Der Beruf - Bildungsserver Sachsen

Transcription

Der Beruf - Bildungsserver Sachsen
Beiträge zur Gestaltung
Richtlinien, Grundsätze, Anregungen
Gespräche
mit Eltern
der Sekundarschule
Betriebserkundung
Ferienjob
Berufsfindungsmesse
Berufswahlvorbereitung
an Sekundarschulen
„Tag der
offenen Tür“
in der Berufsschule
Praktikum
Grundsätze und Anregungen
für die Unterrichtspraxis
Besuch
im BIZ
Kompetenzcheck
Gespräche
mit dem Berufsberater
An der Erarbeitung des vorliegenden Materials haben mitgewirkt:
Dr. Helga Lohse
Arbeitsgruppe Schule- Wirtschaft am LISA
Sachsen-Anhalt (Leitung)
Wilfried Mai
Arbeitsgruppe Schule- Wirtschaft am LISA Sachsen-Anhalt,
Sekundarschule „Wolfgang- Borchert“, Halle
Annet Brauner
Arbeitsgruppe Schule- Wirtschaft am LISA Sachsen-Anhalt,
Förderschule für Lernbehinderte „Fröbelschule“, Halle
Edith Hoffmann
Integrierte Gesamtschule Halle
Heike Löber
Integrierte Gesamtschule Halle
Andreas Härtig
Integrierte Gesamtschule Halle
Beratend tätig waren:
Steffen Baum
Sekundarschule Schkopau
Horst Barbendererde
Gesamtschule „Regine Hildebrandt“, Magdeburg
Wolfgang Müller
Berufsbildende Schule II, Halle
Holger Häberer
Sekundarschule „Wilhelm- Weitling“; Magdeburg
Waltraud Beck
Sekundarschule Thale/Nord, Thale
Volker Henneberg
Sekundarschule Thale/Nord, Thale
Impressum
Herausgeber: Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt
Redaktion: Dr. Helga Lohse, Helmar Liebscher
Layout: Büromaterial GmbH, ein Unternehmen der PLATE-GRUPPE, Magdeburg
Druck:
Auflage: 600/2006
Vorwort
1
Abb. 1: aus Dietrich W.: Exemplarische Bilder. Burckhardhaus-Verlag, Gelnhausen: 1978
„Wenn ich an die Berufswahl denke, dann entsteht bei mir im Kopf ein ziemliches Chaos –
wie bei dem Mädchen an der Tafel. Da gibt es so viele Möglichkeiten und Dinge, die man
beachten muss; schließlich hängt ja die Zukunft davon ab. Das ist wie ein Labyrinth, durch
das man sich hindurch kämpfen muss. Ich hoffe nur, dass ich gut durchkomme.“ (Christine)
1
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ........................................................................................................................ 1
1
Berufswahlvorbereitung/Berufsorientierung an Sekundarschulen ................................ 7
2
Schulspezifische Konzepte zur Berufswahlvorbereitung ..............................................10
2.1
Schulische Maßnahmen zur Berufswahlvorbereitung ................................................. 12
2.2
Curriculare Bezüge zur Berufswahlvorbereitung ......................................................... 13
2.3
Themenfelder und Themenbereiche für die schulische Berufswahlvorbereitung......... 20
2.4
Beispiele für die schulische Berufswahlvorbereitung................................................... 24
2.4.1
Berufswahlvorbereitung an der Integrierten Gesamtschule Halle ............................... 24
2.4.2
Berufswahlvorbereitung an der Sekundarschule Schkopau........................................ 26
2.4.3
Berufswahlvorbereitung an der Sekundarschule THALE/NORD................................. 29
2.4.4
Berufswahlvorbereitung an der Sekundarschule „Wilhelm Weitling“, Magdeburg ....... 32
2.5
Schrittfolge zur Erarbeitung einer schulspezifischen Konzeption zur
Berufswahlvorbereitung ............................................................................................. 36
3
Module zur Berufswahlvorbereitung im Unterricht........................................................37
3.1
Themenfelder, Themenbereiche und Module.............................................................. 39
3.2
Beispiel für die Anwendung der Module in den Schuljahrgängen 8 bis 10 .................. 40
4
Didaktisch-methodische Hinweise zur Modulgestaltung.............................................. 45
4.1
Themenbereich A: Bedürfnisse und Erwartungen....................................................... 46
4.1.1
Modul A1 – Vom Traumberuf zum Wunschberuf ........................................................ 46
4.1.2
Modul A2 − Ohne Moos nichts los .............................................................................. 65
4.1.3
Modul A3 − Die Gesellschaft und ich .......................................................................... 70
4.1.4
Modul A4 − Berufschancen von Jungen und Mädchen ............................................... 74
4.2
Themenbereich B: Fähigkeiten/Eignung ..................................................................... 90
4.2.1
Modul B1 − Das ist meine Berufung ........................................................................... 90
4.2.2
Modul B2 − Meinen Fähigkeiten auf der Spur ............................................................. 94
4.3
Themenbereich C: Berufe - Anforderungen, Möglichkeiten, Entwicklungen .............. 101
4.3.1
Modul C1 − Möglichkeiten der Berufsausbildung ...................................................... 101
4.3.2
Modul C2 − Berufsverläufe früher und heute ............................................................ 115
4.3.3
Modul C3 − Entstehung und Entwicklung von Berufen ............................................. 133
4.3.4
Modul C4 − Anforderungen an Berufe ...................................................................... 141
4.4
Themenbereich D: Betriebserkundung/-praktikum .................................................... 145
4.4.1
Modul D1 − Erkundung eines Arbeitsplatzes ............................................................ 145
4.4.2
Modul D2 − Das Betriebspraktikum – Einblick in Berufe ........................................... 152
4.5
Themenbereich E: Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Berufsinformationszentrum (BIZ) ............................................................................. 164
5
4.5.1
Modul E1 − Wege zum Beruf.................................................................................... 164
4.5.2
Modul E2 − Berufsberatung der Agentur für Arbeit - als Institution............................ 181
4.5.3
Modul E3 − Der Elternabend im Berufsinformationszentrum (BIZ)............................ 190
4.5.4
Modul E4 − Selbstinformation zur Berufswahl........................................................... 194
4.6
Themenbereich F: Arbeitsmarktsituation................................................................... 210
4.6.1
Modul F1 − Regionaler Wirtschaftsraum................................................................... 210
4.6.2
Modul F2 − Anforderungen der Unternehmen an die Schülerinnen und Schüler....... 217
4.6.3
Modul F3 − Grüne Berufe in Sachsen-Anhalt............................................................ 231
4.6.4
Modul F4 - Leben und Arbeiten in Europa ................................................................ 239
4.7
Themenbereich G: Bewerbungsunterlagen............................................................... 242
4.7.1
Modul G1 − Lebenslauf ............................................................................................ 242
4.7.2
Modul G2 − Bewerbungsschreiben........................................................................... 245
4.7.3
Modul G3 − Meine Bewerbungsmappe − Einmal komplett − immer greifbar ............. 251
4.8
Themenbereich H: Test/Vorstellungsgespräch ......................................................... 252
4.8.1
Modul H1 − Teste dich!............................................................................................. 252
4.8.2
Modul H2 − Vorstellungsgespräch – Inhalt und Form müssen stimmen.................... 256
4.9
Themenbereich I: Arbeitsrecht .................................................................................. 263
4.9.1
Modul I1 − Ich habe nicht nur Rechte ....................................................................... 263
4.9.2
Modul I2 − Mitbestimmung im Betrieb....................................................................... 268
4.9.3
Modul I3 − Unternehmerische Selbstständigkeit ....................................................... 272
4.9.4.
Modul I4 − Gründung einer Schülerfirma ...................................................................283
5
Ausgewählte Methoden zur Berufswahlvorbereitung .................................................286
6
Der Berufswahlpass – Ein Begleiter während der Berufswahlvorbereitung für
Schülerinnen und Schüler..........................................................................................288
6.1
Aufbau des Begleithefters......................................................................................... 289
6.2
Hinweise zum Umgang mit dem Begleithefter........................................................... 289
6.3
Nutzung von Medien externer Partner am Beispiel von „Mach’s Richtig“ der Agentur
für Arbeit .................................................................................................................. 289
7
Zusammenarbeit zwischen Schulen und Wirtschaft ...................................................291
8
Rechtliche Rahmenbedingungen ...............................................................................294
9
Interessante Links......................................................................................................297
10
Agenturen für Arbeit – Berufsberatung.......................................................................303
11
Zitierte und verwendete Literatur, weitere Medien......................................................304
12
Abkürzungsverzeichnis ..............................................................................................309
6
1
Berufswahlvorbereitung/Berufsorientierung an
Sekundarschulen
Eine gute allgemeine Bildung ist heute mehr denn je eine wichtige Voraussetzung für eine
berufliche Ausbildung und für Erfolg im Erwerbsleben. Zur Vorbereitung auf das Berufsleben
brauchen die Jugendlichen die Unterstützung der Schule, der Eltern und weiteren am Berufsbildungsprozess Beteiligten.
Die Schule hat den im Schulgesetz des Landes Sachsen-Anhalt verankerten Bildungs- und
Erziehungsauftrag zu realisieren. Über die Entwicklung zu einer freien Persönlichkeit, die im
Geiste der Toleranz bereit ist, Verantwortung für die Gemeinschaft mit anderen Menschen
und Völkern und gegenüber künftigen Generationen zu tragen, ist die Schule insbesondere
gehalten, die Schülerinnen und Schüler auch auf die Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt vorzubereiten.
Die Sekundarschule, in der Schülerinnen und Schüler des fünften bis zehnten Schuljahrganges unterrichtet werden, vermittelt eine allgemeine und berufsorientierte Bildung.
Sie übernimmt die Aufgabe, den Heranwachsenden gezielt elementare Zugänge zur Arbeitsund Wirtschaftswelt erschließen zu helfen, die ihnen als Orientierungsgrundlage für das Berufsleben dienen und den Einstieg in eine berufliche Erstausbildung erleichtern.
Ein zentrales Handlungsfeld für die Persönlichkeitsentwicklung ist die Erwerbsarbeit. Die
Übernahme einer Erwerbstätigkeit wird von den Jugendlichen – neben Partnerwahl und Familiengründung – als entscheidender Schritt für ihr Erwachsenwerden betrachtet.
Die Erwerbsarbeit ist für die persönliche Lebensgestaltung und Lebensplanung, das Selbstverständnis des Einzelnen und seine Integration in die Gesellschaft ein wesentliches Element einer modernen demokratischen Gesellschaft.
Somit kommt der erfolgreichen Eingliederung in das Ausbildungs- und Beschäftigungssystem eine Schlüsselrolle zu.
Eine zentrale Aufgabe der Sekundarschule besteht daher darin, die Schülerinnen und Schüler auf diesen biografisch so eminent wichtigen neuen Lebensabschnitt angemessen vorzubereiten.
Ziel der schulischen Einflussnahme im Prozess der Berufswahlvorbereitung ist die Entwicklung eines beruflichen Selbstkonzeptes in Bezug auf die primäre Berufswahl. Sie ist jedoch
keine isolierte Phase auf dem Lebens- und Berufsweg der Heranwachsenden, sondern sie
ist vielmehr mit deren persönlichen Erfahrungshintergrund aus Vergangenheit, den sozioökonomischen Bedingungsfeldern der Gegenwart und den daraus genährten Zukunftserwartungen verknüpft.
7
Die Qualifizierung zur Durchführung einer ersten Berufs- und Ausbildungsentscheidung unter
der Perspektive einer individuellen Berufswegplanung verlangt von den Schülerinnen und
Schülern eine möglichst umfassende Verinnerlichung all der objektiven und subjektiven
Chancen und Widersprüche, die für diese Entscheidung relevant sind. Die Jugendlichen stehen an der Schwelle von der Schulpflicht zu selbst bestimmten Investitionen in das eigene
Humanvermögen. Dies erfordert, dass die Jugendlichen den Konfliktcharakter der Berufswahl mit ihren subjektiven (z. B. Werthaltungen, Fähigkeiten) wie auch sozioökonomischen
Determinanten (z. B. Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten) erkennen und sich der Notwendigkeit einer rationalen Entscheidung bewusst werden.
Die Berufswahlvorbereitung ist somit ein komplexer und langfristiger Lern- und Entwicklungsprozess. Sie wird durch vielfältige individuelle und gesellschaftliche Rahmenbedingungen determiniert und ist auf die Entwicklung der Berufswahlkompetenz gerichtet.
Unter Bezugnahme auf BUSSHOF(1992) und DIBBERN (1993) kann die Berufswahlkompetenz als die Fähigkeit verstanden werden, eine weitgehend rational begründete und möglichst selbstständige Entscheidung für eine schulische und betriebliche Ausbildung in einem
Berufsfeld zu treffen und in situationsgerechte Handlungen umzusetzen.
Die Berufswahlvorbereitung verfolgt im Sinne des Erwerbs der Berufswahlkompetenz nachfolgend aufgeführte Ziele:
Die Jugendlichen können
•
die Berufswahl als Aufgabe wahrnehmen und sind motiviert, sich damit zu befassen.
•
in einem Selbstkonzept ihre Berufsvorstellungen und entsprechende Problemlösungsstrategien entwickeln.
•
die Chancen und Risiken auf dem Arbeitsmarkt kritisch bewerten.
•
die in der Berufswahl liegenden Selbstbestimmungschancen entdecken, die Berufswahlsituation realistisch einschätzen.
•
Entscheidungskriterien und -möglichkeiten erarbeiten, Erfahrungs- und Informationsquellen nutzen, berufliche Alternativen (verschiedene Ausbildungsformen und Maßnahmen zur Berufsvorbereitung/ zum Berufseinstieg) gewichten und überprüfen sowie deren Realisierungschancen einschätzen.
•
die
in
der
Berufswahlentscheidung
liegende
Herausforderung
zur
Eigen-
verantwortung erkennen und annehmen.
•
ihre Berufswahlentscheidung in situationsgerechtem Handeln verwirklichen.
•
erkennen, dass die Berufswahl auch bei gewissenhafter Vorbereitung das Risiko
des Scheiterns beinhalten kann.
8
Gegenstand der Berufswahlvorbereitung und Berufsorientierung ist somit die Berufsarbeit
bzw. Erwerbsarbeit in einem doppelten Sinn: Erschließung individueller Chancen in konkreten Berufen und die Erschließung des gesellschaftlichen Systems der Arbeitsteilung.
Im Rahmen der Berufswahlvorbereitung muss somit der gesellschaftliche Aspekt und der
individuelle Aspekt der Berufs- bzw. Erwerbsarbeit Berücksichtigung finden.
Berufswahlvorbereitung/
Berufswahlvorbereitung/
Berufsorientierung durch
Berufsorientierung durch die
die Berufsberatung der
Schule
Agentur für Arbeit
Individuelle Aspekte
Gesellschaftliche Aspekte
Grundrecht auf freie Berufswahl,
Berufstätigkeit als Erscheinungsform
individuelle Berufswegplanung
gesellschaftlicher Arbeit
Eltern,
Unternehmen,
Freunde,
Verwandte
Verbände,
Berufswahlkompetenz
Initiativen u. a.
Vorbilder
Medien
Abb. 2: Einflussfaktoren auf die Entwicklung der Berufswahlkompetenz im Prozess der Berufswahlvorbereitung
Die selbstverantwortliche Gestaltung des Übergangs in die Berufs- und Arbeitswelt erfordert
Wissen über Wege, alternative Angebote, Unterstützungssysteme und Hilfen für den erfolgreichen Start in die berufliche Tätigkeit.
Je überschaubarer die Wirkungszusammenhänge beim individuellen Berufsfindungsprozess
für den Einzelnen sichtbar gemacht werden und je mehr Optionen für die Berufswahl erschlossen werden können, um so fundierter kann eine individuelle Berufswahl erfolgen.
Für einen qualifizierten schulischen Beitrag zur Entwicklung der Berufswahlkompetenz sind
deshalb vielfältige Möglichkeiten der Einbindung von Eltern und außerschulischen Partnern
zu berücksichtigen.
9
2
Schulspezifische Konzepte zur Berufswahlvorbereitung
Die schulische Berufswahlvorbereitung leistet einen wichtigen Beitrag zur Motivation und
Befähigung der Schülerinnen und Schüler, ihre individuelle Berufswegplanung als
wesentlichen Teil der Lebensplanung und Lebensgestaltung zu verstehen und zu gestalten.
Für die Berufswahlvorbereitung wurde auf der Grundlage der Rahmenrichtlinien und fachübergreifender Überlegungen gemeinsam mit vielen Partnern ein umfangreiches System mit
einer großen Anzahl von Angeboten für die Schülerinnen und Schüler entwickelt.
Keine Schule kann dabei von allen Möglichkeiten Gebrauch machen, sondern muss auf der
Basis schulinterner konzeptioneller Überlegungen zu ihrer eigenen Systematik für die Entwicklung der Berufswahlkompetenz finden.
Ein solches Vorgehen erfordert die Zusammenarbeit aller Lehrerinnen und Lehrer einer
Schule.
In einem schulspezifischen Konzept zur Berufswahlvorbereitung sind alle Maßnahmen
enthalten, die die Entwicklung der Berufswahlkompetenz unterstützen. Dazu gehören curriculare Abstimmungen zwischen den einzelnen Fächern der Stundentafel der Sekundarschule, die inhaltliche Vorbereitung und Begleitung der Berufswahlvorbereitung durch fachbezogene Schwerpunktsetzungen im Fach Wirtschaft, die abgestimmte Zusammenarbeit mit der
Berufsberatung der Agentur für Arbeit, die Einbindung von vielfältigen Praxispartnern, wie
Unternehmen, Verbänden, Vertretern berufsbildender Schulen u. a. sowie der Eltern.
Die Entwicklung eines solchen Konzeptes erfordert die Berücksichtigung der über Verordnungen und Erlasse geregelten schulischen Maßnahmen zur Berufswahlvorbereitung (z. B.
Schülerbetriebspraktikum), die curriculare Einbindung von Themenstellungen zur Berufswahlvorbereitung in die Unterrichtsfächer der Stundentafel sowie den individuellen Berufswahlprozess in Abhängigkeit von der Schullaufbahn der Schülerinnen und Schüler.
Die fachübergreifende Zusammenstellung der Themenauswahl soll den Schülerinnen und
Schülern den komplexen Charakter der Berufswahl verdeutlichen und problemlösendes
Denken fördern.
Einen wichtigen Beitrag dazu können die Fächer des Lernbereiches Wirtschaft, Technik,
Hauswirtschaft in enger Abstimmung mit solchen Unterrichtsfächern wie Deutsch, Geschichte, Sozialkunde, dem Wahlpflichtunterricht sowie den Fächern Ethik und Religion leisten.
Insbesondere im Fach Wirtschaft werden enge Bezüge zur Arbeits- und Wirtschaftswelt im
Zusammenhang mit der Berufswahlvorbereitung hergestellt.
Darüber hinaus nehmen die Klassenlehrerinnen und -lehrer der Schuljahrgänge 7 bis 10 eine
wichtige Schlüsselstellung ein. Sie sind das Bindeglied zwischen Eltern, Schülerinnen und
Schülern, Schulleitung und Kollegium sowie der Agentur für Arbeit.
10
Eine effektive Zusammenarbeit setzt die Beauftragung einer Lehrkraft voraus, die für die Koordinierung der Berufswahlvorbereitung an der Schule verantwortlich ist und als Ansprechpartnerin/Ansprechpartner für alle Beteiligten am schulischen Prozess der Berufswahlvorbereitung zur Verfügung steht.
Die Bemühungen der Schule zur Berufswahlvorbereitung, die im schulspezifischen Konzept
ihren Niederschlag finden, sind den Schülerinnen und Schüler bekannt zu machen, um einerseits den Prozesscharakter zu verdeutlichen und andererseits anzuzeigen, dass sie auf
diesem schwierigen Weg Partnerinnen und Partner finden, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Darüber hinaus ist es empfehlenswert, an den Schulen einen festen Rahmen (Ort und Zeit)
für die individuelle Berufswahlvorbereitung zu schaffen. Damit wird es den Schülerinnen und
Schülern sowie auch deren Eltern ermöglicht, sich selbstständig aber auch unter Inanspruchnahme von Hilfen durch die verantwortliche Lehrkraft, Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer, Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur, kompetente Eltern und weitere
Experten über alle Fragen und Probleme zur Berufswahl zu informieren. Das setzt eine
Raumausstattung voraus, die die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglicht.
11
2.1
Schulische Maßnahmen zur Berufswahlvorbereitung
Die nachfolgende Übersicht macht deutlich, dass durch Verordnungen, Erlasse und Bekanntmachungen des Kultusministeriums bereits für alle Schülerinnen und Schüler Angebote
zur Berufswahlvorbereitung in den schulischen Alltag integriert sind.
Die Aufgabe der Schule besteht darin, die einzelnen Angebote so auszugestalten und miteinander zu vernetzen, dass in Bezug auf die Berufswahlvorbereitung eine konsequente
Strategie entwickelt und verfolgt werden kann.
Berufswahlvorbereitung an den Sekundarschulen
5/6
7
8
9
10
Schulische und
außerschulische
Angebote mit
Partnern
Schulische Angebote
Elternarbeit
Beiträge einzelner Fächer der Stundentafel
Verbindliches
Thema:
Betriebs- und
Arbeitsplatzerkundung,
…
Lernortwechsel
z.B. Erkundungen, Museumsbesuche
Vertiefende Angebote mit Partnern
Lernortwechsel
z.B. Erkundungen, Museumsbesuche
BetriebsBetriebspraktikum I
praktikum II
Schwerpunktsetzungen im Fach Wirtschaft
Praxistage
Betriebserkundung
Vertiefende Angebote mit Partnern
Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für
Arbeit in der Schule
Besuche im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Abb. 3: Allgemeine Vorgaben für die Berufswahlvorbereitung an Sekundarschulen in Sachsen-Anhalt
Die Erarbeitung und Abstimmung eines schulspezifischen Konzeptes sollte sich schwerpunktmäßig auf die Schuljahrgänge sieben bis zehn konzentrieren. Darüber hinaus ist es
sinnvoll, wenn bereits in den Schuljahrgängen fünf und sechs die Möglichkeiten der einzelnen Fächer für die Berufsorientierung Berücksichtigung finden.
Da die Eltern im Prozess der Berufswahl eine wichtige Funktion übernehmen, ist der Elternarbeit ab dem Schuljahrgang 7 unter diesem Aspekt besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
12
2.2
Curriculare Bezüge zur Berufswahlvorbereitung
In den meisten Unterrichtsfächern finden sich vielfältige Lerninhalte, die bei entsprechender
didaktisch-methodischer Aufbereitung die Berufswahlvorbereitung der Schülerinnen und
Schüler unterstützen können. Die auf den folgenden Seiten dargestellten Übersichten zeigen
Anknüpfungspunkte für alters-, geschlechts- und regionalspezifische Möglichkeiten der Berufswahlvorbereitung in den Fächern Deutsch, Geschichte, Sozialkunde, Wirtschaft, Technik
und Hauswirtschaft.
Sofern darüber hinaus berufsorientierende Aspekte in den Rahmenrichtlinien für Fremdsprachen, Naturwissenschaften, Ethik und Religion aufgeführt sind oder sinnvoll integriert werden
können, sollten sie in das schulspezifische Konzept eingebunden werden (Katholischer Religionsunterricht 9/10 - Thema 1.6 „Arbeit und Beruf“). Im Rahmen des Ethikunterrichts können zum Beispiel Fragen zu den Themen „Beruf und Berufung“, „Bezahlte und unbezahlte
Arbeit“, „Helfende Berufe und Ehrenamt“ u. a. aufgeworfen werden.
Einen wichtigen Beitrag zur Berufswahlvorbereitung leisten auch die Wahlpflichtkurse ab
Schuljahrgang 7.
13
Schuljahrgang 7
Deutsch
Kommunikationssituationen des Alltags
SchwerUmgang mit Sach- und
punkte Gebrauchstexten
Umgang mit Medien
Persönliche/offizielle Kontaktformen
Praktikumsbetrieb finden
Lern(Gelbe Seiten; Annoncen)
inhalte telefonische Informationsübermittlung und speicherung
Gespräche führen
Informationsbeschaffung,
Informationssammlung
Geschichte
Leben im Absolutismus
Zeitalter der Aufklärung
Sozialkunde
Wirtschaft
Technik
Technisches Zeichnen
Wird in Klasse 7
nicht unterrichtet
Wird in Klasse 7
nicht unterrichtet
Textverarbeitung
Herstellen von mehrteiligen
Gebrauchsgegenständen
Lesen und Anfertigen technischer Zeichnungen und
Skizzen
Alltag einer Bauernfamilie
(Rechte und Pflichten)
Ständeordnung im Absolutismus, Merkantilismus, Manufakturwesen -> Aufstieg des Wirtschaftsbürgertums
Wandel der Wissenschaften
Arbeitsplätze im Haushalt
einrichten und gestalten
Aufgaben der Haushaltsführung
Wohnen und Zusammenleben
Anforderungen an Arbeitsplätze bestimmen
(Material, Sicherheit, Beleuchtung….)
Arbeitsschritte bei der Herstellung eines Gebrauchsgegenstandes
Exaktes und maßgenaues
Zeichnen
Biografien interpretieren
Textquellen analysieren
Übersichtliches Skizzieren
Berufserkundung vorberei- Mit Karten arbeiten
ten
Denkmäler untersuchen
Arbeits- Rollenspiel/Dialogisieren
Architektur als Quelle nutzen
techniken
Interview
Eltern
Agentur für Arbeit
Partner BIZ, Berufsberaterin/
Berufsberater
Medien, Bibliotheken
Hauswirtschaft
Informationsentnahme (Lesen
einer Zeichnung)
Analysieren
Ableiten
Gestalten
Bewerten (ökonomisch,
gestalterisch, funktionell)
Projekt
Lernzirkel
Schreiben nach DIN-Vorschrift
Anfertigen von Tabellen
Herstellen eines Gebrauchsgegenstandes (Gesamtplanung,
Gebrauchseigenschaften, Materialauswahl, Kosten, Arbeitsschritte planen, Arbeitsgerätewahl, Bewerten)
Unternehmen
Raumausstatter
Eltern
Küchenstudios
Museen, Universitäten, Ausstellungen
Bundeszentrale für politische
Bildung
14
Schuljahrgang 8
Deutsch
Geschichte
Sozialkunde
Kommunikationssituation des Weg in die Industriegesell- Arbeit und Arbeitsmarkt
Alltags
schaft
in der modernen GesellSchwerschaft
Umgang mit Sach- und
punkte Gebrauchstexten
Umgang mit Medien
Informationsbeschaffung,
Informationsentnahme
Anwenden von Rezeptionstechniken
Arbeits- Informationsspeicherung Intechniken formationsdarbietung
Textverarbeitung
Berichten, Erzählen, Beschreiben, Argumentieren,
Interview, Fragebogen
Agentur für Arbeit
BIZ, Berufsberater/in
Partner Krankenkassen
Medien, Bibliotheken
Technik
Textverarbeitung
Maschinen arbeiten für
den Menschen
Elektrische Energie in
Haushalt und Industrie
Arbeitsmarktsituation in Berufsfelder
der BRD und Sachsenanhalt
Grundlagen der Berufsausbildung
GeschlechtsVerbindliches Thema zur
spezifischer ArbeitsBerufsorientierung
markt
Arbeit am Computer:
z. B. Bewerbungsschreiben, Lebenslauf
Museen, Universitäten,
Ausstellungen,
Medien, Agentur für
Arbeit
Bundes- und Landeszentrale für politische
Bildung
Bundes- und Landeszentrale für politische
Bildung
Krankenkassen
Unternehmen
Energieunternehmen
Verbraucherzentrale
Berufsbildende Schulen
Persönliche/offizielle Kontakt- Merkantilismus
formen
Manufaktur, Heimarbeit
Gespräche/GesprächsIndustrialisierung MittelLern- führung (Informations-, Bewerbungs-, Vorstellungs- und deutschlands
inhalte
Verhandlungsgespräch)
Bewerbungsschreiben für
Praktikum
Wirtschaft
Ausbildung und Beruf
Arbeitsplätze in verschiedenen Wirtschaftsbereichen
Betriebspraktikum
Hauswirtschaft
Auswirkungen des
Einsatzes der Haushaltstechnik
Wohnen und Zusammenleben
Umgang mit Textilien
Arbeitserleichterung,
Zeiteinsparung, Kosten, Umwelt
Vielfältige Lebensformen
Lebens-, Wohn- und
Nutzungsmöglichkeiten, Wirtschaftseinheit
Energiesparmaßnahmen, Umwelt, SiHerstellung von Texticherheitsmaßnahmen
lien
Vergleichen/
Biografien interpretieren
Auswerten von Statisti- Informationsbeschaffung Analysieren und
ken
und Auswertung
Bewerten
Interpretieren von
Simulationsspiel
Filmen, Bildern…
Analysieren der Stand- Bericht
Aufbau von Schaltungen
Analysieren von: Karikatu- ortsituation
Prüfen elektrischer Bau- Ausführen der Herren, Bildern, Quellen, LieBeschreiben
teile
stellungstechniken
dern
Interview, Befragung
Experiment
Interview
Werten
Expertengespräch
Erkundung
15
Agentur für Arbeit, BIZ,
Berufsberater/in
Krankenkassen
Medien, Unternehmen
Eltern
Berufsbildende Schulen
Veränderung der Arbeit
durch Maschinen
Stiftung Warentest,
Verbraucherzentrale
Museen und Ausstellungen
Kammern
Schuljahrgang 9
Deutsch
Geschichte
Sozialkunde
Wirtschaft
Technik
Hauswirtschaft
Planen, Modellieren,
Wahlthema:
Interessenvertretung und Arbeit und Betrieb
Konfliktregelung in der
Betriebspraktikum
Bauen und Erhalten
Freizeit sinnvoll gestalten
Arbeitswelt
Verbraucherin/Verbraucher Bereitstellen, Verteilen
punkte
und Verbraucherrecht
und Nutzen von Energie Textile Gegenstände
Geld und Kredit
Leben mit Medien
herstellen
Interessenvertretung von Anforderungen an beBauweisen
Kennen lernen von BeBerufswahl und Bewer- RationalisierungsUmweltgerechtes und
rufsfeldern
stimmte Berufsgruppen
bewegung und wirtschaftli- Arbeitnehmer/-geber
bung
che Stabilisierung; WeltGesetzliche Grundlagen
energiearmes Bauen
Einstellungstests
Innerbetriebliche Mitbe- zur Berufsausbildung
Umweltbelastung,
Fertigungsabläufe bei der
Vorstellungsgespräch wirtschaftskrise
Bereitstellen, Verteilen, Herstellung textiler Gestimmung
Berufsausbildung in der
(Videotechnik)
Speichern und Nutzung genstände
Region
Angewandte Rhetorik Alltag in der Weimarer
Republik
Bewerbungs- und Einstel- von Energie
Lern- Lebenslauf
lungsverfahren
Erstellen einer DatenArbeitstechniken
inhalte
Form/Inhalt von Tarifver- bank zur Erfassung und
Erstellen einer Datenträgen
Beschreibung der
bank
Verbraucherschutzgesetze Schülerbetriebspraktikumsplätze
Beschreibung der PraktiAngebote der Verbraukumsplätze
cherinformation
Funktionen des Geldes
Kredite
Wie Schuljahrgang 8 auf Analysieren (Filme, Fotos, Expertengespräch
Informationsbeschaffung Exkursionen
Erkundung
höherem Niveau
Statistiken, Bücher, Lieund Auswertung
Vergleichen, Auswählen,
ArbeitsBefragung
Bericht
Bewerten
Gespräche und Erproder..) und Vergleichen
Expertengespräch
Befragung
Expertengespräch
bungen
techniken
Protokollformen
Denkmäler untersuchen
Planspiel
Experiment InformationsUmgang mit Medien
Fallbeispiel/Planspiel
beschaffung und Auswer- Erarbeitung von PräsenBiografien interpretieren
Betriebspraktikum
tung
tationen
Agentur für Arbeit
Museen, Universitäten,
Gewerkschaftsverbände, Agentur für Arbeit
Energieunternehmen
Betriebe
BIZ, Berufsberater/in
Ausstellungen
Unternehmer, Medien,
BIZ, Berufsberater/in
Verbraucherzentrale
Freizeiteinrichtungen
Krankenkassen
Medien
Berufsbildende Schulen
Bundeszentrale für politi- Agentur für Arbeit
Partner Krankenkassen
sche Bildung
Medien, Unternehmen
Berufsbildende Schulen sowie andere BildungsKino
Bundes- und LandesEltern
einrichtungen
Berufsbildende Schulen
Medien, Bibliotheken
Theater
zentrale für politische
Bildung
Wie Schuljahrgang 8 auf Weimarer Republik
Schwer- höherem Niveau
16
Schuljahrgang 10
Deutsch
Geschichte
Wie Schuljahrgang 8 und Deutschland nach 1945
9 auf höherem Niveau
Europäische Einigung
SchwerDritte Welt zwischen Bepunkte
freiung und neuer Abhängigkeit
Wirtschaft
Strukturwandel
Soziale Marktwirtschaft
System der sozialen Sicherung
Erwerbstätige in der EU
Ausbildung und Beruf
Staatliche FörderWie Schuljahrgang 8 und Umgestaltung der kapita- Europäischer Gedanke
9 auf höherem Niveau
listischen Produktionsmaßnahmen
weise:
Chancen und Risiken der Ordnungselemente der
sozialen Marktwirtschaft
- zentrale Planwirtschaft Osterweiterung
Säulen der sozialen SiLern- wirtschaftliche und politische Integration der
Ausländer- und Zuwande- cherung
inhalte
rungspolitik der BRD
Arbeitssuche in Europa
EWG zur EU
Möglichkeiten der
Erwerbsarbeit und Globa- Berufsausbildung
Alltagsleben in einem
Gesetzliche Bestimmunnachkolonialen Staat
lisierung
gen der Berufsausbildung
Wie Schuljahrgang 8 und Arbeitsalltag im Kapita- Erkundung:
Auswertung von Statisti9 auf höherem Niveau
lismus, Sozialismus,
Eine Welt Laden
ken
Soziale Marktwirtschaft
Selbstständige Informa- und Planwirtschaft verAuswertung von DiaArbeitstionsrecherche und
gleichen
grammen
techniken -verarbeitung
Filme, Textquellen, Plakate, Karikaturen analysieren und vergleichen
Denkmäler untersuchen
Krankenkassen
BIZ
Agentur für Arbeit
Partner Eltern….
Museen
Universitäten
Ausstellungen
Bundeszentrale für politische Bildung
Kino
Theater
Sozialkunde
Menschen anderer Kulturen in unserer Gesellschaft
Grundprobleme der europäischen Integration
Unternehmen der Region Berufsbildende Schulen
Agentur für Arbeit
Unternehmen
Kammern
Bundes- und Landeszentrale für politische
Bildung
17
Technik
Steuern und Regeln
Informations- und Kommunikationstechnik
Hauswirtschaft
Wohnen und Zusammenleben
Ernähren unter bestimmten Bedingungen
Überblick über:
- die Entwicklung
- Anwendungsmöglichkeiten
- Konsequenzen der verstärkten Nutzung moderner Informations- und
Kommunikationstechnik
Veränderungen der Arbeitsplätze
Experiment
Vergleichen
Analysieren
Bewerten
Anforderungen an Arbeits- und Wohnräume
bestimmen
Veränderung der Haushaltssituation
Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln
Informationsbeschaffung
und Auswertung
Gesprächsprotokolle
Expertengespräch
Sammeln und Auswerten
von Informationsmaterial
Medien
Museen
Eltern
Austauschschüler
Unternehmen
Verbraucherzentrale
Die Lerninhalte folgender Wahlpflichtkurse können die Schülerinnen und Schüler in ihrer
Berufswahlvorbereitung sinnvoll unterstützen.
Wahlpflichtkurs „Bauen, Planen und Gestalten“ (Schuljahrgänge 7 – 10)
Der Wahlpflichtkurs stellt ein Angebot für Schülerinnen und Schüler dar, die sich für produktiv-praktische Tätigkeiten interessieren. Die Orientierung des Kurses auf die Planung, Herstellung und Präsentation bzw. Vermarktung eines Finalproduktes ermöglicht das Nachvollziehen ausgewählter berufstypischer kaufmännischer und handwerklicher Tätigkeiten. Dadurch können Schülerinnen und Schülern Einblicke in verschiedene berufliche Richtungen
erhalten und ihnen Hilfen bei ihrer individuellen Berufswegplanung gegeben werden.
Dazu eignen sich zum Beispiel die Themen:
„Alten Handwerkstechniken auf der Spur“
„Unser täglich Brot“
„Leute machen Kleider - Kleider machen Leute“
Wahlpflichtkurs „Moderne Medienwelten“ (Schuljahrgänge 7 – 10)
Im Rahmen dieses Kurses setzen sich Schülerinnen und Schüler mit modernen Medien auseinander und erfahren deren Einfluss auf das tägliche Leben. Veränderungen in den Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt können beispielhaft nachvollzogen werden.
Dafür eignen sich u. a. solche Themen wie
„Wie ein Film entsteht“
„Wirtschaftsfaktor Medien“
„Computer machen Druck“
Wahlpflichtkurs „Rechtskunde“ ( Schuljahrgänge 9 – 10)
In Hinblick auf eine zukünftige Ausbildung und die anschließende Berufstätigkeit können die
Schülerinnen und Schüler in diesem Wahlpflichtkurs auf ihre Rechte und Pflichten als Auszubildende und Arbeitnehmer/innen vorbereitet werden.
Thema:
„Recht in der Schule, Recht in der Ausbildung und in der Berufstätigkeit
Wahlpflichtkurs „Angewandte Naturwissenschaften“ (Schuljahrgänge 7 – 10)
Der Kurs "Angewandte Naturwissenschaften" lehnt sich an Wissen und Können an, das in
den Fächern Biologie, Chemie, Physik, Geografie, Wirtschaft, Technik und Astronomie erworben wird. Unter Nutzung der Erfahrungen und Vorkenntnisse der Schülerinnen und Schüler geht es um eine selbst bestimmte und handlungsorientierte Auseinandersetzung mit ihrer
Lebenswelt. Deshalb kommt solchen Themen aus Gesellschaft, Arbeit und Beruf Priorität zu,
18
die
eine
bewusste
Berufswegplanung
und
Lebensgestaltung
befördern.
Durch die Anwendung grundlegender Arbeitsweisen wie Beobachten, Experimentieren, Erkunden, Messen, Aufstellen von Vermutungen, Darstellen von Ergebnissen erschließen sich
die Schülerinnen und Schüler Zusammenhänge zwischen Natur, Mensch und Gesellschaft.
Den Schülerinnen und Schülern wird ermöglicht, den Unterricht aktiv und selbstverantwortlich mitzugestalten, eigene Schwerpunkte zu setzen, unterschiedliche Lernwege zu entwickeln, partnerschaftlich zusammenzuarbeiten.
In dem Kurs „Einführung in die Arbeit mit dem PC“ in den Schuljahrgängen 7 und 8 werden die Schülerinnen und Schüler u. a. befähigt mithilfe des Computers Texte zu gestalten,
sich Informationen zu beschaffen und diese sinnvoll auszuwerten. Damit werden wichtige
Grundlagen für die Berufsorientierung und den Bewerbungsprozess der Jugendlichen gelegt.
19
2.3
Themenfelder und Themenbereiche für die schulische Berufswahlvorbereitung
Die Berufswahl ist ein längerer Prozess, der sich in mehreren Schritten und vielen Einzelentscheidungen vollzieht.
Grundsätzlich lässt sich eine zu treffende Berufswahl - je nach Lebensabschnitt mit unterschiedlicher Ausprägung - in drei Phasen gliedern:
•
Berufsorientierung,
•
Entscheidungsfindung (Berufswahlprozess),
•
Realisierung (Bewerbungsprozess).
Unter Bezugnahme auf diese drei Phasen lassen sich für die schulische Berufswahlvorbereitung und damit eng verknüpft für die Unterstützung der Entwicklung eines beruflichen Selbstkonzeptes, die in der Abbildung dargestellten Themenfelder und Themenbereiche ableiten.
Berufswahlvorbereitung
Themenfelder
Themenbereiche
Bedürfnisse
Erwartungen
Lebensplanung
Arbeitsweltund Berufsorientierung
Fähigkeiten
Fertigkeiten
Interessen
Neigungen
Arbeit und Beruf
•
•
•
Anforderungen
Entwicklungen
Möglichkeiten
Betriebserkundungen
Betriebspraktika
Berufsberatung, BIZ
Arbeitsmarktsituation
Berufswahlprozess
Bewerbungsunterlagen
Vorstellungsgespräche
Tests
Arbeitsrecht
Bewerbungsprozess
Abb. 4: Phasen der Berufswahlvorbereitung
20
Berufsorientierungsprozesse beginnen bereits im Alter von fünf Jahren. In der Primarstufe
werden erste Grundlagen hinsichtlich der Orientierung von Schülerinnen und Schülern auf
Arbeit und Beruf gelegt.
Insbesondere die Arbeitswelt- und Berufsorientierung muss als ein durchgängiger Prozess über alle Schuljahrgänge und Schulformen fungieren, da der Kompetenzzuwachs der
Schülerinnen und Schüler und die Reflexion darüber zu neuen Komponenten bei der Entwicklung eines beruflichen Selbstkonzeptes führen
In den Schuljahrgängen 1 bis 4 beginnen die Schülerinnen und Schüler eigene Erwartungen zu formulieren und lernen sich selbst einzuschätzen. Sie erwerben Kenntnisse über verschiedene Wege der schulischen und beruflichen Ausbildung und erhalten kindgemäße Einblicke in Tätigkeitsbereiche verschiedener Berufsfelder, die in ihrer Erfahrungswelt vorkommen und zu den Unterrichtsthemen passen. Mit der Herausbildung der Geschlechtsidentität
und der Entwicklung einer geschlechtstypischen Sicht auf die Berufswelt können Fragen der
Gleichberechtigung im Interesse des Abbaus geschlechtsspezifischer Klischeevorstellungen
thematisiert werden. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler zum Äußern von Berufswünschen angeregt werden, wobei neben der kommunikativen Kompetenz insbesondere die
Förderung der Personalkompetenz an Bedeutung gewinnt. In den Schuljahrgängen 5 und 6
erhalten die Schülerinnen und Schüler insbesondere im Werkunterricht die Möglichkeit,
durch das Erleben von Anforderungen aus verschiedenen Berufen und Berufsfeldern bei der
Ausführung geistiger, geistig-praktischer und praktischer Tätigkeiten, Einsichten in ihr eigenes Können zu bekommen und zu reflektieren.
Mit Beginn des 7. Schuljahrganges, spätestens mit Beginn des achten Schuljahresganges
rückt der Prozess der Berufswahl in das unmittelbare Blickfeld der Schülerinnen und Schüler. Ein Teil von ihnen verlässt in zwei Jahren die Schule und muss bis dahin erste eigenverantwortliche Entscheidungen treffen. In der Verantwortung von Elternhaus, Schule und Berufsberatung der Agentur für Arbeit liegt es nun, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern den Prozess der Berufswahlvorbereitung so zu gestalten, dass für jeden Einzelnen der
Übergang in eine „passende“ Ausbildung bzw. der Einstieg in die Erwerbsarbeit gegeben ist.
Das erfordert, dass die Schülerinnen und Schüler praxisnah Anforderungsprofile von Berufen
kennen lernen, mit ihren eigenen beruflichen Vorstellungen und ihren Interessen, Fähigkeiten und Fertigkeiten abgleichen. Dazu gehört sowohl eine zielgerichtete Lernplanung für die
Zeit des Verbleibs in der Schule als auch ein Probehandeln in Bezug auf ein erfolgreiches
Bewerbungsverfahren für einen Ausbildungsplatz. Im 8. Schuljahrgang setzt dann der Bewerbungsprozess um einen Praktikums- bzw. Ausbildungsplatz ein. Schülerinnen und
Schüler erstellen Bewerbungsunterlagen und üben simulierte Vorstellungsgespräche, an
denen wenn möglich Unternehmensvertreterinnen und -vertreter beteiligt sind.
21
Durch gezielte Aufgabenstellungen im Rahmen des Praktikums können sie sich mit ihren
eigenen beruflichen Vorstellungen kritisch auseinander setzen. Priorität gewinnt jetzt die Betrachtung und Erkundung des regionalen Wirtschaftsraumes, um reale Chancen für die eigene Perspektive ableiten zu können. Hier bewährt sich insbesondere die Zusammenarbeit mit
der/dem Berufsberaterin/er der Agentur für Arbeit und den Berufsinformationszentren (BIZ).
Weitere Handlungsfelder für die Berufswahl eröffnen sich im Rahmen des zweiten Betriebspraktikums für Schülerinnen und Schüler im 9. Schuljahrgang und durch die Einbeziehung
weiterer Praxis- und Übungsfelder, die u. a. in Form von Praxistagen in Kooperation mit Unternehmen, Kammern und Bildungseinrichtungen der Region angeboten werden können.
Darüber hinaus gibt es vielfältige Angebote zur Förderung von Begabungen sowie von sozial
und/oder individuell benachteiligten Jugendlichen (z.B. Produktives Lernen).
Im 9. und 10. Schuljahr bewerben sich die Jugendlichen um einen Ausbildungsplatz.
Schülerinnen und Schüler besitzen meist hohe idealistische Ansprüche an ihren zukünftigen
Beruf. In diesen Schuljahrgängen werden verstärkt Kompetenzchecks und Bewerbungstrainings durchgeführt, um sie auf die nun eintretenden realen Situationen im Rahmen eines
Bewerbungsverfahrens vorzubereiten. Trotz großem Engagements und einer starken Motivation zur Erlangung eines Ausbildungsplatzes, muss man auch mit Rückschlägen und Misserfolgen rechnen. Die mögliche Ablehnung von Bewerbungen und die Nichterfüllung von Berufswünschen können zu wachsendem Selbstzweifel und sinkendem Selbstbewusstsein führen, das in Resignation und individuelles Vermeidungsverhalten abgleiten kann. Eine starke
Problemorientierung auf praktische Berufswahlfragen, die Entwicklung von Strategien zur
Überwindung von Widerständen und Enttäuschungen sollten in diesem Zusammenhang
auch im Unterricht Berücksichtigung finden.
Die in der nachfolgenden Übersicht dargestellten Schritte wurden aus dem allgemeinen Verlauf der Berufswahl abgeleitet, sind den einzelnen Themenfeldern mit ihren Themenbereichen zuordenbar, strukturieren diesen Prozess und sollen die Möglichkeiten der schulischen
Einflussnahme bezogen auf einen realschulbezogenen Abschluss überschaubarer machen.
Für Schülerinnen und Schüler, die den Hauptschulabschluss anstreben, verlagern sich die
dargestellten Schritte jeweils um ca. ein halbes Schuljahr nach vorn.
22
Schuljahrgang
7
Schritte
Bezüge zur
Berufs- und
Arbeitswelt
herstellen
Schuljahrgang
8
Sich kennen
lernen; Berufe
kennen lernen
und erkunden
und mit den
eigenen Interessen und
Fähigkeiten
vergleichen
Schuljahrgang
9
Berufsziele
überprüfen,
entscheiden,
Chancen erkunden und
über Alternativen nachdenken
Schuljahrgang
10
Bewerben,
Auswahltests,
Vorstellungsgespräche,
Alternativen
suchen
Auseinandersetzung mit
sich selbst;
die eigenen Fähigkeiten
und Neigungen in Bezug
auf die Berufswahl richtig einschätzen
Berufswahlvorbereitung
- in der Schule
Berufswahlvorbereitung
- als Thema zu Hause
Sich informieren,
zum Beispiel im BIZ, in
BbS, im Internet, bei
Bekannten, bei den
Kammern, im Ausbildungszentren des
Handwerks u. a.
Schülerbetriebspraktika
Praxistage
Bewerbungstraining
Wahlpflichtkurse bzw.
wahlfreie Kurse zur Berufsorientierung
Angebote der Berufsund Studienberatung
- BIZ-Besuche
- Klassenbesprechungen
- Elternveranstaltungen
- Berufsinformationstage
- Persönliche Beratung
- Ausbildungsplatzinformation
- Bewerbung
- Realisierung
Abb. 5: Schritte im Rahmen der schulischen Berufswahlvorbereitung (bezogen auf den realschulbezogenen Abschluss)
23
2.4
Beispiele für die schulische Berufswahlvorbereitung
Unter Berücksichtigung der gegenwärtig gültigen schulischen Rahmenbedingungen für die Berufswahlvorbereitung und den zu beachtenden regionalen Besonderheiten an den Einzelstandorten der Sekundarschulen werden nachfolgend vier Beispiele vorgestellt.
2.4.1 Berufswahlvorbereitung an der Integrierten Gesamtschule Halle
Zweites
Halbjahr
Schulische Angebote zur Berufswahlvorbereitung
Elternabend
mit allen Eltern des
Schuljahrganges
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den
Themenfeldern Arbeitswelt- und Berufsorientierung,
Berufswahl und Bewerbung
Schuljahrgang 8
Zeitraum
Erstes
Halbjahr
Beteiligte
Inhalt
Verantwortlichkeit
Praktikumsleiterin/
Praktikumsleiter der
Schule,
Lehrerinnen/
Lehrer des Teams 8
Materialien/
Medien
Elternbriefe
Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft,
Lehrerinnen/
Lehrer des Teams 8,
Fachlehrerin/ Fachlehrer Deutsch,
Lehrerin/Lehrer
Informatik
Beiträge zur Gestaltung der Sekundarschule – Heft 1
„Pflichtprojekt“
Agentur für Arbeit
BIZ
Möglichkeiten der Berufsausbildung
Angebote der Berufsberatung
Durchführung des Projektes „Berufsfindung“,
Betriebspraktika
Schulleiter
Eltern
Tutorinnen/Tutoren
Berufsberaterin/
Berufsberater der
Agentur für Arbeit
Verbindliches Thema:
Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung,
Berufsorientierung
Berufsberatung
Berufsfindung
Projekt
Dauer: 1 Woche
Besuch im BIZ
- Computeranalyse
- detaillierte Information über mindestens zwei Berufsfelder
Bewerbungsschreiben
Interessenbezogene Arbeitsplatzerkundung
Anfertigung einer Berufsmappe
Lehrerinnen/ Lehrer,
Schülerinnen und
Schüler des Teams 8
Praktikumsplatzsuche
Möglichst selbstständige Suche eines
Praktikumsplatzes durch die Schülerinnen und Schüler entsprechend
ihren beruflichen Vorstellungen in
Abstimmung mit der verantwortlichen
Koordinatorin der Schule
Klassenverband
Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft
Praktikumsleiterin/
Praktikumsleiter der
Schule,
Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft
Durchführung des ersten
Betriebspraktikums
Anfertigen einer Praktikumsmappe:
- Tagesberichte
- Mein Praktikumsbetrieb
- Anforderungen an den Beruf
- Arbeitsplatzerkundung
Schülerinnen und
Schüler
Fachlehrerin/ Fachlehrer Wirtschaft,
Tutorinnen/Tutoren
24
Berufsberaterin/
Berufsberater der
Agentur für Arbeit
Unternehmen der
Region
Praktikumsmappen
verschiedener Anbieter
Zeitraum
Schulische Angebote zur Berufswahlvorbereitung
Arbeitswelt- und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung
Zweites
Halbjahr
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern
Schuljahrgang 9
Erstes
Halbjahr
Inhalt
Beteiligte
Verantwortlichkeit
Materialen/
Medien
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft
Besuch der/des Berufsberaterin/Berufsberaters in der Tutorenstunde/
Klassenstunde
Ablauf des Bewerbungsverfahrens
Möglichkeiten der Berufsberatung
Zugangsvoraussetzungen
Fragestunde
Vereinbarung von persönlichen Beratungsterminen
Tutorinnen/Tutoren
Schülerinnen und Schüler
Durchführung eines Elternabends im BIZ
Ablauf des Bewerbungsverfahrens
Möglichkeiten der Berufsberatung
Zugangsvoraussetzungen
Fragestunde
Vereinbarung von persönlichen Beratungsterminen
Eltern/Kind
Tutorinnen/Tutoren
Berufsberaterin/
Berufsberater der Agentur
für Arbeit
Berufsberaterin/
Berufsberater der
Agentur für Arbeit
Praktikumsplatzsuche
selbstständige Suche eines Praktikumsplatzes durch die Schülerinnen
und Schüler, entsprechend ihrer
beruflichen Vorstellungen in Abstimmung mit der verantwortlichen
Koordinatorin der Schule
Klassenverband
Fachlehrerin/Fachlehrer
Wirtschaft
Praktikumsleiterin/
Praktikumsleiter der
Schule
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft
Schülerinnen und
Schüler
Bewerbungstraining
Übung von Vorstellungsgesprächen
Lebenslauf
Bewerbungsschreiben
Klassenverband
Fachlehrerin/Fachlehrer
Deutsch
Fachlehrerin/
Fachlehrer Deutsch
und Wirtschaft
verschiedene
Krankenkassen
Durchführung des zweiten
Betriebspraktikums
Anfertigen einer Praktikumsmappe:
- Tagesberichte
- Mein Praktikumsbetrieb
- Anforderungen an den Beruf
- Arbeitsplatzerkundung
Schülerinnen und Schüler
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft
Tutorinnen/Tutoren
Praktikumsmappe
25
Berufsberaterin/
Berufsberater der Agentur
für Arbeit
Unternehmen aus der
Region
2.4.2
Berufswahlvorbereitung an der Sekundarschule Schkopau
Zeitraum
Schulische Angebote zur
Berufswahlvorbereitung
Zweites
Halbjahr
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern
Arbeitswelt- und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung
Schuljahrgang 8
Erstes
Halbjahr
Inhalt
Beteiligte
Verantwortlichkeit
Projekt (3 Tage)
Verbindliches Thema:
„Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung,
Berufsorientierung, Berufsberatung, Berufsfindung“
Kennen lernen ausgewählter Berufsfelder
Eigenständige Bearbeitung einer produktorientierten Aufgabenstellung aus einem frei
wählbaren Berufsfeld
Erstellen einer Berichtsmappe
Zertifizierung der Teilnahme
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft,
Klassenlehrerin/Klassenlehrer,
Fachlehrerin/
Fachlehrer Deutsch
VHS Großkayna
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft
Schulspezifischer Wahlpflichtkurs „Expedition
Beruf“
Kennen lernen von Anforderungen an den
Beruf durch selbstständige Bearbeitung von
Aufgabenstellungen in ausgewählten Berufsfeldern
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft
Schülerinnen/Schüler
Auszubildende, Ausbilderinnen und Ausbilder von Dow Chemical, Werk Schkopau
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft
Zertifizierung der Teilnahme
Elternabend
mit allen Eltern der Klassenstufe
Möglichkeiten der Berufsausbildung
Angebote der Berufsberatung
Betriebspraktika
Schulleiterin/
Schulleiter
Klassenlehrerin/
Klassenlehrer
Praktikumsplatzsuche
selbstständige Suche eines Praktikumsplatzes durch die Schülerinnen und Schüler,
entsprechend ihrer beruflichen Vorstellungen
in Abstimmung mit den verantwortlichen
Koordinatorinnen und Koordinatoren der
Schule
Schülerinnen/Schüler
Anfertigen einer Praktikumsmappe als begleitende Arbeitsmappe bis Schuljahrgang 10
Tagesberichte Betriebsanalyse
Steckbrief zum Berufswunsch
Zertifizierung der Teilnahme
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft
Schülerinnen/Schüler
Durchführung des ersten
Betriebspraktikums
26
Berufsberaterin/
Berufsberater der
Agentur für Arbeit
Unternehmen der
Region
Materialien/
Medien
Beiträge zur
Gestaltung der
Sekundarschule – Heft 1
„Pflichtprojekt“
Praktikumsleiterin/
Praktikumsleiter der
Schule
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft
Klassenlehrerin/
Klassenlehrer
Praktikumsmappe
Zeitraum
Schulische Angebote zur
Berufswahlvorbereitung
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern
Arbeitswelt- und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung
Schuljahrgang 9
Erstes
Halbjahr
Inhalt
Beteiligte
Verantwortlichkeit
Besuch der/des Berufsberaterin/ Berufsberaters in der Schule
Ablauf des Bewerbungsverfahrens
Möglichkeiten der Berufsberatung
Fragestunde
Vereinbarung von Beratungsterminen
Klassenlehrerin/ Klassenlehrer ,
Berufsberaterin/
Berufsberater der
Agentur für Arbeit
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft
Klassenlehrerin/ Klassenlehrer
Besuch des BIZ
Ablauf des Bewerbungsverfahrens
Möglichkeiten der Berufsberatung
Zugangsvoraussetzungen
Ausbildungsvertrag
Jugendarbeitsschutzgesetz
Vereinbarung von persönlichen
Beratungsterminen
Berufsberaterin/
Berufsberater der
Agentur für Arbeit
und Eltern/Kind
Berufsberaterin/
Berufsberater der Agentur für Arbeit
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft
Elternabend
mit allen Eltern der
Klassenstufe
Möglichkeiten der Berufsausbildung
Angebote der Berufsberatung
Bewerbungszeitplan
Betriebspraktika
Schulleiterin/
Schulleiter
Klassenlehrerin/
Klassenlehrer
Klassenlehrerin/ Klassenlehrer
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft
Bewerbungstraining
Übung von Vorstellungsgesprächen
Lebenslauf
Bewerbungsschreiben
Herstellung einer Bewerbungsmappe
Klassenverband
Fachlehrerin/
Fachlehrer Deutsch
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft
Fachlehrerin/
Fachlehrer Deutsch
Praktikumsplatzsuche
selbstständige Suche eines Praktikumsplatzes durch die Schülerinnen
und Schüler, Vorstellungen in Abstimmung mit der verantwortlichen
Koordinatorin der Schule
Schülerinnen/Schüler
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft
Waldlager Spitzberg
Schwerpunkt
„Umweltschule“ – Grüne Berufe
31 Schülerinnen und
Schüler nach Auswahlverfahren
Praktikumsleiterin/
Praktikumsleiter der
Schule
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft
Verantwortliche/
Verantwortlicher für
Berufsberatung
27
Materialien/
Medien
Berufsbildungsgesetz
Muster Ausbildungsvertrag
Jugendarbeitsschutzgesetz
verschiedene
Krankenkassen
Arbeitsmaterial
des Landesbauernverbandes
Zeitraum
Schulische Angebote der
Berufswahlvorbereitung
Durchführung des zweiten Betriebspraktikums
Schuljahrgang 10
Erstes
Halbjahr
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt
- und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung
Schuljahrgang 9
Zweites
Halbjahr
Bewerbungstest
Inhalt
Beteiligte
Anfertigen einer Praktikumsmappe
Tagesberichte
Mein Praktikumsbetrieb im regionalen
Wirtschaftsraum
Arbeitsplatzerkundung
Schülerinnen/
Schüler
Klassenlehrerin/
Klassenlehrer
Ausfüllen eines Kompetenzchecks,
z.B. durch die Agentur für Arbeit
Klassenlehrerin/
Klassenlehrer
Unternehmen der
Region
Verantwortlichkeit
Materialien/
Medien
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft
Klassenlehrerin/
Klassenlehrer
Praktikumsmappe
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft
Testunterlagen
Fachlehrerin/
Fachlehrer Wirtschaft
Berichtsmappe
Praktikumsmappe
Bewerbungsmappe
Agentur für Arbeit
Abschluss der Berufswahlvorbereitung
Präsentation der Praktikums,Bewerbungs- und Berichtsmappen
Bewerbungstraining
Projekttag
Bewerbungstraining mit Auswertung
durch Vertreterinnen/Vertreter der Personalabteilungen regionaler Unternehmen
28
Schülerinnen/Schüler
Unternehmensvertreterinnen/
Unternehmensvertreter verschiedener Branchen
Berufswahlvorbereitung an der Sekundarschule THALE/NORD
Zeitraum
Zweites
Halbjahr
Schuljahrgänge 7 - 8
Schuljahrgang 7
Erstes
Halbjahr
Schuljahrgang 8
Zweites
Halbjahr
Schuljahrgang 8
Schulische Angebote zur Berufswahlvorbereitung
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt- und
Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung
2.4.3
Inhalt
Beteiligte
Verantwortlichkeit
Materialien/
Medien
Praxisorientiertes Lernen
(PoL)
Schnupperpraktikum für den Hauptschulbildungsgang
14-tägig, 1- Tag im BTZ , Berufsfeld: Metalltechnik (geplant Holztechnik und Kunststofftechnik)
Klassenverband
Fachlehrer/in Technik
BTZ Thale (privater
Bildungsträger)
Schulleitung
Erkundungshefter
Vorbereitung des Betriebspraktikums
Unterstützung der Schülerinnen und Schüler
bei der Suche eines Praktikumsplatzes ab
ca. Dezember
Klassenverband
Fachlehrer/in Wirtschaft
Fachlehrer/in Deutsch
Praktikumsleiter/in
Fachlehrer/in Wirtschaft
Arbeitsblätter
zur Bewerbung
Schnupperpraktika in den Durchführung eines Praktikums von zwei bis
Ferien
fünf Tagen in Organisation des Bildungswerkes Quedlinburg im Projekt SPRINT (Projektträger: Bildungswerk der Wirtschaft für Sachsen-Anhalt BWSA)
Interessierte Schülerinnen und Schüler
Fachlehrer/in Wirtschaft
Bildungswerk Quedlinburg, SPRINT
Fachlehrer/in Wirtschaft
Projekt zur Berufswahlvorbereitung, Arbeitsplatzerkundung und
Berufsfindung
Klassenverband
Klassenlehrerin/ Klassenlehrer
Krankenkassen
IHK
regionale Betriebe
Klassenlehrerin/ Klassenlehrer
Schulleitung
verantwortliche/r Lehrer/in für Berufsorientierung
Arbeitsblätter
zur Arbeitsplatzerkundung
Fachlehrer/er Wirtschaft
Fachlehrer/in Deutsch
Klassenlehrerin/ Klassenlehrer
Fachlehrer/in Wirtschaft
(Praktikumsleiter/in)
Praktikumshefter der Sparkasse
ca. 3- 6 Schülerinnen
und Schüler
„Bosseschule“, Quedlinburg
Schulleitung
Betriebspraktikum
führung)
1. Tag: Kennen lernen der Betriebe in der
Region, Bekanntmachen mit den Kammerverbänden, Berufswahl "Tipps und Tricks"
2. Tag: Arbeitsplatzerkundung in regionalen
Betrieben (Gruppen 6 + 1)
(Durch- Anfertigen des Praktikumshefters
Präsentation in Form eines Kurzvortrages
nach dem Praktikum
"Produktives Lernen" in
Zusammenarbeit mit der
"Bosseschule" Quedlinburg
Leistungsschwache bzw. „schulmüde“ Jugendliche zum Hauptschulabschluss führen
29
Schuljahrgang 9
Erstes
Halbjahr
Zweites
Halbjahr
Schulische Angebote zur Berufswahlvorbereitung
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt- und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung
Zeitraum
Inhalt
Beteiligte
Verantwortlichkeit
Berufsorientierung im Unterricht
Berufsorientierung, Bekanntmachen mit dem
dualen System und den berufsbildenden
Vollzeitschulen, Hinweise zu überbetrieblichen und außerbetrieblichen Maßnahmen
Klassenverband
Fachlehrer/in Wirtschaft
Schnupperpraktika in allen
Ferien
Durchführung eines Praktikums von zwei bis
fünf Tagen in Organisation des Bildungswerkes Quedlinburg im Projekt SPRINT
interessierte Schülerinnen Fachlehrer/in Wirtund Schüler
schaft
Fachlehrer Wirtschaft
Bildungswerk
Quedlinburg
Berufsorientierung
im Unterricht und
im Ganztagsschulbereich
Anfertigen von Bewerbungen,
Lebenslauf und Durchführung von Einstellungstests
Klassenverband
Fachlehrer/in Deutsch
Krankenkassen,
Bildungswerk Quedlinburg
Besuch des BIZ
Einweisung in die Lehrstellensuche
Arbeit im BIZ
Fragestunden
Klassenverband
Berater/in der Agentur für
Arbeit
Fachlehrer/in Wirtschaft
Berufschancentest
Absolvierung eines 3-stündigen Testverfahrens mit Auswertung durch die Akademie der
Ruhr-Universität
Klassenverband
Fachlehrer/in Wirtschaft
Vertreter/in der Allianz
Monatlicher Berufsberater- Persönliche Beratungstermine
tag
mit Eltern und Schülerinnen und Schülern
30
Materialien/
Medien
Fachlehrer/in Wirtschaft
Fachlehrer/in
Deutsch
Testunterlagen
BIZ-Computer,
berufskundliche
Filme und
Schriften
Fachlehrer/in Wirtschaft
Berater/in der Agentur für Fachlehrer/in WirtArbeit
schaft
Eltern/Schülerinnen und
Schüler
Berufswahltest
der RuhrUniversität
Bochum
Schuljahrgang 9
Zweites
Halbjahr
Schuljahrgang 10
Erstes
Halbjahr
Schulische Angebote zur Berufswahlvorbereitung
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt- und
Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung
Zeitraum
Inhalt
Beteiligte
Verantwortlichkeit
Materialien/
Medien
Vorbereitung Betriebspraktikum
Selbstständige Suche eines Praktikumsplatzes ab ca. Oktober durch die Schülerinnen und Schüler
Klassenverband
Fachlehrer/in Wirtschaft
Fachlehrer/in Deutsch
Fachlehrer/in Wirtschaft (Praktikumsleiter/in)
Klassenlehrer/in
Hinweisblätter
(Anmeldung,
Arbeitsschutz u.
ä.)
Durchführung eines thematischen Elternabends
Information über Bewerbungsverfahren,
Duales System und berufsbildende Vollzeitschulen, überbetriebliche und außerbetriebliche Ausbildung sowie weiterführende Schulen
Schülerinnen und Schüler
Eltern
Berufsberater/in der
Agentur für Arbeit,
Vertreter/in der berufsbildenden Schulen und der
weiterführenden Schulen
Klassenlehrer/in
Unterlagen der
Agentur für
Arbeit,
Informationsmaterial der Berufschulen und der
weiterführenden
Schulen
Betriebspraktikum
(Durchführung)
Anfertigen des Praktikumshefter
Präsentation in Form eines Kurzvortrages
nach dem Praktikum
Fachlehrer/in Wirtschaft
Fachlehrer/in Deutsch
Fachlehrer/in Wirtschaft (Praktikumsleiter/in)
Klassenlehrer/in
Praktikumshefter
Informationen zur Berufsorientierung für Eltern und
Schülerinnen und Schüler
(thematischer Elternabend)
Orientierung auf berufsbildende Vollzeitschulen
(Assistentenausbildung, mehrjährige Berufsfachschule)
Vertreter/in der berufsbil- Klassenlehrer/in
denden Schulen
Berater/in der Agentur für
Arbeit
Monatliche Berufsberatertage
Persönliche Beratertermine mit Schülerinnen, Berater/in der Agentur für Klassenlehrer/in
Arbeit
Schülern und den Eltern in der Schule
Besuch der berufsbildenden Schule zum „Tag der
offenen Tür“
Kennen lernen der berufsbildenden Schule
Themenabsprache nach Interessengebiet
und Berufswunsch
31
Klassenverband
Vertreter/in der berufsbildenden Schulen
Klassenlehrer/in
Klassenlehrer/in
Unterlagen der
Agentur für
Arbeit, Informationsmaterial
der berufsbildenden Schulen
Berufswahlvorbereitung an der Sekundarschule „Wilhelm Weitling“, Magdeburg
Zeitraum
Schuljahrgang 7
Erstes
Halbjahr
Zweites
Halbjahr
Schulische Angebote zur Berufswahlvorbereitung
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern
Arbeitswelt- und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung
2.4.4
Verantwortlichkeit
Materialien/
Medien
Inhalt
Beteiligte
Elternabend mit allen Eltern
des Schuljahrganges
Vorstellen des Berufswahlkonzeptes
der Schule
Schulleiter,
Eltern, Klassenlehrer/in
Vertreter/in des Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Magdeburg
(BBZ)
Schulleiter
Elternbriefe
Berufsorientierung im BBZ
4 Tage
Überblick über die Leistungen im
Handwerk
Möglichkeiten der Berufsorientierung
im Internet
Kennen lernen der Werkstätten des
Berufsbildungszentrums
Schnuppertag im Berufsfeld 1
Schnuppertag im Berufsfeld 2
Aufgaben zur Kompetenzfeststellung
Auswertung der Kompetenzfeststellung
Individuelle Empfehlung für weiteren
Berufswahlprozess
Klassenlehrer/in
Fachlehrer/in Wirtschaft
Lehrkräfte des Berufsbildungszentrums der Handwerkskammer Magdeburg
Fachlehrer/in Wirtschaft
Werkstätten des
Berufsbildungszentrums der
Handwerkskammer Magdeburg
32
Zeitraum
Schulische Angebote zur Berufswahlvorbereitung
Zweites
Halbjahr
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern
Arbeitswelt- und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung
Schuljahrgang 8
Erstes
Halbjahr
Inhalt
Beteiligte
Verantwortlichkeit
Materialien/
Medien
Arbeit mit dem Berufswahlpass
Kennen lernen des Berufswahlpasses
Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung üben
Klassenverband
Klassenlehrer/in
Klassenlehrer/in
Materialien
des
Berufswahlpasses
Projektwoche zur Berufsorientierung
Erkundung von Berufen im Wohngebiet/ in der Region mit dem Ziel
Herstellen von Kontakten zu Betrieben in der Region
Vereinbarung von Vorstellungsgesprächen für das Betriebspraktikum
Schüler/innen
Klassenlehrer/in
Fachlehrer/in Wirtschaft
Unternehmen
im Wohngebiet/in der Region
Klassenlehrer/in
Verantwortliche/r
Lehrer/in für Berufsorientierung
Berufswahlpass
Berufsfindung im Berufsbildungszentrum/ im Betrieb
5 Tage
Wahl zwischen
Kennen lernen Berufsfeld 3
oder Vertiefungskurs Berufsfeld
1 oder 2
oder Berufsfeld eigener Wahl in
einem Betrieb
Schüler/innen
Praktikumsleiter/in
Klassenlehrer/in
der Schule
Fachlehrer/in Wirtschaft
Lehrkräfte des
Berufsbildungszentrum
Unternehmen
aus der Region
Werkstätten des
Berufsbildungszentrum
Praktikum in einem Betrieb
5 Tage
Praktikum in einem Betrieb
Praktikumsleiter/in
Schüler/innen
Unternehmen der der Schule
Region
Praktikumshefter
33
Schuljahrgang 9
Erstes
Halbjahr
Zweites
Halbjahr
Schulische Angebote zur Berufswahlvorbereitung
Elterncafe (Novemberveranstaltung)
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern
Arbeitswelt- und Berufsorientierung, Berufswahl und Bewerbung
Zeitraum
Verantwortlichkeit
Materialien/
Medien
Inhalt
Beteiligte
Veranstaltung für Eltern und
Schüler/innen speziell zum Thema Berufswahl
Schulleiter,
Eltern, Klassenlehrer/in,
Vertreter/in des
Berufsbildungszentrums, Berater/in
der Agentur für
Arbeit, Vertreter/in
der Handwerkskammer bzw. Industrie- und Handelskammer,
Ausbildungsleiter/innen und Auszubildende aus
Unternehmen der
Region
Schulleiter
Elternbriefe
Bewerbertraining im BBZ
2 Tage
Inhalt und Form von Bewerbungen
Durchführen von Einstellungstests
Auftreten in Bewerbungsgesprächen
Schüler/innen
Fachlehrer/in
Deutsch
Lehrkräfte des Berufsbildungszentrums.
Klassenlehrer/in
Bewerbungsmappe
Lebenskompetenzhefter
Versicherungen
Verträge (Ausbildungsvertrag)
erste eigenen Wohnung usw.
Klassenverband
Fachlehrer/in Wirtschaft
Wohnungsgesellschaft aus dem
Wohngebiet
Fachlehrer/in
Wirtschaft
Lebenskompetenzhefter
Praktikum in einem Betrieb
10 Tage
Durchführen des Schülerbetriebspraktikum in einem Betrieb
eigener Wahl
Schüler/innen
Fachlehrer/in Wirtschaft
Klassenlehrer/in
Praktikumsleiter/in der Schule
Praktikumshefter
34
Im Zusammenhang mit der Entwicklung von Schulprogrammen an allgemein bildenden
Schulen zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung schulischer Arbeit (Arbeit der Schulen in Sachsen-Anhalt mit Schulprogrammen, Rd.Erl. des MK vom 14.5.2003 (SVBl. LSA.
S.137), bietet sich ein Rahmen für die Entwicklung schulspezifischer Konzepte zur Berufswahlvorbereitung/Berufsorientierung. Da die Lebenswege der Jugendlichen angesichts der
vielfältigen Möglichkeiten, aber auch Grenzen im Wirtschafts- und Arbeitsleben nicht (immer)
„geradlinig“ verlaufen, müssen Schülerinnen und Schüler befähigt werden, die eigene Lebens- und Berufswegplanung zu gestalten und zu reflektieren. Die schulische Berufswahlvorbereitung wird in diesem Zusammenhang zu einem wichtigen Baustein der Lebensorientierung. Die Qualität schulischer Arbeit zeigt sich auch darin, wie die Schülerinnen und Schüler den Übergang von der Schule in ein Ausbildungsverhältnis meistern.
Zusammenfassung:
Die Berufswahlvorbereitung an den Sekundarschulen
-
bietet Schülerinnen und Schülern Hilfestellung für eine individuelle Lebens- und
Berufsplanung,
-
muss als Prozess gesehen und geführt werden,
-
soll Bestandteil der Schulprogrammarbeit sein,
-
ist in enger Kooperation zwischen Schule, der Agentur für Arbeit, Eltern und weiteren
externen Partnern zu gestalten,
-
ermöglicht realitätsnahe Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt,
-
stellt direkte Kontakte zur Berufs- und Arbeitswelt her,
-
umfasst die Vorstellung eines breiten Spektrums von Berufen und Berufsfeldern,
-
wirkt geschlechtsspezifischen Einschränkungen bei der Berufswahl entgegen,
-
muss handlungs- und erfahrungsorientiert aufgebaut sein,
-
muss fachübergreifend angelegt sein,
-
fördert die Entwicklung der Berufswahlkompetenz,
-
entwickelt Strategien zur Überwindung von Widersprüchen und Enttäuschungen.
35
2.5
Schrittfolge zur Erarbeitung einer schulspezifischen Konzeption zur Berufswahlvorbereitung
Um den Anforderungen einer schulischen Berufswahlvorbereitung gerecht zu werden, ist die Entwicklung einer schulspezifischen Konzeption, welche die Schaffung eines kooperativen Lern- und Arbeitsbereiches umfasst, anzustreben. Dabei muss berücksichtigt werden, dass nicht nur die
Arbeit aller Lehrerinnen und Lehrer einer Schule abzustimmen ist, sondern darüber hinaus auch die Einbeziehung externer Partner, wie die Agentur für Arbeit und Unternehmen der Region, einen hohen Stellenwert einnimmt. Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit ist daher eine gründliche Vorbereitung. Der Berufswahlpass unterstützt hierbei in besonderem Maße. Die nachfolgend aufgeführte Schrittfolge zeigt einen praktikablen
Weg für die Arbeit an der Schule. Die jeweiligen Regelungen zur Arbeit und Unterrichtsorganisation in den Sekundarschulen (Rd.Erl. des MK in
der jeweils gültigen Fassung) sind zu berücksichtigen.
Schritte
1
2
3
Schule
Praxispartner
Meinungsbildung in der Schule
Beratungslehrerin/Beratungslehrer der Schule
bildet Arbeitsgruppe aus Fachlehrerinnen/Fachlehrern und Klassenlehrerinnen/Klassenlehrern
(Erarbeitung einer schulspezifischen Konzeption)
Abstimmung in der Gesamtkonferenz
4
Auswählen und Zusammenstellen der Arbeitsmaterialien für den Unterricht und den
Begleithefter für Schülerinnen und Schüler
5
Übernahme ins Schulprogramm
6
Evaluation der Berufswahlvorbereitung
Fragebogen/Gespräche
Eltern/Öffentlichkeit
Agentur für Arbeit
Information über Vorhaben an
Schulelternrat und Schülerrat,
Diskussion, Beschluss
Einbeziehung des Schülerrates/Schulelternrates
Information über Vorhaben
Informationsabend für Eltern der
betroffenen Schuljahrgänge
Kontakt zu Koordinatoren für
Einbeziehung der Berufsbedas Betriebspraktikum, Kamraterinnen und Berufsberater
mern, Unternehmen; kommunale Einrichtungen
Information über Vorhaben
Werbung, direkte Anfragen
Zusendung von Informationsmate- Zusendung von Informatibei Betrieben zur Zusamrialien, aktive Unterstützung der
onsmaterialien
menarbeit
Arbeit
Rückmeldung über Anschluss im Ausbildungs- und Beschäftigungssystem
36
3
Module zur Berufswahlvorbereitung im Unterricht
Für die Erstellung und Umsetzung eines schulspezifischen Konzeptes zur Berufswahlvorbereitung sind unter Bezugnahme auf Kapitel 2 drei wesentliche Schwerpunkte zu berücksichtigen:
1
Rechtliche Rahmenorientierungen zur Berufswahlvorbereitung
2
Curriculare Aspekte zur Berufswahlvorbereitung, die in den Rahmenrichtlinien der
Einzelfächer der Stundentafel bereits implementiert sind,
3
Berücksichtigung von Themenfeldern und Themenbereichen, die den allgemeinen
Verlauf der Berufswahl kennzeichnen und in einen inhaltlichen und zeitlichen Unterrichtszusammenhang, möglichst aller Fächer, zu bringen sind.
Um die konzeptionelle Arbeit an den Schulen zu erleichtern und Anregungen für die konkrete
Unterrichtsarbeit zu geben, wurden für die drei Themenfelder und die ihnen zugeordneten
Themenbereiche, die in der Abbildung 6 dargestellten Module entwickelt.
Mithilfe der modularen Struktur soll es gelingen, die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen einer Schule, die Beiträge zur Berufswahlvorbereitung leisten, zielführend zu strukturieren,
transparent darzustellen und didaktisch-methodisch so umzusetzen, dass die Förderung der
Berufswahlkompetenz der Jugendlichen als eine wesentliche Aufgabe der Sekundarschule
an Qualität weiter zunimmt.
Die Module der einzelnen Themenbereiche stellen ein Angebot dar und sollten in Abhängigkeit von den Interessenlagen und dem Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler
ausgetauscht, frei untereinander kombiniert, ergänzt und für die Umsetzung innerhalb des
schulspezifischen Konzeptes genutzt werden. Sie dienen als Anregung und müssen durch
eigene schülerbezogene Unterrichtskonzepte ersetzt, vertieft oder erweitert werden.
Für die Berufswahlvorbereitung im Rahmen des schulspezifischen Konzeptes ist es jedoch
zwingend notwendig, alle drei Themenfelder mit den zugeordneten Themenbereichen für die
Arbeit in schulischen Zusammenhängen aufzubereiten und gegebenenfalls mehrfach zu bearbeiten.
37
Wenn im Rahmen der schulischen Berufswahlvorbereitung Hilfen für Lebenssituationen von
Jugendlichen gegeben werden sollen, die sie in absehbarer Zeit bewältigen müssen, kann es
aber nicht nur um die Bearbeitung vorgegebener Lerninhalte gehen. Darüber hinaus muss
ein Unterrichtsangebot bereitstehen, dass es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, ihre
eigenen Stärken und Potenziale so weiterzuentwickeln, um erreichbare Ziele bei der Berufswahl zu verfolgen.
Zur Unterstützung der Schülerinnen und Schüler sind solche Lernanlässe für die Berufswahlentscheidung zu arrangieren, die für junge Menschen das individuelle Ausprobieren von
beruflichen Chancen zulassen und die Übernahme größerer Verantwortung für die selbstständige Planung, Durchführung und Auswertung ihres persönlichen Berufsorientierungsprozesses ermöglichen.
38
3.1
Themenfelder, Themenbereiche und Module
Mein Begleiter während der Berufswahlvorbereitung – Der Berufswahlpass
Modul A4
Berufschancen
von Jungen und
Mädchen
Modul A3
Die Gesellschaft
und ich
Modul C4
Anforderungen an
Berufe
Modul E4
Selbstinformation
zur Berufswahl
Modul F4
Leben und Arbeiten in Europa
Modul C3
Entstehung und
Entwicklung von
Berufen
Modul E3
Der Elternabend
im BIZ
Modul F3
Grüne Berufe in
Sachsen-Anhalt
Modul I4
Gründung einer
Schülerfirma
Modul G3
Meine Bewerbungsmappe Einmal komplettimmer greifbar?!
Modul G2
Bewerbungsschreiben
Modul A2
Bedürfnisse –
ohne Moos nichts
los
Modul B2
Meinen Fähigkeiten auf der Spur
Modul C2
Berufsverläufe
früher und heute
Modul D2
Das BetriebsPraktikum – Einblick in Berufe
Modul E2
Berufsberatung als
Institution
Modul F2
Anforderungen der
Unternehmen
Modul A1
Vom Traumberuf
zum Wunschberuf
(Zukunftswerkstatt Lebensberuf)
Modul B1
Das ist meine
Berufung
Modul C1
Möglichkeiten der
Berufsausbildung
Modul D1
Erkundung eines
Arbeitsplatzes
Modul E1
Wege zum Beruf
Modul F1
Regionaler Wirtschaftsraum
Modul G1
Lebenslauf
Bedürfnisse/
Erwartungen
Fähigkeiten/
Eignung
Berufe Anforderungen/
Entwicklungen/
Möglichkeiten
Betriebserkundung/ praktikum
Berufsberatung/
BIZ
Arbeitsmarktsituation
Bewerbungsunterlagen
Themenbereich A
Themenbereich B
Themenbereich C
Themenbereich D
Themenbereich E
Themenbereich F
Themenbereich G
Arbeitswelt- und Berufsorientierung
Berufswahlprozess
Berufswahlvorbereitung
Abb. 6: Modulstruktur
39
Modul H3
Durchführung von
Berufstests
Modul I3
Unternehmerische Selbstständigkeit
Modul H2
Vorstellungsgespräch – Inhalt
und Form müssen
stimmen
Modul H1
Teste dich!
Modul I2
Mitbestimmung
im Betrieb
Test/
Vorstellungsgespräch
Arbeitsrecht/
unternehmerische
Selbstständigkeit
Themenbereich H
Themenbereich I
Bewerbungsprozess
Modul I1
Ich habe nicht
nur Rechte!
3.2
Beispiel für die Anwendung der Module in den Schuljahrgängen 8 bis 10
Schuljahrgang 8
Mein Begleiter während der Berufswahlvorbereitung – Der Berufswahlpass
Modul A4
Berufschancen
von Jungen und
Mädchen
Modul C4
Anforderungen an
Berufe
Modul E4
Selbstinformation
zur Berufswahl
Modul F4
Leben und Arbeiten in Europa
Modul A3
Die Gesellschaft
und ich
Modul C3
Entstehung und
Entwicklung von
Berufen
Modul E3
Der Elternabend
im BIZ
Modul F3
Grüne Berufe in
Sachsen-Anhalt
Modul A2
Bedürfnisse –
ohne Moos nichts
los
Modul B2
Meinen Fähigkeiten auf der Spur
Modul C2
Berufsverläufe
früher und heute
Modul D2
Das Betriebspraktikum – Einblick in Berufe
Modul E2
Berufsberatung
als Institution
Modul F2
Anforderungen
der Unternehmen
Modul A1
Vom Traumberuf
zum Wunschberuf
(Zukunftswerkstatt Lebensberuf)
Modul B1
Das ist meine
Berufung
Modul C1
Möglichkeiten der
Berufsausbildung
Modul D1
Erkundung eines
Arbeitsplatzes
Modul E1
Wege zum Beruf
Modul F1
Regionaler Wirtschaftsraum
Bedürfnisse/
Erwartungen
Fähigkeiten/
Eignung
Berufe Anforderungen/
Entwicklungen/
Möglichkeiten
Betriebserkundung/ praktikum
Berufsberatung/
BIZ
Themenbereich A
Themenbereich B
Themenbereich C
Themenbereich D
Themenbereich E
Arbeitswelt- und Berufsorientierung
Modul G3
Meine Bewerbungsmappe Einmal komplettimmer greifbar?!
Modul G2
Bewerbungsschreiben
Modul I3
Unternehmerische Selbstständigkeit
Modul H2
Vorstellungsgespräch – Inhalt
und Form müssen
stimmen
Modul I2
Mitbestimmung im
Betrieb
Modul G1
Lebenslauf
Modul H1
Teste dich!
Modul I1
Ich habe nicht nur
Rechte!
Arbeitsmarktsituation
Bewerbungsunterlagen
Test/
Vorstellungsgespräch
Arbeitsrecht/
unternehmerische
Selbstständigkeit
Themenbereich F
Themenbereich G
Themenbereich H
Berufswahlprozess
Berufswahlvorbereitung
40
Modul I4
Gründung einer
Schülerfirma
Bewerbungsprozess
Themenbereich I
Schuljahrgang 9
Mein Begleiter während der Berufswahlvorbereitung – Der Berufswahlpass
Modul A4
Berufschancen von
Jungen und Mädchen
Modul C4
Anforderungen
an Berufe
Modul E4
Selbstinformation
zur Berufswahl
Modul F4
Lernen und Arbeiten in Europa
Modul A3
Die Gesellschaft
und ich
Modul C3
Entstehung und
Entwicklung von
Berufen
Modul E3
Der Elternabend
im BIZ
Modul F3
Grüne Berufe in
Sachsen-Anhalt
Modul G3
Meine Bewerbungsmappe Einmal komplett
immer greifbar?!
Modul I4
Gründung einer
Schülerfirma
Modul I3
Unternehmerische Selbstständigkeit
Modul A2
Bedürfnisse – ohne
Moos nichts los
Modul B2
Meinen Fähigkeiten auf der Spur
Modul C2
Berufsverläufe
früher und heute
Modul D2
Das Betriebspraktikum – Einblick in Berufe
Modul E2
Berufsberatung
als Institution
Modul F2
Anforderungen
der Unternehmen
Modul G2
Bewerbungsschreiben
Modul H2
Vorstellungsgespräch – Inhalt
und Form müssen
stimmen
Modul I2
Mitbestimmung
im Betrieb
Modul A1
Vom Traumberuf
zum Wunschberuf
(Zukunftswerk-statt
Lebensberuf)
Modul B1
Das ist meine
Berufung
Modul C1
Möglichkeiten der
Berufsausbildung
Modul D1
Erkundung eines
Arbeitsplatzes
Modul E1
Wege zum Beruf
Modul F1
Regionaler Wirtschaftsraum
Modul G1
Lebenslauf
Modul H1
Teste dich!
Modul I1
Ich habe nicht
nur Rechte!
Bedürfnisse/
Erwartungen
Fähigkeiten/
Eignung
Berufe Anforderungen/
Entwicklungen/
Möglichkeiten
Betriebserkundung/ praktikum
Berufsberatung/
BIZ
Arbeitsmarktsituation
Bewerbungsunterlagen
Test/
Vorstellungsgespräch
Arbeitsrecht/
unternehmerische
Selbstständigkeit
Themenbereich A
Themenbereich B Themenbereich C
Arbeitswelt- und Berufsorientierung
Themenbereich D
Themenbereich E
Themenbereich F
Berufswahlprozess
Berufswahlvorbereitung
41
Themenbereich G
Themenbereich H
Themenbereich I
Bewerbungsprozess
Schuljahrgang 10
Mein Begleiter während der Berufswahlvorbereitung – Der Berufswahlpass
Modul I4
Gründung einer
Schülerfirma
Modul A4
Berufschancen
von Jungen und
Mädchen
Modul C4
Anforderungen an
Berufe
Modul E4
Selbstinformation
zur Berufswahl
Modul A3
Die Gesellschaft
und ich
Modul C3
Entstehung und
Entwicklung von
Berufen
Modul E3
Der Elternabend
im BIZ
Modul F3
Grüne Berufe in
Sachsen-Anhalt
Modul G3
Meine Bewerbungsmappe Einmal komplettimmer greifbar?!
Modul I3
Unternehmerische Selbstständigkeit
Modul A2
Bedürfnisse –
ohne Moos nichts
los
Modul B2
Meinen Fähigkeiten auf der Spur
Modul C2
Berufsverläufe
früher und heute
Modul D2
Das BetriebsPraktikum – Einblick in Berufe
Modul E2
Berufsberatung
als Institution
Modul F2
Anforderungen
der Unternehmen
Modul G2
Bewerbungsschreiben
Modul H2
Vorstellungsgespräch – Inhalt
und Form müssen stimmen
Modul I2
Mitbestimmung
im Betrieb
Modul A1
Vom Traumberuf
zum Wunschberuf
(Zukunftswerkstatt
Lebensberuf)
Modul B1
Das ist meine
Berufung
Modul C1
Möglichkeiten der
Berufsausbildung
Modul D1
Erkundung eines
Arbeitsplatzes
Modul E1
Wege zum Beruf
Modul F1
Regionaler Wirtschaftsraum
Modul G1
Lebenslauf
Modul H1
Teste dich!
Modul I1
Ich habe nicht
nur Rechte!
Bedürfnisse/
Erwartungen
Fähigkeiten/
Eignung
Berufe Anforderungen/
Entwicklungen/
Möglichkeiten
Betriebserkundung/praktikum
Berufsberatung/
BIZ
Arbeitsmarktsituation
Bewerbungsunterlagen
Test/
Vorstellungsgespräch
Arbeitsrecht/
unternehmerische
Selbstständigkeit
Themenbereich A
Themenbereich B
Themenbereich C
Themenbereich D
Themenbereich E
Themenbereich F
Themenbereich G
Themenbereich H
Themenbereich I
Arbeitswelt- und Berufsorientierung
Berufswahlprozess
Berufswahlvorbereitung
42
Bewerbungsprozess
Bei der Themenauswahl für die Einzelmodule wird sichtbar, dass sich nahezu zu allen Fächern Verknüpfungspunkte ergeben (siehe auch Pkt. 2.2). Auf eine Zuordnung einzelner Fächer zu den Modulen wird daher verzichtet. Hervorzuheben ist an dieser Stelle das Fach
Wirtschaft, das durch seine Inhaltsbestimmung eine Leitfunktion übernehmen kann. Weiterhin leisten die Fächer Technik und Hauswirtschaft durch ihre produktiv-praktische Ausrichtung einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Berufswahlkompetenz, da Basisqualifikationen besonders für technische, handwerkliche, pflegerische und gesundheitsbezogene Berufe erworben werden können.
Ebenso bieten sich die Fächer Geschichte – z. B. Entstehung und Entwicklung von Berufen
und Berufsgruppen, Deutsch – z. B. Beobachtungen, Erkundungen, Lebenslauf und Bewerbungsschreiben, Mathematik – z. B. Auswertung von Statistiken und das Herstellen von Diagrammen, Sozialkunde – z.B. Durchführung einer Zukunftswerkstatt zum Thema Wunschberuf, Biologie – z. B. „Grüne Berufe“ für ein fächerübergreifendes Lernen und Arbeiten an.
Auch der Religionsunterricht und das Fach Ethik erlauben im Zusammenhang mit der Debatte über den Wert von Arbeit, Erwerbsarbeit - Arbeit im Haushalt und im Ehrenamt, Berufe
und Berufung wichtige Anknüpfungspunkte im Rahmen der persönlichen Auseinandersetzung mit einem zukünftigen Ausbildungsberuf. Darüber hinaus assoziieren die Module mit
ihren Inhalten auch Bezüge zu Fächern wie Chemie, Geografie oder Kunst. Grenzen sind
hier nicht gesetzt und es sollten möglichst viele Fächerverbindungen gesucht und genutzt
werden.
In allen Schuljahrgängen können darüber hinaus weitere Vertiefungsangebote zur Berufswahlvorbereitung in das schulspezifische Konzept integriert werden. Von großer Bedeutung
sind vor allem Projekte mit Initiativen, Verbänden und Unternehmen der regionalen Wirtschaft, die eine Erhöhung praxisrelevanter Erfahrungen im Rahmen der Berufswahlvorbereitung ermöglichen.
Solche Vertiefungsangebote sind u. a.
•
Wettbewerbe (z. B. „Fit für die Ausbildung“)
•
Teilnahme an Berufsfindungsmessen, an Tagen der offenen Tür in berufsbildenden
Schulen und überbetrieblichen Ausbildungsstätten der Kammern, u. a.
•
Teilnahme am Girls-day
•
Schulspezifische Wahlpflichtkurse (z. B. „Expedition Beruf“)
•
Einrichtung von Praxistagen
•
Expertengespräche mit Unternehmensvertretern
•
Bewerbungstraining mit Unternehmensvertretern oder mit regionalen freien Trägern
Zusätzliche Angebote in der Freizeit (z. B. Ferienpraktika u. a. in helfenden Berufen,
berufsbezogene Projekte in der Freiwilligenarbeit)
•
…
43
Die Entwicklung der Berufswahlkompetenz von Schülerinnen und Schülern separiert sich
nicht in Schulfächern, sondern vollzieht sich immer in vielfältiger Kausalität und Determination in der realen Welt, die die Schülerinnen und Schüler erfahren sollen. Das schulspezifische Konzept soll dieses Anliegen verwirklichen helfen.
44
4
Didaktisch-methodische Hinweise zur Modulgestaltung
Zur Unterstützung der Vorbereitungsarbeiten der Lehrerinnen und Lehrer auf den Unterricht
wurden didaktisch-methodische Hinweise für neun Themenbereiche entwickelt, die jeweils
mehrere Module umfassen.
Diese Module stellen ein Angebot dar. Sie müssen in Abhängigkeit von der Klassensituation,
den individuellen Interessenlagen und dem konkreten Entwicklungsstand der Schülerinnen
und Schüler präzisiert, vertieft, ergänzt und aufbereitet werden. Sie dienen als Anregung und
können durch eigene Unterrichtskonzepte ersetzt bzw. erweitert werden. Auf eine Zeitvorgabe für die Umsetzung einzelner Module wurde verzichtet, da die curricularen Abstimmungen
auch im Zusammenhang mit der Einführung von Praxistagen von Schulstandort zu Schulstandort regionale Besonderheiten aufweisen können.
Für die Berufswahlvorbereitung im Rahmen des schulspezifischen Konzeptes ist jedoch zu
beachten, dass alle drei Themenfelder mit den zugeordneten Themenbereichen für die Arbeit
in schulischen Zusammenhängen aufzubereiten und gegebenenfalls mehrfach zu bearbeiten
sind. Dabei sollte sich die Unterrichtsarbeit in den Schuljahrgängen 5 – 7 auf das Themenfeld „Arbeitswelt- und Berufsorientierung“ konzentrieren. Am Ende des Schuljahrganges 7
bzw. ab dem Schuljahrgang 8 sollten Module des Themenfeldes „Berufswahlprozess“ und je
nach angestrebtem schulformbezogenen Abschluss, zeitlich abgestimmt in den Schuljahresablauf, Module des Themenfeldes „Bewerbungsprozess“ eingeordnet werden. Dabei kommt
es zu Vernetzungen zwischen den Modulen aller Themenfelder, die ein aufbauendes Lernen
ermöglichen.
Eine Auswahl von Medien- und Methodenhinweisen sind den einzelnen Modulen zugeordnet
und entsprechend gekennzeichnet. Zur Orientierung für die Lehrkräfte sind in der nachfolgenden Abbildung die in der Spalte Medien verwendeten Abkürzungen erklärt.
Modulkennzeichnung
Nummer des Arbeitsblattes
D1-1
A1-2
BIZ
L6
45
Abkürzungsverzeichnis
Kapitel 11
Nummer der Literaturstelle
im Verzeichnis Kapitel 10.1
4.1
Themenbereich A: Bedürfnisse und Erwartungen
4.1.1 Modul A1 – Vom Traumberuf zum Wunschberuf
Ziele
Schülerinnen und Schüler sollen
• die Bedeutung der beruflichen
Ausbildung für die eigene Lebensplanung erfassen,
• Ansprüche und Vorstellungen über
die eigene berufliche Zukunft entwickeln,
• Traumberufe benennen und
Begründungen für den Beruf angeben,
Möglicher Inhalt
Bedeutung des Berufes
für die eigene Lebensplanung
Medien
Partnerinterview/Sprechmühle zur Erfassung der Bedeutsamkeit der
beruflichen Entwicklung für den Einzelnen
Diskussionsrunde über die Bedeutung des Berufes. Im Zentrum kann
die Auseinandersetzung mit Zitaten zur Berufswahl stehen.
Beispiel:
„Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in
deinem Leben mehr arbeiten.“ Konfuzius (551 – 479 v. Chr.) Chinesischer Philosoph
Diskussionsrunde über die Bedeutung des Berufes
Begriffe: Job, Arbeit,
Beruf, Karriere, Berufung (Auseinandersetzung mit der Bedeutung der
Merkmale eines Berufes Begriffe Job, Arbeit, Beruf, Berufung, Karriere)
Beschreibung der allgemeinen Merkmale eines Berufes an einem
selbst gewählten Beispiel
A1-1
Faszination von Traumberufen, Gründe für die
Wahl eines Traumberufes, Erwartungen an das
eigene Leben und die
berufliche Entwicklung
Zukunftswerkstatt: Lebensplanung - Berufswegplanung
Phasen:
Kritik/Bestandsaufnahme
Fantasie/Utopie
Realisierung/Umsetzung
A1-12, A1-4
Analyse berufsrelevanter Fähigkeiten zu Wunschberufen
A1-5, A1-6
Stärken-Schwächen-Analyse
A1-11
• berufliche Anforderungen analysie- Anforderungen der
Berufe
ren,
• den Entwicklungsstand berufsrelevanter Fähigkeiten einschätzen und
bewerten,
• Auswirkungen beruflicher Tätigkeit
auf den Tagesablauf, das Zusammenleben, Freizeit und gesellschaftliche Anerkennung ermitteln.
Anregungen für die Gestaltung des Projektbausteines
Einfluss der beruflichen
Bearbeitung von Fallbeispielen
Tätigkeit auf die Lebens- Ermitteln und Diskutieren der eigenen Tagesablaufplanung
gestaltung
46
A1-2
A1-2
A1-3
A1-8, A1-9, A1-10
A1-7
A1-1
Methode: Sprechmühle
Die Sprechmühle ist eine themenzentrierte Selbstdarstellung und wurde als Methode von
amerikanischen Psychologen entwickelt. Die Methode verfolgt zwei Ziele mit jeweils unterschiedlicher Gewichtung. Erstens können sich die Schülerinnen und Schüler einer Lerngruppe auf relativ ungezwungene Weise kennen lernen, andererseits werden bei Anwendung
dieser Methode inhaltliche Ergebnisse produziert, auf denen der Unterricht aufbauen kann.
Die Übersetzung „Sprechmühle“ soll das kreisförmige „Sich-durcheinander-bewegen“ während einer Musikphase darstellen, andererseits klarstellen, dass es hier ausschließlich um
Sprache und sprachliche Darstellungen geht.
Vorbereitung:
3 – 5 Fragen zum Thema
Kassette mit passender Musik
Schaffung eines großen freien Platzes im Klassenraum
Ablauf:
Während der Musikphase schlendern die Schülerinnen und Schüler durch den Klassenraum,
wie auf einem Marktplatz. Sobald die Musik aussetzt, wendet sich jeder dem/der Partner/in
zu, der/die gerade neben ihm steht. Die Partner/innen legen untereinander fest, wer Partner/in A und wer Partner/in B ist. Die erste Frage wird bekannt gegeben. Partner/in A hat ca.
2 Minuten Zeit, Partner/in B seine Lösung zu präsentieren. Dann wechseln nach einem Signal des/der Spielleiters/in die Partner/innen die Positionen und Partner/in B ist derjenige, der
redet. Der/die jeweils Zuhörende übt aktives Zuhören. Der/die Redende wird nicht unterbrochen und es werden keine Fragen gestellt. Nach ca. 2 Minuten setzt die Musik wieder ein,
das Umherschlendern beginnt wieder, wird nach einiger Zeit unterbrochen und der oben beschriebene Ablauf beginnt erneut mit der nächsten Frage/Aufgabe. Nach drei bis fünf Durchgängen ist die Sprechmühle beendet.
Aufbereitung:
Die vielen in der Sprechmühle geäußerten Meinungen sollten in verdichteter Form allen
Schülerinnen und Schülern zugänglich gemacht werden.
Zwei Varianten werden vorgeschlagen.
1. Jede Schülerin, jeder Schüler notiert auf einer Karteikarte in Stichworten die wichtigsten
Äußerungen des/der Gesprächspartners/Gesprächpartnerin.
2. Wenn die letzte Aufgabe einen resümierenden Charakter hat, empfiehlt es sich in Zweiergruppen, die sich beim letzten Durchgang gefunden haben, gemeinsam auf einer Karteikarte das Ergebnis der abschließenden Gesprächsrunde notieren zu lassen.
Die Karten werden strukturiert, an die Wand gehängt und bilden die Grundlage für die weitere Arbeit.
Quelle: vgl. Graving, J./Paradies, L.: Unterrichtseinstiege – Ein Studien- und Praxisbuch. CornelsenScriptor-Verlag, Berlin: 1996
47
A1-1
Arbeitsblatt zur Erfassung der Aussagen des/der
Interviewpartners/Interviewpartnerin
•
Mögliche Fragen für ein Partnerinterview/Sprechmühle
1. Welche berufliche Entwicklung würdest du nach dem Abschluss der Schule gerne
nehmen?
2. Welche Bedeutung haben für dich Arbeit, Beruf und Freizeit?
3. Welchen Beruf/ welche Berufe würdest du gern einmal ausüben wollen?
4. Warum ist dir gerade diese berufliche Entwicklung so wichtig?
5. Welche Anforderungen wird der Beruf an dich stellen?
6. Wer berät dich bei deinen Überlegungen für eine berufliche Entwicklung?
7. ........................................................................................................................
•
Antworten meiner/meines Interviewpartnerin/Interviewpartners
Frage
Partner/in 1
Partner/in 2
1. Vorstellungen
über Entwicklung
nach der Schule
2. Bedeutung von
Arbeit, Beruf und
Freizeit
3. Berufswünsche
4. Gründe für die
gewählte
Berufsrichtung
5. Erwartete
Anforderungen, die
der Beruf stellt
6. Beratung bei der
Berufswahl
7. ........
48
Partner/in ... n
A1–2
Der Beruf
………………………………………………………………………….
………………………………………………………………………….
………………………………………………………………………….
………………………………………………………………………….
Merkmale eines Berufes
1
3
2
Merkmale von
4
Berufen
5
Einteilung der Berufe
Berufe, die die Qualifikation für das Berufsleben
schaffen (Erstausbildung).
Beispiel:
Berufe, die den Aufstieg
innerhalb eines Berufes
kennzeichnen.
Beispiel:
49
Berufe können auch
durch Umschulung
erlernt werden z. B. bei
Arbeitslosigkeit, bei
Wandel von Berufen
oder bei gesundheitlichen Einschränkungen.
A1–2
Der Beruf
Ein Beruf ist jede auf Dauer angelegte und nicht nur
vorübergehende Erwerbstätigkeit. Er dient der Schaffung und Erhaltung
einer Lebensgrundlage.
Merkmale eines Berufes
Die Ausübung eines Berufes erfordert
allgemeine und berufsspezifische Kompetenzen.
Berufe haben spezielle, abgrenzbare
Die Ausübung des Beru-
Tätigkeitsfelder.
fes verlangt eine systematische Qualifikation
(z. B. Erstausbildung).
Um eine Berufsbezeich-
Berufe erfahren unterschiedliche Anerkennung in der Gesellschaft. (Berufspresti-
Merkmale von
Berufen
nung führen zu können,
muss eine Prüfung abgelegt werden.
ge)
Berufe haben typische Aufstiegsmöglichkeiten.
Einteilung der Berufe
Berufe, die die Qualifikation für das Berufsleben
schaffen (Erstausbildung).
Berufe, die den Aufstieg
innerhalb eines Berufes
kennzeichnen.
Beispiel:
Kaufmann/ Kauffrau im
Einzelhandel
Tischler/ Tischlerin
Beispiel:
Handelsassistent/ Handelsassistentin Einzelhandel
Meister im Handwerk
(Tischlermeister)
50
Berufe, die als Zweitberufe durch Umschulung erlernt werden z.B.
bei Arbeitslosigkeit, bei
Wandel von Berufen
oder bei gesundheitlichen Einschränkungen.
A1-3
Fakten und Daten zum Thema
Arbeit
Für den Begriff der Arbeit findet man einen gewaltigen Fundus von Definitionen.
Das Wort Arbeit bezeichnet:
• die zielgerichtete, zweckgebundene menschliche Verrichtung allgemeiner Art (Tätigkeit)
• einen Beruf in der Arbeitswissenschaft
• die bewusste schöpferische Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur und der Gesell•
•
•
-
schaft in der Philosophie,
die zielbewusste und sozial durch Institutionen abgestützte Tätigkeit in der Soziologie
einen Produktionsfaktor in der Wirtschaftslehre
……
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeit Stand: 18.10.2006
Arbeit ist bewusstes, zielgerichtetes Handeln des Menschen zum Zweck der Existenzsicherung
wie der Befriedigung von Einzelbedürfnissen; zugleich wesentlicher. Moment der Daseinserfüllung.
Quelle: Der Brockhaus in fünfzehn Bänden. Leipzig – Mannheim. 1997, S. 234ff.
-
Arbeit im wirtschaftlichen Sinne ist jede planvolle, menschliche Tätigkeit, die auf das Erreichen
eines bestimmten ökonomischen Ziels gerichtet ist.
Jede geistige und körperliche Tätigkeit von Menschen, die darauf gerichtet ist, ein Einkommen zu
erzielen.
Quelle: Werk, Otto/Erbrecht, Rüdiger (Hg.): Wissensspeicher Wirtschaft. Volk und Wissen Verlag GmbH, Berlin: 1996
-
Arbeit ist eine zielbewusste und sozial durch Institutionen (Bräuche) abgestützte besondere Form
der Tätigkeit, mit der Menschen seit ihrer Menschwerdung in ihrer Umwelt zu überleben versuchen. Dabei ist ihr Charakter zwiespältig: Sie stellt immer sowohl etwas her wie sie auch etwas
zerstört, wobei dies Zuschreibungen sind, die von einem Beobachterstandpunkt abhängen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeit_(Soziologie). Stand 18.10.2006
-
Das bewusste, zielgerichtete Handeln des Menschen zum Zweck der Existenzsicherung wie der
Befriedigung von Einzelbedürfnissen.
Quelle: Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – Der Weg zum Wunschberuf. Mohndruck GmbH, Gütersloh:
2000
-
… Summe aller Tätigkeiten, die Menschen verrichten um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Quelle: Matthes, Wolfgang u. a.: Politik erleben. Sozialkunde. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn: 2005
Beruf
- Tätigkeit eines Menschen, im Rahmen seiner Fähigkeiten Dienste zu leisten, um dadurch seine wirtschaftliche Existenzgrundlage zu sichern. Ursprünglich wurde unter Beruf eine Tätigkeit verstanden,
die den Begabungen und Neigungen des Einzelnen entsprach. Durch die starke Arbeitsteilung,
durch fehlende Vorbildung, durch unentdeckte Fähigkeiten, Umwelteinflüsse und den Zwang, Geld
verdienen zu müssen, verlor aber die „Berufung“ zu einer Tätigkeit immer mehr an Bedeutung.
Quelle: vgl. Lexikon Wirtschaft. Orbis Verlag, München: 1989
- Unter Beruf wird die erlernte Tätigkeit (Arbeiten/Dienste leisten) eines Menschen im Rahmen seiner
geistigen und körperlichen Fähigkeiten verstanden, um damit seine wirtschaftliche Existenzgrundlage zu sichern.
Quelle: Huster, Sonja/Knüppel Adelgund (Hg.): Kleiner Leitfaden Wirtschaft- Hauswirtschaft. paetec Gesellschaft für Bildung
und Technik mbH, Berlin: 2003
- Unter dem Beruf versteht man diejenige institutionalisierte Tätigkeit, die ein Mensch für (a) finanzielle oder (b) herkömmliche Gegenleistungen oder (c) im Dienste Dritter regelmäßig erbringt, bzw. für
die er ausgebildet, erzogen oder berufen ist. Im Allgemeinen dient die Ausübung eines Berufes der
Sicherung des Lebensunterhaltes.
51
A1-3
Die erwirtschafteten Geld-, Sach- oder Tauschleistungen dienen der Stillung der persönlichen Bedürfnisse oder denen der sozialen Gemeinschaft (z.B. der Familie), der der Ausübende angehört.
Dazu gehören in erster Linie die Ernährung, die Bekleidung, der (häusliche) Schutz vor Gefahr und
Krankheit und die Vorratsbildung.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeit_(Beruf). Stand 18.10.2006
- Der Kreis von Tätigkeiten mit zugehörigen Pflichten und Rechten, der im Allgemeinen zum Erwerb
des Lebensunterhaltes dient.
Quelle: Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – Der Weg zum Wunschberuf. Mohndruck GmbH, Gütersloh: 2000
Beruf
heißt
für den Menschen
Existenzsicherung
in der Gesellschaft
Unterteilung der
Erwerbsarbeit nach
Element der
Selbstverwirklichung
Funktion
Zur Befriedigung von
• Grundbedürfnissen
• Kulturbedürfnissen
• Wünschen nach Annehmlichkeiten
• inneren Bedürfnissen
Qualifikation
sozialem Status/
beruflicher Stellung
Bedürfnis nach gesellschaftlicher Anerkennung, auch gemeint als Dienst
am Mitmenschen und für die Gemeinschaft
Abb. 7: Bedeutung des Berufes
52
A1-3
Berufung
- emotionaler, gefühlsmäßiger Ausdruck der Selbstverwirklichung des Erwerbstätigen in seiner beruflichen Tätigkeit, seiner Beziehung zum Beruf, verbunden mit der Bewusstheit der
Befähigung für seine berufliche Arbeit und der Nützlichkeit seiner beruflichen Arbeit für die
Menschen und/oder Natur und/oder Gesellschaft
- innere
Bestimmung für die Ausübung einer beruflichen Tätigkeit, innere Bestimmung etwas
zu tun, Aufgabe, Sendung
Quelle: vgl. Wahrig: Deutsches Wörterbuch. Bertelsmann- Lexikothek, Gütersloh: 1991
- innerer Auftrag zu einer Tätigkeit, besonders in einem künstlerischen oder karikativen Beruf
Quelle: Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – Der Weg zum Wunschberuf. Mohndruck GmbH, Gütersloh: 2000
Job
-
gewinnbringendes Geschäft, Verdienstmöglichkeit; (vorübergehende) Stelle im Erwerbsbereich, Beschäftigung
Quelle: Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Bibliographisches Institut & F: A. Brockhaus AG, Mannheim:
1996
-
Lohnarbeit, Akkordarbeit, Geschäft, Stelle, Arbeitsplatz
Quelle: Wörterbuch Englisch-Deutsch. Orbis Verlag, München: 1991
-
die zufällige Erwerbstätigkeit mit entsprechender Entlohnung
Quelle: Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – Der Weg zum Wunschberuf. Mohndruck GmbH,
Gütersloh: 2000
Karriere
-
schnelle, erfolgreiche Laufbahn
-
rascher Aufstieg in Leben und Beruf
Quelle: vgl. Wahrig: Deutsches Wörterbuch. Bertelsmann- Lexikothek, Gütersloh: 1991
Karrierismus
-
Gesinnungsloses Streben nach Erfolg
Quelle: vgl. Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Bibliographisches Institut & F:A.
Brockhaus AG, Mannheim: 2004
Karrierist
-
Abwertend für Rücksichtsloser Karrieremacher
Quelle: vgl. Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Bibliographisches Institut & F:A.
Brockhaus AG, Mannheim: 2004
53
1-4
Entscheidungsprozesse zur Berufswahl
(Vorstellungen, Wünsche, Erwartungen)
Es kommt bei der Entscheidung darauf an, inwiefern die Wünsche durch
den Beruf erfüllt werden.
Sicherheit
Erfolg
Karriere
Zukunftsaussichten
Arbeit für die Allgemeinheit
Prestige
Einfluss
Mobilität
Tätigkeitsart
Altersversorgung
Geld
Teamarbeit
Position
Flexibilität
Anforderungen
Bedarf
Unabhängigkeit
Tradition
1. Welche Vorstellungen hast du über deinen Berufswunsch? Ergänze die oben angegebenen Aspekte.
2. Stell eine Rangordnung dieser Vorstellungen her und begründe sie.
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
54
A1-5
Aufgabenblatt zur Beschreibung von Berufen/
Arbeitsplätzen
Mit welchen Arbeitstätigkeiten hat der Beruf zu
tun?
........................................
........................................
Wie ist der Arbeitsablauf
organisiert?
(z. B. Vorbereitung der
Arbeit, Hand- oder Maschinenarbeit, Arbeit mit
dem Computer)
.......................................
........................................
.......................................
........................................
.......................................
........................................
.......................................
........................................
.......................................
.................................
.......................................
........................................
Welche geistigen und
körperlichen Anforderungen
stellt der Beruf?
....................................
Der Beruf der/des
....................................
Welche Arbeitsergebnisse werden erzielt?
.......................................
.......................................
.......................................
.......................................
.......................................
.......................................
..............................
....................................
Welche Einflüsse gibt
es am Arbeitsort auf die
Arbeitenden? (Umgebungseinflüsse, wie
Lärm, Hitze...)
..............................
....................................
......................................
..............................
....................................
.......
..............................
....................................
....................................
..............................
unter der Lupe
....................................
..............................
..............................
....................................
Wie verläuft die
Berufsausbildung?
................................
Welche Chancen bietet
der Beruf?
Welche Einflüsse gibt es
durch andere auf die
Arbeitenden? (Gruppenarbeit, Einzelarbeit…)
................................
................................
................................
................................
................................
................................
................................
................................
................................
................................
................................
................................
................................
................................
................................
................................
................................
................................
................................
................................
55
A1-6
Aufgabenblatt zur Erkundung von Berufen/Arbeitsplätzen
Berufe kann man beschreiben
Beschreibe den Ausbildungsberuf eines/einer:
..................................................
1. Tätigkeitsmerkmale des Berufs
a) Womit hat der Beruf zu tun?
......................................................................................................
.....................................................................................................
b) Welche Tätigkeiten erfordert der Beruf?
...................................................................................................................................
...................................................................................................................................
2. Anforderungsprofil des Berufs
a) Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
...................................................................................................................................
...................................................................................................................................
b) Welche körperlichen Anforderungen stellt der Beruf?
...................................................................................................................................
...................................................................................................................................
c) Welche geistigen Anforderungen stellt der Beruf?
...................................................................................................................................
...................................................................................................................................
d) Welche sozialen und kommunikativen Anforderungen stellt der Beruf?
...................................................................................................................................
...................................................................................................................................
3. Berufswege
a) Wie verläuft die Berufsausbildung?
...................................................................................................................................
...................................................................................................................................
b) Welche Chancen bietet der Beruf?
...................................................................................................................................
...................................................................................................................................
4. Warum könnte dich dieser Beruf interessieren?
Warum würdest du diesen Beruf nicht ergreifen?
...................................................................................................................................
...................................................................................................................................
56
A1-7
Mein Tagesablaufplan an einem Schülerarbeitstag
Freizeit
Verpflichtungen in der
Schule
Uhrzeit
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
1
57
Verpflichtungen außerhalb der Schule
A1-8
Der Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf die Lebensgestaltung
Frau Meyer erzählt:
Ich bin verheiratet und habe ein Mädchen und einen
Jungen im Alter von drei und fünf Jahren. Ich arbeite in
einem großen Chemiebetrieb als Chemikantin. Meine
Arbeit gefällt mir sehr gut. Ich sitze in einem Kontrollraum und überwache am Computerpult den Ablauf der
Produktionsanlage. Mit meiner Arbeit sichere ich die
Qualität der von meinem Betrieb hergestellten Produkte. Da die Anlagen Tag und Nacht laufen, müssen wir
im Schichtdienst arbeiten. Dies erfordert für unser Arbeitsteam gezielte Absprachen hinsichtlich der zeitlichen Einteilung. Ich habe im Wechsel Früh-, Spät- oder auch Nachtschicht. Da die technische Entwicklung ständig fortschreitet, muss ich darüber hinaus zu verschiedenen Lehrgängen. Dies finde ich sehr gut, weil ich mich dadurch nicht nur beruflich auf dem Laufenden
halte, sondern auch Kolleginnen und Kollegen treffe, mit denen ich mich austauschen kann.
Meine Kinder sind ganztags im Kindergarten. Ich habe dabei großes Glück, weil die Öffnungszeiten flexibel gestaltet werden können. Die Kinder können im Zeitraum von 6.00 Uhr
bis 19 Uhr im Kindergarten sein.
Mein Mann arbeitet als Großhandelskaufmann in einem mittelständischen Unternehmen mit
einer in der Regel festen Arbeitszeit von 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Manchmal kommt es aber
auch vor, dass er wegen wichtiger Geschäfte länger arbeiten muss. Je nach dem, wie mein
Schichtplan ist, bringen mein Mann oder ich die Kinder morgens in den Kindergarten bzw.
holen sie dort ab. Daher sind die Kinder nicht während der gesamten Öffnungszeit im Kindergarten, sondern verbringen mit meinem Mann und mir viele Stunden bei uns zuhause.
Mein Mann und ich teilen uns die Hausarbeit und haben insbesondere am Wochenende ausreichend Zeit, gemeinsam mit unseren Kindern zu spielen oder etwas zu unternehmen.
Ich finde es schön, dass mein Mann und ich die Aufgaben in Familie und Haushalt gemeinsam besprechen, einteilen und verwirklichen.
Aufgaben:
Sprecht über die Auswirkungen der beruflichen Tätigkeit auf den Lebensalltag von Familie
Meyer!
Welche Vor- und Nachteile hat die berufliche Tätigkeit für Herrn und Frau Meyer?
Könntet ihr euch die geschilderten Arbeits- und Lebensbedingungen für eure eigene Lebensperspektive vorstellen?
Warum möchten Herr und Frau Meyer auf ihre berufliche Tätigkeit nicht verzichten?
58
A1-9
Der Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf die Lebensgestaltung
Lisa-Marie ist Verkäuferin!
Ich bin 20 Jahre und zurzeit solo. Nach dem Abschluss der Berufsausbildung zur Verkäuferin habe ich in einem Kaufhaus eine Stelle bekommen. Ich bin sehr modebewusst und die Arbeit in der Abteilung
Herrenoberkleidung liegt mir. Die Arbeitszeit im Kaufhaus beginnt erst
8.55 Uhr, aber ich bin immer 15 Minuten früher da. Das ist für mich
wichtig, um vor der Ladenöffnungszeit noch einmal den Warenbestand
und die Präsentation zu prüfen und um den Arbeitstag ruhig zu beginnen. Wir sind heute nur zwei Verkäuferinnen in der ganzen Abteilung. Der Auszubildende ist
im Lager und die Abteilungsleiterin muss zur Lagebesprechung. Zeitweise bin ich allein in
der Abteilung. Kundenberatung, Kasse, Nachfrage, Ware auspacken - manchmal kaum zu
schaffen - aber immer freundlich. Das fällt mir nicht schwer. Wenn alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Abteilung da sind, bleibt auch mal Zeit für ein persönliches Wort, Gespräche
mit den Kunden, da macht die Arbeit richtig Spaß. Mein Leben ohne den Umgang mit Menschen, wie hier im Kaufhaus, könnte ich mir nicht vorstellen. Abends tun schon mal die Füße
weh, der Rücken schmerzt und man freut sich auf den Feierabend. Nach 20.00 Uhr sind oft
noch ein paar Kunden da. Dann wird’s wieder spät mit der Kassenabrechnung. Ich spare
jetzt für ein Auto, damit ich abends flexibler und schneller nach Hause komme, denn wenn
der Bus weg ist, wartet man mindestens 30 Minuten. Mit meinem Lohn komme ich gerade so
aus. Wenn ich Zeit habe beschäftige ich mich mit Seidenmalerei. Heute Abend wird es sich
kaum lohnen damit anzufangen. Vielleicht am Sonntag oder Montag, denn da habe ich frei.
Aber meist sind dann meine kleine 2-Raum-Wohnung und die Wäsche dran. Für ein Hobby
bleibt meist wenig Zeit, aber der kleine Nebenverdienst mit den Seidentüchern ist auch nicht
zu verachten. Schade, dass in meinem Beruf Kreativität nicht so stark gefragt ist, aber dafür
lebe ich mich in Sachen „Mode“ in der Freizeit aus. Ich überlege mir gerade, ob ich mich
nicht qualifizieren sollte, denn ich träume von einer eigenen Boutique in der ich auch meine
Kreationen anbieten kann. Heute ist Freitag. Katrin ruft bestimmt bald an, ob ich mit in die
Disco gehe. Wird wohl nichts, denn ich habe Sonnabend wieder Schicht. Auf Morgen freue
ich mich sehr, da kommt mein Stammkunde Rainer. Ob ihm die Hose wohl gefällt, die wir
heute neu rein bekommen haben?
Aufgaben:
Sprecht über die Auswirkungen der beruflichen Tätigkeit auf den Lebensalltag von
Lisa-Marie!
Warum möchte Lisa-Marie auf ihre berufliche Tätigkeit nicht verzichten?
Könntet ihr Euch die geschilderten Arbeits- und Lebensbedingungen für eure eigene Lebensperspektive vorstellen?
Welche Tätigkeiten schätzt ihr an Lisa-Maries Beruf und welche würden euch eher belasten?
Weitere Informationen zum Berufsbild einer Fachverkäuferin findet Ihr unter der Adresse:
www.berufenet.de
59
A 1 - 10
Der Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf die Lebensgestaltung
Ben ist Bäcker!
Ich arbeite seit 5 Jahren in der Bäckerei von Hans Heisig. In der Backstube wird noch nach alter Tradition viel von Hand hergestellt wird. Zur
Bäckerei gehört auch ein kleines Cafe´, in dem, die von uns hergestellten
Backwaren, wie Kleingebäck, Feinbackwaren, Torten und Desserts und
Backwarensnacks angeboten werden. Der Betrieb läuft gut. Vor zwei
Jahren habe ich die Gesellenprüfung bestanden. Weil ich während der Ausbildung gute Leistungen erbracht habe, wurde ich übernommen, denn Herr Heisig hat in unserer Stadt eine
neue Filiale eröffnet. Die Arbeit gefällt mir. Ich kann mal etwas Neues ausprobieren und
überschaue die Arbeitsabläufe.
Meine Arbeitszeit ist weniger gut. Ich arbeite von 4.00 Uhr bis 12.20 Uhr. Samstags geht es
schon um 3.00 Uhr los. Dafür haben wir montags frei. In der Woche halte ich es abends mit
Freunden nicht lange aus - auch wenn ich nachmittags schlafe. Meine Freundin muss ich
immer auf das Wochenende vertrösten, da bin ich auch gern mal bereit in die Disco zu gehen oder ins Kino bzw. Theater. Dafür schlafen wir dann sonntags bis Mittag. Da wir noch
getrennt wohnen, erledigt jeder seine Pflichten im Haushalt selbst. Solche Sachen mache ich
dann meistens in der Woche nachmittags oder abends.
In der Backstube sind wir zu viert. Wir sind ein tolles Team. Jeder hat seinen eigenständigen
Arbeitsbereich und trägt für ein bestimmtes Arbeitsergebnis Verantwortung. Das ist gut. Mit
dem Lohn kommt man aus. Ich kann auch noch etwas sparen.
Ich überlege, ob ich nicht meinen Handwerksmeister mache oder mich zum Lebensmitteltechniker weiterbilde. Unser Chef ist alt und Kinder hat er nicht. Vor einiger Zeit hat er mit mir
über eine Geschäftsübernahme gesprochen. Das macht mich stolz. Ich möchte mich auf
jeden Fall beruflich weiterentwickeln. Da hat man mehr Chancen und ist auch anerkannt.
Aufgaben:
Sprecht über die Auswirkungen der beruflichen Tätigkeit von Ben auf seine
Lebensgestaltung!
Warum möchte Ben auf seinen Beruf und Möglichkeiten der Qualifikation nicht
verzichten?
Welche Tätigkeiten schätzt ihr an Ben seinem Beruf und welche würden euch eher
belasten?
60
A 1 - 11
Der Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf die Lebensgestaltung
Claudia ist Zahnmedizinische Fachangestellte:
Ich bin 22 Jahre alt und lerne zurzeit an der Schule des Zweiten
Bildungsweges, um mein Abitur zu machen, weil ich gern
Zahnärztin werden möchte.
Nach dem Abschluss der 10. Klasse erhielt ich einen
Ausbildungsvertrag als Zahnmedizinische Fachangestellte in
einer Zahnarztpraxis in Magdeburg. Darüber war ich sehr froh
und glücklich. In der Zahnarztpraxis arbeitete ich im Team,
betreute Patienten vor, während und nach der Behandlung,
assistierte bei den Behandlungen und dokumentierte Behandlungen. Ich saß aber auch am
Telefon, vereinbarte Termine, organisierte Praxisabläufe, erstellte und überwachte Terminplanungen. Außerdem musste ich Leistungen für die Abrechnungen erfassen und dabei
selbstverständlich im Umgang mit dem Computer topfit sein. Ich kontrollierte Zahlungseingänge und führte den Schriftverkehr durch. Natürlich tat ich nicht alles gleichzeitig, sondern
im Laufe meiner dreijährigen Ausbildungszeit lernte ich die verschiedenen und vielfältigen
Arbeitsbereiche kennen.
Die Arbeit mit den Patienten und das Assistieren bei der Behandlung fand ich besonders
interessant. Geärgert habe ich mich schon manchmal, wenn Patienten nicht pünktlich oder
gar nicht kamen, kurzfristig absagten oder eine Behandlung länger dauerte, weil sich dann
mein Feierabend verzögerte. Zum Glück hatte mein Freund Verständnis dafür.
Nach dem Abschluss der Berufsausbildung arbeitete ich für ein Jahr in der Zahnarztpraxis,
aber immer wieder träumte ich davon, nicht nur zu Assistieren. So sprach ich mit meinem
Chef und er bestärkte mich in dem Wunsch, noch das Abi zu machen und dann zu studieren.
Meine berufliche Ausbildung wird mir beim Studium sicher gut helfen. So drücke ich jetzt
wieder die Schulbank, aber ich weiß ja, wofür. Auch das Geldverdienen hatte mit dem
Schulbeginn ein Ende, aber ich erhalte BAföG.
In meiner Freizeit betätige ich mich gern sportlich und künstlerisch. Mit meinem Freund bin
ich mit dem Fahrrad oder den Inlinern unterwegs. Meine Bastelideen schmücken unser gemeinsames Heim. Fürs Lernen brauche ich jetzt auch wieder viel Zeit, weil Mathematik und
Geschichte nicht gerade zu meinen Lieblingsfächern gehören. Aber noch klappt alles gut.
Mein Freund arbeitet auf dem Bau und spielt Fußball. Da ist er mit seinem Team ohnehin oft
unterwegs und vor allem im Sommer muss er öfter mal länger arbeiten.
Aufgabe:
Welche Vor- und Nachteile hat die berufliche Entwicklung von Claudia auf ihre
persönliche Lebensgestaltung?
61
A 1 - 12
Mein persönliches Profil
Meine Stärken bestimmen und meine Ziele klären
(Selbsteinschätzung)
Name:
Datum:
+2 +1
1.
Ich bin körperlich belastbar.
2.
Ich bin handwerklich geschickt.
3.
Ich mache praktische Arbeiten gerne.
4.
Ich bin an vielen Dingen interessiert und möchte viel darüber lernen.
5.
Ich erledige schriftliche Aufträge sorgfältig.
6.
Ich erledige schriftliche Arbeiten rechtzeitig.
7.
Ich kann mich über einen längeren Zeitraum konzentrieren.
8.
Ich verstehe schnell, wenn mir etwas erklärt wird.
9.
Ich frage nach, wenn ich etwas nicht verstanden habe.
-1
-2
10. Ich erarbeite mir gerne selbst ein Thema.
Berufswahl
11. Ich erledige wichtige Dinge gleich und verschiebe sie nicht auf später.
12. Ich lege Wert auf Ordnung in meinem Umfeld.
13. Ich gehe mit meinem Arbeitsmaterial pfleglich um.
14. Ich habe beim Arbeiten mein Ziel vor Augen.
15. Ich will ein Ziel, das ich mir gesetzt habe, erreichen, auch wenn es schwer fällt.
16. Ich arbeite selbstständig an einer Aufgabe weiter, auch wenn sie auf dem ersten
Blick schwierig ist.
17. Ich bringe neue Ideen in den Unterricht ein.
18. Ich bin kontaktfreudig und gerne mit anderen zusammen.
19. Ich kann gut mit anderen zusammenarbeiten.
20. Ich helfe meinen Mitschülerinnen und Mitschülern, wenn sie etwas nicht verstehen.
21. Ich setze mich für Mitschülerinnen und Mitschüler ein.
22. Ich übernehme Aufgaben für die Schulgemeinschaft.
23. Ich kann bei einem Streit auch nachgeben.
24. Ich kann es hinnehmen, wenn ich für einen Fehler kritisiert werde.
25. Ich packe gerne mit an, wenn irgendwo Arbeit anfällt.
26. Ich halte ein, was ich zugesagt habe.
27. Ich bin pünktlich.
Berufswahlpass
Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B.
Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben des BMBF, 2004
62
A 1 - 13
Methode: Zukunftswerkstatt
Die Idee
Der Zukunftsforscher Robert Jungk (1913 – 1994) entwarf in den sechziger Jahren die Zukunftswerkstatt als eine Methode zur Entwicklung von Vorstellungen über wünschenswerte
Zukunft. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie eine ideale Zukunft aussehen sollte und welchen
Platz man selber darin einnehmen will.
„Nur wer die Zukunft im Vorausgriff erfindet, kann hoffen, sie wirksam zu beeinflussen.“
(Robert Jungk)
Sie ist im Prozess der Berufsfindung ein geeignetes Mittel, um über eigene Lebensentwürfe
nachzudenken, Ideen für die Lebensplanung zu sammeln und zu überlegen, wie sie realisiert
werden können. Bei der Benennung eigener Zukunftsträume und -wünsche sowie dem Entwerfen möglicher Wege und Handlungsalternativen sind besonders Kreativität und Fantasie
gefragt.
Phasen
Jede Zukunftswerkstatt besteht aus drei Phasen:
•
Kritik/Bestandsaufnahme
Alle Teilnehmenden äußern ihre Fragen, Ängste, Probleme im Zusammenhang mit dem gewählten Thema.
•
Fantasie/Utopie
Die Teilnehmenden treten eine Fantasiereise an. Es werden unter Bezug auf die Kritikpunkte
Wünsche für die Zukunft entworfen. Diese müssen nicht umsetzbar sein, im Gegenteil, es
sollen utopische, unrealistische Vorstellungen ohne Einschränkungen entwickelt werden.
•
Realisierung/Umsetzung
Vergleich von Fantasie und Realität. Die Durchsetzungschancen der Entwürfe werden kritisch geprüft. Für die Erfolg versprechendsten oder interessantesten Fantasieprodukte werden Durchsetzungsstrategien entwickelt.
63
A 1 - 13
Zukunftswerkstatt - Lebensplanung
Kritik/Bestandsaufnahme
Fantasie/Utopie
Realisierung/Umsetzung
Wir reden uns Frust, Angst oder
Sorgen von der Seele und
schreiben jeweils auf ein Kärtchen, z. B.
Wir machen eine Fantasiereise.
Die Kritik wird in wünschbare
Zukünfte umgewandelt, dabei
gibt es keine Schranken, Träumen ist erwünscht.
Wir konfrontieren die Utopie mit
der heutigen Lebenswirklichkeit
und suchen nach Wegen zu
den Visionen.
Was stört mich
- an meinem Leben?
- an meinen Mitmenschen?
- an der Gesellschaft?
Was macht mir Angst, wenn ich
- an die Zukunft denke?
- an mein zukünftiges
Berufsleben denke?
- an meine Verantwortung
denke?
Welche Probleme sehe ich in
der Zukunft
- für mein persönliches Leben?
- in der Berufs- und
Arbeitswelt?
Mögliche Fragestellung:
Mögliche Fragen für Zukunftsentwürfe:
Wie erträume ich mein Leben in
20 Jahren?
- Berufstätigkeit
- soziale Stellung
- Freizeit/Hobby
- gesellschaftliches Engagement
- Familie
- Kinder
Was soll ich schon jetzt dafür
tun, um meinen Zukunftsvorstellungen z. B. über
- meine berufliche
Position,
- meine Lebensweise,
- meine Stellung in der
Gesellschaft
näher zu kommen?
Materialien
•
Farbstifte,
•
Klebstoff,
•
großformatiges Papier,
•
farbige Karten,
•
Pinnwände,
•
Bilder zum Thema,
•
eventuell Fotoapparat, Videokamera, Kassettenrekorder,
•
Zeitschriften,
•
Broschüren, Bücher
Regeln
•
Jeder ist wichtig, alle Beiträge sind wertvoll.
•
Möglichst oft schriftlich Stichpunkte sammeln.
•
Alle Ideen aufschreiben, anpinnen, dann auswählen, ordnen.
•
Nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten.
•
Die Zukunftswerkstatt soll Ergebnisse haben.
Die offene, freundliche Atmosphäre, das Ernst nehmen jedes Beitrages und das Zulassen kreativer und visionärer Elemente steigern das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden, schaffen Kraft für das Anpacken von Alltagsproblemen und machen Mut,
sich in die Gestaltung der Zukunft einzumischen.
Quelle: Vgl.: Holzendorf, U.(Hg.). Wirtschaft – Arbeit - Technik. paetec Verlag für Bildungsmedien, Berlin:
2004, S. 15
64
4.1.2 Modul A2 − Ohne Moos nichts los
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregung für die Gestaltung
Medien
die Arbeit als Basis des
wirtschaftlichen Handelns
kennen lernen,
„Warum denn arbeiten?"
als eine fundamentale
Frage
Definition von Arbeit und Unterscheidung verschiedener Formen von Arbeit
Zusammenhang von Arbeit und Konsum als wirtschaftliches Handeln von Jugendlichen und Erwachsenen
L1, S.5ff.
erkennen, wie unterschiedlich Bedürfnisse sein können
und wie sie von individuellen
Lebenssituationen abhängen,
Bedürfnisse als Ursache
des Wirtschaftens
Klassifizierung der Bedürfnisse
Analyse der historischen Entwicklung der Bedürfnisse – Bedürfniswandel
Vergleich regionaler, landes- und europaweiter Unterschiede der menschlichen
Bedürfnisse
Bedarfsweckung durch Werbung
A2-1
Güter und Dienstleistungen
als Mittel zur Bedürfnisbefriedigung bestimmen und
einordnen,
Einteilung der Güter:
zunehmende Bedeutung
der Dienstleistungen
Notwendigkeit der Gütererzeugung
Unterschiede von freien und wirtschaftlichen Gütern erschließen
„Rechte“ als wirtschaftliche Güter (Warenzeichen, Patente, Lizenzen)
A2-2
A2-3
das Einkommen als Voraussetzung für die Existenzsicherung erkennen und begründen.
Einkommensarten
einfacher Wirtschaftskreislauf
Kennen lernen des privaten Haushalts als bedeutende vielfältige wirtschaftliche
Einheit mit den Betriebsmitteln Arbeitskraft, Geld, Sachgüter
A2-4
L1, S.21ff.
Schülerinnen und Schüler
sollen
65
A 2 -1
Warum denn arbeiten?
Ich arbeite, um
meinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Ich finde es sehr befriedigend, anderen
Menschen zu helfen.
In m einem Beruf lerne ich
eine M enge interessanter
Leute kennen
Ich kann auf Arbeit anderen sagen,
was sie tun sollen und, kann sie
kontrollieren. Ich trage gerne
Verantwortung.
Ιχη βιν γερνε υντερ Κολλε
γεν υνδ γενιε⇓ε δεν Ζυσαµ
µενηαλτ υνδ διε Καµεραδ
σχηαφτ.
In meinem Beruf kann ich
meine Ideen und Vorstellungen in verschiedenen
Projekten verwirklichen.
Wenn wir im
Team wieder
ein Problem in
den Griff bekommen haben,
dann macht
meine Arbeit
Spaß.
Ich finde es toll, wenn mein
Arbeitsergebnis bewundert
wird.
Ich möchte meinem
Leben einen Sinn
verleihen.
D urch m einen B eruf
genieße ich R espekt
und A nerkennung.
Irgendwie macht
es mich stolz, zu
sagen: „Das ist
mein Werk“.
Aufgabe
1. Warum würdest du arbeiten? Gib mindestens fünf Gründe an!
2. In welchen Berufen könntest du diese Ziele verwirklichen?
66
A2-2
Einkommensarten
1. Lies die Fallbeispiele durch und ergänze den Lückentext.
a) Die Chefsekretärin Frau Ladeburg arbeitet als Teilzeitbeschäftigte 26 Stunden pro Woche.
Sie ist Angestellte im öffentlichen Dienst. Für ihre Arbeit erhält sie Entgelt in Form von
............................................................................................................................................. .
b) Dieter Roth hat ein Haus geerbt, das er der Familie seiner Schwester zur Nutzung überlässt. Herr Roth erhält hierfür ein Entgelt in Form von ….................................................... .
c) Doreen kann monatlich 60 Euro sparen. Deshalb hat sie mit der Bank einen Sparvertrag
abgeschlossen. Am Jahresende erhält sie von der Bank für ihr angespartes Geld
………………………………………………………………………………................................ .
d) Mario hat seit September eine Ausbildung als Kaufmann im Einzelhandel aufgenommen.
Für die Zeit der Berufsausbildung erhält er ....................................................................... .
e) Olafs Schwiegermutter konnte vergangene Woche ihren 65. Geburtstag feiern. Sie erhält
jetzt monatlich ……………………...................................................................................... .
f) Herrn Müller wurde wegen Betriebsauflösung gekündigt. Eine neue Arbeitsstelle konnte er
noch
nicht
finden.
Um
seinen
Lebensunterhalt
zu
bestreiten,
erhält
er
…………………………………………………………………................................................. .
g) Frau Thurley hat seit mehreren Monaten einen gut gehenden Friseursalon. Sie erwirtschaftet ihr Entgelt zum Lebensunterhalt in Form von ….................................................. .
h) Der Künstler Herr Hermann erhält für seine Leistungen eine ....................................... oder
ein ………………………………………………………………………………......................... .
2. Schreibe selber Lückentexte für folgende Beispiele auf: Lohn, Gehalt, Ausbildungsvergütung, Sold, Wohngeld, Krankengeld, Elterngeld, Schüler-BaföG, Arbeitslosengeld.
Tausche mit deinem Lernpartner die Unterlagen und fülle dessen Lückentexte aus. Vergleicht eure Ergebnisse.
3. Ordne die Einkommensformen aus der Aufgabe 1 und 2 den Einkommensarten zu.
•
Arbeitseinkommen: .......................................................................................
•
Transfereinkommen: .....................................................................................
•
Kapitaleinkommen: ........................................................................................
Quelle: vgl. Arbeitslehre aktuell. Schwerpunkt Wirtschaft. Bd.1. Lehrerband mit Arbeitsblattvorlagen. Oldenbourg
Verlag GmbH, München: 2001, S. 10
67
A2-3
Arbeitsblatt
Name: ___________________________
Datum: __________________________
Klasse: __________________________
Güter und Dienstleistungen
Dienstleistungen und Sachgüter benötigen wir, um unsere Bedürfnisse befriedigen zu können.
1. Ordne die nachfolgenden Begriffe in die Übersicht ein.
Reparaturen, Garn, Brot, Blech, Versicherungen, Banken, Werkhalle, Wäscherei, Maschinen,
Kraftfahrzeug, Kaffeemaschine, Papier, Wasser, Hotel, Kleid, Bett, Hammer, Zahnplombieren
Dienstleistungen:
____________________________________________________________________________
____________________________________________________________________________
____________________________________________________________________________
Konsumgüter:
____________________________________________________________________________
____________________________________________________________________________
____________________________________________________________________________
Produktionsgüter:
____________________________________________________________________________
____________________________________________________________________________
____________________________________________________________________________
2. Unterscheide die Sachgüter in a) Gebrauchsgüter und b) Verbrauchsgüter.
Zimmer, Blumen, Stuhl, Geschirr, Zeitung, Lebensmittel, Schrank, Getränke, Tisch, Elektroenergie,
Wasser, Besteck, Seife, Auto, Kosmetik
a
____________________________________________________________________________
____________________________________________________________________________
____________________________________________________________________________
b
____________________________________________________________________________
____________________________________________________________________________
____________________________________________________________________________
3.
Worin besteht der Unterschied zwischen den Gebrauchs- und Verbrauchsgütern?
____________________________________________________________________________
____________________________________________________________________________
____________________________________________________________________________
____________________________________________________________________________
____________________________________________________________________________
Quelle: vgl. Arbeitslehre aktuell. Schwerpunkt Wirtschaft. Bd.1. Lehrerband mit Arbeitsblattvorlagen. Oldenbourg
Verlag GmbH, München: 1994, S. 9
68
A2-4
Wovon hängt die Höhe der Ausbildungsvergütung ab?
Aufgabe: Ordne die Aussagen den Faktoren zu!
A
Die Ausbildungsvergütung ist von Beruf
zu Beruf und von Branche zu Branche verschieden
z. B. erhält ein/e Friseur/-in weniger als
ein/e Mechatroniker/-in.
U
Es wird im Süden besser gezahlt als im Norden, im Westen besser
als im Osten und in der
Stadt besser als auf
dem Land.
R
Die Ausbildungsvergütung muss mindestens jährlich
ansteigen.
§ 17 BiBG
Branche
Beruf
Region
E
Häufig gilt: Je leistungsfähiger der Betrieb,
desto besser wird
verdient.
Beruf
Tarifvertrag
Unternehmen
R
Die Höhe der Ausbildungsvergütung richtet
sich oft nach einem
Tarifvertrag, den die
Gewerkschaft mit den
Arbeitgebern abgeschlossen hat.
Ausbildungsjahr
M
Die Chemieindustrie,
Banken und Finanzdienstleister, Automobilindustrie, Energieunternehmen zahlen mehr als
zum Beispiel der Einzelhandel oder die Gastronomie.
Kontrolltipp: richtige Lösung ergibt einen Beruf
Sicher spielt das Thema Geld eine wichtige Rolle bei der Berufswahlentscheidung. Es ist jedoch auf
Grund der oben genannten Faktoren sehr schwierig, konkrete Angaben über die Höhe der zukünftigen
Ausbildungsvergütung zu machen. Häufig findet man sehr unterschiedliche Angaben für die einzelnen
Berufe. Die folgende Übersicht soll dir als Orientierung dienen. Dabei ist zu beachten, dass die angegebenen Werte nur für das Land Sachsen-Anhalt gelten und dass die Ausbildungsvergütung immer im
Zusammenhang mit dem konkreten Ausbildungsplatz ermittelt wird. Du kannst deshalb aus diesen
Angaben keinen Rechtsanspruch auf einen bestimmten Betrag ableiten.
Beruf/Branche/
Tarifvertrag
Tischlerhandwerk
Holz- und Kunststoffverarbeitende Industrie
Bäckerhandwerk
Vergütung 1.-3./4.
Ausbildungsjahr
(Stand 1. 4. 2005)
286- 439 Euro
476- 538 Euro
Beruf/Branche/
Tarifvertrag
Baugewerbe
Florist- Fachbetriebe, Blumen- und Kranzbinderei
Garten-, Landschafts-, und Sportplatzbau
Vergütung 1.-3./4.
Ausbildungsjahr
(Stand 1. 4. 2005)
490- 972 Euro
230- 363 Euro
325- 381 Euro
399- 543 Euro*
Brot- und Backwarenindustrie
501- 643 Euro
Chemische Industrie
525- 687 Euro
Gerüstbaugewerbe
518- 873 Euro
Einzelhandel
538- 694 Euro**
Hotel- und Gaststättengewerbe
Kraftfahrzeughandwerk, -handel, -gewerbe
300- 500 Euro
360- 495 Euro
Friseurhandwerk
Fleischerhandwerk
153- 204 Euro
276- 424 Euro
Gebäudereinigerhandwerk
Metall- und Elektroindustrie
359- 513 Euro
647- 818 Euro
Privates Bankgewerbe
Metallverarbeitendes Handwerk
717- 831 Euro
299- 470 Euro
*Vergütung abhängig vom Alter des Auszubildenden **Vergütung abhängig von der Anzahl der Beschäftigen im Unternehmen
Aufgabe: Warum ist es schwierig, die Höhe der Ausbildungsvergütung für den Beruf Bürokauffrau/mann anzugeben?
69
4.1.3 Modul A3 − Die Gesellschaft und ich
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregung für die Gestaltung
Medien
Schüler und Schülerinnen
sollen:
• den Menschen als Mitglied
unterschiedlicher Gruppen
innerhalb der Gesellschaft
erkennen und sich mit den
unterschiedlichen Wertmaßstäben vertraut machen.
Engagement des Einzelnen in der Gesellschaft
Personenbegriff im
Grundgesetz
Zeit der Aufklärung
Erkennen des Zusammenhang von Individualität, Sozialität und Personalität
Die Europäische Geistesbewegung des 18. Jahrhunderts als Ausgangspunkt für
das Streben nach grundlegenden Gesellschaftsreformen
www.teleunterric
ht.de/teleunterricht2/Materialien/Sozialkunde
/Gesellschaftsw
andel.PDF
• die Bedeutsamkeit der Arbeit für das Individuum und
die Gesellschaft erörtern.
Arbeit im Beruf
Arbeit als Berufung
Arbeit im Ehrenamt
Erörtern des Stellenwertes von Arbeit
Auswerten von Statistiken; Analysieren der Standortsituation
Interview zur ehrenamtlichen Arbeit
A3-1
A1-2,
A1-3
A3-2
www.schauni
chtweg.de
• zwischen dem Bedürfnis auf
Selbstverwirklichung und
den gesellschaftlichen
Zwängen einen eigenen
Standpunkt finden.
Gesellschaftsstrukturen und
soziale Ungleichheit Jugendarbeitslosigkeit
Fallstudie: Lebensläufe von Jugendlichen aus verschiedenen Schichten;
Gesellschaftspolitik - Ausgleich sozialer Unterschiede (z.B.: Steuer-,
Bildungspolitik);
A3-3
Armut
Wertewandel und Erziehung
Vergleich der Ausgaben und Einnahmen für Ledige, kinderlose Ehepaare, Ein-KindFamilien ...
www.bpb.de
Tendenz zur Individualisierung
Auswirkungen auf die Globalisierung
Sozialisationsfunktionen: Ich-Identität des jungen Menschen (primäre und sekundäre Sozialisation)
70
A3-1
Zitate zum Stichwort „Arbeit“
Wenn du ein Schiff bauen willst,
so trommle nicht Männer
zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten,
Aufgaben zu vergeben, und die
Arbeit einzuteilen, sondern lehre
die Männer die Sehnsucht nach
dem weiten endlosen Meer.
Wenn du nicht arbeiten willst, musst
du arbeiten, damit du genug Geld
verdienst, um nicht arbeiten zu müssen.
(Odgen Nash (1902-71), US-amerikanischer
Schriftsteller und Journalist)
Antoine de Saint-Exupery
„Die Arbeit ist die Quelle allen Reichtums, sagen die Ökonomen. Sie ist
dies – neben der Natur, die ihr den
Stoff liefert, den sie in Reichtum verwandelt. Aber sie ist noch viel mehr
als dies. Sie ist die erste Grundbedingung menschlichen Lebens … .“
Über Nacht wird man nur
dann berühmt,
wenn man tagsüber hart
gearbeitet hat.
Howard Carpendale
Friedrich Engels. Der Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen.
Das Gesetz der Arbeit
scheint äußerst ungerecht aber es ist da, und niemand
kann es ändern: Je mehr
Vergnügen du an deiner
Arbeit hast, desto besser
wird sie bezahlt.
Arbeit hat in unserer Gesellschaft nicht nur die Funktion
eines Broterwerbs, sondern ist
gleichzeitig beinahe schon ein
Statussymbol und trägt zur Verwirklichung und Erfüllung des
Selbst bei. Unbekannt
Mark Twain
Ein Mensch, der seine Arbeit liebt, wird niemals alt.
Gehe in deiner Arbeit auf,
nicht unter.
Jacques Tati (1908 - 1982), französischer
Schauspieler
Pablo Casals (1876 - 1973), spanischer
Cellist, Komponist und Dirigent
Es stimmt, dass Arbeit noch
nie jemanden umgebracht
hat, Aber warum das Risiko
eingehen?
Freude an der Arbeit lässt
das Werk trefflich geraten.
Aristoteles
Ronald Reagan
Aufgaben:
1
2
Sammelt weitere Zitate zum Thema „Arbeit“.
Welche konkreten Aussagen werden in den Zitaten
• zum Sinn der Arbeit
• zur Bedeutung für die eigene Person,
• zur Definition von Arbeit
• zur Bedeutung für die Gesellschaft gemacht?
71
A3-2
„Alles Große in unserer Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut, als er muss.“
Hermann Gmeiner (1919-86), östr. Sozialpädagoge, Gründer d. SOS-Kinderdörfer
In der Bundesrepublik Deutschland arbeiten 23 Millionen Menschen ehrenamtlich. Das heißt, dass 23
Millionen Bürgerinnen und Bürger unseres Landes, die beruflich tätig, arbeitslos, in der Erziehungszeit, Schülerinnen und Schüler, Studierende oder Rentnerinnen und Rentner sind, ohne Bezahlung für
Andere arbeiten.
Viele Menschen in den unterschiedlichsten Bereichen und Lebenssituationen brauchen Hilfe.
In einem Altenheim bereichert ein Chorleiter den Alltag der Menschen, in der Jugendarbeit macht eine
ehrenamtliche Reisebegleitung eine Fahrt vielleicht erst möglich und auf dem Weg ins Berufsleben
stehen erfahrene ältere Menschen den Jugendlichen als Begleiter auf dem Weg zu einem Ausbildungsplatz zu Seite.
Sie alle arbeiten unentgeltlich, aber nicht umsonst.
Jonas Martini hat ein
Schülersozialpraktikum
im Altenheim in Halle
gemacht und dabei
festgestellt: „Das hat
wahnsinnig viel Spaß
gemacht und ich habe
in den zwei Wochen
mehr gelernt als in der
Zeit in der Schule. Ich
glaube ich werde einen helfenden Beruf
ergreifen, denn diese Arbeit erfordert soziales Engagement, bringt Menschen zusammen, hält aktiv und erfordert professionelle Zusammenarbeit.“
Ruth Nowag ist 67 Jahre
alt. Das Leben allein ist
nichts für sie, deshalb
führt sie schon längere
Zeit einmal in der Woche
in den Räumen der
Volkssolidarität einen
Nachmittag zum
kreativen Gestalten mit
Naturmaterialien durch.
Sie ist für die Teilnehmenden eine
wichtige Gesprächspartnerin.
Frau Nowag macht diese Arbeit gern, kommt
sie doch selbst unter Menschen und kann ihre
Fähigkeiten sinnvoll einsetzen.
Aufgaben:
1
Warum hat die Arbeit im Ehrenamt einen hohen Stellenwert
• für den Einzelnen und
• für die Gesellschaft.
2
Teil Euch in kleine Gruppen auf. Entwickelt einen Interviewleitfaden. Zum Thema
„Ehrenamt“. Führt in der Schule, in einem Einkaufszentrum, auf einem zentralen
Platz Interviews durch.
3
Wertet die Interviews aus, indem ihr ein Plakat zum Thema „Ehrenamt“ erstellt.
4
Diskutiert in Eurer Gruppe die Aussage: „Sie alle arbeiten unentgeltlich, aber nicht
umsonst.“
Welche Bedeutung hat für Euch die ehrenamtliche Arbeit?
Kommt ihr selbst in den Genuss ehrenamtlicher Arbeit?
Seid ihr selbst bereits ehrenamtlich tätig?
Könntet ihr euch vorstellen ehrenamtlich zu arbeiten?
5
Warum gibt es so viele Menschen, die mehr tun als sie müssen?
6
Beschreibe zwei Berufe, in deren Mittelpunkt Hilfeleistungen für andere Menschen
stehen.
72
A3-3
Methode: Fallstudie
Die Fallstudie ist ein praxisorientiertes Unterrichtsverfahren. Die Schülerinnen und
Schüler werden mit einem konkreten Fall aus dem Leben konfrontiert.
Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Fähigkeiten zum Erkennen von Problemen,
zum Sammeln, Ordnen und Auswerten von Informationen sowie zum Entscheiden und
Bewerten von Problemlösungen. Die Fallstudie vermittelt in der Auseinandersetzung mit
konkreten Sachverhalten Einblicke in komplexe Lebenszusammenhänge. Der Fall soll
durch die Lehrkräfte oder andere Personen leicht erfassbar, eindeutig und in
anschaulicher Form übermittelt werden.
Die Aktivitäten der Lehrkräfte beschränken sich auf die Lenkung bzw. Organisation des
Arbeitsprozesses. Das Initiieren, Impulsgeben bzw. Andeuten von Wegen muss Vorrang
gegenüber herkömmlichen Formen erhalten. Der Schwerpunkt ist auf die Vermittlung
eines hohen Methodenbewusstseins zu legen. Egal wie der Fall liegen mag, auf
geordnete Denkabläufe ist stets zu orientieren.
Allgemeiner Verlauf einer Fallstudie
Themenspezifische Lernziele
festlegen!
Wichtige inhaltliche Schwerpunkte festlegen!
1. Konfrontation
Der Fall: Was ist passiert?
- Auseinandersetzung mit dem Fall
- Analyse des Falls
2. Information
Welche Informationen brauchen wir?
- Sammeln und Auswerten von Informationen
3. Exploration
Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es?
Welche Konsequenzen sind denkbar?
- Lösungsvarianten entwickeln, bewerten, optimieren.
4. Resolution
Wir treffen eine Entscheidung!
5. Disputation
Wir verteidigen und begründen die Entscheidung!
6. Kollation
Wir vergleichen mit der Wirklichkeit!
73
4.1.4 Modul A4 − Berufschancen von Jungen und Mädchen
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregungen für die Gestaltung
Medien
• generelle sowie geschlechtsspezifische Probleme der Berufswahl erkennen,
allgemeine Fragen der Berufswahl
spezifische Probleme der Berufswahl
Gruppendiskussion zum Thema „Ausbildungsberuf = Lebensberuf?“
Was soll ich werden? Auswertung eines Fragebogens sowie Aussagen von Berufstätigen analysieren
A4-1, A4-2,
A4-3
A4-4, ,
E4-6
• vorhandene Vorurteile gegenüber der Erwerbstätigkeit von
Frauen abbauen,
Vorurteile gegenüber der Berufswahl und Erwerbstätigkeit
von Frauen
Rollenspiel oder Pro-Contra-Debatte zu Vorurteilen und deren
Entkräftung betreffs der Erwerbstätigkeit von Frauen und Männern
A4-5, A4-6, I3-6,
A4-7
• Probleme der Berufstätigkeit
von Frauen erkennen und Lösungen diskutieren,
Berufswege von Frauen darstellen
Möglichkeiten für die Erwerbstätigkeit von Frauen
Fallbeispiele zu Erwerbsbiografien-Berufswege von Frauen in der
eigenen Familie aufzeigen
Wandzeitung zur Geschichte der Frauenberufe; Vereinbarkeit von
Familie und Beruf, u. a. durch Nutzung des Multimedia-Labors
„JOBLAB“
A3-4, A1-8,
A1- 9, A1-11
A4-9
Schülerinnen und Schüler sollen
E4-8
• Selbstvertrauen im Zusammenhang mit der Berufswahl
entwickeln.
Mädchen in technischen Berufen, Jungen in typischen Frauenberufen
Einfluss moderner Technologien auf die Entstehung neuer
Berufe
Vorstellen von Berufsbildern, die für Jungen und Mädchen geeignet sind
Besuch des BIZ, Recherche im Internet (z. B. www.fujogi.de) oder
Besuch von Ausbildungseinrichtungen zum Sammeln von Informationen zu neuen Berufsbildern
74
A4-10
A4-11
A 4 -1
Ausbildungsberuf = Lebensberuf?
Berufswahl ……….
Eine Wahl fürs Leben?
An den
Lebensberuf
glaube ich nicht.
Ich halte es aber
schon für wichtig,
welche Ausbildung
am Anfang steht.
Berufswahl?
Ich werde Dachdecker! Dann ist die
Sache für mich
gelaufen.
Maria
David
Das ist doch
ziemlich egal was ich
lerne. Ich habe
gehört, dass jeder
mindestens dreimal
seinen Beruf
wechselt.
Lisa
Lebenslang in einem
Beruf?
Unwahrscheinlich.
Wichtig ist, dass man
das Erlernte später
vielseitig verwenden
kann.
Alex
Wenn es nach Lisa ginge, wäre Berufswahlvorbereitung überflüssig.
David geht davon aus, dass es darauf ankommt, beim Start den richtigen Beruf zu
wählen. Er glaubt, dass alles andere sich dann von selbst regelt.
Maria ist da anderer Meinung. Sie hält den Erstberuf für wichtig, auch wenn man mit
einem Berufswechsel rechnen muss.
Alex meint, dass es den Lebensberuf nicht gibt. Er will einen Beruf ergreifen, der eine
„breite“ Grundlage hat, so dass man einmal erworbenes Wissen und Können vielseitig verwenden kann.
Aufgaben:
Vergleicht die Aussagen der Befragten!
Gibt es einen „Lebensberuf“?
Diskutiert die Aussagen von David und Maria! Wer hat recht?
75
A 4 -2
Beruf fürs Leben - immer seltener
Früher war es die Regel, dass man einen Beruf für das ganze Leben erlernte. Heute ist das
anders; denn fast jeder/jede zweite Arbeitnehmer/in - so ermittelte das „Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit“ in Nürnberg - übt nicht mehr den
Beruf aus, den sie/er in der Jugend einmal erlernt hat. Die Grafik verdeutlicht, wie sich die
Zahl der Beschäftigten in einigen Branchen verändert hat.
Aufgaben:
Betrachtet die Grafik. Vergleicht die Anzahl der Erwerbstätigen in den einzelnen Branchen in
den Jahren 1991 und 2010 (Prognose).
Sucht nach Gründen, warum der Trend bei einigen Branchen nach oben, bei anderen nach
unten geht.
Wie beurteilt ihr die Chancen für euren Wunschberuf?
Quelle: Globus Infografik-GmbH
76
A4-3
Erwartungen, Interessen und berufliche Anforderungen
Allgemeines
Beruflicher Erfolg, beginnend mit einem Ausbildungsplatz, ist kein Zufallsprodukt. Gefragt
sind in erster Linie persönliches Berufswahlengagement sowie Eigenaktivität und viele
Informationen. Die Richtigkeit einer beruflichen Entscheidung lässt sich aber nicht nur an
der Menge der Informationen messen, vielmehr bleibt diese Einschätzung immer persönlich und subjektiv.
Die Berufswahl ist ein bedeutsamer Schritt beim Übergang von der Schule in den Beruf.
Die Entscheidung ist aber nicht unumkehrbar. Obwohl es den Beruf für das ganze Leben
nicht mehr geben wird, hat die erste Berufswahl einen besonderen Stellenwert als Basisqualifikation.
Die individuelle aktive Beschäftigung mit der Berufswahl findet oft erst während oder nach
der Abschlussklasse statt. Untersuchungen belegen: Schülerinnen und Schüler setzen
sich mit dem Thema Berufsfindung auseinander:
43 % vor dem letzten Schuljahr,
29 % während des letzten Schuljahres,
28 % nach dem letzten Schuljahr.
Schrittweise Berufswahl
Jede Berufswahlentscheidung sollte im Zusammenhang mit persönlichen Lebenszielen
getroffen werden.
Am Anfang steht immer die Erkundung der eigenen
-
Wertorientierungen,
-
Interessen,
-
Fähigkeiten (s. Tabelle - Einflussfaktoren).
Jugendliche, sowohl Jungen als auch Mädchen, folgen bei ihrer Berufswahl zumeist einem traditionellen (veralteten) Rollenverständnis. Sie ordnen ihre Entscheidungen der
Einteilung in männertypische und frauentypische Berufe unter, nicht zuletzt weil sie auch
auf einen weitgehend nach Geschlechtern geteilten Arbeitsmarkt treffen.
77
A4-3
Einflussfaktoren auf die Berufswahl
Subjektive Faktoren
Bezugspersonen
Phasen
1. Lebensziele
Eltern
2. Interessen
Geschwister
Fantasiewahl
- Wahrnehmen
von Berufsrollen
- Traumberufe
3. Fähigkeiten
Bekannte
4. Wünsche
Freunde
Probewahl
5. Leistungsvermögen
Lehrer/in
Realistische Berufswahl/
- Wunschberufe
6. Geschlecht
Berufsberater/in
…
…
…
Obwohl es etwa 350 Ausbildungsberufe und eine Vielzahl von Studienberufen gibt, konzentrieren sich die Jugendlichen auf wenige Berufe. Mehr als die Hälfte aller Bewerberinnen und Bewerber drängen in ca. 25 Berufe.
Traditionen und Vorurteile
Nach wie vor sind bestimmte Berufe teilweise männer- oder frauendominiert. Auch bezügliche der Karrierechancen haben Frauen, trotz hoher Leistungen noch immer gegen
Vorurteile zu kämpfen. In Deutschland sind z. B. nur 5 % der Frauen in den obersten Führungsebenen der Wirtschaft tätig. Auch verdienen die weiblichen Führungskräfte im
Durchschnitt 30 % weniger als ihre männlichen Kollegen.
78
A4-4
Was soll ich bloß
werden?
Wozu einen
Beruf erlernen?
Du heiratest
ja doch!
Entscheide
Dich endlich!
Hat denn keiner Lust
Geld zu verdienen?
Lohnender Nebenverdienst
Tel. BZ 0180/53987
Geh doch zur Berufsfachschule?
Lern
Verkäuferin!
Als Mädchen
hast Du doch
keine Chance!
Berufsfach-
Schneiderin
ist ein
schöner
Beruf!
Werd
doch
Schlosser!
Auszubildende
als Bäckereiverkäuferin ab
sofort gesucht!
Zuschr. an BZ u. 90732 Z
Suche ehrgeizige/n
Jungkoch/-köchin
Burgrestaurant
79
Du solltest
Dich vorstellen!
A4-5
Frauen und Männer sind
gleichberechtigt
„Der Staat fördert die tatsächliche
Durchsetzung der Gleichberechtigung von
Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“
(Art. 3 Grundgesetz, ergänzt am 27.10.1994)
In den letzten Jahrzehnten sind Frauen in Deutschland in vielen Lebensbereichen
der Gleichberechtigung ein Stück näher gekommen. Noch nie waren so viele Frauen
erwerbstätig wie heute, auch wenn sie verheiratet sind und Kinder haben. Trotz gleicher Ausbildungsmöglichkeiten werden jedoch einige Berufe bevorzugt von jungen
Mädchen bzw. jungen Männern gewählt.
Aufgaben
1. Schreibe je drei Berufe auf, die deiner Meinung nach stärker von Frauen bzw.
Männern ausgeübt werden!
Frauen
Männer
Beruf:
Beruf:
Beruf:
Beruf:
Beruf:
Beruf:
2. Begründet und diskutiert eure Auswahl in der Klasse.
3. Was davon sind Vorurteile und wo liegen tatsächliche Schwierigkeiten?
4. Wie kann der Staat die Gleichberechtigung von Frauen und Männern unterstützen?
80
A4-6
Methode: Rollenspiel
Im schulischen Bereich sind zwei Grundvarianten vorherrschend:
•
•
das situative/freie Rollenspiel,
das geplante Rollenspiel.
Das situative Rollenspiel
Situative Rollenspiele erwachsen aus konflikthaltigen Unterrichtssituationen. Diese Rollenspiele sind meist nicht geplant, somit stehen auch keine besonderen Informationsmaterialien und Spielinstruktionen zur Verfügung. Die Schülerinnen und Schüler greifen dabei ihnen bekannte Rollen und Rollenkonstellationen auf und füllen sie mit ihren Erfahrungen und Vorstellungen aus.
Von den Lehrkräften werden nur die jeweilige Problematik bzw. Situation vorgegeben,
ohne intensivere Einstimmung.
Der Nutzen dieser Rollenspielform liegt darin, dass eine praktische Lebenssituation ohne
große Vorbereitung in den Unterrichtsprozess integriert wird.
Das geplante Rollenspiel
Ein durch Lehrerinnen/Lehrer geplantes oder angeleitetes pädagogisches Rollenspiel
setzt Situationen und Probleme in den Vordergrund, die nicht der unmittelbaren Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler entspricht. Die Schülerinnen und Schüler sollen
sich mit unbekannten Problemen bzw. Situationen auseinandersetzen, versuchen zu
handeln und praxisrelevante Lösungsvorschläge aufzuzeigen.
Die Lehrkraft muss zuerst den Schülerinnen und Schülern die Spielsituation verdeutlichen, notwendige Grundinformationen im Sinne von Situationsbeschreibung liefern und
grundsätzliche Rahmenbedingungen nennen.
Zur Veranschaulichung unbekannter Sachverhalte sollte die Lehrkraft auch audiovisuelle
Unterrichtsmaterialien, Kartenmaterial, Zeitungsausschnitte, Fotos, Tondokumente und
ähnliche Materialien benutzen.
Bei dem geplanten Rollenspiel werden Rollenspielkarten an die Schülerinnen und Schülern ausgeteilt. Damit erhalten die Akteure spezifische Hinweise zur Gestaltung ihrer Rollen.
Wichtig ist es auch, dass die nicht unmittelbar am Spiel beteiligten Schülerinnen und
Schüler das Spielgeschehen aufmerksam beobachten, sich gegebenenfalls die gemachten Beobachtungen in Bezug auf vorher gestellte Beobachtungsaufgaben notieren, um
am Ende das Rollenspiel gemeinsam auszuwerten.
81
A4-6
Aufgaben der Lehrkraft beim geplanten Rollenspiel
Die Lehrkraft
•
leitet, lenkt, setzt Zäsuren (Einschnitte),
•
bricht ab, wenn es ihr zweckmäßig erscheint,
•
bestimmt den Wiederbeginn,
•
sorgt für Medien und andere Unterrichtsmittel,
•
fasst zusammen,
•
wertet mit der Klasse aus,
•
stellt den Gedanken- und Ergebnisaustausch sicher,
•
gibt Arbeitsaufgaben und kann als Experte/Expertin für Schülergruppen fungieren.
Verlaufsphasen des Rollenspiels
Es gibt drei Phasen beim Einsatz von Rollenspielen, dies sich gegenseitig abwechseln.
Phase der Motivation
•
die Schülerinnen und Schüler sollen zum Rollenspiel aufgefordert, animiert werden,
•
der Spielanlass ist zu ergründen,
•
die Rollenübertragung ist vorzunehmen und die Beobachtungsaufgaben sind zu
verteilen.
Phase der Aktion
•
umfasst das eigentliche Rollenspiel (gegebenenfalls Wiederholung des Rollenspiels mit anderen Akteuren).
Phase der Reflexion
•
die Auswertung des Rollenspiels (dazu werden die Beobachtungen, Eindrücke
und Erfahrungen mit herangezogen),
•
der Gedankenaustausch; vielleicht ergeben sich neue Lösungsmöglichkeiten, allgemeine Erkenntnisse zur Bewältigung ähnlicher Situationen bzw. Probleme, die
im Alltag auftreten können.
Allgemeine Ziele des Rollenspiels
Die Schülerinnen und Schüler lernen im Sinne einer der Realität entnommenen Rolle zu
agieren, sie setzen sich mit den situationsbezogenen Inhalten der eigenen Rollen und der
Rollen der anderen Schülerinnen und Schüler auseinander und sie versuchen ihre Rolle,
in der Interpretation mit dem/der jeweiligen Spielpartner/in zu gestalten.
Sehr häufig wurde beobachtet, dass dieses komplexe Fernhandeln Spaß und Freude
macht, als anregend empfunden wird und nicht als Mühe und Stress betrachtet wird.
82
A4-6
Phasenstruktur von Rollenspielen im Unterricht
Informationsphase
•
•
Vorbereitungsphase
Spielphase
•
Vertiefen der Informationen
•
Rollenspielerinnen und
Rollenspieler lesen ihre Rolle und sammeln
Argumente
•
Verfolgen der Diskussion
Notieren von
Schwerpunkten
Bilden einer eigenen Meinung
•
Spielen und diskutieren entsprechend der
übernommenen Rolle
•
•
Diskussionsphase
Ergebnisphase
Generalisierungsphase
Transferphase
Alle Schülerinnen und Schüler informieren sich über
den konkreten Konfliktfall, der im Rollenspiel diskutiert
wird.
Lösen von Aufgaben zum Konfliktfall
•
Alle Schülerinnen und Schüler diskutieren über die Argumente der Spielerinnen und Spieler
•
•
Wesentliche Ergebnisse werden zusammengefasst
Wertung der Argumentation
•
Ableiten von allgemeinen Erkenntnissen aus dem Rollenspiel
•
Übertragen der gewonnenen allgemeinen Erkenntnisse
auf analoge Situationen
83
A4-7
Berufe für Frauen und Männer!?
Wer eine Ausbildungsstelle
sucht, kann grundsätzlich
zwischen ca. 350 anerkannten
Ausbildungsberufen wählen.
Dazu kommen noch schulische
Ausbildungsgänge.
Das Interesse der Suchenden
richtet sich jedoch besonders
auf wenige Trendberufe.
Anerkannte Ausbildungsberufe sind nach dem Berufsbildungsgesetz geregelt.
Mehr dazu in findet man in
BERUF AKTUELL und
www.berufenet.de.
Zweifellos besteht das Leben vor allem aus Entscheidungen. Es fängt
doch schon am Morgen an, welche Hose man anzieht.
Doch vor größeren Entscheidungen stehen zurzeit die Schüler und Studenten. Woher soll man in diesem Alter schon wissen, welchen Berufsweg
man später eingehen möchte. Gewiss wird sich der Berufswunsch noch
viele Male ändern, wenn man überhaupt schon einen hat. Weil es so
verwirrend viele Berufe gibt, und jeden Tag neue entstehen, ist es für
Schüler heute besonders wichtig, sich rechtzeitig und dann immer wieder
neu zu informieren.
Denn nur so kann man feststellen, was man besonders gern tut. Sonst
kann es passieren, dass man mit der Schule fertig ist und immer noch
nicht weiß, was man werden will. Gerade in den Trendberufen sind auch
Studienplätze begehrt und schnell vergeben. Kümmert man sich schon
früh, hat man bessere Chancen, den Beruf zu ergreifen, den man sich
wünscht.
Klar ist, dass gerade junge Leute sich für Trendberufe interessieren. Das
sind Berufe, die gerade sehr begehrt sind. Für junge Leute ist z. B. das
Internet wie ein zweites zu Hause. Verständlich, macht doch das Surfen
im world wide web riesig Spaß. Da überlegt man doch, wieso man den
Spaß nicht zum Beruf macht!
Constanze Scheit, Goethe-Gymnasium ,
www.learnline.nrw.de/angebote/zeus/thema/thema/computer/01_07trend.htm,
Stand: 01. 04. 2005)
In vielen Berufen arbeiten vorwiegend Männer oder Frauen.
Das wird häufig schon bei der Berufswahl festgelegt.
Sie sind zwar immer noch in der Minderheit, aber
wenn sie dann durchstarten, haben sie die Nase vorn:
Frauen in typischen Männerberufen.
Sowohl die Industrie- und Handelskammer als auch
die Handwerkskammer bestätigen, dass Frauen
außerordentlich gut und meist besser als ihre männlichen Kollegen ihren Job machen, wenn sie denn in
der Metall verarbeitenden Branche (Industriemechanikerin, Elektromechanikerin, Zerspanungsmechanikerin) oder im KFZ-Bereich (KFZ-Mechatronikerin)
arbeiten. Etwas Mut, Durchhalte- und Durchsetzungsvermögen sollten sie allerdings mitbringen. Im Kommen sind bei Frauen die handwerklich-kreativen
Berufe wie Tischlerinnen, Bäckerinnen und Raumausstatterinnen sowie Gestaltungsberufe wie Mediengestalterin (ca. 70 Prozent Frauen) und naturwissenschaftliche Arbeitsfelder (Pharmakantin, Chemielaborantin: 60 Prozent).
Dauerbrenner bei den Frauen waren und sind Berufe
im kaufmännischen Bereich (Einzelhandel, Bürokauffrau). Eine Männerdomäne mit 95 Prozent ist der ITBereich, hier besonders die Programmierer.
Umgekehrt ist der Männeranteil in Frauenberufen in
den letzten Jahren fast gleich geblieben. Bei Jobs wie
Krankenschwester oder Friseurin hatten die Männer
2002 gerade mal einen Anteil von 8,4 Prozent, wie
das Statistische Bundesamt jetzt meldete. 1997
waren es mit 9,1 Prozent sogar noch etwas mehr.
Insgesamt dominieren Frauen circa ein Fünftel aller
Ausbildungsberufe.
www.einslive.de/daswort/derservice/job/frauen_in_maennerb
erufen/index.phtml, Stand: 11. 04. 2005
So scheinen fast nur geschlechtsspezifische Interessen
und Neigungen die Berufswahl zu bestimmen. Männer
wählen vorwiegend Fertigungsberufe des Handwerks
sowie kaufmännische Berufe und Frauen vor allem
Dienstleistungsberufe (Büro, Praxen, Handel,…). Auch in
neu geschaffenen Berufen des Bereichs Informationsund Telekommunikationstechnik liegt der Frauenanteil
trotz starker Werbung unter 25 %.
Meinungen zu Berufen mit Technik-Anteilen bei der
Berufswahl junger Frauen und Männer
Torsten: In unserer Computer AG peilen Frauen das kaum. Ich
hab auch mal rumgefragt, wer einen PC zu Hause hat. Die
Jungen fast alle, bei den Mädchen gerade 4 von 10.
Melanie: Ich hab keinen Bock nur auf Technik im Beruf. Ich will
mit Menschen zu tun haben. Arzthelferin oder Restaurantfachfrau wären gut. Aber die Computer-Nutzung werde ich wohl
trotzdem lernen müssen.
Maren: Mich interessiert schon, in einem technischen Beruf zu
arbeiten. Auch wenn Schule das wenig gefördert hat. Zum
Glück konnte mein Bruder und ich mit unserem Vater viel werken. Aber später fast nur mit Männern arbeiten, kann ich mir
nicht vorstellen.
Jeanette: Im BIZ habe ich gehört, dass Berufe dauernd modernisiert werden und auch neue entstehen. Dabei zeigt sich, dass
sowohl mit Technik als auch im Team gearbeitet werden muss,
also Kontakt mit Menschen, Kollegen und Kunden besteht. Es
muss also vermehrt auf Tätigkeiten, die vielseitiges und selbstständiges Handeln erfordern und bei denen Dienstleistungen
erbracht werden, vorbereitet werden. Das müsste gerade was
für Frauen sein.
1. Lies die Texte aufmerksam durch.
2. Bilde dir eine Meinung zum Thema „Frauen-“ oder „Männerberufe“!
3. Begründe Deine Meinung!
84
A4-8
Lebenslanges Lernen
Herr Beimler und drei weitere Eltern sitzen im Klassenraum ihrer Kinder mal wieder auf einer
Schulbank. Sie haben sich bereit erklärt, an einer Expertenbefragung im Unterricht teilzunehmen. Sie wollen den Schülerinnen und Schülern Auskunft geben über ihren beruflichen
Werdegang, ihre Erlebnisse und Erfahrungen in der Arbeitswelt.
Herr Beimler
Ich habe vor über 20 Jahren eine Ausbildung zum Stahlbetonbauer gemacht. Die Arbeit hat mir von Anfang an viel Freude
bereitet. Mit 25 Jahren bin ich dann Polier geworden. Heute leite
ich eine Gruppe von 18 Männern. Das ging natürlich nicht ohne
persönlichen Einsatz, Fortbildungskurse und ein bisschen
Glück. Das Glück besteht darin, dass bei dem Auf- und Ab in
der Baubranche bisher meine Arbeit als Gruppenleiter benötigt
wurde.
Frau Frühauf
1990 habe ich meine Ausbildung zur Drogistin beendet und wurde danach im gleichen Betrieb weiter beschäftigt. 1995 kam
dann unser erstes Kind zur Welt und ich musste die Arbeit vorerst aufgeben. Nach der Geburt des zweiten Kindes habe ich
ganz gekündigt und mich der Familie gewidmet. Jetzt arbeite ich
wieder stundenweise in der Drogerie, um den Anschluss nicht
zu verpassen. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, werde ich
wieder voll ins Berufsleben einsteigen.
Herr Quenzler
Seit neun Jahren lebe ich nun schon mit meiner Familie im
Großraum Mannheim. Wir haben unsere Heimat in der Altmark
schweren Herzens verlassen, weil das Angebot an Arbeitsplätzen in meinem erlernten Beruf als Landmaschinenmechaniker
sehr schlecht war. Die Agentur für Arbeit hat mir damals eine
Umschulung zum Mechatroniker bezahlt. Auch meine Frau hat
hier Arbeit gefunden. Der Umzug hat sich für uns aus beruflicher Sicht gelohnt.
Frau Lohmann
Als ich den Beruf der Köchin gelernt habe, konnte ich mir nichts
Besseres vorstellen. Die Arbeit in einer Großküche hat mich
jedoch schon nach wenigen Jahren so sehr belastet, dass ich
auf ärztliche Empfehlung hin gekündigt habe. Eine Stelle in einer kleinen Küche hat sich nicht geboten. So machte mir die
Agentur für Arbeit den Vorschlag, mich zur Hauswirtschafterin
weiter zu bilden. Heute leite ich eine kleine Jugendherberge und
bin mit dieser Tätigkeit sehr zufrieden.
Nach diesen kurzen Berichten haben die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, Fragen an
die Eltern zu richten.
Welche Fragen werden sie wohl an die Eltern stellen?
85
A 4 -9
Geschichte der Frauenberufe – am Beispiel der „Arzthelferin“
18.
Jahrhundert
Geschichtliche Erwähnung von "Hilfen" beim Zahnarzt
(damals noch Barbier).
Diese Tätigkeit wurde meist von barmherzigen höheren Töchtern
wahrgenommen.
1754
Die erste deutsche Ärztin, Dr. Dorothea Erxleben, promoviert in
Halle.
1865
Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins (ADF), der
sich unter anderem für die Rechte der arbeitenden Frauen einsetzt.
1890
Die Berliner Gewerkschaftskonferenz beschließt die Aufnahme
weiblicher Gewerkschaftsmitglieder.
1898
Die Universität Breslau lässt als erste deutsche Hochschule Medizinstudentinnen zum Examen zu.
Vorher mussten Frauen, die ein Examen machen wollten, an ausländische Hochschulen gehen.
1899
Der Bundesrat beschließt die Zulassung von Frauen zu
medizinischen, zahnärztlichen und pharmazeutischen Examen.
1901
Öffnung der Hochschulen für Frauen, allerdings nicht zur
regulären Immatrikulation.
1903
Gründung der "Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen
Deutschlands (BO)".
1908
Frauen werden zur regulären Immatrikulation an Hochschulen zugelassen.
1918
Frauen erhalten das aktive und passive Wahlrecht.
11. 08 1919
Die Gleichberechtigung von Mann und Frau wird erstmals
in der Verfassung der Weimarer Republik festgelegt.
1921
Frauen werden zur Börse zugelassen.
1922
Juristinnen werden zum Richteramt zugelassen.
1933
Im Zuge der "Gleichschaltung" werden alle Gewerkschaften aufgelöst und von Nazi-Organisationen "übernommen". Die Berufsverbände im Gesundheitswesen gehen auf in der "Reichsarbeitsgemeinschaft der Berufe im ärztlichen und sozialen Dienst".
1940
Der Beruf der Apothekenhelferin und der Zahnarzthelferin wird offiziell als Anlernberuf anerkannt.
23.05.1949
Das Grundgesetz der BRD tritt in Kraft.
Die Gleichberechtigung der Frau wird garantiert.
30.05.1949
Die Verfassung der DDR tritt in Kraft.
Die Gleichberechtigung der Frau wird garantiert.
86
A 4 -9
1954
Der Beruf der Zahnarzthelferin wird zum vollwertigen Lehrberuf.
1955
Das Bundesarbeitsgericht erklärt die Praxis, Frauen für gleiche Arbeit weniger Lohn zu zahlen als Männern ("Frauenabschlag"), für
rechtswidrig.
1965
Der Beruf der Arzthelferin wird offiziell als Lehrberuf anerkannt.
1968
Einführung des Berufs der Pharmazeutisch- technischen
Assistentin (PTA).
1986
Der Beruf der Tierarzthelferin wird staatlich anerkannter
Ausbildungsberuf.
1993
Der Beruf der Pharmazeutisch- kaufmännischen Angestellten (PKA)
wird offiziell als Ausbildungsberuf anerkannt. Die Bezeichnung
"Apothekenhelferin" wird durch "PKA" abgelöst.
1998
Neue Ausbildungsordnung für die Pharmazeutisch- technischen
Assistentin (PTA).
Die Entwicklung von Berufen kann man auch auf den Internetseiten des BiBB finden.
Arzthelferin - http://bibb.skygate.de/z/genealogie/html/b0010.html (Stand 11.04.2005)
Arzthelfer (Arzthelferin/
Arzthelfer)
10.12.1985
VO Berufsausbildung zum Arzthelfer/zur Arzthelferin (ArzthelferAusbildungs-VO ArztHAusbV)
10.12.1985
Der Beruf der Arzthelferin ist aufgegangen im Arzthelfer/Arzthelferin
12.01.1965
anerkannt durch Erl. BMA vom
12.01.1965 - II a 5 - 2561 - BK - 8157
[zitiert nach BABl. 4/65, S. 153];
Aufgaben:
1.
Wähle einen Beruf aus, der dich interessiert.
2.
Erarbeite für die Entwicklung dieses Berufes einen Zeitstrahl.
3.
Informiere dich über das gegenwärtige Anforderungsprofil dieses Berufes.
4.
Notiere, welchen neuen Anforderungen man in diesem Beruf gerecht werden
muss.
5.
Suche nach Ausbildungsangeboten für diesen Beruf in deiner Region bzw. in
Sachsen-Anhalt.
6.
Ist dieser Beruf auch heute noch frauen- oder männerdominiert?
Begründe deine Antwort.
87
A 4 -10
Berufswünsche von Jungen und Mädchen
Aufgaben:
1. Beschreibe die nachfolgenden Grafiken.
2. Erläutere und vergleiche die Inhalte der nachfolgenden Grafik.
3. Reflektiere die Aussagen der Grafik kritisch. Erläutere hierbei auch, über welche
Sachverhalte die Grafik Aussagen tätigt und worüber nicht.
Die Top Ten der Ausbildungsberufe in Deutschland
Männliche Auszubildende mit einem neu
abgeschlossenem Ausbildungsvertrag 2004
21955
Kraftfahrzeugmechatroniker
Industriemechaniker (alle
Fachrichtungen)
14072
Kaufmann im Einzelhandel
13483
Koch
13118
Anlagenmechaniker
10526
Elektroniker (alle
Fachrichtungen)
10560
Tischler
9359
Maler und Lackierer
9280
Kaufmann im Groß- und
Außenhandel
8405
Metallbauer
8015
Weibliche Auszubildende mit einem neu
abgeschlossenem Ausbildungsvertrag 2004
Bürokauffrau
16905
Kauffrau im Einzelhandel
16363
14939
Friseurin
14378
Arzthelferin
Zahnmedizinische
Fachangestellte
Industriekauffrau
12214
11509
Fachverkäuferin im
Nahrungsmittelhandwerk
11146
Verkäuferin
10931
Kauffrau für
Bürokommunikation
Hotelfachfrau
Quelle: Statistisches Bundsamt
88
10615
9365
A 4 - 11
Die Vielfalt neuer Berufe!
Was ist ein Mechatroniker/
eine Mechatronikerin
Was ist ein IT-System-Kaufmann/
eine IT-System-Kauffrau?
Was ist ein Mediengestalter/eine Mediengestalterin für visuelles Marketing?
Was ist ein Kaufmann/ eine Kauffrau
für Tourismus und Freizeit?
Was ist ein Technischer Produktdesigner/
eine Technische Produktdesignerin
Fast jedes Jahr gibt es neue Berufe und auch derzeit
sind weitere geplant.
1.
Wähle mindestens zwei neue Berufe aus, die du interessant findest.
2.
Informiere Dich über das Anforderungsprofil dieser Berufe. Nutze dazu das Internet. www.bibb.de.
89
4.2
Themenbereich B: Fähigkeiten/Eignung
4.2.1 Modul B1 − Das ist meine Berufung
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregung für die Gestaltung
Medien
Mein persönlicher Steckbrief
Erstellen eines persönlichen Steckbriefes:
Einzelarbeit/Gruppenarbeit
Personen nach Steckbrief benennen
Korrektur der Einschätzung durch die Gruppenmitglieder
B1-1
Was interessiert mich/mich nicht?
B1-2, L 2, L 3
Schülerinnen und Schüler
sollen
in der Lage sein, ihre
Interessen zu benennen
und zu erfassen,
Einzelarbeit
entsprechend der
Interessenlage geeignete
Berufsbilder auswählen
können.
Interessen erfassen
Bestimmung der möglichen Berufe entsprechend der Interessenlage
Berufliche Interessen entdecken und bewerten
Besuch im BIZ – Computeranalyse
„Welche Berufe entsprechen meiner Interessenlage?“
sich mit Berufen, Berufsethos und Berufung auseinandersetzen und im Zusammenhang mit eigenen
beruflichen Vorstellungen
reflektieren.
Bedeutung des Berufes
Arbeit aus Berufung
Diskussion über Beruf und Berufung, Arbeit aus Berufung
Analyse von Texten
- Biografie Albert Schweitzer
- Ärzte ohne Grenzen
- Biografie Mutter Theresa
B1-3, L 6, S. 17ff u. S. 43
BIZ
L15, S. 3ff
L25, S. 4/5
90
A1-2, A1-3, A3-2, A3-5,
B1-1
Arbeitshinweis:
Ordne in berufliche und nicht berufliche Interessen!
Arbeitshinweis:
Sortiere die beruflichen Interessen nach ihrer Bedeutung für dich. Beginne mit dem Wichtigsten.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit (Hg.): Mach´s richtig. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer.
Promotion Software – Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen: 2005
91
B1-2
Quelle: Bundesanstalt für Arbeit (Hg.): Mach´s richtig. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer. Promotion Software – Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen: 2005
92
B1-3
Quelle: Bundesanstalt für Arbeit (Hg.): Mach´s richtig. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer. Promotion Software – Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen: 2005
93
4.2.2 Modul B2 − Meinen Fähigkeiten auf der Spur
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregung für die Gestaltung
Schülerinnen und Schüler
sollen
Medien
B2-1
ihre Fähigkeiten kennen
lernen und systematisieren,
Fähigkeiten:
körperliche,
geistige,
soziale Fähigkeiten
Ordnen der Fähigkeiten
erkennen, dass eine realistische Einschätzung eigener
Fähigkeiten eine wichtige
Voraussetzung für die Berufswahl ist,
Selbsteinschätzung und
Fremdeinschätzung der
persönlichen Fähigkeiten
Partnerarbeit:
Wie ich mich selbst einschätze und wie andere mich einschätzen
Bearbeitung des Schülerarbeitsheftes „Meinen Fähigkeiten auf der Spur“
B2-2, A1-11, B1-3
L2
B2-3, B 2-4
Überarbeitung der Selbsteinschätzung
www.berufswahl-tipps.de/wer_bin_ich.htm
B2-5
B2-6
erkennen, dass persönliche
Vorlieben und Fähigkeiten
für die Berufswahl in Einklang gebracht werden
müssen.
Mein Traumberuf
Vorstellung des Wunschberufes
(Collage, Plakat, Vortrag)
Vergleichen der vorhandenen persönlichen Kompetenzen mit den
erforderlichen Fähigkeiten
L 23, Arbeitsblatt 1
L 13, Heft 2/3
Entwicklung eines persönlichen Fahrplans
Zusammenfassung
Was kann ich schon gut?
Welche Fähigkeiten benötige ich für meinen Beruf?
Welche Ziele muss ich mir stecken?
Anmerkung: Unterstützung bei der Durchführung von Potenzialanalysen
bieten z. B. Agentur für Arbeit, Bildungswerk der Wirtschaft
Sachsen-Anhalt (BWSA), Unternehmen, Private
Bildungsträger u. a.
Modul A1
94
B2-1
Name: __________________________
Datum: _______________________
Klasse: __________________________
Fähigkeiten und Berufswahl
Das Ausüben von Berufen erfordert bestimmte Fähigkeiten. Man
kann geistige, körperliche und soziale Fähigkeiten unterscheiden.
Ordne die nachfolgend aufgeführten Fähigkeiten den entsprechenden Bereichen zu:
Rechenfähigkeit, Ideenreichtum/Kreativität, Hörvermögen, räumliches Vorstellungsvermögen, Hand- und Fingerfertigkeit, allgemeine Denkfähigkeit, Ausdauer,
Konzentrationsfähigkeit, Kontaktsicherheit, sprachliche Geschicklichkeit, Teamfähigkeit
Fähigkeiten
geistig
körperlich
Ergänze in der Übersicht mindestens
zwei Fähigkeiten je Bereich!
95
sozial
B2-2
Meinen Fähigkeiten auf der Spur
Soziale Fähigkeiten
Stärken
Schwächen
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
…………………………………………..
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
……………………………………………
…………………………………………
……………………………………………
Aufgaben:
• Bevor du dich von anderen einschätzen lässt, schreibe erst auf, welche Stärken und
Schwächen du an dir selbst wahrnimmst.
•
Geh mit diesem Arbeitsblatt zu einem Freund oder Freundin, deiner Schwester oder deinem Bruder. Du kannst auch deine Mutter oder deinen Vater befragen. Erkläre ihnen,
welche Eigenschaften den einzelnen Fähigkeitsbereichen zuzuorden sind. (Zeig jedoch
nicht, wie du dich selbst eingeschätzt hast.)
•
Bitte deine Gesprächspartnerin/deinen Gesprächspartner, dass sie oder er dieses Blatt
ausfüllen. Worin sehen sie deine Stärken und Schwächen?
•
Vergleiche deine eigenen Angaben mit denen der befragten Personen. Unterhalte dich
mit ihnen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Nimm zur Hilfe und Unterstützung das Schülerheft „Machs richtig“ zur Hand.
96
Berufswahl
Körperliche Fähigkeiten
Geistige Fähigkeiten
Wie andere mich einschätzen
B2-3
Mein persönliches Profil
Meine Stärken bestimmen und meine Ziele klären
(Fremdschätzung - Lehrkraft/Elternteil/Betrieb)
Name:
Datum:
1.
… ist körperlich belastbar.
2.
… ist handwerklich geschickt.
3.
… macht praktische Arbeiten gerne.
4.
… ist an vielen Dingen interessiert und möchte viel darüber lernen.
5.
… erledigt schriftliche Aufträge sorgfältig.
6.
… erledigt schriftliche Arbeiten rechtzeitig.
7.
… kann sich über einen längeren Zeitraum konzentrieren.
8.
… versteht schnell, wenn ihr/ihm etwas erklärt wird.
9.
… fragt nach, wenn sie/er etwas nicht verstanden hat.
-1
-2
Berufswahl
+2 +1
10. … erarbeitet sich gerne selbst ein Thema.
11. … erledigt wichtige Dinge gleich und verschiebt sie nicht auf später.
12. … legt Wert auf Ordnung in ihrem/seinem Umfeld.
13. … geht mit Arbeitsmaterial pfleglich um.
14. … hat beim Arbeiten ihr/sein Ziel vor Augen.
15. … will ein Ziel, das sie/er sich gesetzt hat, erreichen, auch wenn es schwer fällt.
16.
… arbeitet selbstständig an einer Aufgabe weiter, auch wenn sie auf dem ersten
Blick schwierig ist.
17. … bringt neue Ideen in die Arbeit ein.
18. … ist kontaktfreudig und gerne mit anderen zusammen.
19. … kann gut mit anderen zusammenarbeiten.
20. … hilft anderen, wenn sie/er etwas nicht versteht.
21. … setzt sich für ihre/seine Mitschülerinnen und Mitschüler ein.
22. … übernimmt Aufgaben für die (Schul-)Gemeinschaft.
23. … kann bei einem Streit auch nachgeben.
24. … kann es hinnehmen, wenn sie/er für einen Fehler kritisiert wird.
25. … packt gerne mit an, wenn irgendwo Arbeit anfällt.
26. … hält ein, was sie/er zugesagt hat.
27. … ist pünktlich.
Berufswahlpass
Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B.
Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben des BMBF, 2004
97
B2-4
Mein Persönlichkeitsbild im Spiegel der Selbst- und Fremdeinschätzung
Persönlichkeitsbild im Spiegel der Selbsteinschätzung
Fähigkeiten/Interessen
1
2
3
4
5
6
7
8
Persönlichkeitsbild im Spiegel der Fremdeinschätzung
9
10
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Fähigkeiten/Interessen
Sprachliche Fähigkeiten
Sprachliche Fähigkeiten
Rechnerische Fähigkeiten
Rechnerische Fähigkeiten
Logisches Denken
Logisches Denken
Räumliches Vorstellungsvermögen
Kontaktfähigkeit zu anderen Menschen
Körperliche Geschicklichkeit
Räumliches Vorstellungsvermögen
Kontaktfähigkeit zu anderen Menschen
Körperliche Geschicklichkeit
Umgang mit Technik
Umgang mit Technik
Umgang mit Menschen
Umgang mit Menschen
Umgang mit Zahlen und
Daten
Umgang mit Pflanzen
und Tieren
Umgang mit Zahlen und
Daten
Umgang mit Pflanzen
und Tieren
Quelle: Lorenz, W. : Leitfaden für Schulabgänger. Stockmann-Verlag, Bochum-München, o.J.
98
B2-5
Wer bin ich?
Begib dich auf die Spurensuche nach deinen Fähigkeiten - hört sich gut an, ist aber gar nicht
so einfach.
Stell dir möglichst viele Fragen wie z. B.:
In welchen Schulfächern bin ich gut, durchschnittlich, schwach?
Was fällt mir in der Schule leicht und was eher schwer?
Welche Hobbys habe ich bzw. womit beschäftige ich mich gerne in der Freizeit?
Was habe ich bisher in meinem Leben alles sehr gern getan?
Was fällt mir alles leicht?
Für welche Handlungen und Verhaltensweisen werde ich häufig gelobt? Von wem?
Auf welche Taten, Ergebnisse und Erfolge bin ich stolz?
Wie gehe ich auf Menschen zu?
Wie komme ich mit anderen Menschen aus bzw. gehe mit ihnen um?
Wie gut kann ich mich ausdrücken (mündlich/schriftlich)?
Wie gut sind meine Fremdsprachenkenntnisse?
Wie gut kann ich mit Zahlen umgehen?
Wie gut ist meine dreidimensionale (räumliche) Vorstellungskraft?
Wie sieht es mit meiner körperlichen Leistungsfähigkeit aus?
Wie kräftig und ausdauernd bin ich?
Was habe ich für gesundheitliche Beeinträchtigungen?
Wie leicht begreife ich Zusammenhänge?
Wie geschickt bin ich mit meinen Händen/Fingern?
Wie sieht es mit meinem Ideenreichtum/meiner Kreativität aus?
Wie ist es um meinen Ordnungssinn/meine Gewissenhaftigkeit bestellt?
Wie gut sind meine Computerkenntnisse?
Wie ist es um mein technisches Verständnis bestellt?
Die Liste der Fragen, die man sich stellen kann, um den eigenen Fähigkeiten nachzuspüren,
ist unendlich lang. Bei etwas Nachdenken fallen dir sicher noch viele Fragen ein.
Quelle: Vgl. http://www.berufswahl-tipps.de/wer_bin_ich.htm, Stand 13. 04. 2005
99
B2-6
Mein persönliches Profil
Meine Stärken bestimmen und meine Ziele klären
Schlussfolgerungen aus der Auswertung
Wenn deine Stärken und Fähigkeiten nicht zu deinen Zielen passen: Entscheide dich, ob du
deine Ziele deinen Fähigkeiten anpasst oder deine Fähigkeiten verbesserst.
Datum: _____________
1. Das sind meine fünf wichtigsten Stärken und Fähigkeiten:
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
2. Ich möchte mich in einigen Bereichen verbessern. Das will ich erreichen:
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
3. Dabei brauche ich Unterstützung: Wer? Wobei? Wodurch?
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
Wenn du diese Seite ausfüllst, solltest du sie den Lehrkräften zeigen, die dich unterstützen können.
Auch deine Eltern und andere Personen, die die helfen können, solltest du einbeziehen.
Berufswahlpass
Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004
100
Berufswahl
__________________________________________________________________________
4.3
Themenbereich C: Berufe - Anforderungen, Möglichkeiten, Entwicklungen
4.3.1 Modul C1 − Möglichkeiten der Berufsausbildung
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregung für die Gestaltung
Medien
• einen allgemeinen Überblick
zu Wegen der Berufsausbildung erhalten,
Ausbildungswege entsprechend dem Schulabschluss
Schematische Darstellung von Ausbildungswegen (z. B. Grafik)
Einbeziehung regionaler Ausbildungseinrichtungen
Gruppendiskussion zur Bedeutung schulischer Abschlüsse
C1-1, C1-2
E1-5, E1-6
• Formen und Möglichkeiten
der Berufsausbildung analysieren,
Betriebliche Ausbildung
Außerbetriebliche Ausbildung
Vollzeitschulische Ausbildung
Entwickeln einer Übersicht über Wege zum Beruf
Analyse der Struktur der dualen Ausbildung in Deutschland
Herstellen von Collagen, Rollenspiele
Besuch eines Ausbildungsbetriebes bzw. einer Berufsschule zum Kennenlernen
von Ausbildungsinhalten
Expertenbefragung zu besonderen Ausbildungsformen
Nutzen des Internets
C1-3, C1-4
C1-5, C1-6
C1-7, C1-8
C1-9,
• Überbrückungsmöglichkeiten als Vorbereitung auf
eine Berufsausbildung kennen.
Berufsvorbereitungsjahr
Berufsgrundbildungsjahr
Freiwilliges soziales Jahr
Praktikum
Auslandsaufenthalt
Brainstorming: Wann könnte ein Überbrückungsjahr sinnvoll sein?
Sammeln von Informationen über Überbrückungsmöglichkeiten
(www.arbeitsagentur.de/nn_228166/Navigation/zentral/Arbeitnehmerinfo/Bestimmte-personengruppen/Jugendliche/Jugendliche-Nav.html__nnn=true)
Zwei – Felder – Tafel: z. B. „Vor- und Nachteile einer betrieblichen Ausbildung“
„Was spricht für eine Berufsfachschule – was dagegen“?
Exkursion in Gruppen oder im Klassenverband in Bildungseinrichtungen (BVJ /
BGJ)
Material der
Agentur für
Arbeit
„Fit for Job“
C1-10, C1- 11
Schülerinnen und Schüler
sollen
101
C1-1
Formen und Möglichkeiten der Berufsausbildung
In Abhängigkeit vom Schulabschluss und der gewünschten beruflichen Ausbildungsrichtung
kann man im Rahmen der betrieblichen (dualen) Ausbildung oder durch den Besuch einer
Berufsfachschule (schulische Ausbildung) einen beruflichen Abschluss erlangen.
In der folgenden Übersicht werden beide Formen gegenübergestellt:
Kriterium
Schulische Berufsausbildung
Friseur/-in
Bankkaufmann/-frau
Bürokaufmann/-frau
Maurer/-in
Mechatroniker/- in
Veranstaltungskaufmann/-frau
Beispiel
Kinderpfleger/-in
Physiotherapeut/-in
Sozialassistent/-in
Wirtschaftsassistent/-in
Erzieher/-in,
Ergotherapeut/-in
kein bestimmter Abschluss vorgeschrieben
Betrieb entscheidet
Welche schulischen Voraussetzungen brauche
ich?
nach Beruf und Bundesland
unterschiedlich
ab Ende des vorletzten Schuljahres bis zum Schulabschluss
Wann bewerbe ich mich?
ab Ende des vorletzten Schuljahres; der Bewerbungszeitraum
wird von der jeweiligen Schule
geregelt (z. B. bis zum 31.03.
eines Jahres
im Betrieb
Wo bewerbe ich mich?
an der Schule
Schriftliche Bewerbung, mit
Anschreiben, Lebenslauf mit
Foto, Kopie des aktuellen
Zeugnisses
Wie bewerbe ich mich?
Anschreiben, Lebenslauf mit
Foto, beglaubigte Kopie des
letzten Zeugnisses, Einverständniserklärung der Eltern
im Betrieb und in der Berufsschule (duales System), ggf. in
einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte
Wo lerne ich?
an der berufsbildenden Schule
(teilweise in Verbindung mit
betrieblichen Praktika)
Teilzeitunterricht in der Berufschule,
Praxis im Betrieb
In welcher Form lerne ich?
Vollzeitunterricht mit Praktika
Auszubildende/-r mit Ausbildungsvertrag
Welchen Status habe ich?
Schüler/-in
Ausbildungsvergütung
Welche Vergütung erhalte
ich?
Keine Vergütung, häufig wird
bei privaten Schulen Schulgeld
verlangt
Betriebliche Ausbildung
Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)
bei der zuständigen Agentur für
Arbeit
Welche finanzielle Unterstützung kann ich beantragen?
(Bestimmte Bedingungen
müssen erfüllt sein!)
102
Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz
(BAföG) beim Amt für Ausbildungsförderung
Berufswahl
Unterschiede zwischen betrieblicher und schulischer Ausbildung
C1-2
Berufsausbildung im dualen System
In Deutschland beginnen rund zwei Drittel aller Jugendlichen ihren Berufsweg mit einer Berufsausbildung im dualen System. Sie erlernen einen von rund 350 staatlich anerkannten
Ausbildungsberufen. Die Ausbildung findet an zwei Lernorten, dem Betrieb und der Berufsschule statt, deshalb spricht man vom dualen System. Die Jugendlichen lernen drei bis vier
Tage pro Woche im Betrieb, an ein bis zwei Tagen besuchen sie die Berufsschule. Die Inhalte der Ausbildung in Betrieb und Berufsschule sind miteinander verzahnt, wobei der Betrieb
mehr für die Praxis, die Berufsschule stärker für die Theorie zuständig ist. Betrieb und Berufsschule tragen gemeinsam zu einer möglichst guten Qualifizierung der Jugendlichen bei.
Für die Ausbildung im Betrieb sind in der Ausbildungsordnung bundesweit verbindlich Mindeststandards festgelegt. Ausbildungsordnungen werden im Bundesinstitut für Berufsbildung
mit Sachverständigen von Arbeitgeber- und Gewerkschaftsseite entwickelt und von der Bundesregierung erlassen. Die Ausbildung in der Berufsschule erfolgt auf der Grundlage des
Rahmenlehrplans der Kultusministerkonferenz der Länder. Die Ausbildungsordnung legt fest,
dass in der Berufsausbildung sowohl eine breit angelegte berufliche Grundbildung als auch
die zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit notwendigen Fertigkeiten und
Kenntnisse (berufliche Fachbildung) vermittelt werden müssen. Die Berufsausbildung hat
ferner den Erwerb der erforderlichen Berufserfahrungen zu ermöglichen (§ 1 Absatz 2 Berufsbildungsgesetz). Der Ausbildungsrahmenplan (Betrieb) und der Rahmenlehrplan (Berufsschule) werden für die beiden Lernorte des dualen Systems parallel entwickelt und inhaltlich aufeinander abgestimmt.
Die Berufsausbildung im dualen System ist der wichtigste Zugangsweg zu den rund 30000
Berufstätigkeiten, die das Statistische Bundesamt gezählt hat. Berufsausbildung und Berufstätigkeit sind wichtige Grundlagen für die berufliche Fortbildung und das lebenslange Lernen.
Aufgaben:
1. Informiert euch über das duale System der Berufsausbildung!
2. Erarbeitet in Gruppen ein Glossar über die duale Berufsausbildung!
•
Duales System
•
Berufsschule
•
Anerkannter Ausbildungsberuf
•
Ausbildungsordnung
•
Ausbildungsvertrag
•
……………………..
Vergleicht eure Ergebnisse. Nutzt Informationsmaterial des Berufsinformationszentrums
(BIZ) oder das Internet!
103
C1-3
Duale Berufsausbildung in Deutschland
In Deutschland wird die berufliche Erstausbildung überwiegend im so genannten „dualen System“ durchgeführt.
„Dual“ wird das Berufsbildungssystem deshalb genannt, weil die für den Beruf notwendigen Kompetenzen an
zwei verschiedenen Ausbildungs- bzw. Lernorten, nämlich im Unternehmen (praktische Ausbildung) und in der
Berufsschule (theoretische Ausbildung) vermittelt werden. Unternehmen und Berufsschule verantworten die
Berufsausbildung gemeinsam.
Gemeinsame Entwicklung und Neuordnung von
Ausbildungsberufen
Unternehmen A
(Ausbildungsordnung)
Unternehmen B
(Ausbildungsordnung)
Unternehmen
(Ausbildungsordnung)
Berufsschule
(Rahmenlehrplan)
Überbetriebliches
Ausbildungszentrum/
• Mittelständische
Unternehmen
Ausbildung• imKleine
Verbund
Handwerksbetriebe
2
Überbetriebliche Ausbildungsstätten und die Ausbildung im Verbund haben den Auftrag, den betrieblichen Teil der Berufsausbildung im dualen System
außerhalb des Betriebes zu ergänzen, wenn dieser
die vorgeschriebenen Ausbildungsinhalte nicht vollständig vermitteln kann. Nach § 27 Berufsbildungsgesetz (BBiG) kann die zuständige Stelle
festlegen, dass bestimmte Ausbildungsinhalte in
überbetrieblichen Berufsbildungsstätten zu vermitteln sind.
Ausbildungsberuf
Die Ausbildungsdauer in den anerkannten Ausbildungsberufen ist nicht einheitlich. Sie reicht von 2
Jahren bis zu 3 ½ Jahren und wird in der Ausbildungsordnung festgelegt.
Monoberuf
Monoberufe sind anerkannte Ausbildungsberufe deren Ausbildungsinhalte zeitlich und systematisch aufeinander
aufbauen und zu einem einheitlichen Berufsprofil führen. Es gibt keine Wahlmöglichkeiten zu alternativen Berufsprofilen.
Ausbildungsberuf mit Fachrichtungen
Bei Berufen mit Fachrichtungen werden in den ersten beiden Ausbildungsjahren die berufliche Grundbildung und
Fachbildung vermittelt. Im Regelfall wird ab dem 3. Ausbildungsjahr die Ausbildung in einer Fachrichtung fortgesetzt. Die Abschlussprüfung erfolgt dann auch in der jeweiligen Fachrichtung. Vor einer Ausbildung muss man sich
jedoch für eine Fachrichtung entscheiden, die auch in den Ausbildungsvertrag eingetragen wird.
Ausbildungsberuf mit Schwerpunkten
Die Ausbildung nach Schwerpunkten erfolgt, wie bei den Monoberufen, nach einer einheitlichen Ausbildungsberufsbildstruktur. Bei ausgewählten Ausbildungsinhalten wird entsprechend der berufsspezifischen Anforderungen
eine Differenzierung vorgenommen. Die Ausbildungsdauer in dem jeweiligen Schwerpunkt kann ein Drittel der
Ausbildungszeit betragen.
Ausbildungsberuf mit Stufenausbildung
Diese Ausbildungsberufe ermöglichen gestufte Abschlüsse. In der Regel gibt es eine zweijährige 1. Stufe (z.B.
Bauindustrie, Textilindustrie) die nach einer Zwischenprüfung am Ende des ersten Ausbildungsjahres und mit einer
Abschlussprüfung am Ende des zweiten Jahres beendet werden kann. Nach einer einjährigen weiteren 2. Stufe, in
der berufsbezogene spezielle Ausbildungsinhalte vermittelt werden, kann wieder eine Abschlussprüfung abgelegt
werden. Es ist jedoch auch möglich, die dreijährige Ausbildung ohne das gestufte Verfahren zu durchlaufen, dann
entspricht die Prüfung nach den ersten beiden Jahren der Zwischenprüfung.
Ausbildungsberuf mit Wahl- und Pflichtqualifikationen
Neu geordnete Berufe enthalten Pflicht- und Wahlqualifikationen, um schneller auf die sich ändernde Arbeitsrealität
eingehen und praxisorientiert ausbilden zu können. Sie sind so konzipiert, dass die Ausbildung von Anfang an entsprechend den beruflichen Anforderungen breit angelegt ist. Durch Wahlqualifikationseinheiten können besondere
Anforderungen des ausbildenden Betriebes oder der Branche berücksichtigt werden.
104
C1-4
Informationen zur „dualen Berufsausbildung“
Berufsausbildung im
dualen System
In Deutschland wird die berufliche Erstausbildung überwiegend im so genannten
„dualen System“ durchgeführt. „Dual“ wird das Berufsbildungssystem deshalb genannt, weil die für den Beruf notwendigen Kompetenzen an zwei verschiedenen Ausbildungs- bzw. Lernorten, nämlich im Unternehmen (praktische Ausbildung) und in
der Berufsschule (theoretische Ausbildung) vermittelt werden.
Ausbildungsberuf
Berufsschule
Unternehmen
(Rahmenlehrplan)
(Ausbildungsordnung)
Unternehmen und Berufsschule verantworten die Berufsausbildung gemeinsam.
http://www.s-hb.de/duale-ausbildung-de
Ausbildungsberufe
Zurzeit (Stand: August 2005) gibt es in Deutschland 338 Berufe in der dualen Ausbildung. Inklusive der unterschiedlichen Fachrichtungen sind es 444 Berufe.
http://www.ausbildungplus.de/azubis/info_zq/abb/index.htm
l
Ausbildungsdauer
Rechte und Pflichten
Ausbildungsvergütung
Die Ausbildungsdauer in den anerkannten Ausbildungsberufen erstreckt sich von zwei
bis zu dreieinhalb Jahren.
Die genaue Dauer wird in der jeweiligen Ausbildungsordnung festgelegt. In Einzelfällen kann die Ausbildungszeit verkürzt werden, wenn aufgrund schulischer Leistungen in der allgemein bildenden oder beruflichen Schule zu erwarten ist, dass die/der
Auszubildende das Ausbildungsziel in verkürzter Zeit erreicht.
In der Praxis verkürzen ca. 15 Prozent der Auszubildenden ihre Lehrzeit.
Die Rechte und Pflichten, die sich für Auszubildende aus einem Ausbildungsverhältnis ergeben, sind im Berufsbildungsgesetz geregelt (§§ 6-9 BBiG).
Während ihrer Ausbildung erhalten die Auszubildenden eine Vergütung. Die Höhe
dieser Ausbildungsvergütung schwankt je nach Branche und Ausbildungsberuf und
richtet sich nach der bereits absolvierten Lehrzeit: Vom ersten bis zum 3. oder 4.
Lehrjahr steigt sie in der Regel kontinuierlich an.
In der Datenbank Ausbildungsvergütungen des Bundesinstituts für Berufsbildung
(BIBB) finden Sie Informationen über die Höhe der Ausbildungsvergütungen für nahezu alle wichtigen Ausbildungsberufe. Bei den Angaben handelt es sich um Tarifvereinbarungen. Ihre tatsächliche Vergütung kann um bis zu 20% davon abweichen.
http://www.bibb.de/de/wlk8446.htm
Ausbildungsvertrag
Prüfungen
Jugendvertretung
Der Ausbildungsvertrag mit dem Ausbildungsbetrieb steht am Anfang des Berufsausbildungsverhältnisses. Das Berufsbildungsgesetz schreibt vor, den wesentlichen Inhalt des Vertrages zwischen dem/der Ausbildenden und dem/der Auszubildenden schriftlich niederzulegen.
http://www.halle.ihk.de/webKreator/index.asp
Zur Ermittlung des Ausbildungsstandes wird während der Berufsausbildung eine Zwischenprüfung (§ 48 BiBG) oder eine gestreckte Abschlussprüfung (§ 37 und § 38)
durchgeführt. Inhalt und Zeitpunkt der Zwischenprüfung sind in der jeweiligen Ausbildungsordnung vorgeschrieben. Die Teilnahme an der Zwischenprüfung ist Voraussetzung für die Zulassung zur Abschlussprüfung.
Die Ausbildung in den staatlich anerkannten Ausbildungsberufen endet mit einer Abschlussprüfung vor der zuständigen Kammer (z.B.: Industrie- und Handelskammer
(IHK) oder Handwerkskammer). In den Fällen, in denen die Ausbildungsordnung
vorschreibt, dass Berichtshefte geführt werden müssen, gelten sie neben der Teilnahme an der Zwischenprüfung als weitere Zulassungsvoraussetzung. In der Abschlussprüfung wird festgestellt, ob die Auszubildenden die notwendigen praktischen
und theoretischen Kenntnisse für den gewählten Beruf besitzen. Dabei werden die
Prüfungsanforderungen der jeweiligen Ausbildungsordnung zugrunde gelegt. Die
Abschlussprüfung kann zweimal wiederholt werden.
Für die Wahrnehmung von Rechten Auszubildender kann eine Jugendvertretung
gewählt werden, wenn im Unternehmen ein Betriebs- oder Personalrat vorhanden
ist. Bildung, Wahl und Geschäftsführung der Jugendvertretung ist in den §§ 60-69
BetrVG (Betriebsverfassungsgesetz) geregelt.
105
C1-5
Duale Berufsausbildung in Industrie und im Handwerk
Der Mechatroniker/
die Mechatronikerin
In Deutschland wird die berufliche Erstausbildung überwiegend im so genannten „dualen System“ durchgeführt. „Dual“ wird das Berufsbildungssystem
deshalb genannt, weil die für den Beruf notwendigen Kompetenzen an zwei verschiedenen Ausbildungs- bzw. Lernorten, nämlich im Unternehmen
(praktische Ausbildung) und in der Berufsschule (theoretische Ausbildung) vermittelt werden.
Ausbildungsberuf
Mechatroniker/Mechatronikerin
Berufsschule
Unternehmen
(Rahmenlehrplan)
(Ausbildungsordnung )
Ausbildungsberuf
Ausbildungsdauer
Zugangsvoraussetzungen
Unternehmen und Berufsschule verantworten die Berufsausbildung gemeinsam. http://www.s-hb.de/duale-ausbildung-de;
Mechatroniker/innen bauen mechanische, elektrische und elektronische Komponenten zu komplexen Systemen zusammen, installieren Steuerungssoftware und halten die Systeme instand.
Beschäftigung finden Mechatroniker/innen in der Herstellung von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen, im Schienen-, Luft- und Raumfahrzeugbau. Sie arbeiten in der Chemie- und Automobilindustrie, im Maschinen- und Anlagenbau, bauen Kräne, Pumpen und Verpackungsmaschinen.
Darüber hinaus sind sie in der Forschung und Entwicklung beschäftigt, hier vor allem im Bereich Ingenieur- und Naturwissenschaften.
Sie arbeiten in Werkstätten und Werkhallen, bei der Montage und bei Wartungsarbeiten auch in den Produktionsstätten der Kunden. Diese können
gelegentlich auch im Ausland liegen.
www.berufenet.de ; http://www.vdma.org/wps/portal
Mechatroniker/in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Er ist keinem Berufsfeld zugeordnet.
Der Monoberuf wird ohne Spezialisierung nach Fachrichtungen oder Schwerpunkten in Industrie und Handwerk ausgebildet.
Die Ausbildung erfolgt in der Regel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule .
Eine schulische Ausbildung wird ebenfalls angeboten.
Die Ausbildung dauert 3 1/2 Jahre.
Grundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine
bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben.
Über zwei Drittel der von den Betrieben angestellten Ausbildungsanfänger/innen hatten einen mittleren Bildungsabschluss . Etwa ein Siebtel der angehenden Mechatroniker/innen verfügte über die Hochschulreife , ein knappes Zehntel über den Hauptschulabschluss .
In der Regel führen Betriebe ein Auswahlverfahren durch, das neben dem Einstellungsgespräch noch einen schriftlichen Test umfasst. Zunehmend wird
auch die Teilnahme an einer Gruppenübung oder einem Gruppengespräch mit anderen Bewerbern und Bewerberinnen verlangt.
http://infobub.arbeitsagentur.de/berufe/berufId.do?_pgnt_pn=0&_pgnt_act=goToAnyPage&_pgnt_id=resultShort&status=A06
Ausbildungsinhalte
im Betrieb
§§
Folgende Ausbildungsinhalte sind beispielsweise Teil der betrieblichen Ausbildung im 1. Ausbildungsjahr:
Lesen technischer Pläne und Anfertigen von Protokollen
Werkstücke vermessen und prüfen
manuelles und maschinelles Bearbeiten von Werkstücken
Installieren elektrischer Baugruppen und Komponenten
Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes, Arbeits- und Tarifrecht, Umwelt- und Arbeitsschutz
Planen und Kontrollieren von Arbeitsabläufen
106
C1-5
Im 2. Ausbildungsjahr werden den Auszubildenden unter anderem folgende Ausbildungsinhalte vermittelt:
Installieren und Testen von Hard- und Softwarekomponenten
Programmierung mechatronischer Systeme
Baugruppen und Komponenten prüfen und vormontieren
mechanische und elektrische Sicherheitsvorkehrungen überprüfen
Werkzeuge, Prüf- und Messmittel betriebsbereit machen und überprüfen
Schließlich erfahren die Auszubildenden im 3. und 4. Ausbildungsjahr folgende Ausbildungsinhalte:
Produkte bei der Übergabe erläutern und in die Funktion einweisen
Baugruppen und Komponenten zu Maschinen und Systemen zusammenbauen
Netzwerke und Bussysteme installieren und konfigurieren sowie Versionswechsel von Software durchführen
Programmierung mechatronischer Systeme
mechatronische Systeme prüfen und einstellen
Ursachen von Fehlern und Qualitätsmängeln feststellen
Ausbildungsinhalte
in der Berufsschule
§§
Ausbildungsvergütung
Prüfungen
Während des theoretischen Unterrichts in der Berufsschule erwirbt man grundlegende Kenntnisse auf verschiedenen für den Beruf wichtigen
Gebieten der Mechatronik, zum Beispiel über:
Analysieren von Funktionszusammenhängen in mechatronischen Systemen
Untersuchung der Energie- und Informationsflüsse in elektrischen, pneumatischen und hydraulischen Baugruppen
Design und Erstellen mechatronischer Systeme
Untersuchen des Informationsflusses in komplexen mechatronischen Systemen
Realisieren von einfachen mechatronischen Komponenten
Installieren elektrischer Betriebsmittel unter Beachtung sicherheitstechnischer Aspekte
Kommunizieren mit Hilfe von Datenverarbeitungssystemen
Planen und Organisieren von Arbeitsabläufen
Herstellen mechanischer Teilsysteme
Planen der Montage und Demontage
Inbetriebnahme, Fehlersuche und Instandsetzung
vorbeugende Instandsetzung
Übergabe von mechatronischen Systemen an Kunden
Mechatroniker/innen werden in Betrieben der Metall- und Elektroindustrie oder des Handwerks ausgebildet. Auszubildende erhalten eine monatliche
Ausbildungsvergütung, deren Höhe meist tarifvertraglich festgelegt wird.
Für die Auszubildenden ist die Ausbildung im Betrieb kostenfrei. Allerdings können für den Berufsschulunterricht - je nach Berufsschulstandort - anteilig
Fahrtkosten und Kosten für auswärtige Unterbringung entstehen. Über Förderungsmöglichkeiten für Auszubildende und Lehrgangsteilnehmer/innen
informiert die Agentur für Arbeit.
http://www.bibb.de/de/wlk8446.htm
Ausbildungsabschluss
Die Prüfung in diesem anerkannten Ausbildungsberuf wird auf Grundlage der Verordnung über die Berufsausbildung zum Mechatroniker/.zur
Mechatronikerin durchgeführt.
Nachweise/Zulassung zur Prüfung
Voraussetzungen für die Zulassung zur Abschluss-/Gesellenprüfung bei einer Berufsausbildung in Betrieb und Berufsschule sind vorgeschriebene
schriftliche Ausbildungsnachweise sowie die Teilnahme an vorgeschriebenen Zwischenprüfungen.
107
C1-5
Prüfungen
Zuständige prüfende
Stelle
Zuzulassen ist auch,
wer in einer berufsbildenden Schule oder sonstigen Berufsbildungseinrichtung ausgebildet worden ist. Dieser Bildungsgang muss allerdings
der Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf entsprechen.
Wer nachweist, dass er mindestens das Eineinhalbfache der Zeit, die als Ausbildungszeit vorgeschrieben ist, in dem Beruf tätig gewesen ist, in
dem die Prüfung abgelegt werden soll.
Erforderliche Prüfungen
Zwischenprüfung
Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres wird eine Zwischenprüfung durchgeführt. Sie besteht aus einem praktischen und einem schriftlichen Teil.
Im praktischen Prüfungsteil soll in höchstens sieben Stunden unter Verwendung vorgefertigter Teile eine Arbeitsaufgabe bearbeitet werden. Hierfür
kommen insbesondere das Anfertigen und Prüfen einer funktionsfähigen mechatronischen Komponente nach Unterlagen, einschließlich manuelles und
maschinelles Bearbeiten, Zusammenbauen, Verdrahten und Verschlauchen sowie Anfertigen eines Arbeitsplanes und eines Prüf- und Messprotokolls
in Betracht.
Abschlussprüfung/Gesellenprüfung
Die Abschluss-/Gesellenprüfung wird in Form einer praktischen und einer schriftlichen Prüfung durchgeführt.
Im praktischen Prüfungsteil soll in höchstens 30 Stunden ein betrieblicher Auftrag bearbeitet und dokumentiert und in höchstens 30 Minuten ein Fachgespräch hierüber geführt werden.
Dafür kommt insbesondere folgende Aufgabe in Betracht:
das Errichten, Ändern oder Instandhalten eines mechatronischen Systems, einschließlich Arbeitsplanung, Montieren, Demontieren, Ändern
und Konfigurieren von Programmen sowie das Inbetriebnehmen.
Im schriftlichen Prüfungsteil wird in den Fächern Arbeitsplanung, Funktionsanalyse sowie Wirtschafts- und Sozialkunde insgesamt höchstens sechs
Stunden geprüft.
Bei nicht eindeutigen Prüfungsergebnissen in der schriftlichen Prüfung kann eine zusätzliche mündliche Prüfung durchgeführt werden.
Die Prüfung ist bestanden, wenn jeweils in der praktischen und schriftlichen Prüfung mindestens ausreichende Leistungen erbracht wurden.
Prüfungswiederholung
Nicht bestandene Prüfungen können nach dem Berufsbildungsgesetz zweimal wiederholt werden.
Die Prüfung wird
• bei Ausbildung in der Industrie bei der Industrie- und Handelskammer abgelegt,
• bei Ausbildung im Handwerk bei der Handwerkskammer.
Hinweis:
„Zuständige Stellen“ nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG)
Das Berufsbildungsgesetz weist bestimmte Aufgaben zur praktischen Durchführung der Berufsausbildung, wie etwa die Organisation der Abschlussprüfungen und Feststellung der Eignung von Ausbildungspersonen und Ausbildungsstätte, den so genannten „zuständigen Stellen“ zu.
Die zuständige Stelle überwacht die Durchführung des Berufsausbildung und fördert diese durch Beratung der Ausbildenden und Auszubildenden.
Sie dient den Auszubildenden auch als Auskunfts- und Beschwerdestelle in Fragen der Berufsausbildung.
„Zuständige Stelle“ für die Berufsausbildung sind in den meisten Wirtschafts- und Berufszweigen die Kammern, z.B. die Industrie- und Handelskammer (IHK), die Handwerkskammer (HK), die Landwirtschaftskammern, die Rechts- und Patentanwaltskammern, die Notarkammern, die Wirtschaftsprüferkammer sowie die Berufskammern der Steuerberater und der Steuerbevollmächtigten, die Ärzte-, Tierärzte-, Zahnärzte- und Apothekerkammer sowie sonstige durch Rechtsverordnung bestimmte Einrichtungen (§§ 72-75 BBiG).
108
C1-6
Aufgaben der zuständigen Stellen (siehe §9 und §71 BBiG)
Eintragen, Ändern und
Löschen von Ausbildungsverträgen
(s. § 34 BBiG)
Prüfung der Eignung
von Ausbildungsstätte
und Ausbildenden
(s. §32 BBiG)
Entscheidung über
die Zulassung zur
Abschlussprüfung
(s. §46 BBiG)
Handwerkskammer
Industrie- und Handelskammer
Landwirtschaftskammer
Anwaltskammer
Ärztekammer
Durchführung von Zwischen- und Abschlussprüfungen
(s. §37 und §48 BBiG)
……..
Der Berufsbildungssauschuss der
zuständigen Stelle erlässt Rechtsvorschriften für die Durchführung der
Ausbildung, z. B. Prüfungsvorschriften, Ausbildungsvertrag und Berichtsheft, Anrechnung von Vorkenntnissen auf die Ausbildungszeit
(s. §7, §47, §54, §59, §79 BBiG)
Auf Antrag der Menschen mit Behinderung
oder deren Vertreter
treffen die zuständigen
Stellen entsprechend
der Empfehlung des
Hauptausschusses des
Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) Ausbildungsregelungen für
Menschen mit Behinderungen
(s. §66 BBiG)
Beraten von Betrieben und Auszubildenden/Lehrlingen, z. B.
Einrichtung von Ausbildungsplätzen,
Streitigkeiten zwischen Betrieb und
Auszubildenden, Berufswechsel von
Auszubildenden
(s. §76 BBiG)
Wichtige Aufgaben bei der Durchführung und Überwachung der Berufsausbildungsvorbereitung, der Berufsausbildung und der beruflichen Fortbildung und Umschulung nehmen die
„zuständigen Stellen“ – meist sind dies Kammern – wahr. Die „zuständigen Stellen errichten
einen Berufsbildungsausschuss, der in allen wichtigen Angelegenheiten der beruflichen Bildung zu unterrichten und zu hören ist und Rechtsvorschriften bzw. Stellungnahmen zur
Durchführung der Berufsbildung beschließt. Im Ausbildungsbereich Industrie und Handel, der
die meisten Auszubildenden aufweist, gibt es bundesweit über 80, im Handwerk über 50
Kammern.
Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (Hg.): Schaubilder zur Berufsbildung/ Ausgabe 2006.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Bonn, 2006, S. 125
109
C1-7
Betriebliche und außerbetriebliche Ausbildung
Noch nicht
vermittelte
Bewerber
Anzahl
Bayern
Brandenburg
Hessen
Rheinland-Pfalz
Sachsen
Sachsen-Anhalt
SchleswigHolstein
Thüringen
Nach dem Marktausgleich:
Angebote je 100 erfolgreiche
Nachfrager und Unvermittelte
Erfolgreiche
Nachfrager
Alternativ vermittelte Bewerber nach weiteren Vermittlungswunsch
Ausbildungsplatznachfrager
Vor dem Marktausgleich: Betriebliche Angebote je 100
einheimische Nachfrager
AngebotsNachfrageRelation
Ausbildungsplatznachfrage
Unbesetzte Ausbildungsstellen
Besetztes außerbetriebliches
Angebot
Bundesländer
(Auswahl)
Erfolgreich besetztes betriebliches Angebot
Ausbildungsplatzangebot
Prozent
90.595
12.309
36.751
26.713
22.508
13.953
18.370
2.801
5.610
1.976
1.207
8.107
6.375
944
2.718
80
1.173
1.290
85
176
504
93.396
17.919
38.727
27.920
30.615
20.328
19.314
5.013
3.080
3.568
2.595
2.614
1.176
803
8.020
1.442
5.127
1.130
2.353
914
901
89,6
48,6
81,1
87,7
59,9
56,8
93,0
97,7
85,7
94,3
95,7
92,4
95,2
98,5
13.131
5.552
130
18.683
1.470
517
58,3
93,4
Abb: Ausbildungsangebot, Ausbildungsstellennachfrage und Angebots-Nachfrage-Relation nach Ländern 2004
Quelle: Berufsbildungsbericht der Bundesregierung. 2005, S. 42
1. Ermittle die Anzahl der Nachfrager (in Prozent), die im Jahr 2004 in Sachsen-Anhalt
erfolgreich in eine Ausbildung vermittelt worden sind?
2. Nimm Stellung zu der Aussage: „…allen ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen
jungen Menschen [wird] ein Angebot auf Ausbildung unterbreitet.“
(Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland. 2004, S. 2)
3. Vergleiche das betriebliche mit dem außerbetrieblichen Arbeitsplatzangebot in
Sachsen-Anhalt.
4. In welchen Bundesländern hat die außerbetriebliche Ausbildung eine geringere Bedeutung? Suche nach Gründen.
Hintergrundinformation:
Als „außerbetrieblich“ werden die Ausbildungsplätze bezeichnet, die vollständig oder nahezu vollständig auf gesetzlicher Grundlage mit öffentlichen Mitteln bzw. Mitteln der Bundesagentur für Arbeit finanziert werden. Beispiele dafür sind die Förderung von behinderten Jugendlichen nach §102 SGB III oder die Förderung von lernbeeinträchtigten und sozialbenachteiligten Jugendlichen nach § 242 SGB III. An die Stelle von ausbildenden
Betrieben treten Bildungsträger, die die Auszubildenden in Werkstätten, Kabinetten und anderen Übungseinrichtungen ausbilden. In den außerbetrieblichen Ausbildungsstätten findet ausbildungsbegleitend eine besondere
pädagogische Betreuung dieser Jugendlichen statt. Benachteiligten Jugendlichen, die auf dem „freien Markt“ nur
geringe Chancen haben, wird so eine fundierte Berufsausbildung ermöglicht.
In allen neuen Bundesländern, so auch in Sachsen-Anhalt, ist die Ausbildungssituation besonders angespannt.
Fehlende Plätze für betriebliche Ausbildung machen hier spezielle Förderprogramme wie z. B die BundLänderprogramme Ost und die Länderprogramme Ost nötig. Gefördert werden so genannte „marktbenachteiligte“ Jugendliche in Regionen mit wenig betrieblichen Ausbildungsmöglichkeiten.
110
C1-8
Vergleich betrieblicher und außerbetrieblicher Ausbildung
Das sind Janine und Nina
Mein Berufsziel:
Bürokauffrau
Ich werde Bürokauffrau
Wo lernst du?
Ich habe meinen Ausbildungsvertrag mit
einem Betrieb abgeschlossen.
Ich lerne in einer außerbetrieblichen Einrichtung
meinen Beruf. Meinen Ausbildungsvertrag habe
ich mit dem Bildungsträger abgeschlossen.
Welche schulischen Voraussetzungen sind nötig?
Ich habe einen Realschulabschluss.
Ich habe einen Realschulabschluss.
Wo hast du dich beworben?
Ich habe mich in verschieden Betrieben beworben. In diesem Betrieb hat es dann geklappt, sicher weil ich hier bereits im Schülerbetriebspraktikum war.
Ich habe viele Bewerbungen geschrieben. Ein paar
Mal war ich auch zum Vorstellungsgespräch. Aber
nichts hat geklappt. Weg von hier wollte ich auf keinen
Fall. Deshalb war ich froh, dass mir die Agentur für
Arbeit diesen Ausbildungsplatz vermittelt hat.
Wo findet die Ausbildung statt?
Meine praktische Ausbildung erhalte ich in
meinem Betrieb. Dabei durchlaufe ich verschiedene Abteilungen in unserer Verwaltung.
Eine Woche bin ich immer im Betrieb, in der
anderen Woche an drei Tagen in der Berufsschule. Dort findet mein theoretischer Unterricht statt. Übrigens Nina und ich gehen in
dieselbe Berufsschulklasse.
In meiner Ausbildungseinrichtung befinden sich
Übungsbüros. Dort werden alle Abläufe (Bestellung,
Buchführung, Rechnung schreiben usw.), die in einem Betrieb üblich sind, mit uns trainiert. In den Praktika können wir diese Fähigkeiten dann anwenden.
Genau wie Janine besuche ich 14-tägig an drei Tagen die Berufsschule.
Was verdienst du?
Ich verdiene im ersten Ausbildungsjahr 453
Euro im Monat (Brutto). Später steigt die Ausbildungsvergütung.
Meine Vergütung ist geringer. Ich erhalte elternunabhängig eine finanzielle Unterstützung von 282 Euro,
die ich bei der Agentur für Arbeit beantragt habe.
Außerdem werden mir Fahrtkosten und Kosten für das
Mittagessen erstattet.
Wo machst du deine Prüfung?
Ich werde meine Prüfungen vor der zuständigen IHK ablegen.
Auch ich werde von der zuständigen IHK geprüft.
Und nach der Ausbildung?
Ich hoffe, dass mich mein Ausbildungsbetrieb
übernehmen kann. Das hängt nicht nur von
meinen Leistungen ab, sondern ist auch abhängig von der wirtschaftlichen Situation meines Betriebes. In diesem Jahr konnten drei
der vier Auszubildenden übernommen werden.
Nach meiner Ausbildung muss ich mich erneut in den
Betrieben bewerben. Da ich während der Ausbildung
viele Praktika durchführe, habe ich die Hoffnung, auf
diesem Weg in einem Betrieb Fuß zu fassen. So
schlecht stehen die Chancen dafür gar nicht. Über die
Hälfte der Auszubildenden meiner Ausbildungseinrichtung haben im vorigen Jahr Arbeit in einem Betrieb
bekommen.
Aufgabe: Benenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede von betrieblicher und außerbetrieblicher Ausbildung.
111
C1-9
Vollzeitschulische Ausbildung
Sebastian möchte Physiotherapeut werden. Sein letztes Praktikum
hat er deshalb in einer physiotherapeutischen Praxis gemacht. Es
hat ihm dort richtig gut gefallen. Die Arbeit war interessant und abwechslungsreich und die Kolleginnen waren sehr nett. Sein Entschluss, Physiotherapeut zu werden, stand also fest. Sebastian
schickte an diese und an drei weitere physiotherapeutischen Praxen
seine Bewerbung. Aber er bekam noch nicht mal eine Einladung
zum Vorstellungsgespräch. Seine Enttäuschung ist riesig.
Auch Nadine ist ratlos. Schon seit langem stand für sie fest, dass
sie Kinderpflegerin werden wollte. Es macht ihr viel Spaß, sich mit
kleinen Kindern zu beschäftigen. Nadine betreute deshalb häufig
Kinder von Bekannten und Verwandten. Um ihren Traumberuf erlernen zu können, hat sich Nadine schon im letzten Schuljahr besonders angestrengt und konnte ihren Notendurchschnitt verbessern. Ihre Bewerbungen schickte sie an verschiedene Kindereinrichtungen in der Umgebung. Doch statt der erhofften Zusagen,
erhielt sie nur die Auskunft, dass die Kindereinrichtungen nicht
ausbilden.
Aufgabe:
1 Was hat Sebastian falsch gemacht?
2 Wo muss sich Nadine bewerben?
3 Beurteile die Zukunftschancen der beiden Berufe.
Frau Kunze,
Mitarbeiterin der
Agentur für Arbeit,
gibt Auskunft.
Es gibt eine Reihe von Ausbildungsberufen die nur durch eine vollzeitschulische Ausbildung in einer Berufsfachschule erlernt werden können (z. B. Kinderpfleger/in). Dazu gehören auch nichtärztliche Heilberufe
zum Beispiel Ergotherapeut/in, Physiotherapeut/in, Diätassistent/in, Medizinisch- technische/r Assistent/in. Diese Berufe bieten in der Regel auch
gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Zu beachten ist, dass staatliche
Schulen und Schulen in freier Trägerschaft (private Schulen) existieren.
Einige Berufe (zum Beispiel Wirtschaftsassistent/in Bürowirtschaft, Gestaltungstechnische/r Assistent/in, Touristikassistent/in, Technische/r Assistent/in für Informatik), die vollzeitschulisch ausgebildet werden, stehen
in Konkurrenz zu Berufen der dualen Ausbildung und bieten deshalb geringere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Vorteil ist aber, dass durch die
vollzeitschulische Ausbildung nach einem unterrichtlichen Zusatzangebot
und Ablegung einer Zusatzprüfung gleichzeitig mit dem Berufsabschluss
die Fachhochschulreife erworben werden kann.
Für jede vollzeitschulische Ausbildung gilt, dass keine Ausbildungsvergütung gezahlt wird. In der Regel verlangen private Bildungsträger
Schulgeld. Aber man kann, wenn bestimmte Voraussetzungen vorliegen,
beim Amt für Ausbildungsförderung eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) beantragen. Zu beachten ist
weiterhin, dass nach der Ausbildung kein Anspruch auf Arbeitslosengeld
besteht, da während der Ausbildungszeit keine Abgaben in die Sozialversicherung gezahlt werden!
112
C 1 - 10
Kein Ausbildungsplatz – Was nun?
Überbrückungsmöglichkeiten können unter Berücksichtigung der Schulpflicht als Vorbereitung auf
eine Berufsausbildung oder zur Erweiterung und
Festigung deines Wissens und Könnens dienen.
Ebenso kannst du dich damit in punkto Reife und
Selbstständigkeit weiter entwickeln.
.
Einstiegsqualifizierung
für Jugendliche (EQJ)
Berufsvorbereitende
Bildungsmaßnahme
(BvB) **
Sprachaufenthalt im
Ausland
Als Au pair in
einer Familie
im Ausland
Freiwilliges Soziales
Jahr, Praktikum ( z. B.
Kindergarten, Heim)
Freiwilliges
ökologisches Jahr
Berufswahl
Berufsvorbereitungsjahr* (BVJ)
BerufsgrundbildungsJahr (BGJ)
Überbrückungsmöglichkeiten
Ohne Ausbildung
nach der Schule zu
arbeiten, bedeutet
meistens mehr Geld
zu verdienen als in
einer Ausbildung.
Nach der Ausbildung
kann sich das aber
schnell ändern.
Arbeitsstelle
Darum prüfe immer, ob du nicht
auch eine Ausbildung mit Abschluss machen könntest.
Wähle zwei Überbrückungsmöglichkeiten aus, die für dich in Frage kommen könnten, wenn
du nach dem Schulabschluss möglicherweise keine Berufsausbildung beginnen kannst!
Informiere dich bei der Agentur für Arbeit oder in der Schule über die erforderlichen Schritte,
Bewerbungsmöglichkeiten und Adressen!
* nur für Jugendliche ohne Hauptschulabschluss
**Informationen zum Sonderprogramm EQJ unter: www.arbeitsagentur.de/nn_124484/zentraler-Content/A03Berufsberatung/A031-Berufseinsteiger/Allgemein/Sonderprogramm-Einstiegsqualifizierung-f.html
113
C 1 - 11
Methode: Brainstorming
Ziel:
Mit dieser Methode sollen innerhalb einer kurzen Zeit zu einem vorgegebenen Thema viele
Ideen oder Lösungsmöglichkeiten gefunden werden. Brainstorming wird häufig zu Beginn
schwieriger Lernsequenzen eingesetzt. Dabei soll den Beteiligten „Wind durch das Hirn blasen“, so dass auch verborgene Ideen aufgespürt werden oder gar Geistesblitze entstehen.
Durchführung:
Die/der Lehrerin/Lehrer beginnt das Brainstorming mit einem Stichwort oder einer Problemstellung. Die Schülerinnen und Schüler werden aufgefordert, alle spontan assoziierten Ideen
und Gedanken zu äußern. Mit den Jugendlichen sollten im Vorfeld einige grundsätzliche Regeln festgelegt werden.
•
Die Einfälle der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen nicht kommentiert oder
reglementiert werden. Deshalb sind Kommentare, Korrekturen oder Kritik nicht erlaubt.
•
Die geäußerten Ideen werden von der Lehrkraft an die Tafel o. Ä. geschrieben
•
Die Ideenbewertung kommt erst später. Brainstorming ist vor allem ein Verfahren
der Ideenfindung. Dabei geht Quantität vor Qualität.
•
Alle sollen sich zum Thema äußern. Formulierungen wie: „Das wollte ich auch sagen“, „Ich sehe das auch so“ sollten vermieden werden.
•
Ein Aufgreifen und Weiterentwickeln der Ideen ist erwünscht.
Auswertung:
Die Ideen und Vorschläge aus dem Brainstorming müssen nun strukturiert werden. Erst in
dieser Phase ist Kritik wieder erlaubt und sicher auch notwendig. Ähnliche Vorschläge können zusammengefasst oder nach Realisierbarkeit (z. B. sofort realisierbar, später realisierbar, nicht realisierbar) sortiert werden. Nun kann auch eine Liste der favorisierten Lösungsvorschläge angefertigt werden.
114
4.3.2
Modul C2 − Berufsverläufe früher und heute
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregungen für die Gestaltung
Medien
Berufstätigkeit in Vergangenheit und Gegenwart
Auseinandersetzung mit dem Zitat: „Wähle deinen Beruf mit großer Sorgfalt aus, denn du hast mit ihm dein ganzes Leben zu tun“
Analyse von Berufsverläufen in der Vergangenheit und Gegenwart
z. B.: - durch Fallbeispiele,
- durch Befragungen von Personen,
- Dokumentation
- Herstellen eines Familienstammbaumes
C2-1
Schülerinnen und Schüler sollen
• sich mit Fragen und Problemen von
Berufsverläufen in Vergangenheit und
Gegenwart auseinandersetzen,
• erfassen, dass Berufsverläufe heute
nicht immer geradlinig verlaufen,
Erwerbsbiografien heute
Begriff:
Patchwork - Biografien,
Ursachen für PatchworkBiografien
Analyse von Fallbeispielen
A4-8
Erarbeitung von Ursachen für die Zunahme von Patchwork-Biografien
C2-2
• erkennen, dass sich Berufsbilder wandeln, neue Berufe entstehen, neue Wirtschaftsbereiche entstehen,
Wandel von Berufsbildern
Berufstätigkeit als lebenslanges Lernen
Erfassen und Dokumentieren des Wandels von Berufen durch wirtschaftlich – technische Entwicklungen
z. B. vom Drucker/in zum Mediengestalter/in für Digital- und Printmedien
C2-3,C2-4,
C2-5, C2-6,
BERUFENET
Erfassen und Dokumentieren des Wandels von Berufen und der angestrebten eigenen Berufstätigkeit durch Fort- und Weiterbildung
C2-7,
C2-8,
C2-9,
A4-1,
C2-10,
C2-11
C2-12
• erkennen, dass alternative Überlegungen für die eigene Berufswahl wichtig
sind,
• wahrnehmen, dass die Berufswahl auch
die Möglichkeit des Scheiterns und der
Neuorientierung umfasst.
Wunschberuf und alternative Berufe
Überprüfung der eigenen beruflichen Vorstellungen hinsichtlich der Veränderungen, die sich durch die wirtschaftlich – technischen Entwicklungen
vollzogen haben und die sich durch Fort- und Weiterbildung ergeben könnten
Arbeitsmarktsituation in diesem Berufsfeld analysieren
Auswählen alternativer Berufe
Anforderungen ermitteln hinsichtlich der Entwicklung und der Überprüfen
der Marktsituation
115
C2-1
Berufstätigkeit in Vergangenheit und Gegenwart
Ururgroßmutter
Berta
1882 – 1963
Hausfrau, ungelernt
Fabrikarbeiterin
Urgroßmutter
Gertrud
1905 – 1995
Schneiderin
Ururgroßvater
Eduard
1880 – 1953
Dreher
Urgroßvater
Willhelm
1894 -1981
Fleischer
Ururgroßmutter
Anna
Ururgroßvater
Hugo
1873 – 1932
Hausfrau, ungelernt
Näherin
1865 – 1926
ungelernt
Markthelfer
Urgroßmutter
Hulda
Urgroßvater
Paul
1900 – 1986
Hausfrau, ungelernt
Putzfrau
1892 – 1969
Böttcher
Großvater
Erich
Großmutter
Christa
1925 -2006
Dreher
Meister 1964
Ingenieur 1969
1927 –
Kontoristin
Mutter
Christine
1955 –
Tochter
Julia
1977 –
Physiotherapeutin
Lehrerin,
Dr. paed.
Tochter
Anne
1994 -
Vater
Werner
1957 –
Schülerin
?
Großmutter
Ursula
1929 – 2002
Kontoristin
Fahrzeugschlosser
Handwerksmeister
Großvater
Karl - Heinz
1923 –
Fleischer
Koch Wirtschaftsleiter
Urgroßvater
Karl-Richard
Urgroßmutter
Anna- Auguste
Urgroßvater
Gustav
Urgroßmutter
Johanna
1893 – 1967
Hausfrau
1891 – 1950
Buchhalter
1900 – 1935
Hausfrau
1893 – 1940
Kaufmann
Fabrikant
Ururgroßmutter
Grete
1876 – 1942
Ururgroßvater
Leopold
Ururgroßmutter
Pauline
Ururgroßvater
Heinrich
1872 -1950
ungelernt
Arbeiter
1878 – 1954
Hausfrau
1876 – 1953
Kaufmann
Fabrikant
Hausfrau
ungelernt
Heimarbeiten
116
C2-1
Berufstätigkeit in Vergangenheit und Gegenwart
Ururgroßmutter
Ururgroßvater
Ururgroßmutter
Ururgroßvater
Urgroßmutter
Urgroßvater
Urgroßmutter
Urgroßvater
Großmutter
Großvater
Mutter
Vater
Großmutter
Urgroßmutter
Ururgroßmutter
Großvater
Urgroßvater
Urgroßmutter
Urgroßvater
Ururgroßvater
Ururgroßmutter
Ururgroßvater
117
C2-2
Einflussfaktoren auf den Berufsverlauf
Traditioneller Berufsverlauf
Mann
Frau
Schule
Schule
Ausbildung
Ausbildung
Erwerbsleben
Erwerbsleben
Geburt der Kinder/Erziehungszeit
Erwerbsleben
Ruhestand
Ruhestand
Veränderte Berufsverläufe heute
Wirtschaftlichtechnischer
Fortschritt
Wertewandel
Ausbildung
Lebenslanges
Lernen
Erwerbsarbeit
Verändertes
Rollenverständnis
Zusatzausbildung
Familienphase
Weiterbildung
Sabbatical*
Erwerbsarbeit
Gleitender Ruhestand
Teilzeitarbeit
Umschulung
Erwerbsarbeit
*Sabattical = Ausstieg aus der Erwerbsarbeit auf Zeit. Arbeitszeitmodell, bei dem der Arbeitnehmer mit dem Arbeitgeber vereinbart, bei gleicher Arbeitszeit auf einen Teil seines Gehalts
zu verzichten. So entsteht ein Anspruch auf Freizeit, den man später im Block einlösen kann.
118
C2-3
Spezialisierungen und Erfindungen führen zu neuen Berufen
Alle Tätigkeiten in der Urzeit waren dar-
Landwirtschaftliches Siedlungsgebiet
auf ausgerichtet, die unmittelbaren Be-
produziert für den eigenen Bedarf
dürfnisse der eigenen Familie oder Sippe zu befriedigen. Sie versorgten sich
mit allem, was sie benötigten, selbst.
Das galt insbesondere für Nahrung,
Kleidung und Wohnung. Eine solche
Wirtschaftsform nennt man „geschlossene Hauswirtschaft“. Aber auch dort,
wo nur für den Eigenbedarf der Sippe
Steigerung der Produktion – Produktionsüberschüsse
Produkte erstellt wurden, zeigte sich,
Gründe: z.B. Fruchtwechsel, neue Ackergeräte, bessere Flächennutzung
dass einige Mitglieder des Stammes
Landwirtschaftliches Siedlungsgebiet
bestimmte Tätigkeiten besser als andere
konnten und mit der Zeit diese Tätigkei-
Landwirtschaft
Handwerk
z.B. Bauer
ten für den gesamten Stamm übernah-
z.B. Schmied
z.B. Weber
men. Daraus entwickelten sich erste
handwerkliche Fertigkeiten. So bildeten
sich
die
ersten
Grundberufe
wie
Schmied, Müller, Bäcker, Metzger und
Schneider heraus.
Quelle: Arbeitslehre Technik/Wirtschaft 7. Westermann Schulbuchverlag GmbH, Braunschweig: 1985
Grundberuf Schmied
Waffenschmied
Harnischschmied
Hufschmied
Schwerthersteller
Klingenschmied
Kunstschmied
Goldschmied
Härter
Griffehersteller
Kupferschmied
Silberschmied
Juwelenfasser
Mit dem Anwachsen der Bevölkerung in den Dörfern und Städten erweiterten sich die Bedürfnisse. Handwerker aus den ländlichen Gebieten wanderten in die Städte ab. Zwischen
den landwirtschaftlichen Gebieten und den Städten entwickelte sich Handel.
Neue Produkte konnten hergestellt und abgesetzt werden. Neue Fertigkeiten mussten entwickelt und erlernt werden, um diese speziellen Güter herstellen zu können. Aus den Grundberufen entwickelten sich neue Berufe.
119
C2-3
So wie sich aus dem Grundberuf des Schmieds neue Berufsbilder entwickelten, entstanden
auch in anderen Handwerksbereichen neue Berufe. In den Städten gewannen die Handwerker an beachtlichem Einfluss. Um Anerkennung und Schutz zu finden, schlossen sich sie
sich in „Zünften“ zusammen. Sie kontrollierten den Markt, regelten die Berufsausbildung,
legten fest, welche Aufträge einzelne Handwerker bekamen und regulierten den Preis. Technische Neuerungen durften nur mit Einwilligung der Zunft eingeführt werden, um zu verhindern, dass einzelne Betriebe den anderen gegenüber vorteilhafter arbeiten konnten. Jedes
Mitglied der Zunft sollte ein standesgemäßes Auskommen haben. Diese strenge Ordnung
der Zünfte behinderte die Entwicklung technischer Geräte und die Einführung neuer Arbeitsmethoden.
Für die immer mächtiger gewordenen Händler und
Kaufleute, die nicht an die Zunftordnung gebunden waren, boten sich hier Möglichkeiten, ihr Geld anzulegen.
Viele Handwerker, die sich selbstständig machen konnten, waren bereit, unter bestimmten Bedingungen für
sie zu arbeiten. Sie bekamen das Material, die Maschinen und Werkzeuge gestellt und erhielten für die fertige
Arbeit einen Lohn. Immer mehr Betriebe dieser Art entDrahtzieher
Eisenflechter
Quelle: Geschichte 6. Volk und Wissen,
Berlin: 1989, S. 132
standen, die sich rasch vergrößerten. Neue Arbeitsorganisationen wurden notwendig. Die Arbeiten wurden in
einzelne Arbeitsschritte aufgeteilt, die Tätigkeiten spezialisierten sich.
Technische Erfindungen im 18. und 19. Jahrhundert
veränderten die Berufs- und Arbeitswelt enorm. Man
spricht von der industriellen Revolution. Besonders der
Einsatz der Dampfmaschine ermöglichte neue Produktionsverfahren. Wurden vorher Maschinen der Manufaktur
mithilfe von Wasser, Wind- oder Muskelkraft angetrieben, so konnte nun kraftaufwendige Arbeit durch diese
neue Technik an beliebigen Orten geleistet werden. Für
die leichten und einfachen Arbeiten wurden Frauen und
Blick in eine Buchdruckerei 16.Jh.
Kinder angelernt. Die Industrialisierung
brachte aber nicht nur die unqualifizierte Hilfsarbeit, be-
Quelle: Geschichte 6. Volk und Wissen,
Berlin: 1989, S. 206
sonders für Frauen und Kinder, hervor.
Es entstanden auch die Berufe des Ingenieurs, Technikers und Maschinenbauers für die
Entwicklung, den Bau und die Reparatur der Maschinen.
120
C2-4
Entstehung der Arbeitsteilung und der Berufe –
ein Erkundungsgang durch die Geschichte
Wie wär´s mit einem Erkundungsgang durch die Geschichte?
Bearbeitet dabei folgende Fragen:
1. Warum und seit wann gibt es eine Arbeitsteilung?
2. Was haben Arbeitsteilung und die Entstehung von Berufen eigentlich miteinander
zu tun?
Die notwendigen Informationen findet ihr in
-
Schulbüchern zur Geschichte, Sozialkunde und Wirtschaft,
-
Büchern zur Geschichte eurer Stadt oder Gemeinde,
-
Lexika,
-
Museen, z. B. Museen für Stadt- und Landesgeschichte, Museen für Kunst und
Gewerbe.
Besorgt euch Bücher und Materialien
-
in der Schulbücherei,
-
in der Stadtbibliothek,
-
bei Eltern, Freunden und Bekannten,
-
bei der Agentur für Arbeit.
Nachfolgende Texte und Abbildungen geben einen ersten Einstieg in die Informationssuche.
Erste Formen der Arbeitsteilung bei Jägern und Sammlern.
Jäger und Sammler lebten in größeren Gruppen von
50 bis 60 Menschen an einem Wohnplatz und bildeten
eine Sippe. Jedes Mitglied einer Sippe hatte seine
besonderen Aufgaben. Jüngere und kräftigere Männer
leisteten schwere körperliche Arbeiten. Sie errichteten
die Wohnhütten und Zelte. Vor allem gingen sie auf
die Jagd. Die älteren Männer stellten Waffen und
Werkzeuge her, weil sie darin die größte Erfahrung
besaßen. Bei ihnen lernten die heranwachsenden
Jungen auch Fährten zu lesen, sich unbemerkt dem
Wild zu nähern und es blitzschnell mit dem geschleuderten Speer zu treffen. Jeder arbeitete nach seinen
Quelle: Geschichte 5. Volk und Wissen,
Berlin:1988, S. 19
Kräften in der Gemeinschaft. Die Jagd und Sammelbeute gehörte allen und wurde unter allen aufgeteilt.
121
C2-4
Vielseitig war die Arbeit der Frauen. Gemeinsam zogen sie aus, um Früchte und Knollen
zu sammeln. Sie legten die Wintervorräte an. Frauen säuberten und gerbten die Felle der
erbeuteten Tiere, um daraus Kleidung zu nähen. Schließlich sammelten sie Holz, bereiteten das Essen zu und versorgten die Kinder. Die etwas größeren Kinder halfen dabei. Die
Arbeiten in der Sippe waren so aufgeteilt, wie es den von der Natur gegebenen Möglichkeiten und Fähigkeiten der Menschen entsprach.
Aus Jägern und Sammlern werden sesshafte
Bauern
Als die Jäger, Sammler und Fischer dazu übergingen, Getreide anzubauen und Haustiere zu
züchten, veränderte sich auch ihr tägliches Leben. Die Felder lagen unmittelbar vor ihren
Wohnplätzen. Auch die Haustiere weideten
ganz in der Nähe. So war es nicht mehr notwendig, auf der Suche nach Wild und Früchten
weit umherzustreifen und mehrmals im Jahr
neue Lagerplätze zu suchen. Sie wurden sesshafte Bauern. Die Bauern stellten alles was sie
zum Leben brauchten, selbst her. Das stellte
keine dauerhafte Lösung dar. Verschiedene
Bauern begannen sich darauf zu spezialisieren,
bestimmte Erzeugnisse herzustellen. Es entQuelle: Geschichte 6. Volk und Wissen,
Berlin: 1989, S.12
standen die ersten Berufe wie Müller, Bäcker,
Schneider und Schmied.
Entstehung von Handwerk und Zünften
„Mit den Städten entwickelte sich das Handwerk. Je mehr Wohlstand sich bei den Kaufleuten und Grundherren ansammelte, desto mehr Spezialisten für den Bau und die Ausstattung von Herrschaftssitzen, Bürgerhäusern sowie Klöstern waren gefragt. Mit den Ansprüchen und dem Bedarf der Auftraggeber nahm die Spezialisierung zu. Neben dem Bauhandwerk gewannen das Textil- und das Metallgewerbe an Bedeutung. Um Anerkennung
und Schutz zu finden, schlossen sich die Handwerksmeister zu Zünften zusammen. Die
Zunft regelte die Ausbildung, die Zulassung zum Gewerbe und die Zahl der Beschäftigten.
Sie überwachte die Preise, Menge und Qualität der Waren. Jedes Mitglied der Zunft sollte
ein standesgemäßes Auskommen haben. Wettbewerb war verboten.“
Quelle: Lernbereich Wirtschaft 5/6. Cornelsen- Verlag, Düsseldorf, 1991, S. 37
122
C2-4
Entstehung von Manufakturen
Für die Handwerker wurde es immer schwieriger, den zunehmenden Bedarf der Bevölkerung
zu decken. Deshalb entschlossen sich die reichen Fürsten und Kaufleute, neue Produktionsstätten, die Manufakturen, zu gründen. Während die Handwerker auf Bestellung produzierten, wurde in den Manufakturen auf Vorrat produziert. Die Errichtung einer Manufaktur erforderte neben viel Geld eine gute Planung und Organisation. Viele Handwerker arbeiteten in
einem Arbeitshaus nebeneinander Hand in Hand. Jeder Handwerker brauchte nur bestimmte
Arbeiten auszuführen. Er spezialisierte sich und schaffte mehr als früher.
Quelle: vgl.: Lernbereich Wirtschaft 5/6. Cornelsen- Verlag, Düsseldorf, 1991, S. 37ff.
Quelle: Geschichte 6.Volk und
Wissen, Berlin: 1989, S156
Quelle: Geschichte 7. Volk und Wissen,
Berlin: 1989, S. 56
Quelle: Geschichte 7. Volk und Wissen,
Berlin: 1989, S. 56
Technische Erfindungen und Industrialisierung
Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde in England die Handarbeit der Manufakturarbeiter in zunehmendem Tempo durch Maschinenarbeit abgelöst. Technische Erfindungen
wurden in großem Umfang wirtschaftlich genutzt. Die Ablösung der Handarbeit mit Werkzeugen durch Maschinenarbeit wälzte die seit Jahrhunderten überlieferte Produktionstechnik
um. Die Produktion stieg sprunghaft an. Es wurde ein Vorgang eingeleitet, den wir heute als
industrielle Revolution bezeichnen. Wichtige technische Erfindungen dieser Zeit sind:
-
1764 „Spinning-Jenny“,
1784 Industrielle Nutzung der Dampfmaschine in England,
1784 Mechanischer Webstuhl,
1807 Erstes Dampfschiff,
1814 Erste Lokomotive,
1834 Erster Elektromotor von Jacobi,
1835 Erste Eisenbahn,
1861 Telefon,
1876 Otto-Motor,
1895 Röntgenstrahlen,
1897 Drahtlose Telegraphie,
1903 Motorflüge
Die Erfindung und Nutzung neuer Produkte und Produktionsverfahren erfolgt in immer
schnellerer Folge.
123
C2-4
Neue Informations- und
Kommunikationstechnologien
Steuerzentrale einer Mühle
Durch die Anwendung von Mikroprozessoren (Verbund elektronischer Schaltkreise)
vollzieht sich eine grundlegende Veränderung der Produktionsprozesse.
Computer unterstützen und steuern die Produktion. Sie erobern und durchdringen aber nicht nur die Bereiche der Produktion.
Sie hielten Einzug in Banken, um den Zahlungsverkehr zu vereinfachen, in Büros, um
den Schriftverkehr und das Rechnungswesen zu vereinfachen. Auch private Haushaltebedienen sich zunehmend moderner Informations- und Kommunikationstechnologien, um ihre Vorzüge zu nutzen. Dieser Wandel hat die Entwicklung von Berufen und
Berufsanforderungen stark beeinflusst.
Melkanlage
Leitstand im Zementwerk
124
C2-5
Blick in eine Buchdruckerei Anfang des 16. Jahrhunderts
Quelle: Geschichte 6. Volk und Wissen, Berlin: 1989, S. 206
Mönche oder Lohnschreiber haben mühevoll bis in das 15. Jahrhundert hinein Bücher geschrieben oder abgeschrieben. Um 1445 erfand Johannes Gutenberg aus Mainz (um 1397
bis 1468) das Gießen von Lettern, die man immer wieder verwenden und zu beliebigen
Wörtern zusammenstellen konnte. Auch Druckfarben und eine Druckpresse führte Gutenberg ein. Zu seinen ersten Büchern gehörten Schulbücher und Kalender.
125
C2-6
Nacht im Druckhaus gehört der Mitteldeutschen Zeitung
Quelle: Pressemitteilung der MZ vom 15.01.2000
126
C2-7
Berufe verändern sich - Wandel der Tätigkeiten
Die Entwicklung der Arbeit ist eng mit der Entwicklung des Menschen verbunden. Heute befinden wir uns in einer Phase, in der völlig neue Technologien entstanden und entstehen.
Moderne Informations- und Kommunikationstechniken haben unser gesamtes Leben nachhaltig beeinflusst. Die Leistungsfähigkeit der Industrie steigt ständig. Anteilmäßig werden dort
immer weniger Arbeitskräfte gebraucht, die Güter gewinnen, erzeugen, fertigen oder Anlagen und Maschinen warten. Mit dem Aufstieg und dem Niedergang bestimmter Branchen
unterliegen auch die verschiedenen Berufe einer eigenen Konjunktur. Der Trend geht weg
von Berufen in der Fertigung - hin zu Berufen im Dienstleistungsbereich. Im Druck- und Verlagswesen zum Beispiel werden immer weniger gelernte Schriftsetzer benötigt, Mediengestalterinnen und Mediengestalter sowie Grafikdesignerinnen und Grafikdesigner sind gefragt.
1991
Erwerbstätige
1995
2000
2001
2002
2003
2004
Anzahl in Tausend
Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei
92,6
35,8
34,9
33,00
31,7
30,9
30,6
Produzierendes Gewerbe ohne Bau
371,3
179,0
150,4
149,4
148,9
147,8
148,6
Baugewerbe
133,2
207,5
133,9
114,1
98,8
91,3
84,9
Handel, Gastgewerbe, Verkehr
223,6
214,4
225,7
222,7
220,1
216,4
215,9
Finanzierung, Vermietung,
Unternehmensdienstleister
Öffentliche und private
Dienstleister
Alle Wirtschaftsbereiche
64,8
85,2
106,1
109,9
110,4
111,9
115,1
326,2
332,1
322,9
326,5
328,2
323,5
319,1
1211,6
1054,0
973,9
955,6
938,1
921.9
914,3
Erwerbstätige und Arbeitnehmer mit Arbeitsort im Land Sachsen-Anhalt
Quelle:http://www.stala.sachsenanhalt.de/Internet/Home/Daten_und_Fakten/1/13/133/13311/Erwerbstätige_und_Arbeitnehmer_mit
Arbeitsort_im_Land_Sachsen_Anhalt_und_Wirtschaftsabschnitten.html (Stand 18.04.2005)
Aufgaben:
1. Markiert farblich in der Tabelle die Bereiche, die bezüglich der Anzahl der Beschäftigen
stark wachsen und kennzeichnet mit einer anderen Farbe die Bereiche, in denen die Beschäftigtenzahlen stark sinken.
2. Gebt Gründe an, die zu einem veränderten Anteil von Erwerbstätigen in den einzelnen
Wirtschaftsbereichen führen.
3. Erörtert an Beispielen den Wandel im Tätigkeitsprofil der Berufe in den einzelnen Wirtschaftsbereichen. Führt dazu Interviews mit Beschäftigten durch! Sprecht mit Eltern oder
Bekannten darüber, wie sich ihre beruflichen Anforderungen verändert haben.
4. Begründet die Notwendigkeit der beruflichen Fortbildung.
127
C2-8
Qualifikation lohnt sich – Fortbildung und beruflicher Aufstieg
Jeder sollte sich in regelmäßigen
Abständen fragen: Bin ich fit für den
Arbeitsmarkt? Wenn ich mich heute
bewerben müsste, würde ich eine
Arbeit finden? Viele Chefinnen und
Chefs erwarten, dass sich ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nebenberuflich weiterbilden.
Wer einen guten Job
machen will, sollte ständig am Ball bleiben und
sich weiterbilden. Es
gehr aber nicht nur darum, sein
Fachwissen aufzupolieren, sondern auch an
seinen Einstellungen und
Fertigkeiten zu arbeiten.
Eine abgeschlossene
Berufsausbildung, ein
Studium und der Wille
zur Weiterbildung
senken deutlich das
Risiko arbeitslos zu
werden.
Quelle: Berichtsystem Weiterbildung IX, BMBF, Bonn 2006, S. 40
Berufstätige müssen sich den Anforderungen des Berufswandels stellen und zur Weiterbildung bzw. Fortbildung und
Umschulung, bereit sein.
Durch lebenslanges (berufliches) Lernen müssen sie ihre
Qualifikationen entwickeln und sich Zukunftsberufe erschließen.
Es hat sich gezeigt, dass man in diese vor allem
über Fortbildung hineinwächst.
Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten
• Erweiterung und Vertiefung des beruflichen
Könnens nach der Ausbildung durch
Betriebswechsel (z.B. bei Köchen üblich).
• regelmäßiges Lesen von Fachzeitschriften.
• Besuch von Fachmessen.
• Teilnahme an Schulungen der Verbände und
Kammern sowie der Betriebe.
Fortbildung und Weiterbildung ist auch eine wesentliche Voraussetzung für beruflichen Aufstieg. Oft ist damit eine interessantere, abwechslungsreichere, aber auch verantwortungsvollere Tätigkeit zu erreichen. Meist steigt auch der Verdienst. Die Agentur für Arbeit fördert die
berufliche Fortbildung und Entwicklung.
In vielen Berufen kann die Meisterprüfung
abgelegt werden. Meister dürfen einen
Betrieb leiten, sich selbstständig machen
und ausbilden. Auch für Meister besteht die
Notwendigkeit der Fortbildung.
Aufgaben:
1. Lies die Texte. Überlege, welche Gründe für ein lebenslanges (berufliches) Lernen
sprechen!
2. Von welchen Faktoren hängen die Berufschancen in Zukunft ab?
Diskutiert eure Meinung in kleinen Gruppen!
128
C2-9
Arbeitsplatz- und Berufswechsel
Ich möchte mich
beruflich
verändern!
Ich bin gelernter Koch!
Umschulung:
Fortbildung:
Aufstiegsfortbildung
Anpassungsfortbildung
--------------------------
Neue berufliche
Ausbildung:
.................................................
--------------------------
oder: .....................................
-------------------------- - - - - - -- - -- - - - - - - --- - - - - - - -
oder:......................................
--------------------------
oder: .....................................
Trage die Stationen einer möglichen beruflichen Weiterentwicklung in die Tabelle ein! Nutze
dazu das Taschenbuch „Beruf aktuell“ sowie die Berufsberatung!
129
C 2 - 10
Gründe für einen Arbeitsplatz- und Berufswechsel
können sehr verschieden sein!
Helft Petra bei der Auswahl einer geeigneten beruflichen Entwicklung!
....................................................
....................................................
....................................................
Petra S. besuchte die Fachoberschule in der Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung. Nach dem Abschluss
der Fachoberschule bewarb sie sich um einen Ausbildungsplatz als Buchhändlerin. Nach zweijähriger Ausbildungszeit wurde sie für längere Zeit krank und musste
die Ausbildung abbrechen. Um nach der Genesung ihren Neigungen weiterhin nachgehen zu können, arbeitet
sie seit einigen Jahren als Aushilfe in verschiedenen
Buchhandlungen. Da sie diese Tätigkeiten auf die Dauer
nicht ausfüllen, versucht sie einen neuen Anlauf.
....................................................
Welche beruflichen Möglichkeiten bieten sich für Manfred K. in
einem Chemiebetrieb?
....................................................
....................................................
Manfred K. hat Tischler gelernt. Vor Jahren hat er den
kleinen Betrieb seiner Eltern übernommen. Mit einem
Gehilfen zusammen war er bis vor kurzem noch in seinem Beruf tätig. Da die Aufträge immer weniger wurden
und das Geschäft sich nicht mehr lohnte, musste er seinen Mitarbeiter entlassen, die Firma schließen und sich
selbst nach einer neuen Existenzgrundlage umsehen.
Als sich im nahe liegenden Gewerbepark ein Chemiebetrieb ansiedelte und nach Fachkräften suchte, bot sich
für Manfred K. eine neue berufliche Tätigkeit an.
Mithilfe der Agentur für Arbeit schulte er um.
....................................................
Informiert euch über berufliche
Entwicklungsmöglichkeiten, bei
denen die Fähigkeiten von Marianne L. besonders gefragt
sind!
....................................................
Marianne L. wurde Schauwerbegestalterin. Schon in der
Schule hatte sie viel Spaß daran, nach eigener Fantasie
schöpferisch tätig zu sein, etwas zu gestalten. Aber ihre
beruflichen Erwartungen wurden in keiner Weise erfüllt.
Sie hatte nur begrenzte Möglichkeiten, selbst gestalterisch wirksam zu werden. Sie musste bereits fertig gestellte Dekorationsteile verwenden und hatte genaue
Vorgaben, wie einzelne Fenster zu gestalten waren.
Auch die Hoffnung, selbst Chefgestalterin zu werden,
musste sie aufgeben.
Sie möchte eine neue Tätigkeit finden.
....................................................
....................................................
130
C 2 - 11
Beruf fürs Leben - immer seltener
Das Berufsleben scheint in den letzten
Jahrzehnten immer turbulenter und
unsicherer geworden zu sein.
Früher war es die Regel, dass man
einen Beruf für das ganze Leben erlernte.
Heute ist das anders; denn fast jeder
zweite verändert im Laufe seines Berufslebens seine Tätigkeit und übt nicht
mehr den Beruf aus, den er in seiner
Jugend einmal erlernt hat.
Die beiden Grafiken verdeutlichen, wie
sich die Zahl der Beschäftigten in einigen Branchen verändert hat.
Aufgaben:
•
•
•
Betrachtet die Grafiken!
Wie beurteilt ihr die Chancen
für euren Wunschberuf?
Sucht nach Gründen, warum
der Trend bei einigen Branchen
nach oben, bei anderen nach
unten geht!
Arbeitsmarkt im Wandel
Quelle:
http://www.jugend-und-ausbildung.de, Stand 17.07.2006
Start frei! Der Weg zum Berufswunsch, Gesellschaft für Bankpublizität, Berlin:
Ausgabe 2000, S. 88
131
C 2 - 12
Kaum ein Beruf ohne Computer
“Steckbrief” des Berufes –
das Berufsbild!
Verbreitungsgrad computergesteuerter Arbeitsmittel in Deutschland
Erwerbstätige in Prozent
Für jeden anerkannten Ausbildungsberuf gibt es
ein Berufsbild. In ihm sind alle wesentlichen
Merkmale, Ausbildungsphasen, das zu erlernende
Wissen und die anzueignenden Fähigkeiten und
Naturprodukte gewinnen
(z.B. Landwirte,
Gärtner)
Bodenschätze abbauen
(z.B. Bergleute)
1992
1999
8
27
8
35
Fertigkeiten festgehalten. Von Zeit zu Zeit müssen
27
Produktionsgüter und
Grundstoffe erzeugen
(z.B. Chemiearbeiter)
diese Berufsbilder überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht werden, weil moderne For-
59
schungs- und Entwicklungsrichtungen an keinem
14
Konsumgüter herstellen
(z.B. Bäcker, Drucker)
anerkannten Beruf spurlos vorübergehen.
33
Es gibt kaum einen Beruf, der im Laufe der Zeit
“Steckbrief” des Berufes –
unverändert geblieben ist und der in Zukunft von
Weiterentwicklungen verschont bleiben wird. Insbesondere unter dem Einfluss neuer Techniken
und Technologien, die vor allem von der Mikroelektronik geprägt werden, verändern sich Arbeitsplätze und Berufe.
Aufgaben:
•
Forscht nach, ob euer Berufswunsch eine lange Tradition hat.
Gehört euer Berufswunsch eher zu den modernen Berufen?
Verwende dazu auch die Internetadressen:
Gebäude,
Verkehrsanlagen bauen
und warten (z.B.
Maurer, Straßenwärter)
•
Verwaltungs- und
Büroberufe (z.B.
Verwaltungsangestellte)
68
Dienstleistungskaufleute
(z.B. Versicherungskaufleute)
68
93
93
93
Personenbezogene
Diensteistung (z.B.
Polizei- und
Feuerwehrbedienste)
Sachbezogene
Dienstleistungen (z.B.
Kraftfahrer, Lokführer)
33
66
9
24
Sprecht mit Eltern, Freunden und Bekannten,
ob und wie sich das “Bild” ihres Berufes gewandelt hat.
•
58
67
rungen im Berufsbild durch den Einsatz mologien verdeutlicht!
26
Planungs-, Laborberufe
(z.B. Techniker,
Laboranten)
Entwickelt eine Übersicht, in der ihr Verändederner technischer Geräte oder neuer Techno-
19
Maschinen, technische
Anlagen montieren,
warten (z.B.
Mechaniker)
www.bibb.de ,www.berufenet.de.
•
6
Bereichsübergreifende
Aufgaben(z.B.
Lagerverwalter)
Fragt eure Eltern, Freunde und Bekannten, durch
welche Maßnahmen sie sich auf die neuen Anforde-
21
48
36
62
rungen im Beruf vorbereitet haben.
Quelle: BERUF AKTUELL 2003/2004, Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg, 2003, S.606
132
4.3.3 Modul C3 − Entstehung und Entwicklung von Berufen
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregungen für die Gestaltung
Medien
• sich über die Entstehung der
Arbeitsteilung und der Berufe
informieren,
Rückblick über die Entstehung
der Arbeitsteilung und die Entwicklung der Berufe
Analyse geeigneter Literatur (Lehrbücher, Lexika, Arbeitsvorlagen,…)
Besuch eines Museums, z. B. alte Handwerkstechniken erkunden
Spiel: „Entstehung und Wandel der Berufe“
C2-5
• Berufe verschiedenen Tätigkeitsfeldern zuordnen und deren Zusammenwirken erkennen,
Einteilung nach Tätigkeitsfeldern, z. B. verarbeiten, montieren, überwachen,…
Zusammenwirken unterschiedlicher Berufe bei der Herstellung eines Erzeugnisses
Tätigkeitsbereiche anhand der Broschüre „BERUF AKTUELL“
analysieren
Erstellen einer Wandzeitung über das Zusammenwirken verschiedener Berufe bei der Herstellung eines Produktes
Beispiele für das Zusammenwirken verschiedener Berufe erstellen
(u. a. als Aufgabe für das Betriebspraktikum)
• erfassen, dass sich Berufe
durch den Einfluss neuer
Technologien verändern bzw.
neue Berufe entstehen.
Veränderungen in verschiedenen Berufsbildern darstellen
Einfluss der Mikroelektronik auf
die Veränderung der Berufe
Fallbeispiele zur Veränderung des Berufsbildes aus
unterschiedlichen Bereichen
Betriebserkundung zum Wandel der Berufe
Einfluss neuer Informations- und Kommunikationstechnologien auf
die beruflichen Tätigkeiten (z. B. Videoeinspielungen, Expertengespräche, Erfahrungen aus einem Praktikum) erfassen
Veränderungen des Anforderungsprofils von Berufen erarbeiten
Schülerinnen und Schüler
sollen
133
C3-1
C3-2
C3-3, C3-4
C2-4, C2-6
D1-1
C3-5
C3-1
Spiel: Entstehung und Wandel von Berufen
134
C3-1
Spielanleitung
Verlauf:
Ihr befindet Euch in der Vergangenheit und durchwandert eine alte Siedlung, dabei könnt ihr zwischen
zwei Wegen wählen.
In den Gassen haben sich Handwerker niedergelassen. Sie üben ihr Handwerk aus. Wenn ihr auf ein
(*) kommt, dürft ihr sie besuchen.
Da ihr schon einiges über alte Berufe wisst, wird es nicht schwer fallen, die 3 Spielleitfragen zu beantworten. Beantwortet ihr die Fragen richtig, dürft ihr auf das Feld vor dem Sternchen gehen.
Könnt ihr die Fragen nicht beantworten, müsst ihr eine Runde übernachten.
Kommt ihr auf ein Symbol (Schuhe, Tasse, Hose), könnt ihr einen Mitspieler zu dem entsprechenden
Handwerker schicken (Schuhe – Schuhmacher).
Dieser Mitspieler muss die zwei Leitfragen beantworten,
bevor er weitergehen darf.
(Überlegung: Helft ihr einem Mitspieler, der weit zurück
ist, nach vorn zu kommen, oder holt ihr einen besonders
schnellen Mitspieler zurück?)
Kommt ein Spieler auf ein Feld „Markt“ und kann drei
weitere Märkte nennen, darf er auf den Stern zum Hafen
vorziehen und muss dort etwas über die Bedeutung von Häfen erzählen:
• Warum ein Hafen der Stadt nützt.
Die soziale Schichtung
• Welche Berufe im Hafen ausgeübt werden.
Kaufleute und Handwerker waren die beiden wichtigsten
Wer zuerst am Ziel ist, hat gewonnen!!!
Gruppen der Stadtbevölkerung im Mittelalter. Es gab aber
noch andere Stadtbewohner, wie der nachfolgende Überblick zeigt.
Wie wird also gespielt?
Durch Würfeln, Setzen und Beantworten der
folgenden Fragen:
• Gibt es die hier dargestellten Berufe
heute noch?
• Welche Produkte stellen diese
Handwerker her?
• Mit welchem Handwerkszeug
arbeiten sie?
Die Stadt ist ein fester, schwerer Stützpunkt für Handel
und Verkehr. Unter ihren Leuten, den Bürgern, arbeiten
sich nach wirtschaftlicher Bedeutung und Zahl die Kaufleute schnell empor.....
Der Handwerker mit seinen Leuten hat mancherorts in der
reif gewordenen Stadt mehr als die Hälfte der gesamten
Einwohnerschaft ausgemacht, in Frankfurt und Heidelberg
zuzeiten sogar 60 –70 v.H. Sein Stand ist der Stand der
breiten Masse in den mittelalterlichen Städten, die ja
freilich an Menschenzahl noch unmodern klein gewesen
sind. Das Handwerk, in dem die selbstständigen Meister
an Zahl gar nicht oder nicht gar soviel zurückstehen
hinter den Gesellen ist Kernstück und Hauptbestand des
gesamten Mittelstandes....
Ziel: Möglichst schnell das Zielfeld genau
zu erreichen.
Spielfiguren:
Habt ihr selbst!! (Bonbon, Radiergummi,
Anspitzer,..)
Zusatzaufgaben zum Spiel:
• Erweitert das Spiel, indem Ihr Kärtchen mit
weiteren Fragen und den entsprechenden
Antworten anfertigt. Wenn Ihr im Spielverlauf
auf ein (*) kommt, zieht euer Nachbar die
entsprechende Karte und überprüft eure
Antwort.
• Fragen auf den Kärtchen könnten z. B. sein:
o Warum hat sich der Beruf des
Zimmermanns bis heute kaum verändert?
o Welche Änderung hat der Beruf des
Schmieds erfahren und wodurch
wurden diese Veränderungen bewirkt?
o Zu welchem Berufsfeld gehört der
Beruf des Tischlers heute und welche
weitere Berufe gehören zu diesem
Berufsfeld?
135
Neben den paar wenigen, aber wichtigen Kaufleuten
(und) neben (den) Handwerkern sind da weiter noch
Krämer und Höker, von den Kaufleuten meist scharf
getrennt, ferner Gastwirte, Fuhrleute und dergleichen:
alles in der Regel gleichfalls noch selbstständige Leute,
Mittelstand von bescheidener Art und geringen Ansprüchen.
Von da nun in immer weiteren sozialen Abstieg allerhand
recht eigentlich kleine Leute, arme Leute: Außer allerhand
Gesinde, Tagelöhner landwirtschaftlicher oder gewerblicher Art, Fuhrknechte Lastenträger u.ä.m., nicht selten im
Dienst der Stadt – bis hinab zum allerbuntesten, losen,
verlorenen Haufen im buntscheckigem mittelalterlichen
Stadtvolk, Gaukler und andere fahrende Leute, Arme und
Sieche, Dirnen, ihre Gebresten (Gebrechen) und ihre
Gelüste offen zur Schau tragende Bettler und, in den
größeren Städten namentlich, in den Ecken und Winkeln
allerhand lichtscheues Gesindel.
(M. Rumpf, Deutsches Handwerkerleben, 1955,S.18ff.)
Spielidee entnommen aus; Arbeitslehre/Wirtschaft NRW
7/8. Westermann-Schulbuchverlag, Braunschweig: 1993
C3-2
Entwurf für ein Plakat (Wandvlies) zum Thema: „Der lange Weg vom Korn zum täglich Brot“
Fertigungsstufen: Vom Korn zum täglich Brot
Abbildung zum Transport Mühle Transport Bäckerei Transport Einzelhandel/ Transport Konsum
Großhandel
Getreideanbau
Berufe,
Ausbildungszeit,
Ausbildungsinhalt
(aus: BERUF AKTUELL)
136
C3-3
Der lange Weg eines Lebensmittels Der lange Weg vom Korn zum täglich Brot
Konsum
Transport
Transport
Kaufhalle
Handel und
Dienstleistungen
Transport
Transport
Bäckerei
Transport
Mühle
Transport
Be- und Verarbeitung
Transport
Be- und Verarbeitung
Transport
Getreideanbau
Urproduktion
137
Ermittle typische Berufe in
den einzelnen Wirtschaftsbereichen!
C3–4
Der lange Weg vom Korn zum täglich Brot Wie wirken die einzelnen Berufe zusammen?
Urproduktion
Landwirtschaft:
•
•
Transport von ...............
mit LKW, Bahn, Schiff
•
•
Großhandel:
•
•
Geldinstitute:
•
•
Be- und Verarbeitung
•
•
•
Transport
von..................
mit LKW, Bahn, Schiff
•
•
•
Be- und Verarbeitung
•
•
•
Geldinstitute:
•
•
Transport von:..............
mit LKW, Bahn,
•
•
Handel- und Dienstleistungen
Großhandel /Einzelhandel
•
•
Transport von................
mit PKW, LKW, Bahn,
•
•
Konsum
Private und öffentliche Haushalte,
Restaurants, Hotel
Aufgabe: Ergänzt passende Berufe und vervollständigt die Übersicht durch Pfeile!
138
C 3 – 4L
Der lange Weg vom Korn zum täglich Brot Wie wirken die einzelnen Berufe zusammen?
•
•
Getreidetransporte:
LKW, Bahn, Schiff
• Speditionskaufmann/
Speditionskauffrau,
• Kraftfahrer/
Kraftfahrerin
•
Getreidegroßhandel:
Großhandelskaufmann/
Großhandelskauffrau
•
•
•
Mehltransporte:
LKW, Bahn, Schiff
• Speditionskaufmann/
Speditionskauffrau,
• Kraftfahrer/
Kraftfahrerin
Urproduktion
Landwirtschaft:
Getreideanbau
Landtechniker/Landtechnikerin
Landwirt/Landwirtin
•
•
•
Geldinstitute:
Kredite, Zahlungsverkehr
• Bankkaufmann/
Bankkauffrau
•
Be- und Verarbeitung
Mühle
Müller/Müllerin
Müllereitechniker/
Müllereitechnikerin
Be- und Verarbeitung
Bäckerei
Bäcker/Bäckerin
Geldinstitute:
Kredite, Zahlungsverkehr
• Bankkaufmann/
Bankkauffrau
Brottransporte:
LKW, Bahn,
• Speditionskaufmann/
Speditionskauffrau,
• Kraftfahrer/
Kraftfahrerin
Handel- und Dienstleistungen
Großhandel /Einzelhandel
• Fachverkäufer/Fachverkäuferin
• Einzelhandelskaufmann/kauffrau
• Großhandelskaufmann/kauffrau
Brottransporte:
PKW, LKW, Bahn,
•
Speditionskaufmann/
Speditionskauffrau,
•
Kraftfahrer/-fahrerin
Konsum
Private und öffentliche Haushalte,
Restaurants, Hotel
139
C3-5
Neue Kommunikations- und
Informationstechnologien im Beruf
und im privatem Haushalt Chancen und Risiken
1.
Ermittelt Anwendungsbeispiele der Mikroelektronik für die in der Tabelle aufgeführten
Bereiche! Sammelt dazu Mitteilungen aus der Tagespresse, Werbe- und Informationsmaterialien von Unternehmen, Angebote für private Haushalte u. a. Tragt die Beispiele
in die Tabelle ein!
Fertigt eine Wandzeitung an, die die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten moderner Technologien verdeutlicht!
Verwaltung und Produktion
Dienstleistung
Private Haushalte
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
2.
Besprecht Chancen und Risiken neuer Technologien für Beruf und privaten Haushalt!
Chancen
Risiken
−
−
−
−
−
−
−
−
3.
Entwickelt Maßstäbe für die Beurteilung neuer Technologien!
4.
Überprüft das eigene Verhalten bei der Nutzung von Kommunikationstechnik (Fernsehen, Video, Computer, Handy, MP3-Player)!
140
4.3.4
Modul C4 − Anforderungen an Berufe
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregung für die Gestaltung
Medien
• Anforderungen an verschiedene Berufe kennen,
Anforderungen an Berufe
Textanalyse – zum Thema „Anforderungen an einem Beruf“
• ihre eigenen Fähigkeiten
einschätzen und zu den
Anforderungen des gewünschten Berufes in Beziehung setzen,
Vergleich der Anforderungen des Berufswunsches mit den persönlichen Voraussetzungen
– erfassen von Defiziten oder Kompetenzen
Kleingruppen- oder Partnerarbeit
Zusammentragen der beruflichen Anforderungen an Berufe
Arbeit mit den Arbeitsblättern (Selbst- und Fremdeinschätzung) –
Vergleich von Wunschberuf und Realität – Ziehen von Schlussfolgerungen
Arbeitsblätter zu Modul
B2
• Berufe auswählen, die
den eigenen vorhandenen Fähigkeiten entsprechen,
Geeignete Berufe für
eigene vorhandene
Kompetenzen
Berufe nach Tätigkeitsfeldern auswählen
Vergleichen der beruflichen Anforderungen mit den eigenen beruflichen Vorstellungen und vorhandenen Fähigkeiten
C4-1, C4-2
• alternative Berufe zum
Wunschberuf auswählen.
Alternative Berufe zum
Berufswunsch
Vor- und Nachteile des jeweiligen Berufswunsches ermitteln, Rangfolge für Berufswünsche erarbeiten
C4-3
Schülerinnen und Schüler
sollen
Expertengespräch – Vertreter der Unternehmen, Berufsschulen
oder Berufsberater sagen aus
141
Statistiken
Presseveröffentlichungen der
IHK Halle- Dessau
Materialien von der
Agentur für Arbeit
Berufswahlblätter
C4-1
Berufe nach Tätigkeitsfeldern
Material
verarbeiten
Versorgen und Betreuen
Zusammenbauen
und Montieren
Sichern, in Ordnung halten
Verwalten
Anerkannte Ausbildungsberufe
Gestalten
Bedienen und
Überwachen von
Maschinen und
Anlagen
Bebauen und
Züchten
(betriebliche Ausbildung)
geregelt durch das
Berufsbildungsgesetz
bzw. die Handwerksordnung
Untersuchen und Messen
Wirtschaften
Bedienen und
Beraten
Gestalten von
Medienprodukten
und Zeichnen
Ausführliche Berufsbeschreibungen findet man in der aktuellen Ausgabe von „BERUF
AKTUELL“, den Berufsinformationszentren der Arbeitsagenturen sowie im BERUFENET
unter www.arbeitsamt.de
142
C4-2
Berufe nach Tätigkeitsfeldern
Berufe im naturwissenschaftlichtechnischen Bereich
Berufe im
journalistischen Bereich
Berufe im Gesundheitswesen
Berufe im sozialen
Bereich
Berufe bei der Bundeswehr
Berufe mit geregelten
Ausbildungsgängen
an beruflichen Schulen, in Betrieben und
Verwaltungen
Berufe im hauswirtschaftlichen Bereich
Berufe im
pädagogischen Bereich
Berufe im künstlerischen und gestalterischen Bereich
Berufe im Verkehrswesen
Berufe im
Behördendienst
Berufe im
kaufmännischen Bereich
Berufe in der Informationstechnik
Ausführliche Berufsbeschreibungen findet man in der aktuellen Ausgabe von „BERUF AKTUELL“, den Berufsinformationszentren der Arbeitsagenturen sowie im BERUFENET unter
www.arbeitsamt.de
143
C4-3
Meine Berufsziele: Das möchte ich einmal werden
Wer seine Ziele ernst nimmt, erreicht sie eher.
Diese Tätigkeiten würde ich gerne ausüben:
Dabei denke ich an folgende Berufe:
Berufswahl
Tätigkeiten in meinem Wunschberuf, Tätigkeiten in meinem Wunschberuf,
die ich noch üben muss:
die ich schon gut kann:
Berufsstart: Mit dieser Berufsausbildung möchte ich starten:
Bei folgenden Unternehmen bewerbe ich mich um einen Praktikumsplatz:
144
4.4
Themenbereich D: Betriebserkundung/-praktikum
4.4.1
Modul D1 − Erkundung eines Arbeitsplatzes
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregung für die Gestaltung
Medien
Schülerinnen und Schüler
sollen
•
Berufsbilder und die
sich daraus ergebenden
Anforderungen erkennen,
Wesensmerkmale der
Berufe
Betriebserkundung
Planungsschwerpunkte: Findet die Erkundung
- in kleineren Gruppen,
- im Klassenverband oder
- unter einem bestimmten Aspekt (z. B. Arbeitsbedingungen im Betrieb, der
Berufswahl, des betrieblichen Handelns) statt?
•
einen Überblick über
die Vielzahl der Arbeitsplätze in einem Unternehmen erhalten,
Berufe und ihre fachlichen, persönlichen
und schulischen Anforderungen
•
durch eine Arbeitsplatzerkundung die Realität
der Arbeitswelt erleben
können,
Vielseitigkeit der Arbeitsplätze innerhalb
eines Unternehmens
Aspekt der Berufswahl:
1. Interessen erfassen
2. Gruppenzuordnung (z. B. Betriebe, Handwerkskammer, Gewerkschaft,
BIZ)
3. Ziele festschreiben, Fragekatalog erstellen, Erkundungsaufträge formulieren, Expertengespräch organisieren (z. B. Auszubildende, Vertreterinnen
und Vertreter verschiedener Abteilungen)
4. Durchführung: Beobachten und Befragen
5. Auswertung: Materialsammlung und Gruppendiskussion
•
Tätigkeiten in der Praxis
beobachten können und
unterschiedliche Anforderungen in den Berufen erleben.
Strukturen/Bereiche
eines Unternehmens
Typische Tätigkeiten in
ausgewählten Unternehmensbereichen
Film- und Videomaterial:
Gegenüberstellung von Berufen und zuordnen von typischen Tätigkeiten
und Tätigkeitsfeldern
Darstellung der historischen Entwicklung von Berufen
145
D1-1
D1-2
L6
Medienpaket “Im
Betrieb”
LISA-LfMA:
5040630
A1-6
D1-3, D1-4
BIZ
D2-3
D1-1
Methode: Erkundung
Die Erkundung eines Arbeitsplatzes, einzelner Abteilungen oder auch eines Betriebes erfolgt
in den drei Phasen Vorbereitung, Durchführung und Auswertung. Sie bilden eine didaktische
Einheit. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über alle erforderlichen Schritte und
Maßnahmen entsprechend der Phasenstruktur.
Vorbereitung
Unterricht
Organisation
Ziele der Erkundung gemeinsam mit den
Schülerinnen und Schülern festlegen
Rechts- und Versicherungsfragen abklären
und den Schülerinnen und Schülern erläutern (Bek. des MK vom 1.10.2004 ,SVBl.
LSA S.75; Regelungen der Unfallkasse
Sachsen-Anhalt)
Unterrichtsmethodische Überlegungen
anstellen, z. B. Einzel-, Partner- oder
Gruppenarbeit
Schulleitung informieren
Sachinformationen sammeln, für oder im
Unterricht auswerten über
- geeignete Betriebe
- die regionalen und lokalen Bedingungen der Wirtschaft
Schulorganisatorische Regelungen treffen
- Vertretung
- Aufsicht
Informationen über den ausgewählten zu
erkundenden Betrieb zusammentragen
(Unternehmensstruktur, typische Arbeitsplätze in dieser Branche)
Kostenfrage klären
- Fahrkosten
- Verpflegung
- Sonstiges
Arbeitsmittel (Fragebögen, Kassettenrekorder, Fotoapparate u. a.) bereitstellen
Beobachtungs- und Befragungsschwerpunkte festlegen
Betrieb
Erkundungsunterlagen entwickeln bzw.
vorhandene modifizieren
- Fragebogen/
- Beobachtungsleitfaden
- Erkundungsbogen, Schema
Kontaktaufnahme mit dem Betrieb
Vorerkundung des Betriebes (eventuell
einzelne Schülerinnen und Schüler mit
einbeziehen)
- Betriebsaufbau, Produkte usw.
besprechen
- Betriebsrundgang/ -besichtigung
durchführen
- Informations- und Verständnisfragen
klären
Erkundungs- und Befragungstechniken
einüben (Interview- und Protokolltechnik)
Organisatorisch-technische Absprachen
treffen
- Gruppenbildung
- Zeitlich-organisatorischer Ablauf
- Medieneinsatz
Allgemeine (themenabhängige) Vorbereitung
- Verhalten im Betrieb
- Unfallverhütungsvorschriften
(Schwerpunkt: betriebstypische
Unfallgefahren)
146
Absprachen für die Erkundung
- Erkundungsschwerpunkt
- Ablauf der Erkundung, Zeitplan,
Organisation und Auswahl der Erkundungsbereiche (Arbeitsplätze, Abteilungen, Werkstätten usw.)
- Betreuung
- Fotografier- und Interviewerlaubnis einholen
D1-1
Durchführung
Feststellen der Erkundungsbedingungen (Vergleich der Absprachen mit der aktuellen Situation)
Begrüßung und Einstimmung
Einweisung der Gruppen
Erkundungsgang
Abschlussgespräch
- Sach- und Verständnisfragen klären
- Fragen, die durch die Beobachtung nicht geklärt werden konnten
Betriebsangehörige (Betriebsleiterin/Betriebsleiter, Betriebsrat, Facharbeiterin/Facharbeiter, Auszubildende) als Experten für Gespräche und Interviews gewinnen
Möglichkeiten für zusätzliche Einzel- bzw. Gruppenerkundungen erörtern
Auswertung
Sammlung der Beobachtungen, Eindrücke, Erfahrungen (stichwortartig)
Systematische Auswertung der Erkundungsunterlagen und Materialien (Fragebogen, Beobachtungsleitfaden, Erkundungsbogen/ -schema, mitgebrachte Proben, Informationsmaterial wie Bilder, Grafiken, Bücher, Prospekte, Fachzeitschriften)
Schriftliche Ausarbeitungen anfertigen
- Erkundungsbericht,
- Erfahrungsbericht,
- Ergänzende Zeichnungen, Grafiken, Bilder von Abläufen und Verfahren
Präsentation der Arbeitsergebnisse
Sammlung von Fragen an einen/eine Betriebsvertreter/in für ein abschließendes Expertengespräch
Einladung von Experten zur Präsentation der Erkundungsergebnisse in die
Schule
Betrieb danken, Kopie von Arbeiten der Schülerinnen und Schüler beifügen
Einordnen der Erkundungsergebnisse in das Generalthema der Unterrichtseinheit
147
D1-2
Bedeutung des Berufes - Einstiegstexte
Mark, 40 Jahre. Lagerarbeiter: Ich arbeite hier im Lager im Zeitlohn und bin zufrieden. Früher habe ich als Angelernter an der Presse gearbeitet. Die Arbeit im Akkord hat mich belastet. Lieber weniger Geld aber zufrieden. Zu Hause klappt es seitdem auch besser. Meine
Frau arbeitet stundenweise in einer Bibliothek - da kommen wir finanziell gut zu recht.
Jürgen, 52 Jahre, Tischler: Ich bin gelernter Tischler. Bis vor zwei Jahren war ich in einer
kleinen Fabrik. Die hat dann leider dicht gemacht. Dort war die Arbeit prima. Vielseitig, immer
was Neues, interessant und überschaubar. Hier in der Vormontage für Türen sind immer
dieselben Handgriffe gefragt, das ist manchmal eintönig. Ich bin aber froh, dass ich hier im
Ort Arbeit habe.
Marina, 38 Jahre, Ärztin: Nach dem Abschluss meines Studiums habe ich mich mit einer
eigenen Praxis in einem Ärztehaus niedergelassen. Die Arbeit mit den Patienten bedeutet
mir sehr viel. Ich bin immer sehr glücklich, wenn ich wieder jemandem helfen konnte. Der
Start mit der Praxis war nicht ganz leicht. Zur Finanzierung der modernen Ausstattung musste ich einen Kredit aufnehmen. Ich hatte am Anfang auch nur wenige Patienten, da ich neu in
der Stadt war. Lange Sprechzeiten, Hausbesuche, die Abrechnungen und die eigene Weiterbildung sind nach wie vor wichtig für den Erhalt der Praxis. An eine geregelte Arbeitszeit
ist nicht zu denken. Es macht mir aber nichts aus, lange zu arbeiten, denn ich tue meine Arbeit gern. Ich weiß, dass ich oft nur wenig Zeit für meine Familie habe.
Maik, 45 Jahre, Zerspanungsmechaniker: Ich arbeite seit drei Jahren in einem Großbetrieb. Die Arbeitsaufträge wechseln und stellen öfter neue Anforderungen, insbesondere
wenn Muster gefertigt werden müssen. Die Arbeit ist interessant und macht Spaß. Wichtig
sind mir auch die Kontakte mit den Kollegen. Ich mache auch bei der Gewerkschaft mit. Das
ist für uns alle wichtig. Ich hoffe sehr, dass mein Arbeitsplatz sicher ist.
Aufgaben:
Lest die Aussagen der vier Beschäftigten über ihre Arbeit genau.
Mit wem würdet ihr euch identifizieren können?
Was haltet ihr selbst bei einer zukünftigen Erwerbsarbeit für besonders wichtig?
148
D1-3
Arbeitsplatzerkundung
1 Name des Betriebes
________________________________________________
2 Zu welcher Kategorie gehört der Betrieb?
Produktion (Handwerk/Industrie)
Handel
Dienstleistung
3 Berufsbezeichnung:
________________________________________________
4 Wo wird gearbeitet?
im Freien
in geschlossenen Räumen
(z. B. Werkhalle, Verkaufsraum, Büro)
mal außerhalb, mal innerhalb eines Gebäudes
am ortsgebundenen Arbeitsplatz,
d.h. immer am gleichen Ort
am ortsveränderlichen Arbeitsplatz,
d.h. am wechselnden Einsatzort.
5 Welche Tätigkeiten werden ausgeübt?
ja
weniger
nein
Maschinen bedienen und überwachen
Material von Hand be- und verarbeiten
untersuchen, messen, kontrollieren
zeichnen, berechnen
schreiben, ordnen, verwalten
Pläne oder Vorlagen lesen und bearbeiten
zusammenbauen, reparieren
warten und pflegen
bedienen und beraten
Menschen betreuen und versorgen
andere Tätigkeiten
______________________________________
6 Welche Maschinen, Werkzeuge, Geräte, Hilfsmittel werden benutzt?
Beschreibe in Stichworten!
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
7 Mit welchen Materialien (z. B. Holz, Papier, Kunststoff, Eisen) wird gearbeitet?
Beschreibe in Stichworten!
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
149
D1-3
8 Was wird in dem Betrieb hergestellt?
__________________________________________________________________________
9 Was wird davon an dem Arbeitsplatz hergestellt?
__________________________________________________________________________
10 Es wird in dem Betrieb nichts hergestellt, sondern eine Dienstleistung erbracht.
Welche?
__________________________________________________________________________
11 Unter welchen sozialen Bedingungen wird gearbeitet?
ja
weniger
nein
arbeitet ständig allein
arbeitet mit anderen zusammen
braucht Hilfe
kann mit anderen sprechen
muss mit anderen sprechen
kommuniziert mit modernen Medien
12 Wie sind die Verhältnisse am Arbeitsplatz?
sehr kalt
angenehm
sehr heiß
Temperatur............................................................
sehr trocken angenehm
sehr feucht
Luft.........................................................................
laut
angenehm
ruhig
grell
angenehm
dunkel
Lärm.......................................................................
Licht........................................................................
keine
gering
staubig
sauber
stark
Geruchsbelästigung................................................
schmutzig
Sauberkeit...............................................................
andere Erschwernisse________________________________________________________
Gefahren
nein
ja
Welche? ____________________
Schutzkleidung
nein
ja
Welche? ____________________
Quelle: Vgl. http://www.ihk-siegen.de/start/lehrer/material/aplatz.pdf, Stand: 24. 01.2005
(aus: Berufswahlorientierung in der Sekundarstufe 1. Landesinstitut für Schule und
Weiterbildung)
150
D1-4
Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung
Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen werden vielfach im Rahmen der Berufsorientierung
durch die Schule durchgeführt. Entsprechende Möglichkeiten bietet die Berufsberatung der
Agentur für Arbeit, auch in Zusammenarbeit mit der Schule. Die Schülerinnen und Schüler erhalten Gelegenheit, Aspekte der Arbeitswelt praxisnah kennen zu lernen, ihre Berufswahl anhand eigener Erfahrung zu fundieren und zu überprüfen.
Organisation: Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen werden je nach Land durch die Schule unterschiedlich gehandhabt; sie sind jedoch - wie das schulische Betriebspraktikum - in allen Ländern als
handlungs- und praxisorientierte Unterrichtsformen vorgesehen (Arbeitslehre). Den Erkundungen sind
klar vorstrukturierte Felder und Aufträge zugrunde gelegt, und der Zeitraum für die Erkundung ist relativ eng begrenzt (ein- bis mehrtägig). Dadurch wird gewährleistet, dass die komplexe Situation eines
Betriebs- oder Arbeitsplatzes von den Jugendlichen schrittweise erschlossen werden kann, ohne sie
zu überfordern. Zu einer Erkundung gehören eine intensive Vor- und Nachbereitung, etwa in den Bereichen Gesprächsführung, Fragetechnik, Beobachtungsverfahren, Protokollführung, Verhalten im
Betrieb, Erstellen eines Ablaufplans und Absprache über den Einsatz technischer Hilfen. Bei der Vorund Nachbereitung finden vielfach berufsorientierende Schriften und Medien der Berufsberatung Verwendung (Berufswahl, Medien). Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Schule und Berufsberatung ist auch eine gemeinsame Abstimmung und Begleitung der Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen möglich (z. B. Auswahl geeigneter Betriebe, Vor- und Nachbesprechung).
Zielsetzungen: Bei den Erkundungen sind sowohl technische Aspekte (Materialien, Werkzeuge, Fertigungsverfahren, Arbeitsprodukte) als auch soziale (Arbeits- und Gruppensituation, Kommunikationsprobleme, Freizeitmaßnahmen) und berufskundliche Aspekte (Tätigkeitsfelder, Arbeitsvoraussetzungen, Löhne) relevant. Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen können zum Beispiel unter folgenden
Zielsetzungen durchgeführt werden:
• das Beobachten von beruflichen Tätigkeiten lernen und üben;
• Einblicke in betriebliche Bereiche und Strukturen gewinnen;
• Informationen über Ausbildungsgänge, Berufs- und Aufstiegsmöglichkeiten sammeln;
• Formen und Auswirkungen der Arbeitsteilung kennen lernen;
• Überblick über Fertigungs- und Verfahrenstechniken gewinnen;
• Fachkundliche Informationen sammeln, Werkzeuge, Geräte und Fachbezeichnungen kennen lernen;
• berufliche Anwendungen unterrichtlich erlernter Techniken aufzeigen;
• individuelle Interessen und Fähigkeiten mit beruflichen Anforderungen vergleichen;
• Möglichkeiten zum Einsatz technischer Hilfen im Beruf kennen lernen.
Betriebskontakte: Die Berufsberatung kann Schülerinnen und Schülern auch individuelle Betriebskontakte und Berufserkundungen vermitteln. Dabei besteht die Möglichkeit, einen Betrieb und Arbeitsplätze zum Beispiel an ein bis drei Nachmittagen (außerhalb der Unterrichtszeit) kennen zu lernen.
Dies hat sich nicht nur hinsichtlich der Berufswahl, sondern auch im Vorfeld einer betrieblichen
Berufsausbildung bei der Betriebswahl als sinnvoll erwiesen. Erkundungsmöglichkeiten bieten in der
Regel auch Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation (z. B. Berufsbildungswerk, Werkstatt für Behinderte).
Quelle: vgl. http://www.aaonline.dkf.de/bb/p130.htm, Stand: 24. 01. 2005
151
4.4.2
Modul D2 − Das Betriebspraktikum – Einblick in Berufe
Ziele
Schülerinnen und Schüler
sollen
Möglicher Inhalt
Anregungen für die Gestaltung
Anm.: Das Betriebspraktikum ist auf der Grundlage des
Erlasses „Schülerbetriebspraktikum in der Sekundarstufe I“
RdErl. des MK vom 18. 7. 2001 -32-83004, in der jeweils
gültigen Fassung geregelt. Für die Ausgestaltung gelten
die, in der Handreichung zum Schülerbetriebspraktikum in
Sachsen-Anhalt (in Vorbereitung) getroffenen Aussagen.
Medien
Handreichung zum
Schülerbetriebspraktikum in
Sachsen-Anhalt
D2-1
• ihre Erwartungen an das
Betriebspraktikum darstellen,
Welche Anforderungen werden gestellt?
Hoffnungen und Befürchtungen bezüglich des Betriebspraktikums
Einzel- oder Gruppenarbeit (bei gleichen Betrieben bzw.
Berufsfeldern); Auswertung der Ergebnisse im Unterricht
der Fächer Wirtschaft und Sozialkunde
D2-2
• die Berufs- und Arbeitswelt unmittelbar kennen
lernen,
Mein Praktikumsbetrieb:
Aufbau des Betriebes, Berufe,
Betriebsbereiche, Produkte,
Bedeutung im regionalen
Wirtschaftsraum, …
Inhalte als mögliche Themen für den Praktikumshefter
darstellen
Aufbereitung der Ergebnisse in geeigneter Form (z.B. für
Eltern und Mitschüler) für die Präsentation im Rahmen der
Auswertung des Praktikums
D2-3
D2-4
• durch praktisches Arbeiten die Eignung für bestimmte Berufe überprüfen sowie bestehende Berufsvorstellungen vertiefen bzw. korrigieren.
Voraussetzungen zum Erlernen des Berufes
Anforderungsprofil des Berufes (Tätigkeiten, Fähigkeiten,
Fertigkeiten)
Ausbildungswege und Perspektiven des Berufes
Analyse des Berufes:
- Erkundungsaufträge verteilen (z. B. Arbeitsplätze analysieren, Tätigkeitsbereiche erfassen, Zugangsvoraussetzungen für einen Ausbildungsplatz ermitteln, …)
- Gespräche mit Vertretern des Praktikumsbetriebes zum
gewählten Beruf
Präsentation der Ergebnisse (z. B. Praktikumsmappe, Plakat, Videofilm zum Betrieb, Gestalten einer Schulausstellung zum „Tag der offenen Tür“)
D2-5
D2-6
D2-7
152
D2-1
Methode: Betriebspraktikum
Das Betriebspraktikum ist eine obligatorische schulische Veranstaltung, die an einem außerschulischen Lernort durchgeführt wird. Es bietet den Schülerinnen und Schülern eine gute
Gelegenheit, Einblicke in die reale Arbeits- und Wirtschaftswelt zu erlangen und zielt damit
auf die Berufswahlorientierung der Schülerinnen und Schüler. In dem, in der Regel zweiwöchigen, Betriebspraktikum steht das eigene praktische Tun in ausgewählten Praxisbereichen
im Vordergrund. Durch gezielte Beobachtungen und Befragungen wird der theoretisch orientierte Unterricht mit der betrieblichen Praxis verbunden. Dies erfordert eine enge Kooperation
von Schule und Betrieben. Damit das Betriebspraktikum in den unterrichtlichen Zusammenhang eingebettet werden kann, ist eine sorgfältige Planung notwendig. (siehe auch Kapitel 8
Rechtliche Regelungen)
Vorbereitungsphase
Unterricht
Schülerinnen und Schüler
• Ziele des Betriebspraktikums
gemeinsam mit den Schülerinnen und
Schülern festlegen
• Erwartungen der Schülerinnen und
Schüler an das Betriebspraktikum klären
• Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit
den Betrieben erarbeiten bzw. üben
• Bewerbungsunterlagen für den Praktikumsplatz erstellen
• Beobachtungs- und Befragungsschwerpunkte festlegen
• Praktikumsunterlagen entwickeln bzw.
erläutern
o Fragebogen
o Beobachtungsleitfaden
o Tagesberichte
• Beobachtungs- und Befragungstechniken einüben (Interview, Protokoll)
• Die Schülerinnen und Schüler auf das
Verhalten in dem Betrieb vorbereiten
• Unfallverhütungsvorschriften verstehen
und einhalten
Lehrerinnen und Lehrer
• Inhaltliche und methodische Überlegungen treffen, um das Praktikum in
den Unterricht einzubetten
• Sachinformationen zu den Betrieben
beschaffen
• sich über Unfallverhütungsvorschriften
kundig machen und erläutern
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Organisation
in der Schule
mit der Schulleitung und dem/der Koordinator/Koordinatorin Termin für das Betriebspraktikum festlegen
Eltern in Elternabenden über das Betriebspraktikum informieren
Formulare zur Anmeldung für das Betriebspraktikum und Informationsmaterial für die
Betriebe erstellen
Rechts- und Versicherungsfragen abklären
Fahrtkostenanträge erstellen
Sondergenehmigungen (Praktikum außerhalb des Wohnortes oder z.B. in Holzbearbeitungsbetrieben) beantragen
fachübergreifende Absprachen für Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der
Betriebspraktika treffen
im Betrieb
Kontakte zu möglichen Praktikumsbetrieben
aufnehmen
Absprachen über Einsatz der Schülerinnen
und Schüler treffen (Arbeitsbereich, Arbeitsaufgaben)
Informationen über die Aufgaben des Schülerpraktikums geben
Rechts- und Versicherungsfragen erläutern
Absprachen über die Erkundungs- und Beobachtungsaufgaben treffen
153
D2-1
Durchführungsphase
•
•
•
die Schülerinnen und Schüler arbeiten in den ausgewählten Praktikumsbetrieben
und führen die festgelegten Beobachtungen und Befragungen durch
der/die Praktikumsleiter/in der Schule besucht die Schülerinnen und Schüler an
ihrem Arbeitsplatz, dabei werden sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch
die jeweiligen Betreuer nach ihren Eindrücken befragt
bei auftretenden Problemen bietet der/die Praktikumsleiter/in Konsultationsmöglichkeiten
Auswertungsphase
•
•
•
•
•
•
•
Sammlung von Beobachtungen, Eindrücken und Erfahrungen
Beobachtungs- und Befragungsunterlagen systematisch auswerten
Mündliche und/oder schriftliche Praktikumsberichte anfertigen
Präsentation der Praktikumsunterlagen
Einordnung der Praktikumserfahrungen in die Unterrichtseinheit
Erfahrungen der Schüler zur Berufsorientierung nutzen
Rückmeldungen an die Betriebe geben
154
D2-2
Betriebspraktikum
Name:___________________________________
Klasse:_____________
Meine Überlegungen vor Beginn des Praktikums
Ich wähle den Praktikumsplatz für das Berufsbild einer/eines
________________________________________________
1 Ich wähle diesen Praktikumsplatz, weil
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
2 Von der Arbeit im Betrieb habe ich folgende Vorstellungen/Erwartungen:
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
3 Ich erhoffe von der Zusammenarbeit mit den Betriebsangehörigen, dass
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
155
D2-2
4 Was erhoffe ich mir von meinen Vorgesetzten, Betreuerinnen und Betreuern?
_________________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________________
5 Werde ich die tägliche Arbeitszeit gut durchhalten oder ist mir die Arbeitszeit zu
lang? Warum beurteile ich das so?
_________________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________________
6 Ich freue mich auf das Betriebspraktikum, weil
_________________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________________
7 Ich habe auch ein paar Befürchtungen bezogen auf das Praktikum. Das sind:
_________________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________________
156
D2-3
Aufbau eines Betriebes
Kein Mitarbeiter kann in einem Betrieb alle Aufgaben
erledigen. Es fehlt ihm dazu an Zeit, an persönlichen
Voraussetzungen und an fachlichem Wissen und
Können. So werden die anfallenden Tätigkeiten in
einem Betrieb auf verschiedene Abteilungen und
Personen aufgeteilt.
Aufgaben:
Der Betrieb in der Abbildung ist in sieben Bereiche
aufgeteilt. In der Tabelle werden die Aufgaben der
einzelnen Betriebsbereiche beschrieben.
Ordne den einzelnen Betriebsbereichen die dazugehörigen Ziffern aus der Abbildung und die
Bezeichnung der einzelnen Bereiche zu.
Ziffer
Bezeichnung des Betriebsbereiches
Beschreibung des Betriebsbereiches
Berufe
Während der Produktion werden ständig Qualitätskontrollen durchgeführt.
Am Ende der Produktion wird kontrolliert, ob das Produkt einwandfrei ist.
Rohstoffe und Halbzeuge werden in
verschiedenen Arbeitsschritten entweder zu einem Endprodukt oder zu einem Zwischenprodukt verarbeitet.
Sie steht an oberster Betriebshierarchie und hat die größte Verantwortung
und Entscheidungsgewalt.
Die Fertigwaren werden im Lager verpackt, meist in LKW verladen und damit zu den Käufern (Privatkunden,
Händlern oder anderen Betrieben)
gebracht.
Gestaltung der Preise, Gestaltung von
Werbung, Planung neuer Produkte. All
das gehört zum Planungsbereich.
Rohstoffe und Halbzeuge werden in
den Betrieb gebracht, zwischengelagert oder direkt zur Produktion weiter
gegeben.
Lohn- und Finanzbuchhaltung, Rechnungs- und Personalwesen organisieren Geschäftsabläufe.
Ordne die nachfolgend aufgeführten Berufe den einzelnen Bereichen zu:
Fachangestellte/er für Bürokommunikation, Diplom- Betriebswirt/in (Geschäftsführer/in), Kraftfahrer/in,
Laborant/in, Werbekauffrau/-mann, Fachkraft für Lagerwirtschaft, Fachkraft für Lebensmitteltechnik,
Quelle: vgl. Birkholz/Dingens/Pusch: Das Betriebspraktikum. Persen-Verlag, Horneburg/Niederelbe: 2004
157
D2-4
Präsentation von Praktikumserfahrungen
Im Rahmen des Schülerbetriebspraktikums kannst du Einblicke über Anforderungen an berufliche Tätigkeiten, in betriebliche Prozesse und in die Zusammenarbeit verschiedener
Teams eines Unternehmens erhalten. Da gibt es sicherlich viel Interessantes und Neues,
aber auch Unangenehmes zu entdecken. Diese Erfahrungen solltest du anderen mitteilen.
Um eine anschauliche Präsentation durchführen zu können, solltest du bereits während
deines Praktikums darauf achten, dass du
• aussagekräftige Fotos von deinem Praktikumsplatz und vom
Betrieb in Absprache mit dem/der verantwortlichen betrieblichen
Betreuer/in selbst aufnehmen darfst bzw. erhältst.
• Informationsmaterial über deinen Praktikumsberuf (z. B. aus
Imagebroschüren, Firmenwerbung, Infotexten von der Agentur für
Arbeit) sammelst.
• Informationsmaterial über deinen Praktikumsbetrieb
bekommst.
• kleine Gegenstände und Materialien, die für dein Arbeitsfeld typisch sind, als
Anschauungsmaterial mitnehmen darfst.
• einen kurzen Erfahrungsbericht oder eine Liste mit positiven (+) und negativen (-) Erfah-
rungen und Erkenntnissen schreibst.
Möglichkeiten, die neuen Erfahrungen zu präsentieren, sind:
-
Plakat, Power-Point-Präsentation, Bildershow mit Computer und Beamer, Bildergalerie
Tipps für die Präsentation:
− Mach dir zuerst ein Konzept, welche Gesichtspunkte für deine Präsentation wichtig sind.
− Vollständigkeit der Wiedergabe des Stoffes ist unmöglich, daher ist die Auswahl entscheidend. Besprich die Präsentation mit deiner/deinem Praktikumsbetreuerin/ Praktikumsbetreuer, deiner/deinem Fachlehrerin/Fachlehrer oder deinen Eltern. Gliedere deine Präsentation in überschaubare Abschnitte.
− Kennzeichne deine eigene Meinung.
− Versuche, prägnante, leicht verständliche Formulierungen für deine Aussagen zu finden.
− Erwähne wenige, aber aussagekräftige Details bzw. Beispiele.
− Kläre alle unbekannten Ausdrücke und Personennamen mithilfe von Wörterbüchern und
Fachlexika ab. Wenn du während der Präsentation schwierige Fachausdrücke verwendest, erkläre diese.
− Wenn Power-Point-Präsentationen, Folien, Film- oder Tonaufnahmen, Bildergalerien verwendet werden, sprich dies mit der/dem Fachlehrerin/Fachlehrer vorher ab. Probiere die
Technik vor Beginn der Präsentation aus.
158
D2-5
Betriebspraktikum
Name:___________________________________
Klasse:____________________
Meine Überlegungen zum Berufsbild nach dem Praktikum
Ich habe den Beruf einer/eines
________________________________________________ kennen gelernt.
Für die Beschreibung eines Berufes findet man Informationen in BERUF AKTUELL und in
anderen Quellen (z. B. aus dem Internet).
1 Welche Tätigkeiten werden in diesem Beruf ausgeübt?
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
2 Über welche Fähigkeiten und Fertigkeiten muss man verfügen, wenn man diesen
Beruf ausüben möchte?
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
3
Die Arbeit findet meistens statt :
(Zutreffendes ankreuzen!)
im Stehen
im Freien
im Sitzen
in einer Halle
in gebückter Haltung
in einem Büro
________________
_________________
159
D2-5
4 Die Berufsausübung erfordert Arbeitszeiten:
(Zutreffendes ankreuzen!)
von …………………………. bis ……………………………….
tagsüber
nachts
in Schichten (Schichtarbeit)
regelmäßig von …………………… bis …………………………
nur werktags
auch sonntags
• Die Berufsausübung erfordert überwiegend:
(Zutreffendes ankreuzen!)
körperliche Arbeit
Handarbeit
geistige Arbeit
Arbeit mit Werkzeugen
Arbeit mit und an Maschinen
Arbeit mit Menschen
Arbeit mit Tieren
Arbeit mit ………………………………………………………….
Quelle: vgl. Birkholz/Dingens/Pusch: Das Betriebspraktikum. Persen-Verlag,
Horneburg/Niederelbe, 2004
160
D2-6
Betriebspraktikum
Name:___________________________________
Klasse:_______________
Auswertung meines Praktikums
1 Konntest du Kenntnisse und Fähigkeiten im Praktikum nutzen, die du in der Schule erworben hast? Schreibe auf, welche Kenntnisse dir geholfen haben?
(z. B. Mathe – Addition, Kenntnisse aus dem Werk – bzw. Technikunterricht, ………)
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
2 Welche Kenntnisse und Fähigkeiten musst du in der Schule noch erlernen, um auf
eine Ausbildung im Beruf optimal vorbereitet zu sein?
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
3 Hat sich dein Berufswunsch nach dem Praktikum verändert?
Nein, ich will weiterhin versuchen __________________________zu werden?
Ja, weil ________________________________________________________
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
Quelle: vgl. BirkhoIz/Dingens/Pusch: Das Betriebspraktikum. Persen-Verlag,
Hornburg/Niederelbe: 2004
161
D2-7
Steckbrief zu einem Beruf im Praktikumsbetrieb
Beruf: ………………………………………………………….
1
Allgemeines
1.1 Bewerbungszeitraum: _____________________________________________
___________________________________________________________________
1.2 Ausbildungsdauer: _______________________________________________
1.3
Verwandte Berufe: _______________________________________________
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
2
Voraussetzungen zur Erlernung des Berufes:
2.1 Erwünschter Schulabschluss: _______________________________________
2.2 Auf welche Fächer wird besonderer Wert gelegt? _______________________
___________________________________________________________________
2.3
Körperliche Voraussetzungen: ___________________________________________
___________________________________________________________________
2.4 Geistige Voraussetzungen: ________________________________________
___________________________________________________________________
3
Ausbildungswege zum Beruf
(z. B. praktische Ausbildung im Betrieb, theoretische Ausbildung in der Schule,…)
__________________________________________________________________
________________________________________________________________________
162
D2-7
4
Anforderungsprofil des Berufes
4.1 Wesentliche Aufgaben und Tätigkeiten: _______________________________
___________________________________________________________________
4.2 Kenntnisse: _____________________________________________________
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
4.3 Fähigkeiten
4.3.1 Geistige Fähigkeiten: _____________________________________________
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
4.3.2 Körperliche Fähigkeiten:___________________________________________
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
4.3.3 Soziale Fähigkeiten: _____________________________________________
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
5
Fort- und Weiterbildung im Beruf
5.1 Aufstiegsmöglichkeiten:____________________________________________
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
5.2 Veränderungen im Beruf in den letzten 20 Jahren: _______________________
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
5.3 Zukunftsaussichten des Berufes: ____________________________________
_________________________________________________________________________
___________________________________________________________________
163
4.5 Themenbereich E: Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit - Berufsinformationszentrum (BIZ)
4.5.1 Modul E1 − Wege zum Beruf
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregung für die Gestaltung
Medien
• Möglichkeiten und Einflussfaktoren für die Berufswahl zusammentragen,
Berufswahl und deren
Einflüsse z. B.
• persönliche
• familiäre
• schulische
• ökonomische
Gruppenarbeit
Zusammentragen der Entscheidungsgründe für einen Beruf
E1-1
E1-2
L 10 Heft
„Blick in die Zukunft.“
L 6, S. 83 ff
E1-3
• erkennen, dass die Einflussfaktoren einen unterschiedlichen Stellenwert
einnehmen,
Bedeutung der Faktoren für die Wahl des
Berufes
Grafische Darstellung der Einflussfaktoren
(Collage, Plakat, Übersicht)
• Formen der
Berufsausbildung kennen
lernen.
duales Ausbildungssystem
vollzeitschulische Ausbildung
Schülerinnen und Schüler
sollen
Analysieren der Einflussfaktoren
Nennen und Begründen von Argumenten bzgl. der Einflussfaktoren
Wichten des Einflusses der Faktoren auf die Berufswahl
Vorstellen des Wunschberufes – in Beziehung setzen mit den Faktoren der Entscheidungsfindung
Berufsausbildung in der
Europäischen Union
Gruppenarbeit
Möglichkeiten der Ausbildung eines Berufes/ Berufswegplanung am
Beispiel
(Plakat, Übersicht, Vortrag, Power Point Präsentation…)
Besuch von Tagen der offenen Tür an berufsbildenen Schulen
Sammeln und Auswerten von Informationen
Expertengespräche in der Schule oder in berufsbildenen Schulen
164
E1-4, C1-3, C1-4, C1-5
C1-6
E1-5, E1-6, E1-7
L 6, S. 19
E1-1
Einflussfaktoren auf die Berufswahl
Fähigkeiten
Neigungen
Neue
Technologien
Zukunftsaussichten
Interessen
Hobbies
Karriereplanung
Erfahrungen
Empfehlungen
Geforderte
Qualifikation
Berufswahlentscheidung
Alter, Geschlecht
Verdienstmöglichkeiten
Familientraditionen
Gesellschaftliches
Selbstverständnis
Gesundheitliche
Voraussetzungen
Regionale Voraussetzungen
Betriebliche
oder schulische Ausbildung
Arbeitsbedingungen
165
E1-2
Trage in die Kästchen Einflussfaktoren für deine Berufswahl ein!
Sprich mit deinen Freunden, ergänze das Bild!
166
E1-3
… weil mir jemand
etwas ganz Tolles über
diesen Beruf erzählt hat
… weil ich über diesen Beruf
etwas im Fernsehen gesehen
habe
… weil jemand diesen
Beruf ausübt, der ein
großes Vorbild für mich
ist
… weil ich diesen Beruf
in meinem Heimatort
ausüben kann
… weil ich mir einen anderen
Beruf nicht zutraue
... weil meine Eltern mir
diesen Beruf empfohlen
haben
… weil ich glaube, in
diesem Beruf auch
einen Arbeitsplatz zu
bekommen
… weil mein Hobby
mich zu diesem Beruf
angeregt hat
… weil ich glaube, dass
ich in diesem Beruf viel
Geld verdienen kann
Warum möchte ich
diesen Beruf
erlernen?
… weil ich mir vorstelle, durch
diesen Beruf hohes Ansehen
zu gewinnen
… weil ich glaube, dass
ich in diesem Beruf etwas
tun kann, was meinen
Interessen entspricht
… weil ich gehört habe,
dass dieser Beruf ein
gutes Sprungbrett ist
… weil ich in diesem Beruf bereits einen Ausbildungsplatz sicher habe
E1-4
Start:
„Null“
Information
Man sollte sich
nur auf den
örtlichen Stellenmarkt konzentrieren.
Die Stellenanzeigen
in den öffentlichen
Tageszeitungen
sollte man frühzeitig
und gründlich
sichten.
Über die
Agentur für
Arbeit kann
man wirklich
zuverlässige
Informationen
erhalten.
Der Stellenmarkt ist total
leergefegt. Es
hat gar keinen
Sinn, sich zu
informieren.
Über Versicherungen/
Bausparkassen
gibt es kostenlose
Informationsmaterialien für Berufsstarter und
Studienanfänger.
Über die modernen
Medien wie das
Internet lassen sich
vielfältige Informationen für Berufs- und
Studienanfänger
abrufen.
Bei der Agentur
für Arbeit bekomme ich
doch keine
Informationen,
die mir wirklich
weiterhelfen.
Auch die Industrie- und Handelskammern können
weiter helfen.
Auch Rundfunk und
Fernsehen befassen
sich mittlerweile multimedial mit dem
Themenbereich
„Job und Karriere“.
Die gezielte
Nachfrage bei
bestimmten
Firmen kann
durchaus
helfen.
Verschiedene
Großbanken
bieten einen
informativen
„Jobberater“ an.
Wenn ich meinen
Wunschberuf nicht
erreichen kann, dann
will ich mich auch nicht
nach einer anderen
Ausbildungsmöglichkeit
umschauen.
Zahlreiche Zeitungen bieten
Verlagsbeilagen
zum Thema „Ausbildung heute“.
Quelle: vgl. Fit fürs Leben – Leitfaden für Schulabgänger. Stockmann-Verlag, 2003
167
Ziel:
total
informiert
E1-5
Berufswahl
Übersicht über das Bildungssystem in der Bundesrepublik Deutschland
Die Abbildung stellt die prinzipiellen Ausbildungswege des Bildungssystems in der Bundesrepublik Deutschland dar. Zu beachten ist, dass die Bildungssysteme der einzelnen
Bundesländer sich unterscheiden. So kann zum Beispiel in Sachsen-Anhalt im Rahmen
des allgemein bildenden Schulwesens der Hauptschulabschluss bzw. der Realschulabschluss an Sekundarschulen, Gesamtschulen und je nach individuellen Voraussetzungen an
Förderschulen erworben werden.
168
E1-6
Schulische Wege zum Beruf in Sachsen- Anhalt
Fachschule
Fachhochschule
Berufstätigkeit
Fachoberschule:
Klasse 12
Klasse 11
Berufsschule
(Duale Berufsausbildung)
1. bis 4. Ausbildungsjahr
Berufsfachschule
Klasse III
Klasse II
Klasse I
Universität/Hochschule
Praktikum
Fachgymnasium
Klasse 13
Klasse 12
Klasse 11
BGJ**
BVJ*
Ohne
Erweiterter
Hauptschulabschluss
Hauptschulabschluss
Realschulabschluss
* Berufsvorbereitungsjahr
Realschulabschluss
Abitur
** Berufsgrundbildungsjahr
Die Abbildung stellt eine vereinfachte Übersicht des berufsbildenden Systems in
Sachsen-Anhalt dar.
Prinzipiell erhöht ein höherer Schulabschluss die Auswahl an Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten. So kann mit einem erweiterten Realschulabschluss eine duale Berufsausbildung, eine Ausbildung in einer Berufsfachschule oder einer Fachoberschule begonnen werden. Es ist aber auch möglich, das Fachgymnasium zu besuchen.
Durch gute Leistungen kann in verschiedenen Schulformen der beruflichen Bildung ein höherer Schulabschluss erworben werden.
169
E1-6
Übersicht der Bildungsgänge der berufsbildenden Schulen
Abschlüsse:
Schulformen:
HSA – Hauptschulabschluss
BVJ – Berufsvorbereitungsjahr
RSA – Realschulabschluss
BGJ – Berufsgrundbildungsjahr
ERSA – Erweiterter Realschulabschluss
BS – Berufsschule
FHR – Fachhochschulreife
BFS – Berufsfachschule
Abitur
FOS – Fachoberschule
BSA – Berufsschulabschluss
FG – Fachgymnasium
BRA – Berufsabschluss
FS – Fachschule
170
Berufswahl
E1-7
Berufliche Bildung an Schulen in Sachsen-Anhalt
Die Berufsschule (BS)
Die Berufsschule vermittelt fachliche Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten und erweitert
die allgemeine Bildung. Sie trägt zur Erfüllung der Aufgaben im Beruf und zur Mitgestaltung
der Arbeitswelt und Gesellschaft in wirtschaftlicher, technischer, sozialer und ökologischer
Verantwortung bei.
Berufsschule und Ausbildungsbetrieb erfüllen für Schülerinnen und Schüler, die in einem
Berufsausbildungsverhältnis nach BBiG oder Handwerksordnung stehen (duale Berufsausbildung), einen gemeinsamen Bildungsauftrag. Die Berufsschule und der Ausbildungsbetrieb
sind dabei jeweils eigenständige Lernorte und gleichberechtigte Partner.
Aufnahmevoraussetzungen:
In die Berufsschule wird aufgenommen, wer
- eine Berufsausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung
beginnt oder
- eine berufliche Umschulung durchläuft und die Voraussetzungen des § 40 Abs. 5 des
Die Aufnahme erfolgt in der Regel in die Grundstufe.
Eine Aufnahme in die Fachstufe 1 kann erfolgen, wenn im Ausbildungs- oder Umschulungsvertrag eine entsprechend kürzere Ausbildungszeit vereinbart wurde.
Das Berufsgrundbildungsjahr (BGJ)
Das Berufsgrundbildungsjahr dauert ein Jahr. Es hat die Aufgabe, allgemeine (berufsfeldübergreifende) und auf der Breite eines Berufsfeldes fachtheoretische und fachpraktische
Lerninhalte als berufliche Grundbildung zu vermitteln.
Aufnahmevoraussetzungen:
In das Berufsgrundbildungsjahr mit Vollzeitunterricht wird aufgenommen, wer den Hauptschulabschluss oder einen anderen gleichwertigen Bildungsabschluss nachweist und eine
Berufsfeldentscheidung getroffen hat. Für Jugendliche ohne Hauptschulabschluss muss
durch geeignete Maßnahmen im Sinne einer Schullaufbahnberatung geprüft werden, ob und
in welchen Berufsfeldern Aussicht auf eine erfolgreiche Teilnahme am Berufsgrundbildungsjahr besteht.
Der Unterricht im berufsfeldbezogenen – fachtheoretischen und fachpraktischen – Lernbereich kann in folgenden Berufsfeldern durchgeführt werden:
•
Wirtschaft und Verwaltung,
•
Metalltechnik,
171
Berufswahl
Schulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt vorliegen.
E1-7
•
Elektrotechnik,
•
Bautechnik,
•
Holztechnik,
•
Farbtechnik und Raumgestaltung,
•
Gesundheit,
•
Ernährung und Hauswirtschaft.
Für die Berufsfelder Körperpflege sowie Textiltechnik und Bekleidung sind unter Beachtung
regionaler Besonderheiten Ausnahmegenehmigungen möglich.
Das BGJ kann in einigen Bundesländern unter bestimmten Voraussetzungen als erstes
Lehrjahr anerkannt werden.
Das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)
Das Berufsvorbereitungsjahr vermittelt den Schülerinnen und Schülern fachliche und allgemein bildende Lerninhalte unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen einer
beruflichen Tätigkeit und bereitet sie auf eine Berufsausbildung oder eine Berufstätigkeit vor.
Das Berufsvorbereitungsjahr dauert ein Jahr.
Aufnahmevoraussetzungen:
-
einer beruflichen Vorbereitung bedarf und
-
die Förderschule für Lernbehinderte oder die Förderschule mit Ausgleichsklassen abgeschlossen oder mindestens neun Jahre besucht hat oder nach neunjährigem Besuch der Sekundarschule oder Gesamtschule keinen schulischen Abschluss erworben hat.
Die Schülerinnen und Schüler werden in zwei Berufsfelder eingeführt. Die Berufsfeldkombinationen richten sich nach den sächlichen und personellen Bedingungen der Schule sowie
nach der regionalen Wirtschafts- und Arbeitsmarktstruktur.
Nach erfolgreicher Teilnahme an einem Kolloquium erhält man den Hauptschulabschluss.
Die Berufsfachschule (BFS)
Die Berufsfachschule, die eine berufliche Grundbildung und schulische Abschlüsse
vermittelt, hat die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern eine breit angelegte berufliche
Grundbildung zu vermitteln, die fachrichtungsbezogen der Vorbereitung auf eine berufliche
Ausbildung dient. Es gibt folgende Bildungsgänge:
Einjährige Berufsfachschule, die den Hauptschulabschluss ermöglicht.
Sie kann in folgenden Fachrichtungen geführt werden:
Wirtschaft,
Technik mit berufsfeldbezogenem Schwerpunkt,
Hauswirtschaft,
172
Berufswahl
In das Berufsvorbereitungsjahr wird insbesondere aufgenommen, wer:
E1-7
Ernährung,
Gastronomie.
Einjährige Berufsfachschule, die den Realschulabschluss voraussetzt und zum
erweiterten Realschulabschluss führt.
Sie kann in der Fachrichtung Sozialpflege geführt werden.
Zweijährige Berufsfachschule, die zum Realschulabschluss führt.
Sie kann in der Fachrichtung Sozialpflege und Polizeivollzugsdienst geführt werden.
Letztere wird ausschließlich im Bereich der Fachhochschule der Polizei angeboten.
Die Ausbildung an Berufsfachschulen, die zum beruflichen Abschluss führt, soll fachtheoretische und fachpraktische Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten vermitteln und zur
selbstständigen Wahrnehmung von Tätigkeiten in den entsprechenden Aufgabenfeldern befähigen. Sie soll gleichzeitig die Allgemeinbildung vertiefen.
Es gibt folgende Bildungsgänge:
Einjährige Berufsfachschule, die zu einem beruflichen Abschluss führt.
Altenpflegehilfe
Heilerziehungshilfe
Zwei- und mehrjährige Berufsfachschule, die zu einem beruflichen Abschluss
führt.
Sie kann in folgenden Fachrichtungen geführt werden:
Wirtschaftsassistenz – Fremdsprachen und Korrespondenz,
Wirtschaftsassistenz – Bürowirtschaft,
Wirtschaftsassistenz – Informationsverarbeitung,
Touristikassistenz,
Biologisch-technische Assistenz,
Chemisch-technische Assistenz,
Elektrotechnische Assistenz,
Physikalisch-technische Assistenz,
Technische Assistenz für Informatik,
Umweltschutz-technische Assistenz,
Gestaltungstechnische Assistenz,
Medientechnische Assistenz,
Sozialassistenz,
Kinderpflege,
Hauswirtschaftliche Assistenz,
Hauswirtschaft und Familienpflege,
Gymnastik.
173
Berufswahl
Sie kann in folgenden Fachrichtungen geführt werden:
E1-7
Berufsfachschule für nichtärztliche Heilberufe (durch bundesrechtliche Vorschriften
geregelt)
Sie kann in folgenden Fachrichtungen geführt werden:
Altenpflege (3 Jahre, Ausbildungsvertrag mit einer Altenpflegeeinrichtung erforderlich),
Diätassistenz (3 Jahre),
Ergotherapie (3 Jahre),
Masseurin und medizinischer Bademeisterin oder Masseur und
medizinischer Bademeister (3 Jahre),
Pharmazeutisch-technische Assistenz (2 ½ Jahre),
Physiotherapie (3 Jahre),
Medizinisch-technische Assistenz* (3 Jahre),
Logopädie* (3 Jahre).
*Nur an einigen Schulen in freier Trägerschaft sowie weiteren Einrichtungen in Zuständigkeit des Ministeriums für
Gesundheit und Soziales.
Die Fachoberschule (FOS)
Die Fachoberschule hat die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern eine vertiefte Bildung
mit fachbezogenen Schwerpunkten zu vermitteln und sie zu befähigen, ihren Bildungsweg an
einer Fachhochschule erfolgreich fortsetzen zu können (Erwerb der Fachhochschulreife).
Wirtschaft und Verwaltung,
Technik,
Agrarwirtschaft,
Gesundheit und Soziales,
Gestaltung,
Ernährung und Hauswirtschaft.
Aufnahmevoraussetzungen:
Klasse 11
- Realschulabschluss oder ein anderer gleichwertiger Bildungsstand
- Nachweis einer Praxisstelle, deren Eignung die Schule bestätigt
Klasse 12
- Realschulabschluss und eine mindestens zweijährige erfolgreich abgeschlossene
einschlägige Berufsausbildung und Berufsschulabschluss oder ein anderer gleichwertiger Bildungsstand
- in der Fachrichtung Gestaltung: Nachweis einer hinreichenden künstlerischen
Befähigung
Verzeichnis der Fachoberschulstandorte findet man z. B. unter
www.fujogi.de/tipps/ausbildungssystem.htm.
174
Berufswahl
Fachrichtungen:
E1-7
Das Fachgymnasium (FG)
Das Fachgymnasium hat die Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler zur allgemeinen
Hochschulreife (Abitur) zu führen. Die Jugendlichen sollen befähigt werden, ihren Bildungsweg an einer Universität oder Hochschule fortzusetzen. Der Besuch des Fachgymnasiums dauert in der Regel drei Jahre.
Fachrichtungen:
Agrarwirtschaft,
Gesundheit und Soziales,
Technik,
Wirtschaft.
Aufnahmevoraussetzungen:
-
Erweiterter Realschulabschluss oder ein gleichwertiger Bildungsstand oder
-
der Nachweis des Versetzungszeugnisses nach Jahrgangsstufe 11 eines Gymnasiums
Wer im berufsbildenden Schulwesen die Fachhochschulreife erworben hat, kann ohne Besuch der Vorstufe in die Kursstufe eines Fachgymnasiums gleicher Fachrichtung aufgenommen werden, sofern im 7. bis 10. Schuljahrgang durchgehend Unterricht in einer zweiten
Fremdsprache als Pflicht- oder Wahlpflichtfach nachgewiesen wurde.
Aufnahmeverfahren:
Der Antrag auf Aufnahme ist bereits bis zum 30. April eines jeden Jahres von einem Erziehungsberechtigten oder im Fall der Volljährigkeit von der Schülerin oder dem Schüler an die
Berufsbildenden Schulen zu richten, zu denen das Fachgymnasium gehört, das die Schülerin oder der Schüler besuchen möchte.
175
E1-7
Die Fachschule (FS)
Die Fachschule soll Fachkräfte, die in der Regel über berufliche Erfahrung verfügen, befähigen, Aufgaben im mittleren Funktionsbereich zu übernehmen, deren Bewältigung gehobene
berufliche Qualifikation voraussetzt. Die Fachschule dient der vertieften beruflichen Weiterbildung unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse einer erwachsenengerechten
Schulbildung. Darüber hinaus können zusätzliche schulische Abschlüsse vermittelt werden.
Aufnahmevoraussetzungen
sind in der Regel eine abgeschlossene berufliche Erstausbildung und eine berufspraktische
Tätigkeit.
Die Fachschule ist in folgende Fachbereiche gegliedert:
Agrarwirtschaft,
Sozialwesen,
Technik,
Wirtschaft.
Die Angaben beziehen sich auf die Verordnung über Berufsbildende Schulen (BbS-VO) vom
Informationen über Ausbildungswege erhält man auch unter:
http://www.fujogi.de/tipps/ausbildungssystem.htm
http://www.bibb.de
176
Berufswahl
20.Juli 2004 (GVBl. LSA S. 352, 355)
E1-8
Berufliche Bildung an Schulen in Sachsen-Anhalt
Wer in Sachsen-Anhalt die allgemein bildenden Schulen verlässt und die 12jährige
(Gesamt-)Schulpflicht noch nicht erfüllt hat, muss eine berufsbildende Schule mindestens ein
Jahr (in Vollzeitform) lang besuchen. Hierzu ist es notwendig, bereits frühzeitig mit den berufsbildenden Schulen in der jeweiligen Region zusammenzuarbeiten:
•
gegenseitige Besuche
•
Tage der offenen Tür
•
Informationsmaterialien
•
Thematische Elternabende mit Vertretern der berufsbildenen Schulen.
Der Besuch einer berufsbildenden Schule dient grundsätzlich der Erweiterung der allgemeinen Bildung in Verbindung mit dem Erwerb fehlender bzw. weiterer Abschlüsse vom Hauptschulabschluss über den (erweiterten) Realschulabschluss bis hin zur Fachhochschulreife
(Fachoberschule) oder zum Abitur (Fachgymnasium). Damit sind an berufsbildenen Schulen
alle Abschlussmöglichkeiten gegeben.
Berufsbildene Schulen können
•
auf eine Berufsausbildung vorbereiten (Berufsgrundbildungsjahr, Berufsvorbereitungsjahr, einjährige Berufsfachschule)
•
eine duale Berufsausbildung begleiten (Berufsschule)
•
eine (schulische) Berufsausbildung vermitteln (Berufsfachschule)
•
auf ein Studium vorbereiten (Fachoberschule, Fachgymnasium)
•
eine berufliche Fort- oder Weiterbildung ermöglichen (Fachschule)
Alle Bildungsgänge an berufsbildenden Schulen sind berufsfachlich gegliedert. Deshalb
muss sich jeder/jede Schüler/Schülerin an einer berufsbildenden Schule z. B. für
•
eine Fachrichtung (z. B. Wirtschaft, Technik, Soziales, Gesundheit)
•
gegebenenfalls mit einem weiteren Schwerpunkt (z. B. Wirtschaftsassistenz- Informationsverarbeitung)
•
oder ein Berufsfeld (z. B. Berufsgrundbildungsjahr Metalltechnik)
•
oder einen einzelnen Beruf (z. B. Diätassistent/in)
entscheiden.
Bei einer dualen Berufsausbildung wird in der Regel vom Land die berufsbildende Schule
bestimmt, die den jeweiligen Ausbildungsberuf ausbildet.
177
E1-8
Wege zum Beruf – Die duale Berufsausbildung – Chancen und Möglichkeiten
Lehrgänge zur Existenzgründung
Unternehmerische Selbstständigkeit
Berufliche Zusatzqualifikationen
Studium
Fortbildungslehrgänge
Berufliche Weiterbildung
z.B. Meister,
Techniker, Fachwirt
an Kammern, Fachschulen
Schulische Zusatzqualifikationen
z.B. Fachhochschulreife an einjähriger
Fachoberschule (auch
berufsbegleitend)
Berufstätigkeit im anerkannten Ausbildungsberuf
Betriebe/Unternehmen
(ersatzweise Bildungsträger)
Ausbildung nach
Ausbildungsordnung
Berufsschule
Duale Berufsausbildung
BVJ
BvB
ohne HSA
BGJ
mit HSA
178
RSA
HSR
E1-8
Wege zum Beruf- duale Berufsausbildung
Ein Ausbildungsvertrag (siehe Modul C1) wird zwischen dem Ausbildenden (z. B. Inhaber
eines Handwerksbetriebes, Freiberufler, Personalleiter eines Industrie- oder Handelsunternehmens) und den Ausbildungssuchenden abgeschlossen. Es liegt beim Ausbildenden, welche Einstellungskriterien er festlegt, auch bezüglich von Schulabschlüssen und weiteren
Kenntnissen und Fähigkeiten. Obwohl prinzipiell für einen Ausbildungsvertrag keine besonderen schulischen Abschlüsse gefordert werden, wird in der Praxis mindestens ein Hauptschulabschluss, häufig auch ein Realschulabschluss mit guten Noten in bestimmten Fächern
vorausgesetzt. Einige Einstellende bevorzugen auch Abiturienten/Abiturientinnen. Die konkreten Einstellungsanforderungen sind von Beruf zu Beruf, aber auch zwischen Handwerk
und Industrie oder den Unternehmen selbst sehr unterschiedlich.
Tabelle: Auszubildende mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag nach schulischer
Vorbildung in Sachsen-Anhalt
Von 100 Auszubildenden hatten im Jahr
Schulabschluss
2003
Keinen Abschluss
4
Hauptschulabschluss
15
Realschulabschluss
57
Hochschulreife
9
Berufsvorbereitungs- oder Berufsgrundbildungsjahr sowie Berufsfachschule
11
Keine Angaben
4
Quelle: Statistisches Monatsheft 6/2004, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
Ausbildungsreife:
Eine Person kann als ausbildungsreif bezeichnet werden, wenn sie die allgemeinen Merkmale der Bildungs- und Arbeitsfähigkeit erfüllt und die Mindestvoraussetzungen für den Einstieg
in die berufliche Ausbildung mitbringt. Dabei wird von den spezifischen Anforderungen einzelner Berufe abgesehen, die zur Beurteilung der Eignung für den jeweiligen Beruf herangezogen werden (Berufseignung). Fehlende Ausbildungsreife zu einem gegebenen Zeitpunkt
schließt nicht aus, dass diese zu einem späteren Zeitpunkt erreicht werden kann.
179
E1-8
Wege zur Ausbildungsreife/Berufsvorbereitung:
•
an allgemein bildenden Schulen:
z. B. Modellversuch „Produktives Lernen“
Ziel: Ausbildungsreife, Hauptschulabschluss, Berufsorientierung, Praxiserfahrungen
•
an berufsbildenden Schulen
Berufsvorbereitungsjahr
Ziel: Ausbildungsreife, teilweise Hauptschulabschluss, Vorbereitung auf Arbeit und
Beruf, Praxiserfahrungen
Berufsgrundbildungsjahr
Ziel: Berufswahlentscheidung, verbesserte Ausbildungschancen, Praxiserfahrungen
•
der Agentur für Arbeit
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (siehe Modul E2)
Einstiegsqualifizierung für Jugendliche (EQJ)
•
Volkshochschulen/Abendschulen (Abendgymnasium, Kolleg)
Nachträglicher Erwerb schulischer Abschlüsse
180
4.5.2
Modul E2 − Berufsberatung der Agentur für Arbeit - als Institution
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregung für die Gestaltung
• Informationsquellen über
Berufe sowie Methoden
über die Nutzung dieser
Quellen kennen und anwenden,
Quellen beruflicher
Kenntnisse (Eltern,
Freunde, Lehrerinnen und
Lehrer, ...)
Schülerinnen und Schüler informieren sich selbstständig über Veranstaltungen,
nutzen Angebote verschiedener Einrichtungen zur Berufsberatung und organisieren
deren Besichtigung
• wissen, dass das BIZ umfangreiche Informationen zu
Berufen und zur Arbeitswelt
bereithält,
Nutzung von Medien
(Presse, Internet, TV, BIZ)
Arbeit mit dem Schülermaterial der Agentur für Arbeit „Mach´s richtig“
Lehrermaterial der Agentur für Arbeit „Mach´s richtig - Medienkombination zur Berufswahlvorbereitung“
• wissen, dass das Internet
riesige Informationsmengen
zu Berufen enthält,
Internetrecherchen mit
Arbeitsaufträgen
Einzel- und Gruppenarbeit am PC:
www.arbeitsamt.de, www.was-werden.de, www.machs-richtig.de,
www.berufenet.de
Vortrag oder Interview mit einer/m Berufsberaterin/er
• erkennen, dass sie selbst
aktiv werden müssen.
Besuch entsprechender
Veranstaltungen (Betriebe, Kammern, Berufsfindungsmessen)
Kontakt/Einladung der/s
Berufsberaterin/s in die
Klasse
Besuch des BIZ (oder
BIZ-mobil)
Medien
Schülerinnen und Schüler
sollen
E2-1,
E2-2,
E2-3
L6
Expertengespräch: Vertreter der Handwerkskammer, Personalvertretungen/Betriebsrat, Vertreter verschiedener sozialer Einrichtungen
Gespräche mit dem/der Berufsberater/in
Analyse der Angebote des BIZ
181
E2-4
E2-1
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg (Hg.): MACH´S RICHTIG. Handreichung für Lehrerinnen
und Lehrer. Unterrichtsbaustein. Promotion Software – Agentur für interaktive Medien GmbH,
Tübingen: 2005, S. 100
182
E2-2
Quelle: www.machs-richtig.de/machsrichtig2004/framework/mainmenu800.html, Stand 24. 01. 2005
183
E2-4
Die Berufsberatung – wer sind und was bieten wir?
Wir, die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit helfen dir bei deiner
Berufswahl und bei der Verwirklichung deiner beruflichen Ziele.
•
informieren,
•
beraten,
•
vermitteln Ausbildungsmöglichkeiten,
•
fördern die Berufsausbildung durch finanzielle Hilfen,
•
haben viele Angebote im Internet unter www.arbeitsagentur.de .
Angebote
Wir
Du kannst unsere Hilfe in Anspruch nehmen beim Übergang von der Schule in die Ausbildung, während der Ausbildung und beim Übergang in eine anschließende Berufstätigkeit.
Wir sind für dich da,
•
wenn du in deiner Berufswahlentscheidung unsicher bist,
•
wenn du mehr über Berufe, betriebliche und schulische Ausbildungswege oder Weiterbildungsangebote wissen möchtest,
•
wenn du einen Ausbildungsplatz suchst,
•
wenn du dich auf eine Ausbildung vorbereiten möchtest,
•
und natürlich auch, wenn es einmal in deiner Ausbildung nicht so läuft, wie du es dir
vorgestellt hast.
Du findest uns
in der örtlichen Agentur für Arbeit. Häufig bieten wir auch Sprechstunden in deiner Schule
an.
Du kannst unsere Berufsinformationszentren besuchen,
wenn du vor einer beruflichen Entscheidung stehst und dich selbstständig, in aller Ruhe und
unbeeinflusst über Bildungsmöglichkeiten informieren möchtest. Komm ins BIZ.
Du kannst unsere Informationsschriften lesen und unsere Datenbanken nutzen,
wenn du Informationen zur beruflichen Entscheidung, zur Ausbildungswahl, zu Berufen oder
Weiterbildungsmöglichkeiten benötigst. Wir haben für dich eine Vielzahl von Medien zu allen
Themenbereichen „rund um den Beruf“, hilfreiche Computerprogramme zur Berufswahl und
umfangreiche Datenbanken zur Aus- und Weiterbildung.
Im Internet findest du unsere Angebote unter www.arbeitsagentur.de
Berufswahlpass
Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004
184
E2-4
Berufsberatung
Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit ist vor allem
zuständig für:
Berufsorientierung,
individuelle Beratung im Rahmen der Berufswahl,
Vermittlung in Ausbildungsstellen,
Förderung der beruflichen Erstausbildung,
Förderung der beruflichen Rehabilitation.
Für Berufswahl und berufliche Ersteingliederung behinderter junger Menschen ist die
Berufsberatung für Behinderte Ansprechpartner; die Agentur für Arbeit ist hier in der
Regel auch der zuständige Reha-Träger. Die Berufsberatung erfüllt ihre Aufgaben in
enger Zusammenarbeit mit allen, die an der Berufswahl und der beruflichen Eingliederung beteiligt sind.
Zielgruppen: Berufsorientierung und berufliche Beratung betreffen Jugendliche und junge
Erwachsene, die vor Eintritt in Ausbildung und Beruf mit Berufswahlentscheidungen konfrontiert sind. Die Vermittlung in Ausbildungsstellen, die Förderung der beruflichen Erstausbildung und Ersteingliederung im Rahmen der Rehabilitation sind Leistungen für junge Menschen beim Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf. Speziell ausgebildete Berufsberater/innen für Behinderte sind zuständig für die Orientierung, Beratung, Vermittlung
und Förderung junger Menschen mit Behinderung.
Die Beratungsfachkräfte der Berufsberatung verfügen über eine spezifische Qualifikation und
über umfassende Kenntnisse der Arbeitswelt und des Arbeitsmarktes. Berater und Beraterinnen für Behinderte sind darüber hinaus in Fragen der Rehabilitation geschult.
Quelle: http://www.aaonline.dkf.de/bb/p093.htm, Stand: 24. 01. 2005
185
E2-4
Im Rahmen der individuellen Beratung und zur Klärung der beruflichen Eignung stehen die
Fachdienste der Agentur für Arbeit zur Verfügung:
Ärztlicher Dienst,
Psychologischer Dienst,
Technischer Fachdienst (Technische Berater).
Die Förderung der beruflichen Rehabilitation erfolgt gegenwärtig auf Grundlage des SGB III (insb.
§§ 19, 59, 97-115, 240).
Die Förderung muss bei der Agentur für Arbeit (für den Wohnort zuständige) beantragt werden und
setzt die Feststellung der beruflichen Eignung sowie einer vorliegenden oder drohenden Behinderung
(gesetzliche Definition) voraus. Hierbei sind der Ärztliche und der Psychologische Dienst der Agentur
für Arbeit in der Regel einbezogen. In Fragen der technischen Hilfen und der behinderungsgerechten
Ausstattung des Ausbildungs- und Arbeitsplatzes stehen Technische Berater zur Verfügung.
Die Berufsberatung für Behinderte erstellt einen Reha-Gesamtplan, der alle notwendigen Schritte und
Maßnahmen zur beruflichen Rehabilitation umfasst. Falls die Agentur für Arbeit nicht direkt als RehaTräger zuständig ist, dann ist die Berufsberatung dennoch hinsichtlich der beruflichen Eingliederung
zu beteiligen: Sie erstellt Eingliederungsvorschläge für andere Reha-Träger. Wenn die Zuständigkeit
zunächst ungeklärt ist, tritt die Agentur für Arbeit in Vorleistung, damit erforderliche Maßnahmen
rechtzeitig einsetzen können.
Grundsätze für die Dienste und Leistungen der Berufsberatung ergeben sich aus ihrem gesetzlichen
Auftrag. Sie sind vor allem durch das SGB III (Drittes Buch des Sozialgesetzbuches) definiert und
betreffen unter anderem:
das Recht auf freie Wahl des Berufes, des Ausbildungs- und Arbeitsplatzes
(garantiert durch das Grundgesetz, Artikel 12) und damit den Vorrang der individuellen Entscheidung des Ratsuchenden;
den Rechtsanspruch auf Dienste und Leistungen;
den Maßstab der beruflichen Eignung, die Orientierung an den individuellen Interessen und Fähigkeiten sowie an beruflichen Anforderungen;
die Orientierung an der Lage und Entwicklung des Arbeitsmarkts und damit an zukunftsorientierter Qualifikation und Anforderungen;
die Hilfe zur Selbsthilfe, das heißt zugleich die Förderung von Handlungskompetenz im Hinblick
auf Berufswahl, Ausbildung und Beruf;
das Prinzip der freiwilligen Inanspruchnahme von Diensten und Leistungen durch den Ratsuchenden;
Objektivität und Unparteilichkeit;
die Transparenz für den Ratsuchenden und die Vertraulichkeit der Daten und Beratungsinhalte,
die nicht ohne Einverständnis an Dritte weitergegeben werden dürfen;
den Grundsatz der Zusammenarbeit mit dem Ratsuchenden, seinen Eltern oder Erziehungsberechtigten sowie allen Instanzen, die als Partner an der Berufswahl, der beruflichen Eingliederung
und der Rehabilitation beteiligt sind (z. B. Schule, Betriebe, Jugendhilfe, andere Reha-Träger etc.).
www.aaonline.dkf.de/bb/p093.htm, Stand: 24. 01. 2005
186
E2-4
Methode: Expertengespräche/Experteninterviews
Durch den Einsatz von Expertengesprächen/Experteninterviews erhalten die Schülerinnen
und Schüler die Möglichkeit, mit Experten zielgerichtet zu kommunizieren, Sachinformationen aufzunehmen und kritisch einzuschätzen. Ein Interview kann mit Eltern, Schülerinnen
und Schülern, Geschäfts- und/oder Personalleitungen eines Unternehmens, Berufsberaterinnen und Berufsberatern der Agentur für Arbeit sowie weiteren Persönlichkeiten, die zu
interessierenden Fragen Auskunft geben können, durchgeführt werden. Die Durchführung
eines Interviews bedarf der inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung. Im Unterricht
sollten konkrete Fragen und ein Leitfaden zum Ablauf verabredet werden.
Formen und Möglichkeiten von Expertengesprächen
Formen
Beteiligung der
Schülerinnen und
Schüler
Vorteile
Nachteile
Referat/Vortrag
Zuhörer
viele Informationen
Befragung/Interview
Zuhörer, Fragestellerin/Fragesteller
motivierend, besonders
wenn Fragen vorher im
Unterricht erarbeitet
wurden
Einbeziehung in eine
Unterrichtsaktivität
(z. B. Rollenspiel –
Bewerbungsgespräch)
Zuhörer, Fragestellerin/Fragesteller,
Mitspielerin/Mitspieler
anschaulich, wenn der
Experte seine Tätigkeit
im Rollenspiel ausübt
Schülerinnen und
Schüler mehr passiv,
eventuell Überforderung, wenn die Expertin/der Experte sich
nicht auf Schülerinnen
und Schüler einstellt.
Bei Zurückhaltung der
Schülerinnen und
Schüler muss der Lehrer/die Lehrerin Impulse geben.
Experte/Expertin muss
hohe Flexibilität haben.
Möglichkeiten für Befragungen im Unterricht
Strukturierte Befragung
Teilstrukturierte Befragung
Fragen, die an die Expertinnen und Experten gestellt werden, sind vorformuliert und in der Reihenfolge festgelegt. („Interviewleitfaden“)
Vorgesehene Inhalte und wichtige Kernfragen werden in eine
Art „Interviewleitfaden“ eingetragen.
187
Unstrukturierte
Befragung
Das Ziel der Befragung
wird festgelegt. Die Fragen werden nicht vorformuliert.
E2-4
Checkliste für das Expertengespräch
Vorbereitung
•
Informationen zum Sachverhalt zusammentragen
•
Diskussion: Was wissen wir bereits? Was wollen wir wissen?
•
ggf. thematische Gruppenbildung
•
Erstellen eines Interviewleitfadens
•
Grundregeln des Interviews besprechen und ggf. üben
•
Absprachen treffen, wie die Ergebnisse von den Schülerinnen und Schüler festgehalten werden (Protokoll, Aufnahme mit Diktiergerät,…)
•
Ablauf des Expertengesprächs
•
Kontaktaufnahme mit dem Experten (Vorinformation zum Inhalt des Gesprächs,
Datum, Ort und Zeit)
•
Eventueller Einsatz von Medien und/oder Materialien abstimmen und vorbereiten
•
Schulleitung informieren
•
ggf. Namenskärtchen anfertigen
Durchführung
•
Expertengespräch durchführen
•
Protokollieren bzw. Ergebnisse der Befragung mit Diktiergerät sichern und anschließend verschriftlichen
Auswertung
•
Austausch der Befragungsergebnisse
•
Ergebnisse diskutieren
•
ggf. Entscheidungen treffen
•
Präsentation der Befragungsergebnisse (eventuell Schülerzeitung, Wandzeitung,
Pressemitteilung, Homepage, ...)
188
E2-4
Regeln für Interviewerinnen und Interviewer:
Beginnt mit Smalltalk über das Wetter oder die Anreise. Dann leitet zum eigentlichen Gespräch über
mit "Meine erste Frage wäre ..." oder "Was ich gern von ihnen erfahren würde ...".
Stellt möglichst nur offene Fragen. Offen nennt man Fragen, die im Gegensatz zu Alternativfragen
viele verschiedene Antworten ermöglichen. Dazu gehören die meisten Fragen, die mit einem Fragewort anfangen. Am besten beginnt mit: "Warum ...?", "Weshalb ...?", "Wodurch ...?“, "Wie kommt es,
dass ...?", "Was halten sie von ...?". Darauf erhält man die ausführlichsten Antworten und muss sich
um den Fortgang der Unterhaltung keine Sorgen mehr machen. Fragen, die mit "Was ...?", "Wo ...?",
"Wann ...?", "Wer ...?" und "Welcher ...?" beginnen, ziehen eher kürzere Antworten nach sich.
Fragen ohne Fragewort ("geschlossene Fragen") sind eher zu vermeiden. Wenn man fragt: "Sicher
fiebern sie der morgigen Sitzung mit Spannung entgegen?" hängt es von der Laune des Gesprächspartners ab, ob er mehr als ein einfaches "Ja" oder "Nein" für sie übrig hat. Im Zweifelsfall formuliert
man die Frage ohne Fragewort so um, dass sie zu einer offenen Frage wird. In unserem Beispiel:
"Was erwarten sie für sich von der morgigen Sitzung?"
Beginnen sie mit Fragen zu unstrittigen Fakten: "Wie lange arbeiten sie schon daran?, Gibt es Veröffentlichungen?, Mit wem arbeiten sie zusammen?, Welche Erfahrungen haben sie gemacht?".
Wechseln sie zwischen Fragen nach Einzelheiten "Was war der Auslöser für ...? und globalen Einschätzungen "Wie beurteilen sie die Erfolgsaussichten für ...?".
Während eines gut laufenden Gesprächs wächst die Bereitschaft, Auskünfte zu geben. Nicken sie
und reagieren sie freundlich und verbindlich.
Regeln für Interviewte:
Haben Sie sich bereit erklärt, Auskünfte zu geben, so versuchen Sie nicht zu missionieren, also Ihr
Gegenüber von Ihrer Lieblingsidee zu überzeugen. Nüchterne Fakten sind viel überzeugender als
eine schwungvoll vorgetragene Rede. Der Überschwang der Begeisterung erregt leicht Misstrauen,
der Fragende soll als Handlanger Ihrer Missionsbestrebungen missbraucht werden.
Einen guten Eindruck machen eindeutige Sachaussagen und klar formulierte Einschätzungen. Alles
Unklare wird vom Frager interpretiert, in der Regel gegen Sie. Wirkungsvoll sind:
•
•
•
•
Typische Fakten,
Kurze plastische Beispiele,
eingängige Vergleiche,
Zahlen, so genau wie möglich, sie zeugen von Kompetenz.
Werden Sie nach Ihrem Standpunkt gefragt, ist es wichtiger, ihn präzise zu formulieren als im Detail
begründen zu können. Werden Sie um Begründung gebeten, reicht es oft, einen dahinter liegenden
Standpunkt zu formulieren. Oder sagen Sie: "In meiner bisherigen Tätigkeit hat sich dieses Herangehen bewährt". Oder: "Ohne diese Haltung hätte ich nicht erreicht, was ich erreicht habe."
Lampenfieber, dass Sie bei einer Frage ins Stottern kommen könnten, ist unnötig, wenn sie sich zwei
alternative Taktiken verinnerlichen:
•
•
Werden Sie etwas gefragt, wo Sie sich auskennen, spulen Sie Ihre gewohnte, bewährte Antwort ab. Versuchen Sie nicht, ausgerechnet im Interview neue Gedanken
zu entwickeln. Das geht meistens schief.
Werden Sie etwas gefragt, wo Sie sich nicht auskennen, geben Sie keine Auskünfte,
sondern sagen: "Das ist ein spannendes Thema. Aber leider fällt es nicht in mein bisheriges Arbeitsgebiet."
Mit diesen beiden Varianten kommen Sie nicht nur durch jedes Interview, sondern auch durch jede
Prüfung.
Haben Sie einen Fehler begangen, gestehen Sie ihn sofort und vollständig ein. Dann gibt es
schlimmstenfalls eine kurze Aufregung – und Sie sind das Problem los.
Quelle: vgl. EGO-NET.de: Sag mir, wer du bist, Interviews und Befragungen meistern. Ausgabe 04/2000
189
4.5.3
Modul E3 − Der Elternabend im Berufsinformationszentrum (BIZ)
Ziele
Möglicher Inhalt
Schülerinnen und Schüler
sollen
• wissen, dass das BIZ als
Informationsquelle kostenlos
und nach dem Prinzip der
Selbstinformation genutzt
werden kann,
• wissen, wo sich das BIZ
befindet,
Das BIZ als Informationsquelle
Einbeziehung der Eltern
als Praxisbezug und Unterstützung bei der Berufswahl
• die wichtigsten Medien im
BIZ kennen und mit deren
Umgang vertraut sein,
• die Berufsberaterinnen und
Berufsberater als Helfer und
Partner bei der Berufswahl
begreifen,
• bereit sein, selbst das BIZ
zu nutzen.
Anregung für die Gestaltung
Medien
Um die Zielstellung dieses Moduls erreichen zu können, ist es erforderlich, die
Schülerinnen und Schüler aktiv in die Vorbereitung des Elternabends einzubeziehen.
Elternabend im BIZ:
1. Vorbereitung
- selbstständige Organisation des Besuches durch die Schülerinnen und
Schüler unter Einbeziehung der Elternvertreter und der/s Berufsberaterin/s
der Schule
• Schreiben der Einladungen,
• Arbeit mit dem Berufswahlpass vorbereiten,
• Elternauftrag
• Schulspezifisches Konzept aktualisieren
E3-1,
D1-3
E2-3
E3-2
E4-1
E2-4
www.agentur
fuerarbeit.de
2. Durchführung:
- Führung durch die/den Info-Sachbearbeiterin/er des BIZ; Kennen lernen der
Einrichtung
Aufgaben des Berufsberaters
(Hilfestellung, zeitlicher
Ablauf, geplante Maßnahmen zur Berufswahlvorbereitung)
BIZ-Angebote praktisch
nutzen
(Vorträge, Schulungen,
Lehrgangsangebote für
Schülerinnen und Schüler)
-
selbstständige Arbeit der Schülerinnen und Schüler am PC: Ausdruck „Meine Interessen“ und „Mein Wunschberuf und die Alternativen“
-
Eltern und Kinder werten das Ergebnis vor Ort (Bezug zu einem Kurzfilm
und der Berufsmappe kann hergestellt werden)
Vorstellen des Berufswahlpasses und des schulspezifischen Konzeptes
-
3. Nachbereitung
- Materialsammlung zu ausgewählten Berufen anlegen
- Nutzen der Erkenntnisse für die Durchführung des Betriebspraktikums
- Erstellen der Bewerbungsunterlagen im Deutschunterricht
190
E3-3, E2-4
E3-1
Informationen für die Lehrkraft
Ein Elternabend zur Berufswahlorientierung
Eltern haben einen sehr starken Einfluss auf die Berufswahl von Jugendlichen. Fast alle Schülerinnen
und Schüler beraten sich mit ihren Eltern über ihre berufliche Zukunft. Keine andere Instanz wird so
häufig genutzt und von den Jugendlichen als hilfreich empfunden.
Problem: Die Mehrzahl der Jugendlichen messen ihren Eltern eine sehr wahrscheinlich idealistisch
überhöhte Orientierungskompetenz zu. Aber das Vertrauen der Jugendlichen in den elterlichen Rat
gründet in vielen Fällen weniger auf Sachkompetenz als auf Beziehung. Realistisch betrachtet ist die
wichtigste Instanz zur Berufsorientierung eher schlecht auf die hohen Erwartungen der Jugendlichen
vorbereitet.
vgl: Arbeitskreis EINSTIEG (Hg): “Berufswahl in Hamburg 2004“. Eine Umfrage unter Hamburger Schülerinnen und Schülern.
erstellt von EINSTIEG GmbH, Köln, psychonomics AG, Köln
Ziel der Elternarbeit sollte es sein, die Eltern für ihre entscheidende Rolle im Berufswahlprozess
der Jugendlichen zu sensibilisieren und sie als kompetenten Partner für diesen Prozess zu gewinnen. Wenn die Möglichkeit gegeben ist, sollte dieser Elternabend im BIZ durchgeführt werden.
Hier können sich die/der verantwortliche Berufsberaterin/Berufsberater der Agentur für Arbeit vorstellen und die Möglichkeiten der Selbstinformation im BIZ praktisch erprobt werden. Spätestens an dieser Stelle ist den Eltern auch das schulspezifische Konzept zur Berufswahlvorbereitung vorzustellen.
Gemeinsam ist zu beraten, wie sich Eltern in den schulischen Prozess der Berufswahlvorbereitung sinnvoll einbringen können.
191
E3-2
Berufsvorbereitung
Berufsvorbereitung dient dazu, jungen Menschen nach dem Besuch der allgemein
bildenden Schule den Einstieg in Ausbildung und Beruf zu erleichtern und die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen, wenn dies durch den bisherigen Schulbesuch nicht erreicht werden konnte. Vorrangig wird eine Berufsausbildung angestrebt,
um durch Qualifizierung eine dauerhafte Eingliederung auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Berufsvorbereitung erfolgt sowohl schulisch als auch in Form einer individuellen berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme, die durch die Agentur für Arbeit
gefördert wird.
Generelle Inhalte:
Berufsvorbereitung beinhaltet die Vermittlung beruflicher Grund- und Basisqualifikationen sowie allgemein bildenden Unterricht (um schulische Bildungslücken zu schließen
oder Kenntnisse zu erweitern) und schließt in der Regel auch den Besuch der berufsbildenden Schulen ein. Vielfach besteht die Möglichkeit (z .B. durch Zusatzkurse), bisher nicht
erreichte Schulabschlüsse zu erwerben (vor allem den Hauptschulabschluss). Für den Fall
der anschließenden Aufnahme einer Arbeitnehmertätigkeit kann im Rahmen der schulischen
Berufsvorbereitung die Schulpflicht erfüllt werden.
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen
sind nach dem SGB III (§§ 59, 61-64, 66-73, 75) und - speziell für behinderte junge Menschen - nach §§ 97 ff. SGB III vorgesehen. Für die Förderung ist die Berufsberatung zuständig, wenn eine entsprechende Berufsvorbereitung durch die Schule nicht gewährleistet
ist. Es steht ein differenziertes Angebot an Qualifizierungsebenen zur Verfügung, um dem
individuellen Förderbedarf gerecht zu werden:
Eignungsanalyse,
Grundstufe (Kernelement „Berufsorientierung/Berufswahl“),
Förderstufe (Kernelement „Berufliche Grundfertigkeiten“)
Übergangsqualifizierung (Kernelement „Berufs- und betriebsorientierte Qualifizierung“).
Eine kontinuierliche Bildungsbegleitung soll das vereinbarte Qualifizierungsziel sicherstellen.
Schulische Berufsvorbereitung
erfolgt vorwiegend durch das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) und das Berufsgrundbildungsjahr (BGJ), die durch die Länder geregelt sind und in unterschiedlicher Form gehandhabt werden (auch Abweichungen in den Bezeichnungen). Man kann auch den Besuch einer
Berufsfachschule (mindestens einjährig) zur Berufsvorbereitung nutzen.
Quelle: vgl. www.aaonline.dkf.de/bb/p118.htm, Stand: 24. 01. 2005
192
E3-3
Angebote der Agentur für Arbeit zur Berufsorientierung
Die für dich zuständige Beraterin bzw. der für dich zuständige Berater:
_______________________________________________
Angebote
Name:
Adresse: _______________________________________________
Telefon:
_______________________________________________
Telefax:
_______________________________________________
E-Mail:
_______________________________________________
Deine Berufsberaterin bzw. dein Berufsberater gibt dir
gern die aktuellen Ausgaben der regionalen Informationsschriften.
Die regionale Informationsschrift ist eine Orientierungshilfe und zeigt dir im Überblick:
•
die Angebote der Berufsberatung
•
Schriften, CD-ROM und Internetangebote rund um die Berufswahl
•
wie du dich auf ein Beratungsgespräch vorbereiten kannst
•
Möglichkeiten auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle
•
die Bildungswege, die für dich nach der Schule möglich sind
•
Adressen, Öffnungszeiten des Berufsinformationszentrums und der Berufsberatung
Berufswahlpass
Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004
193
4.5.4
Modul E4 − Selbstinformation zur Berufswahl
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregungen für die Gestaltung
Medien
• erkennen, dass die Berufswahl ein Prozess ist, in dem
sie selbst aktiv werden müssen,
Berufswahlpass
Partner für die Berufswahl
Eigeninitiativen
Vorstellen und Führen eines Berufswahlpasses
Wer macht was im Rahmen der Berufswahlvorbereitung?
Informationen zum Wunschberuf sammeln, persönliche Aktivitäten
• Möglichkeiten der Informationsgewinnung zur Berufsausbildung erschließen,
Angebote zur Berufsorientierung, z.B. durch Schulen, Betriebe, Berufsfachschulen,
Berufsberatung, Messen
Gespräche mit Berufstätigen in Ausbildungseinrichtungen führen
Angebote verschiedener Institutionen erkunden
Analyse der Berufsentscheidung anhand der Aussagen von Berufstätigen
www.berufswahl
pass.de
Kapitel 6 dieser
Broschüre
E4-1
E4-2
E4-3
E4-4
E3-2
E4-5
• das Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit als
Quelle zur Selbstinformation
nutzen,
Inhaltliche Angebote des BIZ
Vorstellen und Nutzen besonderer Angebote des BIZ,
z.B. „JOBLAB“
Vorbereitung des BIZ-Besuches durch Fachlehrerin/er oder Berufsberaterin/er
Besuch des BIZ, z.B. im Rahmen einer Schulveranstaltung
Individueller Besuch des BIZ – Sammeln von Informationen zu
ausgewählten Berufen, Nutzen von Multimedia-Angeboten
E4-6
• wissen, dass auch das Internet vielfältige Informationen
zur Berufswahl bietet.
Eigene Berufserkundung im
Netz
Suche nach berufstypischen
Betrieben
Informationen zu neuen Berufsbildern
Internetangebote in „MACH’S
RICHTIG“
Nutzen des Internets im Rahmen des Fachunterrichts (z.B. Sozialkunde, Wirtschaft)
Besuch eines Internet -Cafes
Virtuelle Betriebsbesuche im Internet (interaktive Spiele)
Vielfältige Angebote in „MACH’S RICHTIG“ - Internetadressen,
CD-ROM („PC-Berufswahlprogramm“, „Bewerbung um eine Ausbildungsstelle“)
E4-8
E4-9
E4-10
Schülerinnen und Schüler
sollen
194
E4-7
E4-11
E4-1
Die Berufswahl ist ein Prozess
Die Berufswahl ist ein vielschichtiger und über mehrere Jahre laufender Prozess,
An diesem Prozess wirken viele Partner mit. Du selbst stehst im Mittelpunkt,
bist der Motor deiner Berufsorientierung und entscheidest selbstständig,
wann du welche Beratung bzw. Unterstützung anforderst. Es geht hier um dich.
Du entscheidest, welchen Weg du nimmst. Damit du am Ende deiner Schulzeit
Angebote
der aus mehreren Schritten besteht.
eigenverantwortlich eine begründete Berufswahlentscheidung treffen kannst,
musst du aktiv werden und deinen Teil übernehmen.
Berufswahlpass
Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004
195
E4-2
Rechtzeitige persönliche Investitionen in
Chancen für Ausbildung und Beruf
Anforderungen an Schülerinnen und Schüler:
•
Wiederkehrende Beschäftigung mit persönlichen Berufsvorstellungen und
Zielen
•
Information über Berufe, ihre Anforderungen, ihre Wirklichkeit als
Daueraufgabe
•
Bemühen um Schulerfolg als berufsbezogene Investition
•
Auswahl von Wahlpflichtkursen als bewusstes Moment persönlicher
Profilbildung
•
Mitwirkung in Arbeitsgemeinschaften als Investition
•
Erwerb von PC-Kenntnissen als Beleg für Bildungswillen und Weitsicht
•
Erwerb von Sprachkenntnissen
•
Aktive Mitgliedschaft in Sportvereinen oder anderen Organisationen mit
Teamcharakter
•
Übernahme kleiner Führungs-, Organisationsaufgaben als Feld persönlicher
Erprobung
•
Bemühungen um dokumentierbare Leistungserfolge als Beleg für persönliche
Erfolgsorientierung
•
Sammeln von Belegen für Erfolge oder besondere Arbeitsergebnisse
196
E4-3
Von mir durchgeführte Arbeiten und Aufgaben
Hier sammelst du deine von dir selbst erstellten oder durchgeführten Arbeiten, die anschaulich zeigen, wie du dich persönlich entwickelt hast und welche Leistungen du im Rahmen
deiner beruflichen Orientierung erbracht hast.
Aufgenommen werden können z. B.:
•
Berichte aus dem Unterricht
- Arbeiten aus dem Fachunterricht - Arbeiten an Projekten
- Teilnahme an Wettbewerben
•
Berichte über Aktivitäten in der Schule
- Übernahme von Ämtern, z. B. Klassensprecherin/Klassensprecher, Klassenbuchführerin/Klassenbuchführer, Mitarbeit in Schülermitbestimmungsgremien, Mitarbeit
im Sanitätsdienst
- Engagement in der Schulgemeinschaft, z. B. Lernpatenschaften für jüngere Schülerinnen und Schüler, Verkauf im Schülerkiosk, Schülerlotsendienst, Arbeit als Streitschlichter, Mitarbeit in einem Schülerunternehmen
- Teilnahme am Schüleraustausch
•
Berichte über Aktivitäten außerhalb der Schule
- Berichte über Betriebspraktika, Ferienpraktika
- Berichte zum Besuch von Berufsorientierungsmessen
- Berichte über besonderes Engagement, z. B. in der Feuerwehr, in sozialen Einrichtungen, in Kirchengemeinden, in der Nachbarschaft
- Berichte über die Arbeit in Jugendgruppen, im Sportverein, in Verbänden
- Berichte über die Teilnahme am Austauschprogramm im Ausland
- Berichte über Sprachkenntnisse
Bewerbungsunterlagen
Dokumentation
•
- Anschreiben und Bewerbungsschreiben
- Lebenslauf
•
Unterlagen zum persönlichen Profil
- Auswertungsbögen zu unterschiedlichen Zeitpunkten
- Lernvereinbarungen
Berufswahlpass
Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004
197
E4-4
Fragebogen für Gespräche mit Berufstätigen
Du kannst diesen Fragebogen zu Gesprächen mit Berufstätigen, Betriebsbesichtigungen und
Praktika mitnehmen.
Firma:
Ort: ____________________ Datum: _____________
Name der Betreuerin/
des Betreuers: Frau/Herr ___________________________________ Tel.: ____________
Anzahl der Beschäftigten im Unternehmen: _______ Anzahl der Auszubildenden: _______
In welchen Berufen?________________________________________________________
Bezeichnung für einen ausgewählten Beruf:______________________________________
Wichtigste Tätigkeiten Was wird gemacht?_______________________________________
_________________________________________________________________________________
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
Was für Materialien, Werkzeuge, Apparate und Maschinen werden benutzt?
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
Welche Anforderungen stellt dieser Beruf?_______________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
Welche Vorbildung wird verlangt? ______________________________________________
_________________________________________________________________________
Gibt es eine Aufnahmeprüfung?
ja
nein
Datum:______________________
Was wird geprüft? __________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
Wie lange dauert die Ausbildung? _______________________Ausbildungsart?__________
Welches sind die Fächer an der Berufsschule?____________________________________
198
E4-4
Vergütung während der Ausbildung: 1. _____ 2. _____ 3. _____ 4. _______ Ausbildungsjahr
Lohn nach der Ausbildung: __________________ Nach 5 Jahren: _____________________
Arbeitszeiten:_______________________________________________________________
Weiterbildungsmöglichkeiten: __________________________________________________
__________________________________________________________________________
Verwandte Berufe:___________________________________________________________
Wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen?________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
Welche Sonnen- und Schattenseiten hat dieser Beruf aus ihrer Sicht?
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
Würden sie diesen Beruf wieder ergreifen?
ja
nein
Kurze Begründung: __________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
Weitere Fragen und Bemerkungen:______________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
Deine Schlussbemerkungen:
Sonnen- und Schattenseiten dieses Berufes aus deiner Sicht:_________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
Würde dieser Beruf zu dir passen?
ja
nein
Begründung:_______________________________________________________________
__________________________________________________________________________
Quelle: vgl. Schmid, Reinhard/Barmettler, Claire: Wegweiser zur Berufswahl. Bertelsmann Verlag,
Bielefeld: 2003, S. 94
199
E4-5
Thema: Berufsinformationszentrum (BIZ)
•
Im Berufsinformationszentrum (BIZ) hast du die Möglichkeit, den ganzen Tag Informationen über Berufe, die dich interessieren, zu sammeln. Dafür brauchst du dich
nicht vorher anzumelden.
•
In Informationsmappen zu den verschiedenen Ausbildungsberufen findest du Kurzdarstellungen der Berufe und Beschreibungen der dazugehörigen Aufgaben, Tätigkeiten und Anforderungen.
•
Du erfährst etwas zu den Verdienstmöglichkeiten, Beschäftigungsaussichten und
Weiterbildungsmöglichkeiten der Berufe, die dich interessieren.
•
Kannst du dir dann immer noch "kein richtiges Bild" machen und mit bestimmten Aussagen nichts anfangen, vermitteln auch Kurzfilme Eindrücke über den Beruf.
•
Du kannst dir an deinem eigenen Arbeitsplatz allein oder mit Freunden Reportagen
aus dem beruflichen Alltag mit seinen typischen Anforderungen und Tätigkeiten ansehen und so einen "kleinen Einblick" in den Beruf gewinnen.
•
Diaserien geben dir im Wechsel von Text und Bild die Möglichkeit, Teilaspekte der
Berufe zu beleuchten.
•
Zusätzlich wird dieses Angebot durch Hörprogramme ergänzt.
•
Wenn noch Fragen offen stehen, helfen dir Themenmappen und Bücher bestimmt
weiter. Sie beschreiben Berufe und deren spezielle Probleme in der Arbeits- und Berufswelt.
•
Hast du keine Lust, deine Nase in Bücher und Mappen
zu stecken, kannst du dir am BIZ-Computer einen
Überblick über die zu deinen Interessen passenden
Berufe verschaffen.
200
E4-6
JOBLAB - Ein Multimedia-Labor zur Berufsfindung
JOBLAB ist ein virtuelles geheimes Unterwasser-Labor, in dem –
fern von der Öffentlichkeit - mit Berufen experimentiert wird.
JOBLAB ermöglicht die Simulation und Gegenüberstellung unterschiedlicher Berufs- und Lebensentwürfe. Sogar neue Berufe
können kreiert werden. In der Simulation können verschiedene Alternativen durchgespielt und deren Vor- und Nachteile abgewogen
werden. Ein integrierter Neigungstest hilft dabei, passende Berufe
zu entdecken. Das interaktive Labor ermöglicht den Nutzer/innen,
entsprechend ihrer Interessen und Informationsbedürfnisse flexibel
mit Berufen umzugehen.
Warum JOBLAB?
Unternehmen sind sehr an
weiblichen Auszubildenden,
insbesondere in technischen
Berufen, interessiert und bedauern die Zurückhaltung der
jungen Frauen. Speziell bei
Berufen im IT-Sektor sind
Mädchen deutlich unterrepräsentiert und in der Wirtschaft
mangelt es bereits an ausge.bildeten Fachkräften. Für die
Zukunft wird die Zahl fehlenden Fachpersonals als steigend prognostiziert.
Junge Frauen starten mit guten Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt und erhöhen damit ihre
Chancen. Das gilt speziell für die neuen Medienberufe, die durch den Einsatz neuer Technologien günstige Beschäftigungsperspektiven auftun und den beruflichen Vorstellungen von
Frauen entgegenkommen.
Einerseits wird durch die hohen Flexibilisierungsmöglichkeiten von Arbeitszeit und Arbeitsort
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert. Andererseits dominiert nicht mehr die
Körperkraft, wogegen kommunikative und soziale Kompetenzen einen hohen Stellenwert
einnehmen...
Wo bekommt man JOBLAB?
Die aktualisierte Auflage von JOBLAB für
Ausbildungsberufe (als CD für Windows und
Mac) steht für Sie und Ihre Schüler/innen in
den Berufsinformationszentren - BIZ - Ihrer
örtlichen Agenturen für Arbeit kostenlos zur
Verfügung.
201
JOBLAB
im
BIZ
E4-6
Ist JOBLAB nur für Mädchen?
Bei der Konzeption von JOBLAB sind gezielt die Vorlieben und
die Herangehensweisen von Mädchen berücksichtigt worden. Im
JOBLAB werden allerdings grundlegende und nicht
geschlechtsspezifische Fragen der Berufsfindung behandelt.
Auch die dynamisch handhabbaren Faktoren, die jeden Beruf
charakterisieren, sind von universeller Bedeutung.
Durch JOBLAB können die
Möglichkeiten der neueren und bisher
wenig bekannten Berufe mit den
Wünschen nach individueller Gestaltung
des Privat- und Familienlebens
in Zusammenhang gebracht und
simuliert werden.
Modul 1 Berufsdesign:
Berufe werden nach eigenen Wünschen
und Vorstellungen kreiert
Modul 2 Testraum:
Vier verschiedene Testgeräte erkunden
die eigenen Interessen und Neigungen
Modul 3 Berufe im Vergleich:
Einzelne Berufe werden
miteinander verglichen
Modul 4 Vernetzung:
Berufe werden grafisch im
Zusammenhang dargestellt
Modul 5 Ich und mein Beruf:
Die eigenen Interessen und
Neigungen werden mit den Merkmalen
von Berufen verglichen
Modul 6 Vereinbarkeitssimulator:
Verschiedene Möglichkeiten der
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
können durchgespielt werden
Förderer von JOBLAB:
• Bundesministerium für Bildung und Forschung,
• Bundesagentur für Arbeit,
• Arbeitgeberverband Gesamtmetall,
• Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, .
• Hessisches Sozialministerium,
• Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz.
JOBLAB ist ein Produkt von JOBLAB & DIVERSITY
Infos und Support: www.joblab.de
202
E4-7
Virtuelle Erkundungen in der Welt von Beruf und Arbeit
Das Internet hat sich bei der Suche nach Informationen rund um Ausbildung und Beruf zu
einer der wichtigsten Informationsquellen entwickelt.
Bei der Nutzung des Internets zur Berufsorientierung sollte man folgende Punkte beachten:
Keine zentrale Steuerung
Veränderungsgeschwindigkeit
Die technische Seite des Internets ist durch Normen geregelt, aber für inhaltliche Fragen gibt es
keine zentrale Koordination. Deshalb findest du
ähnliche Informationen z. B. Bewerbungstipps bei
den verschiedensten Anbietern. Andere Informationen wirst du vielleicht vergeblich suchen.
Jeder Anbieter entscheidet, welche Informationen
er wie lange ins Netz stellt. Deshalb kann es vorkommen, dass eine Internetseite, die letzte Woche
interessante Informationen über Berufe bereithielt,
heute schon andere Inhalte zeigt oder gar nicht
mehr vorhanden ist.
Tipp! Wichtige Informationen speichern.
Aktualität
Einmal ins Netz gestellte Seiten werden nicht
in jedem Fall aktualisiert. Große Institutionen und Firmen pflegen ihre Seiten regelmäßig. Viele private
Anbieter scheuen diesen Aufwand.
Achtung! Angebote für
Ausbildungsplätze
immer auf Aktualität
prüfen.
Informationen
über
Ausbildung
und Beruf
Umfang
Jeder Versuch, sich
alle berufsrelevanten
Seiten im Netz anzuschauen, wird auf
Grund der Fülle der
Informationen scheitern. Deshalb ist eine
planvolle
Internetrecherche sinnvoll.
Richtigkeit der Angaben
Anbietervielfalt
Du kannst bei der Suche nach
Informationen auch auf falsche
Daten und Fakten treffen, da im
Prinzip jeder jede Information
ins Netz stellen kann.
Achte deshalb auf den Herausgeber der Seiten. In der Regel
überprüfen Ministerien, Ämter,
Behörden, Organisationen große Firmen usw. den Inhalt ihrer
Seiten auf Richtigkeit.
Tipp! Zuverlässigkeit der Angaben noch durch andere Quellen
prüfen.
Ob eine Information in das Netz
kommt, hängt davon ab,
ob jemand Zeit, Geld und
Lust hat diese Informationen
ins Netz zu stellen. Informationen über Ausbildungsplätze in
deinem Ort müssen also nicht
zwangsläufig im Netz erscheinen.
Achtung! Hinter einigen seriös
klingenden Informationen stecken auch kommerzielle Anbieter, die dann versuchen z. B.
ihre Produkte zu verkaufen.
Es ist gar nicht so einfach, aus der Fülle von Internetseiten mit geringem Zeitaufwand aussagekräftige Fakten zu erhalten. Um effektiv im Internet zu recherchieren, haben sich folgende Strategien bewährt:
•
Bekannte Adressen eingeben,
•
Katalogsuche auf den Eingangsportalen der verschieden Anbieter nutzen,
•
Arbeit mit Suchmaschinen.
203
E4-8
Recherche im Internet
Eingeben von Adressen
Interessante Adressen
Die erste Adresse bei der Suche nach Informationen über www.arbeitsagentur.de
Ausbildung und Beruf ist der Internetzugang der Agentur
für Arbeit www.arbeitsagentur.de. Hier findet man u. a.
www.was-werden.de
aktuelle Ausbildungsplatzangebote, umfangreiche Be- www.machs-richtig.de
rufsbeschreibungen und Tipps für Bewerbungen.
www.bildung-lsa.de
www.schulewirtschaft-lsa.de
www.halle.ihk.de
www.magdeburg.ihk.de
www.azubi-online.de
www.bibb.de
www.bw-tips.de
www.berufswahlpass.de
In vielen Tageszeitungen und anderen Veröffentlichungen
wird man bei der Suche nach geeigneten Internetseiten
fündig. Zum Beispiel entdeckt man in Stellenanzeigen
häufig die Internetadressen von Unternehmen. Diese findet man auch durch Probieren. Da Internetadressen stets
den gleichen
Aufbau besitzen,
führt
der
Versuch
www.NamederFirmaxy.de häufig schon zum Erfolg.
Aufgabe:
Suche weitere Internetadressen mit berufsrelevanten Inhalten und ergänze die
oben stehende Liste.
Teste, ob Firmen in deiner Region im Internet zu finden sind.
Finde für die oben stehenden Adressen jeweils den Herausgeber.
204
E4-8
Beispiel:
Suche mit einem Katalog
Katalogsuche
mit
T-
online:
Auf den Startseiten verschiedener Anbieter z. B. auch
eures Online-Dienstes findet man in der Regel themati-
Startseite:
sche Verzeichnisse, die Adressen und Kurzbeschreibungen der Internetseiten in einem Katalog zusammenfassen. Meist werden Kataloge von Redakteuren betreut,
die neue Internetseiten auf deren Inhalt überprüfen und
1. Schritt:
in die passende Kategorie einordnen. Dadurch findet
Karriere
eine Vorauswahl statt. Nicht jede Internetseite, die den
Suchbegriff enthält, wird deshalb angezeigt. Finanziert
werden solche Verzeichnisse auch durch Werbung.
Deshalb wird man bei der Katalogsuche teilweise gezielt
zu Produkten oder Informationen der jeweiligen Werbe-
2. Schritt:
partner geführt.
Bewerben
Bei der Suche mit einem Katalog geht man von einem
Oberbegriff aus. Diesem sind dann verschiedene Unterbegriffe zugeordnet, zu denen weitere Unterkategorien
existieren. Man surft also durch mehrere Internetseiten,
ehe man zur Anzeige eines bestimmten Ergebnisses
kommt. Dieser Weg ist zeitaufwändig und führt auch
nicht in jedem Fall zum Erfolg. Empfehlenswert ist diese
Art der Suche, wenn man sich einen ersten Überblick
zum Thema verschaffen will.
3. Schritt:
Interessantes Thema
Aufgabe:
Den Service einer Katalogsuche bieten auch viele Zeitschriften und Fernseh- oder Radiosender an. Suche auf den Eingangsseiten deines Lieblingsradio- oder Fernsehsenders nach
solchen Verzeichnissen und prüfe, ob sie Informationen über Ausbildung und Beruf enthalten.
205
E4-8
Arbeit mit einem Suchdienst
Adressen bekannter Suchma-
Suchmaschinen bieten die Möglichkeit der Volltextsu- schinen:
che. Außerdem werden neue Seiten automatisch in
einer Datenbank erfasst. Dazu werden bestimmte Pro-
www.google.de
gramme benutzt, so genannte Spider oder Crawler. www.altavista.de
Aber selbst die besten Suchmaschinen sind nicht in der
Lage, sämtliche Seiten des Internets zu durchforsten.
www.lycos.de
Man kann davon ausgehen, dass eine gute Suchema- www.fireball.de
schine höchstens ein Drittel der verfügbaren Internetseiten erfasst. Deshalb existieren Metasuchmaschinen. www.yahoo.de
Diese fragen mehrere Suchmaschinen gleichzeitig ab.
Metasuchmaschinen:
Bei der Arbeit mit Suchmaschinen wird der eingegebene Begriff z. B Ausbildungsplatz mit dem kompletten www.metager.de
Text der erfassten Seiten verglichen. Man erhält da-
Suchmaschine speziell für Kinder
durch eine wesentlich umfangreichere Ergebnisliste als und Jugendliche:
bei der Katalogsuche. Hier liegt aber auch eine
Schwierigkeit. Bei allgemeinen Begriffen wie z. B. Beruf www.blindekuh.de
erhält man mehr als 14.000.000 Treffer. Zusätzliche
Suchbegriffe schränken die Liste sinnvoll ein.
google
fireball
altavista
lycos
yahoo
blindekuh
Beruf
Ausbildung
Ausbildungsplatz
Ausbildungsplatzangebote
Job
Arbeitsmarkt
Aufgabe: Trage in die Tabelle für die angegebenen Schlüsselwörter die Anzahl der gefunden Treffer ein. Führe diese Arbeit in einer der nächsten Stunden erneut durch. Vergleiche
die Ergebnisse.
Versuche, mithilfe der verschiedenen Suchmaschinen Informationen zu euren Wunschberuf
zu finden.
206
4-9
Ausbildungsplatzsuche auf dem Internetportal der Agentur für Arbeit
Durch Eingabe der
Internetadresse
www.arbeitsagentur.de
gelangst du auf die
Startseite der Agentur
für Arbeit. Nun musst
du dem Link
Arbeitsund
Ausbildungsplatzsuche
folgen.
Jetzt wählst du im
Menü
Stellenangebote
suchen.
Die nun folgende Suchmaske erlaubt nach
verschiedenen Kriterien zu suchen.
1. Wählst du beim Punkt Art der Nachfrage
nur den Punkt Ausbildungsplatz, erhältst du
Ergebnisse aus dem gesamten Bundesgebiet
für alle an angebotenen Berufe.
2. Wenn du außerdem noch einen konkreten
Berufswunsch eingibst, dann werden dir
bundesweite Angebote für diesen speziellen
Beruf angezeigt. Hier ist es wichtig auf die
Rechtschreibung und auf die korrekte Berufsbezeichnung zu achten.
Meist lohnt es sich nur nach aktuellen Ausbildungsstellenangeboten zu suchen, deshalb
wähle bei Nur Angebote der letzten den Punkt
2 Wochen.
3. Wenn du nur in deiner Region nach Ausbildungsstellen suchst,
dann gib die ersten drei Zahlen der Postleitzahl deines Wohnortes ein.
Ohne konkreten Beruf erhältst du nun alle gemeldeten Ausbildungsstellen deiner Region. Du kannst aber auch ganz gezielt nach deinem
Wunschberuf suchen.
207
E 4 - 11
Quelle: Medienkombination zur Berufswahlvorbereitung. Bundesanstalt für Arbeit, 2003/2004, S. 48
208
E 4 - 11
Quelle: Medienkombination zur Berufswahlvorbereitung. Bundesanstalt für Arbeit, 2003/2004, S. 38
209
4.6 Themenbereich F: Arbeitsmarktsituation
4.6.1
Modul F1 − Regionaler Wirtschaftsraum
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregungen für die Gestaltung
Medien
• den regionalen Wirtschaftsraum hinsichtlich seines Strukturwandels untersuchen,
Ursachen für den Strukturwandel einer Region
Information über die historische Entwicklung der Chemieregion in Mitteldeutschland
Ableiten von Standortfaktoren für die Chemieindustrie in Mitteldeutschland
F1-1, F1-2, F1-3
• den Einfluss des Strukturwandels auf die
Arbeitsmarktsituation erfassen,
Einflussfaktoren und Folgen des wirtschaftlichen
Strukturwandels
Strukturwandel an Beispielen der Heimatregion nachvollziehen
Experteninterview
Notwendigkeit des Strukturwandels und Arbeitsmarktsituation
Rollenspiel: Soziale und wirtschaftliche Auswirkungen des
Strukturwandels in der Chemieindustrie
L 24, S. 28 ff
• die Ausbildungsplatzsituation im regionalen Wirtschaftsraum kritisch analysieren,
Arbeitslosigkeit und Beschäftigungschancen in der
Region
Sammeln von Informationen über die Ausbildungsplatzsituation im regionalen Wirtschaftsraum
F1-4
• sich mit den eigenen Berufswünschen,
Anforderungen an den Beruf und Beschäftigungschancen in der Region
auseinandersetzen.
Realisierbarkeit von
Wunschberufen
Die Ausbildungsplatzsituation für den Wunschberuf in der
Heimatregion analysieren
F1-5, F1-6
Alternativen zum Wunschberuf
Eigene Interessen mit Berufsanforderungen vergleichen
Schülerinnen und Schüler sollen
Pro- Kontra- Debatte
210
F1-1
I3-5
F1-1
Die Entwicklung der Chemieregion- Mitteldeutschland
Entwicklung bis zum 1. Weltkrieg
Die chemische Industrie hat in Deutschland eine lange Tradition. Mitte des 19. Jahrhunderts
gab es zunächst kleinere Familien- und Handwerksbetriebe, die sich auf die Herstellung von
Schwefelsäure und Soda spezialisiert hatten. Soda, als Grundlage für Bleichmittel und Farbstoffe, wurde von der aufkeimenden Textilindustrie benötigt. Der wachsende Maschinenbau
war Abnehmer von Rostschutz- und Schmiermitteln. Wichtig für die Entwicklung der chemischen Industrie in Mitteldeutschland war die Landwirtschaft, insbesondere die Rübenzuckerindustrie. Neben den Apparaten und Maschinen zur Verarbeitung der Zuckerrüben benötigten diese Fabriken Energie. Diese war durch die Erschließung der regionalen Braunkohlevorräte reichlich vorhanden. Die zahlreichen Salzlagerstätten boten Vorausetzung für die Verarbeitung der Kalisalze zu Düngemitteln. Durch Elbe, Mulde und Saale war auch der enorme
Wasserbedarf der chemischen Industrie gesichert. Weitere günstige Standortfaktoren waren
die sich rasch verbessernden Verkehrs- und Transportwege und die, im Vergleich zu den
Chemiestandorten in Berlin und in Rheinland/Westfalen, günstigen Bodenpreise.
(Deutschland hatte außerdem den Vorteil, über 12 Technische Hochschulen zu verfügen.
England hatte im Vergleich dazu um 1900 keine einzige Technische Hochschule.)
Aufgabe: Welche Standortfaktoren haben die Entwicklung der chemischen Industrie in Mitteldeutschland begünstigt?
Ro h st o f f e ?
-------------------------------------------------------
A r b e i t sk r ä f t e ?
-----------------------------------------------------
I n f r a st r u k t u r ?
N a ch fra g e ?
----------------------------------------------- --------------------K o ste n ?
----------------------------------------------------------------------------Sta n d o r t-
fa k to r e n
211
F1-2
Die Entwicklung bis zum Ende des 2. Weltkriegs
Aus gleichen Ausgangsstoffen können in der chemischen Industrie häufig unterschiedliche
Produkte erzeugt werden. Der für die Düngemittelherstellung notwendige Ammoniak ist auch
Grundlage für Farbstoffe, Kunststoffe, Medikamente und vor allem für Sprengstoff. In Folge
dessen siedelten sich weitere Chemiebetriebe an. Als der Bedarf an Sprengstoff im 1. Weltkrieg sprunghaft anstieg, wurde 1916 im strategisch günstigen Hinterland das „Ammoniakwerk Merseburg“ (später Leuna- Werke) errichtet. Dieses Werk wird in den Folgejahren zum
größten Produzenten von Ammoniak in Deutschland und weltweit. 1925 arbeiteten knapp
100 000 Menschen in Mitteldeutschland in ca. 3700 chemischen Fabriken. Hauptstandorte
gehörten allerdings zu dem großen Konzern I. G. Farbenindustrie AG (IG Farben), der sich in
den Folgejahren zum größten Chemiekonzern der Welt entwickelte. In der Zeit des Nationalsozialismus waren Kriegsvorbereitung und das Bestreben Deutschlands wirtschaftlich unabhängig vom Ausland zu sein, Gründe für den Aufbau weiterer zahlreicher chemischer Betriebe.
Gründungsjahr
1883
1893
1894
1909
1915
1916
1916
1921
1936
1936
1936
1936
1936
1936
Standort
Bernburg
Bitterfeld
Greppin/Wolfen
Wolfen
Piesteritz
Rodleben
Leuna
Genthin
Buna- Schkopau
Lützkendorf
Schwarzheide
Zeitz
Böhlen
Magdeburg
Hauptprodukt/-verfahren
Solvay-Soda
Chloralkali- Elektrolyse, Leichtmetalle
synthetische Farben
Filme, synthetische Fasern
Stickstoff
synthetische Fette
Ammoniak, Methanol, Kohlehydrierung
Waschmittel
synthetischer Kautschuk, Kunststoffe
Kohlehydrierung: Treibstoffe/Mineralöle
Kohlehydrierung: Treibstoffe
Kohlehydrierung: Treibstoffe
Kohlehydrierung: Treibstoffe
Kohlehydrierung: Treibstoffe
Vgl. KRUG: Zur Entwicklung des Mitteldeutschen Chemiereviers, www.opus.fh-merseburg.de, Stand 14. 04. 2005
Gefördert wurde die chemische Industrie durch Subventionen, Schutzzölle und Abnahmegarantien durch den Staat. In Mitteldeutschland stieg in der Zeit von 1936 bis 1939 die Chemieproduktion von 100 auf 172%. Davon profitierte auch die Entwicklung der Energiewirtschaft und des Maschinenbaus. Im Ballungsgebiet Mitteldeutschland (Magdeburg bis Chemnitz) arbeitete 1939 jeder vierte Beschäftigte in der Chemieindustrie.
Aufgabe: Erkläre den Zusammenhang zwischen Rüstung und der Entwicklung der Chemieindustrie in Mitteldeutschland. Wie wurde diese Entwicklung vom Staat gefördert?
212
F1-3
Die Entwicklung der Chemieregion Mitteldeutschland in der Nachkriegszeit
Nach dem 2. Weltkrieg stand die Chemieregion Mitteldeutschland vor schwerwiegenden
Problemen. Viele chemische Anlagen waren durch Bombardements im Krieg zerstört bzw.
beschädigt. Die Sowjetunion als Besatzungsmacht beschlagnahmte einen großen Teil der
Industrieanlagen als Entschädigung für die Verluste im Zweiten Weltkrieg. Auf Grund dieser
Reparationsleistungen an die Sowjetunion wurden in den ersten Nachkriegsjahren in Mitteldeutschland viele chemische Anlagen demontiert. Ein weiteres Problem war die Ausbildung
von qualifiziertem Personal. Nur 2 der 12 Technischen Hochschulen des Deutschen Reiches
befanden sich auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone. Durch Abwanderung qualifizierter Mitarbeiter in die BRD bis Anfang der 60er Jahre gestaltete sich die Situation dramatisch.
Aufgabe: Benenne die 3 großen Probleme der chemischen Industrie in Mitteldeutschland in
der Nachkriegeszeit!
Die Entwicklung der chemischen Industrie in der DDR
Unter kompliziertesten Bedingungen wurde in der Nachkriegszeit das mitteldeutsche Chemierevier wieder aufgebaut. Bis in die 60er Jahre konnte man auf Forschungen und Entwicklungen aus den 20/30er Jahren zurückgreifen und somit den Anschluss an die Weltentwicklung wieder herstellen und gute Produktionsergebnisse erreichen. Die Zahl der Technischen
Hochschulen erhöhte sich auf 10 Einrichtungen und sicherte damit gut ausgebildeten naturwissenschaftlich- technischen Nachwuchs.
In der DDR konzentrierte sich die chemische Industrie im Bezirk Halle. Hier arbeiteten ca.
45% aller in der Chemieindustrie Beschäftigten. Die Arbeiter in den Chemiebetrieben wurden
bei der Entlohnung, bei der Versorgung und bei der Wohnungsvergabe bevorzugt. Dadurch
entstanden ganze Stadtteile und sogar eine neue Stadt (Halle-Neustadt). Durch diese Ansiedlungen sicherte man den steigenden Bedarf an Arbeitskräften. Dieser war nötig, weil
durch die Planwirtschaft zwar stetig eine Steigerung der Produktion gefordert, aber gleichzeitig nicht in ausreichendem Maße in die materiell- technische Basis investiert wurde. Gearbeitet wurde unter zum Teil gesundheitlich belastenden Arbeitsbedingungen an teilweise veralteten Geräten, Apparaten und Anlagen. Die innovativen Ergebnisse von Forschung und Entwicklung konnten zunehmend in der Wirtschaft nicht mehr umgesetzt werden. Den Jahren
des Aufbaus und des Aufschwungs folgte Stagnation und Niedergang, hervorgerufen durch
die Planwirtschaft. Der in der Weltwirtschaft vollzogene Übergang von der Kohle- zur Erdölchemie wurde in der Chemieindustrie der DDR nur unzureichend vollzogen.
Marode Anlagen und veraltete Produktionsprozesse verursachten immense Umweltschäden,
die bis in die Gegenwart zu spüren sind.
Aufgabe: Befrage deine Eltern, Großeltern oder andere Verwandte nach ihren Eindrücken
zur Arbeit in der chemischen Industrie und zur Umweltbelastung in der DDR!
213
F1-4
Ausbildungssituation in meinem regionalen Wirtschaftsraum
Um deine beruflichen Chancen im regionalen Wirtschaftsraum besser einschätzen zu können, solltest du dich umfassend informieren.
Aufgabe: Erkunde, welche Betriebe in deiner Umgebung arbeiten. Nutze dazu zum Beispiel
das Branchenbuch, das Internet, Tageszeitungen oder Broschüren der Industrie- und Handelskammer. Frage aber auch Eltern, Verwandte und Freunde.
Name des Unternehmens
Beispiel:
Dow Olefinverbund
GmbH
Branche
Chemieindustrie
Ausbildungsberufe
Anzahl der Ausbildungsstellen
Chemikant/in
Im Ausbildungsjahr
Industriemechani2006/07: 40 Ausbilker/in
dungsstellen
Energieelektroniker/in
Prozessleitelektroniker/in
Viele Betriebe kann man auch in einem Schülerbetriebspraktikum näher kennen lernen. Nutze diese Möglichkeit unbedingt.
214
F1-5
Autos- meine Welt,
also ich werde KFZMechatroniker!
Anforderungen:
Interessen:
Gutes technisches Verständnis
Gute logische Denkfähigkeit
Gute bis durchschnittliche
schulische Leistungen
räumliche Vorstellungskraft
praktische Begabung
Wahrnehmungsgeschwindigkeit
Bearbeitungsgeschwindigkeit
Merkfähigkeit
Auge-Handkoordination
mündliche Ausdrucksfähigkeit
David baut schon immer
gerne Flugzeugmodelle.
Sein Fahrrad repariert er immer
selber. Gemeinsam mit seinem
großen Bruder bastelt David an
dessen Motorrad. Sein Praktikum
hat David in einer kleinen KFZWerkstatt absolviert. Es hat ihm
viel Spaß gemacht Sein Meister
war sehr zufrieden mit ihm. Leider bildet dieser Betrieb keine
Lehrlinge aus. Auf keinen Fall
möchte David einen Beruf haben,
in dem er viel reden muss, da er
eher ein ruhiger, zurückhaltender
Junge ist.
Arbeitsverhalten
Planvolle, sorgfältige, zügige Arbeitsweise, selbstständig aber auch im
Team arbeiten können, hohes Verantwortungsbewusstsein
INFOMATION
ÜBER DEN BERUF:
Der Beruf KFZ- Mechaniker/in wird nur noch bis
2006 ausgebildet. Danach
lautet die Berufsbezeichnung Kraftfahrzeugmechatroniker/in!
Ausbildungsplatzsituation:
Der Beruf Kraftfahrzeugmechatroniker/in ist der
beliebteste Ausbildungsberuf bei den Jungen.
Drei Mitschüler wollen ebenfalls diesen Beruf
ergreifen. Einer hat schon einen Ausbildungsplatz bei
Verwandten sicher. Eine der zwei KFZ- Werkstätten im Ort
bildet pro Jahr einen Lehrling aus.
INFOMATION ÜBER
DAVID:
David ist in der 9. Klasse
einer Sekundarschule.
Er hat in Mathematik die
Note 2. In Physik steht
er zurzeit auf 3. Deutsch
und Englisch sind seine
Problemfächer.
Mögliche Alternativen
Einen höheren Schulabschluss anstreben
Einen anderen Beruf
erlernen
Im Ort ist eine Metallbaufirma. Hier
werden Zäune, Tore und ähnliche
Bauteile aus Metall gefertigt. David
hat erfahren, dass hier Metallbauer/innen ausgebildet werden. Er
überlegt, ob er im nächsten Jahr sein
Praktikum in dieser Firma absolviert
David würde mit der Verbesserung
seiner Leistungen einen erweiterten
Realschulabschluss erreichen können.
Damit würde er seine Bewerberchancen
verbessern können
In anderen Regionen
lernen
Wenn David seinen Traumberuf erlernen möchte, sollte er
unbedingt nach Ausbildungsstellen in anderen Regionen
suchen. Dies würde aber einen
Umzug in eine neue Umgebung mit sich bringen.
Aufgabe: Finde für David mögliche Ausbildungsalternativen. Diskutiert in der Gruppe über
die Vor- und Nachteile dieser Vorschläge.
215
F1-6
---------------------------------------Anforderungen:
Interessen:
Ausbildungsplatzsituation:
Mögliche Alternativen
Aufgabe: Untersuche deinen Traumberuf auf Realisierbarkeit. Finde für dich selbst mögliche
Ausbildungsalternativen.
216
4.6.2
Modul F2 − Anforderungen der Unternehmen an die Schülerinnen und Schüler
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregungen für die Gestaltung
Anforderungen der Wirtschaft an die künftigen
Auszubildenden
Expertengespräch mit Unternehmensvertretern und/oder
Auszubildenden verschiedener Berufsfelder
(Hinweis: Eltern mit einbeziehen)
Lernortwechsel – Besuch einer Ausbildungseinrichtung (Berufschule und/oder betriebliche Ausbildung)
Gestaltung eines Elternabends gemeinsam mit Schülerinnen
und Schüler eines Schuljahrganges in Zusammenarbeit mit
IHK, Handwerkskammern, Unternehmen und Auszubildenden (Arbeit im Plenum und in Gruppen)
Allgemeine Kompetenzanforderungen der Betriebe herausarbeiten
Anforderungsprofile für verschiedene Berufsfelder ermitteln
Durchführung von Einstellungstests allgemein und berufsfeldbezogen
Vergleichen der Anforderungen, die von den Unternehmen
gefordert werden mit den persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten
Medien
Schülerinnen und Schüler sollen
• sich mit Kompetenzanforderungen, die
die Unternehmen an zukünftige Auszubildende stellen, auseinandersetzen,
• Eigenschaften eines/einer zukünftigen
Auszubildenden, bezogen auf verschieden Berufsfelder, zuordnen,
• kritische Selbsteinschätzungen des persönlichen Entwicklungsstandes vornehmen,
Allgemeine Kompetenzanforderungen für die Berufsausbildung
Anforderungsprofile für
ausgewählte Berufsfelder
Kompetenzanforderungen,
die Wunschberufe stellen
Selbstanalyse
• sich mit Fremdeinschätzungen kritisch
auseinandersetzen,
Fremdeinschätzung
• eine eigene Lernplanung zum Ausgleich
von Defiziten bzw. Ausbau vorhandener
Potenziale entwickeln.
Lernplan
Fremdeinschätzung durchführen (Partnerinterview)
Einrichtung eines Assesmentcenters mit Unterstützung von
Unternehmen (Bewerbungsschreiben zum Wunschberuf im
Vorfeld erarbeiten)
Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung kritisch vergleichen
Erstellen von Lernplänen
Lernpartnerschaften zwischen Schülern und Auszubildenden
im regionalen Wirtschaftsraum initiieren
Möglichkeiten der Vertiefung der Berufswahlvorbereitung
durch zusätzliche Maßnahmen im regionalen Wirtschaftsraum erschließen und nutzen. (Praxistag u. a.)
217
Broschüren der IHK
F2-1, F2-2, F2-3
„Beruf aktuell“,
F2–4
F2–5,
F2–6, F2-8
A1–1, F2-7, F2-9
F2–10
F2–11
http://www.bildunglsa.de
F2-1
Anforderungen der Unternehmen an Bewerberinnen und Bewerber
für einen Ausbildungsplatz
Spätestens wenn Jugendliche anfangen die ersten Bewerbungen zu schreiben, kommt die
Frage auf: „Habe ich mit meinen Schulleistungen tatsächlich Chancen, den gewünschten
Ausbildungsplatz zu bekommen?“
Betriebe verwenden auf die
Auswahl
der
geeigneten
Auszubildenden in der Regel
sehr viel Mühe. Zunächst
werden
die
Bewerbungsmappen
gesichtet,
danach
werden in vielen, vor allem in
größeren, Unternehmen Einstellungstests
durchgeführt.
Sind so die, für den Betrieb
geeigneten, Kandidaten ausfindig
gemacht
worden,
entscheidet letztendlich das
Vorstellungsgespräch über den
Quelle: Umfrageergebnisse der IHK Halle- Dessau, 2003
Abschluss eines Ausbildungsvertrages.
Betriebe legen bei den Ausbildungsplatzbewerbern Wert auf das Beherrschen der Grundqualifikationen wie Lesen, Schreiben, Rechnen und ein gutes Allgemeinwissen.
Aber Schulnoten allein sind nicht mehr ausschließlich ausschlaggebend. Grundsätzlich lässt
sich feststellen, dass Lehrstellenbewerber neben den Schulnoten auch Schlüsselqualifikationen vorweisen müssen. Schlüsselqualifikationen sind berufsübergreifende und überfachliche
Fähigkeiten wie z. B. Teamfähigkeit, Höflichkeit, Freundlichkeit, Zuverlässigkeit, aber auch
Kritikfähigkeit. Diese Eigenschaften werden als Sozialkompetenzen bezeichnet. Weiterhin
spielen auch persönliche Kompetenzen eine Rolle. Die Unternehmen suchen nach Auszubildenden die leistungsbereit und belastbar sind und Aufgaben selbstständig planen, ausführen
und kontrollieren können. Diese Schlüsselqualifikationen lassen sich in Einstellungstests
schwer nachprüfen. Deshalb werden auch bei der Suche nach geeigneten Auszubildenden
Potenzialanalyseverfahren, auch als Assessmentcenter bekannt, durchgeführt.
Quelle: Umfrageergebnisse der IHK Halle- Dessau, 2003
Aufgabe: Informiere dich (z.B. Internet, BIZ) über den Inhalt eines Assessmentcenters.
218
F2-2
Gefragte Eigenschaften
Stelle dir vor: Du bist (später einmal) Abteilungsleiter/
Abteilungsleiterin in einem Betrieb. Der Personalchef
kommt zu dir und bittet dich eine Liste mit Fähigkeiten
und persönlichen Merkmalen zu erstellen, nach der dein
neuer Mitarbeiter/ deine neue Mitarbeiterin ausgesucht
werden soll. Diese/dieser soll in euer Team passen, das
selbstständig und verantwortlich arbeitet.
Wähle aus den folgenden Fähigkeiten und Merkmalen zehn aus, die du für einen neuen Mitarbeiter oder eine neue Mitarbeiterin als besonders wichtig ansiehst.
Ordne deine Wahl in eine Rangfolge 1-10 und begründe deine Wahl.
Er oder sie muss
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Ordnung halten
pünktlich sein
Selbstbeherrschung zeigen
bereit zur Anpassung sein
bescheiden sein
befehlen können
Kreativität besitzen
eigenständig arbeiten
versöhnlich sein
bereit sein zu Überstunden
aufstiegsorientiert
aus religiöser/ethischer Überzeugung entscheiden
erfolgsorientiert vorgehen
Fantasie haben
sich unterordnen können
treu sein zum Betrieb
kritisch sein
Fleiß mitbringen
gehorchen können
Disziplin halten
selbstständig denken
konfliktbereit sein
emanzipiert sein
Fortbildungswillen haben
zum Gespräch bereit sein
Umweltbewusstsein besitzen
sozial eingestellt sein
karrierebewusst sein
in einer Gewerkschaft tätig sein
im Team arbeiten
219
F2-3
Auszubildende/Auszubildender gesucht
Die folgenden Anforderungsprofile wurden aus Originalstellenangeboten zusammengestellt.
Bürokauffrau/-mann: Guter Realschulabschluss
/Abitur; gute Noten in Mathematik und Deutsch;
MS Office Kenntnisse; Allgemeinwissen; mind.
18 Jahre; FS KL. B vorteilhaft; Kommunikationsfähigkeit, Engagement, Selbstständigkeit
und Verantwortungsbewusstsein
Chemielaborant/-in:
Voraussetzungen: mind. erweiterter Realschulabschluss oder Abitur; sehr gute Noten in Mathe,
Physik und Chemie; 1 Ausbildungsplatz
Fachmann/frau für Systemgastronomie:
mind. 18 Jahre; aufgeschlossenes, freundliches
und natürliches Wesen; gepflegtes Äußeres;
sichere Deutschkenntnisse; mind. Realschulabschluss; schriftliche Bewerbung
Gleisbauer/-in:
wohnhaft in folgenden Kreisen: HAL, SK, ML;
Erstuntersuchung der schriftlichen Bewerbung beilegen
Industriekauffrau/-mann:
Deutsch / Mathematik 2 / 3; möglichst technisches Verständnis; Interesse an technischen
Abläufen eines Maschinenbaubetriebes; Wohnort in der näheren Umgebung
Industriemechaniker/-in:
Notendurchschnitt mindestens 3,0, naturwissenschaftliche Fächer nicht schlechter
als 3; handwerkliches Geschick, technisches
Verständnis; gesundheitliche Eignung
Kaufmann/-frau für Bürokommunikation:
Teamfähigkeit; Freude am Umgang mit Menschen; Leistungswillen; gute Mittlere Reife oder
Abitur; Grundkenntnisse in MS Word und Excel
Kaufmann/-frau für Touristik und Freizeit
über 18 Jahre; gute bis sehr gute Fremdsprachenkenntnisse; kommunikatives Auftreten; gepflegtes Äußeres; die Bereitschaft an
Wochenenden und Feiertagen zu arbeiten
Kaufmann/-frau im Einzelhandel:
Wir suchen Schulabgänger die Freude am Verkauf
und im Umgang mit Menschen haben, die teamfähig, belastbar und aufgeschlossen sind. Zahlenverständnis und gepflegte Umgangssprache sind
für den Bewerber selbstverständlich
Kaufmann/-frau im Groß- und Einzelhandel:
Interesse an landwirtschaftlichen Produkten;
Flexibilität; Engagement
Koch/Köchin:
gesucht wird ein männlicher Auszubildender der
bereits volljährig ist
Maschinen- und Anlagenführer/-in:
praktisch, begabte junge Menschen gesucht;
offen für Herausforderungen; teamfähig und
motiviert: erwartet wird ein durchschnittlicher
Hauptschulabschluss, Schwerpunkte Ma, Ph,
Ch, D,
Restaurantfachfrau/-mann:
Freude am Beruf; Erfahrung in der Gastronomie; Umgang mit Stress-Situationen; deutsche
Sprache; gutes Erscheinungsbild
Zerspanungsmechaniker/-in:
Mathematik/Physik Note mindestens 2 / 3;
Wohnort in der näheren Umgebung
Aufgabe: Analysiere die Stellenangebote unter folgenden Gesichtspunkten:
Beruf
Schulische
Voraussetzungen
Soziale
Kompetenzen
Besondere
Interessen und
Fähigkeiten
Weitere
Voraussetzungen
(z.B. Geschlecht, Alter,
Wohnort )
Vergleiche die Anforderungen mit deinen persönlichen Voraussetzungen.
220
F2-4
Der Einstellungstest
Auf dem Weg zum Berufsstart habt ihr mit einem guten und ansprechenden Bewerbungsschreiben noch längst nicht alle Hürden genommen. Viele Unternehmen laden die Bewerberinnen und Bewerber zu Einstellungstests ein. Die Testergebnisse sind neben den Bewerbungsunterlagen eine wichtige Entscheidungshilfe bei der Vergabe der Ausbildungsplätze.
Art und Durchführung der Einstellungstests können von Unternehmen zu Unternehmen
unterschiedlich sein. Sie können von drei bis zu fünf Stunden dauern und setzen sich meistens aus mehreren Teilen zusammen.
Intelligenztests
Konzentrations- und Belastungstests
Kenntnistests
Mithilfe von Intelligenztests
sollen die Begabungsschwerpunkte der Bewerberinnen
und Bewerber ermittelt werden. Dazu gehören z.B.:
- räumliches Vorstellungsvermögen,
- Merkfähigkeit,
- logisches und mathematisches
Denken,
- technisches Verständnis,
- Sprachgefühl,
- Urteilsfähigkeit,
- Abstraktionsvermögen.
Im Rahmen dieser Tests
werden Aufgaben gestellt, die
in einer vorgeschriebenen
Zeit möglichst genau und
schnell bearbeitet werden
müssen. Das Arbeitstempo,
Arbeitsgenauigkeit und die
Belastbarkeit in Stresssituationen kann ermittelt werden.
Bei der Auswahl von Kenntnistests geht es um die Ermittlung von Wissen, das in
verschiedenen Unterrichtsfächern angeeignet wurde. Neben Rechtschreib- und Mathematikkenntnissen werden
häufig Fragen zur Allgemeinbildung gestellt. Naturwissenschaftliche und technische
Kenntnisse werden häufig
besonders bei technischen
Berufen abgefragt. Es können auch praktische Übungen zum Test gehören.
Tipps für den Einstellungstest
Vor dem Test
- Übt Aufgaben, die im Test
auf euch zukommen können.
- Sprecht mit Eltern oder
Freunden über den Test,
das wirkt beruhigend.
- Geht ausgeschlafen zum
Test.
- Frühstückt ausgewogen.
- Nehmt Papier, Stifte und
eine Uhr mit.
- Geht mit Selbstvertrauen
zum Test.
Während des Tests
-
-
-
Fragt bei Unklarheiten
gleich nach.
Verschafft euch einen
Überblick über die Aufgaben und beginnt mit
denen, die ihr sofort lösen
könnt.
Nicht nervös werden,
wenn ihr nicht alle Aufgaben lösen könnt.
Bei einer Zeitbegrenzung besser einige Aufgaben
richtig und vollständig lösen, als unvollständig und
oberflächlich.
Nach dem Test
Bei bestandenem Test
könnt ihr euch in Ruhe auf
das Vorstellungsgespräch
vorbereiten.
Bei einer Ablehnung nicht
den Mut verlieren, es
werden auch Bewerberinnen und Bewerber abgelehnt, die gut abgeschnitten haben.
Erkundigt euch nach den
Testergebnissen, um
euch gezielt auf den
nächsten Test vorbereiten
zu können.
Aufgabe:
Informiert euch im Internet, bei Krankenkassen, Unternehmen oder bei dem Berufsberater/
der Berufsberaterin der Agentur für Arbeit über Einstellungstests.
221
F2-5
Beispiele für Testaufgaben
A Intelligenztests
1
Welches vermischte Wort bezeichnet keinen Körperteil?
ANES
NUMD
SLAH
NOMD
EHZE
RHAA
2
Welche Figur (A, B, C) setzt die dritte Reihe fort?
A
B
?
3
C
Welches Kästchen vervollständigt die Reihe?
?
222
1
2
3
4
5
6
F2-5
B Konzentrationstests
1. Zähle möglichst schnell alle u und 3.
hc6eu73i8vz3uc73ic89ofjgujh4g3k9334h
r3deu53u6e83jru3eu43ur690sduv3ftuw47
6u3zg83fu574hvue3ru90us33bnoldtusf36
h r s 5 2 1 d t o v 5 z a l p 3 w x i l 7 5 0 s 6 b 4 9 3 b r o 7 a 9p c
Zeit:
u = …..
3 = …..
2. Finde innerhalb einer Minute alle p-Zeichen mit zwei Punkten heraus. Als richtig gelten
folgende Varianten:
..
.
p, p, p
.. .
..
p
d
..
.
p
.
..
d
.
d
..
p
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p
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d
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p
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p
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d
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p
p
..
p
..
.
d
p
..
.
d
.
p
d
..
p
..
Es sind …... p-Zeichen.
223
.
d
..
p
..
.
p
.
p
..
d
.
p
..
p
.
p
..
.
p
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d
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d
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p
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d
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.
d
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p
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d
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.
p
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d
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d
..
d
.
..
p
..
p
d
..
..
p
..
d
.
p
..
.
p
.
p
..
p
..
F2-5
C Kenntnistests
1. Allgemeinwissen
a) Wie heißt unser Bundespräsident?
b) Wie heißt die Hauptstadt von Dänemark?
c) In welchem Jahr wurde die Berliner Mauer errichtet?
d) Wie viele Monate hat ein Quartal?
e) Wer schrieb den „Faust“?
2. Mathematik
Berechne ohne Taschenrechner!
a) 0,59 +3,7 x 0,2 =
b) 46 x 18 =
c) 962 : 13 =
d) Fünf Nektarinen wiegen im Durchschnitt je 52 g. Die erste Frucht wiegt 57 g, die zweite
55g, die dritte und vierte wiegen je 49g. Wie viel wiegt die fünfte Nektarine?
3. Rechtschreibung
a) Finde Fehler und schreibe richtig.
Kasette, Management, Inwentur, Nosthalgie, Paket, Pulover Representant, Delfin
Beispiele für Testaufgaben – Lösungen
A Intelligenztests
1 - Mond, 2 - A, 3 -6
B Konzentrationstest
1 u=16, 3=20
2 28
C Kenntnistest
1 a) Horst Köhler, b) Kopenhagen, c) 1961, d) 3 Monate c) Goethe
2. a) 1,33 b) 828 c) 74 d) 50 g
3. a) Kassette, Inventur, Nostalgie, Pullover, Repräsentant
224
F2-6
Meine Stärken und Interessen
Selbsteinschätzung ________________________________________________________
Wie ich arbeite, lerne und Werkzeuge benutze: (Name:_____________________________)
(Datum:_____________________________)
Das kann ich:
fortgeschritten
eingestiegen
… wie ich sie benutze:
Ich habe mich verbessert
und kann gut allein arbeiten.
Ich kann teilweise allein
arbeiten, bin aber noch
etwas unsicher
selbstständig
Ich fühle mich sicher und
kann anderen etwas erklären.
die Messzeuge
die Werkzeuge
Maschinen/ Geräte
Materialien
Das kann ich auch:
fortgeschritten
Es macht mir Mühe, aber ich
schaffe es meistens.
selbstständig
Ich schaffe es mühelos.
genau arbeiten und lernen
ausdauernd arbeiten und
lernen
mich selbst motivieren
mitdenken bei Lern- und
Arbeitsabläufen
Mein Verhalten in der Gruppe:
eingestiegen
Mein Verhalten
Damit komme ich noch nicht
immer klar.
fortgeschritten
Damit komme ich meistens
klar.
selbstständig
Das schaffe ich ohne Mühe.
Ich bin pünktlich; man
kann sich auf mich verlassen.
Ich kann zuhören und
mich mitteilen.
Ich kann mit anderen
zusammenarbeiten.
Wenn ich etwas falsch
gemacht habe, lasse ich
mir etwas sagen.
Das ist mir noch wichtig:
__________________________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________________________
Ort, Datum: _____________________________ Unterschrift: ________________________
Berufswahlpass
Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004
225
Berufswahl
eingestiegen
Es macht mir viel Mühe, aber
oft schaffe ich es.
Ich kann …
F2-7
Meine Stärken und Interessen
Fremdeinschätzung von ______________________________________
für _______________________________________
Beurteilung von Fertigkeiten, Fähigkeiten und Verhalten
Arbeit und Werkzeuge:
Kenntnisse und fachgerechte Anwendung
Fortgeschritten
selbstständig
… hat sich verbessert und
kann gut allein arbeiten.
ist sicher und kann anderen
etwas erklären.
eingestiegen
… kann teilweise damit
arbeiten, ist aber noch unsicher
genau arbeiten und lernen
ausdauernd arbeiten und
lernen
mich selbst motivieren
Mitdenken bei Lern- und
Arbeitsabläufen.
Allgemeine Fähigkeiten:
eingestiegen
fortgeschritten
hat viel Mühe, schafft es
aber oft.
hat Mühe, schafft es aber
meistens.
eingestiegen
fortgeschritten
selbstständig
gelingt selten
gelingt meistens
gelingt mühelos
selbstständig
schafft es mühelos.
genau arbeiten und lernen
ausdauernd arbeiten und
lernen
sich selbst motivieren
Mitdenken bei Lern- und
Arbeitsabläufen
Soziales Verhalten:
Mein Verhalten
Pünktlichkeit/ Verlässlichkeit
Kommunikationsfähigkeit
Teamfähigkeit
Kritikfähigkeit.
Weitere Anmerkungen
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
Ort, Datum: ______________________________ Unterschrift: _______________________
Berufswahlpass
Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004
226
Berufswahl
Fähigkeiten
F2-8
Wer ich inzwischen geworden bin
Selbsteinschätzung: Ich über mich
Datum:_____________________
Meine Eigenschaften:
Berufswahl
Meine Stärken:
Meine Vorlieben, Interessen und Wünsche:
Meine Ziele
Unterschrift:________________________________________
Berufswahlpass
Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004
227
F2-9
Wer ich inzwischen geworden bin
Wie mich andere sehen
Dieses Blatt hat ausgefüllt:_______________________________________________________
Meine Eltern, meine Lehrerinnen und Lehrer, meine Freundinnen und
Freunde beschreiben mich
Datum:_____________________
Ihre/seine Eigenschaften:
Berufswahl
Ihre/seine Stärken:
Ihre/seine Vorlieben, Interessen und Wünsche:
Vorschläge, was sie/er sich als nächstes vornehmen könnte:
Unterschrift:________________________________________
Berufswahlpass
Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004
228
F 2 - 10
Lernvereinbarung
Gemeinsames Gespräch
Datum:_____________________
Wie ich mich selbst sehe
Wie mich andere sehen
Eigenschaften
Berufswahl
Stärken
Ziele
Gemeinsame Überlegungen für die weitere Planung
Unterschrift:________________________________________
Unterschrift:________________________________________
Berufswahlpass
Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004
229
F 2 - 11
Ich plane meine Lernarbeit
Zusätzliches Praktikum
Beratungsgespräch
Besuch einer berufsbildenden Schule
Hausaufgabenhilfe
Vorstellungsgespräch
Bewerbungstraining
_________________
Das habe ich mir vorgenommen
So setze ich es um
Berufswahl
Datum
Berufswahlpass
Quelle: Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004
230
4.6.3
Modul F3 − Grüne Berufe in Sachsen-Anhalt
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregungen für die Gestaltung
Medien
Was sind „Grüne Berufe“?
Ausbildungsberufe im Bereich der Agrarwirtschaft
Aufgaben und Anforderungen in ausgewählten landwirtschaftlichen Berufen z. B.
Landwirt/in
Arbeit mit dem Buch „Beruf aktuell“
F3-1
„Beruf aktuell“
Nutzung der Aktion „Bauernhof als Klassenzimmer- Ort des
Erlebens, Erfahrens und Lernens“ in Landwirtschaftsbetrieben
im Land Sachsen- Anhalt
Kontakte zu den Betrieben und ausgebildeten Hofführerinnen
Landesbauernverband Sachsen-Anhalt e. V.
Tel.: 0391 739690 oder über den
Landfrauenverband Sachsen- Anhalt e. V.
Tel.: 0391 7318940
Besuch einer Berufsbildenden Schule (z. B. „Carl Wentzel“,
Saalkreis, u. a. Ausbildung der Landwirtin/des Landwirtes und
der Tierwirtin/des Tierwirtes, Tel 0345/ 575460)
F3-2, A1-5, A1-6
D1-3, E4-4
Landesbildungsserver/Themen/Öffnung
von Schulen
Medienpaket „Im Betrieb“, LISA-LfMA:
5040630
„Berufe mit Tieren“
Video, LISA-LfMA:
4244033
„Wir erkunden eine
Bauernhof“, Video,
LISA-LfMA: 4243990
Schülerinnen und Schüler sollen
• „Grüne Berufe“ kennen,
• sich mit Aufgaben und Anforderungen eines ausgewählten Berufs
vertraut machen,
• eigene Fähigkeiten und die Anforderungen in einem „Grünen Beruf“
vergleichen,
Alternative Informationssuche mithilfe berufskundlicher Schriften der Agentur für Arbeit bzw. Internetrecherche
Diskussion über Vor- und Nachteile ausgewählter landwirtschaftlicher Berufe
F3-3,
„Beruf aktuell“
www.BERUFEnet.de
sich mit der Ausbildungsplatzsituation und den Beschäftigungschancen
im Bereich Agrarwirtschaft des regionalen Wirtschaftsraumes und der
Nachbarregionen kritisch auseinandersetzen,
Beschäftigungschancen in
der Region und in Nachbarregionen
Übersichten und Statistiken
auswerten
Mit Hilfe von Statistiken Ausbildungschancen in der Landwirtschaft ableiten
F3-4 oder Internet
F1-6
Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe in die Sachsen- AnhaltKarte eintragen
F3-5
• erkennen, dass neue Technologien und moderne ökologische Erkenntnisse Einfluss auf „Grüne Berufe“ haben.
Landwirtschaftliche Betriebe
im Wandel
Spezialisierung des Urberufs Bauer/Bäuerin nachvollziehen
Auswirkungen neuer Technik auf dem Bauernhof diskutieren
F3-6, „Beruf aktuell“
Landesbildarchiv
„Feldarbeiten früher
und heute“
F3-7, C3-1,BERUFEnet
231
F3-1
Grüne Berufe
Als „Grüne Berufe“ werden Berufe in der Agrarwirtschaft bezeichnet.
Arbeitsaufgabe
1. Suche eine Begründung für die Bezeichnung „Grüne Berufe“.
2. Welche Berufe gehören deiner Meinung nach zu den „Grünen Berufen“?
In den berufskundlichen Schriften der Agentur für Arbeit werden Berufe nach Tätigkeitsfeldern geordnet:
1. Material verarbeiten
2. Zusammenbauen, Montieren
3. Gestalten
4. Bedienen und Überwachen von Maschinen und Anlagen
5. Bebauen und Züchten
6. Untersuchen und Messen
7. Gestalten von Medienprodukten und Zeichnen
8. Bedienen und Beraten
9. Wirtschaften
10. Verwalten
11. Sichern, in Ordnung halten
12. Versorgen und Betreuen
Arbeitsaufgabe
1. Überlege, in welchem Tätigkeitsbereich du die „Grünen Berufe“ finden kannst.
2. Suche nun in „Beruf aktuell“ alle „Grünen Ausbildungsberufe“.
232
F3-2
Erkundung in einem landwirtschaftlichen Betrieb unter berufskundlichem
Schwerpunkt
Mögliche Fragen zum Berufsbild Landwirtin/Landwirt (Tierwirtin/Tierwirt usw.).
•
Aus welchen Gründen haben Sie sich entschieden, Landwirtin/Landwirt (Tierwirtin/Tierwirt usw.) zu werden?
•
Wo und wie wurden Sie ausgebildet?
•
Welchen schulischen Abschluss benötigt man, um Landwirtin/Landwirt (Tierwirtin/Tierwirt usw.) zu werden?
•
Was sind die wichtigsten Aufgaben einer/es Landwirtin/Landwirts (Tierwirtin/Tierwirts
usw.)?
•
Welche Aufgaben machen Ihnen Freude und wo sehen Sie die Nachteile Ihres
Berufs?
•
Mit welchen Geräten und Maschinen arbeiten Sie?
•
Beschreiben sie einen typischen Arbeitstag.
•
Welche Eigenschaften soll eine Jugendliche/ ein Jugendlicher mitbringen, wenn er
Landwirtin/Landwirt (Tierwirtin/Tierwirt usw.) werden will?
•
Welche körperlichen Anforderungen stellt der Beruf?
•
Welche Zukunftschancen sehen Sie für diesen Beruf?
•
Welche beruflichen Fortbildungsmöglichkeiten gibt es für eine/en Landwirtin/Landwirt
(Tierwirtin/Tierwirt usw.)?
233
F3-3
Welche Anforderungen stellt der Beruf Landwirt/Landwirtin?
•
Beschreibe kurz die Aufgaben eines/er Landwirts/Landwirtin.
Landwirte haben die Aufgabe tierische und pflanzliche Produkte zu erzeugen und zu
verkaufen. Dabei bedienen, überwachen und warten sie Maschinen und Geräte. Abhängig
von der Jahreszeit bearbeiten sie den Boden, wählen Saatgut aus, düngen, schützen und
pflegen die Pflanzen. Nach der Ernte werden die Erzeugnisse gelagert, konserviert oder
direkt vermarktet. In der Tierhaltung füttert, tränkt und pflegt ein/e Landwirt/in die Nutztiere
und reinigt die Ställe. Betriebswirtschaftliche Aufgaben wie Buchführung und Kalkulieren
gehören zum Berufsbild. Bei allen Tätigkeiten werden die Bestimmungen des Umwelt- und
Tierschutzes beachtet.
•
Mit welchen Arbeitsbedingungen musst du als Landwirt/Landwirtin rechnen?
Mit Zeitdruck z.B. bei der Ernte, im Stall mit Gerüche von tierischen Ausscheidungen, auf
dem Feld ist man der Witterung ausgesetzt, eventuell lange Anfahrtswege zum Arbeitsort,
beim Umgang mit Maschinen besteht erhöhte Unfallgefahr, Arbeit teilweise in
Zwangshaltungen (Bücken, Hocken, Knien), das Arbeitsergebnis ist witterungsabhängig.
•
Welche körperlichen und psychischen Anforderungen stellt der Beruf?
Körperliche Anforderungen: überwiegend mittelschwere, teilweise auch schwere
körperliche Arbeit, Arbeit in Zwangshaltungen wie Bücken, Hocken, Knien, Arbeit in Freien,
unter Witterungseinfluss, zeitweise Schmutzarbeit, Einfluss von Staub, Lärm und
Chemikalien, Hautkontakt mit Düngemitteln, vorwiegend alleinverantwortliche Einzelarbeit,
Arbeit unter Zeitdruck, überlange Arbeitstage (Erntezeit).
Psychischen Anforderungen: Arbeit meist in überschaubaren Betrieben, zum Teil mit
Familienanschluss, Handarbeit aber auch der Umgang mit Geräten ist erforderlich,
überwiegend selbstständiges Arbeiten allein oder in einer Kleingruppe, zum Teil sehr
Früher Arbeitsbeginn, teilweise erheblicher Arbeitsdruck (Ernte), Überstunden,
Wochenendarbeit, Nachtwachen (bei Tiererkrankungen) sind erforderlich.
•
Welche Besonderheiten sind hinsichtlich der Arbeitszeiten zu beachten?
Die Arbeitszeit beginnt sehr früh. Im Stall müssen Tiere täglich versorgt werden, also auch
am Wochenende, an Feiertagen und in Krankheitsfall auch in der Nacht. Auf den Feldern
ist für das Säen und Ernten die Jahreszeit und das Wetter entscheidend. Im Frühling und
im Herbst wird häufig am Wochenende gearbeitet.
•
Wie lange dauert eine Ausbildung?
Die Ausbildung dauert 3 Jahre.
Wenn du nicht die Möglichkeit hast, eine/n Landwirt/in zu befragen, dann informiere dich
mithilfe des BERUFEnet (www.arbeitsagentur.de) über diesen Beruf.
234
F3-4
Die Landwirtschaft Sachsen-Anhalts im Spiegel der Statistik
Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe in
Sachsen-Anhalt
Arbeitskräfte in landwirtschaftlichen Betrieben
1999
2001
2003
5100
5126
4941
28700
27700
27400
(mit betrieblichen Arbeiten beschäftigt)
Beurteile die Beschäftigungsentwicklung in den landwirtschaftlichen Betrieben SachsenAnhalts.
Landwirtschaftliche Betriebe nach Kreisen 2003
Kreis
Dessau, Stadt
Anhalt Zerbst
Bernburg
Bitterfeld
Köthen
Wittenberg
Halle, Stadt
Burgenlandkreis
Mansfelder Land
Merseburg- Querfurt
Saalkreis
Sangerhausen
Weißenfels
Magdeburg, Stadt
Aschersleben- Staßfurt
Bördekreis
Halberstadt
Jerichower Land
Ohrekreis
Stendal
Quedlinburg
Schönebeck
Wernigerode
Altmarkkreis Salzwedel
Landwirtschaftliche Betriebe
31
283
90
77
116
262
14
417
185
178
173
153
85
24
149
252
182
330
372
677
100
98
105
588
Anzahl der Arbeitskräfte
105
737
397
282
452
1160
34
910
481
920
442
410
328
67
574
819
561
925
939
1883
354
274
300
1688
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Stand Mai 2005
In welchen Landkreisen hat man gute Ausbildungschancen in einem „Grünen Beruf“?
Markiere die 5 Landkreise mit den meisten landwirtschaftlichen Betrieben! Warum gibt es
gerade in diesen Regionen viele landwirtschaftliche Betriebe? Nutze dein Wissen aus dem
Geografieunterricht.
235
F3-5
Landwirtschaftliche Betriebe in Sachsen-Anhalt
Trage die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe ein.
Kennzeichne deinen Landkreis farbig.
Schätze deine Chancen für eine Ausbildung in der Landwirtschaft in deiner Region ein.
Suche gegebenenfalls nach Alternativen in den Nachbarregionen.
236
F3-6
Vom Urberuf „Bäuerin/Bauer“ zu Spezialisten in der Landwirtschaft
Der Beruf Bäuerin/Bauer gehört zu den ältesten Berufen. Deshalb wird er auch als Urberuf
bezeichnet. Aus diesem Beruf haben sich im Laufe der Zeit zahlreiche eigenständige Berufe
entwickelt.
Aufgabe: Überlege, welche Spezialberufe sich aus dem Urberuf „Bäuerin/Bauer“
entwickelt haben.
Forstwirt/in
Tierwirt/in
Landwirt/in
Bäuerin/
Bauer
Gärtner/in
Winzer/in
Fischwirt/in
Pferdewirt/in
Einzelne landwirtschaftliche Betriebe haben sich noch weiter spezialisiert. Zum Beispiel werden Gärtner/innen in folgenden Fachrichtungen ausgebildet:
− Baumschule
− Friedhofsgärtnerei
− Garten- und Landschaftsbau
− Gemüsebau
− Obstbau
− Staudengärtnerei
− Zierpflanzenbau
Die Spezialisierung hat auch in dem Beruf Tierwirt/in in der Ausbildung zu verschiedenen
Fachrichtungen geführt.
Aufgabe: Nenne mindestens 3 Fachrichtungen für den Beruf Tierwirt/in! Vergleiche deine
Lösung mithilfe des Buches „Beruf aktuell“.
Bienenhaltung, Geflügelhaltung, Pelztierhaltung, Rinderhaltung, Schafhaltung, Schweinehaltung
237
F3-7
Landwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland
Jahr
1950
1960
1970
1980
1990
Landwirtschaftliche Arbeitskräfte
Betriebe
1 600 000
4 900 000
1 385 000
2 400 000
1 083 000
1 526 000
798 000
987 000
629 000
749 000
Traktoren
Schlepper
74 000
797 000
1 240 000
1 233 000
1 398 000
Produktion
Getreide t
10, 2 Mill.
15, 5 Mill.
17, 3 Mill.
23, 1 Mill.
26, 0 Mill.
* Auf Grund der besseren Vergleichbarkeit wurden nur Daten der alten Bundesländer bis zur Wiedervereinigung verwendet
Quelle: Troidel/Kohl: Wolf- Schülerbuch. Arbeitslehre 7. Wolf- Verlag GmbH, Regensburg: 1992
Aufgabe: Welche Gründe vermutest du hinter der Abnahme der landwirtschaftlichen
Betriebe seit 1950?
Die Anzahl der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft ist gesunken. Die Produktion
von Getreide hat sich aber im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt. Suche in der
Tabelle nach einer Erklärung für diesen scheinbaren Widerspruch.
In der Tabelle ist nur die Entwicklung bis 1990 dargestellt. In den letzten Jahren
haben neue Technologien, zum Beispiel die Arbeit mit dem Computer, auch in der
Landwirtschaft Einzug gehalten. Betrachtet die folgenden Bilder. Diskutiert über
die Auswirkungen des Einsatzes neuer Technologien in der Landwirtschaft.
Überlegt, welche Konsequenzen der Einsatz moderner Technik auf die Anforderungen in einem landwirtschaftlichen Beruf hat.
Computersteuerung für einen
Drillvorgang
Moderne Melkanlage
238
4.6.4 Modul F4 - Leben und Arbeiten in Europa
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregungen für die Gestaltung
Medien
• erkennen, dass globale wirtschaftliche Probleme nur
durch das gemeinsame Handeln aller Länder gelöst werden können,
Gründe und Auswirkungen der
Globalisierung Produktionsketten
Zusammenarbeit der Fächer Wirtschaft, Geografie, Sozialkunde und Ethik
Produktionskette für ein ausgewähltes Produkt entwickeln
Die europäische Union
Projektarbeit: Erfassen und Dokumentieren des Weges
zum Euro,
Erstellen einer Dokumentation (Zeitstrahl) zum Stand der
europäischen Einigung
• die Rechte der Bürger der
Europäischen Union kennen,
Rechte in der Europäischen
Union
Zusammenarbeit der Fächer Wirtschaft, Geografie, Sozialkunde und Ethik
• sich über berufliche Chancen
in einem vereinten Europa informieren,
Erweiterung der beruflichen
Perspektiven im Wirtschaftsraum Europa
Vergleich ausgewählter Wirtschaftsräume Arbeitsmarktsituation analysieren und Chancen für eigene berufliche
Entwicklung ableiten
Europaservice der Bundesagentur für Arbeit,
www.europaserviceba.de
• Möglichkeiten für eine Ausbildung bzw. Arbeit im Ausland
kennen.
Möglichkeiten für eine Ausbildung bzw. Arbeit im Ausland
Expertengespräch mit Vertretern der Kammern oder der
Agentur für Arbeit
Besuch von Berufsfindungsmessen
Information über Austauschprogramme im Internet
Gründe für eine Ausbildung
bzw. Arbeit im Ausland
Vorbereitung eines Auslandaufenthaltes
Arbeit mit Fallbeispielen
Ableiten von Tipps zur langfristigen Vorbereitung eines
Auslandsaufenthaltes
Europa- und Auslandshotline
der Agentur für Arbeit
01805-22023
www.wege-ins-ausland.de,
www.na-bibb.de/leonardo,
www.chance-europa.de
F4-1
F4-2
Schülerinnen und Schüler sollen
239
DVD Produktionsketten
(LISA- LfMA, neu)
Internet
L 27
F4-1
Lernen und arbeiten in Europa
Information: Rechte in der Europäischen Union
In der Europäischen Union hat jede/r Bürger/in das Recht, in jedem Mitgliedsland der
Union zu leben, zu lernen und zu arbeiten.
• Dabei ist man den Bürgern des jeweiligen Landes gleichgestellt. Das heißt man zahlt
Steuern in gleicher Höhe und es werden die gleichen Sozialbeiträge geleistet. Aber man
erhält auch die gleichen Sozialleistungen.
• Diplome aus anderen EU- Staaten werden grundsätzlich anerkannt, wenn sie im Heimatland zur Ausübung des jeweiligen Berufs berechtigen.
• An Kommunalwahlen und an Wahlen zum Europäischen Parlament können alle Bürger/innen der Europäischen Union teilnehmen, auch wenn sie nicht Staatsangehörige
des Landes sind, in dem sie wohnen.
•
Gründe für eine Ausbildung bzw. eine Arbeit im Ausland können sein
Gute Einblicke in die Arbeitswelt des jeweiligen Landes,
Erlernen der Fremdsprache,
Neugier und Abenteuerlust,
Erhöhen von Selbstständigkeit,
Entwickeln von Eigeninitiative,
Auslandserfahrung erhöhen in der Regel Chancen auf dem Arbeitsmarkt,
Landesspezifische Arbeitstechniken kennen lernen usw . … .
Möglichkeiten für eine Ausbildung bzw. eine Arbeit im Ausland
Schüleraustauschprogramm
Sprachkurs
Ferienjob
Studium
Ausbildung
Jobben
?
Praktikum während bzw.
nach der Ausbildung
Aufgabe: Welche Möglichkeiten findest Du interessant? Begründe. Fallen dir weitere Gründe für eine Ausbildung bzw. einen Ausbildungsabschnitt im Ausland ein, die für
dich persönlich interessant sein könnten?
240
F4-2
Vorbereitung eines Auslandaufenthaltes
Auch wenn du sonst ein spontaner Typ bist, der häufig Entscheidungen aus dem „Bauch“
heraus fällt, das Vorhaben sich im Ausland ausbilden zu lassen bzw. dort zu arbeiten, sollte
gründlich und rechtzeitig geplant werden.
Zunächst solltest du dir selbst über deine Vorstellungen klar werden. Hilfreich ist es, sich von
kompetenten Gesprächspartnern beraten zu lassen. Diese findest du in der Agentur für Arbeit. Hier kann man sich auch über Austauschprogramme informieren. Die Beteiligung an
solchen Programmen hat den Vorteil, dass du dann eventuell Versicherungsschutz (Reisegepäck, Unfall, Invalidität) erhalten und an einer intensiven fremdsprachlichen Vorbereitung
teilnehmen kannst.
Planst du einen Auslandsaufenthalt während deiner Ausbildung, sprich rechtzeitig mit den
Verantwortlichen in deinem Betrieb. Oft nehmen die Vorbereitungen des Vorhabens z. B. die
Suche nach einem Praktikumsplatz, die Bewerbung, das Sprachtraining sehr viel Zeit in Anspruch. Mit deinem Ausbildungsbetrieb sollte genau abgesprochen werden, wann sich z. B.
ein Praktikum am besten in die Ausbildung integrieren lässt.
Bereits zu Beginn des Auslandsaufenthaltes sollte man daran denken, sich die Auslandserfahrungen bestätigen bzw. dokumentieren zu lassen. Geeignet dafür ist der EUROPASS.
Geld
Stelle dir vor Beginn deiner Reise einen „Haushaltsplan“ auf. Informiere dich über die Lebenshaltungskosten in deinem Gastland.
Mit einer EC- Karte und der PIN kannst du an vielen
Geldautomaten Geld abheben. Das kostet aber Gebühren. Bei längerem Auslandsaufenthalt lohnt sich
deshalb die Eröffnung eines Kontos im Gastland.
Auch wenn du die
Sprache des Gastlandes schon gut
beherrschst, sollte
ein
Wörterbuch
nicht fehlen, denn
im Beruf werden
häufig
spezielle
Fachbegriffe
genutzt.
Auslandskrankenschein
Setze dich rechtzeitig vor Beginn deiner
Reise mit deiner Krankenkasse in Verbindung. Dort erhältst du Informationen
und Unterstützung. Ins Reisegepäck
gehören auch Impf- und/oder Röntgenpass.
Der Personalausweis reicht in
den Mitgliedstaaten der EU aus.
Handy
Zur Vermeidung von
hohen Kosten solltest du
dich rechtzeitig über die
Auslandstarife
deines
Anbieters informieren.
Prüfe, ob du durch den
Wechsel von Anbieter
bzw. Tarif Kosten sparen kannst.
Dein Führerschein ist auch
im europäischen Ausland
gültig. Informiere dich aber
im Vorfeld über die landesspezifischen
Verkehrsregeln.
Folgende Internetseiten können dir bei der Planung deines Auslandaufenthaltes helfen.
www.wege-ins-ausland.de,
www.na-bibb.de/leonardo,
www.europass-info.de.
241
www.chance-europa.de,
4.7 Themenbereich G: Bewerbungsunterlagen
4.7.1
Modul G1 − Lebenslauf
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregung für die Gestaltung
• die Bedeutung der Stellung
des Lebenslaufes im Bewerbungsverfahren erfassen,
Bedeutung des Lebenslaufes im Auswahlverfahren
Motivation
Unter den heutigen Bedingungen, ist der Lebenslauf als bedeutender Faktor
für die Einladung zum Vorstellungsgespräch zu sehen.
• den inhaltlich-gedanklichen
Aufbau des Bewerbungsschreibens kennen lernen,
persönliche Daten
Schulischer Wertegang
Berufserfahrung/
Praktika
Sprachkenntnisse
weitere Qualifikationen
persönliche Interessen
Unterschrift, Ort, Datum
Informationsbeschaffung
- Information über mögliche Darstellung der Lebensläufe
- Ermitteln der Anforderungen über den Inhalt und Aufbau
tabellarischer Lebenslauf
(stichpunktartige Auflistung)
ausformulierter Lebenslauf (in Textform)
Der tabellarische Lebenslauf ist bisher die üblichste Form der Darstellung.
Der ausführliche Lebenslauf sollte nur dann eingereicht werden, wenn es die
Stellenanzeige erfordert.
Herausarbeiten von Gemeinsamkeiten und Unterschieden
Analysieren verschiedener Lebensläufe bezüglich ihrer Richtigkeit
Orthografie
Ränder
einheitliche Schriftart
Unterstreichungen
Bündigkeit der Abschnitte
Gesamteindruck
Anfertigen von Schreibproben
Entwerfen des eigenen Lebenslaufes in tabellarischer und ausführlicher Form
Präsentation und Diskussion
Medien
Schüler und Schülerinnen
sollen
• tabellarischen und ausführlichen Lebenslauf unterscheiden,
• befähigt werden, unter Beachtung der formalen Gestaltung ihren Lebenslauf
sprachlich angemessen zu
formulieren.
L11, S.25ff
L12, S.32ff, L25
L13, S.16
L14, S.119f
242
L 13
G1-1
G1-2
G1-1
Quelle: Arbeitsheft Deutsch. Wege zum sicheren Sprachgebrauch 9. 1. Auflage, Volk und Wissen
Verlag GmbH & Co., Berlin: 1998, S. 30
243
G1-2
Der Lebenslauf
Aufgabe: Bringe die folgenden Gliederungspunkte in eine sinnvolle Reihenfolge und ergänze den Lebenslauf (handschriftlich) mit deinen eigenen Angaben. Dieses
Arbeitsblatt kannst Du dann als Orientierung für deine Bewerbung verwenden!
Geburtsort:
Schulbildung
Eltern:
Hobbys:
Unterschrift
Lebenslauf
Fremdsprachen:
Persönliche Daten
Name:
Schulabschluss:
Geburtsdatum:
Geschwister:
Grundschule:
Sonstige Aktivitäten:
Sekundarschule:
Ort, Datum
Außerschulische Interessen und Tätigkei- Praktische Erfahrungen:
ten
Besondere Kenntnisse:
244
4.7.2
Modul G2 − Bewerbungsschreiben
Ziele
möglicher Inhalt
Anregung für die Gestaltung
Medien
Stellenangebote der Medien analysieren hinsichtlich:
• Inhalt
• Aufbau
• Gestaltung
Sammeln von Zeitungsinseraten und Internetangeboten
Analyse der Anzeigen in Gruppenarbeit
Tagespresse
LISA- Medienpaket
50 40 118
Herausarbeiten des Aufbaus und Inhaltes eines Bewerbungsschreibens anhand von Fallbeispielen
L 9, S. 17ff
L 10, S. 14ff
L 12, S. 118f.
G2-1
LISA-LfMA
42 40 566
42 64 256
42 64 260
Schülerinnen und Schüler sollen:
• Stellenangebote analysieren,
• den inhaltlichen Aufbau eines Bewerbungsschreibens
kennen lernen und benennen,
• ein Bewerbungsschreiben
anfertigen.
Adresse, Ort, Datum
Firmenanschrift
Betreffzeile
Anrede
Bewerbungssatz
Tätigkeit und Abschluss
Berufsmotivation und
Eignung
• Gesprächswunsch
• Grußformel und Unterschrift
•
•
•
•
•
•
•
Beachtung sprachlicher und
formaler Kriterien:
Orthografie und Ausdruck/
Ränder, Leerzeilen
Formulierung der Bewerbungsinhalte in Sätzen
(Auf welchen Wegen hast du dich über das Berufbild informiert?
Weshalb gefällt dir die Tätigkeit als …?
Welche Erfahrungen und Talente befähigen dich für die angestrebte Ausbildung/Praktikumsstelle?)
L 13 (Heft Bewerbung um
eine Ausbildungsstelle)
Korrektur von fehlerhaften Bewerbungsschreiben
G2-2
Anfertigen eines eigenen Bewerbungsschreibens (Praktikumsplatz, Ausbildungsplatz)
geschicktes und glaubwürdiges Begründen der beruflichen Eignung für das Stellenangebot
245
L 14
L 15
G2-1
Das Bewerbungsanschreiben
Janine Musterling
Sonnenstraße
1234 Musterstädt
Tel.: 0123/ 45678
E-Mail: ja-mu@t-online.de
23. Mai 200_
Stadtsparkasse Musterstädt
Personalabteilung
Herrn Kritikus
Plutoweg 24
1234 Musterstädt
Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Bankkauffrau;
Ihre Anzeige in „Musterstädt-News“ vom 18. Mai 200_
Absender:
Zur Absenderadresse gehört
unbedingt deine Telefonnummer. Deine E-Mail- Adresse
sollte seriös klingen, also nicht
schmusekater@xy.de.
An diese Stelle gehört kein
Passbild.
Anschrift:
Achte auf eine korrekte Anschrift
mit exakter Firmenbezeichnung.
Wenn möglich recherchiere den/
die Ansprechpartner/-in für
deine Bewerbung und benenne
ihn/sie mit Titel und Namen.
„Betreff“- Zeile:
Hier wird kurz und prägnant der
Anlass und der Bezug des
Schreibens formuliert. Verwende auf jeden Fall die korrekte
Berufsbezeichnung.
Einstieg:
Bring gleich nach dem einleitenich habe Ihre Anzeige in den „Musterstädt- News“ gelesen und den Satz den Bezug zum Ausdruck, den du zur ausgebewerbe mich als Auszubildende bei Ihnen. Mich interessiert
schriebenen Stelle hast.
Sehr geehrter Herr Kritikus,
neben Computertechnik und Sprachen ganz besonders der Umgang mit Menschen. Eine Ausbildung bei der Sparkasse
Musterstädt halte ich für interessant und lehrreich, weil mir Ihr
Unternehmen viele Möglichkeiten bietet, meine Fähigkeiten und
Kenntnisse anzuwenden und auszubauen.
Zurzeit besuche ich die Sekundarschule in Musterstädt und werde diese im Juli nächsten Jahres mit einem erweiterten Realschulabschluss verlassen. Einen Ausbildungsplatz suche ich zum
01. August 200_.
In den letzen zwei Jahren habe ich die Praktika in verschiedenen
Firmen absolviert. Ganz besonders hat mir mein Praktikum bei
der Sparkasse Musterstädt gefallen. Hier habe ich einen Überblick über die Arbeit einer Bankkauffrau erhalten. Mir hat der
Kontakt zu den Kunden und die individuelle Beratung ganz besonders Spaß gemacht und mich in der Entscheidung, diesen
Beruf zu erlernen bestärkt.
Meinen Bewerbungsunterlagen füge ich die Praktikumsbescheinigung bei. Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch
wäre ich sehr erfreut.
Mit freundlichen Grüßen
Janine Musterling
Anlagen:
Bewerbungsunterlagen
246
Überleitung:
Hier schreibst du, was du zurzeit machst, welchen Abschluss du anstrebst und wann
du die Ausbildung beginnen
möchtest.
Erläuterung:
Das ist der wichtigste Teil im
Bewerbungsanschreiben. Hier
solltest du schildern, was dich
als Bewerberin/Bewerber für
diesen Ausbildungsplatz qualifiziert. Benenne deine Fähigkeiten, Aktivitäten und Interessen, die in Bezug zur Firma
und zu dem angestrebten Ausbildungsplatz stehen.
Ausstieg:
Verknüpfe mit der Bitte um ein
Vorstellungsgespräch
noch
einmal dein Interesse an der
Firma und dem Ausbildungsplatz.
Unterschrift:
Den Brief immer im Original
und möglichst leserlich unterschreiben.
Anlagen:
Wenn du nicht mehr genügend
Platz hast, reicht bei gut sortierter (Lichtbild, Lebenslauf, Zeugnisse usw.) Bewerbungsmappe
der Hinweis „Bewerbungsunterlagen“.
G2-1
Beispiele für Bewerbungsschreiben
Aufgaben:
1. Lest die vorliegenden Bewerbungsschreiben gründlich.
2. Begründet, welches euch am ehesten zusagt.
3. Tragt die notwendigen Bestandteile eines erfolgreichen Bewerbungsschreibens zusammen.
4. Verfasst entsprechend der Vorgaben euer eigenes Bewerbungsschreiben.
A nne Sonderbar
Wunderweg 5
9876 Staunstadt
Modehaus „Für die Dame“
Frau Wählerisch
Moselweg 7
9876 Staunstadt
Bew erbung für das M odehaus
Sehr geehrte Damen und Herren,
meine Oma hat mir erzählt, das sie eine Stelle frei haben. Hiermit bewerbe ich mich um eine
Leerstelle in ihrem Modehaus.
Ich habe Spass am verkaufen und der Umgang mit Kunden fällt mir leicht, da ich sehr aufgeschlossen und kontaktfreudig bin. Ich tanze gerne und interessiere mich schon seit ich denken kann für Mode.
Ich wohne noch bei meinen Eltern und habe zwei ältere Schwestern
Zurzeit besuche ich die 10. Klasse der Sekundarschule Staunstadt, welche ich im Juli mit
einem Realschulabschluss beenden werde.
Ich würde gerne ihr Geschäft näher kennen lernen und würde mich deshalb über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freuen.
Bis bald!
Anne Sonderbar
PS Zeugnisse und den Lebenslauf bringe ich dann mit.
247
G2-1
Stefan Wächter
In den Auen 15
70193 Stuttgart
Telefon: 0711/123456
E-Mail: S.Wächter@ t-online.de
Stuttgart, den 15. Juli 1999
Technolink GmbH
Personalleitung
Herrn Thomas Erbe
Postfach 10293
70188 Stuttgart
Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Informatikkaufmann zum 1.9.2000
Mein Gespräch mit Herrn Tasche vom 12.7.1999
Sehr geehrter Herr Erbe,
während meines Besuches auf der Leistungsschau der Gewerbebetriebe hatte ich Gelegenheit, mich
mit Ihrem Vertriebsleiter, Herrn Tasche, zu unterhalten. Er erzählte, dass Sie Informatikkaufleute ausbilden, und empfahl mir, Ihnen meine Bewerbungsunterlagen zu senden.
Ich strebe einen Beruf mit Zukunft an, der sowohl kaufmännische als auch dv-technische Elemente
besitzt und damit meinen Neigungen sehr entgegenkommt.
Bei uns zu Hause werde ich der "HELP-Desk" genannt, da ich mich mit unserem Computer am besten
auskenne und den anderen Familienmitgliedern stets gerne hilfreich unter die Arme greife, wenn etwas nicht richtig funktioniert.
Während des Schülerpraktikums konnte ich bei der Hebel GmbH in der Datenverarbeitungsabteilung
erste Erfahrungen in einem industriellen Umfeld sammeln. Es hat mir viel Spaß gemacht, meinen Betreuer bei seinen Gesprächen mit den Fachbereichen zu begleiten und dabei zu sehen, was es in der
Praxis heißt, Berater und Dienstleister im eigenen Haus zu sein.
Ich komme nach den Sommerferien in die 10. Klasse und werde somit im nächsten Jahr die Realschule abschließen, sodass ich zum 1.9.2000 die Ausbildung bei Ihnen beginnen könnte.
Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Wächter
Anlagen: Lebenslauf
2 Zeugnisse
Empfehlungsschreiben
Quelle: Brenner, Doris/ Brenner, Frank: Ziel Ausbildungsplatz. Bewerbungstraining für die Klassen 810. Arbeitsheft. Cornelsen Scripler, Berlin: 2003
248
G2 - 2
Fehler im Bewerbungsschreiben
Martina Ahnung
Hinter der Wiese 35
13459 Berlin
Tel. 21 34 58
22. Oktober
Berliner Druckerei
Gutenbergstraße 33
12435 Berlin
Bewerbung
Sehr geehrter Herr,
In der Zeitung habe ich gelesen, daß Sie Auszubildende einstellen. Deshalb möchte ich mich bei ihnen um einen Ausbildungsplatz als Druckerin bewerben.
Im Berufsinformationszentrum habe ich mich über den beruf eines Zimmermanns informiert. Während des Schülerbetriebspraktikums habe ich viele gute Erfahrungen gesammelt, so dass ich glaube, den Anforderungen gewachsen zu sein. Ich interessiere mich in der Schule schon lange für die Fächer Geografie und Biologie.
Zur Zeit besuche ich die l0.Klasse der Heinrich-Heine-Realschule, welche ich am 3. Juli nächsten
Jahres beenden werde.
Ich würde mich freuen, wenn sie mich zu einem persönlichen Gespräch einladen würde, damit wir uns
besser kennen lernen können.
Martina Ahnung
Anlagen:
Lebenslauf ,Foto
1. Kennzeichne die Form- und Rechtschreibefehler farbig oder durch Unterstreichen!
2. Notiere mindestens sieben inhaltliche Änderungen, die du vornehmen würdest!
Quelle: Arbeit, Wirtschaft, Technik. Arbeitsblätter Sekundarstufe 1. Kopiervorlagen. paetec Gesellschaft für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2001
249
G2 - 2
Lösungen (berichtigter Textvorschlag):
22. Oktober 2005
Martina Ahnung
Hinter der Wiese 35
13459 Berlin
Tel.(030)213458
Berliner Druckerei
Personalabteilung
Gutenbergstraße 33
12435 Berlin
Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Mediengestalterin Digital/Print
Sehr geehrter Herr...,
in der Zeitung habe ich gelesen, dass Sie Auszubildende einstellen. Deshalb möchte ich
mich bei Ihnen um einen Ausbildungsplatz als Mediengestalterin Digital/Print bewerben.
Zurzeit besuche ich die 10. Klasse der Heinrich-Heine-Realschule, welche ich am 3. Juli
nächsten Jahres mit dem Realschulabschluss beenden werde.
Im Berufsinformationszentrum habe ich mich über den Beruf eines Mediengestalters Digital/Print informiert. Während meines Schülerbetriebspraktikums habe ich selbst erfahren
können, wie abwechslungsreich und interessant die Arbeit in diesem Beruf sein kann.
Der Umgang mit Maschinen fasziniert mich immer wieder. Ich bin davon überzeugt,
den Anforderungen der Ausbildung gewachsen zu sein. Ich interessiere mich in der Schule
schon lange für die Fächer Wirtschaft, Technik und Chemie.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mich zu einem Vorstellungsgespräch einladen.
Martina Ahnung (handschriftlich)
Anlagen:
Lebenslauf
Lichtbild
2 Zeugniskopien
Praktikumsbeurteilung
Quelle: vgl. Arbeit, Wirtschaft, Technik. Arbeitsblätter Sekundarstufe 1. Kopiervorlagen.
paetec Gesellschaft für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2001
250
4.7.3
Modul G3 − Meine Bewerbungsmappe − Einmal komplett − immer greifbar
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregung für die Gestaltung
Medien
• die Bestandteile einer klassischen Bewerbungsmappe
kennen,
Bewerbungsschreiben
Lebenslauf
Foto
Zeugnisse und Referenzen
Zusammentragen der einzelnen Dokumente
Anfertigen einer vollständigen Bewerbungsmappe
LISA-Medienpaket
50 40 118
• die unterschiedlichen Dokumente professionell erstellen und anordnen,
Vollständigkeit der Bewerbungsunterlagen
saubere und ansprechende äußere Form
aussagefähiger Inhalt
angemessener Schreibstil
fehlerfreie Rechtschreibung, Grammatik und
Zeichensetzung
Anfertigung der Dokumente unter Benutzung des PC
Beherrschen eines Schreibprogramms (WORD)
Beachtung der aktuellen DIN-Vorschrift
• die verschiedenen Formen
der Bewerbung kennen und
anfertigen,
handschriftliche Anfertigung
maschinelle Anfertigung
Austauschen von Erfahrungen (Karussell-Gespräch)
• Formen der Archivierung
beherrschen.
Bewerbungsmappe
Ordner
Speichermedien
Berufswahlpass
Schülerinnen
sollen:
und
Schüler
LISA-CD-ROM
62 400 41
L9
L 10
L 11
L 12
G1-1
G1-2
G2-1
G2-2
251
L 25
4.8 Themenbereich H: Test/Vorstellungsgespräch
4.8.1
Modul H1 − Teste dich!
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregung für die Gestaltung
Medien
• ihre Stärken und Schwächen
bestimmen,
Selbsteinschätzung
Fremdeinschätzung
Fähigkeiten und Interessen aufspüren
B2-2
B2-4
B2-5
• entsprechend ihrer Kompetenzen persönliche Ziele ableiten,
Erstellung eines persönlichen Profils
Stärken und Schwächen benennen
Vergleich der Fremd- und Selbsteinschätzung nach Übereinstimmung
und Abweichung
Schlussfolgerung für den beruflichen Werdegang
Gemeinsame Überlegungen für die weitere Planung
Einschätzung des Praktikums hinsichtlich der eigenen Kompetenzen für
den Beruf
Schülerinnen und Schüler
sollen:
• einen Überblick über verschiedene Auswahlverfahren kennen lernen,
Assessment-Center
berufsspezifische Eignungstests
Tauglichkeitsuntersuchung
Allgemeine Ausführungen zu den Auswahlverfahren (Lehrervortrag)
• einzelne typische Berufstests durchführen,
Berufstests
Durchführen von entsprechenden Tests (Partner: Betriebe, Krankenkassen, …)
• wissen, nach welchen Gesichtspunkten diese Tests
durchgeführt werden.
Beobachtungskriterien:
soziales Verhalten, Kommunikationsfähigkeit,
Durchsetzungsvermögen,
Zielorientierung, Kreativität
Initiative, Konzentrationsfähigkeit …
Durchführen von Intelligenz-, Allgemeinswissens- und Konzentrationstests unter realistischen Bedingungen (z. B. Zeitvorgaben) und deren
Auswertung nach Korrektheit und den Beobachtungskriterien
Lehrervortrag bzw. Gespräch mit Verantwortlichen für Personalfragen
eines Unternehmens, Berufsberaterin/Berufsberater usw.
252
L 23, S. 25f
L 13
L 9, S. 34ff.
L 15
L 16
L 17
L 20
L 21
L 22
H1-1
H1-1
Name:
Vorname:
Testreihe
Für die folgende Testreihe stehen Ihnen 45 Minuten zur Verfügung.
1. Lösen Sie folgende Aufgaben (4)
I.
Wer ist der Größte?
Charly ist größer als Alfred.
Alfred ist kleiner als Bibo.
Charly ist kleiner als Bibo.
II.
Wer ist der Ärmste?
Albert ist ärmer als Bert.
Jürgen ist reicher als Albert.
Bert ist genauso reich wie Jürgen.
III
Wer ist der Stärkste?
Jochen ist stärker als Christian.
Fritz ist schwächer als Reiner.
Reiner ist schwächer als Christian.
IV.
Wer ist der Klügste?
Doris ist klüger als Achim.
Dietmar ist klüger als Adelheid.
Dieter ist klüger als Edeltraud.
Frank ist dümmer als Adelheid.
2. Rechnen Sie die gegebenen Größen in die gewünschte Maßeinheit um. (5)
a) 12 dm=
m
f)
2,5 Tonnen=
b) 0,01 km=
m
g) 5 Zentner=
g
c) 1 cm³=
m³
h) 26005 mm=
km
d) 1 cm²=
m²
i)
12 Sek.=
h
e) 10 kg=
Tonnen
j)
12 Liter=
hl
3. Berechnen Sie ohne Taschenrechner. (4)
a) 527 + 863 =
b) 8342 – 537 =
c) 76423 • 91 =
d) 2584 : 34 =
Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial
253
g
H1-1
4. Ersetzen Sie das Fragezeichen durch die logisch folgende Zahl. (6)
a) 3 9 15 21 27 ?
b) 1 2 7 20 61 ?
c) 2 4 25 75 95 380 ?
d) 56 112 110 55 57 114 ?
e) 523 477 430 382 ?
f) ⅔ 2,2 3,1 4¹/5 5¹/2 ?
5. Lösen Sie folgende Wissensfragen durch Ankreuzen. (6)
a) Welches ist der höchste Wasserfall?
a) Angle- Fall
b) Rheinfall
b) Wer ist der Autor des Romans „1984“?
a) Hemingway
b) Verne
c) Was ist eine „Präambel“?
a) Kronleuchter
b) Vorspann
d) Welches ist der längste Fluss?
a) Mississippi
b) Nil
e)Wie heißt die Hauptstadt von Australien?
a) Melbourne
b) Sydney
Wer schrieb die Oper „Fidelio“?
a) Rossini
b) Beethoven
c) Boulder- Damm
d) Niagara
c) George Orwell
d) Salinger
c) Blumenschale
d)
c) Donau
d) Rhein
c)Brisbane
d) Canberra
c) Verdi
d) Wagner
Fundort historischer
Werkzeuge
6. Lösen Sie folgende Aufgaben ohne Taschenrechner. (5)
a) Ein Meter Stoff kostet 7 Euro. Wie viel kosten 15 Meter?
b) Vier Gärtner benötigen zum Bepflanzen eines Gartens 20 Tage.
Wie lange arbeiten fünf Gärtner daran?
c) Auf einem Sparbuch sind am Jahresanfang 1400 Euro. Wie hoch
ist am Jahresende das Guthaben bei einem Zinssatz von 8%?
d) In einem rechtwinkligen Dreieck ist a 3cm und b 4cm. Welche Länge hat die Hypotenuse c?
e) Der fünfte Teil eines Geldbetrages ist um drei größer als sein
sechster Teil. Wie hoch ist der Geldbetrag?
7. Kreuzen Sie das nicht dazupassende Wort an. (6)
a) Quadrat
a) Wal
a) Gedicht
a) feinfühlig
a) sitzen
a) Adenauer
b) Rhombus
b) Hering
b) Musik
b) empfindsam
b) liegen
b) Kohl
c) Pyramide
c) Hai
c) Lied
c) sensibel
c) knien
c) Schröder
d) Dreieck
d) Steinbutt
d) Drama
d) sinnlich
d) gehen
d) Weizsäcker
Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial
254
H 1 -1
8. Ergänze folgende Begriffspaare. (6)
a) Rock
b) Fußboden
c) lieben
d) Eiche
e) Bern
f) Fortbewegung
- Mädchen
- Decke
- Freunde
- Blatt
- Schweiz
- Krücke
Hose
Erde
Hassen
Eibe
Lissabon
Sicht
-
9. Kreuzen Sie an, welche Figur nicht in die logische Reihenfolge passt. (2)
a)
a
b
c
d
e
f
a
b
c
d
e
f
b)
10. Ergänzen Sie folgende Sprichwörter. (6)
a) Viele Köche verderben
b) Pech im Spiel,
c) In der Nacht sind alle
d) Neue Besen
e) Reden ist Silber
f) Frisch gewagt ist
Punkte:
/50
Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial
255
g
4.8.2
Modul H2 − Vorstellungsgespräch – Inhalt und Form müssen stimmen
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregung für die Gestaltung
Medien
• Kenntnisse zur optimalen
Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch erwerben,
Phasen eines Vorstellungsgespräches
typische und brisante
Fragen
Kleidung
Bewerbungsunterlagen
Informationen über das
Berufsbild und das Unternehmen
Textarbeit: exzerpieren
L 9, S. 54ff.
L 15, S.27ff.
• sich im Gespräch differenziert und verständlich äußern und standardisierte
Textmuster einhalten,
Analyse von Vorstellungsgesprächen
Selektives Rezipieren multimedialer Vorstellungsgespräche
Partnerarbeit: Entwerfen eines Dialogs
Darstellendes Spiel
Videoaufnahme
Bewertung nach festgelegten Auswertungskriterien
LISA-LfMA
42 40 567
42 40 568
42 64 260
42 67 690
• ein Gefühl entwickeln, wie
sie im Vorstellungsgespräch
auftreten.
Vorstellungsgespräch
üben
Rollenspiel: Vorstellungsgespräch
(Partner: Krankenkassen, Berufsberaterin/Berufsberater,
Experten)
Formulieren von unangenehmen Fragen und deren überzeugende Beantwortung
H2-3
H2-4
H2-5
Schülerinnen und Schüler
sollen:
Diskussion über die Antworten sukzessiver Fragen
Gruppenarbeit nach Berufsbildern (Knigge, Kleidung, Zurechtlegen von Fragen)
Wochenplan: Einstellungstests und Vorstellungsgespräche
Informationsbeschaffung (Agentur für Arbeit, Tag der offenen Tür, Internet, ...)
256
H2-1
H2-2
L7
H2-1
Methode: Wochenplanarbeit
Ziel der Wochenplanarbeit ist, dass Schülerinnen und Schüler ihre Lernarbeit weitgehend frei
planen und gestalten. Damit werden sie in die Lage versetzt, ihre eigene Lernarbeit selbst zu
organisieren. Die Lehrerinnen und Lehrer geben einen festgelegten Zeitraum, meist eine
Woche, verbindliche Fachziele und -inhalte aus einem oder mehreren Lernbereichen vor.
Neben fachlichen Lerninhalten werden die Schülerinnen und Schüler auch mit Methoden und
Arbeitstechniken des Lernens und Arbeitens vertraut gemacht. Ein Wochenplan besteht aus
Pflicht- und Wahlaufgaben. Außerdem können auch zusätzliche oder frei wählbare Aufgaben
Inhalt des Plans sein. Die Wochenpläne können dem Leistungsstand des Einzelnen angepasst werden und bieten somit gute Möglichkeiten für innere Differenzierung des Unterrichts.
In festgelegten Stunden (z.B. eine Stunde täglich) bearbeiten die Schülerinnen und Schüler
den Wochenplan. Es wird ihnen die Entscheidung überlassen, wann und in welcher Reihenfolge sie sich mit der Bearbeitung der Aufträge befassen wollen. Damit kann jeder in seinem
individuellen Arbeitstempo lernen. Einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Selbstständigkeit---- leisten Rückmeldungen über Arbeitsergebnisse durch Selbstkontrolle. Schülerinnen und Schüler sollen lernen, vor sich selbst zu verantworten wie und mit welchem Ergebnis sie gearbeitet haben. Außerdem können sie sich entscheiden, in welcher Organisationsform sie arbeiten möchten. Dabei sind Absprachen zwischen den Lernenden unumgänglich.
Wochenplanarbeit fordert und fördert in hohem Maße die Sozialkompetenz der Schülerinnen
und Schüler, deshalb sollten im Vorfeld Regeln der Wochenplanarbeit mit der Klasse festgelegt werden. Die Einführung der Wochenplanarbeit sollte schrittweise erfolgen. Zunächst
können im Unterricht die Phasen der Freiarbeit erhöht werden, um danach mit Tagesplänen
zu arbeiten. Die Schülerinnen und Schüler lernen in dieser Übergangsphase die Freiarbeitsmaterialien kennen und die Verhaltensregeln werden gefestigt. In dem Maße, in dem die
Schülerinnen und Schüler immer mehr Verantwortung für ihr eigenes Lernen übernehmen,
tritt die Lehrkraft im traditionellen Sinne in den Hintergrund. Sie ist nun verantwortlich für die
Gestaltung einer günstigen Lernumgebung, stellt notwendigen Materialien bereit und bewertet die Ergebnisse. Die Lehrenden werden immer mehr zu Beobachtenden und Beratenden
ihrer Schülerinnen und Schüler.
Vorteile der Wochenplanarbeit:
• Aufgaben können den individuellen Lernvoraussetzungen und Lernbedürfnissen angepasst werden,
• Lerndefizite können durch spezielle, auf den Einzelnen zugeschnittene, Aufgabentypen und Übungen aufgearbeitet werden, Lernstärken weiterentwickelt werden,
• Rhythmus und Konzentration und Entspannung kann nach individueller Aufnahmeund Konzentrationsfähigkeit von den Schülerinnen und Schülern (mit)bestimmt werden,
• Lehrerinnen und Lehrer haben mehr Zeit, sich den einzelnen Schülerinnen und Schülern zu widmen.
257
H2-2
Beispiel für einen Wochenplan
Thema: Einstellungstests und Vorstellungsgespräch
1. Lies folgende Tipps zur Herangehensweise an Einstellungstests gründlich durch. Ersetze anschließend die unterstrichenen Wörter durch passende deutsche Synonyme.
Tests erfolgreich bestehen
Jeder Test besteht aus mehreren Aufgabensequenzen damit verschiedene Fähigkeitsbereiche überprüft werden können. In den meisten Fällen kontrolliert
der Arbeitgeber die Stresstauglichkeit der Probanden indem er es unmöglich
macht alle Aufgaben in dem gegebenen Zeitvolumen zu schaffen. Hinsichtlich
dieses Wissens reduziert zusätzlich permanentes Üben die Phobie vor dem
Zeitfaktor. Außerdem weißt du somit dass du zwar ohne Unterbrechungen
aber auch ohne Fehler provozierende Hektik agieren kannst. Da der Schwierigkeitsgrad meisten von Anfang an bis Ende steigt erscheint ein Lösen entsprechend der Nummerierung ratsam. Nur wenn du eine Aufgabenstellung
überhaupt nicht verstehst solltest du dich umgehend der nächsten zuwenden
damit dir typische Prüfungsblackout erspart bleibt. Ist dieser jedoch nicht zu
vermeiden dann gönne dir eine zwei- bis dreiminütige Erholungspause.
2. Setze, nummeriere und begründe neun Kommas, die in dem Text „Tests…“ fehlen.
3. Hole dir von deiner Deutschlehrerin/ deinem Deutschlehrer eine Testreihe, für deren Bewältigung du genau 45 Minuten Zeit hast. Vorbereitend gilt es, die in Aufgabe 1. gegebenen Ratschläge zu verinnerlichen.
Achtung! 1. Diese Aufgabe ist Bestandteil der ersten Klassenarbeit und muss dem
zufolge spätestens in der letzten Freiarbeitsstunde der zweiten Woche
in Angriff genommen werden.
2. Auch übliche Berichtigungen müssen deshalb entfallen.
4. Partnerarbeit
Entwerft unter Nutzung eures persönlichen Materials (Projektwochenhefter, Internet,
Broschüren der Versicherungsunternehmen, Materialien der Agentur für Arbeit, …) einen Dialog
folgenden Inhalts:
Zwei Bewerber für einen Ausbildungsplatz sitzen aufgeregt im Vorzimmer des
Personalchefs und warten auf ihr Vorstellungsgespräch. Weil der eine Kandidat
völlig unvorbereitet erschienen ist, löchert er seinen Konkurrenten mit Fragen
zum erfolgreichen Auftreten in der Unterhaltung mit dem potenziellen Arbeitgeber. Natürlich gibt der gut präparierte Schüler Antworten, welche seine
Wahl sichern sollen … . Beide sind ernsthaft um Hochsprache bemüht, da die
anwesende Sekretärin interessiert zuhört.
Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial
258
H2-2
Achtung Termin!
Bevor ab dem …………………… eure Vorstellungsgespräche geführt, gefilmt und ausgewertet
werden, dienen diese Rollenspiele als abschreckende Beispiele.
5. Formuliere zehn unangenehme Fragen, welche dich in deinem Vorstellungsgespräch erwarten könnten, in Sätzen, wobei du deinen tatsächlichen Berufswunsch zum Beispiel ins Verhältnis zu deinem letzten Zeugnis stellst.
Bsp.:
Wie erklären sie sich den Wunsch Krankenschwester zu werden, obwohl Sie
in allen naturwissenschaftlichen Fächern nur Dreien haben?
Beantworte nun diese Fragen in Stichpunkten so, dass du deine Chancen auf den
Ausbildungsplatz dennoch wahrst.
6. Formuliere eine informative Ausbildungsplatzbeschreibung für deinen Traumberuf nach der
zehnten Klasse. Orientiere dich an Beispielen in der Zeitung.
Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial
259
H2-3
Das Vorstellungsgespräch
Aufgaben:
1
2
3
4
5
6
7
Lest mit verteilten Rollen.
Mit welchen Absichten und Erwartungen stellt die Personalchefin ihre Fragen?
Beurteile die Reaktionen/Antworten von Alexander Hoffmann.
Unterstreicht Positives bei seinen Antworten rot und Negatives blau.
Überarbeitet die Antworten von Alexander Hoffmann so, dass sie den Erwartungen
der Personalchefin genügen.
Spielt mit verteilten Rollen.
Inszeniert ein weiteres Vorstellungsgespräch in Partnerarbeit. Sprecht dazu vorher
genau die Rahmenbedingungen ab (z. B. Berufsbild, Firmenbeschreibung, Typ des
Personalleiters).
Beispiel für ein Vorstellungsgespräch
Alexander Hoffmann hat es endlich geschafft. Auf Grund einer seiner zahlreichen Bewerbungen ist er zu einem Vorstellungsgespräch bei einer Immobilienfirma eingeladen worden.
Kurz vor der vereinbarten Zeit erscheint er in der entsprechenden Firma und wird von einer
Angestellten freundlich empfangen. Er muss noch ca. 10 Minuten warten, danach wird er zur
Personalleiterin, Frau Gabriel, ins Büro gerufen.
Frau Gabriel: Guten Morgen, Herr Hoffmann. Nehmen Sie doch bitte Platz! Haben Sie den Weg zu uns gefunden?
Alexander Hoffmann: Ja.
Frau G.: Schön. - Herr Hoffmann, aus
Ihrem Bewerbungsschreiben habe ich ein
deutliches Interesse an dem Beruf des
Kaufmanns in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft herausgelesen. Was genau versprechen Sie sich von dieser Tätigkeit?
A. H.: Na ja, was Sie in Ihrer Anzeige geschrieben haben: abwechslungsreiche
Aufgaben, mal hier, mal da, mit Leuten
reden, am PC arbeiten und so.
Frau G.: Und warum möchten Sie das
gerade in unserem Haus tun?
A. H.: Das klang einfach klasse: „renommiertes, innovatives Unternehmen“, „junges, erfolgreiches Team“ und so. Da wäre
ich gern dabei.
Frau G.: Wissen Sie denn etwas Genaueres über unsere Firma, z. B. was wir den
Kunden genau anbieten oder in welchem
Raum wir tätig sind?
A. H.: Hm, tja also, ich denke mal, Sie
verkaufen den Leuten Grundstücke, Häuser und so.
Frau G.: Aha. – Eine andere Frage: Ihrem
letzten Zeugnis entnehme ich, dass Sie im
Fach Deutsch befriedigende Leistungen
nachgewiesen haben, während Sie in anderen Fächern besser abgeschnitten haben. Liegt Ihnen das Fach weniger?
A. H.: Das würde ich so nicht sagen.
Sprachlich habe ich eigentlich keine Probleme. Aber mit diesen alten Literaturschinken, da kann ich wenig anfangen.
Frau G.: Es gab in der letzten Zeit viel
Aufregung bezüglich der Rechtschreibreform. Können Sie sich dazu äußern?
A. H.: Ja, unsere Deutschlehrerin hat versucht, uns die wichtigen Neuerungen beizubringen, aber wir fanden das alles ziemlich überflüssig.
Frau G.: Nun gut. – Haben Sie denn noch
Fragen an mich?
A. H.: Ich wollte noch etwas fragen, …
aber das fällt mir im Moment einfach nicht
mehr ein.
Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial
260
H 2- 4
Bewertung einer Bewerberin/eines Bewerbers im Vorstellungsgespräch
I. Vorbereitung der Bewerberin/des Bewerbers
ja
nein
nicht
getestet
ja
nein
nicht
getestet
ja
nein
nicht
getestet
1. Entspricht die Kleidung dem Berufsstand?
2. Fühlt sie/er sich wohl in dieser Kleidung?
3. Erscheint sie/er mit Bewerbungsunterlagen und Schreibzeug?
4. Hat sie/er angemessene Fragen vorbereitet?
II. Qualität der Antworten
5. Kennt sie/er das Berufsbild genau?
6. Hat sie/er sich gezielt (Praktika, Arbeitsgemeinschaften, …)
auf diesen Beruf vorbereitet?
7. Kann sie/er fundiertes Interesse an dieser Firma nachweisen?
8. Ist sie/er über Ausbildungsinhalte informiert?
9. Zeigt sie/er Interesse an beruflicher Weiterbildung?
10. Entsprechen ihre/seine Neigungsfächer den beruflichen
Anforderungen?
11. Können glaubhafte Begründungen für (schulische) Fehlleistungen und Schwächen geben?
12. Verfügt sie/er über fundiertes Allgemeinwissen?
III. Auftreten der Bewerberin/des Bewerbers
13. Beherrscht sie/er die Formen höflichen Umgangs?
14. Bedient sie/er sich durchgängig der Hochsprache?
15. Strahlt sie/er durchgängig Souveränität und Sachlichkeit aus?
16. Beantwortet sie /er die gestellten Fragen ruhig und
selbstbewusst?
17. Strahlen Mimik und Gestik, zum Beispiel die Sitzhaltung,
Offenheit und Selbstbewusstsein aus?
Auswertung
a) Anzahl der getesteten Kategorien:
b) Punkte für getestete Kategorien:
Hinweis: Es dürfen auch halbe Punkte vergeben werden.
c) Gesamteindruck:
d) Passt die Bewerberin/der Bewerber in unserer Firma?
Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule, Halle: Arbeitsmaterial
261
H2-5
Das Vorstellungsgespräch
Mit einer Einladung zum Vorstellungsgespräch signalisiert die Firma Interesse an deiner
Person. Der Betrieb möchte erfahren, was für eine Person hinter der Bewerbung steht. Außerdem soll im Vorstellungsgespräch herausgefunden werden ob die/der Bewerberin/Bewerber vom gewählten Beruf die richtigen Vorstellungen hat und ob dieser Beruf zu
ihr/ihm passt. Du solltest dich gründlich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten. Mit folgenden Fragen musst rechnen.
Warum haben Sie gerade diesen Beruf gewählt?
Warum halten Sie sich für diesen Beruf besonders geeignet?
Wie beurteilen Sie ihre Leistungen in der Schule? Wie erklären sich die geringeren Leistungen in ihren schwachen Fächern?
Was machen Sie in ihrer Freizeit? Sind Sie Mitglied in einem Verein oder in einer Gruppe?
Was haben Sie nach der Ausbildung beruflich vor?
Aufgabe: Überlege zunächst, was der Betrieb mit den jeweiligen Fragen herausfinden möchte. Notiere dir dann Antwortmöglichkeiten.
Auch du hast im Vorstellungsgespräch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Natürlich interessiert dich die Höhe der Ausbildungsvergütung, aber es ist ungünstig sofort danach zu fragen.
Diese Fragen könntest du selber stellen:
Wie viele Beschäftigte hat das Unternehmen?
Wie ist die Ausbildung aufgebaut, welche Arbeitsbereiche lernt man als Auszubildender
kennen?
Kann man nach erfolgreicher Ausbildung übernommen werden?
262
4.9 Themenbereich I: Arbeitsrecht
4.9.1
Modul I1 − Ich habe nicht nur Rechte
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregung für die Gestaltung
• die Bestandteile eines
Ausbildungsvertrages/
Arbeitsvertrages kennen
lernen,
Bestandteile des Ausbildungsvertrages
Lehrervortrag oder Wiederholung aus Wirtschaftsunterricht
Verträge – Form und Rechtsgültigkeit
• wissen, dass sich aus
dem Abschluss eines
Vertrages für Ausbilder/innen und Auszubildende bestimmte Rechte
und Pflichten ergeben.
Rechte und Pflichten
des/der Ausbilders/in
und des Auszubildenden
Medien
Schülerinnen und Schüler
sollen
Analysieren von Beispielverträgen bezüglich des Inhaltes
Herausarbeiten der notwendigen Bestandteile
Textanalyse
Herausarbeiten der Rechte und Pflichten der Vertragspartner
Rollenspiel
Darstellen von Alltagssituationen
Herauszuarbeiten und diskutieren bestimmte Rechte und Pflichten
263
Kopien von Beispielverträgen
I 1-4
Wirtschaftslehrbuch
I 1-1
I 1-2
I 1-3
I1-1
Rechte und Pflichten der Auszubildenden
Mit Abschluss eines Berufsausbildungsvertrages gehen sowohl die Auszubildende/der Ausbildende selber als auch der Ausbildungsbetrieb Verpflichtungen ein. Grundsätzlich sind die
Rechte und Pflichten, die sich aus diesem Vertrag ergeben, im Berufsbildungsgesetz (BBiG)
geregelt.
Aufgabe: Kreuze an, ob die jeweilige Aussage
rechtlich zulässig ist oder nicht!
Beachte dabei die Auszüge aus dem
Berufsbildungsgesetz!
§
Wer einen anderen zur
Berufsausbildung einstellt,
hat mit dem Auszubildenden einen Berufsausbildungsvertrag zu schließen.
Dieser muss spätestens
vor Beginn der Ausbildung
schriftlich niedergelegt
werden.
Der Ausbildende hat für
eine qualifizierte Ausbildung zu sorgen. Dem
Auszubildenden dürfen
nur Verrichtungen übertragen werden, die dem
Ausbildungszweck dienen
und seinen körperlichen
Kräften angemessen
sind. Ferner ist der Auszubildende zum Besuch
der Berufsschule sowie
zum Führen von Berichtsheften anzuhalten.
Der Auszubildende hat
die Verrichtungen, die
ihm Rahmen seiner Ausbildung übertragen werden, sorgfältig auszuführen. Er hat die Weisungen
der ausbildungsberechtigten Personen zu beachten. Darüber hinaus ist er
zum Besuch der Berufsschule und anderen
Ausbildungsmaßnahmen
verpflichtet, für die er
freigestellt wird.
Nur in Ausnahmefällen
kann es Abweichungen
geben.
?
§
Aussage
R F
Tanja merkt nach einem Monat,
dass ihr der Beruf nicht liegt, sie
kündigt deshalb zum Ende der
Woche.
Amina wird eine tolle Ausbildungsstelle angeboten. Den Ausbildungsvertrag soll sie nach der
Probezeit erhalten.
Mandy soll von Anfang September
bis Weihnachten nicht die Berufsschule besuchen, da die Firma
einen wichtigen Auftrag hat und sie
im Unternehmen gebraucht wird.
Marco lernt Frisör. Er lehnt es ab
den Salon zu kehren, da diese Tätigkeit nicht dem Ausbildungszweck dient.
Paula hat die Zwischenprüfung nur
mit ausreichenden Leistungen bestanden. Der Betrieb kürzt ihr deshalb die Ausbildungsvergütung.
Da Kevin während der Probezeit
häufig krank war, wird er fristlos
entlassen.
Nadine wird nicht zur Prüfung zugelassen, da sie keine Berichtshefte für das 1. und 2. Lehrjahr vorlegen kann.
Sebastian hat die Abschlussprüfung nicht bestanden. Er möchte
sie wiederholen.
Patrick lernt Metallbauer. Jeden
Freitag muss er den Wagen seines
Chefs waschen.
Robert, bereits im 3. Lehrjahr, hat
sich in letzter Zeit häufig verspätet.
Der Chef spricht ihm deshalb die
Kündigung aus.
264
Der Ausbildende hat dem
Auszubildenden eine
angemessene Vergütung
zu gewähren, die mit
fortschreitender Berufsausbildung mindestens jährlich ansteigt.
Während der Probezeit
kann das Berufsausbildungsverhältnis jederzeit
ohne Einhalten einer
Kündigungsfrist gekündigt
werden. Nach der Probezeit kann der Ausbildende
nur noch kündigen, wenn
wichtige Gründe vorliegen; die Kündigung muss
schriftlich erfolgen.
In den anerkannten
Ausbildungsberufen sind
Abschlussprüfungen
durchzuführen und Zeugnisse auszustellen. Die
Abschlussprüfung kann
zweimal wiederholt
werden.
Die Probezeit muss
mindestens einen Monat
und darf höchstens drei
Monate betragen
Kontrolltipp:
4 Aussagen sind richtig
I1-2
Das Jugendarbeitsschutzgesetz
In der Ausbildung und im Beruf gelten für Jugendliche unter 18 Jahren besondere gesetzliche Bestimmungen. Diese sind im Jugendarbeitsschutzgesetz festgeschrieben. Das Gewerbeaufsichtsamt oder das Amt für Arbeitsschutz überwachen die Einhaltung der gesetzlichen
Bestimmungen. Verstöße gegen das Jugendarbeitsschutzgesetz können mit hohen Geldbußen geahndet werden. Auch eine Entziehung der Ausbildungsberechtigung ist möglich.
Jeder Arbeitgeber, der
Jugendliche beschäftigt,
ist verpflichtet, einen
Abdruck des Jugendschutzgesetzes im Betrieb auszulegen
Aufgabe: Kreuze an, ob die jeweilige Aussage
richtig oder falsch ist! Beachte dabei
die Gesetzesbestimmungen!
Aussage
R F
Akkordarbeit ist nicht zulässig.
In Schichtbetrieben dürfen Auszubildende bis 23
Uhr beschäftigt werden.
Die Beschäftigung von
Kindern und vollschulpflichtigen Jugendlichen ist
in der Bundesrepublik
grundsätzlich verboten.
Das Gesetz lässt nur
geringfügige Ausnahmen
zu.
Jugendliche sind regelmäßig gesundheitlich zu
untersuchen. Dadurch
soll gewährleistet werden,
dass Jugendliche nicht
mit Arbeiten beschäftigt
werden, denen sie gesundheitlich oder entwicklungsmäßig nicht
gewachsen sind.
Jugendliche dürfen
grundsätzlich nur in der
Zeit von 6 Uhr bis 20 Uhr
beschäftigt werden. Ausnahmen gibt es z. B. im
Bäckerhandwerk.
Akkordarbeit ist für Jugendliche grundsätzlich
verboten; ebenfalls die
Beschäftigung in Akkordgruppen Erwachsener.
Ausnahme: Wenn die
Arbeit für die Ausbildung
erforderlich ist und unter
Aufsicht erfolgt.
Jugendliche müssen pro Arbeitstag
eine Pause von 45 Minuten haben.
Abgängerinnen und Abgänger aus
der 8. Klasse dürfen im Betrieb als
Hilfsarbeiter beschäftigt werden.
Jugendliche Auszubildende müssen regelmäßig gesundheitlich
untersucht werden.
In der Regel müssen Jugendliche
nicht am Wochenende arbeiten.
Als Auszubildender hat man Anspruch auf Sommerferien
(6 Wochen).
In Regel dürfen Jugendliche bis 21
Uhr arbeiten, wenn die schriftliche
Erlaubnis der Eltern vorliegt.
Das Jugendarbeitsschutzgesetz
schützt alle Jugendlichen unter
23 Jahren.
Die Einhaltung der Bestimmungen
des Jugendarbeitsschutzgesetzes
wird u. a. vom Gewerbeaufsichtsamt überwacht.
Wenn wegen Ausfall nur 3 Stunden
Unterricht in der Berufsschule gegeben werden, muss der Jugendliche an diesem Tag noch in den
Betrieb.
Das Jugendarbeitsschutzgesetz schützt Jugendliche unter 18 Jahren, egal ob sie als Auszubildende oder ob sie als Arbeiter beschäftigt werden.
265
Der Jugendliche muss vom
Arbeitgeber für den Berufsschulunterricht freigestellt
werden. Bei einem Berufsschultag von mehr als 5 Unterrichtsstunden ist der Jugendliche von der Beschäftigung im
Betrieb freizustellen, um den
Unterricht aufarbeiten zu
können.
Jugendliche dürfen nicht mit
Arbeiten beschäftigt werden,
die ihre Leistungsfähigkeit
übersteigen oder mit besonderen Unfallgefahren verbunden
sind. Auch gesundheitsschädliche Einflüsse (Lärm, Hitze,
Staub, Strahlen usw.) sind zu
vermeiden.
Jugendliche haben ein Recht
auf geregelte Pausen. Bei
einer Arbeitszeit von mehr als
6 Stunden müssen diese
mindestens 60 Minuten dauern.
Für Jugendliche gilt grundsätzlich die 5- Tage- Woche. Das
heißt der Sonnabend ist generell arbeitsfrei. Ausnahmen gibt
es z. B. in Krankenhäusern,
Altersheimen, Verkaufsstellen,
Gaststätten und in der Landwirtschaft.
Ein 17- jähriger hat Anspruch
auf 25 Werktage Jahresurlaub
und ein 15- jähriger auf 30
Werktage.
Jugendliche dürfen grundsätzlich nicht mehr als 8 Stunden
täglich und nicht mehr als 40
Stunden wöchentlich beschäftiget werden. In Ausnahmefällen darf die tägliche Ausbildungszeit auf bis zu 8 ,5 Stunden ausgedehnt werden.
Kontrolltipp:
5 Aussagen sind richtig.
I1-3
Der Berufsausbildungsvertrag
1. Aufgabe: Vervollständige den Lückentext!
Der Berufsausbildungsvertrag gehört zu den _____________________________ . Er ist ein
Vertrag
zur
Ausbildung
mit
privatrechtlichem
Charakter,
auf
Grundlage
des
__________________________________________.
Von den Ausbildungsunternehmen wird ein ____________________ verwendet.
Der Vertrag wird von dem Ausbildenden und dem ______________________ unterzeichnet.
Bei
__________________________ muss außerdem der gesetzliche Vertreter: Mutter,
__________, Vormund einverstanden sein. Der abgeschlossene Berufsausbildungsvertrag
wird von der Industrie- und Handelskammer bzw. ____________________________ in das
___________________ der Berufsausbildungsverhältnisse eingetragen.
Minderjährigen, Verzeichnis, Handwerkskammer, Vater, Vordruck, Arbeits- und Besoldungsverträgen, Auszubildenden, Berufsausbildungsgesetzes
2. Aufgabe: Nenne mindestens sieben Elemente, die ein Berufsausbildungsvertrag unbedingt enthalten muss?
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
3. Aufgabe: Überlege, auf was du bei der Unterzeichnung des Ausbildungsvertrages achten
solltest!
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
Quelle: vgl. Arbeit, Wirtschaft, Technik. Arbeitsblätter Sekundarstufe 1. Kopiervorlagen.
paetec Gesellschaft für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2001
266
I1-4
Vordruck eines Berufsausbildungsvertrages der Industrie- und
Handelskammer Halle- Dessau
Quelle: www.halle.ihk.de, Stand: 26. 10. 2006
267
4.9.2
Modul I2 − Mitbestimmung im Betrieb
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregung für die Gestaltung
Medien
Schüler und Schülerinnen
sollen:
•
wissen, dass die Lohnhöhe von bestimmten Faktoren beeinflusst wird,
Lohnarten
Einflussgrößen auf Lohn
und Gehalt
Problem der Arbeitsbewertung
technische Veränderungen (z. B. Rationalisierung, neue Technologien/Berufe)
Lohnpolitik: aktuelles Thema (z. B. Mindestlohn)
L 18, S. 53ff.
•
wissen, dass die Tarifpartner für einen bestimmten Zeitraum Vereinbarungen über Arbeitsbedingungen, Einkommen u. a.
treffen,
Tarifvertragsparteien
Inhalt eines Tarifvertrages
Tarifautonomie
Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbände als Tarifpartner
Form und Inhalt von Tarifverträgen (Mantel- und Lohntarifvertrag)
I2-1
•
erkennen, dass demokratische Auseinandersetzungen im Arbeitskampf
eine Mitbestimmung auf
verschiedenen Ebenen
der Wirtschaft darstellt.
Tarifauseinandersetzung
(z. B. Streik, Aussperrung)
Mitbestimmung durch den
Betriebsrat
Konflikte in der Arbeitswelt analysieren und Lösungsmöglichkeiten diskutieren
Möglichkeiten zur Lösung von Arbeitsstreitigkeiten (z. B. Jugend- und Ausbildungsvertretung, Betriebsrat, Arbeitsgericht)
Rollenspiel: Verlauf einer Tarifauseinandersetzung
Planspiel: Tarifverhandlungen
I2-2
268
I2-3
I2-1
Tarifparteien
Arbeitgeber
Häufig vertreten durch Arbeitgeberverbände
Tarifkonflikt
wird gelöst durch
Tarifverhandlungen
Arbeitnehmer
Vertreten durch Gewerkschaften
z. B. DGB, Verdi, DBB
Tarifvertrag
regelt:
• Rechte und Pflichten der Tarifparteien
• Rechtsnormen für Inhalt, Abschluss und Beendigung von Arbeitsverhältnissen
• betriebliche und betriebsverfassungsrechtliche
Fragen
Manteltarifvertrag
Lohntarifvertrag
Er regelt die allgemeinen Arbeitsbedingungen wie z. B. Arbeitszeit,
Urlaub und Kündigungsfristen.
Die Laufzeit beträgt mehrere
Jahre.
Er regelt die Höhe der Löhne, der
Gehälter, der Akkordlöhne, der
Zulagen und der Zuschläge. Die
Laufzeit ist meist auf ein Jahr begrenzt.
Rahmentarifvertrag
Er regelt die Lohngruppeneinteilung
nach Tätigkeitsmerkmalen. Die
Laufzeit beträgt mehrere Jahre.
Auf der Grundlage des Betriebsverfassungsgesetzes sind in Betrieben mit mindestens fünf ständigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmern Betriebsräte wählbar. In
den Verwaltungen des Landes sind auf der Grundlage des Landespersonalvertretungsgesetzes Personalvertretungen wählbar. Beide Gesetze erlauben unter Beachtung des jeweils gültigen Tarifvertrages den Abschluss von Betriebsvereinbarungen.
269
I2-2
„Spielregeln“ für den Arbeitskampf
Arbeitnehmer
Arbeitgeber
Tarifverhandlungen
oft begleitet von
Warnstreiks
Schlichtungsverfahren möglich
NEUER
TARIFVERTRAG
Urabstimmung
der Gewerkschaftsmitglieder über Streik
Urabstimmung über
Ergebnis:
Streikende
Aufgabe: Vervollständige die Übersicht!
Gegenmaßnahme der Arbeitgeber: Aussperrung
Streik
Erklärung des Scheiterns
Neue Verhandlungen
Erklärung des Scheiterns, Ende der Friedenspflicht
270
I2-3
Planspiel Tarifverhandlungen
Ziel des Planspiels: einen neuen Tarifvertrag aushandeln, Entscheidungen treffen
Spielrahmen festlegen,
z.B. Spielregeln, Zeitplanung, Gruppeneinteilung…
Gruppe
„Spielleitung“
Flugblätter und Zeitungsartikel sammeln,
Gesamtorganisation, Arbeit als Jury, Einladung von Experten
Gruppe
Gruppe
„Arbeitnehmer“
„Arbeitgeber“
z. B. Forderungen:
Lebenshaltungskosten steigen,
deshalb:
• 4% mehr Lohn
• Lohnfortzahlung im
Krankheitsfalle
• 38-Stunden-Woche
z. B. Angebote:
schlechte wirtschaftliche Lage,
deshalb:
• keine Lohnerhöhung
• geringe Lohnfortzahlung bei
Krankheit
• 40-Stunden-Woche
Wählt einen Wirtschaftszweig eurer
Region aus, in dem Tarifverhandlungen stattfinden. Bildet Gruppen:
Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Spielleitung.
Legt die Aufgaben der Gruppen fest,
z. B. Spielleitung: Zeitplan erstellen,
protokollieren.
Vorbesprechung in den Gruppen
Arbeitnehmer und Arbeitgeber:
Forderungen bzw. Angebote festlegen, Gruppensprecher bestimmen.
1. Verhandlungsrunde
• 3% mehr Lohn
• Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle
• 40-Stunden-Woche
• Lohnforderungen können
nicht verkraftet werden
Warnstreik wird verkündet.
Warnstreik wird durchgeführt.
Drohung mit Aussperrung
2. Verhandlungsrunde
Urabstimmung
Streik
Angebot: 1% Lohnerhöhung
Diskutieren und Argumente überzeugend vortragen: Kommt eine
Einigung zustande?
Die Gewerkschaftsmitglieder (Arbeitnehmer) stimmen darüber ab, ob
sie streiken wollen.
Abstimmung über das Ende des
Streiks
Letzter Vorschlag:
• 1,5% mehr Lohn
• Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle
• 40-Stunden-Woche
Letztes Angebot:
• 1,25% Lohnerhöhung
Beide Gruppen müssen nachgeben,
um zu einem Kompromiss zu kommen. Ein neuer Tarifvertrag muss
formuliert werden.
Kompromiss/Ergebnis
•
1,25% Lohnerhöhung
•
Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle
•
40-Stunden-Woche
Wer hat seine Aufgabe
am besten erfüllt?
Auswertung des Spiels durch die Jury
Quelle: vgl. Arbeitslehre aktuell. Arbeit-Wirtschaft Bd. 2. Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, München: 2003, S. 82
271
4.9.3
Modul I3 − Unternehmerische Selbstständigkeit
Ziele
Möglicher Inhalt
Anregungen für die Gestaltung
Medien
Berufsverläufe von Unternehmerinnen und Unternehmern
Erstellen einer Dokumentation über ein Unternehmen und die
Unternehmensgründerin/den Unternehmensgründer aus der
Vergangenheit innerhalb der Region
Unternehmen – Produkte, Stellung am Markt, Produktionstechnik, Produktionsverhältnisse
Unternehmerin/Unternehmer – Biografische Daten, Persönlichkeitseigenschaften – Frauen als Unternehmerinnen
Erstellen einer Dokumentation über ein Unternehmen und die
Unternehmensgründerin/ den Unternehmensgründer aus der
Gegenwart innerhalb der Region
Pro- und Contra-Debatte
Expertengespräche mit Unternehmerinnen/Unternehmern
aus der Region
Erkundungsgang in ein Unternehmen
Interview
Analyse von Ausbildungsmöglichkeiten und Beschäftigung in
Unternehmen der Region
Chancen für Ausbildungsberufe in der Region ermitteln
Projektidee: Zukünftige Auszubildende stellen sich in Unternehmen vor
Pressespiegel über die regionale Wirtschaft erarbeiten
Diskussion über den Inhalt einer Hörszene zum Thema
„Gründungen in Deutschland“
Brainstorming und Gruppendiskussion zu der Frage:
Mit welchem Beruf kann ich mich selbstständig machen?
Entwickeln und begründen von coolen Ideen für die Selbstständigkeit für selbst gewählte Berufe
I3–1
Schülerinnen und Schüler sollen:
• Berufsverläufe erfolgreicher Unternehmerinnen und Unternehmer aus Vergangenheit und Gegenwart ihrer Region
analysieren und dokumentieren,
• Persönlichkeitseigenschaften einer/eines
Unternehmerin/Unternehmer erfassen,
• die Bedeutung von Unternehmensgründungen für Wirtschaft und Gesellschaft erfassen,
• wahrnehmen, dass wirtschaftliche
Selbstständigkeit eine solide Ausbildung
und fachliche Qualifikationen verlangt.
Motive für unternehmerische Selbstständigkeit
Persönlichkeitseigenschaften von Unternehmerinnen und Unternehmern
Bedeutung der Klein- und
mittelständischen Unternehmen für den Arbeitsmarkt, für die Volkswirtschaft, für den Wohlstand
Wege zur Selbstständigkeit
Voraussetzungen für
Selbstständigkeit
272
I3–3
I3 -2
I3-4
I3-5
L 19
I 3 -1
Ein Unternehmen auf Erfolgskurs
Deutschlands älteste
Schokoladenfabrik
Halloren
Die Geschichte des Unternehmens geht bis auf das Jahr 1804 zurück. Damals gründete F.A. Miethe
in Halle an der Saale eine der ersten deutschen Schokoladenfabriken. 1851 übernahm Friedrich David
die Konditorei vom Gründer August Miethe. Ihm gelang ein beträchtlicher Aufschwung. Spätestens
seit 1870 stellte David Schokolade selbst her, das Unternehmen firmierte nun unter "Firma David
Söhne".
Der große Wurf gelang 1880. Die von David kreierte "Mignon Praline" wurde so bekannt, dass sie ab
1890 als Markenzeichen für eine gesamte Produktpalette herhalten durfte. Vom Erfolg beflügelt, expandierten die Davids weiter. 1896 errichteten sie ein neues Fabrikgebäude in der Delitzscher Straße,
dort wo sich auch heute noch der Firmensitz von Halloren befindet. Unter dem Namen "Firma David
Söhne" gewann die Firma um die Jahrhundertwende einen erstklassigen Ruf als Hersteller hochwertiger Pralinés. Deren damals berühmteste hieß "Mignon" und war bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges weit über Halles Grenzen ein Begriff.
Nachdem an der Äußeren Delitzscher Straße von 1943 bis Kriegsende Flugzeugteile statt Schokolade
produziert worden waren, nahm ab 1950 das Kombinat Süßwaren die Herstellung von "Original Halloren Kugeln" auf. Zu Ulbrichts und Honeckers Zeiten eine begehrte "Bückware", überstand der Markenartikel die Wende erfolgreich.
1990 unter dem Namen „Halloren Schokoladenfabrik“ gegründet und zwei Jahre später privatisiert,
gelang es dem Unternehmen, die edlen Kugeln fest auf dem Markt zu etablieren. Mittlerweile läuft der
Betrieb auf einem technisch sehr hohen Niveau.
Durch die Einführung der neuen Sorten Original Hallorenkugeln, Stracciatella-Creme und JoghurtSanddorn-Creme wurde die Kugel-Range erfolgreich erweitert. Ebenso sind die Halloren Katzenzungen nicht mehr aus dem Produktsortiment wegzudenken. Eine Premiere feierte dieses Jahr das erste
Halloween Produkt aus dem Hause Halloren. Mit unserem Herrentags-Köfferchen, gefüllt mit Original
Halloren Kugeln, einem Mini Truck für Sammler und unserem Halloren Festtags Kräuter-Likör, wurde
eine neue Serie für das Aktionsgeschäft ins Leben gerufen. Ein besonderes Highlight ist die Mignon
Mozart Kugel. Mit diesem Produkt lebt die Traditionsmarke „Mignon“ wieder auf.
273
I 3 -1
Um dies alles bewältigen zu können, wurde und wird in Halle kräftig gebaut. Bestehende Produktionsanlagen wurden erweitert und eine neue, eigens für die Produktion der Mignon Mozart Kugeln, ist
hinzugekommen. Das große, neue Logistikzentrum ist fertig gestellt und erfüllt sämtliche Ansprüche
eines reibungslosen Vertriebs aller Halloren Produkte.
Das Schokoladenmuseum und die gläserne Schauproduktion erfreuen sich großer Beliebtheit und
sind ein neuer Höhepunkt der Halleschen Museumsnacht. Ein Museum muss wachsen und lebt von
permanenter Vervollkommnung.
So wurde ein neuer Kinobereich geschaffen, welcher über die Geschichte der Schokolade und der
Schokoladenfabrik informiert und ein einzigartiges Schokoladenzimmer fertig gestellt. Dieses Projekt
„Reaktivierung Alte Schokoladenfabrik“ wurde mit dem Nachwuchsförderpreis Süßwaren des Bundesverbandes des Süßwaren Groß- und Außenhandels und der Dr. Hans-Riegel-Stiftung ausgezeichnet,
übrigens die höchste Auszeichnung der „süßen“ Branche.
Dies beweist mehr denn je, dass der Geschäftsführer, Klaus Lellé, die Symbiose zwischen Tradition
und Innovation erfolgreich und gekonnt umgesetzt hat. Tradition und Erfolg sind einerseits die Garanten für hohe Produktvielfalt andererseits auch der Motor für Innovation und Fortschritt.
Um die ganze Produktvielfalt aus dem Hause Halloren dem Endverbraucher transparent machen zu
können, hat man mit den „Halloren Schokoladenwelten“ eine weitere Kommunikationsmöglichkeit
gefunden. Hier werden neben erlesenen Kaffeespezialitäten feine Kuchen etc. gereicht, Halloren Präsente offeriert und Produkte aus dem Hause Confiserie Dreher sowie der Chocolaterie Weibler zum
Kauf angeboten.
Nach einem hervorragenden Jahresergebnis 2003 war die „Halloren Schokoladenfabrik“ für 2004 und
der damit einher gehenden 200-Jahrfeier bestens gewappnet. Nach dem Zuwachs in 2001 mit der
Confiserie Dreher, die seither erfolgreich am Standort Halle produziert, wurde die Halloren Gruppe um
ein zusätzliches Unternehmen erweitert. Die Confiserie und Chocolaterie Weibler aus Cremlingen ist
ebenfalls eine hundertprozentige Tochter der Halloren Schokoladenfabrik. Sie wird mit ihrem Produktsortiment (Trüffel, Pralinen, Hohlkörper, einem großen Saisonangebot, Halbfabrikate zur Herstellung
edler Confiserie-Spezialitäten) das Hallesche Unternehmen
tatkräftig unterstützen.
2002 wurde auf dem Gelände der Halloren Schokoladenfabrik ein
neues Logistikzentrum gebaut.
Die Halloren Schokoladenfabrik eröffnete ein Museum mit
Schauwerkstatt, in dem man ein ganzes Zimmer aus Schokolade
bestaunen kann.
Quelle: http://www.halloren.de/halloren200/index.html, Stand: 09. 05. 2005
274
I3-2
Zeitstrahl zur Geschichte der Halloren- Schokoladenfabrik
1804
Gründung des Unternehmens durch F. A. Miethe in Halle/Saale.
1854
Übernahme durch Friedrich David. Firmierung: "Friedrich David & Söhne".
1896
Inbetriebnahme des Neubaus in der "Äußeren Delitzscher Straße". Produktion
von Honigkuchen, Lebkuchen und hochwertigen Pralinen.
Herstellung einer Praline unter dem Namen "Mignon".
1905
Umwandlung in die Aktiengesellschaft "David & Söhne AG".
1912
Einsatz des ersten Lieferautos neben den traditionellen Pferdefuhrwerken.
1934
Umfirmung in "Mignon Schokoladenwerke AG". Produktion von hochwertigen
Pralinen und Tafelschokoladen.
1943
Stilllegung der Produktion von Schokoladenerzeugnissen und Zuordnung des
Betriebes als Außenabteilung eines Flugzeugwerkes. Fertigung von Zubehörteilen für Flugzeugtragflächen.
1950
Enteignung. Übernahme in das Kombinat Süßwaren als selbstständiger Betrieb.
Die Produktion wird wieder aufgenommen. Produktpalette: Bonbons, Fondants,
Gelee, massive Schokoladenartikel sowie "Original Halloren Kugeln".
1990
Gründung der Halloren Schokoladenfabrik GmbH.
Ausbau der Vertriebsaktivitäten.
1992
Erfolgreiche Privatisierung.
1995
Bau einer Produktionshalle und eines Verwaltungsgebäudes.
Inbetriebnahme der modernsten Produktionsstraße Europas für "Original Halloren Kugeln".
1998
Erweiterung des Produktsortiments durch die Wiederbelebung erfolgreicher
Ostmarken "Aus Meisterhand" und Mokketten sowie neue zeitgemäße Produkte
Havanna Pina Colada.
1999
Einführung eines 3-Schicht-Betriebes und Erweiterung des Sortimentes.
2000
Halloren vergibt erstmalig eine Lizenz für Premium-Eiscreme.
2001
Integration der Confiserie Dreher GmbH aus Bad Reichenhall als 100prozentige Tochter der Halloren Schokoladenfabrik und anschließende Übersiedlung der Produktion nach Halle.
2002
Bau eines neuen Logistikzentrums auf dem Gelände der Halloren Schokoladenfabrik.
2003
Integration der Confiserie Chocolaterie Weibler GmbH in Cremlingen als 100prozentige Tochter der Halloren Schokoladenfabrik.
2004
200-jähriges Jubiläum.
Quelle: www.halloren.de, Stand: 09. 05. 2005
275
I3-3
276
I3-3
Die Mutter aller Teddybären heißt Margarete Steiff
Aufgaben:
1. Beschreibe die Persönlichkeit von Margarete Steiff!
2. Warum war es für Frauen damals generell schwierig, ein Unternehmen zu gründen?
3. Aus welchen Gründen war es für Margarete Steiff besonders schwer, sich selbstständig zu machen?
Quelle: Deutsche Ausgleichsbank (Hg.): Unternehmer- Kultur. Unterrichts- und Projektvorschläge für
Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen.
MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999, S. 25-27
277
I3-4
Unternehmensgründungen in Deutschland
Quelle: Deutsche Ausgleichsbank (Hg.): Unternehmer- Kultur, Unterrichts- und Projektvorschläge für
Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen.
MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999, S. 104- 105
278
I3-4
Aufgaben:
1. Nenne Voraussetzungen, die eine junge Unternehmerin/ ein junger Unternehmer haben sollte?
2. Begründe, weshalb in Deutschland am häufigsten Dienstleistungsunternehmen
gegründet werden?
3. Wodurch werden Überlebenschancen junger Unternehmen erhöht?
Quelle: Deutsche Ausgleichsbank (Hg.) Unternehmer- Kultur, Unterrichts- und Projektvorschläge für
Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen.
MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999, S. 104- 105
279
I 3- 5
Methode: Pro-Contra-Debatte
1
Definition und Zielsetzung
Die Pro- und Contra- Debatte ist ein Streitgespräch. Zwei Gruppen tauschen ihre Argumente für und
gegen einen problematischen Sachverhalt oder eine umstrittene Meinung nach festgelegten Spielregeln aus. Eine dritte Gruppe, die Jury, bewertet den Verlauf der Debatte und vergleicht die entgegen
gesetzten Standpunkte der vertretenen Gruppen. Für die Gruppenbildung und für den Diskussionsverlauf ist es nicht notwendig, dass die persönlichen Meinungen und Standpunkte der Teilnehmer mit den
Argumenten übereinstimmen, die sie in der Debatte vertreten.
Durch diese Methode kann erreicht werden, dass gegensätzliche Standpunkte herausgearbeitet werden, indem ein kontroverses Thema sehr umfassend ausgeleuchtet wird. Die Pro- und Contra Debatte
ist sowohl geeignet als Einstieg in ein Thema, zu dem die Lernenden bereits ein Vorwissen haben, als
auch als Abschluss einer Unterrichtseinheit, wenn also ein Thema inhaltlich aufgearbeitet worden ist
und eine Zusammenfassung noch fehlt.
Die Debatte kann im Rahmen eines schulspezifischen Konzeptes zur Berufswahlvorbereitung in nahezu jeder Unterrichtseinheit eingesetzt werden, etwa
bei der Auswertung des Betriebspraktikums,
zur Diskussion der Gleichberechtigung von Frau und Mann in Haushalt und Beruf,
zur Diskussion der Mitbestimmung im Betrieb und am Arbeitsplatz.
Als Zielsetzungen im sozialen und sprachlich-kommunikativen Bereich können genannt werden:
Belebung des Unterrichts,
Beteiligung möglichst vieler Schülerinnen und Schüler an einer Diskussion,
Einüben von Diskutierfähigkeit,
Auseinandersetzen mit Argumenten, die der persönlichen Meinung entgegenstehen,
Förderung des Verständnisses für andere als die eigene Auffassung,
besseres Vertreten eines eigenen Standpunktes auch in kontroversen Diskussionen.
2
Spielregeln
• Zwei gleich große Gruppen (5 - 7 Teilnehmer) diskutieren über ein kontroverses Thema. Eine
Gruppe nimmt die Position für (Pro-Gruppe), die andere gegen eine These (Contra-Gruppe)
Stellung.
• Die Gruppeneinteilung erfolgt in der Regel nicht nach tatsächlicher Einstellung zum Thema,
sondern nach Zufall. Die Debattenteilnehmer müssen nicht unbedingt ihre eigene Meinung
vertreten.
• Eine dritte Gruppe (Jury) bewertet den Debattenverlauf nach Inhalt und Vortragsweise. Die
Bewertungskriterien werden von dem/der Spielleiter/in oder von der Gesamtgruppe festgelegt.
• In der Debatte tauschen die Gruppen ihre Argumente abwechselnd aus: Auf einen/eine ProTeilnehmer/in folgt ein/e Contra-Teilnehmer/in, dann ein/e Pro-Teilnehmer/in usf.
• Jeder/jede Teilnehmer/in (außer dem/der Beginnenden) ist verpflichtet, zunächst auf das Argument seines/er Vorredners/Vorrednerin aus der gegnerischen Gruppe einzugehen, bevor
er/sie selbst ein neues Argument in die Diskussion einbringt, auf das der/die nächste Gegner/in eingehen muss usf.
• Die Debatte wird abgeschlossen, wenn jeder/jede Teilnehmer/in einmal in Rede und Gegenrede an die Reihe gekommen ist.
• Anschließend bestimmt und begründet die Jury, welche der beiden Gruppen besser argumentiert hat und stellt ihr Urteil zur Diskussion.
3.
Durchführung
• Ein Diskussionsthema wird klar formuliert, entweder als provozierende These ("Die Frau gehört in den Haushalt und in die Familie") oder als alternative Formulierung, bei der keine Alternative begünstigt bzw. hervorgehoben wird ("Das Betriebspraktikum hilft/hilft nicht bei der
Berufswahl").
280
I 3- 5
•
•
•
•
Es hat sich als günstig erwiesen, die Klasse in eine gerade Anzahl von Gruppen mit möglichst
gleich vielen Mitgliedern zu teilen. Die eine Hälfte der Gruppen nimmt die Pro-Position ein, die
andere Hälfte die Contra-Position. So müssen sich alle Schülerinnen und Schüler in der Vorbereitungsphase mit der Aufgabe auseinandersetzen, Argumente für bzw. gegen eine These
sammeln. Selbst wenn nicht alle Gruppen diskutieren können, besteht dann ein sachkundiges
Publikum bzw. eine sachkundige Jury.
Die Gruppeneinteilung sollte nach Zufallsprinzipien geschehen, damit sich die Schülerinnen
und Schüler auch mit Argumenten auseinandersetzen, die der eigenen Meinung widersprechen.
Jede Gruppe sammelt Argumente für den von ihr vertretenen Standpunkt und versucht, mögliche Gegenargumente vorwegzunehmen und zu entkräften. Die Argumente werden auf die
Gruppenmitglieder verteilt, so dass jeder mindestens ein Argument etwas ausführlicher vertreten kann.
Nach einer Gruppenarbeitsphase werden die Gruppen (eine Pro- und eine Contra-Gruppe)
bestimmt oder gewählt, die gegeneinander debattieren sollen. Die restlichen Gruppen werden
zur Jury zusammengefasst. Ein/e Schüler/in kann zum/r Diskussionsleiter/in gewählt werden.
Er/sie hat in der Debatte den Gruppen jeweils abwechselnd das Wort zu erteilen und die Debatte zu beenden.
Die Sitzordnung könnte wie folgt aussehen:
Pro-Gruppe
Diskussionsleiter/-in
Jury
Contra-Gruppe
•
•
•
Die Jury wird in ihre Aufgaben eingewiesen. Sie soll die Diskussionsgruppen nach Inhalt und
Darstellungsweise vergleichen und beurteilen.
Inhaltliche Kriterien können sein:
- Waren die Argumente und Gegenargumente sachlich richtig?
- Gehörten die Argumente zur vertretenen Position?
- Fehlten wichtige Argumente?
Kriterien für die Darstellungsweise können sein:
- Wie war die sprachliche Darstellung?
- Werden Gegenargumente schlagfertig und originell vorgebracht?
- Wird auf die Gegenargumente eingegangen?
Es empfiehlt sich, eine Hälfte der Jury mit der Beurteilung des Inhalts zu betrauen und die andere Hälfte mit der Beurteilung der Darstellungsweise. Nach jedem Wortwechsel (Argument/Gegenrede) muss jedes Jurymitglied einen oder mehrere Punkte für die bessere Mannschaft vergeben (Notizzettel).
Nach diesen Vorbereitungen wird die Debatte laut Spielregeln durchgeführt.
Schluss der Debatte kann sein, wenn alle Teilnehmenden einmal mit Rede und Gegenrede an
der Reihe waren. Dann ist der/die Sprecher/in, der/die das erste Argument vortrug, der/die
letzte Gegenredner/in. Oder es wird solange diskutiert, bis alle Argumente beider Gruppen
vorgetragen und jeweils mit einer Gegenrede beantwortet worden sind. In einer Modifikation
der strengen Abfolge der Rednerinnen und Redner können auch kleinere Wechselgespräche
mit Nachfragen u. ä. zugelassen werden. Es muss allerdings darauf geachtet werden, dass
durch diese Dialoge nicht Argumente der folgenden Rednerinnen und Redner vorweggenommen werden.
281
I 3- 5
•
Nach der Debatte tragen die Jury-Mitglieder ihre Ergebnisse zusammen. In einer Tabelle an
der Tafel werden die Punkte für Inhalt und Darstellungsweise zusammengefasst:
Gruppen
Pro
Contra
Inhalt
Darstellung
•
•
4
Als ein vereinfachtes Verfahren der Bewertung ist auch eine Abstimmung per Handzeichen
möglich. Die Jury-Mitglieder begründen ihr Ergebnis, indem sie z. B. aufzeigen, welche wichtigen Argumente nicht genannt wurden, welche Gruppe jeweils das bessere Argument hatte,
welche Partei auf die Argumente der anderen nicht genügend eingegangen ist u. Ä.
Anschließend kann ein Rollenwechsel stattfinden: Die Diskutierenden bilden die Jury, die Jury
(oder Teile von ihr, je nach Auswahl der Vorbereitungsgruppen) werden zu Diskutierenden.
Zum Abschluss der Debatte sollte im Plenum eine gemeinsame Abstimmung über die Ausgangsthese erfolgen, um noch einmal die tatsächliche Einstellung der Klasse zum Thema
hervorzuheben.
Varianten der Pro- und Contra-Debatte
Sind die Schülerinnen und Schüler in Diskussionen oder Debatte nicht sehr geübt, können vor
der eigentlichen Debatte (in einer Vorlaufrunde) die Argumente rein formal ausgetauscht
werden, ohne dass jeweils auf den Gegner eingegangen wird. Die Schülerinnen und Schüler
werden so mit dem Spektrum der Argumente vertraut und können in der Hauptrunde besser
und lebhafter aufeinander eingehen. Die Jury kann in der Vorlaufrunde das Bewerten üben.
• In einer vereinfachten Variante gibt es keine Jury und Zuschauer, sondern die Klasse wird in
eine Pro- und eine Contra-Gruppe geteilt. Für die Gruppen sprechen abwechselnd Diskutanten, die sich per Handzeichen melden. Auch hier sollte darauf geachtet werden, dass die
Diskutanten aufeinander eingehen. Die Bewertung der Debatte findet dann im Plenum statt.
Damit möglichst viele Schüler sich an der Debatte beteiligen, kann die Regel eingeführt werden, dass sich jeder nur ein- oder zweimal äußern darf.
• Modifiziert kann die Pro- und Contra-Debatte mit einem/einer Gesprächsmoderator/Gesprächsmoderatorin, zwei "Anwälten", zusätzlichen "Zeugen" und Zuschauern durchgeführt werden. Der/die Gesprächsmoderator/in stellt zunächst das Thema sachlich vor und
lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer für oder gegen die Hauptthese stimmen. Anschließend tragen die Anwälte, die von den entsprechenden Vorbereitungsgruppen gewählt wurden, ihre Auffassungen zum Thema vor (Plädoyer). Zur Begründung einzelner Argumente
werden von den Anwälten Zeugen (Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Vorbereitungsgruppen) auf einen Zeugenstuhl gerufen, die - wenn möglich - die Argumente durch Erfahrungsberichte (z. B. „Im Betriebspraktikum musste ich Handlangerdienste verrichten.") unterstützen
können. Nach ihrer Aussage können die Zeugen vom Gegenanwalt kritisch befragt werden.
Jeder Anwalt führt zwei bis drei Zeugen vor. Anschließend folgen die Schlussplädoyers der
Anwälte. Zum Abschluss stimmen die Zuschauerinnen und Zuschauer wieder ab und stellen
fest, ob ein Meinungswandel eingetreten ist.
• In einem Auswertungsgespräch werden Spielablauf und Argumentationsweiser reflektiert.
•
282
4.9.4. Modul I4 − Gründung einer Schülerfirma
Ziele
Möglicher Inhalt
Schülerinnen und Schüler
planen, produzieren und verkaufen Produkte oder bieten Dienstleistungen im Rahmen eines
eigenen Unternehmens an. Das
heißt die Schülerinnen und
Schüler
• entwickeln eine Geschäftsidee,
Geschäftsideen für ein Schülerunternehmen
Bedarf an Produkte und/oder
Dienstleistungen
Bedingungsanalyse für die
Geschäftsidee
• entwickeln Eigeninitiative,
lernen und arbeiten selbstständig und verantwortungsvoll,
Mitarbeitersuche an der Schule,
Gewinnen von Praxispartnern
und Eltern
• lernen die Struktur eines Unternehmens kennen,
Aufbau eines Unternehmens
• entscheiden sich für eine
Rechtsform,
Rechtsfragen
• organisieren die Arbeit in den
einzelnen Abteilungen,
Erstellen von Arbeitsplänen
und Verantwortlichkeiten
Anregungen für die Gestaltung
Medien
Schülerfirmen haben sich als ein Beitrag zur besseren Vorbereitung der Jugendlichen auf Ausbildung und Beruf vielfältig bewährt. Die Initiierung und Begleitung einer Schülerfirma erfordert
von betreuenden Fachlehrerinnen und Fachlehrern einen erhöhten Zeitaufwand, Geduld und die Unterstützung durch die Schulleitung.
L 28
Motivation einer kleinen Schülergruppe durch Berichte, Videos
Schülerfirmen, Teilnahme an einer Schülerfirmenmesse u.ä.
Gruppendiskussion zur Entwicklung einer Geschäftsidee
Unterstützung kann man erhalten:
• Projekt „Junior“ - Projektträger Institut der deutschen Wirtschaft, Köln
• Projekt: „Schüler unternehmen was“ – Projektträger Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
• u. a.
I4-1
Darstellung der Geschäftsidee in Wort und Bild (Nutzung des Unterrichts in den Fächern Kunst, Deutsch, Technik u. a.)
Führen von Bewerbungsgesprächen
Entwickeln eines Businessplanes
Expertengespräch mit Unternehmensberatern, IHK, Ämter für
Wirtschaftsförderung (Existenzgründerseminar)
Zusammenarbeit mit dem Fach Wirtschaft
Expertengespräch mit einer/einem Unternehmerin/Unternehmerin
oder Unternehmensberaterin/Unternehmensberater
283
www.juniorfirmen.de
www.dkjs.de/schuele
runternehmen
www.schuelerfirmen.
de
D2-3
• erstellen eine Satzung,
Satzung/Gesellschaftsvertrag
eines Unternehmens
Erarbeiten einer Satzung, die alle grundsätzlichen Regelungen
zum Geschäftsablauf sowie Rechte und Pflichten der Mitglieder
und Mitarbeiter festlegt
• kalkulieren Preise und berechnen Kosten,
Kosten- und Preisbildung
Zusammenarbeit der Fächer Wirtschaft und Mathematik
• entwickeln und unterhalten
Geschäftsbeziehungen,
Marketingstrategien
Expertengespräch, Erkundung in einem Unternehmen
• entscheiden über die Verteilung der erwirtschafteten Gewinne.
Erstellen einer Bilanz
Geschäftsbericht
Zusammenarbeit mit dem Fach Wirtschaft (Buchführung, Ermittlung der „Bilanz“)
Organisation eines Treffens (z.B. Hauptversammlung)
Hinweis:
Im Rahmen des Projektes „Junior“ gründen Schülerinnen und Schüler für ein Jahr eine Schülerfirma. Die Junior-Geschäftsstelle bietet:
• umfangreiche Beratung und Betreuung während des gesamten Schuljahres,
• Betriebs- und Produkthaftversicherung für die angemeldeten und genehmigten Junior-Unternehmen,
• Umfassende Materialien für die Vorbereitung und Durchführung,
• Organisation von Wettbewerben und weiteren Veranstaltungen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene,
• Austausch mit anderen Schülerfirmen in Deutschland,
• Schülerhotline.
Umfassende Informationen sind im Internet unter der Adresse www.juniorprojekt.de zu finden.
„Schüler unternehmen was!“ ist ein Förderprogramm der Heinz Nixdorf-Stiftung unter dem Dach der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.
Schülerinnen und Schüler gründen eine Schülerfirma, die sich schuljahrgangsübergreifend zusammensetzt und über mehrere Jahre an einer
Schule bestehen sollte.
Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung bietet:
• Unterstützung bei der selbstständigen Entwicklung, Planung und Umsetzung von Geschäftsideen,
• Materialien zur Vorbereitung und Durchführung,
• Anschubfinanzierung,
• Organisation von Veranstaltungen (Schülerfirmenmesse),
• Fortbildungen für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler.
Umfassende Informationen sind im Internet unter der Adresse www.dkjs.de/schuelerunternehmen zu finden
Die Broschüre „Schülerfirmen- Wenn Schüler zu Unternehmern werden“ (L 28) stellt in ausführlicher und sehr übersichtlicher Form neben den
genannten Projekten weitere Programme zu Förderung von Schülerfirmen vor.
284
I 4 -1
Wenn Schülerinnen und Schüler Unternehmerinnen und Unternehmer
werden
Du bist unternehmungslustig?
Du hast eine tolle Idee,
Du willst mit anderen eine
weißt aber nicht, wie du
Schülerfirma gründen und
sie verwirklichen
weißt nicht, wie?
kannst?
Schülerfirma ?!
Du möchtest wissen, was
dazu gehört, sein eigenes
Du willst mal eine Ahnung davon
Ding auf die Beine zu
bekommen, wie es wäre, dein eige-
stellen?
ner Boss oder deine eigene Chefin
zu sein?
Du brauchst einen Fahrplan!
•
•
•
•
•
•
•
•
Setz dich in einer kleinen Gruppe mit Gleichgesinnten zusammen und beratet eure Geschäftsidee.
Sucht euch Lehrerinnen und Lehrer, die euch unterstützen wollen.
Stellt eure Idee der Schulleitung vor, bittet um Unterstützung und Genehmigung.
Sucht weitere Schülerinnen und Schüler, die mitmachen wollen.
Informiert euch, welche Projekte es zur Unterstützung von Schülerfirmen gibt.
Besprecht eure Geschäftsidee, sammelt weitere
Ideen und Anregungen.
Wählt eine aus, die umsetzbar ist.
Organisiert euch. Verteilt die Aufgaben und bildet
Abteilungen.
Geht Schritt für Schritt nach einem Businessplan vor.
Hier findest du Hilfe und Unterstützung!
„Wenn wir die Dinge wagen,
werden sie leicht; wenn wir sie
nicht wagen, erscheinen sie
uns unmöglich»
www.schuelerunternehmenwas.de
www.juniorprojekt.de
www.schuelerfirmen.de
www.business-at-school.de
www.startup-werkstatt.de
www.jugend-gruendet.de
www.gotoschool.de
(frei nach Seneca, 4 v. Chr. - 65
n.Chr., römischer Philosoph)
285
5
Ausgewählte Methoden zur Berufswahlvorbereitung
Im Rahmen der Berufswahlvorbereitung kommt es darauf an, dass sich die Schülerinnen und
Schüler über die eigene zukünftige Berufs- und Lebensplanung Klarheit verschaffen können
und eigenverantwortlich eine berufliche Perspektive entwickeln. Für die Unterrichtsgestaltung
ist es daher wichtig, dass Methoden zum Einsatz kommen, die die eigenen Aktivitäten der
Schülerinnen und Schüler initiieren, Kontakte mit der Berufs- und Arbeitswelt einbeziehen,
Möglichkeiten der Informationsgewinnung aufzeigen, vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten bieten und Reflexionsphasen umfassen.
Die folgende Übersicht enthält ausgewählte Methoden, die bei der didaktisch-methodischen
Gestaltung einzelner Module (siehe Kap. 4) eingesetzt werden und einen handlungsorientierten Unterricht unterstützen.
Methode
Modul
Thema
Erläuterung
der Methode
Sprechmühle/
A1
Partnerinterview
Brainstorming
Bedeutung des Berufs für die ei-
A1-1
gene Lebensplanung
C1
Wann könnte ein Überbrückungs- C1-12
jahr sinnvoll sein?
I3
Mit welchem Beruf könnte ich
mich selbstständig machen?
Pro- Contra- Debatte
A4
Erwerbstätigkeit von Frauen
I3
Motive für unternehmerische
I3-5
Selbstständigkeit
Erkundung
A1
Erkundung von Berufen/ Arbeitsplätzen
C3
Betriebserkundung zum Wandel
der Berufe
D1-3
Arbeitsplatzerkundung
E4
Besuch im BIZ
F2
Erkundung von Ausbildungseinrichtungen
F3-2
Erkundung eines landwirtschaftlichen Betriebs
286
D1-1
Methode
Modul
Thema
Erläuterung
der Methode
Interview/
A4-9
Lebenslanges Lernen
Expertenbefragung
C1
Möglichkeiten der Berufsausbil-
C 2-1
dung
C4
Berufsverläufe heute und früher
E4-4
Anforderungen an Berufe
F1
Befragung von Berufstätigen
F2
Strukturwandel in der Heimat-
E2-4
region
I3
Anforderung der Unternehmen an
zukünftige Auszubildende
Unternehmerische Selbstständigkeit
Rollenspiel/
A4
Erwerbstätigkeit von Frauen
Planspiel
F1
Soziale und wirtschaftliche Aus-
A4-6
wirkungen des Strukturwandels in
der Chemieindustrie
H2-3
Das Vorstellungsgespräch
I2
Verlauf einer Tarifauseinandersetzung
Zukunftswerkstatt
A1-12
Lebensplanung
A1-12
Fallstudie/Fallbeispiele
A3-5
Arbeit, Beruf, Berufung
A3-4
A1-8
Lebensgestaltung und berufliche
bis
Tätigkeit
A1-10
A4-8
Berufswege junger Frauen
A4-9
Lebenslanges Lernen
C2-7
Veränderung von Arbeitsplätzen
D1-2
Bedeutung der Berufe
E4-5
Berufswahlentscheidungen
G2
Bewerbungsschreiben
Betriebspraktikum
D2
Betriebspraktikum
D 2-1
Wochenplan
H2
Das Vorstellungsgespräch
H 2-1
287
6
Der Berufswahlpass – Ein Begleiter während der
Berufswahlvorbereitung für Schülerinnen und
Schüler
Schülerinnen und Schüler brauchen Strategien und Instrumente, die sie bei der Organisation
individueller Lernwege unterstützen und ihre Selbstständigkeit und Eigenverantwortung fördern. Um im Rahmen der Berufswahlvorbereitung eigene Chancen und Möglichkeiten der
beruflichen Entwicklung auf der Grundlage eigener Interessen und Fähigkeiten zu erkennen,
sowie die eigenen Potenziale wahrzunehmen und zu entwickeln, erscheint es sinnvoll, dass
Schülerinnen und Schüler ihre Entwicklung auf dem Weg zum Beruf gezielt verfolgen. Die
aktive Arbeit mit einem Begleithefter – dem „Berufswahlpass“ unterstützt die individuelle Planung des Übergangs von der Schule in den Beruf und macht die Berufswegplanung nachvollziehbar. Ein Berufswahlpass wurde unter der Leitung Hamburgs von 6 Bundesländern
entwickelt und wird gegenwärtig in 10 Bundesländern zur Berufswahlvorbereitung genutzt.
Die erarbeiteten Materialien sowie weitere Medienhinweise für den Unterricht stehen unter
der Internetadresse www.berufswahlpass.de kostenlos zur Verfügung.
Der Einsatz und die inhaltliche Ausgestaltung eines Begleithefters zur Berufswahlvorbereitung für die Schülerinnen und Schüler der Schuljahrgänge 7 bis 10 setzt voraus, dass
•
die Schule nach einem schulspezifischen Konzept zur Berufswahlvorbereitung arbeitet,
•
fachübergreifende Lernangebote abgestimmt sind,
•
die Kolleginnen und Kollegen einer Schule zu selbstständigem und eigenverantwortlichem Arbeiten durch regelmäßige Arbeit mit dem Begleithefter beitragen,
•
die Schülerinnen und Schüler motiviert mit dem Begleithefter arbeiten. (Reale auf die
Arbeits- und Berufswelt bezogene Lernanlässe fördern die Motivation und die selbstständige Organisation von Lernprozessen.)
•
die Schülerinnen und Schüler eine regelmäßige, situations- und persönlichkeitsbezogene Lernberatung erhalten,
•
eine Wertschätzung und Bewertung von Arbeitsaufgaben erfolgt,
•
der Begleithefter zur Dokumentation von berufswahlrelevanten Projekten und Maßnahmen, die Aussagen über erworbene Kompetenzen enthalten, verwendet wird.
•
Bewerbungsunterlagen, Zertifikate, Teilnahmebescheinigungen usw. gesammelt
werden und für die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz bereit liegen,
•
der Begleithefter möglichst zu allen Beratungsgesprächen der Berufsberatung der
Agentur für Arbeit mitgeführt wird, in den Beratungsgesprächen genutzt und Besprechungsergebnisse in den Begleithefter eingeordnet werden.
288
6.1
Aufbau des Begleithefters
•
Inhaltsverzeichnis
•
Allgemeine Informationen
•
Angebote zur Berufsorientierung
•
Berufswahl
•
Dokumentation
•
Lebensordner
6.2
•
Hinweise zum Umgang mit dem Begleithefter
Es ist eine Festlegung der verantwortlichen Lehrkräfte, die die langjährige Arbeit mit
dem Begleithefter initiieren und begleiten, erforderlich.
•
Über den Aufbewahrungsort für den Begleithefter in Schul- und Ferienzeiten entscheiden die betreuenden Lehrkräfte gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern.
•
Die Vertraulichkeit innerhalb der Klasse wird bei der Bearbeitung persönlicher Fragestellungen als eine feste Regel vereinbart.
•
Der Umgang mit Rückmeldungen über Testergebnisse, Fremdeinschätzungen, individuelle Lernplanungen usw. sollte mit den Betroffenen vor der Unterrichtssituation
abgesprochen werden.
•
Es sind nur berufsrelevante Arbeitsergebnisse in den Hefter einzuordnen.
•
Die Schaffung von schulinternen Freiräumen zur Lernberatung der Schülerinnen und
Schüler ist erforderlich.
•
Die Eltern müssen über die Arbeit mit dem Begleithefter informiert und aktiv einbezogen werden.
•
Alle externen Partner sollten über die Arbeit mit dem Begleithefter informiert und nach
Möglichkeit bezogen werden.
6.3
Nutzung von Medien externer Partner am Beispiel von
„Mach’s Richtig“ der Agentur für Arbeit
Zur Berufswahlvorbereitung stehen eine fast unüberschaubare Fülle von Materialien von
verschiedensten externen Partnern zur Verfügung. In dieser Broschüre kann nur auf einen
kleinen Teil dieser Materialien hingewiesen werden. Einen besonderen Stellenwert in der
Berufsorientierung an den Schulen nimmt aber die Agentur für Arbeit ein. Deshalb wird nachfolgend auf den kombinierten Einsatz der, von der Agentur für Arbeit entwickelten und an
jeder Schule vorhandenen, Materials „Mach’s richtig“ und dem „Berufswahlpass“ eingegangen.
289
290
7 Zusammenarbeit zwischen Schulen und Wirtschaft
Jugendliche haben, entgegen der verbreiteten Auffassung, ein hohes Grundinteresse zu
erfahren wie die Wirtschaft funktioniert und erwarten in erster Linie von der Schule, dass
wirtschaftliche Grundkenntnisse vermittelt werden (vgl. BdB- Jugendstudie 2003, Bundesverband deutscher Banken/ipos). Dazu braucht die Schule die Nähe zur Wirtschaft, denn die
komplexen ökonomischen Strukturen erschließen sich den Schülerinnen und Schülern besser, wenn sie konkrete Einblicke in die Arbeits- und Berufswelt erhalten. Direkte Kontakte zu
den Betrieben und Institutionen ermöglichen den Jugendlichen in didaktisch nicht vorstrukturierten, authentischen Situationen aktiv zu handeln und eigenverantwortlich zu lernen. Dieses, durch Primärerfahrungen, erworbene Wissen wirkt nachhaltig und motivierend auf die
Lernenden. Außerdem fordern und fördern Praxiskontakte die Selbstverantwortung, die Eigenaktivität und die Teamfähigkeit der Jugendlichen und stellen damit einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung von Selbst- und Sozialkompetenzen dar.
Thematische Erkundungen von Betrieben und die Schülerbetriebspraktika sind an den Schulen gängige Unterrichtsmethoden, um den Schülerinnen und Schülern ökonomische Sachverhalte und Zusammenhänge nahe zu bringen sowie im Rahmen der Berufswahlvorbereitung realistische Eindrücke von den Anforderungen der Berufsausbildung und der beruflichen Praxis zu vermitteln. In der schulischen Arbeit haben sich vielfältige Formen der Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft entwickelt. Diese Kooperationsbeziehungen zeichnen sich durch die systematische curriculare Einbindung in einem oder mehreren Unterrichtsfächern aus.
Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft kann inhaltlich und methodisch aber
auch bezogen auf den Grad der Intensität und Unmittelbarkeit sehr unterschiedlich ausgestaltet sein. Durch die gezielte Einbindung von Praxistagen (Bek. des MK vom 1.12. 2005,
SVBl. LSA S. 8) und weiteren Praxiskontakten in ein schulspezifisches Konzept zur Berufswahlvorbereitung kann eine lernwirksame Verzahnung von Wissenserwerb, Könnensentwicklung und Persönlichkeitsentfaltung der Schülerinnen und Schüler
erreicht werden.
Durch den Lernortwechsel wird die außerschulische Praxis zu einer Lernumgebung, die entdeckendes und ganzheitliches Lernen ermöglicht. Die engen Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen der Region erlauben den Schülerinnen und Schülern eine bessere
Orientierung an der beruflichen Praxis. Im Internet sind auf dem Landesbildungsserver
(www.bildung-lsa.de) und den Seiten www.wirtschaft-und-schule-lsa.de eine Reihe aktueller
Beispiele zur Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft dargestellt. Diese Kooperationsbeispiele sind nicht generell auf alle Schulen übertragbar. Sie können aber als Anregung
dienen, den eigenen Unterricht zu öffnen und Praxiskontakte im regionalen Umfeld zu suchen.
291
Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaft konkretisieren sich häufig im Bereich von
Produktion und Dienstleistungen. Im Rahmen der Berufswahlvorbereitung ist die Bandbreite
möglicher Praxispartner jedoch größer.
In der folgenden, sicher nicht vollständigen, Übersicht sind denkbare Kooperationspartner
aufgeführt:
Praxispartner
Betriebe/
Unternehmen
Organisationen/
Institutionen
Beispiele:
•
•
•
•
•
•
•
Industriebetriebe
mittelständische
Unternehmen
kleine Handwerksbetriebe
Dienstleistungsunternehmen
Banken
Versicherungen
Politisch-administrative
Entscheidungssysteme
Beispiele:
•
•
•
•
•
Verbände
Kammern
Verbraucherzentralen
Gewerkschaften
Sozialversicherungen
Beispiele:
•
•
•
Parteien
Agentur für Arbeit
Ämter
•
(eigene Darstellung in Anlehnung an Kaminski/Krol/Eggert/Koch/Loerwald/Zörner. Praxiskontakte.
Zusammenarbeit zwischen Schule & Wirtschaft. Bildungshaus Schulbuchverlage Westermann Schrödel Diesterweg Schönigh Winklers GmbH, Braunschweig, 2005, Seite 90 )
Das Gelingen von dauerhaften Kooperationsbeziehungen zwischen Schulen und außerschulischen Praxispartnern ist auf eine langfristige Planung angewiesen. Die Verortung der Praxiskontakte sollte im Gesamtzusammenhang des schulspezifischen Konzeptes zur Berufswahlvorbereitung erfolgen und leitet sich auch aus der Jahresplanung für die einzelnen
Schuljahrgänge ab. Zur Herstellung von Praxiskontakten und stabilen Kooperationen zwischen Schulen und Wirtschaft hat sich das in der nachfolgenden Übersicht dargestellte Vorgehen bewährt. Für die Initiierung von Partnerschaften zwischen Schulen und Wirtschaft zur
Verbesserung der Berufswahlvorbereitung und der ökonomischen Bildung von Schülerinnen
und Schülern können Fördermöglichkeiten des Landes und der Region genutzt werden.
292
ZEITSTRAHL
Phase1
Entwicklung einer Projektidee
Idee
Festlegung von Lernzielen (z. b. Kenntnisse
über Berufsbilder, Studienfächer, Arbeitsalltag,
Teamarbeit üben, betriebswirtschaftliches Praxiswissen erwerben usw.)
Auswahl eines geeigneten Projekttyps (z. B.
Schülerfirma, Berufsinformationswochen, Betriebsbesichtigungen, Vorträge von Azubis, Experten im Unterricht etc.)
Erfassung der räumlichen, zeitlichen, technischen und finanziellen Möglichkeiten der Schule
Bedarfsanalyse: Klärung, welche Unterstützung
benötigt wird (z. B. regionaler Bezug, Ausbildungsbetrieb, technische Kapazitäten/ökonomische Kompetenz)
▲
▲
Interne Kommunikation
►►
Verbreitung und Diskussion der Projektidee
unter den Lehrern, Schülern und Eltern
◄◄
▲
▲
▲
▲
▲
▲
▲
▲
▲
▲
▼
▼
▼
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Auswahl geeigneter Partnerfirmen
Recherche (persönliche Kontakte, Kontakte von Eltern, Telefonbücher,
Listen von Wirtschaftsverbänden) und genaue Ermittlung der Firmenprofile
(Internet, Wirtschaftspresse)
Aufstellung von möglichen Partnerunternehmen bzw. Organisationen und
Einrichtungen, die bei der Partnersuche behilflich sein können
▲
Phase 2
Kooperation
▼
Aufnahme von Kontakten
Abschluss einer Kooperationsvereinbarung
Direkt (über Geschäftsführer, PR-Abteilung,
Personalleiter, Ausbildungsleiter)
Über Verbände und die Arbeitskreise SCHULE
WIRTSCHAFT
Über Medien (z. B. Aufruf an Ausbildungsbetriebe sich an Infowoche in der Schule zu beteiligen)
Phase 3
Projekt
►►
Benennung von Ansprechpartnern auf beiden
Seiten
Verteilung der Zuständigkeiten
Abstimmung zu den Möglichkeiten des Unternehmens (personell, technisch, finanziell, räumlich, logistisch etc. )
Umsetzung der Projektidee in konkrete Maßnahmeschritte
Vereinbarung regelmäßiger Treffen
Festlegung von Terminen
◄◄
Projektdurchführung
Begleitende Medienarbeit
Phase 4
Verstetigung
▼
▼
▼
▼
▼
Transfer und Multiplikation
Aufbau von Kontakten zur lokalen Presse
▼
▼
Berücksichtigung von Firmenzeitschrift, Schülerzeitung, Elternrundbrief, Internet usw.
▼
►►►►►
▼
▼
und Kontinuität
►►►►►►►► Evaluation
Motivation und Lernerfolg der Schüler
Schriftliches Fixieren der einzelnen Projektschritte
Pressespiegel
Protokolle der Teamsitzung
Bilddokumentation
Lehrerfortbildung
Internet
Arbeitskreis SCHULE WIRTSCHAFT
Beurteilung des Projekterfolges und -nutzens
auf beiden Seiten
Auswirkungen auf den regulären Unterricht
Aufnahme in das Schulprogramm
Fortführung der Kooperation
Gewinnung neuer Kontakte
Quelle: Kooperationsknigge- Schulen und Unternehmen auf gemeinsamen Parkett. Stiftung der Deutschen Wirtschaft für Qualifizierung und Kooperation e.V.,
sdw SCHULE WIRTSCHAFT, Projekt TRANS- JOB; S. 32
293
8 Rechtliche Rahmenbedingungen
Für die Gestaltung schulspezifischer Konzepte zur Berufswahlvorbereitung von Schülerinnen
und Schülern an Sekundarschulen sind die nachfolgend aufgeführten gesetzlichen Regelungen benannt und in der jeweils gültigen Fassung nachzulesen:
Grundgesetz
Artikel 12
[Berufsfreiheit; Verbot der Zwangsarbeit]
(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden.
(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer
herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.
Rahmenvereinbarung der KMK mit der Bundesagentur für Arbeit über die Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung (2004)
Schule und Berufsberatung haben eine gemeinsame Verpflichtung zur Vorbereitung von
Jugendlichen auf die Berufswahl. Die Rahmenvereinbarung enthält Hinweise und Impulse
zur Zusammenarbeit beim Übergang von der Schule in den Beruf. (Inkrafttreten: 15.10.2004)
Schulgesetz des Landes Sachsen-Anhalt
Vom 1.8.2005 der Bekanntmachung (GVBl. LSA S. 520)
Zur Erfüllung des Erziehungs- und Bildungsauftrages ist die Schule gehalten, „5. die Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt, des öffentlichen Lebens, der Familie und Freizeit vorzubereiten, (…)“ [§ 1 (2)].
Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung
RdErl. des MK vom 7.7.1998 (SVBl. LSA S. 237)
Dieser Erlass regelt auf der Grundlage der Rahmenvereinbarung der KMK mit der Agentur
für Arbeit die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Berufsberatung im Land SachsenAnhalt.
294
Förderung der Chancengleichheit von Jungen und Mädchen bei der Berufsorientierung
Bek. des MK vom 12.8.2002 (SVBl. LSA S. 251)
Das Ministerium für Gesundheit und Soziales und die Fachhochschule Magdeburg eröffneten am 31.07.2002 das Internetportal www.fujogi.de, das Mädchen Anregungen für die Berufsfindung gibt. Mädchen wählen laut Statistik häufig traditionell frauentypische Berufe und
schränken sich dadurch in ihren beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten und ihrer Lebenswegplanung ein. Die Berufsorientierung in den Schulen sollte deshalb im Interesse der
Chancengleichheit Mädchen auf zukunftsorientierte Berufe hinweisen.
Diese Internet-Plattform kann auch Lehrkräften Unterstützung bei einer geschlechtsspezifischen Berufswahlorientierung geben.
Die Arbeit und Unterrichtsorganisation in der Sekundarschule
RdErl. des MK vom 19.6.2003 (SVBl. LSA. S. 169), zuletzt geändert durch RdErl.des MK
vom 27.4.2005 (SVBl. LSA. S. 161)
Im 8. Schuljahrgang der Sekundarschule ist verbindlich das Thema „Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung, Berufsorientierung, Berufsberatung, Berufsfindung“ im Zusammenwirken mit
berufsbildenden Schulen, berufsberatenden Institutionen und betrieblichen Einrichtungen zu
bearbeiten. Im 8. und 9. Schuljahrgang des auf den Hauptschulabschluss bezogenen Unterrichts und des auf den Realschulabschluss bezogenen Unterrichts wird für die Schülerinnen
und Schüler ein Betriebspraktikum durchgeführt, das jeweils als zehntägiges Blockpraktikum
zu organisieren ist. Einzelheiten regelt ein gesonderter Erlass.
Schülerbetriebspraktikum in der Sekundarstufe I
RdErl. des MK vom 18. 7. 2001 (SVBl. LSA. S. 271), zuletzt geändert durch Rd.Erl. des MK
vom 22.4.2004 (SVBl. LSA S. 98)
Dieser Erlass regelt die Durchführung von Schülerbetriebspraktika in den Schuljahrgängen 8
und 9 für die Sekundarschulen.
Praxistage an Sekundarschulen
Bek. des MK vom 1. 12. 2005 (SVBl. LSA S. 8)
Zur besseren Orientierung des Unterrichts an der beruflichen Praxis sollten der Unterricht
anwendungsbezogen gestaltet und die Möglichkeiten der Kooperationen mit Betrieben und
Unternehmen der Region genutzt werden. Solche Kooperationen ermöglichen den Schülerinnen und Schülern, die tatsächlichen Gegebenheiten und Anforderungen des beruflichen
Lebens näher kennen zu lernen, und helfen gegebenenfalls, falschen Vorstellungen und Erwartungen entgegenzuwirken.
295
Diese frühe Auseinandersetzung mit der Berufswelt soll sich auch förderlich auf die Arbeitshaltung, die Leistungsbereitschaft und das Verhalten der Schülerinnen und Schüler auswirken.
Anwendung der Rahmenrichtlinien im Unterricht der Sekundarschule
RdErl. des MK vom 13.5.2004 (SVBl. LSA S.99)
Die Einführung des hauptschulabschluss- und realschulabschlussbezogenen Unterrichts in
der Sekundarschule des Landes erfordert für einen Übergangszeitraum die Anpassung der
gültigen Rahmenrichtlinien für die Fächer der Stundentafel. Der Erlass enthält Hinweise und
Anregungen für den Umgang mit den Rahmenrichtlinien der einzelnen Fächer.
Entwicklung von Schulprogrammen an den allgemein bildenden Schulen des Landes
Sachsen-Anhalt
RdErl. des MK vom 14.5.2003 (SVBl. LSA S. 135)
Im Rahmen der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung schulischer Arbeit nimmt das
Schulprogramm eine Schlüsselstellung ein. Es hat zentrale Bedeutung für die Verständigung
und Zusammenarbeit aller an Schule Beteiligten und stellt zugleich ein Instrument für langfristige pädagogische Schulentwicklungsarbeit dar. Im Mittelpunkt der Schulprogrammarbeit
steht die Sicherung einer guten Qualität der unterrichtlichen Bildungs- und Erziehungsarbeit
der jeweiligen Schule. Hierfür gilt es, gemeinsam abrechenbare Ziele zu vereinbaren, Wege
zu deren Erreichung aufzuzeigen und mit konkreten Verantwortlichkeiten zu untersetzen,
sowie Verfahren für die regelmäßige Überprüfung, Bewertung und Fortschreibung festzulegen. Voraussetzung hierfür ist eine enge Kommunikation und Kooperation des gesamten
Lehrerkollegiums.
296
9 Interessante Links
www.sachsen-anhalt.de
Herausgeber:
Land Sachsen-Anhalt
Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt
Presse- und Informationsamt
www.mk.sachsen-anhalt.de
Herausgeber
Kultusministerium des
Landes Sachsen-Anhalt
www.mw.sachsen-anhalt.de
Diese Adresse bietet die Möglichkeit der umfassenden Information und der Kommunikation
zu den Themen:
• Bildung und Wissenschaft
• Kultur und Medien.
Herausgeber:
Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des
Landes Sachsen-Anhalt
www.mlu.sachsen-anhalt.de
Die offizielle Website der Landesregierung Sachsen-Anhalt
gewährt den raschen
Überblick über das politische,
gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben im Bundesland Sachsen-Anhalt.
Das Ministerium für Wirtschaft
und Arbeit informiert u.a. umfassend zu den Themen
•
Investieren,
•
Gründen,
•
Arbeiten und ausbilden,
•
Forschen und lernen,
•
Weltweit agieren,
•
Reisen und erholen,
•
Förderwege finden.
Herausgeber:
Ministerium für Landwirt- Hier ist Aktuelles und Interessanschaft und Umwelt des tes aus den Bereichen Umwelt,
Landes Sachsen-Anhalt Naturschutz, Hochwasserschutz,
Landwirtschaft und ländlicher
Raum zu finden.
www.bildung-lsa.de
Herausgeber:
Kultusministerium des
Der Bildungsserver SachsenLandes Sachsen-Anhalt, Anhalt ist das Bildungsportal des
Landesinstitut für Lehrer- Landes Sachsen-Anhalt.
fortbildung,
Lehrerweiterbildung und
Unterrichtsforschung
von Sachsen-Anhalt
(LISA)
297
www.arbeitsagentur.de
Herausgeber
Bundesagentur für Arbeit Auf diesen Internetseiten findet
man wichtige Informationen rund
um die Leistungen und Angebote
der Agentur für Arbeit. Die Datenbanken Berufenet und KURS
findet man hier ebenfalls.
www.was-werden.de
Herausgeber
Bundesagentur für Arbeit,
www.machs-richtig.de
Dieses Magazin enthält Hinweise
auf Internet-Seiten außerhalb
des Service-Portals
arbeitsagentur.de der Bundesagentur für Arbeit.
Herausgeber
Bundesagentur für Arbeit Die Einstiegsseite von „Mach´s
richtig online“ bietet Informationen zum Wunschberuf, virtuelle
Betriebsbesuche, den Interessentest zum Beruf, die große
Berufsdatenbank und vieles
mehr.
http://infobub.arbeitsagentur.de/k
urs/index.jsp
www.berufenet.de
Herausgeber
Bundesagentur für Arbeit KURSNET ist die führende Datenbank für berufliche Aus- und
Weiterbildung, herausgegeben
von der Bundesagentur für Arbeit
in Nürnberg. Mit fast 600 000
Veranstaltung von ca. 20 000
Bildungsanbietern ist sie die
größte ihrer Art.
Herausgeber:
BERUFEnet – die Datenbank für
Bundesagentur für Arbeit Ausbildungs- und Tätigkeitsbeschreibungen ermöglicht einen
einfachen und schnellen Zugriff
auf umfassende Informationen
zu über 6300 Berufen in
Deutschland
298
www.halle.ihk.de
Herausgeber:
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau
www.magdeburg.ihk.de
Herausgeber
Industrie- und Handelskammer Magdeburg
www.hwkhalle.de
Die Internetseiten der Industrieund Handelskammer Halle- Dessau enthalten neben vielen anderen Informationen über diesen
Wirtschaftsraum Informationen
über Aus- und Weiterbildung im
IHK- Bereich. Hier findet man
auch eine Lehrstellenbörse.
Die Internetseiten der Industrieund Handelskammer Magdeburg
enthalten neben vielen anderen
Informationen über Aus- und
Weiterbildung im IHK- Bereich.
Hier findet man auch eine Lehrstellenbörse.
Herausgeber:
Handwerkskammer Halle Unter dem Motto „Leistung im
Dienste des Handwerks“ findet
man auf diesen Seiten Angebote
der Handwerkskammer und nützliche Informationen aus dem und
rund um das Handwerk.
www.hwk-magdeburg.de
Herausgeber:
Handwerkskammer
Magdeburg
www.schule-wirtschaft.de
Die Handwerkskammer Magdeburg bietet auf ihren Internetseiten z. B. eine Betriebsbörse, eine
Lehrstellenbörse, Hilfe bei der
Suche nach Handwerkern
oder/und Sachverständigen. Außerdem wird das vielfältige Bildungsangebot vorgestellt.
Herausgeber
Bundesarbeitsgemeinschaft
SCHULEWIRTSCHAFT
299
Die Bundesarbeitsgemeinschaft
SCHULEWIRTSCHAFT ist das
Netzwerk für die Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft.
Ein wesentliches Ziel ihrer Arbeit
besteht darin, mit dem gegenseitigen Austausch von Informationen und Erfahrungen.
www.schulewirtschaft-lsa.de
Herausgeber
Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT SachsenAnhalt
www.bmwa.bund.de
Herausgeber
Bundesministerium für
Wirtschaft und Arbeit
Referat Kommunikation
und Internet
www.bibb.de
Dieses Angebot informiert u. a.
über die Neuordnung von Berufen und über Ausbildungsprofile.
Außerdem enthält es Aus- und
Weiterbildungsstatistiken und
verschafft einen Überblick über
Ausbildungsvergütung.
Herausgeber
Bundeszentrale für politische Bildung
www1.lpb.sachsen-anhalt.de
Diese Internetseiten informieren
sehr umfangreich über die Themen Wirtschaft und Arbeit
Herausgeber
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
www.bpb.de
Die Internetseiten der Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT Sachsen-Anhalt
befinden sich im Aufbau. Zielstellungen der Landesarbeitsgemeinschaft sind unter anderem:
- Aufbau eines Netzwerkes von
Schulen, Unternehmen,
Institutionen usw.
- Berufsorientierung, Berufs- und
Studienwahl
- Projekte
Gemeinsam mit einem Netzwerk
aus Landeszentralen, Bildungseinrichtungen und –trägern engagiert sich die bpb für politische
Bildung und Kultur – unabhängig
und überparteilich. Die Bundeszentrale für politische Bildung
unterstützt alle interessierten
Bürgerinnen und Bürger dabei,
sich mit Politik zu befassen.
Herausgeber:
Landeszentrale für politische Bildung
des Landes SachsenAnhalt
300
Vorrangige Aufgabe der Landeszentrale für politische Bildung
Sachsen-Anhalt ist es, durch
politische Bildungsarbeit die
Entwicklung des freiheitlichdemokratischen Bewusstseins zu
fördern und die Bereitschaft zur
politischen Mitarbeit zu stärken.
www.dbs.schule.de
Herausgeber:
Deutscher BildungsServer (DBS),
www.berufswahlpass.de
Herausgeber
Behörde für Bildung und
Sport Hamburg
www.workshop-zukunft.de
Die Internetseiten sind sehr informativ und gut geeignet für die
Unterrichtsvorbereitung. Man
findet eine umfangreiche Materialsammlung zum Thema Berufsweltorientierung.
Herausgeber
Institut Unternehmen&
Schule Service GmbH
Heinrich-HeineUniversität Düsseldorf,
Lehrstuhl Chemiedidaktik
www.wirtschaftundschule.de
Der Berufswahlpass wurde als
gemeinsames Projekt der Länder
des Nordverbundes entwickelt.
Auf den Internetseiten findet man
u. a. 3 Varianten der des Berufswahlordners zum Anschauen
aber auch zum Download.
Herausgeber
Deutscher Gewerkschaftsbund
Bundesvorstand
www.portal-schule-wirtschaft.de
Der Deutsche Bildungsserver ist
ein vom Bund und den sechzehn
Ländern in der Bundesrepublik
Deutschland getragenes Informationsportal zum deutschen
föderalen Bildungswesen. Er
bietet qualitativ hochwertige Informationen zum Thema Bildung
im Internet – schnell, aktuell und
umfassend.
Dieses Portal möchte eine bundesweite Informations- und Kooperationsplattform für Interessenten und Akteure an der Nahtstelle Schule- Wirtschaft sein.
Es werden gute Beispiele der
Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft vorgestellt. Eine Datenbank gibt einen Überblick über wichtige Institutionen,
die sich schwerpunktmäßig mit
der Thematik Schule- Wirtschaft
beschäftigen.
Herausgeber
berolino.pr gmbH
301
Diese Internetseiten sind ein
Projekt von „Chancen für alleInitiative Neue Soziale Marktwirtschaft“. Ziel dieser Initiative ist
u. a. zu zeigen, wie die soziale
Marktwirtschaft funktioniert.
Dazu werden kostenlose Unterrichtsmaterialien angeboten.
www.azubi-online.com
Herausgeber
Internetseiten zu folgenden TheRedaktion, Anzeigen,
men:
Service, Berufsberatung: Ausbildungsangebote
Berufe A bis Z
zeitplan-verlag
Bewerbung
Wunschberuf
www.wirtschaft-und-schule-lsa.de Herausgeber
FDP-Fraktion im Landtag Diese Seiten sollen einen Beitrag
zur Vernetzung von Wirtschaft
von Sachsen-Anhalt
und Schule leisten. Hier werden
Projekte der Zusammenarbeit
von Unternehmen, Schulen und
anderen Bildungseinrichtungen
präsentiert.
www.bw-tips.de
Herausgeber:
PUBLIC CONSULT
www.zak-line.de
Herausgeber
Wartburg-Hauptschule
von-Esmarch-Str. 15
www.fujogi.de
Übersichtliche knappe
Bewerbungs-Tipps: Hinweise,
Beispiele und praktische Tipps
für den Start in den Beruf.
Präsentiert wird ein Projektergebnis der Wartburg – Hauptschule.
Hier findet man übersichtlich
gestaltete Seiten zur Lebensplanung und Berufswahlorientierung, die für den Unterricht gut
geeignet sind.
Herausgeber
METOP: Aninstitut der
Otto-von-GuerickeUniversität
302
Die Internetplattform „fujogi“
dient der beruflichen Orientierung und ist speziell für Mädchen
und junge Frauen in SachsenAnhalt entwickelt worden. Auf
den WEB-Seiten werden zukunftsorientierte Ausbildungsberufe und Studienrichtungen vorgestellt. Hier findet man z. B.
Interviews mit Auszubildenden
und Studentinnen, nützliche
Bewerbungstipps, Vorstellung
weiterer Projekte zur Berufsorientierung und ein Forum.
10 Agenturen für Arbeit – Berufsberatung
Agenturbezirk Stendal:
Agenturbezirk Magdeburg:
Postanschrift
Agentur für Arbeit Stendal
Postfach 101545
39555 Stendal
Hausanschrift
Agentur für Arbeit Stendal
Stadtseeallee 71
39576 Stendal
Tel.: 03931 / 640-0
Fax: 03931 / 640-666
E-Mail: stendal@arbeitsagentur.de
Postanschrift
Agentur für Arbeit Magdeburg
Postfach 1162
39085 Magdeburg
Hausanschrift
Agentur für Arbeit Magdeburg
Hohepfortestraße 37
39104 Magdeburg
Tel.: 0391 / 257-1728
Fax: 0391 / 257-1432
E-Mail: magdeburg@arbeitsagentur.de
Agenturbezirk Halberstadt:
Agenturbezirk Sangerhausen:
Postanschrift
Agentur für Arbeit Halberstadt
Postfach 1528
38805 Halberstadt
Hausanschrift
Agentur für Arbeit Halberstadt
Schwanebecker Straße 14
38820 Halberstadt
Tel.: 03941 / 40-800
Fax: 03931 / 40-222
E-Mail: halbersadt@arbeitsagentur.de
Postanschrift
Agentur für Arbeit Magdeburg
Postfach 1162
39085 Magdeburg
Hausanschrift
Agentur für Arbeit Sangerhausen
Baumschulenweg 1
06526 Sangerhausen
Tel.: 03464 / 554-0
Fax: 03464 / 554-490
E-Mail: sangerhausen@arbeitsagentur.de
Agenturbezirk Dessau:
Agenturbezirk Wittenberg:
Postanschrift
Agentur für Arbeit Dessau
Postfach 1422
06839 Dessau
Hausanschrift
Agentur für Arbeit Dessau
Seminarplatz 1
06846 Dessau
Tel.: 0340 / 502-0
Fax: 0340 / 502-2999
E-Mail: dessau@arbeitsagentur.de
Postanschrift
Agentur für Arbeit Wittenberg
Postfach 100351
06873 Lutherstadt Wittenberg
Hausanschrift
Agentur für Arbeit Wittenberg
Melanchthonstraße 3a
06886 Lutherstadt Wittenberg
Tel.: 03491 / 438-214
Fax: 03491 / 438-567
E-Mail: wittenberg@arbeitsagentur.de
Agenturbezirk Halle:
Agenturbezirk Merseburg:
Postanschrift
Agentur für Arbeit Halle
Postfach
06090 Halle
Hausanschrift
Agentur für Arbeit Halle
Schopenhauerstraße 2
06114 Halle
Tel.: 0345 / 5249-2000
Fax: 0345 / 5249-6000
E-Mail: halle@arbeitsagentur.de
Postanschrift
Agentur für Arbeit Merseburg
Postfach 1151
06201 Merseburg
Hausanschrift
Agentur für Arbeit Merseburg
Geusaer Str. 81e
06217 Merseburg
Tel.: 03461 / 579-0
Fax: 03461-/ 579-565
E-Mail: merseburg@arbeitsagentur.de
Weitere Kontaktdaten, insbesondere zu den Geschäftsstellen finden sie im Internet auf der
Seite www.arbeitagentur.de. Sollten sich die Daten einmal ändern, werden sie dort aktualisiert.
Quelle: www.arbeitsagentur.de Stand: 26.10.2006
303
11 Zitierte und verwendete Literatur, weitere Medien
Ammon, H.: Berufsorientierung in der Schule. Eine didaktische Grundlegung. München:
1980
Arbeit, Wirtschaft, Technik. Arbeitsblätter Sekundarstufe 1. Kopiervorlagen. Paetec Gesellschaft für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2001
Arbeit/Wirtschaft 8/9. Bereich Niedersachsen. Cornelsen- Verlag, 1992
Arbeit/Wirtschaft - Lehrerband mit
Verlag, München: 1989
Vorlagen für Arbeitsblätter. Bayerischer Schulbuch-
Arbeitsheft Deutsch. Wege zum sicheren Sprachgebrauch 9. Volk und Wissen Verlag
GmbH & Co, Berlin: 1998
Arbeitslehre aktuell. Arbeit- Wirtschaft Bd. 2. Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, München: 2003
Arbeitslehre aktuell. Schwerpunkt Wirtschaft Bd.1. Lehrerband mit Arbeitsblattvorlagen.
Oldenbourg Verlag GmbH, München: 1994
Arbeitslehre aktuell. Schwerpunkt Wirtschaft Bd.1. Lehrerband mit Arbeitsblattvorlagen.
Oldenbourg Verlag GmbH, München: 2001
Arbeitslehre/Wirtschaft NRW 7/8. Westermann- Schulbuchverlag, Braunschweig: 1993
Bertelsmann- Universallexikon. Bd. 1. Gütersloh: 1991
BERUF AKTUELL 2003/2004. Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg: 2003
Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung, Variante B. Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben des BMBF: 2004
Birkholz/Dinges/Pusch: Das Betriebspraktikum. Persen- Verlag, Horneburg/ Niederelbe:
2004
Brenner, D./Brenner, F.: Ziel: Ausbildungsplatz. Bewerbungstraining für die Klassen 8 bis
10. Arbeitsheft. Cornelsen Scriptor GmbH, Berlin: 2003
Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg (Hg.): MACH´S RICHTIG. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer. Promotion Software- Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen:
2005
Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – Der Weg zum Wunschberuf. Mohndruck GmbH, Gütersloh: 2000
Bußhoff, L. Berufswahl-Theorien und ihre Bedeutung für die Praxis der Berufsberatung.
Heft 10a der Reihe “Aufgaben und Praxis der Bundesanstalt für Arbeit“, Stuttgart: 1989
Bußhoff, L. Berufswahlvorbereitung. In: Handbuch zur Berufswahlvorbereitung. Bundesanstalt für Arbeit (Hg.), Nürnberg: 1992
Deutsche Ausgleichsbank (Hg.): Unternehmer- Kultur. Unterrichts- und Projektvorschläge
für Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen.
MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999
Dibbern, H.: Theorie und Didaktik der Berufsvorbildung: Studienbuch für Berufs- und Wirtschaftspädagogen. Schneider-Verlag Hohengehren: 1993
Dienstleistungszentrum Bildung (Hg.): Bewerbungstraining für Lehrkräfte. Deutsche Bahn
AG, Frankfurt am Main: 2004, S. 28
Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Bibliographisches Institut & F:A. Brockhaus AG,
Mannheim: 1996
Engst, Judith: Duden. Erfolgreich bewerben- kurz gefasst. Dudenverlag, Mannheim: 2004
Gesellschaft verstehen und handeln. Klasse 8- 10. Militzke Verlag, Leipzig: 1999
304
Graving, J./Paradies, L.: Unterrichtseinstiege – Ein Studien- und Praxisbuch. CornelsenScriptor- Verlag, Berlin: 1996
Holzendorf U.: Wirtschaft- Technik- Arbeit. Paetec- Gesellschaft für Bildung und Technik
mbH, Berlin: 2004
Huster, S./Knüppel A. (Hg.): Kleiner Leitfaden Wirtschaft- Hauswirtschaft. Paetec Gesellschaft für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2003
Krug: Zur Entwicklung des Mitteldeutschen Chemiereviers.
www.opus.fh-merseburg.de, Stand 14. 04. 2005
Kultusministerium des Landes Sachsen- Anhalt (Hg.): Beiträge zur Gestaltung der Sekundarschule- Heft 1. Pflichtprojekt „Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung, Berufsorientierung,
Berufsberatung, Berufsfindung“. 8. Schuljahrgang der Sekundarschule. Druckerei Heinrich
John, Magdeburg: 2000
Lernbereich Wirtschaft 5/6. Cornelsen- Verlag, Düsseldorf: 1991
Lexikon Wirtschaft. OrbisVerlag, München: 1989
Lorenz W.: Fit fürs Leben – Leitfaden für Schulabgänger. Stockmann-Verlag, BochumMünchen, Schuljahr 2004/2005
Matthes, Wolfgang u. a.: Politik erleben. Sozialkunde. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn: 2005
Medienkombination zur Berufswahlvorbereitung. Bundesanstalt für Arbeit, 2003/2004
Ortlieb-Ohnesorge/Rahe/Schoof: Frauen im Beruf. Unterrichtsmaterialien zur Arbeits-, Wirtschafts- und Gesellschaftslehre (BEO 9). Verlag Druck-Team, Hannover: 1991
Sander/Elper/Wyenberg: Neue Technologien und sozialer Wandel. Arbeitsbuch der Sozialwissenschaften. Cornelsen- Verlag, Düsseldorf: 1990
Schmid, Reinhard/Barmettler, Claire: Wegweiser zur Berufswahl. Bertelsmann Verlag, Bielefeld: 2002
Tänzer, Uwe: Soziale Marktwirtschaft. Grundlagen und Aufgaben. Ökonomische Kernprobleme in Deutschland. Ernst Klett Verlag für Wissen und Bildung, Stuttgart, Dresden: 1999
Thüringer Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Produkt der Landesarbeitsgemeinschaft Schule- Wirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Kultusministerium und dem Thillm im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben des
BMBF, 2004
Troidel/ Kohl: Arbeitslehre 7. Wolf- Schülerbuch. Wolf- Verlag GmbH, Regensburg: 1992
Wahrig: Deutsches Wörterbuch. Bertelsmann- Lexikothek, Gütersloh: 1991
Wegner/Behringer/Scherm: Sozialkunde.Verlag Handwerk und Technik, Hamburg: 1991
Werk, Otto/Erbrecht, Rüdiger (Hg.): Wissensspeicher Wirtschaft. Volk und Wissen Verlag
GmbH, Berlin: 1996
Wirtschaft 1. Arbeitslehre. Schroedel Schulbuchverlag GmbH, Hannover: 1993
Wörterbuch Englisch- Deutsch. Orbis Verlag, München: 1991
www.aaonline.dkf.de, Stand: 24. 01. 2005
www.berufswahl-tipps.de/wer_ bin_ ich.htm, Stand: 13. 04. 2005
www.bibb.de/de/16812.htm, Stand: 19. 09. 2005
www.bva-online.de/frau_geschicht.htm, Stand: 14. 06. 2000
www.destatis.de, Stand: 12. 12. 2004
www.EGO-NET.de Sag mir, wer du bist, Inteviews und Befragungen meistern. Ausgabe
305
04/2000
www.einslive.de/daswort/derservice/job/frauen_in_maennerberufen/index.phtl, Stand: 11.
04. 2005
www.halle.ihk.de, Stand: 17. 06. 2005
www.halloren.de, Stand: 09. 05. 2005
www.ihk-siegen.de/start/lehrer/material/aplatz.pdf, Stand: 24. 01. 2005
www.joblab.de, Stand: 24. 01. 2005
www.learn-line.nrw.de/angebote/zeus/thema/thema/computer/01_07trend.htm,
Stand: 01. 04. 2005
www.machs-richtig.de, Stand: 24. 01. 2005
www.paetec.de
www.statistik.sachsen-anhalt.de, Stand: 24. 03. 2005
www.teleunterricht.de/teleunterricht2/Materialien/Sozialkunde/Gesellschaftswandel. PDF,
Stand: 27. 01. 2005
Literatur und Medien für die Modulgestaltung
L1
Arbeitslehre aktuell, Arbeit- Wirtschaft Bd. 1
Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, München:2002
L2
Das Zeitbild (Hg.): Berufsausbildung. Einstieg mit Durchblick. Zeitbild-Verlag GmbH,
Bonn:1995
L3
Bundesanstalt für Arbeit (Hg.)
MACHS RICHTIG. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer. Promotion Software
Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen: 2003
L4
Holzendorf U.: Wirtschaft. Arbeit. Technik. Paetec Gesellschaft für Bildung und Technik
mbH, Berlin: 2004
L5
IHK Halle- Dessau (Hg.): Lernen für das Leben. Vorbereitung auf den Beruf. Ergebnisse
der IHK- Umfrage zur PISA- Studie. Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung, Halle:
2003
L6
Sparkassen Schulservice (Hg.): Wirtschaftslehre mit Pfiff. Bd. 1 Arbeitsblätter für einen
produktiven Unterricht. Deutscher Sparkassenverlag GmbH, Stuttgart:1996
L7
Bundesanstalt für Arbeit (Hg.): Beruf aktuell. Wdv Gesellschaft für Medien und Kommunikation mbh & Co. OHG, Bad Homburg: 2003
L8
„Was erwartet die Wirtschaft von Schulabgängern?“/ Umfrage zur PISA- Studie. IHK
Halle-Dessau/Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung, Halle: 2003
L9
Brenner, Doris/Brenner, Frank: Ziel: Ausbildungsplatz. Bewerbungstraining für die Klassen 8 bis 10. Arbeitsheft. Cornelsen Scripler GmbH, Berlin: 2003
L10 Engst, Judith: Duden. Erfolgreich bewerben- kurz gefasst. Dudenverlag, Mannheim:
2004
L11 Langermann Detlef: Duden. Literatur Basiswissen Schule. Dudenverlag, Mannheim:
2004
L12 Grundwald, Annette u. a. (Hg.): Power Wissen Deutsch. Wissen Media Verlag GmbH,
Gütersloh/München: 2003
L13 Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg (Hg.): MACHS RICHTIG. Handreichung für Schülerinnen und Schüler. Promotion Software- Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübin306
gen: 2004/2005
L14 It’s your Way. Berufsstart ohne Stress. Barmer Ersatzkasse und Echo- Verlagsgruppe
GmbH: 2002
L15 Sparkassen Schulservice (Hg.): Erfolgreich bewerben. Schülerheft und Lehrerinformati-
on. Deutscher Sparkassenverlag GmbH, Stuttgart: 2003
L16 Bundesanstalt für Arbeit (Hg.): Orientierungshilfe zu Auswahltests. 9. Auflage, Bayreuth
Verlagsgesellschaft mbH, 1998
L17 Sparkassen Schulservice (Hg.): Blickpunkt Beruf. Einstellungstests. Deutscher Sparkas-
senverlag GmbH, Stuttgart: 2003
L18 Arbeitslehre aktuell. Arbeit- Wirtschaft Bd. 2. Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, Mün-
chen: 2003
L19 Deutsche Ausgleichsbank (Hg.):.Unternehmer- Kultur. Unterrichts- und Projektvorschlä-
ge für Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen. MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999
L20 Reichel W.: Testtrainer Einstellungstests. Falken Verlag, Niederhausen: 1999
L21 Minnich J.: Begabungstests für die Berufswahl. Falken Verlag, Niederhausen: 1999
L22 Hertwig S.: Testtrainer für Hochschulabgänger. Falken Verlag, Niederhausen: 2000
L23 Deutsche Bahn AG (Hg.): Bewerbungstraining- Leitfaden für Lehrkräfte. Dienstleis-
tungszentrum Bildung, Frankfurt am Main: 2004
L24 Kaminski (Hg.): Praxis 9/10. Wirtschaft Sachsen- Anhalt. Westermann Schulbuchverlag
GmbH, Braunschweig: 2000
L25 Berufswahlpass: meine Unterlagen zur Berufsorientierung. Variante B. Produkt des
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben des
BMBF, 2004
L26 Arbeitslehre Technik/Wirtschaft 7. Westermann- Schulbuchverlag GmbH, Braun-
schweig: 1985
L27 Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Euro. Das Buch zum Geld. MOHN Media,
Mohndruck GmbH, Gütersloh: 2001
L28 Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Hg.): „Schüler-
firmen- Wenn Schüler zu Unternehmern werden“. O. A., 2005
307
Weiterführende Literatur
May, Hermann:
Didaktik der ökonomischen Bildung.
Oldenbourg-Verlag, München, Wien: 2001
May, Hermann:
Ökonomie für Pädagogen.
Oldenbourg-Verlag, München, Wien: 2002
Dedering, Heinz:
Entwicklung der schulischen Berufsorientierung
in der Bundesrepublik Deutschland.
In: Schudy, I. (Hg.): Berufsorientierung in der Schule. Grundlagen und Praxisbeispiele. Bad
Heilbronn/Obb: 2002, S. 17 -31
Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder der Bundesrepublik
Deutschland (Hg.):
Dokumentation zur Berufsorientierung an allgemein bildenden Schulen. (Sekundarbereich I und II). Band 1. Allgemeiner Teil. Bonn: 1997, S. 5 – 119
Bundesanstalt für Arbeit (Hg.):
Handbuch zur Berufswahlvorbereitung.
MEDIALOG, Gesellschaft für Medientechnik mbH + Co.KG,
Kommunikationssysteme, Mannheim: 1992
Landesinstitut für Schule und Weiterbildung NRW (Hg.):
Berufswahlorientierung in der Sekundarstufe I.
Verlag für Schule und Weiterbildung,
Druckverlag Kettler GmbH, 1997
Beinke, Lothar:
Berufswahlunterricht.
Klinkhardt-Verlag, Bad Heilbrunn/Obb.: 1992
Beinke, Lothar(Hg.):
Berufsfindung, Berufswahl – Berufsweg.
Lexika-Verlag, Weil der Stadt: 1982
Hesse/Schrader:
Schule und was dann – der eigene Weg zum richtigen Beruf.
Eichborn-Verlag, Frankfurt a. M.: 2000
Winkler, Barbara:
Mit MUMM zur Berufsorientierung.
Veritas-Verlag, Linz: 1999
Schmid, Reinhard /Barmettler, Claire:
Wegweiser zur Berufswahl.
Bertelsmann Verlag, Bielefeld: 2001
308
12 Abkürzungsverzeichnis
abH
Ausbildungsbegleitende Hilfe
BAB
Bundesausbildungsbeihilfe
BaföG
Bundesausbildungsförderungsgesetz
BbiG
Berufsbildungsgesetz
BBZ
Berufsbildungszentrum
BIBB
Bundesinstitut für Berufsbildung
BbS
Berufsbildende Schule
BFS
Berufsfachschule
BGJ
Berufsgrundbildungsjahr
BIZ
Berufsinformationszentrum
BS
Berufsschule
BüE
Berufsausbildung in überbetrieblichen Einrichtungen
BvB
Berufsvorbereitende Maßnahmen
BVJ
Berufsvorbereitungsjahr
DBB
Deutscher Beamtenbund
DGB
Deutscher Gewerkschaftsbund
DIN
Deutsche Industrie Norm
EU
Europäische Union
EWG
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft
FG
Fachgymnasium
FOS
Fachoberschule
FS
Fachschule
HSA
Hauptschulabschluss
IHK
Industrie- und Handelskammer
LISA
Landesinstitut für Lehrerfortbildung, Lehrerweiterbildung und Unterrichtsforschung
LfMA
Landesstelle für Medienangelegenheiten
MK
Kultusministerium
RdErl.
Runderlass
RSA
Realschulabschluss
SBP
Schülerbetriebspraktikum
SGB
Sozialgesetzbuch
SVBl.
Schulverwaltungsblatt
VERDI
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
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