Unerfüllter Kinderwunsch

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Unerfüllter Kinderwunsch
Kinderwunsch
Prof. Dr. med. Harald Meden
Ärztlicher Leiter Gynäkologie, GZ Rigi, Küssnacht
Chairman of the Advisory Committee of the
European Society of Gynecology (ESG)
“Frauenheilkunde aktuell”
05. Oktober 2015
Schwangerschaft
Prof. Dr. Harald Meden
Früh-Schwangerschaft
Prof. Dr. Harald Meden
Befruchtung
Prof. Dr. Harald Meden
Copyrights reserved to Dr Julio Herrero, Spain The illustrations were adopted from the Atlas of Assisted Reproduction written by Dr. Julio Herrero, Barcelona,Spain
Picture found on http://www.cliniqueovo.com/en/fertility/treatments-and-services/assisted-reproductive-technics/
Eibläschen im Eierstock
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http://www.ivf.at/BEHANDLUNG/Stimulation.aspx
Hirnanhangsdrüse
Prof. Dr. Harald Meden
Hirnanhangsdrüse
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Gebärmutter-Schleimhaut
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Eibläschen und Hormone
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Samenzellen
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Früh-Schwangerschaft
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Aktuelle Situation in der Schweiz
Jedes 6. Paar ist
ungewollt kinderlos
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Schwangerschaft und Alter
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Alter und Fruchtbarkeit
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Späte Mutterschaft
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1970 in der Schweiz: 68,9% aller gebärenden Frauen unter
30 Jahre alt.
2004 62,5% 30-jährig oder älter. Somit sind die Frauen
2004 durchschnittlich 2,6 Jahre älter als 1970 (Bundesamt
für Statistik, 2005).
Bundesamt für Gesundheit (2011): zwei Entwicklungen: Die
Anzahl der unter 30-jährigen Frauen, die ihr erstes Kind
bekommen, nimmt ab. Gleichzeitig nimmt die Anzahl der
35-jährigen und älteren Frauen zu.
Längere Ausbildungszeiten, der spätere Eintritt ins
Berufsleben, Veränderungen der Lebens- und
Verhaltensweisen etc. können das "Aufschieben" der
ersten Geburt in spätere Altersjahre erklären
Fruchtbarkeit
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• Die Fruchtbarkeit kann durch folgende Faktoren beeinflusst
werden:
• Alter: Die Fruchtbarkeit sinkt bei Frauen und Männern mit
zunehmendem Alter. Bei der Frau nehmen die
Schwangerschaftschancen ab dem 35. Altersjahr
kontinuierlich ab, umgekehrt steigt das Fehlgeburtsrisiko. So
ist die Fruchtbarkeit bei Frauen zwischen 35-39 Jahren nur
noch halb so hoch wie bei Frauen zwischen 19-26 Jahren.
• Frühere Schwangerschaften: Wenn eine Frau bereits einmal
schwanger war, sind ihre Chancen auf eine erneute
Schwangerschaft um 1.8-fach erhöht.
• Dauer der ungewollten Kinderlosigkeit: Die Chancen einer
Schwangerschaft sind nach 3 Jahren Nichteintreten einer
Schwangerschaft tiefer.
Fruchtbarkeit
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• Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs: Geschlechtsverkehr zu
einem ungünstigen Zeitpunkt in Bezug auf den natürlichen
Menstruationszyklus hat einen negativen Einfluss auf die
Schwangerschaftschance.
• Körpergewicht: Bei einem Body Mass Index (BMI) grösser als
30 und kleiner als 20 ist die Fruchtbarkeit reduziert.
• Missbrauch von Substanzen: Rauchen, Koffein,
Medikamente und Drogen reduzieren die Chancen einer
Schwangerschaft.
• Leistungssport: Bei übermassiger Sportausübung kann die
Hormonproduktion stark beeinträchtigt werden, so dass es
zum Ausbleiben des Eisprungs kommen kann.
• Chronischer Stress: Psychischer Stress kann sich negativ auf
die Fruchtbarkeit des Paares auswirken.
Warum keine Schwangerschaft ?
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• Wenn keine Störung vorliegt, beträgt die
Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft pro
Monat bei einer 25-jährigen Frau etwas über 20%,
bei einer 35-jährigen noch etwa bei 10% und bei
einer 40-jährigen unter 5%.
• In 47% aller Fälle liegen die Ursachen für eine
ungewollte Kinderlosigkeit beim Mann, in 18% der
Fälle bei der Frau, in 24% bei beiden Partnern und
in 10% der Fälle kann der Grund der Kinderlosigkeit
auch nach umfassenden Abklärungen nicht
gefunden werden (Bundesamt für Statistik, 2011).
Unerfüllter Kinderwunsch
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• Organische Störungen
 Eileiter verschlossen
 Endometriose
 Veränderungen der Eierstöcke
• Hormonelle Störungen
 Milchbildendes Hormon erhöht (Hyperprolaktinämie)
 Schilddrüse: Unterfunktion
 Männliche Hormone erhöht
 Hormonstörung der Eierstöcke (PCOS)
 Störung der Reifung von Eibläschen
 kein Eisprung, zu wenig Gelbkörperhormon
Unerfüllter Kinderwunsch
Typische Ursachen:
 Alter der Frau
 Infektionskrankheiten
 Über- oder Untergewicht
 Nikotin, Drogenmissbrauch
 Chemo- oder Strahlentherapie
•…
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Unerfüllter Kinderwunsch
• Störung der Samenbildung
 Hormonelle Störungen
 Hodenhochstand in der Kindheit
 Toxine, Medikamente, Mumps
• Organische Störungen
 Unterbrechung des Samenleiters
 Potenzstörungen
 Samenerguss nach innen
• Andere Ursachen
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Mögliche Ursachen
verminderter Samenqualität
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•
•
•
Bluthochdruck, Medikamente
Krampfadern
Umweltgifte
Schwere körperliche Arbeit
Hodenhochstand
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Unerfüllter Kinderwunsch
Prof. Dr. Harald Meden
Stress: kann Einfluss auf die Fruchtbarkeit und das
Ergebnis der medizinischen Behandlung haben.
Insbesondere beim Mann gibt es überzeugende
Hinweise auf die Verschlechterung der
Spermienqualität durch Stress.
Von den bisher 24 durchgeführten Studien fanden
16 Studien einen Zusammenhang zwischen Stress und
der Fruchtbarkeit.
Zusammenfassung: Stress hat, einen Einfluss auf die
Fruchtbarkeit beim Mann.
Unerfüllter Kinderwunsch
Prof. Dr. Harald Meden
• Seit wann gibt es die künstliche
Befruchtung?
• 1978 kam das erste durch künstliche
Befruchtung gezeugte Baby auf die Welt.
Bis 2006 wurden weltweit rund drei
Millionen Babys auf diese Weise geboren
Erfolgsaussichten
Kinderwunsch-Behandlung
Prof. Dr. Harald Meden
• 2009 nahmen rund 6300 Paare die Leistungen
der Fortpflanzungsmedizin in Anspruch
(Bundesamt für Statistik, 2011).
• Bei gut einem Drittel der Behandlungen des
Jahres 2009 kam es zur Schwangerschaft.
• 72.4% der Schwangerschaften führten zur
Geburt.
Risiken der KinderwunschBehandlung
Prof. Dr. Harald Meden
Risiken der künstlichen Behandlungen können
Fehlgeburten, extrauterine Schwangerschaften,
Mehrlingsschwangerschaften und Frühgeburten
sein.
Durch künstliche Befruchtung gezeugte Kinder
unterscheiden sich in keiner Hinsicht von
anderen (natürlich gezeugten) Kindern.
Kosten der KinderwunschBehandlung
Prof. Dr. Harald Meden
In der Schweiz werden die
Sterilitätsabklärungen und behandlungen mit Ausnahme der
aufwändigeren Formen künstlichen
Befruchtung von den
Krankenkassen übernommen.
Praktisches Vorgehen im GZ Rigi
Prof. Dr. Harald Meden
• Anmeldung in der Kinderwunschsprechstunde (Die.)
• Standortbestimmung:
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–
–
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Bisheriger Verlauf
Bisherige Behandlungen
Gynäkologische körperliche Befunde
Hormonbefunde
Erfassung von Hindernissen für eine Schwangerschaft
• Überwachung des Monatszyklus
• Eisprung ?
Praktisches Vorgehen im GZ Rigi
Prof. Dr. Harald Meden
• Begleitung der Frau in die
Kinderwunschsprechstunde
• Standortbestimmung:
–
–
–
–
–
Bisheriger Verlauf
Bisherige Behandlungen
Körperliche Befunde
Samenuntersuchung
Erfassung von Hindernissen für eine Schwangerschaft
• Gemeinsame Besprechung des weiteren
Vorgehens
Praktisches Vorgehen im GZ Rigi
• Individueller Behandlungsplan
• Stufenkonzept:
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–
–
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Zyklusüberwachung
Geschlechtsverkehr zum optimalen Zeitpunkt
Operation, falls nötig
Hormonbehandlung mit Tabletten
Hormonbehandlung mit Spritzen
Auslösen des Eisprungs
Vorbereitungen zur Künstlichen Befruchtung
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Praktisches Vorgehen im GZ Rigi
Kooperationspartner:
–Hormonlabor
–Umliegende Spitäler
–Urologe
–Kinderwunschzentrum
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Unerfüllter Kinderwunsch (1)
Unerfüllter Kinderwunsch (2)
Untersuchungen bei Kinderwunsch (3)
Künstliche Befruchtung
Hormonstörung im Eierstock
Film
Prof. Dr. Harald Meden
Operative Diagnostik
Film
Prof. Dr. Harald Meden
Behandlung von zu
vielen Eibläschen im
Eierstock (PCO)
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit