Ausgabe 159 - Die Weisse Brücke
Transcription
Ausgabe 159 - Die Weisse Brücke
Editorial Wer kennt das nicht? Es ist 23.37 Uhr, im Fernsehen läuft nichts Gescheites, man geht in sein Zimmer, schaltet den Computer ein, kann die paar Sekunden, die er zum Hochfahren braucht, kaum ertragen, klickt wild auf dem Bildschirm herum und – ist erlöst: Musik erklingt. Jeder von uns hat mehr oder weniger mit Musik zu tun. Wir hören sie im Radio und im Supermarkt, im Fernsehen tanzen knapp bekleidete Ladys zum Beat und der Discman ist ja sowieso immer dabei. Was man sich dann in der Kunststunde anhört, ist von SchülerIn zu SchülerIn unterschiedlich. Pop, Rock, R’n’B, Hiphop oder Rap, Grunge – vielleicht gibt es sogar den ein oder anderen Klassikliebhaber in unseren Reihen. Wenn man nicht aufpasst, wird Musik leicht zur Droge. Das Taschengeld ist knapp und man zieht sich Songs aus dem Netz. Aber Vorsicht – das kann, wenn’s illegal ist, mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe bezahlt werden. Und denkt Ihr wirklich, E u r e Freundin, bzw. Euer Freund wartet fünf Jahre auf Euch? Aber nicht nur „Musik“ gibt es in diesem Heft. Wir haben auch viel über HerderianerInnen geschrieben, ebenfalls zu finden ist die Rubrik „So sind sie, die Lehrer“, die sich letztes Mal größter Beliebtheit erfreute, wie uns zu Ohren kam. Ich persönlich liebe Musik ja auch wahnsinnig, nebenbei bemerkt. Ich tanze schon seit einem Jahr in der Tanzschule und bin jetzt im Tanzkreis, vor einiger Zeit habe ich mit einem Rock’n’Rollkurs begonnen. Das interessiert Euch wahrscheinlich gar nicht besonders. Ich erzähle Euch das trotzdem, denn ich bin seit kurz vor den Sommerferien die neue Chefredakteurin der Weißen Brücke. Außerdem gehe ich in die zehnte Klasse, bin wie gesagt leidenschaftliche Tänzerin, rudere beim RPRC, unternehme gerne was mit Freunden und hoffe, dass 1 Nr. 159 Editorial & Impressum Euch diese Ausgabe der Weißen Brücke gefällt! Herzlichst, PS: Wir suchen immer noch händeringend Redakteure! Wir treffen uns donnerstags in der zweiten großen Pause in Raum 36. Meldet Euch bei uns! Was ihr wollt - Der Inhalt der 159. Musik hoch Herder - Donots........................................................................................4 - Silbermond.................................................................................6 - Windspiel....................................................................................8 - Umfrage....................................................................................10 - Rock AG...................................................................................11 - Violoncello................................................................................13 - Musikschule..............................................................................14 - Musikgeschäfte.........................................................................15 - Schülerportraits.........................................................................16 - Lauschen...................................................................................17 - One Way....................................................................................18 - Traumberuf GeigenbauerIn.......................................................20 - Akkordeon.................................................................................22 - Hymne der Weißen Brücke.......................................................23 - Herderraps.................................................................................24 - Uncut.........................................................................................25 - Der Air-Guitar-Contest 2004....................................................27 - Karamba....................................................................................29 - Gewinne, Gewinne....................................................................30 21 Nr. 159 Inhalt Herderleben - Junior........................................................................................32 - Rom-Studienfahrt des 13. Jahrgangs.......................................33 - Englisch versteen.....................................................................34 - Goldenes Abitur 2005..............................................................35 - Schottland-Studienfahrt............................................................36 - Ein Herder-Bilderbogen...........................................................39 HerderianerInnen - Interview mit Herrn Anders.....................................................41 - Frau Koch zum Abschied........................................................43 - Meyerolbersleben zum Abschied............................................45 - Frau Beckmann zum Abschied...............................................46 - Herr Borrmann zum Abschied.................................................47 - Steckbriefe..............................................................................50 - Interview mit Frau Paßon........................................................56 - Starschnitt................................................................................57 - So sind sie, die Lehrer, ja!.......................................................58 - Abschiedsinterview mit Herrn Todt.........................................60 - Zitate........................................................................................63 Herderleben Impressum Die Weiße Brücke Die Schülerzeitung der Herderschule Am Stadtsee 11-17 24768 Rendsburg ver. Chefredakteurin: Luise Konersmann Redaktion: Nina Boikat, Katrin Hansen, Paula Konersmann, Hanna Mertins, Güde Nisssen, Jönne Speck, Selin Yilmaz Beraterinnen: K. Engelbrecht, Ch. Marquardt-Aspinall Bankverbindung: SPK Mittelholstein, BLZ 214 500 00, Konto 10 44 63 Titelfoto: Paula Konersmann Die Artikel geben nicht zwangsläufig die Meinung der gesamten Redaktion wieder. 3 Nr. 159 Donots Auch schon in Rendsburg gespielt „Kiel ist immer super“, findet Alex von den Donots. Auf der Kieler Woche spielten der Gitarrist und seine Band, vor kurzem gaben sie im Funkhaus Wittland ein Unplugged-Konzert vor nur 250 Zuschauern. Mit den Hits ihrer neusten CD, „We Got the Noise“, begeisterten sie die Fans aus Schleswig-Holstein. PAULA KONERSMANN traf Alex zum Interview. Gibt es eine bestimmte Gegend im Norden, wo ihr besonders gern spielt? Wir haben zum Aufnehmen unserer Platte eine Woche in Hamburg verbracht. Davon war unser zweiter Gitarrist Guido etwas enttäuscht, weil er sich mehr Spektakel von der Weltstadt versprochen hatte. Wir waren allerdings die meiste Zeit in Eidelstedt, wo es ja eher ruhig zugeht. Trotzdem war das eine schöne Zeit. Vor etwa drei Jahren haben wir auch mal in Rendsburg gespielt, in der T-Stube. Rendsburg ist auch cool. Ich könnte mir vorstellen, an die Küste zu ziehen. Ich mag es gern, am Wasser rumzulaufen. Was ist außer den Donots noch wichtig für Dich? Ich studiere BWL. Das läuft ziemlich gut, weil es ein Fernstudium ist und ich „nur“ am Ende des Semesters Klausuren schreiben muss. Da ist es dann ein richtiger Ausgleich, zur Uni zu gehen – fast wie ins Kino zu gehen. Das macht viel Spaß. Passiert es Dir häufig, dass Du auf der Straße erkannt wirst? Seit ich vor kurzem meine Dreads abgeschnitten habe, passiert das fast gar nicht mehr. Meine Freundin findet das auch ganz gut, denn so haben wir unsere Ruhe. Auf der anderen Seite ist es natürlich spannend zu sehen „da hat dich einer erkannt“. Habt ihr ein musikalisches Vorbild? Der Begriff „Vorbild“ hört sich immer so an, als wollte man jemandem nacheifern. Es gibt Bands, die wir alle gern hören, wie die „Foo Fighters“ oder „Green Day“. Aber als Vorbild würde ich keine Band bezeichnen. Man muss seine 4 Nr. 159 Foto: Paula Konersmann Donots eigenen Fußstapfen finden. Außerdem haben wir teilweise einen unterschiedlichen Geschmack. Ich zum Beispiel habe neulich festgestellt, dass „Beat It“ von Michael Jackson mich in der Kindheit sehr gepackt hat. Unser Sänger Ingo dagegen ist mit Heavy Metal groß geworden. Was macht ihr in den letzten paar Minuten vor einem Auftritt? Die letzten Minuten sind gefühlsmäßig nicht anders als die ganze Zeit davor. Auf jeden Fall freut man sich immer auf den Auftritt. Zuhause ist man allerdings aufgeregter, weil Bekannte und Freunde da sind. Gibt es etwas Besonderes, was ihr mit eurer Musik erreichen wollt? Wir waren gerade auf dem „Rock against Bush“-Sampler, als einzige deutsche Band. Das ist eine Ehre, aber wir stellen eigentlich nie eine Message voran, außer vielleicht, dass man sein Leben in die eigene Hand nehmen soll. Abschließende Frage: Wie sieht die Zukunft für euch aus? In den kommenden Wochen sind wir auf Tour in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn und Tschechien. Danach geht es nach Japan. Da läuft es sehr gut für uns. Wir waren schon zweimal dort und freuen uns darauf, wieder hin zu fliegen. Nach dem Sommer mit vielen Festivals ist eine Tournee etwas ganz anderes. 5 Nr. 159 Silbermond Silbermond Der Deutschrock lebt In den letzten Jahren gibt es immer mehr Bands, die beim Schreiben von Songs bei ihrer Muttersprache bleiben. Wie auch schon “ Wir sind Helden” beleben auch die Newcomer “Silbermond” die Charts. Von HANNA MERTINS Die Ossis aus Bautzen, der Stadt in welcher früher Erich Honecker zu DDR-Zeiten unliebsame Arbeiter und Bauern hinter Schwedischen Gardinen verschwinden ließ, lernten sich bei dem Musikprojekt “TenSing” kennen und gründeten die Band mit dem überaus kreativen Namen JAST. Den Bass spielt Johannes Stolle (21), das Schlagzeug Andreas Nowak (21), Sängerin ist Stefanie Kloß (19) und Gitarre spielt Thomas Stolle (20). Schon drei Monate nach der Gründung gewannen sie mit Covern von bekannten Hits den ersten Platz beim “Beat 6 Nr. 159 Silbermond 2000”. Einige Wettbewerbe und Platzierungen unter den ersten 2 später fingen sie an deutsche Texte zu schreiben. Grund für diese Entscheidung waren die schlechten Englischkenntnisse. Diese Songs brachten sie im Juli 2004 unter dem neuen Namen “Silbermond” in ihrem DebütAlbum “Verschwende deine Zeit” heraus. Das Album landete in den Top 5, “Silbermond” gewannen den “New Faces Award” und sind für den Comet nomini- ert gewesen. Die Songs von “Silbermond” handeln unter anderem von Liebe und Leid. Die schönen Balladen “Durch die Nacht”, “Symphonie” und “Letzte Bahn” laden zum Kuscheln ein. Gebrochen wird die ganze Romantik von frechen, selbstbewussten Songs, wie zum Beispiel “Machs dir selbst”, “Verschwende deine Zeit” und “Passend gemacht”. Kritisch setzen sich “Silbermond” in “a Stückl heile Welt” mit dem T h e m a Medien aus e i n a n d e r. Der Text des Liedes ist mit Köpfchen geschrieben und beinhaltet fast jeden Werbeslogan. “Silbermond” mixen krasse Texte mit rockigem Sound und sorgen somit für das ultimative Ohrwurmsyndrom. Das Cover ihres aktuellen Albums (BMG) 17 Nr. 159 Windspiel 15 Jahre ,,Windspiel”: Familienband feiert Jubiläum Foto: Paula Konersmann Von PAULA KONERS- Wer hat noch nie d a v o n geträumt, professionell Musik zu machen, auf der Bühne zu stehen und CDs aufzunehmen? Für vier Jugendliche aus Büdelsdorf ist dieser Traum Wirklichkeit. Die vier sind Geschwister und spielen mit ihren Eltern in der Band Windspiel, seit sie klein waren. 2005 wird die Familienmusikgruppe bereits ihr 15-jähriges Bühnenjubiläum feiern. Windspiel sind in Rendsburg eine feste Größe, ob bei Stadtfestern, Empfängen oder privaten Feiern – mit allen Musikstilen von besinnlicher Hausmusik zu fetzigem Rock. Stefan, Annika, Johanna und Marthe touren mit ihren El- tern Herbert und Kirsten Schauer durch Schleswig-Holstein und haben schon mehrere CDs aufgenommen, für die neuste stehen sie gerade im Studio. Außerdem wird gerade eine Promo-DVD produziert. Eine regelrechte Tradition ist das Weihnachtskonzert, das alljährlich am Vierten Advent in der Büdelsdorfer Kreuzkirche stattfindet. Dort wird Familie Schauer auch in diesem Jahr mit weihnachtlichen Klängen aus aller Welt das Publikum verzaubern. 8 Nr. 159 Umfrage Music Makes The World Go Around Von JÖNNE SPECK, SELIN YILMAZ und NINA BOIKAT An einem verregneten Sommernachmittag machten wir uns auf, um jeden und auch die anderen zu fragen ... Out! Ist Musik in oder out? Wie an Schaubild A.1 eindeutig sehen, ist Musik ... Nun ja. Kritisch ist allerdings die nicht geringe Minderheit der Kenne ich uninformierten Banausen. nicht! In! A.1 Der Flop des Jahres 2004 ist mit eindeutigem Ergebnis das Lied “Dragostea din tei” egal ob von O-Zone oder Haiducii – alles Schrott!!! Der Top-Hit des Jahres ist mit einer knappen Mehrheit der Soundtrack zu Spiderman 2, ,,We are” von Ana Johnsson! Als wir nach der bevorzugten Musikrichtung fragten, wurden wir so mit Antworten bombadiert, sodass wir eine Top 5 - Liste bilden konnten 1. Rock 2. Rumba 3. Retorten-Musik 4. Teenie-Pop 5. Jazz 10 Nr. 159 Rock AG ,,Weil das kult ist und einfach geil kling’’ An unserer Schule gibt es ziemlich viele Bands! Eine davon sollte uns allen bekannt sein, die Rock-AG von Herrn Penk. Einen kurzen Einblick verschafft euch SELIN YILMAZ Max Philipp Brüchmann (17, alleinstehend), Simon Groth (17), Aleksander Markovic (15, alleinstehend) und Maria Einfeldt (17) sind die vier Mitglieder der RockAG, die es in dieser Besetzung seit Sommer 2004 gibt. Ihr erster gemeinsamer Auftritt war die Aufführung am letzten Schultag im Schuljahr 2003/04. Die Band ist eigentlich nur entstanden, weil Max Simon angesprochen hat, um miteinander auf einen Auftritt hinzuarbeiten. Doch zwei Instrumente taten es nicht allein. Max sprach Maria an und durch Arthur Fuchs, dem besten Freund von Aleks, kam er mit Max in Verbindung und er wollte ihn auch in der Band haben! Nun waren sie komplett: Max an der Gitarre: ,,klein Mäxchen probiert anner klassischen Gitarre ... Mäxchen ist dann etwas größer geworden und der Weihnachtsmann schenkt ihm seine erste E-Gitarre”. Er bevorzugt gute gitarrenlastige Musik, alles von AC/DC-ZZ Top, weil einiges ,,Kult ist und einfach ,,geil” klingt”, so Max. Momentan ist er metalbeeinflusst (Megadeth, Metallica), weil er den Gitarrenlehrer gewechselt hat ... und dieser ihn in die Richtung bringen möchte. Anscheinend findet Max das gar nicht schlecht: ,,JUHU, ich brauch nur noch ´ne schwarze Gitarre, denn lila macht sich nicht so gut!” Simon ist der Drummer, zum Schlagzeug ist er durch seinen Vater gekommen. Der nämlich leitet ein Orchester und brauchte vor einigen Jahren einen Schlagzeuger. ,,Also musste ich, als sein Sohn, hinhalten!” Simon bevorzugt außergewöhnliche Musik, die für Schlagzeuger anspruchsvoll ist - Jazz und Swing! Diese Musikrichtungen bevorzugt Aleks auch und noch dazu Bossa Nova, Samba, Flamenco, Blues, Funk, Dixiland, Beboy, Gospel und Ragtie. Außerdem ist er ein Fan vom Super Mario- und Zelda Soundtrack: ,,Zum Super Mario- und Zelda 11 Nr. 159 Rock AG Soundtrack kann man sagen, dass Koji Kondo, der ja alle komponiert hat, geniale Lieder geschrieben hat, die sogar nach 20 Jahren nach Veröffentlichung den Menschen bekannt sind.” Alles in Allem liebt Aleks den Jazz. Die Frage nach der besten Entschei-dung seines Lebens würde er sofort beantworten können: Musik machen. Er ist - schon wie Simon - durch seinen Vater an das Instrument gekommen, dieser spielt Knopfakkordion: ,,Da ist es natürlich klar, dass ich, als erster Sohn auch ein Instrument spielen soll.” Er präferierte aber das Piano. Nun kommen wir zu Maria: ,,Ich als einziges Mädel in der Band muss natürlich immer den Proberaum sauber machen, dass heißt fegen, Staub wischen, etc. ;-) Nee ...” Marias Aufgabe ist natürlich nicht die der Putzfrau, sondern die der Sängerin. Sie hat seit ungefähr zwei einhalb Jahren Gesangsunterricht. Ihre bevorzugten Musikrichtungen sind zurzeit Reggae, Salsa und überhaupt Musik aus Mexiko auf Spanisch, weil es ihrer Meinung nach die beste ist, weil man am besten dazu tanzen kann. 12 Nr. 159 Violoncello Das Violoncello Die E-Gitarre des Barocks Von GÜDE NISSEN für die Rolling Stones die E-Gitarre ist, war für Bach das Violoncello! In fast jedem klassischen Musikstück kommt das Violoncello vor. Das Violoncello hat vier Saiten und erreicht einen Tonumfang von über vier Oktaven. Fast alle Klangmöglichkeiten, die Geige und Bratsche bieten, hat es auch. An Größe des Klanges und Tonumfangs übertrifft es diese sogar. Das Cello ist eine Oktave tiefer als die Bratsche gestimmt und hat eine unerhöhte Klangfülle: von bassiger Tiefe über eine sehr schöne Mittellage bis in den „ewigen Schnee“ – so nennen die Musiker die höchsten Höhen auf den Saiten, wo die Finger mit den Bogenhaaren in Berührung kommen, auf jeden Fall aber mit dem Staub, den die Haare auf den Saiten hinterlassen, dem Kolophoniumstaub. Aber das ist schon sehr kompliziert, viel spannender ist die Geschichte des Violoncellos. Die frühesten bis heute erhaltenen gebliebenen Celli sind zwei Exem- Rock Me Amadeus! Was plare des italienischen Geigenbauers Andrea Amati aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Bis Ende des 18. Jahrhunderts war das Cello in erster Linie ein Nebeninstrument, es bildete Basslinien und gab der Musik Fülle. Bekannt wurde es erst richtig im 19. Jahrhundert. Im übrigen gab es im 17. und 18 . Jahrhundert eine Namensverwirrung: Der Begriff „Violoncello“ bedeutet im Italienischen „kleine Violine“, während im Deutschen „Violone” die alte Bezeichnung des Kontrabasses war. Wer jetzt auch Lust hat, Cello zu spielen, kann sich in der Rendsburger Musikschule melden, aber auch Vereine bieten Musikunterricht an. 13 Nr. 159 Musikschule Rendsburg Von KATHARINA ENGELBRECHT Jedem wird es aufgefallen sein: nicht zur Konkurrenz, sondern Seit Beginn dieses Schuljahres zur Musikschule. Dort kann man fehlen zwei Musiklehrer an der nachmittags den Eindruck bekomHerderschule. Das führt dazu, dass men, die Herderschule hätte Musikunterricht, der erwiesenereine Zweigstelle eröffnet. Ob es maßen die Intelligenz eines jeden das Erlernen eines Instrumentes fördert, nur noch in Klasse 5 und oder die Teilnahme an einer Kinin der Oberstufe angeboten wird. deroper ist – alle Angebote werden Frau Böhrnsen und Frau Wegerich fleißig von Herderianerinnen und geben alles, können sich aber nun Herderianern frequentiert. Weiter mal nicht zerreißen. so! Neu im Angebot dort ist die Geld ist knapp in der Landeskasse, Filmwerkstatt: Geleitet von Phil also müssen eigene Ideen her, um Fox können dort Erwachsene und Musik in die Schule zu bringen. Jugendliche lernen, wie man einen Neu aber ist die Gründung des Film produziert, von der Story Schüler-Eltern-Lehrerchores, der übers Casting bis zur Kamerafühsich am 26.10.04 zum ersten Mal rung und – last but not least: Filmgetroffen hat. Die Probe findet musik. dienstags von 18.00–19.00 Uhr Wir haben viel musikalisches Postatt, und wenn du an regelmäßi- tential im Haus, also nutzen wir’s! gem Singen interessiert bist, mach einfach mit. Der Chor wird sicher in einiger Zeit von sich hören lassen! Einen anderer Weg zur Musik zu finden ist das Auswandern! Nein, 14 Nr. 159 Foto: Paula Konersmann Herder goes Musikschule Musikgeschäfte Musikgeschäfte in Rendsburg In Rendsburg gibt es zwei Musikgeschäfte, der “Musik Markt Rendburg” und “Bock und Hinrichsen”! HANNA MERTINS und SELIN YILMAZ besuchten diese! In dieser Ausgabe der Weißen Brücke geht es, wie ihr unschwer bemerkt habt, um MUSIK! Als wir in die Geschäfte kamen, hörten wir von allen Seiten schöne Klänge, Geklimper, Schlagzeugtromeln und sonstige Töne! Uns sind sofort aufgefallen, dass wirklich alle Instrumente da waren! Wir bemerkten, dass die Kunden sehr frendlich beraten wurden. Dann endlich waren wir dran, als wir die Inhaber fragten, waren sie die Ruhe in Person! Wir haben sie nach ihrer Aufgabe gefragt diese Frage wurde von beiden ähnlich beantwortet, sie sind einfache Musikhändler und versuchen den kulturellen Bereich der Musik näher an die Menschen zu bringen. (“ Ich habe sozusagen, mein Hobby zum Beruf gemacht”), erst war es nur das Musik-Studium und dann das eigene Geschäft.(“Wir haben hier Alles was ein Musikerherz begehrt, von A-Z”)! 15 15 Nr. 159 Schülerportraits „Musizieren macht mir Spaß und das ist mir das Wichtigste“ Fotos: Luise Konersmann Anne Renner und Henrike Wollenschläger: Kurzportraits von LUISE KONERSMANN Anne Renner, 15, ist ein musikalisches Multitalent. Sie spielt seit acht Jahren Klavier und Geige, singt, ist im Mai dem Holsteinischen Kammerorchester und im September dem Landesjugendorchester Schleswig Holstein beigetreten. Sie musiziert, weil es ihr Spaß macht und überlegt, einmal etwas Berufliches mit Musik anzustreben, am liebsten mit ihrer Geige. „Ohne Singen könnte ich kaum überleben“ Henrike Wollenschläger, 16, ist leidenschaftliche Sängerin. Sie hat seit viereinhalb Jahren Gesangsunterricht und engagiert sich seit drei Jahren im Chor. Sie singt, weil es ihr Spaß macht und sie ohne Singen „wahrscheinlich kaum überleben könnte“. 16 Nr. 159 Lauschen Lauschen Für ein neues Hören VON JÖNNE SPECK Ich gebe es zu, auch ich hatte Elektronika verachtet. So war für mich ein ganzes Genre, ja eine ganze Technik gestorben - Musik durfte nicht aus dem Computer stammen. Doch manchmal bedarf es Irr- und Umwege, damit wir an Gutes, damit das Gute an uns kommt. Zu mir ist jetzt schließlich doch die Elektronika gekommen durch ein Buch. Aus diesem kleinen Taschenband sprach eine Welt zu mir, die ich nicht gekannt hatte. Vordem gab es für mich zwei Musiken: Es gab jene, die man verstehen und der man Achtung zollen musste (sogenannte E-Musik). Sie war hundert, zweihundert Jahre alt, und mit ihr fühlte man sich immer ein wenig wie im Museum. Dann gab es die Musik, zu der man redete, lachte, trank, herumhüpfte, die U-Musik, und die war von Zeitgenossen. Abgesehen von Seltsamkeiten, wie sie manchmal abends auf dem ehrwürdigen Deutschlandfunk zu hören sind, war mir zeitgenössische, aber ernst zu nehmende Musik fremd. In diesem Buch nun aber: Musik, Kleiner, Marcus S u. Szepanski, Achim (Hg.). Soundcultures / Über elektronische und digitale Musik. Frankfurt am Main. Suhrkamp. 2003. die Kognitionstheorien hörbar machen soll. Die den Bezug zum Konstruktivismus wagen soll und auch wagt. Entsprechend der Formel der Moderne, dass Kunst nicht schön zu sein hat, sondern sichtbar machen muss, gehe es bei dieser Musik um das Hörbarmachen von Grenzen, von Strukturen, schließlich sogar um das Hörbarmachen des Hörfeldes (D. Baecker). Wenn ich aus dem Boxen nur noch Geräusche, ein Pfeifen, Klicken, Rauschen höre, aber es eben doch höre, auf dem Bett liege und lausche, komme ich unaufhaltsam zu der Frage, was sagt mir, dass ich lauschen soll. Insofern ist diese Musik eng bei neuen Begriffen wie dem Framing und hat ein stark ironische Komponente. Verstanden habe ich dieses Buch, geschweige denn diese Musik, noch lange nicht. Aber ich ahne, dass da viel ist, viel mehr, als bei der gemütlichen, sattsam bekannten Gitarrenmusik, die man sonst doch nur noch hört. 17 Nr. 159 One Way One Way – Einbahnstraße oder Nudelgericht? Von HANNA MERTINS Ärzte bis zu NOFX. WB: Hi ihr beiden! WB: Wollt ihr berühmt werden, Eric: Hi! WB: Ich wollte euch noch die oder einfach nur Spaß haben? Eric: Wir wollen reich werden. Fragen stellen. Stefan: OK, aber nicht lange. Wir Stefan: Stinkreich. Eric: Und ‘nen Swimming-pool wollen noch Mittag essen. WB: Wie lange gibt es eure von Casablanca nach Istanbul. Stefan: Wir wollen Spaß! Band schon? WB: Schreibt ihr auch eigene Beide: 3 ¼ Jahr. Songs? WB: Wer macht alles mit? Eric: Niels Ewert, Stefan Thoms, Stefan: Haben wir vor. Eric: Die 1. Single ist in Arbeit. Eric Lahrsen WB: Welche Instrumente spielt Die wird richtig gut! Stefan: Damit werden wir reich !!! ihr und wie lange schon? Stefan: Niels spielt 2 ½ Jahre *grins* Schlagzeug. Ich 2 Jahre E-Gitarre. WB: Wo kann man euch spielen hören? Eric: Und ich 1 Jahr Bass. Stefan: Wir sind zu mieten... Gebt Stefan: Grölen tun wir alle. Eric: Besonders, wenn es schon uns freie Getränke und wir kommen. ein paar Bier gab...=) WB: Zuverlässige Quellen ha- WB: Ist euch schon einmal etwas ben mir gesagt es gäbe schon Schreckliches auf Konzerten passiert? einen Fanclub. Wahr?! Stefan: Wir machen perfekte 5 Minuten Diskussion später: Stefan: Ja, ein Fun-Fanclub. Wenn Konzerte... *räusper* er da ist, ist es sehr lustig, wenn Eric: Stimmt! Wir sind routiniert. :-) nicht, stört`s niemanden. :-) WB: Gab es schon einmal koWB: Welche Musik spielt ihr? mische Vorfälle mit den Fans? Eric: Punk-Rock bis Punk-Pop. Stefan: So von Blink-182 über Stefan: Je abgedrehter, desto 18 Nr. 159 One Way besser! Eric: Es gab schon Fans, die die Klamotten vom Leib gerissen haben und dann Unterschriften der Bandmitgleider auf der Haut gesammelt haben. WB: Ihr müsst mich gar nicht so angucken. *rotwerd* Wie oft probt ihr im Monat? Eric: Hmm lass mich kurz rechnen...2x die Woche, also 8x im Monat. Stefan: 5 Stunden. WB: Und wo? Eric: In Osterrönfeld am Donnerstag und Freitag. WB: Ok, ich werde dann einmal vorbeikommen...=) Danke für das Interview! 19 Nr. 159 Geigenbauerin Traumberuf GeigenbauerIn Im Luftkurort Mittenwald im Herzen Bayerns steht die einzige staatliche Geigenbauschule Deutschlands. Mareike Goebel zog nach Bayern, um dort ihren Traumberuf zu erlernen. Von HANNA MERTINS Ein Artikel der Zeitschrift „Young Miss“ weckte Mareikes Interesse. Da sie am nächsten Tag zum Geigenbauer fahren wollte, um sich eine neue Geige zu kaufen, ließ sie sich etwas über den Beruf erzählen. Sofort hatte sie Feuer gefangen und so bewarb sie sich zu der im Frühjahr stattfindenden Aufnahmeprüfung. Zwischen den vierzig bis siebzig Bewerbern herrschte Aufregung, wie bei einem „Popstars“ Casting. Gleich würden sie zur dreiteiligen Aufnahmeprüfung aufgerufen. Im ersten Teil der Prüfung müssen die Bewerber auf einem Streichinstrument vorspielen. Der zweiten Teil besteht aus einer Zeichenprüfung, die die Fähigkeiten im technischen Zeichnen Bewerten. Die dritten Prüfung ist eine praktische, in welcher die Bewerber aus einem Stück Holz z.B. eine Pyramide anfertigen müssen. Diese Prüfung ist am Wichtigsten, denn es gibt hierfür die meisten Punkte. Haben alle diese Prüfungen über2018 standen, so heißt es nur noch hoffen, dass man unter den zwölf Besten ist, die einen Ausbildungsplatz bekommen. Sechs Azubis fangen im Frühjahrssemester, die anderen sehcs im Herbstsemester ihre dreieinhalb jährige Ausbildung an. Im ersten bis dritten Semester lernen sie eine Geige zu bauen. Im vierten Semester lernen sie zu lackieren, wie man Saiten aufspannt und Griffbretter befestigt. Im fünften Semester steht reparieren von Streichinstrumenten auf dem Lehrplan. Im sechsten Semester haben die Azubis Zeit ihre sieben Instrumente, die sie während der gesamten Lehrzeit herzustellen haben, zu bauen. Im siebten Semester haben sie Prüfung. Die sieben Instrumente, die zu bauen sind, müssen mindestens zwei Bratschen beinhalten. Wenn ein Cello gebaut wird, so zählt es für zwei Geigen, was bedeutet, dass nur insgesamt sechs Instru- Nr. 159 Geigenbauerin mente gebaut werden müssen. Berufsschulunterricht findet zwei mal die Woche statt. Dort wird unter anderem Mathematik, Deutsch, Sozialkunde und Musik unterrichtet. Da Mareike aus dem hohen Norden kommt, hat sie sich dort unten zusammen mit einem anderen Mädchen ein Haus gemietet. Das Haus sieht von außen aus, als würde es jeden Augenblick einstürzen, doch Mareike meint dazu: „Hier sehen alle Häuser so aus. Das ist hier normal.“ Na dann... Die Aussicht auf einen Beruf nach der Ausbildung ist gut, denn es werden, wie gesagt nur zwölf Gesellen pro Jahr fertig. Wenn allerdings doch einmal kein Beruf in Aussicht ist, gehen die Gesellen ins Ausland und arbeiten dort bei möglichst vielen verschiedenen Meistern, um viele Erfahrungen zu sammeln. Nach fünf Jahren haben sie dann die Möglichkeit eine Meisterprüfung zu machen. Wenn sie diese bestanden haben, können sie sich selbstständig machen. FAZIT: Ein Job für Streichinstrument spielende, handwerklich begabte Menschen mit starkem Willen und viel Liebe fürs Detail. Foto: Paula Konersmann Das Quiz Gewinnt einen CD-Gutschein, wenn iht alle Instrumente eratet, die ihr, eingepackt in hochwertiges Klopapier, überall in dieser Ausgabe findet! Schreibt sie gut leserlich auf und werft den Zettel in den WBBriefkasten! Ist es eine Gitarre? Eine Orgel? Ein Alpenhorn? Nr. 159 20 Akkordeon Ein dreißig Jahre altes Akkordeon Um etwas über das Akkordeon herauszubekommen, hat KATHRIN HANSEN ihren Klassenkameraden Lars interviewt. Seit wann spielst du das Instru- farben zu erzeugen. Mit der Stärke ment und wo hast du es erlernt? des Luftstromes kann die Stärke Ich spiele seit zwei Jahren in der des klingenden Tones verändert Musikschule Fröhlich in Osterrön- werden. feld. Diese Musikschule gibt es in Wie schwer ist ein Akkordeon? ganz Deutschland. Ist es schwierig zu spielen? Erkläre mir Mein Instrument bitte das Akwiegt circa vier kordeon. Wie Kilo. Ich spiele nach funktioniert es? Noten. Es ist sehr Das Akkordeon schwer, weil man gehört zu den mit der linken Hand Blasinstruetwas anderes mamenten. Auf der chen muss als mit der einen Seite sind Rechten. Aber in der die Tasten, in der Gruppe zu spielen Mitte der Balg bringt Spaß. Wir hatund auf der anten schon Auftritte deren Seite sind auf dem Rendsburger die Bässe. Die Herbst. Tasten sind wie Ist dein Akkordeon auf dem Klavier. neu? Die Luft geht in Nein, es ist schon 30 den Blasebalg Jahre alt! Es besteht und dann werden Foto: Paula Konersmann aus etwa 1000 Teilen. mit Hilfe einer Das Innere eines Akdurchschlagenden Metallzunge kordeons ist sehr empfindlich und Töne erzeugt. Verschiedene mech- kompliziert. anische Vorrichtungen machen es Danke und weiterhin viel Spaß möglich, unterschiedliche Klang- beim Spielen! 21 Nr. 159 WB-Hymne Hymne der Weiße Brücke LUISE KONERSMANN schnappte sich einen Text von den Prinzen (mit dem Orginialtitel ,,Blaue Augen”) und dichtete ihn zur Hymne der Weißen Brücke um. Sexy Referendare lassen mich völlig kalt, Und die ganzen Schleimer häng’n mir aus’m Hals, Spickzettel im Arbeitsheft, Alles hohl und hundsgemein, Auf ,,Wird nicht schwer” und ,,Schafft ihr schon” fall’ ich nicht rein, Da bleib’ ich kühl, kein Gefühl. Nur die Weiße Brücke Macht mich so sentimental. Was ich da so lese ist nicht mehr normal. Die Weiße Brücke ist phänomenal, Wenn ich sie so lese, ist mir alles andre egal. Total egal! Alle reden nur von Noten, Das macht mich taub und stumm, Erst für mein Abi mach ich mich krumm, Nur der Scheich ist wirklich reich. Und die Weiße Brücke Macht mich so sentimental. Was ich da so lese ist nicht mehr normal. Die Weiße Brücke ist phänomenal, Wenn ich sie so lese, ist mir alles andre egal. Total egal! Das ist gefährlich, lebensgefährlich: Lesen im Unterricht! Aber die Weiße Brücke Macht mich so sentimental. Was ich da so lese ist nicht mehr normal. Die Weiße Brücke ist phänomenal, Wenn sie so lese, ist mir alles andre egal. Total egal! 23 Nr. 159 Herderraps Ein talentierter Herderschüler ließ uns folgenden Rap zukommen. Morgens steh ich auf Dann guck ich zur Uhr Ich seh es ist 7 Uhr Ich denke, ich muss los! Ich fahre mit dem Fahrrad Zur coolsten Schule der Welt Sie heißt: Herder school He-He-He-Herder school. Es gibt dort Mathe, Deutsch und Englisch Das ist die Herder school He-He-He-Herder school Sie ist einfach nur cool. 24 Nr. 159 Uncut Harmonie und Härte - Die Rendsvon JÖNNE SPECK burger Band Uncut RIGHT!!! - Uncut in action. Ein sonniger Herbstnachmittag, ich stehe vor einer Tür und klingle. Wa r t e . Nun summt es, ich springe hinein, von oben ruft es: Oh! Ich bin hier, um Uncut zu treffen, die Rendsburger Band, die sich aus drei Herderschülern (Dennis und Felix aus 12, Thees aus 13) und zwei HeLanern zusammensetzt (Tombke, Josch), im Winter 2002 gegründet wurde und bereits mehrere Male hier in der Gegend aufgetreten ist (Rendsburger Herbst, Eiland, Rock im Keller). Ich treffe mich mit Thees, Tombke und Dennis, die, als ich in den Raum komme, zu dritt vor dem Rechner sitzen, für ihren Internetauftritt Dateien durchhören, schneiden Nr. 159 und aufpolieren. ,,Es ist ein Teil von meinem, von unserem Leben. Man kann die aufgestauten Energien, die während der endlosen Sitzungen im Erziehungsinstitut nicht heraus konnten, einfach rauslassen’’, so der Sänger Dennis. Uncut probt meistens zwei Mal die Woche. Die Frage, was sie denn eigentlich für Musik machen, lassen sie bewusst offen. Es ginge darum, Musik zu machen, zu der sie selbst ,,abgehn’’ würden. ,,Es ist eine Verbindung von Harmonie und Härte’’ mit vielerlei Einflüssen. Dass Uncut überhaupt so weit gekommen sind, haben sie der 25 Uncut Uncut digital: Mit Bildern, Hörbeispielen und allen Daten www.uncut-noise.de Nun will ich sie noch fragen, was sie, jeder einzelne für sich, denn zuhause hören. Natürlich, so heißt es, Nightwish, Sepultura und Soulfly. Aber darauf beschränken wollen sie sich nicht. Dennis: ,,Das kann manchmal Beethovens Siebte sein, andererseits aber auch The Hives oder die Ramones.’’ Er selbst hört sogar Nora Jones, die zwar eindeutig aus dem ,,Popularbereich kommt’’, mit ihrer Person und Musik aber sehr authentisch sei. Was aber gar nicht gehört werden könne, sei ,,Musik nach Schema’’, Musik aus dem Computer, der Retorte. Auf diese Weise bestens informiert bedanke ich mich bei den dreien und gehe die Treppen wieder hinunter zurück in den sonnigen Herbsttag. Foto: D. Warnecke Rendsburger Musikschule zu verdanken. Hier können sie kostenlos einen Proberaum, Instrumente und Verstärker benutzen. ,,Wir sind ein Aushängeschild der Musikschule’’, für die sie dann auch bei verschiedenen Veranstaltungen auftreten. Zunächst haben sie viel gecovert, z. B. Songs von Sepultura, Soulfly, aber auch Nirvana. Das haben sie gemacht, ,,um ersteinmal die technische Seite und das Zusammenspiel zu lernen’’. Jetzt schreiben sie auch selbst, haben mitlerweile acht eigene Songs. Der kreativen Prozess verliefe meistens so, dass jeder während eines ,,großen Gejammes’’ seine Ideen einbringen könne, und dann in der Band geschaut wird, ob daraus vielleicht etwas werden könnte. Für die Zukunft sind Auftritte in Kiel geplant. Es soll aber immer das Wichtigste bleiben, dass man ,,für sich spielt’’, dass sie weiterhin selbst Spaß daran haben. 26 Nr. 159 Der Airguitarcontest Air Guitar Contest 2004 “Herder Goes Wild” - ohne Euch. berichtet. Wie angekündigt, fand am 24. September um 15 Uhr der Air Guitar Contest der Weißen Brücke statt. Ausgiebige Vorbereitungen, brrrrrrilliante Organisation, Fans am Rande des Waaaaaahnsinns und natürlich Stars, die begeisterten. Und alles OHNE Euch! Da sooooo viele Teilnehmer trotz verbindlicher Zusage anderweitige Verpflichtungen hatten, Bus und Bahn einfach nicht für die Sicherheit der Massen an Fahrgästen auf dem Weg zum Event zu Nachmittagszeiten garantieren konnten und das Lampenfieber einiger Nachwuchstalente einfach derart starke Nebenwirkungen zeigten, gehörte die Bühne uns, uns gaaaaanz allein. Die Luftgitarre, eins der anspruchsvollsten Musikinstrumente überhaupt, erlebte nicht nur ein sehenswertes Comeback, sondern erlebte ihre eigentliche Bestimmung in den Händen der Redakteure der Weißen Brücke. Nicht nur halsbrecherische Riffs, auf die Keith Richards neidisch wäre, sondern Soli, die AC DC nie für möglich hielten, zeigten die wahren Rebels of Music in einem Nr. 159 TINA MARQUARDT-ASPINALL wahren Musikmarathon. Höchstleistungen wurden Teilnehmern, Jury und Fans, die die Redaktion mit Bravour in einem Abwasch verkörperte, abverlangt. Ja, liebe Leute, wer eine “Meet & Greet” mit Fred Durst, zwei Backstage-Karten für das kommende Linkin-Park-Konzerz oder die original signierten und bislang unveröffentlichten CDs von Jimi Hendrix gewinnen wollte: ätsch, Pech gehabt. Da hättet ihr eben selber auftreten sollen. Wir sind zum Casten bei MTV eingeladen und werden somit auf unbestimmte Zeit freigestellt, weil WIR es waren, die der Luftgitarre wieder Leben eingehaucht haben. Also, sehr weiter billige private Fernsehsender, kauft müllige Teeniezeitschriften - unser Starschnitt wird neben Herrn Glöes bald abgedruckt sein und unsere Gesichter in allen Talkshows erscheinen. Nana-na-na-naaaaaaa-na! Und wer uns das nicht glauben will, der soll auf unser erstes Album warten. Wir hatten jedenfalls unseren Spaß - das nächste Mal MIT Euch?! 27 Karamba Karamba, Karacho... äh!? Wir haben die “Musik”-Ausgabe geschrieben, gelayoutet und in Druck gegeben - jetzt seid Ihr dran. Denkt Euch witzige Lückenfüller für den folgenden Songtext aus. Ein Tipp: Er ist von Heino und heißt “Karamba, karacho, ein Whisky”. Hey, hey, hey Karamba, Karacho, ein Whisky Karamba, Karacho, ein Gin Verflucht, __________________ Und alles ist _______________ Hey, hey Karamba, Karacho, ein Whisky Karamba, Karacho, ein Gin Verflucht, __________________ Und alles ist _______________ In Rio de Janeiro In einer klitzekleinen Hafenbar Saß ein ___________________ Mit schwarzbraunem Haar Und um Dolores zu ___________ Die seine ______ war gewesen Sprach er zu Don Philippo Dem alten Spelunkenwirt Hey, hey, hey Karamba, Karacho, ein Whisky Karamba, Karacho, ein Gin Verflucht, __________________ Und alles ist _______________ Hey, hey Karamba, Karacho, ein Whisky Karamba, Karacho, ein Gin Verflucht, __________________ Und alles ist _______________ In Rio de Janeiro In einer klitzekleinen Hafenbar Saß ein ___________________ Mit schwarzbraunem Haar Und er sprach: “_____________ Sie war ___________________ ___” Da lachte _____________ Der alte _______________ Hey, hey, hey Karamba, Karacho, ein Whisky Karamba, Karacho, ein Gin Verflucht, __________________ Und alles ist _______________ Hey, hey Karamba, Karacho, ein Whisky Karamba, Karacho, ein Gin Verflucht, __________________ Und alles ist _______________ Und alles ist _______________ Olé! 29 Nr. 159 Gewinne, Gewinne Das ist falsch. Was ist richtig? No Doubt, die sympathische Südstaatenband mit der attraktiven Frontfrau (nicht zu verwechseln mit Trümmerfrau) Gwen Stefani, haben uns höchstpersönlich und unter Einsatz ihres Lebens den Text ihres Welthits Just A Girl zu kommen lassen. Leider - und jetzt hört es sich an wie eine Matheaufgabe - sind ihnen dabei ein paar Fehler unterlaufen. Wer sie findet, der kann richtig viel tolle Sachen gewinnen! Take this blue ribbin off my eyes I´m exposed and it´s a big surprise Don´t you think I know exactly where I stand This planet is forcing me to hold your hand Cause I´m just a girl, little ol´me Don´t let me out of your sight I´m just a girl, all pretty and sweet So don´t let me have any rights Oh... I´ve had it up to here The moment that I step inside So many reasons for me to run and hide I can´t do the many things I hold so dear Cause it´s all those little things that I fear 30 Nr. 159 Junior JUNIOR-Business Camp 2004 Wie sicher manche wissen, war Bundesministerium für Arbeit und MARRET-KAICKEN HOLM im Wirtschaft. Schuljahr 2003/2004 Vorstands- Das hört sich jetzt vielleicht alles vorsitzende des JUNIOR-Un- ein bisschen langweilig an, aber ternehmens “Burning Nights”. Mit die Referenten und die JUNIORihrem Team hat sie Partys organisi- Leute haben sich sich viel Mühe ert. Für die WB berichtet sie über gegeben. Sie haben alles so andas “Business-Camp” in Berlin, an schaulich wie möglich gestaltet. dem sie vor kurzem teilgenommen Leider hatten wir nur einen freien hat. Abend, sonst fanden PodiumsAlle JUNIOR-Unternehmer haben diskussionen oder ähnliches statt eine Einladung zum Bewerben (Franz Müntefering war auch für das JUNIOR-Business Camp dabei!). Am freien Abend waren bekommen. Ich wir im Reichstag habe mich dafür Infos unter: - toller Ausblick www.juniorprojekt.de beworben, und bei Nacht! Und deshalb war ich wir haben uns Teilnehmerin am JUNIOR-Busi- Berlins Nachtleben ein wenig anness Camp. Ich war von Freitag geschaut. *g* Es soll wohl auch bis Montag in Berlin. Wir haben Teilnehmer gegeben haben, die in die ganzen Tage über Referate zum diesen drei Nächten nur 5 Stunden Thema “Selbstständigkeit” von geschlafen haben, weil sie jede Leuten aus der Wirtschaft gehört. Nacht durchgemacht haben ... Diese Themen konnten wir auch An diesem einen Wochenende hat direkt in Arbeitsphasen einbringen, man mehr zum Thema “Selbststänin denen wir einen Businessplan digkeit” gehört und verstanden als für ein Unternehmen erstellen während der Schulzeit. Also Leute, sollten. Am Sonntag wurden die macht bei JUNIOR mit (AG an uneinzelnen Businesspläne vorg- serer Schule im 12. Jahrgang) und estellt und von Unternehmensber- fahrt nach Berlin! Es lohnt sich! atern bewertet. Einen Tag später gab es eine Pressekonferenz im 32 Nr. 159 Studienfahrten: Rom Von der Romfahrt 2004 Wollen wir berichten hier Wir fuhren am 11.8. 22 Stunden Fahrt mit Übernachten Bis München ging es über Tag Dann Liegewagen - wer’s mag Dort war kaum Platz zum Bewegen Doch keiner hatte was dagegen Denn es ging gleich lustig zu Und wir kamen spät zur Ruh’. Am nächsten Morgen war Rom ganz nah Endlich, endlich waren wir da Erschöpft und müde, ungepflegt Hätten wir uns am liebsten ins Hotel gelegt Beim Roma Termini gleich nebenan Jetzt sehn wir uns mal die Zimmer an! Doch die Enttäuschung, die war groß Denn wir mussten wieder los Ab jetzt erwartete uns nur Noch die ewige Stadt - Kultur pur! Biggi und Matze sagten, wohin wir gehn Die Magic-Fingers - kaum zu übersehn. In die Kirchen ging’s verhüllt Trotzdem fühlten wir uns erfüllt Von der wunderbaren Stadt Die so viel zu bieten hat. Wer wissen will, wie’s weitergeht, Der kauft die ABI-Zeitung, da steht’s. Paula Konersmann & Kathie Teucher Foto: Anna-Lena Stark Nr. 159 33 Englisch versteen ,,I feel better than ever!!” Am 3.11.2004 befanden sich HANNA MERTINS, NINA BOIKAT und SELIN YILMAZ zusammen mit Mitschülern aus der 11a, auf geheimer Mission in dem Sechseckbau der Uni Kiel . Das Licht geht aus, es ertönt eine der Opferfamilie begibt. Er wird schaurige Musik ... der Vorhang zu Tisch gebeten und verspeist geht auf und das Schauspiel be- unter ekelerregtem Gekreische der ginnt. Ladys Würmer. Nach einigen Szenen sitzt ein ver- Aus Versehen bringt er in der Phase wirrt aussehender Mann in einem seiner dritten Persönlichkeit Mina, weißen Krankenhauskittel, der eine der Ladys um. Seine Entschulverblüffende Ähndigung dafür: ,,That’s lichkeit mit unserem what she wanted, Mathelehrer Herrn right?” Nur kurze Christian Steen hat, Augenblicke später auf einem Stuhl. wird er allerdings vom Seine Haare wirken Master Dracula höchals hätte er in eine stpersönlich durch Steckdose gefasst. einen Schlag getötet. Er spielt einen PsyEr hatte nämlich verchopaten mit einer sucht Van Helsing vor multiplen PersönDracula zu retten, was lichkeit, der, wie sich fatale Folgen für ihn am Ende herausstellt, Foto: Jan Streubel mit sich brachte. Angestellter Dracula`s Am Ende waren alle ist. tot oder zum Vampir geworden. Zitternd horcht Thomas Randfield Dracula starb ebenfalls durch einen alias Christian Steen den Ausfüh- Schlag mit einem Holzflock. rungen Van Helsings. Die gesamte Klasse hatte Tränen Dieser bringt ihn durch Hypnose in den Augen, denn Herr Steen dazu eine Fledermaus bei lebendi- verkörperte die Rolle des Irren so gem Leibe zu verspeisen. etwas von glaubwürdig ... Dieses Erlebnis bringt seine Alles in allem ein gutes Theaterzweite Persönlichkeit zu Vors- stück mit hervorragender Besetchein, die sich auf den Weg zu zung. 34 Nr. 159 Goldenes Abitur 2004 Eine Rede Was der letzte Abijahrgang 2054 über seine Schulzeit berichten wird? Wer weiß, wer weiß! Umso spannender ist es die Ansprache zu lesen, die anlässlich des 50-jährigen Abiturjubiläums an der Herderschule von Herrn Prof. Dr.UWE LANGNESS gehalten wurde. Sehr verehrter Herr Studiendirektor Bonnes, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, meine Damen und Herren! Die ,,Goldenen Abiturienten” danken für die Einladung zur heutigen Feier. Vor allem danken wir der Herderschule! Uns wurde nicht nur ein exzellentes Wissen vermittelt, vor allem haben die Pädagogen jener Zeit wie die heutigen sehr viel Wert gelegt auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler. Wir haben an der Herderschule vor allem das Arbeiten gelernt. So habe ich über 40 Jahre eine 60 Stundenwoche nicht als unangenehm empfunden. Wir waren gut gerüstet für die Universität und die anderen Ausbildungen. Ich persönlich habe das gespürt während des Studiums und der weiteren Ausbildung [...] Meine Erfahrung: Die Jugend ist primär idealistisch orientiert und energiegeladen. Sie sucht Lebensziele und schöpferische Aktivitäten. Sie ist dabei bei Johann Gottfried Herder sehr gut aufgehoben. [...] Ein weiteres möchte ich den Ab- Nr. 159 solventen des Jahres 2004 bewusst werden lassen: Sie leben in einer freiheitlichen Gesellschaft. Wir haben noch das Dritte Reich erleben müssen. Sie haben die Freiheit des Fühlens, Denkens und Handelns. Das bedeutet aber gleichzeitig auch Verantwortung. Sie als Elite haben vor allem die Verantwortung für die Schwachen. Darüber hinaus wachsen Sie hinein in ein vereintes und friedliches Europa. Die Geschichte Europas war die Geschichte von Kriegen. Seit 60 Jahren haben wir das Glück, in Deutschland in Frieden leben zu können. Heute wie zu seiner Zeit verstehen wir das Wort von Immanuel Kant: ,,Der Friede ist das Meisterstück der Vernunft!” Ihnen, den Abiturientinnen und Abiturienten von heute, wünschen wir alles erdenklich Gute für Ihre Zukunft. Bewahren Sie die Menschlichkeit in unserer teils neurotischen Gesellschaft im Tanz um das Goldene Kalb, arbeiten Sie mit am Frieden, vor allem nutzen Sie Ihre persönlichen Fähigkeiten. ,,Die schöpferische Aktivität ist das Geheimnis des Glücksgefühls”. 35 Schottland Schottland? Wer will denn nach Schottland? Ständig Regen, kalt, warmes Bier, links fahren... Und doch haben es dieses Jahr fünfzehn unerschrockene Schüler sowie Herr Nordhoff und Frau Barth gewagt, in diese Wildnis vorzustoßen. Die WEISSE BRÜCKE kann stolz verkünden, das Logbuch dieser Expedition in den hohen Norden im Folgenden erstmalig abdrucken zu können. Mittwoch, 11. August 2004 Bahnhof Rendsburg Das Team, allesamt hochqualifizierte und topmotivierte Spitzenkräfte, hat sich zur Abfahrt versammelt. Die Gruppe hochkonzentriert, der Gesichtsausdruck düsteres Pokerface. Im Herzen tragen alle Begeisterung. Selber Tag, kurz vor Mitternacht - Regionalbahn MünsterEssen Allmählich verlassen wir die Kreise menschlicher Zivilisation und Kultur: Der Essener Bahnhof bedroht besonders die männlichen Expedtitionsteilnehmer mit sittlichem Verfall. Bereits Strapazen, vor denen der Normalbürger kapitulieren würde; nicht so wir. Donnerstag, 12. August, 1:30 Uhr - irgendwo vor Köln Die flüssigen Vorräte - gerade die! - sind verbraucht. Doch wir geben die Hoffnung nicht auf. 12:30 - Edinburgh Wir sind in Schottland - und es regnet. Das ist zynisch. Egal, Hauptsache bald in Pitlochry, duschen und ein Bett. Zuvor müssen wir uns allerdings noch dem britischen Verkehrswesen und einem tollkühnen Busfahrer anvertrauen. Gefährliche Kombination. Doch wie durch ein Wunder können wir uns retten. 13.8. - Edradour Mr Livingstone, nehme ich an? Die erste Kontaktaufnahme mit der eingeborenen Bevölkerung vollzieht sich friedlich. Uns wird der in aller Welt geschätzte Nationaltrunk Schottlands angeboten, dem wir hier in der kleinsten Whiskey-Distillery des Landes, mit Genuss zusprechen. 14.8. - oben, weit oben Erste (und letzte) Bergankunft 36 Nr. 159 Schottland der Tour am Ben Y Vrackie. Hier bietet sich uns ein prachtvoller Blick. Allerdings hat es nicht die gesamte Expedition hier hinauf geschafft: Schon früh trennte sich die Spreu vom Weizen. Macht nichts: Die Fahne Herders weht dennoch über den Highlands. Morgens Theater, nachmittags Museen. Zwischen diesem Nahkampf mit Edinburghs Kulturangebot steht Mittags ein Spaziergang auf dem Programm, der uns mit einem weiten Panorama auf die Dächer der Stadt belohnt. Überhaupt: Gehen. Unsere Beine liegen irgendwo in den Highlands, wir schleppen 18.8. - Innenstadt Edinburgh uns mittlerweile nur noch mit Die Hauptstadt Schottlands dem Zahnfleisch vorwärts. Aber empfängt uns feucht-fröhlich - was tut man nicht alles für die es regnet, nein: es schüttet. Im Wissenschaft! Gegensatz zur Expeditionsgrupe zeigen unsere einheimischen Samstag, 20.8. - Abflug. Führer den Wassermassen die Kurz noch in Köln zwischen gekalte Schulter - wahrscheinlich halten, in Hannover, Hamburg, langjährige Gewöhnung. Wrist... Tappendorf, Pollhorn, Owschlag und auch Rendsburg Freitag, 19.8. - Ja, tatsächlich: haben uns wieder. Edinburgh 37 Nr. 159 Ein Herder-Bilderbogen Wir-Gefühl Foto: Paula Konersmann von JÖNNE SPECK Am Montag, dem dreißigsten Au- weile acht Jahre hier, noch nicht gust, war der Unterricht für alle gesehen. Das ist neu! nach der vierten Stunde beendet. Anscheinend war es vordem noch Die Schule aber noch lange nicht! niemandem in den Sinn gekomDenn was diese alles außerhalb men, einmal alle Schüler zusamder Klassenräume noch sein kann, menzurufen. Dabei bekommt man zeigte uns ein buntes Programm doch erst so, obwohl die abstrakte unter dem Titel “Start ins neue Zahl von 800 Schülern und 63 Schuljahr” zur Einführung unseres Lehrern ja schon im Kopf war, neuen Schulleiters Herrn Anders. einen Eindruck davon, wie viel So, aha, Einführungsfeier, buntes es eigentlich doch sind. Das ist Programm, naja, mal sehen, was gut, für das vielbeschworene Wirdas ist. Aber oha, Stühle noch vor Gefühl sowie für den, dem diese der Aula, deren Tore allesamt weit Veranstaltung zugedacht, dass er geöffnet, und Massen, Massen sehe, für wen er alles nun Verantvon Schülern, so etwas habe ich wortung trägt. dann doch, trotz meiner mitler- Vor allem aber ist es schön für die 39 Nr. 159 Ein Herder-Bilderbogen auf der Bühne. Denn dort konnten sich der RPRC, die Rock-AG, Smooth Walking Productions, die Theatergruppen sowie last but not least die WEISSE BRÜCKE einmal allen präsentieren. Und die Stimmung war klasse, geradezu ausgelassen. Was den Veranstaltern (Frau Gnutzmann, Herr Hummel) wohl nicht ganz geheuer war, wurde doch links und rechts der Sitzreihen das Kollegium postiert, und man wachte mit strengem Blick über seine Schützlinge. Was nicht verhindern konnte, dass schon nach kurzer Zeit sämtliche Ballons nicht mehr an den Stühlen befestigt ordentlich und sittsam in die Höhe strebten, sondern sich oben unter der Decke eine neue, weniger geordnete Existenz fanden. Das Programm selbst war amüsant, nett und abwechslungsreich. Eindruck machten im Publikum die Theatergruppe der Mittelstufe, die Rock-AG, Smooth Walkings “Searching for Europeman” und natürlich der Kollegiumschor (nun ja, bis auf die Boas, sie kleiden nicht jeden). Foto: Paula Konersmann 40 Nr. 159 Herr Anders im Interview „Ich hab’ mich gleich wohl gefühlt“ Herr Anders war in seiner Schulzeit ein sportlicher Schüler, der ohne Schülerzeitung und nur mit einer Wandzeitung auskommen musste. Seit Anfang dieses Schuljahres ist er unser Direktor. Im Rahmen des Herder-Bilderbogens (S.39f) stand er uns spontan für ein Interview zur Verfügung. Von LUISE KONERSMANN WB: Was halten Sie von Schülerzeitungen und was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Aufgaben einer Schülerzeitung? Herr Anders: Ich finde, dass die Schülerzeitung ein wichtiges Instrument ist, damit die Schüler ins Gespräch kommen. Eine ganz wichtige Aufgabe ist, dass die Schüler über die ganze Schule informiert werden, auch aus Schülersicht. Von mir aus kann auch ein Interview mit dem Schulleiter dort erscheinen. Was waren denn Ihre Hobbys als Schüler? Waren Sie auch bei der Schülerzeitung oder in einer AG Ihrer Schule? Zu meiner Schülerzeit gab es noch gar keine Kopien, da wurden Matritzen abgezogen. Eine Schülerzeitung in der Form gab es nicht, es gab das schwarze Brett, an dem man Artikel und Meinungen aufhängen konnte. Meine Hobbys ... Ich hab’, wie viele andere Jungs auch, Fußball gespielt, Sport gemacht, bin Fahrrad gefahren und in einer AG in der Schule – da hab’ ich Volleyball gespielt. Wie sieht denn Ihr Idealbild eines Schülers aus? Soll ich jetzt sagen: „Ist brav und meckert nicht“? Nein. Ein Schüler sollte selbstständig arbeiten und den Stoff, den er geliefert bekommt, aufmerksam aufnehmen. Er kann auch Kritik äußern, sollte mitarbeiten und sich einbringen, dass kann er in der Schülerzeitung, als SchulsprecherIn und natürlich als SchülerIn auch jederzeit. Und als Gegensatz: Was ist denn Ihr Idealbild von einem Lehrer? Ein Lehrer sollte natürlich seinen Stoff - wie man es von ihm erwartet - vermitteln, anderseits auf die Schüler eingehen, sich Schülermeinungen anhören, auf Kritik konstruktiv eingehen und auch mit Schülern, Schülerinnen, Kollegen, Kolleginnen und dem Schulleiter freundlich und ordentlich umgehen. Gefällt es Ihnen bisher an unser41 Nr. 159 Herr Anders im Interview er Schule? Ist Ihnen etwas Posi- der Schule oder Partnerschaften tives oder Negatives aufgefallen? zu anderen Schulen. Positiv ist mir aufgefallen, dass Nein. Ich möchte meine Antwort die Schülwie folgt forerInnen und mulieren: Ich LehrerInnen möchte die sehr offen Schule erst auf mich mal so weit zugegangen kennen lernen, sind und ich dass ich sie mit viel begrüßt ihren Stärken worden bin, und Schwächen obwohl ich kenne. Dann einige gar möchte ich die nicht kannte. Schule aus den Das fand ich Stärken heraus schön und weiterentwickich hab’ eln, aber ich mich gleich denke, es hat wohl gefühkeinen Sinn, lt. Negativ die Schule ist mir bis kurzfristig jetzt noch umzugestalten, gar nichts denn man muss aufgefallen, die LehrerInaber dass nen und Schülkann sich ja erInnen alle noch ändern. mitnehmen. Ich denke im Moment Vielen Dank habe ich für das Foto: Paula Konersmann noch den Gespräch. Die Bonus des Neuen. Weiße Brücke wünscht Ihnen, Zum Abschluss: Haben Sie große dass Ihnen auch in Zukunft Veränderungen geplant? Ich nichts Negatives auffällt. denke da an die Organisation 42 Nr. 159 Frau Koch zum Abschied Liebe Herderschüler Herderschülerinnen, und wie viele wissen, unterrichte ich seit diesem Schuljahr in Norwegen an der Deutschen Schule Oslo (DSO). Die Schule ist mit 180 Schülern verteilt auf die 1.-10. Klasse viel kleiner als die Herderschule, die größte Klasse hat 19 Schüler. Das hat Vor- und Nachteile, wie sich jeder denken kann: von den Lehrern wird man garantiert nicht übersehen, aber die Auswahl an Klassenkameraden ist auch nicht besonders groß, zumal die Schüler über das gesamte Stadtgebiet verteilt wohnen. Aber alle Schüler kennen sich und spielen in den Pausen Fußball. Wir unterrichten zwar auf Deutsch, aber da etwa die Hälfte jeder Klasse mit Norwegisch als Muttersprache aufgewachsen ist, reden die Schüler untereinander meist Norwegisch, manchmal auch Englisch. Das gibt eine bunte Gruppenarbeit, wenn der Vortrag auf Französisch verfasst werden soll! Ich kann dem Prozess nicht immer folgen, aber das Ergebnis lässt sich meistens sehen! Hier werden Haupt-, Real- und Gymnasialschüler gemeinsam unterrichtet. Es gibt auch einige Nr. 159 Schüler aus Osteuropa, die ganz anders lernen und von zu Hause aus sehr unter Notendruck stehen (z.B. kein Taschengeld bei einer Note schlechter als 1 egal in welchem Fach!). Einige verbringen ihre ganze Schulzeit an der DSO, andere sind nur einige Jahre hier, weil ihre Eltern beruflich in Oslo zu tun haben. Ich habe den Eindruck, dass die Schüler dieses bunte Miteinander spannend finden, es sie sehr motiviert und sie zu beeindruckender Toleranz und Integrationsfähigkeit erzieht. Das fordert uns Lehrer auch sehr heraus. Ich sehne mich sehr oft danach zurück, wie unkompliziert doch das Unterrichten an einem deutschen Gymnasium war. Was ich besonders vermisse sind die jetzige 10b, die jetzige 6b, alle, die freiwillig in der DELF-AG mehr Französisch gelernt haben und die vielen und netten Kollegen, mit denen man sich fachlich und persönlich über Probleme austauschen konnte. Hier bin ich die einzige Lehrerin für Französisch und Erdkunde. Was ich nicht vermisse ist der weite Schulweg von Kiel nach Rendsburg, denn jetzt kann ich endlich mit dem Fahrrad fahren, auch wenn es die Fahrräder (Schla43 Zum Abschied glöcher!) und die Regenjacken stark strapaziert.Die Norweger sind sehr, sehr sportlich. Wenn ich es in den drei oder sechs Jahren hier schaffe, auch nur kurzzeitig das Lauftempo zu halten, könnte ich schon stolz auf mich sein (neulich hat mich ein Läufer überholt, als ich mit dem Fahrrad bergab gefahren bin!). Aber immerhin haben die Schüler 5 Sportstunden die Woche. Das wurde spontan in diesem Schuljahr erhöht, um den Fastfood- und Computerspieltendenzen 44 entgegenzuwirken, die US-Kids dick machen. Soviel Flexibilität von Seiten der Ministerien würde ich euch auch wünschen. Allen, die mich kennen, sende ich viele Grüße aus Norwegen. Vielleicht gibt es ja mal ein Wiedersehen! Eure Birte Koch Nr. 159 Meyerolbersleben zum Abschied Fragen zum Abschied Zum Ende des letzten Schuljahres haben viele Lehrer das Kollegium verlassen. PAULA KONERSMANN hat sie kontaktiert und gebeten, sich noch einmal an ihre Herder-Zeit zu erinnern. HERR MEYEROLBERSLEBEN Erste Reaktion: ,,Lasst die Toten ihre Toten beweinen”. Zweite Reaktion: (entsprechend der biblischen Geschichte von Lots Frau:) Wer sich umdreht und an vergangenem hängt, erstarrt (zur Salzsäule). Aber nun gut. Was verbinden Sie im Nachhinein mit der Herderschule? Schöne Erinnerungen sind unter anderem die Dreigroschenoper mit Florian Hummel, die Zusammenarbeit mit Annegret Wegerich, morgens ins Lehrerzimmer zu kommen und mit Katharina Engelbrecht zu klönen, die Zusammenarbeit mit “meinen” MusikerInnen, die tolle Abi-Gala 2004, die Zeit im Vertretungsplan-Büro. Leider gibt es aber auch sehr unerfreuliche Erinnerungen. Früher hielt ich Schule für ungefähr so “wendig” wie ein Supertanker, nämlich gar nicht – um ihn auf anderen Kurs zu bringen, braucht man Unmengen an Zeit und Energie. Seit meiner Herder-Zeit weiß ich, dass selbst solch ein Tanker ins Schlingern gebracht und auf Grund gesetzt werden kann. Vor allem, wenn nicht nur qualifizierte Leute wie Jürgen Bückner, Jörg Bonnes (der sich buchstäblich fast totgeschuftet hat dabei) oder Rainer Nordhoff auf der Brücke stehen, sondern auch – wie geschehen – andere Leute aus den unterschiedlichsten Abteilungen sich anheischig machen, am Steuerrad mit herumzufummeln; Leute, deren Qualifikation bestenfalls ausreicht, einen Außenborder auf einem Binnengewässer zu bedienen. Und so wünsche ich der Herderschule, dass es gelingt, die o. g. Hobby-SportbootführerInnen auf ihre Plätze zu verweisen und das unbestreitbar große Potential der Herderschule vor einen gemeinsamen Strang zu spannen, statt dass dieses in den diversen Grabenkämpfen verschleudert und gegenseitig neutralisiert wird. Was machen Sie jetzt, in Ihrer Zeit nach Herder? 45 Nr. 159 Frau Beckmann zum Abschied 46 Na, Musik unterrichten natürlich! Wie geht es Ihnen an der neuen Schule und/oder in der neuen Umgebung? So ein Schulwechsel ist natürlich immer stressbehaftet. Aber davon abgesehen geht es mir gut (zu sehr schwärmen möchte ich nicht, sonst löse ich möglicherweise einen Massen-Exodus in Richtung Gettorf aus ...) Gibt es noch etwas, was Sie den Schülern zum Abschied sagen möchten? “Tu’, was Du willst” (im Sinne von Michael Endes Unendlicher Geschichte) und die eingangs erwähnte Erzählung von Lots Frau. FRAU BECKMANN Was verbinden Sie im Nachhinein mit der Herderschule? An der Herderschule habe ich mich immer sehr wohl gefühlt, sowohl im Umgang mit den Schülern, die ich unterrichtet habe, als auch im Lehrerkollegium. Besonders gerne denke ich an eine Kanutour mit einer UIII auf der Treene sowie an eine Studienfahrt nach Rom. Was wünschen Sie der Herderschule? Der Herderschule wünsche ich, dass es ihr weiterhin gelingt, schulisches Wissen so zu vermitteln, dass jeder Schüler etwas für seine Zukunft mitnimmt und gern an diese Schule zurückdenkt. Was machen Sie jetzt, in Ihrer Zeit nach Herder? Wie geht es Ihnen? Ich unterrichte jetzt Latein an der Käthe-Kollwitz-Schule in Kiel, an der ich mich schon ganz gut einge- Nr. 159 Herr Borrmann zum Abschied lebt habe. Besonders froh bin ich, dass ich jetzt mit dem Fahrrad zur Schule fahren kann. Gibt es noch etwas, was Sie den Schülern zum Abschied sagen möchten? Allen Schülern der Herderschule wünsche ich für ihre Zukunft alles Gute! HERR BORRMANN Was verbinden Sie im Nachhinein mit der Herderschule? Ich bin auf eigenen Wunsch gegangen; insofern sind die ersten Assoziationen nicht sehr positiv: Ein Kollegium ohne Streitkultur, wo immer in Gruppeninteressen gedacht wurde; Konflikte nie auf der Sachebene austragbar waren, wo sie eigentlich hingehörten. Eine Führungsgruppe ohne Ziele und (das muss ich doch so sagen) allzu oft desorientiert und inkompetent. Eine Schule also, die einmal klasse war, sich jedoch schon lange auf dem absteigenden Ast befindet und in den letzten Jahren in einem dramatischen Sturzflug. Gibt es besonders schöne Erinnerungen? Nr. 159 47 Zum Abschied Klar! Zu allererst wunderbare Schülerinnen und Schüler. Zu vielen stehe ich noch in engem Kontakt, die anderen seien herzlich gegrüßt. Ja - es gab über Jahre eine produktive und sehr erfolgreiche kollektive Arbeit im Medienbereich (Medienzentrum, CD-ROM, Homepage ...); die COMENIUSProjekte (und besonders die Comenius-Wochen) sind ähnlich erfolgreiche Initiativen gewesen, von denen die TeilnehmerInnen (Schüler wie Lehrer) wohl in hohem Maße profitiert haben, die also nicht ohne Grund bundesweit als Vorzeigeprojekte gelten. Auch der Zusammenarbeit mit aktiven und kreativen ElternvertreterInnen entsinne ich mich sehr gern. Was wünschen Sie der Herderschule? Visionen für die Zukunft. Eine Schule für unsere Jugend lässt sich nicht nur verwalten, sie muss gestaltet werden - sonst wird sie ihrer Aufgabe nicht gerecht. Was machen Sie jetzt, in Ihrer Zeit nach Herder? Ich bin Lehrer am Gymnasium Altenholz. Ich tummle mich in der Lehrerfortbildung; ich betreue als Schriftleiter eine DeutschFachzeitschrift mit; ich arbeite an einem Sprachbuch. Ich genieße meinen Garten und meine Familie. Ich komme wieder öfter zum Segeln. Wie geht es Ihnen an der neuen Schule und/oder in der neuen Umgebung? Wunderbar! Mein Abschied von Herders war definitiv die richtige Entscheidung – um so schöner, da sie ja nach über 10 Jahren nicht leicht gefallen ist! Zwar muss ich jetzt noch früher aufstehen (in Altenholz beginnen wir schon um 07.30), aber ich komme immer entspannt wieder. Das kannte ich schon lange nicht mehr. Ich freue mich über einen wirklich hervorragenden Schulleiter, kompetente Funktionsträger mit einem pragmatischen und menschlichen Blick auf ihre Aufgaben, ein (sehr junges!) Kollegium voller Initiative, Kooperationsbereitschaft und Witz. Ich habe wieder Freude an meinem schönen Beruf! Gibt es noch etwas, was Sie den Schülern zum Abschied sagen möchten? Das habe ich, wo ich eingesetzt war, schon getan. Eine schöne Sentenz zum Schluss: „Wie die Arbeit der Schule Vorübung und Vorbereitung ist, so ist auch ihr Urteil ein Vor-Urteil.“ (Hegel) 48 Nr. 159 Steckbriefe „Einfach Lehrer sein dürfen“ Steckbrief von Frau Koch von LUISE KONERSMANN Vollständiger Name: Ellen Beatrix Koch (das Ellen ist nur schmückendes Beiwerk!) Geburtsdatum und –ort: 29. Juli 1976 in Buchholz in der Nordheide Familienstand: ledig Seit wann an der Schule: August 2003 Fächerkombination: Sport und Latein Lieblingsfächer zur eigenen Schulzeit: Latein, Mathe, Erdkunde, Sport (jedenfalls bei einem Sportlehrer) Warum ich Lehrerin werden wollte: Bei ersten Erfahrungen und Erfolgen mit Nachhilfe habe ich gemerkt, dass es mir Spaß macht, anderen das beizubringen, woran ich selbst Freude habe. Da ich Lehrerkind bin, habe ich von meinen Eltern viel vorgelebt bekommen. Erster Eindruck von der Herderschule: 50 Als ich kurz vor den Sommerferien die Herderschule angeguckt habe, war alles grün, ich wurde im Kollegium vorgestellt und durch die Sporthalle geführt (tausend Knöpfe...) – alles so wie man es sich wünscht, wenn man an vier Wochentagen die Fahrt aus Kiel auf sich nimmt. Das Chaos begann erst nach den Sommerferien! Die perfekte Schule wäre/hätte/ müsste... Eine perfekte Schule gibt es nicht! Da treffen zu viele Aspekte aufeinander, so dass es unmöglich ist, sie zu vereinbaren. Es gilt, eine gesunde Mischung daraus zu erhalten, dass sich Schüler, Lehrer und Eltern mit ihr identifizieren können und man sich in ihr wohl fühlen kann (es ist ja eine lange Zeit, die manch einer dort verbringt!). Aber wenn ihr Einzelheiten wissen wollt: Ein großer Rasenplatz ohne Gefälle wäre schön! Wenn für jeden im Lehrerzimmer ein Stuhl und Platz am Tisch vorhanden wäre – auch nicht schlecht! Der/die perfekte Schüler/in wäre/ hätte/müsste... Auch hier kann ich nur sagen, dass niemand perfekt ist! Gerade die In- Nr. 159 Steckbriefe dividualität der SchülerInnen macht es spannend! Wichtig ist, dass zwischen Schülern und Lehrern das Zwischenmenschliche stimmt, so dass ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden kann! Es wäre manchmal leichter, wenn bei etwas neu Gefordertem nicht beim ersten missglückten Versuch aufgegeben wird, ohne es noch einige Male zu versuchen. Bemühung, Konzentration und Biss sind wichtig, wenn es zu einem Ergebnis führen soll. Der/die perfekte Lehrer/in wäre/ hätte/müsste... Wollt ihr wirklich alles perfekt haben? Lehrer stehen täglich so vielen Individuen gegenüber, wenn jeder seine Wünsche angäbe, müsste man einen Roboter bauen – wollt ihr so einen als Lehrer? Ich hoffe nicht! Wie schon gesagt , das Miteinander und die Zusammenarbeit (auch der KollegInnen untereinander) sind wichtig! Ein Hauptaspekt ist, dass der Unterricht „läuft“, dass es beiden Seiten Spaß macht, die Stunde zu gestalten, dass das Unterrichtsklima für Lehrer und Schüler angenehm ist – und viel „’rüberspringt“. Persönliche Hobbys: Langstreckenlauf, Schwimmen, im Sommer Inlineskaten, im Winter Skilanglauf. In der Schule bin ich gerudert und habe Tennis gespielt, Nr. 159 wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich das gern noch machen, aber das Lieblingswort vieler Referendare heißt: Vorbereiten! Da bleibt leider mal ein gutes Buch länger liegen. Freunde treffen; Quatschen, die Zeit genießen, am Strand liegen, ein oder mehrere Eis(e) essen oder mit Schokolade und einem Buch faulenzen ... manchmal kann ich das auch! Vorbilder: Meine Eltern Lebensmotto: Nur wer seine Träume lebt, kann seine Sehnsucht stillen. Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag. Lebensaufgabe: Den Schülern so gut es geht den Inhalt meiner Fächer zu vermitteln. Zunächst muss ich natürlich für mich den Weg finden, auf dem ich durchs Leben gehen will – das ist nicht leicht! Zum Glück gibt es Menschen, die mich auf den Wegen und Umwegen begleiten. Was ich loswerden möchte: Obwohl mir das Unterrichten viel Spaß macht – das Referendariat ist kein Zuckerschlecken, so dass ich mich auf die Zeit danach freue ohne Hospitation, Lehrproben, Besucher, Fachsitzungen, Examensversuch... einfach Lehrer sein zu dürfen! 51 Steckbriefe „Tolle Schule“ Steckbrief von Herrn Borstelmann von LUISE KONERSMANN Lernfreudig; kritisch auch sich selbst gegenüber; freundlich, höflich aber auch manchmal müde und unausgeschlafen. Wie gesagt: Manchmal! Der/die perfekte Lehrer/in... Macht Fehler und gibt sie zu; bemüht sich, immer vorbereitet zu sein; geht auf die SchülerInnen ein, soweit es der Stoff erlaubt. Persönliche Hobbys: Oldtimer fahren, Gartenarbeit, Arbeiten am und im Haus, Familie und Jogging. Lebensmotto: Positiv denken, optimistisch in die Zukunft schauen Lebensaufgabe: Anderen Menschen irgendetwas beibringen. Foto: Paula Konersmann Vollständiger Name: Jürgen Borstelmann Geburtsdatum und –ort: 31. Oktober 1959 in Stade Familienstand: Verheiratet, ein Kind, ein Hund, zwei Kaninchen, viele Fische Seit wann an der Schule: 1. Februar 2004 Fächerkombination: Sport, Erdkunde Lieblingsfächer zur eigenen Schulzeit: Sport, Mathe Warum ich Lehrer/in werden wollte: Anderen Menschen etwas beibringen. Mit Menschen umgehen und zusammensein. Erster Eindruck von der Herderschule: Tolle Schule; nette und freundliche SchülerInnen; freundliches, hilfreiches Kollegium. Die perfekte Schule wäre/hätte/müsste... Kleinere Klassenstärken; mehr KollegInnen; mehr Geld für Ausstattung Der/die perfekte Schüler/in wäre... 52 Nr. 159 Steckbriefe „Lebensaufgabe: Glücklich leben“ Steckbrief von Herrn Engeldrum von LUISE KONERSMANN Vollständiger Name: Christian Engeldrum Geburtsdatum und –ort: 24. Mai 1973 in Flensburg Familienstand: ledig Seit wann an der Schule: August 2004 Fächerkombination: Sport, Bio, Erdkunde Lieblingsfächer zur eigenen Schulzeit: Sport, Chemie, Mathe Warum ich Lehrer werden wollte: Weil ich Spaß am Umgang mit Menschen habe Erster Eindruck von der Herderschule: Sehr gut; nette Schülerschaft und hilfsbereite Kollegen Die perfekte Schule wäre/hätte/ müsste... In meiner Wohnungsnähe sein, große Sportstätten, gute Fachräume, mehr Freiraum bei Klassen- und Kursfahrten haben Der/die perfekte Schüler/in wäre/hätte/müsste... Ehrlich, offen Neuem gegenüber, selbstbewusst, zuverlässig Der/die perfekte Lehrer/in wäre/ hätte/müsste... Siehe Schüler; zusätzlich noch konsequent Persönliche Hobbys: Outdoor-reisen zu Fuß, mit Kajak, Hundeschlitten oder Schneeschuhen; Motorrad fahren, Lesen, Sport Vorbild: Mein ehemaliger LK-Lehrer Lebensmotto: Sich selbst und die direkten Mitmenschen nicht vernachlässigen und die Zeit nutzen Lebensaufgabe: Glücklich leben Foto: Engeldrum 53 Nr. 159 Steckbriefe „Briefmarken sammeln“ Interessantes über Herrn Niederschuh von LUISE KONERSMANN Der/die perfekte Schüler/in Vollständiger Name: wäre/hätte/müsste... & Der/die Ingo Niederschuh perfekte Lehrer/in wäre/hätte/ Geburtsdatum und –ort: müsste... 9. April 1969 in Berlin Erst einmal stör’ ich Familienstand: mich an dem Ausdruck Ledig (aber nicht allein „perfekt“ (s.o.), denn stehend) nichts Menschliches ist Seit wann an der wirklich perfekt. Eine Schule: gute Schule ist eine moFebruar 2004 tivierende Umgebung Fächerkombination: zum Leben und Lernen, Biologie, WiPo in der alle Beteiligten Lieblingsfächer zur respektvoll und veeigenen Schulzeit: rantwortungsbewusst Biologie, Sport, Polimiteinander umgehen, tik, Deutsch Foto: Niederschuh Freiheiten genießen und Warum ich Lehrer Grenzen akzeptieren. werden wollte: Persönliche Hobbys: Ich wollte Lehrer werden, um Briefmarken sammeln (Nein! Das einen Beruf auszuüben, in dem es war nur ein Witz!) meine Aufgabe ist, Menschen auf Vorbild: ihrem Weg zu großen und kleinen Mein großer Bruder Erkenntnissen zu begleiten. Lebensaufgabe: Erster Eindruck von der HerMeine Lebensaufgabe ist wahrderschule: scheinlich, die Entwicklung Eine freundliche Schule! meines eigenen Sohnes Arvid zu Die perfekte Schule wäre/hätte/ begleiten. müsste... Die perfekte Schule existiert nicht. 54 Nr. 159 Steckbriefe „Ein paar Wolken“ Interessantes über Herrn Carstensen von LUISE KONERSMANN Vollständiger Name: Erster Eindruck von der HerderRolf Carstensen schule: Geburtsdatum und –ort: Ich finde die Ausstattung der 7. Oktober 1973 in Kiel Physiksammlung ganz gut, ebenso Familienstand: die Ausstattung der Schule mit Ledig PCs. An die festgeSeit wann an der schraubten Tafeln in Schule: den Klassenräumen, August 2004 die mir und meinen FächerkombinaSchülern gelegetion: ntlich etwas AkroMathematik, batik abverlangen, Physik muss ich mich erst Lieblingsfächer noch gewöhnen. zur eigenen SchulDer/Die perfekte zeit: Schule/SchülerIn/ Alle NaturwissenLeherIn wäre/ Foto: Carstensen schaften hätte/müsste... Warum ich Lehrer werden Von Perfektionismus sollte man wollte: sich lieber fernhalten. In meiner Das hat sich so ergeben. Nach Zivildienststelle hing immer ein meiner Schulzeit musste ich Plakat, auf dem zu lesen war „Der Zivildienst in einem Kindergarten Himmel wird erst schön durch ein ableisten, was sich als ganz nett paar Wolken!“. herausgestellt hat. Später an der Persönliche Hobbys: Uni habe ich dann mehrere Jahre Segeln, Musik machen, Aikido, Übungsgruppen in theoretischer lesen Physik betreut, woran ich sehr viel Was ich loswerden möchte: Freude hatte. An der Schule unter- Macht eure Hausaufgaben orrichten ist dann eine ganz gute dentlich, beteiligt euch im UnterMischung aus beidem. richt und lernt für Arbeiten! 55 Nr. 159 Interview mit Frau Paßon ,,Gern kooperativ” Wie ihr sicher schon gemerkt habt, hat sich seit diesem Schuljahr einiges an der Herderschule verändert. Unter anderem haben wir eine neue Sekretärin, die hier von NINA BOIKAT kurz vorgestellt wird. Erzählen Sie bitte zuerst etwas tet? Nach meiner Ausbildung zur Büroüber Ihre Person! Ich bin 40 Jahre alt und wohne mit kauffrau und geprüften Sekretärin meinen Söhnen (18 und 8 Jahre), habe ich bis zur Geburt meines meinem Lebensgefährten und un- ersten Sohnes beim Innenministerium in Kiel gearbeitet, später serer Katze in Fockbek. Was haben Sie für Hobbies / In- dann unter anderem als Empfangssekretärin eines großen Hoteressen? Durch Arbeit, Haus und Garten tels in Timmendorfer Strand, beim bleibt mir nicht allzu viel Zeit für Bauernverband in Rendsburg und Hobbies. Ich fahre jedoch viel Rad zuletzt in einem Finanzierungsbüro (oft auch zur Arbeit) und lese gern. in Fockbek. Zudem fordern mich meine Söhne, Welchen Eindruck haben Sie von indem der ältere, der die HeLA der Herderschule, den Schülern/ besucht, mich in endlose Diskus- Schülerinnen und den Lehrern/ Lehrerinnen ? sionen verwickelt. Haben Sie sich hier schon einge- Ich mag die zurückhaltende und freundliche Art der SchülerInnen lebt? Ja, das ging sehr schnell. Die erste und schätze zudem die HilfsbeWoche nach den Ferien war zwar reitschaft und Kollegialität der noch recht turbulent, aber dank LehrerInnen. Außerdem freue ich zahlreicher netter und hilfsbereiter mich, in Herrn Anders einen so Kollegen und Schüler, konnte ich geradlinigen Vorgesetzten erhalten mich schnell einarbeiten und schon zu haben. nach kurzer Zeit sehr wohlfühlen. Welche Erwartungen haben Sie Außerdem war ich in der Zeit von an Ihre Arbeit? Juli 1975 bis Februar 1977 selbst Ich arbeite gern kooperativ, wobei Schülerin an der Herderschule und mir die gegenseitige Wertschätkannte daher die Räumlichkeiten zung in einer offenen und freundlichen Arbeitsatmosphäre sehr schon. Wo haben Sie vorher gearbei- wichtig ist. 56 Nr. 159 Der Starschnitt Auf besonderen Wunsch von Frau Weise veröffentlichen wir hier, exklusiv und in SchwarzWeiß, den Starschnitt 2004 von His Gloeness Mr Boombastic Walter! Zückt die Scheren und klebt euch EUREN GLOE übers Bett oder ins Tagebuch! 57 Nr. 159 So sind sie, die Lehrer So sind sie, die Lehrer ... ja! Für diese Rubrik, die sich beim letzten Mal großer Beliebtheit erfreute, hat die WB-Redaktion sich wieder etwas überlegt. Herr Bitsch: Er erinnert an einen süßen, knuddeligen Teddybären, der selbst manchmal nicht weiß, was er eigentlich tut. Verwirrt steht er vor der Klasse und bringt mit Engelsgeduld wirklich auch dem letzten Physiklegastheniker den Stoff bei. Auto spielen macht ihm nur dann Spaß, wenn er auch die richtigen Geräusche dazu macht. Brrrrrrrrrummm!! Frau Hahne: Wenn es jemanden gibt, der sich gerne selbst vera*****, dann ist es Frau Hahne. Versuche mit Alpha- und BethaStrahlung werden ihrer Meinung nach durch ihre eigene Strahlung (durch das viele Rauchen) verfälscht. Herr Krohne: Eine Ruhige Seele mit Erwartungen und feinen Ohren, denn wer hat es jemals als störend empfunden, wenn auf dem Raucherhof vor dem Fenster gesprochen wird? Hat es überhaupt jemals jemand anderes als Herr Krohne bemerkt? Herr Lindau: Wer kennt ihn nicht? Meist zu spät hechtet er in die Klasse und knallt entweder seine Tasche auf das Lehrerpult und fängt ohne Begrüßung an zu unterrichten, oder er singt seinen „Badewannentango“. Montagmorgens ist er derjenige, der mit Herrn Kuhn die Fussball-ergebinisse vor dem Lehrerzimmer diskutiert. Wenn man Herrn Lindau zusammen mit Frau Koch aus einen Busch kommen sieht und sie davor stehen bleiben und sich umarmen, ist das ganz normal. Und als Vorbild gehört es sich nicht zu trinken, was Herr Lindau nach eigenen Angaben auch nicht tut. Dazu sagen wir nur: „Magic Moments“ und „Fly on the Wings of Love“ ... Frau Weise: Bei dieser Frau bekommt Emanzipation eine neue Bedeutung. Sie gehört zur seltenen Sorte von Lehrern, die es selbst schaffen die Tafel zu wischen. Die Weiße Brücke sagt: „Daumen hoch!“ Die leidenschaftliche Liebe zu Herrn Glöe ist kein Gerücht. Zu Herr Steen kann man eh nur “ach Gottchen“ sagen, und ihn zu dem schönen Wein einladen, den die Austauschschüler aus Neuseeland 58 Nr. 159 So sind sie, die Lehrer mitbringen sollen. Herr Penk: Bei Herrn Penk denkt man zuerst, er sei ein strenger Lehrer, aber gleich nach dem ersten Satz von ihm wird einem klar, dass er ziemlich komische Sprüche drauf hat! Aber ist euch schonmal das “... nech?” nach jedem Satz aufgefallen? Oder kennt ihr noch die Diddl Turnschuhe? Herr Penk, wo sind die? Frau Birte Koch: Wie wir sie vermissen, ihre Erdkundestunden! Kaum eine Stunde, die nicht mit ihrem Satz: „Jetzt beschreibt erstmal das Bild“ begann. Und während des Unterrichts musste auch mindestens einmal der Spruch „Ihr seid so gut“ fallen. Ihr Zeigestockverbrauch war ebenfalls auffallend: Frau Koch schaffte es, die auf alle nur denkbaren Weisen unbrauchbar zu machen: Sie zerbrach sie, sie verklemmte sie, sie ließ sie achtlos irgendwo liegen ... Dass eine Klasse ihr mal einen Zeigestock mit Gravur überreichte, tat dem keinen Abbruch. 59 Nr. 159 Abschiedsinterview mit Herrn Todt ,,Neugier und Einsatzwillen’’ Unser ehemaliger Schulleiter Herr Todt sprach mit JÖNNE SPECK Herr Dr. Todt, um Ihre Person gab es an unserer Schule einige Zeit viel Unruhe. Mögen Sie den Sachverhalt kurz selbst erläutern? Ich bin seit einiger Zeit schwer erkrankt, und konnte dadurch leider meinen Dienst nicht mehr in der gewohnten Form wahrnehmen. Nach einer amtsärztlichen Untersuchung bin ich dann mit Ablauf des Monats Februar in den Ruhestand versetzt worden. Was unterscheidet das Rektorenamt vom ,,normalen’’ Lehrerberuf? Beim Schulleiter kommen zur normalen Unterrichtstätigkeit in erster Linie schulgestalterische Aufgaben und Verwaltungsaufgaben hinzu. Ich habe vor zwei Jahren einmal notiert, wie sich die einzelnen Tätigkeiten bei mir in einer Schulwoche aufteilten. Insgesamt kamen übrigens damals 75 Arbeitsstunden zusammen, was leider relativ normal war. Das Unterrichten mit Vorund Nachbereitung machte 20% aus, Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen 24%, Zusammenar- beit mit dem Kultusministerium 3%, Konferenzen 10%, Kontrolle von Klassenarbeiten und Klausuren 3%, Unterrichtsbesuche 3%, Gespräche mit Eltern sowie mit Schülerinnen und Schülern 6%, repräsentative Verpflichtungen 8%, Postbearbeitung 3%, Sonstiges 15%. Insgesamt hat man als Schulleiter eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit. In jeder Woche kommt etwas vor, was in dieser Form völlig neu ist. Worin sehen Sie die Chancen, worin die Probleme unserer Schule? Die Herderschule war und ist eine sehr schülerorientierte Schule, was ich als sehr positiv empfinde. Wichtig ist, dass die besonderen Begabungen der Schülerinnen und Schüler gefördert werden. Dazu ist ein breitgefächertes Unterrichtsangebot notwendig, was aber auch Schwerpunkte zulässt. Probleme können immer dann gut bewältigt werden, wenn die Einzelinteressen dem Gesamtinteresse untergeordnet werden. Und wie ist es mit dem deutschen 60 Nr. 159 Abschiedsinterview mit Hern Todt Bildungssystem insgesamt? lernen will, so bereitet das Lernen Zunächst muss man natürlich Freude und gibt Motivation. Akfestlegen, welches eigentlich die tives Lernen ist der beste Weg zum Ziele unseres Bildungssystem Erfolg. sind bzw. sein sollen. Momentan Was sagen Sie einem Schüler, scheint ein Ziel zu sein, bei dem einer Schülerin, die sich frustrinächsten PISA-Test in die Gruppe ert von der Schule abwendet? der Spitzenländer Schwierig ist es imzu kommen oder mer dann, wenn man zumindest nicht mit dem Schulleben mehr im Mittelfeld praktisch schon zu liegen. Ich bin ja abgeschlossen hat auch der Meinung, ohne eine wirklich dass sich Leistung neue Perspektive zu wieder lohnen sollte, haben. Hier gilt es, sehe aber angesichts neue Möglichkeiten des PISA-Schocks aufzuzeigen, wenn es in den getroffenen tatsächlich sinnvoll Maßnahmen eher ist, sich nicht mehr ein Herumdoktern länger an der Schule an den Symptonen zu quälen. Sehr viel als eine wirkliche Foto: Jahrbuchredatkion häufiger kommt es Reform, die vor alallerdings vor, dass dem len Dingen nicht an der Schultür Schulbesuch wieder ein neuer Sinn aufhört. Unsere Gesellschaft muss gegeben werden muss. Hier würde insgesamt der Bildung einen ich entsprechende Möglichkeiten größeren Stellenwert zumessen. aufzeigen. Was müsste ein Schüler, eine Herr Dr. Todt, wir danken Ihnen Schülerin mitbringen, um eine für das Interview! erfolgreiche Schullaufbahn zu Ich danke auch und wünsche der absolvieren? Herderschule und insbesondere Neben einer gewissen Begabung dem Redaktionsteam der Weißen gehört dazu meines Erachtens in Brücke alles Gute. erster Linie Neugier und Einsatzwillen. Wenn man Neues kennen 61 Nr. 159 Zitate Borstelmann: Ich hab’ nie was mit Tieren zu tun gehabt und dann habe ich meine Frau kennengelernt. Christensen (zum Thema Tierzucht): Man kauft sich eine Sau, man kauft sich einen Eber und dann rammeln die da so rum und so weiter... Krach vor der Tür. Franzen: Das ist normaler Weise immer Herr Fabian! Glöe: Jetzt muss ich erstmal heftig meditieren. Hummel: Wenn man Ihre Klausuren auf dem Paradeplatz vorlesen würde, wäre Rendsburg die lustigste Stadt der Welt. Kitzel: Was passiert, wenn ich einen Tag am Nordpol stehe? Schüler: Erfrieren. Lee Aspinall (ein LehrerInnensohn): Dummköpfe! Seid leise! Ich kann euch nicht mehr hören! Steidle-Hübscher: Ich habe bei diesem OH-Projektor eine neue Schrift ausprobiert. Könnt ihr das lesen? Schüler: Nein, die Lampe hängt im Weg. Steidle-Hübscher: Macht das Licht aus! Ritterhoff (zu Die Leiden des jungen Werther): Ja, Menschen sind verschieden. Die einen bringen sich um und die anderen fragen: “Wo ist die Nächste?” Stamer: Setzt dich auf deinen Hodenboden! 63 Nr. 159 Zitate Steidle-Hübscher: Darf ich dein Buch haben? Schüler: Nee, das ist meins! Steen will an Schülern vorbei: Meep meep! Kitzel: Ihr seid mir zu stressig, ich geh’ jetzt in Rente. Klose (zum Thema Briefeschreiben): Lieber Schüler, du bist so ein Arsch! Dass du mich verlassen hast! Klose zu Beginn einer Sportstunde in der Quinta: Ihr könnt eure wertvollen Sachen hier in diese Dose tun. Schüler: Meine wervollste Sache ist bei mir am Körper festgewachsen. Krohne: Hör mal auf hier rumzuhampeln. Schüler: Ich sitze hier soch nur! Krohne: Ich sehe, dass du sitzt, wenn du fliegen würdest, würde ich mich auch wundern. Matzinzik (schiebt eine Folie auf dem Overheadprojektor nach unten): So, gehen wir hier mal nach Süden. Schülerin: Das Licht ist so laut. (Anm. d. Red.: Eine Synästhesie, ja ja!) Steen: Das ist unsere nationale Regierung, so wie Berlusconi, Chirac, Blair und wie die Verbrecher alle heißen. Stamer: Ihr, ihr jungen ... Hunde! Schüler: Nee, ich bin ein Hengst! Schüler: Es könnte sein, dass ... Stamer: Sei mal ein bisschen selbstbewusster! Schüler: Das ist so und so! Und jetzt halt’s Maul! Besser? Krohne: Es gibt heutzutage kaum noch Völker die ,,rein” sind. Es sei denn, sie leben auf Inseln... Oder in Dithmarschen. Englisch in R38, draußen Rendsburger Herbst. Von der Reitanlage her hört man ein Pony wiehern. Im selben Momen geht Herr Althoff am Fenster vorbei. Nordhoff: Helmut, hör mal auf zu wiehern! 64 Nr. 159