einfach mal loslaufen

Transcription

einfach mal loslaufen
01·2015
gesund!
Leben in Berlin
Rauchentwöhnung
Kopfkino
Gesunde Ernährung
Bunt und
vielfältig
Suizidprävention
Hinsehen,
zuhören, reden
Titelthema
Einfach mal
loslaufen
Für
Sie
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I
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un
Patientenkongress
Brust- und Hautkrebs
04.06.2015, 14.00 – 17.00 Uhr
in der Urania Berlin
An der Urania 17, 10787 Berlin
Kongresspräsident
Prof. Dr. med. Andree Faridi
Chefarzt Vivantes Brustzentrum
Vivantes Klinikum Am Urban
Co-Präsident
Experten aus allen Fachdisziplinen
stehen Rede und Antwort und informieren Sie
über die aktuellen Empfehlungen und Leitlinien.
Prof. Dr. med. Wolfgang Harth
Chefarzt der Klinik für
Dermatologie und Allergologie
Vivantes Klinikum Spandau
Eröffnung Prof. Dr. Maike de Wit, Chefärztin Hämatologie,
Onkologie und Palliativmedizin, Vivantes Klinikum Neukölln
Titelmotiv: gettyimages by Diana Ong
Moderation Prof. Dr. Andree Faridi, Chefarzt Vivantes Brustzentrum, Berlin und
Prof. Dr. Wolfgang Harth, Chefarzt Dermatologie und Allergologie, Vivantes Klinikum Spandau
Podium Dr. Christine Ankel, Oberärztin Vivantes Brustzentrum, Berlin
Prof. Dr. Petra Feyer, Chefärztin Strahlentherapie und Radioonkologie, Vivantes Klinikum Neukölln
Dr. Matthias Hackenthal, Oberarzt Hämatologie und Onkologie, Vivantes Klinikum Am Urban
Priv.-Doz. Dr. Barbara Hermes, Chefärztin Dermatologie und Phlebologie,
Vivantes Klinikum im Friedrichshain
Dr. Christa Kerschgens, Chefärztin Onkologie, Vivantes Rehabilitation, Berlin
Dipl.-Psych. Betina Koch, Psychoonkologin, Vivantes Brustzentrum, Berlin
Prof. Dr. Peter Kohl, FRCP, Chefarzt Dermatologie und Venerologie, Vivantes Klinikum Neukölln
Dr. med. Heike Jacob-Mey, Radiologin, diagnostikum berlin, Berlin
Dr. Bettina Schein, Gynäkologin, Frauenarzt-Zentrum-Neukölln, Berlin
05.-06.06.2015
11. Berliner Krebskongress
Wissenschaftlicher Kongress
www.vivantes.de/krebskongress
vivantes
Editorial Inhalt
KÖRPER & Seele
04
Kurz & Knapp News
06laufen Alles, was man wissen muss
10Ernährung Fit durch gesunde
Lebensmittel
12Ambulante Rehabilitation Stark zurück in den Alltag
14Alkoholismus Ich war am Boden
– neues Leben nach der Therapie
20Psychiatrie Wie Suizide verhindert
werden können und welche Hilfe die
richtige ist
Berlin
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gewi ? Wie?
Was te 26!
Sei
ZEITVERTREIB
24tirili und Tschirp! Rätseln und gewinnen
27
WASCHBÄR VIVO Finde die Fehler!
29KULTUR Frühjahr – die beste Zeit für
Veränderung
VIVANTES
23BriEFKASTEN/Impressum
30vernetzt Vivantes in Berlin
31medizinische versorgungs­
zentren Vivantes-Standorte
32nah am menschen Vivantes in
Zahlen und Fakten
16medizin Wissen für alle
17Tipps & Termine Berlin unterwegs
RAT & TAT
18Rauchentwöhnung Cool ist ohne!
28 Vivantes macht Sport Serie: Ironman – eine beinharte sportliche
Herausforderung
20
06
einfach mal losLaufen
Hinsehen, Zuhören, reden
Genetisch betrachtet ist der Mensch ein Läufer. Das hat
er in früher Zeit bewiesen. Heute sitzt er überwiegend
und bewegt sich viel zu wenig. Krankheiten sind die
Folge, Übergewicht und – schlechte Laune. Dabei ist
Laufen so einfach! Gelernt haben wir es bereits als
Kinder. Und man kann es überall tun. Also: Los geht‘s!
Mehr als 10.000 Menschen nehmen sich in Deutschland jährlich das Leben, weitere 100.000 versuchen es.
Dr. Olaf Hardt, Oberarzt der Klinik für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik im Klinikum
Neukölln, spricht im Interview über konkrete Hilfe und
Perspektiven für Gefährdete und ihre Angehörigen.
Physiotherapeut
Stefan Tischer
begrüßt Sie im Magazin
„gesund!“
Liebe Patientin, lieber Patient,
liebe Angehörige und Freunde,
S
ein Name ist „Schweinehund“,
genauer „Innerer Schweinehund“. Ich bin sicher – auch Sie
haben ihn schon kennengelernt.
Doch Spaß beiseite. Jeder weiß: Sport
treiben ist gesund. Wir bewegen uns
viel zu wenig und das hat negative Folgen. Unsere Gelenke rosten ein, Glieder und Organe verlieren ihre Mobilität, Muskulatur bildet sich zurück, das
Risiko für chronische Krankheiten
steigt – ebenso wie das Gewicht. Und
trotzdem fällt es uns oft so schwer,
uns aufzuraffen und nach dem Arbeitsalltag noch Sport zu treiben. Dabei verpassen wir eine ganze Menge,
denn Sport macht glücklich! Zahlreiche Studien beweisen den stimmungsaufhellenden Effekt, ausreichend für ein gutes Wohlbefinden
sind meist schon 30 bis 40 Minuten.
Wenn Sie diese drei Mal die Woche
einplanen, sind Sie auf einem guten
Weg – schließlich muss nicht jeder Marathonläufer oder Iron Man werden.
Aber bitte beachten: Beginnen Sie
ganz neu oder nach längerer Zeit wieder mit Sport, halten Sie vorab Rücksprache mit Ihrem Arzt. Viel Erfolg!
Stefan Tischer ist passionierter Läufer. Lesen Sie dazu unser Titelthema
auf den Seiten 6 bis 9.
gesund! 01.20153
vivantes
KURZ & KNAPP
Interkulturell
pflegen
tipp :
Wenn’s
brennt
Sodbrennen wird immer mehr zur
Volkskrankheit. Nahezu 20 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland kennen das unangenehme Gefühl: Die
Schmerzen ziehen vom Oberbauch
bis zum Hals, es brennt und schnürt
die Kehle zu, man muss sich laufend
räuspern, und kommt endlich der erleichternde Rülpser, dann kann’s auch
richtig peinlich werden. Gelegentliches
Sodbrennen ist nicht bedenklich. Leidet man aber regelmäßig ein- bis zweimal die Woche darunter, und das über
Monate, dann sollte man einen Arzt
aufsuchen. Die Beschwerden entstehen durch den Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre (Fachleute
sprechen von der Refluxkrankheit),
das saure Gemisch aus Magensaft und
Speiseresten greift die Schleimhaut
an. Wie wird man das Problem los?
Hausmittel wie Natron oder säurebindende Medikamente helfen bei vereinzelt auftretenden Symptomen oft
schon ganz gut. Grundsätzlich sollte
man aber beobachten, wann sich das
Sodbrennen meldet. So kann man den
Auslöser identifizieren und zukünftig
meiden. Meist ist nämlich die späte
Abendmahlzeit schuld. Zu spät, zu viel,
zu fett – der Mageninhalt braucht Zeit,
um mit der Schwerkraft nach unten zu
sacken, bevor es zum Schlafen in die
Waagerechte geht. Zusätzlich verzögern die Fette die Passage der Nahrung
durch den Magen. Aus dem gleichen
Grund sollte man auch auf Schokolade, Pfefferminze, Softdrinks und Alkohol verzichten – nach 19 Uhr.
4
Im Jahr 2030 werden in Deutschland schätzungsweise 2,8 Millionen Migrantinnen und Migranten älter als 60 Jahre sein. In Berlin haben
bereits heute 9,5 Prozent aller Bewohner, die
65 Jahre und älter sind, einen Migrationshintergrund, 2020 werden es über 57. 000 Menschen
sein.
Diese Gruppe hat ganz spezielle Bedürfnisse an
Pflege – darauf müssen sich alle im Pflegebereich Beschäftigten vorbereiten. Der Berliner
Medizinpädagoge Marco Hahn hat das erkannt
und 2012 gemeinsam mit zwei institutionellen
Partnern eine Schule gegründet. Geführt wird
sie unter der Trägerschaft von Vivantes im Zentrum für Flüchtlingshilfen und Migrationsdienste (zfm) unter dem Dach des Zentrums
ÜBERLEBEN. Die Berufsfachschule „Paulo Freire“, benannt nach einem einflussreichen brasilianischen Pädagogen, bildet junge Migrantinnen
und Migranten zu Sozialassistenten im Pflegeberuf aus. Marco Hahn erklärt, warum diese Initiative so wichtig ist: „Im Pflege- und Gesundheitsdienst sind Migranten der Schlüssel zur
wachsenden Zahl alter und kranker Menschen,
die unsere Sprache und Kultur nicht so gut verstehen.“ Neben dem erforderlichen Wissen zur
Pflege lernen die Schüler im Unterricht beispielsweise „kulturelle Kompetenzen“. Um Missverständnisse zu verhindern, sollten verschiedene Esskulturen, Traditionen oder Riten
bekannt sein und respektiert werden. Betreuer
und Betreute können dann besser miteinander
kommunizieren. Die angehenden Pflegekräfte
sollten deshalb gut Deutsch sprechen, aber
auch andere Sprachen beherrschen. Demente
Migranten zum Beispiel vergessen im Verlauf
der Krankheit ihr Deutsch, unabhängig davon,
wie gut sie die Sprache beherrscht haben.
Unsere Gesellschaft ist in den letzten Jahrzehnten immer vielfältiger und interkultureller
geworden. Gut ausgebildete Migrantinnen und
Migranten sind grundsätzlich für alle ein
Gewinn, und als Pflegekräfte können sie ihre
Erfahrungen in die Arbeit mit Seniorinnen und
Senioren einbringen.
Weitere Infos unter: www.pflege-lernen.org
Gut ausgebildete Pflegekräfte mit Migrationshintergrund sind ein Gewinn.
gesund! 01.2015
vivantes
KURZ & KNAPP Schon gewusst?
Vivantes & Charité
Das neue MEDIZINISCHE VERSORGUNGSZENTRUM FÜR STRAHLENTHERAPIE wird zur Jahresmitte seine Arbeit aufnehmen.
Standort ist das Vivantes Klinikum im Friedrichshain. Damit konnte
ein weiteres Kooperationsprojekt von Vivantes und der Charité –
Universitätsmedizin Berlin erfolgreich realisiert werden. Die Partner
betreiben es gemeinsam unter der medizinischen Leitung der
Charité. Dr. Axel Rösler, Geschäftsführer der Vivantes MVZ GmbH,
stellte heraus: „In diesem Projekt verbinden sich kommunale Versorgungsstruktur und universitäres Know-how – zum Wohle des Patienten.“ Die hochmodernen Geräte und Technologien stärken das
ambulante Angebot für Tumorpatienten in Berlin.
Kostenlos telefonieren bei Vivantes!
Alle Patienten, die in den Vivantes Kliniken stationär
behandelt werden, können vom Krankenbett aus
kostenfrei ins deutsche Festnetz telefonieren. Zunächst als Pilotprojekt getestet, ist dieser Service
seit Ende 2014 fest in das Leistungsangebot von
Vivantes aufgenommen worden.
Klimaschützer
Vivantes Klinikum NEUKÖLLN AUSGEZEICHNET. Das Klinikum
ist bundesweit das größte energieeffizient wirtschaftende Krankenhaus. Vom Bund für Umwelt und Naturschutz e. V. (BUND) erhielt es
im vergangenen Jahr nach 2008 bereits zum zweiten Mal das Gütesiegel „Energie sparendes Krankenhaus“. Der Energieverbrauch des
Klinikums Neukölln hat sich von 2003 bis 2014 um 40 Prozent reduziert, das entspricht einer Einsparung von fast 15 Millionen Euro!
Christian Dreißigacker, Geschäftsführender Direktor, freut sich über
den Erfolg und hebt zugleich auch den Aspekt der Nachhaltigkeit
hervor: „Wir haben beim Klimaschutz eine gesellschaftliche Verantwortung und müssen gleichzeitig Ressourcen sparen. Schön wäre es,
wenn wir mit unseren Optimierungen auch zum Vorbild für andere
Gesundheitseinrichtungen werden könnten.“
gesund! 01.20155
vivantes
Medizin
Einfach mal
los laufen
Der Mensch ist ein Läufer. Seine genetische
Ausstattung und sein Körperbau sind
darauf ausgerichtet. Zur Zeit der Jäger und
Sammler war er täglich viele Kilometer
unterwegs, um das eigene Leben zu sichern. Jetzt sitzt er die meiste Zeit – auf
dem Bürostuhl, dem Sofa, im Auto – und
bewegt sich kaum noch. Die Folge: Herzund Kreislauferkrankungen sowie Stoffwechselerkrankungen nehmen rasant zu.
Deshalb: Aufstehen, Schuhe an und los!
7
Tipps für
Einsteiger
6
L
aufen ist gesund, einfach, günstig und überall möglich. Es passt
hervorragend in unsere Zeit, die geprägt ist von hohem beruflichem Engagement, viel Flexibilität, starken Anforderungen, privat und beruflich, und von Zeitmangel. Denn man kann zu jeder Zeit
und an jedem Ort laufen, alleine, zu zweit oder in der Gruppe – Laufen macht frei und verbindet gleichzeitig. Angemessen dosiert hält
Laufen jung und schützt vor Zivilisationskrankheiten. In vielen Studien wurde nachgewiesen, dass der Ausdauersport sich positiv auf die
Gesundheit auswirkt. Laufen ist zwar kein Allheilmittel, beeinflusst
aber die gesamte Befindlichkeit – und das in jeder Altersgruppe. Es
gibt also viele gute Gründe, jetzt gleich damit anzufangen. Nutzen Sie
die Aufbruchsstimmung im Frühjahr für einen Start in ein gesünderes
Leben!
Wie verändert Laufen Ihr Leben positiv?
Kein Sport killt mehr Kalorien: in 30 Minuten rund 6 kcal pro Kilogramm
Körpergewicht. Alle Muskeln werden beansprucht, der Sauerstofftransport verläuft reibungsloser – auch ins Gehirn. Sie bauen Stress ab, der
Kreislauf kommt in Schwung, das Herz liefert mehr Leistung bei weniger
Schlägen. Laufen reinigt das Blut und filtert die Lunge: Zu viel Harnsäure
und Natrium werden abgebaut, gutes HDL-Cholesterin steigt, die
Atemwege werden freier, sie können Sauerstoff besser ans Blut weiterreichen. Und nicht zu vergessen: Erfolgserlebnisse machen selbstbewusst und geben ein supergutes Gefühl!
Will man alle Vorteile
des Laufens für sich
nutzen und langfristig
Spaß daran haben,
dann sollte man ein
paar Hinweise beachten. 7 haben wir für Sie
zusammengestellt.
Bevor‘s losgeht
Als erstes sollten sich Neu-Läufer
über eines klar werden: Laufen ist
etwas Kostbares. Im Gehirn gehört
es deshalb nicht in die Schubladen
„Pflicht“ und „Druck“, sondern in
„frische Luft“ und „Erholung“.
Planen Sie in Ihrer Arbeitswoche
Zeit fürs Laufen ein, jeweils eine
halbe Stunde, zwei- bis dreimal in
der Woche ist optimal. Und
genießen Sie diesen Freiraum!
gesund! 01.2015
„... ganz intuitiv“
Begonnen hat alles im Frühjahr 2001. Mit dem Onkel, der den damals
17-Jährigen zum Guts-Muths-Rennsteiglauf über die 21,1 Kilometer
Halbmarathondistanz im Thüringer Wald einfach mitnahm. Im selben
Jahr ging’s schon über den großen Teich, zum Marathon nach Chicago.
Ist Stefan Tischer, Hobby-Marathonläufer und Physiotherapeut bei
Vivantes, ein Blitzstarter?
„Nein, eher nicht“, antwortet der 30-Jährige, ganz tiefenentspannt, auf die Frage. „Irgendwie hat sich alles intuitiv
entwickelt.“ Sportlich war er schon immer: Wintersport,
Fahrrad fahren, Schwimmen – alles hat ihm Spaß gemacht.
Dann kam das Laufen noch dazu. „Der Marathon über 42,195
Kilometer in Chicago war mein Schlüsselerlebnis. Die vielen
Menschen an der Strecke, die einzigartige Atmosphäre, das
war ein Riesenerlebnis für mich!“ Stefan Tischer nahm den
emotionalen Schwung erst mal mit, trainierte fleißig, absolvierte erfolgreich weitere Langstreckenläufe. Dann machte er
Pause – ganze drei Jahre lang. Warum? „Irgendwie war die Luft
raus. Ich hatte auch noch andere Interessen, die hatten dann
erst mal Vorrang.“ Ganz losgelassen hatte ihn das Laufen in
der Zeit allerdings nicht. 2008 stieg er wieder ein ins Training,
„gereifter“ – wie er sagt. In den Folgejahren lief er Marathons
in Berlin und München und auch Super- und Ultramarathons
als Königsstrecken des Rennsteiglaufs in Thüringen: 72,7 Kilometer in knapp acht Stunden. Im vergangenen Jahr waren die
Marathonläufe in Dresden und New York die Highlights.
Nicht nur der Weg ist das Ziel
Dabei ist für Stefan Tischer nicht nur der Weg das Ziel: „Das
Gefühl, wenn man es dann wirklich geschafft hat, ist großartig.
Aber die Medaille ist mir auch wichtig!“ Davon hat er inzwischen reichlich eingesammelt, und es sollen in der Zukunft
noch einige dazukommen. Für 2015 sind bereits Stadtläufe,
verschiedene Marathons in Deutschland und ein UltraMarathon fest eingeplant. In der Zukunft könnten es auch mal
Marathons in Boston, London oder Tokio sein, „mal abwarten“, so der Kommentar des Berliners. In „normalen“ Zeiten
trainiert Stefan Tischer drei bis sechs Stunden pro Woche,
abwechselnd mal auf Waldboden, mal auf Asphalt. Seine regelmäßigen Arbeitszeiten von acht bis 16.30 Uhr kommen ihm
dabei entgegen. Vor großen Läufen wird ein „Zehn-Wochen-
Zeitfenster“ mit festen Trainingseinheiten und Zielvorgaben
eingeplant. Da kommen schon mal 60 Kilometer pro Woche
zusammen, zur Not im Dunkeln mit Stirnlampe. Im Durchschnitt absolviert Stefan Tischer mindestens zwei Marathons
pro Jahr, dazu ein bis zwei Ultraläufe und zahlreiche Stadtläufe. Zwei Paar Laufschuhe bleiben im wahrsten Sinne des
Wortes auf der Strecke, das sind rund 160 bis 260 Euro, die
neben den Start-, Anreise- und Übernachtungskosten für das
Hobby jährlich aufgebracht werden müssen. Seit 2013 darf
sich der Berliner nach drei Ausbildungsjahren Physiotherapeut nennen, sein festes Einkommen bei Vivantes macht es
einfacher. Wie auch das fachliche Wissen um die Anatomie
des Bewegungsapparates. Sich selbst behandeln musste Stefan Tischer allerdings noch nicht: „Ich bin nicht verletzungsanfällig – zum Glück!“ Hat er immer Spaß am Training? „Nein,
manchmal habe ich überhaupt keine Lust zum Laufen. Dann
mach ich was anderes, gehe Klettern oder Fahrrad fahren.“
Und hat er einen Tipp für die, die gerade anfangen möchten zu
laufen? „Ja – es ist nie zu spät, man muss nur wollen. Deshalb:
Einfach rein in die Schuhe und loslaufen!“
nicht zu viel Nachdenken
Realistisch bleiben
Experten sagen: „Es gibt keinen absolut richtigen
Laufstil, Anfänger können nicht viel falsch
machen.“ Laufen Sie aufrecht, Oberkörper leicht
nach vorne beugen, Arme in Laufrichtung pendeln
lassen. Vorbildlich sind Kinder: Ihr Bewegungsablauf ist natürlich, mit kurzen Schritten, guter
Hüftstreckung und viel Raumgewinn. Atmen Sie
dann, wenn Sie Luft brauchen – danach tief
ausatmen. Laufen Sie dort, wo Sie sich wohlfühlen.
Am liebsten ohne Zuschauer? Dann besser nicht
im Park oder auf belebten Strecken laufen.
Laufen Sie eine Distanz, die für
Ihren Fitnessstand locker zu
schaffen ist. Finden Sie Ihr
eigenes Tempo, klammern Sie
sich nicht an Vorgaben wie
Minuten pro Kilometer,
Kilometer pro Woche, zu
verlierende Kilos. Erreicht man
diese nicht, stellt sich Frust ein.
Nehmen Sie sich einfach nur vor:
„Ich will mich besser fühlen!“
gesund! 01.20157
vivantes
Medizin
Lassen sie sich
durchchecken!
Wer vor Jahren das letzte Mal gelaufen ist oder ganz neu damit beginnen
möchte, sollte vorher einen medizinischen Check-up durchführen lassen.
Das gilt insbesondere für alle Laufambitionierten, die älter als 35 Jahre,
übergewichtig oder krank sind. Diese
Gesundheitsuntersuchung steht allen
gesetzlich Versicherten ab dem vollendeten 35. Lebensjahr zu. Sie dient
der Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus
und Nierenerkrankungen. Risikofaktoren werden dabei erkennbar, und es
wird festgestellt, ob diese bereits zu
einer Erkrankung geführt haben. Die
Untersuchungen sind für den Patienten wenig belastend und dauern rund
eine halbe Stunde. Das Bundesgesundheitsministerium weist auf die
Wichtigkeit eines regelmäßigen Checkups hin: Bei etwa jedem Zweiten
werden eine Erkrankung und/oder
Risikofaktoren festgestellt, die bis
dahin noch nicht bekannt waren! Bei
Vivantes können Sie an diesen Standorten einen Gesundheitscheck vornehmen lassen:
8
Innere Medizin – Hausärztliche Versorgung im
Vivantes MVZ Wedding
im Ärztehaus
Müllerstr. 139,
13353 Berlin;
Ärztliche Leitung: Dr. Uwe Schulze
Praxis für Innere Medizin – Hausärztliche Versorgung
Renate Brodowsky,
Fachärztin für Innere Medizin;
renate.brodowsky@vivantes.de
Dr. med. Anja Jenner,
Fachärztin für Innere Medizin;
anja.jenner@vivantes.de
Anmeldung
Tel.: (030) 453 7767
Vivantes MVZ Marzahn
2. Etage, Raum 2.05.01, Mehrower Allee 22, 12687 Berlin
Ärztliche Leitung: Dr. Anne Borch
Praxis für Innere Medizin – hausärztlich
Andreas Fischer, Facharzt für Innere Medizin
andreas.fischer@vivantes.de
Innere.MVZ-Marzahn@vivantes.de
Anmeldung
Tel.: (030) 931 1507
Ausgewogen Ernähren
Verletzungen vermeiden
Auf den Seiten 10/11 erklären wir, wie einfach
das im Alltag funktioniert. Laufen Sie nicht
mit vollem Magen, aber auch nicht mit
leerem. Eine Banane oder ein Smoothie sind
gute Energielieferanten vor dem Training.
Als Raucher werden Sie es schwer haben: Es
fehlt die Puste, das Herz pumpt wie wild,
dazu stellt sich lästiger Husten ein. Also
– am besten sofort abgewöhnen, es lohnt
sich! Lesen Sie dazu die Seiten 18/19.
Die häufigsten Blessuren
entstehen durch Überbelastung:
Achillessehnenreizung, Ermüdungsbrüche, Schmerzen im
Hüftbereich, im Oberschenkel, in
den Gelenken. Das können Sie
vermeiden: Übertreiben Sie das
Training nicht! Bei länger
andauernden Beschwerden
suchen Sie bitte unbedingt einen
Orthopäden auf.
gesund! 01.2015
vivantes
Medizin Musik zum Laufen
Mit oder ohne: Hier scheiden sich die Geister. Musik nimmt die
Langeweile und kann helfen, das richtige Tempo zu finden.
Manche Läufer bevorzugen die Ruhe und die Geräusche der
umgebenden Natur, achten mehr auf die Signale ihres Körpers.
Ein Problem beim Musikhören: das Halten des Tempos. Die
Playlist kann sich nicht unmittelbar dem Rhythmus des Läufers
anpassen, Tempo, Puls und Atmung passen dann nicht zu den
einzelnen Musikstücken. 130 bis 150 Beats pro Minute (BPM) sind
nach Expertenmeinung ideal. Wer ein iPhone besitzt, profitiert
von TempoRun. Die App durchsucht die Playlist, wählt
automatisch die entsprechenden Stücke passgenau aus.
6
Laufmagazine
Runner‘s World; Running;
Fit for fun; Aktiv laufen;
Laufzeit; Triathlon;
Spiridon
Apps
Apps können helfen, das Laufen besser
oder effizienter auszuführen. Statistische Aufzeichnungen, Karten, Trainingsprogramme – alles lässt sich individuell
zuschneiden. Musikplayer können
integriert, Lauftagebücher geführt
werden und vieles mehr. Die Apps sind
meist kostenlos oder nicht teurer als fünf
Euro. Wer seine Läufe akribisch und
ehrgeizig dokumentieren und stetig
weiterentwickeln möchte, für den ist eine
App eine sinnvolle Unterstützung. Geht
es Ihnen aber mehr ums „Einfach-malLoslaufen“, dann ist das Mitführen eines
Smartphones vielleicht eher lästig.
Entscheiden Sie selbst – hier einige
Empfehlungen: runtastic; RunKeeper
Pro; Nike+ GPS; Sports Tracker Pro
(SLT); Runstar; GPSMotion X; Runmeter
GPS, Sports Tracker; Adidas miCoach;
Endomondo. Für Humorvolle: Zombies,
Run!
Tipps fürs
Drumherum
Internetseiten
Welche der unzähligen Ihren ganz
persönlichen Ansprüchen und
Bedürfnissen entsprechen, finden
Sie am besten selbst heraus: Hier
eine Auswahl:
www.lauftreff.de
www.runnersworld.de
www.achim-achilles.de
www.joggen-online.de
www.laufen.de
Laufveranstaltungen
Wo regional, landes-, europa- und auch weltweit
Laufevents stattfinden, kann man hier lesen:
www.runme.de/laufkalender/berlin
www.laufkalender24.de/de/laufkalender/2015.html
www.runnersworld.de/laufevents/
laufkalender.140667.htm
www.laufenweltweit.de
Bücher
Die Laufbibel
Dr. Matthias Marquardt, 512 Seiten,
Spomedis-Verlag, 29,95 Euro
Wie man richtig läuft, erklärt der Mediziner
und Laufexperte Dr. Matthias Marquardt.
Anschaulich, reich bebildert – ein Standardwerk zum Einlesen und Nachblättern,
Einsteiger wie Laufprofis profitieren gleichermaßen.
Sie können ein Exemplar der Laufbibel
gewinnen – machen Sie mit bei unserem
Gewinnspiel auf den Seiten 24 bis 26!
Ein Leben ohne Grenzen
Chrissie Wellington, 368 Seiten,
Verlag Spomedis, 22,95 Euro
Die 13-fache Triathlon-Gewinnerin auf der
Langdistanz beschreibt in ihrer Autobiografie
ihren Weg von der britischen Regierungsangestellten zum mehrfachen Ironman-Worldchampion. Beeindruckend, das Buch ist ein
starker Motivator!
Jubiläumsbecher in der Busspur
Heidi Schmitt, 180 Seiten,
Books on Demand, 13,90 Euro
Laufgeschichten aus der Provinz und
anderswo – so der Untertitel dieses amüsanten
Buchs. Heidi Schmitt ist Lauf-Bloggerin, die
Geschichten sind unterhaltsam und witzig, sie
erzählen auch von Kuriositäten am Streckenrand.
Auf die Schuhe kommt es an
Funktionskleidung ist wichtig
Anfänger brauchen andere Schuhe als Marathonläufer,
Frauen andere als Männer, korpulente Menschen andere
als zierliche. Bein- und Fußfehlstellungen, der individuelle
Laufstil und die Breite der Füße spielen auch eine Rolle. Die
Schuhe müssen festen Halt auf jedem Untergrund bieten,
die Fußgelenke stützen, optimal dämpfen. Wichtig: eine
Beratung in einem Fachgeschäft mit Laufband. Erfahrene
Verkäufer erfragen Beschwerden, Laufziele, Laufgewohnheiten und messen den Fuß ab. Bester Zeitpunkt für den
Schuhkauf: nachmittags oder abends, denn die Füße
werden im Laufe des Tages breiter und dicker.
Wollen Sie regelmäßig und längerfristig laufen,
dann lohnt sich die Anschaffung. Achtung: Nicht
zu warm anziehen! Die Kleidung sollte atmungsaktiv sein und vor Auskühlung schützen. Bei Regen
ist eine Laufjacke empfehlenswert, die vor Nässe
schützt und gleichzeitig Wasserdampf nach
außen befördert. Für Frauen ganz wichtig: ein
spezieller Sport-BH, der die Brust stützt. In der
dunklen Jahreszeit geben Reflektoren an der
Kleidung Sicherheit, für gutes Sehen und
Gesehenwerden sorgt eine Stirnlampe.
gesund! 01.20159
vivantes
ernährung
Fit durch
gesunde
Lebensmittel
Wir alle wollen möglichst lange fit und
gesund bleiben. Dazu gehören viel
Bewegung und natürlich auch eine
gesunde Ernährung. Aber wie ernährt
man sich gesund? Eine gute
Nachricht schon mal vorweg:
Man muss nicht Unmengen von
Geld ausgeben und kompliziert
ist es auch nicht.
Das Zauberwort heißt „ausgewogen“. Dr. Gerda Apelt,
Koordinatorin für Ernährungsmanagement der Region
Nord des Vivantes Zentrums für Ernährungsmedizin, erklärt, was damit gemeint ist: „Eine vollwertige Mischkost
mit allen wichtigen Nährstoffen ist die beste Ernährung:
Vitamine, Spurenelemente sowie Eiweiß, Kohlenhydrate
und auch Fette. Wichtig ist auch, viel zu trinken. Zwischen
1,5 und 2 Liter, möglichst ungesüßte Getränke, sollten es
schon sein.“ Das ist auch die Empfehlung der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung (DGE), die „auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse“ sogenannte „10 Regeln“ formuliert hat, die helfen, „genussvoll und gesund
erhaltend zu essen“. Die Vivantes Ernährungsexpertin
Gerda Apelt bietet ein anschauliches Bild: „Möglichst regelmäßig bunt und vielfältig essen. Milchprodukte, Fisch,
Fleisch, Getreide, Brot, Nudeln, Reis, Obst, Gemüse, auch
10
Nüsse, Fette und Öle – der Mix macht’s!“ Richtwerte gibt es
auch: Die tägliche Kalorienzufuhr sollte sich zu 55 bis 60
Prozent aus Kohlenhydraten, zu 25 bis 30 Prozent aus Fett
und zu 10 bis 15 Prozent aus Eiweiß zusammensetzen.
Bewegen Sie sich im Rahmen dieser Empfehlungen, dann
halten Sie sich körperlich und geistig fit. Sie sind leistungsstärker, entspannter und ausgeglichener.
Für Sportler gelten diese Regeln grundsätzlich auch, allerdings kommt es immer darauf an, wie häufig, in welchem
Ausmaß und welcher Sport betrieben wird. Denn jeder
Sport stellt unterschiedliche Ansprüche an den Körper
und seine Versorgung. Was deshalb beim leichten Laufen,
beim Joggen und beim Marathonlaufen zusätzlich zu beachten ist, lesen Sie in unserem großen Titelthema auf den
Seiten 6 bis 9.
gesund! 01.2015
Ernährungspyramide
Eigentlich ganz
einfach: Alles ist
erlaubt, aber es
kommt auf die
Menge und das
richtige
Verhältnis an.
„Gesundes Essen ist bunt
und vielfältig.“
Kontakt
Dr. rer. cur. Gerda Apelt
Dipl.-Pflegewirtin
Koordinatorin für Ernährungs­
management Region Nord
Vivantes Humboldt-Klinikum
Am Nordgraben 2
13509 Berlin
Tel.: (030) 130 12 1215
Fax: (030) 130 12 1216
Vivantes Klinikum Spandau
Neue Bergstraße 6
13585 Berlin
Tel.: (030) 130 13 1085
Fax: (030) 130 13 1014
Mobil: (0151) 538 548 01
gerda.apelt@vivantes.de
www.vivantes.de
Vivantes Zentrum für Ernährungsmedizin
Seit dem 1. Januar 2015 wird in den Vivantes Kliniken
Humboldt und Spandau ein interdisziplinäres Team
aufgebaut, welches sich in Zukunft einer individuellen
ernährungsmedizinischen und -therapeutischen
Behandlung von Patienten widmen wird. In beiden
Vivantes Kliniken werden jährlich rund 30.000 neu
aufgenommene Patienten mithilfe einer methodischen
Reihenuntersuchung (Screening) auf ihren Ernährungszustand untersucht. Auf Basis dieser Ergebnisse können
ernährungsbedingte Risiken oder eine bereits vorliegende
Mangelernährung schnell festgestellt und gezielte
Maßnahmen ergriffen werden. „gesund!“ berichtet im
Magazin 02.2015 ausführlich über die Arbeit des Zentrums für Ernährungsmedizin.
Viele weiterführende Informationen für eine gesunde Ernährung finden Sie unter: www.dge.de
Unser Fitmach-Rezept
für ein
gesundes Frühstück
Bananenmüsli für eine Person
Zutaten:
1 Banane
150 g Joghurt
1 EL Haferflocken, grob
1 EL Rosinen
1 EL Gold-Leinsamen
1 EL Sonnenblumenkerne
10 g Bananenchips
1 Portion = 498 kcal
Zubereitung (etwa zehn Minuten):
Unser Tipp: Besonders aromatisch und lecker wird das
Müsli, wenn man eine weiche, reife Banane verwendet.
So kommt mehr Süße ins Fitmach-Frühstück. Ist die
Banane noch fest, kann man auch mit etwas flüssigem
Akazienhonig oder Ahornsirup süßen.
Banane schälen, in Stücke brechen und in eine Müslischale legen. Joghurt darüber geben. Die Banane am
besten mit einer Gabel zusammen mit dem Joghurt
sorgfältig zer­drücken, bis eine Art Bananenbrei entsteht. Grobe Hafer­flocken drunterrühren, mit Rosinen,
Gold-Leinsamen, Sonnenblumenkernen und getrockneten Bananenchips bestreuen.
So starten Sie fit in einen Frühlingstag und haben ausreichend Energie – auch noch für eine abendliche
Joggingrunde.
Guten Appetit!
gesund! 01.201511
vivantes
Ernährung
Stark
zurück in
den Alltag
Nach einer schweren Krankheit oder einer großen Operation
werden Patienten in der ambulanten Rehabilitation (Reha)
bei Vivantes auf ihre Rückkehr ins alltägliche Leben vorbereitet.
Damit sie zu Hause wieder gut alleine zurechtkommen.
D
ie Reha ist ein Erfolgsmodell:
Laut der Deutschen Rentenversicherung sind 85 Prozent
der Rehabilitanden auch nach zwei
Jahren noch erwerbstätig. „Die Hälfte
unserer Patienten kommt aus den
Akutkliniken zur Anschlussheilbehandlung (AHB) zu uns“, berichtet
Martin Rapp, Geschäftsführer der Vivantes Rehabilitation GmbH. „Die anderen kommen im Rahmen des Antragsverfahrens über den Hausarzt.
Unser Ziel ist, den Patienten vor einer
drohenden Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit oder sogar Pflegebedürftigkeit zu bewahren.“
12
Die Vivantes Rehabilitation ist die
größte ambulante Reha-Einrichtung
in Berlin und eine der größten bundesweit; rund 3.200 Patienten werden hier jährlich behandelt. Sie zeichnet sich aus durch ihre günstige Lage
und die vier Abteilungen Kardiologie,
Orthopädie, Onkologie und Neurologie mit insgesamt 220 Behandlungsplätzen. „Die Fächerkombination ermöglicht die Mitbehandlung von
Nebendiagnosen, insbesondere im
Herz-Kreislauf-Bereich“, sagt Martin
Rapp. Der überwiegende Teil der ambulanten Reha-Einrichtungen kann 50
bis 100 Plätze und durchschnittlich
zwei Fachrichtungen bereitstellen.
Doch gerade ältere Patienten bringen
häufig mehrere Erkrankungen mit, die
fachübergreifend behandelt werden
sollten. „Bei uns arbeiten Fachärzte
der vier Disziplinen sehr eng mit den
Therapeuten zusammen. Sie tauschen sich regelmäßig in interdisziplinären Teamsitzungen aus – so gelingt
eine optimale Versorgung unserer Patienten“, erläutert Martin Rapp. „Mit
unserer Einrichtung direkt auf dem
Campus des Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikums hier in Schöneberg haben wir zusätzlich jederzeit Zugang zu
allen Leistungen einer Akutklinik. Dagesund! 01.2015
vivantes
Medizin mit bieten wir unseren Rehabilitanden
eine umfassende Versorgungssicherheit, wie sie keine andere Reha-Einrichtung in und um Berlin hat.“
Nahe am Zuhause
Der hohe Erfolgsfaktor einer ambulanten AHB liegt für Martin Rapp im Prinzip
der Wohnortnähe: „Unsere Patienten
kommen täglich von zu Hause zu uns.
Die zumutbare Wegezeit liegt zwischen
30 und 60 Minuten, aber auch Patienten mit längeren Wegezeiten entscheiden sich bewusst für die Vivantes Reha
in Schöneberg. Denn bereits der Weg
ist Teil der Maßnahme und dient der
Belastungserprobung im Alltag. Für Patienten mit eingeschränkter Geh- oder
Bewegungsfähigkeit steht ein Fahrservice zur Verfügung. Mitentscheidend
für eine erfolgreiche Reha sind: Unsere
Patienten müssen nicht auf die Nähe
von Familie und Freunden verzichten.
Das soziale Umfeld bis hin zum Arbeitgeber oder Betriebsarzt kann in die
Therapie einbezogen werden.“ Ein weiterer Pluspunkt: Was in der Reha erlernt
wird, kann unmittelbar im vertrauten
Umfeld trainiert werden, wie Haushaltsführung oder Wegebewältigung.
„Wir können mit unseren Patienten im
U-Bahnhof unter Echtbedingungen
Rolltreppe fahren oder in eine Bahn
einsteigen. Das kann eine Klinik an der
Ostsee nicht bieten.“ Was nicht so gut
klappt, wird anschließend noch intensiver trainiert.
Ist die Versorgung des Patienten zu
Hause nicht gewährleistet, benötigt er
kontinuierliche Begleitung oder Überwachung, dann muss die Anschluss-
behandlung stationär erfolgen. „Entsprechend einer Regelung zwischen
den Ländern Brandenburg und Berlin
werden stationäre Reha-Kliniken allerdings überwiegend in Brandenburg
vorgehalten“, erklärt Martin Rapp.
„Rundum prima!“
Dr. Wilm Ramdohr, 49 (Foto,
mit Tochter), hatte sich eine
künstliche Hüfte einsetzen
lassen. Die Reha absolvierte
er ambulant bei Vivantes:
„Ich finde das Konzept sehr
überzeugend und kann die
Einrichtung nur weiterempfehIen.“
Kein Wellness-Urlaub
Eine „Light“-Version der stationären ist
die ambulante Reha sicher nicht. „Der
Tagesplan ist eng getaktet, ab acht Uhr
morgens geht es los mit vielen unterschiedlichen Therapien. Deren Anzahl
liegt laut Erhebungen der Deutschen
Rentenversicherung sogar höher als in
stationären Einrichtungen“, stellt Martin Rapp klar. Bewegungsbad, Sporthalle, Trainingsgeräte – die Vivantes Reha
ist ebenso ausgestattet wie ein stationäres Haus, spezialisiertes Fachpersonal eingeschlossen. In der „Medizinischen Trainingstherapie“ (MTT) lernen
die Patienten, teils gestützt durch spezielle Geräte, mit welchen Übungen sie
zum Beispiel nach Tumorerkrankung,
Herzinfarkt oder Wirbelsäulenoperation wieder fit werden. Sie trainieren
selbstständig unter Aufsicht eines
Sporttherapeuten. Auch die Wissensvermittlung über die Erkrankung, ihre
Ursachen und die sie beeinflussenden
Faktoren ist wichtig. „Unsere Patienten
wissen, was sie selbst tun können, um
den Erfolg der Reha nachhaltig zu sichern“, betont Martin Rapp. Bei bürokratischen Fragen hilft außerdem der
Sozialdienst. „Wir fragen regelmäßig
nach: Unsere Patienten empfinden die
Reha als anstrengend, aber lohnenswert. 96,2 Prozent würden die Vivantes
Rehabilitation weiterempfehlen!“, freut
sich der Geschäftsführer.
Warum er sich für eine ambulante Reha
bei Vivantes entschieden hat? „Zum
einen bin ich selbst Arzt und einige meiner
Patienten hatten mir vorab die Vivantes Reha
empfohlen. Zum anderen wollte ich natürlich
gern ab und zu schauen, was meine Praxis so
macht, und das kann ich sinnvoll nur von zu
Hause aus. Deshalb habe ich diese Einrichtung in Wohnortnähe gewählt.“
Was hat die Reha bewirkt? „Die Kombination aus Training in der Reha und zu Hause
ist sehr effektiv. Auch wenn die Reha-Tage
anstrengend waren, spüre ich eine deutliche
Besserung in meiner Beweglichkeit, die mich
sehr motiviert. Sehr unterstützend waren
insbesondere auch die Gruppe, in der wir
öfter gemeinsam geschwitzt haben, und
natürlich meine Familie zu Hause.“
Kontakt
Martin Rapp
Geschäftsführer der Vivantes
Rehabilitation GmbH
Vivantes Rehabilitation
Rubensstraße 125, 12157 Berlin
Tel.: (030) 130 20 2188
Fax: (030) 130 20 2323
martin.rapp@vivantes.de
www.vivantes.de/reha
gut zu wissen
Wo stelle ich den Antrag auf eine Reha?
Während des Klinikaufenthaltes über den Sozialdienst der Klinik
Als medizinische Rehabilitation alle vier Jahre über den niedergelassenen (Fach-) Arzt
Wer übernimmt die Kosten?
Bei Rentnern die Krankenkassen
Bei Berufstätigen die Rentenversicherung
Wie lange dauert die ambulante Reha in der Regel?
15 Arbeitstage
Was muss ich zuzahlen?
Patienten mit dem Kostenträger Rentenversicherung zahlen nichts dazu
Patienten mit dem Kostenträger Krankenkasse zahlen 10 Euro pro Tag für längstens
28 Tage dazu, sofern keine Zuzahlungsbefreiung vorliegt
gesund! 01.201513
vivantes
Psychologie
Ich war am
boden
Alkoholismus ist eine Krankheit. Sie ist behandelbar,
jedoch nicht vollständig zu heilen. Auch ein trockener
Alkoholiker bleibt immer ein Alkoholiker, denn sein
Gehirn hat ein Suchtgedächtnis entwickelt.
Eine Entwöhnungstherapie in der Hartmut-SpittlerFachklinik im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum hilft
Abhängigen zurück in ein selbstbestimmtes Leben.
14
gesund! 01.2015
vivantes
Psychologie E
in ganz wichtiger Satz: „Mir geht es gut.“ Dass Werner S., 44
Jahre, diesen aussprechen kann, ist nicht selbstverständlich.
Vor eineinhalb Jahren war er am Boden, hatte keine Perspektive. Was war passiert? „Meine Mutter war an Krebs erkrankt, ‚nicht
heilbar‘, sagten die Ärzte. Ohne Beruhigungstabletten konnte ich sie
gar nicht besuchen. In meinem Beruf als Pflegedienstleiter hatte ich
auch Stress, und mit meinem Sohn auch. Der wollte mit 15 Jahren
plötzlich die Schule schmeißen. Meine Frau ist nicht so belastbar, ich
dachte, ich muss das jetzt alleine stemmen.“ Zusätzlich trank Werner Alkohol: „Erst ein oder zwei Bierchen am Abend, damit ich überhaupt zur Ruhe kam, dann Wodka, auch tagsüber, alles fühlte sich
nicht mehr so schwer an.“ Nach dem Tod seiner Mutter hörte Werner
nicht auf mit dem Trinken. Im Job unterliefen ihm Fehler, eine Kollegin übernahm seine Aufgaben. Dann verlor er seinen Führerschein,
den er im Beruf dringend brauchte. Die Situation eskalierte, seine
Frau bat ihn auszuziehen. Irgendwann ging nichts mehr: Zusammenbruch, Krankenhausaufenthalt und dann die Überweisung in die
Hartmut-Spittler-Fachklinik.
Suchtkranke Menschen leben nicht nur am Rande der Gesellschaft.
Schicksalsschläge, Überbelastung, Frustration begünstigen eine Abhängigkeit. Rund 70 Prozent der Betroffenen sind Männer. Besonders
erschreckend: Die Kinder von Alkoholkranken tragen ein 40-prozentiges Risiko, ebenfalls abhängig zu werden. Dem Suchtkranken erscheint das Leben mit seinen komplexen Anforderungen wie ein Moloch, er zieht sich zurück und gerät immer weiter in den Strudel der
Abhängigkeit, der nur durch eine ganzheitlich-therapeutische Behandlung durchbrochen werden kann.
Werner hat die Entwöhnungstherapie erfolgreich abgeschlossen. Im
Rahmen der Rehabilitation konnte er einen neuen Arbeitsplatz im
Pflegedienstbereich finden, dort arbeitet er zurzeit an drei Tagen in
der Woche. Seine Familie hat ihn während der Entwöhnungsbehandlung begleitet und war in den therapeutischen Prozess mit einbezogen. Seine Chancen stehen gut, nicht rückfällig zu werden. Therapien sind (über-)lebenswichtig
Nur rund zehn Prozent der Alkoholabhängigen finden einen Weg in eine adäquate Behandlung, davon dann etwa zehn Prozent in eine Entwöhnungstherapie. Fortgesetzter Alkoholmissbrauch hat gravierende
Auswirkungen auf den Körper, die Psyche und den sozialen Status eines Menschen. Er verkürzt die Lebenszeit deutlich und wirkt zerstörerisch auf alle Lebensbereiche. Partner, Kinder, Freunde und Kollegen
stehen dem meist hilflos gegenüber. Medikamente heilen nicht, eine
medizinische sowie therapeutische Behandlung unter Einbeziehung
des persönlichen Umfeldes sind deshalb unumgänglich.
Kontakt
Dr. Darius Chahmoradi Tabatabai,
MBA
Chefarzt der Hartmut-SpittlerFachklinik
Entwöhnungstherapie im Vivantes
Auguste-Viktoria-Klinikum
Rubensstraße 125, 12157 Berlin
Tel.: (030) 130 20 8601
darius.chahmoraditabatabai@
vivantes.de
www.vivantes.de/avk/spittler
„Familie und Arbeit stehen im Fokus.“
Dr. Darius Chahmoradi Tabatabai ist Chefarzt
der Hartmut-Spittler-Fachklinik. Er erklärt,
wie Alkoholabhängigen dort geholfen wird.
Vorträgen, Arbeits- und Sporttherapie und
weitere Angebote.
Herr Dr. Tabatabai, was passiert als erstes
mit einem Alkoholabhängigen, der sich in
Ihrer Klinik behandeln lässt?
Nach der Entzugsbehandlung kommen viele
Rehabilitanden direkt in unsere Klinik. Eine
zweiwöchige Eingewöhnungsphase hilft den
Betroffenen, sich in der zunächst ungewohnten Therapieathmosphäre zurechtzufinden.
Er wird aufgeklärt über Abläufe und Ziele der
Behandlung. Bereits in dieser Phase wird die
Eigenaktivität und Verantwortung gestärkt.
Was macht die erfolgreiche Arbeit Ihrer
Klinik aus? Wo liegen die Schwerpunkte in
der Behandlung?
Die Therapie lebt von der (Re-) Aktivierung
menschlicher Beziehungsmuster als Antwort
auf die unbelebte Beziehung zum Suchtmittel. Die meisten Rehabilitanden wohnen in
der Nähe, sodass Partner, Kinder und Familie
sowie Arbeit und Freizeitgestaltung einbezogen werden können. Eine sehr realitätsnahe
Auseinandersetzung mit der Erkrankung ist
also möglich.
Wie setzt sich Ihr Team zusammen?
Wir sind ein multiprofessionelles Team aus
Ärzten, Psychologen, Suchttherapeuten,
Ergo- und Physiotherapeuten, Ernährungsberatern und Pflegekräften. Entsprechend
vielfältig gestalten sich dann auch das
Therapiekonzept der Psychotherapie, die
medizinische Versorgung, der Besuch von
Wie lange dauert eine Entwöhnung vom
Beginn bis zum Ende?
Die Therapie dauert je nach Schweregrad
der Krankheitsfolgen zwischen zwölf und 15
Wochen. Ergänzt werden kann die Maßnahme
um eine Adaptionsbehandlung von weiteren
zwölf Wochen, bei der die Reintegration auf
dem Arbeitsmarkt im Mittelpunkt steht.
Wie viele Patienten können Sie
aufnehmen?
Wir haben 75 vollstationäre Behandlungsplätze und bis zu 25 Plätze für eine ganztägig
ambulante Therapie (Mo–Fr, jeweils von 8 bis
16.30 Uhr).
Was passiert, wenn der Patient „trocken“
ist? Unterstützen Sie ihn auch bei der
Rückkehr in ein selbstbestimmtes Leben
mit Familie und Arbeit?
Die Rehabilitation funktioniert ähnlich wie
ein Trainingslager, in dem wir gemeinsam mit
dem Rehabilitanden seinen Therapiebedarf
für die Zeit nach der Therapie identifizieren.
Die Rückkehr in die familiären Zusammenhänge und der Erhalt oder auch der Wiedergewinn der Arbeit stehen dabei im Fokus.
Von größter Wichtigkeit ist dabei auch der
präventive Wert der Therapie für die Kinder
von Betroffenen. Je früher die betroffenen
Eltern Hilfe annehmen, desto größer ist die
Chance, dass die Kinder nicht ebenfalls alkoholabhängig werden!
gesund! 01.201515
vivantes
berlin
Medizin: Wissen für alle
Vivantes informiert das ganze Jahr lang über Gesundheitsvorsorge und
Behandlung von Krankheiten und bietet somit Interessierten ein Forum für
Fragen und den Austausch mit erfahrenen Experten. Hier einige der Termine:
Moderne Verhütungsmethoden –
Aktuelles zur Pille und anderen Methoden sowie zur „Pille danach“
Der Trend geht dahin, Frauen eine
sichere Verhütung zu bieten, die
gleichzeitig unkompliziert ist. Darüber
referiert Dr. Frank Chen, Oberarzt der
Gynäkologie. Am 12. März von 18.30 bis
20 Uhr im Vivantes Auguste-ViktoriaKlinikum, Haus 1, Gründersaal, 1. Etage,
Rubensstraße 125, 12157 Berlin.
Wenn das Herz plötzlich bricht ... Der
Herzinfarkt – Symptome, Ursachen
und Behandlung
Die Risikofaktoren für einen Herzinfarkt sind bekannt: zu hoher Blutdruck,
Übergewicht, fettreiche Ernährung, zu
wenig Bewegung. Akuter Auslöser kann
beispielsweise Stress sein. Eine Informationsveranstaltung der Klinik für Innere Medizin klärt auf, woran man einen
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Infarkt erkennt, wie man ihm vorbeugen
kann und wie er behandelt wird. Referent
ist Chefarzt Prof. Dr. Helmut Schühlen.
Am 26. März von 18.30 bis 20 Uhr im
Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum; Adresse siehe vorangehende Angaben.
Hilfe – ich falle! Vermeiden Sie Stürze
im Alter
Ungefähr ein Drittel aller über 65-Jährigen stürzt mindestens ein Mal im Jahr,
etwa 20 Prozent müssen danach medizinisch betreut werden. Dafür verantwortlich sein können Defizite mit unterschiedlichen Ursachen. Die geriatrischen
Tageskliniken des Auguste-Viktoria- und
des Wenckebach-Klinikums, Klinik für Innere Medizin – Geriatrie informieren über
Möglichkeiten, Stürze zu vermeiden. Am
23. April von 18.30 bis 20 Uhr. Referentin
ist Frau Ursula Dietz-Fricke. Adresse siehe vorangehende Angaben.
Auch die Veranstaltungsreihe Vivantes Akademie bietet wieder aktuelle
und spannende Medizinthemen an.
Renommierte Ärzte und Therapeuten
stellen unterschiedliche medizinische
Themen vor und präsentieren sie verständlich und anschaulich. Anschließend besteht die Möglichkeit, Fragen zu
stellen und zu diskutieren. Die Veranstaltungen sind kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ort: Langenbeck-Virchow-Haus, Luisenstraße 59,
10117 Berlin.
Am 23. Juni geht es bei Prof. Heino Kienapfel um die Orthopädie (Hüfte, Schulter, Knie und allgemeine Orthopädie). Am
15. September referiert Prof. Darius Günther Nabavi über Neurologie (Schlaganfall, Akut- und Frühbehandlung, Reha).
Hämostaseologie (Thrombose, Lungenembolie, Prophylaxe) ist das Thema von
Dr. Robert Klamroth am 24. November.
Alle Vorträge
sind kostenlos.
Infos zu diesen und
weiteren Terminen
erhalten Sie im
Internet unter www.
vivantes.de oder
direkt per QR-Code.
Dazu einfach mit
dem Smartphone QR-Code
scannen, zum
Beispiel mit den
kostenlosen Apps
„QR Droid“ oder
„Scanlife“. So
gelangen Sie auf
unsere Website.
gesund! 01.2015
Berlin unterwegs
11 Millimeter
Nach der WM ist vor der WM. Das internationale Fußballfilmfestival präsentiert Spiel-, Dokumentar- und
Kurzfilme rund um das Thema Fußball. Der Verein für Sport und Kultur
„Brot & Spiele e. V.“ zeigt bei seinem
weltweit einzigartigen Fußballfilmfest über 50 internationale Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmproduktionen.
Die besten Filme werden mit den beiden Preisen „Goldene 11“ für den besten Dokumentar- oder Spielfilm und
„11mm shortkicks“ für den besten
Kurzfilm geehrt.
19. bis 24. März 2015
www.babylonberlin.de
3. Berliner Wassersportfest
Das Berliner Wassersportfest knüpft
an die Tradition der beliebten und er-
folgreichen Boots- und Camping(Outdoor-)Messen auf der historischen Regattastrecke von 1880 in
Berlin-Grünau an. Auch in der DDRZeit war diese Form der Sport- und
Produktpräsentation in Grünau recht
erfolgreich. Der besonders weitläufige und traditionsreiche Sportstandort macht es möglich, Aktivitäten auf
und neben dem Wasser durchzuführen. Die DLRG, die Berliner Feuerwehr
und die Berliner Polizei sowie das Karrierecenter der Bundeswehr werden
ebenfalls wieder mit ihren Attraktionen – vom Flugsimulator bis zur Barkasse „Marine I“ – vor Ort sein.
1. bis 3. Mai, täglich von 10 bis 20 Uhr,
historische Regattastrecke Grünau
Eintritt: 2 Euro / ermäßigt 1 Euro
(ab 12 Jahre)
www.wassersportfest.de
20. Karneval
der Kulturen
An vier Festivaltagen
erleben Berliner und
Touristen die Hauptstadt
von ihrer Schokoladenseite:
weltoffen und international, dynamisch und lebensfroh, vielfältig und
farbenprächtig. Über 500.000 Menschen feiern seit 1995 jedes Jahr zu
Pfingsten die bunte Mischung der
Stadt. Zahlreiche Gruppen und über
5.000 Akteure unterschiedlichster
Nationalitäten bieten auf fahrenden
Wagen Musik, Tanz, Performance, bildende Künste und Akrobatik dar.
Neben dem viertägigen Straßenfest
bildet der Umzug am 24. Mai den Höhepunkt des Karnevals.
22. bis 25. Mai
www.karneval-berlin.de
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Gutes tun - tut gut:
Hilfe für die Hauptstadtzoos
Zoo und Tierpark bieten viele Gründe der Förderung. Sie sind einmalige Oasen der faszinierenden
Tierwelt mitten in Berlin und sind der Bildung, der Forschung und dem Artenschutz verpflichtet. Sie sind
Orte der Begnung und des Kennenlernens; hier kann man dem Alltag entfliehen und ein einmaliges
Erlebnis der Erholung und Freizeit genießen. Um die Weiterentwicklung der Hauptstadtzoos abzusichern, bedarf es eines bürgerschaftlichen Engagements. Wir brauchen Ihre Unterstützung!
Mitgliedschaft im Förderverein
Mit einem Jahresbeitrag von 30 Euro bietet Ihnen die För- Unterstützen Sie uns mit 5 Euro!
dergemeinschaft von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e.V. Jetzt eine SMS mit Kennwort
die Möglichkeit, nicht nur ideell und materiell die Haupt- TIERPARK oder ZOOBERLIN
stadtzoos zu unterstützen. Sie erfahren ständig viele an 81190* senden!
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Tierpark oder für den Zoo verwendet; zzgl. Kosten für eine SMS
von der Arbeit:
20 % Rabatt auf die Jahreskarten von Tierpark, Zoo
und Aquarium; 50 % Rabatt auf den Tageseintritt;
monatliche Spezialführungen; spannende Exkursionen
in andere Zoos.
Gerne senden wir Ihnen weitere Informationen zu:
Freunde Hauptstadtzoos
Am Tierpark 125 - 10319 Berlin
Tel. 51 53 14 07
info@freunde-hauptstadtzoos.de
www.freunde-hauptstadtzoos.de
vivantes
Cool ist ohne
ratgeber
Raucher leben gefährlich. Sie tragen ein hohes
Gesundheitsrisiko, sterben im Schnitt früher und
ihre Lebensqualität ist deutlich herabgesetzt.
Also – aufhören lohnt sich, und mit der Hilfe
von Experten schaffen auch Sie das!
K
aum ein anderer führte den
Glimmstengel so zum Mund
wie „Bogie“: cool, männlich
und tiefgründig, jeder Zug ein bedeutungsvoller Gedanke hinter unbeweglicher Miene. Gestorben ist er ganz
profan und leidvoll, schon mit 57 Jahren, abgemagert auf 36 Kilo – an Speiseröhrenkrebs.
Heute wissen wir: Eine Zigarette ist
vergleichbar mit einer Chemiefabrik.
Sobald man sie anzündet, werden giftige Substanzen freigesetzt. Zwischen
300 und 400 Menschen sterben täglich in Deutschland an den Folgen ihres Tabakkonsums. Welche gewaltigen Schäden das Rauchen verursacht,
ist überall nachzulesen: Die Medien
klären regelmäßig auf, Ärzte, Krankenkassen, Gesundheitsverbände berichten darüber, und auf den Zigarettenpackungen finden sich Warnhin­weise, zusätzlich sollen Schockbilder
von amputierten Gliedmaßen, Krebsgeschwüren und Raucherlungen ab
2016 auch in Deutschland vom Kauf
abhalten. Trotzdem sagt die Statistik:
Rund 30 Prozent der erwachsenen
Bevölkerung in Deutschland rauchen
(26 Prozent Frauen, 34 Prozent Männer), das sind circa 20 Millionen Menschen. Warum greifen immer noch so
viele zum Glimmstengel, obwohl sie
es besser wissen müssten?
Dr. Karin Vitzthum ist Therapieleiterin
am Institut für Tabakentwöhnung und
Raucherprävention (ITR) am Vivantes
Klinikum Neukölln. Sie sagt: „Raucher
rauchen, weil sie es ‚erlernt’ haben.
18
Wir alle kommen als Nichtraucher auf
die Welt, entwickeln uns erst im Laufe
des Lebens zum Raucher. Will man es
sich abgewöhnen, muss man es quasi
wieder ‚verlernen’. Und weil die
schwerwiegenden gesundheitlichen
Folgen meist nicht unmittelbar spürbar sind, oft erst in späteren Jahren
mit voller Wucht auftreten, ist das Gefährdungsbewusstsein dann nicht
groß genug, um sofort damit aufzuhören, wenn sich diese Gewohnheit
noch nicht so fest etabliert hat.“ Es
allerdings auf später zu verschieben ,
ist riskant.
Mehr Lebensqualität
Im Institut werden Menschen, die sich
vom Nikotin unabhängig machen wollen, auf ihrem Weg zu einem gesunden Leben und mehr Lebensqualität
unterstützt und begleitet. Den entsprechenden Rahmen bilden die sogenannten Gruppenentwöhnungskurse mit jeweils acht bis zehn
Teilnehmern, meist zu gleichen Teilen
mit Frauen und Männern besetzt. Das
gesamte
Rauchentwöhnungsprogramm umfasst rund ein Jahr, es ist
aufgeteilt in unterschiedlich intensive
Phasen. Acht Termine sind festgelegt,
sechs davon in den ersten beiden
Wochen, zwei sogenannte Stabilisierungstreffen nach zwei beziehungsweise vier Wochen. Nach der zweiten
Sitzung hören die Teilnehmer mit dem
Rauchen auf. Anschließend wird nach
einem umfassenden Betreuungskonzept gemeinsam mit der Psychologin
und den ärztliche Begleitern weitergearbeitet: Konkrete Schwierigkeiten
gesund! 01.2015
vivantes
ratgeber im nun nikotinfreien Alltag werden
besprochen, neben Informationen
gibt es praktische Hilfestellungen und
nützliche Informationen, sehr wertvoll ist der intensive Erfahrungsaustausch mit den anderen Gruppenmitgliedern.
Am Beginn der Rauchentwöhnung im
Institut steht für alle Programmteilnehmer eine genaue Diagnostik, beispielsweise der „Fagerström-Test“. Er
misst den Grad der Nikotinabhängigkeit des Rauchers, nach dem sich anschließend die weitere Behandlung
und Betreuung ausrichten. Die erste
Bewährung innerhalb der Entwöhnung ist der körperliche Entzug, der
ganz individuell erlebt wird. „Je nach
Sensibilität verspüren die Patienten
Kopfschmerzen, vermehrtes Schwitzen, verändertes Schlafverhalten –
kürzer oder länger – Gereiztheit, Nervosität, Appetitlosigkeit oder auch,
mehrheitlich bei Frauen, Verstopfung“, berichtet Karin Vitzthum. Mit
einer Umstellung auf ballaststoff- und
vitaminreiche Ernährung sowie wirksamen Entspannungsübungen wird
den Erstsymptomen entgegengewirkt. „Die schlimmste Phase der Entgiftung ist meist bereits nach zwei bis
vier Wochen überstanden. Die Arbeit
an den Verhaltensänderungen nimmt
mehr Zeit in Anspruch, sie ist die langwierigere“, so die Therapieleiterin.
das Rauchen abzugewöhnen. Die Untersuchungen ergaben: Die Raucher
hatten nach dem Sport ein geringeres
Verlangen nach dem Glimmstängel.
Sie hielten es bis zu viermal länger ohne Zigarette aus als Vergleichsgruppen, die keinen Sport betrieben hatten. Die Entzugserscheinungen ließen
nach, sobald die Probanden mit dem
Sport begannen und blieben bis zu
50 Minuten nach dem Training auf
niedrigem Niveau. Grund genug also,
jetzt in Bewegung zu kommen! Am
besten an der frischen Luft, deshalb
ist das Joggen oder das moderate
Laufen eine gute Möglichkeit, um in
ein gesünderes Leben zu starten.
Lesen Sie dazu auch unser Titelthema
auf den Seiten 6 bis 9.
Sport hilft
Keine Angst vor Rückfällen
Es gilt, die oft über Jahrzehnte gepflegten vertrauten Gewohnheiten –
die Zigarette zum Kaffee, zum Bier,
zum Wein, nach einem leckeren Essen, in fröhlicher Runde, bei Stress
und Ärger – zu verändern. Ritualisierte
Handlungsmuster, die bisher zum
Griff nach der Zigarette geführt haben, werden aufgebrochen und gemeinsam Alternativen erarbeitet. Karin Vitzthum nennt diese Phase „das
Kopfkino verändern“. Dazu gehören
unter anderem auch sportliche Aktivitäten. Wissenschaftler der Universität
Exeter, England, haben in Studien
nachweisen können: Bewegung lässt
Raucher auf Zigaretten weniger stark
reagieren. Bereits leichte sportliche
Betätigung kann dabei helfen, sich
Der Weg zum Nichtraucherdasein
verlangt ein Mindestmaß an Beharrlichkeit und Selbstdisziplin. Aber es
lohnt sich – mit dem Programm des
Instituts, das den Empfehlungen der
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
folgt, kann man es schaffen. „Die
Gruppenteilnehmer
unterstützen
sich gegenseitig. Der Austausch untereinander, die regelmäßige Betreuung über Monate, dass keiner allein
und sich selbst überlassen wird – alles
das ist eine gute Basis, die Nikotinabhängigkeit hinter sich zu lassen. Rauchen ist das größte vermeidbare
Gesundheitsrisiko in unseren Breiten“, so Karin Vitzthum. Natürlich
muss auch mit Ausrutschern und
eventuell mit Rückfällen gerechnet
„Man muss das Kopfkino
verändern.“
Therapieleiterin Dr. Karin Vitzthum
werden. Aber Angst vor Misserfolgen
muss keiner haben. Nach Meinung
von Dr. Vitzthum bringen nämlich gerade diese den Patienten weiter:
„Wenn die Ausrutscher in der intensiven Phase der Entwöhnung passieren,
können wir sie gemeinsam gründlich
analysieren und effektiv bearbeiten.
Alle lernen dabei.“ Viele benötigen
drei bis fünf Anläufe, bis sie sagen
können: „Ich brauch’ die Zigarette
nicht mehr.“ Aber das ist dann ein unglaublich befreiendes Gefühl! Dafür
hat Karin Vitzthum einen beeindruckenden Vergleich parat: „Dieser Gesundheitsgewinn entspricht dem
einer Frau von 1,60 Meter Größe, die
40 Kilo Übergewicht verloren hat.“
Kontakt
Dr. Karin Vitzthum
Therapieleiterin Tabakentwöhnung
und Raucherprävention (ITR)
Vivantes Klinikum Neukölln
Rudower Straße 48, 12351 Berlin
Tel.: (030) 130 14 2487,
Termine: (030) 130 14 2643
karin.vitzthum@vivantes.de
www.vivantes.de/rauchfrei
gesund! 01.201519
vivantes
Psychiatrie
Hinsehen, zuhören,
Mehr als 10.000 Menschen
nehmen sich in Deutschland jährlich
das Leben, weitere 100.000
versuchen es. Viele Suizide könnten
verhindert werden, wenn Warnsignale
rechtzeitig erkannt würden.
K
risen gehören zum Leben. Mal
läuft alles prima, dann wieder
hat man das Gefühl, es geht
nur noch bergab. In der Regel kann
man Krisen meistern, aber es gibt
auch Situationen, in denen man nicht
mehr weiter weiß, keinen Ausweg
mehr sieht und sterben möchte. Was
kann man dann tun? Welche Möglichkeiten haben Menschen in extremen
Krisensituationen und auch ihre Angehörigen und Freunde, um den Suizid zu verhindern? Wie kann ihnen
konkret geholfen werden?
Dr. Olaf Hardt ist Oberarzt in der Klinik
für Psychiatrie, Psychotherapie und
Psychosomatik im Vivantes Klinikum
20
reden
Neukölln. Im Interview mit „gesund!“
spricht er über Auswege, Perspektiven und konkrete Hilfe für suizidgefährdete Menschen und ihre Angehörigen und darüber, wie wichtig es ist,
genau hinzusehen und niemanden in
seiner Not alleinzulassen.
Herr Dr. Hardt, woran
erkenne ich, dass ein Mensch
suizidgefährdet ist?
Es gibt keine wirklich eindeutigen Zeichen, aber typische Warnsignale. Beispielsweise wenn Menschen, vor allem in besonderen Belastungssituationen, plötzlich wesensfremdes Verhalten zeigen, verschlossen und unzugänglich werden, von Gewohnheiten abweichen. Neben Rückzug,
schweren Schlafstörungen oder vermehrtem Konsum von Alkohol oder
Drogen treten dann vor allem emotionale Veränderungen auf. Typisch sind
Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, Selbstzweifel, Überforderungsgefühle und das Gefühl, eine
Belastung für andere zu sein. Auch
aggressive Verhaltenstendenzen sind
möglich – insbesondere bei Konfrontation mit der verminderten Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit.
Werden Lebensüberdruss, Todesfantasien oder konkrete suizidale Ideen
geäußert, wird es höchste Zeit, dass
die Menschen im Umfeld reagieren.
Ebenfalls, wenn eine vermehrte Beschäftigung mit den Themen Tod
oder Suizid auffällt, und erst recht,
wenn ein Suizid, beispielsweise in einem Internetforum, angekündigt wird.
Mindestens vier von fünf Suiziden
werden vorher angekündigt, jede An-
gesund! 01.2015
vivantes
Psychiatrie kündigung muss also ernstgenommen werden.
Wie nehmen die Betroffenen
selbst ihre Situation,
ihre Not wahr? Was sind aus
Ihrer Sicht die Hauptgründe,
warum sich Menschen
umbringen wollen?
Fast immer ist es eine Belastungssituation, die den Betroffenen überfordert. Die Bewältigungsmöglichkeiten
eines Menschen können durch Persönlichkeitsfaktoren, eine schwierige
soziale Situation, aber auch durch
eine manifeste psychische Erkrankung eingeschränkt sein. Eine Belastungssituation kann durch Trennung,
Arbeitsplatzverlust,
Verschuldung
und ähnliches entstehen, sie geht
häufig mit einer Kränkung einher. Sie
kann aber auch unmittelbare Folge
einer psychischen Erkrankung sein.
Damit meine ich zum Beispiel das Gefühl einer absoluten Hoffnungs- und
Ausweglosigkeit im Rahmen einer
schweren Depression oder auch
wahnhafte Verzerrungen der Realitätswahrnehmung sowie das Hören
von Stimmen, die zum Suizid auffordern, im Verlauf einer psychotischen
Störung. Häufig kommen verschiedene Belastungsfaktoren zusammen.
All diesen Entwicklungen gemein ist
das zunehmende Gefühl der Einengung. Betroffene Menschen verlieren
immer mehr das Gefühl, die aktuelle
Situation aktiv bewältigen zu können,
sie fühlen sich den Umständen passiv
ausgeliefert. Irgendwann scheint der
Suizid eine Lösungsmöglichkeit. Gelingt keine Umkehr, engt sich die Vorstellungswelt zunehmend auf den
Suizid als einzige Bewältigungsmöglichkeit ein. Dieser Weg kann in eine
vorbereitete Suizidhandlung münden, häufiger aber sind impulshafte
Handlungen (Kurzschlussreaktionen),
die erst vor dem Hintergrund der geschilderten Entwicklung verständlich
werden.
Kann man denjenigen, der
Suizidideen hat, überhaupt
noch erreichen?
Eindeutig ja. Viele Menschen haben in
ihrem Leben irgendwann einmal Suizidideen gehabt. Treten diese in Belastungssituationen auf, sind sie grundsätzlich als ernste Warnsignale zu
werten. Meist vergeht eine längere
Zeitspanne zwischen dem Auftreten
erster Suizidideen, dem Erwägen als
Lösungsmöglichkeit und der konkreten Vorstellung, sich das Leben zu
nehmen. Während dieses ganzen Pro-
Wer ist besonders gefährdet?
epressive, suchtkranke und an Psychosen
D
erkrankte Menschen
Alte Menschen
Menschen, in deren Familie Suizide stattgefunden
haben
Menschen in akuten Belastungssituationen,
bei Entwurzelung, Isolation, Schicksalsschlägen,
psychosozialen Krisen
Menschen mit schweren und schmerzhaften
Erkrankungen
Woran erkennt man, dass jemand
suizidgefährdet ist?
I nteresse- oder Teilnahmslosigkeit
Äußerung von Gefühlen wie Hoffnungsund Sinnlosigkeit
Das Schreiben von Abschiedsbriefen, das
Verschenken persönlicher, wichtiger Dinge
Sozialer Rückzug
Weglaufen (bei Jugendlichen)
Wenig oder gar nichts mehr essen
Wie kann man helfen?
rofessionelle Hilfe holen!
P
Beziehung anbieten, ernsthaft und konkret nach
Suizidabsichten fragen
Zeit, Zuwendung, Fürsorge zur Verfügung stellen
Geduldiges Zuhören
Vermitteln von Zuversicht
Angehörige als positiv erlebte Bezugspersonen
einbeziehen
Vermitteln, dass der Betroffene wichtig ist
Eigene Grenzen erkennen und als Helfer
Unterstützung suchen
Was sollte man nicht tun?
orhaltungen machen
V
Den Betroffenen alleine lassen
Allgemeine Ratschläge geben
Bagatellisieren
Kritisieren
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS), Hilfe in Lebenskrisen e. V.
gesund! 01.201521
21
vivantes
Psychiatrie
zesses ist der suizidale Mensch grundsätzlich aber für andere erreichbar. Oft
reagiert er sogar erleichtert, wenn andere nicht nur seine Not erkennen,
sondern ihre Sorge, er könne sich etwas antun, offen aussprechen.
Was raten Sie dem
Betroffenen und auch seinen
Angehörigen? Wo finden
sie Hilfe, an wen sollten sie
sich wenden?
Ein offenes Gespräch und die Inanspruchnahme professioneller Hilfe
sind ganz wichtig. Glücklicherweise
entwickelt sich in unserer Gesellschaft eine Tendenz, selbstverständlicher anzuerkennen, dass psychische
Krisen zum menschlichen Leben gehören. Trotzdem: Der erste Schritt zur
Öffnung ist oft schwierig. Anonyme
telefonische Angebote wie der Berliner Krisendienst oder die Telefonseelsorge erleichtern den Zugang.
Angehörige scheuen sich oft, ihre Sorge, dass eine Suizidgefahr besteht,
offen auszusprechen. Sie haben
Angst, gerade mit der Frage den Betroffenen erst auf solche Gedanken
zu bringen. Diese Sorge ist ganz und
gar unbegründet. Ich habe in meiner
Arbeit oft erlebt, wie entlastend es
sein kann, wenn endlich jemand offen
das Thema Suizidalität anspricht. Angehörige sollten sich nicht übernehmen, sondern „Verbündete“ suchen
und dazu motivieren, professionelle
Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein psychiatrischer Facharzt kann feststellen, ob der Suizidalität eine psychische Erkrankung zugrunde liegt, die
dann auch spezifisch behandelt werden kann.
Wie hilft Vivantes
Menschen in Lebenskrisen?
Wo können sie bei Vivantes
Hilfe bekommen?
Zu Vivantes gehören sieben Kliniken
für Psychiatrie, Psychotherapie und
Psychosomatik, die für die Menschen
in ihrer jeweiligen Versorgungsregion
rund um die Uhr an jedem Tag des
Jahres ein umfassendes Hilfsangebot
bereithalten. Für Menschen in akuten
suizidalen Krisen sind unsere Rettungsstellen eine wichtige Anlaufstel-
22
le. Hier können eine erste fachlich
fundierte Einschätzung der Lage und
eine Anbahnung weiterer Schritte
erfolgen. Grundsätzlich bestehen an
allen Standorten ambulante, tagesklinische und stationäre Behandlungsmöglichkeiten. An mehreren
Kliniken – so auch bei uns in Neukölln
– gibt es zusätzlich Kriseninterventionsstationen. Sie sind darauf spezialisiert, insbesondere Menschen in
suizidalen Krisen kurzfristig intensive
Hilfestellungen zu bieten. Mit verschiedenen psychotherapeutischen
und sozialarbeiterischen Angeboten,
wenn nötig, auch mit einer medikamentösen Behandlung.
Alle psychiatrischen Abteilungen führen auch beratende Untersuchungen
und Behandlungen bei Patienten aus
anderen Abteilungen der jeweiligen
behandelnden Klinik durch. Auch dort
steht Suizidalität – gerade im Kontext
schwerer chronischer oder lebensbedrohlicher Erkrankungen – häufig im
Fokus.
Kontakt
Dr. Olaf Hardt
Oberarzt der Klinik für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik
Vivantes Klinikum Neukölln
Rudower Straße 48, 12351 Berlin
Tel.: (030) 130 14 3412
Fax: (030) 130 14 3424
olaf.hardt@vivantes.de
www.vivantes.de/knk/psy
Wie beurteilen Sie aus
Ihrer täglichen Arbeit heraus
die Perspektiven von
Betroffenen?
Menschen mit Suizidgedanken kann
fast immer sehr gut geholfen werden.
Suizidalität ist meistens ein akutes,
zum Glück nicht anhaltendes Phänomen. Menschen, die einen Suizidversuch überlebt haben, sind fast immer
froh darüber – das ist eine immer
wiederkehrende Erfahrung aus dem
psychiatrischen Alltag. Ich habe aber
auch Menschen kennengelernt, die
durch einen Suizidversuch bleibende,
zum Teil schwere Verletzungen
oder Behinderungen davongetragen
haben.
Das Schicksal dieser Menschen, aber
auch die noch immer hohe Zahl tatsächlicher Suizide sind für uns alle eine Mahnung. Wir müssen das uns
Mögliche zu tun, damit Betroffene in
schweren psychischen Krisen Offenheit und angemessene Hilfe erfahren.
Dazu gehört eine entsprechende gesellschaftliche Grundhaltung ebenso
wie ein niedrigschwelliger Zugang zu
qualifizierten psychiatrisch-psychotherapeutischen Hilfsangeboten.
gesund! 01.2015
Hier kommen
sie zu Wort!
Wer die Welt bewegen will,
sollte erst sich selbst bewegen.
(Mit diesem Zitat hat der griechische Philosoph Sokrates
(469–399 v. Chr.) wohl nicht zum Laufen und Joggen auffordern
wollen, aber es hat ganz sicher auch seinen Sinn hinsichtlich der
körperlichen Bewegung.
Ich möchte mich auf diesem Wege für die
sehr gute Behandlung meines Rückens und
bei allen Ihren Mitarbeitern im Vivantes
Klinikum im Friedrichshain, die sich so nett
um mich gekümmert haben, bedanken.
Vorurteile abbauen
Als ich im Klinikum Spandau auf meine Frau
wartete, die dort behandelt wurde, las ich einen
Beitrag in ihrem Patientenmagazin „gesund!“.
Es ging um Pädophilie. Da wurde klargestellt,
dass nicht jeder Pädophile ein Triebtäter ist.
Und dass es Möglichkeiten gibt, diesen
Menschen zu helfen, damit sie sich nicht an
Kindern vergreifen. Viele Leute sagen, man
sollte Pädophile wegsperren, manche gebrauchen noch schlimmere Worte. Da sollte man
besser etwas vorsichtiger sein und sich erst
einmal informieren, worum es da wirklich geht.
Enno F., 49 Jahre, Berlin-Spandau
Ich verfolge immer
interessiert die Beiträge in
Ihrem Magazin. Eine Frage
möchte ich nun stellen:
Was ist eigentlich der
Unterschied zwischen
einer Rehabilitationsabteilung und dem Akut-Krankenhaus?
Ullrich Lösch, 64 Jahre,
Berlin-Tempelhof
Liebes Vivantes-Team,
nachdem ich mit meiner kleinen Tochter als
Notfall, sie ist in der Schule vom Klettergerüst
gestürzt, in die Rettungsstelle des Auguste-ViktoriaKlinikums eingeliefert worden bin, ist sie sofort von einer
Ärztin untersucht worden. Auch die anwesende Krankenschwester hat alles dafür getan, um meiner Tochter die
Schmerzen im Bein zu nehmen. Aber das Bein war gebrochen. Da die Erstversorgung so gut war, hatte meine Tochter
auch keine Angst mehr, als sie hörte, dass sie im Krankenhaus bleiben müsse. Vielen Dank an alle Beteiligten für die
gute und nette Betreuung!
Andrea M. und Karla (7),
Berlin-Charlottenburg
Danke!
Volker Röll
vivantes
briefkasten Sehr geehrter Herr Lösch,
in diesem Heft finden Sie einen Bericht
über die Vivantes Rehabilitationseinrichtung
auf dem Campus des Auguste-Viktoria-Klinikums in
Schöneberg. In dem erklären wir ganz genau, was in der
Reha geleistet wird und was in der Akutklinik. Bei Vivantes
haben Sie den Vorteil, dass zum einen die Reha die vier
Abteilungen Kardiologie, Orthopädie, Onkologie und Neurologie bereitstellt. Die jeweiligen Fachärzte arbeiten eng mit den
Therapeuten zusammen, um so eine optimale Rehabilitation
für den Patienten garantieren zu können. Zum anderen
befindet sich die Akutklinik auf demselben Gelände,
sodass Sie jederzeit umfassend und sicher versorgt
sind. Lesen Sie dazu bitte die Seiten 12 und 13.
Und wie haben Sie
Vivantes erlebt?
Wenn Sie sich nach einem Besuch
oder einem Aufenthalt bei uns gut
behandelt fühlen, fühlen wir uns
wohl. Unsere Mitarbeiter schätzen es, wenn auch die Patienten
anerkennen, dass gute Arbeit geleistet wird! Was haben Sie bei uns
erlebt? Wie ist es Ihnen ergangen?
Schicken Sie uns auch gerne Vorschläge für Themen. Was interessiert Sie, worüber wollen Sie lesen?
Welche Fragen können Ihnen die
Ärzte oder andere Experten von
Vivantes beantworten?
Schreiben Sie uns, gerne mit Foto,
unter dem Stichwort „Danke“ an
Vivantes Netzwerk für Gesundheit
GmbH, Aroser Allee 72–76,
13 407 Berlin.
Oder mailen Sie an:
patientenmagazin@vivantes.de
Wir freuen uns auf Post von Ihnen!
Ihr Vivantes-Team
Impressum
Herausgeber Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH, Aroser Allee 72–76, 13407 Berlin, Tel.: (030) 130 10, patientenmagazin@vivantes.de V.i.S.d.P. Moritz Naujack Projektmanagerin Nadine
Gadewoltz Redaktion Kerstin Weber, Maike Petersen, Annett Rothemund, Andrea Melichar (Ass.) Anzeigen Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH Realisation Kerstin Weber, trurnit Hamburg
GmbH, Friesenweg 5/1, 22763 Hamburg Verlag Frank Trurnit & Partner Verlag GmbH, 85521 Ottobrunn Layout Verena Woerle, Veronika Hansen, trurnit Publishers GmbH, 85521 Ottobrunn Fotos
Vivantes, Stefan Tischer (S. 3, 7), Daniela Incoronato (S. 17), Wilm Ramdohr (S. 13), Friedemann Simon, Hohenzollernri (S. 26), Gutschera&Osthoff (S. 26), Alexander Hannemann (S. 28), Getty Images
(Titel, S. 18), Fotolia (4, 5, 6–9, 10, 11, 12, 14, 16, 19, 23, 26, 27, 29) Illustrationen Max Weber (S. 6–9), Adrian Sonnberger (S. 20–22) Druck MOTIV OFFSET DRUCKEREI, Prinzessinnenstraße 26, 10969 Berlin
gesund! 01.201523
vivantes
ZEITVERTREIB
Tirili und Tschirptschirptschirp
ölhaltige
Frucht
Teil
Innerasiens
Hotelhalle
Fabelname
des
Bären
hebräisch:
Sohn
Comicfigur
(‚... und
Struppi‘)
Firmament
LKWLadefläche
eine
Lagebezeichnung
6
Pflanzenhalme
poetisch:
Gesicht
Gibbonaffe
8
nachdenken
Vogelkraut
ein
Fest
begehen
Baumteil
Füttern
von
Greifvögeln
Landstreitmacht
Überzahl
sanftes
Ende
Kälberferment
Berufsverband
im MA.
übertrieben
4
Frauenname
schlank,
geschmeidig
und so
weiter
(Abk.)
Figur
der
Quadrille
Wasservogel
7
Initialen
d. Philosophen
Kant
Wurmtier
unbestimmter
Artikel
Siegerin
Lebensim Wettbaum
kampf
Düsseldorfer
Flaniermeile
Zeit des
Bestehens
Hülsenfrucht
Völkergruppe
britischer
Gesetzentwurf
unverfälscht
engl.
Popgruppe
(... Girls)
negatives elektrisches
Teilchen
strikte
Anweisung
westl.
Weltmacht
(Abk.)
Knorpelfisch
Initialen
Tatis
Abwasserreinigungsanlage
Lösungswort:
1
10
3
griech.
Name
der
Aurora
1
Vorname
von USFilmstar
Baldwin
Bindewort
Korridor
niedere
Wasserpflanze
Nießgeräusch
9
niedrige
Temperatur
Rufname
von
Guevara
† 1967
durchsichtige
Chemiefaser
2
3
4
5
6
Abk.:
Kurzwort
5
persönliches
Fürwort
harzreiches
Kiefernholz
2
7
8
9
10
Wie Sie beim Gewinnspiel mitmachen, lesen Sie auf Seite 25!
Sag’s mit Blumen!
Wer das Kreuzworträtsel knackt,
kann gewinnen! Schicken Sie dazu
einfach das Lösungswort an:
Vivantes,
Netzwerk für Gesundheit GmbH,
Interne Kommunikation & Marketing,
Stichwort „gesund! Rätsel“
Aroser Allee 72–76, 13407 Berlin
Oder mailen Sie an:
patientenmagazin@vivantes.de
Einsendeschluss ist der
25. März 2015.
Gleich oder nur
ähnlich?
Da muss man schon ganz genau hinschauen. Die beiden
Blüten-Bilder sind nicht gleich, wie man erst einmal vermutet.
Wie viele Fehler haben sich im rechten Bild eingeschlichen?
Die Auflösung unserer Rätsel gibt es
im Internet unter www.vivantes.de/
patientenmagazin. Auf die Seite gelangen
Sie auch per QR-Code. Dazu einfach Code
mit dem Smartphone scannen (z. B. mit
den kostenlosen Apps „QR Droid“ oder
„ScanLife“).
Bilderrätsel © Günter von Dulong
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
gesund! 01.201525
Wow,
vivantes
ZEITVERTREIB
was für Preise!
1. Preis
Das Konzerthaus Berlin steht an einem der schönsten Plätze
unserer Stadt, dem Gendarmenmarkt. In seiner langen Tradition wurde es mehrfach umgebaut, nach der Zerstörung im
Zweiten Weltkrieg neu errichtet. Es war schon Komödienhaus,
Nationaltheater und Staatstheater. Das Konzerthaus bietet ein
breit gefächertes Programm: vom Sinfoniekonzert über Kammermusik, von Musiktheaterproduktionen zu speziellen Kinderkonzerten, von Alter zu Neuer Musik. Neben dem eigenen Konzerthausorchester unter der Leitung von Chefdirigent Iván
Fischer präsentieren sich viele namhafte Solisten und Ensembles aus aller Welt am Gendarmenmarkt. „Musik bewegt und
bringt zusammen!“, so das Leitbild des Konzerthauses, das sich
auch in musikalischen Themenschwerpunkten und besonderen
Veranstaltungen widerspiegelt. Für das Karfreitagskonzert am
3. April im Großen Saal verlosen wir 3 x 2 Eintrittskarten. Das
Konzerthausorchester präsentiert gemeinsam mit dem NDR
Chor jeweils ein Werk von Johann Sebastian Bach und Franz
Schubert. Freuen Sie sich auf eine feierliche Darbietung!
Beginn: 20 Uhr, Konzerteinführung 19 Uhr
Alle Veranstaltungen im Konzerthaus Berlin finden Sie auf
www.konzerthaus.de
2. Preis
Das TIPI AM KANZLERAMT ist das besondere Theater in Berlin.
Die größte fest installierte Zeltbühne Europas bietet ganzjährig
Unterhaltung vom Allerfeinsten: Chansons, Cabaret, Varieté,
Tanz, waghalsige Artistik, Musical-Comedy, Show, Entertainment
oder Magie. Dazu sorgt die leckere hauseigene Küche fürs leibliche Wohl. Ein ganz besonderer Künstler ist seit zehn Jahren häufig zu Gast im TIPI: ENNIO – The Living Paper Cartoon. Ennio ist
der Meister der großen Show-Illusion und begeistert mit seiner
unnachahmlichen Verwandlungskunst: 50 Stars in 70 Minuten!
Wie er das macht? Mit Papier, Farbe, Schere und Klettband,
einem mitreißenden grandiosen Soundtrack und wilder, leidenschaftlicher Verwandlungskunst. Lassen Sie sich diesen einzigartigen Show-Rausch nicht entgehen! Wir verlosen 2 x 2 Karten
für den 14. April, Beginn um 20 Uhr.
3. Preis
Die Laufbibel ist das Standardwerk für alle Läufer. Ein Begleiter für alle, die bereits begeisterte Anhänger des
Laufsports sind oder es noch werden wollen. Lesen Sie dazu
auch die Seiten 6–9 in unserem Titelthema. Wir verlosen ein
Exemplar!
1. PREIS
2. PREIS
EIS
R
P
.
3
26
gesund! 01.2015
vivantes
KURZ & KNAPP vivo Als
Sohlengänger
unterwegs
Eines haben wir Menschen mit Waschbären gemeinsam: Wir laufen auf den
Sohlen. Wirbeltiere wie Bären und Primaten, zu denen zählen auch die Menschen,
haben einen „plantigraden Fuß“. Der Begriff kommt aus der lateinischen Sprache
(planta = Fußsohle, gradi = gehen). Das
bedeutet: Bei der Fortbewegung berührt
der ganze Fuß – von der Ferse bis zu den
Zehen – den Boden. Es gibt auch noch
andere „Gänger“-Typen: die Spitzen- und
die Zehengänger. Doch von denen wollen
wir an dieser Stelle erst einmal nichts erzählen, dafür aber noch kurz etwas über
unseren Waschbär VIVO.
VIVO
Der kann zwar prima auf seinen Sohlen
gehen, aber schnelles Laufen und weite
Sprünge gelingen ihm nicht so gut. Denn
im Verhältnis zu seinem Körper sind seine Beine kurz und zierlich.
Sein großer Pluspunkt aber ist sein buschiger, geringelter Schwanz: Mit dem
kann er sich problemlos an jeden Ast
hängen, und nicht nur er: Ein ZoologieProfessor aus den USA berichtet, dass
sich einmal ein 90 Kilogramm schwerer
Mann an einem Waschbärschwanz festgehalten hat, um nicht abzustürzen.
Kannst du dir das vorstellen?
Wir Menschen haben zwar keine starken
buschigen Schwänze zum Festhalten,
aber laufen, das können wir! Und das sollen wir auch, denn Bewegung ist für uns
ganz wichtig. Unser Herz bleibt gesund,
unsere Muskeln werden stark, viel Sauerstoff versorgt unser Gehirn, und das
macht uns schlau. Je mehr wir uns draußen bewegen, umso seltener sind wir erkältet. Also, lasst euch nicht im Auto zur
Schule fahren, sondern lauft zu Fuß oder
fahrt mit dem Rad! Und nach der Schule?
Auf den Fußball-, den Hockeyplatz, die
Skaterbahn, zum Schwimmen oder wo
immer ihr euch am liebsten bewegt!
Da fehlt doch etwas!
Gemeinsam bringt Sport
natürlich am meisten Spaß.
Wenn auch noch die Sonne
scheint und der Himmel
strahlend blau ist, dann ist es
perfekt! Aber man kommt
auch ganz schön ins
Schwitzen, oder? Vergleichst
du beide Bilder, dann merkst
du sicher schnell, dass auf dem
rechten Bild so einiges fehlt.
Findest du die neun Fehler? Die
Lösung gibt es wieder unter
vivantes.de/patientenmagazin
gesund!
gesund!
01.2015
01.2015
27
27
vivantes
Rat & TAT
Ein
Eisenkerl
Eine der größten Herausforde­rungen für einen Sportler ist der
Ironman. Der Wettkampf über die
Langdistanz umfasst 3,86 km
Schwimmen, 180,2 km Radfahren
und 42,195 km Laufen – und zwar
hintereinander! Vivantes Mitarbeiter Alexander Hannemann gehört
zu den beinharten Thriathleten
mit eisernem Willen.
1,86 Meter groß und 82,5 Kilo
schwer – der 35-jährige Controller
aus dem Personalbereich bei Vivantes ist gut durchtrainiert. Dafür tut er auch einiges: 18 Kilometer mit dem Fahrrad zur Arbeit,
nach Feierabend eine Stunde laufen, anschließend eine
Stunde schwimmen und dann wieder 18 Kilometer nach
Hause radeln – ein typischer Tagesablauf des Berliners in
den Monaten März bis Oktober. An den Wochenenden intensives Radfahren, bis zu 90 Kilometer, anschließend wieder
Lauf- und Schwimmtraining. Vor Wettkämpfen werden auch
Trainingslager eingeplant, bis zu neun Stunden täglich trainiert Alexander Hannemann dann. Was sagen Familie und
Freunde zu seinem Hobby? „Sie finden das gut“, sagt der Extremsportler, der vor zwölf Jahren mit der Sportart begann
und seit fünf Jahren im Triathlonverein aktiv ist. Seine Kolleginnen ärgern sich aber auch schon mal über ihn. Warum? „In
der Trainingszeit muss ich kalorienreich essen. Drei bis fünf
Stück Kuchen sind da nichts, trotzdem nehme ich nicht zu,
sondern ab. Da werden einige schnell neidisch ...“
Das Hobby ist nicht ganz billig. Ein Wettkampfrad kostet
zwischen 4.000 und 8.000 Euro, die Startgebühren für
größere Wettkämpfe liegen zwischen 400 und 800 Euro,
28
zuzüglich An- und Abreise und
Übernachtung, Trainingslager
kosten rund 80 Euro pro Tag.
Aber die eindrucksvollen Erlebnisse entschädigen für alles: Beispielsweise die Ironman-70.3-Weltmeisterschaft in Kanada
(Mitteldistanz; 70,3 Meilen bedeuten: 1,9 km Schwimmen,
90 km Radfahren, 21 km Laufen) im vergangenen Jahr, für
die sich Alexander Hannemann qualifiziert hatte: „Ich setze mir gerne ehrgeizige Ziele, das motiviert mich.“ Insgesamt fünf Stunden war er unterwegs. Für das Hochgefühl,
das sich beim Einlauf ins Ziel einstellt, nimmt der Triathlet
auch körperliche Qualen in Kauf. „Bei der Langdistanz und
bei Steigungen von über 20 Prozent fragt man sich zwischendurch schon mal: ‚Warum tu’ ich mir das eigentlich
an?’ Aber dann überwiegt wieder das reine Glücksgefühl. “
WM In Kanada
Nach 1,9 km
Schwimmen
geht‘s aufs
Fahrrad. Vorher
muss sich
Alexander
Hannemann noch
aus dem
Schwimmanzug
pellen – und zwar
schnell, denn die
Uhr läuft!
Neben kleineren Wettkämpfen, ein- bis zweimal im Monat,
hat Alexander Hannemann die großen Ziele für 2015 bereits anvisiert: „Geplant ist im Juni ein eintägiges 300-Kilometer-Radrennen um den Vätternsee in Schweden, in der
Woche drauf dann ein 70.3-Ironman in Dänemark und im
August ein weiterer in Polen in der Danziger Bucht.“ Wir
wünschen viel Erfolg!
gesund! 01.2015
vivantes
KUltur Nur Mut!
Das Frühjahr ist die beste Zeit – auch für
Aufbruch und Veränderung.
Nellie reist nach
Avignon
Liebe über
Fünfzig
Kolja ist weg. Nellies großer
Bruder hat sich eines Nachts
aus dem Staub gemacht. Doch
für die 15-Jährige ist er der
wichtigste Mensch überhaupt.
Und so folgt sie ihm nach Avignon, per Anhalter. Ihr Hund
Jackson macht diese Reiseform nicht gerade leichter, doch irgendwann
sitzen Nellie und Jackson im pfefferminzgrünen Oldtimer der alten Miss Wedlock. Mit an
Bord sind Miss Wedlocks Plastiktüten, die
keiner öffnen darf. Und noch einer kommt
dazu: ein Junge mit einem Drachentattoo. Und
plötzlich hat Nellie das Gefühl, inmitten von
Chaos an genau dem richtigen Ort zu sein.
Einem Ort voller Verheißungen und Geheimnisse. Ein Jugendroman über Freundschaft, Liebe
und Lebensschicksale – und eine Horde
Drogendealer von Avignon.
Natürlich gibt’s das: Dass sich
zwei verlieben, die die erste Lebenshälfte schon hinter sich haben,
auch wenn sie einmal so alt werden
sollten wie Methusalem. Vielleicht
ist es trotzdem ein kleines Wunder:
noch einmal vertrauen, sich auf
Zweisamkeit einlassen, aufeinander
zugehen, gerade dann, wenn man
eigentlich gut darin ist, allein zu sein.
In diesem Roman ist es Simon, der
sich im Wortsinn auf
den Weg macht, auf
den Weg zu Susan.
Und Susan wartet.
Und aller Verzagtheit, allen Zweifeln
zum Trotz: Es wird
Liebe.
Katrin Zipse: Glücksdrachenzeit. 272 Seiten,
16,95 Euro, Magellan, ab 14 Jahren,
ISBN: 978-3734850042
125 Briefe
Hubertus Meyer-Burckhardt: Die
kleine Geschichte einer großen
Liebe. 122 Seiten, 18 Euro, Bastei
Lübbe, ISBN: 978-3431039016
Ihr königliches Eierkuchenrezept verriet Queen
Elizabeth II. dem damaligen
US-Präsidenten Eisenhower
1959 in einem Brief. Das handschriftliche Original Ihrer Majestät ist abgedruckt in einer neuen
Briefsammlung, die dieser fast schon historischen Kommunikationsform huldigt: 125 persönliche Briefe Prominenter, die amüsieren,
berühren und spannende Einblicke in die Vergangenheit geben. Zu den Schreibern zählen
Maria Stuart (am Vortag ihrer Hinrichtung)
ebenso wie Iggy Pop (der an einen weiblichen
Fan in Not schreibt). Auch Leonardo da Vinci,
Steve Martin, Anaïs Nin, Fidel Castro oder Kurt
Vonnegut sind vertreten. Das Buch fußt auf der
gleichnamigen Briefsammlung im Internet
(www.lettersofnote.com) – und weckt den Impuls, in der Schreibtischschublade nachzuschauen, wo das Briefpapier geblieben ist.
Letters of Note. Briefe, die die Welt bedeuten.
Hrsg. von Shaun Usher. 408 Seiten, 34,99 Euro, Heyne, ISBN: 978-3-453-26955-2
Mit Fliege und Ukulele
Er geht sofort ins Ohr, der Folk-Pop von Korby Lenker. Der Sohn eines Bestattungsunternehmers aus Tennessee schreibt und
singt Indie-Balladen ebenso wie funky
Tanznummern, fast immer mit einem
Schuss Country versetzt. In „My little life“
(Video: QR-Code) – dem Song, mit dem er
auf dem Kerrville Folk Festival die Konkurrenz auf die Plätze verwies und der sich auf
Korbys sechstem Album wiederfindet –
spielt die Ukulele eine Hauptrolle. Sie beherrscht der sympatische wie smarte Mittdreißiger ebenso wie die Gitarre. Dass er
zudem ein Live-Talent mit verschmitztem
Humor ist, davon konnte man sich in Berlin
im November überzeugen. Unbedingt hingehen, wenn er wiederkommt!
Korby Lenker: Korby Lenker. Stuffed Piranha 2014. 12 Dollar (Import über www.korbylenker.com), ca. 19 Euro über Amazon.
Neugierig
geworden?
Einfach den
QR-Code scannen
(etwa mit den
kostenlosen Apps
„QR Droid“ oder
„ScanLife“) und
mehr erfahren.
gesund! 01.201529
vivantes
Berlin
Wir sind da für die Kranken wie für die Gesunden, für Gesundheit in jeder
­Lebenslage, Lifestyle oder Lebensrettung, glückliche Geburt oder würdiges
­Sterben. Und zwar immer dort, wo wir gebraucht werden.
Tipps und Mehr
Einfach QR-Code scannen
(etwa mit den kostenlosen
Apps „QR Droid“ oder
„ScanLife“ ) und VivantesApp aufs Smartphone laden.
Sie finden uns auch …
Vivantes Häuser
1
Humboldt-Klinikum
Am Nordgraben 2
13509 Berlin
Tel.: (030) 130-12 0
6
Klinikum Am Urban
Dieffenbachstraße 1
10967 Berlin
Tel.: (030) 130-21 0
2
Klinikum Spandau
Neue Bergstraße 6
13585 Berlin
Tel.: (030) 130-13 0
7
Auguste-Viktoria-Klinikum
Rubensstraße 125
12157 Berlin
Tel.: (030) 130-20 0
3
Klinikum im Friedrichshain
Standort Landsberger Allee
Landsberger Allee 49
10249 Berlin
Tel.: (030) 130-23 0
8
Wenckebach-Klinikum
Wenckebachstraße 23
12099 Berlin
Tel.: (030) 130-19 0
4
Klinikum im Friedrichshain
Standort Prenzlauer Berg
Fröbelstraße 15
10405 Berlin
Tel.: (030) 130 16 0
9
Klinikum Neukölln
Rudower Straße 48
12351 Berlin
Tel.: (030) 130-14 0
5
Klinikum Hellersdorf
Standort Myslowitzer Str. 45
12621 Berlin
Standort Brebacher Weg 15
12683 Berlin
Tel.: (030) 130-17 0
30
1
Im Internet unter
www.vivantes.de
2
Auf Facebook
www.facebook.com/vivantes
3
Vivantes bewegt – jetzt auch
in Bild und Ton. Entdecken Sie
unseren YouTube-Channel auf
www.youtube.com/vivantes.
Hier finden Sie spannende JobPorträts, Filme unserer Kliniken
und Einrichtungen sowie nützliche Gesundheitstipps. Unser
Videoportal wird stetig erweitert.
Wir freuen uns, dass unsere
Filme schon fast 300.000-mal
angesehen wurden. Gern können
Sie unsere Filme bei YouTube
auch kommentieren und uns Ihre
Meinung sagen.
gesund! 01.2015
MEDIZINISCHEVERSORGUNGSZENTREN
Patienten können sich im MVZ genau wie in der Praxis eines niedergelassenen Vertragsarztes nach Vorlage ihrer
Krankenversicherungskarte oder eines Überweisungsscheines ambulant untersuchen und behandeln lassen. Im
Gegensatz zur Einzelpraxis arbeiten dort Ärzte verschiedener Fachrichtungen in einem Haus zusammen.
1
2
3
4
5
MVZ am
Humboldt-Klinikum
Am Nordgraben 2
13509 Berlin
• Angiologie
Tel. 030 130 12 1347
• Neurologie
Tel. 030 130 12 1506
• Onkologie
Tel. 030 130 12 3884
MVZ Spandau
Neue Bergstraße 6
13585 Berlin
• Dermatologie
Tel. 030 130 13 1553
• Nuklearmedizin
Tel. 030 130 13 1880
• Onkologie
Tel. 030 130 13 2627
• Psychotherapie
Tel. 030 130 13 1599
• Strahlentherapie
Tel. 030 130 13 1730
MVZ Friedrichshain
Landsberger Allee 49
10249 Berlin
• Neurochirurgie
Tel. 030 130 23 2436
• Nuklearmedizin
PET-CT Zentrum
Tel. 030 130 23 1009
• Nuklearmedizin
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• Orthopädie
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• Psychotherapie
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• Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie/-psychotherapie
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MVZ Am Urban
Dieffenbachstraße 1
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• Brustsprechstunde
Tel. 030 130 22 2040
• Onkologie
Tel. 030 130 22 2152
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• Neurologie
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• Gastroenterologie
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Hausärztliche Versorgung
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• Psychiatrie
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• Pränataldiagnostik
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Jugendlichenpsychiatrie
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10 MVZ Adlershof
Justus-von-Liebig Straße 7
12489 Berlin
• Kardiologie
Tel. 030 6392 3738
• Pneumologie
Tel. 030 6392 3738
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MVZ Wedding
Müllerstraße 139
13353 Berlin
• Innere Medizin/
Hausärztliche Versorgung
Tel. 030 453 7767
• Kardiologie
Tel. 030 453 7767
• Neurochirurgie
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www.vivantes.de/mvz
ZAHLEN UN
D FA K T E N
Vivantes ist …
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… Präsenz: di
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geben jeden Ta
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it aller Kliniken
… Vielseitigk
eit: 9 Klinika,
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rtifizierung mit
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Patientensicherheit
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alle unsere Klin
iken sind
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vantes zählt zu
den größten
Ausbildern im
Gesundheitsbe
reich
100 EINRICHTUNGEN, EINE AUFGABE: IHRE GESUNDHEIT
Jedes Jahr schenkt uns eine halbe Million PatientInnen ihr Vertrauen, indem
sie unseren Rat sucht oder sich bei uns behandeln lässt. Etwa jedes 3. Berliner Baby
wird in einer Vivantes Klinik geboren. Die
Tendenz dieser Zahlen ist steigend – was uns
auf unserem Weg bestärkt.
Ein Weg, der sich u. a. durch die Nähe auszeichnet, die unsere fast 15.000 MitarbeiterInnen den ihnen anvertrauten Menschen
entgegenbringen. Die Verbundenheit ist historisch gewachsen: Kein anderer Krankenhausbetreiber verfügt über ein so dichtes
Netzwerk in Berlin wie Vivantes.
9 Krankenhäuser, 5 Komfortkliniken, 14
Tageskliniken, 14 Senioreneinrichtungen,
11 Medizinische Versorgungszentren sowie Einrichtungen für ambulante Pflege
und Rehabilitation.
Vivantes hat sich als zuverlässiger Partner
etabliert – für Kranke und Gesunde, für Jung
und Alt, für Menschen jeder Nationalität.
In einem von Respekt geprägten Dialog
helfen wir dabei, die Weichen für ein gesundes Leben zu stellen. Wir freuen uns darauf,
Sie kennenzulernen. Der Weg ist garantiert
nicht weit!