wall street geld schläft nicht
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wall street geld schläft nicht
12/10 AUSGABE 10 ARRI Das internationale Magazin der ARRI RENTAL & POSTPRODUCTION UNTERNEHMENSGRUPPE WALL STREET GELD SCHLÄFT NICHT Interview mit Kameramann Rodrigo Prieto (ASC, AMC) Wickie auf großer Fahrt ARRI setzt die Segel beim 3D-Abenteuer Downton Abbey Für ITVs Historiendrama von 1912 hält die ARRIFLEX D-21 Licht und Schatten des britischen Soziallebens fest Mit S3D-Werbung vorne dabei ARRI Commercial eröffnet für Markenwerbung eine neue Dimension Neues aus dem ALEXA Universum Updates und Tools für noch mehr Möglichkeiten ARRI SERVICES GROUP NETWORK ARRI SERVICEUNTERNEHMEN AUSTRALIEN ARRI Australia, Sydney Kamera Stefan Sedlmeier T +61 2 9855 4300 ssedlmeier@arri.com.au Mandy Rahn T +49 30 408 17 8534 mrahn@arri.de ARRI Film & TV Services, Köln DI, TV-Postproduktion, Sound Markus Klaff GROSSBRITANNIEN T +49 221 57165 120 ARRI Lighting Rental, London mklaff@arri.de Licht Schwarz Film Tommy Moran Ludwigsburg T +44 1895 457 200 Film Lab, DI, TV Postproduktion tmoran@arrirental.com Walter Brus ARRI Focus, London T +49 89 3809 1772 Short-Term Lichtverleih für wbrus@arri.de Werbung & Promos Martin Maund, George Martin LUXEMBURG T +44 1895 810 000 ARRI Rental Luxemburg martin@arrifocus.com Kamera george@arrifocus.com Steffen Ditter T +352 2670 1270 ARRI Media, London sditter@arri.de Kamera, Bühne Philip Cooper T +44 1895 457 100 pcooper@arrimedia.com ARRI Crew, London Diary Service (Crewvermittlung) Kate Collier T +44 1895 457 180 arricrew@arrimedia.com DEUTSCHLAND ARRI Rental Berlin Kamera, Licht, Bühne Ute Baron T +49 30 346 800 0 ubaron@arri.de ARRI Rental Köln Kamera Stefan Martini T +49 221 170 6724 smartini@arri.de ARRI Rental Leipzig Kamera, Licht, Bühne Annerose Schulze T + 49 341 3500 3561 aschulze@arri.de ARRI Rental München Kamera, Licht, Bühne Thomas Loher T +49 89 3809 1440 tloher@arri.de ARRI Film & TV Services, München Kopierwerk, DI, TV-Postprod., VFX, Sound, Studio, Kino International Sales: Angela Reedwisch T +49 89 3809 1574 areedwisch@arri.de National Sales: Walter Brus T +49 89 3809 1772 wbrus@arri.de Commercial & New Business: Harry Stahl T +49 89 3809 1339 hstahl@arri.de ARRI Film & TV Services Berlin Kopierwerk, DI, TV-Postprod. VFX, Sound ÖSTERREICH ARRI Rental Wien Kamera Gerhard Giesser T +43 189 201 07 18 rental@arri.at TSCHECHIEN ARRI Rental Prag Kamera, Licht, Bühne Robert Keil T +42 025 101 3575 rkeil@arri.de UNGARN ARRI Rental Budapest Kamera, Bühne Clemens Danzer T +36 1 5500 420 cdanzer@arri.de USA ARRI CSC, New Jersey Kamera, Licht, Bühne Hardwrick Johnson, Lynn Gustafson T +1 212 757 0906 hjohnson@arricsc.com gus@arricsc.com ARRI CSC, Florida Kamera, Licht, Bühne Ed Stamm T +1 954 322 4545 estamm@arricsc.com Illumination Dynamics, LA Licht, Bühne Carly Barber, Maria Carpenter T +1 818 686 6400 carly@illuminationdynamics.com maria@illuminationdynamics.com Illumination Dynamics, North Carolina, Kamera, Licht, Bühne Jeff Pentek T +1 704 679 9400 jeff@illuminationdynamics.com ARRI PARTNER AUSTRALIEN Cameraquip, Melbourne, Brisbane Kamera Malcolm Richards T +61 3 9699 3922 T +61 7 3844 9577 rentals@cameraquip.com.au SÜDAFRIKA Media Film Service, Cape Town, Johannesburg, Durban, Namibia Kamera, Licht, Bühne, Studio Jannie van Wyk T +27 21 511 3300 jannie@mediafilmservice.com DEUTSCHLAND Maddel’s Cameras, Hamburg Kamera, Bühne Matthias Neumann T +49 40 66 86 390 info@maddels.com UNGARN VisionTeam L.O., Budapest Kamera, Licht, Bühne Gabor Rajna T +36 1 433 3911 info@visionteam-lo.hu INDIEN Anand Cine Service, Chennai Kamera, Licht, Bühne, Kopierwerk, DI Tarun Kumar T: +91 44 4598 0101 contact@anandcine.com ISLAND Pegasus Pictures, Reykjavik Kamera, Licht, Bühne Snorri Thorisson T +354 414 2000 snorri@pegasus.is JAPAN NAC Image Technology, Tokyo Kamera Tomofumi Masuda Hiromi Shindome T +81 3 5211 7960 masuda@camnac.co.jp NEUSEELAND Camera Tech, Wellington Kamera Peter Fleming T +64 4562 8814 cameratech@xtra.co.nz Xytech Technologies, Auckland Licht Stephen Pryor T +64 9 377 99 85 stephenp@xytech.co.nz RUMÄNIEN Panalight Studio, Bukarest Kamera, Licht, Bühne Diana Apostol T +40 727 358 304 office@panalight.ro USA & KANADA Clairmont Camera, Hollywood, Vancouver, Toronto ARRIFLEX D-21 Repräsentant Irving Correa T +1 818 761 4440 irvingc@clairmont.com VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE Filmquip Media, Dubai Kamera, Licht, Bühne Anthony Smythe, Aaron Hughes T +971 4 439 0610 ant.smythe@filmquipmedia.com aaron@filmquipmedia.com ZYPERN Seahorse Films, Nicosia, Paphos Kamera, Licht, Bühne, Studio Andros Achilleos T +357 9967 5013 andros@seahorsefilms.com VISIONARRI 4 NUR WEICHEIER ESSEN ZU MITTAG 16 WERBUNG ZUM ANFASSEN S3D COMMERCIAL Rodrigo Prieto (ASC, AMC) über die Dreharbeiten an Oliver Stones Wall Street – Geld schläft nicht Softwaregigant Microsoft setzt auf ARRI Commercial für seinen neuen S3D-Werbespot 7 INNOVATIVES BELEUCHTUNGSKONZEPT 18 DER NEUE OPEL MERIVA IN S3D ARRI gibt der LED-Beleuchtung einen Fokus Mit einem 3D-Spot für Opel setzt ARRI Commercial eine neue Wegmarke für die Branche 8 WICKIE AUF GROSSER FAHRT ARRI Rental und ARRI Film & TV ermöglichen die erste rein deutsche 3D-Kinoproduktion 20 DOWNTON ABBEY David Katznelson über seine Arbeit mit der D-21 in spätviktorianischem Interieur 10 AM SET MIT WICKIE Produzent Becker, Regisseur Ditter und Kameramann Rein über ihre aktuellen Erfahrungen mit Wickies Abenteuern in 3D 23 ALMANYA Digitale Farbe und Effekte für eine Filmreise durch die türkisch-deutsche Geschichte 13 3D UND VFX Head of VFX Dominik Trimborn über die Veränderungen bei den visuellen Effekte durch Stereo 3D 24 NEUES AUS DEM ALEXA UNIVERSUM 14 ALEXA LIEBT KYLIE Für Kylie Minogues jüngsten Videoclip vertraute Kameramann Will Bex auf die Dynamik der ALEXA Updates und Tools erweitern die Einsatzmöglichkeiten der ARRI Digitalkamera 26 PARALLELITÄTEN DES LEBENS Postproduktion bei ARRI Film & TV in 4K für Tom Tykwers neuestes Filmwerk Drei INHALT 28 KIDNAP & RANSOM 8 Mike Spragg erläutert seine Entscheidung, ITVs Geiseldrama in HD mit der D-21 zu drehen 4 30 OBERAMMERGAU LEUCHTETE Für eine aufwendige Fotodoku der Passionsspiele stellte ARRI Rental das Lichtequipment 24 31 FAMILIENZUWACHS BEI ARRILITE ARRI präsentiert zwei Scheinwerfer in neuem Design 32 ARRI WEBGATE ARRI Film & TV stellt seine neue OnlineKommunikations- und Produktionsplattform vor 34 ÜBERZEUGUNGSARBEIT Ein innovatives Kooperationsmodell ermöglicht die Postproduktion von Betty Anne Waters bei ARRI Film & TV 26 VisionARRI möchte folgenden Mitwirkenden danken: Susanne Bieger, Mathias Feldmeier, Mark Hope-Jones, Ingo Klingspon, MSPB, Brigitte Maria Mayer, Judith Petty, Peter Pott, Angela Reedwisch, Andrea Rosenwirth, Michelle Smith, Mike Spragg, An Tran, Sabine Welte Front Cover Photo: Barry Wetcher. TM and © 2010 Twentieth Century Fox Film Corporation. All Rights Reserved. 36 PRODUKT UPDATE 37 NEUES AUS ALLER WELT 38 AKTUELLE PRODUKTIONEN NUR WEICHEIER ESSEN ZU MITTAG Photos: Barry Wetcher. TM and © 2010 Twentieth Century Fox Film Corporation. All Rights Reserved. Kameramann Rodrigo Prieto über die Herausforderungen bei Wall Street – Geld schläft nicht In Oliver Stones Wall Street von 1987 spielte Charlie Sheen die Hauptrolle eines unerfahrenen Börsenmaklers, der von einem skrupellosen Multimillionär, dargestellt von Michael Douglas, unter die Fittiche genommen wird. Die Kultrolle des Gordon Gekko brachte Douglas einen Oscar ein und ist seither zum Symbol der Gier und der Exzesse der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts geworden. Wall Street: Geld schläft nicht setzt die Story 23 Jahre später fort. Gekko wird aus dem Gefängnis entlassen, in ein neues Jahrtausend, das auch eine neue Ära des Business eingeläutet hat. Während er den Versuch unternimmt, alle Welt vor der drohenden Finanzkrise im Amerika des Jahres 2008 zu warnen, unternimmt Gekko auch alle Anstrengungen, um sich wieder mit seiner ihm entfremdeten Tochter Winnie (Carey Mulligan) zu versöhnen. Winnie ist mit einem geschäftstüchtigen jungen Makler namens Jake (Shia LaBeouf) verlobt, der sich mit Gekko zusammentut, nachdem sein Mentor von der Konkurrenz aus dem Geschäft gedrängt wurde. 4 VISIONARRI Stone holte wieder Kameramann Rodrigo Prieto (ASC, AMC – State of Play – Stand der Dinge, Zerrissene Umarmungen, Babel, Brokeback Mountain) für dieses Projekt mit an Bord, nachdem dieser schon zuvor für den Regisseur die Aufnahmen für Alexander und den Dokumentarfilm Comandante gemacht hatte. Für Prieto bot die Zusammenarbeit mit Stone neben Unerwartetem auch die Gelegenheit, die Story auf einzigartige Weise zu erzählen: „Man weiß nie wirklich, was passieren wird. Das macht es so aufregend, mit Oliver zu arbeiten“, betont er. „Niemand weiß wirklich, worauf er hinaus will. Man muss immer auf alles vorbereitet sein.“ In den zwei Jahrzehnten nach dem ersten Wall Street hatte sich die Art und Weise, wie die Börse funktioniert, grundlegend verändert. Für die Fortsetzung brachte das auch für die Filmschaffenden eine andere Art der Filmsprache mit sich. „Es gab zwar auch damals schon Computer, aber der Großteil des Handels wurde noch am Telefon abgewickelt“, erläutert Prieto. „Computer, Textnachrichten, Handys – all das spielt jetzt eine entscheidende Rolle. Die Zeichensprache all dieser Formen der Kommunikation wurde zum Ausgangspunkt unseres Looks.“ Prieto entwickelte eine dynamische Stimmung für Szenenfolgen, die Stone als „Montagen der Gerüchteküche“ titulierte, wo Klatschgeschichten über Firmen mit Lichtgeschwindigkeit über Telefon, E-Mails und Plaudereien verbreitet werden. „Wir überlagerten Bilder mit anderen Bildern eines Computermonitors”, erläutert der Kameramann. „Ich wollte gewissermaßen in die Köpfe der Börsenmakler hineinschauen. Deren Welt besteht nur aus Zahlen, „DIE FARBEN DURCHFLUTETEN DEN GANZEN CLUB. ICH HATTE EINFACH DIE VORSTELLUNG, DASS, WENN MAN DIE AKTEURE GENAU IN DIE FARBEN TAUCHT, DIE SIE DEN GANZEN TAG VOR SICH SEHEN, MAN AUCH IHRE WELTHAFTIGKEIT VERMITTELT…” Geschäftsgrafiken und Computermonitoren. Ich wollte zeigen, dass das in ihrer Psyche tief verankert ist. Darum legte ich Bilder von Grafiken und Zahlen auf einige der Nahaufnahmen der Personen. Das sieht dann aus, als würden wir im Computer sitzen und sie durch das Monitorbild betrachten.“ Prieto erzielte diesen Effekt schon in der Aufnahme, indem er mit einem VideoProjektor Grafiken und Zahlen auf die Gesichter der Akteure werfen ließ, statt das erst in der Postproduktion zu realisieren. „Ich machte die Aufnahmen durch eine Glasscheibe im Winkel von 45 Grad, auf der ein Computermonitor mit Börsennotierungen reflektiert wurde – eine Art Doppelbelichtung mit einem Geisterbild aus vorüberziehenden Zahlen“, berichtet er. „Hinter den Schauspielern befinden sich noch andere Monitore und Computer. Wir bewegen uns gewissermaßen in dieser Welt der Bildschirme und Zahlen.“ Bekannt für seine Akribie in der Phase der Recherche, spornte Stone Schauspieler wie Crew dazu an, die Welthaftigkeit, in der der Film handelt, so genau wie nur möglich nachzuempfinden. Prieto jedenfalls genoss diesen Teil der Vorproduktion: „Olivers Niveau an Vorbereitung und die Recherche, die er in seine Arbeit investiert, machen das Ganze für mich immer zu einer unglaublichen Lernerfahrung, einfach weil er so dicht am Thema ist. Das macht auch einen Teil der Faszination aus, mit ihm zu arbeiten.“ Im Laufe dieser Vorbereitungen wurde der Kameramann mit mexikanischen Wurzeln auch mit dem Jargon der Börsenmakler vertraut, besonders mit ihrer Verwendung des Begriffs Farbe. „Im Wesentlichen sind Rot und Grün die Farben dafür, wenn Aktienkurse steigen oder fallen“, berichtet Prieto. „Wenn sie Informationen haben, dann nennen sie das Farbe. Wenn Farbe also Information bedeutet, und Information Macht ist, dann verwenden wir auch Farbe in dieser Szene.“ Die stilistische Verwendung von Farbe mit den Mitteln der Filmausleuchtung – insbesondere mit Rot und Grün – ist in diesem Film vorherrschender als in irgendeinem anderen, den Prieto zuvor in seiner Karriere aufgenommen hat. Für eine Szene in einem Nachtclub voll mit Senkrechtstartern aus der Wall Street setzte Prieto gezielt LEDLichtleisten direkt über der Bar ein. „Wir verwendeten einen überwiegend roten Lichtteppich, in den grüne Lichtinseln eingeflickt waren“, berichtet er. „Die Farben durchfluteten den ganzen Club. Ich hatte einfach die Vorstellung, dass, wenn man die Akteure genau in die Farben taucht, die sie den ganzen Tag vor sich sehen, man auch ihre Welthaftigkeit vermittelt. Schließlich haben diese Leute ja auch kein anderes Gesprächsthema.“ 5 NUR WEICHEIER ESSEN ZU MITTAG OLIVER STONE geht mit den Stars Michael Douglas und Shia LaBeouf eine Szene durch RODRIGO PRIETO (ASC, AMC) „SOGAR BEI DEN INNENAUFNAHMEN UNTERWARF OLIVER DIE SCHAUSPIELER EINER CHOREOGRAPHIE STETIGER BEWEGUNG, WAS FÜR DIE LICHTFÜHRUNG EINE ECHTE HERAUSFORDERUNG WAR.“ Die Filmschaffenden wollten das hektische Treiben des Big Apple erfahrbar machen und vermittelten dies immer wieder mit Kamerafahrten, ebenso wie die Darsteller ständig in Bewegung sind. „Wenn die Schauspieler sprechen, dann laufen sie auch immer dabei, es gibt keinen Stillstand“, unterstreicht der Kameramann, der selbst die A-Kamera schwenkte. „Sogar bei den Innenaufnahmen unterwarf Oliver die Schauspieler einer Choreographie stetiger Bewegung, was für die Lichtführung eine echte Herausforderung war.“ Auch die Farbsättigung wurde von Prieto für bestimmte Passagen des Films bewusst eingesetzt, wobei er unterschiedliches Filmmaterial von Fuji für die Szenen zum Einsatz brachte: „Der Unterschied in der Farbsättigung orientiert sich an der Stimmungslage der jeweiligen Rollenfigur und ihrer wirtschaftlichen Macht. Wenn wir auf die Figur des Bretton James (Josh Brolin) treffen, befinden wir uns in der glamourösen Welt des Erfolgs, also habe ich das Vivid Filmmaterial verwendet. Für die Szene, in der Gordon Gekko das Gefängnistor hinter sich lässt, nahm ich dagegen das kontrastarme Material 400T Eterna.“ Die Produktion verfügte über zwei ARRICAM Studio Kameras, zwei ARRICAM Lite, eine ARRIFLEX 435 sowie eine ARRIFLEX 235 von ARRI CSC, New York. Gedreht wurde auf 3-Perforation Super 35 mm. „Film war eindeutig das Medium der Wahl“, stellt Prieto fest. „Mir war wichtig, dass das Bild absolut makellos und extrem scharf herüberkommt, um das Wesen dieser Welt der Geldwirtschaft mit ihren Zahlen und Diagrammen und all diesen Brokern zu vermitteln, mit denen wir uns im Vorfeld unterhalten hatten. Die sind alle wirklich clever und auf der Höhe ihres Gewerbes. Sie sprechen schnell und kleiden sich krass – alles folgt diesem Verhaltenscode.“ Um diesen Look zu betonen, drehte Prieto mit Master Prime Objektiven ohne Streufilter. 6 In der Postproduktion wurde ein Intermed Negativ für die Ausbelichtung auf Film verwendet. Es gab kein Intermed Positiv, jede Kopie stammte direkt von den Negativen, um das Bild so gestochen scharf zu bewahren wie nur möglich. Vor Ort in New York gedreht, ist Wall Street – Geld schläft nicht auch ein Schaufenster dieser Stadt, in der das Finanzherz der USA schlägt. Prieto schreibt Patrick Capone, dem Kameramann des zweiten Teams, viele der Aufnahmen zugute, die die Atmosphäre Manhattans festhalten: „Ihm sind einige großartige Shots gelungen, Luftaufnahmen und das tägliche Treiben unten in der City.“ Prieto nahm auch die Gelegenheit wahr, die Skyline von New York in ausgiebigen Außenaufnahmen bei Nacht noch etwas heller als sonst leuchten zu lassen. In einer Szene mit Jake und Winnie in ihrer Wohnung erstrahlt zwischen ihnen im Hintergrund das Empire State Building in vollem Glanz. „Wir dehnten unsere Beleuchtung auf mehrere Häuserblocks vor dem Fenster aus“, erinnert er sich. „Wir waren gerade auf Location-Suche und ich schilderte meinem Gaffer Bill O’Leary, wie ich mir das so vorstellte, bis mir selbst auf einmal Zweifel kamen, ob das alles nicht etwas übertrieben sein würde. Er aber hat das mühelos hinbekommen, er orchestrierte diese riesige Licht-Installation und es war einfach fantastisch.“ Für die Aufnahmen der großen Rede, die Gekkos ‘Wiederauferstehung’ ankündigt, dachte sich Stone spezielle Kamerabewegungen für einzelne Passagen der Rede aus. Dazu Prieto: „Jede Einstellung beinhaltete Bewegung. Wir deckten die Rede nicht mit Totale, Großaufnahme und Halbtotale ab. Oliver war überzeugt von dieser Auffassung des Vortrags, also haben wir es so gemacht. Es gab keine zusätzliche Kamera zur Absicherung.“ Der enge Drehplan von 55 Tagen beinhaltete eine Unzahl an Originalschauplätzen. Gewöhnlich standen zwei bis drei unterschiedliche Locations pro Tag auf dem Plan. „Es war ein furchtbares Durcheinander, aber anders ging es nicht“, fährt Prieto fort. „Oliver liebt ein hohes Tempo bei den Aufnahmen. Er platzt vor Energie und schätzt hohen Arbeitsdruck, also haben wir schnell gedreht. Ich denke, die Energie vermittelt sich auch auf der Leinwand. Man spürt das Tempo und die Dringlichkeit in den Aktionen der Darsteller.“ Wall Street: Geld schläft nicht kam Ende Oktober in die deutschen Kinos. Eine rasche DVD-Auswertung ist geplant. Prieto hat inzwischen auch die Arbeiten an Water for Elephants mit Robert Pattison in der Hauptrolle abgeschlossen. Licht und Bühne wurden von Illumination Dynamics in Los Angeles bereitgestellt. I An Tran VISIONARRI Innovatives Beleuchtungskonzept für fokussierbare LED-Scheinwerfer Auf der diesjährigen IBC stellte ARRI ein bahnbrechendes neues Konzept der LED-Beleuchtung für Film- und Fernsehanwendungen vor. Die neuste Generation von LED-Leuchten des deutschen Herstellers umfasst fokussierbare LED-basierte Lampenköpfe mit einem echten Fresnel-Lichtfeld. Die Tungsten-Fresnel-Leuchten von ARRI sind die Arbeitspferde der Branche und werden von Lichtdesignern und Beleuchtern in der ganzen Welt geschätzt. Durch die Kombination der kalt-brennenden, energiesparenden Vorteile der LED-Beleuchtungstechnik mit der kontrollierbaren Vielseitigkeit traditioneller Fresnel-Scheinwerfer verbindet ARRI die hervorragenden Eigenschaften beider Welten und erschafft damit einen wahrlich revolutionären Lampenkopf. Die bahnbrechende Technologie, die diese Entwicklung ermöglicht hat, stellt einen Meilenstein der Nutzung der LED-Technologie in der Filmindustrie dar. Neben einem Lichtfeld von hoher Qualität zeichnen sich die neuen, fokussierbaren LED-Scheinwerfer durch ein einzigartiges Leuchtmittel mit breiter spektraler Verteilung aus, das für eine lebendige und lebensechte Farbdarstellung sorgt, die der von konventionellen Tungsten-Quellen entspricht. Ein weiterer Vorteil ist die Weiterverwendbarkeit des vorhandenen Frontend-Zubehörs, wodurch das Hinzufügen der neuen Geräte in bestehende Inventare deutlich kostengünstiger wird. Ryan Fletcher, Produktmanager von ARRIs LED-Sparte meint dazu: „Die Reaktionen der Kunden im Verlauf der über die vergangenen zwei Monate durchgeführten Feldversuche waren höchst positiv. Die Zeiten sind vorbei, in denen Lichtdesigner neue Arbeitsweisen lernen oder auf Homogenität und Kontrolle verzichten mussten, um die Vorteile der LED-Technologie nutzen zu können." Vorschaltgeräte für HMI High-Speed-Aufnahmen ARRI stellt eine neue Generation von 1000 Hz-Hochgeschwindigkeits-Vorschaltgeräten vor, die den Anforderungen der modernen digitalen High-Speed-Aufnahmen spielend gerecht wird. Mit den neuen 1000 Hz-Hochgeschwindigkeits-Vorschaltgeräten sind hochwertige flimmerfreie Aufnahmen selbst bei Bildfrequenzen von 500-1000 fps und oft mehr kein Problem. Hinter diesem Durchbruch der Lichttechnik steckt eine neue Technologie, die den Scheinwerfer mit einem stark angehobenen RechteckSchwingungsstrom von 1000 Hz versorgt. Die 1000 Hz-Hochgeschwindigkeits-Vorschaltgeräte sind für alle Wattleistungen von 125 Watt bis 4000 Watt verfügbar, mit Ausnahme von 1800 Watt. 7 Rund sechs Millionen Zuschauer im deutschsprachigen Raum machten Wickie und die starken Männer zum erfolgreichsten deutschen Kinofilm 2009. Vor dem Hintergrund dieses Erfolgs ist verständlich, dass die Rat Pack Filmproduktion mit Produzent Christian Becker sowie Co-Produzent Constantin Film mit Executive Producer Martin Moszkowicz den beliebten Jungwikinger schon bald wieder in den Kampf um die Lachmuskeln des Publikums schicken wollen – diesmal sogar in 3D. Damit Deutschlands erster real gedrehter 3D-Film auch schon beim Dreh ein voller Erfolg wird, setzt Wickie mit der vollen technischen Unterstützung von ARRI Rental und ARRI Film & TV die Segel ins Abenteuer. ARRI Rental liefert die komplette Kamera- und Bühnentechnik und zeichnet darüber hinaus verantwortlich für das gesamte 3D-Equipment, bestehend aus vier brandneuen ARRI ALEXA Digitalkameras (an manchen Tagen sogar bis zu 8 Stück), zwei Codex Portable Recordern für die Aufzeichnung sowie dem On-Set 3D Playbackund Viewing-Equipment. „Die ARRI ALEXA wurde zwar nicht spezifisch als 3D-Kamera konzipiert, ist aber inzwischen so weiterentwickelt, dass sie mittlerweile weltweit für 3D die Kamera der Wahl ist“, betont ARRI Head of Digital Filmworks, Harald Schernthaner. Die Kameras sind nach dem Master/Slave-Prinzip synchronisierbar, d. h. alle Einstellungen, die an der MasterKamera durchgeführt werden (Shutterangle, Frameraten, Blenden und Fokus), gelten auch für den Slave. Zwei Midsize Rigs von Stereotec wurden speziell für den WickieDreh mit Motorisierung, Steuerung und Data Capture System von ARRI Rental modifiziert. „Es handelt sich um Mirror Rigs mit halbdurchlässigem Spiegel, auf die die Kameras in L-Form montiert werden, um einen Interokularabstand von Null erzeugen zu können“, erläutert Harald Schernthaner, das 3D-Aufnahmeprinzip. 8 Als Kräne kommen ein Superscorpio Teleskopkran sowie ein Supertechno 50 mit modifiziertem 3D-Remote-Head zum Einsatz. Kernstück des ARRI Film & TV Engagements während der gesamten Drehzeit am Set von Wickie ist ein vollständig autarkes „Posthaus“, das in einem 7,3 m langen und 2,5 m breiten Trailer untergebracht ist. Er ist voll klimatisiert und bietet Platz für mehrere Arbeitsplätze, 65'' 3D-Monitor, 2D-Broadcast-Monitor, Grading Panel und acht Sitzplätze für das tägliche Screening. Im Trailer befinden sich zwei Codex Labstations, die das digitale Filmmaterial direkt vom Set übernehmen. „Mobilität ist hier der entscheidende Faktor, nicht zuletzt auch, um eine gewisse Unsicherheit, die noch mit jedem 3D-Dreh verbunden ist, abzufedern“, erklärt Schernthaner die Entscheidung für die aufwendige Konstruktion. „Bei dieser neuen Aufnahmetechnik muss sehr schnell reagiert werden können. Das lässt sich nur sicherstellen, wenn man mit einem Coloristen direkt vor Ort ist sowie mit einem weiteren Techniker, der sich um Backups und Deliveries für das Screening und Schneideraum, sowie Metadaten, kümmert.“ VISIONARRI Photos: Marco Nagel © 2010 Rat Pack Film/ Constantin Film Verleih Photo: Bernhard Thür KAMERAMANN Christian Rein mit Rig „DAS TÄGLICHE 3D-SCREENING FINDET NACH DREHSCHLUSS MIT DEN ORIGINALDATEN IM ON-SET TRAILER STATT.“ Dieses Asset-Management der Post-Spezialisten wird vom ARRI On-Set Dailies System unterstützt, einer Software von Colorfront, die in enger Zusammenarbeit mit ARRI für den Einsatz bei 3D-Dreharbeiten optimiert wurde, sowie von einer eigens von ARRI entwickelten Archivierungs-Software. Für Markus Kirsch, ARRI Head of TV Postproduction, ist „ein wesentlicher Vorteil des Colorfront On-Set Dailies Systems die Kombination der Komponenten wie Farbkorrektur, eine framegenaue dokumentierbare Qualitätskontrolle und ein paralleles schnelles Rendering unterschiedlicher Derivate. Das spart Zeit und Personal“ Im konkreten Ablauf sieht das so aus: Zwei ALEXA Kameras zeichnen auf einen Codex Portable im Format Jpeg 2000 auf. Die aufgenommenen Daten werden anschließend in den Trailer übernommen, dort zuerst gesichert, dann auf die Produktivsysteme überspielt und sofort qualitätskontrolliert. Bereits eine Stunde, nachdem ein Magazin abgedreht ist, kann ein Feedback hinsicht- lich der Daten gegeben werden, nach eineinhalb Stunden befindet sich das 3DBild lichtbestimmt inklusive der wichtigsten Metadaten (Scene, Shot, Take) auf dem Monitor. „Wenn am Set etwas schiefläuft, ist es gerade im 3D-Bereich wichtig, so früh wie möglich ein Feedback zu haben, denn alles, was später im 3D-Bild retuschiert oder neu gestaltet werden muss, ist extrem zeitintensiv bzw. zum Teil auch gar nicht machbar“, warnt Schernthaner. Das tägliche 3D-Screening findet nach Drehschluss mit den Originaldaten im OnSet Trailer statt. Das komplette digital gedrehte Material wird dabei mit synchronisiertem Scratch Sound, stereo-geometrisch überprüft sowie mit farbkorrigiertem Bild vorgeführt. Parallel dazu werden von der ARRI Onset Dailies Software AVID 3D-MXFFiles für den Schneideraum, 3D-BluRay für die Constantin zum Sichten der Muster, vier mit namentlichen Burn-ins personalisierte DVDs, sowie die ARRI Webgate Derivate REGISSEUR Christian Ditter mit ‘Wickie’ (Jonas Hämmerle) für die Online-Mustersichtung generiert und anschließend weitergeleitet. Alles was am Set an Daten generiert wird, kommt letztlich auf zwei Sätze LTO 4 Backup-Tapes gesichert zu ARRI und wird dort im Datenarchiv vorgehalten. Dabei laufen über die gesamte Drehzeit an die 160 Terabyte an Daten auf. Die Metadaten des Dailies-Gradings und die stereoskopischen Parameter können für die spätere Bearbeitung in der Lustre-Suite sowie für die Erstellung der Visual Effects weitgehend übernommen werden. Gedreht wird noch bis Anfang Dezember an Sets in Bayern und auf Malta. Wickie auf großer Fahrt wird gefördert vom FFF FilmFernsehFonds Bayern, dem BBF Bayerischen Banken Fonds, der NRW Bank, der FFA Filmförderungsanstalt, dem DFFF sowie der Malta Film Commission und soll am 29. September 2011 im Verleih der Constantin Film in die Kinos kommen. I Ingo Klingspon 9 AM SET VON CHRISTIAN BECKER Die Dreharbeiten für den zweiten Teil der Wickie-Saga, der zugleich der erste große, ausschließlich aus Deutschland produzierte Real-3D-Kinofilm sein wird, begannen nach langen Vorbereitungen im August 2010. VisionARRI nutzte Ende September die Gelegenheit, um sich auf Malta mit Rat Pack Produzent Christian Becker (Die Welle, Wickie und die starken Männer, Vorstadtkrokodile, Jerry Cotton), dem Regisseur und Drehbuch-Autor Christian Ditter (Französisch für Anfänger, Vorstadtkrokodile 1 & 2) sowie dem Kameramann Christian Rein (Vorstadtkrokodile, Wholetrain, 13 Semester) über ihre Erfahrungen nach vier Wochen am Set mit der brandneuen ARRI 3D-Technologie zu unterhalten. Zu Beginn eine Frage an den Produzenten. Wie kam es bei Rat Pack Filmproduktion zu der Entscheidung den neuen WickieFilm in Stereo 3D aufzunehmen? VisionARRI: Eigentlich gab es schon Überlegungen, Wickie und die starken Männer in 3D zu realisieren, aber damals war die Technik in Europa noch nicht so weit. Letztes Jahr stand für uns aber fest, dass wir einen so großen deutschen Film wie Wickie auf großer Fahrt unbedingt mit der neuen ARRI ALEXA Kamera und in 3D drehen wollten. Deshalb haben wir bereits im Entwicklungsstadium in 2009 Kontakt mit dem geschäftsführenden Vorstand von ARRI, Prof. Franz Kraus, aufgenommen, um sicherzustellen, dass wir einerseits rechtzeitig und in ausreichender Zahl ALEXA Kameras zur Verfügung haben werden und andererseits, um unsere 3D-Ideen zusammen mit ARRI weiterzuentwickeln. Christian Becker: Wir hatten uns weltweit umgeschaut, was es an 3D-Techniken gab und mit zahlreichen Firmen gesprochen, mussten aber feststellen, dass auch international die Kompromisse überwogen. Deshalb haben wir dann im Januar 2010 zusammen mit Manfred Jahn und Thomas Loher von ARRI Rental sowie mit Florian Maier von Stereotec ein Rig-System entwickelt, das genau auf die ALEXA Kameras zugeschnitten ist. Gleichzeitig wurde durch die 3D-Taskforce von ARRI Film & TV, Markus Kirsch, Harald Schernthaner, Dr. Johannes Steurer und Dominik Trimborn, ein Workflow für die 3D-Postproduktion ausgearbeitet. Jetzt nach einem halben Jahr können wir mit Recht behaupten, dass es ein komplett in Deutschland entwickeltes und abgestimmtes 3D-System gibt, mit deutschen Topkameras und einem perfekten Rig. Dazu kommt noch ein modifiziertes Steadicam10 Rig von der Firma P+S und ein lückenloser Workflow von der Belichtung am Set, bis zur Qualitätskontrolle im eigens von ARRI gebauten On-Set Lab-Trailer. Das Lab der ARRI Postproduktion liefert mit der On-SetDailies Software von Colorfront die farbkorrigierten 3D-Dailies einschließlich Metadaten, sofortige Blu-ray Ausspielungen und die Derivate für die Verwaltung der Muster im Internet (ARRI Webgate). Wir haben alle natürlich zunächst Fehler gemacht, aber die sind inzwischen ausgemerzt. Das System ist jetzt nach der vierten Drehwoche nahezu perfekt. Es funktioniert, und ich kann nur jedem Kollegen, der nach uns in ein 3D-Projekt einsteigt, sagen, er braucht nicht ins Ausland zu schauen, wir haben die perfekte Technik jetzt in Deutschland zur Verfügung. Und jeder nach uns kann sie nutzen. Das klingt alles in allem doch nach einem sehr mutigen Engagement für einen Produzenten. VA: Wenn man so eine Gesamtentwicklung für 3D-Produktionen in Deutschland angehen will, dann kann man das natürlich nur für ein so großes, kommerziell erfolgreiches Franchise wie Wickie wagen. Aber es gibt auch persönliche Gründe. Ich hatte in meiner Zeit auf der Filmhochschule immer großen Spass daran, von Leuten zu Becker: hören, die Kamerasysteme und neue Technologien entwickelten, ich denke da z. B. an Jost Vacano als Steadicam-Vorreiter. Das Tolle ist, dass wir jetzt wirklich dabei sind und zusammen mit den Firmen ARRI und Stereotec ein bisschen Filmgeschichte schreiben. Es hat noch keiner in Deutschland einen deutschsprachigen Real-3DKinofilm gemacht und das komplett mit deutscher Technologie. Das gefällt mir natürlich. Wie verändert sich das Filmemachen durch 3D im Skript und in der Realisierung? VA: Becker: Bei der Skriptentwicklung haben Christian Ditter, Lena Schömann und ich darauf geachtet, dass die Szenen oftmals den vollen 3D-Effekt ausspielen können. Ich denke da an amerikanische Beispiele, in denen zu wenig vor der Leinwand passiert. Ein Familienfilm wie Wickie soll aber unterhalten, er soll begeistern, und ein bisschen Jahrmarkt-Attraktion darf da problemlos hinzukommen, denn dafür drehen wir das Ganze ja auch auf 3D. Darum haben wir im wirklich sensationellen Drehbuch von Christian Ditter auch Stellen mit einer gewissen Tiefenbeschreibung für Aktionen vor der Leinwand. Da schaut auch mal ein Kopf aus der Leinwand, oder Speere und Pfeile fliegen in den Zuschauerraum. VISIONARRI DER ARRI ON SET SERVICE TRAILER bei den Wickie-Dreharbeiten auf Malta „EIN BISSCHEN FILMGESCHICHTE SCHREIBEN...“ VA: Und wie haben Sie als Regisseur den Dreh in 3D bisher erlebt? Christian Ditter: Zum Dreh lässt sich sagen, dass nach ein paar Tagen Eingewöhnung der Ablauf eigentlich ganz normal ist. Man muss nicht mehr auf die Kameras warten, auch wenn der Aufwand natürlich immens wird, sobald man Stunt- und Actionszenen hat. Wir hatten neulich zehn Kameras am Set, die fünf Perspektiven boten, wir brauchen ja immer zwei Kameras pro Unit. Auch schneidet man nicht so hektisch in 3D, man komponiert eher Bilder oder Kamerafahrten. Das macht in 3D aber besonders viel Spaß. VA: Was verändert sich für den Kameramann z. B. in den klassischen Problemzonen, Schwenks, Brennweiten etc. War die Umstellung problematisch? Für mich ist das nicht nur der erste 3D-Film, sondern auch der erste Spielfilm mit einer digitalen Filmkamera. Zum Glück hat sich nach den ersten Tests mit der ALEXA schell herausgestellt, dass ich mit ihr wie mit einer traditionellen Filmkamera arbeiten kann. Ich hatte natürlich Fragen. Wie reagiert die Kamera, wie ist das Rauschverhalten, wie ist der Belichtungsumfang? Vor der ALEXA gab es keine digitale Filmkamera auf dem Markt, die mit 35 mm Film mithalten konnte, oder in Sachen Bildqualität vergleichbare Ergebnisse geliefert hätte. Hier bedeutet die ALEXA einen riesigen Schritt nach vorn. Christian Rein: bereitungen für den Film. Wir hatten eigentlich noch keine technische Infrastruktur, um auf 3D zu drehen. Anfang des Jahres, als die ALEXA herauskam, gab es auch noch nicht die Master-Slave-Funktion für diese Kameras. Hier hat aber ARRI sehr schnell nachgelegt und die ALEXA 3D-kompatibel gemacht. Das und die neuen SoftwareUpdates waren entscheidend, damit wir diesen Film überhaupt so drehen können. Ich habe in Sachen 3D im Vorfeld viel recherchiert, und es wäre falsch zu sagen, dass sich für die Kameraarbeit nichts verändert. Man benützt andere Brennweiten und das Equipment ist wieder größer. Es ist ein bisschen wie früher, als man viel großes Equipment dabei hatte. Man ist auch nicht so schnell und spontan, muss mehr planen, aber letztendlich kommt man zu den gewünschten Ergebnissen. Die Brennweiten werden weitwinkliger, wenn man auf 35 mm ein 40 mm Objektiv verwendet, so verwendet man in 3D ein 24 mm Objektiv. Da das 3D-Erlebnis den Betrachter viel mehr fordert, schneidet man auch viel weniger, fasst Einstellungen zusammen, um dem Genuß am Schauen Raum zu geben. VA: Wo findet man als DoP in diesem Prozess seinen Platz? Hat man nur noch einen Monitor vor sich, oder stehen Sie noch an den Kameras? VA: Eine weitere Herausforderung ist sicher, dass man mit zwei Kameras synchron geschaltet arbeitet, wie verändert sich da die Arbeitsweise? Es ist so eine Mischung, da wir auch mit Steadicam arbeiten. Ich stell mich aber schon so hin, dass ich das Set und die Schauspieler im Licht sehe. Aber man ist natürlich etwas weiter weg, auch weil man viel mit Technokränen und Remote-Heads arbeitet. Rein: Das war natürlich ein komplett neues Arbeiten, das begann schon mit den Vor- Es wird alles ein bisschen technischer und distanzierter. Man hat nicht mehr diese Rein: Unmittelbarkeit, wie wenn man durch den optischen Sucher schaut und damit der erste Zuschauer des Films ist. Man hat auch eine größere Crew. Der stereoskopische Stab kommt hinzu, das Recording-Team und die Digital Imaging Technicians. Wir haben jetzt einen Kamerastab mit zirka 14 Leuten, während man sonst bei einem 2D-Film mit zwei Units eher nur sechs Leute braucht. VA: Mussten Sie schon einmal etwas nachdrehen, weil es beim ersten Mal nicht geklappt hat? Sie haben mit den Möglichkeiten des ARRI OnSet Labs und dem Stereographer ja vor Ort eine direkte Kontrolle der Ergebnisse. Rein: Das On-Set Lab bietet in der Tat eine fantastische Kontrollmöglichkeit, aber bislang hatten wir noch nicht das Problem, dass wir etwas nachdrehen mussten, weil irgendwas aus stereoskopischen Gründen nicht geklappt hätte. Wir haben mit Florian Maier einen ausgezeichneten Stereographer, aber auch wir haben uns intensiv vorbereitet. Die ganze technische Crew ist durch einen Workshop gegangen. Sicher ist das alles Neuland, aber wir wachsen an der Aufgabe. VA: Wie ist es mit dem Licht am Set? 3D hat ja die Tendenz dunkler im Vorführraum rüberzukommen, muss man das bei den Aufnahmen schon berücksichtigen? Wie arbeitet man da mit den Objektiven? Rein: Das sind zwei unterschiedliche Bereiche. Der eine betrifft die Tiefenschärfe, der andere die Projektion. Weil 3D dem realen Sehbild mehr entspricht, möchte man unbewusst auch mehr sehen, d. h. man bevorzugt mehr Tiefenschärfe. 11 AM SET VON WICKIE ON LOCATION stets Zugriff auf modernste Technik. SCREENING VOR ORT im Trailer mit bester Ausstattung und 8 Sitzplätzen Darum drehen wir auch bei höheren Blenden. In manchen Situationen braucht man dafür auch mehr Licht. Es kann zwar sehr reizvoll sein, wenn Hintergründe verschwimmen, aber je weiter die Einstellung ist, umso mehr will man auch sehen, und da wären unscharfe Hintergründe eher störend. Das andere ist ein noch nicht befriedigend gelöstes Faktum der Projektion, also ein rein technisches Problem. Ansonsten belichten wir genauso, wie es bei 2D-Filmen der Fall ist. Manchmal muss man später beim Grading etwas nachhelfen und den Kontrast ein wenig ‘ansteilen’, weil das 3D-Empfinden stärker wird, wenn die Bilder mehr Kontrast haben. Sind die Bilder flach, geht auch der räumliche Effekt etwas verloren. Frage an den Regisseur: Wie verändert sich die Dramaturgie wenn man einen 3D-Film macht? Muss man die Schauspieler anders führen, die Aktion anders anlegen? VA: Ditter: Wesentlich ist vor allem, dass 3D das passende Format ist, um den Zuschauer in neue, ungesehene Welten zu entführen. Und das versuchen wir mit jeder Einstellung zu erreichen. Das Tolle daran ist, dass man die Möglichkeit hat, dem Zuschauer diese Welten nicht nur zu zeigen, sondern sie erlebbar zu machen, ihn gewissermaßen zu integrieren. 12 Der Hauptunterschied beim Inszenieren ist, dass wir sehr viele Plansequenzen haben, Takes sehr lange stehen lassen, auch mit Perspektivänderungen, und so auch weniger schneiden. Damit spielen auch die Schauspieler länger am Stück und können dadurch eine Szene viel mehr zum Leben erwecken. Ich mag das persönlich sehr, weil es den Betrachter in die Handlung hineinzieht und man das Gefühl hat, mit dabei zu sein. VA: Sie sehen also keine Schwierigkeiten für sich selbst in Ihren Regieabsichten? Ditter: Nein überhaupt nicht, eher im Gegenteil. Es bereichert, es ist eine Dimension mehr, in der man Erzählen kann. Man hat nicht mehr nur verschiedene Einstellungsgrößen und Schnitt-Gegenschnitt, sondern ein visuelles Sprachelement mehr. Schon allein, weil man sich überlegt, wie nah man ein Objekt an den Zuschauer heranbringt, oder wie nah man emotional an einer Figur ist, oder sich auch von ihr distanziert. Das macht die Filmsprache reicher. Wie weit mussten Sie im Script vorausplanen mit dieser spezifischen Dramaturgie? Wo liegen die Unterschiede zu anderen Drehbüchern? VA: Ditter: Bei unseren bisherigen Filmen haben wir alles schon vor Drehbeginn vollständig aufgelöst, mit Storyboard und Shot-Listen. Das ist jetzt um ein Element reicher geworden, indem wir auch ein Tiefen-Script gemacht haben, in dem wir im Vorfeld festlegen, wie stark der 3D-Effekt in der jeweiligen Szene sein soll. Ob man den Zuschauer quasi abholt und ihn hineinreißt in eine ‘Achterbahnfahrt’ oder ob man ihm mehr Entspannung und Zeit zum sich Umschauen bietet. Das war unsere Hauptarbeit in den Vorgesprächen. Es ergeben sich auch neue Möglichkeiten der Filmsprache. Dort wo man sonst, um etwas hervorzuheben, auf ein Detail geschnitten hat, heben wir jetzt einfach den Gegenstand etwas heraus und lenken so das Auge des Zuschauers dort hin, ohne ihm gleich einen stark eingeschränkten Blickwinkel aufzuzwängen. Eine erstaunliche Erfahrung für mich am Set waren die Besucher, die ab und zu bei uns vorbeischauten und wie hypnotisiert vor unseren 3D-Monitoren standen. Selbst, wenn wir einen Take mehrfach wiederholten, konnten sich die Leute nicht von diesen Bildern lösen. Ich habe das Gefühl, dass sie richtig reingesogen wurden. Das habe ich bisher noch an keinem Set erlebt. Gerade für einen Abenteuerfilm wie Wickie ist das natürlich, was man sich wünscht. Die Leute standen vor den Monitoren Schlange wie vor der Kinokasse. Ich hoffe, dass sich das an den realen Kinokassen so wiederholen wird. I Ingo Klingspon VISIONARRI DER AUFWAND WÄCHST ENORM 3D UND VFX Von allen ‘Bereichen’ in der Postproduktion ist die visuelle Effektbearbeitung vermutlich am stärksten von den Veränderungen durch Stereo 3D betroffen. „Es wird viel aufwendiger werden als bislang, glaubwürdige Visual Effects zu generieren“, betont Dominik Trimborn, ARRI Head of VFX, im Gespräch mit VisionARRI. Ab Anfang 2011 wird auch die Visual Effects-Abteilung von ARRI Film & TV intensiv in die Postproduktion von Wickie auf großer Fahrt eingebunden sein. Was ändert sich durch Stereo 3D für die VFX? VisionARRI: Wir sind jetzt schon seit einem Jahr im stereoskopischen Prozess engagiert. Dazu wurde hier bei ARRI eine Taskforce mit dem Leiter der TV Postproduction, Markus Kirsch, dem Head of Digital Filmworks, Harald Schernthaner, und mir unter der beratenden Leitung von Dr. Johannes Steurer (Principal Engineer ARRI Cine Technik) gebildet, die sich seither intensiv mit dem 3D-Workflow in der Postproduktion auseinandersetzt. Dominik Trimborn: Generell gilt: In 3D muss viel genauer gearbeitet werden als in 2D, und es wird auch technisch komplizierter. Die digitalen Effekte wurden in 2D schon bis zum Äußersten ausgereizt, dies funktioniert leider so nicht mehr. Ein paar Beispiele: Die üblichen Matte Paintings, die 2D in Photoshop generiert wurden, reichen nicht mehr aus, hier braucht man künftig immer 3D-Modelle. Einfache Retuschen müssen für beide Augenperspektiven gemacht werden. Ein Wire Removal war im 2D-Bereich eine der einfacheren Übungen, relativ schnell zu machen, wenn nicht gerade der Draht vor einem Gesicht hing. Im 3D-Raum wird das auf einmal unheimlich schwierig, weil der Mensch ‘zwei’ Augen hat. Wenn z. B. eine durch den Wire verursachte Beule in einem Kleidungsstück zu retuschieren ist, dann muss man das jetzt dreidimensional entfernen. Einfach ‘wegpinseln’ wie in 2D geht nicht mehr. Hinzu kommt, dass die 3D-Layer äußerst perfekt an die Compositer angeliefert werden müssen, da ein nachträgliches Anpassen sehr aufwendig wird. Der Gesamtaufwand wird bei uns dadurch enorm anwachsen. Benötigt man auch neue Tools, und wie bereiten Sie ihre Abteilung auf die kommenden Aufgaben vor? VA: Wir haben schon 2009, als wir wussten, dass wir bei Wickie auf großer Fahrt dabei sind, unsere 2D-Pipeline von Shake auf Nuke umgestellt. Wir haben alle 2D-Projekte in diesem Jahr bereits auf Nuke abgewickelt, um mit diesem neuen Tool vertraut zu werden. Trimborn: Außerdem läuft bei uns gerade ein Testprojekt mit den klassischen Aufgabenfeldern wie Matte Painting, Wire Removal, 3D-Setergänzungen etc., also mit all dem, was Fragen aufwirft: Wie viel Zeit wird benötigt, wo sind die Schwierigkeiten, was sollte man beachten bzw. vermeiden, wie verändern sich die Workflows. Ziel ist, im Januar möglichst ohne Überraschungen mit dem Wickie-Projekt starten zu können. Wir sind natürlich bei Wickie in die Drehplanung involviert, wie bei jedem anderen Projekt auch, aber viele Dinge erfordern andere Herangehensweisen, etwa die Aufnahmen von Elementen. Wenn wir bislang ein Feuer-Element gedreht haben (Fackeln, Lagerfeuer etc.), dann haben wir das Objekt immer relativ bildfüllend aufgenommen, und konnten es dann verkleinert dort im Bild platzieren, wo es hin sollte. Das geht jetzt nicht mehr so einfach, weil man diese Elemente nicht im Raum verkleinern kann, ohne mit der Stereoskopie in Konflikt zu kommen. Man muss also jedes Element exakt vorbereiten, damit es am Schluss auch passt. Jeder Shot muss von uns präzise im 3DRaum getrackt werden, um eine genaue Raumanalyse zu erreichen. Dazu brauchen wir alle Kamera-Parameter, die wir bei einem herkömmlichen 2D-Film auch gebraucht haben. Hinzu kommen jetzt aber noch die stereoskopischen Parameter, wie der Augenabstand und in welchem Winkel die Kameras zueinander standen. Da sich all diese Parameter dynamisch verändern können und die Kameradaten wichtiger denn je sind, hat sich ARRI etwas einfallen lassen. Wir haben deshalb das Data Capture System (DCS 2) wieder aufleben lassen, das ursprünglich für den zweiten Teil von Narnia bei ARRI Rental entwickelt worden war. Es ist an das Lens Data System von ARRI gekoppelt und zeichnet die KameraDaten für jeden Frame auf. Das ist vor allem bei Fahrten wichtig, bei den sich alle Parameter dynamisch verändern können. Die Box erfasst jetzt auch die stereoskopischen Parameter für jeden einzelnen Frame. Diese Daten werden im On-Set Lab mit archiviert, und wir können dann bei Bedarf auf diese Werte framegenau zurückgreifen. Die Box ist ein wirklich cooles Tool von ARRI Rental, das jetzt erst so richtig an Bedeutung gewinnt. Auch für alle anderen VFX-Häuser könnte diese Box künftig von großem Interesse sein. I Ingo Klingspon 13 ALEXA ermöglicht Low-Light Promo für Kylie Kameramann Will Bex entschied er sich für die ALEXA, als man ihn mit der Aufgabe betraute, das Music Video zu Get Outta My Way, der zweiten Single aus Kylie Minogues aktuellem Album Aphrodite, zu drehen. Das Video ist eine wahre Augenweide: Kylie, blonde Tänzer, prächtige Kostüme und spektakuläre Beleuchtungseffekte, die allesamt vor Ort und Live – nicht in der Nachbearbeitung – von Frieder Weiss mit seinen interaktiven Lichtprojektionen geschaffen wurden. Das Video, bei dem die Werbefilmemacher AlexandLiane Regie führten und das von Jon Adams von Factory Films produziert wurde, sollte unter lichtarmen aber kontrastreichen Bedingungen gefilmt werden – eine ideale Herausforderung für den ALEXA Sensor, der sich durch seine hohe Lichtempfindlichkeit und den unübertroffenen Dynamikumfang auszeichnet. ARRI Media stellte das ALEXA Kamera-Packet und die Bühnenausstattung bereit. Das Regie-Team hatte schon seit geraumer Zeit mit der Idee gespielt, Weiss’ wegweisende Lichtprojektionen in das Video zu integrieren, aber erst mit dem Erscheinen der ALEXA konnten sie dieses Konzept verwirklichen. „Ich glaube, es war eine Sache des Timings – die richtige Idee, Künstlerin, Zeit und das richtige Handwerkszeug“, erklärt Bex, der das gesamte Video mit 1600 ASA drehte und auf einem SRW-1 Recorder in HDCAM SR 4:4:4 Rec 709 aufnahm. „Ich war ausgesprochen zuversichtlich, dass wir mit der ALEXA gut bedient sind, um unter solchen Low-Light Bedingungen zu drehen. Alle die ans Set kamen, haben gesehen wie wenig Licht wir wirklich hatten und ich glaube mit jeder anderen Kamera hätten wir Probleme bekommen.” 14 Bex hatte die interaktiven Lichtprojektionen zuvor nur auf einem Laptop gesehen und somit bestand eine gewisse Unsicherheit. Hinzu kam, dass nur ein Drehtag vorgesehen war und Bex noch nie mit der ALEXA gedreht hatte. „Ich bin der Meinung, dass Music Videos, die an einem Tag abgedreht werden, Risiko pur sind. Man muss also bereit sein, für eine Idee den Kopf hinzuhalten“, fährt Bex fort. „Etwas wirklich Interessantes oder gar Großartiges an einem Tag zu erschaffen, ist ein Risiko. Das muss man einfach auf sich nehmen. Deshalb waren wir sehr erleichtert, als wir unsere erste Einstellung anschauten und ein Bild gesehen haben, das genau so war, wie wir es geplant hatten. Da wusste ich, dass ich nichts forcieren muss. Es war auch beruhigend zu sehen, dass ich den Belichtungsspielraum hatte, den ich für die Projektionen aber auch für das Beauty-Lighting von Kylie gebraucht habe.“ Bex stellte schnell fest, dass die Lichtempfindlichkeit der ALEXA ihn in seiner Wahl der Gels in keiner Weise einschränkt und so nützte er diese Chance, um die Bilder mit Grundfarben auszufüllen. „Es gibt bestimmte Gels, die ich wahnsinnig gerne benutze, wenn ich mit Film arbeite”, erklärt der Kameramann, „aber dann macht man VISIONARRI WILL BEX am Set mit der ALEXA „…ES IST SEHR AUFREGEND JETZT DIE ALEXA ALS ALTERNATIVE ZU HABEN, MIT EINEM BILD, DAS INTUITIV SO AUSSIEHT WIE FILM.“ das Gel an die eine Lampe, die im Budget vorgesehen war, und du stellst fest, es macht dir das ganze Licht kaputt, je nachdem wie die Dichte des Gels ist. Und so werden diese Gels irgendwann nutzlos, außer man ist wirklich ganz nah dran. Ich habe jedoch schnell herausgefunden, dass ich in diesem Fall die Gels einsetzen konnte aber nur, weil die ALEXA sie auch sah und das bei einem fast nicht messbaren Belichtungswert.“ Bex war angenehm überrascht wie viel die ALEXA ‘sehen’ kann und ihm wurde schnell klar, dass die Kamera eine andere Herangehensweise erfordert, was die Beleuchtung betrifft. Er kam jetzt mit viel weniger Licht aus, auch was das Key-Light angeht, das er für Kylie benutzte. „Das flog mehr oder weniger ganz raus“, berichtet der Kameramann, „sonst hätte ich zweimal so viele Frames gebraucht nur um das Licht weicher zu machen; das war der einzige Moment am Set, in dem ich wirklich nach Luft ringen musste: ich drehte weit offen und konnte wegen der Belichtungswerte der Projektionen keinen Stop runter.“ 1600 ASA und die Lampen so weit weg wir nur möglich, ließen Bex erkennen, dass seine gewohnten Beleuchtungsmethoden dank der außergewöhnlich hohen Lichtempfindlichkeit der ALEXA überholt sind. „Können Kameramänner, die mit der ALEXA unter Bedingungen wie den unseren drehen, ihre Belichtungsmesser ausmustern?“ fragt Bex. „Wahrscheinlich nicht, aber meiner war an dem Tag nutzlos.“ Grinsend fügt er hinzu, „ich hatte ihn nur dabei, um so zu tun als hätte ich eine Ahnung, aber einen Messwert habe ich nicht bekommen. Nur für Kylies Key-Light habe ich einen Messwert bekommen, aber sonst nirgends. Mein Belichtungsmesser war nutzlos, aber die ALEXA sah alles – und das ist, was zählt.“ Die Nachbearbeitung fand bei Rushes in London statt, wo Colorist Simone Grattarola, der in der Vergangenheit schon mehrfach mit AlexandLiane zusammengearbeitet hat, für das Color Grading verantwortlich war. Vorab hatte man beschlossen das ALEXA Material so zu behandeln, als hätte es den Belichtungsspielraum von 35 mm Film. „Bei den letzten zwei oder drei Drehs bei denen AlexandLiane Regie führten und Simone für das Color Grading verantwortlich war, haben wir auf 2-Perforation Film gearbeitet. Wir waren also noch auf 35 mm eingespielt”, sagt Bex. „Ich glaube, dass wir nach einer gewissen Zeit völlig vergessen haben in welchem Format wir arbeiten. Normalerweise muss man bei digitalen Drehs ständig daran denken, was sehr ablenkt. Wir hingegen mussten nur machen, was wir sonst – bei Film – auch gemacht hätten“. Da der größte Teil des Looks am Set geschaffen wurde, war das Grading relativ unkompliziert. Allerdings musste ein Teil des Hintergrundes bearbeitet werden, da die ALEXA tatsächlich die Fähigkeit hat, selbst die Schatten zu penetrieren. „Alle möglichen Sachen waren in den Schatten des Bildes zu sehen – zum Beispiel ein Stück Stoff das an einem Stativ befestigt war“, sagt Bex. „Nie hätte ich gedacht, dass man das sehen könnte, aber die ALEXA hat es in der Tat erfasst und deshalb mussten wir das später korrigieren. Das ist ein weiteres Beispiel dafür wie viel diese Kamera sieht“. „Im Grading verlief alles nach Plan“, berichtet der Kameramann weiter. „Ich wusste, dass alles okay ist, denn normalerweise sind nach einem Dreh alle erschöpft. Wir aber waren alle gut gelaunt, denn wir hatten tolle Bilder. Es gab keine Überraschungen bei der Farbwiedergabe, jede Nuance, die ich geschaffen hatte, war zu sehen, und Alles sah fantastisch aus. Wichtig ist, wie subtil man sein kann, und ich finde, dass es schwierig ist, trotz der Vielfalt an DSLR und all dieser anderen Kameras, eine zu finden, die diese Feinheiten in Low-Light Bedingungen wahrnehmen kann. Und was ich auf dem Kylie Set erreichen konnte, hätte ich in der Vergangenheit mit keiner dieser anderen digitalen Kameras geschafft – es wäre einfach nicht möglich gewesen.“ Bex fügt abschließend hinzu, „deshalb ist es sehr aufregend jetzt die ALEXA als Alternative zu haben, mit einem Bild, das intuitiv so aussieht wie Film. Ich mache wirklich einen direkten Vergleich mit 35 mm und ich würde sagen, die ALEXA ist ganz nah dran. Ich würde es digitalen Film nennen.“ I Michelle Smith 15 Werbung zum Anfassen S3D COMMERCIAL Oranger Rauch, der so dicht ist, dass der geneigte Kinozuschauer sicherheitshalber die Hand vor Mund und Nase hält; atemberaubende Stunts in schwindelerregender Höhe; Action zum Anfassen: 3D-Werbung macht's möglich. Das 3D stereoskopische Abenteuer geht weiter… Denn nach Erfolgen von 3D-Kinofilmen wie Avatar haben auch Werbekunden die Faszination des räumlichen Sehens für sich entdeckt und stecken immer mehr Energie und Geld in die Produktion dreidimensionaler Spots. Diese Tatsache stellt Produktionsfirmen und Postproduktionshäuser vor ständig neue Herausforderungen: Mitte Oktober etwa kam der neue Spot des weltweit agierenden Software-Riesen Microsoft in die deutschen Kinos. Produziert wurde der 30-Sekünder im echten S3D-Umfeld (eine Zusammenarbeit zwischen der Münchner Filmproduktion e+p commercial, ARRI Commercial und der Werbeagentur Wunderman). 16 Zu sehen ist darin ein so genannter Trial Biker: Mauern, Geländer oder Wände sind für ihn keine Hindernisse, sondern Herausforderungen. Die Kamera ist immer ganz nah dran – wandauf, wandab, dazwischen Kehrtwenden, mal ein Sprung, mal ein Salto. Dabei hinterlässt der Extremsportler eine in Kamera gedrehte, orangefarbene Kreidespur. Am Ende des Spots geht diese mittels einer komplett in CGI generierten visuellen Zoomhochfahrt und Topansicht der Stadt Berlin in das CI Microsoft Office Logo über. Um dem hohen Anspruch an räumlicher Wirkung gerecht zu werden, wurde extra für diesen Spot mit ARRI Rental eine in Deutschland noch nie da gewesene Hardware-Infrastruktur erdacht und getestet. Gedreht wurde vergangenen Juli zwei Tage lang mit einer 60köpfigen Crew in Berlin. Hightech vom Feinsten Im Einsatz waren neben zwei brandneuen Alexa Kameras auch zwei Phantom Kamerabodys für die Highspeed Aufnahmen. Beide stereoskopische Systeme wurden jeweils auf einem Stereo Rig montiert. Das Alexa Material wurde mit zwei synchron gesteuerten HD-Cam SRRecordern und parallel auf Q-Take im Pro-Res-Modus aufgezeichnet. Am Drehort wurde dafür eigens eine Sichtungsmöglichkeit samt 3D-Monitor und den dazugehörigen S3D-Brillen (für Regisseur Moritz Laube, seinen DoP Christian Rein sowie für Agentur und Kunde) aufgebaut. Dadurch war es möglich, schnell verwertbares Feedback der räumlichen Empfindung zu generieren – und das wiederum gab wichtige kreative Inputs für alle weiteren geplanten Aufnahmen. Photos: © Peter Jacoby VISIONARRI Kunde: Microsoft Agentur: Wunderman, München Produktion: e+p commercial Filmproduktion, München Regie: Moritz Laube Kamera: Christian Rein ARRI Commercial Team Head of Commercial: Philipp Bartel Producer: Michel Schütz Flame Artist: Mikel Tischner 3D: Sven Constable, Dorian Argu Für die genaue Berechnung und Analyse der jeweiligen S3D-Drehsituationen wurde eine englische Stereographerin engagiert – ständig begleitet von dem ARRI-eigenen S3D-Team. Diese begleitenden Maßnahmen wurden schon bei der Erstellung des Shootingsboards zu Rate gezogen, um in Absprache mit Regie und Kameramann den gewünschten räumlichen Effekt zu erzielen. Ebenso war es wichtig, die Übergänge der einzelnen Shots genau nach dem Grad ihrer räumlichen Wirkung zu definieren. Schon parallel zum Dreh fand bei ARRI Film & TV Services in Berlin und München die Quality-Control der jeweiligen 2Dsowie 3D-Streams statt. Danach wurden die digitalen Aufzeichnungsdaten erstmal in München am FrameCycler eingeladen, analysiert und für eine stimmige S3D-Anwendung angepasst. Der Off-Line Schnitt erfolgte an einem speziell aufgerüsteten S3D AVID mit Realtime 3D-Sichtungsmöglichkeiten. Nach einer erfolgreichen OffLine Schnitt Abnahme, konnte basierend auf der EDL sowohl mit den Online als auch mit den VFX Arbeiten begonnen werden. Hier galt es unter anderem nachträglich CGI-Partikel der im Film vorkommenden Kreideelemente als Stilmittel zu generieren und im Raum ‘zum Greifen nahe’ zu platzieren. Somit konnte eine zusätzliche Intensivierung des räumlichen Empfindens ‘à la Avatar’ erzeugt werden. Anschließend wurde am digitalen Farbkorrektursystem Lustre – ebenfalls im Realtime S3D-Umfeld – die farbliche Anpassung angegangen. Dabei gab es im Vergleich zu einer 2D-Produktion neben der gewöhnlichen Farbbestimmung einen neuen und wichtigen weiteren Arbeitsprozess: das sogenannte ‘Depth Grading’. Wenn gewisse drehseitige Parameter beachtet werden, kann in diesem Arbeitsprozess je nach kreativer Auffassung die 3D-Wirkung maßgeblich beeinflusst werden. In Absprache mit Regie und Kamera wurden bestimmte Objekte im Bild entweder hinter, auf oder vor der Leinwand platziert. Dieses Stilmittel konnte den generellen 3D-Look entscheidend optimieren. Ebenso konnten mit Hilfe dynamischer Konvergenzveränderungen beider Kameraansichten zueinander die Übergänge von einer 3D-Szene zur nächsten angenehmer gestaltet werden. Als finaler Arbeitsprozess wurde für die Kinoanwendung bei ARRI die Digitale Sendekopie (DCP) erstellt. S3D ist also weit aufwendiger in Dreh und Postproduktion als eine ‘normale’ 2DProduktion. Deshalb war es bei diesem Projekt von Anfang an unabdingbar, sich schon in einem sehr frühen Stadium mit den jeweiligen stereoskopischen Spielregeln zu befassen. Dank einer erfahrenen Crew bei ARRI, umsichtiger Planung seitens der durchführenden Filmproduktion e+p und einer darauf abgestimmten Hardware konnte diese Herausforderung ohne größeren Reibungsverlust umgesetzt werden. Und das, obwohl das Thema S3D für viele noch Neuland ist. Überzeugt und begeistert von den 3D-Effekten zeigte sich auch der Kunde Microsoft. „Das Ergebnis hat uns total überzeugt. Keine Effekthascherei, sondern brillante, atmosphärische Bilder, die einen emotionalen Bezug zum Produkt herstellen und die man so noch nicht gesehen hat. Ganz im Sinne unseres Kunden Microsoft, der uns die Aufgabe gestellt hatte, eine High-TechUmsetzung für sein innovatives Produkt zu schaffen“, so Hansjörg Fuhrken, Kreativchef von Wunderman München. I MSPB Ab 14. Oktober 2010 ist der Spot deutschlandweit in den Kinos zu sehen. 17 Stereo 3D fährt voraus – Der neue Opel Meriva Spot Nachdem Avatar das S3D-Zeitalter eingeläutet hat, erobert die Technik Schritt für Schritt nun auch den Commercial Bereich: Sei es die räumliche Darstellung, sei es der Neuigkeitseffekt oder die beeindruckenden technischen Möglichkeiten. Dem faszinierenden Seherlebnis kann sich kaum ein Zuschauer entziehen. Als einer der ersten Automobilhersteller Europas nutzte die Adam Opel AG diesen Effekt. Und zwar in einem Moment, als Alles noch recht neu war: das Auto, die Technik und der Umgang damit. ARRI Commercial setzte jüngst einen weiteren Meilenstein in der Commercial Postproduktion. Im Auftrag von Opel und deren Filmproduktion lucie_p setzte ARRI Commercial einen der ersten S3D-Kino Werbespots in Europa in die Realität um. Mit einem guten Anlass: dem neuen Opel Meriva, der mit einer ganzen Reihe von Innovationen den Maßstab in der Klasse der Mini Vans setzen will. Die Überlegung, dies in Form eines modernen S3D-Spots zu tun, ist nicht nur trendgerecht, sondern unterstreicht das grundsätzlich innovative Fahrzeugkonzept des Meriva. Speziell für die Darstellung der raumgreifend öffnenden Flex-Doors des Fahrzeugs bot die S3D-Technologie beste Voraussetzung. Dass Opel und lucie_p dabei auf ARRI Commercial setzte, ist ebenfalls kein Zufall – sind beide doch für ihre Innovationsfreude, ihr Know-how und ihr kreatives Potenzial bekannt. Und wir sagen es vorweg: Alle drei Eigenschaften waren in diesem Fall in hohem Maße gefragt. Denn schwer wogen zwei Grundvoraussetzungen: Das zur Verfügung stehende Ausgangsmaterial für den ersten Teil des Spots in Form von Realbildern war schon gedreht und lag lediglich in 2D vor. Und zu Beginn der Produktion gab es nahezu keine einzige verlässliche und marktfähige Softwareapplikation für die Postproduktion in S3D. 18 Das Timing war wie so oft in der Werbung knallhart. Alles in allem also: Keine leichte Aufgabe, denn S3D erfordert besondere Voraussetzungen. So wird das beeindruckende, spezielle dreidimensionale Seherlebnis erst sichtbar, wenn man vom selben Objekt zwei leicht unterschiedliche Ansichten erzeugt und parallel auf einer Fläche projiziert und diese über ein S3D-Brillensystem betrachtet. Dies erfordert nicht nur bei der Aufnahme spezielle Arbeitsschritte und die Einhaltung besonderer Vorgaben, sondern auch in der Postproduktion herrschen besondere Herausforderungen. Munter hin- und herzuschneiden führt zu Vielem, aber nicht zu einem guten S3D-Spot. Hinzu kommt ein komplett neuer Arbeitsschritt am Ende der Postproduktion: das Depth Grading. Hinter dieser Tiefenanpassung versteckt sich die Positionierung einzelner Objekte im Bild. Denn diese können linear verändert werden, d. h. weiter nach vorne oder hinter die Leinwandebene gesetzt werden. Damit lässt sich der räumliche Effekt nochmals verstärken, bzw. lassen sich gewünschte kreative Schwerpunkte setzen. Soweit die Lehre. Außerhalb dieser Lehre befindet sich die Umwandlung von bestehendem 2D-Filmmaterial in tatsächliches „SPANNEND, ANSPRUCHSVOLL UND NEULAND – EINE NICHT ALLTÄGLICHE AUFGABE, DIE UNS ALLE BEGEISTERTE.“ So muss schon bei den aus 2D-Produktionen bekannten Arbeitsschritten vom Offline Schnitt, Online Schnitt sowie Effekte bzw. Farbkorrekturen ein komplettes Post-Setup in S3D-Technologie zur Verfügung stehen. Sowohl Hard- wie auch Software stehen dabei vor besonderen Herausforderungen. Denn selbstverständlich ist Realtime-Darstellung gefragt. Dazu spielt auch der menschliche Faktor eine Rolle: Ohne S3D erfahrenem Team geht da wenig. Denn Übergänge und Schnittfolgen müssen berücksichtigen, dass das menschliche Gehirn folgen können muss. S3D-Filmmaterial wie im Falle des Opel Meriva („2D to S3D conversion“). Denn hier kommt die Schwierigkeit hinzu, erst einmal S3D-fähige ansprechende Bilder zu generieren, bevor an die üblichen Postproduktions-Schritte überhaupt zu denken ist. „Das war vor allem erst einmal Eines: eine absolut neue Herausforderung. Dazu waren n. a. wichtigen Aspekten ein neues Setup nötig, das wir auf allen Ebenen ARRI intern neu entwickelt und installiert haben “, erläutert Michel Schütz, der auf Seiten von ARRI für die Postproduktion zuständig war. VISIONARRI Photos: © Lucie_p „WIR HABEN BEI ARRI SPEZIELLES KNOWHOW IM BEREICH VON S3D-COMMERCIALS GESCHAFFEN“ Zuerst ging es darum, das bestehende 2DMaterial zu analysieren. Welche Bilder sind überhaupt S3D-tauglich und welche lassen sich nicht wirklich sinnvoll konvertieren? „Wir waren begeistert als Opel mit dieser anspruchsvollen Aufgabe auf uns zu kam, Avatar-Qualität aus einem vorhandenen 2DTV-Spot zu generieren. Die Bestandsaufnahme des Materials zeigte das große technische Herausforderungen vor uns lagen. In der Analyse mit den Experten des ARRI Teams war uns schnell klar, welche technischen Lösungen zum Einsatz kommen sollten. Industrielle Erfahrungswerte gab es nahezu keine, diese mußten unterwegs gesammelt werden“, erinnert sich Tina Maria Werner, die Geschäftsführerin der verantwortlichen Filmproduktion lucie_p. Auch der Weg der dann folgte, war ein spannender Prozess: alle Objekte, die sich vom Hintergrund abheben sollten, wurden einzeln aus jedem Bild elektronisch herausgeschnitten (‘Rotoskopierung’) und neu für das andere Auge auf dem Hintergrund positioniert, so dass der gewünschte S3DEffekt entsteht. Als wäre dies noch nicht genug, entstand bei jedem ausgeschnittenen Objekt natürlich ein ‘Loch’ an Bildinformationen auf dem Hintergrund, das wieder gefüllt werden musste. Die Lösung: Diese fehlenden Bildinformationen wurden ‘nachgemalt’ und entsprechend gefüllt (u. a. Matte Painting). Das Ergebnis: Ein nahezu perfektes S3D-Bild. „Vor dem benötigten Aufwand hatten wir durchaus Respekt. 25 Sekunden Dimensionalisierung bedeuten 525 Frames manuelle Einzelbildbearbeitung, mit der besonderen Herausforderung sich bewegender Menschen und perfektem Look für den neuen Opel Meriva, wie zum Beispiel changierendem Lack. Der Zeitdruck, den Kinospot rechtzeitig zum Kinostart von Toystory 3 fertig produziert zu haben, kam hinzu. Spannend, anspruchsvoll und Neuland – eine nicht alltägliche Aufgabe, die uns alle begeisterte.“ resümiert Tina Maria Werner jetzt. Der hintere Teil des Spots mit rein computergenerierten Fahrszenen wurde von den Computerproduktionsfirmen Saasfee aus Frankfurt (Exterieur Szenen) sowie RTT (Interieur Szene ) aus München gleich in S3D erstellt. Auch auf Seiten von ARRI, die für den gesamten technischen Prozess verantwortlich waren, ist man mit dem Gesamtergebnis und den funktionierenden Workflows mehr als zufrieden. „Als Erstes haben wir mal rundum zufriedene Kunden – Opel und lucie_p – das ist das Wichtigste. Auch Kosten und Timing waren im Plan. Und wir haben damit bei ARRI spezielles Know-how im Bereich von S3D-Commercials geschaffen“ freut sich Philipp Bartel, Head of Commercial bei ARRI. wissens über den Dreh vor Ort und die Postproduktion bis zur Projektion und Präsentation im 300 Personen umfassenden kinorealen Umfeld. Dank inzwischen verfeinerter und weiter entwickelter Applikationen sowie optimierten Arbeitsprozessen sind S3D-Commercials für ARRI kein Hexenwerk mehr, sondern spannende, zeitlich überschaubare und in bezahlbarem Rahmen liegende Projekte. Und Opel? Über 600 Kopien laufen seit Juni als 60Sekünder in deutschen Kinos in S3D-Optik. Dazu S3D-Demonstrationsspots auf den S3Dfähigen TV-Geräten im Media Markt. Im Internet läuft eine 90 Sekunden lange anaglyphe Version unter www.opel-meriva.de. Und die Zahlen der Bestellungen für den Opel Meriva erreichen inzwischen ebenfalls S3D-Größe. I Peter Pott Kunde: Adam Opel GmbH Agentur: MRM Worldwide GmbH Produktion: lucie_p GmbH Von dem erwähnten Know-how profitieren aber nicht nur ARRI, sondern natürlich auch alle folgenden und momentan laufenden S3D-Commercial-Produktionen im Haus. Denn neben dem Fachwissen verfügt die bekannte ARRI Postproduktion auch über die entsprechende Hardware und Manpower, um die gesamte S3D-Produktionskette geschlossen aus einer Hand zu liefern. Und zwar als einziger deutscher Anbieter. Management: Tina Maria Werner Angefangen beim Rental des optimalen Equipments und drehspezifischen Fach- Colorist: Stefan Andermann, Rainer Schmidt Regie: Joe and Ben Dempsey Kamera: Ben Davis BSC ARRI Commercial Team Head of Commercial: Philipp Bartel Producer: Michel Schütz Online: Mikel Tischner 19 DOWNTON Photos: © ITV David Katznelson über den Einsatz der ARRIFLEX D-21 für ITVs aufwendiges neues Historiendrama Julian Fellowes, der Drehbuch-Oscar-Preisträger 2002 für Robert Altmans Gosford Park, hat mit Downton Abbey ein üppiges, neues Historendrama verfasst, das von Carnival Films/NBCU für den britischen Privatsender ITV produziert wurde. Vor der Szenerie eines englischen Landhauses im Jahre 1912 werden darin die Lebensumstände der Aristokratenfamilie Crawley und ihrer Dienerschaft geschildert. Als Kameraleute wurden David Katznelson und David Marsh für die Serie verpflichtet. Die Regiearbeit teilten sich Brian Percival, Ben Bolt und Brian Kelly. DAVID KATZNELSON mit der ARRIFLEX D-21 20 VISIONARRI A BBEY Die Aufnahmen für Downtown Abbey erfolgten mit ARRIFLEX D-21 Kameras von ARRI Media und Lichtequipment von ARRI Lighting Rental. Kameramann David Katznelson, der fünf der sieben Folgen fotografierte, hat sich mit VisionARRI über sein Engagement in der Serie unterhalten. Wie haben Sie den Kontrast zwischen den Lebensumständen in den Herrschaftsräumen und den Quartieren der Dienerschaft in Downton Abbey optisch vermittelt? VisionARRI: David Katznelson: Die Welt der Herrschaften wurde vor Ort in Highclere Castle aufgenommen, während die Räume der Dienerschaft am Set in den Ealing Studios aufgebaut wurden – das wirkte sich direkt aus. Ich finde, an einem Originalschauplatz erhält man andere Anregungen. Andererseits gibt einem das Studio weitere Möglichkeiten an die Hand, und man ist nicht so abhängig von Gegebenheiten wie dem Tageslicht. Grundidee war, die Herrschafträume farbenfroh, wohlhabend und recht heiter aussehen zu lassen, während die Welt der Diener gedeckter und in der Farbigkeit entsättigter ist. Das haben wir einerseits im Grading umgesetzt, andererseits über das Produktionsdesign. Was die Kameraarbeit angeht, so haben wir in den Wohnräumen mit kürzeren Brennweiten und sanften Steadicam- oder DollyEinstellungen gearbeitet, während wir in den Gesinderäumen viel mit Handkamera gedreht haben, was mehr Dynamik bringt. Das spiegelte das Verhalten: gelassen bei den Herrschaften, im Gegensatz dazu geschäftiges Treiben bei der Dienerschaft. VA: Haben Sie die Szenen vor Ort bzw. die im Studio in einem Stück aufgenommen, oder sind Sie immer hinund hergefahren? Wenn es sich um einen Einteiler gehandelt hätte, dann hätten wir wohl erst das eine und dann das andere erledigt. Aber bei einer Serie mit drei unterschiedlichen Regisseuren, die sich über mehrere Monate hinzog, mussten wir ziemlich oft hin- und herfahren. Highclere Castle ist ein privates Anwesen mit einem ziemlich dichten Terminplan voller Konferenzen, Hochzeiten und Privatbesuche durch eher wichtige Leute. Damit wurde eine genaue Planung nach unseren Wünschen schwierig. Im großen Ganzen sind wir alle zwei Wochen zwischen Highclere und Ealing umgezogen, auch wenn wir manchmal nur für ein paar Tage am Stück in Highclere waren. Das hat es nicht einfacher gemacht. Hinzu kamen die Unwägbarkeiten des Wetters, nicht zuletzt weil einige der Räume in Highclere so extrem hohe Fenster aufweisen, und wir während des gesamten Sommers drehten. Bei zehn riesigen Fenstern und strahlendem Sonnenschein das Licht zu kontrollieren, ist nahezu unmöglich. DK: VA: Das England des Jahres 1912 war eine Welt an der Schwelle einer technischen Revolution, die nahezu alles verändern sollte. Hat das Ihre Arbeit beinflusst? Ja, das ist sogar ein wesentlicher Teil der Geschichte. So war etwa elektrisches Licht im Erdgeschoss erst kürzlich in Downton Abbey installiert worden, während im Untergeschoss noch immer Kerzen und Petroleumlampen in Gebrauch waren, darum ist der Look dort unten matter und dunkler. Es gibt eine großartige Szene mit Maggie Smith – die natürlich zu den Herrschaften zählt –, in der sie verkündet, sie könne elektrische Lampen nicht leiden, weil sie der Meinung sei, sie seien zu grell und würden schlecht riechen. Später kommt dann das erste Telefon, und wir mussten uns bemühen, die bizarre Erfahrung bildlich umzusetzen, die es für die Leute gewesen sein muss, mit jemandem zu sprechen, den sie nicht sehen konnten. In diesem Sinn war es schon unser Anliegen, ein Gefühl von Modernität zu vermitteln, einen etwas frischeren Look zu vermitteln und nicht nur den Konventionen zu folgen, die mit Historienstücken einhergehen. DK: VA: Ihr Gaffer war Otto Stenov. Für welche Art der Beleuchtung haben Sie sich entschieden? Im Allgemeinen haben wir sehr weiches Licht verwendet. So ziemlich alles wurde von Kunststoffpanelen reflektiert. Wir haben auch oft Lichtbänke von Chimera verwendet und dann noch zwischen das Motiv und die Chimeras Rahmen aufgestellt, um das Licht so weich wie nur möglich zu bekommen. Ich glaube nicht, dass wir Kerzen oder Petroleumlampen jemals allein verwendet haben. Wir hatten immer irgendeine zusätzliches Quelle, um eine vernünftige Belichtung hinzubekommen, damit die Schwarztöne nicht milchig wurden oder zu rauschen anfingen. Viel von der Beleuchtung konnten wir dimmen, damit konnten wir die Farbtemperatur verändern und alles in einem einigermaßen warmen Ton halten. DK: 21 DOWNTON ABBEY Ich muss allerdings sagen, dass nicht wenig von dieser Wärme in der Postproduktion wieder herausgenommen wurde, nach meiner Ansicht möglicherweise sogar etwas zuviel, aber ich nehme an, das ist der Kompromiss, den man eingehen muss, wenn man für ITV den Publikumsgeschmack bedient. optischen Sucher ziemlich schwierig finde. Nur mit einem Monitorbild zu schwenken ist echt anstrengend. Die digitalen Sucher sind zwar inzwischen viel besser geworden, aber die D-21 hat etwas an sich, das sie mehr zu einer Filmkamera macht als andere digitale Optionen. VA: Musste die Designabteilung historisch korrekte Lampen bauen? VA: In Highclere Castle ist so ziemlich alles unglaublich wertvoll, und im Grunde mussten wir uns mit dem begnügen, was vorhanden war. Hinzu kamen nur ein paar Lampen aus dem Art Department. Aber eigentlich war das vorhandene Licht aus der richtigen Zeit. Da war nichts mehr verändert worden, seit das Castle elektrifiziert worden war. Die Lampen stimmten also, und sie hatten sogar überwiegend einen Dimmer, was sehr praktisch war. In den Ealing Studios war das Licht natürlich Teil der Bühne und hing komplett an einer Dimmer-Konsole. Im großen Ganzen hielten wir die Helligkeit auf einem Niveau, bei dem wir die Einzelheiten der Lampen ausmachen konnten, und bei Nahaufnahmen haben wir richtige Petroleumlampen oder Kerzen verwendet, damit kein Zweifel über die Lichtquelle aufkam. DK: Das war Ihre erste Arbeit mit der D-21. Was machte sie zur richtigen Kamera für diese Produktion? VA: DK: Ich habe es sehr geschätzt, mit der D-21 zu arbeiten. Wir wussten von Anfang an, dass wir digital aufnehmen würden, und haben uns deshalb die unterschiedlichen digitalen Formate im Spitzenbereich genauer angeschaut sowie mit den meisten auch Tests gemacht, um das für uns Passende zu finden. Ich hatte zugegebenermaßen schon sehr früh das Gefühl, der D-21 den Vorzug zu geben, weil ich gern selber schwenke und das ohne 22 Was haben Sie bei den Tests alles überprüft? DK: Wir haben testweise sowohl Innen- wie Außenaufnahmen gemacht und dabei den Belichtungsumfang ausgelotet. Wir wussten, dass die Szenen in den Gesinderäumen weniger Licht haben würden, darum haben wir überprüft, wie die Belichtung konkret aussieht, wenn ein Darsteller einen Gang nur mit einer Kerze oder kleinen Petroleumlampe entlangläuft. Die Ergebnisse haben mir sehr gefallen, und man sieht ja auch sofort wie die ausfallen. Ich liebte die Stimmung, die die D-21 vermittelte. VA: Sie haben 4:2:2 Log auf P2-Karten aufgezeichnet. War das ein Vorteil für die Aufnahmen aus der Hand? DK: Zusammen mit meinem Schärfezieher Paddy Blake und dem Schwenker, der zu Beginn dabei war – Jeremy Hiles, ein wirklich guter Mann, der aber leider nicht bis zum Schluss dabei sein konnte – überlegte ich mir, wie wir die Komponenten der D-21 reduzieren könnten. Ziel war, die optimale Konfiguration für unsere Aufnahmen mit der Handkamera und natürlich auch für die Steadicam-Arbeit herauszufinden. Herausgekommen ist, dass wir den P2-Rekorder von der Kamera trennten und in eine Tasche verfrachteten. Damit hatten wir ein recht gutes System für diese Aufgaben, bei denen nur der Assistent mit der Tasche immer hinter dem Operator herlaufen musste. I Mark Hope-Jones ALMANYA © 2010 Concorde Filmverleih GmbH VISIONARRI Türkisch-deutsche Zeitgeschichte mit digitalen Farben und Effekten Mit dem Erfolgs-Projekt Wer früher stirbt, ist länger tot begann die Zusammenarbeit zwischen ROXY FILM und der VFX-Abteilung von ARRI Film & TV. Mittlerweile ist sie seit Jahren erprobt und so wurden zuletzt die visuellen Effekte für Dagmar Hirtz’ TV-Drama Die Hebamme realisiert, welchem, nach Almanya, die Postproduktion des neuen Kinofilms von Marcus H. Rosenmüller, Orange, folgen wird. In Almanya – Willkommen in Deutschland erzählen Nesrin und Yasemin Samdereli die unterhaltsame Geschichte einer seit drei Generationen in Deutschland lebenden türkischen Familie, die auf Wunsch des Großvaters noch einmal gemeinsam in ihre alte Heimat fährt. Der von Regisseurin Yasemin Samdereli in Izmir und München gedrehte Film ist sowohl Zeitchronik, als auch Tragikomödie, denn die turbulente Reise nimmt in ihrem Verlauf eine schicksalhafte Wendung. „Für mich ist Almanya ein absolutes Herzensprojekt und es war toll zu sehen, dass ich mit ARRI einen Partner an meiner Seite hatte, der sehr liebevoll, kreativ und geduldig mit dem Projekt umgegangen ist“, sagt die Regisseurin, die mit Almanya ihren ersten Kinofilm realisiert hat. DIGITAL INTEGRIERT: Der vor einem GreenScreen aufgenommene Darsteller wurde in das Dokumentarmaterial eingefügt Der Termin für den Kinostart dieser unterhaltsamen türkisch-deutschen Geschichte ist der 10. März 2011. Für ihre zweite große Kinoproduktion beauftragte die ROXY FILM GmbH die Dienstleistungsbereiche Visual Effects und Digital Intermediate bei ARRI Film & TV. „Das Projekt hat uns wegen seiner tollen Geschichte von Anfang an gefallen und nachdem wir später gemeinsam den Rohschnitt gesehen hatten, waren alle im Team begeistert.“ erzählt VFX-Producer Nina Knott und ergänzt: „dem fertigen Film sieht man die harmonische Zusammenarbeit mit Produktion und Regie, aber auch mit Cutterin Andrea Mertens an.“ Die Produzenten Annie Brunner, Ursula Woerner und Andreas Richter vertrauten sowohl auf die technische Qualität des Hauses ARRI, als auch auf die künstlerische Fähigkeit beim Gestalten bildsprachlicher Elemente. Dies war von zentraler Bedeutung, da Zeitgeschichte in dem Film eine wichtige Rolle spielt. Für Almanya wurden über 50 VFX-Shots konzipiert, betreut und umgesetzt. Nach HISTORISCH INKORREKTE Elemente wurden aus dem Motiv entfernt der Drehbuchlektüre fertigten Nina Knott und Creative Director Jürgen Schopper dafür zunächst einige Ideenskizzen und die entsprechende Kosteneinschätzung an. VFXSupervisor Abraham Schneider und das VFX-Team zeichneten für die Umsetzung verantwortlich. „Die Aufgabenstellung reichte von Retuschen zeitgeschichtlich unpassender Elemente bis zu digitalen Setbauten. Einen Darsteller haben wir glaubhaft in Dokumentaraufnahmen eingesetzt: dafür wurde die Bewegung des Hauptdarstellers an die Bewegung der Personen und der Kamera der historischen Aufnahme angepasst.“, erinnert sich Abraham Schneider. „Dies ist letztendlich sehr gut gelungen, wie auch die zufriedenen Reaktionen der Kunden zeigen.“ Die Lichtbestimmung der von Kameramann The Chau Ngo gedrehten Bilder wurde von Manfred Turek kreativ am Lustre umgesetzt. Der erfahrene Colorist erzählt begeistert: „Almanya hat Farbe in sich! Die Geschichte wird in drei Zeitebenen erzählt und es war für mich der pure Spaß das jeweils farblich zu gestalten. Um jeder Epoche den richtigen Look zu geben, habe ich viel ausprobiert und die Möglichkeiten des digitalen Gradings ausgereizt.“ I 23 Honouring the Das ALEXA Universum Original Vision expandiert Updates und Zubehör für die ALEXA Die ALEXA war von Anfang an mehr als eine Digital-Kamera – sie war als eine Plattform konzipiert – ein Kamerasystem, das mit umfassenden Upgrades, zahlreichen Ergänzungen und neuem Zubehör erweitert werden kann – jetzt und in der Zukunft. Die hier vorgestellten Neuheiten bauen auf die voll und ganz modulare und zukunftssichere Architektur dieses Systems auf. Die ALEXA Plus zeichnet sich unter anderem durch eine hochentwickelte, elektronische Seitenverkleidung zur Behausung einer integrierten Funkfernsteuerung aus. Darüber hinaus erweitert die RCU-4 und die WNA-1 die Fernbedienungsmöglichkeit beider Modelle und schöpfen somit das Meiste aus der ausgereiften Netzwerkfähigkeit der ALEXA. Ein Kabelset für 3D-Synchronisation und ein Low-Mode-Set bauen die Anwendungsmöglichkeiten der ALEXA weiter aus und setzen so das enorme Potential des ALEXA Systems frei. Das ausbaufähige Design der Kamera ermöglichte all dies und verspricht weitere Erneuerungen in der Zukunft. ALEXA Plus ist ein Upgrade der ALEXA-Kamera, durch das diese um eine eingebaute kabellose Fernsteuerung, das ARRI Lens Data System (LDS), zusätzliche MON OUT Video- und RS-Power-Ausgänge, Objektivsynchronisation für 3D und eingebaute Positionsund Bewegungssensoren erweitert wird. Wie die ALEXA zeichnet sie sich durch außerordentliche Bildqualität, Bedienerfreundlichkeit, Zuverlässigkeit auch unter schwierigen Arbeitsbedingungen und vielseitige Einsetzbarkeit in unterschiedlichen Workflows aus. Nach der Markteinführung auf der IBC ist ALEXA Plus ab März 2011 im Handel verfügbar, sowohl als Kamera-Komplettpaket als auch als Upgrade für Kunden, die bereits eine ALEXA besitzen. 24 Die ALEXA Plus bietet alle Eigenschaften der ALEXA und folgende Neuerungen: • Integrierte kabellose Fernsteuerung – ARRI Wireless Remote System (WRS) – Fernsteuerung (verkabelt oder kabellos) zur Bedienung der Objektiv-Einstellungen und der Kamera-Funktion REC/STOP in Echtzeit • Integriertes ARRI Lens Data System (LDS) – Objektiv Mount mit zwei LDS-Kontakten – Numerisches Display für Objektiv- und SchärfentiefenInformation im Sucher und MON OUT – Objektiv Metadaten in ProRes, HD-SDI und ARRIRAW – Einfachere Rampen – Lens Data Archive (LDA), auch für nicht-LDS Objektive • Objektivsynchronisierung für 3D • Zweiter MON OUT Ausgang (1.5G HD-SDI) • Dritter RS-Zubehör Power Ausgang • Integrierte Positions- und Bewegungssensoren • Quick Switch BNC Anschlüsse – Können ausgetauscht werden, ohne dass die Kamera auseinander gebaut werden muss VISIONARRI Fernbedienungseinheit RCU-4 Die Fernbedienungseinheit RCU-4 ist eine kompakte, robuste, kabelgesteuerte Fernsteuerung für ALEXA- und ALEXA-Plus-Kameras. Da die Auslegung von Display, Tasten und anderen Bedienelementen exakt identisch zu den ALEXA-Kameras ist, ist der erforderliche Lernaufwand gleich Null. Alle Einstellungen, die an den Kameras vorgenommen werden können, können auch an der RCU-4 aus der Ferne vorgenommen werden, was besonders nützlich für den Einsatz bei 3D-Projekten sein wird, bei erschwertem Zugriff auf die Kameras durch den Einsatz auf 3D-Rigs, auf dem Kamerakran oder bei einer Bedienungstastatur auf der linken Seite der Kamera. Kabelloser Netzwerkadapter WNA-1 Der kabellose Netzwerkadapter WNA-1 ist ein Zubehör für das ALEXA-System, mit dem jedes mit WLAN-Schnittstelle ausgestattete Gerät mit den Kameras kommunizieren kann. Dadurch eröffnet sich ein neuer Horizont von Optionen und Möglichkeiten. Dazu gehören Kamera-Fernsteuerung, Ein- und Ausgabe von Metadaten, automatisierte Aufzeichnungsverwaltung und eine einfachere Informationsverteilung am Set. Da die ALEXA-Kameras als Webserver mit Bonjour-Protokoll konzipiert sind, ist von jedem iPad, Netbook, Laptop oder anderem mit Webbrowser ausgestatteten WLAN-Gerät die Verbindung mit den Kameras automatisch und ohne weitere Konfiguration möglich. Jede ALEXA verfügt über eine einfache webbasierte Benutzeroberfläche: die Browser Remote Software (BRS-1). Ein Kamerasteuerungsprotokoll, dessen Release noch bevorsteht, wird Entwicklern von Fremdapplikationen den Zugang zu den Funktionen und Metadaten der ALEXA eröffnen. ALEXA Low Mode Set LMS-3 Ausdrücklich für das ALEXA-System entwickelt, besteht das Low Mode Set LMS-3 aus einer Low-Mode-Platte und 3 Standfüßen. Die Low-Mode-Platte kann direkt an die Oberseite der Kamera befestigt werden, um ein möglichst niedriges Profil zu erhalten, wie es sich bereits als populäre Option für 3D-Rigs erwiesen hat. Mit den Standfüßen kann die Platte angehoben werden, um für das Viewfinder Mounting Bracket VMB-1, Battery Adapter Top für Gold Mount (BAT-G), Battery Adapter Top für V-lock (BAT-V) und weiteres Zubehör Platz zu schaffen. Eine Vielzahl von 3/8-16-Halterungen sorgt für die richtige Balance mit jeder Kamerakonfiguration. Zusätzliche Halterungen bietet die Platte für das Viewfinder Mounting Bracket VMB-1, die ALEXA Camera Center Handle CCH-1 (dieser muss umgekehrt montiert werden, um zu gewährleisten, dass der Tape Hook der HEB-2 in der richtigen Position bleibt) und die Low-Mode-Griffe 235 und D-21. Weitere 3/8-16-Halterungen vorne und an der Seite und zwei Massbandhaken ergeben ein ausgesprochen vielseitiges Low-Mode-Set. Kabelset ALEXA 3D Aus der großen Anzahl von 3D-Projekten, die bereits mit Betaversionen der ausgeklügelten 3D-Synchronisierungsalgorithmen von ALEXA gedreht wurden, konnten zahlreiche Erkenntnisse gewonnen werden. Die Software ist jetzt für alle ALEXAs verfügbar und erleichtert die stabile und präzise Synchronisierung von zwei ALEXAKameras über das ALEXA EXT-to-EXT-Kabel. Dieses Kabel synchronisiert das Timing der Sensoren und koppelt die HD-SDI-Outputs der zwei Kameras ohne Verzögerung oder Flattern und Jitter. Zur Vereinfachung von Einrichtung und Betrieb der zwei ALEXAs auf einem 3D-Rig ermöglicht das ALEXA Ethernet-to-Ethernet-Kabel die automatische Synchronisierung der Einstellungen der beiden Kameras. Das Kabelset ALEXA 3D enthält beide Kabel. I 25 PARALLELITÄTEN DES LEBENS TOM TYKWER Erzählt wird in Drei im Stil einer Lubitschen Tragikomödie die Geschichte von Hanna (Sophie Rois) und Simon (Sebastian Schipper), eines Berliner Paars in den Vierzigern, das alle Höhen und Tiefen des gemeinsamen Lebens einschließlich Seitensprüngen, Fehlgeburten, Trennungen und erneuter Rückkehr hinter sich hat, ohne der Verbitterung in ihrem Leben zu viel Raum zuzugestehen. Eine dezent abgenützte Liaison, die aber dennoch seit 20 Jahren Bestand hat, jedoch auch ohne echte Hoffnung auskommen muss, dass das Leben noch einmal wesentlich spannender werden könnte. Bis Adam (Devid Striesow) auftaucht – und mit ihm der Zufall oder das Schicksal, je nach Lesart des Betrachters. Mit Adam beginnen beide, ohne dass es der andere zunächst weiß, ein sie befreiendes Liebesverhältnis, das wider Erwarten ihrer eigenen eingerosteten Beziehung emotional zuträglich ist. Ob dieses Dreieck aus ‘jeder mit jedem’ tatsächlich gut geht, soll hier nicht verraten werden. 26 © Jim Rakete 4K-Bearbeitung bei ARRI für Tykwers Drei Nach internationalen Großprojekten wie Heaven, Das Parfum und The International ist Tom Tykwers aktuelle Regiearbeit Drei sein erster deutscher Film seit zehn Jahren. Doch Drei ist noch aus anderen Gründen bemerkenswert. Es ist zum einen ein sehr persönlicher Film, dessen Drehbuch Tykwer ohne fremde Vorlage selbst verfasst hat und mit dem er zu seinen professionellen Wurzeln in ‘sein’ Berlin zurückkehrt. Zum anderen stellt Drei auch in technischer Hinsicht eine Premiere dar, ist der Film doch die erste deutsche 35 mm Produktion, die einschließlich der VFX komplett in 4K bearbeitet wurde. Wie schon so oft, versicherte sich der Filmemacher auch diesmal wieder für sein Projekt der technischen Unterstützung durch ARRI Rental und ARRI Film & TV in Berlin und München. Tykwer unternimmt mit Drei eine Spurensuche im Gefühlsleben seiner eigenen Altersgenossen, mit der er am Exempel seiner Akteure Fragen nach Liebe, Moral, Geschlechterrollen und der Sinnhaftigkeit von Lebensentwürfen in den Raum stellt. Zugleich ist der Film auch eine Hommage an Berlin, wie sie nur jemand in Szene setzen kann, der nach längerer Zeit wieder in diese Stadt heimkehrt. Erste Gespräche mit Regisseur Tykwer und Kameramann Frank Griebe im Vorfeld der Produktion bei ARRI ergaben, dass das Projekt in 35 mm gedreht werden sollte, und zwar anamorphotisch. „Ein anamorphotisch belichtetes Negativ hat in der Höhe die doppelte Auflösung.“, erläutert Harald Schernthaner, ARRI Head of Digital Filmworks, die Formatentscheidung. „Aus diesem Grund wollten wir die maximale Qualität, die das Negativ speichern kann, durch eine 4K-Bearbeitung in die digitale Welt überführen, da Auflösung und Schärfe sowie die Brillanz der Bilder nur in 4K er- halten werden können. Bezüglich Workflow gibt es für uns zwischen 2K und 4K keine großen Unterschiede, außer, dass Arbeiten wie Scannen, Rendern, Kopieren oder Ausbelichten aufgrund der vierfachen Datenmenge mehr Zeit und Speicherplatz in Anspruch nehmen.“ Für The International wurden von ARRI schon einmal etwa 10 Minuten, gedreht auf 65 mm, in 4K bearbeitet. Diesmal stand der komplette Film in 4K zur Disposition, einschließlich der Visual Effects für etwa 60 Shots. Eine spezielle Herausforderung war die anamorphotische Aufzeichnung auch für die Kameraführung. So musste die Kadrage genau stimmen, weil nicht wie bei Super 35 mm am Negativ oben und unten noch Spielraum bestand, um Ausschnitte gegebenenfalls zu verschieben. Die Produktion des Films übernahm Tom Tykwers langjähriger Weggefährte Stefan Arndt (Das weiße Band) von X-Filme Creative Pool, in Ko-Produktion mit dem ANGELA WINTER als schwebender Engel in einem Rig hängend mit Regisseur Tom Tykwer Die Geschichte von Drei wird in einigen Passagen parallel über animierte Splitscreens erzählt. Eine Aufgabe für die ARRI VFX in München. „Tom Tykwer ist ein treuer Kunde des ARRI VFX-Teams“, betont Dominik Trimborn, ARRI Head of VFX, der die Arbeiten an den Visual Effects für Drei koordinierte und leitete. WDR, der ARD Degeto und arte. Die Finanzierung wurde unterstützt durch die Filmförderungsanstalt, das Medienboard Berlin-Brandenburg, die Filmstiftung NRW, den Deutschen Filmförderfonds sowie den Beauftragten für Kultur und Medien. Das Equipment für die Dreharbeiten, die Ende September 2009 begannen, lieferte ARRI Rental in Berlin mit einem Kamerapaket aus ARRICAM ST und LT, ARRI 435 sowie Anamorphoten und Zoom 40/200 mm von Techno Cooke, einem Lichtpaket mit u. a. 18 kW ARRIMAX, Bühnentechnik, Gf8 und Gf16 Kran, sowie Scorpio Teleskopkran 30’ und Remote Miniscorpio. „Als spezielle Dienstleistung sind dabei die Scope Optiken anzusehen, welche dem Film den ganz eigenen Look verliehen haben, und die wir durch gute Kontakte aus Paris organisieren konnten“, zeigt sich Ute Baron, ARRI Rental Branch Manager in Berlin, zufrieden. Besonders drei Sequenzen des Films boten den Effekt-Spezialisten interessante Herausforderungen. Schon im Intro wird der Zuschauer auf das Thema des Films eingestimmt: Der Blick aus dem Abteilfenster eines fahrenden Zugs ist auf zwei Stromkabel des Nachbargleises gerichtet, die sich einander annähern und wieder von einander entfernen, dabei aber immer mehr oder weniger parallel verlaufen, manchmal kommt kurzzeitig ein drittes Kabel hinzu, verschwindet dann aber wieder. Dazu wird aus dem Off in präziser Übereinstimmung mit dem aktuellen Bild ein Text gesprochen, durch den sofort klar wird, dass die ‘tanzenden’ Oberleitungen nur eine visuelle Metapher für das Auf und Ab einer Liebesbeziehung sind. Um diese präzise Übereinstimmung zwischen Bild und Text zu ermöglichen, handelt es sich bei den Kabeln um eine in 3D-gerenderte Animation mitsamt der Masten, die in eine real gefilmte Szenerie vor dem Zugfenster eingebaut wurde. Dieses Intro findet sich auch als Trailer auf YouTube, und wird seit seinem Erscheinen von der Internet-Gemeinde geradezu hymnisch als einer der besten Filmtrailer seit langer Zeit gefeiert, was auch das ARRI VFX-Team nicht wenig freut. Die zweite Sequenz zeigt die verstorbene Mutter von Simon (Blechtrommel-Star Angela Winkler), die ihrem Sohn auf der Straße als Engel erscheint und wieder gen Himmel entschwebt. Um den von Tykwer gewünschten Effekt der Schwerelosigkeit realistisch zu erzielen, musste die Schauspielerin in einem Rig hängend gefilmt werden, zum Teil zehn Meter über dem Boden. „Eine Szene mit großem Planungsaufwand“, wie Trimborn betont, „mit einer VISIONARRI Prävisualisierung in 3D, um den Bewegungsablauf der aufwendigen Kamerafahrt präzise vorab festlegen zu können.“ Besonders arbeitsintensiv gestaltete sich auch eine in Full-CG (3ds-Max-Artist: Michael Koch) ausgeführte AnimationsSequenz, die einen aufwendig mit Adern, Haut und Textur gemodelten im Fruchtwasser des Mutterleibs schwebenden Fötus zeigt, an dessen Körper sich die Kamera ganz nah entlang bewegt. Die Lichtbestimmung erfolgte im August 2010 in der Lustre-Suite von ARRI Film & TV in Berlin. Tom Tykwer setzte dabei wieder auf die schon bei Das Parfüm und The International bewährten Grading-Künste von ARRI Lead Coloristin Traudl Nicholson, um im Look ein spezifisches Berlin-Gefühl zu vermitteln, wenn auch eines ganz jenseits jeder Touristenführeroptik. Gezeigt werden sollte Berlin als authentisches Milieu der Protagonisten. „Man spürte bei Tykwer, dass es sein Drehbuch, sein Film ist, und er jede Nuance kennt. Er war entspannt, sehr zielsicher, nahm sich ungewöhnlich viel Zeit und war einfach präsent, so dass wir schon nach zwei Wochen fertig waren“, erinnert sich Nicholson. Drei war zudem der erste Film in der neu etablierten Tonmischung bei ARRI Film & TV Services Berlin, worüber sich vor allem Branch Manager Mandy Rahn sehr erfreut zeigt, „da nun parallel zur Bildbearbeitung auch das Sound Design bei uns in Berlin zur Vollendung gebracht werden kann.“ Die fertig lichtbestimmten Daten wurden schließlich bei ARRI in München gerendert und finalisiert, mit einer 4K-Ausbelichtung auf Film und einem 4K-Digital Cinema Package, die sich beide qualitativ von einer 2K-Bearbeitung abheben. Weltpremiere war im September im Wettbewerb der 67. Internationalen Filmfestspiele in Venedig. Ab dem 23. Dezember 2010 wird Drei vom X-Verleih in die deutschen Kinos gebracht. I Ingo Klingspon AUFWENDIGE ANIMATION: ein gemodelter im Fruchtwasser des Mutterleibs schwebender Fötus 27 KIDNAP& RANSOM KAMERAMANN MIKE SPRAGG ÜBER SEINE ENTSCHEIDUNG, ITVS AKTUELLES GEISELDRAMA MIT DER ARRIFLEX D-21 AUFZUNEHMEN Kidnap & Ransom lautet der Titel eines Fernseh-Dreiteilers für den britschen Privatsender ITV, dessen Ausstrahlung im Januar 2011 Teil des Neujahrsprogramms des Senders sein wird. In der Produktion von Projector Film spielt Trevor Eve die Hauptrolle des Dominic King, eines Geiselvermittlers, den sein Beruf in alle Ecken der Welt führt, um die sichere Freilassung von Entführungsopfern zu unterstützen. Wenn auch von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, so sind Geiselvermittler doch eine Realität des modernen Lebens. Viele Mitarbeiter großer internationaler Organisationen besitzen Versicherungs-Policen für den Fall ihrer Entführung. Aufgabe des Vermittlers ist einerseits, die Freilassung sicherzustellen, andererseits aber auch, das Lösegeld auf ein Minimum herunterzuhandeln, weil die Versicherung gewöhnlich dafür zu zahlen hat. Dominic King befindet sich zu Beginn in Bolivien, wo er seinen ersten Fehlschlag hinnehmen muss, als die Geisel nur noch tot zurückgebracht wird. Kurz darauf wird eine weitere Geisel in Südafrika entführt, und King tritt wieder in die Verhandlungen ein, diesmal mit der frischen Erinnerung seines kürzlichen Versagens im Kopf. An der Idee für Kidnap & Ransom arbeitete Eve schon seit ein paar Jahren. Mit dem absehbaren Ende der Serie Waking the 28 Dead – Im Auftrag der Toten bei der BBC war es jetzt endlich möglich, das Projekt anzupacken. Der internationale Charakter der Geschichte machte es notwendig, große Teile des Projekts in Übersee zu drehen. Südafrika und hier speziell Kapstadt wurden als Originalschauplätze auserkoren, und nach ausgiebigen Erkundungen wurde entschieden, dass Kapstadt auch als Schauplatz an Stelle von London, Dorset und Bolivien figurieren sollte. Einzige Ausnahme waren eintägige Aufnahmen in Londons Paddington Street. Wie mit allen Budgets bei Fernsehfilmen war es entscheidend, so schnell und kosteneffizient wie möglich zu drehen. Das war ein weiteres Argument dafür, die Aufnahmen in Südafrika zu erledigen. Die eigentlichen Dreharbeiten waren kostenseitig auf 31 Tage kalkuliert, für drei Stunden ITV-Sendezeit. Unsere nächste Überlegung betraf die Formatwahl und das Equipment. Waking the Dead – Im Auftrag der Toten war konventionell auf Super 16 mm gedreht worden, und Eve stand der HD-Welt eher skeptisch gegenüber. Er hoffte auf 35 mm drehen zu können, aber Bill Shepherd, unser Herstellungsleiter, stellte schnell klar, dass das keine Option sei, und dass Super 16 mm nicht den HDAnforderungen von ITV genügen würde. Seit ich die Aufnahmen für Waking the Dead – Im Auftrag der Toten zu machen anfing, war jedes Jahr die HD-Frage aufs Neue diskutiert worden. VISIONARRI 2009 machten wir ausführliche Tests für die BBC, um herauszufinden, welches System für uns am geeignetsten sein würde. Nach Kameratests mit der Genesis, der F35 und 900 von Sony, der ARRIFLEX D-21, der Red und der Panasonic Varicam zeigte sich, dass die D-21 dem Filmcharakter am nächsten kam. Waking the Dead – Im Auftrag der Toten wird immer noch auf Super 16 mm gedreht, aber die D-21 wurde meine erste Wahl für Bouquet of Barbed Wire (ebenfalls auf ITV und ausgestrahlt im September 2010), dem ersten größeren Projekt, das Trevor Eve in HD unternahm. Die Bilder der D-21 für Bouquet waren fantastisch und damit auch Trevors Bedenken vom Tisch. Ich musste sichergehen, dass das Kamerasystem mit den Kontrastunterschieden zwischen Innen und Außen sowie der Intensität der afrikanischen Sonne klarkommen würde, und machte daher umfangreiche Parallel-Tests in Südafrika mit der Red und der D-21 (und, man beachte, mit der Canon 5D). Die Ergebnisse bestätigten meine Vermutungen. Die D-21 übertraf die Red in allen Bereichen, aber besonders mit ihrem Detailauflösungsvermögen bei intensiven Weißtönen und auf metallischen Oberflächen. Es war aber nicht nur die Bildqualität Teil der Überlegungen, sondern auch das Tempo, mit dem wir würden drehen müssen. Bei Bouquet schafften wir aufgrund der Vorlage oft nur zwölf bis 15 Einstellungen am Tag. Aber unsere Referenz für Kidnap & Ransom waren Filme wie Operation: Kingdom und Man on Fire. Um dieser Vorgabe und diesem Filmstil, die wir anstrebten auch nur annähernd gerecht zu werden, mussten wir mehr als 50 Einstellungen am Tag schaffen. Andy Wilson, der Regisseur, und ich entschieden, Kidnap & Ransom fast vollständig nur mit Handkamera zu drehen, immer mit zwei Kameras gleichzeitig im Einsatz. Ich wollte die bestmögliche Bildqualität sicherstellen und entschloss mich nach reiflicher Überlegung auf tragbaren SRW-1 HD-Recordern aufzuzeichnen, was offenkundig auch half, das Gewicht der Kamera niedrig zu halten. Ich fühlte mich von der Verkabelung nie beeinträchtigt. Ein entscheidender Unterschied zwischen Großbritannien und Südafrika beim Dreh eines solchen Films mit einem Fernsehbudget war die Größe der Crew. Unser Kostenrahmen erlaubte uns zwei vollständige Kameracrews mit einem Schwenker für die A-Kamera (ich bediente die B-Kamera), zwei Schärfeziehern, zwei KameraAssistenten, einem Trainee, einem DIT, zwei Video-Technikern, einem Bühnentechniker und drei Assistenten. So musste die Produktion nie auf die Kamera warten, und wir erreichten an jedem Tag unsere Marke mit 50 Einstellungen. Einmal schafften wir sogar 73. Andy Wilson hatte gerade zuvor Erfahrungen mit einer Red gemacht und konnte sich nicht vorstellen, dass eine solche Ausbeute auf HD möglich sein könnte – inzwischen ist er ein überzeugter Anhänger der D-21. Kameras, Ultra Prime Objektive und der Support kamen von ARRI in Kapstadt, ebenso das wesentliche Lichtequipment. Die Unterstützung war einzigartig. Wir zeichneten 4:4:4 Log auf, und die gesamte HD-Postproduktion wurde bei Ascent 142 in London abgewickelt, wo ich schließlich Gelegenheit hatte, mit Coloristin Jet Omoshebi zusammen zu arbeiten, die einen atemberaubenden Job leistete. Das Endergebnis ist überwältigend, ein wirklich außergewöhliches TV-Ereignis, sehr amerikanisch in der Anmutung und eine echte Achterbahn von Film. Kidnap & Ransom wird auf ITV1 im Januar 2011 ausgestrahlt. Eine Fortsetzung der Serie für 2011/12 ist bereits in Vorbereitung, nachdem auch die USA ihr Interesse bekundet haben. I Mike Spragg MIKE SPRAGG auf Location mit der ARRIFLEX D-21 (unten Mitte und rechts) 29 Photo: Brigitte Maria Mayer Oberammergau leuchtete Zum 41. Mal seit 1634 fanden in diesem Jahr in Oberammergau EIN BLICK AUF DIE ERGEBNISSE: Fotografin Brigitte Maria Mayer, Bildbearbeiter Christian Czech, Regisseur Christian Stückl und Bühnenbildner Stefan Hageneier die Passionsspiele statt. Längst ist dabei aus einem lokalen Ereignis volkstümlicher Religiosität ein Ereignis von weltweitem Interesse Die Profiler wurden vor allem dafür eingesetzt wichtige Personen geworden, das inzwischen alle zehn Jahre eine halbe Million und Elemente speziell hervorzuheben. 20 Par 64 CP60/61 halfen Besucher in den oberbayerischen Ort lockt. Für den offiziellen Bildeinzelne Partien aufzuhellen. Um in bestimmten Aufnahmen warmes band aus dem Münchner Prestel-Verlag mit einer Auflage von und kaltes Licht mischen zu können, wurde das Wendylight dage100.000 Exemplaren erhielt die Berliner Fotokünstlerin Brigitte gen gesetzt. Als Spitze und zum Aufhellen der Hintergründe erwieMaria Mayer im Januar den Auftrag, die aktuelle Inszenierung zu sen sich die Blitze als sehr hilfreich, die Herausforderung bestand dokumentieren. Das Licht-Equipment für die logistisch komplexe jedoch darin, Blitz- und Filmlicht zu kombinieren. Foto-Session lieferte ARRI Rental in München. Die Aufgabenstellung erforderte detaillierte Vorbereitungen. Szene für Szene der Festspielinszenierung sollte eigens für die Aufnahmen des Bildkatalogs gestellt und mit professionellem Filmlicht, ergänzt von Studioblitzen, ausgeleuchtet werden, um den Bildern die Brillanz von Gemälden zu verleihen, was allein mit Theaterlicht nicht umzusetzen gewesen wäre. Zusammen mit Christian Stückl, dem Leiter und Regisseur der Passionsspiele, sowie seinem Bühnen- und Kostümbildner Stefan Hageneier wurde dafür zunächst ein Foto-Storyboard entwickelt und ein Layout entworfen. Für das Lichtdesign zeichnete Mathias Feldmeier verantwortlich, der auch die Auswahl des State-of-the-Art Licht-Equipments aus den Beständen von ARRI Rental in München besorgte. Um direktes Sonnenlicht zu vermeiden, wurde die Freilichtbühne (36 m Breite x 12 m Tiefe) mit Seide abgehängt. Als schwierig erwies sich die Tatsache, dass die Bühne oft für Aufnahmen mit bis zu 500 Personen vorgeleuchtet werden musste, und dann bei Eintreffen der Darsteller relativ wenig Zeit zum genauen Nachleuten der Szene blieb. Der 18 kW ARRIMAX und die 12 kW ARRI Sun wurden an einem 28 m Steiger angebracht und waren hauptsächlich für das Führungslicht zuständig. Mit den 6 kWs wurde das Führungslicht verlängert. Die zweite 12 kW Stufe diente zusammen mit der 20 kW Stufe der allgemeinen Aufhellung. Fotografiert wurde auf digitalem Mittelformat mit einer Hasselblad H3DII-50. Dabei wurden die Daten unmittelbar auf einen Rechner (Apple iMac 27“, 16 GB RAM) in eine bereits vorgefertigte Layoutmaske des Bildbandes überspielt. Die mobile Workstation, bestehend aus Rechner, Kamera und Backup-Raid war auf einem 12 m Kran installiert, um der Fotografin die Möglichkeit zu geben, sich uneingeschränkt perspektivisch im Raum bewegen zu können. Eine Direktvorschau der Motive mit der Hasselblad Software Phocus in voller Größe erlaubte einerseits eine optimale technische Kontrolle von Belichtung, Schärfentiefe und Farbtemperatur, sowie andererseits zügige, detailgenaue Korrekturen der erwünschten Komposition am Set. Ziel war schließlich auch, die Geduld der Darsteller nicht zu sehr zu strapazieren, da für die Aufnahmen bis zu 500 Darsteller auf der Bühne des Passionstheaters bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ausharren mussten. Grob-Layouts für Motive, die aus mehreren Bildern zusammengesetzt werden mussten, ließen sich zügig anhand entwickelter Daten in Photoshop erstellen. Die Ergebnisse konnten so unmittelbar vor Ort bewertet und ausgewählt werden. Nach den Shootings wurden die Bilddaten auf eine Apple PowerMac Workstation zur weiteren Bearbeitung durch Christian Czech in Photoshop übertragen, die meist noch am gleichen Abend stattfand. I Mathias Feldmeier / Brigitte Maria Mayer / Ingo Klingspon 30 Photo: Benedikt Geisenhof Photo: Andrea Göttler Photo: Brigitte Maria Mayer Aufwendige Fotoproduktion über die Passionsspiele 2010 mit Licht-Equipment von ARRI Rental VISIONARRI Neue ARRILITE Scheinwerfer Als Reaktion auf die andauernde Popularität der Produktreihe ARRILITE hat ARRI zwei neue Scheinwerfer angekündigt, die eine neue Generation dieses traditionellen, Open Face Scheinwerfers darstellen. ARRILITE 750 Plus und ARRILITE 2000 Plus wurden vollständig überarbeitet und stellen eine moderne Interpretation des bewährten Lichtkonzepts dar. Mit ihrer verbesserten Funktionalität und einfacheren Wartung erfüllen sie die anspruchsvollen Voraussetzungen der heutigen Film- und Fernsehbranche auf ideale Weise. Trotz der kompakten Form und des geringen Gewichts stehen die neuen ARRILITEs beispielhaft für die unverwüstliche und strapazierfähige Qualität, die ARRI in der ganzen Welt zu einem Begriff gemacht hat. Zusätzlich besitzt der Scheinwerfer einen innovativen Einarmbügel, der viele verschiedene Schwenk- und Neigeoptionen ermöglicht und das Packvolumen auf ein Minimum reduziert. Der ARRILITE 2000 Plus ist stabiler und deutlich kompakter als der bisherige ARRILITE 2000. Er ist mit einem verbesserten Fokussiermechanismus und, wie auch der 750 Plus, mit der Scheibenbremsentechnik der ARRI True Blue Reihe ausgestattet. Die Scheibenbremse hält den Scheinwerfer in Position, auch wenn schweres Zubehör eingesetzt ist. I Beide Scheinwerfer bestehen aus einem robusten neuen Aluminiumgehäuse, das eine wirksame Wärmeabstrahlung ermöglicht. An der Rückseite des Gehäuses befindet sich ein großer, hitzebeständiger Griff, der eine einfache Handhabung des Scheinwerfers auch im heißen Zustand erlaubt. Die Leuchtmittel lassen sich schnell und einfach, ohne jedes Werkzeug austauschen. Im neuen Zubehörhalter befinden sich Halterungen, die eine direkte Befestigung der Chimera Video PRO Plus S ohne zusätzlichen Speed-Ring ermöglichen. Der Zubehörhalter erlaubt auch die Verwendung des 4-Flügeltors und des Filterrahmens des ARRI 650 Plus, der sich dadurch ideal mit dem ARRILITE 750 Plus in einem Kit kombinieren lässt, da beide das gleiche Zubehör verwenden. Der ARRILITE 750 Plus ist kleiner und leichter als die bisherigen Scheinwerfer ARRILITE 800 und ARRILITE 1000. Dadurch eignet er sich gut für tragbare Licht-Kits, wie sie bei Außenund Reportageaufnahmen zum Einsatz kommen. Obwohl er als 750-Watt-Scheinwerfer gelistet ist, kann er mit HPL-Leuchtmitteln von 800 Watt bis hinab zu 375 Watt (erfunden und lizenziert von David Cunningham) bestückt werden. 31 ARRI WEBGATE Ein enormer Fortschritt in der Postproduktions-Infrastruktur Seit Anfang September 2010 erweitert ARRI Film & TV mit ARRI Webgate sein Serviceangebot für Filmschaffende um eine Kommunikationsplattform in Gestalt eines geschützten Webportals. Auf Basis aktuellster Internettechnologien bietet dieses Portal das Potential, den Produktionsprozess auf bislang nicht gekannte Weise zeiteffizient zu optimieren. Nach einem halben Jahr Vorbereitungszeit ist es endlich soweit: ARRI Webgate erlaubt es künftig, als Web-gestützte Arbeitsumgebung Dailies vom Set oder auch Muster aus dem Schneideraum online Uhrzeit- und Standort-unabhängig auf unterschiedlichen internetfähigen Endgeräten wie PC, Notebook, Netbook, iPad oder iPhone zu sichten, zu durchsuchen, zu kommentieren und freizugeben – egal ob der Verantwortliche als Regisseur, Kameramann oder Produzent gerade im Büro, am Set, im Hotel oder auch zu Hause ist. Wird die Homepage von ARRI Webgate aufgerufen, empfängt den Nutzer ein Frontend, basierend auf HTML 5, das über die wichtigsten Browser auf allen Endgeräte-Plattformen zugänglich ist. Ein Flashplayer wird dabei nicht benötigt. „Wir haben in der Entwicklungsphase auf die neuesten Technologien gesetzt, dabei aber auch versucht, soweit wie nur möglich abwärts kompatibel zu bleiben“, erläutert Harald Schernthaner, ARRI Head of Digital Filmworks. Die Anlieferung der Ton- und Bilddaten durch den Kunden nach dem Dreh bzw. nach dem Schnitt kann per Upload via verschlüsselte Datenleitung oder traditionell über einen verschlüsselten Datenträger erfolgen. Bei einer Anlieferung der Daten via FTP werden die Daten zunächst in einer leistungsfähigen Serverumgebung auf gesichertem Storage zwischengespeichert. Danach werden die Daten automatisch mit entsprechenden Burn-ins (Wasserzeichen) in die gewünschten Zielformate transcodiert. 32 „Einzigartig ist, dass wir unterschiedliche Derivate der Videodaten anbieten können, die automatisch auf die gewünschten Endgeräte (Browser, iPhone, iPad) hinsichtlich Codierung, Datenrate und Format optimiert sind“, betont Markus Kirsch, ARRI Head of TV Postproduction. „Sobald die Transcodierung abgeschlossen ist, wird der User via E-Mail benachrichtigt, dass neuer Inhalt für ihn bereit steht.“ „User können auch mit Downloadrechten ausgestattet werden. Die Clips werden dann in allen gewünschten Formaten vorgerendert, damit bei Anforderung eines Clips durch Anklicken sofort der Download beginnen kann“, ergänzt Harald Schernthaner. „Wir wollen den Kunden durch diesen Service schon im Vorfeld zeitlich entlasten. Er soll auf alle Formate so zeitnah wie nur technisch realisierbar zugreifen können.“ Als Zugangsberechtigung erhält jeder User ein personalisiertes Log-in, das von der jeweiligen Produktion freigegeben werden muss. Diese Log-ins werden also nicht von ARRI festgelegt. Es bedarf einer Bestätigung der Produktionsleitung, welcher User zu welchen Aktionen berechtigt ist. Damit lassen sich unterschiedliche Usergruppen mit fein abgestuften Zugriffsrechten für das Abspielen, Kommentieren und Downloaden von Clips definieren. Jeder Download erhält daraufhin ein personalisiertes Burn-in mit dem Namen des Users. VISIONARRI Ein und derselbe User, etwa ein Produzent, kann natürlich auch verschiedenen Projekten zugeordnet werden. „Die Produktionsfirmen sollen dafür künftig selbst User-Accounts anlegen und diese mit unterschiedlich abgestuften Rechten versehen können. Gleiches gilt auch für das Löschen nicht mehr in Arbeitsprozesse involvierter Personen aus der Liste der Berechtigten.“, erklärt TV-Post Head Kirsch. „Wichtig war uns bei der Entwicklung, dem User die Möglichkeit zu geben, das, was er zu sehen bekommt, auch mit Kommentaren versehen zu können. Diese kann er dann zusammen mit einem Link an ein Teammitglied verschicken“, fährt Kirsch fort. „Um ein Beispiel zu nennen: Wenn in einem Muster etwa ein Mikrofon im Bild zu sehen ist, kann so z. B. an den VFX-Supervisor sofort die Frage gerichtet werden, wie das Problem umgehend zu beheben ist.“ Die Kommentarfunktion erlaubt zu einem Clip framegenaue Anmerkungen und das Erzeugen von Sprungmarken einschließlich automatisch generierter Vorschaubilder (Thumbnails). Die entsprechenden Zugriffsrechte vorausgesetzt, können User auch Direct-links auf Clips per E-Mail versenden. Über einen solchen Direct-link erhält der Mail-Empfänger dann für einen festgelegten Zeitraum von z. B. 24 oder 48 Stunden die Berechtigung, ohne eigenes Log-in einen bestimmten Clip als Preview im Browser begutachten zu können. In diesem Sinn ist das ARRI Webgate nicht nur ein Speicherort für Dailies, Muster etc., sondern eine echte Kommunikationsplattform für in sich geschlossene Produktionsteams, bei der das Material aller Drehtage eines Projekts komplett online vorgehalten werden kann. Als Kernzielgruppe für das neue Online-Servicepaket Webgate sieht ARRI Produktionsfirmen, Redaktionen in den Sendeanstalten und Tonfirmen. Wobei auf diesem Weg künftig nicht nur Regisseuren, Kameraleuten und Produzenten ein Platz ‘in der ersten Reihe’ ermöglicht wird, sondern auch Spezialisten wie Masken- und Kostümbildner oder Ausstatter. „Bislang gab es bei der Bemusterung vielleicht drei, vier DVDs für Regie, Kamera und Produktion und der Rest der Crew musste entweder irgendwo über die Schultern schauen oder sich über Video Combos ein Bild von der eigenen Arbeit machen“, verdeutlicht Schernthaner das Potential der neuen Portaltechnik auch für diese Leistungsträger. „Jetzt haben auch diese Team-Mitglieder die Möglichkeit, ihre Arbeit in hochauflösenden Clips auf Continuity zu überprüfen und Direct-Links innerhalb der Gruppe zu verschicken.“ Ideen zu künftigen Funktionalitätserweiterungen des ARRI Webgate sind dabei kaum Grenzen gesetzt. „Denkbar ist etwa die Er- und Zusammenstellung eigener Listen für die weitere Bearbeitung im Schneideraum, sogar mit Bezug auf die Originaldaten, oder die Erstellung von Playlists.“ Video-Formate, die aktuell über ARRI Webgate als Stream oder Download abgerufen werden können:: • Safari Quicktime H.264 High-Profile LQ (320x180, 200kb/s) • Safari Quicktime H.264 High-Profile MQ (480x270, 500kb/s) • Safari Quicktime H.264 High-Profile HQ (960x540, 1500kb/s) • Firefox Ogg Theora LQ (320x180, 300kb/s) • Firefox Ogg Theora MQ (480x270, 750kb/s) • Firefox Ogg Theora HQ (960x540, 2000kb/s) • iPhone Download mp4 H.264 Baseline-Profile HQ (480x270, 500kb/s) • iPhone Streaming H.264-TS segmented baseline-profile LQ (320x180, 150kb/s) • iPhone Streaming H.264-TS segmented baseline-profile MQ (320x180, 300kb/s) • iPhone Streaming H.264-TS segmented baseline-profile HQ (480x270, 500kb/s) • iPad Streaming H.264-TS segmented high-profile (960x540, 1500kb/s) Das Video-Playback im Browser basiert auf HTML5. Weitere Formate sind auf Anfrage realisierbar. Von ARRI Webgate gegenwärtig unterstützte Browser: • Safari 5.0 • Firefox 3.6 • Google Chrome 5.0 • iPad und iPhone Browser (Safari) Einsatzmöglichkeiten jenseits der Begutachtung von Dailies sind bereits angedacht. Etwa als Plattform für Abnahmen von VFXShots, die dem Kunden auf diesem Weg zugänglich gemacht werden, als zeitsparendes Präsentationstool für Commercials, oder für Abnahmen von Trailern und Titel-Layouts. „Schon jetzt werden ständig Anregungen und Kundenwünsche an uns herangetragen und auch bei ARRI wird kontinuierlich an weiteren Features gearbeitet“, freut sich Harald Schernthaner über die offensichtliche Akzeptanz der neuen Dienstleistungsplattform durch aktuelle Produktionen bei ARRI. I Ingo Klingspon 33 Postproduktion bei ARRI Film & TV Betty Ann Waters Conviction 34 Anreize schaffen für internationale Produktionen Rein amerikanische Filmproduktionen kommen normalerweise nicht auf die Idee, nach Deutschland zu fahren, um ihre Aufnahmen hierzulande in die Postproduktion zu geben. Dass eine die Kontinente übergreifende Kooperation aber durchaus auch in diesem Bereich erfolgreich und sinnvoll sein kann, belegt Betty Anne Waters, die jüngste Regiearbeit von Tony Goldwyn, Enkel des legendären MGM-Mitbegründers Samuel Goldwyn. Für die drehbegleitenden Kopierwerksarbeiten sowie die komplette Postproduktion des packenden Justizdramas um die Rehabilitation eines zu Unrecht verurteilten Mannes durch seine aufopfernde Schwester zeichnete ARRI Film & TV in München verantwortlich. Betty Anne Waters (US-Titel Conviction) ist die Schilderung des erfolgreichen Kampfs einer einzelnen Frau gegen die Mühlen eines übermächtigen, anonymen Rechtssystems, um ihren Bruder zu retten, und zudem eine Geschichte, die sich wirklich so zugetragen hat. Goldwyn ein spektakuläres Aufgebot vor allem weiblicher Stars verpflichten. Neben Million Dollar Baby Hilary Swank (Betty Anne Waters) und Sam Rockwell (Kenny Waters) brillieren noch Minnie Driver, Juliette Lewis und Melissa Leo. Die Handlung im Zeitraffer: 1983 wird Kenny Waters in einem Indizienprozess in Ayer, Massachusetts, wegen Mordes an seiner Nachbarin zu lebenslanger Haft verurteilt. Seine Schwester Betty Anne ist fest von seiner Unschuld überzeugt und will das auch beweisen. Ein nahezu aussichtsloses Unterfangen, denn Sie ist arbeitslos, ohne Schulabschluss und ledige Mutter zweier Söhne. Während sie nachts als Kellnerin arbeitet, um ihre Kinder zu ernähren, holt sie ihren Highschool-Abschluss nach, geht aufs College und bewältigt schließlich erfolgreich ein Rechtsstudium. 16 Jahre später ist sie Anwältin – mit einem einzigen Klienten, ihrem Bruder. Nach zwei Jahren, mit neuen DNA-Beweisen und widerrufenen Zeugenaussagen gelingt es ihr 2001, ihrem Bruder die Freiheit zurückzugeben. Nach acht Jahren Vorbereitungszeit durch Goldwyn, der neben Andrew Sugerman und Andy Karsh auch als Produzent am Projekt beteiligt ist, sollten 2009 die Dreharbeiten in Michigan beginnen. Doch ein Hindernis blockierte zunächst die Produktion, wie sich Thomas Nickel, Repräsentant von ARRI in Los Angeles erinnert: „Ein Teil der Finanzierung des Films war unter anderem eine Minimumgarantie des deutschen Verleihers Tobis, die wie üblich nach Fertigstellung des Films gezahlt werden sollte. Diese im Verleihgeschäft gängige Vereinbarung stellte die US-Banken aufgrund der Bankenpleite im Herbst 2008 vor ein Problem.“ Um diese Geschichte einer bedingungslosen Geschwisterliebe und von Betty Anne Waters Odyssee durch die Untiefen der Justiz zu erzählen, konnte Tony Hier kam nun ARRI mit ins Spiel. Thomas Nickel wurde von Film Finances Inc., dem international wichtigsten Completion Bond, auf das Projekt angesprochen, und konnte daraufhin einen Vertragsentwurf ausarbeiten, „in dem ich die Interessen der Betty Anne WatersProduktion und von ARRI gleichermaßen berücksichtigt habe. Photos: © Ron Batzdorff VISIONARRI Im Kern ging es ja um eine CashflowProblematik.“ Dazu ließ sich ARRI die Minimumgarantie von Tobis abtreten und machte der Betty Anne Waters-Produktion den Vorschlag, die komplette Postproduktion vom Kopierwerk, über das Grading bis zum Sound bei ARRI Film & TV in München abzuwickeln. Im Gegenzug würde ARRI diese Leistungen zunächst rückstellen. Der Deal wurde akzeptiert und durch den Completion Bond abgesichert. Damit konnte endlich gedreht werden. „Zu Beginn herrschte noch eine gewisse Skepsis auf Seiten der Produktion und die Furcht, der unentwickelte Film könne beim Transport X-Ray-Schäden erleiden“, erinnert sich Thomas Nickel. „Nach den ersten Wochen überwog aber die Begeisterung über die exzeptionelle Qualität der Muster (Musterbetreuung: Clemens Schmid).“ Dazu wurden die Negative zunächst im Kopierwerk entwickelt, die Dailies kamen dann in die HD-Abtastung (Daniel Schwertfeger), wurden digitalisiert und auf den FTP-Server hochgeladen, auf den der Schnitt in den USA direkten Zugriff hatte Christopher Berg, ARRI Inhouse Producer International Projects, der für die Koordination der Arbeiten verantwortlich war, kann in diesem Ablauf auch auf große Distanzen hin keine Nachteile für den Kunden entdecken: „Durch die Zeitverschiebung zwischen Europa und den USA, ist die Produktion auf diesem Weg zum Teil sogar schneller an das Material herangekommen, als das vor Ort möglich gewesen wäre.“ Die Vorbereitung der Postproduktion erfolgte im Juli, die heiße Phase ging von August bis Anfang September 2009. In dieser Zeit waren der Regisseur, Kameramann Adriano Goldman und Postproduction Supervisor Nancy Kirhoffer in München anwesend. Das Grading erfolgte durch ARRI Lead Coloristin Traudl Nicholson. „Es gab Aussagen sowohl vom Regisseur wie auch von der Produktion, sie hätten noch nie eine so phantastische Lichtbestimmung gesehen“, weiß Nickel zu berichten. „Für den First Answer Print gab es nur Lob auf der ganzen Strecke.“ Die Weltpremiere von Betty Anne Waters am 11. September 2010 beim Toronto International Film Festival wurde von der anwesenden Presse überaus positiv kommentiert. Vor allem die Leinwandpräsenz von Hilary Swank und Sam Rockwell als sich bedingungslos ergebenes Geschwisterpaar wurde mehr als einmal für Oscarwürdig erachtet. AM SET: Sam Rockwell und Regisseur Tony Goldwyn Angela Reedwisch, Key Account Manager International Sales bei ARRI Film & TV, sieht die erfolgreiche Fertigstellung von Betty Anne Waters durch die ARRI Postproduktion in München als vielversprechendes Paradigma für künftige Projekte auf internationaler Ebene mit ARRI-Beteiligung: „Wir arbeiten in letzter Zeit intensiv an Kooperations-Modellen, um auch für Produktionen im Ausland neue interessante Anreize zu bieten. Wir prüfen hier alle Optionen, die über ein phantasieloses Preisdumping für Postproduktions-Leistungen hinausgehen. Dazu gehört zum einen ein stärkeres Engagement unseres Weltvertriebs, für den wir mit Wolfram Skowronnek einen kompetenten Berater und Verstärkung für Antonio Exacoustos, bei ARRI verantwortlich für den Bereich Weltvertrieb, gefunden haben, der eine langjährige Erfahrung aus seiner Zeit bei Telepool mitbringt. Zum anderen sind aber auch Themen wie Koproduktion oder Zwischenfinanzierung in der Diskussion, die durchaus für Produktionen im Ausland interessant sein können. Denkbar ist z. B., Postproduktionsleistungen mit Vertriebsrechten zu verrechnen.“ In die deutschen Kinos kommt Betty Anne Waters am 24. Februar 2011 im Verleih der Tobis. In den USA lief er unter dem Titel Conviction am 15. Oktober an. I Ingo Klingspon 35 PRODUKT UPDATE Weitwinkelig und hochgeöffnet mit dem ARRI/ZEISS Master Prime 12 Die kreativen Möglichkeiten der Master Prime Serie wurden jetzt mit dem brandneuen ARRI/Zeiss Master Prime 12 noch weiter ausgebaut. Das neuartige Objektiv verbindet einen extremen Weitwinkel mit höchster optischer Qualität sowie einer hochgeöffneten Blende von T 1,3, die unvergleichliche Aufnahmen ermöglicht. Die maximale Blendenöffnung von T 1,3 ist ein äußerst ungewöhnlicher Wert für ein derart extremes Weitwinkelobjektiv. Zugleich besitzt das Master Prime die herausragende optische Leistungsfähigkeit und gerade Bildgeometrie der anderen Master Primes von ARRI. Die Kombination dieser Eigenschaften ist einzigartig und ermöglicht noch nie zuvor gesehene Bilder. Das Master Prime 12 ist das ideale Objektiv für weite Establishing Shots, ausschweifende Totalen, eingeengte Standorte, Verfolgungssequenzen und für viele weitere Einsatzbereiche. Noch vor fünf Jahren wäre ein 12-mm-Objektiv mit einer Blendenöffnung von T 1,3 und der optischen Qualität eines Master Primes technisch unmöglich gewesen. Die jüngsten Fortschritte haben es ARRI und ZEISS jedoch ermöglicht mit dem Master Prime 12 einen neuen Meilenstein in der Herstellung optischer Geräte zu erreichen. Flight Head XL: Der gyro-stabilized Partner für 3D-Rigs Der Kopf hat eine große Traglast, ist aber trotzdem leicht genug, um auf Kamerakränen (Telescopic & Modular) zum Einsatz zu kommen. Der XL hat auch ein Loch durch die PanAchse, um die maximale Kompatibilität mit allen HD-Kamerakabeln zu garantieren, ohne die Bewegungsfreiheit des Kopfes einzuschränken. Der Flight Head XL, der sich auch für 3D-Rigs eignet, kam bereits bei mehreren Produktionen zum Einsatz: Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides, Hugo Cabret und Yogi Bear. PRODUKT- Der Flight Head XL wurde speziell für hohe Traglasten konzipiert und entwickelt und ist für jedes 35 mm Kamerapaket geeignet, einschließlich 1.000-Foot Magazin und langen Zoom Objektiven. Der dreiaxiale Remote Head empfiehlt sich besonders für 3D-Kamera Rigs. Mit seinem einzigartigen gyro-stabilized Design, verringert der XL das Problem mit ungewollten Bewegungen und Vibrationen und garantiert so ein stabiles Bild und somit präzise Einstellungen, selbst wenn die Handlung noch so rasant ist. Der Pan-Gyro gleicht die Bewegung des Kranarms aus während dieser von einer Seite zur anderen bewegt wird, so dass der XL immer in die gleiche Richtung gerichtet bleibt. Die anderen Gyros kompensieren Bewegungen bei Tilt und Roll, was besonders hilfreich ist bei Dreharbeiten auf einem fahrenden Fahrzeug. Ein weiteres Merkmal des XL-Designs ist die Fähigkeit eine 340-Grad Roll auszuführen, selbst bei Einsatz von 1.000Foot 35 mm Magazinen und in Verbindung mit den meisten 3D-Rigs. FEATURES Max. Tragkraft: 50 kg Pan: 360 Grad, fortlaufend Tilt: +80 Grad, bis zu -155 Grad Roll: 340 Grad Im Uhrzeigersinn +110 Grad Gegen den Uhrzeigersinn -230 Grad Groß genug für ein 3D-Kamera Rig und jedes 35 mm Kamerapaket (egal wie schwer) Leicht genug für den Einsatz auf Kamerakränen (Telescopic & Modular) selbst bei hoher Traglast Ermöglicht 340 Grad Drehungen mit jedem 35 mm Kamerapaket einschließlich 1.000-Foot Magazin und in Verbindung mit den meisten 3D-Rigs Der Pan-Gyro gewährleistet, dass der XL bei Kranfahrten richtungstreu bleibt Ein Loch durch die Pan-Achse ermöglichte die höchste Kompatibilität mit HD-Kamerakabeln Der Flight Head XL ist erhältlich über ARRI Rental Deutschland und ARRI Media in Großbritannien. 36 VISIONARRI Neues aus aller Welt Tatkräftige Verstärkung im Vertrieb und im Bereich VFX bei ARRI Film & TV Berlin ARRI Berlin legt großen Wert auf die stete Optimierung und Erweiterung der Dienstleistungen und sorgt selbstverständlich auch in der Kundenberatung und im Kreativbereich für die optimale Besetzung. So steht seit kurzem Sebastian Pförringer als erfahrener und kompetenter Berater den Kunden und Kollegen in der Hauptstadt zur Seite. In engem Austausch mit Mandy Rahn (Branch Manager ARRI Film & TV Services Berlin) und Ute Baron (Branch Manager ARRI Rental Berlin) begleitet und berät er als Sales Manager die Berliner Kunden von der Planung bis zur Realisierung der Projekte. Viele Kunden kennen und schätzen Sebastian Pförringer aus seinem bisherigen Tätigkeitsfeld – er war seit 2008 bei ARRI Film & TV in München als Projektbetreuer im Bereich Spielfilm & Serien tätig. In dieser Zeit betreute er u. a. Projekte wie John Rabe (Hofmann & Voges), Henry IV (Ziegler Film), Die Grenze (teamWorx), Klimawechsel (MOOVIE – the art of entertainment). Und auch vor seiner Zeit SEBASTIAN bei ARRI war er für namhafte Unternehmen PFÖRRINGER in der Branche (Bavaria Film, Cinepostproduction) tätig. Nun hat er seinen Lebensmittelpunkt von München nach Berlin verlegt und freut sich auf die neuen Herausforderungen in der Hauptstadt: „Die Entwicklung der Filmbranche in Berlin finde ich ebenso spannend wie die neuen Technologien beim Dreh und in der Postproduktion. Es ist schon sehr von Vorteil, Teil eines Unternehmens wie ARRI zu sein, das ganz nah an allem dran ist – egal, ob es um Equipment, Workflows oder die bereichsübergreifende Zusammenarbeit geht. Dieses Know-how einzubringen, die Kunden kompetent zu beraten und das Optimum für die Projekte herauszuholen, ist für mich der wichtigste Aspekt meiner Arbeit.“ ARRI Film & TV Services Berlin Sebastian Pförringer, Sales Manager Phone: +49 30 4081785 11 E-Mail: spfoerringer@arri.de Und im Bereich der Visuellen Effekte bringt Manfred Büttner 25 Jahre Berufserfahrung ein und baut als VFX Producer in enger Zusammenarbeit mit dem Leiter der Münchner VFX Abteilung, Dominik Trimborn, ARRIs VFX-Kapazitäten am Berliner Standort entsprechend der gestiegenen Nachfrage aus. Im Laufe der Jahre war er u. a. als Production Manager, VFX Producer und VFX Supervisor in renommierten Unternehmen im Bereich der Visuellen Effekte in Frankfurt, Stuttgart, München, Wiesbaden und Berlin tätig. Zuletzt leitete Manfred Büttner als COO/Head of Production die Babelsberger Niederlassung der Pixomondo Images GmbH. „Ob Daily Soap oder Kinogroßproduktion – visuelle Effekte sind schon lange nicht mehr wegzudenken bei internationalen ebenso wie bei nationalen Projekten. Dass ARRI sich entschieden hat, den Bereich VFXBearbeitung auch in Berlin auszubauen und mit den in Berlin einmaligen Möglichkeiten von ARRIs digitaler Grading Suite zu kombinieren, halte ich für den richtigen Weg und freue mich besonders, hier meine Erfahrungen einbringen und den Kunden vor Ort mit Rat und Tat zur Seite stehen zu können“, zeigt sich Manfred Büttner begeistert. ARRI Film & TV Services Berlin Manfred Büttner, VFX Producer Phone: +49 30 4081785 29 Mobil: +49 172 961 79 42 E-Mail: mbuettner@arri.de MANFRED BÜTTNER Seit über 25 Jahren ist Manfred Büttner im Bereich der digitalen visuellen Effekte tätig und hat an zahlreichen in- und ausländischen Filmproduktionen wie Lola rennt, Anonyma – eine Frau in Berlin, Der Zauber von Maléna, Nomaden der Lüfte, Whale Rider oder Oliver Twist mitgewirkt. Den Grundstein für seine Karriere legte Manfred Büttner mit seinem Studium der wissenschaftlichen und angewandten Fotografie an der FH Köln. 37 EINE AUSWAHL AKTUELLER PRODUKTIONEN ARRI RENTAL Titel Produktion Regie Kamera Equipment Wickie auf großer Fahrt 3D Die drei Musketiere 3D Yoko Rat Pack Filmproduktion Christian Ditter Christian Rein Constantin Film Produktion Paul W.S. Anderson blue eyes Fiction Franziska Buch Glen MacPherson Jan Fehse Mission: Impossible Ghost Protocol Dreiviertelmond Der Mann mit dem Fagott The Cold Light of Day Borgia DON 2 Kommissarin Lucas – Gier (Folge 15) Unter Verdacht Das Meer der Tränen Stillking Production Brad Bird Robert Elswit ARRI ALEXA, 3D-Rigs, Ultra Primes, Lightweight Zoom, Licht, Bühne Licht, Bühne, 3D-Video Playback ARRICAM Studio & Lite 3-Perforation, Master Primes, Licht, Bühne Licht, Bühne die film Ziegler Film Christian Zübert Miguel Alexandre Jana Marsik Gernot Roll ARRI ALEXA, Ultra Primes, Licht, Bühne ARRI ALEXA, Ultra Primes, Licht, Bühne CLOD Producciones ETIC Films film base berlin Olga Film Mabrouk El Mechri Oliver Hirschbiegel Farhan Akhtar Ralf Huettner Remi Adefarasin BSC Ousama Rawi CSC, BSC Jason West Sten Mende ARRICAM Studio & Lite, Ultra Primes, Bühne ARRI ALEXA, Licht, Bühne ARRIFLEX 435, 235, Licht, Bühne ARRI ALEXA, Licht, Bühne Eikon Media Aelrun Goette Matthias Fleischer ARRIFLEX 416, Ultra 16, Licht, Bühne ARRI LIGHTING RENTAL Titel Produktion Regie Kamera Gaffer Best Boy War Horse DreamWorks Stephen Spielberg Janusz Kaminski Stewart Monteith Johnny English Reborn Game of Thrones Working Title Films HBO Oliver Parker Brian Kirk, Daniel Minahan, Alan Taylor, Timothy Van Patten Lone Scherfig Tomas Alfredson Lasse Hallström David Devlin, Eddie Knight Paul McGeachan Tom Gates, Liam McGill Danny Cohen BSC Matt Jensen, Marco Pontecorvo, Alik Sakharov Benoît Delhomme Andy Long Hoyte Van Hoytema Alan Martin Terry Stacey Harry Wiggins Will Kendal Giancarlo McDonnell Madonna Nigel Cole Andrea Arnold Hagen Bogdanski David Higgs BSC Robbie Ryan BSC Chuck Finch Dan Fontaine Andy Cole Mark Hanlon Lee Martin Steve Odonaghue Richard Merrill John Walker Paul Cronin Ben Smithard Sean Bobbitt BSC David Katznelson, David Marsh Adam Suschitzky Mark Partridge Mark Clayton Brian Beaumont Otto Stenov Benny Harper Dan Lowe Aaron Walters Brandon Evans Craig Hudson Steve Roberts Giulio Biccari Brandon Evans Jean-Philippe Gossart Chris Bird Colin Powton Toby Flesher One Day Hadrian Productions Tinker, Tailor, Soldier, Spy Working Title Films Salmon Fishing Yemen Productions in the Yemen W.E. 90210 Films Rafta Rafta Rafta Rafta Wuthering Heights Wuthering Heights Productions My Week With Marilyn Trademark (Marilyn) Hysteria Hysteria Films Downton Abbey Carnival Film & Television Upstairs Downstairs Lark Rise to Candleford (Series 4) Luther (Series 2) Law & Order: UK (Series 3) The Oaks Silk BBC Wales Drama BBC Drama Simon Curtis Tanya Wexler Ben Bolt, Brian Kelly, Brian Percival Euros Lyn, Saul Metzstein Sue Tully BBC Drama Kudos Film & Television Sam Miller Mark Everest ITV BBC Drama Being Human (Series 3) Touchpaper Television Lukas Strebel Florian Hoffmeister, David Odd BSC, Damian Bromley Philip John, Daniel O'hara, Nic Morris BSC Colin Teague Catherine Morshead Stuart King Mark Clayton, John Attwood Steve Anthony Benny Harper, Paul Murphy John Truckle Chris Davies ARRI CSC Titel Produktion DoP/Lighting Director Gaffer Equipment Mr Poppers Penguins Young Adult The Miraculous Year Henry's Crime MQB Burn Notice Mighty Fine Unanswered Prayers 20th Century Fox Mercury Production Ink Stained Wrenc Henry's Crime UNIVISION TVM Productions Mighty Fine Productions Woodridge Prods Florian Ballhaus Eric Steelberg Barry Ackroyd BSC Paul Cameron ASC Ed Paciti Bill Wages ASC Bobby Bukowski Eric Van Haren Norman Your OWN Show Jean Worldwide Water for Elephants Relativity Media Stage Lighting Director Oscar Dominguez Reality Lighting Director Alex Van Wagner Rodrigo Prieto ASC, AMC ARRI ALEXA, Ultra Primes ARRI CSC NJ ARRI ALEXA ARRI CSC NJ ARRICAM Studio & Lite ARRI CSC NJ ARRICAM Studio, ARRIFLEX 235 ARRI CSC NJ Licht, Bühne ARRI CSC FL Sony F800 HD Cameras ARRI CSC FL ARRIFLEX 416 ARRI CSC FL Conventional Lighting Illumination Dynamics NC Conventional & Illumination Automated Lighting Dynamics LA 38 John Velez Scott Ramsey Ken Shibata Ken Shibata Fred Valentine Mike McLaughlin James Tomaro Alex Van Wagner Randy Woodside Conventional Lighting Serviced by Illumination Dynamics LA VISIONARRI ARRI FILM & TV - POST PRODUCTION SERVICES - FEATURES Titel Produktion Babydaddy Chicken with Plums Oberon Film The Manipulators Regie Kamera Anja Jacobs Marjane Satrapi Vincent Paronnaud Südart Film Maggie Perren film base berlin Farhan Akhtar die film Christian Zübert Film Line Productions Christoph Stark Wiedemann & Berg Film Jeremy Leven Roxy Film Marcus H. Rosenmüller Porfirio Films Alexandro Landes Deutsche Columbia Pictures Gregor Schnitzler GFF Süd Geißendörfer Marcus H. Rosenmüller Film- & Fernsehprod. Neue Schönhauser Hermine Huntgeburth Filmproduktion X-Filme Creative Pool Achim v. Borries Rat Pack Filmproduktion Christian Ditter Die Farbe des Ozeans DON 2 Dreiviertelmond Für immer und ewig Girl on a Bicycle Mein Leben in orange Porfirio Resturlaub Sommer der Gaukler Tom Sawyer Vier Tage im Mai Wickie auf großer Fahrt 3D Yoko blue eyes Fiction Franziska Buch Services Daniel Möller Lab, DI, HD-Mastering Christophe Beaucarne Lab Armin Franzen Jason West Jana Marsik Bogumil Godfrejow Robert Fraisse Stefan Biebl Thimios Bakatakis Andreas Berger Stefan Biebl Lab, DI, HD-Mastering, VFX Lab Digital Dailies, DI, HD-Mastering, Lab Lab, DI, HD-Mastering, Sound Lab, DI, HD-Mastering, Sound Lab, DI, HD-Mastering, VFX Lab, HD-Mastering Lab, DI, HD-Mastering, VFX, Sound Lab, DI, HD-Mastering, VFX The Chau Ngo Lab, DI, HD-Mastering Bernd Fischer Christian Rein Lab, DI, HD-Mastering, VFX On-Set Dailies (Stereo3D), DI, HD-Mastering, Sound, VFX, DCP, Lab Lab, DI, HD-Mastering, Sound Jan Fehse ARRI FILM & TV - POST PRODUCTION SERVICES - COMMERCIALS Kunde Titel Agentur Produktion Regie Kamera 11 8000 McDonald´s Ravensburger Playmobil Stadlbauer Marketing + Vertrieb GmbH Sky Deutschland Wort & Bild Verlag Daniela Katzenberger Monopoly 2010 Puzzleball Playmobil 2010 Carrera RC und D132 Rückenwind Heye & Partner Neverest e+p commercial Cobblestone Neverest e+p commercial e+p commercial Zoran Bihac Lukas Hammar Ewald Pusch Reiner Holzemer Reiner Holzemer Peter Matjasko Jan Richter Friis Roman Jakobi Peter Aichholzer Peter Aichholzer made in munich Mark Seydlitz Christoph Cico Nicolaisen Moving Adventures Medien GmbH Opel Milchwerke Schwaben eG E.O.F.T 2010/2011 lucie_p, Sterntag Neverest Horst Czenskowski Ewald Pusch Fabian Hothan Willy Dettmeyer Sky HD Smoke & Christmas Logo Apothekenumschau 2010 Opel GTC Paris Weideglück Moving Adventures Medien GmbH lucie_p Neverest ARRI MEDIA Titel Produktion Regie Kamera Equipment War Horse DreamWorks Steven Spielberg Janusz Kaminski Johnny English Reborn Working Title Films Oliver Parker Danny Cohen Game of Thrones Fire & Blood Productions Matt Jensen, Marco Pontecorvo, Alik Sakharov One Day Retreat Salmon Fishing in the Yemen W.E Hadrian Productions Retreat Films Yemen Productions Brian Kirk, Daniel Minahan, Alan Taylor, Timothy Van Patten Lone Scherfig Carl Tibbetts Lasse Hallström ARRICAM Studio & Lite, Master Primes, Bühne & Kräne ARRICAM Studio & Lite 3-Perforation, Master Primes ARRI ALEXA, Bühne Benoît Delhomme Chris Seager BSC Terry Stacey ARRICAM Studio & Lite 3-Perforation, Bühne ARRIFLEX D-21, Lightweight Zoom ARRICAM Studio & Lite, Bühne 90210 Films Madonna Hagen Bogdanski Hysteria Upstairs Downstairs Hysteria Films BBC Wales Drama Sean Bobbit BSC Adam Suschitzky Luther (Series 2) Law & Order: UK (Series 3) Above Suspicion: Deadly Intent Being Human (Series 3) BBC Drama Kudos Film & Television Tanya Wexler Euros Lyn, Saul Metzstein Sam Miller Mark Everest ARRICAM Studio & Lite 3-Perforation, Ultra Primes ARRICAM Studio & Lite 3-Perforation, Bühne ARRI ALEXA, Master Primes, Bühne La Plante Productions Gillies MacKinnon Nigel Willoughby ARRIFLEX D-21 Touchpaper Television Nic Morris BSC ARRIFLEX D-21 Lark Rise to Candleford (Series 4) The Little House BBC Drama Philip John, Daniel O'hara, Colin Teague Sue Tully Mark Partridge ARRIFLEX D-21 TXTV Jamie Payne Mike Southon ARRIFLEX D-21 BSC Giulio Biccari ARRI ALEXA, Bühne Jean-Philippe Gossart ARRIFLEX D-21 BSC Published by the ARRI Rental Group Marketing Department. 3 Highbridge, Oxford Road, Uxbridge, Middlesex, UB8 1LX United Kingdom The opinions expressed by individuals quoted in articles in VisionARRI do not necessarily represent those of the ARRI Rental Group or the Editors. Due to our constant endeavour to improve quality and design, modifications may be made to products from time to time. Details of availability and specifications given in this publication are subject to change without notice. 39 DIE PERFEKTE PARTNERSCHAFT… Changes Erleben Sie digitale Aufnahmetechnik auf höchstem Niveau. ALEXAs einzigartige Grundempfindlichkeit von EI 800, ihr spektakulärer Belichtungsspielraum von über 13 Blenden und ihr niedriger Rauschlevel bedeuten größte Flexibilität und Effizienz am Set für Kameramänner. Kein anderes Kamera-System schlägt so einfach und elegant eine Brücke zwischen der Aufnahme am Set und der Postproduktion wie die ALEXA. In Kombination mit der unübertroffenen Fachkenntnis und der Erfahrung der ARRI Rental Group weltweit gehen Sie damit eine perfekte Partnerschaft ein. www.arri.com