A Votre santé! - Sommeliervereinigung Südtirol
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A Votre santé! - Sommeliervereinigung Südtirol
I.P. DION SOS Informationsschrift der Sommeliervereinigung Südtirol Jahrgang 22 – Nr. 4 – Dezember 2015 A Votre santé! BEZEICHNUNG SOMMELIERS Ausbildung zum staatlichen Diplom-Sommelier umfasst verschiedene Themen: Als Sommelier oder Sommelière bezeichnet man eine Servicefachkraft, welche auf Wein spezialisiert ist oder einen Weinfachmann/-fachfrau, welche(r) beratend im Weinhandel tätig ist. Ein Sommelier ist verantwortlich für den Aufbau des Weinkellers, für die Bestellung von Wein, für die Lagerung und Reifung des Weins. Er empfiehlt seinen Gästen die passenden Weine und berät sie in Funktion auf ihre Eignung zu den verschiedenen Speisen. Die Ausbildung ist langwierig, zeit- und kostenintensiv. Die -Weinbau und Vinifizierung - Chemie des Weins - Sensorik - Gesetzgebung - Weinbauländer der Welt - DOP- und IGP-Produkte - Kenntnis der verschiedenen Speisen und deren Sensorik - Anpassungstechnik von Speisen und Wein -Kenntnisse rund ums Bier - Kenntnisse rund um Destillate -Kenntnisse rund ums Wasser - Kenntnisse rund um Tee und Kaffee - Kenntnisse rund um die Zigarre - Schulung rund um die Behandlung des Weins (Servieren, Glaskunde, Serviertemperatur, Dekantie- ren, Belüften, Chambrieren, …) Das staatliche Diplom wird vom DPR 539 vom 6.4.1973 anerkannt. Leider werden unsere Arbeit und unser Einsatz immer wieder von unseriösen Möchtegern-Sommeliers in Frage gestellt! Was ein Fleischsommelier mit unserer Ausbildung zu tun haben soll, kann man sich schon fragen? Hat es zum Fleischermeister nicht gereicht? Oder dürfen wir uns jetzt im Gegenzug auch Metzgermeister nennen, weil wir in drei Lektionen Fleisch, Wild und Wurstwaren lehren? Es fehlt jetzt noch, dass wir auch noch einen Weihnachtskeks-, einen Kakteen- oder Pfeifen-Sommelier kriegen? Etwas Respekt vor der alten Zunft des Sommeliers wäre erwünscht, welcher illustre Vorfahren aufzuweisen hat wie den Rex Bibendi im alten Rom oder den Symposiarch im alten Griechenland oder gar den Shagû in Mesopotamien. Jedenfalls darf man der fehlenden Phantasie dieser Nachahmer sicherlich kein Kompliment aussprechen! >> 6 SommelierDiplomverleihung in der Kellerei St. Michael EppanBereits zum dritten Mal im heurigen Jahr konnten … >> 14 Vinea Tirolensis 2015 ein großer Besuchererfolg „Weinbau seit Generationen“ – das ist bei den … >> 33 Gli chef più ricchi del mondo Alan Wong è lo chef più ricco del mondo con un patrimonio … >> 40 Bierstile Teil 2: Stout-Biere Was kam zuerst, das Huhn oder das Ei? Stout oder Porter? Das ist in vielen Kreisen … Supplemento n° 1 al periodico “Per l’economia” n° 8, anno 2015, Poste Italiane Spa – spedizione in A.P. – 70% CNS Bolzano. VITAE 2016 Der VITAE-Premio di Eccellenza 2016 geht an Lorenz Martini (im Bild: Chrsitine Mayr, Lorenz Martini und Antonello Maietta bei der Preisübergabe in Mailand) Während ich diesen Artikel schreibe, läuft Vitae gerade über die Walzen der Druckerei. Wenn Sie diesen Dionysos in Händen halten, ist der Weinführer der AIS bereits auf dem Markt. Am 13. November 2015 wurde VITAE 2016 im Diamond Tower in Mailand vorgestellt. Neben der Pressekonferenz und der Überreichung der Diplome an die ausgezeichneten Betriebe, bestach dieses Ereignis durch die Möglichkeit, alle ausgezeichneten Weine vor Ort verkosten zu können. Das Motto lautete: „All the Best of Italy“ auf einen Streich! Am 24. November 2015 wurde VITAE dann auch einem ausgewählten Publikum im Felsenkeller der Laimburg präsen- tiert und gefeiert. Wir freuen uns, dass viele kleine Betriebe bei VITAE mitgemacht haben und so konnten wir als einzige Region die Anzahl der mitmachenden Betriebe um 20 steigern. Im Gegensatz zum letzten Jahr haben wir die Verkostungen über eine einzige Verkostungskommission von 6 – 7 Personen laufen lassen: Dies hat sich als sehr effizient, zielführend, homogen und zeitsparend erwiesen. Alle Weine über 88 Punkte wurden 2–3 mal nachverkostet. Herausgekommen ist eine spannende Mischung aus etablierten Kellereien und einigen Newcomer. Wie üblich war es uns ein Anliegen, Terroir-Weine auszuzeichnen und keine verbandspolitischen Anliegen zu verfolgen. Für diese Freiheit des Geistes danken wir dem AIS! DIE QUATTRO VITI AIS 2016 IN SÜDTIROL 1 Comitissa 2010 Martini Lorenz 91 2 Weissburgunder Riserva Passion 2013 Kellerei St. Pauls 90 3 Weissburgunder Riserva Aventuere 2012 Gumphof 90 4 Riesling 2014 Unterortl 93 5 Riesling Windbichel 2013 Unterortl 91 6 Mitterberg weiß „Weisses Handwerk“ 2013 Kiemberger 90 7 Südtrirol Terlaner 2912 Nova Domus 2012 Terlan 92 8 Chardonnay R 2013 Zemmer Peter 91 9 Chardonnay 2003 Terlan 96 10 Sauvignon 2013 Quarz Terlan 90 11 Sauvignon 2013 Lafoa Schreckbichl 93 12 Gewürztraminer Flora 2014 Girlan 90 13 Gewürztraminer Auratus Crescendo 2014 Ritterhof 90 14 Grande Cuvée Terlan 90 1 Lagrein Riserva Prestige Line Bozen 90 2 Lagrein Riserva Tor di Lupo 2012 Andrian 90 3 Lagrein Riserva Fassprobe 2012 Kiemberger 92 4 Merlot Brenntal 2012 Kurtatsch 90 5 Cabernet Franc Mitterberg K Generation 2013 Sölva Andi 92 1 Terminum Kellerei Tramin 90 2 | Dionysos | Thema Südtirol zählt stolze 639 ausgebildete Sommeliers, allesamt Träger des staatlich anerkannten Sommelierdiploms. Das Interesse an der Sommelierausbildung in Südtirol ist weiterhin ungebrochen. Im Jahr 2014 besuchten 337 Teilnehmer die Sommelierkurse, 2015 sind es 364 – ein bisher nie dagewesener Rekord! Grund genug für die Sommeliervereinigung sich immer wieder aufs Neue Gedanken zu machen, wie sich die Ausbildung im Rahmen der drei Sommelierkurse optimieren lässt. Nur so könne man dem Anspruch auf eine hochwertige, über Südtirol hinweg anerkannte Ausbildung gerecht werden, meint Christine Mayr, Präsidentin der Sommeliervereinigung Südtirol. Die Ausbildung zum Sommelier ruht auf vier Säulen. Diese sind die SOMMELIERS AKTIV nachhaltige Vermittlung von Lerninhalten, qualitativ hochwertiges didaktisches Material, die zunehmende Hinwendung an die Praxis, sowie eine effiziente Organisation. Für die Sommeliervereinigung ist es oberstes Gebot, das hohe Qualitätsniveau der Ausbildung beizubehalten und, wo nötig, zu verbessern. „Die stetige Steigerung in punkto Quantität, was die Zahl der Teilnehmer betrifft, darf keinesfalls mit einer Minderung der Qualität der Ausbildung einhergehen“, betont Christine Mayr. Nicht nur die Teilnehmer, sondern auch deren Arbeitgeber wie Hotels, Restaurants, Weinhandlungen, Kellereien und Enotheken, erwarten sich eine fundierte Ausbildung auf höchstem Niveau. „Diesem Anspruch wollen und müssen wir gerecht werden“, so Frau Mayr. Die Teilnahme am Kurs solle ihr Geld und den nicht unbeträchtlichen zeitlichen Aufwand wert sein, den die Teilnehmer betreiben müssten, um am Ende der Ausbildung das begehrte Diplom in den Händen halten zu dürfen. Das Sommelierdiplom garantiere Betrieben, Kunden und Konsumenten, dass wer sich Sommelier nennt, über das nötige Maß an Erfahrung, Kompetenz und Professionalität verfügt, um optimal zu servieren, zu beraten, zu verkaufen und zu genießen. Ebenso gilt dies für die immer zahlreicheren Weinliebhaber aus allen möglichen Berufszweigen, die an den Sommelierkursen teilnehmen: Lehrer/innen, Ärzte/ innen, Architekten/innen, Rechtsanwälte/innen, Handwerker, Sekretärinnen, Krankenschwestern und so weiter. Eine wichtige Neuerung betrifft die Organisation der Sommelierkurse in den jeweiligen Bezirken Südtirols – Bozen, Meran, Neustift, Bruneck und Gröden. Für jeden der Kursorte ist ein/e Kursdirektor/in zuständig. Diese widmen sich mit großem Einsatz „ihren“ Kursen. Die Referenten wiederum vermitteln in den unterschiedlichen Kursen hochmotiviert „ihr“ Thema. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Referent/in und Kursdirektor/in ist dabei unerlässlich und gewährleistet einen reibungslosen Kursablauf. „Kommunikation und Austausch sind von immenser Wichtigkeit und kommen den Teilnehmern zugute“, davon zeigt sich Referent Thomas Fink überzeugt. Egal ob Referent oder Kursdirektor, wichtig ist, auf dem neuesten Stand zu sein. Die Weinwelt ist einem ständigen Wandel unterworfen. Was gestern noch galt, ist heute überholt, neues Wissen kommt dazu. „Es gilt deshalb, immer dazu zu lernen“, betont Christine Mayr. Sowohl Referenten als auch die Kursdirektoren nehmen regelmäßig an Schulungen und Fortbildungen teil, um fachlich und didaktisch auf dem Laufenden zu bleiben. „Die Weinwelt steht nie still. Dazu kommen immer mehr Querverbindungen zu anderen Themen, wie etwa Tee-, Olivenöl- und Bierkultur. Auch da müssen wir Bescheid wissen und unser Wissen in didaktisch geeigneter Form weitergeben können“, so die Referenten Gaby Demetz, Paolo Tezzele und Christoph Patauner. Eine wichtige Neuerung betrifft die Arbeit mit dem neuen Kursbuch, Die Welt des Sommeliers. „Das neue Buch wird in den Kursen gut angenommen“, freut sich Christine Mayr. Auch was die Didaktik betrifft, wird immer dazu gelernt. Im Frühsommer konnte Norbert Waldnig, Präsident des Tiroler Sommeliervereins, für ein zweitägiges Intensiv-Coaching in Bozen gewonnen werden. Es ging dabei unter anderem um den Einsatz alternativer Vermittlungstools wie zum Beispiel Flipchart oder Gruppenarbeit. Wo möglich, werden in den Kursen die Tische jetzt in U-Form angeordnet. Der Referent kann so besser mit den Teilnehmern in Interaktion treten. Auch die Praxis darf in den Kursen nicht zu kurz kommen. Serviceschulungen, die in jeder Kursstufe wiederholt werden, und regelmäßiges Üben der Teilnehmer stehen dabei ebenso im Vordergrund wie die Verkostungen. Bei den Verkostungen wird den Teilnehmern von Beginn an Gelegenheit geboten, gemeinsam mit dem Referenten die Verkostungstechnik zu üben und dabei Schritt für Schritt sicherer zu werden. Unterschiedliche Referenten pflegen unterschiedliche Verkostungsstile, gemeinsam ist allen dieselbe didaktische Linie. „Es ist eine gute Erfahrung für die Teilnehmer, unterschiedliche Blickwinkel kennenzulernen“, meint Christine Mayr, „das motiviert, selber nachzudenken und mitzudiskutieren. Dank Verkostungstabelle und Punktevergabe nach dem 100-Punkte-System vermitteln wir aber stets den gemeinsamen Nenner. Dies ist besonders im Hinblick auf die Prüfung wichtig. Neben den Referenten sind die regionalen Kursdirektoren der jeweiligen Bezirke im Einsatz. Sie stellen sicher, dass alles rund läuft. Dazu gehören das Vertiefen vorangegangenen Lernstoffs und die Heranführung an weiterführende Literatur sowie an das AIS Portal e-ducational. Die Kursdirektoren sind Ansprechpartner für Fragen der Teilnehmer und haben bei Problemen und Schwierigkeiten ein offenes Ohr. Für das Jahr 2016 ist ein Angebot zusätzlicher Trainings und Tutorials geplant, das die Teilnehmer auf freiwilliger Basis in Anspruch nehmen können. „Es liegt in unserem Interesse, die Prüfungsanwärter optimal auf die schriftliche und mündliche Prüfung vorzubereiten“, sagt Christine Mayr. Beim Üben und Vertiefen von Theorie und Praxis wolle man sie daher bestens unterstützen. Getreu dem Motto, nur wer sich wandelt, bleibt sich treu, blickt Präsidentin Christine Mayr zuversichtlich in die Zukunft. „Wir sind eine tolle Truppe und spüren große Begeisterung bei unseren Teilnehmern. Das gibt uns den Ansporn, weiter zu machen!“ Maria Kampp und Albin Thöni Sommeliers Aktiv | Dionysos | 3 SOMMELIERS AKTIV Bild (vlnr): Bernardo Conticelli, Suvad Zlatic, Simon Stockton Wettbewerb der Champagne SUVAD ZLATIC GEWINNT DEN EUROPÄISCHEN WETTBEWERB DER CHAMPAGNE-BOTSCHAFTER 2015 Épernay / Stuttgart, 30. Oktober 2015. Suvad Zlatic ist Preisträger des Europäischen Wettbewerbs der ChampagneBotschafter 2015. Damit geht dieser Preis zum ersten Mal nach Österreich. Der Brite Simon Stockton, Inhaber von Sugar&Yeast, ist der europäische VizePreisträger des Jahres 2015. Bernardo Conticelli, Weinfachberater aus Italien, wurde von der neunköpfigen Fachjury mit dem Prix Spécial ausgezeichnet. Das Thema des Jahres 2015 lautete “Die Reserveweine in der Kunst der Assemblage”. Jedes Teilnehmerland des Wettbewerbs ist in der multinationalen Jury repräsentiert. Die Juroren enthalten sich der Stimme bei der Bewertung des Kandidaten aus ihrem eigenen Land. Im Rahmen einer Gala-Veranstaltung bei Champagne Pommery wurden die Preise 4 | Dionysos | Sommeliers Aktiv des CIVC am Donnerstag, dem 29. Oktober, in Anwesenheit von Weinfachleuten und Journalisten aus neun europäischen Ländern vergeben. Die Häuser und Winzer der Champagne zeichnen mit diesen Titeln in diesem Jahr zum zehnten Mal Fachausbilder, Fachlehrer, Referenten und Weinfachleute aus. Im europäischen Finale konnten die drei Finalisten die Jury durch ihr Fachwissen über die Weine der Champagne, ihre Leidenschaft und ihre Fähigkeit zur Vermittlung dieses Wissens überzeugen. Auch eine Verkostung und Vorstellung von vier Champagne-Weinen ist Teil der Prüfung. Suvad Zlatic vertrat Österreich im europäischen Wettbewerb nachdem er am 22. September 2015 das österreichische Finale für sich entscheiden konnte. Der Diplom-Sommelier ist Maître d’Hôtel und Chef-Sommelier in Geigers Posthotel in Serfaus, Tirol. Suvad Zlatic ist WIFI-Trainer für den Fachbereich Tourismus und unter- richtet dort Lehrlinge, Barkeeper, Jungsommeliers, Küchenmeister, Diplom-Sommeliers und -Barkeeper. Darüber hinaus engagiert sich der 32-Jährige ehrenamtlich im Tiroler Sommelierverein sowie dem Österreichischen Sommelierverband. 2012 und 2013 gewannen die österreichischen Kandidatinnen Christine Mayr und Elisabeth Eder im europäischen Finale den Prix Spécial. Gemeinsam mit acht weiteren Weinenthusiasten besuchte Suvad Zlatic vom 25. bis 29. Oktober die Champagne, um Erzeuger, Kellermeister und Önologen kennenzulernen. Das vom Comité Champagne organisierte Besuchsprogramm ermöglichte den fachlichen Austausch mit zahlreichen Winzern und Häusern, die Verkostung besonderer Champagne-Weine und auch den Austausch mit Champagne-Ausbildern aus acht weiteren Ländern Europas. Die europäischen Vorjahres-Preisträger: AKTUELLES Stipendium Bonaventura Maschio 2015 vergeben SIMON STAFFLER AUS MERAN AUF PLATZ ZWEI Bereits zum zwölften Mal jährt sich der Wettbewerb um ein Weiterbildungs-Stipendium in der Höhe von 2.000, ausgeschrieben von der Distillerie Bonaventura Maschio aus Gaiarine (TV) in Zusammenarbeit mit der Nationalen Sommeliervereinigung. Wie auch beim Wein kann Italien im Destillations-Sektor seine unangefochtenen Kompetenzen und seinen Wiedererkennungswert unter Beweis stellen. Gerade heutzutage wo von mehreren Seiten und Institutionen ein vorsichtiger Umgang mit (hochprozentigem) Alkohol gepredigt wird, ist es wichtig sich in dieser Branche fortzubilden um auch hier besonders qualitative Produkte und gut arbeitende Betriebe kennen und schätzen zu lernen. Die drei jeweiligen Stipendien, respektive für die/den Erstplatzierte/n aus Nord-, Mittel- und Süditalien, werden jährlich im Rahmen eines zweitägigen Aufenthalts in Gaiarine vergeben. Während dieser zwei Tage nehmen die Neo-Sommeliers an einer halbtägigen Masterclass mit dem Titel “Alla Ricerca dell’Eccellenza”, geleitet von Brennmeister Stefano Baseotto und Prof. Alessandro Sensidoni, Dozent für Lebensmittel- technologie der Universität Udine, teil. Zur Masterclass gehört auch eine Führung durch die Brennerei im Beisein des Brennermeisters, bei welcher die erlernte Theorie nochmals praktisch veranschaulicht wird. Anschließend an die Masterclass findet die Prüfung statt. Knapp eine Stunde haben die Kandidaten Zeit, um einen Prüfungsbogen mit Fragen zu allen drei AIS-Kursstufen zu beantworten, zwei Weine blind zu verkosten und zu beschreiben (jeweils einen Weiß- und einen Rotwein), ein kurzes Essay zum Thema Destillate zu verfassen, sowie vier Destillate blind zu bestimmen. “Die Prüfung hatte es echt in sich, vor allem weil die Zeit sehr knapp war”, so Simon Staffler. “Herr Baseotto gab uns Eingangs den Tipp, uns beim Verkosten immer auf unseren ersten Eindruck zu verlassen. Dies kann ich nur bestätigen, da vor allem unter Zeitdruck nicht viel Spielraum für Überlegungen bleibt.” Abschließend meint Staffler: “Es war eine sehr tolle und gut organisierte Veranstaltung und für mich äußerst interessant, da ich mich mit Kollegen aus ganz Italien messen und vergleichen habe können. Ich konnte viele Freundschaften und Kontakte schließen und werde mich auch weiterhin für zukünftige Wettbewerbe interessieren”. Das Stipendium für Norditalien ging schlussendlich an Riccardo Marangon aus Novara, welcher dort das Mazzini Café betreibt. Die Prämie soll den Neo-Sommeliers helfen, ihre Passion für Wein und Distillate weiterhin zu vertiefen. Leider hat es knapp für den ersten Platz nicht gereicht, dennoch gratulieren wir Simon zu seinem tollen Ergebnis und wünschen ihm auch weiterhin alles Gute! Aktuelles | Dionysos | 5 SOMMELIERS AKTIV SommelierDiplomverleihung IN DER KELLEREI ST. MICHAEL EPPAN Bereits zum dritten Mal im heurigen Jahr konnten im Rahmen einer Feierstunde die von der Republik Italien anerkannten Sommelierdiplome verliehen werden. Anlässlich dieses Events durfte die Sommeliervereinigung in der Kellerei St. MichaelEppan am 27. Oktober 2015 zu Gast sein. Großzügiger Gastgeber war der Kellermeister und Direktor des Betriebes Hans Terzer persönlich. Die Diplomandinnen und Diplomanden aus allen Landesteilen Südtirols hatten sich mit ihren Angehörigen auf den Weg gemacht, um ihre mit viel Fleiß und Ausdauer erarbeiteten Diplome voller Stolz und Freude in Empfang zu nehmen, wobei ein treuer Besucher der Sommelier-Kurse sogar aus Braunschweig in Niedersachsen, wo er wohnt, mit seiner Gattin angereist war. 6 | Dionysos | Sommeliers Aktiv Christine Mayr, die Präsidentin der Südtiroler Sommeliervereinigung hieß gemeinsam mit Hans Terzer die Diplomanden und ihre Angehörigen herzlich willkommen. Dabei betonte die Präsidentin, dass es Aufgabe jedes Neo-Sommeliers sei, nicht nur das Diplom in Empfang zu nehmen und es zu unguter Letzt in einer Ecke verstauben zu lassen, sondern fortan aktiv an den Fortbildungsveranstaltungen der Sommeliervereinigung und der Weinakademie teilzunehmen und sich ständig in der Welt des Weines fortzubilden, womöglich sogar die Ausbildung zum Weinakademiker in Rust oder Geisenheim anzustreben. Hans Terzer, einer der großen Stars der Südtiroler Weinwelt und ein Monument der Südtiroler Weinwirtschaft und seit 1977 Kellermeister, gab zunächst interessante Einblicke in die Kellerei St. Michael. Die vor über 100 Jahren gegründete Kellerei ist mit 340 Winzerfamilien und einer Anbaufläche von 380 Hektar eine der großen Kellereigenossenschaften, die mit einem Weißweinanteil von zwei Drittel zugleich eine Sonderstellung in Südtirol einnimmt. Wer kennt nicht die auch in ganz Italien und weit darüber hinaus berühmten Weißwein- Linien St. Valentin und Selektion? Gemäß Hans Terzer’s Leitsatz und seiner bewährten Philosophie, wonach die Arbeit im Weinberg beginnt, hat er seine Winzer seit Jahrzehnten kompromisslos auf Qualität getrimmt. Der Kellermeister führte die Diplomanden und Angehörigen in den großen Barriquekeller, in denen nicht nur Rotweine sondern auch anspruchsvolle Weißweine reifen. Als Höhepunkt des Abends wurden im Degustationsraum die Diplome von Christine Mayr und Hans Terzer an die Neo-Sommeliers mit viel Begeisterung und Beifall der Angehörigen ausgeteilt und auch die Insignien des Sommeliers. Das Tastevin mit Kette und der Tastevinanstecker in Silber wurden von Lektorin Gabi Demetz und Kurs-Direktor Maria Kampp mit viel Impetus aus- SOMMELIERS AKTIV gehändigt. Im Anschluss an den offiziellen Festakt wurde im roten Barriquekeller ein ausgezeichnetes Abendessen serviert, begleitet durch vorzügliche Weine, allesamt spendiert von der Kellerei St. Michael. Als erster Wein wurde der APPIUS 2011 von seinem ehrgeizigen Schöpfer vorgestellt und serviert, eine Assemblage aus Chardonnay, Weißburgunder, Pinot Grigio und Sauvignon, der die Handschrift von Hans Terzer trägt und sein persönlicher Traum(wein) ist. Nach den Mühen und Anstrengungen der Kurse und Prüfungen durften die Neo-Sommeliers und deren Angehörige nach Herzenslust im Barrique-Keller, dem Herz-stück der Kellerei, feiern, lachen, genießen und angeregt diskutieren, kurzum sich des Lebens und des neu erworbenen Titels: „Sommelier“ erfreuen. Der zum Nachtisch servierte Passito Comtess St. Valentin 2012 , unlängst im Schloss Tirol als bester Südtiroler Süßwein ausgezeichnet, dürfte wohl zur ausgelassenen Stimmung beigetragen haben! Allen Neo-Sommeliers gilt vom gesamten Vorstand der Südtiroler Sommeliervereinigung ein herzlicher Glückwunsch! Maria Kampp und Albin Thöni Aktuelles | Dionysos | 7 SOMMELIERS AKTIV Gabi Demetz Ich habe das Wissenschaftliche Lyzeum in Bozen besucht und anschließend an der Universität von Ferrara Naturwissenschaften studiert. Nach der Promotion im Jahre 1985 war ich einige Jahre an der Handelsoberschule und am Humanistischen Lyzeum in Bozen als Lehrerin für Naturkunde, Chemie und Geographie tätig. In den Jahren 1990 und 1992 habe ich meine zwei Kinder geboren. Danach war ich 20 Jahre im Tourismussektor, als Zimmervermieterin in Wolkenstein, tätig. Im Jahr 2011 hab ich diese Tätigkeit beendet und lebe seither in Bozen. Als ich meinen 40. Geburtstag feierte, nahm ich mir vor, jedes Jahr etwas Neues zu lernen. Ich absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Feng-Shui Beraterin in Freiburg im Breisgau und widmete mich ganz der alten chinesischen Harmonielehre. Immer noch halte ich Kurse und Seminare und berate Menschen die ihren Lebensraum im Einklang mit den Mächten der Natur gestalten wollen. Vor nunmehr 10 Jahren fand ich, dass die Zeit für Neues gekommen war und so besuchte ich mit Begeisterung die drei Sommelierkurse in Neustift. 2008 bestand ich die Prüfung für das italienische Sommelièr-Diplom. Im Jahre 2009 besuchte ich mit Erfolg den Kurs „degustatore ufficiale“ in Mailand. Seit vielen Jahren ist nun Wein mein Thema und deckt mein Bedürfnis nach Neuem voll und ganz! Seit 2010 arbeite ich im Vorstand der Sommeliervereinigung Südtirol mit und freue mich, dass ich als Referentin und auch als Kursdirektorin für Bozen und Gröden/Gadertal tätig sein darf. Im Frühjahr 2015 habe ich die Ausbildung zur Olivenölverkosterin an der Handelskammer in Florenz begonnen und die „Idoneità fisiologica all’assaggio dell’olio d’oliva“ erlangt. Maria Kampp Maria Kampp wurde 1977 in Heidelberg geboren. Sie studierte in Cambridge (Master of Philosophy 1999), anschließend Forschungstätigkeit an der London School of Economics und Verleihung der Doktorwürde im Jahr 2005. Bis 2008 Forschungs- und Lehrtätigkeit an den Universitäten London und Heidelberg. Seitdem ist Maria als Referentin in der Erwachsenenbildung sowie als freiberufliche Journalistin tätig. Maria lebt seit 2009 in Italien und seit nunmehr fast fünf Jahren in Brixen. Im Jahr 2014 zeichnete sie als Ko-Autorin für Georg Kasers Kabarett „Lasset Ab!“ verantwortlich, außerdem ist sie Vorstandsmitglied der Theatergruppe Theakos. Zum Wein kam Maria über ihr privates Interesse, das dank der Qualität und Vielfalt des Südtiroler Weins rasch wuchs. Ihr Sommelierdiplom erhielt sie 2014. 8 | Dionysos | Sommeliers Aktiv Die neuen SommelierKursleiter/innen Hubert Kastlunger Geboren in Pustertal vor vielen Jahren und lebe immer noch dort. 1985 bin ich in die Gastronomie eingestiegen damals am Strand von Jesolo als Barist in einem Kiosk. Das Interesse am Wein entdeckte ich bei einem 10-jährigen Aufenthalt am Gardasee, habe mir aber nie die Zeit genommen, das Thema ernsthaft zu lernen. Erst Ende der 90er-Jahre beschloss ich, einen Sommelierkurs zu besuchen. Die Leidenschaft für diese Welt des Weines steigerte sich und nebenbei auch die für die Sommeliervereinigung Südtirol. Heute bin ich stolz, einer wunderbaren Mannschaft anzugehören. Ich wünschte mir, dass in unseren Hotels, Restaurants und Gastbetriebe mehr Weinwissen herrscht. Ich denke, dass in jedem 4* Hotel ein Sommelier anwesend sein müsste. Gerda Kiem Arbeitsmotto: Herausforderungen sind da, um sie anzunehmen! Werdegang: Aufgewachsen in Meran, Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Innsbruck, Vertragsassistentin am Institut für Unternehmensführung (Univ. Prof. Hans H. Hinterhuber), Tätigkeit bei diversen Firmen im Bereich Controlling (Firma Loacker in Unterinn/Ritten; Dr. Schär in Burgstall), freiberufliche Tätigkeit: Projektarbeiten in den Bereichen: Controlling, Marketing und Organisation, Ausbildung zur Qualitätsbeauftragten Seit 2006 Leitung eines landwirtschaftlichen Betriebes im Burggrafenamt (Tscherms) / Sommelier: Ausbildung zum Sommelier 2008 / Diverse Weiterbildungen im Bereich Wein im Versuchszentrum Laimburg Lebensmotto: Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen. (Winston Churchill) SOMMELIERS AKTIV WE I NAKADE M I E ÖSTE R R E ICH U N D ISTITUTO G RAN DI MARCH I SCH LI ESSE N KOOPE RATIONSVE RTRAG Im 25. Jahr ihres Bestehens freut sich die Weinakademie Österreich, ein Tochterunternehmen der Österreich Wein Marketing, eine neue Zusammenarbeit im Bereich der Weinausbildung mit dem renommierten Istituto Grandi Marchi (IGM), einer Vereinigung der 19 führenden Weinunternehmen Italiens wie Antinori, Gaja, Masi, Lageder, Lungarotti oder Mastroberardino, um nur einige zu nennen, bekanntzugeben. TORSTEN JUNKER IST DE R „B ESTE SOM M E LI E R DE UTSCH L AN DS“ Am Ende hatte Torsten Junker (Hotel Louis C. Jacob, Hamburg) die besten Nerven. Er siegte bei der dritten Auflage der Trophy Sommelier-Union Deutschland im Althoff Grandhotel Schloss Bensberg vor seinen Kollegen Marc Almert (Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten, Hamburg) und Tommy Hergenhan (Ringhotel Landhaus Eggert, Münster). Ein Kernpunkt der Zusammenarbeit ist die Durchführung eines neuen englischsprachigen WSET Diploma Programms zwischen Rust (Weinakademie Campus), Wien (Palais Coburg) und Florenz (Palazzo Antinori). Durch ein geblocktes Kursformat sowie Studienreisen zu führenden Weingütern in Österreich und Italien sollen neben Weininteressenten aus Übersee auch Weinprofis aus Europa angesprochen werden. Sommeliers Aktiv | Dionysos | 9 INFORMATION DIE WEINLESE 2015 IN SÜ DTIROL EIN VIELVERSPRECHENDER JAHRGANG FÜR ROT UND WEISS Südtirols Weinbauern und Kellermeister erwarten sich für 2015 einen vielversprechenden Jahrgang sowohl für die Rot- als auch für die Weißweine. Bereits in den ersten Septembertagen startete die Ernte der ersten Weißweinsorten. Flächendeckend begann die Lese Mitte September. Bis Mitte Oktober wird sie in den meisten Gebieten abgeschlossen sein. Die Prognosen für den Jahrgang 2015 sind nach dem eher durchwachsenen Jahrgang 2014 mehr als erfreulich. Die Kellermeister sind von der Qualität der Weintrauben begeistert: „Dem Reifegrad der Trauben nach lässt sich ein wichtiger Jahrgang für Südtirol vorhersagen. Die Trauben waren durchwegs gesund, mit ausgezeichneten Extrakt- und Zuckerwerten. Und sie passen auch geschmacklich“, bestätigt Max Niedermayr, der Präsident des Weinkonsortiums Südtirol Wein. Perfekte Reife der Trauben Südtirols Weinberge sind 2015 vor Krankheiten weitestgehend verschont geblieben. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln konnte auf ein Minimum reduziert werden. Und auch die Hitzewelle im trockenen Rekordsommer hat sich auf die Traubenqualität nicht negativ ausgewirkt. Auf die roten Sorten hatte der Hitzestress zum Teil sogar positive Auswirkungen, erklärt Niedermayr. Für die weißen Sorten war das Wetter der letzten Wochen und besonders in den Tagen vor der Ernte entscheidend. „Die gemäßigteren Temperaturen und die kühleren Nächte ab der zweiten Septemberhälfte haben den Weißweintrauben sehr gut getan“. Und vor allem: „2015 konnte für jede Sorte problemlos der ideale Erntezeitpunkt gewählt werden, was in den letzten Jahren kaum der Fall war.“ Überdurchschnittliche Qualität Der Jahrgang 2015 präsentiert sich in Südtirol für Max Niedermayr bereits in seinem Anfangsstadium mit wunderschön ausgereiften Aromen, fruchtbetont und füllig bei den Weißweinen – vor allem bei Weißburgunder, Sauvignon und Gewürztraminer – sowie mit leuchtenden Farben, kräftig, strukturiert und harmonisch bei den Rotweinen, bei denen neben dem Lagrein auch Blauburgunder, Merlot und Cabernet hervorstechen. „Wir versprechen uns 2015 nach Jahren wieder ein super Rotwein-Jahr für Südtirol, welches sich durch Langlebigkeit, Struktur und Eleganz auszeichnen wird“, freut sich der Präsident des Weinkonsortiums. 10 | Dionysos | Information Typische, aromenreiche Gewürztraminer Hannes Bernard vom Weingut Ritterhof in Kaltern ist mit seinen Gewürztraminer-Trauben 2015 vollauf zufrieden: „Das war ein idealer Jahrgang für den Südtiroler Gewürztraminer. Typische Aromen, ansprechende Fruchtnoten und knackige Konsistenz prägen die Trauben. Das sind optimale Voraussetzungen für klassische, große Gewürztraminer“. Der heiße Sommer hat sich für Bernard auf die Aromatik der Trauben nicht negativ ausgewirkt. „Die etwas höheren Alkoholwerte müssen wir heuer gut in den Griff kriegen, dann dürfen wir uns auf typische, charaktervolle Gewürztraminer freuen“, ist der Kalterer Kellermeister überzeugt. Einladend fruchtige Vermatsch Mit der Qualität der Vernatsch-Trauben ist Bernhard Pichler vom Messnerhof in St. Peter bei Bozen sehr zufrieden: „Der Jahrgang macht bereits beim Einkeltern richtig Spaß. Gesunde Trauben, ausgezeichnete Gradationen sowie einladend fruchtige Aromen versprechen einen zugänglichen, fülligen und kräftigen Vernatsch-Jahrgang 2015“. Krankheiten in den Weinbergen, wie etwa die Kirschessigfliege, die 2014 den Weinbauern stark zu schaffen machte, waren in diesem trockenen und heißen Jahrgang kein Thema. Ein interessantes Detail am Rande: Die Vernatsch-Ernte konnte sowohl in den tieferen als auch in den höheren Lagen heuer gleichzeitig gestartet werden. In den tiefen Lagen hat die Hitze die Traubenreife etwas eingebremst, in den höheren Lagen dagegen beschleunigt. Lagrein mit knackiger Gerbstoffstruktur Die Haupterntezeit für den Südtiroler Lagrein war die erste Oktoberwoche 2015, bei idealem Erntewetter. „Die Trauben waren richtig reif, in perfektem Gesundheitszustand, mit sehr guten Zuckergradationen und etwas tieferer Säure als im Vorjahr“, berichtet Stephan Filippi, der Kellermeister der Kellerei Bozen. „Die Jungweine präsentieren sich bereits sehr intensiv, mit kräftigen Farbtönen, einem spannenden Aromenspiel sowie mit reifer, knackiger Gerbstoffstruktur“. Der Bozner Kellermeister freut sich: „2015, das wird sicher ein großer Lagrein-Jahrgang.“ 2015: ein herausragender Jahrgang Max Niedermayr ist sich sicher: „2015, das wird in Südtirol ein herausragender Jahrgang, dessen Weine viel Spaß machen werden.“ Und noch etwas passt 2015: Auch die Erntemengen stimmen mit wenigen Ausnahmen und liegen wieder im langjährigen Durchschnitt. Herbert Taschler DIE 9. BOZNER SELIGKEIT DER KLASSISCHE ST. MAGDALENER Es war ein herrlich sonniger Herbsttag im September, als viele Freunde den klassischen St. Magdalener am idyllischen BoznerHügel im Hotel Eberle erleben und verkosten durften. 20 stolze Produzenten haben ihre Weine aufgeschenkt. Von älteren gereiften bis hin zu den jungen aktuellen Jahrgängen haben zumal die engagierten Chefinnen der 20 Weinhöfe, Weingüter und Kellereien ihre Weine zum Degustieren und Genießen kredenzt. Von der Traube bis zum Wein hieß das Motto. Die Besucher erlebten hautnah die Enstehungsgeschichte des St. Magdaleners, den Traubenanbau, die Lese und Verarbeitung bis hin zum edlen Tropfen im Glas. Die Weinberge mit den Rebstöcken bestückt mit reifen Vernatschtrauben funkelten farbenprächtig bei der Begehung im Sonnenlicht. Das Kirchlein, ein wahres Kleinod mit dem Freskenzyklus aus dem 14. Jahrhundert, war ebenfalls geöffnet. Der St. Magdalener wächst auf der Bozner Porphyrplatte und wird nur mehr auf 200 ha angebaut. Innerhalb von 30 Jahren ist die Anbauf- läche aus vielerlei Gründen, an erster Stelle aufgrund des Anbaues anderer Rebsorten, leider sehr stark geschrumpft, weshalb die Weinbauern vom St. Magdalenerhügel verstärkt durch viele Initiativen versuchen, das Image und die Bedeutung des klassischen St. Magdaleners aufzuwerten. Laut DOC-Vorschrift muss der St. Magdalener mindestens 85% Vernatsch und maximal 15% Lagrein (oder Blauburgunder) enthalten, die in der St. Magdalener–Anbauzone wachsen. Speziell der Lagrein ist wegen seiner Farbe, Fülle, Struktur und Säure ein idealer Partner für den St. Magdalener. Die Trauben wachsen oft noch miteinander im „gemischten“ Satz und werden gemeinsam gelesen, eingekeltert und ausgebaut. Der St. Magdalener ist zumeist leuchtend rubinrot, fruchtig, tanninarm und zugänglich, im Trunke kräftig und vollmundig, und somit oftmals schwierig vom Burgunder abzugrenzen und ein gutes Alterungspotential besitzt. Er wird von vielen auch als der König unter den Vernatsch angesehen! Er ist ein idealer Essensbegleiter, denn mit seiner samtenen Art und seinen eleganten Zügen wird er zum wunderbaren Tropfen, mit einzigartigem Charakter. Unkompliziert und auch zu verschiedensten Gelegenheiten und Anlässen ein geselliger Begleiter zu vielen typischen Tiroler Vor- und Hauptspeisen passend. Die Weinstadt Bozen kann sich mit solch einem vernatschigen Vorreiter in der Südtiroler Qualitätswelt wahrlich sehen lassen. Schließen möchte ich mit dem Spruch, den ich am Stand der Wein- Bäuerin vom Plonerhof entdeckt habe: „Die 8. Bozner Seligkeit bedeutet eine Boznerin zur Frau haben; aber als 9. Bozner Seligkeit, und als höchste obendrein, soll man genießen ein Glas St. Magdalenerwein“! Albin Thöni Information | Dionysos | 11 INFORMATION MERANO WINEFORUM 2015 LE CON S EG U E NZE DE L CAM B IAM E NTO CLI MATICO S U LLA P RODUZION E VITIVI N ICOLA Entro il 2050 scomparirà dal 25% al 73% delle aree vitivinicole storiche. Il gruppo di ricercatori, guidato dal climatologo Lee Hannah, climatologo di Conservation International, Arlington in Virginia (www.conservation.org) pubblicato su Proceedings of the National Academy of Sciences, ha elaborato un modello previsionale dei possibili impatti del cambiamento climatico sulla vinificazione, un’arte strettamente legata alle condizioni microclimatiche locali. Il risultato di tale studio mette in evidenza il fatto che le regioni vinicole più importanti del mondo, dal Cile alla Toscana, dalla Borgogna all’Australia vedranno diminuire le loro aree coltivabili dal 25% al 73% entro il 2050 costringendo i viticoltori a piantare nuovi vigneti in ecosistemi precedentemente indisturbati, a latitudini più alte o altitudini più elevate, eliminando le specie vegetali e animali locali. Da diversi anni oramai la pratica della viticoltura ha già raggiunto il 59° Nord longitudinale a Gvarv nel Telemark in Norvegia corrispondente al paese di King Salmon in Alaska rendendo sempre più difficile la viticoltura nei territori superiore al 35° Nord equivalente alla Grecia. “Man mano che nuove aree si renderanno disponibili e idonee alla produzione del 12 | Dionysos | Information vino, si avranno pesanti ripercussioni sugli habitat della fauna selvatica. Il bacino del Mediterraneo, per esempio, è patria di più di 12 mila piante autoctone che non crescono in nessun’altra parte del mondo. Due terzi degli anfibi, metà dei suoi rettili e un quarto dei suoi mammiferi anch’essi sono unici della regione. “Dopo l’abbattimento della vegetazione autoctona, i campi arati, fertilizzati, cosparsi di fungicidi e preparati per la piantumazione dei vigneti, non saranno mai più un habitat ospitale per molte piante o animali” (Lee Hannah, Proceedings of the National Academy of Sciences). Tutto ciò va in direzione contraria all’attuale trend gene- rale del mercato: negli ultimi 3-4 anni si riscontra maggiore attenzione verso un vino più naturale e quindi meno chimico, meno elaborato in tutte le fasi di produzione a partire dalla coltivazione del terreno. La produzione vitivinicola necessiterà di maggiori interventi in cantina. Un’altra realtà già presente è che con il graduale aumento delle temperature nei territori autoctoni, la vigna è soggetta a differenti rischi: nuove malattie, inondazione ed erosione dei suoli dovuto ad acquazzoni torrenziali, gelate ricorrenti in primavera e aumento della muffa sulla vigna. Questo significa che la produzione di vino di qualità richiederà sempre di più l’impegno di anticrittogamici e un impatto maggiore in cantina, quindi sempre meno natura. Uva più zuccherina e grado alcoolico più elevato Inoltre il clima più caldo favorisce la maturazione più rapida dell’uva e quindi la viticoltura ha bisogno di una vendemmia più precoce, considerando che gli acidi contenuti nell’uva vengono progressivamente sostituiti dallo zucchero. In media si calcola 17g di zucchero per generare 1 grado di alcool. Questi vini, nei prossimi 10/20 anni arriveranno anche a gradi alcolici superiori al 15%. INFORMATION VINOCU LTI DOLCISSIMO 2015 Anche qui però il trend dei consumatori va in direzione contraria: il mercato richiede sempre di più vini leggeri, meno alcolici, di pronta beva. Lo scenario fin qui accennato è già attuale, è documentato, accertato. Non solo tesi, ma realtà! Il Merano Wine Forum MWF era ideato e organizzato da Gourmet’s International e FareCantine per il Merano WineFestival 2015. Gourmet’s International è la società che da 25 anni si occupa di ricerca, selezione, valorizzazione, promozione e distribuzione di eccellenze enogastronomiche, divenendo l’unico sistema integrato per la promozione e la diffusione delle eccellenze enogastronomiche italiane in Europa e nel Mondo. Oltre al Merano WineFestival, organizza eventi in Italia e nel mondo. Tra i servizi offerti anche la formazione in ambito enogastronomico e gestione eventi. Bereits seit 10 Jahren ist das elegante Ambiente auf Schloss Tirol Austragungsort für die Highlightveranstaltung von VinoCulti: Südtirols Süßweinverkostung Dolcissimo. Am Freitag, 16. Oktober 2015 war es wieder soweit. Die Verkostung von 4 Südtiroler Süßweinen in Kombination mit Hansi Baumgartners Käseraffinessen hat zahlreiche Weinkenner und Feinschmecker nach Dorf Tirol gelockt. Mit Spannung wurde die Prämierung erwartet, bei der „Comtess Sankt Valentin 2012“ und damit die Kellerei St. Michael Eppan als Sieger von Dolcissimo 2015 hervorging. Südtirols Kellereien hatten 26 Süßweine ins Rennen um die begehrte Auszeichnung „Dolcissimo“ 2015 geschickt. Peter Schöpf (Projektleiter VinoCulti) und Helmuth Köcher (Präsident des Merano Winefestival) ließen anlässlich des 10-jährigen Jubiläums die Entwicklung des Dolcissimo Preises hin zu einer renommierten Südtiroler Weinprämierung Revue passieren. Durch den Abend führte charmant Silvia Fontanive. Kurzweilig ging der Abend auf den Höhepunkt des offiziellen Teiles zu, der Siegerehrung durch die Jury. Die Jurymitglieder des Merano International WineFestivals, des Konsortiums Südtirol Wein, der Sommeliervereinigung Südtirol sowie der Hoteliers- und Gastronomiebranche waren sich in ihrer Beurteilung einig: Die Kellerei St. Michael Eppan mit dem „Comtess Sankt Valentin 2012“ holte den Sieg und Kellermeister Hans Terzer konnte neben der Auszeichnung auch eine Skulptur der Meraner Künstlerin Irma Hölzl entgegen nehmen. Auf Platz zwei wählte die Jury den „Kiemberger 2013“ vom Weingut Kiemberger. Bronze ging an die Kellerei Tramin mit „Roen Vendemmia Tardiva 2014“. Auf Platz vier platzierten sich ex aequo ganze sieben Kellereien: die Kellerei Meran Burggräfler mit „Sissi 2012“, die Kellerei Girlan mit „Pasithea Oro 2013“, die Kellerei Andrian mit „Juvelo 2013“, das Landesweingut Laimburg dem „Saphir 2013“, die Kellerei Bozen mit „Vinalia 2012“, die Kellerei Kaltern mit „Serenade 2012“ und der Pardellerhof Montin mit „Südtiroler Goldmuskateller 2013“. Bei den Rosenmuskatellern siegte der Ansitz Waldgries mit seinem „Rosenmuskateller 2012“. FareCantine nasce nel 2014 da un gruppo di professionisti accomunati dalla passione per il mondo del vino e da un medesimo ambito lavorativo - quello della progettazione architettonica e della pratica edilizia e si colloca sul mercato quale punto di riferimento per la realizzazione di cantine vitivinicole, strutture ricettive ad esse connesse e, in scala piu ampia, per la consulenza progettuale sostenibile. www.meranowinefestival.com Bild (vlnr): Klaus Mair (Präsident Tourismusverein Dorf Tirol), Willi Stürz (Kellerei Tramin), Norbert Kofler (Weingut Kiemberger), Hans Terzer (St. Michael Eppan), Peter Schöpf (Projektleiter VinoCulti), Helmut Köcher (Merano WineFestival) Information | Dionysos | 13 INFORMATION VINEA TIROLENSIS 2015 GROSSER BESUCHERERFOLG „Weinbau seit Generationen“ – das ist bei den Freien Weinbauern Südtirol (FWS) keine hohle Floskel. Das zeigten die rund 73 teilnehmenden Mitglieder der Vereinigung bei der 16. Auflage der Jahresverkostung „Vinea Tirolensis“ im Rahmen der Hotelmesse. „Viele unserer Mitgliedsbetriebe leben von der Zusammenarbeit der Generationen“, betont FWS-Präsident Michael Graf Goëss-Enzenberg. „Jeder hat seine Aufgabe am Hof: im Weinberg, im Keller oder im Verkauf und der Vermarktung. So wird das Erbe gepflegt, durch neue Ideen Teil waren bis zu drei Generationen an den Ständen vertreten. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, um mit ihnen in Kontakt zu treten und aus erster Hand zu erfahren, wie sich der Weinbau am Hof entwickelte und wer die Väter und Mütter dieser Entwicklung waren“, so Goëss-Enzenberg. Die Resonanz auf die „Vinea“ im Zeichen der Generationen war auch zahlenmäßig erfreulich. Knapp 1000 Besucher verkosteten rund 350 Weine der Freien Weinbauern, darunter Fachpublikum, Weinliebhaber, bestehende und potenzielle Kunden aus der Hotellerie und Gastronomie. Erneut habe Viele von ihnen waren mit zwei oder gar drei Generationen angereist – stellvertretend für die gelebte Weinbautradition an den Höfen. Der Einladung der Freien Weinbauern folgten knapp 1000 Besucher. Die „Vinea Tirolensis“ ist das wichtigste Schaufenster der Individualisten in der Südtiroler Weinwelt. In diesem Jahr stand die Hauptverkostung ganz unter dem Motto Generationen. bereichert und schließlich für nachkommende Generationen gesichert.“ Dass diese Verzahnung der Generationen äußerst spannend sein kann, daran ließen die Mitglieder bei der „Vinea Tirolensis“ keinen Zweifel: „Zum 14 | Dionysos | Information sich also die Partnerschaft mit der Messe Bozen als sehr positiv erwiesen. „Die Hotelmesse hat in den vergangenen Jahren ihren Wein-Schwerpunkt immer weiter verstärkt. Den Abschluss der „16. Vinea Tirolensis“ bildete die so genannte Wine Lounge Party im Hotel Sheraton, bei der alle Aussteller der „Hotel 2015“ zu einer exklusiven Verkostung geladen wurden. Ausgewählte Weine der Freien Weinbauern konnten dabei in entspannter Atmosphäre genossen werden. INFORMATION raschend positiven Eindruck bei den zahlreichen Teilnehmern hinterlassen konnten. Die Auswahl der Weine spiegelte die profunde Kenntnis der jungen nordamerikanischen Weinszene von Anderas Wickhoff wider und die Erläuterungen brachten den Teilnehmenden viele neue Erkenntnissen und Informationen. DAS NEUE NORDAMERIKA WE I N S E M I NAR M IT A. WICKHOF F MW Am 29. Oktober 2015 stand „Das neue Nordamerika“ als Highlight-Verkostung der Südtiroler Weinakademie auf dem Programm. EMIL (MILO) NÜESCH E I N LE B E N F Ü R DE N WE I N Milo, so nannten ihn Freunde und Bekannte, übernahm mit 24 Jahren, nach dem Tode seines Vaters, den vorwiegend regional tätigen Kellereiund Weinhandelsbetrieb in der Weinbaugemeinde Balgach im Sankt Galler Rheintal. Master of Wine Andreas Wickhoff, ein junger Österreicher, der mehrere Jahre in Nordamerika lebte und die dortige Weinszene direkt kennengelernt hat, führte mit fachlicher Kenntnis und sprachlicher Versiertheit durch den spannenden Abend. Die präsentierten Weine waren bis auf einen alles „junge Wilde“, die gerade mal vier Jahre alt waren aber dennoch einen über- Es waren Großteils Weine von kleinen Weingütern und Kellereien die zur Verkostung standen. Neben einer Reihe von spannenden Chardonnays die mit ihrer aromatischen Vielfalt überzeugten, wurden auch mehrere Pinot Noir verkostet, welche durch ihre besonderen Eigenheiten auffielen: so ganz anders als die uns bekannten europäischen Blauburgunder. Ein spannender Abend der seinem Namen „Highlight“ in allen Aspekten gerecht werden konnte. Nicht zuletzt trug auch der wunderschöne Kursraum der Kellerei Meran Burggräfler zum guten Gelingen des Abends bei. Zielstrebig baute er den Betrieb laufend aus, bis zu einem der bedeutendsten Unternehmen der Weinbranche in der deutschsprachigen Schweiz. Sein Credo war: „Das Traubengut, sowohl aus eigenem Anbau, als auch von Winzern zugekauft, muss im eigenen Betrieb gekeltert und ausgebaut werden. Nur so erreichen meine Produkte die von mir angestrebte Qualität.“ Dieses Streben erforderte unter anderem auch den Bau einer eigenen Kellerei in Südtirol, der Kellerei Ritterhof in Kaltern. Denn die vom Vater von Milo angeknüpften Verbindungen zu den Südtiroler Winzern wurden von ihm gefestigt und gepflegt. Man schätzte den Schweizer Weinhändler, welcher persönlich bei den Erzeugern vorsprach. Man kannte ihn als tüchtigen Schaffer, mit blauem Schurz, eigens bei der Traubenanlieferung arbeitend. Die Emil Nüesch AG wurde in der Schweiz zum führenden Haus für originale Südtiroler Weine. Mit 68 Jahren übernahm Milo ein herrliches Weingut im Chianti und wurde so auch ein erfolgreicher Produzent von Chianti classico. dank seiner guten körperlichen Konstitution als geübter Bergsteiger und mit der selbstlosen Unterstützung seiner Frau Lisbeth sowie der Hilfe seiner langjährigen Mitarbeiter, vermochte er die Belastung zu meistern, welche aus den Tätigkeiten der diversen Standorte erwuchs. Mit 80 Jahren begann er die Mehrheitsanteile seines Unternehmens abzutreten. Neunzigjährig zog er sich aus dem Tagesgeschäft der florierenden Emil Nüesch AG zurück. Die große Leidenschaft bis zu seinem Tode blieb sein Magdalener Weingut, der „Perlhof“. Hier sang er gerne weiterhin in geselliger Runde: „Auf und stoßt die Gläser an...“ Ein unermüdlicher Botschafter für den Südtiroler Wein ist am 9. August 2015 in seiner Wohngemeinde Balgach verstorben. Dort wurde er am Flusse der Weinberge auf dem örtlichen Friedhof zur Ruhe gelegt. Groß war die Trauergemeinde, auch aus Südtirol waren Freunde, Partner und Mitarbeiter angereist. Dank und ein ehrendes Andenken sind dir Milo gewiss. W.A. Information | Dionysos | 15 INFORMATION 2015 WIRD EIN TOP WEINJAHRGANG I N DE UTSCH LAN D Der Weinjahrgang 2015 hat das Potenzial, ein richtig großer zu werden. Trauben mit überdurch schnittlichen Mostgewichten in allen Qualitätsstufen eingebracht werden. Die Rotweintrauben haben in besonderem Maße von dem sonnigen Sommer profitiert. Auch die bundesweit erwarteten Erntemengen bewegen sich Auch wenn in Franken, Württemberg oder in Sachsen und Saale-Unstrut und den Riesling dominierten Gebieten wie etwa an der Mosel, im Rheingau oder am Mittelrhein die Lese noch im Gange ist, kann man schon sagen, dass der Jahrgang bislang sehr gute Qualitäten hervorgebracht hat. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mitteilt, konnten in einer entspannten Lese fast durchweg sehr aromatische und kerngesunde Deutsche Weinmosternten 2005–2014 trotz des sehr trockenen Sommers mit 8,8 bis 8,9 Millionen Hektolitern nur zwei Prozent unter dem zehnjährigen Mittel. In den einzelnen Anbaugebieten zeichnen sich nach aktuellen Ernteschätzungen allerdings unterschiedliche Ertragssituationen ab. Während beispielsweise die erwarteten Erntemengen in Rheinhessen oder an der Mosel fünf bis sechs Prozent unter dem Durchschnitt liegen, rechnet man etwa in der Pfalz fast mit einem Normalertrag und in Sachsen und Saale-Unstrut mit einem Plus von über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. (DWI) ENTDECKE DIE SCHÄTZE SÜ DTIROLS NEUE WERBEKAMPAGNE ZUM QUALITÄTSZEICHEN Seit kurzem macht die neue Werbekampagne landesweit auf Produkte mit Qualitätszeichen Südtirol aufmerksam. Seit zehn Jahren steht das Qualitätszeichen Südtirol für regionale Herkunft, hohe Qualität und strenge Kontrollen bei landwirtschaftlichen Produkten und Zutaten. 16 | Dionysos | Information INFORMATION AUTOCHTONA 2015 In contemporanea con Vinea Tirolensis, si sono svolte nell’ambito della fiera Hotel le degustazioni del premio dedicato al Lagrein. La degustazione comparativa - organizzata in collaborazione con il Consorzio Vini Alto Adige - ha impreziosito il calendario degli appuntamenti legati al vino durante la rassegna dedicata all’ospitalità e alla gastronomia. Anche per questa 5^ edizione, una giuria composta da wine journalist italiani e internazionali, ha decretato il “Miglior Lagrein” e “Miglior Lagrein Riserva” tra una selezione di 60 etichette in degustazione, tutte rigorosamente provenienti dalle cantine del Consorzio Vini Alto Adige. “Il Lagrein è un vitigno speciale che ha caratteristiche davvero uniche - ha affermato il Presidente di giuria Peter Schleimer, della rivista austriaca VINARIA -. Dobbiamo fare i complimenti in particolare alle aziende per il diligente lavoro in cantina nonostante la complessità dell’annata 2014”. Con un punteggio perfettamente coincidente, la categoria “Miglior Lagrein” assegna il “Lagrein Award” a ben due etichette: il Lagrein DOC 2014 di Ansitz Waldgries, azienda condotta dal vignaiolo Christian Plattner, e il Lagrein DOC Spigel 2013 di Kellerei Kaltern-Caldaro, storica cantina produttori con oltre 400 associati. Nella categoria “Miglior Lagrein Riserva” a trionfare è invece il Lagrein Riserva Grieser DOC Prestige Line 2013 di Kellerei Bozen-Bolzano, cantina che ha riunito le esperienze secolari di Gries e Santa Maddalena. Si sono chiuse così le giornate del vino di Fiera Bolzano, anche quest’anno punto di riferimento per centinaia di addetti ai lavori. Autochtona, il dodicesimo Forum nazionale dei vini autoctoni che si è svolto il 19 e 20 ottobre, ha confermato le oltre 1.200 presenze registrate nell’edizione 2014, con 120 produttori provenienti da 15 diverse regioni italiane, per un totale di 480 etichette autoctone in degustazione. www.autochtona.it Mittlerweile dürfen zwölf Produktgruppen das Gütesiegel „Qualität Südtirol“ tragen, das als Nachfolger der Schutzmarke im Jahre 2005 ins Leben gerufen wurde. Das zehnjährige Jubiläum gab Anlass dazu, die Bekanntheit und das Image der Marke unter die Lupe zu nehmen. „Wir wollten anhand einer Marktforschung erfahren, wie die Südtiroler Bevölkerung auf das Qualitätszeichen reagiert und ob sie sich der Werte dieser Marke bewusst ist“, erklärt Hansi Felder, Direktor der Abteilung Wirtschaft der Autonomen Provinz Bozen und in seiner Person federführend in der Entwicklung des Qualitätszeichens vor zehn Jahren. Dabei ergab die Studie, dass das Qualitätszeichen sehr bekannt ist und hohe Sympathiewerte genießt. „Die Verbrau- cher greifen eher zu Produkten mit Qualitätszeichen, da sie diese mit Südtirol in Verbindung bringen“, so Hansi Felder weiter. Bei den Umfragen stellte sich aber auch heraus, dass noch Informationsbedarf herrscht. Besonders in Bezug auf die strengen Kontrollen, die jedes Produkt durchlaufen muss, bevor es das Qualitätszeichen tragen darf. Die neue Werbekampagne soll informieren „Um diesen Informationsbedarf zu decken, haben wir entschieden, die aktuelle Werbestrategie weiterzuentwickeln“, sagt Hansjörg Prast, Direktor der EOS- Export Organisation Südtirol. Die neue Werbekampagne ist auf die nächsten drei Jahre ausgelegt und startet am Montag mit großformatigen Anzeigen (Citylights) an den Bushaltestellen. Alla sua quinta edizione, per la prima volta si registra un ex aequo nella categoria Lagrein “d’annata” tra l’interpretazione di un vignaiolo e quella di una storica cantina produttori. Il riconoscimento “Miglior Lagrein Riserva” premia invece la sottozona di Gries. Weiters werden eine neue Internetseite sowie Anzeigen in Print- und Onlinemedien die neuen Motive kommunizieren. Diese setzen das Qualitätszeichen plakativ und auffällig in Szene und werben mit dem Slogan „Entdecke die Schätze Südtirols“. Schätze deshalb, da sich diese Produkte durch besondere Eigenschaften auszeichnen, die es wert sind, entdeckt zu werden. Zur Umsetzung der Werbekampagne haben erstmals die verschiedenen Produktsektoren gemeinsam beigetragen und erzielten damit die größtmögliche Bündelung an Synergien. Weitere Aktionen und Maßnahmen im Rahmen der Werbekampagne für die nächsten Jahre sind bereits in Ausarbeitung. www.qualitaetsuedtirol.com Information | Dionysos | 17 INFORMATION DIE PIWI-WEINE AUS LAATSCH UND MARIENBERG Als passionierter Bergsteiger verbrachte der Flame Frans Van den Dries aus Antwerpen in Belgien seine Ferien seit Jahrzehnten häufig bei Klettertouren im Reich der Dolomiten, bis die Familie auch die landschaftlichen Reize und die Eisgletscher der Königswand im Ortler-Massiv entdeckte und Frans und seine Frau Frida im Jahre 2002 beschlossen, das Calvenschlössl am westlichen Rande von Laatsch bei Mals als festen Wohnsitz zu kaufen. Das Anwesen befindet sich unter einem malerischen, schroffen Felsen, auf 1.000 Meter Meereshöhe. Es ist ein magischer Ort, von wo aus man weit über die Malser Heide, zum 7türmigen Mals und dem Städtchen Glurns blicken kann, aber auch in das Münstertal, in Richtung Schweiz. Für einen Garten zum Anbau von Gemüse war der Boden rund um das Schlösschen zu karg und zu steil und so beschließt Frans Van den Dries im Jahre 2005, aus einer frommen Laune heraus, einen Weinberg anzulegen, gemäß dem ersten Buch der Bibel, wo geschrieben steht, dass Noah nach der Sintflut einen Weinberg angelegt und sich fortan dem Weinbau gewidmet hat! Biologische Sorten, also Einkreuzungen von widerstandsfähigen Vitis Arten, 18 | Dionysos | Information Kloster Marienberg mit seinen neuen Weingärten die möglichst wenig oder keine Pflanzenschutzmittel, je nach Witterungsbedingungen, zur Pflege benötigen, waren und sind für den naturverbundenen Flamen die Voraussetzung, um als Winzer einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Denn er war in seinem ersten Leben in seiner Heimatstadt Antwerpen Teilhaber einer Reederei, die Schiffe belud und entlud. Dabei hatte Frans van den Dries besonders viel mit Produkten aus der Chemieindustrie zu tun. Als zukünftiger Weinbauer setzte er sich mit der Versuchsanstalt Laimburg in Verbindung, um sich beraten zu lassen, welche resistenten PIWI-Rebsorten in dieser kargen und steilen Lage und auf dieser Höhe anbaufähig wären. Als erste Sorte wurde ihm die Rebsorte Solaris zum Anpflanzen empfohlen, denn sie gilt als sehr robust, mit einer späten Blüte und einer frühen Reifung. So setzte Frans ab 2005 die ersten Solaris- Reben unter schwerstem Kraftaufwand, mit Pickel und Schaufel, auf dem felsigen Gneis-Gestein oberhalb und neben seinem Calvenschlössl. Die Arbeit war mit Erfolg gekrönt und Jahr für Jahr pflanzte er weitere Rebstöcke auf insgesamt einem Hektar Grund. Lootscher, Sari & Schiaßstond Frans war zwar immer ein Weinliebhaber, aber eher einer von der Verkostungs- und Geniesserseite her, wobei er in seiner früheren Heimat in Belgien Mitglied einer Weinbruderschaft war. Der Ehrgeiz zum Winzer wurde in Frans erst in den letzten Jahren geweckt, als ein Bekannter ihm anbot, aus seinen Trauben Wein zu machen. Es entstanden charaktervolle Weine: “Lootscher” aus Muskaris und Solaris; “Sari” aus der Solaristraube und “Schiaßstond” aus der Rebsorte Zweigelt . Bei der Sorte Muskaris handelt es sich um eine Kreuzung aus Muskateller und Solaris und bei der Sorte Sari um eine Kreuzung der Sorten Sauvignon Blanc und Riesling als Züchtungen von staatlichen Lehr-und Versuchsanstalten in Baden Württemberg. Dann baute Frans in seinem Calven-Schlösschen einen Weinkeller, um die Trauben selbst einzukeltern und zu verarbeiten. Um die 2.500 Flaschen kann die Winzerfamilie van den Dries mittlerweile von den Rebanlagen rund um das Calvenschlössl abfüllen. Auf dem Etikett des Sari 2014 steht Weinhof Calvenschlössl des Franciscus Hendricus Van den Dries, IGT Mitterberg weiss, 13,5%Vol. und 7,5 g/L Säure nach dem BSA. INFORMATION Dem Himmel ein Stückchen näher Im Jahre 2011 lieferte Frans van den Dries etliche Dutzend Flaschen Sari an das Kloster Marienberg und er kam dabei mit dem Abt Markus vom Kloster Marienberg, der selbst aus einer Weingegend in der Pfalz stammt, ins Gespräch. Aus einer spontanen Intuition heraus hat der Abt das Angebot unterbreitet, auch am Fuße des Klosters Reben zu pflanzen. Mit Unterstützung des Abtes, sozusagen als „Arbeiter im Weinberg“, wurden im Frühjahr 2013 an den Südhängen des Klosters auf 1.340 Metern Meereshöhe von der Familie van den Dries über 6.000 Rebstöcke auf insgesamt 2,3 Hektar Grund angepflanzt. Dieser Weinberg gilt als der höchstgelegene Weinberg Europas, er ist um beinahe 200 Meter höher als die über 1.000 m hochgelegen Weinberge im Wallis in der Schweiz und ist somit dem „Himmel ein Stückchen näher“. Frans und Hilde Van den Dries „Vinum Venostanum Omni Tempore Sanum.“ Der Wein vom Calvenschlössl ist knackig frisch, er hält jung und gsund! In der Zwischenzeit ist auch die Tochter Hilde, die ursprünglich Anglistik und Germanistik studiert hatte, von Belgien nach Laatsch gezogen, um ihren 77 Jahre alten Vater auch als Quereinsteigerin zu unterstützen und um seine Passion weiterzuführen. Tatsächlich hat auch sie inzwischen das Winzerleben und die Welt der Weine „voll erwischt“! So hat sie sich an der Laimburg auch zur Jungbäuerin ausbilden lassen. Mit ihrer Hilfe wurde das Weingut inzwischen auch zur Touristenatraktion im Ober-Vinschgau. Einsatz für einen nachhaltigen Weinbau im Einklang mit der Natur Um die Rebstöcke vor Krankheiten zu schützen setzt die Winzerfamilie Van den Dries weder Kupfer noch Schwefel ein, sondern eine eigene Teemischung aus Brennnessel, Löwenzahn, Rosmarin und Thymian. Zweimal im Jahr bespritzen Frans und die Tochter Hilde mit der Buckelspritzer die Rebstöcke mit dieser übel stinkenden Brühe. Auch die Kirschessigfliege wurde, ganz im Sinne der Biobäuerinnen und des Großteils der Bürger der Gemeinde Mals, mit einem Gemisch aus Apfelessig, Rotwein, Wasser und Spülmittel zu bekämpfen versucht, indem alle fünf Meter Plastikflaschen als Fallen für die Fliegen kopfüber im Weinberg verteilt wurden. Vielleicht sind der heftige und oftmals garstige Vinschgerwind effektiver beim Vertreiben der Drosophila suzukii oder/und die heißen Sommertage im heurigen Jahr? Durch diese biologische Arbeitsweise konnten auf dem teilweise auch lehmigen und sandigen Boden am Fuße des Klosters, den Prinzipien des biodynamischen Anbaues gemäß, vier Kleearten und 20 Wildkräuterblumen und 11 Wildbeeren ausgesät und gepflanzt werden, die dem Weinberg einen einzigartigen Charakter verleihen. Der Weinberg am Kloster ist nun im 3. Standjahr. Im heurigen Jahr erfolgte die erste Traubenernte auch am Fuße des Klosters, allerdings war die Ernte auch aufgrund der diebischen Vögel äußerst dürftig. Im nächsten Jahr, wenn alle Rebstöcke im Kloster mit ausgereiften Trauben bestockt sein werden und eine reichere Lese hoffentlich abzusehen sein wird, bekommen Hilde und Frans drei gutmütige Arbeitskräfte zur Seite. Cornelius, Gina und Leila sind die Esel der Winzerfamilie und werden 2016 die Traubenkörbe auf die befahrbare Straße herunter tragen und zugleich für den richtigen Dünger für die Weingärten sorgen. Am Calvenschlössl erfolgte die erste Weinlese im Jahr 2008. Heuer wurden einige Solaris Trauben Ende Oktober mit einem Zuckergehalt von 19,8 KMW gelesen. Die Trauben werden im hauseigenen Keller gepresst und teilweise durch Spontangärung vergoren, bei der die wilden Hefen aus dem Vinschgau freien Lauf haben. Nach dem biologischen Säureabbau lagern die Weißweine in kleinen Stahltanks und die Rotweine in Barriques. Die Patres vom 950 Jahre alten Benediktiner Stift Marienberg nehmen das Wachsen und Reifen der Trauben täglich ins Gebet und bitten den Herrgott für einen reichen Ertrag und für vorzügliche Weine, ganz nach dem Auftrag ihres Ordensgründers des Heiligen Benedikt von Nursia, der bereits in seiner „Regula Benedicti“ um 540 n.Chr. im Kapitel über das Maß des Getränkes festgelegt hat, dass die Mönche täglich eine HEMINA trinken dürfen und bei besonderen festlichen Anlässen ein wenig mehr. Carmen Raffeiner, Sommelier und Maître d’Hôtel in einem Wellnesshotel oberhalb vom Kloster Albin Thöni, Sommelier und Klosterschüler von Marienberg in den Jahren 1960 bis 1965 Information | Dionysos | 19 INFORMATION ERFRISCHUNGS- GETRÄNKE KLINGENDER NAME, EDLER TROPFEN SELTEN GESUNDHEITLICH WERTVOLL DIE JUBILÄUMSGRAPPA „SONORE“ Die Welt der Erfrischungsgetränke ist bunt, vielfältig und für den Verbraucher nur schwer durchschaubar. Nach den Leitsätzen für Erfrischungsgetränke des Deutschen Lebensmittelbuches können Erfrischungsgetränke außer Wasser und geschmackgebende Zutaten einen ganzen Cocktail an weiteren Zutaten enthalten - von Kohlensäure über Zuckerarten bis zu Aromen und Zusatzstoffen. Am 17. Oktober 2015 wurde die Jubiläums-grappa „Sonore“ in der Kellerei Algund vorgestellt. Die Sonderabfüllung lagert seit rund einem Jahr in einem Barriquefass und vereint das Beste der fünf Brennereien Südtirols, die Grappa mit dem Qualitätszeichen herstellen. Zu den Erfrischungsgetränken gehören zunächst die Fruchtsaftgetränke. Sie bestehen hauptsächlich aus Wasser. Wie viel Fruchtsaft in ihnen steckt, hängt von der Fruchtart ab. Bei Kernobst oder Trauben sind es mindestens 30 Prozent, bei Zitrusfrüchten mindestens 6 Prozent und bei anderen Früchten mindestens 10 Prozent. “Viele Fruchtsaftgetränke enthalten also deutlich mehr Wasser als Fruchtsaft”, erinnert Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler beim aid-infodienst. Damit das Getränk dennoch intensiv nach der angegebenen Frucht schmeckt, werden gerne Aromen und Zucker eingesetzt. Am Tag der offenen Grappabrennereien am 4. Oktober wurde die Jubiläumsgrappa zum ersten Mal zum Kauf angeboten. Mit der Sonderabfüllung, kreiert von den fünf geprüften Brennereien Südtirols, wird gleich ein doppeltes Jubiläum gefeiert: Seit 10 Jahren gibt es das Südtiroler Qualitätszeichen und die Bezeichnung „Südtiroler Grappa“ ist seit 25 Jahren eine geschützte Bezeichnung. Zum klingenden Namen der Jubiläumsgrappa meint Werner Psenner, Geschäftsführer der Destillerie L. Psenner in Tramin: „Der harmonische Klang des Namens spiegelt die Vielfalt der geschmacklichen Nuancen wider, welche die Grappa vereint. So wohltuend wie eine volle, sonore Stimme für die Ohren, ist die Grappa eine Wohltat für den Gaumen.“ Die größte Gruppe unter den Erfrischungsgetränken bilden die Limonaden, auch kohlensäurehaltige Softdrinks genannt. Wenn sie überhaupt Fruchtsaft enthalten, dann muss es nur halb so viel sein wie beiden Fruchtsaftgetränken. Es geht jedoch auch ohne. Zum Beispiel in Cola- und Cola-Mischgetränken sorgen natürliche Extrakte für den Geschmack. “Wer sich eine Limo oder auch eine Brause, einen Sportdrink oder Flavoured Water gönnt, muss wissen: Da stecken so gut wie keine gesundheitlich wertvollen Stoffe drin. Gleichzeitig erhöhen diese Drinks sehr schnell die Energiebilanz des Tages”, warnt Ernährungswissenschaftler Seitz. Unter allen Erfrischungsgetränken ist die Fruchtschorle die gesündeste Wahl und zugleich der beste Durstlöscher neben Wasser. Sie enthält Fruchtsaft, Trink-, Mineral-, Quell- oder Tafelwasser und Kohlensäure, darf mit natürlichem Aroma angereichert und/oder bei sehr sauren Früchten auch gesüßt werden (zum Beispiel Rhabarberschorle). Auch hier bestimmt die Fruchtart den Fruchtsaft-Anteil. Die Werte orientieren sich an der Fruchtsaftverordnung. So enthält etwa Apfelsaftschorle, seit Jahren der unangefochtene Spitzenreiter im Verkauf, mindestens 50 Prozent Fruchtsaft und durch den Fruchtzucker damit auch recht viel Energie. “Wer seine Schorle selbst mischt, hat das Mischungsverhältnis in der Hand. Empfehlenswert sind ein Teil Saft und drei Teile Wasser”, sagt Harald Seitz. Eva Neumann, www.aid.de 20 | Dionysos | Information Aus 5 mach 1 Die Jubiläumsgrappa „Sonore“ verspricht sowohl Genuss als auch Qualität, denn die limitierte Auflage von 770 Flaschen (zu 350 ml), vereint das Beste der Südtiroler Grappa. Die fünf Hersteller von Grappa mit Qualitätszeichen Südtirol beteiligten sich mit jeweils einer Grappa an der Gesamtmenge: Grappa „Treber 50°“ lieferte die Kellerei Algund, „Grappa Lagrein“ stammt von der Hofbrennerei Fischerhof in Girlan, „Grappa Edelvernatsch“ von der Bauernbrennerei Lahnerhof in Marling, „Grappa Kerner“ von der Hofbrennerei Zu Plun in Seis und „Grappa Gewürztraminer“ von der Brennerei L. Psenner in Tramin. Schon lange wollten die fünf Hersteller etwas Gemeinsames machen – und das heurige Jubiläumsjahr bot den idealen Anlass dafür. Im Oktober 2014 wurden die fünf Grappa in ein Barriquefass mittlerer Toastatur abgefüllt, in dem sie bis zur Abfüllung Mitte September 2015 lagerte. Die Grappa ist nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch ihre Aufmachung macht sie zu etwas Besonderem: Die Etikette für die limitierte Auflage wurde vom Künstler Hartwig Thaler aus Brixen entworfen. www.suedtirolerspezialitaeten.com INFORMATION I GRANDI B IANCH I DELL’ALTO ADIGE Due giornate, oltre 600 visitatori e centinaia di bottiglie stappate. È questo il bilancio delle ultime tappe de “I grandi bianchi dell’Alto Adige”, il banco di assaggio itinerante organizzato dal Consorzio Vini Alto Adige che ha fatto sosta a Bologna e a Roma. Pinot Bianco, Sauvignon Blanc e Gewürztraminer sono stati i protagonisti indiscussi di questi due appuntamenti dedicati alla produzione vitivinicola di un territorio affascinante, incastonato ai piedi delle Alpi italiane e caratterizzato da un’ampia varietà di microclimi e di terreni, al quale è riconosciuta la capacità di dar vita a vini bianchi di particolare pregio. Nel banco di assaggio allestito nelle due città, sono state presentate 45 etichette, servite con maestria dai sommelier della Associazione Italiana Sommelier, partner dell’appuntamento. “Crediamo che per far conoscere e apprezzare le caratteristiche della produzione vitivinicola del nostro territorio, la scelta migliore sia quella di lasciare la parola ai vini” ha commentato il Direttore Marketing del Consorzio Vini Alto Adige, Werner Waldboth. “Con il nostro evento itinerante ci poniamo l’obiettivo di presentare le migliori espressioni di un connubio indissolubile: da un lato le qualità tipiche dei tre vitigni unite alle caratteristiche del terreno in cui affondano le proprie radici, dall’altro la grande variabilità di microclimi cui sono esposti i vigneti e il sapiente lavoro dell’uomo” ha concluso. “Siamo molto felici di aver potuto collaborare con il Consorzio Vini Alto Adige per la buona riuscita di questo evento” ha commentato Annalisa Barison, Presidente di Ais Emilia. “È opinione diffusa che i vini bianchi siano da consumare freschi e in gioventù, mentre solo i rossi siano predisposti a subire un affinamento. L’appuntamento ha dato modo di smentire questa credenza: nel banco di assaggio riservato alla stampa, i nostri sommelier hanno potuto servire la stessa tipologia di vino bianco dello stesso produttore di annate diverse, spiegando le differenze e sfumature che si potevano cogliere e raccogliendo la soddisfazione dei visitatori nello scoprire l’evoluzione che questi vini hanno subito nel tempo. All’uscita dalla manifestazione la parola più ricorrente è stata ‘scoperta’. Scoperta di un vino, di una annata, di una cantina, ma anche la scoperta e nuova consapevolezza che i vini bianchi dell’Alto Adige possono evolvere per qualche anno in bottiglia felicemente”. “Il vino bianco tradizionalmente è vissuto come consumo immediato. Non sempre però è necessariamente così. In presenza di alcune condizioni – ad esempio la provenienza da territori che godono di un clima favorevole con forti escursioni termiche, con vigne posizionate anche in altura e un sottosuolo ricco - vale la pena saper aspettare per apprezzare le potenzialità che un vino bianco sa esprimere nel tempo” ha commentato Angelica Mosetti, Presidente di Ais Lazio. “L’evento di oggi, con il quale siamo lieti di aver collaborato, ci ha offerto la possibilità di degustare etichette di Pinot Bianco, Sauvignon Blanc e Gewürztraminer del 2010, 2006 e ancora indietro fino al 2003 e di toccare con il naso e con il palato queste potenzialità” ha concluso. www.vinialtoadige.com Information | Dionysos | 21 INFORMATION I 20 SOAVE PIÙ NOTI NEL MONDO Il Soave si autodefinisce “il più grande vigneto d’Europa” per la sua estensione, quasi senza soluzione di continuità, di 6.600 ettari. Al di là dell’autodefinizione, nei fatti quella del Soave è una delle maggiori denominazioni di origine italiane, settima per dimensione in assoluto, prima per produzione fra i vini bianchi “fermi”. Ovvio che con una dimensione del genere il Soave stia investendo sempre di più sui mercati esteri, cercando nuove prospettive commerciali. Per cercare tuttavia di capire quali siano le etichette della denominazione soavese più note nel mondo mi sono rivolto al motore di ricerca di Wine Searcher, il portale che mette insieme le quotazioni dei vini venduti on line nei negozi di ecommerce o all’asta. 22 | Dionysos | Information Nelle proprie valutazioni sulla popolarità dei singoli vini, Wine Searcher tiene conto di quante ricerche abbiano ricevuto sul portale, il che è un indicatore piuttosto significativo, se si considera che ogni giorno le interrogazioni degli utenti sono intorno al milione. Qui di seguito troverete dunque i primi venti Soave in ordine di popolarità internazionale secondo il responso di Wine Searcher. Di sorprese nella sostanza non ne vedo, e il fatto che Pieropan sia dominante, piazzandosi al primo, al terzo e al sesto posto non è certo un caso. Ottima comunque la performance del Vin Soave di Inama, che tallona la celebre etichetta della Rocca di Pieropan, che è prima in classifica. Ovviamente piazzatissimo il Soave Bolla, che ha fatto la storia della doc in America. Tuttavia, se si va a vedere la posizione delle singole etichette nella classifica mondiale globale di Wine Searcher (è il numerino che qui sotto appare dopo il nome del vino), si nota che anche le bottiglie più celebri sono piuttosto lontane dalla vetta. Il Soave che performa meglio è, come detto, La Rocca di Pieropan, che sta però al numero 3.329 nella graduatoria assoluta del portale. Di strada, dunque, i produttori soavesi ne devono e ne possono fare ancora parecchia. (#angeloperetti) 1 Pieropan, Soave Classico La Rocca 3329 2 Inama, Soave Classico Vin Soave 3457 3 Pieropan, Soave Classico 4829 4 Bolla, Soave Classico 6107 5 Gini, Soave Classico 8583 6 Pieropan, Soave Classico Calvarino 9119 7 Prà, Soave Classico 9668 8 Inama, Soave Classico Vigneti di Foscarino 10297 9 Gini, Soave Classico La Froscà 10576 10 Tamellini, Soave Classico 10847 11 Suavia, Soave Classico 11484 12 Suavia, Soave Classico Monte Carbonare 11679 13 Bertani, Soave Sereole 12172 14 Allegrini, Soave 15047 15 Inama, Soave Classico Vigneto du Lot 15862 16 Tenuta Santa Maria alla Pieve, Soave Lepia 16719 17 Cà Rugate, Soave Classico Monte Fiorentine 16826 18 I Stefanini, Soave Classico Superiore Monte di Fice 17561 19 Vigneti Villabella, Soave Classico La Torretta 17635 20 Tedeschi, Soave Classico Capitel Tenda 18707 KELLEREI/EN PR-Text SANCTISSIMUS Weissburgunder Riserva 2013 Am Freitag, den 6. November 2015 wurde der neue Elitewein der Kellerei St. Pauls vorgestellt. Gemeinsam mit 100 geladenen Gästen und Journalisten wurde in den Kellerräumlichkeiten der Kellerei St. Pauls der SANCTISSIMUS 2013 erstmals präsentiert. Die spannende Video-Präsentation erreichte ihren Höhepunkt bei der Enthüllung des bis dahin gut gehüteten Namens und der Etikette dieses besonderen Weissburgunders. Unter tosendem Applaus aller Gäste auf der Kellertreppe wurde erstmals der Blick auf den historischen Keller und den Amphoren freigegeben. Unter diesem Motto überzeugte und begeisterte der edle Tropfen die Gäste und diese sprachen von „überragenden Sinneseindrücken“. Die besonderen und einzigartigen Merkmale des SANCTISSIMUS sind der geringe Ertrag, der Trauben aus dem wahrscheinlich ältesten Weissburgunder Weingarten Südtirols. Die Rebstöcke wurden nachweislich ab dem Jahr 1899 gepflanzt. Das Alter der Reben und der nach Süden ausgerichtete Steilhang garantieren bestes Traubengut, das mit größter Sorgfalt gepflegt wird. Außerdem hat man sich für eine schonende Vergärung auf den Schalen in Tonamphoren entschieden. Dadurch erhält dieser Weissburgunder eine natürliche Ausgewogenheit, einen raffinierten Charakter und seine saftige Struktur, berichtete Kellermeister Wolfgang Tratter. Obmann Leopold Kager leitet die anschließende Verkostung des exklusiven SANCTISSIMUS 2013 mit folgenden Worten von Salvador Dalí ein „Wer genießen kann, trinkt keinen Wein mehr, sondern kostet Geheimnisse“. Inspiriert durch die Lage des Weinbergs unterhalb einer kleinen Kirche als auch durch den Heiligen Paulus als Namensgeber der Kellerei St. Paulus wurde dieser einzigartige Weissburgunder Riserva auf den Namen SANCTISSIMUS getauft. Streng limitiert mit etwa 2.000 Flaschen, davon 1.899 im Format 0,75 l., ist die Südtiroler Weinbranche um einen besonderen Raritätenwein erweitert worden, so Geschäftsführer Dr. Alessandro Righi und wünschte den Gästen ein einmaliges Trinkerlebnis. Kellerei/en | Dionysos | 23 KELLEREI/EN NEWS AUS DEN KELLEREIEN WE I N E AU S D E M B E RGWE R K Das Weingut Elena Walch überraschte kürzlich mit gleich zwei Premieren. Zum ersten Mal wurden zwei stollengereifte Weine aus dem ehemaligen Silberstollen „Schneeberg“ im Ridnauntal vorgestellt: die Weißweincuvée Beyond the Clouds 2011 und der Gewürztraminer „Kastelaz“ 2011. Auf 2.000 Meter Höhe und in drei Kilometer Tiefe im Inneren des Stollens erhalten verschiedene Weine von Elena Walch durch eine mehrjährige Frauenpower im Weingut Elena Walch: Karoline, Elena und Julia Walch HOFSTÄTTER: RIESLING TROCKEN & VIGNA ROCCOLO Martin Foradori Hofstätter si è posto un nuovo traguardo: far conoscere in Italia quello che è il vitigno bianco ritenuto tra i più nobili al mondo, il Riesling. Il Riesling Trocken nasce da vigneti in proprietà, siti nel paese di Ockfen e sui ripidi pendii sopra la vicina cittadina di Saarburg. Il vino viene prodotto dalla prima selezione di uve di questi vigneti. Hofstätter ha ppena lanciata sul mercato la prima etichetta di “Ludwig Barth von Barthenau Vigna Roccolo”, vino proveniente dalla particella di Pinot Nero più antica della tenuta Barthenau e della vocata zona di Mazon. È il vigneto più antico di Mazon, della stessa epoca di quello storico di Ludwig Barth von Barthenau, risalente alla fine del 19° secolo e reimpiantato dal nonno di Martin Foradori Hofstätter nel 1942. La Vigna Roccolo viene ancora oggi coltivata con la classica Pergola altoatesina e grazie alla oramai anziana età dei ceppi, la resa per ettaro non supera mai i 35 ettolitri per ettaro. 24 | Dionysos | Kellerei/en Flaschenlagerung den letzten Schliff. „Sie werden dort quasi versilbert“, wie Juniorchefin Karoline Walch bei der Vorstellung der Weine berichtete. „Die Weine profitieren von der mehrjährigen Lagerung in dieser Höhe, in absoluter Dunkelheit, einer konstanten Luftfeuchtigkeit von 95 Prozent und einer Stollentemperatur von gleichmäßigen 7°C. All dies lässt die Weine äußerst behutsam reifen und verleiht ihnen einen jugendlichen Charme.“ Das Projekt „Schneebergwerk“ wurde im Weingut Elena Walch bereits vor einigen Jahren gestartet. Künftig soll jedes Jahr eine limitierte Anzahl an Flaschen auf den Markt kommen. Zweite Premiere war die Einweihung des neuen und hochmodernen, zur Gänze unterirdisch gebauten Gärkellers des Grödner Architekten David Stuflesser. Die zwei Millionen Euro teure Investition ergänzt den bestehenden historischen Keller in Tramin und ermöglicht künftig eine extrem schonende Verarbeitung der Trauben. Elena Walch freut sich: „Der state-of-the-art Bau ist in dieser Konzeption heute einzigartig in Südtirol und zählt zu den modernsten Gärkellern Italiens.“ SÜDTIROLS SEKTE MISCHEN IM NATIONALEN VERGLEICH VORNE MIT Südtirols Sektlandschaft hat Vergleich mit anderen Regionen zwar mengenmäßig eine kleinere Bedeutung, doch qualitativ braucht sie den Vergleich mit großen Sektregionen wie dem Trentino oder der Franciacorta nicht scheuen. In der aktuellen Ausgabe des „L’Espresso“-Weinführeres „Vini d’Italia 2016“ kommen von den insgesamt 9 prämierten Sekten, die nach dem klassischen Verfahren in Flaschengärung hergestellt wurden, gleich 2 aus Südtirol: neben dem Comitissa Brut Riserva 2010 von Lorenz Martini erhielt auch der Haderburg Pas Dosè 2011 des Weingut Haderburg die Höchstauszeichnung „Cinque Bottiglie“. Mehr Auszeichnungen gab es nur für die Franciacorta mit 3 höchstprämierten Sekten, doch ist das Produktionsvolumen mit 15 Millonen Flaschen dort auch wesentlich größer. Südtirol produziert im Vergleich dazu nur rund 250.000 Flaschen Sekt nach dem klassischen Verfahren. KELLEREI/EN EDLER WEIN TRIFFT SCHICKE MODE Ein besonderer Wein für besondere Anlässe braucht ein besonderes Ambiente. Und so wählte die Kellerei Schreckbichl für die Präsentation des zweiten Jahrgangs ihres SpitzenWeißweins LR die Boutique „Palais Moiré“. Der LR ist eine Weißwein-Cuvée aus den Rebsorten Chardonnay, Weißburgunder, Sauvignon und Gewürztraminer. Bei der nun vorgestellten 2. Auflage des LR handelt es sich um den Jahrgang 2012; es gibt davon 3.690 handnummerierte Flaschen. Der strohgelbe Wein ist in Eichenfässern gereift und hat ein Alterungspotential von acht bis zehn Jahren. Der neue LR ist seit November im ausgewählten Fachhandel und in der gehobenen Gastronomie erhältlich. WIEDER DREI GLÄSER FÜR DEN PFANNENSTIELHOF Der St. Magdalener classico 2014 wurdewieder mit den Drei Gläsern des Gambero Rosso ausgezeichnet, nachdem er bereits beim Vernatsch Cup als Siegerwein hervorging. Slow Wine kürte den Lagrein Riserva 2012 mit der höchsten Auszeichnung „Grande vino – Großer Wein“ und prämierte den Pfannenstielhof mit der „Moneta – Münze“. Dies ist eine besondere Anerkennung für die Weinproduzenten, deren Gesamtspektrum an verkosteten Weinen ein ausgezeichnetes Qualität-Preis-Verhältnis aufweisen. „Die Traube steht im Mittelpunkt, sowohl bei unserer Arbeit als auch auf unseren Etiketten und Flaschen“, so Hannes Pfeifer. DIE KELLEREI TERLAN BLEIBT KLASSENBESTE ARCHE NOAH FÜR WERTVOLLES REBMATERIAL In ihrem großen Gen o s s e n s ch a f t s -Te s t kürte die Fachzeitschrift „Weinwirtschaft“ die Kellerei Terlan erneut zu Italiens Nummer eins. Die Juroren prüften die Weine von 40 Qualitäts-Betrieben italienweit und bestätigten am Ende die Vorherrschaft der Terlaner, die sich wie schon 2013 und 2014 gegen die starke Konkurrenz durchsetzen konnte. Hinter der Kellerei Terlan, die sich den Titel „Beste Genossenschaft Italiens 2015“ sichern konnte, platzierten sich mit der Kellerei Tramin, der Kellerei Erste + Neue aus Kaltern sowie wie der Kellerei Andrian drei weitere Genossenschaften aus Südtirol. „Trotz oder gerade wegen der schwierigen Topografie schöpft Südtirol die natürlichen und menschlichen Ressourcen besser aus als viele andere Regionen Italiens. Bestens ausgebildete Weinfachleute mit dem Willen zu höchster Qualität stehen als Treiber hinter dieser beispielhaften Entwicklung“, schreiben die Juroren der „Weinwirtschaft“. Gerhard Sanin, Kellermeister der Erste+Neue, hat vor einigen Jahren, gemeinsam mit dem national anerkannten Agronomen Federico Curtaz, damit begonnen, altes Rebmaterial zu sichten, auszuwählen und zu beobachten. “Es waren alte Reben mit besonderen, sich in den Jahren wiederholenden Merkmalen, die uns interessierten”, erzählt Gerhard Sanin, “also wenig Produktion, nicht zu große Trauben, schöne Zuckerwerte und Geschmacksnoten.” Die beiden Pioniere haben diesen Reben Augen entnommen, sie auf Unterlagen veredelt und einen Weingarten eingerichtet, den sie nun mit diesen Versuchsreben bepflanzen. Dabei sollen die Reben katalogisiert und beobachtet werden, also eine empirische Methode, die aber sehr wohl wissenschaftlichen Anspruch erhebt. “Die Pflanzen sind Lebewesen”, sinniert Gerhard Sanin, “und wie alle Lebewesen haben sie ihren Charakter, ihre Eigenheiten, ihre Sturheit und ihre Flexibilität. Wenn wir die besten Eigenschaften im Weinberg versammeln, kann der Kaltersee nur gewinnen.” Kellerei/en | Dionysos | 25 KELLEREI/EN OSCAR DOUJA D’OR FÜR VIER SÜDTIROLER WEINE 2012 LÖWENGANG Chardonnay PLATINUM MERANOWINE AWARD FÜR 2012 LÖWENGANG CHARDONNAY Als besten Südtiroler Wein für das nächste Jahr, bezeichnen die Kommissionen WineHunter by Helmuth Köcher den 2012 Löwengang Chardonnay von Alois Lageder und verleihen dem Wein ihre Bestnote, den Platinum Award. Von der Jury wurden mehr als 3.500 Weine verkostet, davon ging an 830 Etiketten der rote MW Award (88-89,99 Punkte), 180 erhielten den goldenen MW Award (90-94,99 Punkte) und 24 Weine wurden mit dem Platinum MW Award (mehr als 95 Punkte) ausgezeichnet. „Löwengang“ ist der bekannteste und wichtigste Weißwein des Hauses. Ein Wein, der nicht nur die Erfolgsgeschichte des Weingutes geprägt hat, sondern auch den Qualitätsstatus des Weinlandes Südtirol: als erster Südtiroler Weißwein konnte er sich auf den wichtigsten internationalen Märkten erfolgreich positionieren. Seit Beginn finden die Gärung und der Ausbau dieses Weines auf den Hefen für einen Zeitraum von 11-12 Monaten im Barriquefass statt und prägen somit seine unverkennbare Stilistik. DONNE DEL VINO Auch in diesem Jahr haben sich wieder mehr Kellereien aus Südtirol am Wettbewerb Douja d’Or beteiligt: die Kellerei Meran Burggraefler, Castell Rametz, Josef Brigl, Martini K. & Sohn, das Landesweingut Laimburg, Hans Rottensteiner und das Weingut Pfitscher. Vier Oscar Douja konnten Südtirols Produzenten dabei ergattern: Gleich zwei gingen an die Bozner Kellerei RottenHannes Rottensteiner, Gabriel Martini steiner Hans für den Lagrein Gries Riserva 2012 Select und den Gewürztraminer Passito 2013 Cresta sowie je einer an Martini K. & Sohn in Girlan für den Pinot Nero 2013 Palladium und an das Landesweingut Laimburg für den Gewürztraminer Riserva 2013 Elyònd. PUSTRISSA – DER ERSTE WEISSWEIN AUS DEM PUSTERTAL „Interessante, rassige, belebende Säure, trotzdem strukturiert und mit einem schönen Körper, der alles in das Gleichgewicht bringt”, so beschreibt der Kellermeister des Versuchszentrum Laimburg, Urban Piccolruaz, den Pustrissa, den ersten Pustertaler Weißwein. Die PIWI-Solaris-Reben wachsen auf 2.00 qm im Gutsbetrieb Mair am Hof in Dietenheim, einer Außenstelle des Landesversuchszentrums Laimburg auf 950 Meter Meereshöhe. Eingekeltert werden die Trauben in der Laimburg: Knapp 300 Flaschen gibt es vom ersten abgefüllten Jahrgang 2014. Zu einer spannenden „Blindverkostung“ im wahrsten Sinne des Wortes haben die Donne del Vino aus Südtirol und dem Trentino unter der Führung von Elena Walch anlässlich des Meraner WineFestivals geladen. 26 | Dionysos | Kellerei/en Insgesamt wurden 16 Weine vorgestellt und blind verkostet, die Aurora Endrici mit Elan und Phantasie präsentiert hat. Das Event stieß auf großes Interesse, durch ihre Abwesenheit glänzten allein die Südtiroler „Weinfrauen“. KELLEREI/EN PR-Text Terlaner I Grande Cuvée weiterhin das Maß der Dinge 98 Doctor Wine 97 James Suckling 96 Falstaff 95 Antonio Galloni Er ist weit mehr als ein Wein, der Terlaner I Grande Cuvée ist eine Benchmark und ein Südtiroler Weißwein-Botschafter in der Welt. Auch mit der zweiten Edition des Premium-Weines erntete die Kellerei Terlan von international führenden Fachmedien und Weinkritikern ausnahmslos Lob und Anerkennung in der diesjährigen Bewertungssaison. Als einen „opulenten Weißwein mit Trauben aus absoluten TopLagen, hergestellt von einem der besten Weißweinproduzenten Italiens“ beschrieb der US-amerikanische Weinjournalist James Suckling den Terlaner I Grande Cuvée und vergab 97 von 100 möglichen Punkten. Die herausragende Stellung des Weins im globalen Weißwein-Spektrum untermauerte er durch die Reihung des Terlaner I auf Platz 48 seiner 100 besten italienischen Weine des Jahres 2015. Ähnlich euphorisch fiel die Bewertung des renommierten Kritikers Antonio Galloni aus: „Mit dem aktuell verfügbaren Jahrgang 2012 setzt die Kellerei Terlan die Messlatte erneut sehr hoch. Hochkomplex, vielschichtig und mineralisch in Ausdruck und Charakter, vermag er vom ersten Moment an zu überzeugen.“ Sein Ergebnis? 95 von 100 Punkten. Der Nachhall des Flaggschiffs der Kellerei Terlan war auch in Italien bemerkenswert. „Wenn es um die Weißweinproduktion in Südtirol geht, führt an Terlan kein Weg vorbei. Und selbst, wenn er nur sehr begrenzt verfügbar ist, der Terlaner I entschädigt für die mühevolle Suche bereits mit dem ersten Schluck“, schreiben die Autoren des Gambero Rosso. Daniele Cernilli alias Doctor Wine legte sogar noch eins drauf: Er benotete den exklusiven Weißwein mit 98 von 100 Punkten und bezeichnete ihn als „einen der besten Weißweine der Welt“. „Der Terlaner I ist vollmundig am Gaumen, sehr elegant, mit einem fein-mineralischen und auffallend langen Abgang“, so Cernilli. Dazu kommen die Höchstnote „Super tre stelle“ und der Zusatz „Miglior assagio bianco“ vom Weinführer Veronelli, „5 grappoli“ von Bibenda, „4 viti“ von Vitae und die Bezeichnung „Grande vino“ von Slow Wine. Zu guter Letzt brachte auch das österreichische Fachmagazin Falstaff in seiner Beurteilung dem Wein 96 Punkte und der Arbeit der Kellerei Terlan seine volle Wertschätzung entgegen: „Mit der Cuvée aus Weißburgunder, Chardonnay und Sauvignon wurde ein neuer Maßstab für den Ultra-Premium-Bereich geschaffen. Was soll man noch weiter sagen? Terlan ist einfach top!“, so die Weinkritiker abschließend. www.kellerei-terlan.com Kellerei/en | Dionysos | 27 KELLEREI/EN DOPPELMAGNUMVERKOSTUNG IN GIRLAN D E R WE I N C LU B E P PAN LÄDT E I N Am 30. Oktober 2015 hatten rund achtzig Leute aus der Weinwirtschaft und Weinfreunde auf Einladung vom Weinclub Eppan das Vergnügen, im Vineumkeller in Girlan 19 Südtiroler Weine aus verschiedenen Rebsorten zu verkosten. Viele der bekannten Namen waren dabei. Das Besondere an dieser Weinkost waren aber nicht die Namen, sondern die Gebinde. Es gab die Weine alle in Doppelmagnum. Da davon relativ wenige Flaschen produziert werden, war es zunächst schwierig, diese zu besorgen, da zum Teil alte Jahrgänge kredenzt wurden. Der große Unterschied zu kleineren Gebinden, so wird behauptet, ist, dass die Reifung langsamer und harmonischer verläuft. Da ein großer Teil der Teilnehmer die Weine in anderen „Gebinden“ schon kennt, war zusätzlich ein Anreiz geschaffen, um an der Verkostung teilzunehmen und zu versuchen diese Behauptungen nachzuvollziehen. Als Begrüßung gab es einen, aus einem Gemeinschaftsprojekt der sieben Sektproduzenten hervorgegangenen Südtiroler Sekt aus dem Jahrgang 2008, der drei Jahre auf den Hefen gereift war und dann degorgiert wurde. Thema: Burgundersorten Den Anfang machten die leicht zu verwechselnden Burgundersorten. Ein Weißburgunder Passion 2009 der Kellerei St. Pauls, der in Eppan Berg auf 600 Meter wächst und im großen Holzfass ausgebaut wird. Der Wein präsentierte sich mit einem hellen Goldgelb, fruchtig, blumig, getoastet, nach reifen Äpfeln, Birnen und Honig riechend. Im Trunk wirkte der Wein ausbalanciert, mit elegantem Körper, harmonisch und reif. Ein Chardonnay Cornell 2011 der Kellerei Schreckbichl, der in Eppan zwischen 400–500 Meter wächst und in gebrauchten Barrique ausgebaut wird. Der Wein präsentierte sich mit einem tiefen Goldgelb, getoastet, fruchtig, nach Vanille, Orangenschalen, Passionsfrucht riechend, am Gaumen körperbetont, ausbalanciert, harmonisch und reif. Thema: Cuvée versus reinsortig Die Cuvée Nova Domus 2012 der Kellerei Terlan wächst zwischen 250 und 900 Meter und wird im großem Eichenfass ausgebaut. Der Wein präsentierte sich mit einem intensiven Strohgelb, kräutrig fruchtig, leicht getoastet, nach Minze, Mandarine, Passionsfrucht, leichte Honignoten riechend, am Gaumen im Gleichgewicht, elegantem Körper, harmonisch und reif mit Potential. 28 | Dionysos | Kellerei/en Der Sauvignon Sanct Valentin 2009 der Kellerei St. Michael Eppan kommt aus verschiedenen Lagen in und um Eppan zwischen 450 und 650 Meter und wurde ausschließlich im Stahl ausgebaut. Der Wein präsentierte sich mit einem Goldgelb, kräutrig, fruchtig, blumig, nach Salbei, Pampelmuse, leichte Holunderblüten riechend, am Gaumen im Gleichgewicht, präsentem Körper, harmonisch und jugendlich mit Potential. Thema: Vernatsch Der Südtiroler Vernatsch Fass Nr. 9 2014 der Kellerei Girlan wächst um Girlan und Schreckbichl auf 450 Meter. Der Ausbau fand in großem Eichenfass statt. Der Wein präsentierte sich mit einen hellem Rubinrot, blumig, fruchtig, nach Veilchen, nach dunkeln Beeren, Mandeln riechend, am Gaumen im Gleichgewicht, mittlerem Körper, harmonisch und jugendlich mit Potential. Der Kalterer See Auslese Puntay 2013 der Ersten + Neuen Kellerei wächst in Barleith und Kreut zwischen 400 bis 420 Meter. Die Lagerung fand in großen Eichenfässern von 40–50 hl und in Tonneau (mit Eiche und Kirsche wegen der Oxidation) statt. Der Wein präsentierte sich in kräftigem Rubinrot, fruchtig, blumig nach roten Früchten, wie Erdbeere, Pflaume, Veilchen riechend, am Gaumen ausgeglichen, körperbetont, harmonisch, jugendlich mit Potenzial von mehreren Jahren. Der Südtiroler St. Magdalener 2014 vom Weingut Pfannenstiel wächst in St. Magdalena auf 280 Meter. Die Verarbeitung erfolgt ausschließlich im Edelstahl. Der Wein zeigte sich in einem leuchtenden Rubinrot, fruchtig, würzig, blumig, nach roten Früchten, leichte Pfeffernote, Veilchen riechend, am Gaumen ausgeglichen, angemessen Körper, sehr harmonisch, jugendlich mit Potenzial. Thema: Reinsortigkeit Der Südtiroler Blauburgunder St. Urban vom Weingut J. Hofstätter wächst Mazzon auf 600 Meter. Die Trauben wurden zu 90% entrappt und 10% ganz vergoren. Danach kam der Wein für 14 Monate in Barriquefässer, anschließend in große Holzfässer zur Reifung. KELLEREI/EN Der Wein präsentierte sich in mittlerem Granatrot, fruchtig, würzig, Himbeere, Kirsche, Röstaroma, am Gaumen in Harmonie, mittelgewichtig, harmonisch, jugendlich mit Potenzial. Der Südtiroler Merlot St. Valentin 2003 der Kellerei St. Michael Eppan wächst in Unterrain zwischen 250 und 300 Meter und wird im Stahltank vergoren und in Barrique ausgebaut. Er präsentierte sich in einem kräftigen Granatrot, würzig, fruchtig, nach Leder, Pflaumen, Kirschen, riechend, am Gaumen im Gleichgewicht, vollem Körper, harmonisch, gereift, trinkreif. Der Südtiroler Lagrein Taber 2005 der Kellerei Bozen, wächst in Bozen Gries in 250 Meter und wird im Holzfass vergoren und anschließend in Barriquefässern ausgebaut. Er zeigte sich mit einem tiefdunklen Granatrot, würzig, blumig, fruchtig, nach Schokolade, Veilchen, Brombeere riechend, am Gaumen Ausbalanciert, mit kräftigem Körper, harmonisch, gereift, trinkreif. Thema: Rote Cuvées Der Arzio 2008 Weingut Baron di Pauli, eine Cuvée der Rebsorten Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc, gedeiht am Kalterer See Arzenhof, zwischen 250 bis 380 Meter. Die Gärung erfolgt spontan im Holzgärständer und später eine Reifung von 16 Monate in Barrique. Der Wein zeigte ein dunkles Rubin, fruchtig, blumig, getoastet nach dunklen Früchten wie Johannisbeeren, Brunelle, leichtes Holzaroma, am Gaumen sehr ausgeglichen, mit einem vollem Körper, harmonisch, gereift, zum Trinken. Der Amistar Rosso 2009 Weingut Peter Sölva, eine Cuvée von Merlot, Cabernet Sauvignon, Lagrein, Cabernet Franc und Petit Verdot, kommt aus verschiedenen Lagen in Kurtatsch, Kaltern, Leifers und Tramin. Die Weingärten liegen zwischen 250 bis 400 Meter. Die Vergärung erfolgt im Stahltank mit Saftentzug von 10%. Danach wird der Wein zum Ausbau aufgeteilt: 1/3 in neuen, der Rest in gebrauchten Holzfässern. Der Wein präsentierte sich in einem dunklen Rubin, ätherisch, fruchtig, würzig, nach Liebstöckel, Kirschen, Pfeffer, am Gaumen ausbalanciert, starken Körper, harmonisch, sehr gereift (vermutlich ein zu durchlässiger Kork), Müde. Der Loam 2009 Kellerei Tramin, eine Cuvée von Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc, wird in Rungg zwischen 250 bis 300 Meter gezogen. Der letzte Schliff fand in Barriquefässern sowie in großen Holzfässern statt. Der Wein hatte ein tiefdunkles Rubin, war fruchtig, getoastet, würzig, nach Johannisbeere, Pflaume, leichte Holzaromatik, Tabak, am Gaumen ausgeglichen, voller Köper, harmonisch, fast jugendlich mit Potential. Thema: besondere Jahrgänge Der Cabernet Sauvignon Pfarrhof 2008 Kellerei Kaltern wächst am Kalterer See zwischen 220 bis 260 Meter. Nach der Gärung wurde der Wein für 18 Monate in Barriquefässern gelagert. Der Wein zeigte ein tiefdunkles Rubin, war getoastet, fruchtig, nach Lakritze, Kaffeesatz, Johannisbeere, am Gaumen ausbalanciert, körperreich, harmonisch, leicht gereift mit Potential. Der Cabernet Lafoa 2002 Kellerei Schreckbichl, wächst in Schreckbichl auf 430 Metern. Nach der Gärung erfolgt ein 18monatiger Ausbau in Barriquefässern. Der Wein präsentierte ein tiefes Rubin, getoastet, würzig, fruchtig, nach Tabak, Schokolade, Lakritze, Brombeere, am Gaumen sehr ausgeglichen, intensiven Körper, harmonisch, reif. Der Cabernet Löwengang 1999 Weingut Lageder wächst in Magreid zwischen 230 bis 330 Metern, wird spontan vergoren und in Barriquefässern ausgebaut. Der Wein zeigte ein tiefdunkles Rubin, würzig, getoastet, fruchtig, nach Zedernholz, Tabak, Schokolade, Johannisbeeren, am Gaumen ausgeglichen, kräftigem Körper, harmonisch, reif. Der Cabernet Puntay 1995 Kellerei Erste + Neue wächst in verschiedenen Lagen in Kreut, Sattel und Ringberg und wird nach der Gärung 18 Monate in Barriquefässern ausgebaut. Der Wein zeigte ein mittleres Rubin, getoastet, würzig, nach Lakritze, Tabakblatt, Schokolade, am Gaumen ausgeglichen, körperreich, harmonisch, reif. Laut Aussagen der Produzenten werden zirka 0,2 bis 0,5 Prozent der Weine in größeren Flaschen abgefüllt. Deshalb war diese Weinprobe eine besondere Gelegenheit, Weine in DoppelmagnumFlaschen zu verkosten, da diese Flaschengrößen häufig von Sammlern für besondere Anlässe gehortet werden oder bei größeren Feiern zum Einsatz kommen. Fazit dieser Verkostung ist, dass Weine in größeren Gebinden einen anderen Reifeverlauf machen. Ohne etwas wissenschaftlich belegen zu können, trügt das Gefühl nicht, dass vor allem in der Balance und in der Harmonie die Weine in großen Gebinden einen anderen Weg beschreiten. Thomas Fink Kellerei/en | Dionysos | 29 KELLEREI/EN VERKOSTUNGSNOTIZEN GROSSE VERTIKALEN Müller Thurgau Feldmarschall von Fenner zu Fennberg, Tiefenbrunner (5. November 2015, Hofstatt, Fennberg) Die ersten Müller Thurgau-Reben pflanzte Herbert Tiefenbrunner 1972 in einer der ersten Gujot-Anlagen Südtirols auf 1.000 Meter Meereshöhe in Unterfennberg. 1974 wurde der Wein erstmals als Feldmarschall von Fenner zu Fennberg abgefüllt. Heute sind knapp drei Hektar mit 16.000 Reben bepflanzt. Jährlich werden an die 15.000 Flaschen des mittlerweile Kultweins abgefüllt, seit 2007 ausschließlich mit Stelvin-Verschluss. 2014 – Noten von Honig, Safran, deine Kräuter und Almblumen in der Nase, anregende Eleganz und Frische im Gaumen, Struktur, Finesse und Länge. ...........................................................95/100 2013 – Kräuter, ein Hauch von Fruchtaromen, etwas Honig und Safran prägen das Bukett, packende Säure und Frische, rassige, mineralische Struktur, Kraft und süße Fülle sowie viel Potenzial den Gaumen. ...................................................................94/100 2012 – Kräuter, Safran intensiv, Eleganz und Vielschichtigkeit in der Nase, saftige, cremige Struktur, packende Frische und Lebendigkeit, langer Abgang. .....................................................93/100 2011 – leicht grüne Noten in der Nase, Kräuter, etwas Petrol im Hintergrund, mineralische Textur, frische Säure, elegant und geradlinig, feiner Abgang … (Seit dem Jahrgang 2011 wird der Feldmarschall nur noch in großen Holzfässern ausgebaut.)................................................................................89/100 2007 – reife Aromen, etwas exotische Früchte, Akazien, Honig und Jod mit leicht rauchigem Unterton, Struktur und Fülle, aber etwas trocken im Gaumen mit leicht bitterem Abgang ........87/100 1997 – frische, strohgelbe Farbe, Kräuter, Safran, Eleganz und Finesse in der Nase, jugendliche Natur, steht noch gut da, feingliedrig und elegant mit zartem Nachklang ............................90/100 30 | Dionysos |Kellerei/en Kalterersee classico superiore Leuchtenburg, Erste+Neue Kaltern (6. November 2015, Kreithof, Kaltern) Der Leuchtenburg wird seit Beginn der 1980er-Jahren abgefüllt und stammt aus verschiedenen Pergl-Anlagen mit bis zu 80 Jahre alten Reben in Kaltern. Für Kellermeister Gerhard Sanin ist er ein „typischer und klassischer Abdruck des Terroirs des Weindorfes Kaltern“. An die 60.000 Flaschen werden heute davon produziert. 2014 – kräftiges, leuchtendes Rubinrot, rote Früchte, Kirschen und etwas Erdbeeren, Würze und ein Hauch von Schokolade, elegante Gerbstoffe, saftig, ansprechend, frisch und lebendig, einladend trinkig und lang. ...............................................................90/100 2013 – dunkles Rubinrot, reife, rote Früchte, Pflaumen und Herzkirschen, komplexe Nase, kräftige Gerbstoffe, leicht bittere Textur, anregende Frische, viel Potenzial und Zukunft. ...................92/100 2012 – kräftiges Rubinrot, reife Früchte, Schwarzbeeren, tolle, leicht rauchige Nase, Struktur und Fülle, griffige Gerbstoffe, harmonisch mit der Struktur des 2013er und der Eleganz des 2014er. ......91/100 2011 – dunkles Rubinrot, reife Frucht, rauchig, etwas stachelig in der Nase, trocken im Gaumen mit präsenten Gerbstoffen und etwas markanter Säure, ziemlich rustikal. ..........................85/100 2010 – kräftiges, klares Rubinrot, rote Beeren, frisch und ansprechend, jugendlich, filigran, elegante Struktur, fein, einladend trinkig. .............................................................................90/100 2009 – intensiv dunkles Rubinrot, reife Frucht, Tabak, leicht Pfeffer, dichte, komplexe Nase, elegenat und trinkig, rund und reif, salzige Fülle und leicht lieblicher Abgang. .........................88/100 2007 – (der erste Leuchtenburg von Gerhard Sanin) leichtes Granatrot, elegante, filigrane Nase mit leicht rauchigem Hintergrund, salzige Textur, saftige, noch lebendige, frisch-krokante Fülle, macht noch Spaß. ................................................................................88/100 Große Weißweine der Kellerei Terlan … präsentiert von Kellermeister Rudi Kofler und Sales&Marketing-Director Klaus Gasser am 7. November 2015 beim Merano WineFestival. 1961 Terlaner Sauvignon – (1957 wird in Terlan der erste reinsortige Sauvignon abgefüllt) intensives Strohgelb, klar und frisch, reife Aromen, Walnüsse, Akazien, Stachelbeeren und exotische Früchte, elegant mit leicht rauchigem Hintergrund, im Gaumen noch Rasse und Fülle mit salzig-mineralischer Ader, Säure hält frisch, saftiger Abgang … wieder einmal: Hut ab vor dem großen Sebastian Stocker! ................................................................90/100 1992 Terlaner Sauvignon – helles Strohgelb mit leicht grünen Reflexen, dichte Aromen hüpfen in die Nase, Stachelbeeren und Pompelmo, dicht und komplex, mit etwas Kaffee im Hintergrund, frische Textur und Säure, jung und salzig, mineralisch und lang, warum und reif im Gaumen. .............................................92/100 2005 Terlaner Sauvignon Quarz – (der erste Quarz wird 1995 abgefüllt, 50% Holz/50% Stahl) klares, intensives Strohgelb, exotischer Fruchtcocktail, elegant und dezent, etwas Zitrusfrüchte, balsamische Noten, leicht Vanille und Holz, Rasse und Struktur, Frische und Komplexität, mineralische Länge. .....................90/100 2010 Terlaner Sauvignon Quarz – helles Strohgelb, elegante Nase, Stachelbeeren, etwas Haselnüsse, mineralisch, Feuerstein, Harmonie und Frische, Konzentration, große Integrität und Eleganz, salzig-mineralisch, fantsastischer Abgang – ein großer Jahrgang. ................................................................................95/100 1984 Terlaner Chardonnay – (die erste 100%ige Chardonnay-Abfüllung in Terlan) helles Strohgelb, reife Noten, charmante Alterstöne, exotische Früchte, etwas Kaffee und Butter, sehr elegant im Mund, Säure zieht sich durch, frisch & saftig, belegt leicht den Gaumen und bremst etwas im Abgang. ........................86/100 1996 Terlaner Chardonnay Rarità – (nach 10 Jahren Fasslagerung abgefüllt) dichtes, klares Strohgelb, frische Bananen, ein Hauch von Exotik, Salbei und Kräuter, Blüten, Finesse und Vielschichtigkeit, extreme Frische im Gaumen, tolles Spiel, Eleganz, vibrierend und anregend, zarte Gerbstoffe im Hintergrund und langer Abgang. .................................................................94/100 1998 Terlaner Chardonnay Rarità – helles Strohgelb, frisch und klar, frische Äpfel, Akazien, Blüten, etwas Nüsse, frisch und einladend, im Mund etwas trocken, belegt leicht, endet etwas bitter (Korkproblem?) ...........................................................87/100 2003 Terlaner Chardonnay Rarità – intensives, klares Strohgelb, komplex und dicht, Stachelbeeren, frisch und elegant in der Nase, trotz heißem Jahrgang Frische und mineralischer Untergrund, reife Noten mit elegantem Abgang. .........................90/100 Brunello di Montalcino, Selezione Giulio Salvioni … präsentiert von Giulio und Mariella Salvioni gemeinsam mit Costantino Gabardi und Marco Sabellico am 7. November 2015 beim Merano WineFestival. Salvion ist einer der großen Traditionalisten in Montalcino. Er baut auf vier Hektar seinen Sangiovese an und füllt seit 1985 ab. 1999 Rosso di Montalcino – leichtes Granatrot mit dunklen Reflexen, ätherisch, Pflaumenkompott, Rumtopf, elegant, anregende Gerbstoffe, jung und trinkig einladend, leicht bitterer Abgang. ................................................................................91/100 1995 Rosso di Montalcino – Granatrot mit orangen Reflexen, reife, rote Früchte, Preiselbeermarmelade, etwas Kaffee, saftig, ansprechend, leicht rauchig, anregende Eleganz, Finesse und Länge. ..................................................................................88/100 2009 Brunello di Montalcino – frisches, klares Rubinrot, rote Früchte, reif, Herzkirschen, Würze, Rumtopf, Frische und Säure, kräftige Gerbstoffe, etwas rustikale Prägung, intensiv und voll, Eleganz und Struktur, brennt etwas im Abgang. ...............................................................................................90/100 2007 Brunello di Montalcino – kräftiges Rubinrot, fruchtige Aromen, Zwetschgen, Trockenfrüchte, leicht vegetal, Pfeffer, sehr vielschichtig in der Nase, Harmonie, Fülle und Eleganz im Gaumen, anregende Säure, zugänglich und tief ......................95/100 2001 Brunello di Montalcino – dunkles, intensives Rubinrot, dichte, komplexe Aromen, schwarze Beeren, Kaffee, griffige Gerbstoffe, voll und dicht, etwas trocken im Gaumen............91/100 1999 Brunello di Montalcino – dunkles Rubinrot mit leicht violetten Reflexen, Rumtopf, Kaffee, Schokolade, etwas gekochtes Gemüse, schöne Säure, elegant und lang, Eleganz und Harmonie mit herrlicher Trinkigkeit. .................................92/100 1997 Brunello di Montalcino – tiefes, dunkles Granatrot, reife Aromen, Zwetschgenmarmelade, etwas ätherisch, Würze, tabak, sehr vielschichtig in der Nase, Finesse und Eleganz, Struktur und Länge, saftig mit anregender Frische und langem Abgang. ...94/100 1995 Brunello di Montalcino – Granatrot mit Ziegeltönen, ätherische Aromen, Kaffee, Feigen, Trockenfrüchte, Pfeffer, ein Gedicht im Gaumen, verspielt und harmonisch, süße Gerbstoffe und feine Frische herrlich vereint, langer, elegant-frischer Abgang. ................................................................................................96/100 Herbert Taschler Kellerei/en | Dionysos | 31 RESTAURANT GLANZ UND GENUSS BEIM ECKART 2015 MIT SÜDTIROLER SAUVIGNON PRAESULIS GUMPHOF Das BMW Museum in München war am 20.10.2015 Schauplatz der großen Gala zum Internationalen Eckart Witzigmann Preis 2015. Der Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann und Organisator Otto Geisel würdigten gemeinsam mit hochrangigen Vertretern der BMW Group herausragende Leistungen der Kochkunst und besonderes Engagement in Sachen Esskultur. Die diesjährigen Preisträger Massimo Bottura aus Modena, die Gastronomenfamilie Troigros aus Frankreich, der Vater der nordischen Küche, Claus Meyer sowie die deutsche Gastronomie der Gegenwart, repräsentiert durch die drei Vertreter Ulrike Thieltges, Klaus Erfort und Melanie Wagner konnten beim feierlichen Abend ihre Trophäen entgegennehmen. Nach den Ehrungen servierte ein prominent besetztes Küchenteam mit Spitzenköchen aus fünf Ländern unter der Leitung des Südtirolers Roland Trettl den 200 geladenen Gästen ein sechsgängiges Galamenü, das Glanz und Genuss vereinte und mit großem Applaus bedacht wurde. Eine besondere Ehre wurde dabei einem Südtiroler Wein zuteil, der zu 2 Gängen auserwählt und serviert wurde, nämlich der Sauvignon Praesulis 2013 von Markus Prackwieser – Gump, der würdig eingerahmt war im Menü von einem Champagner „Cuvée Eckart Witzigmann“, einem 2000er Saint Emilion Grand Cru und einem Tawny Port 20 Years Old. Zum Abschluss hielt Münchens Barkeeper-Legende Charles Schumann mit seinem Team eigens für die Preisträger kreierte Drinks bereit - ein würdevoller Ausklang für einen großen Abend. 32 | Dionysos | Restaurant RESTAURANT 1 2 GLI CHEF PIÙ RICCHI DEL MONDO Alan Wong è lo chef più ricco del mondo con un patrimonio di quasi un miliardo di euro. La speciale classifica è stata elaborata da Forbes e The Richest sul giro d’affari del mondo food e mette, al secondo posto Jamie Oliver con 210 milioni di euro e Gordon Ramsay, il “Masterchef” per eccellenza. Nella classifica dei primi 21 non c’è nemmeno uno chef italiano. Ecco la classifica completa 1) Alan Wong - Patrimonio: 1 miliardo di euro - Di origini giapponesi, questo chef ha creato un impero con una catena di ristoranti a Shanghai e alle Hawaii. 2) Jamie Oliver - Patrimonio: 210 milioni di euro - Secondo in classifica lo chef britannico Jamie Oliver, titolare di diverse catene di ristoranti, personaggio televisivo, autore di libri bestseller sull’alimentazione casalinga e vero e proprio guru del cibo sano. 3) Gordon Ramsay - Patrimonio: 105 milioni di euro - Tra i 26 ristoranti che ha aperto in tutto il mondo e i programmi televisivi (Cucine da incubo, Masterchef Uk) non è difficile immaginare che sia uno degli chef più ricchi. 4) Wolfgang Puck - Patrimonio: 67 milioni di euro - Lo chef di origini austriache (da 40 anni vive negli Stati Uniti) è da oltre 20 anni il cuoco ufficiale della cena di gala dei premi Oscar. Non solo: gestisce 20 ristoranti, diversi servizi di catering ed è autore di molti libri di cucina. 5) Rachel Ray - Patrimonio: 53 milioni di euro - Cuoca e conduttrice televisiva, è famosa negli Stati Uniti per i suoi programmi di cucina (su Food Network) in cui propone ricette veloci e alla portata di tutti. Ha scritto anche molti libri. 6) Emeril Lagasse - Patrimonio: 44 milioni di euro - Diventato famoso negli anni Ottanta e Novanta come chef a New Orleans, ha cominciato la carriere televisiva partecipando a diversi show e conducendo due programmi suoi su Food Network. 7) Ina Garten - Patrimonio: 39 milioni di euro - Star di Barefoot Contessa, programma di Food Network in cui cucina, decora e allestisce, la Garten è stata anche citata nella classifica delle 100 persone più influenti del mondo del Time. 3 8) Paula Deen - Patrimonio: 14 milioni di euro - Paladina della cucina del Sud degli Stati Uniti, ha scritto 14 libri di ricette e condotto diversi show di cucina. Ha anche una catena di ristoranti. 9) Mario Batali - Patrimonio: 11 milioni di euro - Chef e ristoratore, ha aperto diversi ristoranti insieme a Joe Bastianich, ha scritto libri di cucina italiana ed è un personaggio televisivo molto conosciuto. 10) Alain Ducasse - Patrimonio: 10 milioni di euro - Il grande chef francese è un personaggio famoso a livello mondiale, tra ristoranti (ne gestisce 20) e partecipazioni a eventi e in tv. 11) Todd English - Patrimonio: 9,8 milioni di euro - Lo chef texano famoso per il ristorante Olives di Boston oggi gestisce 15 locali, è un volto televisivo e un autore di libri di cucina. 12) Nobu Matsuhisa - Patrimonio: 9 milioni di euro - Attore (ha recitato in Casino con Robert De Niro) e ristoratore, è titolare di una catena di ristoranti di sushi a Los Angeles. 13) Bobby Flay - Patrimonio: 8 milioni di euro - Chef e personaggio televisivo, è titolare di diversi ristoranti. 14) Ana Quincoces - Patrimonio: 7 milioni di euro - Cuoca e foodblogger cubana, personaggio televisivo. 15) Anthony Bourdain - Patrimonio: 5,3 milioni di euro - Il leggendario autore di Kitchen Confidential è nato come chef ma poi è diventato un personaggio televisivo. Ha condotto programmi e serie e ha anche scritto due gialli. 16) Curtis Stone - Patrimonio: 5 milioni di euro - Questo cuoco australiano è un personaggio televisivo nel suo Paese e in Gran Bretagna. 17) Ron Ben Israel - Patrimonio: 4.5 milioni di euro - Pasticcere rinomato a New York, conduttore per oltre 10 anni del programma «Sweet genius», è un famoso cake designer. 18) Rocco DiSpirito - Patrimonio: 4 milioni di euro - Chef newyorchese e autore di diversi libri di cucina è anche un personaggio televisivo. 19) Jacques Torres - Patrimonio: 3,5 milioni di euro - Nato in Algeria e cresciuto in Francia, questo pasticcere conosciuto come «Mr Chocolate» è titolare di diverse pasticcerie. 20) Lidia Bastianich - Patrimonio: 3,3 milioni di euro - La mamma di Joe Bastianich, istriana naturalizzata statunitense, ha scritto libri di cucina italiana e condotto programmi televisivi. Oggi ha un blog di cucina italiana in inglese e insieme ai figli gestisce sette ristoranti. In Italia è nota come giudice di Masterchef junior. 21) Michael Chiarello - Patrimonio: 1,7 milioni di euro - Specializzato in cucina californiana mescolata con quella italiana, è un personaggio televisivo negli Stati Uniti. www.cronachedelgusto.it Restaurant | Dionysos | 33 RESTAURANT DAS TEUERSTE UND ZARTESTE FLEISCH DER WELT Ein Fleisch, das wortwörtlich auf der Zunge zerfließt? Wenn die Worte Kobe Beef oder original japanisches Wagy ū Beef fallen, dann schlägt das Herz der Fleischliebhaber höher. Seit Juli 2013 darf die japanische Fleischrarität Wagy ū erstmals nach Europa und Amerika exportiert werden. Die meisten denken dabei gleich an die spezielle Rinderrasse, die angeblich massiert werden soll, Bier trinkt und mit klassischer Musik beschallt wird. Nicht umsonst zählt die Spezialität aus Japan zum teuersten und zartesten Fleisch der Welt. Der Kilopreis beträgt im Durchschnitt zwischen 400 und 500 Euro. Kobe Beef ist nichts anderes als Wagyū Beef und eine Marke mit Herkunftsbezeichnung, ähnlich dem Champagner oder dem Cognac. Der Mythos rund um das bekannteste Rindfleisch Japans kommt nicht von irgendwoher. Japaner lieben Mythen und Märchen. Und sie haben einen ganz eigenen Bezug zum Geschichtenerzählen. Dies konnten Otto Mattivi und Lissy Pernthaler vom Restaurant Hidalgo bei ihren Recherchen in Japan lernen. Sie wollten vor Ort feststellen, „was dieses japanische Rindfleisch ausmacht, worin der weltweite Hype rund um das Kobe Beef besteht und was der Unterschied etwa zwischen dem Australischen Wagyū Beef und dem Original ist?“ Die Rinderrasse Wagy ū , das bedeutet übersetzt: japanisches („wa“) Rind („gy ū “). Rund 90 Prozent der Tiere, die als Wagyü verkauft werden, stammen von der Tajima Rinderrasse ab, welche der Linie der Kuroge Washu, dem Japanischen Schwarzvieh, angehört. Die Besonderheit dieser indigenen Rinder ist, dass sie über Jahrhunderte hinweg nie gekreuzt wurden. Feine Marmorierung und glänzendes, intramuskuläres Fett zeichnen dieses Fleisch aus. Dieses macht das Fleisch so zart und lässt das Fett schon bei 25°C im Mund zergehen. Dort wird der fünfte Geschmack freigesetzt. Die Japaner kennen nämlich neben süß, sauer, bitter und salzig noch einen weiteren Geschmack: Umami. Er beschreibt den wohlschmeckend-vollmundigen Geschmack im Gaumen. Die Tiere, die in der Präfektur Hyõgo um die Hafenstadt Kobe geboren, aufgewachsen und geschlachtet werden, können die Bezeichnung Kobe Beef erhalten. Die Klassifizierung erfolgt durch strenge Standards, weshalb jährlich nur an die 3.000 Rinder mit dem strengsten Fleischgütesiegel der Welt geadelt und als Kobe Beef verkauft werden. Davon werden seit einem Jahr knapp 300 nach Europa exportiert. Dies macht diese Delikatesse zur extremen Rarität. 34 | Dionysos | Restaurant Hidalgo Beef Tasting Ambiente Japanische Fleischkultur Otto Mattivi ist fasziniert von der japanischen Fleischkultur und von den Besonderheiten der japanischen Küche: „Bis vor 150 Jahren war der Fleischkonsum in Japan dem Kaiser vorbehalten. Heute bereiten die Japaner ihr Wagy ū Beef am liebsten mit dem Yakiniku-Tischgrill zu. Aber auch als Sukiyaki Eintopf oder im Schabu Shabu Brühfondue oder auf der Teppanyaki-Grillplatte wird es verarbeitet. Die Japaner benutzen für fast alle Zubereitungen ihre geliebte Dashi Brühe, einen Fisch-Sojasaucenfond. Außerdem ist das Wagyū in Japan eine Beilage, kein Hauptgericht wie bei uns Europäern. Es wird gleichwertig mit Gemüse und Tofu zum Reis gegessen.“ Der Mythos von der Massage rührt aus der Zeit, in der das Wagy ū noch dem Kaiser allein vorbehalten war. Den einfachen Menschen verbot der buddhistische Glaube den Fleischkonsum, außerdem gab es für die Bevölkerung ausreichend Fisch und Wild. Weil die Wagyū Rinder des Kaisers nicht immer Auslauf hatten, wurden sie massiert, damit das Fleisch für den Kaiser gleichmäßig mit Fett durchzogen wurde. Das Gerücht, dass die Tiere Bier trinken, entspricht abgewandelt noch am ehesten der Wahrheit, da Biertreber ins Futter gemischt wird. Kobe und Wagyū Beef im Hidalgo in Südtirol Seit kurzem gibt es das teuerste und zarteste Fleisch auch in Südtirol: im Fleisch-Gourmet-Restaurant Hidalgo in Gargazon. Otto Mattivi war schon immer ein Vorreiter in puncto Fleisch. Vor 35 Jahren war es das argentinische Rindfleisch, das es dem Gründer des Restaurants, angetan hatte. Er gehörte zu jenen Pionieren, die als erste frisches, vakuumverpacktes Rindfleisch aus Argentinien nach Italien importierten. GASTKOMMENTAR I M EDIA GENERALISTI E LE SUPERFICIALITÀ SUL VINO Siamo felici quando i media generalisti, i giornali ad alta diffusione parlano di vino, del nostro mondo. Ci dispiace, però, che spesso lo facciano con una superficialità e demagogia disarmante. Al punto che talvolta ci chiediamo se lo stesso approccio ce l’hanno anche con altri comparti economici che magari conosciamo meno. Ovviamente speriamo di no. Hidalgo Bief Tasting: Otto Mattivi präsentiert „35 Jahre später und um viele Fleischsorten reicher, haben wir mit dem ‚Hidalgo Beef Tasting‘ ein neues Restaurant im Restaurant Hidalgo eröffnet: das erste Fleischverkostungsrestaurant Europas in japanisch-mediterranem Ambiente“, freut sich Mattivi. Dem teuersten, besten und gesündesten Fleisch der Welt werden regionale, nationale und internationale Fleischspezialitäten gegenübergestellt. „Der Gast kann sich dabei in die Welt des puren Fleischgenusses entführen lassen.“ Fleisch wird dabei im Hidalgo Beef Tasting am liebsten pur serviert, erklärt Lissy Pernthaler, ganz ohne Sojasaucen oder Dashibrühen. „Wir setzen auf unseren Hidalgo Spezial Grill, auf demwir das Fleisch bei Temperaturen bis zu 900°C ohne die Zugabe von Fett und Öl zubereiten. Das Fleisch behält dabei am besten seinen Eigengeschmack und jede Fleischsorte kommt unverfälscht zur Geltung.“ Im Hidalgo Beef Tasting wird originales Wagyū mit der Marke Kobe Beef aus Japan angeboten. Das Restaurant gehört somit zu den handverlesenen Restaurants weltweit und zum zweiten in Italien, welches offiziell Kobe Beef und original Wagyū anbietet. Otto Mattivi ist stolz: „Hidalgo Beef Tasting ist im Drei-Ländereck Österreich, Schweiz, Südtirol/ Trentino das einzige Lokal, das Mitglied in der Kobe Beef Association ist und sich exklusiv in eigenem Ambiente dem teuersten und besten Fleischgenuss der Welt verschrieben hat.“ Herbert Taschler Ultimo esempio in ordine di tempo viene dall’autorevole quotidiano La Repubblica che nel suo sito ha pubblicato il 7 ottobre scorso un articolo dal titolo roboante: “Vino, alla fine la Francia si arrende: E’ l’Italia il primo produttore al mondo”. E nel sottotitolo si legge: “Cugini francesi battuti nei consumi, nelle vendite e nella qualità delle bollicine e adesso anche nella produzione. A sostenere la produzione italiana è stato soprattutto il tempo che ha aumentato il raccolto d’uva del 13%”. Quasi sempre quando leggiamo cose del genere ci mettiamo a ridere poi però ci troviamo a cena amici che ci dicono, con la classica faccia da esperti: “Avete visto che abbiamo fatto neri nel vino quei presuntuosi dei francesi?” E allora comprendiamo che le informazioni superficiali possono anche creare danni e generare comunque pericolosa ignoranza. Eppure non sarebbe difficile per giornalisti esperti come quelli de La Repubblica, ad esempio, di andare a leggersi i dati produttivi dell’ultimo decennio e accorgersi così che vi è una naturale alternanza nella leadership della produzione tra Italia e Francia. Nel 2009 e 2010, ad esempio abbiamo prodotto più noi e nel 2011 molto più loro; nel 2013 più noi e nel 2014 più loro. Dati che dovrebbero far comprendere anche il giornalista meno esperto di vino che di fatto il dato produttivo rappresenta ben poco e che quindi, ad esempio, sarebbe più interessante andare a vedere il potenziale produttivo e su questo la Francia è ancora avanti a noi con quasi 800.000 ettari rispetto ai nostri circa 720.000, ma soprattutto ha perso nell’ultimo ventennio meno superficie vitata di noi. Non a caso nella media produttiva degli ultimi cinque anni (rispetto al quinquennio precedente) la Francia è cresciuta in produzione del 3% e noi siamo calati del 6% (dati OIV). Parlare poi dell’ennesimo sorpasso delle bollicine italiane sullo Champagne è veramente avvilente. Possibile che ancora nessuno dei giornalisti dei grandi media italiani conosca la differenza tra un metodo classico (champenoise come lo possono chiamare in Francia) e uno charmat (il nostro Prosecco tanto per intenderci)?. E’ come mettere insieme nelle analisi di mercato le utilitarie alle auto di lusso. Scrivere addirittura di sorpassi qualitativi perché ad una nostra, seppur prestigiosa azienda italiana come Ferrari, viene assegnato un prestigioso riconoscimento in un concorso enologico internazionale, ci appare anche un segnale di un triste provincialismo. Tutto ciò determina pertanto analisi fuorvianti e inutili, mentre un settore come il vino meriterebbe, così importante per l’economia del nostro Paese, meriterebbe più serietà e approfondimenti e non relegarlo sempre a pure note di “colore”. Fabio Piccoli, www.winemeridian.com Gastkommentar | Dionysos | 35 GASTKOMMENTAR È IL 1° IN CLASSIFICA SU TRIPADVISOR ... MA I L RI STORANTE DI MON IGA NON ESI STE Ancora una volta è venuta a galla la totale inattendibilità delle classifiche di TripAdvisor. A dimostrarlo è il profilo di un ristorante inesistente che in poche settimane, grazie a soltanto 10 recensioni positive (anch’esse, naturalmente, fasulle), ha raggiunto la vetta del miglior ristorante di Moniga del Garda (Bs), scalzando altri ristoranti che di recensioni ne avevano diverse centinaia ... Italia a Tavola ha partecipato, insieme ad alcuni ristoratori, alla creazione su TripAdvisor del profilo di un locale inesistente, il “Ristorante Scaletta”. Il fantomatico locale ha “aperto” verso la fine di aprile: il 25 di quel mese, infatti, ecco spuntare la prima recensione, con giudizio “eccellente” (5 pallini verdi). Anche le successive 9 recensioni, pubblicate tra il 19 maggio e il 20 giugno, hanno attribuito il massimo punteggio. Nel giro di un mese soltanto, la “Scaletta” ha rapidamente “scalato” la classifica dei migliori ristoranti di Moniga, superando anche “L’Osteria H2O” che era 36 | Dionysos | Gastkommentar il primo in classifica fino a due giorni fa e che può vantare oltre 300 recensioni, di cui 201 con valutazione “eccellente”. L’intento che ci ha portato ad appoggiare la creazione di un falso profilo era scrivere una serie di recensioni, tutte estremamente positive, appositamente per vedere se sarebbero state pubblicate e se da parte del portale ci sarebbero stati almeno dei minimi controlli, sia sulla reale esistenza del ristorante sia sulla attendibilità delle recensioni, tutte stranamente positive, da 5 pallini verdi. Ma evidentemente, nonostante ciò che continua ad affermare TripAdvisor, non c’è stato nessun tipo di controllo. Sarebbe bastato davvero poco per accorgersi che l’indirizzo del “Ristorante Scaletta” è inesistente, mentre il numero di telefono corrisponde a un vecchio numero della Polizia municipale di Manerba del Garda. Siamo di fronte all’ennesima dimostrazione che su TripAdvisor non esiste alcun filtro: viene creato un nuovo profilo di locale e nessuno controlla la veridicità dei dati inseriti, e di fronte a una serie di recensioni tutte positive e giudizi tutti al massimo grado di eccellenza non scatta nessun allarme. Come è possibile che questo accada? TripAdvisor, lo ribadiamo ancora una volta, è un sistema troppo aperto e soggetto a qualunque tipo di frode. Ed è proprio per questo motivo che le sue classifiche non possono essere prese per valide. Così come è accaduto per i commenti della falsa Scaletta, c’è da aspettarsi che lo siano anche molti di quelli registrati su locali che magari pagano per stare ai primi posti. E quel che è peggio è il fatto che non solo si innesca un meccanismo di concorrenza sleale tra i vari locali, che possono inserire o far inserire (anche a pagamento, come ha dimostrato recentemente anche un servizio di Striscia la notizia) recensioni positive o negative per raggiungere i primi posti della classifica, ma chi ne risulta fortemente danneggiato da tutto questo sistema è il consumatore finale, il potenziale cliente, che nella scelta di un ristorante magari si affida a TripAdvisor dando credito alle recensioni pubblicate e alle classifiche ... Per dare l’opportunità ai ristoratori, così come ai gestori di hotel, bar, agriturismi, ecc., di prendere le distanze da questo sistema dannoso e ingannevole, da qualche settimana Italia a Tavola ha lanciato la campagna #NoTripAdvisor contro l’anonimato, le false recensioni e le classifiche truccate. Tano Simonato, Filippo La Mantia, Marco Blasi e Matteo Scibilia sono solo alcuni dei molti ristoratori che, buttando via il certificato di eccellenza di TripAdvisor e sostituendolo con la nostra vetrofania #NoTripAdvisor, hanno voluto condividere pubblicamente la decisione di dissociarsi da un sistema di recensioni sempre più truccato e inattendibile, al contempo comunicando ai propri clienti che non si vuole essere sospettati di avere comprato recensioni. www.italiaatavola.net GASTKOMMENTAR FLEISCH IST NICHT GLEICH FLEISCH! Unser weltweit wachsender Appetit auf Fleisch verursacht nicht nur Umweltschäden durch Massentierhaltung und Monokulturen von Futterpflanzen – er ist auch nicht gesund. So auch das Urteil einer kürzlich veröffentlichen Untersuchen der Weltgesundheitsorganisation: Das Risiko an Gesundheitsschäden wachse mit der Menge und Regelmäßigkeit des Verzehrs an Wurstwaren und rotem Fleisch, schreibt die WHO. Diese Aussage schlägt derzeit einige Wellen, insbesondere im undifferenzierten Echo mancher Medienberichte, aber eine kritische Beurteilung des WHO-Gutachtens ist wichtig. „Ob Fleisch oder Wurst – jedes Produkt weist in vielerlei Hinsicht erhebliche Unterschiede auf,“ so Dr. Hanns-Ernst Kniepkamp, Leiter der Qualitätskommission von Slow Food Deutschland e. V. „Fleisch ist nicht gleich Fleisch, sondern in hohem Maße abhängig von Zucht, Haltung und Fütterung der Tiere. Dazu kommt die Zubereitungsart. Hat Fleisch, das gesotten wurde, dasselbe Risiko wie gegrilltes Fleisch? Gibt es Unterschiede im Gefährdungspotenzial zwischen Rind, Schwein und Lamm? Ist ‚Schwarzgeräuchertes‘ mit besonders hohem Risiko behaftet?“ Bei den unterschiedlichen Wurstarten ist das nicht anders. Vor allem bei der Herstellung von Würsten kommt der Frage nach Zusatzstoffen eine besondere Bedeutung zu. Für beide gilt: die Herkunft der Tiere und die Art der Zubereitung (Fleisch) oder Weiterverarbeitung (Wurst) sind mitentscheidend für mögliche Wirkungen auf die Gesundheit. Die Einstufung der WHO wurde anhand der Auswertung von 800 Einzelstudien gemacht, deren Fragestellungen jeweils einem ähnlichen Muster folgten. Daraus ergibt sich zwar ein großer Datenpool, eine differenzierte Aussage aus wissenschaftlicher Sicht lässt dies aber nicht zu. „So lange diese differenzierten Fragen nach Herkunft, Verarbeitung und Zubereitung nicht beantwortet werden können, entzieht sich die Studie einer fachlichen Bewertung,“ betont Dr. Kniepkamp weiter. Slow Food plädiert bei allen Lebensmitteln für die Wahl guter, sauberer und fairer Lebensmittel, bei denen die Herkunft, Herstellung und Zusatzstoffe nachvollziehbar sind. Gerade beim Fleischverzehr kommt es eben auf die Dosis an: Fleischverzehr in Maßen ist nicht nur ökologisch nachhaltiger sondern auch besser für die Gesundheit. „Weniger ist mehr, das gilt gerade bei Fleisch und Fleischprodukten,“ so Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland e. V. „Der Verzehr von Fleischkonsum steht in engstem Zusammenhang mit ökologischer Nachhaltigkeit und menschlicher Gesundheit – das sagt Slow Food schon seit langem. Unsere Ernährung muss abwechslungsreich sein mit wenig, aber gutem Fleisch und Wurstwaren aus artgerechter Haltung.“ www.slowfood.de Gastkommentar | Dionysos | 37 SOMMELIER-TIPP SOMMELIER – WISSEN DIE VERKOSTUNG – TEIL 4 80 Prozent der Verkostung wird über die Nase „abgewickelt“. Nur 20 Prozent der sensorischen Empfindungen laufen über den Rachenraum. Neben den eigentlich geruchlichen Empfindungen, welche retronasal wahrgenommen werden, unterscheiden wir Empfindungen, welche mit dem Geschmacksinn wahrgenommen werden und jene, welche über den Tastsinn empfunden werden. Die klassischen Geschmäcker umfassen Süße, Salzigkeit, Saftigkeit und Bitterkeit. Grundsätzlich werden auch Glutamat (Umami) und auch Fett dazu gezählt. Im Wein werden wir sie nicht beschreiben. In der Verkostung müssen wir dabei die Intensität der verschiedenen Geschmäcker analysieren. So variiert die Süße, aber auch alle anderen Wahrnehmungen von nicht oder kaum vorhanden bis stark wahrnehmbar. Die Empfindlichkeit eines Einzelnen in Bezug auf die verschiedenen Geschmackswahrnehmungen ist verschieden und personenabhängig sowie von der Gesellschaft und dem sozialen Umfeld geprägt. 38 | Dionysos | Sommelier-Tipp Der Tastsinn schlägt an, wenn das pelzig Adstringierende unseren Gaumen berührt. Es wird von den Gerbstoffen ausgelöst und bewirkt eine Alliance mit unserem Speichel. Deshalb dieses trockene, raue Gefühl. Das Gleiche gilt für das CO² eines Schaumweines: Wir empfinden das Prickeln als ein mehr oder weniger angenehmes Stechen. Auch die Struktur als mehrdimensionales Gefühl wird durch den Tastsinn erkannt, sowie die Textur und die Temperatur. Der Alkohol mit seiner wärmenden Wirkung schließt sich an. Wenn all diese Empfindungen angenehm im Gleich- gewicht stehen – dann sprechen wir vom Gleichgewicht. Dieses sollte von einem angenehmen, langen Abgang begleitet werden. Je länger der Wein – desto besser! Zum guten Schluss müssen wir uns den Kopf über das Gesamturteil zerbrechen. Es resultiert aus einer synthetischen und harmonischen Abfolge aller Verkostungsschritte. Ist der Wein jetzt banal, oder entspricht er einem ordentlichen Alltagswein oder ist er gar ein großartiger und typischer Vertreter seiner Zunft? Die Erfahrung wird es uns lehren. Je mehr man verkostet, desto sicherer wird man mit seinem Urteil. Nur über den Vergleich ist diese ultimative Qualitätseinschätzung möglich. Ein letzter Gedanke gilt dem Entwicklungsstadium und dem Potential des Weines. Je mehr Inhaltsstofflichkeit der Wein aufweisen kann, desto größer ist auch das Oxidationspotential, desto mehr Zukunft oder Potential hat ein Wein. Präsentiert der Wein sich noch frisch und tanninbetont, so wirkt er meist jung und ungestüm – mit der weiteren Entwicklung runden sich Ecken und Kanten ab, bis er gegen sein Lebensende all seinen Charme verliert. In diesem Sinne – zum Wohle! Christine Mayr SOMMELIER-TIPP KELLER ODER VORRATSKAMMER? PERFEKT FÜR DIE LÄNGERFRISTIGE VORRATSHALTUNG Wer einen unbeheizten Keller oder eine kühle Vorratskammer sein Eigen nennt, muss sich um Vorratshaltung kaum Sorgen machen. Ein kleiner, trockener, möglichst dunkler Raum reicht aus, um hier ein umfangreiches Sortiment an Lebensmitteln für mehrere Monate einzulagern. Ideal ist, wenn dabei eine konstante Temperatur von weniger als 20° C herrscht. Konserven, eingekochtes Obst und Gemüse, Marmeladen und Getränke, Trockenprodukte wie Nudeln, Reis und Cerealien, sowie Mehl, Zucker, Salz und Backzutaten sind in Regalen oder Schränken gut aufgehoben. Sie werden am besten so eingeräumt, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum auf einen Blick erkennbar ist. Falls angebrochene Packungen nicht gleich in der Küche bleiben, wird ihr Restinhalt in dicht schließende Behälter aus Kunststoff, Glas oder Metall umgefüllt. Auf Eingemachtem und auf Vorratsdosen sollte eine Beschriftung des Inhaltes samt Datum nicht fehlen. Etwas mehr Aufwand macht die Bevorratung von Gemüse und Obst. Heimisches Kernobst und Schalenobst, Zitrusfrüchte und Exoten, Zwiebeln, Knoblauch, Lauch und Kartoffeln halten deutlich länger, wenn sie im kühleren Keller oder einer kühleren Kammer statt bei Zimmertemperatur bevorratet werden. Sie alle sind dankbar, wenn ab und zu gelüftet wird. Zweckmäßig ist dafür ein kleines Fenster, das sich abdunkeln und im Sommer mit einem Fliegengitter ausstatten lässt. Die frischen Vorräte müssen mit Bedacht platziert werden. Einige Früchte reifen nach der Ernte bei Zimmertemperatur nach. Dabei geben sie das Reifegas Ethen ab, das dann andere Früchte in der Umgebung ebenfalls reifen und altern lässt, bis sie schließlich verderben. Zu den nachreifenden Früchten gehören Äpfel, Birnen, Avocados, Bananen und Tomaten. Sie werden am besten nicht in Gesellschaft gelagert, es sei denn, der Reifemechanismus ist erwünscht. So sorgen etwa Äpfel in der Nachbarschaft dafür, dass die noch harte Kiwi oder Avocado schneller verzehrbereit ist. Sämtliche längerfristigen Vorräte brauchen ab und zu ein wenig Aufmerksamkeit. So lassen sich Vorratsverluste und -verderb vermeiden. Nach dem Einkauf wandern die neuen Vorräte immer hinten ins Regal oder den Schrank. Ältere Waren kommen nach vorne, damit sie als nächstes verbraucht werden. Beim Hin- und Herschieben werden am besten gleich die Mindesthaltbarkeitsdaten kontrolliert. Konserven, bei denen sich Boden oder Deckel nach außen wölbt, müssen entsorgt werden. Das gilt auch für nicht mehr luftdicht verschlossene Gläser. Bei Nüssen, Müsli, Trockenfrüchten, Backwaren und ähnlichen Vorräten, die einen Blick durch die Verpackung erlauben, ist eine regelmäßige Kontrolle auf Schimmelspuren oder Vorratsschädlinge angesagt. Bei den ersten Anzeichen - weg damit! Eva Neumann, www.aid.de Sommelier-Tipp | Dionysos | 39 SOMMELIER-TIPP BIERSTILE TEIL 2: STOUT-BIERE Was kam zuerst, das Huhn oder das Ei? Stout oder Porter? Das ist in vielen Kreisen eine immer noch viel diskutierte Frage. Es gibt darauf aber eine ganz klare Antwort. Das London Porter kam zuerst und das Stout ist später aus ihm hervorgegangen. Das fing an, als einige Porter Brauer ihr Bier stärker, d. h. „stout“ einbrauten. Stout hat nämlich als Adjektiv verschiedene, gut auf ein starkes Bier passende Bedeutungen: korpulent, dick, beleibt, untersetzt, stämmig, fest und füllig. Stout wurde ursprünglich fast ausschließlich auf den britischen Inseln gebraut. Im kontinentalen Europa war dieser Bierstil aber kaum bekannt. Ganz grob verallgemeinernd kann man sagen, dass Porter einen stärkeren Black Malt Akzent (also mehr Einsatz von stark geröstetem Malz) und Stout einen kräftigeren RoastedBarley Akzent (Einsatz von mehr gerösteter roher Gerste) hat. (Irish) Dry Stout - trocken, mild, röstig, mit relativ niedrigem Alkoholgehalt Das irische Stout ist ein Beispiel dafür, wie schwierig es ist, eine Biersorte exakt als „Style“ zu definieren. Das berühmte Bier aus Dublin hat sich im Laufe seiner 250 Jahre alten Geschichte in fast allen Aspekten drastisch verändert. Seitdem ist aus dem damaligen, brautechnischen Schwergewicht mit ca. 19 % Stammwürze, ein Federgewicht mit sehr leichtem Körper und ca. 4 Vol. % Alkohol geworden. Das berühmte Guinness Stout ist eine moderne Ableitung des ersten Ale des Braumeisters Arthur Guinness, des Guinness Extra Strong Porter, welches er 1759 in seiner frisch gemieteten St. James Gate Brauerei in Dublin auf den Markt brachte. Dieses Strong Porter wurde später in Stout Porter und schließlich einfach in Stout umbenannt. Die Malzschüttung eines Irish Stout ist denkbar einfach: Pale Ale Malt, Gerstenflocken und geröstete Gerstenrohfrucht. Bei trockenen Stouts sind fruchtige Esternoten unerwünscht, deshalb sollte während der Gärführung die Temperatur im unteren Arbeitsbereich der Hefen bleiben. Die Dry Stouts werden heute oft mit der modernen Erfindung eines Mischgases aus 60 % Stickstoff und 40 % konventionellem Co2 rezent gemacht. Cream (milk) Stout – hervorragend als Dessert Das Cream Stout ist ein fruchtig-cremiges dunkles Ale mit einem weichen Antrunk, einem sehr vollmundigen, malzigen Körper und einem an Lakriz erinnernden, süßlichen Abgang. Der Begriff Milk Stout stammt von der Zugabe von farblosem Milchzucker (Laktose) in die Pfanne. Da Laktose nicht vergärbar ist treibt sie die Stammwürze in der Pfanne hoch, ohne eine Zunahme des Alkoholgehaltes im fertigen Bier zu bewirken. Die Verwendung von Laktose geht auf einen alten britischen Brauch zurück, einem Bier Zucker zuzugeben, um die herbe, säuerliche Note vieler fassgereifter Biere geschmacklich abzurunden. Ein Sweet Stout hat leichte Röst- Schokoladen-, Karamell- und Kaffearomen. Angenehme Toast- und Biskuitnoten tragen zum abgerundeten Geschmack dieses Stouts bei. Das Hopfenaroma soll nur eine Hintergrundfunktion spielen. 40 | Dionysos | Sommelier-Tipp Oatmeal Stout – cremig, weich, vollmundig Hafer gilt in der schottischen Küche schon seit dem Mittelalter als Grundnahrungsmittel. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Schotten auch im Sudhaus einstmals einen Vorläufer des heutigen Oatmeal Stout entwickelt haben. Fürs Oatmeal Stout wird gemälzter Hafer, statt roher verwendet. Wegen seines geringen enzymatischen Potentials wird der Anteil an der Maische auf 5 bis 10 % beschränkt. Hafer verursacht ausgeprägte Trübungen im fertigen Bier. Hafer trägt kaum zum Geschmack, sondern mehr zur Konsistenz und Struktur des Bieres bei, denn die Eiweißstoffe geben ihm eine samtige, seidenweiche Textur. Die Hopfung ist ganz klassisch und besteht aus einer einzigen Gabe von Fuggle. Ein fertiges Oatmeal Stout ist ein sehr cremiges, süffiges Ales. Bier mit großem Haferanteil wurde vor allem von den Benediktiner Mönchen im 10° Jahrhundert für deren täglichen Gebrauch häufig gebraut. In den letzten 200 Jahren war es aber gänzlich verschwunden. Es waren auch hier die jungen amerikanischen Craft Brauerer, die diesen Bierstil zu neuem Leben erweckt haben. SOMMELIER-TIPP Export Stout (FES) – trocken, säuerlich, mit Brett und Laktobacillus vergoren Das FES stammt aus der Brauerei Guinness und wurde ursprünglich als Handeslbier und Exportschlager berühmt. FES hat seinen Ursprung in den starken Porter Bieren. Die Mikroben, mit denen das Bier ursprünglich vergoren wurde, sind nicht bekannt. Es scheint aber ziemlich sicher, dass sowohl Saccharomyces, Brettanomyces, wie auch Lactobacillus mit im Spiel waren. Neben den echten Bierhefen waren diese Mikroben mit Sicherheit ebenfalls Anwohner in den damals noch ausschließlich aus Holz gefertigten Gärbehältern. Imperial Stout Imperial Stout ist ein besonders starkes Stout, welches zuerst im 18° und dann im 19° Jahrhundert als Handelsbier während der Blütezeit des British Emire entwickelt wurde. Es musste stark und robust genug sein, um die Strapazen einer Seereise nach Sankt Petersburg zu überstehen, um dann noch köstlich bei den kaiserlichen Gelagen im kaiserlichen Winterpalast der Zaren zu schmecken. Daher kommt auch der Name „Imperial“ (kaiserlich). Das Russian Imperial Stout ist über Monate, manchmal sogar über Jahre haltbar. Es ist tief dunkel, sehr vollmundig und ungemein geschmacksreich. Es hat ein wenig Restsüße mit leicht brenzeligen Noten von Kakao und Trockenfrüchten. Für Russland musste es zudem hochalkoholisch sein, um im Winter nicht einzufrieren (7 bis 11 Vo. %). Die Malzschüttung besteht aus: Pale Ale als Basismalz, gerösteter, roher Gerste, dunklen Crystal Malt, Chocolate Malt und Brown Malt. Zudem war es stak gehopft, um seine Qualität auf der Reise zu bewahren. Die klassische Hopfung besteht aus Fuggle und Golding. Die Hefen für die Gärung müssen robust und alkoholtolerant sein. Oft wird eine Kombination aus typisch englischen Ale Hefen und Hefen für Alkohol-resistente Scotch Ales verwendet. Lukas Harpf > > > Im nächsten DIONYSOS folgt Teil 3 über die Bierkultur. ÜBERLEGUNGEN ZUM REBSCHNITT Rebschnitt ist ein altes Handwerk und es gebührt denjenigen Respekt, die dieses alte Handwerk auch richtig beherrschen. Grundgedanke und oberstes Ziel eines zukunfts- und qualitätsorientierten Weinbaubetriebes von heute ist der Erhalt gesunder und zugleich alter Rebanlagen. Nur mit einer geeigneten, angepassten Schnittmethode und einer langen und intensiven Auseinandersetzung des Rebschneiders mit Reberziehung, „Schabigen“ (Ausbrechen der Triebe) und Rebschnitt kann dieses Ziel erreicht werden. Im Gegensatz zu manch anderen Pflanzenarten ist die Weinrebe nicht im Stande, große Schnittwunden wieder zu verschließen. Große, offene Schnittwunden ermöglichen zum einen den holzzerstörenden Pilzen (z.B. Esca-Krankheit) eine unerwünschte Eintrittspforte und zum anderen fördern sie das Eintrocknen und Absterben einzelner Bereiche im Inneren des Rebstockes. Fügt man also einem Rebstock beim Rebschnitt eine große Schnittwunde zu, ist dies ein irreparabler Schaden. Dies wird sich kurzfristig zwar nicht auf den Ertrag der nächsten Ernten auswirken, auf lange Sicht gesehen ist der Rebstock aber nach 10 bis 15 Jahren mit seiner Vitalität und Widerstandskraft am Ende. Durch die Eintrocknungszonen werden die Leitbahnen im Stock geschädigt und holzzerstörende Pilze schwächen die Rebe stark. Das Fazit daraus: die Rebanlage muss schon nach wenigen Jahren gerodet werden, wo doch jeder von uns weiß, dass je älter ein gesunder Rebstock ist, desto hochwertiger, komplexer und langlebiger werden die Weine. In Südtirol wurden in den letzen Jahren viele Pergel-Anlagen gerodet und durch Drahtrahmen (Spalier) ersetzt. Im Gegensatz zur Pergel befindet sich gerade bei der Spaliererziehung der Rebstock auf sehr engem Raum. Bei der Pergel hat der Rebstamm viel mehr Platz, um in die Höhe wachsen zu können, beim Drahtrahmen hingegen ist der Biegedraht nach oben hin ein limitierender Faktor. Eine Überbauung des Rebstammes erfolgt oft schon in den ersten Standjahren. Versäumnisse in der Reberziehung zwingen so oft zu einem scharfen Rückschnitt der Rebe - eine große Schnittwunde entsteht wo die Spätfolgen schon vorprogrammiert sind. Nachhaltiger Rebschnitt ist und bleibt deshalb eine Herausforderung, eine Herausforderung der sich auch der Südtiroler Weinbau stellt. Christoph Patauner, Sektion Kellerwirtschaft Versuchzentrum Laimburg Sommelier-Tipp | Dionysos | 41 SOMMELIERS AKTIV GRADUATO RIA FINALE DEI VINI IN CORTACCIA ROSSO graduatoria 1º SFIDA SFIDA n. 1 -‐ annata 1997 vino e produttore BRENNTAL -‐ Cantina P roduttori Cortaccia 2º Château L'Église Clinet -‐ Pomerol Zu einer spannenden „Bordeaux“-Verkostung unter dem Motto „Cortaccia Rosso“ luden kürzlich die fünf Kurtatscher Kellereien und Weingüter: graduatoria 1º SFIDA n. 2 -‐ annate 2002 e 1995 vino e produttore IUGUM 2002 -‐ Peter D ipoli 2º IUGUM 1995 -‐ Peter D ipoli 3º Château La Dominique 2002 -‐ St. Emilion 4º Château Canon La Gaffe lière 2002 -‐ St. Emilion 5º Château Figeac 1995 -‐ St. Emilion die Kellerei Kurtatsch, die Schlosskellerei Tiefenbrunner, das Weingut Baron Widmann sowie Peter Dipoli und Gert Pomella. Nachdem die Kurtatscher Weinberge ideale Lagen und eine lange Geschichte im Anbau von Cabernet und Merlot aufweisen und die Kurtatscher Weinproduzenten seit Jahrzehnten mit diesen Sorten auf sich aufmerksam machen, wollten es die fünf genauer wissen: In einer Blindverkostung mit Fachleuten und Weinjournalisten im Ansitz Freienfeld in Kurtatsch stellten sie sich der Herausforderung mit ihren großen Brüdern aus Bordeaux: mit großem Erfolg! In allen Flights der Blindverkostung hatten die älteren Kurtatscher CabernetMerlot-Weine die Nase vorn. Hier das überraschende Ergebnis. ht SFIDA n. 3 -‐ annate 2002 e 1997 graduatoria vino e produttore 1º AUHOF 2002 -‐ Baron W idmann 2º AUHOF 1997 -‐ Baron W idmann 3º Château Montrose 1997 4º -‐ St. Estèphe Château Canon 2002 -‐ St. Emilion SFIDA n. 4 -‐ annate 2003 e 1997 graduatoria vino e produttore 1º LINTICLARUS 2003 -‐ T iefenbrunner 2º FREIENFELD 1997 -‐ Canti na Produttori Cortaccia 3º Château Pichon Longu eville 1997 -‐ Pauillac Château Cos D'Estourne l 1997 -‐ St. Estèphe 4º 5º Château Brane-‐Cantena c 2003 -‐ Margaux 6º LINTICLARUS 1997 -‐ Tiefen brunner E VOLUZI EVOLUZI ONE ONE DELLA SUPERFIC DELLA SUPERFIC IE COLTIVA IE COLTIVA TA IN HA TA IN AH CA ABERNE A CABERNE T FRANC, T FRANC, CABERNE EVOLUZIONE DELLA SUPERFICIE COLTIVAT CABERNE T SAUVIGN T SAUVIGN ON EON MERLOT E MERLOT A IN HA A CABERNET FRANC, CABERNET SAUVIGNON E MERLOT annoanno anno 19771977 1977 19821982 1982 19941994 1994 2001 20012001 2005 20052005 2014 20142014 Legenda Alto Alto Adige Alto AdigeAdige C.S. +C.S. +C C.F. + C.F. C.S. .F. C. C. C. Cortaccia ia Cortaccia Cortacc C.S. C.S. C. C. C. C.S. C.S. 2222 22 n.d. n.d. n.d. 3030 30 n.d. n.d. n.d. 7474 74 69 69 154 60 73 199 158199 158 158 69 n.d. n.d. n.d. 3 5 C.F. 199 154 154 5 5 60 60 73 45 73 45 45 n.d. = dati non disponibili C.S. C.S. 94 8,3 126 11,8 94 94 3 3 n.d. n.d. n.d. Alto Alto Adige A dige Cortaccia Alto Adige Merlot Merlot Merlot Merlot Merlot 71 71 71 n.d. n.d. n.d. 70 70 70 1,4 186 186 186 14,7 C.F. C.F. 5,4 8,3 8,3 5,4 5,4 14,6 126 126 113 8,0311,8 11,8 16,5 14,6 14,6 113 113 8,03 8,03 16,5 16,5 Cortacc ia ia Cortacc Merlot 159 231 186 159 159 5,5 14 231 231 14,7 186 186 1,4 1,4 14,7 14,7 5,5 5,5 14 14 14,7 14,7 C = = d Cabernet Legenda Legenda n.d. misti, ati n.d. = ndon e) isponibi ati (dnvigneti on disponibi li Carmener li C = CC abernet = Cabernet (vigneti misti, (vigneti armene mCisti, re) Carmene re) (v.l.n.r.) Andreas Huber – Pacherhof, Harald Schraffl – Nals Margreid, Ettore Germano 42 | Dionysos | Sommeliers Aktiv GODIOPREIS 2015 GEHT AN GUNTRAM ÖTTL Guntram Öttl, Helmuth Köcher, Roul Ragazzi Giancarlo Godio war Chef des Bergrestaurants Enzian in Weißbrunn auf 2.000 Meter Meereshöhe hoch über St. Gertraud im hintersten Ultental. Godio hat mit seiner Kochkunst gebaut zwischen Stadt und Land, zwischen italienischer und Südtiroler Koch-Kultur und wurde 1978 als erster Koch Südtirols mit dem Michelin-Stern ausgezeichnet. Godio war ein begnadeter und leidenschaftlicher Koch, immer offen für neue, auch ungewöhnliche Kreationen, couragiert und konsequent. In Erinnerung an den 1994 verunglückten Meisterkoch wurde im selben Jahr der „Premio Godio“ RIESLINGWETTBEWERB 2015 NATURNS „PITZON“ IST RIESLING DES JAHRES Beim Nationalen Rieslingwettbewerb im Rahmen der 11. Rieslingtage Naturns wurde am 22. Oktober zum 10. Mal der beste Riesling des Jahres gewählt. Aus 55 Weinen erkor die Verkostungskommission den Riesling „Pitzon“ der Kellerei Nals-Margreid zum Riesling des Jahres 2015. Seit Mitte Oktober lässt die „Königin der weißen Trauben“ in Naturns die Herzen der Weininteressierten höher schlagen. Neben dem vielseitigen Programm zum Thema Wein ist der 10. Nationale Rieslingwettbewerb zum Highlight der Veranstaltungsreihe avanciert. Die zunehmende Wertschätzung für den Riesling am italienischen Qualitätsweinmarkt hat das Interesse am Anbau dieser Sorte in vielen Weinregionen Italiens steigen lassen. Davon zeugt auch die heurige Rekordteilnehmerzahl von 55 Rieslingweinen, rund dieHälfte davon kommt aus Südtirol. 23 Sommeliers, Önologen und Weinexperten aus Südtirol, Italien und Deutschland verkosteten die Weine auf Qualität und Typizität, wobei jene zehn Weine mit der höchsten Bewertung am Nachmittag in einer Finalrunde noch einmal nachverkostet wurden. von den beiden Journalisten Francesco Arigoni und Franco Zigliani gemeinsam mit Gourmets International ins Leben gerufen. Der Preis wird alljährlich an einen Südtiroler Koch für besondere couragierte kulinarisch-kulturelle Leistungen vergeben. Guntmar Öttl arbeitete nach seiner Kochausbildung im Restaurant „Schöneck“ in Pfalzen und in der „Kaiserkron“ in Bozen. Mit 19 Jahren hatte er die Chance, für ein Jahr nach Singapur zu gehen, eine Erfahrung, die den jungen Koch sehr geprägt hat. Es folgten Arbeitseinsätze beim Südtiroler Spitzenkoch Martin Dalsass in Lugano und im Gourmetrestaurant „Lerbach“ bei 3-Sterne-Koch Nils Henkel. Vor fünf Jahren ist Guntram Öttl nach Südtirol zurück-gekehrt und hat das elterliche Gasthaus „Jäger“ übernommen, wo er seither mit seiner regional-mediterranen Küche überzeugt: „Das Geheimnis unserer Küche liegt in den Produkten die wir verwenden: Diese sind stets von hervorragender Qualität und wenn möglich aus eigener Herstellung. Ich koche das, was mir gefällt und was mir selbst gut schmeckt.“ Herbert Taschler Die Finalisten des 10. Nationalen Rieslingwettbewerbs Guntram Öttl, Küchenchef im Gasthof Jäger in Sirmian oberhalb von Nals, ist Godio-Preisträger 2015. Der Preis wurde dem 28jährigen Koch im Rahmen des Meraner WineFestivals von Präsident Helmuth Köcher und Roul Ragazzi von der Accademia della Cucina als Symbol für „ausgezeichnete gastronomische Leistungen“ überreicht. 1 Kellerei Nals-Margreid 2 Pacherhof (Brixen) 3 Ettore Germano (Piemont) 4 Istituto Agrario San Michele (Trentino) 5 Weingut Unterort Juval (Kastelbell) 6 Maso Poli (Trentino) 7 Cantina LaVis (Trentino) 8 Kellerei St. Michael Eppan 9 Weingut Alois Lageder (Margreid) 10 Cantina Roeno (Veneto) Als Sieger ging dabei die Kellerei Nals-Margreid hervor. Es folgen Pacherhof aus Brixen auf dem zweiten und der Vorjahressieger Ettore Germano aus dem Piemont auf dem dritten Platz. Zwei weitere Südtiroler Betriebe sowie Kellereien aus dem Trentino und Veneto konnten sich in den Top-Zehn platzieren. Organisatorin des Wettbewerbs und Präsidentin der Rieslingtage, Weinakademikerin Monika Unterthurner zeigt sich mit der Veranstaltung zufrieden: „Besonders freuen wir uns, dass die Zahl der Teilnehmer mit jedem Jahr steigt und so großes Interesse am Wettbewerb besteht. Auch heuer gab es bei den Ergebnissen wieder einige Überraschungen. Gleichzeitig konnten jedoch gleich mehrere Betriebe ihre guten Platzierungen aus den Vorjahren trotz des etwas schwierigeren Jahrgangs 2014 bestätigen.“ www.rieslingtage.it Sommeliers Aktiv | Dionysos | 43 BÜCHER & INTERNET WEIN DIE PALABIRNE ERLEBEN IN SÜDTIROL CHRISTOPH TSCHOLL / ANGELIKA DEUTSCH Dieser praktische Reisebegleiter durch das Weinland Südtirol stellt 79 ausgewählte Weinproduzenten vor und führt dabei von den Weinbergen des Vinschgaus über die Anbaugebiete des Überetsch bis in die Eisacktaler Weißweingegend. Neben Weinverkostungen locken Keller- oder Weingartenführungen, ein Weinmuseum, ein Rebenlabyrinth oder moderne Kellerarchitektur. Mit Beschreibungen der charakteristischen Südtiroler Weinsorten, persönlichen Weinempfehlungen der Autoren, Restauranttipps, Hinweisen auf Sehenswertes und auf Wein-Veranstaltungen im Jahreslauf. ht MANFRED ZIERNHELD Die Palabirne ist untrennbar mit der Kulturlandschaft rund um Glurns verbunden. Die Birne mit ihrer ledrigen Schale, ihrem intensiven Aroma und dem süßlichen Fruchtfleisch schmeckt nach Karamell und Zimt und eignet sich vorzüglich für die Küche und als Tafelobst. Manfred Ziernheld hat in seinem liebevoll gestalteten Büchlein 51 Rezepte mit dieser Delikatesse kreiert und setzt die Palabirne so richtig in Szene. Einleitende Beiträge gehen auf die Geschichte, Verbreitung, Verwendung und Pflege der Palabirne ein. ht Die Palabirne, Manfred Ziernheld, Folio Verlag 2015, 128 Seiten Christoph Tscholl / Angelika Deutsch, Wein erleben in Südtirol – Ausgewählte Weingüter und Kellereien, Folio Verlag 2015, 192 S., E 14,90 SPIRITS WEINBIBEL RENÉ GABRIEL NEIL RIDLEY, JOEL HARRISON Das neueste Werk des bekannten Weinfegustators René Gabriel ist mehr als 1000 Seiten und drei Kilogramm schwer, vierfarbig, illustriert mit rund 1500 Fotos. Der auch als Bordeaux-Papst bekannte Weinkritiker hat hier – aus Hunderten von Degustationen – die besten Weine der Welt zusammengefasst. Es ist eine süffige Mischung aus Verkostungsnotizen, Bewertungen, Weingutsinformationen, unterhaltsamen Geschichten und Winzerinterviews. Gabriel’s Weinbibel ist ein Buch voller aufregender Weinerlebnisse … ht Den besten Spirituosen, die die Welt zu bieten hat, die Zeit der Pioniere, der kleinen Destillerien und Manufakturen – ihnen ist dieses Buch gewidmet. Die Autoren erklären alles Wissenswerte, um Rum, Gin, Wodka, Whisky Absinth und Co. genießen und ihnen etwas abgewinnen zu können: von den Zutaten bis zur Arbeit der Destillateure. Sie stellen nicht nur die jeweils zehn besten vor, die man einmal probiert haben sollte, und geben jede Menge Insider-Tipps, sondern machen zahlreiche Vorschläge für innovative und klassische Cocktails. ht Weinbibel, René Gabriel, Granchateau-Verlag 2015, E 98,00 Spirits, Neil Ridley / Joel HarrisonHallwag 2015, 224 Seiten, E 19,99 DER WEINBAU IM ETSCHLANDE AUGUSTIN NAGELE, PROPST ZU GRIES Die Schrift des letzten Propstes in Gries Augustin Nagele (1753-1815) aus dem Jahre 1808 gilt als erste systematische und nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten abgefasste Monographie über den Weinbau und die Kellerwirtschaft im Tiroler Raum. Pater Plazidus Hungerbühler hat gemeinsam mit den Weinhistorikern Ivo Maran und Stefan Morandell aus Kaltern die Schrift bearbeitet und in einem ansprechenden Büchlein der Gesellschaft für Geschichte des Weines e.V. aufgelegt. … ht 44 | Dionysos | Bücher & Internet Der Weinbau im Etschlande von Augustin Nagele, Propst zu Gries, Schriften zur Weingeschichte Nr. 187, Gesellschaft für Geschichte des Weines e.V. Wiesbaden 2015, 187 Seiten BÜCHER & INTERNET Die Weinernte ist nun bis auf wenige Ausnahmen abgeschlossen; Italien hat 2015 Frankreich als weltweite Nummer Eins in der Weinproduktion abgelöst: mit knapp 50 Millionen Hektolitern, rund 6,5 Milliarden Flaschen und 18% der Weltweinernte: bit.ly/1iGdGxl • Dazu passt eine Meldung zum Export von italienischem Wein. 2016 wird ein neuer Rekord von rund 5,5 Mrd. erwartet: bit.ly/1MlVo08 • Dem gegenüber interessante Daten aus China über hohe Zuwachsraten an importierten Weinen: bit.ly/1RZ9KUq • Interessantes zum Jahrgang 2015 in Deutschland, nachzulesen beim Blogger Bernhard Fiedler: bit.ly/1PdvSN2 • Ein Sprung über den Großen Teich nach Kalifornien: ein früher Jahrgang, weniger Menge: bit.ly/1PqsT2s • >>> Zuletzt gesehen: Ein Großer der Weinschreiberszene ist vor kurzem verstorben; Mario Scheuermann, ein großartiger wie emotionaler Journalist mit einem umfassenden Allgemeinwissen, der vieles in der heutigen Weinszene vorweggenommen hat. Er war auch des Öfteren in Südtirol: bit.ly/1MCgmDR • Positiver Effekt der Einstufung der Champagne als UnescoWeltnaturerbe auf den Weintourismus: bit.ly/1Qhl53N • Eine neue Studie zum Onlinemarketing: • bit.ly/1Wj2xVE Erschreckend dabei ist, dass fast jede zweite Firma in Deutschland nicht die Wirksamkeit ihres Onlinemarketings misst. Lange vor dem Internetzeitalter sagte Henry Ford den bekannten Satz: „Ich weiß, die Hälfte meiner Werbung ist hinausgeworfenes Geld. Ich weiß nur nicht, welche Hälfte“. Kommentar überflüssig. Dr. Paul Zandanel Bücher & Internet | Dionysos | 45 PROGRAMM & KURSE Fünf Jahre Südtiroler Weinakademie Seit nunmehr fünf Jahren bietet die Südtiroler Weinakademie ein umfangreiches und gut ausgewähltes Programm an Kursen, Verkostungen sowie Aus- und Weiterbildungen im Weinbereich an. Im Laufe der Jahre hat sich das Themenspektrum erweitert: vom Wein zur Speisen-Weinanpassung, zu Verkostungen von unterschiedlichsten Destillaten, bis hin zum inzwischen trendigen Bier. Auch 2016 wird sich die Tendenz zu einem breiteren Angebot fortsetzen: Genuss und Wissensvermittlung spannen den Bogen vom Wein und Bier bis hin zu Lebensmitteln wie Fleisch, Käse, Öl und den verschiedenen Südtiroler Qualitätsprodukten. Die Menschen werden immer neugieriger, wollen ihr Wissen vertiefen und ihren Erfahrungshorizont erweitern. Hier setzt die Südtiroler Weinakademie an und bietet allen Interessierten und Genussmenschen ein reichhaltiges Angebot. 46 | Dionysos | Programm & Kurse Die klassischen Verkostungen die in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit fanden, wie „Das kleine Wein ABC“, „Das vertiefende Wein-ABC“ oder auch die unterschiedlichen Verkostungen und Workshops sowie Highlight-Verkostungen sind natürlich wieder im Angebot. Wir kommen auch der immer größeren Anfrage nach Weiter- und Ausbildung nach und bieten 2016 mehrere Lehrgänge in den verschiedenen Bereichen an. Neben dem bereits bekannten und geschätzten Basis-Seminar als Grundlage zum Weinakademiker und als gute Basis für jeden, der sein Weinwissen vertiefen möchte, sowie dem Aufbau-Seminar, bieten wir im Februar 2016 zum dritten Mal die Ausbildung zum Bier-Expert an. Diese Ausbildung richtet sich vorwiegend an Fachpersonal in Gastronomie und Handel sowie an Bierliebhaber. Wer sein Wissen über die Qualitätsprodukte Südtirols erweitern möchte ist beim Lehrgang „Das ABC der Südtiroler Qualitätsprodukte“ genau richtig. Das „Öl-ABC“ wird als Einführung in die vielfältige Geschmackswelt von Olivenöl angeboten und alle, die ihr fachliches Wissen auch in Englisch zum Ausdruck bringen möchten oder müssen, haben die Gelegenheit dazu bei der Weiterbildung „Let’s talk about wine“, ein Kurs der sich besonders an Mitarbeiter in Hotels und Gastronomie sowie von Kellereien und Vinotheken mit internationalem Publikum wendet. Südtiroler Weinakademie - Weinwissen erleben! DEZEMBER Di, 01.12.2015 Zigarren & Destillate Neustift Mi, 02.12.2015 Biodynamik Kaltern Do, 03.12.2015 Das kleine Wein-ABC Girlan Do, 10.12.2015 Das vertiefende Wein-ABC Kardaun Das Kursprogramm für 2016 ist auf der Website www.suedtiroler-weinakademie.it abrufbar. PROGRAMM & KURSE Glasklare Qualität Genießen Sie das Besondere. Südtiroler Grappa wird ausschließlich mit Trestern aus Südtirol hergestellt. Eine schonende Verarbeitung und die besondere Traubenqualität bestimmen Qualität und Geschmack der Grappa. Das Qualitätszeichen Südtirol garantiert Ursprung und geprüfte Qualität. www.suedtirolergrappa.com Grappa PROGRAMM & KURSE TERMINE Rund um den Wein S O M M E LI E RVE R E I N I G U N G S Ü DT I R O L ASSOCIAZIONE ITALIANA SOMMELIER S E Z I O N E R E G I O N A L E A LT O A D I G E Termine zum Vormerken! BOZNER WEINKOST KALTERER WEINWANDERTAG Bozen, Schloss Martesch 24. April 2016 2.–5. März 2016 PROWEIN DÜSSELDORF 13.–15. März 2016 VINITALY VERONA 10.–13. April 2016 TAG DES WEINES EPPAN Raiffeisen Forum Lanserhaus Weinclub Eppan KALTERER WINEPARTY 7. Mai 2016 Weihnachtsessen der Südtiroler Sommeliervereinigung am 11. Dezember 2015 im Hotel Andreus in Passeier - mit Diplomverleihung Sommelierkurse Die Termine der Sommelierkurse 2016 finden Sie auf der Homepage der Sommeliervereinigung. Es findet auch ein Sommelierkurs in italienischer Sprache statt. Infos und Anmeldung – auch zu allen anderen Sommelierkursen: www.sommeliervereinigung.it Der Migliedsbeitrag 2016 wird fällig E 95,00 / auf das K/K bei der Raika Eisacktal I BAN IT 61 E 08037 58221 0003 000 14010 Südtiroler Sommeliervereinigung Samstag 16. April 2016, 16.30–22.30 Uhr Die Dionysos-Redaktion wünscht allen Leserinnen und Lesern viele spannende Momente bei den anstehenden Weinevents, eine besinnliche Weihnachtszeit und einen ruhigen Jahresausklang sowie alles Gute für das kommende Jahr 2016! IMPRESSUM Herausgeber: Handels-, Industrie-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer Bozen Südtiroler Sommeliervereinigung, Südtirolerstraße 10, Bozen Verantwortlicher Direktor: Dr. Alfred Aberer Redaktionelle Leitung: Herbert Taschler Redaktion: Christine Mayr, Herbert Taschler, Dr. Albin Thöni, Dr. Paul Zandanel Grafik & Druck: rotwild gmbh Brixen, www.rotwild.it Autorizzazione del Tribunale di Bolzano n. 3/99 www.sommeliervereinigung.it