausländische Gesellschafter gegründet werden. Die Höhe des Stammkapitals variiert in den verschiedenen Freihandelszonen. In neueren Freihandelszonen in Dubai werden die Begriffe FZE und FZCO nicht mehr verwendet. In – richtiger – Anlehnung an das VAE-Gesellschaftsgesetz kann dort nun neben Zweigniederlassungen eine sog. Free Zone Limited Liability (FZLLC) gegründet werden, und zwar als Ein- oder Mehrpersonen - Gesellschaften. Die Gebühren für die Lizenzierung und Dienstleistungen der einzelnen Freihandelszonen variieren und sind auf Einzelfallbasis zu klären. Entsprechend unterschiedlich gestaltet sich auch die Dauer der Firmengründung, Diese ist abhängig von der angedachten Form der Niederlassung sowie von den hierfür benötigten Unterlagen, welche beglaubigt und überbeglaubigt werden müssen und zum Teil ins Arabische übersetzt werden müssen. Das Lizenzierungsverfahren beginnt - unabhängig von der Art der Niederlassung oder dem Standort der Freihandelszone - stets mit der Beantwortung eines Fragebogens, der der Freihandelszonenbehörde Auskunft über den Investor und dessen Vorhaben gibt. Nach positivem Bescheid durch die Freihandelszonenbehörde, sind dann die je nach Art der Niederlassung erforderlichen legalisierten Dokumente einzureichen. 5.2.9 Überblick über die Niederlassungsformen in den Freihandelszonen Branch • • • • • • keine juristische Person mit Rechtspersönlichkeit Gründungskapital nicht erforderlich Kann die gleichen Lizenzen wie eine FZE und FZC erwerben Erfordernis eines Referenzschreibens, welches die Liquidität Muttergesellschaft bestätigt spätere Umwandlung in FZE der FZC möglich Muttergesellschaft haftet im vollem Umfang für die Branch der gründenden Free Zone Establishment (FZE) / Free Zone Company (FZCO) • • • • • • • • eigenständige, juristische Person mit Rechtspersönlichkeit sind als Gesellschaften mit beschränkter Haftung zu qualifizieren FZE kann nur als Ein-Mann-GmbH gegründet werden FZCO kann 2-5 Gesellschafter haben Gründungskapital erforderlich Höhe des Stammkapitals variiert in den einzelnen Freihandelszonen die Haftung ist auf das erbrachte Gesellschaftskapital begrenzt in neueren Freihandelszonen ist die Gründung einer FZLLC möglich, d. h. Ein- oder Mehrpersonen - Gesellschaften Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 62 5.3 Wissenswertes zum Aufenthalt in den VAE 5.3.1 Hinweise zur Gesprächsführung Die individuellen Gespräche dienen der ersten Kontaktanbahnung. Zunächst stellt sich das deutsche Unternehmen anhand seiner Firmenbroschüre oder einer kurzer Power Point Präsentation vor. Die Vorstellung des Unternehmens sollte anschaulich sein und ca. 10 Minuten dauern. Aufgrund des überdurchschnittlich hohen Angebotes auf dem VAE Markt ist es wichtig seine Referenzprojekte, sowie Wettbewerbsvorteile in den Vordergrund zu stellen. Im Anschluss stellt sich das emiratische Unternehmen vor. Daraufhin sollten Kooperationsmöglichkeiten und Einschätzung der Marktsituation besprochen werden. Wie bereits schon erwähnt, ist der Markt ein Preismarkt. Die arabischen Gesprächspartner versuchen oft, das Gespräch sofort auf die Kosten hinzuführen. Dabei sollte beachtet werden, dass nicht das eigentliche Produkt außer Acht gelassen wird. Aufgrund der meist höheren Preise qualitativ hochwertiger deutscher Produkte und des gerne hergestellten Vergleichs mit chinesischen Importen sollten die Wettbewerbsvorteile des deutschen Produktes überzeugend herausgestellt werden. Informationsmappen und eine separate Referenzliste sollten beim potentiellen Geschäftspartner/Kunden hinterlegt werden. Im Rahmen des Follow Ups ist es nicht unüblich, das die emiratischen Unternehmen nicht auf Faxe und Emails antworten. Daher sind der telefonische Kontakt, sowie eine weitere Reise in die VAE zur Geschäftsanbahnung unabdingbar. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 63 5.3.2 Interkulturelle Aspekte Abu Dhabi ist im Vergleich zu Dubai ein traditionelleres Emirat. Während ebenso wie in Dubai ein Vielzahl von Ausländern in Abu Dhabi leben, stammen diese vorwiegend aus anderen arabischen Ländern oder aus Fernost, sind jedoch meist muslimischen Glaubens. Daher ist außerhalb der Strände und Hotelanlagen der Kleidungsstil relativ konservativ. Trotz des heißen Klimas sollten deutsche Geschäftsleute auf formale Kleidung achten. Vorraussetzung für eine Geschäftsanbahnung ist die englische Sprache, sowie eine englischsprachige Website und englischsprachiges Informationsmaterial. Da viele der emiratischen bzw. anderen arabischen Staatsbürger im englischsprachigen Ausland ausgebildet wurden, wird Englisch fließend gesprochen und ist neben Arabisch in der Geschäftswelt weit verbreitet. Folgende Punkte sind im Umgang mit arabischen Geschäftspartnern zu beachten: Geschäftsanbahnungen dauern meist über ein Jahr, sind dann aber sehr profitabel. Nach einem einwöchigen Aufenthalt sollte man nicht unbedingt erwarten, mit einem abgeschlossenen Vertrag das Land wieder zu verlassen. Mehrfache Reisen in die Region und je nach Möglichkeit die Eröffnung einer Repräsentanz tragen zum Erfolg einer guten und langjährigen Geschäftsbeziehung bei. Trotz der recht jungen Kultur der VAE ist es ratsam sich mit Kultur und Land auseinanderzusetzen. Es könnte hilfreich sein, einige arabische Floskeln zu lernen, um den Geschäftspartnern gegenüber Interesse an ihrem Land zu bekunden. Arabiengeschäft ist Chefsache: Erfahrene, ältere Geschäftsleute mit solidem Erfahrungsschatz in und über die Region können oft effektivere Ergebnisse erzielen als junge, dynamische Mitarbeiter. Allgemein respektiert man das Wissen und die Erfahrung älterer Personen sehr. Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 64 III. AED BIP BRD bspw. ca. CSP Dhs GW IWF kW kWh MGD Mio. MW tcf TWh US$ VAE WTO Abkürzungsverzeichnis Arab Emirates Dirham Bruttoinlandsprodukt Bundesrepublik Deutschland Beispielsweise circa Concentrated Solar Power Dirham Gigawatt Internationaler Währungsfond Kilowatt Kilowatt-hour Million Gallons a Day Millionen Megawatt trillion cubic feet Terrawattstunde United States Dollar Vereinigte Arabische Emirate World Trade Organisation Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 65 IV. Quellenverzeichnis • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Internationaler Währungsfond - www.imf.org Curreny Converter Oanda - www.oanda.com Central Bank of the UAE – www.centralbank.ae Adnoc - www.adnoc.com UAE Yearbook - Jahrgänge 2006 – 2010, http://uaeyearbook.com/ The National - www.thenational.ae Gulf News - www.gulfnews.com o http://gulfnews.com/business/general/resignations-won-t-derail-project-masdar1.590083, o http://gulfnews.com/business/opinion/eco-towers-development-launched1.139047 Economist Intelligence Unit, EIU - www.eiu.com/ The National - http://www.thenational.ae/ FAZ – www.faz.de o http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E64B3AF0 E2FD34571AE2B419D4E0E5395~ATpl~Ecommon~Scontent.html o http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E2C0453 2880E14D3D9424196EC53BD377~ATpl~Ecommon~Scontent.html Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH - www.gtz.de/en globale meteorologische Datenbank „ Meteonorm“ Windfinder 2010 - www.windfinder.com Stern – www.stern.de o http://www.stern.de/reise/fernreisen/abu-dhabi-gruene-wueste-ohnewolkenkratzer-1533758.html World Wide Fund For Nature (WWF) - www.panda.org/ Masdar Initiative - www.masdar.ae o Enviromena Solar Strom - http://cleantech.com/news/5488/enviromena-closes15m-masdar-good-e o Hydrogen energy plant - http://www.hydrogenenergy.com/abudhabi.aspx o http://www.building.co.uk/story.asp?storycode=3156540 o Zayed Future Energy Prize - http://www.dailygreen.de/2009/01/22/zukunftspreisfur-photovoltaik-pioniere-216.html Portal der Wirtschaftskammern Österreich - www.wko.at Arabian Business – www.arabianbusiness.com o http://www.arabianbusiness.com/579440-masdar-city-phase-one-on-target-for2013 Dubai Technology Park - www.tp.ae TECOM Investments - www.tecom.ae Enpark (Energy & Environment Park) - www.enpark.ae Dubai Silicon Oasis Authority - www.dso.ae Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 66 • • • • • • Microsol International LL FZE - www.microsolinternational.com Solar Islands - www.solar-islands.com/, www.csem.ch Yasmin Village - www.yasminvillage.com Nakheel - www.nakheel.ae, o http://media.photobucket.com/image/major%20projects%20dubai/don_veto/nakhe el20projects20smaller.jpg Jebel Ali Free Zone - www.jafza.ae/ o http://gulfnews.com/business/investment/uae-free-zones-make-steady-progressdespite-downturn-1.605162 Ras Al Khaimah Today - http://www.scribd.com/doc/13733700/Ras-Al-Khaimah-TodayMarch-09 Behörden / Ämter • • • Germany Trade & Invest - www.gtai.de Bundesamt für Statistik - 2010 Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe - www.bgr.bund.de In Abu Dhabi • • • • • • • • • • Abu Dhabi Tourism Authority - www.abudhabitourism.ae ADWEA - www.adwea.ae Abu Dhabi Water Electricity Company (ADWEC) – www.adwec.ae Irena - www.irena.com TAQA -www.taqa.ae Environment Agency Abu Dhabi (EAD) - www.ead.ae Abu Dhabi Water & Electricity Authority - www.adwea.ae Urban Planning Council (UPC) -www.upc.gov.ae o Abu Dhabi Plan 2030 -http://www.upc.gov.ae/Files/pdf/Capital2030Eng.pdf, o http://abu-dhabi-metro.com/featured/abu-dhabi-urban-planning-council-unveilsurban-street-design-manual o Estidama - www.estidama.org Regulation and Supervision Bureau of Abu Dhabi - http://www.rsb.gov.ae/ The Center of Waste Management Abu Dhabi - http://www.cwm.ae In Dubai • Dubai Electricity & Water Authority (DEWA) - www.dewa.gov.ae Föderal • • • Ministry of Energy - http://www.moenr.gov.ae, www.energy.go.ke/ Federal Electricity & Water Authority (FEWA) - http://www.fewa.gov.ae Ministry of Environment and Water - http://www.moew.gov.ae/ Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 67 V. Ansprechpartner AHK Cindy Tereba Daniela Calligaro Head of Business Development Services, Abu Dhabi Head of Business Development Services, Dubai & Northern Emirates Tel.: (+ 971 2) 645 52 00 Fax: (+ 971 2) 645 71 00 Cindy.tereba@ahkuae.com E-mail: Internet: www.ahkuae.com Tel.: (+ 971 4) 44 70 100 Fax: (+ 971 4) 44 70 101 daniela.calligaro@ahkuae.com E-mail: Internet: www.ahkuae.com Abu Dhabi Mall, The Towers at Trade Center, East Tower, 1st fl., Office No.104 P.O.Box 54702, Abu Dhabi UAE Business Village Main Building, 6th Floor, Office 618, Port Saeed, Deira, Dubai P.O. Box 7480, Dubai, UAE Zielgruppenanalyse „Exportinitiative Energieeffizienz & Erneuerbare Energien“ In den Vereinigten Arabischen Emiraten 68