Der Beruf - Bildungsserver Sachsen
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Der Beruf - Bildungsserver Sachsen
Beiträge zur Gestaltung Richtlinien, Grundsätze, Anregungen Gespräche mit Eltern der Sekundarschule Betriebserkundung Ferienjob Berufsfindungsmesse Berufswahlvorbereitung an Sekundarschulen „Tag der offenen Tür“ in der Berufsschule Praktikum Grundsätze und Anregungen für die Unterrichtspraxis Besuch im BIZ Kompetenzcheck Gespräche mit dem Berufsberater An der Erarbeitung des vorliegenden Materials haben mitgewirkt: Dr. Helga Lohse Arbeitsgruppe Schule- Wirtschaft am LISA Sachsen-Anhalt (Leitung) Wilfried Mai Arbeitsgruppe Schule- Wirtschaft am LISA Sachsen-Anhalt, Sekundarschule „Wolfgang- Borchert“, Halle Annet Brauner Arbeitsgruppe Schule- Wirtschaft am LISA Sachsen-Anhalt, Förderschule für Lernbehinderte „Fröbelschule“, Halle Edith Hoffmann Integrierte Gesamtschule Halle Heike Löber Integrierte Gesamtschule Halle Andreas Härtig Integrierte Gesamtschule Halle Beratend tätig waren: Steffen Baum Sekundarschule Schkopau Horst Barbendererde Gesamtschule „Regine Hildebrandt“, Magdeburg Wolfgang Müller Berufsbildende Schule II, Halle Holger Häberer Sekundarschule „Wilhelm- Weitling“; Magdeburg Waltraud Beck Sekundarschule Thale/Nord, Thale Volker Henneberg Sekundarschule Thale/Nord, Thale Impressum Herausgeber: Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt Redaktion: Dr. Helga Lohse, Helmar Liebscher Layout: Büromaterial GmbH, ein Unternehmen der PLATE-GRUPPE, Magdeburg Druck: Auflage: 600/2006 Vorwort 1 Abb. 1: aus Dietrich W.: Exemplarische Bilder. Burckhardhaus-Verlag, Gelnhausen: 1978 „Wenn ich an die Berufswahl denke, dann entsteht bei mir im Kopf ein ziemliches Chaos – wie bei dem Mädchen an der Tafel. Da gibt es so viele Möglichkeiten und Dinge, die man beachten muss; schließlich hängt ja die Zukunft davon ab. Das ist wie ein Labyrinth, durch das man sich hindurch kämpfen muss. Ich hoffe nur, dass ich gut durchkomme.“ (Christine) 1 Inhaltsverzeichnis Vorwort ........................................................................................................................ 1 1 Berufswahlvorbereitung/Berufsorientierung an Sekundarschulen ................................ 7 2 Schulspezifische Konzepte zur Berufswahlvorbereitung ..............................................10 2.1 Schulische Maßnahmen zur Berufswahlvorbereitung ................................................. 12 2.2 Curriculare Bezüge zur Berufswahlvorbereitung ......................................................... 13 2.3 Themenfelder und Themenbereiche für die schulische Berufswahlvorbereitung......... 20 2.4 Beispiele für die schulische Berufswahlvorbereitung................................................... 24 2.4.1 Berufswahlvorbereitung an der Integrierten Gesamtschule Halle ............................... 24 2.4.2 Berufswahlvorbereitung an der Sekundarschule Schkopau........................................ 26 2.4.3 Berufswahlvorbereitung an der Sekundarschule THALE/NORD................................. 29 2.4.4 Berufswahlvorbereitung an der Sekundarschule „Wilhelm Weitling“, Magdeburg ....... 32 2.5 Schrittfolge zur Erarbeitung einer schulspezifischen Konzeption zur Berufswahlvorbereitung ............................................................................................. 36 3 Module zur Berufswahlvorbereitung im Unterricht........................................................37 3.1 Themenfelder, Themenbereiche und Module.............................................................. 39 3.2 Beispiel für die Anwendung der Module in den Schuljahrgängen 8 bis 10 .................. 40 4 Didaktisch-methodische Hinweise zur Modulgestaltung.............................................. 45 4.1 Themenbereich A: Bedürfnisse und Erwartungen....................................................... 46 4.1.1 Modul A1 – Vom Traumberuf zum Wunschberuf ........................................................ 46 4.1.2 Modul A2 − Ohne Moos nichts los .............................................................................. 65 4.1.3 Modul A3 − Die Gesellschaft und ich .......................................................................... 70 4.1.4 Modul A4 − Berufschancen von Jungen und Mädchen ............................................... 74 4.2 Themenbereich B: Fähigkeiten/Eignung ..................................................................... 90 4.2.1 Modul B1 − Das ist meine Berufung ........................................................................... 90 4.2.2 Modul B2 − Meinen Fähigkeiten auf der Spur ............................................................. 94 4.3 Themenbereich C: Berufe - Anforderungen, Möglichkeiten, Entwicklungen .............. 101 4.3.1 Modul C1 − Möglichkeiten der Berufsausbildung ...................................................... 101 4.3.2 Modul C2 − Berufsverläufe früher und heute ............................................................ 115 4.3.3 Modul C3 − Entstehung und Entwicklung von Berufen ............................................. 133 4.3.4 Modul C4 − Anforderungen an Berufe ...................................................................... 141 4.4 Themenbereich D: Betriebserkundung/-praktikum .................................................... 145 4.4.1 Modul D1 − Erkundung eines Arbeitsplatzes ............................................................ 145 4.4.2 Modul D2 − Das Betriebspraktikum – Einblick in Berufe ........................................... 152 4.5 Themenbereich E: Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Berufsinformationszentrum (BIZ) ............................................................................. 164 5 4.5.1 Modul E1 − Wege zum Beruf.................................................................................... 164 4.5.2 Modul E2 − Berufsberatung der Agentur für Arbeit - als Institution............................ 181 4.5.3 Modul E3 − Der Elternabend im Berufsinformationszentrum (BIZ)............................ 190 4.5.4 Modul E4 − Selbstinformation zur Berufswahl........................................................... 194 4.6 Themenbereich F: Arbeitsmarktsituation................................................................... 210 4.6.1 Modul F1 − Regionaler Wirtschaftsraum................................................................... 210 4.6.2 Modul F2 − Anforderungen der Unternehmen an die Schülerinnen und Schüler....... 217 4.6.3 Modul F3 − Grüne Berufe in Sachsen-Anhalt............................................................ 231 4.6.4 Modul F4 - Leben und Arbeiten in Europa ................................................................ 239 4.7 Themenbereich G: Bewerbungsunterlagen............................................................... 242 4.7.1 Modul G1 − Lebenslauf ............................................................................................ 242 4.7.2 Modul G2 − Bewerbungsschreiben........................................................................... 245 4.7.3 Modul G3 − Meine Bewerbungsmappe − Einmal komplett − immer greifbar ............. 251 4.8 Themenbereich H: Test/Vorstellungsgespräch ......................................................... 252 4.8.1 Modul H1 − Teste dich!............................................................................................. 252 4.8.2 Modul H2 − Vorstellungsgespräch – Inhalt und Form müssen stimmen.................... 256 4.9 Themenbereich I: Arbeitsrecht .................................................................................. 263 4.9.1 Modul I1 − Ich habe nicht nur Rechte ....................................................................... 263 4.9.2 Modul I2 − Mitbestimmung im Betrieb....................................................................... 268 4.9.3 Modul I3 − Unternehmerische Selbstständigkeit ....................................................... 272 4.9.4. Modul I4 − Gründung einer Schülerfirma ...................................................................283 5 Ausgewählte Methoden zur Berufswahlvorbereitung .................................................286 6 Der Berufswahlpass – Ein Begleiter während der Berufswahlvorbereitung für Schülerinnen und Schüler..........................................................................................288 6.1 Aufbau des Begleithefters......................................................................................... 289 6.2 Hinweise zum Umgang mit dem Begleithefter........................................................... 289 6.3 Nutzung von Medien externer Partner am Beispiel von „Mach’s Richtig“ der Agentur für Arbeit .................................................................................................................. 289 7 Zusammenarbeit zwischen Schulen und Wirtschaft ...................................................291 8 Rechtliche Rahmenbedingungen ...............................................................................294 9 Interessante Links......................................................................................................297 10 Agenturen für Arbeit – Berufsberatung.......................................................................303 11 Zitierte und verwendete Literatur, weitere Medien......................................................304 12 Abkürzungsverzeichnis ..............................................................................................309 6 1 Berufswahlvorbereitung/Berufsorientierung an Sekundarschulen Eine gute allgemeine Bildung ist heute mehr denn je eine wichtige Voraussetzung für eine berufliche Ausbildung und für Erfolg im Erwerbsleben. Zur Vorbereitung auf das Berufsleben brauchen die Jugendlichen die Unterstützung der Schule, der Eltern und weiteren am Berufsbildungsprozess Beteiligten. Die Schule hat den im Schulgesetz des Landes Sachsen-Anhalt verankerten Bildungs- und Erziehungsauftrag zu realisieren. Über die Entwicklung zu einer freien Persönlichkeit, die im Geiste der Toleranz bereit ist, Verantwortung für die Gemeinschaft mit anderen Menschen und Völkern und gegenüber künftigen Generationen zu tragen, ist die Schule insbesondere gehalten, die Schülerinnen und Schüler auch auf die Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt vorzubereiten. Die Sekundarschule, in der Schülerinnen und Schüler des fünften bis zehnten Schuljahrganges unterrichtet werden, vermittelt eine allgemeine und berufsorientierte Bildung. Sie übernimmt die Aufgabe, den Heranwachsenden gezielt elementare Zugänge zur Arbeitsund Wirtschaftswelt erschließen zu helfen, die ihnen als Orientierungsgrundlage für das Berufsleben dienen und den Einstieg in eine berufliche Erstausbildung erleichtern. Ein zentrales Handlungsfeld für die Persönlichkeitsentwicklung ist die Erwerbsarbeit. Die Übernahme einer Erwerbstätigkeit wird von den Jugendlichen – neben Partnerwahl und Familiengründung – als entscheidender Schritt für ihr Erwachsenwerden betrachtet. Die Erwerbsarbeit ist für die persönliche Lebensgestaltung und Lebensplanung, das Selbstverständnis des Einzelnen und seine Integration in die Gesellschaft ein wesentliches Element einer modernen demokratischen Gesellschaft. Somit kommt der erfolgreichen Eingliederung in das Ausbildungs- und Beschäftigungssystem eine Schlüsselrolle zu. Eine zentrale Aufgabe der Sekundarschule besteht daher darin, die Schülerinnen und Schüler auf diesen biografisch so eminent wichtigen neuen Lebensabschnitt angemessen vorzubereiten. Ziel der schulischen Einflussnahme im Prozess der Berufswahlvorbereitung ist die Entwicklung eines beruflichen Selbstkonzeptes in Bezug auf die primäre Berufswahl. Sie ist jedoch keine isolierte Phase auf dem Lebens- und Berufsweg der Heranwachsenden, sondern sie ist vielmehr mit deren persönlichen Erfahrungshintergrund aus Vergangenheit, den sozioökonomischen Bedingungsfeldern der Gegenwart und den daraus genährten Zukunftserwartungen verknüpft. 7 Die Qualifizierung zur Durchführung einer ersten Berufs- und Ausbildungsentscheidung unter der Perspektive einer individuellen Berufswegplanung verlangt von den Schülerinnen und Schülern eine möglichst umfassende Verinnerlichung all der objektiven und subjektiven Chancen und Widersprüche, die für diese Entscheidung relevant sind. Die Jugendlichen stehen an der Schwelle von der Schulpflicht zu selbst bestimmten Investitionen in das eigene Humanvermögen. Dies erfordert, dass die Jugendlichen den Konfliktcharakter der Berufswahl mit ihren subjektiven (z. B. Werthaltungen, Fähigkeiten) wie auch sozioökonomischen Determinanten (z. B. Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten) erkennen und sich der Notwendigkeit einer rationalen Entscheidung bewusst werden. Die Berufswahlvorbereitung ist somit ein komplexer und langfristiger Lern- und Entwicklungsprozess. Sie wird durch vielfältige individuelle und gesellschaftliche Rahmenbedingungen determiniert und ist auf die Entwicklung der Berufswahlkompetenz gerichtet. Unter Bezugnahme auf BUSSHOF(1992) und DIBBERN (1993) kann die Berufswahlkompetenz als die Fähigkeit verstanden werden, eine weitgehend rational begründete und möglichst selbstständige Entscheidung für eine schulische und betriebliche Ausbildung in einem Berufsfeld zu treffen und in situationsgerechte Handlungen umzusetzen. Die Berufswahlvorbereitung verfolgt im Sinne des Erwerbs der Berufswahlkompetenz nachfolgend aufgeführte Ziele: Die Jugendlichen können • die Berufswahl als Aufgabe wahrnehmen und sind motiviert, sich damit zu befassen. • in einem Selbstkonzept ihre Berufsvorstellungen und entsprechende Problemlösungsstrategien entwickeln. • die Chancen und Risiken auf dem Arbeitsmarkt kritisch bewerten. • die in der Berufswahl liegenden Selbstbestimmungschancen entdecken, die Berufswahlsituation realistisch einschätzen. • Entscheidungskriterien und -möglichkeiten erarbeiten, Erfahrungs- und Informationsquellen nutzen, berufliche Alternativen (verschiedene Ausbildungsformen und Maßnahmen zur Berufsvorbereitung/ zum Berufseinstieg) gewichten und überprüfen sowie deren Realisierungschancen einschätzen. • die in der Berufswahlentscheidung liegende Herausforderung zur Eigen- verantwortung erkennen und annehmen. • ihre Berufswahlentscheidung in situationsgerechtem Handeln verwirklichen. • erkennen, dass die Berufswahl auch bei gewissenhafter Vorbereitung das Risiko des Scheiterns beinhalten kann. 8 Gegenstand der Berufswahlvorbereitung und Berufsorientierung ist somit die Berufsarbeit bzw. Erwerbsarbeit in einem doppelten Sinn: Erschließung individueller Chancen in konkreten Berufen und die Erschließung des gesellschaftlichen Systems der Arbeitsteilung. Im Rahmen der Berufswahlvorbereitung muss somit der gesellschaftliche Aspekt und der individuelle Aspekt der Berufs- bzw. Erwerbsarbeit Berücksichtigung finden. Berufswahlvorbereitung/ Berufswahlvorbereitung/ Berufsorientierung durch Berufsorientierung durch die die Berufsberatung der Schule Agentur für Arbeit Individuelle Aspekte Gesellschaftliche Aspekte Grundrecht auf freie Berufswahl, Berufstätigkeit als Erscheinungsform individuelle Berufswegplanung gesellschaftlicher Arbeit Eltern, Unternehmen, Freunde, Verwandte Verbände, Berufswahlkompetenz Initiativen u. a. Vorbilder Medien Abb. 2: Einflussfaktoren auf die Entwicklung der Berufswahlkompetenz im Prozess der Berufswahlvorbereitung Die selbstverantwortliche Gestaltung des Übergangs in die Berufs- und Arbeitswelt erfordert Wissen über Wege, alternative Angebote, Unterstützungssysteme und Hilfen für den erfolgreichen Start in die berufliche Tätigkeit. Je überschaubarer die Wirkungszusammenhänge beim individuellen Berufsfindungsprozess für den Einzelnen sichtbar gemacht werden und je mehr Optionen für die Berufswahl erschlossen werden können, um so fundierter kann eine individuelle Berufswahl erfolgen. Für einen qualifizierten schulischen Beitrag zur Entwicklung der Berufswahlkompetenz sind deshalb vielfältige Möglichkeiten der Einbindung von Eltern und außerschulischen Partnern zu berücksichtigen. 9 2 Schulspezifische Konzepte zur Berufswahlvorbereitung Die schulische Berufswahlvorbereitung leistet einen wichtigen Beitrag zur Motivation und Befähigung der Schülerinnen und Schüler, ihre individuelle Berufswegplanung als wesentlichen Teil der Lebensplanung und Lebensgestaltung zu verstehen und zu gestalten. Für die Berufswahlvorbereitung wurde auf der Grundlage der Rahmenrichtlinien und fachübergreifender Überlegungen gemeinsam mit vielen Partnern ein umfangreiches System mit einer großen Anzahl von Angeboten für die Schülerinnen und Schüler entwickelt. Keine Schule kann dabei von allen Möglichkeiten Gebrauch machen, sondern muss auf der Basis schulinterner konzeptioneller Überlegungen zu ihrer eigenen Systematik für die Entwicklung der Berufswahlkompetenz finden. Ein solches Vorgehen erfordert die Zusammenarbeit aller Lehrerinnen und Lehrer einer Schule. In einem schulspezifischen Konzept zur Berufswahlvorbereitung sind alle Maßnahmen enthalten, die die Entwicklung der Berufswahlkompetenz unterstützen. Dazu gehören curriculare Abstimmungen zwischen den einzelnen Fächern der Stundentafel der Sekundarschule, die inhaltliche Vorbereitung und Begleitung der Berufswahlvorbereitung durch fachbezogene Schwerpunktsetzungen im Fach Wirtschaft, die abgestimmte Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit, die Einbindung von vielfältigen Praxispartnern, wie Unternehmen, Verbänden, Vertretern berufsbildender Schulen u. a. sowie der Eltern. Die Entwicklung eines solchen Konzeptes erfordert die Berücksichtigung der über Verordnungen und Erlasse geregelten schulischen Maßnahmen zur Berufswahlvorbereitung (z. B. Schülerbetriebspraktikum), die curriculare Einbindung von Themenstellungen zur Berufswahlvorbereitung in die Unterrichtsfächer der Stundentafel sowie den individuellen Berufswahlprozess in Abhängigkeit von der Schullaufbahn der Schülerinnen und Schüler. Die fachübergreifende Zusammenstellung der Themenauswahl soll den Schülerinnen und Schülern den komplexen Charakter der Berufswahl verdeutlichen und problemlösendes Denken fördern. Einen wichtigen Beitrag dazu können die Fächer des Lernbereiches Wirtschaft, Technik, Hauswirtschaft in enger Abstimmung mit solchen Unterrichtsfächern wie Deutsch, Geschichte, Sozialkunde, dem Wahlpflichtunterricht sowie den Fächern Ethik und Religion leisten. Insbesondere im Fach Wirtschaft werden enge Bezüge zur Arbeits- und Wirtschaftswelt im Zusammenhang mit der Berufswahlvorbereitung hergestellt. Darüber hinaus nehmen die Klassenlehrerinnen und -lehrer der Schuljahrgänge 7 bis 10 eine wichtige Schlüsselstellung ein. Sie sind das Bindeglied zwischen Eltern, Schülerinnen und Schülern, Schulleitung und Kollegium sowie der Agentur für Arbeit. 10 Eine effektive Zusammenarbeit setzt die Beauftragung einer Lehrkraft voraus, die für die Koordinierung der Berufswahlvorbereitung an der Schule verantwortlich ist und als Ansprechpartnerin/Ansprechpartner für alle Beteiligten am schulischen Prozess der Berufswahlvorbereitung zur Verfügung steht. Die Bemühungen der Schule zur Berufswahlvorbereitung, die im schulspezifischen Konzept ihren Niederschlag finden, sind den Schülerinnen und Schüler bekannt zu machen, um einerseits den Prozesscharakter zu verdeutlichen und andererseits anzuzeigen, dass sie auf diesem schwierigen Weg Partnerinnen und Partner finden, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, an den Schulen einen festen Rahmen (Ort und Zeit) für die individuelle Berufswahlvorbereitung zu schaffen. Damit wird es den Schülerinnen und Schülern sowie auch deren Eltern ermöglicht, sich selbstständig aber auch unter Inanspruchnahme von Hilfen durch die verantwortliche Lehrkraft, Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer, Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur, kompetente Eltern und weitere Experten über alle Fragen und Probleme zur Berufswahl zu informieren. Das setzt eine Raumausstattung voraus, die die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglicht. 11 2.1 Schulische Maßnahmen zur Berufswahlvorbereitung Die nachfolgende Übersicht macht deutlich, dass durch Verordnungen, Erlasse und Bekanntmachungen des Kultusministeriums bereits für alle Schülerinnen und Schüler Angebote zur Berufswahlvorbereitung in den schulischen Alltag integriert sind. Die Aufgabe der Schule besteht darin, die einzelnen Angebote so auszugestalten und miteinander zu vernetzen, dass in Bezug auf die Berufswahlvorbereitung eine konsequente Strategie entwickelt und verfolgt werden kann. Berufswahlvorbereitung an den Sekundarschulen 5/6 7 8 9 10 Schulische und außerschulische Angebote mit Partnern Schulische Angebote Elternarbeit Beiträge einzelner Fächer der Stundentafel Verbindliches Thema: Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung, … Lernortwechsel z.B. Erkundungen, Museumsbesuche Vertiefende Angebote mit Partnern Lernortwechsel z.B. Erkundungen, Museumsbesuche BetriebsBetriebspraktikum I praktikum II Schwerpunktsetzungen im Fach Wirtschaft Praxistage Betriebserkundung Vertiefende Angebote mit Partnern Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit in der Schule Besuche im Berufsinformationszentrum (BIZ) Abb. 3: Allgemeine Vorgaben für die Berufswahlvorbereitung an Sekundarschulen in Sachsen-Anhalt Die Erarbeitung und Abstimmung eines schulspezifischen Konzeptes sollte sich schwerpunktmäßig auf die Schuljahrgänge sieben bis zehn konzentrieren. Darüber hinaus ist es sinnvoll, wenn bereits in den Schuljahrgängen fünf und sechs die Möglichkeiten der einzelnen Fächer für die Berufsorientierung Berücksichtigung finden. Da die Eltern im Prozess der Berufswahl eine wichtige Funktion übernehmen, ist der Elternarbeit ab dem Schuljahrgang 7 unter diesem Aspekt besondere Aufmerksamkeit zu widmen. 12 2.2 Curriculare Bezüge zur Berufswahlvorbereitung In den meisten Unterrichtsfächern finden sich vielfältige Lerninhalte, die bei entsprechender didaktisch-methodischer Aufbereitung die Berufswahlvorbereitung der Schülerinnen und Schüler unterstützen können. Die auf den folgenden Seiten dargestellten Übersichten zeigen Anknüpfungspunkte für alters-, geschlechts- und regionalspezifische Möglichkeiten der Berufswahlvorbereitung in den Fächern Deutsch, Geschichte, Sozialkunde, Wirtschaft, Technik und Hauswirtschaft. Sofern darüber hinaus berufsorientierende Aspekte in den Rahmenrichtlinien für Fremdsprachen, Naturwissenschaften, Ethik und Religion aufgeführt sind oder sinnvoll integriert werden können, sollten sie in das schulspezifische Konzept eingebunden werden (Katholischer Religionsunterricht 9/10 - Thema 1.6 „Arbeit und Beruf“). Im Rahmen des Ethikunterrichts können zum Beispiel Fragen zu den Themen „Beruf und Berufung“, „Bezahlte und unbezahlte Arbeit“, „Helfende Berufe und Ehrenamt“ u. a. aufgeworfen werden. Einen wichtigen Beitrag zur Berufswahlvorbereitung leisten auch die Wahlpflichtkurse ab Schuljahrgang 7. 13 Schuljahrgang 7 Deutsch Kommunikationssituationen des Alltags SchwerUmgang mit Sach- und punkte Gebrauchstexten Umgang mit Medien Persönliche/offizielle Kontaktformen Praktikumsbetrieb finden Lern(Gelbe Seiten; Annoncen) inhalte telefonische Informationsübermittlung und speicherung Gespräche führen Informationsbeschaffung, Informationssammlung Geschichte Leben im Absolutismus Zeitalter der Aufklärung Sozialkunde Wirtschaft Technik Technisches Zeichnen Wird in Klasse 7 nicht unterrichtet Wird in Klasse 7 nicht unterrichtet Textverarbeitung Herstellen von mehrteiligen Gebrauchsgegenständen Lesen und Anfertigen technischer Zeichnungen und Skizzen Alltag einer Bauernfamilie (Rechte und Pflichten) Ständeordnung im Absolutismus, Merkantilismus, Manufakturwesen -> Aufstieg des Wirtschaftsbürgertums Wandel der Wissenschaften Arbeitsplätze im Haushalt einrichten und gestalten Aufgaben der Haushaltsführung Wohnen und Zusammenleben Anforderungen an Arbeitsplätze bestimmen (Material, Sicherheit, Beleuchtung….) Arbeitsschritte bei der Herstellung eines Gebrauchsgegenstandes Exaktes und maßgenaues Zeichnen Biografien interpretieren Textquellen analysieren Übersichtliches Skizzieren Berufserkundung vorberei- Mit Karten arbeiten ten Denkmäler untersuchen Arbeits- Rollenspiel/Dialogisieren Architektur als Quelle nutzen techniken Interview Eltern Agentur für Arbeit Partner BIZ, Berufsberaterin/ Berufsberater Medien, Bibliotheken Hauswirtschaft Informationsentnahme (Lesen einer Zeichnung) Analysieren Ableiten Gestalten Bewerten (ökonomisch, gestalterisch, funktionell) Projekt Lernzirkel Schreiben nach DIN-Vorschrift Anfertigen von Tabellen Herstellen eines Gebrauchsgegenstandes (Gesamtplanung, Gebrauchseigenschaften, Materialauswahl, Kosten, Arbeitsschritte planen, Arbeitsgerätewahl, Bewerten) Unternehmen Raumausstatter Eltern Küchenstudios Museen, Universitäten, Ausstellungen Bundeszentrale für politische Bildung 14 Schuljahrgang 8 Deutsch Geschichte Sozialkunde Kommunikationssituation des Weg in die Industriegesell- Arbeit und Arbeitsmarkt Alltags schaft in der modernen GesellSchwerschaft Umgang mit Sach- und punkte Gebrauchstexten Umgang mit Medien Informationsbeschaffung, Informationsentnahme Anwenden von Rezeptionstechniken Arbeits- Informationsspeicherung Intechniken formationsdarbietung Textverarbeitung Berichten, Erzählen, Beschreiben, Argumentieren, Interview, Fragebogen Agentur für Arbeit BIZ, Berufsberater/in Partner Krankenkassen Medien, Bibliotheken Technik Textverarbeitung Maschinen arbeiten für den Menschen Elektrische Energie in Haushalt und Industrie Arbeitsmarktsituation in Berufsfelder der BRD und Sachsenanhalt Grundlagen der Berufsausbildung GeschlechtsVerbindliches Thema zur spezifischer ArbeitsBerufsorientierung markt Arbeit am Computer: z. B. Bewerbungsschreiben, Lebenslauf Museen, Universitäten, Ausstellungen, Medien, Agentur für Arbeit Bundes- und Landeszentrale für politische Bildung Bundes- und Landeszentrale für politische Bildung Krankenkassen Unternehmen Energieunternehmen Verbraucherzentrale Berufsbildende Schulen Persönliche/offizielle Kontakt- Merkantilismus formen Manufaktur, Heimarbeit Gespräche/GesprächsIndustrialisierung MittelLern- führung (Informations-, Bewerbungs-, Vorstellungs- und deutschlands inhalte Verhandlungsgespräch) Bewerbungsschreiben für Praktikum Wirtschaft Ausbildung und Beruf Arbeitsplätze in verschiedenen Wirtschaftsbereichen Betriebspraktikum Hauswirtschaft Auswirkungen des Einsatzes der Haushaltstechnik Wohnen und Zusammenleben Umgang mit Textilien Arbeitserleichterung, Zeiteinsparung, Kosten, Umwelt Vielfältige Lebensformen Lebens-, Wohn- und Nutzungsmöglichkeiten, Wirtschaftseinheit Energiesparmaßnahmen, Umwelt, SiHerstellung von Texticherheitsmaßnahmen lien Vergleichen/ Biografien interpretieren Auswerten von Statisti- Informationsbeschaffung Analysieren und ken und Auswertung Bewerten Interpretieren von Simulationsspiel Filmen, Bildern… Analysieren der Stand- Bericht Aufbau von Schaltungen Analysieren von: Karikatu- ortsituation Prüfen elektrischer Bau- Ausführen der Herren, Bildern, Quellen, LieBeschreiben teile stellungstechniken dern Interview, Befragung Experiment Interview Werten Expertengespräch Erkundung 15 Agentur für Arbeit, BIZ, Berufsberater/in Krankenkassen Medien, Unternehmen Eltern Berufsbildende Schulen Veränderung der Arbeit durch Maschinen Stiftung Warentest, Verbraucherzentrale Museen und Ausstellungen Kammern Schuljahrgang 9 Deutsch Geschichte Sozialkunde Wirtschaft Technik Hauswirtschaft Planen, Modellieren, Wahlthema: Interessenvertretung und Arbeit und Betrieb Konfliktregelung in der Betriebspraktikum Bauen und Erhalten Freizeit sinnvoll gestalten Arbeitswelt Verbraucherin/Verbraucher Bereitstellen, Verteilen punkte und Verbraucherrecht und Nutzen von Energie Textile Gegenstände Geld und Kredit Leben mit Medien herstellen Interessenvertretung von Anforderungen an beBauweisen Kennen lernen von BeBerufswahl und Bewer- RationalisierungsUmweltgerechtes und rufsfeldern stimmte Berufsgruppen bewegung und wirtschaftli- Arbeitnehmer/-geber bung che Stabilisierung; WeltGesetzliche Grundlagen energiearmes Bauen Einstellungstests Innerbetriebliche Mitbe- zur Berufsausbildung Umweltbelastung, Fertigungsabläufe bei der Vorstellungsgespräch wirtschaftskrise Bereitstellen, Verteilen, Herstellung textiler Gestimmung Berufsausbildung in der (Videotechnik) Speichern und Nutzung genstände Region Angewandte Rhetorik Alltag in der Weimarer Republik Bewerbungs- und Einstel- von Energie Lern- Lebenslauf lungsverfahren Erstellen einer DatenArbeitstechniken inhalte Form/Inhalt von Tarifver- bank zur Erfassung und Erstellen einer Datenträgen Beschreibung der bank Verbraucherschutzgesetze Schülerbetriebspraktikumsplätze Beschreibung der PraktiAngebote der Verbraukumsplätze cherinformation Funktionen des Geldes Kredite Wie Schuljahrgang 8 auf Analysieren (Filme, Fotos, Expertengespräch Informationsbeschaffung Exkursionen Erkundung höherem Niveau Statistiken, Bücher, Lieund Auswertung Vergleichen, Auswählen, ArbeitsBefragung Bericht Bewerten Gespräche und Erproder..) und Vergleichen Expertengespräch Befragung Expertengespräch bungen techniken Protokollformen Denkmäler untersuchen Planspiel Experiment InformationsUmgang mit Medien Fallbeispiel/Planspiel beschaffung und Auswer- Erarbeitung von PräsenBiografien interpretieren Betriebspraktikum tung tationen Agentur für Arbeit Museen, Universitäten, Gewerkschaftsverbände, Agentur für Arbeit Energieunternehmen Betriebe BIZ, Berufsberater/in Ausstellungen Unternehmer, Medien, BIZ, Berufsberater/in Verbraucherzentrale Freizeiteinrichtungen Krankenkassen Medien Berufsbildende Schulen Bundeszentrale für politi- Agentur für Arbeit Partner Krankenkassen sche Bildung Medien, Unternehmen Berufsbildende Schulen sowie andere BildungsKino Bundes- und LandesEltern einrichtungen Berufsbildende Schulen Medien, Bibliotheken Theater zentrale für politische Bildung Wie Schuljahrgang 8 auf Weimarer Republik Schwer- höherem Niveau 16 Schuljahrgang 10 Deutsch Geschichte Wie Schuljahrgang 8 und Deutschland nach 1945 9 auf höherem Niveau Europäische Einigung SchwerDritte Welt zwischen Bepunkte freiung und neuer Abhängigkeit Wirtschaft Strukturwandel Soziale Marktwirtschaft System der sozialen Sicherung Erwerbstätige in der EU Ausbildung und Beruf Staatliche FörderWie Schuljahrgang 8 und Umgestaltung der kapita- Europäischer Gedanke 9 auf höherem Niveau listischen Produktionsmaßnahmen weise: Chancen und Risiken der Ordnungselemente der sozialen Marktwirtschaft - zentrale Planwirtschaft Osterweiterung Säulen der sozialen SiLern- wirtschaftliche und politische Integration der Ausländer- und Zuwande- cherung inhalte rungspolitik der BRD Arbeitssuche in Europa EWG zur EU Möglichkeiten der Erwerbsarbeit und Globa- Berufsausbildung Alltagsleben in einem Gesetzliche Bestimmunnachkolonialen Staat lisierung gen der Berufsausbildung Wie Schuljahrgang 8 und Arbeitsalltag im Kapita- Erkundung: Auswertung von Statisti9 auf höherem Niveau lismus, Sozialismus, Eine Welt Laden ken Soziale Marktwirtschaft Selbstständige Informa- und Planwirtschaft verAuswertung von DiaArbeitstionsrecherche und gleichen grammen techniken -verarbeitung Filme, Textquellen, Plakate, Karikaturen analysieren und vergleichen Denkmäler untersuchen Krankenkassen BIZ Agentur für Arbeit Partner Eltern…. Museen Universitäten Ausstellungen Bundeszentrale für politische Bildung Kino Theater Sozialkunde Menschen anderer Kulturen in unserer Gesellschaft Grundprobleme der europäischen Integration Unternehmen der Region Berufsbildende Schulen Agentur für Arbeit Unternehmen Kammern Bundes- und Landeszentrale für politische Bildung 17 Technik Steuern und Regeln Informations- und Kommunikationstechnik Hauswirtschaft Wohnen und Zusammenleben Ernähren unter bestimmten Bedingungen Überblick über: - die Entwicklung - Anwendungsmöglichkeiten - Konsequenzen der verstärkten Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnik Veränderungen der Arbeitsplätze Experiment Vergleichen Analysieren Bewerten Anforderungen an Arbeits- und Wohnräume bestimmen Veränderung der Haushaltssituation Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln Informationsbeschaffung und Auswertung Gesprächsprotokolle Expertengespräch Sammeln und Auswerten von Informationsmaterial Medien Museen Eltern Austauschschüler Unternehmen Verbraucherzentrale Die Lerninhalte folgender Wahlpflichtkurse können die Schülerinnen und Schüler in ihrer Berufswahlvorbereitung sinnvoll unterstützen. Wahlpflichtkurs „Bauen, Planen und Gestalten“ (Schuljahrgänge 7 – 10) Der Wahlpflichtkurs stellt ein Angebot für Schülerinnen und Schüler dar, die sich für produktiv-praktische Tätigkeiten interessieren. Die Orientierung des Kurses auf die Planung, Herstellung und Präsentation bzw. Vermarktung eines Finalproduktes ermöglicht das Nachvollziehen ausgewählter berufstypischer kaufmännischer und handwerklicher Tätigkeiten. Dadurch können Schülerinnen und Schülern Einblicke in verschiedene berufliche Richtungen erhalten und ihnen Hilfen bei ihrer individuellen Berufswegplanung gegeben werden. Dazu eignen sich zum Beispiel die Themen: „Alten Handwerkstechniken auf der Spur“ „Unser täglich Brot“ „Leute machen Kleider - Kleider machen Leute“ Wahlpflichtkurs „Moderne Medienwelten“ (Schuljahrgänge 7 – 10) Im Rahmen dieses Kurses setzen sich Schülerinnen und Schüler mit modernen Medien auseinander und erfahren deren Einfluss auf das tägliche Leben. Veränderungen in den Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt können beispielhaft nachvollzogen werden. Dafür eignen sich u. a. solche Themen wie „Wie ein Film entsteht“ „Wirtschaftsfaktor Medien“ „Computer machen Druck“ Wahlpflichtkurs „Rechtskunde“ ( Schuljahrgänge 9 – 10) In Hinblick auf eine zukünftige Ausbildung und die anschließende Berufstätigkeit können die Schülerinnen und Schüler in diesem Wahlpflichtkurs auf ihre Rechte und Pflichten als Auszubildende und Arbeitnehmer/innen vorbereitet werden. Thema: „Recht in der Schule, Recht in der Ausbildung und in der Berufstätigkeit Wahlpflichtkurs „Angewandte Naturwissenschaften“ (Schuljahrgänge 7 – 10) Der Kurs "Angewandte Naturwissenschaften" lehnt sich an Wissen und Können an, das in den Fächern Biologie, Chemie, Physik, Geografie, Wirtschaft, Technik und Astronomie erworben wird. Unter Nutzung der Erfahrungen und Vorkenntnisse der Schülerinnen und Schüler geht es um eine selbst bestimmte und handlungsorientierte Auseinandersetzung mit ihrer Lebenswelt. Deshalb kommt solchen Themen aus Gesellschaft, Arbeit und Beruf Priorität zu, 18 die eine bewusste Berufswegplanung und Lebensgestaltung befördern. Durch die Anwendung grundlegender Arbeitsweisen wie Beobachten, Experimentieren, Erkunden, Messen, Aufstellen von Vermutungen, Darstellen von Ergebnissen erschließen sich die Schülerinnen und Schüler Zusammenhänge zwischen Natur, Mensch und Gesellschaft. Den Schülerinnen und Schülern wird ermöglicht, den Unterricht aktiv und selbstverantwortlich mitzugestalten, eigene Schwerpunkte zu setzen, unterschiedliche Lernwege zu entwickeln, partnerschaftlich zusammenzuarbeiten. In dem Kurs „Einführung in die Arbeit mit dem PC“ in den Schuljahrgängen 7 und 8 werden die Schülerinnen und Schüler u. a. befähigt mithilfe des Computers Texte zu gestalten, sich Informationen zu beschaffen und diese sinnvoll auszuwerten. Damit werden wichtige Grundlagen für die Berufsorientierung und den Bewerbungsprozess der Jugendlichen gelegt. 19 2.3 Themenfelder und Themenbereiche für die schulische Berufswahlvorbereitung Die Berufswahl ist ein längerer Prozess, der sich in mehreren Schritten und vielen Einzelentscheidungen vollzieht. Grundsätzlich lässt sich eine zu treffende Berufswahl - je nach Lebensabschnitt mit unterschiedlicher Ausprägung - in drei Phasen gliedern: • Berufsorientierung, • Entscheidungsfindung (Berufswahlprozess), • Realisierung (Bewerbungsprozess). Unter Bezugnahme auf diese drei Phasen lassen sich für die schulische Berufswahlvorbereitung und damit eng verknüpft für die Unterstützung der Entwicklung eines beruflichen Selbstkonzeptes, die in der Abbildung dargestellten Themenfelder und Themenbereiche ableiten. Berufswahlvorbereitung Themenfelder Themenbereiche Bedürfnisse Erwartungen Lebensplanung Arbeitsweltund Berufsorientierung Fähigkeiten Fertigkeiten Interessen Neigungen Arbeit und Beruf • • • Anforderungen Entwicklungen Möglichkeiten Betriebserkundungen Betriebspraktika Berufsberatung, BIZ Arbeitsmarktsituation Berufswahlprozess Bewerbungsunterlagen Vorstellungsgespräche Tests Arbeitsrecht Bewerbungsprozess Abb. 4: Phasen der Berufswahlvorbereitung 20 Berufsorientierungsprozesse beginnen bereits im Alter von fünf Jahren. In der Primarstufe werden erste Grundlagen hinsichtlich der Orientierung von Schülerinnen und Schülern auf Arbeit und Beruf gelegt. Insbesondere die Arbeitswelt- und Berufsorientierung muss als ein durchgängiger Prozess über alle Schuljahrgänge und Schulformen fungieren, da der Kompetenzzuwachs der Schülerinnen und Schüler und die Reflexion darüber zu neuen Komponenten bei der Entwicklung eines beruflichen Selbstkonzeptes führen In den Schuljahrgängen 1 bis 4 beginnen die Schülerinnen und Schüler eigene Erwartungen zu formulieren und lernen sich selbst einzuschätzen. Sie erwerben Kenntnisse über verschiedene Wege der schulischen und beruflichen Ausbildung und erhalten kindgemäße Einblicke in Tätigkeitsbereiche verschiedener Berufsfelder, die in ihrer Erfahrungswelt vorkommen und zu den Unterrichtsthemen passen. Mit der Herausbildung der Geschlechtsidentität und der Entwicklung einer geschlechtstypischen Sicht auf die Berufswelt können Fragen der Gleichberechtigung im Interesse des Abbaus geschlechtsspezifischer Klischeevorstellungen thematisiert werden. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler zum Äußern von Berufswünschen angeregt werden, wobei neben der kommunikativen Kompetenz insbesondere die Förderung der Personalkompetenz an Bedeutung gewinnt. In den Schuljahrgängen 5 und 6 erhalten die Schülerinnen und Schüler insbesondere im Werkunterricht die Möglichkeit, durch das Erleben von Anforderungen aus verschiedenen Berufen und Berufsfeldern bei der Ausführung geistiger, geistig-praktischer und praktischer Tätigkeiten, Einsichten in ihr eigenes Können zu bekommen und zu reflektieren. Mit Beginn des 7. Schuljahrganges, spätestens mit Beginn des achten Schuljahresganges rückt der Prozess der Berufswahl in das unmittelbare Blickfeld der Schülerinnen und Schüler. Ein Teil von ihnen verlässt in zwei Jahren die Schule und muss bis dahin erste eigenverantwortliche Entscheidungen treffen. In der Verantwortung von Elternhaus, Schule und Berufsberatung der Agentur für Arbeit liegt es nun, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern den Prozess der Berufswahlvorbereitung so zu gestalten, dass für jeden Einzelnen der Übergang in eine „passende“ Ausbildung bzw. der Einstieg in die Erwerbsarbeit gegeben ist. Das erfordert, dass die Schülerinnen und Schüler praxisnah Anforderungsprofile von Berufen kennen lernen, mit ihren eigenen beruflichen Vorstellungen und ihren Interessen, Fähigkeiten und Fertigkeiten abgleichen. Dazu gehört sowohl eine zielgerichtete Lernplanung für die Zeit des Verbleibs in der Schule als auch ein Probehandeln in Bezug auf ein erfolgreiches Bewerbungsverfahren für einen Ausbildungsplatz. Im 8. Schuljahrgang setzt dann der Bewerbungsprozess um einen Praktikums- bzw. Ausbildungsplatz ein. Schülerinnen und Schüler erstellen Bewerbungsunterlagen und üben simulierte Vorstellungsgespräche, an denen wenn möglich Unternehmensvertreterinnen und -vertreter beteiligt sind. 21 Durch gezielte Aufgabenstellungen im Rahmen des Praktikums können sie sich mit ihren eigenen beruflichen Vorstellungen kritisch auseinander setzen. Priorität gewinnt jetzt die Betrachtung und Erkundung des regionalen Wirtschaftsraumes, um reale Chancen für die eigene Perspektive ableiten zu können. Hier bewährt sich insbesondere die Zusammenarbeit mit der/dem Berufsberaterin/er der Agentur für Arbeit und den Berufsinformationszentren (BIZ). Weitere Handlungsfelder für die Berufswahl eröffnen sich im Rahmen des zweiten Betriebspraktikums für Schülerinnen und Schüler im 9. Schuljahrgang und durch die Einbeziehung weiterer Praxis- und Übungsfelder, die u. a. in Form von Praxistagen in Kooperation mit Unternehmen, Kammern und Bildungseinrichtungen der Region angeboten werden können. Darüber hinaus gibt es vielfältige Angebote zur Förderung von Begabungen sowie von sozial und/oder individuell benachteiligten Jugendlichen (z.B. Produktives Lernen). Im 9. und 10. Schuljahr bewerben sich die Jugendlichen um einen Ausbildungsplatz. Schülerinnen und Schüler besitzen meist hohe idealistische Ansprüche an ihren zukünftigen Beruf. In diesen Schuljahrgängen werden verstärkt Kompetenzchecks und Bewerbungstrainings durchgeführt, um sie auf die nun eintretenden realen Situationen im Rahmen eines Bewerbungsverfahrens vorzubereiten. Trotz großem Engagements und einer starken Motivation zur Erlangung eines Ausbildungsplatzes, muss man auch mit Rückschlägen und Misserfolgen rechnen. Die mögliche Ablehnung von Bewerbungen und die Nichterfüllung von Berufswünschen können zu wachsendem Selbstzweifel und sinkendem Selbstbewusstsein führen, das in Resignation und individuelles Vermeidungsverhalten abgleiten kann. Eine starke Problemorientierung auf praktische Berufswahlfragen, die Entwicklung von Strategien zur Überwindung von Widerständen und Enttäuschungen sollten in diesem Zusammenhang auch im Unterricht Berücksichtigung finden. Die in der nachfolgenden Übersicht dargestellten Schritte wurden aus dem allgemeinen Verlauf der Berufswahl abgeleitet, sind den einzelnen Themenfeldern mit ihren Themenbereichen zuordenbar, strukturieren diesen Prozess und sollen die Möglichkeiten der schulischen Einflussnahme bezogen auf einen realschulbezogenen Abschluss überschaubarer machen. Für Schülerinnen und Schüler, die den Hauptschulabschluss anstreben, verlagern sich die dargestellten Schritte jeweils um ca. ein halbes Schuljahr nach vorn. 22 Schuljahrgang 7 Schritte Bezüge zur Berufs- und Arbeitswelt herstellen Schuljahrgang 8 Sich kennen lernen; Berufe kennen lernen und erkunden und mit den eigenen Interessen und Fähigkeiten vergleichen Schuljahrgang 9 Berufsziele überprüfen, entscheiden, Chancen erkunden und über Alternativen nachdenken Schuljahrgang 10 Bewerben, Auswahltests, Vorstellungsgespräche, Alternativen suchen Auseinandersetzung mit sich selbst; die eigenen Fähigkeiten und Neigungen in Bezug auf die Berufswahl richtig einschätzen Berufswahlvorbereitung - in der Schule Berufswahlvorbereitung - als Thema zu Hause Sich informieren, zum Beispiel im BIZ, in BbS, im Internet, bei Bekannten, bei den Kammern, im Ausbildungszentren des Handwerks u. a. Schülerbetriebspraktika Praxistage Bewerbungstraining Wahlpflichtkurse bzw. wahlfreie Kurse zur Berufsorientierung Angebote der Berufsund Studienberatung - BIZ-Besuche - Klassenbesprechungen - Elternveranstaltungen - Berufsinformationstage - Persönliche Beratung - Ausbildungsplatzinformation - Bewerbung - Realisierung Abb. 5: Schritte im Rahmen der schulischen Berufswahlvorbereitung (bezogen auf den realschulbezogenen Abschluss) 23 2.4 Beispiele für die schulische Berufswahlvorbereitung Unter Berücksichtigung der gegenwärtig gültigen schulischen Rahmenbedingungen für die Berufswahlvorbereitung und den zu beachtenden regionalen Besonderheiten an den Einzelstandorten der Sekundarschulen werden nachfolgend vier Beispiele vorgestellt. 2.4.1 Berufswahlvorbereitung an der Integrierten Gesamtschule Halle Zweites Halbjahr Schulische Angebote zur Berufswahlvorbereitung Elternabend mit allen Eltern des Schuljahrganges Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt- und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung Schuljahrgang 8 Zeitraum Erstes Halbjahr Beteiligte Inhalt Verantwortlichkeit Praktikumsleiterin/ Praktikumsleiter der Schule, Lehrerinnen/ Lehrer des Teams 8 Materialien/ Medien Elternbriefe Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft, Lehrerinnen/ Lehrer des Teams 8, Fachlehrerin/ Fachlehrer Deutsch, Lehrerin/Lehrer Informatik Beiträge zur Gestaltung der Sekundarschule – Heft 1 „Pflichtprojekt“ Agentur für Arbeit BIZ Möglichkeiten der Berufsausbildung Angebote der Berufsberatung Durchführung des Projektes „Berufsfindung“, Betriebspraktika Schulleiter Eltern Tutorinnen/Tutoren Berufsberaterin/ Berufsberater der Agentur für Arbeit Verbindliches Thema: Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung, Berufsorientierung Berufsberatung Berufsfindung Projekt Dauer: 1 Woche Besuch im BIZ - Computeranalyse - detaillierte Information über mindestens zwei Berufsfelder Bewerbungsschreiben Interessenbezogene Arbeitsplatzerkundung Anfertigung einer Berufsmappe Lehrerinnen/ Lehrer, Schülerinnen und Schüler des Teams 8 Praktikumsplatzsuche Möglichst selbstständige Suche eines Praktikumsplatzes durch die Schülerinnen und Schüler entsprechend ihren beruflichen Vorstellungen in Abstimmung mit der verantwortlichen Koordinatorin der Schule Klassenverband Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Praktikumsleiterin/ Praktikumsleiter der Schule, Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Durchführung des ersten Betriebspraktikums Anfertigen einer Praktikumsmappe: - Tagesberichte - Mein Praktikumsbetrieb - Anforderungen an den Beruf - Arbeitsplatzerkundung Schülerinnen und Schüler Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft, Tutorinnen/Tutoren 24 Berufsberaterin/ Berufsberater der Agentur für Arbeit Unternehmen der Region Praktikumsmappen verschiedener Anbieter Zeitraum Schulische Angebote zur Berufswahlvorbereitung Arbeitswelt- und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung Zweites Halbjahr Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Schuljahrgang 9 Erstes Halbjahr Inhalt Beteiligte Verantwortlichkeit Materialen/ Medien Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Besuch der/des Berufsberaterin/Berufsberaters in der Tutorenstunde/ Klassenstunde Ablauf des Bewerbungsverfahrens Möglichkeiten der Berufsberatung Zugangsvoraussetzungen Fragestunde Vereinbarung von persönlichen Beratungsterminen Tutorinnen/Tutoren Schülerinnen und Schüler Durchführung eines Elternabends im BIZ Ablauf des Bewerbungsverfahrens Möglichkeiten der Berufsberatung Zugangsvoraussetzungen Fragestunde Vereinbarung von persönlichen Beratungsterminen Eltern/Kind Tutorinnen/Tutoren Berufsberaterin/ Berufsberater der Agentur für Arbeit Berufsberaterin/ Berufsberater der Agentur für Arbeit Praktikumsplatzsuche selbstständige Suche eines Praktikumsplatzes durch die Schülerinnen und Schüler, entsprechend ihrer beruflichen Vorstellungen in Abstimmung mit der verantwortlichen Koordinatorin der Schule Klassenverband Fachlehrerin/Fachlehrer Wirtschaft Praktikumsleiterin/ Praktikumsleiter der Schule Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Schülerinnen und Schüler Bewerbungstraining Übung von Vorstellungsgesprächen Lebenslauf Bewerbungsschreiben Klassenverband Fachlehrerin/Fachlehrer Deutsch Fachlehrerin/ Fachlehrer Deutsch und Wirtschaft verschiedene Krankenkassen Durchführung des zweiten Betriebspraktikums Anfertigen einer Praktikumsmappe: - Tagesberichte - Mein Praktikumsbetrieb - Anforderungen an den Beruf - Arbeitsplatzerkundung Schülerinnen und Schüler Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Tutorinnen/Tutoren Praktikumsmappe 25 Berufsberaterin/ Berufsberater der Agentur für Arbeit Unternehmen aus der Region 2.4.2 Berufswahlvorbereitung an der Sekundarschule Schkopau Zeitraum Schulische Angebote zur Berufswahlvorbereitung Zweites Halbjahr Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt- und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung Schuljahrgang 8 Erstes Halbjahr Inhalt Beteiligte Verantwortlichkeit Projekt (3 Tage) Verbindliches Thema: „Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung, Berufsorientierung, Berufsberatung, Berufsfindung“ Kennen lernen ausgewählter Berufsfelder Eigenständige Bearbeitung einer produktorientierten Aufgabenstellung aus einem frei wählbaren Berufsfeld Erstellen einer Berichtsmappe Zertifizierung der Teilnahme Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft, Klassenlehrerin/Klassenlehrer, Fachlehrerin/ Fachlehrer Deutsch VHS Großkayna Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Schulspezifischer Wahlpflichtkurs „Expedition Beruf“ Kennen lernen von Anforderungen an den Beruf durch selbstständige Bearbeitung von Aufgabenstellungen in ausgewählten Berufsfeldern Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Schülerinnen/Schüler Auszubildende, Ausbilderinnen und Ausbilder von Dow Chemical, Werk Schkopau Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Zertifizierung der Teilnahme Elternabend mit allen Eltern der Klassenstufe Möglichkeiten der Berufsausbildung Angebote der Berufsberatung Betriebspraktika Schulleiterin/ Schulleiter Klassenlehrerin/ Klassenlehrer Praktikumsplatzsuche selbstständige Suche eines Praktikumsplatzes durch die Schülerinnen und Schüler, entsprechend ihrer beruflichen Vorstellungen in Abstimmung mit den verantwortlichen Koordinatorinnen und Koordinatoren der Schule Schülerinnen/Schüler Anfertigen einer Praktikumsmappe als begleitende Arbeitsmappe bis Schuljahrgang 10 Tagesberichte Betriebsanalyse Steckbrief zum Berufswunsch Zertifizierung der Teilnahme Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Schülerinnen/Schüler Durchführung des ersten Betriebspraktikums 26 Berufsberaterin/ Berufsberater der Agentur für Arbeit Unternehmen der Region Materialien/ Medien Beiträge zur Gestaltung der Sekundarschule – Heft 1 „Pflichtprojekt“ Praktikumsleiterin/ Praktikumsleiter der Schule Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Klassenlehrerin/ Klassenlehrer Praktikumsmappe Zeitraum Schulische Angebote zur Berufswahlvorbereitung Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt- und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung Schuljahrgang 9 Erstes Halbjahr Inhalt Beteiligte Verantwortlichkeit Besuch der/des Berufsberaterin/ Berufsberaters in der Schule Ablauf des Bewerbungsverfahrens Möglichkeiten der Berufsberatung Fragestunde Vereinbarung von Beratungsterminen Klassenlehrerin/ Klassenlehrer , Berufsberaterin/ Berufsberater der Agentur für Arbeit Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Klassenlehrerin/ Klassenlehrer Besuch des BIZ Ablauf des Bewerbungsverfahrens Möglichkeiten der Berufsberatung Zugangsvoraussetzungen Ausbildungsvertrag Jugendarbeitsschutzgesetz Vereinbarung von persönlichen Beratungsterminen Berufsberaterin/ Berufsberater der Agentur für Arbeit und Eltern/Kind Berufsberaterin/ Berufsberater der Agentur für Arbeit Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Elternabend mit allen Eltern der Klassenstufe Möglichkeiten der Berufsausbildung Angebote der Berufsberatung Bewerbungszeitplan Betriebspraktika Schulleiterin/ Schulleiter Klassenlehrerin/ Klassenlehrer Klassenlehrerin/ Klassenlehrer Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Bewerbungstraining Übung von Vorstellungsgesprächen Lebenslauf Bewerbungsschreiben Herstellung einer Bewerbungsmappe Klassenverband Fachlehrerin/ Fachlehrer Deutsch Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Fachlehrerin/ Fachlehrer Deutsch Praktikumsplatzsuche selbstständige Suche eines Praktikumsplatzes durch die Schülerinnen und Schüler, Vorstellungen in Abstimmung mit der verantwortlichen Koordinatorin der Schule Schülerinnen/Schüler Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Waldlager Spitzberg Schwerpunkt „Umweltschule“ – Grüne Berufe 31 Schülerinnen und Schüler nach Auswahlverfahren Praktikumsleiterin/ Praktikumsleiter der Schule Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Verantwortliche/ Verantwortlicher für Berufsberatung 27 Materialien/ Medien Berufsbildungsgesetz Muster Ausbildungsvertrag Jugendarbeitsschutzgesetz verschiedene Krankenkassen Arbeitsmaterial des Landesbauernverbandes Zeitraum Schulische Angebote der Berufswahlvorbereitung Durchführung des zweiten Betriebspraktikums Schuljahrgang 10 Erstes Halbjahr Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt - und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung Schuljahrgang 9 Zweites Halbjahr Bewerbungstest Inhalt Beteiligte Anfertigen einer Praktikumsmappe Tagesberichte Mein Praktikumsbetrieb im regionalen Wirtschaftsraum Arbeitsplatzerkundung Schülerinnen/ Schüler Klassenlehrerin/ Klassenlehrer Ausfüllen eines Kompetenzchecks, z.B. durch die Agentur für Arbeit Klassenlehrerin/ Klassenlehrer Unternehmen der Region Verantwortlichkeit Materialien/ Medien Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Klassenlehrerin/ Klassenlehrer Praktikumsmappe Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Testunterlagen Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft Berichtsmappe Praktikumsmappe Bewerbungsmappe Agentur für Arbeit Abschluss der Berufswahlvorbereitung Präsentation der Praktikums,Bewerbungs- und Berichtsmappen Bewerbungstraining Projekttag Bewerbungstraining mit Auswertung durch Vertreterinnen/Vertreter der Personalabteilungen regionaler Unternehmen 28 Schülerinnen/Schüler Unternehmensvertreterinnen/ Unternehmensvertreter verschiedener Branchen Berufswahlvorbereitung an der Sekundarschule THALE/NORD Zeitraum Zweites Halbjahr Schuljahrgänge 7 - 8 Schuljahrgang 7 Erstes Halbjahr Schuljahrgang 8 Zweites Halbjahr Schuljahrgang 8 Schulische Angebote zur Berufswahlvorbereitung Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt- und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung 2.4.3 Inhalt Beteiligte Verantwortlichkeit Materialien/ Medien Praxisorientiertes Lernen (PoL) Schnupperpraktikum für den Hauptschulbildungsgang 14-tägig, 1- Tag im BTZ , Berufsfeld: Metalltechnik (geplant Holztechnik und Kunststofftechnik) Klassenverband Fachlehrer/in Technik BTZ Thale (privater Bildungsträger) Schulleitung Erkundungshefter Vorbereitung des Betriebspraktikums Unterstützung der Schülerinnen und Schüler bei der Suche eines Praktikumsplatzes ab ca. Dezember Klassenverband Fachlehrer/in Wirtschaft Fachlehrer/in Deutsch Praktikumsleiter/in Fachlehrer/in Wirtschaft Arbeitsblätter zur Bewerbung Schnupperpraktika in den Durchführung eines Praktikums von zwei bis Ferien fünf Tagen in Organisation des Bildungswerkes Quedlinburg im Projekt SPRINT (Projektträger: Bildungswerk der Wirtschaft für Sachsen-Anhalt BWSA) Interessierte Schülerinnen und Schüler Fachlehrer/in Wirtschaft Bildungswerk Quedlinburg, SPRINT Fachlehrer/in Wirtschaft Projekt zur Berufswahlvorbereitung, Arbeitsplatzerkundung und Berufsfindung Klassenverband Klassenlehrerin/ Klassenlehrer Krankenkassen IHK regionale Betriebe Klassenlehrerin/ Klassenlehrer Schulleitung verantwortliche/r Lehrer/in für Berufsorientierung Arbeitsblätter zur Arbeitsplatzerkundung Fachlehrer/er Wirtschaft Fachlehrer/in Deutsch Klassenlehrerin/ Klassenlehrer Fachlehrer/in Wirtschaft (Praktikumsleiter/in) Praktikumshefter der Sparkasse ca. 3- 6 Schülerinnen und Schüler „Bosseschule“, Quedlinburg Schulleitung Betriebspraktikum führung) 1. Tag: Kennen lernen der Betriebe in der Region, Bekanntmachen mit den Kammerverbänden, Berufswahl "Tipps und Tricks" 2. Tag: Arbeitsplatzerkundung in regionalen Betrieben (Gruppen 6 + 1) (Durch- Anfertigen des Praktikumshefters Präsentation in Form eines Kurzvortrages nach dem Praktikum "Produktives Lernen" in Zusammenarbeit mit der "Bosseschule" Quedlinburg Leistungsschwache bzw. „schulmüde“ Jugendliche zum Hauptschulabschluss führen 29 Schuljahrgang 9 Erstes Halbjahr Zweites Halbjahr Schulische Angebote zur Berufswahlvorbereitung Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt- und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung Zeitraum Inhalt Beteiligte Verantwortlichkeit Berufsorientierung im Unterricht Berufsorientierung, Bekanntmachen mit dem dualen System und den berufsbildenden Vollzeitschulen, Hinweise zu überbetrieblichen und außerbetrieblichen Maßnahmen Klassenverband Fachlehrer/in Wirtschaft Schnupperpraktika in allen Ferien Durchführung eines Praktikums von zwei bis fünf Tagen in Organisation des Bildungswerkes Quedlinburg im Projekt SPRINT interessierte Schülerinnen Fachlehrer/in Wirtund Schüler schaft Fachlehrer Wirtschaft Bildungswerk Quedlinburg Berufsorientierung im Unterricht und im Ganztagsschulbereich Anfertigen von Bewerbungen, Lebenslauf und Durchführung von Einstellungstests Klassenverband Fachlehrer/in Deutsch Krankenkassen, Bildungswerk Quedlinburg Besuch des BIZ Einweisung in die Lehrstellensuche Arbeit im BIZ Fragestunden Klassenverband Berater/in der Agentur für Arbeit Fachlehrer/in Wirtschaft Berufschancentest Absolvierung eines 3-stündigen Testverfahrens mit Auswertung durch die Akademie der Ruhr-Universität Klassenverband Fachlehrer/in Wirtschaft Vertreter/in der Allianz Monatlicher Berufsberater- Persönliche Beratungstermine tag mit Eltern und Schülerinnen und Schülern 30 Materialien/ Medien Fachlehrer/in Wirtschaft Fachlehrer/in Deutsch Testunterlagen BIZ-Computer, berufskundliche Filme und Schriften Fachlehrer/in Wirtschaft Berater/in der Agentur für Fachlehrer/in WirtArbeit schaft Eltern/Schülerinnen und Schüler Berufswahltest der RuhrUniversität Bochum Schuljahrgang 9 Zweites Halbjahr Schuljahrgang 10 Erstes Halbjahr Schulische Angebote zur Berufswahlvorbereitung Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt- und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung Zeitraum Inhalt Beteiligte Verantwortlichkeit Materialien/ Medien Vorbereitung Betriebspraktikum Selbstständige Suche eines Praktikumsplatzes ab ca. Oktober durch die Schülerinnen und Schüler Klassenverband Fachlehrer/in Wirtschaft Fachlehrer/in Deutsch Fachlehrer/in Wirtschaft (Praktikumsleiter/in) Klassenlehrer/in Hinweisblätter (Anmeldung, Arbeitsschutz u. ä.) Durchführung eines thematischen Elternabends Information über Bewerbungsverfahren, Duales System und berufsbildende Vollzeitschulen, überbetriebliche und außerbetriebliche Ausbildung sowie weiterführende Schulen Schülerinnen und Schüler Eltern Berufsberater/in der Agentur für Arbeit, Vertreter/in der berufsbildenden Schulen und der weiterführenden Schulen Klassenlehrer/in Unterlagen der Agentur für Arbeit, Informationsmaterial der Berufschulen und der weiterführenden Schulen Betriebspraktikum (Durchführung) Anfertigen des Praktikumshefter Präsentation in Form eines Kurzvortrages nach dem Praktikum Fachlehrer/in Wirtschaft Fachlehrer/in Deutsch Fachlehrer/in Wirtschaft (Praktikumsleiter/in) Klassenlehrer/in Praktikumshefter Informationen zur Berufsorientierung für Eltern und Schülerinnen und Schüler (thematischer Elternabend) Orientierung auf berufsbildende Vollzeitschulen (Assistentenausbildung, mehrjährige Berufsfachschule) Vertreter/in der berufsbil- Klassenlehrer/in denden Schulen Berater/in der Agentur für Arbeit Monatliche Berufsberatertage Persönliche Beratertermine mit Schülerinnen, Berater/in der Agentur für Klassenlehrer/in Arbeit Schülern und den Eltern in der Schule Besuch der berufsbildenden Schule zum „Tag der offenen Tür“ Kennen lernen der berufsbildenden Schule Themenabsprache nach Interessengebiet und Berufswunsch 31 Klassenverband Vertreter/in der berufsbildenden Schulen Klassenlehrer/in Klassenlehrer/in Unterlagen der Agentur für Arbeit, Informationsmaterial der berufsbildenden Schulen Berufswahlvorbereitung an der Sekundarschule „Wilhelm Weitling“, Magdeburg Zeitraum Schuljahrgang 7 Erstes Halbjahr Zweites Halbjahr Schulische Angebote zur Berufswahlvorbereitung Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt- und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung 2.4.4 Verantwortlichkeit Materialien/ Medien Inhalt Beteiligte Elternabend mit allen Eltern des Schuljahrganges Vorstellen des Berufswahlkonzeptes der Schule Schulleiter, Eltern, Klassenlehrer/in Vertreter/in des Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Magdeburg (BBZ) Schulleiter Elternbriefe Berufsorientierung im BBZ 4 Tage Überblick über die Leistungen im Handwerk Möglichkeiten der Berufsorientierung im Internet Kennen lernen der Werkstätten des Berufsbildungszentrums Schnuppertag im Berufsfeld 1 Schnuppertag im Berufsfeld 2 Aufgaben zur Kompetenzfeststellung Auswertung der Kompetenzfeststellung Individuelle Empfehlung für weiteren Berufswahlprozess Klassenlehrer/in Fachlehrer/in Wirtschaft Lehrkräfte des Berufsbildungszentrums der Handwerkskammer Magdeburg Fachlehrer/in Wirtschaft Werkstätten des Berufsbildungszentrums der Handwerkskammer Magdeburg 32 Zeitraum Schulische Angebote zur Berufswahlvorbereitung Zweites Halbjahr Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt- und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung Schuljahrgang 8 Erstes Halbjahr Inhalt Beteiligte Verantwortlichkeit Materialien/ Medien Arbeit mit dem Berufswahlpass Kennen lernen des Berufswahlpasses Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung üben Klassenverband Klassenlehrer/in Klassenlehrer/in Materialien des Berufswahlpasses Projektwoche zur Berufsorientierung Erkundung von Berufen im Wohngebiet/ in der Region mit dem Ziel Herstellen von Kontakten zu Betrieben in der Region Vereinbarung von Vorstellungsgesprächen für das Betriebspraktikum Schüler/innen Klassenlehrer/in Fachlehrer/in Wirtschaft Unternehmen im Wohngebiet/in der Region Klassenlehrer/in Verantwortliche/r Lehrer/in für Berufsorientierung Berufswahlpass Berufsfindung im Berufsbildungszentrum/ im Betrieb 5 Tage Wahl zwischen Kennen lernen Berufsfeld 3 oder Vertiefungskurs Berufsfeld 1 oder 2 oder Berufsfeld eigener Wahl in einem Betrieb Schüler/innen Praktikumsleiter/in Klassenlehrer/in der Schule Fachlehrer/in Wirtschaft Lehrkräfte des Berufsbildungszentrum Unternehmen aus der Region Werkstätten des Berufsbildungszentrum Praktikum in einem Betrieb 5 Tage Praktikum in einem Betrieb Praktikumsleiter/in Schüler/innen Unternehmen der der Schule Region Praktikumshefter 33 Schuljahrgang 9 Erstes Halbjahr Zweites Halbjahr Schulische Angebote zur Berufswahlvorbereitung Elterncafe (Novemberveranstaltung) Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt- und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung Zeitraum Verantwortlichkeit Materialien/ Medien Inhalt Beteiligte Veranstaltung für Eltern und Schüler/innen speziell zum Thema Berufswahl Schulleiter, Eltern, Klassenlehrer/in, Vertreter/in des Berufsbildungszentrums, Berater/in der Agentur für Arbeit, Vertreter/in der Handwerkskammer bzw. Industrie- und Handelskammer, Ausbildungsleiter/innen und Auszubildende aus Unternehmen der Region Schulleiter Elternbriefe Bewerbertraining im BBZ 2 Tage Inhalt und Form von Bewerbungen Durchführen von Einstellungstests Auftreten in Bewerbungsgesprächen Schüler/innen Fachlehrer/in Deutsch Lehrkräfte des Berufsbildungszentrums. Klassenlehrer/in Bewerbungsmappe Lebenskompetenzhefter Versicherungen Verträge (Ausbildungsvertrag) erste eigenen Wohnung usw. Klassenverband Fachlehrer/in Wirtschaft Wohnungsgesellschaft aus dem Wohngebiet Fachlehrer/in Wirtschaft Lebenskompetenzhefter Praktikum in einem Betrieb 10 Tage Durchführen des Schülerbetriebspraktikum in einem Betrieb eigener Wahl Schüler/innen Fachlehrer/in Wirtschaft Klassenlehrer/in Praktikumsleiter/in der Schule Praktikumshefter 34 Im Zusammenhang mit der Entwicklung von Schulprogrammen an allgemein bildenden Schulen zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung schulischer Arbeit (Arbeit der Schulen in Sachsen-Anhalt mit Schulprogrammen, Rd.Erl. des MK vom 14.5.2003 (SVBl. LSA. S.137), bietet sich ein Rahmen für die Entwicklung schulspezifischer Konzepte zur Berufswahlvorbereitung/Berufsorientierung. Da die Lebenswege der Jugendlichen angesichts der vielfältigen Möglichkeiten, aber auch Grenzen im Wirtschafts- und Arbeitsleben nicht (immer) „geradlinig“ verlaufen, müssen Schülerinnen und Schüler befähigt werden, die eigene Lebens- und Berufswegplanung zu gestalten und zu reflektieren. Die schulische Berufswahlvorbereitung wird in diesem Zusammenhang zu einem wichtigen Baustein der Lebensorientierung. Die Qualität schulischer Arbeit zeigt sich auch darin, wie die Schülerinnen und Schüler den Übergang von der Schule in ein Ausbildungsverhältnis meistern. Zusammenfassung: Die Berufswahlvorbereitung an den Sekundarschulen - bietet Schülerinnen und Schülern Hilfestellung für eine individuelle Lebens- und Berufsplanung, - muss als Prozess gesehen und geführt werden, - soll Bestandteil der Schulprogrammarbeit sein, - ist in enger Kooperation zwischen Schule, der Agentur für Arbeit, Eltern und weiteren externen Partnern zu gestalten, - ermöglicht realitätsnahe Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt, - stellt direkte Kontakte zur Berufs- und Arbeitswelt her, - umfasst die Vorstellung eines breiten Spektrums von Berufen und Berufsfeldern, - wirkt geschlechtsspezifischen Einschränkungen bei der Berufswahl entgegen, - muss handlungs- und erfahrungsorientiert aufgebaut sein, - muss fachübergreifend angelegt sein, - fördert die Entwicklung der Berufswahlkompetenz, - entwickelt Strategien zur Überwindung von Widersprüchen und Enttäuschungen. 35 2.5 Schrittfolge zur Erarbeitung einer schulspezifischen Konzeption zur Berufswahlvorbereitung Um den Anforderungen einer schulischen Berufswahlvorbereitung gerecht zu werden, ist die Entwicklung einer schulspezifischen Konzeption, welche die Schaffung eines kooperativen Lern- und Arbeitsbereiches umfasst, anzustreben. Dabei muss berücksichtigt werden, dass nicht nur die Arbeit aller Lehrerinnen und Lehrer einer Schule abzustimmen ist, sondern darüber hinaus auch die Einbeziehung externer Partner, wie die Agentur für Arbeit und Unternehmen der Region, einen hohen Stellenwert einnimmt. Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit ist daher eine gründliche Vorbereitung. Der Berufswahlpass unterstützt hierbei in besonderem Maße. Die nachfolgend aufgeführte Schrittfolge zeigt einen praktikablen Weg für die Arbeit an der Schule. Die jeweiligen Regelungen zur Arbeit und Unterrichtsorganisation in den Sekundarschulen (Rd.Erl. des MK in der jeweils gültigen Fassung) sind zu berücksichtigen. Schritte 1 2 3 Schule Praxispartner Meinungsbildung in der Schule Beratungslehrerin/Beratungslehrer der Schule bildet Arbeitsgruppe aus Fachlehrerinnen/Fachlehrern und Klassenlehrerinnen/Klassenlehrern (Erarbeitung einer schulspezifischen Konzeption) Abstimmung in der Gesamtkonferenz 4 Auswählen und Zusammenstellen der Arbeitsmaterialien für den Unterricht und den Begleithefter für Schülerinnen und Schüler 5 Übernahme ins Schulprogramm 6 Evaluation der Berufswahlvorbereitung Fragebogen/Gespräche Eltern/Öffentlichkeit Agentur für Arbeit Information über Vorhaben an Schulelternrat und Schülerrat, Diskussion, Beschluss Einbeziehung des Schülerrates/Schulelternrates Information über Vorhaben Informationsabend für Eltern der betroffenen Schuljahrgänge Kontakt zu Koordinatoren für Einbeziehung der Berufsbedas Betriebspraktikum, Kamraterinnen und Berufsberater mern, Unternehmen; kommunale Einrichtungen Information über Vorhaben Werbung, direkte Anfragen Zusendung von Informationsmate- Zusendung von Informatibei Betrieben zur Zusamrialien, aktive Unterstützung der onsmaterialien menarbeit Arbeit Rückmeldung über Anschluss im Ausbildungs- und Beschäftigungssystem 36 3 Module zur Berufswahlvorbereitung im Unterricht Für die Erstellung und Umsetzung eines schulspezifischen Konzeptes zur Berufswahlvorbereitung sind unter Bezugnahme auf Kapitel 2 drei wesentliche Schwerpunkte zu berücksichtigen: 1 Rechtliche Rahmenorientierungen zur Berufswahlvorbereitung 2 Curriculare Aspekte zur Berufswahlvorbereitung, die in den Rahmenrichtlinien der Einzelfächer der Stundentafel bereits implementiert sind, 3 Berücksichtigung von Themenfeldern und Themenbereichen, die den allgemeinen Verlauf der Berufswahl kennzeichnen und in einen inhaltlichen und zeitlichen Unterrichtszusammenhang, möglichst aller Fächer, zu bringen sind. Um die konzeptionelle Arbeit an den Schulen zu erleichtern und Anregungen für die konkrete Unterrichtsarbeit zu geben, wurden für die drei Themenfelder und die ihnen zugeordneten Themenbereiche, die in der Abbildung 6 dargestellten Module entwickelt. Mithilfe der modularen Struktur soll es gelingen, die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen einer Schule, die Beiträge zur Berufswahlvorbereitung leisten, zielführend zu strukturieren, transparent darzustellen und didaktisch-methodisch so umzusetzen, dass die Förderung der Berufswahlkompetenz der Jugendlichen als eine wesentliche Aufgabe der Sekundarschule an Qualität weiter zunimmt. Die Module der einzelnen Themenbereiche stellen ein Angebot dar und sollten in Abhängigkeit von den Interessenlagen und dem Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler ausgetauscht, frei untereinander kombiniert, ergänzt und für die Umsetzung innerhalb des schulspezifischen Konzeptes genutzt werden. Sie dienen als Anregung und müssen durch eigene schülerbezogene Unterrichtskonzepte ersetzt, vertieft oder erweitert werden. Für die Berufswahlvorbereitung im Rahmen des schulspezifischen Konzeptes ist es jedoch zwingend notwendig, alle drei Themenfelder mit den zugeordneten Themenbereichen für die Arbeit in schulischen Zusammenhängen aufzubereiten und gegebenenfalls mehrfach zu bearbeiten. 37 Wenn im Rahmen der schulischen Berufswahlvorbereitung Hilfen für Lebenssituationen von Jugendlichen gegeben werden sollen, die sie in absehbarer Zeit bewältigen müssen, kann es aber nicht nur um die Bearbeitung vorgegebener Lerninhalte gehen. Darüber hinaus muss ein Unterrichtsangebot bereitstehen, dass es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, ihre eigenen Stärken und Potenziale so weiterzuentwickeln, um erreichbare Ziele bei der Berufswahl zu verfolgen. Zur Unterstützung der Schülerinnen und Schüler sind solche Lernanlässe für die Berufswahlentscheidung zu arrangieren, die für junge Menschen das individuelle Ausprobieren von beruflichen Chancen zulassen und die Übernahme größerer Verantwortung für die selbstständige Planung, Durchführung und Auswertung ihres persönlichen Berufsorientierungsprozesses ermöglichen. 38 3.1 Themenfelder, Themenbereiche und Module Mein Begleiter während der Berufswahlvorbereitung – Der Berufswahlpass Modul A4 Berufschancen von Jungen und Mädchen Modul A3 Die Gesellschaft und ich Modul C4 Anforderungen an Berufe Modul E4 Selbstinformation zur Berufswahl Modul F4 Leben und Arbeiten in Europa Modul C3 Entstehung und Entwicklung von Berufen Modul E3 Der Elternabend im BIZ Modul F3 Grüne Berufe in Sachsen-Anhalt Modul I4 Gründung einer Schülerfirma Modul G3 Meine Bewerbungsmappe Einmal komplettimmer greifbar?! Modul G2 Bewerbungsschreiben Modul A2 Bedürfnisse – ohne Moos nichts los Modul B2 Meinen Fähigkeiten auf der Spur Modul C2 Berufsverläufe früher und heute Modul D2 Das BetriebsPraktikum – Einblick in Berufe Modul E2 Berufsberatung als Institution Modul F2 Anforderungen der Unternehmen Modul A1 Vom Traumberuf zum Wunschberuf (Zukunftswerkstatt Lebensberuf) Modul B1 Das ist meine Berufung Modul C1 Möglichkeiten der Berufsausbildung Modul D1 Erkundung eines Arbeitsplatzes Modul E1 Wege zum Beruf Modul F1 Regionaler Wirtschaftsraum Modul G1 Lebenslauf Bedürfnisse/ Erwartungen Fähigkeiten/ Eignung Berufe Anforderungen/ Entwicklungen/ Möglichkeiten Betriebserkundung/ praktikum Berufsberatung/ BIZ Arbeitsmarktsituation Bewerbungsunterlagen Themenbereich A Themenbereich B Themenbereich C Themenbereich D Themenbereich E Themenbereich F Themenbereich G Arbeitswelt- und Berufsorientierung Berufswahlprozess Berufswahlvorbereitung Abb. 6: Modulstruktur 39 Modul H3 Durchführung von Berufstests Modul I3 Unternehmerische Selbstständigkeit Modul H2 Vorstellungsgespräch – Inhalt und Form müssen stimmen Modul H1 Teste dich! Modul I2 Mitbestimmung im Betrieb Test/ Vorstellungsgespräch Arbeitsrecht/ unternehmerische Selbstständigkeit Themenbereich H Themenbereich I Bewerbungsprozess Modul I1 Ich habe nicht nur Rechte! 3.2 Beispiel für die Anwendung der Module in den Schuljahrgängen 8 bis 10 Schuljahrgang 8 Mein Begleiter während der Berufswahlvorbereitung – Der Berufswahlpass Modul A4 Berufschancen von Jungen und Mädchen Modul C4 Anforderungen an Berufe Modul E4 Selbstinformation zur Berufswahl Modul F4 Leben und Arbeiten in Europa Modul A3 Die Gesellschaft und ich Modul C3 Entstehung und Entwicklung von Berufen Modul E3 Der Elternabend im BIZ Modul F3 Grüne Berufe in Sachsen-Anhalt Modul A2 Bedürfnisse – ohne Moos nichts los Modul B2 Meinen Fähigkeiten auf der Spur Modul C2 Berufsverläufe früher und heute Modul D2 Das Betriebspraktikum – Einblick in Berufe Modul E2 Berufsberatung als Institution Modul F2 Anforderungen der Unternehmen Modul A1 Vom Traumberuf zum Wunschberuf (Zukunftswerkstatt Lebensberuf) Modul B1 Das ist meine Berufung Modul C1 Möglichkeiten der Berufsausbildung Modul D1 Erkundung eines Arbeitsplatzes Modul E1 Wege zum Beruf Modul F1 Regionaler Wirtschaftsraum Bedürfnisse/ Erwartungen Fähigkeiten/ Eignung Berufe Anforderungen/ Entwicklungen/ Möglichkeiten Betriebserkundung/ praktikum Berufsberatung/ BIZ Themenbereich A Themenbereich B Themenbereich C Themenbereich D Themenbereich E Arbeitswelt- und Berufsorientierung Modul G3 Meine Bewerbungsmappe Einmal komplettimmer greifbar?! Modul G2 Bewerbungsschreiben Modul I3 Unternehmerische Selbstständigkeit Modul H2 Vorstellungsgespräch – Inhalt und Form müssen stimmen Modul I2 Mitbestimmung im Betrieb Modul G1 Lebenslauf Modul H1 Teste dich! Modul I1 Ich habe nicht nur Rechte! Arbeitsmarktsituation Bewerbungsunterlagen Test/ Vorstellungsgespräch Arbeitsrecht/ unternehmerische Selbstständigkeit Themenbereich F Themenbereich G Themenbereich H Berufswahlprozess Berufswahlvorbereitung 40 Modul I4 Gründung einer Schülerfirma Bewerbungsprozess Themenbereich I Schuljahrgang 9 Mein Begleiter während der Berufswahlvorbereitung – Der Berufswahlpass Modul A4 Berufschancen von Jungen und Mädchen Modul C4 Anforderungen an Berufe Modul E4 Selbstinformation zur Berufswahl Modul F4 Lernen und Arbeiten in Europa Modul A3 Die Gesellschaft und ich Modul C3 Entstehung und Entwicklung von Berufen Modul E3 Der Elternabend im BIZ Modul F3 Grüne Berufe in Sachsen-Anhalt Modul G3 Meine Bewerbungsmappe Einmal komplett immer greifbar?! Modul I4 Gründung einer Schülerfirma Modul I3 Unternehmerische Selbstständigkeit Modul A2 Bedürfnisse – ohne Moos nichts los Modul B2 Meinen Fähigkeiten auf der Spur Modul C2 Berufsverläufe früher und heute Modul D2 Das Betriebspraktikum – Einblick in Berufe Modul E2 Berufsberatung als Institution Modul F2 Anforderungen der Unternehmen Modul G2 Bewerbungsschreiben Modul H2 Vorstellungsgespräch – Inhalt und Form müssen stimmen Modul I2 Mitbestimmung im Betrieb Modul A1 Vom Traumberuf zum Wunschberuf (Zukunftswerk-statt Lebensberuf) Modul B1 Das ist meine Berufung Modul C1 Möglichkeiten der Berufsausbildung Modul D1 Erkundung eines Arbeitsplatzes Modul E1 Wege zum Beruf Modul F1 Regionaler Wirtschaftsraum Modul G1 Lebenslauf Modul H1 Teste dich! Modul I1 Ich habe nicht nur Rechte! Bedürfnisse/ Erwartungen Fähigkeiten/ Eignung Berufe Anforderungen/ Entwicklungen/ Möglichkeiten Betriebserkundung/ praktikum Berufsberatung/ BIZ Arbeitsmarktsituation Bewerbungsunterlagen Test/ Vorstellungsgespräch Arbeitsrecht/ unternehmerische Selbstständigkeit Themenbereich A Themenbereich B Themenbereich C Arbeitswelt- und Berufsorientierung Themenbereich D Themenbereich E Themenbereich F Berufswahlprozess Berufswahlvorbereitung 41 Themenbereich G Themenbereich H Themenbereich I Bewerbungsprozess Schuljahrgang 10 Mein Begleiter während der Berufswahlvorbereitung – Der Berufswahlpass Modul I4 Gründung einer Schülerfirma Modul A4 Berufschancen von Jungen und Mädchen Modul C4 Anforderungen an Berufe Modul E4 Selbstinformation zur Berufswahl Modul A3 Die Gesellschaft und ich Modul C3 Entstehung und Entwicklung von Berufen Modul E3 Der Elternabend im BIZ Modul F3 Grüne Berufe in Sachsen-Anhalt Modul G3 Meine Bewerbungsmappe Einmal komplettimmer greifbar?! Modul I3 Unternehmerische Selbstständigkeit Modul A2 Bedürfnisse – ohne Moos nichts los Modul B2 Meinen Fähigkeiten auf der Spur Modul C2 Berufsverläufe früher und heute Modul D2 Das BetriebsPraktikum – Einblick in Berufe Modul E2 Berufsberatung als Institution Modul F2 Anforderungen der Unternehmen Modul G2 Bewerbungsschreiben Modul H2 Vorstellungsgespräch – Inhalt und Form müssen stimmen Modul I2 Mitbestimmung im Betrieb Modul A1 Vom Traumberuf zum Wunschberuf (Zukunftswerkstatt Lebensberuf) Modul B1 Das ist meine Berufung Modul C1 Möglichkeiten der Berufsausbildung Modul D1 Erkundung eines Arbeitsplatzes Modul E1 Wege zum Beruf Modul F1 Regionaler Wirtschaftsraum Modul G1 Lebenslauf Modul H1 Teste dich! Modul I1 Ich habe nicht nur Rechte! Bedürfnisse/ Erwartungen Fähigkeiten/ Eignung Berufe Anforderungen/ Entwicklungen/ Möglichkeiten Betriebserkundung/praktikum Berufsberatung/ BIZ Arbeitsmarktsituation Bewerbungsunterlagen Test/ Vorstellungsgespräch Arbeitsrecht/ unternehmerische Selbstständigkeit Themenbereich A Themenbereich B Themenbereich C Themenbereich D Themenbereich E Themenbereich F Themenbereich G Themenbereich H Themenbereich I Arbeitswelt- und Berufsorientierung Berufswahlprozess Berufswahlvorbereitung 42 Bewerbungsprozess Bei der Themenauswahl für die Einzelmodule wird sichtbar, dass sich nahezu zu allen Fächern Verknüpfungspunkte ergeben (siehe auch Pkt. 2.2). Auf eine Zuordnung einzelner Fächer zu den Modulen wird daher verzichtet. Hervorzuheben ist an dieser Stelle das Fach Wirtschaft, das durch seine Inhaltsbestimmung eine Leitfunktion übernehmen kann. Weiterhin leisten die Fächer Technik und Hauswirtschaft durch ihre produktiv-praktische Ausrichtung einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Berufswahlkompetenz, da Basisqualifikationen besonders für technische, handwerkliche, pflegerische und gesundheitsbezogene Berufe erworben werden können. Ebenso bieten sich die Fächer Geschichte – z. B. Entstehung und Entwicklung von Berufen und Berufsgruppen, Deutsch – z. B. Beobachtungen, Erkundungen, Lebenslauf und Bewerbungsschreiben, Mathematik – z. B. Auswertung von Statistiken und das Herstellen von Diagrammen, Sozialkunde – z.B. Durchführung einer Zukunftswerkstatt zum Thema Wunschberuf, Biologie – z. B. „Grüne Berufe“ für ein fächerübergreifendes Lernen und Arbeiten an. Auch der Religionsunterricht und das Fach Ethik erlauben im Zusammenhang mit der Debatte über den Wert von Arbeit, Erwerbsarbeit - Arbeit im Haushalt und im Ehrenamt, Berufe und Berufung wichtige Anknüpfungspunkte im Rahmen der persönlichen Auseinandersetzung mit einem zukünftigen Ausbildungsberuf. Darüber hinaus assoziieren die Module mit ihren Inhalten auch Bezüge zu Fächern wie Chemie, Geografie oder Kunst. Grenzen sind hier nicht gesetzt und es sollten möglichst viele Fächerverbindungen gesucht und genutzt werden. In allen Schuljahrgängen können darüber hinaus weitere Vertiefungsangebote zur Berufswahlvorbereitung in das schulspezifische Konzept integriert werden. Von großer Bedeutung sind vor allem Projekte mit Initiativen, Verbänden und Unternehmen der regionalen Wirtschaft, die eine Erhöhung praxisrelevanter Erfahrungen im Rahmen der Berufswahlvorbereitung ermöglichen. Solche Vertiefungsangebote sind u. a. • Wettbewerbe (z. B. „Fit für die Ausbildung“) • Teilnahme an Berufsfindungsmessen, an Tagen der offenen Tür in berufsbildenden Schulen und überbetrieblichen Ausbildungsstätten der Kammern, u. a. • Teilnahme am Girls-day • Schulspezifische Wahlpflichtkurse (z. B. „Expedition Beruf“) • Einrichtung von Praxistagen • Expertengespräche mit Unternehmensvertretern • Bewerbungstraining mit Unternehmensvertretern oder mit regionalen freien Trägern Zusätzliche Angebote in der Freizeit (z. B. Ferienpraktika u. a. in helfenden Berufen, berufsbezogene Projekte in der Freiwilligenarbeit) • … 43 Die Entwicklung der Berufswahlkompetenz von Schülerinnen und Schülern separiert sich nicht in Schulfächern, sondern vollzieht sich immer in vielfältiger Kausalität und Determination in der realen Welt, die die Schülerinnen und Schüler erfahren sollen. Das schulspezifische Konzept soll dieses Anliegen verwirklichen helfen. 44 4 Didaktisch-methodische Hinweise zur Modulgestaltung Zur Unterstützung der Vorbereitungsarbeiten der Lehrerinnen und Lehrer auf den Unterricht wurden didaktisch-methodische Hinweise für neun Themenbereiche entwickelt, die jeweils mehrere Module umfassen. Diese Module stellen ein Angebot dar. Sie müssen in Abhängigkeit von der Klassensituation, den individuellen Interessenlagen und dem konkreten Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler präzisiert, vertieft, ergänzt und aufbereitet werden. Sie dienen als Anregung und können durch eigene Unterrichtskonzepte ersetzt bzw. erweitert werden. Auf eine Zeitvorgabe für die Umsetzung einzelner Module wurde verzichtet, da die curricularen Abstimmungen auch im Zusammenhang mit der Einführung von Praxistagen von Schulstandort zu Schulstandort regionale Besonderheiten aufweisen können. Für die Berufswahlvorbereitung im Rahmen des schulspezifischen Konzeptes ist jedoch zu beachten, dass alle drei Themenfelder mit den zugeordneten Themenbereichen für die Arbeit in schulischen Zusammenhängen aufzubereiten und gegebenenfalls mehrfach zu bearbeiten sind. Dabei sollte sich die Unterrichtsarbeit in den Schuljahrgängen 5 – 7 auf das Themenfeld „Arbeitswelt- und Berufsorientierung“ konzentrieren. Am Ende des Schuljahrganges 7 bzw. ab dem Schuljahrgang 8 sollten Module des Themenfeldes „Berufswahlprozess“ und je nach angestrebtem schulformbezogenen Abschluss, zeitlich abgestimmt in den Schuljahresablauf, Module des Themenfeldes „Bewerbungsprozess“ eingeordnet werden. Dabei kommt es zu Vernetzungen zwischen den Modulen aller Themenfelder, die ein aufbauendes Lernen ermöglichen. Eine Auswahl von Medien- und Methodenhinweisen sind den einzelnen Modulen zugeordnet und entsprechend gekennzeichnet. Zur Orientierung für die Lehrkräfte sind in der nachfolgenden Abbildung die in der Spalte Medien verwendeten Abkürzungen erklärt. Modulkennzeichnung Nummer des Arbeitsblattes D1-1 A1-2 BIZ L6 45 Abkürzungsverzeichnis Kapitel 11 Nummer der Literaturstelle im Verzeichnis Kapitel 10.1 4.1 Themenbereich A: Bedürfnisse und Erwartungen 4.1.1 Modul A1 – Vom Traumberuf zum Wunschberuf Ziele Schülerinnen und Schüler sollen • die Bedeutung der beruflichen Ausbildung für die eigene Lebensplanung erfassen, • Ansprüche und Vorstellungen über die eigene berufliche Zukunft entwickeln, • Traumberufe benennen und Begründungen für den Beruf angeben, Möglicher Inhalt Bedeutung des Berufes für die eigene Lebensplanung Medien Partnerinterview/Sprechmühle zur Erfassung der Bedeutsamkeit der beruflichen Entwicklung für den Einzelnen Diskussionsrunde über die Bedeutung des Berufes. Im Zentrum kann die Auseinandersetzung mit Zitaten zur Berufswahl stehen. Beispiel: „Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr arbeiten.“ Konfuzius (551 – 479 v. Chr.) Chinesischer Philosoph Diskussionsrunde über die Bedeutung des Berufes Begriffe: Job, Arbeit, Beruf, Karriere, Berufung (Auseinandersetzung mit der Bedeutung der Merkmale eines Berufes Begriffe Job, Arbeit, Beruf, Berufung, Karriere) Beschreibung der allgemeinen Merkmale eines Berufes an einem selbst gewählten Beispiel A1-1 Faszination von Traumberufen, Gründe für die Wahl eines Traumberufes, Erwartungen an das eigene Leben und die berufliche Entwicklung Zukunftswerkstatt: Lebensplanung - Berufswegplanung Phasen: Kritik/Bestandsaufnahme Fantasie/Utopie Realisierung/Umsetzung A1-12, A1-4 Analyse berufsrelevanter Fähigkeiten zu Wunschberufen A1-5, A1-6 Stärken-Schwächen-Analyse A1-11 • berufliche Anforderungen analysie- Anforderungen der Berufe ren, • den Entwicklungsstand berufsrelevanter Fähigkeiten einschätzen und bewerten, • Auswirkungen beruflicher Tätigkeit auf den Tagesablauf, das Zusammenleben, Freizeit und gesellschaftliche Anerkennung ermitteln. Anregungen für die Gestaltung des Projektbausteines Einfluss der beruflichen Bearbeitung von Fallbeispielen Tätigkeit auf die Lebens- Ermitteln und Diskutieren der eigenen Tagesablaufplanung gestaltung 46 A1-2 A1-2 A1-3 A1-8, A1-9, A1-10 A1-7 A1-1 Methode: Sprechmühle Die Sprechmühle ist eine themenzentrierte Selbstdarstellung und wurde als Methode von amerikanischen Psychologen entwickelt. Die Methode verfolgt zwei Ziele mit jeweils unterschiedlicher Gewichtung. Erstens können sich die Schülerinnen und Schüler einer Lerngruppe auf relativ ungezwungene Weise kennen lernen, andererseits werden bei Anwendung dieser Methode inhaltliche Ergebnisse produziert, auf denen der Unterricht aufbauen kann. Die Übersetzung „Sprechmühle“ soll das kreisförmige „Sich-durcheinander-bewegen“ während einer Musikphase darstellen, andererseits klarstellen, dass es hier ausschließlich um Sprache und sprachliche Darstellungen geht. Vorbereitung: 3 – 5 Fragen zum Thema Kassette mit passender Musik Schaffung eines großen freien Platzes im Klassenraum Ablauf: Während der Musikphase schlendern die Schülerinnen und Schüler durch den Klassenraum, wie auf einem Marktplatz. Sobald die Musik aussetzt, wendet sich jeder dem/der Partner/in zu, der/die gerade neben ihm steht. Die Partner/innen legen untereinander fest, wer Partner/in A und wer Partner/in B ist. Die erste Frage wird bekannt gegeben. Partner/in A hat ca. 2 Minuten Zeit, Partner/in B seine Lösung zu präsentieren. Dann wechseln nach einem Signal des/der Spielleiters/in die Partner/innen die Positionen und Partner/in B ist derjenige, der redet. Der/die jeweils Zuhörende übt aktives Zuhören. Der/die Redende wird nicht unterbrochen und es werden keine Fragen gestellt. Nach ca. 2 Minuten setzt die Musik wieder ein, das Umherschlendern beginnt wieder, wird nach einiger Zeit unterbrochen und der oben beschriebene Ablauf beginnt erneut mit der nächsten Frage/Aufgabe. Nach drei bis fünf Durchgängen ist die Sprechmühle beendet. Aufbereitung: Die vielen in der Sprechmühle geäußerten Meinungen sollten in verdichteter Form allen Schülerinnen und Schülern zugänglich gemacht werden. Zwei Varianten werden vorgeschlagen. 1. Jede Schülerin, jeder Schüler notiert auf einer Karteikarte in Stichworten die wichtigsten Äußerungen des/der Gesprächspartners/Gesprächpartnerin. 2. Wenn die letzte Aufgabe einen resümierenden Charakter hat, empfiehlt es sich in Zweiergruppen, die sich beim letzten Durchgang gefunden haben, gemeinsam auf einer Karteikarte das Ergebnis der abschließenden Gesprächsrunde notieren zu lassen. Die Karten werden strukturiert, an die Wand gehängt und bilden die Grundlage für die weitere Arbeit. Quelle: vgl. Graving, J./Paradies, L.: Unterrichtseinstiege – Ein Studien- und Praxisbuch. CornelsenScriptor-Verlag, Berlin: 1996 47 A1-1 Arbeitsblatt zur Erfassung der Aussagen des/der Interviewpartners/Interviewpartnerin • Mögliche Fragen für ein Partnerinterview/Sprechmühle 1. Welche berufliche Entwicklung würdest du nach dem Abschluss der Schule gerne nehmen? 2. Welche Bedeutung haben für dich Arbeit, Beruf und Freizeit? 3. Welchen Beruf/ welche Berufe würdest du gern einmal ausüben wollen? 4. Warum ist dir gerade diese berufliche Entwicklung so wichtig? 5. Welche Anforderungen wird der Beruf an dich stellen? 6. Wer berät dich bei deinen Überlegungen für eine berufliche Entwicklung? 7. ........................................................................................................................ • Antworten meiner/meines Interviewpartnerin/Interviewpartners Frage Partner/in 1 Partner/in 2 1. Vorstellungen über Entwicklung nach der Schule 2. Bedeutung von Arbeit, Beruf und Freizeit 3. Berufswünsche 4. Gründe für die gewählte Berufsrichtung 5. Erwartete Anforderungen, die der Beruf stellt 6. Beratung bei der Berufswahl 7. ........ 48 Partner/in ... n A1–2 Der Beruf …………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………. Merkmale eines Berufes 1 3 2 Merkmale von 4 Berufen 5 Einteilung der Berufe Berufe, die die Qualifikation für das Berufsleben schaffen (Erstausbildung). Beispiel: Berufe, die den Aufstieg innerhalb eines Berufes kennzeichnen. Beispiel: 49 Berufe können auch durch Umschulung erlernt werden z. B. bei Arbeitslosigkeit, bei Wandel von Berufen oder bei gesundheitlichen Einschränkungen. A1–2 Der Beruf Ein Beruf ist jede auf Dauer angelegte und nicht nur vorübergehende Erwerbstätigkeit. Er dient der Schaffung und Erhaltung einer Lebensgrundlage. Merkmale eines Berufes Die Ausübung eines Berufes erfordert allgemeine und berufsspezifische Kompetenzen. Berufe haben spezielle, abgrenzbare Die Ausübung des Beru- Tätigkeitsfelder. fes verlangt eine systematische Qualifikation (z. B. Erstausbildung). Um eine Berufsbezeich- Berufe erfahren unterschiedliche Anerkennung in der Gesellschaft. (Berufspresti- Merkmale von Berufen nung führen zu können, muss eine Prüfung abgelegt werden. ge) Berufe haben typische Aufstiegsmöglichkeiten. Einteilung der Berufe Berufe, die die Qualifikation für das Berufsleben schaffen (Erstausbildung). Berufe, die den Aufstieg innerhalb eines Berufes kennzeichnen. Beispiel: Kaufmann/ Kauffrau im Einzelhandel Tischler/ Tischlerin Beispiel: Handelsassistent/ Handelsassistentin Einzelhandel Meister im Handwerk (Tischlermeister) 50 Berufe, die als Zweitberufe durch Umschulung erlernt werden z.B. bei Arbeitslosigkeit, bei Wandel von Berufen oder bei gesundheitlichen Einschränkungen. A1-3 Fakten und Daten zum Thema Arbeit Für den Begriff der Arbeit findet man einen gewaltigen Fundus von Definitionen. Das Wort Arbeit bezeichnet: • die zielgerichtete, zweckgebundene menschliche Verrichtung allgemeiner Art (Tätigkeit) • einen Beruf in der Arbeitswissenschaft • die bewusste schöpferische Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur und der Gesell• • • - schaft in der Philosophie, die zielbewusste und sozial durch Institutionen abgestützte Tätigkeit in der Soziologie einen Produktionsfaktor in der Wirtschaftslehre …… Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeit Stand: 18.10.2006 Arbeit ist bewusstes, zielgerichtetes Handeln des Menschen zum Zweck der Existenzsicherung wie der Befriedigung von Einzelbedürfnissen; zugleich wesentlicher. Moment der Daseinserfüllung. Quelle: Der Brockhaus in fünfzehn Bänden. Leipzig – Mannheim. 1997, S. 234ff. - Arbeit im wirtschaftlichen Sinne ist jede planvolle, menschliche Tätigkeit, die auf das Erreichen eines bestimmten ökonomischen Ziels gerichtet ist. Jede geistige und körperliche Tätigkeit von Menschen, die darauf gerichtet ist, ein Einkommen zu erzielen. Quelle: Werk, Otto/Erbrecht, Rüdiger (Hg.): Wissensspeicher Wirtschaft. Volk und Wissen Verlag GmbH, Berlin: 1996 - Arbeit ist eine zielbewusste und sozial durch Institutionen (Bräuche) abgestützte besondere Form der Tätigkeit, mit der Menschen seit ihrer Menschwerdung in ihrer Umwelt zu überleben versuchen. Dabei ist ihr Charakter zwiespältig: Sie stellt immer sowohl etwas her wie sie auch etwas zerstört, wobei dies Zuschreibungen sind, die von einem Beobachterstandpunkt abhängen. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeit_(Soziologie). Stand 18.10.2006 - Das bewusste, zielgerichtete Handeln des Menschen zum Zweck der Existenzsicherung wie der Befriedigung von Einzelbedürfnissen. Quelle: Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – Der Weg zum Wunschberuf. Mohndruck GmbH, Gütersloh: 2000 - … Summe aller Tätigkeiten, die Menschen verrichten um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Quelle: Matthes, Wolfgang u. a.: Politik erleben. Sozialkunde. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn: 2005 Beruf - Tätigkeit eines Menschen, im Rahmen seiner Fähigkeiten Dienste zu leisten, um dadurch seine wirtschaftliche Existenzgrundlage zu sichern. Ursprünglich wurde unter Beruf eine Tätigkeit verstanden, die den Begabungen und Neigungen des Einzelnen entsprach. Durch die starke Arbeitsteilung, durch fehlende Vorbildung, durch unentdeckte Fähigkeiten, Umwelteinflüsse und den Zwang, Geld verdienen zu müssen, verlor aber die „Berufung“ zu einer Tätigkeit immer mehr an Bedeutung. Quelle: vgl. Lexikon Wirtschaft. Orbis Verlag, München: 1989 - Unter Beruf wird die erlernte Tätigkeit (Arbeiten/Dienste leisten) eines Menschen im Rahmen seiner geistigen und körperlichen Fähigkeiten verstanden, um damit seine wirtschaftliche Existenzgrundlage zu sichern. Quelle: Huster, Sonja/Knüppel Adelgund (Hg.): Kleiner Leitfaden Wirtschaft- Hauswirtschaft. paetec Gesellschaft für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2003 - Unter dem Beruf versteht man diejenige institutionalisierte Tätigkeit, die ein Mensch für (a) finanzielle oder (b) herkömmliche Gegenleistungen oder (c) im Dienste Dritter regelmäßig erbringt, bzw. für die er ausgebildet, erzogen oder berufen ist. Im Allgemeinen dient die Ausübung eines Berufes der Sicherung des Lebensunterhaltes. 51 A1-3 Die erwirtschafteten Geld-, Sach- oder Tauschleistungen dienen der Stillung der persönlichen Bedürfnisse oder denen der sozialen Gemeinschaft (z.B. der Familie), der der Ausübende angehört. Dazu gehören in erster Linie die Ernährung, die Bekleidung, der (häusliche) Schutz vor Gefahr und Krankheit und die Vorratsbildung. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeit_(Beruf). Stand 18.10.2006 - Der Kreis von Tätigkeiten mit zugehörigen Pflichten und Rechten, der im Allgemeinen zum Erwerb des Lebensunterhaltes dient. Quelle: Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – Der Weg zum Wunschberuf. Mohndruck GmbH, Gütersloh: 2000 Beruf heißt für den Menschen Existenzsicherung in der Gesellschaft Unterteilung der Erwerbsarbeit nach Element der Selbstverwirklichung Funktion Zur Befriedigung von • Grundbedürfnissen • Kulturbedürfnissen • Wünschen nach Annehmlichkeiten • inneren Bedürfnissen Qualifikation sozialem Status/ beruflicher Stellung Bedürfnis nach gesellschaftlicher Anerkennung, auch gemeint als Dienst am Mitmenschen und für die Gemeinschaft Abb. 7: Bedeutung des Berufes 52 A1-3 Berufung - emotionaler, gefühlsmäßiger Ausdruck der Selbstverwirklichung des Erwerbstätigen in seiner beruflichen Tätigkeit, seiner Beziehung zum Beruf, verbunden mit der Bewusstheit der Befähigung für seine berufliche Arbeit und der Nützlichkeit seiner beruflichen Arbeit für die Menschen und/oder Natur und/oder Gesellschaft - innere Bestimmung für die Ausübung einer beruflichen Tätigkeit, innere Bestimmung etwas zu tun, Aufgabe, Sendung Quelle: vgl. Wahrig: Deutsches Wörterbuch. Bertelsmann- Lexikothek, Gütersloh: 1991 - innerer Auftrag zu einer Tätigkeit, besonders in einem künstlerischen oder karikativen Beruf Quelle: Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – Der Weg zum Wunschberuf. Mohndruck GmbH, Gütersloh: 2000 Job - gewinnbringendes Geschäft, Verdienstmöglichkeit; (vorübergehende) Stelle im Erwerbsbereich, Beschäftigung Quelle: Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Bibliographisches Institut & F: A. Brockhaus AG, Mannheim: 1996 - Lohnarbeit, Akkordarbeit, Geschäft, Stelle, Arbeitsplatz Quelle: Wörterbuch Englisch-Deutsch. Orbis Verlag, München: 1991 - die zufällige Erwerbstätigkeit mit entsprechender Entlohnung Quelle: Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – Der Weg zum Wunschberuf. Mohndruck GmbH, Gütersloh: 2000 Karriere - schnelle, erfolgreiche Laufbahn - rascher Aufstieg in Leben und Beruf Quelle: vgl. Wahrig: Deutsches Wörterbuch. Bertelsmann- Lexikothek, Gütersloh: 1991 Karrierismus - Gesinnungsloses Streben nach Erfolg Quelle: vgl. Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Bibliographisches Institut & F:A. Brockhaus AG, Mannheim: 2004 Karrierist - Abwertend für Rücksichtsloser Karrieremacher Quelle: vgl. Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Bibliographisches Institut & F:A. Brockhaus AG, Mannheim: 2004 53 1-4 Entscheidungsprozesse zur Berufswahl (Vorstellungen, Wünsche, Erwartungen) Es kommt bei der Entscheidung darauf an, inwiefern die Wünsche durch den Beruf erfüllt werden. Sicherheit Erfolg Karriere Zukunftsaussichten Arbeit für die Allgemeinheit Prestige Einfluss Mobilität Tätigkeitsart Altersversorgung Geld Teamarbeit Position Flexibilität Anforderungen Bedarf Unabhängigkeit Tradition 1. Welche Vorstellungen hast du über deinen Berufswunsch? Ergänze die oben angegebenen Aspekte. 2. Stell eine Rangordnung dieser Vorstellungen her und begründe sie. __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ 54 A1-5 Aufgabenblatt zur Beschreibung von Berufen/ Arbeitsplätzen Mit welchen Arbeitstätigkeiten hat der Beruf zu tun? ........................................ ........................................ Wie ist der Arbeitsablauf organisiert? (z. B. Vorbereitung der Arbeit, Hand- oder Maschinenarbeit, Arbeit mit dem Computer) ....................................... ........................................ ....................................... ........................................ ....................................... ........................................ ....................................... ........................................ ....................................... ................................. ....................................... ........................................ Welche geistigen und körperlichen Anforderungen stellt der Beruf? .................................... Der Beruf der/des .................................... Welche Arbeitsergebnisse werden erzielt? ....................................... ....................................... ....................................... ....................................... ....................................... ....................................... .............................. .................................... Welche Einflüsse gibt es am Arbeitsort auf die Arbeitenden? (Umgebungseinflüsse, wie Lärm, Hitze...) .............................. .................................... ...................................... .............................. .................................... ....... .............................. .................................... .................................... .............................. unter der Lupe .................................... .............................. .............................. .................................... Wie verläuft die Berufsausbildung? ................................ Welche Chancen bietet der Beruf? Welche Einflüsse gibt es durch andere auf die Arbeitenden? (Gruppenarbeit, Einzelarbeit…) ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ 55 A1-6 Aufgabenblatt zur Erkundung von Berufen/Arbeitsplätzen Berufe kann man beschreiben Beschreibe den Ausbildungsberuf eines/einer: .................................................. 1. Tätigkeitsmerkmale des Berufs a) Womit hat der Beruf zu tun? ...................................................................................................... ..................................................................................................... b) Welche Tätigkeiten erfordert der Beruf? ................................................................................................................................... ................................................................................................................................... 2. Anforderungsprofil des Berufs a) Wie sieht der Arbeitsplatz aus? ................................................................................................................................... ................................................................................................................................... b) Welche körperlichen Anforderungen stellt der Beruf? ................................................................................................................................... ................................................................................................................................... c) Welche geistigen Anforderungen stellt der Beruf? ................................................................................................................................... ................................................................................................................................... d) Welche sozialen und kommunikativen Anforderungen stellt der Beruf? ................................................................................................................................... ................................................................................................................................... 3. Berufswege a) Wie verläuft die Berufsausbildung? ................................................................................................................................... ................................................................................................................................... b) Welche Chancen bietet der Beruf? ................................................................................................................................... ................................................................................................................................... 4. Warum könnte dich dieser Beruf interessieren? Warum würdest du diesen Beruf nicht ergreifen? ................................................................................................................................... ................................................................................................................................... 56 A1-7 Mein Tagesablaufplan an einem Schülerarbeitstag Freizeit Verpflichtungen in der Schule Uhrzeit 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 1 57 Verpflichtungen außerhalb der Schule A1-8 Der Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf die Lebensgestaltung Frau Meyer erzählt: Ich bin verheiratet und habe ein Mädchen und einen Jungen im Alter von drei und fünf Jahren. Ich arbeite in einem großen Chemiebetrieb als Chemikantin. Meine Arbeit gefällt mir sehr gut. Ich sitze in einem Kontrollraum und überwache am Computerpult den Ablauf der Produktionsanlage. Mit meiner Arbeit sichere ich die Qualität der von meinem Betrieb hergestellten Produkte. Da die Anlagen Tag und Nacht laufen, müssen wir im Schichtdienst arbeiten. Dies erfordert für unser Arbeitsteam gezielte Absprachen hinsichtlich der zeitlichen Einteilung. Ich habe im Wechsel Früh-, Spät- oder auch Nachtschicht. Da die technische Entwicklung ständig fortschreitet, muss ich darüber hinaus zu verschiedenen Lehrgängen. Dies finde ich sehr gut, weil ich mich dadurch nicht nur beruflich auf dem Laufenden halte, sondern auch Kolleginnen und Kollegen treffe, mit denen ich mich austauschen kann. Meine Kinder sind ganztags im Kindergarten. Ich habe dabei großes Glück, weil die Öffnungszeiten flexibel gestaltet werden können. Die Kinder können im Zeitraum von 6.00 Uhr bis 19 Uhr im Kindergarten sein. Mein Mann arbeitet als Großhandelskaufmann in einem mittelständischen Unternehmen mit einer in der Regel festen Arbeitszeit von 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Manchmal kommt es aber auch vor, dass er wegen wichtiger Geschäfte länger arbeiten muss. Je nach dem, wie mein Schichtplan ist, bringen mein Mann oder ich die Kinder morgens in den Kindergarten bzw. holen sie dort ab. Daher sind die Kinder nicht während der gesamten Öffnungszeit im Kindergarten, sondern verbringen mit meinem Mann und mir viele Stunden bei uns zuhause. Mein Mann und ich teilen uns die Hausarbeit und haben insbesondere am Wochenende ausreichend Zeit, gemeinsam mit unseren Kindern zu spielen oder etwas zu unternehmen. Ich finde es schön, dass mein Mann und ich die Aufgaben in Familie und Haushalt gemeinsam besprechen, einteilen und verwirklichen. Aufgaben: Sprecht über die Auswirkungen der beruflichen Tätigkeit auf den Lebensalltag von Familie Meyer! Welche Vor- und Nachteile hat die berufliche Tätigkeit für Herrn und Frau Meyer? Könntet ihr euch die geschilderten Arbeits- und Lebensbedingungen für eure eigene Lebensperspektive vorstellen? Warum möchten Herr und Frau Meyer auf ihre berufliche Tätigkeit nicht verzichten? 58 A1-9 Der Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf die Lebensgestaltung Lisa-Marie ist Verkäuferin! Ich bin 20 Jahre und zurzeit solo. Nach dem Abschluss der Berufsausbildung zur Verkäuferin habe ich in einem Kaufhaus eine Stelle bekommen. Ich bin sehr modebewusst und die Arbeit in der Abteilung Herrenoberkleidung liegt mir. Die Arbeitszeit im Kaufhaus beginnt erst 8.55 Uhr, aber ich bin immer 15 Minuten früher da. Das ist für mich wichtig, um vor der Ladenöffnungszeit noch einmal den Warenbestand und die Präsentation zu prüfen und um den Arbeitstag ruhig zu beginnen. Wir sind heute nur zwei Verkäuferinnen in der ganzen Abteilung. Der Auszubildende ist im Lager und die Abteilungsleiterin muss zur Lagebesprechung. Zeitweise bin ich allein in der Abteilung. Kundenberatung, Kasse, Nachfrage, Ware auspacken - manchmal kaum zu schaffen - aber immer freundlich. Das fällt mir nicht schwer. Wenn alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Abteilung da sind, bleibt auch mal Zeit für ein persönliches Wort, Gespräche mit den Kunden, da macht die Arbeit richtig Spaß. Mein Leben ohne den Umgang mit Menschen, wie hier im Kaufhaus, könnte ich mir nicht vorstellen. Abends tun schon mal die Füße weh, der Rücken schmerzt und man freut sich auf den Feierabend. Nach 20.00 Uhr sind oft noch ein paar Kunden da. Dann wird’s wieder spät mit der Kassenabrechnung. Ich spare jetzt für ein Auto, damit ich abends flexibler und schneller nach Hause komme, denn wenn der Bus weg ist, wartet man mindestens 30 Minuten. Mit meinem Lohn komme ich gerade so aus. Wenn ich Zeit habe beschäftige ich mich mit Seidenmalerei. Heute Abend wird es sich kaum lohnen damit anzufangen. Vielleicht am Sonntag oder Montag, denn da habe ich frei. Aber meist sind dann meine kleine 2-Raum-Wohnung und die Wäsche dran. Für ein Hobby bleibt meist wenig Zeit, aber der kleine Nebenverdienst mit den Seidentüchern ist auch nicht zu verachten. Schade, dass in meinem Beruf Kreativität nicht so stark gefragt ist, aber dafür lebe ich mich in Sachen „Mode“ in der Freizeit aus. Ich überlege mir gerade, ob ich mich nicht qualifizieren sollte, denn ich träume von einer eigenen Boutique in der ich auch meine Kreationen anbieten kann. Heute ist Freitag. Katrin ruft bestimmt bald an, ob ich mit in die Disco gehe. Wird wohl nichts, denn ich habe Sonnabend wieder Schicht. Auf Morgen freue ich mich sehr, da kommt mein Stammkunde Rainer. Ob ihm die Hose wohl gefällt, die wir heute neu rein bekommen haben? Aufgaben: Sprecht über die Auswirkungen der beruflichen Tätigkeit auf den Lebensalltag von Lisa-Marie! Warum möchte Lisa-Marie auf ihre berufliche Tätigkeit nicht verzichten? Könntet ihr Euch die geschilderten Arbeits- und Lebensbedingungen für eure eigene Lebensperspektive vorstellen? Welche Tätigkeiten schätzt ihr an Lisa-Maries Beruf und welche würden euch eher belasten? Weitere Informationen zum Berufsbild einer Fachverkäuferin findet Ihr unter der Adresse: www.berufenet.de 59 A 1 - 10 Der Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf die Lebensgestaltung Ben ist Bäcker! Ich arbeite seit 5 Jahren in der Bäckerei von Hans Heisig. In der Backstube wird noch nach alter Tradition viel von Hand hergestellt wird. Zur Bäckerei gehört auch ein kleines Cafe´, in dem, die von uns hergestellten Backwaren, wie Kleingebäck, Feinbackwaren, Torten und Desserts und Backwarensnacks angeboten werden. Der Betrieb läuft gut. Vor zwei Jahren habe ich die Gesellenprüfung bestanden. Weil ich während der Ausbildung gute Leistungen erbracht habe, wurde ich übernommen, denn Herr Heisig hat in unserer Stadt eine neue Filiale eröffnet. Die Arbeit gefällt mir. Ich kann mal etwas Neues ausprobieren und überschaue die Arbeitsabläufe. Meine Arbeitszeit ist weniger gut. Ich arbeite von 4.00 Uhr bis 12.20 Uhr. Samstags geht es schon um 3.00 Uhr los. Dafür haben wir montags frei. In der Woche halte ich es abends mit Freunden nicht lange aus - auch wenn ich nachmittags schlafe. Meine Freundin muss ich immer auf das Wochenende vertrösten, da bin ich auch gern mal bereit in die Disco zu gehen oder ins Kino bzw. Theater. Dafür schlafen wir dann sonntags bis Mittag. Da wir noch getrennt wohnen, erledigt jeder seine Pflichten im Haushalt selbst. Solche Sachen mache ich dann meistens in der Woche nachmittags oder abends. In der Backstube sind wir zu viert. Wir sind ein tolles Team. Jeder hat seinen eigenständigen Arbeitsbereich und trägt für ein bestimmtes Arbeitsergebnis Verantwortung. Das ist gut. Mit dem Lohn kommt man aus. Ich kann auch noch etwas sparen. Ich überlege, ob ich nicht meinen Handwerksmeister mache oder mich zum Lebensmitteltechniker weiterbilde. Unser Chef ist alt und Kinder hat er nicht. Vor einiger Zeit hat er mit mir über eine Geschäftsübernahme gesprochen. Das macht mich stolz. Ich möchte mich auf jeden Fall beruflich weiterentwickeln. Da hat man mehr Chancen und ist auch anerkannt. Aufgaben: Sprecht über die Auswirkungen der beruflichen Tätigkeit von Ben auf seine Lebensgestaltung! Warum möchte Ben auf seinen Beruf und Möglichkeiten der Qualifikation nicht verzichten? Welche Tätigkeiten schätzt ihr an Ben seinem Beruf und welche würden euch eher belasten? 60 A 1 - 11 Der Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf die Lebensgestaltung Claudia ist Zahnmedizinische Fachangestellte: Ich bin 22 Jahre alt und lerne zurzeit an der Schule des Zweiten Bildungsweges, um mein Abitur zu machen, weil ich gern Zahnärztin werden möchte. Nach dem Abschluss der 10. Klasse erhielt ich einen Ausbildungsvertrag als Zahnmedizinische Fachangestellte in einer Zahnarztpraxis in Magdeburg. Darüber war ich sehr froh und glücklich. In der Zahnarztpraxis arbeitete ich im Team, betreute Patienten vor, während und nach der Behandlung, assistierte bei den Behandlungen und dokumentierte Behandlungen. Ich saß aber auch am Telefon, vereinbarte Termine, organisierte Praxisabläufe, erstellte und überwachte Terminplanungen. Außerdem musste ich Leistungen für die Abrechnungen erfassen und dabei selbstverständlich im Umgang mit dem Computer topfit sein. Ich kontrollierte Zahlungseingänge und führte den Schriftverkehr durch. Natürlich tat ich nicht alles gleichzeitig, sondern im Laufe meiner dreijährigen Ausbildungszeit lernte ich die verschiedenen und vielfältigen Arbeitsbereiche kennen. Die Arbeit mit den Patienten und das Assistieren bei der Behandlung fand ich besonders interessant. Geärgert habe ich mich schon manchmal, wenn Patienten nicht pünktlich oder gar nicht kamen, kurzfristig absagten oder eine Behandlung länger dauerte, weil sich dann mein Feierabend verzögerte. Zum Glück hatte mein Freund Verständnis dafür. Nach dem Abschluss der Berufsausbildung arbeitete ich für ein Jahr in der Zahnarztpraxis, aber immer wieder träumte ich davon, nicht nur zu Assistieren. So sprach ich mit meinem Chef und er bestärkte mich in dem Wunsch, noch das Abi zu machen und dann zu studieren. Meine berufliche Ausbildung wird mir beim Studium sicher gut helfen. So drücke ich jetzt wieder die Schulbank, aber ich weiß ja, wofür. Auch das Geldverdienen hatte mit dem Schulbeginn ein Ende, aber ich erhalte BAföG. In meiner Freizeit betätige ich mich gern sportlich und künstlerisch. Mit meinem Freund bin ich mit dem Fahrrad oder den Inlinern unterwegs. Meine Bastelideen schmücken unser gemeinsames Heim. Fürs Lernen brauche ich jetzt auch wieder viel Zeit, weil Mathematik und Geschichte nicht gerade zu meinen Lieblingsfächern gehören. Aber noch klappt alles gut. Mein Freund arbeitet auf dem Bau und spielt Fußball. Da ist er mit seinem Team ohnehin oft unterwegs und vor allem im Sommer muss er öfter mal länger arbeiten. Aufgabe: Welche Vor- und Nachteile hat die berufliche Entwicklung von Claudia auf ihre persönliche Lebensgestaltung? 61 A 1 - 12 Mein persönliches Profil Meine Stärken bestimmen und meine Ziele klären (Selbsteinschätzung) Name: Datum: +2 +1 1. Ich bin körperlich belastbar. 2. Ich bin handwerklich geschickt. 3. Ich mache praktische Arbeiten gerne. 4. Ich bin an vielen Dingen interessiert und möchte viel darüber lernen. 5. Ich erledige schriftliche Aufträge sorgfältig. 6. Ich erledige schriftliche Arbeiten rechtzeitig. 7. Ich kann mich über einen längeren Zeitraum konzentrieren. 8. Ich verstehe schnell, wenn mir etwas erklärt wird. 9. Ich frage nach, wenn ich etwas nicht verstanden habe. -1 -2 10. Ich erarbeite mir gerne selbst ein Thema. Berufswahl 11. Ich erledige wichtige Dinge gleich und verschiebe sie nicht auf später. 12. Ich lege Wert auf Ordnung in meinem Umfeld. 13. Ich gehe mit meinem Arbeitsmaterial pfleglich um. 14. Ich habe beim Arbeiten mein Ziel vor Augen. 15. Ich will ein Ziel, das ich mir gesetzt habe, erreichen, auch wenn es schwer fällt. 16. Ich arbeite selbstständig an einer Aufgabe weiter, auch wenn sie auf dem ersten Blick schwierig ist. 17. Ich bringe neue Ideen in den Unterricht ein. 18. Ich bin kontaktfreudig und gerne mit anderen zusammen. 19. Ich kann gut mit anderen zusammenarbeiten. 20. Ich helfe meinen Mitschülerinnen und Mitschülern, wenn sie etwas nicht verstehen. 21. Ich setze mich für Mitschülerinnen und Mitschüler ein. 22. Ich übernehme Aufgaben für die Schulgemeinschaft. 23. Ich kann bei einem Streit auch nachgeben. 24. Ich kann es hinnehmen, wenn ich für einen Fehler kritisiert werde. 25. Ich packe gerne mit an, wenn irgendwo Arbeit anfällt. 26. Ich halte ein, was ich zugesagt habe. 27. Ich bin pünktlich. Berufswahlpass Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben des BMBF, 2004 62 A 1 - 13 Methode: Zukunftswerkstatt Die Idee Der Zukunftsforscher Robert Jungk (1913 – 1994) entwarf in den sechziger Jahren die Zukunftswerkstatt als eine Methode zur Entwicklung von Vorstellungen über wünschenswerte Zukunft. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie eine ideale Zukunft aussehen sollte und welchen Platz man selber darin einnehmen will. „Nur wer die Zukunft im Vorausgriff erfindet, kann hoffen, sie wirksam zu beeinflussen.“ (Robert Jungk) Sie ist im Prozess der Berufsfindung ein geeignetes Mittel, um über eigene Lebensentwürfe nachzudenken, Ideen für die Lebensplanung zu sammeln und zu überlegen, wie sie realisiert werden können. Bei der Benennung eigener Zukunftsträume und -wünsche sowie dem Entwerfen möglicher Wege und Handlungsalternativen sind besonders Kreativität und Fantasie gefragt. Phasen Jede Zukunftswerkstatt besteht aus drei Phasen: • Kritik/Bestandsaufnahme Alle Teilnehmenden äußern ihre Fragen, Ängste, Probleme im Zusammenhang mit dem gewählten Thema. • Fantasie/Utopie Die Teilnehmenden treten eine Fantasiereise an. Es werden unter Bezug auf die Kritikpunkte Wünsche für die Zukunft entworfen. Diese müssen nicht umsetzbar sein, im Gegenteil, es sollen utopische, unrealistische Vorstellungen ohne Einschränkungen entwickelt werden. • Realisierung/Umsetzung Vergleich von Fantasie und Realität. Die Durchsetzungschancen der Entwürfe werden kritisch geprüft. Für die Erfolg versprechendsten oder interessantesten Fantasieprodukte werden Durchsetzungsstrategien entwickelt. 63 A 1 - 13 Zukunftswerkstatt - Lebensplanung Kritik/Bestandsaufnahme Fantasie/Utopie Realisierung/Umsetzung Wir reden uns Frust, Angst oder Sorgen von der Seele und schreiben jeweils auf ein Kärtchen, z. B. Wir machen eine Fantasiereise. Die Kritik wird in wünschbare Zukünfte umgewandelt, dabei gibt es keine Schranken, Träumen ist erwünscht. Wir konfrontieren die Utopie mit der heutigen Lebenswirklichkeit und suchen nach Wegen zu den Visionen. Was stört mich - an meinem Leben? - an meinen Mitmenschen? - an der Gesellschaft? Was macht mir Angst, wenn ich - an die Zukunft denke? - an mein zukünftiges Berufsleben denke? - an meine Verantwortung denke? Welche Probleme sehe ich in der Zukunft - für mein persönliches Leben? - in der Berufs- und Arbeitswelt? Mögliche Fragestellung: Mögliche Fragen für Zukunftsentwürfe: Wie erträume ich mein Leben in 20 Jahren? - Berufstätigkeit - soziale Stellung - Freizeit/Hobby - gesellschaftliches Engagement - Familie - Kinder Was soll ich schon jetzt dafür tun, um meinen Zukunftsvorstellungen z. B. über - meine berufliche Position, - meine Lebensweise, - meine Stellung in der Gesellschaft näher zu kommen? Materialien • Farbstifte, • Klebstoff, • großformatiges Papier, • farbige Karten, • Pinnwände, • Bilder zum Thema, • eventuell Fotoapparat, Videokamera, Kassettenrekorder, • Zeitschriften, • Broschüren, Bücher Regeln • Jeder ist wichtig, alle Beiträge sind wertvoll. • Möglichst oft schriftlich Stichpunkte sammeln. • Alle Ideen aufschreiben, anpinnen, dann auswählen, ordnen. • Nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten. • Die Zukunftswerkstatt soll Ergebnisse haben. Die offene, freundliche Atmosphäre, das Ernst nehmen jedes Beitrages und das Zulassen kreativer und visionärer Elemente steigern das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden, schaffen Kraft für das Anpacken von Alltagsproblemen und machen Mut, sich in die Gestaltung der Zukunft einzumischen. Quelle: Vgl.: Holzendorf, U.(Hg.). Wirtschaft – Arbeit - Technik. paetec Verlag für Bildungsmedien, Berlin: 2004, S. 15 64 4.1.2 Modul A2 − Ohne Moos nichts los Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien die Arbeit als Basis des wirtschaftlichen Handelns kennen lernen, „Warum denn arbeiten?" als eine fundamentale Frage Definition von Arbeit und Unterscheidung verschiedener Formen von Arbeit Zusammenhang von Arbeit und Konsum als wirtschaftliches Handeln von Jugendlichen und Erwachsenen L1, S.5ff. erkennen, wie unterschiedlich Bedürfnisse sein können und wie sie von individuellen Lebenssituationen abhängen, Bedürfnisse als Ursache des Wirtschaftens Klassifizierung der Bedürfnisse Analyse der historischen Entwicklung der Bedürfnisse – Bedürfniswandel Vergleich regionaler, landes- und europaweiter Unterschiede der menschlichen Bedürfnisse Bedarfsweckung durch Werbung A2-1 Güter und Dienstleistungen als Mittel zur Bedürfnisbefriedigung bestimmen und einordnen, Einteilung der Güter: zunehmende Bedeutung der Dienstleistungen Notwendigkeit der Gütererzeugung Unterschiede von freien und wirtschaftlichen Gütern erschließen „Rechte“ als wirtschaftliche Güter (Warenzeichen, Patente, Lizenzen) A2-2 A2-3 das Einkommen als Voraussetzung für die Existenzsicherung erkennen und begründen. Einkommensarten einfacher Wirtschaftskreislauf Kennen lernen des privaten Haushalts als bedeutende vielfältige wirtschaftliche Einheit mit den Betriebsmitteln Arbeitskraft, Geld, Sachgüter A2-4 L1, S.21ff. Schülerinnen und Schüler sollen 65 A 2 -1 Warum denn arbeiten? Ich arbeite, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich finde es sehr befriedigend, anderen Menschen zu helfen. In m einem Beruf lerne ich eine M enge interessanter Leute kennen Ich kann auf Arbeit anderen sagen, was sie tun sollen und, kann sie kontrollieren. Ich trage gerne Verantwortung. Ιχη βιν γερνε υντερ Κολλε γεν υνδ γενιε⇓ε δεν Ζυσαµ µενηαλτ υνδ διε Καµεραδ σχηαφτ. In meinem Beruf kann ich meine Ideen und Vorstellungen in verschiedenen Projekten verwirklichen. Wenn wir im Team wieder ein Problem in den Griff bekommen haben, dann macht meine Arbeit Spaß. Ich finde es toll, wenn mein Arbeitsergebnis bewundert wird. Ich möchte meinem Leben einen Sinn verleihen. D urch m einen B eruf genieße ich R espekt und A nerkennung. Irgendwie macht es mich stolz, zu sagen: „Das ist mein Werk“. Aufgabe 1. Warum würdest du arbeiten? Gib mindestens fünf Gründe an! 2. In welchen Berufen könntest du diese Ziele verwirklichen? 66 A2-2 Einkommensarten 1. Lies die Fallbeispiele durch und ergänze den Lückentext. a) Die Chefsekretärin Frau Ladeburg arbeitet als Teilzeitbeschäftigte 26 Stunden pro Woche. Sie ist Angestellte im öffentlichen Dienst. Für ihre Arbeit erhält sie Entgelt in Form von ............................................................................................................................................. . b) Dieter Roth hat ein Haus geerbt, das er der Familie seiner Schwester zur Nutzung überlässt. Herr Roth erhält hierfür ein Entgelt in Form von ….................................................... . c) Doreen kann monatlich 60 Euro sparen. Deshalb hat sie mit der Bank einen Sparvertrag abgeschlossen. Am Jahresende erhält sie von der Bank für ihr angespartes Geld ………………………………………………………………………………................................ . d) Mario hat seit September eine Ausbildung als Kaufmann im Einzelhandel aufgenommen. Für die Zeit der Berufsausbildung erhält er ....................................................................... . e) Olafs Schwiegermutter konnte vergangene Woche ihren 65. Geburtstag feiern. Sie erhält jetzt monatlich ……………………...................................................................................... . f) Herrn Müller wurde wegen Betriebsauflösung gekündigt. Eine neue Arbeitsstelle konnte er noch nicht finden. Um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, erhält er …………………………………………………………………................................................. . g) Frau Thurley hat seit mehreren Monaten einen gut gehenden Friseursalon. Sie erwirtschaftet ihr Entgelt zum Lebensunterhalt in Form von ….................................................. . h) Der Künstler Herr Hermann erhält für seine Leistungen eine ....................................... oder ein ………………………………………………………………………………......................... . 2. Schreibe selber Lückentexte für folgende Beispiele auf: Lohn, Gehalt, Ausbildungsvergütung, Sold, Wohngeld, Krankengeld, Elterngeld, Schüler-BaföG, Arbeitslosengeld. Tausche mit deinem Lernpartner die Unterlagen und fülle dessen Lückentexte aus. Vergleicht eure Ergebnisse. 3. Ordne die Einkommensformen aus der Aufgabe 1 und 2 den Einkommensarten zu. • Arbeitseinkommen: ....................................................................................... • Transfereinkommen: ..................................................................................... • Kapitaleinkommen: ........................................................................................ Quelle: vgl. Arbeitslehre aktuell. Schwerpunkt Wirtschaft. Bd.1. Lehrerband mit Arbeitsblattvorlagen. Oldenbourg Verlag GmbH, München: 2001, S. 10 67 A2-3 Arbeitsblatt Name: ___________________________ Datum: __________________________ Klasse: __________________________ Güter und Dienstleistungen Dienstleistungen und Sachgüter benötigen wir, um unsere Bedürfnisse befriedigen zu können. 1. Ordne die nachfolgenden Begriffe in die Übersicht ein. Reparaturen, Garn, Brot, Blech, Versicherungen, Banken, Werkhalle, Wäscherei, Maschinen, Kraftfahrzeug, Kaffeemaschine, Papier, Wasser, Hotel, Kleid, Bett, Hammer, Zahnplombieren Dienstleistungen: ____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ Konsumgüter: ____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ Produktionsgüter: ____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ 2. Unterscheide die Sachgüter in a) Gebrauchsgüter und b) Verbrauchsgüter. Zimmer, Blumen, Stuhl, Geschirr, Zeitung, Lebensmittel, Schrank, Getränke, Tisch, Elektroenergie, Wasser, Besteck, Seife, Auto, Kosmetik a ____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ b ____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ 3. Worin besteht der Unterschied zwischen den Gebrauchs- und Verbrauchsgütern? ____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ Quelle: vgl. Arbeitslehre aktuell. Schwerpunkt Wirtschaft. Bd.1. Lehrerband mit Arbeitsblattvorlagen. Oldenbourg Verlag GmbH, München: 1994, S. 9 68 A2-4 Wovon hängt die Höhe der Ausbildungsvergütung ab? Aufgabe: Ordne die Aussagen den Faktoren zu! A Die Ausbildungsvergütung ist von Beruf zu Beruf und von Branche zu Branche verschieden z. B. erhält ein/e Friseur/-in weniger als ein/e Mechatroniker/-in. U Es wird im Süden besser gezahlt als im Norden, im Westen besser als im Osten und in der Stadt besser als auf dem Land. R Die Ausbildungsvergütung muss mindestens jährlich ansteigen. § 17 BiBG Branche Beruf Region E Häufig gilt: Je leistungsfähiger der Betrieb, desto besser wird verdient. Beruf Tarifvertrag Unternehmen R Die Höhe der Ausbildungsvergütung richtet sich oft nach einem Tarifvertrag, den die Gewerkschaft mit den Arbeitgebern abgeschlossen hat. Ausbildungsjahr M Die Chemieindustrie, Banken und Finanzdienstleister, Automobilindustrie, Energieunternehmen zahlen mehr als zum Beispiel der Einzelhandel oder die Gastronomie. Kontrolltipp: richtige Lösung ergibt einen Beruf Sicher spielt das Thema Geld eine wichtige Rolle bei der Berufswahlentscheidung. Es ist jedoch auf Grund der oben genannten Faktoren sehr schwierig, konkrete Angaben über die Höhe der zukünftigen Ausbildungsvergütung zu machen. Häufig findet man sehr unterschiedliche Angaben für die einzelnen Berufe. Die folgende Übersicht soll dir als Orientierung dienen. Dabei ist zu beachten, dass die angegebenen Werte nur für das Land Sachsen-Anhalt gelten und dass die Ausbildungsvergütung immer im Zusammenhang mit dem konkreten Ausbildungsplatz ermittelt wird. Du kannst deshalb aus diesen Angaben keinen Rechtsanspruch auf einen bestimmten Betrag ableiten. Beruf/Branche/ Tarifvertrag Tischlerhandwerk Holz- und Kunststoffverarbeitende Industrie Bäckerhandwerk Vergütung 1.-3./4. Ausbildungsjahr (Stand 1. 4. 2005) 286- 439 Euro 476- 538 Euro Beruf/Branche/ Tarifvertrag Baugewerbe Florist- Fachbetriebe, Blumen- und Kranzbinderei Garten-, Landschafts-, und Sportplatzbau Vergütung 1.-3./4. Ausbildungsjahr (Stand 1. 4. 2005) 490- 972 Euro 230- 363 Euro 325- 381 Euro 399- 543 Euro* Brot- und Backwarenindustrie 501- 643 Euro Chemische Industrie 525- 687 Euro Gerüstbaugewerbe 518- 873 Euro Einzelhandel 538- 694 Euro** Hotel- und Gaststättengewerbe Kraftfahrzeughandwerk, -handel, -gewerbe 300- 500 Euro 360- 495 Euro Friseurhandwerk Fleischerhandwerk 153- 204 Euro 276- 424 Euro Gebäudereinigerhandwerk Metall- und Elektroindustrie 359- 513 Euro 647- 818 Euro Privates Bankgewerbe Metallverarbeitendes Handwerk 717- 831 Euro 299- 470 Euro *Vergütung abhängig vom Alter des Auszubildenden **Vergütung abhängig von der Anzahl der Beschäftigen im Unternehmen Aufgabe: Warum ist es schwierig, die Höhe der Ausbildungsvergütung für den Beruf Bürokauffrau/mann anzugeben? 69 4.1.3 Modul A3 − Die Gesellschaft und ich Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien Schüler und Schülerinnen sollen: • den Menschen als Mitglied unterschiedlicher Gruppen innerhalb der Gesellschaft erkennen und sich mit den unterschiedlichen Wertmaßstäben vertraut machen. Engagement des Einzelnen in der Gesellschaft Personenbegriff im Grundgesetz Zeit der Aufklärung Erkennen des Zusammenhang von Individualität, Sozialität und Personalität Die Europäische Geistesbewegung des 18. Jahrhunderts als Ausgangspunkt für das Streben nach grundlegenden Gesellschaftsreformen www.teleunterric ht.de/teleunterricht2/Materialien/Sozialkunde /Gesellschaftsw andel.PDF • die Bedeutsamkeit der Arbeit für das Individuum und die Gesellschaft erörtern. Arbeit im Beruf Arbeit als Berufung Arbeit im Ehrenamt Erörtern des Stellenwertes von Arbeit Auswerten von Statistiken; Analysieren der Standortsituation Interview zur ehrenamtlichen Arbeit A3-1 A1-2, A1-3 A3-2 www.schauni chtweg.de • zwischen dem Bedürfnis auf Selbstverwirklichung und den gesellschaftlichen Zwängen einen eigenen Standpunkt finden. Gesellschaftsstrukturen und soziale Ungleichheit Jugendarbeitslosigkeit Fallstudie: Lebensläufe von Jugendlichen aus verschiedenen Schichten; Gesellschaftspolitik - Ausgleich sozialer Unterschiede (z.B.: Steuer-, Bildungspolitik); A3-3 Armut Wertewandel und Erziehung Vergleich der Ausgaben und Einnahmen für Ledige, kinderlose Ehepaare, Ein-KindFamilien ... www.bpb.de Tendenz zur Individualisierung Auswirkungen auf die Globalisierung Sozialisationsfunktionen: Ich-Identität des jungen Menschen (primäre und sekundäre Sozialisation) 70 A3-1 Zitate zum Stichwort „Arbeit“ Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben, und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer. Wenn du nicht arbeiten willst, musst du arbeiten, damit du genug Geld verdienst, um nicht arbeiten zu müssen. (Odgen Nash (1902-71), US-amerikanischer Schriftsteller und Journalist) Antoine de Saint-Exupery „Die Arbeit ist die Quelle allen Reichtums, sagen die Ökonomen. Sie ist dies – neben der Natur, die ihr den Stoff liefert, den sie in Reichtum verwandelt. Aber sie ist noch viel mehr als dies. Sie ist die erste Grundbedingung menschlichen Lebens … .“ Über Nacht wird man nur dann berühmt, wenn man tagsüber hart gearbeitet hat. Howard Carpendale Friedrich Engels. Der Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen. Das Gesetz der Arbeit scheint äußerst ungerecht aber es ist da, und niemand kann es ändern: Je mehr Vergnügen du an deiner Arbeit hast, desto besser wird sie bezahlt. Arbeit hat in unserer Gesellschaft nicht nur die Funktion eines Broterwerbs, sondern ist gleichzeitig beinahe schon ein Statussymbol und trägt zur Verwirklichung und Erfüllung des Selbst bei. Unbekannt Mark Twain Ein Mensch, der seine Arbeit liebt, wird niemals alt. Gehe in deiner Arbeit auf, nicht unter. Jacques Tati (1908 - 1982), französischer Schauspieler Pablo Casals (1876 - 1973), spanischer Cellist, Komponist und Dirigent Es stimmt, dass Arbeit noch nie jemanden umgebracht hat, Aber warum das Risiko eingehen? Freude an der Arbeit lässt das Werk trefflich geraten. Aristoteles Ronald Reagan Aufgaben: 1 2 Sammelt weitere Zitate zum Thema „Arbeit“. Welche konkreten Aussagen werden in den Zitaten • zum Sinn der Arbeit • zur Bedeutung für die eigene Person, • zur Definition von Arbeit • zur Bedeutung für die Gesellschaft gemacht? 71 A3-2 „Alles Große in unserer Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut, als er muss.“ Hermann Gmeiner (1919-86), östr. Sozialpädagoge, Gründer d. SOS-Kinderdörfer In der Bundesrepublik Deutschland arbeiten 23 Millionen Menschen ehrenamtlich. Das heißt, dass 23 Millionen Bürgerinnen und Bürger unseres Landes, die beruflich tätig, arbeitslos, in der Erziehungszeit, Schülerinnen und Schüler, Studierende oder Rentnerinnen und Rentner sind, ohne Bezahlung für Andere arbeiten. Viele Menschen in den unterschiedlichsten Bereichen und Lebenssituationen brauchen Hilfe. In einem Altenheim bereichert ein Chorleiter den Alltag der Menschen, in der Jugendarbeit macht eine ehrenamtliche Reisebegleitung eine Fahrt vielleicht erst möglich und auf dem Weg ins Berufsleben stehen erfahrene ältere Menschen den Jugendlichen als Begleiter auf dem Weg zu einem Ausbildungsplatz zu Seite. Sie alle arbeiten unentgeltlich, aber nicht umsonst. Jonas Martini hat ein Schülersozialpraktikum im Altenheim in Halle gemacht und dabei festgestellt: „Das hat wahnsinnig viel Spaß gemacht und ich habe in den zwei Wochen mehr gelernt als in der Zeit in der Schule. Ich glaube ich werde einen helfenden Beruf ergreifen, denn diese Arbeit erfordert soziales Engagement, bringt Menschen zusammen, hält aktiv und erfordert professionelle Zusammenarbeit.“ Ruth Nowag ist 67 Jahre alt. Das Leben allein ist nichts für sie, deshalb führt sie schon längere Zeit einmal in der Woche in den Räumen der Volkssolidarität einen Nachmittag zum kreativen Gestalten mit Naturmaterialien durch. Sie ist für die Teilnehmenden eine wichtige Gesprächspartnerin. Frau Nowag macht diese Arbeit gern, kommt sie doch selbst unter Menschen und kann ihre Fähigkeiten sinnvoll einsetzen. Aufgaben: 1 Warum hat die Arbeit im Ehrenamt einen hohen Stellenwert • für den Einzelnen und • für die Gesellschaft. 2 Teil Euch in kleine Gruppen auf. Entwickelt einen Interviewleitfaden. Zum Thema „Ehrenamt“. Führt in der Schule, in einem Einkaufszentrum, auf einem zentralen Platz Interviews durch. 3 Wertet die Interviews aus, indem ihr ein Plakat zum Thema „Ehrenamt“ erstellt. 4 Diskutiert in Eurer Gruppe die Aussage: „Sie alle arbeiten unentgeltlich, aber nicht umsonst.“ Welche Bedeutung hat für Euch die ehrenamtliche Arbeit? Kommt ihr selbst in den Genuss ehrenamtlicher Arbeit? Seid ihr selbst bereits ehrenamtlich tätig? Könntet ihr euch vorstellen ehrenamtlich zu arbeiten? 5 Warum gibt es so viele Menschen, die mehr tun als sie müssen? 6 Beschreibe zwei Berufe, in deren Mittelpunkt Hilfeleistungen für andere Menschen stehen. 72 A3-3 Methode: Fallstudie Die Fallstudie ist ein praxisorientiertes Unterrichtsverfahren. Die Schülerinnen und Schüler werden mit einem konkreten Fall aus dem Leben konfrontiert. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Fähigkeiten zum Erkennen von Problemen, zum Sammeln, Ordnen und Auswerten von Informationen sowie zum Entscheiden und Bewerten von Problemlösungen. Die Fallstudie vermittelt in der Auseinandersetzung mit konkreten Sachverhalten Einblicke in komplexe Lebenszusammenhänge. Der Fall soll durch die Lehrkräfte oder andere Personen leicht erfassbar, eindeutig und in anschaulicher Form übermittelt werden. Die Aktivitäten der Lehrkräfte beschränken sich auf die Lenkung bzw. Organisation des Arbeitsprozesses. Das Initiieren, Impulsgeben bzw. Andeuten von Wegen muss Vorrang gegenüber herkömmlichen Formen erhalten. Der Schwerpunkt ist auf die Vermittlung eines hohen Methodenbewusstseins zu legen. Egal wie der Fall liegen mag, auf geordnete Denkabläufe ist stets zu orientieren. Allgemeiner Verlauf einer Fallstudie Themenspezifische Lernziele festlegen! Wichtige inhaltliche Schwerpunkte festlegen! 1. Konfrontation Der Fall: Was ist passiert? - Auseinandersetzung mit dem Fall - Analyse des Falls 2. Information Welche Informationen brauchen wir? - Sammeln und Auswerten von Informationen 3. Exploration Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es? Welche Konsequenzen sind denkbar? - Lösungsvarianten entwickeln, bewerten, optimieren. 4. Resolution Wir treffen eine Entscheidung! 5. Disputation Wir verteidigen und begründen die Entscheidung! 6. Kollation Wir vergleichen mit der Wirklichkeit! 73 4.1.4 Modul A4 − Berufschancen von Jungen und Mädchen Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien • generelle sowie geschlechtsspezifische Probleme der Berufswahl erkennen, allgemeine Fragen der Berufswahl spezifische Probleme der Berufswahl Gruppendiskussion zum Thema „Ausbildungsberuf = Lebensberuf?“ Was soll ich werden? Auswertung eines Fragebogens sowie Aussagen von Berufstätigen analysieren A4-1, A4-2, A4-3 A4-4, , E4-6 • vorhandene Vorurteile gegenüber der Erwerbstätigkeit von Frauen abbauen, Vorurteile gegenüber der Berufswahl und Erwerbstätigkeit von Frauen Rollenspiel oder Pro-Contra-Debatte zu Vorurteilen und deren Entkräftung betreffs der Erwerbstätigkeit von Frauen und Männern A4-5, A4-6, I3-6, A4-7 • Probleme der Berufstätigkeit von Frauen erkennen und Lösungen diskutieren, Berufswege von Frauen darstellen Möglichkeiten für die Erwerbstätigkeit von Frauen Fallbeispiele zu Erwerbsbiografien-Berufswege von Frauen in der eigenen Familie aufzeigen Wandzeitung zur Geschichte der Frauenberufe; Vereinbarkeit von Familie und Beruf, u. a. durch Nutzung des Multimedia-Labors „JOBLAB“ A3-4, A1-8, A1- 9, A1-11 A4-9 Schülerinnen und Schüler sollen E4-8 • Selbstvertrauen im Zusammenhang mit der Berufswahl entwickeln. Mädchen in technischen Berufen, Jungen in typischen Frauenberufen Einfluss moderner Technologien auf die Entstehung neuer Berufe Vorstellen von Berufsbildern, die für Jungen und Mädchen geeignet sind Besuch des BIZ, Recherche im Internet (z. B. www.fujogi.de) oder Besuch von Ausbildungseinrichtungen zum Sammeln von Informationen zu neuen Berufsbildern 74 A4-10 A4-11 A 4 -1 Ausbildungsberuf = Lebensberuf? Berufswahl ………. Eine Wahl fürs Leben? An den Lebensberuf glaube ich nicht. Ich halte es aber schon für wichtig, welche Ausbildung am Anfang steht. Berufswahl? Ich werde Dachdecker! Dann ist die Sache für mich gelaufen. Maria David Das ist doch ziemlich egal was ich lerne. Ich habe gehört, dass jeder mindestens dreimal seinen Beruf wechselt. Lisa Lebenslang in einem Beruf? Unwahrscheinlich. Wichtig ist, dass man das Erlernte später vielseitig verwenden kann. Alex Wenn es nach Lisa ginge, wäre Berufswahlvorbereitung überflüssig. David geht davon aus, dass es darauf ankommt, beim Start den richtigen Beruf zu wählen. Er glaubt, dass alles andere sich dann von selbst regelt. Maria ist da anderer Meinung. Sie hält den Erstberuf für wichtig, auch wenn man mit einem Berufswechsel rechnen muss. Alex meint, dass es den Lebensberuf nicht gibt. Er will einen Beruf ergreifen, der eine „breite“ Grundlage hat, so dass man einmal erworbenes Wissen und Können vielseitig verwenden kann. Aufgaben: Vergleicht die Aussagen der Befragten! Gibt es einen „Lebensberuf“? Diskutiert die Aussagen von David und Maria! Wer hat recht? 75 A 4 -2 Beruf fürs Leben - immer seltener Früher war es die Regel, dass man einen Beruf für das ganze Leben erlernte. Heute ist das anders; denn fast jeder/jede zweite Arbeitnehmer/in - so ermittelte das „Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit“ in Nürnberg - übt nicht mehr den Beruf aus, den sie/er in der Jugend einmal erlernt hat. Die Grafik verdeutlicht, wie sich die Zahl der Beschäftigten in einigen Branchen verändert hat. Aufgaben: Betrachtet die Grafik. Vergleicht die Anzahl der Erwerbstätigen in den einzelnen Branchen in den Jahren 1991 und 2010 (Prognose). Sucht nach Gründen, warum der Trend bei einigen Branchen nach oben, bei anderen nach unten geht. Wie beurteilt ihr die Chancen für euren Wunschberuf? Quelle: Globus Infografik-GmbH 76 A4-3 Erwartungen, Interessen und berufliche Anforderungen Allgemeines Beruflicher Erfolg, beginnend mit einem Ausbildungsplatz, ist kein Zufallsprodukt. Gefragt sind in erster Linie persönliches Berufswahlengagement sowie Eigenaktivität und viele Informationen. Die Richtigkeit einer beruflichen Entscheidung lässt sich aber nicht nur an der Menge der Informationen messen, vielmehr bleibt diese Einschätzung immer persönlich und subjektiv. Die Berufswahl ist ein bedeutsamer Schritt beim Übergang von der Schule in den Beruf. Die Entscheidung ist aber nicht unumkehrbar. Obwohl es den Beruf für das ganze Leben nicht mehr geben wird, hat die erste Berufswahl einen besonderen Stellenwert als Basisqualifikation. Die individuelle aktive Beschäftigung mit der Berufswahl findet oft erst während oder nach der Abschlussklasse statt. Untersuchungen belegen: Schülerinnen und Schüler setzen sich mit dem Thema Berufsfindung auseinander: 43 % vor dem letzten Schuljahr, 29 % während des letzten Schuljahres, 28 % nach dem letzten Schuljahr. Schrittweise Berufswahl Jede Berufswahlentscheidung sollte im Zusammenhang mit persönlichen Lebenszielen getroffen werden. Am Anfang steht immer die Erkundung der eigenen - Wertorientierungen, - Interessen, - Fähigkeiten (s. Tabelle - Einflussfaktoren). Jugendliche, sowohl Jungen als auch Mädchen, folgen bei ihrer Berufswahl zumeist einem traditionellen (veralteten) Rollenverständnis. Sie ordnen ihre Entscheidungen der Einteilung in männertypische und frauentypische Berufe unter, nicht zuletzt weil sie auch auf einen weitgehend nach Geschlechtern geteilten Arbeitsmarkt treffen. 77 A4-3 Einflussfaktoren auf die Berufswahl Subjektive Faktoren Bezugspersonen Phasen 1. Lebensziele Eltern 2. Interessen Geschwister Fantasiewahl - Wahrnehmen von Berufsrollen - Traumberufe 3. Fähigkeiten Bekannte 4. Wünsche Freunde Probewahl 5. Leistungsvermögen Lehrer/in Realistische Berufswahl/ - Wunschberufe 6. Geschlecht Berufsberater/in … … … Obwohl es etwa 350 Ausbildungsberufe und eine Vielzahl von Studienberufen gibt, konzentrieren sich die Jugendlichen auf wenige Berufe. Mehr als die Hälfte aller Bewerberinnen und Bewerber drängen in ca. 25 Berufe. Traditionen und Vorurteile Nach wie vor sind bestimmte Berufe teilweise männer- oder frauendominiert. Auch bezügliche der Karrierechancen haben Frauen, trotz hoher Leistungen noch immer gegen Vorurteile zu kämpfen. In Deutschland sind z. B. nur 5 % der Frauen in den obersten Führungsebenen der Wirtschaft tätig. Auch verdienen die weiblichen Führungskräfte im Durchschnitt 30 % weniger als ihre männlichen Kollegen. 78 A4-4 Was soll ich bloß werden? Wozu einen Beruf erlernen? Du heiratest ja doch! Entscheide Dich endlich! Hat denn keiner Lust Geld zu verdienen? Lohnender Nebenverdienst Tel. BZ 0180/53987 Geh doch zur Berufsfachschule? Lern Verkäuferin! Als Mädchen hast Du doch keine Chance! Berufsfach- Schneiderin ist ein schöner Beruf! Werd doch Schlosser! Auszubildende als Bäckereiverkäuferin ab sofort gesucht! Zuschr. an BZ u. 90732 Z Suche ehrgeizige/n Jungkoch/-köchin Burgrestaurant 79 Du solltest Dich vorstellen! A4-5 Frauen und Männer sind gleichberechtigt „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“ (Art. 3 Grundgesetz, ergänzt am 27.10.1994) In den letzten Jahrzehnten sind Frauen in Deutschland in vielen Lebensbereichen der Gleichberechtigung ein Stück näher gekommen. Noch nie waren so viele Frauen erwerbstätig wie heute, auch wenn sie verheiratet sind und Kinder haben. Trotz gleicher Ausbildungsmöglichkeiten werden jedoch einige Berufe bevorzugt von jungen Mädchen bzw. jungen Männern gewählt. Aufgaben 1. Schreibe je drei Berufe auf, die deiner Meinung nach stärker von Frauen bzw. Männern ausgeübt werden! Frauen Männer Beruf: Beruf: Beruf: Beruf: Beruf: Beruf: 2. Begründet und diskutiert eure Auswahl in der Klasse. 3. Was davon sind Vorurteile und wo liegen tatsächliche Schwierigkeiten? 4. Wie kann der Staat die Gleichberechtigung von Frauen und Männern unterstützen? 80 A4-6 Methode: Rollenspiel Im schulischen Bereich sind zwei Grundvarianten vorherrschend: • • das situative/freie Rollenspiel, das geplante Rollenspiel. Das situative Rollenspiel Situative Rollenspiele erwachsen aus konflikthaltigen Unterrichtssituationen. Diese Rollenspiele sind meist nicht geplant, somit stehen auch keine besonderen Informationsmaterialien und Spielinstruktionen zur Verfügung. Die Schülerinnen und Schüler greifen dabei ihnen bekannte Rollen und Rollenkonstellationen auf und füllen sie mit ihren Erfahrungen und Vorstellungen aus. Von den Lehrkräften werden nur die jeweilige Problematik bzw. Situation vorgegeben, ohne intensivere Einstimmung. Der Nutzen dieser Rollenspielform liegt darin, dass eine praktische Lebenssituation ohne große Vorbereitung in den Unterrichtsprozess integriert wird. Das geplante Rollenspiel Ein durch Lehrerinnen/Lehrer geplantes oder angeleitetes pädagogisches Rollenspiel setzt Situationen und Probleme in den Vordergrund, die nicht der unmittelbaren Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler entspricht. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich mit unbekannten Problemen bzw. Situationen auseinandersetzen, versuchen zu handeln und praxisrelevante Lösungsvorschläge aufzuzeigen. Die Lehrkraft muss zuerst den Schülerinnen und Schülern die Spielsituation verdeutlichen, notwendige Grundinformationen im Sinne von Situationsbeschreibung liefern und grundsätzliche Rahmenbedingungen nennen. Zur Veranschaulichung unbekannter Sachverhalte sollte die Lehrkraft auch audiovisuelle Unterrichtsmaterialien, Kartenmaterial, Zeitungsausschnitte, Fotos, Tondokumente und ähnliche Materialien benutzen. Bei dem geplanten Rollenspiel werden Rollenspielkarten an die Schülerinnen und Schülern ausgeteilt. Damit erhalten die Akteure spezifische Hinweise zur Gestaltung ihrer Rollen. Wichtig ist es auch, dass die nicht unmittelbar am Spiel beteiligten Schülerinnen und Schüler das Spielgeschehen aufmerksam beobachten, sich gegebenenfalls die gemachten Beobachtungen in Bezug auf vorher gestellte Beobachtungsaufgaben notieren, um am Ende das Rollenspiel gemeinsam auszuwerten. 81 A4-6 Aufgaben der Lehrkraft beim geplanten Rollenspiel Die Lehrkraft • leitet, lenkt, setzt Zäsuren (Einschnitte), • bricht ab, wenn es ihr zweckmäßig erscheint, • bestimmt den Wiederbeginn, • sorgt für Medien und andere Unterrichtsmittel, • fasst zusammen, • wertet mit der Klasse aus, • stellt den Gedanken- und Ergebnisaustausch sicher, • gibt Arbeitsaufgaben und kann als Experte/Expertin für Schülergruppen fungieren. Verlaufsphasen des Rollenspiels Es gibt drei Phasen beim Einsatz von Rollenspielen, dies sich gegenseitig abwechseln. Phase der Motivation • die Schülerinnen und Schüler sollen zum Rollenspiel aufgefordert, animiert werden, • der Spielanlass ist zu ergründen, • die Rollenübertragung ist vorzunehmen und die Beobachtungsaufgaben sind zu verteilen. Phase der Aktion • umfasst das eigentliche Rollenspiel (gegebenenfalls Wiederholung des Rollenspiels mit anderen Akteuren). Phase der Reflexion • die Auswertung des Rollenspiels (dazu werden die Beobachtungen, Eindrücke und Erfahrungen mit herangezogen), • der Gedankenaustausch; vielleicht ergeben sich neue Lösungsmöglichkeiten, allgemeine Erkenntnisse zur Bewältigung ähnlicher Situationen bzw. Probleme, die im Alltag auftreten können. Allgemeine Ziele des Rollenspiels Die Schülerinnen und Schüler lernen im Sinne einer der Realität entnommenen Rolle zu agieren, sie setzen sich mit den situationsbezogenen Inhalten der eigenen Rollen und der Rollen der anderen Schülerinnen und Schüler auseinander und sie versuchen ihre Rolle, in der Interpretation mit dem/der jeweiligen Spielpartner/in zu gestalten. Sehr häufig wurde beobachtet, dass dieses komplexe Fernhandeln Spaß und Freude macht, als anregend empfunden wird und nicht als Mühe und Stress betrachtet wird. 82 A4-6 Phasenstruktur von Rollenspielen im Unterricht Informationsphase • • Vorbereitungsphase Spielphase • Vertiefen der Informationen • Rollenspielerinnen und Rollenspieler lesen ihre Rolle und sammeln Argumente • Verfolgen der Diskussion Notieren von Schwerpunkten Bilden einer eigenen Meinung • Spielen und diskutieren entsprechend der übernommenen Rolle • • Diskussionsphase Ergebnisphase Generalisierungsphase Transferphase Alle Schülerinnen und Schüler informieren sich über den konkreten Konfliktfall, der im Rollenspiel diskutiert wird. Lösen von Aufgaben zum Konfliktfall • Alle Schülerinnen und Schüler diskutieren über die Argumente der Spielerinnen und Spieler • • Wesentliche Ergebnisse werden zusammengefasst Wertung der Argumentation • Ableiten von allgemeinen Erkenntnissen aus dem Rollenspiel • Übertragen der gewonnenen allgemeinen Erkenntnisse auf analoge Situationen 83 A4-7 Berufe für Frauen und Männer!? Wer eine Ausbildungsstelle sucht, kann grundsätzlich zwischen ca. 350 anerkannten Ausbildungsberufen wählen. Dazu kommen noch schulische Ausbildungsgänge. Das Interesse der Suchenden richtet sich jedoch besonders auf wenige Trendberufe. Anerkannte Ausbildungsberufe sind nach dem Berufsbildungsgesetz geregelt. Mehr dazu in findet man in BERUF AKTUELL und www.berufenet.de. Zweifellos besteht das Leben vor allem aus Entscheidungen. Es fängt doch schon am Morgen an, welche Hose man anzieht. Doch vor größeren Entscheidungen stehen zurzeit die Schüler und Studenten. Woher soll man in diesem Alter schon wissen, welchen Berufsweg man später eingehen möchte. Gewiss wird sich der Berufswunsch noch viele Male ändern, wenn man überhaupt schon einen hat. Weil es so verwirrend viele Berufe gibt, und jeden Tag neue entstehen, ist es für Schüler heute besonders wichtig, sich rechtzeitig und dann immer wieder neu zu informieren. Denn nur so kann man feststellen, was man besonders gern tut. Sonst kann es passieren, dass man mit der Schule fertig ist und immer noch nicht weiß, was man werden will. Gerade in den Trendberufen sind auch Studienplätze begehrt und schnell vergeben. Kümmert man sich schon früh, hat man bessere Chancen, den Beruf zu ergreifen, den man sich wünscht. Klar ist, dass gerade junge Leute sich für Trendberufe interessieren. Das sind Berufe, die gerade sehr begehrt sind. Für junge Leute ist z. B. das Internet wie ein zweites zu Hause. Verständlich, macht doch das Surfen im world wide web riesig Spaß. Da überlegt man doch, wieso man den Spaß nicht zum Beruf macht! Constanze Scheit, Goethe-Gymnasium , www.learnline.nrw.de/angebote/zeus/thema/thema/computer/01_07trend.htm, Stand: 01. 04. 2005) In vielen Berufen arbeiten vorwiegend Männer oder Frauen. Das wird häufig schon bei der Berufswahl festgelegt. Sie sind zwar immer noch in der Minderheit, aber wenn sie dann durchstarten, haben sie die Nase vorn: Frauen in typischen Männerberufen. Sowohl die Industrie- und Handelskammer als auch die Handwerkskammer bestätigen, dass Frauen außerordentlich gut und meist besser als ihre männlichen Kollegen ihren Job machen, wenn sie denn in der Metall verarbeitenden Branche (Industriemechanikerin, Elektromechanikerin, Zerspanungsmechanikerin) oder im KFZ-Bereich (KFZ-Mechatronikerin) arbeiten. Etwas Mut, Durchhalte- und Durchsetzungsvermögen sollten sie allerdings mitbringen. Im Kommen sind bei Frauen die handwerklich-kreativen Berufe wie Tischlerinnen, Bäckerinnen und Raumausstatterinnen sowie Gestaltungsberufe wie Mediengestalterin (ca. 70 Prozent Frauen) und naturwissenschaftliche Arbeitsfelder (Pharmakantin, Chemielaborantin: 60 Prozent). Dauerbrenner bei den Frauen waren und sind Berufe im kaufmännischen Bereich (Einzelhandel, Bürokauffrau). Eine Männerdomäne mit 95 Prozent ist der ITBereich, hier besonders die Programmierer. Umgekehrt ist der Männeranteil in Frauenberufen in den letzten Jahren fast gleich geblieben. Bei Jobs wie Krankenschwester oder Friseurin hatten die Männer 2002 gerade mal einen Anteil von 8,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt jetzt meldete. 1997 waren es mit 9,1 Prozent sogar noch etwas mehr. Insgesamt dominieren Frauen circa ein Fünftel aller Ausbildungsberufe. www.einslive.de/daswort/derservice/job/frauen_in_maennerb erufen/index.phtml, Stand: 11. 04. 2005 So scheinen fast nur geschlechtsspezifische Interessen und Neigungen die Berufswahl zu bestimmen. Männer wählen vorwiegend Fertigungsberufe des Handwerks sowie kaufmännische Berufe und Frauen vor allem Dienstleistungsberufe (Büro, Praxen, Handel,…). Auch in neu geschaffenen Berufen des Bereichs Informationsund Telekommunikationstechnik liegt der Frauenanteil trotz starker Werbung unter 25 %. Meinungen zu Berufen mit Technik-Anteilen bei der Berufswahl junger Frauen und Männer Torsten: In unserer Computer AG peilen Frauen das kaum. Ich hab auch mal rumgefragt, wer einen PC zu Hause hat. Die Jungen fast alle, bei den Mädchen gerade 4 von 10. Melanie: Ich hab keinen Bock nur auf Technik im Beruf. Ich will mit Menschen zu tun haben. Arzthelferin oder Restaurantfachfrau wären gut. Aber die Computer-Nutzung werde ich wohl trotzdem lernen müssen. Maren: Mich interessiert schon, in einem technischen Beruf zu arbeiten. Auch wenn Schule das wenig gefördert hat. Zum Glück konnte mein Bruder und ich mit unserem Vater viel werken. Aber später fast nur mit Männern arbeiten, kann ich mir nicht vorstellen. Jeanette: Im BIZ habe ich gehört, dass Berufe dauernd modernisiert werden und auch neue entstehen. Dabei zeigt sich, dass sowohl mit Technik als auch im Team gearbeitet werden muss, also Kontakt mit Menschen, Kollegen und Kunden besteht. Es muss also vermehrt auf Tätigkeiten, die vielseitiges und selbstständiges Handeln erfordern und bei denen Dienstleistungen erbracht werden, vorbereitet werden. Das müsste gerade was für Frauen sein. 1. Lies die Texte aufmerksam durch. 2. Bilde dir eine Meinung zum Thema „Frauen-“ oder „Männerberufe“! 3. Begründe Deine Meinung! 84 A4-8 Lebenslanges Lernen Herr Beimler und drei weitere Eltern sitzen im Klassenraum ihrer Kinder mal wieder auf einer Schulbank. Sie haben sich bereit erklärt, an einer Expertenbefragung im Unterricht teilzunehmen. Sie wollen den Schülerinnen und Schülern Auskunft geben über ihren beruflichen Werdegang, ihre Erlebnisse und Erfahrungen in der Arbeitswelt. Herr Beimler Ich habe vor über 20 Jahren eine Ausbildung zum Stahlbetonbauer gemacht. Die Arbeit hat mir von Anfang an viel Freude bereitet. Mit 25 Jahren bin ich dann Polier geworden. Heute leite ich eine Gruppe von 18 Männern. Das ging natürlich nicht ohne persönlichen Einsatz, Fortbildungskurse und ein bisschen Glück. Das Glück besteht darin, dass bei dem Auf- und Ab in der Baubranche bisher meine Arbeit als Gruppenleiter benötigt wurde. Frau Frühauf 1990 habe ich meine Ausbildung zur Drogistin beendet und wurde danach im gleichen Betrieb weiter beschäftigt. 1995 kam dann unser erstes Kind zur Welt und ich musste die Arbeit vorerst aufgeben. Nach der Geburt des zweiten Kindes habe ich ganz gekündigt und mich der Familie gewidmet. Jetzt arbeite ich wieder stundenweise in der Drogerie, um den Anschluss nicht zu verpassen. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, werde ich wieder voll ins Berufsleben einsteigen. Herr Quenzler Seit neun Jahren lebe ich nun schon mit meiner Familie im Großraum Mannheim. Wir haben unsere Heimat in der Altmark schweren Herzens verlassen, weil das Angebot an Arbeitsplätzen in meinem erlernten Beruf als Landmaschinenmechaniker sehr schlecht war. Die Agentur für Arbeit hat mir damals eine Umschulung zum Mechatroniker bezahlt. Auch meine Frau hat hier Arbeit gefunden. Der Umzug hat sich für uns aus beruflicher Sicht gelohnt. Frau Lohmann Als ich den Beruf der Köchin gelernt habe, konnte ich mir nichts Besseres vorstellen. Die Arbeit in einer Großküche hat mich jedoch schon nach wenigen Jahren so sehr belastet, dass ich auf ärztliche Empfehlung hin gekündigt habe. Eine Stelle in einer kleinen Küche hat sich nicht geboten. So machte mir die Agentur für Arbeit den Vorschlag, mich zur Hauswirtschafterin weiter zu bilden. Heute leite ich eine kleine Jugendherberge und bin mit dieser Tätigkeit sehr zufrieden. Nach diesen kurzen Berichten haben die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, Fragen an die Eltern zu richten. Welche Fragen werden sie wohl an die Eltern stellen? 85 A 4 -9 Geschichte der Frauenberufe – am Beispiel der „Arzthelferin“ 18. Jahrhundert Geschichtliche Erwähnung von "Hilfen" beim Zahnarzt (damals noch Barbier). Diese Tätigkeit wurde meist von barmherzigen höheren Töchtern wahrgenommen. 1754 Die erste deutsche Ärztin, Dr. Dorothea Erxleben, promoviert in Halle. 1865 Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins (ADF), der sich unter anderem für die Rechte der arbeitenden Frauen einsetzt. 1890 Die Berliner Gewerkschaftskonferenz beschließt die Aufnahme weiblicher Gewerkschaftsmitglieder. 1898 Die Universität Breslau lässt als erste deutsche Hochschule Medizinstudentinnen zum Examen zu. Vorher mussten Frauen, die ein Examen machen wollten, an ausländische Hochschulen gehen. 1899 Der Bundesrat beschließt die Zulassung von Frauen zu medizinischen, zahnärztlichen und pharmazeutischen Examen. 1901 Öffnung der Hochschulen für Frauen, allerdings nicht zur regulären Immatrikulation. 1903 Gründung der "Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen Deutschlands (BO)". 1908 Frauen werden zur regulären Immatrikulation an Hochschulen zugelassen. 1918 Frauen erhalten das aktive und passive Wahlrecht. 11. 08 1919 Die Gleichberechtigung von Mann und Frau wird erstmals in der Verfassung der Weimarer Republik festgelegt. 1921 Frauen werden zur Börse zugelassen. 1922 Juristinnen werden zum Richteramt zugelassen. 1933 Im Zuge der "Gleichschaltung" werden alle Gewerkschaften aufgelöst und von Nazi-Organisationen "übernommen". Die Berufsverbände im Gesundheitswesen gehen auf in der "Reichsarbeitsgemeinschaft der Berufe im ärztlichen und sozialen Dienst". 1940 Der Beruf der Apothekenhelferin und der Zahnarzthelferin wird offiziell als Anlernberuf anerkannt. 23.05.1949 Das Grundgesetz der BRD tritt in Kraft. Die Gleichberechtigung der Frau wird garantiert. 30.05.1949 Die Verfassung der DDR tritt in Kraft. Die Gleichberechtigung der Frau wird garantiert. 86 A 4 -9 1954 Der Beruf der Zahnarzthelferin wird zum vollwertigen Lehrberuf. 1955 Das Bundesarbeitsgericht erklärt die Praxis, Frauen für gleiche Arbeit weniger Lohn zu zahlen als Männern ("Frauenabschlag"), für rechtswidrig. 1965 Der Beruf der Arzthelferin wird offiziell als Lehrberuf anerkannt. 1968 Einführung des Berufs der Pharmazeutisch- technischen Assistentin (PTA). 1986 Der Beruf der Tierarzthelferin wird staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. 1993 Der Beruf der Pharmazeutisch- kaufmännischen Angestellten (PKA) wird offiziell als Ausbildungsberuf anerkannt. Die Bezeichnung "Apothekenhelferin" wird durch "PKA" abgelöst. 1998 Neue Ausbildungsordnung für die Pharmazeutisch- technischen Assistentin (PTA). Die Entwicklung von Berufen kann man auch auf den Internetseiten des BiBB finden. Arzthelferin - http://bibb.skygate.de/z/genealogie/html/b0010.html (Stand 11.04.2005) Arzthelfer (Arzthelferin/ Arzthelfer) 10.12.1985 VO Berufsausbildung zum Arzthelfer/zur Arzthelferin (ArzthelferAusbildungs-VO ArztHAusbV) 10.12.1985 Der Beruf der Arzthelferin ist aufgegangen im Arzthelfer/Arzthelferin 12.01.1965 anerkannt durch Erl. BMA vom 12.01.1965 - II a 5 - 2561 - BK - 8157 [zitiert nach BABl. 4/65, S. 153]; Aufgaben: 1. Wähle einen Beruf aus, der dich interessiert. 2. Erarbeite für die Entwicklung dieses Berufes einen Zeitstrahl. 3. Informiere dich über das gegenwärtige Anforderungsprofil dieses Berufes. 4. Notiere, welchen neuen Anforderungen man in diesem Beruf gerecht werden muss. 5. Suche nach Ausbildungsangeboten für diesen Beruf in deiner Region bzw. in Sachsen-Anhalt. 6. Ist dieser Beruf auch heute noch frauen- oder männerdominiert? Begründe deine Antwort. 87 A 4 -10 Berufswünsche von Jungen und Mädchen Aufgaben: 1. Beschreibe die nachfolgenden Grafiken. 2. Erläutere und vergleiche die Inhalte der nachfolgenden Grafik. 3. Reflektiere die Aussagen der Grafik kritisch. Erläutere hierbei auch, über welche Sachverhalte die Grafik Aussagen tätigt und worüber nicht. Die Top Ten der Ausbildungsberufe in Deutschland Männliche Auszubildende mit einem neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag 2004 21955 Kraftfahrzeugmechatroniker Industriemechaniker (alle Fachrichtungen) 14072 Kaufmann im Einzelhandel 13483 Koch 13118 Anlagenmechaniker 10526 Elektroniker (alle Fachrichtungen) 10560 Tischler 9359 Maler und Lackierer 9280 Kaufmann im Groß- und Außenhandel 8405 Metallbauer 8015 Weibliche Auszubildende mit einem neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag 2004 Bürokauffrau 16905 Kauffrau im Einzelhandel 16363 14939 Friseurin 14378 Arzthelferin Zahnmedizinische Fachangestellte Industriekauffrau 12214 11509 Fachverkäuferin im Nahrungsmittelhandwerk 11146 Verkäuferin 10931 Kauffrau für Bürokommunikation Hotelfachfrau Quelle: Statistisches Bundsamt 88 10615 9365 A 4 - 11 Die Vielfalt neuer Berufe! Was ist ein Mechatroniker/ eine Mechatronikerin Was ist ein IT-System-Kaufmann/ eine IT-System-Kauffrau? Was ist ein Mediengestalter/eine Mediengestalterin für visuelles Marketing? Was ist ein Kaufmann/ eine Kauffrau für Tourismus und Freizeit? Was ist ein Technischer Produktdesigner/ eine Technische Produktdesignerin Fast jedes Jahr gibt es neue Berufe und auch derzeit sind weitere geplant. 1. Wähle mindestens zwei neue Berufe aus, die du interessant findest. 2. Informiere Dich über das Anforderungsprofil dieser Berufe. Nutze dazu das Internet. www.bibb.de. 89 4.2 Themenbereich B: Fähigkeiten/Eignung 4.2.1 Modul B1 − Das ist meine Berufung Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien Mein persönlicher Steckbrief Erstellen eines persönlichen Steckbriefes: Einzelarbeit/Gruppenarbeit Personen nach Steckbrief benennen Korrektur der Einschätzung durch die Gruppenmitglieder B1-1 Was interessiert mich/mich nicht? B1-2, L 2, L 3 Schülerinnen und Schüler sollen in der Lage sein, ihre Interessen zu benennen und zu erfassen, Einzelarbeit entsprechend der Interessenlage geeignete Berufsbilder auswählen können. Interessen erfassen Bestimmung der möglichen Berufe entsprechend der Interessenlage Berufliche Interessen entdecken und bewerten Besuch im BIZ – Computeranalyse „Welche Berufe entsprechen meiner Interessenlage?“ sich mit Berufen, Berufsethos und Berufung auseinandersetzen und im Zusammenhang mit eigenen beruflichen Vorstellungen reflektieren. Bedeutung des Berufes Arbeit aus Berufung Diskussion über Beruf und Berufung, Arbeit aus Berufung Analyse von Texten - Biografie Albert Schweitzer - Ärzte ohne Grenzen - Biografie Mutter Theresa B1-3, L 6, S. 17ff u. S. 43 BIZ L15, S. 3ff L25, S. 4/5 90 A1-2, A1-3, A3-2, A3-5, B1-1 Arbeitshinweis: Ordne in berufliche und nicht berufliche Interessen! Arbeitshinweis: Sortiere die beruflichen Interessen nach ihrer Bedeutung für dich. Beginne mit dem Wichtigsten. Quelle: Bundesagentur für Arbeit (Hg.): Mach´s richtig. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer. Promotion Software – Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen: 2005 91 B1-2 Quelle: Bundesanstalt für Arbeit (Hg.): Mach´s richtig. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer. Promotion Software – Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen: 2005 92 B1-3 Quelle: Bundesanstalt für Arbeit (Hg.): Mach´s richtig. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer. Promotion Software – Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen: 2005 93 4.2.2 Modul B2 − Meinen Fähigkeiten auf der Spur Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Schülerinnen und Schüler sollen Medien B2-1 ihre Fähigkeiten kennen lernen und systematisieren, Fähigkeiten: körperliche, geistige, soziale Fähigkeiten Ordnen der Fähigkeiten erkennen, dass eine realistische Einschätzung eigener Fähigkeiten eine wichtige Voraussetzung für die Berufswahl ist, Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung der persönlichen Fähigkeiten Partnerarbeit: Wie ich mich selbst einschätze und wie andere mich einschätzen Bearbeitung des Schülerarbeitsheftes „Meinen Fähigkeiten auf der Spur“ B2-2, A1-11, B1-3 L2 B2-3, B 2-4 Überarbeitung der Selbsteinschätzung www.berufswahl-tipps.de/wer_bin_ich.htm B2-5 B2-6 erkennen, dass persönliche Vorlieben und Fähigkeiten für die Berufswahl in Einklang gebracht werden müssen. Mein Traumberuf Vorstellung des Wunschberufes (Collage, Plakat, Vortrag) Vergleichen der vorhandenen persönlichen Kompetenzen mit den erforderlichen Fähigkeiten L 23, Arbeitsblatt 1 L 13, Heft 2/3 Entwicklung eines persönlichen Fahrplans Zusammenfassung Was kann ich schon gut? Welche Fähigkeiten benötige ich für meinen Beruf? Welche Ziele muss ich mir stecken? Anmerkung: Unterstützung bei der Durchführung von Potenzialanalysen bieten z. B. Agentur für Arbeit, Bildungswerk der Wirtschaft Sachsen-Anhalt (BWSA), Unternehmen, Private Bildungsträger u. a. Modul A1 94 B2-1 Name: __________________________ Datum: _______________________ Klasse: __________________________ Fähigkeiten und Berufswahl Das Ausüben von Berufen erfordert bestimmte Fähigkeiten. Man kann geistige, körperliche und soziale Fähigkeiten unterscheiden. Ordne die nachfolgend aufgeführten Fähigkeiten den entsprechenden Bereichen zu: Rechenfähigkeit, Ideenreichtum/Kreativität, Hörvermögen, räumliches Vorstellungsvermögen, Hand- und Fingerfertigkeit, allgemeine Denkfähigkeit, Ausdauer, Konzentrationsfähigkeit, Kontaktsicherheit, sprachliche Geschicklichkeit, Teamfähigkeit Fähigkeiten geistig körperlich Ergänze in der Übersicht mindestens zwei Fähigkeiten je Bereich! 95 sozial B2-2 Meinen Fähigkeiten auf der Spur Soziale Fähigkeiten Stärken Schwächen …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… ………………………………………….. …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… ………………………………………… …………………………………………… Aufgaben: • Bevor du dich von anderen einschätzen lässt, schreibe erst auf, welche Stärken und Schwächen du an dir selbst wahrnimmst. • Geh mit diesem Arbeitsblatt zu einem Freund oder Freundin, deiner Schwester oder deinem Bruder. Du kannst auch deine Mutter oder deinen Vater befragen. Erkläre ihnen, welche Eigenschaften den einzelnen Fähigkeitsbereichen zuzuorden sind. (Zeig jedoch nicht, wie du dich selbst eingeschätzt hast.) • Bitte deine Gesprächspartnerin/deinen Gesprächspartner, dass sie oder er dieses Blatt ausfüllen. Worin sehen sie deine Stärken und Schwächen? • Vergleiche deine eigenen Angaben mit denen der befragten Personen. Unterhalte dich mit ihnen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Nimm zur Hilfe und Unterstützung das Schülerheft „Machs richtig“ zur Hand. 96 Berufswahl Körperliche Fähigkeiten Geistige Fähigkeiten Wie andere mich einschätzen B2-3 Mein persönliches Profil Meine Stärken bestimmen und meine Ziele klären (Fremdschätzung - Lehrkraft/Elternteil/Betrieb) Name: Datum: 1. … ist körperlich belastbar. 2. … ist handwerklich geschickt. 3. … macht praktische Arbeiten gerne. 4. … ist an vielen Dingen interessiert und möchte viel darüber lernen. 5. … erledigt schriftliche Aufträge sorgfältig. 6. … erledigt schriftliche Arbeiten rechtzeitig. 7. … kann sich über einen längeren Zeitraum konzentrieren. 8. … versteht schnell, wenn ihr/ihm etwas erklärt wird. 9. … fragt nach, wenn sie/er etwas nicht verstanden hat. -1 -2 Berufswahl +2 +1 10. … erarbeitet sich gerne selbst ein Thema. 11. … erledigt wichtige Dinge gleich und verschiebt sie nicht auf später. 12. … legt Wert auf Ordnung in ihrem/seinem Umfeld. 13. … geht mit Arbeitsmaterial pfleglich um. 14. … hat beim Arbeiten ihr/sein Ziel vor Augen. 15. … will ein Ziel, das sie/er sich gesetzt hat, erreichen, auch wenn es schwer fällt. 16. … arbeitet selbstständig an einer Aufgabe weiter, auch wenn sie auf dem ersten Blick schwierig ist. 17. … bringt neue Ideen in die Arbeit ein. 18. … ist kontaktfreudig und gerne mit anderen zusammen. 19. … kann gut mit anderen zusammenarbeiten. 20. … hilft anderen, wenn sie/er etwas nicht versteht. 21. … setzt sich für ihre/seine Mitschülerinnen und Mitschüler ein. 22. … übernimmt Aufgaben für die (Schul-)Gemeinschaft. 23. … kann bei einem Streit auch nachgeben. 24. … kann es hinnehmen, wenn sie/er für einen Fehler kritisiert wird. 25. … packt gerne mit an, wenn irgendwo Arbeit anfällt. 26. … hält ein, was sie/er zugesagt hat. 27. … ist pünktlich. Berufswahlpass Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben des BMBF, 2004 97 B2-4 Mein Persönlichkeitsbild im Spiegel der Selbst- und Fremdeinschätzung Persönlichkeitsbild im Spiegel der Selbsteinschätzung Fähigkeiten/Interessen 1 2 3 4 5 6 7 8 Persönlichkeitsbild im Spiegel der Fremdeinschätzung 9 10 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Fähigkeiten/Interessen Sprachliche Fähigkeiten Sprachliche Fähigkeiten Rechnerische Fähigkeiten Rechnerische Fähigkeiten Logisches Denken Logisches Denken Räumliches Vorstellungsvermögen Kontaktfähigkeit zu anderen Menschen Körperliche Geschicklichkeit Räumliches Vorstellungsvermögen Kontaktfähigkeit zu anderen Menschen Körperliche Geschicklichkeit Umgang mit Technik Umgang mit Technik Umgang mit Menschen Umgang mit Menschen Umgang mit Zahlen und Daten Umgang mit Pflanzen und Tieren Umgang mit Zahlen und Daten Umgang mit Pflanzen und Tieren Quelle: Lorenz, W. : Leitfaden für Schulabgänger. Stockmann-Verlag, Bochum-München, o.J. 98 B2-5 Wer bin ich? Begib dich auf die Spurensuche nach deinen Fähigkeiten - hört sich gut an, ist aber gar nicht so einfach. Stell dir möglichst viele Fragen wie z. B.: In welchen Schulfächern bin ich gut, durchschnittlich, schwach? Was fällt mir in der Schule leicht und was eher schwer? Welche Hobbys habe ich bzw. womit beschäftige ich mich gerne in der Freizeit? Was habe ich bisher in meinem Leben alles sehr gern getan? Was fällt mir alles leicht? Für welche Handlungen und Verhaltensweisen werde ich häufig gelobt? Von wem? Auf welche Taten, Ergebnisse und Erfolge bin ich stolz? Wie gehe ich auf Menschen zu? Wie komme ich mit anderen Menschen aus bzw. gehe mit ihnen um? Wie gut kann ich mich ausdrücken (mündlich/schriftlich)? Wie gut sind meine Fremdsprachenkenntnisse? Wie gut kann ich mit Zahlen umgehen? Wie gut ist meine dreidimensionale (räumliche) Vorstellungskraft? Wie sieht es mit meiner körperlichen Leistungsfähigkeit aus? Wie kräftig und ausdauernd bin ich? Was habe ich für gesundheitliche Beeinträchtigungen? Wie leicht begreife ich Zusammenhänge? Wie geschickt bin ich mit meinen Händen/Fingern? Wie sieht es mit meinem Ideenreichtum/meiner Kreativität aus? Wie ist es um meinen Ordnungssinn/meine Gewissenhaftigkeit bestellt? Wie gut sind meine Computerkenntnisse? Wie ist es um mein technisches Verständnis bestellt? Die Liste der Fragen, die man sich stellen kann, um den eigenen Fähigkeiten nachzuspüren, ist unendlich lang. Bei etwas Nachdenken fallen dir sicher noch viele Fragen ein. Quelle: Vgl. http://www.berufswahl-tipps.de/wer_bin_ich.htm, Stand 13. 04. 2005 99 B2-6 Mein persönliches Profil Meine Stärken bestimmen und meine Ziele klären Schlussfolgerungen aus der Auswertung Wenn deine Stärken und Fähigkeiten nicht zu deinen Zielen passen: Entscheide dich, ob du deine Ziele deinen Fähigkeiten anpasst oder deine Fähigkeiten verbesserst. Datum: _____________ 1. Das sind meine fünf wichtigsten Stärken und Fähigkeiten: __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ 2. Ich möchte mich in einigen Bereichen verbessern. Das will ich erreichen: __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ 3. Dabei brauche ich Unterstützung: Wer? Wobei? Wodurch? __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Wenn du diese Seite ausfüllst, solltest du sie den Lehrkräften zeigen, die dich unterstützen können. Auch deine Eltern und andere Personen, die die helfen können, solltest du einbeziehen. Berufswahlpass Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004 100 Berufswahl __________________________________________________________________________ 4.3 Themenbereich C: Berufe - Anforderungen, Möglichkeiten, Entwicklungen 4.3.1 Modul C1 − Möglichkeiten der Berufsausbildung Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien • einen allgemeinen Überblick zu Wegen der Berufsausbildung erhalten, Ausbildungswege entsprechend dem Schulabschluss Schematische Darstellung von Ausbildungswegen (z. B. Grafik) Einbeziehung regionaler Ausbildungseinrichtungen Gruppendiskussion zur Bedeutung schulischer Abschlüsse C1-1, C1-2 E1-5, E1-6 • Formen und Möglichkeiten der Berufsausbildung analysieren, Betriebliche Ausbildung Außerbetriebliche Ausbildung Vollzeitschulische Ausbildung Entwickeln einer Übersicht über Wege zum Beruf Analyse der Struktur der dualen Ausbildung in Deutschland Herstellen von Collagen, Rollenspiele Besuch eines Ausbildungsbetriebes bzw. einer Berufsschule zum Kennenlernen von Ausbildungsinhalten Expertenbefragung zu besonderen Ausbildungsformen Nutzen des Internets C1-3, C1-4 C1-5, C1-6 C1-7, C1-8 C1-9, • Überbrückungsmöglichkeiten als Vorbereitung auf eine Berufsausbildung kennen. Berufsvorbereitungsjahr Berufsgrundbildungsjahr Freiwilliges soziales Jahr Praktikum Auslandsaufenthalt Brainstorming: Wann könnte ein Überbrückungsjahr sinnvoll sein? Sammeln von Informationen über Überbrückungsmöglichkeiten (www.arbeitsagentur.de/nn_228166/Navigation/zentral/Arbeitnehmerinfo/Bestimmte-personengruppen/Jugendliche/Jugendliche-Nav.html__nnn=true) Zwei – Felder – Tafel: z. B. „Vor- und Nachteile einer betrieblichen Ausbildung“ „Was spricht für eine Berufsfachschule – was dagegen“? Exkursion in Gruppen oder im Klassenverband in Bildungseinrichtungen (BVJ / BGJ) Material der Agentur für Arbeit „Fit for Job“ C1-10, C1- 11 Schülerinnen und Schüler sollen 101 C1-1 Formen und Möglichkeiten der Berufsausbildung In Abhängigkeit vom Schulabschluss und der gewünschten beruflichen Ausbildungsrichtung kann man im Rahmen der betrieblichen (dualen) Ausbildung oder durch den Besuch einer Berufsfachschule (schulische Ausbildung) einen beruflichen Abschluss erlangen. In der folgenden Übersicht werden beide Formen gegenübergestellt: Kriterium Schulische Berufsausbildung Friseur/-in Bankkaufmann/-frau Bürokaufmann/-frau Maurer/-in Mechatroniker/- in Veranstaltungskaufmann/-frau Beispiel Kinderpfleger/-in Physiotherapeut/-in Sozialassistent/-in Wirtschaftsassistent/-in Erzieher/-in, Ergotherapeut/-in kein bestimmter Abschluss vorgeschrieben Betrieb entscheidet Welche schulischen Voraussetzungen brauche ich? nach Beruf und Bundesland unterschiedlich ab Ende des vorletzten Schuljahres bis zum Schulabschluss Wann bewerbe ich mich? ab Ende des vorletzten Schuljahres; der Bewerbungszeitraum wird von der jeweiligen Schule geregelt (z. B. bis zum 31.03. eines Jahres im Betrieb Wo bewerbe ich mich? an der Schule Schriftliche Bewerbung, mit Anschreiben, Lebenslauf mit Foto, Kopie des aktuellen Zeugnisses Wie bewerbe ich mich? Anschreiben, Lebenslauf mit Foto, beglaubigte Kopie des letzten Zeugnisses, Einverständniserklärung der Eltern im Betrieb und in der Berufsschule (duales System), ggf. in einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte Wo lerne ich? an der berufsbildenden Schule (teilweise in Verbindung mit betrieblichen Praktika) Teilzeitunterricht in der Berufschule, Praxis im Betrieb In welcher Form lerne ich? Vollzeitunterricht mit Praktika Auszubildende/-r mit Ausbildungsvertrag Welchen Status habe ich? Schüler/-in Ausbildungsvergütung Welche Vergütung erhalte ich? Keine Vergütung, häufig wird bei privaten Schulen Schulgeld verlangt Betriebliche Ausbildung Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) bei der zuständigen Agentur für Arbeit Welche finanzielle Unterstützung kann ich beantragen? (Bestimmte Bedingungen müssen erfüllt sein!) 102 Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) beim Amt für Ausbildungsförderung Berufswahl Unterschiede zwischen betrieblicher und schulischer Ausbildung C1-2 Berufsausbildung im dualen System In Deutschland beginnen rund zwei Drittel aller Jugendlichen ihren Berufsweg mit einer Berufsausbildung im dualen System. Sie erlernen einen von rund 350 staatlich anerkannten Ausbildungsberufen. Die Ausbildung findet an zwei Lernorten, dem Betrieb und der Berufsschule statt, deshalb spricht man vom dualen System. Die Jugendlichen lernen drei bis vier Tage pro Woche im Betrieb, an ein bis zwei Tagen besuchen sie die Berufsschule. Die Inhalte der Ausbildung in Betrieb und Berufsschule sind miteinander verzahnt, wobei der Betrieb mehr für die Praxis, die Berufsschule stärker für die Theorie zuständig ist. Betrieb und Berufsschule tragen gemeinsam zu einer möglichst guten Qualifizierung der Jugendlichen bei. Für die Ausbildung im Betrieb sind in der Ausbildungsordnung bundesweit verbindlich Mindeststandards festgelegt. Ausbildungsordnungen werden im Bundesinstitut für Berufsbildung mit Sachverständigen von Arbeitgeber- und Gewerkschaftsseite entwickelt und von der Bundesregierung erlassen. Die Ausbildung in der Berufsschule erfolgt auf der Grundlage des Rahmenlehrplans der Kultusministerkonferenz der Länder. Die Ausbildungsordnung legt fest, dass in der Berufsausbildung sowohl eine breit angelegte berufliche Grundbildung als auch die zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit notwendigen Fertigkeiten und Kenntnisse (berufliche Fachbildung) vermittelt werden müssen. Die Berufsausbildung hat ferner den Erwerb der erforderlichen Berufserfahrungen zu ermöglichen (§ 1 Absatz 2 Berufsbildungsgesetz). Der Ausbildungsrahmenplan (Betrieb) und der Rahmenlehrplan (Berufsschule) werden für die beiden Lernorte des dualen Systems parallel entwickelt und inhaltlich aufeinander abgestimmt. Die Berufsausbildung im dualen System ist der wichtigste Zugangsweg zu den rund 30000 Berufstätigkeiten, die das Statistische Bundesamt gezählt hat. Berufsausbildung und Berufstätigkeit sind wichtige Grundlagen für die berufliche Fortbildung und das lebenslange Lernen. Aufgaben: 1. Informiert euch über das duale System der Berufsausbildung! 2. Erarbeitet in Gruppen ein Glossar über die duale Berufsausbildung! • Duales System • Berufsschule • Anerkannter Ausbildungsberuf • Ausbildungsordnung • Ausbildungsvertrag • …………………….. Vergleicht eure Ergebnisse. Nutzt Informationsmaterial des Berufsinformationszentrums (BIZ) oder das Internet! 103 C1-3 Duale Berufsausbildung in Deutschland In Deutschland wird die berufliche Erstausbildung überwiegend im so genannten „dualen System“ durchgeführt. „Dual“ wird das Berufsbildungssystem deshalb genannt, weil die für den Beruf notwendigen Kompetenzen an zwei verschiedenen Ausbildungs- bzw. Lernorten, nämlich im Unternehmen (praktische Ausbildung) und in der Berufsschule (theoretische Ausbildung) vermittelt werden. Unternehmen und Berufsschule verantworten die Berufsausbildung gemeinsam. Gemeinsame Entwicklung und Neuordnung von Ausbildungsberufen Unternehmen A (Ausbildungsordnung) Unternehmen B (Ausbildungsordnung) Unternehmen (Ausbildungsordnung) Berufsschule (Rahmenlehrplan) Überbetriebliches Ausbildungszentrum/ • Mittelständische Unternehmen Ausbildung• imKleine Verbund Handwerksbetriebe 2 Überbetriebliche Ausbildungsstätten und die Ausbildung im Verbund haben den Auftrag, den betrieblichen Teil der Berufsausbildung im dualen System außerhalb des Betriebes zu ergänzen, wenn dieser die vorgeschriebenen Ausbildungsinhalte nicht vollständig vermitteln kann. Nach § 27 Berufsbildungsgesetz (BBiG) kann die zuständige Stelle festlegen, dass bestimmte Ausbildungsinhalte in überbetrieblichen Berufsbildungsstätten zu vermitteln sind. Ausbildungsberuf Die Ausbildungsdauer in den anerkannten Ausbildungsberufen ist nicht einheitlich. Sie reicht von 2 Jahren bis zu 3 ½ Jahren und wird in der Ausbildungsordnung festgelegt. Monoberuf Monoberufe sind anerkannte Ausbildungsberufe deren Ausbildungsinhalte zeitlich und systematisch aufeinander aufbauen und zu einem einheitlichen Berufsprofil führen. Es gibt keine Wahlmöglichkeiten zu alternativen Berufsprofilen. Ausbildungsberuf mit Fachrichtungen Bei Berufen mit Fachrichtungen werden in den ersten beiden Ausbildungsjahren die berufliche Grundbildung und Fachbildung vermittelt. Im Regelfall wird ab dem 3. Ausbildungsjahr die Ausbildung in einer Fachrichtung fortgesetzt. Die Abschlussprüfung erfolgt dann auch in der jeweiligen Fachrichtung. Vor einer Ausbildung muss man sich jedoch für eine Fachrichtung entscheiden, die auch in den Ausbildungsvertrag eingetragen wird. Ausbildungsberuf mit Schwerpunkten Die Ausbildung nach Schwerpunkten erfolgt, wie bei den Monoberufen, nach einer einheitlichen Ausbildungsberufsbildstruktur. Bei ausgewählten Ausbildungsinhalten wird entsprechend der berufsspezifischen Anforderungen eine Differenzierung vorgenommen. Die Ausbildungsdauer in dem jeweiligen Schwerpunkt kann ein Drittel der Ausbildungszeit betragen. Ausbildungsberuf mit Stufenausbildung Diese Ausbildungsberufe ermöglichen gestufte Abschlüsse. In der Regel gibt es eine zweijährige 1. Stufe (z.B. Bauindustrie, Textilindustrie) die nach einer Zwischenprüfung am Ende des ersten Ausbildungsjahres und mit einer Abschlussprüfung am Ende des zweiten Jahres beendet werden kann. Nach einer einjährigen weiteren 2. Stufe, in der berufsbezogene spezielle Ausbildungsinhalte vermittelt werden, kann wieder eine Abschlussprüfung abgelegt werden. Es ist jedoch auch möglich, die dreijährige Ausbildung ohne das gestufte Verfahren zu durchlaufen, dann entspricht die Prüfung nach den ersten beiden Jahren der Zwischenprüfung. Ausbildungsberuf mit Wahl- und Pflichtqualifikationen Neu geordnete Berufe enthalten Pflicht- und Wahlqualifikationen, um schneller auf die sich ändernde Arbeitsrealität eingehen und praxisorientiert ausbilden zu können. Sie sind so konzipiert, dass die Ausbildung von Anfang an entsprechend den beruflichen Anforderungen breit angelegt ist. Durch Wahlqualifikationseinheiten können besondere Anforderungen des ausbildenden Betriebes oder der Branche berücksichtigt werden. 104 C1-4 Informationen zur „dualen Berufsausbildung“ Berufsausbildung im dualen System In Deutschland wird die berufliche Erstausbildung überwiegend im so genannten „dualen System“ durchgeführt. „Dual“ wird das Berufsbildungssystem deshalb genannt, weil die für den Beruf notwendigen Kompetenzen an zwei verschiedenen Ausbildungs- bzw. Lernorten, nämlich im Unternehmen (praktische Ausbildung) und in der Berufsschule (theoretische Ausbildung) vermittelt werden. Ausbildungsberuf Berufsschule Unternehmen (Rahmenlehrplan) (Ausbildungsordnung) Unternehmen und Berufsschule verantworten die Berufsausbildung gemeinsam. http://www.s-hb.de/duale-ausbildung-de Ausbildungsberufe Zurzeit (Stand: August 2005) gibt es in Deutschland 338 Berufe in der dualen Ausbildung. Inklusive der unterschiedlichen Fachrichtungen sind es 444 Berufe. http://www.ausbildungplus.de/azubis/info_zq/abb/index.htm l Ausbildungsdauer Rechte und Pflichten Ausbildungsvergütung Die Ausbildungsdauer in den anerkannten Ausbildungsberufen erstreckt sich von zwei bis zu dreieinhalb Jahren. Die genaue Dauer wird in der jeweiligen Ausbildungsordnung festgelegt. In Einzelfällen kann die Ausbildungszeit verkürzt werden, wenn aufgrund schulischer Leistungen in der allgemein bildenden oder beruflichen Schule zu erwarten ist, dass die/der Auszubildende das Ausbildungsziel in verkürzter Zeit erreicht. In der Praxis verkürzen ca. 15 Prozent der Auszubildenden ihre Lehrzeit. Die Rechte und Pflichten, die sich für Auszubildende aus einem Ausbildungsverhältnis ergeben, sind im Berufsbildungsgesetz geregelt (§§ 6-9 BBiG). Während ihrer Ausbildung erhalten die Auszubildenden eine Vergütung. Die Höhe dieser Ausbildungsvergütung schwankt je nach Branche und Ausbildungsberuf und richtet sich nach der bereits absolvierten Lehrzeit: Vom ersten bis zum 3. oder 4. Lehrjahr steigt sie in der Regel kontinuierlich an. In der Datenbank Ausbildungsvergütungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) finden Sie Informationen über die Höhe der Ausbildungsvergütungen für nahezu alle wichtigen Ausbildungsberufe. Bei den Angaben handelt es sich um Tarifvereinbarungen. Ihre tatsächliche Vergütung kann um bis zu 20% davon abweichen. http://www.bibb.de/de/wlk8446.htm Ausbildungsvertrag Prüfungen Jugendvertretung Der Ausbildungsvertrag mit dem Ausbildungsbetrieb steht am Anfang des Berufsausbildungsverhältnisses. Das Berufsbildungsgesetz schreibt vor, den wesentlichen Inhalt des Vertrages zwischen dem/der Ausbildenden und dem/der Auszubildenden schriftlich niederzulegen. http://www.halle.ihk.de/webKreator/index.asp Zur Ermittlung des Ausbildungsstandes wird während der Berufsausbildung eine Zwischenprüfung (§ 48 BiBG) oder eine gestreckte Abschlussprüfung (§ 37 und § 38) durchgeführt. Inhalt und Zeitpunkt der Zwischenprüfung sind in der jeweiligen Ausbildungsordnung vorgeschrieben. Die Teilnahme an der Zwischenprüfung ist Voraussetzung für die Zulassung zur Abschlussprüfung. Die Ausbildung in den staatlich anerkannten Ausbildungsberufen endet mit einer Abschlussprüfung vor der zuständigen Kammer (z.B.: Industrie- und Handelskammer (IHK) oder Handwerkskammer). In den Fällen, in denen die Ausbildungsordnung vorschreibt, dass Berichtshefte geführt werden müssen, gelten sie neben der Teilnahme an der Zwischenprüfung als weitere Zulassungsvoraussetzung. In der Abschlussprüfung wird festgestellt, ob die Auszubildenden die notwendigen praktischen und theoretischen Kenntnisse für den gewählten Beruf besitzen. Dabei werden die Prüfungsanforderungen der jeweiligen Ausbildungsordnung zugrunde gelegt. Die Abschlussprüfung kann zweimal wiederholt werden. Für die Wahrnehmung von Rechten Auszubildender kann eine Jugendvertretung gewählt werden, wenn im Unternehmen ein Betriebs- oder Personalrat vorhanden ist. Bildung, Wahl und Geschäftsführung der Jugendvertretung ist in den §§ 60-69 BetrVG (Betriebsverfassungsgesetz) geregelt. 105 C1-5 Duale Berufsausbildung in Industrie und im Handwerk Der Mechatroniker/ die Mechatronikerin In Deutschland wird die berufliche Erstausbildung überwiegend im so genannten „dualen System“ durchgeführt. „Dual“ wird das Berufsbildungssystem deshalb genannt, weil die für den Beruf notwendigen Kompetenzen an zwei verschiedenen Ausbildungs- bzw. Lernorten, nämlich im Unternehmen (praktische Ausbildung) und in der Berufsschule (theoretische Ausbildung) vermittelt werden. Ausbildungsberuf Mechatroniker/Mechatronikerin Berufsschule Unternehmen (Rahmenlehrplan) (Ausbildungsordnung ) Ausbildungsberuf Ausbildungsdauer Zugangsvoraussetzungen Unternehmen und Berufsschule verantworten die Berufsausbildung gemeinsam. http://www.s-hb.de/duale-ausbildung-de; Mechatroniker/innen bauen mechanische, elektrische und elektronische Komponenten zu komplexen Systemen zusammen, installieren Steuerungssoftware und halten die Systeme instand. Beschäftigung finden Mechatroniker/innen in der Herstellung von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen, im Schienen-, Luft- und Raumfahrzeugbau. Sie arbeiten in der Chemie- und Automobilindustrie, im Maschinen- und Anlagenbau, bauen Kräne, Pumpen und Verpackungsmaschinen. Darüber hinaus sind sie in der Forschung und Entwicklung beschäftigt, hier vor allem im Bereich Ingenieur- und Naturwissenschaften. Sie arbeiten in Werkstätten und Werkhallen, bei der Montage und bei Wartungsarbeiten auch in den Produktionsstätten der Kunden. Diese können gelegentlich auch im Ausland liegen. www.berufenet.de ; http://www.vdma.org/wps/portal Mechatroniker/in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Er ist keinem Berufsfeld zugeordnet. Der Monoberuf wird ohne Spezialisierung nach Fachrichtungen oder Schwerpunkten in Industrie und Handwerk ausgebildet. Die Ausbildung erfolgt in der Regel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule . Eine schulische Ausbildung wird ebenfalls angeboten. Die Ausbildung dauert 3 1/2 Jahre. Grundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben. Über zwei Drittel der von den Betrieben angestellten Ausbildungsanfänger/innen hatten einen mittleren Bildungsabschluss . Etwa ein Siebtel der angehenden Mechatroniker/innen verfügte über die Hochschulreife , ein knappes Zehntel über den Hauptschulabschluss . In der Regel führen Betriebe ein Auswahlverfahren durch, das neben dem Einstellungsgespräch noch einen schriftlichen Test umfasst. Zunehmend wird auch die Teilnahme an einer Gruppenübung oder einem Gruppengespräch mit anderen Bewerbern und Bewerberinnen verlangt. http://infobub.arbeitsagentur.de/berufe/berufId.do?_pgnt_pn=0&_pgnt_act=goToAnyPage&_pgnt_id=resultShort&status=A06 Ausbildungsinhalte im Betrieb §§ Folgende Ausbildungsinhalte sind beispielsweise Teil der betrieblichen Ausbildung im 1. Ausbildungsjahr: Lesen technischer Pläne und Anfertigen von Protokollen Werkstücke vermessen und prüfen manuelles und maschinelles Bearbeiten von Werkstücken Installieren elektrischer Baugruppen und Komponenten Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes, Arbeits- und Tarifrecht, Umwelt- und Arbeitsschutz Planen und Kontrollieren von Arbeitsabläufen 106 C1-5 Im 2. Ausbildungsjahr werden den Auszubildenden unter anderem folgende Ausbildungsinhalte vermittelt: Installieren und Testen von Hard- und Softwarekomponenten Programmierung mechatronischer Systeme Baugruppen und Komponenten prüfen und vormontieren mechanische und elektrische Sicherheitsvorkehrungen überprüfen Werkzeuge, Prüf- und Messmittel betriebsbereit machen und überprüfen Schließlich erfahren die Auszubildenden im 3. und 4. Ausbildungsjahr folgende Ausbildungsinhalte: Produkte bei der Übergabe erläutern und in die Funktion einweisen Baugruppen und Komponenten zu Maschinen und Systemen zusammenbauen Netzwerke und Bussysteme installieren und konfigurieren sowie Versionswechsel von Software durchführen Programmierung mechatronischer Systeme mechatronische Systeme prüfen und einstellen Ursachen von Fehlern und Qualitätsmängeln feststellen Ausbildungsinhalte in der Berufsschule §§ Ausbildungsvergütung Prüfungen Während des theoretischen Unterrichts in der Berufsschule erwirbt man grundlegende Kenntnisse auf verschiedenen für den Beruf wichtigen Gebieten der Mechatronik, zum Beispiel über: Analysieren von Funktionszusammenhängen in mechatronischen Systemen Untersuchung der Energie- und Informationsflüsse in elektrischen, pneumatischen und hydraulischen Baugruppen Design und Erstellen mechatronischer Systeme Untersuchen des Informationsflusses in komplexen mechatronischen Systemen Realisieren von einfachen mechatronischen Komponenten Installieren elektrischer Betriebsmittel unter Beachtung sicherheitstechnischer Aspekte Kommunizieren mit Hilfe von Datenverarbeitungssystemen Planen und Organisieren von Arbeitsabläufen Herstellen mechanischer Teilsysteme Planen der Montage und Demontage Inbetriebnahme, Fehlersuche und Instandsetzung vorbeugende Instandsetzung Übergabe von mechatronischen Systemen an Kunden Mechatroniker/innen werden in Betrieben der Metall- und Elektroindustrie oder des Handwerks ausgebildet. Auszubildende erhalten eine monatliche Ausbildungsvergütung, deren Höhe meist tarifvertraglich festgelegt wird. Für die Auszubildenden ist die Ausbildung im Betrieb kostenfrei. Allerdings können für den Berufsschulunterricht - je nach Berufsschulstandort - anteilig Fahrtkosten und Kosten für auswärtige Unterbringung entstehen. Über Förderungsmöglichkeiten für Auszubildende und Lehrgangsteilnehmer/innen informiert die Agentur für Arbeit. http://www.bibb.de/de/wlk8446.htm Ausbildungsabschluss Die Prüfung in diesem anerkannten Ausbildungsberuf wird auf Grundlage der Verordnung über die Berufsausbildung zum Mechatroniker/.zur Mechatronikerin durchgeführt. Nachweise/Zulassung zur Prüfung Voraussetzungen für die Zulassung zur Abschluss-/Gesellenprüfung bei einer Berufsausbildung in Betrieb und Berufsschule sind vorgeschriebene schriftliche Ausbildungsnachweise sowie die Teilnahme an vorgeschriebenen Zwischenprüfungen. 107 C1-5 Prüfungen Zuständige prüfende Stelle Zuzulassen ist auch, wer in einer berufsbildenden Schule oder sonstigen Berufsbildungseinrichtung ausgebildet worden ist. Dieser Bildungsgang muss allerdings der Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf entsprechen. Wer nachweist, dass er mindestens das Eineinhalbfache der Zeit, die als Ausbildungszeit vorgeschrieben ist, in dem Beruf tätig gewesen ist, in dem die Prüfung abgelegt werden soll. Erforderliche Prüfungen Zwischenprüfung Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres wird eine Zwischenprüfung durchgeführt. Sie besteht aus einem praktischen und einem schriftlichen Teil. Im praktischen Prüfungsteil soll in höchstens sieben Stunden unter Verwendung vorgefertigter Teile eine Arbeitsaufgabe bearbeitet werden. Hierfür kommen insbesondere das Anfertigen und Prüfen einer funktionsfähigen mechatronischen Komponente nach Unterlagen, einschließlich manuelles und maschinelles Bearbeiten, Zusammenbauen, Verdrahten und Verschlauchen sowie Anfertigen eines Arbeitsplanes und eines Prüf- und Messprotokolls in Betracht. Abschlussprüfung/Gesellenprüfung Die Abschluss-/Gesellenprüfung wird in Form einer praktischen und einer schriftlichen Prüfung durchgeführt. Im praktischen Prüfungsteil soll in höchstens 30 Stunden ein betrieblicher Auftrag bearbeitet und dokumentiert und in höchstens 30 Minuten ein Fachgespräch hierüber geführt werden. Dafür kommt insbesondere folgende Aufgabe in Betracht: das Errichten, Ändern oder Instandhalten eines mechatronischen Systems, einschließlich Arbeitsplanung, Montieren, Demontieren, Ändern und Konfigurieren von Programmen sowie das Inbetriebnehmen. Im schriftlichen Prüfungsteil wird in den Fächern Arbeitsplanung, Funktionsanalyse sowie Wirtschafts- und Sozialkunde insgesamt höchstens sechs Stunden geprüft. Bei nicht eindeutigen Prüfungsergebnissen in der schriftlichen Prüfung kann eine zusätzliche mündliche Prüfung durchgeführt werden. Die Prüfung ist bestanden, wenn jeweils in der praktischen und schriftlichen Prüfung mindestens ausreichende Leistungen erbracht wurden. Prüfungswiederholung Nicht bestandene Prüfungen können nach dem Berufsbildungsgesetz zweimal wiederholt werden. Die Prüfung wird • bei Ausbildung in der Industrie bei der Industrie- und Handelskammer abgelegt, • bei Ausbildung im Handwerk bei der Handwerkskammer. Hinweis: „Zuständige Stellen“ nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) Das Berufsbildungsgesetz weist bestimmte Aufgaben zur praktischen Durchführung der Berufsausbildung, wie etwa die Organisation der Abschlussprüfungen und Feststellung der Eignung von Ausbildungspersonen und Ausbildungsstätte, den so genannten „zuständigen Stellen“ zu. Die zuständige Stelle überwacht die Durchführung des Berufsausbildung und fördert diese durch Beratung der Ausbildenden und Auszubildenden. Sie dient den Auszubildenden auch als Auskunfts- und Beschwerdestelle in Fragen der Berufsausbildung. „Zuständige Stelle“ für die Berufsausbildung sind in den meisten Wirtschafts- und Berufszweigen die Kammern, z.B. die Industrie- und Handelskammer (IHK), die Handwerkskammer (HK), die Landwirtschaftskammern, die Rechts- und Patentanwaltskammern, die Notarkammern, die Wirtschaftsprüferkammer sowie die Berufskammern der Steuerberater und der Steuerbevollmächtigten, die Ärzte-, Tierärzte-, Zahnärzte- und Apothekerkammer sowie sonstige durch Rechtsverordnung bestimmte Einrichtungen (§§ 72-75 BBiG). 108 C1-6 Aufgaben der zuständigen Stellen (siehe §9 und §71 BBiG) Eintragen, Ändern und Löschen von Ausbildungsverträgen (s. § 34 BBiG) Prüfung der Eignung von Ausbildungsstätte und Ausbildenden (s. §32 BBiG) Entscheidung über die Zulassung zur Abschlussprüfung (s. §46 BBiG) Handwerkskammer Industrie- und Handelskammer Landwirtschaftskammer Anwaltskammer Ärztekammer Durchführung von Zwischen- und Abschlussprüfungen (s. §37 und §48 BBiG) …….. Der Berufsbildungssauschuss der zuständigen Stelle erlässt Rechtsvorschriften für die Durchführung der Ausbildung, z. B. Prüfungsvorschriften, Ausbildungsvertrag und Berichtsheft, Anrechnung von Vorkenntnissen auf die Ausbildungszeit (s. §7, §47, §54, §59, §79 BBiG) Auf Antrag der Menschen mit Behinderung oder deren Vertreter treffen die zuständigen Stellen entsprechend der Empfehlung des Hauptausschusses des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) Ausbildungsregelungen für Menschen mit Behinderungen (s. §66 BBiG) Beraten von Betrieben und Auszubildenden/Lehrlingen, z. B. Einrichtung von Ausbildungsplätzen, Streitigkeiten zwischen Betrieb und Auszubildenden, Berufswechsel von Auszubildenden (s. §76 BBiG) Wichtige Aufgaben bei der Durchführung und Überwachung der Berufsausbildungsvorbereitung, der Berufsausbildung und der beruflichen Fortbildung und Umschulung nehmen die „zuständigen Stellen“ – meist sind dies Kammern – wahr. Die „zuständigen Stellen errichten einen Berufsbildungsausschuss, der in allen wichtigen Angelegenheiten der beruflichen Bildung zu unterrichten und zu hören ist und Rechtsvorschriften bzw. Stellungnahmen zur Durchführung der Berufsbildung beschließt. Im Ausbildungsbereich Industrie und Handel, der die meisten Auszubildenden aufweist, gibt es bundesweit über 80, im Handwerk über 50 Kammern. Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (Hg.): Schaubilder zur Berufsbildung/ Ausgabe 2006. Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Bonn, 2006, S. 125 109 C1-7 Betriebliche und außerbetriebliche Ausbildung Noch nicht vermittelte Bewerber Anzahl Bayern Brandenburg Hessen Rheinland-Pfalz Sachsen Sachsen-Anhalt SchleswigHolstein Thüringen Nach dem Marktausgleich: Angebote je 100 erfolgreiche Nachfrager und Unvermittelte Erfolgreiche Nachfrager Alternativ vermittelte Bewerber nach weiteren Vermittlungswunsch Ausbildungsplatznachfrager Vor dem Marktausgleich: Betriebliche Angebote je 100 einheimische Nachfrager AngebotsNachfrageRelation Ausbildungsplatznachfrage Unbesetzte Ausbildungsstellen Besetztes außerbetriebliches Angebot Bundesländer (Auswahl) Erfolgreich besetztes betriebliches Angebot Ausbildungsplatzangebot Prozent 90.595 12.309 36.751 26.713 22.508 13.953 18.370 2.801 5.610 1.976 1.207 8.107 6.375 944 2.718 80 1.173 1.290 85 176 504 93.396 17.919 38.727 27.920 30.615 20.328 19.314 5.013 3.080 3.568 2.595 2.614 1.176 803 8.020 1.442 5.127 1.130 2.353 914 901 89,6 48,6 81,1 87,7 59,9 56,8 93,0 97,7 85,7 94,3 95,7 92,4 95,2 98,5 13.131 5.552 130 18.683 1.470 517 58,3 93,4 Abb: Ausbildungsangebot, Ausbildungsstellennachfrage und Angebots-Nachfrage-Relation nach Ländern 2004 Quelle: Berufsbildungsbericht der Bundesregierung. 2005, S. 42 1. Ermittle die Anzahl der Nachfrager (in Prozent), die im Jahr 2004 in Sachsen-Anhalt erfolgreich in eine Ausbildung vermittelt worden sind? 2. Nimm Stellung zu der Aussage: „…allen ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen jungen Menschen [wird] ein Angebot auf Ausbildung unterbreitet.“ (Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland. 2004, S. 2) 3. Vergleiche das betriebliche mit dem außerbetrieblichen Arbeitsplatzangebot in Sachsen-Anhalt. 4. In welchen Bundesländern hat die außerbetriebliche Ausbildung eine geringere Bedeutung? Suche nach Gründen. Hintergrundinformation: Als „außerbetrieblich“ werden die Ausbildungsplätze bezeichnet, die vollständig oder nahezu vollständig auf gesetzlicher Grundlage mit öffentlichen Mitteln bzw. Mitteln der Bundesagentur für Arbeit finanziert werden. Beispiele dafür sind die Förderung von behinderten Jugendlichen nach §102 SGB III oder die Förderung von lernbeeinträchtigten und sozialbenachteiligten Jugendlichen nach § 242 SGB III. An die Stelle von ausbildenden Betrieben treten Bildungsträger, die die Auszubildenden in Werkstätten, Kabinetten und anderen Übungseinrichtungen ausbilden. In den außerbetrieblichen Ausbildungsstätten findet ausbildungsbegleitend eine besondere pädagogische Betreuung dieser Jugendlichen statt. Benachteiligten Jugendlichen, die auf dem „freien Markt“ nur geringe Chancen haben, wird so eine fundierte Berufsausbildung ermöglicht. In allen neuen Bundesländern, so auch in Sachsen-Anhalt, ist die Ausbildungssituation besonders angespannt. Fehlende Plätze für betriebliche Ausbildung machen hier spezielle Förderprogramme wie z. B die BundLänderprogramme Ost und die Länderprogramme Ost nötig. Gefördert werden so genannte „marktbenachteiligte“ Jugendliche in Regionen mit wenig betrieblichen Ausbildungsmöglichkeiten. 110 C1-8 Vergleich betrieblicher und außerbetrieblicher Ausbildung Das sind Janine und Nina Mein Berufsziel: Bürokauffrau Ich werde Bürokauffrau Wo lernst du? Ich habe meinen Ausbildungsvertrag mit einem Betrieb abgeschlossen. Ich lerne in einer außerbetrieblichen Einrichtung meinen Beruf. Meinen Ausbildungsvertrag habe ich mit dem Bildungsträger abgeschlossen. Welche schulischen Voraussetzungen sind nötig? Ich habe einen Realschulabschluss. Ich habe einen Realschulabschluss. Wo hast du dich beworben? Ich habe mich in verschieden Betrieben beworben. In diesem Betrieb hat es dann geklappt, sicher weil ich hier bereits im Schülerbetriebspraktikum war. Ich habe viele Bewerbungen geschrieben. Ein paar Mal war ich auch zum Vorstellungsgespräch. Aber nichts hat geklappt. Weg von hier wollte ich auf keinen Fall. Deshalb war ich froh, dass mir die Agentur für Arbeit diesen Ausbildungsplatz vermittelt hat. Wo findet die Ausbildung statt? Meine praktische Ausbildung erhalte ich in meinem Betrieb. Dabei durchlaufe ich verschiedene Abteilungen in unserer Verwaltung. Eine Woche bin ich immer im Betrieb, in der anderen Woche an drei Tagen in der Berufsschule. Dort findet mein theoretischer Unterricht statt. Übrigens Nina und ich gehen in dieselbe Berufsschulklasse. In meiner Ausbildungseinrichtung befinden sich Übungsbüros. Dort werden alle Abläufe (Bestellung, Buchführung, Rechnung schreiben usw.), die in einem Betrieb üblich sind, mit uns trainiert. In den Praktika können wir diese Fähigkeiten dann anwenden. Genau wie Janine besuche ich 14-tägig an drei Tagen die Berufsschule. Was verdienst du? Ich verdiene im ersten Ausbildungsjahr 453 Euro im Monat (Brutto). Später steigt die Ausbildungsvergütung. Meine Vergütung ist geringer. Ich erhalte elternunabhängig eine finanzielle Unterstützung von 282 Euro, die ich bei der Agentur für Arbeit beantragt habe. Außerdem werden mir Fahrtkosten und Kosten für das Mittagessen erstattet. Wo machst du deine Prüfung? Ich werde meine Prüfungen vor der zuständigen IHK ablegen. Auch ich werde von der zuständigen IHK geprüft. Und nach der Ausbildung? Ich hoffe, dass mich mein Ausbildungsbetrieb übernehmen kann. Das hängt nicht nur von meinen Leistungen ab, sondern ist auch abhängig von der wirtschaftlichen Situation meines Betriebes. In diesem Jahr konnten drei der vier Auszubildenden übernommen werden. Nach meiner Ausbildung muss ich mich erneut in den Betrieben bewerben. Da ich während der Ausbildung viele Praktika durchführe, habe ich die Hoffnung, auf diesem Weg in einem Betrieb Fuß zu fassen. So schlecht stehen die Chancen dafür gar nicht. Über die Hälfte der Auszubildenden meiner Ausbildungseinrichtung haben im vorigen Jahr Arbeit in einem Betrieb bekommen. Aufgabe: Benenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede von betrieblicher und außerbetrieblicher Ausbildung. 111 C1-9 Vollzeitschulische Ausbildung Sebastian möchte Physiotherapeut werden. Sein letztes Praktikum hat er deshalb in einer physiotherapeutischen Praxis gemacht. Es hat ihm dort richtig gut gefallen. Die Arbeit war interessant und abwechslungsreich und die Kolleginnen waren sehr nett. Sein Entschluss, Physiotherapeut zu werden, stand also fest. Sebastian schickte an diese und an drei weitere physiotherapeutischen Praxen seine Bewerbung. Aber er bekam noch nicht mal eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Seine Enttäuschung ist riesig. Auch Nadine ist ratlos. Schon seit langem stand für sie fest, dass sie Kinderpflegerin werden wollte. Es macht ihr viel Spaß, sich mit kleinen Kindern zu beschäftigen. Nadine betreute deshalb häufig Kinder von Bekannten und Verwandten. Um ihren Traumberuf erlernen zu können, hat sich Nadine schon im letzten Schuljahr besonders angestrengt und konnte ihren Notendurchschnitt verbessern. Ihre Bewerbungen schickte sie an verschiedene Kindereinrichtungen in der Umgebung. Doch statt der erhofften Zusagen, erhielt sie nur die Auskunft, dass die Kindereinrichtungen nicht ausbilden. Aufgabe: 1 Was hat Sebastian falsch gemacht? 2 Wo muss sich Nadine bewerben? 3 Beurteile die Zukunftschancen der beiden Berufe. Frau Kunze, Mitarbeiterin der Agentur für Arbeit, gibt Auskunft. Es gibt eine Reihe von Ausbildungsberufen die nur durch eine vollzeitschulische Ausbildung in einer Berufsfachschule erlernt werden können (z. B. Kinderpfleger/in). Dazu gehören auch nichtärztliche Heilberufe zum Beispiel Ergotherapeut/in, Physiotherapeut/in, Diätassistent/in, Medizinisch- technische/r Assistent/in. Diese Berufe bieten in der Regel auch gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Zu beachten ist, dass staatliche Schulen und Schulen in freier Trägerschaft (private Schulen) existieren. Einige Berufe (zum Beispiel Wirtschaftsassistent/in Bürowirtschaft, Gestaltungstechnische/r Assistent/in, Touristikassistent/in, Technische/r Assistent/in für Informatik), die vollzeitschulisch ausgebildet werden, stehen in Konkurrenz zu Berufen der dualen Ausbildung und bieten deshalb geringere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Vorteil ist aber, dass durch die vollzeitschulische Ausbildung nach einem unterrichtlichen Zusatzangebot und Ablegung einer Zusatzprüfung gleichzeitig mit dem Berufsabschluss die Fachhochschulreife erworben werden kann. Für jede vollzeitschulische Ausbildung gilt, dass keine Ausbildungsvergütung gezahlt wird. In der Regel verlangen private Bildungsträger Schulgeld. Aber man kann, wenn bestimmte Voraussetzungen vorliegen, beim Amt für Ausbildungsförderung eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) beantragen. Zu beachten ist weiterhin, dass nach der Ausbildung kein Anspruch auf Arbeitslosengeld besteht, da während der Ausbildungszeit keine Abgaben in die Sozialversicherung gezahlt werden! 112 C 1 - 10 Kein Ausbildungsplatz – Was nun? Überbrückungsmöglichkeiten können unter Berücksichtigung der Schulpflicht als Vorbereitung auf eine Berufsausbildung oder zur Erweiterung und Festigung deines Wissens und Könnens dienen. Ebenso kannst du dich damit in punkto Reife und Selbstständigkeit weiter entwickeln. . Einstiegsqualifizierung für Jugendliche (EQJ) Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) ** Sprachaufenthalt im Ausland Als Au pair in einer Familie im Ausland Freiwilliges Soziales Jahr, Praktikum ( z. B. Kindergarten, Heim) Freiwilliges ökologisches Jahr Berufswahl Berufsvorbereitungsjahr* (BVJ) BerufsgrundbildungsJahr (BGJ) Überbrückungsmöglichkeiten Ohne Ausbildung nach der Schule zu arbeiten, bedeutet meistens mehr Geld zu verdienen als in einer Ausbildung. Nach der Ausbildung kann sich das aber schnell ändern. Arbeitsstelle Darum prüfe immer, ob du nicht auch eine Ausbildung mit Abschluss machen könntest. Wähle zwei Überbrückungsmöglichkeiten aus, die für dich in Frage kommen könnten, wenn du nach dem Schulabschluss möglicherweise keine Berufsausbildung beginnen kannst! Informiere dich bei der Agentur für Arbeit oder in der Schule über die erforderlichen Schritte, Bewerbungsmöglichkeiten und Adressen! * nur für Jugendliche ohne Hauptschulabschluss **Informationen zum Sonderprogramm EQJ unter: www.arbeitsagentur.de/nn_124484/zentraler-Content/A03Berufsberatung/A031-Berufseinsteiger/Allgemein/Sonderprogramm-Einstiegsqualifizierung-f.html 113 C 1 - 11 Methode: Brainstorming Ziel: Mit dieser Methode sollen innerhalb einer kurzen Zeit zu einem vorgegebenen Thema viele Ideen oder Lösungsmöglichkeiten gefunden werden. Brainstorming wird häufig zu Beginn schwieriger Lernsequenzen eingesetzt. Dabei soll den Beteiligten „Wind durch das Hirn blasen“, so dass auch verborgene Ideen aufgespürt werden oder gar Geistesblitze entstehen. Durchführung: Die/der Lehrerin/Lehrer beginnt das Brainstorming mit einem Stichwort oder einer Problemstellung. Die Schülerinnen und Schüler werden aufgefordert, alle spontan assoziierten Ideen und Gedanken zu äußern. Mit den Jugendlichen sollten im Vorfeld einige grundsätzliche Regeln festgelegt werden. • Die Einfälle der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen nicht kommentiert oder reglementiert werden. Deshalb sind Kommentare, Korrekturen oder Kritik nicht erlaubt. • Die geäußerten Ideen werden von der Lehrkraft an die Tafel o. Ä. geschrieben • Die Ideenbewertung kommt erst später. Brainstorming ist vor allem ein Verfahren der Ideenfindung. Dabei geht Quantität vor Qualität. • Alle sollen sich zum Thema äußern. Formulierungen wie: „Das wollte ich auch sagen“, „Ich sehe das auch so“ sollten vermieden werden. • Ein Aufgreifen und Weiterentwickeln der Ideen ist erwünscht. Auswertung: Die Ideen und Vorschläge aus dem Brainstorming müssen nun strukturiert werden. Erst in dieser Phase ist Kritik wieder erlaubt und sicher auch notwendig. Ähnliche Vorschläge können zusammengefasst oder nach Realisierbarkeit (z. B. sofort realisierbar, später realisierbar, nicht realisierbar) sortiert werden. Nun kann auch eine Liste der favorisierten Lösungsvorschläge angefertigt werden. 114 4.3.2 Modul C2 − Berufsverläufe früher und heute Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien Berufstätigkeit in Vergangenheit und Gegenwart Auseinandersetzung mit dem Zitat: „Wähle deinen Beruf mit großer Sorgfalt aus, denn du hast mit ihm dein ganzes Leben zu tun“ Analyse von Berufsverläufen in der Vergangenheit und Gegenwart z. B.: - durch Fallbeispiele, - durch Befragungen von Personen, - Dokumentation - Herstellen eines Familienstammbaumes C2-1 Schülerinnen und Schüler sollen • sich mit Fragen und Problemen von Berufsverläufen in Vergangenheit und Gegenwart auseinandersetzen, • erfassen, dass Berufsverläufe heute nicht immer geradlinig verlaufen, Erwerbsbiografien heute Begriff: Patchwork - Biografien, Ursachen für PatchworkBiografien Analyse von Fallbeispielen A4-8 Erarbeitung von Ursachen für die Zunahme von Patchwork-Biografien C2-2 • erkennen, dass sich Berufsbilder wandeln, neue Berufe entstehen, neue Wirtschaftsbereiche entstehen, Wandel von Berufsbildern Berufstätigkeit als lebenslanges Lernen Erfassen und Dokumentieren des Wandels von Berufen durch wirtschaftlich – technische Entwicklungen z. B. vom Drucker/in zum Mediengestalter/in für Digital- und Printmedien C2-3,C2-4, C2-5, C2-6, BERUFENET Erfassen und Dokumentieren des Wandels von Berufen und der angestrebten eigenen Berufstätigkeit durch Fort- und Weiterbildung C2-7, C2-8, C2-9, A4-1, C2-10, C2-11 C2-12 • erkennen, dass alternative Überlegungen für die eigene Berufswahl wichtig sind, • wahrnehmen, dass die Berufswahl auch die Möglichkeit des Scheiterns und der Neuorientierung umfasst. Wunschberuf und alternative Berufe Überprüfung der eigenen beruflichen Vorstellungen hinsichtlich der Veränderungen, die sich durch die wirtschaftlich – technischen Entwicklungen vollzogen haben und die sich durch Fort- und Weiterbildung ergeben könnten Arbeitsmarktsituation in diesem Berufsfeld analysieren Auswählen alternativer Berufe Anforderungen ermitteln hinsichtlich der Entwicklung und der Überprüfen der Marktsituation 115 C2-1 Berufstätigkeit in Vergangenheit und Gegenwart Ururgroßmutter Berta 1882 – 1963 Hausfrau, ungelernt Fabrikarbeiterin Urgroßmutter Gertrud 1905 – 1995 Schneiderin Ururgroßvater Eduard 1880 – 1953 Dreher Urgroßvater Willhelm 1894 -1981 Fleischer Ururgroßmutter Anna Ururgroßvater Hugo 1873 – 1932 Hausfrau, ungelernt Näherin 1865 – 1926 ungelernt Markthelfer Urgroßmutter Hulda Urgroßvater Paul 1900 – 1986 Hausfrau, ungelernt Putzfrau 1892 – 1969 Böttcher Großvater Erich Großmutter Christa 1925 -2006 Dreher Meister 1964 Ingenieur 1969 1927 – Kontoristin Mutter Christine 1955 – Tochter Julia 1977 – Physiotherapeutin Lehrerin, Dr. paed. Tochter Anne 1994 - Vater Werner 1957 – Schülerin ? Großmutter Ursula 1929 – 2002 Kontoristin Fahrzeugschlosser Handwerksmeister Großvater Karl - Heinz 1923 – Fleischer Koch Wirtschaftsleiter Urgroßvater Karl-Richard Urgroßmutter Anna- Auguste Urgroßvater Gustav Urgroßmutter Johanna 1893 – 1967 Hausfrau 1891 – 1950 Buchhalter 1900 – 1935 Hausfrau 1893 – 1940 Kaufmann Fabrikant Ururgroßmutter Grete 1876 – 1942 Ururgroßvater Leopold Ururgroßmutter Pauline Ururgroßvater Heinrich 1872 -1950 ungelernt Arbeiter 1878 – 1954 Hausfrau 1876 – 1953 Kaufmann Fabrikant Hausfrau ungelernt Heimarbeiten 116 C2-1 Berufstätigkeit in Vergangenheit und Gegenwart Ururgroßmutter Ururgroßvater Ururgroßmutter Ururgroßvater Urgroßmutter Urgroßvater Urgroßmutter Urgroßvater Großmutter Großvater Mutter Vater Großmutter Urgroßmutter Ururgroßmutter Großvater Urgroßvater Urgroßmutter Urgroßvater Ururgroßvater Ururgroßmutter Ururgroßvater 117 C2-2 Einflussfaktoren auf den Berufsverlauf Traditioneller Berufsverlauf Mann Frau Schule Schule Ausbildung Ausbildung Erwerbsleben Erwerbsleben Geburt der Kinder/Erziehungszeit Erwerbsleben Ruhestand Ruhestand Veränderte Berufsverläufe heute Wirtschaftlichtechnischer Fortschritt Wertewandel Ausbildung Lebenslanges Lernen Erwerbsarbeit Verändertes Rollenverständnis Zusatzausbildung Familienphase Weiterbildung Sabbatical* Erwerbsarbeit Gleitender Ruhestand Teilzeitarbeit Umschulung Erwerbsarbeit *Sabattical = Ausstieg aus der Erwerbsarbeit auf Zeit. Arbeitszeitmodell, bei dem der Arbeitnehmer mit dem Arbeitgeber vereinbart, bei gleicher Arbeitszeit auf einen Teil seines Gehalts zu verzichten. So entsteht ein Anspruch auf Freizeit, den man später im Block einlösen kann. 118 C2-3 Spezialisierungen und Erfindungen führen zu neuen Berufen Alle Tätigkeiten in der Urzeit waren dar- Landwirtschaftliches Siedlungsgebiet auf ausgerichtet, die unmittelbaren Be- produziert für den eigenen Bedarf dürfnisse der eigenen Familie oder Sippe zu befriedigen. Sie versorgten sich mit allem, was sie benötigten, selbst. Das galt insbesondere für Nahrung, Kleidung und Wohnung. Eine solche Wirtschaftsform nennt man „geschlossene Hauswirtschaft“. Aber auch dort, wo nur für den Eigenbedarf der Sippe Steigerung der Produktion – Produktionsüberschüsse Produkte erstellt wurden, zeigte sich, Gründe: z.B. Fruchtwechsel, neue Ackergeräte, bessere Flächennutzung dass einige Mitglieder des Stammes Landwirtschaftliches Siedlungsgebiet bestimmte Tätigkeiten besser als andere konnten und mit der Zeit diese Tätigkei- Landwirtschaft Handwerk z.B. Bauer ten für den gesamten Stamm übernah- z.B. Schmied z.B. Weber men. Daraus entwickelten sich erste handwerkliche Fertigkeiten. So bildeten sich die ersten Grundberufe wie Schmied, Müller, Bäcker, Metzger und Schneider heraus. Quelle: Arbeitslehre Technik/Wirtschaft 7. Westermann Schulbuchverlag GmbH, Braunschweig: 1985 Grundberuf Schmied Waffenschmied Harnischschmied Hufschmied Schwerthersteller Klingenschmied Kunstschmied Goldschmied Härter Griffehersteller Kupferschmied Silberschmied Juwelenfasser Mit dem Anwachsen der Bevölkerung in den Dörfern und Städten erweiterten sich die Bedürfnisse. Handwerker aus den ländlichen Gebieten wanderten in die Städte ab. Zwischen den landwirtschaftlichen Gebieten und den Städten entwickelte sich Handel. Neue Produkte konnten hergestellt und abgesetzt werden. Neue Fertigkeiten mussten entwickelt und erlernt werden, um diese speziellen Güter herstellen zu können. Aus den Grundberufen entwickelten sich neue Berufe. 119 C2-3 So wie sich aus dem Grundberuf des Schmieds neue Berufsbilder entwickelten, entstanden auch in anderen Handwerksbereichen neue Berufe. In den Städten gewannen die Handwerker an beachtlichem Einfluss. Um Anerkennung und Schutz zu finden, schlossen sich sie sich in „Zünften“ zusammen. Sie kontrollierten den Markt, regelten die Berufsausbildung, legten fest, welche Aufträge einzelne Handwerker bekamen und regulierten den Preis. Technische Neuerungen durften nur mit Einwilligung der Zunft eingeführt werden, um zu verhindern, dass einzelne Betriebe den anderen gegenüber vorteilhafter arbeiten konnten. Jedes Mitglied der Zunft sollte ein standesgemäßes Auskommen haben. Diese strenge Ordnung der Zünfte behinderte die Entwicklung technischer Geräte und die Einführung neuer Arbeitsmethoden. Für die immer mächtiger gewordenen Händler und Kaufleute, die nicht an die Zunftordnung gebunden waren, boten sich hier Möglichkeiten, ihr Geld anzulegen. Viele Handwerker, die sich selbstständig machen konnten, waren bereit, unter bestimmten Bedingungen für sie zu arbeiten. Sie bekamen das Material, die Maschinen und Werkzeuge gestellt und erhielten für die fertige Arbeit einen Lohn. Immer mehr Betriebe dieser Art entDrahtzieher Eisenflechter Quelle: Geschichte 6. Volk und Wissen, Berlin: 1989, S. 132 standen, die sich rasch vergrößerten. Neue Arbeitsorganisationen wurden notwendig. Die Arbeiten wurden in einzelne Arbeitsschritte aufgeteilt, die Tätigkeiten spezialisierten sich. Technische Erfindungen im 18. und 19. Jahrhundert veränderten die Berufs- und Arbeitswelt enorm. Man spricht von der industriellen Revolution. Besonders der Einsatz der Dampfmaschine ermöglichte neue Produktionsverfahren. Wurden vorher Maschinen der Manufaktur mithilfe von Wasser, Wind- oder Muskelkraft angetrieben, so konnte nun kraftaufwendige Arbeit durch diese neue Technik an beliebigen Orten geleistet werden. Für die leichten und einfachen Arbeiten wurden Frauen und Blick in eine Buchdruckerei 16.Jh. Kinder angelernt. Die Industrialisierung brachte aber nicht nur die unqualifizierte Hilfsarbeit, be- Quelle: Geschichte 6. Volk und Wissen, Berlin: 1989, S. 206 sonders für Frauen und Kinder, hervor. Es entstanden auch die Berufe des Ingenieurs, Technikers und Maschinenbauers für die Entwicklung, den Bau und die Reparatur der Maschinen. 120 C2-4 Entstehung der Arbeitsteilung und der Berufe – ein Erkundungsgang durch die Geschichte Wie wär´s mit einem Erkundungsgang durch die Geschichte? Bearbeitet dabei folgende Fragen: 1. Warum und seit wann gibt es eine Arbeitsteilung? 2. Was haben Arbeitsteilung und die Entstehung von Berufen eigentlich miteinander zu tun? Die notwendigen Informationen findet ihr in - Schulbüchern zur Geschichte, Sozialkunde und Wirtschaft, - Büchern zur Geschichte eurer Stadt oder Gemeinde, - Lexika, - Museen, z. B. Museen für Stadt- und Landesgeschichte, Museen für Kunst und Gewerbe. Besorgt euch Bücher und Materialien - in der Schulbücherei, - in der Stadtbibliothek, - bei Eltern, Freunden und Bekannten, - bei der Agentur für Arbeit. Nachfolgende Texte und Abbildungen geben einen ersten Einstieg in die Informationssuche. Erste Formen der Arbeitsteilung bei Jägern und Sammlern. Jäger und Sammler lebten in größeren Gruppen von 50 bis 60 Menschen an einem Wohnplatz und bildeten eine Sippe. Jedes Mitglied einer Sippe hatte seine besonderen Aufgaben. Jüngere und kräftigere Männer leisteten schwere körperliche Arbeiten. Sie errichteten die Wohnhütten und Zelte. Vor allem gingen sie auf die Jagd. Die älteren Männer stellten Waffen und Werkzeuge her, weil sie darin die größte Erfahrung besaßen. Bei ihnen lernten die heranwachsenden Jungen auch Fährten zu lesen, sich unbemerkt dem Wild zu nähern und es blitzschnell mit dem geschleuderten Speer zu treffen. Jeder arbeitete nach seinen Quelle: Geschichte 5. Volk und Wissen, Berlin:1988, S. 19 Kräften in der Gemeinschaft. Die Jagd und Sammelbeute gehörte allen und wurde unter allen aufgeteilt. 121 C2-4 Vielseitig war die Arbeit der Frauen. Gemeinsam zogen sie aus, um Früchte und Knollen zu sammeln. Sie legten die Wintervorräte an. Frauen säuberten und gerbten die Felle der erbeuteten Tiere, um daraus Kleidung zu nähen. Schließlich sammelten sie Holz, bereiteten das Essen zu und versorgten die Kinder. Die etwas größeren Kinder halfen dabei. Die Arbeiten in der Sippe waren so aufgeteilt, wie es den von der Natur gegebenen Möglichkeiten und Fähigkeiten der Menschen entsprach. Aus Jägern und Sammlern werden sesshafte Bauern Als die Jäger, Sammler und Fischer dazu übergingen, Getreide anzubauen und Haustiere zu züchten, veränderte sich auch ihr tägliches Leben. Die Felder lagen unmittelbar vor ihren Wohnplätzen. Auch die Haustiere weideten ganz in der Nähe. So war es nicht mehr notwendig, auf der Suche nach Wild und Früchten weit umherzustreifen und mehrmals im Jahr neue Lagerplätze zu suchen. Sie wurden sesshafte Bauern. Die Bauern stellten alles was sie zum Leben brauchten, selbst her. Das stellte keine dauerhafte Lösung dar. Verschiedene Bauern begannen sich darauf zu spezialisieren, bestimmte Erzeugnisse herzustellen. Es entQuelle: Geschichte 6. Volk und Wissen, Berlin: 1989, S.12 standen die ersten Berufe wie Müller, Bäcker, Schneider und Schmied. Entstehung von Handwerk und Zünften „Mit den Städten entwickelte sich das Handwerk. Je mehr Wohlstand sich bei den Kaufleuten und Grundherren ansammelte, desto mehr Spezialisten für den Bau und die Ausstattung von Herrschaftssitzen, Bürgerhäusern sowie Klöstern waren gefragt. Mit den Ansprüchen und dem Bedarf der Auftraggeber nahm die Spezialisierung zu. Neben dem Bauhandwerk gewannen das Textil- und das Metallgewerbe an Bedeutung. Um Anerkennung und Schutz zu finden, schlossen sich die Handwerksmeister zu Zünften zusammen. Die Zunft regelte die Ausbildung, die Zulassung zum Gewerbe und die Zahl der Beschäftigten. Sie überwachte die Preise, Menge und Qualität der Waren. Jedes Mitglied der Zunft sollte ein standesgemäßes Auskommen haben. Wettbewerb war verboten.“ Quelle: Lernbereich Wirtschaft 5/6. Cornelsen- Verlag, Düsseldorf, 1991, S. 37 122 C2-4 Entstehung von Manufakturen Für die Handwerker wurde es immer schwieriger, den zunehmenden Bedarf der Bevölkerung zu decken. Deshalb entschlossen sich die reichen Fürsten und Kaufleute, neue Produktionsstätten, die Manufakturen, zu gründen. Während die Handwerker auf Bestellung produzierten, wurde in den Manufakturen auf Vorrat produziert. Die Errichtung einer Manufaktur erforderte neben viel Geld eine gute Planung und Organisation. Viele Handwerker arbeiteten in einem Arbeitshaus nebeneinander Hand in Hand. Jeder Handwerker brauchte nur bestimmte Arbeiten auszuführen. Er spezialisierte sich und schaffte mehr als früher. Quelle: vgl.: Lernbereich Wirtschaft 5/6. Cornelsen- Verlag, Düsseldorf, 1991, S. 37ff. Quelle: Geschichte 6.Volk und Wissen, Berlin: 1989, S156 Quelle: Geschichte 7. Volk und Wissen, Berlin: 1989, S. 56 Quelle: Geschichte 7. Volk und Wissen, Berlin: 1989, S. 56 Technische Erfindungen und Industrialisierung Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde in England die Handarbeit der Manufakturarbeiter in zunehmendem Tempo durch Maschinenarbeit abgelöst. Technische Erfindungen wurden in großem Umfang wirtschaftlich genutzt. Die Ablösung der Handarbeit mit Werkzeugen durch Maschinenarbeit wälzte die seit Jahrhunderten überlieferte Produktionstechnik um. Die Produktion stieg sprunghaft an. Es wurde ein Vorgang eingeleitet, den wir heute als industrielle Revolution bezeichnen. Wichtige technische Erfindungen dieser Zeit sind: - 1764 „Spinning-Jenny“, 1784 Industrielle Nutzung der Dampfmaschine in England, 1784 Mechanischer Webstuhl, 1807 Erstes Dampfschiff, 1814 Erste Lokomotive, 1834 Erster Elektromotor von Jacobi, 1835 Erste Eisenbahn, 1861 Telefon, 1876 Otto-Motor, 1895 Röntgenstrahlen, 1897 Drahtlose Telegraphie, 1903 Motorflüge Die Erfindung und Nutzung neuer Produkte und Produktionsverfahren erfolgt in immer schnellerer Folge. 123 C2-4 Neue Informations- und Kommunikationstechnologien Steuerzentrale einer Mühle Durch die Anwendung von Mikroprozessoren (Verbund elektronischer Schaltkreise) vollzieht sich eine grundlegende Veränderung der Produktionsprozesse. Computer unterstützen und steuern die Produktion. Sie erobern und durchdringen aber nicht nur die Bereiche der Produktion. Sie hielten Einzug in Banken, um den Zahlungsverkehr zu vereinfachen, in Büros, um den Schriftverkehr und das Rechnungswesen zu vereinfachen. Auch private Haushaltebedienen sich zunehmend moderner Informations- und Kommunikationstechnologien, um ihre Vorzüge zu nutzen. Dieser Wandel hat die Entwicklung von Berufen und Berufsanforderungen stark beeinflusst. Melkanlage Leitstand im Zementwerk 124 C2-5 Blick in eine Buchdruckerei Anfang des 16. Jahrhunderts Quelle: Geschichte 6. Volk und Wissen, Berlin: 1989, S. 206 Mönche oder Lohnschreiber haben mühevoll bis in das 15. Jahrhundert hinein Bücher geschrieben oder abgeschrieben. Um 1445 erfand Johannes Gutenberg aus Mainz (um 1397 bis 1468) das Gießen von Lettern, die man immer wieder verwenden und zu beliebigen Wörtern zusammenstellen konnte. Auch Druckfarben und eine Druckpresse führte Gutenberg ein. Zu seinen ersten Büchern gehörten Schulbücher und Kalender. 125 C2-6 Nacht im Druckhaus gehört der Mitteldeutschen Zeitung Quelle: Pressemitteilung der MZ vom 15.01.2000 126 C2-7 Berufe verändern sich - Wandel der Tätigkeiten Die Entwicklung der Arbeit ist eng mit der Entwicklung des Menschen verbunden. Heute befinden wir uns in einer Phase, in der völlig neue Technologien entstanden und entstehen. Moderne Informations- und Kommunikationstechniken haben unser gesamtes Leben nachhaltig beeinflusst. Die Leistungsfähigkeit der Industrie steigt ständig. Anteilmäßig werden dort immer weniger Arbeitskräfte gebraucht, die Güter gewinnen, erzeugen, fertigen oder Anlagen und Maschinen warten. Mit dem Aufstieg und dem Niedergang bestimmter Branchen unterliegen auch die verschiedenen Berufe einer eigenen Konjunktur. Der Trend geht weg von Berufen in der Fertigung - hin zu Berufen im Dienstleistungsbereich. Im Druck- und Verlagswesen zum Beispiel werden immer weniger gelernte Schriftsetzer benötigt, Mediengestalterinnen und Mediengestalter sowie Grafikdesignerinnen und Grafikdesigner sind gefragt. 1991 Erwerbstätige 1995 2000 2001 2002 2003 2004 Anzahl in Tausend Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei 92,6 35,8 34,9 33,00 31,7 30,9 30,6 Produzierendes Gewerbe ohne Bau 371,3 179,0 150,4 149,4 148,9 147,8 148,6 Baugewerbe 133,2 207,5 133,9 114,1 98,8 91,3 84,9 Handel, Gastgewerbe, Verkehr 223,6 214,4 225,7 222,7 220,1 216,4 215,9 Finanzierung, Vermietung, Unternehmensdienstleister Öffentliche und private Dienstleister Alle Wirtschaftsbereiche 64,8 85,2 106,1 109,9 110,4 111,9 115,1 326,2 332,1 322,9 326,5 328,2 323,5 319,1 1211,6 1054,0 973,9 955,6 938,1 921.9 914,3 Erwerbstätige und Arbeitnehmer mit Arbeitsort im Land Sachsen-Anhalt Quelle:http://www.stala.sachsenanhalt.de/Internet/Home/Daten_und_Fakten/1/13/133/13311/Erwerbstätige_und_Arbeitnehmer_mit Arbeitsort_im_Land_Sachsen_Anhalt_und_Wirtschaftsabschnitten.html (Stand 18.04.2005) Aufgaben: 1. Markiert farblich in der Tabelle die Bereiche, die bezüglich der Anzahl der Beschäftigen stark wachsen und kennzeichnet mit einer anderen Farbe die Bereiche, in denen die Beschäftigtenzahlen stark sinken. 2. Gebt Gründe an, die zu einem veränderten Anteil von Erwerbstätigen in den einzelnen Wirtschaftsbereichen führen. 3. Erörtert an Beispielen den Wandel im Tätigkeitsprofil der Berufe in den einzelnen Wirtschaftsbereichen. Führt dazu Interviews mit Beschäftigten durch! Sprecht mit Eltern oder Bekannten darüber, wie sich ihre beruflichen Anforderungen verändert haben. 4. Begründet die Notwendigkeit der beruflichen Fortbildung. 127 C2-8 Qualifikation lohnt sich – Fortbildung und beruflicher Aufstieg Jeder sollte sich in regelmäßigen Abständen fragen: Bin ich fit für den Arbeitsmarkt? Wenn ich mich heute bewerben müsste, würde ich eine Arbeit finden? Viele Chefinnen und Chefs erwarten, dass sich ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nebenberuflich weiterbilden. Wer einen guten Job machen will, sollte ständig am Ball bleiben und sich weiterbilden. Es gehr aber nicht nur darum, sein Fachwissen aufzupolieren, sondern auch an seinen Einstellungen und Fertigkeiten zu arbeiten. Eine abgeschlossene Berufsausbildung, ein Studium und der Wille zur Weiterbildung senken deutlich das Risiko arbeitslos zu werden. Quelle: Berichtsystem Weiterbildung IX, BMBF, Bonn 2006, S. 40 Berufstätige müssen sich den Anforderungen des Berufswandels stellen und zur Weiterbildung bzw. Fortbildung und Umschulung, bereit sein. Durch lebenslanges (berufliches) Lernen müssen sie ihre Qualifikationen entwickeln und sich Zukunftsberufe erschließen. Es hat sich gezeigt, dass man in diese vor allem über Fortbildung hineinwächst. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten • Erweiterung und Vertiefung des beruflichen Könnens nach der Ausbildung durch Betriebswechsel (z.B. bei Köchen üblich). • regelmäßiges Lesen von Fachzeitschriften. • Besuch von Fachmessen. • Teilnahme an Schulungen der Verbände und Kammern sowie der Betriebe. Fortbildung und Weiterbildung ist auch eine wesentliche Voraussetzung für beruflichen Aufstieg. Oft ist damit eine interessantere, abwechslungsreichere, aber auch verantwortungsvollere Tätigkeit zu erreichen. Meist steigt auch der Verdienst. Die Agentur für Arbeit fördert die berufliche Fortbildung und Entwicklung. In vielen Berufen kann die Meisterprüfung abgelegt werden. Meister dürfen einen Betrieb leiten, sich selbstständig machen und ausbilden. Auch für Meister besteht die Notwendigkeit der Fortbildung. Aufgaben: 1. Lies die Texte. Überlege, welche Gründe für ein lebenslanges (berufliches) Lernen sprechen! 2. Von welchen Faktoren hängen die Berufschancen in Zukunft ab? Diskutiert eure Meinung in kleinen Gruppen! 128 C2-9 Arbeitsplatz- und Berufswechsel Ich möchte mich beruflich verändern! Ich bin gelernter Koch! Umschulung: Fortbildung: Aufstiegsfortbildung Anpassungsfortbildung -------------------------- Neue berufliche Ausbildung: ................................................. -------------------------- oder: ..................................... -------------------------- - - - - - -- - -- - - - - - - --- - - - - - - - oder:...................................... -------------------------- oder: ..................................... Trage die Stationen einer möglichen beruflichen Weiterentwicklung in die Tabelle ein! Nutze dazu das Taschenbuch „Beruf aktuell“ sowie die Berufsberatung! 129 C 2 - 10 Gründe für einen Arbeitsplatz- und Berufswechsel können sehr verschieden sein! Helft Petra bei der Auswahl einer geeigneten beruflichen Entwicklung! .................................................... .................................................... .................................................... Petra S. besuchte die Fachoberschule in der Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung. Nach dem Abschluss der Fachoberschule bewarb sie sich um einen Ausbildungsplatz als Buchhändlerin. Nach zweijähriger Ausbildungszeit wurde sie für längere Zeit krank und musste die Ausbildung abbrechen. Um nach der Genesung ihren Neigungen weiterhin nachgehen zu können, arbeitet sie seit einigen Jahren als Aushilfe in verschiedenen Buchhandlungen. Da sie diese Tätigkeiten auf die Dauer nicht ausfüllen, versucht sie einen neuen Anlauf. .................................................... Welche beruflichen Möglichkeiten bieten sich für Manfred K. in einem Chemiebetrieb? .................................................... .................................................... Manfred K. hat Tischler gelernt. Vor Jahren hat er den kleinen Betrieb seiner Eltern übernommen. Mit einem Gehilfen zusammen war er bis vor kurzem noch in seinem Beruf tätig. Da die Aufträge immer weniger wurden und das Geschäft sich nicht mehr lohnte, musste er seinen Mitarbeiter entlassen, die Firma schließen und sich selbst nach einer neuen Existenzgrundlage umsehen. Als sich im nahe liegenden Gewerbepark ein Chemiebetrieb ansiedelte und nach Fachkräften suchte, bot sich für Manfred K. eine neue berufliche Tätigkeit an. Mithilfe der Agentur für Arbeit schulte er um. .................................................... Informiert euch über berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, bei denen die Fähigkeiten von Marianne L. besonders gefragt sind! .................................................... Marianne L. wurde Schauwerbegestalterin. Schon in der Schule hatte sie viel Spaß daran, nach eigener Fantasie schöpferisch tätig zu sein, etwas zu gestalten. Aber ihre beruflichen Erwartungen wurden in keiner Weise erfüllt. Sie hatte nur begrenzte Möglichkeiten, selbst gestalterisch wirksam zu werden. Sie musste bereits fertig gestellte Dekorationsteile verwenden und hatte genaue Vorgaben, wie einzelne Fenster zu gestalten waren. Auch die Hoffnung, selbst Chefgestalterin zu werden, musste sie aufgeben. Sie möchte eine neue Tätigkeit finden. .................................................... .................................................... 130 C 2 - 11 Beruf fürs Leben - immer seltener Das Berufsleben scheint in den letzten Jahrzehnten immer turbulenter und unsicherer geworden zu sein. Früher war es die Regel, dass man einen Beruf für das ganze Leben erlernte. Heute ist das anders; denn fast jeder zweite verändert im Laufe seines Berufslebens seine Tätigkeit und übt nicht mehr den Beruf aus, den er in seiner Jugend einmal erlernt hat. Die beiden Grafiken verdeutlichen, wie sich die Zahl der Beschäftigten in einigen Branchen verändert hat. Aufgaben: • • • Betrachtet die Grafiken! Wie beurteilt ihr die Chancen für euren Wunschberuf? Sucht nach Gründen, warum der Trend bei einigen Branchen nach oben, bei anderen nach unten geht! Arbeitsmarkt im Wandel Quelle: http://www.jugend-und-ausbildung.de, Stand 17.07.2006 Start frei! Der Weg zum Berufswunsch, Gesellschaft für Bankpublizität, Berlin: Ausgabe 2000, S. 88 131 C 2 - 12 Kaum ein Beruf ohne Computer “Steckbrief” des Berufes – das Berufsbild! Verbreitungsgrad computergesteuerter Arbeitsmittel in Deutschland Erwerbstätige in Prozent Für jeden anerkannten Ausbildungsberuf gibt es ein Berufsbild. In ihm sind alle wesentlichen Merkmale, Ausbildungsphasen, das zu erlernende Wissen und die anzueignenden Fähigkeiten und Naturprodukte gewinnen (z.B. Landwirte, Gärtner) Bodenschätze abbauen (z.B. Bergleute) 1992 1999 8 27 8 35 Fertigkeiten festgehalten. Von Zeit zu Zeit müssen 27 Produktionsgüter und Grundstoffe erzeugen (z.B. Chemiearbeiter) diese Berufsbilder überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht werden, weil moderne For- 59 schungs- und Entwicklungsrichtungen an keinem 14 Konsumgüter herstellen (z.B. Bäcker, Drucker) anerkannten Beruf spurlos vorübergehen. 33 Es gibt kaum einen Beruf, der im Laufe der Zeit “Steckbrief” des Berufes – unverändert geblieben ist und der in Zukunft von Weiterentwicklungen verschont bleiben wird. Insbesondere unter dem Einfluss neuer Techniken und Technologien, die vor allem von der Mikroelektronik geprägt werden, verändern sich Arbeitsplätze und Berufe. Aufgaben: • Forscht nach, ob euer Berufswunsch eine lange Tradition hat. Gehört euer Berufswunsch eher zu den modernen Berufen? Verwende dazu auch die Internetadressen: Gebäude, Verkehrsanlagen bauen und warten (z.B. Maurer, Straßenwärter) • Verwaltungs- und Büroberufe (z.B. Verwaltungsangestellte) 68 Dienstleistungskaufleute (z.B. Versicherungskaufleute) 68 93 93 93 Personenbezogene Diensteistung (z.B. Polizei- und Feuerwehrbedienste) Sachbezogene Dienstleistungen (z.B. Kraftfahrer, Lokführer) 33 66 9 24 Sprecht mit Eltern, Freunden und Bekannten, ob und wie sich das “Bild” ihres Berufes gewandelt hat. • 58 67 rungen im Berufsbild durch den Einsatz mologien verdeutlicht! 26 Planungs-, Laborberufe (z.B. Techniker, Laboranten) Entwickelt eine Übersicht, in der ihr Verändederner technischer Geräte oder neuer Techno- 19 Maschinen, technische Anlagen montieren, warten (z.B. Mechaniker) www.bibb.de ,www.berufenet.de. • 6 Bereichsübergreifende Aufgaben(z.B. Lagerverwalter) Fragt eure Eltern, Freunde und Bekannten, durch welche Maßnahmen sie sich auf die neuen Anforde- 21 48 36 62 rungen im Beruf vorbereitet haben. Quelle: BERUF AKTUELL 2003/2004, Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg, 2003, S.606 132 4.3.3 Modul C3 − Entstehung und Entwicklung von Berufen Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien • sich über die Entstehung der Arbeitsteilung und der Berufe informieren, Rückblick über die Entstehung der Arbeitsteilung und die Entwicklung der Berufe Analyse geeigneter Literatur (Lehrbücher, Lexika, Arbeitsvorlagen,…) Besuch eines Museums, z. B. alte Handwerkstechniken erkunden Spiel: „Entstehung und Wandel der Berufe“ C2-5 • Berufe verschiedenen Tätigkeitsfeldern zuordnen und deren Zusammenwirken erkennen, Einteilung nach Tätigkeitsfeldern, z. B. verarbeiten, montieren, überwachen,… Zusammenwirken unterschiedlicher Berufe bei der Herstellung eines Erzeugnisses Tätigkeitsbereiche anhand der Broschüre „BERUF AKTUELL“ analysieren Erstellen einer Wandzeitung über das Zusammenwirken verschiedener Berufe bei der Herstellung eines Produktes Beispiele für das Zusammenwirken verschiedener Berufe erstellen (u. a. als Aufgabe für das Betriebspraktikum) • erfassen, dass sich Berufe durch den Einfluss neuer Technologien verändern bzw. neue Berufe entstehen. Veränderungen in verschiedenen Berufsbildern darstellen Einfluss der Mikroelektronik auf die Veränderung der Berufe Fallbeispiele zur Veränderung des Berufsbildes aus unterschiedlichen Bereichen Betriebserkundung zum Wandel der Berufe Einfluss neuer Informations- und Kommunikationstechnologien auf die beruflichen Tätigkeiten (z. B. Videoeinspielungen, Expertengespräche, Erfahrungen aus einem Praktikum) erfassen Veränderungen des Anforderungsprofils von Berufen erarbeiten Schülerinnen und Schüler sollen 133 C3-1 C3-2 C3-3, C3-4 C2-4, C2-6 D1-1 C3-5 C3-1 Spiel: Entstehung und Wandel von Berufen 134 C3-1 Spielanleitung Verlauf: Ihr befindet Euch in der Vergangenheit und durchwandert eine alte Siedlung, dabei könnt ihr zwischen zwei Wegen wählen. In den Gassen haben sich Handwerker niedergelassen. Sie üben ihr Handwerk aus. Wenn ihr auf ein (*) kommt, dürft ihr sie besuchen. Da ihr schon einiges über alte Berufe wisst, wird es nicht schwer fallen, die 3 Spielleitfragen zu beantworten. Beantwortet ihr die Fragen richtig, dürft ihr auf das Feld vor dem Sternchen gehen. Könnt ihr die Fragen nicht beantworten, müsst ihr eine Runde übernachten. Kommt ihr auf ein Symbol (Schuhe, Tasse, Hose), könnt ihr einen Mitspieler zu dem entsprechenden Handwerker schicken (Schuhe – Schuhmacher). Dieser Mitspieler muss die zwei Leitfragen beantworten, bevor er weitergehen darf. (Überlegung: Helft ihr einem Mitspieler, der weit zurück ist, nach vorn zu kommen, oder holt ihr einen besonders schnellen Mitspieler zurück?) Kommt ein Spieler auf ein Feld „Markt“ und kann drei weitere Märkte nennen, darf er auf den Stern zum Hafen vorziehen und muss dort etwas über die Bedeutung von Häfen erzählen: • Warum ein Hafen der Stadt nützt. Die soziale Schichtung • Welche Berufe im Hafen ausgeübt werden. Kaufleute und Handwerker waren die beiden wichtigsten Wer zuerst am Ziel ist, hat gewonnen!!! Gruppen der Stadtbevölkerung im Mittelalter. Es gab aber noch andere Stadtbewohner, wie der nachfolgende Überblick zeigt. Wie wird also gespielt? Durch Würfeln, Setzen und Beantworten der folgenden Fragen: • Gibt es die hier dargestellten Berufe heute noch? • Welche Produkte stellen diese Handwerker her? • Mit welchem Handwerkszeug arbeiten sie? Die Stadt ist ein fester, schwerer Stützpunkt für Handel und Verkehr. Unter ihren Leuten, den Bürgern, arbeiten sich nach wirtschaftlicher Bedeutung und Zahl die Kaufleute schnell empor..... Der Handwerker mit seinen Leuten hat mancherorts in der reif gewordenen Stadt mehr als die Hälfte der gesamten Einwohnerschaft ausgemacht, in Frankfurt und Heidelberg zuzeiten sogar 60 –70 v.H. Sein Stand ist der Stand der breiten Masse in den mittelalterlichen Städten, die ja freilich an Menschenzahl noch unmodern klein gewesen sind. Das Handwerk, in dem die selbstständigen Meister an Zahl gar nicht oder nicht gar soviel zurückstehen hinter den Gesellen ist Kernstück und Hauptbestand des gesamten Mittelstandes.... Ziel: Möglichst schnell das Zielfeld genau zu erreichen. Spielfiguren: Habt ihr selbst!! (Bonbon, Radiergummi, Anspitzer,..) Zusatzaufgaben zum Spiel: • Erweitert das Spiel, indem Ihr Kärtchen mit weiteren Fragen und den entsprechenden Antworten anfertigt. Wenn Ihr im Spielverlauf auf ein (*) kommt, zieht euer Nachbar die entsprechende Karte und überprüft eure Antwort. • Fragen auf den Kärtchen könnten z. B. sein: o Warum hat sich der Beruf des Zimmermanns bis heute kaum verändert? o Welche Änderung hat der Beruf des Schmieds erfahren und wodurch wurden diese Veränderungen bewirkt? o Zu welchem Berufsfeld gehört der Beruf des Tischlers heute und welche weitere Berufe gehören zu diesem Berufsfeld? 135 Neben den paar wenigen, aber wichtigen Kaufleuten (und) neben (den) Handwerkern sind da weiter noch Krämer und Höker, von den Kaufleuten meist scharf getrennt, ferner Gastwirte, Fuhrleute und dergleichen: alles in der Regel gleichfalls noch selbstständige Leute, Mittelstand von bescheidener Art und geringen Ansprüchen. Von da nun in immer weiteren sozialen Abstieg allerhand recht eigentlich kleine Leute, arme Leute: Außer allerhand Gesinde, Tagelöhner landwirtschaftlicher oder gewerblicher Art, Fuhrknechte Lastenträger u.ä.m., nicht selten im Dienst der Stadt – bis hinab zum allerbuntesten, losen, verlorenen Haufen im buntscheckigem mittelalterlichen Stadtvolk, Gaukler und andere fahrende Leute, Arme und Sieche, Dirnen, ihre Gebresten (Gebrechen) und ihre Gelüste offen zur Schau tragende Bettler und, in den größeren Städten namentlich, in den Ecken und Winkeln allerhand lichtscheues Gesindel. (M. Rumpf, Deutsches Handwerkerleben, 1955,S.18ff.) Spielidee entnommen aus; Arbeitslehre/Wirtschaft NRW 7/8. Westermann-Schulbuchverlag, Braunschweig: 1993 C3-2 Entwurf für ein Plakat (Wandvlies) zum Thema: „Der lange Weg vom Korn zum täglich Brot“ Fertigungsstufen: Vom Korn zum täglich Brot Abbildung zum Transport Mühle Transport Bäckerei Transport Einzelhandel/ Transport Konsum Großhandel Getreideanbau Berufe, Ausbildungszeit, Ausbildungsinhalt (aus: BERUF AKTUELL) 136 C3-3 Der lange Weg eines Lebensmittels Der lange Weg vom Korn zum täglich Brot Konsum Transport Transport Kaufhalle Handel und Dienstleistungen Transport Transport Bäckerei Transport Mühle Transport Be- und Verarbeitung Transport Be- und Verarbeitung Transport Getreideanbau Urproduktion 137 Ermittle typische Berufe in den einzelnen Wirtschaftsbereichen! C3–4 Der lange Weg vom Korn zum täglich Brot Wie wirken die einzelnen Berufe zusammen? Urproduktion Landwirtschaft: • • Transport von ............... mit LKW, Bahn, Schiff • • Großhandel: • • Geldinstitute: • • Be- und Verarbeitung • • • Transport von.................. mit LKW, Bahn, Schiff • • • Be- und Verarbeitung • • • Geldinstitute: • • Transport von:.............. mit LKW, Bahn, • • Handel- und Dienstleistungen Großhandel /Einzelhandel • • Transport von................ mit PKW, LKW, Bahn, • • Konsum Private und öffentliche Haushalte, Restaurants, Hotel Aufgabe: Ergänzt passende Berufe und vervollständigt die Übersicht durch Pfeile! 138 C 3 – 4L Der lange Weg vom Korn zum täglich Brot Wie wirken die einzelnen Berufe zusammen? • • Getreidetransporte: LKW, Bahn, Schiff • Speditionskaufmann/ Speditionskauffrau, • Kraftfahrer/ Kraftfahrerin • Getreidegroßhandel: Großhandelskaufmann/ Großhandelskauffrau • • • Mehltransporte: LKW, Bahn, Schiff • Speditionskaufmann/ Speditionskauffrau, • Kraftfahrer/ Kraftfahrerin Urproduktion Landwirtschaft: Getreideanbau Landtechniker/Landtechnikerin Landwirt/Landwirtin • • • Geldinstitute: Kredite, Zahlungsverkehr • Bankkaufmann/ Bankkauffrau • Be- und Verarbeitung Mühle Müller/Müllerin Müllereitechniker/ Müllereitechnikerin Be- und Verarbeitung Bäckerei Bäcker/Bäckerin Geldinstitute: Kredite, Zahlungsverkehr • Bankkaufmann/ Bankkauffrau Brottransporte: LKW, Bahn, • Speditionskaufmann/ Speditionskauffrau, • Kraftfahrer/ Kraftfahrerin Handel- und Dienstleistungen Großhandel /Einzelhandel • Fachverkäufer/Fachverkäuferin • Einzelhandelskaufmann/kauffrau • Großhandelskaufmann/kauffrau Brottransporte: PKW, LKW, Bahn, • Speditionskaufmann/ Speditionskauffrau, • Kraftfahrer/-fahrerin Konsum Private und öffentliche Haushalte, Restaurants, Hotel 139 C3-5 Neue Kommunikations- und Informationstechnologien im Beruf und im privatem Haushalt Chancen und Risiken 1. Ermittelt Anwendungsbeispiele der Mikroelektronik für die in der Tabelle aufgeführten Bereiche! Sammelt dazu Mitteilungen aus der Tagespresse, Werbe- und Informationsmaterialien von Unternehmen, Angebote für private Haushalte u. a. Tragt die Beispiele in die Tabelle ein! Fertigt eine Wandzeitung an, die die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten moderner Technologien verdeutlicht! Verwaltung und Produktion Dienstleistung Private Haushalte − − − − − − − − − − − − − − − 2. Besprecht Chancen und Risiken neuer Technologien für Beruf und privaten Haushalt! Chancen Risiken − − − − − − − − 3. Entwickelt Maßstäbe für die Beurteilung neuer Technologien! 4. Überprüft das eigene Verhalten bei der Nutzung von Kommunikationstechnik (Fernsehen, Video, Computer, Handy, MP3-Player)! 140 4.3.4 Modul C4 − Anforderungen an Berufe Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien • Anforderungen an verschiedene Berufe kennen, Anforderungen an Berufe Textanalyse – zum Thema „Anforderungen an einem Beruf“ • ihre eigenen Fähigkeiten einschätzen und zu den Anforderungen des gewünschten Berufes in Beziehung setzen, Vergleich der Anforderungen des Berufswunsches mit den persönlichen Voraussetzungen – erfassen von Defiziten oder Kompetenzen Kleingruppen- oder Partnerarbeit Zusammentragen der beruflichen Anforderungen an Berufe Arbeit mit den Arbeitsblättern (Selbst- und Fremdeinschätzung) – Vergleich von Wunschberuf und Realität – Ziehen von Schlussfolgerungen Arbeitsblätter zu Modul B2 • Berufe auswählen, die den eigenen vorhandenen Fähigkeiten entsprechen, Geeignete Berufe für eigene vorhandene Kompetenzen Berufe nach Tätigkeitsfeldern auswählen Vergleichen der beruflichen Anforderungen mit den eigenen beruflichen Vorstellungen und vorhandenen Fähigkeiten C4-1, C4-2 • alternative Berufe zum Wunschberuf auswählen. Alternative Berufe zum Berufswunsch Vor- und Nachteile des jeweiligen Berufswunsches ermitteln, Rangfolge für Berufswünsche erarbeiten C4-3 Schülerinnen und Schüler sollen Expertengespräch – Vertreter der Unternehmen, Berufsschulen oder Berufsberater sagen aus 141 Statistiken Presseveröffentlichungen der IHK Halle- Dessau Materialien von der Agentur für Arbeit Berufswahlblätter C4-1 Berufe nach Tätigkeitsfeldern Material verarbeiten Versorgen und Betreuen Zusammenbauen und Montieren Sichern, in Ordnung halten Verwalten Anerkannte Ausbildungsberufe Gestalten Bedienen und Überwachen von Maschinen und Anlagen Bebauen und Züchten (betriebliche Ausbildung) geregelt durch das Berufsbildungsgesetz bzw. die Handwerksordnung Untersuchen und Messen Wirtschaften Bedienen und Beraten Gestalten von Medienprodukten und Zeichnen Ausführliche Berufsbeschreibungen findet man in der aktuellen Ausgabe von „BERUF AKTUELL“, den Berufsinformationszentren der Arbeitsagenturen sowie im BERUFENET unter www.arbeitsamt.de 142 C4-2 Berufe nach Tätigkeitsfeldern Berufe im naturwissenschaftlichtechnischen Bereich Berufe im journalistischen Bereich Berufe im Gesundheitswesen Berufe im sozialen Bereich Berufe bei der Bundeswehr Berufe mit geregelten Ausbildungsgängen an beruflichen Schulen, in Betrieben und Verwaltungen Berufe im hauswirtschaftlichen Bereich Berufe im pädagogischen Bereich Berufe im künstlerischen und gestalterischen Bereich Berufe im Verkehrswesen Berufe im Behördendienst Berufe im kaufmännischen Bereich Berufe in der Informationstechnik Ausführliche Berufsbeschreibungen findet man in der aktuellen Ausgabe von „BERUF AKTUELL“, den Berufsinformationszentren der Arbeitsagenturen sowie im BERUFENET unter www.arbeitsamt.de 143 C4-3 Meine Berufsziele: Das möchte ich einmal werden Wer seine Ziele ernst nimmt, erreicht sie eher. Diese Tätigkeiten würde ich gerne ausüben: Dabei denke ich an folgende Berufe: Berufswahl Tätigkeiten in meinem Wunschberuf, Tätigkeiten in meinem Wunschberuf, die ich noch üben muss: die ich schon gut kann: Berufsstart: Mit dieser Berufsausbildung möchte ich starten: Bei folgenden Unternehmen bewerbe ich mich um einen Praktikumsplatz: 144 4.4 Themenbereich D: Betriebserkundung/-praktikum 4.4.1 Modul D1 − Erkundung eines Arbeitsplatzes Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien Schülerinnen und Schüler sollen • Berufsbilder und die sich daraus ergebenden Anforderungen erkennen, Wesensmerkmale der Berufe Betriebserkundung Planungsschwerpunkte: Findet die Erkundung - in kleineren Gruppen, - im Klassenverband oder - unter einem bestimmten Aspekt (z. B. Arbeitsbedingungen im Betrieb, der Berufswahl, des betrieblichen Handelns) statt? • einen Überblick über die Vielzahl der Arbeitsplätze in einem Unternehmen erhalten, Berufe und ihre fachlichen, persönlichen und schulischen Anforderungen • durch eine Arbeitsplatzerkundung die Realität der Arbeitswelt erleben können, Vielseitigkeit der Arbeitsplätze innerhalb eines Unternehmens Aspekt der Berufswahl: 1. Interessen erfassen 2. Gruppenzuordnung (z. B. Betriebe, Handwerkskammer, Gewerkschaft, BIZ) 3. Ziele festschreiben, Fragekatalog erstellen, Erkundungsaufträge formulieren, Expertengespräch organisieren (z. B. Auszubildende, Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Abteilungen) 4. Durchführung: Beobachten und Befragen 5. Auswertung: Materialsammlung und Gruppendiskussion • Tätigkeiten in der Praxis beobachten können und unterschiedliche Anforderungen in den Berufen erleben. Strukturen/Bereiche eines Unternehmens Typische Tätigkeiten in ausgewählten Unternehmensbereichen Film- und Videomaterial: Gegenüberstellung von Berufen und zuordnen von typischen Tätigkeiten und Tätigkeitsfeldern Darstellung der historischen Entwicklung von Berufen 145 D1-1 D1-2 L6 Medienpaket “Im Betrieb” LISA-LfMA: 5040630 A1-6 D1-3, D1-4 BIZ D2-3 D1-1 Methode: Erkundung Die Erkundung eines Arbeitsplatzes, einzelner Abteilungen oder auch eines Betriebes erfolgt in den drei Phasen Vorbereitung, Durchführung und Auswertung. Sie bilden eine didaktische Einheit. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über alle erforderlichen Schritte und Maßnahmen entsprechend der Phasenstruktur. Vorbereitung Unterricht Organisation Ziele der Erkundung gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern festlegen Rechts- und Versicherungsfragen abklären und den Schülerinnen und Schülern erläutern (Bek. des MK vom 1.10.2004 ,SVBl. LSA S.75; Regelungen der Unfallkasse Sachsen-Anhalt) Unterrichtsmethodische Überlegungen anstellen, z. B. Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit Schulleitung informieren Sachinformationen sammeln, für oder im Unterricht auswerten über - geeignete Betriebe - die regionalen und lokalen Bedingungen der Wirtschaft Schulorganisatorische Regelungen treffen - Vertretung - Aufsicht Informationen über den ausgewählten zu erkundenden Betrieb zusammentragen (Unternehmensstruktur, typische Arbeitsplätze in dieser Branche) Kostenfrage klären - Fahrkosten - Verpflegung - Sonstiges Arbeitsmittel (Fragebögen, Kassettenrekorder, Fotoapparate u. a.) bereitstellen Beobachtungs- und Befragungsschwerpunkte festlegen Betrieb Erkundungsunterlagen entwickeln bzw. vorhandene modifizieren - Fragebogen/ - Beobachtungsleitfaden - Erkundungsbogen, Schema Kontaktaufnahme mit dem Betrieb Vorerkundung des Betriebes (eventuell einzelne Schülerinnen und Schüler mit einbeziehen) - Betriebsaufbau, Produkte usw. besprechen - Betriebsrundgang/ -besichtigung durchführen - Informations- und Verständnisfragen klären Erkundungs- und Befragungstechniken einüben (Interview- und Protokolltechnik) Organisatorisch-technische Absprachen treffen - Gruppenbildung - Zeitlich-organisatorischer Ablauf - Medieneinsatz Allgemeine (themenabhängige) Vorbereitung - Verhalten im Betrieb - Unfallverhütungsvorschriften (Schwerpunkt: betriebstypische Unfallgefahren) 146 Absprachen für die Erkundung - Erkundungsschwerpunkt - Ablauf der Erkundung, Zeitplan, Organisation und Auswahl der Erkundungsbereiche (Arbeitsplätze, Abteilungen, Werkstätten usw.) - Betreuung - Fotografier- und Interviewerlaubnis einholen D1-1 Durchführung Feststellen der Erkundungsbedingungen (Vergleich der Absprachen mit der aktuellen Situation) Begrüßung und Einstimmung Einweisung der Gruppen Erkundungsgang Abschlussgespräch - Sach- und Verständnisfragen klären - Fragen, die durch die Beobachtung nicht geklärt werden konnten Betriebsangehörige (Betriebsleiterin/Betriebsleiter, Betriebsrat, Facharbeiterin/Facharbeiter, Auszubildende) als Experten für Gespräche und Interviews gewinnen Möglichkeiten für zusätzliche Einzel- bzw. Gruppenerkundungen erörtern Auswertung Sammlung der Beobachtungen, Eindrücke, Erfahrungen (stichwortartig) Systematische Auswertung der Erkundungsunterlagen und Materialien (Fragebogen, Beobachtungsleitfaden, Erkundungsbogen/ -schema, mitgebrachte Proben, Informationsmaterial wie Bilder, Grafiken, Bücher, Prospekte, Fachzeitschriften) Schriftliche Ausarbeitungen anfertigen - Erkundungsbericht, - Erfahrungsbericht, - Ergänzende Zeichnungen, Grafiken, Bilder von Abläufen und Verfahren Präsentation der Arbeitsergebnisse Sammlung von Fragen an einen/eine Betriebsvertreter/in für ein abschließendes Expertengespräch Einladung von Experten zur Präsentation der Erkundungsergebnisse in die Schule Betrieb danken, Kopie von Arbeiten der Schülerinnen und Schüler beifügen Einordnen der Erkundungsergebnisse in das Generalthema der Unterrichtseinheit 147 D1-2 Bedeutung des Berufes - Einstiegstexte Mark, 40 Jahre. Lagerarbeiter: Ich arbeite hier im Lager im Zeitlohn und bin zufrieden. Früher habe ich als Angelernter an der Presse gearbeitet. Die Arbeit im Akkord hat mich belastet. Lieber weniger Geld aber zufrieden. Zu Hause klappt es seitdem auch besser. Meine Frau arbeitet stundenweise in einer Bibliothek - da kommen wir finanziell gut zu recht. Jürgen, 52 Jahre, Tischler: Ich bin gelernter Tischler. Bis vor zwei Jahren war ich in einer kleinen Fabrik. Die hat dann leider dicht gemacht. Dort war die Arbeit prima. Vielseitig, immer was Neues, interessant und überschaubar. Hier in der Vormontage für Türen sind immer dieselben Handgriffe gefragt, das ist manchmal eintönig. Ich bin aber froh, dass ich hier im Ort Arbeit habe. Marina, 38 Jahre, Ärztin: Nach dem Abschluss meines Studiums habe ich mich mit einer eigenen Praxis in einem Ärztehaus niedergelassen. Die Arbeit mit den Patienten bedeutet mir sehr viel. Ich bin immer sehr glücklich, wenn ich wieder jemandem helfen konnte. Der Start mit der Praxis war nicht ganz leicht. Zur Finanzierung der modernen Ausstattung musste ich einen Kredit aufnehmen. Ich hatte am Anfang auch nur wenige Patienten, da ich neu in der Stadt war. Lange Sprechzeiten, Hausbesuche, die Abrechnungen und die eigene Weiterbildung sind nach wie vor wichtig für den Erhalt der Praxis. An eine geregelte Arbeitszeit ist nicht zu denken. Es macht mir aber nichts aus, lange zu arbeiten, denn ich tue meine Arbeit gern. Ich weiß, dass ich oft nur wenig Zeit für meine Familie habe. Maik, 45 Jahre, Zerspanungsmechaniker: Ich arbeite seit drei Jahren in einem Großbetrieb. Die Arbeitsaufträge wechseln und stellen öfter neue Anforderungen, insbesondere wenn Muster gefertigt werden müssen. Die Arbeit ist interessant und macht Spaß. Wichtig sind mir auch die Kontakte mit den Kollegen. Ich mache auch bei der Gewerkschaft mit. Das ist für uns alle wichtig. Ich hoffe sehr, dass mein Arbeitsplatz sicher ist. Aufgaben: Lest die Aussagen der vier Beschäftigten über ihre Arbeit genau. Mit wem würdet ihr euch identifizieren können? Was haltet ihr selbst bei einer zukünftigen Erwerbsarbeit für besonders wichtig? 148 D1-3 Arbeitsplatzerkundung 1 Name des Betriebes ________________________________________________ 2 Zu welcher Kategorie gehört der Betrieb? Produktion (Handwerk/Industrie) Handel Dienstleistung 3 Berufsbezeichnung: ________________________________________________ 4 Wo wird gearbeitet? im Freien in geschlossenen Räumen (z. B. Werkhalle, Verkaufsraum, Büro) mal außerhalb, mal innerhalb eines Gebäudes am ortsgebundenen Arbeitsplatz, d.h. immer am gleichen Ort am ortsveränderlichen Arbeitsplatz, d.h. am wechselnden Einsatzort. 5 Welche Tätigkeiten werden ausgeübt? ja weniger nein Maschinen bedienen und überwachen Material von Hand be- und verarbeiten untersuchen, messen, kontrollieren zeichnen, berechnen schreiben, ordnen, verwalten Pläne oder Vorlagen lesen und bearbeiten zusammenbauen, reparieren warten und pflegen bedienen und beraten Menschen betreuen und versorgen andere Tätigkeiten ______________________________________ 6 Welche Maschinen, Werkzeuge, Geräte, Hilfsmittel werden benutzt? Beschreibe in Stichworten! __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ 7 Mit welchen Materialien (z. B. Holz, Papier, Kunststoff, Eisen) wird gearbeitet? Beschreibe in Stichworten! __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ 149 D1-3 8 Was wird in dem Betrieb hergestellt? __________________________________________________________________________ 9 Was wird davon an dem Arbeitsplatz hergestellt? __________________________________________________________________________ 10 Es wird in dem Betrieb nichts hergestellt, sondern eine Dienstleistung erbracht. Welche? __________________________________________________________________________ 11 Unter welchen sozialen Bedingungen wird gearbeitet? ja weniger nein arbeitet ständig allein arbeitet mit anderen zusammen braucht Hilfe kann mit anderen sprechen muss mit anderen sprechen kommuniziert mit modernen Medien 12 Wie sind die Verhältnisse am Arbeitsplatz? sehr kalt angenehm sehr heiß Temperatur............................................................ sehr trocken angenehm sehr feucht Luft......................................................................... laut angenehm ruhig grell angenehm dunkel Lärm....................................................................... Licht........................................................................ keine gering staubig sauber stark Geruchsbelästigung................................................ schmutzig Sauberkeit............................................................... andere Erschwernisse________________________________________________________ Gefahren nein ja Welche? ____________________ Schutzkleidung nein ja Welche? ____________________ Quelle: Vgl. http://www.ihk-siegen.de/start/lehrer/material/aplatz.pdf, Stand: 24. 01.2005 (aus: Berufswahlorientierung in der Sekundarstufe 1. Landesinstitut für Schule und Weiterbildung) 150 D1-4 Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen werden vielfach im Rahmen der Berufsorientierung durch die Schule durchgeführt. Entsprechende Möglichkeiten bietet die Berufsberatung der Agentur für Arbeit, auch in Zusammenarbeit mit der Schule. Die Schülerinnen und Schüler erhalten Gelegenheit, Aspekte der Arbeitswelt praxisnah kennen zu lernen, ihre Berufswahl anhand eigener Erfahrung zu fundieren und zu überprüfen. Organisation: Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen werden je nach Land durch die Schule unterschiedlich gehandhabt; sie sind jedoch - wie das schulische Betriebspraktikum - in allen Ländern als handlungs- und praxisorientierte Unterrichtsformen vorgesehen (Arbeitslehre). Den Erkundungen sind klar vorstrukturierte Felder und Aufträge zugrunde gelegt, und der Zeitraum für die Erkundung ist relativ eng begrenzt (ein- bis mehrtägig). Dadurch wird gewährleistet, dass die komplexe Situation eines Betriebs- oder Arbeitsplatzes von den Jugendlichen schrittweise erschlossen werden kann, ohne sie zu überfordern. Zu einer Erkundung gehören eine intensive Vor- und Nachbereitung, etwa in den Bereichen Gesprächsführung, Fragetechnik, Beobachtungsverfahren, Protokollführung, Verhalten im Betrieb, Erstellen eines Ablaufplans und Absprache über den Einsatz technischer Hilfen. Bei der Vorund Nachbereitung finden vielfach berufsorientierende Schriften und Medien der Berufsberatung Verwendung (Berufswahl, Medien). Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Schule und Berufsberatung ist auch eine gemeinsame Abstimmung und Begleitung der Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen möglich (z. B. Auswahl geeigneter Betriebe, Vor- und Nachbesprechung). Zielsetzungen: Bei den Erkundungen sind sowohl technische Aspekte (Materialien, Werkzeuge, Fertigungsverfahren, Arbeitsprodukte) als auch soziale (Arbeits- und Gruppensituation, Kommunikationsprobleme, Freizeitmaßnahmen) und berufskundliche Aspekte (Tätigkeitsfelder, Arbeitsvoraussetzungen, Löhne) relevant. Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen können zum Beispiel unter folgenden Zielsetzungen durchgeführt werden: • das Beobachten von beruflichen Tätigkeiten lernen und üben; • Einblicke in betriebliche Bereiche und Strukturen gewinnen; • Informationen über Ausbildungsgänge, Berufs- und Aufstiegsmöglichkeiten sammeln; • Formen und Auswirkungen der Arbeitsteilung kennen lernen; • Überblick über Fertigungs- und Verfahrenstechniken gewinnen; • Fachkundliche Informationen sammeln, Werkzeuge, Geräte und Fachbezeichnungen kennen lernen; • berufliche Anwendungen unterrichtlich erlernter Techniken aufzeigen; • individuelle Interessen und Fähigkeiten mit beruflichen Anforderungen vergleichen; • Möglichkeiten zum Einsatz technischer Hilfen im Beruf kennen lernen. Betriebskontakte: Die Berufsberatung kann Schülerinnen und Schülern auch individuelle Betriebskontakte und Berufserkundungen vermitteln. Dabei besteht die Möglichkeit, einen Betrieb und Arbeitsplätze zum Beispiel an ein bis drei Nachmittagen (außerhalb der Unterrichtszeit) kennen zu lernen. Dies hat sich nicht nur hinsichtlich der Berufswahl, sondern auch im Vorfeld einer betrieblichen Berufsausbildung bei der Betriebswahl als sinnvoll erwiesen. Erkundungsmöglichkeiten bieten in der Regel auch Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation (z. B. Berufsbildungswerk, Werkstatt für Behinderte). Quelle: vgl. http://www.aaonline.dkf.de/bb/p130.htm, Stand: 24. 01. 2005 151 4.4.2 Modul D2 − Das Betriebspraktikum – Einblick in Berufe Ziele Schülerinnen und Schüler sollen Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Anm.: Das Betriebspraktikum ist auf der Grundlage des Erlasses „Schülerbetriebspraktikum in der Sekundarstufe I“ RdErl. des MK vom 18. 7. 2001 -32-83004, in der jeweils gültigen Fassung geregelt. Für die Ausgestaltung gelten die, in der Handreichung zum Schülerbetriebspraktikum in Sachsen-Anhalt (in Vorbereitung) getroffenen Aussagen. Medien Handreichung zum Schülerbetriebspraktikum in Sachsen-Anhalt D2-1 • ihre Erwartungen an das Betriebspraktikum darstellen, Welche Anforderungen werden gestellt? Hoffnungen und Befürchtungen bezüglich des Betriebspraktikums Einzel- oder Gruppenarbeit (bei gleichen Betrieben bzw. Berufsfeldern); Auswertung der Ergebnisse im Unterricht der Fächer Wirtschaft und Sozialkunde D2-2 • die Berufs- und Arbeitswelt unmittelbar kennen lernen, Mein Praktikumsbetrieb: Aufbau des Betriebes, Berufe, Betriebsbereiche, Produkte, Bedeutung im regionalen Wirtschaftsraum, … Inhalte als mögliche Themen für den Praktikumshefter darstellen Aufbereitung der Ergebnisse in geeigneter Form (z.B. für Eltern und Mitschüler) für die Präsentation im Rahmen der Auswertung des Praktikums D2-3 D2-4 • durch praktisches Arbeiten die Eignung für bestimmte Berufe überprüfen sowie bestehende Berufsvorstellungen vertiefen bzw. korrigieren. Voraussetzungen zum Erlernen des Berufes Anforderungsprofil des Berufes (Tätigkeiten, Fähigkeiten, Fertigkeiten) Ausbildungswege und Perspektiven des Berufes Analyse des Berufes: - Erkundungsaufträge verteilen (z. B. Arbeitsplätze analysieren, Tätigkeitsbereiche erfassen, Zugangsvoraussetzungen für einen Ausbildungsplatz ermitteln, …) - Gespräche mit Vertretern des Praktikumsbetriebes zum gewählten Beruf Präsentation der Ergebnisse (z. B. Praktikumsmappe, Plakat, Videofilm zum Betrieb, Gestalten einer Schulausstellung zum „Tag der offenen Tür“) D2-5 D2-6 D2-7 152 D2-1 Methode: Betriebspraktikum Das Betriebspraktikum ist eine obligatorische schulische Veranstaltung, die an einem außerschulischen Lernort durchgeführt wird. Es bietet den Schülerinnen und Schülern eine gute Gelegenheit, Einblicke in die reale Arbeits- und Wirtschaftswelt zu erlangen und zielt damit auf die Berufswahlorientierung der Schülerinnen und Schüler. In dem, in der Regel zweiwöchigen, Betriebspraktikum steht das eigene praktische Tun in ausgewählten Praxisbereichen im Vordergrund. Durch gezielte Beobachtungen und Befragungen wird der theoretisch orientierte Unterricht mit der betrieblichen Praxis verbunden. Dies erfordert eine enge Kooperation von Schule und Betrieben. Damit das Betriebspraktikum in den unterrichtlichen Zusammenhang eingebettet werden kann, ist eine sorgfältige Planung notwendig. (siehe auch Kapitel 8 Rechtliche Regelungen) Vorbereitungsphase Unterricht Schülerinnen und Schüler • Ziele des Betriebspraktikums gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern festlegen • Erwartungen der Schülerinnen und Schüler an das Betriebspraktikum klären • Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit den Betrieben erarbeiten bzw. üben • Bewerbungsunterlagen für den Praktikumsplatz erstellen • Beobachtungs- und Befragungsschwerpunkte festlegen • Praktikumsunterlagen entwickeln bzw. erläutern o Fragebogen o Beobachtungsleitfaden o Tagesberichte • Beobachtungs- und Befragungstechniken einüben (Interview, Protokoll) • Die Schülerinnen und Schüler auf das Verhalten in dem Betrieb vorbereiten • Unfallverhütungsvorschriften verstehen und einhalten Lehrerinnen und Lehrer • Inhaltliche und methodische Überlegungen treffen, um das Praktikum in den Unterricht einzubetten • Sachinformationen zu den Betrieben beschaffen • sich über Unfallverhütungsvorschriften kundig machen und erläutern • • • • • • • • • • • • Organisation in der Schule mit der Schulleitung und dem/der Koordinator/Koordinatorin Termin für das Betriebspraktikum festlegen Eltern in Elternabenden über das Betriebspraktikum informieren Formulare zur Anmeldung für das Betriebspraktikum und Informationsmaterial für die Betriebe erstellen Rechts- und Versicherungsfragen abklären Fahrtkostenanträge erstellen Sondergenehmigungen (Praktikum außerhalb des Wohnortes oder z.B. in Holzbearbeitungsbetrieben) beantragen fachübergreifende Absprachen für Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der Betriebspraktika treffen im Betrieb Kontakte zu möglichen Praktikumsbetrieben aufnehmen Absprachen über Einsatz der Schülerinnen und Schüler treffen (Arbeitsbereich, Arbeitsaufgaben) Informationen über die Aufgaben des Schülerpraktikums geben Rechts- und Versicherungsfragen erläutern Absprachen über die Erkundungs- und Beobachtungsaufgaben treffen 153 D2-1 Durchführungsphase • • • die Schülerinnen und Schüler arbeiten in den ausgewählten Praktikumsbetrieben und führen die festgelegten Beobachtungen und Befragungen durch der/die Praktikumsleiter/in der Schule besucht die Schülerinnen und Schüler an ihrem Arbeitsplatz, dabei werden sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die jeweiligen Betreuer nach ihren Eindrücken befragt bei auftretenden Problemen bietet der/die Praktikumsleiter/in Konsultationsmöglichkeiten Auswertungsphase • • • • • • • Sammlung von Beobachtungen, Eindrücken und Erfahrungen Beobachtungs- und Befragungsunterlagen systematisch auswerten Mündliche und/oder schriftliche Praktikumsberichte anfertigen Präsentation der Praktikumsunterlagen Einordnung der Praktikumserfahrungen in die Unterrichtseinheit Erfahrungen der Schüler zur Berufsorientierung nutzen Rückmeldungen an die Betriebe geben 154 D2-2 Betriebspraktikum Name:___________________________________ Klasse:_____________ Meine Überlegungen vor Beginn des Praktikums Ich wähle den Praktikumsplatz für das Berufsbild einer/eines ________________________________________________ 1 Ich wähle diesen Praktikumsplatz, weil _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ 2 Von der Arbeit im Betrieb habe ich folgende Vorstellungen/Erwartungen: _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ 3 Ich erhoffe von der Zusammenarbeit mit den Betriebsangehörigen, dass _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ 155 D2-2 4 Was erhoffe ich mir von meinen Vorgesetzten, Betreuerinnen und Betreuern? _________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________ 5 Werde ich die tägliche Arbeitszeit gut durchhalten oder ist mir die Arbeitszeit zu lang? Warum beurteile ich das so? _________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________ 6 Ich freue mich auf das Betriebspraktikum, weil _________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________ 7 Ich habe auch ein paar Befürchtungen bezogen auf das Praktikum. Das sind: _________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________ 156 D2-3 Aufbau eines Betriebes Kein Mitarbeiter kann in einem Betrieb alle Aufgaben erledigen. Es fehlt ihm dazu an Zeit, an persönlichen Voraussetzungen und an fachlichem Wissen und Können. So werden die anfallenden Tätigkeiten in einem Betrieb auf verschiedene Abteilungen und Personen aufgeteilt. Aufgaben: Der Betrieb in der Abbildung ist in sieben Bereiche aufgeteilt. In der Tabelle werden die Aufgaben der einzelnen Betriebsbereiche beschrieben. Ordne den einzelnen Betriebsbereichen die dazugehörigen Ziffern aus der Abbildung und die Bezeichnung der einzelnen Bereiche zu. Ziffer Bezeichnung des Betriebsbereiches Beschreibung des Betriebsbereiches Berufe Während der Produktion werden ständig Qualitätskontrollen durchgeführt. Am Ende der Produktion wird kontrolliert, ob das Produkt einwandfrei ist. Rohstoffe und Halbzeuge werden in verschiedenen Arbeitsschritten entweder zu einem Endprodukt oder zu einem Zwischenprodukt verarbeitet. Sie steht an oberster Betriebshierarchie und hat die größte Verantwortung und Entscheidungsgewalt. Die Fertigwaren werden im Lager verpackt, meist in LKW verladen und damit zu den Käufern (Privatkunden, Händlern oder anderen Betrieben) gebracht. Gestaltung der Preise, Gestaltung von Werbung, Planung neuer Produkte. All das gehört zum Planungsbereich. Rohstoffe und Halbzeuge werden in den Betrieb gebracht, zwischengelagert oder direkt zur Produktion weiter gegeben. Lohn- und Finanzbuchhaltung, Rechnungs- und Personalwesen organisieren Geschäftsabläufe. Ordne die nachfolgend aufgeführten Berufe den einzelnen Bereichen zu: Fachangestellte/er für Bürokommunikation, Diplom- Betriebswirt/in (Geschäftsführer/in), Kraftfahrer/in, Laborant/in, Werbekauffrau/-mann, Fachkraft für Lagerwirtschaft, Fachkraft für Lebensmitteltechnik, Quelle: vgl. Birkholz/Dingens/Pusch: Das Betriebspraktikum. Persen-Verlag, Horneburg/Niederelbe: 2004 157 D2-4 Präsentation von Praktikumserfahrungen Im Rahmen des Schülerbetriebspraktikums kannst du Einblicke über Anforderungen an berufliche Tätigkeiten, in betriebliche Prozesse und in die Zusammenarbeit verschiedener Teams eines Unternehmens erhalten. Da gibt es sicherlich viel Interessantes und Neues, aber auch Unangenehmes zu entdecken. Diese Erfahrungen solltest du anderen mitteilen. Um eine anschauliche Präsentation durchführen zu können, solltest du bereits während deines Praktikums darauf achten, dass du • aussagekräftige Fotos von deinem Praktikumsplatz und vom Betrieb in Absprache mit dem/der verantwortlichen betrieblichen Betreuer/in selbst aufnehmen darfst bzw. erhältst. • Informationsmaterial über deinen Praktikumsberuf (z. B. aus Imagebroschüren, Firmenwerbung, Infotexten von der Agentur für Arbeit) sammelst. • Informationsmaterial über deinen Praktikumsbetrieb bekommst. • kleine Gegenstände und Materialien, die für dein Arbeitsfeld typisch sind, als Anschauungsmaterial mitnehmen darfst. • einen kurzen Erfahrungsbericht oder eine Liste mit positiven (+) und negativen (-) Erfah- rungen und Erkenntnissen schreibst. Möglichkeiten, die neuen Erfahrungen zu präsentieren, sind: - Plakat, Power-Point-Präsentation, Bildershow mit Computer und Beamer, Bildergalerie Tipps für die Präsentation: − Mach dir zuerst ein Konzept, welche Gesichtspunkte für deine Präsentation wichtig sind. − Vollständigkeit der Wiedergabe des Stoffes ist unmöglich, daher ist die Auswahl entscheidend. Besprich die Präsentation mit deiner/deinem Praktikumsbetreuerin/ Praktikumsbetreuer, deiner/deinem Fachlehrerin/Fachlehrer oder deinen Eltern. Gliedere deine Präsentation in überschaubare Abschnitte. − Kennzeichne deine eigene Meinung. − Versuche, prägnante, leicht verständliche Formulierungen für deine Aussagen zu finden. − Erwähne wenige, aber aussagekräftige Details bzw. Beispiele. − Kläre alle unbekannten Ausdrücke und Personennamen mithilfe von Wörterbüchern und Fachlexika ab. Wenn du während der Präsentation schwierige Fachausdrücke verwendest, erkläre diese. − Wenn Power-Point-Präsentationen, Folien, Film- oder Tonaufnahmen, Bildergalerien verwendet werden, sprich dies mit der/dem Fachlehrerin/Fachlehrer vorher ab. Probiere die Technik vor Beginn der Präsentation aus. 158 D2-5 Betriebspraktikum Name:___________________________________ Klasse:____________________ Meine Überlegungen zum Berufsbild nach dem Praktikum Ich habe den Beruf einer/eines ________________________________________________ kennen gelernt. Für die Beschreibung eines Berufes findet man Informationen in BERUF AKTUELL und in anderen Quellen (z. B. aus dem Internet). 1 Welche Tätigkeiten werden in diesem Beruf ausgeübt? _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ 2 Über welche Fähigkeiten und Fertigkeiten muss man verfügen, wenn man diesen Beruf ausüben möchte? _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ 3 Die Arbeit findet meistens statt : (Zutreffendes ankreuzen!) im Stehen im Freien im Sitzen in einer Halle in gebückter Haltung in einem Büro ________________ _________________ 159 D2-5 4 Die Berufsausübung erfordert Arbeitszeiten: (Zutreffendes ankreuzen!) von …………………………. bis ………………………………. tagsüber nachts in Schichten (Schichtarbeit) regelmäßig von …………………… bis ………………………… nur werktags auch sonntags • Die Berufsausübung erfordert überwiegend: (Zutreffendes ankreuzen!) körperliche Arbeit Handarbeit geistige Arbeit Arbeit mit Werkzeugen Arbeit mit und an Maschinen Arbeit mit Menschen Arbeit mit Tieren Arbeit mit …………………………………………………………. Quelle: vgl. Birkholz/Dingens/Pusch: Das Betriebspraktikum. Persen-Verlag, Horneburg/Niederelbe, 2004 160 D2-6 Betriebspraktikum Name:___________________________________ Klasse:_______________ Auswertung meines Praktikums 1 Konntest du Kenntnisse und Fähigkeiten im Praktikum nutzen, die du in der Schule erworben hast? Schreibe auf, welche Kenntnisse dir geholfen haben? (z. B. Mathe – Addition, Kenntnisse aus dem Werk – bzw. Technikunterricht, ………) ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ 2 Welche Kenntnisse und Fähigkeiten musst du in der Schule noch erlernen, um auf eine Ausbildung im Beruf optimal vorbereitet zu sein? ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ 3 Hat sich dein Berufswunsch nach dem Praktikum verändert? Nein, ich will weiterhin versuchen __________________________zu werden? Ja, weil ________________________________________________________ ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ Quelle: vgl. BirkhoIz/Dingens/Pusch: Das Betriebspraktikum. Persen-Verlag, Hornburg/Niederelbe: 2004 161 D2-7 Steckbrief zu einem Beruf im Praktikumsbetrieb Beruf: …………………………………………………………. 1 Allgemeines 1.1 Bewerbungszeitraum: _____________________________________________ ___________________________________________________________________ 1.2 Ausbildungsdauer: _______________________________________________ 1.3 Verwandte Berufe: _______________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 2 Voraussetzungen zur Erlernung des Berufes: 2.1 Erwünschter Schulabschluss: _______________________________________ 2.2 Auf welche Fächer wird besonderer Wert gelegt? _______________________ ___________________________________________________________________ 2.3 Körperliche Voraussetzungen: ___________________________________________ ___________________________________________________________________ 2.4 Geistige Voraussetzungen: ________________________________________ ___________________________________________________________________ 3 Ausbildungswege zum Beruf (z. B. praktische Ausbildung im Betrieb, theoretische Ausbildung in der Schule,…) __________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ 162 D2-7 4 Anforderungsprofil des Berufes 4.1 Wesentliche Aufgaben und Tätigkeiten: _______________________________ ___________________________________________________________________ 4.2 Kenntnisse: _____________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 4.3 Fähigkeiten 4.3.1 Geistige Fähigkeiten: _____________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 4.3.2 Körperliche Fähigkeiten:___________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 4.3.3 Soziale Fähigkeiten: _____________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 5 Fort- und Weiterbildung im Beruf 5.1 Aufstiegsmöglichkeiten:____________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 5.2 Veränderungen im Beruf in den letzten 20 Jahren: _______________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 5.3 Zukunftsaussichten des Berufes: ____________________________________ _________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 163 4.5 Themenbereich E: Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit - Berufsinformationszentrum (BIZ) 4.5.1 Modul E1 − Wege zum Beruf Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien • Möglichkeiten und Einflussfaktoren für die Berufswahl zusammentragen, Berufswahl und deren Einflüsse z. B. • persönliche • familiäre • schulische • ökonomische Gruppenarbeit Zusammentragen der Entscheidungsgründe für einen Beruf E1-1 E1-2 L 10 Heft „Blick in die Zukunft.“ L 6, S. 83 ff E1-3 • erkennen, dass die Einflussfaktoren einen unterschiedlichen Stellenwert einnehmen, Bedeutung der Faktoren für die Wahl des Berufes Grafische Darstellung der Einflussfaktoren (Collage, Plakat, Übersicht) • Formen der Berufsausbildung kennen lernen. duales Ausbildungssystem vollzeitschulische Ausbildung Schülerinnen und Schüler sollen Analysieren der Einflussfaktoren Nennen und Begründen von Argumenten bzgl. der Einflussfaktoren Wichten des Einflusses der Faktoren auf die Berufswahl Vorstellen des Wunschberufes – in Beziehung setzen mit den Faktoren der Entscheidungsfindung Berufsausbildung in der Europäischen Union Gruppenarbeit Möglichkeiten der Ausbildung eines Berufes/ Berufswegplanung am Beispiel (Plakat, Übersicht, Vortrag, Power Point Präsentation…) Besuch von Tagen der offenen Tür an berufsbildenen Schulen Sammeln und Auswerten von Informationen Expertengespräche in der Schule oder in berufsbildenen Schulen 164 E1-4, C1-3, C1-4, C1-5 C1-6 E1-5, E1-6, E1-7 L 6, S. 19 E1-1 Einflussfaktoren auf die Berufswahl Fähigkeiten Neigungen Neue Technologien Zukunftsaussichten Interessen Hobbies Karriereplanung Erfahrungen Empfehlungen Geforderte Qualifikation Berufswahlentscheidung Alter, Geschlecht Verdienstmöglichkeiten Familientraditionen Gesellschaftliches Selbstverständnis Gesundheitliche Voraussetzungen Regionale Voraussetzungen Betriebliche oder schulische Ausbildung Arbeitsbedingungen 165 E1-2 Trage in die Kästchen Einflussfaktoren für deine Berufswahl ein! Sprich mit deinen Freunden, ergänze das Bild! 166 E1-3 … weil mir jemand etwas ganz Tolles über diesen Beruf erzählt hat … weil ich über diesen Beruf etwas im Fernsehen gesehen habe … weil jemand diesen Beruf ausübt, der ein großes Vorbild für mich ist … weil ich diesen Beruf in meinem Heimatort ausüben kann … weil ich mir einen anderen Beruf nicht zutraue ... weil meine Eltern mir diesen Beruf empfohlen haben … weil ich glaube, in diesem Beruf auch einen Arbeitsplatz zu bekommen … weil mein Hobby mich zu diesem Beruf angeregt hat … weil ich glaube, dass ich in diesem Beruf viel Geld verdienen kann Warum möchte ich diesen Beruf erlernen? … weil ich mir vorstelle, durch diesen Beruf hohes Ansehen zu gewinnen … weil ich glaube, dass ich in diesem Beruf etwas tun kann, was meinen Interessen entspricht … weil ich gehört habe, dass dieser Beruf ein gutes Sprungbrett ist … weil ich in diesem Beruf bereits einen Ausbildungsplatz sicher habe E1-4 Start: „Null“ Information Man sollte sich nur auf den örtlichen Stellenmarkt konzentrieren. Die Stellenanzeigen in den öffentlichen Tageszeitungen sollte man frühzeitig und gründlich sichten. Über die Agentur für Arbeit kann man wirklich zuverlässige Informationen erhalten. Der Stellenmarkt ist total leergefegt. Es hat gar keinen Sinn, sich zu informieren. Über Versicherungen/ Bausparkassen gibt es kostenlose Informationsmaterialien für Berufsstarter und Studienanfänger. Über die modernen Medien wie das Internet lassen sich vielfältige Informationen für Berufs- und Studienanfänger abrufen. Bei der Agentur für Arbeit bekomme ich doch keine Informationen, die mir wirklich weiterhelfen. Auch die Industrie- und Handelskammern können weiter helfen. Auch Rundfunk und Fernsehen befassen sich mittlerweile multimedial mit dem Themenbereich „Job und Karriere“. Die gezielte Nachfrage bei bestimmten Firmen kann durchaus helfen. Verschiedene Großbanken bieten einen informativen „Jobberater“ an. Wenn ich meinen Wunschberuf nicht erreichen kann, dann will ich mich auch nicht nach einer anderen Ausbildungsmöglichkeit umschauen. Zahlreiche Zeitungen bieten Verlagsbeilagen zum Thema „Ausbildung heute“. Quelle: vgl. Fit fürs Leben – Leitfaden für Schulabgänger. Stockmann-Verlag, 2003 167 Ziel: total informiert E1-5 Berufswahl Übersicht über das Bildungssystem in der Bundesrepublik Deutschland Die Abbildung stellt die prinzipiellen Ausbildungswege des Bildungssystems in der Bundesrepublik Deutschland dar. Zu beachten ist, dass die Bildungssysteme der einzelnen Bundesländer sich unterscheiden. So kann zum Beispiel in Sachsen-Anhalt im Rahmen des allgemein bildenden Schulwesens der Hauptschulabschluss bzw. der Realschulabschluss an Sekundarschulen, Gesamtschulen und je nach individuellen Voraussetzungen an Förderschulen erworben werden. 168 E1-6 Schulische Wege zum Beruf in Sachsen- Anhalt Fachschule Fachhochschule Berufstätigkeit Fachoberschule: Klasse 12 Klasse 11 Berufsschule (Duale Berufsausbildung) 1. bis 4. Ausbildungsjahr Berufsfachschule Klasse III Klasse II Klasse I Universität/Hochschule Praktikum Fachgymnasium Klasse 13 Klasse 12 Klasse 11 BGJ** BVJ* Ohne Erweiterter Hauptschulabschluss Hauptschulabschluss Realschulabschluss * Berufsvorbereitungsjahr Realschulabschluss Abitur ** Berufsgrundbildungsjahr Die Abbildung stellt eine vereinfachte Übersicht des berufsbildenden Systems in Sachsen-Anhalt dar. Prinzipiell erhöht ein höherer Schulabschluss die Auswahl an Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten. So kann mit einem erweiterten Realschulabschluss eine duale Berufsausbildung, eine Ausbildung in einer Berufsfachschule oder einer Fachoberschule begonnen werden. Es ist aber auch möglich, das Fachgymnasium zu besuchen. Durch gute Leistungen kann in verschiedenen Schulformen der beruflichen Bildung ein höherer Schulabschluss erworben werden. 169 E1-6 Übersicht der Bildungsgänge der berufsbildenden Schulen Abschlüsse: Schulformen: HSA – Hauptschulabschluss BVJ – Berufsvorbereitungsjahr RSA – Realschulabschluss BGJ – Berufsgrundbildungsjahr ERSA – Erweiterter Realschulabschluss BS – Berufsschule FHR – Fachhochschulreife BFS – Berufsfachschule Abitur FOS – Fachoberschule BSA – Berufsschulabschluss FG – Fachgymnasium BRA – Berufsabschluss FS – Fachschule 170 Berufswahl E1-7 Berufliche Bildung an Schulen in Sachsen-Anhalt Die Berufsschule (BS) Die Berufsschule vermittelt fachliche Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten und erweitert die allgemeine Bildung. Sie trägt zur Erfüllung der Aufgaben im Beruf und zur Mitgestaltung der Arbeitswelt und Gesellschaft in wirtschaftlicher, technischer, sozialer und ökologischer Verantwortung bei. Berufsschule und Ausbildungsbetrieb erfüllen für Schülerinnen und Schüler, die in einem Berufsausbildungsverhältnis nach BBiG oder Handwerksordnung stehen (duale Berufsausbildung), einen gemeinsamen Bildungsauftrag. Die Berufsschule und der Ausbildungsbetrieb sind dabei jeweils eigenständige Lernorte und gleichberechtigte Partner. Aufnahmevoraussetzungen: In die Berufsschule wird aufgenommen, wer - eine Berufsausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung beginnt oder - eine berufliche Umschulung durchläuft und die Voraussetzungen des § 40 Abs. 5 des Die Aufnahme erfolgt in der Regel in die Grundstufe. Eine Aufnahme in die Fachstufe 1 kann erfolgen, wenn im Ausbildungs- oder Umschulungsvertrag eine entsprechend kürzere Ausbildungszeit vereinbart wurde. Das Berufsgrundbildungsjahr (BGJ) Das Berufsgrundbildungsjahr dauert ein Jahr. Es hat die Aufgabe, allgemeine (berufsfeldübergreifende) und auf der Breite eines Berufsfeldes fachtheoretische und fachpraktische Lerninhalte als berufliche Grundbildung zu vermitteln. Aufnahmevoraussetzungen: In das Berufsgrundbildungsjahr mit Vollzeitunterricht wird aufgenommen, wer den Hauptschulabschluss oder einen anderen gleichwertigen Bildungsabschluss nachweist und eine Berufsfeldentscheidung getroffen hat. Für Jugendliche ohne Hauptschulabschluss muss durch geeignete Maßnahmen im Sinne einer Schullaufbahnberatung geprüft werden, ob und in welchen Berufsfeldern Aussicht auf eine erfolgreiche Teilnahme am Berufsgrundbildungsjahr besteht. Der Unterricht im berufsfeldbezogenen – fachtheoretischen und fachpraktischen – Lernbereich kann in folgenden Berufsfeldern durchgeführt werden: • Wirtschaft und Verwaltung, • Metalltechnik, 171 Berufswahl Schulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt vorliegen. E1-7 • Elektrotechnik, • Bautechnik, • Holztechnik, • Farbtechnik und Raumgestaltung, • Gesundheit, • Ernährung und Hauswirtschaft. Für die Berufsfelder Körperpflege sowie Textiltechnik und Bekleidung sind unter Beachtung regionaler Besonderheiten Ausnahmegenehmigungen möglich. Das BGJ kann in einigen Bundesländern unter bestimmten Voraussetzungen als erstes Lehrjahr anerkannt werden. Das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) Das Berufsvorbereitungsjahr vermittelt den Schülerinnen und Schülern fachliche und allgemein bildende Lerninhalte unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen einer beruflichen Tätigkeit und bereitet sie auf eine Berufsausbildung oder eine Berufstätigkeit vor. Das Berufsvorbereitungsjahr dauert ein Jahr. Aufnahmevoraussetzungen: - einer beruflichen Vorbereitung bedarf und - die Förderschule für Lernbehinderte oder die Förderschule mit Ausgleichsklassen abgeschlossen oder mindestens neun Jahre besucht hat oder nach neunjährigem Besuch der Sekundarschule oder Gesamtschule keinen schulischen Abschluss erworben hat. Die Schülerinnen und Schüler werden in zwei Berufsfelder eingeführt. Die Berufsfeldkombinationen richten sich nach den sächlichen und personellen Bedingungen der Schule sowie nach der regionalen Wirtschafts- und Arbeitsmarktstruktur. Nach erfolgreicher Teilnahme an einem Kolloquium erhält man den Hauptschulabschluss. Die Berufsfachschule (BFS) Die Berufsfachschule, die eine berufliche Grundbildung und schulische Abschlüsse vermittelt, hat die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern eine breit angelegte berufliche Grundbildung zu vermitteln, die fachrichtungsbezogen der Vorbereitung auf eine berufliche Ausbildung dient. Es gibt folgende Bildungsgänge: Einjährige Berufsfachschule, die den Hauptschulabschluss ermöglicht. Sie kann in folgenden Fachrichtungen geführt werden: Wirtschaft, Technik mit berufsfeldbezogenem Schwerpunkt, Hauswirtschaft, 172 Berufswahl In das Berufsvorbereitungsjahr wird insbesondere aufgenommen, wer: E1-7 Ernährung, Gastronomie. Einjährige Berufsfachschule, die den Realschulabschluss voraussetzt und zum erweiterten Realschulabschluss führt. Sie kann in der Fachrichtung Sozialpflege geführt werden. Zweijährige Berufsfachschule, die zum Realschulabschluss führt. Sie kann in der Fachrichtung Sozialpflege und Polizeivollzugsdienst geführt werden. Letztere wird ausschließlich im Bereich der Fachhochschule der Polizei angeboten. Die Ausbildung an Berufsfachschulen, die zum beruflichen Abschluss führt, soll fachtheoretische und fachpraktische Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten vermitteln und zur selbstständigen Wahrnehmung von Tätigkeiten in den entsprechenden Aufgabenfeldern befähigen. Sie soll gleichzeitig die Allgemeinbildung vertiefen. Es gibt folgende Bildungsgänge: Einjährige Berufsfachschule, die zu einem beruflichen Abschluss führt. Altenpflegehilfe Heilerziehungshilfe Zwei- und mehrjährige Berufsfachschule, die zu einem beruflichen Abschluss führt. Sie kann in folgenden Fachrichtungen geführt werden: Wirtschaftsassistenz – Fremdsprachen und Korrespondenz, Wirtschaftsassistenz – Bürowirtschaft, Wirtschaftsassistenz – Informationsverarbeitung, Touristikassistenz, Biologisch-technische Assistenz, Chemisch-technische Assistenz, Elektrotechnische Assistenz, Physikalisch-technische Assistenz, Technische Assistenz für Informatik, Umweltschutz-technische Assistenz, Gestaltungstechnische Assistenz, Medientechnische Assistenz, Sozialassistenz, Kinderpflege, Hauswirtschaftliche Assistenz, Hauswirtschaft und Familienpflege, Gymnastik. 173 Berufswahl Sie kann in folgenden Fachrichtungen geführt werden: E1-7 Berufsfachschule für nichtärztliche Heilberufe (durch bundesrechtliche Vorschriften geregelt) Sie kann in folgenden Fachrichtungen geführt werden: Altenpflege (3 Jahre, Ausbildungsvertrag mit einer Altenpflegeeinrichtung erforderlich), Diätassistenz (3 Jahre), Ergotherapie (3 Jahre), Masseurin und medizinischer Bademeisterin oder Masseur und medizinischer Bademeister (3 Jahre), Pharmazeutisch-technische Assistenz (2 ½ Jahre), Physiotherapie (3 Jahre), Medizinisch-technische Assistenz* (3 Jahre), Logopädie* (3 Jahre). *Nur an einigen Schulen in freier Trägerschaft sowie weiteren Einrichtungen in Zuständigkeit des Ministeriums für Gesundheit und Soziales. Die Fachoberschule (FOS) Die Fachoberschule hat die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern eine vertiefte Bildung mit fachbezogenen Schwerpunkten zu vermitteln und sie zu befähigen, ihren Bildungsweg an einer Fachhochschule erfolgreich fortsetzen zu können (Erwerb der Fachhochschulreife). Wirtschaft und Verwaltung, Technik, Agrarwirtschaft, Gesundheit und Soziales, Gestaltung, Ernährung und Hauswirtschaft. Aufnahmevoraussetzungen: Klasse 11 - Realschulabschluss oder ein anderer gleichwertiger Bildungsstand - Nachweis einer Praxisstelle, deren Eignung die Schule bestätigt Klasse 12 - Realschulabschluss und eine mindestens zweijährige erfolgreich abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung und Berufsschulabschluss oder ein anderer gleichwertiger Bildungsstand - in der Fachrichtung Gestaltung: Nachweis einer hinreichenden künstlerischen Befähigung Verzeichnis der Fachoberschulstandorte findet man z. B. unter www.fujogi.de/tipps/ausbildungssystem.htm. 174 Berufswahl Fachrichtungen: E1-7 Das Fachgymnasium (FG) Das Fachgymnasium hat die Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler zur allgemeinen Hochschulreife (Abitur) zu führen. Die Jugendlichen sollen befähigt werden, ihren Bildungsweg an einer Universität oder Hochschule fortzusetzen. Der Besuch des Fachgymnasiums dauert in der Regel drei Jahre. Fachrichtungen: Agrarwirtschaft, Gesundheit und Soziales, Technik, Wirtschaft. Aufnahmevoraussetzungen: - Erweiterter Realschulabschluss oder ein gleichwertiger Bildungsstand oder - der Nachweis des Versetzungszeugnisses nach Jahrgangsstufe 11 eines Gymnasiums Wer im berufsbildenden Schulwesen die Fachhochschulreife erworben hat, kann ohne Besuch der Vorstufe in die Kursstufe eines Fachgymnasiums gleicher Fachrichtung aufgenommen werden, sofern im 7. bis 10. Schuljahrgang durchgehend Unterricht in einer zweiten Fremdsprache als Pflicht- oder Wahlpflichtfach nachgewiesen wurde. Aufnahmeverfahren: Der Antrag auf Aufnahme ist bereits bis zum 30. April eines jeden Jahres von einem Erziehungsberechtigten oder im Fall der Volljährigkeit von der Schülerin oder dem Schüler an die Berufsbildenden Schulen zu richten, zu denen das Fachgymnasium gehört, das die Schülerin oder der Schüler besuchen möchte. 175 E1-7 Die Fachschule (FS) Die Fachschule soll Fachkräfte, die in der Regel über berufliche Erfahrung verfügen, befähigen, Aufgaben im mittleren Funktionsbereich zu übernehmen, deren Bewältigung gehobene berufliche Qualifikation voraussetzt. Die Fachschule dient der vertieften beruflichen Weiterbildung unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse einer erwachsenengerechten Schulbildung. Darüber hinaus können zusätzliche schulische Abschlüsse vermittelt werden. Aufnahmevoraussetzungen sind in der Regel eine abgeschlossene berufliche Erstausbildung und eine berufspraktische Tätigkeit. Die Fachschule ist in folgende Fachbereiche gegliedert: Agrarwirtschaft, Sozialwesen, Technik, Wirtschaft. Die Angaben beziehen sich auf die Verordnung über Berufsbildende Schulen (BbS-VO) vom Informationen über Ausbildungswege erhält man auch unter: http://www.fujogi.de/tipps/ausbildungssystem.htm http://www.bibb.de 176 Berufswahl 20.Juli 2004 (GVBl. LSA S. 352, 355) E1-8 Berufliche Bildung an Schulen in Sachsen-Anhalt Wer in Sachsen-Anhalt die allgemein bildenden Schulen verlässt und die 12jährige (Gesamt-)Schulpflicht noch nicht erfüllt hat, muss eine berufsbildende Schule mindestens ein Jahr (in Vollzeitform) lang besuchen. Hierzu ist es notwendig, bereits frühzeitig mit den berufsbildenden Schulen in der jeweiligen Region zusammenzuarbeiten: • gegenseitige Besuche • Tage der offenen Tür • Informationsmaterialien • Thematische Elternabende mit Vertretern der berufsbildenen Schulen. Der Besuch einer berufsbildenden Schule dient grundsätzlich der Erweiterung der allgemeinen Bildung in Verbindung mit dem Erwerb fehlender bzw. weiterer Abschlüsse vom Hauptschulabschluss über den (erweiterten) Realschulabschluss bis hin zur Fachhochschulreife (Fachoberschule) oder zum Abitur (Fachgymnasium). Damit sind an berufsbildenen Schulen alle Abschlussmöglichkeiten gegeben. Berufsbildene Schulen können • auf eine Berufsausbildung vorbereiten (Berufsgrundbildungsjahr, Berufsvorbereitungsjahr, einjährige Berufsfachschule) • eine duale Berufsausbildung begleiten (Berufsschule) • eine (schulische) Berufsausbildung vermitteln (Berufsfachschule) • auf ein Studium vorbereiten (Fachoberschule, Fachgymnasium) • eine berufliche Fort- oder Weiterbildung ermöglichen (Fachschule) Alle Bildungsgänge an berufsbildenden Schulen sind berufsfachlich gegliedert. Deshalb muss sich jeder/jede Schüler/Schülerin an einer berufsbildenden Schule z. B. für • eine Fachrichtung (z. B. Wirtschaft, Technik, Soziales, Gesundheit) • gegebenenfalls mit einem weiteren Schwerpunkt (z. B. Wirtschaftsassistenz- Informationsverarbeitung) • oder ein Berufsfeld (z. B. Berufsgrundbildungsjahr Metalltechnik) • oder einen einzelnen Beruf (z. B. Diätassistent/in) entscheiden. Bei einer dualen Berufsausbildung wird in der Regel vom Land die berufsbildende Schule bestimmt, die den jeweiligen Ausbildungsberuf ausbildet. 177 E1-8 Wege zum Beruf – Die duale Berufsausbildung – Chancen und Möglichkeiten Lehrgänge zur Existenzgründung Unternehmerische Selbstständigkeit Berufliche Zusatzqualifikationen Studium Fortbildungslehrgänge Berufliche Weiterbildung z.B. Meister, Techniker, Fachwirt an Kammern, Fachschulen Schulische Zusatzqualifikationen z.B. Fachhochschulreife an einjähriger Fachoberschule (auch berufsbegleitend) Berufstätigkeit im anerkannten Ausbildungsberuf Betriebe/Unternehmen (ersatzweise Bildungsträger) Ausbildung nach Ausbildungsordnung Berufsschule Duale Berufsausbildung BVJ BvB ohne HSA BGJ mit HSA 178 RSA HSR E1-8 Wege zum Beruf- duale Berufsausbildung Ein Ausbildungsvertrag (siehe Modul C1) wird zwischen dem Ausbildenden (z. B. Inhaber eines Handwerksbetriebes, Freiberufler, Personalleiter eines Industrie- oder Handelsunternehmens) und den Ausbildungssuchenden abgeschlossen. Es liegt beim Ausbildenden, welche Einstellungskriterien er festlegt, auch bezüglich von Schulabschlüssen und weiteren Kenntnissen und Fähigkeiten. Obwohl prinzipiell für einen Ausbildungsvertrag keine besonderen schulischen Abschlüsse gefordert werden, wird in der Praxis mindestens ein Hauptschulabschluss, häufig auch ein Realschulabschluss mit guten Noten in bestimmten Fächern vorausgesetzt. Einige Einstellende bevorzugen auch Abiturienten/Abiturientinnen. Die konkreten Einstellungsanforderungen sind von Beruf zu Beruf, aber auch zwischen Handwerk und Industrie oder den Unternehmen selbst sehr unterschiedlich. Tabelle: Auszubildende mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag nach schulischer Vorbildung in Sachsen-Anhalt Von 100 Auszubildenden hatten im Jahr Schulabschluss 2003 Keinen Abschluss 4 Hauptschulabschluss 15 Realschulabschluss 57 Hochschulreife 9 Berufsvorbereitungs- oder Berufsgrundbildungsjahr sowie Berufsfachschule 11 Keine Angaben 4 Quelle: Statistisches Monatsheft 6/2004, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt Ausbildungsreife: Eine Person kann als ausbildungsreif bezeichnet werden, wenn sie die allgemeinen Merkmale der Bildungs- und Arbeitsfähigkeit erfüllt und die Mindestvoraussetzungen für den Einstieg in die berufliche Ausbildung mitbringt. Dabei wird von den spezifischen Anforderungen einzelner Berufe abgesehen, die zur Beurteilung der Eignung für den jeweiligen Beruf herangezogen werden (Berufseignung). Fehlende Ausbildungsreife zu einem gegebenen Zeitpunkt schließt nicht aus, dass diese zu einem späteren Zeitpunkt erreicht werden kann. 179 E1-8 Wege zur Ausbildungsreife/Berufsvorbereitung: • an allgemein bildenden Schulen: z. B. Modellversuch „Produktives Lernen“ Ziel: Ausbildungsreife, Hauptschulabschluss, Berufsorientierung, Praxiserfahrungen • an berufsbildenden Schulen Berufsvorbereitungsjahr Ziel: Ausbildungsreife, teilweise Hauptschulabschluss, Vorbereitung auf Arbeit und Beruf, Praxiserfahrungen Berufsgrundbildungsjahr Ziel: Berufswahlentscheidung, verbesserte Ausbildungschancen, Praxiserfahrungen • der Agentur für Arbeit Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (siehe Modul E2) Einstiegsqualifizierung für Jugendliche (EQJ) • Volkshochschulen/Abendschulen (Abendgymnasium, Kolleg) Nachträglicher Erwerb schulischer Abschlüsse 180 4.5.2 Modul E2 − Berufsberatung der Agentur für Arbeit - als Institution Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung • Informationsquellen über Berufe sowie Methoden über die Nutzung dieser Quellen kennen und anwenden, Quellen beruflicher Kenntnisse (Eltern, Freunde, Lehrerinnen und Lehrer, ...) Schülerinnen und Schüler informieren sich selbstständig über Veranstaltungen, nutzen Angebote verschiedener Einrichtungen zur Berufsberatung und organisieren deren Besichtigung • wissen, dass das BIZ umfangreiche Informationen zu Berufen und zur Arbeitswelt bereithält, Nutzung von Medien (Presse, Internet, TV, BIZ) Arbeit mit dem Schülermaterial der Agentur für Arbeit „Mach´s richtig“ Lehrermaterial der Agentur für Arbeit „Mach´s richtig - Medienkombination zur Berufswahlvorbereitung“ • wissen, dass das Internet riesige Informationsmengen zu Berufen enthält, Internetrecherchen mit Arbeitsaufträgen Einzel- und Gruppenarbeit am PC: www.arbeitsamt.de, www.was-werden.de, www.machs-richtig.de, www.berufenet.de Vortrag oder Interview mit einer/m Berufsberaterin/er • erkennen, dass sie selbst aktiv werden müssen. Besuch entsprechender Veranstaltungen (Betriebe, Kammern, Berufsfindungsmessen) Kontakt/Einladung der/s Berufsberaterin/s in die Klasse Besuch des BIZ (oder BIZ-mobil) Medien Schülerinnen und Schüler sollen E2-1, E2-2, E2-3 L6 Expertengespräch: Vertreter der Handwerkskammer, Personalvertretungen/Betriebsrat, Vertreter verschiedener sozialer Einrichtungen Gespräche mit dem/der Berufsberater/in Analyse der Angebote des BIZ 181 E2-4 E2-1 Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg (Hg.): MACH´S RICHTIG. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer. Unterrichtsbaustein. Promotion Software – Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen: 2005, S. 100 182 E2-2 Quelle: www.machs-richtig.de/machsrichtig2004/framework/mainmenu800.html, Stand 24. 01. 2005 183 E2-4 Die Berufsberatung – wer sind und was bieten wir? Wir, die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit helfen dir bei deiner Berufswahl und bei der Verwirklichung deiner beruflichen Ziele. • informieren, • beraten, • vermitteln Ausbildungsmöglichkeiten, • fördern die Berufsausbildung durch finanzielle Hilfen, • haben viele Angebote im Internet unter www.arbeitsagentur.de . Angebote Wir Du kannst unsere Hilfe in Anspruch nehmen beim Übergang von der Schule in die Ausbildung, während der Ausbildung und beim Übergang in eine anschließende Berufstätigkeit. Wir sind für dich da, • wenn du in deiner Berufswahlentscheidung unsicher bist, • wenn du mehr über Berufe, betriebliche und schulische Ausbildungswege oder Weiterbildungsangebote wissen möchtest, • wenn du einen Ausbildungsplatz suchst, • wenn du dich auf eine Ausbildung vorbereiten möchtest, • und natürlich auch, wenn es einmal in deiner Ausbildung nicht so läuft, wie du es dir vorgestellt hast. Du findest uns in der örtlichen Agentur für Arbeit. Häufig bieten wir auch Sprechstunden in deiner Schule an. Du kannst unsere Berufsinformationszentren besuchen, wenn du vor einer beruflichen Entscheidung stehst und dich selbstständig, in aller Ruhe und unbeeinflusst über Bildungsmöglichkeiten informieren möchtest. Komm ins BIZ. Du kannst unsere Informationsschriften lesen und unsere Datenbanken nutzen, wenn du Informationen zur beruflichen Entscheidung, zur Ausbildungswahl, zu Berufen oder Weiterbildungsmöglichkeiten benötigst. Wir haben für dich eine Vielzahl von Medien zu allen Themenbereichen „rund um den Beruf“, hilfreiche Computerprogramme zur Berufswahl und umfangreiche Datenbanken zur Aus- und Weiterbildung. Im Internet findest du unsere Angebote unter www.arbeitsagentur.de Berufswahlpass Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004 184 E2-4 Berufsberatung Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit ist vor allem zuständig für: Berufsorientierung, individuelle Beratung im Rahmen der Berufswahl, Vermittlung in Ausbildungsstellen, Förderung der beruflichen Erstausbildung, Förderung der beruflichen Rehabilitation. Für Berufswahl und berufliche Ersteingliederung behinderter junger Menschen ist die Berufsberatung für Behinderte Ansprechpartner; die Agentur für Arbeit ist hier in der Regel auch der zuständige Reha-Träger. Die Berufsberatung erfüllt ihre Aufgaben in enger Zusammenarbeit mit allen, die an der Berufswahl und der beruflichen Eingliederung beteiligt sind. Zielgruppen: Berufsorientierung und berufliche Beratung betreffen Jugendliche und junge Erwachsene, die vor Eintritt in Ausbildung und Beruf mit Berufswahlentscheidungen konfrontiert sind. Die Vermittlung in Ausbildungsstellen, die Förderung der beruflichen Erstausbildung und Ersteingliederung im Rahmen der Rehabilitation sind Leistungen für junge Menschen beim Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf. Speziell ausgebildete Berufsberater/innen für Behinderte sind zuständig für die Orientierung, Beratung, Vermittlung und Förderung junger Menschen mit Behinderung. Die Beratungsfachkräfte der Berufsberatung verfügen über eine spezifische Qualifikation und über umfassende Kenntnisse der Arbeitswelt und des Arbeitsmarktes. Berater und Beraterinnen für Behinderte sind darüber hinaus in Fragen der Rehabilitation geschult. Quelle: http://www.aaonline.dkf.de/bb/p093.htm, Stand: 24. 01. 2005 185 E2-4 Im Rahmen der individuellen Beratung und zur Klärung der beruflichen Eignung stehen die Fachdienste der Agentur für Arbeit zur Verfügung: Ärztlicher Dienst, Psychologischer Dienst, Technischer Fachdienst (Technische Berater). Die Förderung der beruflichen Rehabilitation erfolgt gegenwärtig auf Grundlage des SGB III (insb. §§ 19, 59, 97-115, 240). Die Förderung muss bei der Agentur für Arbeit (für den Wohnort zuständige) beantragt werden und setzt die Feststellung der beruflichen Eignung sowie einer vorliegenden oder drohenden Behinderung (gesetzliche Definition) voraus. Hierbei sind der Ärztliche und der Psychologische Dienst der Agentur für Arbeit in der Regel einbezogen. In Fragen der technischen Hilfen und der behinderungsgerechten Ausstattung des Ausbildungs- und Arbeitsplatzes stehen Technische Berater zur Verfügung. Die Berufsberatung für Behinderte erstellt einen Reha-Gesamtplan, der alle notwendigen Schritte und Maßnahmen zur beruflichen Rehabilitation umfasst. Falls die Agentur für Arbeit nicht direkt als RehaTräger zuständig ist, dann ist die Berufsberatung dennoch hinsichtlich der beruflichen Eingliederung zu beteiligen: Sie erstellt Eingliederungsvorschläge für andere Reha-Träger. Wenn die Zuständigkeit zunächst ungeklärt ist, tritt die Agentur für Arbeit in Vorleistung, damit erforderliche Maßnahmen rechtzeitig einsetzen können. Grundsätze für die Dienste und Leistungen der Berufsberatung ergeben sich aus ihrem gesetzlichen Auftrag. Sie sind vor allem durch das SGB III (Drittes Buch des Sozialgesetzbuches) definiert und betreffen unter anderem: das Recht auf freie Wahl des Berufes, des Ausbildungs- und Arbeitsplatzes (garantiert durch das Grundgesetz, Artikel 12) und damit den Vorrang der individuellen Entscheidung des Ratsuchenden; den Rechtsanspruch auf Dienste und Leistungen; den Maßstab der beruflichen Eignung, die Orientierung an den individuellen Interessen und Fähigkeiten sowie an beruflichen Anforderungen; die Orientierung an der Lage und Entwicklung des Arbeitsmarkts und damit an zukunftsorientierter Qualifikation und Anforderungen; die Hilfe zur Selbsthilfe, das heißt zugleich die Förderung von Handlungskompetenz im Hinblick auf Berufswahl, Ausbildung und Beruf; das Prinzip der freiwilligen Inanspruchnahme von Diensten und Leistungen durch den Ratsuchenden; Objektivität und Unparteilichkeit; die Transparenz für den Ratsuchenden und die Vertraulichkeit der Daten und Beratungsinhalte, die nicht ohne Einverständnis an Dritte weitergegeben werden dürfen; den Grundsatz der Zusammenarbeit mit dem Ratsuchenden, seinen Eltern oder Erziehungsberechtigten sowie allen Instanzen, die als Partner an der Berufswahl, der beruflichen Eingliederung und der Rehabilitation beteiligt sind (z. B. Schule, Betriebe, Jugendhilfe, andere Reha-Träger etc.). www.aaonline.dkf.de/bb/p093.htm, Stand: 24. 01. 2005 186 E2-4 Methode: Expertengespräche/Experteninterviews Durch den Einsatz von Expertengesprächen/Experteninterviews erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, mit Experten zielgerichtet zu kommunizieren, Sachinformationen aufzunehmen und kritisch einzuschätzen. Ein Interview kann mit Eltern, Schülerinnen und Schülern, Geschäfts- und/oder Personalleitungen eines Unternehmens, Berufsberaterinnen und Berufsberatern der Agentur für Arbeit sowie weiteren Persönlichkeiten, die zu interessierenden Fragen Auskunft geben können, durchgeführt werden. Die Durchführung eines Interviews bedarf der inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung. Im Unterricht sollten konkrete Fragen und ein Leitfaden zum Ablauf verabredet werden. Formen und Möglichkeiten von Expertengesprächen Formen Beteiligung der Schülerinnen und Schüler Vorteile Nachteile Referat/Vortrag Zuhörer viele Informationen Befragung/Interview Zuhörer, Fragestellerin/Fragesteller motivierend, besonders wenn Fragen vorher im Unterricht erarbeitet wurden Einbeziehung in eine Unterrichtsaktivität (z. B. Rollenspiel – Bewerbungsgespräch) Zuhörer, Fragestellerin/Fragesteller, Mitspielerin/Mitspieler anschaulich, wenn der Experte seine Tätigkeit im Rollenspiel ausübt Schülerinnen und Schüler mehr passiv, eventuell Überforderung, wenn die Expertin/der Experte sich nicht auf Schülerinnen und Schüler einstellt. Bei Zurückhaltung der Schülerinnen und Schüler muss der Lehrer/die Lehrerin Impulse geben. Experte/Expertin muss hohe Flexibilität haben. Möglichkeiten für Befragungen im Unterricht Strukturierte Befragung Teilstrukturierte Befragung Fragen, die an die Expertinnen und Experten gestellt werden, sind vorformuliert und in der Reihenfolge festgelegt. („Interviewleitfaden“) Vorgesehene Inhalte und wichtige Kernfragen werden in eine Art „Interviewleitfaden“ eingetragen. 187 Unstrukturierte Befragung Das Ziel der Befragung wird festgelegt. Die Fragen werden nicht vorformuliert. E2-4 Checkliste für das Expertengespräch Vorbereitung • Informationen zum Sachverhalt zusammentragen • Diskussion: Was wissen wir bereits? Was wollen wir wissen? • ggf. thematische Gruppenbildung • Erstellen eines Interviewleitfadens • Grundregeln des Interviews besprechen und ggf. üben • Absprachen treffen, wie die Ergebnisse von den Schülerinnen und Schüler festgehalten werden (Protokoll, Aufnahme mit Diktiergerät,…) • Ablauf des Expertengesprächs • Kontaktaufnahme mit dem Experten (Vorinformation zum Inhalt des Gesprächs, Datum, Ort und Zeit) • Eventueller Einsatz von Medien und/oder Materialien abstimmen und vorbereiten • Schulleitung informieren • ggf. Namenskärtchen anfertigen Durchführung • Expertengespräch durchführen • Protokollieren bzw. Ergebnisse der Befragung mit Diktiergerät sichern und anschließend verschriftlichen Auswertung • Austausch der Befragungsergebnisse • Ergebnisse diskutieren • ggf. Entscheidungen treffen • Präsentation der Befragungsergebnisse (eventuell Schülerzeitung, Wandzeitung, Pressemitteilung, Homepage, ...) 188 E2-4 Regeln für Interviewerinnen und Interviewer: Beginnt mit Smalltalk über das Wetter oder die Anreise. Dann leitet zum eigentlichen Gespräch über mit "Meine erste Frage wäre ..." oder "Was ich gern von ihnen erfahren würde ...". Stellt möglichst nur offene Fragen. Offen nennt man Fragen, die im Gegensatz zu Alternativfragen viele verschiedene Antworten ermöglichen. Dazu gehören die meisten Fragen, die mit einem Fragewort anfangen. Am besten beginnt mit: "Warum ...?", "Weshalb ...?", "Wodurch ...?“, "Wie kommt es, dass ...?", "Was halten sie von ...?". Darauf erhält man die ausführlichsten Antworten und muss sich um den Fortgang der Unterhaltung keine Sorgen mehr machen. Fragen, die mit "Was ...?", "Wo ...?", "Wann ...?", "Wer ...?" und "Welcher ...?" beginnen, ziehen eher kürzere Antworten nach sich. Fragen ohne Fragewort ("geschlossene Fragen") sind eher zu vermeiden. Wenn man fragt: "Sicher fiebern sie der morgigen Sitzung mit Spannung entgegen?" hängt es von der Laune des Gesprächspartners ab, ob er mehr als ein einfaches "Ja" oder "Nein" für sie übrig hat. Im Zweifelsfall formuliert man die Frage ohne Fragewort so um, dass sie zu einer offenen Frage wird. In unserem Beispiel: "Was erwarten sie für sich von der morgigen Sitzung?" Beginnen sie mit Fragen zu unstrittigen Fakten: "Wie lange arbeiten sie schon daran?, Gibt es Veröffentlichungen?, Mit wem arbeiten sie zusammen?, Welche Erfahrungen haben sie gemacht?". Wechseln sie zwischen Fragen nach Einzelheiten "Was war der Auslöser für ...? und globalen Einschätzungen "Wie beurteilen sie die Erfolgsaussichten für ...?". Während eines gut laufenden Gesprächs wächst die Bereitschaft, Auskünfte zu geben. Nicken sie und reagieren sie freundlich und verbindlich. Regeln für Interviewte: Haben Sie sich bereit erklärt, Auskünfte zu geben, so versuchen Sie nicht zu missionieren, also Ihr Gegenüber von Ihrer Lieblingsidee zu überzeugen. Nüchterne Fakten sind viel überzeugender als eine schwungvoll vorgetragene Rede. Der Überschwang der Begeisterung erregt leicht Misstrauen, der Fragende soll als Handlanger Ihrer Missionsbestrebungen missbraucht werden. Einen guten Eindruck machen eindeutige Sachaussagen und klar formulierte Einschätzungen. Alles Unklare wird vom Frager interpretiert, in der Regel gegen Sie. Wirkungsvoll sind: • • • • Typische Fakten, Kurze plastische Beispiele, eingängige Vergleiche, Zahlen, so genau wie möglich, sie zeugen von Kompetenz. Werden Sie nach Ihrem Standpunkt gefragt, ist es wichtiger, ihn präzise zu formulieren als im Detail begründen zu können. Werden Sie um Begründung gebeten, reicht es oft, einen dahinter liegenden Standpunkt zu formulieren. Oder sagen Sie: "In meiner bisherigen Tätigkeit hat sich dieses Herangehen bewährt". Oder: "Ohne diese Haltung hätte ich nicht erreicht, was ich erreicht habe." Lampenfieber, dass Sie bei einer Frage ins Stottern kommen könnten, ist unnötig, wenn sie sich zwei alternative Taktiken verinnerlichen: • • Werden Sie etwas gefragt, wo Sie sich auskennen, spulen Sie Ihre gewohnte, bewährte Antwort ab. Versuchen Sie nicht, ausgerechnet im Interview neue Gedanken zu entwickeln. Das geht meistens schief. Werden Sie etwas gefragt, wo Sie sich nicht auskennen, geben Sie keine Auskünfte, sondern sagen: "Das ist ein spannendes Thema. Aber leider fällt es nicht in mein bisheriges Arbeitsgebiet." Mit diesen beiden Varianten kommen Sie nicht nur durch jedes Interview, sondern auch durch jede Prüfung. Haben Sie einen Fehler begangen, gestehen Sie ihn sofort und vollständig ein. Dann gibt es schlimmstenfalls eine kurze Aufregung – und Sie sind das Problem los. Quelle: vgl. EGO-NET.de: Sag mir, wer du bist, Interviews und Befragungen meistern. Ausgabe 04/2000 189 4.5.3 Modul E3 − Der Elternabend im Berufsinformationszentrum (BIZ) Ziele Möglicher Inhalt Schülerinnen und Schüler sollen • wissen, dass das BIZ als Informationsquelle kostenlos und nach dem Prinzip der Selbstinformation genutzt werden kann, • wissen, wo sich das BIZ befindet, Das BIZ als Informationsquelle Einbeziehung der Eltern als Praxisbezug und Unterstützung bei der Berufswahl • die wichtigsten Medien im BIZ kennen und mit deren Umgang vertraut sein, • die Berufsberaterinnen und Berufsberater als Helfer und Partner bei der Berufswahl begreifen, • bereit sein, selbst das BIZ zu nutzen. Anregung für die Gestaltung Medien Um die Zielstellung dieses Moduls erreichen zu können, ist es erforderlich, die Schülerinnen und Schüler aktiv in die Vorbereitung des Elternabends einzubeziehen. Elternabend im BIZ: 1. Vorbereitung - selbstständige Organisation des Besuches durch die Schülerinnen und Schüler unter Einbeziehung der Elternvertreter und der/s Berufsberaterin/s der Schule • Schreiben der Einladungen, • Arbeit mit dem Berufswahlpass vorbereiten, • Elternauftrag • Schulspezifisches Konzept aktualisieren E3-1, D1-3 E2-3 E3-2 E4-1 E2-4 www.agentur fuerarbeit.de 2. Durchführung: - Führung durch die/den Info-Sachbearbeiterin/er des BIZ; Kennen lernen der Einrichtung Aufgaben des Berufsberaters (Hilfestellung, zeitlicher Ablauf, geplante Maßnahmen zur Berufswahlvorbereitung) BIZ-Angebote praktisch nutzen (Vorträge, Schulungen, Lehrgangsangebote für Schülerinnen und Schüler) - selbstständige Arbeit der Schülerinnen und Schüler am PC: Ausdruck „Meine Interessen“ und „Mein Wunschberuf und die Alternativen“ - Eltern und Kinder werten das Ergebnis vor Ort (Bezug zu einem Kurzfilm und der Berufsmappe kann hergestellt werden) Vorstellen des Berufswahlpasses und des schulspezifischen Konzeptes - 3. Nachbereitung - Materialsammlung zu ausgewählten Berufen anlegen - Nutzen der Erkenntnisse für die Durchführung des Betriebspraktikums - Erstellen der Bewerbungsunterlagen im Deutschunterricht 190 E3-3, E2-4 E3-1 Informationen für die Lehrkraft Ein Elternabend zur Berufswahlorientierung Eltern haben einen sehr starken Einfluss auf die Berufswahl von Jugendlichen. Fast alle Schülerinnen und Schüler beraten sich mit ihren Eltern über ihre berufliche Zukunft. Keine andere Instanz wird so häufig genutzt und von den Jugendlichen als hilfreich empfunden. Problem: Die Mehrzahl der Jugendlichen messen ihren Eltern eine sehr wahrscheinlich idealistisch überhöhte Orientierungskompetenz zu. Aber das Vertrauen der Jugendlichen in den elterlichen Rat gründet in vielen Fällen weniger auf Sachkompetenz als auf Beziehung. Realistisch betrachtet ist die wichtigste Instanz zur Berufsorientierung eher schlecht auf die hohen Erwartungen der Jugendlichen vorbereitet. vgl: Arbeitskreis EINSTIEG (Hg): “Berufswahl in Hamburg 2004“. Eine Umfrage unter Hamburger Schülerinnen und Schülern. erstellt von EINSTIEG GmbH, Köln, psychonomics AG, Köln Ziel der Elternarbeit sollte es sein, die Eltern für ihre entscheidende Rolle im Berufswahlprozess der Jugendlichen zu sensibilisieren und sie als kompetenten Partner für diesen Prozess zu gewinnen. Wenn die Möglichkeit gegeben ist, sollte dieser Elternabend im BIZ durchgeführt werden. Hier können sich die/der verantwortliche Berufsberaterin/Berufsberater der Agentur für Arbeit vorstellen und die Möglichkeiten der Selbstinformation im BIZ praktisch erprobt werden. Spätestens an dieser Stelle ist den Eltern auch das schulspezifische Konzept zur Berufswahlvorbereitung vorzustellen. Gemeinsam ist zu beraten, wie sich Eltern in den schulischen Prozess der Berufswahlvorbereitung sinnvoll einbringen können. 191 E3-2 Berufsvorbereitung Berufsvorbereitung dient dazu, jungen Menschen nach dem Besuch der allgemein bildenden Schule den Einstieg in Ausbildung und Beruf zu erleichtern und die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen, wenn dies durch den bisherigen Schulbesuch nicht erreicht werden konnte. Vorrangig wird eine Berufsausbildung angestrebt, um durch Qualifizierung eine dauerhafte Eingliederung auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Berufsvorbereitung erfolgt sowohl schulisch als auch in Form einer individuellen berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme, die durch die Agentur für Arbeit gefördert wird. Generelle Inhalte: Berufsvorbereitung beinhaltet die Vermittlung beruflicher Grund- und Basisqualifikationen sowie allgemein bildenden Unterricht (um schulische Bildungslücken zu schließen oder Kenntnisse zu erweitern) und schließt in der Regel auch den Besuch der berufsbildenden Schulen ein. Vielfach besteht die Möglichkeit (z .B. durch Zusatzkurse), bisher nicht erreichte Schulabschlüsse zu erwerben (vor allem den Hauptschulabschluss). Für den Fall der anschließenden Aufnahme einer Arbeitnehmertätigkeit kann im Rahmen der schulischen Berufsvorbereitung die Schulpflicht erfüllt werden. Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen sind nach dem SGB III (§§ 59, 61-64, 66-73, 75) und - speziell für behinderte junge Menschen - nach §§ 97 ff. SGB III vorgesehen. Für die Förderung ist die Berufsberatung zuständig, wenn eine entsprechende Berufsvorbereitung durch die Schule nicht gewährleistet ist. Es steht ein differenziertes Angebot an Qualifizierungsebenen zur Verfügung, um dem individuellen Förderbedarf gerecht zu werden: Eignungsanalyse, Grundstufe (Kernelement „Berufsorientierung/Berufswahl“), Förderstufe (Kernelement „Berufliche Grundfertigkeiten“) Übergangsqualifizierung (Kernelement „Berufs- und betriebsorientierte Qualifizierung“). Eine kontinuierliche Bildungsbegleitung soll das vereinbarte Qualifizierungsziel sicherstellen. Schulische Berufsvorbereitung erfolgt vorwiegend durch das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) und das Berufsgrundbildungsjahr (BGJ), die durch die Länder geregelt sind und in unterschiedlicher Form gehandhabt werden (auch Abweichungen in den Bezeichnungen). Man kann auch den Besuch einer Berufsfachschule (mindestens einjährig) zur Berufsvorbereitung nutzen. Quelle: vgl. www.aaonline.dkf.de/bb/p118.htm, Stand: 24. 01. 2005 192 E3-3 Angebote der Agentur für Arbeit zur Berufsorientierung Die für dich zuständige Beraterin bzw. der für dich zuständige Berater: _______________________________________________ Angebote Name: Adresse: _______________________________________________ Telefon: _______________________________________________ Telefax: _______________________________________________ E-Mail: _______________________________________________ Deine Berufsberaterin bzw. dein Berufsberater gibt dir gern die aktuellen Ausgaben der regionalen Informationsschriften. Die regionale Informationsschrift ist eine Orientierungshilfe und zeigt dir im Überblick: • die Angebote der Berufsberatung • Schriften, CD-ROM und Internetangebote rund um die Berufswahl • wie du dich auf ein Beratungsgespräch vorbereiten kannst • Möglichkeiten auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle • die Bildungswege, die für dich nach der Schule möglich sind • Adressen, Öffnungszeiten des Berufsinformationszentrums und der Berufsberatung Berufswahlpass Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004 193 4.5.4 Modul E4 − Selbstinformation zur Berufswahl Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien • erkennen, dass die Berufswahl ein Prozess ist, in dem sie selbst aktiv werden müssen, Berufswahlpass Partner für die Berufswahl Eigeninitiativen Vorstellen und Führen eines Berufswahlpasses Wer macht was im Rahmen der Berufswahlvorbereitung? Informationen zum Wunschberuf sammeln, persönliche Aktivitäten • Möglichkeiten der Informationsgewinnung zur Berufsausbildung erschließen, Angebote zur Berufsorientierung, z.B. durch Schulen, Betriebe, Berufsfachschulen, Berufsberatung, Messen Gespräche mit Berufstätigen in Ausbildungseinrichtungen führen Angebote verschiedener Institutionen erkunden Analyse der Berufsentscheidung anhand der Aussagen von Berufstätigen www.berufswahl pass.de Kapitel 6 dieser Broschüre E4-1 E4-2 E4-3 E4-4 E3-2 E4-5 • das Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit als Quelle zur Selbstinformation nutzen, Inhaltliche Angebote des BIZ Vorstellen und Nutzen besonderer Angebote des BIZ, z.B. „JOBLAB“ Vorbereitung des BIZ-Besuches durch Fachlehrerin/er oder Berufsberaterin/er Besuch des BIZ, z.B. im Rahmen einer Schulveranstaltung Individueller Besuch des BIZ – Sammeln von Informationen zu ausgewählten Berufen, Nutzen von Multimedia-Angeboten E4-6 • wissen, dass auch das Internet vielfältige Informationen zur Berufswahl bietet. Eigene Berufserkundung im Netz Suche nach berufstypischen Betrieben Informationen zu neuen Berufsbildern Internetangebote in „MACH’S RICHTIG“ Nutzen des Internets im Rahmen des Fachunterrichts (z.B. Sozialkunde, Wirtschaft) Besuch eines Internet -Cafes Virtuelle Betriebsbesuche im Internet (interaktive Spiele) Vielfältige Angebote in „MACH’S RICHTIG“ - Internetadressen, CD-ROM („PC-Berufswahlprogramm“, „Bewerbung um eine Ausbildungsstelle“) E4-8 E4-9 E4-10 Schülerinnen und Schüler sollen 194 E4-7 E4-11 E4-1 Die Berufswahl ist ein Prozess Die Berufswahl ist ein vielschichtiger und über mehrere Jahre laufender Prozess, An diesem Prozess wirken viele Partner mit. Du selbst stehst im Mittelpunkt, bist der Motor deiner Berufsorientierung und entscheidest selbstständig, wann du welche Beratung bzw. Unterstützung anforderst. Es geht hier um dich. Du entscheidest, welchen Weg du nimmst. Damit du am Ende deiner Schulzeit Angebote der aus mehreren Schritten besteht. eigenverantwortlich eine begründete Berufswahlentscheidung treffen kannst, musst du aktiv werden und deinen Teil übernehmen. Berufswahlpass Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004 195 E4-2 Rechtzeitige persönliche Investitionen in Chancen für Ausbildung und Beruf Anforderungen an Schülerinnen und Schüler: • Wiederkehrende Beschäftigung mit persönlichen Berufsvorstellungen und Zielen • Information über Berufe, ihre Anforderungen, ihre Wirklichkeit als Daueraufgabe • Bemühen um Schulerfolg als berufsbezogene Investition • Auswahl von Wahlpflichtkursen als bewusstes Moment persönlicher Profilbildung • Mitwirkung in Arbeitsgemeinschaften als Investition • Erwerb von PC-Kenntnissen als Beleg für Bildungswillen und Weitsicht • Erwerb von Sprachkenntnissen • Aktive Mitgliedschaft in Sportvereinen oder anderen Organisationen mit Teamcharakter • Übernahme kleiner Führungs-, Organisationsaufgaben als Feld persönlicher Erprobung • Bemühungen um dokumentierbare Leistungserfolge als Beleg für persönliche Erfolgsorientierung • Sammeln von Belegen für Erfolge oder besondere Arbeitsergebnisse 196 E4-3 Von mir durchgeführte Arbeiten und Aufgaben Hier sammelst du deine von dir selbst erstellten oder durchgeführten Arbeiten, die anschaulich zeigen, wie du dich persönlich entwickelt hast und welche Leistungen du im Rahmen deiner beruflichen Orientierung erbracht hast. Aufgenommen werden können z. B.: • Berichte aus dem Unterricht - Arbeiten aus dem Fachunterricht - Arbeiten an Projekten - Teilnahme an Wettbewerben • Berichte über Aktivitäten in der Schule - Übernahme von Ämtern, z. B. Klassensprecherin/Klassensprecher, Klassenbuchführerin/Klassenbuchführer, Mitarbeit in Schülermitbestimmungsgremien, Mitarbeit im Sanitätsdienst - Engagement in der Schulgemeinschaft, z. B. Lernpatenschaften für jüngere Schülerinnen und Schüler, Verkauf im Schülerkiosk, Schülerlotsendienst, Arbeit als Streitschlichter, Mitarbeit in einem Schülerunternehmen - Teilnahme am Schüleraustausch • Berichte über Aktivitäten außerhalb der Schule - Berichte über Betriebspraktika, Ferienpraktika - Berichte zum Besuch von Berufsorientierungsmessen - Berichte über besonderes Engagement, z. B. in der Feuerwehr, in sozialen Einrichtungen, in Kirchengemeinden, in der Nachbarschaft - Berichte über die Arbeit in Jugendgruppen, im Sportverein, in Verbänden - Berichte über die Teilnahme am Austauschprogramm im Ausland - Berichte über Sprachkenntnisse Bewerbungsunterlagen Dokumentation • - Anschreiben und Bewerbungsschreiben - Lebenslauf • Unterlagen zum persönlichen Profil - Auswertungsbögen zu unterschiedlichen Zeitpunkten - Lernvereinbarungen Berufswahlpass Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004 197 E4-4 Fragebogen für Gespräche mit Berufstätigen Du kannst diesen Fragebogen zu Gesprächen mit Berufstätigen, Betriebsbesichtigungen und Praktika mitnehmen. Firma: Ort: ____________________ Datum: _____________ Name der Betreuerin/ des Betreuers: Frau/Herr ___________________________________ Tel.: ____________ Anzahl der Beschäftigten im Unternehmen: _______ Anzahl der Auszubildenden: _______ In welchen Berufen?________________________________________________________ Bezeichnung für einen ausgewählten Beruf:______________________________________ Wichtigste Tätigkeiten Was wird gemacht?_______________________________________ _________________________________________________________________________________ Wie sieht der Arbeitsplatz aus?________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ Was für Materialien, Werkzeuge, Apparate und Maschinen werden benutzt? _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ Welche Anforderungen stellt dieser Beruf?_______________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ Welche Vorbildung wird verlangt? ______________________________________________ _________________________________________________________________________ Gibt es eine Aufnahmeprüfung? ja nein Datum:______________________ Was wird geprüft? __________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ Wie lange dauert die Ausbildung? _______________________Ausbildungsart?__________ Welches sind die Fächer an der Berufsschule?____________________________________ 198 E4-4 Vergütung während der Ausbildung: 1. _____ 2. _____ 3. _____ 4. _______ Ausbildungsjahr Lohn nach der Ausbildung: __________________ Nach 5 Jahren: _____________________ Arbeitszeiten:_______________________________________________________________ Weiterbildungsmöglichkeiten: __________________________________________________ __________________________________________________________________________ Verwandte Berufe:___________________________________________________________ Wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen?________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Welche Sonnen- und Schattenseiten hat dieser Beruf aus ihrer Sicht? __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Würden sie diesen Beruf wieder ergreifen? ja nein Kurze Begründung: __________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Weitere Fragen und Bemerkungen:______________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Deine Schlussbemerkungen: Sonnen- und Schattenseiten dieses Berufes aus deiner Sicht:_________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Würde dieser Beruf zu dir passen? ja nein Begründung:_______________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Quelle: vgl. Schmid, Reinhard/Barmettler, Claire: Wegweiser zur Berufswahl. Bertelsmann Verlag, Bielefeld: 2003, S. 94 199 E4-5 Thema: Berufsinformationszentrum (BIZ) • Im Berufsinformationszentrum (BIZ) hast du die Möglichkeit, den ganzen Tag Informationen über Berufe, die dich interessieren, zu sammeln. Dafür brauchst du dich nicht vorher anzumelden. • In Informationsmappen zu den verschiedenen Ausbildungsberufen findest du Kurzdarstellungen der Berufe und Beschreibungen der dazugehörigen Aufgaben, Tätigkeiten und Anforderungen. • Du erfährst etwas zu den Verdienstmöglichkeiten, Beschäftigungsaussichten und Weiterbildungsmöglichkeiten der Berufe, die dich interessieren. • Kannst du dir dann immer noch "kein richtiges Bild" machen und mit bestimmten Aussagen nichts anfangen, vermitteln auch Kurzfilme Eindrücke über den Beruf. • Du kannst dir an deinem eigenen Arbeitsplatz allein oder mit Freunden Reportagen aus dem beruflichen Alltag mit seinen typischen Anforderungen und Tätigkeiten ansehen und so einen "kleinen Einblick" in den Beruf gewinnen. • Diaserien geben dir im Wechsel von Text und Bild die Möglichkeit, Teilaspekte der Berufe zu beleuchten. • Zusätzlich wird dieses Angebot durch Hörprogramme ergänzt. • Wenn noch Fragen offen stehen, helfen dir Themenmappen und Bücher bestimmt weiter. Sie beschreiben Berufe und deren spezielle Probleme in der Arbeits- und Berufswelt. • Hast du keine Lust, deine Nase in Bücher und Mappen zu stecken, kannst du dir am BIZ-Computer einen Überblick über die zu deinen Interessen passenden Berufe verschaffen. 200 E4-6 JOBLAB - Ein Multimedia-Labor zur Berufsfindung JOBLAB ist ein virtuelles geheimes Unterwasser-Labor, in dem – fern von der Öffentlichkeit - mit Berufen experimentiert wird. JOBLAB ermöglicht die Simulation und Gegenüberstellung unterschiedlicher Berufs- und Lebensentwürfe. Sogar neue Berufe können kreiert werden. In der Simulation können verschiedene Alternativen durchgespielt und deren Vor- und Nachteile abgewogen werden. Ein integrierter Neigungstest hilft dabei, passende Berufe zu entdecken. Das interaktive Labor ermöglicht den Nutzer/innen, entsprechend ihrer Interessen und Informationsbedürfnisse flexibel mit Berufen umzugehen. Warum JOBLAB? Unternehmen sind sehr an weiblichen Auszubildenden, insbesondere in technischen Berufen, interessiert und bedauern die Zurückhaltung der jungen Frauen. Speziell bei Berufen im IT-Sektor sind Mädchen deutlich unterrepräsentiert und in der Wirtschaft mangelt es bereits an ausge.bildeten Fachkräften. Für die Zukunft wird die Zahl fehlenden Fachpersonals als steigend prognostiziert. Junge Frauen starten mit guten Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt und erhöhen damit ihre Chancen. Das gilt speziell für die neuen Medienberufe, die durch den Einsatz neuer Technologien günstige Beschäftigungsperspektiven auftun und den beruflichen Vorstellungen von Frauen entgegenkommen. Einerseits wird durch die hohen Flexibilisierungsmöglichkeiten von Arbeitszeit und Arbeitsort die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert. Andererseits dominiert nicht mehr die Körperkraft, wogegen kommunikative und soziale Kompetenzen einen hohen Stellenwert einnehmen... Wo bekommt man JOBLAB? Die aktualisierte Auflage von JOBLAB für Ausbildungsberufe (als CD für Windows und Mac) steht für Sie und Ihre Schüler/innen in den Berufsinformationszentren - BIZ - Ihrer örtlichen Agenturen für Arbeit kostenlos zur Verfügung. 201 JOBLAB im BIZ E4-6 Ist JOBLAB nur für Mädchen? Bei der Konzeption von JOBLAB sind gezielt die Vorlieben und die Herangehensweisen von Mädchen berücksichtigt worden. Im JOBLAB werden allerdings grundlegende und nicht geschlechtsspezifische Fragen der Berufsfindung behandelt. Auch die dynamisch handhabbaren Faktoren, die jeden Beruf charakterisieren, sind von universeller Bedeutung. Durch JOBLAB können die Möglichkeiten der neueren und bisher wenig bekannten Berufe mit den Wünschen nach individueller Gestaltung des Privat- und Familienlebens in Zusammenhang gebracht und simuliert werden. Modul 1 Berufsdesign: Berufe werden nach eigenen Wünschen und Vorstellungen kreiert Modul 2 Testraum: Vier verschiedene Testgeräte erkunden die eigenen Interessen und Neigungen Modul 3 Berufe im Vergleich: Einzelne Berufe werden miteinander verglichen Modul 4 Vernetzung: Berufe werden grafisch im Zusammenhang dargestellt Modul 5 Ich und mein Beruf: Die eigenen Interessen und Neigungen werden mit den Merkmalen von Berufen verglichen Modul 6 Vereinbarkeitssimulator: Verschiedene Möglichkeiten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf können durchgespielt werden Förderer von JOBLAB: • Bundesministerium für Bildung und Forschung, • Bundesagentur für Arbeit, • Arbeitgeberverband Gesamtmetall, • Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, . • Hessisches Sozialministerium, • Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz. JOBLAB ist ein Produkt von JOBLAB & DIVERSITY Infos und Support: www.joblab.de 202 E4-7 Virtuelle Erkundungen in der Welt von Beruf und Arbeit Das Internet hat sich bei der Suche nach Informationen rund um Ausbildung und Beruf zu einer der wichtigsten Informationsquellen entwickelt. Bei der Nutzung des Internets zur Berufsorientierung sollte man folgende Punkte beachten: Keine zentrale Steuerung Veränderungsgeschwindigkeit Die technische Seite des Internets ist durch Normen geregelt, aber für inhaltliche Fragen gibt es keine zentrale Koordination. Deshalb findest du ähnliche Informationen z. B. Bewerbungstipps bei den verschiedensten Anbietern. Andere Informationen wirst du vielleicht vergeblich suchen. Jeder Anbieter entscheidet, welche Informationen er wie lange ins Netz stellt. Deshalb kann es vorkommen, dass eine Internetseite, die letzte Woche interessante Informationen über Berufe bereithielt, heute schon andere Inhalte zeigt oder gar nicht mehr vorhanden ist. Tipp! Wichtige Informationen speichern. Aktualität Einmal ins Netz gestellte Seiten werden nicht in jedem Fall aktualisiert. Große Institutionen und Firmen pflegen ihre Seiten regelmäßig. Viele private Anbieter scheuen diesen Aufwand. Achtung! Angebote für Ausbildungsplätze immer auf Aktualität prüfen. Informationen über Ausbildung und Beruf Umfang Jeder Versuch, sich alle berufsrelevanten Seiten im Netz anzuschauen, wird auf Grund der Fülle der Informationen scheitern. Deshalb ist eine planvolle Internetrecherche sinnvoll. Richtigkeit der Angaben Anbietervielfalt Du kannst bei der Suche nach Informationen auch auf falsche Daten und Fakten treffen, da im Prinzip jeder jede Information ins Netz stellen kann. Achte deshalb auf den Herausgeber der Seiten. In der Regel überprüfen Ministerien, Ämter, Behörden, Organisationen große Firmen usw. den Inhalt ihrer Seiten auf Richtigkeit. Tipp! Zuverlässigkeit der Angaben noch durch andere Quellen prüfen. Ob eine Information in das Netz kommt, hängt davon ab, ob jemand Zeit, Geld und Lust hat diese Informationen ins Netz zu stellen. Informationen über Ausbildungsplätze in deinem Ort müssen also nicht zwangsläufig im Netz erscheinen. Achtung! Hinter einigen seriös klingenden Informationen stecken auch kommerzielle Anbieter, die dann versuchen z. B. ihre Produkte zu verkaufen. Es ist gar nicht so einfach, aus der Fülle von Internetseiten mit geringem Zeitaufwand aussagekräftige Fakten zu erhalten. Um effektiv im Internet zu recherchieren, haben sich folgende Strategien bewährt: • Bekannte Adressen eingeben, • Katalogsuche auf den Eingangsportalen der verschieden Anbieter nutzen, • Arbeit mit Suchmaschinen. 203 E4-8 Recherche im Internet Eingeben von Adressen Interessante Adressen Die erste Adresse bei der Suche nach Informationen über www.arbeitsagentur.de Ausbildung und Beruf ist der Internetzugang der Agentur für Arbeit www.arbeitsagentur.de. Hier findet man u. a. www.was-werden.de aktuelle Ausbildungsplatzangebote, umfangreiche Be- www.machs-richtig.de rufsbeschreibungen und Tipps für Bewerbungen. www.bildung-lsa.de www.schulewirtschaft-lsa.de www.halle.ihk.de www.magdeburg.ihk.de www.azubi-online.de www.bibb.de www.bw-tips.de www.berufswahlpass.de In vielen Tageszeitungen und anderen Veröffentlichungen wird man bei der Suche nach geeigneten Internetseiten fündig. Zum Beispiel entdeckt man in Stellenanzeigen häufig die Internetadressen von Unternehmen. Diese findet man auch durch Probieren. Da Internetadressen stets den gleichen Aufbau besitzen, führt der Versuch www.NamederFirmaxy.de häufig schon zum Erfolg. Aufgabe: Suche weitere Internetadressen mit berufsrelevanten Inhalten und ergänze die oben stehende Liste. Teste, ob Firmen in deiner Region im Internet zu finden sind. Finde für die oben stehenden Adressen jeweils den Herausgeber. 204 E4-8 Beispiel: Suche mit einem Katalog Katalogsuche mit T- online: Auf den Startseiten verschiedener Anbieter z. B. auch eures Online-Dienstes findet man in der Regel themati- Startseite: sche Verzeichnisse, die Adressen und Kurzbeschreibungen der Internetseiten in einem Katalog zusammenfassen. Meist werden Kataloge von Redakteuren betreut, die neue Internetseiten auf deren Inhalt überprüfen und 1. Schritt: in die passende Kategorie einordnen. Dadurch findet Karriere eine Vorauswahl statt. Nicht jede Internetseite, die den Suchbegriff enthält, wird deshalb angezeigt. Finanziert werden solche Verzeichnisse auch durch Werbung. Deshalb wird man bei der Katalogsuche teilweise gezielt zu Produkten oder Informationen der jeweiligen Werbe- 2. Schritt: partner geführt. Bewerben Bei der Suche mit einem Katalog geht man von einem Oberbegriff aus. Diesem sind dann verschiedene Unterbegriffe zugeordnet, zu denen weitere Unterkategorien existieren. Man surft also durch mehrere Internetseiten, ehe man zur Anzeige eines bestimmten Ergebnisses kommt. Dieser Weg ist zeitaufwändig und führt auch nicht in jedem Fall zum Erfolg. Empfehlenswert ist diese Art der Suche, wenn man sich einen ersten Überblick zum Thema verschaffen will. 3. Schritt: Interessantes Thema Aufgabe: Den Service einer Katalogsuche bieten auch viele Zeitschriften und Fernseh- oder Radiosender an. Suche auf den Eingangsseiten deines Lieblingsradio- oder Fernsehsenders nach solchen Verzeichnissen und prüfe, ob sie Informationen über Ausbildung und Beruf enthalten. 205 E4-8 Arbeit mit einem Suchdienst Adressen bekannter Suchma- Suchmaschinen bieten die Möglichkeit der Volltextsu- schinen: che. Außerdem werden neue Seiten automatisch in einer Datenbank erfasst. Dazu werden bestimmte Pro- www.google.de gramme benutzt, so genannte Spider oder Crawler. www.altavista.de Aber selbst die besten Suchmaschinen sind nicht in der Lage, sämtliche Seiten des Internets zu durchforsten. www.lycos.de Man kann davon ausgehen, dass eine gute Suchema- www.fireball.de schine höchstens ein Drittel der verfügbaren Internetseiten erfasst. Deshalb existieren Metasuchmaschinen. www.yahoo.de Diese fragen mehrere Suchmaschinen gleichzeitig ab. Metasuchmaschinen: Bei der Arbeit mit Suchmaschinen wird der eingegebene Begriff z. B Ausbildungsplatz mit dem kompletten www.metager.de Text der erfassten Seiten verglichen. Man erhält da- Suchmaschine speziell für Kinder durch eine wesentlich umfangreichere Ergebnisliste als und Jugendliche: bei der Katalogsuche. Hier liegt aber auch eine Schwierigkeit. Bei allgemeinen Begriffen wie z. B. Beruf www.blindekuh.de erhält man mehr als 14.000.000 Treffer. Zusätzliche Suchbegriffe schränken die Liste sinnvoll ein. google fireball altavista lycos yahoo blindekuh Beruf Ausbildung Ausbildungsplatz Ausbildungsplatzangebote Job Arbeitsmarkt Aufgabe: Trage in die Tabelle für die angegebenen Schlüsselwörter die Anzahl der gefunden Treffer ein. Führe diese Arbeit in einer der nächsten Stunden erneut durch. Vergleiche die Ergebnisse. Versuche, mithilfe der verschiedenen Suchmaschinen Informationen zu euren Wunschberuf zu finden. 206 4-9 Ausbildungsplatzsuche auf dem Internetportal der Agentur für Arbeit Durch Eingabe der Internetadresse www.arbeitsagentur.de gelangst du auf die Startseite der Agentur für Arbeit. Nun musst du dem Link Arbeitsund Ausbildungsplatzsuche folgen. Jetzt wählst du im Menü Stellenangebote suchen. Die nun folgende Suchmaske erlaubt nach verschiedenen Kriterien zu suchen. 1. Wählst du beim Punkt Art der Nachfrage nur den Punkt Ausbildungsplatz, erhältst du Ergebnisse aus dem gesamten Bundesgebiet für alle an angebotenen Berufe. 2. Wenn du außerdem noch einen konkreten Berufswunsch eingibst, dann werden dir bundesweite Angebote für diesen speziellen Beruf angezeigt. Hier ist es wichtig auf die Rechtschreibung und auf die korrekte Berufsbezeichnung zu achten. Meist lohnt es sich nur nach aktuellen Ausbildungsstellenangeboten zu suchen, deshalb wähle bei Nur Angebote der letzten den Punkt 2 Wochen. 3. Wenn du nur in deiner Region nach Ausbildungsstellen suchst, dann gib die ersten drei Zahlen der Postleitzahl deines Wohnortes ein. Ohne konkreten Beruf erhältst du nun alle gemeldeten Ausbildungsstellen deiner Region. Du kannst aber auch ganz gezielt nach deinem Wunschberuf suchen. 207 E 4 - 11 Quelle: Medienkombination zur Berufswahlvorbereitung. Bundesanstalt für Arbeit, 2003/2004, S. 48 208 E 4 - 11 Quelle: Medienkombination zur Berufswahlvorbereitung. Bundesanstalt für Arbeit, 2003/2004, S. 38 209 4.6 Themenbereich F: Arbeitsmarktsituation 4.6.1 Modul F1 − Regionaler Wirtschaftsraum Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien • den regionalen Wirtschaftsraum hinsichtlich seines Strukturwandels untersuchen, Ursachen für den Strukturwandel einer Region Information über die historische Entwicklung der Chemieregion in Mitteldeutschland Ableiten von Standortfaktoren für die Chemieindustrie in Mitteldeutschland F1-1, F1-2, F1-3 • den Einfluss des Strukturwandels auf die Arbeitsmarktsituation erfassen, Einflussfaktoren und Folgen des wirtschaftlichen Strukturwandels Strukturwandel an Beispielen der Heimatregion nachvollziehen Experteninterview Notwendigkeit des Strukturwandels und Arbeitsmarktsituation Rollenspiel: Soziale und wirtschaftliche Auswirkungen des Strukturwandels in der Chemieindustrie L 24, S. 28 ff • die Ausbildungsplatzsituation im regionalen Wirtschaftsraum kritisch analysieren, Arbeitslosigkeit und Beschäftigungschancen in der Region Sammeln von Informationen über die Ausbildungsplatzsituation im regionalen Wirtschaftsraum F1-4 • sich mit den eigenen Berufswünschen, Anforderungen an den Beruf und Beschäftigungschancen in der Region auseinandersetzen. Realisierbarkeit von Wunschberufen Die Ausbildungsplatzsituation für den Wunschberuf in der Heimatregion analysieren F1-5, F1-6 Alternativen zum Wunschberuf Eigene Interessen mit Berufsanforderungen vergleichen Schülerinnen und Schüler sollen Pro- Kontra- Debatte 210 F1-1 I3-5 F1-1 Die Entwicklung der Chemieregion- Mitteldeutschland Entwicklung bis zum 1. Weltkrieg Die chemische Industrie hat in Deutschland eine lange Tradition. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es zunächst kleinere Familien- und Handwerksbetriebe, die sich auf die Herstellung von Schwefelsäure und Soda spezialisiert hatten. Soda, als Grundlage für Bleichmittel und Farbstoffe, wurde von der aufkeimenden Textilindustrie benötigt. Der wachsende Maschinenbau war Abnehmer von Rostschutz- und Schmiermitteln. Wichtig für die Entwicklung der chemischen Industrie in Mitteldeutschland war die Landwirtschaft, insbesondere die Rübenzuckerindustrie. Neben den Apparaten und Maschinen zur Verarbeitung der Zuckerrüben benötigten diese Fabriken Energie. Diese war durch die Erschließung der regionalen Braunkohlevorräte reichlich vorhanden. Die zahlreichen Salzlagerstätten boten Vorausetzung für die Verarbeitung der Kalisalze zu Düngemitteln. Durch Elbe, Mulde und Saale war auch der enorme Wasserbedarf der chemischen Industrie gesichert. Weitere günstige Standortfaktoren waren die sich rasch verbessernden Verkehrs- und Transportwege und die, im Vergleich zu den Chemiestandorten in Berlin und in Rheinland/Westfalen, günstigen Bodenpreise. (Deutschland hatte außerdem den Vorteil, über 12 Technische Hochschulen zu verfügen. England hatte im Vergleich dazu um 1900 keine einzige Technische Hochschule.) Aufgabe: Welche Standortfaktoren haben die Entwicklung der chemischen Industrie in Mitteldeutschland begünstigt? Ro h st o f f e ? ------------------------------------------------------- A r b e i t sk r ä f t e ? ----------------------------------------------------- I n f r a st r u k t u r ? N a ch fra g e ? ----------------------------------------------- --------------------K o ste n ? ----------------------------------------------------------------------------Sta n d o r t- fa k to r e n 211 F1-2 Die Entwicklung bis zum Ende des 2. Weltkriegs Aus gleichen Ausgangsstoffen können in der chemischen Industrie häufig unterschiedliche Produkte erzeugt werden. Der für die Düngemittelherstellung notwendige Ammoniak ist auch Grundlage für Farbstoffe, Kunststoffe, Medikamente und vor allem für Sprengstoff. In Folge dessen siedelten sich weitere Chemiebetriebe an. Als der Bedarf an Sprengstoff im 1. Weltkrieg sprunghaft anstieg, wurde 1916 im strategisch günstigen Hinterland das „Ammoniakwerk Merseburg“ (später Leuna- Werke) errichtet. Dieses Werk wird in den Folgejahren zum größten Produzenten von Ammoniak in Deutschland und weltweit. 1925 arbeiteten knapp 100 000 Menschen in Mitteldeutschland in ca. 3700 chemischen Fabriken. Hauptstandorte gehörten allerdings zu dem großen Konzern I. G. Farbenindustrie AG (IG Farben), der sich in den Folgejahren zum größten Chemiekonzern der Welt entwickelte. In der Zeit des Nationalsozialismus waren Kriegsvorbereitung und das Bestreben Deutschlands wirtschaftlich unabhängig vom Ausland zu sein, Gründe für den Aufbau weiterer zahlreicher chemischer Betriebe. Gründungsjahr 1883 1893 1894 1909 1915 1916 1916 1921 1936 1936 1936 1936 1936 1936 Standort Bernburg Bitterfeld Greppin/Wolfen Wolfen Piesteritz Rodleben Leuna Genthin Buna- Schkopau Lützkendorf Schwarzheide Zeitz Böhlen Magdeburg Hauptprodukt/-verfahren Solvay-Soda Chloralkali- Elektrolyse, Leichtmetalle synthetische Farben Filme, synthetische Fasern Stickstoff synthetische Fette Ammoniak, Methanol, Kohlehydrierung Waschmittel synthetischer Kautschuk, Kunststoffe Kohlehydrierung: Treibstoffe/Mineralöle Kohlehydrierung: Treibstoffe Kohlehydrierung: Treibstoffe Kohlehydrierung: Treibstoffe Kohlehydrierung: Treibstoffe Vgl. KRUG: Zur Entwicklung des Mitteldeutschen Chemiereviers, www.opus.fh-merseburg.de, Stand 14. 04. 2005 Gefördert wurde die chemische Industrie durch Subventionen, Schutzzölle und Abnahmegarantien durch den Staat. In Mitteldeutschland stieg in der Zeit von 1936 bis 1939 die Chemieproduktion von 100 auf 172%. Davon profitierte auch die Entwicklung der Energiewirtschaft und des Maschinenbaus. Im Ballungsgebiet Mitteldeutschland (Magdeburg bis Chemnitz) arbeitete 1939 jeder vierte Beschäftigte in der Chemieindustrie. Aufgabe: Erkläre den Zusammenhang zwischen Rüstung und der Entwicklung der Chemieindustrie in Mitteldeutschland. Wie wurde diese Entwicklung vom Staat gefördert? 212 F1-3 Die Entwicklung der Chemieregion Mitteldeutschland in der Nachkriegszeit Nach dem 2. Weltkrieg stand die Chemieregion Mitteldeutschland vor schwerwiegenden Problemen. Viele chemische Anlagen waren durch Bombardements im Krieg zerstört bzw. beschädigt. Die Sowjetunion als Besatzungsmacht beschlagnahmte einen großen Teil der Industrieanlagen als Entschädigung für die Verluste im Zweiten Weltkrieg. Auf Grund dieser Reparationsleistungen an die Sowjetunion wurden in den ersten Nachkriegsjahren in Mitteldeutschland viele chemische Anlagen demontiert. Ein weiteres Problem war die Ausbildung von qualifiziertem Personal. Nur 2 der 12 Technischen Hochschulen des Deutschen Reiches befanden sich auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone. Durch Abwanderung qualifizierter Mitarbeiter in die BRD bis Anfang der 60er Jahre gestaltete sich die Situation dramatisch. Aufgabe: Benenne die 3 großen Probleme der chemischen Industrie in Mitteldeutschland in der Nachkriegeszeit! Die Entwicklung der chemischen Industrie in der DDR Unter kompliziertesten Bedingungen wurde in der Nachkriegszeit das mitteldeutsche Chemierevier wieder aufgebaut. Bis in die 60er Jahre konnte man auf Forschungen und Entwicklungen aus den 20/30er Jahren zurückgreifen und somit den Anschluss an die Weltentwicklung wieder herstellen und gute Produktionsergebnisse erreichen. Die Zahl der Technischen Hochschulen erhöhte sich auf 10 Einrichtungen und sicherte damit gut ausgebildeten naturwissenschaftlich- technischen Nachwuchs. In der DDR konzentrierte sich die chemische Industrie im Bezirk Halle. Hier arbeiteten ca. 45% aller in der Chemieindustrie Beschäftigten. Die Arbeiter in den Chemiebetrieben wurden bei der Entlohnung, bei der Versorgung und bei der Wohnungsvergabe bevorzugt. Dadurch entstanden ganze Stadtteile und sogar eine neue Stadt (Halle-Neustadt). Durch diese Ansiedlungen sicherte man den steigenden Bedarf an Arbeitskräften. Dieser war nötig, weil durch die Planwirtschaft zwar stetig eine Steigerung der Produktion gefordert, aber gleichzeitig nicht in ausreichendem Maße in die materiell- technische Basis investiert wurde. Gearbeitet wurde unter zum Teil gesundheitlich belastenden Arbeitsbedingungen an teilweise veralteten Geräten, Apparaten und Anlagen. Die innovativen Ergebnisse von Forschung und Entwicklung konnten zunehmend in der Wirtschaft nicht mehr umgesetzt werden. Den Jahren des Aufbaus und des Aufschwungs folgte Stagnation und Niedergang, hervorgerufen durch die Planwirtschaft. Der in der Weltwirtschaft vollzogene Übergang von der Kohle- zur Erdölchemie wurde in der Chemieindustrie der DDR nur unzureichend vollzogen. Marode Anlagen und veraltete Produktionsprozesse verursachten immense Umweltschäden, die bis in die Gegenwart zu spüren sind. Aufgabe: Befrage deine Eltern, Großeltern oder andere Verwandte nach ihren Eindrücken zur Arbeit in der chemischen Industrie und zur Umweltbelastung in der DDR! 213 F1-4 Ausbildungssituation in meinem regionalen Wirtschaftsraum Um deine beruflichen Chancen im regionalen Wirtschaftsraum besser einschätzen zu können, solltest du dich umfassend informieren. Aufgabe: Erkunde, welche Betriebe in deiner Umgebung arbeiten. Nutze dazu zum Beispiel das Branchenbuch, das Internet, Tageszeitungen oder Broschüren der Industrie- und Handelskammer. Frage aber auch Eltern, Verwandte und Freunde. Name des Unternehmens Beispiel: Dow Olefinverbund GmbH Branche Chemieindustrie Ausbildungsberufe Anzahl der Ausbildungsstellen Chemikant/in Im Ausbildungsjahr Industriemechani2006/07: 40 Ausbilker/in dungsstellen Energieelektroniker/in Prozessleitelektroniker/in Viele Betriebe kann man auch in einem Schülerbetriebspraktikum näher kennen lernen. Nutze diese Möglichkeit unbedingt. 214 F1-5 Autos- meine Welt, also ich werde KFZMechatroniker! Anforderungen: Interessen: Gutes technisches Verständnis Gute logische Denkfähigkeit Gute bis durchschnittliche schulische Leistungen räumliche Vorstellungskraft praktische Begabung Wahrnehmungsgeschwindigkeit Bearbeitungsgeschwindigkeit Merkfähigkeit Auge-Handkoordination mündliche Ausdrucksfähigkeit David baut schon immer gerne Flugzeugmodelle. Sein Fahrrad repariert er immer selber. Gemeinsam mit seinem großen Bruder bastelt David an dessen Motorrad. Sein Praktikum hat David in einer kleinen KFZWerkstatt absolviert. Es hat ihm viel Spaß gemacht Sein Meister war sehr zufrieden mit ihm. Leider bildet dieser Betrieb keine Lehrlinge aus. Auf keinen Fall möchte David einen Beruf haben, in dem er viel reden muss, da er eher ein ruhiger, zurückhaltender Junge ist. Arbeitsverhalten Planvolle, sorgfältige, zügige Arbeitsweise, selbstständig aber auch im Team arbeiten können, hohes Verantwortungsbewusstsein INFOMATION ÜBER DEN BERUF: Der Beruf KFZ- Mechaniker/in wird nur noch bis 2006 ausgebildet. Danach lautet die Berufsbezeichnung Kraftfahrzeugmechatroniker/in! Ausbildungsplatzsituation: Der Beruf Kraftfahrzeugmechatroniker/in ist der beliebteste Ausbildungsberuf bei den Jungen. Drei Mitschüler wollen ebenfalls diesen Beruf ergreifen. Einer hat schon einen Ausbildungsplatz bei Verwandten sicher. Eine der zwei KFZ- Werkstätten im Ort bildet pro Jahr einen Lehrling aus. INFOMATION ÜBER DAVID: David ist in der 9. Klasse einer Sekundarschule. Er hat in Mathematik die Note 2. In Physik steht er zurzeit auf 3. Deutsch und Englisch sind seine Problemfächer. Mögliche Alternativen Einen höheren Schulabschluss anstreben Einen anderen Beruf erlernen Im Ort ist eine Metallbaufirma. Hier werden Zäune, Tore und ähnliche Bauteile aus Metall gefertigt. David hat erfahren, dass hier Metallbauer/innen ausgebildet werden. Er überlegt, ob er im nächsten Jahr sein Praktikum in dieser Firma absolviert David würde mit der Verbesserung seiner Leistungen einen erweiterten Realschulabschluss erreichen können. Damit würde er seine Bewerberchancen verbessern können In anderen Regionen lernen Wenn David seinen Traumberuf erlernen möchte, sollte er unbedingt nach Ausbildungsstellen in anderen Regionen suchen. Dies würde aber einen Umzug in eine neue Umgebung mit sich bringen. Aufgabe: Finde für David mögliche Ausbildungsalternativen. Diskutiert in der Gruppe über die Vor- und Nachteile dieser Vorschläge. 215 F1-6 ---------------------------------------Anforderungen: Interessen: Ausbildungsplatzsituation: Mögliche Alternativen Aufgabe: Untersuche deinen Traumberuf auf Realisierbarkeit. Finde für dich selbst mögliche Ausbildungsalternativen. 216 4.6.2 Modul F2 − Anforderungen der Unternehmen an die Schülerinnen und Schüler Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Anforderungen der Wirtschaft an die künftigen Auszubildenden Expertengespräch mit Unternehmensvertretern und/oder Auszubildenden verschiedener Berufsfelder (Hinweis: Eltern mit einbeziehen) Lernortwechsel – Besuch einer Ausbildungseinrichtung (Berufschule und/oder betriebliche Ausbildung) Gestaltung eines Elternabends gemeinsam mit Schülerinnen und Schüler eines Schuljahrganges in Zusammenarbeit mit IHK, Handwerkskammern, Unternehmen und Auszubildenden (Arbeit im Plenum und in Gruppen) Allgemeine Kompetenzanforderungen der Betriebe herausarbeiten Anforderungsprofile für verschiedene Berufsfelder ermitteln Durchführung von Einstellungstests allgemein und berufsfeldbezogen Vergleichen der Anforderungen, die von den Unternehmen gefordert werden mit den persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten Medien Schülerinnen und Schüler sollen • sich mit Kompetenzanforderungen, die die Unternehmen an zukünftige Auszubildende stellen, auseinandersetzen, • Eigenschaften eines/einer zukünftigen Auszubildenden, bezogen auf verschieden Berufsfelder, zuordnen, • kritische Selbsteinschätzungen des persönlichen Entwicklungsstandes vornehmen, Allgemeine Kompetenzanforderungen für die Berufsausbildung Anforderungsprofile für ausgewählte Berufsfelder Kompetenzanforderungen, die Wunschberufe stellen Selbstanalyse • sich mit Fremdeinschätzungen kritisch auseinandersetzen, Fremdeinschätzung • eine eigene Lernplanung zum Ausgleich von Defiziten bzw. Ausbau vorhandener Potenziale entwickeln. Lernplan Fremdeinschätzung durchführen (Partnerinterview) Einrichtung eines Assesmentcenters mit Unterstützung von Unternehmen (Bewerbungsschreiben zum Wunschberuf im Vorfeld erarbeiten) Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung kritisch vergleichen Erstellen von Lernplänen Lernpartnerschaften zwischen Schülern und Auszubildenden im regionalen Wirtschaftsraum initiieren Möglichkeiten der Vertiefung der Berufswahlvorbereitung durch zusätzliche Maßnahmen im regionalen Wirtschaftsraum erschließen und nutzen. (Praxistag u. a.) 217 Broschüren der IHK F2-1, F2-2, F2-3 „Beruf aktuell“, F2–4 F2–5, F2–6, F2-8 A1–1, F2-7, F2-9 F2–10 F2–11 http://www.bildunglsa.de F2-1 Anforderungen der Unternehmen an Bewerberinnen und Bewerber für einen Ausbildungsplatz Spätestens wenn Jugendliche anfangen die ersten Bewerbungen zu schreiben, kommt die Frage auf: „Habe ich mit meinen Schulleistungen tatsächlich Chancen, den gewünschten Ausbildungsplatz zu bekommen?“ Betriebe verwenden auf die Auswahl der geeigneten Auszubildenden in der Regel sehr viel Mühe. Zunächst werden die Bewerbungsmappen gesichtet, danach werden in vielen, vor allem in größeren, Unternehmen Einstellungstests durchgeführt. Sind so die, für den Betrieb geeigneten, Kandidaten ausfindig gemacht worden, entscheidet letztendlich das Vorstellungsgespräch über den Quelle: Umfrageergebnisse der IHK Halle- Dessau, 2003 Abschluss eines Ausbildungsvertrages. Betriebe legen bei den Ausbildungsplatzbewerbern Wert auf das Beherrschen der Grundqualifikationen wie Lesen, Schreiben, Rechnen und ein gutes Allgemeinwissen. Aber Schulnoten allein sind nicht mehr ausschließlich ausschlaggebend. Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass Lehrstellenbewerber neben den Schulnoten auch Schlüsselqualifikationen vorweisen müssen. Schlüsselqualifikationen sind berufsübergreifende und überfachliche Fähigkeiten wie z. B. Teamfähigkeit, Höflichkeit, Freundlichkeit, Zuverlässigkeit, aber auch Kritikfähigkeit. Diese Eigenschaften werden als Sozialkompetenzen bezeichnet. Weiterhin spielen auch persönliche Kompetenzen eine Rolle. Die Unternehmen suchen nach Auszubildenden die leistungsbereit und belastbar sind und Aufgaben selbstständig planen, ausführen und kontrollieren können. Diese Schlüsselqualifikationen lassen sich in Einstellungstests schwer nachprüfen. Deshalb werden auch bei der Suche nach geeigneten Auszubildenden Potenzialanalyseverfahren, auch als Assessmentcenter bekannt, durchgeführt. Quelle: Umfrageergebnisse der IHK Halle- Dessau, 2003 Aufgabe: Informiere dich (z.B. Internet, BIZ) über den Inhalt eines Assessmentcenters. 218 F2-2 Gefragte Eigenschaften Stelle dir vor: Du bist (später einmal) Abteilungsleiter/ Abteilungsleiterin in einem Betrieb. Der Personalchef kommt zu dir und bittet dich eine Liste mit Fähigkeiten und persönlichen Merkmalen zu erstellen, nach der dein neuer Mitarbeiter/ deine neue Mitarbeiterin ausgesucht werden soll. Diese/dieser soll in euer Team passen, das selbstständig und verantwortlich arbeitet. Wähle aus den folgenden Fähigkeiten und Merkmalen zehn aus, die du für einen neuen Mitarbeiter oder eine neue Mitarbeiterin als besonders wichtig ansiehst. Ordne deine Wahl in eine Rangfolge 1-10 und begründe deine Wahl. Er oder sie muss • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Ordnung halten pünktlich sein Selbstbeherrschung zeigen bereit zur Anpassung sein bescheiden sein befehlen können Kreativität besitzen eigenständig arbeiten versöhnlich sein bereit sein zu Überstunden aufstiegsorientiert aus religiöser/ethischer Überzeugung entscheiden erfolgsorientiert vorgehen Fantasie haben sich unterordnen können treu sein zum Betrieb kritisch sein Fleiß mitbringen gehorchen können Disziplin halten selbstständig denken konfliktbereit sein emanzipiert sein Fortbildungswillen haben zum Gespräch bereit sein Umweltbewusstsein besitzen sozial eingestellt sein karrierebewusst sein in einer Gewerkschaft tätig sein im Team arbeiten 219 F2-3 Auszubildende/Auszubildender gesucht Die folgenden Anforderungsprofile wurden aus Originalstellenangeboten zusammengestellt. Bürokauffrau/-mann: Guter Realschulabschluss /Abitur; gute Noten in Mathematik und Deutsch; MS Office Kenntnisse; Allgemeinwissen; mind. 18 Jahre; FS KL. B vorteilhaft; Kommunikationsfähigkeit, Engagement, Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein Chemielaborant/-in: Voraussetzungen: mind. erweiterter Realschulabschluss oder Abitur; sehr gute Noten in Mathe, Physik und Chemie; 1 Ausbildungsplatz Fachmann/frau für Systemgastronomie: mind. 18 Jahre; aufgeschlossenes, freundliches und natürliches Wesen; gepflegtes Äußeres; sichere Deutschkenntnisse; mind. Realschulabschluss; schriftliche Bewerbung Gleisbauer/-in: wohnhaft in folgenden Kreisen: HAL, SK, ML; Erstuntersuchung der schriftlichen Bewerbung beilegen Industriekauffrau/-mann: Deutsch / Mathematik 2 / 3; möglichst technisches Verständnis; Interesse an technischen Abläufen eines Maschinenbaubetriebes; Wohnort in der näheren Umgebung Industriemechaniker/-in: Notendurchschnitt mindestens 3,0, naturwissenschaftliche Fächer nicht schlechter als 3; handwerkliches Geschick, technisches Verständnis; gesundheitliche Eignung Kaufmann/-frau für Bürokommunikation: Teamfähigkeit; Freude am Umgang mit Menschen; Leistungswillen; gute Mittlere Reife oder Abitur; Grundkenntnisse in MS Word und Excel Kaufmann/-frau für Touristik und Freizeit über 18 Jahre; gute bis sehr gute Fremdsprachenkenntnisse; kommunikatives Auftreten; gepflegtes Äußeres; die Bereitschaft an Wochenenden und Feiertagen zu arbeiten Kaufmann/-frau im Einzelhandel: Wir suchen Schulabgänger die Freude am Verkauf und im Umgang mit Menschen haben, die teamfähig, belastbar und aufgeschlossen sind. Zahlenverständnis und gepflegte Umgangssprache sind für den Bewerber selbstverständlich Kaufmann/-frau im Groß- und Einzelhandel: Interesse an landwirtschaftlichen Produkten; Flexibilität; Engagement Koch/Köchin: gesucht wird ein männlicher Auszubildender der bereits volljährig ist Maschinen- und Anlagenführer/-in: praktisch, begabte junge Menschen gesucht; offen für Herausforderungen; teamfähig und motiviert: erwartet wird ein durchschnittlicher Hauptschulabschluss, Schwerpunkte Ma, Ph, Ch, D, Restaurantfachfrau/-mann: Freude am Beruf; Erfahrung in der Gastronomie; Umgang mit Stress-Situationen; deutsche Sprache; gutes Erscheinungsbild Zerspanungsmechaniker/-in: Mathematik/Physik Note mindestens 2 / 3; Wohnort in der näheren Umgebung Aufgabe: Analysiere die Stellenangebote unter folgenden Gesichtspunkten: Beruf Schulische Voraussetzungen Soziale Kompetenzen Besondere Interessen und Fähigkeiten Weitere Voraussetzungen (z.B. Geschlecht, Alter, Wohnort ) Vergleiche die Anforderungen mit deinen persönlichen Voraussetzungen. 220 F2-4 Der Einstellungstest Auf dem Weg zum Berufsstart habt ihr mit einem guten und ansprechenden Bewerbungsschreiben noch längst nicht alle Hürden genommen. Viele Unternehmen laden die Bewerberinnen und Bewerber zu Einstellungstests ein. Die Testergebnisse sind neben den Bewerbungsunterlagen eine wichtige Entscheidungshilfe bei der Vergabe der Ausbildungsplätze. Art und Durchführung der Einstellungstests können von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein. Sie können von drei bis zu fünf Stunden dauern und setzen sich meistens aus mehreren Teilen zusammen. Intelligenztests Konzentrations- und Belastungstests Kenntnistests Mithilfe von Intelligenztests sollen die Begabungsschwerpunkte der Bewerberinnen und Bewerber ermittelt werden. Dazu gehören z.B.: - räumliches Vorstellungsvermögen, - Merkfähigkeit, - logisches und mathematisches Denken, - technisches Verständnis, - Sprachgefühl, - Urteilsfähigkeit, - Abstraktionsvermögen. Im Rahmen dieser Tests werden Aufgaben gestellt, die in einer vorgeschriebenen Zeit möglichst genau und schnell bearbeitet werden müssen. Das Arbeitstempo, Arbeitsgenauigkeit und die Belastbarkeit in Stresssituationen kann ermittelt werden. Bei der Auswahl von Kenntnistests geht es um die Ermittlung von Wissen, das in verschiedenen Unterrichtsfächern angeeignet wurde. Neben Rechtschreib- und Mathematikkenntnissen werden häufig Fragen zur Allgemeinbildung gestellt. Naturwissenschaftliche und technische Kenntnisse werden häufig besonders bei technischen Berufen abgefragt. Es können auch praktische Übungen zum Test gehören. Tipps für den Einstellungstest Vor dem Test - Übt Aufgaben, die im Test auf euch zukommen können. - Sprecht mit Eltern oder Freunden über den Test, das wirkt beruhigend. - Geht ausgeschlafen zum Test. - Frühstückt ausgewogen. - Nehmt Papier, Stifte und eine Uhr mit. - Geht mit Selbstvertrauen zum Test. Während des Tests - - - Fragt bei Unklarheiten gleich nach. Verschafft euch einen Überblick über die Aufgaben und beginnt mit denen, die ihr sofort lösen könnt. Nicht nervös werden, wenn ihr nicht alle Aufgaben lösen könnt. Bei einer Zeitbegrenzung besser einige Aufgaben richtig und vollständig lösen, als unvollständig und oberflächlich. Nach dem Test Bei bestandenem Test könnt ihr euch in Ruhe auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten. Bei einer Ablehnung nicht den Mut verlieren, es werden auch Bewerberinnen und Bewerber abgelehnt, die gut abgeschnitten haben. Erkundigt euch nach den Testergebnissen, um euch gezielt auf den nächsten Test vorbereiten zu können. Aufgabe: Informiert euch im Internet, bei Krankenkassen, Unternehmen oder bei dem Berufsberater/ der Berufsberaterin der Agentur für Arbeit über Einstellungstests. 221 F2-5 Beispiele für Testaufgaben A Intelligenztests 1 Welches vermischte Wort bezeichnet keinen Körperteil? ANES NUMD SLAH NOMD EHZE RHAA 2 Welche Figur (A, B, C) setzt die dritte Reihe fort? A B ? 3 C Welches Kästchen vervollständigt die Reihe? ? 222 1 2 3 4 5 6 F2-5 B Konzentrationstests 1. Zähle möglichst schnell alle u und 3. hc6eu73i8vz3uc73ic89ofjgujh4g3k9334h r3deu53u6e83jru3eu43ur690sduv3ftuw47 6u3zg83fu574hvue3ru90us33bnoldtusf36 h r s 5 2 1 d t o v 5 z a l p 3 w x i l 7 5 0 s 6 b 4 9 3 b r o 7 a 9p c Zeit: u = ….. 3 = ….. 2. Finde innerhalb einer Minute alle p-Zeichen mit zwei Punkten heraus. Als richtig gelten folgende Varianten: .. . p, p, p .. . .. p d .. . p . .. d . d .. p .. p .. d .. . p . . p . d .. p . . d .. d . p . .. p .. p . d .. .. d d . .. p d .. d .. d .. . p p . d .. p . . d .. d .. p .. . p .. d . d . d .. d . . d .. . p . .. d . p p .. p .. . d p .. . d . p d .. p .. Es sind …... p-Zeichen. 223 . d .. p .. . p . p .. d . p .. p . p .. . p . d p . d . p .. .. d . p . . d p .. .. d p .. . d .. p .. d .. . p . d d .. d .. d . .. p .. p d .. .. p .. d . p .. . p . p .. p .. F2-5 C Kenntnistests 1. Allgemeinwissen a) Wie heißt unser Bundespräsident? b) Wie heißt die Hauptstadt von Dänemark? c) In welchem Jahr wurde die Berliner Mauer errichtet? d) Wie viele Monate hat ein Quartal? e) Wer schrieb den „Faust“? 2. Mathematik Berechne ohne Taschenrechner! a) 0,59 +3,7 x 0,2 = b) 46 x 18 = c) 962 : 13 = d) Fünf Nektarinen wiegen im Durchschnitt je 52 g. Die erste Frucht wiegt 57 g, die zweite 55g, die dritte und vierte wiegen je 49g. Wie viel wiegt die fünfte Nektarine? 3. Rechtschreibung a) Finde Fehler und schreibe richtig. Kasette, Management, Inwentur, Nosthalgie, Paket, Pulover Representant, Delfin Beispiele für Testaufgaben – Lösungen A Intelligenztests 1 - Mond, 2 - A, 3 -6 B Konzentrationstest 1 u=16, 3=20 2 28 C Kenntnistest 1 a) Horst Köhler, b) Kopenhagen, c) 1961, d) 3 Monate c) Goethe 2. a) 1,33 b) 828 c) 74 d) 50 g 3. a) Kassette, Inventur, Nostalgie, Pullover, Repräsentant 224 F2-6 Meine Stärken und Interessen Selbsteinschätzung ________________________________________________________ Wie ich arbeite, lerne und Werkzeuge benutze: (Name:_____________________________) (Datum:_____________________________) Das kann ich: fortgeschritten eingestiegen … wie ich sie benutze: Ich habe mich verbessert und kann gut allein arbeiten. Ich kann teilweise allein arbeiten, bin aber noch etwas unsicher selbstständig Ich fühle mich sicher und kann anderen etwas erklären. die Messzeuge die Werkzeuge Maschinen/ Geräte Materialien Das kann ich auch: fortgeschritten Es macht mir Mühe, aber ich schaffe es meistens. selbstständig Ich schaffe es mühelos. genau arbeiten und lernen ausdauernd arbeiten und lernen mich selbst motivieren mitdenken bei Lern- und Arbeitsabläufen Mein Verhalten in der Gruppe: eingestiegen Mein Verhalten Damit komme ich noch nicht immer klar. fortgeschritten Damit komme ich meistens klar. selbstständig Das schaffe ich ohne Mühe. Ich bin pünktlich; man kann sich auf mich verlassen. Ich kann zuhören und mich mitteilen. Ich kann mit anderen zusammenarbeiten. Wenn ich etwas falsch gemacht habe, lasse ich mir etwas sagen. Das ist mir noch wichtig: __________________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________________ Ort, Datum: _____________________________ Unterschrift: ________________________ Berufswahlpass Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004 225 Berufswahl eingestiegen Es macht mir viel Mühe, aber oft schaffe ich es. Ich kann … F2-7 Meine Stärken und Interessen Fremdeinschätzung von ______________________________________ für _______________________________________ Beurteilung von Fertigkeiten, Fähigkeiten und Verhalten Arbeit und Werkzeuge: Kenntnisse und fachgerechte Anwendung Fortgeschritten selbstständig … hat sich verbessert und kann gut allein arbeiten. ist sicher und kann anderen etwas erklären. eingestiegen … kann teilweise damit arbeiten, ist aber noch unsicher genau arbeiten und lernen ausdauernd arbeiten und lernen mich selbst motivieren Mitdenken bei Lern- und Arbeitsabläufen. Allgemeine Fähigkeiten: eingestiegen fortgeschritten hat viel Mühe, schafft es aber oft. hat Mühe, schafft es aber meistens. eingestiegen fortgeschritten selbstständig gelingt selten gelingt meistens gelingt mühelos selbstständig schafft es mühelos. genau arbeiten und lernen ausdauernd arbeiten und lernen sich selbst motivieren Mitdenken bei Lern- und Arbeitsabläufen Soziales Verhalten: Mein Verhalten Pünktlichkeit/ Verlässlichkeit Kommunikationsfähigkeit Teamfähigkeit Kritikfähigkeit. Weitere Anmerkungen __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Ort, Datum: ______________________________ Unterschrift: _______________________ Berufswahlpass Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004 226 Berufswahl Fähigkeiten F2-8 Wer ich inzwischen geworden bin Selbsteinschätzung: Ich über mich Datum:_____________________ Meine Eigenschaften: Berufswahl Meine Stärken: Meine Vorlieben, Interessen und Wünsche: Meine Ziele Unterschrift:________________________________________ Berufswahlpass Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004 227 F2-9 Wer ich inzwischen geworden bin Wie mich andere sehen Dieses Blatt hat ausgefüllt:_______________________________________________________ Meine Eltern, meine Lehrerinnen und Lehrer, meine Freundinnen und Freunde beschreiben mich Datum:_____________________ Ihre/seine Eigenschaften: Berufswahl Ihre/seine Stärken: Ihre/seine Vorlieben, Interessen und Wünsche: Vorschläge, was sie/er sich als nächstes vornehmen könnte: Unterschrift:________________________________________ Berufswahlpass Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004 228 F 2 - 10 Lernvereinbarung Gemeinsames Gespräch Datum:_____________________ Wie ich mich selbst sehe Wie mich andere sehen Eigenschaften Berufswahl Stärken Ziele Gemeinsame Überlegungen für die weitere Planung Unterschrift:________________________________________ Unterschrift:________________________________________ Berufswahlpass Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004 229 F 2 - 11 Ich plane meine Lernarbeit Zusätzliches Praktikum Beratungsgespräch Besuch einer berufsbildenden Schule Hausaufgabenhilfe Vorstellungsgespräch Bewerbungstraining _________________ Das habe ich mir vorgenommen So setze ich es um Berufswahl Datum Berufswahlpass Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004 230 4.6.3 Modul F3 − Grüne Berufe in Sachsen-Anhalt Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien Was sind „Grüne Berufe“? Ausbildungsberufe im Bereich der Agrarwirtschaft Aufgaben und Anforderungen in ausgewählten landwirtschaftlichen Berufen z. B. Landwirt/in Arbeit mit dem Buch „Beruf aktuell“ F3-1 „Beruf aktuell“ Nutzung der Aktion „Bauernhof als Klassenzimmer- Ort des Erlebens, Erfahrens und Lernens“ in Landwirtschaftsbetrieben im Land Sachsen- Anhalt Kontakte zu den Betrieben und ausgebildeten Hofführerinnen Landesbauernverband Sachsen-Anhalt e. V. Tel.: 0391 739690 oder über den Landfrauenverband Sachsen- Anhalt e. V. Tel.: 0391 7318940 Besuch einer Berufsbildenden Schule (z. B. „Carl Wentzel“, Saalkreis, u. a. Ausbildung der Landwirtin/des Landwirtes und der Tierwirtin/des Tierwirtes, Tel 0345/ 575460) F3-2, A1-5, A1-6 D1-3, E4-4 Landesbildungsserver/Themen/Öffnung von Schulen Medienpaket „Im Betrieb“, LISA-LfMA: 5040630 „Berufe mit Tieren“ Video, LISA-LfMA: 4244033 „Wir erkunden eine Bauernhof“, Video, LISA-LfMA: 4243990 Schülerinnen und Schüler sollen • „Grüne Berufe“ kennen, • sich mit Aufgaben und Anforderungen eines ausgewählten Berufs vertraut machen, • eigene Fähigkeiten und die Anforderungen in einem „Grünen Beruf“ vergleichen, Alternative Informationssuche mithilfe berufskundlicher Schriften der Agentur für Arbeit bzw. Internetrecherche Diskussion über Vor- und Nachteile ausgewählter landwirtschaftlicher Berufe F3-3, „Beruf aktuell“ www.BERUFEnet.de sich mit der Ausbildungsplatzsituation und den Beschäftigungschancen im Bereich Agrarwirtschaft des regionalen Wirtschaftsraumes und der Nachbarregionen kritisch auseinandersetzen, Beschäftigungschancen in der Region und in Nachbarregionen Übersichten und Statistiken auswerten Mit Hilfe von Statistiken Ausbildungschancen in der Landwirtschaft ableiten F3-4 oder Internet F1-6 Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe in die Sachsen- AnhaltKarte eintragen F3-5 • erkennen, dass neue Technologien und moderne ökologische Erkenntnisse Einfluss auf „Grüne Berufe“ haben. Landwirtschaftliche Betriebe im Wandel Spezialisierung des Urberufs Bauer/Bäuerin nachvollziehen Auswirkungen neuer Technik auf dem Bauernhof diskutieren F3-6, „Beruf aktuell“ Landesbildarchiv „Feldarbeiten früher und heute“ F3-7, C3-1,BERUFEnet 231 F3-1 Grüne Berufe Als „Grüne Berufe“ werden Berufe in der Agrarwirtschaft bezeichnet. Arbeitsaufgabe 1. Suche eine Begründung für die Bezeichnung „Grüne Berufe“. 2. Welche Berufe gehören deiner Meinung nach zu den „Grünen Berufen“? In den berufskundlichen Schriften der Agentur für Arbeit werden Berufe nach Tätigkeitsfeldern geordnet: 1. Material verarbeiten 2. Zusammenbauen, Montieren 3. Gestalten 4. Bedienen und Überwachen von Maschinen und Anlagen 5. Bebauen und Züchten 6. Untersuchen und Messen 7. Gestalten von Medienprodukten und Zeichnen 8. Bedienen und Beraten 9. Wirtschaften 10. Verwalten 11. Sichern, in Ordnung halten 12. Versorgen und Betreuen Arbeitsaufgabe 1. Überlege, in welchem Tätigkeitsbereich du die „Grünen Berufe“ finden kannst. 2. Suche nun in „Beruf aktuell“ alle „Grünen Ausbildungsberufe“. 232 F3-2 Erkundung in einem landwirtschaftlichen Betrieb unter berufskundlichem Schwerpunkt Mögliche Fragen zum Berufsbild Landwirtin/Landwirt (Tierwirtin/Tierwirt usw.). • Aus welchen Gründen haben Sie sich entschieden, Landwirtin/Landwirt (Tierwirtin/Tierwirt usw.) zu werden? • Wo und wie wurden Sie ausgebildet? • Welchen schulischen Abschluss benötigt man, um Landwirtin/Landwirt (Tierwirtin/Tierwirt usw.) zu werden? • Was sind die wichtigsten Aufgaben einer/es Landwirtin/Landwirts (Tierwirtin/Tierwirts usw.)? • Welche Aufgaben machen Ihnen Freude und wo sehen Sie die Nachteile Ihres Berufs? • Mit welchen Geräten und Maschinen arbeiten Sie? • Beschreiben sie einen typischen Arbeitstag. • Welche Eigenschaften soll eine Jugendliche/ ein Jugendlicher mitbringen, wenn er Landwirtin/Landwirt (Tierwirtin/Tierwirt usw.) werden will? • Welche körperlichen Anforderungen stellt der Beruf? • Welche Zukunftschancen sehen Sie für diesen Beruf? • Welche beruflichen Fortbildungsmöglichkeiten gibt es für eine/en Landwirtin/Landwirt (Tierwirtin/Tierwirt usw.)? 233 F3-3 Welche Anforderungen stellt der Beruf Landwirt/Landwirtin? • Beschreibe kurz die Aufgaben eines/er Landwirts/Landwirtin. Landwirte haben die Aufgabe tierische und pflanzliche Produkte zu erzeugen und zu verkaufen. Dabei bedienen, überwachen und warten sie Maschinen und Geräte. Abhängig von der Jahreszeit bearbeiten sie den Boden, wählen Saatgut aus, düngen, schützen und pflegen die Pflanzen. Nach der Ernte werden die Erzeugnisse gelagert, konserviert oder direkt vermarktet. In der Tierhaltung füttert, tränkt und pflegt ein/e Landwirt/in die Nutztiere und reinigt die Ställe. Betriebswirtschaftliche Aufgaben wie Buchführung und Kalkulieren gehören zum Berufsbild. Bei allen Tätigkeiten werden die Bestimmungen des Umwelt- und Tierschutzes beachtet. • Mit welchen Arbeitsbedingungen musst du als Landwirt/Landwirtin rechnen? Mit Zeitdruck z.B. bei der Ernte, im Stall mit Gerüche von tierischen Ausscheidungen, auf dem Feld ist man der Witterung ausgesetzt, eventuell lange Anfahrtswege zum Arbeitsort, beim Umgang mit Maschinen besteht erhöhte Unfallgefahr, Arbeit teilweise in Zwangshaltungen (Bücken, Hocken, Knien), das Arbeitsergebnis ist witterungsabhängig. • Welche körperlichen und psychischen Anforderungen stellt der Beruf? Körperliche Anforderungen: überwiegend mittelschwere, teilweise auch schwere körperliche Arbeit, Arbeit in Zwangshaltungen wie Bücken, Hocken, Knien, Arbeit in Freien, unter Witterungseinfluss, zeitweise Schmutzarbeit, Einfluss von Staub, Lärm und Chemikalien, Hautkontakt mit Düngemitteln, vorwiegend alleinverantwortliche Einzelarbeit, Arbeit unter Zeitdruck, überlange Arbeitstage (Erntezeit). Psychischen Anforderungen: Arbeit meist in überschaubaren Betrieben, zum Teil mit Familienanschluss, Handarbeit aber auch der Umgang mit Geräten ist erforderlich, überwiegend selbstständiges Arbeiten allein oder in einer Kleingruppe, zum Teil sehr Früher Arbeitsbeginn, teilweise erheblicher Arbeitsdruck (Ernte), Überstunden, Wochenendarbeit, Nachtwachen (bei Tiererkrankungen) sind erforderlich. • Welche Besonderheiten sind hinsichtlich der Arbeitszeiten zu beachten? Die Arbeitszeit beginnt sehr früh. Im Stall müssen Tiere täglich versorgt werden, also auch am Wochenende, an Feiertagen und in Krankheitsfall auch in der Nacht. Auf den Feldern ist für das Säen und Ernten die Jahreszeit und das Wetter entscheidend. Im Frühling und im Herbst wird häufig am Wochenende gearbeitet. • Wie lange dauert eine Ausbildung? Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Wenn du nicht die Möglichkeit hast, eine/n Landwirt/in zu befragen, dann informiere dich mithilfe des BERUFEnet (www.arbeitsagentur.de) über diesen Beruf. 234 F3-4 Die Landwirtschaft Sachsen-Anhalts im Spiegel der Statistik Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Sachsen-Anhalt Arbeitskräfte in landwirtschaftlichen Betrieben 1999 2001 2003 5100 5126 4941 28700 27700 27400 (mit betrieblichen Arbeiten beschäftigt) Beurteile die Beschäftigungsentwicklung in den landwirtschaftlichen Betrieben SachsenAnhalts. Landwirtschaftliche Betriebe nach Kreisen 2003 Kreis Dessau, Stadt Anhalt Zerbst Bernburg Bitterfeld Köthen Wittenberg Halle, Stadt Burgenlandkreis Mansfelder Land Merseburg- Querfurt Saalkreis Sangerhausen Weißenfels Magdeburg, Stadt Aschersleben- Staßfurt Bördekreis Halberstadt Jerichower Land Ohrekreis Stendal Quedlinburg Schönebeck Wernigerode Altmarkkreis Salzwedel Landwirtschaftliche Betriebe 31 283 90 77 116 262 14 417 185 178 173 153 85 24 149 252 182 330 372 677 100 98 105 588 Anzahl der Arbeitskräfte 105 737 397 282 452 1160 34 910 481 920 442 410 328 67 574 819 561 925 939 1883 354 274 300 1688 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Stand Mai 2005 In welchen Landkreisen hat man gute Ausbildungschancen in einem „Grünen Beruf“? Markiere die 5 Landkreise mit den meisten landwirtschaftlichen Betrieben! Warum gibt es gerade in diesen Regionen viele landwirtschaftliche Betriebe? Nutze dein Wissen aus dem Geografieunterricht. 235 F3-5 Landwirtschaftliche Betriebe in Sachsen-Anhalt Trage die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe ein. Kennzeichne deinen Landkreis farbig. Schätze deine Chancen für eine Ausbildung in der Landwirtschaft in deiner Region ein. Suche gegebenenfalls nach Alternativen in den Nachbarregionen. 236 F3-6 Vom Urberuf „Bäuerin/Bauer“ zu Spezialisten in der Landwirtschaft Der Beruf Bäuerin/Bauer gehört zu den ältesten Berufen. Deshalb wird er auch als Urberuf bezeichnet. Aus diesem Beruf haben sich im Laufe der Zeit zahlreiche eigenständige Berufe entwickelt. Aufgabe: Überlege, welche Spezialberufe sich aus dem Urberuf „Bäuerin/Bauer“ entwickelt haben. Forstwirt/in Tierwirt/in Landwirt/in Bäuerin/ Bauer Gärtner/in Winzer/in Fischwirt/in Pferdewirt/in Einzelne landwirtschaftliche Betriebe haben sich noch weiter spezialisiert. Zum Beispiel werden Gärtner/innen in folgenden Fachrichtungen ausgebildet: − Baumschule − Friedhofsgärtnerei − Garten- und Landschaftsbau − Gemüsebau − Obstbau − Staudengärtnerei − Zierpflanzenbau Die Spezialisierung hat auch in dem Beruf Tierwirt/in in der Ausbildung zu verschiedenen Fachrichtungen geführt. Aufgabe: Nenne mindestens 3 Fachrichtungen für den Beruf Tierwirt/in! Vergleiche deine Lösung mithilfe des Buches „Beruf aktuell“. Bienenhaltung, Geflügelhaltung, Pelztierhaltung, Rinderhaltung, Schafhaltung, Schweinehaltung 237 F3-7 Landwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland Jahr 1950 1960 1970 1980 1990 Landwirtschaftliche Arbeitskräfte Betriebe 1 600 000 4 900 000 1 385 000 2 400 000 1 083 000 1 526 000 798 000 987 000 629 000 749 000 Traktoren Schlepper 74 000 797 000 1 240 000 1 233 000 1 398 000 Produktion Getreide t 10, 2 Mill. 15, 5 Mill. 17, 3 Mill. 23, 1 Mill. 26, 0 Mill. * Auf Grund der besseren Vergleichbarkeit wurden nur Daten der alten Bundesländer bis zur Wiedervereinigung verwendet Quelle: Troidel/Kohl: Wolf- Schülerbuch. Arbeitslehre 7. Wolf- Verlag GmbH, Regensburg: 1992 Aufgabe: Welche Gründe vermutest du hinter der Abnahme der landwirtschaftlichen Betriebe seit 1950? Die Anzahl der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft ist gesunken. Die Produktion von Getreide hat sich aber im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt. Suche in der Tabelle nach einer Erklärung für diesen scheinbaren Widerspruch. In der Tabelle ist nur die Entwicklung bis 1990 dargestellt. In den letzten Jahren haben neue Technologien, zum Beispiel die Arbeit mit dem Computer, auch in der Landwirtschaft Einzug gehalten. Betrachtet die folgenden Bilder. Diskutiert über die Auswirkungen des Einsatzes neuer Technologien in der Landwirtschaft. Überlegt, welche Konsequenzen der Einsatz moderner Technik auf die Anforderungen in einem landwirtschaftlichen Beruf hat. Computersteuerung für einen Drillvorgang Moderne Melkanlage 238 4.6.4 Modul F4 - Leben und Arbeiten in Europa Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien • erkennen, dass globale wirtschaftliche Probleme nur durch das gemeinsame Handeln aller Länder gelöst werden können, Gründe und Auswirkungen der Globalisierung Produktionsketten Zusammenarbeit der Fächer Wirtschaft, Geografie, Sozialkunde und Ethik Produktionskette für ein ausgewähltes Produkt entwickeln Die europäische Union Projektarbeit: Erfassen und Dokumentieren des Weges zum Euro, Erstellen einer Dokumentation (Zeitstrahl) zum Stand der europäischen Einigung • die Rechte der Bürger der Europäischen Union kennen, Rechte in der Europäischen Union Zusammenarbeit der Fächer Wirtschaft, Geografie, Sozialkunde und Ethik • sich über berufliche Chancen in einem vereinten Europa informieren, Erweiterung der beruflichen Perspektiven im Wirtschaftsraum Europa Vergleich ausgewählter Wirtschaftsräume Arbeitsmarktsituation analysieren und Chancen für eigene berufliche Entwicklung ableiten Europaservice der Bundesagentur für Arbeit, www.europaserviceba.de • Möglichkeiten für eine Ausbildung bzw. Arbeit im Ausland kennen. Möglichkeiten für eine Ausbildung bzw. Arbeit im Ausland Expertengespräch mit Vertretern der Kammern oder der Agentur für Arbeit Besuch von Berufsfindungsmessen Information über Austauschprogramme im Internet Gründe für eine Ausbildung bzw. Arbeit im Ausland Vorbereitung eines Auslandaufenthaltes Arbeit mit Fallbeispielen Ableiten von Tipps zur langfristigen Vorbereitung eines Auslandsaufenthaltes Europa- und Auslandshotline der Agentur für Arbeit 01805-22023 www.wege-ins-ausland.de, www.na-bibb.de/leonardo, www.chance-europa.de F4-1 F4-2 Schülerinnen und Schüler sollen 239 DVD Produktionsketten (LISA- LfMA, neu) Internet L 27 F4-1 Lernen und arbeiten in Europa Information: Rechte in der Europäischen Union In der Europäischen Union hat jede/r Bürger/in das Recht, in jedem Mitgliedsland der Union zu leben, zu lernen und zu arbeiten. • Dabei ist man den Bürgern des jeweiligen Landes gleichgestellt. Das heißt man zahlt Steuern in gleicher Höhe und es werden die gleichen Sozialbeiträge geleistet. Aber man erhält auch die gleichen Sozialleistungen. • Diplome aus anderen EU- Staaten werden grundsätzlich anerkannt, wenn sie im Heimatland zur Ausübung des jeweiligen Berufs berechtigen. • An Kommunalwahlen und an Wahlen zum Europäischen Parlament können alle Bürger/innen der Europäischen Union teilnehmen, auch wenn sie nicht Staatsangehörige des Landes sind, in dem sie wohnen. • Gründe für eine Ausbildung bzw. eine Arbeit im Ausland können sein Gute Einblicke in die Arbeitswelt des jeweiligen Landes, Erlernen der Fremdsprache, Neugier und Abenteuerlust, Erhöhen von Selbstständigkeit, Entwickeln von Eigeninitiative, Auslandserfahrung erhöhen in der Regel Chancen auf dem Arbeitsmarkt, Landesspezifische Arbeitstechniken kennen lernen usw . … . Möglichkeiten für eine Ausbildung bzw. eine Arbeit im Ausland Schüleraustauschprogramm Sprachkurs Ferienjob Studium Ausbildung Jobben ? Praktikum während bzw. nach der Ausbildung Aufgabe: Welche Möglichkeiten findest Du interessant? Begründe. Fallen dir weitere Gründe für eine Ausbildung bzw. einen Ausbildungsabschnitt im Ausland ein, die für dich persönlich interessant sein könnten? 240 F4-2 Vorbereitung eines Auslandaufenthaltes Auch wenn du sonst ein spontaner Typ bist, der häufig Entscheidungen aus dem „Bauch“ heraus fällt, das Vorhaben sich im Ausland ausbilden zu lassen bzw. dort zu arbeiten, sollte gründlich und rechtzeitig geplant werden. Zunächst solltest du dir selbst über deine Vorstellungen klar werden. Hilfreich ist es, sich von kompetenten Gesprächspartnern beraten zu lassen. Diese findest du in der Agentur für Arbeit. Hier kann man sich auch über Austauschprogramme informieren. Die Beteiligung an solchen Programmen hat den Vorteil, dass du dann eventuell Versicherungsschutz (Reisegepäck, Unfall, Invalidität) erhalten und an einer intensiven fremdsprachlichen Vorbereitung teilnehmen kannst. Planst du einen Auslandsaufenthalt während deiner Ausbildung, sprich rechtzeitig mit den Verantwortlichen in deinem Betrieb. Oft nehmen die Vorbereitungen des Vorhabens z. B. die Suche nach einem Praktikumsplatz, die Bewerbung, das Sprachtraining sehr viel Zeit in Anspruch. Mit deinem Ausbildungsbetrieb sollte genau abgesprochen werden, wann sich z. B. ein Praktikum am besten in die Ausbildung integrieren lässt. Bereits zu Beginn des Auslandsaufenthaltes sollte man daran denken, sich die Auslandserfahrungen bestätigen bzw. dokumentieren zu lassen. Geeignet dafür ist der EUROPASS. Geld Stelle dir vor Beginn deiner Reise einen „Haushaltsplan“ auf. Informiere dich über die Lebenshaltungskosten in deinem Gastland. Mit einer EC- Karte und der PIN kannst du an vielen Geldautomaten Geld abheben. Das kostet aber Gebühren. Bei längerem Auslandsaufenthalt lohnt sich deshalb die Eröffnung eines Kontos im Gastland. Auch wenn du die Sprache des Gastlandes schon gut beherrschst, sollte ein Wörterbuch nicht fehlen, denn im Beruf werden häufig spezielle Fachbegriffe genutzt. Auslandskrankenschein Setze dich rechtzeitig vor Beginn deiner Reise mit deiner Krankenkasse in Verbindung. Dort erhältst du Informationen und Unterstützung. Ins Reisegepäck gehören auch Impf- und/oder Röntgenpass. Der Personalausweis reicht in den Mitgliedstaaten der EU aus. Handy Zur Vermeidung von hohen Kosten solltest du dich rechtzeitig über die Auslandstarife deines Anbieters informieren. Prüfe, ob du durch den Wechsel von Anbieter bzw. Tarif Kosten sparen kannst. Dein Führerschein ist auch im europäischen Ausland gültig. Informiere dich aber im Vorfeld über die landesspezifischen Verkehrsregeln. Folgende Internetseiten können dir bei der Planung deines Auslandaufenthaltes helfen. www.wege-ins-ausland.de, www.na-bibb.de/leonardo, www.europass-info.de. 241 www.chance-europa.de, 4.7 Themenbereich G: Bewerbungsunterlagen 4.7.1 Modul G1 − Lebenslauf Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung • die Bedeutung der Stellung des Lebenslaufes im Bewerbungsverfahren erfassen, Bedeutung des Lebenslaufes im Auswahlverfahren Motivation Unter den heutigen Bedingungen, ist der Lebenslauf als bedeutender Faktor für die Einladung zum Vorstellungsgespräch zu sehen. • den inhaltlich-gedanklichen Aufbau des Bewerbungsschreibens kennen lernen, persönliche Daten Schulischer Wertegang Berufserfahrung/ Praktika Sprachkenntnisse weitere Qualifikationen persönliche Interessen Unterschrift, Ort, Datum Informationsbeschaffung - Information über mögliche Darstellung der Lebensläufe - Ermitteln der Anforderungen über den Inhalt und Aufbau tabellarischer Lebenslauf (stichpunktartige Auflistung) ausformulierter Lebenslauf (in Textform) Der tabellarische Lebenslauf ist bisher die üblichste Form der Darstellung. Der ausführliche Lebenslauf sollte nur dann eingereicht werden, wenn es die Stellenanzeige erfordert. Herausarbeiten von Gemeinsamkeiten und Unterschieden Analysieren verschiedener Lebensläufe bezüglich ihrer Richtigkeit Orthografie Ränder einheitliche Schriftart Unterstreichungen Bündigkeit der Abschnitte Gesamteindruck Anfertigen von Schreibproben Entwerfen des eigenen Lebenslaufes in tabellarischer und ausführlicher Form Präsentation und Diskussion Medien Schüler und Schülerinnen sollen • tabellarischen und ausführlichen Lebenslauf unterscheiden, • befähigt werden, unter Beachtung der formalen Gestaltung ihren Lebenslauf sprachlich angemessen zu formulieren. L11, S.25ff L12, S.32ff, L25 L13, S.16 L14, S.119f 242 L 13 G1-1 G1-2 G1-1 Quelle: Arbeitsheft Deutsch. Wege zum sicheren Sprachgebrauch 9. 1. Auflage, Volk und Wissen Verlag GmbH & Co., Berlin: 1998, S. 30 243 G1-2 Der Lebenslauf Aufgabe: Bringe die folgenden Gliederungspunkte in eine sinnvolle Reihenfolge und ergänze den Lebenslauf (handschriftlich) mit deinen eigenen Angaben. Dieses Arbeitsblatt kannst Du dann als Orientierung für deine Bewerbung verwenden! Geburtsort: Schulbildung Eltern: Hobbys: Unterschrift Lebenslauf Fremdsprachen: Persönliche Daten Name: Schulabschluss: Geburtsdatum: Geschwister: Grundschule: Sonstige Aktivitäten: Sekundarschule: Ort, Datum Außerschulische Interessen und Tätigkei- Praktische Erfahrungen: ten Besondere Kenntnisse: 244 4.7.2 Modul G2 − Bewerbungsschreiben Ziele möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien Stellenangebote der Medien analysieren hinsichtlich: • Inhalt • Aufbau • Gestaltung Sammeln von Zeitungsinseraten und Internetangeboten Analyse der Anzeigen in Gruppenarbeit Tagespresse LISA- Medienpaket 50 40 118 Herausarbeiten des Aufbaus und Inhaltes eines Bewerbungsschreibens anhand von Fallbeispielen L 9, S. 17ff L 10, S. 14ff L 12, S. 118f. G2-1 LISA-LfMA 42 40 566 42 64 256 42 64 260 Schülerinnen und Schüler sollen: • Stellenangebote analysieren, • den inhaltlichen Aufbau eines Bewerbungsschreibens kennen lernen und benennen, • ein Bewerbungsschreiben anfertigen. Adresse, Ort, Datum Firmenanschrift Betreffzeile Anrede Bewerbungssatz Tätigkeit und Abschluss Berufsmotivation und Eignung • Gesprächswunsch • Grußformel und Unterschrift • • • • • • • Beachtung sprachlicher und formaler Kriterien: Orthografie und Ausdruck/ Ränder, Leerzeilen Formulierung der Bewerbungsinhalte in Sätzen (Auf welchen Wegen hast du dich über das Berufbild informiert? Weshalb gefällt dir die Tätigkeit als …? Welche Erfahrungen und Talente befähigen dich für die angestrebte Ausbildung/Praktikumsstelle?) L 13 (Heft Bewerbung um eine Ausbildungsstelle) Korrektur von fehlerhaften Bewerbungsschreiben G2-2 Anfertigen eines eigenen Bewerbungsschreibens (Praktikumsplatz, Ausbildungsplatz) geschicktes und glaubwürdiges Begründen der beruflichen Eignung für das Stellenangebot 245 L 14 L 15 G2-1 Das Bewerbungsanschreiben Janine Musterling Sonnenstraße 1234 Musterstädt Tel.: 0123/ 45678 E-Mail: ja-mu@t-online.de 23. Mai 200_ Stadtsparkasse Musterstädt Personalabteilung Herrn Kritikus Plutoweg 24 1234 Musterstädt Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Bankkauffrau; Ihre Anzeige in „Musterstädt-News“ vom 18. Mai 200_ Absender: Zur Absenderadresse gehört unbedingt deine Telefonnummer. Deine E-Mail- Adresse sollte seriös klingen, also nicht schmusekater@xy.de. An diese Stelle gehört kein Passbild. Anschrift: Achte auf eine korrekte Anschrift mit exakter Firmenbezeichnung. Wenn möglich recherchiere den/ die Ansprechpartner/-in für deine Bewerbung und benenne ihn/sie mit Titel und Namen. „Betreff“- Zeile: Hier wird kurz und prägnant der Anlass und der Bezug des Schreibens formuliert. Verwende auf jeden Fall die korrekte Berufsbezeichnung. Einstieg: Bring gleich nach dem einleitenich habe Ihre Anzeige in den „Musterstädt- News“ gelesen und den Satz den Bezug zum Ausdruck, den du zur ausgebewerbe mich als Auszubildende bei Ihnen. Mich interessiert schriebenen Stelle hast. Sehr geehrter Herr Kritikus, neben Computertechnik und Sprachen ganz besonders der Umgang mit Menschen. Eine Ausbildung bei der Sparkasse Musterstädt halte ich für interessant und lehrreich, weil mir Ihr Unternehmen viele Möglichkeiten bietet, meine Fähigkeiten und Kenntnisse anzuwenden und auszubauen. Zurzeit besuche ich die Sekundarschule in Musterstädt und werde diese im Juli nächsten Jahres mit einem erweiterten Realschulabschluss verlassen. Einen Ausbildungsplatz suche ich zum 01. August 200_. In den letzen zwei Jahren habe ich die Praktika in verschiedenen Firmen absolviert. Ganz besonders hat mir mein Praktikum bei der Sparkasse Musterstädt gefallen. Hier habe ich einen Überblick über die Arbeit einer Bankkauffrau erhalten. Mir hat der Kontakt zu den Kunden und die individuelle Beratung ganz besonders Spaß gemacht und mich in der Entscheidung, diesen Beruf zu erlernen bestärkt. Meinen Bewerbungsunterlagen füge ich die Praktikumsbescheinigung bei. Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch wäre ich sehr erfreut. Mit freundlichen Grüßen Janine Musterling Anlagen: Bewerbungsunterlagen 246 Überleitung: Hier schreibst du, was du zurzeit machst, welchen Abschluss du anstrebst und wann du die Ausbildung beginnen möchtest. Erläuterung: Das ist der wichtigste Teil im Bewerbungsanschreiben. Hier solltest du schildern, was dich als Bewerberin/Bewerber für diesen Ausbildungsplatz qualifiziert. Benenne deine Fähigkeiten, Aktivitäten und Interessen, die in Bezug zur Firma und zu dem angestrebten Ausbildungsplatz stehen. Ausstieg: Verknüpfe mit der Bitte um ein Vorstellungsgespräch noch einmal dein Interesse an der Firma und dem Ausbildungsplatz. Unterschrift: Den Brief immer im Original und möglichst leserlich unterschreiben. Anlagen: Wenn du nicht mehr genügend Platz hast, reicht bei gut sortierter (Lichtbild, Lebenslauf, Zeugnisse usw.) Bewerbungsmappe der Hinweis „Bewerbungsunterlagen“. G2-1 Beispiele für Bewerbungsschreiben Aufgaben: 1. Lest die vorliegenden Bewerbungsschreiben gründlich. 2. Begründet, welches euch am ehesten zusagt. 3. Tragt die notwendigen Bestandteile eines erfolgreichen Bewerbungsschreibens zusammen. 4. Verfasst entsprechend der Vorgaben euer eigenes Bewerbungsschreiben. A nne Sonderbar Wunderweg 5 9876 Staunstadt Modehaus „Für die Dame“ Frau Wählerisch Moselweg 7 9876 Staunstadt Bew erbung für das M odehaus Sehr geehrte Damen und Herren, meine Oma hat mir erzählt, das sie eine Stelle frei haben. Hiermit bewerbe ich mich um eine Leerstelle in ihrem Modehaus. Ich habe Spass am verkaufen und der Umgang mit Kunden fällt mir leicht, da ich sehr aufgeschlossen und kontaktfreudig bin. Ich tanze gerne und interessiere mich schon seit ich denken kann für Mode. Ich wohne noch bei meinen Eltern und habe zwei ältere Schwestern Zurzeit besuche ich die 10. Klasse der Sekundarschule Staunstadt, welche ich im Juli mit einem Realschulabschluss beenden werde. Ich würde gerne ihr Geschäft näher kennen lernen und würde mich deshalb über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freuen. Bis bald! Anne Sonderbar PS Zeugnisse und den Lebenslauf bringe ich dann mit. 247 G2-1 Stefan Wächter In den Auen 15 70193 Stuttgart Telefon: 0711/123456 E-Mail: S.Wächter@ t-online.de Stuttgart, den 15. Juli 1999 Technolink GmbH Personalleitung Herrn Thomas Erbe Postfach 10293 70188 Stuttgart Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Informatikkaufmann zum 1.9.2000 Mein Gespräch mit Herrn Tasche vom 12.7.1999 Sehr geehrter Herr Erbe, während meines Besuches auf der Leistungsschau der Gewerbebetriebe hatte ich Gelegenheit, mich mit Ihrem Vertriebsleiter, Herrn Tasche, zu unterhalten. Er erzählte, dass Sie Informatikkaufleute ausbilden, und empfahl mir, Ihnen meine Bewerbungsunterlagen zu senden. Ich strebe einen Beruf mit Zukunft an, der sowohl kaufmännische als auch dv-technische Elemente besitzt und damit meinen Neigungen sehr entgegenkommt. Bei uns zu Hause werde ich der "HELP-Desk" genannt, da ich mich mit unserem Computer am besten auskenne und den anderen Familienmitgliedern stets gerne hilfreich unter die Arme greife, wenn etwas nicht richtig funktioniert. Während des Schülerpraktikums konnte ich bei der Hebel GmbH in der Datenverarbeitungsabteilung erste Erfahrungen in einem industriellen Umfeld sammeln. Es hat mir viel Spaß gemacht, meinen Betreuer bei seinen Gesprächen mit den Fachbereichen zu begleiten und dabei zu sehen, was es in der Praxis heißt, Berater und Dienstleister im eigenen Haus zu sein. Ich komme nach den Sommerferien in die 10. Klasse und werde somit im nächsten Jahr die Realschule abschließen, sodass ich zum 1.9.2000 die Ausbildung bei Ihnen beginnen könnte. Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen Stefan Wächter Anlagen: Lebenslauf 2 Zeugnisse Empfehlungsschreiben Quelle: Brenner, Doris/ Brenner, Frank: Ziel Ausbildungsplatz. Bewerbungstraining für die Klassen 810. Arbeitsheft. Cornelsen Scripler, Berlin: 2003 248 G2 - 2 Fehler im Bewerbungsschreiben Martina Ahnung Hinter der Wiese 35 13459 Berlin Tel. 21 34 58 22. Oktober Berliner Druckerei Gutenbergstraße 33 12435 Berlin Bewerbung Sehr geehrter Herr, In der Zeitung habe ich gelesen, daß Sie Auszubildende einstellen. Deshalb möchte ich mich bei ihnen um einen Ausbildungsplatz als Druckerin bewerben. Im Berufsinformationszentrum habe ich mich über den beruf eines Zimmermanns informiert. Während des Schülerbetriebspraktikums habe ich viele gute Erfahrungen gesammelt, so dass ich glaube, den Anforderungen gewachsen zu sein. Ich interessiere mich in der Schule schon lange für die Fächer Geografie und Biologie. Zur Zeit besuche ich die l0.Klasse der Heinrich-Heine-Realschule, welche ich am 3. Juli nächsten Jahres beenden werde. Ich würde mich freuen, wenn sie mich zu einem persönlichen Gespräch einladen würde, damit wir uns besser kennen lernen können. Martina Ahnung Anlagen: Lebenslauf ,Foto 1. Kennzeichne die Form- und Rechtschreibefehler farbig oder durch Unterstreichen! 2. Notiere mindestens sieben inhaltliche Änderungen, die du vornehmen würdest! Quelle: Arbeit, Wirtschaft, Technik. Arbeitsblätter Sekundarstufe 1. Kopiervorlagen. paetec Gesellschaft für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2001 249 G2 - 2 Lösungen (berichtigter Textvorschlag): 22. Oktober 2005 Martina Ahnung Hinter der Wiese 35 13459 Berlin Tel.(030)213458 Berliner Druckerei Personalabteilung Gutenbergstraße 33 12435 Berlin Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Mediengestalterin Digital/Print Sehr geehrter Herr..., in der Zeitung habe ich gelesen, dass Sie Auszubildende einstellen. Deshalb möchte ich mich bei Ihnen um einen Ausbildungsplatz als Mediengestalterin Digital/Print bewerben. Zurzeit besuche ich die 10. Klasse der Heinrich-Heine-Realschule, welche ich am 3. Juli nächsten Jahres mit dem Realschulabschluss beenden werde. Im Berufsinformationszentrum habe ich mich über den Beruf eines Mediengestalters Digital/Print informiert. Während meines Schülerbetriebspraktikums habe ich selbst erfahren können, wie abwechslungsreich und interessant die Arbeit in diesem Beruf sein kann. Der Umgang mit Maschinen fasziniert mich immer wieder. Ich bin davon überzeugt, den Anforderungen der Ausbildung gewachsen zu sein. Ich interessiere mich in der Schule schon lange für die Fächer Wirtschaft, Technik und Chemie. Ich würde mich freuen, wenn Sie mich zu einem Vorstellungsgespräch einladen. Martina Ahnung (handschriftlich) Anlagen: Lebenslauf Lichtbild 2 Zeugniskopien Praktikumsbeurteilung Quelle: vgl. Arbeit, Wirtschaft, Technik. Arbeitsblätter Sekundarstufe 1. Kopiervorlagen. paetec Gesellschaft für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2001 250 4.7.3 Modul G3 − Meine Bewerbungsmappe − Einmal komplett − immer greifbar Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien • die Bestandteile einer klassischen Bewerbungsmappe kennen, Bewerbungsschreiben Lebenslauf Foto Zeugnisse und Referenzen Zusammentragen der einzelnen Dokumente Anfertigen einer vollständigen Bewerbungsmappe LISA-Medienpaket 50 40 118 • die unterschiedlichen Dokumente professionell erstellen und anordnen, Vollständigkeit der Bewerbungsunterlagen saubere und ansprechende äußere Form aussagefähiger Inhalt angemessener Schreibstil fehlerfreie Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung Anfertigung der Dokumente unter Benutzung des PC Beherrschen eines Schreibprogramms (WORD) Beachtung der aktuellen DIN-Vorschrift • die verschiedenen Formen der Bewerbung kennen und anfertigen, handschriftliche Anfertigung maschinelle Anfertigung Austauschen von Erfahrungen (Karussell-Gespräch) • Formen der Archivierung beherrschen. Bewerbungsmappe Ordner Speichermedien Berufswahlpass Schülerinnen sollen: und Schüler LISA-CD-ROM 62 400 41 L9 L 10 L 11 L 12 G1-1 G1-2 G2-1 G2-2 251 L 25 4.8 Themenbereich H: Test/Vorstellungsgespräch 4.8.1 Modul H1 − Teste dich! Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien • ihre Stärken und Schwächen bestimmen, Selbsteinschätzung Fremdeinschätzung Fähigkeiten und Interessen aufspüren B2-2 B2-4 B2-5 • entsprechend ihrer Kompetenzen persönliche Ziele ableiten, Erstellung eines persönlichen Profils Stärken und Schwächen benennen Vergleich der Fremd- und Selbsteinschätzung nach Übereinstimmung und Abweichung Schlussfolgerung für den beruflichen Werdegang Gemeinsame Überlegungen für die weitere Planung Einschätzung des Praktikums hinsichtlich der eigenen Kompetenzen für den Beruf Schülerinnen und Schüler sollen: • einen Überblick über verschiedene Auswahlverfahren kennen lernen, Assessment-Center berufsspezifische Eignungstests Tauglichkeitsuntersuchung Allgemeine Ausführungen zu den Auswahlverfahren (Lehrervortrag) • einzelne typische Berufstests durchführen, Berufstests Durchführen von entsprechenden Tests (Partner: Betriebe, Krankenkassen, …) • wissen, nach welchen Gesichtspunkten diese Tests durchgeführt werden. Beobachtungskriterien: soziales Verhalten, Kommunikationsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Zielorientierung, Kreativität Initiative, Konzentrationsfähigkeit … Durchführen von Intelligenz-, Allgemeinswissens- und Konzentrationstests unter realistischen Bedingungen (z. B. Zeitvorgaben) und deren Auswertung nach Korrektheit und den Beobachtungskriterien Lehrervortrag bzw. Gespräch mit Verantwortlichen für Personalfragen eines Unternehmens, Berufsberaterin/Berufsberater usw. 252 L 23, S. 25f L 13 L 9, S. 34ff. L 15 L 16 L 17 L 20 L 21 L 22 H1-1 H1-1 Name: Vorname: Testreihe Für die folgende Testreihe stehen Ihnen 45 Minuten zur Verfügung. 1. Lösen Sie folgende Aufgaben (4) I. Wer ist der Größte? Charly ist größer als Alfred. Alfred ist kleiner als Bibo. Charly ist kleiner als Bibo. II. Wer ist der Ärmste? Albert ist ärmer als Bert. Jürgen ist reicher als Albert. Bert ist genauso reich wie Jürgen. III Wer ist der Stärkste? Jochen ist stärker als Christian. Fritz ist schwächer als Reiner. Reiner ist schwächer als Christian. IV. Wer ist der Klügste? Doris ist klüger als Achim. Dietmar ist klüger als Adelheid. Dieter ist klüger als Edeltraud. Frank ist dümmer als Adelheid. 2. Rechnen Sie die gegebenen Größen in die gewünschte Maßeinheit um. (5) a) 12 dm= m f) 2,5 Tonnen= b) 0,01 km= m g) 5 Zentner= g c) 1 cm³= m³ h) 26005 mm= km d) 1 cm²= m² i) 12 Sek.= h e) 10 kg= Tonnen j) 12 Liter= hl 3. Berechnen Sie ohne Taschenrechner. (4) a) 527 + 863 = b) 8342 – 537 = c) 76423 • 91 = d) 2584 : 34 = Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial 253 g H1-1 4. Ersetzen Sie das Fragezeichen durch die logisch folgende Zahl. (6) a) 3 9 15 21 27 ? b) 1 2 7 20 61 ? c) 2 4 25 75 95 380 ? d) 56 112 110 55 57 114 ? e) 523 477 430 382 ? f) ⅔ 2,2 3,1 4¹/5 5¹/2 ? 5. Lösen Sie folgende Wissensfragen durch Ankreuzen. (6) a) Welches ist der höchste Wasserfall? a) Angle- Fall b) Rheinfall b) Wer ist der Autor des Romans „1984“? a) Hemingway b) Verne c) Was ist eine „Präambel“? a) Kronleuchter b) Vorspann d) Welches ist der längste Fluss? a) Mississippi b) Nil e)Wie heißt die Hauptstadt von Australien? a) Melbourne b) Sydney Wer schrieb die Oper „Fidelio“? a) Rossini b) Beethoven c) Boulder- Damm d) Niagara c) George Orwell d) Salinger c) Blumenschale d) c) Donau d) Rhein c)Brisbane d) Canberra c) Verdi d) Wagner Fundort historischer Werkzeuge 6. Lösen Sie folgende Aufgaben ohne Taschenrechner. (5) a) Ein Meter Stoff kostet 7 Euro. Wie viel kosten 15 Meter? b) Vier Gärtner benötigen zum Bepflanzen eines Gartens 20 Tage. Wie lange arbeiten fünf Gärtner daran? c) Auf einem Sparbuch sind am Jahresanfang 1400 Euro. Wie hoch ist am Jahresende das Guthaben bei einem Zinssatz von 8%? d) In einem rechtwinkligen Dreieck ist a 3cm und b 4cm. Welche Länge hat die Hypotenuse c? e) Der fünfte Teil eines Geldbetrages ist um drei größer als sein sechster Teil. Wie hoch ist der Geldbetrag? 7. Kreuzen Sie das nicht dazupassende Wort an. (6) a) Quadrat a) Wal a) Gedicht a) feinfühlig a) sitzen a) Adenauer b) Rhombus b) Hering b) Musik b) empfindsam b) liegen b) Kohl c) Pyramide c) Hai c) Lied c) sensibel c) knien c) Schröder d) Dreieck d) Steinbutt d) Drama d) sinnlich d) gehen d) Weizsäcker Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial 254 H 1 -1 8. Ergänze folgende Begriffspaare. (6) a) Rock b) Fußboden c) lieben d) Eiche e) Bern f) Fortbewegung - Mädchen - Decke - Freunde - Blatt - Schweiz - Krücke Hose Erde Hassen Eibe Lissabon Sicht - 9. Kreuzen Sie an, welche Figur nicht in die logische Reihenfolge passt. (2) a) a b c d e f a b c d e f b) 10. Ergänzen Sie folgende Sprichwörter. (6) a) Viele Köche verderben b) Pech im Spiel, c) In der Nacht sind alle d) Neue Besen e) Reden ist Silber f) Frisch gewagt ist Punkte: /50 Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial 255 g 4.8.2 Modul H2 − Vorstellungsgespräch – Inhalt und Form müssen stimmen Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien • Kenntnisse zur optimalen Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch erwerben, Phasen eines Vorstellungsgespräches typische und brisante Fragen Kleidung Bewerbungsunterlagen Informationen über das Berufsbild und das Unternehmen Textarbeit: exzerpieren L 9, S. 54ff. L 15, S.27ff. • sich im Gespräch differenziert und verständlich äußern und standardisierte Textmuster einhalten, Analyse von Vorstellungsgesprächen Selektives Rezipieren multimedialer Vorstellungsgespräche Partnerarbeit: Entwerfen eines Dialogs Darstellendes Spiel Videoaufnahme Bewertung nach festgelegten Auswertungskriterien LISA-LfMA 42 40 567 42 40 568 42 64 260 42 67 690 • ein Gefühl entwickeln, wie sie im Vorstellungsgespräch auftreten. Vorstellungsgespräch üben Rollenspiel: Vorstellungsgespräch (Partner: Krankenkassen, Berufsberaterin/Berufsberater, Experten) Formulieren von unangenehmen Fragen und deren überzeugende Beantwortung H2-3 H2-4 H2-5 Schülerinnen und Schüler sollen: Diskussion über die Antworten sukzessiver Fragen Gruppenarbeit nach Berufsbildern (Knigge, Kleidung, Zurechtlegen von Fragen) Wochenplan: Einstellungstests und Vorstellungsgespräche Informationsbeschaffung (Agentur für Arbeit, Tag der offenen Tür, Internet, ...) 256 H2-1 H2-2 L7 H2-1 Methode: Wochenplanarbeit Ziel der Wochenplanarbeit ist, dass Schülerinnen und Schüler ihre Lernarbeit weitgehend frei planen und gestalten. Damit werden sie in die Lage versetzt, ihre eigene Lernarbeit selbst zu organisieren. Die Lehrerinnen und Lehrer geben einen festgelegten Zeitraum, meist eine Woche, verbindliche Fachziele und -inhalte aus einem oder mehreren Lernbereichen vor. Neben fachlichen Lerninhalten werden die Schülerinnen und Schüler auch mit Methoden und Arbeitstechniken des Lernens und Arbeitens vertraut gemacht. Ein Wochenplan besteht aus Pflicht- und Wahlaufgaben. Außerdem können auch zusätzliche oder frei wählbare Aufgaben Inhalt des Plans sein. Die Wochenpläne können dem Leistungsstand des Einzelnen angepasst werden und bieten somit gute Möglichkeiten für innere Differenzierung des Unterrichts. In festgelegten Stunden (z.B. eine Stunde täglich) bearbeiten die Schülerinnen und Schüler den Wochenplan. Es wird ihnen die Entscheidung überlassen, wann und in welcher Reihenfolge sie sich mit der Bearbeitung der Aufträge befassen wollen. Damit kann jeder in seinem individuellen Arbeitstempo lernen. Einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Selbstständigkeit---- leisten Rückmeldungen über Arbeitsergebnisse durch Selbstkontrolle. Schülerinnen und Schüler sollen lernen, vor sich selbst zu verantworten wie und mit welchem Ergebnis sie gearbeitet haben. Außerdem können sie sich entscheiden, in welcher Organisationsform sie arbeiten möchten. Dabei sind Absprachen zwischen den Lernenden unumgänglich. Wochenplanarbeit fordert und fördert in hohem Maße die Sozialkompetenz der Schülerinnen und Schüler, deshalb sollten im Vorfeld Regeln der Wochenplanarbeit mit der Klasse festgelegt werden. Die Einführung der Wochenplanarbeit sollte schrittweise erfolgen. Zunächst können im Unterricht die Phasen der Freiarbeit erhöht werden, um danach mit Tagesplänen zu arbeiten. Die Schülerinnen und Schüler lernen in dieser Übergangsphase die Freiarbeitsmaterialien kennen und die Verhaltensregeln werden gefestigt. In dem Maße, in dem die Schülerinnen und Schüler immer mehr Verantwortung für ihr eigenes Lernen übernehmen, tritt die Lehrkraft im traditionellen Sinne in den Hintergrund. Sie ist nun verantwortlich für die Gestaltung einer günstigen Lernumgebung, stellt notwendigen Materialien bereit und bewertet die Ergebnisse. Die Lehrenden werden immer mehr zu Beobachtenden und Beratenden ihrer Schülerinnen und Schüler. Vorteile der Wochenplanarbeit: • Aufgaben können den individuellen Lernvoraussetzungen und Lernbedürfnissen angepasst werden, • Lerndefizite können durch spezielle, auf den Einzelnen zugeschnittene, Aufgabentypen und Übungen aufgearbeitet werden, Lernstärken weiterentwickelt werden, • Rhythmus und Konzentration und Entspannung kann nach individueller Aufnahmeund Konzentrationsfähigkeit von den Schülerinnen und Schülern (mit)bestimmt werden, • Lehrerinnen und Lehrer haben mehr Zeit, sich den einzelnen Schülerinnen und Schülern zu widmen. 257 H2-2 Beispiel für einen Wochenplan Thema: Einstellungstests und Vorstellungsgespräch 1. Lies folgende Tipps zur Herangehensweise an Einstellungstests gründlich durch. Ersetze anschließend die unterstrichenen Wörter durch passende deutsche Synonyme. Tests erfolgreich bestehen Jeder Test besteht aus mehreren Aufgabensequenzen damit verschiedene Fähigkeitsbereiche überprüft werden können. In den meisten Fällen kontrolliert der Arbeitgeber die Stresstauglichkeit der Probanden indem er es unmöglich macht alle Aufgaben in dem gegebenen Zeitvolumen zu schaffen. Hinsichtlich dieses Wissens reduziert zusätzlich permanentes Üben die Phobie vor dem Zeitfaktor. Außerdem weißt du somit dass du zwar ohne Unterbrechungen aber auch ohne Fehler provozierende Hektik agieren kannst. Da der Schwierigkeitsgrad meisten von Anfang an bis Ende steigt erscheint ein Lösen entsprechend der Nummerierung ratsam. Nur wenn du eine Aufgabenstellung überhaupt nicht verstehst solltest du dich umgehend der nächsten zuwenden damit dir typische Prüfungsblackout erspart bleibt. Ist dieser jedoch nicht zu vermeiden dann gönne dir eine zwei- bis dreiminütige Erholungspause. 2. Setze, nummeriere und begründe neun Kommas, die in dem Text „Tests…“ fehlen. 3. Hole dir von deiner Deutschlehrerin/ deinem Deutschlehrer eine Testreihe, für deren Bewältigung du genau 45 Minuten Zeit hast. Vorbereitend gilt es, die in Aufgabe 1. gegebenen Ratschläge zu verinnerlichen. Achtung! 1. Diese Aufgabe ist Bestandteil der ersten Klassenarbeit und muss dem zufolge spätestens in der letzten Freiarbeitsstunde der zweiten Woche in Angriff genommen werden. 2. Auch übliche Berichtigungen müssen deshalb entfallen. 4. Partnerarbeit Entwerft unter Nutzung eures persönlichen Materials (Projektwochenhefter, Internet, Broschüren der Versicherungsunternehmen, Materialien der Agentur für Arbeit, …) einen Dialog folgenden Inhalts: Zwei Bewerber für einen Ausbildungsplatz sitzen aufgeregt im Vorzimmer des Personalchefs und warten auf ihr Vorstellungsgespräch. Weil der eine Kandidat völlig unvorbereitet erschienen ist, löchert er seinen Konkurrenten mit Fragen zum erfolgreichen Auftreten in der Unterhaltung mit dem potenziellen Arbeitgeber. Natürlich gibt der gut präparierte Schüler Antworten, welche seine Wahl sichern sollen … . Beide sind ernsthaft um Hochsprache bemüht, da die anwesende Sekretärin interessiert zuhört. Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial 258 H2-2 Achtung Termin! Bevor ab dem …………………… eure Vorstellungsgespräche geführt, gefilmt und ausgewertet werden, dienen diese Rollenspiele als abschreckende Beispiele. 5. Formuliere zehn unangenehme Fragen, welche dich in deinem Vorstellungsgespräch erwarten könnten, in Sätzen, wobei du deinen tatsächlichen Berufswunsch zum Beispiel ins Verhältnis zu deinem letzten Zeugnis stellst. Bsp.: Wie erklären sie sich den Wunsch Krankenschwester zu werden, obwohl Sie in allen naturwissenschaftlichen Fächern nur Dreien haben? Beantworte nun diese Fragen in Stichpunkten so, dass du deine Chancen auf den Ausbildungsplatz dennoch wahrst. 6. Formuliere eine informative Ausbildungsplatzbeschreibung für deinen Traumberuf nach der zehnten Klasse. Orientiere dich an Beispielen in der Zeitung. Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial 259 H2-3 Das Vorstellungsgespräch Aufgaben: 1 2 3 4 5 6 7 Lest mit verteilten Rollen. Mit welchen Absichten und Erwartungen stellt die Personalchefin ihre Fragen? Beurteile die Reaktionen/Antworten von Alexander Hoffmann. Unterstreicht Positives bei seinen Antworten rot und Negatives blau. Überarbeitet die Antworten von Alexander Hoffmann so, dass sie den Erwartungen der Personalchefin genügen. Spielt mit verteilten Rollen. Inszeniert ein weiteres Vorstellungsgespräch in Partnerarbeit. Sprecht dazu vorher genau die Rahmenbedingungen ab (z. B. Berufsbild, Firmenbeschreibung, Typ des Personalleiters). Beispiel für ein Vorstellungsgespräch Alexander Hoffmann hat es endlich geschafft. Auf Grund einer seiner zahlreichen Bewerbungen ist er zu einem Vorstellungsgespräch bei einer Immobilienfirma eingeladen worden. Kurz vor der vereinbarten Zeit erscheint er in der entsprechenden Firma und wird von einer Angestellten freundlich empfangen. Er muss noch ca. 10 Minuten warten, danach wird er zur Personalleiterin, Frau Gabriel, ins Büro gerufen. Frau Gabriel: Guten Morgen, Herr Hoffmann. Nehmen Sie doch bitte Platz! Haben Sie den Weg zu uns gefunden? Alexander Hoffmann: Ja. Frau G.: Schön. - Herr Hoffmann, aus Ihrem Bewerbungsschreiben habe ich ein deutliches Interesse an dem Beruf des Kaufmanns in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft herausgelesen. Was genau versprechen Sie sich von dieser Tätigkeit? A. H.: Na ja, was Sie in Ihrer Anzeige geschrieben haben: abwechslungsreiche Aufgaben, mal hier, mal da, mit Leuten reden, am PC arbeiten und so. Frau G.: Und warum möchten Sie das gerade in unserem Haus tun? A. H.: Das klang einfach klasse: „renommiertes, innovatives Unternehmen“, „junges, erfolgreiches Team“ und so. Da wäre ich gern dabei. Frau G.: Wissen Sie denn etwas Genaueres über unsere Firma, z. B. was wir den Kunden genau anbieten oder in welchem Raum wir tätig sind? A. H.: Hm, tja also, ich denke mal, Sie verkaufen den Leuten Grundstücke, Häuser und so. Frau G.: Aha. – Eine andere Frage: Ihrem letzten Zeugnis entnehme ich, dass Sie im Fach Deutsch befriedigende Leistungen nachgewiesen haben, während Sie in anderen Fächern besser abgeschnitten haben. Liegt Ihnen das Fach weniger? A. H.: Das würde ich so nicht sagen. Sprachlich habe ich eigentlich keine Probleme. Aber mit diesen alten Literaturschinken, da kann ich wenig anfangen. Frau G.: Es gab in der letzten Zeit viel Aufregung bezüglich der Rechtschreibreform. Können Sie sich dazu äußern? A. H.: Ja, unsere Deutschlehrerin hat versucht, uns die wichtigen Neuerungen beizubringen, aber wir fanden das alles ziemlich überflüssig. Frau G.: Nun gut. – Haben Sie denn noch Fragen an mich? A. H.: Ich wollte noch etwas fragen, … aber das fällt mir im Moment einfach nicht mehr ein. Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial 260 H 2- 4 Bewertung einer Bewerberin/eines Bewerbers im Vorstellungsgespräch I. Vorbereitung der Bewerberin/des Bewerbers ja nein nicht getestet ja nein nicht getestet ja nein nicht getestet 1. Entspricht die Kleidung dem Berufsstand? 2. Fühlt sie/er sich wohl in dieser Kleidung? 3. Erscheint sie/er mit Bewerbungsunterlagen und Schreibzeug? 4. Hat sie/er angemessene Fragen vorbereitet? II. Qualität der Antworten 5. Kennt sie/er das Berufsbild genau? 6. Hat sie/er sich gezielt (Praktika, Arbeitsgemeinschaften, …) auf diesen Beruf vorbereitet? 7. Kann sie/er fundiertes Interesse an dieser Firma nachweisen? 8. Ist sie/er über Ausbildungsinhalte informiert? 9. Zeigt sie/er Interesse an beruflicher Weiterbildung? 10. Entsprechen ihre/seine Neigungsfächer den beruflichen Anforderungen? 11. Können glaubhafte Begründungen für (schulische) Fehlleistungen und Schwächen geben? 12. Verfügt sie/er über fundiertes Allgemeinwissen? III. Auftreten der Bewerberin/des Bewerbers 13. Beherrscht sie/er die Formen höflichen Umgangs? 14. Bedient sie/er sich durchgängig der Hochsprache? 15. Strahlt sie/er durchgängig Souveränität und Sachlichkeit aus? 16. Beantwortet sie /er die gestellten Fragen ruhig und selbstbewusst? 17. Strahlen Mimik und Gestik, zum Beispiel die Sitzhaltung, Offenheit und Selbstbewusstsein aus? Auswertung a) Anzahl der getesteten Kategorien: b) Punkte für getestete Kategorien: Hinweis: Es dürfen auch halbe Punkte vergeben werden. c) Gesamteindruck: d) Passt die Bewerberin/der Bewerber in unserer Firma? Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule, Halle: Arbeitsmaterial 261 H2-5 Das Vorstellungsgespräch Mit einer Einladung zum Vorstellungsgespräch signalisiert die Firma Interesse an deiner Person. Der Betrieb möchte erfahren, was für eine Person hinter der Bewerbung steht. Außerdem soll im Vorstellungsgespräch herausgefunden werden ob die/der Bewerberin/Bewerber vom gewählten Beruf die richtigen Vorstellungen hat und ob dieser Beruf zu ihr/ihm passt. Du solltest dich gründlich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten. Mit folgenden Fragen musst rechnen. Warum haben Sie gerade diesen Beruf gewählt? Warum halten Sie sich für diesen Beruf besonders geeignet? Wie beurteilen Sie ihre Leistungen in der Schule? Wie erklären sich die geringeren Leistungen in ihren schwachen Fächern? Was machen Sie in ihrer Freizeit? Sind Sie Mitglied in einem Verein oder in einer Gruppe? Was haben Sie nach der Ausbildung beruflich vor? Aufgabe: Überlege zunächst, was der Betrieb mit den jeweiligen Fragen herausfinden möchte. Notiere dir dann Antwortmöglichkeiten. Auch du hast im Vorstellungsgespräch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Natürlich interessiert dich die Höhe der Ausbildungsvergütung, aber es ist ungünstig sofort danach zu fragen. Diese Fragen könntest du selber stellen: Wie viele Beschäftigte hat das Unternehmen? Wie ist die Ausbildung aufgebaut, welche Arbeitsbereiche lernt man als Auszubildender kennen? Kann man nach erfolgreicher Ausbildung übernommen werden? 262 4.9 Themenbereich I: Arbeitsrecht 4.9.1 Modul I1 − Ich habe nicht nur Rechte Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung • die Bestandteile eines Ausbildungsvertrages/ Arbeitsvertrages kennen lernen, Bestandteile des Ausbildungsvertrages Lehrervortrag oder Wiederholung aus Wirtschaftsunterricht Verträge – Form und Rechtsgültigkeit • wissen, dass sich aus dem Abschluss eines Vertrages für Ausbilder/innen und Auszubildende bestimmte Rechte und Pflichten ergeben. Rechte und Pflichten des/der Ausbilders/in und des Auszubildenden Medien Schülerinnen und Schüler sollen Analysieren von Beispielverträgen bezüglich des Inhaltes Herausarbeiten der notwendigen Bestandteile Textanalyse Herausarbeiten der Rechte und Pflichten der Vertragspartner Rollenspiel Darstellen von Alltagssituationen Herauszuarbeiten und diskutieren bestimmte Rechte und Pflichten 263 Kopien von Beispielverträgen I 1-4 Wirtschaftslehrbuch I 1-1 I 1-2 I 1-3 I1-1 Rechte und Pflichten der Auszubildenden Mit Abschluss eines Berufsausbildungsvertrages gehen sowohl die Auszubildende/der Ausbildende selber als auch der Ausbildungsbetrieb Verpflichtungen ein. Grundsätzlich sind die Rechte und Pflichten, die sich aus diesem Vertrag ergeben, im Berufsbildungsgesetz (BBiG) geregelt. Aufgabe: Kreuze an, ob die jeweilige Aussage rechtlich zulässig ist oder nicht! Beachte dabei die Auszüge aus dem Berufsbildungsgesetz! § Wer einen anderen zur Berufsausbildung einstellt, hat mit dem Auszubildenden einen Berufsausbildungsvertrag zu schließen. Dieser muss spätestens vor Beginn der Ausbildung schriftlich niedergelegt werden. Der Ausbildende hat für eine qualifizierte Ausbildung zu sorgen. Dem Auszubildenden dürfen nur Verrichtungen übertragen werden, die dem Ausbildungszweck dienen und seinen körperlichen Kräften angemessen sind. Ferner ist der Auszubildende zum Besuch der Berufsschule sowie zum Führen von Berichtsheften anzuhalten. Der Auszubildende hat die Verrichtungen, die ihm Rahmen seiner Ausbildung übertragen werden, sorgfältig auszuführen. Er hat die Weisungen der ausbildungsberechtigten Personen zu beachten. Darüber hinaus ist er zum Besuch der Berufsschule und anderen Ausbildungsmaßnahmen verpflichtet, für die er freigestellt wird. Nur in Ausnahmefällen kann es Abweichungen geben. ? § Aussage R F Tanja merkt nach einem Monat, dass ihr der Beruf nicht liegt, sie kündigt deshalb zum Ende der Woche. Amina wird eine tolle Ausbildungsstelle angeboten. Den Ausbildungsvertrag soll sie nach der Probezeit erhalten. Mandy soll von Anfang September bis Weihnachten nicht die Berufsschule besuchen, da die Firma einen wichtigen Auftrag hat und sie im Unternehmen gebraucht wird. Marco lernt Frisör. Er lehnt es ab den Salon zu kehren, da diese Tätigkeit nicht dem Ausbildungszweck dient. Paula hat die Zwischenprüfung nur mit ausreichenden Leistungen bestanden. Der Betrieb kürzt ihr deshalb die Ausbildungsvergütung. Da Kevin während der Probezeit häufig krank war, wird er fristlos entlassen. Nadine wird nicht zur Prüfung zugelassen, da sie keine Berichtshefte für das 1. und 2. Lehrjahr vorlegen kann. Sebastian hat die Abschlussprüfung nicht bestanden. Er möchte sie wiederholen. Patrick lernt Metallbauer. Jeden Freitag muss er den Wagen seines Chefs waschen. Robert, bereits im 3. Lehrjahr, hat sich in letzter Zeit häufig verspätet. Der Chef spricht ihm deshalb die Kündigung aus. 264 Der Ausbildende hat dem Auszubildenden eine angemessene Vergütung zu gewähren, die mit fortschreitender Berufsausbildung mindestens jährlich ansteigt. Während der Probezeit kann das Berufsausbildungsverhältnis jederzeit ohne Einhalten einer Kündigungsfrist gekündigt werden. Nach der Probezeit kann der Ausbildende nur noch kündigen, wenn wichtige Gründe vorliegen; die Kündigung muss schriftlich erfolgen. In den anerkannten Ausbildungsberufen sind Abschlussprüfungen durchzuführen und Zeugnisse auszustellen. Die Abschlussprüfung kann zweimal wiederholt werden. Die Probezeit muss mindestens einen Monat und darf höchstens drei Monate betragen Kontrolltipp: 4 Aussagen sind richtig I1-2 Das Jugendarbeitsschutzgesetz In der Ausbildung und im Beruf gelten für Jugendliche unter 18 Jahren besondere gesetzliche Bestimmungen. Diese sind im Jugendarbeitsschutzgesetz festgeschrieben. Das Gewerbeaufsichtsamt oder das Amt für Arbeitsschutz überwachen die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen. Verstöße gegen das Jugendarbeitsschutzgesetz können mit hohen Geldbußen geahndet werden. Auch eine Entziehung der Ausbildungsberechtigung ist möglich. Jeder Arbeitgeber, der Jugendliche beschäftigt, ist verpflichtet, einen Abdruck des Jugendschutzgesetzes im Betrieb auszulegen Aufgabe: Kreuze an, ob die jeweilige Aussage richtig oder falsch ist! Beachte dabei die Gesetzesbestimmungen! Aussage R F Akkordarbeit ist nicht zulässig. In Schichtbetrieben dürfen Auszubildende bis 23 Uhr beschäftigt werden. Die Beschäftigung von Kindern und vollschulpflichtigen Jugendlichen ist in der Bundesrepublik grundsätzlich verboten. Das Gesetz lässt nur geringfügige Ausnahmen zu. Jugendliche sind regelmäßig gesundheitlich zu untersuchen. Dadurch soll gewährleistet werden, dass Jugendliche nicht mit Arbeiten beschäftigt werden, denen sie gesundheitlich oder entwicklungsmäßig nicht gewachsen sind. Jugendliche dürfen grundsätzlich nur in der Zeit von 6 Uhr bis 20 Uhr beschäftigt werden. Ausnahmen gibt es z. B. im Bäckerhandwerk. Akkordarbeit ist für Jugendliche grundsätzlich verboten; ebenfalls die Beschäftigung in Akkordgruppen Erwachsener. Ausnahme: Wenn die Arbeit für die Ausbildung erforderlich ist und unter Aufsicht erfolgt. Jugendliche müssen pro Arbeitstag eine Pause von 45 Minuten haben. Abgängerinnen und Abgänger aus der 8. Klasse dürfen im Betrieb als Hilfsarbeiter beschäftigt werden. Jugendliche Auszubildende müssen regelmäßig gesundheitlich untersucht werden. In der Regel müssen Jugendliche nicht am Wochenende arbeiten. Als Auszubildender hat man Anspruch auf Sommerferien (6 Wochen). In Regel dürfen Jugendliche bis 21 Uhr arbeiten, wenn die schriftliche Erlaubnis der Eltern vorliegt. Das Jugendarbeitsschutzgesetz schützt alle Jugendlichen unter 23 Jahren. Die Einhaltung der Bestimmungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes wird u. a. vom Gewerbeaufsichtsamt überwacht. Wenn wegen Ausfall nur 3 Stunden Unterricht in der Berufsschule gegeben werden, muss der Jugendliche an diesem Tag noch in den Betrieb. Das Jugendarbeitsschutzgesetz schützt Jugendliche unter 18 Jahren, egal ob sie als Auszubildende oder ob sie als Arbeiter beschäftigt werden. 265 Der Jugendliche muss vom Arbeitgeber für den Berufsschulunterricht freigestellt werden. Bei einem Berufsschultag von mehr als 5 Unterrichtsstunden ist der Jugendliche von der Beschäftigung im Betrieb freizustellen, um den Unterricht aufarbeiten zu können. Jugendliche dürfen nicht mit Arbeiten beschäftigt werden, die ihre Leistungsfähigkeit übersteigen oder mit besonderen Unfallgefahren verbunden sind. Auch gesundheitsschädliche Einflüsse (Lärm, Hitze, Staub, Strahlen usw.) sind zu vermeiden. Jugendliche haben ein Recht auf geregelte Pausen. Bei einer Arbeitszeit von mehr als 6 Stunden müssen diese mindestens 60 Minuten dauern. Für Jugendliche gilt grundsätzlich die 5- Tage- Woche. Das heißt der Sonnabend ist generell arbeitsfrei. Ausnahmen gibt es z. B. in Krankenhäusern, Altersheimen, Verkaufsstellen, Gaststätten und in der Landwirtschaft. Ein 17- jähriger hat Anspruch auf 25 Werktage Jahresurlaub und ein 15- jähriger auf 30 Werktage. Jugendliche dürfen grundsätzlich nicht mehr als 8 Stunden täglich und nicht mehr als 40 Stunden wöchentlich beschäftiget werden. In Ausnahmefällen darf die tägliche Ausbildungszeit auf bis zu 8 ,5 Stunden ausgedehnt werden. Kontrolltipp: 5 Aussagen sind richtig. I1-3 Der Berufsausbildungsvertrag 1. Aufgabe: Vervollständige den Lückentext! Der Berufsausbildungsvertrag gehört zu den _____________________________ . Er ist ein Vertrag zur Ausbildung mit privatrechtlichem Charakter, auf Grundlage des __________________________________________. Von den Ausbildungsunternehmen wird ein ____________________ verwendet. Der Vertrag wird von dem Ausbildenden und dem ______________________ unterzeichnet. Bei __________________________ muss außerdem der gesetzliche Vertreter: Mutter, __________, Vormund einverstanden sein. Der abgeschlossene Berufsausbildungsvertrag wird von der Industrie- und Handelskammer bzw. ____________________________ in das ___________________ der Berufsausbildungsverhältnisse eingetragen. Minderjährigen, Verzeichnis, Handwerkskammer, Vater, Vordruck, Arbeits- und Besoldungsverträgen, Auszubildenden, Berufsausbildungsgesetzes 2. Aufgabe: Nenne mindestens sieben Elemente, die ein Berufsausbildungsvertrag unbedingt enthalten muss? __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ 3. Aufgabe: Überlege, auf was du bei der Unterzeichnung des Ausbildungsvertrages achten solltest! __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Quelle: vgl. Arbeit, Wirtschaft, Technik. Arbeitsblätter Sekundarstufe 1. Kopiervorlagen. paetec Gesellschaft für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2001 266 I1-4 Vordruck eines Berufsausbildungsvertrages der Industrie- und Handelskammer Halle- Dessau Quelle: www.halle.ihk.de, Stand: 26. 10. 2006 267 4.9.2 Modul I2 − Mitbestimmung im Betrieb Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien Schüler und Schülerinnen sollen: • wissen, dass die Lohnhöhe von bestimmten Faktoren beeinflusst wird, Lohnarten Einflussgrößen auf Lohn und Gehalt Problem der Arbeitsbewertung technische Veränderungen (z. B. Rationalisierung, neue Technologien/Berufe) Lohnpolitik: aktuelles Thema (z. B. Mindestlohn) L 18, S. 53ff. • wissen, dass die Tarifpartner für einen bestimmten Zeitraum Vereinbarungen über Arbeitsbedingungen, Einkommen u. a. treffen, Tarifvertragsparteien Inhalt eines Tarifvertrages Tarifautonomie Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbände als Tarifpartner Form und Inhalt von Tarifverträgen (Mantel- und Lohntarifvertrag) I2-1 • erkennen, dass demokratische Auseinandersetzungen im Arbeitskampf eine Mitbestimmung auf verschiedenen Ebenen der Wirtschaft darstellt. Tarifauseinandersetzung (z. B. Streik, Aussperrung) Mitbestimmung durch den Betriebsrat Konflikte in der Arbeitswelt analysieren und Lösungsmöglichkeiten diskutieren Möglichkeiten zur Lösung von Arbeitsstreitigkeiten (z. B. Jugend- und Ausbildungsvertretung, Betriebsrat, Arbeitsgericht) Rollenspiel: Verlauf einer Tarifauseinandersetzung Planspiel: Tarifverhandlungen I2-2 268 I2-3 I2-1 Tarifparteien Arbeitgeber Häufig vertreten durch Arbeitgeberverbände Tarifkonflikt wird gelöst durch Tarifverhandlungen Arbeitnehmer Vertreten durch Gewerkschaften z. B. DGB, Verdi, DBB Tarifvertrag regelt: • Rechte und Pflichten der Tarifparteien • Rechtsnormen für Inhalt, Abschluss und Beendigung von Arbeitsverhältnissen • betriebliche und betriebsverfassungsrechtliche Fragen Manteltarifvertrag Lohntarifvertrag Er regelt die allgemeinen Arbeitsbedingungen wie z. B. Arbeitszeit, Urlaub und Kündigungsfristen. Die Laufzeit beträgt mehrere Jahre. Er regelt die Höhe der Löhne, der Gehälter, der Akkordlöhne, der Zulagen und der Zuschläge. Die Laufzeit ist meist auf ein Jahr begrenzt. Rahmentarifvertrag Er regelt die Lohngruppeneinteilung nach Tätigkeitsmerkmalen. Die Laufzeit beträgt mehrere Jahre. Auf der Grundlage des Betriebsverfassungsgesetzes sind in Betrieben mit mindestens fünf ständigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmern Betriebsräte wählbar. In den Verwaltungen des Landes sind auf der Grundlage des Landespersonalvertretungsgesetzes Personalvertretungen wählbar. Beide Gesetze erlauben unter Beachtung des jeweils gültigen Tarifvertrages den Abschluss von Betriebsvereinbarungen. 269 I2-2 „Spielregeln“ für den Arbeitskampf Arbeitnehmer Arbeitgeber Tarifverhandlungen oft begleitet von Warnstreiks Schlichtungsverfahren möglich NEUER TARIFVERTRAG Urabstimmung der Gewerkschaftsmitglieder über Streik Urabstimmung über Ergebnis: Streikende Aufgabe: Vervollständige die Übersicht! Gegenmaßnahme der Arbeitgeber: Aussperrung Streik Erklärung des Scheiterns Neue Verhandlungen Erklärung des Scheiterns, Ende der Friedenspflicht 270 I2-3 Planspiel Tarifverhandlungen Ziel des Planspiels: einen neuen Tarifvertrag aushandeln, Entscheidungen treffen Spielrahmen festlegen, z.B. Spielregeln, Zeitplanung, Gruppeneinteilung… Gruppe „Spielleitung“ Flugblätter und Zeitungsartikel sammeln, Gesamtorganisation, Arbeit als Jury, Einladung von Experten Gruppe Gruppe „Arbeitnehmer“ „Arbeitgeber“ z. B. Forderungen: Lebenshaltungskosten steigen, deshalb: • 4% mehr Lohn • Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle • 38-Stunden-Woche z. B. Angebote: schlechte wirtschaftliche Lage, deshalb: • keine Lohnerhöhung • geringe Lohnfortzahlung bei Krankheit • 40-Stunden-Woche Wählt einen Wirtschaftszweig eurer Region aus, in dem Tarifverhandlungen stattfinden. Bildet Gruppen: Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Spielleitung. Legt die Aufgaben der Gruppen fest, z. B. Spielleitung: Zeitplan erstellen, protokollieren. Vorbesprechung in den Gruppen Arbeitnehmer und Arbeitgeber: Forderungen bzw. Angebote festlegen, Gruppensprecher bestimmen. 1. Verhandlungsrunde • 3% mehr Lohn • Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle • 40-Stunden-Woche • Lohnforderungen können nicht verkraftet werden Warnstreik wird verkündet. Warnstreik wird durchgeführt. Drohung mit Aussperrung 2. Verhandlungsrunde Urabstimmung Streik Angebot: 1% Lohnerhöhung Diskutieren und Argumente überzeugend vortragen: Kommt eine Einigung zustande? Die Gewerkschaftsmitglieder (Arbeitnehmer) stimmen darüber ab, ob sie streiken wollen. Abstimmung über das Ende des Streiks Letzter Vorschlag: • 1,5% mehr Lohn • Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle • 40-Stunden-Woche Letztes Angebot: • 1,25% Lohnerhöhung Beide Gruppen müssen nachgeben, um zu einem Kompromiss zu kommen. Ein neuer Tarifvertrag muss formuliert werden. Kompromiss/Ergebnis • 1,25% Lohnerhöhung • Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle • 40-Stunden-Woche Wer hat seine Aufgabe am besten erfüllt? Auswertung des Spiels durch die Jury Quelle: vgl. Arbeitslehre aktuell. Arbeit-Wirtschaft Bd. 2. Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, München: 2003, S. 82 271 4.9.3 Modul I3 − Unternehmerische Selbstständigkeit Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien Berufsverläufe von Unternehmerinnen und Unternehmern Erstellen einer Dokumentation über ein Unternehmen und die Unternehmensgründerin/den Unternehmensgründer aus der Vergangenheit innerhalb der Region Unternehmen – Produkte, Stellung am Markt, Produktionstechnik, Produktionsverhältnisse Unternehmerin/Unternehmer – Biografische Daten, Persönlichkeitseigenschaften – Frauen als Unternehmerinnen Erstellen einer Dokumentation über ein Unternehmen und die Unternehmensgründerin/ den Unternehmensgründer aus der Gegenwart innerhalb der Region Pro- und Contra-Debatte Expertengespräche mit Unternehmerinnen/Unternehmern aus der Region Erkundungsgang in ein Unternehmen Interview Analyse von Ausbildungsmöglichkeiten und Beschäftigung in Unternehmen der Region Chancen für Ausbildungsberufe in der Region ermitteln Projektidee: Zukünftige Auszubildende stellen sich in Unternehmen vor Pressespiegel über die regionale Wirtschaft erarbeiten Diskussion über den Inhalt einer Hörszene zum Thema „Gründungen in Deutschland“ Brainstorming und Gruppendiskussion zu der Frage: Mit welchem Beruf kann ich mich selbstständig machen? Entwickeln und begründen von coolen Ideen für die Selbstständigkeit für selbst gewählte Berufe I3–1 Schülerinnen und Schüler sollen: • Berufsverläufe erfolgreicher Unternehmerinnen und Unternehmer aus Vergangenheit und Gegenwart ihrer Region analysieren und dokumentieren, • Persönlichkeitseigenschaften einer/eines Unternehmerin/Unternehmer erfassen, • die Bedeutung von Unternehmensgründungen für Wirtschaft und Gesellschaft erfassen, • wahrnehmen, dass wirtschaftliche Selbstständigkeit eine solide Ausbildung und fachliche Qualifikationen verlangt. Motive für unternehmerische Selbstständigkeit Persönlichkeitseigenschaften von Unternehmerinnen und Unternehmern Bedeutung der Klein- und mittelständischen Unternehmen für den Arbeitsmarkt, für die Volkswirtschaft, für den Wohlstand Wege zur Selbstständigkeit Voraussetzungen für Selbstständigkeit 272 I3–3 I3 -2 I3-4 I3-5 L 19 I 3 -1 Ein Unternehmen auf Erfolgskurs Deutschlands älteste Schokoladenfabrik Halloren Die Geschichte des Unternehmens geht bis auf das Jahr 1804 zurück. Damals gründete F.A. Miethe in Halle an der Saale eine der ersten deutschen Schokoladenfabriken. 1851 übernahm Friedrich David die Konditorei vom Gründer August Miethe. Ihm gelang ein beträchtlicher Aufschwung. Spätestens seit 1870 stellte David Schokolade selbst her, das Unternehmen firmierte nun unter "Firma David Söhne". Der große Wurf gelang 1880. Die von David kreierte "Mignon Praline" wurde so bekannt, dass sie ab 1890 als Markenzeichen für eine gesamte Produktpalette herhalten durfte. Vom Erfolg beflügelt, expandierten die Davids weiter. 1896 errichteten sie ein neues Fabrikgebäude in der Delitzscher Straße, dort wo sich auch heute noch der Firmensitz von Halloren befindet. Unter dem Namen "Firma David Söhne" gewann die Firma um die Jahrhundertwende einen erstklassigen Ruf als Hersteller hochwertiger Pralinés. Deren damals berühmteste hieß "Mignon" und war bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges weit über Halles Grenzen ein Begriff. Nachdem an der Äußeren Delitzscher Straße von 1943 bis Kriegsende Flugzeugteile statt Schokolade produziert worden waren, nahm ab 1950 das Kombinat Süßwaren die Herstellung von "Original Halloren Kugeln" auf. Zu Ulbrichts und Honeckers Zeiten eine begehrte "Bückware", überstand der Markenartikel die Wende erfolgreich. 1990 unter dem Namen „Halloren Schokoladenfabrik“ gegründet und zwei Jahre später privatisiert, gelang es dem Unternehmen, die edlen Kugeln fest auf dem Markt zu etablieren. Mittlerweile läuft der Betrieb auf einem technisch sehr hohen Niveau. Durch die Einführung der neuen Sorten Original Hallorenkugeln, Stracciatella-Creme und JoghurtSanddorn-Creme wurde die Kugel-Range erfolgreich erweitert. Ebenso sind die Halloren Katzenzungen nicht mehr aus dem Produktsortiment wegzudenken. Eine Premiere feierte dieses Jahr das erste Halloween Produkt aus dem Hause Halloren. Mit unserem Herrentags-Köfferchen, gefüllt mit Original Halloren Kugeln, einem Mini Truck für Sammler und unserem Halloren Festtags Kräuter-Likör, wurde eine neue Serie für das Aktionsgeschäft ins Leben gerufen. Ein besonderes Highlight ist die Mignon Mozart Kugel. Mit diesem Produkt lebt die Traditionsmarke „Mignon“ wieder auf. 273 I 3 -1 Um dies alles bewältigen zu können, wurde und wird in Halle kräftig gebaut. Bestehende Produktionsanlagen wurden erweitert und eine neue, eigens für die Produktion der Mignon Mozart Kugeln, ist hinzugekommen. Das große, neue Logistikzentrum ist fertig gestellt und erfüllt sämtliche Ansprüche eines reibungslosen Vertriebs aller Halloren Produkte. Das Schokoladenmuseum und die gläserne Schauproduktion erfreuen sich großer Beliebtheit und sind ein neuer Höhepunkt der Halleschen Museumsnacht. Ein Museum muss wachsen und lebt von permanenter Vervollkommnung. So wurde ein neuer Kinobereich geschaffen, welcher über die Geschichte der Schokolade und der Schokoladenfabrik informiert und ein einzigartiges Schokoladenzimmer fertig gestellt. Dieses Projekt „Reaktivierung Alte Schokoladenfabrik“ wurde mit dem Nachwuchsförderpreis Süßwaren des Bundesverbandes des Süßwaren Groß- und Außenhandels und der Dr. Hans-Riegel-Stiftung ausgezeichnet, übrigens die höchste Auszeichnung der „süßen“ Branche. Dies beweist mehr denn je, dass der Geschäftsführer, Klaus Lellé, die Symbiose zwischen Tradition und Innovation erfolgreich und gekonnt umgesetzt hat. Tradition und Erfolg sind einerseits die Garanten für hohe Produktvielfalt andererseits auch der Motor für Innovation und Fortschritt. Um die ganze Produktvielfalt aus dem Hause Halloren dem Endverbraucher transparent machen zu können, hat man mit den „Halloren Schokoladenwelten“ eine weitere Kommunikationsmöglichkeit gefunden. Hier werden neben erlesenen Kaffeespezialitäten feine Kuchen etc. gereicht, Halloren Präsente offeriert und Produkte aus dem Hause Confiserie Dreher sowie der Chocolaterie Weibler zum Kauf angeboten. Nach einem hervorragenden Jahresergebnis 2003 war die „Halloren Schokoladenfabrik“ für 2004 und der damit einher gehenden 200-Jahrfeier bestens gewappnet. Nach dem Zuwachs in 2001 mit der Confiserie Dreher, die seither erfolgreich am Standort Halle produziert, wurde die Halloren Gruppe um ein zusätzliches Unternehmen erweitert. Die Confiserie und Chocolaterie Weibler aus Cremlingen ist ebenfalls eine hundertprozentige Tochter der Halloren Schokoladenfabrik. Sie wird mit ihrem Produktsortiment (Trüffel, Pralinen, Hohlkörper, einem großen Saisonangebot, Halbfabrikate zur Herstellung edler Confiserie-Spezialitäten) das Hallesche Unternehmen tatkräftig unterstützen. 2002 wurde auf dem Gelände der Halloren Schokoladenfabrik ein neues Logistikzentrum gebaut. Die Halloren Schokoladenfabrik eröffnete ein Museum mit Schauwerkstatt, in dem man ein ganzes Zimmer aus Schokolade bestaunen kann. Quelle: http://www.halloren.de/halloren200/index.html, Stand: 09. 05. 2005 274 I3-2 Zeitstrahl zur Geschichte der Halloren- Schokoladenfabrik 1804 Gründung des Unternehmens durch F. A. Miethe in Halle/Saale. 1854 Übernahme durch Friedrich David. Firmierung: "Friedrich David & Söhne". 1896 Inbetriebnahme des Neubaus in der "Äußeren Delitzscher Straße". Produktion von Honigkuchen, Lebkuchen und hochwertigen Pralinen. Herstellung einer Praline unter dem Namen "Mignon". 1905 Umwandlung in die Aktiengesellschaft "David & Söhne AG". 1912 Einsatz des ersten Lieferautos neben den traditionellen Pferdefuhrwerken. 1934 Umfirmung in "Mignon Schokoladenwerke AG". Produktion von hochwertigen Pralinen und Tafelschokoladen. 1943 Stilllegung der Produktion von Schokoladenerzeugnissen und Zuordnung des Betriebes als Außenabteilung eines Flugzeugwerkes. Fertigung von Zubehörteilen für Flugzeugtragflächen. 1950 Enteignung. Übernahme in das Kombinat Süßwaren als selbstständiger Betrieb. Die Produktion wird wieder aufgenommen. Produktpalette: Bonbons, Fondants, Gelee, massive Schokoladenartikel sowie "Original Halloren Kugeln". 1990 Gründung der Halloren Schokoladenfabrik GmbH. Ausbau der Vertriebsaktivitäten. 1992 Erfolgreiche Privatisierung. 1995 Bau einer Produktionshalle und eines Verwaltungsgebäudes. Inbetriebnahme der modernsten Produktionsstraße Europas für "Original Halloren Kugeln". 1998 Erweiterung des Produktsortiments durch die Wiederbelebung erfolgreicher Ostmarken "Aus Meisterhand" und Mokketten sowie neue zeitgemäße Produkte Havanna Pina Colada. 1999 Einführung eines 3-Schicht-Betriebes und Erweiterung des Sortimentes. 2000 Halloren vergibt erstmalig eine Lizenz für Premium-Eiscreme. 2001 Integration der Confiserie Dreher GmbH aus Bad Reichenhall als 100prozentige Tochter der Halloren Schokoladenfabrik und anschließende Übersiedlung der Produktion nach Halle. 2002 Bau eines neuen Logistikzentrums auf dem Gelände der Halloren Schokoladenfabrik. 2003 Integration der Confiserie Chocolaterie Weibler GmbH in Cremlingen als 100prozentige Tochter der Halloren Schokoladenfabrik. 2004 200-jähriges Jubiläum. Quelle: www.halloren.de, Stand: 09. 05. 2005 275 I3-3 276 I3-3 Die Mutter aller Teddybären heißt Margarete Steiff Aufgaben: 1. Beschreibe die Persönlichkeit von Margarete Steiff! 2. Warum war es für Frauen damals generell schwierig, ein Unternehmen zu gründen? 3. Aus welchen Gründen war es für Margarete Steiff besonders schwer, sich selbstständig zu machen? Quelle: Deutsche Ausgleichsbank (Hg.): Unternehmer- Kultur. Unterrichts- und Projektvorschläge für Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen. MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999, S. 25-27 277 I3-4 Unternehmensgründungen in Deutschland Quelle: Deutsche Ausgleichsbank (Hg.): Unternehmer- Kultur, Unterrichts- und Projektvorschläge für Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen. MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999, S. 104- 105 278 I3-4 Aufgaben: 1. Nenne Voraussetzungen, die eine junge Unternehmerin/ ein junger Unternehmer haben sollte? 2. Begründe, weshalb in Deutschland am häufigsten Dienstleistungsunternehmen gegründet werden? 3. Wodurch werden Überlebenschancen junger Unternehmen erhöht? Quelle: Deutsche Ausgleichsbank (Hg.) Unternehmer- Kultur, Unterrichts- und Projektvorschläge für Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen. MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999, S. 104- 105 279 I 3- 5 Methode: Pro-Contra-Debatte 1 Definition und Zielsetzung Die Pro- und Contra- Debatte ist ein Streitgespräch. Zwei Gruppen tauschen ihre Argumente für und gegen einen problematischen Sachverhalt oder eine umstrittene Meinung nach festgelegten Spielregeln aus. Eine dritte Gruppe, die Jury, bewertet den Verlauf der Debatte und vergleicht die entgegen gesetzten Standpunkte der vertretenen Gruppen. Für die Gruppenbildung und für den Diskussionsverlauf ist es nicht notwendig, dass die persönlichen Meinungen und Standpunkte der Teilnehmer mit den Argumenten übereinstimmen, die sie in der Debatte vertreten. Durch diese Methode kann erreicht werden, dass gegensätzliche Standpunkte herausgearbeitet werden, indem ein kontroverses Thema sehr umfassend ausgeleuchtet wird. Die Pro- und Contra Debatte ist sowohl geeignet als Einstieg in ein Thema, zu dem die Lernenden bereits ein Vorwissen haben, als auch als Abschluss einer Unterrichtseinheit, wenn also ein Thema inhaltlich aufgearbeitet worden ist und eine Zusammenfassung noch fehlt. Die Debatte kann im Rahmen eines schulspezifischen Konzeptes zur Berufswahlvorbereitung in nahezu jeder Unterrichtseinheit eingesetzt werden, etwa bei der Auswertung des Betriebspraktikums, zur Diskussion der Gleichberechtigung von Frau und Mann in Haushalt und Beruf, zur Diskussion der Mitbestimmung im Betrieb und am Arbeitsplatz. Als Zielsetzungen im sozialen und sprachlich-kommunikativen Bereich können genannt werden: Belebung des Unterrichts, Beteiligung möglichst vieler Schülerinnen und Schüler an einer Diskussion, Einüben von Diskutierfähigkeit, Auseinandersetzen mit Argumenten, die der persönlichen Meinung entgegenstehen, Förderung des Verständnisses für andere als die eigene Auffassung, besseres Vertreten eines eigenen Standpunktes auch in kontroversen Diskussionen. 2 Spielregeln • Zwei gleich große Gruppen (5 - 7 Teilnehmer) diskutieren über ein kontroverses Thema. Eine Gruppe nimmt die Position für (Pro-Gruppe), die andere gegen eine These (Contra-Gruppe) Stellung. • Die Gruppeneinteilung erfolgt in der Regel nicht nach tatsächlicher Einstellung zum Thema, sondern nach Zufall. Die Debattenteilnehmer müssen nicht unbedingt ihre eigene Meinung vertreten. • Eine dritte Gruppe (Jury) bewertet den Debattenverlauf nach Inhalt und Vortragsweise. Die Bewertungskriterien werden von dem/der Spielleiter/in oder von der Gesamtgruppe festgelegt. • In der Debatte tauschen die Gruppen ihre Argumente abwechselnd aus: Auf einen/eine ProTeilnehmer/in folgt ein/e Contra-Teilnehmer/in, dann ein/e Pro-Teilnehmer/in usf. • Jeder/jede Teilnehmer/in (außer dem/der Beginnenden) ist verpflichtet, zunächst auf das Argument seines/er Vorredners/Vorrednerin aus der gegnerischen Gruppe einzugehen, bevor er/sie selbst ein neues Argument in die Diskussion einbringt, auf das der/die nächste Gegner/in eingehen muss usf. • Die Debatte wird abgeschlossen, wenn jeder/jede Teilnehmer/in einmal in Rede und Gegenrede an die Reihe gekommen ist. • Anschließend bestimmt und begründet die Jury, welche der beiden Gruppen besser argumentiert hat und stellt ihr Urteil zur Diskussion. 3. Durchführung • Ein Diskussionsthema wird klar formuliert, entweder als provozierende These ("Die Frau gehört in den Haushalt und in die Familie") oder als alternative Formulierung, bei der keine Alternative begünstigt bzw. hervorgehoben wird ("Das Betriebspraktikum hilft/hilft nicht bei der Berufswahl"). 280 I 3- 5 • • • • Es hat sich als günstig erwiesen, die Klasse in eine gerade Anzahl von Gruppen mit möglichst gleich vielen Mitgliedern zu teilen. Die eine Hälfte der Gruppen nimmt die Pro-Position ein, die andere Hälfte die Contra-Position. So müssen sich alle Schülerinnen und Schüler in der Vorbereitungsphase mit der Aufgabe auseinandersetzen, Argumente für bzw. gegen eine These sammeln. Selbst wenn nicht alle Gruppen diskutieren können, besteht dann ein sachkundiges Publikum bzw. eine sachkundige Jury. Die Gruppeneinteilung sollte nach Zufallsprinzipien geschehen, damit sich die Schülerinnen und Schüler auch mit Argumenten auseinandersetzen, die der eigenen Meinung widersprechen. Jede Gruppe sammelt Argumente für den von ihr vertretenen Standpunkt und versucht, mögliche Gegenargumente vorwegzunehmen und zu entkräften. Die Argumente werden auf die Gruppenmitglieder verteilt, so dass jeder mindestens ein Argument etwas ausführlicher vertreten kann. Nach einer Gruppenarbeitsphase werden die Gruppen (eine Pro- und eine Contra-Gruppe) bestimmt oder gewählt, die gegeneinander debattieren sollen. Die restlichen Gruppen werden zur Jury zusammengefasst. Ein/e Schüler/in kann zum/r Diskussionsleiter/in gewählt werden. Er/sie hat in der Debatte den Gruppen jeweils abwechselnd das Wort zu erteilen und die Debatte zu beenden. Die Sitzordnung könnte wie folgt aussehen: Pro-Gruppe Diskussionsleiter/-in Jury Contra-Gruppe • • • Die Jury wird in ihre Aufgaben eingewiesen. Sie soll die Diskussionsgruppen nach Inhalt und Darstellungsweise vergleichen und beurteilen. Inhaltliche Kriterien können sein: - Waren die Argumente und Gegenargumente sachlich richtig? - Gehörten die Argumente zur vertretenen Position? - Fehlten wichtige Argumente? Kriterien für die Darstellungsweise können sein: - Wie war die sprachliche Darstellung? - Werden Gegenargumente schlagfertig und originell vorgebracht? - Wird auf die Gegenargumente eingegangen? Es empfiehlt sich, eine Hälfte der Jury mit der Beurteilung des Inhalts zu betrauen und die andere Hälfte mit der Beurteilung der Darstellungsweise. Nach jedem Wortwechsel (Argument/Gegenrede) muss jedes Jurymitglied einen oder mehrere Punkte für die bessere Mannschaft vergeben (Notizzettel). Nach diesen Vorbereitungen wird die Debatte laut Spielregeln durchgeführt. Schluss der Debatte kann sein, wenn alle Teilnehmenden einmal mit Rede und Gegenrede an der Reihe waren. Dann ist der/die Sprecher/in, der/die das erste Argument vortrug, der/die letzte Gegenredner/in. Oder es wird solange diskutiert, bis alle Argumente beider Gruppen vorgetragen und jeweils mit einer Gegenrede beantwortet worden sind. In einer Modifikation der strengen Abfolge der Rednerinnen und Redner können auch kleinere Wechselgespräche mit Nachfragen u. ä. zugelassen werden. Es muss allerdings darauf geachtet werden, dass durch diese Dialoge nicht Argumente der folgenden Rednerinnen und Redner vorweggenommen werden. 281 I 3- 5 • Nach der Debatte tragen die Jury-Mitglieder ihre Ergebnisse zusammen. In einer Tabelle an der Tafel werden die Punkte für Inhalt und Darstellungsweise zusammengefasst: Gruppen Pro Contra Inhalt Darstellung • • 4 Als ein vereinfachtes Verfahren der Bewertung ist auch eine Abstimmung per Handzeichen möglich. Die Jury-Mitglieder begründen ihr Ergebnis, indem sie z. B. aufzeigen, welche wichtigen Argumente nicht genannt wurden, welche Gruppe jeweils das bessere Argument hatte, welche Partei auf die Argumente der anderen nicht genügend eingegangen ist u. Ä. Anschließend kann ein Rollenwechsel stattfinden: Die Diskutierenden bilden die Jury, die Jury (oder Teile von ihr, je nach Auswahl der Vorbereitungsgruppen) werden zu Diskutierenden. Zum Abschluss der Debatte sollte im Plenum eine gemeinsame Abstimmung über die Ausgangsthese erfolgen, um noch einmal die tatsächliche Einstellung der Klasse zum Thema hervorzuheben. Varianten der Pro- und Contra-Debatte Sind die Schülerinnen und Schüler in Diskussionen oder Debatte nicht sehr geübt, können vor der eigentlichen Debatte (in einer Vorlaufrunde) die Argumente rein formal ausgetauscht werden, ohne dass jeweils auf den Gegner eingegangen wird. Die Schülerinnen und Schüler werden so mit dem Spektrum der Argumente vertraut und können in der Hauptrunde besser und lebhafter aufeinander eingehen. Die Jury kann in der Vorlaufrunde das Bewerten üben. • In einer vereinfachten Variante gibt es keine Jury und Zuschauer, sondern die Klasse wird in eine Pro- und eine Contra-Gruppe geteilt. Für die Gruppen sprechen abwechselnd Diskutanten, die sich per Handzeichen melden. Auch hier sollte darauf geachtet werden, dass die Diskutanten aufeinander eingehen. Die Bewertung der Debatte findet dann im Plenum statt. Damit möglichst viele Schüler sich an der Debatte beteiligen, kann die Regel eingeführt werden, dass sich jeder nur ein- oder zweimal äußern darf. • Modifiziert kann die Pro- und Contra-Debatte mit einem/einer Gesprächsmoderator/Gesprächsmoderatorin, zwei "Anwälten", zusätzlichen "Zeugen" und Zuschauern durchgeführt werden. Der/die Gesprächsmoderator/in stellt zunächst das Thema sachlich vor und lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer für oder gegen die Hauptthese stimmen. Anschließend tragen die Anwälte, die von den entsprechenden Vorbereitungsgruppen gewählt wurden, ihre Auffassungen zum Thema vor (Plädoyer). Zur Begründung einzelner Argumente werden von den Anwälten Zeugen (Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Vorbereitungsgruppen) auf einen Zeugenstuhl gerufen, die - wenn möglich - die Argumente durch Erfahrungsberichte (z. B. „Im Betriebspraktikum musste ich Handlangerdienste verrichten.") unterstützen können. Nach ihrer Aussage können die Zeugen vom Gegenanwalt kritisch befragt werden. Jeder Anwalt führt zwei bis drei Zeugen vor. Anschließend folgen die Schlussplädoyers der Anwälte. Zum Abschluss stimmen die Zuschauerinnen und Zuschauer wieder ab und stellen fest, ob ein Meinungswandel eingetreten ist. • In einem Auswertungsgespräch werden Spielablauf und Argumentationsweiser reflektiert. • 282 4.9.4. Modul I4 − Gründung einer Schülerfirma Ziele Möglicher Inhalt Schülerinnen und Schüler planen, produzieren und verkaufen Produkte oder bieten Dienstleistungen im Rahmen eines eigenen Unternehmens an. Das heißt die Schülerinnen und Schüler • entwickeln eine Geschäftsidee, Geschäftsideen für ein Schülerunternehmen Bedarf an Produkte und/oder Dienstleistungen Bedingungsanalyse für die Geschäftsidee • entwickeln Eigeninitiative, lernen und arbeiten selbstständig und verantwortungsvoll, Mitarbeitersuche an der Schule, Gewinnen von Praxispartnern und Eltern • lernen die Struktur eines Unternehmens kennen, Aufbau eines Unternehmens • entscheiden sich für eine Rechtsform, Rechtsfragen • organisieren die Arbeit in den einzelnen Abteilungen, Erstellen von Arbeitsplänen und Verantwortlichkeiten Anregungen für die Gestaltung Medien Schülerfirmen haben sich als ein Beitrag zur besseren Vorbereitung der Jugendlichen auf Ausbildung und Beruf vielfältig bewährt. Die Initiierung und Begleitung einer Schülerfirma erfordert von betreuenden Fachlehrerinnen und Fachlehrern einen erhöhten Zeitaufwand, Geduld und die Unterstützung durch die Schulleitung. L 28 Motivation einer kleinen Schülergruppe durch Berichte, Videos Schülerfirmen, Teilnahme an einer Schülerfirmenmesse u.ä. Gruppendiskussion zur Entwicklung einer Geschäftsidee Unterstützung kann man erhalten: • Projekt „Junior“ - Projektträger Institut der deutschen Wirtschaft, Köln • Projekt: „Schüler unternehmen was“ – Projektträger Deutsche Kinder- und Jugendstiftung • u. a. I4-1 Darstellung der Geschäftsidee in Wort und Bild (Nutzung des Unterrichts in den Fächern Kunst, Deutsch, Technik u. a.) Führen von Bewerbungsgesprächen Entwickeln eines Businessplanes Expertengespräch mit Unternehmensberatern, IHK, Ämter für Wirtschaftsförderung (Existenzgründerseminar) Zusammenarbeit mit dem Fach Wirtschaft Expertengespräch mit einer/einem Unternehmerin/Unternehmerin oder Unternehmensberaterin/Unternehmensberater 283 www.juniorfirmen.de www.dkjs.de/schuele runternehmen www.schuelerfirmen. de D2-3 • erstellen eine Satzung, Satzung/Gesellschaftsvertrag eines Unternehmens Erarbeiten einer Satzung, die alle grundsätzlichen Regelungen zum Geschäftsablauf sowie Rechte und Pflichten der Mitglieder und Mitarbeiter festlegt • kalkulieren Preise und berechnen Kosten, Kosten- und Preisbildung Zusammenarbeit der Fächer Wirtschaft und Mathematik • entwickeln und unterhalten Geschäftsbeziehungen, Marketingstrategien Expertengespräch, Erkundung in einem Unternehmen • entscheiden über die Verteilung der erwirtschafteten Gewinne. Erstellen einer Bilanz Geschäftsbericht Zusammenarbeit mit dem Fach Wirtschaft (Buchführung, Ermittlung der „Bilanz“) Organisation eines Treffens (z.B. Hauptversammlung) Hinweis: Im Rahmen des Projektes „Junior“ gründen Schülerinnen und Schüler für ein Jahr eine Schülerfirma. Die Junior-Geschäftsstelle bietet: • umfangreiche Beratung und Betreuung während des gesamten Schuljahres, • Betriebs- und Produkthaftversicherung für die angemeldeten und genehmigten Junior-Unternehmen, • Umfassende Materialien für die Vorbereitung und Durchführung, • Organisation von Wettbewerben und weiteren Veranstaltungen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene, • Austausch mit anderen Schülerfirmen in Deutschland, • Schülerhotline. Umfassende Informationen sind im Internet unter der Adresse www.juniorprojekt.de zu finden. „Schüler unternehmen was!“ ist ein Förderprogramm der Heinz Nixdorf-Stiftung unter dem Dach der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Schülerinnen und Schüler gründen eine Schülerfirma, die sich schuljahrgangsübergreifend zusammensetzt und über mehrere Jahre an einer Schule bestehen sollte. Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung bietet: • Unterstützung bei der selbstständigen Entwicklung, Planung und Umsetzung von Geschäftsideen, • Materialien zur Vorbereitung und Durchführung, • Anschubfinanzierung, • Organisation von Veranstaltungen (Schülerfirmenmesse), • Fortbildungen für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler. Umfassende Informationen sind im Internet unter der Adresse www.dkjs.de/schuelerunternehmen zu finden Die Broschüre „Schülerfirmen- Wenn Schüler zu Unternehmern werden“ (L 28) stellt in ausführlicher und sehr übersichtlicher Form neben den genannten Projekten weitere Programme zu Förderung von Schülerfirmen vor. 284 I 4 -1 Wenn Schülerinnen und Schüler Unternehmerinnen und Unternehmer werden Du bist unternehmungslustig? Du hast eine tolle Idee, Du willst mit anderen eine weißt aber nicht, wie du Schülerfirma gründen und sie verwirklichen weißt nicht, wie? kannst? Schülerfirma ?! Du möchtest wissen, was dazu gehört, sein eigenes Du willst mal eine Ahnung davon Ding auf die Beine zu bekommen, wie es wäre, dein eige- stellen? ner Boss oder deine eigene Chefin zu sein? Du brauchst einen Fahrplan! • • • • • • • • Setz dich in einer kleinen Gruppe mit Gleichgesinnten zusammen und beratet eure Geschäftsidee. Sucht euch Lehrerinnen und Lehrer, die euch unterstützen wollen. Stellt eure Idee der Schulleitung vor, bittet um Unterstützung und Genehmigung. Sucht weitere Schülerinnen und Schüler, die mitmachen wollen. Informiert euch, welche Projekte es zur Unterstützung von Schülerfirmen gibt. Besprecht eure Geschäftsidee, sammelt weitere Ideen und Anregungen. Wählt eine aus, die umsetzbar ist. Organisiert euch. Verteilt die Aufgaben und bildet Abteilungen. Geht Schritt für Schritt nach einem Businessplan vor. Hier findest du Hilfe und Unterstützung! „Wenn wir die Dinge wagen, werden sie leicht; wenn wir sie nicht wagen, erscheinen sie uns unmöglich» www.schuelerunternehmenwas.de www.juniorprojekt.de www.schuelerfirmen.de www.business-at-school.de www.startup-werkstatt.de www.jugend-gruendet.de www.gotoschool.de (frei nach Seneca, 4 v. Chr. - 65 n.Chr., römischer Philosoph) 285 5 Ausgewählte Methoden zur Berufswahlvorbereitung Im Rahmen der Berufswahlvorbereitung kommt es darauf an, dass sich die Schülerinnen und Schüler über die eigene zukünftige Berufs- und Lebensplanung Klarheit verschaffen können und eigenverantwortlich eine berufliche Perspektive entwickeln. Für die Unterrichtsgestaltung ist es daher wichtig, dass Methoden zum Einsatz kommen, die die eigenen Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler initiieren, Kontakte mit der Berufs- und Arbeitswelt einbeziehen, Möglichkeiten der Informationsgewinnung aufzeigen, vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten bieten und Reflexionsphasen umfassen. Die folgende Übersicht enthält ausgewählte Methoden, die bei der didaktisch-methodischen Gestaltung einzelner Module (siehe Kap. 4) eingesetzt werden und einen handlungsorientierten Unterricht unterstützen. Methode Modul Thema Erläuterung der Methode Sprechmühle/ A1 Partnerinterview Brainstorming Bedeutung des Berufs für die ei- A1-1 gene Lebensplanung C1 Wann könnte ein Überbrückungs- C1-12 jahr sinnvoll sein? I3 Mit welchem Beruf könnte ich mich selbstständig machen? Pro- Contra- Debatte A4 Erwerbstätigkeit von Frauen I3 Motive für unternehmerische I3-5 Selbstständigkeit Erkundung A1 Erkundung von Berufen/ Arbeitsplätzen C3 Betriebserkundung zum Wandel der Berufe D1-3 Arbeitsplatzerkundung E4 Besuch im BIZ F2 Erkundung von Ausbildungseinrichtungen F3-2 Erkundung eines landwirtschaftlichen Betriebs 286 D1-1 Methode Modul Thema Erläuterung der Methode Interview/ A4-9 Lebenslanges Lernen Expertenbefragung C1 Möglichkeiten der Berufsausbil- C 2-1 dung C4 Berufsverläufe heute und früher E4-4 Anforderungen an Berufe F1 Befragung von Berufstätigen F2 Strukturwandel in der Heimat- E2-4 region I3 Anforderung der Unternehmen an zukünftige Auszubildende Unternehmerische Selbstständigkeit Rollenspiel/ A4 Erwerbstätigkeit von Frauen Planspiel F1 Soziale und wirtschaftliche Aus- A4-6 wirkungen des Strukturwandels in der Chemieindustrie H2-3 Das Vorstellungsgespräch I2 Verlauf einer Tarifauseinandersetzung Zukunftswerkstatt A1-12 Lebensplanung A1-12 Fallstudie/Fallbeispiele A3-5 Arbeit, Beruf, Berufung A3-4 A1-8 Lebensgestaltung und berufliche bis Tätigkeit A1-10 A4-8 Berufswege junger Frauen A4-9 Lebenslanges Lernen C2-7 Veränderung von Arbeitsplätzen D1-2 Bedeutung der Berufe E4-5 Berufswahlentscheidungen G2 Bewerbungsschreiben Betriebspraktikum D2 Betriebspraktikum D 2-1 Wochenplan H2 Das Vorstellungsgespräch H 2-1 287 6 Der Berufswahlpass – Ein Begleiter während der Berufswahlvorbereitung für Schülerinnen und Schüler Schülerinnen und Schüler brauchen Strategien und Instrumente, die sie bei der Organisation individueller Lernwege unterstützen und ihre Selbstständigkeit und Eigenverantwortung fördern. Um im Rahmen der Berufswahlvorbereitung eigene Chancen und Möglichkeiten der beruflichen Entwicklung auf der Grundlage eigener Interessen und Fähigkeiten zu erkennen, sowie die eigenen Potenziale wahrzunehmen und zu entwickeln, erscheint es sinnvoll, dass Schülerinnen und Schüler ihre Entwicklung auf dem Weg zum Beruf gezielt verfolgen. Die aktive Arbeit mit einem Begleithefter – dem „Berufswahlpass“ unterstützt die individuelle Planung des Übergangs von der Schule in den Beruf und macht die Berufswegplanung nachvollziehbar. Ein Berufswahlpass wurde unter der Leitung Hamburgs von 6 Bundesländern entwickelt und wird gegenwärtig in 10 Bundesländern zur Berufswahlvorbereitung genutzt. Die erarbeiteten Materialien sowie weitere Medienhinweise für den Unterricht stehen unter der Internetadresse www.berufswahlpass.de kostenlos zur Verfügung. Der Einsatz und die inhaltliche Ausgestaltung eines Begleithefters zur Berufswahlvorbereitung für die Schülerinnen und Schüler der Schuljahrgänge 7 bis 10 setzt voraus, dass • die Schule nach einem schulspezifischen Konzept zur Berufswahlvorbereitung arbeitet, • fachübergreifende Lernangebote abgestimmt sind, • die Kolleginnen und Kollegen einer Schule zu selbstständigem und eigenverantwortlichem Arbeiten durch regelmäßige Arbeit mit dem Begleithefter beitragen, • die Schülerinnen und Schüler motiviert mit dem Begleithefter arbeiten. (Reale auf die Arbeits- und Berufswelt bezogene Lernanlässe fördern die Motivation und die selbstständige Organisation von Lernprozessen.) • die Schülerinnen und Schüler eine regelmäßige, situations- und persönlichkeitsbezogene Lernberatung erhalten, • eine Wertschätzung und Bewertung von Arbeitsaufgaben erfolgt, • der Begleithefter zur Dokumentation von berufswahlrelevanten Projekten und Maßnahmen, die Aussagen über erworbene Kompetenzen enthalten, verwendet wird. • Bewerbungsunterlagen, Zertifikate, Teilnahmebescheinigungen usw. gesammelt werden und für die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz bereit liegen, • der Begleithefter möglichst zu allen Beratungsgesprächen der Berufsberatung der Agentur für Arbeit mitgeführt wird, in den Beratungsgesprächen genutzt und Besprechungsergebnisse in den Begleithefter eingeordnet werden. 288 6.1 Aufbau des Begleithefters • Inhaltsverzeichnis • Allgemeine Informationen • Angebote zur Berufsorientierung • Berufswahl • Dokumentation • Lebensordner 6.2 • Hinweise zum Umgang mit dem Begleithefter Es ist eine Festlegung der verantwortlichen Lehrkräfte, die die langjährige Arbeit mit dem Begleithefter initiieren und begleiten, erforderlich. • Über den Aufbewahrungsort für den Begleithefter in Schul- und Ferienzeiten entscheiden die betreuenden Lehrkräfte gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern. • Die Vertraulichkeit innerhalb der Klasse wird bei der Bearbeitung persönlicher Fragestellungen als eine feste Regel vereinbart. • Der Umgang mit Rückmeldungen über Testergebnisse, Fremdeinschätzungen, individuelle Lernplanungen usw. sollte mit den Betroffenen vor der Unterrichtssituation abgesprochen werden. • Es sind nur berufsrelevante Arbeitsergebnisse in den Hefter einzuordnen. • Die Schaffung von schulinternen Freiräumen zur Lernberatung der Schülerinnen und Schüler ist erforderlich. • Die Eltern müssen über die Arbeit mit dem Begleithefter informiert und aktiv einbezogen werden. • Alle externen Partner sollten über die Arbeit mit dem Begleithefter informiert und nach Möglichkeit bezogen werden. 6.3 Nutzung von Medien externer Partner am Beispiel von „Mach’s Richtig“ der Agentur für Arbeit Zur Berufswahlvorbereitung stehen eine fast unüberschaubare Fülle von Materialien von verschiedensten externen Partnern zur Verfügung. In dieser Broschüre kann nur auf einen kleinen Teil dieser Materialien hingewiesen werden. Einen besonderen Stellenwert in der Berufsorientierung an den Schulen nimmt aber die Agentur für Arbeit ein. Deshalb wird nachfolgend auf den kombinierten Einsatz der, von der Agentur für Arbeit entwickelten und an jeder Schule vorhandenen, Materials „Mach’s richtig“ und dem „Berufswahlpass“ eingegangen. 289 290 7 Zusammenarbeit zwischen Schulen und Wirtschaft Jugendliche haben, entgegen der verbreiteten Auffassung, ein hohes Grundinteresse zu erfahren wie die Wirtschaft funktioniert und erwarten in erster Linie von der Schule, dass wirtschaftliche Grundkenntnisse vermittelt werden (vgl. BdB- Jugendstudie 2003, Bundesverband deutscher Banken/ipos). Dazu braucht die Schule die Nähe zur Wirtschaft, denn die komplexen ökonomischen Strukturen erschließen sich den Schülerinnen und Schülern besser, wenn sie konkrete Einblicke in die Arbeits- und Berufswelt erhalten. Direkte Kontakte zu den Betrieben und Institutionen ermöglichen den Jugendlichen in didaktisch nicht vorstrukturierten, authentischen Situationen aktiv zu handeln und eigenverantwortlich zu lernen. Dieses, durch Primärerfahrungen, erworbene Wissen wirkt nachhaltig und motivierend auf die Lernenden. Außerdem fordern und fördern Praxiskontakte die Selbstverantwortung, die Eigenaktivität und die Teamfähigkeit der Jugendlichen und stellen damit einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung von Selbst- und Sozialkompetenzen dar. Thematische Erkundungen von Betrieben und die Schülerbetriebspraktika sind an den Schulen gängige Unterrichtsmethoden, um den Schülerinnen und Schülern ökonomische Sachverhalte und Zusammenhänge nahe zu bringen sowie im Rahmen der Berufswahlvorbereitung realistische Eindrücke von den Anforderungen der Berufsausbildung und der beruflichen Praxis zu vermitteln. In der schulischen Arbeit haben sich vielfältige Formen der Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft entwickelt. Diese Kooperationsbeziehungen zeichnen sich durch die systematische curriculare Einbindung in einem oder mehreren Unterrichtsfächern aus. Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft kann inhaltlich und methodisch aber auch bezogen auf den Grad der Intensität und Unmittelbarkeit sehr unterschiedlich ausgestaltet sein. Durch die gezielte Einbindung von Praxistagen (Bek. des MK vom 1.12. 2005, SVBl. LSA S. 8) und weiteren Praxiskontakten in ein schulspezifisches Konzept zur Berufswahlvorbereitung kann eine lernwirksame Verzahnung von Wissenserwerb, Könnensentwicklung und Persönlichkeitsentfaltung der Schülerinnen und Schüler erreicht werden. Durch den Lernortwechsel wird die außerschulische Praxis zu einer Lernumgebung, die entdeckendes und ganzheitliches Lernen ermöglicht. Die engen Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen der Region erlauben den Schülerinnen und Schülern eine bessere Orientierung an der beruflichen Praxis. Im Internet sind auf dem Landesbildungsserver (www.bildung-lsa.de) und den Seiten www.wirtschaft-und-schule-lsa.de eine Reihe aktueller Beispiele zur Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft dargestellt. Diese Kooperationsbeispiele sind nicht generell auf alle Schulen übertragbar. Sie können aber als Anregung dienen, den eigenen Unterricht zu öffnen und Praxiskontakte im regionalen Umfeld zu suchen. 291 Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaft konkretisieren sich häufig im Bereich von Produktion und Dienstleistungen. Im Rahmen der Berufswahlvorbereitung ist die Bandbreite möglicher Praxispartner jedoch größer. In der folgenden, sicher nicht vollständigen, Übersicht sind denkbare Kooperationspartner aufgeführt: Praxispartner Betriebe/ Unternehmen Organisationen/ Institutionen Beispiele: • • • • • • • Industriebetriebe mittelständische Unternehmen kleine Handwerksbetriebe Dienstleistungsunternehmen Banken Versicherungen Politisch-administrative Entscheidungssysteme Beispiele: • • • • • Verbände Kammern Verbraucherzentralen Gewerkschaften Sozialversicherungen Beispiele: • • • Parteien Agentur für Arbeit Ämter • (eigene Darstellung in Anlehnung an Kaminski/Krol/Eggert/Koch/Loerwald/Zörner. Praxiskontakte. Zusammenarbeit zwischen Schule & Wirtschaft. Bildungshaus Schulbuchverlage Westermann Schrödel Diesterweg Schönigh Winklers GmbH, Braunschweig, 2005, Seite 90 ) Das Gelingen von dauerhaften Kooperationsbeziehungen zwischen Schulen und außerschulischen Praxispartnern ist auf eine langfristige Planung angewiesen. Die Verortung der Praxiskontakte sollte im Gesamtzusammenhang des schulspezifischen Konzeptes zur Berufswahlvorbereitung erfolgen und leitet sich auch aus der Jahresplanung für die einzelnen Schuljahrgänge ab. Zur Herstellung von Praxiskontakten und stabilen Kooperationen zwischen Schulen und Wirtschaft hat sich das in der nachfolgenden Übersicht dargestellte Vorgehen bewährt. Für die Initiierung von Partnerschaften zwischen Schulen und Wirtschaft zur Verbesserung der Berufswahlvorbereitung und der ökonomischen Bildung von Schülerinnen und Schülern können Fördermöglichkeiten des Landes und der Region genutzt werden. 292 ZEITSTRAHL Phase1 Entwicklung einer Projektidee Idee Festlegung von Lernzielen (z. b. Kenntnisse über Berufsbilder, Studienfächer, Arbeitsalltag, Teamarbeit üben, betriebswirtschaftliches Praxiswissen erwerben usw.) Auswahl eines geeigneten Projekttyps (z. B. Schülerfirma, Berufsinformationswochen, Betriebsbesichtigungen, Vorträge von Azubis, Experten im Unterricht etc.) Erfassung der räumlichen, zeitlichen, technischen und finanziellen Möglichkeiten der Schule Bedarfsanalyse: Klärung, welche Unterstützung benötigt wird (z. B. regionaler Bezug, Ausbildungsbetrieb, technische Kapazitäten/ökonomische Kompetenz) ▲ ▲ Interne Kommunikation ►► Verbreitung und Diskussion der Projektidee unter den Lehrern, Schülern und Eltern ◄◄ ▲ ▲ ▲ ▲ ▲ ▲ ▲ ▲ ▲ ▲ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ Auswahl geeigneter Partnerfirmen Recherche (persönliche Kontakte, Kontakte von Eltern, Telefonbücher, Listen von Wirtschaftsverbänden) und genaue Ermittlung der Firmenprofile (Internet, Wirtschaftspresse) Aufstellung von möglichen Partnerunternehmen bzw. Organisationen und Einrichtungen, die bei der Partnersuche behilflich sein können ▲ Phase 2 Kooperation ▼ Aufnahme von Kontakten Abschluss einer Kooperationsvereinbarung Direkt (über Geschäftsführer, PR-Abteilung, Personalleiter, Ausbildungsleiter) Über Verbände und die Arbeitskreise SCHULE WIRTSCHAFT Über Medien (z. B. Aufruf an Ausbildungsbetriebe sich an Infowoche in der Schule zu beteiligen) Phase 3 Projekt ►► Benennung von Ansprechpartnern auf beiden Seiten Verteilung der Zuständigkeiten Abstimmung zu den Möglichkeiten des Unternehmens (personell, technisch, finanziell, räumlich, logistisch etc. ) Umsetzung der Projektidee in konkrete Maßnahmeschritte Vereinbarung regelmäßiger Treffen Festlegung von Terminen ◄◄ Projektdurchführung Begleitende Medienarbeit Phase 4 Verstetigung ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ Transfer und Multiplikation Aufbau von Kontakten zur lokalen Presse ▼ ▼ Berücksichtigung von Firmenzeitschrift, Schülerzeitung, Elternrundbrief, Internet usw. ▼ ►►►►► ▼ ▼ und Kontinuität ►►►►►►►► Evaluation Motivation und Lernerfolg der Schüler Schriftliches Fixieren der einzelnen Projektschritte Pressespiegel Protokolle der Teamsitzung Bilddokumentation Lehrerfortbildung Internet Arbeitskreis SCHULE WIRTSCHAFT Beurteilung des Projekterfolges und -nutzens auf beiden Seiten Auswirkungen auf den regulären Unterricht Aufnahme in das Schulprogramm Fortführung der Kooperation Gewinnung neuer Kontakte Quelle: Kooperationsknigge- Schulen und Unternehmen auf gemeinsamen Parkett. Stiftung der Deutschen Wirtschaft für Qualifizierung und Kooperation e.V., sdw SCHULE WIRTSCHAFT, Projekt TRANS- JOB; S. 32 293 8 Rechtliche Rahmenbedingungen Für die Gestaltung schulspezifischer Konzepte zur Berufswahlvorbereitung von Schülerinnen und Schülern an Sekundarschulen sind die nachfolgend aufgeführten gesetzlichen Regelungen benannt und in der jeweils gültigen Fassung nachzulesen: Grundgesetz Artikel 12 [Berufsfreiheit; Verbot der Zwangsarbeit] (1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden. (2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht. Rahmenvereinbarung der KMK mit der Bundesagentur für Arbeit über die Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung (2004) Schule und Berufsberatung haben eine gemeinsame Verpflichtung zur Vorbereitung von Jugendlichen auf die Berufswahl. Die Rahmenvereinbarung enthält Hinweise und Impulse zur Zusammenarbeit beim Übergang von der Schule in den Beruf. (Inkrafttreten: 15.10.2004) Schulgesetz des Landes Sachsen-Anhalt Vom 1.8.2005 der Bekanntmachung (GVBl. LSA S. 520) Zur Erfüllung des Erziehungs- und Bildungsauftrages ist die Schule gehalten, „5. die Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt, des öffentlichen Lebens, der Familie und Freizeit vorzubereiten, (…)“ [§ 1 (2)]. Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung RdErl. des MK vom 7.7.1998 (SVBl. LSA S. 237) Dieser Erlass regelt auf der Grundlage der Rahmenvereinbarung der KMK mit der Agentur für Arbeit die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Berufsberatung im Land SachsenAnhalt. 294 Förderung der Chancengleichheit von Jungen und Mädchen bei der Berufsorientierung Bek. des MK vom 12.8.2002 (SVBl. LSA S. 251) Das Ministerium für Gesundheit und Soziales und die Fachhochschule Magdeburg eröffneten am 31.07.2002 das Internetportal www.fujogi.de, das Mädchen Anregungen für die Berufsfindung gibt. Mädchen wählen laut Statistik häufig traditionell frauentypische Berufe und schränken sich dadurch in ihren beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten und ihrer Lebenswegplanung ein. Die Berufsorientierung in den Schulen sollte deshalb im Interesse der Chancengleichheit Mädchen auf zukunftsorientierte Berufe hinweisen. Diese Internet-Plattform kann auch Lehrkräften Unterstützung bei einer geschlechtsspezifischen Berufswahlorientierung geben. Die Arbeit und Unterrichtsorganisation in der Sekundarschule RdErl. des MK vom 19.6.2003 (SVBl. LSA. S. 169), zuletzt geändert durch RdErl.des MK vom 27.4.2005 (SVBl. LSA. S. 161) Im 8. Schuljahrgang der Sekundarschule ist verbindlich das Thema „Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung, Berufsorientierung, Berufsberatung, Berufsfindung“ im Zusammenwirken mit berufsbildenden Schulen, berufsberatenden Institutionen und betrieblichen Einrichtungen zu bearbeiten. Im 8. und 9. Schuljahrgang des auf den Hauptschulabschluss bezogenen Unterrichts und des auf den Realschulabschluss bezogenen Unterrichts wird für die Schülerinnen und Schüler ein Betriebspraktikum durchgeführt, das jeweils als zehntägiges Blockpraktikum zu organisieren ist. Einzelheiten regelt ein gesonderter Erlass. Schülerbetriebspraktikum in der Sekundarstufe I RdErl. des MK vom 18. 7. 2001 (SVBl. LSA. S. 271), zuletzt geändert durch Rd.Erl. des MK vom 22.4.2004 (SVBl. LSA S. 98) Dieser Erlass regelt die Durchführung von Schülerbetriebspraktika in den Schuljahrgängen 8 und 9 für die Sekundarschulen. Praxistage an Sekundarschulen Bek. des MK vom 1. 12. 2005 (SVBl. LSA S. 8) Zur besseren Orientierung des Unterrichts an der beruflichen Praxis sollten der Unterricht anwendungsbezogen gestaltet und die Möglichkeiten der Kooperationen mit Betrieben und Unternehmen der Region genutzt werden. Solche Kooperationen ermöglichen den Schülerinnen und Schülern, die tatsächlichen Gegebenheiten und Anforderungen des beruflichen Lebens näher kennen zu lernen, und helfen gegebenenfalls, falschen Vorstellungen und Erwartungen entgegenzuwirken. 295 Diese frühe Auseinandersetzung mit der Berufswelt soll sich auch förderlich auf die Arbeitshaltung, die Leistungsbereitschaft und das Verhalten der Schülerinnen und Schüler auswirken. Anwendung der Rahmenrichtlinien im Unterricht der Sekundarschule RdErl. des MK vom 13.5.2004 (SVBl. LSA S.99) Die Einführung des hauptschulabschluss- und realschulabschlussbezogenen Unterrichts in der Sekundarschule des Landes erfordert für einen Übergangszeitraum die Anpassung der gültigen Rahmenrichtlinien für die Fächer der Stundentafel. Der Erlass enthält Hinweise und Anregungen für den Umgang mit den Rahmenrichtlinien der einzelnen Fächer. Entwicklung von Schulprogrammen an den allgemein bildenden Schulen des Landes Sachsen-Anhalt RdErl. des MK vom 14.5.2003 (SVBl. LSA S. 135) Im Rahmen der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung schulischer Arbeit nimmt das Schulprogramm eine Schlüsselstellung ein. Es hat zentrale Bedeutung für die Verständigung und Zusammenarbeit aller an Schule Beteiligten und stellt zugleich ein Instrument für langfristige pädagogische Schulentwicklungsarbeit dar. Im Mittelpunkt der Schulprogrammarbeit steht die Sicherung einer guten Qualität der unterrichtlichen Bildungs- und Erziehungsarbeit der jeweiligen Schule. Hierfür gilt es, gemeinsam abrechenbare Ziele zu vereinbaren, Wege zu deren Erreichung aufzuzeigen und mit konkreten Verantwortlichkeiten zu untersetzen, sowie Verfahren für die regelmäßige Überprüfung, Bewertung und Fortschreibung festzulegen. Voraussetzung hierfür ist eine enge Kommunikation und Kooperation des gesamten Lehrerkollegiums. 296 9 Interessante Links www.sachsen-anhalt.de Herausgeber: Land Sachsen-Anhalt Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Presse- und Informationsamt www.mk.sachsen-anhalt.de Herausgeber Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt www.mw.sachsen-anhalt.de Diese Adresse bietet die Möglichkeit der umfassenden Information und der Kommunikation zu den Themen: • Bildung und Wissenschaft • Kultur und Medien. Herausgeber: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt www.mlu.sachsen-anhalt.de Die offizielle Website der Landesregierung Sachsen-Anhalt gewährt den raschen Überblick über das politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben im Bundesland Sachsen-Anhalt. Das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit informiert u.a. umfassend zu den Themen • Investieren, • Gründen, • Arbeiten und ausbilden, • Forschen und lernen, • Weltweit agieren, • Reisen und erholen, • Förderwege finden. Herausgeber: Ministerium für Landwirt- Hier ist Aktuelles und Interessanschaft und Umwelt des tes aus den Bereichen Umwelt, Landes Sachsen-Anhalt Naturschutz, Hochwasserschutz, Landwirtschaft und ländlicher Raum zu finden. www.bildung-lsa.de Herausgeber: Kultusministerium des Der Bildungsserver SachsenLandes Sachsen-Anhalt, Anhalt ist das Bildungsportal des Landesinstitut für Lehrer- Landes Sachsen-Anhalt. fortbildung, Lehrerweiterbildung und Unterrichtsforschung von Sachsen-Anhalt (LISA) 297 www.arbeitsagentur.de Herausgeber Bundesagentur für Arbeit Auf diesen Internetseiten findet man wichtige Informationen rund um die Leistungen und Angebote der Agentur für Arbeit. Die Datenbanken Berufenet und KURS findet man hier ebenfalls. www.was-werden.de Herausgeber Bundesagentur für Arbeit, www.machs-richtig.de Dieses Magazin enthält Hinweise auf Internet-Seiten außerhalb des Service-Portals arbeitsagentur.de der Bundesagentur für Arbeit. Herausgeber Bundesagentur für Arbeit Die Einstiegsseite von „Mach´s richtig online“ bietet Informationen zum Wunschberuf, virtuelle Betriebsbesuche, den Interessentest zum Beruf, die große Berufsdatenbank und vieles mehr. http://infobub.arbeitsagentur.de/k urs/index.jsp www.berufenet.de Herausgeber Bundesagentur für Arbeit KURSNET ist die führende Datenbank für berufliche Aus- und Weiterbildung, herausgegeben von der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Mit fast 600 000 Veranstaltung von ca. 20 000 Bildungsanbietern ist sie die größte ihrer Art. Herausgeber: BERUFEnet – die Datenbank für Bundesagentur für Arbeit Ausbildungs- und Tätigkeitsbeschreibungen ermöglicht einen einfachen und schnellen Zugriff auf umfassende Informationen zu über 6300 Berufen in Deutschland 298 www.halle.ihk.de Herausgeber: Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau www.magdeburg.ihk.de Herausgeber Industrie- und Handelskammer Magdeburg www.hwkhalle.de Die Internetseiten der Industrieund Handelskammer Halle- Dessau enthalten neben vielen anderen Informationen über diesen Wirtschaftsraum Informationen über Aus- und Weiterbildung im IHK- Bereich. Hier findet man auch eine Lehrstellenbörse. Die Internetseiten der Industrieund Handelskammer Magdeburg enthalten neben vielen anderen Informationen über Aus- und Weiterbildung im IHK- Bereich. Hier findet man auch eine Lehrstellenbörse. Herausgeber: Handwerkskammer Halle Unter dem Motto „Leistung im Dienste des Handwerks“ findet man auf diesen Seiten Angebote der Handwerkskammer und nützliche Informationen aus dem und rund um das Handwerk. www.hwk-magdeburg.de Herausgeber: Handwerkskammer Magdeburg www.schule-wirtschaft.de Die Handwerkskammer Magdeburg bietet auf ihren Internetseiten z. B. eine Betriebsbörse, eine Lehrstellenbörse, Hilfe bei der Suche nach Handwerkern oder/und Sachverständigen. Außerdem wird das vielfältige Bildungsangebot vorgestellt. Herausgeber Bundesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT 299 Die Bundesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT ist das Netzwerk für die Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft. Ein wesentliches Ziel ihrer Arbeit besteht darin, mit dem gegenseitigen Austausch von Informationen und Erfahrungen. www.schulewirtschaft-lsa.de Herausgeber Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT SachsenAnhalt www.bmwa.bund.de Herausgeber Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit Referat Kommunikation und Internet www.bibb.de Dieses Angebot informiert u. a. über die Neuordnung von Berufen und über Ausbildungsprofile. Außerdem enthält es Aus- und Weiterbildungsstatistiken und verschafft einen Überblick über Ausbildungsvergütung. Herausgeber Bundeszentrale für politische Bildung www1.lpb.sachsen-anhalt.de Diese Internetseiten informieren sehr umfangreich über die Themen Wirtschaft und Arbeit Herausgeber Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) www.bpb.de Die Internetseiten der Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT Sachsen-Anhalt befinden sich im Aufbau. Zielstellungen der Landesarbeitsgemeinschaft sind unter anderem: - Aufbau eines Netzwerkes von Schulen, Unternehmen, Institutionen usw. - Berufsorientierung, Berufs- und Studienwahl - Projekte Gemeinsam mit einem Netzwerk aus Landeszentralen, Bildungseinrichtungen und –trägern engagiert sich die bpb für politische Bildung und Kultur – unabhängig und überparteilich. Die Bundeszentrale für politische Bildung unterstützt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger dabei, sich mit Politik zu befassen. Herausgeber: Landeszentrale für politische Bildung des Landes SachsenAnhalt 300 Vorrangige Aufgabe der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt ist es, durch politische Bildungsarbeit die Entwicklung des freiheitlichdemokratischen Bewusstseins zu fördern und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit zu stärken. www.dbs.schule.de Herausgeber: Deutscher BildungsServer (DBS), www.berufswahlpass.de Herausgeber Behörde für Bildung und Sport Hamburg www.workshop-zukunft.de Die Internetseiten sind sehr informativ und gut geeignet für die Unterrichtsvorbereitung. Man findet eine umfangreiche Materialsammlung zum Thema Berufsweltorientierung. Herausgeber Institut Unternehmen& Schule Service GmbH Heinrich-HeineUniversität Düsseldorf, Lehrstuhl Chemiedidaktik www.wirtschaftundschule.de Der Berufswahlpass wurde als gemeinsames Projekt der Länder des Nordverbundes entwickelt. Auf den Internetseiten findet man u. a. 3 Varianten der des Berufswahlordners zum Anschauen aber auch zum Download. Herausgeber Deutscher Gewerkschaftsbund Bundesvorstand www.portal-schule-wirtschaft.de Der Deutsche Bildungsserver ist ein vom Bund und den sechzehn Ländern in der Bundesrepublik Deutschland getragenes Informationsportal zum deutschen föderalen Bildungswesen. Er bietet qualitativ hochwertige Informationen zum Thema Bildung im Internet – schnell, aktuell und umfassend. Dieses Portal möchte eine bundesweite Informations- und Kooperationsplattform für Interessenten und Akteure an der Nahtstelle Schule- Wirtschaft sein. Es werden gute Beispiele der Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft vorgestellt. Eine Datenbank gibt einen Überblick über wichtige Institutionen, die sich schwerpunktmäßig mit der Thematik Schule- Wirtschaft beschäftigen. Herausgeber berolino.pr gmbH 301 Diese Internetseiten sind ein Projekt von „Chancen für alleInitiative Neue Soziale Marktwirtschaft“. Ziel dieser Initiative ist u. a. zu zeigen, wie die soziale Marktwirtschaft funktioniert. Dazu werden kostenlose Unterrichtsmaterialien angeboten. www.azubi-online.com Herausgeber Internetseiten zu folgenden TheRedaktion, Anzeigen, men: Service, Berufsberatung: Ausbildungsangebote Berufe A bis Z zeitplan-verlag Bewerbung Wunschberuf www.wirtschaft-und-schule-lsa.de Herausgeber FDP-Fraktion im Landtag Diese Seiten sollen einen Beitrag zur Vernetzung von Wirtschaft von Sachsen-Anhalt und Schule leisten. Hier werden Projekte der Zusammenarbeit von Unternehmen, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen präsentiert. www.bw-tips.de Herausgeber: PUBLIC CONSULT www.zak-line.de Herausgeber Wartburg-Hauptschule von-Esmarch-Str. 15 www.fujogi.de Übersichtliche knappe Bewerbungs-Tipps: Hinweise, Beispiele und praktische Tipps für den Start in den Beruf. Präsentiert wird ein Projektergebnis der Wartburg – Hauptschule. Hier findet man übersichtlich gestaltete Seiten zur Lebensplanung und Berufswahlorientierung, die für den Unterricht gut geeignet sind. Herausgeber METOP: Aninstitut der Otto-von-GuerickeUniversität 302 Die Internetplattform „fujogi“ dient der beruflichen Orientierung und ist speziell für Mädchen und junge Frauen in SachsenAnhalt entwickelt worden. Auf den WEB-Seiten werden zukunftsorientierte Ausbildungsberufe und Studienrichtungen vorgestellt. Hier findet man z. B. Interviews mit Auszubildenden und Studentinnen, nützliche Bewerbungstipps, Vorstellung weiterer Projekte zur Berufsorientierung und ein Forum. 10 Agenturen für Arbeit – Berufsberatung Agenturbezirk Stendal: Agenturbezirk Magdeburg: Postanschrift Agentur für Arbeit Stendal Postfach 101545 39555 Stendal Hausanschrift Agentur für Arbeit Stendal Stadtseeallee 71 39576 Stendal Tel.: 03931 / 640-0 Fax: 03931 / 640-666 E-Mail: stendal@arbeitsagentur.de Postanschrift Agentur für Arbeit Magdeburg Postfach 1162 39085 Magdeburg Hausanschrift Agentur für Arbeit Magdeburg Hohepfortestraße 37 39104 Magdeburg Tel.: 0391 / 257-1728 Fax: 0391 / 257-1432 E-Mail: magdeburg@arbeitsagentur.de Agenturbezirk Halberstadt: Agenturbezirk Sangerhausen: Postanschrift Agentur für Arbeit Halberstadt Postfach 1528 38805 Halberstadt Hausanschrift Agentur für Arbeit Halberstadt Schwanebecker Straße 14 38820 Halberstadt Tel.: 03941 / 40-800 Fax: 03931 / 40-222 E-Mail: halbersadt@arbeitsagentur.de Postanschrift Agentur für Arbeit Magdeburg Postfach 1162 39085 Magdeburg Hausanschrift Agentur für Arbeit Sangerhausen Baumschulenweg 1 06526 Sangerhausen Tel.: 03464 / 554-0 Fax: 03464 / 554-490 E-Mail: sangerhausen@arbeitsagentur.de Agenturbezirk Dessau: Agenturbezirk Wittenberg: Postanschrift Agentur für Arbeit Dessau Postfach 1422 06839 Dessau Hausanschrift Agentur für Arbeit Dessau Seminarplatz 1 06846 Dessau Tel.: 0340 / 502-0 Fax: 0340 / 502-2999 E-Mail: dessau@arbeitsagentur.de Postanschrift Agentur für Arbeit Wittenberg Postfach 100351 06873 Lutherstadt Wittenberg Hausanschrift Agentur für Arbeit Wittenberg Melanchthonstraße 3a 06886 Lutherstadt Wittenberg Tel.: 03491 / 438-214 Fax: 03491 / 438-567 E-Mail: wittenberg@arbeitsagentur.de Agenturbezirk Halle: Agenturbezirk Merseburg: Postanschrift Agentur für Arbeit Halle Postfach 06090 Halle Hausanschrift Agentur für Arbeit Halle Schopenhauerstraße 2 06114 Halle Tel.: 0345 / 5249-2000 Fax: 0345 / 5249-6000 E-Mail: halle@arbeitsagentur.de Postanschrift Agentur für Arbeit Merseburg Postfach 1151 06201 Merseburg Hausanschrift Agentur für Arbeit Merseburg Geusaer Str. 81e 06217 Merseburg Tel.: 03461 / 579-0 Fax: 03461-/ 579-565 E-Mail: merseburg@arbeitsagentur.de Weitere Kontaktdaten, insbesondere zu den Geschäftsstellen finden sie im Internet auf der Seite www.arbeitagentur.de. Sollten sich die Daten einmal ändern, werden sie dort aktualisiert. Quelle: www.arbeitsagentur.de Stand: 26.10.2006 303 11 Zitierte und verwendete Literatur, weitere Medien Ammon, H.: Berufsorientierung in der Schule. Eine didaktische Grundlegung. München: 1980 Arbeit, Wirtschaft, Technik. Arbeitsblätter Sekundarstufe 1. Kopiervorlagen. Paetec Gesellschaft für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2001 Arbeit/Wirtschaft 8/9. Bereich Niedersachsen. Cornelsen- Verlag, 1992 Arbeit/Wirtschaft - Lehrerband mit Verlag, München: 1989 Vorlagen für Arbeitsblätter. Bayerischer Schulbuch- Arbeitsheft Deutsch. Wege zum sicheren Sprachgebrauch 9. Volk und Wissen Verlag GmbH & Co, Berlin: 1998 Arbeitslehre aktuell. Arbeit- Wirtschaft Bd. 2. Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, München: 2003 Arbeitslehre aktuell. Schwerpunkt Wirtschaft Bd.1. Lehrerband mit Arbeitsblattvorlagen. Oldenbourg Verlag GmbH, München: 1994 Arbeitslehre aktuell. Schwerpunkt Wirtschaft Bd.1. Lehrerband mit Arbeitsblattvorlagen. Oldenbourg Verlag GmbH, München: 2001 Arbeitslehre/Wirtschaft NRW 7/8. Westermann- Schulbuchverlag, Braunschweig: 1993 Bertelsmann- Universallexikon. Bd. 1. Gütersloh: 1991 BERUF AKTUELL 2003/2004. Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg: 2003 Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung, Variante B. Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben des BMBF: 2004 Birkholz/Dinges/Pusch: Das Betriebspraktikum. Persen- Verlag, Horneburg/ Niederelbe: 2004 Brenner, D./Brenner, F.: Ziel: Ausbildungsplatz. Bewerbungstraining für die Klassen 8 bis 10. Arbeitsheft. Cornelsen Scriptor GmbH, Berlin: 2003 Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg (Hg.): MACH´S RICHTIG. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer. Promotion Software- Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen: 2005 Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – Der Weg zum Wunschberuf. Mohndruck GmbH, Gütersloh: 2000 Bußhoff, L. Berufswahl-Theorien und ihre Bedeutung für die Praxis der Berufsberatung. Heft 10a der Reihe “Aufgaben und Praxis der Bundesanstalt für Arbeit“, Stuttgart: 1989 Bußhoff, L. Berufswahlvorbereitung. In: Handbuch zur Berufswahlvorbereitung. Bundesanstalt für Arbeit (Hg.), Nürnberg: 1992 Deutsche Ausgleichsbank (Hg.): Unternehmer- Kultur. Unterrichts- und Projektvorschläge für Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen. MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999 Dibbern, H.: Theorie und Didaktik der Berufsvorbildung: Studienbuch für Berufs- und Wirtschaftspädagogen. Schneider-Verlag Hohengehren: 1993 Dienstleistungszentrum Bildung (Hg.): Bewerbungstraining für Lehrkräfte. Deutsche Bahn AG, Frankfurt am Main: 2004, S. 28 Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Bibliographisches Institut & F:A. Brockhaus AG, Mannheim: 1996 Engst, Judith: Duden. Erfolgreich bewerben- kurz gefasst. Dudenverlag, Mannheim: 2004 Gesellschaft verstehen und handeln. Klasse 8- 10. Militzke Verlag, Leipzig: 1999 304 Graving, J./Paradies, L.: Unterrichtseinstiege – Ein Studien- und Praxisbuch. CornelsenScriptor- Verlag, Berlin: 1996 Holzendorf U.: Wirtschaft- Technik- Arbeit. Paetec- Gesellschaft für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2004 Huster, S./Knüppel A. (Hg.): Kleiner Leitfaden Wirtschaft- Hauswirtschaft. Paetec Gesellschaft für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2003 Krug: Zur Entwicklung des Mitteldeutschen Chemiereviers. www.opus.fh-merseburg.de, Stand 14. 04. 2005 Kultusministerium des Landes Sachsen- Anhalt (Hg.): Beiträge zur Gestaltung der Sekundarschule- Heft 1. Pflichtprojekt „Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung, Berufsorientierung, Berufsberatung, Berufsfindung“. 8. Schuljahrgang der Sekundarschule. Druckerei Heinrich John, Magdeburg: 2000 Lernbereich Wirtschaft 5/6. Cornelsen- Verlag, Düsseldorf: 1991 Lexikon Wirtschaft. OrbisVerlag, München: 1989 Lorenz W.: Fit fürs Leben – Leitfaden für Schulabgänger. Stockmann-Verlag, BochumMünchen, Schuljahr 2004/2005 Matthes, Wolfgang u. a.: Politik erleben. Sozialkunde. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn: 2005 Medienkombination zur Berufswahlvorbereitung. Bundesanstalt für Arbeit, 2003/2004 Ortlieb-Ohnesorge/Rahe/Schoof: Frauen im Beruf. Unterrichtsmaterialien zur Arbeits-, Wirtschafts- und Gesellschaftslehre (BEO 9). Verlag Druck-Team, Hannover: 1991 Sander/Elper/Wyenberg: Neue Technologien und sozialer Wandel. Arbeitsbuch der Sozialwissenschaften. Cornelsen- Verlag, Düsseldorf: 1990 Schmid, Reinhard/Barmettler, Claire: Wegweiser zur Berufswahl. Bertelsmann Verlag, Bielefeld: 2002 Tänzer, Uwe: Soziale Marktwirtschaft. Grundlagen und Aufgaben. Ökonomische Kernprobleme in Deutschland. Ernst Klett Verlag für Wissen und Bildung, Stuttgart, Dresden: 1999 Thüringer Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Produkt der Landesarbeitsgemeinschaft Schule- Wirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Kultusministerium und dem Thillm im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben des BMBF, 2004 Troidel/ Kohl: Arbeitslehre 7. Wolf- Schülerbuch. Wolf- Verlag GmbH, Regensburg: 1992 Wahrig: Deutsches Wörterbuch. Bertelsmann- Lexikothek, Gütersloh: 1991 Wegner/Behringer/Scherm: Sozialkunde.Verlag Handwerk und Technik, Hamburg: 1991 Werk, Otto/Erbrecht, Rüdiger (Hg.): Wissensspeicher Wirtschaft. Volk und Wissen Verlag GmbH, Berlin: 1996 Wirtschaft 1. Arbeitslehre. Schroedel Schulbuchverlag GmbH, Hannover: 1993 Wörterbuch Englisch- Deutsch. Orbis Verlag, München: 1991 www.aaonline.dkf.de, Stand: 24. 01. 2005 www.berufswahl-tipps.de/wer_ bin_ ich.htm, Stand: 13. 04. 2005 www.bibb.de/de/16812.htm, Stand: 19. 09. 2005 www.bva-online.de/frau_geschicht.htm, Stand: 14. 06. 2000 www.destatis.de, Stand: 12. 12. 2004 www.EGO-NET.de Sag mir, wer du bist, Inteviews und Befragungen meistern. Ausgabe 305 04/2000 www.einslive.de/daswort/derservice/job/frauen_in_maennerberufen/index.phtl, Stand: 11. 04. 2005 www.halle.ihk.de, Stand: 17. 06. 2005 www.halloren.de, Stand: 09. 05. 2005 www.ihk-siegen.de/start/lehrer/material/aplatz.pdf, Stand: 24. 01. 2005 www.joblab.de, Stand: 24. 01. 2005 www.learn-line.nrw.de/angebote/zeus/thema/thema/computer/01_07trend.htm, Stand: 01. 04. 2005 www.machs-richtig.de, Stand: 24. 01. 2005 www.paetec.de www.statistik.sachsen-anhalt.de, Stand: 24. 03. 2005 www.teleunterricht.de/teleunterricht2/Materialien/Sozialkunde/Gesellschaftswandel. PDF, Stand: 27. 01. 2005 Literatur und Medien für die Modulgestaltung L1 Arbeitslehre aktuell, Arbeit- Wirtschaft Bd. 1 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, München:2002 L2 Das Zeitbild (Hg.): Berufsausbildung. Einstieg mit Durchblick. Zeitbild-Verlag GmbH, Bonn:1995 L3 Bundesanstalt für Arbeit (Hg.) MACHS RICHTIG. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer. Promotion Software Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen: 2003 L4 Holzendorf U.: Wirtschaft. Arbeit. Technik. Paetec Gesellschaft für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2004 L5 IHK Halle- Dessau (Hg.): Lernen für das Leben. Vorbereitung auf den Beruf. Ergebnisse der IHK- Umfrage zur PISA- Studie. Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung, Halle: 2003 L6 Sparkassen Schulservice (Hg.): Wirtschaftslehre mit Pfiff. Bd. 1 Arbeitsblätter für einen produktiven Unterricht. Deutscher Sparkassenverlag GmbH, Stuttgart:1996 L7 Bundesanstalt für Arbeit (Hg.): Beruf aktuell. Wdv Gesellschaft für Medien und Kommunikation mbh & Co. OHG, Bad Homburg: 2003 L8 „Was erwartet die Wirtschaft von Schulabgängern?“/ Umfrage zur PISA- Studie. IHK Halle-Dessau/Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung, Halle: 2003 L9 Brenner, Doris/Brenner, Frank: Ziel: Ausbildungsplatz. Bewerbungstraining für die Klassen 8 bis 10. Arbeitsheft. Cornelsen Scripler GmbH, Berlin: 2003 L10 Engst, Judith: Duden. Erfolgreich bewerben- kurz gefasst. Dudenverlag, Mannheim: 2004 L11 Langermann Detlef: Duden. Literatur Basiswissen Schule. Dudenverlag, Mannheim: 2004 L12 Grundwald, Annette u. a. (Hg.): Power Wissen Deutsch. Wissen Media Verlag GmbH, Gütersloh/München: 2003 L13 Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg (Hg.): MACHS RICHTIG. Handreichung für Schülerinnen und Schüler. Promotion Software- Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübin306 gen: 2004/2005 L14 It’s your Way. Berufsstart ohne Stress. Barmer Ersatzkasse und Echo- Verlagsgruppe GmbH: 2002 L15 Sparkassen Schulservice (Hg.): Erfolgreich bewerben. Schülerheft und Lehrerinformati- on. Deutscher Sparkassenverlag GmbH, Stuttgart: 2003 L16 Bundesanstalt für Arbeit (Hg.): Orientierungshilfe zu Auswahltests. 9. Auflage, Bayreuth Verlagsgesellschaft mbH, 1998 L17 Sparkassen Schulservice (Hg.): Blickpunkt Beruf. Einstellungstests. Deutscher Sparkas- senverlag GmbH, Stuttgart: 2003 L18 Arbeitslehre aktuell. Arbeit- Wirtschaft Bd. 2. Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, Mün- chen: 2003 L19 Deutsche Ausgleichsbank (Hg.):.Unternehmer- Kultur. Unterrichts- und Projektvorschlä- ge für Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen. MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999 L20 Reichel W.: Testtrainer Einstellungstests. Falken Verlag, Niederhausen: 1999 L21 Minnich J.: Begabungstests für die Berufswahl. Falken Verlag, Niederhausen: 1999 L22 Hertwig S.: Testtrainer für Hochschulabgänger. Falken Verlag, Niederhausen: 2000 L23 Deutsche Bahn AG (Hg.): Bewerbungstraining- Leitfaden für Lehrkräfte. Dienstleis- tungszentrum Bildung, Frankfurt am Main: 2004 L24 Kaminski (Hg.): Praxis 9/10. Wirtschaft Sachsen- Anhalt. Westermann Schulbuchverlag GmbH, Braunschweig: 2000 L25 Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben des BMBF, 2004 L26 Arbeitslehre Technik/Wirtschaft 7. Westermann- Schulbuchverlag GmbH, Braun- schweig: 1985 L27 Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Euro. Das Buch zum Geld. MOHN Media, Mohndruck GmbH, Gütersloh: 2001 L28 Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Hg.): „Schüler- firmen- Wenn Schüler zu Unternehmern werden“. O. A., 2005 307 Weiterführende Literatur May, Hermann: Didaktik der ökonomischen Bildung. Oldenbourg-Verlag, München, Wien: 2001 May, Hermann: Ökonomie für Pädagogen. Oldenbourg-Verlag, München, Wien: 2002 Dedering, Heinz: Entwicklung der schulischen Berufsorientierung in der Bundesrepublik Deutschland. In: Schudy, I. (Hg.): Berufsorientierung in der Schule. Grundlagen und Praxisbeispiele. Bad Heilbronn/Obb: 2002, S. 17 -31 Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder der Bundesrepublik Deutschland (Hg.): Dokumentation zur Berufsorientierung an allgemein bildenden Schulen. (Sekundarbereich I und II). Band 1. Allgemeiner Teil. Bonn: 1997, S. 5 – 119 Bundesanstalt für Arbeit (Hg.): Handbuch zur Berufswahlvorbereitung. MEDIALOG, Gesellschaft für Medientechnik mbH + Co.KG, Kommunikationssysteme, Mannheim: 1992 Landesinstitut für Schule und Weiterbildung NRW (Hg.): Berufswahlorientierung in der Sekundarstufe I. Verlag für Schule und Weiterbildung, Druckverlag Kettler GmbH, 1997 Beinke, Lothar: Berufswahlunterricht. Klinkhardt-Verlag, Bad Heilbrunn/Obb.: 1992 Beinke, Lothar(Hg.): Berufsfindung, Berufswahl – Berufsweg. Lexika-Verlag, Weil der Stadt: 1982 Hesse/Schrader: Schule und was dann – der eigene Weg zum richtigen Beruf. Eichborn-Verlag, Frankfurt a. M.: 2000 Winkler, Barbara: Mit MUMM zur Berufsorientierung. Veritas-Verlag, Linz: 1999 Schmid, Reinhard /Barmettler, Claire: Wegweiser zur Berufswahl. Bertelsmann Verlag, Bielefeld: 2001 308 12 Abkürzungsverzeichnis abH Ausbildungsbegleitende Hilfe BAB Bundesausbildungsbeihilfe BaföG Bundesausbildungsförderungsgesetz BbiG Berufsbildungsgesetz BBZ Berufsbildungszentrum BIBB Bundesinstitut für Berufsbildung BbS Berufsbildende Schule BFS Berufsfachschule BGJ Berufsgrundbildungsjahr BIZ Berufsinformationszentrum BS Berufsschule BüE Berufsausbildung in überbetrieblichen Einrichtungen BvB Berufsvorbereitende Maßnahmen BVJ Berufsvorbereitungsjahr DBB Deutscher Beamtenbund DGB Deutscher Gewerkschaftsbund DIN Deutsche Industrie Norm EU Europäische Union EWG Europäische Wirtschaftsgemeinschaft FG Fachgymnasium FOS Fachoberschule FS Fachschule HSA Hauptschulabschluss IHK Industrie- und Handelskammer LISA Landesinstitut für Lehrerfortbildung, Lehrerweiterbildung und Unterrichtsforschung LfMA Landesstelle für Medienangelegenheiten MK Kultusministerium RdErl. Runderlass RSA Realschulabschluss SBP Schülerbetriebspraktikum SGB Sozialgesetzbuch SVBl. Schulverwaltungsblatt VERDI Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 309