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Extra: Radguide Veneto
von den Dolomiten
an die Adria
Reise
Spezial
Mit vielen Tourtipps und GPS-Daten!
DAS FAHRRADMAGAZIN
www.trekkingbike.com
➜ Grande Tour del Veneto ➜ Vom Gardasee an
die Adria ➜ Der lange Weg der Dolomiten
Venezianische
Impressionen per Rad
Kunst, Kultur, Kulinarik – alles in Hülle in Fülle. Venetien gilt zu Recht als die beliebteste Reiseregion in Italien. Das erfahren auch immer mehr Radreisende.
D
Reise-SPEZIAL Heft 1/2013
Chefredakteur:
Tom Bierl (verantwortlich)
Art Direction: Hildegard Imping
Redaktion: Armin Herb
Schlusskorrektur:
Barbara Merz-Weigandt
Fotos: Daniel Simon
TREKKINGBIKE-Redaktion:
Steinerstraße 15 (Haus D),
81369 München,
Tel. 089/729602-0
info@trekkingbike.com
2
ieses Land ist an schön gebauten Städten
reicher als irgendeine Landschaft der Erde“,
so schwärmte bereits der deutsche Dichter
Hugo von Hofmannsthal Ende des 19.
Jahrhunderts über Venetien. Dazu möchte ihm bis
heute kaum jemand widersprechen. Jahrhunderte
lang wehte stolz die Fahne des San-Marco-Löwen
über vielen Städten im Nordosten Italiens. Dessen
Herzstück bildete die Region, die heute Veneto bzw.
Venetien heißt. Aber es sind nicht nur die berühmten
Städte mit V wie Verona, Vicenza und natürlich Venedig, die das riesige touristische Potenzial Venetiens
verkörpern. Zwischen den Drei Zinnen im Norden
und der Po-Mündung im Süden liegen auch eindrucksvolle Landschaften, wie die Felsbastionen der
Dolomiten, die Euganeischen Hügel bei Padua oder
der Naturpark des Po-Deltas. Nicht zu vergessen die
unzähligen stolzen Herrenhäuser und Landvillen, die
reiche venezianische Adelsfamilien vor allem rund um
Vicenza und Treviso sowie entlang des Brenta-Flusses
errichten ließen. Jedes für sich ein architektonisches
Juwel, allen voran die Renaissance-Meisterwerke des
Andrea Palladio. Und das Tüpfelchen auf dem i bilden die kulinarischen Verlockungen von Wein über
Grappa bis zum Prosciutto Veneto Berico-Euganeo.
Das Trekkingbike-Team erkundet seit vielen
Jahren per Fahrrad Italiens achtgrößte Region. Die
berühmten Fernstrecken, wie der Etsch-Radweg,
die Via Claudia Augusta und der Lange Weg der
Dolomiten zählen bei den italophilen Redakteuren
längst zu den internationalen Radweg-Klassikern.
Umso erfreuter zeigten sie sich über die positive
Entwicklung der jüngsten Vergangenheit: Italien
entdeckt das Trekkingbike, vorbildlich dabei ist die
Regione del Veneto. Längst kurven nicht mehr nur
Rennradfahrer über die Straßen. Radfahren zur persönlichen Mobilität und als gesunde Freizeitaktivität
ist populärer denn je. Es wurde viel Geld investiert in
die Infrastruktur. Zum Beispiel entlang der Etsch und
des Brenta entstanden neue, komfortable Radwege
– kilometerlang, asphaltiert und ohne Autoverkehr.
Viele Freizeitrouten wurden ausgeschildert, von der
Feierabendrunde bis zur Mehrtages-Tour. Zu einigen
Strecken gibt es bereits GPS-Daten und bald noch
mehr Tracks zum Nachfahren auf www.trekkingbike.
com. Aber eines sollte man auch im Veneto nicht
vergessen: Keine Radtouren in Italien ohne Genuss!
Zum Essen gehört in der Regel ein gutes Gläschen
Wein. Und der Cappuccino-Stopp darf durchaus mal
etwas länger dauern.
Wein und historische
Architektur begleiten den Radreisenden auf allen Routen,
wie hier in Soave.
Info
Veneto
Kulinarisch gibt es
im Veneto einiges
zu entdecken,
wie die leckeren
Muschelgerichte
im Po-Delta.
Der lange Weg der Dolomiten
Belluno
Belluno-Venedig
5
Grande Tour del Veneto
3
Gardasee-Adria
Bibione
Caorle
1
2
Blühende Gärten inmitten mittelalterlicher Mauern laden zu einem
Päuschen im Zentrum von Este.
Jesolo
Route am Meer
4
Beste Reisezeit
Venetien hat viel Geld investiert
in moderne autofreie Radwege, wie etwa entlang der Etsch.

April bis Juni und September bis Mitte Oktober. In den Bergregionen beginnt die Saison später und endet etwas früher. Dafür kann
man auch in den Hochsommermonaten Juli und August klimatisch
erträgliche Touren fahren.
Anreise
Reiseführer und Karten
Veneto in bicicletta: „Venetien mit
dem Fahrrad. Routen und Ausflüge“ heißt
die deutsche Ausgabe des Radführers für
die großen Routen in der Region. Im praktischen Ringbuch für den Kartenhalter
finden sich informative Etappenbeschreibungen mit den passenden Detailkarten
im Maßstab 1:75.000. Das Ringbuch ist
gegen einen Unkostenbeitrag von 7 Euro
bei den Tourismusbüros erhältlich, ebenso wie Radkarten (5 Euro) zur Provinz
Padua, zu Treviso und einigen anderen
Gebieten im Veneto.
Reisehandbuch Venetien: Das ideale Werk zur
Reiseplanung. Der Autor Eberhard Fohrer erklärt auf
fast 400 Seiten leicht lesbar die touristisch interessanten Seiten des Veneto. Dazu präsentiert er viele
Tipps zum Essen, zu Wein und Olivenöl, zu Geschichte
und Architektur. www.michael-mueller-verlag.de
Wer mit dem Auto aus Deutschland anreist, benutzt meist die
Autobahn A22 Brenner-Modena. Weiter Richtung Verona und
Vicenza etc. wechselt man auf die West-Ost-Autobahn A4.
Das regionale Autobahnnetz umfasst zudem die Abschnitte
A31 Valdastico und A27 Venedig-Belluno, die die großen Städte
in der Ebene mit den Berggebieten verbinden.
Die Bahn bietet durchgehende Verbindungen z.B. von München
nach Verona und Venedig. Komfortabel ist die CityNightLine mit
problemloser Fahrradmitnahme. www.bahn.de und www.trenitalia.it
Auskunft (allgemein)
Region von Venetien (Regione del Veneto), www.veneto.to (unter
der Rubrik Sport und Tourismus mit ausführlichen Informationen,
auch auf deutsch, zu den großen Fernradrouten durch Venetien)
Federazione Italiana Amici della Bicicletta (Italienischer Radfahrerclub mit Sitz in Mestre), www.fiab-onlus.it
Italienisches Fremdenverkehrsamt ENIT in Frankfurt,
Tel. 069/232434, www.enit.de
@
TourenKarte + GPS-Daten
www.trekkingbike.com
Rubrik: GPS-Touren
Suche: Radguide Veneto
3
die grosse runde
im herzen Venetiens
Vom Lido bis an die Ausläufer der Alpen und wieder zurück. Die Grande Tour
del Veneto führt auf mehr als 300 km zu den großen Kulturschätzen der Region.
Unsere große Venetien-Runde beginnt mit dem
Schiff, denn leider muss in Venedig das Fahrrad
draußen bleiben. Sightseeing geht nur zu Fuß oder
mit dem Boot. Aber auf der Fahrt mit der Fähre von
Tronchetto zum Lido di Venezia kann man die
grandiosen Bauwerke der Lagunenstadt zumindest
vom Wasser aus sehen. Auf diese Weise tasten wir
uns ganz langsam an das Umland Venedigs heran.
Villen, Paläste, Museen und herrliche Natur sind so
zahlreich, dass Fahrrad und Schiff genau die richtige
Geschwindigkeit bieten, um alles wahr zu nehmen.
Die ersten zwölf Radkilometer führen über den Lido
mit seinen langen Badestränden, altehrwürdigen
Grandhotels, dem Kasino und dem Filmpalast. Wer
den Film „Tod in Venedig“ von Luchino Visconti
gesehen hat, wird hier viele Drehorte wieder erkennen. Die südliche Fortsetzung des Lido, die Insel
Pellestrina, ist schmal wie ein Handtuch und
ebenfalls nur per Fähre erreichbar. Ein gemütliches
4
Fleckchen mit bunten Häusern, kleinen Stränden
und ruhigen Sträßchen zum gemütlichen Radeln in
der Meeresbrise. Touristen finden nur wenige hierher. Ganz im Gegenteil zu Chioggia, eine weitere
kurze Fährfahrt entfernt. In der Altstadt, auf einer
Insel gelegen und über drei Brücken zu erreichen,
pulsiert das Leben zwischen der Kirche Sant’Andrea,
der Kathedrale Santa Maria Assunta und dem
Canale della Vena. Am Morgen darf in Chioggia ein
Besuch des Fischmarktes nicht fehlen im Programm.
Abschied von der Lagune
An weiten Feldern entlang, bewässert über Kanäle,
verlassen wir die Lagune und die Meeresluft. Die Reise
geht weiter ins Landesinnere über Pontelongo und
Pontemanco zu den Euganeischen Hügeln. Dorthin,
wo schon die alten Römer in heißen Quellen Erholung suchten. Heute zählen die Thermalbadeorte
Abano Terme, Montegrotto Terme, Galzignano
1
Extra-Tour: Venezianische Inseln
40 Kilometer, leicht
Zwei Inseln, wie der Lido di Venezia und das
kleine Pellestrina, können kaum unterschiedlicher sein. Der Lido mit seinen herrschaftlichen Villen und alten Grandhotels
zählt zu den nobelsten Badeorten Italiens.
Nach Pellestrina mit seinen schmalen
Stränden und bunten Häusern verirren sich
nur wenige Touristen. Dafür warten ein
paar urige Trattorien mit viel Lokalkolorit.
Die Anfahrt zu den zwei Inseln in der Lagune von Venedig erfolgt mit der Fähre von
Tronchetto/Venedig oder Chioggia. Auf dem
Lido gibt es auch Verleihstellen für Fahrräder. Die Route ist mit E5 ausgeschildert.
Auf der Fähre von
Tronchetto zum Lido di
Venezia ergeben sich
herrliche Ausblicke auf
Venedigs Highlights.
Mit ihren Brücken
und Kanälen erinnert
die Hafenstadt Chioggia an die berühmte
Nachbarin Venedig.
Terme, Battaglia Terme und Teolo zur schönsten und
größten Kur-Region Italiens. Das liebliche Hügelland
mit seinen historischen Villen und Kastanienhainen
ist ideal für einen ausgedehnten Zwischenaufenthalt, zumal die Thermen auch spezialisiert sind auf
Sportler und deren Erholung und Rekonvaleszenz.
Das nächste bedeutende Ziel heißt Padua. Nur
etwa eine halbe Fahrradstunde dauert die Fahrt über
den komfortablen Dammweg des Battaglia-Kanales,
einem der ältesten Schifffahrtskanäle Italiens. Auch
hier stehen venezianische Villen, wie die Villa Molin
des Architekten Scamozzi. In der Nähe von Bassanello, wo sich der Bacchiglione in drei Kanäle
teilt, folgen wir dem, der uns in die Altstadt von
Padua bringt. Wo soll man in dieser historischen
Vielfalt nur beginnen mit einer Besichtigung? Wir
konzentrieren uns auf die Wallfahrtskirche Basilica
di Sant’Antonio, auf den großen Markt beim Palazzo
della Ragione und die verkehrsberuhigte Via Roma.
Ideal für eine Wellnesspause an den Euganeischen
Hügeln sind die berühmten
Kurorte Abano Terme und
Montegrotto Terme.
Zuweilen trifft der Radtourist auch auf Skurriles wie
dieses bunte Hausboot am
Hafen von Chioggia.
5
Der ovale Prato della
Valle in Padua zählt zu
den größten Plätzen
in Europas Städten.
Zum Abschluss drehen wir noch eine Runde über
den weitläufigen Prato della Valle mit seinen Grünflächen, Wassergraben und Springbrunnen. Laut Reiseführer einer der größten und wohl auch schönsten
Stadtplätze Europas.
Palladios architektonische Schätze
Devotionalien für Dom-Besucher: Die
Basilika des heiligen Antonius in Padua
ist eine der berühmtesten und meistbesuchten Kirchen Italiens.
2
Am Bacchiglione-Kanal entlang führt die Route
nach Vicenza. Die 40 km bis dorthin markieren
einen besonders schönen Abschnitt. Im Hintergrund
liegen die Euganeischen Hügel, im Vordergrund
die sanften Monti Berici. Und auch hier fehlen die
venezianischen Villen nicht, allen voran die Villa
La Rotonda, Palladios markantes Meisterwerk aus
dem 16. Jh. vor den Toren Vicenzas. Die Stadt lässt
sich schon von weitem erkennen am Kirchturm
der Basilica di Monte Berico. Ein Vorbote für ein
kunsthistorisches Füllhorn, einen architektonischen
Genuss ohnegleichen. Vicenza ist die Stadt Andrea
Palladios (1508-1580). Im 16. Jh. entwickelte er
einen neuen Baustil, der bald darauf die gesamte
Baukunst Europas beeinflusste. Seine zahlreichen
Extra-Tour: Euganeische Hügel
63 Kilometer, mittel
Wie riesige Kegel wachsen die Euganeischen
Hügel aus der Po-Ebene unweit von Padua.
Die höchste Erhebung ist der Monte Venda
mit 601 m. Schon im Mittelalter kamen
hierher die wohlhabenden Städter, um sich
in den Wäldern und Weingärten zu erholen. Mit dieser Tagestour lassen sich alle
historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten des kleinen Mittelgebirges entdecken.
Zum Beispiel die berühmten Thermen von
Abano und Montegrotto und die pittoresken
Mittelalterstädtchen Monselice und Este.
Die Radroute E2 verläuft überwiegend auf
asphaltierten Radwegen. www.padovainbici.it
@
TourenKarte + GPS-Daten
www.trekkingbike.com
Rubrik: GPS-Touren Suche: Euganeische Hügel
Bauten prägen noch heute Vicenzas Stadtbild, insbesondere an der Piazza dei Signori mit der wuchtigen
Basilica Palladiana. Es wurde ihm natürlich auch
eine Straße gewidmet, der Corso Andrea Palladio,
die noble, schnurgerade Fußgängerzone quer durch
die Altstadt.
Nach so vielen grandiosen Bauwerken darf der Weg
gerne mal wieder in die grüne Landschaft führen.
Die Grande Tour verlässt Vicenza Richtung Norden
zum Fuße der Hochebene von Asiago. Der Bosco di
Dueville, wo der Bacchiglione entspringt, ist dort ein
reizvolles Naturschutzgebiet.
6
Klippfisch à la Veneto
Eine kulinarische Besonderheit bietet das Städtchen
Sandrigo. Hier wird noch nach traditionellen
Rezepten der „baccalà alla vicentina“, der Klippfisch,
zubereitet. Die fischige Grundlage dazu, also getrockneter Kabeljau, stammt übrigens von der Partnergemeinde Rost auf den Lofoten. Dem schmackhaften
Gericht, das gerne mit Polenta serviert wird, ist im
September sogar ein eigenes Fest gewidmet.
Am Fuße des Monte Pausolino empfängt uns
Marostica. Ein schöner alter Ort, gänzlich umgeben von wuchtigen Mauern aus der Skaligerzeit, die
sich den ganzen Hügel hinaufziehen. Im Frühjahr
blüht hier ein Meer von Kirschbäumen. Hinter dem
Stadttor öffnet sich die Piazza Marostica mit einem
überdimensionalen Schachfeld. An geraden Jahreszahlen findet am zweiten Sonntag im September
das historische Schachspiel mit lebenden Figuren
in Kostümen des 15. Jh. statt. Ein großes Festprogramm mit hunderten Mitwirkenden ergänzt das
eigentliche Spiel.
Am Fuße der Alpen
Bassano del Grappa ist berühmt für seine hölzerne Brücke über den Brenta-Fluss, der Ponte degli
Alpini, im Volksmund auch Ponte Vecchio genannt.
Und wer hat sie erbaut? Auch hier setzte sich Andrea
Palladio ein architektonisches Denkmal. Das Städtchen liegt malerisch am südlichen Fuße des Monte
Grappa, der ersten Bergbastion der Alpen. Bekannt
ist Bassano auch für seine kulinarischen Produkte,
vor allem für den Grappa, den hochprozentigen
Traubenschnaps, der hier von den namhaften Familienunternehmen Nardini und Poli destilliert wird.
Hausboottouren
Venezianische Wasserstraßen zählen zu
den ältesten Europas. Problemlos kann man über das Fluss- und Kanalsystem
vom Po-Delta über Chioggia und Venedig bis nach Grado sowie über den
Fluss Sile bis Treviso schippern. Die entspannende Urlaubskombination heißt
Fahrrad und Hausboot. www.houseboat.it und www.charterboat.it
Fahrradpolizei
Im fahrradfreundlichen Padua ist auch
die Polizei auf dem Fahrrad unterwegs. Die Beamten zeigen Touristen den
richtigen Weg und sorgen für Sicherheit in der Innenstadt. Sie halten jedoch
verwegene Radler auch zur Einhaltung der Verkehrsregeln an.
Wildwuchs und Blumenschmuck in Symbiose: historische Hauswand im Schachort Marostica (oben).
Prosciutto Veneto Berico-Euganeo
An der Piazza dei Signori im
Zentrum von Vicenza beginnt
erst abends das Leben so
richtig zu pulsieren (links).
Nicht nur Schinken aus Parma und San Daniele ist lecker und berühmt. Die
luftgetrocknete Spezialität aus Montagnana kann damit locker mithalten.
Kenner schätzen vor allem den leicht süßlichen Geschmack des Fleisches.
www.prosciuttoveneto.it
7
Das malerische Bassano del
Grappa liegt am Fuß der Alpen,
wo der Brenta in die venezianische Ebene fließt (oben).
Die Lage und die Gässchen von
Asolo begeistern auch viele
Künstler und Literaten (links).
Der Schnaps heißt übrigens nur zufällig so wie der
nahe Berg, denn der Ursprung des Wortes kommt
von ,grappolo‘ = Traube. Aber auch der Spargel, die
Steinpilze und der Honig aus Bassano begeistern die
Feinschmecker. Und interessant für Radfans: Rund
um Bassano und Vicenza haben bekannte Firmen
für Fahrradzubehör ihren Stammsitz, darunter Selle
Italia und Campagnolo.
Durch die Colli Asolani
3
Extra-Tour: Gira Sile
40 Kilometer, leicht
Ganz langsam mäandert der Fluss Sile vorbei
an Treviso Richtung Mittelmeer. Auf den 95 km
zwischen Quelle und Mündung überwindet er
nur einen minimalen Höhenunterschied von 27
Metern, was einem Gefälle von 0,3 Promille entspricht. Die Gira Sile ist eine gemütliche Tour
auf Damm- und Radwegen durch die Auen des
Flusses zwischen Treviso und Casale sul Sile,
die teilweise zum Naturschutzgebiet ernannt
wurden. Entlang der Radroute E4 stehen auch
herrschaftliche Villen aus dem 15. bis
18. Jahrhundert, z.B. die Villa Corner Dall‘Aglio
Gabbianelli in Lughignano. www.visittreviso.it,
www.marcatreviso.it, www.3dolomiti.it
@
8
TourenKarte + GPS-Daten
www.trekkingbike.com
Rubrik: GPS-Touren Suche: Gira Sile
Auf dem weiteren Weg nach Asolo fordert die
Topographie nun erstmals etwas sportliches Engagement. Berge, Hügel und kleine Täler modellieren
ein sanftes, faszinierendes Landschaftsbild, so dass
es kaum wundert, dass ab und zu am Wegesrand ein
Maler vor seiner Staffelei sitzt. In den Weinbergen
gedeihen zudem hervorragende Rot- und Weißweine. Über Asolo ist schon von weitem die Ruine
der Bergfestung zu erkennen. In der Umgebung des
Hügelstädtchens verstecken sich dutzende historische Landsitze, denn die reizvolle Lage zwischen
Olivenhainen und Zypressenalleen sowie das milde
Klima haben seit Jahrhunderten Künstler und Literaten angelockt. Bis heute zieht Asolo, „die Stadt
der hundert Horizonte“, mit seiner romantischen
Atmosphäre und den engen Gässchen Feingeiste aus
aller Welt an.
Nicht weit von Asolo treffen wir auf ein weiteres Palladio-Juwel. Die Villa Barbaro bzw. Villa di Maser am
Ortsrand von Maser residiert wie ein edler Gutshof
inmitten eines Parks, umgeben von Weingärten, wo
die Trauben für köstliche Weißweine reifen.
Über das emsig-moderne Montebelluna, wo Wanderfans einen Stopp im Bergschuhmuseum in der
Villa Binetti-Zuccareda einlegen sollten, führt die
Info
Grande Tour
305 km 1380 Hm Mittel
3
1
2
charakter
Die Villa Barbaro
in den Weingärten von Masèr
zählt zu den Meisterwerken von
Andrea Palladio.
Anreise
Mehrere Städte entlang der Grande Tour del Veneto sind auch mit der
Bahn zu erreichen, so dass verschiedene Etappen kombiniert werden
können: Venedig Mestre, Venedig Santa Lucia, Chioggia, Terme
Euganee Abano e Montegrotto, Padua, Vicenza, Bassano del Grappa,
Montebelluna, Signoressa, Treviso, Preganziol, Mogliano Veneto.
Karten/Literatur
Grande Tour langsam wieder
gen Süden in die Region der
großen Ebene.
Der „Venetien-Rundweg“ findet sich im Guide „Veneto in bicicletta –
Venetien mit dem Fahrrad. Routen und Ausflüge“. (siehe Seite 3)
Auskunft (allgemein)
Die Marca
Trevigiana
Auf ruhigen Nebenstraßen
gelangen wir ins Centro Storico von Treviso. Die Altstadt befindet sich innerhalb
eines Ringes aus Mauern und
Bastionen. Bei einem Bummel entdeckt der Besucher so manchen kleinen Platz
mit gemütlichen Cafés. Dazwischen lange Laubengänge und kleine Wasserläufe. Denn Treviso liegt
am Zusammenfluss von Sile und Botteniga, der sich
in mehrere Kanäle verzweigt, die durch die Altstadt
fließen. Der Flusslauf des Sile begleitet uns auf den
letzten 50 Kilometern zurück zur Lagune. Langsam
mäandert der Fluss in unzähligen Windungen durch
die Ebene, vorbei an interessanten Ortschaften wie
Casier und Casale sul Sile, vorbei an Auenwäldern und Naturschutzgebieten. Wir befinden uns in
der Heimat des „spadone“, des Radicchio rosso di
Treviso IGP. Die Weinstraße des Piave lädt den Besucher in die Weingärten und Gutshöfe der Republik
Venedig ein. Um zum Finale der Grande Tour wieder
in die schönste Stadt des Veneto, nach Venedig zu
gelangen, muss man noch schnell die unattraktivste,
die Industriemetropole Mestre, passieren.
Die Grande Tour del Veneto ist eine mittelschwere Fernroute mit unterschiedlichen Wegen: asphaltierte und nicht asphaltierte Radwege,
verkehrsarme Dammwege, ruhige Nebenstraßen. Im Bereich der
Stadtzentren von Padua, Vicenza, Bassano del Grappa, Treviso und
Mestre ist mit etwas höherem Verkehraufkommen zu rechnen. Starke
Steigungen gibt’s wenige, am ehesten noch in den Hügeln rund um
Asolo. Die Gesamtstrecke empfiehlt sich für 5 bis 7 Tagesetappen.
Die Piazza dei Signori ist
der lebendige Mittelpunkt
im Zentrum von Treviso.
IAT Venedig, Piazzale Roma, Tel. 0039-041/5298746,
pzzaroma.iat@turismovenezia.it
IAT Chioggia, Riva Vena 895 Chioggia oder Lungomare Adriatico 101,
Sottomarina, Tel. 0039-041401068, info.chioggia@turismovenezia.it
Consorzio Con Chioggia Sì, Tel. 0039-041401846,
booking@conchioggiasi.com, www.conchioggiasi.com
IAT Abano Terme, Via Pietro d‘Abano, 18, Tel. 0039-0498669055,
infoabano@turismotermeeuganee.it
Consorzio Terme Euganee, Tel. 0039-0498666609,
consorzio@abanomontegrotto.it , www.abanomontegrotto.it
IAT Padova (am Bahnhof), Tel. 0039-0498752077,
info@turismopadova.it
IAT Vicenza, Piazza Matteotti,12, Tel. 0039-0444320854,
iat.vicenza1@provincia.vicenza.it, www.vicenzae.org
Consorzio Vicenza è, Tel. 0039-0444964380, info@vicenzae.org
IAT Bassano del Grappa, L. Corona d‘Italia, 35,
Tel. 0039-0424524351, iat.bassano@provincia.vicenza.it
IAT Treviso, Palazzo Scotti, Via Sant‘Andrea, 3,
Tel. 0039-0422547632, iattreviso@provincia.treviso.it
Consorzio Marca Treviso, Tel. 0039-0422541052,
clubsport@marcatreviso.it, www.marcatreviso.it
@
TourenKarte + GPS-Daten
www.trekkingbike.com
Rubrik: GPS-Touren
Suche: Veneto Grande Tour
9
vom Gardasee
an die Adriaküste
Ausgangspunkt ist Italiens größter See. Ziel ist der größte Fluss des Landes, der Po.
Rund 350 spannende Kilometer durch die Geschichte und Geografie Venetiens.
Die Trennung vom Gardasee fällt schwer. Gerade in
Garda sind das Ufer und das Ambiente besonders
attraktiv, vor allem, wenn man an einem sonnigen
Morgen gemütlich beim Cappuccino am See sitzt.
Hinter der Riviera degli Olivi, wie das Ostufer des
Gardasees hier genannt wird, kommt der Radler
schnell auf Betriebstemperatur, denn es gilt den
kleinen Bergrücken zum Etschtal hin zu überwinden.
Die Route schraubt sich über schmale Sträßchen
durch Weingärten nach Rivoli Veronese, wo sich
die Etsch durch die letzten Felsen der Alpen ihren
Weg sucht. Hier fanden im 18. und 19. Jh. historische Schlachten mit den Österreichern und Napoleons Heeren statt. Als mahnendes Monument steht
dort heute noch das mächtige Forte „Wohlgemuth“
über dem Fluss.
An der Etsch entlang durch
die Valpolicella
Viele Radrouten im Veneto
sind heute gut beschildert.
10
Geschichte hin oder her – wir genießen lieber den
gut ausgebauten Radweg durch die ValpolicellaRegion, passieren die einstigen Flusshäfen Pescantina und Bussolengo und freuen uns schon auf
ein Gläschen Amarone zum Mittagessen. Die Etsch
führt uns direkt in die Stadt von Romeo und Julia.
Kunstsinnige legen in Verona mindestens einen Tag
Pause ein, um die ganze Pracht des Weltkulturerbes
zu erfassen. Aber in Ruhe geht das nur in der Nebensaison, denn die historischen Gassen zwischen der
römischen Arena und der Piazza dei Signori quellen
sonst über vor Gästen aus aller Welt.
Nach so viel Stadtkultur darf man sich wieder
auf entspanntes Radeln durch Weingärten und
Obstplantagen freuen. Das Städtchen Soave ist
nicht nur bekannt für einen edlen Weißwein. Der
Tourenradler erkennt sie bereits von weitem an der
mittelalterlichen Stadtmauer und der wuchtigen
Skaliger-Burg. Wir nähern uns Vicenza über die
Straße nach Brendola am Fuße der Monti Berici.
In der Umgebung tauchen schon mehr und mehr
venezianische Villen auf, ein Vorgeschmack auf
Andrea Palladios architektonische Meisterwerke
in der Stadt selbst. Aber vor Vicenza ist noch
etwas Kondition gefragt, denn die Route windet
sich durch die Berici-Hügel. Belohnt werden die
Schweißtropfen mit einem grandiosen Ausblick
über die Stadt an der berühmten Wallfahrtskirche
Basilica di Monte Berico.
In Garda herrscht
meist entspannte
Urlaubsatmosphäre.
Montagnana ist vollständig
von einer mittelalterlichen
Stadtmauer umgeben.
Wein
Veneto ohne Wein kann man sich kaum vorstellen, liegen hier
doch solch berühmte Anbaugebiete wie Soave, Valpolicella und die ProseccoRegion. Zum Kennenlernen der guten Tropfen gibt‘s fast in jedem Ort eine
Enoteca. Aber nicht alle sind so gut bestückt wie Tomanin in Montagnana.
Po-Delta
Das Museo Regionale della Bonifica im alten Pumpwerk
von Ca‘ Vendramin bei Porto Tolle zeigt eindrucksvoll die Urbarmachung der
Landschaft im Po-Delta. Heute sieht man in der Umgebung weite Mais- und
Reisfelder, in Meeresnähe werden vor allem Muscheln gezüchtet.
Auf der Piazza delle Erbe
in Verona findet täglich ein
beliebter Markt statt.
Mittelalterliche Festungsstädte
In Vicenza zweigt unsere Route ab nach Süden. Der
erste Stopp liegt gleich am Stadtrand: Andrea Palladios Villa Almerico Capra Valmarana della Rotonda
– auch ein Weltkulturerbe – steht dort eindrucksvoll
an einem kleinen Hügel oberhalb des Radweges.
Nächster Fixpunkt sind die Euganeischen Hügel, die
wie riesige grüne Kegel aus der Ebene ragen. Auf
komfortabel angelegten Radwegen rollen wir Richtung Montagnana. So manchen Radtourist dürfte
dort in erster Linie der Prosciutto Veneto BericoEuganeo interessieren, ein köstlicher luftgetrockneter
Schinken mit ganz leicht süßlichem Geschmack, dem
sogar ein eigenes Fest gewidmet ist. Eindrucksvoll ist
aber auch die vollständig erhaltene zwei Kilometer
lange Stadtmauer samt 24 Türmen, vier Stadttoren
und breitem Wallgraben.
Weiter geht es mit dem mittelalterlichen Städtereigen
in Este. Das Städtchen am Südfuß der Euganeischen
Hügel war Stammsitz der gleichnamigen Dynastie.
Die Villen von Palladio
Andrea di Piero della
Gondola (1508-1580), genannt Palladio, war der bedeutendste Architekt der
Renaissance in Norditalien. Berühmt wurde er durch seine monumentalen
Herrenhäuser, wie die Villa Almerico Capra Valmarana, bekannt als La Rotonda am Stadtrand von Vicenza.
11
Das Städtchen Este am Südfuß
der Euganeischen Hügel war der
Stammsitz des gleichnamigen
Adelsgeschlechtes.
4
Ein Stopp lohnt sich auch wegen des schönen Parks
innerhalb der Stadtmauern, der sich mit seinen
kunstvoll geschnittenen Hecken bis zum Turm an
der Hügelspitze hinaufzieht.
Zwischendurch müssen wir uns auch mal wieder
der venezianischen Kulinarik widmen. Traditionelle
Landgasthöfe erweisen sich dafür meist als gute
Adresse. Das rechtfertigt auch einen kleinen Umweg,
z.B. zur Osteria Savellon Molini in den Maisfeldern bei Monselice. Ein ehemaliger Bauernhof mit
Tischen in der Scheune und im Obstgarten.
Das malerische Monselice erkennt man schon
von weitem am Wallfahrtsheiligtum Sette Chiese,
sechs kleine Kapellen und eine Kirche, die sich entlang der gepflasterten Via al Santuario den Hügel
hinaufziehen bis zur Villa Duodo. Gleich am Anfang
des Weges steht wuchtig das Castello Ca’ Marcello
mit wertvollem mittelalterlichem Interieur. Wer hier
mit dem Fahrrad hinauf möchte, gerät gehörig ins
Schwitzen. Viele Besucher begnügen sich deshalb
mit der zentralen Piazza Mazzini mit dem markanten
Torre Civica aus dem 16. Jh.
Von der Etsch an den Po
Nach den Euganäischen Hügeln führt uns der Weg
ins Polesine, den Landstrich zwischen Etsch und
Extra-Tour: Route am Meer
260 Kilometer, leicht
Die vierte große Fernradroute im Veneto orientiert
sich am Wasser. Los geht’s am Po im Städtchen
Rovigo. Das Ziel ist nach 260 km der berühmte
Badeort Bibione. Dazwischen liegen spannende
Strecken durch die wilde Landschaft im Naturpark
des Po-Deltas, die Strände von Rosolina Mare und
Albarella, das quirlige und architektonisch reizvolle
Hafenstädtchen Chioggia und die Inseln des Lido.
Da in Venedig das Radfahren nicht erlaubt ist, führt
die Route weiter vom Lido di Venezia per Fähre
zum Lido di Jesolo über Cavallino. Über Eraclea
Mare und Caorle und Lugugnana windet sich
die Strecke schließlich durch die Lagunenwelt
bis nach Bibione. www.venicebeaches.it
@
TourenKarte + GPS-Daten
www.trekkingbike.com
Rubrik: GPS-Touren Suche: Via del Mare
Po und südlichster Teil des Veneto. Die Hauptstadt
Rovigo ist ein Industrie- und Agrarzentrum und
bietet im Vergleich zu nördlicheren Städten des
Veneto deutlich weniger Kulturschätze. Ein Stopp
lohnt sich allerdings an der Piazza Vittorio Emanuele
und an der Piazza Garibaldi mit ihren historischen
Gebäuden, wie der Pinacoteca, mit einer der besten
Gemäldesammlungen Venetiens.
Nach der Überquerung des Canal Bianco fahren
wir schnurstracks zum Po und biegen auf den breiten Dammweg am linken Ufer ein. Wie der Fluss
12
streben wir zum Meer, Kilometer um Kilometer
gegen den Wind, auf der rechten Seite der breite
Strom flankiert von schmalen Auenwäldern, auf der
linken weite Felder und winzige Dörfer. Noch ein
Stopp steht auf dem Programm vor dem Po-Delta,
und dazu müssen wir nochmals vom Po zum Canal
Bianco abschweifen. Denn dort liegt Adria – ein
recht gemütlicher Ort. Das kleine Städtchen lag
einst direkt am Meer und gab damals als berühmter
Handelsort der gesamten Ostküste ihren Namen.
Doch durch ständige Sandablagerungen wanderte
über die Jahrhunderte das Delta mehr als 25 km ins
Meer hinaus.
Runde durchs Po-Delta
Zum Abschluss unserer Garda-Adria-Reise gönnen
wir uns noch eine Ehrenrunde durchs weite Mündungsgebiet des größten italienischen Flusses, der
sich hier in sechs Arme aufteilt. Der Ring der
Donzella nennt sich eine gut ausgeschilderte 60-Kilometer-Tour ab dem Hafenstädtchen Porto Tolle.
Wir fahren über schmale Straßen und auf Deichen,
immer an Kanälen oder am Meer entlang, durch riesige Reisfelder, durch üppige Wiesen und Schilf. Eine
stille, eigentümliche Landschaft. Am Meer stehen
große Holzgestelle, an denen Fischer Muscheln züchten. Muscheln, die wir uns in einem kleinen Agriturismo-Lokal in Santa Giula in Weißwein gekocht
servieren lassen. Wir sind am Ziel. Aber eigentlich
würden wir auch gerne weiterfahren, etwa am Meer
entlang Richtung Venedig und zu den venezianischen
Badeorten an der Adriaküste, mittlerweile als „Litoranea Veneta – Radroute am Meer“ ausgeschildert.
Info
Garda-Adria
346 km 1640 Hm Mittel
charakter
Die Trekkingbike-Route vom Gardasee ins Po-Delta empfiehlt
sich für 6 bis 7 Etappen, um auch genügend Zeit für die vielen
Sehenswürdigkeiten am Wegesrand zu haben. Gefahren wird auf
asphaltierten und nicht asphaltierten Radwegen, verkehrsarmen
Dammwegen und meist verkehrsarmen Nebenstraßen. Wie so
oft nimmt im Bereich großer Städte der Verkehr etwas zu. Die
Strecken am Po und im Po-Delta können auch gut von Familien
mit Kindern befahren werden.
Anreise
Wer nicht mit dem Auto unterwegs ist oder nur einzelne
Etappen bestreiten möchte, findet eine Bahnstation
entlang der Route u.a. in Peri, Domegliara, Verona, S. Martino
Buon Albergo, Caldiero, S. Bonifacio, Montebello, Vicenza,
Monselice, Rovigo und Adria.
Karten/Literatur
Eine Variante dieser Tour findet sich unter der Bezeichnung
„Gardasee-Venedig“ im Guide „Veneto in bicicletta – Venetien
mit dem Fahrrad. Routen und Ausflüge“, den es für
5 Euro bei den Tourismusbüros der Region Veneto gibt.
Zur Planung und Orientierung: Marco Polo Karte „Veneto –
Friaul“ im Maßstab 1:200.000 zu 8,99 Euro.
Auskunft (allgemein)
Wackelige Fischerhäuschen
säumen den Weg über die
Isola della Donzella im PoDelta (oben).
Breite Dammwege begleiten
Italiens größten Fluss auf
seinem Weg an die Adria
(Mitte).
Agriturismo bedeutet meist
auch leckeres Essen auf
dem Land, wie in der Osteria
Savellon Molini bei Monselice
(links).
IAT Garda (VR), Piazza Donatori di Sangue, 1,
Tel. 0039-045/6270384, iatgarda@provincia.vr.it
Consorzio Lago di Garda è…, Tel. 0039-0457255279,
info@lagodigarda-e.it
IAT Verona, Via Degli Alpini, 9 (piazza Bra),
Tel. 0039-045/8068680, iatverona@provincia.vr.it
IAT Vicenza, Piazza Matteotti,12, Tel. 0039-0444/320854,
iat.vicenza@provincia.vicenza.it
IAT Rovigo, Via L. Ricchieri detto Celio, 10,
Tel. 0039-0425/386111, iat.rovigo@provincia.rovigo.it
Consorzio Turistico Card del Po, Volto di Rosolina (RO),
Via Venezia, 67, Tel. 0039-0426/337824.
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TourenKarte + GPS-Daten
www.trekkingbike.com
Rubrik: GPS-Touren
Suche: Veneto Garda-Adria
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Bahnradweg
durch die Berge
Von der spektakulären Bergwelt der Dolomiten bis hinunter in die Villenlandschaft des
Veneto führt eine der schönsten Radstrecken der Welt: der Lange Weg der Dolomiten.
Einst galt sie als Meisterleistung des alpinen Bahnstreckenbaus, heute ist sie der Auftakt zu einer der
schönsten Radtouren der Welt. Die 61 Kilometer
lange Trasse der im ersten Weltkrieg erbauten Dolomitenbahn von Toblach nach Calalzo ist der Start zu
zwei herrlichen Etappentouren ins Veneto. Ziel ist
5
Extra-Tour:
Valsugana
80 Kilometer, leicht
Das Valsugana bildet eine landschaftlich eindrucksvolle Verbindung zwischen den Regionen
Veneto und Trentino. Die weitgehend flache
Route auf Radwegen und verkehrsarmen Sträßchen startet in Bassano del Grappa und windet
sich dem Brenta-Fluss entlang durch die Berge
bis nach Pergine Valsugana. Im Hochsommer
verkehren entlang der Strecke auch Züge mit
großen Fahrradwaggons. Von April bis Juni und
im September fahren Busse mit Radanhänger.
www.valsugana.info/bike
14
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TourenKarte + GPS-Daten
www.trekkingbike.com
Rubrik: GPS-Touren Suche: Valsugana
entweder die Lagunenstadt Venedig oder aber das
pulsierende Bassano del Grappa im Veneto. Die Strecke ab Toblach beginnt bereits mit einem Höhepunkt.
Das mächtige Massiv des Monte Cristallo im Blick,
tauchen links des Radweges urplötzlich die Spitzen
der berühmten Drei Zinnen auf. Nach 15 Kilometer
sanfter Steigung ist bei rund 1550 Meter bereits der
höchste Punkt der Tour erreicht. Wer sich die gut
300 Höhenmeter bis dahin ersparen möchte, kann in
Toblach sogar spezielle Shuttledienste buchen. Von
dieser Passhöhe geht es dann immer leicht bergab.
Zunächst schwingt sich der Bahnradweg als gut befes­
tigte Schotterstrecke durch das malerische Hochtal.
Kein Autoverkehr trübt das Radvergnügen, denn für
die Schmalspurbahn wurden mächtige Brücken gebaut
und eigene Tunnels in den blanken Fels gesprengt.
Nach der Olympiastadt Cortina d’Ampezzo ist die
ehemalige Bahnstrecke dann komplett asphaltiert.
Der Radfahrer gleitet nur so durch eine spektakuläre Landschaft, vorbei an putzigen Bahnhöfen und
ursprünglichen Bergdörfern. Nach gut 60 Kilometern
Radgenuß pur, endet der Bahnradweg dann in Calalzo
di Cadore. Kurz zuvor und dort gibt es eine Reihe von
Übernachtungsmöglichkeiten. Ab Tai di Cadore muss
der Etappenfahrer die ersten Kilometer etwas improvisieren. Noch ist kein Radweg fertiggstellt. Doch auf
Nebenstrecken und der teilweise still gelegten alten
50 Kilometer immer nur
sanft bergab. Nur am Anfang
ist der Bahnradweg teilweise geschottert.
Info
Hauptstraße kommt man weitgehend verkehrsfrei bis
nach Belluno. Dort muss sich der Etappenfahrer dann
entscheiden. Will er weiter nach Venedig oder schlägt er
wie wir die Route über Feltre nach Bassano del Grappa
ein. Hier fehlen zwar noch durchgängig ausgeschilderte
Radstrecken, aber auf kleinen Nebenwegen ist so gut
wie kein Verkehr. Wir wählen die bei Rennradfahrern so
beliebte, etwas sportlichere Variante über Sospirolo und
Cesiomaggiore. In diesem Dorf am Rande der Alpen
sind Radfahrer mehr als willkommen. Der kleine Ort
beherbergt ein sehenswertes Fahrradmuseum und viele
Straßen tragen die Namen italienischer Radsporthelden.
Nur wenige Kilometer sind es von hier in die historische
Altstadt von Feltre. Mächtige Familien aus dem reichen
Venedig bauten hier ihre Sommerresidenzen. Die Stadt ist
allein eine Reise wert. In Feltre kreuzt unsere Radstrecke
die unter Radfahrern so berühmte Via Claudia. Doch
auch diesmal widerstehen wir den Verlockungen Venedigs
und steuern auf der Via Claudia in umgekehrter Richtung
über Arsie hinunter ins Brenta-Tal. Hier treffen wir auf
die bestens ausgebaute Radstrecke durchs Valsugana bis
hinunter nach Bassano del Grappa. Auf der berühmten
Ponte degli Alpini beenden wir unsere Tour. Die große
Veneto-Runde packen wir dann nächstes Jahr an.
Dolomiten
200 km 1400 Hm Mittel
Charakter
Die Gesamtlänge der Radstrecke von Toblach nach Bassano
di Grappa beträgt 200 Kilometer mit 1400 Höhenmetern. Nur
auf den ersten 20 Kilometern bis Cortina d’Ampezzo ist der
Bahnradweg teilweise geschottert. Der Rest der Strecke verläuft überwiegend auf ruhigen asphaltierten Nebenstraßen und
Radwegen. Es sind immer wieder kurze Anstiege zu bewältigen.
Empfehlenswerte Etappen
Empfehlenswerte Etappen sind: Toblach - Calalzo (Tai di Cadore)
61 km/420 Höhenmeter; Calalzo - Belluno 46 km/240 Höhenmeter; Belluno - Feltre 38 km/280 Höhenmeter; Feltre - Bassano
di Grappa 52 km/450 Höhenmeter.
Alternative: Belluno - Venedig
Die im 1. Weltkrieg gebaute
Tunnelstrecke ist heute für
Radfahrer und Wanderer
reserviert (oben).
Der Radweg führt durch das
einzigartige Tal von Cortina
d’Ampezzo, der Königin der
Dolomiten (links).
Kurz vor Belluno kann sich der Etappenfahrer entscheiden.
Im Örtchen Ponte degli Alpi zweigt eine Streckenalternative
in Richtung Venedig ab (138 km). Auf Nebenwegen geht es am
idyllischen Badesee Lago di Santa Croce vorbei durchs Valle
Lapisina. Hier herrscht auf der alten Staatsstraße kaum Verkehr.
Dieser rauscht auf hohen Brücken über die Autobahn. Der Lago di
Santa Croce oder Vittorio Veneto bieten sich hier als Etappenorte an. Weiter führt die Strecke dann durch die Hügel des
Prosecco nach Conegliano und weiter bergab bis zum Flußufer
des Piave. Ab hier lösen die ausgedehnten Felder Venetien die
sanfte Hügellandschaft ab. Schnell ist das historische Zentrum
von Treviso erreicht. Von dort sind es dannn nochmal knapp
50 Kilometer bis Mestre vor Venedig.
Auskunft (allgemein)
IAT Cortina d’Ampezzo, Tel. 0039-0436/3231; IAT Belluno,
Tel. 0039-0437/940083; IAT Calalzo di Cadore,
Tel. 0039-0435/32348, www.infodolomiti.it. Consorzio Dolomiti,
Tel. 0039-0437941148, info@belledolomiti.it, www.3dolomiti.it
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TourenKarte + GPS-Daten
www.trekkingbike.com
Rubrik: GPS-Touren
Suche: Belluno-Venedig und Toblach-Bassano
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